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GASWÄRME International Brenner und Feuerungen (Vorschau)

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04 I 2013<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> <strong>Feuerungen</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

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www.gwi-brennertechnik.de<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

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Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstalter<br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

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EDITORIAL<br />

Innovationen sind der Schlüssel zur<br />

Energiewende<br />

Unser B<strong>und</strong>espräsident bezeichnet sich selbst nicht als<br />

Experte in Energiefragen. Er hat aber meiner Meinung<br />

nach bei einer Rede anlässlich der Woche der Umwelt<br />

2012 die Aufgaben hinsichtlich der Energiewende sehr treffend<br />

benannt. „Es wird uns nicht gelingen allein mit planwirtschaftlichen<br />

Verordnungen. Wohl auch nicht mit einem Übermaß an<br />

Subventionen. Es kann uns aber gelingen mit überzeugenden<br />

Innovationen <strong>und</strong> im fairen Wettbewerb.“<br />

Das vorliegende Heft verfolgt somit den richtigen Ansatz. Es<br />

enthält keinen Ruf an die Politiker nach einem Masterplan. Es enthält<br />

keine großen Plädoyers, in denen eine Befreiung von Abgaben<br />

für bestimmte Branchen oder Subventionen für bestimmte<br />

Investitionen gefordert werden. Beschrieben werden direkt oder<br />

indirekt Maßnahmen, die zu einem behutsameren Umgang mit<br />

fossilen Energieträgern führen. Über den Markterfolg bestimmt<br />

dabei allein die Wirtschaftlichkeit der Produkte.<br />

Gleich zwei Artikel beschreiben Einsätze von Regenerativ-<br />

<strong>Brenner</strong>n. Die Abgasverluste sind bei diesen <strong>Brenner</strong>n minimal<br />

<strong>und</strong> werden sich in Zukunft nicht mehr deutlich weiter senken<br />

lassen. Die Hauptanstrengungen liegen deshalb darin, die Kosten<br />

zu senken <strong>und</strong> diese Technik für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

verfügbar zu machen.<br />

Biogas, vor allem wenn es aus landwirtschaftlichen Abfällen<br />

gewonnen wird, kann in vorhandenen Gasleitungen transportiert<br />

<strong>und</strong> gespeichert werden. Aber auch neue <strong>Brenner</strong>konstruktionen<br />

für neue Verfahren, Sicherheitssysteme für die Flammenüberwachung<br />

oder Messverfahren für eine gezielte Prozessführung sind<br />

notwendig, um die Prozesse zu optimieren <strong>und</strong> die Energieproduktivität<br />

zu erhöhen.<br />

Es sind diese vielen Innovationen <strong>und</strong> der lebendige <strong>und</strong><br />

meist faire Wettbewerb in unserer Branche, der mich optimistisch<br />

stimmt, dass wir die an uns gestellten Herausforderungen<br />

meistern werden.<br />

Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />

WS Wärmeprozesstechnik<br />

4-2013 gaswärme international<br />

1


INHALT 4-2013<br />

Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

<strong>Brenner</strong>system für stark schwankende Einsätze<br />

48 FACHBERICHT<br />

Entwicklung eines Mehrstoffbrenners<br />

Fachberichte<br />

von Thorsten Schmitz, Jens Bauer, Meinhard Schulte, Augusto Funghini, Daniel Petry<br />

35 Energieeinsparung durch Regenerativbrenner am Drehherdofen<br />

Energy saving by regenerative burners at the rotary hearth furnace<br />

von Ales Molinek, Günther Reusch, Josef Srajer, Josef Domagala<br />

41 Anwendung von Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern in Schmiedeöfen<br />

Application of regenerative radiation flat flame burners in forging furnaces<br />

Eisenmann_<strong>Brenner</strong>flamme_420x297mm_Druck.indd 1<br />

von Anne Giese, Eren Tali<br />

47 Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb<br />

Development of a multi-fuel burner for operation with light oil, natural gas and low calorific value gas<br />

von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />

55 Überwachen von Gasflammen im Infrarotbereich<br />

Monitoring of gas flames in the infrared range<br />

von Dawid Perkowski, Herbert Pfeifer<br />

61 Volumenstrommessung bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />

Measurement of volume flow rates in high convection furnaces for heat treatments<br />

von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Bachir Chalh-Andreas, Anne Giese, Ali Cemal Benim<br />

67 Entwicklung eines Kombibrenners für den Kohlevergasungsprozess<br />

Development of a multi-fuel burner for coal gasification process<br />

von Karsten Wünsche<br />

73 Effizienzsteigerung von Power-to-Gas-Technologie durch Biogasaufbereitung<br />

Efficiency improvement of power-to-gas technology by biogas upgrading<br />

2 gaswärme international 4-2013


4-2013 INHALT<br />

36 FACHBERICHT<br />

Regenerativbrenner am Drehherdofen<br />

26 NACHRICHTEN<br />

Rückblick: 4. gwi-Praxistagung „<strong>Brenner</strong>technik“<br />

Nachrichten<br />

8 Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

18 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

20 Fortbildung<br />

23 Veranstaltungen<br />

24 GWI-Seminare<br />

32 Personalien<br />

33 Medien<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

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Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

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Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstalter<br />

Technik Aktuell<br />

96 Ökotechnologie: Sauberer Brennstoff nach Bedarf<br />

96 Neuer Gasanalysator für NO x <strong>und</strong> O 2<br />

97 Kompakte Prozessregler für Widerstandsthermometer <strong>und</strong> Thermoelemente<br />

97 Neuer Infrarot-Temperaturschalter mit integrierter Bedieneinheit<br />

98 Ablese-App für mobilen Metallanalysator<br />

98 Erweitertes Angebot an Temperatursensoren<br />

99 Dynamische Fehleranalyse: Neue tragbare Test- <strong>und</strong> Messgeräte<br />

99 Miniatur-Infrarotsensor für Umgebungstemperaturen bis 180 °C<br />

4-2013 gaswärme international<br />

3


INHALT 4-2013<br />

Kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

Management-<br />

Review<br />

Energiepolitik<br />

Energieplanung<br />

Einführung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

Überwachung,<br />

Messung <strong>und</strong><br />

Analyse<br />

Kontrolle<br />

Interne<br />

Auditierung<br />

des EnMS<br />

Nichtkonformitäten, Korrekturen,<br />

Korrektur- <strong>und</strong><br />

Vorbeugungsmaßnahmen<br />

79 IM PROFIL<br />

Folge 13: Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />

84 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Effizientes Energiemanagement<br />

Im Profil<br />

77 Folge 13: Forschungsgemeinschaft Feuerfest – Forschung <strong>und</strong> Innovation in der<br />

Schlüsselindustrie Feuerfest<br />

Wirtschaft & Management<br />

81 Effizientes Energiemanagement in zehn Schritten<br />

Nachgefragt<br />

87 Folge 14: Günther Reusch<br />

„Noch bedeutsamer als die Energieerzeugung<br />

ist das Bewusstsein für Energieeffizienz“<br />

Aus der Praxis<br />

92 Effektives Energiemanagement erfordert präzise Analysedaten<br />

94 Kraft-Wärme-Kopplung neu definiert<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

4 gaswärme international 4-2013


4-2013 INHALT<br />

RECUFIRE®<br />

Rekuperatorbrenner<br />

89 NACHGEFRAGT<br />

Folge 14: Günther Reusch<br />

Firmenporträt<br />

122 Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />

Marktübersicht<br />

102 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

107 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

119 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

121 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

<strong>und</strong> Organisationen<br />

121 V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Industrie-<br />

<strong>Brenner</strong>-<br />

Systeme<br />

IBS liefert:<br />

- Industriebrenner<br />

- Heißgaserzeuger<br />

- Komponenten zur Regelung<br />

<strong>und</strong> Überwachung<br />

IBS leistet:<br />

- Entwicklung, Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Fertigung<br />

- Inbetriebnahme <strong>und</strong> Wartung<br />

- Weltweites Vertriebs<strong>und</strong><br />

Servicenetz<br />

REGFIRE®<br />

Regenerativbrenner<br />

GRIDFIRE®<br />

Kanalbrenner<br />

GBC/GBS®<br />

Industriebrenner<br />

CONEFIRE®<br />

Prozessbrenner<br />

RUBRIKEN<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

100 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />

Delsterner Straße 100 a | D-58091 Hagen<br />

+49 (0)2331 3484 0-0 | info@ibs-brenner.de<br />

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4-2013 gaswärme international<br />

5


FASZINATION TECHNIK<br />

6 gaswärme international 2013-4


Hochflexibles <strong>Brenner</strong>system für stark<br />

schwankende Einsätze<br />

Das <strong>Brenner</strong>rohr aus Glas ermöglicht die Analyse des<br />

Flammenbilds unter extremen Einsatzbedingungen –<br />

von unterstöchiometrischer bis stark überstöchiometrischer<br />

Betriebsweise. Eingesetzt werden diese <strong>Brenner</strong><br />

typischerweise in Industrieöfen für die Keramikindustrie,<br />

bei Temperaturen bis 1.600 °C.<br />

Quelle: Eisenmann AG<br />

4-2013 gaswärme international<br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Alcoa Ma’aden bestellt Glühanlagen für Aluminium-Coils bei<br />

Tenova LOI Thermprocess<br />

T<br />

enova LOI Thermprocess hat einen Auftrag<br />

zur Lieferung einer Wärmebehandlungslinie<br />

für Aluminiumband für das Ma’aden <strong>und</strong><br />

Alcoa Werk in Saudi Arabien erhalten. Die Linie<br />

besteht aus LOI Einzel-B<strong>und</strong>-Hubherdöfen,<br />

welche die individuelle Wärmebehandlung<br />

der Bandb<strong>und</strong>e ermöglichen. Die Installation<br />

der Linie ist für 2013 geplant.<br />

Diese Wärmebehandlungslinie ermöglicht<br />

innerhalb kurzer Zeit, die individuell<br />

angepasste Wärmebehandlung eines<br />

Bandb<strong>und</strong>es anstelle einer Wärmebehandlung<br />

innerhalb einer Charge von<br />

mehreren Bändern, wofür entweder eine<br />

durchschnittliche Wärmebehandlung oder<br />

die Zusammenstellung einer Charge von<br />

identischen Bandb<strong>und</strong>en erforderlich ist.<br />

Die Wärmebehandlung <strong>und</strong> das Abkühlen<br />

können ebenfalls individuell in einer Schutzgasatmosphäre<br />

erfolgen.<br />

Von der Entnahme aus dem Lager bis zur<br />

Wiedereinlagerung des wärmebehandelten<br />

Coils arbeitet die Anlage vollautomatisch.<br />

Neues 2,6-m-Gerüst <strong>und</strong> Rollenquette von SMS Siemag<br />

Der slowenische Stahlhersteller Acroni<br />

hat ein neues 2,6-m-X-Roll®-Grobblechgerüst<br />

von SMS Innse, Italien, <strong>und</strong> eine<br />

neue Rollenquette von Drever <strong>International</strong>,<br />

Belgien, zwei Tochterunternehmen der SMS<br />

Siemag, in Betrieb genommen.<br />

Acroni, ein Unternehmen der Slovenian<br />

Steel Group (SIJ), ist ein hochspezialisierter<br />

Nischenanbieter mit Schwerpunkt auf Blechen<br />

<strong>und</strong> Bändern aus Rostfrei-Güten, Werkzeugstählen,<br />

abriebfesten Stählen <strong>und</strong> HSLA-<br />

Güten. Zum Ausbau seines Produktspektrums<br />

vor allem im Bereich dünner <strong>und</strong> breiter Bleche<br />

<strong>und</strong> zur Verbesserung der Blechqualität<br />

investierte Acroni in seinem Werk in Jesenice,<br />

Slowenien, in ein neues Grobblechgerüst<br />

<strong>und</strong> eine neue Quette von SMS Siemag. Das<br />

2,6-m-X-Roll®-Grobblechgerüst besitzt eine<br />

Walzkraft von 60 MN <strong>und</strong> verfügt über eine<br />

hydraulische Anstellung sowie eine schwere<br />

Arbeitswalzenbiegung. Das Gerüst wurde in<br />

der SMS Siemag-Werkstatt in Deutschland<br />

vormontiert <strong>und</strong> getestet, so dass die Installation<br />

bei Acroni innerhalb eines kurzen<br />

Stillstands erfolgen konnte.<br />

Die neue Grobblechquette ist für Bleche<br />

mit einer Breite von 2.560 mm ausgelegt<br />

<strong>und</strong> ersetzte eine 2.000 mm breite Kühleinheit.<br />

Dank wesentlich höherer Kühlraten<br />

kann Acroni sein Produktspektrum etwa im<br />

Bereich von Duplex-Edelstählen erweitern.<br />

Der Lieferumfang von Drever <strong>International</strong><br />

umfasste neben der Lieferung <strong>und</strong> Montage<br />

der Quette auch eine neue Pumpenstation,<br />

die Verrohrung sowie die Anpassung<br />

der Elektrik <strong>und</strong> Automation. Der Einbau<br />

der Rollenquette erfolgte gleichzeitig mit<br />

der Installation des neuen Grobblechgerüsts.<br />

Für einen kurzen Umbaustillstand<br />

arbeitete Drever mit fertig montierten <strong>und</strong><br />

vorgetesteten Modulen.<br />

8 gaswärme international 4-2013


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

VSG: Mehr erneuerbare Energie im Erdgas-Netz<br />

Die Schweizer Erdgas-Wirtschaft richtet<br />

sich immer stärker auf erneuerbares<br />

Gas aus. Sie setzt dabei auf Biogas, aber<br />

auch auf Gas aus Holz <strong>und</strong> aus Wasserstoff.<br />

Dies wie auch die Möglichkeit zur Speicherung<br />

von überschüssigem Strom aus<br />

Sonne <strong>und</strong> Wind unterstreichen die Bedeutung<br />

der Branche für die Energiezukunft<br />

des Landes, wie der Verband der Schweizerischen<br />

Gasindustrie (VSG) auf der Generalversammlung<br />

in Bern betonte. Dank des<br />

kalten Winters erreichte der Absatz von<br />

Erdgas <strong>und</strong> Biogas mit 37.815 GWh knapp<br />

10 % mehr als im Vorjahr.<br />

Mit der ersten Einspeisung von Biogas<br />

ins Erdgas-Netz, die bereits 1997 erfolgte,<br />

ist sie europaweit ein Pionier <strong>und</strong> verfolgt<br />

diese Stoßrichtung konsequent weiter. Die<br />

Schweizerische Energiepolitik setze mit der<br />

kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV)<br />

falsche Anreize. Die Branche hat deshalb vor<br />

zwei Jahren einen von den Mitgliedern finanzierten<br />

Biogas-Förderfonds auf die Beine<br />

gestellt – mit entsprechender Wirkung. 2012<br />

wurden bereits 86,5 GWh Biogas genutzt<br />

<strong>und</strong> damit der Einsatz um 35 % gesteigert.<br />

In der Frühphase wurde das erneuerbare Gas<br />

noch vor allem als Treibstoff für Fahrzeuge<br />

genutzt, heute fragen die K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en Biogas-Produkte vermehrt auch für<br />

die Erzeugung von Wärme nach.<br />

Die Branche verfügt zudem über<br />

18.500 km Netze, die eine zentrale Rolle<br />

beim vorgesehenen Umbau des Schweizerischen<br />

Energiesystems spielen können.<br />

Strom aus Sonnen- <strong>und</strong> Windenergie ist<br />

nicht immer <strong>und</strong> oft zum falschen Zeitpunkt<br />

in nicht voraussehbarem Maß verfügbar.<br />

Dieser Strom aus erneuerbarer<br />

Energie kann in einem einfachen chemischen<br />

Verfahren in Wasserstoff oder<br />

mit CO 2 angereichert in Methan (Erdgas)<br />

umgewandelt <strong>und</strong> so ins Netz eingespeist<br />

werden (Power-to-Gas). Eine Erdgas-Hochdruckleitung<br />

im Boden kann, laut VSG-<br />

Verbandspräsident Hajo Leutenegger,<br />

zehnmal mehr Energie mit weniger Verlusten<br />

transportieren als eine Hochspannungsleitung<br />

<strong>und</strong> auch – im Unterschied<br />

zu Stromnetzen – Energie speichern.<br />

Die Schweizer Erdgas-Wirtschaft diskutiert<br />

derzeit im Kontakt mit der Industrie<br />

<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esbehörden eine Weiterentwicklung<br />

der Verbändevereinbarung, die<br />

per 1. Oktober 2012 in Kraft getreten ist. Sie<br />

ermöglicht industriellen Großk<strong>und</strong>en die<br />

freie Wahl des Lieferanten.<br />

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mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />

Ein leistungsstarker <strong>und</strong> hoch effizienter<br />

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– Wirkungsgrad <strong>und</strong> Abgastemperaturen<br />

sind nahezu identisch mit Regenerativbrennern.<br />

– Energieeinsparung von 10 bis 15% im Vergleich<br />

zu <strong>Brenner</strong>n mit Rippenrekuperator.<br />

– Einsatzbereit für Strahlrohroder<br />

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WS Inc.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

8301 West Erie Avenue · Lorain · OH 44053/USA · Tel.: +1 (440) 365 80 29 · Fax: +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Elino Industrie-Ofenbau GmbH feiert 80-jähriges Bestehen<br />

Eine traditionsreiche Geschichte liegt<br />

hinter dem Industrieofenbauer Elino<br />

aus Düren. Viele Höhen <strong>und</strong> Tiefen der<br />

politischen <strong>und</strong> industriellen Geschichte<br />

hat dieses Unternehmen erfolgreich<br />

überstanden. Dank intensiver Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung wurden viele technische<br />

Neuheiten in der industriellen Anlagentechnik<br />

implementiert. Elino hat sich in<br />

den 80 Jahren mit seinen Ofenanlagen<br />

einen Namen gemacht. Heute setzt das<br />

Unternehmen zusätzlich den Fokus auf<br />

Energieeffizienz in der Anlagentechnik<br />

<strong>und</strong> auf das Gebiet der erneuerbaren<br />

Energien. Gemeinsam mit langjährigen<br />

Weggefährten hat Elino das Jubiläum<br />

gebührend gefeiert. Dabei wurde das<br />

modernisierte Technikum, in dem an großen<br />

Ofenanlagen k<strong>und</strong>enspezifische Tests<br />

<strong>und</strong> Forschungen stattfinden, durch den<br />

Bürgermeister Paul Larue mit einer Ansprache<br />

eingeweiht. Er lobte die Beständigkeit<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> machte deutlich,<br />

dass Elino eine feste Größe in der Dürener<br />

Industrie darstellt. Auch im Hinblick auf<br />

die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von jungen<br />

Menschen in Düren sei das Unternehmen<br />

immer ein Vorbild gewesen. Geschäftsinhaber<br />

Philippe Blandinières (Foto links), der<br />

die Elino 2010 in seine internationale Gruppe<br />

von Ofenbauern aufnahm, lobte das<br />

Engagement seiner Mitarbeiter, ohne die<br />

diese Leistung von 80 Jahren nie zustande<br />

gekommen wäre. Auch Geschäftsführer<br />

Dieter Schäufler (Foto rechts) ist überzeugt<br />

von „seiner Mannschaft“ <strong>und</strong> verwies darauf,<br />

dass Unternehmen mit einer solch langen<br />

Geschichte nicht nur in der Wirtschaft,<br />

sondern auch in der Gesellschaft eine verantwortungsvolle<br />

Rolle übernehmen.<br />

ZPF Therm Maschinenbau GmbH<br />

hat Insolvenzantrag gestellt – Sanierung in Planung<br />

Die Geschäftsführung der ZPF Therm<br />

Maschinenbau GmbH hat Anfang Juli<br />

2013 beim Amtsgericht Heilbronn Antrag<br />

auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter<br />

wurde der Rechtsanwalt <strong>und</strong> Fachanwalt<br />

für Insolvenzrecht, Steffen Beck, der Kanzlei<br />

Beck Rechtsanwälte bestellt.<br />

Die ZPF Therm Maschinenbau GmbH<br />

gehört zur ZPF Gruppe <strong>und</strong> ist ein international<br />

tätiger Hersteller von Schmelz<strong>und</strong><br />

Warmhalteöfen für Aluminium, mit<br />

derzeit r<strong>und</strong> 50 Mitarbeitern am Standort<br />

Siegelsbach in Baden-Württemberg.<br />

Wegen Zahlungsunfähigkeit sah sich die<br />

Unternehmensleitung dazu gezwungen<br />

einen Insolvenzantrag zu stellen. Hauptgründe<br />

für die kritische Liquiditätssituation<br />

sind vor allem der Auftragsrückgang<br />

im Geschäftsjahr 2012/2013, sowie die<br />

Finanzlücken, die durch die notwendige<br />

Vorfinanzierung der bestehenden Aufträge<br />

entstanden sind.<br />

Der Geschäftsbetrieb kann zunächst vollumfänglich<br />

aufrechterhalten werden, <strong>und</strong><br />

alle in der Produktion befindlichen Anlagen<br />

werden wie geplant ausgeliefert. Auch die<br />

Löhne <strong>und</strong> Gehälter der Mitarbeiter sind bis<br />

zum September 2013 über das Insolvenzgeld<br />

gesichert.<br />

Das Ziel des Insolvenzverfahrens ist die<br />

Sanierung <strong>und</strong> Restrukturierung des Unternehmens<br />

über den Weg eines Insolvenzplans<br />

oder eines sogenannten Asset Deals,<br />

einer Form des Unternehmenskaufs.<br />

Der mit der Sanierung betraute vorläufige<br />

Insolvenzverwalter, der bereits zahlreiche<br />

Unternehmen erfolgreich durch die Krise<br />

geführt hat, ist auch im Fall der ZPF Therm<br />

Maschinenbau GmbH zuversichtlich. Aktuell<br />

bemüht man sich, den Geschäftsbetrieb,<br />

insbesondere die K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lieferantenbeziehungen,<br />

zu stabilisieren <strong>und</strong> eine<br />

Finanzierung der bestehenden Projekte<br />

durch die Hausbank zu erreichen.<br />

10 gaswärme international 4-2013


E.ON <strong>und</strong> Evonik<br />

stellen Energieversorgung<br />

im Chemiepark<br />

Marl sicher<br />

Z<br />

ur Sicherstellung der Energieversorgung<br />

im Chemiepark Marl, dem größten Produktionsstandort<br />

von Evonik, wurden im Juni<br />

2013 Verträge für den Bau einer neuen Gas- <strong>und</strong><br />

Dampfturbinen (GuD)-Anlage unterzeichnet.<br />

Die Anlage entsteht in Zusammenarbeit von<br />

Evonik <strong>und</strong> E.ON. Siemens liefert eine Gas- <strong>und</strong><br />

eine Dampfturbine. Am Standort Marl erzeugen<br />

derzeit drei Kraftwerke mit fünf Blöcken<br />

Dampf <strong>und</strong> Strom. Der kohlegefeuerte Block 3<br />

ist der älteste im Chemiepark Marl <strong>und</strong> wird in<br />

wenigen Jahren das Ende seiner technischen<br />

Lebensdauer erreicht haben. Es ist beabsichtigt,<br />

Block 3 durch eine neue GuD-Anlage mit einer<br />

Leistung von 60 MW elektrisch zu ersetzen. Sie<br />

wird an zentraler Stelle innerhalb des Werkes<br />

von E.ON errichtet <strong>und</strong> soll voraussichtlich Ende<br />

2015 in Betrieb gehen. Durch den Wechsel von<br />

Kohle zu Gas reduziert Evonik die CO 2 -Emissionen<br />

am Standort Marl um ca. 280.000 t/a. Die<br />

Steuerung der fertiggestellten GuD-Anlage im<br />

Chemiepark Marl sowie die öffentlich-rechtliche<br />

Betreiberverantwortung liegen bei Evonik. E.ON<br />

finanziert, plant <strong>und</strong> errichtet die GuD-Anlage<br />

<strong>und</strong> übernimmt einzelne Dienstleistungen<br />

im Rahmen der Betriebsführung. Die Anlage<br />

ermöglicht eine sichere, wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

zukunftssichernde Versorgung des Chemieparks<br />

mit Energie <strong>und</strong> Dampf. Die Kombination aus<br />

Gasturbine SGT-800 <strong>und</strong> Dampfturbine SST-300<br />

ist eine Lösung, die sich bewährt hat. In ihrem<br />

Zusammenspiel wird sie den heutigen Anforderungen<br />

an eine moderne GuD-Anlage sowohl<br />

in puncto Flexibilität als auch in dauerhafter<br />

Belastbarkeit optimal gerecht. Die Gasturbine<br />

arbeitet dabei ausgesprochen wirtschaftlich<br />

<strong>und</strong> effizient in der Stromerzeugung. Zur Absicherung<br />

des Betriebes der Anlage <strong>und</strong> zur Einhaltung<br />

der hohen Anforderungen hinsichtlich<br />

Leistung, Verfügbarkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit hat<br />

Siemens auch den Auftrag für einen langjährigen<br />

Servicevertrag für die Wartung der Gasturbine<br />

erhalten.<br />

Wir stellen aus!<br />

ILMAC<br />

24. - 27.09.2013<br />

Basel, Schweiz<br />

Hall 1.0 / E01<br />

Besuchen Sie uns auf der ILMAC in Basel!<br />

4-2013 gaswärme international<br />

11


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Europäische Forschungskooperation vereinbart –<br />

Fokus auf Gasinnovationen <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

Der niederländische Forschungsverb<strong>und</strong><br />

EDGaR (Energy Delta Gas<br />

Research) <strong>und</strong> der DVGW Deutscher Verein<br />

des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches haben eine<br />

Forschungskooperation zum Themenfeld<br />

Erdgas <strong>und</strong> Nachhaltigkeit vereinbart. Die<br />

beiden Partner wollen ein Forschungsprogramm<br />

auf den Weg bringen, das dazu<br />

beiträgt, Europas führende Rolle beim<br />

„greening of gas“ zu festigen. Die Flexibilität<br />

der modernen Gasinfrastruktur bei<br />

der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien trägt hierzu maßgeblich bei.<br />

Das europäische Ziel, die Emission von<br />

Treibhausgasen zu verringern, ist ohne<br />

internationale Kooperation nicht zu erreichen.<br />

Auch die Energiewende in Deutschland<br />

braucht zur Umsetzung eine solche<br />

Kooperation.<br />

Beide Partner bewerten diese Kooperation<br />

als zielführend. Ein neues Forschungsprogramm<br />

kann dazu beitragen,<br />

die 20-20-20-Ziele der Europäischen<br />

Union zu erreichen. Hierzu soll der Anteil<br />

der erneuerbaren Energien erhöht sowie<br />

der Energieverbrauch <strong>und</strong> die Emission<br />

von Treibhausgasen gesenkt werden. Als<br />

flexibel einsetzbarer Energieträger ist Gas<br />

ein Wegbereiter für erneuerbare Energien<br />

wie Wind- <strong>und</strong> Solarenergie <strong>und</strong> erneuert<br />

sich selbst durch die Integration von Bio-<br />

Erdgas oder Wasserstoff.<br />

Das Forschungsprogramm, das einem<br />

gemeinsamen Ansatz folgt, umfasst die<br />

gesamte Gas-Wertschöpfungskette auch<br />

in ihrem Zusammenwirken mit der Strominfrastruktur.<br />

Der europäische Energiemarkt<br />

wächst immer mehr zusammen, die Zukunft<br />

der erneuerbaren Energien kann nur in der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit liegen.<br />

In dieser Hinsicht haben der DVGW <strong>und</strong><br />

EDGaR mit der Idee eines europäischen Forschungsprogramms<br />

zu den Themen Erdgas<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit die Initiative ergriffen. Eine<br />

darüber hinaus gehende Zusammenarbeit mit<br />

weiteren Forschungspartnern ist angestrebt.<br />

Die Europäische Kommission hat im<br />

Rahmenprogramm für Forschung <strong>und</strong><br />

Innovation (Horizont 2020) anerkannt,<br />

dass die von EDGaR <strong>und</strong> DVGW gesetzten<br />

Schwerpunkte, wie Systemintegration<br />

<strong>und</strong> die Rolle<br />

von Erdgas als Wegbereiter<br />

erneuerbarer Energien,<br />

zugleich die Kernthemen<br />

Europas sind.<br />

Der DVGW <strong>und</strong> EDGaR<br />

haben diskutiert, wie sie bei<br />

neuen Forschungsinitiativen<br />

eng zusammenarbeiten können.<br />

Wissenschaftler beider<br />

Organisationen werden zum<br />

Thema Gasqualität kooperieren.<br />

Sie arbeiten an neuen<br />

Messverfahren für verschiedene<br />

Gaskomponenten in<br />

den Gasnetzen der Zukunft.<br />

Außerdem versuchen sie, die<br />

Auswirkung einer neuen<br />

Gasqualität auf Hauptgasleitungen,<br />

Rohrleitungen<br />

<strong>und</strong> Knotenpunkte in der<br />

Infrastruktur zu bestimmen.<br />

Darüber hinaus werden sie in den Bereichen<br />

intelligente Netze, Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien zusammenarbeiten,<br />

die ein dezentralisiertes Gasnetz<br />

für mehrere Produktionsstätten <strong>und</strong> Einspeisepunkte<br />

von Biogas ermöglichen. Und<br />

schließlich arbeiten die Wissenschaftler an<br />

der Integration von Gas- <strong>und</strong> Stromsystemen.<br />

Gas bleibt ein wichtiger Energieträger<br />

für die Produktion von Strom <strong>und</strong> hat<br />

gegenüber Kohle <strong>und</strong> Öl zahlreiche ökonomische<br />

<strong>und</strong> ökologische Vorteile.<br />

Zur DVGW-Innovationsoffensive gehören<br />

20 Projekte zur Rolle des Gases im<br />

Energiesystem, der Gasproduktion <strong>und</strong><br />

-verarbeitung, des Netzmanagements<br />

<strong>und</strong> der Anwendungstechnologien. Im<br />

Programm von EDGaR arbeiten 250 Wissenschaftler<br />

an 30 Forschungsprojekten,<br />

die ein Gesamtinvestitionsvolumen von<br />

€ 42 Mio. haben. Die Projekte befassen<br />

sich mit dem Übergang von Monogas<br />

auf Multigas, mit der Rolle des Gases im<br />

Gesamtenergiesystem <strong>und</strong> mit den sich<br />

verändernden Gasmärkten in Europa.<br />

12 gaswärme international 4-2013


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Honeywell führt RMG Gas Metering Management System ein<br />

Honeywell hat die Einführung der<br />

neuen Software- <strong>und</strong> Servicelösung<br />

RMG Gas Metering Management bekanntgegeben,<br />

die Betreibern von Erdgas- <strong>und</strong><br />

Messstationen die Überwachung der<br />

Messgeräte ihres Betriebs vor Ort oder aus<br />

der Ferne, die Datenanalyse <strong>und</strong> die Fernwartung<br />

ermöglicht. Die Lösung senkt die<br />

Betriebskosten <strong>und</strong> verbessert die Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Messungen.<br />

Das System unterstützt Messgeräte von<br />

RMG by Honeywell <strong>und</strong> Drittanbietern<br />

<strong>und</strong> ermöglicht es dem Anwender, den<br />

technischen Zustand aller Gasmessgeräte<br />

in einer Messstation mit einem einzigen<br />

Softwarepaket festzustellen. Außerdem<br />

vereinfacht der Fernzugriff auf Messgeräte<br />

die Planung <strong>und</strong> Organisation <strong>und</strong><br />

senkt die Kosten, da Stationsbesuche auf<br />

ein Minimum beschränkt werden. RMG<br />

by Honeywell hat die Software bereits bei<br />

potenziellen K<strong>und</strong>en erfolgreich getestet,<br />

darunter auch die Schwaben Netz GmbH<br />

in Deutschland. Das System verwendet<br />

ein Rahmenkonzept aus den Modulen<br />

Gas Metering Management, Analysis <strong>und</strong><br />

Terminal, die ohne k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Code-Änderungen installiert <strong>und</strong> problemlos<br />

konfiguriert werden können. Die<br />

dynamischen Systemanzeigen ermöglichen<br />

detaillierte schematische Diagrammdarstellungen,<br />

<strong>und</strong> die technischen Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> die Abrechnungsabteilung<br />

können auf aktuelle Durchfluss-, Druck<strong>und</strong><br />

Temperaturdaten sowie Alarmmeldungen<br />

in Echtzeit zugreifen <strong>und</strong> reagieren.<br />

Das Honeywell RMG Gas Metering<br />

Management wird zunächst in Englisch<br />

<strong>und</strong> Deutsch verfügbar sein.<br />

Energieeffizienz durch flammenlose<br />

Oxyfuel- Verbrennung.<br />

Diese innovative Technologie steigert die Kapazität <strong>und</strong> Flexibilität der Verbrennung, wobei<br />

Brennstoffverbrauch <strong>und</strong> Emissionen reduziert werden. Im Vergleich zur konventionellen<br />

Oxyfuel-Verbrennung wird die Flamme so stark mit Abgasen verdünnt, dass sie praktisch<br />

unsichtbar wird. Durch umfassendes Know-how bei Oxyfuel-Verfahren sichert Ihnen Linde<br />

entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />

Ihre Vorteile:<br />

→ Brennstoffeinsparung<br />

→ Deutlich verringerter Ausstoß von NO x <strong>und</strong> CO 2<br />

→ Homogene Temperaturverteilung<br />

→ Schnelles <strong>und</strong> gleichmäßiges Schmelzen <strong>und</strong> Erwärmen<br />

Linde – ideas become solutions.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

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unserer K<strong>und</strong>en wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet.


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Siemens liefert 1000. Dampfturbine aus Werk in Brasilien<br />

Siemens lieferte Anfang Juni 2013 die<br />

1000. Dampfturbine aus, die in J<strong>und</strong>iaí,<br />

einer Stadt im brasilianischen B<strong>und</strong>esstaat<br />

São Paulo, hergestellt wurde. J<strong>und</strong>iaí ist einer<br />

von weltweit sieben Fertigungsstandorten<br />

für Siemens-Industriedampfturbinen. Auftraggeber<br />

für die Turbine des Typs SST-300<br />

ist Guarani, eines der führenden Unternehmen<br />

Brasiliens in der Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche.<br />

Während der vergangenen fünf Jahre hat<br />

J<strong>und</strong>iaí seine Produktion durch Erweiterung<br />

<strong>und</strong> Modernisierung der Fertigung verdreifacht.<br />

Seit 2006 werden an diesem Standort Industriedampfturbinen<br />

gefertigt sowie Serviceleistungen,<br />

wie z.B. Wartung <strong>und</strong> Reparaturen,<br />

erbracht. Mit einer der fortschrittlichsten <strong>und</strong><br />

effizientesten Anlagen zum Testen der Schwingungen<br />

von Rotoren, werden die Turbinen<strong>und</strong><br />

Kompressorenläufer seit drei Jahren vor Ort<br />

ausgewuchtet. Dadurch konnten die Testzeiten<br />

von 90 auf 30 Tage verringert werden.<br />

Neben der lokalen Produktion von Turbinen<br />

ist Siemens aufgr<strong>und</strong> innovativer Technologien<br />

für die Wachstumsmärkte Brasiliens<br />

gut aufgestellt. Die Nutzung von Ethanol<br />

als Kraftstoff <strong>und</strong> die Stromerzeugung durch<br />

Bagasse (Überreste der Zuckerfabrikation<br />

Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

schreibt Studienpreis an der TU Clausthal aus<br />

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

wird auf der Absolventenfeier<br />

der TU Clausthal im kommenden Frühjahr<br />

erstmals einen Studienpreis verleihen. Bis<br />

zum Jahresende 2013 können sich Studierende<br />

für die mit € 2.000 dotierte Auszeichnung<br />

bewerben.<br />

Der Preis wird künftig jährlich ausgeschrieben.<br />

Vergeben wird er für eine<br />

Bachelorarbeit mit der Abschlussnote<br />

2,0 oder besser, die an der TU Clausthal<br />

auf den Fachgebieten der Metallurgie,<br />

Werkstoffk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />

sowie Schweißtechnik <strong>und</strong> Trennende<br />

aus Rohrzucker) sind<br />

nur zwei Beispiele<br />

für die wachsende<br />

Bedeutung der<br />

Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche<br />

in Brasilien.<br />

Siemens lieferte<br />

hierfür im Jahr 2006<br />

die erste in J<strong>und</strong>iaí<br />

hergestellte Turbine<br />

– eine SST-300.<br />

Die Turbine steigert<br />

die Gesamteffizienz<br />

des thermodynamischen<br />

Zyklus <strong>und</strong><br />

erhöht die erzeugte Strommenge bei gleichbleibendem<br />

Brennstoffeinsatz. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Flexibilität nutzen Unternehmen die SST-300<br />

unter anderem in der Nahrungsmittel- <strong>und</strong><br />

Papierindustrie, im Bergbau <strong>und</strong> der Metallverarbeitung,<br />

in chemischen Prozessen <strong>und</strong><br />

in der Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie.<br />

Siemens gilt als einer der führenden<br />

Anbieter von Dampfturbinen in der Papierindustrie,<br />

neben der Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche<br />

die zweite große Säule für Dampfturbinen<br />

in Brasilien. Im Februar 2013 erhielt<br />

Siemens den Auftrag über die Lieferung<br />

zweier Dampfturbinen für die Zellulose-<br />

Produktion der Firma CMPC in Guaíba in Rio<br />

Grande do Sul. CMPCs neue Fertigungslinie<br />

wird 2015 in Betrieb genommen <strong>und</strong> verfügt<br />

dann über eine Kapazität von 1,3 Mio. t<br />

gebleichten Eukalyptus-Zellstoffs pro Jahr.<br />

Die dort eingesetzten SST-600 Turbinen sind<br />

die bisher größten, in Brasilien gefertigten<br />

Dampfturbinen mit einer Nennleistung von<br />

über 100 MW. Das Engineering <strong>und</strong> die Fertigung<br />

dieser Leistungsklasse aus J<strong>und</strong>iaí<br />

heraus ist Beleg <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Zukunftsfähigkeit des Standortes.<br />

Fertigungsverfahren geschrieben wurde.<br />

Studierende können sich mit ihrer Arbeit<br />

beim Sekretariat 3 des Instituts für Metallurgie<br />

bis zum 31. Dezember eines jeden<br />

Jahres bewerben. Der Antrag sollte in dem<br />

Jahr gestellt werden, in dem die Bachelorarbeit<br />

bewertet wurde, spätestens jedoch<br />

im folgenden Kalenderjahr.<br />

Im Rahmen ihres bildungspolitischen<br />

Engagements fördert die Stiftung Stahlwerk<br />

unter anderem die Studienrichtungen<br />

Ingenieurwesen <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />

<strong>und</strong> vergibt dazu Stipendien (www.<br />

stiftung-stahlwerk.de). Darüber hinaus verleiht<br />

sie nun in Clausthal den Preis für Studierende,<br />

die ihre Bachelorarbeit über die<br />

Herstellung <strong>und</strong> Weiterverarbeitung von<br />

Eisen-, Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumwerkstoffen<br />

verfasst haben. Bewertet werden dabei die<br />

Innovativität der Ergebnisse sowie Form<br />

<strong>und</strong> Darstellung der Arbeit. Die Gutachter,<br />

benannt durch den Preisstifter, sind die<br />

Clausthaler Professoren Heinz Palkowski,<br />

Lothar Wagner <strong>und</strong> Volker Wesling sowie<br />

Dr. Friedrich Höfer als Vertreter der Stiftung.<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Bewerbungsformular:<br />

www.tu-clausthal.de/info/foerdervereine<br />

14 gaswärme international 4-2013


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Innovative Technologie zur<br />

umweltschonenden Herstellung<br />

von Synthesegas<br />

BASF, die Linde Group <strong>und</strong> ThyssenKrupp wollen eine<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> wettbewerbsfähige Basis für die<br />

Nutzung des Klimagases Kohlendioxid (CO 2 ) in großem Maßstab<br />

schaffen. Ziel ist es, durch eine innovative Verfahrenstechnik<br />

CO 2 als Rohstoff einzusetzen <strong>und</strong> zu verwerten – mit<br />

positiven Effekten für den Klimaschutz. Gemeinsam mit der<br />

BASF-Tochtergesellschaft hte AG <strong>und</strong> den Wissenschaftspartnern<br />

VDEh-Betriebsforschungsinstitut in Düsseldorf <strong>und</strong> Technische<br />

Universität Dortm<strong>und</strong> entwickeln die Unternehmen<br />

einen zweistufigen Prozess: Im ersten Schritt werden mit einer<br />

neuartigen Hochtemperatur-Technologie aus Erdgas Wasserstoff<br />

<strong>und</strong> Kohlenstoff hergestellt. Dabei wird im Vergleich zu<br />

anderen Verfahren besonders wenig CO 2 erzeugt. Anschließend<br />

werden große Mengen CO 2 – auch aus anderen industriellen<br />

Prozessen – mit diesem Wasserstoff zu Synthesegas umgesetzt.<br />

Synthesegas, ein Gemisch aus Kohlenmonoxid <strong>und</strong> Wasserstoff,<br />

ist ein wichtiges Gr<strong>und</strong>produkt für die chemische Industrie<br />

<strong>und</strong> eignet sich zudem zur Herstellung von Kraftstoffen. Das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) fördert<br />

das Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme „Technologien<br />

für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Klimaschutz – Chemische Prozesse <strong>und</strong><br />

stoffliche Nutzung von CO 2 “. Das auf drei Jahre angelegte Projekt<br />

ist am 1. Juli 2013 gestartet. Der Projektansatz hat folgende<br />

Vorteile: Erdgas ist als Ressource in großen Mengen verfügbar<br />

<strong>und</strong> besitzt zum Beispiel im Vergleich zu Biomasse günstigere<br />

Anteile von Wasserstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff. Des Weiteren erfolgt<br />

die Erdgasspaltung rein thermisch ohne Zufuhr von Sauerstoff<br />

oder Wasser. Dies ermöglicht die Produktion von Wasserstoff<br />

sowie von festem Kohlenstoff zur potenziellen Verwendung in<br />

der Koks- <strong>und</strong> Stahlindustrie als Ersatz für Steinkohle. In einem<br />

weiteren innovativen katalytischen Verfahrensschritt wird<br />

CO 2 mit dem aus der Erdgasspaltung gewonnenen Wasserstoff<br />

zu Synthesegas umgesetzt. Dieser Prozess läuft bei sehr<br />

hohen Temperaturen ab, die entsprechend große Menge an<br />

Abwärme wird durch das neuartige Reaktorkonzept direkt im<br />

Prozess wieder eingesetzt. Zudem ist die Technologie geeignet<br />

für die großtechnische Produktion. Die BASF koordiniert<br />

das Gemeinschaftsprojekt <strong>und</strong> führt gemeinsam mit hte die<br />

experimentellen Forschungstätigkeiten zur Gasspaltung <strong>und</strong><br />

Katalysatorentwicklung für die Synthesegasherstellung durch.<br />

Darauf aufbauend wollen die Partner ein Gesamtkonzept für die<br />

Einbindung der neuen Technologie in existierende Chemie- <strong>und</strong><br />

Stahlstandorte entwickeln. Verantwortlich für den Anlagenbau<br />

sind Linde <strong>und</strong> ThyssenKrupp Uhde. Die Aufbereitung <strong>und</strong><br />

Erprobung des Kohlenstoffs für den Einsatz in der Stahlindustrie<br />

liegt im Verantwortungsbereich der ThyssenKrupp Steel Europe<br />

<strong>und</strong> ihrer Tochtergesellschaft KBS.<br />

Die Flamme<br />

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4-2013 gaswärme international


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut übernimmt Messequipment<br />

der E.ON Ruhrgas<br />

Die Abteilung Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />

des Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts<br />

Essen e.V. hat ihr ohnehin schon umfassendes<br />

Messequipment um einen vollausgestatteten<br />

mobilen Messwagen von der E.ON Ruhrgas<br />

sowie um weitere umfangreiche Analysetechnik<br />

erweitern können.<br />

Neben der Erfassung <strong>und</strong> Analyse der<br />

herkömmlichen Abgasbestandteile (NO X ,<br />

CO, CO 2 , O 2 ) können zusätzliche Komponenten<br />

wie SO x <strong>und</strong> CH 4 detektiert <strong>und</strong><br />

aufgezeichnet werden. Außerdem können<br />

nun auf der Brennstoffseite wichtige Kenndaten<br />

zur Gasbeschaffenheit (Wobbe-<br />

Index, Brennwert, Dichte, CO 2 -Gehalt) des<br />

Erdgases beim K<strong>und</strong>en vor Ort untersucht<br />

<strong>und</strong> kontinuierlich aufgenommen werden.<br />

Die bisherigen Mess- <strong>und</strong> Analysemöglichkeiten<br />

der Abteilung<br />

Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />

erlauben eine<br />

umfassende Untersuchung<br />

an den GWI-eigenen Versuchsständen<br />

bis 1,2 MW<br />

<strong>Brenner</strong>leistung mit allen<br />

gasförmigen Brennstoffen<br />

<strong>und</strong> leichtem Heizöl<br />

sowie als Oxidator Luft,<br />

sauerstoffangereicherte<br />

Luft, vorgewärmte Luft (bis<br />

1.250 °C) <strong>und</strong> reinem Sauerstoff. Durch das<br />

mobile Messequipment (Mobiles Labor) sind<br />

die GWI-Techniker <strong>und</strong> Ingenieure in der Lage,<br />

detaillierte Untersuchungen vor Ort durchzuführen.<br />

Dabei können die bekannten Abgas<strong>und</strong><br />

Temperaturanalysen mit Thermografie-<br />

<strong>und</strong> UV-Kameramesstechnik (Visualisierung<br />

der Flamme mittels OH-Radikalen) ergänzt<br />

werden, um die <strong>Brenner</strong> am GWI oder auch<br />

komplette Anlagen beim K<strong>und</strong>en vor Ort<br />

hinsichtlich Energieeffizienz <strong>und</strong> Schadstoffemissionen<br />

zu überprüfen <strong>und</strong> zu optimieren.<br />

P2G-Innovationsprojekt von E.ON Hanse startet mit Vaillant<br />

Brennstoffzellen-Heizgerät<br />

Wenn die weltweit modernste Powerto-Gas-Anlage<br />

in Hamburg in Betrieb<br />

geht, wird auch ein Vaillant Brennstoffzellen-Heizgerät<br />

(BZH) der neuesten Generation<br />

Teil des Innovationsprojektes sein. Der<br />

Spatenstich für die Anlage erfolgte im Juni<br />

durch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz<br />

zusammen mit dem Initiator E.ON Hanse.<br />

Das P2G-Konzept gilt als künftige Schlüsseltechnologie<br />

der Energiewende. Hierbei<br />

wird überschüssiger Wind- oder Solarstrom<br />

in einem chemischen Prozess, der sogenannten<br />

Elektrolyse, in synthetisches Erdgas<br />

umgewandelt. Dieses „grüne“ Gas wird in<br />

das Erdgasnetz eingespeist. Somit wird das<br />

vorhandene Erdgasnetz zu einem Speicher<br />

für regenerativ erzeugten Strom, der bei der<br />

Erzeugung keine Abnehmer gef<strong>und</strong>en hat.<br />

Fehlt es zu Spitzenverbrauchszeiten dagegen<br />

an Strom, der nicht durch erneuerbare Energieträger<br />

geliefert werden kann, erfolgt eine<br />

hoch effiziente Rückverstromung durch Vaillant<br />

Brennstoffzellen-Technologie. Dafür wird<br />

Erdgas nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung in Strom <strong>und</strong> Wärme transformiert.<br />

Im Erdgasnetz gespeichert kann die Energie<br />

dann sowohl b<strong>und</strong>esweit transportiert als<br />

auch in großen Mengen <strong>und</strong> über längere<br />

Zeiträume verlustfrei gespeichert werden.<br />

Weil Windräder <strong>und</strong> Photovoltaikanlagen<br />

große Leistungsschwankungen hinsichtlich<br />

ihrer Stromproduktion mit sich bringen, sind<br />

für die Stromnetze künftig Speicher wichtig,<br />

die Netzschwankungen ausgleichen. Dieses<br />

Gleichgewicht zwischen Stromangebot <strong>und</strong><br />

- nachfrage könnten P2G-Anlagen herstellen<br />

<strong>und</strong> damit quasi zu einem „Großakku“<br />

für regenerativ erzeugten Strom werden.<br />

Höchstspannungs-Stromnetze, die für den<br />

weiten Transport von Elektrizität erforderlich<br />

sind, könnten gleichzeitig entlastet werden.<br />

Der umstrittene Neubau weiterer Höchstspannungstrassen<br />

beispielsweise von Nord- nach<br />

Süddeutschland wäre im derzeit diskutierten<br />

Ausmaß nicht mehr erforderlich.<br />

Verantwortet wird das P2G-Projekt durch<br />

ein Konsortium aus den Industriepartnern<br />

Hydrogenics, SolviCore <strong>und</strong> E.ON. Wissenschaftliche<br />

Beiträge leisten das Deutsche Zentrum<br />

für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR) sowie das<br />

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />

(ISE). Vaillant Brennstoffzellen werden dabei<br />

im Rahmen des Callux-Projektes eingesetzt.<br />

Hierbei handelt es sich um den b<strong>und</strong>esweit<br />

größten Praxistest von Brennstoffzellen-<br />

Heizgeräten für Einfamilienhäuser. Callux<br />

wird gemeinsam von Partnern aus der Energiewirtschaft<br />

<strong>und</strong> Heizgeräteindustrie mit<br />

Unterstützung des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

getragen. Das beim Hamburger Innovationsprojekt<br />

eingesetzte Brennstoffzellen-Heizgerät<br />

des Remscheider Heiz- <strong>und</strong> Lüftungstechnikspezialisten<br />

wird in Remscheid in Kleinserie<br />

produziert. Gemeinsam mit Partnern aus der<br />

Energiewirtschaft hat Vaillant bereits mehr<br />

als 100 Brennstoffzellen-Einheiten in einem<br />

europaweiten Feldtest unter realistischen Praxisbedingungen<br />

getestet.<br />

16 gaswärme international 4-2013


4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEcHnIk<br />

für Industrieöfen<br />

22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />

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Programm-Höhepunkte<br />

Wann <strong>und</strong> Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar (22. April)<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />

• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 2<br />

• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />

Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />

Einführung<br />

• Einführung in die politische Relevanz der <strong>Brenner</strong>technik<br />

<strong>Brenner</strong>techniken für Industrieöfen<br />

• Neue <strong>Brenner</strong>technik mit innovativer Luftvorwärmung<br />

• Neue low-NO x<br />

-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />

• Innovation in der regenerativen ultra-low-NO x<br />

-<strong>Brenner</strong>technologie durch Energieoptimierung<br />

• Praxisbeispiel: Energetische Optimierung eines bestehenden Wärmebehandlungsofen<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

jetzt online unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />

• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Thermoprozessanlagen<br />

• Entwicklung der <strong>Brenner</strong>technik für die Herstellung von Glas<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />

• Energetische <strong>und</strong> betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />

Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Normung<br />

• Verpflichtungen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Gewährleistung <strong>und</strong> zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />

über die Nutzungsdauer<br />

• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 <strong>und</strong> ErP<br />

