GASWÄRME International Brenner und Feuerungen (Vorschau)
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04 I 2013<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> <strong>Feuerungen</strong><br />
Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
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www.gwi-brennertechnik.de<br />
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Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />
Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />
<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />
Veranstalter<br />
ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />
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EDITORIAL<br />
Innovationen sind der Schlüssel zur<br />
Energiewende<br />
Unser B<strong>und</strong>espräsident bezeichnet sich selbst nicht als<br />
Experte in Energiefragen. Er hat aber meiner Meinung<br />
nach bei einer Rede anlässlich der Woche der Umwelt<br />
2012 die Aufgaben hinsichtlich der Energiewende sehr treffend<br />
benannt. „Es wird uns nicht gelingen allein mit planwirtschaftlichen<br />
Verordnungen. Wohl auch nicht mit einem Übermaß an<br />
Subventionen. Es kann uns aber gelingen mit überzeugenden<br />
Innovationen <strong>und</strong> im fairen Wettbewerb.“<br />
Das vorliegende Heft verfolgt somit den richtigen Ansatz. Es<br />
enthält keinen Ruf an die Politiker nach einem Masterplan. Es enthält<br />
keine großen Plädoyers, in denen eine Befreiung von Abgaben<br />
für bestimmte Branchen oder Subventionen für bestimmte<br />
Investitionen gefordert werden. Beschrieben werden direkt oder<br />
indirekt Maßnahmen, die zu einem behutsameren Umgang mit<br />
fossilen Energieträgern führen. Über den Markterfolg bestimmt<br />
dabei allein die Wirtschaftlichkeit der Produkte.<br />
Gleich zwei Artikel beschreiben Einsätze von Regenerativ-<br />
<strong>Brenner</strong>n. Die Abgasverluste sind bei diesen <strong>Brenner</strong>n minimal<br />
<strong>und</strong> werden sich in Zukunft nicht mehr deutlich weiter senken<br />
lassen. Die Hauptanstrengungen liegen deshalb darin, die Kosten<br />
zu senken <strong>und</strong> diese Technik für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
verfügbar zu machen.<br />
Biogas, vor allem wenn es aus landwirtschaftlichen Abfällen<br />
gewonnen wird, kann in vorhandenen Gasleitungen transportiert<br />
<strong>und</strong> gespeichert werden. Aber auch neue <strong>Brenner</strong>konstruktionen<br />
für neue Verfahren, Sicherheitssysteme für die Flammenüberwachung<br />
oder Messverfahren für eine gezielte Prozessführung sind<br />
notwendig, um die Prozesse zu optimieren <strong>und</strong> die Energieproduktivität<br />
zu erhöhen.<br />
Es sind diese vielen Innovationen <strong>und</strong> der lebendige <strong>und</strong><br />
meist faire Wettbewerb in unserer Branche, der mich optimistisch<br />
stimmt, dass wir die an uns gestellten Herausforderungen<br />
meistern werden.<br />
Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />
WS Wärmeprozesstechnik<br />
4-2013 gaswärme international<br />
1
INHALT 4-2013<br />
Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />
6 FASZINATION TECHNIK<br />
<strong>Brenner</strong>system für stark schwankende Einsätze<br />
48 FACHBERICHT<br />
Entwicklung eines Mehrstoffbrenners<br />
Fachberichte<br />
von Thorsten Schmitz, Jens Bauer, Meinhard Schulte, Augusto Funghini, Daniel Petry<br />
35 Energieeinsparung durch Regenerativbrenner am Drehherdofen<br />
Energy saving by regenerative burners at the rotary hearth furnace<br />
von Ales Molinek, Günther Reusch, Josef Srajer, Josef Domagala<br />
41 Anwendung von Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern in Schmiedeöfen<br />
Application of regenerative radiation flat flame burners in forging furnaces<br />
Eisenmann_<strong>Brenner</strong>flamme_420x297mm_Druck.indd 1<br />
von Anne Giese, Eren Tali<br />
47 Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb<br />
Development of a multi-fuel burner for operation with light oil, natural gas and low calorific value gas<br />
von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />
55 Überwachen von Gasflammen im Infrarotbereich<br />
Monitoring of gas flames in the infrared range<br />
von Dawid Perkowski, Herbert Pfeifer<br />
61 Volumenstrommessung bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />
Measurement of volume flow rates in high convection furnaces for heat treatments<br />
von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Bachir Chalh-Andreas, Anne Giese, Ali Cemal Benim<br />
67 Entwicklung eines Kombibrenners für den Kohlevergasungsprozess<br />
Development of a multi-fuel burner for coal gasification process<br />
von Karsten Wünsche<br />
73 Effizienzsteigerung von Power-to-Gas-Technologie durch Biogasaufbereitung<br />
Efficiency improvement of power-to-gas technology by biogas upgrading<br />
2 gaswärme international 4-2013
4-2013 INHALT<br />
36 FACHBERICHT<br />
Regenerativbrenner am Drehherdofen<br />
26 NACHRICHTEN<br />
Rückblick: 4. gwi-Praxistagung „<strong>Brenner</strong>technik“<br />
Nachrichten<br />
8 Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
18 Messen/Kongresse/Tagungen<br />
20 Fortbildung<br />
23 Veranstaltungen<br />
24 GWI-Seminare<br />
32 Personalien<br />
33 Medien<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
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für Industrieöfen<br />
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Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
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• Mittwoch, 24.04.2013<br />
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<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />
Veranstalter<br />
Technik Aktuell<br />
96 Ökotechnologie: Sauberer Brennstoff nach Bedarf<br />
96 Neuer Gasanalysator für NO x <strong>und</strong> O 2<br />
97 Kompakte Prozessregler für Widerstandsthermometer <strong>und</strong> Thermoelemente<br />
97 Neuer Infrarot-Temperaturschalter mit integrierter Bedieneinheit<br />
98 Ablese-App für mobilen Metallanalysator<br />
98 Erweitertes Angebot an Temperatursensoren<br />
99 Dynamische Fehleranalyse: Neue tragbare Test- <strong>und</strong> Messgeräte<br />
99 Miniatur-Infrarotsensor für Umgebungstemperaturen bis 180 °C<br />
4-2013 gaswärme international<br />
3
INHALT 4-2013<br />
Kontinuierliche<br />
Verbesserung<br />
Management-<br />
Review<br />
Energiepolitik<br />
Energieplanung<br />
Einführung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
Überwachung,<br />
Messung <strong>und</strong><br />
Analyse<br />
Kontrolle<br />
Interne<br />
Auditierung<br />
des EnMS<br />
Nichtkonformitäten, Korrekturen,<br />
Korrektur- <strong>und</strong><br />
Vorbeugungsmaßnahmen<br />
79 IM PROFIL<br />
Folge 13: Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />
84 WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Effizientes Energiemanagement<br />
Im Profil<br />
77 Folge 13: Forschungsgemeinschaft Feuerfest – Forschung <strong>und</strong> Innovation in der<br />
Schlüsselindustrie Feuerfest<br />
Wirtschaft & Management<br />
81 Effizientes Energiemanagement in zehn Schritten<br />
Nachgefragt<br />
87 Folge 14: Günther Reusch<br />
„Noch bedeutsamer als die Energieerzeugung<br />
ist das Bewusstsein für Energieeffizienz“<br />
Aus der Praxis<br />
92 Effektives Energiemanagement erfordert präzise Analysedaten<br />
94 Kraft-Wärme-Kopplung neu definiert<br />
+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />
4 gaswärme international 4-2013
4-2013 INHALT<br />
RECUFIRE®<br />
Rekuperatorbrenner<br />
89 NACHGEFRAGT<br />
Folge 14: Günther Reusch<br />
Firmenporträt<br />
122 Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />
Marktübersicht<br />
102 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />
Wärmebehandlungsverfahren<br />
107 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
119 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
121 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
<strong>und</strong> Organisationen<br />
121 V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Industrie-<br />
<strong>Brenner</strong>-<br />
Systeme<br />
IBS liefert:<br />
- Industriebrenner<br />
- Heißgaserzeuger<br />
- Komponenten zur Regelung<br />
<strong>und</strong> Überwachung<br />
IBS leistet:<br />
- Entwicklung, Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Fertigung<br />
- Inbetriebnahme <strong>und</strong> Wartung<br />
- Weltweites Vertriebs<strong>und</strong><br />
Servicenetz<br />
REGFIRE®<br />
Regenerativbrenner<br />
GRIDFIRE®<br />
Kanalbrenner<br />
GBC/GBS®<br />
Industriebrenner<br />
CONEFIRE®<br />
Prozessbrenner<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
6 Faszination Technik<br />
100 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />
Delsterner Straße 100 a | D-58091 Hagen<br />
+49 (0)2331 3484 0-0 | info@ibs-brenner.de<br />
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4-2013 gaswärme international<br />
5
FASZINATION TECHNIK<br />
6 gaswärme international 2013-4
Hochflexibles <strong>Brenner</strong>system für stark<br />
schwankende Einsätze<br />
Das <strong>Brenner</strong>rohr aus Glas ermöglicht die Analyse des<br />
Flammenbilds unter extremen Einsatzbedingungen –<br />
von unterstöchiometrischer bis stark überstöchiometrischer<br />
Betriebsweise. Eingesetzt werden diese <strong>Brenner</strong><br />
typischerweise in Industrieöfen für die Keramikindustrie,<br />
bei Temperaturen bis 1.600 °C.<br />
Quelle: Eisenmann AG<br />
4-2013 gaswärme international<br />
7
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Alcoa Ma’aden bestellt Glühanlagen für Aluminium-Coils bei<br />
Tenova LOI Thermprocess<br />
T<br />
enova LOI Thermprocess hat einen Auftrag<br />
zur Lieferung einer Wärmebehandlungslinie<br />
für Aluminiumband für das Ma’aden <strong>und</strong><br />
Alcoa Werk in Saudi Arabien erhalten. Die Linie<br />
besteht aus LOI Einzel-B<strong>und</strong>-Hubherdöfen,<br />
welche die individuelle Wärmebehandlung<br />
der Bandb<strong>und</strong>e ermöglichen. Die Installation<br />
der Linie ist für 2013 geplant.<br />
Diese Wärmebehandlungslinie ermöglicht<br />
innerhalb kurzer Zeit, die individuell<br />
angepasste Wärmebehandlung eines<br />
Bandb<strong>und</strong>es anstelle einer Wärmebehandlung<br />
innerhalb einer Charge von<br />
mehreren Bändern, wofür entweder eine<br />
durchschnittliche Wärmebehandlung oder<br />
die Zusammenstellung einer Charge von<br />
identischen Bandb<strong>und</strong>en erforderlich ist.<br />
Die Wärmebehandlung <strong>und</strong> das Abkühlen<br />
können ebenfalls individuell in einer Schutzgasatmosphäre<br />
erfolgen.<br />
Von der Entnahme aus dem Lager bis zur<br />
Wiedereinlagerung des wärmebehandelten<br />
Coils arbeitet die Anlage vollautomatisch.<br />
Neues 2,6-m-Gerüst <strong>und</strong> Rollenquette von SMS Siemag<br />
Der slowenische Stahlhersteller Acroni<br />
hat ein neues 2,6-m-X-Roll®-Grobblechgerüst<br />
von SMS Innse, Italien, <strong>und</strong> eine<br />
neue Rollenquette von Drever <strong>International</strong>,<br />
Belgien, zwei Tochterunternehmen der SMS<br />
Siemag, in Betrieb genommen.<br />
Acroni, ein Unternehmen der Slovenian<br />
Steel Group (SIJ), ist ein hochspezialisierter<br />
Nischenanbieter mit Schwerpunkt auf Blechen<br />
<strong>und</strong> Bändern aus Rostfrei-Güten, Werkzeugstählen,<br />
abriebfesten Stählen <strong>und</strong> HSLA-<br />
Güten. Zum Ausbau seines Produktspektrums<br />
vor allem im Bereich dünner <strong>und</strong> breiter Bleche<br />
<strong>und</strong> zur Verbesserung der Blechqualität<br />
investierte Acroni in seinem Werk in Jesenice,<br />
Slowenien, in ein neues Grobblechgerüst<br />
<strong>und</strong> eine neue Quette von SMS Siemag. Das<br />
2,6-m-X-Roll®-Grobblechgerüst besitzt eine<br />
Walzkraft von 60 MN <strong>und</strong> verfügt über eine<br />
hydraulische Anstellung sowie eine schwere<br />
Arbeitswalzenbiegung. Das Gerüst wurde in<br />
der SMS Siemag-Werkstatt in Deutschland<br />
vormontiert <strong>und</strong> getestet, so dass die Installation<br />
bei Acroni innerhalb eines kurzen<br />
Stillstands erfolgen konnte.<br />
Die neue Grobblechquette ist für Bleche<br />
mit einer Breite von 2.560 mm ausgelegt<br />
<strong>und</strong> ersetzte eine 2.000 mm breite Kühleinheit.<br />
Dank wesentlich höherer Kühlraten<br />
kann Acroni sein Produktspektrum etwa im<br />
Bereich von Duplex-Edelstählen erweitern.<br />
Der Lieferumfang von Drever <strong>International</strong><br />
umfasste neben der Lieferung <strong>und</strong> Montage<br />
der Quette auch eine neue Pumpenstation,<br />
die Verrohrung sowie die Anpassung<br />
der Elektrik <strong>und</strong> Automation. Der Einbau<br />
der Rollenquette erfolgte gleichzeitig mit<br />
der Installation des neuen Grobblechgerüsts.<br />
Für einen kurzen Umbaustillstand<br />
arbeitete Drever mit fertig montierten <strong>und</strong><br />
vorgetesteten Modulen.<br />
8 gaswärme international 4-2013
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
VSG: Mehr erneuerbare Energie im Erdgas-Netz<br />
Die Schweizer Erdgas-Wirtschaft richtet<br />
sich immer stärker auf erneuerbares<br />
Gas aus. Sie setzt dabei auf Biogas, aber<br />
auch auf Gas aus Holz <strong>und</strong> aus Wasserstoff.<br />
Dies wie auch die Möglichkeit zur Speicherung<br />
von überschüssigem Strom aus<br />
Sonne <strong>und</strong> Wind unterstreichen die Bedeutung<br />
der Branche für die Energiezukunft<br />
des Landes, wie der Verband der Schweizerischen<br />
Gasindustrie (VSG) auf der Generalversammlung<br />
in Bern betonte. Dank des<br />
kalten Winters erreichte der Absatz von<br />
Erdgas <strong>und</strong> Biogas mit 37.815 GWh knapp<br />
10 % mehr als im Vorjahr.<br />
Mit der ersten Einspeisung von Biogas<br />
ins Erdgas-Netz, die bereits 1997 erfolgte,<br />
ist sie europaweit ein Pionier <strong>und</strong> verfolgt<br />
diese Stoßrichtung konsequent weiter. Die<br />
Schweizerische Energiepolitik setze mit der<br />
kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV)<br />
falsche Anreize. Die Branche hat deshalb vor<br />
zwei Jahren einen von den Mitgliedern finanzierten<br />
Biogas-Förderfonds auf die Beine<br />
gestellt – mit entsprechender Wirkung. 2012<br />
wurden bereits 86,5 GWh Biogas genutzt<br />
<strong>und</strong> damit der Einsatz um 35 % gesteigert.<br />
In der Frühphase wurde das erneuerbare Gas<br />
noch vor allem als Treibstoff für Fahrzeuge<br />
genutzt, heute fragen die K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en Biogas-Produkte vermehrt auch für<br />
die Erzeugung von Wärme nach.<br />
Die Branche verfügt zudem über<br />
18.500 km Netze, die eine zentrale Rolle<br />
beim vorgesehenen Umbau des Schweizerischen<br />
Energiesystems spielen können.<br />
Strom aus Sonnen- <strong>und</strong> Windenergie ist<br />
nicht immer <strong>und</strong> oft zum falschen Zeitpunkt<br />
in nicht voraussehbarem Maß verfügbar.<br />
Dieser Strom aus erneuerbarer<br />
Energie kann in einem einfachen chemischen<br />
Verfahren in Wasserstoff oder<br />
mit CO 2 angereichert in Methan (Erdgas)<br />
umgewandelt <strong>und</strong> so ins Netz eingespeist<br />
werden (Power-to-Gas). Eine Erdgas-Hochdruckleitung<br />
im Boden kann, laut VSG-<br />
Verbandspräsident Hajo Leutenegger,<br />
zehnmal mehr Energie mit weniger Verlusten<br />
transportieren als eine Hochspannungsleitung<br />
<strong>und</strong> auch – im Unterschied<br />
zu Stromnetzen – Energie speichern.<br />
Die Schweizer Erdgas-Wirtschaft diskutiert<br />
derzeit im Kontakt mit der Industrie<br />
<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esbehörden eine Weiterentwicklung<br />
der Verbändevereinbarung, die<br />
per 1. Oktober 2012 in Kraft getreten ist. Sie<br />
ermöglicht industriellen Großk<strong>und</strong>en die<br />
freie Wahl des Lieferanten.<br />
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mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />
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– Wirkungsgrad <strong>und</strong> Abgastemperaturen<br />
sind nahezu identisch mit Regenerativbrennern.<br />
– Energieeinsparung von 10 bis 15% im Vergleich<br />
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– Einsatzbereit für Strahlrohroder<br />
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9
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Elino Industrie-Ofenbau GmbH feiert 80-jähriges Bestehen<br />
Eine traditionsreiche Geschichte liegt<br />
hinter dem Industrieofenbauer Elino<br />
aus Düren. Viele Höhen <strong>und</strong> Tiefen der<br />
politischen <strong>und</strong> industriellen Geschichte<br />
hat dieses Unternehmen erfolgreich<br />
überstanden. Dank intensiver Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung wurden viele technische<br />
Neuheiten in der industriellen Anlagentechnik<br />
implementiert. Elino hat sich in<br />
den 80 Jahren mit seinen Ofenanlagen<br />
einen Namen gemacht. Heute setzt das<br />
Unternehmen zusätzlich den Fokus auf<br />
Energieeffizienz in der Anlagentechnik<br />
<strong>und</strong> auf das Gebiet der erneuerbaren<br />
Energien. Gemeinsam mit langjährigen<br />
Weggefährten hat Elino das Jubiläum<br />
gebührend gefeiert. Dabei wurde das<br />
modernisierte Technikum, in dem an großen<br />
Ofenanlagen k<strong>und</strong>enspezifische Tests<br />
<strong>und</strong> Forschungen stattfinden, durch den<br />
Bürgermeister Paul Larue mit einer Ansprache<br />
eingeweiht. Er lobte die Beständigkeit<br />
des Unternehmens <strong>und</strong> machte deutlich,<br />
dass Elino eine feste Größe in der Dürener<br />
Industrie darstellt. Auch im Hinblick auf<br />
die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von jungen<br />
Menschen in Düren sei das Unternehmen<br />
immer ein Vorbild gewesen. Geschäftsinhaber<br />
Philippe Blandinières (Foto links), der<br />
die Elino 2010 in seine internationale Gruppe<br />
von Ofenbauern aufnahm, lobte das<br />
Engagement seiner Mitarbeiter, ohne die<br />
diese Leistung von 80 Jahren nie zustande<br />
gekommen wäre. Auch Geschäftsführer<br />
Dieter Schäufler (Foto rechts) ist überzeugt<br />
von „seiner Mannschaft“ <strong>und</strong> verwies darauf,<br />
dass Unternehmen mit einer solch langen<br />
Geschichte nicht nur in der Wirtschaft,<br />
sondern auch in der Gesellschaft eine verantwortungsvolle<br />
Rolle übernehmen.<br />
ZPF Therm Maschinenbau GmbH<br />
hat Insolvenzantrag gestellt – Sanierung in Planung<br />
Die Geschäftsführung der ZPF Therm<br />
Maschinenbau GmbH hat Anfang Juli<br />
2013 beim Amtsgericht Heilbronn Antrag<br />
auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />
gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter<br />
wurde der Rechtsanwalt <strong>und</strong> Fachanwalt<br />
für Insolvenzrecht, Steffen Beck, der Kanzlei<br />
Beck Rechtsanwälte bestellt.<br />
Die ZPF Therm Maschinenbau GmbH<br />
gehört zur ZPF Gruppe <strong>und</strong> ist ein international<br />
tätiger Hersteller von Schmelz<strong>und</strong><br />
Warmhalteöfen für Aluminium, mit<br />
derzeit r<strong>und</strong> 50 Mitarbeitern am Standort<br />
Siegelsbach in Baden-Württemberg.<br />
Wegen Zahlungsunfähigkeit sah sich die<br />
Unternehmensleitung dazu gezwungen<br />
einen Insolvenzantrag zu stellen. Hauptgründe<br />
für die kritische Liquiditätssituation<br />
sind vor allem der Auftragsrückgang<br />
im Geschäftsjahr 2012/2013, sowie die<br />
Finanzlücken, die durch die notwendige<br />
Vorfinanzierung der bestehenden Aufträge<br />
entstanden sind.<br />
Der Geschäftsbetrieb kann zunächst vollumfänglich<br />
aufrechterhalten werden, <strong>und</strong><br />
alle in der Produktion befindlichen Anlagen<br />
werden wie geplant ausgeliefert. Auch die<br />
Löhne <strong>und</strong> Gehälter der Mitarbeiter sind bis<br />
zum September 2013 über das Insolvenzgeld<br />
gesichert.<br />
Das Ziel des Insolvenzverfahrens ist die<br />
Sanierung <strong>und</strong> Restrukturierung des Unternehmens<br />
über den Weg eines Insolvenzplans<br />
oder eines sogenannten Asset Deals,<br />
einer Form des Unternehmenskaufs.<br />
Der mit der Sanierung betraute vorläufige<br />
Insolvenzverwalter, der bereits zahlreiche<br />
Unternehmen erfolgreich durch die Krise<br />
geführt hat, ist auch im Fall der ZPF Therm<br />
Maschinenbau GmbH zuversichtlich. Aktuell<br />
bemüht man sich, den Geschäftsbetrieb,<br />
insbesondere die K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lieferantenbeziehungen,<br />
zu stabilisieren <strong>und</strong> eine<br />
Finanzierung der bestehenden Projekte<br />
durch die Hausbank zu erreichen.<br />
10 gaswärme international 4-2013
E.ON <strong>und</strong> Evonik<br />
stellen Energieversorgung<br />
im Chemiepark<br />
Marl sicher<br />
Z<br />
ur Sicherstellung der Energieversorgung<br />
im Chemiepark Marl, dem größten Produktionsstandort<br />
von Evonik, wurden im Juni<br />
2013 Verträge für den Bau einer neuen Gas- <strong>und</strong><br />
Dampfturbinen (GuD)-Anlage unterzeichnet.<br />
Die Anlage entsteht in Zusammenarbeit von<br />
Evonik <strong>und</strong> E.ON. Siemens liefert eine Gas- <strong>und</strong><br />
eine Dampfturbine. Am Standort Marl erzeugen<br />
derzeit drei Kraftwerke mit fünf Blöcken<br />
Dampf <strong>und</strong> Strom. Der kohlegefeuerte Block 3<br />
ist der älteste im Chemiepark Marl <strong>und</strong> wird in<br />
wenigen Jahren das Ende seiner technischen<br />
Lebensdauer erreicht haben. Es ist beabsichtigt,<br />
Block 3 durch eine neue GuD-Anlage mit einer<br />
Leistung von 60 MW elektrisch zu ersetzen. Sie<br />
wird an zentraler Stelle innerhalb des Werkes<br />
von E.ON errichtet <strong>und</strong> soll voraussichtlich Ende<br />
2015 in Betrieb gehen. Durch den Wechsel von<br />
Kohle zu Gas reduziert Evonik die CO 2 -Emissionen<br />
am Standort Marl um ca. 280.000 t/a. Die<br />
Steuerung der fertiggestellten GuD-Anlage im<br />
Chemiepark Marl sowie die öffentlich-rechtliche<br />
Betreiberverantwortung liegen bei Evonik. E.ON<br />
finanziert, plant <strong>und</strong> errichtet die GuD-Anlage<br />
<strong>und</strong> übernimmt einzelne Dienstleistungen<br />
im Rahmen der Betriebsführung. Die Anlage<br />
ermöglicht eine sichere, wirtschaftliche <strong>und</strong><br />
zukunftssichernde Versorgung des Chemieparks<br />
mit Energie <strong>und</strong> Dampf. Die Kombination aus<br />
Gasturbine SGT-800 <strong>und</strong> Dampfturbine SST-300<br />
ist eine Lösung, die sich bewährt hat. In ihrem<br />
Zusammenspiel wird sie den heutigen Anforderungen<br />
an eine moderne GuD-Anlage sowohl<br />
in puncto Flexibilität als auch in dauerhafter<br />
Belastbarkeit optimal gerecht. Die Gasturbine<br />
arbeitet dabei ausgesprochen wirtschaftlich<br />
<strong>und</strong> effizient in der Stromerzeugung. Zur Absicherung<br />
des Betriebes der Anlage <strong>und</strong> zur Einhaltung<br />
der hohen Anforderungen hinsichtlich<br />
Leistung, Verfügbarkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit hat<br />
Siemens auch den Auftrag für einen langjährigen<br />
Servicevertrag für die Wartung der Gasturbine<br />
erhalten.<br />
Wir stellen aus!<br />
ILMAC<br />
24. - 27.09.2013<br />
Basel, Schweiz<br />
Hall 1.0 / E01<br />
Besuchen Sie uns auf der ILMAC in Basel!<br />
4-2013 gaswärme international<br />
11
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Europäische Forschungskooperation vereinbart –<br />
Fokus auf Gasinnovationen <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
Der niederländische Forschungsverb<strong>und</strong><br />
EDGaR (Energy Delta Gas<br />
Research) <strong>und</strong> der DVGW Deutscher Verein<br />
des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches haben eine<br />
Forschungskooperation zum Themenfeld<br />
Erdgas <strong>und</strong> Nachhaltigkeit vereinbart. Die<br />
beiden Partner wollen ein Forschungsprogramm<br />
auf den Weg bringen, das dazu<br />
beiträgt, Europas führende Rolle beim<br />
„greening of gas“ zu festigen. Die Flexibilität<br />
der modernen Gasinfrastruktur bei<br />
der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien trägt hierzu maßgeblich bei.<br />
Das europäische Ziel, die Emission von<br />
Treibhausgasen zu verringern, ist ohne<br />
internationale Kooperation nicht zu erreichen.<br />
Auch die Energiewende in Deutschland<br />
braucht zur Umsetzung eine solche<br />
Kooperation.<br />
Beide Partner bewerten diese Kooperation<br />
als zielführend. Ein neues Forschungsprogramm<br />
kann dazu beitragen,<br />
die 20-20-20-Ziele der Europäischen<br />
Union zu erreichen. Hierzu soll der Anteil<br />
der erneuerbaren Energien erhöht sowie<br />
der Energieverbrauch <strong>und</strong> die Emission<br />
von Treibhausgasen gesenkt werden. Als<br />
flexibel einsetzbarer Energieträger ist Gas<br />
ein Wegbereiter für erneuerbare Energien<br />
wie Wind- <strong>und</strong> Solarenergie <strong>und</strong> erneuert<br />
sich selbst durch die Integration von Bio-<br />
Erdgas oder Wasserstoff.<br />
Das Forschungsprogramm, das einem<br />
gemeinsamen Ansatz folgt, umfasst die<br />
gesamte Gas-Wertschöpfungskette auch<br />
in ihrem Zusammenwirken mit der Strominfrastruktur.<br />
Der europäische Energiemarkt<br />
wächst immer mehr zusammen, die Zukunft<br />
der erneuerbaren Energien kann nur in der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit liegen.<br />
In dieser Hinsicht haben der DVGW <strong>und</strong><br />
EDGaR mit der Idee eines europäischen Forschungsprogramms<br />
zu den Themen Erdgas<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit die Initiative ergriffen. Eine<br />
darüber hinaus gehende Zusammenarbeit mit<br />
weiteren Forschungspartnern ist angestrebt.<br />
Die Europäische Kommission hat im<br />
Rahmenprogramm für Forschung <strong>und</strong><br />
Innovation (Horizont 2020) anerkannt,<br />
dass die von EDGaR <strong>und</strong> DVGW gesetzten<br />
Schwerpunkte, wie Systemintegration<br />
<strong>und</strong> die Rolle<br />
von Erdgas als Wegbereiter<br />
erneuerbarer Energien,<br />
zugleich die Kernthemen<br />
Europas sind.<br />
Der DVGW <strong>und</strong> EDGaR<br />
haben diskutiert, wie sie bei<br />
neuen Forschungsinitiativen<br />
eng zusammenarbeiten können.<br />
Wissenschaftler beider<br />
Organisationen werden zum<br />
Thema Gasqualität kooperieren.<br />
Sie arbeiten an neuen<br />
Messverfahren für verschiedene<br />
Gaskomponenten in<br />
den Gasnetzen der Zukunft.<br />
Außerdem versuchen sie, die<br />
Auswirkung einer neuen<br />
Gasqualität auf Hauptgasleitungen,<br />
Rohrleitungen<br />
<strong>und</strong> Knotenpunkte in der<br />
Infrastruktur zu bestimmen.<br />
Darüber hinaus werden sie in den Bereichen<br />
intelligente Netze, Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnologien zusammenarbeiten,<br />
die ein dezentralisiertes Gasnetz<br />
für mehrere Produktionsstätten <strong>und</strong> Einspeisepunkte<br />
von Biogas ermöglichen. Und<br />
schließlich arbeiten die Wissenschaftler an<br />
der Integration von Gas- <strong>und</strong> Stromsystemen.<br />
Gas bleibt ein wichtiger Energieträger<br />
für die Produktion von Strom <strong>und</strong> hat<br />
gegenüber Kohle <strong>und</strong> Öl zahlreiche ökonomische<br />
<strong>und</strong> ökologische Vorteile.<br />
Zur DVGW-Innovationsoffensive gehören<br />
20 Projekte zur Rolle des Gases im<br />
Energiesystem, der Gasproduktion <strong>und</strong><br />
-verarbeitung, des Netzmanagements<br />
<strong>und</strong> der Anwendungstechnologien. Im<br />
Programm von EDGaR arbeiten 250 Wissenschaftler<br />
an 30 Forschungsprojekten,<br />
die ein Gesamtinvestitionsvolumen von<br />
€ 42 Mio. haben. Die Projekte befassen<br />
sich mit dem Übergang von Monogas<br />
auf Multigas, mit der Rolle des Gases im<br />
Gesamtenergiesystem <strong>und</strong> mit den sich<br />
verändernden Gasmärkten in Europa.<br />
12 gaswärme international 4-2013
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Honeywell führt RMG Gas Metering Management System ein<br />
Honeywell hat die Einführung der<br />
neuen Software- <strong>und</strong> Servicelösung<br />
RMG Gas Metering Management bekanntgegeben,<br />
die Betreibern von Erdgas- <strong>und</strong><br />
Messstationen die Überwachung der<br />
Messgeräte ihres Betriebs vor Ort oder aus<br />
der Ferne, die Datenanalyse <strong>und</strong> die Fernwartung<br />
ermöglicht. Die Lösung senkt die<br />
Betriebskosten <strong>und</strong> verbessert die Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Messungen.<br />
Das System unterstützt Messgeräte von<br />
RMG by Honeywell <strong>und</strong> Drittanbietern<br />
<strong>und</strong> ermöglicht es dem Anwender, den<br />
technischen Zustand aller Gasmessgeräte<br />
in einer Messstation mit einem einzigen<br />
Softwarepaket festzustellen. Außerdem<br />
vereinfacht der Fernzugriff auf Messgeräte<br />
die Planung <strong>und</strong> Organisation <strong>und</strong><br />
senkt die Kosten, da Stationsbesuche auf<br />
ein Minimum beschränkt werden. RMG<br />
by Honeywell hat die Software bereits bei<br />
potenziellen K<strong>und</strong>en erfolgreich getestet,<br />
darunter auch die Schwaben Netz GmbH<br />
in Deutschland. Das System verwendet<br />
ein Rahmenkonzept aus den Modulen<br />
Gas Metering Management, Analysis <strong>und</strong><br />
Terminal, die ohne k<strong>und</strong>enspezifische<br />
Code-Änderungen installiert <strong>und</strong> problemlos<br />
konfiguriert werden können. Die<br />
dynamischen Systemanzeigen ermöglichen<br />
detaillierte schematische Diagrammdarstellungen,<br />
<strong>und</strong> die technischen Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> die Abrechnungsabteilung<br />
können auf aktuelle Durchfluss-, Druck<strong>und</strong><br />
Temperaturdaten sowie Alarmmeldungen<br />
in Echtzeit zugreifen <strong>und</strong> reagieren.<br />
Das Honeywell RMG Gas Metering<br />
Management wird zunächst in Englisch<br />
<strong>und</strong> Deutsch verfügbar sein.<br />
Energieeffizienz durch flammenlose<br />
Oxyfuel- Verbrennung.<br />
Diese innovative Technologie steigert die Kapazität <strong>und</strong> Flexibilität der Verbrennung, wobei<br />
Brennstoffverbrauch <strong>und</strong> Emissionen reduziert werden. Im Vergleich zur konventionellen<br />
Oxyfuel-Verbrennung wird die Flamme so stark mit Abgasen verdünnt, dass sie praktisch<br />
unsichtbar wird. Durch umfassendes Know-how bei Oxyfuel-Verfahren sichert Ihnen Linde<br />
entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Ihre Vorteile:<br />
→ Brennstoffeinsparung<br />
→ Deutlich verringerter Ausstoß von NO x <strong>und</strong> CO 2<br />
→ Homogene Temperaturverteilung<br />
→ Schnelles <strong>und</strong> gleichmäßiges Schmelzen <strong>und</strong> Erwärmen<br />
Linde – ideas become solutions.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
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unserer K<strong>und</strong>en wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet.
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Siemens liefert 1000. Dampfturbine aus Werk in Brasilien<br />
Siemens lieferte Anfang Juni 2013 die<br />
1000. Dampfturbine aus, die in J<strong>und</strong>iaí,<br />
einer Stadt im brasilianischen B<strong>und</strong>esstaat<br />
São Paulo, hergestellt wurde. J<strong>und</strong>iaí ist einer<br />
von weltweit sieben Fertigungsstandorten<br />
für Siemens-Industriedampfturbinen. Auftraggeber<br />
für die Turbine des Typs SST-300<br />
ist Guarani, eines der führenden Unternehmen<br />
Brasiliens in der Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche.<br />
Während der vergangenen fünf Jahre hat<br />
J<strong>und</strong>iaí seine Produktion durch Erweiterung<br />
<strong>und</strong> Modernisierung der Fertigung verdreifacht.<br />
Seit 2006 werden an diesem Standort Industriedampfturbinen<br />
gefertigt sowie Serviceleistungen,<br />
wie z.B. Wartung <strong>und</strong> Reparaturen,<br />
erbracht. Mit einer der fortschrittlichsten <strong>und</strong><br />
effizientesten Anlagen zum Testen der Schwingungen<br />
von Rotoren, werden die Turbinen<strong>und</strong><br />
Kompressorenläufer seit drei Jahren vor Ort<br />
ausgewuchtet. Dadurch konnten die Testzeiten<br />
von 90 auf 30 Tage verringert werden.<br />
Neben der lokalen Produktion von Turbinen<br />
ist Siemens aufgr<strong>und</strong> innovativer Technologien<br />
für die Wachstumsmärkte Brasiliens<br />
gut aufgestellt. Die Nutzung von Ethanol<br />
als Kraftstoff <strong>und</strong> die Stromerzeugung durch<br />
Bagasse (Überreste der Zuckerfabrikation<br />
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
schreibt Studienpreis an der TU Clausthal aus<br />
Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
wird auf der Absolventenfeier<br />
der TU Clausthal im kommenden Frühjahr<br />
erstmals einen Studienpreis verleihen. Bis<br />
zum Jahresende 2013 können sich Studierende<br />
für die mit € 2.000 dotierte Auszeichnung<br />
bewerben.<br />
Der Preis wird künftig jährlich ausgeschrieben.<br />
Vergeben wird er für eine<br />
Bachelorarbeit mit der Abschlussnote<br />
2,0 oder besser, die an der TU Clausthal<br />
auf den Fachgebieten der Metallurgie,<br />
Werkstoffk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Werkstofftechnik<br />
sowie Schweißtechnik <strong>und</strong> Trennende<br />
aus Rohrzucker) sind<br />
nur zwei Beispiele<br />
für die wachsende<br />
Bedeutung der<br />
Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche<br />
in Brasilien.<br />
Siemens lieferte<br />
hierfür im Jahr 2006<br />
die erste in J<strong>und</strong>iaí<br />
hergestellte Turbine<br />
– eine SST-300.<br />
Die Turbine steigert<br />
die Gesamteffizienz<br />
des thermodynamischen<br />
Zyklus <strong>und</strong><br />
erhöht die erzeugte Strommenge bei gleichbleibendem<br />
Brennstoffeinsatz. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Flexibilität nutzen Unternehmen die SST-300<br />
unter anderem in der Nahrungsmittel- <strong>und</strong><br />
Papierindustrie, im Bergbau <strong>und</strong> der Metallverarbeitung,<br />
in chemischen Prozessen <strong>und</strong><br />
in der Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie.<br />
Siemens gilt als einer der führenden<br />
Anbieter von Dampfturbinen in der Papierindustrie,<br />
neben der Zucker- <strong>und</strong> Ethanolbranche<br />
die zweite große Säule für Dampfturbinen<br />
in Brasilien. Im Februar 2013 erhielt<br />
Siemens den Auftrag über die Lieferung<br />
zweier Dampfturbinen für die Zellulose-<br />
Produktion der Firma CMPC in Guaíba in Rio<br />
Grande do Sul. CMPCs neue Fertigungslinie<br />
wird 2015 in Betrieb genommen <strong>und</strong> verfügt<br />
dann über eine Kapazität von 1,3 Mio. t<br />
gebleichten Eukalyptus-Zellstoffs pro Jahr.<br />
Die dort eingesetzten SST-600 Turbinen sind<br />
die bisher größten, in Brasilien gefertigten<br />
Dampfturbinen mit einer Nennleistung von<br />
über 100 MW. Das Engineering <strong>und</strong> die Fertigung<br />
dieser Leistungsklasse aus J<strong>und</strong>iaí<br />
heraus ist Beleg <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für die<br />
Zukunftsfähigkeit des Standortes.<br />
Fertigungsverfahren geschrieben wurde.<br />
Studierende können sich mit ihrer Arbeit<br />
beim Sekretariat 3 des Instituts für Metallurgie<br />
bis zum 31. Dezember eines jeden<br />
Jahres bewerben. Der Antrag sollte in dem<br />
Jahr gestellt werden, in dem die Bachelorarbeit<br />
bewertet wurde, spätestens jedoch<br />
im folgenden Kalenderjahr.<br />
Im Rahmen ihres bildungspolitischen<br />
Engagements fördert die Stiftung Stahlwerk<br />
unter anderem die Studienrichtungen<br />
Ingenieurwesen <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />
<strong>und</strong> vergibt dazu Stipendien (www.<br />
stiftung-stahlwerk.de). Darüber hinaus verleiht<br />
sie nun in Clausthal den Preis für Studierende,<br />
die ihre Bachelorarbeit über die<br />
Herstellung <strong>und</strong> Weiterverarbeitung von<br />
Eisen-, Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumwerkstoffen<br />
verfasst haben. Bewertet werden dabei die<br />
Innovativität der Ergebnisse sowie Form<br />
<strong>und</strong> Darstellung der Arbeit. Die Gutachter,<br />
benannt durch den Preisstifter, sind die<br />
Clausthaler Professoren Heinz Palkowski,<br />
Lothar Wagner <strong>und</strong> Volker Wesling sowie<br />
Dr. Friedrich Höfer als Vertreter der Stiftung.<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Bewerbungsformular:<br />
www.tu-clausthal.de/info/foerdervereine<br />
14 gaswärme international 4-2013
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Innovative Technologie zur<br />
umweltschonenden Herstellung<br />
von Synthesegas<br />
BASF, die Linde Group <strong>und</strong> ThyssenKrupp wollen eine<br />
umweltfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> wettbewerbsfähige Basis für die<br />
Nutzung des Klimagases Kohlendioxid (CO 2 ) in großem Maßstab<br />
schaffen. Ziel ist es, durch eine innovative Verfahrenstechnik<br />
CO 2 als Rohstoff einzusetzen <strong>und</strong> zu verwerten – mit<br />
positiven Effekten für den Klimaschutz. Gemeinsam mit der<br />
BASF-Tochtergesellschaft hte AG <strong>und</strong> den Wissenschaftspartnern<br />
VDEh-Betriebsforschungsinstitut in Düsseldorf <strong>und</strong> Technische<br />
Universität Dortm<strong>und</strong> entwickeln die Unternehmen<br />
einen zweistufigen Prozess: Im ersten Schritt werden mit einer<br />
neuartigen Hochtemperatur-Technologie aus Erdgas Wasserstoff<br />
<strong>und</strong> Kohlenstoff hergestellt. Dabei wird im Vergleich zu<br />
anderen Verfahren besonders wenig CO 2 erzeugt. Anschließend<br />
werden große Mengen CO 2 – auch aus anderen industriellen<br />
Prozessen – mit diesem Wasserstoff zu Synthesegas umgesetzt.<br />
Synthesegas, ein Gemisch aus Kohlenmonoxid <strong>und</strong> Wasserstoff,<br />
ist ein wichtiges Gr<strong>und</strong>produkt für die chemische Industrie<br />
<strong>und</strong> eignet sich zudem zur Herstellung von Kraftstoffen. Das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) fördert<br />
das Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme „Technologien<br />
für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Klimaschutz – Chemische Prozesse <strong>und</strong><br />
stoffliche Nutzung von CO 2 “. Das auf drei Jahre angelegte Projekt<br />
ist am 1. Juli 2013 gestartet. Der Projektansatz hat folgende<br />
Vorteile: Erdgas ist als Ressource in großen Mengen verfügbar<br />
<strong>und</strong> besitzt zum Beispiel im Vergleich zu Biomasse günstigere<br />
Anteile von Wasserstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff. Des Weiteren erfolgt<br />
die Erdgasspaltung rein thermisch ohne Zufuhr von Sauerstoff<br />
oder Wasser. Dies ermöglicht die Produktion von Wasserstoff<br />
sowie von festem Kohlenstoff zur potenziellen Verwendung in<br />
der Koks- <strong>und</strong> Stahlindustrie als Ersatz für Steinkohle. In einem<br />
weiteren innovativen katalytischen Verfahrensschritt wird<br />
CO 2 mit dem aus der Erdgasspaltung gewonnenen Wasserstoff<br />
zu Synthesegas umgesetzt. Dieser Prozess läuft bei sehr<br />
hohen Temperaturen ab, die entsprechend große Menge an<br />
Abwärme wird durch das neuartige Reaktorkonzept direkt im<br />
Prozess wieder eingesetzt. Zudem ist die Technologie geeignet<br />
für die großtechnische Produktion. Die BASF koordiniert<br />
das Gemeinschaftsprojekt <strong>und</strong> führt gemeinsam mit hte die<br />
experimentellen Forschungstätigkeiten zur Gasspaltung <strong>und</strong><br />
Katalysatorentwicklung für die Synthesegasherstellung durch.<br />
Darauf aufbauend wollen die Partner ein Gesamtkonzept für die<br />
Einbindung der neuen Technologie in existierende Chemie- <strong>und</strong><br />
Stahlstandorte entwickeln. Verantwortlich für den Anlagenbau<br />
sind Linde <strong>und</strong> ThyssenKrupp Uhde. Die Aufbereitung <strong>und</strong><br />
Erprobung des Kohlenstoffs für den Einsatz in der Stahlindustrie<br />
liegt im Verantwortungsbereich der ThyssenKrupp Steel Europe<br />
<strong>und</strong> ihrer Tochtergesellschaft KBS.<br />
Die Flamme<br />
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4-2013 gaswärme international
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut übernimmt Messequipment<br />
der E.ON Ruhrgas<br />
Die Abteilung Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />
des Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts<br />
Essen e.V. hat ihr ohnehin schon umfassendes<br />
Messequipment um einen vollausgestatteten<br />
mobilen Messwagen von der E.ON Ruhrgas<br />
sowie um weitere umfangreiche Analysetechnik<br />
erweitern können.<br />
Neben der Erfassung <strong>und</strong> Analyse der<br />
herkömmlichen Abgasbestandteile (NO X ,<br />
CO, CO 2 , O 2 ) können zusätzliche Komponenten<br />
wie SO x <strong>und</strong> CH 4 detektiert <strong>und</strong><br />
aufgezeichnet werden. Außerdem können<br />
nun auf der Brennstoffseite wichtige Kenndaten<br />
zur Gasbeschaffenheit (Wobbe-<br />
Index, Brennwert, Dichte, CO 2 -Gehalt) des<br />
Erdgases beim K<strong>und</strong>en vor Ort untersucht<br />
<strong>und</strong> kontinuierlich aufgenommen werden.<br />
Die bisherigen Mess- <strong>und</strong> Analysemöglichkeiten<br />
der Abteilung<br />
Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />
erlauben eine<br />
umfassende Untersuchung<br />
an den GWI-eigenen Versuchsständen<br />
bis 1,2 MW<br />
<strong>Brenner</strong>leistung mit allen<br />
gasförmigen Brennstoffen<br />
<strong>und</strong> leichtem Heizöl<br />
sowie als Oxidator Luft,<br />
sauerstoffangereicherte<br />
Luft, vorgewärmte Luft (bis<br />
1.250 °C) <strong>und</strong> reinem Sauerstoff. Durch das<br />
mobile Messequipment (Mobiles Labor) sind<br />
die GWI-Techniker <strong>und</strong> Ingenieure in der Lage,<br />
detaillierte Untersuchungen vor Ort durchzuführen.<br />
Dabei können die bekannten Abgas<strong>und</strong><br />
Temperaturanalysen mit Thermografie-<br />
<strong>und</strong> UV-Kameramesstechnik (Visualisierung<br />
der Flamme mittels OH-Radikalen) ergänzt<br />
werden, um die <strong>Brenner</strong> am GWI oder auch<br />
komplette Anlagen beim K<strong>und</strong>en vor Ort<br />
hinsichtlich Energieeffizienz <strong>und</strong> Schadstoffemissionen<br />
zu überprüfen <strong>und</strong> zu optimieren.<br />
P2G-Innovationsprojekt von E.ON Hanse startet mit Vaillant<br />
Brennstoffzellen-Heizgerät<br />
Wenn die weltweit modernste Powerto-Gas-Anlage<br />
in Hamburg in Betrieb<br />
geht, wird auch ein Vaillant Brennstoffzellen-Heizgerät<br />
(BZH) der neuesten Generation<br />
Teil des Innovationsprojektes sein. Der<br />
Spatenstich für die Anlage erfolgte im Juni<br />
durch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz<br />
zusammen mit dem Initiator E.ON Hanse.<br />
Das P2G-Konzept gilt als künftige Schlüsseltechnologie<br />
der Energiewende. Hierbei<br />
wird überschüssiger Wind- oder Solarstrom<br />
in einem chemischen Prozess, der sogenannten<br />
Elektrolyse, in synthetisches Erdgas<br />
umgewandelt. Dieses „grüne“ Gas wird in<br />
das Erdgasnetz eingespeist. Somit wird das<br />
vorhandene Erdgasnetz zu einem Speicher<br />
für regenerativ erzeugten Strom, der bei der<br />
Erzeugung keine Abnehmer gef<strong>und</strong>en hat.<br />
Fehlt es zu Spitzenverbrauchszeiten dagegen<br />
an Strom, der nicht durch erneuerbare Energieträger<br />
geliefert werden kann, erfolgt eine<br />
hoch effiziente Rückverstromung durch Vaillant<br />
Brennstoffzellen-Technologie. Dafür wird<br />
Erdgas nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung in Strom <strong>und</strong> Wärme transformiert.<br />
Im Erdgasnetz gespeichert kann die Energie<br />
dann sowohl b<strong>und</strong>esweit transportiert als<br />
auch in großen Mengen <strong>und</strong> über längere<br />
Zeiträume verlustfrei gespeichert werden.<br />
Weil Windräder <strong>und</strong> Photovoltaikanlagen<br />
große Leistungsschwankungen hinsichtlich<br />
ihrer Stromproduktion mit sich bringen, sind<br />
für die Stromnetze künftig Speicher wichtig,<br />
die Netzschwankungen ausgleichen. Dieses<br />
Gleichgewicht zwischen Stromangebot <strong>und</strong><br />
- nachfrage könnten P2G-Anlagen herstellen<br />
<strong>und</strong> damit quasi zu einem „Großakku“<br />
für regenerativ erzeugten Strom werden.<br />
Höchstspannungs-Stromnetze, die für den<br />
weiten Transport von Elektrizität erforderlich<br />
sind, könnten gleichzeitig entlastet werden.<br />
Der umstrittene Neubau weiterer Höchstspannungstrassen<br />
beispielsweise von Nord- nach<br />
Süddeutschland wäre im derzeit diskutierten<br />
Ausmaß nicht mehr erforderlich.<br />
Verantwortet wird das P2G-Projekt durch<br />
ein Konsortium aus den Industriepartnern<br />
Hydrogenics, SolviCore <strong>und</strong> E.ON. Wissenschaftliche<br />
Beiträge leisten das Deutsche Zentrum<br />
für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR) sowie das<br />
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />
(ISE). Vaillant Brennstoffzellen werden dabei<br />
im Rahmen des Callux-Projektes eingesetzt.<br />
Hierbei handelt es sich um den b<strong>und</strong>esweit<br />
größten Praxistest von Brennstoffzellen-<br />
Heizgeräten für Einfamilienhäuser. Callux<br />
wird gemeinsam von Partnern aus der Energiewirtschaft<br />
<strong>und</strong> Heizgeräteindustrie mit<br />
Unterstützung des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />
Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
getragen. Das beim Hamburger Innovationsprojekt<br />
eingesetzte Brennstoffzellen-Heizgerät<br />
des Remscheider Heiz- <strong>und</strong> Lüftungstechnikspezialisten<br />
wird in Remscheid in Kleinserie<br />
produziert. Gemeinsam mit Partnern aus der<br />
Energiewirtschaft hat Vaillant bereits mehr<br />
als 100 Brennstoffzellen-Einheiten in einem<br />
europaweiten Feldtest unter realistischen Praxisbedingungen<br />
getestet.<br />
16 gaswärme international 4-2013
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEcHnIk<br />
für Industrieöfen<br />
22.- 24. April 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.gwi-brennertechnik.de<br />
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Programm-Höhepunkte<br />
Wann <strong>und</strong> Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Gr<strong>und</strong>lagenseminar (22. April)<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 1<br />
• Einführung in die Verbrennungstechnik, Teil 2<br />
• GWI-Arbeitsblätter in der Anwendung<br />
