26.02.2014 Aufrufe

plus Magazin Jetzt achte ich mehr auf mich (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2/2014 Einfach <strong>mehr</strong> vom Leben<br />

www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

€ 3,50<br />

Besser<br />

eink<strong>auf</strong>en<br />

Der große Internet-<br />

Ratgeber<br />

Die<br />

Kilos<br />

purzeln<br />

Sanfter Strom lässt<br />

Bauch verschwinden<br />

In 6 Wochen wieder<br />

eine tolle Taille<br />

Gesünder<br />

leben<br />

Hormone nach Wechseljahren?<br />

Sport mit meinen Mädels<br />

Überraschende Gemüse-Rezepte<br />

20<br />

Tabletten<br />

im Test<br />

Die besten<br />

Mittel bei<br />

Schmerzen<br />

Im 24-Seiten-<br />

Extra-Heft<br />

Wenn die<br />

Krankenkasse<br />

mauert<br />

PLUS<br />

Großer<br />

Mode-<br />

Berater<br />

<strong>Jetzt</strong> <strong>achte</strong> <strong>ich</strong><br />

<strong>mehr</strong> <strong>auf</strong> m<strong>ich</strong><br />

Wie wir selbstbewusster mit unseren Problemzonen umgehen<br />

und uns weniger davon stressen lassen, was andere denken<br />

Österre<strong>ich</strong> € 3,90<br />

Frankre<strong>ich</strong> € 4,60<br />

Spanien € 4,60<br />

Portugal (cont.) € 4,60<br />

Italien € 4,60<br />

BeNeLux € 4,00<br />

Schweiz SFR 6,50


Schlank ins Frühjahr!<br />

<strong>Jetzt</strong><br />

am Kiosk<br />

für nur<br />

€ 1.95<br />

Gesunde Ernährung, die Spaß macht!<br />

Holen Sie s<strong>ich</strong> jetzt die neuen Rezepte für die le<strong>ich</strong>te Küche:<br />

Le<strong>ich</strong>tes Frühstück – Köstl<strong>ich</strong>es Fleisch – Gesunder Fisch – Tolles Gemüse – Süße Freuden<br />

PLUS: Viele Tipps und Infos rund ums Abnehmen!<br />

Das aktuelle Sonderheft!<br />

<strong>Jetzt</strong> bestellen unter • Tel. 0180 / 52 601 39 (Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />

• E-Mail: Einzelhefte@guell.de • Internet: www.frau-im-leben.com Bitte Bestell-Nummer 100 440 angeben


1/201<br />

1<br />

l<br />

6/20 1<br />

Die günstigs<br />

Und<br />

a le sind<br />

Der schönste<br />

Höhen-Wanderweg<br />

24 Seiten Extra<br />

Zum Heraustre nen und Sa meln<br />

Juni 2011<br />

1<br />

geld^recht<br />

echt<br />

Fotos: tos:<br />

A1pi<br />

A1pix, Shu Shu<br />

ters<br />

terstock<br />

erstock<br />

tock<br />

Kräftig<br />

sparen<br />

bei<br />

Hörgeräten<br />

rät<br />

Vors<strong>ich</strong>t,<br />

Steuerbescheid<br />

erbesche<br />

eid<br />

Der s<strong>ich</strong>erste Weg zur besten Rente <br />

Die w<strong>ich</strong>tigsten TiT<br />

ps,<br />

um von Krankenka ka se,<br />

Zusatz-Police<br />

das Maximale<br />

zu<br />

erhalten S. 14<br />

D E R EXTRA T G EBE R V O N<br />

Wer haftet beim<br />

Bestellen?<br />

le len?<br />

10 Details,<br />

bei denenArbeitnehmer ehmer und<br />

Die neuen Regeln für fü<br />

Katalog,<br />

alog<br />

Rentner widersprechen chenso<br />

sol<br />

lten S.12<br />

eBay &Amazon<br />

S. 20<br />

P0610_001_ _<br />

Der s<strong>ich</strong>erste Weg zur besten Rente <br />

. 14<br />

15-04-20 1:28:13<br />

PLUS<br />

P0214_ 01_Cover_final3.in d 1<br />

Einfach <strong>mehr</strong> vom Leben<br />

en<br />

Die große<br />

Leser-Aktion<br />

www.<strong>plus</strong>-mag.de<br />

ww.<strong>plus</strong>-mag.dew.<strong>plus</strong>-mag.de<br />

Österre<strong>ich</strong> 3,90<br />

Frankre<strong>ich</strong> 4,60<br />

Spanien 4,60<br />

Portugal (cont.) 4,60<br />

Italien 4,60<br />

BeNeLux € 4, 0<br />

Schweiz SFR 6,50<br />

<br />

€ 3,50<br />

Willkommen<br />

im Februar<br />

Titelbild: Dick Sullivan/Jahreszeiten Verlag; Foto Editorial: Peter Rigaud/shotview photographers; Illustration: Corinne Desponds<br />

1/20 1 Einfach <strong>mehr</strong> vom Leben<br />

Rezepte, die<br />

Sie<br />

fit halten<br />

So will <strong>ich</strong> leben<br />

12<br />

Für<br />

nur<br />

Euro perfekt<br />

gepflegt<br />

To le<br />

Wohn-Ideen o für Frauen<br />

www.<strong>plus</strong>-mag.de<br />

Mehr<br />

Rente<br />

Die D Tricks der<br />

S Supermärkte<br />

Wie gesund<br />

sind Vitamine?<br />

8 Mythen, die<br />

Sie überraschen<br />

Neue<br />

Serie: S Diese<br />

Lebensmittel stärken<br />

Herz,<br />

Haare H & Co. DIE 5 CREMES<br />

Die günstigsten Cremes & Co.:<br />

Und a le sind Testsieger<br />

Bayern von oben<br />

Plus<br />

24Seiten Extra<br />

Geld & Recht<br />

für Katalog24 Seiten<br />

<strong>plus</strong><br />

f24<br />

Extraheft<br />

Diese<br />

Marken ... schützen<br />

2/2014 Einfach <strong>mehr</strong> vom Leben<br />

Sanfter Strom lässt<br />

Bauch verschwinden<br />

In 6 Wochen wieder<br />

eine to le Tai le<br />

Gesünder<br />

leben<br />

.. schützen<br />

Ihr<br />

Herz<br />

wenn <strong>ich</strong><br />

nochmals<br />

leben<br />

könnte .<br />

Hormone nach Wechseljahren?<br />

Sport mit meinen Mädels<br />

Überraschende Gemüse-Rezepte<br />

Trinken Sie s<strong>ich</strong><br />

Der große Internet-<br />

Ratgeber<br />

Großer<br />

Mode-<br />

Berater<br />

Die<br />

Kilos<br />

purzeln<br />

... stärken<br />

die Nerven<br />

... straffen<br />

Ihre Figur<br />

100 0 Produkte im Test: Wie Sie beim Eink<strong>auf</strong>en<br />

Mogelpackungen M<br />

p & falsche Versprechen erkennen<br />

Getestet: Schöne &günstige Kreuzfahrten ht<br />

nach<br />

Scheidung<br />

100 Mineralwässer i<br />

im Test<br />

www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

Der wahre<br />

Wert Ihrer Ehe<br />

Sie werden<br />

staunen!<br />

BRAUCHEN SIE<br />

WIRKLICH<br />

S<strong>ich</strong>er<br />

zur<br />

besten<br />

Rente<br />

Mein<br />

Busen<br />

n<br />

So offen fen<br />

sprachen<br />

Frauen über<br />

60 noch nie<br />

fit & schlank<br />

Wie wir selbstbewusster mit unseren Problemzonen umgehen<br />

und uns weniger davon stressen lassen, was andere denken<br />

r<br />

n<br />

e<br />

<strong>Jetzt</strong> <strong>achte</strong> <strong>ich</strong><br />

<strong>mehr</strong> <strong>auf</strong> m<strong>ich</strong><br />

Wenn die<br />

Krankenkasse<br />

mauert<br />

P0 10_Cover_FINAL.in d 1 26-11-2010 1-2010 10:51:43<br />

Oft<br />

denkt man, der Valen- tinstag sei eine Erfindung<br />

der Blumengeschäfte oder der Pralinen-Industrie. Und, <strong>ich</strong><br />

gestehe, auch <strong>ich</strong> bin schnell geneigt, den Tag als Geschäftemacherei abzutun. Doch<br />

ist ein Gedenktag der Liebenden n<strong>ich</strong>t sinnvoller als viele andere Gedenktage? Wie oft habe <strong>ich</strong><br />

Frauen (aber auch Männer), die verwitwet waren, sagen hören: „Hätte <strong>ich</strong> ihm (ihr) doch häufiger<br />

gesagt, dass <strong>ich</strong> ihn (sie) liebe. <strong>Jetzt</strong> ist es zu spät ...“ Vielle<strong>ich</strong>t denkt man, wenn man älter und viele<br />

Jahre verheiratet ist, dass kleine Gesten im Alltag doch ausre<strong>ich</strong>en, damit der andere spürt, was man<br />

eigentl<strong>ich</strong> sagen will. Und doch ist es falsch: Man ist nie zu alt, um dem anderen zu sagen: „Ich liebe<br />

d<strong>ich</strong> und du machst mein Leben re<strong>ich</strong>er.“ Und man ist auch nie zu alt, um bei diesen Worten feuchte<br />

Augen zu bekommen. Doch warum sagen wir dann n<strong>ich</strong>t häufiger „Ich liebe d<strong>ich</strong>“ (statistisch wünschen<br />

s<strong>ich</strong> zwei Drittel der Frauen und Männer, diesen Satz häufiger zu hören)? Weil wir uns<br />

schämen – in unserem Alter solche Schwärmereien? Weil man s<strong>ich</strong> des anderen s<strong>ich</strong>er ist?<br />

(Sollte man n<strong>ich</strong>t, wie die in die Höhe schnellenden Scheidungsraten jenseits der Silberhochzeit<br />

zeigen.) Und wer ein „Ich liebe d<strong>ich</strong>“ n<strong>ich</strong>t so einfach im Alltag über die<br />

Lippen bringt – vielle<strong>ich</strong>t ist der Valentinstag ein guter Anfang. Das gilt dann<br />

n<strong>ich</strong>t nur für den Liebsten oder die Liebste, sondern auch für die Kinder.<br />

Es mag albern klingen, aber auch unsere Kinder freuen s<strong>ich</strong>, wenn<br />

man ihnen sagt, dass man sie liebt – selbst wenn sie längst aus<br />

dem Haus sind. In diesem Sinne wünsche <strong>ich</strong> Ihnen, dass<br />

Sie n<strong>ich</strong>t nur am 14. Februar mögl<strong>ich</strong>st<br />

oft die magischen drei Worte hören;<br />

sondern dass Sie auch in dieser<br />

Ausgabe von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

viele Anregungen finden,<br />

die Ihr Leben re<strong>ich</strong>er<br />

machen,<br />

Ihr<br />

PS:<br />

Besser<br />

eink<strong>auf</strong>en<br />

20<br />

Tabletten<br />

im Test<br />

Die besten<br />

Mittel bei<br />

Schmerzen<br />

Im 24-Seiten-<br />

Extra-Heft<br />

... zu Ihrem Abonnement:<br />

<strong>plus</strong> Abo-Service,<br />

Heuriedweg 19, 88131 Lindau,<br />

(01 80) 5 26 01 47 (14 Cent/Min.),<br />

Fax: (01 80) 5 26 01 48,<br />

E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

... zu diesem Heft:<br />

Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

(02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10,<br />

E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

MIT EINEM ABO VERPASSEN SIE KEINE AUSGABE. EINE BESTELLKARTE FINDEN SIE GANZ HINTEN.<br />

2 | 2014<br />

3


im Februar 2014<br />

Spaß beim Sport Gemeinsam ist es le<strong>ich</strong>t, s<strong>ich</strong> zu<br />

30 überwinden. Doch wie findet man Gle<strong>ich</strong>gesinnte? 66<br />

Wellness-Oase Nutzen Sie Ihr Bad<br />

für einen erholsamen Kurz-Urlaub.<br />

Besser leben<br />

10 Erinnern Sie s<strong>ich</strong>?<br />

Wie die Wärme in die<br />

Wohnzimmer kam.<br />

12 Siegfried Rauch über<br />

Hollywood, Gärtnern<br />

und bayerische Heimat.<br />

14 R<strong>ich</strong>tig kuschelig<br />

Strick ist in: Noch<br />

nie gab es so schicke<br />

Strickmode, die jeder<br />

Frau schme<strong>ich</strong>elt.<br />

22 Schmerz stoppen Millionen<br />

Frauen haben<br />

permanent Schmerzen.<br />

<strong>Jetzt</strong> gibt’s Hilfe.<br />

30 Kommt mit! Gemeinsam<br />

macht Sport viel<br />

<strong>mehr</strong> Spaß.<br />

Selber machen<br />

37 Traditionelle Buchteln<br />

mit Orangensoße.<br />

38 Wie herzig Wer Ketten<br />

oder Armbänder selbst<br />

macht, benötigt Herz-<br />

Anhänger wie diese.<br />

42 Schmuck herstellen ist<br />

denkbar einfach – mit<br />

diesen Hilfsmitteln.<br />

43 Kuscheltiere Wetten,<br />

dass Kinder diese<br />

Stricktiere lieben?<br />

44 Gemüse Wie kocht man<br />

eigentl<strong>ich</strong> Topinambur?<br />

Fühlen<br />

47 Karneval Warum es guttut,<br />

s<strong>ich</strong> zu verkleiden.<br />

48 Problemzone Jede<br />

Frau hat eine. Doch<br />

wie lernen wir, selbstbewusst<br />

damit umzugehen?<br />

Wie <strong>achte</strong>n wir<br />

<strong>mehr</strong> dar<strong>auf</strong>, wie wir<br />

uns fühlen, und weniger,<br />

was andere denken?<br />

53 Figur-Handbuch<br />

Kaschier-Tricks für<br />

jede Problemzone.<br />

60 Angelika Euler<br />

Schön sein<br />

61 Hautcremes<br />

Gute Wirkstoffe.<br />

62 Schöne Hände Wie<br />

gut, dass es spezielle<br />

Pflege gibt.<br />

<strong>Jetzt</strong> wird es kuschelig<br />

Ob ganz gemütl<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> dem Sofa oder ganz chic zum Stadtbummel – noch<br />

nie gab es so viel Strickmode. Und, sie schme<strong>ich</strong>elt jeder Frau, S. 14<br />

4 2 | 2014


S<strong>ich</strong>er eink<strong>auf</strong>en im Internet<br />

Bücher, Mode, Reisen, Elektro-Geräte – immer <strong>mehr</strong> wird von zuhause aus online eingek<strong>auf</strong>t.<br />

Doch wie findet man die besten Preise? Welche Rechte hat man? Im Extra-Teil.<br />

JETZT MEHR SE<br />

24 Seiten Extra Mehr Rente für Fr<br />

geld^recht<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Februar 2014<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Besser er<br />

eink<strong>auf</strong>en en im<br />

Internett<br />

Extraheft<br />

Tricks der Verkäufer durchschauen<br />

S<strong>ich</strong>er bezahlen<br />

Die besten Preise finden<br />

I lustration: Ikon Images/Ge ty Images<br />

Fett weg<br />

In 6<br />

Wochen<br />

zum<br />

schlanken<br />

Bauch<br />

❯<br />

Neue<br />

Hilfen<br />

für Familien<br />

Mehr Unterstützung und Geld, wenn<br />

Angehörige gepflegt werden, S. 14<br />

❯<br />

Wenn die Kasse<br />

„Nein“ sagt<br />

So wehren Sie s<strong>ich</strong>, wenn die<br />

Krankenkasse Leistungen ablehnt, S. 18<br />

geld^<br />

recht<br />

P-GR0214_001_Cover.indd 1 16/12/13 09:42<br />

4<br />

EINKAUF IM INTERNET<br />

Wie Sie die besten Preise<br />

finden und welche Art<br />

des Bezahlens für Sie am<br />

s<strong>ich</strong>ersten ist.<br />

Fotos: Sabine Braun, living4media, Stockfood, Birgit Klemt/Picture Press, SPL/Agentur Focus, Florian Lohmann, Getty Images<br />

Hohenlohe Nirgendwo sind gutes Essen<br />

Bauch weg Ein neues Training<br />

82 70 und zauberhafte Region so eng verbunden.<br />

stoppt das gefährl<strong>ich</strong>e Bauchfett.<br />

66 Wellness-Oase Bad<br />

Ein erholsamer Kurz-<br />

Urlaub in 90 Minuten.<br />

68 Hersteller-Nachweis<br />

Für Sie entdeckt.<br />

Gesund bleiben<br />

69 Neue Medikamente<br />

Wirkung erst abwarten.<br />

70 Bauch weg! Fett am<br />

Bauch ist gefährl<strong>ich</strong>.<br />

Ein neues Training<br />

bringt die Taille zurück.<br />

75 Straffer Bauch<br />

Einfache Übungen.<br />

76 Zahnersatz Was tun,<br />

wenn es drückt?<br />

78 Wechseljahre Doch<br />

Hormone nehmen?<br />

Erleben<br />

81 Museum Gunter Sachs’<br />

gesammelte Kunst.<br />

82 Deutsche Toskana Ein<br />

grandioser Mix aus zauberhafter<br />

Landschaft<br />

und kulinarischem<br />

Genuss – das ist die<br />

Hohenlohe.<br />

94 Celine Dion Der Weltstar<br />

über Familie und<br />

die Lust am Singen.<br />

96 Kreuzfahrt Das Mittelmeer<br />

bietet die schönsten<br />

Schiffsrouten.<br />

100 Leserreise Mit <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> <strong>auf</strong> großer Mittelmeer-Tour<br />

– kommen<br />

Sie einfach mit.<br />

Schöner Schmuck<br />

Ob Armband oder Halskette – Sie benötigen nur wenige<br />

Dinge, um wunderschönen Schmuck selbst zu machen, S. 38<br />

RUBRIKEN<br />

6 Besser leben<br />

46 Rätsel<br />

58 Sonnenstrahlen<br />

80 Sudoku<br />

102 Impressum<br />

110 <strong>Vorschau</strong><br />

112 Zum Schluss<br />

Unsere Titel-Themen<br />

erkennen Sie<br />

an der unterstr<strong>ich</strong>enen<br />

Seitenzahl.<br />

9<br />

GRÜNE REINIGER<br />

Welche Logos zeigen<br />

guten Umweltschutz?<br />

10<br />

BETRIEBSRENTE<br />

So erhält jede Frau eine<br />

Zusatzrente.<br />

12<br />

VORSICHT, RENTE<br />

Bei Umzug droht eine<br />

Kürzung.<br />

14<br />

MEHR GELD<br />

Neue Hilfen für Angehörige<br />

Demenzkranker.<br />

17<br />

MEHR RENTE<br />

Wofür erhält man<br />

Entgeltpunkte geschenkt?<br />

18<br />

KRANKENKASSE<br />

Was tun, wenn die Kasse<br />

Leistungen verweigert?<br />

21<br />

LÄNGER ARBEITEN<br />

Gibt es ein Recht <strong>auf</strong><br />

Weiterbildung?<br />

22<br />

IHRE FRAGEN<br />

die <strong>plus</strong>-Experten<br />

antworten.<br />

24<br />

MUSTERBRIEF<br />

Pflege-Widerspruch<br />

2 | 2014<br />

5


Besser leben<br />

im Februar<br />

Eine gute Tarte!<br />

Frisch aus dem Ofen, garniert mit frischen Zutaten, ist sie<br />

das perfekte Ger<strong>ich</strong>t für einen gemütl<strong>ich</strong>en Abend. Und<br />

eine Tarte ist sehr le<strong>ich</strong>t zu backen. Für den Teig: 200 g<br />

Mehl mit 1/2 TL Salz mischen, mit 1 Ei und 120 g Butter zu<br />

glattem Teig verarbeiten. 300 ml Sahne mit 3 Eiern, 80 g<br />

Parmesan verschlagen und würzen. Die Tarteform mit Teig<br />

auskleiden. Sahne-Mischung darübergießen. 250 g Kirschtomaten,<br />

200 g halbierte Zwiebeln und 100 g schwarze<br />

Oliven dar<strong>auf</strong> verteilen. Im vorgeheizten Ofen (180 °C) etwa<br />

40 Minuten backen. Fertig!<br />

Vorbild sein<br />

Lebensfreude statt Geld<br />

Wer für junge Menschen ein Vorbild sein will, muss<br />

vor allem eins: Lebensfreude ausstrahlen. Denn<br />

Teenager zwischen 14 und 19 suchen s<strong>ich</strong> ihre<br />

Vorbilder danach aus, wie freundl<strong>ich</strong> (60 Prozent)<br />

und lebensfroh (53 Prozent) diese sind. Re<strong>ich</strong>tum<br />

dagegen hat keinen Vorbild-Charakter – weniger<br />

als zehn Prozent der jungen Leute lassen s<strong>ich</strong> vom<br />

Geld anderer beeindrucken.<br />

Erinnerung<br />

Für d<strong>ich</strong> zum<br />

Valen-Dienstag<br />

Mit 6 schrieb <strong>ich</strong><br />

meiner Mutter zum<br />

Valentinstag am 14.<br />

Februar einen kleinen<br />

Brief: „Liebe<br />

Mami, alles Liebe<br />

zum Valen-Dienstag<br />

...“ Auch wenn<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> darüber<br />

wunderte, dass<br />

dieser Tag <strong>auf</strong><br />

einen Mittwoch fiel.<br />

Was <strong>ich</strong> meiner<br />

Mutter in diesem<br />

Jahr schenke?<br />

Ein Kibonubäumchen<br />

(siehe unten),<br />

eine Miniaturpflanze,<br />

die in einer<br />

Mooskugel verwurzelt<br />

ist. Gibt es<br />

übrigens unter<br />

www.kibonu.com<br />

ab 17 Euro.<br />

Alexandra<br />

Schlump, stellv.<br />

Chefredakteurin<br />

Madonnas Tricks<br />

FIT DANK HIGH HEELS<br />

Wer wissen will, was in Sachen<br />

Fitness gerade in ist, muss in<br />

Madonnas (55) neuem Studio in<br />

Berlin (Clayallee 171, www.hardcandyfitness.de/)<br />

vorbeischauen.<br />

Dort eröffnete die Pop-Diva<br />

vor Kurzem ihr „Hard Candy<br />

Fitness“-Studio, in dem sie ihre<br />

Figurgeheimnisse preisgibt. Der<br />

Clou sind diese Kurse, die es<br />

wahrl<strong>ich</strong> in s<strong>ich</strong> haben:<br />

High Heel Workout<br />

Ein Training für die Beine<br />

<strong>auf</strong> hohen Hacken (!), das<br />

neben der Haltung auch Muskeln<br />

an Beinen und Po trainiert.<br />

Ripped Yoga<br />

Ein dynamisches Yoga, bei<br />

dem die kräftigenden<br />

Übungen durch le<strong>ich</strong>te Hanteln<br />

noch intensiviert werden.<br />

Bosu Body<br />

Trainiert wird <strong>auf</strong> dem Bosu<br />

(Mischung aus Wackelbrett<br />

und halbem Gymnastikball).<br />

Aqua Zumba<br />

Das beliebte Tanz-Training<br />

Zumba geht baden. Dadurch<br />

verbrennt man zu heißer Latino-<br />

Musik 40 Prozent Extrakalorien.<br />

Unruhige<br />

Beine?<br />

Dann besser Lebensmittel mit<br />

Glutamat meiden. US-Forscher<br />

entdeckten, dass die Substanz<br />

im Gehirn stark anregend wirkt.<br />

Glutamat ist ein Geschmacksverstärker<br />

und steckt vor allem<br />

in Würz-Mischungen, etwa Suppenwürze,<br />

aber auch in vielen<br />

asiatischen Ger<strong>ich</strong>ten.<br />

6 2 | 2014


„Ich träume schon<br />

von Krimis,<br />

wache aber<br />

zum Glück<br />

immer <strong>auf</strong>,<br />

wenn’s<br />

brenzlig<br />

wird.“<br />

Im Tatort<br />

mitspielen ...<br />

... und dabei Niedersachsens<br />

„Tatort“-Kommissarin Charlotte<br />

Lindholm (Maria Furtwängler)<br />

über die Schulter schauen.<br />

Die Chancen dafür stehen gut.<br />

Denn jedes Jahr suchen die<br />

Fernsehsender über sogenannte<br />

Casting-Agenturen<br />

(Besetzungs-Büros) Tausende<br />

Komparsen. Für den „Tatort<br />

Niedersachsen“ sucht z. B.<br />

häufig Extra Faces, (0 40)<br />

22 69 75 30, www.extra-faces.<br />

de; für den „Tatort Münster“<br />

Filmpool, (0 22 33) 4 60 80,<br />

www.filmpool.de.<br />

Also, probieren Sie Ihr Glück!<br />

Fotos: Christian Schoppe/Photoselection/fotofinder, Stockfood, PR; Illustrationen: Shutterstock (4)<br />

2 | 2014<br />

7


Besser leben<br />

im Februar<br />

Freuen Sie s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> die<br />

ersten Frühlingsboten<br />

Die Sonne gewinnt jetzt<br />

jeden Tag an Kraft und lockt<br />

bald die ersten Blüten hervor.<br />

N<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> lange, dann sind<br />

solche niedl<strong>ich</strong>en Sträuße aus<br />

Lenzrosen, Schachbrettblumen,<br />

Traubenhyazinthen und<br />

Co. auch wieder aus dem eigenen<br />

Garten mögl<strong>ich</strong>.<br />

Übrigens: Traubenhyazinthen<br />

sind eine w<strong>ich</strong>tige erste Nahrungsquelle<br />

für Wildbienen und<br />

Hummeln im Frühjahr – deshalb<br />

n<strong>ich</strong>t alle pflücken.<br />

Fotos: Janne Peters/Picture Press, bpk/CNAC-MNAM/Philippe Migeat, VG Bild-Kunst, Bonn 2013, PR<br />

8 2 | 2014


Gerade bei Kälte braucht die Haut um die Augen viel Pflege. Gut getestet ist<br />

z. B. Lancôme-Augencreme „Rénergie Yeux Anti-Wrinkle Firming Eye Cream“, 49 Euro.<br />

25%<br />

Prozent<br />

<strong>mehr</strong> Inhalt. Mit solchen<br />

Tricks locken<br />

Hersteller <strong>auf</strong> ihren<br />

Packungen zum K<strong>auf</strong>.<br />

Der Haken ist nur:<br />

Wenn <strong>mehr</strong> drin ist,<br />

macht es auch dick.<br />

Denn wie Ernährungs-Forscher<br />

herausfanden,<br />

hängt<br />

das Gefühl „Ich bin<br />

satt“ n<strong>ich</strong>t davon ab,<br />

wie viel wir gegessen<br />

haben. Es stellt s<strong>ich</strong><br />

erst ein, wenn man<br />

Joghurtbecher oder<br />

die Chipstüte geleert<br />

hat. Deshalb lieber<br />

keine XL-Portionen!<br />

5<br />

Dinge, die Sterbende<br />

am meisten bereuen,<br />

sind zugle<strong>ich</strong> 5 Dinge,<br />

die uns einladen, über<br />

unser eigenes Leben<br />

nachzudenken.<br />

Ich wünschte ...<br />

... <strong>ich</strong> hätte den Mut<br />

gehabt, mir selbst<br />

treu zu bleiben, statt<br />

zu leben, wie andere<br />

es von mir erwarten,<br />

... <strong>ich</strong> hätte n<strong>ich</strong>t so<br />

viel gearbeitet,<br />

... meinen Gefühlen<br />

häufiger Ausdruck<br />

verliehen,<br />

... den Kontakt zu<br />

Freunden gehalten,<br />

... mir <strong>mehr</strong> Freude<br />

gegönnt*.<br />

* Aus dem Buch der Sterbebegleiterin<br />

Bronnie Ware: „5 Dinge,<br />

die Sterbende am meisten<br />

bereuen“, Arkana Verlag, 19,99 Euro<br />

6Tipps, um Füße<br />

bei jedem Winter-Spaziergang<br />

warm zu halten:<br />

• Schuhe tragen,<br />

die n<strong>ich</strong>t zu eng<br />

sind. Vorne<br />

sollte ein Fingerbreit<br />

Platz sein.<br />

• Hin und wieder<br />

mit den Zehen<br />

spielen, <strong>auf</strong> und<br />

ab bewegen.<br />

• Strümpfe mit<br />

weiten Bündchen<br />

anziehen.<br />

• Zimtsohlen in<br />

die Schuhe legen<br />

– regen<br />

Durchblutung an.<br />

• Bei einer Rast<br />

Kaffee meiden<br />

– verengt die<br />

Blutgefäße.<br />

• Scharfe Gewürze<br />

wie Chili, Pfeffer<br />

oder Ingwer<br />

wärmen den<br />

Körper von innen<br />

heraus.<br />

58<br />

der Menschen in Deutschland träumen davon,<br />

einmal das Nordl<strong>ich</strong>t in Norwegen mit eigenen Augen<br />

zu sehen, so eine Umfrage des britischen Reisemagazins<br />

„Lonely Planet Traveller“. Und was ist das Reiseziel,<br />

das Sie einmal gerne erleben möchten? Erzählen<br />

Sie uns davon? Adresse Seite 3.<br />

Neues entdecken –<br />

drei Mal anders!<br />

Oft muss man n<strong>ich</strong>t weit fahren, um Überraschendes zu<br />

entdecken – diese Ausstellungen beweisen es:<br />

WILLI BAUMEISTER | Einer der bedeutendsten Künstler der<br />

Moderne, den man unbedingt entdecken sollte (siehe Foto<br />

oben), in Stuttgart, Kunstmuseum, bis 2. März.<br />

FLORENZ | Eine Stadt, die durch ihr re<strong>ich</strong>haltiges<br />

Kulturerbe fasziniert. Ein bisschen davon weht bis zum<br />

9. März auch durch die Kunsthalle Bonn.<br />

LEONARDO DA VINCI | Wie gelangte der Künstler zu seinen<br />

wissenschaftl<strong>ich</strong>en Erkenntnissen? Die Ausstellung im Deutschen<br />

Museum geht dieser Frage bis zum 3. August nach.<br />

600 33<br />

Milligramm Magnesium<br />

am Tag können Migräne-Attacken<br />

um ein<br />

Drittel lindern, ergab<br />

eine Studie. Gute Quellen:<br />

Nüsse, Hülsenfrüchte,<br />

Vollkornbrot.<br />

Prozent der Menschen<br />

leiden unter Phantomanrufen:<br />

Sie glauben,<br />

einen Anruf zu bekommen,<br />

obwohl das Handy<br />

schweigt. Was hilft?<br />

Telefon zuhause lassen!<br />

2 | 2014<br />

9


Früher & heute<br />

Warmes Wohnzimmer?<br />

Nur an Sonn- und Feiertagen!<br />

Die Küche war bis in die frühen 70er in vielen<br />

Haushalten der einzig warme Raum im Haus. Die<br />

„gute Stube“ oder das Wohnzimmer heizte man nur<br />

sonn- und feiertags. Und das Schlafzimmer blieb<br />

kalt. Wer fror, behalf s<strong>ich</strong> mit heißen Backsteinen,<br />

silbernen Heißwasser-„Eiern“ oder Wärmflaschen.<br />

Zuhause soll es immer<br />

schön warm sein<br />

Dieser Wunsch war für viele bis weit in die 60er-<br />

Jahre gar n<strong>ich</strong>t so le<strong>ich</strong>t zu erfüllen. Denn<br />

Heizen war – damals wie heute – ein Politikum.<br />

„Kohle schippen –<br />

noch vor der Schule“<br />

D<br />

er große Ofen mit<br />

den Eisenplatten<br />

– das war in<br />

den 60er-Jahren<br />

unser Lebensmittelpunkt.<br />

Die herausnehmbaren<br />

Platten waren immer sehr<br />

heiß – darunter brannte<br />

das Kohlefeuer. Im Winter<br />

musste <strong>ich</strong> die Kohlen<br />

jeden zweiten Morgen aus<br />

dem Keller holen. Und ging<br />

danach mit einer dünnen<br />

Sch<strong>ich</strong>t Kohlestaub bedeckt<br />

in die Schule. Aber<br />

auch im Sommer hieß es<br />

schippen. Denn da war die<br />

Kohle billiger. Ob Brockenkohle<br />

oder Briketts: Alles<br />

wurde einfach aus dem<br />

10 2 | 2014<br />

Laster in den Hof gekippt.<br />

Dann musste <strong>ich</strong> eben<br />

nach der Schule schippen.<br />

Fünf bis sechs Stunden<br />

dauerte das. Mit meiner<br />

Oma sch<strong>auf</strong>elte <strong>ich</strong> die<br />

Kohle über eine Rampe in<br />

den Keller. Danach sahen<br />

wir aus wie die Schornsteinfeger<br />

und hatten<br />

Blasen an den Fingern.<br />

Vera Koppenhöfer (51)<br />

arbeitet als Schuldnerberaterin<br />

und lebt in Neuss.<br />

Preis in<br />

Dollar pro<br />

Barrel<br />

(159 Liter)<br />

„Der Himmel über dem<br />

Ruhrgebiet muss<br />

wieder blau werden.“<br />

Mit diesem Umwelt-Slogan m<strong>achte</strong> Willy Brandt<br />

bereits 1961 Wahlkampf.<br />

Nahost-Krise<br />

5<br />

Teure Öl-Heizung<br />

Der Ölpreis schwankt sehr stark,<br />

weil n<strong>ich</strong>t nur Angebot und<br />

Nachfrage den Preis bestimmen,<br />

sondern auch Kriege und<br />

politische Spannungen.<br />

In 40 Jahren hat s<strong>ich</strong> der<br />

Ölpreis verzwanzigfacht –<br />

Tendenz steigend.<br />

2. Ölkrise<br />

35<br />

1965<br />

1970<br />

1973/74<br />

1975<br />

1976<br />

1981<br />

2. Golfkrieg<br />

20<br />

Hurrikan<br />

Katrina<br />

40<br />

1985<br />

1991<br />

1998<br />

2001<br />

2005<br />

2008<br />

Boomende<br />

Weltwirtschaft<br />

107<br />

Bankenkrise<br />

92<br />

2013


Warmes Zuhause<br />

Glücksbringer<br />

Fotos: J.H. Darchinger/Friedr<strong>ich</strong>-Ebert-Stiftung, Glow Images, Keystone Pressedienst, ullstein bild (3), privat<br />

80 %<br />

der Bevölkerung heizten zu Beginn der 60er-Jahre mit<br />

Kohle oder Öl. Die Kohle musste in speziellen Kohlehandlungen<br />

vorbestellt werden.<br />

1979<br />

demonstrierten<br />

erstmals 100000<br />

Menschen in Bonn<br />

gegen Atomkraft<br />

und die Gefahren<br />

des billigen Stroms.<br />

18,6 %<br />

der Haushalte in Deutschland werden<br />

inzwischen mit alternativen Techniken geheizt, davon<br />

9 % per Solarwärmekollektor,<br />

6 % per Photovoltaik und<br />

4 % der Haushalte nutzen Erdwärme.<br />

Diese Aufgaben hatte ein<br />

Schornsteinfeger früher<br />

Kamine auskehren: vom<br />

Dach bis zum Keller<br />

(90 % der Arbeit)<br />

Notieren von Mängeln<br />

und Rissen in den<br />

Kaminen (um Brände zu<br />

verhindern)<br />

Neu gebaute Kamine<br />

technisch abnehmen<br />

(w<strong>ich</strong>tig seit dem Bauboom<br />

in den 50ern)<br />

Neueinbau von Heizungen<br />

überwachen, z. B.<br />

beim Umstellen von<br />

Holz und Koks <strong>auf</strong> Öl<br />

Öl und Gas statt Kohle<br />

Längst wird eher mit Öl und Gas geheizt (die im por tiert<br />

werden müssen) als mit einheimischer Steinkohle.<br />

Dabei verschlingt das Heizen einer Wohnung heute im<br />

Verhältnis viermal so viel Geld wie vor 50 Jahren:<br />

In der 60ern zahlte man 1,2 % des<br />

Jahreseinkommens dafür, heute sind es 4,6 %.<br />

Damit wird Wärme<br />

erzeugt, Anteile in %<br />

Das erledigen moderne<br />

Schornsteinfeger heute<br />

Kamin reinigen – dank<br />

neuer Technik kann das<br />

meist vom Keller aus geschehen<br />

(nur noch 10 %<br />

der Arbeit macht diese<br />

Tätigkeit aus)<br />

Heizungsbrenner und<br />

Elektronik kontrollieren<br />

Messen von Schadstoffen<br />

und Abgasen<br />

S<strong>ich</strong>erheitscheck: Kontrolle<br />

der D<strong>ich</strong>te von<br />

Rohren und Abgasanlagen<br />

sowie der störungsfreien<br />

Luftzufuhr<br />

1950 1965 2012<br />

Braunkohle 15,2 11,4 12,2<br />

Steinkohle 72,8 43,3 12,4<br />

Mineralöl 4,6 40,9 33,4<br />

Erdgas 0,1 1,2 21,0<br />

Kernenergie — — 8,0<br />

Erneuerbare Energien — — 11,7<br />

Quelle: Statistik der Kohlewirtschaft<br />

2 | 2014<br />

11


3 Minuten mit<br />

Siegfried Rauch<br />

Hauptsache, man<br />

bleibt s<strong>ich</strong> treu<br />

Als Hollywood rief, entschied s<strong>ich</strong> Siegfried<br />

Rauch (81) lieber für seine bayerische Heimat.<br />

Als Kind wollten Sie sein wie …<br />

… die großen US-Schauspieler – wie Glenn Ford oder<br />

Lee Marvin. Oder Steve McQueen, der ein Freund<br />

und Pate meines ersten Sohnes wurde.<br />

Mit 17 träumten Sie von …<br />

… einem schönen Leben mit viel Sport – und vom<br />

Schauspielstudium. Das habe <strong>ich</strong> auch gemacht.<br />

Was ist Glück für Sie?<br />

Gesund und erfolgre<strong>ich</strong> zu sein und vor allem<br />

Freude am Leben zu haben.<br />

Worüber können Sie lachen?<br />

Über Menschen, die n<strong>ich</strong>t verstehen, was wirkl<strong>ich</strong><br />

zählt im Leben, und dann dumm daherreden.<br />

Wenn Sie eine We<strong>ich</strong>e neu stellen könnten, …<br />

… würde <strong>ich</strong> <strong>mehr</strong> oder weniger alles so gut finden,<br />

wie es bisher gel<strong>auf</strong>en ist. Ich habe sechs Filme in<br />

Hollywood gedreht, bin fürs „Traumschiff“ in alle<br />

geb. 2. April 1932 in<br />

Landsberg am Lech, lebt mit<br />

Ehefrau Karin in Murnau<br />

ab 1958 Theater in Hamburg,<br />

Bremen und München;<br />

1970 erste Filmrolle „Patton“<br />

Welt gereist, kann zuhause im Garten arbeiten,<br />

habe meine Berge um m<strong>ich</strong> – was will <strong>ich</strong> <strong>mehr</strong>?<br />

Es regt m<strong>ich</strong> <strong>auf</strong>, wenn …<br />

… s<strong>ich</strong> jemand einfach nur <strong>auf</strong>spielt und w<strong>ich</strong>tigmacht<br />

und n<strong>ich</strong>ts dahinter ist.<br />

Wobei brauchen Sie immer Hilfe?<br />

Im Alltag eigentl<strong>ich</strong> bei n<strong>ich</strong>ts. Aber gutes Essen<br />

zufrieden genießen gelingt am besten zu zweit.<br />

Was gibt es immer in Ihrem Kühlschrank?<br />

Eine gute Brotzeit – Schinken, Wurst, Käse und<br />

alles, was sonst noch dazugehört. Und gesunde<br />

Getränke wie Milch und Mineralwasser.<br />

Wen würden Sie gern mal kennenlernen?<br />

Das kann <strong>ich</strong> gar n<strong>ich</strong>t sagen. Das Spannende bei<br />

einer Begegnung ist ja immer, zu schauen, ob der<br />

erste Eindruck der r<strong>ich</strong>tige ist. Bei so manchem<br />

lohnt der zweite und dritte Blick.<br />

Was loben Freunde an Ihnen?<br />

Das, was <strong>ich</strong> genauso an ihnen schätze: dass <strong>ich</strong><br />

normal geblieben bin.<br />

Womit sollten Sie <strong>auf</strong>hören?<br />

Vielle<strong>ich</strong>t damit, zu viel über Probleme nachzudenken.<br />

Manchmal grübele <strong>ich</strong> zu viel.<br />

Was haben s<strong>ich</strong> Ihre Eltern für Sie erhofft?<br />

Sie haben s<strong>ich</strong> gewünscht, dass <strong>ich</strong> meinen Weg<br />

als Schauspieler mache, m<strong>ich</strong> aber n<strong>ich</strong>t verbiegen<br />

lasse. Ihre Hoffnungen haben s<strong>ich</strong> erfüllt.<br />

Welches ist Ihr liebstes Kleidungsstück?<br />

Ich mag sportl<strong>ich</strong>e Kleidung, aber auch Sachen,<br />

die man in meiner Heimat Bayern trägt, zum<br />

Beispiel den typischen Woll-Janker.<br />

Was braucht unsere Welt am dringendsten?<br />

Frieden und Zusammenhalt, damit es auch den<br />

Ärmsten gut geht.<br />

Wofür sind Sie dankbar?<br />

Für meine Frau, meine beiden Söhne und meine<br />

drei Enkel. Und dafür, dass <strong>ich</strong> eine schöne Jugend<br />

hatte, von der <strong>ich</strong> heute noch zehren kann.<br />

SEIN LEBEN<br />

1971 „Le Mans“ m. Steve<br />

McQueen; 1977 „Es muss<br />

n<strong>ich</strong>t immer Kaviar sein“<br />

1997–2013 „Das Traumschiff“<br />

als Kapitän; 2012<br />

Memoiren: „Käpt’ns Dinner“<br />

Foto: Horst Ossinger/dpa/picture-alliance; Illustration: Shutterstock<br />

12 2 | 2014


NEU<br />

Die neuen TENA Pants:<br />

30 % dünner – mit der bewährten TENA S<strong>ich</strong>erheit!<br />

Die neuen TENA Pants mit ConfioFit:<br />

• sind 30 % dünner,<br />

• passen s<strong>ich</strong> an die Form Ihres Körpers an,<br />

• bieten die S<strong>ich</strong>erheit, die Sie von TENA<br />

erwarten.<br />

Testen Sie selbst und erleben Sie die Freiheit,<br />

die Ihnen ConfioFit bietet.<br />

TENA Pants erhalten Sie in der Apotheke, im Sanitätsfachhandel<br />

sowie in Drogerie- und Supermärkten.<br />

Ihr GRATISMUSTER erhalten Sie unter 0180 6 - 12 12 22* oder<br />

<strong>auf</strong> www.TENA.de/neue-Pants<br />

* Festnetz max. 0,20 €/Anruf, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf. Anrufe sind nur aus Deutschland mögl<strong>ich</strong>.