Energiemanagement <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen<br />

• Effiziente Energiemanagementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />

• <strong>Brenner</strong>effizienz beginnt beim Industrieofen<br />

Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

Moderation: Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />

• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />

MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., Bloom Engineering GmbH, DNV Germany Holding<br />

GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, EU-Parlament, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e. V.,<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V., Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie e. V.,<br />

Linde Gas, LOI Thermprocess GmbH, Rath GmbH, RWTH Aachen, Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG,<br />

Trimet Aluminium AG, Vallourec & Mannesmann Tubes, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Termin:<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen <strong>und</strong> Industrieöfen,<br />

sowie Hersteller von <strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong><br />

<strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Seminarbesuch exklusive/inklusive<br />

Gr<strong>und</strong>lagenkurs am 22. April<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/<strong>und</strong><br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen <strong>und</strong> Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert <strong>und</strong> erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />

vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />

nach dem 01. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Gr<strong>und</strong>lagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Energiemanagement <strong>und</strong> Energieeffizienz oder<br />

Workshop 2 Feuerfestmaterialien – Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

10.-11.<br />

Sept.<br />

16.-21.<br />

Sept.<br />

16.-21.<br />

Sept.<br />

17.-19.<br />

Sept.<br />

17.-19.<br />

Sept.<br />

19.-20.<br />

Sept.<br />

19.-20.<br />

Sept.<br />

25.-26.<br />

Sept.<br />

1.-2.<br />

Okt.<br />

9.-11.<br />

Okt.<br />

Expogaz 2013<br />

Messe in Paris<br />

E.T.A.I. / Infopro Communications<br />

Tel.: +33 (0)1-7792-9718, Fax: +33 (0) 1-7792-9833<br />

smachoire@infopro-digital.com, www.expogaz-expo.com<br />

EMO Hannover<br />

Messe in Hannover<br />

VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

Tel.: 069-756081-55, Fax: 069-756081-74<br />

e.gaenssle@vdw.de; www.emo-hannover.de<br />

Schweißen <strong>und</strong> Schneiden<br />

18. Messe in Essen<br />

Messe Essen GmbH<br />

Tel.: 0201-7244-0; Fax: 0201-7244-248<br />

info@messe-essen.de, www.schweissen-schneiden.com<br />

Composites Europe<br />

Messe in Stuttgart<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-226, Fax: 0211-90191-244<br />

info@composites-europe.com, www.composites-europe.com<br />

Hybrid Expo 2013<br />

Messe in Stuttgart<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-270, Fax: 0211-90191-275<br />

info@hybrid-expo.com, www.hybrid-expo.com<br />

Erfahrungsaustausch der Chemiker <strong>und</strong> Ingenieure des Gasfaches<br />

Tagung in Leipzig<br />

DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für<br />

Technologie<br />

Tel.: 0721-96402-20, Fax.: 0721-96402-13<br />

klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />

Forming Technology Forum<br />

6. Konferenz in Herrsching<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialk<strong>und</strong>e e. V., Inventum GmbH<br />

Tel.: 0151-2122-7448<br />

ftf@inventum.de, www.dgm.de/dgm/forming/<br />

56. <strong>International</strong>es Feuerfestkolloquium<br />

in Aachen<br />

ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />

Tel.: 02624-9473-171, Fax: 02624-9473-200<br />

info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />

gat 2013<br />

52. Gasfachliche Aussprachetagung in Nürnberg<br />

Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e. V.<br />

Tel.: 0228-9188-611, Fax: 0228-9188-990<br />

info@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />

Härterei Kongress<br />

69. Kongress <strong>und</strong> Fachausstellung in Wiesbaden<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik e. V.<br />

Tel.: 0421-39728-50, Fax: 0421-39728-51<br />

contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />

ThyssenKrupp<br />

erwirbt Rohstoffhandelsgeschäft<br />

von BenMet NY<br />

D<br />

ie ThyssenKrupp Metallurgical<br />

Products GmbH, Essen, hat zum<br />

1. Juli 2013 das Geschäft des Rohstoffhandelsunternehmens<br />

BenMet NY mit<br />

Sitz in New York übernommen. Über<br />

den Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />

vereinbart. Durch den Erwerb baut<br />

ThyssenKrupp Metallurgical Products<br />

seine Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

deutlich aus <strong>und</strong> erweitert<br />

nennenswert sein Produktportfolio.<br />

BenMet handelt mit NE-Metallen<br />

<strong>und</strong> betreibt ein ähnliches<br />

Geschäftsmodell wie ThyssenKrupp<br />

Metallurgical Products: Die Angebotspalette<br />

umfasst im Wesentlichen<br />

Nickel, Kobalt, Kobaltoxid <strong>und</strong><br />

Nebenmetalle <strong>und</strong> wird um das<br />

Produktportfolio von ThyssenKrupp<br />

Metallurgical Products ergänzt.<br />

BenMet ist schwerpunktmäßig auf<br />

dem nord- <strong>und</strong> südamerikanischen<br />

Markt aktiv - mit starkem Fokus auf<br />

die USA. Die Gesellschaft beliefert<br />

dabei vornehmlich K<strong>und</strong>en aus dem<br />

Bereich der Superalloys sowie der<br />

Legierungs- <strong>und</strong> Gießereiindustrie.<br />

Die Rohstoffe werden in Lagern in<br />

den USA, Mexiko sowie Kanada vorgehalten.<br />

Die Geschäftsaktivitäten von<br />

ThyssenKrupp Metallurgical Products<br />

<strong>und</strong> BenMet in Nord- <strong>und</strong><br />

Südamerika sollen zeitnah zusammengeführt<br />

werden. Die Verkaufsmannschaft<br />

von BenMet wird unter<br />

dem neuen Eigentümer weiter<br />

arbeiten, Derek Benham, President<br />

von BenMet NY, wird das Team in<br />

der Übergangszeit <strong>und</strong> den nächsten<br />

Jahren weiterhin leiten.<br />

18 gaswärme international 4-2013


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Wingas mit neuer<br />

Firmenzentrale in Kassel<br />

W<br />

ingas wächst weiter: Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten<br />

ist das Unternehmen im deutschen <strong>und</strong><br />

europäischen Erdgasmarkt erfolgreich. Für die wachsende<br />

Zahl der Mitarbeiter in Kassel (derzeit r<strong>und</strong> 330) wird jetzt<br />

eine neue Firmenzentrale geplant. Dazu wird Wingas ab<br />

2015 einen Bürokomplex in der Innenstadt (Am Königstor<br />

/ Ecke Karthäuser Straße) von der OFB Projektentwicklung<br />

GmbH Kassel, einer Tochter der Helaba Immobiliengruppe,<br />

für zunächst 20 Jahre mieten.<br />

Die OFB wird den Bürokomplex mit vier Etagen mit<br />

insgesamt 10.200 m 2 neu errichten. Das derzeit auf dem<br />

Baugelände befindliche Gebäude von Karl + Co. wird<br />

abgerissen. Der geplante moderne Gebäudekomplex<br />

wird sich durch hochgezogene, helle Fassaden mit großen<br />

Fenstern auszeichnen. Ein Innenhof <strong>und</strong> die vielseitig<br />

angelegte, mehrstöckige Bauweise sollen für zusätzliches<br />

Licht in den Büros sorgen. Das Firmengebäude wird Platz<br />

für bis zu 490 Mitarbeiter bieten. Derzeit sind diese unter<br />

anderem im Gebäude der Wintershall in der Friedrich-<br />

Ebert-Straße untergebracht.<br />

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Bau des bulgarischen Teilabschnitts von South Stream<br />

kann 2013 beginnen<br />

Die Ende Juni von Natural Gas Europe im<br />

bulgarischen Sofia veranstaltete Konferenz<br />

„South Stream: The Evolution of a Pipeline“<br />

zielte darauf ab, die sozialen, ökonomischen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Implikationen der<br />

South-Stream-Pipeline zu erörtern. South<br />

Stream, ein Projektvorhaben von Gazprom<br />

<strong>und</strong> einer Reihe weiterer Partner, soll die<br />

europäische Energiesicherheit verbessern.<br />

Es handelt sich um ein zentrales Projekt im<br />

Rahmen der Strategie, die Erdgasrouten<br />

innerhalb der Europäischen Union breiter<br />

zu fächern. Die Pipeline wird von Warna am<br />

Schwarzen Meer über Bulgarien, Serbien,<br />

Ungarn <strong>und</strong> Slowenien bis in den Norden<br />

Italiens verlaufen. In den Gesprächen war<br />

immer wieder von den großen Vorteilen die<br />

Rede, die South Stream für Bulgarien <strong>und</strong> die<br />

gesamte Region mit sich bringt, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Arbeitsplatzschaffung<br />

sowie in den Bereichen Energiesicherheit<br />

<strong>und</strong> Diversifizierung. Im Zuge des Projekts<br />

wird eine Direktverbindung zwischen<br />

Hauptzulieferer <strong>und</strong> wichtigstem Verbraucher<br />

hergestellt – nämlich zwischen Russland<br />

<strong>und</strong> der EU. Der Baubeginn soll Ende<br />

des Jahres 2013 erfolgen <strong>und</strong> die erste Bauphase<br />

bis 2015 fertiggestellt sein. Angesichts<br />

der jüngsten politischen Entwicklungen in<br />

Bulgarien <strong>und</strong> der Ernennung einer neuen<br />

Regierung könnte South Stream aufgr<strong>und</strong><br />

der potenziellen wirtschaftlichen Vorteile im<br />

Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

<strong>und</strong> die Senkung der Erdgaspreise dazu<br />

beitragen, die Stellung der Regierung – <strong>und</strong><br />

ganz Bulgariens – zu stärken. Es herrscht<br />

zunehmend Einvernehmen darüber, dass<br />

Erdgas bis ins Jahr 2050 der zentrale Kraftstoff<br />

der europäischen Wirtschaft sein wird.<br />

Im Hinblick auf die Erschließung europäischer<br />

Schiefergasvorkommen sind noch verschiedene<br />

Fragen zu klären, was bedeutet,<br />

dass der Bau neuer Routen aus Russland zur<br />

Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit Europas<br />

auf dem Weltmarkt von entscheidender<br />

Bedeutung sein wird. Laut übereinstimmenden<br />

Prognosen der weltweit führenden<br />

Forschungszentren wird Europas jährlicher<br />

Zusatzbedarf an Gasimporten bis 2020 einen<br />

Wert von 80 Mrd. m 3 erreichen <strong>und</strong> sich bis<br />

2030 auf über 140 Mrd. m 3 belaufen.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

19


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

FORTBILDUNG Ecoplants –<br />

29. Aug. Pflichtenhefte schreiben <strong>und</strong> gestalten<br />

VDI-Seminar in Hamburg<br />

11.-12.<br />

Sept.<br />

12.<br />

Sept.<br />

16.-17.<br />

Sept.<br />

17.-18.<br />

Sept.<br />

17.-19.<br />

Sept.<br />

19.<br />

Sept.<br />

24.<br />

Sept.<br />

24.-27.<br />

Sept.<br />

25.<br />

Sept.<br />

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in der Instandhaltung<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

Das EEG-Einspeisemanagement<br />

EW-Seminar in Köln<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Wärmebehandlungstechnik –<br />

für die industrielle Praxis, Teil B<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Technik der Gasversorgung für Kaufleute II<br />

EW-Seminar in Fulda<br />

Vakuumtechnik<br />

VDI-Seminar in Berlin<br />

CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />

DIN-Seminar in Kassel<br />

Sichere Steuerungen von Maschinen<br />

DIN-Seminar in Leipzig<br />

Einführung in die Metallk<strong>und</strong>e für Ingenieure <strong>und</strong> Techniker<br />

DGM-Seminar in Darmstadt<br />

Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen<br />

DGM-Seminar in Nürnberg<br />

1. Okt. China – Normung <strong>und</strong> Zertifizierung erfordern Umdenken „Spielregeln“<br />

des Marktzutrittes<br />

DIN-Seminar in Kassel<br />

8. Okt. Aktuelle Praxisfragen der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

EW-Seminar in Leipzig<br />

8. Okt. Kunststoffe in der Konstruktion<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

8. Okt. Technische Normen als Wettbewerbsvorteil nutzen<br />

VDI-Seminar in Ratingen<br />

14. Okt. Kostengünstig entwickeln <strong>und</strong> konstruieren<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

15.-17.<br />

Okt.<br />

Hochtemperaturkorrosion<br />

DGM-Seminar in Jülich<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialk<strong>und</strong>e e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

China setzt auf<br />

grüne Technologie<br />

aus Deutschland<br />

Energieeinsparung <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

sind für die Volksrepublik<br />

China sehr wichtige Themen. Dank<br />

moderner Technik lassen sich Ökologie<br />

<strong>und</strong> Ökonomie auch in der metallurgischen<br />

Industrie erfolgreich in Einklang<br />

bringen. Das ist das wichtigste Ergebnis<br />

einer gemeinsamen Konferenz des deutschen<br />

Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbauers<br />

SMS group mit einer Organisation verschiedener<br />

chinesischer Ministerien.<br />

Vor mehr als 200 Vertretern aus Industrie<br />

<strong>und</strong> Politik präsentierte die SMS<br />

group in Beijing die ökologischen <strong>und</strong><br />

ökonomischen Vorteile der Ecoplants-<br />

Lösungen für den Betrieb hüttentechnischer<br />

Anlagen. Der Einklang von sinkenden<br />

Betriebskosten bei gleichzeitig<br />

geringeren Emissionen macht die Ecoplants-Lösungen<br />

besonders attraktiv.<br />

Die SMS-Referenten stellten Lösungen<br />

aus der gesamten metallurgischen<br />

Verfahrenskette von der Roheisenerzeugung<br />

bis zur Fertigbearbeitung von<br />

Blechen, Bändern <strong>und</strong> Rohren dar.<br />

So ist beispielsweise die „Continuous<br />

Mill Technology“ (CMT) sehr energieeffizient.<br />

Die Spezialisten der SMS group<br />

haben mit der gemeinsamen Anbindung<br />

von der Walzstraße an das Stahlwerk ein<br />

Verfahren entwickelt, das Stranggießen<br />

<strong>und</strong> Walzen neu aufeinander abstimmt.<br />

Die Kostenreduktion des CMT-Verfahrens<br />

liegt dadurch bei 11 €/t, die Emissionseinsparung<br />

bei 72.000 t CO 2 p.a.<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert <strong>und</strong><br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

20 gaswärme international 4-2013


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Bosch baut neue Produktionsstätte<br />

für Heizgeräte in Russland<br />

Die Bosch-Gruppe hat den Gr<strong>und</strong>stein<br />

für eine neue Produktionsstätte ihres<br />

Geschäftsbereichs Thermotechnik in Engels/<br />

Russland gelegt. Hier werden ab dem ersten<br />

Quartal 2014 wandhängende Heizwertgeräte<br />

<strong>und</strong> Industriekessel der Marken Bosch<br />

<strong>und</strong> Buderus produziert. Mehr als € 20 Mio.<br />

investiert das Unternehmen am Standort.<br />

Bis 2016 sollen am neuen Standort bis zu<br />

190 Arbeitsplätze entstehen. Das neue Werk<br />

wird am bestehenden Bosch Standort in<br />

Engels errichtet. In der neuen Anlage mit<br />

einer Fläche von 8.000 m 2 werden sechs verschiedene<br />

Modelle von Drei-Zug-Kesseln im<br />

Leistungsbereich zwischen 2,5 <strong>und</strong> 6,5 MW<br />

für industrielle Anwendungen produziert.<br />

Ebenfalls zum Produktprogramm gehören<br />

mehr als 30 Modelle wandhängender Gasheizwertgeräte<br />

der Marken Bosch <strong>und</strong> Buderus<br />

in den Leistungsklassen von 18 bis 35 kW.<br />

Bosch ist seit 1996 in der r<strong>und</strong> 850 km von<br />

Moskau entfernten Region Saratow aktiv.<br />

Heute arbeiten in Engels 1.500 Mitarbeiter<br />

der Unternehmensbereiche Kraftfahrzeugtechnik<br />

<strong>und</strong> Power Tools.<br />

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4-2013 gaswärme international<br />

21


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Etogas liefert erste industrielle<br />

Power-to-Gas-Anlage<br />

an Audi<br />

S<br />

eit drei Jahren elektrisiert das Konzept Power-to-Gas<br />

die Energie- <strong>und</strong> Mobilitätsbranche. Nach erfolgreichen<br />

Tests der neuen Ökostromspeichertechnologie wurde vor<br />

Kurzem die erste Anlage im industriellen Maßstab eingeweiht.<br />

Die Feier fand am 25. Juni im niedersächsischen<br />

Werlte statt. Der Stuttgarter Anlagenbauer Etogas GmbH<br />

(vormals SolarFuel) hat die weltweit größte Power-to-Gas-<br />

Anlage entwickelt <strong>und</strong> gebaut. K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Betreiber ist die<br />

Audi AG. Die Anlage hat eine elektrische Anschlussleistung<br />

von 6 MW <strong>und</strong> wandelt Ökostromüberschüsse in erneuerbaren<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> Methan um. Pro Jahr wird die Anlage<br />

durchschnittlich 3 Mio. m 3 erneuerbares synthetisches<br />

Methan erzeugen. B<strong>und</strong>esumweltminister Peter Altmaier<br />

sendete zur Einweihung ein Video-Grußwort. Im Herbst<br />

2013 wird der Probebetrieb der Gesamtanlage abgeschlossen.<br />

Das Vorhaben stellt ein Leuchtturmprojekt für künftige<br />

Power-to-Gas-Anlagen im industriellen Maßstab dar. Die<br />

Anlage für den Ingolstädter Autobauer verfügt über eine<br />

25-mal so große Eingangsleistung wie die bislang weltweit<br />

größte Power-to-Gas-Anlage. Diese ging bereits im Oktober<br />

2012 in Betrieb. Beim dortigen Forschungsbetrieb wird die<br />

Industrialisierung der Technologie vorbereitet. Die dabei<br />

gewonnenen Erfahrungen <strong>und</strong> Ergebnisse kommen nun der<br />

neuen Anlage in Werlte zugute. Das erneuerbare synthetische<br />

Methan, von Audi e-gas genannt, ist für K<strong>und</strong>en des<br />

neuen A3 g-tron vorgesehen. Mit diesem Treibstoff können<br />

Autofahrer mit einer CO 2 -Bilanz von 20 g/km nahezu kohlendioxidneutral<br />

fahren. Die Gasmenge aus Werlte versorgt<br />

1.500 A3 g-tron mit einer jährlichen Fahrleistung von jeweils<br />

15.000 km insgesamt sind das 22,5 Mio. km.<br />

VDMA: Aufschwung lässt<br />

weiter auf sich warten<br />

Der Auftragseingang im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

in Deutschland lag im Juni 2013 um real 5<br />

% unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 4 %, das Auslandsgeschäft um 6 %,<br />

teilte der Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

(VDMA) Anfang August in Frankfurt mit. In<br />

dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten<br />

Dreimonatsvergleich April bis Juni 2013 sank<br />

der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um 1 %. Die<br />

Inlandsaufträge lagen bei -4 %, die Auslandsaufträge<br />

bei +1 %. Für das erste Halbjahr (Januar bis Juni 2013)<br />

ergibt sich insgesamt ein Minus von 1 %. Die Inlandsaufträge<br />

lagen bei -6 %, die Auslandaufträge bei +1 %.<br />

Laut VDMA Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers müsse<br />

der deutsche Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau sich weiter<br />

in Geduld üben. Der Juni schloss nach einem Halbjahr<br />

ohne nennenswerte Impulse mit einem Minus der<br />

Auftragseingänge ab. Die Inlandsorders seien letztlich<br />

Spiegelbild der insgesamt unbefriedigenden Investitionstätigkeit<br />

in Deutschland. Enttäuschend verliefen<br />

wieder einmal die Maschinenbestellungen aus den<br />

Euro-Partnerländern. Von einer wirtschaftlichen Stabilisierung<br />

der Euro-Zone zu reden, falle aus Sicht der<br />

Investitionsgüterhersteller angesichts eines zweistelligen<br />

Rückgangs (-19 %) weiterhin schwer. Und auch die<br />

zaghaften Impulse der verbleibenden Weltwirtschaft<br />

schafften es noch nicht, die Nachfrage aus dem Nicht-<br />

Euro-Raum ins Plus zu ziehen (-2 %).<br />

22 gaswärme international 4-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Planungsforum für multivalente Anlagen<br />

120 Planer, Architekten <strong>und</strong> Ingenieure<br />

trafen sich Ende Juni 2013 in der Viessmann<br />

Akademie in Allendorf (Eder) beim<br />

Planungsforum für multivalente Anlagen<br />

(Anlagen, die mehrere Energieträger nutzen).<br />

Verwaltungsratsmitglied Stefan Heer<br />

begrüßte die Gäste <strong>und</strong> gab den Startschuss<br />

für die zweitägige Veranstaltung.<br />

Mit Vorträgen, Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Besichtigungen wurde das vielschichtige<br />

Thema in vielen Facetten behandelt. Den<br />

Anfang machte Carsten Kuhlmann, Leiter<br />

des Product Sales Management der<br />

Viessmann Deutschland GmbH. Er referierte<br />

über die Rahmenbedingungen für<br />

den Einsatz multivalenter Anlagen <strong>und</strong><br />

gab den Zuhörern einen Überblick über<br />

die noch folgenden Beiträge. Nicht minder<br />

informativ war der Vortrag von Josef<br />

Oswald, Präsident des B<strong>und</strong>esindustrieverbandes<br />

Technischer Gebäude Ausrüstung<br />

e.V. (BTGA), <strong>und</strong> Clemens Schickel, technischer<br />

Referent beim BTGA, über die wichtige<br />

Rolle multivalenter Systeme im Rahmen<br />

der Energiewende in Deutschland.<br />

Manfred Greis, Präsident des B<strong>und</strong>esindustrieverbandes<br />

Deutschland Haus-, Energie-<br />

<strong>und</strong> Umwelttechnik e.V. <strong>und</strong> Leiter der<br />

Viessmann Unternehmenskommunikation,<br />

stellte das Viessmann Projekt „Effizienz Plus“<br />

vor, das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

umgesetzt wurde.<br />

Mit „Effizienz Plus“ wurde der Verbrauch<br />

fossiler Energie am Unternehmensstammsitz<br />

in Allendorf um zwei Drittel <strong>und</strong> der CO 2 -Ausstoß<br />

um 80 % gesenkt. Damit zeigt Viessmann<br />

am eigenen Beispiel, dass die energie- <strong>und</strong><br />

klimapolitischen Ziele der B<strong>und</strong>esregierung<br />

für 2050 schon heute mit marktverfügbarer<br />

Technik erreicht werden können.<br />

Die energiesparende <strong>und</strong><br />

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NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

GWI-SEMINARE<br />

5.-6. Sept. Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen – Praxisseminar<br />

6. Sept. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf Werksgelände <strong>und</strong><br />

im Bereich betrieblicher Gasverwendung gemäß DVGW G 614<br />

10.-11.<br />

Sept.<br />

10.-11.<br />

Sept.<br />

Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> Weiterbildung der Sachk<strong>und</strong>igen für<br />

Odorieranlagen<br />

Qualitätssicherung in Gasinstallationen – DVGW-Arbeitsblatt G 1020<br />

12. Sept. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />

Schulung nach BGR 500 (gem. BGV A1 / BGI 560) <strong>und</strong> Brandschutzunterweisung<br />

für Betriebspraktiker <strong>und</strong> Bereitschaftsdienste<br />

16.-17.<br />

Sept.<br />

16.-18.<br />

Sept.<br />

Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischen Führungskräften<br />

im Bereich von Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen<br />

Sachk<strong>und</strong>igenschulung Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen im Netzbetrieb<br />

23. Sept. Die DVGW-TRGI 2008 – Technische Regeln für Gasinstallationen<br />

24. Sept. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas – Erste Sicherungsmaßnahmen<br />

am Störungsort<br />

24.-25.<br />

Sept.<br />

Weiterbildung der Sachk<strong>und</strong>igen gem. DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />

Hannover<br />

Messe 2014 -<br />

Überblick über<br />

Termine <strong>und</strong><br />

Programm<br />

Aktuelle Trendthemen stehen auch 2014<br />

(7. bis 11. April) im Zentrum einer der<br />

weltweit wichtigsten Industriemessen. Insbesondere<br />

der Vernetzung innerhalb der<br />

industriellen Prozesse, aber auch über technologische<br />

<strong>und</strong> unternehmerische Grenzen<br />

hinweg tragen alle Leitmessen in gleicher<br />

Weise Rechnung.<br />

Die Kernbereiche der Hannover Messe<br />

2014 sind Industrieautomation <strong>und</strong> IT,<br />

Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnologien,<br />

Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung.<br />

25.-26.<br />

Sept.<br />

26.-27.<br />

Sept.<br />

Sicheres Arbeiten <strong>und</strong> Sicherheitstechnik in der Gas-Hausinstallation<br />

Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischem Personal für Klärgas-<br />

<strong>und</strong> Biogasanlagen in der Abwasserbehandlung<br />

27. Sept. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />

– BALSibau – DVGW GW 129<br />

7.-8. Okt. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

7.-8. Okt. Gasspüren <strong>und</strong> Gaskonzentrationsmessungen<br />

9. Okt. Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />

9.-10. Okt. Auslegung <strong>und</strong> Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />

10.-11. Okt. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 492<br />

10.-11. Okt. Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />

14. Okt. Einführung in die Gasabrechnung<br />

15.-16. Okt. Gr<strong>und</strong>lagen der Gas-Druckregelung<br />

15.-16. Okt. Praxis der Gastechnik für Nichttechniker <strong>und</strong> spartenfremde Mitarbeiter<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

Nach der Hannover Messe ist bekanntlich<br />

vor der Hannover Messe. Bereits im<br />

April 2013 haben mehr als 1.000 Aussteller<br />

das attraktive Rebooking-Angebot<br />

genutzt <strong>und</strong> 14 €/m 2 gespart. Zur Hannover<br />

Messe 2014 haben sich weit über 600<br />

Firmen angemeldet, zur Hannover Messe<br />

2015 bereits r<strong>und</strong> 300 Unternehmen.<br />

Wer das Rebooking verpasst hat, kann<br />

dennoch bis zum 15. September 2013 vom<br />

Frühbucherpreis profitieren. Bis zu diesem<br />

Datum ist der Gr<strong>und</strong>mietpreis für die Hallenfläche<br />

auf 197 €/m 2 <strong>und</strong> für Freigeländefläche<br />

auf 75 €/m 2 reduziert. Nach Ablauf der Frist<br />

beläuft sich der Preis pro m 2 auf 204 bzw.<br />

79 €. Unter www.obs.messe.de können<br />

Interessenten ihren Auftritt sowohl für die<br />

kommende Hannover Messe 2014 als auch<br />

bereits für die Hannover Messe 2015 buchen.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.hannovermesse.de<br />

24 gaswärme international 4-2013


Veranstaltungen<br />

Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

NACHRICHTEN<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />

<strong>und</strong> Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />

befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich<br />

<strong>und</strong> praxisgerecht die Fragestellungen <strong>und</strong> Sachverhalte, mit denen der<br />

moderne Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren,<br />

Einsatzhärten, Plasma- <strong>und</strong> Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />

von Wälzlagern <strong>und</strong> Getrieben. Der Qualitätssicherung <strong>und</strong> Schadensanalytik<br />

sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />

der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- <strong>und</strong> Kostenfaktoren.<br />

Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />

Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />

der Härterei-Branche informieren.<br />

Hrsg.: O. Irretier, A. Schreiner<br />

Neuerscheinung, ca. 450 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München <strong>und</strong> im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

Neuerscheinung – ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />

für € 100,-<br />

Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAPHHT2013<br />

Nutzung 4-2013 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

25


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

„4. gwi-Praxistagung Effiziente <strong>Brenner</strong>technik“<br />

– ein voller Erfolg<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

jetzt online unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Fachlicher Austausch, aktuelle Trends <strong>und</strong><br />

neue Impulse für die eigene Arbeit: Das<br />

ist das Erfolgskonzept der gwi-Praxistagung<br />

„Effiziente <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen“.<br />

Bereits zum vierten Mal haben sich sowohl<br />

Hersteller als auch Betreiber <strong>und</strong> Lieferanten<br />

der Branche getroffen, um Fachvorträge zu<br />

verfolgen <strong>und</strong> sich über neue Entwicklungen<br />

zu informieren. Die diesjährige, erstmals<br />

dreitägige gwi-Praxistagung (22.-24. April) im<br />

Atlantic Congress Hotel in Essen nutzten die<br />

Teilnehmer für einen regen Austausch über<br />

neueste Produkte <strong>und</strong> weitere Innovationen.<br />

Mit über 100 Teilnehmern <strong>und</strong> acht ausstellenden<br />

Firmen konnte der große Erfolg<br />

der Veranstaltung aus den Vorjahren wiederholt<br />

werden. Die Organisatoren – die<br />

Fachzeitschrift „gwi-gaswärme international“<br />

<strong>und</strong> das Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />

– sind sehr zufrieden mit der Tagung; auch<br />

aufgr<strong>und</strong> der Beteiligung zahlreicher namhafter<br />

Unternehmen <strong>und</strong> die wiederholte<br />

Unterstützung durch die Sponsoren Linde<br />

AG <strong>und</strong> RWE AG, welche ebenfalls für die<br />

Qualität der Veranstaltung spricht.<br />

INFORMATIVE<br />

DISKUSSIONSRUNDE<br />

In diesem Jahr wurde der Tagung erstmalig<br />

optional ein Nachmittag mit Gr<strong>und</strong>lagenvorträgen<br />

vorangestellt. Dies gab Neueinsteigern,<br />

aber auch erfahrenen Teilnehmern,<br />

die Möglichkeit zur Vertiefung in die Thematik<br />

der <strong>Brenner</strong>- <strong>und</strong> Verbrennungstechnik.<br />

Am Haupttag hießen die Veranstalter die<br />

Teilnehmer herzlich willkommen, bevor sie<br />

das Wort an die Referenten übergaben. Den<br />

Anfang machte Dr. Paul Rübig, Mitglied des<br />

EU-Parlaments. Mit seinem Vortrag „Aktuelle<br />

industriepolitische Themen im Europaparlament“<br />

gab er den Teilnehmern einen umfassenden<br />

Überblick über die Energiepolitik<br />

in der EU.<br />

Im folgenden Themenblock „<strong>Brenner</strong>technik<br />

für Industrieöfen“ referierten die hochrangigen<br />

Fachleute u. a. über folgende Themen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Menox – eine neue low-NO X -Lösung für<br />

Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

Status der OxyFuel-Verbrennung für<br />

Industrieöfen<br />

Energetische Optimierung eines bestehenden<br />

Wärmebehandlungsofens.<br />

Der dritte Themenblock stand ganz im<br />

Zeichen von „Forschung <strong>und</strong> Entwicklung“.<br />

Walter Hartnagel berichtete in seinem Vortrag<br />

zum Thema „Hitzebeständig bis 1.250 °C –<br />

Entwicklung eines metallischen Werkstoffes<br />

für extreme Beanspruchungen“. Nach diesem<br />

spannenden Feld konnten die Zuhörer<br />

sich über weitere interessante Vorträge aus<br />

der Praxis freuen: Der nächste Themenblock<br />

hieß „Betriebserfahrungen mit gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen“. Hier gab u. a. Harald<br />

Wittek einen Einblick in „Energetische <strong>und</strong><br />

betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen<br />

am Beispiel zweier Herdwagenöfen“.<br />

Der letzte Themenblock des Tages widmete<br />

sich der „Sicherheit <strong>und</strong> Normung“. Die<br />

beiden Vorträge hierzu setzten sich sowohl<br />

mit der Betriebssicherheit von Thermoprozessanlagen<br />

als auch den aktuellen „Entwicklungen<br />

im Normungsfeld des ISO/TC 244 <strong>und</strong><br />

der ErP“ auseinander.<br />

26 gaswärme international 4-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Am dritten Veranstaltungstag wurden zwei<br />

themenspezifische Workshops abgehalten,<br />

zwischen denen die Teilnehmer bei der<br />

Anmeldung wählen konnten. Die Aufteilung<br />

in Workshop 1 („Energiemanagement <strong>und</strong><br />

Energieeffizienz“) <strong>und</strong> Workshop 2 („Feuerfestmaterialien<br />

– Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen“),<br />

bot den Teilnehmern ein ideales Forum, um<br />

in kleiner R<strong>und</strong>e ihre eigenen spezifischen<br />

Fragen <strong>und</strong> aktuellen Problemstellungen mit<br />

den Experten aus der Praxis zu diskutieren.<br />

Auch die Vertreter der acht ausstellenden<br />

Firmen Bloom Engineering GmbH,<br />

Eclipse GmbH, Elster GmbH, GoGaS Goch<br />

GmbH, Linde AG, Noxmat GmbH, Schmidt<br />

+ Clemens GmbH <strong>und</strong> WS Wärmeprozesstechnik<br />

GmbH standen gerne für Fragen<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> stellten anschaulich<br />

ihre neuesten Produkte vor.<br />

GELUNGENER ABSCHLUSS<br />

Wichtig war den Veranstaltern neben einer<br />

gelungenen Tagung auch das leibliche<br />

Wohl der Teilnehmer.<br />

Im Rahmen der Abendveranstaltung<br />

fand ein<br />

gemütliches Abendessen<br />

in der Rüttenscheider<br />

Hausbrauerei statt.<br />

In ungezwungener<br />

Atmosphäre entwickelten<br />

sich zahlreiche<br />

Gespräche unter den<br />

Teilnehmern <strong>und</strong> auch<br />

die Referenten beantworteten<br />

gerne weitere<br />

Fragen.<br />

POSITIVES FEEDBACK<br />

Die positive Resonanz sowohl der Teilnehmer<br />

als auch der Referenten <strong>und</strong> Aussteller<br />

bewies einmal mehr, dass die Nachfrage<br />

nach qualifizierter Weiterbildung wie diese<br />

in Fachbranchen unverändert groß bleibt.<br />

Detaillierte Eindrücke sowie Teilnehmer-,<br />

Referenten- <strong>und</strong> Ausstellerstimmen<br />

zur Veranstaltung sind als Videos unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de verfügbar<br />

(siehe auch QR-Code oben).<br />

Die nächste, nunmehr 5. gwi-Praxistagung<br />

„Effiziente <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen“<br />

findet vom 31. März bis 02. April<br />

2014 erneut im Atlantic Congress Hotel in<br />

Essen statt.<br />

GAS UND WÄRME IST UNSER FACH<br />

Das Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. wurde vor über 75 Jahren vom deutschen Gasfach gegründet mit dem Ziel, die Erzeugung von<br />

Wärme aus Gasen der öffentlichen Gasversorgung mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen <strong>und</strong> praxisgerechte Lösungen für<br />

die Gasanwendung zu entwickeln. Heute umfasst das Themenspektrum alle Bereiche der häuslichen <strong>und</strong> industriellen Gastechnik, in<br />

Forschung, Prüfung <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Bildungswerk<br />

Durchführung von praxisnahen Schulungen, kompetenten <strong>und</strong> zielgruppenorientierten<br />

Seminaren <strong>und</strong> Fachtagungen<br />

Prüflabor<br />

Zulassung <strong>und</strong> Prüfung von Gasgeräten, Ausrüstungen, Armaturen <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Systemen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in den Bereichen Brennstoff- <strong>und</strong> Gerätetechnik sowie Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />

Forschung<br />

Durchführung öffentlich geförderter Vorhaben in EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landes-Forschungsprogrammen sowie<br />

von Industrie-Projekten zur Effizienzsteigerung, Schadstoffminimierung <strong>und</strong> alternativen Brennstoffen<br />

Entwicklung<br />

Entwurf, Erprobung <strong>und</strong> Optimierung von Systemen, Komponenten <strong>und</strong> Verfahren im Auftrag aus der Energie-,<br />

Wärme- <strong>und</strong> Strömungstechnik. Analyse, Auslegung <strong>und</strong> Optimierung von einzelnen <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

bis hin zu kompletten Problemlösungen für Thermoprozessanlagen<br />

Beratung <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

Beratung beim Einsatz von rationellen Energiesystemen, Energieeinsparmaßnahmen, Effizienzsteigerung,<br />

Anlagenoptimierung <strong>und</strong> Einhaltung der sicherheits- <strong>und</strong> umwelttechnischen Richtlinien. Mitarbeit in Gremien<br />

<strong>und</strong> Arbeitskreisen, Erstellung von Gutachten <strong>und</strong> Studien zu Fragestellungen zur Gasbeschaffenheit,<br />

Gasversorgung <strong>und</strong> zur Verwendung von Erdgas sowie alternativen Brennstoffen<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. | Hafenstraße 101 | 45356 Essen<br />

T: +49(0)201 3618-0 | F: +49(0)201 3618-102 | E: info@gwi-essen.de | www.gwi-essen.de<br />

4-2013 gaswärme international<br />

27


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

1. bis 2. Oktober 2013 in Nürnberg: gat 2013 in neuem Format<br />

Gas im Energiesystem der Zukunft – so<br />

lautet das Generalthema der 52. Gasfachlichen<br />

Aussprachetagung (gat 2013),<br />

die vom 1. bis 2. Oktober 2013 in Nürnberg<br />

stattfindet.<br />

Im Mittelpunkt der gat 2013 stehen<br />

innovative Anwendungsoptionen neuer<br />

Gastechnologien für die Energiesysteme<br />

der Zukunft. Die Integration regenerativer<br />

Energien <strong>und</strong> die Sicherstellung der Versorgungssicherheit<br />

sind die zentralen Themenfelder<br />

der Energiewende in Deutschland. Für<br />

den Übergang in das regenerative Zeitalter<br />

ist der Energieträger Gas aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

vielfältigen Potenziale von zentraler Bedeutung:<br />

als idealer Partner der erneuerbaren<br />

Energien <strong>und</strong> als leistungsstarker Energieträger<br />

im Wärmemarkt, in der Stromerzeugung,<br />

in der Mobilität <strong>und</strong> als Speichermedium.<br />

Ein wichtiger Aspekt rückt dabei immer<br />

(Quelle: DVGW (Fotograf Rolf Otzipka))<br />

stärker in den Mittelpunkt der fachlichen<br />

<strong>und</strong> politischen Debatte: In der Gaswirtschaft<br />

haben sich die Unternehmensstrukturen<br />

durch das sogenannte Unb<strong>und</strong>ling, der Entflechtung<br />

von Netz <strong>und</strong> Vertrieb sowie Erzeugung<br />

<strong>und</strong> Handel, gr<strong>und</strong>legend verändert.<br />

In Verbindung mit der Energiewende <strong>und</strong><br />

einem immer stärker zusammenwachsenden<br />

europäischen Energiebinnenmarkt wird es<br />

deshalb zunehmend wichtiger, dass neben<br />

dem Blick auf die einzelnen Wertschöpfungsstufen<br />

auch die notwendige integrierte<br />

Betrachtung des „Gesamtsystems“ der Gasversorgung<br />

<strong>und</strong> ihrer Technologien erhalten<br />

bleibt. Dies ist gerade für die Versorgungssicherheit<br />

von maßgeblicher Bedeutung.<br />

Die thematische Neuausrichtung der gat<br />

2013 orientiert sich daher an der gesamten<br />

Wertschöpfungskette Gas. Die gat bietet<br />

einerseits allen Marktakteuren spezifische<br />

Informationen <strong>und</strong> Diskussionsplattformen,<br />

wichtige Impulse für die Weiterentwicklung<br />

der Branche. Neu sind in diesem<br />

Jahr auch die gat-Thementage unter dem<br />

Motto „Energiewende konkret“, die parallel<br />

zu Fachmesse <strong>und</strong> Kongress wichtige<br />

Querschnitts-Themen bündeln.<br />

Die aktuelle Programmvorschau kann<br />

jetzt unter www.gat-dvgw.de heruntergeladen<br />

werden.<br />

EMO Hannover 2013 – Metallbearbeitung präsentiert<br />

sich auf Messe der Superlative<br />

Vom 16. bis 21. September 2013 öffnet die<br />

EMO Hannover ihre Pforten. Zur Weltleitmesse<br />

der Metallbearbeitung präsentieren<br />

internationale Hersteller von Produktionstechnik<br />

unter dem Leitthema „Intelligence in Production“<br />

ihre Produkte, Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

r<strong>und</strong> um den Werkstoff Metall.<br />

Die Nachfrage aus aller Welt ist groß. Bis Ende<br />

Juni 2013 hatten sich r<strong>und</strong> 2.030 Firmen angemeldet.<br />

Sie werden auf über 177.600 m 2 Nettoausstellungsfläche<br />

den internationalen Fachbesuchern<br />

zeigen, wie sie ihre Herausforderungen<br />

in der Fertigung am besten lösen können.<br />

60 % der Aussteller kommen nicht aus<br />

Deutschland, sondern aus 39 Ländern dieser<br />

Erde. Entsprechend seiner technologischen<br />

Führungsposition bildet Europa mit mehr als<br />

1.500 Ausstellern das Schwergewicht unter<br />

den Ausstellerregionen. R<strong>und</strong> ein Fünftel, über<br />

430 Firmen, reist jedoch allein aus Asien an.<br />

Wichtige Basis für den Erfolg der EMO<br />

Hannover ist die Globalität des Werkzeugmaschinengeschäfts.<br />

Mehr als die Hälfte der<br />

Weltwerkzeugmaschinenproduktion wird<br />

gehandelt. Das Volumen ist seit der Jahrtausendwende<br />

um 80 % gestiegen. Das gilt<br />

verstärkt für die europäische Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Sie exportiert nahezu 85 %<br />

ihrer Produktion.<br />

Deutschland, Gastgeber der EMO Hannover<br />

2013, gehört zu den großen Akteuren in<br />

der internationalen Werkzeugmaschinenszene.<br />

Nicht nur, dass die Deutschen als größte<br />

Ausstellernation mit mehr als 800 Firmen<br />

das Gesicht der<br />

Messe prägen.<br />

Als zweitgrößter<br />

Exporteur<br />

<strong>und</strong> viertgrößter<br />

Markt sind sie<br />

auch ein Schwergewicht<br />

für die<br />

Entwicklung in der internationalen Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr produzierten die deutschen Hersteller<br />

Maschinen im Wert von € 14,2 Mrd. Das entsprach<br />

einem Zuwachs von 10 %. Unter den<br />

fünf größten Herstellernationen war dies das<br />

beste Ergebnis.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.emo-hannover.de<br />

28 gaswärme international 4-2013


Veranstaltungen www.gaswaerme-online.de NACHRICHTEN<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar:<br />

Elektrische Temperaturmessung<br />

Die Jumo GmbH veranstaltet im Herbst ein eintägiges<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar zum Thema „Elektrische<br />

Temperaturmessung“. Das Seminar vermittelt<br />

den Teilnehmern die Gr<strong>und</strong>lagen zum Einsatz von<br />

Thermoelement <strong>und</strong> Widerstandsthermometer im<br />

industriellen Bereich <strong>und</strong> gibt Hilfestellung bei der<br />

Auswahl des geeigneten Verfahrens. Die Teilnehmer<br />

lernen die Vorzüge der einzelnen Messmethoden,<br />

die erreichbaren Messgenauigkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

kennen <strong>und</strong> werden somit in die Lage versetzt, den<br />

passenden Temperaturfühler auszuwählen. Zielgruppe<br />

des Seminars sind alle Mitarbeiter von Unternehmen,<br />

die im täglichen Betrieb mit der elektrischen<br />

Temperaturmessung zu tun haben sowie für die<br />

richtige Auswahl <strong>und</strong> den optimalen Einsatz des<br />

Temperaturfühlers die Verantwortung tragen. Voraussetzung<br />

für die Teilnahme ist das Vorhandensein<br />

technischen Gr<strong>und</strong>wissens.<br />

Inhaltlich wird es neben der Vermittlung konstruktiver<br />

Lösungen für verschiedene Branchen sowie<br />

praktischer Hinweise zur Fehlervermeidung auch um<br />

rückführbare Temperaturmessung gehen, wie sie<br />

von Qualitätssicherungssystemen gefordert wird.<br />

Geplant sind folgende Themen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Der Temperaturbegriff<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Thermoelementes<br />

Messtechnische Eigenschaften von Thermoelementen<br />

<strong>und</strong> praktische Hinweise<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Platin-Temperatursensors<br />

Messtechnische Eigenschaften von Widerstandsthermometern<br />

<strong>und</strong> praktische Hinweise<br />

Ausführungsformen von Thermometern<br />

Temperaturmesstechnik <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

Bestimmung von Messunsicherheiten bei der<br />

Temperaturmessung.<br />

Das eintägige Seminar wird an zwei verschiedenen<br />

Terminen abgehalten. Interessenten können entweder<br />

am 11.09.2013 in Fulda oder am 21.11.2013 in<br />

Beingries bei Ingolstadt teilnehmen. Die Kursgebühr<br />

beläuft sich auf € 295. Weitere Informationen sowie<br />

Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter:<br />

www.jumo.de<br />

gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

Die Fachzeitschrift<br />

für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

Jetzt bestellen!<br />

F<strong>und</strong>ierte Berichterstattung über den effizienten Energieeinsatz<br />

im gasbeheizten Ofenbau <strong>und</strong> in der industriellen<br />

Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

<strong>und</strong> zur Verminderung von Schadstoffemissionen sowie<br />

dem technischen Sicherheits- <strong>und</strong> Energiemanagement.<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot, das Ihnen zusagt:<br />

als Heft, ePaper oder Heft + ePaper!<br />

4-2013 gaswärme international<br />

29


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Präventionsforum Arbeitsschutz Aktuell<br />

Das Präventionsforum Arbeitsschutz<br />

Aktuell bestehend aus Kongress <strong>und</strong><br />

Fachmesse findet 2014 vom 27. bis 29.<br />

August in der Messe Frankfurt auf knapp<br />

40.000 m 2 Ausstellungsfläche statt. Seit 1972<br />

ist die Arbeitsschutz Aktuell der herausragende<br />

Informationsgeber der Wirtschaft,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Fachinstitutionen für<br />

alle Themen r<strong>und</strong> um die Sicherheit <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit am Arbeitsplatz.<br />

2014 ist zudem ein ganz besonderes<br />

Jahr für die Arbeitsschutz Aktuell. Sie findet<br />

in enger inhaltlicher <strong>und</strong> räumlicher<br />

Verbindung mit dem XX. Weltkongress für<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der Arbeit<br />

statt. Der Weltkongress ist die weltweit<br />

größte Veranstaltung für die internationale<br />

Community des Arbeitsschutzes. Er findet<br />

alle drei Jahre statt. Mehr als 4.000 Kongressbesucherinnen<br />

<strong>und</strong> -besucher aus<br />

über 100 Ländern der Welt werden allein<br />

zum Weltkongress erwartet. Die Fachvereinigung<br />

Arbeitssicherheit (FASI) e.V. ist<br />

ideeller Träger der dreitägigen Fachmesse.<br />

Die Fachvereinigung Arbeitssicherheit<br />

(FASI) bittet um Beiträge für den<br />

Kongress Arbeitsschutz Aktuell 2014. Ab<br />

sofort können Fachleute aus dem Arbeits-,<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz ihre<br />

Vorschläge einreichen. Die Themenfelder<br />

sowie das Anmeldeformular sind unter<br />

www.arbeitsschutz-aktuell.de abrufbar.<br />

Einsendeschluss ist der 20. September 2013.<br />

ITPS 2013: Bestnoten für Thermoprozess-Gipfel<br />

Mit seiner Veranstaltungspremiere feierte<br />

der ITPS – <strong>International</strong> Thermprocess<br />

Summit – vom 9. bis 10. Juli 2013 in<br />

Düsseldorf einen durchschlagenden Erfolg.<br />

Sowohl die 147 internationalen Teilnehmer<br />

aus 16 Ländern als auch die ausstellenden<br />

Unternehmen vergaben Bestnoten für die<br />

Konferenz. Hochkarätigen Experten aus allen<br />

Teilen der Welt wie zum Beispiel aus Brasilien,<br />

China, Indien, Japan oder den USA war<br />

der zweitägige Thermoprozessgipfel eine<br />

Reise wert. Hier wurden neueste Technologien<br />

<strong>und</strong> Verfahren der Wärmebehandlungsbranche<br />

vorgestellt <strong>und</strong> zum Teil heiß<br />

diskutiert. René Branders, Präsident des European<br />

Committee of Industrial Furnace and<br />

Heating Equipment Associations (CECOF) in<br />

Brüssel, twitterte zum Beispiel direkt aus der<br />

Konferenz über die „exzellenten Debatten“,<br />

die in Düsseldorf geführt wurden.<br />

Auch die „Gold“- <strong>und</strong> „Silber“-Sponsoren<br />

des ITPS 2013 beurteilten die Konferenz positiv.<br />

Dr. Hermann Stumpp (LOI Italimpianti,<br />

Tenova Iron and Steel): Unsere Branche, der<br />

”<br />

Ofenbau, ist seit Langem konfrontiert mit<br />

<strong>und</strong> sensibilisiert für Fragen des Energieverbrauchs.<br />

Insbesondere der erste Tag des<br />

ITPS hat uns vor Augen geführt, mit welchen<br />

beträchtlichen Anforderungen die Industrie<br />

in Zukunft zu rechnen hat.“<br />

Für Dr. Andreas Seitzer war der zweite<br />

Veranstaltungstag sogar noch dynamischer<br />

als der erste. „Wir waren beeindruckt von der<br />

Bandbreite der Vorträge. Das<br />

Konzept des ITPS mit hervorragenden<br />

Referenten, die<br />

auf die Top-Unternehmen<br />

der Branche treffen, beurteilen<br />

wir als gut gelungen. Eine<br />

Folgeveranstaltung ist eindeutig<br />

erwünscht“, berichtet<br />

der Geschäftsführer der SMS<br />

Elotherm.<br />

Der Geschäftsführer<br />

des Induktionsofenbauers<br />

ABP Induction Systems, Dr.<br />

Wolfgang Andree, beurteilt den ersten<br />

ITPS differenziert: „Ich sehe es sehr positiv,<br />

dass der ITPS initiiert wurde, jetzt müssen<br />

wir diese erste Erfahrung detailliert<br />

analysieren <strong>und</strong> kleine Nachbesserungen<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

vornehmen. Dann wird auch in Zukunft<br />

eine r<strong>und</strong>e Sache daraus.“<br />

Der Vizepräsident für Wärmebehandlungsanlagen<br />

in der Seco Warwick-Gruppe, Thomas<br />

Kreuzaler, betont, dass der ITPS eine sehr<br />

gelungene Veranstaltung mit hervorragenden<br />

Möglichkeiten zum Netzwerken <strong>und</strong> zur neutralen<br />

Beobachtung der Geschäftsentwicklung<br />

in der Thermoprozesstechnik war.<br />

Bei den Veranstaltern des ITPS 2013<br />

herrschte am Ende des zweiten Veranstaltungstages<br />

große Freude über die gelungene<br />

Konferenzpremiere. Messe-Geschäftsführer<br />

Joachim Schäfer zieht ein r<strong>und</strong>um positives<br />

Fazit: „Mit der ITPS-Premiere haben wir genau<br />

den Erfolg gehabt, den wir uns im Vorfeld<br />

gewünscht haben. Teilnehmer <strong>und</strong> Aussteller<br />

haben die Konferenz als willkommene<br />

Chance für einen f<strong>und</strong>ierten Erfahrungsaustausch<br />

zwischen zwei THERMPROCESS-<br />

Messen genutzt.“ Für den Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Thermoprozesstechnik<br />

im VDMA, Dr. Timo Würz, war der ITPS ein toller<br />

Erfolg: „In der Branche besteht eindeutig<br />

Bedarf zu einem intensiven Austausch über<br />

die Fragestellungen der Zukunft <strong>und</strong> dies hat<br />

der ITPS bei seiner Premiere voll <strong>und</strong> ganz<br />

erfüllt.“ Jürgen Franke, Geschäftsführer des<br />

Vulkan Verlags, fasst den ITPS mit einem Wort<br />

zusammen: „Großartig!“. Eine große Auswahl<br />

an Pressefotos zum ITPS 2013 finden Sie unter<br />

www.itps-online.com.<br />

30 gaswärme international 4-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