Hauptseminar (23. bis 24. April)<br />
Einführung<br />
• Einführung in die politische Relevanz der <strong>Brenner</strong>technik<br />
<strong>Brenner</strong>techniken für Industrieöfen<br />
• Neue <strong>Brenner</strong>technik mit innovativer Luftvorwärmung<br />
• Neue low-NO x<br />
-Lösungen für Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
• Status der OxyFuel-Verbrennung für Industrieöfen<br />
• Innovation in der regenerativen ultra-low-NO x<br />
-<strong>Brenner</strong>technologie durch Energieoptimierung<br />
• Praxisbeispiel: Energetische Optimierung eines bestehenden Wärmebehandlungsofen<br />
Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />
jetzt online unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Themenblock<br />
3<br />
Themenblock<br />
4<br />
Themenblock<br />
5<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
• Hitzebeständig bis 1.250 °C - Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe<br />
• Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf industrielle Thermoprozessanlagen<br />
• Entwicklung der <strong>Brenner</strong>technik für die Herstellung von Glas<br />
Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
• Energetische <strong>und</strong> betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen,<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen<br />
• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf<br />
Regenerativbefeuerung am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Normung<br />
• Verpflichtungen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Gewährleistung <strong>und</strong> zum Erhalt der Betriebssicherheit<br />
über die Nutzungsdauer<br />
• Aktuelle Entwicklungen im Normungsumfeld der ISO/TC 244 <strong>und</strong> ErP<br />
Energiemanagement <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen<br />
• Effiziente Energiemanagementsysteme – Wie komme ich da hin?<br />
• <strong>Brenner</strong>effizienz beginnt beim Industrieofen<br />
Feuerfestmaterialien - Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
Moderation: Dr. Thorsten Tonnesen, GHI, RWTH Aachen<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 1<br />
• Feuerfestmaterialien, Teil 2<br />
MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., Bloom Engineering GmbH, DNV Germany Holding<br />
GmbH, Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, EU-Parlament, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e. V.,<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V., Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie e. V.,<br />
Linde Gas, LOI Thermprocess GmbH, Rath GmbH, RWTH Aachen, Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG,<br />
Trimet Aluminium AG, Vallourec & Mannesmann Tubes, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter<br />
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Termin:<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen <strong>und</strong> Industrieöfen,<br />
sowie Hersteller von <strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong><br />
<strong>Brenner</strong>komponenten<br />
Teilnahmegebühr*:<br />
Seminarbesuch exklusive/inklusive<br />
Gr<strong>und</strong>lagenkurs am 22. April<br />
• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/<strong>und</strong><br />
auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen <strong>und</strong> Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert <strong>und</strong> erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />
vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 01. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich nehme auch am Gr<strong>und</strong>lagenseminar teil<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Energiemanagement <strong>und</strong> Energieeffizienz oder<br />
Workshop 2 Feuerfestmaterialien – Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
10.-11.<br />
Sept.<br />
16.-21.<br />
Sept.<br />
16.-21.<br />
Sept.<br />
17.-19.<br />
Sept.<br />
17.-19.<br />
Sept.<br />
19.-20.<br />
Sept.<br />
19.-20.<br />
Sept.<br />
25.-26.<br />
Sept.<br />
1.-2.<br />
Okt.<br />
9.-11.<br />
Okt.<br />
Expogaz 2013<br />
Messe in Paris<br />
E.T.A.I. / Infopro Communications<br />
Tel.: +33 (0)1-7792-9718, Fax: +33 (0) 1-7792-9833<br />
smachoire@infopro-digital.com, www.expogaz-expo.com<br />
EMO Hannover<br />
Messe in Hannover<br />
VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
Tel.: 069-756081-55, Fax: 069-756081-74<br />
e.gaenssle@vdw.de; www.emo-hannover.de<br />
Schweißen <strong>und</strong> Schneiden<br />
18. Messe in Essen<br />
Messe Essen GmbH<br />
Tel.: 0201-7244-0; Fax: 0201-7244-248<br />
info@messe-essen.de, www.schweissen-schneiden.com<br />
Composites Europe<br />
Messe in Stuttgart<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211-90191-226, Fax: 0211-90191-244<br />
info@composites-europe.com, www.composites-europe.com<br />
Hybrid Expo 2013<br />
Messe in Stuttgart<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211-90191-270, Fax: 0211-90191-275<br />
info@hybrid-expo.com, www.hybrid-expo.com<br />
Erfahrungsaustausch der Chemiker <strong>und</strong> Ingenieure des Gasfaches<br />
Tagung in Leipzig<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für<br />
Technologie<br />
Tel.: 0721-96402-20, Fax.: 0721-96402-13<br />
klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
Forming Technology Forum<br />
6. Konferenz in Herrsching<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialk<strong>und</strong>e e. V., Inventum GmbH<br />
Tel.: 0151-2122-7448<br />
ftf@inventum.de, www.dgm.de/dgm/forming/<br />
56. <strong>International</strong>es Feuerfestkolloquium<br />
in Aachen<br />
ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />
Tel.: 02624-9473-171, Fax: 02624-9473-200<br />
info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />
gat 2013<br />
52. Gasfachliche Aussprachetagung in Nürnberg<br />
Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e. V.<br />
Tel.: 0228-9188-611, Fax: 0228-9188-990<br />
info@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />
Härterei Kongress<br />
69. Kongress <strong>und</strong> Fachausstellung in Wiesbaden<br />
Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik e. V.<br />
Tel.: 0421-39728-50, Fax: 0421-39728-51<br />
contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />
ThyssenKrupp<br />
erwirbt Rohstoffhandelsgeschäft<br />
von BenMet NY<br />
D<br />
ie ThyssenKrupp Metallurgical<br />
Products GmbH, Essen, hat zum<br />
1. Juli 2013 das Geschäft des Rohstoffhandelsunternehmens<br />
BenMet NY mit<br />
Sitz in New York übernommen. Über<br />
den Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />
vereinbart. Durch den Erwerb baut<br />
ThyssenKrupp Metallurgical Products<br />
seine Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
deutlich aus <strong>und</strong> erweitert<br />
nennenswert sein Produktportfolio.<br />
BenMet handelt mit NE-Metallen<br />
<strong>und</strong> betreibt ein ähnliches<br />
Geschäftsmodell wie ThyssenKrupp<br />
Metallurgical Products: Die Angebotspalette<br />
umfasst im Wesentlichen<br />
Nickel, Kobalt, Kobaltoxid <strong>und</strong><br />
Nebenmetalle <strong>und</strong> wird um das<br />
Produktportfolio von ThyssenKrupp<br />
Metallurgical Products ergänzt.<br />
BenMet ist schwerpunktmäßig auf<br />
dem nord- <strong>und</strong> südamerikanischen<br />
Markt aktiv - mit starkem Fokus auf<br />
die USA. Die Gesellschaft beliefert<br />
dabei vornehmlich K<strong>und</strong>en aus dem<br />
Bereich der Superalloys sowie der<br />
Legierungs- <strong>und</strong> Gießereiindustrie.<br />
Die Rohstoffe werden in Lagern in<br />
den USA, Mexiko sowie Kanada vorgehalten.<br />
Die Geschäftsaktivitäten von<br />
ThyssenKrupp Metallurgical Products<br />
<strong>und</strong> BenMet in Nord- <strong>und</strong><br />
Südamerika sollen zeitnah zusammengeführt<br />
werden. Die Verkaufsmannschaft<br />
von BenMet wird unter<br />
dem neuen Eigentümer weiter<br />
arbeiten, Derek Benham, President<br />
von BenMet NY, wird das Team in<br />
der Übergangszeit <strong>und</strong> den nächsten<br />
Jahren weiterhin leiten.<br />
18 gaswärme international 4-2013
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Wingas mit neuer<br />
Firmenzentrale in Kassel<br />
W<br />
ingas wächst weiter: Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten<br />
ist das Unternehmen im deutschen <strong>und</strong><br />
europäischen Erdgasmarkt erfolgreich. Für die wachsende<br />
Zahl der Mitarbeiter in Kassel (derzeit r<strong>und</strong> 330) wird jetzt<br />
eine neue Firmenzentrale geplant. Dazu wird Wingas ab<br />
2015 einen Bürokomplex in der Innenstadt (Am Königstor<br />
/ Ecke Karthäuser Straße) von der OFB Projektentwicklung<br />
GmbH Kassel, einer Tochter der Helaba Immobiliengruppe,<br />
für zunächst 20 Jahre mieten.<br />
Die OFB wird den Bürokomplex mit vier Etagen mit<br />
insgesamt 10.200 m 2 neu errichten. Das derzeit auf dem<br />
Baugelände befindliche Gebäude von Karl + Co. wird<br />
abgerissen. Der geplante moderne Gebäudekomplex<br />
wird sich durch hochgezogene, helle Fassaden mit großen<br />
Fenstern auszeichnen. Ein Innenhof <strong>und</strong> die vielseitig<br />
angelegte, mehrstöckige Bauweise sollen für zusätzliches<br />
Licht in den Büros sorgen. Das Firmengebäude wird Platz<br />
für bis zu 490 Mitarbeiter bieten. Derzeit sind diese unter<br />
anderem im Gebäude der Wintershall in der Friedrich-<br />
Ebert-Straße untergebracht.<br />
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commissioning<br />
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Bau des bulgarischen Teilabschnitts von South Stream<br />
kann 2013 beginnen<br />
Die Ende Juni von Natural Gas Europe im<br />
bulgarischen Sofia veranstaltete Konferenz<br />
„South Stream: The Evolution of a Pipeline“<br />
zielte darauf ab, die sozialen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> ökologischen Implikationen der<br />
South-Stream-Pipeline zu erörtern. South<br />
Stream, ein Projektvorhaben von Gazprom<br />
<strong>und</strong> einer Reihe weiterer Partner, soll die<br />
europäische Energiesicherheit verbessern.<br />
Es handelt sich um ein zentrales Projekt im<br />
Rahmen der Strategie, die Erdgasrouten<br />
innerhalb der Europäischen Union breiter<br />
zu fächern. Die Pipeline wird von Warna am<br />
Schwarzen Meer über Bulgarien, Serbien,<br />
Ungarn <strong>und</strong> Slowenien bis in den Norden<br />
Italiens verlaufen. In den Gesprächen war<br />
immer wieder von den großen Vorteilen die<br />
Rede, die South Stream für Bulgarien <strong>und</strong> die<br />
gesamte Region mit sich bringt, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Arbeitsplatzschaffung<br />
sowie in den Bereichen Energiesicherheit<br />
<strong>und</strong> Diversifizierung. Im Zuge des Projekts<br />
wird eine Direktverbindung zwischen<br />
Hauptzulieferer <strong>und</strong> wichtigstem Verbraucher<br />
hergestellt – nämlich zwischen Russland<br />
<strong>und</strong> der EU. Der Baubeginn soll Ende<br />
des Jahres 2013 erfolgen <strong>und</strong> die erste Bauphase<br />
bis 2015 fertiggestellt sein. Angesichts<br />
der jüngsten politischen Entwicklungen in<br />
Bulgarien <strong>und</strong> der Ernennung einer neuen<br />
Regierung könnte South Stream aufgr<strong>und</strong><br />
der potenziellen wirtschaftlichen Vorteile im<br />
Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
<strong>und</strong> die Senkung der Erdgaspreise dazu<br />
beitragen, die Stellung der Regierung – <strong>und</strong><br />
ganz Bulgariens – zu stärken. Es herrscht<br />
zunehmend Einvernehmen darüber, dass<br />
Erdgas bis ins Jahr 2050 der zentrale Kraftstoff<br />
der europäischen Wirtschaft sein wird.<br />
Im Hinblick auf die Erschließung europäischer<br />
Schiefergasvorkommen sind noch verschiedene<br />
Fragen zu klären, was bedeutet,<br />
dass der Bau neuer Routen aus Russland zur<br />
Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit Europas<br />
auf dem Weltmarkt von entscheidender<br />
Bedeutung sein wird. Laut übereinstimmenden<br />
Prognosen der weltweit führenden<br />
Forschungszentren wird Europas jährlicher<br />
Zusatzbedarf an Gasimporten bis 2020 einen<br />
Wert von 80 Mrd. m 3 erreichen <strong>und</strong> sich bis<br />
2030 auf über 140 Mrd. m 3 belaufen.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
19
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
FORTBILDUNG Ecoplants –<br />
29. Aug. Pflichtenhefte schreiben <strong>und</strong> gestalten<br />
VDI-Seminar in Hamburg<br />
11.-12.<br />
Sept.<br />
12.<br />
Sept.<br />
16.-17.<br />
Sept.<br />
17.-18.<br />
Sept.<br />
17.-19.<br />
Sept.<br />
19.<br />
Sept.<br />
24.<br />
Sept.<br />
24.-27.<br />
Sept.<br />
25.<br />
Sept.<br />
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in der Instandhaltung<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
Das EEG-Einspeisemanagement<br />
EW-Seminar in Köln<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Wärmebehandlungstechnik –<br />
für die industrielle Praxis, Teil B<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Technik der Gasversorgung für Kaufleute II<br />
EW-Seminar in Fulda<br />
Vakuumtechnik<br />
VDI-Seminar in Berlin<br />
CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />
DIN-Seminar in Kassel<br />
Sichere Steuerungen von Maschinen<br />
DIN-Seminar in Leipzig<br />
Einführung in die Metallk<strong>und</strong>e für Ingenieure <strong>und</strong> Techniker<br />
DGM-Seminar in Darmstadt<br />
Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen<br />
DGM-Seminar in Nürnberg<br />
1. Okt. China – Normung <strong>und</strong> Zertifizierung erfordern Umdenken „Spielregeln“<br />
des Marktzutrittes<br />
DIN-Seminar in Kassel<br />
8. Okt. Aktuelle Praxisfragen der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
EW-Seminar in Leipzig<br />
8. Okt. Kunststoffe in der Konstruktion<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
8. Okt. Technische Normen als Wettbewerbsvorteil nutzen<br />
VDI-Seminar in Ratingen<br />
14. Okt. Kostengünstig entwickeln <strong>und</strong> konstruieren<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
15.-17.<br />
Okt.<br />
Hochtemperaturkorrosion<br />
DGM-Seminar in Jülich<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialk<strong>und</strong>e e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de,<br />
www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />
EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552,<br />
Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
China setzt auf<br />
grüne Technologie<br />
aus Deutschland<br />
Energieeinsparung <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
sind für die Volksrepublik<br />
China sehr wichtige Themen. Dank<br />
moderner Technik lassen sich Ökologie<br />
<strong>und</strong> Ökonomie auch in der metallurgischen<br />
Industrie erfolgreich in Einklang<br />
bringen. Das ist das wichtigste Ergebnis<br />
einer gemeinsamen Konferenz des deutschen<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbauers<br />
SMS group mit einer Organisation verschiedener<br />
chinesischer Ministerien.<br />
Vor mehr als 200 Vertretern aus Industrie<br />
<strong>und</strong> Politik präsentierte die SMS<br />
group in Beijing die ökologischen <strong>und</strong><br />
ökonomischen Vorteile der Ecoplants-<br />
Lösungen für den Betrieb hüttentechnischer<br />
Anlagen. Der Einklang von sinkenden<br />
Betriebskosten bei gleichzeitig<br />
geringeren Emissionen macht die Ecoplants-Lösungen<br />
besonders attraktiv.<br />
Die SMS-Referenten stellten Lösungen<br />
aus der gesamten metallurgischen<br />
Verfahrenskette von der Roheisenerzeugung<br />
bis zur Fertigbearbeitung von<br />
Blechen, Bändern <strong>und</strong> Rohren dar.<br />
So ist beispielsweise die „Continuous<br />
Mill Technology“ (CMT) sehr energieeffizient.<br />
Die Spezialisten der SMS group<br />
haben mit der gemeinsamen Anbindung<br />
von der Walzstraße an das Stahlwerk ein<br />
Verfahren entwickelt, das Stranggießen<br />
<strong>und</strong> Walzen neu aufeinander abstimmt.<br />
Die Kostenreduktion des CMT-Verfahrens<br />
liegt dadurch bei 11 €/t, die Emissionseinsparung<br />
bei 72.000 t CO 2 p.a.<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert <strong>und</strong><br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
20 gaswärme international 4-2013
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Bosch baut neue Produktionsstätte<br />
für Heizgeräte in Russland<br />
Die Bosch-Gruppe hat den Gr<strong>und</strong>stein<br />
für eine neue Produktionsstätte ihres<br />
Geschäftsbereichs Thermotechnik in Engels/<br />
Russland gelegt. Hier werden ab dem ersten<br />
Quartal 2014 wandhängende Heizwertgeräte<br />
<strong>und</strong> Industriekessel der Marken Bosch<br />
<strong>und</strong> Buderus produziert. Mehr als € 20 Mio.<br />
investiert das Unternehmen am Standort.<br />
Bis 2016 sollen am neuen Standort bis zu<br />
190 Arbeitsplätze entstehen. Das neue Werk<br />
wird am bestehenden Bosch Standort in<br />
Engels errichtet. In der neuen Anlage mit<br />
einer Fläche von 8.000 m 2 werden sechs verschiedene<br />
Modelle von Drei-Zug-Kesseln im<br />
Leistungsbereich zwischen 2,5 <strong>und</strong> 6,5 MW<br />
für industrielle Anwendungen produziert.<br />
Ebenfalls zum Produktprogramm gehören<br />
mehr als 30 Modelle wandhängender Gasheizwertgeräte<br />
der Marken Bosch <strong>und</strong> Buderus<br />
in den Leistungsklassen von 18 bis 35 kW.<br />
Bosch ist seit 1996 in der r<strong>und</strong> 850 km von<br />
Moskau entfernten Region Saratow aktiv.<br />
Heute arbeiten in Engels 1.500 Mitarbeiter<br />
der Unternehmensbereiche Kraftfahrzeugtechnik<br />
<strong>und</strong> Power Tools.<br />
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4-2013 gaswärme international<br />
21
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />
Etogas liefert erste industrielle<br />
Power-to-Gas-Anlage<br />
an Audi<br />
S<br />
eit drei Jahren elektrisiert das Konzept Power-to-Gas<br />
die Energie- <strong>und</strong> Mobilitätsbranche. Nach erfolgreichen<br />
Tests der neuen Ökostromspeichertechnologie wurde vor<br />
Kurzem die erste Anlage im industriellen Maßstab eingeweiht.<br />
Die Feier fand am 25. Juni im niedersächsischen<br />
Werlte statt. Der Stuttgarter Anlagenbauer Etogas GmbH<br />
(vormals SolarFuel) hat die weltweit größte Power-to-Gas-<br />
Anlage entwickelt <strong>und</strong> gebaut. K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Betreiber ist die<br />
Audi AG. Die Anlage hat eine elektrische Anschlussleistung<br />
von 6 MW <strong>und</strong> wandelt Ökostromüberschüsse in erneuerbaren<br />
Wasserstoff <strong>und</strong> Methan um. Pro Jahr wird die Anlage<br />
durchschnittlich 3 Mio. m 3 erneuerbares synthetisches<br />
Methan erzeugen. B<strong>und</strong>esumweltminister Peter Altmaier<br />
sendete zur Einweihung ein Video-Grußwort. Im Herbst<br />
2013 wird der Probebetrieb der Gesamtanlage abgeschlossen.<br />
Das Vorhaben stellt ein Leuchtturmprojekt für künftige<br />
Power-to-Gas-Anlagen im industriellen Maßstab dar. Die<br />
Anlage für den Ingolstädter Autobauer verfügt über eine<br />
25-mal so große Eingangsleistung wie die bislang weltweit<br />
größte Power-to-Gas-Anlage. Diese ging bereits im Oktober<br />
2012 in Betrieb. Beim dortigen Forschungsbetrieb wird die<br />
Industrialisierung der Technologie vorbereitet. Die dabei<br />
gewonnenen Erfahrungen <strong>und</strong> Ergebnisse kommen nun der<br />
neuen Anlage in Werlte zugute. Das erneuerbare synthetische<br />
Methan, von Audi e-gas genannt, ist für K<strong>und</strong>en des<br />
neuen A3 g-tron vorgesehen. Mit diesem Treibstoff können<br />
Autofahrer mit einer CO 2 -Bilanz von 20 g/km nahezu kohlendioxidneutral<br />
fahren. Die Gasmenge aus Werlte versorgt<br />
1.500 A3 g-tron mit einer jährlichen Fahrleistung von jeweils<br />
15.000 km insgesamt sind das 22,5 Mio. km.<br />
VDMA: Aufschwung lässt<br />
weiter auf sich warten<br />
Der Auftragseingang im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
in Deutschland lag im Juni 2013 um real 5<br />
% unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />
sank um 4 %, das Auslandsgeschäft um 6 %,<br />
teilte der Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
(VDMA) Anfang August in Frankfurt mit. In<br />
dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten<br />
Dreimonatsvergleich April bis Juni 2013 sank<br />
der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um 1 %. Die<br />
Inlandsaufträge lagen bei -4 %, die Auslandsaufträge<br />
bei +1 %. Für das erste Halbjahr (Januar bis Juni 2013)<br />
ergibt sich insgesamt ein Minus von 1 %. Die Inlandsaufträge<br />
lagen bei -6 %, die Auslandaufträge bei +1 %.<br />
Laut VDMA Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers müsse<br />
der deutsche Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau sich weiter<br />
in Geduld üben. Der Juni schloss nach einem Halbjahr<br />
ohne nennenswerte Impulse mit einem Minus der<br />
Auftragseingänge ab. Die Inlandsorders seien letztlich<br />
Spiegelbild der insgesamt unbefriedigenden Investitionstätigkeit<br />
in Deutschland. Enttäuschend verliefen<br />
wieder einmal die Maschinenbestellungen aus den<br />
Euro-Partnerländern. Von einer wirtschaftlichen Stabilisierung<br />
der Euro-Zone zu reden, falle aus Sicht der<br />
Investitionsgüterhersteller angesichts eines zweistelligen<br />
Rückgangs (-19 %) weiterhin schwer. Und auch die<br />
zaghaften Impulse der verbleibenden Weltwirtschaft<br />
schafften es noch nicht, die Nachfrage aus dem Nicht-<br />
Euro-Raum ins Plus zu ziehen (-2 %).<br />
22 gaswärme international 4-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Planungsforum für multivalente Anlagen<br />
120 Planer, Architekten <strong>und</strong> Ingenieure<br />
trafen sich Ende Juni 2013 in der Viessmann<br />
Akademie in Allendorf (Eder) beim<br />
Planungsforum für multivalente Anlagen<br />
(Anlagen, die mehrere Energieträger nutzen).<br />
Verwaltungsratsmitglied Stefan Heer<br />
begrüßte die Gäste <strong>und</strong> gab den Startschuss<br />
für die zweitägige Veranstaltung.<br />
Mit Vorträgen, Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Besichtigungen wurde das vielschichtige<br />
Thema in vielen Facetten behandelt. Den<br />
Anfang machte Carsten Kuhlmann, Leiter<br />
des Product Sales Management der<br />
Viessmann Deutschland GmbH. Er referierte<br />
über die Rahmenbedingungen für<br />
den Einsatz multivalenter Anlagen <strong>und</strong><br />
gab den Zuhörern einen Überblick über<br />
die noch folgenden Beiträge. Nicht minder<br />
informativ war der Vortrag von Josef<br />
Oswald, Präsident des B<strong>und</strong>esindustrieverbandes<br />
Technischer Gebäude Ausrüstung<br />
e.V. (BTGA), <strong>und</strong> Clemens Schickel, technischer<br />
Referent beim BTGA, über die wichtige<br />
Rolle multivalenter Systeme im Rahmen<br />
der Energiewende in Deutschland.<br />
Manfred Greis, Präsident des B<strong>und</strong>esindustrieverbandes<br />
Deutschland Haus-, Energie-<br />
<strong>und</strong> Umwelttechnik e.V. <strong>und</strong> Leiter der<br />
Viessmann Unternehmenskommunikation,<br />
stellte das Viessmann Projekt „Effizienz Plus“<br />
vor, das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
umgesetzt wurde.<br />
Mit „Effizienz Plus“ wurde der Verbrauch<br />
fossiler Energie am Unternehmensstammsitz<br />
in Allendorf um zwei Drittel <strong>und</strong> der CO 2 -Ausstoß<br />
um 80 % gesenkt. Damit zeigt Viessmann<br />
am eigenen Beispiel, dass die energie- <strong>und</strong><br />
klimapolitischen Ziele der B<strong>und</strong>esregierung<br />
für 2050 schon heute mit marktverfügbarer<br />
Technik erreicht werden können.<br />
Die energiesparende <strong>und</strong><br />
servicefre<strong>und</strong>liche <strong>Brenner</strong>technik<br />
4-2013 gaswärme international<br />
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im Bereich betrieblicher Gasverwendung gemäß DVGW G 614<br />
10.-11.<br />
Sept.<br />
10.-11.<br />
Sept.<br />
Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> Weiterbildung der Sachk<strong>und</strong>igen für<br />
Odorieranlagen<br />
Qualitätssicherung in Gasinstallationen – DVGW-Arbeitsblatt G 1020<br />
12. Sept. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />
Schulung nach BGR 500 (gem. BGV A1 / BGI 560) <strong>und</strong> Brandschutzunterweisung<br />
für Betriebspraktiker <strong>und</strong> Bereitschaftsdienste<br />
16.-17.<br />
Sept.<br />
16.-18.<br />
Sept.<br />
Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischen Führungskräften<br />
im Bereich von Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen<br />
Sachk<strong>und</strong>igenschulung Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen im Netzbetrieb<br />
23. Sept. Die DVGW-TRGI 2008 – Technische Regeln für Gasinstallationen<br />
24. Sept. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas – Erste Sicherungsmaßnahmen<br />
am Störungsort<br />
24.-25.<br />
Sept.<br />
Weiterbildung der Sachk<strong>und</strong>igen gem. DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />
Hannover<br />
Messe 2014 -<br />
Überblick über<br />
Termine <strong>und</strong><br />
Programm<br />
Aktuelle Trendthemen stehen auch 2014<br />
(7. bis 11. April) im Zentrum einer der<br />
weltweit wichtigsten Industriemessen. Insbesondere<br />
der Vernetzung innerhalb der<br />
industriellen Prozesse, aber auch über technologische<br />
<strong>und</strong> unternehmerische Grenzen<br />
hinweg tragen alle Leitmessen in gleicher<br />
Weise Rechnung.<br />
Die Kernbereiche der Hannover Messe<br />
2014 sind Industrieautomation <strong>und</strong> IT,<br />
Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnologien,<br />
Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung.<br />
25.-26.<br />
Sept.<br />
26.-27.<br />
Sept.<br />
Sicheres Arbeiten <strong>und</strong> Sicherheitstechnik in der Gas-Hausinstallation<br />
Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischem Personal für Klärgas-<br />
<strong>und</strong> Biogasanlagen in der Abwasserbehandlung<br />
27. Sept. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />
– BALSibau – DVGW GW 129<br />
7.-8. Okt. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />
7.-8. Okt. Gasspüren <strong>und</strong> Gaskonzentrationsmessungen<br />
9. Okt. Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />
9.-10. Okt. Auslegung <strong>und</strong> Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />
10.-11. Okt. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 492<br />
10.-11. Okt. Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />
14. Okt. Einführung in die Gasabrechnung<br />
15.-16. Okt. Gr<strong>und</strong>lagen der Gas-Druckregelung<br />
15.-16. Okt. Praxis der Gastechnik für Nichttechniker <strong>und</strong> spartenfremde Mitarbeiter<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />
bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
Nach der Hannover Messe ist bekanntlich<br />
vor der Hannover Messe. Bereits im<br />
April 2013 haben mehr als 1.000 Aussteller<br />
das attraktive Rebooking-Angebot<br />
genutzt <strong>und</strong> 14 €/m 2 gespart. Zur Hannover<br />
Messe 2014 haben sich weit über 600<br />
Firmen angemeldet, zur Hannover Messe<br />
2015 bereits r<strong>und</strong> 300 Unternehmen.<br />
Wer das Rebooking verpasst hat, kann<br />
dennoch bis zum 15. September 2013 vom<br />
Frühbucherpreis profitieren. Bis zu diesem<br />
Datum ist der Gr<strong>und</strong>mietpreis für die Hallenfläche<br />
auf 197 €/m 2 <strong>und</strong> für Freigeländefläche<br />
auf 75 €/m 2 reduziert. Nach Ablauf der Frist<br />
beläuft sich der Preis pro m 2 auf 204 bzw.<br />
79 €. Unter www.obs.messe.de können<br />
Interessenten ihren Auftritt sowohl für die<br />
kommende Hannover Messe 2014 als auch<br />
bereits für die Hannover Messe 2015 buchen.<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.hannovermesse.de<br />
24 gaswärme international 4-2013
Veranstaltungen<br />
Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
NACHRICHTEN<br />
Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />
Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />
Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />
<strong>und</strong> Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />
befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich<br />
<strong>und</strong> praxisgerecht die Fragestellungen <strong>und</strong> Sachverhalte, mit denen der<br />
moderne Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />
Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren,<br />
Einsatzhärten, Plasma- <strong>und</strong> Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />
von Wälzlagern <strong>und</strong> Getrieben. Der Qualitätssicherung <strong>und</strong> Schadensanalytik<br />
sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />
der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />
statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- <strong>und</strong> Kostenfaktoren.<br />
Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />
Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />
der Härterei-Branche informieren.<br />
Hrsg.: O. Irretier, A. Schreiner<br />
Neuerscheinung, ca. 450 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />
Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München <strong>und</strong> im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
Neuerscheinung – ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />
für € 100,-<br />
Preise verstehen sich zzgl. Versand.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAPHHT2013<br />
Nutzung 4-2013 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
25
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
„4. gwi-Praxistagung Effiziente <strong>Brenner</strong>technik“<br />
– ein voller Erfolg<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />
jetzt online unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de<br />
Fachlicher Austausch, aktuelle Trends <strong>und</strong><br />
neue Impulse für die eigene Arbeit: Das<br />
ist das Erfolgskonzept der gwi-Praxistagung<br />
„Effiziente <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen“.<br />
Bereits zum vierten Mal haben sich sowohl<br />
Hersteller als auch Betreiber <strong>und</strong> Lieferanten<br />
der Branche getroffen, um Fachvorträge zu<br />
verfolgen <strong>und</strong> sich über neue Entwicklungen<br />
zu informieren. Die diesjährige, erstmals<br />
dreitägige gwi-Praxistagung (22.-24. April) im<br />
Atlantic Congress Hotel in Essen nutzten die<br />
Teilnehmer für einen regen Austausch über<br />
neueste Produkte <strong>und</strong> weitere Innovationen.<br />
Mit über 100 Teilnehmern <strong>und</strong> acht ausstellenden<br />
Firmen konnte der große Erfolg<br />
der Veranstaltung aus den Vorjahren wiederholt<br />
werden. Die Organisatoren – die<br />
Fachzeitschrift „gwi-gaswärme international“<br />
<strong>und</strong> das Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />
– sind sehr zufrieden mit der Tagung; auch<br />
aufgr<strong>und</strong> der Beteiligung zahlreicher namhafter<br />
Unternehmen <strong>und</strong> die wiederholte<br />
Unterstützung durch die Sponsoren Linde<br />
AG <strong>und</strong> RWE AG, welche ebenfalls für die<br />
Qualität der Veranstaltung spricht.<br />
INFORMATIVE<br />
DISKUSSIONSRUNDE<br />
In diesem Jahr wurde der Tagung erstmalig<br />
optional ein Nachmittag mit Gr<strong>und</strong>lagenvorträgen<br />
vorangestellt. Dies gab Neueinsteigern,<br />
aber auch erfahrenen Teilnehmern,<br />
die Möglichkeit zur Vertiefung in die Thematik<br />
der <strong>Brenner</strong>- <strong>und</strong> Verbrennungstechnik.<br />
Am Haupttag hießen die Veranstalter die<br />
Teilnehmer herzlich willkommen, bevor sie<br />
das Wort an die Referenten übergaben. Den<br />
Anfang machte Dr. Paul Rübig, Mitglied des<br />
EU-Parlaments. Mit seinem Vortrag „Aktuelle<br />
industriepolitische Themen im Europaparlament“<br />
gab er den Teilnehmern einen umfassenden<br />
Überblick über die Energiepolitik<br />
in der EU.<br />
Im folgenden Themenblock „<strong>Brenner</strong>technik<br />
für Industrieöfen“ referierten die hochrangigen<br />
Fachleute u. a. über folgende Themen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Menox – eine neue low-NO X -Lösung für<br />
Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />
Status der OxyFuel-Verbrennung für<br />
Industrieöfen<br />
Energetische Optimierung eines bestehenden<br />
Wärmebehandlungsofens.<br />
Der dritte Themenblock stand ganz im<br />
Zeichen von „Forschung <strong>und</strong> Entwicklung“.<br />
Walter Hartnagel berichtete in seinem Vortrag<br />
zum Thema „Hitzebeständig bis 1.250 °C –<br />
Entwicklung eines metallischen Werkstoffes<br />
für extreme Beanspruchungen“. Nach diesem<br />
spannenden Feld konnten die Zuhörer<br />
sich über weitere interessante Vorträge aus<br />
der Praxis freuen: Der nächste Themenblock<br />
hieß „Betriebserfahrungen mit gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen“. Hier gab u. a. Harald<br />
Wittek einen Einblick in „Energetische <strong>und</strong><br />
betriebliche Besonderheiten von Batchprozessen<br />
am Beispiel zweier Herdwagenöfen“.<br />
Der letzte Themenblock des Tages widmete<br />
sich der „Sicherheit <strong>und</strong> Normung“. Die<br />
beiden Vorträge hierzu setzten sich sowohl<br />
mit der Betriebssicherheit von Thermoprozessanlagen<br />
als auch den aktuellen „Entwicklungen<br />
im Normungsfeld des ISO/TC 244 <strong>und</strong><br />
der ErP“ auseinander.<br />
26 gaswärme international 4-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Am dritten Veranstaltungstag wurden zwei<br />
themenspezifische Workshops abgehalten,<br />
zwischen denen die Teilnehmer bei der<br />
Anmeldung wählen konnten. Die Aufteilung<br />
in Workshop 1 („Energiemanagement <strong>und</strong><br />
Energieeffizienz“) <strong>und</strong> Workshop 2 („Feuerfestmaterialien<br />
– Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen“),<br />
bot den Teilnehmern ein ideales Forum, um<br />
in kleiner R<strong>und</strong>e ihre eigenen spezifischen<br />
Fragen <strong>und</strong> aktuellen Problemstellungen mit<br />
den Experten aus der Praxis zu diskutieren.<br />
Auch die Vertreter der acht ausstellenden<br />
Firmen Bloom Engineering GmbH,<br />
Eclipse GmbH, Elster GmbH, GoGaS Goch<br />
GmbH, Linde AG, Noxmat GmbH, Schmidt<br />
+ Clemens GmbH <strong>und</strong> WS Wärmeprozesstechnik<br />
GmbH standen gerne für Fragen<br />
zur Verfügung <strong>und</strong> stellten anschaulich<br />
ihre neuesten Produkte vor.<br />
GELUNGENER ABSCHLUSS<br />
Wichtig war den Veranstaltern neben einer<br />
gelungenen Tagung auch das leibliche<br />
Wohl der Teilnehmer.<br />
Im Rahmen der Abendveranstaltung<br />
fand ein<br />
gemütliches Abendessen<br />
in der Rüttenscheider<br />
Hausbrauerei statt.<br />
In ungezwungener<br />
Atmosphäre entwickelten<br />
sich zahlreiche<br />
Gespräche unter den<br />
Teilnehmern <strong>und</strong> auch<br />
die Referenten beantworteten<br />
gerne weitere<br />
Fragen.<br />
POSITIVES FEEDBACK<br />
Die positive Resonanz sowohl der Teilnehmer<br />
als auch der Referenten <strong>und</strong> Aussteller<br />
bewies einmal mehr, dass die Nachfrage<br />
nach qualifizierter Weiterbildung wie diese<br />
in Fachbranchen unverändert groß bleibt.<br />
Detaillierte Eindrücke sowie Teilnehmer-,<br />
Referenten- <strong>und</strong> Ausstellerstimmen<br />
zur Veranstaltung sind als Videos unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de verfügbar<br />
(siehe auch QR-Code oben).<br />
Die nächste, nunmehr 5. gwi-Praxistagung<br />
„Effiziente <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen“<br />
findet vom 31. März bis 02. April<br />
2014 erneut im Atlantic Congress Hotel in<br />
Essen statt.<br />
GAS UND WÄRME IST UNSER FACH<br />
Das Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. wurde vor über 75 Jahren vom deutschen Gasfach gegründet mit dem Ziel, die Erzeugung von<br />
Wärme aus Gasen der öffentlichen Gasversorgung mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen <strong>und</strong> praxisgerechte Lösungen für<br />
die Gasanwendung zu entwickeln. Heute umfasst das Themenspektrum alle Bereiche der häuslichen <strong>und</strong> industriellen Gastechnik, in<br />
Forschung, Prüfung <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />
Bildungswerk<br />
Durchführung von praxisnahen Schulungen, kompetenten <strong>und</strong> zielgruppenorientierten<br />
Seminaren <strong>und</strong> Fachtagungen<br />
Prüflabor<br />
Zulassung <strong>und</strong> Prüfung von Gasgeräten, Ausrüstungen, Armaturen <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Systemen<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in den Bereichen Brennstoff- <strong>und</strong> Gerätetechnik sowie Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />
Forschung<br />
Durchführung öffentlich geförderter Vorhaben in EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landes-Forschungsprogrammen sowie<br />
von Industrie-Projekten zur Effizienzsteigerung, Schadstoffminimierung <strong>und</strong> alternativen Brennstoffen<br />
Entwicklung<br />
Entwurf, Erprobung <strong>und</strong> Optimierung von Systemen, Komponenten <strong>und</strong> Verfahren im Auftrag aus der Energie-,<br />
Wärme- <strong>und</strong> Strömungstechnik. Analyse, Auslegung <strong>und</strong> Optimierung von einzelnen <strong>Brenner</strong>komponenten<br />
bis hin zu kompletten Problemlösungen für Thermoprozessanlagen<br />
Beratung <strong>und</strong> Dienstleistung<br />
Beratung beim Einsatz von rationellen Energiesystemen, Energieeinsparmaßnahmen, Effizienzsteigerung,<br />
Anlagenoptimierung <strong>und</strong> Einhaltung der sicherheits- <strong>und</strong> umwelttechnischen Richtlinien. Mitarbeit in Gremien<br />
<strong>und</strong> Arbeitskreisen, Erstellung von Gutachten <strong>und</strong> Studien zu Fragestellungen zur Gasbeschaffenheit,<br />
Gasversorgung <strong>und</strong> zur Verwendung von Erdgas sowie alternativen Brennstoffen<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. | Hafenstraße 101 | 45356 Essen<br />
T: +49(0)201 3618-0 | F: +49(0)201 3618-102 | E: info@gwi-essen.de | www.gwi-essen.de<br />
4-2013 gaswärme international<br />
27
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
1. bis 2. Oktober 2013 in Nürnberg: gat 2013 in neuem Format<br />
Gas im Energiesystem der Zukunft – so<br />
lautet das Generalthema der 52. Gasfachlichen<br />
Aussprachetagung (gat 2013),<br />
die vom 1. bis 2. Oktober 2013 in Nürnberg<br />
stattfindet.<br />
Im Mittelpunkt der gat 2013 stehen<br />
innovative Anwendungsoptionen neuer<br />
Gastechnologien für die Energiesysteme<br />
der Zukunft. Die Integration regenerativer<br />
Energien <strong>und</strong> die Sicherstellung der Versorgungssicherheit<br />
sind die zentralen Themenfelder<br />
der Energiewende in Deutschland. Für<br />
den Übergang in das regenerative Zeitalter<br />
ist der Energieträger Gas aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
vielfältigen Potenziale von zentraler Bedeutung:<br />
als idealer Partner der erneuerbaren<br />
Energien <strong>und</strong> als leistungsstarker Energieträger<br />
im Wärmemarkt, in der Stromerzeugung,<br />
in der Mobilität <strong>und</strong> als Speichermedium.<br />
Ein wichtiger Aspekt rückt dabei immer<br />
(Quelle: DVGW (Fotograf Rolf Otzipka))<br />
stärker in den Mittelpunkt der fachlichen<br />
<strong>und</strong> politischen Debatte: In der Gaswirtschaft<br />
haben sich die Unternehmensstrukturen<br />
durch das sogenannte Unb<strong>und</strong>ling, der Entflechtung<br />
von Netz <strong>und</strong> Vertrieb sowie Erzeugung<br />
<strong>und</strong> Handel, gr<strong>und</strong>legend verändert.<br />
In Verbindung mit der Energiewende <strong>und</strong><br />
einem immer stärker zusammenwachsenden<br />
europäischen Energiebinnenmarkt wird es<br />
deshalb zunehmend wichtiger, dass neben<br />
dem Blick auf die einzelnen Wertschöpfungsstufen<br />
auch die notwendige integrierte<br />
Betrachtung des „Gesamtsystems“ der Gasversorgung<br />
<strong>und</strong> ihrer Technologien erhalten<br />
bleibt. Dies ist gerade für die Versorgungssicherheit<br />
von maßgeblicher Bedeutung.<br />
Die thematische Neuausrichtung der gat<br />
2013 orientiert sich daher an der gesamten<br />
Wertschöpfungskette Gas. Die gat bietet<br />
einerseits allen Marktakteuren spezifische<br />
Informationen <strong>und</strong> Diskussionsplattformen,<br />
wichtige Impulse für die Weiterentwicklung<br />
der Branche. Neu sind in diesem<br />
Jahr auch die gat-Thementage unter dem<br />
Motto „Energiewende konkret“, die parallel<br />
zu Fachmesse <strong>und</strong> Kongress wichtige<br />
Querschnitts-Themen bündeln.<br />
Die aktuelle Programmvorschau kann<br />
jetzt unter www.gat-dvgw.de heruntergeladen<br />
werden.<br />
EMO Hannover 2013 – Metallbearbeitung präsentiert<br />
sich auf Messe der Superlative<br />
Vom 16. bis 21. September 2013 öffnet die<br />
EMO Hannover ihre Pforten. Zur Weltleitmesse<br />
der Metallbearbeitung präsentieren<br />
internationale Hersteller von Produktionstechnik<br />
unter dem Leitthema „Intelligence in Production“<br />
ihre Produkte, Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
r<strong>und</strong> um den Werkstoff Metall.<br />
Die Nachfrage aus aller Welt ist groß. Bis Ende<br />
Juni 2013 hatten sich r<strong>und</strong> 2.030 Firmen angemeldet.<br />
Sie werden auf über 177.600 m 2 Nettoausstellungsfläche<br />
den internationalen Fachbesuchern<br />
zeigen, wie sie ihre Herausforderungen<br />
in der Fertigung am besten lösen können.<br />
60 % der Aussteller kommen nicht aus<br />
Deutschland, sondern aus 39 Ländern dieser<br />
Erde. Entsprechend seiner technologischen<br />
Führungsposition bildet Europa mit mehr als<br />
1.500 Ausstellern das Schwergewicht unter<br />
den Ausstellerregionen. R<strong>und</strong> ein Fünftel, über<br />
430 Firmen, reist jedoch allein aus Asien an.<br />
Wichtige Basis für den Erfolg der EMO<br />
Hannover ist die Globalität des Werkzeugmaschinengeschäfts.<br />
Mehr als die Hälfte der<br />
Weltwerkzeugmaschinenproduktion wird<br />
gehandelt. Das Volumen ist seit der Jahrtausendwende<br />
um 80 % gestiegen. Das gilt<br />
verstärkt für die europäische Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
Sie exportiert nahezu 85 %<br />
ihrer Produktion.<br />
Deutschland, Gastgeber der EMO Hannover<br />
2013, gehört zu den großen Akteuren in<br />
der internationalen Werkzeugmaschinenszene.<br />
Nicht nur, dass die Deutschen als größte<br />
Ausstellernation mit mehr als 800 Firmen<br />
das Gesicht der<br />
Messe prägen.<br />
Als zweitgrößter<br />
Exporteur<br />
<strong>und</strong> viertgrößter<br />
Markt sind sie<br />
auch ein Schwergewicht<br />
für die<br />
Entwicklung in der internationalen Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
Im vergangenen<br />
Jahr produzierten die deutschen Hersteller<br />
Maschinen im Wert von € 14,2 Mrd. Das entsprach<br />
einem Zuwachs von 10 %. Unter den<br />
fünf größten Herstellernationen war dies das<br />
beste Ergebnis.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.emo-hannover.de<br />
28 gaswärme international 4-2013
Veranstaltungen www.gaswaerme-online.de NACHRICHTEN<br />
Gr<strong>und</strong>lagenseminar:<br />
Elektrische Temperaturmessung<br />
Die Jumo GmbH veranstaltet im Herbst ein eintägiges<br />
Gr<strong>und</strong>lagenseminar zum Thema „Elektrische<br />
Temperaturmessung“. Das Seminar vermittelt<br />
den Teilnehmern die Gr<strong>und</strong>lagen zum Einsatz von<br />
Thermoelement <strong>und</strong> Widerstandsthermometer im<br />
industriellen Bereich <strong>und</strong> gibt Hilfestellung bei der<br />
Auswahl des geeigneten Verfahrens. Die Teilnehmer<br />
lernen die Vorzüge der einzelnen Messmethoden,<br />
die erreichbaren Messgenauigkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
kennen <strong>und</strong> werden somit in die Lage versetzt, den<br />
passenden Temperaturfühler auszuwählen. Zielgruppe<br />
des Seminars sind alle Mitarbeiter von Unternehmen,<br />
die im täglichen Betrieb mit der elektrischen<br />
Temperaturmessung zu tun haben sowie für die<br />
richtige Auswahl <strong>und</strong> den optimalen Einsatz des<br />
Temperaturfühlers die Verantwortung tragen. Voraussetzung<br />
für die Teilnahme ist das Vorhandensein<br />
technischen Gr<strong>und</strong>wissens.<br />
Inhaltlich wird es neben der Vermittlung konstruktiver<br />
Lösungen für verschiedene Branchen sowie<br />
praktischer Hinweise zur Fehlervermeidung auch um<br />
rückführbare Temperaturmessung gehen, wie sie<br />
von Qualitätssicherungssystemen gefordert wird.<br />
Geplant sind folgende Themen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Der Temperaturbegriff<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Thermoelementes<br />
Messtechnische Eigenschaften von Thermoelementen<br />
<strong>und</strong> praktische Hinweise<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Platin-Temperatursensors<br />
Messtechnische Eigenschaften von Widerstandsthermometern<br />
<strong>und</strong> praktische Hinweise<br />
Ausführungsformen von Thermometern<br />
Temperaturmesstechnik <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
Bestimmung von Messunsicherheiten bei der<br />
Temperaturmessung.<br />
Das eintägige Seminar wird an zwei verschiedenen<br />
Terminen abgehalten. Interessenten können entweder<br />
am 11.09.2013 in Fulda oder am 21.11.2013 in<br />
Beingries bei Ingolstadt teilnehmen. Die Kursgebühr<br />
beläuft sich auf € 295. Weitere Informationen sowie<br />
Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter:<br />
www.jumo.de<br />
gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
Die Fachzeitschrift<br />
für gasbeheizte<br />
Thermoprozesse<br />
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F<strong>und</strong>ierte Berichterstattung über den effizienten Energieeinsatz<br />
im gasbeheizten Ofenbau <strong>und</strong> in der industriellen<br />
Wärmebehandlung.<br />
Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />
<strong>und</strong> zur Verminderung von Schadstoffemissionen sowie<br />
dem technischen Sicherheits- <strong>und</strong> Energiemanagement.<br />
Wählen Sie einfach das Bezugsangebot, das Ihnen zusagt:<br />
als Heft, ePaper oder Heft + ePaper!<br />
4-2013 gaswärme international<br />
29