BESSER LEBEN<br />

Heute<br />

fühl<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> so wohl<br />

Draußen nimmt der Winter<br />

noch mal so r<strong>ich</strong>tig Fahrt<br />

<strong>auf</strong>. Da macht man es s<strong>ich</strong><br />

zuhause am besten r<strong>ich</strong>tig<br />

gemütl<strong>ich</strong> – in bequemer<br />

Strickmode, in die man s<strong>ich</strong><br />

schön reinkuscheln kann.<br />

Und die Auswahl ist riesig, da<br />

es noch nie so viel schickes<br />

Gestricktes gab.<br />

FOTOS FLORIAN LOHMANN<br />

STYLING KATALIN KISS<br />

TEXT SILKE MIETZNER<br />

14 2 | 2014


HIER BIN ICH<br />

ZUHAUSE<br />

Tragen Sie Rosa<br />

in verschiedenen<br />

Nuancen. Darin<br />

entspannt es s<strong>ich</strong><br />

am besten. Denn<br />

diese Farbe ist in der<br />

Farbtherapie<br />

ein Symbol für<br />

Sanftheit und<br />

Zartheit.<br />

Meliertes Strickkleid<br />

(La Fée Maraboutée, 91 Euro);<br />

Strickjacke mit feinem<br />

Ajourmuster<br />

(Odd Molly, 220 Euro);<br />

Hose aus Feinstrick<br />

mit gesteppter<br />

Bügelfalte (Hess Natur,<br />

140 Euro)<br />

2 | 2014<br />

15


ERLEBEN<br />

NICHTS KANN<br />

MICH JETZT STÖREN<br />

Alles ausblenden, r<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>s Sofa. Und<br />

damit Ihnen auch garantiert n<strong>ich</strong>t kalt<br />

wird, ziehen Sie ruhig <strong>mehr</strong>ere<br />

Teile übereinander. Sehr edel ist eine<br />

Kombi in Grau und Creme.<br />

Melierter Sweatblazer mit Gürtel (Alba Moda, 60<br />

Euro); Strickjacke mit Herzprint<br />

(Cartoon, 60 Euro); Stricktop mit Chiffon<br />

(La Fée Maraboutée, 105 Euro);<br />

Sweaterhose aus recycelter<br />

Bio-Baumwolle (Hess Natur, 140 Euro)<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

16 2 | 2014


BESSER LEBEN<br />

HEUTE HAB ICH SPASS<br />

Kleine Farbakzente – zum Beispiel in Zitronengelb –<br />

locken die gute Laune hervor.<br />

Feinstrick-Pulli in Lemon (s.Oliver, 40 Euro);<br />

silbergrauer Oversized Strick-Pulli mit V-Ausschnitt<br />

(Ivi Collection, 219 Euro);<br />

Rock (Odd Molly, 159 Euro); Nietengürtel<br />

(b.belt); Tuch (Feynest)<br />

Zwei Pullis übereinander oder Jacken im Lagenlook<br />

– da ist wohligeWärme garantiert<br />

2 | 2014<br />

17


BESSER LEBEN<br />

Ein Peace-Ze<strong>ich</strong>en <strong>auf</strong><br />

Kaschmir gedruckt<br />

undLurex mit<br />

Durchblick – nie waren<br />

Strick-Pullis so modern<br />

DIE GEBE ICH NIE<br />

WIEDER HER<br />

Schmusewe<strong>ich</strong>e Feinstrick-Pullis aus Kaschmir oder<br />

mit Lurexglitzer und Strickjacken mit ein paar ganz<br />

besonders schönen Details schme<strong>ich</strong>eln s<strong>ich</strong> einfach<br />

in unser Herz. Und sie passen einfach immer –<br />

zu Jeans, zu Leggings – und zu Strickhosen.<br />

Kuschelwe<strong>ich</strong>er bedruckter Pulli aus reinem Kaschmir<br />

(Rosa von Schmaus, 319 Euro)<br />

Stricktop mit Lurexfäden in Lagenoptik (KD12, 80 Euro);<br />

Jeans (Odd Molly, 190 Euro)<br />

Karamellfarbene Strickjacke mit Stein-Applikationen<br />

(Steffen Schraut, 190 Euro, oben); Strickjacke mit pinkfarbenen Binde -<br />

bändern und Jacquard-Muster (Odd Molly, 199 Euro, Mitte);<br />

pinkfarbene Strickjacke in Tr<strong>achte</strong>noptik (Schneiders, 299 Euro)<br />

18 2 | 2014


<strong>Jetzt</strong> tolino shine<br />

k<strong>auf</strong>en + GRATIS<br />

eBooks dazu!<br />

Der Preis-Leistungs-Sieger<br />

der Stiftung Warentest<br />

GRATIS!<br />

Ausgewählte eBooks<br />

im Wert von € 25.–!<br />

Bis zu 7 Wochen Akkul<strong>auf</strong>zeit.<br />

Ideal für längere Urlaubsreisen.<br />

Lesen wie <strong>auf</strong> Papier dank E-Ink ® HD-<br />

Display mit integrierter Beleuchtung.<br />

Einfache Bedienung durch<br />

Touchscreen-Display.<br />

Integrierter eBook-Shop, Riesen-<br />

Auswahl aus rund 1 Mio. eBooks.<br />

<strong>Jetzt</strong> neu und noch besser:<br />

Noch besseres Schriftbild<br />

Bester Lesekomfort dank<br />

neuester Technologie.<br />

Die neue Freiheit: offenes System<br />

eBooks k<strong>auf</strong>en wo Sie wollen, in allen<br />

gängigen Formaten – die sympathische<br />

Alternative des deutschen Buchhandels.<br />

Gratis eBooks im Wert von € 25.–<br />

Gle<strong>ich</strong> mit dem ersten Update erhalten<br />

Sie Ihre Gratis-eBooks<br />

Nur<br />

99.–<br />

Weltbild GmbH. Steinerne Furt 70. 86167 Augsburg.<br />

<strong>Jetzt</strong> in allen Filialen oder online<br />

bestellen unter weltbild.de/ereader


BESSER LEBEN<br />

chmusewe<strong>ich</strong> sind<br />

sie, superle<strong>ich</strong>t<br />

und sie machen<br />

Sjede<br />

unserer Bewegungen<br />

mit –<br />

von wem ist die<br />

Rede? Nein, n<strong>ich</strong>t von<br />

einem Tanzpartner, sondern<br />

von der neuen Strickmode. Denn noch nie<br />

zuvor gab es in den Geschäften so viel Gestricktes<br />

wie derzeit. Ob klassisch kuschelwe<strong>ich</strong><br />

aus Kaschmir oder witzig bedruckt,<br />

ob ganz fein mit Spitze verziert oder mit<br />

kräftigen Farben – das Schöne ist, dass die<br />

neue Strickmode, vor allem im Lagenlook,<br />

gerade Frauen jenseits der 50 sehr gut<br />

steht. Denn feiner Strick ist gemütl<strong>ich</strong> und<br />

kaschiert, wärmt und – das W<strong>ich</strong>tigste –<br />

lässt jede Frau echt gut aussehen.<br />

Damit Gestricktes auch so hübsch und<br />

we<strong>ich</strong> bleibt, sollte es von Beginn an gut<br />

behandelt werden. Dazu muss man wissen,<br />

dass Wolle gar n<strong>ich</strong>t so gerne gewaschen<br />

wird. Braucht sie auch n<strong>ich</strong>t, denn Wollfa-<br />

sern sind von Natur aus schmutzabweisend.<br />

Wenn sie keine Flecken haben, ist es am<br />

besten, die Stricksachen nur auszulüften. In<br />

frischer feuchter Luft verlieren s<strong>ich</strong> Falten<br />

und Düfte wundersamerweise über Nacht.<br />

Waschen sollten man Strick nur dann,<br />

wenn er wirkl<strong>ich</strong> verschmutzt ist. Dabei<br />

immer <strong>auf</strong> links drehen, damit die rechte<br />

Seite n<strong>ich</strong>t so stark beansprucht wird. Und<br />

Strickmode immer locker (in der Waschmaschine)<br />

schwimmen lassen. Also: viel lauwarmes<br />

Wasser bitte! Und nun n<strong>ich</strong>t trödeln<br />

und lange einwe<strong>ich</strong>en, sondern zügig<br />

voran. An Waschmittel können Sie ruhig<br />

sparen, eine Überdosis verfilzt näml<strong>ich</strong> die<br />

Fasern. Im nassen Zustand ist Ihr Liebling<br />

übrigens besonders empfindl<strong>ich</strong> – deshalb<br />

n<strong>ich</strong>t reiben, rubbeln oder rumzerren.<br />

Aber in die Maschine (mit Woll-Waschprogramm)<br />

darf Gestricktes nur, wenn es<br />

„waschmaschinengeeignet“ ist. Und Aufhängen<br />

ist bei Gestricktem tabu – breiten<br />

Sie das Stück <strong>auf</strong> Frottiertüchern gemütl<strong>ich</strong><br />

aus und wenden Sie es ab und zu. Bügeln?<br />

Klar können Sie Wolle bügeln – aber nur<br />

bei schwacher Hitze. Mit Dampf sollten<br />

Sie Ihre neuen Strick-Lieblinge aber n<strong>ich</strong>t<br />

quälen – akute Filz-Gefahr.<br />

HEUTE BLEIB<br />

ICH AUF<br />

DEM SOFA<br />

Und dabei<br />

sehen Sie<br />

in dem<br />

cremefarbenen<br />

Outfit so gut<br />

aus, dass<br />

auch gerne<br />

Besuch<br />

kommen kann.<br />

Spitzen-Jacke (Minx,<br />

129 Euro);<br />

bleistiftschmaler<br />

Strickrock<br />

(Minx, 143 Euro)<br />

Beim Kombinieren zeigen kleine<br />

Maschen echte Größe: Feinstrick passt gut<br />

zu allem Glänzenden , ist perfekt zu Jeans,<br />

und mit zarter Spitze wird aus jedem<br />

Strickteil ruck, zuck ein Abend-Outfit.<br />

Haare+Make-up: Sasha Schütte; Model: elbmodels<br />

20 2 | 2014


Vorteils-Angebot: 5 x <strong>plus</strong><br />

+ Gratis-Geschenk<br />

Gratis<br />

Ihr Gratis-Geschenk!<br />

Buch »Die 50 besten Lebensmittel für Ihre Gesundheit«<br />

In diesem Buch finden Sie viele Tipps, was Sie mit einer vernünftigen<br />

Ernährung tun können, um gesund zu bleiben und s<strong>ich</strong><br />

rundum wohl zu fühlen.<br />

160 Seiten, Farbabbildungen, gebundene Ausgabe<br />

Ihr Geschenk dürfen Sie <strong>auf</strong> jeden Fall behalten!<br />

Weitere Prämien unter www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

<strong>Jetzt</strong> anfordern und alle Vorteile s<strong>ich</strong>ern:<br />

Ab sofort 8 Seiten <strong>mehr</strong>: Mehr nützl<strong>ich</strong>e Tipps,<br />

um gesünder und glückl<strong>ich</strong>er zu leben!<br />

Gesundheitsbuch als Geschenk!<br />

Jeden Monat mit Extra-Heft<br />

»Geld & Recht«!<br />

Zuverlässige & portofreie<br />

Lieferung!<br />

Nach 5 Ausgaben<br />

jederzeit kündbar!<br />

Nur<br />

€ 3,50<br />

pro Heft!<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte 5 x <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> lesen!<br />

Ich bestelle 5 Ausgaben von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

für nur € 17,50. Wenn <strong>ich</strong> danach<br />

weiterlesen möchte, muss <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts<br />

weiter tun. Ich erhalte dann <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

jeden Monat für zur Zeit nur € 3,50<br />

pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei<br />

Haus. Ich kann den Bezug nach 5 Ausgaben<br />

jederzeit beenden. Dieses Angebot<br />

gilt nur in Deutschland.<br />

Mein Geschenk darf <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> jeden Fall<br />

behalten.<br />

Coupon ausfüllen und einsenden an:<br />

Aboservice, <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>,<br />

Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />

Anschrift<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Telefonnummer (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

E-Mail (für Rückfragen und Newsletter)<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb bin <strong>ich</strong> einverstanden<br />

– jederzeit widerrufl<strong>ich</strong> –, dass Bayard Media m<strong>ich</strong> zukünftig per Telefon<br />

und/oder E-Mail über interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />

Ich zahle bequem per Bankeinzug!<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

<br />

Datum Unterschrift 12640<br />

Schneller per: Telefon: 0180 5260147 (Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />

E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de Internet: www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

Bitte Bestell-Code<br />

12640 angeben.<br />

Wir nutzen nur Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden Daten für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung<br />

jederzeit widersprechen. Geschenk, solange Vorrat re<strong>ich</strong>t. Geschenk ohne Deko. Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029 Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.


BESSER LEBEN<br />

Es ist ein Skandal: Zwölf<br />

Millionen Menschen leben mit<br />

permanenten, chronischen<br />

Schmerzen, aber nur jeder<br />

Zwölfte wird so behandelt,<br />

wie es heute r<strong>ich</strong>tig und<br />

mögl<strong>ich</strong> ist. „Dabei können<br />

wir jedem mit Schmerzen<br />

wirksam helfen“, sagen<br />

Experten, wenn vor allem<br />

Hausärzte Schmerzpatienten<br />

ernst nehmen. Lesen Sie,<br />

wie erschreckend die<br />

Zustände sind – und wie<br />

einfach Hilfe wäre.<br />

ILLUSTRATION HARALD KNIPSA<br />

TEXT BURKHARD ZIMMERMANN<br />

Raus aus der<br />

22 2 | 2014


Schmerzen r<strong>ich</strong>tig<br />

beschreiben<br />

5 Tipps,<br />

damit Hausärzte<br />

Schmerzen<br />

ernst nehmen.<br />

Test: Was hilft bei<br />

Beschwerden?<br />

Diese Mittel und<br />

Methoden lindern<br />

chronische Schmerzen<br />

effektiv.<br />

Test: Wann erhält<br />

man einen Termin?<br />

Schmerzzentren<br />

können gezielt helfen;<br />

aber die Wartezeiten<br />

sind lang.<br />

Schmerzfalle<br />

2 | 2014<br />

23


BESSER LEBEN<br />

Hiltrud Finger atmet<br />

hörbar aus, lehnt s<strong>ich</strong><br />

für einen Moment zurück<br />

– endl<strong>ich</strong> we<strong>ich</strong>t<br />

der Schmerz. Noch vor einer Viertelstunde<br />

konnte sie s<strong>ich</strong> steif vor<br />

Schmerzen kaum bewegen: Ihre<br />

Fibromyalgie (eine besondere Form<br />

von Rheuma, bei der s<strong>ich</strong> Sehnen,<br />

Muskeln und Gelenk chronisch entzünden)<br />

ist morgens immer am<br />

schlimmsten. Wenn andere ausgeschlafen<br />

und erfrischt aus dem Bett<br />

steigen, drückt sie erst einmal eine<br />

Schmerztablette aus der Packung<br />

und schluckt sie mit einem Glas Wasser.<br />

„Dann warte <strong>ich</strong> ein paar Minuten,<br />

bis sie wirkt“, sagt die 55-Jährige.<br />

So schafft sie es, s<strong>ich</strong><br />

<strong>auf</strong>zusetzen. Vors<strong>ich</strong>tig stellt sie ihre<br />

Füße neben das Bett, hebt s<strong>ich</strong> wie<br />

in Zeitlupe nach oben, geht mit kleinen<br />

Schritten zur Toilette, dann ins<br />

Wohnzimmer. Langsam, ganz langsam<br />

beginnt sie ihr Dehnprogramm.<br />

Und dann – für sie ist es immer noch<br />

wie ein kleines Wunder – lässt der<br />

Schmerz allmähl<strong>ich</strong> nach.<br />

Vor wenigen Wochen sah ihr Alltag<br />

noch ganz anders aus. 24 Stunden,<br />

365 Tage, Jahr für Jahr hatte<br />

sie fast unerträgl<strong>ich</strong>e Schmerzen.<br />

So wie 12 Millionen andere Menschen<br />

in Deutschland – jeder Sechste<br />

ist das. Und doch spr<strong>ich</strong>t niemand<br />

über sie. 12 Millionen Menschen<br />

haben so starke Schmerzen, dass jeder<br />

Tag ein Albtraum ist; <strong>mehr</strong> als<br />

2 Millionen leiden darunter so sehr,<br />

dass an Arbeiten n<strong>ich</strong>t zu denken<br />

ist. Meist schmerzt es<br />

• im Rücken (69 Prozent),<br />

• in den Gelenken (57 Prozent),<br />

• im Kopf, z. B. Migräne (49 Prozent),<br />

• oder im Nacken (46 Prozent).<br />

Hunderttausende quälen zudem<br />

Schmerzen durch Krebs, Rheuma,<br />

Nervenleiden, multiple Sklerose,<br />

Amputationen und vieles <strong>mehr</strong>.<br />

„Diese Zahlen sind ein Skandal.<br />

Denn eigentl<strong>ich</strong> müsste niemand in<br />

Deutschland chronische Schmerzen<br />

haben“, sagt Gerhard Müller-<br />

Schwefe, Präsident der deutschen<br />

Gesellschaft für Schmerztherapie.<br />

„Es gibt heute medizinische Mögl<strong>ich</strong>keiten,<br />

um nahezu jeden von<br />

Schmerzen zu befreien. Aber wir<br />

nutzen sie n<strong>ich</strong>t.“ Das hat vor allem<br />

drei Gründe, erklärt Müller-Schwefe,<br />

der auch ein Schmerzzentrum in<br />

Göppingen leitet:<br />

1. Hausärzte erkennen oft n<strong>ich</strong>t, wie<br />

sehr Schmerzen den Alltag belasten.<br />

2. Es gibt viel zu wenige speziali-<br />

Elektrische Impulse<br />

verhindern Schmerz<br />

Heike Norda (52) aus<br />

Neumünster ist Lehrerin<br />

an einer Grund- und<br />

Gemeinschaftsschule.<br />

Nach einem Fahrrad-Unfall hatte <strong>ich</strong><br />

jahrzehntelang schlimme Schmerzen<br />

im Knie. Doch – endl<strong>ich</strong>, seit gut einem<br />

Jahr geht es mir wesentl<strong>ich</strong> besser. Seit<br />

mir die Ärzte einen Neurostimulator<br />

unter die Haut gepflanzt haben. Dieses<br />

kleine Gerät, es ist etwa so groß wie<br />

eine Stre<strong>ich</strong>holzsch<strong>achte</strong>l, sendet über<br />

zwei Kabel, an denen jeweils <strong>mehr</strong>ere<br />

Elektroden sitzen, elektrische Impulse<br />

an den Nerv, der damals verletzt wurde.<br />

Auf diese Weise wird das Schmerzsignal<br />

n<strong>ich</strong>t ans Gehirn weitergeleitet.<br />

sierte Schmerztherapeuten und -zentren<br />

in Deutschland.<br />

3. Und: Wer chronische Schmerzen<br />

hat, erhält oft falsche Medikamente.<br />

Dass der Hausarzt n<strong>ich</strong>t helfen<br />

kann, diese Erfahrung machen etwa<br />

40 Prozent der Betroffenen. Gerhard<br />

Müller-Schwefe weiß, woran das<br />

liegt: „Ärzten ist oft n<strong>ich</strong>t klar, wie<br />

schlecht es dem Gegenüber geht.“<br />

Typisch sei, dass ein Arzt lapidar frage,<br />

wie es gehe, und dar<strong>auf</strong> die Antwort<br />

bekomme: „Ach, es geht so.“<br />

Viele Ärzte denken dann: Wenn es<br />

so geht, ist es doch gut, dann machen<br />

wir so weiter. So verstre<strong>ich</strong>en<br />

Wochen, Monate, Jahre, in denen<br />

man vielle<strong>ich</strong>t mal ein paar neue<br />

Medikamente bekommt – aber die<br />

Schmerzen behält.<br />

W<strong>ich</strong>tig wäre, dass Hausärzte<br />

viel konkreter nachhaken, etwa wie<br />

s<strong>ich</strong> der Schmerz anfühlt, ob er eher<br />

dumpf oder stechend ist, wie er <strong>auf</strong><br />

einer Skala von 1 bis 10 empfunden<br />

wird etc. Werden diese Fragen n<strong>ich</strong>t<br />

gestellt, liegt das auch daran, dass<br />

viele Hausärzte s<strong>ich</strong> mit chronischen<br />

Schmerzen n<strong>ich</strong>t gut genug auskennen.<br />

Denn erst ab 2016 gehört<br />

Schmerzmedizin zu den Pfl<strong>ich</strong>tfächern<br />

des Medizin-Studiums.<br />

„Deshalb muss man selbst sehr<br />

hartnäckig sein, wenn man spürt,<br />

dass Hausärzte einen n<strong>ich</strong>t ernst<br />

nehmen“, weiß auch Rita Aßfalg,<br />

Vizepräsidentin der Deutschen<br />

Schmerzliga. Doch gerade Älteren<br />

fehlt dazu häufig der Mut. „Für meine<br />

Generation sind Ärzte doch noch<br />

‚Halbgötter in Weiß‘“, sagt die<br />

55-Jährige. Rita Aßfalgs Rat: s<strong>ich</strong><br />

vor dem Arztbesuch sehr konkrete<br />

Gedanken um seine Schmerzen machen<br />

und notieren (siehe rechts).<br />

Gute Hausärzte erkennen daran<br />

auch, ob sie selbst die Schmerzen<br />

behandeln können oder ob sie einen<br />

besser an einen spezialisierten<br />

Schmerzarzt oder an ein Schmerzzentrum<br />

überweisen.<br />

„Das aber passiert leider noch<br />

viel zu selten“, beklagt Müller-<br />

Schwefe. Und selbst wenn man<br />

überwiesen wird, muss man mit monatelangen<br />

Wartezeiten rechnen<br />

(sie he Seite 28). Denn – und das ist<br />

ein weiterer Skandal – in Deutschland<br />

gibt es nur 400 solcher<br />

Schmerzzentren, meist an Krankenhäusern<br />

oder in großen Praxen. „Anges<strong>ich</strong>ts<br />

zwölf Millionen Menschen<br />

mit chronischen Schmerzen wäre<br />

aber ein Vielfaches <strong>mehr</strong> an Zentren<br />

nötig“, sagt Jochen Leifeld, Mitglied<br />

24 2 | 2014


44,3<br />

38,6<br />

Betroffene<br />

in %<br />

im Vorstand des Berufsverbandes<br />

der Ärzte und<br />

Psychologischen Psychotherapeuten<br />

in der<br />

Schmerz- und Palliativmedizin<br />

in Deutschland<br />

(BVSD). Warum es so wenig<br />

Schmerzzentren gibt,<br />

hat laut Leifeld finanzielle<br />

Gründe: Die Arbeit<br />

Bis 1 Jahr Wartezeit*<br />

1–5<br />

8,6 8,6<br />

5–10<br />

2,4 Jahre<br />

warten<br />

> 10<br />

Fast zweieinhalb<br />

Jahre dauert es<br />

im Schnitt, bis<br />

Ärzte die Ursache<br />

für chronische<br />

Schmerzen finden.<br />

Jeder 11. wartet<br />

sogar <strong>mehr</strong> als<br />

10 Jahre dar<strong>auf</strong>.<br />

Quelle: Schmerzreport der<br />

Deutschen Schmerzliga<br />

* Wartezeit in Jahren.<br />

eines Schmerztherapeuten<br />

lohnt s<strong>ich</strong> für die<br />

Klinik n<strong>ich</strong>t.<br />

Ein Beispiel: Eine Rücken-OP,<br />

die in 80 Prozent<br />

der Fälle auch noch<br />

wirkungslos ist, bringt<br />

zehn Mal so viel Profit<br />

wie die viel erfolgre<strong>ich</strong>ere<br />

Behandlung im Schmerzzentrum.<br />

So kommt es, dass nur acht Prozent<br />

der Menschen mit chronischen<br />

Schmerzen an einem spezialisierten<br />

Zentrum behandelt werden.<br />

Hiltrud Finger hatte Glück. Nachdem<br />

sie fast zehn Jahre von einem<br />

Arzt zum nächsten irrte, fand sie endl<strong>ich</strong><br />

einen Orthopäden, der sie ernst<br />

nahm und an die Schmerzambulanz<br />

der Uni-Klinik Hamburg überwies.<br />

Zwar musste auch sie einige Wochen<br />

<strong>auf</strong> den Termin warten. „Aber es hat<br />

s<strong>ich</strong> gelohnt“, schwärmt die 55-Jährige.<br />

Denn hier fanden die Ärzte endl<strong>ich</strong><br />

ein ausgeklügeltes Konzept gegen<br />

ihre Fibromyalgie.<br />

Was ein Schmerzzentrum von<br />

einer normalen Arztpraxis unterscheidet?<br />

Mehrere Ärzte, Psychologen<br />

und Physiotherapeuten,<br />

die <strong>auf</strong><br />

Schmerztherapie spezialisiert<br />

sind, arbeiten<br />

zusammen“, erklärt Jan<br />

Stork, der die Schmerzambulanz<br />

der Uni-Klinik<br />

Hamburg leitet.<br />

Während der normale<br />

Besuch beim Hausarzt<br />

nur acht Minuten dauert,<br />

nimmt s<strong>ich</strong> Stork<br />

für ein erstes Gespräch<br />

bis zu einer Stunde<br />

Zeit. „Oft haben die<br />

Menschen ihr Vertrauen<br />

in Mediziner verloren,<br />

und das können<br />

wir nur zurückgewinnen,<br />

indem wir ihnen zuhören.“<br />

Etwa 50 Patienten sieht Jan Stork<br />

jede Woche, viele von ihnen haben<br />

seit Jahren Kopfschmerzen, andere<br />

eine Gürtelrose oder Tumor-Schmerzen.<br />

Jeder füllt anfangs den Fragebogen<br />

der Deutschen Schmerzgesellschaft<br />

aus: 15 Seiten, <strong>auf</strong> denen<br />

genau eingetragen wird, wie oft man<br />

Schmerzen hat, wie lange die Attacken<br />

dauern, wie der Schmerz s<strong>ich</strong><br />

anfühlt (dumpf, pochend, ziehend,<br />

brennend), und vor allem: wie stark<br />

der Schmerz ist <strong>auf</strong> einer Skala von<br />

null (kein Schmerz) bis zehn (stärkster<br />

vorstellbarer Schmerz).<br />

Auf Basis des Fragebogens, des<br />

ersten Gesprächs und vieler weiterer<br />

Untersuchungen, z. B. Röntgen, Ultraschall,<br />

Blutanalyse, entscheiden<br />

So nehmen Ärzte<br />

Schmerzen ernst<br />

Je genauer man Schmerzen<br />

beschreibt, umso eher kümmern s<strong>ich</strong><br />

Ärzte darum. 5 Tipps, die helfen.<br />

Es fühlt s<strong>ich</strong><br />

1 an wie …<br />

Ist er stechend<br />

oder flächig,<br />

pulsierend oder<br />

bohrend? W<strong>ich</strong>tig<br />

ist, Worte<br />

zu finden, die<br />

den Schmerz<br />

beschreiben.<br />

2 Gemacht<br />

habe <strong>ich</strong> ...<br />

Alle Medikamente<br />

mitbringen,<br />

die man schon<br />

probiert hat.<br />

Auch Hausmittel<br />

nennen, wie<br />

Wärmflasche,<br />

Kühlpack etc.<br />

Es tut<br />

3 weh seit ...<br />

Versuchen, s<strong>ich</strong><br />

mögl<strong>ich</strong>st genau<br />

zu erinnern,<br />

seit wann die<br />

Schmerzen da<br />

sind bzw. in welchem<br />

Rhythmus<br />

sie <strong>auf</strong>tauchen.<br />

Ich vermute,<br />

4 dass ...<br />

Machen Sie<br />

s<strong>ich</strong> Gedanken,<br />

was hinter den<br />

Schmerzen<br />

stecken könnte,<br />

etwa bestimmte<br />

Lebensmittel,<br />

eine ungewohnte<br />

Bewegung,<br />

länger zurückliegende<br />

OPs, berufl<strong>ich</strong>er<br />

Stress,<br />

ein Trauerfall.<br />

Auf einer<br />

5 Skala ...<br />

... von 1 (sehr<br />

gering) bis 10<br />

(unerträgl<strong>ich</strong>,<br />

Depressionen<br />

mit Gedanken<br />

an Selbstmord).<br />

Wie stark sind<br />

Ihre Schmerzen?<br />

„Viele Hausärzte<br />

erkennen n<strong>ich</strong>t,<br />

wie schlecht es ihren<br />

Patienten geht.“<br />

Dr. Gerhard Müller-Schwefe<br />

2 | 2014<br />

25


BESSER LEBEN<br />

die Ärzte, wie sie helfen können.<br />

Dabei bedienen sie s<strong>ich</strong> vor allem<br />

dreier Methoden:<br />

• Medikamente: Schmerztherapeuten<br />

wissen, es gibt für nahezu<br />

jede Art von Schmerz ein passendes<br />

Mittel, um akute Beschwerden gezielt<br />

zu bekämpfen und Betroffenen<br />

zu zeigen: Es gibt einen Ausweg aus<br />

der Schmerzspirale.<br />

• Verhaltenstherapie: weil man festgestellt<br />

hat, dass jahrelanger Schmerz<br />

die Psyche extrem belastet.<br />

• Physiotherapie: Sie nimmt den<br />

Menschen die Angst vor dem Bewegen<br />

und lässt sie schnell spüren,<br />

Mein Rat: Opioide besser<br />

n<strong>ich</strong>t zu lange nehmen<br />

Hartmut Wahl (71) aus<br />

Groß Grönau war früher<br />

selbstständig in der<br />

Medizintechnik tätig.<br />

Jahrelang nahm <strong>ich</strong> immer wieder<br />

Opioide. Ich hatte ein sogenanntes<br />

Impingement-Syndrom, bei dem das<br />

Schultergelenk verengt ist. Vor allem<br />

die Müdigkeit, die Opioide verursachen,<br />

und die permanenten Verstopfungen<br />

m<strong>achte</strong>n mir zu schaffen. Andererseits<br />

wirkten die Mittel sehr gut gegen meine<br />

starken Schmerzen. Wahrscheinl<strong>ich</strong><br />

habe <strong>ich</strong> deshalb auch so lang mit der<br />

OP gewartet. Doch seit dem Eingriff<br />

habe <strong>ich</strong> aber kaum noch Beschwerden.<br />

wie sanfte Übungen selbst zum Medikament<br />

werden können.<br />

Dass dieses Konzept greift, beweisen<br />

auch Studien. „Von Menschen<br />

mit Rückenproblemen, die<br />

länger als vier Wochen krankgeschrieben<br />

waren, konnten zwei Drittel<br />

nie wieder ihren Beruf ausüben“,<br />

sagt Gerhard Müller-Schwefe, „werden<br />

sie aber über vier bis acht Wochen<br />

intensiv in einem Schmerzzentrum<br />

betreut, gehen 86 Prozent<br />

wieder arbeiten!“<br />

Für Hiltrud Finger waren sanfte<br />

Dehnübungen, aber vor allem die<br />

passenden Medikamente der<br />

Das hilft bei Schmerzen<br />

Schmerzen sollte man <strong>auf</strong> keinen Fall le<strong>ich</strong>tfertig beiseiteschieben,<br />

sondern s<strong>ich</strong> intensiv darum kümmern. Was<br />

man tun kann und wie Ärzte helfen, zeigt diese Übers<strong>ich</strong>t.<br />

LEICHTE SCHMERZEN<br />

SCHMERZ /<br />

AUSLÖSER<br />

Kopf / verstopfte<br />

Nebenhöhlen bei<br />

Erkältung<br />

Kopf / Stress<br />

Kopf / Migräne<br />

Muskeln /<br />

Muskelkater<br />

Zahn / Karies,<br />

Infektion<br />

DAS KANN MAN SELBST TUN<br />

viel trinken; heißer Kamillen-,<br />

Lindenblüten- oder Pfefferminztee<br />

löst Sekret Schmerzmittel, z. B. mit<br />

Ibuprofen, ASS oder Paracetamol <br />

abschwellendes Schnupfenspray<br />

Minzöl <strong>auf</strong> Schläfen reiben<br />

Schmerzmittel mit Ibuprofen oder<br />

ASS an frischer Luft bewegen<br />

viel schlafen Schimmelkäse,<br />

Schokolade, Rotwein meiden störende<br />

Reize (grelles L<strong>ich</strong>t, Kälte, Gerüche,<br />

Geräusche) meiden Espresso<br />

mit Zitrone trinken frei verkäufl<strong>ich</strong>e<br />

Schmerzmittel mit Triptan-Wirkstoff<br />

mindestens 1–2 Tage schonen<br />

wenn mögl<strong>ich</strong>, Körperpartie<br />

moderat bewegen, etwa mit Spazierengehen<br />

warmes Vollbad<br />

Schmerzmittel mit Paracetamol,<br />

Ibuprofen oder Aspirin rasch zum<br />

Zahnarzt, damit s<strong>ich</strong> Zahnfleisch und<br />

Kieferknochen n<strong>ich</strong>t stark entzünden<br />

WIE ÄRZTE HELFEN<br />

Inhalationen mit<br />

speziellen Geräten<br />

aus Apotheke<br />

Antibiotika<br />

greifen nur ein,<br />

wenn sie andere<br />

Ursachen vermuten<br />

stärker dosiertes<br />

Triptan (Tabletten)<br />

klären ggf.,<br />

ob andere Ursachen<br />

infrage kommen<br />

greifen nur bei<br />

Verdacht <strong>auf</strong> Verletzung<br />

ein, etwa<br />

Muskelriss<br />

entfernen Karies<br />

Antibiotika<br />

gegen Infektion, ggf.<br />

Wurzelbehandlung<br />

MITTELSTARKE SCHMERZEN<br />

SCHMERZ /<br />

AUSLÖSER<br />

Gelenk /<br />

Arthrose<br />

Sehnen, Muskeln,<br />

Gelenke /<br />

Fibromyalgie<br />

Galle / Gallensteine<br />

Niere / Nierensteine<br />

Rücken /<br />

diffuse Ursachen,<br />

oft Verspannungen<br />

DAS KANN MAN SELBST TUN<br />

Schmerzmittel mit Diclofenac, Ibuprofen<br />

oder Naproxen; bei Magenproblemen Paracetamol<br />

Kälte (Kühlpack) oder Wärme (z. B.<br />

Rotl<strong>ich</strong>tlampe); was als lindernd empfunden<br />

wird, ist individuell verschieden Gelenk<br />

für einige Tage schonen, sobald Schmerz<br />

weg ist, wirkt Bewegen vorbeugend Schuhe<br />

mit we<strong>ich</strong>en Sohlen, um Stöße zu puffern<br />

warme Bäder lindern und entspannen<br />

moderat bewegen, vor allem sanft<br />

dehnen entspannende Übungen<br />

Wärmflasche oder heiße Wickel entspannen<br />

verkrampften Gallengang, lindern<br />

Schmerzen n<strong>ich</strong>ts essen oder süße<br />

Getränke trinken – das regt Galle an und<br />

erhöht Druck <strong>auf</strong> verschlossenen Gallengang<br />

viel Mineralwasser im Wechsel mit harntreibenden<br />

Tees, z. B. aus Birke, Brennnessel,<br />

Goldrute L<strong>auf</strong>en und Hüpfen hilft, damit<br />

Steine s<strong>ich</strong> lösen<br />

rechtzeitig Schmerzmittel nehmen, um<br />

Schonhaltung zu vermeiden Wärme, etwa<br />

Vollbad, Sauna, Rotl<strong>ich</strong>tlampe, Wärmepflaster<br />

oder -salbe, regt Durchblutung an, löst<br />

verspannte Muskeln wenn trotz Schmerz<br />

mögl<strong>ich</strong>, moderat bewegen – regt ebenfalls<br />

Durchblutung an, löst verspannte Muskeln<br />

26 2 | 2014


Schlüssel, damit ihre Schmerzen<br />

endl<strong>ich</strong> nachließen. „Morgens<br />

nehme <strong>ich</strong> ein Antidepressivum“,<br />

erzählt sie. Etwas, das sie zunächst<br />

überraschte. Aber Stork erklärte ihr,<br />

dass dieses Medikament n<strong>ich</strong>t nur<br />

die Stimmung <strong>auf</strong>hellt, sondern<br />

auch gegen bestimmte Schmerzen<br />

wirkt. Hinzu kommen weitere fein<br />

abgestimmte Schmerzmittel, die sie<br />

über den Tag verteilt nimmt.<br />

Häufig verschreibt Stork auch<br />

Opioide. Das sind Schmerzmedikamente,<br />

die im Labor hergestellt werden,<br />

chemisch aber dem Rauschgift<br />

Opium ähneln. Viele fragen ihn<br />

dann: Machen diese Mittel abhängig?<br />

„Ja, aber das ist n<strong>ich</strong>t schlimm“,<br />

sagt Stork dann. „Diese Abhängigkeit<br />

hat n<strong>ich</strong>ts mit Drogenabhängigkeit<br />

zu tun, weil man mit den<br />

Opioiden keinen Rausch erlebt.“<br />

Aber – und das ist ihr großer Vorteil<br />

– Opioide stoppen den Schmerz<br />

sehr zuverlässig und geben Menschen<br />

wieder ein Gefühl für ein Leben<br />

ohne Beschwerden. Man kann<br />

den Alltag genießen, ohne an<br />

Schmerzen und Medikamente denken<br />

zu müssen. Allerdings gewöhnt<br />

s<strong>ich</strong> der Körper nach <strong>mehr</strong>eren Wochen<br />

an die Opioide, ihre Wirkung<br />

lässt nach. Würde man sie weiter<br />

einnehmen, wären sie nach etwa<br />

„Die r<strong>ich</strong>tigen Schmerzmittel helfen,<br />

wieder ein Gefühl für ein Leben<br />

ohne Beschwerden zu bekommen.“<br />

Jan Stork<br />

STARKE SCHMERZEN<br />

WIE ÄRZTE HELFEN<br />

SCHMERZ /<br />

AUSLÖSER<br />

DAS KANN MAN SELBST TUN<br />

WIE ÄRZTE HELFEN<br />

Kortison (Tablette oder Spritze) gegen<br />

Entzündung stärker dosiertes Schmerzmittel,<br />

z. B. Ibuprofen Hyaluronsäure<br />

als Schmiermittel in Gelenkspalt Akupunktur<br />

Physiotherapie, um Muskeln zu<br />

stärken und Gelenk so zu entlasten<br />

Kopf / Clusterkopfschmerz,<br />

Migräne<br />

rezeptfreie Tabletten aus Apotheke<br />

mit Triptan-Wirkstoff<br />

Nüsse, Schokolade, Tomaten,<br />

Zitrusfrüchte meiden (siehe auch<br />

Migräne) falls mögl<strong>ich</strong>, sanft an<br />

frischer Luft bewegen<br />

geben reinen Sauerstoff durch<br />

eine Atemmaske verordnen<br />

höher dosiertes Triptan<br />

überweisen ggf. in ein Schmerzzentrum,<br />

um den Auslösern <strong>auf</strong> die<br />

Spur zu kommen<br />

Antidepressiva als Schmerzmittel<br />

ggf. zusätzl<strong>ich</strong> verschreibungspfl<strong>ich</strong>tige<br />

Schmerzmittel wie Metamizol<br />

verschreiben krampflösende<br />

Mittel verordnen Schmerzmittel mit<br />

Metamizol droht Infektion, etwa der<br />

Bauchspe<strong>ich</strong>eldrüse oder Leber, werden<br />

Steine rasch per Operation entfernt<br />

verordnen stärker dosierte Schmerzmittel,<br />

z. B. mit Diclofenac auch krampflösende<br />

Mittel, etwa mit Butylscopolamin lösen<br />

Steine s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, werden sie per OP entfernt<br />

oder mittels Schallwellen zertrümmert<br />

klären, ob ggf. Bandscheibenvorfall oder<br />

andere krankhafte Veränderung Schmerzen<br />

auslöst spritzen schmerzstillendes Mittel<br />

an Schmerzherd Physiotherapie, um<br />

Muskeln zu stärken bzw. zu lockern<br />

Haut / Gürtelrose<br />

Nerven / Neuropathie<br />

z. B. als Folge<br />

von Diabetes, Unfall,<br />

Amputation, Chemotherapie<br />

oder<br />

Entzündungen<br />

Tumorschmerzen<br />

Schmerzmittel mit Ibuprofen<br />

oder Paracetamol Babypuder<br />

oder Vaseline gegen Juckreiz<br />

frühzeitig zum Arzt gehen,<br />

um Komplikationen zu verhindern<br />

Ruhe<br />

Alkohol und Zigarettenrauch<br />

meiden bei Diabetes <strong>auf</strong> gute<br />

Blutzuckerwerte <strong>achte</strong>n<br />

moderate Bewegung, falls<br />

dies die Schmerzen n<strong>ich</strong>t weiter<br />

verstärkt<br />

Selbsthilfe nur begrenzt mögl<strong>ich</strong>.<br />

Individuell sehr unterschiedl<strong>ich</strong><br />

ist, was als lindernd empfunden<br />

wird: Manchen hilft sanft bewegen,<br />

malen oder Hobby pflegen. W<strong>ich</strong>tig:<br />

Früh an Schmerzexperten wenden,<br />

um zu spüren, dass es Phasen ohne<br />

Schmerzen gibt.<br />

virenhemmende Medikamente,<br />

die aber nur gut wirken, wenn<br />

Infektion noch im Anfangsstadium<br />

ist geben ggf. starke Schmerzmittel<br />

bis hin zu Morphin, da Gürtelrose<br />

extrem schmerzen kann<br />

verschreiben Tramadol als<br />

Schmerzmittel zusätzl<strong>ich</strong> oft<br />

auch Antidepressiva Amitriptylin<br />

krampflösende Mittel wie Gabapentin<br />

mindern Empfindl<strong>ich</strong>keit<br />

der Nerven elektrische Nervenstimulationen<br />

(TENS), um überempfindl<strong>ich</strong>e<br />

Nerven abzulenken<br />

starke Opioide als Pflaster,<br />

Tabletten, Spritzen oder Infusionen<br />

häufig sind auch kleinere,<br />

entlastende Eingriffe oder Therapien<br />

mögl<strong>ich</strong>, etwa wenn Tumor <strong>auf</strong><br />

Nervenbahnen drückt<br />

2 | 2014<br />

27


BESSER LEBEN<br />

„Nur 400 Schmerzzentren<br />

für 12 Mio.<br />

Patienten, das ist<br />

viel zu wenig!“<br />

Jochen Leifeld<br />

rapie und Bewegungstraining<br />

bekommen<br />

dann selbst Schmerzpatienten mit<br />

starken Beschwerden ihre Lebensqualität<br />

zurück“, vers<strong>ich</strong>ert Stork.<br />

Hiltrud Finger ist dafür ein gutes<br />

Beispiel. Sie geht heute einmal wöchentl<strong>ich</strong><br />

zum psychotherapeutischen<br />

Verhaltenstraining und zur<br />

Gymnastik im Sportverein. „Als <strong>ich</strong><br />

ins Schmerzzentrum kam, waren<br />

meine Schmerzen <strong>auf</strong> der Skala des<br />

Fragebogens bei acht“, erinnert sie<br />

drei bis sechs Monaten<br />

nahezu wirkungslos.<br />

Deshalb verringern<br />

Schmerzärzte die Dosis nach ein,<br />

zwei Monaten, und zwar langsam,<br />

über Wochen, um Entzugserscheinungen<br />

zu vermeiden. Das Erstaunl<strong>ich</strong>e<br />

ist: Vielen Menschen genügen,<br />

nachdem sie eine Zeit lang Opioide<br />

genommen haben, danach andere<br />

Mittel wie Metamizol, Antiepileptika<br />

oder Antidepressiva, um ihre<br />

chronischen Schmerzen effektiv zu<br />

lindern. „Zusammen mit Psychothes<strong>ich</strong>.<br />

„<strong>Jetzt</strong> sind sie bei drei.“ Ob sie<br />

jemals ganz beschwerdefrei sein<br />

wird? Das weiß sie n<strong>ich</strong>t. „Aber so<br />

gut wie jetzt habe <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> seit Langem<br />

n<strong>ich</strong>t gefühlt.“<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

Dr. Gerhard Müller-Schwefe,<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Schmerztherapie<br />

Dr. Jan Stork, Leiter der<br />

Schmerzambulanz am Uniklinikum<br />

Hamburg Eppendorf<br />

6 Monate warten <strong>auf</strong> einen Termin<br />

Wie viel Geduld nötig ist, um bei einem Schmerzzentrum einen Termin zu bekommen, zeigt diese telefonische St<strong>ich</strong>probe.<br />