V2013 – Vakuumbeschichtung <strong>und</strong> Plasmaoberflächentechnik<br />

Die V2013, Industrieausstellung & Workshop-Woche<br />

Vakuumbeschichtung <strong>und</strong><br />

Plasmaoberflächentechnik findet vom 14. bis<br />

17. Oktober 2013 in Dresden statt. Die V2013 ist<br />

der zentrale Industrie-Kongress der Vakuumbeschichtung<br />

<strong>und</strong> Plasma-Oberflächentechnik<br />

in Deutschland. Die Veranstaltung demonstriert<br />

mit ihren anwendungsorientierten Workshops<br />

einmal mehr die Innovationskraft des<br />

Hochtechnologiestandortes Deutschland, der<br />

gerade durch seine eng vernetzte Infrastruktur<br />

zwischen exzellenter Forschung <strong>und</strong> innovationsstarken<br />

Hochtechnologie-Unternehmen<br />

eine wichtige Voraussetzungen bildet.<br />

Die hiesige Schlüsseltechnologie der Plasmaanwendungen<br />

hat in der Forschung <strong>und</strong><br />

der industriellen Anwendung im internationalen<br />

Vergleich einen Spitzenplatz <strong>und</strong> gilt<br />

als Innovationsmotor für eine ganze Reihe<br />

von wichtigen Wachstumsbranchen der deutschen<br />

Volkswirtschaft wie Bio- <strong>und</strong> Medizintechnik,<br />

Solartechnik, Optik, Automotive <strong>und</strong><br />

Werkzeugtechnik sowie Kunststoffveredelung.<br />

Mit den sieben praxisorientierten Workshops,<br />

ausgerichtet auf die unterschiedlichen<br />

Anwendungsbranchen <strong>und</strong> der<br />

umfangreichen Industrieausstellung mit<br />

innovativen Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />

der Plasmatechnologie hat sich die<br />

„Industrieausstellung & Workshop-Woche<br />

Vakuumbeschichtung <strong>und</strong> Plasmaoberflächentechnik“<br />

in der Plasma-Szene <strong>und</strong> weit<br />

darüber hinaus etabliert. Konkret wird die<br />

Industrieausstellung tangiert von sieben<br />

anwendungsspezifischen Workshops zu<br />

folgenden aktuellen Themen:<br />

■■<br />

■■<br />

Beschichtungen für Biotechnologie <strong>und</strong><br />

Medizintechnik<br />

Beschichtungen für Werkzeuge <strong>und</strong><br />

Bauteile<br />

gwi_DEUTSCHLAND_MPI3406_13003_EMO Hannover 2013 16.07.13 11:06 Seite 1<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Dünnschicht-Technologie für Energiesysteme<br />

– solare Anwendungen<br />

Dünnschicht-Technologie für Energiesysteme<br />

– Wandlung, Speicherung <strong>und</strong><br />

Effizienz<br />

Beschichtungen für den optischen Gerätebau<br />

Qualitätssicherung, Mess- <strong>und</strong> Prüfverfahren<br />

für die Beschichtungstechnik<br />

21. NDVaK – Beschichtung, Modifizierung<br />

<strong>und</strong> Charakterisierung von Polymeroberflächen.<br />

Im Rahmen der Industrieausstellung zur<br />

V2013 präsentieren ca. 50 Aussteller Ihre<br />

Leistungen auf dem Gebiet der Vakuum<strong>und</strong><br />

Plasmaoberflächentechnik.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.efds.org oder<br />

www.vworkshopwoche.net/v2013<br />

INFO:<br />

VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2013<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY<br />

Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 756081-74<br />

emo@vdw.de · www.emo-hannover.de<br />

www.emo-hannover.de<br />

Mit der Bahn zur EMO Hannover für<br />

89 EUR* inkl. Tages-Eintrittskarte<br />

* Hin- <strong>und</strong> Rückfahrt in der 2. Klasse, ab allen innerdeutschen<br />

Bahnhöfen. Das Angebot ist gültig vom 14.09.13 – 23.09.13<br />

<strong>und</strong> buchbar über www.emo-hannover.de/de/reisespecial<br />

oder Info-Hotline +49 (0) 511 89-0<br />

4-2013 gaswärme international<br />

31


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Heinrich Weiss ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der SMS Group<br />

Heinrich Weiss (Foto), seit 45 Jahren<br />

für den Aufbau <strong>und</strong> die Führung<br />

der Unternehmensgruppe verantwortlich,<br />

hat zum 1. Juli 2013 sein Mandat in<br />

der Geschäftsführung niedergelegt <strong>und</strong><br />

den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen.<br />

Der bisherige Vorsitzende, Dr. Manfred<br />

Bischoff, bleibt dem Unternehmen als<br />

Mitglied des Aufsichtsrats verb<strong>und</strong>en. Dr.<br />

Joachim Schönbeck, bisher schon Mitglied<br />

der Geschäftsführung, wurde zum 1. Juli<br />

2013 zum Sprecher ernannt. Gemeinsam<br />

mit seinen Kollegen Burkhard Dahmen<br />

<strong>und</strong> Eckhard Schulte bildet er weiterhin<br />

die Geschäftsführung der SMS GmbH. Dr.<br />

Joachim Schönbeck ist wie bisher primär<br />

für SMS Meer zuständig, Burkhard Dahmen<br />

für SMS Siemag (einschließlich der Mehrheitsbeteiligung<br />

Paul Wurth) <strong>und</strong> Eckhard<br />

Schulte als Finanzchef der Gruppe.<br />

Martin Stratmann wird neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft<br />

Prof. Martin Stratmann (59), Direktor<br />

am Düsseldorfer Max-Planck-Institut<br />

für Eisenforschung (MPIE) <strong>und</strong> Leiter der<br />

Abteilung „Grenzflächenchemie <strong>und</strong> Oberflächentechnik“<br />

wurde auf der Hauptversammlung<br />

der Max-Planck-Gesellschaft<br />

(MPG) am 6. Juni zum neuen Präsidenten<br />

für die Amtsperiode 2014-2020 gewählt.<br />

Stratmann löst damit Prof. Peter Gruss ab.<br />

Als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft<br />

wird er ab Juni 2014 die Leitlinien der Wissenschaftspolitik<br />

bestimmen <strong>und</strong> repräsentiert<br />

die Gesellschaft mit ihren 82 Instituten<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 21.000 Mitarbeitern im In- <strong>und</strong><br />

Ausland.<br />

Stratmann ist Elektrochemiker <strong>und</strong> Materialwissenschaftler.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte<br />

liegen auf den Gebieten der Elektrochemie<br />

<strong>und</strong> Korrosionsforschung. Neben<br />

seiner Tätigkeit als Direktor am MPIE <strong>und</strong><br />

Professor an der Ruhr-Universität Bochum ist<br />

er zugleich seit 2008 Vizepräsident der Max-<br />

Planck-Gesellschaft <strong>und</strong> Geschäftsführer der<br />

Minerva-Stiftung, einer Tochtergesellschaft<br />

der MPG <strong>und</strong> Flaggschiff der deutsch-israelischen<br />

Wissenschaftskooperation. Für seine<br />

Arbeiten wurde Stratmann schon mehrfach<br />

ausgezeichnet, unter anderem 1985 mit der<br />

Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft,<br />

1990 mit dem Masing-Preis der Deutschen<br />

Gesellschaft für Materialk<strong>und</strong>e, 1995<br />

mit dem DECHEMA-Preis der Max-Buchner-<br />

Forschungsstiftung <strong>und</strong> 2008 mit dem H.H.<br />

Uhlig Preis der Elektrochemischen<br />

Gesellschaft.<br />

Reza Vaziri neuer Managing Director bei 3M<br />

Die Gesellschafter der 3M Deutschland<br />

GmbH haben Reza Vaziri (60) im Juni mit<br />

sofortiger Wirkung zum neuen Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung (Managing Director)<br />

ernannt <strong>und</strong> werden dem Aufsichtsrat des<br />

Unternehmens vorschlagen, ihn zum weiteren<br />

Geschäftsführer zu bestellen.<br />

Er wird damit Nachfolger von Günter<br />

Gressler, 54, der Anfang Juni zum Vice<br />

President <strong>und</strong> General Manager Industrial<br />

Adhesives and Tapes Division mit Sitz in St.<br />

Paul, USA, ernannt worden ist.<br />

Reza Vaziri begann seine 3M Karriere 1981<br />

in der Schweiz <strong>und</strong> wurde 1994 Bereichsleiter<br />

für Industrieprodukte in Deutschland. Bis 2007<br />

war er in verschiedenen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Führungspositionen in Neuss tätig<br />

<strong>und</strong> wechselte dann als Managing Director<br />

zur 3M Schweiz AG. Der gebürtige Schweizer<br />

verantwortete zuletzt mit der 3M Russland die<br />

größte Niederlassung Osteuropas.<br />

Günter Gressler trat 1986 in das Unternehmen<br />

ein, wo er im Laufe seiner Karriere<br />

verschiedene Funktionen mit wachsender<br />

Verantwortung auch im internationalen<br />

Bereich übernahm. Seit Januar 2009 stand<br />

er an der Spitze der deutschen 3M Gesellschaft.<br />

In seiner neuen Herausforderung<br />

leitet er jetzt die umsatzstärkste Division<br />

des 3M Konzerns.<br />

32 gaswärme international 4-2013


l www.dvgw-forschung.de<br />

Deutscher Verein des<br />

Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e.V.<br />

Gert Müller-Syring, Marco Henel<br />

DBI Gas- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH Leipzig<br />

Wolfgang Köppel<br />

DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

Herwig Mlaker<br />

E.ON New Build & Technology GmbH Essen<br />

Dr. Michael Sterner<br />

Frauenhofer IWES Kassel<br />

Dr. Thomas Höcher<br />

VNG Gasspeicher GmbH Leipzig<br />

FORSCHUNG<br />

Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Praxishandbuch „Härtereitechnik“<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> Pflichtlektüre<br />

für jeden Ingenieur, Techniker <strong>und</strong><br />

Planer, der sich mit der Projektierung oder<br />

dem Betrieb von Härtereianlagen befasst.<br />

Namhafte Experten der Branche beschreiben<br />

anschaulich <strong>und</strong> praxisgerecht die<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> Sachverhalte, mit<br />

denen der moderne Härtereibetrieb täglich<br />

konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen<br />

Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren, Einsatzhärten,<br />

Plasma- <strong>und</strong> Vakuumverfahren<br />

sowie Wärmebehandlung von Wälzlagern<br />

<strong>und</strong> Getrieben. Der Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> Schadensanalytik sind eigene Kapitel<br />

gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden<br />

Bedeutung der Energieeffizienz<br />

findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung<br />

von Umwelt- <strong>und</strong> Kostenfaktoren.<br />

INFO<br />

von Olaf Irretier,<br />

Alexander Schreiner<br />

Vulkan Verlag GmbH,<br />

Essen<br />

September 2013<br />

ca. 350 Seiten, € 100,00<br />

ISBN:<br />

978-3-8027-2387-2<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Alexander Schreiner, Olaf Irretier (Hrsg.)<br />

Praxishandbuch<br />

Härtereitechnik<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

international<br />

Studie zu Speicherpotenzialen<br />

des Erdgasnetzes für erneuerbare Energien<br />

Chemische Energiespeicher sind die<br />

einzige technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

realisierbare Option, erneuerbare Energien<br />

in großen Mengen langfristig zu speichern<br />

<strong>und</strong> bedarfsgerecht mit hohen Leistungen<br />

bereit zu stellen. Damit kommt der Powerto-Gas-Technologie,<br />

mit der Ökostrom durch<br />

Elektrolyse in Wasserstoff oder synthetisches<br />

Erdgas umgewandelt <strong>und</strong> im Erdgasnetz<br />

gespeichert werden kann, eine Schlüsselrolle<br />

bei der erfolgreichen Umsetzung der<br />

Energiewende zu. Relevant wird diese Technologie<br />

mit einer weiteren Zunahme erneuerbarer<br />

Energie in der Stromversorgung. Im<br />

Gegensatz zu bereits etablierten Speichern,<br />

wie etwa Pumpspeicherkraftwerken, besitzt<br />

Power-to-Gas weitaus größere Potenziale,<br />

um langfristig in großen Mengen erneuerbare<br />

Energie zu speichern. Die Gasnetz-<br />

Infrastruktur ist in diesem Zusammenhang<br />

von besonderer Bedeutung: Schon heute<br />

können in den bestehenden unterirdischen<br />

Gasspeichern etwa 200 TWh Energie gespeichert<br />

werden. Dieses Volumen entspricht<br />

in etwa der 23.000-fachen Kapazität eines<br />

hochmodernen Pumpspeicherkraftwerks.<br />

Dies sind die zentralen Ergebnisse einer wissenschaftlichen<br />

Studie zur Erzeugung, Speicherung<br />

<strong>und</strong> Einspeisung von Wasserstoff<br />

<strong>und</strong> Methan ins Erdgasnetz, die der DVGW<br />

Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches<br />

e.V. veröffentlicht hat. Dem interdisziplinären<br />

Forscherteam gehörten Vertreter aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Industrie an. Neben der DBI<br />

Gas- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH <strong>und</strong> der<br />

DVGW‐Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut in Karlsruhe waren das Fraunhofer-<br />

Institut für Windenergie <strong>und</strong> Energiesystemtechnik,<br />

die E.ON Ruhrgas AG sowie die VNG<br />

Verb<strong>und</strong>netz Gas AG federführend an der<br />

Untersuchung beteiligt.<br />

Erstmals liegt damit eine wissenschaftliche<br />

Auswertung von Potenzialen <strong>und</strong><br />

Limitationen im Hinblick auf die Speicherfunktion<br />

<strong>und</strong> die Wasserstofftoleranz<br />

der bestehenden Erdgasinfrastruktur in<br />

Deutschland vor. Die technischen Grenzwerte<br />

von Wasserstoff im Erdgas sind für<br />

chemische Energiespeichertechnologien<br />

von maßgeblicher Bedeutung. Die Studie<br />

löst die Power-to-Gas-Technologie von der<br />

Betrachtung als reiner Stromspeicher. Sie<br />

beschreibt die systemischen Vorteile von<br />

Power-to-Gas als Bindeglied eines volatilen<br />

regenerativen Stromsystems mit einem<br />

flexiblen <strong>und</strong> speicherfähigen Gassystem.<br />

Damit kann erneuerbarer Strom bedarfsgerecht<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

bereitgestellt werden: In der Wärme<strong>und</strong><br />

Stromversorgung, genauso wie in<br />

der Mobilität oder gar als chemischer<br />

Gr<strong>und</strong>stoff.<br />

INFO<br />

von DVGW e.V.<br />

Februar 2013,<br />

347 Seiten<br />

www.dvgw-innovation.de<br />

Studie<br />

Entwicklung von modularen Konzepten<br />

zur Erzeugung, Speicherung <strong>und</strong><br />

Einspeisung von Wasserstoff <strong>und</strong> Methan<br />

ins Erdgasnetz<br />

19. Februar 2013<br />

4-2013 gaswärme international<br />

33


Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

Potenzialstudie<br />

Bremen – Bremerhaven – Köln – Stuttgart<br />

Y Energiewirtschaftliche, politische <strong>und</strong> Y Exportchancen für Energieeffizienzprodukte<br />

rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Y Status quo energieeffiziente Produkte Y Marktentwicklung für energieeffiziente<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen im Wärmemarkt<br />

bis 2020<br />

Y Anforderungen der Zielk<strong>und</strong>engruppen<br />

Y Potenziale für Energieeffizienzmaßnahmen<br />

nach Gebäudegruppen<br />

Y Strategien <strong>und</strong> Ausblick<br />

Y Trends, Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

Y Neue Geschäftsmodelle für Energieeffizienzdienstleistungen<br />

Nationale Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzmaßnahmen<br />

sehen vor, die Emission von klimaschädlichen litische Themen ist vorhanden, <strong>und</strong> nachhaltiges<br />

Gesellschaftliches Bewusstsein für umweltpo-<br />

Gasen bis 2020 um 40 Prozent (gegenüber 1990) unternehmerisches Handeln wird ein immer wichtigeres<br />

Kriterium für die eigene Wettbewerbsfähig-<br />

<strong>und</strong> bis 2050 sogar um 80 Prozent zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus verfolgt die B<strong>und</strong>esregierung das keit. Mit der Zunahme umweltpolitischer Auflagen<br />

Ziel, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber sehen sich vor allem kleine- <strong>und</strong> mittelständige<br />

1990 zu verdoppeln. Energieeffizienz steht damit Unternehmen im Zugzwang ihre Energieversorgung<br />

auszulagern, wodurch sich Energieversorger<br />

an oberster Stelle. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigt die<br />

Nachfrage an energieeffizienten Produkten <strong>und</strong> <strong>und</strong> Dienstleister langfristig ihr eigenes Geschäft<br />

Dienstleistungen. Einige Unternehmen haben sich sichern können.<br />

in dem Markt bereits fest etabliert; andere sind<br />

Neben dem Potenzial des nationalen Marktes<br />

auf dem Weg dorthin wodurch der Kosten- <strong>und</strong><br />

bergen andere Märkte – in Europa <strong>und</strong> weltweit<br />

Wettbewerbsdruck stetig steigt.<br />

– potentielle Absatzmärkte für deutsche Effizienzprodukte.<br />

Allen voraus China, Russland, Zentrala-<br />

Dadurch, dass Gebäude – überwiegend durch<br />

den Heizenergieverbrauch – r<strong>und</strong> 40 Prozent des sien <strong>und</strong> die Türkei. Die Studie zeigt den Status quo<br />

Endenergieverbrauchs in Deutschland <strong>und</strong> etwa auf <strong>und</strong> verdeutlicht zukünftige Exportchancen.<br />

ein Drittel der CO 2 -Emissionen ausmachen, stellen<br />

Auf Basis von über 100 Experteninterviews mit<br />

energieeffiziente Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Anbietern <strong>und</strong> Nachfragern werden in der Studie<br />

zur Produktion von Raumwärme einen besonders<br />

profitablen Markt dar. Daneben nimmt die<br />

Marktpotenziale medien- <strong>und</strong> zielk<strong>und</strong>enspezifisch<br />

ermittelt, das Nachfrageverhalten der Zielk<strong>und</strong>engruppen<br />

bzgl. energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />

effiziente Produktion von industrieller Prozesswärme<br />

in dieser Betrachtung eine wichtige Stellung<br />

Dienstleistungen betrachtet sowie die Wettbewerbssituation<br />

konkret beleuchtet.<br />

ein. Förder- <strong>und</strong> Marktanreizprogramme der<br />

B<strong>und</strong>esregierung erhöhen die Nachfragequote für<br />

Energieeffizienzmaßnahmen <strong>und</strong> fördern damit die Die Studie liefert u. a. Antworten auf folgende<br />

Entwicklung des Marktes.<br />

Fragestellungen:<br />

• Welche Rahmenbedingungen beeinflussen<br />

Für den K<strong>und</strong>en bedeutet die Durchführung<br />

den Markt für energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />

energieeffizienter Maßnahmen neben der Leistung<br />

Dienstleistungen?<br />

zum Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz ein langfristiges<br />

Kosteneinsparpotenzial; da sich anfängliche<br />

• Auf welchen Gebieten (bei welchen Nutzer-<br />

Investitionen rasant unter der Annahme steigender <strong>und</strong> Gebäudegruppen) steckt besonderes<br />

Energiepreise amortisieren.<br />

Potenzial <strong>und</strong> was sind die spezifischen K<strong>und</strong>enanforderungen?<br />

Energieeffizienzmaßnahmen bieten auch für<br />

Energieversorgungsunternehmen <strong>und</strong> Anlagenbauern<br />

großes Potenzial. Auf den ersten Blick<br />

den von den K<strong>und</strong>en aktuell <strong>und</strong> in Zukunft<br />

• Welche Technologien gibt es <strong>und</strong> welche wer-<br />

erscheint dies widersprüchlich, denn Energieeinsparungen<br />

bedeutet weniger Umsatz im Bereich • Was ist die aktuelle Wettbewerbssituation<br />

nachgefragt?<br />

Energielieferung. Energieversorgungsunternehmen im Markt für energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />

können sich aber – werden Geschäftsmodelle<br />

Dienstleistungen?<br />

rechtzeitig an derzeitige Entwicklungen angepasst<br />

– als Energiedienstleister eine starke Markposition<br />

• Wie entwickelt sich der Markt für energieeffiziente<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen in den<br />

sichern, indem sie ihre K<strong>und</strong>en mit individualisierten<br />

Angeboten überzeugen <strong>und</strong> langfristig an sich<br />

jeweiligen Branchen zukünftig?<br />

binden.<br />

ö Parkstraße 123<br />

ö 28209 Bremen<br />

ö www.trendresearch.de<br />

ö info@trendresearch.de<br />

NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von<br />

Andreas Nachbagauer,<br />

Iris Schirl<br />

Linde Verlag<br />

Juni 2013<br />

360 Seiten, € 38,00<br />

ISBN:<br />

978-3-7143-0234-9<br />

www.lindeverlag.de<br />

Human Resource Management<br />

in Projektorientierten Unternehmen<br />

Projektmanagement ist ein fixer Bestandteil<br />

der Unternehmensführung quer<br />

durch alle Branchen geworden. Welche<br />

Rolle modernes Projektmanagement für<br />

das Personalmanagement <strong>und</strong> die Personalentwicklung<br />

spielt, dem geht das neue<br />

Buch „Human Resource Management in Projektorientierten<br />

Unternehmen“ nach.<br />

Für das Human Resource Management<br />

ist Projektarbeit in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung:<br />

Personen, die vorher noch<br />

nie zusammengearbeitet haben, werden<br />

in Teams zusammengefasst, die Projektziele<br />

in einem straffen Zeitkorsett erreichen müssen.<br />

Daneben spielt die Qualifikation der<br />

Mitarbeiter eine wesentliche Rolle - Kompetenzen<br />

aus verschiedensten Disziplinen<br />

sind gefragt <strong>und</strong> unabdingbar für den Erfolg<br />

eines Projekts.<br />

Verschiedene Beiträge im Buch diskutieren<br />

unter anderem Themen wie Personalstrategien,<br />

Wissensmanagement, Arbeit in<br />

interkulturellen Teams, Anreizsysteme <strong>und</strong><br />

Projektkarrieren in Projektorientierten Unternehmen.<br />

Auch arbeitsrechtliche Aspekte<br />

<strong>und</strong> die Personaladministration im Projektmanagement<br />

werden beleuchtet. Damit<br />

schaffen die Herausgeber eine Brücke zwischen<br />

wissenschaftlicher Theorie einerseits<br />

<strong>und</strong> hohem Praxisbezug andererseits.<br />

Energieeffizienz im<br />

Wärmemarkt<br />

Potenziale von energieeffizienten Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

in Wohn- <strong>und</strong> Nichtwohngebäuden bis 2020<br />

Einladung zum Startworkshop (Termin<br />

noch zu vereinbaren) in Bremen.<br />

Nähere Informationen auf der Rückseite.<br />

trend:research<br />

Institut für Trend- <strong>und</strong> Marktforschung<br />

value through information.<br />

ö Tel.: 0421 . 43 73 0-0<br />

ö Fax: 0421 . 43 73 0-11<br />

INFO<br />

von trend:research<br />

GmbH<br />

Institut für Trend- <strong>und</strong><br />

Marktforschung<br />

Oktober 2013<br />

800 Seiten, € 6.900<br />

www.trendresearch.de<br />

Studie „Energieeffizienz im Wärmemarkt“<br />

Nationale Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzmaßnahmen<br />

sehen vor, die Emission<br />

von klimaschädlichen Gasen im Vergleich<br />

zu 1990 um 40 % bis 2020 <strong>und</strong> um 80 %<br />

bis 2050 zu reduzieren. Darüber hinaus<br />

verfolgt die B<strong>und</strong>esregierung das Ziel, die<br />

Energieproduktivität bis 2020 gegenüber<br />

1990 zu verdoppeln. Energieeffizienz steht<br />

damit an oberster Stelle, sodass die Nachfrage<br />

an energieeffizienten Produkten<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen steigt. Einige Unternehmen<br />

haben sich in dem Markt bereits<br />

fest etabliert; andere sind auf dem Weg<br />

dorthin, wodurch ein stetig zunehmender<br />

Kosten- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck entsteht.<br />

Gegenwärtig entfallen auf Gebäude – überwiegend<br />

durch den Heizenergieverbrauch<br />

– r<strong>und</strong> 40 % des Endenergieverbrauchs in<br />

Deutschland <strong>und</strong> etwa ein Drittel der CO 2 -<br />

Emissionen. Insofern stellen energieeffiziente<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zur<br />

Produktion von Raumwärme einen besonders<br />

profitablen Markt dar. Daneben nimmt<br />

die effiziente Produktion von industrieller<br />

Prozesswärme in dieser Betrachtung eine<br />

wichtige Stellung ein.<br />

Für den K<strong>und</strong>en bedeutet die Durchführung<br />

energieeffizienter Maßnahmen neben<br />

dem Beitrag zum Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

ein langfristiges Kosteneinsparpotenzial;<br />

da sich anfängliche Investitionen unter der<br />

Annahme steigender Energiepreise rasant<br />

amortisieren. Energieeffizienzmaßnahmen<br />

bieten auch für Energieversorgungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Anlagenbauern großes<br />

Potenzial. Auf den ersten Blick erscheint<br />

dies widersprüchlich, denn Energieeinsparungen<br />

bedeutet weniger Umsatz im<br />

Bereich Energielieferung. Energieversorgungsunternehmen<br />

können sich aber –<br />

werden Geschäftsmodelle rechtzeitig an<br />

derzeitige Entwicklungen angepasst – als<br />

Energiedienstleister eine starke Markposition<br />

sichern, indem sie ihre K<strong>und</strong>en mit individualisierten<br />

Angeboten überzeugen <strong>und</strong><br />

langfristig an sich binden. Mit der Zunahme<br />

umweltpolitischer Auflagen sehen sich vor<br />

allem kleine- <strong>und</strong> mittelständige Unternehmen<br />

im Zugzwang ihre Energieversorgung<br />

auszulagern, wodurch sich Energieversorger<br />

<strong>und</strong> Dienstleister langfristig ihr eigenes<br />

Geschäft sichern können. Neben dem<br />

Potenzial des nationalen Marktes bergen<br />

andere Märkte – in Europa <strong>und</strong> weltweit<br />

– potentielle Absatzmärkte für deutsche<br />

Effizienzprodukte.<br />

34 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Energieeinsparung durch<br />

Regenerativbrenner am<br />

Drehherdofen<br />

von Thorsten Schmitz, Jens Bauer, Meinhard Schulte, Augusto Funghini, Daniel Petry<br />

Dieser Artikel zeigt, wie der Einsatz von regenerativen <strong>Brenner</strong>n zu mehr Energieeffizienz in einem Walzwerk führen<br />

kann. Der Einbau der Regenerativbrenner in den Drehherdofen eines Stopfenwalzwerks fand im Dezember 2011 statt<br />

<strong>und</strong> führte zu überzeugenden Ergebnissen: eine höhere Ofenleistung, r<strong>und</strong> 30 % weniger Energieverbrauch <strong>und</strong> damit<br />

auch ebenso viel weniger CO 2 - <strong>und</strong> NO x -Emissionen.<br />

Energy saving by regenerative burners at the rotary<br />

hearth furnace<br />

This paper describes how the application of regenerative burners leads to more energy efficiency in a rolling mill. In<br />

December 2011, the rotary hearth furnace of a plug mill was equipped with regenerative burners which led to convincing<br />

results: an increased furnace capacity, about 30 % less energy consumption and equivalent less CO 2 and NO x emissions.<br />

Das Verfahren sieht folgende Etappen vor: Nach der<br />

Erwärmung der stranggegossenen R<strong>und</strong>stahlblöcke<br />

im Vorwärm- <strong>und</strong> Drehherdofen auf 1.280 °C<br />

werden die Blöcke im Schrägwalzwerk zum Hohlblock<br />

ausgewalzt. Die Wanddicke dieser Hohlblöcke wird dann<br />

in zwei Stichen im Stopfenwalzwerk reduziert. Nach dem<br />

Glättwalzwerk, erneuter Erwärmung <strong>und</strong> einer Durchmesserabnahme<br />

im Maßwalzwerk lässt sich das kalte Rohr<br />

schließlich in der Adjustage fertig bearbeiten (Bild 1).<br />

Die Erwärmung der Blöcke erfolgt in zwei Schritten,<br />

zunächst in einem Hubbalkenofen (Vorwärmofen) auf ca.<br />

670 °C <strong>und</strong> anschließend im Drehherdofen auf die Walztemperatur<br />

von 1.280 °C (Bild 2).<br />

Um die Blöcke für die erforderliche Durchsatzleistung im<br />

Drehherdofen zügig weiter zu erwärmen, müssen bereits die<br />

ersten Ofenzonen mit einer relativ hohen Ofenraumtemperatur<br />

betrieben werden. Entsprechend ist die Abgastemperatur<br />

mit r<strong>und</strong> 1.000 °C sehr hoch. Mit dem vorhandenen Zentralrekuperator<br />

lassen sich nur r<strong>und</strong> 40 % des Abgaswärmestroms<br />

für die Vorwärmung der Brennluft zurückgewinnen<br />

(Bild 3). Gr<strong>und</strong> sind die Temperaturgrenzen für die metallischen<br />

Bauteile, Rohre <strong>und</strong> Armaturen. Die hohe Abgastemperatur<br />

bedeutet auch einen niedrigeren feuerungstechnischen<br />

Wirkungsgrad – das heißt einen hohen Energieverbrauch. Der<br />

entscheidende Unterschied der neuen Regenerativbrenner:<br />

Sämtliche temperaturbeaufschlagten Bauteile sind keramisch<br />

<strong>und</strong> hitzeresistent. Damit lassen sich bis über 80 % des Abgaswärmestroms<br />

zurückgewinnen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der speziellen Konstellation des Drehherdofens<br />

ist das Energieeinsparpotenzial durch Regenerativbrenner<br />

besonders groß. Bild 4 zeigt vergleichend die<br />

Energieeinsparpotenziale von Rekuperatoren <strong>und</strong> Regeneratoren<br />

abhängig von der Abgastemperatur.<br />

DER UMBAU DER OFENANLAGE<br />

Der Umbau des Drehherdofens umfasste hauptsächlich<br />

folgende Punkte:<br />

■■<br />

Einbau von 35 Regenerativbrennern,<br />

■■<br />

Erneuerung der Mess- <strong>und</strong> Regelanlage,<br />

■■<br />

Gebläse für Luft <strong>und</strong> Regenerativabgas,<br />

4-2013 gaswärme international<br />

35


FACHBERICHTE<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Rohrleitungssystem für Gas, Luft <strong>und</strong> Regenerativabgas,<br />

Abgassystem mit Gebläse <strong>und</strong> Kamin,<br />

Gasdruckreduzierstation,<br />

Zustellung der Ofenwände <strong>und</strong> Decke mit Feuerfestmaterial.<br />

Bild 1: Vom R<strong>und</strong>block zum Rohr: Anlagenübersicht Stopfenstraße<br />

Rath<br />

Bild 2: Bereit zum Auswalzen: der im Drehherdofen erhitzte R<strong>und</strong>block<br />

WESENTLICHE ASPEKTE DES UMBAUS<br />

Die Konzeption:<br />

Neue Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />

Die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung über die Ofenlänge muss<br />

in einem regenerativ beheizten Ofen anders sein als in einem<br />

konventionell beheizten. Denn bei einer herkömmlichen<br />

Beheizung strömt das Verbrennungsgas im Gegenstrom<br />

zum Nutzgut <strong>und</strong> nimmt zum Abgasabzug hin stetig zu.<br />

Das in den hinteren Zonen erzeugte Verbrennungsgas gibt<br />

seine Wärme daher teilweise auch noch in den vorderen<br />

Zonen an das Nutzgut ab. Die <strong>Brenner</strong>leistung muss folglich<br />

in den hinteren Zonen überproportional <strong>und</strong> in den vorderen<br />

Zonen unterproportional zum Nutzwärmestrom sein.<br />

Bei einem regenerativ beheizten Ofen hingegen wird<br />

der größte Teil des Verbrennungsgases in den Zonen, wo<br />

es erzeugt wurde, auch wieder abgezogen. Die <strong>Brenner</strong>leistung<br />

muss daher weitgehend proportional zum Nutzwärmestrom<br />

sein. Im vorderen unbeheizten Teil steht aufgr<strong>und</strong><br />

des viel kleineren Verbrennungsgas-Volumenstromes auch<br />

weniger Wärme für die Guterwärmung zur Verfügung. In<br />

einem regenerativ beheizten Ofen kann daher der unbeheizte<br />

Teil kürzer ausfallen.<br />

Um die für den Drehherdofen erforderliche <strong>Brenner</strong>leistung<br />

zu ermitteln, wurde mit einem sogenannten „bilanzierenden“<br />

mathematischen Ofenmodell gearbeitet. Das<br />

Modell ermittelt für jede Zone eine vollständige Bilanz<br />

der ein- <strong>und</strong> austretenden Wärmeströme. Daraus ergibt<br />

sich eine Gleichgewichtstemperatur, mit deren Hilfe dann<br />

der Wärmestrom an das Gut iterativ berechnet wird. Nur<br />

so lässt sich der Einfluss der völlig unterschiedlichen Verbrennungsgas-<br />

<strong>und</strong> Abgasführung sowie der erhöhten<br />

Brennlufttemperatur auf die optimale Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung,<br />

die Guterwärmung <strong>und</strong> die Energieeinsparung<br />

berechnen. Bild 5 zeigt die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />

vor <strong>und</strong> nach dem Umbau.<br />

Das Herzstück: Die Regenerativbrenner<br />

Die Regenerativbrenner weisen folgende technische Merkmale<br />

auf:<br />

■■<br />

■■<br />

Kluge Verteilung: Die <strong>Brenner</strong> wurden je Zone in Dreiergruppen<br />

angeordnet, um die beste Energieverteilung<br />

im Ofenquerschnitt zu erreichen, ein <strong>Brenner</strong> am Innenkreis<br />

<strong>und</strong> zwei <strong>Brenner</strong> mit jeweils halber Leistung am<br />

Außenkreis.<br />

Kompaktes Design: <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Regenerator sind in<br />

einem gemeinsamen Stahlgehäuse untergebracht<br />

(Bild 6).<br />

36 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: Begrenzte Abwärmenutzung: der Vorwärm- <strong>und</strong><br />

Drehherdofen vor dem Umbau<br />

Bild 4: Je höher die Luftvorwärmung desto höher die Energieersparnis<br />

■■<br />

■■<br />

Optimales Material: Die durchströmbare Speichermasse<br />

des Regenerators besteht aus temperaturwechselbeständigen<br />

Keramikkugeln.<br />

Größtmögliche Energieersparnis: Der Wirkungsgrad<br />

der Regeneratoren <strong>und</strong> damit die Energieeinsparung<br />

hängen ab vom sogenannten „Pull Back Faktor“,<br />

dem Volumen der Speichermasse <strong>und</strong> der Zykluszeit.<br />

Um einen hohen Wirkungsgrad von r<strong>und</strong> 85 % <strong>und</strong><br />

gleichzeitig relativ lange Zykluszeiten zu ermöglichen,<br />

wurde das Volumen der Regeneratoren bewusst relativ<br />

groß ausgelegt.<br />

DAS PRINZIP<br />

Steuerung <strong>und</strong> Regelung<br />

der Vorwärm- <strong>und</strong> Wärmzonen<br />

Alle Regelzonen besitzen eine übergeordnete<br />

stetige Regelung: Der Temperaturregler wirkt<br />

über eine Double-Cross-Regelung auf die Luft<strong>und</strong><br />

Gasmenge, sodass in allen Betriebszuständen<br />

das Luft/Gas-Verhältnis optimal geregelt<br />

wird. Untergeordnet gibt es für die Zonen eine<br />

AUF/ZU-Regelung in Form einer Zykluszeit-<br />

Anpassung der <strong>Brenner</strong>. Diese sorgt auch bei<br />

geringer Zonenleistung für gutes Brennverhalten<br />

<strong>und</strong> die notwendige Umwälzung der Ofenatmosphäre.<br />

Die Ausgleichszonen erbringen 15 % der<br />

Wärmeleistung; die Vorwärm- <strong>und</strong> Wärmzonen<br />

hingegen 85 %. Daher ist der Einsatz von Regenerativbrennern<br />

ausschließlich in diesen Zonen<br />

gefragt. Um die Zonen effizient zu beheizen, wurde dieser<br />

Ofenabschnitt mit insgesamt 35 Regenerativbrennern<br />

ausgestattet <strong>und</strong> in fünf Regelzonen unterteilt. Neben der<br />

oben genannten Luft/Gas-Verhältnisregelung wird dabei<br />

auch das Abgas in einem geregelten Verhältnis zur Summe<br />

aus Luft- <strong>und</strong> Gasmenge – dem sogenannten „Pull Back“<br />

– abgesaugt. Die Abgasmengen werden pro Regelzone<br />

gemessen <strong>und</strong> mithilfe von Drosselklappen geregelt. Für<br />

einen optimalen Wirkungsgrad ist der „Pull Back“-Faktor<br />

für jede Regelzone individuell einstellbar. In Bild 7 ist ein<br />

Schaltbild einer Regelzone dargestellt. Die AUF/ZU-Regelung<br />

wird durch das zyklische Umschalten zwischen den Gas- <strong>und</strong><br />

Luftklappen bzw. den Abgasklappen realisiert. Innerhalb<br />

Bild 5: Wärmeströme ideal genutzt: Die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />

vor <strong>und</strong> nach dem Umbau<br />

4-2013 gaswärme international<br />

37


FACHBERICHTE<br />

einer <strong>Brenner</strong>-Dreiergruppe der Regelzonen geschieht das<br />

alle 60 bis 120 s. So lassen sich die Regeneratoren an den<br />

<strong>Brenner</strong>n bereits für den nächsten Brennzyklus vorwärmen.<br />

Die Umschaltung der <strong>Brenner</strong>gruppen erfolgt zeitlich<br />

<strong>und</strong> örtlich zueinander versetzt. Das bedeutet zum einen,<br />

dass eine <strong>Brenner</strong>gruppe erst umschaltet, wenn eine festgelegte<br />

Zeit nach Umstellung der vorherigen verstrichen<br />

ist. Zum anderen brennen die <strong>Brenner</strong> von aufeinanderfolgenden<br />

Gruppen nicht gleichzeitig auf einer Ofenseite<br />

(Innenring oder Außenring). Dies gilt automatisch auch<br />

für das Absaugen. Dadurch lassen sich Druckstöße durch<br />

gleichzeitiges Umschalten der Regenerativbrenner vermeiden<br />

<strong>und</strong> der Ofendruck besser regeln.<br />

Die Rauchgase der Regeneratoren werden durch ein<br />

frequenzgeregeltes Abgasgebläse abgesaugt. Die restlichen<br />

Abgase verlassen den Ofen durch den Abgaskanal,<br />

strömen durch den Rekuperator <strong>und</strong> werden danach<br />

durch ein separates Abgasgebläse über den Kamin ins<br />

Freie geleitet. Dieses Abgasgebläse ist für die Ofendruckregelung<br />

zuständig.<br />

ABLAUF DES PROJEKTES<br />

Während der neunmonatigen gemeinsamen Projektphase<br />

waren der V&M Deutschland GmbH <strong>und</strong> dem Auftragnehmer<br />

Andritz Maerz GmbH neben der bereits erläuterten<br />

Philosophie der Taktsteuerung die Sicherheit <strong>und</strong> die kurze<br />

Umbauzeit besonders wichtig.<br />

Bild 6: Blick in das Innenleben eines Regenerativbrenners<br />

Sicherheit der Anlage<br />

Die Verbrennungsanlage entspricht der Richtlinie DIN EN<br />

746-2. Dank Zündbrennern <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>steuergeräten mit<br />

Flammenüberwachung ist es möglich, den Ofen automatisch<br />

aus sicherem Abstand zu zünden <strong>und</strong> mit den üblichen<br />

Rampen von etwa 10 bis 80 °C/h auf Betriebstemperatur<br />

aufzuheizen. Dafür arbeiten die Regenerativbrenner bis<br />

zum Erreichen der Selbstzündtemperatur im Kaltluftbetrieb<br />

<strong>und</strong> werden dann in den Regenerativ-Modus geschaltet.<br />

Zügige Installation<br />

Bereits vor dem Betriebsstillstand wurde die gesamte Regelung<br />

<strong>und</strong> Steuerung offline simuliert. Daher betrug die<br />

Stillstandzeit für Demontage, Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

bis zum ersten walzwarmen Block lediglich 25 Tage.<br />

Letzter Block: 16.12.2011<br />

Ofen zünden: 05.01.2012<br />

Erster walzwarmer Block: 10.01.2012<br />

Bild 7: Die Regenerativbrenner-Zone<br />

In dieser Zeit wurden<br />

■ ■ 150 t Stahlkonstruktion (MSH),<br />

■ ■ 75 t Rohrleitungen,<br />

■ ■ 220 t Feuerfestmaterial,<br />

■ ■ 18,5 km elektrische Leitungen verbaut.<br />

38 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 8: Montage des Regenerativbrenners<br />

Bild 9: Hoher Wirkungsgrad dank niedriger Abgastemperaturen<br />

Nach dem Aufheizen haben die Experten innerhalb der<br />

ersten zwei Wochen der Produktion die Regelparameter<br />

unter anderem für Verhältnisregelung <strong>und</strong> Temperaturregelung<br />

sowie die Taktzeiten bzw. Zykluszeiten für die<br />

Regenerativbrenner eingestellt <strong>und</strong> optimal an den Betrieb<br />

angepasst. Vom ersten Produktionstag an lief die Ofenanlage<br />

störungsfrei im Regenerativ-Modus.<br />

ERGEBNISSE<br />

Nach 15-monatigem Betrieb lassen sich die wichtigsten<br />

Ergebnisse wie folgt zusammenfassen:<br />

Wirkungsgrad der Regeneratoren<br />

Bild 9 zeigt die Abgastemperaturen nach Regenerator<br />

(gemessen an jedem <strong>Brenner</strong>) <strong>und</strong> die an einem <strong>Brenner</strong><br />

gemessene Heißlufttemperatur beispielhaft für eine Regelzone.<br />

Zu erkennen ist das Umschalten zwischen den Zyklen<br />

Brennen <strong>und</strong> Absaugen. Das Aufnehmen <strong>und</strong> Abgeben<br />

der Wärmeenergie durch die Regeneratoren ist ein instationärer<br />

Prozess: Während des Absaugvorgangs nimmt die<br />

Abgastemperatur nach Regenerator kontinuierlich zu <strong>und</strong><br />

erreicht am Ende des Zyklus den Höchstwert. Bei Start des<br />

Brennzyklus wird die höchste Luftvorwärmung erreicht,<br />

die dann während des Brennens kontinuierlich abnimmt.<br />

Der Wirkungsgrad der Regeneratoren – das heißt das Verhältnis<br />

der theoretisch maximal übertragbaren Wärme zur<br />

tatsächlich abgegebenen Wärme – hängt somit neben der<br />

Leistung (Abgas- <strong>und</strong> Luftmenge) auch von der Zykluszeit<br />

von Brennen <strong>und</strong> Saugen ab. Die Regeneratoren der Anlage<br />

erreichen Wirkungsgrade von ca. 85 %.<br />

Die regenerative Beheizungstechnik erhöht die Vorwärmung<br />

der Verbrennungsluft erheblich <strong>und</strong> senkt<br />

gleichzeitig die Abgastemperatur. Die Verbrennungslufttemperaturen<br />

an den <strong>Brenner</strong>n liegen im Durchschnitt<br />

r<strong>und</strong> 150 bis 200 °C unterhalb der Ofenraumtemperatur<br />

<strong>und</strong> somit in einem Bereich von 900 bis 1.100 °C. Vor dem<br />

Umbau war nur eine Temperatur von ca. 400 °C möglich.<br />

Die Temperatur des Regenerativ-Abgases, das r<strong>und</strong> 85 %<br />

des Gesamtabgases ausmacht, beträgt ca. 180 °C.<br />

Der Umbau des Drehherdofens auf regenerative <strong>Brenner</strong><br />

reduzierte den Energieverbrauch erheblich. Dadurch verringerte<br />

sich der Gaseinsatz für die Erwärmung der Blöcke<br />

auf Walztemperatur (Vorwärmofen plus Drehherdofen) um<br />

etwa 20 % (Bild 10).<br />

Die V&M Deutschland GmbH dokumentiert den monatlichen<br />

Energieverbrauch des Drehherdofens – einschließlich<br />

Warmhaltebetrieb an Wochenenden, Umbauzeiten <strong>und</strong><br />

Störungen im Walzwerk – in Energieberichten. Der daraus<br />

gebildete Jahresdurchschnitt lag für 2012 nahezu 30 %<br />

unter dem der Vorjahre (Bild 11).<br />

NO x -Emissionen<br />

Die Emission von Stickoxiden (NO x ) ließ sich auch ohne den<br />

Einsatz von einer „Flameless“-<strong>Brenner</strong>technologie deutlich<br />

reduzieren. Im Rahmen der TÜV-Abnahme wurde ein NO x -<br />

Gehalt im Abgas von 380 mg/m³ (5 % O 2 ) nachgewiesen.<br />

Verschleiß <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

Ein wichtiger Gesichtspunkt für die Bewertung des Verschleißes<br />

der Regeneratoren (Verschmutzung, Bruch) ist<br />

4-2013 gaswärme international<br />

39


FACHBERICHTE<br />

die Durchströmbarkeit der Kugelschüttung. Inspektionen<br />

zeigten, dass hier bis heute keine Einschränkung bzw. Veränderungen<br />

auftraten.<br />

Neben der Kugelschüttung (Bild 12) der Regeneratoren<br />

zählen insbesondere die häufig genutzten Umschaltklappen<br />

für heiße Luft <strong>und</strong> Abgas an jedem <strong>Brenner</strong> zu den<br />

wichtigsten Komponenten der Regenerativ-Technik. Bis<br />

dato funktionieren auch die Klappen einwandfrei.<br />

FAZIT<br />

Die Regenerativtechnologie ist durch ihre hohe Energieeinsparung<br />

<strong>und</strong> ihre Zuverlässigkeit im Betrieb eine<br />

wegweisende Lösung für die Modernisierung von Drehherdöfen.<br />

Bild 10: R<strong>und</strong> ein Fünftel weniger Energie nötig: Verbrauch<br />

vor <strong>und</strong> nach Umbau<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Thorsten Schmitz<br />

V&M Deutschland GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel:. 0211 / 960-3448<br />

thorsten.schmitz@vmtubes.de<br />

Bild 11: Jährlicher Energieverbrauch vor <strong>und</strong> nach Umbau<br />

Dipl.-Ing. Jens Bauer<br />

V&M Deutschland GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 960-2892<br />

jens.bauer@vmtubes.de<br />

Dipl.-Ing. Meinhard Schulte<br />

V&M Deutschland GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 960-2539<br />

meinhard.schulte@vmtubes.de<br />

Dott. Augusto Funghini<br />

Andritz Maerz GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 38425-126<br />

augusto.funghini@andritz.com<br />

Bild 12: Kugelschüttung nach 15-monatigem Betrieb<br />

Dipl.-Ing. (FH) Daniel Petry<br />

Andritz Maerz GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 38425-107<br />

daniel.petry@andritz.com<br />

40 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Anwendung von Regenerativ-<br />

Flachflammenstrahlungsbrennern<br />

in Schmiedeöfen<br />

von Ales Molinek, Günther Reusch, Josef Srajer, Josef Domagala<br />

Die Forderung nach immer niedrigerem Wärmeverbrauch <strong>und</strong> niedrigeren Emissionen führte auch in den Schmiedeöfen<br />

zur Anwendung von Regenerativ-<strong>Brenner</strong>technologie. Bei größeren Schmiedeöfen wurden schon länger Regenerativ-<br />

<strong>Brenner</strong> mit langer Flamme seitlich in den Ofenwänden installiert, die über dem Wärmgut brannten. Flachflammenbrenner<br />

wurden bis jetzt vor allem in Beheizungssystemen mit zentralem Rekuperator verwendet. In der letzten Zeit werden<br />

verstärkt Regenerativ-<strong>Brenner</strong> mit einer flachen Flamme in Schmiedeöfen eingesetzt. Sie werden analog zu konventionellen<br />

<strong>Brenner</strong>n seitlich installiert <strong>und</strong> ermöglichen eine wesentliche Energieersparnis, verglichen mit einem System<br />

mit Zentralrekuperator. Dieser Beitrag beschreibt die Anwendung von Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern<br />

in einem Schmiedeofen.<br />

Application of regenerative radiation flat flame burners<br />

in forging furnaces<br />

A demand on lower energy consumption and low emissions resulted in the application of regenerative burner technology<br />

in forging furnaces. Regenerative burners installed in side walls and burning above the charge have been used<br />

many times, especially in large furnaces. Meanwhile regenerative burners with flat flame are increasingly used in forging<br />

furnaces. They are installed analogous to conventional burners in the side walls and enable substantial energy savings,<br />

compared with the system with a central recuperator. The article describes an application of regenerative radiation flat<br />

flame burners in a forging furnace.<br />

Die Anwendung von Flachflammenbrennern in<br />

Schmiedeöfen stellt heute den Stand der Technik<br />

dar. In diesen <strong>Brenner</strong>n wird die Verbrennungsluft<br />

mit einem starken Drall dem Verbrennungsprozess zugeführt.<br />

Die <strong>Brenner</strong>steine haben eine spezielle sich nach<br />

außen öffnende Form. Diese Konstruktionsmerkmale resultieren<br />

in einer flachen Flamme, die sich entlang der Wandoberfläche<br />

verbreitet. Gleichzeitig werden die Ofengase<br />

intensiv entlang der <strong>Brenner</strong>achse in die <strong>Brenner</strong>mitte eingesaugt<br />

<strong>und</strong> vermischen sich mit den Brenngasen. Dadurch<br />

entsteht eine starke Rezirkulation der Ofenatmosphäre, die<br />

mehrfach die zugeführte Luftmenge übersteigt (Bild 1).<br />

Dies ist mit der bei der Anwendung von Hochgeschwindig-<br />

Bild 1: Flachflammenbrenner<br />

(Elster Kromschröder Werksbild)<br />

4-2013 gaswärme international<br />

41


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Flachflammenstrahlungsbrenner installiert in einem<br />