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Präventionsforum Arbeitsschutz Aktuell<br />
Das Präventionsforum Arbeitsschutz<br />
Aktuell bestehend aus Kongress <strong>und</strong><br />
Fachmesse findet 2014 vom 27. bis 29.<br />
August in der Messe Frankfurt auf knapp<br />
40.000 m 2 Ausstellungsfläche statt. Seit 1972<br />
ist die Arbeitsschutz Aktuell der herausragende<br />
Informationsgeber der Wirtschaft,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Fachinstitutionen für<br />
alle Themen r<strong>und</strong> um die Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit am Arbeitsplatz.<br />
2014 ist zudem ein ganz besonderes<br />
Jahr für die Arbeitsschutz Aktuell. Sie findet<br />
in enger inhaltlicher <strong>und</strong> räumlicher<br />
Verbindung mit dem XX. Weltkongress für<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der Arbeit<br />
statt. Der Weltkongress ist die weltweit<br />
größte Veranstaltung für die internationale<br />
Community des Arbeitsschutzes. Er findet<br />
alle drei Jahre statt. Mehr als 4.000 Kongressbesucherinnen<br />
<strong>und</strong> -besucher aus<br />
über 100 Ländern der Welt werden allein<br />
zum Weltkongress erwartet. Die Fachvereinigung<br />
Arbeitssicherheit (FASI) e.V. ist<br />
ideeller Träger der dreitägigen Fachmesse.<br />
Die Fachvereinigung Arbeitssicherheit<br />
(FASI) bittet um Beiträge für den<br />
Kongress Arbeitsschutz Aktuell 2014. Ab<br />
sofort können Fachleute aus dem Arbeits-,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz ihre<br />
Vorschläge einreichen. Die Themenfelder<br />
sowie das Anmeldeformular sind unter<br />
www.arbeitsschutz-aktuell.de abrufbar.<br />
Einsendeschluss ist der 20. September 2013.<br />
ITPS 2013: Bestnoten für Thermoprozess-Gipfel<br />
Mit seiner Veranstaltungspremiere feierte<br />
der ITPS – <strong>International</strong> Thermprocess<br />
Summit – vom 9. bis 10. Juli 2013 in<br />
Düsseldorf einen durchschlagenden Erfolg.<br />
Sowohl die 147 internationalen Teilnehmer<br />
aus 16 Ländern als auch die ausstellenden<br />
Unternehmen vergaben Bestnoten für die<br />
Konferenz. Hochkarätigen Experten aus allen<br />
Teilen der Welt wie zum Beispiel aus Brasilien,<br />
China, Indien, Japan oder den USA war<br />
der zweitägige Thermoprozessgipfel eine<br />
Reise wert. Hier wurden neueste Technologien<br />
<strong>und</strong> Verfahren der Wärmebehandlungsbranche<br />
vorgestellt <strong>und</strong> zum Teil heiß<br />
diskutiert. René Branders, Präsident des European<br />
Committee of Industrial Furnace and<br />
Heating Equipment Associations (CECOF) in<br />
Brüssel, twitterte zum Beispiel direkt aus der<br />
Konferenz über die „exzellenten Debatten“,<br />
die in Düsseldorf geführt wurden.<br />
Auch die „Gold“- <strong>und</strong> „Silber“-Sponsoren<br />
des ITPS 2013 beurteilten die Konferenz positiv.<br />
Dr. Hermann Stumpp (LOI Italimpianti,<br />
Tenova Iron and Steel): Unsere Branche, der<br />
”<br />
Ofenbau, ist seit Langem konfrontiert mit<br />
<strong>und</strong> sensibilisiert für Fragen des Energieverbrauchs.<br />
Insbesondere der erste Tag des<br />
ITPS hat uns vor Augen geführt, mit welchen<br />
beträchtlichen Anforderungen die Industrie<br />
in Zukunft zu rechnen hat.“<br />
Für Dr. Andreas Seitzer war der zweite<br />
Veranstaltungstag sogar noch dynamischer<br />
als der erste. „Wir waren beeindruckt von der<br />
Bandbreite der Vorträge. Das<br />
Konzept des ITPS mit hervorragenden<br />
Referenten, die<br />
auf die Top-Unternehmen<br />
der Branche treffen, beurteilen<br />
wir als gut gelungen. Eine<br />
Folgeveranstaltung ist eindeutig<br />
erwünscht“, berichtet<br />
der Geschäftsführer der SMS<br />
Elotherm.<br />
Der Geschäftsführer<br />
des Induktionsofenbauers<br />
ABP Induction Systems, Dr.<br />
Wolfgang Andree, beurteilt den ersten<br />
ITPS differenziert: „Ich sehe es sehr positiv,<br />
dass der ITPS initiiert wurde, jetzt müssen<br />
wir diese erste Erfahrung detailliert<br />
analysieren <strong>und</strong> kleine Nachbesserungen<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
vornehmen. Dann wird auch in Zukunft<br />
eine r<strong>und</strong>e Sache daraus.“<br />
Der Vizepräsident für Wärmebehandlungsanlagen<br />
in der Seco Warwick-Gruppe, Thomas<br />
Kreuzaler, betont, dass der ITPS eine sehr<br />
gelungene Veranstaltung mit hervorragenden<br />
Möglichkeiten zum Netzwerken <strong>und</strong> zur neutralen<br />
Beobachtung der Geschäftsentwicklung<br />
in der Thermoprozesstechnik war.<br />
Bei den Veranstaltern des ITPS 2013<br />
herrschte am Ende des zweiten Veranstaltungstages<br />
große Freude über die gelungene<br />
Konferenzpremiere. Messe-Geschäftsführer<br />
Joachim Schäfer zieht ein r<strong>und</strong>um positives<br />
Fazit: „Mit der ITPS-Premiere haben wir genau<br />
den Erfolg gehabt, den wir uns im Vorfeld<br />
gewünscht haben. Teilnehmer <strong>und</strong> Aussteller<br />
haben die Konferenz als willkommene<br />
Chance für einen f<strong>und</strong>ierten Erfahrungsaustausch<br />
zwischen zwei THERMPROCESS-<br />
Messen genutzt.“ Für den Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes Thermoprozesstechnik<br />
im VDMA, Dr. Timo Würz, war der ITPS ein toller<br />
Erfolg: „In der Branche besteht eindeutig<br />
Bedarf zu einem intensiven Austausch über<br />
die Fragestellungen der Zukunft <strong>und</strong> dies hat<br />
der ITPS bei seiner Premiere voll <strong>und</strong> ganz<br />
erfüllt.“ Jürgen Franke, Geschäftsführer des<br />
Vulkan Verlags, fasst den ITPS mit einem Wort<br />
zusammen: „Großartig!“. Eine große Auswahl<br />
an Pressefotos zum ITPS 2013 finden Sie unter<br />
www.itps-online.com.<br />
30 gaswärme international 4-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
V2013 – Vakuumbeschichtung <strong>und</strong> Plasmaoberflächentechnik<br />
Die V2013, Industrieausstellung & Workshop-Woche<br />
Vakuumbeschichtung <strong>und</strong><br />
Plasmaoberflächentechnik findet vom 14. bis<br />
17. Oktober 2013 in Dresden statt. Die V2013 ist<br />
der zentrale Industrie-Kongress der Vakuumbeschichtung<br />
<strong>und</strong> Plasma-Oberflächentechnik<br />
in Deutschland. Die Veranstaltung demonstriert<br />
mit ihren anwendungsorientierten Workshops<br />
einmal mehr die Innovationskraft des<br />
Hochtechnologiestandortes Deutschland, der<br />
gerade durch seine eng vernetzte Infrastruktur<br />
zwischen exzellenter Forschung <strong>und</strong> innovationsstarken<br />
Hochtechnologie-Unternehmen<br />
eine wichtige Voraussetzungen bildet.<br />
Die hiesige Schlüsseltechnologie der Plasmaanwendungen<br />
hat in der Forschung <strong>und</strong><br />
der industriellen Anwendung im internationalen<br />
Vergleich einen Spitzenplatz <strong>und</strong> gilt<br />
als Innovationsmotor für eine ganze Reihe<br />
von wichtigen Wachstumsbranchen der deutschen<br />
Volkswirtschaft wie Bio- <strong>und</strong> Medizintechnik,<br />
Solartechnik, Optik, Automotive <strong>und</strong><br />
Werkzeugtechnik sowie Kunststoffveredelung.<br />
Mit den sieben praxisorientierten Workshops,<br />
ausgerichtet auf die unterschiedlichen<br />
Anwendungsbranchen <strong>und</strong> der<br />
umfangreichen Industrieausstellung mit<br />
innovativen Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />
der Plasmatechnologie hat sich die<br />
„Industrieausstellung & Workshop-Woche<br />
Vakuumbeschichtung <strong>und</strong> Plasmaoberflächentechnik“<br />
in der Plasma-Szene <strong>und</strong> weit<br />
darüber hinaus etabliert. Konkret wird die<br />
Industrieausstellung tangiert von sieben<br />
anwendungsspezifischen Workshops zu<br />
folgenden aktuellen Themen:<br />
■■<br />
■■<br />
Beschichtungen für Biotechnologie <strong>und</strong><br />
Medizintechnik<br />
Beschichtungen für Werkzeuge <strong>und</strong><br />
Bauteile<br />
gwi_DEUTSCHLAND_MPI3406_13003_EMO Hannover 2013 16.07.13 11:06 Seite 1<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Dünnschicht-Technologie für Energiesysteme<br />
– solare Anwendungen<br />
Dünnschicht-Technologie für Energiesysteme<br />
– Wandlung, Speicherung <strong>und</strong><br />
Effizienz<br />
Beschichtungen für den optischen Gerätebau<br />
Qualitätssicherung, Mess- <strong>und</strong> Prüfverfahren<br />
für die Beschichtungstechnik<br />
21. NDVaK – Beschichtung, Modifizierung<br />
<strong>und</strong> Charakterisierung von Polymeroberflächen.<br />
Im Rahmen der Industrieausstellung zur<br />
V2013 präsentieren ca. 50 Aussteller Ihre<br />
Leistungen auf dem Gebiet der Vakuum<strong>und</strong><br />
Plasmaoberflächentechnik.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.efds.org oder<br />
www.vworkshopwoche.net/v2013<br />
INFO:<br />
VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2013<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />
Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY<br />
Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 756081-74<br />
emo@vdw.de · www.emo-hannover.de<br />
www.emo-hannover.de<br />
Mit der Bahn zur EMO Hannover für<br />
89 EUR* inkl. Tages-Eintrittskarte<br />
* Hin- <strong>und</strong> Rückfahrt in der 2. Klasse, ab allen innerdeutschen<br />
Bahnhöfen. Das Angebot ist gültig vom 14.09.13 – 23.09.13<br />
<strong>und</strong> buchbar über www.emo-hannover.de/de/reisespecial<br />
oder Info-Hotline +49 (0) 511 89-0<br />
4-2013 gaswärme international<br />
31
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Heinrich Weiss ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der SMS Group<br />
Heinrich Weiss (Foto), seit 45 Jahren<br />
für den Aufbau <strong>und</strong> die Führung<br />
der Unternehmensgruppe verantwortlich,<br />
hat zum 1. Juli 2013 sein Mandat in<br />
der Geschäftsführung niedergelegt <strong>und</strong><br />
den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen.<br />
Der bisherige Vorsitzende, Dr. Manfred<br />
Bischoff, bleibt dem Unternehmen als<br />
Mitglied des Aufsichtsrats verb<strong>und</strong>en. Dr.<br />
Joachim Schönbeck, bisher schon Mitglied<br />
der Geschäftsführung, wurde zum 1. Juli<br />
2013 zum Sprecher ernannt. Gemeinsam<br />
mit seinen Kollegen Burkhard Dahmen<br />
<strong>und</strong> Eckhard Schulte bildet er weiterhin<br />
die Geschäftsführung der SMS GmbH. Dr.<br />
Joachim Schönbeck ist wie bisher primär<br />
für SMS Meer zuständig, Burkhard Dahmen<br />
für SMS Siemag (einschließlich der Mehrheitsbeteiligung<br />
Paul Wurth) <strong>und</strong> Eckhard<br />
Schulte als Finanzchef der Gruppe.<br />
Martin Stratmann wird neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft<br />
Prof. Martin Stratmann (59), Direktor<br />
am Düsseldorfer Max-Planck-Institut<br />
für Eisenforschung (MPIE) <strong>und</strong> Leiter der<br />
Abteilung „Grenzflächenchemie <strong>und</strong> Oberflächentechnik“<br />
wurde auf der Hauptversammlung<br />
der Max-Planck-Gesellschaft<br />
(MPG) am 6. Juni zum neuen Präsidenten<br />
für die Amtsperiode 2014-2020 gewählt.<br />
Stratmann löst damit Prof. Peter Gruss ab.<br />
Als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft<br />
wird er ab Juni 2014 die Leitlinien der Wissenschaftspolitik<br />
bestimmen <strong>und</strong> repräsentiert<br />
die Gesellschaft mit ihren 82 Instituten<br />
<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 21.000 Mitarbeitern im In- <strong>und</strong><br />
Ausland.<br />
Stratmann ist Elektrochemiker <strong>und</strong> Materialwissenschaftler.<br />
Seine Forschungsschwerpunkte<br />
liegen auf den Gebieten der Elektrochemie<br />
<strong>und</strong> Korrosionsforschung. Neben<br />
seiner Tätigkeit als Direktor am MPIE <strong>und</strong><br />
Professor an der Ruhr-Universität Bochum ist<br />
er zugleich seit 2008 Vizepräsident der Max-<br />
Planck-Gesellschaft <strong>und</strong> Geschäftsführer der<br />
Minerva-Stiftung, einer Tochtergesellschaft<br />
der MPG <strong>und</strong> Flaggschiff der deutsch-israelischen<br />
Wissenschaftskooperation. Für seine<br />
Arbeiten wurde Stratmann schon mehrfach<br />
ausgezeichnet, unter anderem 1985 mit der<br />
Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft,<br />
1990 mit dem Masing-Preis der Deutschen<br />
Gesellschaft für Materialk<strong>und</strong>e, 1995<br />
mit dem DECHEMA-Preis der Max-Buchner-<br />
Forschungsstiftung <strong>und</strong> 2008 mit dem H.H.<br />
Uhlig Preis der Elektrochemischen<br />
Gesellschaft.<br />
Reza Vaziri neuer Managing Director bei 3M<br />
Die Gesellschafter der 3M Deutschland<br />
GmbH haben Reza Vaziri (60) im Juni mit<br />
sofortiger Wirkung zum neuen Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung (Managing Director)<br />
ernannt <strong>und</strong> werden dem Aufsichtsrat des<br />
Unternehmens vorschlagen, ihn zum weiteren<br />
Geschäftsführer zu bestellen.<br />
Er wird damit Nachfolger von Günter<br />
Gressler, 54, der Anfang Juni zum Vice<br />
President <strong>und</strong> General Manager Industrial<br />
Adhesives and Tapes Division mit Sitz in St.<br />
Paul, USA, ernannt worden ist.<br />
Reza Vaziri begann seine 3M Karriere 1981<br />
in der Schweiz <strong>und</strong> wurde 1994 Bereichsleiter<br />
für Industrieprodukte in Deutschland. Bis 2007<br />
war er in verschiedenen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Führungspositionen in Neuss tätig<br />
<strong>und</strong> wechselte dann als Managing Director<br />
zur 3M Schweiz AG. Der gebürtige Schweizer<br />
verantwortete zuletzt mit der 3M Russland die<br />
größte Niederlassung Osteuropas.<br />
Günter Gressler trat 1986 in das Unternehmen<br />
ein, wo er im Laufe seiner Karriere<br />
verschiedene Funktionen mit wachsender<br />
Verantwortung auch im internationalen<br />
Bereich übernahm. Seit Januar 2009 stand<br />
er an der Spitze der deutschen 3M Gesellschaft.<br />
In seiner neuen Herausforderung<br />
leitet er jetzt die umsatzstärkste Division<br />
des 3M Konzerns.<br />
32 gaswärme international 4-2013
l www.dvgw-forschung.de<br />
Deutscher Verein des<br />
Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e.V.<br />
Gert Müller-Syring, Marco Henel<br />
DBI Gas- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH Leipzig<br />
Wolfgang Köppel<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
Herwig Mlaker<br />
E.ON New Build & Technology GmbH Essen<br />
Dr. Michael Sterner<br />
Frauenhofer IWES Kassel<br />
Dr. Thomas Höcher<br />
VNG Gasspeicher GmbH Leipzig<br />
FORSCHUNG<br />
Medien<br />
NACHRICHTEN<br />
Praxishandbuch „Härtereitechnik“<br />
Das Praxishandbuch Härtereitechnik<br />
ist das neue Standardwerk für die<br />
Wärmebehandlungsbranche <strong>und</strong> Pflichtlektüre<br />
für jeden Ingenieur, Techniker <strong>und</strong><br />
Planer, der sich mit der Projektierung oder<br />
dem Betrieb von Härtereianlagen befasst.<br />
Namhafte Experten der Branche beschreiben<br />
anschaulich <strong>und</strong> praxisgerecht die<br />
Fragestellungen <strong>und</strong> Sachverhalte, mit<br />
denen der moderne Härtereibetrieb täglich<br />
konfrontiert ist.<br />
Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen<br />
Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren, Einsatzhärten,<br />
Plasma- <strong>und</strong> Vakuumverfahren<br />
sowie Wärmebehandlung von Wälzlagern<br />
<strong>und</strong> Getrieben. Der Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> Schadensanalytik sind eigene Kapitel<br />
gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden<br />
Bedeutung der Energieeffizienz<br />
findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />
statt, unter Berücksichtigung<br />
von Umwelt- <strong>und</strong> Kostenfaktoren.<br />
INFO<br />
von Olaf Irretier,<br />
Alexander Schreiner<br />
Vulkan Verlag GmbH,<br />
Essen<br />
September 2013<br />
ca. 350 Seiten, € 100,00<br />
ISBN:<br />
978-3-8027-2387-2<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Alexander Schreiner, Olaf Irretier (Hrsg.)<br />
Praxishandbuch<br />
Härtereitechnik<br />
Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />
international<br />
Studie zu Speicherpotenzialen<br />
des Erdgasnetzes für erneuerbare Energien<br />
Chemische Energiespeicher sind die<br />
einzige technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />
realisierbare Option, erneuerbare Energien<br />
in großen Mengen langfristig zu speichern<br />
<strong>und</strong> bedarfsgerecht mit hohen Leistungen<br />
bereit zu stellen. Damit kommt der Powerto-Gas-Technologie,<br />
mit der Ökostrom durch<br />
Elektrolyse in Wasserstoff oder synthetisches<br />
Erdgas umgewandelt <strong>und</strong> im Erdgasnetz<br />
gespeichert werden kann, eine Schlüsselrolle<br />
bei der erfolgreichen Umsetzung der<br />
Energiewende zu. Relevant wird diese Technologie<br />
mit einer weiteren Zunahme erneuerbarer<br />
Energie in der Stromversorgung. Im<br />
Gegensatz zu bereits etablierten Speichern,<br />
wie etwa Pumpspeicherkraftwerken, besitzt<br />
Power-to-Gas weitaus größere Potenziale,<br />
um langfristig in großen Mengen erneuerbare<br />
Energie zu speichern. Die Gasnetz-<br />
Infrastruktur ist in diesem Zusammenhang<br />
von besonderer Bedeutung: Schon heute<br />
können in den bestehenden unterirdischen<br />
Gasspeichern etwa 200 TWh Energie gespeichert<br />
werden. Dieses Volumen entspricht<br />
in etwa der 23.000-fachen Kapazität eines<br />
hochmodernen Pumpspeicherkraftwerks.<br />
Dies sind die zentralen Ergebnisse einer wissenschaftlichen<br />
Studie zur Erzeugung, Speicherung<br />
<strong>und</strong> Einspeisung von Wasserstoff<br />
<strong>und</strong> Methan ins Erdgasnetz, die der DVGW<br />
Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches<br />
e.V. veröffentlicht hat. Dem interdisziplinären<br />
Forscherteam gehörten Vertreter aus Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Industrie an. Neben der DBI<br />
Gas- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH <strong>und</strong> der<br />
DVGW‐Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut in Karlsruhe waren das Fraunhofer-<br />
Institut für Windenergie <strong>und</strong> Energiesystemtechnik,<br />
die E.ON Ruhrgas AG sowie die VNG<br />
Verb<strong>und</strong>netz Gas AG federführend an der<br />
Untersuchung beteiligt.<br />
Erstmals liegt damit eine wissenschaftliche<br />
Auswertung von Potenzialen <strong>und</strong><br />
Limitationen im Hinblick auf die Speicherfunktion<br />
<strong>und</strong> die Wasserstofftoleranz<br />
der bestehenden Erdgasinfrastruktur in<br />
Deutschland vor. Die technischen Grenzwerte<br />
von Wasserstoff im Erdgas sind für<br />
chemische Energiespeichertechnologien<br />
von maßgeblicher Bedeutung. Die Studie<br />
löst die Power-to-Gas-Technologie von der<br />
Betrachtung als reiner Stromspeicher. Sie<br />
beschreibt die systemischen Vorteile von<br />
Power-to-Gas als Bindeglied eines volatilen<br />
regenerativen Stromsystems mit einem<br />
flexiblen <strong>und</strong> speicherfähigen Gassystem.<br />
Damit kann erneuerbarer Strom bedarfsgerecht<br />
für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
bereitgestellt werden: In der Wärme<strong>und</strong><br />
Stromversorgung, genauso wie in<br />
der Mobilität oder gar als chemischer<br />
Gr<strong>und</strong>stoff.<br />
INFO<br />
von DVGW e.V.<br />
Februar 2013,<br />
347 Seiten<br />
www.dvgw-innovation.de<br />
Studie<br />
Entwicklung von modularen Konzepten<br />
zur Erzeugung, Speicherung <strong>und</strong><br />
Einspeisung von Wasserstoff <strong>und</strong> Methan<br />
ins Erdgasnetz<br />
19. Februar 2013<br />
4-2013 gaswärme international<br />
33
Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />
Potenzialstudie<br />
Bremen – Bremerhaven – Köln – Stuttgart<br />
Y Energiewirtschaftliche, politische <strong>und</strong> Y Exportchancen für Energieeffizienzprodukte<br />
rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Y Status quo energieeffiziente Produkte Y Marktentwicklung für energieeffiziente<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen im Wärmemarkt<br />
bis 2020<br />
Y Anforderungen der Zielk<strong>und</strong>engruppen<br />
Y Potenziale für Energieeffizienzmaßnahmen<br />
nach Gebäudegruppen<br />
Y Strategien <strong>und</strong> Ausblick<br />
Y Trends, Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
Y Neue Geschäftsmodelle für Energieeffizienzdienstleistungen<br />
Nationale Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzmaßnahmen<br />
sehen vor, die Emission von klimaschädlichen litische Themen ist vorhanden, <strong>und</strong> nachhaltiges<br />
Gesellschaftliches Bewusstsein für umweltpo-<br />
Gasen bis 2020 um 40 Prozent (gegenüber 1990) unternehmerisches Handeln wird ein immer wichtigeres<br />
Kriterium für die eigene Wettbewerbsfähig-<br />
<strong>und</strong> bis 2050 sogar um 80 Prozent zu reduzieren.<br />
Darüber hinaus verfolgt die B<strong>und</strong>esregierung das keit. Mit der Zunahme umweltpolitischer Auflagen<br />
Ziel, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber sehen sich vor allem kleine- <strong>und</strong> mittelständige<br />
1990 zu verdoppeln. Energieeffizienz steht damit Unternehmen im Zugzwang ihre Energieversorgung<br />
auszulagern, wodurch sich Energieversorger<br />
an oberster Stelle. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigt die<br />
Nachfrage an energieeffizienten Produkten <strong>und</strong> <strong>und</strong> Dienstleister langfristig ihr eigenes Geschäft<br />
Dienstleistungen. Einige Unternehmen haben sich sichern können.<br />
in dem Markt bereits fest etabliert; andere sind<br />
Neben dem Potenzial des nationalen Marktes<br />
auf dem Weg dorthin wodurch der Kosten- <strong>und</strong><br />
bergen andere Märkte – in Europa <strong>und</strong> weltweit<br />
Wettbewerbsdruck stetig steigt.<br />
– potentielle Absatzmärkte für deutsche Effizienzprodukte.<br />
Allen voraus China, Russland, Zentrala-<br />
Dadurch, dass Gebäude – überwiegend durch<br />
den Heizenergieverbrauch – r<strong>und</strong> 40 Prozent des sien <strong>und</strong> die Türkei. Die Studie zeigt den Status quo<br />
Endenergieverbrauchs in Deutschland <strong>und</strong> etwa auf <strong>und</strong> verdeutlicht zukünftige Exportchancen.<br />
ein Drittel der CO 2 -Emissionen ausmachen, stellen<br />
Auf Basis von über 100 Experteninterviews mit<br />
energieeffiziente Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
Anbietern <strong>und</strong> Nachfragern werden in der Studie<br />
zur Produktion von Raumwärme einen besonders<br />
profitablen Markt dar. Daneben nimmt die<br />
Marktpotenziale medien- <strong>und</strong> zielk<strong>und</strong>enspezifisch<br />
ermittelt, das Nachfrageverhalten der Zielk<strong>und</strong>engruppen<br />
bzgl. energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />
effiziente Produktion von industrieller Prozesswärme<br />
in dieser Betrachtung eine wichtige Stellung<br />
Dienstleistungen betrachtet sowie die Wettbewerbssituation<br />
konkret beleuchtet.<br />
ein. Förder- <strong>und</strong> Marktanreizprogramme der<br />
B<strong>und</strong>esregierung erhöhen die Nachfragequote für<br />
Energieeffizienzmaßnahmen <strong>und</strong> fördern damit die Die Studie liefert u. a. Antworten auf folgende<br />
Entwicklung des Marktes.<br />
Fragestellungen:<br />
• Welche Rahmenbedingungen beeinflussen<br />
Für den K<strong>und</strong>en bedeutet die Durchführung<br />
den Markt für energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />
energieeffizienter Maßnahmen neben der Leistung<br />
Dienstleistungen?<br />
zum Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz ein langfristiges<br />
Kosteneinsparpotenzial; da sich anfängliche<br />
• Auf welchen Gebieten (bei welchen Nutzer-<br />
Investitionen rasant unter der Annahme steigender <strong>und</strong> Gebäudegruppen) steckt besonderes<br />
Energiepreise amortisieren.<br />
Potenzial <strong>und</strong> was sind die spezifischen K<strong>und</strong>enanforderungen?<br />
Energieeffizienzmaßnahmen bieten auch für<br />
Energieversorgungsunternehmen <strong>und</strong> Anlagenbauern<br />
großes Potenzial. Auf den ersten Blick<br />
den von den K<strong>und</strong>en aktuell <strong>und</strong> in Zukunft<br />
• Welche Technologien gibt es <strong>und</strong> welche wer-<br />
erscheint dies widersprüchlich, denn Energieeinsparungen<br />
bedeutet weniger Umsatz im Bereich • Was ist die aktuelle Wettbewerbssituation<br />
nachgefragt?<br />
Energielieferung. Energieversorgungsunternehmen im Markt für energieeffiziente Produkte <strong>und</strong><br />
können sich aber – werden Geschäftsmodelle<br />
Dienstleistungen?<br />
rechtzeitig an derzeitige Entwicklungen angepasst<br />
– als Energiedienstleister eine starke Markposition<br />
• Wie entwickelt sich der Markt für energieeffiziente<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen in den<br />
sichern, indem sie ihre K<strong>und</strong>en mit individualisierten<br />
Angeboten überzeugen <strong>und</strong> langfristig an sich<br />
jeweiligen Branchen zukünftig?<br />
binden.<br />
ö Parkstraße 123<br />
ö 28209 Bremen<br />
ö www.trendresearch.de<br />
ö info@trendresearch.de<br />
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von<br />
Andreas Nachbagauer,<br />
Iris Schirl<br />
Linde Verlag<br />
Juni 2013<br />
360 Seiten, € 38,00<br />
ISBN:<br />
978-3-7143-0234-9<br />
www.lindeverlag.de<br />
Human Resource Management<br />
in Projektorientierten Unternehmen<br />
Projektmanagement ist ein fixer Bestandteil<br />
der Unternehmensführung quer<br />
durch alle Branchen geworden. Welche<br />
Rolle modernes Projektmanagement für<br />
das Personalmanagement <strong>und</strong> die Personalentwicklung<br />
spielt, dem geht das neue<br />
Buch „Human Resource Management in Projektorientierten<br />
Unternehmen“ nach.<br />
Für das Human Resource Management<br />
ist Projektarbeit in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung:<br />
Personen, die vorher noch<br />
nie zusammengearbeitet haben, werden<br />
in Teams zusammengefasst, die Projektziele<br />
in einem straffen Zeitkorsett erreichen müssen.<br />
Daneben spielt die Qualifikation der<br />
Mitarbeiter eine wesentliche Rolle - Kompetenzen<br />
aus verschiedensten Disziplinen<br />
sind gefragt <strong>und</strong> unabdingbar für den Erfolg<br />
eines Projekts.<br />
Verschiedene Beiträge im Buch diskutieren<br />
unter anderem Themen wie Personalstrategien,<br />
Wissensmanagement, Arbeit in<br />
interkulturellen Teams, Anreizsysteme <strong>und</strong><br />
Projektkarrieren in Projektorientierten Unternehmen.<br />
Auch arbeitsrechtliche Aspekte<br />
<strong>und</strong> die Personaladministration im Projektmanagement<br />
werden beleuchtet. Damit<br />
schaffen die Herausgeber eine Brücke zwischen<br />
wissenschaftlicher Theorie einerseits<br />
<strong>und</strong> hohem Praxisbezug andererseits.<br />
Energieeffizienz im<br />
Wärmemarkt<br />
Potenziale von energieeffizienten Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
in Wohn- <strong>und</strong> Nichtwohngebäuden bis 2020<br />
Einladung zum Startworkshop (Termin<br />
noch zu vereinbaren) in Bremen.<br />
Nähere Informationen auf der Rückseite.<br />
trend:research<br />
Institut für Trend- <strong>und</strong> Marktforschung<br />
value through information.<br />
ö Tel.: 0421 . 43 73 0-0<br />
ö Fax: 0421 . 43 73 0-11<br />
INFO<br />
von trend:research<br />
GmbH<br />
Institut für Trend- <strong>und</strong><br />
Marktforschung<br />
Oktober 2013<br />
800 Seiten, € 6.900<br />
www.trendresearch.de<br />
Studie „Energieeffizienz im Wärmemarkt“<br />
Nationale Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutzmaßnahmen<br />
sehen vor, die Emission<br />
von klimaschädlichen Gasen im Vergleich<br />
zu 1990 um 40 % bis 2020 <strong>und</strong> um 80 %<br />
bis 2050 zu reduzieren. Darüber hinaus<br />
verfolgt die B<strong>und</strong>esregierung das Ziel, die<br />
Energieproduktivität bis 2020 gegenüber<br />
1990 zu verdoppeln. Energieeffizienz steht<br />
damit an oberster Stelle, sodass die Nachfrage<br />
an energieeffizienten Produkten<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen steigt. Einige Unternehmen<br />
haben sich in dem Markt bereits<br />
fest etabliert; andere sind auf dem Weg<br />
dorthin, wodurch ein stetig zunehmender<br />
Kosten- <strong>und</strong> Wettbewerbsdruck entsteht.<br />
Gegenwärtig entfallen auf Gebäude – überwiegend<br />
durch den Heizenergieverbrauch<br />
– r<strong>und</strong> 40 % des Endenergieverbrauchs in<br />
Deutschland <strong>und</strong> etwa ein Drittel der CO 2 -<br />
Emissionen. Insofern stellen energieeffiziente<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zur<br />
Produktion von Raumwärme einen besonders<br />
profitablen Markt dar. Daneben nimmt<br />
die effiziente Produktion von industrieller<br />
Prozesswärme in dieser Betrachtung eine<br />
wichtige Stellung ein.<br />
Für den K<strong>und</strong>en bedeutet die Durchführung<br />
energieeffizienter Maßnahmen neben<br />
dem Beitrag zum Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz<br />
ein langfristiges Kosteneinsparpotenzial;<br />
da sich anfängliche Investitionen unter der<br />
Annahme steigender Energiepreise rasant<br />
amortisieren. Energieeffizienzmaßnahmen<br />
bieten auch für Energieversorgungsunternehmen<br />
<strong>und</strong> Anlagenbauern großes<br />
Potenzial. Auf den ersten Blick erscheint<br />
dies widersprüchlich, denn Energieeinsparungen<br />
bedeutet weniger Umsatz im<br />
Bereich Energielieferung. Energieversorgungsunternehmen<br />
können sich aber –<br />
werden Geschäftsmodelle rechtzeitig an<br />
derzeitige Entwicklungen angepasst – als<br />
Energiedienstleister eine starke Markposition<br />
sichern, indem sie ihre K<strong>und</strong>en mit individualisierten<br />
Angeboten überzeugen <strong>und</strong><br />
langfristig an sich binden. Mit der Zunahme<br />
umweltpolitischer Auflagen sehen sich vor<br />
allem kleine- <strong>und</strong> mittelständige Unternehmen<br />
im Zugzwang ihre Energieversorgung<br />
auszulagern, wodurch sich Energieversorger<br />
<strong>und</strong> Dienstleister langfristig ihr eigenes<br />
Geschäft sichern können. Neben dem<br />
Potenzial des nationalen Marktes bergen<br />
andere Märkte – in Europa <strong>und</strong> weltweit<br />
– potentielle Absatzmärkte für deutsche<br />
Effizienzprodukte.<br />
34 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Energieeinsparung durch<br />
Regenerativbrenner am<br />
Drehherdofen<br />
von Thorsten Schmitz, Jens Bauer, Meinhard Schulte, Augusto Funghini, Daniel Petry<br />
Dieser Artikel zeigt, wie der Einsatz von regenerativen <strong>Brenner</strong>n zu mehr Energieeffizienz in einem Walzwerk führen<br />
kann. Der Einbau der Regenerativbrenner in den Drehherdofen eines Stopfenwalzwerks fand im Dezember 2011 statt<br />
<strong>und</strong> führte zu überzeugenden Ergebnissen: eine höhere Ofenleistung, r<strong>und</strong> 30 % weniger Energieverbrauch <strong>und</strong> damit<br />
auch ebenso viel weniger CO 2 - <strong>und</strong> NO x -Emissionen.<br />
Energy saving by regenerative burners at the rotary<br />
hearth furnace<br />
This paper describes how the application of regenerative burners leads to more energy efficiency in a rolling mill. In<br />
December 2011, the rotary hearth furnace of a plug mill was equipped with regenerative burners which led to convincing<br />
results: an increased furnace capacity, about 30 % less energy consumption and equivalent less CO 2 and NO x emissions.<br />
Das Verfahren sieht folgende Etappen vor: Nach der<br />
Erwärmung der stranggegossenen R<strong>und</strong>stahlblöcke<br />
im Vorwärm- <strong>und</strong> Drehherdofen auf 1.280 °C<br />
werden die Blöcke im Schrägwalzwerk zum Hohlblock<br />
ausgewalzt. Die Wanddicke dieser Hohlblöcke wird dann<br />
in zwei Stichen im Stopfenwalzwerk reduziert. Nach dem<br />
Glättwalzwerk, erneuter Erwärmung <strong>und</strong> einer Durchmesserabnahme<br />
im Maßwalzwerk lässt sich das kalte Rohr<br />
schließlich in der Adjustage fertig bearbeiten (Bild 1).<br />
Die Erwärmung der Blöcke erfolgt in zwei Schritten,<br />
zunächst in einem Hubbalkenofen (Vorwärmofen) auf ca.<br />
670 °C <strong>und</strong> anschließend im Drehherdofen auf die Walztemperatur<br />
von 1.280 °C (Bild 2).<br />
Um die Blöcke für die erforderliche Durchsatzleistung im<br />
Drehherdofen zügig weiter zu erwärmen, müssen bereits die<br />
ersten Ofenzonen mit einer relativ hohen Ofenraumtemperatur<br />
betrieben werden. Entsprechend ist die Abgastemperatur<br />
mit r<strong>und</strong> 1.000 °C sehr hoch. Mit dem vorhandenen Zentralrekuperator<br />
lassen sich nur r<strong>und</strong> 40 % des Abgaswärmestroms<br />
für die Vorwärmung der Brennluft zurückgewinnen<br />
(Bild 3). Gr<strong>und</strong> sind die Temperaturgrenzen für die metallischen<br />
Bauteile, Rohre <strong>und</strong> Armaturen. Die hohe Abgastemperatur<br />
bedeutet auch einen niedrigeren feuerungstechnischen<br />
Wirkungsgrad – das heißt einen hohen Energieverbrauch. Der<br />
entscheidende Unterschied der neuen Regenerativbrenner:<br />
Sämtliche temperaturbeaufschlagten Bauteile sind keramisch<br />
<strong>und</strong> hitzeresistent. Damit lassen sich bis über 80 % des Abgaswärmestroms<br />
zurückgewinnen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der speziellen Konstellation des Drehherdofens<br />
ist das Energieeinsparpotenzial durch Regenerativbrenner<br />
besonders groß. Bild 4 zeigt vergleichend die<br />
Energieeinsparpotenziale von Rekuperatoren <strong>und</strong> Regeneratoren<br />
abhängig von der Abgastemperatur.<br />
DER UMBAU DER OFENANLAGE<br />
Der Umbau des Drehherdofens umfasste hauptsächlich<br />
folgende Punkte:<br />
■■<br />
Einbau von 35 Regenerativbrennern,<br />
■■<br />
Erneuerung der Mess- <strong>und</strong> Regelanlage,<br />
■■<br />
Gebläse für Luft <strong>und</strong> Regenerativabgas,<br />
4-2013 gaswärme international<br />
35
FACHBERICHTE<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Rohrleitungssystem für Gas, Luft <strong>und</strong> Regenerativabgas,<br />
Abgassystem mit Gebläse <strong>und</strong> Kamin,<br />
Gasdruckreduzierstation,<br />
Zustellung der Ofenwände <strong>und</strong> Decke mit Feuerfestmaterial.<br />
Bild 1: Vom R<strong>und</strong>block zum Rohr: Anlagenübersicht Stopfenstraße<br />
Rath<br />
Bild 2: Bereit zum Auswalzen: der im Drehherdofen erhitzte R<strong>und</strong>block<br />
WESENTLICHE ASPEKTE DES UMBAUS<br />
Die Konzeption:<br />
Neue Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />
Die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung über die Ofenlänge muss<br />
in einem regenerativ beheizten Ofen anders sein als in einem<br />
konventionell beheizten. Denn bei einer herkömmlichen<br />
Beheizung strömt das Verbrennungsgas im Gegenstrom<br />
zum Nutzgut <strong>und</strong> nimmt zum Abgasabzug hin stetig zu.<br />
Das in den hinteren Zonen erzeugte Verbrennungsgas gibt<br />
seine Wärme daher teilweise auch noch in den vorderen<br />
Zonen an das Nutzgut ab. Die <strong>Brenner</strong>leistung muss folglich<br />
in den hinteren Zonen überproportional <strong>und</strong> in den vorderen<br />
Zonen unterproportional zum Nutzwärmestrom sein.<br />
Bei einem regenerativ beheizten Ofen hingegen wird<br />
der größte Teil des Verbrennungsgases in den Zonen, wo<br />
es erzeugt wurde, auch wieder abgezogen. Die <strong>Brenner</strong>leistung<br />
muss daher weitgehend proportional zum Nutzwärmestrom<br />
sein. Im vorderen unbeheizten Teil steht aufgr<strong>und</strong><br />
des viel kleineren Verbrennungsgas-Volumenstromes auch<br />
weniger Wärme für die Guterwärmung zur Verfügung. In<br />
einem regenerativ beheizten Ofen kann daher der unbeheizte<br />
Teil kürzer ausfallen.<br />
Um die für den Drehherdofen erforderliche <strong>Brenner</strong>leistung<br />
zu ermitteln, wurde mit einem sogenannten „bilanzierenden“<br />
mathematischen Ofenmodell gearbeitet. Das<br />
Modell ermittelt für jede Zone eine vollständige Bilanz<br />
der ein- <strong>und</strong> austretenden Wärmeströme. Daraus ergibt<br />
sich eine Gleichgewichtstemperatur, mit deren Hilfe dann<br />
der Wärmestrom an das Gut iterativ berechnet wird. Nur<br />
so lässt sich der Einfluss der völlig unterschiedlichen Verbrennungsgas-<br />
<strong>und</strong> Abgasführung sowie der erhöhten<br />
Brennlufttemperatur auf die optimale Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung,<br />
die Guterwärmung <strong>und</strong> die Energieeinsparung<br />
berechnen. Bild 5 zeigt die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />
vor <strong>und</strong> nach dem Umbau.<br />
Das Herzstück: Die Regenerativbrenner<br />
Die Regenerativbrenner weisen folgende technische Merkmale<br />
auf:<br />
■■<br />
■■<br />
Kluge Verteilung: Die <strong>Brenner</strong> wurden je Zone in Dreiergruppen<br />
angeordnet, um die beste Energieverteilung<br />
im Ofenquerschnitt zu erreichen, ein <strong>Brenner</strong> am Innenkreis<br />
<strong>und</strong> zwei <strong>Brenner</strong> mit jeweils halber Leistung am<br />
Außenkreis.<br />
Kompaktes Design: <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Regenerator sind in<br />
einem gemeinsamen Stahlgehäuse untergebracht<br />
(Bild 6).<br />
36 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 3: Begrenzte Abwärmenutzung: der Vorwärm- <strong>und</strong><br />
Drehherdofen vor dem Umbau<br />
Bild 4: Je höher die Luftvorwärmung desto höher die Energieersparnis<br />
■■<br />
■■<br />
Optimales Material: Die durchströmbare Speichermasse<br />
des Regenerators besteht aus temperaturwechselbeständigen<br />
Keramikkugeln.<br />
Größtmögliche Energieersparnis: Der Wirkungsgrad<br />
der Regeneratoren <strong>und</strong> damit die Energieeinsparung<br />
hängen ab vom sogenannten „Pull Back Faktor“,<br />
dem Volumen der Speichermasse <strong>und</strong> der Zykluszeit.<br />
Um einen hohen Wirkungsgrad von r<strong>und</strong> 85 % <strong>und</strong><br />
gleichzeitig relativ lange Zykluszeiten zu ermöglichen,<br />
wurde das Volumen der Regeneratoren bewusst relativ<br />
groß ausgelegt.<br />
DAS PRINZIP<br />
Steuerung <strong>und</strong> Regelung<br />
der Vorwärm- <strong>und</strong> Wärmzonen<br />
Alle Regelzonen besitzen eine übergeordnete<br />
stetige Regelung: Der Temperaturregler wirkt<br />
über eine Double-Cross-Regelung auf die Luft<strong>und</strong><br />
Gasmenge, sodass in allen Betriebszuständen<br />
das Luft/Gas-Verhältnis optimal geregelt<br />
wird. Untergeordnet gibt es für die Zonen eine<br />
AUF/ZU-Regelung in Form einer Zykluszeit-<br />
Anpassung der <strong>Brenner</strong>. Diese sorgt auch bei<br />
geringer Zonenleistung für gutes Brennverhalten<br />
<strong>und</strong> die notwendige Umwälzung der Ofenatmosphäre.<br />
Die Ausgleichszonen erbringen 15 % der<br />
Wärmeleistung; die Vorwärm- <strong>und</strong> Wärmzonen<br />
hingegen 85 %. Daher ist der Einsatz von Regenerativbrennern<br />
ausschließlich in diesen Zonen<br />
gefragt. Um die Zonen effizient zu beheizen, wurde dieser<br />
Ofenabschnitt mit insgesamt 35 Regenerativbrennern<br />
ausgestattet <strong>und</strong> in fünf Regelzonen unterteilt. Neben der<br />
oben genannten Luft/Gas-Verhältnisregelung wird dabei<br />
auch das Abgas in einem geregelten Verhältnis zur Summe<br />
aus Luft- <strong>und</strong> Gasmenge – dem sogenannten „Pull Back“<br />
– abgesaugt. Die Abgasmengen werden pro Regelzone<br />
gemessen <strong>und</strong> mithilfe von Drosselklappen geregelt. Für<br />
einen optimalen Wirkungsgrad ist der „Pull Back“-Faktor<br />
für jede Regelzone individuell einstellbar. In Bild 7 ist ein<br />
Schaltbild einer Regelzone dargestellt. Die AUF/ZU-Regelung<br />
wird durch das zyklische Umschalten zwischen den Gas- <strong>und</strong><br />
Luftklappen bzw. den Abgasklappen realisiert. Innerhalb<br />
Bild 5: Wärmeströme ideal genutzt: Die Verteilung der <strong>Brenner</strong>leistung<br />
vor <strong>und</strong> nach dem Umbau<br />
4-2013 gaswärme international<br />
37
FACHBERICHTE<br />
einer <strong>Brenner</strong>-Dreiergruppe der Regelzonen geschieht das<br />
alle 60 bis 120 s. So lassen sich die Regeneratoren an den<br />
<strong>Brenner</strong>n bereits für den nächsten Brennzyklus vorwärmen.<br />
Die Umschaltung der <strong>Brenner</strong>gruppen erfolgt zeitlich<br />
<strong>und</strong> örtlich zueinander versetzt. Das bedeutet zum einen,<br />
dass eine <strong>Brenner</strong>gruppe erst umschaltet, wenn eine festgelegte<br />
Zeit nach Umstellung der vorherigen verstrichen<br />
ist. Zum anderen brennen die <strong>Brenner</strong> von aufeinanderfolgenden<br />
Gruppen nicht gleichzeitig auf einer Ofenseite<br />
(Innenring oder Außenring). Dies gilt automatisch auch<br />
für das Absaugen. Dadurch lassen sich Druckstöße durch<br />
gleichzeitiges Umschalten der Regenerativbrenner vermeiden<br />
<strong>und</strong> der Ofendruck besser regeln.<br />
Die Rauchgase der Regeneratoren werden durch ein<br />
frequenzgeregeltes Abgasgebläse abgesaugt. Die restlichen<br />
Abgase verlassen den Ofen durch den Abgaskanal,<br />
strömen durch den Rekuperator <strong>und</strong> werden danach<br />
durch ein separates Abgasgebläse über den Kamin ins<br />
Freie geleitet. Dieses Abgasgebläse ist für die Ofendruckregelung<br />
zuständig.<br />
ABLAUF DES PROJEKTES<br />
Während der neunmonatigen gemeinsamen Projektphase<br />
waren der V&M Deutschland GmbH <strong>und</strong> dem Auftragnehmer<br />
Andritz Maerz GmbH neben der bereits erläuterten<br />
Philosophie der Taktsteuerung die Sicherheit <strong>und</strong> die kurze<br />
Umbauzeit besonders wichtig.<br />
Bild 6: Blick in das Innenleben eines Regenerativbrenners<br />
Sicherheit der Anlage<br />
Die Verbrennungsanlage entspricht der Richtlinie DIN EN<br />
746-2. Dank Zündbrennern <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>steuergeräten mit<br />
Flammenüberwachung ist es möglich, den Ofen automatisch<br />
aus sicherem Abstand zu zünden <strong>und</strong> mit den üblichen<br />
Rampen von etwa 10 bis 80 °C/h auf Betriebstemperatur<br />
aufzuheizen. Dafür arbeiten die Regenerativbrenner bis<br />
zum Erreichen der Selbstzündtemperatur im Kaltluftbetrieb<br />
<strong>und</strong> werden dann in den Regenerativ-Modus geschaltet.<br />
Zügige Installation<br />
Bereits vor dem Betriebsstillstand wurde die gesamte Regelung<br />
<strong>und</strong> Steuerung offline simuliert. Daher betrug die<br />
Stillstandzeit für Demontage, Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
bis zum ersten walzwarmen Block lediglich 25 Tage.<br />
Letzter Block: 16.12.2011<br />
Ofen zünden: 05.01.2012<br />
Erster walzwarmer Block: 10.01.2012<br />
Bild 7: Die Regenerativbrenner-Zone<br />
In dieser Zeit wurden<br />
■ ■ 150 t Stahlkonstruktion (MSH),<br />
■ ■ 75 t Rohrleitungen,<br />
■ ■ 220 t Feuerfestmaterial,<br />
■ ■ 18,5 km elektrische Leitungen verbaut.<br />
38 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 8: Montage des Regenerativbrenners<br />
Bild 9: Hoher Wirkungsgrad dank niedriger Abgastemperaturen<br />
Nach dem Aufheizen haben die Experten innerhalb der<br />
ersten zwei Wochen der Produktion die Regelparameter<br />
unter anderem für Verhältnisregelung <strong>und</strong> Temperaturregelung<br />
sowie die Taktzeiten bzw. Zykluszeiten für die<br />
Regenerativbrenner eingestellt <strong>und</strong> optimal an den Betrieb<br />
angepasst. Vom ersten Produktionstag an lief die Ofenanlage<br />
störungsfrei im Regenerativ-Modus.<br />
ERGEBNISSE<br />
Nach 15-monatigem Betrieb lassen sich die wichtigsten<br />
Ergebnisse wie folgt zusammenfassen:<br />
Wirkungsgrad der Regeneratoren<br />
Bild 9 zeigt die Abgastemperaturen nach Regenerator<br />
(gemessen an jedem <strong>Brenner</strong>) <strong>und</strong> die an einem <strong>Brenner</strong><br />
gemessene Heißlufttemperatur beispielhaft für eine Regelzone.<br />
Zu erkennen ist das Umschalten zwischen den Zyklen<br />
Brennen <strong>und</strong> Absaugen. Das Aufnehmen <strong>und</strong> Abgeben<br />
der Wärmeenergie durch die Regeneratoren ist ein instationärer<br />
Prozess: Während des Absaugvorgangs nimmt die<br />
Abgastemperatur nach Regenerator kontinuierlich zu <strong>und</strong><br />
erreicht am Ende des Zyklus den Höchstwert. Bei Start des<br />
Brennzyklus wird die höchste Luftvorwärmung erreicht,<br />
die dann während des Brennens kontinuierlich abnimmt.<br />
Der Wirkungsgrad der Regeneratoren – das heißt das Verhältnis<br />
der theoretisch maximal übertragbaren Wärme zur<br />
tatsächlich abgegebenen Wärme – hängt somit neben der<br />
Leistung (Abgas- <strong>und</strong> Luftmenge) auch von der Zykluszeit<br />
von Brennen <strong>und</strong> Saugen ab. Die Regeneratoren der Anlage<br />
erreichen Wirkungsgrade von ca. 85 %.<br />
Die regenerative Beheizungstechnik erhöht die Vorwärmung<br />
der Verbrennungsluft erheblich <strong>und</strong> senkt<br />
gleichzeitig die Abgastemperatur. Die Verbrennungslufttemperaturen<br />
an den <strong>Brenner</strong>n liegen im Durchschnitt<br />
r<strong>und</strong> 150 bis 200 °C unterhalb der Ofenraumtemperatur<br />
<strong>und</strong> somit in einem Bereich von 900 bis 1.100 °C. Vor dem<br />
Umbau war nur eine Temperatur von ca. 400 °C möglich.<br />
Die Temperatur des Regenerativ-Abgases, das r<strong>und</strong> 85 %<br />
des Gesamtabgases ausmacht, beträgt ca. 180 °C.<br />
Der Umbau des Drehherdofens auf regenerative <strong>Brenner</strong><br />
reduzierte den Energieverbrauch erheblich. Dadurch verringerte<br />
sich der Gaseinsatz für die Erwärmung der Blöcke<br />
auf Walztemperatur (Vorwärmofen plus Drehherdofen) um<br />
etwa 20 % (Bild 10).<br />
Die V&M Deutschland GmbH dokumentiert den monatlichen<br />
Energieverbrauch des Drehherdofens – einschließlich<br />
Warmhaltebetrieb an Wochenenden, Umbauzeiten <strong>und</strong><br />
Störungen im Walzwerk – in Energieberichten. Der daraus<br />
gebildete Jahresdurchschnitt lag für 2012 nahezu 30 %<br />
unter dem der Vorjahre (Bild 11).<br />
NO x -Emissionen<br />
Die Emission von Stickoxiden (NO x ) ließ sich auch ohne den<br />
Einsatz von einer „Flameless“-<strong>Brenner</strong>technologie deutlich<br />
reduzieren. Im Rahmen der TÜV-Abnahme wurde ein NO x -<br />
Gehalt im Abgas von 380 mg/m³ (5 % O 2 ) nachgewiesen.<br />
Verschleiß <strong>und</strong> Instandhaltung<br />
Ein wichtiger Gesichtspunkt für die Bewertung des Verschleißes<br />
der Regeneratoren (Verschmutzung, Bruch) ist<br />
4-2013 gaswärme international<br />
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FACHBERICHTE<br />
die Durchströmbarkeit der Kugelschüttung. Inspektionen<br />