SCHMERZZENTRUM SPEZIALISIERT AUF DIESE SCHMERZEN WARTEZEIT**<br />

01129 DRESDEN, Regionales Schmerzzentrum DGS Dresden,<br />

Cottbuser Straße 29, ✆ (03 51) 2 17 77 90, www.arztpraxis-kupke.de<br />

Rücken, Kopf<br />

3 bis 6<br />

04129 LEIPZIG, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie,<br />

Klinikum St. Georg, Delitzscher Str. 141, ✆ (03 41) 9 09 25 72, www.sanktgeorg.de<br />

07548 GERA, Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie SRH<br />

Wald-Klinikum Gera, Straße des Friedens 122, ✆ (03 65) 8 28 29 41,<br />

www.waldklinikumgera.de<br />

20249 HAMBURG, Schmerz- und Palliativzentrum Hamburg, Robert-Koch-<br />

Straße 36, ✆ (0 40) 48 77 17, www.schmerz-palliativzentrum-hamburg.de<br />

45257 ESSEN, Schmerzzentrum Rhein-Ruhr, Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel,<br />

Heidbergweg 22–24, ✆ (02 01) 4 55 12 12, www.szrr.de<br />

48143 MÜNSTER, Schmerztherapiezentrum Münster, Loerstraße 27–30,<br />

✆ (02 51) 4 84 34 44<br />

50996 KÖLN, ASG Schmerztherapie Köln, Ringstraße 2 b,<br />

✆ (02 21) 35 02 40, www.asg-online.com<br />

55131 MAINZ, DRK Schmerz-Zentrum Mainz, Auf der Steig 16,<br />

✆ (0 61 31) 98 85 01<br />

56068 KOBLENZ, Therapie-Zentrum Koblenz, Neversstr. 7–11,<br />

✆ (02 61) 30 33 00, www.tz-mvz-koblenz.de<br />

60311 FRANKFURT, Schmerzzentrum Frankfurt, Roßmarkt 23,<br />

✆ (0 69) 2 99 88 00, www.schmerzzentrum-frankfurt.de<br />

80469 MÜNCHEN, Schmerzzentrum München, Frauenstraße 9,<br />

✆ (0 89) 2 15 87 49 50, www.schmerzzentrum-muenchen.de<br />

* Circa-Angaben nach Auskunft der Zentren . ** In Monaten.<br />

Rücken, Kopf, Tumor, neuropathische Syndrome<br />

(Nervenschmerz)<br />

1 bis 2<br />

Bewegungsapparat, neuropathische Schmerzen,<br />

Kopf und Ges<strong>ich</strong>t, Migräne, Bauch, Gefäße, Tumor,<br />

Schmerz ohne eindeutigen Befund<br />

Kopf, Tumor, Rücken, Psychosomatik, neurologische<br />

Schmerzen, Gürtelrose, nach OPs<br />

3 bis 4<br />

Rücken, Kopf, Bewegungsapparat, Fibromyalgie,<br />

Schmerzen mit psychischen Begleiterkrankungen:<br />

Depressionen, Angststörungen oder Burn-out<br />

3<br />

1 bis 3<br />

Kopf und Ges<strong>ich</strong>t, Rücken, Bewegungsapparat,<br />

Nerven<br />

4<br />

Lenden- und Halswirbelsäule, Kopf, Nerven<br />

1 bis 2<br />

Rücken, Wirbelsäule, Kopf und Ges<strong>ich</strong>t, Schulter und<br />

Nacken, Gelenke, Rheuma<br />

3<br />

Rücken, Kopf, Schleudertrauma, somatoforme Störungen,<br />

Fibromyalgie, posttraumatische Schmerzen<br />

1<br />

Migräne, Kopf, Ges<strong>ich</strong>t, Tumor, Nerven, Polyneuropathien,<br />

Rheuma, Rücken, Bewegungsapparat,<br />

Palliativmedizin<br />

1 bis 2<br />

Alle Arten, vor allem neuropathische und Wirbelsäulenschmerzen<br />

3 bis 4<br />

Illustration: Kavel Rafferty/Die Illustratoren; Fotos: privat (4)<br />

28 2 | 2014


Freude verschenken!<br />

Die heilige Erstkommunion und Firmung<br />

Freunde Jesu – Das <strong>Magazin</strong><br />

zur Erstkommunion<br />

Im <strong>Magazin</strong> zeigt Max Mini, ein kleiner neugieriger<br />

Ministrant, alles W<strong>ich</strong>tige zu unserem<br />

Glauben und unserer Kirche <strong>auf</strong>.<br />

<strong>Jetzt</strong> versandkostenfrei!<br />

Jedes Heft nur € 6. 90<br />

Feel the Spirit – Das <strong>Magazin</strong><br />

zur Firmung<br />

Im Heft erfahren Firmlinge alles, was sie über<br />

den katholischen Glauben und über die Kirche<br />

wissen müssen!<br />

Die Lieferung erfolgt mit Rechnung an:<br />

Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst<br />

Ohligschläger; HRA 15029 Amtsger<strong>ich</strong>t Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden<br />

Daten nur für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder der<br />

Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />

widersprechen. Sie können Ihre Bestellung innerhalb von zwei Wochen seit Lieferungserhalt ohne Begründung<br />

oder durch Rücksendung der Lieferung an die Bayard Media GmbH und Co. KG, Böheimstraße 8,<br />

86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />

Sachen sind <strong>auf</strong> unsere Kosten und Gefahr zurückzusenden. Bitte frankieren Sie die Rücksendung im Fall<br />

des Widerrufes ausre<strong>ich</strong>end, wenn der Rücksendewert € 40,00 n<strong>ich</strong>t übersteigt oder Sie bei höherem<br />

Wert noch keine Zahlung geleistet haben und die Lieferung der Bestellung entspr<strong>ich</strong>t.<br />

Ihr Bestellschein<br />

Ja, <strong>ich</strong> bestelle versandkostenfrei<br />

(bitte Anzahl eintragen)<br />

»Freunde Jesu« für je € 6,90<br />

03000114<br />

»Feel the Spirit« für je € 6,90<br />

04000114<br />

Ja, <strong>ich</strong> bin damit einverstanden – jederzeit widerrufl<strong>ich</strong> –,<br />

dass Bayard Media m<strong>ich</strong> zukünftig per Telefon und/oder<br />

E-Mail über interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />

Einfach Bestellschein ausfüllen und einschicken<br />

an: •Presseservice Güll GmbH, Heuriedweg 19,<br />

88131 Lindau<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon (für evtl. Rückfragen)<br />

E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />

Datum, Unterschrift<br />

Am schnellsten geht‘s per:<br />

• Tel.: 01805/260143 *<br />

• Fax: 01805/260144 *<br />

• E-Mail: Einzelhefte@guell.de<br />

(*Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)


BESSER LEBEN<br />

Dehnen muss<br />

sein. Auch wenn<br />

man dabei<br />

le<strong>ich</strong>t aus dem<br />

Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>t<br />

gerät. Wie gut,<br />

dass s<strong>ich</strong> die<br />

Walking-Mädels<br />

von Petra<br />

Pruns (Zweite<br />

von links) so gut<br />

aneinander abstützen<br />

können.<br />

30 2 | 2014


BESSER LEBEN<br />

FOTOS SABINE BRAUN<br />

TEXT GABY HERZOG<br />

Margit Lidl hat<br />

heute besonders<br />

viel Spaß. Liegt<br />

es an den neuen,<br />

extra le<strong>ich</strong>ten<br />

Stöcken?<br />

Kirsten Koch (rechts) walkt lieber<br />

mit Hanteln – ist genauso effektiv!<br />

Schon die Hälfte geschafft: (v. l.) Karin Kölln (51), Katharina<br />

Wendt (51), Petra Pruns (47), Margit Lidl (50) und<br />

Kirsten Koch (50) walken immer gut eine Stunde.<br />

Wer hat die<br />

schönsten<br />

Schuhe? Karin<br />

Kölln! Ihre sind<br />

brandneu!<br />

<br />

Kommt, wir l<strong>auf</strong>en los<br />

Jeden Freitag um 9:30 Uhr trifft s<strong>ich</strong> Petra Pruns mit vier Freundinnen im<br />

holsteinischen Horst zum Walken – eine Stunde an der frischen Luft mit viel Lachen,<br />

Quatschen, Spaßhaben. Gibt es eine schönere Art, Sport zu machen?<br />

2 | 2014<br />

31


BESSER LEBEN<br />

32 2 | 2014<br />

Sind<br />

alle da?<br />

Prima,<br />

dann kann<br />

es ja<br />

losgehen!<br />

Schon seit fünf<br />

Minuten stehen wir ungeduldig in<br />

unseren L<strong>auf</strong>klamotten vor dem<br />

Haus und warten. Karin, unser<br />

Sportass, nutzt die Zeit, tänzelt <strong>auf</strong><br />

der Stelle und macht ein paar Dehnübungen<br />

am Gartenzaun. Katharina<br />

(51) hält derweil einen kleinen Vortrag,<br />

erläutert Margit (50) und mir<br />

die Vorzüge ihrer neuen, extra le<strong>ich</strong>ten<br />

L<strong>auf</strong>stöcke aus Karbon. In dem<br />

Moment biegt Kirsten (49) auch<br />

schon mit ihrem grünen Polo um<br />

die Ecke und saust die Auffahrt hoch.<br />

„Entschuldigt, Mädels“, ruft sie, als<br />

sie aus dem Auto springt. „Meine<br />

Waschmaschine hat gestern Abend<br />

den Geist <strong>auf</strong>gegeben, der Handwerker<br />

war noch da!“<br />

Freitagmorgen, kurz nach halb zehn.<br />

Wir sind vollzählig. „Na dann los“,<br />

ermuntert uns Karin. Und wir setzen<br />

uns sofort in Bewegung. Nur<br />

Margit braucht noch einen Moment<br />

– sie muss erst ihre Pulsuhr aktivieren.<br />

Dabei geht es ihr weniger darum<br />

zu prüfen, ob ihr Puls beim<br />

schnellen Walken auch wirkl<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t über die gesunden 140 Schläge<br />

pro Minute hinausschießt, sondern<br />

„Wie viele Kalorien habe <strong>ich</strong><br />

heute verbrannt?“. Das interessiert<br />

sie nach unserer Runde immer am<br />

meisten – und uns natürl<strong>ich</strong> auch.<br />

Heute l<strong>auf</strong>en wir die Hinterm-Holzer-Runde.<br />

Die ersten 700 Meter bis<br />

zur Abzweigung am Moordiek geht’s<br />

an der Hauptstraße entlang. Wir gehen<br />

zügig im Gle<strong>ich</strong>schritt hintereinander.<br />

Die Muskeln lockern s<strong>ich</strong><br />

und wir kommen schnell in unseren<br />

Walking-Rhythmus. Einen Schritt<br />

rechts, mit dem linken Arm Schwung<br />

holen und einen Schritt links, mit<br />

dem rechten Stock vom Asphalt abstoßen.<br />

Mein Mann Gerd sagt immer,<br />

dass wir ihn von Weitem an<br />

eine Entenfamilie erinnern. Eine<br />

schnatternde Entenfamilie. Schließl<strong>ich</strong><br />

gibt es immer etwas zu bequatschen.<br />

Heute geht’s erst mal um die<br />

Waschmaschine von Kirsten.<br />

Seit zwei Jahren treffen wir uns ein<br />

Mal in der Woche zum Walken.<br />

Sechs Kilometer in knapp einer<br />

Stunde. Auch wenn es regnet oder<br />

schneit, drehen wir unsere Runde.<br />

Mit den r<strong>ich</strong>tigen Klamotten ist das<br />

kein Problem. Nur bei Glatteis und<br />

heftigem Wind lassen wir schweren<br />

„Es ist diese ganz besondere<br />

Mischung, die <strong>ich</strong> so liebe:<br />

die Natur im Wandel der<br />

Jahreszeiten, frische Luft,<br />

bewegen und ein bisschen<br />

Frauenklatsch mit meinen<br />

Mädels – der Walking-<br />

Termin am Freitag ist mir<br />

heilig! Nirgendwo sonst<br />

kann <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> so angenehme<br />

Weise für Körper und<br />

Seele etwas Gutes tun.“<br />

Petra Pruns<br />

Herzens unser Training ausfallen,<br />

aber das ist bislang nur vier, vielle<strong>ich</strong>t<br />

fünf Mal vorgekommen.<br />

Seit die Kinder aus dem Haus sind,<br />

ist das Walken für m<strong>ich</strong> eine lieb<br />

gewonnene Gewohnheit geworden.<br />

Es hat einen festen Platz in meinem<br />

Wochenplan, so wie früher die Tennisstunde<br />

meiner Tochter, wohin <strong>ich</strong><br />

sie regelmäßig gefahren habe. Mittlerweile<br />

studiert unser Nesthäkchen<br />

Warum erst jetzt?<br />

in Braunschweig Sport und Erziehungswissenschaften;<br />

der Große in<br />

Witzenhausen ökologische Landwirtschaft.<br />

Alle paar Wochen kommen<br />

die beiden nach Hause und <strong>ich</strong><br />

genieße es, sie um m<strong>ich</strong> zu haben.<br />

Aber <strong>ich</strong> spüre auch, dass es mir nach<br />

so vielen Jahren guttut, wieder etwas<br />

Ruhe, ein paar Stunden für m<strong>ich</strong><br />

zu haben. Gerade durch die regelmäßige<br />

Bewegung finde <strong>ich</strong> dabei<br />

ganz neu zu mir. Ich werde n<strong>ich</strong>t<br />

nur körperl<strong>ich</strong> lockerer und geschmeidiger,<br />

sondern auch im Kopf.<br />

Meine vier L<strong>auf</strong>mädels sind in einer<br />

ganz ähnl<strong>ich</strong>en Lebensphase. Deshalb<br />

ist es wohl kein Zufall, dass<br />

wir gerade jetzt, Ende 40, Anfang<br />

50, mit dem regelmäßigen Sporteln<br />

anfangen. Eigentl<strong>ich</strong> hätten wir viel<br />

früher <strong>auf</strong> die Idee kommen können.<br />

Schließl<strong>ich</strong> kennen wir uns seit<br />

vielen Jahren. Mit Kirsten war <strong>ich</strong><br />

in der Elternarbeit an der Schule<br />

aktiv, Kirsten und Margit kennen<br />

s<strong>ich</strong> über den Kindergarten, Katharina<br />

wohnte mal in der Nachbarschaft<br />

– aber die Zeit für unseren<br />

regelmäßigen Walkingtreff war<br />

wohl erst jetzt reif. „<strong>Jetzt</strong>, wo wir<br />

<strong>mehr</strong> Zeit haben, müsste man auch<br />

wieder <strong>mehr</strong> Sport machen. Warum<br />

n<strong>ich</strong>t zusammen, da kann man s<strong>ich</strong><br />

viel besser <strong>auf</strong>raffen“, schlug Kirsten<br />

irgendwann vor. Wir erzählten<br />

unseren Freundinnen von der Idee<br />

und plötzl<strong>ich</strong> entstand ganz selbstverständl<strong>ich</strong><br />

eine Gruppe.


BESSER LEBEN<br />

Stubenhocker waren wir<br />

auch vorher n<strong>ich</strong>t. Jede<br />

<strong>achte</strong>te schon immer dar<strong>auf</strong>,<br />

s<strong>ich</strong> gut zu ernähren<br />

und für s<strong>ich</strong> ein bisschen<br />

Sport zu machen. Aber<br />

der innere Schweinehund<br />

war dabei oft stärker.<br />

Ich versuchte zum<br />

Beispiel regelmäßig zu joggen; doch<br />

meist kam irgendetwas dazwischen<br />

und <strong>ich</strong> hatte eine willkommene<br />

Ausrede, n<strong>ich</strong>t die L<strong>auf</strong>schuhe anzuziehen.<br />

In der Gruppe fällt es mir<br />

dagegen viel le<strong>ich</strong>ter, m<strong>ich</strong> zu überwinden.<br />

Wenn <strong>ich</strong> weiß, dass meine<br />

Mädels am Treffpunkt <strong>auf</strong> m<strong>ich</strong> warten,<br />

kann <strong>ich</strong> doch schon aus Solidarität<br />

n<strong>ich</strong>t absagen.<br />

Als wir bei der alten Weide vorbeikommen,<br />

ziehen wir alle fünf automatisch<br />

die Köpfe ein und l<strong>auf</strong>en<br />

einen Schritt schneller. Auf dem<br />

Baum neben der Hochspannungsleitung<br />

hat ein Bussard seinen Horst.<br />

Wenn er Junge hat, kann er Besucher<br />

wie uns gar n<strong>ich</strong>t leiden. Dann<br />

fliegt er schon mal extra d<strong>ich</strong>t über<br />

uns hinweg. „Meine Damen, 20 Prozent<br />

haben wir schon hinter uns“,<br />

ruft Karin <strong>auf</strong>munternd. Unsere<br />

„Misses Sportl<strong>ich</strong>“ hat die Angewohnheit,<br />

die Strecke in ihrem Kopf in<br />

Abschnitte einzuteilen. Es motiviert<br />

sie, wenn sie weiß, wie viel des Pensums<br />

schon geschafft ist.<br />

Beim Regenrückhaltebecken ist<br />

nach ihrer Berechnung dann das<br />

erste Drittel um. Dort machen wir<br />

eine kurze Pause, um uns zu dehnen.<br />

Zu zweit stelle <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> mit<br />

Katharina Rücken an Rücken, wir<br />

haken uns an den Armen ein, <strong>ich</strong><br />

beuge m<strong>ich</strong> nach vorne, mache einen<br />

Katzenbuckel, sodass <strong>ich</strong> Katharina<br />

für ein paar Sekunden <strong>auf</strong><br />

meinem Rücken trage. Dann macht<br />

sie das Gle<strong>ich</strong>e bei mir und <strong>ich</strong> spüre,<br />

wie s<strong>ich</strong> meine Wirbelsäule angenehm<br />

auseinanderzieht. Zumindest<br />

hoffe <strong>ich</strong>, dass <strong>ich</strong> das spüre.<br />

Nach 15 Wiederholungen nehmen<br />

wir unsere Stöcke, halten sie mit<br />

ausgestreckten Armen waagerecht<br />

vor uns und gehen langsam, ganz<br />

langsam in die Hocke. „Streckt den<br />

Po mögl<strong>ich</strong>st weit nach hinten und<br />

<strong>achte</strong>t immer dar<strong>auf</strong>, dass eure Knie<br />

nie über die Fußspitzen kommen“,<br />

sagt Karin. Ich kann gar n<strong>ich</strong>t be-<br />

Lob für schöne Oberarme<br />

schreiben, wie sehr <strong>ich</strong> diese Übung<br />

am Anfang hasste. Ich fand sie unglaubl<strong>ich</strong><br />

anstrengend, hatte danach<br />

regelmäßig Muskelkater. Mittlerweile<br />

fällt sie mir r<strong>ich</strong>tig le<strong>ich</strong>t und<br />

<strong>ich</strong> merke, wie s<strong>ich</strong> meine Oberschenkel<br />

gestrafft haben.<br />

Und nach dem<br />

Walken? Gibt es<br />

immer noch so viel<br />

zu erzählen ...<br />

Überhaupt bin <strong>ich</strong>, seit <strong>ich</strong> walke,<br />

viel besser in Form. Mein Teint wurde<br />

rosiger und <strong>ich</strong> fühle m<strong>ich</strong> frischer<br />

und rundherum sehr viel<br />

wohler. Ich komme n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> so<br />

le<strong>ich</strong>t aus der Puste und habe kaum<br />

noch Rückenschmerzen. Durch das<br />

L<strong>auf</strong>en mit den Stöcken trainieren<br />

wir auch Oberarme, Brust und<br />

Schultern. Am Anfang kamen wir<br />

uns albern vor, mit den Stöcken zu<br />

l<strong>auf</strong>en. Als Katharinas Bruder uns<br />

zum ersten Mal so gesehen hat, st<strong>ich</strong>elte<br />

er: „Na, Mädels, gibt’s<br />

Schnee?“ Vielle<strong>ich</strong>t nimmt Kirsten<br />

wegen seines doofen Spruchs lieber<br />

Hanteln? Mir ist das egal. Soll er<br />

LUST AUF EIGENE WALKING-GRUPPE?<br />

Schon drei oder vier nette Mitstreiter re<strong>ich</strong>en, um eine eigene Walking-Gruppe zu gründen. Der einfachste<br />

Weg: Freunde, Nachbarn, Kollegen fragen. Aber es gibt auch andere Mögl<strong>ich</strong>keiten:<br />

Aushänge im<br />

Supermarkt<br />

oder Sportgeschäft,<br />

kleine<br />

Annonce im<br />

Anzeigenblatt.<br />

Hat man eine<br />

Gruppe zusammen,<br />

einen<br />

festen Termin<br />

und Startpunkt<br />

vereinbaren.<br />

Die Verabredung<br />

gilt bei<br />

(fast) jedem<br />

Wetter, sonst<br />

wirkt es n<strong>ich</strong>t<br />

verbindl<strong>ich</strong>.<br />

Telefonkette<br />

einr<strong>ich</strong>ten und<br />

Bescheid geben,<br />

falls man doch<br />

mal kurzfristig<br />

absagen muss.<br />

Treffs findet<br />

man auch unter:<br />

www.le<strong>ich</strong>tathletik.de;<br />

in Fitness-<br />

Studios oder<br />

bei der VHS.<br />

2 | 2014<br />

33


BESSER LEBEN<br />

s<strong>ich</strong> nur lustig machen. Schlaffe<br />

Haut an den Oberarmen, die man<br />

in unserem Alter ja leider schnell<br />

bekommt, hat keine <strong>mehr</strong> von uns!<br />

Im Gegenteil! Karin hat s<strong>ich</strong> letztens<br />

für ihre Silberne Hochzeit ein<br />

ärmelloses Kleid gek<strong>auf</strong>t – und viele<br />

Komplimente geerntet.<br />

Bekannt im ganzen Dorf<br />

Bei der Polizeiwache haben wir<br />

Halbzeit. Vor der Amtsstube steht<br />

Dorfsheriff Zimbo und grüßt freundl<strong>ich</strong>.<br />

Er hat hier bei uns in Horst ein<br />

zieml<strong>ich</strong> entspanntes Leben. Seine<br />

Einsätze beschränken s<strong>ich</strong> in erster<br />

Linie <strong>auf</strong> Verkehrsdelikte und das<br />

Schl<strong>ich</strong>ten von Nachbarschaftsstreit.<br />

„Wisst ihr noch, wie mein Sohn und<br />

seine Kumpels damals zu Halloween<br />

eine Tepp<strong>ich</strong>rolle vor der Tür von<br />

Bäcker Witt legten, aus der am Ende<br />

zwei Turnschuhe guckten? Auf den<br />

ersten Blick sah das aus wie eine<br />

Le<strong>ich</strong>e“, erinnert s<strong>ich</strong> Katharina.<br />

Orthopäden bitte<br />

wegschauen: Diese<br />

Übung stammt noch<br />

von Turnvater Jahn.<br />

„Wenn <strong>ich</strong> weiß, dass<br />

die Mädels <strong>auf</strong> m<strong>ich</strong><br />

warten, hat der innere<br />

Schweinehund keine<br />

Chance. Ich ziehe<br />

meine Walkingschuhe<br />

an und los geht’s.“<br />

Kirsten Koch<br />

Was für eine Frage! Dieses Ereignis<br />

befeuerte wochenlang den Dorfklatsch.<br />

Immer noch lachend walken<br />

wir am Altenheim vorbei. Zwei<br />

alte Damen sitzen <strong>auf</strong> einer Bank<br />

in der Sonne und winken. Sie kennen<br />

uns. Eigentl<strong>ich</strong> kennt jeder in<br />

Horst unsere kleine, fröhl<strong>ich</strong>e Gruppe.<br />

Wenn wir die bewundernden,<br />

manchmal neidischen Blicke der<br />

Bewegungsmuffel <strong>auf</strong> uns ziehen<br />

– das tut r<strong>ich</strong>tig gut.<br />

Das schönste Gefühl<br />

Das beste Gefühl aber habe <strong>ich</strong> <strong>auf</strong><br />

den letzten Metern bis zu unserem<br />

Hof. Paula, unser Border Collie, begrüßt<br />

uns mit <strong>auf</strong>geregtem Bellen,<br />

mein Mann kommt mit der Mistgabel<br />

aus dem Stall und winkt. Geschafft!<br />

„358 Kalorien verbraucht“,<br />

verkündet Margit nach einem Blick<br />

<strong>auf</strong> ihre Pulsuhr stolz. Und <strong>ich</strong>?<br />

Fühle m<strong>ich</strong> prompt etwas schlanker,<br />

<strong>auf</strong> jeden Fall frischer, freue m<strong>ich</strong><br />

<strong>auf</strong> die Dusche, eine große Apfelsaftschorle<br />

– und <strong>auf</strong> nächsten Freitag,<br />

wenn wir wieder walken.<br />

Freue m<strong>ich</strong><br />

<strong>auf</strong> nächsten<br />

Freitag.<br />

5<br />

Gründe für<br />

spezielle<br />

Walking-Schuhe<br />

Sie erle<strong>ich</strong>tern die<br />

r<strong>ich</strong>tige Walking-<br />

Technik und geben<br />

extra viel Halt.<br />

1<br />

Die Sohle ist an<br />

der Ferse deutl<strong>ich</strong><br />

abgeschrägt,<br />

damit man den<br />

Fuß le<strong>ich</strong>ter<br />

abrollen kann.<br />

2<br />

Die Zwischen-<br />

Sohle ist dünner<br />

und flexibler, was<br />

<strong>mehr</strong> Muskeln im<br />

Fuß trainiert und<br />

kräftigt.<br />

3<br />

Das Material<br />

um die Ferse<br />

herum ist extra<br />

stabil, man<br />

knickt n<strong>ich</strong>t so<br />

le<strong>ich</strong>t um.<br />

4<br />

Die Schuhe gibt<br />

es für verschiedene<br />

Fußtypen,<br />

z. B. wenn man<br />

beim Gehen stark<br />

nach innen knickt.<br />

5<br />

Walking-Schuhe<br />

sind weniger<br />

schmutzempfindl<strong>ich</strong>,<br />

da<br />

meist erdfarben<br />

oder dunkler.<br />

Gute Schuhe<br />

sind:<br />

Asics Gel<br />

Fujistorm G-TX<br />

120 €<br />

Salomon<br />

XA Pro 3D<br />

Ultra 2 GTX<br />

145 €<br />

34 2 | 2014


Der Wohnberater für Ihr<br />

schönes Zuhause<br />

<strong>Jetzt</strong> 6 x für nur € 17,40 testen<br />

+ Gratis-Geschenk!<br />

Das Wohnmagazin voller Inspirationen und kreativer Ideen für ein schönes<br />

Zuhause. Mit tollen Anregungen und le<strong>ich</strong>t umsetzbaren Tipps rund um die<br />

Themen Wohnen, Dekorieren, Garten und Genießen! Trendige Designs,<br />

interessante Einr<strong>ich</strong>tungsvorschläge und leckere Rezepte warten <strong>auf</strong> Sie.<br />

Gratis!<br />

Buch »Wenn Gäste kommen«<br />

Lassen Sie s<strong>ich</strong> von den schönen Dekoideen<br />

für kleine und große Feste inspirieren –<br />

passend zu jeder Jahreszeit. 144 Seiten.<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte 6 x<br />

+ mein Geschenk<br />

Ja, <strong>ich</strong> bestelle 6 Ausgaben von LIVING & MORE für nur € 17,40. Wenn <strong>ich</strong> danach weiterlesen<br />

möchte, muss <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts weiter tun. Ich erhalte dann LIVING & MORE jeden Monat<br />

für zur Zeit nur € 2,90 pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei Haus. Ich kann den Bezug nach<br />

6 Ausgaben jederzeit beenden. Dieses Angebot gilt nur in Deutschland.<br />

12587<br />

Anschrift<br />

Ich zahle bequem per Bankeinzug<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Telefonnummer (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

E-Mail (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb bin <strong>ich</strong><br />

einverstanden – jederzeit widerrufl<strong>ich</strong> –, dass Bayard Media m<strong>ich</strong><br />

zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über interessante Angebote<br />

und Aktionen informiert.<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

<strong>Jetzt</strong> anfordern und<br />

alle Vorteile s<strong>ich</strong>ern:<br />

Gratis-Geschenk für Sie<br />

Pünktl<strong>ich</strong>e & portofreie Lieferung<br />

Keine Ausgabe verpassen<br />

Bequeme Bezahlung per Bankeinzug<br />

6 x ohne Risiko lesen<br />

Bitte einsenden an:<br />

Aboservice Living & More,<br />

Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />

Noch schneller geht’s per:<br />

Tel.: 0180/5260145<br />

Fax: 0180/5260146<br />

E-Mail: abo.livingandmore@guell.de<br />

Internet: www.livingandmore.de/living<br />

Wir nutzen nur Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden Daten für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der<br />

Markt- oder Meinungsforschung jederzeit widersprechen. Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029 Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.<br />

(Nur 14 Cent/<br />

Min. Festnetz;<br />

maximal 42 Cent/<br />

Min. Mobilfunk)


Gut beraten und sorgenfrei<br />

in die Zukunft!<br />

Ab<br />

sofort<br />

am Kiosk<br />

für nur € 3,95<br />

Auch erhältl<strong>ich</strong><br />

im Apple<br />

Zeitungskiosk<br />

Sofort<br />

bestellen!<br />

Tel. 0180 / 52 601 47<br />

(Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />

• E-Mail: Einzelhefte@guell.de • Internet: www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

Bitte Bestell-Nummer 100 434 angeben


Selber machen<br />

So herzig: Schmuck-Anhänger > S. 38 Armbänder und Ketten selbst machen > S. 42<br />

Gestrickte Kuscheltiere > S. 43 Was kann man mit Topinambur kochen? > S. 44<br />

Buchteln<br />

werden auch<br />

Wuchteln,<br />

Ofennudeln<br />

oder Rohrnudeln<br />

genannt,<br />

es<br />

sind süße<br />

Hefeknödel,<br />

die im Ofen<br />

gebacken<br />

werden.<br />

Freuen Sie<br />

s<strong>ich</strong> im<br />

Februar <strong>auf</strong>:<br />

Schneeglöckchen,<br />

auch Hübsches<br />

Februar-Mädchen<br />

genannt, blinzeln<br />

jetzt hervor.<br />

Fasching<br />

beginnt. Und<br />

damit die<br />

Gelegenheit, s<strong>ich</strong><br />

zu verkleiden.<br />

Ideen gibt es <strong>auf</strong><br />

www.<br />

faschingskostuem.<br />

net und www.<br />

karnevalswierts.<br />

com<br />

Sonne am 12. 2.,<br />

St. Eulalia<br />

Sonnenschein,<br />

bringt viel Obst<br />

und guten Wein.<br />

Foto: Stockfood<br />

Süßschnuten, <strong>auf</strong>gepasst: Dies ist die leckerste Orangensoße, die zu Buchteln,<br />

aber auch zu Nudeln oder Pudding passt: Zwei Bio-Orangen heiß abbrausen.<br />

Von einer Orange die Schale abreiben und beide Orangen auspressen. 100 g<br />

Zucker karamellisieren lassen und mit O-Saft ablöschen. Den Abrieb dazu und<br />

zu Sirup einkochen. Abkühlen lassen und 120 g Crème fraîche unterrühren.<br />

süß: navelorangen verdanken ihren namen einer kleinen tochterfrucht, die s<strong>ich</strong> an der<br />

spitze formt und eine ausbuchtung bildet, die wie ein bauchnabel aussieht.<br />

2 | 2014<br />

37


SELBER MACHEN<br />

H E<br />

R<br />

Z i<br />

Ein Herz, das Symbol<br />

der Liebe und des<br />

Lebens, versteht man<br />

<strong>auf</strong> der ganzen Welt.<br />

Jeder liebt es und freut<br />

s<strong>ich</strong>, wenn ihm ein<br />

Herz zufliegt.<br />

Verständl<strong>ich</strong>, dass<br />

Herzen jede Kette<br />

und jedes Armband<br />

verzaubern,<br />

vor allem wenn dies<br />

selbst gemacht ist.<br />

Übrigens: Am 14.<br />

Februar ist Valentinstag,<br />

vielle<strong>ich</strong>t eine<br />

Idee für<br />

Ihren Liebsten …<br />

G<br />

SCHMUCK<br />

ZUM VERLIEBEN<br />

FOTOS PETER EIS<br />

WERTVOLL<br />

Das Bettelarmband<br />

mit Herzanhängern,<br />

die heute <strong>auf</strong> Neudeutsch<br />

Charm genannt werden,<br />

verliert wohl nie<br />

seinen Charme. Von<br />

Generation zu Generation<br />

wurden sie früher weitergegeben<br />

– und wurden<br />

so zu Erinnerungsstücken<br />

und Glücksbringern.<br />

38 2 | 2014


SYMBOLTRÄCHTIG<br />

Kein anderes Symbol ist über Jahrhunderte hinweg so in Mode geblieben und so weitverbreitet wie das Herz. Ursprüngl<strong>ich</strong> entstand es<br />

in der römischen und griechischen Kunst aus stilisierten Efeu- und Feigenblättern. In der Buchmalerei des Mittelalters<br />

wurden Lebensbäume mit Herzblättern dargestellt und rote Efeublätter in Liebesszenen. Das rote Herz als Liebessymbol war geboren.<br />

2 | 2014<br />

39


SELBER MACHEN<br />

Eines<br />

Tages stand ein junger<br />

Mann mitten in der Stadt und<br />

erklärte, dass er das schönste Herz im<br />

ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge<br />

versammelte s<strong>ich</strong> – und alle bewunderten sein Herz,<br />

denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler<br />

in ihm. Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirkl<strong>ich</strong> das<br />

SCHÖNSTE HERZ, das sie je gesehen hatten. Der<br />

junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter. Plötzl<strong>ich</strong><br />

aber tauchte ein alter Mann <strong>auf</strong> und sagte: „Nun,<br />

dein Herz ist schön, aber es ist n<strong>ich</strong>t annähernd so schön<br />

wie meines.“ Die Menschen schauten <strong>auf</strong> das Herz<br />

des Alten: Es war gesund, schlug kräftig, war aber<br />

voller Narben. Und es hatte viele Stellen, an denen<br />

Stücke entfernt und durch andere ersetzt<br />

waren. Sie passten n<strong>ich</strong>t r<strong>ich</strong>tig, und es gab<br />

ausgefranste Ecken. An anderen Stellen<br />

waren Furchen, hier fehlten ganze Teile.<br />

Auch der junge Mann schaute <strong>auf</strong> das<br />

Herz des alten Mannes, sah dessen<br />

Zustand und l<strong>achte</strong>: „Du scherzt“,<br />

sagte er, „meines ist perfekt,<br />

deines ist ein Durcheinander<br />

aus Narben und Tränen.“<br />

Da sagte der Alte:<br />

„Deines sieht perfekt<br />

aus, aber <strong>ich</strong><br />

würde nie tauschen.<br />

Jede<br />

Narbe<br />

steht<br />

für<br />

einen<br />

Menschen, der meine<br />

Liebe bekam. Dann reiße <strong>ich</strong><br />

ein Stück meines Herzens raus und re<strong>ich</strong>e<br />

es ihm. Oft bekomme <strong>ich</strong> ein Stück seines<br />

Herzens zurück, das in meine leere Stelle passt. Aber<br />

nie ganz genau. So habe <strong>ich</strong> einige raue Kanten. Sie erinnern<br />

m<strong>ich</strong> an die Liebe, die wir teilten. Manchmal aber<br />

habe <strong>ich</strong> auch ein Herzstück gegeben, ohne dass mir der andere<br />

etwas zurückgegeben hat. Sieh, das sind dann die leeren<br />

Furchen. LIEBE GEBEN heißt Risiken eingehen.<br />

Auch wenn die Furchen schmerzen, sie erinnern an die<br />

Liebe, die <strong>ich</strong> für diese Menschen empfinde. Ich hoffe,<br />

dass sie eines Tages kommen und den Platz füllen.<br />

Erkennst du nun, was Schönheit ist?“ Der junge<br />

Mann stand da, Tränen rannen über die Wangen.<br />

Er griff nach seinem perfekten Herzen, riss ein<br />

Stück heraus und bot es dem alten Mann<br />

zitternd an. Der setzte das Stück in sein<br />

Herz ein, nahm ein Stück seines vernarbten<br />

Herzens und füllte die Wunde<br />

des jungen Mannes. Es passte<br />

n<strong>ich</strong>t perfekt, da es ausgefranste<br />

Ränder hatte. Der junge Mann<br />

sah sein Herz: Nun war es<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> perfekt, aber<br />

schöner als je zuvor.<br />

Denn er spürte, wie<br />

die Liebe des<br />

Alten durch<br />

sein eigenes<br />

Herz<br />

rann.<br />

40 2 | 2014


KUNSTVOLL<br />

Der bekannte Schriftzug „LOVE“<br />

des amerikanischen Pop-Art-Künstlers<br />

Robert Indiana entstand 1966. Damit<br />

gab er den Hippies der 60er-Jahre ihr<br />

Emblem. Es gibt „LOVE“ als Skulptur,<br />

Siebdruck, Wandtepp<strong>ich</strong>, als Plakat<br />

und sogar <strong>auf</strong> einer amerikanischen<br />

8-Cent-Briefmarke. Die entwarf er 1973<br />

für die US-Regierung – die „LOVE“-<br />

Botschaft sollte durch die ganze<br />

Welt gesandt werden.<br />

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, eine Kette oder ein Armband selbst zu machen, bitte blättern Sie um.<br />

2 | 2014<br />

41


Hübsch und<br />

selbst gemacht<br />

Gestalten Sie ihren<br />

eigenen Schmuck<br />

BASTELN<br />

Um Ketten und Armbänder selbst zu<br />

machen, benötigen Sie nur diese 8 Dinge –<br />

und Ihre Ideen.<br />

ZANGEN<br />

Empfehlenswert sind diese vier:<br />

Seitenschneider, zum Drahtkürzen.<br />

Flachzange, um etwas festzuhalten<br />

oder zusammenzupressen.<br />

Rundzange, um Ösen zu biegen.<br />

Quetschperlenzange, die Perlen<br />

und Hülsen verschließt.<br />

Oder man k<strong>auf</strong>t eine Zange, die<br />

alles kann, wie das Modell oben in<br />

Pink. 10 Euro, Junghans-Wolle.<br />

PINZETTE<br />

Sehr praktisch, um auch kleinste<br />

Perlen zu fassen. Sinnvoll ist eine<br />

mit Lupe. 15 Euro, Junghans-Wolle.<br />

SCHMUCKDRAHT<br />

Er glänzt, ist stabil und lässt s<strong>ich</strong><br />

in alle gewünschten Formen biegen.<br />

Statt <strong>auf</strong> Draht können Sie Perlen<br />

auch fädeln <strong>auf</strong>: Ketten aus Metall,<br />

Lederbänder, Seidenschnüre oder<br />

<strong>auf</strong> farbiges Baumwollband.<br />

STIFTE<br />

Einfach eine große Perle <strong>auf</strong> einen<br />

Kettel- und Nietstift stecken und das<br />

freie Ende mit einer Zange zur Öse<br />

biegen. So bekommt man hübsche,<br />

selbst gem<strong>achte</strong> Anhänger für Ketten,<br />

Armbänder und Ohrringe.<br />

QUETSCHPERLEN<br />

Zum Abschluss einer Kette bzw.<br />

Armbandes benötigt man Kalotten,<br />

Quetschperlen oder Quetschhülsen,<br />

um den Fädeldraht am Verschluss zu<br />

befestigen (wird mit einer speziellen<br />

Zange oder einer Flachzange zusammengepresst).<br />

So kann man auch<br />

einen Stein an einer festen Stelle<br />

platzieren und an den Seiten befestigen.<br />

Anleitung: www.idee-shop.de.<br />

VERSCHLÜSSE<br />

Einen schönen Verschluss benötigt<br />

jede Kette und jedes Armband.<br />

Karabiner oder S-Haken, Knebelverschlüsse<br />

oder Ring-Ring-Schließen,<br />

Magnetverschlüsse oder Schraubverschlüsse<br />

sind immer dann nötig,<br />

wenn Armband oder Kette n<strong>ich</strong>t <strong>auf</strong><br />

Gummi gezogen wurde. Ab 3 Euro.<br />

PERLEN & STEINE<br />

Glasperlen, Edelsteine, Holzperlen<br />

und natürl<strong>ich</strong> die Herzen von<br />

den vorigen Seiten oder die grün<br />

marmorierten von unten (3,50<br />

Euro, Rico-Design) – eine Kette<br />

<strong>auf</strong>zufädeln, ist einfach. Einfach der<br />

Fantasie freien L<strong>auf</strong> lassen.<br />

ZWISCHENTEILE<br />

Zwischenperlen, Scheiben, Hülsen<br />

und verschieden große Kettenglieder<br />

bringen Abwechslung ins<br />

Perlen-Spiel. Je nach Größe<br />

ab 20 Cent, www.idee-shop.de<br />

Diese Perlen heissen<br />

Selbst kreativ<br />

werden: Tipps<br />

und Termine<br />

Herzen zum<br />

Auffädeln<br />

DIE IDEEN<br />

ERLEBEN<br />

Die w<strong>ich</strong>tigsten<br />

Kreativ-Messen<br />

der nächsten<br />

Wochen:<br />

25. – 28.1.<br />

Creativeworld,<br />

Frankfurt<br />

8./9. 2.<br />

Rhein-Neckar-<br />

Creativ,<br />

Ludwigshafen<br />

8./9. 3.<br />

Handmade,<br />

Braunschweig<br />

19. – 23. 3.<br />

Creativa,<br />

Dortmund<br />

11. – 13. 4.<br />

Creativmesse,<br />

München<br />

Bond Street Beads<br />

UMSCHAUEN<br />

Gute Internet-Adressen<br />

für alle, die Schmuck selber<br />

machen, sind:<br />

www.gluecksfieber.de<br />

www.idee-shop.de<br />

www.junghanswolle.de<br />

www.sayila-perlen.de<br />

www.funkelkram.de<br />

www.amazon.de<br />

Diese Zange<br />

kann alles<br />

Fotos: Getty Images, PR (3)


SELBER MACHEN<br />

STRICKEN<br />

Fotos: coatsgmbh.de<br />

Kätzchen<br />

zum<br />

Kuscheln<br />

Sie brauchen:<br />

✽ Schachenmayr Baby<br />

Wool, 50 g Natur, Reste<br />

in Pink, Lila und Blau<br />

✽ Stricknadeln Nr. 2,5<br />

✽ Sticknadel ohne Spitze<br />

✽ 50 cm Ripsband<br />

✽ Füllwatte<br />

1.<br />

So wird’s<br />

gemacht:<br />

Zuerst ze<strong>ich</strong>nen<br />

Sie die Umrisse<br />

der Katze <strong>auf</strong>. Sie ist<br />

etwa 30 Zentimeter<br />

groß. Wer s<strong>ich</strong> das<br />

n<strong>ich</strong>t zutraut, kann<br />

die Anleitung und<br />

das Muster auch<br />

bei uns runterladen<br />

oder bestellen.<br />

Wir suchen<br />

ein Zuhause<br />

Das finden Kätzchen und<br />

Mops aus Omas Nadel ganz<br />

bestimmt …<br />

Anleitung?<br />

2. 3.<br />

✽ Stricken<br />

Sie aus der<br />

naturfarbenen<br />

Wolle die Katze glatt<br />

rechts. Körper mit<br />

Beinen und Kopf je<br />

einmal normal und<br />

gegengle<strong>ich</strong>. Die<br />

Öhrchen viermal.<br />

✽ Das Ges<strong>ich</strong>t<br />

und die<br />

Flecken <strong>auf</strong>sticken.<br />

✽ Alle Teile<br />

zusammennähen,<br />

ein Stück Naht zum<br />

Füllen offen lassen.<br />

✽ Die Katze füllen<br />

und die Öffnung zunähen.<br />

✽ Das Ripsband<br />

als Schleife um<br />

den Hals binden.<br />

Die ausführl<strong>ich</strong>e Version und Ze<strong>ich</strong>nungen bekommen Sie gratis. Schicken Sie uns (Adresse S. 3)<br />

einen mit 1,45 Euro frankierten Rückumschlag. Sie finden sie auch <strong>auf</strong> unserer Internetseite.<br />