Schmiedeofen (Vitkovice Schreier Werksbild)<br />

Bild 3: Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

(Bloom Engineering Werksbild)<br />

Bild 4: Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

keitsbrennern erreichten Rezirkulation vergleichbar.<br />

Die Flachflammenbrenner werden seitlich in den beiden<br />

Ofenwänden in einer oder zwei übereinanderliegenden<br />

Reihen versetzt installiert (Bild 2). Der wesentliche Vorteil<br />

der Anwendung von Flachflammenbrennern liegt in der<br />

Verminderung der Überhitzungsgefahr der Materialoberfläche.<br />

Die Unterlagen für das Material können kleinere<br />

Abmessungen haben <strong>und</strong>, konträr zu Anwendungen mit<br />

Hochgeschwindigkeitsbrennern, beliebig positioniert werden.<br />

Die Gefährdung des Ofenherdes durch Z<strong>und</strong>er <strong>und</strong><br />

Gießpulver ist niedriger.<br />

Eine andere Art der <strong>Brenner</strong> mit flacher Flamme stellen<br />

die Flachflammenstrahlungsbrenner dar. Während die<br />

Flachflammenbrenner (Bild 1) die Flamme vor allem an der<br />

Wandoberfläche ausbilden, erfolgt die Verbrennung in<br />

Flachflammenstrahlungsbrennern hauptsächlich im Bereich<br />

des <strong>Brenner</strong>steines (Bild 3).<br />

Ein extrem starker Drall der Verbrennungsluft <strong>und</strong> eine<br />

spezielle tassenförmige Form des <strong>Brenner</strong>steines resultieren<br />

in der Verbrennung des Brennstoffes im <strong>Brenner</strong>stein, der<br />

auf eine hohe Temperatur aufgeheizt wird. Die Wärmeübertragung<br />

durch Festkörperstrahlung ist intensiver als<br />

bei typischen Flachflammenbrennern (Bild 1) <strong>und</strong> damit ist<br />

die Ausnutzung der Brennstoffenergie viel effizienter. Die<br />

Kombination aus starker Strahlung (500 bis 600 mm von<br />

der Wandoberfläche ist das Strahlungsfeld ausreichend<br />

gleichmäßig) <strong>und</strong> sehr intensiver Rezirkulation der Ofengase<br />

gewährleistet eine schnellere <strong>und</strong> gleichmäßigere<br />

Erwärmung der Charge.<br />

REGENERATIV-FLACHFLAMMENSTRAH-<br />

LUNGSBRENNER<br />

In den letzten Jahren werden in Schmiedeöfen verstärkt<br />

Regenerativ-Flachflammenbrenner eingesetzt. Ein Regenerativ-<strong>Brenner</strong><br />

besteht aus einem <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> einem<br />

Regenerator, der mit keramischem Material gefüllt ist. Als<br />

<strong>Brenner</strong> werden, ähnlich wie oben beschrieben, Flachflammen-<br />

oder Flachflammenstrahlungsbrenner eingesetzt,<br />

die jedoch spezielle Düsensysteme verwenden, um die<br />

NO x -Emission bei der höheren Luftvorwärmung niedrig zu<br />

halten. Die <strong>Brenner</strong> haben eine feuerfeste Innenisolierung.<br />

Die Gasdüse wird aus speziellem warmfesten Stahl hergestellt,<br />

feuerfest isoliert <strong>und</strong> luftgekühlt. In einigen <strong>Brenner</strong>n<br />

werden spezielle Gasdüsen aus Siliziumkarbid verwendet,<br />

die nicht gekühlt sind. Der Aufbau eines Regenerativ-<br />

Flachflammenstrahlungsbrenners ist in Bild 4 dargestellt.<br />

Als Regenerator-Medium werden keramische Kugeln<br />

(Durchmesser ca. 20 mm) oder wabenförmige keramische<br />

Module eingesetzt. Die wabenförmigen Module erfordern<br />

zwar Ventilatoren mit weniger Luftdruck <strong>und</strong> niedrigerer<br />

Saugung auf der Abgasseite, sie sind jedoch weniger robust<br />

für die schwierigen Betriebsbedingungen in den Schmiedeöfen.<br />

Wegen der niedrigeren spezifischen Masse können<br />

42 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Prinzip des Regenerativ-<strong>Brenner</strong>systems<br />

Bild 6: Energieeinsparpotenzial eines Regenerativ-<strong>Brenner</strong>systems im<br />

Vergleich mit einem Zentralrekuperator-System<br />

(Lufttemperatur 450 °C)<br />

die Regeneratoren mit Kugeln bei gleichen Umschaltzeiten<br />

kleiner als die Regeneratoren mit Wabenmodulen gebaut<br />

werden. Die keramischen Kugeln speichern mehr Wärme<br />

als die Wabenmodule. An dem aktiven Wärmeaustausch<br />

nimmt nur eine ca. 2 mm dicke Schicht des keramischen<br />

Materials teil. Diese Eigenschaft erleichtert das Einhalten des<br />

thermischen Gleichgewichts zwischen den einzelnen Regeneratoren<br />

bei AUF/ZU-Betrieb der <strong>Brenner</strong>. Die Handhabung<br />

des keramischen Bettes aus Kugeln ist bei der Reinigung<br />

viel einfacher als bei Wabenmodulen. Im Folgenden werden<br />

in diesem Beitrag die Flachflammenstrahlungsbrenner mit<br />

Regeneratoren mit keramischen Kugeln betrachtet.<br />

Die Regenerativ-<strong>Brenner</strong> werden normalerweise paarweise<br />

installiert, wobei die Verbindung zwischen zwei<br />

<strong>Brenner</strong>n mittels Rohrleitungen oder logisch über die elektronische<br />

Steuerung erfolgt. Jeder <strong>Brenner</strong> ist mit einem<br />

Gasmagnetventil, einer Luftumschaltklappe <strong>und</strong> einer<br />

Abgasklappe ausgestattet (Bild 5). Während ein <strong>Brenner</strong><br />

brennt, werden die Abgase über den anderen <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong><br />

dessen Regenerator abgesaugt.<br />

Heißes Abgas überträgt die Wärme an das keramische<br />

Bett, das die Wärme bis zum Umschalten des Systems speichert.<br />

Nach einer gewissen Zeit erfolgt die Umschaltung.<br />

Die kalte Verbrennungsluft fließt durch den heißen Regenerator,<br />

erwärmt sich <strong>und</strong> fließt in den jetzt arbeitenden<br />

<strong>Brenner</strong>, während das Abgas durch den Regenerator des<br />

abgeschalteten <strong>Brenner</strong>s fließt.<br />

Die Heißlufttemperatur im Regenerativ-<strong>Brenner</strong>system<br />

ist durchschnittlich nur 150 °C niedriger als die<br />

Temperatur der durch den Regenerator abgesaugten<br />

Ofengase. Dieser Temperaturabstand von 150 °C bleibt,<br />

konträr zu <strong>Brenner</strong>n mit Wabenregeneratoren, nahezu<br />

unverändert durch den Regelbereich des <strong>Brenner</strong>s.<br />

Die hohe Luftvorwärmung macht das System extrem<br />

effizient. Um die Balance zwischen der vom Abgas abgegebenen<br />

Wärme <strong>und</strong> der von der Luft abgenommenen<br />

Wärme zu halten, werden ca. 10 % Ofenabgase nicht durch<br />

den Regenerator, sondern direkt „heiß“ aus dem Ofen abgeführt.<br />

Durch die Regelung dieser Abgasmenge wird die<br />

Ofendruckregelung realisiert.<br />

Die zum Kamin geführte Abgasmenge, die aus „heißem<br />

Abgas“ (Temperatur bis 1.300 °C) <strong>und</strong> „kaltem<br />

Abgas“ (ca. 200 °C) besteht, hat eine Mischtemperatur<br />

von ca. 300 °C. Ein Umschalt-Zyklus dauert 60 - 90 s, das<br />

Umschalten selbst 2 - 3 s. Die <strong>Brenner</strong> können sowohl<br />

kontinuierlich als auch im Auf/Zu- oder Groß/Klein/Aus-<br />

Modus geregelt werden.<br />

Das aus der hohen Luftvorwärmung resultierende Energieeinsparpotenzial,<br />

verglichen mit einem Zentralrekuperator-System<br />

(Lufttemperatur 450 °C), ist in Bild 6 dargestellt.<br />

Aus dem Diagramm ist zu ersehen, dass das Energieeinsparpotenzial<br />

stark von der Ofentemperatur abhängig ist. Die<br />

Einsparung bei einer Ofentemperatur von 1.000 °C beträgt<br />

nur ca. 17 %, während sie bei einer Ofentemperatur von<br />

1.250 °C auf 30 % ansteigt.<br />

Die Berechnung des gesamten Einsparpotenzials mit<br />

den Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n in einem Schmiedeofen muss<br />

den Verlauf der Ofentemperatur <strong>und</strong> der gebrauchten<br />

Brennstoffmenge während der einzelnen Zeitintervalle<br />

des Heizzyklus berücksichtigen.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

43


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 1: Ofendaten<br />

Ofenart Schmiedeofen<br />

Brennstoff: Erdgas<br />

Heizwert MJ/Nm 3 34,00<br />

<strong>Brenner</strong>art<br />

<strong>Brenner</strong>zündung Zündbrenner<br />

Hauptflammenüberwachung UV-Sonde<br />

Anzahl der <strong>Brenner</strong>paare 6<br />

Leistung pro <strong>Brenner</strong>paar kW 730<br />

Ofenanschluss kW 4.380<br />

Ofeninnenbreite mm 4.500<br />

Ofeninnenhöhe mm 3.900<br />

Ofeninnenlänge mm 10.200<br />

Höhe der Unterlagen mm ca. 800 mm<br />

Chargengewicht einschl. der Unterlagen t 300<br />

Ofentemperatur °C 1.250<br />

Max. Ofentemperatur °C 1.300<br />

Minimale geregelte Ofentemperatur °C 600<br />

Gleichmäßigkeit der Temperatur nach Haltezeit K +/- 10<br />

REGENERATIV-FLACHFLAMMEN-<br />

STRAHLUNGSBRENNER IM SCHMIEDEOFEN<br />

Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner wurden<br />

in einem Schmiedeofen in Vitkovice Heavy Machinery<br />

(CZ) installiert, der Anfang<br />

2013 in Betrieb genommen<br />

wurde. Der Schmiedeofen<br />

mit einem ausfahrbaren Herd<br />

(Bild 7) dient zur Erwärmung<br />

<strong>und</strong> Zwischenerwärmung von<br />

Blöcken <strong>und</strong> Schmiedestücken<br />

auf die Schmiedetemperatur<br />

von 1.250 °C für die Presse<br />

120 MN. Die Ofendaten sind<br />

in der Tabelle 1 zusammengestellt.<br />

Die eingesetzten Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

verwenden<br />

das Prinzip der Luftstufung,<br />

um die NO x -Emission zu unterdrücken.<br />

Ein Teil der Verbrennungsluft<br />

wird als Primärluft in<br />

der keramischen Luftdüse stark<br />

verdrallt <strong>und</strong> dann nah am<br />

Gasstrom in den <strong>Brenner</strong>stein<br />

geführt. Die restliche Luft wird<br />

als Sek<strong>und</strong>ärluft durch die tangential<br />

angeordneten Öffnungen<br />

im <strong>Brenner</strong>stein dem Verbrennungsprozess<br />

zugeführt.<br />

Die Kühlluft für die Gasdüse wird nicht in den Ofen,<br />

sondern nach außen geführt. Dadurch kann ein niedriger<br />

O 2 -Gehalt in der Ofenatmosphäre, auch während der Haltezeiten,<br />

eingehalten werden.<br />

Regenerativ-<br />

Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

Bild 7: Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner an<br />

dem Schmiedeofen (Werksbild Vitkovice Schreier)<br />

Bild 8: Flachflammenstrahlungsbrenner installiert in der<br />

Ofenseitenwand (Werksbild Vitkovice Schreier)<br />

44 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Die spezielle Konstruktion der Verbindung<br />

zwischen <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Regenerator<br />

ermöglicht eine schnelle Demontage des<br />

Regenerators für Wartungszwecke. Die <strong>Brenner</strong><br />

sind mit ionisationsüberwachten Zündbrennern<br />

ausgestattet. Die Hauptflamme<br />

wird mittels UV-Sonde überwacht. Die in<br />

der Ofenwand installierten <strong>Brenner</strong> sind in<br />

Bild 8 dargestellt.<br />

In dem Ofen wurden sechs Flachflammenstrahlungsbrenner-Paare<br />

mit einer Leistung von<br />

je 730 kW eingebaut. Die <strong>Brenner</strong> sind versetzt<br />

in den beiden Ofenseitenwänden installiert.<br />

Die Anzahl der <strong>Brenner</strong> wurde wie bei konventionellen<br />

Warmluftbrennern gewählt. Bei<br />

der Planung von einem Regenerativ-System<br />

ist es absolut nicht notwendig, die doppelte<br />

Anzahl von Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n, verglichen<br />

mit konventionellen <strong>Brenner</strong>n, vorzusehen. Die<br />

<strong>Brenner</strong> brennen zwar paarweise, aber aufgr<strong>und</strong><br />

von kurzen Zykluszeiten sind sie wärmetechnisch<br />

wie ständig brennende <strong>Brenner</strong> zu betrachten. Damit ist<br />

die Anzahl der <strong>Brenner</strong>köpfe in einem Chargenofen mit<br />

Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n ähnlich wie bei einem konventionellen<br />

Beheizungssystem. Allerdings ist die Leistung der<br />

einzelnen Regenerativ-<strong>Brenner</strong>köpfe höher als bei einem<br />

Warmluftsystem.<br />

Der Ofen wurde mit einer Mess- <strong>und</strong> Regelanlage auf<br />

Basis von Rockwell Automation SPS mit Visualisierung<br />

ausgestattet. Es wurden drei Temperaturregelzonen vorgesehen.<br />

Die <strong>Brenner</strong> werden Groß/Klein/Aus geregelt,<br />

wobei die Kleinlast ca. 40 % der <strong>Brenner</strong>nominalleistung<br />

beträgt. Es wurde eine spezielle Software für die<br />

Verwaltung der Regenerationszykluszeiten installiert,<br />

die es ermöglicht, in den Temperatur-Haltephasen eine<br />

optimale, gleichmäßige Temperaturregelung im Ofen zu<br />

gewährleisten. Das Gas/Luftverhältnis wird individuell<br />

für jeden <strong>Brenner</strong> geregelt.<br />

Die Abgase aus dem Ofen werden mittels eines<br />

Abzugsventilators durch die Regeneratoren der <strong>Brenner</strong><br />

abgesaugt (ca. 90 %). Die restlichen Abgase werden<br />

„heiß“ aus dem Ofen durch die Öffnung in der hinteren<br />

Ofenwand in Richtung Zugunterbrecher abgeführt. Die<br />

abgesaugte Abgasmenge wird über die Regelung der<br />

Ventilatorsaugung proportional zu der Luftgesamtmenge<br />

geregelt. Bild 9 zeigt die Ansicht der <strong>Brenner</strong><br />

vom Ofeninneren <strong>und</strong> die hintere Ofenwand mit den<br />

Ventilatoren.<br />

Aus der relativ kurzen Betriebszeit des Ofens (Inbetriebnahme<br />

im März 2013) wurden einige Betriebsparameter<br />

ausgewertet <strong>und</strong> sind in Tabelle 2 dargestellt.<br />

Die ersten kurzzeitigen Erfahrungen mit den installierten<br />

Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern<br />

a) b)<br />

Bild 9: Flachflammenstrahlungsbrenner in Schmiedeofen (Werksbild Vitkovice Schreier);<br />

a) Ansicht der <strong>Brenner</strong> vom Ofeninneren; b) Ansicht der hinteren Ofenwand<br />

haben ergeben, dass der durchschnittliche spezifische<br />

Wärmeverbrauch des Ofens mindestens 16 % niedriger<br />

ist als bei einem vergleichbaren Schmiedeofen mit einem<br />

Zentralrekuperator-System <strong>und</strong> einer Lufttemperatur am<br />

<strong>Brenner</strong> von 450 °C. Bei der höheren Herdflächenbelastung<br />

betragen die erwarteten Einsparungen bis zu 25 %. Die<br />

gemessenen Emissionswerte sind niedrig <strong>und</strong> besser als<br />

Tabelle 2: Betriebsparameter<br />

März 13 April 13<br />

Erdgas Heizwert MJ/Nm 3 34,00 34,00<br />

Erdgas Heizwert kWh/Nm 3 9,44 9,44<br />

Produktion t 554 1.633<br />

Betriebszeit h 256 671<br />

Gasverbrauch m 3 24.770 74.510<br />

Mittlere Leistung t/h 2,16 2,43<br />

Mittlerer Gasverbrauch m 3 /t 44,71 45,63<br />

Mittlerer Energieverbrauch MJ/t 1.520 1.551<br />

Mittlerer Energieverbrauch kWh/t 422 431<br />

Tabelle 3: Abgaszusammensetzung<br />

Abgasmessungen in Vol.-% ,<br />

Ofentemperatur 1.220 °C<br />

Bestandteil 1 2 3<br />

O 2 (%) 3,7 2,4 3,4<br />

CO (ppm) 31 17,3 5<br />

NO x<br />

mg/Nm 3 288 260 280<br />

korr. 5% O 2<br />

4-2013 gaswärme international<br />

45


FACHBERICHTE<br />

erwartet. Der Sauerstoffgehalt im Ofen kann im Bereich<br />

von ca. 2,4 bis 3,7 % gehalten werden. Einige Messungen<br />

der Abgaszusammensetzung sind in Tabelle 3 dargestellt.<br />

FAZIT<br />

Die Anwendung von Flachflammenstrahlungsbrennern<br />

in Beheizungseinrichtungen von Schmiedeöfen ist der<br />

heutige Stand der Technik. Eine Weiterentwicklung<br />

dieser <strong>Brenner</strong>technologie sind die Regenerativ-<strong>Brenner</strong>.<br />

Die Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

ermöglichen, dank hoher Luftvorwärmung, Energieeinsparungen<br />

bis zu 25 % verglichen mit einem System mit<br />

Zentralrekuperator. Der relativ niedrige O 2 -Gehalt in der<br />

Ofenatmosphäre erlaubt eine z<strong>und</strong>erarme Erwärmung<br />

des Gutes.<br />

Die positiven Erfahrungen mit der beschriebenen<br />

Installation in einem Schmiedeofen lassen diese Technologie<br />

als probates Mittel für die Senkung des Energieverbrauches<br />

<strong>und</strong> damit der Produktionskosten erscheinen.<br />

Die niedrigen spezifischen Emissionen in Verbindung<br />

mit einer wesentlich niedrigeren Abgasmenge erlauben<br />

eine substantielle Senkung der absoluten Emission in t/a.<br />

Die effizienten Mess- <strong>und</strong> Regelanlagen erlauben<br />

in Verbindung mit Groß/Klein/Aus-Betrieb der <strong>Brenner</strong><br />

<strong>und</strong> spezieller Software einen hohen Regelbereich des<br />

<strong>Brenner</strong>systems <strong>und</strong> eine gleichmäßige Erwärmung<br />

der Charge.<br />

LITERATUR<br />

[1] Teufert, J.; Srajer, J.; Domagala, J.: Anwendung von Flachflammenstrahlungsbrenner<br />

in Schmiede- <strong>und</strong> Wärmebehandlungsöfen.<br />

gaswärme international Nr. 5/2009<br />

[2] Molinek, A; Mohyla, D.: Projektdokumentation, Vitkovice<br />

Schreier s.r.o.<br />

[3] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Handbuch der Thermoprozesstechnik,<br />

Teil II. Vulkan-Verlag, 2011<br />

[4] Sheikhi, S.: Latest developments in the field of open-die forging<br />

in Germany. Stahl <strong>und</strong> Eisen, 4/2009<br />

AUTOREN<br />

Ales Molinek<br />

Vitkovice Schreier s.r.o.<br />

Ostrava , Tschechische Republik<br />

Tel.: +420 (0) 595 / 956 574<br />

schreier@ova.comp.cz<br />

Günther Reusch<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 500 91 -31<br />

g.reusch@bloomeng.de<br />

Josef Srajer<br />

Vitkovice Schreier s.r.o.<br />

Ostrava, Tschechische Republik<br />

Tel.: +420 (0) 595 / 956 574<br />

schreier@ova.comp.cz<br />

Josef Domagala<br />

Engtra Engineering & Trade Services<br />

Erkrath<br />

Tel.: 0173 / 373 0576<br />

j.domagala@engtra.de<br />

j.domagala@bloomeng.de<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

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für Industrieöfen<br />

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Zielgruppe:<br />

Termin:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr) Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Ort:<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr www.atlantic-hotels.de<br />

Veranstalter<br />

46 gaswärme international 4-2013<br />

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FACHBERICHTE<br />

Entwicklung eines Mehrstoffbrenners<br />

für Heizöl-, Erdgas<strong>und</strong><br />

Schwachgasbetrieb<br />

von Anne Giese, Eren Tali<br />

Im Rahmen des AiF-Forschungsprojektes „Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb<br />

(MSB)„ (IGF-Fördernr.: 16202 N) wurde ein <strong>Brenner</strong> – basierend auf dem Prinzip der kontinuierlichen Luftstufung<br />

– entwickelt, numerisch simuliert, gebaut, experimentell überprüft <strong>und</strong> an einem realen Biomassevergaser getestet. Die<br />

Ergebnisse des Projektes werden nachfolgend vorgestellt.<br />

Development of a multi-fuel burner for operation with<br />

light oil, natural gas and low calorific value gas<br />

In the course of the AiF research project „Development of a multi-fuel burner for operation with natural gas, light oil and<br />

low calorific value gas (MSB)” (IGF Grant No. 16202 N), various burner concepts based on the principle of continuously<br />

staged air were developed, analysed by means of computational fluid dynamics, built, investigated experimentally and<br />

finally tested at a real biomass gasifier (plant). This article describes the results of this research project.<br />

Im Zuge liberalisierter Energiemärkte, der Ressourcenschonung<br />

<strong>und</strong> der verschärften Umweltpolitik rücken<br />

der effiziente Einsatz der Brennstoffe sowie die Suche<br />

nach alternativen Brennstoffen in den Vordergr<strong>und</strong> des<br />

Interesses der Industrie. Der derzeitige Stand der Feuerungstechnik<br />

bietet für die Verbrennung eines einzelnen<br />

Brennstoffes, sei es Kohle, Gas, Öl oder Abfallstoffe, gut<br />

aufeinander abgestimmte <strong>Brenner</strong>-/Brennraumkonfigurationen,<br />

die hinsichtlich Schadstoffemissionen, Wärmeübertragung<br />

<strong>und</strong> stabilem Flammenbetrieb zufriedenstellende<br />

Ergebnisse liefern. Wesentlich komplexer <strong>und</strong> schwieriger<br />

wird es, wenn mit einem <strong>Brenner</strong> verschiedene gasförmige,<br />

flüssige <strong>und</strong> feste Brennstoffe verfeuert werden sollen. Die<br />

Gründe für den Einsatz eines MSB liegen in den schwankenden<br />

Rohstoffpreisen, unterbrechbaren Lieferverträgen,<br />

der Nutzung von intern anfallenden produktionsbedingten<br />

Reststoffen u. ä. Die Einsatzgebiete solcher <strong>Brenner</strong><br />

sind hauptsächlich Heizungs- <strong>und</strong> Industriekesselanlagen,<br />

Lufterhitzer <strong>und</strong> Trocknungsanlagen, aber auch BHKWs,<br />

HKWs <strong>und</strong> verschiedene thermische Prozessanlagen. Der<br />

Leistungsbereich umfasst wenige kW bis über mehrere MW.<br />

An die MSB wird die Anforderung gestellt, die verschiedenen<br />

Brennstoffe unter Einhaltung der geltenden<br />

Emissionsgrenzwerte <strong>und</strong> einem stabilen Flammenbetrieb<br />

effizient zu verbrennen. Hierbei muss den unterschiedlichen<br />

Problemen der verschiedenen Brennstoffe<br />

Rechnung getragen werden, wie z. B. der Rußbildung bei<br />

der Ölverbrennung oder der Verbrennungsstabilität bei<br />

wechselnder Qualität <strong>und</strong> Menge gasförmiger Brennstoffe.<br />

Diese Probleme sind bis zum heutigen Zeitpunkt nicht<br />

zufriedenstellend gelöst.<br />

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) im August 2004 verstärkte die Suche nach Technologien<br />

zur effizienten Nutzung <strong>und</strong> Verwertung von<br />

schwachkalorischen Gasen. Die Quellen dieser Gase sind<br />

vielfältig, so z. B. aus der Biomassevergasung (Gülle, organische<br />

Reststoffe, NawaRo), dem Abwasser (Klärgase), den<br />

Deponien <strong>und</strong> Kohlegruben (Deponie- <strong>und</strong> Grubengase)<br />

4-2013 gaswärme international<br />

47


FACHBERICHTE<br />

13] konnte nachgewiesen werden, dass das Verbrennungskonzept<br />

der kontinuierlichen Luftstufung [11] gerade für<br />

die Verbrennung von schwachkalorischen Gasen sehr gut<br />

geeignet ist. Im Rahmen eines AiF-Forschungsprojektes<br />

(IGF-Fördernr.: 16202 N) wurde dieses Verbrennungskonzept<br />

auf die Anwendung als Mehrstoffbrenner untersucht<br />

<strong>und</strong> erweitert.<br />

Nachfolgend werden ausgewählte Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />

vorgestellt. Die komplette Dokumentation<br />

ist unter [14] zu finden.<br />

Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />

Bild 1: Variante 1 des MSB basierend auf dem COSTAIR-Prinzip mit<br />

<strong>Brenner</strong>stein<br />

Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />

Bild 2: Variante 2 des MSB mit Kegelluftverteiler <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>stein<br />

<strong>und</strong> den Industrieprozessen (Produktgase). Eine Abschätzung<br />

der Potenziale an Biomasse zur energetischen Nutzung<br />

ergibt in Deutschland ein jährliches Energiepotenzial<br />

von ca. 12 bis 60 Mio. SKE, was ungefähr 2 bis 15 % des<br />

Primärenergiebedarfs entspricht [10]. Der Anteil Deutschlands<br />

am weltweiten Deponiegasaufkommen wird auf ca.<br />

8 % geschätzt. Dies entspricht ca. 3,2 Mio. t/a Methan [9].<br />

Für die energetische Nutzung von mittelkalorischen<br />

Gasen mit einem Heizwert > 3 kWh/m 3 N gibt es schon<br />

vielfältige Anwendungen [1-8]. Diese Gase können ohne<br />

weitere Hilfsenergie verfeuert werden. Schwachkalorische<br />

Gase mit einem Heizwert < 3 kWh/m 3 N stellen eine Gruppe<br />

von Gasen dar, die meistens nur mithilfe eines Zusatzbrennstoffes<br />

umgesetzt werden können. Im Rahmen von<br />

zahlreichen nationalen <strong>und</strong> internationalen Projekten [12,<br />

NUMERISCHE VORUNTERSUCHUNGEN<br />

Im ersten Schritt wurden unterschiedlichste Geometrievariationen<br />

der kontinuierlichen Luftstufung hinsichtlich der<br />

schadstoffarmen <strong>und</strong> stabilen Verbrennung von schwachkalorischen<br />

Gasen, von Erdgas <strong>und</strong> leichtem Heizöl mithilfe<br />

der numerischen Simulation (CFD) untersucht. Neben der<br />

Wärmefreisetzung <strong>und</strong> der Flammenform war die praktische<br />

Umsetzung ein weiteres Kriterium bei der Auswahl<br />

einer geeigneten Geometrie. In Bild 1 <strong>und</strong> 2 sind die Geometrien<br />

in ihrer numerischen Abbildung dargestellt, die<br />

anschließend gebaut <strong>und</strong> experimentell überprüft wurden.<br />

In Bild 1 ist der MSB als Ausführung mit einem COSTAIR-<br />

Luftverteiler zu sehen. Zwei verschiedene Reihen von Gasdüsen<br />

sind für die Verbrennung von Erdgas <strong>und</strong> Schwachgas<br />

ausgelegt. Die Verbrennung des leichten Heizöls soll<br />

durch die vier um den Luftverteiler herum angeordneten<br />

Öldüsen realisiert werden. Die Zufuhr der Luft erfolgt zentral<br />

über den Luftverteiler mit einer Vielzahl von Öffnungen.<br />

Da die Aufteilung der Ölzufuhr in der Realisierung <strong>und</strong> im<br />

praktischen Betrieb als problematisch angesehen werden<br />

kann <strong>und</strong> außerdem mit erhöhten Kosten verb<strong>und</strong>en ist,<br />

wurde in einer zweiten Geometrievariante eine mittig<br />

angeordnete Brennstoffzufuhr untersucht. Um die Vorteile<br />

der kontinuierlichen Luftstufung trotzdem zu nutzen,<br />

wurde eine sogenannte „Kegel“-Variante des Luftverteilers<br />

entwickelt, bei der die Luft um die Brennstoffdüsen herum<br />

der Reaktionszone zugeführt wird, siehe Bild 2. Durch die<br />

dargestellte Verteilung der Luftdüsen auf dem Umfang <strong>und</strong><br />

über die Länge des Kegels kann auch hier die Luft kontinuierlich<br />

<strong>und</strong> dosiert der Reaktionszone zugemischt werden.<br />

Die berechnete Temperaturverteilung beider Geometrievarianten<br />

ist in Bild 3 beispielhaft für ein untersuchtes<br />

Gas zu sehen. Der dargestellte Ofenraum entspricht in<br />

seinen Abmessungen der GWI-Versuchsanlage. Anhand<br />

der Temperaturverteilung ist die Ausbildung der Flammenform<br />

sehr gut zu erkennen. Im Fall des Kegelluftverteilers<br />

bildet sich eine zentrale langgestreckte Flamme aus.<br />

Beim herkömmlichen Luftverteiler kommt es zu einer am<br />

<strong>Brenner</strong>stein anliegenden, um den Luftverteiler herum<br />

angeordneten Flammenführung.<br />

Je nach Anwendungsfall haben beide Geometrievarianten<br />

ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Nachdem anhand der nume-<br />

48 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

COSTAIR-<strong>Brenner</strong><br />

Kegel-<strong>Brenner</strong><br />

Bild 3: Temperaturverteilung [°C] in der Mittelebene des Versuchsofens bei der Verbrennung von REW-Schwachgas<br />

rischen Simulation die Geometrievarianten dahingehend<br />

optimiert wurden, dass für alle untersuchten Brennstoffe<br />

möglichst niedrige NO x -Emissionen erreicht werden<br />

können, wurden diese Varianten gebaut <strong>und</strong> an der GWI-<br />

Versuchsanlage experimentell untersucht.<br />

EXPERIMENTELLE ÜBERPRÜFUNG<br />

Ziel der experimentellen Untersuchungen war es, zwei<br />

Mehrstoffbrennerkonzepte, die auf dem Prinzip der kontinuierlichen<br />

Luftstufung basieren, für die flexible Nutzung<br />

von diversen Schwachgasen, Erdgas sowie Heizöl<br />

EL zu untersuchen. Dabei standen das Emissions- <strong>und</strong><br />

Betriebsverhalten der beiden <strong>Brenner</strong>konzepte im Vordergr<strong>und</strong><br />

der messtechnischen Untersuchungen. Als<br />

Brennstoff wurden mehrere Gasgemische entsprechend<br />

der Zusammensetzung von diversen Schwachgasen,<br />

Erdgas <strong>und</strong> Heizöl EL verwendet. Die Zusammensetzung<br />

der untersuchten Gase ist in Tabelle 1 aufgeführt. Um<br />

möglichst gleiche Testbedingungen für beide <strong>Brenner</strong><br />

herzustellen, wurden beide Verbrennungskonzepte an<br />

demselben Versuchsofen <strong>und</strong> unter nahezu identischen<br />

Betriebsbedingungen (z. B. <strong>Brenner</strong>leistung 200 kW, Luftvorwärmtemperatur<br />

100 °C) untersucht.<br />

Bei den experimentellen Untersuchungen der beiden<br />

<strong>Brenner</strong>konzepte wurden die Abgaskonzentrationen, die<br />

Betriebsdrücke der <strong>Brenner</strong>, die Temperaturen, Volumenströme<br />

von Brennstoff <strong>und</strong> Oxidator erfasst. Weiterhin<br />

wurden die während der Verbrennung entstandenen<br />

OH-Radikale im Reaktionsbereich der Flamme mithilfe<br />

einer speziellen CCD-Kamera visualisiert. Der Aufbau der<br />

Versuchsanlage <strong>und</strong> die Einrichtung der Messgeräte für die<br />

durchgeführten <strong>Brenner</strong>untersuchungen sind schematisch<br />

in Bild 4 dargestellt.<br />

Die Zusammensetzungen der verwendeten Gasgemische<br />

wurden durch Bereitstellung der Einzelgase (CO; CO 2 ;<br />

CH 4 , H 2 ; N 2 ) aus Bündeln <strong>und</strong> der Zusammenführung in der<br />

Gasmischanlage am GWI hergestellt. Bei den Untersuchungen<br />

wurde der <strong>Brenner</strong>betrieb für einen Luftzahlbereich<br />

von λ = 0,9 bis 1,5 variiert.<br />

In Bild 5 sind die schematische Darstellung der beiden<br />

<strong>Brenner</strong>konzepte, die an der GWI-Versuchsanlage untersucht<br />

wurden, sowie die unterschiedliche Zufuhr der Brennstoff-<br />

<strong>und</strong> Luftmedien zu erkennen.<br />

Beispielhaft gibt die Darstellung der NO x -Emissionen in<br />

Bild 6 einen Eindruck der Untersuchungsergebnisse für<br />

beide <strong>Brenner</strong>varianten wieder.<br />

Die NO x -Werte der untersuchten Schwach- <strong>und</strong> Erdgase<br />

liegen für die MSB-Variante 1, mit Ausnahme des REW-<br />

Produktgases, über einen weiten Luftzahlbereich unter<br />

50 ppm bezogen auf 3 Vol.-% O 2 im trockenen Abgas. Die<br />

Werte für Heizöl liegen leicht darüber. Eine Beurteilung der<br />

Tabelle 1: Zusammensetzungen der untersuchten Gase<br />

Gasart<br />

Zusammensetzung in Vol.-%<br />

CH 4 CO H 2 CO 2 N 2<br />

Erdgas 99 - - 0,20 0,80<br />

Klärgas 35 0 0 55 10<br />

Schwachgas aus<br />

RWE-Produktgas<br />

12 35 25 25 3<br />

Deponiegas 30 0 0 0 70<br />

Grubengas 25 0 0 10 65<br />

Gas aus Biomasse 5 20 15 10 50<br />

Holzgas 5 15 15 15 50<br />

4-2013 gaswärme international<br />

49


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Schematische Darstellung der Versuchsanlage<br />

a) Variante 1 des MSB basierend auf dem COSTAIR-Prinzip b) Variante 2 des MSB mit Kegelluftverteiler (200 kW)<br />

(200 kW)<br />

Bild 5: Schematische Darstellung der untersuchten Varianten des MSB-<strong>Brenner</strong>s<br />

Flammenstabilität bei der Verbrennung von Heizöl ergab,<br />

dass die Flammenführung im Brennraum durch die radial<br />

gestufte Luft aus dem Luftverteiler stark beeinträchtigt<br />

wird. Eine Abschaltung der Luftzufuhr durch den Luftverteiler<br />

war technisch nicht realisierbar, da dieses Bauteil sonst<br />

in der Flammenfront verglüht wäre. Somit kann für diese<br />

Geometrieausführung ein schadstoffarmer <strong>und</strong> stabiler<br />

Betrieb nur für verschiedenartige gasförmige<br />

Brennstoffe nachgewiesen werden.<br />

Für die MSB-Variante 2 liegen die NO x -<br />

Werte mit Ausnahme des REW-Produktgases<br />

ebenfalls über einen weiten Luftzahlbereich<br />

unter 100 ppm, wobei die Werte für Heizöl<br />

niedriger sind als die Werte für Erdgas. Durch<br />

die kontinuierliche Luftzufuhr sinken die Flammentemperaturen<br />

<strong>und</strong> somit das Potenzial zur<br />

NO x -Bildung. Die Aufnahmen in Bild 7 zeigen<br />

einen stabilen Flammenbetrieb für Heizöl. Da<br />

der primäre Anteil der Verbrennungsluft parallel<br />

zum Öl eingedüst wird, bildet sich somit eine<br />

schlanke <strong>und</strong> kompakte Flammenform aus, zu<br />

sehen im rechten Bild.<br />

Dies belegt, dass die Geometrieausführung<br />

mit einer zentralen Öldüse <strong>und</strong> einer kontinuierlichen<br />

Luftstufung für den Ölbetrieb stabiler<br />

<strong>und</strong> schadstoffärmer ist als die MSB-Variante 1.<br />

Die geringen NO x -Emissionen der untersuchten<br />

Schwachgase für beide <strong>Brenner</strong>ausführungen<br />

lassen sich aufgr<strong>und</strong> der niedrigen<br />

adiabaten Flammentemperaturen erklären.<br />

Da die Schwachgase (mit Ausnahme des<br />

REW-Produktgases) hohe Inertgasanteile <strong>und</strong><br />

verhältnismäßig wenig CH 4 enthalten, findet<br />

während der Verbrennung eine Verdünnung<br />

der Reaktionszone statt. Durch das Vorhandensein<br />

von zusätzlichem CO 2 im Brenngas wird die<br />

Flamme weiter gekühlt. Gr<strong>und</strong> hierfür ist die<br />

höhere spezifische Wärmekapazität des CO 2 .<br />

Ein Vergleich der NO x -Emissionen in Bild 6<br />

ergibt, dass alle untersuchten Brennstoffe mit<br />

Ausnahme von REW-Produktgas <strong>und</strong> Erdgas<br />

ein ähnliches NO x -Niveau aufweisen. Besonders<br />

auffällig sind die generell höheren NO x -<br />

Emissionen von REW-Produktgas über den<br />

gesamten Luftzahlbereich <strong>und</strong> insbesondere<br />

im nahstöchiometrischen Bereich bei λ = 1,0<br />

im Fall der MSB-<strong>Brenner</strong>variante mit Kegelluftverteiler.<br />

In Tabelle 2 sind die Brennstoffeigenschaften<br />

wie Heizwert, Wobbe-Index<br />

<strong>und</strong> adiabate Flammentemperatur für die<br />

untersuchten Gase gegenübergestellt. Trotz<br />

des deutlich niedrigeren Heizwertes des REW-<br />

Produktgases im Vergleich zum Erdgas ist die<br />

adiabate Flammentemperatur nur geringfügig niedriger als<br />

bei Erdgas (die adiabate Flammentemperatur von reinem<br />

Wasserstoff liegt bei 2.088 °C). Durch das Vorhandensein von<br />

25 Vol.-% H 2 <strong>und</strong> 35 Vol.-% CO im REW-Produktgas sowie<br />

deutlich geringeren Anteilen an inerten Bestandteilen treten<br />

bei der Verbrennung Temperaturspitzen im <strong>Brenner</strong>nahbereich<br />

auf, die bei Anwesenheit von genügend Sauerstoff<br />

50 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

<strong>und</strong> Stickstoff die NO x -Bildung begünstigen. Durch das<br />

Vorhandensein von über 20 Vol.-% Wasserstoff scheint die<br />

Bildung der NO x -Emissionen nicht nur über den thermischen,<br />

sondern auch über den prompten NO-Bildungspfad<br />

<strong>und</strong> damit über die Kohlenwasserstoffradikale abzulaufen.<br />

Die Erhöhung der NO x -Emissionen bei deutlich wasserstoffhaltigen<br />

Brenngasen wurde durch die Mitglieder des projektbegleitenden<br />

Ausschusses aus der Industrie bestätigt.<br />

EINSATZ AN EINEM REALEN BIOMASSEN-<br />

VERGASER<br />

Zum Abschluss des Projektes wurde das Konzept der kontinuierlichen<br />

Luftstufung an einem Biomassevergaser unter<br />

Einsatz verschiedenartiger Biomassen unter realen Betriebsbedingungen<br />

getestet.<br />

Im Biomassereaktor (siehe Bild 8), der nach dem<br />

Prinzip der allothermen Dampfreformierung arbeitet, bildet<br />

sich ein H 2 - <strong>und</strong> CO-haltiges Produktgas (im weiteren<br />

Syngas genannt), das einen Heizwert von durchschnittlich<br />

3 kWh/m 3 N aufweist.<br />

In Bild 9 ist der Aufbau einer externen Brennkammer<br />

mit der MSB-Variante 1 dargestellt. Das erzeugte Syngas<br />

wird mit einer Gastemperatur von ca. 250 °C durch<br />

einen Zyklon mithilfe eines Sauggebläses zum <strong>Brenner</strong><br />

gefördert, da das Syngas im Biomassereaktor in leichtem<br />

Unterdruck vorliegt.<br />

Als Einsatzstoff für den Gaserzeuger wurden verschiedene<br />

Biomassen wie Holzhackschnitzel, Hühnertrockenkot<br />

(HTK), Gärreste aus einer Biogasanlage, Haferspelzen <strong>und</strong><br />

Walzz<strong>und</strong>erschlamm verwendet, um das Emissions- <strong>und</strong><br />

Betriebsverhalten des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 bei unterschiedlichen<br />

Schwachgaszusammensetzungen zu untersuchen<br />

(siehe Bild 10). Die Messungen wurden für einen<br />

Lambdabereich zwischen 1,05 <strong>und</strong> 1,5 durchgeführt. In<br />

Tabelle 3 sind die unterschiedlichen Einsatzstoffe für den<br />

Gaserzeuger sowie deren Gaszusammensetzungen bei ca.<br />

250 °C aufgelistet. Trotz der unterschiedlichen Zusammensetzung<br />

der festen Eingangsstoffe enthält das erzeugte<br />

Syngas durchschnittlich 30 Vol.-% H 2 <strong>und</strong> 23 Vol.-% CO.<br />

Die natürliche <strong>und</strong> inhomogene Konsistenz von Biomasse<br />

sowie die Abfallstoffe aus der Industrie beeinflussen während<br />

des Gasbildungsprozesses im Reaktor die Gasbeschaffenheit<br />

<strong>und</strong> den dazugehörigen Heizwert des erzeugten<br />

Syngases. Vor der Pyrolyse enthalten die Biomassen <strong>und</strong><br />

viele industrielle Abfallstoffe größere Massenanteile an<br />

Stickstoffverbindungen, wie z. B. Ammoniak (NH 3 ) oder<br />

Blausäure (HCN), die während des Entgasungsprozesses<br />

zu einer Anreicherung von reaktionsfreudigem Ammoniak<br />

im Syngas führen. Bei der Verbrennung von Produktgasen<br />

bilden sich aufgr<strong>und</strong> des im Brennstoff geb<strong>und</strong>enen Stickstoffs<br />

deutlich höhere NO x -Emissionen im Abgas, sodass<br />

die Einhaltung der vorgegebenen Abgasgrenzwerte der<br />

TA-Luft schwierig ist. Jedoch können mittels angepasster<br />

Feuerungstechniken N-haltige Schwachgase effizient<br />

genutzt werden, wie Erfahrungen aus vergangenen<br />

Forschungsvorhaben am GWI gezeigt haben [15].<br />

Bild 11 verdeutlicht den Einfluss des brennstoffgeb<strong>und</strong>enen<br />

Stickstoffs in den verschiedenen eingesetzten<br />

Biomassen auf die NO x -Emissionen. Bei der Verbrennung<br />

von Syngas aus Gärresten <strong>und</strong> Hühnertrockenkotmix bilden<br />

sich aufgr<strong>und</strong> des im Brennstoff geb<strong>und</strong>enen Stickstoffs<br />

sehr hohe NO x -Emissionen im Abgas. Bei Syngas aus<br />

Buchenholzspänen <strong>und</strong> Haferspelzen hingegen wurden<br />

deutlich geringere NO x -Konzentrationen erfasst, sodass<br />

Bild 6: NO x -Emissionen der untersuchten <strong>Brenner</strong>varianten für Erd-,<br />

Schwachgas- <strong>und</strong> Heizölbetrieb<br />

Bild 7: OH-Aufnahme (links) <strong>und</strong> Foto (rechts) einer Heizölflamme für<br />

Lambda 1,2<br />

4-2013 gaswärme international<br />

51


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 2: Heizwert, Wobbe-Index <strong>und</strong> adiabate Flammentemperatur der<br />

untersuchten Gase<br />

Gasart<br />

Heizwert H l,n<br />

in kWh/m 3 N<br />

Wobbe-Index<br />

W s,n in MJ/m 3 N<br />

Erdgas 9,871 47,48 1.971<br />

Klärgas 3,496 11,81 1.683<br />

Schwachgas aus<br />

REW-Produktgas<br />

3,122 12,51 1.931<br />

Deponiegas 2,987 11,73 1.741<br />

Grubengas 2,490 9,36 1.644<br />

Gas aus Biomasse 1,649 6,38 1.678<br />

Holzgas 1,474 5,61 1.572<br />

Adiabate Flammentemperatur<br />

in °C<br />

Bild 8: Biomassevergaser der Firma REW<br />

Regenerative Energie Wirtschaftssysteme<br />

GmbH<br />

die Einhaltung der vorgegebenen Abgasgrenzwerte der<br />

TA-Luft realisierbar ist. Die Verbrennung von Syngas aus<br />

Walzz<strong>und</strong>erschlamm erweist sich als kompliziert, da der<br />

Eingangsstoff ein pastöses Gemisch aus Eisenoxid, Öl <strong>und</strong><br />

Wasser ist. Während der Gasbildung entsteht ein feuchtes<br />

<strong>und</strong> teerhaltiges Syngas, das nach längerem <strong>Brenner</strong>betrieb<br />

eine Verstopfung der Gas- <strong>und</strong> Luftdüsen im <strong>Brenner</strong><br />

verursacht hat.<br />

FAZIT<br />

Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse eines AiF-<br />

Projektes zusammen, welches am GWI mit industriellen<br />

Partnern durchgeführt wurde. Auf Basis der kontinuierlichen<br />

Luftstufung wurden verschiedene <strong>Brenner</strong>konzepte<br />

für die Verbrennung von Erd-, Schwachgas <strong>und</strong> Heizöl EL<br />

untersucht <strong>und</strong> weiterentwickelt.<br />

Die untersuchten <strong>Brenner</strong>varianten zeigen auf eindringliche<br />

Weise die Schwierigkeit, ein allgemeingültiges <strong>Brenner</strong>konzept<br />

für einen stabilen <strong>und</strong> schadstoffarmen Betrieb für<br />

unterschiedliche Brennstoffe zu realisieren. Als Fazit der hier<br />

vorgestellten Untersuchungen kann festgehalten werden,<br />

dass die MSB-Variante 1 sich hauptsächlich für den Einsatz<br />

von gasförmigen Brennstoffen eignet, wobei hier Gase mit<br />

sehr unterschiedlichen Heizwerten stabil <strong>und</strong> schadstoffarm<br />

verbrannt werden können. Sollten vermehrt flüssige<br />

Brennstoffe zum Einsatz kommen, bietet die MSB-Variante<br />

2 mit Kegelluftverteiler eine Alternative, mit der sowohl<br />

flüssige als auch verschiedene gasförmige Brennstoffe mit<br />

geringen Schadstoffemissionen <strong>und</strong> einer stabilen Flammenführung<br />

umgesetzt werden können.<br />

Heißgasgebläse<br />

Brennkammer mit<br />

integriertem<br />

Luftvorwärmer<br />

Abgasleitung<br />

Verbrennungsluftzufuhr<br />

b) Aufbau der Brennkammer <strong>und</strong> des Prüfstands<br />

a) Anbau des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 an einer externen Brennkammer b) Aufbau der Brennkammer <strong>und</strong> des Prüfstands<br />

Bild 9: Aufbau des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 (a) <strong>und</strong> der Brennkammer (b)<br />

52 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Die abschließenden praktischen Untersuchungen an<br />

einem realen Biomassevergaser zeigen, dass die Nutzung<br />

von biogenem Syngas in Feuerungsprozessen möglich<br />

ist. Dennoch besteht weiterer Forschungs- <strong>und</strong> Optimierungsbedarf<br />

für eine schadstoffarme Verbrennung von<br />

Brennstoffen, die hohe Anteile an brennstoffgeb<strong>und</strong>enem<br />

Stickstoff enthalten.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autoren bedanken sich an dieser Stelle bei den Projektpartnern,<br />

durch deren Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung das<br />

Projekt erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der Dank<br />

gilt auch der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AiF) für die finanzielle Unterstützung durch<br />

Haushaltsmittel des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Technologie (BMWi).<br />

Bild 10: Untersuchte Biomasse<br />

LITERATUR<br />

[1] Diezinger, S.; Talukdar, P.; von Issendorff, F.; Trimis, D.: Verbrennung<br />

von niederkalorischen Gasen in Porenbrennern.<br />

GWI Int., 54 (2005), S. 187-192<br />

[2] Steinbrecht, D.; Matzmohr, R.; Wolff, H.-J.; Didik, H.: Entsorgung<br />

von heizwertarmen Deponie-Restgasen mit einer Wirbelschichtfeuerung.<br />

Trierer Berichte zur Abfallwirtschaft,<br />

Band 14 (2003), S. 245-255<br />

[3] Waerdt, S.; Willenbrink, B.: Micro-Gasturbinen. Neue Wege<br />

<strong>und</strong> Varianten bei der Nutzung regenerativer Gase. VDI-<br />

Berichte, Nr. 1746, 2003, S. 559-573<br />

[4] Dielmann, K.; Peters, B.: Microturbine using different gases<br />

and liquid fuels. Micro Turbine Workshop, Tarragona, Oct.<br />

2002<br />

Bild 11: Vergleich der NO x -Emissionen der untersuchten Syngase am<br />

Gaserzeuger für Lambda 1,2<br />

[8] Paubela, X.; Cessoua, A.; Honorea, D.; Vervischa, L.; Tsiavab, R.:<br />

A flame stability diagram for piloted non-premixed oxycombustion<br />

of low calorific residual gases, Proceedings of the<br />

Combustion Institute, 31, 2, (2007), pp. 3385-3392<br />

[5] www.g-a-s-energy.com: G.A.S.: Nutzung von schwachkalorischen<br />

Gasen: Deponiegas, Grubengas,<br />

Biogas, Innovationen<br />

[6] Al-Hamamre, Z.; Diezinger, S.; Talukdar,<br />

P.; von Issendorff, F.; Trimis, D.: Combustion<br />

of low calorific gases from landfills<br />

and waste pyrolysis using porous<br />

medium burner technology, Process<br />

Safety and Environmental Protection,<br />

84, 4, (2006), pp. 297-308<br />

[7] Witton, J.J.; Noordally, E.; Przybylski, J.M.:<br />

Clean catalytic combustion of low heat<br />

value fuels from gasification processes,<br />

Chem Eng J, 91 (2003), pp. 115–121<br />

Tabelle 3: Zusammensetzung der untersuchten Syngase<br />

Eingangsstoff<br />

50 Gew.-% HTK /<br />

50 Gew.-% Holzspäne<br />

Gaszusammensetzung<br />

Heizwert<br />

CH 4 CO H 2 CO 2 N 2 O 2 kWh/m 3 N<br />

13,6 22,3 31,4 27,7 4,5 0,6 3,08<br />

reine Buchenholzspäne 15 24,3 25,7 30,1 4,1 2,72 3,12<br />

30 Gew.-% Haferspelzen /<br />

70 Gew.-% Holzspäne<br />

22,2 22,3 27,3 25,9 12,9 0,4 2,72<br />

100 Gew.-% Gärreste 10,3 23,8 30,4 25,3 10 0,2 3,71<br />

100 Gew.-%<br />

Walzz<strong>und</strong>erschlamm<br />

5,5 14,8 24,1 14,8 40,5 0,5 2,71<br />

4-2013 gaswärme international<br />

53


FACHBERICHTE<br />

[9] Waerdt, S.: Deponiegasnutzung in KWK-Anlagen (2004)<br />

http://www.pro-2.de/pro2/de/Download/Deutsch/Konferenz_Berlin.PDF<br />

[10] Kircherer, A.: Biomasseverbrennung in Staubfeuerungen –<br />

Technische Möglichkeiten <strong>und</strong> Schadstoffemissionen. VDI-<br />

Fortschrittsberichte, Reihe 6, Energietechnik 344, 1995<br />

[15] NBG-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (IGF-<br />

Fördernr.: 15533 N) Untersuchungen zur Minderung der NO x -<br />

Emissionen bei der Verbrennung von N-haltigen biogenen<br />

Produktgasen in Thermoprozessanlagen. Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />

Institut Essen e.V., 2010<br />

[11] Al-Halbouni, A.: Entwicklung NO x -emissionsminimierter<br />

Heizkesselfeuerungen. Habilitation, Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg, Shaker Verlag 2001<br />

[12] MGT-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (AiF-Nr.<br />

13246 N): Neue <strong>Brenner</strong>systeme zur dezentralen Nutzung<br />

von schwachkalorischen Gasen in Mikro-Gasturbinen (MGT),<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., 2004<br />

[13] NGT-Abschlussbericht zum EU-Forschungsprojekt (Contract-<br />

N°: ENK5-CT-2001-00564): New combustion systems for gas<br />

turbines, Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., 2004<br />

[14] MSB-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (IGF-<br />

Fördernr.: 16202 N): Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für<br />

Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb (MSB), Gas- <strong>und</strong><br />

Wärme-Institut Essen e.V., 2012<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Anne Giese<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-257<br />

a.giese@gwi-essen.de<br />

Dipl.-Ing. Eren Tali<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-241<br />

tali@gwi-essen.de<br />

Kompakt-Flammenwächter D-LX 200<br />

Sicherheit neu definiert.<br />

● Großer Empfindlichkeitsbereich<br />

● Für Umgebungstemperaturen von<br />

-40°C bis +85°C<br />

● Konsequent zweikanalig<br />

● Messung der Flackerfrequenz der<br />

Flamme<br />

● <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Brennstoff selektiv<br />

SIL 3 zertifiziert<br />

DURAG Sales and Marketing GmbH & Co. KG<br />

Kollaustraße 105, 22453 Hamburg<br />

E-Mail: info@durag.de<br />

54 Tel. +49 40 55 42 18-0, Fax +49 40 58 41 54 gaswärme www.durag.de<br />

international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Überwachen von Gasflammen<br />

im Infrarotbereich<br />

von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />

Weit verbreitet besteht die Ansicht, dass bei optischer Flammenüberwachung von Gasbrennern Flammenwächter<br />

verwendet werden müssen, die im UV-Spektralbereich die höchste Empfindlichkeit haben. Entgegen dieser Regel zeigt<br />

sich jedoch, dass bei modernen Flammenwächtern vermehrt Infrarot-Flammenwächter erfolgreich für die Überwachung<br />

von Gasflammen eingesetzt werden können, bei denen die Überwachung mit UV-Flammenwächtern kein sicheres <strong>und</strong><br />

zuverlässiges Ergebnis hat.<br />

Monitoring of gas flames in the infrared range<br />

It is a wide spread opinion that optical flame monitoring of gas burners must use flame monitors that have their highest<br />

spectral sensitivity in the UV range. In contrast to this rule recent tests and applications show that IR range flame<br />

monitors can monitor gas flames successfully, especially for applications where monitoring in the UV range has no safe<br />

and reliable result.<br />

Wenn die Flamme eines <strong>Brenner</strong>s überwacht werden<br />

soll, ist eine charakteristische Eigenschaft der<br />

Flamme zu finden, die sie von anderen Teilen<br />

der Feuerung unterscheidet. Bei der Suche ist hilfreich,<br />

dass die im Verbrennungsprozess der Flamme ablaufenden<br />

chemischen Reaktionen zu einem heißen Gasgemisch führen,<br />

dessen Bestandteile (Atome <strong>und</strong> Moleküle) in einem<br />

stark angeregten oder auch ionisierten Zustand sind. Als<br />

Folge der Anregung ist das Gemisch elektrisch leitfähig<br />

<strong>und</strong> strahlt elektromagnetische Strahlung ab, die im ultravioletten<br />

(UV), sichtbaren oder infraroten (IR) Bereich des<br />

Spektrums liegen kann [1].<br />

Ionisations-Flammenwächter messen, ob das Anlegen<br />

einer Spannung zwischen zwei Elektroden im <strong>Brenner</strong>m<strong>und</strong><br />

zu einem beobachtbaren Strom führt. Wenn eine<br />

Flamme brennt, befindet sich zwischen den Elektroden<br />

das leitfähige Gasgemisch <strong>und</strong> es ist ein Strom feststellbar.<br />

Da die Ströme jedoch den Bereich von einigen zehn<br />

µA (Millionstel Ampere) nicht übersteigen, ist der Einsatz<br />

dieses Überwachungsprinzips auf kleinere <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong><br />

Situationen mit sauberen <strong>und</strong> wasserdampfarmen Verbrennungsbedingungen<br />

begrenzt.<br />

Flammenwächter, die die von der Flamme ausgesandte<br />

elektromagnetische Strahlung beobachten, werden oft<br />

als optische Flammenwächter bezeichnet. Ihre Detektoren<br />

wandeln die Strahlung in ein elektrisches Signal um,<br />

typisch sind Photodioden oder gasgefüllte Glaskolben, die<br />

sogenannten UV-Zellen. Eine Besonderheit ist hier die Möglichkeit<br />

zur brennstoffselektiven Überwachung. Die wellenlängenabhängige<br />

Empfindlichkeit des Photodetektors kann<br />

so ausgewählt werden, dass sie möglichst gut auf die für<br />

den Brennstoff <strong>und</strong> die Verbrennung typische Verteilung<br />

der von der Flamme emittierten Strahlung passt. Dann<br />

kann der Flammenwächter in einer Anlage mit Flammen<br />

mehrerer Brennstoffe eine davon bevorzugt detektieren<br />

<strong>und</strong> ohne Einfluss der anderen überwachen.<br />

Innerhalb der optischen Flammenwächter unterscheidet<br />

man noch zwischen Auswertung des gemittelten Anteils<br />

der Flammenstrahlung, dem Gleichlichtanteil, sowie der<br />

Auswertung nur des fluktuierenden Anteils der Strahlung,<br />

dem Flackerlichtanteil. Mit modernen Flammenwächtern,<br />

die geeignet beide Anteile messen <strong>und</strong> getrennt<br />

auswerten, kann man daher sowohl brennerselektiv als<br />

auch brennstoffselektiv Feuerungsanlagen überwachen,<br />

an denen mehrere <strong>Brenner</strong> an einer Brennkammer betrieben<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche Brennstoffe eingesetzt werden.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

55


FACHBERICHTE<br />

VORTEILE DER UV-ÜBERWACHUNG<br />

VON GASFLAMMEN<br />

Die Überwachung von Gasflammen im UV-Bereich bietet<br />

einige Vorteile:<br />

■■<br />

Im Verhältnis zu anderen Brennstoffen strahlen die Flammen<br />

vieler Gase recht stark im ultravioletten Spektrum.<br />

Daher lassen sich auch kleinere Gasflammen vor einer<br />

Öl- oder Kohleflamme oft gut mit einem UV-Flammenwächter<br />

überwachen.<br />

■■<br />

■■<br />

Heiße Innenteile des Kessels strahlen zwar im IR-Bereich,<br />

jedoch auch bei sehr heißer Verbrennung nicht im UV-<br />

Bereich. Dadurch entsteht Sicherheit, dass das beobachtete<br />

Signal nur von der Flamme stammen kann.<br />

Die letzten beiden Punkte gelten noch verstärkt bei der<br />

Verwendung von UV-Zellen als Detektoren. Mit ihrem<br />

Messprinzip, dass einfallende Strahlung eine Gasentladung<br />

erzeugt, messen sie im Empfindlichkeitsbereich<br />

insbesondere den Gleichlichtanteil. Für Gasflammen,<br />

die oft einen großen Gleichlichtanteil zeigen, führt<br />

das zu zuverlässiger Überwachung. Ebenso liegt ihr<br />

Empfindlichkeitsbereich meist im sogenannten UV-C-<br />

Bereich (100-280 nm), der noch energiereicher als die<br />

anderen UV-Bereiche <strong>und</strong> damit noch weiter von der<br />

IR-Strahlung entfernt ist.<br />

Diese Vorteile haben zu der weit verbreiteten Auffassung<br />

geführt, dass man Gasflammen selbstverständlich im UV-<br />

Bereich überwachen muss.<br />

NACHTEILE DER UV-ÜBERWACHUNG<br />

VON GASFLAMMEN<br />

Dabei müssen jedoch, insbesondere bei der Verwendung<br />

von UV-Zellen, Nachteile <strong>und</strong> Einschränkungen in Kauf<br />

genommen werden:<br />

■■<br />

Wenn in einer Anwendung die Zusammensetzung des<br />

als Brennstoff zugeführten Gases derart variiert, dass<br />

sich die Flammenfarbe stark ändert, wandert die von<br />

der Flamme ausgesandte Strahlung eventuell aus dem<br />

UV-Bereich hinaus. Ein UV-Flammenwächter kann dann<br />

kein Signal mehr detektieren, obwohl eine Flamme<br />

vorhanden ist. Typisches Beispiel für eine solche Anwendung<br />

ist die Verbrennung von Prozess-Abfallgasen in<br />

der chemischen Industrie.<br />

■■<br />

Stäube <strong>und</strong> Wasserdampf absorbieren UV-Strahlung<br />

stark. Gibt es also Zustände der Feuerungsanlage, bei<br />

denen sie im Feuerraum präsent sind, kann auch eine<br />

im UV-Bereich kräftig strahlende Gasflamme nicht<br />

stabil im UV überwacht werden, da die Strahlung vor<br />

Erreichen des Detektors des Flammenwächters bereits<br />

absorbiert ist.<br />

UV-Zellen als Detektoren sind von diesen beiden Punkten<br />

ganz speziell betroffen, ihre schmalbandige Empfindlichkeit<br />

im UV-C-Bereich gerät unter diesen Bedingungen zum<br />

Nachteil. Und sie zeigen noch weitere Einschränkungen:<br />

■■<br />

Die Lebensdauer von UV-Zellen ist begrenzt, meist auf<br />

einige 10.000 St<strong>und</strong>en. Sie werden dann unempfindlich<br />

<strong>und</strong> müssen durch neue ersetzt werden. Wird der<br />

Flammenwächter bei hohen Umgebungstemperaturen<br />

eingesetzt, verkürzt sich die Lebensdauer weiter. Photodioden<br />

haben im Vergleich dazu eine quasi unbegrenzte<br />

Lebensdauer.<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Die Lebensdauer ist auch dann begrenzt, wenn UV-<br />

Zellen ohne Gebrauch nur auf Lager liegen. Das verkompliziert<br />

die Planung von Ersatzteillagern, die die<br />

Verfügbarkeit einer Anlage sichern sollen.<br />

UV-Zellen reagieren auf UV-Strahlung wie auch auf energiereichere<br />

Strahlung. Wird in einer Anlage regelmäßig<br />

die Integrität von Aufbauten durch zerstörungsfreie<br />

Prüfung mit Röntgen- oder Gammastrahlung geprüft,<br />

müssen die Flammenwächter entweder mit einem<br />

Bleimantel umgeben werden oder ihr Flammensignal<br />

ist in dieser Zeit nicht fehlersicher. Denn „Flamme AN“<br />

kann signalisiert werden, obwohl der <strong>Brenner</strong> gar nicht<br />

brennt.<br />

Die Gasentladung der UV-Zellen benötigt eine Vorspannung<br />

im Bereich von einigen h<strong>und</strong>ert Volt. Für<br />

die bei Flammenwächtern im Dauerbetrieb notwendige<br />

Selbstüberprüfung müssen bei ihnen daher mechanische<br />

Shutter zum Blockieren der Strahlung genutzt<br />

werden; die Empfindlichkeit der UV-Zellen direkt lässt<br />

sich nicht schnell genug beeinflussen. Diese Shutter<br />

können durch ihren Aufbau eine begrenzte Lebensdauer<br />

aufweisen oder gar die mögliche Ausrichtung<br />

des Flammenwächters im Raum einschränken.<br />

MÖGLICHKEIT DER FLAMMENÜBER-<br />

WACHUNG IM INFRAROTBEREICH<br />

Alle Flammen, auch Gasflammen, geben im infraroten<br />

Bereich des Spektrums Strahlung ab. Denn das repräsentiert<br />

die Wärme, die Flammen abstrahlen <strong>und</strong> zu deren<br />

Erzeugung die Flammen meist gezündet werden. Diese<br />

Infrarotstrahlung lässt sich messen.<br />

Der Gr<strong>und</strong>, warum IR-Flammenwächter bisher eher<br />

selten für die Überwachung von Gasflammen eingesetzt<br />

werden, ist, dass die Einbauten <strong>und</strong> Innenseiten eines Feuerraums<br />

durch die Flammen erhitzt sind <strong>und</strong> stark im IR-<br />

Bereich abstrahlen. Flammenüberwachung im IR-Bereich<br />

muss daher die Flamme von diesem Gleichlicht unterscheiden<br />

<strong>und</strong> darf auch gemäß der betroffenen Normen [2]<br />

nur den Flackerlichtanteil der Flamme zur Überwachung<br />

nutzen.<br />

Um den vielleicht auch noch kleinen Flackerlichtanteil<br />

einer Gasflamme zuverlässig vor einem großen Gleichlichtanteil<br />

überwachen zu können, muss der Flammenwächter<br />

eine exzellente Signaltrennung zwischen diesen beiden<br />

56 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Anteilen erreichen. Bisher war das nur<br />

eingeschränkt möglich <strong>und</strong> dadurch<br />

der Einsatz von IR-Flammenwächtern<br />

für Gasflammen auf einfache Anwendungen<br />

begrenzt.<br />

Eine Einschränkung ergibt sich für<br />

<strong>Feuerungen</strong> mit mehreren Gasbrennern<br />

in einer Brennkammer. Können<br />

die Flammenwächter in solchen Anlagen<br />

nur so ausgerichtet werden, dass<br />

sich mehrere <strong>Brenner</strong> in ihrem Sichtbereich<br />

befinden, ist eine brennerselektive<br />

Überwachung oft sehr schwierig<br />

oder nicht zu erreichen.<br />

Bild 1: Messwerte UV-Kompaktflammenwächter bei reinem H 2 S-Hauptbrenner-Betrieb<br />

Bild 2: Messwerte IR-Kompaktflammenwächter bei reinem H 2 S-Hauptbrenner-Betrieb<br />

ERGEBNISSE EINER VER-<br />

GLEICHENDEN TESTMES-<br />

SUNG<br />

Am Beispiel einer Testmessung mit<br />

dem modernen Infrarot-Kompaktflammenwächter<br />

D-LX 200 IG an einer<br />

Schwefelrückgewinnungsanlage (SRU,<br />

auch Clausanlage) konnte diese Unterscheidungsfähigkeit<br />

gezeigt werden.<br />

Die bisherigen UV-Flammenwächter<br />

konnten nur während des Anfahrens<br />

eine Flamme feststellen. In der Untersuchung<br />

sollten H 2 - <strong>und</strong> H 2 S-Flammen<br />

des Hauptbrenners bei jeder <strong>Brenner</strong>last<br />

<strong>und</strong> Brennstoffkombination sicher<br />

erkannt werden. Typischerweise wird<br />

die Anlage mit H 2 gestartet <strong>und</strong> nach<br />

Aufheizen auf H 2 S umgestellt. Der<br />

H 2 -Pilotbrenner der SRU war während<br />

des gesamten Hauptbrennerbetriebs<br />

eingeschaltet, seine Überwachung<br />

durch Ionisationsflammenwächter sollte<br />

erhalten bleiben.<br />

Zunächst wurde ein UV-Kompaktflammenwächter<br />

gleicher Bauart getestet; er verwendet<br />

eine im Bereich 190-520 nm empfindliche Photodiode.<br />

Bild 1 zeigt einen Ausschnitt von Daten aus dem Betrieb<br />

mit reiner H 2 S Verbrennung, der Flammenwächter wertet<br />

die Flackerfrequenz (pinkfarbene bewegte Linie) <strong>und</strong><br />

Flammenintensität (grüne bewegte Linie) aus. Die Schaltschwelle<br />

für die Frequenz ist in den Diagrammen durch die<br />

pinkfarbene gerade Linie gekennzeichnet, die Intensitäts-<br />

Schaltschwelle durch die grüne gerade Linie. Fällt einer<br />

der beiden Werte unter seine Schaltschwelle, kommt es<br />

in der voreingestellten Flammenabmeldezeit zur Flammenabmeldung.<br />

Die Signale bei Überwachung mit dem UV-Kompaktflammenwächter<br />

schwankten stark, sodass trotz tiefstmöglicher<br />

Einstellung der Schaltschwellen kein stabiles<br />

Flammensignal erreicht werden konnte.<br />

Ganz anders die Situation bei der Überwachung des<br />

gleichen Betriebs mit H 2 S durch den IR-Kompaktflammenwächter<br />

(gleiche Voreinstellung der Schaltschwellen). Es<br />

werden deutlich höhere Intensitäts- <strong>und</strong> Frequenzwerte<br />

erreicht, beide Signale bewegten sich jederzeit deutlich<br />

oberhalb der Schaltschwellen (Bild 2). Die Flamme wurde<br />

stabil <strong>und</strong> sicher überwacht.<br />

SICHERE FLAMMENÜBERWACHUNG<br />

AUCH BEI BRENNSTOFFWECHSEL<br />

Nachdem die Flammenerkennung bei reiner H 2 S-Verbrennung<br />

stabil war, wurde getestet wie sich Intensität <strong>und</strong><br />

Frequenz bei einem Brennstoffwechsel von H 2 auf H 2 S<br />

4-2013 gaswärme international<br />

57


FACHBERICHTE<br />

verhalten. Dieser Wechsel ist typisch<br />

nach der Vorwärmphase. In Bild 3 ist<br />

für den Wechsel ein deutlicher Abfall<br />

der Flammenintensität sichtbar. Die Flackerfrequenz<br />

pendelte sich nach einem<br />

kurzen Abfall im gleichen Wertebereich<br />

wieder ein, fiel jedoch nicht unter die<br />

Frequenzschaltschwelle. Somit konnte<br />

auch die reine Wasserstoffflamme<br />

sowie der Brennstoffwechsel sicher<br />

überwacht werden.<br />

Bild 3: Messwerte Brennstoffwechsel (nach Heißstart)<br />

Bild 4: Messwerte Abschaltung Haupt-/Pilotbrenner<br />

Bild 5: RGG-<strong>Brenner</strong> mit IR-Kompaktflammenwächter<br />

BEI ABSCHALTUNG DES<br />

BRENNERS EINDEUTIGE<br />

ABMELDUNG DES FLAM-<br />

MENWÄCHTERS<br />

Bei Überwachung von Gasflammen<br />

im IR-Bereich ist eine kritische Frage,<br />

ob der Flammenwächter nicht das Signal<br />

des heißen Innenraums der Feuerung<br />

fälschlich als Flammensignal<br />

interpretiert. Daher wurde während<br />

der Testmessung das Abfahren von<br />

H 2 -Hauptbrenner <strong>und</strong> -Pilotbrenner<br />

beobachtet <strong>und</strong> ist in Bild 4 gezeigt.<br />

Das Abschalten der beiden <strong>Brenner</strong><br />

führt zu einem eindeutigen <strong>und</strong> zweifelsfreien<br />

„Flamme AUS"-Signal.<br />

Aus dem Verlauf der Intensität ist<br />

darüber hinaus erkennbar, dass nach<br />

Abschalten von Haupt- <strong>und</strong> Pilotbrenner<br />

noch ein geringer Intensitätswert<br />

vom Flammenwächter ausgegeben<br />

wird, der durch die heißen Kesseleinbauten<br />

erzeugt wird. Jedoch zeigt der<br />

Verlauf des Frequenz-Signals, dass es<br />

sich um die gleichmäßige Wärmestrahlung<br />

des Kessels handelt, die durch die<br />

Frequenzschaltschwelle nicht fälschlich<br />

als Flamme erkannt wird.<br />

In Tabelle 1 sind die gemessenen<br />

Frequenz- <strong>und</strong> Intensitätswerte der verschiedenen<br />

Lasten <strong>und</strong> Betriebsarten<br />

zur besseren Vergleichbarkeit gegenübergestellt.<br />

Da die Flammenüberwachung des<br />

Pilotbrenners bereits durch die Ionisationsüberwachung<br />

gesichert war,<br />

wurden in einem weiteren Schritt die<br />

Schaltschwellen für Flackerfrequenz<br />

<strong>und</strong> Intensität so erhöht, dass der IR-<br />

Flammenwächter nur den Hauptbrenner<br />

überwachte.<br />

58 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Zusammenfassend<br />

konnte durch die Testmessung<br />

gezeigt werden,<br />

dass der IR-Kompaktflammenwächter<br />

den Flackeranteil der<br />

Infrarotstrahlung der<br />

Gasflammen von H 2 -<br />

<strong>und</strong> H 2 S-<strong>Brenner</strong>n zu<br />

einer sicheren Flammenüberwachung<br />

nutzen konnte. Die<br />

Flammenstrahlung<br />

Tabelle 1: Übersicht Frequenz- <strong>und</strong> Intensitätswerte<br />

konnte eindeutig von der Strahlung des Kesselinneren<br />

unterschieden werden.<br />

ANWENDUNG RGG-BRENNER<br />

In einem sogenannten Reducing Gas Generator (RGG) wird<br />

mittels eines Erdgasbrenners Wasserstoff erzeugt. Dieser<br />

wird bei der Verarbeitung von Öl dazu genutzt, jeglichen<br />

eventuell vorhandenen Schwefel zu H 2 S zu reduzieren,<br />

da dieser dann wiederum definiert in einer SRU in elementaren<br />

Schwefel <strong>und</strong> Wasser überführt werden kann.<br />

Diese Anlagen sind typischerweise Kessel mit einem einzelnen<br />

<strong>Brenner</strong>. Somit ist die erforderliche Ein-<strong>Brenner</strong>-<br />

Sicht gewährleistet. In der Entwicklungsphase <strong>und</strong> vor der<br />

ersten Inbetriebnahme dieses <strong>Brenner</strong>typs wurden ebenso<br />

UV- <strong>und</strong> IR-Flammenwächter getestet. Unter gleichen Prozessbedingungen<br />

zeigte sich auch hier die Überwachung<br />

mit dem IR-Flammenwächter als die stabilere Flammenüberwachung<br />

(Bild 5).<br />

Sensor UV-Bereich IR-Bereich<br />

Schalltschwelle<br />

Intensität<br />

Schalltschwelle<br />

Frequenz [Hz]<br />

H 2 S-<br />

Hauptbrenner<br />

H 2 S-<br />

Hauptbrenner<br />

weitere Anwendungen wie der Überwachung von Strahlheizrohrbrennern<br />

bestätigt werden.<br />

Insbesondere für <strong>Feuerungen</strong> mit stark flackernder Gasflamme,<br />

bei Vorhandensein von Staub oder Wasserdampf<br />

in der Verbrennung oder auch bei wechselnden Brennstoffgasen<br />

ist die Überwachung im UV-Bereich oft nicht stabil.<br />

IR-Flammenwächter bieten für diese Fälle die bessere <strong>und</strong><br />

zuverlässigere Überwachungsmethode.<br />

LITERATUR<br />

H 2 -<br />

Hauptbrenner<br />

[1] Baukal, Jr. Ch. E.: The John Zink Combustion Handbook (2001),<br />

CRC Press LLC<br />

[2] DIN EN 298 „Feuerungsautomaten für <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Brennstoffgeräte<br />

für gasförmige oder flüssige Brennstoffe“, [2012-<br />

11], Absatz 7.101.4.1.4<br />

AUTOREN<br />

H 2 -<br />

Pilotbrenner<br />

500 500 500 500 500<br />

15 15 15 15 15<br />

Intensität 500 - 2.000 8.000 - 16.000 43.000 7.000 3.000<br />

Frequenz [Hz] 5 - 50 50 - 120 115 30 0<br />

Kein <strong>Brenner</strong><br />

in Betrieb<br />

FAZIT<br />

Gasbrenner können bei Anwendungen mit Einzelbrenner-<br />

Sicht auch durch Flammenwächter mit einer spektralen<br />

Empfindlichkeit im Infrarotbereich sicher <strong>und</strong> zuverlässig<br />

überwacht werden. Voraussetzung hierfür ist ein moderner<br />

Flammenwächter mit exzellenter Signaltrennung von<br />

Gleichlicht- <strong>und</strong> Flackerlichtanteil der Flammenstrahlung.<br />

Testmessungen an einer Clausanlage <strong>und</strong> einem Reducing<br />

Gas Generator zeigen ein stabiles Messsignal <strong>und</strong> eine<br />

sichere Überwachung durch IR-Flammenwächter. Diese<br />

Beobachtungen konnten in der Zwischenzeit auch für<br />

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Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

XXX


FACHBERICHTE<br />

Volumenstrommessung bei<br />

Hochkonvektionsanlagen zur<br />

Wärmebehandlung<br />

von Dawid Perkowski, Herbert Pfeifer<br />

Bei einem Wärmebehandlungsprozess in konvektionsdominierten Anlagen (Hochkonvektionsöfen) spielen die Volumenströme<br />

eine wesentliche Rolle. Die Ist-Volumenströme im Betriebszustand sind jedoch meist unbekannt. Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist das Fehlen einer standardisierten Methode zur Volumenstrommessung in großen Anlagen. Für die Praxis heißt<br />

dies, dass sowohl dem Anlagenbauer als auch dem Anlagenbetreiber die Information über tatsächlich umgewälzte<br />

Volumenströme fehlt. Im folgenden Beitrag werden zwei Messeinrichtungen (Messkreuz <strong>und</strong> Messring) zum Einbau<br />

im Ventilatoreinlauf (Einlaufdüse) vorgestellt, mit denen der Ist-Volumenstrom im Betriebszustand bestimmt werden<br />

kann. Das Messverfahren des Messkreuzes basiert auf der Kenntnis des Strömungsprofils in der Einlaufdüse, welches<br />

mittels Laser-Doppler-Anemometer gemessen wurde. Es werden die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der beiden Messeinrichtungen<br />

zusammengefasst.<br />

Measurement of volume flow rates in high convection<br />

furnaces for heat treatments<br />

During heat treatment processes in highconvection facilities the volume flow rates play an important role. However,<br />

the true volume flow rates for the operating conditions at a specific facility, which depend on the configuration on site,<br />

are mostly unknown. The reason for this is the lack of a standardized method for flow measurements in large facilities.<br />

In practice this means that for both manufacturers and operators of facilities the knowledge of the true volume flow<br />

rates is often missing. This article presents two measuring devices which enable all those concerned to determine the<br />

volume flow rates for operating conditions at their own facility.<br />

Für Wärmebehandlungsprozesse im Temperaturbereich<br />

bis ca. 750 °C werden in der Regel konvektionsdominierte<br />

Industrieofenanlagen (Hochkonvektionsöfen)<br />

mit Zwangsumwälzung eingesetzt. Der Wärmeübergang<br />

in derartigen Anlagen hängt, unabhängig von der Strömungsführung,<br />

nur von der Reynolds-Zahl <strong>und</strong> somit von<br />

der Durchströmgeschwindigkeit bzw. vom Volumenstrom<br />

ab [1]. Deshalb ist der Volumenstrom sowohl beim Erwärmen<br />

als auch beim Kühlen eine wesentliche Prozessgröße.<br />

Für die Bestimmung des Volumenstroms wird in der<br />

Regel auf die Kennlinie des Ventilatorherstellers zurückgegriffen;<br />

eine Messung in der Anlage erfolgt nicht. Die<br />

Erfahrung zeigt, dass sich die auf Normprüfständen ermittelten<br />

Kennfelder in der tatsächlichen Einbausituation nicht<br />

reproduzieren lassen. In der Regel sind die tatsächlich geförderten<br />

Volumenströme deutlich niedriger als die nach dem<br />

Kennfeld angenommenen. Die Ursache liegt oft in kompakt<br />

ausgelegten Anlagen, wo z. B. das wärmezubehandelnde<br />

Gut sich im Bereich des Ventilatoreinlaufs befindet.<br />

Das Bild 1 stellt ein Ergebnis von eigenen Volumenstrommessungen<br />

in einer Hochkonvektionsanlage dar.<br />

Die Messung zeigt, dass die in der realen Einbausituation<br />

gemessene Kennlinie einen Ist-Volumenstrom<br />

ergibt, der ca. 19 % kleiner ist als der aus der Kennlinie<br />

4-2013 gaswärme international<br />

61


FACHBERICHTE<br />

Durchsatzreduzierung: Eine Verringerung der Wärmeübertragung<br />

erfordert eine längere Verweilzeit in der<br />

Aufheiz- bzw. Abkühlzone des Ofens. Als Gegenmaßnahme<br />

ist bei bestehenden Anlagen nur die Erhöhung<br />

der Prozesstemperatur möglich.<br />

Wirkungsgradreduzierung: Durch die Verschlechterung<br />

der Wärmeübertragung im Ofen folgt ein erhöhter Energiebedarf<br />

des Prozesses. Ein Ausgleich durch Wärmerückgewinnung<br />

(z. B. Vorwärmzonen) bedeutet jedoch<br />

zusätzlichen Investitionsaufwand.<br />

■■<br />

Qualitätssicherungsprobleme: Diese können aufgr<strong>und</strong><br />

des Nicht-Einhaltens der prozessbedingten Temperaturtoleranzen<br />

im Gut auftreten. Bei Abschreckprozessen<br />

bedeutet dies z. B. das Unterschreiten kritischer<br />

Abschreckgeschwindigkeiten am Bauteil <strong>und</strong> daraus<br />

folgend eine nicht ausreichende Härtung des Bauteils.<br />

■■<br />

Betriebskostensteigerung: Anstieg des Energiebedarfs<br />

aufgr<strong>und</strong> des schlechteren Wirkungsgrads.<br />

Bild 1: a) Kammerofen für Bandbünde [2], b) Vergleich von Herstellerkennlinien<br />

mit gemessenen Ventilatorkennlinien im Einbauzustand<br />

in einem Hochkonvektionsofen<br />

Bild 2: Messprinzip des Messrings<br />

des Ventilatorherstellers ermittelte Soll-Volumenstrom.<br />

Eine Auslegung nach den Angaben des Ventilatorherstellers<br />

führt somit zu einer zu hohen Anlagenheiz- bzw.<br />

-kühlleistung. Für die Fehlerabschätzung geht man von<br />

folgender Abhängigkeit des Wärmeübergangskoeffizienten<br />

α Gut vom Volumenstrom V V aus [3]:<br />

α Gut ∼ Re 2/3 ∼ V<br />

2/3 V .<br />

Eine Reduzierung des Volumenstroms am Ventilator um<br />

19 % nach Bild 1 b) ergibt eine Verringerung des Wärmeübergangskoeffizienten<br />

um ca. 13 %.<br />

Für die Anlagenperformance bedeutet dies:<br />

■■<br />

■■<br />

VORTEILE EINER VOLUMENSTROM-<br />

MESSUNG FÜR DEN ANLAGENBAUER<br />

UND DEN ANLAGENBETREIBER<br />

Durch eine Messung des Betriebsvolumenstromes<br />

ergeben sich folgende Vorteile für den Anlagenbauer<br />

<strong>und</strong> den Anlagenbetreiber:<br />

■■<br />

Überwachung der strömungstechnischen Verhältnisse<br />

im Ofen,<br />

■■<br />

bessere Regelbarkeit des Industrieofens,<br />

■■<br />

Erfassung der Langzeitperformance des Ventilators<br />

(Veränderung der Schaufelgeometrie, Spaltverluste,<br />

Radreibung usw.),<br />

■■<br />

Veränderungen am Ventilator durch thermische <strong>und</strong>/<br />

oder mechanische Einflüsse werden früher erkennbar,<br />

■■<br />

Sicherheit gegenüber Lieferanten bzw. Herstellern<br />

von Ventilatoren (Gewährleistungsansprüche).<br />

UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND<br />

Die speziellen Verhältnisse in Industrieöfen ermöglichen<br />

eine standardisierte <strong>und</strong> kontinuierliche Volumenstrommessung<br />

nur im Einlaufbereich des Ventilators.<br />

In dem vorliegenden Beitrag wird die Klasse<br />

der Radialventilatoren betrachtet, da diese eine hohe<br />

Verbreitung im Industrieofenbau besitzen. Der Einlaufbereich<br />

der Ventilatoren besitzt in der Regel eine Einlaufdüse.<br />

In der Einlaufdüse werden zwei Messverfahren untersucht,<br />

die sich durch unterschiedliche Messgrößen <strong>und</strong> Messpositionen<br />

auszeichnen.<br />

Das Messprinzip 1 (Bild 2) orientiert sich an der klassischen<br />

Normdüse, welche in Rohrleitungen zur Volumenstrommessung<br />

eingesetzt wird. Dieses Verfahren bietet<br />

sich zur Installation in Neuanlagen an <strong>und</strong> ist weniger zur<br />

Nachrüstung geeignet. Gemessen wird der statische Druck<br />

in der Einlaufdüse über mehrere mit einer Ringleitung verb<strong>und</strong>ene<br />

Wandbohrungen. Zusätzlich wird der statische<br />

Druck in der „ungestörten“ Anströmung gemessen. Diese<br />

Lösung orientiert sich konstruktiv an Messverfahren nach<br />

VDI/VDE 2041 [4]. Die nach diesem Messprinzip konzipierte<br />

Vorrichtung wird im Folgenden als Messring bezeichnet.<br />

Das Messprinzip 2 (Bild 3) basiert auf einer Kombination<br />

zweier verschiedener Drucksonden (vergleichbar Prandtl-<br />

62 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Sonde), die auf einem Messkreuz verteilt werden. Da das<br />

Messkreuz in die Einlaufdüse eingeschweißt wird, ist dieses<br />

Verfahren auch zur nachträglichen Montage in bestehende<br />

Anlagen geeignet.<br />

Das Hauptproblem bei einer genauen Messung des<br />

Volumenstroms ist das unbekannte Geschwindigkeitsprofil<br />

im Bereich der Messposition. Es handelt sich um eine<br />

mit hohem Drall überlagerte, nicht ausgebildete Einlaufströmung.<br />

Es sind somit die genauen Zusammenhänge<br />

zwischen Volumenstrom, Ventilatordrehzahl <strong>und</strong> Drallintensität<br />

(Drosselung) zu ermitteln, welche anschließend<br />

in die Kalibrierung einfließen.<br />

Für beide Messvorrichtungen gilt der Ansatz für die<br />

Messung des Ventilator-Volumenstroms:<br />

2<br />

V k A p<br />

<br />

V MR ED MR<br />

G<br />

Re ED von 9,38 · 10 5 , vgl. Betriebspunkt 1. Hieraus resultiert<br />

in diesem Betriebspunkt eine Ventilatordrehzahl n V von<br />

ca. 2.300 min -1 . Anhand des Diagramms ist zu erkennen,<br />

dass eine Variation des Betriebspunktes des Ventilators<br />

sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Änderung<br />

des Strömungsgeschwindigkeitsprofils in der Einlaufdüse<br />

verursacht. Bemerkenswert ist das Strömungsprofil im<br />

Betriebspunkt 4. Im Bereich des Azimutwinkels Φ von ca.<br />

60° bis 180° steigt die Strömungsgeschwindigkeit stark an.<br />

Das Bild 6 zeigt den Kalibrierkoeffizienten des Messrings<br />

als Funktion der Lieferzahl ϕ. Die Bestimmungsgleichung<br />

für den Kalibrierkoeffizienten des Messkreuzes k MK basiert<br />

auf einem experimentell ermittelten Volumenstrom V VR,i ,<br />

der im vorliegenden Fall mit sechs Venturi-Rohren gemessen<br />

wird.<br />

2<br />

V k A p<br />

<br />

V MK ED MK<br />

G<br />

V V Volumenstrom am Ventilator, m³/s<br />

k MR Kalibrierkoeffizient für den Messring<br />

k MK Kalibrierkoeffizient für das Messkreuz<br />

A ED Querschnittsfläche der Einlauföffnung, m²<br />

∆p MR mittels Messring gemessene Druckdifferenz, Pa<br />

∆p MK mittels Messkreuz gemessene Druckdifferenz, Pa<br />

Gasdichte, kg/m³<br />

ρ G<br />

EXPERIMENTELLER AUFBAU<br />

Der Versuchsstand für die experimentellen Untersuchungen<br />

ist in Bild 4 dargestellt. Das Kernstück der Versuchseinrichtung<br />

ist die Ventilatorkammer, in der das Ventilatorlaufrad,<br />

hier ein Radialventilator mit Leitvorrichtung (Spiralgehäuse),<br />

eingebaut ist. Über die Einlaufdüse des Ventilators, in der<br />

sich der Messort für die Volumenstrommessung befindet,<br />

wird Umgebungsluft angesaugt. Als Referenzmessung wird<br />

der Volumenstrom mittels genormter Venturi-Rohre stromab<br />

der Ausgleichskammer gemessen. In der Ausgleichskammer<br />

befindet sich eine Drosseleinrichtung (Jalousieklappen)<br />

zur Einstellung unterschiedlicher Drosselung (Lieferzahl)<br />

des Ventilators <strong>und</strong> Siebe zur Strömungshomogenisierung.<br />

ERGEBNISSE<br />

Das Bild 5 zeigt ein Polardiagramm mit Strömungsgeschwindigkeitsprofilen<br />

in der Einlaufdüse für unterschiedliche<br />

Betriebspunkte des Ventilators, welche mittels Laser-<br />

Doppler-Anemometer gemessen wurden. Durch die Variation<br />

des Drosselzustandes des Ventilators bei konstanter<br />

Drehzahl wurden die Betriebspunkte 1 bis 4 erreicht. Damit<br />

wurde sowohl die Lieferzahl ϕ als auch die Re-Zahl Re ED<br />

variiert. Der Betriebspunkt 5 ist definiert durch eine Lieferzahl<br />

ϕ von 0,188, vgl. Betriebspunkt 2, <strong>und</strong> einer Re-Zahl<br />

Bild 3: Messprinzip des Messkreuzes<br />

Bild 4: Versuchsstand zur Entwicklung eines Volumenstrommesssystems<br />

in Industrieöfen<br />

4-2013 gaswärme international<br />

63


FACHBERICHTE<br />

k<br />

MR<br />

<br />

A<br />

ED<br />

6<br />

i1<br />

<br />

V<br />

VR,i<br />

2p<br />

<br />

G<br />

MR<br />

Hier erkennt man, dass bei ausreichend hoher Lieferzahl<br />

(ϕ > 0,075) der Kalibrierkoeffizient des Messrings mit<br />

steigender Lieferzahl linear abfällt.<br />

k 0,92 0,51<br />

<br />

MR<br />

Bild 5: Strömungsprofil in der Einlaufdüse als Funktion des Azimutwinkels<br />

Φ (Polarkoordinaten)<br />

Bild 6: Kalibrierkoeffizient des Messrings k MR als Funktion der Lieferzahl<br />

ϕ für unterschiedliche Volumenströme<br />

Der Einfluss der Re-Zahl ist vernachlässigbar.<br />

Das Bild 7 stellt den Kalibrierkoeffizienten als Funktion<br />

des dimensionslosen Radius für unterschiedliche Betriebspunkte<br />

dar. Anhand des Diagramms ist zu erkennen, dass<br />

die Kurven für die Betriebspunkte 2 <strong>und</strong> 5, die durch die<br />

gleiche Lieferzahl ϕ = 0,188 <strong>und</strong> unterschiedliche Volumenströme<br />

(Ventilatordrehzahlen) charakterisiert sind, nahezu<br />

deckungsgleich sind. Das heißt, dass die Ventilatordrehzahl<br />

keinen Einfluss auf den Kalibrierkoeffizienten hat. Außerdem<br />

zeigt das Diagramm, dass die Änderung der Lieferzahl,<br />

bezogen auf die Betriebspunkte 1, 2, 3 <strong>und</strong> 4, einen Einfluss<br />

auf den Kalibrierkoeffizienten aufweist. Es gibt<br />

einen Bereich (r/R ME = 0,7…0,8), in dem die<br />

Abhängigkeit der Kalibrierkoeffizienten von<br />

der Lieferzahl ϕ für die Betriebspunkte 1, 2<br />

<strong>und</strong> 3 gering ist. Es ist daher sinnvoll in diesem<br />

Bereich die Messpositionen für das Messkreuz<br />

anzubringen. Die weitere Analyse des Kalibrierkoeffizienten<br />

führt zum Ergebnis, dass für<br />

den Messring, der aus konstruktiven Gründen<br />

auf der Einlaufdüse liegen muss (r/R ME ≈ 1), der<br />

Koeffizient von der Lieferzahl abhängig ist.<br />

Das Bild 8 stellt den Kalibrierkoeffizienten<br />

des Messkreuzes als Funktion der Lieferzahl ϕ<br />

dar. Hier erkennt man, dass bei ausreichend<br />

hoher Lieferzahl (ϕ > 0,075) der Einfluss der<br />

Lieferzahl auf den Kalibrierkoeffizienten des<br />

Messkreuzes vernachlässigt werden kann.<br />

Damit kann der Anwendungsbereich des<br />

Messkreuzes für Lieferzahlen ϕ von 0,075 bis<br />

0,274 gewährleistet werden. In diesem Bereich<br />

der Lieferzahlen ist der Kalibierkoeffizient des<br />

Messkreuzes k MK = 0,76.<br />

FAZIT<br />

In Rahmen dieses Projektes ist es gelungen,<br />

kontinuierlich arbeitende Volumenstrommesseinrichtungen<br />

für konvektive Wärmebehandlungsanlagen<br />

zu entwickeln. Der Volumenstrom<br />

ist mittels in die Einlaufdüse des Ventilators<br />

eingebrachter Volumenstrommesseinrichtungen<br />

(Messring, Messkreuz) ermittelt<br />

worden. Für die Messeinrichtungen sollen die<br />

Einflüsse der Messposition, des Betriebs des<br />

Ventilators (Lieferzahl ϕ, Re-Zahl) bekannt sein.<br />

Zuerst wurden die gr<strong>und</strong>legenden Strömungsprofile<br />

in der Einlaufdüse mittels eines<br />

Laser-Doppler-Anemometers (LDA) ermittelt.<br />

Die Kenntnisse der Strömungsprofile<br />

ermöglichen eine gezielte Positionierung<br />

der Messorte für die zu entwickelnde Volumenstrommesseinrichtung.<br />

Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass in bestimmten Messpositionen<br />

64 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Kalibrierkoeffizient k ED als Funktion des dimensionslosen<br />

Radius r/R ME<br />

Bild 8: Kalibrierkoeffizient des Messkreuzes k MK als Funktion<br />

der Lieferzahl ϕ für unterschiedliche Volumenströme<br />

eine Volumenstrommessung unabhängig vom Betrieb des<br />

Ventilators möglich ist.<br />

Die Kenntnis des Strömungsprofils wurden vor allem<br />

für den Aufbau des Messkreuzes weiterverwendet. Die<br />

Messpositionen wurden für das Messkreuz gezielt auf dem<br />

Radius r = 0,74 · R ME eingebracht. Bei der Messung des<br />

Volumenstroms mittels eines Messkreuzes ist der Kalibrierkoeffizient<br />

unabhängig vom Betrieb des Ventilators.<br />

Für den Messring liegt ein von der Lieferzahl abhängiger<br />

Kalibrierkoeffizient vor. Die Abhängigkeit wird mit einer<br />

linearen Gleichung beschrieben.<br />

DANKSAGUNG<br />

Dieser Bericht ist Teil der wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

eines Forschungsvorhabens, das von der Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e.V. (FOGI), Frankfurt, über<br />

das Forschungskuratorium Maschinenbau (FKM), Frankfurt,<br />

gestellt <strong>und</strong> am Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />

(IOB), RWTH Aachen, bearbeitet wurde. Dieses Forschungsvorhaben<br />

(AiF-Nr. 16314 N) ist aus Haushaltsmitteln<br />

des B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

(BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

„Otto von Guericke“ e.V. (AiF), Köln,<br />

gefördert worden.<br />

Ein Arbeitskreis der FOGI unter der Leitung von Herrn<br />

Dr. Wübben, Linn High Therm GmbH, Eschenfelden, hat<br />

das Vorhaben begleitet. Diesem Arbeitskreis gebührt unser<br />

Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />

LITERATUR<br />

[1] Bölling, R.: Ventilatoren für Hochkonvektionsanlagen<br />

In: Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />

Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit,<br />

2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, 2011, S. 868-888<br />

[2] Menzler, D.: Kammeröfen für Flachprodukte<br />

In: Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />

Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit,<br />

2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, 2011, S. 481-485<br />

[3] VDI-GVC: Wärmeatlas, 10. Auflage, Springer-Verlag, Berlin,<br />

Heidelberg 2006<br />

[4] VDI/VDE 2041, 1991-04-00, Durchflussmessung mit Drosselgeräten;<br />

Blenden <strong>und</strong> Düsen für besondere Anwendungen<br />

[5] Perkowski, D.; Pfeifer, H.: AiF-Forschungsbericht 87/695 zum<br />

Forschungsvorhaben 16314 N: Vorrichtung zur Volumenstrommessung<br />

bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Dawid Perkowski<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong> Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25949<br />

perkowski@iob.rwth-aachen.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

<strong>und</strong> Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25935<br />

pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />

4-2013 gaswärme international<br />

65


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Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Entwicklung eines Kombibrenners<br />

für den Kohlevergasungsprozess<br />

von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Bachir Chalh-Andreas, Anne Giese, Ali Cemal Benim<br />

Gemeinsam mit den Forschungspartnern Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V. (GWI) <strong>und</strong> Fachhochschule Düsseldorf (FHD)<br />

entwickelt die Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH (BIFS) im Rahmen eines ZIM Koop-Forschungsvorhabens<br />

einen Überschall-Sauerstoff-Kombibrenner für den Einsatz in Thermoprozessen mit intensivem Energieverbrauch. Im<br />

Anwendungsfokus sind insbesondere Kohlevergasungsprozesse, bei denen spezielle Betriebsbedingungen herrschen, wie<br />

z. B. schwankende Drücke, hohe Temperaturen, inerte Atmosphären usw. Hier soll der <strong>Brenner</strong> zum Starten des Reaktors<br />

dienen, weshalb die Entwicklungsarbeiten auf eine Steigerung der Leistungsdichte mittels Oxy-Fuel-Verbrennung im<br />

Überschallbereich abzielen. Der <strong>Brenner</strong> wird für die Brennstoffe Erdgas <strong>und</strong> Leichtöl ausgelegt, als Oxidator wird reiner<br />

Sauerstoff verwendet. In diesem Beitrag werden die Entwicklungsschritte Auslegung, Konstruktion, Fertigung, <strong>Brenner</strong>test<br />

<strong>und</strong> -optimierung vorgestellt, bisher erreichte Untersuchungsergebnisse gezeigt <strong>und</strong> das weitere Vorgehen kurz erläutert.<br />

Development of a multi-fuel burner<br />

for coal gasification process<br />

In the course of a German ZIM cooperative research project, Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH develops a<br />

supersonic oxygen-multi-fuel burner in close cooperation with its research partners Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V.<br />

(GWI) and Düsseldorf University of Applied Sciences (FHD). This burner is capable of combusting natural gas as well as<br />

light oil efficiently, using pure oxygen as an oxidizer. It is intended to be used primarily for energy-intensive applications,<br />

but especially as a start-up burner for coal gasification processes. In these processes, specific operating conditions can<br />

be fo<strong>und</strong>, such as fluctuating pressures, high temperatures and inert atmospheres. Therefore, the main goal of the development<br />

is aimed at utilizing the high energy densities fo<strong>und</strong> in supersonic by oxy-fuel combustion. This article covers<br />

several burner development phases, from initial design and manufacturing activities to burner testing and optimisation.<br />

Results achieved up to now are presented and next steps defined.<br />

Die Technologie der Kohlevergasung findet insbesondere<br />

bei dem sogenannten IGCC-Prozess (Integrated<br />

Gasification Combined Cycle) Verwendung,<br />

um höhere Wirkungsgrade (bis 55 %) zu erreichen. Dabei<br />

wird durch die Kohlevergasung die Energie des festen<br />

Brennstoffes unter hohem Druck <strong>und</strong> hoher Temperatur<br />

in ein brennbares Gas umgewandelt. Als Vergasungsmittel<br />

wird ein Sauerstoff-Dampf-Gemisch, reiner Sauerstoff oder<br />

Luft verwendet. Es laufen allotherme Reaktionen ab, deren<br />

Ergebnis ein Synthesegasgemisch überwiegend bestehend<br />

aus Wasserstoff <strong>und</strong> Kohlenmonoxid ist, welches dann für<br />

weitere energetische Prozesse verwendet wird.<br />

Das bisherige von BIFS gelieferte Feuerungssystem<br />

zum Anfahren des Vergasungsreaktors besteht<br />

hauptsächlich aus dem Startbrenner (Bild 1) <strong>und</strong> dem<br />

zugehörigen separaten Zündbrenner sowie deren<br />

4-2013 gaswärme international<br />

67


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: Oxy-Fuel-Startup-<strong>Brenner</strong> (SUB) der Firma BIFS<br />