zeigten, dass hier bis heute keine Einschränkung bzw. Veränderungen<br />
auftraten.<br />
Neben der Kugelschüttung (Bild 12) der Regeneratoren<br />
zählen insbesondere die häufig genutzten Umschaltklappen<br />
für heiße Luft <strong>und</strong> Abgas an jedem <strong>Brenner</strong> zu den<br />
wichtigsten Komponenten der Regenerativ-Technik. Bis<br />
dato funktionieren auch die Klappen einwandfrei.<br />
FAZIT<br />
Die Regenerativtechnologie ist durch ihre hohe Energieeinsparung<br />
<strong>und</strong> ihre Zuverlässigkeit im Betrieb eine<br />
wegweisende Lösung für die Modernisierung von Drehherdöfen.<br />
Bild 10: R<strong>und</strong> ein Fünftel weniger Energie nötig: Verbrauch<br />
vor <strong>und</strong> nach Umbau<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Thorsten Schmitz<br />
V&M Deutschland GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel:. 0211 / 960-3448<br />
thorsten.schmitz@vmtubes.de<br />
Bild 11: Jährlicher Energieverbrauch vor <strong>und</strong> nach Umbau<br />
Dipl.-Ing. Jens Bauer<br />
V&M Deutschland GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 960-2892<br />
jens.bauer@vmtubes.de<br />
Dipl.-Ing. Meinhard Schulte<br />
V&M Deutschland GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 960-2539<br />
meinhard.schulte@vmtubes.de<br />
Dott. Augusto Funghini<br />
Andritz Maerz GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 38425-126<br />
augusto.funghini@andritz.com<br />
Bild 12: Kugelschüttung nach 15-monatigem Betrieb<br />
Dipl.-Ing. (FH) Daniel Petry<br />
Andritz Maerz GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 38425-107<br />
daniel.petry@andritz.com<br />
40 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Anwendung von Regenerativ-<br />
Flachflammenstrahlungsbrennern<br />
in Schmiedeöfen<br />
von Ales Molinek, Günther Reusch, Josef Srajer, Josef Domagala<br />
Die Forderung nach immer niedrigerem Wärmeverbrauch <strong>und</strong> niedrigeren Emissionen führte auch in den Schmiedeöfen<br />
zur Anwendung von Regenerativ-<strong>Brenner</strong>technologie. Bei größeren Schmiedeöfen wurden schon länger Regenerativ-<br />
<strong>Brenner</strong> mit langer Flamme seitlich in den Ofenwänden installiert, die über dem Wärmgut brannten. Flachflammenbrenner<br />
wurden bis jetzt vor allem in Beheizungssystemen mit zentralem Rekuperator verwendet. In der letzten Zeit werden<br />
verstärkt Regenerativ-<strong>Brenner</strong> mit einer flachen Flamme in Schmiedeöfen eingesetzt. Sie werden analog zu konventionellen<br />
<strong>Brenner</strong>n seitlich installiert <strong>und</strong> ermöglichen eine wesentliche Energieersparnis, verglichen mit einem System<br />
mit Zentralrekuperator. Dieser Beitrag beschreibt die Anwendung von Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern<br />
in einem Schmiedeofen.<br />
Application of regenerative radiation flat flame burners<br />
in forging furnaces<br />
A demand on lower energy consumption and low emissions resulted in the application of regenerative burner technology<br />
in forging furnaces. Regenerative burners installed in side walls and burning above the charge have been used<br />
many times, especially in large furnaces. Meanwhile regenerative burners with flat flame are increasingly used in forging<br />
furnaces. They are installed analogous to conventional burners in the side walls and enable substantial energy savings,<br />
compared with the system with a central recuperator. The article describes an application of regenerative radiation flat<br />
flame burners in a forging furnace.<br />
Die Anwendung von Flachflammenbrennern in<br />
Schmiedeöfen stellt heute den Stand der Technik<br />
dar. In diesen <strong>Brenner</strong>n wird die Verbrennungsluft<br />
mit einem starken Drall dem Verbrennungsprozess zugeführt.<br />
Die <strong>Brenner</strong>steine haben eine spezielle sich nach<br />
außen öffnende Form. Diese Konstruktionsmerkmale resultieren<br />
in einer flachen Flamme, die sich entlang der Wandoberfläche<br />
verbreitet. Gleichzeitig werden die Ofengase<br />
intensiv entlang der <strong>Brenner</strong>achse in die <strong>Brenner</strong>mitte eingesaugt<br />
<strong>und</strong> vermischen sich mit den Brenngasen. Dadurch<br />
entsteht eine starke Rezirkulation der Ofenatmosphäre, die<br />
mehrfach die zugeführte Luftmenge übersteigt (Bild 1).<br />
Dies ist mit der bei der Anwendung von Hochgeschwindig-<br />
Bild 1: Flachflammenbrenner<br />
(Elster Kromschröder Werksbild)<br />
4-2013 gaswärme international<br />
41
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Flachflammenstrahlungsbrenner installiert in einem<br />
Schmiedeofen (Vitkovice Schreier Werksbild)<br />
Bild 3: Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
(Bloom Engineering Werksbild)<br />
Bild 4: Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
keitsbrennern erreichten Rezirkulation vergleichbar.<br />
Die Flachflammenbrenner werden seitlich in den beiden<br />
Ofenwänden in einer oder zwei übereinanderliegenden<br />
Reihen versetzt installiert (Bild 2). Der wesentliche Vorteil<br />
der Anwendung von Flachflammenbrennern liegt in der<br />
Verminderung der Überhitzungsgefahr der Materialoberfläche.<br />
Die Unterlagen für das Material können kleinere<br />
Abmessungen haben <strong>und</strong>, konträr zu Anwendungen mit<br />
Hochgeschwindigkeitsbrennern, beliebig positioniert werden.<br />
Die Gefährdung des Ofenherdes durch Z<strong>und</strong>er <strong>und</strong><br />
Gießpulver ist niedriger.<br />
Eine andere Art der <strong>Brenner</strong> mit flacher Flamme stellen<br />
die Flachflammenstrahlungsbrenner dar. Während die<br />
Flachflammenbrenner (Bild 1) die Flamme vor allem an der<br />
Wandoberfläche ausbilden, erfolgt die Verbrennung in<br />
Flachflammenstrahlungsbrennern hauptsächlich im Bereich<br />
des <strong>Brenner</strong>steines (Bild 3).<br />
Ein extrem starker Drall der Verbrennungsluft <strong>und</strong> eine<br />
spezielle tassenförmige Form des <strong>Brenner</strong>steines resultieren<br />
in der Verbrennung des Brennstoffes im <strong>Brenner</strong>stein, der<br />
auf eine hohe Temperatur aufgeheizt wird. Die Wärmeübertragung<br />
durch Festkörperstrahlung ist intensiver als<br />
bei typischen Flachflammenbrennern (Bild 1) <strong>und</strong> damit ist<br />
die Ausnutzung der Brennstoffenergie viel effizienter. Die<br />
Kombination aus starker Strahlung (500 bis 600 mm von<br />
der Wandoberfläche ist das Strahlungsfeld ausreichend<br />
gleichmäßig) <strong>und</strong> sehr intensiver Rezirkulation der Ofengase<br />
gewährleistet eine schnellere <strong>und</strong> gleichmäßigere<br />
Erwärmung der Charge.<br />
REGENERATIV-FLACHFLAMMENSTRAH-<br />
LUNGSBRENNER<br />
In den letzten Jahren werden in Schmiedeöfen verstärkt<br />
Regenerativ-Flachflammenbrenner eingesetzt. Ein Regenerativ-<strong>Brenner</strong><br />
besteht aus einem <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> einem<br />
Regenerator, der mit keramischem Material gefüllt ist. Als<br />
<strong>Brenner</strong> werden, ähnlich wie oben beschrieben, Flachflammen-<br />
oder Flachflammenstrahlungsbrenner eingesetzt,<br />
die jedoch spezielle Düsensysteme verwenden, um die<br />
NO x -Emission bei der höheren Luftvorwärmung niedrig zu<br />
halten. Die <strong>Brenner</strong> haben eine feuerfeste Innenisolierung.<br />
Die Gasdüse wird aus speziellem warmfesten Stahl hergestellt,<br />
feuerfest isoliert <strong>und</strong> luftgekühlt. In einigen <strong>Brenner</strong>n<br />
werden spezielle Gasdüsen aus Siliziumkarbid verwendet,<br />
die nicht gekühlt sind. Der Aufbau eines Regenerativ-<br />
Flachflammenstrahlungsbrenners ist in Bild 4 dargestellt.<br />
Als Regenerator-Medium werden keramische Kugeln<br />
(Durchmesser ca. 20 mm) oder wabenförmige keramische<br />
Module eingesetzt. Die wabenförmigen Module erfordern<br />
zwar Ventilatoren mit weniger Luftdruck <strong>und</strong> niedrigerer<br />
Saugung auf der Abgasseite, sie sind jedoch weniger robust<br />
für die schwierigen Betriebsbedingungen in den Schmiedeöfen.<br />
Wegen der niedrigeren spezifischen Masse können<br />
42 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Prinzip des Regenerativ-<strong>Brenner</strong>systems<br />
Bild 6: Energieeinsparpotenzial eines Regenerativ-<strong>Brenner</strong>systems im<br />
Vergleich mit einem Zentralrekuperator-System<br />
(Lufttemperatur 450 °C)<br />
die Regeneratoren mit Kugeln bei gleichen Umschaltzeiten<br />
kleiner als die Regeneratoren mit Wabenmodulen gebaut<br />
werden. Die keramischen Kugeln speichern mehr Wärme<br />
als die Wabenmodule. An dem aktiven Wärmeaustausch<br />
nimmt nur eine ca. 2 mm dicke Schicht des keramischen<br />
Materials teil. Diese Eigenschaft erleichtert das Einhalten des<br />
thermischen Gleichgewichts zwischen den einzelnen Regeneratoren<br />
bei AUF/ZU-Betrieb der <strong>Brenner</strong>. Die Handhabung<br />
des keramischen Bettes aus Kugeln ist bei der Reinigung<br />
viel einfacher als bei Wabenmodulen. Im Folgenden werden<br />
in diesem Beitrag die Flachflammenstrahlungsbrenner mit<br />
Regeneratoren mit keramischen Kugeln betrachtet.<br />
Die Regenerativ-<strong>Brenner</strong> werden normalerweise paarweise<br />
installiert, wobei die Verbindung zwischen zwei<br />
<strong>Brenner</strong>n mittels Rohrleitungen oder logisch über die elektronische<br />
Steuerung erfolgt. Jeder <strong>Brenner</strong> ist mit einem<br />
Gasmagnetventil, einer Luftumschaltklappe <strong>und</strong> einer<br />
Abgasklappe ausgestattet (Bild 5). Während ein <strong>Brenner</strong><br />
brennt, werden die Abgase über den anderen <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong><br />
dessen Regenerator abgesaugt.<br />
Heißes Abgas überträgt die Wärme an das keramische<br />
Bett, das die Wärme bis zum Umschalten des Systems speichert.<br />
Nach einer gewissen Zeit erfolgt die Umschaltung.<br />
Die kalte Verbrennungsluft fließt durch den heißen Regenerator,<br />
erwärmt sich <strong>und</strong> fließt in den jetzt arbeitenden<br />
<strong>Brenner</strong>, während das Abgas durch den Regenerator des<br />
abgeschalteten <strong>Brenner</strong>s fließt.<br />
Die Heißlufttemperatur im Regenerativ-<strong>Brenner</strong>system<br />
ist durchschnittlich nur 150 °C niedriger als die<br />
Temperatur der durch den Regenerator abgesaugten<br />
Ofengase. Dieser Temperaturabstand von 150 °C bleibt,<br />
konträr zu <strong>Brenner</strong>n mit Wabenregeneratoren, nahezu<br />
unverändert durch den Regelbereich des <strong>Brenner</strong>s.<br />
Die hohe Luftvorwärmung macht das System extrem<br />
effizient. Um die Balance zwischen der vom Abgas abgegebenen<br />
Wärme <strong>und</strong> der von der Luft abgenommenen<br />
Wärme zu halten, werden ca. 10 % Ofenabgase nicht durch<br />
den Regenerator, sondern direkt „heiß“ aus dem Ofen abgeführt.<br />
Durch die Regelung dieser Abgasmenge wird die<br />
Ofendruckregelung realisiert.<br />
Die zum Kamin geführte Abgasmenge, die aus „heißem<br />
Abgas“ (Temperatur bis 1.300 °C) <strong>und</strong> „kaltem<br />
Abgas“ (ca. 200 °C) besteht, hat eine Mischtemperatur<br />
von ca. 300 °C. Ein Umschalt-Zyklus dauert 60 - 90 s, das<br />
Umschalten selbst 2 - 3 s. Die <strong>Brenner</strong> können sowohl<br />
kontinuierlich als auch im Auf/Zu- oder Groß/Klein/Aus-<br />
Modus geregelt werden.<br />
Das aus der hohen Luftvorwärmung resultierende Energieeinsparpotenzial,<br />
verglichen mit einem Zentralrekuperator-System<br />
(Lufttemperatur 450 °C), ist in Bild 6 dargestellt.<br />
Aus dem Diagramm ist zu ersehen, dass das Energieeinsparpotenzial<br />
stark von der Ofentemperatur abhängig ist. Die<br />
Einsparung bei einer Ofentemperatur von 1.000 °C beträgt<br />
nur ca. 17 %, während sie bei einer Ofentemperatur von<br />
1.250 °C auf 30 % ansteigt.<br />
Die Berechnung des gesamten Einsparpotenzials mit<br />
den Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n in einem Schmiedeofen muss<br />
den Verlauf der Ofentemperatur <strong>und</strong> der gebrauchten<br />
Brennstoffmenge während der einzelnen Zeitintervalle<br />
des Heizzyklus berücksichtigen.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
43
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 1: Ofendaten<br />
Ofenart Schmiedeofen<br />
Brennstoff: Erdgas<br />
Heizwert MJ/Nm 3 34,00<br />
<strong>Brenner</strong>art<br />
<strong>Brenner</strong>zündung Zündbrenner<br />
Hauptflammenüberwachung UV-Sonde<br />
Anzahl der <strong>Brenner</strong>paare 6<br />
Leistung pro <strong>Brenner</strong>paar kW 730<br />
Ofenanschluss kW 4.380<br />
Ofeninnenbreite mm 4.500<br />
Ofeninnenhöhe mm 3.900<br />
Ofeninnenlänge mm 10.200<br />
Höhe der Unterlagen mm ca. 800 mm<br />
Chargengewicht einschl. der Unterlagen t 300<br />
Ofentemperatur °C 1.250<br />
Max. Ofentemperatur °C 1.300<br />
Minimale geregelte Ofentemperatur °C 600<br />
Gleichmäßigkeit der Temperatur nach Haltezeit K +/- 10<br />
REGENERATIV-FLACHFLAMMEN-<br />
STRAHLUNGSBRENNER IM SCHMIEDEOFEN<br />
Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner wurden<br />
in einem Schmiedeofen in Vitkovice Heavy Machinery<br />
(CZ) installiert, der Anfang<br />
2013 in Betrieb genommen<br />
wurde. Der Schmiedeofen<br />
mit einem ausfahrbaren Herd<br />
(Bild 7) dient zur Erwärmung<br />
<strong>und</strong> Zwischenerwärmung von<br />
Blöcken <strong>und</strong> Schmiedestücken<br />
auf die Schmiedetemperatur<br />
von 1.250 °C für die Presse<br />
120 MN. Die Ofendaten sind<br />
in der Tabelle 1 zusammengestellt.<br />
Die eingesetzten Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
verwenden<br />
das Prinzip der Luftstufung,<br />
um die NO x -Emission zu unterdrücken.<br />
Ein Teil der Verbrennungsluft<br />
wird als Primärluft in<br />
der keramischen Luftdüse stark<br />
verdrallt <strong>und</strong> dann nah am<br />
Gasstrom in den <strong>Brenner</strong>stein<br />
geführt. Die restliche Luft wird<br />
als Sek<strong>und</strong>ärluft durch die tangential<br />
angeordneten Öffnungen<br />
im <strong>Brenner</strong>stein dem Verbrennungsprozess<br />
zugeführt.<br />
Die Kühlluft für die Gasdüse wird nicht in den Ofen,<br />
sondern nach außen geführt. Dadurch kann ein niedriger<br />
O 2 -Gehalt in der Ofenatmosphäre, auch während der Haltezeiten,<br />
eingehalten werden.<br />
Regenerativ-<br />
Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
Bild 7: Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner an<br />
dem Schmiedeofen (Werksbild Vitkovice Schreier)<br />
Bild 8: Flachflammenstrahlungsbrenner installiert in der<br />
Ofenseitenwand (Werksbild Vitkovice Schreier)<br />
44 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Die spezielle Konstruktion der Verbindung<br />
zwischen <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Regenerator<br />
ermöglicht eine schnelle Demontage des<br />
Regenerators für Wartungszwecke. Die <strong>Brenner</strong><br />
sind mit ionisationsüberwachten Zündbrennern<br />
ausgestattet. Die Hauptflamme<br />
wird mittels UV-Sonde überwacht. Die in<br />
der Ofenwand installierten <strong>Brenner</strong> sind in<br />
Bild 8 dargestellt.<br />
In dem Ofen wurden sechs Flachflammenstrahlungsbrenner-Paare<br />
mit einer Leistung von<br />
je 730 kW eingebaut. Die <strong>Brenner</strong> sind versetzt<br />
in den beiden Ofenseitenwänden installiert.<br />
Die Anzahl der <strong>Brenner</strong> wurde wie bei konventionellen<br />
Warmluftbrennern gewählt. Bei<br />
der Planung von einem Regenerativ-System<br />
ist es absolut nicht notwendig, die doppelte<br />
Anzahl von Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n, verglichen<br />
mit konventionellen <strong>Brenner</strong>n, vorzusehen. Die<br />
<strong>Brenner</strong> brennen zwar paarweise, aber aufgr<strong>und</strong><br />
von kurzen Zykluszeiten sind sie wärmetechnisch<br />
wie ständig brennende <strong>Brenner</strong> zu betrachten. Damit ist<br />
die Anzahl der <strong>Brenner</strong>köpfe in einem Chargenofen mit<br />
Regenerativ-<strong>Brenner</strong>n ähnlich wie bei einem konventionellen<br />
Beheizungssystem. Allerdings ist die Leistung der<br />
einzelnen Regenerativ-<strong>Brenner</strong>köpfe höher als bei einem<br />
Warmluftsystem.<br />
Der Ofen wurde mit einer Mess- <strong>und</strong> Regelanlage auf<br />
Basis von Rockwell Automation SPS mit Visualisierung<br />
ausgestattet. Es wurden drei Temperaturregelzonen vorgesehen.<br />
Die <strong>Brenner</strong> werden Groß/Klein/Aus geregelt,<br />
wobei die Kleinlast ca. 40 % der <strong>Brenner</strong>nominalleistung<br />
beträgt. Es wurde eine spezielle Software für die<br />
Verwaltung der Regenerationszykluszeiten installiert,<br />
die es ermöglicht, in den Temperatur-Haltephasen eine<br />
optimale, gleichmäßige Temperaturregelung im Ofen zu<br />
gewährleisten. Das Gas/Luftverhältnis wird individuell<br />
für jeden <strong>Brenner</strong> geregelt.<br />
Die Abgase aus dem Ofen werden mittels eines<br />
Abzugsventilators durch die Regeneratoren der <strong>Brenner</strong><br />
abgesaugt (ca. 90 %). Die restlichen Abgase werden<br />
„heiß“ aus dem Ofen durch die Öffnung in der hinteren<br />
Ofenwand in Richtung Zugunterbrecher abgeführt. Die<br />
abgesaugte Abgasmenge wird über die Regelung der<br />
Ventilatorsaugung proportional zu der Luftgesamtmenge<br />
geregelt. Bild 9 zeigt die Ansicht der <strong>Brenner</strong><br />
vom Ofeninneren <strong>und</strong> die hintere Ofenwand mit den<br />
Ventilatoren.<br />
Aus der relativ kurzen Betriebszeit des Ofens (Inbetriebnahme<br />
im März 2013) wurden einige Betriebsparameter<br />
ausgewertet <strong>und</strong> sind in Tabelle 2 dargestellt.<br />
Die ersten kurzzeitigen Erfahrungen mit den installierten<br />
Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrennern<br />
a) b)<br />
Bild 9: Flachflammenstrahlungsbrenner in Schmiedeofen (Werksbild Vitkovice Schreier);<br />
a) Ansicht der <strong>Brenner</strong> vom Ofeninneren; b) Ansicht der hinteren Ofenwand<br />
haben ergeben, dass der durchschnittliche spezifische<br />
Wärmeverbrauch des Ofens mindestens 16 % niedriger<br />
ist als bei einem vergleichbaren Schmiedeofen mit einem<br />
Zentralrekuperator-System <strong>und</strong> einer Lufttemperatur am<br />
<strong>Brenner</strong> von 450 °C. Bei der höheren Herdflächenbelastung<br />
betragen die erwarteten Einsparungen bis zu 25 %. Die<br />
gemessenen Emissionswerte sind niedrig <strong>und</strong> besser als<br />
Tabelle 2: Betriebsparameter<br />
März 13 April 13<br />
Erdgas Heizwert MJ/Nm 3 34,00 34,00<br />
Erdgas Heizwert kWh/Nm 3 9,44 9,44<br />
Produktion t 554 1.633<br />
Betriebszeit h 256 671<br />
Gasverbrauch m 3 24.770 74.510<br />
Mittlere Leistung t/h 2,16 2,43<br />
Mittlerer Gasverbrauch m 3 /t 44,71 45,63<br />
Mittlerer Energieverbrauch MJ/t 1.520 1.551<br />
Mittlerer Energieverbrauch kWh/t 422 431<br />
Tabelle 3: Abgaszusammensetzung<br />
Abgasmessungen in Vol.-% ,<br />
Ofentemperatur 1.220 °C<br />
Bestandteil 1 2 3<br />
O 2 (%) 3,7 2,4 3,4<br />
CO (ppm) 31 17,3 5<br />
NO x<br />
mg/Nm 3 288 260 280<br />
korr. 5% O 2<br />
4-2013 gaswärme international<br />
45
FACHBERICHTE<br />
erwartet. Der Sauerstoffgehalt im Ofen kann im Bereich<br />
von ca. 2,4 bis 3,7 % gehalten werden. Einige Messungen<br />
der Abgaszusammensetzung sind in Tabelle 3 dargestellt.<br />
FAZIT<br />
Die Anwendung von Flachflammenstrahlungsbrennern<br />
in Beheizungseinrichtungen von Schmiedeöfen ist der<br />
heutige Stand der Technik. Eine Weiterentwicklung<br />
dieser <strong>Brenner</strong>technologie sind die Regenerativ-<strong>Brenner</strong>.<br />
Die Regenerativ-Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
ermöglichen, dank hoher Luftvorwärmung, Energieeinsparungen<br />
bis zu 25 % verglichen mit einem System mit<br />
Zentralrekuperator. Der relativ niedrige O 2 -Gehalt in der<br />
Ofenatmosphäre erlaubt eine z<strong>und</strong>erarme Erwärmung<br />
des Gutes.<br />
Die positiven Erfahrungen mit der beschriebenen<br />
Installation in einem Schmiedeofen lassen diese Technologie<br />
als probates Mittel für die Senkung des Energieverbrauches<br />
<strong>und</strong> damit der Produktionskosten erscheinen.<br />
Die niedrigen spezifischen Emissionen in Verbindung<br />
mit einer wesentlich niedrigeren Abgasmenge erlauben<br />
eine substantielle Senkung der absoluten Emission in t/a.<br />
Die effizienten Mess- <strong>und</strong> Regelanlagen erlauben<br />
in Verbindung mit Groß/Klein/Aus-Betrieb der <strong>Brenner</strong><br />
<strong>und</strong> spezieller Software einen hohen Regelbereich des<br />
<strong>Brenner</strong>systems <strong>und</strong> eine gleichmäßige Erwärmung<br />
der Charge.<br />
LITERATUR<br />
[1] Teufert, J.; Srajer, J.; Domagala, J.: Anwendung von Flachflammenstrahlungsbrenner<br />
in Schmiede- <strong>und</strong> Wärmebehandlungsöfen.<br />
gaswärme international Nr. 5/2009<br />
[2] Molinek, A; Mohyla, D.: Projektdokumentation, Vitkovice<br />
Schreier s.r.o.<br />
[3] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Handbuch der Thermoprozesstechnik,<br />
Teil II. Vulkan-Verlag, 2011<br />
[4] Sheikhi, S.: Latest developments in the field of open-die forging<br />
in Germany. Stahl <strong>und</strong> Eisen, 4/2009<br />
AUTOREN<br />
Ales Molinek<br />
Vitkovice Schreier s.r.o.<br />
Ostrava , Tschechische Republik<br />
Tel.: +420 (0) 595 / 956 574<br />
schreier@ova.comp.cz<br />
Günther Reusch<br />
Bloom Engineering (Europa) GmbH<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 500 91 -31<br />
g.reusch@bloomeng.de<br />
Josef Srajer<br />
Vitkovice Schreier s.r.o.<br />
Ostrava, Tschechische Republik<br />
Tel.: +420 (0) 595 / 956 574<br />
schreier@ova.comp.cz<br />
Josef Domagala<br />
Engtra Engineering & Trade Services<br />
Erkrath<br />
Tel.: 0173 / 373 0576<br />
j.domagala@engtra.de<br />
j.domagala@bloomeng.de<br />
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46 gaswärme international 4-2013<br />
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FACHBERICHTE<br />
Entwicklung eines Mehrstoffbrenners<br />
für Heizöl-, Erdgas<strong>und</strong><br />
Schwachgasbetrieb<br />
von Anne Giese, Eren Tali<br />
Im Rahmen des AiF-Forschungsprojektes „Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb<br />
(MSB)„ (IGF-Fördernr.: 16202 N) wurde ein <strong>Brenner</strong> – basierend auf dem Prinzip der kontinuierlichen Luftstufung<br />
– entwickelt, numerisch simuliert, gebaut, experimentell überprüft <strong>und</strong> an einem realen Biomassevergaser getestet. Die<br />
Ergebnisse des Projektes werden nachfolgend vorgestellt.<br />
Development of a multi-fuel burner for operation with<br />
light oil, natural gas and low calorific value gas<br />
In the course of the AiF research project „Development of a multi-fuel burner for operation with natural gas, light oil and<br />
low calorific value gas (MSB)” (IGF Grant No. 16202 N), various burner concepts based on the principle of continuously<br />
staged air were developed, analysed by means of computational fluid dynamics, built, investigated experimentally and<br />
finally tested at a real biomass gasifier (plant). This article describes the results of this research project.<br />
Im Zuge liberalisierter Energiemärkte, der Ressourcenschonung<br />
<strong>und</strong> der verschärften Umweltpolitik rücken<br />
der effiziente Einsatz der Brennstoffe sowie die Suche<br />
nach alternativen Brennstoffen in den Vordergr<strong>und</strong> des<br />
Interesses der Industrie. Der derzeitige Stand der Feuerungstechnik<br />
bietet für die Verbrennung eines einzelnen<br />
Brennstoffes, sei es Kohle, Gas, Öl oder Abfallstoffe, gut<br />
aufeinander abgestimmte <strong>Brenner</strong>-/Brennraumkonfigurationen,<br />
die hinsichtlich Schadstoffemissionen, Wärmeübertragung<br />
<strong>und</strong> stabilem Flammenbetrieb zufriedenstellende<br />
Ergebnisse liefern. Wesentlich komplexer <strong>und</strong> schwieriger<br />
wird es, wenn mit einem <strong>Brenner</strong> verschiedene gasförmige,<br />
flüssige <strong>und</strong> feste Brennstoffe verfeuert werden sollen. Die<br />
Gründe für den Einsatz eines MSB liegen in den schwankenden<br />
Rohstoffpreisen, unterbrechbaren Lieferverträgen,<br />
der Nutzung von intern anfallenden produktionsbedingten<br />
Reststoffen u. ä. Die Einsatzgebiete solcher <strong>Brenner</strong><br />
sind hauptsächlich Heizungs- <strong>und</strong> Industriekesselanlagen,<br />
Lufterhitzer <strong>und</strong> Trocknungsanlagen, aber auch BHKWs,<br />
HKWs <strong>und</strong> verschiedene thermische Prozessanlagen. Der<br />
Leistungsbereich umfasst wenige kW bis über mehrere MW.<br />
An die MSB wird die Anforderung gestellt, die verschiedenen<br />
Brennstoffe unter Einhaltung der geltenden<br />
Emissionsgrenzwerte <strong>und</strong> einem stabilen Flammenbetrieb<br />
effizient zu verbrennen. Hierbei muss den unterschiedlichen<br />
Problemen der verschiedenen Brennstoffe<br />
Rechnung getragen werden, wie z. B. der Rußbildung bei<br />
der Ölverbrennung oder der Verbrennungsstabilität bei<br />
wechselnder Qualität <strong>und</strong> Menge gasförmiger Brennstoffe.<br />
Diese Probleme sind bis zum heutigen Zeitpunkt nicht<br />
zufriedenstellend gelöst.<br />
Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) im August 2004 verstärkte die Suche nach Technologien<br />
zur effizienten Nutzung <strong>und</strong> Verwertung von<br />
schwachkalorischen Gasen. Die Quellen dieser Gase sind<br />
vielfältig, so z. B. aus der Biomassevergasung (Gülle, organische<br />
Reststoffe, NawaRo), dem Abwasser (Klärgase), den<br />
Deponien <strong>und</strong> Kohlegruben (Deponie- <strong>und</strong> Grubengase)<br />
4-2013 gaswärme international<br />
47
FACHBERICHTE<br />
13] konnte nachgewiesen werden, dass das Verbrennungskonzept<br />
der kontinuierlichen Luftstufung [11] gerade für<br />
die Verbrennung von schwachkalorischen Gasen sehr gut<br />
geeignet ist. Im Rahmen eines AiF-Forschungsprojektes<br />
(IGF-Fördernr.: 16202 N) wurde dieses Verbrennungskonzept<br />
auf die Anwendung als Mehrstoffbrenner untersucht<br />
<strong>und</strong> erweitert.<br />
Nachfolgend werden ausgewählte Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />
vorgestellt. Die komplette Dokumentation<br />
ist unter [14] zu finden.<br />
Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />
Bild 1: Variante 1 des MSB basierend auf dem COSTAIR-Prinzip mit<br />
<strong>Brenner</strong>stein<br />
Seitenansicht Ansicht von Hinten Ansicht von Vorn<br />
Bild 2: Variante 2 des MSB mit Kegelluftverteiler <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>stein<br />
<strong>und</strong> den Industrieprozessen (Produktgase). Eine Abschätzung<br />
der Potenziale an Biomasse zur energetischen Nutzung<br />
ergibt in Deutschland ein jährliches Energiepotenzial<br />
von ca. 12 bis 60 Mio. SKE, was ungefähr 2 bis 15 % des<br />
Primärenergiebedarfs entspricht [10]. Der Anteil Deutschlands<br />
am weltweiten Deponiegasaufkommen wird auf ca.<br />
8 % geschätzt. Dies entspricht ca. 3,2 Mio. t/a Methan [9].<br />
Für die energetische Nutzung von mittelkalorischen<br />
Gasen mit einem Heizwert > 3 kWh/m 3 N gibt es schon<br />
vielfältige Anwendungen [1-8]. Diese Gase können ohne<br />
weitere Hilfsenergie verfeuert werden. Schwachkalorische<br />
Gase mit einem Heizwert < 3 kWh/m 3 N stellen eine Gruppe<br />
von Gasen dar, die meistens nur mithilfe eines Zusatzbrennstoffes<br />
umgesetzt werden können. Im Rahmen von<br />
zahlreichen nationalen <strong>und</strong> internationalen Projekten [12,<br />
NUMERISCHE VORUNTERSUCHUNGEN<br />
Im ersten Schritt wurden unterschiedlichste Geometrievariationen<br />
der kontinuierlichen Luftstufung hinsichtlich der<br />
schadstoffarmen <strong>und</strong> stabilen Verbrennung von schwachkalorischen<br />
Gasen, von Erdgas <strong>und</strong> leichtem Heizöl mithilfe<br />
der numerischen Simulation (CFD) untersucht. Neben der<br />
Wärmefreisetzung <strong>und</strong> der Flammenform war die praktische<br />
Umsetzung ein weiteres Kriterium bei der Auswahl<br />
einer geeigneten Geometrie. In Bild 1 <strong>und</strong> 2 sind die Geometrien<br />
in ihrer numerischen Abbildung dargestellt, die<br />
anschließend gebaut <strong>und</strong> experimentell überprüft wurden.<br />
In Bild 1 ist der MSB als Ausführung mit einem COSTAIR-<br />
Luftverteiler zu sehen. Zwei verschiedene Reihen von Gasdüsen<br />
sind für die Verbrennung von Erdgas <strong>und</strong> Schwachgas<br />
ausgelegt. Die Verbrennung des leichten Heizöls soll<br />
durch die vier um den Luftverteiler herum angeordneten<br />
Öldüsen realisiert werden. Die Zufuhr der Luft erfolgt zentral<br />
über den Luftverteiler mit einer Vielzahl von Öffnungen.<br />
Da die Aufteilung der Ölzufuhr in der Realisierung <strong>und</strong> im<br />
praktischen Betrieb als problematisch angesehen werden<br />
kann <strong>und</strong> außerdem mit erhöhten Kosten verb<strong>und</strong>en ist,<br />
wurde in einer zweiten Geometrievariante eine mittig<br />
angeordnete Brennstoffzufuhr untersucht. Um die Vorteile<br />
der kontinuierlichen Luftstufung trotzdem zu nutzen,<br />
wurde eine sogenannte „Kegel“-Variante des Luftverteilers<br />
entwickelt, bei der die Luft um die Brennstoffdüsen herum<br />
der Reaktionszone zugeführt wird, siehe Bild 2. Durch die<br />
dargestellte Verteilung der Luftdüsen auf dem Umfang <strong>und</strong><br />
über die Länge des Kegels kann auch hier die Luft kontinuierlich<br />
<strong>und</strong> dosiert der Reaktionszone zugemischt werden.<br />
Die berechnete Temperaturverteilung beider Geometrievarianten<br />
ist in Bild 3 beispielhaft für ein untersuchtes<br />
Gas zu sehen. Der dargestellte Ofenraum entspricht in<br />
seinen Abmessungen der GWI-Versuchsanlage. Anhand<br />
der Temperaturverteilung ist die Ausbildung der Flammenform<br />
sehr gut zu erkennen. Im Fall des Kegelluftverteilers<br />
bildet sich eine zentrale langgestreckte Flamme aus.<br />
Beim herkömmlichen Luftverteiler kommt es zu einer am<br />
<strong>Brenner</strong>stein anliegenden, um den Luftverteiler herum<br />
angeordneten Flammenführung.<br />
Je nach Anwendungsfall haben beide Geometrievarianten<br />
ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Nachdem anhand der nume-<br />
48 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
COSTAIR-<strong>Brenner</strong><br />
Kegel-<strong>Brenner</strong><br />
Bild 3: Temperaturverteilung [°C] in der Mittelebene des Versuchsofens bei der Verbrennung von REW-Schwachgas<br />
rischen Simulation die Geometrievarianten dahingehend<br />
optimiert wurden, dass für alle untersuchten Brennstoffe<br />
möglichst niedrige NO x -Emissionen erreicht werden<br />
können, wurden diese Varianten gebaut <strong>und</strong> an der GWI-<br />
Versuchsanlage experimentell untersucht.<br />
EXPERIMENTELLE ÜBERPRÜFUNG<br />
Ziel der experimentellen Untersuchungen war es, zwei<br />
Mehrstoffbrennerkonzepte, die auf dem Prinzip der kontinuierlichen<br />
Luftstufung basieren, für die flexible Nutzung<br />
von diversen Schwachgasen, Erdgas sowie Heizöl<br />
EL zu untersuchen. Dabei standen das Emissions- <strong>und</strong><br />
Betriebsverhalten der beiden <strong>Brenner</strong>konzepte im Vordergr<strong>und</strong><br />
der messtechnischen Untersuchungen. Als<br />
Brennstoff wurden mehrere Gasgemische entsprechend<br />
der Zusammensetzung von diversen Schwachgasen,<br />
Erdgas <strong>und</strong> Heizöl EL verwendet. Die Zusammensetzung<br />
der untersuchten Gase ist in Tabelle 1 aufgeführt. Um<br />
möglichst gleiche Testbedingungen für beide <strong>Brenner</strong><br />
herzustellen, wurden beide Verbrennungskonzepte an<br />
demselben Versuchsofen <strong>und</strong> unter nahezu identischen<br />
Betriebsbedingungen (z. B. <strong>Brenner</strong>leistung 200 kW, Luftvorwärmtemperatur<br />
100 °C) untersucht.<br />
Bei den experimentellen Untersuchungen der beiden<br />
<strong>Brenner</strong>konzepte wurden die Abgaskonzentrationen, die<br />
Betriebsdrücke der <strong>Brenner</strong>, die Temperaturen, Volumenströme<br />
von Brennstoff <strong>und</strong> Oxidator erfasst. Weiterhin<br />
wurden die während der Verbrennung entstandenen<br />
OH-Radikale im Reaktionsbereich der Flamme mithilfe<br />
einer speziellen CCD-Kamera visualisiert. Der Aufbau der<br />
Versuchsanlage <strong>und</strong> die Einrichtung der Messgeräte für die<br />
durchgeführten <strong>Brenner</strong>untersuchungen sind schematisch<br />
in Bild 4 dargestellt.<br />
Die Zusammensetzungen der verwendeten Gasgemische<br />
wurden durch Bereitstellung der Einzelgase (CO; CO 2 ;<br />
CH 4 , H 2 ; N 2 ) aus Bündeln <strong>und</strong> der Zusammenführung in der<br />
Gasmischanlage am GWI hergestellt. Bei den Untersuchungen<br />
wurde der <strong>Brenner</strong>betrieb für einen Luftzahlbereich<br />
von λ = 0,9 bis 1,5 variiert.<br />
In Bild 5 sind die schematische Darstellung der beiden<br />
<strong>Brenner</strong>konzepte, die an der GWI-Versuchsanlage untersucht<br />
wurden, sowie die unterschiedliche Zufuhr der Brennstoff-<br />
<strong>und</strong> Luftmedien zu erkennen.<br />
Beispielhaft gibt die Darstellung der NO x -Emissionen in<br />
Bild 6 einen Eindruck der Untersuchungsergebnisse für<br />
beide <strong>Brenner</strong>varianten wieder.<br />
Die NO x -Werte der untersuchten Schwach- <strong>und</strong> Erdgase<br />
liegen für die MSB-Variante 1, mit Ausnahme des REW-<br />
Produktgases, über einen weiten Luftzahlbereich unter<br />
50 ppm bezogen auf 3 Vol.-% O 2 im trockenen Abgas. Die<br />
Werte für Heizöl liegen leicht darüber. Eine Beurteilung der<br />
Tabelle 1: Zusammensetzungen der untersuchten Gase<br />
Gasart<br />
Zusammensetzung in Vol.-%<br />
CH 4 CO H 2 CO 2 N 2<br />
Erdgas 99 - - 0,20 0,80<br />
Klärgas 35 0 0 55 10<br />
Schwachgas aus<br />
RWE-Produktgas<br />
12 35 25 25 3<br />
Deponiegas 30 0 0 0 70<br />
Grubengas 25 0 0 10 65<br />
Gas aus Biomasse 5 20 15 10 50<br />
Holzgas 5 15 15 15 50<br />
4-2013 gaswärme international<br />
49
FACHBERICHTE<br />
Bild 4: Schematische Darstellung der Versuchsanlage<br />
a) Variante 1 des MSB basierend auf dem COSTAIR-Prinzip b) Variante 2 des MSB mit Kegelluftverteiler (200 kW)<br />
(200 kW)<br />
Bild 5: Schematische Darstellung der untersuchten Varianten des MSB-<strong>Brenner</strong>s<br />
Flammenstabilität bei der Verbrennung von Heizöl ergab,<br />
dass die Flammenführung im Brennraum durch die radial<br />
gestufte Luft aus dem Luftverteiler stark beeinträchtigt<br />
wird. Eine Abschaltung der Luftzufuhr durch den Luftverteiler<br />
war technisch nicht realisierbar, da dieses Bauteil sonst<br />
in der Flammenfront verglüht wäre. Somit kann für diese<br />
Geometrieausführung ein schadstoffarmer <strong>und</strong> stabiler<br />
Betrieb nur für verschiedenartige gasförmige<br />
Brennstoffe nachgewiesen werden.<br />
Für die MSB-Variante 2 liegen die NO x -<br />
Werte mit Ausnahme des REW-Produktgases<br />
ebenfalls über einen weiten Luftzahlbereich<br />
unter 100 ppm, wobei die Werte für Heizöl<br />
niedriger sind als die Werte für Erdgas. Durch<br />
die kontinuierliche Luftzufuhr sinken die Flammentemperaturen<br />
<strong>und</strong> somit das Potenzial zur<br />
NO x -Bildung. Die Aufnahmen in Bild 7 zeigen<br />
einen stabilen Flammenbetrieb für Heizöl. Da<br />
der primäre Anteil der Verbrennungsluft parallel<br />
zum Öl eingedüst wird, bildet sich somit eine<br />
schlanke <strong>und</strong> kompakte Flammenform aus, zu<br />
sehen im rechten Bild.<br />
Dies belegt, dass die Geometrieausführung<br />
mit einer zentralen Öldüse <strong>und</strong> einer kontinuierlichen<br />
Luftstufung für den Ölbetrieb stabiler<br />
<strong>und</strong> schadstoffärmer ist als die MSB-Variante 1.<br />
Die geringen NO x -Emissionen der untersuchten<br />
Schwachgase für beide <strong>Brenner</strong>ausführungen<br />
lassen sich aufgr<strong>und</strong> der niedrigen<br />
adiabaten Flammentemperaturen erklären.<br />
Da die Schwachgase (mit Ausnahme des<br />
REW-Produktgases) hohe Inertgasanteile <strong>und</strong><br />
verhältnismäßig wenig CH 4 enthalten, findet<br />
während der Verbrennung eine Verdünnung<br />
der Reaktionszone statt. Durch das Vorhandensein<br />
von zusätzlichem CO 2 im Brenngas wird die<br />
Flamme weiter gekühlt. Gr<strong>und</strong> hierfür ist die<br />
höhere spezifische Wärmekapazität des CO 2 .<br />
Ein Vergleich der NO x -Emissionen in Bild 6<br />
ergibt, dass alle untersuchten Brennstoffe mit<br />
Ausnahme von REW-Produktgas <strong>und</strong> Erdgas<br />
ein ähnliches NO x -Niveau aufweisen. Besonders<br />
auffällig sind die generell höheren NO x -<br />
Emissionen von REW-Produktgas über den<br />
gesamten Luftzahlbereich <strong>und</strong> insbesondere<br />
im nahstöchiometrischen Bereich bei λ = 1,0<br />
im Fall der MSB-<strong>Brenner</strong>variante mit Kegelluftverteiler.<br />
In Tabelle 2 sind die Brennstoffeigenschaften<br />
wie Heizwert, Wobbe-Index<br />
<strong>und</strong> adiabate Flammentemperatur für die<br />
untersuchten Gase gegenübergestellt. Trotz<br />
des deutlich niedrigeren Heizwertes des REW-<br />
Produktgases im Vergleich zum Erdgas ist die<br />
adiabate Flammentemperatur nur geringfügig niedriger als<br />
bei Erdgas (die adiabate Flammentemperatur von reinem<br />
Wasserstoff liegt bei 2.088 °C). Durch das Vorhandensein von<br />
25 Vol.-% H 2 <strong>und</strong> 35 Vol.-% CO im REW-Produktgas sowie<br />
deutlich geringeren Anteilen an inerten Bestandteilen treten<br />
bei der Verbrennung Temperaturspitzen im <strong>Brenner</strong>nahbereich<br />
auf, die bei Anwesenheit von genügend Sauerstoff<br />
50 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
<strong>und</strong> Stickstoff die NO x -Bildung begünstigen. Durch das<br />
Vorhandensein von über 20 Vol.-% Wasserstoff scheint die<br />
Bildung der NO x -Emissionen nicht nur über den thermischen,<br />
sondern auch über den prompten NO-Bildungspfad<br />
<strong>und</strong> damit über die Kohlenwasserstoffradikale abzulaufen.<br />
Die Erhöhung der NO x -Emissionen bei deutlich wasserstoffhaltigen<br />
Brenngasen wurde durch die Mitglieder des projektbegleitenden<br />
Ausschusses aus der Industrie bestätigt.<br />
EINSATZ AN EINEM REALEN BIOMASSEN-<br />
VERGASER<br />
Zum Abschluss des Projektes wurde das Konzept der kontinuierlichen<br />
Luftstufung an einem Biomassevergaser unter<br />
Einsatz verschiedenartiger Biomassen unter realen Betriebsbedingungen<br />
getestet.<br />
Im Biomassereaktor (siehe Bild 8), der nach dem<br />
Prinzip der allothermen Dampfreformierung arbeitet, bildet<br />
sich ein H 2 - <strong>und</strong> CO-haltiges Produktgas (im weiteren<br />
Syngas genannt), das einen Heizwert von durchschnittlich<br />
3 kWh/m 3 N aufweist.<br />
In Bild 9 ist der Aufbau einer externen Brennkammer<br />
mit der MSB-Variante 1 dargestellt. Das erzeugte Syngas<br />
wird mit einer Gastemperatur von ca. 250 °C durch<br />
einen Zyklon mithilfe eines Sauggebläses zum <strong>Brenner</strong><br />
gefördert, da das Syngas im Biomassereaktor in leichtem<br />
Unterdruck vorliegt.<br />
Als Einsatzstoff für den Gaserzeuger wurden verschiedene<br />
Biomassen wie Holzhackschnitzel, Hühnertrockenkot<br />
(HTK), Gärreste aus einer Biogasanlage, Haferspelzen <strong>und</strong><br />
Walzz<strong>und</strong>erschlamm verwendet, um das Emissions- <strong>und</strong><br />
Betriebsverhalten des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 bei unterschiedlichen<br />
Schwachgaszusammensetzungen zu untersuchen<br />
(siehe Bild 10). Die Messungen wurden für einen<br />
Lambdabereich zwischen 1,05 <strong>und</strong> 1,5 durchgeführt. In<br />
Tabelle 3 sind die unterschiedlichen Einsatzstoffe für den<br />
Gaserzeuger sowie deren Gaszusammensetzungen bei ca.<br />
250 °C aufgelistet. Trotz der unterschiedlichen Zusammensetzung<br />
der festen Eingangsstoffe enthält das erzeugte<br />
Syngas durchschnittlich 30 Vol.-% H 2 <strong>und</strong> 23 Vol.-% CO.<br />
Die natürliche <strong>und</strong> inhomogene Konsistenz von Biomasse<br />
sowie die Abfallstoffe aus der Industrie beeinflussen während<br />
des Gasbildungsprozesses im Reaktor die Gasbeschaffenheit<br />
<strong>und</strong> den dazugehörigen Heizwert des erzeugten<br />
Syngases. Vor der Pyrolyse enthalten die Biomassen <strong>und</strong><br />
viele industrielle Abfallstoffe größere Massenanteile an<br />
Stickstoffverbindungen, wie z. B. Ammoniak (NH 3 ) oder<br />
Blausäure (HCN), die während des Entgasungsprozesses<br />
zu einer Anreicherung von reaktionsfreudigem Ammoniak<br />
im Syngas führen. Bei der Verbrennung von Produktgasen<br />
bilden sich aufgr<strong>und</strong> des im Brennstoff geb<strong>und</strong>enen Stickstoffs<br />
deutlich höhere NO x -Emissionen im Abgas, sodass<br />
die Einhaltung der vorgegebenen Abgasgrenzwerte der<br />
TA-Luft schwierig ist. Jedoch können mittels angepasster<br />
Feuerungstechniken N-haltige Schwachgase effizient<br />
genutzt werden, wie Erfahrungen aus vergangenen<br />
Forschungsvorhaben am GWI gezeigt haben [15].<br />
Bild 11 verdeutlicht den Einfluss des brennstoffgeb<strong>und</strong>enen<br />
Stickstoffs in den verschiedenen eingesetzten<br />
Biomassen auf die NO x -Emissionen. Bei der Verbrennung<br />
von Syngas aus Gärresten <strong>und</strong> Hühnertrockenkotmix bilden<br />
sich aufgr<strong>und</strong> des im Brennstoff geb<strong>und</strong>enen Stickstoffs<br />
sehr hohe NO x -Emissionen im Abgas. Bei Syngas aus<br />
Buchenholzspänen <strong>und</strong> Haferspelzen hingegen wurden<br />
deutlich geringere NO x -Konzentrationen erfasst, sodass<br />
Bild 6: NO x -Emissionen der untersuchten <strong>Brenner</strong>varianten für Erd-,<br />
Schwachgas- <strong>und</strong> Heizölbetrieb<br />
Bild 7: OH-Aufnahme (links) <strong>und</strong> Foto (rechts) einer Heizölflamme für<br />
Lambda 1,2<br />
4-2013 gaswärme international<br />
51
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 2: Heizwert, Wobbe-Index <strong>und</strong> adiabate Flammentemperatur der<br />
untersuchten Gase<br />
Gasart<br />
Heizwert H l,n<br />
in kWh/m 3 N<br />
Wobbe-Index<br />
W s,n in MJ/m 3 N<br />
Erdgas 9,871 47,48 1.971<br />
Klärgas 3,496 11,81 1.683<br />
Schwachgas aus<br />
REW-Produktgas<br />
3,122 12,51 1.931<br />
Deponiegas 2,987 11,73 1.741<br />
Grubengas 2,490 9,36 1.644<br />
Gas aus Biomasse 1,649 6,38 1.678<br />
Holzgas 1,474 5,61 1.572<br />
Adiabate Flammentemperatur<br />
in °C<br />
Bild 8: Biomassevergaser der Firma REW<br />
Regenerative Energie Wirtschaftssysteme<br />
GmbH<br />
die Einhaltung der vorgegebenen Abgasgrenzwerte der<br />
TA-Luft realisierbar ist. Die Verbrennung von Syngas aus<br />
Walzz<strong>und</strong>erschlamm erweist sich als kompliziert, da der<br />
Eingangsstoff ein pastöses Gemisch aus Eisenoxid, Öl <strong>und</strong><br />
Wasser ist. Während der Gasbildung entsteht ein feuchtes<br />
<strong>und</strong> teerhaltiges Syngas, das nach längerem <strong>Brenner</strong>betrieb<br />
eine Verstopfung der Gas- <strong>und</strong> Luftdüsen im <strong>Brenner</strong><br />
verursacht hat.<br />
FAZIT<br />
Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse eines AiF-<br />
Projektes zusammen, welches am GWI mit industriellen<br />
Partnern durchgeführt wurde. Auf Basis der kontinuierlichen<br />
Luftstufung wurden verschiedene <strong>Brenner</strong>konzepte<br />
für die Verbrennung von Erd-, Schwachgas <strong>und</strong> Heizöl EL<br />
untersucht <strong>und</strong> weiterentwickelt.<br />
Die untersuchten <strong>Brenner</strong>varianten zeigen auf eindringliche<br />
Weise die Schwierigkeit, ein allgemeingültiges <strong>Brenner</strong>konzept<br />
für einen stabilen <strong>und</strong> schadstoffarmen Betrieb für<br />
unterschiedliche Brennstoffe zu realisieren. Als Fazit der hier<br />
vorgestellten Untersuchungen kann festgehalten werden,<br />
dass die MSB-Variante 1 sich hauptsächlich für den Einsatz<br />
von gasförmigen Brennstoffen eignet, wobei hier Gase mit<br />
sehr unterschiedlichen Heizwerten stabil <strong>und</strong> schadstoffarm<br />
verbrannt werden können. Sollten vermehrt flüssige<br />
Brennstoffe zum Einsatz kommen, bietet die MSB-Variante<br />
2 mit Kegelluftverteiler eine Alternative, mit der sowohl<br />
flüssige als auch verschiedene gasförmige Brennstoffe mit<br />
geringen Schadstoffemissionen <strong>und</strong> einer stabilen Flammenführung<br />
umgesetzt werden können.<br />
Heißgasgebläse<br />
Brennkammer mit<br />
integriertem<br />
Luftvorwärmer<br />
Abgasleitung<br />
Verbrennungsluftzufuhr<br />
b) Aufbau der Brennkammer <strong>und</strong> des Prüfstands<br />
a) Anbau des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 an einer externen Brennkammer b) Aufbau der Brennkammer <strong>und</strong> des Prüfstands<br />
Bild 9: Aufbau des MSB-<strong>Brenner</strong>s Variante 1 (a) <strong>und</strong> der Brennkammer (b)<br />
52 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Die abschließenden praktischen Untersuchungen an<br />
einem realen Biomassevergaser zeigen, dass die Nutzung<br />
von biogenem Syngas in Feuerungsprozessen möglich<br />
ist. Dennoch besteht weiterer Forschungs- <strong>und</strong> Optimierungsbedarf<br />
für eine schadstoffarme Verbrennung von<br />
Brennstoffen, die hohe Anteile an brennstoffgeb<strong>und</strong>enem<br />
Stickstoff enthalten.<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Autoren bedanken sich an dieser Stelle bei den Projektpartnern,<br />
durch deren Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung das<br />
Projekt erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der Dank<br />
gilt auch der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />
(AiF) für die finanzielle Unterstützung durch<br />
Haushaltsmittel des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Technologie (BMWi).<br />
Bild 10: Untersuchte Biomasse<br />
LITERATUR<br />
[1] Diezinger, S.; Talukdar, P.; von Issendorff, F.; Trimis, D.: Verbrennung<br />
von niederkalorischen Gasen in Porenbrennern.<br />
GWI Int., 54 (2005), S. 187-192<br />
[2] Steinbrecht, D.; Matzmohr, R.; Wolff, H.-J.; Didik, H.: Entsorgung<br />
von heizwertarmen Deponie-Restgasen mit einer Wirbelschichtfeuerung.<br />
Trierer Berichte zur Abfallwirtschaft,<br />
Band 14 (2003), S. 245-255<br />
[3] Waerdt, S.; Willenbrink, B.: Micro-Gasturbinen. Neue Wege<br />
<strong>und</strong> Varianten bei der Nutzung regenerativer Gase. VDI-<br />
Berichte, Nr. 1746, 2003, S. 559-573<br />
[4] Dielmann, K.; Peters, B.: Microturbine using different gases<br />
and liquid fuels. Micro Turbine Workshop, Tarragona, Oct.<br />