Mops zum<br />

Liebhaben<br />

Sie brauchen:<br />

✽ Schachenmayr<br />

Extra Merino<br />

Big 150 g in<br />

Beige, einen<br />

Rest in Schwarz<br />

✽ Stricknadeln<br />

Nr. 5<br />

✽ Knöpfe für Augen<br />

und Nase<br />

✽ Sticknadel<br />

ohne Spitze<br />

✽ Füllwatte<br />

So wird’s<br />

gemacht:<br />

✽ Den Mops<br />

ze<strong>ich</strong>nen Sie<br />

35 Zentimeter<br />

hoch und 42<br />

Zentimeter breit<br />

– mit ausgebreiteten<br />

Pfoten.<br />

✽ Stricken Sie<br />

den Mops zweimal<br />

kraus rechts<br />

in Beige. Die<br />

Ohren zweimal,<br />

die Schnauze<br />

einmal in<br />

Schwarz.<br />

✽ Die Teile<br />

zusammennähen<br />

und füllen.<br />

✽ Für das Ges<strong>ich</strong>t<br />

die Knöpfe<br />

und die Schnauze<br />

<strong>auf</strong>nähen<br />

und besticken.<br />

✽ Krallen <strong>auf</strong>sticken<br />

und dabei<br />

die Vorderpfoten<br />

am Bauch festnähen.<br />

2 | 2014<br />

43


ERLEBEN<br />

Geschmortes<br />

Wurzelgemüse<br />

mit Topinambur<br />

und Mandeln<br />

ist eine leckere<br />

Beilage oder<br />

ein vollwertiges<br />

Ger<strong>ich</strong>t (s. re.).<br />

Amerika<br />

Wie kocht man<br />

eigentl<strong>ich</strong> Topinambur?<br />

Probieren Sie beim Kochen gerne mal etwas Neues aus?<br />

Dann ist die alte Gemüse-Sorte Topinambur etwas, das Sie<br />

begeistern wird. Denn ob geschmort, püriert, gedünstet,<br />

roh, gebacken oder als Salat – die süßl<strong>ich</strong>e Alternative<br />

zu Kartoffeln bere<strong>ich</strong>ert jede Küche. Sie werden staunen!<br />

ist eigentl<strong>ich</strong> die Herkunft von Topinambur. Heute kommen aber die meisten Erdknollen, die bei<br />

uns angeboten werden, aus Südfrankre<strong>ich</strong>. Das Gemüse gehört eigentl<strong>ich</strong> zu den Sonnenblumen.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

44 2 | 2014


ERLEBEN<br />

Die Farbe der<br />

Schale zeigt die<br />

Topinambur-Sorte an.<br />

Das Fruchtf leisch<br />

ist bei allen Sorten<br />

aber weiss bis<br />

cremefarben.<br />

1.<br />

Der Name<br />

stammt aus dem Indianischen.<br />

Vielfach wird Topinambur<br />

auch als Erd-Artischocke,<br />

Erdapfel oder -birne und<br />

als Ross-Kartoffel beze<strong>ich</strong>net.<br />

Sie ist eine alte Kulturpflanze<br />

und gehörte z. B. in Frankre<strong>ich</strong><br />

bis ins 19. Jahrhundert zu den<br />

Hauptgemüse-Sorten.<br />

4.<br />

Der Eink<strong>auf</strong><br />

Ähnl<strong>ich</strong> wie bei Kartoffeln<br />

oder Möhren<br />

<strong>auf</strong> unverletzte, feste bzw.<br />

knackige Knollen <strong>achte</strong>n. Je<br />

gle<strong>ich</strong>förmiger die Früchte,<br />

desto le<strong>ich</strong>ter ist das Schälen.<br />

Ob man eher rötl<strong>ich</strong>e Sorten<br />

oder bräunl<strong>ich</strong>e bevorzugt, ist<br />

Geschmackssache.<br />

2.<br />

Der Geschmack<br />

Essbar sind die Wurzelknollen<br />

der Pflanze – und<br />

zwar roh wie gekocht. Topinambur<br />

schmeckt angenehm<br />

nussig und roh ein wenig<br />

nach Artischocke. Gekocht<br />

allerdings entwickelt s<strong>ich</strong> ein<br />

süßl<strong>ich</strong>er Geschmack, weshalb<br />

sie so vielseitig einsetzbar ist.<br />

5.<br />

Die Gesundheit<br />

Topinambur ist extrem<br />

gesund, die Pflanze<br />

enthält keine Stärke, sondern<br />

Inulin, weshalb sie als Kartoffel<br />

der Diabetiker gilt. Außerdem<br />

enthält Topinambur nur wenige<br />

Kalorien, dafür sehr viele<br />

Ballaststoffe (sehr sättigend)<br />

sowie Eisen und Kalium.<br />

3.<br />

Das Zubereiten<br />

Das Schälen fällt schwerer<br />

als bei Kartoffeln, da<br />

die Knollen knorriger sind.<br />

Nach dem Schälen verfärben<br />

sie s<strong>ich</strong> schnell; deshalb rasch<br />

weiterverarbeiten. Topinambur<br />

kann auch mit Schale verarbeitet<br />

werden. Dann sehr sorgfältig<br />

waschen und abbürsten.<br />

6.<br />

Die Rezepte<br />

Topinambur kann für<br />

ähnl<strong>ich</strong> viele Ger<strong>ich</strong>te wie<br />

Kartoffeln eingesetzt werden,<br />

zum Beispiel in Cremesuppen,<br />

als Gemüse-Aufl<strong>auf</strong>, geschmort<br />

(siehe rechts), aber auch<br />

geraspelt als Salat bzw. als<br />

nussige Zutat in Süßspeisen<br />

oder Obstsalaten.<br />

Geschmortes<br />

Wurzelgemüse<br />

Für 2 Personen<br />

je 200 g Rote Bete,<br />

Topinambur, Rübchen,<br />

Kartoffeln<br />

1–2 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

50 ml Weißwein<br />

100 ml Gemüsebrühe<br />

20 g Mandelkerne<br />

1 Scheibe<br />

Pumpernickel<br />

So wird’s gemacht:<br />

✽ Ofen <strong>auf</strong> 200 Grad<br />

vorheizen (Ober- und<br />

Unterhitze).<br />

✽ Gemüse waschen,<br />

schälen, in mundgerechte<br />

Stücke schneiden.<br />

In Backform<br />

geben.<br />

✽ Öl untermischen,<br />

salzen, pfeffern. Wein<br />

und etwas Brühe dazu<br />

und ca. 40 Minuten<br />

schmoren. Nach Bedarf<br />

Brühe nachgießen, hin<br />

und wieder wenden.<br />

✽ Mandeln hacken,<br />

Brot zerkrümeln.<br />

Beides in den letzten<br />

10 Minuten über das<br />

Gemüse streuen.<br />

Fotos: Stockfood (2)<br />

Und im Garten?<br />

Der Anbau von Topinambur auch bei uns ist sehr einfach. Sie ist anspruchslos,<br />

wird bis zu 3 Meter hoch und benötigt eine Wurzelsperre, da sie stark wuchert.<br />

2 | 2014 45


Urlaub gewinnen<br />

Genießen Sie erholsame und traumhaft schöne Tage in der Idylle des<br />

Bayerischen Waldes. Entdecken Sie einen Ort, an dem man die Zeit<br />

vergessen kann: ein Resort, in dem alle Aufmerksamkeit dem Hier und<br />

<strong>Jetzt</strong> gilt. Tauchen Sie ein in die beha gl<strong>ich</strong>e Atmosphäre von Ruhe<br />

& Entspannung und vergessen Sie den Alltag! Gewinnen Sie 6 Übernachtungen/Halbpension<br />

für 2 Personen im Predigtstuhl Resort.<br />

Nähere Informationen: Predigtstuhl Resort, (0 99 65) 9 81,<br />

info@predigtstuhlresort.de, www.predigtstuhlresort.de<br />

Lösungswort gefunden? Schnell anrufen unter<br />

01379 – 370470 *<br />

* 0,50 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abwe<strong>ich</strong>ende Preise aus dem Mobilfunknetz.<br />

Teilnahmeschluss: 10. Februar 2014. Sprechen Sie das Lösungswort,<br />

Ihren Namen und Ihre Adresse deutl<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> das Band. Jeder Anruf<br />

wird automatisch registriert und hat die gle<strong>ich</strong>e Gewinnchance.<br />

46 2 | 2014<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Fotos: PR (2)


Fühlen<br />

Warum sind wir nie mit unserem Aussehen zufrieden? Leserinnen diskutieren über<br />

ihre Problemzonen > S. 48 Endl<strong>ich</strong> die r<strong>ich</strong>tige Kleidung für jede Figur > S. 53<br />

Dar<strong>auf</strong> freuen<br />

wir uns<br />

im Februar<br />

Riechen<br />

An Osterglocken<br />

und<br />

Hyazinthen<br />

schnuppern<br />

und vom<br />

Frühling<br />

träumen.<br />

Shoppen<br />

Sind die<br />

Pumps im<br />

Sch<strong>auf</strong>enster<br />

schon<br />

billiger?<br />

Foto: Getty Images<br />

So hübsch und begehrt sein wie eine Märchenprinzessin, so mächtig wie Madame<br />

Pompadour, so jung und frech wie Pippi Langstrumpf – in andere Rollen zu<br />

schlüpfen und in den Tag hinein zu träumen, das rührt n<strong>ich</strong>t nur im Karneval<br />

an unsere tiefen Sehnsüchte und lässt uns wieder „zu uns selbst kommen“, sagen<br />

Psychologen. Fantasie-Reisen beruhigen, trösten oder erfreuen, wenn die Außenwelt<br />

uns ärgert, kränkt, langweilt. Deshalb: Lassen Sie Ihre Fantasie fliegen …<br />

Wärmen<br />

Auf dem<br />

Balkon sitzen,<br />

s<strong>ich</strong> in eine<br />

warme Decke<br />

wickeln und<br />

das Ges<strong>ich</strong>t<br />

in die Sonne<br />

halten.<br />

das wundervolle, grossformatige buch „geheimnisvoll mit maske“ (calvendo, 29,90 euro)<br />

liefert mit bildern des karnevals aus venedig eine tolle einstimmung <strong>auf</strong> den fasching.<br />

2 | 2014<br />

47


FÜHLEN<br />

„Ich hätte gern<br />

einen anderen<br />

PROBLEM<br />

„DIE ARME UND DER<br />

REST – ZU FÜLLIG“<br />

Marietta Stättner (62),<br />

Friseurmeisterin aus<br />

Gelsenkirchen<br />

PROBLEM<br />

„MEIN BAUCH<br />

SCHWABBELT“<br />

Angela Bolz (47),<br />

EDV-Beraterin<br />

aus Güster<br />

PROBLEM<br />

„ICH MAG MEINE<br />

BEINE NICHT“<br />

Silke Schulte (31),<br />

Verwaltungs-Fachangestellte<br />

aus Siegburg<br />

Foto: Wotext 2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

48 2 | 2014


FÜHLEN<br />

Po!“<br />

Frauen kennen ihn alle – den Frust über die<br />

eigene Figur. Ob Busen, Bauch oder Beine, an<br />

irgendetwas meckern wir immer herum.<br />

Egal wie gut wir in Wirkl<strong>ich</strong>keit aussehen. Doch<br />

warum? Warum werden wir mit den Jahren<br />

n<strong>ich</strong>t gnädiger mit uns? Silke Mietzner<br />

diskutierte mit fünf attraktiven Frauen über<br />

Problemzonen und Selbstbewusstsein.<br />

FOTOS THEKLA EHLING<br />

ILLUSTRATION YORDANKA POLEGANOVA‚<br />

Plus:<br />

Mode für<br />

jede<br />

Figur<br />

PROBLEM<br />

„DER BUSEN IST<br />

VIEL ZU KLEIN“<br />

Martina Arens-Pitthan<br />

(55), Sozialpädagogin<br />

aus Bonn<br />

PROBLEM<br />

„MEINE TAILLE<br />

VERSCHWINDET“<br />

Jutta Honert (60),<br />

Physiotherapeutin aus<br />

Bad Honnef<br />

2 | 2014 49


FÜHLEN<br />

Nur jede<br />

vierte Frau<br />

ist mit ihrem<br />

Aussehen<br />

rundum zufrieden.<br />

Jede<br />

dritte ist<br />

bereit, s<strong>ich</strong><br />

operieren zu<br />

lassen.<br />

Quelle: DAK<br />

K<br />

urse für Bauch, Beine, Po waren<br />

schon vor 20 Jahren der Renner<br />

in Fitness-Studios – und auch<br />

heute noch werden diese von<br />

Frauen jeden Alters sehr gut<br />

besucht. Es scheint, dass Bauch,<br />

Beine, Po weiter die klassischen<br />

Problemzonen bei Frauen sind.<br />

Ist das bei euch auch so?<br />

SILKE SCHULTE Auf jeden Fall.<br />

Schon seit meiner Pubertät kann<br />

<strong>ich</strong> meine Oberschenkeln n<strong>ich</strong>t<br />

ausstehen und habe schon alles<br />

versucht, um sie loszuwerden:<br />

Gerätetraining, Zumba, Joggen,<br />

Ernährung. Meine Problemzone<br />

ist geblieben. Und irgendwann<br />

kamen dann auch noch diese<br />

hässl<strong>ich</strong>en Besenreiser dazu.<br />

MARIETTA STÄTTNER Also, wenn<br />

<strong>ich</strong> so jung wäre wie du und deine<br />

Beine hätte, würde <strong>ich</strong> sofort<br />

Hotpants und High Heels tragen.<br />

SILKE SCHULTE Um Gottes willen.<br />

Ich käme nie <strong>auf</strong> die Idee, einen<br />

Minirock anzuziehen und meine<br />

Beine zu zeigen.<br />

ANGELA BOLZ Und <strong>ich</strong> würde keine<br />

eng anliegenden Oberteile<br />

tragen. Denn dann sähe man<br />

doch meinen Schwabbelbauch.<br />

Und das will <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t!<br />

„Das Alter hat doch auch<br />

etwas Befreiendes,<br />

weil man s<strong>ich</strong> viel<br />

weniger übers Äußere<br />

denieren muss.“<br />

Jutta Honert<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Welchen<br />

Bauch? Ich sehe da keinen.<br />

ANGELA BOLZ Doch, der ist nur<br />

gut kaschiert. Seit <strong>ich</strong> 40 bin und<br />

meine Leidenschaft für Schokolade<br />

entdeckt habe, hält er der<br />

Schwerkraft n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> stand.<br />

Und je <strong>mehr</strong> <strong>ich</strong> dar<strong>auf</strong> <strong>achte</strong>,<br />

umso <strong>mehr</strong> stört er m<strong>ich</strong>.<br />

SILKE SCHULTE Und davor?<br />

ANGELA BOLZ ... war <strong>ich</strong> eigentl<strong>ich</strong><br />

mit mir ganz zufrieden.<br />

Also wird man mit zunehmendem<br />

Alter n<strong>ich</strong>t unbedingt<br />

gelassener, was das eigene<br />

Aussehen betrifft?<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Ich<br />

hatte eigentl<strong>ich</strong> gehofft, dass <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> ab 50 n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> so kritisch<br />

sehe. Aber das ist ganz und gar<br />

n<strong>ich</strong>t der Fall. Im Alter kommen<br />

einfach neue Problemzonen dazu.<br />

Früher litt <strong>ich</strong> zum Beispiel total<br />

unter meinem flachen Busen.<br />

„Zwei Erbsen <strong>auf</strong> ein<br />

Brett genagelt“, so wurde<br />

<strong>ich</strong> gehänselt. Später<br />

sah <strong>ich</strong> darin auch<br />

Vorteile. Zum<br />

Beispiel beim<br />

Sport ist ein winziger<br />

Busen ganz<br />

praktisch. Aber<br />

als <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> mit<br />

Körbchengröße<br />

A so halbwegs<br />

abgefunden<br />

hatte, begann<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> über<br />

andere Dinge zu<br />

ärgern: die grauen<br />

Haare, die <strong>ich</strong> mir<br />

übrigens ausreiße,<br />

26%<br />

der Frauen würden <strong>auf</strong><br />

30.000 Euro in bar<br />

verz<strong>ich</strong>ten, wenn stattdessen<br />

die überflüssigen<br />

Pfunde weg wären.<br />

Quelle: F+S Medienservice<br />

sobald <strong>ich</strong> sie entdecke. Und die<br />

tiefen Falten zwischen Mund und<br />

Nase. Ich kann m<strong>ich</strong> mit den optischen<br />

Folgen des Älterwerdens<br />

einfach n<strong>ich</strong>t anfreunden.<br />

JUTTA HONERT Ich empfinde das<br />

ganz anders. Für m<strong>ich</strong> hat das<br />

Alter etwas sehr Befreiendes.<br />

Denn <strong>ich</strong> muss den Männern nun<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> um jeden Preis gefallen.<br />

Und es ist schön, s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

<strong>mehr</strong> nur über Äußerl<strong>ich</strong>keiten<br />

zu definieren. Natürl<strong>ich</strong> will <strong>ich</strong><br />

weiterhin gepflegt aussehen, <strong>achte</strong><br />

<strong>auf</strong> mein Gew<strong>ich</strong>t, <strong>auf</strong> die Frisur,<br />

meine Kleidung. Aber mir ist<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> so w<strong>ich</strong>tig, was andere<br />

über m<strong>ich</strong> denken.<br />

Das heißt, es gibt tatsächl<strong>ich</strong><br />

diesen Zustand, dass man<br />

rundum mit der Figur<br />

zufrieden ist?<br />

JUTTA HONERT Na ja, so ganz<br />

souverän bin <strong>ich</strong> dann doch<br />

n<strong>ich</strong>t. Wenn <strong>ich</strong> in meiner<br />

Praxis in den großen Spiegel<br />

schaue, ärgere <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> schon darüber,<br />

dass meine<br />

Taille mit dem Alter<br />

immer <strong>mehr</strong><br />

verschwindet.<br />

MARTINA ARENS-<br />

PITTHAN Gegen<br />

die Folgen des<br />

Alters oder die<br />

50 2 | 2014


FÜHLEN<br />

Problemzonen kann man ja einiges<br />

tun: Shapewear, Botox ...<br />

JUTTA HONERT Für m<strong>ich</strong> käme<br />

das nie infrage. Ich färbe mir<br />

auch n<strong>ich</strong>t die Haare und besitze<br />

zwar einen Push-up, trage ihn aber<br />

nie. Damit fühle <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> wie eine<br />

Mogelpackung. Ich finde es ganz<br />

w<strong>ich</strong>tig, authentisch zu sein.<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Ich bin<br />

ganz froh, dass es Push-ups gibt,<br />

und <strong>ich</strong> denke schon gelegentl<strong>ich</strong><br />

drüber nach, mir mal die Falten<br />

unterspritzen zu lassen.<br />

MARIETTA STÄTTNER Du spinnst<br />

ja. Das lässt du schön bleiben.<br />

Warum hängt unser Selbstwertgefühl<br />

als Frau eigentl<strong>ich</strong><br />

so sehr von unserem Äußeren<br />

ab? Warum fragen wir immer<br />

in Gedanken das „Spieglein,<br />

wer die Schönste im ganzen<br />

Land ist“? Und n<strong>ich</strong>t, wer ist<br />

die Klügste?<br />

JUTTA HONERT Vielle<strong>ich</strong>t, weil wir<br />

uns zwar schöner schummeln<br />

können, aber n<strong>ich</strong>t klüger. Die<br />

Medien haben s<strong>ich</strong>er auch eine<br />

Mitschuld an diesem Schönheitswahn,<br />

weil sie uns gertenschlanke,<br />

makellose Models als Vorbilder<br />

zeigen. Eigentl<strong>ich</strong> wissen wir ja<br />

längst, dass da viel getrickst wird.<br />

Mit jeder Menge Make-up und<br />

Photoshop am Computer.<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Trotzdem<br />

fallen wir dar<strong>auf</strong> rein. Die<br />

Erziehung spielt bestimmt auch<br />

eine w<strong>ich</strong>tige Rolle. Während<br />

Jungs immer für Mut und Dr<strong>auf</strong>gängertum<br />

gelobt wurden, bekamen<br />

meine Schwester und <strong>ich</strong> als<br />

Mädchen früher von unserer Mutter<br />

Komplimente, wenn wir ein<br />

schickes Kleid trugen oder eine<br />

hübsche Frisur hatten. Schon damals<br />

wurde uns eingeimpft: Nur<br />

wenn du schön aussiehst – bist du<br />

etwas wert. Vielle<strong>ich</strong>t fällt es mir<br />

deshalb so schwer, m<strong>ich</strong> mit meinen<br />

Makeln anzufreunden.<br />

Unsere<br />

Figur-<br />

Tipps<br />

BLUSE DRÜBER<br />

„Mein Bauch fällt<br />

niemandem <strong>auf</strong>, weil<br />

<strong>ich</strong> Blusen immer über<br />

dem Bund trage, noch<br />

einen Gürtel drum,<br />

das kaschiert perfekt.“<br />

Angela Bolz<br />

Angela Bolz und<br />

ihr weggemogeltes<br />

Bäuchlein<br />

BAUCHTANZ ÜBEN<br />

„Bauchtanz ist die<br />

beste Sportart, um<br />

Speckpölsterchen<br />

an Hüfte, Taille und<br />

Bauch vorzubeugen.“<br />

Jutta Honert<br />

SPORT MACHEN<br />

„Sport, Sport und<br />

noch mal Sport.<br />

Das ist das Einzige,<br />

was hilft.“<br />

Silke Schulte<br />

PUSH-UP TRAGEN<br />

„Ich danke jeden Tag<br />

der Mode-Branche<br />

für Push-up-BHs, die<br />

mir endl<strong>ich</strong> eine Oberweite<br />

zaubern.“<br />

Martina Arens-Pitthan<br />

SCHÖN CREMEN<br />

„Ich pflege meine Haut<br />

gut, damit <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />

wohl darin fühle.“<br />

Marietta Stättner<br />

Foto: PR<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt<br />

es eine Vielzahl frei verkäufl<strong>ich</strong>er<br />

Medikamente, die gesund halten.<br />

WIRKT SANFT UND SCHNELL Wärme ist schon<br />

seit jeher ein sehr probates Mittel, um Schmerzen<br />

in Muskeln und Gelenken sowie Verspannungen,<br />

etwa im Nacken oder in den Schultern, zu lindern.<br />

Und ab sofort kann man diese wohltuende Wirkung<br />

von Wärme noch le<strong>ich</strong>ter anwenden – mit<br />

den neuen Wärme-Pads von doc Therma. Es gibt<br />

sie als Wärme-Auflage bei Nackenschmerzen und<br />

als Wärme-Umschlag bei Rückenschmerzen. Dank<br />

einer speziellen, schonenden Technologie sorgt<br />

doc Therma für eine lang anhaltende und gle<strong>ich</strong>mäßige<br />

Tiefenwärme! Die Produkte sind sehr<br />

einfach anzuwenden und so flexibel, dass sie s<strong>ich</strong><br />

fast jeder Körperform individuell anpassen.<br />

Beide Varianten haben diese Vorteile:<br />

• Mindestens acht Stunden wohltuende Tiefenwärme<br />

dank einer speziellen Technologie.<br />

• Verkrampfte Muskeln entspannen s<strong>ich</strong>, weil die<br />

Wärme die Durchblutung anregt.<br />

• Gute Hautverträgl<strong>ich</strong>keit, da die Wärme durch<br />

eine chemische Reaktion innerhalb der Pads<br />

entsteht, sodass die Haut n<strong>ich</strong>t mit Wirkstoffen in<br />

Kontakt kommt, die sie irritieren können.<br />

• Einfach und schnell anzuwenden.<br />

• Flexible und dadurch sehr gute Passform.<br />

• Keine Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />

(anders als bei Wärmflasche oder Heizkissen).<br />

• Die Wärme-Umschläge<br />

kann man<br />

völlig un<strong>auf</strong>fällig<br />

unter der Kleidung<br />

tragen.<br />

• Die Wärme-<br />

Auflagen erfordern<br />

kein großflächiges<br />

Aufkleben,<br />

was das Risiko für<br />

Hautirritationen<br />

weiter reduziert.<br />

• Geruchsneutral.<br />

2 | 2014<br />

51


FÜHLEN<br />

MARIETTA STÄTTNER Das ist<br />

total schade. Ich fühle m<strong>ich</strong> in<br />

meinem Körper inzwischen wohl<br />

und mag m<strong>ich</strong>, auch wenn <strong>ich</strong><br />

alles andere als eine Traumfigur<br />

habe. Nach einer OP und anschließender<br />

Schmerzbehandlung<br />

bin <strong>ich</strong> sogar noch dicker geworden.<br />

So r<strong>ich</strong>tig schlank war <strong>ich</strong> ja<br />

ohnehin nie. Aber die Leute sollen<br />

m<strong>ich</strong> so akzeptieren, wie <strong>ich</strong> bin.<br />

JUTTA HONERT Deine Einstellung<br />

finde <strong>ich</strong> toll. Du scheinst mit dir<br />

im Reinen zu sein. Jedenfalls<br />

strahlst du das r<strong>ich</strong>tig aus.<br />

ANGELA BOLZ Ja, das tust du!<br />

MARIETTA STÄTTNER Vermutl<strong>ich</strong>,<br />

weil <strong>ich</strong> im Herzen glückl<strong>ich</strong> bin.<br />

Mir geht es gut, <strong>ich</strong> habe eine<br />

tolle Familie, bin gesund und<br />

führe eine glückl<strong>ich</strong>e Ehe. Statt<br />

Schuhen sammle <strong>ich</strong> eben Handtaschen,<br />

da spielt die Größe keine<br />

Rolle. Und wenn <strong>ich</strong> mal wieder<br />

keine Klamotten finde, die mir<br />

passen, dann tröstet m<strong>ich</strong> immer<br />

der Satz, den mein kleiner Enkel<br />

mal beim Schmusen gesagt hat:<br />

„Oma, du bist so schön we<strong>ich</strong>.“<br />

ANGELA BOLZ Von dir können wir<br />

alle lernen, was für eine große<br />

Rolle die Seele spielt, ob man<br />

klasse aussieht oder n<strong>ich</strong>t. Schönheit<br />

ist nun mal auch eine Sache<br />

der Ausstrahlung.<br />

JUTTA HONERT Aber wie sollen<br />

wir eine positive Ausstrahlung<br />

entwickeln, wenn wir uns ständig<br />

runtermachen? Vielle<strong>ich</strong>t gelingt<br />

es ja eher, indem wir uns klarmachen,<br />

dass keiner perfekt aussieht.<br />

10%<br />

der Frauen würden für den<br />

Traumkörper zwischen<br />

zwei und fünf Jahre ihres<br />

Lebens opfern.<br />

Quelle: Succeed Foundation<br />

Selbst die Supermodels, die so<br />

makellos scheinen, haben bestimmt<br />

etwas an s<strong>ich</strong> auszusetzen.<br />

Was meint ihr, sind die Männer<br />

auch so kritisch mit ihrem<br />

Äußeren wie wir und ber<strong>ich</strong>ten<br />

die s<strong>ich</strong> gegenseitig auch von<br />

ihren Problemzonen?<br />

JUTTA HONERT Ich glaube schon,<br />

dass Männer immer eitler werden.<br />

Neul<strong>ich</strong> hat mein fünfzehnjähriger<br />

Neffe zu mir gesagt: „Jungs<br />

müssen Muskeln haben, damit sie<br />

bei Mädchen ankommen.“<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Bei den<br />

Jüngeren ist das ganz bestimmt<br />

so, das beob<strong>achte</strong> <strong>ich</strong> näml<strong>ich</strong><br />

auch bei meinen Söhnen. Mein<br />

Mann allerdings macht s<strong>ich</strong> keine<br />

Gedanken, ob sein Bäuchlein<br />

attraktiv wirkt oder n<strong>ich</strong>t.<br />

MARIETTA STÄTTNER Wo wir bei<br />

Männern sind. Hat denn schon<br />

mal einer von euren Partnern<br />

über eure Figur gemeckert?<br />

„Ärgern s<strong>ich</strong> Männer auch über<br />

Problemzonen? Meinem Mann ist<br />

es egal, ob sein Bäuchlein<br />

attraktiv wirkt oder n<strong>ich</strong>t.“<br />

Martina Arens-Pitthan<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN, JUTTA<br />

HONERT, ANGELA BOLZ (im Gle<strong>ich</strong>klang)<br />

Nein, nie.<br />

SILKE SCHULTE Mein Freund sagt<br />

immer, wie attraktiv er m<strong>ich</strong> findet.<br />

Aber das ist auch so etwas:<br />

Mir fällt es schwer, Komplimente<br />

anzunehmen. Kennt ihr das?<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Mir<br />

geht es genauso. Ich denke dann<br />

oft: Der redet nur so dahin und<br />

meint das n<strong>ich</strong>t ernst.<br />

JUTTA HONERT Oder auch die<br />

Situation, dass eine Freundin den<br />

Pulli schön findet, und was sagt<br />

man? „Ach, der Fetzen, der ist<br />

doch uralt.“ Oder: „Den habe <strong>ich</strong><br />

ganz billig im Schlussverk<strong>auf</strong><br />

bekommen.“ Das ist noch ein<br />

weiteres Beispiel dafür, dass wir<br />

Frauen an unserem Selbstwertgefühl<br />

arbeiten müssen.<br />

ANGELA BOLZ Fangen wir doch<br />

gle<strong>ich</strong> damit an. Wir haben doch<br />

alle bestimmt etwas, das wir an<br />

uns mögen. Ich zum Beispiel mag<br />

meine Augen. Und ihr?<br />

JUTTA HONERT Meine Augen,<br />

meine Haut und meinen Busen.<br />

MARTINA ARENS-PITTHAN Meine<br />

Beine sind gut. Und mein Po.<br />

SILKE SCHULTE Ich mag meine<br />

Füße und meinen Bauch.<br />

MARIETTA STÄTTNER Und <strong>ich</strong> hab<br />

schöne Haare. Und mal ganz ehrl<strong>ich</strong>,<br />

Mädels: Ich finde, ihr<br />

seht alle echt klasse aus!<br />

Illustrationen: Yordanka Poleganova/Die Illustratoren<br />

52 2 | 2014


FÜHLEN<br />

DAS<br />

GROSSE<br />

HANDBUCH<br />

DER<br />

SCHMEICHEL<br />

MODE<br />

Tataaaaaa! Hier sind sie, die ultimativen Tipps, damit<br />

Problemzonen an Bauch, Beinen und Po einfach<br />

verschwinden. Sie werden staunen,<br />

wie le<strong>ich</strong>t es ist, klasse auszusehen.<br />

1.DIESE SCHNITTE SCHMEICHELN<br />

Bei der einen sieht eine schmale Hose gut aus, bei der anderen<br />

eine weite … So ist es nun mal. Aber wissen Sie, welches Kleid<br />

jeder Frau steht? Ein Wickelkleid! Bitte umblättern ...<br />

2.VIER STYLING-REGELN<br />

Es gibt Regeln, die immer und für alle<br />

Frauen gelten. Entscheidend: Proportionen,<br />

Stoffe und schräge Linien. Nächste Seite ...<br />

WENN SIE EINE ETWAS<br />

ANDERE FIGUR HABEN ...<br />

3.… also n<strong>ich</strong>t die Durchschnittslänge von<br />

165 Zentimetern und Kleidergröße 42 haben,<br />

sondern eher zierl<strong>ich</strong> sind, oder groß oder<br />

rund, dann lesen Sie <strong>auf</strong> Seite 56 weiter.<br />

2 | 2014 53


FÜHLEN<br />

1<br />

DIESE SCHNITTE<br />

SCHMEICHELN<br />

OB ZU VIEL BAUCH ODER ZU KRÄFTIGE OBERSCHENKEL – BESTIMMTE HOSEN-, KLEIDER-,<br />

ROCK-FORMEN KASCHIEREN DIESE PROBLEMZONEN GANZ GESCHICKT.<br />

ETWAS<br />

ZU<br />

VIEL BAUCH<br />

WENIG BUSEN,<br />

KEINE TAILLE – DIE<br />

BOHNENSTANGE<br />

KRÄFTIGE<br />

HÜFTEN &<br />

OBERSCHENKEL<br />

EIN ETWAS ZU<br />

ÜPPIGER<br />

BUSEN<br />

Kleider,<br />

die gut<br />

kaschieren<br />

Schnitte mit Raffungen<br />

am Bauch;<br />

A-Linien-Kleider;<br />

Prinzess-Formen;<br />

Wickelkleider<br />

Taille betonen<br />

Schößchen;<br />

trägerlose Modelle;<br />

Wickelkleider;<br />

geringelter Jersey<br />

A-Linien; Etuikleider<br />

mit weitem<br />

Ausschnitt; Fifties-<br />

Schnitte mit ausgestelltem<br />

Rock<br />

Etuikleider;<br />

Schnitte mit tiefer<br />

Taille; und natürl<strong>ich</strong><br />

auch die<br />

Wickelkleider<br />

Röcke,<br />

die Ihnen<br />

stehen<br />

A-Linien-Röcke;<br />

Schnitte mit hohem<br />

Bund; Röcke mit<br />

breitem flachen<br />

Sattel ohne Details<br />

Weite Formen;<br />

Faltenröcke;<br />

Bleistiftröcke mit<br />

hoher Taille; Midiund<br />

Maxi-Länge<br />

Gerade Röcke;<br />

A-Linien- und<br />

Trompeten-Schnitte;<br />

Falten, die oben<br />

abgesteppt sind<br />

Bleistiftröcke; ausgestellte<br />

Schnitte<br />

mit betonter Taille;<br />

Bündchen, die <strong>auf</strong><br />

der Hüfte sitzen<br />

Hosen<br />

mit perfek tem<br />

Schnitt<br />

Schmale Beine;<br />

le<strong>ich</strong>t ausgestellte<br />

Beine; Zigarettenform;<br />

Hosen mit<br />

flacher Front<br />

Eigentl<strong>ich</strong> alle<br />

Modelle: Röhren-<br />

Jeans; Zigarettenhosen;<br />

Bootcut;<br />

Marlene-Hosen<br />

Gerade Beine;<br />

Bootcut; Jeans<br />

mit Bündchen, die<br />

im Rücken höher<br />

geschnitten sind<br />

Hüftig sitzende<br />

Schnitte; gerade<br />

weite Beine;<br />

schmale<br />

Zigaretten formen<br />

Oberteile,<br />

die<br />

schme<strong>ich</strong>eln<br />

!<br />

Bitte<br />

unbedingt<br />

meiden<br />

Taillierte Jacken<br />

und Tuniken; gewickelte<br />

Tops; offene<br />

Cardigans; Top mit<br />

lockerer Front<br />

Taillenkurze Tops;<br />

Bundfalten; <strong>auf</strong>gesetzte<br />

Taschen;<br />

Bündchen, die <strong>auf</strong><br />

der Hüfte sitzen<br />

Verzierungen am<br />

Ausschnitt;<br />

Nackenträger;<br />

figurbetonende<br />

Jacken und Tops<br />

Sackartige Kleider;<br />

alles, was<br />

oversized geschnitten<br />

ist;<br />

Längsstreifen<br />

Kurze Jacken;<br />

Mäntel in A-Linie;<br />

hüftlange Oberteile;<br />

Schulterpolster;<br />

U-Boot-Ausschnitte<br />

Oberschenkellange<br />

Tops; <strong>auf</strong>gesetzte<br />

Taschen; Bleistiftröcke;<br />

Röhren;<br />

Schlaghosen<br />

V-Ausschnitte;<br />

große Dekolletés;<br />

lange,<br />

taillierte<br />

Oberteile<br />

Prinzess-Linie;<br />

Kapuzen;<br />

breite Gürtel;<br />

Rüschen am<br />

Busen<br />

RICHTIG Gibt es hier und da ein paar Rundungen zu kaschieren? Dann sind Drapierungen,<br />

DRAPIEREN<br />

Raffungen und Wickel-Effekte perfekt: Sie kaschieren, ohne <strong>auf</strong>zutragen. Die Schnitte<br />

wirken le<strong>ich</strong>t und lenken das Auge ab. Diese schlauen Details finden Sie oft bei Kleidern und Oberteilen<br />

und dort am Busen, an der Taille oder den Hüften. Der Schnitt sollte allerdings trotz Stoff-Fülle noch<br />

gut sitzen und Ihre Figur zeigen, oder Sie sehen am Ende aus wie ein wandelnder Stoffballen.<br />

54 2 | 2014


2<br />

VIER STYLING-<br />

REGELN<br />

DIE JEDE FRAU BEHERZIGEN SOLLTE,<br />

EGAL, WELCHE KLEIDERGRÖSSE SIE HAT<br />

Schützen<br />

Sie Ihr Erspartes!<br />

1. Gute Proportionen<br />

Der Trick ist denkbar einfach: etwas Weites<br />

immer zu etwas Figurbetontem tragen.<br />

Wenn Sie einen Bauch kaschieren<br />

wollen, dann zu einer weiten<br />

Tunika eine schmale Hose tragen.<br />

IST IHR PO ...<br />

Auf keinen Fall Weites zu Weitem<br />

tragen, das wirkt wie ein Zelt.<br />

2. Farbe mogelt<br />

Omas Weisheit „Schwarz macht<br />

schlank“ ist r<strong>ich</strong>tig. Dunkle Töne<br />

verstecken Problemchen, die ja<br />

jede Frau hat. Deshalb dort dunkle<br />

Farben tragen, wo es etwas zu<br />

verbergen gibt, mit Hellem <strong>auf</strong><br />

Schokoladenseiten hinweisen.<br />

3. Struktur für Figur<br />

Maßgeschneiderte Teile bringen<br />

in Form, was mit den Jahren die Fasson verloren<br />

hat. Etuikleider, Blazer, Anzüge und<br />

Kostüme sind Zauberstücke; gepolsterte<br />

Schultern das beste Gegenmittel, wenn die<br />

Taille verschwunden ist. Abnäher helfen, die<br />

Figur zu betonen, wo man es möchte.<br />

4. Diagonale Linien<br />

Haben Sie s<strong>ich</strong> gewundert, warum wir Wickelkleider<br />

für jede Figur empfehlen? Das<br />

ist die Zauberkraft der schrägen Linien. Sie<br />

zaubern Kurven, wo man es s<strong>ich</strong> wünscht,<br />

lassen andere Körperteile schlank aussehen.<br />

Das Geheimnis? Wo die Linien schräg nach<br />

unten l<strong>auf</strong>en, wirkt man schmaler.<br />

… mollig: Bei Jeans <strong>auf</strong><br />

große, gerade Taschen<br />

<strong>achte</strong>n. Sie sollten<br />

d<strong>ich</strong>t zusammenstehen<br />

und den unteren<br />

Teil des Pos bedecken.<br />

… flach: Kleine Jeans-<br />

Taschen im le<strong>ich</strong>ten<br />

Winkel <strong>auf</strong>gesetzt für<br />

Volumen. Klappen,<br />

Falten, Stickereien<br />

sind willkommen.<br />

… n<strong>ich</strong>t so knackig:<br />

Dann Jeans mit<br />

Taschen wählen, die<br />

d<strong>ich</strong>t zusammensitzen<br />

und weit nach<br />

oben re<strong>ich</strong>en.<br />

750 Antworten<br />

zum Erben<br />

Der aktuelle Ratgeber von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> schützt Ihr Recht<br />

<strong>Jetzt</strong> bestellen unter<br />

• Tel. 0180 / 52 601 47<br />

(Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />

• E-Mail: Einzelhefte@guell.de<br />

• Internet: www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

Bitte Bestell-Nummer 100 421 angeben!<br />

2 | 2014<br />

55


FÜHLEN<br />

3<br />

WENN SIE EINE BESONDERE<br />

FIGUR HABEN ...<br />

... DANN HELFEN DIESE KLEINEN TIPPS, UM GUT AUSZUSEHEN.<br />

SIE SIND ...<br />

... SEHR KLEIN ... SEHR GROSS ... MOLLIG<br />

Das sieht<br />

am<br />

besten<br />

aus<br />

Zierl<strong>ich</strong>keit wird hübsch<br />

betont mit Stücken, die<br />

tailliert sind und wie maßgeschneidert<br />

wirken: hüftlange<br />

Oberteile; Röcke und<br />

Kleider, die am oder knapp<br />

über dem Knie enden; Hosen,<br />

die unten le<strong>ich</strong>t zul<strong>auf</strong>en.<br />

Langgliedrige Frauen<br />

sehen überwältigend gut<br />

aus mit Sachen, die<br />

alle kleineren Frauen<br />

erdrücken würden: Oversized-Teile;<br />

extralange<br />

Röcke und Maxi-Kleider;<br />

Mega-Muster.<br />

Dann einen Mix aus fließenden<br />

Teilen und strukturierter<br />

Kleidung tragen. Die<br />

<strong>auf</strong> Figur geschneiderten<br />

Stücke, also Blazer oder<br />

Bügelfaltenhosen, genau da<br />

einsetzen, wo Fülle reduziert<br />

werden soll.<br />

Bitte<br />

dar<strong>auf</strong><br />

<strong>achte</strong>n<br />

!<br />

Umnähen ist n<strong>ich</strong>t alles,<br />

denn Schnitte in Normallänge<br />

geraten beim Kürzen oft<br />

aus der Balance. Schauen<br />

Sie lieber nach Kurzgrößen,<br />

da stimmen Proportionen<br />

und Längen – auch an Ärmeln<br />

und im Hosenschritt<br />

Hier geht es n<strong>ich</strong>t nur um<br />

die Beinlänge, auch der<br />

Oberkörper und die Arme<br />

sind länger als bei anderen.<br />

Umso w<strong>ich</strong>tiger ist es, nach<br />

Langgrößen zu schauen.<br />

Lassen Sie die Finger von<br />

7/8- oder zu kurzen Hosen.<br />

Etwas <strong>mehr</strong> Figur bedeutet<br />

n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong>zeitig <strong>mehr</strong><br />

Stofffülle. Denn überflüssiger<br />

Stoff macht noch mächtiger.<br />

Ihre w<strong>ich</strong>tigste Waffe<br />

ist gut sitzende Shapewear,<br />

die die Röllchen bändigt<br />

(siehe Ausgabe 1/2014).<br />

Gute<br />

Marken<br />

SR-Sabine Re<strong>ich</strong> und dodici.<br />

de schneidern alles für 160<br />

cm Größe; Gerry Weber und<br />

Brax sind super in Hosen;<br />

Versender wie Heine, Peter<br />

Hahn und Gina Laura<br />

führen Kurz- oder<br />

Petite-Größen.<br />

bodendirect.de und longtallsally.de<br />

bieten Mode in<br />

Langgrößen; lange-damenhosen.de<br />

und lange-damenjeans.de<br />

sind <strong>auf</strong> Hosen<br />

spezialisiert; Long Fashion<br />

hat Geschäfte in Hamburg,<br />

Berlin, Düsseldorf.<br />

Ulla Popken, sheego und<br />

Happy Size bieten gute Basics;<br />

simplybe.de hat viele<br />

Abendsachen; navabi.de ist<br />

<strong>auf</strong> Designermode spezialisiert;<br />

Sallie Sahne, Junarose.de<br />

und Yoekfashion.de<br />

sind trendig im Design<br />

DIE 9 MODEREGELN VON TOMMY HILFIGER<br />

1. Es gibt keine Moderegeln – alles ist erlaubt.<br />

2. Guten Geschmack kann man n<strong>ich</strong>t k<strong>auf</strong>en. Entweder man hat Stil oder n<strong>ich</strong>t.<br />

3. N<strong>ich</strong>t <strong>auf</strong> den Mode-Tipp einer Verkäuferin hören. Besser: in den Spiegel gucken.<br />