Medienanschlüssen, Flammenüberwachung, Verfahrenseinrichtung<br />

<strong>und</strong> elektrische Steuerung. Der Startbrenner<br />

wird in die inerte N 2 -haltige Atmosphäre des<br />

Reaktors eingefahren <strong>und</strong> durch die separat eingefahrene<br />

Zündlanze sicher gezündet. Die Verbrennung liefert<br />

die erforderliche thermische Energie <strong>und</strong> bringt die<br />

Reaktoratmosphäre bei steigendem Druck auf den für<br />

die Vergasung erforderlichen Zustand (1.300-1.500 °C,<br />

15-30 bar). Als Brennstoff wird Leichtöl verwendet, der<br />

Oxidator ist reiner Sauerstoff. Der Startbrenner, dessen<br />

Kopf wassergekühlt ist, wird für Ölmassenströme bis<br />

3.000 kg/h (entspricht ca. 30 MW) eingesetzt. Ausführlich<br />

wurde darüber in [7] berichtet.<br />

Oxy-Fuel-<strong>Brenner</strong>konzepte für energieintensive Thermoprozesse<br />

mit spezifischen Anforderungen sind zahlreich auf<br />

dem Markt erhältlich. Beispielhaft sind folgende Konzepte<br />

zu erwähnen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

das CoJet®-<strong>Brenner</strong>konzept der Firma Praxair, New<br />

York/USA, welches einen Erdgas-Sauerstoff-Unterschallbrenner<br />

kombiniert mit einer Überschalllanze darstellt.<br />

Anwendungsgebiete des <strong>Brenner</strong>s sind hauptsächlich<br />

die Metallurgie [1],<br />

das Konzept der Oxygenjet®-Sauerstofflanze der italienischen<br />

Firma More. Diese Lanze wird an einen<br />

Lichtbogenofen sowohl im Flammenbetrieb als auch<br />

im Einblasbetrieb mit Sauerstoff im Überschallbereich<br />

eingesetzt [2].<br />

ebenfalls gehören das Oxipyr®-<strong>Brenner</strong>konzept<br />

der Firma Messer Austria [3] <strong>und</strong> das ALGLASS®-<br />

<strong>Brenner</strong>konzept der Firma Air Liquide [4] zum aktuellen<br />

Stand der Technik. Diese Luft-/Sauerstoff-Gas-<br />

<strong>Brenner</strong> arbeiten im Unterschall-Betriebsbereich <strong>und</strong><br />

werden hauptsächlich in der Glasindustrie eingesetzt.<br />

Über den Einsatz von Überschall-Sauerstoffbrennern<br />

in Schachtöfen zur Herstellung von Blei, Kupfer, Zink <strong>und</strong><br />

Gusseisen sowie mineralischen Dämmstoffen wird in [5,<br />

6] berichtet.<br />

Obwohl der aktuelle Stand der Technik ausgereifte<br />

Feuerungssysteme für solche energieintensiven Prozesse<br />

bietet, sind aufgr<strong>und</strong> der eigenen praktischen Erfahrungen<br />

bei den vielen realisierten Projekten, insbesondere<br />

für die Kohlevergasungsprozesse, erhebliche konstruktive,<br />

technische <strong>und</strong> betriebliche Schwierigkeiten vorhanden,<br />

deren Lösung ein großes Potenzial zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage<br />

enthält <strong>und</strong> zur Senkung von Schadstoffemission,<br />

Herstellungs- <strong>und</strong> Betriebskosten beiträgt. Das sind vor<br />

allem folgende Schwerpunkte:<br />

1) Vermeidung von Materialbeschädigungen durch hohe<br />

thermische Belastungen <strong>und</strong> Angriffe aggressiver Verbrennungsgase<br />

der Reaktoratmosphäre, wie Bild 2 zeigt.<br />

2) Verbesserung der Verbrennungsstabilität <strong>und</strong><br />

Betriebseffizienz des Feuerungssystems unter den<br />

sich ändernden Brennraumbedingungen.<br />

3) Feuerungstechnische Optimierung von Zündungs-,<br />

Mischungs-, Verbrennungs- <strong>und</strong> Wärmeübertragungsvorgängen<br />

in Anlehnung an die Brennraumgeometrie.<br />

4) Ökonomisch-wirtschaftliche Optimierung des Feuerungskonzeptes<br />

hinsichtlich Brennstoffeinsatz <strong>und</strong><br />

Fertigungs-/Betriebskosten.<br />

5) Emissionsreduzierung der umweltschädigenden<br />

Konzentrationen im Abgas unter den gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Grenzwerten.<br />

Während erstgenannter Schwerpunkt eine Frage der Materialzusammensetzung<br />

<strong>und</strong> des Materialverhaltens unter<br />

der besonderen Verbrennungsatmosphäre darstellt <strong>und</strong><br />

68 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

intensiv erforscht wird [8, 9], sind die Probleme unter 2) bis<br />

5) eine Herausforderung für ein innovatives strömungs- <strong>und</strong><br />

feuerungstechnisches <strong>Brenner</strong>konzept mit besonderem<br />

Augenmerk auf die Konstruktion des <strong>Brenner</strong>kopfes. Die im<br />

Rahmen dieses Forschungsprojektes verfolgte Entwicklung<br />

eines Überschall-Sauerstoff-Kombibrenners soll dazu beitragen,<br />

ein effizienteres Feuerungssystem für den Prozess der<br />

Kohlevergasung zur Verfügung zu stellen <strong>und</strong> zur Lösung<br />

der genannten Probleme beizutragen.<br />

DAS NEUE BRENNERKONZEPT<br />

Kernstück des hier vorgestellten Überschall-Kombi-<strong>Brenner</strong>konzeptes<br />

ist der <strong>Brenner</strong>kopf, dessen Design <strong>und</strong><br />

Konzipierung entscheidend für die Erreichung der Überschallströmung<br />

bei gleichzeitiger guter Mischung zwischen<br />

Oxidator <strong>und</strong> Brennstoff ist. Um dies zu erreichen, wurden<br />

folgende Entwicklungsschritte festgelegt <strong>und</strong> bis dato teilweise<br />

realisiert:<br />

a) Entwicklung einer Überschall-Sauerstoff-Erdgas-<br />

<strong>Brenner</strong>variante für 1 MW th ,<br />

b) Entwicklung einer Überschall-Sauerstoff-Leichtöl-<br />

<strong>Brenner</strong>variante für 1 MW th ,<br />

c) Hochskalierung der <strong>Brenner</strong>varianten unter a) <strong>und</strong> b)<br />

auf eine höhere Leistung,<br />

d) Integration der hochskalierten <strong>Brenner</strong> in ein Kombi-<br />

<strong>Brenner</strong>konzept sowie<br />

e) Auslegung, Bau, Test <strong>und</strong> Optimierung des Überschall-Kombibrenners.<br />

Lavaldüse aufgestellt. So ergaben sich Anzahl <strong>und</strong> Durchmesser<br />

der Gasdüsen sowie Form <strong>und</strong> Ausbreitungswinkel<br />

der Öldüse.<br />

Im zweiten Arbeitsschritt wurden die ausgelegten <strong>Brenner</strong>varianten<br />

vom Projektpartner Fachhochschule Düsseldorf<br />

(FHD) durch CFD-Simulationen optimiert, sodass eine<br />

gute Vermischung des Sauerstoffes mit dem Brennstoff<br />

erreicht werden konnte. Über die Optimierungsergebnisse<br />

wird ausführlich in [10-12] berichtet.<br />

Beide <strong>Brenner</strong>varianten wurden unter Zugr<strong>und</strong>elegung<br />

der Optimalwerte der CFD-Simulation von der BIFS gebaut.<br />

Bild 3 zeigt eine fotografische Aufnahme eines der gefertigten<br />

<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Bild 4 eine schematische Darstellung<br />

der Überschall-<strong>Brenner</strong>köpfe beider Varianten.<br />

EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN<br />

Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden die gebauten<br />

<strong>Brenner</strong>varianten an der halbindustriellen GWI-Testbrennkammer<br />

bei 1 MW th unter praxisnahen Bedingungen<br />

ausführlich untersucht. In [13, 14] wird ausführlich darüber<br />

berichtet. Nachfolgend wird eine Auswahl der Untersuchungsergebnisse<br />

vorgestellt.<br />

In Bild 5 wird zunächst der an der GWI-Testbrennkammer<br />

eingebaute Überschall-Sauerstoff-Erdgasbrenner dar-<br />

Bei allen genannten <strong>Brenner</strong>varianten wurde der <strong>Brenner</strong>kopf<br />

als Lavaldüse ausgebildet, in der zentral die Brennstoffe<br />

Erdgas <strong>und</strong>/oder Leichtöl geführt werden; der Sauerstoff<br />

strömt im Außenbereich der Lavaldüse <strong>und</strong> erfährt vor dem<br />

Austritt eine definierte Überschallgeschwindigkeit, die bis<br />

Ma 4 reichen kann.<br />

BRENNERAUSLEGUNG<br />

Um erste Erkenntnisse über Betrieb, Flammengeometrie<br />

<strong>und</strong> Emissionsverhalten des Überschall-Oxy-Fuel-Kombibrenners<br />

zu gewinnen, wurden zunächst die zwei <strong>Brenner</strong>varianten<br />

für Erdgas-Sauerstoff <strong>und</strong> Leichtöl-Sauerstoff<br />

von der BIFS ausgelegt. Die Auslegungsparameter waren<br />

wie folgt: 1 MW th für beide <strong>Brenner</strong>. Für Erdgas wurde eine<br />

Temperatur von 10 °C <strong>und</strong> ein Druck von 3 bar abs <strong>und</strong><br />

für Öl eine Temperatur von 25 °C <strong>und</strong> ein Druck von 7 bar<br />

abs festgelegt.<br />

Zur Erreichung der Überschallströmung wurde eine<br />

Lavaldüse für den Oxidator (Sauerstoff) bei einem absoluten<br />

Sauerstoffdruck von 4 bar <strong>und</strong> einer Sauerstofftemperatur<br />

von 10 °C berechnet. Die erreichte Ma-Zahl betrug 1,3<br />

<strong>und</strong> die Überschallgeschwindigkeit 390 m/s.<br />

Die Endkonfiguration beider <strong>Brenner</strong> wurde unter<br />

Berücksichtigung der berechneten Daten der Sauerstoff-<br />

Bild 2: Beschädigter <strong>Brenner</strong>kopf an einer<br />

Kohlevergasungsanlage<br />

Bild 3: Fotografische Aufnahme des gefertigten Überschall-<br />

Sauerstoff-Erdgasbrenners<br />

4-2013 gaswärme international<br />

69


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Schematische Darstellung der Überschall-<strong>Brenner</strong>köpfe (oben:<br />

Erdgas-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong>, unten: Öl-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong>)<br />

Bild 5: Eingebauter Überschall-Sauerstoff-Erdgasbrenner an der GWI-<br />

Testbrennkammer <strong>und</strong> eine Fotografie seiner Flamme<br />

Bild 6: Gemessene NO x -Emissionswerte an verschiedenen Positionen<br />

der Erdgaslanze<br />

gestellt. Wie im rechten Bildteil deutlich sichtbar ist, liefert<br />

dieser <strong>Brenner</strong> eine intensive <strong>und</strong> stabile Flamme, welche<br />

eine kompakte Form annimmt. Die Länge der erzeugten<br />

Überschallflamme ist ca. 2 m; somit ist sie gut für den Einsatz<br />

in einem Kohlevergasungsreaktor geeignet.<br />

Um die optimale Position der Innenlanze vom Erdgas<br />

bzw. -öl in der Lavaldüse zu bestimmen, wurden die Messungen<br />

bei unterschiedlichen Positionen durchgeführt,<br />

wie in Tabelle 1 angegeben ist.<br />

In Bild 6 werden die gemessenen NO x -Emissionen<br />

der unterschiedlichen Messpositionen für den Sauerstoff-<br />

Erdgasbrenner dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass die<br />

Position der Erdgaslanze eine deutliche Auswirkung auf<br />

die NO x -Bildung ausübt. Des Weiteren konnte aus den<br />

umfangreichen Messungen, übereinstimmend mit bekannten<br />

Literaturangaben, festgestellt werden, dass das Niveau<br />

der NO x -Emissionen sowohl vom Sauerstoffanteil als auch<br />

von der Temperatur in der Reaktionszone abhängt. So führten<br />

höhere Lambdawerte <strong>und</strong> Temperaturen über 1.200 °C<br />

zu einem klaren Anstieg der NO x -Werte. Allerdings muss<br />

hier darauf hingewiesen werden, dass die NO x -Bildung<br />

maßgeblich durch die Vermischung von Sauerstoff <strong>und</strong><br />

Erdgas im <strong>Brenner</strong>nahbereich beeinflusst wird, wie die<br />

verschiedenen Anordnungen der Erdgasdüsen bewiesen.<br />

Entsprechend zeigt Bild 7 die zugehörigen CO-Emissionswerte<br />

bei verschiedenen Positionen der Erdgaslanze<br />

in der Lavaldüse. Darin ist sichtbar, dass ab ca. λ = 1,05 der<br />

vollständige Ausbrand erreicht wird.<br />

Umfangreiche Untersuchungen wurden auch am Überschall-Sauerstoff-Ölbrenner<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

der gemessenen NO x - <strong>und</strong> CO-Emissionen an den verschiedenen<br />

Positionen der Öllanze in der Lavaldüse sind<br />

in den Bildern 8 <strong>und</strong> 9 dargestellt. Der Vergleich dieser<br />

Werte mit denen des Erdgasbrenners zeigt, dass bei der<br />

Überschall-Ölverbrennung deutlich niedrigere NO x -Emissionswerte<br />

erreicht werden können als bei der Überschall-<br />

Gasverbrennung <strong>und</strong> dies bei ähnlich gutem Ausbrand.<br />

Bild 10 zeigt die typische Überschall-Sauerstoff-Öl-<br />

Flamme <strong>und</strong> die zugehörige OH-Verteilung. Darin ist<br />

erkennbar, dass eine stabile Verbrennung stattfindet <strong>und</strong><br />

eine intensive Reaktionszone mit hoher Energiedichte nah<br />

am <strong>Brenner</strong>m<strong>und</strong> liegt, wodurch die Flamme besonders<br />

gut für den Einsatz in Kohlevergasungsreaktoren geeignet<br />

ist. Allerdings sollte man der starken thermischen Belastung<br />

am <strong>Brenner</strong>kopfmaterial durch eine geeignete Materialauswahl<br />

Rechnung tragen.<br />

SCALE-UP DER BRENNERGEOMETRIE<br />

AUF HÖHERE LEISTUNGEN<br />

In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wurde die für<br />

1 MW th ausgelegte <strong>Brenner</strong>geometrie beider Varianten für<br />

den industriellen Einsatz auf 5 MW th hochskaliert. Hierfür<br />

kamen Scale-up-Kriterien am GWI, CFD-Simulationen an<br />

70 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

der FHD <strong>und</strong> strömungstechnische Berechnungen durch<br />

die BIFS zum Einsatz. Das Ergebnis der Skalierung führte<br />

zum Design des Überschall-Multi-Fuel-<strong>Brenner</strong>s, in dem<br />

eine Kombination von Sauerstoff-Erdgas- <strong>und</strong> Sauerstoff-<br />

Öl-Verbrennung realisiert wurde. Bild 11 veranschaulicht<br />

schematisch den Kombi-<strong>Brenner</strong>kopf.<br />

Der Überschall-Kombibrenner wurde von der BIFS<br />

gebaut. Ein Teststand für den Einsatz von Sauerstoff, Erdgas<br />

<strong>und</strong> Leichtöl bei hohen Drücken befindet sich ebenfalls in<br />

der Aufstellungsphase, sodass in Kürze die Validierungstests<br />

stattfinden werden.<br />

Tabelle 1: Testpositionen der Innenlanze<br />

Position<br />

E-2 - 13 mm<br />

E-1 - 8 mm<br />

E0<br />

Abstand von Austrittsebene<br />

[mm]<br />

- 3 mm<br />

E+1 + 2 mm<br />

E+2 + 7 mm<br />

FAZIT UND AUSBLICK<br />

Die bisherigen Untersuchungen am neuen Überschall-<br />

Sauerstoff-Öl-/Gas-Kombibrenner stellen seine Eignung<br />

für den Einsatz in Kohlevergasungsprozessen unter Beweis.<br />

Eine hohe Energiedichte sowie eine stabile <strong>und</strong> kompakte<br />

Flamme kann erreicht werden; niedrige Emissionen (insbesondere<br />

bei der Ölverbrennung) werden erwartet. Des<br />

Weiteren kann der <strong>Brenner</strong> mit geringer Modifikation für<br />

ein weites Spektrum energieintensiver Thermoprozesse<br />

eingesetzt werden.<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Autoren bedanken sich an dieser Stelle bei den Projektpartnern,<br />

durch deren Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung<br />

das Projekt erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der<br />

Dank gilt auch dem Förderprogramm „Zentrales Innovationsprogramm<br />

Mittelstand (ZIM)“ für die finanzielle Unterstützung<br />

durch Haushaltsmittel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi).<br />

Bild 7: Gemessene CO-Emissionswerte an verschiedenen<br />

Positionen der Erdgaslanze<br />

LITERATUR<br />

[1] Mahoney, W. J.; Deneys, A. C.; Vardian, G. T.: High Mach Number,<br />

Sub-Atmospheric, Coherent Jets and their Application in<br />

Vacuum Metallurgy, Proceedings of the 3 rd <strong>International</strong> Conference<br />

on Process Development in Iron and Steelmaking (SCAN-<br />

MET III), 8-11 June 2008, Lulea, Sweden, Vol. 1, 2008, S. 367-376<br />

Bild 8: Gemessene NO x -Emissionswerte an verschiedenen<br />

Positionen der Öllanze<br />

[2] The Module Technology, http://www.more-oxy.com/sites/<br />

default/files/prodotti/scheda_modulet09_newpp6lr.pdf<br />

[3] Potesser, M.; Holleis, B.; Spoljaric, D.: Burner Developments of the<br />

Messer Group for Nonferrous Metallurgical Industry. BHM, 2008,<br />

S. 121-125<br />

[4] Kompakte <strong>und</strong> flexible Sauerstoffbrenner für die Glasindustrie.<br />

Produktbroschüre der Firma Air Liquide, http://www.airliquide.de<br />

[5] Pawlek, F.: Metallhüttenk<strong>und</strong>e. Berlin: Verlag Walter de Gruyter, 1983<br />

[6] Verein Deutscher Eisenhüttenk<strong>und</strong>e (Hrsg.): Stahlfibel. Düsseldorf:<br />

Verlag Stahleisen, 1989<br />

[7] Al-Halbouni, A.; Schmaus, F.: Effiziente Feuerungssysteme für<br />

Industrieprozesse mit besonderen Anforderungen. Teil 1: Feu-<br />

Bild 9: Gemessene CO-Emissionswerte an verschiedenen<br />

Positionen der Öllanze<br />

4-2013 gaswärme international<br />

71


FACHBERICHTE<br />

[12] Benim, A. C.; Pfeiffelmann, B.; Wollny, P.; Giese, A.; Al-Halbouni,<br />

A.; Rahms, H.: Validation of turbulent combustion models for<br />

oxy-natural Gas diffusion flames. Beitrag angenommen für<br />

„Çeşme, Izmir, Turkey, September 8-13, 2013“<br />

[13] MacLean, S.; Giese, A.; Al-Halbouni, A.; Rahms, H.; Benim, A.C.; Kuppa,<br />

K.; Pfeiffelmann, B.; Wollny, P.: Entwicklung eines effizienten, schadstoff-<br />

<strong>und</strong> pulsationsarmen Überschall-Sauerstoff-Öl/Gasbrenners<br />

für energieintensive Anwendungen. Beitrag angenommen für den<br />

26. Deutscher Flammentag, 11-12. Sep. 2013, Duisburg<br />

Bild 10: Typische Überschall-Sauerstoff-Ölflamme mit OH-Verteilung<br />

[14] MacLean, S.: Entwicklung eines Überschallbrenners für Erdgas<br />

<strong>und</strong> Heizöl. Master Thesis, Rheinische Fachhochschule Köln,<br />

2013<br />

Leichtöl<br />

Sauerstoff<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. habil. Ahmad Al-Halbouni<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH<br />

Voerde<br />

Tel.: 02855/ 987-9003<br />

aha@walter-brinkmann.com<br />

Erdgas<br />

Bild 11: Schematische Darstellung des <strong>Brenner</strong>kopfes<br />

des Überschall-Kombibrenners<br />

erungssystem für Kohlevergasung. gaswärme international<br />

(59) Nr. 1+2/2010, S. 27-30<br />

[8] Ackermann, H.; Teneva-Kosseva, G.; Lucka, K.: Beständigkeit<br />

metallischer Werkstoffe bei der Hochtemperaturanwendung in<br />

oxidierender Verbrennungsatmosphäre. gaswärme international<br />

(55) Nr. 5/2006, S. 1-6<br />

[9] Mehner, A.; Hajo, T.; Hoffmann, F.; Zoch, H.-W.; Kleingries, M.;<br />

Ackermann, H.; Köhne, H.; Lucka, K.: Metal dusting of high temperature<br />

Cr-Ni Steels and Ni-base alloys. Heat Teatm. Mat. 65<br />

(2010) 1. S. 30-36<br />

[10] Benim, A.C.; Kuppa, K.; Wollny, P.; Pfeiffelmann, B.; Al-Halbouni, A.;<br />

Rahms, H.; Giese, A.: Numerical Studies on Modelling Supersonic<br />

Combustion. Proceedings of the “Sixth <strong>International</strong> Conference<br />

on Thermal Engineering: Theory and Applications, May 29 - June<br />

1 2012” (2012) Paper No. 40<br />

[11] Benim, A. C.; Kuppa, K.; Wollny, P.; Pfeiffelmann, B.; Al-Halbouni,<br />

A.; Giese, A.: A Validation Study for Modelling Supersonic<br />

Combustion. Proceedings of the “7 th <strong>International</strong> Conference<br />

on Computational Heat and Mass Transfer (ICCHMT<br />

2011), July 18-22, 2011, Istanbul, Turkey”, (2011) Paper No. 127<br />

Dipl.-Ing. Hendrik Rahms M. Sc.<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH<br />

Voerde<br />

Tel.: 02855/ 987-9005<br />

hra@walter-brinkmann.com<br />

Dipl.-Ing. Bachir Chalh-Andreas<br />

Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />

GmbH<br />

Voerde<br />

Tel.: 02855/ 987-9001<br />

bch@walter-brinkmann.com<br />

Dr.-Ing. Anne Giese<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V.<br />

Essen<br />

Tel.: 0201/ 3618-257<br />

a.giese@gwi-essen.de<br />

Prof.-Dr.-Ing. Ali Cemal Benim<br />

Fachhochschule Düsseldorf<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/ 4351-409<br />

alicemal.benim@fh-duesseldorf.de<br />

72 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

Effizienzsteigerung von<br />

Power-to-Gas-Technologie<br />

durch Biogasaufbereitung<br />

von Karsten Wünsche<br />

Aus der beschleunigten Energiewende <strong>und</strong> Deutschlands vollständigem Atomausstieg bis Ende 2022 resultiert die Notwendigkeit<br />

einer tiefgreifenden Umgestaltung der Energieversorgung. Im Spannungsfeld des Erneuerbaren-Energien-Ausbaus,<br />

der Netzinfrastruktur mit begrenzten Einspeisekapazitäten, Erzeugungsschwerpunkten <strong>und</strong> Bedarfsschwankungen wird<br />

die Umsetzung kontrovers diskutiert. Als ein vielversprechender Lösungsansatz gilt das Power-to-Gas-Konzept, mit dem<br />

sich überschüssiger Ökostrom aus fluktuierenden Erzeugungsanlagen in synthetisches Erdgas umwandeln lässt. Die<br />

Kombination dieses Verfahrens mit Biogastechnologie bietet erhebliches Potenzial zur Effizienzsteigerung. Denn durch<br />

die Aufbereitung von Rohbiogas zu Biomethan mittels druckloser Aminwäsche lassen sich einschlägige Synergieeffekte<br />

im Hinblick auf Wärme <strong>und</strong> Kohlendioxid nutzen.<br />

Efficiency improvement of power-to-gas technology by<br />

biogas upgrading<br />

As a result of the accelerated turnaro<strong>und</strong> in energy policy and Germany’s complete nuclear phase-out by the end of 2022<br />

there is a need for a radical transformation of the energy supply. In the conflicting areas of renewable energies expansion,<br />

network infrastructure with limited feed-in capacity, focussed centres of energy generation and fluctuations in demand,<br />

the discussion aro<strong>und</strong> implementation is controversial. A promising solution is the power-to-gas concept with which<br />

surplus electricity from wind energy can be transformed into synthetic natural gas. The combination of this process with<br />

biogas technology offers great potential for efficiency improvement. The upgrading of raw biogas to biomethane by<br />

pressureless amine scrubbing involves relevant synergy effects that can be exploited in terms of heat and carbon dioxide.<br />

Um auf die Erzeugung von Strom aus Kernkraftwerken<br />

vollständig verzichten zu können, muss<br />

der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien signifikant erhöht werden. Deren Integration<br />

bei gleichzeitig sicherer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Versorgung<br />

stellt aus vielfältigen Gründen eine große Herausforderung<br />

dieses Wandels dar. Die steigende Stromeinspeisung<br />

macht den Aus- bzw. Umbau vorhandener Stromnetze für<br />

entsprechende Kapazitäten erforderlich. Zudem gilt es,<br />

die meteorologisch abhängige <strong>und</strong> daher schwankende<br />

Stromerzeugung von Sonnen- <strong>und</strong> Windkraftanlagen<br />

zu kompensieren. Denn zum einen liegt die Produktion<br />

zeitweise über der Nachfrage auf Verteilnetzebene, zum<br />

anderen muss der Bedarf auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen<br />

gedeckt sein. Wenn also Energieerzeugung<br />

<strong>und</strong> Energieverbrauch nur bedingt zeitlich beinflussbar<br />

sind, ist eine bedarfsgerechte Energieversorgung nur durch<br />

Speicherung möglich.<br />

Unter den unterschiedlichen zur Verfügung stehenden<br />

Speichertechnologien kommt dem Power-to-<br />

Gas-Verfahren in diesem Zusammenhang besondere<br />

Relevanz zu. Nicht direkt verwertbarer Strom wird in<br />

synthetisches Erdgas umgewandelt, in das Gasnetz eingespeist,<br />

<strong>und</strong> zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt<br />

an anderer Stelle rückverstromt oder auch als Fahrzeugkraftstoff<br />

oder Brennstoff zur Wärmeerzeugung genutzt.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

73


FACHBERICHTE<br />

Strom- <strong>und</strong> Gasnetz sind geschickt miteinander gekoppelt,<br />

Erzeugung <strong>und</strong> Verbrauch zeitlich voneinander<br />

losgelöst möglich – eine flexible Systemlösung für den<br />

Weg in das neue Energiezeitalter.<br />

METHANISIERUNG MIT BIOGAS-CO 2<br />

Das Verfahren kombiniert hierfür die bereits im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

entdeckte Wasserelektrolyse mit der Methanisierung,<br />

dem Erzeugen von Synthetic Natural Gas (SNG).<br />

So werden zunächst Wassermoleküle in einem Elektrolyseur<br />

unter Einsatz von überschüssigem regenerativem<br />

Strom in die Bestandteile Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff<br />

gespalten. Diese technische Anlage lässt sich auf unterschiedliche<br />

Weise in das Energiesystem einbinden, zum<br />

Beispiel durch direkte Kopplung an den Energieerzeuger<br />

wie einen Wind- oder Solarpark oder mitten in einem Versorgungsnetz<br />

zur Engpassminimierung.<br />

Dem mittels Elektrolyse erzeugten Wasserstoff (H 2 )<br />

wird anschließend in einer Methanisierungseinheit das<br />

Treibhausgas Kohlendioxid (CO 2 ) zugesetzt. In einer chemischen<br />

Reaktion an einem Nickel-Katalysator entsteht<br />

daraus Methan (CH 4 ). So kann dieser Hauptbestandteil<br />

des brennbaren Naturproduktes Erdgas synthetisch hergestellt<br />

werden.<br />

In Verbindung mit Biogastechnologie lassen sich für<br />

diesen Prozessschritt Synergieeffekte nutzen, die den<br />

Anlagenbetrieb begünstigen bzw. optimieren. Über<br />

eine Biogasanlage mit Gasaufbereitung kann das für<br />

die Methanisierung benötigte CO 2 regenerativ zur Verfügung<br />

gestellt werden (Bild 1).<br />

Mit dem Ziel der Methananreicherung wird in Gasaufbereitungsanlagen<br />

das im Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid<br />

abgetrennt, denn es ist nicht brennbar <strong>und</strong> liefert<br />

somit keinen Beitrag zum Brennwert. Für diesen Aufbereitungs-<br />

bzw. Trennprozess gibt es mehrere Verfahren, die<br />

in Deutschland Anwendung finden, darunter die marktführende<br />

Technologie der drucklosen Aminwäsche. Sie<br />

hat sich als effiziente <strong>und</strong> wirtschaftliche Lösung für die<br />

Erzeugung von Biomethan in der Praxis bewährt. Spezifische<br />

Anlagentechnik, die mit diesem Verfahren Biogas<br />

aufbereitet, ist prädestiniert für die Integration in ein Powerto-Gas-Konzept.<br />

INTELLIGENTE PROZESSKOPPLUNG<br />

Bei der drucklosen Aminwäsche handelt es sich um ein<br />

wärmegeführtes chemisches Verfahren. Die dabei ablaufende<br />

chemische Reaktion ist eine Neutralisation zwischen<br />

der Kohlensäure als schwache Säure <strong>und</strong> dem Amin als<br />

mittelstarke Base in wässriger Lösung. Das Kohlendioxid löst<br />

sich in der wässrigen Aminlösung, <strong>und</strong> es entsteht Kohlensäure.<br />

Das Amin ist eine organische Stickstoffverbindung<br />

<strong>und</strong> zeigt in wässriger Lösung eine alkalische Reaktion.<br />

Durch die Neutralisation entsteht ein salzartiger Stoff, der<br />

nicht flüchtig ist <strong>und</strong> das Kohlendioxid in der Aminlösung<br />

bindet. Auf diese Art können bis zu 45 g CO 2 /l Aminlösung<br />

geb<strong>und</strong>en werden.<br />

Um die Aminlösung kontinuierlich erneut einsetzen<br />

zu können, wird sie regeneriert <strong>und</strong> zu diesem Zweck<br />

aufgeheizt, bis das Kohlendioxid aus der Lösung entweicht.<br />

Es wird vollständig ausgetrieben, aufgefangen,<br />

anschließend gekühlt <strong>und</strong> auf Normaldruck entspannt.<br />

Die hohe CO 2 -Reinheit, die sich durch die drucklose<br />

Aminwäsche ergibt, bietet interessante energetische<br />

Möglichkeiten zur Nutzung des CO 2 – wie in der Methanisierungseinheit<br />

einer Power-to-Gas-Anlage. Idealerweise<br />

bringt die Anlagentechnik zur Gasaufbereitung bereits<br />

den benötigten Übergabedruck für das CO 2 mit.<br />

Eine Gasaufbereitung mit druckloser Aminwäsche liefert<br />

Bild 1: Gasaufbereitungsanlagen trennen das im Rohbiogas<br />

enthaltene CO 2 vom CH 4<br />

Bild 2: Vereinfachtes Prozessschema des Power-to-Gas-<br />

Verfahrens in Kombination mit Biogastechnologie<br />

74 gaswärme international 4-2013


FACHBERICHTE<br />

aber nicht nur hochreines CO 2 für die Methanisierung,<br />

sondern bietet auch noch einen weiteren<br />

energetischen Vorteil in Kombination mit dem<br />

Methanisierungsprozess. Denn dessen größte<br />

technische Herausforderung liegt in der konstanten,<br />

gleichmäßigen Wärmeabfuhr, da der Prozess<br />

exotherm abläuft. Die bei der Methanisierung<br />

entstehende Abwärme kann der Regeneration<br />

der Aminwäsche zur Erhitzung der Waschlösung<br />

zugeführt werden. Damit wird der Wärmeenergiebedarf<br />

der Gasaufbereitung ebenso über<br />

ein „Abfallprodukt“ bestritten wie der Kohlendioxidbedarf<br />

der Methanisierungseinheit, was die<br />

Gesamtwirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

einer Anlage dieser Art begünstigt (Bild 2).<br />

NACHHALTIGES<br />

PRAXISBEISPIEL<br />

Das für die Methanisierung benötigte CO 2 kann<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich aus fossilen oder regenerativen<br />

Quellen stammen. Durch die Nutzung aus erneuerbarer<br />

Erzeugung – zu denen auch Biogas- <strong>und</strong><br />

Biogasaufbereitungsanlagen gehören – kann<br />

synthetisches Erdgas jedoch aus rein erneuerbaren<br />

Quellen hergestellt werden.<br />

Dies war ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung<br />

der weltweit ersten Power-to-Gas-Anlage in<br />

industriellem Maßstab. Sie ist unter Federführung<br />

der Audi AG im niedersächsischen Werlte errichtet<br />

worden <strong>und</strong> wurde Ende Juni 2013 in Betrieb<br />

genommen (Bild 3).<br />

Der Automobilhersteller strebt Energieeffizienz,<br />

CO 2 -Reduktion <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

auf vielfältige <strong>und</strong> ganzheitliche Weise an. Im<br />

Rahmen des sogenannten Audi e-gas Projekts<br />

geht es in Werlte um die Gewinnung von Wasserstoff<br />

<strong>und</strong> synthetischem Methan aus Ökostromüberschüssen,<br />

mit denen CO 2 -neutrale<br />

Mobilität mit bester Klimabilanz für Erdgas-<br />

Fahrzeuge von Audi möglich werden soll.<br />

Projektpartner des Automobilherstellers<br />

bei der 6-MW-Anlage sind die Stuttgarter Etogas<br />

GmbH, die EWE Vertrieb GmbH <strong>und</strong> die<br />

MT-BioMethan GmbH. Etogas hat sich auf die<br />

Konzeption, Planung, Errichtung <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

von Power-to-Gas-Anlagen spezialisiert.<br />

Der Oldenburger Energieversorger EWE betreibt<br />

seit 2002 die Abfallbiogasanlage in Werlte <strong>und</strong><br />

bereitet zukünftig das gesamte entstehende<br />

Rohbiogas auf. Hierfür wurde der Bau einer<br />

Gasaufbereitungsanlage mit Aminwäsche für<br />

1.000 Nm³/h Rohbiogas in Auftrag gegeben<br />

(Bild 4). Durch die Integration der MT-Aufbe-<br />

Bild 3: Im emsländischen Werlte steht die weltweit erste Power-to-Gas-Anlage in industriellem<br />

Maßstab zur Erzeugung von synthetischem Erdgas (Grafik: Audi AG)<br />

Bild 4: Die Biomethananlage in Werlte – hier beim Richtfest Mitte Dezember 2012 –<br />

liefert das CO 2 für die Methanisierungseinheit (Foto: Audi AG)<br />

4-2013 gaswärme international<br />

75


FACHBERICHTE<br />

reitungstechnik ergibt sich ein intelligent verschalteter<br />

Prozesskreislauf der Gesamtanlage mit maximalen Synergieeffekten<br />

<strong>und</strong> einem bestmöglichen Wirkungsgrad,<br />

der den Ansprüchen an ganzheitlich durchdachte Energiegewinnung<br />

<strong>und</strong> -nutzung vollständig Rechnung trägt.<br />

Für die e-gas-Produktion wird aus erneuerbarem<br />

Strom Wasserstoff erzeugt <strong>und</strong> diesem das hochreine<br />

Kohlendioxid aus der Aminwäschegasaufbereitung<br />

zugesetzt. Die MT-Technik stellt zudem – <strong>und</strong> das ist<br />

bis dato einzigartig am Markt – einen erhöhten CO 2 -<br />

Übergabedruck bereit, was einen Beitrag zu Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> Klimabilanz des Anlagenbetriebs leistet.<br />

Denn so entfällt der notwendige Energieeinsatz für die<br />

erforderliche Druckerhöhung an der Schnittstelle zur<br />

Methanisierungseinheit. Die bei der Elektrolyse <strong>und</strong><br />

bei der Methansierung entstehende Abwärme wird<br />

wiederum der Regeneration der Aminwäsche für den<br />

Aufbereitungsprozess sowie der Biogasanlage für die<br />

Hygienisierung der Abfälle <strong>und</strong> die Beheizung der Fermenter<br />

zugeführt.<br />

BIOMETHAN: FLEXIBLER ENERGIETRÄ-<br />

GER AUS BIOGAS<br />

Das Gasgemisch Biogas besteht hauptsächlich aus CH 4 <strong>und</strong><br />

CO 2 . In Gasaufbereitungsanlagen wird über ein CO 2 -Abtrennungsverfahren<br />

reines Biomethan erzeugt. Es verfügt über<br />

Erdgasqualität <strong>und</strong> kann – ebenso wie synthetisches Erdgas<br />

– ins allgemeine Versorgungsnetz eingespeist <strong>und</strong> so<br />

flexibel wie der fossile Energieträger genutzt werden. In<br />

den letzten Jahren wurden immer mehr Biogasanlagen um<br />

eine Gasaufbereitung erweitert. Denn in der Regel stehen<br />

Biogasanlagen im ländlichen Raum <strong>und</strong> verstromen das<br />

anfallende Biogas vor Ort. In dünn besiedelten Gebieten<br />

kann die dabei entstehende Wärme jedoch oft nicht sinnvoll<br />

genutzt werden. Der mögliche Gesamtwirkungsgrad<br />

dieser Anlagen liegt somit häufig unter 50 %. Biomethan<br />

dagegen kann über das Erdgasnetz dorthin transportiert<br />

werden, wo die bei der Verstromung freiwerdende Wärme<br />

genutzt werden kann, was weiteres Ertragspotenzial bietet.<br />

AUTOR<br />

Dr. Karsten Wünsche<br />

MT-BioMethan GmbH<br />

Zeven<br />

Tel.: 04281 / 9845-801<br />

karsten.wuensche@mt-biomethan.com<br />

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WISSEN FÜR DIE<br />

76 gaswärme international 4-2013<br />

ZUKUNFT


Folge 13<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen<br />

im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. im Profil.<br />

Forschungsgemeinschaft Feuerfest –<br />

Forschung <strong>und</strong> Innovation in der<br />

Schlüsselindustrie Feuerfest<br />

In der modernen Volkswirtschaft zählt<br />

die Technologie der feuerfesten Keramiken<br />

zu den strategischen Schlüsseltechnologien,<br />

ohne die eine auf Fertigungs-<br />

<strong>und</strong> Produktionstiefe ausgelegte<br />

Nationalökonomie nicht vorstellbar ist.<br />

Feuerfeste Keramiken werden in wesentlichen<br />

industriellen Hochtemperaturprozessen<br />

benötigt. Die Industriezweige, in<br />

denen feuerfeste Keramiken eingesetzt<br />

werden, erzielen dabei einen vielfachen<br />

Umsatz der Schlüsselindustrie Feuerfest<br />

(Bild 1).<br />

In der Stahlindustrie, die mehr als die<br />

Hälfte der in Europa produzierten feuerfesten<br />

Keramiken abnimmt, sind Hochöfen,<br />

Transportbehältnisse, Konverter<br />

<strong>und</strong> metallurgische Behandlungsanlagen<br />

mit feuerfesten Keramiken ausgekleidet<br />

<strong>und</strong> aufgebaut. Dies gilt gleichermaßen<br />

für die Produktion von Nichteisenmetallen<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stoffen wie<br />

Zement, Kalk, Gips, Keramik <strong>und</strong> Glas, die<br />

in mit feuerfesten Keramiken zugestellten<br />

Öfen hergestellt werden. Alle Hochtemperaturanlagen<br />

(Cracker) innerhalb<br />

der Petrochemie zur Erzeugung von<br />

Kunststoffen aus Erdölprodukten werden<br />

mit feuerfesten Auskleidungen betrieben.<br />

Feuerfeste Keramiken ermöglichen<br />

die thermische Umsetzung bei der<br />

Abfallverwertung, der kommunalen oder<br />

industriellen Müllverbrennung <strong>und</strong> der<br />

Sondermüllverwertung. Insbesondere in<br />

Reaktionsräumen zur kontrollierten Verbrennung<br />

von Kohle <strong>und</strong> Gas als fossile<br />

Energieträger tragen feuerfeste Auskleidungen<br />

dazu bei, zuverlässig großtechnisch<br />

Energie für die Industrie <strong>und</strong> für<br />

Haushalte zur Verfügung zu stellen.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

Bild 1: Umsatz (Deutschland, 2011) von Industriebranchen, in denen feuerfeste Keramiken<br />

eingesetzt werden<br />

Allen diesen Industrien ist gemeinsam,<br />

dass die dort eingesetzten Thermoprozessanlagen<br />

mit feuerfesten Keramiken<br />

ausgestattet sind. Die feuerfesten Keramiken<br />

ermöglichen hohe Prozesstemperaturen<br />

<strong>und</strong> hohe Prozesseffizienz, verringern<br />

Wärmeverluste <strong>und</strong> schützen gegen chemisch<br />

korrosive Stoffe.<br />

Deutschland besitzt die größte feuerfeste<br />

Keramiken produzierende Wirtschaftsbranche<br />

Europas (Umsatz ca. 1,7 Mrd. €/a; ca.<br />

6.500 Beschäftigte) <strong>und</strong> eine der wichtigsten<br />

der Welt. Die thematische Ausrichtung der<br />

Branche Feuerfest erstreckt sich auf die<br />

Bereiche der Rohstoffwirtschaft, der Fertigung<br />

von feuerfesten Erzeugnissen <strong>und</strong> der<br />

Ausbildung zu dem Wissen <strong>und</strong> Können,<br />

auch größte Anlagen <strong>und</strong> Thermoprozessräume<br />

aufzubauen <strong>und</strong> mit den richtigen<br />

feuerfesten Systemen auszustatten.<br />

EUROPEAN CENTRE FOR<br />

REFRACTORIES<br />

Feuerfest ist ein global denkender <strong>und</strong><br />

agierender Wirtschaftszweig mit einem<br />

hohen Vernetzungsgrad. Die überwiegende<br />

Anzahl der in Deutschland operierenden<br />

Feuerfest-Produzenten <strong>und</strong> Zulieferer<br />

sind dabei im Verband der Deutschen<br />

Feuerfest-Industrie (VDFFI) zusammengefasst.<br />

In dieser Konstellation hat sich im<br />

nördlichen Rheinland-Pfalz ein europaweit<br />

einmaliges Kompetenzzentrum der feuerfesten<br />

Keramiken ausgebildet. Am Standort<br />

Höhr-Grenzhausen systematisiert das<br />

integrierte europäische Feuerfest-Zentrum<br />

ECREF (European Centre for Refractories)<br />

die Synergie zwischen Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />

Das „European Centre for Refractories“<br />

verbindet dabei die Aspekte der Bildung,<br />

Forschung <strong>und</strong> Innovation an einem<br />

77


IM PROFIL Folge 13<br />

Bild 2: Bildung, Forschung <strong>und</strong> Innovation im integrierten europäischen Feuerfest-<br />

Zentrum<br />

Standort (Bild 2). Um die Integration weiter<br />

zu stärken, haben das ECREF <strong>und</strong> der<br />

Verband der Deutschen Feuerfest-Industrie<br />

e.V. mit dem Forschungsinstitut für Anorganische<br />

Werkstoffe – Glas/Keramik –<br />

GmbH (FGK) einen neuen Institutskomplex<br />

in Höhr-Grenzhausen errichtet (Bild 3).<br />

Gemeinsam mit der Fachrichtung Werkstofftechnik<br />

der Hochschule Koblenz <strong>und</strong><br />

dem CeraTechCenter (CTC) bilden die Institute<br />

einen Schwerpunkt innerhalb des Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Forschungszentrums Keramik<br />

(BFZK).<br />

Bild 3: Neuer Institutskomplex in Höhr-Grenzhausen<br />

DIE FORSCHUNGSGEMEIN-<br />

SCHAFT FEUERFEST E.V.<br />

Bei Forschung <strong>und</strong> Innovation hat die<br />

konsequente Unterstützung von Feuerfest-Produzenten<br />

<strong>und</strong> -Anwendern einen<br />

besonderen Stellenwert. Im integrierten<br />

europäischen Feuerfest-Zentrum in Höhr-<br />

Grenzhausen führt die Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. (FGF) zusammen<br />

mit Feuerfest-Produzenten <strong>und</strong> -Anwendern<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />

durch. Insbesondere durch die Vernetzung<br />

mit Anwenderindustrien, die<br />

feuerfeste Werkstoffe einsetzen, ist die<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung anwendungs-<br />

<strong>und</strong> ergebnisorientiert. Kennzeichnend<br />

für die Arbeit der FGF ist<br />

zudem eine große Bandbreite von gr<strong>und</strong>lagenforschungsorientierter,<br />

öffentlich<br />

geförderter Gemeinschaftsforschung zwischen<br />

Produzenten <strong>und</strong> Anwendern (z. B.<br />

im Forschungsrahmenprogramm der<br />

Europäischen Gemeinschaft) bis zu bilateralen<br />

Entwicklungskooperationen auf vertraulicher<br />

Basis.<br />

Ein Arbeitsschwerpunkt der Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. liegt<br />

in der Entwicklung von Hochtemperatur-<br />

Materialprüfmethoden, die über die vorhandenen<br />

Prüfsysteme weit hinausgehen.<br />

Die immer höheren Anforderungen<br />

an feuerfeste Keramiken in den Anwenderindustrien,<br />

bei denen hohe Temperaturen,<br />

hohe mechanische Belastungen<br />

<strong>und</strong> korrosive Atmosphären zusammenkommen,<br />

verlangen neue Werkstoffe, die<br />

auf diese Anforderungen hin gezielt entwickelt<br />

werden müssen. Aussagekräftige<br />

Hochtemperatur-Materialprüfmethoden<br />

für thermophysikalische <strong>und</strong> thermomechanische<br />

Eigenschaften tragen dabei<br />

entscheidend zur Leistungsfähigkeit von<br />

feuerfesten Keramiken bei. Sie liefern<br />

zudem wertvolle Materialkennwerte zur<br />

mathematischen Simulation <strong>und</strong> Optimierung<br />

des Verhaltens feuerfester Bauteile<br />

mittels FEM, die die Werkstoffentwicklung<br />

ergänzen.<br />

In dem Themenfeld der Gas- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />

forscht die Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. zusammen mit<br />

Partnern aus thematisch benachbarten<br />

Forschungsinstituten <strong>und</strong> aus der Industrie<br />

an den Auswirkungen der Brennstoffsubstitution<br />

in großindustriellen Thermoprozessen.<br />

Dabei beeinflussen neuartige<br />

Brennstoffe die Verbrennung, die Produktqualität<br />

<strong>und</strong> die Lebensdauer der feuerfesten<br />

Auskleidungen.<br />

SEKUNDÄRBRENNSTOFFE BEI<br />

DER ZEMENTHERSTELLUNG<br />

Zur Verbesserung feuerfester Keramiken<br />

für den Einsatz in der Zementindustrie<br />

wird an der Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. zusammen mit dem Verein<br />

deutscher Zementwerke e.V. der Einfluss<br />

78 gaswärme international 2013-4


Folge 13<br />

IM PROFIL<br />

von Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen auf die<br />

Haltbarkeit der feuerfesten Auskleidung<br />

von Drehrohröfen untersucht. Bei der<br />

Zementherstellung werden beim Klinkerbrand<br />

zur Verminderung des Bedarfs an<br />

fossilen Brennstoffen in steigendem<br />

Umfang Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe wie Altreifen,<br />

Altöl, Tierprodukte, Altholz, Lösemittel,<br />

Kunststoffabfälle oder Hausmüll verwendet.<br />

Die bei ihrer Verbrennung entstehenden<br />

Aschen sind sehr verschieden<br />

<strong>und</strong> können die Haltbarkeit der feuerfesten<br />

Auskleidung in Zementdrehrohröfen<br />

nachteilig beeinflussen.<br />

Für Untersuchungen der Wechselwirkungen<br />

zwischen Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />

<strong>und</strong> feuerfesten Auskleidungen<br />

kommt bei der Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V. ein Labor-Drehtrommelofen<br />

zum Einsatz, der mit einem speziellen<br />

Erdgas-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong> ausgestattet ist<br />

(Bild 4). Mit diesem Hochleistungsbrenner<br />

können im Labor die hohen<br />

Temperaturen erreicht werden, die in<br />

industriellen Zementdrehrohröfen vorherrschen.<br />

Zudem können Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />

exakt dosiert in die<br />

Flamme eingespeist werden, sodass sie<br />

Wechselwirkungen mit dem Feuerfestmaterial<br />

<strong>und</strong> dem Klinker bei Anwendungstemperatur<br />

eingehen können (Bild 5).<br />

Für die Bewertung der Reaktionen<br />

zwischen den Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />

<strong>und</strong> der feuerfesten Auskleidung<br />

steht der Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />

e.V. eine umfangreiche Laborausstattung<br />

für chemische, physikalische,<br />

mineralogische <strong>und</strong> optische/elektronenmikroskopische<br />

Analysen zur Verfügung.<br />

Die Interpretation der Wechselwirkungen<br />

zwischen feuerfesten Keramiken<br />

<strong>und</strong> aggressiven Medien (gasförmig <strong>und</strong><br />

flüssig) wird dabei durch thermochemische<br />

Modellierungen unterstützt. Aus<br />

diesen Untersuchungen gewonnene<br />

Ergebnisse helfen den Herstellern der<br />

feuerfesten Auskleidungen, ihre Erzeugnisse<br />

hinsichtlich spezieller Beanspruchungen<br />

bei der Verbrennung von<br />

Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffen zu verbessern. Für<br />

die Zementhersteller wird die Produktion<br />

sicherer <strong>und</strong> besser planbar durch die<br />

genauere Kenntnis der Lebensdauer der<br />

feuerfesten Zustellungen.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

Bild 4: Drehtrommelofen für Klinkerbrand mit Zuführung von Sek<strong>und</strong>ärbrennstoff aschen<br />