2002<br />
Bild 11: Vergleich der NO x -Emissionen der untersuchten Syngase am<br />
Gaserzeuger für Lambda 1,2<br />
[8] Paubela, X.; Cessoua, A.; Honorea, D.; Vervischa, L.; Tsiavab, R.:<br />
A flame stability diagram for piloted non-premixed oxycombustion<br />
of low calorific residual gases, Proceedings of the<br />
Combustion Institute, 31, 2, (2007), pp. 3385-3392<br />
[5] www.g-a-s-energy.com: G.A.S.: Nutzung von schwachkalorischen<br />
Gasen: Deponiegas, Grubengas,<br />
Biogas, Innovationen<br />
[6] Al-Hamamre, Z.; Diezinger, S.; Talukdar,<br />
P.; von Issendorff, F.; Trimis, D.: Combustion<br />
of low calorific gases from landfills<br />
and waste pyrolysis using porous<br />
medium burner technology, Process<br />
Safety and Environmental Protection,<br />
84, 4, (2006), pp. 297-308<br />
[7] Witton, J.J.; Noordally, E.; Przybylski, J.M.:<br />
Clean catalytic combustion of low heat<br />
value fuels from gasification processes,<br />
Chem Eng J, 91 (2003), pp. 115–121<br />
Tabelle 3: Zusammensetzung der untersuchten Syngase<br />
Eingangsstoff<br />
50 Gew.-% HTK /<br />
50 Gew.-% Holzspäne<br />
Gaszusammensetzung<br />
Heizwert<br />
CH 4 CO H 2 CO 2 N 2 O 2 kWh/m 3 N<br />
13,6 22,3 31,4 27,7 4,5 0,6 3,08<br />
reine Buchenholzspäne 15 24,3 25,7 30,1 4,1 2,72 3,12<br />
30 Gew.-% Haferspelzen /<br />
70 Gew.-% Holzspäne<br />
22,2 22,3 27,3 25,9 12,9 0,4 2,72<br />
100 Gew.-% Gärreste 10,3 23,8 30,4 25,3 10 0,2 3,71<br />
100 Gew.-%<br />
Walzz<strong>und</strong>erschlamm<br />
5,5 14,8 24,1 14,8 40,5 0,5 2,71<br />
4-2013 gaswärme international<br />
53
FACHBERICHTE<br />
[9] Waerdt, S.: Deponiegasnutzung in KWK-Anlagen (2004)<br />
http://www.pro-2.de/pro2/de/Download/Deutsch/Konferenz_Berlin.PDF<br />
[10] Kircherer, A.: Biomasseverbrennung in Staubfeuerungen –<br />
Technische Möglichkeiten <strong>und</strong> Schadstoffemissionen. VDI-<br />
Fortschrittsberichte, Reihe 6, Energietechnik 344, 1995<br />
[15] NBG-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (IGF-<br />
Fördernr.: 15533 N) Untersuchungen zur Minderung der NO x -<br />
Emissionen bei der Verbrennung von N-haltigen biogenen<br />
Produktgasen in Thermoprozessanlagen. Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />
Institut Essen e.V., 2010<br />
[11] Al-Halbouni, A.: Entwicklung NO x -emissionsminimierter<br />
Heizkesselfeuerungen. Habilitation, Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg, Shaker Verlag 2001<br />
[12] MGT-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (AiF-Nr.<br />
13246 N): Neue <strong>Brenner</strong>systeme zur dezentralen Nutzung<br />
von schwachkalorischen Gasen in Mikro-Gasturbinen (MGT),<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., 2004<br />
[13] NGT-Abschlussbericht zum EU-Forschungsprojekt (Contract-<br />
N°: ENK5-CT-2001-00564): New combustion systems for gas<br />
turbines, Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., 2004<br />
[14] MSB-Abschlussbericht zum AiF-Forschungsvorhaben (IGF-<br />
Fördernr.: 16202 N): Entwicklung eines Mehrstoffbrenners für<br />
Heizöl-, Erdgas- <strong>und</strong> Schwachgasbetrieb (MSB), Gas- <strong>und</strong><br />
Wärme-Institut Essen e.V., 2012<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Anne Giese<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 / 3618-257<br />
a.giese@gwi-essen.de<br />
Dipl.-Ing. Eren Tali<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 / 3618-241<br />
tali@gwi-essen.de<br />
Kompakt-Flammenwächter D-LX 200<br />
Sicherheit neu definiert.<br />
● Großer Empfindlichkeitsbereich<br />
● Für Umgebungstemperaturen von<br />
-40°C bis +85°C<br />
● Konsequent zweikanalig<br />
● Messung der Flackerfrequenz der<br />
Flamme<br />
● <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Brennstoff selektiv<br />
SIL 3 zertifiziert<br />
DURAG Sales and Marketing GmbH & Co. KG<br />
Kollaustraße 105, 22453 Hamburg<br />
E-Mail: info@durag.de<br />
54 Tel. +49 40 55 42 18-0, Fax +49 40 58 41 54 gaswärme www.durag.de<br />
international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Überwachen von Gasflammen<br />
im Infrarotbereich<br />
von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />
Weit verbreitet besteht die Ansicht, dass bei optischer Flammenüberwachung von Gasbrennern Flammenwächter<br />
verwendet werden müssen, die im UV-Spektralbereich die höchste Empfindlichkeit haben. Entgegen dieser Regel zeigt<br />
sich jedoch, dass bei modernen Flammenwächtern vermehrt Infrarot-Flammenwächter erfolgreich für die Überwachung<br />
von Gasflammen eingesetzt werden können, bei denen die Überwachung mit UV-Flammenwächtern kein sicheres <strong>und</strong><br />
zuverlässiges Ergebnis hat.<br />
Monitoring of gas flames in the infrared range<br />
It is a wide spread opinion that optical flame monitoring of gas burners must use flame monitors that have their highest<br />
spectral sensitivity in the UV range. In contrast to this rule recent tests and applications show that IR range flame<br />
monitors can monitor gas flames successfully, especially for applications where monitoring in the UV range has no safe<br />
and reliable result.<br />
Wenn die Flamme eines <strong>Brenner</strong>s überwacht werden<br />
soll, ist eine charakteristische Eigenschaft der<br />
Flamme zu finden, die sie von anderen Teilen<br />
der Feuerung unterscheidet. Bei der Suche ist hilfreich,<br />
dass die im Verbrennungsprozess der Flamme ablaufenden<br />
chemischen Reaktionen zu einem heißen Gasgemisch führen,<br />
dessen Bestandteile (Atome <strong>und</strong> Moleküle) in einem<br />
stark angeregten oder auch ionisierten Zustand sind. Als<br />
Folge der Anregung ist das Gemisch elektrisch leitfähig<br />
<strong>und</strong> strahlt elektromagnetische Strahlung ab, die im ultravioletten<br />
(UV), sichtbaren oder infraroten (IR) Bereich des<br />
Spektrums liegen kann [1].<br />
Ionisations-Flammenwächter messen, ob das Anlegen<br />
einer Spannung zwischen zwei Elektroden im <strong>Brenner</strong>m<strong>und</strong><br />
zu einem beobachtbaren Strom führt. Wenn eine<br />
Flamme brennt, befindet sich zwischen den Elektroden<br />
das leitfähige Gasgemisch <strong>und</strong> es ist ein Strom feststellbar.<br />
Da die Ströme jedoch den Bereich von einigen zehn<br />
µA (Millionstel Ampere) nicht übersteigen, ist der Einsatz<br />
dieses Überwachungsprinzips auf kleinere <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong><br />
Situationen mit sauberen <strong>und</strong> wasserdampfarmen Verbrennungsbedingungen<br />
begrenzt.<br />
Flammenwächter, die die von der Flamme ausgesandte<br />
elektromagnetische Strahlung beobachten, werden oft<br />
als optische Flammenwächter bezeichnet. Ihre Detektoren<br />
wandeln die Strahlung in ein elektrisches Signal um,<br />
typisch sind Photodioden oder gasgefüllte Glaskolben, die<br />
sogenannten UV-Zellen. Eine Besonderheit ist hier die Möglichkeit<br />
zur brennstoffselektiven Überwachung. Die wellenlängenabhängige<br />
Empfindlichkeit des Photodetektors kann<br />
so ausgewählt werden, dass sie möglichst gut auf die für<br />
den Brennstoff <strong>und</strong> die Verbrennung typische Verteilung<br />
der von der Flamme emittierten Strahlung passt. Dann<br />
kann der Flammenwächter in einer Anlage mit Flammen<br />
mehrerer Brennstoffe eine davon bevorzugt detektieren<br />
<strong>und</strong> ohne Einfluss der anderen überwachen.<br />
Innerhalb der optischen Flammenwächter unterscheidet<br />
man noch zwischen Auswertung des gemittelten Anteils<br />
der Flammenstrahlung, dem Gleichlichtanteil, sowie der<br />
Auswertung nur des fluktuierenden Anteils der Strahlung,<br />
dem Flackerlichtanteil. Mit modernen Flammenwächtern,<br />
die geeignet beide Anteile messen <strong>und</strong> getrennt<br />
auswerten, kann man daher sowohl brennerselektiv als<br />
auch brennstoffselektiv Feuerungsanlagen überwachen,<br />
an denen mehrere <strong>Brenner</strong> an einer Brennkammer betrieben<br />
<strong>und</strong> unterschiedliche Brennstoffe eingesetzt werden.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
55
FACHBERICHTE<br />
VORTEILE DER UV-ÜBERWACHUNG<br />
VON GASFLAMMEN<br />
Die Überwachung von Gasflammen im UV-Bereich bietet<br />
einige Vorteile:<br />
■■<br />
Im Verhältnis zu anderen Brennstoffen strahlen die Flammen<br />
vieler Gase recht stark im ultravioletten Spektrum.<br />
Daher lassen sich auch kleinere Gasflammen vor einer<br />
Öl- oder Kohleflamme oft gut mit einem UV-Flammenwächter<br />
überwachen.<br />
■■<br />
■■<br />
Heiße Innenteile des Kessels strahlen zwar im IR-Bereich,<br />
jedoch auch bei sehr heißer Verbrennung nicht im UV-<br />
Bereich. Dadurch entsteht Sicherheit, dass das beobachtete<br />
Signal nur von der Flamme stammen kann.<br />
Die letzten beiden Punkte gelten noch verstärkt bei der<br />
Verwendung von UV-Zellen als Detektoren. Mit ihrem<br />
Messprinzip, dass einfallende Strahlung eine Gasentladung<br />
erzeugt, messen sie im Empfindlichkeitsbereich<br />
insbesondere den Gleichlichtanteil. Für Gasflammen,<br />
die oft einen großen Gleichlichtanteil zeigen, führt<br />
das zu zuverlässiger Überwachung. Ebenso liegt ihr<br />
Empfindlichkeitsbereich meist im sogenannten UV-C-<br />
Bereich (100-280 nm), der noch energiereicher als die<br />
anderen UV-Bereiche <strong>und</strong> damit noch weiter von der<br />
IR-Strahlung entfernt ist.<br />
Diese Vorteile haben zu der weit verbreiteten Auffassung<br />
geführt, dass man Gasflammen selbstverständlich im UV-<br />
Bereich überwachen muss.<br />
NACHTEILE DER UV-ÜBERWACHUNG<br />
VON GASFLAMMEN<br />
Dabei müssen jedoch, insbesondere bei der Verwendung<br />
von UV-Zellen, Nachteile <strong>und</strong> Einschränkungen in Kauf<br />
genommen werden:<br />
■■<br />
Wenn in einer Anwendung die Zusammensetzung des<br />
als Brennstoff zugeführten Gases derart variiert, dass<br />
sich die Flammenfarbe stark ändert, wandert die von<br />
der Flamme ausgesandte Strahlung eventuell aus dem<br />
UV-Bereich hinaus. Ein UV-Flammenwächter kann dann<br />
kein Signal mehr detektieren, obwohl eine Flamme<br />
vorhanden ist. Typisches Beispiel für eine solche Anwendung<br />
ist die Verbrennung von Prozess-Abfallgasen in<br />
der chemischen Industrie.<br />
■■<br />
Stäube <strong>und</strong> Wasserdampf absorbieren UV-Strahlung<br />
stark. Gibt es also Zustände der Feuerungsanlage, bei<br />
denen sie im Feuerraum präsent sind, kann auch eine<br />
im UV-Bereich kräftig strahlende Gasflamme nicht<br />
stabil im UV überwacht werden, da die Strahlung vor<br />
Erreichen des Detektors des Flammenwächters bereits<br />
absorbiert ist.<br />
UV-Zellen als Detektoren sind von diesen beiden Punkten<br />
ganz speziell betroffen, ihre schmalbandige Empfindlichkeit<br />
im UV-C-Bereich gerät unter diesen Bedingungen zum<br />
Nachteil. Und sie zeigen noch weitere Einschränkungen:<br />
■■<br />
Die Lebensdauer von UV-Zellen ist begrenzt, meist auf<br />
einige 10.000 St<strong>und</strong>en. Sie werden dann unempfindlich<br />
<strong>und</strong> müssen durch neue ersetzt werden. Wird der<br />
Flammenwächter bei hohen Umgebungstemperaturen<br />
eingesetzt, verkürzt sich die Lebensdauer weiter. Photodioden<br />
haben im Vergleich dazu eine quasi unbegrenzte<br />
Lebensdauer.<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Die Lebensdauer ist auch dann begrenzt, wenn UV-<br />
Zellen ohne Gebrauch nur auf Lager liegen. Das verkompliziert<br />
die Planung von Ersatzteillagern, die die<br />
Verfügbarkeit einer Anlage sichern sollen.<br />
UV-Zellen reagieren auf UV-Strahlung wie auch auf energiereichere<br />
Strahlung. Wird in einer Anlage regelmäßig<br />
die Integrität von Aufbauten durch zerstörungsfreie<br />
Prüfung mit Röntgen- oder Gammastrahlung geprüft,<br />
müssen die Flammenwächter entweder mit einem<br />
Bleimantel umgeben werden oder ihr Flammensignal<br />
ist in dieser Zeit nicht fehlersicher. Denn „Flamme AN“<br />
kann signalisiert werden, obwohl der <strong>Brenner</strong> gar nicht<br />
brennt.<br />
Die Gasentladung der UV-Zellen benötigt eine Vorspannung<br />
im Bereich von einigen h<strong>und</strong>ert Volt. Für<br />
die bei Flammenwächtern im Dauerbetrieb notwendige<br />
Selbstüberprüfung müssen bei ihnen daher mechanische<br />
Shutter zum Blockieren der Strahlung genutzt<br />
werden; die Empfindlichkeit der UV-Zellen direkt lässt<br />
sich nicht schnell genug beeinflussen. Diese Shutter<br />
können durch ihren Aufbau eine begrenzte Lebensdauer<br />
aufweisen oder gar die mögliche Ausrichtung<br />
des Flammenwächters im Raum einschränken.<br />
MÖGLICHKEIT DER FLAMMENÜBER-<br />
WACHUNG IM INFRAROTBEREICH<br />
Alle Flammen, auch Gasflammen, geben im infraroten<br />
Bereich des Spektrums Strahlung ab. Denn das repräsentiert<br />
die Wärme, die Flammen abstrahlen <strong>und</strong> zu deren<br />
Erzeugung die Flammen meist gezündet werden. Diese<br />
Infrarotstrahlung lässt sich messen.<br />
Der Gr<strong>und</strong>, warum IR-Flammenwächter bisher eher<br />
selten für die Überwachung von Gasflammen eingesetzt<br />
werden, ist, dass die Einbauten <strong>und</strong> Innenseiten eines Feuerraums<br />
durch die Flammen erhitzt sind <strong>und</strong> stark im IR-<br />
Bereich abstrahlen. Flammenüberwachung im IR-Bereich<br />
muss daher die Flamme von diesem Gleichlicht unterscheiden<br />
<strong>und</strong> darf auch gemäß der betroffenen Normen [2]<br />
nur den Flackerlichtanteil der Flamme zur Überwachung<br />
nutzen.<br />
Um den vielleicht auch noch kleinen Flackerlichtanteil<br />
einer Gasflamme zuverlässig vor einem großen Gleichlichtanteil<br />
überwachen zu können, muss der Flammenwächter<br />
eine exzellente Signaltrennung zwischen diesen beiden<br />
56 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Anteilen erreichen. Bisher war das nur<br />
eingeschränkt möglich <strong>und</strong> dadurch<br />
der Einsatz von IR-Flammenwächtern<br />
für Gasflammen auf einfache Anwendungen<br />
begrenzt.<br />
Eine Einschränkung ergibt sich für<br />
<strong>Feuerungen</strong> mit mehreren Gasbrennern<br />
in einer Brennkammer. Können<br />
die Flammenwächter in solchen Anlagen<br />
nur so ausgerichtet werden, dass<br />
sich mehrere <strong>Brenner</strong> in ihrem Sichtbereich<br />
befinden, ist eine brennerselektive<br />
Überwachung oft sehr schwierig<br />
oder nicht zu erreichen.<br />
Bild 1: Messwerte UV-Kompaktflammenwächter bei reinem H 2 S-Hauptbrenner-Betrieb<br />
Bild 2: Messwerte IR-Kompaktflammenwächter bei reinem H 2 S-Hauptbrenner-Betrieb<br />
ERGEBNISSE EINER VER-<br />
GLEICHENDEN TESTMES-<br />
SUNG<br />
Am Beispiel einer Testmessung mit<br />
dem modernen Infrarot-Kompaktflammenwächter<br />
D-LX 200 IG an einer<br />
Schwefelrückgewinnungsanlage (SRU,<br />
auch Clausanlage) konnte diese Unterscheidungsfähigkeit<br />
gezeigt werden.<br />
Die bisherigen UV-Flammenwächter<br />
konnten nur während des Anfahrens<br />
eine Flamme feststellen. In der Untersuchung<br />
sollten H 2 - <strong>und</strong> H 2 S-Flammen<br />
des Hauptbrenners bei jeder <strong>Brenner</strong>last<br />
<strong>und</strong> Brennstoffkombination sicher<br />
erkannt werden. Typischerweise wird<br />
die Anlage mit H 2 gestartet <strong>und</strong> nach<br />
Aufheizen auf H 2 S umgestellt. Der<br />
H 2 -Pilotbrenner der SRU war während<br />
des gesamten Hauptbrennerbetriebs<br />
eingeschaltet, seine Überwachung<br />
durch Ionisationsflammenwächter sollte<br />
erhalten bleiben.<br />
Zunächst wurde ein UV-Kompaktflammenwächter<br />
gleicher Bauart getestet; er verwendet<br />
eine im Bereich 190-520 nm empfindliche Photodiode.<br />
Bild 1 zeigt einen Ausschnitt von Daten aus dem Betrieb<br />
mit reiner H 2 S Verbrennung, der Flammenwächter wertet<br />
die Flackerfrequenz (pinkfarbene bewegte Linie) <strong>und</strong><br />
Flammenintensität (grüne bewegte Linie) aus. Die Schaltschwelle<br />
für die Frequenz ist in den Diagrammen durch die<br />
pinkfarbene gerade Linie gekennzeichnet, die Intensitäts-<br />
Schaltschwelle durch die grüne gerade Linie. Fällt einer<br />
der beiden Werte unter seine Schaltschwelle, kommt es<br />
in der voreingestellten Flammenabmeldezeit zur Flammenabmeldung.<br />
Die Signale bei Überwachung mit dem UV-Kompaktflammenwächter<br />
schwankten stark, sodass trotz tiefstmöglicher<br />
Einstellung der Schaltschwellen kein stabiles<br />
Flammensignal erreicht werden konnte.<br />
Ganz anders die Situation bei der Überwachung des<br />
gleichen Betriebs mit H 2 S durch den IR-Kompaktflammenwächter<br />
(gleiche Voreinstellung der Schaltschwellen). Es<br />
werden deutlich höhere Intensitäts- <strong>und</strong> Frequenzwerte<br />
erreicht, beide Signale bewegten sich jederzeit deutlich<br />
oberhalb der Schaltschwellen (Bild 2). Die Flamme wurde<br />
stabil <strong>und</strong> sicher überwacht.<br />
SICHERE FLAMMENÜBERWACHUNG<br />
AUCH BEI BRENNSTOFFWECHSEL<br />
Nachdem die Flammenerkennung bei reiner H 2 S-Verbrennung<br />
stabil war, wurde getestet wie sich Intensität <strong>und</strong><br />
Frequenz bei einem Brennstoffwechsel von H 2 auf H 2 S<br />
4-2013 gaswärme international<br />
57
FACHBERICHTE<br />
verhalten. Dieser Wechsel ist typisch<br />
nach der Vorwärmphase. In Bild 3 ist<br />
für den Wechsel ein deutlicher Abfall<br />
der Flammenintensität sichtbar. Die Flackerfrequenz<br />
pendelte sich nach einem<br />
kurzen Abfall im gleichen Wertebereich<br />
wieder ein, fiel jedoch nicht unter die<br />
Frequenzschaltschwelle. Somit konnte<br />
auch die reine Wasserstoffflamme<br />
sowie der Brennstoffwechsel sicher<br />
überwacht werden.<br />
Bild 3: Messwerte Brennstoffwechsel (nach Heißstart)<br />
Bild 4: Messwerte Abschaltung Haupt-/Pilotbrenner<br />
Bild 5: RGG-<strong>Brenner</strong> mit IR-Kompaktflammenwächter<br />
BEI ABSCHALTUNG DES<br />
BRENNERS EINDEUTIGE<br />
ABMELDUNG DES FLAM-<br />
MENWÄCHTERS<br />
Bei Überwachung von Gasflammen<br />
im IR-Bereich ist eine kritische Frage,<br />
ob der Flammenwächter nicht das Signal<br />
des heißen Innenraums der Feuerung<br />
fälschlich als Flammensignal<br />
interpretiert. Daher wurde während<br />
der Testmessung das Abfahren von<br />
H 2 -Hauptbrenner <strong>und</strong> -Pilotbrenner<br />
beobachtet <strong>und</strong> ist in Bild 4 gezeigt.<br />
Das Abschalten der beiden <strong>Brenner</strong><br />
führt zu einem eindeutigen <strong>und</strong> zweifelsfreien<br />
„Flamme AUS"-Signal.<br />
Aus dem Verlauf der Intensität ist<br />
darüber hinaus erkennbar, dass nach<br />
Abschalten von Haupt- <strong>und</strong> Pilotbrenner<br />
noch ein geringer Intensitätswert<br />
vom Flammenwächter ausgegeben<br />
wird, der durch die heißen Kesseleinbauten<br />
erzeugt wird. Jedoch zeigt der<br />
Verlauf des Frequenz-Signals, dass es<br />
sich um die gleichmäßige Wärmestrahlung<br />
des Kessels handelt, die durch die<br />
Frequenzschaltschwelle nicht fälschlich<br />
als Flamme erkannt wird.<br />
In Tabelle 1 sind die gemessenen<br />
Frequenz- <strong>und</strong> Intensitätswerte der verschiedenen<br />
Lasten <strong>und</strong> Betriebsarten<br />
zur besseren Vergleichbarkeit gegenübergestellt.<br />
Da die Flammenüberwachung des<br />
Pilotbrenners bereits durch die Ionisationsüberwachung<br />
gesichert war,<br />
wurden in einem weiteren Schritt die<br />
Schaltschwellen für Flackerfrequenz<br />
<strong>und</strong> Intensität so erhöht, dass der IR-<br />
Flammenwächter nur den Hauptbrenner<br />
überwachte.<br />
58 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Zusammenfassend<br />
konnte durch die Testmessung<br />
gezeigt werden,<br />
dass der IR-Kompaktflammenwächter<br />
den Flackeranteil der<br />
Infrarotstrahlung der<br />
Gasflammen von H 2 -<br />
<strong>und</strong> H 2 S-<strong>Brenner</strong>n zu<br />
einer sicheren Flammenüberwachung<br />
nutzen konnte. Die<br />
Flammenstrahlung<br />
Tabelle 1: Übersicht Frequenz- <strong>und</strong> Intensitätswerte<br />
konnte eindeutig von der Strahlung des Kesselinneren<br />
unterschieden werden.<br />
ANWENDUNG RGG-BRENNER<br />
In einem sogenannten Reducing Gas Generator (RGG) wird<br />
mittels eines Erdgasbrenners Wasserstoff erzeugt. Dieser<br />
wird bei der Verarbeitung von Öl dazu genutzt, jeglichen<br />
eventuell vorhandenen Schwefel zu H 2 S zu reduzieren,<br />
da dieser dann wiederum definiert in einer SRU in elementaren<br />
Schwefel <strong>und</strong> Wasser überführt werden kann.<br />
Diese Anlagen sind typischerweise Kessel mit einem einzelnen<br />
<strong>Brenner</strong>. Somit ist die erforderliche Ein-<strong>Brenner</strong>-<br />
Sicht gewährleistet. In der Entwicklungsphase <strong>und</strong> vor der<br />
ersten Inbetriebnahme dieses <strong>Brenner</strong>typs wurden ebenso<br />
UV- <strong>und</strong> IR-Flammenwächter getestet. Unter gleichen Prozessbedingungen<br />
zeigte sich auch hier die Überwachung<br />
mit dem IR-Flammenwächter als die stabilere Flammenüberwachung<br />
(Bild 5).<br />
Sensor UV-Bereich IR-Bereich<br />
Schalltschwelle<br />
Intensität<br />
Schalltschwelle<br />
Frequenz [Hz]<br />
H 2 S-<br />
Hauptbrenner<br />
H 2 S-<br />
Hauptbrenner<br />
weitere Anwendungen wie der Überwachung von Strahlheizrohrbrennern<br />
bestätigt werden.<br />
Insbesondere für <strong>Feuerungen</strong> mit stark flackernder Gasflamme,<br />
bei Vorhandensein von Staub oder Wasserdampf<br />
in der Verbrennung oder auch bei wechselnden Brennstoffgasen<br />
ist die Überwachung im UV-Bereich oft nicht stabil.<br />
IR-Flammenwächter bieten für diese Fälle die bessere <strong>und</strong><br />
zuverlässigere Überwachungsmethode.<br />
LITERATUR<br />
H 2 -<br />
Hauptbrenner<br />
[1] Baukal, Jr. Ch. E.: The John Zink Combustion Handbook (2001),<br />
CRC Press LLC<br />
[2] DIN EN 298 „Feuerungsautomaten für <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Brennstoffgeräte<br />
für gasförmige oder flüssige Brennstoffe“, [2012-<br />
11], Absatz 7.101.4.1.4<br />
AUTOREN<br />
H 2 -<br />
Pilotbrenner<br />
500 500 500 500 500<br />
15 15 15 15 15<br />
Intensität 500 - 2.000 8.000 - 16.000 43.000 7.000 3.000<br />
Frequenz [Hz] 5 - 50 50 - 120 115 30 0<br />
Kein <strong>Brenner</strong><br />
in Betrieb<br />
FAZIT<br />
Gasbrenner können bei Anwendungen mit Einzelbrenner-<br />
Sicht auch durch Flammenwächter mit einer spektralen<br />
Empfindlichkeit im Infrarotbereich sicher <strong>und</strong> zuverlässig<br />
überwacht werden. Voraussetzung hierfür ist ein moderner<br />
Flammenwächter mit exzellenter Signaltrennung von<br />
Gleichlicht- <strong>und</strong> Flackerlichtanteil der Flammenstrahlung.<br />
Testmessungen an einer Clausanlage <strong>und</strong> einem Reducing<br />
Gas Generator zeigen ein stabiles Messsignal <strong>und</strong> eine<br />
sichere Überwachung durch IR-Flammenwächter. Diese<br />
Beobachtungen konnten in der Zwischenzeit auch für<br />
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Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
XXX
FACHBERICHTE<br />
Volumenstrommessung bei<br />
Hochkonvektionsanlagen zur<br />
Wärmebehandlung<br />
von Dawid Perkowski, Herbert Pfeifer<br />
Bei einem Wärmebehandlungsprozess in konvektionsdominierten Anlagen (Hochkonvektionsöfen) spielen die Volumenströme<br />
eine wesentliche Rolle. Die Ist-Volumenströme im Betriebszustand sind jedoch meist unbekannt. Gr<strong>und</strong><br />
dafür ist das Fehlen einer standardisierten Methode zur Volumenstrommessung in großen Anlagen. Für die Praxis heißt<br />
dies, dass sowohl dem Anlagenbauer als auch dem Anlagenbetreiber die Information über tatsächlich umgewälzte<br />
Volumenströme fehlt. Im folgenden Beitrag werden zwei Messeinrichtungen (Messkreuz <strong>und</strong> Messring) zum Einbau<br />
im Ventilatoreinlauf (Einlaufdüse) vorgestellt, mit denen der Ist-Volumenstrom im Betriebszustand bestimmt werden<br />
kann. Das Messverfahren des Messkreuzes basiert auf der Kenntnis des Strömungsprofils in der Einlaufdüse, welches<br />
mittels Laser-Doppler-Anemometer gemessen wurde. Es werden die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der beiden Messeinrichtungen<br />
zusammengefasst.<br />
Measurement of volume flow rates in high convection<br />
furnaces for heat treatments<br />
During heat treatment processes in highconvection facilities the volume flow rates play an important role. However,<br />
the true volume flow rates for the operating conditions at a specific facility, which depend on the configuration on site,<br />
are mostly unknown. The reason for this is the lack of a standardized method for flow measurements in large facilities.<br />
In practice this means that for both manufacturers and operators of facilities the knowledge of the true volume flow<br />
rates is often missing. This article presents two measuring devices which enable all those concerned to determine the<br />
volume flow rates for operating conditions at their own facility.<br />
Für Wärmebehandlungsprozesse im Temperaturbereich<br />
bis ca. 750 °C werden in der Regel konvektionsdominierte<br />
Industrieofenanlagen (Hochkonvektionsöfen)<br />
mit Zwangsumwälzung eingesetzt. Der Wärmeübergang<br />
in derartigen Anlagen hängt, unabhängig von der Strömungsführung,<br />
nur von der Reynolds-Zahl <strong>und</strong> somit von<br />
der Durchströmgeschwindigkeit bzw. vom Volumenstrom<br />
ab [1]. Deshalb ist der Volumenstrom sowohl beim Erwärmen<br />
als auch beim Kühlen eine wesentliche Prozessgröße.<br />
Für die Bestimmung des Volumenstroms wird in der<br />
Regel auf die Kennlinie des Ventilatorherstellers zurückgegriffen;<br />
eine Messung in der Anlage erfolgt nicht. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass sich die auf Normprüfständen ermittelten<br />
Kennfelder in der tatsächlichen Einbausituation nicht<br />
reproduzieren lassen. In der Regel sind die tatsächlich geförderten<br />
Volumenströme deutlich niedriger als die nach dem<br />
Kennfeld angenommenen. Die Ursache liegt oft in kompakt<br />
ausgelegten Anlagen, wo z. B. das wärmezubehandelnde<br />
Gut sich im Bereich des Ventilatoreinlaufs befindet.<br />
Das Bild 1 stellt ein Ergebnis von eigenen Volumenstrommessungen<br />
in einer Hochkonvektionsanlage dar.<br />
Die Messung zeigt, dass die in der realen Einbausituation<br />
gemessene Kennlinie einen Ist-Volumenstrom<br />
ergibt, der ca. 19 % kleiner ist als der aus der Kennlinie<br />
4-2013 gaswärme international<br />
61
FACHBERICHTE<br />
Durchsatzreduzierung: Eine Verringerung der Wärmeübertragung<br />
erfordert eine längere Verweilzeit in der<br />
Aufheiz- bzw. Abkühlzone des Ofens. Als Gegenmaßnahme<br />
ist bei bestehenden Anlagen nur die Erhöhung<br />
der Prozesstemperatur möglich.<br />
Wirkungsgradreduzierung: Durch die Verschlechterung<br />
der Wärmeübertragung im Ofen folgt ein erhöhter Energiebedarf<br />
des Prozesses. Ein Ausgleich durch Wärmerückgewinnung<br />
(z. B. Vorwärmzonen) bedeutet jedoch<br />
zusätzlichen Investitionsaufwand.<br />
■■<br />
Qualitätssicherungsprobleme: Diese können aufgr<strong>und</strong><br />
des Nicht-Einhaltens der prozessbedingten Temperaturtoleranzen<br />
im Gut auftreten. Bei Abschreckprozessen<br />
bedeutet dies z. B. das Unterschreiten kritischer<br />
Abschreckgeschwindigkeiten am Bauteil <strong>und</strong> daraus<br />
folgend eine nicht ausreichende Härtung des Bauteils.<br />
■■<br />
Betriebskostensteigerung: Anstieg des Energiebedarfs<br />
aufgr<strong>und</strong> des schlechteren Wirkungsgrads.<br />
Bild 1: a) Kammerofen für Bandbünde [2], b) Vergleich von Herstellerkennlinien<br />
mit gemessenen Ventilatorkennlinien im Einbauzustand<br />
in einem Hochkonvektionsofen<br />
Bild 2: Messprinzip des Messrings<br />
des Ventilatorherstellers ermittelte Soll-Volumenstrom.<br />
Eine Auslegung nach den Angaben des Ventilatorherstellers<br />
führt somit zu einer zu hohen Anlagenheiz- bzw.<br />
-kühlleistung. Für die Fehlerabschätzung geht man von<br />
folgender Abhängigkeit des Wärmeübergangskoeffizienten<br />
α Gut vom Volumenstrom V V aus [3]:<br />
α Gut ∼ Re 2/3 ∼ V<br />
2/3 V .<br />
Eine Reduzierung des Volumenstroms am Ventilator um<br />
19 % nach Bild 1 b) ergibt eine Verringerung des Wärmeübergangskoeffizienten<br />
um ca. 13 %.<br />
Für die Anlagenperformance bedeutet dies:<br />
■■<br />
■■<br />
VORTEILE EINER VOLUMENSTROM-<br />
MESSUNG FÜR DEN ANLAGENBAUER<br />
UND DEN ANLAGENBETREIBER<br />
Durch eine Messung des Betriebsvolumenstromes<br />
ergeben sich folgende Vorteile für den Anlagenbauer<br />
<strong>und</strong> den Anlagenbetreiber:<br />
■■<br />
Überwachung der strömungstechnischen Verhältnisse<br />
im Ofen,<br />
■■<br />
bessere Regelbarkeit des Industrieofens,<br />
■■<br />
Erfassung der Langzeitperformance des Ventilators<br />
(Veränderung der Schaufelgeometrie, Spaltverluste,<br />
Radreibung usw.),<br />
■■<br />
Veränderungen am Ventilator durch thermische <strong>und</strong>/<br />
oder mechanische Einflüsse werden früher erkennbar,<br />
■■<br />
Sicherheit gegenüber Lieferanten bzw. Herstellern<br />
von Ventilatoren (Gewährleistungsansprüche).<br />
UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND<br />
Die speziellen Verhältnisse in Industrieöfen ermöglichen<br />
eine standardisierte <strong>und</strong> kontinuierliche Volumenstrommessung<br />
nur im Einlaufbereich des Ventilators.<br />
In dem vorliegenden Beitrag wird die Klasse<br />
der Radialventilatoren betrachtet, da diese eine hohe<br />
Verbreitung im Industrieofenbau besitzen. Der Einlaufbereich<br />
der Ventilatoren besitzt in der Regel eine Einlaufdüse.<br />
In der Einlaufdüse werden zwei Messverfahren untersucht,<br />
die sich durch unterschiedliche Messgrößen <strong>und</strong> Messpositionen<br />
auszeichnen.<br />
Das Messprinzip 1 (Bild 2) orientiert sich an der klassischen<br />
Normdüse, welche in Rohrleitungen zur Volumenstrommessung<br />
eingesetzt wird. Dieses Verfahren bietet<br />
sich zur Installation in Neuanlagen an <strong>und</strong> ist weniger zur<br />
Nachrüstung geeignet. Gemessen wird der statische Druck<br />
in der Einlaufdüse über mehrere mit einer Ringleitung verb<strong>und</strong>ene<br />
Wandbohrungen. Zusätzlich wird der statische<br />
Druck in der „ungestörten“ Anströmung gemessen. Diese<br />
Lösung orientiert sich konstruktiv an Messverfahren nach<br />
VDI/VDE 2041 [4]. Die nach diesem Messprinzip konzipierte<br />
Vorrichtung wird im Folgenden als Messring bezeichnet.<br />
Das Messprinzip 2 (Bild 3) basiert auf einer Kombination<br />
zweier verschiedener Drucksonden (vergleichbar Prandtl-<br />
62 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Sonde), die auf einem Messkreuz verteilt werden. Da das<br />
Messkreuz in die Einlaufdüse eingeschweißt wird, ist dieses<br />
Verfahren auch zur nachträglichen Montage in bestehende<br />
Anlagen geeignet.<br />
Das Hauptproblem bei einer genauen Messung des<br />
Volumenstroms ist das unbekannte Geschwindigkeitsprofil<br />
im Bereich der Messposition. Es handelt sich um eine<br />
mit hohem Drall überlagerte, nicht ausgebildete Einlaufströmung.<br />
Es sind somit die genauen Zusammenhänge<br />
zwischen Volumenstrom, Ventilatordrehzahl <strong>und</strong> Drallintensität<br />
(Drosselung) zu ermitteln, welche anschließend<br />
in die Kalibrierung einfließen.<br />
Für beide Messvorrichtungen gilt der Ansatz für die<br />
Messung des Ventilator-Volumenstroms:<br />
2<br />
V k A p<br />
<br />
V MR ED MR<br />
G<br />
Re ED von 9,38 · 10 5 , vgl. Betriebspunkt 1. Hieraus resultiert<br />
in diesem Betriebspunkt eine Ventilatordrehzahl n V von<br />
ca. 2.300 min -1 . Anhand des Diagramms ist zu erkennen,<br />
dass eine Variation des Betriebspunktes des Ventilators<br />
sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Änderung<br />
des Strömungsgeschwindigkeitsprofils in der Einlaufdüse<br />
verursacht. Bemerkenswert ist das Strömungsprofil im<br />
Betriebspunkt 4. Im Bereich des Azimutwinkels Φ von ca.<br />
60° bis 180° steigt die Strömungsgeschwindigkeit stark an.<br />
Das Bild 6 zeigt den Kalibrierkoeffizienten des Messrings<br />
als Funktion der Lieferzahl ϕ. Die Bestimmungsgleichung<br />
für den Kalibrierkoeffizienten des Messkreuzes k MK basiert<br />
auf einem experimentell ermittelten Volumenstrom V VR,i ,<br />
der im vorliegenden Fall mit sechs Venturi-Rohren gemessen<br />
wird.<br />
2<br />
V k A p<br />
<br />
V MK ED MK<br />
G<br />
V V Volumenstrom am Ventilator, m³/s<br />
k MR Kalibrierkoeffizient für den Messring<br />
k MK Kalibrierkoeffizient für das Messkreuz<br />
A ED Querschnittsfläche der Einlauföffnung, m²<br />
∆p MR mittels Messring gemessene Druckdifferenz, Pa<br />
∆p MK mittels Messkreuz gemessene Druckdifferenz, Pa<br />
Gasdichte, kg/m³<br />
ρ G<br />
EXPERIMENTELLER AUFBAU<br />
Der Versuchsstand für die experimentellen Untersuchungen<br />
ist in Bild 4 dargestellt. Das Kernstück der Versuchseinrichtung<br />
ist die Ventilatorkammer, in der das Ventilatorlaufrad,<br />
hier ein Radialventilator mit Leitvorrichtung (Spiralgehäuse),<br />
eingebaut ist. Über die Einlaufdüse des Ventilators, in der<br />
sich der Messort für die Volumenstrommessung befindet,<br />
wird Umgebungsluft angesaugt. Als Referenzmessung wird<br />
der Volumenstrom mittels genormter Venturi-Rohre stromab<br />
der Ausgleichskammer gemessen. In der Ausgleichskammer<br />
befindet sich eine Drosseleinrichtung (Jalousieklappen)<br />
zur Einstellung unterschiedlicher Drosselung (Lieferzahl)<br />
des Ventilators <strong>und</strong> Siebe zur Strömungshomogenisierung.<br />
ERGEBNISSE<br />
Das Bild 5 zeigt ein Polardiagramm mit Strömungsgeschwindigkeitsprofilen<br />
in der Einlaufdüse für unterschiedliche<br />
Betriebspunkte des Ventilators, welche mittels Laser-<br />
Doppler-Anemometer gemessen wurden. Durch die Variation<br />
des Drosselzustandes des Ventilators bei konstanter<br />
Drehzahl wurden die Betriebspunkte 1 bis 4 erreicht. Damit<br />
wurde sowohl die Lieferzahl ϕ als auch die Re-Zahl Re ED<br />
variiert. Der Betriebspunkt 5 ist definiert durch eine Lieferzahl<br />
ϕ von 0,188, vgl. Betriebspunkt 2, <strong>und</strong> einer Re-Zahl<br />
Bild 3: Messprinzip des Messkreuzes<br />
Bild 4: Versuchsstand zur Entwicklung eines Volumenstrommesssystems<br />
in Industrieöfen<br />
4-2013 gaswärme international<br />
63
FACHBERICHTE<br />
k<br />
MR<br />
<br />
A<br />
ED<br />
6<br />
i1<br />
<br />
V<br />
VR,i<br />
2p<br />
<br />
G<br />
MR<br />
Hier erkennt man, dass bei ausreichend hoher Lieferzahl<br />
(ϕ > 0,075) der Kalibrierkoeffizient des Messrings mit<br />
steigender Lieferzahl linear abfällt.<br />
k 0,92 0,51<br />
<br />
MR<br />
Bild 5: Strömungsprofil in der Einlaufdüse als Funktion des Azimutwinkels<br />
Φ (Polarkoordinaten)<br />
Bild 6: Kalibrierkoeffizient des Messrings k MR als Funktion der Lieferzahl<br />
ϕ für unterschiedliche Volumenströme<br />
Der Einfluss der Re-Zahl ist vernachlässigbar.<br />
Das Bild 7 stellt den Kalibrierkoeffizienten als Funktion<br />
des dimensionslosen Radius für unterschiedliche Betriebspunkte<br />
dar. Anhand des Diagramms ist zu erkennen, dass<br />
die Kurven für die Betriebspunkte 2 <strong>und</strong> 5, die durch die<br />
gleiche Lieferzahl ϕ = 0,188 <strong>und</strong> unterschiedliche Volumenströme<br />
(Ventilatordrehzahlen) charakterisiert sind, nahezu<br />
deckungsgleich sind. Das heißt, dass die Ventilatordrehzahl<br />
keinen Einfluss auf den Kalibrierkoeffizienten hat. Außerdem<br />
zeigt das Diagramm, dass die Änderung der Lieferzahl,<br />
bezogen auf die Betriebspunkte 1, 2, 3 <strong>und</strong> 4, einen Einfluss<br />
auf den Kalibrierkoeffizienten aufweist. Es gibt<br />
einen Bereich (r/R ME = 0,7…0,8), in dem die<br />
Abhängigkeit der Kalibrierkoeffizienten von<br />
der Lieferzahl ϕ für die Betriebspunkte 1, 2<br />
<strong>und</strong> 3 gering ist. Es ist daher sinnvoll in diesem<br />
Bereich die Messpositionen für das Messkreuz<br />
anzubringen. Die weitere Analyse des Kalibrierkoeffizienten<br />
führt zum Ergebnis, dass für<br />
den Messring, der aus konstruktiven Gründen<br />
auf der Einlaufdüse liegen muss (r/R ME ≈ 1), der<br />
Koeffizient von der Lieferzahl abhängig ist.<br />
Das Bild 8 stellt den Kalibrierkoeffizienten<br />
des Messkreuzes als Funktion der Lieferzahl ϕ<br />
dar. Hier erkennt man, dass bei ausreichend<br />
hoher Lieferzahl (ϕ > 0,075) der Einfluss der<br />
Lieferzahl auf den Kalibrierkoeffizienten des<br />
Messkreuzes vernachlässigt werden kann.<br />
Damit kann der Anwendungsbereich des<br />
Messkreuzes für Lieferzahlen ϕ von 0,075 bis<br />
0,274 gewährleistet werden. In diesem Bereich<br />
der Lieferzahlen ist der Kalibierkoeffizient des<br />
Messkreuzes k MK = 0,76.<br />
FAZIT<br />
In Rahmen dieses Projektes ist es gelungen,<br />
kontinuierlich arbeitende Volumenstrommesseinrichtungen<br />
für konvektive Wärmebehandlungsanlagen<br />
zu entwickeln. Der Volumenstrom<br />
ist mittels in die Einlaufdüse des Ventilators<br />
eingebrachter Volumenstrommesseinrichtungen<br />
(Messring, Messkreuz) ermittelt<br />
worden. Für die Messeinrichtungen sollen die<br />
Einflüsse der Messposition, des Betriebs des<br />
Ventilators (Lieferzahl ϕ, Re-Zahl) bekannt sein.<br />
Zuerst wurden die gr<strong>und</strong>legenden Strömungsprofile<br />
in der Einlaufdüse mittels eines<br />
Laser-Doppler-Anemometers (LDA) ermittelt.<br />
Die Kenntnisse der Strömungsprofile<br />
ermöglichen eine gezielte Positionierung<br />
der Messorte für die zu entwickelnde Volumenstrommesseinrichtung.<br />
Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass in bestimmten Messpositionen<br />
64 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 7: Kalibrierkoeffizient k ED als Funktion des dimensionslosen<br />
Radius r/R ME<br />
Bild 8: Kalibrierkoeffizient des Messkreuzes k MK als Funktion<br />
der Lieferzahl ϕ für unterschiedliche Volumenströme<br />
eine Volumenstrommessung unabhängig vom Betrieb des<br />
Ventilators möglich ist.<br />
Die Kenntnis des Strömungsprofils wurden vor allem<br />
für den Aufbau des Messkreuzes weiterverwendet. Die<br />
Messpositionen wurden für das Messkreuz gezielt auf dem<br />
Radius r = 0,74 · R ME eingebracht. Bei der Messung des<br />
Volumenstroms mittels eines Messkreuzes ist der Kalibrierkoeffizient<br />
unabhängig vom Betrieb des Ventilators.<br />
Für den Messring liegt ein von der Lieferzahl abhängiger<br />
Kalibrierkoeffizient vor. Die Abhängigkeit wird mit einer<br />
linearen Gleichung beschrieben.<br />
DANKSAGUNG<br />
Dieser Bericht ist Teil der wissenschaftlichen Ergebnisse<br />
eines Forschungsvorhabens, das von der Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e.V. (FOGI), Frankfurt, über<br />
das Forschungskuratorium Maschinenbau (FKM), Frankfurt,<br />
gestellt <strong>und</strong> am Institut für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik<br />
(IOB), RWTH Aachen, bearbeitet wurde. Dieses Forschungsvorhaben<br />
(AiF-Nr. 16314 N) ist aus Haushaltsmitteln<br />
des B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />
(BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />
„Otto von Guericke“ e.V. (AiF), Köln,<br />
gefördert worden.<br />
Ein Arbeitskreis der FOGI unter der Leitung von Herrn<br />
Dr. Wübben, Linn High Therm GmbH, Eschenfelden, hat<br />
das Vorhaben begleitet. Diesem Arbeitskreis gebührt unser<br />
Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />
LITERATUR<br />
[1] Bölling, R.: Ventilatoren für Hochkonvektionsanlagen<br />
In: Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />
Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit,<br />
2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, 2011, S. 868-888<br />
[2] Menzler, D.: Kammeröfen für Flachprodukte<br />
In: Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.: Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />
Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit,<br />
2. Auflage, Vulkan-Verlag, Essen, 2011, S. 481-485<br />
[3] VDI-GVC: Wärmeatlas, 10. Auflage, Springer-Verlag, Berlin,<br />
Heidelberg 2006<br />
[4] VDI/VDE 2041, 1991-04-00, Durchflussmessung mit Drosselgeräten;<br />
Blenden <strong>und</strong> Düsen für besondere Anwendungen<br />
[5] Perkowski, D.; Pfeifer, H.: AiF-Forschungsbericht 87/695 zum<br />
Forschungsvorhaben 16314 N: Vorrichtung zur Volumenstrommessung<br />
bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Dawid Perkowski<br />
Institut für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong> Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25949<br />
perkowski@iob.rwth-aachen.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />
Institut für Industrieofenbau<br />
<strong>und</strong> Wärmetechnik, RWTH Aachen<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25935<br />
pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />
4-2013 gaswärme international<br />
65
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FACHBERICHTE<br />
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FACHBERICHTE<br />
Entwicklung eines Kombibrenners<br />
für den Kohlevergasungsprozess<br />
von Ahmad Al-Halbouni, Hendrik Rahms, Bachir Chalh-Andreas, Anne Giese, Ali Cemal Benim<br />
Gemeinsam mit den Forschungspartnern Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V. (GWI) <strong>und</strong> Fachhochschule Düsseldorf (FHD)<br />
entwickelt die Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH (BIFS) im Rahmen eines ZIM Koop-Forschungsvorhabens<br />
einen Überschall-Sauerstoff-Kombibrenner für den Einsatz in Thermoprozessen mit intensivem Energieverbrauch. Im<br />
Anwendungsfokus sind insbesondere Kohlevergasungsprozesse, bei denen spezielle Betriebsbedingungen herrschen, wie<br />
z. B. schwankende Drücke, hohe Temperaturen, inerte Atmosphären usw. Hier soll der <strong>Brenner</strong> zum Starten des Reaktors<br />
dienen, weshalb die Entwicklungsarbeiten auf eine Steigerung der Leistungsdichte mittels Oxy-Fuel-Verbrennung im<br />
Überschallbereich abzielen. Der <strong>Brenner</strong> wird für die Brennstoffe Erdgas <strong>und</strong> Leichtöl ausgelegt, als Oxidator wird reiner<br />
Sauerstoff verwendet. In diesem Beitrag werden die Entwicklungsschritte Auslegung, Konstruktion, Fertigung, <strong>Brenner</strong>test<br />
<strong>und</strong> -optimierung vorgestellt, bisher erreichte Untersuchungsergebnisse gezeigt <strong>und</strong> das weitere Vorgehen kurz erläutert.<br />
Development of a multi-fuel burner<br />
for coal gasification process<br />
In the course of a German ZIM cooperative research project, Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme GmbH develops a<br />
supersonic oxygen-multi-fuel burner in close cooperation with its research partners Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V.<br />
(GWI) and Düsseldorf University of Applied Sciences (FHD). This burner is capable of combusting natural gas as well as<br />
light oil efficiently, using pure oxygen as an oxidizer. It is intended to be used primarily for energy-intensive applications,<br />
but especially as a start-up burner for coal gasification processes. In these processes, specific operating conditions can<br />
be fo<strong>und</strong>, such as fluctuating pressures, high temperatures and inert atmospheres. Therefore, the main goal of the development<br />
is aimed at utilizing the high energy densities fo<strong>und</strong> in supersonic by oxy-fuel combustion. This article covers<br />
several burner development phases, from initial design and manufacturing activities to burner testing and optimisation.<br />
Results achieved up to now are presented and next steps defined.<br />
Die Technologie der Kohlevergasung findet insbesondere<br />
bei dem sogenannten IGCC-Prozess (Integrated<br />
Gasification Combined Cycle) Verwendung,<br />
um höhere Wirkungsgrade (bis 55 %) zu erreichen. Dabei<br />
wird durch die Kohlevergasung die Energie des festen<br />
Brennstoffes unter hohem Druck <strong>und</strong> hoher Temperatur<br />
in ein brennbares Gas umgewandelt. Als Vergasungsmittel<br />
wird ein Sauerstoff-Dampf-Gemisch, reiner Sauerstoff oder<br />
Luft verwendet. Es laufen allotherme Reaktionen ab, deren<br />
Ergebnis ein Synthesegasgemisch überwiegend bestehend<br />
aus Wasserstoff <strong>und</strong> Kohlenmonoxid ist, welches dann für<br />
weitere energetische Prozesse verwendet wird.<br />
Das bisherige von BIFS gelieferte Feuerungssystem<br />
zum Anfahren des Vergasungsreaktors besteht<br />
hauptsächlich aus dem Startbrenner (Bild 1) <strong>und</strong> dem<br />
zugehörigen separaten Zündbrenner sowie deren<br />
4-2013 gaswärme international<br />
67
FACHBERICHTE<br />
Bild 1: Oxy-Fuel-Startup-<strong>Brenner</strong> (SUB) der Firma BIFS<br />
Medienanschlüssen, Flammenüberwachung, Verfahrenseinrichtung<br />
<strong>und</strong> elektrische Steuerung. Der Startbrenner<br />
wird in die inerte N 2 -haltige Atmosphäre des<br />
Reaktors eingefahren <strong>und</strong> durch die separat eingefahrene<br />
Zündlanze sicher gezündet. Die Verbrennung liefert<br />
die erforderliche thermische Energie <strong>und</strong> bringt die<br />
Reaktoratmosphäre bei steigendem Druck auf den für<br />
die Vergasung erforderlichen Zustand (1.300-1.500 °C,<br />
15-30 bar). Als Brennstoff wird Leichtöl verwendet, der<br />
Oxidator ist reiner Sauerstoff. Der Startbrenner, dessen<br />
Kopf wassergekühlt ist, wird für Ölmassenströme bis<br />
3.000 kg/h (entspricht ca. 30 MW) eingesetzt. Ausführlich<br />
wurde darüber in [7] berichtet.<br />
Oxy-Fuel-<strong>Brenner</strong>konzepte für energieintensive Thermoprozesse<br />
mit spezifischen Anforderungen sind zahlreich auf<br />
dem Markt erhältlich. Beispielhaft sind folgende Konzepte<br />
zu erwähnen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
das CoJet®-<strong>Brenner</strong>konzept der Firma Praxair, New<br />
York/USA, welches einen Erdgas-Sauerstoff-Unterschallbrenner<br />
kombiniert mit einer Überschalllanze darstellt.<br />
Anwendungsgebiete des <strong>Brenner</strong>s sind hauptsächlich<br />
die Metallurgie [1],<br />
das Konzept der Oxygenjet®-Sauerstofflanze der italienischen<br />
Firma More. Diese Lanze wird an einen<br />
Lichtbogenofen sowohl im Flammenbetrieb als auch<br />
im Einblasbetrieb mit Sauerstoff im Überschallbereich<br />
eingesetzt [2].<br />
ebenfalls gehören das Oxipyr®-<strong>Brenner</strong>konzept<br />
der Firma Messer Austria [3] <strong>und</strong> das ALGLASS®-<br />
<strong>Brenner</strong>konzept der Firma Air Liquide [4] zum aktuellen<br />
Stand der Technik. Diese Luft-/Sauerstoff-Gas-<br />
<strong>Brenner</strong> arbeiten im Unterschall-Betriebsbereich <strong>und</strong><br />
werden hauptsächlich in der Glasindustrie eingesetzt.<br />
Über den Einsatz von Überschall-Sauerstoffbrennern<br />