4. Nur etwas k<strong>auf</strong>en, weil man es liebt. N<strong>ich</strong>t, weil man es mag.<br />

5. Jeans immer vor dem ersten Tragen waschen – sie sind voller Chemikalien.<br />

6. Die erste Wahl ist immer die r<strong>ich</strong>tige.<br />

7. Comfort is king! Kleidung soll bequem sein.<br />

8. Frauen sollten n<strong>ich</strong>t vergessen, s<strong>ich</strong> für Männer anzuziehen und n<strong>ich</strong>t für andere Frauen.<br />

9. Nie ein Teil wegwerfen. Jede Mode kommt wieder.<br />

Illustrationen: Shutterstock<br />

56 2 | 2014


»Die großen Kriminalfälle«<br />

NEUE<br />

SERIE!<br />

S<strong>ich</strong>ern Sie s<strong>ich</strong> diese Serie + 33% Ersparnis + Geschenk<br />

G/GESCHICHTE stellt große Kriminalfälle<br />

der Gesch<strong>ich</strong>te in einer neuen Serie vor.<br />

Teil 1:<br />

Mord an Rosemarie Nitribitt – der erste<br />

große Sex-Skandal der Nachkriegszeit.<br />

Teil 2:<br />

Gilles de Rais – Serienmörder im<br />

Mittelalter<br />

Teil 3:<br />

Verres – der größte Kunsträuber der Antike<br />

33%<br />

gespart!<br />

Gratis!<br />

Das <strong>Magazin</strong> G/GESCHICHTE<br />

– jeden Monat NEU!<br />

• Packende Epochen<br />

• Faszinierende Persönl<strong>ich</strong>keiten<br />

• Ereignisse, die die Welt veränderten<br />

Sofort anfordern!<br />

• Mit Ihrem Vorteils-Coupon<br />

oder noch schneller per<br />

• Tel.: 0180 / 52 601 35<br />

• Fax: 0180 / 52 601 36<br />

• E-Mail: abo.gesch<strong>ich</strong>te@guell.de<br />

• Internet: www.g-gesch<strong>ich</strong>te.de<br />

Bitte Bestell-Code 12642 angeben<br />

Wir nutzen nur Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden Daten für die Bestellabwicklung<br />

und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung<br />

Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungs forschung<br />

jederzeit widersprechen. Geschenk ohne Deko. Geschenk, solange Vorrat re<strong>ich</strong>t.<br />

Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg,<br />

HRA 15029 Augsburg. Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

<br />

Nur 14 Cent/Min.<br />

Festnetz; maximal<br />

42 Cent/Min Mobilfunk<br />

<br />

Ihr Geschenk: LED-Taschenlampe<br />

Aus Metall, inklusive Schlüsselkette und Batterien. Maße ca. 11 x 1,6 cm<br />

Ihr Dankeschön dürfen Sie <strong>auf</strong> jeden Fall behalten!<br />

Meine Serie mit 33% Ersparnis + Geschenk!<br />

<br />

JA, <strong>ich</strong> bestelle 3 Ausgaben von G/GESCHICHTE für nur € 9,80 statt € 14,70. Wenn <strong>ich</strong> danach weiterlesen<br />

möchte, muss <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts weiter tun. Ich erhalte dann G/GESCHICHTE jeden Monat für zur Zeit nur<br />

€ 4,90 statt € 5,20 pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei Haus. Ich kann den Bezug nach 3 Ausgaben jederzeit<br />

beenden. Dieses Angebot gilt nur in Deutschland. Mein Dankeschön darf <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> jeden Fall behalten.<br />

Anschrift Ich zahle bequem per Bankeinzug!<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Telefonnummer (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

E-Mail (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb bin <strong>ich</strong> einverstanden<br />

– jederzeit widerrufl<strong>ich</strong> –, dass Bayard Media m<strong>ich</strong> zukünftig per Telefon<br />

und/oder E-Mail über interessante Angebote und Aktionen informiert. Datum Unterschrift 12642<br />

Bitte einsenden an: Aboservice, G/GESCHICHTE, Heuriedweg 19, 88131 Lindau


Sonnenstrahlen<br />

im Februar<br />

ES GIBT SÄTZE, DIE GEBEN KRAFT, UND MANCHE BEGLEITEN<br />

UNS ALS SINNSPRÜCHE DURCHS LEBEN.<br />

WIR HABEN EINEN BUNTEN STRAUSS AN SONNENSTRAHLEN FÜR SIE<br />

ZUSAMMENGESTELLT – FÜR JEDEN TAG IM FEBRUAR.<br />

7. KALENDERWOCHE<br />

5. KALENDERWOCHE<br />

Sa. 1.<br />

An den Scheidewegen<br />

des Lebens stehen keine<br />

Hinweisschilder.<br />

CHARLIE CHAPLIN<br />

britischer Komiker<br />

Mo. 10.<br />

Wie schön das Leben ist,<br />

erfährt man nur, wenn<br />

man s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t vor allem<br />

verschließt, was einem<br />

fremd erscheint.<br />

HANS BEMMANN<br />

deutscher Schriftsteller<br />

So. 2.<br />

Mo. 3.<br />

Di. 4.<br />

Mi. 5.<br />

Das Glück ist im Grunde<br />

n<strong>ich</strong>ts anderes als der<br />

mutige Wille zu leben, indem<br />

man die Bedingungen<br />

dieses Lebens annimmt.<br />

MAURICE BARRÈS<br />

französischer Romancier<br />

6. KALENDERWOCHE<br />

Jedenfalls ist es besser,<br />

ein eckiges Etwas zu sein,<br />

als ein rundes N<strong>ich</strong>ts.<br />

FRIEDRICH HEBBEL<br />

deutscher Dramatiker<br />

Das Einzige, was noch<br />

schwieriger ist, als ein<br />

geordnetes Leben zu<br />

führen: es n<strong>ich</strong>t anderen<br />

<strong>auf</strong>zuzwingen.<br />

MARCEL PROUST<br />

französischer Schriftsteller<br />

Die Geburt bringt nur das<br />

Sein zur Welt. Die Person<br />

wird im Leben erschaffen.<br />

THÉODORE SIMON JOUFFROY<br />

französischer Publizist<br />

Do. 6.<br />

Fr. 7.<br />

Sa. 8.<br />

So. 9.<br />

Das Beste, was du für d<strong>ich</strong><br />

tun kannst, ist, d<strong>ich</strong> selbst<br />

zu verstehen.<br />

UNBEKANNT<br />

Erzähle n<strong>ich</strong>t, wie du<br />

warst, sondern zeige, wie<br />

du jetzt bist.<br />

AUS ALBANIEN<br />

Blumen sind<br />

das Lächeln der Erde.<br />

RALPH WALDO EMERSON<br />

amerikanischer Philosoph<br />

Die Welt wird nie gut, aber<br />

sie könnte besser werden.<br />

CARL ZUCKMAYER<br />

deutscher Schriftsteller<br />

Di. 11.<br />

Mi. 12.<br />

Do. 13.<br />

Fr. 14.<br />

Sa. 15.<br />

So. 16.<br />

Gle<strong>ich</strong>gültigkeit ist<br />

die mildeste Form<br />

der Intoleranz.<br />

KARL JASPERS<br />

deutscher Philosoph<br />

Überzeugungen sind oft<br />

die gefährl<strong>ich</strong>sten Feinde<br />

der Wahrheit.<br />

FRIEDRICH NIETZSCHE<br />

deutscher Philologe<br />

N<strong>ich</strong>t jede verpasste<br />

Chance ist ein Verlust,<br />

n<strong>ich</strong>t jede genutzte<br />

Gelegenheit ein Gewinn.<br />

UNBEKANNT<br />

Leben heißt: n<strong>ich</strong>t zu<br />

warten, wenn ein Sturm<br />

da ist, sondern lernen, im<br />

Regen zu tanzen.<br />

UNBEKANNT<br />

Es ist n<strong>ich</strong>t schlimm, in die<br />

falsche R<strong>ich</strong>tung gegangen<br />

zu sein, man muss nur den<br />

Mut haben umzudrehen.<br />

UNBEKANNT<br />

Die beste Tarnung ist<br />

die Wahrheit – die glaubt<br />

einem keiner.<br />

MAX FRISCH<br />

Schweizer Schriftsteller<br />

58 2 | 2014


24 Seiten JETZT Extra Mehr MEHR Rente für SEITEN Frauen<br />

Februar 2014<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Besser<br />

eink<strong>auf</strong>en im<br />

Internet<br />

Illustration: Ikon Images/Getty Images<br />

• Tricks der Verkäufer durchschauen<br />

• S<strong>ich</strong>er bezahlen<br />

• Die besten Preise finden<br />

❯<br />

Neue<br />

Hilfen<br />

für Familien<br />

Mehr Unterstützung und Geld, wenn<br />

Angehörige gepflegt werden, S. 14<br />

❯<br />

Wenn die Kasse<br />

„Nein“ sagt<br />

So wehren Sie s<strong>ich</strong>, wenn die<br />

Krankenkasse Leistungen ablehnt, S. 18


geld^recht 2/2014: In dieser Ausgabe<br />

Besser eink<strong>auf</strong>en im Internet S. 4 + + + Wie gut sind Putzmittel mit Umwelt-Siegel? S. 9 + + + Entgeltumwandlung: Der einfache<br />

Weg zur Betriebsrente S. 10 + + + Vors<strong>ich</strong>t: Umzug hat Folgen für Rente S. 12 + + + Neue Hilfen bei Pflegestufe 0 S. 14 + + +<br />

Wofür gibt es Punkte bei der Rente? S. 17 + + + Wenn Krankenkassen Kur & Co. verweigern S. 18 + + + Gibt es ein Recht <strong>auf</strong><br />

Weiterbildung? S. 21 + + + Leser fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Widerspruch bei Pflegekasse S. 24<br />

EM-RENTE<br />

Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

muss informieren<br />

Empfänger einer<br />

Erwerbsminderungsrente<br />

müssen von der<br />

Rentenkasse über geänderte<br />

Hinzuverdienstgrenzen<br />

informiert<br />

werden, so das Sozialger<strong>ich</strong>t<br />

Stuttgart (S 23<br />

R 4364/08). Dies gilt<br />

besonders, wenn eine<br />

unbefristete volle<br />

Rente gewährt wird.<br />

Wird diese Informationspfl<strong>ich</strong>t<br />

n<strong>ich</strong>t<br />

nachgewiesen, könne<br />

auch keine zu viel gezahlte<br />

Rente zurückgefordert<br />

werden.<br />

Alle Policen bei der<br />

Steuer angeben<br />

Musterprozess kann vielen Rentnern und Arbeitnehmern helfen.<br />

Wer demnächst eine Steuererklärung<br />

macht (siehe auch <strong>plus</strong><br />

1/2014), sollte <strong>auf</strong> jeden Fall<br />

alle Vers<strong>ich</strong>erungsbeiträge angeben.<br />

Hintergrund ist ein Musterprozess<br />

beim Bundesfinanzhof. Das Bundesfinanzministerium<br />

hat deshalb alle<br />

Finanzämter angewiesen (GZ, IV A 3<br />

– S 0338/07/10010), alle Steuerbescheide<br />

ab 2010 als „vorläufig“<br />

offen zu lassen. Im<br />

Schnitt geht es für jeden<br />

Steuerzahler schnell um<br />

Hunderte oder Tausende Euro, da<br />

neben Kranken- und Pflegevers<strong>ich</strong>erungsbeiträgen<br />

auch um die Beiträge<br />

für Risikoleben-, Unfall-, aber auch<br />

um Haftpfl<strong>ich</strong>t-, Arbeitslosen-, Berufsunfähigkeits-<br />

sowie Krankenzusatzvers<strong>ich</strong>erung<br />

gestritten wird. W<strong>ich</strong>tig ist<br />

dies besonders für Rentner, die neben<br />

der gesetzl<strong>ich</strong>en Rente noch<br />

weitere Einkünfte haben,<br />

aber oft nur wenige<br />

Mögl<strong>ich</strong>keiten zum<br />

Steuernsparen.<br />

VITAMINSPENDER<br />

Gute Entsafter<br />

<strong>Jetzt</strong> im Winter sind<br />

frische Vitamine<br />

w<strong>ich</strong>tig, z. B. frisch<br />

gepresst als Gemüse<br />

oder Obstsaft. Gute<br />

Entsafter sind:<br />

GERÄT<br />

PREIS*<br />

Philips HR 1871/10 170<br />

Braun Multiquick<br />

7 J 700<br />

150<br />

Gastroback Design<br />

Multi Juicer VS<br />

200<br />

Bosch MES 20 100<br />

Rommelsbacher<br />

ES 800/E<br />

110<br />

Quelle: Stiftung Warentest<br />

* Circa-Preis in Euro.<br />

So steigt Steuerlast<br />

bei Renten<br />

Wer in diesem Jahr<br />

in den Ruhestand<br />

geht, muss 68 % der<br />

Rente versteuern.<br />

Für alle, die 2015 in<br />

Rente gehen, sind es<br />

bereits 70 %, wie die<br />

Übers<strong>ich</strong>t zeigt.<br />

Steuerpfl<strong>ich</strong>tiger<br />

Anteil der<br />

Rente in %<br />

72<br />

70<br />

2015<br />

68<br />

2014<br />

Quelle: Deutsche<br />

Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

84<br />

85<br />

2025<br />

82<br />

83 2024<br />

2023<br />

81 2022<br />

80<br />

2021<br />

2020<br />

78<br />

2019<br />

76<br />

2018<br />

74<br />

2017<br />

2016<br />

Fotos: Getty Images, Hans-Christian Plambeck/laif, BPA, PR, Thinkstock; Illustration: Shutterstock<br />

2 2 | 2014


„Wer s<strong>ich</strong> gegen höhere Pflege-Beiträge ausspr<strong>ich</strong>t, muss Pflegebedürftigen<br />

erklären, dass Leistungen reduziert werden müssen.“<br />

Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste<br />

in feinstem<br />

Juristendeutsch<br />

umfassen häufig<br />

die Verträge mit<br />

Pflegeheimen.<br />

Da in vielen Verträgen<br />

fragwürdige<br />

Klauseln<br />

stecken, haben<br />

die Verbraucherzentralen<br />

eine<br />

Beratungsstelle<br />

einger<strong>ich</strong>tet.<br />

(0 18 03)<br />

66 33 77 oder<br />

wbvg@vzbv.de<br />

NOTAR<br />

30<br />

Seiten<br />

Zwei Wochen Zeit<br />

Wer ein Haus oder<br />

eine Wohnung<br />

k<strong>auf</strong>en möchte, hat<br />

jetzt zwei Wochen<br />

Zeit, den notariellen<br />

Vertrag zu prüfen.<br />

Dies sieht eine<br />

neue gesetzl<strong>ich</strong>e<br />

Frist vor. Danach<br />

muss ein Notar dem<br />

Käufer den Vertrag<br />

14 Tage vor der<br />

Beurkundung vorlegen.<br />

Die neue Frist<br />

soll <strong>mehr</strong> Bedenkzeit<br />

garantieren.<br />

Rente nur für bestimmte Mitarbeiter<br />

N<br />

<strong>ich</strong>t jeder Arbeitnehmer<br />

eines Unternehmens hat<br />

Anspruch <strong>auf</strong> eine Betriebsrente,<br />

wenn der Arbeitgeber<br />

die Beiträge bezahlt. Arbeitgeber<br />

können frei Kriterien dafür<br />

festlegen bzw. Angestellte<br />

auswählen, die die Zuschüsse<br />

zur betriebl<strong>ich</strong>en Altersvorsorge<br />

erhalten sollen, entschied<br />

das Bundesarbeitsger<strong>ich</strong>t (Az.<br />

3 AZR 100/11). So ist es zum<br />

Beispiel erlaubt, dass nur die<br />

Mitarbeiter Beiträge für eine<br />

Betriebsrente erhalten, die<br />

rechnerisch noch mindestens<br />

15 Jahre im Unternehmen arbeiten<br />

können, entschieden die<br />

R<strong>ich</strong>ter. Erlaubt ist auch, dass<br />

eine bestimmte Betriebszugehörigkeit<br />

vorausgesetzt wird.<br />

Die Arbeitsr<strong>ich</strong>ter sahen darin<br />

auch keinen Verstoß gegen das<br />

Gle<strong>ich</strong>behandlungsgesetz.<br />

Enkel hüten ➾<br />

Das Finanzamt hilft mit<br />

Betreuen Oma und Opa ihre Enkel und ersetzen die<br />

Eltern den Großeltern die Fahrt- oder andere Kosten,<br />

können die Eltern diese Ausgaben als Kinderbetreuungskosten<br />

von der Steuer abziehen, so das<br />

Finanzger<strong>ich</strong>t Baden-Württemberg (Az. 4 K 3278/11).<br />

W<strong>ich</strong>tig: Eltern und Großeltern müssen<br />

einen Vertrag über die Kinderbetreuung bzw.<br />

die Höhe der Kosten schließen.<br />

SERVICE<br />

Gute & günstige<br />

Bäckerei-Filialen<br />

Welche SB-Bäckerei<br />

liefert die beste Qualität?<br />

Beim Test des Deutschen<br />

Instituts für Service-Qualität<br />

unter 60 Filialen<br />

von fünf SB-Bäckereien<br />

siegten diese drei:<br />

FIRMA<br />

Back-Factory<br />

Backwerk<br />

Baking Friends<br />

NOTE<br />

gut<br />

gut<br />

gut<br />

HÖRGERÄT<br />

Anspruch <strong>auf</strong><br />

höhere Qualität<br />

Wer berufl<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> gutes<br />

Hören angewiesen ist,<br />

hat Anspruch <strong>auf</strong> ein<br />

hochwertiges Hörgerät.<br />

Wenn ein Standard-Gerät<br />

n<strong>ich</strong>t re<strong>ich</strong>t, muss<br />

die Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

ein digitales Hörgerät<br />

zahlen, entschied das<br />

Sozialger<strong>ich</strong>t Gießen<br />

(Az. S 4 R 651/11).<br />

2 | 2014<br />

3


geld ^ recht<br />

Besser und<br />

s<strong>ich</strong>erer ein<br />

im Internet<br />

Ob Bücher oder Schuhe, Flüge oder Elektrogeräte –<br />

noch nie wurde so viel über das Internet eingek<strong>auf</strong>t.<br />

Genauso oft hört man vom Internet-Betrug. Doch<br />

wie k<strong>auf</strong>t man gut, günstig und s<strong>ich</strong>er online ein? <strong>plus</strong><br />

sprach mit Anwälten und Verbraucherschützern.<br />

SHOP<br />

BESTELLEN BEZAHLEN RÜCKGABE UMTAUSCH<br />

4 2 | 2014


extra<br />

<strong>auf</strong>en<br />

So finden Sie<br />

die besten<br />

Angebote<br />

Das Warenangebot im<br />

Internet ist riesig – zumindest<br />

<strong>auf</strong> den ersten<br />

Blick. Doch es gibt<br />

Tricks, die bei der Suche<br />

nach Produkten zu günstigen<br />

Preisen helfen.<br />

Drei Stunden verbringen inzwischen<br />

viele jeden Tag im Internet<br />

– auch <strong>auf</strong> der Suche nach<br />

günstigen Angeboten. Und die<br />

Zahl der Menschen, die Elektrogeräte,<br />

Bücher oder Winterjacken<br />

lieber im Internet k<strong>auf</strong>t als<br />

im Geschäft (zum Leidwesen der<br />

Innenstädte und der Geschäfte),<br />

nimmt stetig zu: Fast 40 Prozent<br />

k<strong>auf</strong>en inzwischen lieber online,<br />

so eine neue Studie, vor allem<br />

immer <strong>mehr</strong> Ältere.<br />

Was Alte wie Junge am Eink<strong>auf</strong>en<br />

im Internet schätzen, liegt<br />

<strong>auf</strong> der Hand: Das Angebot ist<br />

riesig und jederzeit verfügbar.<br />

Allerdings besteht auch die Gefahr,<br />

s<strong>ich</strong> zu verzetteln – und<br />

doch n<strong>ich</strong>t das zu finden, was<br />

man eigentl<strong>ich</strong> suchte. Experten<br />

geben deshalb folgende Tipps:<br />

➜ Zuerst zu den Großen Die<br />

großen Internethändler wie<br />

Amazon oder Otto haben ein<br />

breites Angebot und bieten den<br />

besten Überblick. Also erst einmal<br />

schauen, was so angeboten<br />

wird – und zu welchem Preis.<br />

➜ Produkt genau beze<strong>ich</strong>nen<br />

Um das zu finden, wonach man<br />

sucht, ins Suchfenster immer die<br />

exakte Beze<strong>ich</strong>nung eintragen,<br />

also n<strong>ich</strong>t „Philips Entsafter“,<br />

sondern „Philips HR 1871/10“.<br />

2 | 2014<br />

5


geld ^ recht<br />

€<br />

Vom<br />

Warenkorb<br />

zur Haustür<br />

Ware im Shop<br />

auswählen<br />

In den<br />

Warenkorb legen<br />

Ist bestellte Ware<br />

verfügbar?<br />

Endpreis kontrollieren:<br />

Preis<br />

der Ware und<br />

Versandkosten<br />

Kundendaten<br />

eingeben<br />

Bestellung noch<br />

mal überprüfen<br />

(evtl. Waren<br />

aus Warenkorb<br />

nehmen)<br />

AGB bestätigen<br />

(Häkchen setzen)<br />

Kostenpfl<strong>ich</strong>tig<br />

bestellen<br />

Wurde<br />

Bestellung per<br />

Mail bestätigt?<br />

Wurde Versand<br />

bestätigt?<br />

Paket geliefert<br />

Rechnung<br />

bezahlen<br />

➜ Google nutzen Das gesuchte<br />

Gerät ins Suchfeld<br />

eingeben. In der Regel werden<br />

dann Online-Händler,<br />

aber auch Preissuchmaschinen<br />

angezeigt.<br />

➜ Preise vergle<strong>ich</strong>en Preissuchmaschinen<br />

sollte man<br />

immer nutzen, wenn man<br />

genau weiß, was man will.<br />

Gute Vergle<strong>ich</strong>sseiten:<br />

www.idealo.de<br />

www.guenstiger.de<br />

www.billiger.de<br />

www.preissuchmaschine.de<br />

www.ciao.de oder<br />

www.geizkragen.de<br />

➜ Weiterleiten lassen Preissuchmaschinen<br />

sind direkt<br />

mit dem Internetshop des<br />

Anbieters verbunden. Klickt<br />

man <strong>auf</strong> das güns tigste Angebot,<br />

öffnet s<strong>ich</strong> der Shop in<br />

einem neuen Fenster. W<strong>ich</strong>tig:<br />

Auf die Verfügbarkeit<br />

<strong>achte</strong>n und nochmals die<br />

Produktbeze<strong>ich</strong>nung prüfen.<br />

Oft wird in der Preissuchmaschine<br />

das Produkt angezeigt,<br />

im Shop aber n<strong>ich</strong>t.<br />

➜ Sortieren nach Preis Fast<br />

alle Onlineshops zeigen zuerst<br />

teure Waren oder angebl<strong>ich</strong><br />

beliebte Produkte.<br />

Deshalb <strong>auf</strong> die Sortierung<br />

<strong>achte</strong>n und z. B. „Preis <strong>auf</strong>steigend“<br />

einstellen. Dann<br />

kommt Günstiges zuerst.<br />

➜ Weitersortieren nach<br />

Wunsch, z. B. Farbe, Größe<br />

oder Marke. Ist das Angebot<br />

zu unübers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>, die<br />

Suchergebnisse eingrenzen.<br />

Das empfiehlt s<strong>ich</strong> vor allem<br />

bei Kleidung und Schuhen.<br />

➜ Wertungen kritisch lesen<br />

Gerne werben Onlineshops<br />

mit den Empfehlungen anderer<br />

Kunden. Käufer beschreiben,<br />

wie sie das Buch<br />

fanden oder ob die Passform<br />

und Qualität der Jacke überzeugt<br />

hat. Für viele ist, was<br />

andere schreiben, das w<strong>ich</strong>tigste<br />

K<strong>auf</strong>argument. Doch<br />

Vors<strong>ich</strong>t! Häufig handelt es<br />

s<strong>ich</strong> um bezahlte Einträge.<br />

Verdächtig ist z. B. wenn etwas<br />

übertrieben gelobt wird<br />

oder die Sätze wie aus einem<br />

Werbeprospekt klingen.<br />

➜ Im Warenkorb sammeln<br />

Alles, was gefällt, kann man<br />

ruhig in den Warenkorb packen,<br />

damit das Ergebnis der<br />

Suche n<strong>ich</strong>t verloren geht.<br />

In den Warenkorb packen<br />

heißt n<strong>ich</strong>t k<strong>auf</strong>en. Aussortieren<br />

kann man später.<br />

➜ Versandkosten be<strong>achte</strong>n<br />

Der Endpreis im Warenkorb<br />

muss die Versandkosten enthalten.<br />

Eine schnellere Zustellung<br />

kostet oft <strong>mehr</strong>.<br />

➜ Seriöse Anbieter Eink<strong>auf</strong>en<br />

im Internet ist Vertrauenssache.<br />

Besser ein paar<br />

Euro <strong>mehr</strong> ausgeben und<br />

<strong>auf</strong> Seriosität <strong>achte</strong>n.<br />

Bücher, Mixer und<br />

Medikamente<br />

Das k<strong>auf</strong>en Ältere vor<br />

allem im Internet, Angaben<br />

in %<br />

50 bis 64 Jahre<br />

Bücher (inkl. E-Books) 57<br />

Hotels 48<br />

Kleidung 47<br />

Software 38<br />

Musik 35<br />

65 Jahre und älter<br />

Bücher (inkl. E-Books) 40<br />

Medikamente 40<br />

Haushaltsgeräte 33<br />

Software 31<br />

Hotels 30<br />

Quelle: Bitkom<br />

€<br />

S<strong>ich</strong>er den<br />

Internet-Eink<strong>auf</strong><br />

bezahlen<br />

Der elektronische Warenkorb<br />

ist gefüllt und ab geht es zur<br />

Kasse. Ähnl<strong>ich</strong> wie im realen<br />

Leben hat man <strong>mehr</strong>ere Mögl<strong>ich</strong>keiten<br />

zu bezahlen – mit<br />

vielen Vor- und N<strong>achte</strong>ilen.<br />

Wie viele Mögl<strong>ich</strong>keiten zu<br />

bezahlen (und damit zum<br />

s<strong>ich</strong>eren Bezahlen) man hat,<br />

das entscheidet s<strong>ich</strong> oft schon<br />

zu Beginn des Eink<strong>auf</strong>s. Denn:<br />

➜ Wer ein Kundenkonto eröffnet<br />

(z. B. weil man häufiger<br />

im selben Shop eink<strong>auf</strong>t),<br />

muss dafür Name,<br />

Adresse, E-Mail hinterlegen.<br />

Häufig ist die Mögl<strong>ich</strong>keit,<br />

<strong>auf</strong> Rechnung zu k<strong>auf</strong>en, an<br />

ein Kundenkonto geknüpft.<br />

➜ Wer s<strong>ich</strong> als Gast oder<br />

n<strong>ich</strong>t registrierter Nutzer anmeldet,<br />

kann ebenfalls ganz<br />

normal eink<strong>auf</strong>en (ohne<br />

<strong>mehr</strong> Daten preiszugeben,<br />

als unbedingt nötig ist), hat<br />

dann meist weniger Mögl<strong>ich</strong>keiten<br />

des Bezahlens.<br />

Gesetzl<strong>ich</strong> geregelt ist,<br />

dass, bevor eine Bestellung<br />

kostenpfl<strong>ich</strong>tig wird, ein spe-<br />

6 2 | 2014


extra<br />

zieller Button nötig ist, aus<br />

dem unmissverständl<strong>ich</strong> hervorgeht,<br />

dass es ab jetzt Geld<br />

kostet: „Kostenpfl<strong>ich</strong>tig bestellen“<br />

oder „K<strong>auf</strong>en“ steht<br />

<strong>auf</strong> der Schaltfläche.<br />

Gesetzl<strong>ich</strong> geregelt ist<br />

auch, dass Händler über<br />

das Widerrufsrecht <strong>auf</strong>klären<br />

müssen und dass man<br />

deshalb als Käufer immer<br />

auch (per Häkchen) die allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen<br />

bestätigen muss.<br />

Erst wenn diese formalen<br />

Schritte erledigt sind, erfolgt<br />

die Frage nach der Art<br />

des Bezahlens: Rechnung,<br />

Vorkasse, Lastschrift, Kreditkarte<br />

sowie Paypal bzw.<br />

ein anderes Online-Bezahlsystem<br />

(siehe unten). Doch<br />

jedes dieser Verfahren hat<br />

Vor- und N<strong>achte</strong>ile:<br />

Rechnung<br />

Man muss die Ware erst<br />

zahlen, wenn das Paket zuhause<br />

eingetroffen ist.<br />

Weil die Rechnung für<br />

den Händler risikore<strong>ich</strong> ist<br />

(er muss in Vorleistung gehen),<br />

bieten n<strong>ich</strong>t alle großen<br />

Händler (z. B. Saturn,<br />

MediaMarkt, redcoon oder<br />

notebooksbilliger.de) den<br />

K<strong>auf</strong> <strong>auf</strong> Rechnung an.<br />

Jeder dritte Händler im Internet<br />

berechnet für Rechnungen<br />

Extra-Gebühren<br />

(1,50 bis 6,50 Euro).<br />

Vorkasse<br />

Teilweise gewähren Händler<br />

für diese Zahlungsart einen<br />

Preisnachlass.<br />

Aber: <strong>Jetzt</strong> geht man selbst<br />

in Vorleistung. Deshalb ist<br />

diese Zahlungsmethode<br />

n<strong>ich</strong>t empfehlenswert.<br />

Händler liefert erst, wenn<br />

Geld eingetroffen ist.<br />

Lastschrift<br />

Dem Abbuchen vom Konto<br />

kann man bis zu sechs Wochen<br />

widersprechen. Der abgebuchte<br />

Betrag wird dann<br />

wieder gutgeschrieben.<br />

Eigene Kontodaten müssen<br />

ins Internet eingegeben<br />

werden. Das sollte man nur<br />

verschlüsselt machen – und<br />

dem S<strong>ich</strong>erheitssystem des<br />

Onlineshops vertrauen.<br />

Nachnahme<br />

Man zahlt erst, wenn die<br />

Ware geliefert wird.<br />

Ob die Ware in Ordnung<br />

ist, sieht man erst, wenn man<br />

das Paket öffnet, und dann<br />

ist der Bote meist weg – und<br />

die Ware schon bezahlt.<br />

Es werden etwa 2 Euro<br />

Nachnahmegebühr fällig.<br />

€<br />

€<br />

Paypal am<br />

beliebtesten<br />

Diese Art des Bezahlens<br />

ist am einfachsten zu<br />

nutzen, Angaben in %<br />

Paypal 27<br />

Kreditkarte 21<br />

Rechnung 20<br />

Lastschrift 17<br />

Sofort-Überweisung 4<br />

Andere 11<br />

Quelle: ibi research<br />

https://<br />

Beginnt eine Internet-Adresse damit, werden die Daten verschlüsselt übertragen. Das „s“ am Ende (statt http://) steht für „secure“, englisch für „s<strong>ich</strong>er“.<br />

Einfach & s<strong>ich</strong>er bezahlen<br />

Für den Eink<strong>auf</strong> im Internet werden verschiedene Verfahren angeboten, um online zu bezahlen. Diese<br />

Verfahren sind s<strong>ich</strong>er und sehr bequem, weil – einmal einger<strong>ich</strong>tet – vieles automatisch abläuft.<br />

Anbieter<br />

Prinzip<br />

PER ABBUCHUNG PER ÜBERWEISUNG PER VORKASSE<br />

Paypal, ClickandBuy,<br />

Moneybookers<br />

Zahlungen werden über ein<br />

Kundenkonto beim Dienstleister<br />

abgewickelt. Dieser bucht dann<br />

per Lastschrift vom eigenen<br />

Konto ab.<br />

giropay und<br />

Sofortüberweisung.de<br />

giropay leitet Käufer direkt per<br />

Bankleitzahl zum Homebanking<br />

der eigenen Bank.<br />

Sofortüberweisung.de erledigt<br />

die Zahlung mit den Kontodaten<br />

des Käufers, die der übermittelt.<br />

Für bestimmte Shops: u. a.<br />

iTunes, Amazon-Guthabenkarten<br />

oder Paysafecard<br />

Man k<strong>auf</strong>t in Supermarkt oder<br />

Tankstelle eine Guthaben-Karte<br />

über 5, 10 oder 50 Euro. Beim<br />

Bezahlen im Onlineshop wird<br />

der Betrag – nach Eingabe eines<br />

Codes – verrechnet.<br />

S<strong>ich</strong>erheit<br />

• Käuferschutz<br />

• Bankdaten werden ein Mal an<br />

den Dienstleister weitergeleitet.<br />

• Vors<strong>ich</strong>t, „Phishing“: Zugriffsdaten<br />

können durch gefälschte<br />

Mails abgefragt werden.<br />

• Bei giropay: Nutzer können <strong>auf</strong><br />

gefälschte Seiten umgeleitet werden,<br />

also Vors<strong>ich</strong>t beim Bezahlen.<br />

• Datenschützer kritisieren, dass<br />

bei Sofortüberweisung Bankdaten<br />

im Web eingegeben werden.<br />

• Geht die Karte verloren, ist der<br />

gespe<strong>ich</strong>erte Betrag weg.<br />

• Ideal zum Verschenken.<br />

Kosten keine keine keine<br />

2 | 2014<br />

7


€<br />

geld ^ recht<br />

€<br />

Internet<br />

verdrängt Läden<br />

Immer <strong>mehr</strong> wird in<br />

Deutschland über das<br />

Internet eingek<strong>auf</strong>t.<br />

E-Commerce-Umsatz<br />

in Mrd. Euro<br />

2,5<br />

2000<br />

14,5<br />

2005<br />

23,7<br />

2010<br />

Quelle: Handelsverband<br />

Deutschland (HDE)<br />

33,7<br />

2013<br />

Wer im Internet eink<strong>auf</strong>t, hat deutl<strong>ich</strong> <strong>mehr</strong><br />

Rechte beim Umtausch als im Geschäft.<br />

„Schrei vor Glück – oder<br />

schick’s zurück“ – so wird<br />

der Werbe-Slogan eines bekannten<br />

Internethändlers<br />

gerne ergänzt. Denn anders<br />

als beim Einzelhändler vor<br />

Ort hat jeder Käufer im Internet<br />

<strong>mehr</strong> Umtauschrechte:<br />

➜ Für das Internet gilt (ähnl<strong>ich</strong><br />

wie für den K<strong>auf</strong> per Katalog)<br />

das Fernabsatzgesetz.<br />

➜ Das bedeutet: Grundsätzl<strong>ich</strong><br />

darf jede Ware innerhalb<br />

von 14 Tagen ohne Angabe<br />

von Gründen zurückgeschickt<br />

werden (Hier hat<br />

der Internet-Eink<strong>auf</strong> eindeutig<br />

Vorteile. Denn Vor-Ort-<br />

Händler müssen nur fehlerhafte<br />

Ware zurücknehmen).<br />

Die Frist beginnt mit dem Erhalt<br />

der Ware.<br />

Geprüfte Händler<br />

Wer im Internet einen seriösen Shop sucht, sollte <strong>auf</strong> diese vier Siegel <strong>achte</strong>n.<br />

Denn die garantieren Schutz der Verbraucher, s<strong>ich</strong>ere Daten und Zahlung.<br />

Trusted Shops<br />

(www.trustedshops.com):<br />

Mit <strong>mehr</strong> als<br />

14 000 zertifizierten<br />

Händlern<br />

das meistverbreitete<br />

Gütesiegel in<br />

Europa. Bietet<br />

umfassenden<br />

Käuferschutz.<br />

Kreditkarte<br />

Wird von fast allen Händlern<br />

akzeptiert.<br />

Man muss nur die Nummer,<br />

die Gültigkeitsdauer<br />

der Karte eingeben und eine<br />

Prüfnummer, die hinten <strong>auf</strong><br />

der Karte steht.<br />

Kreditkarten-Daten sind<br />

n<strong>ich</strong>t vollkommen s<strong>ich</strong>er vor<br />

Und wenn Schuhe, Tasche<br />

und Co. n<strong>ich</strong>t gefallen?<br />

TÜV SÜD<br />

(www.safershopping.de):<br />

Mehr als 180<br />

Shops tragen<br />

derzeit das<br />

TÜV-s@fer-<br />

shopping-<br />

Siegel<br />

EHI Retail Institute<br />

(www.<br />

shopinfo.net):<br />

Viele w<strong>ich</strong>tige<br />

Versandhändler<br />

wie Tchibo,<br />

Otto, Schwab<br />

sowie über<br />

weitere 350<br />

Shops tragen<br />

dieses Qualitätssiegel.<br />

Betrug. Die Unternehmen<br />

bieten aber beiden Seiten<br />

S<strong>ich</strong>erheit bei Missbrauch.<br />

Einer unberechtigten Belastung<br />

des Kartenkontos kann<br />

man widersprechen.<br />

➜ Paypal & Co.<br />

Die Vor- und N<strong>achte</strong>ile der<br />

Online-Zahlsysteme zeigt die<br />

Tabelle vorige Seite.<br />

datenschutz<br />

cert (www.<br />

datenschutzcert.de):<br />

Bei<br />

diesem Gütesiegel<br />

wird<br />

besonders<br />

<strong>auf</strong> das Einhalten<br />

strenger<br />

Datenschutz-<br />

Standards<br />

ge<strong>achte</strong>t.<br />

➜ Wird die Ware zurückgesandt,<br />

muss der Preis erstattet<br />

werden; Gutschriften<br />

muss man n<strong>ich</strong>t akzeptieren.<br />

➜ Viele Versender sind bei<br />

der Rücksende-Frist aber<br />

kulanter, als sie es rechtl<strong>ich</strong><br />

müssten. Eine Studie der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen zeigte: Nur eine<br />

Minderheit (z. B. Conrad,<br />

redcoon, Lidl, Ikea) regelte<br />

das Zurücksenden strikt<br />

wie im Gesetz vorgesehen;<br />

viele Internet-Händler verlängern<br />

das gesetzl<strong>ich</strong>e Widerrufsrecht<br />

freiwillig <strong>auf</strong> 30<br />

Tage und länger (bei Hornbach<br />

sind es 30 Tage, bei Zalando<br />

100 Tage, bei Lands’<br />

End sogar unbegrenzt).<br />

➜ Ist eine Ware aber beschädigt<br />

oder sonst mangelhaft,<br />

gilt die gesetzl<strong>ich</strong>e Gewährleistungsfrist<br />

von 2 Jahren.<br />

Das heißt: Wer etwas im Internet<br />

k<strong>auf</strong>t, hat die gle<strong>ich</strong>en<br />

Gewährleistungsrechte wie<br />

beim Eink<strong>auf</strong> im Geschäft.<br />

➜ Wird etwas zurückgesandt,<br />

trägt die Kosten der<br />

Päckchen meist allein der<br />

Händler. Dabei dürfte eigentl<strong>ich</strong><br />

Rückporto berechnet<br />

werden, wenn der Eink<strong>auf</strong>swert<br />

unter 40 Euro liegt.<br />

➜ Ab 13. 6. 2014 gilt das<br />

neue EU-Recht. Dann dürfen<br />

Onlinehändler sämtl<strong>ich</strong>e<br />

Rücksende-Kosten (auch bei<br />

einem Eink<strong>auf</strong>swert über 40<br />

Euro) <strong>auf</strong> Kunden abwälzen.<br />

Aber: Viele Händler<br />

wie Otto, C&A und Zalando<br />

wollen weiter die kostenfreie<br />

Rückgabe bieten.<br />

➜ Eine Gutschrift muss man<br />

akzeptieren, wenn der Händler<br />

die Ware zurücknimmt,<br />

obwohl die Rücksende- bzw.<br />

Gewährleistungsfrist verstr<strong>ich</strong>en<br />

ist. Gutschriften innerhalb<br />

von drei Jahren abrufen,<br />

sonst verjähren sie. •<br />

Illustrationen: Thinkstock<br />

8 2 | 2014


geld ^ recht<br />

Der einfachste<br />

Weg zur<br />

Betriebsrente<br />

Eine Betriebsrente ist die zweitw<strong>ich</strong>tigste<br />

Säule der Altersvorsorge.<br />

Doch nur 40 % der Arbeitnehmer<br />

nutzen sie – vor allem sehr wenige<br />

Frauen. Dabei gibt es gute Wege.<br />

1Jeder hat Recht<br />

<strong>auf</strong> Betriebsrente<br />

Das Betriebsrenten-Gesetz<br />

(BetrAVG) legt fest,<br />

dass jeder Arbeitnehmer<br />

Anspruch dar<strong>auf</strong> hat, mithilfe<br />

des Arbeitgebers,<br />

eigenen Geldes und staatl<strong>ich</strong>er<br />

Förderung eine<br />

Betriebsrente <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Wie dies geschieht,<br />

legen Arbeitgeber fest.<br />

Aber: Bieten Arbeitgeber<br />

keine eigene betriebl<strong>ich</strong>e<br />

Altersvorsorge an,<br />

hat jeder Arbeitnehmer<br />

Anspruch <strong>auf</strong> Entgeltumwandlung<br />

(§ 1a BetrAVG).<br />

Das Modell: Teile des<br />

Bruttolohns werden vom<br />

Arbeitgeber direkt in eine<br />

Lebensvers<strong>ich</strong>erung eingezahlt<br />

(Direktvers<strong>ich</strong>erung).<br />

Vorteil: Der Staat fördert<br />

dies, weil dar<strong>auf</strong> keine<br />

Steuern und Sozialabgaben<br />

gezahlt werden.<br />

2Die besten<br />

Direktvers<strong>ich</strong>erungen<br />

Die spätere Rente aus<br />

einer Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

ist umso höher, je weniger<br />

zusätzl<strong>ich</strong>e Leistungen<br />

die Police enthält.<br />

➜ Der Arbeitgeber schließt<br />

eine Direktvers<strong>ich</strong>erung als<br />

Lebens- oder Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

für Mitarbeiter ab.<br />

Bei Policen, die vor 2005<br />

abgeschlossen wurden,<br />

handelt es s<strong>ich</strong> meist um<br />

eine Kapitalvers<strong>ich</strong>erung<br />

mit späterer Einmalzahlung;<br />

bei Verträgen seit<br />

2005 ist nur noch eine monatl<strong>ich</strong>e<br />

Rente mögl<strong>ich</strong>.<br />

➜ Fondsgebundene Policen<br />

(Beiträge werden in<br />

Investmentfonds angelegt)<br />

erzielen oft höhere Renditen<br />

als herkömml<strong>ich</strong>e Verträge,<br />

mögl<strong>ich</strong> sind aber<br />

auch niedrigere – abhängig<br />

von der Wertentwicklung.<br />

➜ Maßgebl<strong>ich</strong> für den Abschluss<br />

ist die garantierte<br />

Rente (gute Angebote siehe<br />

Tabelle unten); nur diese<br />

Größe ist verlässl<strong>ich</strong>es<br />

Kriterium bei der Auswahl.<br />

DIE MAXIMALE ZUSATZ-RENTE<br />

238 Euro kann man je Monat maximal in eine Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

einzahlen: Ergibt gut 200 Euro Rente monatl<strong>ich</strong>.<br />

10 2 | 2014<br />

Entgeltumwandlung<br />

ist auch in<br />

kleinen Betrieben<br />

mögl<strong>ich</strong>.<br />

ANBIETER TELEFON GARANTIERTE RENTE*<br />

R+V (08 00) 5 33 11 12 238,70<br />

Europa (02 21) 5 73 72 00 238,37<br />

Hanse Merkur (0 40) 4 11 90 236,15<br />

Swiss Life (0 89) 38 10 90 228,20<br />

Condor (0 40) 36 13 99 90 227,46<br />

* In Euro je Monat. Eintrittsalter 47 Jahre, Beitrag je Monat: 238 Euro, L<strong>auf</strong>zeit 20 Jahre,<br />