Bild 5: Sinterzone<br />

des Drehtrommelofens<br />

beim Klinkerbrand<br />

BIOGASBEFEUERUNG IN DER<br />

GLASPRODUKTION<br />

Gemeinsam mit dem Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />

Institut Essen e.V. <strong>und</strong> der Glasindustrie<br />

(Hüttentechnische Vereinigung der Deutschen<br />

Glasindustrie e.V.) untersucht die<br />

Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V. die<br />

Voraussetzung zur Nutzung von Biogas in<br />

technischen Feuerungsanlagen, insbesondere<br />

Schmelzwannen in der Glasindustrie.<br />

Biogas wird aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

<strong>und</strong> auch aus nicht mehr anderweitig<br />

verwertbaren organischen Reststoffen<br />

erzeugt. Dadurch verhält es sich klimaneutral.<br />

Seine Nutzung unterstützt die<br />

Bemühungen der Politik zum Erreichen der<br />

Klimaschutzziele. Biogas wird durch<br />

besondere Aufbereitungstechniken gereinigt<br />

<strong>und</strong> so weit angereichert, dass es als<br />

Bioerdgas in das öffentliche Erdgasnetz<br />

eingespeist wird. Es kann nach seiner Herstellung<br />

aber auch direkt in ungereinigter<br />

Form verwendet werden. Wenn die aufwendigen<br />

Prozessschritte der Reinigung<br />

entfallen, steht mit dem Biogas ein kostengünstiger<br />

Brennstoff zur Verfügung. Damit<br />

79


IM PROFIL Folge 13<br />

Bild 6: Blick in den Brennraum des Versuchsstands für Biogas-<br />

Befeuerung von Glasschmelzwannen<br />

Bild 7: Feuerfeste Keramiken nach der Befeuerung mit Biogas<br />

nicht oder nur schwach gereinigtes Biogas<br />

zur Befeuerung von Glasschmelzanlagen<br />

verwendet werden kann, wird untersucht,<br />

welcher Art die darin enthaltenen Verunreinigungen<br />

sind <strong>und</strong> welche Auswirkungen<br />

sie auf das Schmelzaggregat, die feuerfeste<br />

Auskleidung <strong>und</strong> die Qualität der<br />

hergestellten Gläser haben.<br />

Die Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />

e.V. betreibt thermochemische Simulationen<br />

(z. B. mittels FactSage), experimentelle<br />

Untersuchungen, Werkstoffanalysen <strong>und</strong><br />

standardisierte Vergleichsmessungen zur<br />

Untersuchung des Einflusses der Verbrennung<br />

ungereinigten Biogases auf feuerfeste<br />

Produkte, die in Glasschmelzwannen<br />

eingesetzt werden. In einem Versuchsstand<br />

(Bild 6) können Feuerfestprodukte,<br />

wie sie auch in industriellen Glasschmelzanlagen<br />

eingesetzt werden, sowie Glas<strong>und</strong><br />

Gemengeproben bei etwa 1.500 °C<br />

mit schwach gereinigtem Biogas befeuert<br />

werden (Bild 7). Ausführliche Untersuchungen<br />

der eingesetzten feuerfesten<br />

Produkte <strong>und</strong> der Glas- <strong>und</strong> Gemengeproben<br />

zeigen auf, ob Anpassungen der<br />

<strong>Brenner</strong>geometrie, der Mess-, Regel- <strong>und</strong><br />

Steuerungstechnik, der Rohbiogasaufbereitung<br />

<strong>und</strong> der feuerfesten Auskleidung<br />

erforderlich sind.<br />

Autoren:<br />

Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Christian Dannert<br />

(Leiter der Forschungsstelle)<br />

Dr. rer. nat. Ralf Simmat<br />

Dipl.-Mineraloge Hartmut Wuthnow<br />

Kontakt:<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest e.V.<br />

Rheinstraße 58<br />

56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Tel.: 02624 / 9433-180<br />

www.fg-feuerfest.de<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

powered by<br />

Zielgruppe:<br />

Termin:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr) Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Ort:<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr www.atlantic-hotels.de<br />

Veranstalter<br />

80 gaswärme international 2013-4<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

jetzt online unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Effizientes Energiemanagement<br />

in zehn Schritten<br />

von Dirk Vallbracht, Mareike Klick<br />

Umwelt schützen, Energie sparen, Kosten<br />

reduzieren: Sind das Themen, die<br />

auch in Ihrem Unternehmen eine große<br />

Rolle spielen? Möchten Sie nachhaltig handeln<br />

<strong>und</strong> brauchen noch Orientierung, wie<br />

genau Sie diese Anforderung umsetzen können?<br />

Ein Energiemanagementsystem bietet<br />

Ihnen Möglichkeiten, gezielt Energiekosten<br />

zu reduzieren <strong>und</strong> die Umwelt zu schützen.<br />

Die Zertifizierung des Systems ermöglicht<br />

Ihnen, Ihre nachhaltige Strategie auch glaubhaft<br />

nach außen darstellen zu können.<br />

MACHEN SIE EINE<br />

IST-ANALYSE<br />

Wenn Sie anfangen, sich für die Implementierung<br />

eines Energiemanagementsystems<br />

zu interessieren <strong>und</strong> erste Schritte planen,<br />

fangen Sie am besten damit an, sich einen<br />

Überblick über Ihre bereits bestehende<br />

Dokumentation zu verschaffen. Dabei sollten<br />

Sie alle Informationen <strong>und</strong> Systeme<br />

erfassen <strong>und</strong> analysieren, die Bezug auf folgende<br />

Aspekte nehmen:<br />

■■<br />

vorhandene Managementsystemdokumentation,<br />

■■<br />

Konzernvorgaben mit potenziellem<br />

Bezug auf Energieeffizienz,<br />

■■<br />

Auf- <strong>und</strong> Ablauforganisation,<br />

■■<br />

rechtliche Anforderungen <strong>und</strong> Genehmigungen,<br />

■■<br />

Beschaffungsanforderungen,<br />

■■<br />

Schulungen <strong>und</strong> Trainings,<br />

■■<br />

Strategien, Politik, strategische <strong>und</strong> operative<br />

Ziele,<br />

■■<br />

Energiedatenerfassung (Eingesetzte<br />

Energien, Energieverbraucher),<br />

■■<br />

Kostenrechnung <strong>und</strong> Investitionsplanung.<br />

Generell ist zu empfehlen, sich weitestgehend<br />

auf vorhandene, bewährte Prozesse <strong>und</strong> die<br />

zugehörige Dokumentation zu stützen. Je<br />

weniger wirklich Neues geschaffen werden<br />

muss, umso einfacher gelingt die Integration<br />

des Managementsystems im Unternehmen.<br />

Sobald Sie sich einen Überblick verschafft<br />

haben, ist es wichtig eine Vergleichsmatrix<br />

anzufertigen, die die identifizierten Informationen<br />

mit dem Managementsystemmodell<br />

(z. B. ISO 50001) vergleicht <strong>und</strong> Lücken<br />

aufdeckt. Diese Vergleichsmatrix dient als<br />

Werkzeug während des gesamten Implementierungsprozesses<br />

<strong>und</strong> sollte fortlaufend<br />

aktualisiert werden. Insbesondere, wenn vorhandene<br />

Prozesse für die Abbildung des<br />

Managementsystems genutzt werden, hat<br />

diese Matrix den Zweck, Transparenz nach<br />

innen <strong>und</strong> außen zu schaffen. Bei der Erfassung<br />

der vorhandenen Prozesse, Strukturen<br />

<strong>und</strong> Dokumentation werden Unternehmen<br />

schnell an den Punkt kommen, die Grenzen<br />

<strong>und</strong> Schnittstellen des Systems definieren zu<br />

müssen. Da sich das Managementsystem<br />

idealerweise in die vorhandenen Strukturen<br />

einbettet, ist es wichtig, so früh wie möglich<br />

die organisatorischen <strong>und</strong> die technischen<br />

Systemgrenzen zu definieren.<br />

BILDEN SIE EIN ENERGIETEAM<br />

Managementsysteme leben durch Teamwork.<br />

Daher ist es besonders wichtig, dass<br />

ein Team mit der Arbeit<br />

betraut wird, das sehr<br />

sorgfältig ausgewählt<br />

wurde. Die Mitarbeiter<br />

des Teams sollten die<br />

verschiedenen Funktionen<br />

im Unternehmen<br />

mit dem größten Einfluss<br />

auf die Energieeffizienz<br />

repräsentieren<br />

(wie zum Beispiel<br />

Controlling/ Finanzen,<br />

Technik, Managementsysteme,<br />

Produktion,<br />

Einkauf). Diese Personen<br />

sollten auch eine persönliche Affinität<br />

zum Thema Energieeffizienz haben, da sie<br />

oftmals besonders motiviert sind. Dieses<br />

Team sollte zum einen den Aufbau des Systems<br />

vorantreiben <strong>und</strong> begleiten <strong>und</strong> zum<br />

anderen nach der Implementierung des Systems<br />

gemeinsam an dessen Verankerung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung im Unternehmen<br />

arbeiten.<br />

Für eine effiziente Arbeitsweise des Energieteams<br />

ist außerdem entscheidend, dass<br />

klare Arbeitsaufträge sowie mittel- <strong>und</strong><br />

langfristige Ziele definiert werden, um die<br />

Erfolge des Teams dauerhaft zu messen <strong>und</strong><br />

Verbesserungen festzustellen. Den Mitarbeitern<br />

sollten auch klare Berichtsstrukturen<br />

vorgegeben sein, um die gesamte Organisation<br />

auf dem Laufenden zu halten <strong>und</strong><br />

auch um Erfolge darzustellen.<br />

DEFINIEREN SIE IHR ENERGE-<br />

TISCHES ANSPRUCHSNIVEAU<br />

UND IHRE ZIELE<br />

Eine sogenannte Energie-Effizienz-Strategie<br />

zu definieren, ist ein zentraler Schritt auf<br />

dem Weg zu einem effizienten Energiemanagementsystem.<br />

Denn die Anwendung<br />

eines Managementsystems sollte immer<br />

4-2013 gaswärme international<br />

81


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

eine strategische Entscheidung sein, die das<br />

ganze Unternehmen mitträgt. Dabei muss<br />

diese Strategie in die Geschäftsstrategie<br />

eingeb<strong>und</strong>en sein. So ist es ganz wesentlich,<br />

das Senior Management in diesen<br />

Schritt einzubinden, um eine konsistente<br />

Durchführung des Gesamtprojekts <strong>und</strong> des<br />

Energiemanagementsystems zu gewährleisten.<br />

Für den Erfolg des Projektes <strong>und</strong><br />

des gesamten Unternehmens ist es enorm<br />

wichtig, die Unternehmensstrategie, die<br />

Unternehmenspolitik <strong>und</strong> die strategischen<br />

<strong>und</strong> operativen Ziele in Einklang zu bringen.<br />

Alle Aspekte sollten auf dasselbe Ziel<br />

einzahlen, denn nur so ist auch nachhaltig<br />

ein wirtschaftlicher Erfolg zu erreichen <strong>und</strong><br />

eine Zertifizierung sicher aufrechtzuerhalten.<br />

Insbesondere wenn das Ziel der Einführung<br />

eines Energiemanagementsystems<br />

die spätere Zertifizierung z. B. nach der DIN<br />

EN ISO 50001:2011 ist, so muss das in der<br />

Politik definierte Anspruchsniveau mit den<br />

strategischen oder zumindest mit den mittelfristigen<br />

Zielen <strong>und</strong> den dazugehörigen<br />

operativen Zielen sowie den ergriffenen<br />

Maßnahmen übereinstimmen.<br />

Generell kann man sagen, dass die Intensität<br />

<strong>und</strong> der notwendige Ressourceneinsatz<br />

zur Erreichung der selbst definierten Ziele<br />

miteinander korrelieren müssen. Die Fragestellung<br />

hierzu sollte immer sein: „Sind die<br />

von uns geplanten oder durchgeführten<br />

Maßnahmen geeignet, um unsere Ziele zu<br />

erreichen? Das bedeutet, dass der selbstdefinierte<br />

Maßstab für das eigene Handeln<br />

das Anspruchsniveau an das Managementsystem<br />

bestimmt. Selbstverständlich ist dies<br />

auch ein fortlaufender Prozess, um eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung des Systems<br />

bis hin zur Erreichung der strategischen Ziele<br />

zu bewirken.<br />

ERFASSEN SIE DIE EINGE-<br />

SETZTEN ENERGIEN UND<br />

DIE ORTE, WO SIE SIE<br />

VERBRAUCHEN<br />

Wenn Sie die ersten drei Schritte gemeistert<br />

haben, sollte die nächste Aufgabe sein, die<br />

eingesetzten Energien, aktuellen Energieverbräuche<br />

<strong>und</strong> deren Orte zu erfassen. Bei<br />

der Erstbewertung werden Ihnen sicherlich<br />

einige Mängel in Ihren vorhandenen technischen<br />

Messeinrichtungen <strong>und</strong> im effizienten<br />

Umgang mit Energie auffallen. Doch lassen<br />

Sie sich davon nicht entmutigen: Gäbe es kein<br />

Verbesserungspotenzial, wäre die Einführung<br />

eines Energiemanagementsystems doch gar<br />

nicht erforderlich! Also behalten Sie bei der<br />

Auswertung der Analyse im Hinterkopf, dass<br />

Mängel bei der Erstbewertung kein Hinderungsgr<strong>und</strong>,<br />

sondern – im Gegenteil – ein<br />

Argument für die Einführung <strong>und</strong> Zertifizierung<br />

eines Energiemanagementsystems sind.<br />

Wichtig ist anzumerken, dass es in der<br />

Regel für die Ersteinführung eines zu zertifizierenden<br />

Energiemanagementsystems<br />

nicht erforderlich ist, alle Energieverbraucher<br />

einzeln zu erfassen. Die Tiefe <strong>und</strong> Art der<br />

Erfassung richtet sich eher nach dem, was<br />

notwendig ist, um sich ein klares Bild über<br />

die Orte <strong>und</strong> Muster des Energieverbrauchs<br />

zu verschaffen.<br />

Die Praxis zeigt, dass die vorhandenen<br />

gemessenen Daten von Energieverbräuchen<br />

oft nur ein unvollkommenes Bild über die<br />

Energieeffizienz eines Unternehmens aufzeigen.<br />

Hier können nun, zumindest in der<br />

Anfangsphase, berechnete oder temporär<br />

gemessene Verbräuche <strong>und</strong> sogenannte<br />

„virtuelle Zähler“ hilfreich sein.<br />

Doch seien Sie vorsichtig bei der dauerhaften<br />

Nutzung von „virtuellen Zählern” <strong>und</strong><br />

verlassen Sie sich nicht auf Schätzungen auf<br />

Basis von temporären Messungen, Typenschildern,<br />

Tankständen etc. Für eine erste<br />

Eingrenzung können Schätzungen genutzt<br />

werden, danach sollten Sie sich aber auf tatsächliche<br />

Messungen stützen, denn für das<br />

systematische fortlaufende Management<br />

der Energieeffizienz bestehen sonst verschiedene<br />

Risiken:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Nur Daten, die Sie tatsächlich belegbar<br />

messen, können Sie dauerhaft im Blick<br />

behalten, um sie zu verbessern. Nur die<br />

Daten, die Sie auch tatsächlich beeinflussen<br />

können, sollten Sie im ersten Schritt<br />

kontinuierlich verfolgen.<br />

Sollten Sie nur mit überwiegend<br />

geschätzten Angaben arbeiten, können<br />

Sie nur schlecht konkrete Signifikanzkriterien<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für die Erfassungstiefe,<br />

Aufbau des Messsystems etc.<br />

anlegen. Denn die Weiterentwicklung<br />

der Datenbasis <strong>und</strong> Zählerstruktur ist<br />

ein erster wichtiger Schritt zur späteren<br />

Verbesserung der Energieeffizienz.<br />

Hierbei sollten sie das Pareto Prinzip<br />

berücksichtigen.<br />

Bei der Entscheidung, bei welchen Verbrauchern<br />

Sie Einzelmessungen durchführen,<br />

sollten Sie nicht nur die Größe berücksichtigen.<br />

Ein Überblickswissen über die<br />

gesamten Anlagen <strong>und</strong> Prozesse, wie zum<br />

Beispiel über die Abhängigkeiten, Fahrweisen<br />

etc., kann viel entscheidender sein.<br />

Auch Nebenanlagen können signifikante<br />

Energieverbraucher sein <strong>und</strong> oft gibt es dort<br />

„Low Hanging Fruits“, die bei den Hauptver-<br />

82 gaswärme international 4-2013


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

brauchern häufig nicht mehr vorhanden sind.<br />

Aber die Datenbasis ist dort oft sehr schlecht.<br />

Energieaudits oder -studien können eine<br />

Alternative sein, wenn eine konkrete Messung<br />

des Verbrauchs nicht sinnvoll erscheint!<br />

IDENTIFIZIEREN UND<br />

MANAGEN SIE DIE FÜR<br />

IHRE ENERGIEEFFIZIENZ<br />

„KRITISCHEN“ VERBRAUCHER<br />

UND PROZESSE<br />

Sobald Sie die Verbraucher in Ihrem<br />

Betrieb identifiziert haben, sollten Sie<br />

diese Werte schnellstmöglich analysieren<br />

<strong>und</strong> als Ergebnis die besonders kritischen<br />

Verbraucher (in Bezug auf Verbrauchshöhe<br />

<strong>und</strong> Einsparpotenzial) festlegen, deren<br />

Verbrauch Sie in Zukunft primär steuern<br />

wollen. Legen Sie auch Ziele fest, wie<br />

genau die Verbesserung in den folgenden<br />

Jahren aussehen soll. Dabei müssen<br />

die Ziele immer auf die Verbesserung der<br />

energiebezogenen Leistung Ihres Unternehmens<br />

abzielen. Die energiebezogene<br />

Leistung bezeichnet dabei die messbaren<br />

Ergebnisse in Bezug auf Energieeffizienz,<br />

-einsatz <strong>und</strong> -verbrauch.<br />

Ihre oberste Prämisse sollte sein, kontinuierlich<br />

besser zu werden. Daher sollten Sie<br />

als nächstes eine energetische<br />

Ausgangsbasis für die besonderes<br />

kritischen Verbraucher<br />

bestimmen <strong>und</strong> eine zugehörige<br />

Energieleistungskennzahl<br />

ermitteln. Sie können damit in<br />

Zukunft ihre aktuelle energetische<br />

Leistung durch einen<br />

Vergleich der energetischen<br />

Ausgangsbasis (Baseline) mit<br />

dem aktuellen Verbrauch (Energieleistungskennzahl)<br />

ermitteln.<br />

Am besten geht dies, wenn<br />

hierbei gleiche Rahmenbedingungen<br />

angenommen werden.<br />

Zum Beispiel hat die Auslastung<br />

von Anlagen meist einen großen<br />

Einfluss auf den Energieverbrauch<br />

pro produzierter Einheit.<br />

Um eine Aussage zu treffen, ob<br />

man nun wirklich effizienter<br />

mit Energie umgeht, sollten<br />

diese sogenannten Energiefaktoren<br />

als Korrekturwert mit in<br />

die Berechnung einfließen. Deshalb ist eine<br />

sorgfältige Auswahl von Energieleistungskennzahlen<br />

<strong>und</strong> deren Normierung dringend zu<br />

empfehlen.<br />

Stellen sie sicher, dass eine angemessene<br />

Balance zwischen technischen, organisatorischen<br />

<strong>und</strong> das Verhalten beeinflussenden<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

erreicht wird – ca. 50 % des vorhandenen<br />

Einsparpotenzials liegt im Verhalten <strong>und</strong><br />

in der Organisation begründet. Dies sollte<br />

sich in den Aktionsplänen widerspiegeln. Bei<br />

der Aufstellung von Aktionsplänen müssen<br />

vorab Kennzahlen definiert werden, an denen<br />

der Erfolg konkret gemessen werden kann.<br />

DEFINIEREN UND IMPLEMEN-<br />

TIEREN SIE EINEN EINFACHEN<br />

KERNPROZESS FÜR IHR ENER-<br />

GIEMANAGEMENTSYSTEM<br />

Wenn Sie ein Energiemanagement in bestehende<br />

Managementsysteme integrieren, ist<br />

in der Regel ein zusätzlicher Makroprozess<br />

ausreichend, um den übergeordneten<br />

Managementregelkreis abzubilden. Dieser<br />

individuell zu definierende Prozess ist nun<br />

das Herzstück ihres Energiemanagementsystems.<br />

Ziel ist es, mit seiner Hilfe <strong>und</strong> einem<br />

rationellen Ansatz auf diejenigen Bereiche<br />

zu fokussieren, die das beste Aufwand-Nutzen-Verhältnis<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

bieten. Bitte beachten Sie, dass es<br />

sich hier um einen Managementprozess <strong>und</strong><br />

nicht um das technische Datenmanagement<br />

im Rahmen des Energiemanagementsystems<br />

handelt. Kern des Energiemanagementsystems<br />

ist es, die richtigen Prioritäten<br />

zu setzen <strong>und</strong> nicht die Perfektionierung<br />

von Verbrauchsdatenerfassung <strong>und</strong> Auswertung,<br />

auch wenn gute Daten Voraussetzung<br />

für gute Entscheidungen sind.<br />

Achten Sie bei der Definition dieses Prozesses<br />

insbesondere auf die Kompatibilität<br />

mit vorhandenen Controlling bzw. Finanzprozessen.<br />

Da Energie oft ein wesentlicher<br />

Kostenbestandteil ist, existieren meist<br />

bereits umfangreiche Steuerinstrumente.<br />

Bauen Sie konsequent auf Vorhandenem<br />

auf, das vereinfacht die Akzeptanz <strong>und</strong><br />

schnelle Implementierung.<br />

Neben den Finanzprozessen <strong>und</strong> Systemen<br />

verfügen die technischen Bereiche<br />

oft bereits über systematische Projektmanagementstrukturen<br />

zur Umsetzung von<br />

technischen Projekten. Hier sind daher nur<br />

geringfügige Modifikationen notwendig,<br />

um dem Thema Energieeffizienz weiteres<br />

Gewicht zu geben.<br />

Quelle: Otto Junker GmbH © Susanne Dobler<br />

4-2013 gaswärme international<br />

83


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

Management-<br />

Review<br />

Interne<br />

Auditierung<br />

des EnMS<br />

VERTEILEN SIE AUFGABEN<br />

UND VERANTWORTUNGEN,<br />

SCHAFFEN SIE BEWUSSTSEIN<br />

Eine gute interne Kommunikation <strong>und</strong><br />

gründliches Training der Belegschaft sind<br />

der Schlüssel zur erfolgreichen Implementierung<br />

eines Energiemanagementsystems.<br />

Bevor Sie die Kommunikationsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Trainings entwickeln,<br />

sollten Sie eine Matrix erstellen, mit der Sie<br />

analysieren, welche Mitarbeiter welchen<br />

Einfluss auf die Energieeffizienz haben<br />

<strong>und</strong> wie groß dieser ist. Nach der Analyse<br />

der Matrix können Sie dann die Art <strong>und</strong><br />

den Umfang von notwendigen Kommunikations-,<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen<br />

individuell auf die verschiedenen<br />

Bereiche anpassen. Vergessen Sie dabei<br />

die Kontraktoren <strong>und</strong> Dienstleister nicht!<br />

Die Energiepolitik sollte ein Kernelement<br />

der Kommunikationsaktivitäten im<br />

Rahmen eines Energiemanagementsystems<br />

sein. Für den Erfolg eines Systems<br />

muss jeder Mitarbeiter die Unternehmenspolitik<br />

verinnerlichen <strong>und</strong> sich dieses Verhalten<br />

im täglichen Handeln widerspiegeln.<br />

Wenn Sie die Energiepolitik in prägnanten,<br />

kurzen Leitsätzen formulieren,<br />

erhöhen Sie die Chance, dass sie wahrgenommen<br />

wird.<br />

MANAGEN SIE DIE PROZESSE<br />

MIT EINFLUSS AUF DIE ENER-<br />

GIEEFFIZIENZ<br />

Wenn Sie sich an den Ablauf dieses Leitfadens<br />

gehalten haben, haben Sie an dieser Stelle<br />

Energiepolitik<br />

Energieplanung<br />

Einführung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

Kontrolle<br />

PDCA-Zyklus (aus: Reese, K.: DIN EN ISO 50001 in der Praxis, Vulkan-Verlag, 2012)<br />

Überwachung,<br />

Messung <strong>und</strong><br />

Analyse<br />

Nichtkonformitäten, Korrekturen,<br />

Korrektur- <strong>und</strong><br />

Vorbeugungsmaßnahmen<br />

schon viel erreicht. Sie haben ein Team aufgestellt,<br />

wissen, wo Sie momentan stehen <strong>und</strong><br />

wo Sie hin wollen <strong>und</strong> haben bereits Prozesse<br />

aufgesetzt, wie Sie die Ziele erreichen wollen.<br />

Nachdem Sie nun diese wichtige Vorarbeit<br />

geleistet haben, sollten Sie dazu übergehen,<br />

die Prozesse mit Einfluss auf Energieeffizienz<br />

gezielt zu steuern. Prüfen Sie regelmäßig die<br />

Wirksamkeit von denjenigen Abläufen <strong>und</strong><br />

Prozessen, die zu signifikanten Verlusten an<br />

Energieeffizienz führen können <strong>und</strong> lenken<br />

Sie diese im Rahmen des PDCA-Modells (Plan,<br />

Do, Check, Act; siehe Grafik oben). Nutzen Sie<br />

konsequent bereits vorhandene Systeme <strong>und</strong><br />

Lenkungsmaßnahmen, die schnell umzusetzen<br />

sind. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es gut, Veränderungen<br />

in Prozessen schrittweise in kleinen<br />

Portionen anzugehen.<br />

Neben den klassischen Produktionsprozessen<br />

sind insbesondere die Prozesse zum<br />

Einkauf von technischen Einrichtungen <strong>und</strong><br />

energierelevanten Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(inkl. dem Energieeinkauf), die<br />

Instandhaltungsprozesse <strong>und</strong> technischen Planungsprozesse<br />

im Sinne einer Verbesserung<br />

der Energieeffizienz zu steuern. Insbesondere<br />

sollte jede technisch notwendige Veränderung<br />

an einer Anlage unabhängig von ihrem<br />

Gr<strong>und</strong> (z.B. Reparatur, Neubau oder Austausch)<br />

als einmalige Chance zur Verbesserung der<br />

Energieeffizienz verstanden werden.<br />

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des<br />

Energiemanagements ist es, sicherzustellen,<br />

dass zum einen die einzuhaltenden Gesetze<br />

im Unternehmen bekannt sind <strong>und</strong> die Einhaltung<br />

sichergestellt wird <strong>und</strong> zum anderen<br />

dieses auch vom Management bewertet<br />

wird. Hierzu sollten entsprechende Prozesse,<br />

soweit nocht nicht vorhanden, implementiert<br />

werden.<br />

Eine angemessene Dokumentation des<br />

Systems ist wichtig für dessen Erfolg, doch<br />

dokumentieren Sie nur das, was notwendig<br />

ist! Das Erstellen der Dokumentation sollte<br />

nicht Selbstzweck sein, sondern eine Wert<br />

steigernde Tätigkeit.<br />

Die Dokumentation hat drei Hauptfunktionen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

1. Sie sollte Maßstab für das eigene Handeln<br />

sein, indem sie belegt, dass<br />

a. der IST-Zustand dem Soll-Zustand<br />

entspricht <strong>und</strong> keine Modifikation<br />

des Prozesse notwendig ist oder<br />

b. der Prozess im Alltag nicht angemessen<br />

ausgeführt wird. Eine<br />

Modifikation kann dann auf Basis<br />

der Dokumentation entworfen<br />

werden oder<br />

c. eine Verbesserung erreicht wurde<br />

<strong>und</strong> die Dokumentation dem aktuellen<br />

Prozess anzupassen ist.<br />

2. Sie erhalten Wissen über Ihre Organisation<br />

<strong>und</strong> deren Entwicklung.<br />

3. Mit einer angemessenen Dokumentation<br />

kann ein Unternehmen das Engagement<br />

im Bereich der Energieeffizienzsteigerung<br />

glaubhaft darstellen. Vor allem<br />

Behörden, Auditoren, Wirtschaftsprüfern,<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anderen Stakeholdern gegenüber<br />

kann so gezeigt werden, dass die<br />

jeweiligen Anforderungen erfüllt wurden.<br />

Um durch das Management der Energieprozesse<br />

eine dauerhafte Verbesserung<br />

zu erreichen, ist es für viele Unternehmen<br />

unabdinglich, die Perspektive zu wechseln.<br />

Oftmals liegt der primäre Fokus jedes Unternehmens<br />

auf sicheren Produkten, effizienter<br />

Produktion <strong>und</strong> Produktqualität. Energieeffizienz<br />

ist eher nur ein Faktor von vielen.<br />

Dabei liegen signifikante Potenziale in vielen<br />

Bereichen. Beispiele dafür sind:<br />

■■<br />

■■<br />

Die vernetzte Betrachtung des gesamten<br />

Standortes (inkl. Nachbarn) in Bezug auf<br />

Abwärme- <strong>und</strong> Wärmerückgewinnung;<br />

Der energetisch optimierten Gestaltung<br />

von Produktionsprozessen (Produktionsschritte,<br />

Produktionsreihenfolgen,<br />

Auslastung der Anlagen);<br />

84 gaswärme international 4-2013


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Der optimierte Einkauf von Anlagen,<br />

technischen Einrichtungen <strong>und</strong> Dienstleistungen;<br />

Das Hinterfragen von traditionellen<br />

branchenüblichen Praktiken (Reinigung,<br />

Instandhaltung, Temperaturen);<br />

Die verstärkte Berücksichtigung von<br />

Energieeffizienz beim Produkt- <strong>und</strong> Verpackungsdesign.<br />

Ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />

Energieeffizienz ist Voraussetzung, um diese<br />

Potenziale zu nutzen.<br />

ÜBERPRÜFEN SIE DIE EFFIZI-<br />

ENZ UND EFFEKTIVITÄT IHRES<br />

SYSTEMS<br />

Ein wichtiges Element bei der Überprüfung<br />

der Wirksamkeit ihres Energiemanagementsystems<br />

sind interne Energiemanagementaudits.<br />

Bitte beachten Sie, dass hier interne<br />

Systemaudits gemeint sind <strong>und</strong> keine<br />

Energieaudits. Ziel des Energiemanagementsystemaudits<br />

ist es, nachzuweisen, ob<br />

das System wirksam implementiert wurde<br />

<strong>und</strong> damit in der Lage ist, die gewünschten<br />

Verbesserungen in der Energieeffizienz zu<br />

erreichen. Energieaudits fokussieren auf die<br />

Ermittlung von konkreten Verbesserungspotenzialen<br />

zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> können ein wesentlicher Bestandteil<br />

eines jeden Systems sein <strong>und</strong> als Werkzeug<br />

dafür dienen, in konkreten Anlagen/ Bereichen<br />

intensiv <strong>und</strong> strukturiert Verbesserungspotenziale<br />

zu ermitteln.<br />

Interne Audits sind ein wichtiges Tool für<br />

die Überprüfung des Energiemanagementsystems.<br />

Wir empfehlen in der ersten Zeit,<br />

das interne Audit des Energiemanagementsystems<br />

nicht mit internen Audits anderer<br />

Standards zu kombinieren. Eine spezielle<br />

Fokussierung auf das Energie-Thema ist<br />

angemessen, da oft viele Bereiche von dem<br />

Managementsystem betroffen sind, die von<br />

anderen Managementsystemen bisher nicht<br />

umfassend berücksichtigt wurden.<br />

Bei der Überprüfung der Effizienz <strong>und</strong><br />

Effektivität des Systems sollten Sie immer im<br />

Hinterkopf behalten, dass Energieverbrauch<br />

Kosten verursacht <strong>und</strong> damit jede Energieeinsparung<br />

gleichzeitig eine Kostenersparnis<br />

erzielt. Damit das System effizient ist, müssen<br />

die Kosten für das Energiemanagementsystem<br />

<strong>und</strong> die Investitionen kleiner sein<br />

als die erzielte Kosteneinsparung (inkl. Steuervorteile).<br />

Einzige Ausnahme sind andere,<br />

zusätzliche Motive für ein Energiemanagementsystem,<br />

wie z. B. gesetzliche Anforderungen,<br />

gesellschaftliche Erwartungen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enerwartungen.<br />

Stellen Sie also bereits beim Aufbau des<br />

Systems sicher, dass diese Kosten-Nutzentransparenz<br />

gewährleistet ist. Um dies zu tun, empfiehlt<br />

es sich, die notwendigen Kosten für die<br />

Aufrechterhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des<br />

Systems sowie die erbrachten „zusätzlichen“<br />

Investitionen zu erfassen. Berücksichtigen Sie<br />

dies direkt beim Aufbau des Systems.<br />

Energie sparen <strong>und</strong> Prozesse optimieren<br />

DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />

Ein Leitfaden für Aufbau <strong>und</strong> Betrieb eines Energiemanagementsystems<br />

Dieses Fachbuch vermittelt erstmals das Gr<strong>und</strong>wissen für den Aufbau von<br />

Energiemanagementsystemen auf Basis der DIN EN ISO 50001.<br />

Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen von<br />

Energiemanagementsystemen <strong>und</strong> löst die DIN EN 16001 aus dem Jahr<br />

2009 ab. Neben technischen Gr<strong>und</strong>lagen der Verbrauchsmessung <strong>und</strong><br />

Energieabrechnung erfahren die Leser in kompakter, transparenter Form<br />

Methoden zur Daten erfassung <strong>und</strong> Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />

Nutzung der gewonnenen Ergebnisse. Die ergänzenden digitalen In halte bieten –<br />

gemeinsam mit dem eBook – zudem praktischen Nutzen für den mobilen Einsatz.<br />

Ein Werk für alle, die mit der Beschaffung <strong>und</strong> Bereitstellung von Energie betraut<br />

sind <strong>und</strong> sich mit der Planung sowie mit der Umsetzung von effizienzsteigernden<br />

Verfahren in Unternehmen befassen.<br />

K. Reese<br />

1. Auflage 2012, 303 Seiten in Farbe mit Datenträger (inkl. eBook), Hardcover<br />

ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />

€ 90,-<br />

Inklusive<br />

eBook<br />

auf Datenträger<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

4-2013 gaswärme international<br />

85


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Auch eine systematische Auswertung von<br />

Verlusten (Abweichung der Energieverbräuche<br />

von geplanten/zu erwartenden Verbräuchen)<br />

inkl. Fehlerursachenanalyse kann dazu<br />

beitragen, die Effizienz zu steigern. Dies ist<br />

ein oft vernachlässigtes Werkzeug.<br />

ÜBERSTEHEN SIE DAS AUDIT<br />

Wenn Sie sich entschlossen haben, Ihr<br />

Energiemanagementsystem zertifizieren<br />

zu lassen, können Sie sich vorher überlegen,<br />

ob Sie ein Pre-Assessment durchführen,<br />

indem Ihnen Bereiche aufgezeigt<br />

werden, die noch nicht den Anforderungen<br />

der Norm entsprechen. So können<br />

Sie diese Lücken noch vor dem Zertifizierungsaudit<br />

schließen.<br />

Wichtig ist, dass Sie Ihre Zertifizierungsgesellschaft<br />

sorgfältig auswählen. In der<br />

Regel hat die Geschäftsbeziehung für<br />

viele Jahre Bestand <strong>und</strong> Ihr Zertifizierer<br />

beeinflusst zu einem gewissen Teil, wie<br />

sich Ihr Managementsystem entwickelt.<br />

Verschiedene Kriterien bei der Auswahl<br />

des Zertifizierers sind denkbar:<br />

■■<br />

Hat der Zertifizierer eine klare Managementsystemphilosphie<br />

<strong>und</strong> stimmt diese<br />

mit der Ihres Unternehmens überein?<br />

■■<br />

■■<br />

Wie flexibel, k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> leistungsfähig<br />

ist der Zertifizierer?<br />

Wie ist der Ruf des Zertifizierers bei K<strong>und</strong>en,<br />

national <strong>und</strong> international?<br />

Energiemanagementsysteme sind Werkzeuge<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung.<br />

Am Anfang sind daher Zertifizierungen<br />

auch für Systeme auf Basisniveau möglich.<br />

Streben Sie vor einer Zertifizierung<br />

keine Perfektion z. B. im Datenmanagement<br />

oder in der Systemdokumentation<br />

an. So bleibt Potenzial zur Verbesserung!<br />

Angemessenheit <strong>und</strong> Relevanz einer Verbesserung<br />

sollten immer die wichtigsten<br />

Entscheidungskriterien bleiben.<br />

Die folgenden typischen Auditfeststellungen<br />

zum Energiemanagementsystem können<br />

Ihnen einen Eindruck vermitteln, auf welche<br />

Aspekte Auditoren besonderen Wert legen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Kein ausreichender Einbezug von Fremdfirmen<br />

in das System (Beurteilung des<br />

Einflusses),<br />

Intervalle, Umfang <strong>und</strong> Methoden von<br />

wiederkehrenden organisatorischen Maßnahmen<br />

werden nicht eindeutig definiert<br />

bzw. nicht konsequent umgesetzt,<br />

Fehlende oder nicht konsequente Fehlerursachenanalysen<br />

bei abweichenden<br />

Energieverbräuchen,<br />

Politik, strategische <strong>und</strong> operative Energieziele<br />

stehen nicht im Gleichgewicht<br />

mit den durchgeführten Maßnahmen,<br />

Die Methodik zur Priorisierung von Energieverbrauchen<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen wird<br />

eher als formeller Akt anstatt als Managementtool<br />

verstanden,<br />

Weiterhin Fokus auf „große“ Projekte<br />

anstatt auf „tägliche“ fragmentierte<br />

Maßnahmen,<br />

Energiemessungen <strong>und</strong> Plan zu Energiemessungen<br />

oft noch sehr „unreif“,<br />

Und die „üblichen“ Auditfeststellungen:<br />

interne Audits, Maßnahmenverfolgung,<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Dokumentenlenkung.<br />

Wenn Sie ein Managementsystem einführen<br />

wollen <strong>und</strong> sich beim Aufbau <strong>und</strong> der kontinuierlichen<br />

Verbesserung an die beschriebenen<br />

zehn Schritte halten, schaffen Sie gute<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für ein funktionierendes System.<br />

Sie können so Energie sparen, Kosten reduzieren<br />

<strong>und</strong> nachhaltig handeln.<br />

Generell sind verschiedene Faktoren für<br />

den Erfolg eines Energiemanagementsystems<br />

verantwortlich:<br />

■■<br />

Management,<br />

■■<br />

Kommunikation,<br />

■■<br />

Eigenverantwortung,<br />

■Einfachheit,<br />

■<br />

■Konzentration,<br />

■<br />

■Integration,<br />

■<br />

■Balance.<br />

■<br />

Alle Faktoren sind zu verschieden großen Teilen<br />

relevant, doch werden einzelne davon nicht<br />

kontinuierlich gesteuert, kann das ganze System<br />

bedroht sein. Daher sollten Sie die Balance<br />

dieser Aspekte immer im Fokus halten.<br />

AUTOREN<br />

Dirk Vallbracht<br />

DNV Business Assurance<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 7296-303<br />

dirk.vallbracht@dnv.com<br />

Mareike Klick<br />

DNV Business Assurance<br />

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Tel.: 0201 / 7296-225<br />

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86 gaswärme international 4-2013


GÜNTHER REUSCH<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Noch bedeutsamer als die<br />

Energieerzeugung ist das<br />

Bewusstsein für Energieeffizienz“<br />

Dipl.-Ing. Günther Reusch, ist Geschäftsführer des Unternehmens Bloom<br />

Engineering (Europa) GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Im Interview mit gaswärme<br />

international (gwi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft,<br />

technologische Herausforderungen <strong>und</strong> verrät, was seine persönliche Energiesparleistung<br />

ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />

Prognose?<br />

Reusch: Der Energie-Mix der Zukunft wird weiterhin von<br />

lokalen Gegebenheiten <strong>und</strong> der politischen Führung<br />

abhängen. Weltweit, aber besonders in Deutschland <strong>und</strong><br />

Skandinavien, werden regenerative Energien eine zunehmende<br />

Bedeutung erlangen. Leider wird Kernenergie nur<br />

in den Ländern nicht zu verdrängen sein, wo man weniger<br />

Vertrauen in die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien<br />

hat.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />

der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />

Wagen Sie ein Szenario!<br />

Reusch: Fahrzeuge werden zur Reinhaltung der Luft in<br />

den Ballungsräumen zunehmend elektrisch betrieben<br />

werden. Ob Wasserstoff oder andere alternative gasförmige<br />

Brennstoffe in Zukunft verwendet werden, hängt in<br />

erster Linie von der Entscheidung hinsichtlich der Infrastruktur<br />

ab. In weniger entwickelten Ländern wird weiter<br />

auf Benzin <strong>und</strong> Diesel zurückgegriffen werden.<br />

* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen,<br />

Verbänden <strong>und</strong> Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik <strong>und</strong> in der industriellen Wärmebehandlung<br />

spielen.<br />

4-2013 gaswärme international<br />

87


NACHGEFRAGT Folge 14<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche<br />

regenerative Energiequelle halten Sie für die mit der<br />

größten Zukunft?<br />

Reusch: Wasser <strong>und</strong> Erdwärme sollten maximal genutzt<br />

werden, wo es wirtschaftlich vertretbar ist. Wind scheint<br />

der Sonnenenergie in Deutschland den Rang abzulaufen.<br />

In südlichen Ländern halte ich allerdings die Sonnenenergie<br />

nach wie vor für die Energie der Zukunft. Wichtig ist<br />

hierfür, dass nicht nur multinationale Konzerne, sondern<br />

auch die Entwicklungsländer von dieser Energieerzeugung<br />

profitieren. Langfristig kann nur die Kernfusion<br />

einen entscheidenden Schritt nach vorne bringen.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Reusch: Als Privatperson in keine dieser Technologien<br />

wegen der Unsicherheit hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen.<br />

Als Staat würde ich gerne eine weitere<br />

Förderung der Kernfusion sehen.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Reusch: Diese Stoffe werden in Zukunft mehr anderen<br />

Verwendungen zugeführt werden als bisher. Dennoch<br />

werden sie weiterhin das Rückgrat der Energieversorgung<br />

darstellen.<br />

Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />

Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />

Reusch: Solange diese Entscheidung nur von Deutschland<br />

gefällt wird, wird sich europa- <strong>und</strong> weltweit nur<br />

wenig ändern. Der Import von Strom wird zunehmen.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />

gesellschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer Ebene ergeben,<br />

damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />

kann?<br />

Reusch: In einer Demokratie entsteht eine Energiewende<br />

nur im Bewusstsein der Menschen <strong>und</strong> folgendem<br />

gesellschaftlichen Druck. Politischer Einfluss auf<br />

weniger demokratische Staaten zur ökologischen <strong>und</strong><br />

sicheren Energiewende muss ausgeübt werden.<br />

Ihre Forderung an die B<strong>und</strong>esregierung in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Reusch: Eben diese Beeinflussung anderer Staaten <strong>und</strong><br />

die offene <strong>und</strong> konsequente Diskussion weltklimatischer<br />

Probleme auch mit den USA.<br />

Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur <strong>und</strong> das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Reusch: Interessant ist hierbei die Lösung der Infrastrukturfrage.<br />

Alternative Energien, wie Wind <strong>und</strong> Sonne, werden<br />

selten dort erzeugt, wo man die Energie abruft. Deshalb<br />

ist Energietransport <strong>und</strong> -speicherung der kritische<br />

Punkt. Bereits diskutierte Lösungen zur Einspeisung von<br />

Wasserstoff in das vorhandene Erdgasnetz führen zu<br />

einer wetterabhängigen Varianz der Zusammensetzung<br />

des Erdgases. Wegen der damit einhergehenden sicherheitstechnischen<br />

<strong>und</strong> umwelttechnischen Probleme, wie<br />

zum Beispiel der ungenauen Einstellung von Brennstoff-/<br />

Luftverhältnissen in Verbrennungsprozessen, ist eine zen-<br />

88 gaswärme international 2013-4


GÜNTHER REUSCH<br />

NACHGEFRAGT<br />

trale Methanisierung vorzuziehen. Selbst eine separate<br />

Infrastruktur für den Transport des Speichermediums ist<br />

möglicherweise günstiger als die dezentrale Notwendigkeit<br />

für viel unsichere Messtechnik zum Ausgleich wechselnder<br />

Luftbedarfe.<br />

Unabhängig von der Energieform <strong>und</strong> Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />

Reusch: Noch bedeutsamer als die geeignete Energieerzeugung<br />

ist das Bewusstsein für Energieeffizienz. Die<br />

Firma Bloom bietet regenerative <strong>Brenner</strong>systeme an, die<br />

die Forderung nach maximaler Energieeffizienz mit der<br />

Einhaltung strengster Stickoxidemissionsgrenzen erfüllen.<br />

Beide Ziele, Energieeffizienz <strong>und</strong> geringe Sek<strong>und</strong>ärschadstoffe,<br />

sind miteinander vereinbar.<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach Elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Reusch: Wegen der geringen Energieeffizienz Elektrischer<br />

Prozesswärmeverfahren ist diese nur bei fehlender<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> speziellen Prozessanforderungen von<br />

Vorteil.<br />

Der Umbau von bestehenden Systemen mit neuen <strong>Brenner</strong>technologien<br />

ist ein Treiber in der Thermoprozesstechnik.<br />

Aber auch in anderen Industrien <strong>und</strong> in Privathaushalten<br />

ist noch ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung<br />

<strong>und</strong> zum Einsatz technisch cleverer Lösungen<br />

zur Energieeffizienz vorhanden.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch in Industrie,<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Haushalt Ihrer Meinung nach verändern?<br />

Reusch: Mit der steigenden Weltbevölkerung <strong>und</strong> dem<br />

zunehmenden Entwicklungsstand der Dritten Welt wird<br />

der Energiebedarf in allen drei Bereichen weiter steigen.<br />

Die damit einhergehenden steigenden Kosten werden<br />

die Energieeffizienz weiter im Fokus halten.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

Energiemarkt?<br />

Reusch: Bloom Engineering bietet optimierte <strong>Brenner</strong>systeme<br />

für eine der energieintensivsten Industrien <strong>und</strong> kann<br />

zusammen mit den Ofenbauern einen wertvollen Beitrag<br />

zur Energieeffizienz in Ofenanlagen weltweit leisten.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Reusch: Effizienzsteigerung in Einklang mit umwelttechnischer<br />

Performance ist seit jeher das Hauptaugenmerk<br />

der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung von Bloom Engineering.<br />

„Die Investition in<br />

umwelttechnische <strong>und</strong><br />

energieeffiziente <strong>Brenner</strong>systeme<br />

lohnt sich wirtschaftlich,<br />

technologisch<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlich.“<br />

4-2013 gaswärme international<br />

89


NACHGEFRAGT Folge 14<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />

in 20 Jahren?<br />

Reusch: Eine Prognose in 20 Jahren ist schwierig abzugeben,<br />

aber Bloom Engineering wird mithilfe intensiver<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung ihren technologischen Spitzenplatz<br />

behaupten.<br />

Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres<br />

Unternehmens sein?<br />

Reusch: Die Kombination unserer Regenerativbrennersysteme<br />

mit unseren Ultra-Low-NO x -<strong>Brenner</strong>n zur optimalen<br />

Erfüllung von umwelttechnischen <strong>und</strong> energieeffizienten<br />

Zielsetzungen.<br />

Welche Herausforderungen<br />

sehen Sie auf sich zukommen<br />

(wirtschaftlich, technologisch,<br />

gesellschaftlich)?<br />

Reusch: Die Investition in<br />

umwelttechnische <strong>und</strong> energieeffiziente<br />

<strong>Brenner</strong>systeme lohnt<br />

sich wirtschaftlich, technologisch<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlich. Unsere Herausforderung ist, dieses<br />

Bewusstsein bei unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Banken zu<br />

schaffen.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung <strong>und</strong> die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Reusch: Bloom Engineering war schon immer global<br />

tätig <strong>und</strong> ist als Fachfirma bekannt in allen Teilen der Welt.<br />

Mit zunehmender Globalisierung werden höhere Anforderungen<br />

an unsere Belegschaft in puncto interkultureller<br />

Kommunikation gestellt. In Düsseldorf sind wir durch<br />

Mitarbeiter aus zahlreichen Ländern der Welt optimal<br />

aufgestellt hierfür.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Reusch: Der Markenname Bloom Engineering ist ein<br />

Zeichen an unsere K<strong>und</strong>en für Qualität, denn unser guter<br />

„Weltweit werden<br />

regenerative Energien<br />

eine zunehmende<br />

Bedeutung erlangen.“<br />

Name verpflichtet uns nicht nachzulassen im Service an<br />

unseren K<strong>und</strong>en.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Reusch: Der Fachkräftemangel ist tatsächlich hemmend<br />

für unser Geschäft. Für unsere k<strong>und</strong>enspezifischen Lösungen<br />

benötigen wir hervorragend ausgebildetes Personal,<br />

das dieser Herausforderung gewachsen ist <strong>und</strong> Spaß an<br />

der vielseitigen Mitgestaltung unserer Produkte hat.<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren <strong>und</strong> Anleger zu überzeugen?<br />

Reusch: Bloom Engineering gehört seit langer Zeit zur<br />

Sterling Industries PLC, welche eine langfristige Entwicklung<br />

unseres Geschäftsfeldes verfolgt. Durch diesen<br />

finanziellen <strong>und</strong> technologischen Rückhalt sind wir in der<br />

glücklichen Lage, unsere K<strong>und</strong>en mit Qualität, Service<br />

<strong>und</strong> Finanzstärke zu überzeugen.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern<br />

wollen?<br />

Reusch: Wir müssen uns ständig an die Anforderungen<br />

unserer K<strong>und</strong>en anpassen. Wir<br />

bemühen uns, die zukünftigen<br />

Anforderungen zu antizipieren<br />

<strong>und</strong> eine vorausschauende<br />

Anpassung unseres Unternehmens<br />

zu erwirken. Der Fokus liegt<br />

dort auf verstärktem Service am<br />

K<strong>und</strong>en, der bei zunehmender<br />

Komplexität von Steuerung <strong>und</strong><br />

Regelungssystemen vor allem<br />

hochqualifizierter <strong>und</strong> erfahrener Servicemitarbeiter<br />

bedarf.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />

im Ausland?<br />

Reusch: Bloom Engineering ist bereits weltweit vertreten<br />

<strong>und</strong> kann allen K<strong>und</strong>enanforderungen lokal begegnen.<br />

Wir nutzen diese Synergieeffekte zum Wohle unserer<br />

K<strong>und</strong>en.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />

Reusch: Als Engineering-Unternehmen haben wir neben<br />

Verwendung von ökologisch erzeugtem Strom nur wenig<br />

Anwendung für erneuerbare Energien.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare Energien?<br />

Reusch: Wir haben keine direkte Nutzungsmöglichkeit.<br />

90 gaswärme international 2013-4


GÜNTHER REUSCH<br />

NACHGEFRAGT<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />

Reusch: Wir sind Vorreiter für neue Technologien in<br />

unserem Geschäftsbereich. Es lohnt sich aber auch<br />

immer, über seinen eigenen Tellerrand hinwegzuschauen,<br />

um neue Technologien zur Verbesserung unserer<br />

Produkte einzubeziehen.<br />

Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als<br />

Privatmann?<br />

Reusch: Die Isolierung des Dachgeschosses.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />

-innen charakterisieren?<br />

Reusch: Neben einem offenen <strong>und</strong> vertrauensvollen<br />

Umgang ist mir der Freiraum des Mitarbeiters, eigene<br />

Entscheidungen treffen zu können, sehr wichtig. Für die<br />

geschäftlichen <strong>und</strong> persönlichen Belange meiner Mitarbeiter<br />

ist meine Tür immer offen.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Reusch: Fragen Sie bitte mein Umfeld, aber ich denke,<br />

Ruhe in schwierigen Situationen zusammen mit Fairness<br />

<strong>und</strong> Klarheit in der Kommunikation könnte öfter genannt<br />

werden.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Reusch: Respekt vor dem anderen, quer über Generationen,<br />

Kulturen <strong>und</strong> Zugehörigkeiten hinweg.<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht<br />

immer nur von internen <strong>und</strong> externen Herausforderungen<br />

in Anspruch genommen zu werden?<br />

Reusch: Die Balance ist wichtig, aber sehr schwierig einzuhalten.<br />

Mir hilft vor allem der Sport <strong>und</strong>, teilweise damit<br />

einhergehend, Fre<strong>und</strong>e zu treffen am besten, um abzuschalten<br />