in Schachtöfen zur Herstellung von Blei, Kupfer, Zink <strong>und</strong><br />
Gusseisen sowie mineralischen Dämmstoffen wird in [5,<br />
6] berichtet.<br />
Obwohl der aktuelle Stand der Technik ausgereifte<br />
Feuerungssysteme für solche energieintensiven Prozesse<br />
bietet, sind aufgr<strong>und</strong> der eigenen praktischen Erfahrungen<br />
bei den vielen realisierten Projekten, insbesondere<br />
für die Kohlevergasungsprozesse, erhebliche konstruktive,<br />
technische <strong>und</strong> betriebliche Schwierigkeiten vorhanden,<br />
deren Lösung ein großes Potenzial zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage<br />
enthält <strong>und</strong> zur Senkung von Schadstoffemission,<br />
Herstellungs- <strong>und</strong> Betriebskosten beiträgt. Das sind vor<br />
allem folgende Schwerpunkte:<br />
1) Vermeidung von Materialbeschädigungen durch hohe<br />
thermische Belastungen <strong>und</strong> Angriffe aggressiver Verbrennungsgase<br />
der Reaktoratmosphäre, wie Bild 2 zeigt.<br />
2) Verbesserung der Verbrennungsstabilität <strong>und</strong><br />
Betriebseffizienz des Feuerungssystems unter den<br />
sich ändernden Brennraumbedingungen.<br />
3) Feuerungstechnische Optimierung von Zündungs-,<br />
Mischungs-, Verbrennungs- <strong>und</strong> Wärmeübertragungsvorgängen<br />
in Anlehnung an die Brennraumgeometrie.<br />
4) Ökonomisch-wirtschaftliche Optimierung des Feuerungskonzeptes<br />
hinsichtlich Brennstoffeinsatz <strong>und</strong><br />
Fertigungs-/Betriebskosten.<br />
5) Emissionsreduzierung der umweltschädigenden<br />
Konzentrationen im Abgas unter den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Grenzwerten.<br />
Während erstgenannter Schwerpunkt eine Frage der Materialzusammensetzung<br />
<strong>und</strong> des Materialverhaltens unter<br />
der besonderen Verbrennungsatmosphäre darstellt <strong>und</strong><br />
68 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
intensiv erforscht wird [8, 9], sind die Probleme unter 2) bis<br />
5) eine Herausforderung für ein innovatives strömungs- <strong>und</strong><br />
feuerungstechnisches <strong>Brenner</strong>konzept mit besonderem<br />
Augenmerk auf die Konstruktion des <strong>Brenner</strong>kopfes. Die im<br />
Rahmen dieses Forschungsprojektes verfolgte Entwicklung<br />
eines Überschall-Sauerstoff-Kombibrenners soll dazu beitragen,<br />
ein effizienteres Feuerungssystem für den Prozess der<br />
Kohlevergasung zur Verfügung zu stellen <strong>und</strong> zur Lösung<br />
der genannten Probleme beizutragen.<br />
DAS NEUE BRENNERKONZEPT<br />
Kernstück des hier vorgestellten Überschall-Kombi-<strong>Brenner</strong>konzeptes<br />
ist der <strong>Brenner</strong>kopf, dessen Design <strong>und</strong><br />
Konzipierung entscheidend für die Erreichung der Überschallströmung<br />
bei gleichzeitiger guter Mischung zwischen<br />
Oxidator <strong>und</strong> Brennstoff ist. Um dies zu erreichen, wurden<br />
folgende Entwicklungsschritte festgelegt <strong>und</strong> bis dato teilweise<br />
realisiert:<br />
a) Entwicklung einer Überschall-Sauerstoff-Erdgas-<br />
<strong>Brenner</strong>variante für 1 MW th ,<br />
b) Entwicklung einer Überschall-Sauerstoff-Leichtöl-<br />
<strong>Brenner</strong>variante für 1 MW th ,<br />
c) Hochskalierung der <strong>Brenner</strong>varianten unter a) <strong>und</strong> b)<br />
auf eine höhere Leistung,<br />
d) Integration der hochskalierten <strong>Brenner</strong> in ein Kombi-<br />
<strong>Brenner</strong>konzept sowie<br />
e) Auslegung, Bau, Test <strong>und</strong> Optimierung des Überschall-Kombibrenners.<br />
Lavaldüse aufgestellt. So ergaben sich Anzahl <strong>und</strong> Durchmesser<br />
der Gasdüsen sowie Form <strong>und</strong> Ausbreitungswinkel<br />
der Öldüse.<br />
Im zweiten Arbeitsschritt wurden die ausgelegten <strong>Brenner</strong>varianten<br />
vom Projektpartner Fachhochschule Düsseldorf<br />
(FHD) durch CFD-Simulationen optimiert, sodass eine<br />
gute Vermischung des Sauerstoffes mit dem Brennstoff<br />
erreicht werden konnte. Über die Optimierungsergebnisse<br />
wird ausführlich in [10-12] berichtet.<br />
Beide <strong>Brenner</strong>varianten wurden unter Zugr<strong>und</strong>elegung<br />
der Optimalwerte der CFD-Simulation von der BIFS gebaut.<br />
Bild 3 zeigt eine fotografische Aufnahme eines der gefertigten<br />
<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> Bild 4 eine schematische Darstellung<br />
der Überschall-<strong>Brenner</strong>köpfe beider Varianten.<br />
EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN<br />
Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden die gebauten<br />
<strong>Brenner</strong>varianten an der halbindustriellen GWI-Testbrennkammer<br />
bei 1 MW th unter praxisnahen Bedingungen<br />
ausführlich untersucht. In [13, 14] wird ausführlich darüber<br />
berichtet. Nachfolgend wird eine Auswahl der Untersuchungsergebnisse<br />
vorgestellt.<br />
In Bild 5 wird zunächst der an der GWI-Testbrennkammer<br />
eingebaute Überschall-Sauerstoff-Erdgasbrenner dar-<br />
Bei allen genannten <strong>Brenner</strong>varianten wurde der <strong>Brenner</strong>kopf<br />
als Lavaldüse ausgebildet, in der zentral die Brennstoffe<br />
Erdgas <strong>und</strong>/oder Leichtöl geführt werden; der Sauerstoff<br />
strömt im Außenbereich der Lavaldüse <strong>und</strong> erfährt vor dem<br />
Austritt eine definierte Überschallgeschwindigkeit, die bis<br />
Ma 4 reichen kann.<br />
BRENNERAUSLEGUNG<br />
Um erste Erkenntnisse über Betrieb, Flammengeometrie<br />
<strong>und</strong> Emissionsverhalten des Überschall-Oxy-Fuel-Kombibrenners<br />
zu gewinnen, wurden zunächst die zwei <strong>Brenner</strong>varianten<br />
für Erdgas-Sauerstoff <strong>und</strong> Leichtöl-Sauerstoff<br />
von der BIFS ausgelegt. Die Auslegungsparameter waren<br />
wie folgt: 1 MW th für beide <strong>Brenner</strong>. Für Erdgas wurde eine<br />
Temperatur von 10 °C <strong>und</strong> ein Druck von 3 bar abs <strong>und</strong><br />
für Öl eine Temperatur von 25 °C <strong>und</strong> ein Druck von 7 bar<br />
abs festgelegt.<br />
Zur Erreichung der Überschallströmung wurde eine<br />
Lavaldüse für den Oxidator (Sauerstoff) bei einem absoluten<br />
Sauerstoffdruck von 4 bar <strong>und</strong> einer Sauerstofftemperatur<br />
von 10 °C berechnet. Die erreichte Ma-Zahl betrug 1,3<br />
<strong>und</strong> die Überschallgeschwindigkeit 390 m/s.<br />
Die Endkonfiguration beider <strong>Brenner</strong> wurde unter<br />
Berücksichtigung der berechneten Daten der Sauerstoff-<br />
Bild 2: Beschädigter <strong>Brenner</strong>kopf an einer<br />
Kohlevergasungsanlage<br />
Bild 3: Fotografische Aufnahme des gefertigten Überschall-<br />
Sauerstoff-Erdgasbrenners<br />
4-2013 gaswärme international<br />
69
FACHBERICHTE<br />
Bild 4: Schematische Darstellung der Überschall-<strong>Brenner</strong>köpfe (oben:<br />
Erdgas-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong>, unten: Öl-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong>)<br />
Bild 5: Eingebauter Überschall-Sauerstoff-Erdgasbrenner an der GWI-<br />
Testbrennkammer <strong>und</strong> eine Fotografie seiner Flamme<br />
Bild 6: Gemessene NO x -Emissionswerte an verschiedenen Positionen<br />
der Erdgaslanze<br />
gestellt. Wie im rechten Bildteil deutlich sichtbar ist, liefert<br />
dieser <strong>Brenner</strong> eine intensive <strong>und</strong> stabile Flamme, welche<br />
eine kompakte Form annimmt. Die Länge der erzeugten<br />
Überschallflamme ist ca. 2 m; somit ist sie gut für den Einsatz<br />
in einem Kohlevergasungsreaktor geeignet.<br />
Um die optimale Position der Innenlanze vom Erdgas<br />
bzw. -öl in der Lavaldüse zu bestimmen, wurden die Messungen<br />
bei unterschiedlichen Positionen durchgeführt,<br />
wie in Tabelle 1 angegeben ist.<br />
In Bild 6 werden die gemessenen NO x -Emissionen<br />
der unterschiedlichen Messpositionen für den Sauerstoff-<br />
Erdgasbrenner dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass die<br />
Position der Erdgaslanze eine deutliche Auswirkung auf<br />
die NO x -Bildung ausübt. Des Weiteren konnte aus den<br />
umfangreichen Messungen, übereinstimmend mit bekannten<br />
Literaturangaben, festgestellt werden, dass das Niveau<br />
der NO x -Emissionen sowohl vom Sauerstoffanteil als auch<br />
von der Temperatur in der Reaktionszone abhängt. So führten<br />
höhere Lambdawerte <strong>und</strong> Temperaturen über 1.200 °C<br />
zu einem klaren Anstieg der NO x -Werte. Allerdings muss<br />
hier darauf hingewiesen werden, dass die NO x -Bildung<br />
maßgeblich durch die Vermischung von Sauerstoff <strong>und</strong><br />
Erdgas im <strong>Brenner</strong>nahbereich beeinflusst wird, wie die<br />
verschiedenen Anordnungen der Erdgasdüsen bewiesen.<br />
Entsprechend zeigt Bild 7 die zugehörigen CO-Emissionswerte<br />
bei verschiedenen Positionen der Erdgaslanze<br />
in der Lavaldüse. Darin ist sichtbar, dass ab ca. λ = 1,05 der<br />
vollständige Ausbrand erreicht wird.<br />
Umfangreiche Untersuchungen wurden auch am Überschall-Sauerstoff-Ölbrenner<br />
durchgeführt. Die Ergebnisse<br />
der gemessenen NO x - <strong>und</strong> CO-Emissionen an den verschiedenen<br />
Positionen der Öllanze in der Lavaldüse sind<br />
in den Bildern 8 <strong>und</strong> 9 dargestellt. Der Vergleich dieser<br />
Werte mit denen des Erdgasbrenners zeigt, dass bei der<br />
Überschall-Ölverbrennung deutlich niedrigere NO x -Emissionswerte<br />
erreicht werden können als bei der Überschall-<br />
Gasverbrennung <strong>und</strong> dies bei ähnlich gutem Ausbrand.<br />
Bild 10 zeigt die typische Überschall-Sauerstoff-Öl-<br />
Flamme <strong>und</strong> die zugehörige OH-Verteilung. Darin ist<br />
erkennbar, dass eine stabile Verbrennung stattfindet <strong>und</strong><br />
eine intensive Reaktionszone mit hoher Energiedichte nah<br />
am <strong>Brenner</strong>m<strong>und</strong> liegt, wodurch die Flamme besonders<br />
gut für den Einsatz in Kohlevergasungsreaktoren geeignet<br />
ist. Allerdings sollte man der starken thermischen Belastung<br />
am <strong>Brenner</strong>kopfmaterial durch eine geeignete Materialauswahl<br />
Rechnung tragen.<br />
SCALE-UP DER BRENNERGEOMETRIE<br />
AUF HÖHERE LEISTUNGEN<br />
In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wurde die für<br />
1 MW th ausgelegte <strong>Brenner</strong>geometrie beider Varianten für<br />
den industriellen Einsatz auf 5 MW th hochskaliert. Hierfür<br />
kamen Scale-up-Kriterien am GWI, CFD-Simulationen an<br />
70 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
der FHD <strong>und</strong> strömungstechnische Berechnungen durch<br />
die BIFS zum Einsatz. Das Ergebnis der Skalierung führte<br />
zum Design des Überschall-Multi-Fuel-<strong>Brenner</strong>s, in dem<br />
eine Kombination von Sauerstoff-Erdgas- <strong>und</strong> Sauerstoff-<br />
Öl-Verbrennung realisiert wurde. Bild 11 veranschaulicht<br />
schematisch den Kombi-<strong>Brenner</strong>kopf.<br />
Der Überschall-Kombibrenner wurde von der BIFS<br />
gebaut. Ein Teststand für den Einsatz von Sauerstoff, Erdgas<br />
<strong>und</strong> Leichtöl bei hohen Drücken befindet sich ebenfalls in<br />
der Aufstellungsphase, sodass in Kürze die Validierungstests<br />
stattfinden werden.<br />
Tabelle 1: Testpositionen der Innenlanze<br />
Position<br />
E-2 - 13 mm<br />
E-1 - 8 mm<br />
E0<br />
Abstand von Austrittsebene<br />
[mm]<br />
- 3 mm<br />
E+1 + 2 mm<br />
E+2 + 7 mm<br />
FAZIT UND AUSBLICK<br />
Die bisherigen Untersuchungen am neuen Überschall-<br />
Sauerstoff-Öl-/Gas-Kombibrenner stellen seine Eignung<br />
für den Einsatz in Kohlevergasungsprozessen unter Beweis.<br />
Eine hohe Energiedichte sowie eine stabile <strong>und</strong> kompakte<br />
Flamme kann erreicht werden; niedrige Emissionen (insbesondere<br />
bei der Ölverbrennung) werden erwartet. Des<br />
Weiteren kann der <strong>Brenner</strong> mit geringer Modifikation für<br />
ein weites Spektrum energieintensiver Thermoprozesse<br />
eingesetzt werden.<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Autoren bedanken sich an dieser Stelle bei den Projektpartnern,<br />
durch deren Mitarbeit <strong>und</strong> Unterstützung<br />
das Projekt erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der<br />
Dank gilt auch dem Förderprogramm „Zentrales Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM)“ für die finanzielle Unterstützung<br />
durch Haushaltsmittel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi).<br />
Bild 7: Gemessene CO-Emissionswerte an verschiedenen<br />
Positionen der Erdgaslanze<br />
LITERATUR<br />
[1] Mahoney, W. J.; Deneys, A. C.; Vardian, G. T.: High Mach Number,<br />
Sub-Atmospheric, Coherent Jets and their Application in<br />
Vacuum Metallurgy, Proceedings of the 3 rd <strong>International</strong> Conference<br />
on Process Development in Iron and Steelmaking (SCAN-<br />
MET III), 8-11 June 2008, Lulea, Sweden, Vol. 1, 2008, S. 367-376<br />
Bild 8: Gemessene NO x -Emissionswerte an verschiedenen<br />
Positionen der Öllanze<br />
[2] The Module Technology, http://www.more-oxy.com/sites/<br />
default/files/prodotti/scheda_modulet09_newpp6lr.pdf<br />
[3] Potesser, M.; Holleis, B.; Spoljaric, D.: Burner Developments of the<br />
Messer Group for Nonferrous Metallurgical Industry. BHM, 2008,<br />
S. 121-125<br />
[4] Kompakte <strong>und</strong> flexible Sauerstoffbrenner für die Glasindustrie.<br />
Produktbroschüre der Firma Air Liquide, http://www.airliquide.de<br />
[5] Pawlek, F.: Metallhüttenk<strong>und</strong>e. Berlin: Verlag Walter de Gruyter, 1983<br />
[6] Verein Deutscher Eisenhüttenk<strong>und</strong>e (Hrsg.): Stahlfibel. Düsseldorf:<br />
Verlag Stahleisen, 1989<br />
[7] Al-Halbouni, A.; Schmaus, F.: Effiziente Feuerungssysteme für<br />
Industrieprozesse mit besonderen Anforderungen. Teil 1: Feu-<br />
Bild 9: Gemessene CO-Emissionswerte an verschiedenen<br />
Positionen der Öllanze<br />
4-2013 gaswärme international<br />
71
FACHBERICHTE<br />
[12] Benim, A. C.; Pfeiffelmann, B.; Wollny, P.; Giese, A.; Al-Halbouni,<br />
A.; Rahms, H.: Validation of turbulent combustion models for<br />
oxy-natural Gas diffusion flames. Beitrag angenommen für<br />
„Çeşme, Izmir, Turkey, September 8-13, 2013“<br />
[13] MacLean, S.; Giese, A.; Al-Halbouni, A.; Rahms, H.; Benim, A.C.; Kuppa,<br />
K.; Pfeiffelmann, B.; Wollny, P.: Entwicklung eines effizienten, schadstoff-<br />
<strong>und</strong> pulsationsarmen Überschall-Sauerstoff-Öl/Gasbrenners<br />
für energieintensive Anwendungen. Beitrag angenommen für den<br />
26. Deutscher Flammentag, 11-12. Sep. 2013, Duisburg<br />
Bild 10: Typische Überschall-Sauerstoff-Ölflamme mit OH-Verteilung<br />
[14] MacLean, S.: Entwicklung eines Überschallbrenners für Erdgas<br />
<strong>und</strong> Heizöl. Master Thesis, Rheinische Fachhochschule Köln,<br />
2013<br />
Leichtöl<br />
Sauerstoff<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. habil. Ahmad Al-Halbouni<br />
Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />
GmbH<br />
Voerde<br />
Tel.: 02855/ 987-9003<br />
aha@walter-brinkmann.com<br />
Erdgas<br />
Bild 11: Schematische Darstellung des <strong>Brenner</strong>kopfes<br />
des Überschall-Kombibrenners<br />
erungssystem für Kohlevergasung. gaswärme international<br />
(59) Nr. 1+2/2010, S. 27-30<br />
[8] Ackermann, H.; Teneva-Kosseva, G.; Lucka, K.: Beständigkeit<br />
metallischer Werkstoffe bei der Hochtemperaturanwendung in<br />
oxidierender Verbrennungsatmosphäre. gaswärme international<br />
(55) Nr. 5/2006, S. 1-6<br />
[9] Mehner, A.; Hajo, T.; Hoffmann, F.; Zoch, H.-W.; Kleingries, M.;<br />
Ackermann, H.; Köhne, H.; Lucka, K.: Metal dusting of high temperature<br />
Cr-Ni Steels and Ni-base alloys. Heat Teatm. Mat. 65<br />
(2010) 1. S. 30-36<br />
[10] Benim, A.C.; Kuppa, K.; Wollny, P.; Pfeiffelmann, B.; Al-Halbouni, A.;<br />
Rahms, H.; Giese, A.: Numerical Studies on Modelling Supersonic<br />
Combustion. Proceedings of the “Sixth <strong>International</strong> Conference<br />
on Thermal Engineering: Theory and Applications, May 29 - June<br />
1 2012” (2012) Paper No. 40<br />
[11] Benim, A. C.; Kuppa, K.; Wollny, P.; Pfeiffelmann, B.; Al-Halbouni,<br />
A.; Giese, A.: A Validation Study for Modelling Supersonic<br />
Combustion. Proceedings of the “7 th <strong>International</strong> Conference<br />
on Computational Heat and Mass Transfer (ICCHMT<br />
2011), July 18-22, 2011, Istanbul, Turkey”, (2011) Paper No. 127<br />
Dipl.-Ing. Hendrik Rahms M. Sc.<br />
Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />
GmbH<br />
Voerde<br />
Tel.: 02855/ 987-9005<br />
hra@walter-brinkmann.com<br />
Dipl.-Ing. Bachir Chalh-Andreas<br />
Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme<br />
GmbH<br />
Voerde<br />
Tel.: 02855/ 987-9001<br />
bch@walter-brinkmann.com<br />
Dr.-Ing. Anne Giese<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V.<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 3618-257<br />
a.giese@gwi-essen.de<br />
Prof.-Dr.-Ing. Ali Cemal Benim<br />
Fachhochschule Düsseldorf<br />
Düsseldorf<br />
Tel.: 0211/ 4351-409<br />
alicemal.benim@fh-duesseldorf.de<br />
72 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
Effizienzsteigerung von<br />
Power-to-Gas-Technologie<br />
durch Biogasaufbereitung<br />
von Karsten Wünsche<br />
Aus der beschleunigten Energiewende <strong>und</strong> Deutschlands vollständigem Atomausstieg bis Ende 2022 resultiert die Notwendigkeit<br />
einer tiefgreifenden Umgestaltung der Energieversorgung. Im Spannungsfeld des Erneuerbaren-Energien-Ausbaus,<br />
der Netzinfrastruktur mit begrenzten Einspeisekapazitäten, Erzeugungsschwerpunkten <strong>und</strong> Bedarfsschwankungen wird<br />
die Umsetzung kontrovers diskutiert. Als ein vielversprechender Lösungsansatz gilt das Power-to-Gas-Konzept, mit dem<br />
sich überschüssiger Ökostrom aus fluktuierenden Erzeugungsanlagen in synthetisches Erdgas umwandeln lässt. Die<br />
Kombination dieses Verfahrens mit Biogastechnologie bietet erhebliches Potenzial zur Effizienzsteigerung. Denn durch<br />
die Aufbereitung von Rohbiogas zu Biomethan mittels druckloser Aminwäsche lassen sich einschlägige Synergieeffekte<br />
im Hinblick auf Wärme <strong>und</strong> Kohlendioxid nutzen.<br />
Efficiency improvement of power-to-gas technology by<br />
biogas upgrading<br />
As a result of the accelerated turnaro<strong>und</strong> in energy policy and Germany’s complete nuclear phase-out by the end of 2022<br />
there is a need for a radical transformation of the energy supply. In the conflicting areas of renewable energies expansion,<br />
network infrastructure with limited feed-in capacity, focussed centres of energy generation and fluctuations in demand,<br />
the discussion aro<strong>und</strong> implementation is controversial. A promising solution is the power-to-gas concept with which<br />
surplus electricity from wind energy can be transformed into synthetic natural gas. The combination of this process with<br />
biogas technology offers great potential for efficiency improvement. The upgrading of raw biogas to biomethane by<br />
pressureless amine scrubbing involves relevant synergy effects that can be exploited in terms of heat and carbon dioxide.<br />
Um auf die Erzeugung von Strom aus Kernkraftwerken<br />
vollständig verzichten zu können, muss<br />
der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien signifikant erhöht werden. Deren Integration<br />
bei gleichzeitig sicherer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Versorgung<br />
stellt aus vielfältigen Gründen eine große Herausforderung<br />
dieses Wandels dar. Die steigende Stromeinspeisung<br />
macht den Aus- bzw. Umbau vorhandener Stromnetze für<br />
entsprechende Kapazitäten erforderlich. Zudem gilt es,<br />
die meteorologisch abhängige <strong>und</strong> daher schwankende<br />
Stromerzeugung von Sonnen- <strong>und</strong> Windkraftanlagen<br />
zu kompensieren. Denn zum einen liegt die Produktion<br />
zeitweise über der Nachfrage auf Verteilnetzebene, zum<br />
anderen muss der Bedarf auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen<br />
gedeckt sein. Wenn also Energieerzeugung<br />
<strong>und</strong> Energieverbrauch nur bedingt zeitlich beinflussbar<br />
sind, ist eine bedarfsgerechte Energieversorgung nur durch<br />
Speicherung möglich.<br />
Unter den unterschiedlichen zur Verfügung stehenden<br />
Speichertechnologien kommt dem Power-to-<br />
Gas-Verfahren in diesem Zusammenhang besondere<br />
Relevanz zu. Nicht direkt verwertbarer Strom wird in<br />
synthetisches Erdgas umgewandelt, in das Gasnetz eingespeist,<br />
<strong>und</strong> zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt<br />
an anderer Stelle rückverstromt oder auch als Fahrzeugkraftstoff<br />
oder Brennstoff zur Wärmeerzeugung genutzt.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
73
FACHBERICHTE<br />
Strom- <strong>und</strong> Gasnetz sind geschickt miteinander gekoppelt,<br />
Erzeugung <strong>und</strong> Verbrauch zeitlich voneinander<br />
losgelöst möglich – eine flexible Systemlösung für den<br />
Weg in das neue Energiezeitalter.<br />
METHANISIERUNG MIT BIOGAS-CO 2<br />
Das Verfahren kombiniert hierfür die bereits im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
entdeckte Wasserelektrolyse mit der Methanisierung,<br />
dem Erzeugen von Synthetic Natural Gas (SNG).<br />
So werden zunächst Wassermoleküle in einem Elektrolyseur<br />
unter Einsatz von überschüssigem regenerativem<br />
Strom in die Bestandteile Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff<br />
gespalten. Diese technische Anlage lässt sich auf unterschiedliche<br />
Weise in das Energiesystem einbinden, zum<br />
Beispiel durch direkte Kopplung an den Energieerzeuger<br />
wie einen Wind- oder Solarpark oder mitten in einem Versorgungsnetz<br />
zur Engpassminimierung.<br />
Dem mittels Elektrolyse erzeugten Wasserstoff (H 2 )<br />
wird anschließend in einer Methanisierungseinheit das<br />
Treibhausgas Kohlendioxid (CO 2 ) zugesetzt. In einer chemischen<br />
Reaktion an einem Nickel-Katalysator entsteht<br />
daraus Methan (CH 4 ). So kann dieser Hauptbestandteil<br />
des brennbaren Naturproduktes Erdgas synthetisch hergestellt<br />
werden.<br />
In Verbindung mit Biogastechnologie lassen sich für<br />
diesen Prozessschritt Synergieeffekte nutzen, die den<br />
Anlagenbetrieb begünstigen bzw. optimieren. Über<br />
eine Biogasanlage mit Gasaufbereitung kann das für<br />
die Methanisierung benötigte CO 2 regenerativ zur Verfügung<br />
gestellt werden (Bild 1).<br />
Mit dem Ziel der Methananreicherung wird in Gasaufbereitungsanlagen<br />
das im Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid<br />
abgetrennt, denn es ist nicht brennbar <strong>und</strong> liefert<br />
somit keinen Beitrag zum Brennwert. Für diesen Aufbereitungs-<br />
bzw. Trennprozess gibt es mehrere Verfahren, die<br />
in Deutschland Anwendung finden, darunter die marktführende<br />
Technologie der drucklosen Aminwäsche. Sie<br />
hat sich als effiziente <strong>und</strong> wirtschaftliche Lösung für die<br />
Erzeugung von Biomethan in der Praxis bewährt. Spezifische<br />
Anlagentechnik, die mit diesem Verfahren Biogas<br />
aufbereitet, ist prädestiniert für die Integration in ein Powerto-Gas-Konzept.<br />
INTELLIGENTE PROZESSKOPPLUNG<br />
Bei der drucklosen Aminwäsche handelt es sich um ein<br />
wärmegeführtes chemisches Verfahren. Die dabei ablaufende<br />
chemische Reaktion ist eine Neutralisation zwischen<br />
der Kohlensäure als schwache Säure <strong>und</strong> dem Amin als<br />
mittelstarke Base in wässriger Lösung. Das Kohlendioxid löst<br />
sich in der wässrigen Aminlösung, <strong>und</strong> es entsteht Kohlensäure.<br />
Das Amin ist eine organische Stickstoffverbindung<br />
<strong>und</strong> zeigt in wässriger Lösung eine alkalische Reaktion.<br />
Durch die Neutralisation entsteht ein salzartiger Stoff, der<br />
nicht flüchtig ist <strong>und</strong> das Kohlendioxid in der Aminlösung<br />
bindet. Auf diese Art können bis zu 45 g CO 2 /l Aminlösung<br />
geb<strong>und</strong>en werden.<br />
Um die Aminlösung kontinuierlich erneut einsetzen<br />
zu können, wird sie regeneriert <strong>und</strong> zu diesem Zweck<br />
aufgeheizt, bis das Kohlendioxid aus der Lösung entweicht.<br />
Es wird vollständig ausgetrieben, aufgefangen,<br />
anschließend gekühlt <strong>und</strong> auf Normaldruck entspannt.<br />
Die hohe CO 2 -Reinheit, die sich durch die drucklose<br />
Aminwäsche ergibt, bietet interessante energetische<br />
Möglichkeiten zur Nutzung des CO 2 – wie in der Methanisierungseinheit<br />
einer Power-to-Gas-Anlage. Idealerweise<br />
bringt die Anlagentechnik zur Gasaufbereitung bereits<br />
den benötigten Übergabedruck für das CO 2 mit.<br />
Eine Gasaufbereitung mit druckloser Aminwäsche liefert<br />
Bild 1: Gasaufbereitungsanlagen trennen das im Rohbiogas<br />
enthaltene CO 2 vom CH 4<br />
Bild 2: Vereinfachtes Prozessschema des Power-to-Gas-<br />
Verfahrens in Kombination mit Biogastechnologie<br />
74 gaswärme international 4-2013
FACHBERICHTE<br />
aber nicht nur hochreines CO 2 für die Methanisierung,<br />
sondern bietet auch noch einen weiteren<br />
energetischen Vorteil in Kombination mit dem<br />
Methanisierungsprozess. Denn dessen größte<br />
technische Herausforderung liegt in der konstanten,<br />
gleichmäßigen Wärmeabfuhr, da der Prozess<br />
exotherm abläuft. Die bei der Methanisierung<br />
entstehende Abwärme kann der Regeneration<br />
der Aminwäsche zur Erhitzung der Waschlösung<br />
zugeführt werden. Damit wird der Wärmeenergiebedarf<br />
der Gasaufbereitung ebenso über<br />
ein „Abfallprodukt“ bestritten wie der Kohlendioxidbedarf<br />
der Methanisierungseinheit, was die<br />
Gesamtwirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />
einer Anlage dieser Art begünstigt (Bild 2).<br />
NACHHALTIGES<br />
PRAXISBEISPIEL<br />
Das für die Methanisierung benötigte CO 2 kann<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich aus fossilen oder regenerativen<br />
Quellen stammen. Durch die Nutzung aus erneuerbarer<br />
Erzeugung – zu denen auch Biogas- <strong>und</strong><br />
Biogasaufbereitungsanlagen gehören – kann<br />
synthetisches Erdgas jedoch aus rein erneuerbaren<br />
Quellen hergestellt werden.<br />
Dies war ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung<br />
der weltweit ersten Power-to-Gas-Anlage in<br />
industriellem Maßstab. Sie ist unter Federführung<br />
der Audi AG im niedersächsischen Werlte errichtet<br />
worden <strong>und</strong> wurde Ende Juni 2013 in Betrieb<br />
genommen (Bild 3).<br />
Der Automobilhersteller strebt Energieeffizienz,<br />
CO 2 -Reduktion <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
auf vielfältige <strong>und</strong> ganzheitliche Weise an. Im<br />
Rahmen des sogenannten Audi e-gas Projekts<br />
geht es in Werlte um die Gewinnung von Wasserstoff<br />
<strong>und</strong> synthetischem Methan aus Ökostromüberschüssen,<br />
mit denen CO 2 -neutrale<br />
Mobilität mit bester Klimabilanz für Erdgas-<br />
Fahrzeuge von Audi möglich werden soll.<br />
Projektpartner des Automobilherstellers<br />
bei der 6-MW-Anlage sind die Stuttgarter Etogas<br />
GmbH, die EWE Vertrieb GmbH <strong>und</strong> die<br />
MT-BioMethan GmbH. Etogas hat sich auf die<br />
Konzeption, Planung, Errichtung <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
von Power-to-Gas-Anlagen spezialisiert.<br />
Der Oldenburger Energieversorger EWE betreibt<br />
seit 2002 die Abfallbiogasanlage in Werlte <strong>und</strong><br />
bereitet zukünftig das gesamte entstehende<br />
Rohbiogas auf. Hierfür wurde der Bau einer<br />
Gasaufbereitungsanlage mit Aminwäsche für<br />
1.000 Nm³/h Rohbiogas in Auftrag gegeben<br />
(Bild 4). Durch die Integration der MT-Aufbe-<br />
Bild 3: Im emsländischen Werlte steht die weltweit erste Power-to-Gas-Anlage in industriellem<br />
Maßstab zur Erzeugung von synthetischem Erdgas (Grafik: Audi AG)<br />
Bild 4: Die Biomethananlage in Werlte – hier beim Richtfest Mitte Dezember 2012 –<br />
liefert das CO 2 für die Methanisierungseinheit (Foto: Audi AG)<br />
4-2013 gaswärme international<br />
75
FACHBERICHTE<br />
reitungstechnik ergibt sich ein intelligent verschalteter<br />
Prozesskreislauf der Gesamtanlage mit maximalen Synergieeffekten<br />
<strong>und</strong> einem bestmöglichen Wirkungsgrad,<br />
der den Ansprüchen an ganzheitlich durchdachte Energiegewinnung<br />
<strong>und</strong> -nutzung vollständig Rechnung trägt.<br />
Für die e-gas-Produktion wird aus erneuerbarem<br />
Strom Wasserstoff erzeugt <strong>und</strong> diesem das hochreine<br />
Kohlendioxid aus der Aminwäschegasaufbereitung<br />
zugesetzt. Die MT-Technik stellt zudem – <strong>und</strong> das ist<br />
bis dato einzigartig am Markt – einen erhöhten CO 2 -<br />
Übergabedruck bereit, was einen Beitrag zu Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> Klimabilanz des Anlagenbetriebs leistet.<br />
Denn so entfällt der notwendige Energieeinsatz für die<br />
erforderliche Druckerhöhung an der Schnittstelle zur<br />
Methanisierungseinheit. Die bei der Elektrolyse <strong>und</strong><br />
bei der Methansierung entstehende Abwärme wird<br />
wiederum der Regeneration der Aminwäsche für den<br />
Aufbereitungsprozess sowie der Biogasanlage für die<br />
Hygienisierung der Abfälle <strong>und</strong> die Beheizung der Fermenter<br />
zugeführt.<br />
BIOMETHAN: FLEXIBLER ENERGIETRÄ-<br />
GER AUS BIOGAS<br />
Das Gasgemisch Biogas besteht hauptsächlich aus CH 4 <strong>und</strong><br />
CO 2 . In Gasaufbereitungsanlagen wird über ein CO 2 -Abtrennungsverfahren<br />
reines Biomethan erzeugt. Es verfügt über<br />
Erdgasqualität <strong>und</strong> kann – ebenso wie synthetisches Erdgas<br />
– ins allgemeine Versorgungsnetz eingespeist <strong>und</strong> so<br />
flexibel wie der fossile Energieträger genutzt werden. In<br />
den letzten Jahren wurden immer mehr Biogasanlagen um<br />
eine Gasaufbereitung erweitert. Denn in der Regel stehen<br />
Biogasanlagen im ländlichen Raum <strong>und</strong> verstromen das<br />
anfallende Biogas vor Ort. In dünn besiedelten Gebieten<br />
kann die dabei entstehende Wärme jedoch oft nicht sinnvoll<br />
genutzt werden. Der mögliche Gesamtwirkungsgrad<br />
dieser Anlagen liegt somit häufig unter 50 %. Biomethan<br />
dagegen kann über das Erdgasnetz dorthin transportiert<br />
werden, wo die bei der Verstromung freiwerdende Wärme<br />
genutzt werden kann, was weiteres Ertragspotenzial bietet.<br />
AUTOR<br />
Dr. Karsten Wünsche<br />
MT-BioMethan GmbH<br />
Zeven<br />
Tel.: 04281 / 9845-801<br />
karsten.wuensche@mt-biomethan.com<br />
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WISSEN FÜR DIE<br />
76 gaswärme international 4-2013<br />
ZUKUNFT
Folge 13<br />
IM PROFIL<br />
IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen<br />
im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. im Profil.<br />
Forschungsgemeinschaft Feuerfest –<br />
Forschung <strong>und</strong> Innovation in der<br />
Schlüsselindustrie Feuerfest<br />
In der modernen Volkswirtschaft zählt<br />
die Technologie der feuerfesten Keramiken<br />
zu den strategischen Schlüsseltechnologien,<br />
ohne die eine auf Fertigungs-<br />
<strong>und</strong> Produktionstiefe ausgelegte<br />
Nationalökonomie nicht vorstellbar ist.<br />
Feuerfeste Keramiken werden in wesentlichen<br />
industriellen Hochtemperaturprozessen<br />
benötigt. Die Industriezweige, in<br />
denen feuerfeste Keramiken eingesetzt<br />
werden, erzielen dabei einen vielfachen<br />
Umsatz der Schlüsselindustrie Feuerfest<br />
(Bild 1).<br />
In der Stahlindustrie, die mehr als die<br />
Hälfte der in Europa produzierten feuerfesten<br />
Keramiken abnimmt, sind Hochöfen,<br />
Transportbehältnisse, Konverter<br />
<strong>und</strong> metallurgische Behandlungsanlagen<br />
mit feuerfesten Keramiken ausgekleidet<br />
<strong>und</strong> aufgebaut. Dies gilt gleichermaßen<br />
für die Produktion von Nichteisenmetallen<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stoffen wie<br />
Zement, Kalk, Gips, Keramik <strong>und</strong> Glas, die<br />
in mit feuerfesten Keramiken zugestellten<br />
Öfen hergestellt werden. Alle Hochtemperaturanlagen<br />
(Cracker) innerhalb<br />
der Petrochemie zur Erzeugung von<br />
Kunststoffen aus Erdölprodukten werden<br />
mit feuerfesten Auskleidungen betrieben.<br />
Feuerfeste Keramiken ermöglichen<br />
die thermische Umsetzung bei der<br />
Abfallverwertung, der kommunalen oder<br />
industriellen Müllverbrennung <strong>und</strong> der<br />
Sondermüllverwertung. Insbesondere in<br />
Reaktionsräumen zur kontrollierten Verbrennung<br />
von Kohle <strong>und</strong> Gas als fossile<br />
Energieträger tragen feuerfeste Auskleidungen<br />
dazu bei, zuverlässig großtechnisch<br />
Energie für die Industrie <strong>und</strong> für<br />
Haushalte zur Verfügung zu stellen.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
Bild 1: Umsatz (Deutschland, 2011) von Industriebranchen, in denen feuerfeste Keramiken<br />
eingesetzt werden<br />
Allen diesen Industrien ist gemeinsam,<br />
dass die dort eingesetzten Thermoprozessanlagen<br />
mit feuerfesten Keramiken<br />
ausgestattet sind. Die feuerfesten Keramiken<br />
ermöglichen hohe Prozesstemperaturen<br />
<strong>und</strong> hohe Prozesseffizienz, verringern<br />
Wärmeverluste <strong>und</strong> schützen gegen chemisch<br />
korrosive Stoffe.<br />
Deutschland besitzt die größte feuerfeste<br />
Keramiken produzierende Wirtschaftsbranche<br />
Europas (Umsatz ca. 1,7 Mrd. €/a; ca.<br />
6.500 Beschäftigte) <strong>und</strong> eine der wichtigsten<br />
der Welt. Die thematische Ausrichtung der<br />
Branche Feuerfest erstreckt sich auf die<br />
Bereiche der Rohstoffwirtschaft, der Fertigung<br />
von feuerfesten Erzeugnissen <strong>und</strong> der<br />
Ausbildung zu dem Wissen <strong>und</strong> Können,<br />
auch größte Anlagen <strong>und</strong> Thermoprozessräume<br />
aufzubauen <strong>und</strong> mit den richtigen<br />
feuerfesten Systemen auszustatten.<br />
EUROPEAN CENTRE FOR<br />
REFRACTORIES<br />
Feuerfest ist ein global denkender <strong>und</strong><br />
agierender Wirtschaftszweig mit einem<br />
hohen Vernetzungsgrad. Die überwiegende<br />
Anzahl der in Deutschland operierenden<br />
Feuerfest-Produzenten <strong>und</strong> Zulieferer<br />
sind dabei im Verband der Deutschen<br />
Feuerfest-Industrie (VDFFI) zusammengefasst.<br />
In dieser Konstellation hat sich im<br />
nördlichen Rheinland-Pfalz ein europaweit<br />
einmaliges Kompetenzzentrum der feuerfesten<br />
Keramiken ausgebildet. Am Standort<br />
Höhr-Grenzhausen systematisiert das<br />
integrierte europäische Feuerfest-Zentrum<br />
ECREF (European Centre for Refractories)<br />
die Synergie zwischen Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />
Das „European Centre for Refractories“<br />
verbindet dabei die Aspekte der Bildung,<br />
Forschung <strong>und</strong> Innovation an einem<br />
77
IM PROFIL Folge 13<br />
Bild 2: Bildung, Forschung <strong>und</strong> Innovation im integrierten europäischen Feuerfest-<br />
Zentrum<br />
Standort (Bild 2). Um die Integration weiter<br />
zu stärken, haben das ECREF <strong>und</strong> der<br />
Verband der Deutschen Feuerfest-Industrie<br />
e.V. mit dem Forschungsinstitut für Anorganische<br />
Werkstoffe – Glas/Keramik –<br />
GmbH (FGK) einen neuen Institutskomplex<br />
in Höhr-Grenzhausen errichtet (Bild 3).<br />
Gemeinsam mit der Fachrichtung Werkstofftechnik<br />
der Hochschule Koblenz <strong>und</strong><br />
dem CeraTechCenter (CTC) bilden die Institute<br />
einen Schwerpunkt innerhalb des Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Forschungszentrums Keramik<br />
(BFZK).<br />
Bild 3: Neuer Institutskomplex in Höhr-Grenzhausen<br />
DIE FORSCHUNGSGEMEIN-<br />
SCHAFT FEUERFEST E.V.<br />
Bei Forschung <strong>und</strong> Innovation hat die<br />
konsequente Unterstützung von Feuerfest-Produzenten<br />
<strong>und</strong> -Anwendern einen<br />
besonderen Stellenwert. Im integrierten<br />
europäischen Feuerfest-Zentrum in Höhr-<br />
Grenzhausen führt die Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. (FGF) zusammen<br />
mit Feuerfest-Produzenten <strong>und</strong> -Anwendern<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />
durch. Insbesondere durch die Vernetzung<br />
mit Anwenderindustrien, die<br />
feuerfeste Werkstoffe einsetzen, ist die<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung anwendungs-<br />
<strong>und</strong> ergebnisorientiert. Kennzeichnend<br />
für die Arbeit der FGF ist<br />
zudem eine große Bandbreite von gr<strong>und</strong>lagenforschungsorientierter,<br />
öffentlich<br />
geförderter Gemeinschaftsforschung zwischen<br />
Produzenten <strong>und</strong> Anwendern (z. B.<br />
im Forschungsrahmenprogramm der<br />
Europäischen Gemeinschaft) bis zu bilateralen<br />
Entwicklungskooperationen auf vertraulicher<br />
Basis.<br />
Ein Arbeitsschwerpunkt der Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. liegt<br />
in der Entwicklung von Hochtemperatur-<br />
Materialprüfmethoden, die über die vorhandenen<br />
Prüfsysteme weit hinausgehen.<br />
Die immer höheren Anforderungen<br />
an feuerfeste Keramiken in den Anwenderindustrien,<br />
bei denen hohe Temperaturen,<br />
hohe mechanische Belastungen<br />
<strong>und</strong> korrosive Atmosphären zusammenkommen,<br />
verlangen neue Werkstoffe, die<br />
auf diese Anforderungen hin gezielt entwickelt<br />
werden müssen. Aussagekräftige<br />
Hochtemperatur-Materialprüfmethoden<br />
für thermophysikalische <strong>und</strong> thermomechanische<br />
Eigenschaften tragen dabei<br />
entscheidend zur Leistungsfähigkeit von<br />
feuerfesten Keramiken bei. Sie liefern<br />
zudem wertvolle Materialkennwerte zur<br />
mathematischen Simulation <strong>und</strong> Optimierung<br />
des Verhaltens feuerfester Bauteile<br />
mittels FEM, die die Werkstoffentwicklung<br />
ergänzen.<br />
In dem Themenfeld der Gas- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />
forscht die Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. zusammen mit<br />
Partnern aus thematisch benachbarten<br />
Forschungsinstituten <strong>und</strong> aus der Industrie<br />
an den Auswirkungen der Brennstoffsubstitution<br />
in großindustriellen Thermoprozessen.<br />
Dabei beeinflussen neuartige<br />
Brennstoffe die Verbrennung, die Produktqualität<br />
<strong>und</strong> die Lebensdauer der feuerfesten<br />
Auskleidungen.<br />
SEKUNDÄRBRENNSTOFFE BEI<br />
DER ZEMENTHERSTELLUNG<br />
Zur Verbesserung feuerfester Keramiken<br />
für den Einsatz in der Zementindustrie<br />
wird an der Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. zusammen mit dem Verein<br />
deutscher Zementwerke e.V. der Einfluss<br />
78 gaswärme international 2013-4
Folge 13<br />
IM PROFIL<br />
von Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen auf die<br />
Haltbarkeit der feuerfesten Auskleidung<br />
von Drehrohröfen untersucht. Bei der<br />
Zementherstellung werden beim Klinkerbrand<br />
zur Verminderung des Bedarfs an<br />
fossilen Brennstoffen in steigendem<br />
Umfang Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe wie Altreifen,<br />
Altöl, Tierprodukte, Altholz, Lösemittel,<br />
Kunststoffabfälle oder Hausmüll verwendet.<br />
Die bei ihrer Verbrennung entstehenden<br />
Aschen sind sehr verschieden<br />
<strong>und</strong> können die Haltbarkeit der feuerfesten<br />
Auskleidung in Zementdrehrohröfen<br />
nachteilig beeinflussen.<br />
Für Untersuchungen der Wechselwirkungen<br />
zwischen Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />
<strong>und</strong> feuerfesten Auskleidungen<br />
kommt bei der Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V. ein Labor-Drehtrommelofen<br />
zum Einsatz, der mit einem speziellen<br />
Erdgas-Sauerstoff-<strong>Brenner</strong> ausgestattet ist<br />
(Bild 4). Mit diesem Hochleistungsbrenner<br />
können im Labor die hohen<br />
Temperaturen erreicht werden, die in<br />
industriellen Zementdrehrohröfen vorherrschen.<br />
Zudem können Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />
exakt dosiert in die<br />
Flamme eingespeist werden, sodass sie<br />
Wechselwirkungen mit dem Feuerfestmaterial<br />
<strong>und</strong> dem Klinker bei Anwendungstemperatur<br />
eingehen können (Bild 5).<br />
Für die Bewertung der Reaktionen<br />
zwischen den Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffaschen<br />
<strong>und</strong> der feuerfesten Auskleidung<br />
steht der Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />
e.V. eine umfangreiche Laborausstattung<br />
für chemische, physikalische,<br />
mineralogische <strong>und</strong> optische/elektronenmikroskopische<br />
Analysen zur Verfügung.<br />
Die Interpretation der Wechselwirkungen<br />
zwischen feuerfesten Keramiken<br />
<strong>und</strong> aggressiven Medien (gasförmig <strong>und</strong><br />
flüssig) wird dabei durch thermochemische<br />
Modellierungen unterstützt. Aus<br />
diesen Untersuchungen gewonnene<br />
Ergebnisse helfen den Herstellern der<br />
feuerfesten Auskleidungen, ihre Erzeugnisse<br />
hinsichtlich spezieller Beanspruchungen<br />
bei der Verbrennung von<br />
Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffen zu verbessern. Für<br />
die Zementhersteller wird die Produktion<br />
sicherer <strong>und</strong> besser planbar durch die<br />
genauere Kenntnis der Lebensdauer der<br />
feuerfesten Zustellungen.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
Bild 4: Drehtrommelofen für Klinkerbrand mit Zuführung von Sek<strong>und</strong>ärbrennstoff aschen<br />
Bild 5: Sinterzone<br />
des Drehtrommelofens<br />
beim Klinkerbrand<br />
BIOGASBEFEUERUNG IN DER<br />
GLASPRODUKTION<br />
Gemeinsam mit dem Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />
Institut Essen e.V. <strong>und</strong> der Glasindustrie<br />
(Hüttentechnische Vereinigung der Deutschen<br />
Glasindustrie e.V.) untersucht die<br />
Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V. die<br />
Voraussetzung zur Nutzung von Biogas in<br />
technischen Feuerungsanlagen, insbesondere<br />
Schmelzwannen in der Glasindustrie.<br />
Biogas wird aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
<strong>und</strong> auch aus nicht mehr anderweitig<br />
verwertbaren organischen Reststoffen<br />
erzeugt. Dadurch verhält es sich klimaneutral.<br />
Seine Nutzung unterstützt die<br />
Bemühungen der Politik zum Erreichen der<br />
Klimaschutzziele. Biogas wird durch<br />
besondere Aufbereitungstechniken gereinigt<br />
<strong>und</strong> so weit angereichert, dass es als<br />
Bioerdgas in das öffentliche Erdgasnetz<br />
eingespeist wird. Es kann nach seiner Herstellung<br />
aber auch direkt in ungereinigter<br />
Form verwendet werden. Wenn die aufwendigen<br />
Prozessschritte der Reinigung<br />
entfallen, steht mit dem Biogas ein kostengünstiger<br />
Brennstoff zur Verfügung. Damit<br />
79
IM PROFIL Folge 13<br />
Bild 6: Blick in den Brennraum des Versuchsstands für Biogas-<br />
Befeuerung von Glasschmelzwannen<br />
Bild 7: Feuerfeste Keramiken nach der Befeuerung mit Biogas<br />
nicht oder nur schwach gereinigtes Biogas<br />
zur Befeuerung von Glasschmelzanlagen<br />
verwendet werden kann, wird untersucht,<br />
welcher Art die darin enthaltenen Verunreinigungen<br />
sind <strong>und</strong> welche Auswirkungen<br />
sie auf das Schmelzaggregat, die feuerfeste<br />
Auskleidung <strong>und</strong> die Qualität der<br />
hergestellten Gläser haben.<br />
Die Forschungsgemeinschaft Feuerfest<br />
e.V. betreibt thermochemische Simulationen<br />
(z. B. mittels FactSage), experimentelle<br />
Untersuchungen, Werkstoffanalysen <strong>und</strong><br />
standardisierte Vergleichsmessungen zur<br />
Untersuchung des Einflusses der Verbrennung<br />
ungereinigten Biogases auf feuerfeste<br />
Produkte, die in Glasschmelzwannen<br />
eingesetzt werden. In einem Versuchsstand<br />
(Bild 6) können Feuerfestprodukte,<br />
wie sie auch in industriellen Glasschmelzanlagen<br />
eingesetzt werden, sowie Glas<strong>und</strong><br />
Gemengeproben bei etwa 1.500 °C<br />
mit schwach gereinigtem Biogas befeuert<br />
werden (Bild 7). Ausführliche Untersuchungen<br />
der eingesetzten feuerfesten<br />
Produkte <strong>und</strong> der Glas- <strong>und</strong> Gemengeproben<br />
zeigen auf, ob Anpassungen der<br />
<strong>Brenner</strong>geometrie, der Mess-, Regel- <strong>und</strong><br />
Steuerungstechnik, der Rohbiogasaufbereitung<br />
<strong>und</strong> der feuerfesten Auskleidung<br />
erforderlich sind.<br />
Autoren:<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Christian Dannert<br />
(Leiter der Forschungsstelle)<br />
Dr. rer. nat. Ralf Simmat<br />
Dipl.-Mineraloge Hartmut Wuthnow<br />
Kontakt:<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
Feuerfest e.V.<br />
Rheinstraße 58<br />
56203 Höhr-Grenzhausen<br />
Tel.: 02624 / 9433-180<br />
www.fg-feuerfest.de<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
powered by<br />
Zielgruppe:<br />
Termin:<br />
Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr) Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Ort:<br />
<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr www.atlantic-hotels.de<br />
Veranstalter<br />
80 gaswärme international 2013-4<br />
Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />
Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />
jetzt online unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Effizientes Energiemanagement<br />
in zehn Schritten<br />
von Dirk Vallbracht, Mareike Klick<br />
Umwelt schützen, Energie sparen, Kosten<br />
reduzieren: Sind das Themen, die<br />
auch in Ihrem Unternehmen eine große<br />
Rolle spielen? Möchten Sie nachhaltig handeln<br />
<strong>und</strong> brauchen noch Orientierung, wie<br />
genau Sie diese Anforderung umsetzen können?<br />
Ein Energiemanagementsystem bietet<br />
Ihnen Möglichkeiten, gezielt Energiekosten<br />
zu reduzieren <strong>und</strong> die Umwelt zu schützen.<br />
Die Zertifizierung des Systems ermöglicht<br />
Ihnen, Ihre nachhaltige Strategie auch glaubhaft<br />
nach außen darstellen zu können.<br />
MACHEN SIE EINE<br />
IST-ANALYSE<br />
Wenn Sie anfangen, sich für die Implementierung<br />
eines Energiemanagementsystems<br />
zu interessieren <strong>und</strong> erste Schritte planen,<br />
fangen Sie am besten damit an, sich einen<br />
Überblick über Ihre bereits bestehende<br />
Dokumentation zu verschaffen. Dabei sollten<br />
Sie alle Informationen <strong>und</strong> Systeme<br />
erfassen <strong>und</strong> analysieren, die Bezug auf folgende<br />
Aspekte nehmen:<br />
■■<br />