Rentengarantie 10 Jahre (d. h., Angehörige erhalten bei frühem Tod mindestens 10 Jahre die<br />

Rente), Beitragsrückgewähr (Hinterbliebene erhalten Beiträge bei Tod vor dem Rentenalter<br />

zurück), dynamische Rente (Renten steigen entsprechend der Inflationsentwicklung).<br />

Quelle: Morgen und Morgen<br />

Foto: Heiko Specht/laif


extra<br />

3<br />

Fast das gle<strong>ich</strong>e Netto-Gehalt<br />

Wer Gehalt umwandelt und in eine Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

einzahlt, spart Steuern und Sozialbeiträge, sodass fast<br />

das gle<strong>ich</strong>e Netto-Gehalt bleibt (siehe Rechnung).<br />

Der Fall Eine Frau, 54, arbeitet nach der Kinderpause<br />

wieder Vollzeit als Sekretärin. Ihr Bruttogehalt:<br />

3.500 Euro je Monat.<br />

Alle Angaben in<br />

Euro je Monat<br />

Entgelt-Umwandlung<br />

ohne mit<br />

3.500,00<br />

Bruttolohn 3.500,00 3.500,00<br />

Beitrag Direktvers<strong>ich</strong>erung — 100<br />

Lohnsteuer 612,25 583,08<br />

Solidaritätszuschlag 33,67 32,06<br />

Kirchensteuer 48,98 46,64<br />

Steuern gesamt 694,90 661,78<br />

Rentenvers<strong>ich</strong>erung 330,75 321,30<br />

Arbeitslosenvers<strong>ich</strong>erung 52,50 51,00<br />

Krankenvers<strong>ich</strong>erung 287 278,80<br />

Pflegevers<strong>ich</strong>erung 34,13 33,15<br />

Sozialbeiträge gesamt 704,38 684,25<br />

Netto 2.100,72 2.053,97<br />

Differenz –46,28<br />

Fazit Obwohl 100 Euro jeden Monat in<br />

eine Betriebsrente (Direktvers<strong>ich</strong>erung)<br />

eingezahlt werden, verringert s<strong>ich</strong><br />

das Netto-Einkommen nur um 46,28 Euro.<br />

KNAPP 50 EURO EXTRA-RENTE LEBENSLANG<br />

Gerade 50 Euro, in eine Direktvers<strong>ich</strong>erung eingezahlt,<br />

re<strong>ich</strong>en, um mit 50 noch eine Zusatz-Rente zu erzielen.<br />

VERSICHERUNG TELEFON GARANTIERTE RENTE*<br />

Hanse Merkur (0 40) 4 11 90 49,04<br />

Swiss Life (0 89) 38 10 90 47,31<br />

WGV (07 11) 16 95 15 00 46,98<br />

Continentale (0 89) 5 15 30 46,98<br />

Aachen Münchener (02 41) 4 56 56 56 46,04<br />

* In Euro je Monat. Eintrittsalter 47 Jahre, Beitrag je Monat: 50 Euro, L<strong>auf</strong>zeit 20 Jahre,<br />

Rentengarantie 10 Jahre (d. h., Angehörige erhalten bei frühem Tod mindestens 10 Jahre die<br />

Rente), Beitragsrückgewähr (Hinterbliebene erhalten Beiträge bei Tod vor dem Rentenalter<br />

zurück), dynamische Rente (Renten steigen entsprechend der Inflationsentwicklung).<br />

Quelle: Morgen und Morgen<br />

4Steuern und<br />

Sozialbeiträge<br />

werden fällig<br />

Wer eine Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

ausgezahlt erhält,<br />

muss gesparte Beiträge<br />

nachholen. Dennoch lohnt<br />

es, weil der Steuersatz in<br />

Rente meist niedriger ist.<br />

Wird eine Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

ausgezahlt, gelten<br />

folgende Regeln:<br />

➜ Die meisten Verträge<br />

l<strong>auf</strong>en bis zur Regelaltersgrenze.<br />

Aber: Ein früheres<br />

Auszahlen der Summe ist<br />

jedoch auch mögl<strong>ich</strong>.<br />

➜ Renten und Einmal-Zahlungen<br />

sind steuerpfl<strong>ich</strong>tig,<br />

wenn der Vertrag nach<br />

2005 geschlossen wurde.<br />

Allerdings ist der individuelle<br />

Steuersatz bei den allermeisten<br />

im Rentenalter<br />

deutl<strong>ich</strong> niedriger.<br />

➜ Wurde die Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

vor 2005 abgeschlossen,<br />

sind Kapitalzahlungen<br />

steuerfrei. Bei den<br />

monatl<strong>ich</strong>en Renten wird<br />

nur der Ertragsanteil (aus<br />

den Zinsen) versteuert.<br />

➜ Zusätzl<strong>ich</strong> müssen immer<br />

Beiträge zur Kranken-<br />

und Pflegevers<strong>ich</strong>erung<br />

geleistet werden. Das<br />

gilt aber nur für gesetzl<strong>ich</strong><br />

Pfl<strong>ich</strong>t- oder freiwillig Vers<strong>ich</strong>erte.<br />

Privat Krankenvers<strong>ich</strong>erte<br />

müssen keine<br />

Sozialbeiträge bezahlen.<br />

➜ Aber: Wurde die Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

teilweise<br />

selbst eingezahlt, weil<br />

man aus dem Job ausgeschieden<br />

ist und den Vertrag<br />

weitergeführt hat, ist<br />

dieser Teil der Auszahlung<br />

n<strong>ich</strong>t beitragspfl<strong>ich</strong>tig. •<br />

VORTEILE<br />

+ Über die Entgelt-Umwandlung<br />

ist einfache<br />

Altersvorsorge für<br />

jeden mögl<strong>ich</strong>.<br />

+ Dank Ersparnis bei<br />

Steuern und Sozialabgaben<br />

nur relativ<br />

geringe Einbußen<br />

beim Netto-Gehalt.<br />

+ Direktvers<strong>ich</strong>erung<br />

ist mit einem Garantiezins<br />

von 1,75 %<br />

s<strong>ich</strong>er, ältere Verträge<br />

haben sogar<br />

bessere Garantien.<br />

NACHTEILE<br />

– Freie Auswahl des<br />

Anbieters ist oft n<strong>ich</strong>t<br />

mögl<strong>ich</strong>, meist geben<br />

Arbeitgeber dies vor.<br />

– Da weniger in die<br />

Renten- und Arbeitslosenvers<strong>ich</strong>erung<br />

eingezahlt wird,<br />

entstehen auch geringere<br />

Ansprüche <strong>auf</strong><br />

Arbeitslosengeld und<br />

gesetzl<strong>ich</strong>e Rente.<br />

– Auszahlungen sind<br />

steuerpfl<strong>ich</strong>tig.<br />

– Gesetzl<strong>ich</strong> Krankenvers<strong>ich</strong>erte<br />

zahlen<br />

Kranken- und Pflegevers<strong>ich</strong>erungsbeiträge<br />

<strong>auf</strong> die Rente.<br />

2 | 2014<br />

11


geld ^ recht<br />

Ein Umzug von Ost nach<br />

West kann Folgen für die<br />

Höhe der Rente haben.<br />

Umzug? Vors<strong>ich</strong>t,<br />

die Rente wird gekürzt<br />

Wie wird Rente<br />

in Ost und<br />

West erhöht?<br />

In West und Ost<br />

werden die Renten<br />

jeweils zum 1. Juli<br />

unterschiedl<strong>ich</strong><br />

stark angehoben.<br />

Ein Umzug hat keine<br />

Folgen: Die Erhöhung<br />

erhält man für<br />

das Gebiet, in dem<br />

man gearbeitet hat.<br />

So wurden die Renten<br />

zuletzt erhöht:<br />

WEST<br />

2009 OST<br />

2010 0<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

0,25<br />

0,99<br />

0,99<br />

2,41<br />

2,18<br />

2,26<br />

3,38<br />

3,29<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: Deutsche Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

Wer als Rentner nochmals umzieht, sollte genau<br />

<strong>auf</strong>passen – und rechnen! Denn je nach Art des Umzugs<br />

erhöht – oder senkt – dies die Witwen- oder Früh-Rente.<br />

Deutschland ist auch<br />

<strong>mehr</strong> als zwei Jahrzehnte<br />

nach der<br />

Wiedervereinigung<br />

immer noch geteilt – zumindest<br />

im Rentenrecht.<br />

Denn nach wie vor gibt es<br />

ein „Rentengebiet Ost“ und<br />

ein „Rentengebiet West“ mit<br />

erhebl<strong>ich</strong>en Unterschieden:<br />

• Im Westen ist ein Entgeltpunkt<br />

28,14 Euro wert, im<br />

Osten nur 25,74 Euro.<br />

• Da die Entgeltpunkte w<strong>ich</strong>tig<br />

für Freibeträge und Hinzuverdienstgrenzen<br />

sind, gelten<br />

auch hier unterschiedl<strong>ich</strong>e<br />

Ost- und West-Werte.<br />

• Die Folge: Wer von Ost<br />

nach West oder umgekehrt<br />

von West nach Ost umzieht,<br />

erhält mögl<strong>ich</strong>erweise deutl<strong>ich</strong><br />

<strong>mehr</strong> oder deutl<strong>ich</strong> weniger<br />

Rente im Jahr.<br />

Besonders betroffen von<br />

diesen Regeln sind alle, die<br />

eine vorgezogene Rente erhalten<br />

und etwas hinzuverdienen,<br />

sowie alle, die eine<br />

Hinterbliebenen-Rente erhalten<br />

(sie he Beispielsfälle).<br />

Entscheidend sind dabei<br />

die folgenden Details:<br />

• Bei Hinterbliebenen-Renten<br />

wird eigenes Einkommen der<br />

Witwe oder des Witwers, das<br />

über einem Freibetrag liegt,<br />

angerechnet. Und dieser Freibetrag<br />

liegt im Westen um 60<br />

Euro höher. Zieht man nun<br />

von West nach Ost, gilt der<br />

Ost-Freibetrag, der niedriger<br />

ist. Das heißt, es wird bei gle<strong>ich</strong>em<br />

Einkommen <strong>mehr</strong> Hinterbliebenen-Rente<br />

gekürzt<br />

(siehe Rechnung rechts).<br />

• Ähnl<strong>ich</strong>es gilt bei allen vorgezogenen<br />

Renten und einem<br />

zusätzl<strong>ich</strong>en Einkommen.<br />

Auch hier bestehen unterschiedl<strong>ich</strong><br />

hohe Freibeträge<br />

für den Hinzuverdienst. Betroffen<br />

davon sind alle, die<br />

eine Erwerbsminderungsrente<br />

bzw. eine Rente als langjährig<br />

Vers<strong>ich</strong>erter erhalten<br />

und noch n<strong>ich</strong>t 65 Jahre alt<br />

sind. Das Gefährl<strong>ich</strong>e: Anders<br />

als bei der Hinterbliebenen-<br />

Rente, wo sanft und prozentual<br />

gekürzt wird, sinkt eine<br />

vorgezogene Rente sofort<br />

drastisch, wenn die Hinzuverdienstgrenze<br />

auch nur um einen<br />

Euro überschritten wird<br />

(siehe Tabelle rechts).<br />

W<strong>ich</strong>tig: Bei der Hinterbliebenen-Rente<br />

ist der<br />

Wohnort maßgebl<strong>ich</strong>, bei<br />

den vorgezogenen Renten ist<br />

dagegen der Ort der Arbeitsstätte<br />

entscheidend. •<br />

Fotos: plainpicture, privat<br />

12 2 | 2014


extra<br />

»<br />

Im Osten: 300 Euro weniger<br />

Witwen-Rente im Jahr<br />

Der Fall Eine Frau, 58, wohnt in West-Berlin, ist seit vielen<br />

Jahren verwitwet (Renten-Anspruch 820 Euro je Monat),<br />

arbeitet als Verkäuferin Teilzeit (Netto-Gehalt: 1.000 Euro<br />

je Monat). Wegen der gestiegenen Mieten in Berlin plant<br />

sie den Umzug ins nahe Potsdam (Brandenburg).<br />

Vor Umzug<br />

(West)<br />

Einkommen<br />

Nach Umzug<br />

(0st)<br />

Gehalt 1.000 1.000<br />

Renten-Anspruch 820 820<br />

Freibetrag 742,90 679,54<br />

darüber liegender Betrag 257,10 320,46<br />

angerechnet 40 % 102,84 128,18<br />

ausgezahlte Rente 717,16 691,82<br />

Einkommen 1.717,16 1.691,82<br />

Und wenn man ins<br />

Ausland zieht?<br />

Dann sind diese Dinge zu be<strong>achte</strong>n:<br />

1 I Alle Alters-Hinterbliebenenrenten<br />

werden auch<br />

im Ausland voll gezahlt.<br />

2I Damit dies reibungslos<br />

klappt, die Rentenkasse<br />

spätestens zwei Monate<br />

vor Umzug informieren.<br />

3I Die Rentenkasse fordert<br />

einmal im Jahr einen<br />

„Lebensnachweis“.<br />

4I Hinzuverdienstgrenzen<br />

bei Früh- und Hinterbliebenenrenten<br />

gelten auch<br />

im Ausland.<br />

5I Achtung, für einige<br />

Renten-Arten gelten<br />

Sonderregeln: Rente mit<br />

Grunds<strong>ich</strong>erung gibt es<br />

n<strong>ich</strong>t im Ausland – der<br />

Lebensmittelpunkt muss<br />

in Deutschland bleiben.<br />

Erwerbsminderungsrenten<br />

bei „verschlossenem<br />

Arbeitsmarkt“ erhält man<br />

auch n<strong>ich</strong>t im Ausland.<br />

6I Riester-Renten werden<br />

auch ins Ausland<br />

überwiesen. Zieht man<br />

aber z. B. in die Schweiz<br />

oder die USA, muss man<br />

die staatl<strong>ich</strong>e Förderung<br />

zurückzahlen.<br />

7I W<strong>ich</strong>tig: Wer als<br />

Rentner in Europa bzw.<br />

in Staaten lebt, die ein<br />

Sozialvers<strong>ich</strong>erungsabkommen<br />

mit Deutschland<br />

haben, bleibt weiter in<br />

der Krankenvers<strong>ich</strong>erung<br />

der Rentner. Auch die<br />

Pflegevers<strong>ich</strong>erung gilt<br />

im Ausland. Allerdings<br />

besteht dort nur Anspruch<br />

<strong>auf</strong> Pflegegeld.<br />

»<br />

266 Euro <strong>mehr</strong> durch Umzug<br />

zu den Kindern im Westen<br />

Der Fall Ein Mann, 63, Ingenieur, lebt in Jena und erhält<br />

eine Rente für langjährig Vers<strong>ich</strong>erte (Renten-Anspruch:<br />

1.600 Euro je Monat). Da er für seinen bisherigen Arbeitgeber<br />

<strong>auf</strong> freiberufl<strong>ich</strong>er Basis von zuhause aus noch<br />

arbeitet und dafür je Monat 1.000 Euro erhält, wird die<br />

gesetzl<strong>ich</strong>e Rente nur als 1/2-Rente (Hinzuverdienst-<br />

Grenze für 2/3-Rente bei 961,41 Euro) ausgezahlt. Mit<br />

dem Rentenbeginn seiner Frau plant das Paar den Umzug<br />

nach München, in die Nähe der Kinder.<br />

Einkommen<br />

Vor Umzug<br />

(Ost)<br />

Einkommen<br />

Nach Umzug<br />

(West)<br />

Gehalt 1.000 Gehalt 1.000<br />

Rente (1/2 von 1.600) 800 Rente* 1.066<br />

Gesamt 1.800 Gesamt 2.066<br />

* Hinzuverdienstgrenze West für 2/3-Rente (1.051,23 Euro) wird n<strong>ich</strong>t erre<strong>ich</strong>t, deshalb<br />

wird Rente zu 2/3 ausgezahlt.<br />

Das dürfen Frührentner verdienen<br />

Wer unter 65 eine vorgezogene Rente*<br />

erhält, sollte diese Grenzen kennen:<br />

RENTE WEST OST<br />

Voll 450 450<br />

2/3-Teilrente 1.051,05 961,41<br />

1/2-Teilrente 1.536,15 1.405,14<br />

1/3-Teilrente 2.021,25 1.848,86<br />

Alle Angaben in Euro je Monat, berechnet für einen Rentner,<br />

der vorher einen Durchschnittsverdienst hatte.<br />

* Gilt für die Rente für langjährig Vers<strong>ich</strong>erte, für Frauenrente,<br />

Rente nach Arbeitslosigkeit bzw. Altersteilzeit.<br />

Bei Erwerbsminderungs-Rente<br />

sollte exakt <strong>auf</strong> diese Hinzuverdienst-<br />

Grenzen* ge<strong>achte</strong>t werden:<br />

RENTE WEST OST<br />

Voll 450 450<br />

3/4 1.374,45 1.257,23<br />

1/2 1.859,55 1.700,95<br />

1/4 2.263,80 2.070,73<br />

* Betrag wird von der Deutschen Rentenvers<strong>ich</strong>erung jährl<strong>ich</strong><br />

festgelegt. Individuelle Grenze ist im Rentenbescheid vermerkt.<br />

„Damit der Ruhestand wirkl<strong>ich</strong> gelingt, ist es w<strong>ich</strong>tig, s<strong>ich</strong> früh über<br />

Krankenvers<strong>ich</strong>erung, Renten- und Steuerregeln zu informieren.“<br />

Holger Strohmeyer, Fachanwalt für Sozialrecht, Dortmund<br />

2 | 2014<br />

13


geld ^ recht<br />

Vollm<strong>achte</strong>n<br />

Neue Hilfen<br />

Frühzeitig daran denken,<br />

dass Demenzkranke<br />

Vollm<strong>achte</strong>n erteilen:<br />

bei Demenz<br />

Wer s<strong>ich</strong> um Demenzkranke<br />

kümmerte, stellte oft fest, dass<br />

Hilfe notwendig war, die Pflegekasse<br />

trotzdem n<strong>ich</strong>ts zahlte. Das wurde<br />

jetzt geändert. <strong>plus</strong> zeigt, welche<br />

Gelder und Hilfen es für Angehörige<br />

mit Pflegestufe 0 gibt.<br />

+ Vollm<strong>achte</strong>n für Behörden<br />

+ Bank-Vollmacht<br />

+ Vorsorgevollmacht<br />

+ Betreuungsverfügung<br />

+ Patientenverfügung<br />

14 2 | 2014


extra<br />

Die neue Pflegestufe 0<br />

Bisher zählte bei der Einstufung<br />

in eine Pflegestufe,<br />

wie viel Zeit in Minuten<br />

für die pflegerische und<br />

hauswirtschaftl<strong>ich</strong>e Hilfe<br />

eines Kranken notwendig<br />

war. Dies gilt weiter für die<br />

Pflegestufen I, II und III.<br />

Bei der neuen Pflegestufe 0<br />

zählt aber n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> nur<br />

die Zeit, die Angehörige<br />

mit der Pflege verbringen,<br />

sondern der besondere<br />

Aufwand, der tägl<strong>ich</strong> notwendig<br />

ist. Denn viele an<br />

Demenz Erkrankte können<br />

s<strong>ich</strong> zwar allein waschen,<br />

anziehen oder essen, müssen<br />

aber dabei be<strong>auf</strong>s<strong>ich</strong>tigt<br />

werden, weil sie es<br />

aus eigenem Antrieb n<strong>ich</strong>t<br />

<strong>mehr</strong> schaffen, für s<strong>ich</strong> zu<br />

sorgen. Der Schlüsselbegriff<br />

der Pflegekassen dafür<br />

heißt „eingeschränkte<br />

Alterskompetenz“.<br />

Der Medizinische Dienst<br />

der Krankenkasse (MDK)<br />

prüft diese anhand der nebenstehenden<br />

13 Kriterien.<br />

Wer einen Angehörigen<br />

mindestens<br />

14 Stunden<br />

pro Woche und<br />

länger als zwei<br />

Monate zuhause<br />

pflegt, erhält<br />

dafür Beiträge für<br />

die Rente gutgeschrieben.<br />

!<br />

Läuft die kranke<br />

Person oft weg?<br />

Verursacht sie<br />

Situationen, die sie<br />

oder andere in Gefahr<br />

bringen?<br />

Hantiert sie mit<br />

gefährl<strong>ich</strong>en<br />

Gegenständen?<br />

Verhält sie s<strong>ich</strong><br />

tätl<strong>ich</strong> oder verbal<br />

aggressiv?<br />

Kann sie Situationen<br />

r<strong>ich</strong>tig einschätzen?<br />

Ist sie unfähig, körperl<strong>ich</strong>e<br />

und seelische<br />

Gefühle oder Bedürfnisse<br />

wahrzunehmen?<br />

Kooperiert sie bei<br />

therapeutischen<br />

oder schützenden<br />

Maßnahmen?<br />

Ist sie in ihren Hirnfunktionen<br />

so gestört<br />

(Gedächtnis, Urteilsvermögen),<br />

dass dies<br />

zu Problemen beim<br />

Bewältigen des<br />

Alltags führt?<br />

Hat sie einen<br />

gestörten Tag-<br />

Nacht-Rhythmus?<br />

Kann sie den<br />

eigenen Tagesabl<strong>auf</strong><br />

strukturieren?<br />

Schätzt sie<br />

Situationen im<br />

Alltag falsch ein?<br />

Ist sie emotional<br />

labil?<br />

Ist sie überwiegend<br />

hilflos, verzagt,<br />

niedergeschlagen<br />

oder hoffnungslos?<br />

Treffen zwei Kriterien zu (davon einmal Punkt 1 bis 9),<br />

gilt „erhebl<strong>ich</strong> eingeschränkte Alltagskompetenz“.<br />

So erhöht ein Jahr Pflege die monatl<strong>ich</strong>e Rente.<br />

Alle Angaben in Euro. Gilt n<strong>ich</strong>t für Pflegestufe 0.<br />

PFLEGESTUFE PFLEGEZEIT* RENTE WEST RENTE OST<br />

I 14 6,94 6,10<br />

II<br />

III<br />

DIESE KRITERIEN ZÄHLEN FÜR STUFE 0<br />

Höhere Rente für die unentgeltl<strong>ich</strong>e Pflege<br />

14<br />

21<br />

14<br />

21<br />

28<br />

9,26<br />

13,89<br />

10,42<br />

15,62<br />

20,83<br />

8,13<br />

12,20<br />

9,15<br />

13,72<br />

18,30<br />

* In Stunden pro Woche. Quelle: Deutsche Rentenvers<strong>ich</strong>erung Bund<br />

Die Hilfen<br />

gibt es jetzt<br />

In der Pflegestufe 0 werden<br />

seit 2013 die 120 Euro<br />

Pflegegeld oder 225 Euro<br />

für Pflegesachleistungen<br />

gezahlt; die Leistungen<br />

können auch miteinander<br />

kombiniert werden:<br />

➜ Pflegegeld<br />

Empfehlenswert, wenn Demenzkranke<br />

privat von Angehörigen,<br />

n<strong>ich</strong>t aber von<br />

einem professionellen Pflegedienst<br />

versorgt werden.<br />

Das Geld wird an den Pflegebedürftigen<br />

überwiesen,<br />

zählt n<strong>ich</strong>t als Einkommen<br />

und ist steuerfrei. Leitet<br />

der Pflegebedürftige das<br />

Pflegegeld an Angehörige<br />

weiter, gilt es auch dort<br />

n<strong>ich</strong>t als Einkommen.<br />

➜ Pflegesachleistungen<br />

Dieses Geld kann man beantragen,<br />

wenn ein Pflegedienst<br />

die Pflege übernimmt.<br />

Der Dienst rechnet<br />

direkt mit der Pflegekasse<br />

ab. W<strong>ich</strong>tig: Die Sachleistungen<br />

umfassen n<strong>ich</strong>t<br />

nur die Grundpflege (Waschen<br />

und Anziehen) und<br />

hauswirtschaftl<strong>ich</strong>e Arbeiten<br />

(Kochen, Aufräumen),<br />

sondern auch das „häusl<strong>ich</strong>e<br />

Betreuen“ und das<br />

Begleiten im Alltag.<br />

➜ Kombination<br />

Pflegegeld und Pflegesachleistung<br />

können parallel<br />

bezogen werden: Wer zum<br />

Beispiel 60 Prozent der<br />

Pflegesachleistung, also<br />

135 Euro, erhält, bekommt<br />

dann noch 40 Prozent des<br />

Pflegegeldes, also 48 Euro,<br />

überwiesen.<br />

2 | 2014<br />

15


geld ^ recht<br />

So hilft die Pflegekasse<br />

den Angehörigen<br />

Pflegeleistungen in Euro je Monat<br />

➜ Verhinderungspflege<br />

Wer einen Demenzkranken<br />

betreut und pflegt, braucht<br />

auch mal eine Auszeit: Bei<br />

eigener Krankheit oder Urlaub<br />

übernimmt die Pflegevers<strong>ich</strong>erung<br />

die Kosten<br />

einer Ersatzpflege für bis<br />

zu vier Wochen im Jahr<br />

(maximal 1.550 Euro). Das<br />

steht jetzt auch Angehörigen<br />

bei Pflegestufe 0 zu.<br />

➜ Kurzzeitpflege<br />

Ist die Pflege zuhause zeitweise<br />

n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong>, zum<br />

Beispiel wegen Umbau<br />

oder Umzug, und re<strong>ich</strong>t<br />

eine teilstationäre Pflege<br />

n<strong>ich</strong>t aus, besteht Anspruch<br />

<strong>auf</strong> eine vollstationäre<br />

Pflege. Auch hier<br />

werden die Kosten für maximal<br />

vier Wochen je Jahr<br />

(max. 1.550 Euro) bezahlt.<br />

➜ Trotzdem Pflegegeld<br />

Bei Kurzzeit- oder Verhinderungspflege<br />

erhalten<br />

Angehörige bis zu vier Wochen<br />

je Kalenderjahr weiter<br />

50 % des Pflegegeldes.<br />

➜ Pflegehilfsmittel<br />

Auch das ist neu: Anspruch<br />

<strong>auf</strong> technische Hilfen, wie<br />

etwa Griffe oder Gehhilfen,<br />

gibt es auch schon für<br />

Kranke ab Pflegestufe 0.<br />

➜ Umbaukosten<br />

Muss die Wohnung umgebaut<br />

werden, um z. B. die<br />

S<strong>ich</strong>erheit zu garantieren,<br />

werden bis zu 2.557 Euro<br />

von der Pflegevers<strong>ich</strong>erung<br />

übernommen – auch das<br />

gilt schon bei Pflegestufe 0.<br />

➜ Kur und Reha<br />

Ein Angehöriger und der<br />

Pflegebedürftige können<br />

jetzt auch bei Pflegestufe 0<br />

gemeinsam eine Kur in<br />

einer Einr<strong>ich</strong>tung machen<br />

(Kurzzeit-Pflege).<br />

➜ W<strong>ich</strong>tig!<br />

Sowohl Tages- als auch<br />

Nachtpflege sind leider<br />

auch künftig in Pflegestufe<br />

0 n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong>.<br />

Wenn Pflegestufe 0 n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> re<strong>ich</strong>t<br />

Eine höhere Pflegestufe gibt es nur <strong>auf</strong> Antrag bei der<br />

Pflegekasse. Maßstab ist dann der durchschnittl<strong>ich</strong>e<br />

Pflegebedarf je Tag in Minuten für die Grundpflege.<br />

PFLEGESTUFE PFLEGESACHLEISTUNG PFLEGEGELD<br />

I (ohne Demenz) 450 235<br />

I (mit Demenz) 665 305<br />

II (ohne Demenz) 1.100 440<br />

II (mit Demenz) 1.250 525<br />

Quelle: BMG<br />

»<br />

Die Stufe 0<br />

ist nur ein<br />

erster Schritt<br />

„Die Pflege eines<br />

Demenzkranken lässt<br />

s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t in Minuten<br />

messen. Sie erfolgt<br />

rund um die Uhr, sieben<br />

Tage die Woche“,<br />

sagt Brigitte Bührlen<br />

aus München. Sie hat<br />

sieben Jahre ihre<br />

demenzkranke Mutter<br />

zuhause versorgt und<br />

gibt jetzt ihre Erfahrung<br />

in „Wir! Stiftung<br />

pflegender Angehöriger“<br />

weiter. Sie fordert,<br />

dass der Begriff<br />

der Pflegebedürftigkeit<br />

neu geregelt wird,<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>auf</strong> Stunden und<br />

Minuten abzielt, sondern<br />

<strong>auf</strong> den Grad der<br />

Zuwendung. Es müsste<br />

<strong>mehr</strong> wohnortnahe<br />

Angebote wie Pflegedienste<br />

geben, die<br />

schnell einspringen,<br />

wenn Angehörige<br />

Hilfe brauchen.<br />

»<br />

Hilfe vom<br />

Arbeitgeber<br />

➜ Sonderurlaub<br />

Bis zu zehn Tage frei erhält<br />

man, um eine Betreuung<br />

zu organisieren. Der<br />

Arbeitgeber darf dies n<strong>ich</strong>t<br />

verweigern, kann aber ein<br />

ärztl<strong>ich</strong>es Attest verlangen.<br />

Eine Pflegestufe ist<br />

dafür n<strong>ich</strong>t nötig.<br />

➜ Auszeit<br />

Bis zu sechs Monate unbezahlt<br />

freinehmen darf, wer<br />

Angehörige betreut. Diese<br />

Regel gilt für Firmen,<br />

die <strong>mehr</strong> als 15 Mitarbeiter<br />

haben. Aber: Diesen Sonderurlaub<br />

gibt es erst ab<br />

Pflegestufe I.<br />

➜ Familienpflege<br />

Jeder darf die Arbeitszeit<br />

für zwei Jahre <strong>auf</strong> bis zu 15<br />

Stunden pro Woche reduzieren<br />

– mit Kündigungsschutz.<br />

Der Gehaltsverlust<br />

wird teilweise durch ein<br />

Arbeitszeitkonto <strong>auf</strong>gefangen.<br />

Wer z. B. die Arbeitszeit<br />

<strong>auf</strong> 50 Prozent reduziert,<br />

erhält 75 Prozent<br />

des Bruttolohns. Nach der<br />

Pflege arbeitet man wieder<br />

voll, erhält aber weiter<br />

„nur“ 75 Prozent Gehalt,<br />

bis das Zeitkonto ausgegl<strong>ich</strong>en<br />

ist. Für die Gehalts<strong>auf</strong>stockung<br />

kann der Arbeitgeber<br />

ein zinsloses<br />

Bundesdarlehen erhalten,<br />

muss aber das Risiko durch<br />

eine zertifizierte Familienpflegezeitvers<strong>ich</strong>erung<br />

abs<strong>ich</strong>ern.<br />

Aber: Der Betrieb<br />

muss zustimmen, <strong>auf</strong> die<br />

Familienpflegezeit gibt es<br />

keinen Rechtsanspruch!<br />

Außerdem sind die bürokratischen<br />

Hürden hoch. •<br />

Fotos: M<strong>ich</strong>ael Hagedorn, Getty Images (2), privat<br />

16 2 | 2014


extra<br />

Punkt für<br />

Punkt zu<br />

<strong>mehr</strong> Rente<br />

Der Begriff „Entgeltpunkt“<br />

taucht in Diskussionen<br />

um die Rente, so auch bei<br />

der Mütterrente, immer<br />

wieder <strong>auf</strong>. Was steckt<br />

hinter den Rentenpunkten?<br />

Was sind Renten-<br />

Entgeltpunkte?<br />

➜ Entgeltpunkte sind die w<strong>ich</strong>tigste<br />

Rechen-Größe bei der<br />

gesetzl<strong>ich</strong>en Rente.<br />

➜ Letztl<strong>ich</strong> wird damit das eigene<br />

Einkommen ins Verhältnis<br />

zum Durchschnittseinkommen<br />

aller Arbeitnehmer des jeweiligen<br />

Jahres gesetzt.<br />

➜ Wer in einem Jahr exakt<br />

so viel verdient hat wie der<br />

Durchschnitt aller Arbeitnehmer<br />

(2013: 34.071 Euro im Westen),<br />

erhält genau 1 Entgeltpunkt.<br />

➜ W<strong>ich</strong>tig: Da die Durchschnittseinkommen<br />

in Ost und West<br />

nach wie vor sehr unterschiedl<strong>ich</strong><br />

sind, gibt es Entgeltpunkte<br />

Ost und Entgeltpunkte West.<br />

Wofür erhält man<br />

Entgeltpunkte?<br />

Entgeltpunkte erhält man ...<br />

➜ als Arbeitnehmer für gezahlte<br />

Rentenbeiträge – und zwar im<br />

Verhältnis des eigenen Einkommens<br />

zum Durchschnittseinkommen<br />

aller Vers<strong>ich</strong>erten. Maximal<br />

sind 2,04 Entgeltpunkte mögl<strong>ich</strong>,<br />

wenn man 2013 im Westen<br />

69.600 Euro oder <strong>mehr</strong> verdiente;<br />

➜ bei Arbeitslosigkeit: Hier zahlt<br />

die Arbeitsagentur Beiträge für<br />

die Rente. Die Zahl der Entgeltpunkte<br />

hängt von der Höhe des<br />

Arbeitslosengeldes I ab;<br />

➜ bei längerer Krankheit: Hier<br />

übernimmt die Krankenkasse die<br />

Beiträge. Errechnet werden sie<br />

aus dem Krankengeld;<br />

➜ für Grundwehr- oder Zivildienst:<br />

Wie viel angerechnet<br />

wird, wurde im L<strong>auf</strong> der Jahre<br />

<strong>mehr</strong>fach geändert und hängt<br />

u. a. davon ab, wie lange der<br />

Wehr- oder Zivildienst war;<br />

➜ für die Pflege von Angehörigen:<br />

Wie viele Entgeltpunkte es<br />

gibt, hängt von der Pflegestufe<br />

und der Dauer der Pflege je<br />

Woche ab (s. a. S. XX);<br />

➜ für berufl<strong>ich</strong>e Ausbildung:<br />

Hier wird <strong>auf</strong>gerundet. Ein<br />

Jahr Lehre, Fachschule oder<br />

Berufsvorbereitung ergibt 0,75<br />

Entgeltpunkte. Für die berufl<strong>ich</strong>e<br />

Ausbildung werden maximal<br />

3 Jahre anerkannt.<br />

➜ für Kinder: Wer ein Kind vor<br />

dem 1. 1. 1992 geboren hat, erhält<br />

1 Entgeltpunkt geschenkt (hier<br />

will die Bundesregierung nachbessern!);<br />

wer danach ein Kind<br />

geboren hat, erhält 3 Punkte.<br />

Rentenhöhe<br />

berechnen<br />

West<br />

45 1 1 28,14 1.266,30 Euro<br />

Wie wird aus den<br />

Punkten die Altersrente?<br />

➜ Um die Altersrente zu berechnen,<br />

werden alle im L<strong>auf</strong> des<br />

Lebens gesammelten Entgeltpunkte<br />

addiert.<br />

➜ Das heißt beispielsweise, für<br />

jedes Jahr der Berufstätigkeit<br />

wird das Verhältnis von Einkommen<br />

des Jahres zum Durchschnittseinkommen<br />

gebildet und<br />

daraus werden die Entgeltpunkte<br />

für das Jahr errechnet.<br />

➜ Hinzu kommen die „geschenkten“<br />

bzw. erhöhten Entgeltpunkte<br />

für Kindererziehung, Krankheit,<br />

Pflege, Arbeitslosigkeit und<br />

berufl<strong>ich</strong>e Ausbildung.<br />

➜ Die Summe der Entgeltpunkte<br />

wird dann mit dem aktuellen<br />

Rentenwert multipliziert. Dies<br />

sind derzeit im Westen 28,14<br />

Euro und 25,74 Euro im Osten.<br />

➜ Wer also beispielsweise 45<br />

Entgeltpunkte sammelte, hat<br />

einen rechnerischen Renten-<br />

Anspruch von 45 x 28,14 Euro =<br />

1.266,30 Euro im Monat.<br />

➜ Je nach Rentenbeginn und<br />

Rentenart werden dann mit<br />

einem Zugangsfaktor in der Rentenformel<br />

Zu- und Abschläge<br />

berechnet. Bei der Regelaltersrente<br />

sind Zugangs-Faktor und<br />

Rentenart-Faktor jeweils 1 (s. u.).<br />

Mit dieser Formel kann man die Höhe der monatl<strong>ich</strong>en<br />

Rente für das aktuelle Jahr einfach ermitteln.<br />

Ost<br />

45 1 1 25,74 1.158,30 Euro<br />

= =<br />

gesammelte Zugangsfaktoartfaktor<br />

Rentenwert =<br />

Renten-<br />

aktueller<br />

Entgeltpunkte<br />

(2013)<br />

Monatsrente<br />

2 | 2014<br />

17


geld ^ recht<br />

ABGELEHNT!<br />

Wenn die Krankenkasse<br />

s<strong>ich</strong> weigert ...<br />

Ob Hörgerät oder Reha – nie wurden so viele Leistungen<br />

von den gesetzl<strong>ich</strong>en Krankenkassen verweigert,<br />

obwohl Vers<strong>ich</strong>erte einen Anspruch dar<strong>auf</strong> haben.<br />

Weiter arbeitsunfähig<br />

72%<br />

Anderes Ergebnis<br />

Jedes 4. Gut<strong>achte</strong>n<br />

fällt anders aus,<br />

wenn der MDK <strong>auf</strong><br />

Arbeits unfähigkeit prüft.<br />

Quelle: MDK<br />

2012<br />

16%<br />

12%<br />

Arbeitsfähig<br />

Elisabeth Buchinger<br />

formuliert sehr vors<strong>ich</strong>tig.<br />

Doch hinter<br />

den sorgsam gewählten<br />

Worten der Expertin der Unabhängigen<br />

Patientenberatung<br />

Deutschland (UPD)<br />

verbirgt s<strong>ich</strong> ein Skandal:<br />

„Es besteht der Verdacht,<br />

dass Leistungen durch Leistungserbringer<br />

oder Kostenträger<br />

unberechtigt verweigert<br />

werden.“ Auf Deutsch:<br />

Die Krankenkassen verweigern<br />

Vers<strong>ich</strong>erten massiv<br />

Leistungen, obwohl Anspruch<br />

dar<strong>auf</strong> besteht. Und<br />

zwar n<strong>ich</strong>t in Einzelfällen.<br />

„Bei einem Viertel von fast<br />

20 000 Beratungen identifizieren<br />

wir Probleme beim<br />

Zugang zur Versorgung.“<br />

(Siehe übernächste Seite.)<br />

Wie kritisch die Situation<br />

bei Krankengeld, Hilfsmitteln<br />

oder Reha-Leistungen<br />

ist, verdeutl<strong>ich</strong>en auch<br />

die Zahlen, die die Krankenkassen<br />

selbst herausgeben:<br />

Fast drei Millionen Mal be<strong>auf</strong>tragen<br />

sie ihren Medizinischen<br />

Dienst (MDK), den<br />

Anträgen der Vers<strong>ich</strong>erten<br />

bzw. Gut<strong>achte</strong>n von Ärzten<br />

zu misstrauen und ein Gegen-Attest<br />

anzufertigen. Die<br />

Folge: Fast 40 Prozent der<br />

Anträge <strong>auf</strong> Reha-Leistungen<br />

oder Hilfsmittel an die<br />

gesetzl<strong>ich</strong>en Krankenkassen<br />

werden erst mal abgelehnt.<br />

Während es bei Reha<br />

oder Hilfsmitteln um Hilfen<br />

geht, können die Folgen<br />

bei abgelehntem Krankengeld<br />

dramatisch werden<br />

– zu den gesundheitl<strong>ich</strong>en<br />

Problemen kommen dann<br />

finanzielle Sorgen. Und die<br />

Gut<strong>achte</strong>n des MDK verheißen<br />

n<strong>ich</strong>ts Gutes – jeder siebte<br />

MDK-Ber<strong>ich</strong>t kommt zum<br />

Ergebnis, dass Krankengeld<br />

abgelehnt wird, weil trotz<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

des Arztes keine Arbeitsunfähigkeit<br />

vorliege.<br />

Das heißt: Gut<strong>achte</strong>n steht<br />

gegen Gut<strong>achte</strong>n – und man<br />

als Betroffener bis zur Entscheidung<br />

des Sachverhalts<br />

ohne Einkommen da.<br />

Verbraucherschützer,<br />

aber auch unabhängige Patientenberater<br />

wie Elisabeth<br />

Buchinger raten deshalb: Widerspruch<br />

einlegen und die<br />

Ablehnung der Krankenkassen<br />

n<strong>ich</strong>t akzeptieren. Studien<br />

zeigen, viele Leistungen<br />

werden doch genehmigt,<br />

wenn Widerspruch eingelegt<br />

wird. Ganz w<strong>ich</strong>tig dabei:<br />

N<strong>ich</strong>t einschüchtern lassen<br />

– und <strong>auf</strong> ein Nein immer<br />

mit einem neuen, eigenen<br />

ärztl<strong>ich</strong>en Attest reagieren.<br />

Dabei immer auch<br />

gesprächsbereit <strong>auf</strong>treten.<br />

Denn alle Entscheidungen,<br />

z. B. über Reha- oder Hilfsmittel-Anträge,<br />

sind individuelle<br />

Einzelfälle. Oft erhält<br />

man Leistungen „aus<br />

Kulanz“ genehmigt, weil<br />

„man ja schon so lange Mit-<br />

18 2 | 2014


extra<br />

Fast 3 Millionen<br />

Nachprüfungen<br />

Die Krankenkassen<br />

trauen dem Urteil von<br />

Ärzten immer weniger.<br />

Zahl der Nachprüfungen<br />

2012 in Mio.<br />

Arbeitsunfähigkeit<br />

Reha-Leistungen<br />

0,7<br />

Hilfsmittel<br />

0,5<br />

Quelle: MDK<br />

1,5<br />

glied der Krankenkasse sei“<br />

oder „man in der Vergangenheit<br />

ja selten Leistungen in<br />

Anspruch genommen habe“.<br />

Gle<strong>ich</strong>zeitig aber in der Sache<br />

immer Entschiedenheit<br />

zeigen und s<strong>ich</strong> informieren.<br />

Krankengeld<br />

Anspruch <strong>auf</strong><br />

Krankengeld von der<br />

gesetzl<strong>ich</strong>en Krankenkasse<br />

haben Berufstätige,<br />

die länger als 6<br />

Wochen arbeitsunfähig<br />

sind, nachdem die Frist<br />

für die Lohnfortzahlung<br />

des Arbeitgebers<br />

ausgel<strong>auf</strong>en ist.<br />

Krankengeld gibt<br />

es wegen derselben<br />

Krankheit aber nur für<br />

maximal 78 Wochen<br />

(546 Kalendertage)<br />

innerhalb von je 3<br />

Jahren ab Beginn der<br />

Arbeitsunfähigkeit.<br />

Dabei gilt:<br />

• Als „dieselbe Krankheit“<br />

gilt: identische<br />

Ursache der Krankheit<br />

– es genügt, dass<br />

ein n<strong>ich</strong>t ausgeheiltes<br />

Grundleiden neue<br />

Schübe bewirkt.<br />

• Kommt während<br />

einer ersten Krankheit<br />

eine weitere hinzu,<br />

Sozialverbände wie der VdK,<br />

Sozialverband Deutschland<br />

oder Volkssolidarität haben<br />

Experten, die weiterhelfen.<br />

Elisabeth Buchinger<br />

weiß: „Viele kennen s<strong>ich</strong><br />

im Dschungel von Gesetzen<br />

und Verordnungen n<strong>ich</strong>t aus.<br />

Manche gesetzl<strong>ich</strong> Krankenvers<strong>ich</strong>erte<br />

trauen s<strong>ich</strong> auch<br />

n<strong>ich</strong>t, ihre Rechte zu fordern,<br />

weil sie befürchten, gegen<br />

die Krankenkasse keine<br />

Chance zu haben.“ Doch genau<br />

das stimme n<strong>ich</strong>t, wie<br />

auch Klagen vor den Sozialger<strong>ich</strong>ten<br />

zeigen. •<br />

verlängert s<strong>ich</strong> die<br />

maximale Dauer des<br />

Krankengelds n<strong>ich</strong>t.<br />

Sehr häufig stoppen<br />

oder kürzen Krankenkassen<br />

das Krankengeld,<br />

weil sie glauben,<br />

dass trotz Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

des Arztes kein<br />

Anspruch besteht. In<br />

diesem Fall sind sie zu<br />

eigenen medizinischen<br />

Ermittlungen verpfl<strong>ich</strong>tet.<br />

Dazu gehört das<br />

Befragen von Ärzten<br />

und eine Untersuchung<br />

durch einen Amtsarzt.<br />

In jedem Fall wird<br />

das Stre<strong>ich</strong>en von<br />

Krankengeld niemals<br />

nur nach Aktenlage<br />

entschieden, es gibt<br />

immer weitere Untersuchungen<br />

(Gut<strong>achte</strong>n).<br />

Wird das Krankengeld<br />

abgelehnt, dann<br />

• zuerst nachfragen, ob<br />

eventuell ein Missverständnis<br />

bei der Krankenkasse<br />

vorliegt;<br />

• unbedingt einen<br />

schriftl<strong>ich</strong>en Ablehnungsbescheid<br />

fordern,<br />

nur dagegen sind<br />

Rechtsmittel mögl<strong>ich</strong>.<br />

Ein bloßer Ablehnungsbrief<br />

genügt n<strong>ich</strong>t.<br />

W<strong>ich</strong>tig: Das Widerspruchsverfahren<br />

bringt wenig, da dies<br />

keine <strong>auf</strong>schiebende<br />

Wirkung hat. Das heißt,<br />

trotz eines Widerspruchs<br />

zahlt die Kasse<br />

kein Krankengeld.<br />

Deshalb: Anspruch<br />

<strong>auf</strong> Krankengeld im<br />

Wege der einstweiligen<br />

Anordnung (§ 86b Abs.<br />

2 Satz 2 SGG) im Eilverfahren<br />

vor dem Sozialger<strong>ich</strong>t<br />

beantragen.<br />

Hilfe bieten<br />

auch die<br />

Sozialverbände.<br />

Hilfsmittel<br />

Anspruch besteht grundsätzl<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> alle Gegenstände,<br />