<strong>und</strong> Kraft für die Aufgaben zu finden.<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Reusch: Privat meine Eltern. Beruflich hatte ich das Glück,<br />

von vielen ehemaligen Kollegen <strong>und</strong> ihrer Erfahrung in<br />

unterschiedlichsten Bereichen zu profitieren, ohne dass<br />

ich diese deswegen als Vorbilder bezeichnen würde.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Reusch: Ich wurde mit meinen Brüdern sehr freizügig<br />

<strong>und</strong> offen erzogen. Wichtige Werte wurden vorgelebt<br />

<strong>und</strong> nicht vorgeschrieben.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Reusch: Du bist zeitlebens dafür verantwortlich, was Du<br />

Dir vertraut gemacht hast.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts?<br />

Reusch: Internet.<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Reusch: Aufrichtigkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Reusch: Es gelingt mir eigentlich sehr gut abzuschalten,<br />

am besten in Gesellschaft <strong>und</strong> beim Sport.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Reusch: Der persönliche Umgang, Kommunikation <strong>und</strong><br />

Teamfähigkeit sind für kommende Generationen noch<br />

wichtiger als jetzt schon. Nur damit schaffen wir eine<br />

Welt mit Respekt <strong>und</strong> Frieden.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Reusch: Meine Eltern <strong>und</strong> der Austausch mit vielen<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartnern weltweit.<br />

Auf was können Sie ganz <strong>und</strong> gar nicht verzichten?<br />

Reusch: Auf meine Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Reusch: Frieden.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante <strong>und</strong><br />

offene Gespräch.<br />

ZUR PERSON<br />

Dipl.-Ing. Günther Reusch<br />

Geb. 20.07.1963 in Boppard am Rhein<br />

verheiratet<br />

Studium<br />

1982 – 1991: Maschinenbaustudium an der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Schwerpunkt Verfahrenstechnik<br />

Berufliche Laufbahn<br />

1992 – 2001: Project/ Sales Engineer der KEU GmbH in Krefeld<br />

2001 – 2006: Sales <strong>und</strong> Marketing Manager bei der PCC Sterling Ltd.<br />

in Düsseldorf<br />

2006 – 2012: Senior Inhouse Consultant bei der GEA AG in Bochum<br />

seit 2012:<br />

Geschäftsführer der Bloom Engineering (Europa) GmbH in<br />

Düsseldorf<br />

4-2013 gaswärme international<br />

91


AUS DER PRAXIS<br />

Effektives Energiemanagement erfordert<br />

präzise Analysedaten<br />

Energiewende, EnEV, EEG – der Strombereich<br />

war der Vorreiter in Sachen Effizienz,<br />

Einsparungen <strong>und</strong> Ökologie. Doch<br />

auch bei anderen Energieträgern wie Öl<br />

<strong>und</strong> Gas sucht die Industrie inzwischen verstärkt<br />

nach Optimierungspotenzialen. Für<br />

ein funktionierendes Energiemanagement<br />

– ganz zu schweigen von staatlichen Subventionen<br />

– ist allerdings ein umfassender<br />

Datenbestand erforderlich, um eventuelle<br />

Einsparmaßnahmen überhaupt bewerten<br />

zu können. Wo bisher grob geschätzt<br />

wurde, muss jetzt der konkrete Verbrauch<br />

einzelner Anlagen festgestellt werden. Die<br />

Hanomag Lohnhärterei Unternehmensgruppe<br />

hat daher vor Kurzem ihre Öfen mit<br />

speziellen Gaszählern ausgerüstet, mit<br />

denen die notwendigen Werte je nach<br />

Situation ermittelt werden können, vom<br />

stündlichen bis zum Wochenbedarf. Die<br />

Möglichkeiten, die sich durch die exakte<br />

Messung ergeben, schaffen eine Win-Win-<br />

Situation für Industriebetriebe <strong>und</strong> die<br />

Bild 2: Installation über Bypass-Leitung<br />

Bild 1: Ofenlinie befeuert mit Erdgas (Quelle: Hanomag Härtecenter GmbH)<br />

Umwelt, denn jeder eingesparte Kubikmeter<br />

Gas verringert nicht nur die Prozesskosten,<br />

sondern auch den CO 2 -Ausstoß.<br />

Wärmebehandlungen von Stahl- <strong>und</strong><br />

Aluminiumbauteilen sind die Kernkompetenz<br />

der Hanomag Lohnhärtereibetriebe:<br />

Durch spezifische Erhitzungs- <strong>und</strong><br />

Abkühlungsverfahren werden an den<br />

verschiedenen Standorten der Gruppe<br />

nach K<strong>und</strong>envorgaben genau definierte<br />

Materialeigenschaften erzeugt. Mit Erdgas<br />

befeuerte Ofenanlagen zählen daher<br />

zu den wichtigsten Produktionsmitteln,<br />

ihr Gasverbrauch wurde jedoch bislang<br />

nicht einzeln gemessen (Bild 1). Stattdessen<br />

wurde der Gesamtverbrauch anhand<br />

eines internen Verteilungsschlüssels auf<br />

die verschiedenen Öfen aufgeteilt. Als<br />

die Unternehmensgruppe entschied, ein<br />

Energiemanagementsystem nach ISO<br />

50001 einzuführen, wurde diese gängige<br />

Praxis allerdings zum Problem, da sich<br />

nicht nachweisen ließ, ob der Verteilungsschlüssel<br />

die tatsächlichen Werte<br />

widerspiegelte.<br />

EXAKTE DURCHFLUSS-<br />

MESSUNG FÜR EINZELNE<br />

ÖFEN UND VERSCHIEDENSTE<br />

MEDIEN<br />

Die Kontrolle, wie sich Verfahrens- oder<br />

Anlagenveränderungen auf den Energiebedarf<br />

auswirken, ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der ISO-Norm. Anhand der<br />

Plan-Do-Control-Act-Methode (PDCA) soll<br />

so ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

erreicht werden. Um die dafür notwendigen<br />

Verbrauchsdaten zu erheben,<br />

ließ Hanomag Anfang 2013 die Hauptverbraucher<br />

an den Standorten Berlin, Gevelsberg<br />

<strong>und</strong> Gommern mit elektronischen<br />

Gaszählern ausstatten. An insgesamt 24<br />

Öfen wurde ein sogenannter TotalMeter<br />

installiert, ein vorkalibrierter, elektronischer<br />

Durchflussmesser (Bild 2).<br />

Die Geräte, die in Deutschland von<br />

Avion Europa vertrieben werden, nutzen<br />

statt mechanischer Zähl-Rädchen das Prinzip<br />

der Differenzdruck-Durchflussmessung.<br />

Dabei wird das durchströmende Gasvolumen<br />

anhand der Druckunterschiede in<br />

92 gaswärme international 2013-4


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 3: TotalMeter mit LED-Display<br />

einer speziellen Bypass-Leitung ermittelt.<br />

Eine programmierbare Alarmfunktion<br />

warnt je nach Konfiguration, wenn die<br />

Durchflussrate im Vergleich zur Standardmenge<br />

zu sehr steigt oder abnimmt.<br />

Zudem ist die Technik sehr robust <strong>und</strong><br />

eignet sich für eine große Bandbreite von<br />

Medien. So lassen sich damit nicht nur<br />

Gase wie Erdgas, Stickstoff, Methan oder<br />

Sauerstoff messen, sondern auch Flüssigkeiten<br />

wie Wasser oder Methanol. Auch<br />

das mögliche Druckspektrum ist weit<br />

gefasst. Da für sehr hohe Eingangsdrücke<br />

Modelle mit integrierten Differenzdruckminderern<br />

hergestellt werden, kann ein<br />

Maximalbereich von 0,3 bis 20 bar verarbeitet<br />

werden.<br />

ZENTRALE DOKUMENTATION<br />

UND AUSWERTUNG ALLER<br />

MESSDATEN<br />

Der erfasste Durchfluss seit dem letzten<br />

Zähler-Reset wird direkt am Gerät gut lesbar<br />

auf einem LED-Display angezeigt,<br />

sodass der Gasbedarf für jeden einzelnen<br />

Ofen greifbar wird (Bild 3). Auch kann über<br />

die Möglichkeit, den Zähler jederzeit<br />

zurückzusetzen, beispielsweise gezielt der<br />

Gasverbrauch pro Charge festgestellt werden,<br />

etwa um Kosten besser kalkulieren zu<br />

können.<br />

Auch die Vernetzung des TotalMeter<br />

mit einem Softwarepaket ist möglich:<br />

Über einen skalierbaren 4 bis 20 mA Ausgang<br />

zur Fernüberwachung sowie über<br />

eine Schnittstelle mit Modbus RTU-Protokoll<br />

lassen sich die Messdaten an einen<br />

Rechner übertragen, wo sie dokumentiert<br />

<strong>und</strong> historisiert werden. Dadurch<br />

muss nicht mehr zu festen Zeiten abgelesen<br />

werden, stattdessen kann aus den<br />

gespeicherten Werten der Verbrauch<br />

über jeden beliebigen Zeitraum abgefragt<br />

werden. Alle Zähler lassen sich so<br />

separat aber zentral erfassen <strong>und</strong> kontrollieren.<br />

Selbst die direkte Übertragung<br />

an andere Standorte, wie eine entfernte<br />

Firmenzentrale, oder in andere Programme,<br />

wie ein Energiemanagementsystem,<br />

ist damit möglich. In der Software<br />

können daneben auch individuelle<br />

Gaspreise hinterlegt werden, wodurch<br />

mit dem Verbrauch gleichzeitig die Kosten<br />

errechnet werden.<br />

Darüber hinaus kann der Zähler durch<br />

den Einbau eines zusätzlichen Sensors<br />

dahingehend erweitert werden, dass er<br />

zusammen mit dem Gas- auch den Stromverbrauch<br />

einer Ofenanlage erfasst. Über<br />

die Eintragung des Strompreises pro kWh<br />

im Softwaresystem lassen sich dann auch<br />

diese Kosten berechnen <strong>und</strong> analysieren.<br />

Dadurch erhält der Betreiber eine Gesamtübersicht<br />

über alle Energieverbräuche der<br />

einzelnen Öfen.<br />

Kontakt:<br />

Avion Europa GmbH & Co. KG<br />

Hagen<br />

Tel.: 02331 / 396345-0<br />

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4-2013 gaswärme international


AUS DER PRAXIS<br />

Kraft-Wärme-Kopplung neu definiert<br />

Bild 2: <strong>Brenner</strong> mit vorgeschaltetem<br />

Mikro-Gasturbinensystem<br />

Bild 1: Funktionsweise der Mikro-KWK-Anlage<br />

Die Saacke GmbH geht mit einer effizienten<br />

Kombination aus Mikro-Gasturbine<br />

<strong>und</strong> Feuerungsanlage neue Wege bei der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit hohen<br />

Wirkungsgraden von über 90 %. Die sogenannte<br />

Mikro-KWK ist die lohnende <strong>und</strong><br />

zukunftsweisende Technologie für Unternehmen,<br />

die über Wärmeerzeuger verfügen<br />

<strong>und</strong> einen hohen Elektro- <strong>und</strong> Dampfbedarf<br />

besitzen; aber genauso für Kommunen<br />

<strong>und</strong> Gemeinden. Mit dieser Technologie<br />

trägt das Unternehmen dazu bei, Energie<br />

ressourcenschonend <strong>und</strong> emissionsarm<br />

zu erzeugen (Bild 1). Die Einheit ist wartungsarm,<br />

flexibel einsetzbar <strong>und</strong> erhöht so<br />

die Unabhängigkeit bei der Stromgewinnung.<br />

Laut B<strong>und</strong>esregierung sind die Effizienztechnologien<br />

ein entscheidender Baustein<br />

der Energiewende. Bis 2020, so das<br />

feste Ziel, soll der KWK-Anteil an der deutschen<br />

Stromerzeugung auf 25 % wachsen.<br />

KWK: STUDIEN BELEGEN<br />

ENORME POTENZIALE<br />

Seit einigen Jahren stagniert der KWK-<br />

Anteil bei ca. 15 %, obwohl dem Einsatz aus<br />

technischen Gesichtspunkten nichts im<br />

Wege steht. Eine Ursache: Viele mittelständische<br />

Betriebe sind zum Teil verunsichert<br />

oder nicht genügend über die ökologischen<br />

<strong>und</strong> ökonomischen Vorzüge informiert.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Kraftwerken, wird bei der KWK die bei der<br />

Stromerzeugung anfallende Wärme nicht<br />

in die Luft geblasen oder in Flüsse geleitet,<br />

sondern mittels Wärmeerzeugern für<br />

industrielle Prozesse genutzt. Diese Einsparungen<br />

würden die deutsche Wirtschaft<br />

laut B<strong>und</strong>esverband Kraft-Wärme-Kopplung<br />

e.V. unabhängiger von Energieimporten<br />

machen. Etwa 25.000 Industriekesselanlagen<br />

gibt es hierzulande – ein enormes<br />

KWK-Potenzial, das eine im Auftrag der<br />

B<strong>und</strong>esregierung erstellte Studie auf<br />

351 Mrd. kWh taxiert. Das entspricht knapp<br />

60 % der gesamten heutigen Stromerzeugung.<br />

Gleichzeitig könnten 328 Mrd. kWh<br />

Nutzwärme produziert werden – ein Drittel<br />

des heutigen Bedarfs.<br />

Das Bremer Unternehmen Saacke hat<br />

dieses Potenzial erkannt <strong>und</strong> erweitert<br />

seine Erfahrungen bei <strong>Brenner</strong>n für Gasturbinenabgase<br />

(GTA) auf den Leistungsbereich<br />

der Mikro-KWK. Die Anlage<br />

besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten:<br />

Der <strong>Brenner</strong>baureihe vom Typ<br />

DD(Z)G-GTM mit maximalen Feuerungsleistungen<br />

von 1,5 bis 20 MW wird ein<br />

Mikro-Gasturbinensystem der Firma<br />

Capstone vorgeschaltet, das parallel zur<br />

Stromerzeugung thermische Energie<br />

erzeugt (Bild 2). Diese wird in der nachgeschalteten<br />

Feuerungsanlage vollständig<br />

<strong>und</strong> primärenergiemindernd umgesetzt.<br />

Der DD(Z)G-GTM ist einsetzbar an Wärmeerzeugern<br />

wie etwa Dampf- <strong>und</strong> Heißwasserkesseln<br />

sowie Brennkammern <strong>und</strong><br />

Thermalölerhitzern. Durch diese Kombination<br />

erfolgt eine direkte Nutzung der<br />

Turbinenabgase. Im Ergebnis wird so ein<br />

hoher Gesamtwirkungsgrad – elektrisch<br />

<strong>und</strong> thermisch – von über 90 % an der<br />

Turbine erreicht, während herkömmliche<br />

Kraftwerke durchschnittlich lediglich<br />

38 % erzielen. Mittels Efficiency Monitor<br />

ermittelt Saacke die optimale Anlagenlast<br />

für die K<strong>und</strong>en. Bei dieser individuellen<br />

Ist-Analyse spielt die Kombination von<br />

Faktoren wie der Strom- <strong>und</strong> Wärmebedarf,<br />

das Verhältnis von Einspeisung zu<br />

Eigennutzen oder die Kosten für 1 kWh<br />

Strom <strong>und</strong> Gas eine entscheidende Rolle.<br />

94 gaswärme international 2013-4


AUS DER PRAXIS<br />

GESETZLICHE FÖRDERUNG<br />

UND BESONDERE FLEXIBILI-<br />

TÄT DER ANLAGE<br />

Was viele Unternehmen nicht wissen: Der<br />

Einsatz von KWK wird b<strong>und</strong>esweit gefördert.<br />

Derzeit werden bis zu 5,41 Cent/kWh<br />

des erzeugten Stroms vergütet – ganz<br />

unabhängig davon, ob er ins Netz eingespeist<br />

oder selbst genutzt wird. Dank der<br />

gesetzlichen Förderung amortisiert sich<br />

die Anlage bereits nach zwei bis drei Jahren<br />

<strong>und</strong> selbst ohne Förderung wäre dies<br />

nach spätestens vier Jahren der Fall. Die<br />

kompakte Einheit zeichnet sich zudem<br />

durch ihre Flexibilität aus: Die Gasturbinen<br />

sind kaskadierbar. Bis zu fünf Exemplare<br />

lassen sich parallel nutzen. Fällt eine Turbine<br />

aus, arbeiten die anderen weiter –<br />

auch bei einem Netzausfall, sofern das System<br />

als unterbrechungsfreie Versorgung<br />

ausgelegt ist. An der Turbine eignen sich<br />

alle Standardbrennstoffe für den Betrieb.<br />

Zusätzlich können am <strong>Brenner</strong> auch Sonderbrennstoffe<br />

wie Biogas genutzt werden.<br />

Darüber hinaus sorgen Einbau <strong>und</strong><br />

Inbetriebnahme für geringstmögliche Stillstandzeiten.<br />

Die Implementierung der<br />

Mikro-KWK dauert im Regelfall drei<br />

Wochen <strong>und</strong> lässt sich somit in typische<br />

Revisionszeiten wie Sommer- oder Winterferien<br />

legen. Mit optimaler Last läuft die<br />

Anlage dann bis zu 40.000 Betriebsst<strong>und</strong>en,<br />

bevor eine innere Revision der Turbine<br />

empfohlen wird.<br />

Die geringe Emissionsfracht in dem<br />

18 %igen O 2 -Anteil im Abgasstrom der Turbine<br />

unterschreitet mit 18 mg/Nm 3 Stickoxid<br />

(NO X ) <strong>und</strong> weniger als 50 mg/Nm 3 Kohlenstoffmonoxid<br />

(CO) die gesetzlichen Vorgaben<br />

deutlich.<br />

Kontakt:<br />

Saacke GmbH<br />

Bremen<br />

Tel.: 0421 / 6495-0<br />

info@saacke.de<br />

www.saacke.com<br />

Referenzen der industriellen<br />

Verbrennungstechnik<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Handbuch der <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen | <strong>Brenner</strong>techniken | Anwendungen<br />

Die zweite Auflage dieses Werks erscheint farbig illustriert <strong>und</strong> wurde umfassend<br />

überarbeitet, um den aktuellen Stand der Technik wiederzugeben. Die Leser bekommen<br />

einen detaillierten Überblick über theoretische Gr<strong>und</strong>lagen, Feuerungskonzepte,<br />

Schadstoffbildung, Wärmerückgewinnung <strong>und</strong> wesentliche Bauarten.<br />

Für jeden, der beruflich mit der Befeuerung von Industrieöfen zu tun hat, ist dieses<br />

Buch mit seiner Informationsfülle ein unersetzliches Nachschlagewerk. Das Buch<br />

ist wahlweise mit Zusatzmaterial auf CD-ROM oder optional mit Zusatzmaterial<br />

<strong>und</strong> komplettem eBook auf DVD erhältlich.<br />

Hrsg.: J. G. Wünning / A. Milani, 2. Auflage 2011, 286 Seiten mit CD-ROM oder DVD (inkl. eBook),<br />

Hardcover<br />

4-2013 gaswärme international<br />

95


TECHNIK AKTUELL<br />

Ökotechnologie: Sauberer Brennstoff nach Bedarf<br />

Mit der Technologie dyomix lässt<br />

sich ein aus Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff<br />

bestehendes CO 2 -freies Brenngas<br />

zur Flammenerzeugung herstellen. Diese<br />

Ökotechnologie ermöglicht es, die komplette<br />

Menge an Gas zu erzeugen, die zur<br />

Nutzung einer Flamme in einem Lötprozess<br />

erforderlich ist. Das aus Wasserstoff <strong>und</strong><br />

Sauerstoff bestehende Gasgemisch wird in<br />

Echtzeit <strong>und</strong> je nach Bedarf vor Ort erzeugt.<br />

Es wird automatisch an den Gasbedarf des<br />

Lötprozesses angepasst <strong>und</strong> brennt bei<br />

Temperaturen von über 2.500 °C.<br />

Da die Lagerung von Druckgas entfällt,<br />

verringern Anwender das Risikopotenzial<br />

ihrer Anlagen <strong>und</strong> reduzieren ihren logistischen<br />

Aufwand. Außerdem verfügen<br />

sie dauerhaft über einen sauberen <strong>und</strong><br />

effizienten Brennstoff vor Ort. Aufgr<strong>und</strong><br />

der physikalisch-chemischen Vorteile des<br />

Wasserstoffs, bietet die Technologie eine<br />

Oxy-Combustion, die sich sowohl durch<br />

Leistungsstärke als auch durch Standardisierung<br />

(festes Redox-Paar zur Kontrolle<br />

der Oxidation) auszeichnet. Die Wasserstoffflamme<br />

ermöglicht eine hohe Feuerungsqualität<br />

<strong>und</strong> -effizienz. Die Geräte<br />

sind kompakt, mobil, leicht zu bewegen<br />

<strong>und</strong> schnell zu installieren. Die Technologie<br />

zeichnet sich durch einen niedrigen<br />

Geräuschpegel aus, eine ungefährliche<br />

Lichtemission sowie einen geringen Kohlenmonoxid-Gehalt.<br />

Mithilfe der Ökotechnologie<br />

werden die durch das Löten verursachten<br />

CO 2 -Emissionen um 92 % gesenkt.<br />

Die von Bulane hergestellten Geräte<br />

eignen sich für Unternehmen, die Industriegase<br />

einsetzen. Das Angebot richtet<br />

sich hauptsächlich an Spezialisten aus<br />

dem Bereich Flammlöten, Hersteller von<br />

kälte- <strong>und</strong> lufttechnischen Ausstattungen,<br />

Wärmepumpen <strong>und</strong> elektrischen Geräten<br />

sowie an Kraftfahrzeugausrüster.<br />

Bulane<br />

www.bulane.fr<br />

Neuer Gasanalysator für NO x <strong>und</strong> O 2<br />

N O X- <strong>und</strong> O 2 -Messungen zu kombinieren<br />

ist die Mindestanforderung an ein<br />

Continuous-Emissions-Monitoring-System<br />

(CEMS). Dies ermöglicht ein einfaches <strong>und</strong><br />

kosteneffizientes Konzept, um gesetzliche<br />

Anforderungen zu erfüllen, da einige Länder<br />

eine spezielle NO X -Abgabe für Emissionsbelastungen<br />

erheben. SCR-Systeme (Selective<br />

Catalytic Reduction) sind ein weiteres<br />

Beispiel zur Nutzung dieser Lösung.<br />

Eco Physics offeriert nun ein solches kompaktes<br />

System, ohne auf analytische Präzision<br />

zu verzichten. Erreicht wird dies durch<br />

Nutzung der Referenz-Technologien: Chemilumineszenzdetektion<br />

(CLD) zur Messung<br />

von Stickoxiden <strong>und</strong> eine paramagnetische<br />

Zelle zur Bestimmung der Sauerstoffwerte.<br />

Diese Messmethoden stehen für einen<br />

dynamischen Messbereich, hohe Genauigkeit,<br />

Linearität <strong>und</strong> eine hohe Zuverlässigkeit.<br />

Das neue Gerät, der NO X O X – Analysator CLD<br />

60 O X, basiert auf der bewährten CLD 60-<br />

Serie ergänzt durch eine zeitgemäß moderne<br />

graphische Anwenderschnittstelle. Der<br />

farbige Touchscreen zeigt aktuelle Messdaten<br />

oder vollständige Aufzeichnungen.<br />

Online-Kurven stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />

Eine umfangreiche Datenspeicherung<br />

sowie einfache Anbindungsmöglichkeiten<br />

gehören zudem zum Leistungsumfang.<br />

Frontseitige USB-Anschlüsse ermöglichen<br />

die Datenübernahme auf einen externen<br />

Speicher (z. B. USB-Stick) oder den Anschluss<br />

einer PC-Maus. Eine HDMI-Buchse bietet die<br />

Anschlussmöglichkeit eines größeren Bildschirmes<br />

oder eines Beamers. Per Ethernet-<br />

Anschluss steht Nutzern der Zugang zu<br />

einem lokalen Netzwerk (LAN) offen.<br />

Eco Physics GmbH<br />

www.ecophysics.de<br />

96 gaswärme international 4-2013


TECHNIK AKTUELL<br />

Kompakte Prozessregler für Widerstandsthermometer<br />

<strong>und</strong> Thermoelemente<br />

Für einfache Applikationen braucht der<br />

Anwender in vielen Fällen keine komplexen<br />

Prozessregler. Ein Kompaktgerät der<br />

neuen Jumo Quantrol-Reglerserie mit Basisfunktionen<br />

<strong>und</strong> einfacher Bedienung ist hier<br />

besser geeignet. Bedient werden die Geräte<br />

über vier frontseitige Tasten mit definiertem<br />

Druckpunkt. Der universelle Analogeingang<br />

für Widerstandsthermometer, Thermoelemente<br />

oder Strom-/ Spannungssignale ist<br />

frei programmierbar. Soll- <strong>und</strong> Istwert sowie<br />

alle Parameter werden über zwei Sieben-<br />

Segment-LED-Displays (rot/grün) mit ein<br />

oder zwei Nachkommastellen dargestellt.<br />

Die Werte können wahlweise in °C oder in<br />

°F angezeigt werden. Je nach Format stehen<br />

bis zu fünf Relaisausgänge mit einer Schaltleistung<br />

von 3 A / 230 V zur Verfügung. Über<br />

gelbe LEDs wird die Schaltstellung der Relais<br />

angezeigt, denen unterschiedliche Alarmfunktionen<br />

zugeordnet werden können. Ein<br />

analoger Ausgang 0...10 V oder 0(4)...20 mA<br />

lässt sich zur Ansteuerung von Ventilen oder<br />

Thyristor-Leistungsstellern nutzen. Mit dem<br />

Binäreingang kann die Bedienung <strong>und</strong> Einstellung<br />

der Quantrol-Geräte abgestuft verriegelt,<br />

eine Rampe oder Timer aktiviert bzw.<br />

die Selbstoptimierung gestartet werden.<br />

Die neue Quantrol-Serie wird in den drei<br />

DIN-Formaten 48 mm x 48 mm, 48 mm x<br />

96 mm <strong>und</strong> 96 mm x 96 mm angeboten.<br />

Über die serielle Schnittstelle RS485 ist eine<br />

Anbindung an übergeordnete Systeme bzw.<br />

Geräte möglich. Alternativ zur frontseitigen<br />

Bedienung kann der Anwender die Regler<br />

via Setup-Programm <strong>und</strong> USB-Schnittstelle<br />

programmieren. Der Regler benötigt während<br />

der Programmierung keine zusätzliche<br />

Spannungsversorgung, sondern wird via<br />

USB-Schnittstelle gespeist. Wie alle Jumo-<br />

Regler ist auch die Quantrol-Serie mit der<br />

bewährten Selbstoptimierung ausgestattet.<br />

Die Versorgungsspannung beträgt wahlweise<br />

AC 110...240 V oder AC/DC 20…30 V. Alle<br />

Geräte haben eine cULus-Zulassung.<br />

Jumo GmbH<br />

www.jumo.de<br />

Neuer Infrarot-Temperaturschalter mit integrierter Bedieneinheit<br />

Die neuen Infrarot-Temperaturschalter der<br />

Serie CellaSwitch, die Keller MSR vorstellt,<br />

zeichnen sich im Unterschied zu den bisher<br />

am Markt verfügbaren Geräten durch eine<br />

integrierte Bedieneinheit mit Display <strong>und</strong> Tastern<br />

aus. Damit bieten sie großen Bedienkomfort<br />

bei der Einstellung der Schalttemperatur.<br />

Zudem ist es vor Ort möglich, die Betriebsbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Schaltfunktion des Sensors zu<br />

überprüfen. An der Anzeige kann die Differenz<br />

zwischen der Objekttemperatur <strong>und</strong> der eingestellten<br />

Schaltschwelle abgelesen werden.<br />

So lässt sich erkennen, ob die Messung durch<br />

Dampf, Staub oder eine verschmutze Linse<br />

beeinflusst wird.<br />

Der CellaSwitch ist mit zwei unabhängig<br />

arbeitenden, über die Taster einstellbaren<br />

Schaltkontakten ausgestattet, die als Öffner<br />

oder Schließer betrieben werden können.<br />

Damit lassen sich sowohl Temperaturgrenzwerte<br />

als auch Temperaturbereiche überwachen.<br />

Ein Testeingang erlaubt die Überprüfung<br />

der Schaltfunktion im laufenden Betrieb auch<br />

ohne heißes Objekt. Zudem kann der Bediener<br />

über das Display diagnoserelevante Funktionen<br />

wie eine Überlastung der Ausgänge<br />

oder Übertemperatur im Sensor ablesen.<br />

Eine hochwertige, antireflexbeschichtete<br />

Linse schafft die Voraussetzung für exakte<br />

Messergebnisse. Die optische Auflösung ist<br />

so hoch, dass sich auch kleine Objekte erfassen<br />

lassen bzw. der Sensor in größerer Entfernung<br />

montiert werden kann. Das spritzwassergeschützte<br />

Edelstahlgehäuse <strong>und</strong> die<br />

sehr hohe Schock- <strong>und</strong> Vibrationsfestigkeit<br />

erhöhen die Robustheit des Sensors.<br />

Die CellaSwitch-Serie umfasst drei Sensoren<br />

für die Temperaturbereiche 50 – 500 °C,<br />

250 – 1250 °C <strong>und</strong> 350 – 1350 °C. Zwei Sensoren<br />

sind als Kompaktgerät <strong>und</strong> der dritte<br />

Sensor mit Lichtleiter <strong>und</strong> getrenntem<br />

optischen Messkopf verfügbar.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird die Geräteserie mit<br />

Zubehörteilen wie Axialluftdüse, Kühlmantel,<br />

justierbarer Winkel, Umlenkspiegel<br />

<strong>und</strong> Wärmefalle.<br />

Zu den typischen Anwendungsbereichen<br />

der neuen Infrarot-Schalter gehören<br />

die Positionsbestimmung von Brammen<br />

oder Walzgut in Stahlwerken, die Detektion<br />

des Gießspiegels in Gießereianlagen<br />

oder die Steuerung von Schweißbrennern.<br />

In der Glas- <strong>und</strong> Keramikindustrie schließlich<br />

überwachen <strong>und</strong> zählen Temperaturschalter<br />

u. a. den Auswurf von Produktionsteilen.<br />

Keller HCW GmbH – Division MSR<br />

www.keller-msr.de<br />

4-2013 gaswärme international<br />

97


TECHNIK AKTUELL<br />

Ablese-App für mobilen Metallanalysator<br />

Für das aktuelle Modell des Spectrotest,<br />

den leistungsstärksten mobilen Metallanalysator<br />

im Programm, bietet Spectro mit<br />

Spectro MMA eine neue kostenlose Ablese-<br />

App für iPhone, iPod touch <strong>und</strong> iPad von<br />

Apple. Damit gewinnt das Arbeiten mit dem<br />

Mobilspektrometer zusätzlich an Komfort.<br />

Konzipiert ist das Spectrotest für präzise<br />

Elementanalysen sowie schnelle Werkstoffidentifikation<br />

in der Metallerzeugung, der<br />

Metallverarbeitung <strong>und</strong> im Metallrecycling.<br />

Dafür ist das Gerät in einem leichten, aber<br />

robusten Transportwagen untergebracht.<br />

Besonders von den Anwendern geschätzt<br />

wird der 4 oder 8 m lange Schlauch, der die<br />

Messsonde mit dem Gerät verbindet <strong>und</strong> so<br />

beispielsweise den Qualitätskontrolleuren bei<br />

der Arbeit ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit<br />

bietet. Das Gerät verfügt zudem über<br />

ein 15 Zoll großes Display, mit dem sich die<br />

Messergebnisse auch aus größerer Distanz<br />

gut ablesen lassen. Bei manchen Anwendungen<br />

ist eine freie Sicht auf das Display jedoch<br />

nicht immer möglich. Um den<br />

Anwendern Laufwege zurück<br />

zum Gerät zu ersparen, hat das<br />

Unternehmen die App Spectro<br />

MMA entwickelt. Sie überträgt<br />

die Messergebnisse der Sonde<br />

über W-LAN an iPhone, iPod<br />

touch oder iPad von Apple.<br />

Das Spectrotest verfügt selbst<br />

über einen W-Lan Adapter. Es<br />

wird eine Direktverbindung<br />

zwischen den Geräten aufgebaut,<br />

vor Ort muss daher<br />

kein Funknetz installiert sein. Zusätzlich<br />

zeigt die App dem Anwender wichtige<br />

Geräteparameter an <strong>und</strong> informiert diesen<br />

je nach Arbeitsmodus zum Beispiel, wenn<br />

Werkstoffvorgaben nicht eingehalten wurden.<br />

Der Anwender kann über die App auch<br />

Probennummern vergeben <strong>und</strong> spart damit<br />

weitere Laufwege zurück zum Analysegerät.<br />

Die Spectro MMA App steht im App Store<br />

von Apple kostenlos zur Verfügung. Neben<br />

der App bietet das Unternehmen auch eine<br />

webbasierte Lösung, die Messergebnisse per<br />

Webbrowser auf Endgeräten anzeigt sowie<br />

die Eingabe von Probebezeichnungen<br />

erlaubt. Die Web App kann für die aktuellen<br />

Modelle des Spectrotest sowie Spectromaxx<br />

verwendet werden.<br />

Spectro Analytical Instruments GmbH<br />

www.spectro.com<br />

Erweitertes Angebot an Temperatursensoren<br />

Die Siemens-Division Industry Automation<br />

hat ihre Produktfamilie Sitrans TS<br />

erneuert <strong>und</strong> damit ihr Angebot bei Temperatursensoren<br />

erweitert. Die neuen Widerstandsthermometer<br />

<strong>und</strong> Thermoelemente<br />

sind für den universellen Einsatz konzipiert:<br />

Die Gerätelinie ist modular aufgebaut <strong>und</strong><br />

bietet eine Vielzahl an Bauformen, Materialien,<br />

Sensoren <strong>und</strong> Transmittern. Sie unterstützt<br />

die zentralen Kommunikationsstandards<br />

HART, Profibus PA sowie Fo<strong>und</strong>ation<br />

Fieldbus <strong>und</strong> ist nach ATEX <strong>und</strong> IECEx zertifiziert,<br />

was einen weltweiten Einsatz der<br />

Geräte erlaubt. Damit eignet sich Sitrans TS<br />

sowohl für gr<strong>und</strong>legende Anwendungen<br />

als auch für anspruchsvolle Applikationen<br />

in der gesamten Prozessindustrie.<br />

Die modular aufgebaute Produktfamilie<br />

Sitrans TS, bestehend aus den drei Produktlinien<br />

Sitrans TS100, TS200 <strong>und</strong> TS500, eignen<br />

sich für ein breites Anwendungsspektrum<br />

in der Prozessindustrie wie beispielsweise<br />

in den Branchen Chemie, Öl <strong>und</strong> Gas <strong>und</strong><br />

Power. Das Produktportfolio ist klar strukturiert.<br />

Bestimmte Ausführungen sind nach<br />

ATEX sowie IECEx für Gas <strong>und</strong> Staub druckfest,<br />

eigensicher <strong>und</strong> Ex n zertifiziert. Global<br />

tätige Anwender profitieren gerade dadurch<br />

vor allem in der Logistik, Lagerhaltung <strong>und</strong><br />

Dokumentation.<br />

Die Produktreihen Sitrans TS100 <strong>und</strong> TS200<br />

sind als Kabel- <strong>und</strong> Kompaktthermometer<br />

erhältlich. Damit eignen sie sich besonders für<br />

den universellen Einsatz, wie etwa zur Erfassung<br />

der Temperatur von Maschinenlagern.<br />

Die kompakten Einsteckthermometer lassen<br />

sich auch bei engen Einbaubedingungen verwenden<br />

<strong>und</strong> sind aufgr<strong>und</strong> der mineralisolierten<br />

Ausführung biegbar sowie beständig<br />

gegen Erschütterungen <strong>und</strong> hohe Temperaturen<br />

bis zu 1.100 °C. Die modulare Produktlinie<br />

Sitrans TS500 ist für Applikationen mit geringer<br />

bis hoher Prozesslast konzipiert. Dafür steht<br />

eine Auswahl an Schutzrohren aus Vollmaterial<br />

sowie aus geschweißtem Rohrmaterial zur<br />

Verfügung. Durch diverse Prozessanschlüsse,<br />

Anschlussköpfe, Sensortypen, Messumformer<br />

oder Displays kann der Anwender individuelle<br />

Lösungen für seinen Prozess konfigurieren.<br />

Eine einfache Geräteintegration in die Bedientools<br />

der Prozessleitsysteme, wie beispielsweise<br />

Simatic PDM, wird mit den optionalen<br />

Messumformern 4…20 mA, HART, Profibus PA<br />

<strong>und</strong> Fo<strong>und</strong>ation Fieldbus ermöglicht.<br />

Siemens AG<br />

www.siemens.de<br />

98 gaswärme international 4-2013


TECHNIK AKTUELL<br />

Dynamische Fehleranalyse: Neue tragbare Test- <strong>und</strong> Messgeräte<br />

Mit der Markteinführung von drei neuen<br />

tragbaren Test- <strong>und</strong> Messgeräten hat<br />

Ridgid die Vor-Ort-Fehleranalyse weiter vereinfacht.<br />

Das Unternehmen erweitert sein<br />

bereits umfangreiches Portfolio um das<br />

Digitalmultimeter micro DM-100, die Digital-<br />

Messzange micro CM-100 <strong>und</strong> den Temperatur-<br />

<strong>und</strong> Feuchtigkeitsmesser micro HM-100.<br />

Das zweifach ummantelte, wassergeschützte<br />

(1 m), aufprallsichere <strong>und</strong> nach<br />

IP67 geprüfte Handmessgerät micro DM-100<br />

bewältigt selbst extremste Einsatzbedingungen.<br />

Mit seiner Echt-Effektivwertmessung<br />

<strong>und</strong> der automatischen Bereichswahl<br />

gewährleistet das Multimeter in allen<br />

Anwendungen schnelle <strong>und</strong> präzise Messungen.<br />

Es besitzt 11 Messfunktionen, einschließlich<br />

für AC/DC-Spannung <strong>und</strong> -Stromstärke<br />

(1000 V) sowie Temperatur. Zudem ist<br />

das Gerät für den industriellen Einsatz (CAT<br />

III-1000V / IV-600V) geeignet. Das extragroße<br />

LCD-Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />

gewährleistet eine deutliche Lesbarkeit.<br />

Die digitale Messzange micro CM-100<br />

bietet ebenfalls Echt-Effektivwertmessungen<br />

<strong>und</strong> eine automatische Bereichswahl.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich dieses Zangenmultimeter<br />

durch eine große Strombelastbarkeit<br />

<strong>und</strong> einen breiten Messbereich<br />

aus. Die Zangenöffnung nimmt<br />

Kabel mit einem Außendurchmesser von<br />

bis zu 30 mm auf. Gemessen werden<br />

Stromstärken bis 1.000 A AC/DC. Zudem<br />

kann die Messzange für acht weitere<br />

Messfunktionen als Multimeter genutzt<br />

werden. Auch hier sorgt ein großes LCD-<br />

Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung für<br />

ein ermüdungsfreies <strong>und</strong> exaktes Ablesen<br />

der Messergebnisse. Mit seinem schlanken<br />

Design <strong>und</strong> der Zweifachummantelung<br />

kann dieses Zangenmultimeter mühelos<br />

mit nur einer Hand bedient werden. Damit<br />

ist es hervorragend für Arbeiten in dicht<br />

belegten Schaltschränken geeignet.<br />

Das einfach zu bedienende Messgerät<br />

micro HM-100 ermittelt die Luftfeuchtigkeit<br />

<strong>und</strong> die Temperatur exakt. Die prozentuale<br />

Luftfeuchtigkeit (% RH) <strong>und</strong> die Temperatur<br />

(°C/°F) werden sofort <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

auf dem LCD-Doppel-Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />

angezeigt. So kann der<br />

Anwender auf Tastendruck die Luftqualität,<br />

den Zustand von Klimaanlagen sowie die<br />

Belüftungs- <strong>und</strong> Lagerbedingungen von<br />

Räumen berechnen.<br />

Das Gerät ist ideal für Anwendungen in<br />

der Heizungs-, Lüftungs- <strong>und</strong> Klimatechnik<br />

geeignet.<br />

Ridge Tool GmbH<br />

www.ridgid.eu<br />

Miniatur-Infrarotsensor für Umgebungstemperaturen bis 180 °C<br />

Raytek ergänzt seine kompakten MI3-<br />

Infrarot-Temperatursensoren um den<br />

neuen MI3LTH-Messkopf für den ungekühlten<br />

Einsatz bei hohen Umgebungstemperaturen.<br />

Der von der Elektronik<br />

abgesetzte Sensorkopf widersteht bis<br />

zu +180 °C. Damit eröffnen sich für die<br />

berührungsfrei arbeitenden Systeme neue<br />

Anwendungsbereiche für Messtemperaturen<br />

bis 1.000 °C, da sie<br />

beispielsweise Messfühler<br />

direkt ersetzen<br />

können. Der bessere<br />

thermische Schutz<br />

ermöglicht zudem kostengünstige<br />

Lösungen<br />

für Anwendungen, in<br />

denen aus Platzmangel<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />

Leckagerisikos keine<br />

Wasserkühlung verwendet werden kann.<br />

Das neue MI3LTH-Pyrometer bietet alle<br />

Vorteile der MI3-Serie: die kleinen Abmessungen,<br />

den Plug-and-Play-Anschluss <strong>und</strong><br />

die Kompatibilität mit allen MI3-Kommunikationsboxen.<br />

Die digitalen Kommunikationsboxen<br />

sind mit Modbus-, Profibus-,<br />

Ethernet- <strong>und</strong> Profinet-Schnittstellen verfügbar.<br />

Außerdem bietet Raytek eine analoge<br />

Variante mit vier galvanisch isolierten<br />

Analogausgängen an.<br />

Da die Kommunikationsboxen bis zu<br />

acht Sensoren ansprechen, ermöglicht<br />

das modulare MI3-System kostengünstige<br />

Lösungen, besonders für Anwendungen mit<br />

mehreren Messpunkten. Die Einführung des<br />

neuen MI3LTH vervollständigt die digitale<br />

MI3-Baureihe als Nachfolgetechnologie<br />

zu den Analogsensoren der erfolgreichen<br />

MI-Serie. Zu den typischen Anwendungen<br />

gehören Industrieöfen <strong>und</strong> -trockenöfen,<br />

industrielle Waschstraßen <strong>und</strong> Trockner <strong>und</strong><br />

die Textilindustrie. Für industrielle OEMs bietet<br />

sich damit eine flexible, leicht zu integrierende<br />

Temperaturmesslösung.<br />

Raytek GmbH<br />

www.raytek.de<br />

4-2013 gaswärme international<br />

99


INSERENTENVERZEICHNIS 4-2013<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

Firma<br />

Seite<br />

AICHELIN Holding GmbH, Mödling, Österreich 23<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH, Düsseldorf 21<br />

Brinkmann Industrielle<br />

Feuerungssysteme GmbH, Voerde<br />

DURAG Sales & Marketing GmbH & Co.KG,<br />

Hamburg 54<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Essen 27<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen 19<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH, Hagen 5<br />

Titelseite<br />

LAMTEC Meß- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />

für <strong>Feuerungen</strong> GmbH & Co.KG, Walldorf 15<br />

Linde AG, Pullach i. Isartal 13<br />

RWE Vertrieb AG, Dortm<strong>und</strong><br />

UNI-GERÄTE GMBH, Weeze 11<br />

VDW Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken e.V.,<br />

Frankfurt am Main 31<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 9<br />

2. Umschlagseite<br />

Marktübersicht 101<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />

Spartenleitung / Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Thomas Schneidewind<br />

Telefon: +49 201 82002 36<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil<br />

Telefon: +49 89 2035366 11<br />

Telefax: +49 89 2035366 99<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee):<br />

Sabrina Finke<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

100 gaswärme international 2013-4


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren ..............................................................................................................102<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe ................................................................................................................................107<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................119<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute <strong>und</strong> Organisationen ...................................................................................................................121<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung .................................................................................................................................121<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

Wärmen<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

102 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

103


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

104 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

105


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

abkühlen <strong>und</strong> abschrecken<br />

recyceln<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

Fügen<br />

energieeffizienz<br />

106 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Förder- <strong>und</strong><br />

antriebstechnik<br />

industriebrenner<br />

armaturen<br />

Gasrohrleitungen / rohr-<br />

Durchführungen<br />

Gas-infrarot-strahler<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

107


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

108 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

109


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

brenner-Zubehör<br />

110 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

111


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

112 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

113


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

114 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

heizsysteme<br />

Mess-, steuer- <strong>und</strong><br />

regeltechnik<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

115


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Mess-, steuer- <strong>und</strong><br />

regeltechnik<br />

Prozessautomatisierung<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

116 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

117


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Wärmedämmung <strong>und</strong><br />

Feuerfestbau<br />

4. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BrEnnErtEchnIk<br />

für Industrieöfen<br />

powered by<br />

Zielgruppe:<br />

Termin:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />

• Mittwoch, 24.04.2013<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr) Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />

• Dienstag, 23.04.2013<br />

Ort:<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr www.atlantic-hotels.de<br />

Veranstalter<br />

118 gaswärme international 2013-4 2012-3<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />

jetzt online unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de


III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

119


NACHRICHTEN<br />

Marktübersicht xxxx 4-2013<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion: Thomas Schneidewind +49(0)201/82002-36 t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee): Sabrina Finke +49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Jutta Zierold +49(0)201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Leserservice: Martina Grimm +49(0)931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />

120 gaswärme international 2013-4 2012-3


4-2013 xxxx Marktübersicht<br />

NACHRICHTEN<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute <strong>und</strong> Organisationen<br />

V. Messegesell schaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

3-2012 4-2013 gaswärme international<br />

121


FIRMENPORTRÄT<br />

Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />

Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />

KONTAKT:<br />

Thomas Oelze<br />

Tel.: 02389 / 9504-0<br />

oelze@herth.de<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />

Landwehrstr. 86-88<br />

59368 Werne<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Heinrich A. Herth, Thomas Oelze<br />

GESCHICHTE:<br />

Die Firma Herth wurde 1978 in Werne als Personengesellschaft vom<br />

Namensgeber gegründet. Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-<br />

Jahre, nach Umzug in neue Geschäftsräume an der Landwehrstraße,<br />

wurde aus der Personengesellschaft die heutige Herth elektrische<br />

Temperaturgeber GmbH. Aufgr<strong>und</strong> der Erschließung neuer Märkte<br />

<strong>und</strong> der immer größer werdenden Produktvielfalt war eine Erweiterung<br />

des Produktions- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes, aktuell im Jahr<br />

2013 notwendig, um die K<strong>und</strong>en weiterhin mit qualitativ hochwertigen<br />

Produkten zu den gewünschten Terminen zu beliefern.<br />

KONZERN:<br />

Die Herth elektrische Temperaturgeber GmbH ist ein konzernunabhängiges,<br />

mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Werne am<br />

östlichen Rand des Ruhrgebietes.<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

ca. 20<br />

EXPORTQUOTE<br />

ca. 30 %<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Thermoelemente, Mantelthermoelemente, Widerstandsthermometer<br />

<strong>und</strong> Mantelwiderstandsthermometer ergänzt durch Zubehörteile<br />

sowie Ausgleichs- <strong>und</strong> Thermoleitungen. Messumformer,<br />

Datenlogger, Regler <strong>und</strong> weitere branchentypische Geräte r<strong>und</strong>en<br />

das Programm ab.<br />

PRODUKTION:<br />

Die Temperaturfühler <strong>und</strong> Zubehör finden in zahlreichen Industrie<strong>und</strong><br />

Forschungsanlagen Anwendung. Moderne Hilfsmittel unterstützen<br />

die Mitarbeiter darin, auch ausgefallene K<strong>und</strong>enwünsche<br />

<strong>und</strong> -anforderungen zu erfüllen.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung von Temperaturfühlern nach nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Normen, individuellen Werksnormen, Sonder<strong>und</strong><br />

Spezialausführungen nach K<strong>und</strong>enwunsch <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enspezifikation.<br />

Optimale K<strong>und</strong>enbetreuung, Kompetenz, die Einhaltung<br />

von Lieferzusagen sowie eine auftragsgemäße Lieferung.<br />

ZERTIFIZIERUNG:<br />

■■<br />

Seit 1994 nach DIN ISO 9001 (DQS) zertifiziert.<br />

■■<br />

Seit 2010 entsprechend DIN EN ISO 9001:2008<br />

■■<br />

Durch den TÜV NORD CERT gemäß Richtlinien 94/9/EG-ATEX<br />

zertifiziert seit 2003.<br />

SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />

■■<br />

Kalibrierung der Temperaturfühler auf Wunsch im hauseigenen<br />

Labor sowie auch Kalibrierung vor Ort.<br />

■■<br />

K<strong>und</strong>enberatung in Bezug auf die Normen AMS 2750E bzw.<br />

CQI-9.<br />

INTERNET:<br />

www.herth.de<br />

122 gaswärme international 4-2013


4-2013 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

62. Jahrgang · Heft 4 · August 2013<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung <strong>und</strong> der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg <strong>und</strong> des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />

der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />

Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- <strong>und</strong> Wärmetechnische Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />

G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx ·<br />

Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker ·<br />

Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Bezugspreise<br />

gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 260,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 260,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 50,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 50,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 338,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 338,- + € 21,- Versand<br />

Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />

Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

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Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

4-2013 gaswärme international


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Leitfaden für die tägliche Praxis<br />

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Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik erscheint in der 5., vollständig<br />

überarbeiteten <strong>und</strong> erweiterten Auflage – erstmals in größerem Format (A5),<br />

vierfarbig bebildert sowie mit digitalen Inhalten.<br />

In der jetzigen Zeit, in der einerseits die Industrieofentechnik boomt <strong>und</strong> andererseits<br />

die Kosten für gasförmige Brennstoffe <strong>und</strong> elektrische Energie stark steigen, ist<br />

das Interesse an der Wärmetechnik wieder angestiegen. Darüber hinaus ist der<br />

rationelle Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik, nicht zuletzt wegen den<br />

Regularien zum Thema CO 2<br />

-Emissionen, von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb<br />

besteht natürlich auch der Bedarf nach Fachbüchern, die das Thema der industriellen<br />

Wärmetechnik bzw. der Thermoprozesstechnik abdecken. Das Handbuch Industrielle<br />

Wärmetechnik wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch werden der derzeitige Stand<br />

der Technik sowie alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen praxisnah dargestellt. Der Leser erhält<br />

einen ausführlichen Überblick über alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen, Berechnungen,<br />

Begriffe <strong>und</strong> Prozesse der industriellen Wärmetechnik <strong>und</strong> somit wichtige Tipps für<br />

die tägliche Arbeit.<br />

Aus dem Inhalt: Wärmeübertragung; Strömungsmechanik; Gasförmige Brennstoffe;<br />

Verbrennung; <strong>Brenner</strong>technik; Energiebilanz von Industrieöfen; Elektrothermische<br />

Verfahren; Thermochemische Behandlung <strong>und</strong> Schutzgastechnik, etc.<br />

Hrsg.: H. Pfeifer,<br />

5. Auflage 2013, ca. 500 Seiten in Farbe,<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff), Hardcover, DIN A5<br />

ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />

€ 80,-<br />

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Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

5. Auflage – ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />

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