vorhandene Managementsystemdokumentation,<br />
■■<br />
Konzernvorgaben mit potenziellem<br />
Bezug auf Energieeffizienz,<br />
■■<br />
Auf- <strong>und</strong> Ablauforganisation,<br />
■■<br />
rechtliche Anforderungen <strong>und</strong> Genehmigungen,<br />
■■<br />
Beschaffungsanforderungen,<br />
■■<br />
Schulungen <strong>und</strong> Trainings,<br />
■■<br />
Strategien, Politik, strategische <strong>und</strong> operative<br />
Ziele,<br />
■■<br />
Energiedatenerfassung (Eingesetzte<br />
Energien, Energieverbraucher),<br />
■■<br />
Kostenrechnung <strong>und</strong> Investitionsplanung.<br />
Generell ist zu empfehlen, sich weitestgehend<br />
auf vorhandene, bewährte Prozesse <strong>und</strong> die<br />
zugehörige Dokumentation zu stützen. Je<br />
weniger wirklich Neues geschaffen werden<br />
muss, umso einfacher gelingt die Integration<br />
des Managementsystems im Unternehmen.<br />
Sobald Sie sich einen Überblick verschafft<br />
haben, ist es wichtig eine Vergleichsmatrix<br />
anzufertigen, die die identifizierten Informationen<br />
mit dem Managementsystemmodell<br />
(z. B. ISO 50001) vergleicht <strong>und</strong> Lücken<br />
aufdeckt. Diese Vergleichsmatrix dient als<br />
Werkzeug während des gesamten Implementierungsprozesses<br />
<strong>und</strong> sollte fortlaufend<br />
aktualisiert werden. Insbesondere, wenn vorhandene<br />
Prozesse für die Abbildung des<br />
Managementsystems genutzt werden, hat<br />
diese Matrix den Zweck, Transparenz nach<br />
innen <strong>und</strong> außen zu schaffen. Bei der Erfassung<br />
der vorhandenen Prozesse, Strukturen<br />
<strong>und</strong> Dokumentation werden Unternehmen<br />
schnell an den Punkt kommen, die Grenzen<br />
<strong>und</strong> Schnittstellen des Systems definieren zu<br />
müssen. Da sich das Managementsystem<br />
idealerweise in die vorhandenen Strukturen<br />
einbettet, ist es wichtig, so früh wie möglich<br />
die organisatorischen <strong>und</strong> die technischen<br />
Systemgrenzen zu definieren.<br />
BILDEN SIE EIN ENERGIETEAM<br />
Managementsysteme leben durch Teamwork.<br />
Daher ist es besonders wichtig, dass<br />
ein Team mit der Arbeit<br />
betraut wird, das sehr<br />
sorgfältig ausgewählt<br />
wurde. Die Mitarbeiter<br />
des Teams sollten die<br />
verschiedenen Funktionen<br />
im Unternehmen<br />
mit dem größten Einfluss<br />
auf die Energieeffizienz<br />
repräsentieren<br />
(wie zum Beispiel<br />
Controlling/ Finanzen,<br />
Technik, Managementsysteme,<br />
Produktion,<br />
Einkauf). Diese Personen<br />
sollten auch eine persönliche Affinität<br />
zum Thema Energieeffizienz haben, da sie<br />
oftmals besonders motiviert sind. Dieses<br />
Team sollte zum einen den Aufbau des Systems<br />
vorantreiben <strong>und</strong> begleiten <strong>und</strong> zum<br />
anderen nach der Implementierung des Systems<br />
gemeinsam an dessen Verankerung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung im Unternehmen<br />
arbeiten.<br />
Für eine effiziente Arbeitsweise des Energieteams<br />
ist außerdem entscheidend, dass<br />
klare Arbeitsaufträge sowie mittel- <strong>und</strong><br />
langfristige Ziele definiert werden, um die<br />
Erfolge des Teams dauerhaft zu messen <strong>und</strong><br />
Verbesserungen festzustellen. Den Mitarbeitern<br />
sollten auch klare Berichtsstrukturen<br />
vorgegeben sein, um die gesamte Organisation<br />
auf dem Laufenden zu halten <strong>und</strong><br />
auch um Erfolge darzustellen.<br />
DEFINIEREN SIE IHR ENERGE-<br />
TISCHES ANSPRUCHSNIVEAU<br />
UND IHRE ZIELE<br />
Eine sogenannte Energie-Effizienz-Strategie<br />
zu definieren, ist ein zentraler Schritt auf<br />
dem Weg zu einem effizienten Energiemanagementsystem.<br />
Denn die Anwendung<br />
eines Managementsystems sollte immer<br />
4-2013 gaswärme international<br />
81
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
eine strategische Entscheidung sein, die das<br />
ganze Unternehmen mitträgt. Dabei muss<br />
diese Strategie in die Geschäftsstrategie<br />
eingeb<strong>und</strong>en sein. So ist es ganz wesentlich,<br />
das Senior Management in diesen<br />
Schritt einzubinden, um eine konsistente<br />
Durchführung des Gesamtprojekts <strong>und</strong> des<br />
Energiemanagementsystems zu gewährleisten.<br />
Für den Erfolg des Projektes <strong>und</strong><br />
des gesamten Unternehmens ist es enorm<br />
wichtig, die Unternehmensstrategie, die<br />
Unternehmenspolitik <strong>und</strong> die strategischen<br />
<strong>und</strong> operativen Ziele in Einklang zu bringen.<br />
Alle Aspekte sollten auf dasselbe Ziel<br />
einzahlen, denn nur so ist auch nachhaltig<br />
ein wirtschaftlicher Erfolg zu erreichen <strong>und</strong><br />
eine Zertifizierung sicher aufrechtzuerhalten.<br />
Insbesondere wenn das Ziel der Einführung<br />
eines Energiemanagementsystems<br />
die spätere Zertifizierung z. B. nach der DIN<br />
EN ISO 50001:2011 ist, so muss das in der<br />
Politik definierte Anspruchsniveau mit den<br />
strategischen oder zumindest mit den mittelfristigen<br />
Zielen <strong>und</strong> den dazugehörigen<br />
operativen Zielen sowie den ergriffenen<br />
Maßnahmen übereinstimmen.<br />
Generell kann man sagen, dass die Intensität<br />
<strong>und</strong> der notwendige Ressourceneinsatz<br />
zur Erreichung der selbst definierten Ziele<br />
miteinander korrelieren müssen. Die Fragestellung<br />
hierzu sollte immer sein: „Sind die<br />
von uns geplanten oder durchgeführten<br />
Maßnahmen geeignet, um unsere Ziele zu<br />
erreichen? Das bedeutet, dass der selbstdefinierte<br />
Maßstab für das eigene Handeln<br />
das Anspruchsniveau an das Managementsystem<br />
bestimmt. Selbstverständlich ist dies<br />
auch ein fortlaufender Prozess, um eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung des Systems<br />
bis hin zur Erreichung der strategischen Ziele<br />
zu bewirken.<br />
ERFASSEN SIE DIE EINGE-<br />
SETZTEN ENERGIEN UND<br />
DIE ORTE, WO SIE SIE<br />
VERBRAUCHEN<br />
Wenn Sie die ersten drei Schritte gemeistert<br />
haben, sollte die nächste Aufgabe sein, die<br />
eingesetzten Energien, aktuellen Energieverbräuche<br />
<strong>und</strong> deren Orte zu erfassen. Bei<br />
der Erstbewertung werden Ihnen sicherlich<br />
einige Mängel in Ihren vorhandenen technischen<br />
Messeinrichtungen <strong>und</strong> im effizienten<br />
Umgang mit Energie auffallen. Doch lassen<br />
Sie sich davon nicht entmutigen: Gäbe es kein<br />
Verbesserungspotenzial, wäre die Einführung<br />
eines Energiemanagementsystems doch gar<br />
nicht erforderlich! Also behalten Sie bei der<br />
Auswertung der Analyse im Hinterkopf, dass<br />
Mängel bei der Erstbewertung kein Hinderungsgr<strong>und</strong>,<br />
sondern – im Gegenteil – ein<br />
Argument für die Einführung <strong>und</strong> Zertifizierung<br />
eines Energiemanagementsystems sind.<br />
Wichtig ist anzumerken, dass es in der<br />
Regel für die Ersteinführung eines zu zertifizierenden<br />
Energiemanagementsystems<br />
nicht erforderlich ist, alle Energieverbraucher<br />
einzeln zu erfassen. Die Tiefe <strong>und</strong> Art der<br />
Erfassung richtet sich eher nach dem, was<br />
notwendig ist, um sich ein klares Bild über<br />
die Orte <strong>und</strong> Muster des Energieverbrauchs<br />
zu verschaffen.<br />
Die Praxis zeigt, dass die vorhandenen<br />
gemessenen Daten von Energieverbräuchen<br />
oft nur ein unvollkommenes Bild über die<br />
Energieeffizienz eines Unternehmens aufzeigen.<br />
Hier können nun, zumindest in der<br />
Anfangsphase, berechnete oder temporär<br />
gemessene Verbräuche <strong>und</strong> sogenannte<br />
„virtuelle Zähler“ hilfreich sein.<br />
Doch seien Sie vorsichtig bei der dauerhaften<br />
Nutzung von „virtuellen Zählern” <strong>und</strong><br />
verlassen Sie sich nicht auf Schätzungen auf<br />
Basis von temporären Messungen, Typenschildern,<br />
Tankständen etc. Für eine erste<br />
Eingrenzung können Schätzungen genutzt<br />
werden, danach sollten Sie sich aber auf tatsächliche<br />
Messungen stützen, denn für das<br />
systematische fortlaufende Management<br />
der Energieeffizienz bestehen sonst verschiedene<br />
Risiken:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Nur Daten, die Sie tatsächlich belegbar<br />
messen, können Sie dauerhaft im Blick<br />
behalten, um sie zu verbessern. Nur die<br />
Daten, die Sie auch tatsächlich beeinflussen<br />
können, sollten Sie im ersten Schritt<br />
kontinuierlich verfolgen.<br />
Sollten Sie nur mit überwiegend<br />
geschätzten Angaben arbeiten, können<br />
Sie nur schlecht konkrete Signifikanzkriterien<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für die Erfassungstiefe,<br />
Aufbau des Messsystems etc.<br />
anlegen. Denn die Weiterentwicklung<br />
der Datenbasis <strong>und</strong> Zählerstruktur ist<br />
ein erster wichtiger Schritt zur späteren<br />
Verbesserung der Energieeffizienz.<br />
Hierbei sollten sie das Pareto Prinzip<br />
berücksichtigen.<br />
Bei der Entscheidung, bei welchen Verbrauchern<br />
Sie Einzelmessungen durchführen,<br />
sollten Sie nicht nur die Größe berücksichtigen.<br />
Ein Überblickswissen über die<br />
gesamten Anlagen <strong>und</strong> Prozesse, wie zum<br />
Beispiel über die Abhängigkeiten, Fahrweisen<br />
etc., kann viel entscheidender sein.<br />
Auch Nebenanlagen können signifikante<br />
Energieverbraucher sein <strong>und</strong> oft gibt es dort<br />
„Low Hanging Fruits“, die bei den Hauptver-<br />
82 gaswärme international 4-2013
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
brauchern häufig nicht mehr vorhanden sind.<br />
Aber die Datenbasis ist dort oft sehr schlecht.<br />
Energieaudits oder -studien können eine<br />
Alternative sein, wenn eine konkrete Messung<br />
des Verbrauchs nicht sinnvoll erscheint!<br />
IDENTIFIZIEREN UND<br />
MANAGEN SIE DIE FÜR<br />
IHRE ENERGIEEFFIZIENZ<br />
„KRITISCHEN“ VERBRAUCHER<br />
UND PROZESSE<br />
Sobald Sie die Verbraucher in Ihrem<br />
Betrieb identifiziert haben, sollten Sie<br />
diese Werte schnellstmöglich analysieren<br />
<strong>und</strong> als Ergebnis die besonders kritischen<br />
Verbraucher (in Bezug auf Verbrauchshöhe<br />
<strong>und</strong> Einsparpotenzial) festlegen, deren<br />
Verbrauch Sie in Zukunft primär steuern<br />
wollen. Legen Sie auch Ziele fest, wie<br />
genau die Verbesserung in den folgenden<br />
Jahren aussehen soll. Dabei müssen<br />
die Ziele immer auf die Verbesserung der<br />
energiebezogenen Leistung Ihres Unternehmens<br />
abzielen. Die energiebezogene<br />
Leistung bezeichnet dabei die messbaren<br />
Ergebnisse in Bezug auf Energieeffizienz,<br />
-einsatz <strong>und</strong> -verbrauch.<br />
Ihre oberste Prämisse sollte sein, kontinuierlich<br />
besser zu werden. Daher sollten Sie<br />
als nächstes eine energetische<br />
Ausgangsbasis für die besonderes<br />
kritischen Verbraucher<br />
bestimmen <strong>und</strong> eine zugehörige<br />
Energieleistungskennzahl<br />
ermitteln. Sie können damit in<br />
Zukunft ihre aktuelle energetische<br />
Leistung durch einen<br />
Vergleich der energetischen<br />
Ausgangsbasis (Baseline) mit<br />
dem aktuellen Verbrauch (Energieleistungskennzahl)<br />
ermitteln.<br />
Am besten geht dies, wenn<br />
hierbei gleiche Rahmenbedingungen<br />
angenommen werden.<br />
Zum Beispiel hat die Auslastung<br />
von Anlagen meist einen großen<br />
Einfluss auf den Energieverbrauch<br />
pro produzierter Einheit.<br />
Um eine Aussage zu treffen, ob<br />
man nun wirklich effizienter<br />
mit Energie umgeht, sollten<br />
diese sogenannten Energiefaktoren<br />
als Korrekturwert mit in<br />
die Berechnung einfließen. Deshalb ist eine<br />
sorgfältige Auswahl von Energieleistungskennzahlen<br />
<strong>und</strong> deren Normierung dringend zu<br />
empfehlen.<br />
Stellen sie sicher, dass eine angemessene<br />
Balance zwischen technischen, organisatorischen<br />
<strong>und</strong> das Verhalten beeinflussenden<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
erreicht wird – ca. 50 % des vorhandenen<br />
Einsparpotenzials liegt im Verhalten <strong>und</strong><br />
in der Organisation begründet. Dies sollte<br />
sich in den Aktionsplänen widerspiegeln. Bei<br />
der Aufstellung von Aktionsplänen müssen<br />
vorab Kennzahlen definiert werden, an denen<br />
der Erfolg konkret gemessen werden kann.<br />
DEFINIEREN UND IMPLEMEN-<br />
TIEREN SIE EINEN EINFACHEN<br />
KERNPROZESS FÜR IHR ENER-<br />
GIEMANAGEMENTSYSTEM<br />
Wenn Sie ein Energiemanagement in bestehende<br />
Managementsysteme integrieren, ist<br />
in der Regel ein zusätzlicher Makroprozess<br />
ausreichend, um den übergeordneten<br />
Managementregelkreis abzubilden. Dieser<br />
individuell zu definierende Prozess ist nun<br />
das Herzstück ihres Energiemanagementsystems.<br />
Ziel ist es, mit seiner Hilfe <strong>und</strong> einem<br />
rationellen Ansatz auf diejenigen Bereiche<br />
zu fokussieren, die das beste Aufwand-Nutzen-Verhältnis<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
bieten. Bitte beachten Sie, dass es<br />
sich hier um einen Managementprozess <strong>und</strong><br />
nicht um das technische Datenmanagement<br />
im Rahmen des Energiemanagementsystems<br />
handelt. Kern des Energiemanagementsystems<br />
ist es, die richtigen Prioritäten<br />
zu setzen <strong>und</strong> nicht die Perfektionierung<br />
von Verbrauchsdatenerfassung <strong>und</strong> Auswertung,<br />
auch wenn gute Daten Voraussetzung<br />
für gute Entscheidungen sind.<br />
Achten Sie bei der Definition dieses Prozesses<br />
insbesondere auf die Kompatibilität<br />
mit vorhandenen Controlling bzw. Finanzprozessen.<br />
Da Energie oft ein wesentlicher<br />
Kostenbestandteil ist, existieren meist<br />
bereits umfangreiche Steuerinstrumente.<br />
Bauen Sie konsequent auf Vorhandenem<br />
auf, das vereinfacht die Akzeptanz <strong>und</strong><br />
schnelle Implementierung.<br />
Neben den Finanzprozessen <strong>und</strong> Systemen<br />
verfügen die technischen Bereiche<br />
oft bereits über systematische Projektmanagementstrukturen<br />
zur Umsetzung von<br />
technischen Projekten. Hier sind daher nur<br />
geringfügige Modifikationen notwendig,<br />
um dem Thema Energieeffizienz weiteres<br />
Gewicht zu geben.<br />
Quelle: Otto Junker GmbH © Susanne Dobler<br />
4-2013 gaswärme international<br />
83
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Kontinuierliche<br />
Verbesserung<br />
Management-<br />
Review<br />
Interne<br />
Auditierung<br />
des EnMS<br />
VERTEILEN SIE AUFGABEN<br />
UND VERANTWORTUNGEN,<br />
SCHAFFEN SIE BEWUSSTSEIN<br />
Eine gute interne Kommunikation <strong>und</strong><br />
gründliches Training der Belegschaft sind<br />
der Schlüssel zur erfolgreichen Implementierung<br />
eines Energiemanagementsystems.<br />
Bevor Sie die Kommunikationsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Trainings entwickeln,<br />
sollten Sie eine Matrix erstellen, mit der Sie<br />
analysieren, welche Mitarbeiter welchen<br />
Einfluss auf die Energieeffizienz haben<br />
<strong>und</strong> wie groß dieser ist. Nach der Analyse<br />
der Matrix können Sie dann die Art <strong>und</strong><br />
den Umfang von notwendigen Kommunikations-,<br />
Schulungs- <strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen<br />
individuell auf die verschiedenen<br />
Bereiche anpassen. Vergessen Sie dabei<br />
die Kontraktoren <strong>und</strong> Dienstleister nicht!<br />
Die Energiepolitik sollte ein Kernelement<br />
der Kommunikationsaktivitäten im<br />
Rahmen eines Energiemanagementsystems<br />
sein. Für den Erfolg eines Systems<br />
muss jeder Mitarbeiter die Unternehmenspolitik<br />
verinnerlichen <strong>und</strong> sich dieses Verhalten<br />
im täglichen Handeln widerspiegeln.<br />
Wenn Sie die Energiepolitik in prägnanten,<br />
kurzen Leitsätzen formulieren,<br />
erhöhen Sie die Chance, dass sie wahrgenommen<br />
wird.<br />
MANAGEN SIE DIE PROZESSE<br />
MIT EINFLUSS AUF DIE ENER-<br />
GIEEFFIZIENZ<br />
Wenn Sie sich an den Ablauf dieses Leitfadens<br />
gehalten haben, haben Sie an dieser Stelle<br />
Energiepolitik<br />
Energieplanung<br />
Einführung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
Kontrolle<br />
PDCA-Zyklus (aus: Reese, K.: DIN EN ISO 50001 in der Praxis, Vulkan-Verlag, 2012)<br />
Überwachung,<br />
Messung <strong>und</strong><br />
Analyse<br />
Nichtkonformitäten, Korrekturen,<br />
Korrektur- <strong>und</strong><br />
Vorbeugungsmaßnahmen<br />
schon viel erreicht. Sie haben ein Team aufgestellt,<br />
wissen, wo Sie momentan stehen <strong>und</strong><br />
wo Sie hin wollen <strong>und</strong> haben bereits Prozesse<br />
aufgesetzt, wie Sie die Ziele erreichen wollen.<br />
Nachdem Sie nun diese wichtige Vorarbeit<br />
geleistet haben, sollten Sie dazu übergehen,<br />
die Prozesse mit Einfluss auf Energieeffizienz<br />
gezielt zu steuern. Prüfen Sie regelmäßig die<br />
Wirksamkeit von denjenigen Abläufen <strong>und</strong><br />
Prozessen, die zu signifikanten Verlusten an<br />
Energieeffizienz führen können <strong>und</strong> lenken<br />
Sie diese im Rahmen des PDCA-Modells (Plan,<br />
Do, Check, Act; siehe Grafik oben). Nutzen Sie<br />
konsequent bereits vorhandene Systeme <strong>und</strong><br />
Lenkungsmaßnahmen, die schnell umzusetzen<br />
sind. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es gut, Veränderungen<br />
in Prozessen schrittweise in kleinen<br />
Portionen anzugehen.<br />
Neben den klassischen Produktionsprozessen<br />
sind insbesondere die Prozesse zum<br />
Einkauf von technischen Einrichtungen <strong>und</strong><br />
energierelevanten Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
(inkl. dem Energieeinkauf), die<br />
Instandhaltungsprozesse <strong>und</strong> technischen Planungsprozesse<br />
im Sinne einer Verbesserung<br />
der Energieeffizienz zu steuern. Insbesondere<br />
sollte jede technisch notwendige Veränderung<br />
an einer Anlage unabhängig von ihrem<br />
Gr<strong>und</strong> (z.B. Reparatur, Neubau oder Austausch)<br />
als einmalige Chance zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz verstanden werden.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des<br />
Energiemanagements ist es, sicherzustellen,<br />
dass zum einen die einzuhaltenden Gesetze<br />
im Unternehmen bekannt sind <strong>und</strong> die Einhaltung<br />
sichergestellt wird <strong>und</strong> zum anderen<br />
dieses auch vom Management bewertet<br />
wird. Hierzu sollten entsprechende Prozesse,<br />
soweit nocht nicht vorhanden, implementiert<br />
werden.<br />
Eine angemessene Dokumentation des<br />
Systems ist wichtig für dessen Erfolg, doch<br />
dokumentieren Sie nur das, was notwendig<br />
ist! Das Erstellen der Dokumentation sollte<br />
nicht Selbstzweck sein, sondern eine Wert<br />
steigernde Tätigkeit.<br />
Die Dokumentation hat drei Hauptfunktionen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
1. Sie sollte Maßstab für das eigene Handeln<br />
sein, indem sie belegt, dass<br />
a. der IST-Zustand dem Soll-Zustand<br />
entspricht <strong>und</strong> keine Modifikation<br />
des Prozesse notwendig ist oder<br />
b. der Prozess im Alltag nicht angemessen<br />
ausgeführt wird. Eine<br />
Modifikation kann dann auf Basis<br />
der Dokumentation entworfen<br />
werden oder<br />
c. eine Verbesserung erreicht wurde<br />
<strong>und</strong> die Dokumentation dem aktuellen<br />
Prozess anzupassen ist.<br />
2. Sie erhalten Wissen über Ihre Organisation<br />
<strong>und</strong> deren Entwicklung.<br />
3. Mit einer angemessenen Dokumentation<br />
kann ein Unternehmen das Engagement<br />
im Bereich der Energieeffizienzsteigerung<br />
glaubhaft darstellen. Vor allem<br />
Behörden, Auditoren, Wirtschaftsprüfern,<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anderen Stakeholdern gegenüber<br />
kann so gezeigt werden, dass die<br />
jeweiligen Anforderungen erfüllt wurden.<br />
Um durch das Management der Energieprozesse<br />
eine dauerhafte Verbesserung<br />
zu erreichen, ist es für viele Unternehmen<br />
unabdinglich, die Perspektive zu wechseln.<br />
Oftmals liegt der primäre Fokus jedes Unternehmens<br />
auf sicheren Produkten, effizienter<br />
Produktion <strong>und</strong> Produktqualität. Energieeffizienz<br />
ist eher nur ein Faktor von vielen.<br />
Dabei liegen signifikante Potenziale in vielen<br />
Bereichen. Beispiele dafür sind:<br />
■■<br />
■■<br />
Die vernetzte Betrachtung des gesamten<br />
Standortes (inkl. Nachbarn) in Bezug auf<br />
Abwärme- <strong>und</strong> Wärmerückgewinnung;<br />
Der energetisch optimierten Gestaltung<br />
von Produktionsprozessen (Produktionsschritte,<br />
Produktionsreihenfolgen,<br />
Auslastung der Anlagen);<br />
84 gaswärme international 4-2013
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Der optimierte Einkauf von Anlagen,<br />
technischen Einrichtungen <strong>und</strong> Dienstleistungen;<br />
Das Hinterfragen von traditionellen<br />
branchenüblichen Praktiken (Reinigung,<br />
Instandhaltung, Temperaturen);<br />
Die verstärkte Berücksichtigung von<br />
Energieeffizienz beim Produkt- <strong>und</strong> Verpackungsdesign.<br />
Ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz ist Voraussetzung, um diese<br />
Potenziale zu nutzen.<br />
ÜBERPRÜFEN SIE DIE EFFIZI-<br />
ENZ UND EFFEKTIVITÄT IHRES<br />
SYSTEMS<br />
Ein wichtiges Element bei der Überprüfung<br />
der Wirksamkeit ihres Energiemanagementsystems<br />
sind interne Energiemanagementaudits.<br />
Bitte beachten Sie, dass hier interne<br />
Systemaudits gemeint sind <strong>und</strong> keine<br />
Energieaudits. Ziel des Energiemanagementsystemaudits<br />
ist es, nachzuweisen, ob<br />
das System wirksam implementiert wurde<br />
<strong>und</strong> damit in der Lage ist, die gewünschten<br />
Verbesserungen in der Energieeffizienz zu<br />
erreichen. Energieaudits fokussieren auf die<br />
Ermittlung von konkreten Verbesserungspotenzialen<br />
zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> können ein wesentlicher Bestandteil<br />
eines jeden Systems sein <strong>und</strong> als Werkzeug<br />
dafür dienen, in konkreten Anlagen/ Bereichen<br />
intensiv <strong>und</strong> strukturiert Verbesserungspotenziale<br />
zu ermitteln.<br />
Interne Audits sind ein wichtiges Tool für<br />
die Überprüfung des Energiemanagementsystems.<br />
Wir empfehlen in der ersten Zeit,<br />
das interne Audit des Energiemanagementsystems<br />
nicht mit internen Audits anderer<br />
Standards zu kombinieren. Eine spezielle<br />
Fokussierung auf das Energie-Thema ist<br />
angemessen, da oft viele Bereiche von dem<br />
Managementsystem betroffen sind, die von<br />
anderen Managementsystemen bisher nicht<br />
umfassend berücksichtigt wurden.<br />
Bei der Überprüfung der Effizienz <strong>und</strong><br />
Effektivität des Systems sollten Sie immer im<br />
Hinterkopf behalten, dass Energieverbrauch<br />
Kosten verursacht <strong>und</strong> damit jede Energieeinsparung<br />
gleichzeitig eine Kostenersparnis<br />
erzielt. Damit das System effizient ist, müssen<br />
die Kosten für das Energiemanagementsystem<br />
<strong>und</strong> die Investitionen kleiner sein<br />
als die erzielte Kosteneinsparung (inkl. Steuervorteile).<br />
Einzige Ausnahme sind andere,<br />
zusätzliche Motive für ein Energiemanagementsystem,<br />
wie z. B. gesetzliche Anforderungen,<br />
gesellschaftliche Erwartungen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enerwartungen.<br />
Stellen Sie also bereits beim Aufbau des<br />
Systems sicher, dass diese Kosten-Nutzentransparenz<br />
gewährleistet ist. Um dies zu tun, empfiehlt<br />
es sich, die notwendigen Kosten für die<br />
Aufrechterhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des<br />
Systems sowie die erbrachten „zusätzlichen“<br />
Investitionen zu erfassen. Berücksichtigen Sie<br />
dies direkt beim Aufbau des Systems.<br />
Energie sparen <strong>und</strong> Prozesse optimieren<br />
DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />
Ein Leitfaden für Aufbau <strong>und</strong> Betrieb eines Energiemanagementsystems<br />
Dieses Fachbuch vermittelt erstmals das Gr<strong>und</strong>wissen für den Aufbau von<br />
Energiemanagementsystemen auf Basis der DIN EN ISO 50001.<br />
Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen von<br />
Energiemanagementsystemen <strong>und</strong> löst die DIN EN 16001 aus dem Jahr<br />
2009 ab. Neben technischen Gr<strong>und</strong>lagen der Verbrauchsmessung <strong>und</strong><br />
Energieabrechnung erfahren die Leser in kompakter, transparenter Form<br />
Methoden zur Daten erfassung <strong>und</strong> Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />
Nutzung der gewonnenen Ergebnisse. Die ergänzenden digitalen In halte bieten –<br />
gemeinsam mit dem eBook – zudem praktischen Nutzen für den mobilen Einsatz.<br />
Ein Werk für alle, die mit der Beschaffung <strong>und</strong> Bereitstellung von Energie betraut<br />
sind <strong>und</strong> sich mit der Planung sowie mit der Umsetzung von effizienzsteigernden<br />
Verfahren in Unternehmen befassen.<br />
K. Reese<br />
1. Auflage 2012, 303 Seiten in Farbe mit Datenträger (inkl. eBook), Hardcover<br />
ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />
€ 90,-<br />
Inklusive<br />
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Tel.: +49 201 82002-14<br />
Fax: +49 201 82002-34<br />
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4-2013 gaswärme international<br />
85
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Auch eine systematische Auswertung von<br />
Verlusten (Abweichung der Energieverbräuche<br />
von geplanten/zu erwartenden Verbräuchen)<br />
inkl. Fehlerursachenanalyse kann dazu<br />
beitragen, die Effizienz zu steigern. Dies ist<br />
ein oft vernachlässigtes Werkzeug.<br />
ÜBERSTEHEN SIE DAS AUDIT<br />
Wenn Sie sich entschlossen haben, Ihr<br />
Energiemanagementsystem zertifizieren<br />
zu lassen, können Sie sich vorher überlegen,<br />
ob Sie ein Pre-Assessment durchführen,<br />
indem Ihnen Bereiche aufgezeigt<br />
werden, die noch nicht den Anforderungen<br />
der Norm entsprechen. So können<br />
Sie diese Lücken noch vor dem Zertifizierungsaudit<br />
schließen.<br />
Wichtig ist, dass Sie Ihre Zertifizierungsgesellschaft<br />
sorgfältig auswählen. In der<br />
Regel hat die Geschäftsbeziehung für<br />
viele Jahre Bestand <strong>und</strong> Ihr Zertifizierer<br />
beeinflusst zu einem gewissen Teil, wie<br />
sich Ihr Managementsystem entwickelt.<br />
Verschiedene Kriterien bei der Auswahl<br />
des Zertifizierers sind denkbar:<br />
■■<br />
Hat der Zertifizierer eine klare Managementsystemphilosphie<br />
<strong>und</strong> stimmt diese<br />
mit der Ihres Unternehmens überein?<br />
■■<br />
■■<br />
Wie flexibel, k<strong>und</strong>enorientiert <strong>und</strong> leistungsfähig<br />
ist der Zertifizierer?<br />
Wie ist der Ruf des Zertifizierers bei K<strong>und</strong>en,<br />
national <strong>und</strong> international?<br />
Energiemanagementsysteme sind Werkzeuge<br />
zur kontinuierlichen Verbesserung.<br />
Am Anfang sind daher Zertifizierungen<br />
auch für Systeme auf Basisniveau möglich.<br />
Streben Sie vor einer Zertifizierung<br />
keine Perfektion z. B. im Datenmanagement<br />
oder in der Systemdokumentation<br />
an. So bleibt Potenzial zur Verbesserung!<br />
Angemessenheit <strong>und</strong> Relevanz einer Verbesserung<br />
sollten immer die wichtigsten<br />
Entscheidungskriterien bleiben.<br />
Die folgenden typischen Auditfeststellungen<br />
zum Energiemanagementsystem können<br />
Ihnen einen Eindruck vermitteln, auf welche<br />
Aspekte Auditoren besonderen Wert legen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Kein ausreichender Einbezug von Fremdfirmen<br />
in das System (Beurteilung des<br />
Einflusses),<br />
Intervalle, Umfang <strong>und</strong> Methoden von<br />
wiederkehrenden organisatorischen Maßnahmen<br />
werden nicht eindeutig definiert<br />
bzw. nicht konsequent umgesetzt,<br />
Fehlende oder nicht konsequente Fehlerursachenanalysen<br />
bei abweichenden<br />
Energieverbräuchen,<br />
Politik, strategische <strong>und</strong> operative Energieziele<br />
stehen nicht im Gleichgewicht<br />
mit den durchgeführten Maßnahmen,<br />
Die Methodik zur Priorisierung von Energieverbrauchen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen wird<br />
eher als formeller Akt anstatt als Managementtool<br />
verstanden,<br />
Weiterhin Fokus auf „große“ Projekte<br />
anstatt auf „tägliche“ fragmentierte<br />
Maßnahmen,<br />
Energiemessungen <strong>und</strong> Plan zu Energiemessungen<br />
oft noch sehr „unreif“,<br />
Und die „üblichen“ Auditfeststellungen:<br />
interne Audits, Maßnahmenverfolgung,<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Dokumentenlenkung.<br />
Wenn Sie ein Managementsystem einführen<br />
wollen <strong>und</strong> sich beim Aufbau <strong>und</strong> der kontinuierlichen<br />
Verbesserung an die beschriebenen<br />
zehn Schritte halten, schaffen Sie gute<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für ein funktionierendes System.<br />
Sie können so Energie sparen, Kosten reduzieren<br />
<strong>und</strong> nachhaltig handeln.<br />
Generell sind verschiedene Faktoren für<br />
den Erfolg eines Energiemanagementsystems<br />
verantwortlich:<br />
■■<br />
Management,<br />
■■<br />
Kommunikation,<br />
■■<br />
Eigenverantwortung,<br />
■Einfachheit,<br />
■<br />
■Konzentration,<br />
■<br />
■Integration,<br />
■<br />
■Balance.<br />
■<br />
Alle Faktoren sind zu verschieden großen Teilen<br />
relevant, doch werden einzelne davon nicht<br />
kontinuierlich gesteuert, kann das ganze System<br />
bedroht sein. Daher sollten Sie die Balance<br />
dieser Aspekte immer im Fokus halten.<br />
AUTOREN<br />
Dirk Vallbracht<br />
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86 gaswärme international 4-2013
GÜNTHER REUSCH<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Noch bedeutsamer als die<br />
Energieerzeugung ist das<br />
Bewusstsein für Energieeffizienz“<br />
Dipl.-Ing. Günther Reusch, ist Geschäftsführer des Unternehmens Bloom<br />
Engineering (Europa) GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Im Interview mit gaswärme<br />
international (gwi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft,<br />
technologische Herausforderungen <strong>und</strong> verrät, was seine persönliche Energiesparleistung<br />
ist.<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />
Prognose?<br />
Reusch: Der Energie-Mix der Zukunft wird weiterhin von<br />
lokalen Gegebenheiten <strong>und</strong> der politischen Führung<br />
abhängen. Weltweit, aber besonders in Deutschland <strong>und</strong><br />
Skandinavien, werden regenerative Energien eine zunehmende<br />
Bedeutung erlangen. Leider wird Kernenergie nur<br />
in den Ländern nicht zu verdrängen sein, wo man weniger<br />
Vertrauen in die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien<br />
hat.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />
der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />
Wagen Sie ein Szenario!<br />
Reusch: Fahrzeuge werden zur Reinhaltung der Luft in<br />
den Ballungsräumen zunehmend elektrisch betrieben<br />
werden. Ob Wasserstoff oder andere alternative gasförmige<br />
Brennstoffe in Zukunft verwendet werden, hängt in<br />
erster Linie von der Entscheidung hinsichtlich der Infrastruktur<br />
ab. In weniger entwickelten Ländern wird weiter<br />
auf Benzin <strong>und</strong> Diesel zurückgegriffen werden.<br />
* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen,<br />
Verbänden <strong>und</strong> Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik <strong>und</strong> in der industriellen Wärmebehandlung<br />
spielen.<br />
4-2013 gaswärme international<br />
87
NACHGEFRAGT Folge 14<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche<br />
regenerative Energiequelle halten Sie für die mit der<br />
größten Zukunft?<br />
Reusch: Wasser <strong>und</strong> Erdwärme sollten maximal genutzt<br />
werden, wo es wirtschaftlich vertretbar ist. Wind scheint<br />
der Sonnenenergie in Deutschland den Rang abzulaufen.<br />
In südlichen Ländern halte ich allerdings die Sonnenenergie<br />
nach wie vor für die Energie der Zukunft. Wichtig ist<br />
hierfür, dass nicht nur multinationale Konzerne, sondern<br />
auch die Entwicklungsländer von dieser Energieerzeugung<br />
profitieren. Langfristig kann nur die Kernfusion<br />
einen entscheidenden Schritt nach vorne bringen.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Reusch: Als Privatperson in keine dieser Technologien<br />
wegen der Unsicherheit hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen.<br />
Als Staat würde ich gerne eine weitere<br />
Förderung der Kernfusion sehen.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Reusch: Diese Stoffe werden in Zukunft mehr anderen<br />
Verwendungen zugeführt werden als bisher. Dennoch<br />
werden sie weiterhin das Rückgrat der Energieversorgung<br />
darstellen.<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
Reusch: Solange diese Entscheidung nur von Deutschland<br />
gefällt wird, wird sich europa- <strong>und</strong> weltweit nur<br />
wenig ändern. Der Import von Strom wird zunehmen.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch welt-politischer, auf<br />
gesellschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer Ebene ergeben,<br />
damit man realistisch von einer Wende sprechen<br />
kann?<br />
Reusch: In einer Demokratie entsteht eine Energiewende<br />
nur im Bewusstsein der Menschen <strong>und</strong> folgendem<br />
gesellschaftlichen Druck. Politischer Einfluss auf<br />
weniger demokratische Staaten zur ökologischen <strong>und</strong><br />
sicheren Energiewende muss ausgeübt werden.<br />
Ihre Forderung an die B<strong>und</strong>esregierung in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Reusch: Eben diese Beeinflussung anderer Staaten <strong>und</strong><br />
die offene <strong>und</strong> konsequente Diskussion weltklimatischer<br />
Probleme auch mit den USA.<br />
Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur <strong>und</strong> das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Reusch: Interessant ist hierbei die Lösung der Infrastrukturfrage.<br />
Alternative Energien, wie Wind <strong>und</strong> Sonne, werden<br />
selten dort erzeugt, wo man die Energie abruft. Deshalb<br />
ist Energietransport <strong>und</strong> -speicherung der kritische<br />
Punkt. Bereits diskutierte Lösungen zur Einspeisung von<br />
Wasserstoff in das vorhandene Erdgasnetz führen zu<br />
einer wetterabhängigen Varianz der Zusammensetzung<br />
des Erdgases. Wegen der damit einhergehenden sicherheitstechnischen<br />
<strong>und</strong> umwelttechnischen Probleme, wie<br />
zum Beispiel der ungenauen Einstellung von Brennstoff-/<br />
Luftverhältnissen in Verbrennungsprozessen, ist eine zen-<br />
88 gaswärme international 2013-4
GÜNTHER REUSCH<br />
NACHGEFRAGT<br />
trale Methanisierung vorzuziehen. Selbst eine separate<br />
Infrastruktur für den Transport des Speichermediums ist<br />
möglicherweise günstiger als die dezentrale Notwendigkeit<br />
für viel unsichere Messtechnik zum Ausgleich wechselnder<br />
Luftbedarfe.<br />
Unabhängig von der Energieform <strong>und</strong> Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />
Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />
Reusch: Noch bedeutsamer als die geeignete Energieerzeugung<br />
ist das Bewusstsein für Energieeffizienz. Die<br />
Firma Bloom bietet regenerative <strong>Brenner</strong>systeme an, die<br />
die Forderung nach maximaler Energieeffizienz mit der<br />
Einhaltung strengster Stickoxidemissionsgrenzen erfüllen.<br />
Beide Ziele, Energieeffizienz <strong>und</strong> geringe Sek<strong>und</strong>ärschadstoffe,<br />
sind miteinander vereinbar.<br />
Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach Elektrische<br />
Prozesswärmeverfahren?<br />
Reusch: Wegen der geringen Energieeffizienz Elektrischer<br />
Prozesswärmeverfahren ist diese nur bei fehlender<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> speziellen Prozessanforderungen von<br />
Vorteil.<br />
Der Umbau von bestehenden Systemen mit neuen <strong>Brenner</strong>technologien<br />
ist ein Treiber in der Thermoprozesstechnik.<br />
Aber auch in anderen Industrien <strong>und</strong> in Privathaushalten<br />
ist noch ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung<br />
<strong>und</strong> zum Einsatz technisch cleverer Lösungen<br />
zur Energieeffizienz vorhanden.<br />
Wie wird sich der Energieverbrauch in Industrie,<br />
Gewerbe <strong>und</strong> Haushalt Ihrer Meinung nach verändern?<br />
Reusch: Mit der steigenden Weltbevölkerung <strong>und</strong> dem<br />
zunehmenden Entwicklungsstand der Dritten Welt wird<br />
der Energiebedarf in allen drei Bereichen weiter steigen.<br />
Die damit einhergehenden steigenden Kosten werden<br />
die Energieeffizienz weiter im Fokus halten.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />
Energiemarkt?<br />
Reusch: Bloom Engineering bietet optimierte <strong>Brenner</strong>systeme<br />
für eine der energieintensivsten Industrien <strong>und</strong> kann<br />
zusammen mit den Ofenbauern einen wertvollen Beitrag<br />
zur Energieeffizienz in Ofenanlagen weltweit leisten.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Reusch: Effizienzsteigerung in Einklang mit umwelttechnischer<br />
Performance ist seit jeher das Hauptaugenmerk<br />
der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung von Bloom Engineering.<br />
„Die Investition in<br />
umwelttechnische <strong>und</strong><br />
energieeffiziente <strong>Brenner</strong>systeme<br />
lohnt sich wirtschaftlich,<br />
technologisch<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlich.“<br />
4-2013 gaswärme international<br />
89
NACHGEFRAGT Folge 14<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />
in 20 Jahren?<br />
Reusch: Eine Prognose in 20 Jahren ist schwierig abzugeben,<br />
aber Bloom Engineering wird mithilfe intensiver<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung ihren technologischen Spitzenplatz<br />
behaupten.<br />
Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres<br />
Unternehmens sein?<br />
Reusch: Die Kombination unserer Regenerativbrennersysteme<br />
mit unseren Ultra-Low-NO x -<strong>Brenner</strong>n zur optimalen<br />
Erfüllung von umwelttechnischen <strong>und</strong> energieeffizienten<br />
Zielsetzungen.<br />
Welche Herausforderungen<br />
sehen Sie auf sich zukommen<br />
(wirtschaftlich, technologisch,<br />
gesellschaftlich)?<br />
Reusch: Die Investition in<br />
umwelttechnische <strong>und</strong> energieeffiziente<br />
<strong>Brenner</strong>systeme lohnt<br />
sich wirtschaftlich, technologisch<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlich. Unsere Herausforderung ist, dieses<br />
Bewusstsein bei unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Banken zu<br />
schaffen.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung <strong>und</strong> die Globalisierung<br />
Ihr Geschäft?<br />
Reusch: Bloom Engineering war schon immer global<br />
tätig <strong>und</strong> ist als Fachfirma bekannt in allen Teilen der Welt.<br />
Mit zunehmender Globalisierung werden höhere Anforderungen<br />
an unsere Belegschaft in puncto interkultureller<br />
Kommunikation gestellt. In Düsseldorf sind wir durch<br />
Mitarbeiter aus zahlreichen Ländern der Welt optimal<br />
aufgestellt hierfür.<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Reusch: Der Markenname Bloom Engineering ist ein<br />
Zeichen an unsere K<strong>und</strong>en für Qualität, denn unser guter<br />
„Weltweit werden<br />
regenerative Energien<br />
eine zunehmende<br />
Bedeutung erlangen.“<br />
Name verpflichtet uns nicht nachzulassen im Service an<br />
unseren K<strong>und</strong>en.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />
nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Reusch: Der Fachkräftemangel ist tatsächlich hemmend<br />
für unser Geschäft. Für unsere k<strong>und</strong>enspezifischen Lösungen<br />
benötigen wir hervorragend ausgebildetes Personal,<br />
das dieser Herausforderung gewachsen ist <strong>und</strong> Spaß an<br />
der vielseitigen Mitgestaltung unserer Produkte hat.<br />
Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />
um Investoren <strong>und</strong> Anleger zu überzeugen?<br />
Reusch: Bloom Engineering gehört seit langer Zeit zur<br />
Sterling Industries PLC, welche eine langfristige Entwicklung<br />
unseres Geschäftsfeldes verfolgt. Durch diesen<br />
finanziellen <strong>und</strong> technologischen Rückhalt sind wir in der<br />
glücklichen Lage, unsere K<strong>und</strong>en mit Qualität, Service<br />
<strong>und</strong> Finanzstärke zu überzeugen.<br />
Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern<br />
wollen?<br />
Reusch: Wir müssen uns ständig an die Anforderungen<br />
unserer K<strong>und</strong>en anpassen. Wir<br />
bemühen uns, die zukünftigen<br />
Anforderungen zu antizipieren<br />
<strong>und</strong> eine vorausschauende<br />
Anpassung unseres Unternehmens<br />
zu erwirken. Der Fokus liegt<br />
dort auf verstärktem Service am<br />
K<strong>und</strong>en, der bei zunehmender<br />
Komplexität von Steuerung <strong>und</strong><br />
Regelungssystemen vor allem<br />
hochqualifizierter <strong>und</strong> erfahrener Servicemitarbeiter<br />
bedarf.<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />
im Ausland?<br />
Reusch: Bloom Engineering ist bereits weltweit vertreten<br />
<strong>und</strong> kann allen K<strong>und</strong>enanforderungen lokal begegnen.<br />
Wir nutzen diese Synergieeffekte zum Wohle unserer<br />
K<strong>und</strong>en.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />
Reusch: Als Engineering-Unternehmen haben wir neben<br />
Verwendung von ökologisch erzeugtem Strom nur wenig<br />
Anwendung für erneuerbare Energien.<br />
Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare Energien?<br />
Reusch: Wir haben keine direkte Nutzungsmöglichkeit.<br />
90 gaswärme international 2013-4
GÜNTHER REUSCH<br />
NACHGEFRAGT<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />
Reusch: Wir sind Vorreiter für neue Technologien in<br />
unserem Geschäftsbereich. Es lohnt sich aber auch<br />
immer, über seinen eigenen Tellerrand hinwegzuschauen,<br />
um neue Technologien zur Verbesserung unserer<br />
Produkte einzubeziehen.<br />
Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als<br />
Privatmann?<br />
Reusch: Die Isolierung des Dachgeschosses.<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />
-innen charakterisieren?<br />
Reusch: Neben einem offenen <strong>und</strong> vertrauensvollen<br />
Umgang ist mir der Freiraum des Mitarbeiters, eigene<br />
Entscheidungen treffen zu können, sehr wichtig. Für die<br />
geschäftlichen <strong>und</strong> persönlichen Belange meiner Mitarbeiter<br />
ist meine Tür immer offen.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Reusch: Fragen Sie bitte mein Umfeld, aber ich denke,<br />
Ruhe in schwierigen Situationen zusammen mit Fairness<br />
<strong>und</strong> Klarheit in der Kommunikation könnte öfter genannt<br />
werden.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />
aktuell?<br />
Reusch: Respekt vor dem anderen, quer über Generationen,<br />
Kulturen <strong>und</strong> Zugehörigkeiten hinweg.<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht<br />
immer nur von internen <strong>und</strong> externen Herausforderungen<br />
in Anspruch genommen zu werden?<br />
Reusch: Die Balance ist wichtig, aber sehr schwierig einzuhalten.<br />
Mir hilft vor allem der Sport <strong>und</strong>, teilweise damit<br />
einhergehend, Fre<strong>und</strong>e zu treffen am besten, um abzuschalten<br />
<strong>und</strong> Kraft für die Aufgaben zu finden.<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Reusch: Privat meine Eltern. Beruflich hatte ich das Glück,<br />
von vielen ehemaligen Kollegen <strong>und</strong> ihrer Erfahrung in<br />
unterschiedlichsten Bereichen zu profitieren, ohne dass<br />
ich diese deswegen als Vorbilder bezeichnen würde.<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Reusch: Ich wurde mit meinen Brüdern sehr freizügig<br />
<strong>und</strong> offen erzogen. Wichtige Werte wurden vorgelebt<br />
<strong>und</strong> nicht vorgeschrieben.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Reusch: Du bist zeitlebens dafür verantwortlich, was Du<br />
Dir vertraut gemacht hast.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts?<br />
Reusch: Internet.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Reusch: Aufrichtigkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit.<br />
Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Reusch: Es gelingt mir eigentlich sehr gut abzuschalten,<br />
am besten in Gesellschaft <strong>und</strong> beim Sport.<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />
Reusch: Der persönliche Umgang, Kommunikation <strong>und</strong><br />
Teamfähigkeit sind für kommende Generationen noch<br />
wichtiger als jetzt schon. Nur damit schaffen wir eine<br />
Welt mit Respekt <strong>und</strong> Frieden.<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Reusch: Meine Eltern <strong>und</strong> der Austausch mit vielen<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartnern weltweit.<br />
Auf was können Sie ganz <strong>und</strong> gar nicht verzichten?<br />
Reusch: Auf meine Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Reusch: Frieden.<br />
Die Redaktion bedankt sich für das interessante <strong>und</strong><br />
offene Gespräch.<br />
ZUR PERSON<br />
Dipl.-Ing. Günther Reusch<br />
Geb. 20.07.1963 in Boppard am Rhein<br />
verheiratet<br />
Studium<br />
1982 – 1991: Maschinenbaustudium an der Ruhr-Universität Bochum,<br />
Schwerpunkt Verfahrenstechnik<br />
Berufliche Laufbahn<br />
1992 – 2001: Project/ Sales Engineer der KEU GmbH in Krefeld<br />
2001 – 2006: Sales <strong>und</strong> Marketing Manager bei der PCC Sterling Ltd.<br />
in Düsseldorf<br />
2006 – 2012: Senior Inhouse Consultant bei der GEA AG in Bochum<br />
seit 2012:<br />
Geschäftsführer der Bloom Engineering (Europa) GmbH in<br />
Düsseldorf<br />
4-2013 gaswärme international<br />
91
AUS DER PRAXIS<br />
Effektives Energiemanagement erfordert<br />
präzise Analysedaten<br />
Energiewende, EnEV, EEG – der Strombereich<br />
war der Vorreiter in Sachen Effizienz,<br />
Einsparungen <strong>und</strong> Ökologie. Doch<br />
auch bei anderen Energieträgern wie Öl<br />
<strong>und</strong> Gas sucht die Industrie inzwischen verstärkt<br />
nach Optimierungspotenzialen. Für<br />