die erforderl<strong>ich</strong> sind, um den Erfolg<br />

einer Behandlung zu s<strong>ich</strong>ern, einer drohenden<br />

Behinderung vorzubeugen oder eine vorhandene<br />

Behinderung auszugle<strong>ich</strong>en. Das ist die<br />

gesetzl<strong>ich</strong>e Formel. Dazu zählen dann z. B.:<br />

• Hörhilfen,<br />

• Körper-Ersatzstücke (etwa Beinprothesen),<br />

• aber auch Gehhilfen, Rollstühle, Rollator oder<br />

ein spezielles Pflegebett.<br />

In der Regel übernehmen die Kassen notwendige<br />

Hilfsmittel. Ausnahme:<br />

• Brillen; die werden nur unter sehr engen<br />

Voraussetzungen bezahlt.<br />

Grundsätzl<strong>ich</strong> müssen Hilfsmittel<br />

• mit einer Nummer im Hilfsmittelkatalog<br />

der Krankenkassen<br />

<strong>auf</strong>geführt sein,<br />

• mit einem begründeten Rezept<br />

des Arztes bei der Krankenkasse<br />

beantragt werden.<br />

Wird ein Hilfsmittel von<br />

der Kasse abgelehnt,<br />

• dem Ablehnungsbescheid immer<br />

innerhalb von vier Wochen<br />

schriftl<strong>ich</strong> widersprechen – viele<br />

Hilfsmittel werden erst nach<br />

einem Protest genehmigt.<br />

• Für den Widerspruch mit dem<br />

Arzt sprechen und um ein neues<br />

Gut<strong>achte</strong>n bitten.<br />

• Unbedingt dar<strong>auf</strong> eingehen,<br />

warum genau dieses Hilfsmittel<br />

dringend nötig ist.<br />

Die Krankenkasse hat nach<br />

Eingang des Widerspruchs<br />

sechs Monate Zeit, um neu zu<br />

prüfen. Bleibt es bei der Ablehnung,<br />

muss ein Widerspruchsausschuss<br />

entscheiden.<br />

Immer<br />

WIDERSPRUCH<br />

EINLEGEN!<br />

2 | 2014<br />

19


geld ^ recht<br />

Reha-Leistungen<br />

Abgelehnt?<br />

EINEN NEUEN<br />

ANTRAG STELLEN!<br />

Grundsätzl<strong>ich</strong> hat jeder Anspruch<br />

<strong>auf</strong> bestimmte Vorsorgeund<br />

Rehabilitations-Leistungen<br />

– und zwar vor (!) und nach Eintritt<br />

einer Krankheit. Früher wurden<br />

diese Leistungen als „Kuren“ beze<strong>ich</strong>net.<br />

Dabei soll Vorsorge eine<br />

Krankheit verhindern bzw. das<br />

Verschlimmern verhüten, Rehabilitation<br />

soll die schwerwiegenden<br />

Folgen einer Krankheit mindern.<br />

W<strong>ich</strong>tig: Die Krankenkassen<br />

übernehmen dies auch für Ältere,<br />

da immer der Grundsatz gilt: Reha<br />

vor Pflege. Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob eine Reha ambulant, teilstationär<br />

oder stationär erfolgt.<br />

Reha-Leistungen übernehmen<br />

aber n<strong>ich</strong>t nur die Krankenkassen,<br />

sondern auch die Rentenvers<strong>ich</strong>erung<br />

bzw. die Arbeits agentur.<br />

Dabei gilt: Die Arbeitsfähigkeit soll<br />

erhalten bzw. verbessert werden.<br />

Grundsätzl<strong>ich</strong> muss eine<br />

Vorsorge- oder Reha-Leistung<br />

schriftl<strong>ich</strong> beantragt werden.<br />

Wird dies abgelehnt, dann<br />

• ebenfalls immer innerhalb eines<br />

Monats Widerspruch einlegen.<br />

• Gle<strong>ich</strong>zeitig prüfen, ob eine<br />

andere Sozialkasse eher zuständig<br />

ist – wer berufstätig ist, sollte<br />

zuerst Leistungen bei der Rentenkasse<br />

beantragen, bevor man<br />

einen Antrag bei der<br />

Krankenkasse stellt.<br />

• Für den Widerspruch<br />

unbedingt ein aktuelles Gut<strong>achte</strong>n<br />

eines Arztes beilegen,<br />

in dem die medizinische Notwendigkeit<br />

der Reha begründet wird.<br />

• Lehnt die Krankenkasse den<br />

Reha-Antrag erneut ab, kann geklagt<br />

werden. Doch der Rechtsweg<br />

kann lange dauern und die Auss<strong>ich</strong>ten<br />

<strong>auf</strong> Erfolg sind ungewiss.<br />

• Besser ist es erfahrungsgemäß,<br />

nach kurzer Zeit einen neuen Antrag<br />

zu stellen und ihn mit einem<br />

neuen Attest zu begründen.<br />

„Verdacht, dass Leistungen<br />

verweigert werden“<br />

Wie jeder seine Rechte gegenüber den Krankenkassen<br />

wahren kann, erläutert Elisabeth Buchinger von der<br />

Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), die<br />

beob<strong>achte</strong>t, wie gut die Kassen Mitglieder beraten.<br />

Die UPD zeigt seit einiger<br />

Zeit im „Monitor<br />

Patientenberatung“, wie<br />

s<strong>ich</strong> das Verhältnis der<br />

Krankenkassen zu den<br />

Mitgliedern entwickelt hat.<br />

Auf welcher Basis argumentieren<br />

Sie?<br />

BUCHINGER Auf der Auswertung<br />

von 75000 Beratungsgesprächen.<br />

Die<br />

darin enthaltenen Beschwerden<br />

bezogen s<strong>ich</strong><br />

vor allem <strong>auf</strong> niedergelassene<br />

Ärzte und gesetzl<strong>ich</strong>e<br />

Krankenkassen. Jede dritte<br />

betraf Patientenrechte.<br />

W<strong>ich</strong>tig war z. B. die Frage,<br />

welche Leistungen jemandem<br />

zustehen und ob sie<br />

von der Kasse zu Unrecht<br />

abgelehnt wurden.<br />

Ein häufiger Streitpunkt<br />

ist das Krankengeld ...<br />

BUCHINGER Stimmt. Laut<br />

unserem „Monitor Patientenberatung“<br />

war das fast<br />

4 800-mal Gesprächsthema<br />

– vor allem die Frage,<br />

wann Vers<strong>ich</strong>erte An-<br />

spruch <strong>auf</strong> Krankengeld<br />

haben und wie man diesen<br />

durchsetzt.<br />

Nehmen denn die Probleme<br />

mit den Krankenkassen<br />

eher zu?<br />

BUCHINGER Endgültig werden<br />

wir dies im L<strong>auf</strong>e des<br />

Jahres 2014 wissen. Aber:<br />

Aus jetzt fast 19 500 dokumentierten<br />

Gesprächen<br />

wissen wir: Bei einem<br />

Viertel identifizierten die<br />

Berater Probleme beim Zugang<br />

zur Versorgung – es<br />

besteht der Verdacht, dass<br />

Leistungen durch Leistungserbringer<br />

oder Kostenträger<br />

unberechtigt<br />

verweigert wurden.<br />

Ist es schwer, s<strong>ich</strong> gegenüber<br />

den Krankenkassen<br />

zu behaupten?<br />

BUCHINGER Viele kennen<br />

s<strong>ich</strong> im Dschungel von Gesetzen<br />

und Verordnungen<br />

n<strong>ich</strong>t aus. Mancher traut<br />

s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, seine Rechte als<br />

Vers<strong>ich</strong>erter einzufordern.<br />

Fechten Sie für Betroffene<br />

auch Streitigkeiten durch?<br />

BUCHINGER Nein. Die<br />

UPD versteht s<strong>ich</strong> als Lotse<br />

durch das Gesundheitssystem.<br />

Wir möchten Vers<strong>ich</strong>erte<br />

befähigen, selbst<br />

ihre Interessen wahrzunehmen.<br />

Wer bei uns Rat<br />

sucht, bekommt eine unabhängige<br />

Beratung. •<br />

Fotos: Keystone Pressedienst, privat<br />

Hilft in allen Fragen rund um Krankenkassen-Leistungen: unabhängige<br />

Beratung am UPD-Beratungstelefon: (08 00) 0 11 77 22<br />

20 2 | 2014


extra<br />

Hat jeder über 50 ein<br />

Recht <strong>auf</strong> Weiterbildung?<br />

Die Hälfte der Arbeitnehmer bildet s<strong>ich</strong><br />

jedes Jahr berufl<strong>ich</strong> weiter. Doch ab 55<br />

verz<strong>ich</strong>ten viele dar<strong>auf</strong>, s<strong>ich</strong> fortzubilden.<br />

Nein!<br />

Einen generellen<br />

Rechtsanspruch <strong>auf</strong><br />

Weiterbildung gibt es<br />

n<strong>ich</strong>t. Betriebe bezahlen<br />

ein Seminar oder<br />

einen Kurs nur, wenn<br />

sie die Weiterbildung<br />

veranlassen oder einen<br />

handfesten Vorteil<br />

erkennen können – zum<br />

Beispiel, um Mitarbeiter<br />

zu motivieren, zu binden<br />

oder zu qualifizieren.<br />

Ja!<br />

Wenn Weiterbildung generell im<br />

Betrieb angeboten wird (das ist bei<br />

<strong>mehr</strong> als 80 Prozent der Firmen<br />

der Fall). Denn dann gilt: Jeder<br />

hat das gle<strong>ich</strong>e Recht <strong>auf</strong> Weiterbildung;<br />

niemand darf wegen<br />

des Alters, aber auch wegen einer<br />

reduzierten Arbeitszeit<br />

ben<strong>achte</strong>iligt werden. Das sehen<br />

das Betriebsverfassungsgesetz<br />

und das AGG (Gle<strong>ich</strong>stellungsgesetz)<br />

vor. Fühlt man s<strong>ich</strong><br />

ben<strong>achte</strong>iligt, kann es dennoch<br />

schwierig sein, die Teilnahme an<br />

einer Fortbildung durchzusetzen.<br />

Ja!<br />

Aber nur, wenn man in einer<br />

Branche tätig ist, in der die<br />

berufl<strong>ich</strong>e Weiterbildung<br />

im Tarifvertrag festgelegt<br />

ist. Das ist zum Beispiel in<br />

der Metall- und Elektroindustrie<br />

oder bei Banken der<br />

Fall. Hier sind die Betriebe<br />

verpfl<strong>ich</strong>tet, Mitarbeiter<br />

regelmäßig fortzubilden.<br />

Und dar<strong>auf</strong> hat dann jeder<br />

Anspruch. Viele Firmen wie<br />

z. B. die Deutsche Telekom,<br />

Trumpf oder Sick haben das<br />

Recht <strong>auf</strong> Weiterbildung in<br />

Betriebsvereinbarungen<br />

geregelt. Auch dann hat<br />

jeder Anspruch. Ob es eine<br />

tarifl<strong>ich</strong>e oder betriebl<strong>ich</strong>e<br />

Vereinbarung gibt, weiß aber<br />

der Betriebsrat.<br />

Fotos: Getty Images, privat<br />

Das Recht <strong>auf</strong><br />

Bildungsurlaub<br />

In vielen Bundesländern<br />

gibt es ein Recht <strong>auf</strong><br />

bezahlten Bildungsurlaub<br />

für berufl<strong>ich</strong>e<br />

Weiterbildung. Diesen<br />

muss der Arbeitgeber<br />

gewähren; bezahlen<br />

muss man die Kurse<br />

aber selbst. Viele Bundesländer<br />

bieten auch<br />

Zuschüsse (sogenannte<br />

Bildungsschecks) zu den<br />

Kursgebühren an.<br />

BUNDESLAND ANSPRUCH* FÖRDERUNG<br />

Berlin 10 je 2 Jahre keine<br />

Brandenburg 10 je 2 Jahre bis 70 %<br />

Bremen 10 je 2 Jahre 70 %, max. 500 Euro<br />

Hamburg 10 je 2 Jahre 50–100 %, max. 1.500 Euro<br />

Hessen 5 je Jahr 50 %, max. 500 Euro**<br />

Mecklenburg-Vorpommern 5 je Jahr 75 %, max. 500 Euro<br />

Niedersachsen 5 je Jahr —<br />

Nordrhein-Westfalen 5 je Jahr 50 %, max. 2.000 Euro<br />

Rheinland-Pfalz 10 je Jahr 50 %, max. 500 Euro<br />

Saarland 6 je Jahr —<br />

Sachsen — 60–80 %<br />

Sachsen-Anhalt 5 je Jahr —<br />

Schleswig-Holstein 6 je Jahr —<br />

Thüringen — 50–70 %, max. 500 Euro<br />

„Für das sechste Lebensjahrzehnt muss <strong>mehr</strong> investiert werden. Nur wer s<strong>ich</strong><br />

kontinuierl<strong>ich</strong> qualifiziert hat, kann s<strong>ich</strong> an technische Innovationen anpassen.“<br />

Prof. Andreas Kruse, Institut für Gerontologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

* In Arbeitstagen. ** Befristet bis Ende März 2014.<br />

2 | 2014<br />

21


geld ^ recht<br />

Sie haben Fragen?<br />

<strong>plus</strong>-Experten antworten<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berlin<br />

Krankengeld<br />

Wenn man Krankengeld erhält<br />

und gle<strong>ich</strong>zeitig eine Rente<br />

wegen „teilweiser Erwerbsminderung“<br />

– zählt dann das Krankengeld<br />

als Pfl<strong>ich</strong>tbeitragszeit<br />

bei der vollen Erwerbsminderungsrente?<br />

Bei der Altersrente<br />

ist dies ja anerkannt.<br />

Alfred Göttel, per Post<br />

Ja. Die Zahlung von Krankengeld<br />

während des Bezugs<br />

einer teilweisen Erwerbsminderungsrente<br />

ist<br />

ebenfalls für künftige Rentenarten,<br />

auch bei einer<br />

vollen Erwerbsminderungsrente,<br />

eine Beitragszeit,<br />

die s<strong>ich</strong> positiv <strong>auf</strong> die<br />

Rentenhöhe auswirkt.<br />

Altersteilzeit<br />

Ich arbeite in Altersteilzeit und<br />

bin tarifl<strong>ich</strong> eingruppiert, tarifl<strong>ich</strong>e<br />

Lohnerhöhungen sind in<br />

der Vergangenheit gezahlt<br />

worden. Eine Lohnerhöhung<br />

während der aktiven Phase der<br />

Altersteilzeit und eine in der<br />

passiven Phase sind aber n<strong>ich</strong>t<br />

gezahlt worden. Stehen mir<br />

Unabhängige<br />

Rentenberater<br />

vermittelt deren Bundesverband<br />

in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

www.rentenberater.de<br />

während der Altersteilzeit die<br />

tarifl<strong>ich</strong>en Lohnerhöhungen<br />

zu? Müssen also der Festbezug<br />

und die Aufstockungsvergütung<br />

auch in Altersteilzeit um den<br />

tarifl<strong>ich</strong> ausgehandelten Prozentsatz<br />

erhöht werden?<br />

Friedhelm Kettrup, per Post<br />

Auch Arbeitnehmer in der<br />

Altersteilzeit müssen die<br />

tarifl<strong>ich</strong>en Erhöhungen<br />

erhalten. Dies sehen alle<br />

Tarifverträge vor. Eine<br />

Zuwiderhandlung würde<br />

auch gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz<br />

verstoßen.<br />

Denn Arbeitnehmer<br />

in Altersteilzeit<br />

gelten als normale Arbeitnehmer,<br />

die ähnl<strong>ich</strong> wie<br />

andere Teilzeit-Beschäftigte<br />

auch ihre Arbeitszeit<br />

reduziert haben. Denn<br />

auch normale Teilzeitkräfte<br />

profitieren von tarifl<strong>ich</strong>en<br />

Erhöhungen. In<br />

Ihrem Fall raten wir, s<strong>ich</strong><br />

mit dem Betriebsrat kurzzuschließen.<br />

Sollte in Ihrem<br />

Betrieb keine Arbeitnehmervertretung<br />

vorhanden<br />

sein, dann sollten<br />

Sie mit Ihrer Personalabteilung<br />

sprechen.<br />

Rente<br />

Ich bin gebürtige Deutsche,<br />

habe auch in Deutschland meine<br />

Berufsausbildung gemacht<br />

und einige Zeit gearbeitet.<br />

Krankenvers<strong>ich</strong>ert war <strong>ich</strong> bei<br />

der BEK. Nun lebe <strong>ich</strong> seit über<br />

20 Jahren im EU-Ausland (Spanien),<br />

bin hier durchgehend<br />

vers<strong>ich</strong>ert, teilweise als Angestellte,<br />

hauptsächl<strong>ich</strong> als<br />

Selbstständige. Eine gewisse<br />

Zeit war <strong>ich</strong> pfl<strong>ich</strong>tvers<strong>ich</strong>ert<br />

über meinen Mann (Baby- und<br />

Erziehungszeit). Ich erwäge<br />

nun mittelfristig eine Rückkehr<br />

nach Deutschland und möchte<br />

gerne wissen, was <strong>ich</strong> be<strong>achte</strong>n<br />

muss, wie <strong>ich</strong> am besten wieder<br />

in die Krankenkasse komme<br />

und inwieweit die in Spanien<br />

bezahlten Beiträge bei der<br />

Rente angerechnet werden.<br />

Nicole Swiderski, per E-Mail<br />

Wenn Sie wieder nach<br />

Deutschland zurückkehren,<br />

müssen Sie die Krankenvers<strong>ich</strong>erung<br />

bei der<br />

Krankenkasse wieder<strong>auf</strong>nehmen,<br />

bei der Sie zuletzt<br />

vor Ihrer Auswanderung<br />

nach Spanien<br />

vers<strong>ich</strong>ert waren.<br />

Zur Rente: Das Europarecht<br />

kann die Berechnung<br />

Ihrer Rente beeinflussen.<br />

Es soll N<strong>achte</strong>ile verhindern,<br />

wenn Sie in <strong>mehr</strong>eren<br />

Mitgliedstaaten gearbeitet<br />

oder gewohnt<br />

haben. Deshalb ist eine<br />

besondere Berechnung<br />

vorgesehen. Es ist aber<br />

n<strong>ich</strong>t so, dass Ihnen allein<br />

ein Staat eine Rente aus<br />

allen Zeiten in den Mitgliedstaaten<br />

zahlt. Sobald<br />

alle Voraussetzungen erfüllt<br />

sind, gewährt Ihnen<br />

jeder Mitgliedstaat, in dem<br />

Sie vers<strong>ich</strong>ert waren, nach<br />

seinen Vorschriften eine<br />

eigene Rente. Sie wird<br />

daher anteilige Leistung<br />

genannt. Ziel der Berechnung<br />

der anteiligen Leistung<br />

ist es, Sie so zu behandeln,<br />

als ob Sie Ihr<br />

gesamtes Vers<strong>ich</strong>erungsleben<br />

nur in einem Mitgliedstaat<br />

zurückgelegt hätten.<br />

N<strong>achte</strong>ile, die durch Lücken<br />

entstehen können,<br />

weil Sie in einem anderen<br />

Mitgliedstaat gearbeitet<br />

haben, sollen vermieden<br />

werden. Daher werden<br />

auch Ihre Zeiten aus Spanien<br />

bei der Berechnung<br />

der anteiligen Leistung<br />

berücks<strong>ich</strong>tigt. Erfüllen Sie<br />

die Voraussetzungen für<br />

eine Rente nur zusammen<br />

mit den Zeiten aus anderen<br />

Mitgliedstaaten, wird<br />

diese anteilige Rente berechnet<br />

und an Sie gezahlt.<br />

Haben Sie schon aus Ihren<br />

deutschen Zeiten Rentenanspruch,<br />

wird die Rente<br />

zusätzl<strong>ich</strong> auch nur aus<br />

den deutschen Zeiten berechnet.<br />

In jedem Fall sollten<br />

Sie s<strong>ich</strong> beraten lassen.<br />

Hochrechnung<br />

Ich habe eine Frage zur Hochrechnung<br />

der Rente, mit der<br />

das Gehalt für den verbleibenden<br />

Zeitraum zwischen<br />

Rentenantrag und Rentenbeginn<br />

errechnet wird. Ich habe<br />

zuletzt in Altersteilzeit gearbeitet.<br />

Ist es r<strong>ich</strong>tig, wenn jetzt<br />

die halbierten Einnahmen –<br />

statt des doppelten Verdiensts<br />

vor der Altersteilzeit – hochgerechnet<br />

werden?<br />

Winfried Stüper, per E-Mail<br />

Maßgebend für die Hochrechnung<br />

sind die beitragspfl<strong>ich</strong>tigen<br />

Einnahmen in<br />

den letzten zwölf Monaten<br />

Wir können Anfragen nur schriftl<strong>ich</strong> (Brief, Fax, E-Mail)<br />

W<strong>ich</strong>tig beantworten, leider n<strong>ich</strong>t telefonisch.<br />

Fotos: privat (5)<br />

22 2 | 2014


extra<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Karlheinz Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Schreiben Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

vor dem Hochrechnungszeitraum.<br />

Das bedeutet,<br />

dass die Hochrechnung<br />

mit dem <strong>auf</strong>grund der<br />

Altersteilzeitarbeit reduzierten<br />

Entgelt erfolgt. Zu<br />

erwähnen ist aber, dass<br />

im Rahmen einer Altersteilzeitarbeit<br />

(nach dem<br />

Altersteilzeitgesetz) die<br />

beitragspfl<strong>ich</strong>tigen Einnahmen<br />

(rentenvers<strong>ich</strong>erungspfl<strong>ich</strong>tige<br />

Bemessungsgrundlage)<br />

erhöht bzw.<br />

<strong>auf</strong>gestockt werden und<br />

somit die erhöhten Beträge<br />

auch in die Hochrechnung<br />

einfließen.<br />

Aufhebungsvertrag<br />

Aus persönl<strong>ich</strong>en Gründen habe<br />

<strong>ich</strong> einen Aufhebungsvertrag<br />

zum Oktober 2015 mit sofortiger<br />

Freistellung unterschrieben.<br />

Nach dem Vers<strong>ich</strong>erungsträger<br />

kann <strong>ich</strong> mit Abschlägen<br />

zum 1. November 2015 in Rente<br />

gehen. Ich möchte aber mögl<strong>ich</strong>st<br />

keine Abschläge erhalten<br />

und nach Mögl<strong>ich</strong>keit wieder in<br />

einen Job einsteigen. Dieses<br />

wird s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> eine Herausforderung<br />

sein und <strong>ich</strong> gehe von<br />

einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit<br />

aus. Wann muss<br />

<strong>ich</strong> die Arbeitsagentur über<br />

meine vorauss<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>e Arbeitslosigkeit<br />

informieren? Bekomme<br />

<strong>ich</strong> eine Sperrfrist <strong>auf</strong><br />

das Arbeitslosengeld, bedingt<br />

durch den Aufhebungsvertrag?<br />

Ralf Wiloke, per E-Mail<br />

Sie müssen s<strong>ich</strong> spätestens<br />

drei Monate vor Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses,<br />

also im Juni 2015,<br />

Minijob neben<br />

der Rente<br />

Ich bin Jahrgang 1942, beziehe meine eigene<br />

Altersrente und eine Witwenrente. Kann <strong>ich</strong><br />

ohne irgendwelche N<strong>achte</strong>ile einen Minijob mit<br />

einer Vergütung von monatl<strong>ich</strong> 450 Euro annehmen?<br />

Kann man nach dem 65. Geburtstag wirkl<strong>ich</strong><br />

unbegrenzt zur Rente dazuverdienen?<br />

Ursula Siebert, per E-Mail<br />

Ein Minijob (seit Januar 2013 ist dies<br />

eine Beschäftigung mit einem Entgelt bis<br />

zu 450 Euro monatl<strong>ich</strong>) hat schon vor<br />

Erre<strong>ich</strong>en der Regelaltersgrenze keine<br />

Auswirkungen <strong>auf</strong> die Höhe der Altersrente.<br />

Da Sie Jahrgang 1942 sind und damit<br />

die Regelaltersgrenze bereits deutl<strong>ich</strong><br />

überschritten haben, wird Ihre<br />

Altersrente stets ungekürzt gewährt –<br />

unabhängig davon, wie viel Geld Sie zu<br />

Ihrer Rente noch dazuverdienen.<br />

persönl<strong>ich</strong> bei der Agentur<br />

für Arbeit Arbeit suchend<br />

melden. Die Agentur für<br />

Arbeit kann Ihnen eine<br />

Sperrfrist verhängen, wenn<br />

die Arbeitslosigkeit selbst<br />

herbeigeführt wurde. Die<br />

Entscheidung hierfür trifft<br />

die Agentur für Arbeit.<br />

Dies ist bei Ihnen zu unterstellen,<br />

da Sie Ihr Arbeitsverhältnis<br />

selbst durch<br />

einen Aufhebungsvertrag<br />

beendet haben. Die genauen<br />

Melde- und Mitwirkungspfl<strong>ich</strong>ten,<br />

die s<strong>ich</strong><br />

<strong>auf</strong>grund des Bezugs von<br />

Arbeitslosengeld ergeben,<br />

wird Ihnen die Agentur für<br />

Arbeit mitteilen.<br />

Scheidung<br />

Ich bin – nach 39 Jahren Ehe –<br />

im Februar 2010 rechtskräftig<br />

geschieden worden. Der Versorgungsausgle<strong>ich</strong><br />

wurde übertragen<br />

und begründet. Seit<br />

dem 1. 6. 2013 beziehe <strong>ich</strong> Rente.<br />

In diesem Jahr hat mein<br />

Ex-Mann wieder geheiratet.<br />

Beziehe <strong>ich</strong> auch eine Hinterbliebenenrente,<br />

wenn mein<br />

Ex-Mann vor mir stirbt?<br />

Annelie Wolf, per E-Mail<br />

Anspruch <strong>auf</strong> eine Witwenrente<br />

besteht nur, wenn<br />

zum Zeitpunkt des Todes<br />

des Partners eine rechtsgültige<br />

Ehe bestand. Nachdem<br />

Sie von Ihrem Mann<br />

bereits geschieden sind<br />

und der Versorgungsausgle<strong>ich</strong><br />

erfolgt ist, entsteht<br />

kein Anspruch <strong>mehr</strong> <strong>auf</strong><br />

eine Witwenrente, da Sie<br />

geschieden sind.<br />

Aus rechtl<strong>ich</strong>en Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie s<strong>ich</strong> direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenvers<strong>ich</strong>erung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

2 | 2014<br />

23


Foto: plainpicture<br />

24 Seiten JETZT Extra Mehr MEHR Rente für SEITEN Frauen<br />

Gut<strong>achte</strong>n fordern<br />

Einspruch bei<br />

falscher Pflegestufe<br />

Oft wird eine Pflegestufe falsch eingestuft.<br />

Um die Frist zu wahren, sollte<br />

man sofort Widerspruch einlegen.<br />

1.<br />

Festgestellt wird<br />

die Pflegebedürftigkeit<br />

durch den Medizinischen<br />

Dienst der<br />

Krankenkassen (MDK)<br />

bei einem Hausbesuch.<br />

Auf der Basis<br />

dieses Gut<strong>achte</strong>ns legt<br />

dann die Pflegekasse<br />

eine Pflegestufe fest.<br />

Die Pflegestufe – oder<br />

auch das Ablehnen<br />

der Pflegebedürftigkeit<br />

– teilt die Kasse in<br />

einem Einstufungsbescheid<br />

schriftl<strong>ich</strong> mit.<br />

Hat man den<br />

2. Eindruck, dass die<br />

Pflegestufe n<strong>ich</strong>t die<br />

r<strong>ich</strong>tige ist, z. B. weil<br />

der Pflege<strong>auf</strong>wand<br />

viel höher ist, sollte<br />

man widersprechen.<br />

Dafür hat man vier<br />

Wochen Zeit.<br />

Dem Bescheid<br />

3. über die Pflegestufe<br />

liegt das Gut<strong>achte</strong>n<br />

des MDK grundsätzl<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t bei.<br />

Deshalb sollte man<br />

den Widerspruch zunächst<br />

ohne Begründung<br />

einlegen, aber<br />

gle<strong>ich</strong>zeitig das<br />

schriftl<strong>ich</strong>e Gut<strong>achte</strong>n<br />

anfordern. W<strong>ich</strong>tig:<br />

Für das Zustellen des<br />

Gut<strong>achte</strong>ns können<br />

Gebühren entstehen.<br />

Im Gut<strong>achte</strong>n<br />

4. kann man dann<br />

nachlesen, welchen<br />

Hilfe-Bedarf mit welchem<br />

Zeit<strong>auf</strong>wand der<br />

MDK anerkannt hat.<br />

Diese Informationen<br />

helfen, den Widerspruch<br />

im Detail zu<br />

begründen und <strong>auf</strong>zulisten,<br />

welche Hilfen<br />

tatsächl<strong>ich</strong> notwendig<br />

sind. Das Begründen<br />

des Widerspruchs<br />

innerhalb eines Monats<br />

erledigen.<br />

An die Pflegekasse ...<br />

PLZ / Ort<br />

Widerspruch gegen Einstufung in die Pflegestufe 0/1/2<br />

Ihr Bescheid vom ....................... (Datum)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Absender<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Datum<br />

gegen Ihren Bescheid vom ....................... (Datum)<br />

lege <strong>ich</strong> hiermit fristgerecht Widerspruch ein.<br />

Ich bin mit der /Ablehnung der Pflegebedürftigkeit/<br />

Zuordnung in die Pflegestufe 0/1/2/ n<strong>ich</strong>t<br />

einverstanden.<br />

Eine Begründung des Widerspruchs werde<br />

<strong>ich</strong> nachre<strong>ich</strong>en. Bitte stellen Sie mir<br />

dazu die schriftl<strong>ich</strong>en Unterlagen des<br />

Gut<strong>achte</strong>rs ....................... (MDK-Pflegegut<strong>achte</strong>n)<br />

zur Verfügung.<br />

Mit freundl<strong>ich</strong>en Grüßen<br />

Vers<strong>ich</strong>erter<br />

oder<br />

Gesetzl<strong>ich</strong>er Betreuer<br />

(auch bei Angehörigen: notarielle Vollmacht beilegen)<br />

✛ ✛ ✛<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

24 Seiten Extra Mehr Geld<br />

März 2014<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Gefährl<strong>ich</strong>e<br />

Scheidung<br />

➽ Rente & Unterhalt: Wie Frauen profitieren und Männer s<strong>ich</strong> schützen können<br />

geld^recht<br />

im März<br />

Ab 19.2.<br />

am Kiosk<br />

Haus Wann lohnt ein Energieberater? ++ Rente Scheidung oder Trennung? Was<br />

ist für Frauen besser? ++ Geld Wie die Uni für Kinder finanzieren? ++ Recht<br />

Wer zahlt, wenn man mit 50 plötzl<strong>ich</strong> krank wird? ++ Recht Neue Regeln für GdB<br />

❯ Energiespar-<br />

Kur für Ihr Haus<br />

Energieberater können bei<br />

❯<br />

Altbauten bares Geld wert sein, S. 4<br />

Das Beste<br />

für die Kinder<br />

So finanzieren Eltern jetzt<br />

am besten ein Studium, S. 18<br />

P-GR0314_001_Cover.indd 1 16/12/13 09:12<br />

24 2|2014<br />

2014


8. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 17.<br />

Di. 18.<br />

Mi. 19.<br />

Do. 20.<br />

Fr. 21.<br />

Sa. 22.<br />

So. 23.<br />

Lieber verrückt das<br />

Leben genießen als<br />

normal langweilen.<br />

UNBEKANNT<br />

Freiheit ist <strong>mehr</strong> als<br />

besser verdienen.<br />

HANS-DIETRICH GENSCHER<br />

deutscher Politiker<br />

Wünsche können ohne<br />

Kraft und Talent sein,<br />

aber nie sind Kraft und<br />

Talent ohne Wünsche.<br />

JOHANN JAKOB ENGEL<br />

deutscher Philosoph<br />

Die w<strong>ich</strong>tigsten Reisen<br />

in unserem Leben sind die<br />

vom Ich zum Du.<br />

ERNST FERSTL<br />

österre<strong>ich</strong>ischer Schriftsteller<br />

Wir sind <strong>auf</strong> Erden, um das<br />

Glück zu suchen, n<strong>ich</strong>t um<br />

es zu finden.<br />

SIDONIE-GABRIELLE COLETTE<br />

französische Schriftstellerin<br />

Finde das, was du liebst.<br />

Und begnüge d<strong>ich</strong> niemals<br />

mit etwas Geringerem.<br />

STEVE JOBS<br />

amerikanischer Unternehmer<br />

Von Natur aus sind Menschen<br />

fast gle<strong>ich</strong>, erst die<br />

Gewohnheiten entfernen<br />

sie voneinander.<br />

KONFUZIUS<br />

chinesischer Philosoph<br />

9. KALENDERWOCHE<br />

Mo. 24.<br />

Di. 25.<br />

Mi. 26.<br />

Do. 27.<br />

Fr. 28.<br />

Jeder ist berufen,<br />

etwas in der Welt zur<br />

Vollendung zu bringen.<br />

MARTIN BUBER<br />

österre<strong>ich</strong>isch-israelischer<br />

Philosoph<br />

N<strong>ich</strong>t, was wir erleben,<br />

sondern wie wir empfinden,<br />

was wir erleben, das<br />

macht unser Schicksal aus.<br />

MARIE VON EBNER-<br />

ESCHENBACH<br />

österre<strong>ich</strong>ische Schriftstellerin<br />

Erfahrung ist der Name, den<br />

jeder seinen Fehlern gibt.<br />

OSCAR WILDE<br />

irischer Schriftsteller<br />

Eine mächtige Flamme<br />

entsteht aus einem<br />

winzigen Funken.<br />

DANTE ALIGHIERI<br />

italienischer D<strong>ich</strong>ter<br />

Die einen wachsen,<br />

für andere ändert s<strong>ich</strong><br />

der Maßstab.<br />

WIESŁAW BRUDZINSKI<br />

polnischer Politiker<br />

Foto: living4media<br />

2 | 2014<br />

59


Das kennen Sie auch<br />

von Angelika Euler<br />

Angelika Euler hat<br />

4 Kinder und 7 Enkel<br />

und erzählt jeden<br />

Monat aus ihrem<br />

turbulenten Leben.<br />

Oma meldet<br />

s<strong>ich</strong> zum Dienst<br />

Wenn die Enkel rufen, stehen<br />

Großeltern parat. Aber warum?<br />

Illustration: Anja Stiehler/Jutta Fricke Illustrators<br />

Wo sind sie nur, die Älteren?<br />

Die „Best Ager“<br />

– wie man heute so schön<br />

sagt. In Museen, Theatern,<br />

der Oper? Auf<br />

Kreuzfahrtschiffen, in<br />

Kur oder <strong>auf</strong> sonnigen<br />

Parkbänken, wo sie Rente<br />

und neu gewonnene<br />

Freizeit genießen? Alles<br />

falsch! Omas und Opas<br />

findet man in Krabbel-<br />

gruppen, vor Kindergärten<br />

und Schulen! Von<br />

dort holen wir unsere<br />

Enkel ab, packen die<br />

Kleinen in ihre Pullover,<br />

Hosen und Kleider,<br />

ch<strong>auf</strong>fieren sie zum Ballett<br />

oder zur Klavier-<br />

Lehrerin, zur Gymnastik-<br />

Stunde oder zum<br />

Fußballplatz. Wir Großeltern<br />

warten geduldig,<br />

bis die Enkel ihre vielseitigen<br />

Talente ausgelebt<br />

haben, kutschieren dann<br />

junge Tänzerinnen, Musikusse<br />

und Sportskanonen<br />

wieder nach Hause,<br />

um in den Küchen unserer<br />

berufstätigen<br />

Töchter und Schwiegertöchter<br />

das späte Mittagessen<br />

oder das frühe<br />

Abendessen herzur<strong>ich</strong>ten.<br />

Später überprüfen<br />

wir noch Haus<strong>auf</strong>gaben,<br />

trainieren mit dem Nachwuchs<br />

das kleine Einmaleins<br />

und die ersten Englisch-Vokabeln.<br />

Am Ende<br />

des Tages lassen wir<br />

dann völlig erschöpft das<br />

warme, schaumige Badewasser<br />

ein – und schlummern<br />

dabei fast weg.<br />

Damals, als <strong>ich</strong> vier<br />

Kinder großzog, fuhr<br />

meine Mutter in der<br />

Weltgesch<strong>ich</strong>te herum.<br />

Sie besuchte den Jemen<br />

genauso wie die Benelux-<br />

Staaten, bereiste den<br />

Nahen wie den Mittleren<br />

Osten. Von überall br<strong>achte</strong><br />

sie mir Püppchen mit<br />

– und den Enkeln bedruckte<br />

T-Shirts. Wie<br />

sehr hätte auch <strong>ich</strong> mir<br />

ihre Unterstützung gewünscht.<br />

Aber das war<br />

damals n<strong>ich</strong>t übl<strong>ich</strong>. Mütter<br />

meiner Generation<br />

waren zuhause, „arbeiteten<br />

n<strong>ich</strong>t“. Und benötigten<br />

daher natürl<strong>ich</strong><br />

keine Hilfe der Großmütter.<br />

Doch obwohl<br />

Mütter wie <strong>ich</strong> (theoretisch)<br />

n<strong>ich</strong>t arbeiteten,<br />

waren wir (praktisch)<br />

immer zieml<strong>ich</strong> müde,<br />

hatten zieml<strong>ich</strong> abgearbeitete<br />

Hände!<br />

Zum Glück ist das<br />

heute alles ganz anders.<br />

Die jungen Frauen haben<br />

w<strong>ich</strong>tige Jobs, sie arbeiten<br />

also „r<strong>ich</strong>tig“! Und<br />

geben Müttern wie mir,<br />

die stets „nur so dahingelebt“<br />

haben, endl<strong>ich</strong><br />

die Gelegenheit, s<strong>ich</strong><br />

einmal nützl<strong>ich</strong> zu machen.<br />

Ja, ehrl<strong>ich</strong> gesagt<br />

b r a u c h e n diese jungen<br />

Frauen ihre alten<br />

Eltern. Und nehmen ihre<br />

Hilfe ohne schlechtes<br />

Gewissen in Anspruch.<br />

Mir macht das n<strong>ich</strong>ts aus.<br />

Es ist doch schön, im<br />

Alter noch gebraucht zu<br />

werden. Und Spaß macht<br />

es außerdem. Sehr sogar.<br />

Außerdem: Irgendeinen<br />

Beitrag müssen wir Alten<br />

schließl<strong>ich</strong> leisten.<br />

Selbst wenn wir schon in<br />

Rente sind. Oder ...?<br />

Wie sehen Sie das? Sind<br />

wir die stille Reserve für<br />

unsere Kinder, die immer<br />

einspringen (müssen)?<br />

Erzählen Sie uns davon!<br />

Adresse Seite 3.<br />

2 | 2014<br />

60


Schön sein<br />

Stre<strong>ich</strong>elzarte Hände sind keine Zauberei > S. 62 Gönnen Sie s<strong>ich</strong> einen Kurz-<br />

Urlaub – in Ihrem Bad > S. 66 Hier bekommen Sie unsere tolle Strick-Mode > S. 68<br />

Freuen Sie<br />

s<strong>ich</strong> im<br />

Februar <strong>auf</strong>:<br />

Sauna<br />

Gibt es<br />

Schöneres,<br />

wenn der Winter<br />

gar n<strong>ich</strong>t<br />

gehen will?<br />

Augencreme immer mit<br />

Ring- und Mittelfinger<br />

einklopfen, die beiden<br />

arbeiten am sanftesten.<br />

4 Bildbände<br />

mit grandiosen<br />

Modefotos der<br />

Vogue: Vivienne<br />

Westwood,<br />

Ralph Lauren,<br />

Cristóbal<br />

Balenciaga,<br />

Hubert de<br />

Givenchy. Je<br />

16,90 Euro,<br />

Collection Rolf<br />

Heyne.<br />

Foto: Masterfile<br />

Ja, liebe Eleanor Roosevelt, wir wissen es ja! „Wir Frauen sollten unsere Fältchen<br />

behalten. Wir haben sie ja so mühsam erworben.“ Aber vielle<strong>ich</strong>t etwas we<strong>ich</strong>ze<strong>ich</strong>nen.<br />

Gute Wirkstoffe in Cremes (beim Eink<strong>auf</strong> dar<strong>auf</strong> <strong>achte</strong>n): Hyaluronsäure<br />

spendet Feuchtigkeit; pflanzl<strong>ich</strong>e Öle mildern Fältchen; Bio-Extrakte wie<br />

Wundklee, Ringelblume, Johanniskraut kräftigen und lindern Reizungen.<br />

Frühlingsmode<br />

hängt jetzt<br />

mit frischen<br />

Farben in den<br />

Geschäften:<br />

Vorfreude<br />

ist die schönste<br />

Freude.<br />

falls die augen mal sehr trocken sind, hilft <strong>auf</strong> die schnelle ein herzhaftes gähnen,<br />

dabei füllen s<strong>ich</strong> die augen mit tränen.<br />

2 | 2014<br />

61


SCHÖN SEIN<br />

Tricks<br />

Kleine<br />

für schöne<br />

Nägel<br />

Eckig war gestern – gepflegte Nägel re<strong>ich</strong>en heute knapp über<br />

die Fingerkuppe und sind an den Ecken elegant abgerundet.<br />

Mit dem Feilen besser n<strong>ich</strong>t warten, bis die Länge nervt und<br />

die Seiten einreißen, sondern die Nägel regelmäßig kürzen.<br />

Glasfeilen sind schonend, nutzen s<strong>ich</strong> so gut wie n<strong>ich</strong>t ab und<br />

lassen s<strong>ich</strong> unter fließendem Wasser le<strong>ich</strong>t säubern.<br />