ein funktionierendes Energiemanagement<br />
– ganz zu schweigen von staatlichen Subventionen<br />
– ist allerdings ein umfassender<br />
Datenbestand erforderlich, um eventuelle<br />
Einsparmaßnahmen überhaupt bewerten<br />
zu können. Wo bisher grob geschätzt<br />
wurde, muss jetzt der konkrete Verbrauch<br />
einzelner Anlagen festgestellt werden. Die<br />
Hanomag Lohnhärterei Unternehmensgruppe<br />
hat daher vor Kurzem ihre Öfen mit<br />
speziellen Gaszählern ausgerüstet, mit<br />
denen die notwendigen Werte je nach<br />
Situation ermittelt werden können, vom<br />
stündlichen bis zum Wochenbedarf. Die<br />
Möglichkeiten, die sich durch die exakte<br />
Messung ergeben, schaffen eine Win-Win-<br />
Situation für Industriebetriebe <strong>und</strong> die<br />
Bild 2: Installation über Bypass-Leitung<br />
Bild 1: Ofenlinie befeuert mit Erdgas (Quelle: Hanomag Härtecenter GmbH)<br />
Umwelt, denn jeder eingesparte Kubikmeter<br />
Gas verringert nicht nur die Prozesskosten,<br />
sondern auch den CO 2 -Ausstoß.<br />
Wärmebehandlungen von Stahl- <strong>und</strong><br />
Aluminiumbauteilen sind die Kernkompetenz<br />
der Hanomag Lohnhärtereibetriebe:<br />
Durch spezifische Erhitzungs- <strong>und</strong><br />
Abkühlungsverfahren werden an den<br />
verschiedenen Standorten der Gruppe<br />
nach K<strong>und</strong>envorgaben genau definierte<br />
Materialeigenschaften erzeugt. Mit Erdgas<br />
befeuerte Ofenanlagen zählen daher<br />
zu den wichtigsten Produktionsmitteln,<br />
ihr Gasverbrauch wurde jedoch bislang<br />
nicht einzeln gemessen (Bild 1). Stattdessen<br />
wurde der Gesamtverbrauch anhand<br />
eines internen Verteilungsschlüssels auf<br />
die verschiedenen Öfen aufgeteilt. Als<br />
die Unternehmensgruppe entschied, ein<br />
Energiemanagementsystem nach ISO<br />
50001 einzuführen, wurde diese gängige<br />
Praxis allerdings zum Problem, da sich<br />
nicht nachweisen ließ, ob der Verteilungsschlüssel<br />
die tatsächlichen Werte<br />
widerspiegelte.<br />
EXAKTE DURCHFLUSS-<br />
MESSUNG FÜR EINZELNE<br />
ÖFEN UND VERSCHIEDENSTE<br />
MEDIEN<br />
Die Kontrolle, wie sich Verfahrens- oder<br />
Anlagenveränderungen auf den Energiebedarf<br />
auswirken, ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil der ISO-Norm. Anhand der<br />
Plan-Do-Control-Act-Methode (PDCA) soll<br />
so ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
erreicht werden. Um die dafür notwendigen<br />
Verbrauchsdaten zu erheben,<br />
ließ Hanomag Anfang 2013 die Hauptverbraucher<br />
an den Standorten Berlin, Gevelsberg<br />
<strong>und</strong> Gommern mit elektronischen<br />
Gaszählern ausstatten. An insgesamt 24<br />
Öfen wurde ein sogenannter TotalMeter<br />
installiert, ein vorkalibrierter, elektronischer<br />
Durchflussmesser (Bild 2).<br />
Die Geräte, die in Deutschland von<br />
Avion Europa vertrieben werden, nutzen<br />
statt mechanischer Zähl-Rädchen das Prinzip<br />
der Differenzdruck-Durchflussmessung.<br />
Dabei wird das durchströmende Gasvolumen<br />
anhand der Druckunterschiede in<br />
92 gaswärme international 2013-4
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 3: TotalMeter mit LED-Display<br />
einer speziellen Bypass-Leitung ermittelt.<br />
Eine programmierbare Alarmfunktion<br />
warnt je nach Konfiguration, wenn die<br />
Durchflussrate im Vergleich zur Standardmenge<br />
zu sehr steigt oder abnimmt.<br />
Zudem ist die Technik sehr robust <strong>und</strong><br />
eignet sich für eine große Bandbreite von<br />
Medien. So lassen sich damit nicht nur<br />
Gase wie Erdgas, Stickstoff, Methan oder<br />
Sauerstoff messen, sondern auch Flüssigkeiten<br />
wie Wasser oder Methanol. Auch<br />
das mögliche Druckspektrum ist weit<br />
gefasst. Da für sehr hohe Eingangsdrücke<br />
Modelle mit integrierten Differenzdruckminderern<br />
hergestellt werden, kann ein<br />
Maximalbereich von 0,3 bis 20 bar verarbeitet<br />
werden.<br />
ZENTRALE DOKUMENTATION<br />
UND AUSWERTUNG ALLER<br />
MESSDATEN<br />
Der erfasste Durchfluss seit dem letzten<br />
Zähler-Reset wird direkt am Gerät gut lesbar<br />
auf einem LED-Display angezeigt,<br />
sodass der Gasbedarf für jeden einzelnen<br />
Ofen greifbar wird (Bild 3). Auch kann über<br />
die Möglichkeit, den Zähler jederzeit<br />
zurückzusetzen, beispielsweise gezielt der<br />
Gasverbrauch pro Charge festgestellt werden,<br />
etwa um Kosten besser kalkulieren zu<br />
können.<br />
Auch die Vernetzung des TotalMeter<br />
mit einem Softwarepaket ist möglich:<br />
Über einen skalierbaren 4 bis 20 mA Ausgang<br />
zur Fernüberwachung sowie über<br />
eine Schnittstelle mit Modbus RTU-Protokoll<br />
lassen sich die Messdaten an einen<br />
Rechner übertragen, wo sie dokumentiert<br />
<strong>und</strong> historisiert werden. Dadurch<br />
muss nicht mehr zu festen Zeiten abgelesen<br />
werden, stattdessen kann aus den<br />
gespeicherten Werten der Verbrauch<br />
über jeden beliebigen Zeitraum abgefragt<br />
werden. Alle Zähler lassen sich so<br />
separat aber zentral erfassen <strong>und</strong> kontrollieren.<br />
Selbst die direkte Übertragung<br />
an andere Standorte, wie eine entfernte<br />
Firmenzentrale, oder in andere Programme,<br />
wie ein Energiemanagementsystem,<br />
ist damit möglich. In der Software<br />
können daneben auch individuelle<br />
Gaspreise hinterlegt werden, wodurch<br />
mit dem Verbrauch gleichzeitig die Kosten<br />
errechnet werden.<br />
Darüber hinaus kann der Zähler durch<br />
den Einbau eines zusätzlichen Sensors<br />
dahingehend erweitert werden, dass er<br />
zusammen mit dem Gas- auch den Stromverbrauch<br />
einer Ofenanlage erfasst. Über<br />
die Eintragung des Strompreises pro kWh<br />
im Softwaresystem lassen sich dann auch<br />
diese Kosten berechnen <strong>und</strong> analysieren.<br />
Dadurch erhält der Betreiber eine Gesamtübersicht<br />
über alle Energieverbräuche der<br />
einzelnen Öfen.<br />
Kontakt:<br />
Avion Europa GmbH & Co. KG<br />
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4-2013 gaswärme international
AUS DER PRAXIS<br />
Kraft-Wärme-Kopplung neu definiert<br />
Bild 2: <strong>Brenner</strong> mit vorgeschaltetem<br />
Mikro-Gasturbinensystem<br />
Bild 1: Funktionsweise der Mikro-KWK-Anlage<br />
Die Saacke GmbH geht mit einer effizienten<br />
Kombination aus Mikro-Gasturbine<br />
<strong>und</strong> Feuerungsanlage neue Wege bei der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit hohen<br />
Wirkungsgraden von über 90 %. Die sogenannte<br />
Mikro-KWK ist die lohnende <strong>und</strong><br />
zukunftsweisende Technologie für Unternehmen,<br />
die über Wärmeerzeuger verfügen<br />
<strong>und</strong> einen hohen Elektro- <strong>und</strong> Dampfbedarf<br />
besitzen; aber genauso für Kommunen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden. Mit dieser Technologie<br />
trägt das Unternehmen dazu bei, Energie<br />
ressourcenschonend <strong>und</strong> emissionsarm<br />
zu erzeugen (Bild 1). Die Einheit ist wartungsarm,<br />
flexibel einsetzbar <strong>und</strong> erhöht so<br />
die Unabhängigkeit bei der Stromgewinnung.<br />
Laut B<strong>und</strong>esregierung sind die Effizienztechnologien<br />
ein entscheidender Baustein<br />
der Energiewende. Bis 2020, so das<br />
feste Ziel, soll der KWK-Anteil an der deutschen<br />
Stromerzeugung auf 25 % wachsen.<br />
KWK: STUDIEN BELEGEN<br />
ENORME POTENZIALE<br />
Seit einigen Jahren stagniert der KWK-<br />
Anteil bei ca. 15 %, obwohl dem Einsatz aus<br />
technischen Gesichtspunkten nichts im<br />
Wege steht. Eine Ursache: Viele mittelständische<br />
Betriebe sind zum Teil verunsichert<br />
oder nicht genügend über die ökologischen<br />
<strong>und</strong> ökonomischen Vorzüge informiert.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Kraftwerken, wird bei der KWK die bei der<br />
Stromerzeugung anfallende Wärme nicht<br />
in die Luft geblasen oder in Flüsse geleitet,<br />
sondern mittels Wärmeerzeugern für<br />
industrielle Prozesse genutzt. Diese Einsparungen<br />
würden die deutsche Wirtschaft<br />
laut B<strong>und</strong>esverband Kraft-Wärme-Kopplung<br />
e.V. unabhängiger von Energieimporten<br />
machen. Etwa 25.000 Industriekesselanlagen<br />
gibt es hierzulande – ein enormes<br />
KWK-Potenzial, das eine im Auftrag der<br />
B<strong>und</strong>esregierung erstellte Studie auf<br />
351 Mrd. kWh taxiert. Das entspricht knapp<br />
60 % der gesamten heutigen Stromerzeugung.<br />
Gleichzeitig könnten 328 Mrd. kWh<br />
Nutzwärme produziert werden – ein Drittel<br />
des heutigen Bedarfs.<br />
Das Bremer Unternehmen Saacke hat<br />
dieses Potenzial erkannt <strong>und</strong> erweitert<br />
seine Erfahrungen bei <strong>Brenner</strong>n für Gasturbinenabgase<br />
(GTA) auf den Leistungsbereich<br />
der Mikro-KWK. Die Anlage<br />
besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten:<br />
Der <strong>Brenner</strong>baureihe vom Typ<br />
DD(Z)G-GTM mit maximalen Feuerungsleistungen<br />
von 1,5 bis 20 MW wird ein<br />
Mikro-Gasturbinensystem der Firma<br />
Capstone vorgeschaltet, das parallel zur<br />
Stromerzeugung thermische Energie<br />
erzeugt (Bild 2). Diese wird in der nachgeschalteten<br />
Feuerungsanlage vollständig<br />
<strong>und</strong> primärenergiemindernd umgesetzt.<br />
Der DD(Z)G-GTM ist einsetzbar an Wärmeerzeugern<br />
wie etwa Dampf- <strong>und</strong> Heißwasserkesseln<br />
sowie Brennkammern <strong>und</strong><br />
Thermalölerhitzern. Durch diese Kombination<br />
erfolgt eine direkte Nutzung der<br />
Turbinenabgase. Im Ergebnis wird so ein<br />
hoher Gesamtwirkungsgrad – elektrisch<br />
<strong>und</strong> thermisch – von über 90 % an der<br />
Turbine erreicht, während herkömmliche<br />
Kraftwerke durchschnittlich lediglich<br />
38 % erzielen. Mittels Efficiency Monitor<br />
ermittelt Saacke die optimale Anlagenlast<br />
für die K<strong>und</strong>en. Bei dieser individuellen<br />
Ist-Analyse spielt die Kombination von<br />
Faktoren wie der Strom- <strong>und</strong> Wärmebedarf,<br />
das Verhältnis von Einspeisung zu<br />
Eigennutzen oder die Kosten für 1 kWh<br />
Strom <strong>und</strong> Gas eine entscheidende Rolle.<br />
94 gaswärme international 2013-4
AUS DER PRAXIS<br />
GESETZLICHE FÖRDERUNG<br />
UND BESONDERE FLEXIBILI-<br />
TÄT DER ANLAGE<br />
Was viele Unternehmen nicht wissen: Der<br />
Einsatz von KWK wird b<strong>und</strong>esweit gefördert.<br />
Derzeit werden bis zu 5,41 Cent/kWh<br />
des erzeugten Stroms vergütet – ganz<br />
unabhängig davon, ob er ins Netz eingespeist<br />
oder selbst genutzt wird. Dank der<br />
gesetzlichen Förderung amortisiert sich<br />
die Anlage bereits nach zwei bis drei Jahren<br />
<strong>und</strong> selbst ohne Förderung wäre dies<br />
nach spätestens vier Jahren der Fall. Die<br />
kompakte Einheit zeichnet sich zudem<br />
durch ihre Flexibilität aus: Die Gasturbinen<br />
sind kaskadierbar. Bis zu fünf Exemplare<br />
lassen sich parallel nutzen. Fällt eine Turbine<br />
aus, arbeiten die anderen weiter –<br />
auch bei einem Netzausfall, sofern das System<br />
als unterbrechungsfreie Versorgung<br />
ausgelegt ist. An der Turbine eignen sich<br />
alle Standardbrennstoffe für den Betrieb.<br />
Zusätzlich können am <strong>Brenner</strong> auch Sonderbrennstoffe<br />
wie Biogas genutzt werden.<br />
Darüber hinaus sorgen Einbau <strong>und</strong><br />
Inbetriebnahme für geringstmögliche Stillstandzeiten.<br />
Die Implementierung der<br />
Mikro-KWK dauert im Regelfall drei<br />
Wochen <strong>und</strong> lässt sich somit in typische<br />
Revisionszeiten wie Sommer- oder Winterferien<br />
legen. Mit optimaler Last läuft die<br />
Anlage dann bis zu 40.000 Betriebsst<strong>und</strong>en,<br />
bevor eine innere Revision der Turbine<br />
empfohlen wird.<br />
Die geringe Emissionsfracht in dem<br />
18 %igen O 2 -Anteil im Abgasstrom der Turbine<br />
unterschreitet mit 18 mg/Nm 3 Stickoxid<br />
(NO X ) <strong>und</strong> weniger als 50 mg/Nm 3 Kohlenstoffmonoxid<br />
(CO) die gesetzlichen Vorgaben<br />
deutlich.<br />
Kontakt:<br />
Saacke GmbH<br />
Bremen<br />
Tel.: 0421 / 6495-0<br />
info@saacke.de<br />
www.saacke.com<br />
Referenzen der industriellen<br />
Verbrennungstechnik<br />
Bestellung unter:<br />
Tel.: +49 201 82002-14<br />
Fax: +49 201 82002-34<br />
bestellung@vulkan-verlag.de<br />
Handbuch der <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen | <strong>Brenner</strong>techniken | Anwendungen<br />
Die zweite Auflage dieses Werks erscheint farbig illustriert <strong>und</strong> wurde umfassend<br />
überarbeitet, um den aktuellen Stand der Technik wiederzugeben. Die Leser bekommen<br />
einen detaillierten Überblick über theoretische Gr<strong>und</strong>lagen, Feuerungskonzepte,<br />
Schadstoffbildung, Wärmerückgewinnung <strong>und</strong> wesentliche Bauarten.<br />
Für jeden, der beruflich mit der Befeuerung von Industrieöfen zu tun hat, ist dieses<br />
Buch mit seiner Informationsfülle ein unersetzliches Nachschlagewerk. Das Buch<br />
ist wahlweise mit Zusatzmaterial auf CD-ROM oder optional mit Zusatzmaterial<br />
<strong>und</strong> komplettem eBook auf DVD erhältlich.<br />
Hrsg.: J. G. Wünning / A. Milani, 2. Auflage 2011, 286 Seiten mit CD-ROM oder DVD (inkl. eBook),<br />
Hardcover<br />
4-2013 gaswärme international<br />
95
TECHNIK AKTUELL<br />
Ökotechnologie: Sauberer Brennstoff nach Bedarf<br />
Mit der Technologie dyomix lässt<br />
sich ein aus Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff<br />
bestehendes CO 2 -freies Brenngas<br />
zur Flammenerzeugung herstellen. Diese<br />
Ökotechnologie ermöglicht es, die komplette<br />
Menge an Gas zu erzeugen, die zur<br />
Nutzung einer Flamme in einem Lötprozess<br />
erforderlich ist. Das aus Wasserstoff <strong>und</strong><br />
Sauerstoff bestehende Gasgemisch wird in<br />
Echtzeit <strong>und</strong> je nach Bedarf vor Ort erzeugt.<br />
Es wird automatisch an den Gasbedarf des<br />
Lötprozesses angepasst <strong>und</strong> brennt bei<br />
Temperaturen von über 2.500 °C.<br />
Da die Lagerung von Druckgas entfällt,<br />
verringern Anwender das Risikopotenzial<br />
ihrer Anlagen <strong>und</strong> reduzieren ihren logistischen<br />
Aufwand. Außerdem verfügen<br />
sie dauerhaft über einen sauberen <strong>und</strong><br />
effizienten Brennstoff vor Ort. Aufgr<strong>und</strong><br />
der physikalisch-chemischen Vorteile des<br />
Wasserstoffs, bietet die Technologie eine<br />
Oxy-Combustion, die sich sowohl durch<br />
Leistungsstärke als auch durch Standardisierung<br />
(festes Redox-Paar zur Kontrolle<br />
der Oxidation) auszeichnet. Die Wasserstoffflamme<br />
ermöglicht eine hohe Feuerungsqualität<br />
<strong>und</strong> -effizienz. Die Geräte<br />
sind kompakt, mobil, leicht zu bewegen<br />
<strong>und</strong> schnell zu installieren. Die Technologie<br />
zeichnet sich durch einen niedrigen<br />
Geräuschpegel aus, eine ungefährliche<br />
Lichtemission sowie einen geringen Kohlenmonoxid-Gehalt.<br />
Mithilfe der Ökotechnologie<br />
werden die durch das Löten verursachten<br />
CO 2 -Emissionen um 92 % gesenkt.<br />
Die von Bulane hergestellten Geräte<br />
eignen sich für Unternehmen, die Industriegase<br />
einsetzen. Das Angebot richtet<br />
sich hauptsächlich an Spezialisten aus<br />
dem Bereich Flammlöten, Hersteller von<br />
kälte- <strong>und</strong> lufttechnischen Ausstattungen,<br />
Wärmepumpen <strong>und</strong> elektrischen Geräten<br />
sowie an Kraftfahrzeugausrüster.<br />
Bulane<br />
www.bulane.fr<br />
Neuer Gasanalysator für NO x <strong>und</strong> O 2<br />
N O X- <strong>und</strong> O 2 -Messungen zu kombinieren<br />
ist die Mindestanforderung an ein<br />
Continuous-Emissions-Monitoring-System<br />
(CEMS). Dies ermöglicht ein einfaches <strong>und</strong><br />
kosteneffizientes Konzept, um gesetzliche<br />
Anforderungen zu erfüllen, da einige Länder<br />
eine spezielle NO X -Abgabe für Emissionsbelastungen<br />
erheben. SCR-Systeme (Selective<br />
Catalytic Reduction) sind ein weiteres<br />
Beispiel zur Nutzung dieser Lösung.<br />
Eco Physics offeriert nun ein solches kompaktes<br />
System, ohne auf analytische Präzision<br />
zu verzichten. Erreicht wird dies durch<br />
Nutzung der Referenz-Technologien: Chemilumineszenzdetektion<br />
(CLD) zur Messung<br />
von Stickoxiden <strong>und</strong> eine paramagnetische<br />
Zelle zur Bestimmung der Sauerstoffwerte.<br />
Diese Messmethoden stehen für einen<br />
dynamischen Messbereich, hohe Genauigkeit,<br />
Linearität <strong>und</strong> eine hohe Zuverlässigkeit.<br />
Das neue Gerät, der NO X O X – Analysator CLD<br />
60 O X, basiert auf der bewährten CLD 60-<br />
Serie ergänzt durch eine zeitgemäß moderne<br />
graphische Anwenderschnittstelle. Der<br />
farbige Touchscreen zeigt aktuelle Messdaten<br />
oder vollständige Aufzeichnungen.<br />
Online-Kurven stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />
Eine umfangreiche Datenspeicherung<br />
sowie einfache Anbindungsmöglichkeiten<br />
gehören zudem zum Leistungsumfang.<br />
Frontseitige USB-Anschlüsse ermöglichen<br />
die Datenübernahme auf einen externen<br />
Speicher (z. B. USB-Stick) oder den Anschluss<br />
einer PC-Maus. Eine HDMI-Buchse bietet die<br />
Anschlussmöglichkeit eines größeren Bildschirmes<br />
oder eines Beamers. Per Ethernet-<br />
Anschluss steht Nutzern der Zugang zu<br />
einem lokalen Netzwerk (LAN) offen.<br />
Eco Physics GmbH<br />
www.ecophysics.de<br />
96 gaswärme international 4-2013
TECHNIK AKTUELL<br />
Kompakte Prozessregler für Widerstandsthermometer<br />
<strong>und</strong> Thermoelemente<br />
Für einfache Applikationen braucht der<br />
Anwender in vielen Fällen keine komplexen<br />
Prozessregler. Ein Kompaktgerät der<br />
neuen Jumo Quantrol-Reglerserie mit Basisfunktionen<br />
<strong>und</strong> einfacher Bedienung ist hier<br />
besser geeignet. Bedient werden die Geräte<br />
über vier frontseitige Tasten mit definiertem<br />
Druckpunkt. Der universelle Analogeingang<br />
für Widerstandsthermometer, Thermoelemente<br />
oder Strom-/ Spannungssignale ist<br />
frei programmierbar. Soll- <strong>und</strong> Istwert sowie<br />
alle Parameter werden über zwei Sieben-<br />
Segment-LED-Displays (rot/grün) mit ein<br />
oder zwei Nachkommastellen dargestellt.<br />
Die Werte können wahlweise in °C oder in<br />
°F angezeigt werden. Je nach Format stehen<br />
bis zu fünf Relaisausgänge mit einer Schaltleistung<br />
von 3 A / 230 V zur Verfügung. Über<br />
gelbe LEDs wird die Schaltstellung der Relais<br />
angezeigt, denen unterschiedliche Alarmfunktionen<br />
zugeordnet werden können. Ein<br />
analoger Ausgang 0...10 V oder 0(4)...20 mA<br />
lässt sich zur Ansteuerung von Ventilen oder<br />
Thyristor-Leistungsstellern nutzen. Mit dem<br />
Binäreingang kann die Bedienung <strong>und</strong> Einstellung<br />
der Quantrol-Geräte abgestuft verriegelt,<br />
eine Rampe oder Timer aktiviert bzw.<br />
die Selbstoptimierung gestartet werden.<br />
Die neue Quantrol-Serie wird in den drei<br />
DIN-Formaten 48 mm x 48 mm, 48 mm x<br />
96 mm <strong>und</strong> 96 mm x 96 mm angeboten.<br />
Über die serielle Schnittstelle RS485 ist eine<br />
Anbindung an übergeordnete Systeme bzw.<br />
Geräte möglich. Alternativ zur frontseitigen<br />
Bedienung kann der Anwender die Regler<br />
via Setup-Programm <strong>und</strong> USB-Schnittstelle<br />
programmieren. Der Regler benötigt während<br />
der Programmierung keine zusätzliche<br />
Spannungsversorgung, sondern wird via<br />
USB-Schnittstelle gespeist. Wie alle Jumo-<br />
Regler ist auch die Quantrol-Serie mit der<br />
bewährten Selbstoptimierung ausgestattet.<br />
Die Versorgungsspannung beträgt wahlweise<br />
AC 110...240 V oder AC/DC 20…30 V. Alle<br />
Geräte haben eine cULus-Zulassung.<br />
Jumo GmbH<br />
www.jumo.de<br />
Neuer Infrarot-Temperaturschalter mit integrierter Bedieneinheit<br />
Die neuen Infrarot-Temperaturschalter der<br />
Serie CellaSwitch, die Keller MSR vorstellt,<br />
zeichnen sich im Unterschied zu den bisher<br />
am Markt verfügbaren Geräten durch eine<br />
integrierte Bedieneinheit mit Display <strong>und</strong> Tastern<br />
aus. Damit bieten sie großen Bedienkomfort<br />
bei der Einstellung der Schalttemperatur.<br />
Zudem ist es vor Ort möglich, die Betriebsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> Schaltfunktion des Sensors zu<br />
überprüfen. An der Anzeige kann die Differenz<br />
zwischen der Objekttemperatur <strong>und</strong> der eingestellten<br />
Schaltschwelle abgelesen werden.<br />
So lässt sich erkennen, ob die Messung durch<br />
Dampf, Staub oder eine verschmutze Linse<br />
beeinflusst wird.<br />
Der CellaSwitch ist mit zwei unabhängig<br />
arbeitenden, über die Taster einstellbaren<br />
Schaltkontakten ausgestattet, die als Öffner<br />
oder Schließer betrieben werden können.<br />
Damit lassen sich sowohl Temperaturgrenzwerte<br />
als auch Temperaturbereiche überwachen.<br />
Ein Testeingang erlaubt die Überprüfung<br />
der Schaltfunktion im laufenden Betrieb auch<br />
ohne heißes Objekt. Zudem kann der Bediener<br />
über das Display diagnoserelevante Funktionen<br />
wie eine Überlastung der Ausgänge<br />
oder Übertemperatur im Sensor ablesen.<br />
Eine hochwertige, antireflexbeschichtete<br />
Linse schafft die Voraussetzung für exakte<br />
Messergebnisse. Die optische Auflösung ist<br />
so hoch, dass sich auch kleine Objekte erfassen<br />
lassen bzw. der Sensor in größerer Entfernung<br />
montiert werden kann. Das spritzwassergeschützte<br />
Edelstahlgehäuse <strong>und</strong> die<br />
sehr hohe Schock- <strong>und</strong> Vibrationsfestigkeit<br />
erhöhen die Robustheit des Sensors.<br />
Die CellaSwitch-Serie umfasst drei Sensoren<br />
für die Temperaturbereiche 50 – 500 °C,<br />
250 – 1250 °C <strong>und</strong> 350 – 1350 °C. Zwei Sensoren<br />
sind als Kompaktgerät <strong>und</strong> der dritte<br />
Sensor mit Lichtleiter <strong>und</strong> getrenntem<br />
optischen Messkopf verfügbar.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird die Geräteserie mit<br />
Zubehörteilen wie Axialluftdüse, Kühlmantel,<br />
justierbarer Winkel, Umlenkspiegel<br />
<strong>und</strong> Wärmefalle.<br />
Zu den typischen Anwendungsbereichen<br />
der neuen Infrarot-Schalter gehören<br />
die Positionsbestimmung von Brammen<br />
oder Walzgut in Stahlwerken, die Detektion<br />
des Gießspiegels in Gießereianlagen<br />
oder die Steuerung von Schweißbrennern.<br />
In der Glas- <strong>und</strong> Keramikindustrie schließlich<br />
überwachen <strong>und</strong> zählen Temperaturschalter<br />
u. a. den Auswurf von Produktionsteilen.<br />
Keller HCW GmbH – Division MSR<br />
www.keller-msr.de<br />
4-2013 gaswärme international<br />
97
TECHNIK AKTUELL<br />
Ablese-App für mobilen Metallanalysator<br />
Für das aktuelle Modell des Spectrotest,<br />
den leistungsstärksten mobilen Metallanalysator<br />
im Programm, bietet Spectro mit<br />
Spectro MMA eine neue kostenlose Ablese-<br />
App für iPhone, iPod touch <strong>und</strong> iPad von<br />
Apple. Damit gewinnt das Arbeiten mit dem<br />
Mobilspektrometer zusätzlich an Komfort.<br />
Konzipiert ist das Spectrotest für präzise<br />
Elementanalysen sowie schnelle Werkstoffidentifikation<br />
in der Metallerzeugung, der<br />
Metallverarbeitung <strong>und</strong> im Metallrecycling.<br />
Dafür ist das Gerät in einem leichten, aber<br />
robusten Transportwagen untergebracht.<br />
Besonders von den Anwendern geschätzt<br />
wird der 4 oder 8 m lange Schlauch, der die<br />
Messsonde mit dem Gerät verbindet <strong>und</strong> so<br />
beispielsweise den Qualitätskontrolleuren bei<br />
der Arbeit ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit<br />
bietet. Das Gerät verfügt zudem über<br />
ein 15 Zoll großes Display, mit dem sich die<br />
Messergebnisse auch aus größerer Distanz<br />
gut ablesen lassen. Bei manchen Anwendungen<br />
ist eine freie Sicht auf das Display jedoch<br />
nicht immer möglich. Um den<br />
Anwendern Laufwege zurück<br />
zum Gerät zu ersparen, hat das<br />
Unternehmen die App Spectro<br />
MMA entwickelt. Sie überträgt<br />
die Messergebnisse der Sonde<br />
über W-LAN an iPhone, iPod<br />
touch oder iPad von Apple.<br />
Das Spectrotest verfügt selbst<br />
über einen W-Lan Adapter. Es<br />
wird eine Direktverbindung<br />
zwischen den Geräten aufgebaut,<br />
vor Ort muss daher<br />
kein Funknetz installiert sein. Zusätzlich<br />
zeigt die App dem Anwender wichtige<br />
Geräteparameter an <strong>und</strong> informiert diesen<br />
je nach Arbeitsmodus zum Beispiel, wenn<br />
Werkstoffvorgaben nicht eingehalten wurden.<br />
Der Anwender kann über die App auch<br />
Probennummern vergeben <strong>und</strong> spart damit<br />
weitere Laufwege zurück zum Analysegerät.<br />
Die Spectro MMA App steht im App Store<br />
von Apple kostenlos zur Verfügung. Neben<br />
der App bietet das Unternehmen auch eine<br />
webbasierte Lösung, die Messergebnisse per<br />
Webbrowser auf Endgeräten anzeigt sowie<br />
die Eingabe von Probebezeichnungen<br />
erlaubt. Die Web App kann für die aktuellen<br />
Modelle des Spectrotest sowie Spectromaxx<br />
verwendet werden.<br />
Spectro Analytical Instruments GmbH<br />
www.spectro.com<br />
Erweitertes Angebot an Temperatursensoren<br />
Die Siemens-Division Industry Automation<br />
hat ihre Produktfamilie Sitrans TS<br />
erneuert <strong>und</strong> damit ihr Angebot bei Temperatursensoren<br />
erweitert. Die neuen Widerstandsthermometer<br />
<strong>und</strong> Thermoelemente<br />
sind für den universellen Einsatz konzipiert:<br />
Die Gerätelinie ist modular aufgebaut <strong>und</strong><br />
bietet eine Vielzahl an Bauformen, Materialien,<br />
Sensoren <strong>und</strong> Transmittern. Sie unterstützt<br />
die zentralen Kommunikationsstandards<br />
HART, Profibus PA sowie Fo<strong>und</strong>ation<br />
Fieldbus <strong>und</strong> ist nach ATEX <strong>und</strong> IECEx zertifiziert,<br />
was einen weltweiten Einsatz der<br />
Geräte erlaubt. Damit eignet sich Sitrans TS<br />
sowohl für gr<strong>und</strong>legende Anwendungen<br />
als auch für anspruchsvolle Applikationen<br />
in der gesamten Prozessindustrie.<br />
Die modular aufgebaute Produktfamilie<br />
Sitrans TS, bestehend aus den drei Produktlinien<br />
Sitrans TS100, TS200 <strong>und</strong> TS500, eignen<br />
sich für ein breites Anwendungsspektrum<br />
in der Prozessindustrie wie beispielsweise<br />
in den Branchen Chemie, Öl <strong>und</strong> Gas <strong>und</strong><br />
Power. Das Produktportfolio ist klar strukturiert.<br />
Bestimmte Ausführungen sind nach<br />
ATEX sowie IECEx für Gas <strong>und</strong> Staub druckfest,<br />
eigensicher <strong>und</strong> Ex n zertifiziert. Global<br />
tätige Anwender profitieren gerade dadurch<br />
vor allem in der Logistik, Lagerhaltung <strong>und</strong><br />
Dokumentation.<br />
Die Produktreihen Sitrans TS100 <strong>und</strong> TS200<br />
sind als Kabel- <strong>und</strong> Kompaktthermometer<br />
erhältlich. Damit eignen sie sich besonders für<br />
den universellen Einsatz, wie etwa zur Erfassung<br />
der Temperatur von Maschinenlagern.<br />
Die kompakten Einsteckthermometer lassen<br />
sich auch bei engen Einbaubedingungen verwenden<br />
<strong>und</strong> sind aufgr<strong>und</strong> der mineralisolierten<br />
Ausführung biegbar sowie beständig<br />
gegen Erschütterungen <strong>und</strong> hohe Temperaturen<br />
bis zu 1.100 °C. Die modulare Produktlinie<br />
Sitrans TS500 ist für Applikationen mit geringer<br />
bis hoher Prozesslast konzipiert. Dafür steht<br />
eine Auswahl an Schutzrohren aus Vollmaterial<br />
sowie aus geschweißtem Rohrmaterial zur<br />
Verfügung. Durch diverse Prozessanschlüsse,<br />
Anschlussköpfe, Sensortypen, Messumformer<br />
oder Displays kann der Anwender individuelle<br />
Lösungen für seinen Prozess konfigurieren.<br />
Eine einfache Geräteintegration in die Bedientools<br />
der Prozessleitsysteme, wie beispielsweise<br />
Simatic PDM, wird mit den optionalen<br />
Messumformern 4…20 mA, HART, Profibus PA<br />
<strong>und</strong> Fo<strong>und</strong>ation Fieldbus ermöglicht.<br />
Siemens AG<br />
www.siemens.de<br />
98 gaswärme international 4-2013
TECHNIK AKTUELL<br />
Dynamische Fehleranalyse: Neue tragbare Test- <strong>und</strong> Messgeräte<br />
Mit der Markteinführung von drei neuen<br />
tragbaren Test- <strong>und</strong> Messgeräten hat<br />
Ridgid die Vor-Ort-Fehleranalyse weiter vereinfacht.<br />
Das Unternehmen erweitert sein<br />
bereits umfangreiches Portfolio um das<br />
Digitalmultimeter micro DM-100, die Digital-<br />
Messzange micro CM-100 <strong>und</strong> den Temperatur-<br />
<strong>und</strong> Feuchtigkeitsmesser micro HM-100.<br />
Das zweifach ummantelte, wassergeschützte<br />
(1 m), aufprallsichere <strong>und</strong> nach<br />
IP67 geprüfte Handmessgerät micro DM-100<br />
bewältigt selbst extremste Einsatzbedingungen.<br />
Mit seiner Echt-Effektivwertmessung<br />
<strong>und</strong> der automatischen Bereichswahl<br />
gewährleistet das Multimeter in allen<br />
Anwendungen schnelle <strong>und</strong> präzise Messungen.<br />
Es besitzt 11 Messfunktionen, einschließlich<br />
für AC/DC-Spannung <strong>und</strong> -Stromstärke<br />
(1000 V) sowie Temperatur. Zudem ist<br />
das Gerät für den industriellen Einsatz (CAT<br />
III-1000V / IV-600V) geeignet. Das extragroße<br />
LCD-Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
gewährleistet eine deutliche Lesbarkeit.<br />
Die digitale Messzange micro CM-100<br />
bietet ebenfalls Echt-Effektivwertmessungen<br />
<strong>und</strong> eine automatische Bereichswahl.<br />
Darüber hinaus zeichnet sich dieses Zangenmultimeter<br />
durch eine große Strombelastbarkeit<br />
<strong>und</strong> einen breiten Messbereich<br />
aus. Die Zangenöffnung nimmt<br />
Kabel mit einem Außendurchmesser von<br />
bis zu 30 mm auf. Gemessen werden<br />
Stromstärken bis 1.000 A AC/DC. Zudem<br />
kann die Messzange für acht weitere<br />
Messfunktionen als Multimeter genutzt<br />
werden. Auch hier sorgt ein großes LCD-<br />
Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung für<br />
ein ermüdungsfreies <strong>und</strong> exaktes Ablesen<br />
der Messergebnisse. Mit seinem schlanken<br />
Design <strong>und</strong> der Zweifachummantelung<br />
kann dieses Zangenmultimeter mühelos<br />
mit nur einer Hand bedient werden. Damit<br />
ist es hervorragend für Arbeiten in dicht<br />
belegten Schaltschränken geeignet.<br />
Das einfach zu bedienende Messgerät<br />
micro HM-100 ermittelt die Luftfeuchtigkeit<br />
<strong>und</strong> die Temperatur exakt. Die prozentuale<br />
Luftfeuchtigkeit (% RH) <strong>und</strong> die Temperatur<br />
(°C/°F) werden sofort <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
auf dem LCD-Doppel-Display mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
angezeigt. So kann der<br />
Anwender auf Tastendruck die Luftqualität,<br />
den Zustand von Klimaanlagen sowie die<br />
Belüftungs- <strong>und</strong> Lagerbedingungen von<br />
Räumen berechnen.<br />
Das Gerät ist ideal für Anwendungen in<br />
der Heizungs-, Lüftungs- <strong>und</strong> Klimatechnik<br />
geeignet.<br />
Ridge Tool GmbH<br />
www.ridgid.eu<br />
Miniatur-Infrarotsensor für Umgebungstemperaturen bis 180 °C<br />
Raytek ergänzt seine kompakten MI3-<br />
Infrarot-Temperatursensoren um den<br />
neuen MI3LTH-Messkopf für den ungekühlten<br />
Einsatz bei hohen Umgebungstemperaturen.<br />
Der von der Elektronik<br />
abgesetzte Sensorkopf widersteht bis<br />
zu +180 °C. Damit eröffnen sich für die<br />
berührungsfrei arbeitenden Systeme neue<br />
Anwendungsbereiche für Messtemperaturen<br />
bis 1.000 °C, da sie<br />
beispielsweise Messfühler<br />
direkt ersetzen<br />
können. Der bessere<br />
thermische Schutz<br />
ermöglicht zudem kostengünstige<br />
Lösungen<br />
für Anwendungen, in<br />
denen aus Platzmangel<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des<br />
Leckagerisikos keine<br />
Wasserkühlung verwendet werden kann.<br />
Das neue MI3LTH-Pyrometer bietet alle<br />
Vorteile der MI3-Serie: die kleinen Abmessungen,<br />
den Plug-and-Play-Anschluss <strong>und</strong><br />
die Kompatibilität mit allen MI3-Kommunikationsboxen.<br />
Die digitalen Kommunikationsboxen<br />
sind mit Modbus-, Profibus-,<br />
Ethernet- <strong>und</strong> Profinet-Schnittstellen verfügbar.<br />
Außerdem bietet Raytek eine analoge<br />
Variante mit vier galvanisch isolierten<br />
Analogausgängen an.<br />
Da die Kommunikationsboxen bis zu<br />
acht Sensoren ansprechen, ermöglicht<br />
das modulare MI3-System kostengünstige<br />
Lösungen, besonders für Anwendungen mit<br />
mehreren Messpunkten. Die Einführung des<br />
neuen MI3LTH vervollständigt die digitale<br />
MI3-Baureihe als Nachfolgetechnologie<br />
zu den Analogsensoren der erfolgreichen<br />
MI-Serie. Zu den typischen Anwendungen<br />
gehören Industrieöfen <strong>und</strong> -trockenöfen,<br />
industrielle Waschstraßen <strong>und</strong> Trockner <strong>und</strong><br />
die Textilindustrie. Für industrielle OEMs bietet<br />
sich damit eine flexible, leicht zu integrierende<br />
Temperaturmesslösung.<br />
Raytek GmbH<br />
www.raytek.de<br />
4-2013 gaswärme international<br />
99
INSERENTENVERZEICHNIS 4-2013<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
Firma<br />
Seite<br />
AICHELIN Holding GmbH, Mödling, Österreich 23<br />
Bloom Engineering (Europa) GmbH, Düsseldorf 21<br />
Brinkmann Industrielle<br />
Feuerungssysteme GmbH, Voerde<br />
DURAG Sales & Marketing GmbH & Co.KG,<br />
Hamburg 54<br />
Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Essen 27<br />
Hans Hennig GmbH, Ratingen 19<br />
IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH, Hagen 5<br />
Titelseite<br />
LAMTEC Meß- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />
für <strong>Feuerungen</strong> GmbH & Co.KG, Walldorf 15<br />
Linde AG, Pullach i. Isartal 13<br />
RWE Vertrieb AG, Dortm<strong>und</strong><br />
UNI-GERÄTE GMBH, Weeze 11<br />
VDW Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken e.V.,<br />
Frankfurt am Main 31<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen 9<br />
2. Umschlagseite<br />
Marktübersicht 101<br />
IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />
<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />
Spartenleitung / Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Thomas Schneidewind<br />
Telefon: +49 201 82002 36<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil<br />
Telefon: +49 89 2035366 11<br />
Telefax: +49 89 2035366 99<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de<br />
Redaktion (Trainee):<br />
Sabrina Finke<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
100 gaswärme international 2013-4
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren ..............................................................................................................102<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe ................................................................................................................................107<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................119<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute <strong>und</strong> Organisationen ...................................................................................................................121<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung .................................................................................................................................121<br />
Kontakt:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-markt.de
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
Wärmen<br />
schmelzen, Gießen<br />
Pulvermetallurgie<br />
102 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
103
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
104 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
105
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
abkühlen <strong>und</strong> abschrecken<br />
recyceln<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
Fügen<br />
energieeffizienz<br />
106 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Förder- <strong>und</strong><br />
antriebstechnik<br />
industriebrenner<br />
armaturen<br />
Gasrohrleitungen / rohr-<br />
Durchführungen<br />
Gas-infrarot-strahler<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
107
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
108 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
109
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
brenner-Zubehör<br />
110 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
111
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
112 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
113
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
114 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
heizsysteme<br />
Mess-, steuer- <strong>und</strong><br />
regeltechnik<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
115
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- <strong>und</strong><br />
regeltechnik<br />
Prozessautomatisierung<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
116 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
117
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Wärmedämmung <strong>und</strong><br />
Feuerfestbau<br />
4. gwi-Praxistagung<br />
Effiziente<br />
BrEnnErtEchnIk<br />
für Industrieöfen<br />
powered by<br />
Zielgruppe:<br />
Termin:<br />
Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />
• Montag, 22.04.2013 (optional)<br />
• Mittwoch, 24.04.2013<br />
gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />
Veranstaltung (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
Veranstaltung (09:00 – 14:30 Uhr) Industrieöfen, sowie Hersteller von<br />
• Dienstag, 23.04.2013<br />
Ort:<br />
<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />
Veranstaltung (08:30 – 17:30 Uhr)<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr www.atlantic-hotels.de<br />
Veranstalter<br />
118 gaswärme international 2013-4 2012-3<br />
Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />
Alle Vorträge <strong>und</strong> Impressionen<br />
jetzt online unter<br />
www.gwi-brennertechnik.de
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung von<br />
gwi – gaswärme international<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
119
NACHRICHTEN<br />
Marktübersicht xxxx 4-2013<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />
Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion: Thomas Schneidewind +49(0)201/82002-36 t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion (Trainee): Sabrina Finke +49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf: Jutta Zierold +49(0)201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Leserservice: Martina Grimm +49(0)931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />
120 gaswärme international 2013-4 2012-3
4-2013 xxxx Marktübersicht<br />
NACHRICHTEN<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute <strong>und</strong> Organisationen<br />
V. Messegesell schaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
3-2012 4-2013 gaswärme international<br />
121
FIRMENPORTRÄT<br />
Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />
Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />
KONTAKT:<br />
Thomas Oelze<br />
Tel.: 02389 / 9504-0<br />
oelze@herth.de<br />
FIRMENNAME/ORT:<br />
Herth elektrische Temperaturgeber GmbH<br />
Landwehrstr. 86-88<br />
59368 Werne<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Heinrich A. Herth, Thomas Oelze<br />
GESCHICHTE:<br />
Die Firma Herth wurde 1978 in Werne als Personengesellschaft vom<br />
Namensgeber gegründet. Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-<br />
Jahre, nach Umzug in neue Geschäftsräume an der Landwehrstraße,<br />
wurde aus der Personengesellschaft die heutige Herth elektrische<br />
Temperaturgeber GmbH. Aufgr<strong>und</strong> der Erschließung neuer Märkte<br />
<strong>und</strong> der immer größer werdenden Produktvielfalt war eine Erweiterung<br />
des Produktions- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes, aktuell im Jahr<br />
2013 notwendig, um die K<strong>und</strong>en weiterhin mit qualitativ hochwertigen<br />
Produkten zu den gewünschten Terminen zu beliefern.<br />
KONZERN:<br />
Die Herth elektrische Temperaturgeber GmbH ist ein konzernunabhängiges,<br />
mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Werne am<br />
östlichen Rand des Ruhrgebietes.<br />
MITARBEITERZAHL:<br />
ca. 20<br />
EXPORTQUOTE<br />
ca. 30 %<br />
PRODUKTSPEKTRUM:<br />
Thermoelemente, Mantelthermoelemente, Widerstandsthermometer<br />
<strong>und</strong> Mantelwiderstandsthermometer ergänzt durch Zubehörteile<br />
sowie Ausgleichs- <strong>und</strong> Thermoleitungen. Messumformer,<br />
Datenlogger, Regler <strong>und</strong> weitere branchentypische Geräte r<strong>und</strong>en<br />
das Programm ab.<br />
PRODUKTION:<br />
Die Temperaturfühler <strong>und</strong> Zubehör finden in zahlreichen Industrie<strong>und</strong><br />
Forschungsanlagen Anwendung. Moderne Hilfsmittel unterstützen<br />
die Mitarbeiter darin, auch ausgefallene K<strong>und</strong>enwünsche<br />
<strong>und</strong> -anforderungen zu erfüllen.<br />
WETTBEWERBSVORTEILE:<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung von Temperaturfühlern nach nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Normen, individuellen Werksnormen, Sonder<strong>und</strong><br />
Spezialausführungen nach K<strong>und</strong>enwunsch <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enspezifikation.<br />
Optimale K<strong>und</strong>enbetreuung, Kompetenz, die Einhaltung<br />
von Lieferzusagen sowie eine auftragsgemäße Lieferung.<br />
ZERTIFIZIERUNG:<br />
■■<br />
Seit 1994 nach DIN ISO 9001 (DQS) zertifiziert.<br />
■■<br />
Seit 2010 entsprechend DIN EN ISO 9001:2008<br />
■■<br />
Durch den TÜV NORD CERT gemäß Richtlinien 94/9/EG-ATEX<br />
zertifiziert seit 2003.<br />
SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />
■■<br />
Kalibrierung der Temperaturfühler auf Wunsch im hauseigenen<br />
Labor sowie auch Kalibrierung vor Ort.<br />
■■<br />
K<strong>und</strong>enberatung in Bezug auf die Normen AMS 2750E bzw.<br />
CQI-9.<br />
INTERNET:<br />
www.herth.de<br />
122 gaswärme international 4-2013
4-2013 IMPRESSUM<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
62. Jahrgang · Heft 4 · August 2013<br />
Organ<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung <strong>und</strong> der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />
Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />
für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />
Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />
Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg <strong>und</strong> des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />
Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />
Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts Essen e.V. · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />
der TPT im VDMA, Tenova Iron & Steel SpA · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />
Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- <strong>und</strong> Wärmetechnische Anlagen Freiberg · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />
G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx ·<br />
Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker ·<br />
Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen<br />
Bezugspreise<br />
gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 260,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 260,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 50,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 50,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />
Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 338,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 338,- + € 21,- Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />
Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />
Abonnements/<br />
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Druck<br />
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Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
ISSN 0020-9384<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
4-2013 gaswärme international
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Leitfaden für die tägliche Praxis<br />
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Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />
Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik erscheint in der 5., vollständig<br />
überarbeiteten <strong>und</strong> erweiterten Auflage – erstmals in größerem Format (A5),<br />
vierfarbig bebildert sowie mit digitalen Inhalten.<br />
In der jetzigen Zeit, in der einerseits die Industrieofentechnik boomt <strong>und</strong> andererseits<br />
die Kosten für gasförmige Brennstoffe <strong>und</strong> elektrische Energie stark steigen, ist<br />
das Interesse an der Wärmetechnik wieder angestiegen. Darüber hinaus ist der<br />
rationelle Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik, nicht zuletzt wegen den<br />
Regularien zum Thema CO 2<br />
-Emissionen, von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb<br />
besteht natürlich auch der Bedarf nach Fachbüchern, die das Thema der industriellen<br />
Wärmetechnik bzw. der Thermoprozesstechnik abdecken. Das Handbuch Industrielle<br />
Wärmetechnik wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch werden der derzeitige Stand<br />
der Technik sowie alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen praxisnah dargestellt. Der Leser erhält<br />
einen ausführlichen Überblick über alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen, Berechnungen,<br />
Begriffe <strong>und</strong> Prozesse der industriellen Wärmetechnik <strong>und</strong> somit wichtige Tipps für<br />
die tägliche Arbeit.<br />
Aus dem Inhalt: Wärmeübertragung; Strömungsmechanik; Gasförmige Brennstoffe;<br />
Verbrennung; <strong>Brenner</strong>technik; Energiebilanz von Industrieöfen; Elektrothermische<br />
Verfahren; Thermochemische Behandlung <strong>und</strong> Schutzgastechnik, etc.<br />
Hrsg.: H. Pfeifer,<br />
5. Auflage 2013, ca. 500 Seiten in Farbe,<br />
mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff), Hardcover, DIN A5<br />
ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />
€ 80,-<br />
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Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />
5. Auflage – ISBN: 978-3-8027-2972-0<br />
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