Auf nachgedunkelte Nägel einen <strong>auf</strong>hellenden Nail-Whitener<br />

<strong>auf</strong>pinseln – damit wirken sie wie nagelneu.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

62 2 | 2014


SCHÖN SEIN<br />

WINTER-PFLEGE<br />

Hände gut<br />

alles gut!<br />

Wenn es um Hautpflege geht, dann denken die meisten Frauen<br />

an ihr Ges<strong>ich</strong>t – und vergessen dabei meist die Hände. Dabei<br />

benötigen die mit den Jahren immer <strong>mehr</strong>, vor allem besondere<br />

Pflege, wie Silke Mietzner an den eigenen Händen feststellte.<br />

Ausgerechnet jetzt, im Winter, wenn<br />

es kalt ist, lässt uns unsere Haut im<br />

St<strong>ich</strong>. Na ja, n<strong>ich</strong>t ganz, nur jene Drüsen,<br />

die schützende Lipide produzieren<br />

sollen, gehen in den Winterschlaf. Sobald<br />

die Temperaturen einstellig werden, wird<br />

kaum noch Lipid produziert und ab minus<br />

acht Grad herrscht Stillstand. Besonders reife<br />

Hände trifft dies, da sie kaum Fett-Reserven<br />

haben. Die Folge: Die Hände werden spröde<br />

und rissig, jucken und sehen schneller<br />

faltig aus. Und welche Frau will das schon …<br />

Deshalb – und das gilt unabhängig von Sommer<br />

oder Winter: Wer die 50 überschritten<br />

hat, sollte den Händen kein heißes Wasser<br />

<strong>mehr</strong> zumuten. Denn das wäscht zusätzl<strong>ich</strong><br />

Lipide aus. Und auch für das Eincremen gibt<br />

es einen w<strong>ich</strong>tigen Tipp, an den man im Alltag<br />

immer denken sollte – auch wenn es<br />

schwerfällt: die Hände immer gut abtrocknen,<br />

bevor man sie eincremt. Die meisten von uns<br />

sind im Alltag so in Eile, dass schnell die Hände<br />

gewaschen werden und dann auch schon<br />

ein Finger im Cremetopf steckt. Doch Handcreme<br />

lässt s<strong>ich</strong> nur <strong>auf</strong> trockener Haut wirkl<strong>ich</strong><br />

lückenlos verteilen.<br />

Apropos Handcreme – eine gute Creme ist<br />

das A und O – n<strong>ich</strong>t nur im Winter. Nein, eine<br />

Bodylotion, wie früher, re<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> –<br />

die hat n<strong>ich</strong>t genügend Pflegekraft. Deshalb:<br />

Erst trocknen, dann cremen<br />

Mit 50 darf man s<strong>ich</strong> eine re<strong>ich</strong>haltige Handcreme<br />

gönnen, die speziell <strong>auf</strong> die Bedürfnisse<br />

dieser Körperregion abgestimmt ist.<br />

Wobei dies s<strong>ich</strong> jetzt so anhört, als wären die<br />

Hände eine homogene Körperregion. Doch<br />

genau das Gegenteil ist der Fall. Die Haut<br />

Gute<br />

Handcremes<br />

enthalten:<br />

Hyaluron<br />

Urea<br />

Dexpanthenol<br />

Vitamin E<br />

Glycerin<br />

Olivenöl<br />

Mandelöl<br />

Nachtkerzenöl<br />

Sheabutter<br />

2 | 2014<br />

63


SCHÖN SEIN<br />

Sensibler Handrücken<br />

<strong>auf</strong> den Handrücken zum Beispiel<br />

ist viel dünner – und im L<strong>auf</strong>e der<br />

Jahre wird sie sogar noch zarter und<br />

empfindl<strong>ich</strong>er, auch weil s<strong>ich</strong> dort<br />

weniger Talgdrüsen befinden. Deshalb<br />

gerade den Handrücken besonders<br />

liebevoll verwöhnen.<br />

Doch – was Wissenschaftler alles<br />

herausfinden – über ein Drittel aller<br />

Frauen verteilen die Handcreme zuerst<br />

bzw. vor allem <strong>auf</strong> den Innenflächen.<br />

So wird die Haut des Handrückens<br />

sehr vernachlässigt. Viel<br />

besser ist es, einen Klecks <strong>auf</strong> einen<br />

Handrücken zu geben und mit dem<br />

Rücken der anderen Hand so lange<br />

zu verreiben, bis alles eingezogen<br />

ist. Klingt komisch? Nur am Anfang.<br />

Nach einiger Zeit hat man s<strong>ich</strong> daran<br />

gewöhnt, die Handcreme automatisch<br />

so <strong>auf</strong>zutragen.<br />

Wir können<br />

<strong>mehr</strong>!<br />

Außer den<br />

bekannten<br />

Pflegestoffen<br />

haben diese<br />

Handcremes<br />

noch viele<br />

weitere gute<br />

Inhalte.<br />

Genauso selbstverständl<strong>ich</strong> sollte<br />

ein regelmäßiges Handbad werden,<br />

zum Beispiel in warmem Oliven-,<br />

Mandel- oder Jojobaöl. Und ein Peeling!<br />

Nein, n<strong>ich</strong>t fürs Ges<strong>ich</strong>t. Für<br />

die Hände. Damit schubbert man<br />

auch dort die abgestorbenen Haut-<br />

Schüppchen ab und bereitet die<br />

Hände optimal <strong>auf</strong> die Pflege vor.<br />

Dazu mischt man Olivenöl oder die<br />

Lieblings-Handcreme mit etwas Zucker<br />

und reibt beide Hände mit kreisenden<br />

Bewegungen ein. Ja, auch<br />

den Handrücken ...<br />

Und, auch das wird oft vergessen:<br />

an die Nägel und besonders an die<br />

Nagelhaut denken. Denn die reagieren<br />

einerseits im Winter zickig<br />

Winter<br />

Gerade im<br />

sind die Hände für<br />

fettre<strong>ich</strong>e Pflege dankbar<br />

<strong>auf</strong> Kälte. Andererseits beginnt die<br />

Haut in der Regel dort rissig zu werden.<br />

Also: tägl<strong>ich</strong> die Fingernägel<br />

mit Nagelöl massieren; das beruhigt<br />

auch empfindl<strong>ich</strong>e und zu Entzündungen<br />

neigende Nagelhaut (ideal<br />

dafür ist z. B. Dr. Hauschka Neem<br />

Nagelöl, etwa 20 Euro).<br />

Und wer jetzt häufig eiskalte<br />

Finger hat: Kneippen<br />

hilft perfekt. Dazu über<br />

beide Hände abwechselnd<br />

warmes und kaltes Wasser<br />

l<strong>auf</strong>en lassen. Das fördert<br />

die Durchblutung, und die<br />

Haut kann so wieder besser<br />

mit Nährstoffen versorgt<br />

werden.<br />

!<br />

<br />

Auf Ihrer<br />

Creme sollte<br />

stehen:<br />

R<strong>ich</strong> –<br />

also re<strong>ich</strong>haltig<br />

Repair<br />

wie reparierend<br />

Cold Cream<br />

Aufbauend<br />

SOS<br />

Nourishing,<br />

wie nährend<br />

High Intensity<br />

oder intensiv<br />

Salbe<br />

Getreide-Power Beauty-Schlamm Sofort-Hilfe Kälte-Schutz Winter-Spezialist Schön-Macher<br />

A-Derma Intensiv-<br />

Repair-Handcreme<br />

enthält<br />

zusätzl<strong>ich</strong> beruhigende<br />

Rhealba<br />

Hafermilch, 50<br />

ml etwa 6 Euro.<br />

Ahava Dermud<br />

Intensive Hand<br />

Cream lindert<br />

Reizungen mit<br />

Mineralschlamm,<br />

100 ml etwa<br />

17 Euro.<br />

Nivea Repair &<br />

Care SOS Hand<br />

Balsam repariert<br />

die Haut sofort<br />

mit Calendula-Öl,<br />

100 ml etwa<br />

3 Euro.<br />

Eau Thermale<br />

Avène Cold<br />

Cream Handcreme<br />

schützt<br />

mit Bienenwachs,<br />

50 ml etwa<br />

6 Euro.<br />

Charlotte Meentzen<br />

Winter-<br />

Handcreme ist<br />

mit Mandelbutter<br />

und Sesamöl<br />

angere<strong>ich</strong>ert, 75<br />

ml etwa 10 Euro.<br />

alessandro<br />

Hand!Spa Cream<br />

R<strong>ich</strong> glättet mit<br />

Lupinen- und<br />

Perlen-Proteinen,<br />

100 ml etwa<br />

20 Euro.<br />

Fotos: Gallery Stock/laif, PR (6)<br />

64 2 | 2014


6 x lesen, über 30%<br />

sparen + Geschenk s<strong>ich</strong>ern!<br />

Ihr Gratis-<br />

Geschenk!<br />

Essig/Öl-Flasche Ciao<br />

Ein praktischer Helfer für die<br />

Küche: Die hochwertige Essig/<br />

Öl-Flasche ist universell einsetzbar<br />

und schl<strong>ich</strong>t im Design.<br />

Verschließbar, mit Deckel.<br />

Ca. 7 x 18 x 7 cm, ca. 250 ml.<br />

0<br />

Gratis!<br />

Gärtnern le<strong>ich</strong>t<br />

gemacht<br />

• Traumgarten: Experten-Rat<br />

für schnellen Erfolg<br />

• Kompakt & kompetent:<br />

Die besten Praxistipps<br />

• Ideen & Hilfen zur Gartengestaltung/-pflege<br />

• Jeden Monat mit 16-seitigem<br />

Extra-Heft<br />

Ihre Vorteile:<br />

• Gratis-Geschenk für Sie<br />

• Über 30% sparen<br />

• Portofreie Lieferung<br />

• 6 x ohne Risiko lesen<br />

Wir nutzen nur Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden<br />

Daten für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke.<br />

Sie können der Nutzung oder Übermittlung Ihrer<br />

Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder<br />

Meinungsforschung jederzeit widersprechen. Geschenk,<br />

solange Vorrat re<strong>ich</strong>t. Vertragspartner: Bayard Media<br />

GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA<br />

15029 Augsburg. Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

Anschrift Ich zahle bequem per Bankeinzug!<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Ihr Gratis-Geschenk dürfen Sie <strong>auf</strong> jeden Fall behalten!<br />

Mein Vorteils-Coupon mit 30% Ersparnis + Geschenk!<br />

JA, <strong>ich</strong> bestelle 6 Ausgaben von Gärtnern le<strong>ich</strong>t gemacht für nur € 11,90 statt € 17,40. Wenn <strong>ich</strong> danach<br />

weiterlesen möchte, muss <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts weiter tun. Ich erhalte dann Gärtnern le<strong>ich</strong>t gemacht jeden Monat für<br />

zur Zeit nur € 2,90 pro Heft (12 Ausgaben im Jahr) frei Haus. Ich kann den Bezug nach 6 Ausgaben jederzeit<br />

beenden. Dieses Angebot gilt nur in Deutschland. Mein Dankeschön darf <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> jeden Fall behalten.<br />

Telefonnummer (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

E-Mail (für Rückfragen und bes. Angebote)<br />

Ja, <strong>ich</strong> möchte von weiteren Vorteilen profitieren. Deshalb bin <strong>ich</strong><br />

einverstanden – jederzeit widerrufl<strong>ich</strong> –, dass Bayard Media m<strong>ich</strong><br />

zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über interessante Angebote<br />

und Aktionen informiert.<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

Datum Unterschrift 12604<br />

Vorteils-Coupon bitte einsenden an: Aboservice, Gärtnern le<strong>ich</strong>t gemacht, Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />

Schneller geht’s per: • Tel.: 0180 / 52 601 31 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />

• E-Mail: abo.gaertnern@guell.de • Internet: www.livingandmore.de/gaertnern Bitte Bestell-Code 12604 angeben<br />

X<br />

0<br />

Gratis!


SCHÖN SEIN<br />

VORHER<br />

BESORGEN<br />

Duftkerzen zum<br />

Entspannen<br />

CD mit ruhiger<br />

Musik, z. B. Brandenburgisches<br />

Konzert<br />

Nr. 6 von Johann<br />

Sebastian Bach<br />

Knapp 90<br />

Minuten<br />

dauert der<br />

Kurzurlaub im<br />

eigenen Bad,<br />

der Haut<br />

und Seele<br />

strahlen lässt.<br />

Bade-Thermometer,<br />

Massagebürste<br />

Joghurt, Honig,<br />

Haferflocken für<br />

Ges<strong>ich</strong>ts-Maske<br />

Badezusatz mit<br />

Salz, Körper-, Handund<br />

Fußcreme<br />

Teebeutel in einer<br />

halben Tasse Wasser<br />

<strong>auf</strong>kochen. 10 Minuten<br />

ziehen lassen und<br />

bis zum Gebrauch<br />

in Kühlschrank legen<br />

Igel-Ball oder<br />

Glasmurmel<br />

Mineralwasser,<br />

Kräutertee<br />

Und natürl<strong>ich</strong><br />

Handtücher und<br />

Bademantel<br />

Urlaub<br />

im eigenen Bad<br />

Warst du in Urlaub? Gibt es ein schöneres Kompliment, wenn man<br />

strahlend und entspannt aussieht? Alles, was Sie dafür<br />

benötigen: Ihr Bad, gut eine Stunde für s<strong>ich</strong> – und diese Tipps.<br />

N<strong>ich</strong>ts füllt einen leeren<br />

Akku so gut <strong>auf</strong> wie ein Vollbad.<br />

Bei 37, 38 Grad lockern<br />

s<strong>ich</strong> die Muskeln am besten,<br />

die Atmung wird tiefer.<br />

Perfekt ist ein Badezusatz<br />

mit Meersalz: Überflüssiges<br />

Wasser wird aus tieferen<br />

Sch<strong>ich</strong>ten des Körpers<br />

gezogen, gle<strong>ich</strong>zeitig erhält<br />

er Mineralstoffe und Spurenelemente.<br />

Sehr gut sind<br />

1 Im Salzbad neue Energie <strong>auf</strong>tanken<br />

Liquid Dead Sea Salt von<br />

Ahava, ca. 19 Euro; Totes<br />

Meer Badesalz von Dermasel,<br />

400 g ca. 3 Euro.<br />

Während das Wasser einläuft,<br />

das Ges<strong>ich</strong>t reinigen<br />

und Maske <strong>auf</strong>tragen, die<br />

Feuchtigkeit und Fett<br />

liefert: Je 2 EL Joghurt und<br />

Haferflocken mit 1 EL Honig<br />

verrühren, dick <strong>auf</strong>s Ges<strong>ich</strong>t<br />

geben, Augen aussparen.<br />

Musik einstellen, in die<br />

Wanne steigen, Teebeutel<br />

<strong>auf</strong> die Augen legen und<br />

s<strong>ich</strong> eine Viertelstunde im<br />

warmen Wasser aalen.<br />

Teebeutel abnehmen. Körper<br />

kühl abbrausen, das stärkt<br />

Venen und Gefäße. Zum<br />

Schluss lauwarmes Wasser<br />

übers Ges<strong>ich</strong>t prasseln lassen,<br />

Maske wegspülen.<br />

[ 30 MINUTEN ]<br />

66 2 | 2014


SCHÖN SEIN<br />

Fotos: Camera Press/Picture Press, Shutterstock, PR; Illustration: Shutterstock<br />

2 Die Haut<br />

aktiv stärken<br />

Das Abtrocknen ist perfekt,<br />

um s<strong>ich</strong> zu dehnen:<br />

Dazu beim Rubbeln den<br />

Rücken <strong>mehr</strong>mals wie<br />

zu einem Katzenbuckel<br />

rund machen und wieder<br />

strecken, danach<br />

sanft zu den Seiten beugen;<br />

die Beine bewusst<br />

beugen und strecken<br />

und die Schultern nach<br />

hinten und unten ziehen<br />

und kreisen lassen.<br />

Dann die Haut von Kopf<br />

bis Fuß mit einer Bürste<br />

massieren, immer in<br />

R<strong>ich</strong>tung Herz. Optimal ist<br />

eine Bürste mit we<strong>ich</strong>en<br />

Borsten oder Noppen<br />

und langem Stiel, damit<br />

man auch an den Rücken<br />

kommt. Das regt die<br />

Durchblutung an, macht<br />

die Haut widerstandsfähiger,<br />

entfernt Schüppchen<br />

und lässt sie frisch und<br />

rosig aussehen.<br />

Danach ein großes Glas<br />

Mineralwasser trinken,<br />

das Salzbad hat dem Körper<br />

Wasser entzogen.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

5 <strong>Jetzt</strong> sind die Füße dran<br />

Hornhaut lässt s<strong>ich</strong> jetzt le<strong>ich</strong>t mit einem Hobel oder<br />

Bimsstein wegrubbeln. Dann Nägel kürzen, feilen, polieren<br />

und schließl<strong>ich</strong> die Füße mit einer guten Creme<br />

(z. B. Urea Plus Fußcreme von Frei, ca. 10 Euro; Skincare<br />

Milch und Honig Foot Intense von Allpresan, ca.<br />

11 Euro) durchkneten. Wie wär’s mit ein paar kleinen<br />

Fitness-Übungen: Auf dem Rand der Wanne sitzend<br />

eine Glasmurmel <strong>mehr</strong>mals mit den Zehen greifen, ein<br />

Handtuch mit beiden Füßen rollen und wieder glatt<br />

stre<strong>ich</strong>en oder zum Abschluss die Fußsohlen über<br />

einen Igel-Ball rollen. Stärkt das Fußgewölbe, beugt<br />

Spreizfüßen und Hallux valgus (Hammerzeh) vor.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

3 Eincremen<br />

und kneten<br />

<strong>Jetzt</strong> wird es Zeit für eine<br />

fettre<strong>ich</strong>e Körpercreme<br />

oder ein -öl, z. B. Patyka<br />

Body Oil von Absolis, ca.<br />

50 Euro; Hautstraffendes<br />

Öl Q 10 Plus von Nivea, ca.<br />

7 Euro. Die Haut dabei ruhig<br />

r<strong>ich</strong>tig fest kneten und<br />

immer wieder ausstre<strong>ich</strong>en,<br />

vor allem an Bauch,<br />

Po, Oberschenkeln.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

4 Extrapflege<br />

fürs Ges<strong>ich</strong>t<br />

Die Joghurt-Maske hat<br />

die Haut sanft gepeelt;<br />

deshalb nimmt sie Pflege<br />

umso besser <strong>auf</strong>, z. B. ein<br />

Serum, das viel Feuchtigkeit<br />

liefert, etwa Advanced<br />

Night Repair Serum von<br />

Estée Lauder, ca. 70 Euro;<br />

Granatapfel Straffendes<br />

Serum von Weleda, ca. 25<br />

Euro. Eine Mini-Menge<br />

re<strong>ich</strong>t: Auftragen und<br />

kreisförmig einklopfen.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

6 Entspannen<br />

und inhalieren<br />

<strong>Jetzt</strong> ist es Zeit für eine<br />

Tasse Kräutertee:<br />

• Minze, Eukalyptus oder<br />

Orangenschale machen<br />

gute Laune,<br />

• Kamille oder Lindenblüten<br />

sorgen für angenehme<br />

Bettschwere.<br />

Tipp: Aufsteigenden<br />

Dampf ein paar Mal tief<br />

durch die Nase ein- und<br />

durch den Mund ausatmen.<br />

Das stärkt die Atemwege.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

7 Energie dank<br />

Akupressur<br />

In den Ohrläppchen sitzen<br />

viele Akupressurpunkte,<br />

die für Wohlgefühl und<br />

Energie zuständig sind.<br />

Deshalb: Auf den Wannenrand<br />

setzen, Augen<br />

schließen und die Ohrläppchen<br />

reiben, drücken und<br />

stre<strong>ich</strong>eln, bis sie warm<br />

und rosig sind.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

8 Schutz für<br />

Finger & Hände<br />

Gerade in der kalten Saison<br />

benötigen Fingernägel<br />

und Nagelhaut Extrapflege.<br />

Dazu: Je einen Tupfer<br />

gute Handcreme (z. B.<br />

Hand!Spa von Alessandro,<br />

ca. 10 Euro; Deep Comfort<br />

Hand and Cuticle Cream<br />

von Clinique, ca. 23 Euro)<br />

<strong>auf</strong> die Nagelhaut, kurz<br />

einwirken lassen, sanft<br />

massieren. Danach Creme<br />

üppig <strong>auf</strong> die ganze Hand<br />

<strong>auf</strong>tragen und s<strong>ich</strong> so fest<br />

wie mögl<strong>ich</strong> die Hände<br />

reiben, mindestens 20 Mal.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

Ein bisschen<br />

Luxus gefällig?<br />

Patyka Body<br />

Oil von<br />

Absolis macht<br />

die Haut schön<br />

geschmeidig.<br />

9 Kraft für Haar<br />

und Kopfhaut<br />

Hände flach und mit gespreizten<br />

Fingern <strong>auf</strong> den<br />

Oberkopf legen. <strong>Jetzt</strong> den<br />

Kopf in gle<strong>ich</strong>mäßigem<br />

Rhythmus 40 Mal abtrommeln:<br />

von oben nach unten,<br />

von hinten nach vorne.<br />

Wer will, nimmt ein paar<br />

Tropfen Haar-Serum <strong>auf</strong><br />

die Finger (z. B. Sensinol<br />

Serum von Ducray, ca. 14<br />

Euro; Oily Scalp Treatment<br />

von Moroccanoil, ca. 36<br />

Euro). All das stimuliert<br />

die Kopfhaut, macht angenehm<br />

frisch.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

BESONDERS SCHONEND Nagelfeilen aus Glas, z. B. von Bio-H-Tin, ca. 9 Euro, sorgen für extra glatte Ränder.<br />

„Die größten<br />

Ereignisse<br />

sind n<strong>ich</strong>t<br />

unsere<br />

lautesten,<br />

sondern<br />

die stillsten<br />

Stunden.“<br />

Friedr<strong>ich</strong> Nietzsche<br />

2 | 2014<br />

67


BESSER LEBEN<br />

14 2 | 2014<br />

FOTOS FLORIAN LOHMANN<br />

STYLING KATALIN KISS<br />

TEXT SILKE MIETZNER<br />

HIER BIN ICH<br />

ZUHAUSE<br />

Tragen Sie Rosa<br />

in verschiedenen<br />

Nuancen. Darin<br />

entspannt es s<strong>ich</strong><br />

am besten. Denn<br />

diese Farbe ist in der<br />

Farbtherapie<br />

ein Symbol für<br />

Sanftheit und<br />

Zartheit.<br />

Meliertes Strickkleid<br />

(La Fée Maraboutée, 91 Euro);<br />

Strickjacke mit feinem<br />

Ajourmuster<br />

(Odd Molly, 220 Euro);<br />

Hose aus Feinstrick<br />

mit gesteppter<br />

Bügelfalte (Hess Natur,<br />

140 Euro)<br />

P0214_014_Mode.indd 14 19/12/13 13:30 P0214_014_Mode.indd 15 19/12/13 13:30<br />

2 | 2014 15<br />

BESSER LEBEN<br />

Dehnen muss<br />

sein. Auch wenn<br />

man dabei<br />

le<strong>ich</strong>t aus dem<br />

Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>t<br />

gerät. Wie gut,<br />

dass s<strong>ich</strong> die<br />

Walking-Mädels<br />

von Petra<br />

Pruns (Zweite<br />

von links) so gut<br />

aneinander abstützen<br />

können.<br />

30 2 | 2014<br />

Margit Lidl hat<br />

heute besonders<br />

viel Spaß. Liegt<br />

es an den neuen,<br />

extra le<strong>ich</strong>ten<br />

Stöcken?<br />

Schon die Hälfte geschafft: (v. l.) Karin Kölln (51), Katharina<br />

Wendt (51), Petra Pruns (47), Margit Lidl (50) und<br />

Kirsten Koch (50) walken immer gut eine Stunde.<br />

FOTOS SABINE BRAUN TEXT GABY HERZOG<br />

Wer hat die<br />

schönsten<br />

Schuhe? Karin<br />

Kölln! Ihre sind<br />

brandneu!<br />

<br />

Kirsten Koch (rechts) walkt lieber<br />

mit Hanteln – ist genauso effektiv!<br />

BESSER LEBEN<br />

Jeden Freitag um 9:30 Uhr trifft s<strong>ich</strong> Petra Pruns mit vier Freundinnen im<br />

holsteinischen Horst zum Walken – eine Stunde an der frischen Luft mit viel Lachen,<br />

Quatschen, Spaßhaben. Gibt es eine schönere Art, Sport zu machen?<br />

2 | 2014 31<br />

P0214_030_Walking.indd 30 19/12/13 10:40P0214_030_Walking.indd 31 19/12/13 08:27<br />

SCHÖN SEIN<br />

VORHER<br />

BESORGEN<br />

Duftkerzen zum<br />

Entspannen<br />

CD mit ruhiger<br />

Musik, z. B. Brandenburgisches<br />

Konzert<br />

Nr. 6 von Johann<br />

Sebastian Bach<br />

Bade-Thermometer,<br />

Massagebürste<br />

Joghurt, Honig,<br />

Haferflocken für<br />

Ges<strong>ich</strong>ts-Maske<br />

Badezusatz mit<br />

Salz, Körper-, Handund<br />

Fußcreme<br />

Teebeutel in einer<br />

halben Tasse Wasser<br />

<strong>auf</strong>kochen. 10 Minuten<br />

ziehen lassen und<br />

bis zum Gebrauch<br />

in Kühlschrank legen<br />

Igel-Ball oder<br />

Glasmurmel<br />

Mineralwasser,<br />

Kräutertee<br />

Und natürl<strong>ich</strong><br />

Handtücher und<br />

66 2 | 2014<br />

Bademantel<br />

Knapp 90<br />

Minuten<br />

dauert der<br />

Kurzurlaub im<br />

eigenen Bad,<br />

der Haut<br />

und Seele<br />

strahlen lässt.<br />

Warst du in Urlaub? Gibt es ein schöneres Kompliment, wenn man<br />

strahlend und entspannt aussieht? Alles, was Sie dafür<br />

benötigen: Ihr Bad, gut eine Stunde für s<strong>ich</strong> – und diese Tipps.<br />

N<strong>ich</strong>ts füllt einen leeren Liquid Dead Sea Salt von Musik einstellen, in die<br />

Akku so gut <strong>auf</strong> wie ein Vollbad.<br />

Bei 37, 38 Grad lockern Meer Badesalz von Derma-<br />

<strong>auf</strong> die Augen legen und<br />

Ahava, ca. 19 Euro; Totes Wanne steigen, Teebeutel<br />

s<strong>ich</strong> die Muskeln am besten, sel, 400 g ca. 3 Euro. s<strong>ich</strong> eine Viertelstunde im<br />

die Atmung wird tiefer. Während das Wasser einläuft,<br />

das Ges<strong>ich</strong>t reinigen Teebeutel abnehmen. Körper<br />

warmen Wasser aalen.<br />

Perfekt ist ein Badezusatz<br />

mit Meersalz: Überflüssiges und Maske <strong>auf</strong>tragen, die kühl abbrausen, das stärkt<br />

Wasser wird aus tieferen Feuchtigkeit und Fett Venen und Gefäße. Zum<br />

Sch<strong>ich</strong>ten des Körpers liefert: Je 2 EL Joghurt und Schluss lauwarmes Wasser<br />

gezogen, gle<strong>ich</strong>zeitig erhält Haferflocken mit 1 EL Honig übers Ges<strong>ich</strong>t prasseln lassen,<br />

Maske wegspülen.<br />

er Mineralstoffe und Spurenelemente.<br />

Sehr gut sind geben, Augen aussparen. [ 30 MINUTEN<br />

verrühren, dick <strong>auf</strong>s Ges<strong>ich</strong>t<br />

]<br />

Das Abtrocknen ist perfekt,<br />

um s<strong>ich</strong> zu dehnen:<br />

Dazu beim Rubbeln den<br />

Rücken <strong>mehr</strong>mals wie<br />

zu einem Katzenbuckel<br />

rund machen und wieder<br />

strecken, danach<br />

sanft zu den Seiten beugen;<br />

die Beine bewusst<br />

beugen und strecken<br />

und die Schultern nach<br />

hinten und unten ziehen<br />

und kreisen lassen.<br />

Dann die Haut von Kopf<br />

bis Fuß mit einer Bürste<br />

massieren, immer in<br />

R<strong>ich</strong>tung Herz. Optimal ist<br />

eine Bürste mit we<strong>ich</strong>en<br />

Borsten oder Noppen<br />

und langem Stiel, damit<br />

man auch an den Rücken<br />

kommt. Das regt die<br />

Durchblutung an, macht<br />

die Haut widerstandsfähiger,<br />

entfernt Schüppchen<br />

und lässt sie frisch und<br />

rosig aussehen.<br />

Danach ein großes Glas<br />

Mineralwasser trinken,<br />

das Salzbad hat dem Körper<br />

Wasser entzogen.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

<strong>Jetzt</strong> wird es Zeit für eine<br />

fettre<strong>ich</strong>e Körpercreme<br />

oder ein -öl, z. B. Patyka<br />

Body Oil von Absolis, ca.<br />

50 Euro; Hautstraffendes<br />

Öl Q 10 Plus von Nivea, ca.<br />

7 Euro. Die Haut dabei ruhig<br />

r<strong>ich</strong>tig fest kneten und<br />

immer wieder ausstre<strong>ich</strong>en,<br />

vor allem an Bauch,<br />

Po, Oberschenkeln.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

Die Joghurt-Maske hat<br />

die Haut sanft gepeelt;<br />

deshalb nimmt sie Pflege<br />

umso besser <strong>auf</strong>, z. B. ein<br />

Serum, das viel Feuchtigkeit<br />

liefert, etwa Advanced<br />

Night Repair Serum von<br />

Estée Lauder, ca. 70 Euro;<br />

Granatapfel Straffendes<br />

Serum von Weleda, ca. 25<br />

Euro. Eine Mini-Menge<br />

re<strong>ich</strong>t: Auftragen und<br />

kreisförmig einklopfen.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

Bimsstein wegrubbeln. Dann Nägel kürzen, feilen, polieren<br />

und schließl<strong>ich</strong> die Füße mit einer guten Creme<br />

(z. B. Urea Plus Fußcreme von Frei, ca. 10 Euro; Skincare<br />

Milch und Honig Foot Intense von Allpresan, ca.<br />

11 Euro) durchkneten. Wie wär’s mit ein paar kleinen<br />

Fitness-Übungen: Auf dem Rand der Wanne sitzend<br />

eine Glasmurmel <strong>mehr</strong>mals mit den Zehen greifen, ein<br />

Handtuch mit beiden Füßen rollen und wieder glatt<br />

stre<strong>ich</strong>en oder zum Abschluss die Fußsohlen über<br />

einen Igel-Ball rollen. Stärkt das Fußgewölbe, beugt<br />

Spreizfüßen und Hallux valgus (Hammerzeh) vor.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

<strong>Jetzt</strong> ist es Zeit für eine<br />

Tasse Kräutertee:<br />

Minze, Eukalyptus oder<br />

Orangenschale machen<br />

gute Laune,<br />

Kamille oder Lindenblüten<br />

sorgen für angenehme<br />

Bettschwere.<br />

Tipp: Aufsteigenden<br />

Dampf ein paar Mal tief<br />

durch die Nase ein- und<br />

durch den Mund ausatmen.<br />

Das stärkt die Atemwege.<br />

[ 10 MINUTEN ]<br />

In den Ohrläppchen sitzen<br />

viele Akupressurpunkte,<br />

die für Wohlgefühl und<br />

Energie zuständig sind.<br />

Deshalb: Auf den Wannenrand<br />

setzen, Augen<br />

schließen und die Ohrläppchen<br />

reiben, drücken und<br />

stre<strong>ich</strong>eln, bis sie warm<br />

und rosig sind.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

Gerade in der kalten Saison<br />

benötigen Fingernägel<br />

und Nagelhaut Extrapflege.<br />

Dazu: Je einen Tupfer<br />

gute Handcreme (z. B.<br />

Hand!Spa von Alessandro,<br />

ca. 10 Euro; Deep Comfort<br />

Hand and Cuticle Cream<br />

von Clinique, ca. 23 Euro)<br />

<strong>auf</strong> die Nagelhaut, kurz<br />

einwirken lassen, sanft<br />

massieren. Danach Creme<br />

üppig <strong>auf</strong> die ganze Hand<br />

<strong>auf</strong>tragen und s<strong>ich</strong> so fest<br />

wie mögl<strong>ich</strong> die Hände<br />

reiben, mindestens 20 Mal.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

Ein bisschen<br />

Luxus gefällig?<br />

Patyka Body<br />

Oil von<br />

Absolis macht<br />

die Haut schön<br />

geschmeidig.<br />

Hände flach und mit gespreizten<br />

Fingern <strong>auf</strong> den<br />

Oberkopf legen. <strong>Jetzt</strong> den<br />

Kopf in gle<strong>ich</strong>mäßigem<br />

Rhythmus 40 Mal abtrommeln:<br />

von oben nach unten,<br />

von hinten nach vorne.<br />

Wer will, nimmt ein paar<br />

Tropfen Haar-Serum <strong>auf</strong><br />

die Finger (z. B. Sensinol<br />

Serum von Ducray, ca. 14<br />

Euro; Oily Scalp Treatment<br />

von Moroccanoil, ca. 36<br />

Euro). All das stimuliert<br />

die Kopfhaut, macht angenehm<br />

frisch.<br />

[ 5 MINUTEN ]<br />

BESONDERS SCHONEND Nagelfeilen aus Glas, z. B. von Bio-H-Tin, ca. 9 Euro, sorgen für extra glatte Ränder.<br />

Friedr<strong>ich</strong> Nietzsche<br />

SCHÖN SEIN<br />

P0214_066_Wellnessbad.indd 66 18/12/13 10:56P0214_066_Wellnessbad.indd 67 18/12/13 10:56<br />

2 | 2014 67<br />

GESUND BLEIBEN<br />

am Bauch. Hört s<strong>ich</strong> einfach an? Ist es! Mit dem EMS-Training<br />

gibt es eine Methode, mit der man Muskeln so gezielt trainieren<br />

kann, dass auch gefährl<strong>ich</strong>es Fett am Bauch verschwindet.<br />

ie konnte machen, was sie gerin viel schlanker, die kleinen Röllchen<br />

sind verschwunden, der Bauch<br />

wollte: Fahrrad fahren,<br />

mit Hanteln trainieren, sieht auch im engen Pulli flach und<br />

beim Zumba schwitzen, straff aus. Und schon oft haben<br />

s<strong>ich</strong> nur von Salat ernähren. „Die Freundinnen und auch ihre Zumbakleinen<br />

Röllchen am Bauch hielten Trainerin neidisch gefragt: Wie hast<br />

UNSERE s<strong>ich</strong> einfach hartnäckig“, erinnert du das bloß gemacht?<br />

EXPERTEN s<strong>ich</strong> Brigitte Warkotsch, die ansonsten<br />

eigentl<strong>ich</strong> zufrieden mit ihrer heimnis heißt EMS. Die Abkürzung<br />

Brigitte Warkotschs kleines Ge-<br />

Marta Markowicz,<br />

Chirurgin<br />

und Expertin für Figur war. Auch ihre Zumba-Trainerin<br />

m<strong>achte</strong> ihr wenig Hoffnung. mulation. „Das Training selbst ist<br />

steht für elektronische Muskelsti-<br />

Fettstoffwechsel,<br />

München, Peter „Nur am Bauch abnehmen und der gewöhnungsbedürftig“, beschreibt<br />

Benckendorff,<br />

Rest bleibt, wie er ist? Das ist unmögl<strong>ich</strong>,<br />

erklärte sie mir.“ Und doch, für in einem speziellen Studio in<br />

die Rentnerin. „Man muss s<strong>ich</strong> da-<br />

Orthopäde und<br />

Sportmediziner,<br />

Hamburg heute wirkt die 66-jährige Hambur- eine hautenge Weste und Hose<br />

70 2 | 2014<br />

Sehr einfache<br />

Übungen,<br />

etwa Hände<br />

vor der Brust<br />

zusammenpressen,<br />

verstärken<br />

den<br />

Effekt enorm.<br />

So funktioniert EMS<br />

Für das Training trägt man speziell<br />

Jacken und Hosen, in die Elektroden eingelassen<br />

sind, direkt <strong>auf</strong> der Haut. Durch<br />

diese Elektrode wird im Rhythmus von<br />

etwa 4 Sekunden ein milder Reizstrom<br />

geleitet, der dafür sorgt, dass s<strong>ich</strong> nahezu<br />

alle Muskeln im Körper le<strong>ich</strong>t anspannen.<br />

1<br />

2<br />

4<br />

GESUND BLEIBEN<br />

Vor allem am Bauch bildet<br />

der Körper weißes Fett-Molekül in seine<br />

kommen, muss das<br />

Fett. Darin lagert er Bestandteile Fettsäure<br />

Kalorien ein, die er im (gelb) und Glyzerin<br />

Moment n<strong>ich</strong>t benötigt. (rot) zerlegt werden.<br />

1 In einer Fettzelle 3 In der Fettzelle<br />

ist bei schlanken Menschen<br />

nur wenig Fett lekül neu zusammenge-<br />

wiederum wird das Mo-<br />

als Tröpfchen (gelb) baut und gespe<strong>ich</strong>ert.<br />

gespe<strong>ich</strong>ert.<br />

4 Benötigt der Körper<br />

2 Zirkuliert nun im viel Fett, etwa als<br />

Blut <strong>mehr</strong> Fett, als der Brennstoff beim Sport,<br />

Körper aktuell verbraucht,<br />

schleust er es zu wenig, ruft er es aus<br />

und im Blut zirkuliert<br />

in Fettzellen. Um durch den Fettzellen ab und<br />

die Hülle der Zelle zu verarbeitet es.<br />

P0214_070_Bauchfett.indd 70 17/12/13 10:18P0214_070_Bauchfett.indd 71 17/12/13 10:18<br />

3<br />

2 | 2014 71<br />

Herstellernachweis<br />

Heute<br />

fühl<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> so wohl<br />

Draußen nimmt der Winter<br />

noch mal so r<strong>ich</strong>tig Fahrt<br />

<strong>auf</strong>. Da macht man es s<strong>ich</strong><br />

zuhause am besten r<strong>ich</strong>tig<br />

gemütl<strong>ich</strong> – in bequemer<br />

Strickmode, in die man s<strong>ich</strong><br />

schön reinkuscheln kann.<br />

Und die Auswahl ist riesig, da<br />

es noch nie so viel schickes<br />

Gestricktes gab.<br />

Kommt, wir l<strong>auf</strong>en los<br />

Urlaub<br />

im eigenen Bad<br />

1 Im Salzbad neue Energie <strong>auf</strong>tanken<br />

Fotos: Camera Press/Picture Press, Shutterstock, PR; Illustration: Shutterstock<br />

2 Die Haut<br />

aktiv stärken<br />

3 Eincremen<br />

und kneten<br />

4 Extrapflege<br />

fürs Ges<strong>ich</strong>t<br />

5 <strong>Jetzt</strong> sind die Füße dran<br />

Hornhaut lässt s<strong>ich</strong> jetzt le<strong>ich</strong>t mit einem Hobel oder<br />

6 Entspannen<br />

und inhalieren<br />

7 Energie dank<br />

Akupressur<br />

8 Schutz für<br />

Finger & Hände<br />

9 Kraft für Haar<br />

und Kopfhaut<br />

„Die größten<br />

Ereignisse<br />

sind n<strong>ich</strong>t<br />

unsere<br />

lautesten,<br />

sondern<br />

die stillsten<br />

Stunden.“<br />

Strom<br />

schmilzt<br />

Fett weg<br />

Kabel anschließen, 20 Minuten üben, weg sind die Fett-Pölsterchen<br />

S<br />

Sport verbrennt die<br />

Fett-Reserven<br />

Mode ab S. 14<br />

Walking ab S. 30 Handpflege ab S. 62 Bauch weg ab S. 70<br />

Das haben<br />

wir für<br />

Sie entdeckt<br />

Besser leben, Seite 6<br />

ARKANA VERLAG (08 00) 5 00 33 22,<br />

www.randomhouse.de<br />

KIBONU (0 89) 3 81 51 70 70, www.kibonu.de<br />

Mode, Seite 14<br />

ALBA MODA (0 18 05) 40 55, www.albamoda.de<br />

CARTOON, (0 71 31) 2 77 28 62 21,<br />

www.cartoon-fashion.com<br />

CASHMERE VON SCHMAUS über Le bureau,<br />

(0 89) 23 00 06 82,<br />

www.luxodo.com/rosa-von-schmaus-online-shop<br />

FEYNEST über Claudia Wünsch Communication,<br />

(0 30) 78 95 68 90, www.feynest.com<br />

HESS NATUR (0 18 05) 5 35 68 00,<br />

www.hessnatur.com<br />

IVI COLLECTION über Guido Boehler Communications,<br />

(02 11) 8 69 33 77, www.ivicollections.com<br />

JEAN PAUL über powerkeks Krosskommunikation,<br />

(0 40) 36 11 12 68, www.jeanpaul.de<br />

LA FÉE MARABOUTÉE über Götterfunke<br />

Communication, (089) 33 03 52 80,<br />

www.lafeemaraboutee-berlin.de<br />

MBYM über Götterfunke Communication,<br />

(0 89) 33 03 52 80, www.mbym.dk<br />

MINX über Call te, (0 40) 41 34 56 80,<br />

www.minx-mode.de<br />

ODD MOLLY über Hidden Secrets,<br />

(0 40) 70 29 87 88, www.oddmolly.com<br />

S.OLIVER über Schöller und von Rehlingen PR,<br />

(0 40) 4 50 18 30, www.soliver.de<br />

SANDWICH (02 11) 13 06 85 82, www.sandw<strong>ich</strong>.eu<br />

SCHNEIDERS über Stilljäger PR,<br />

(0 89) 55 06 04 00, www.schneiders.com<br />

STEFFEN SCHRAUT über Guido Boehler Communications,<br />

(02 11) 8 69 33 77,<br />

www.steffenschraut.com<br />

YAYA über welovePR, (0 89) 96 16 02 00,<br />

www.yaya.nl<br />

Walking, Seite 30<br />

ASICS (0 21 31) 34 80 20, www.asics.de<br />

SALOMON (0 21 31) 34 80 20, www.salomon.de<br />

Schmuck selber machen, Seite 38<br />

JUNGHANS WOLLE (0 18 05) 10 91 09,<br />

www.junghanswolle.de<br />

Kuscheltier, Seite 46<br />

COATS (0 76 44) 80 20, www.coatsgmbh.de<br />

SCHACHENMAYR (0 71 62) 43 46,<br />

www.schachenmayr.com<br />

Fühlen, Seite 49<br />

CALVENDO (0 89) 4 61 33 46 17,<br />

www.calvendo.de<br />

Gutes für die Gesundheit, S. 53<br />

HERMES (0 89) 79 10 20,<br />

www.doc-gegen-schmerzen.de<br />

Schön sein, Seite 61<br />

ROLF HEYNE (0 89) 28 63 50,<br />

www.collection-rolf-heyne.de<br />

Handpflege, Seite 62<br />

A-DERMA (07 61) 45 26 10, www.aderma.de<br />

AHAVA (0 61 22) 53 68 90, www.ahava.de<br />

ALESSANDRO (02 11) 82 80 62 00,<br />

www.alessandro.de<br />

AVENE (08 00) 7 05 06 00, www.avene.de<br />

CHARLOTTE MEENTZEN (0 35 28) 41 41 18,<br />

www.meentzen.de<br />

DR. HAUSCHKA (0 71 64) 9 30,<br />

www.dr.hauschka.com<br />

NIVEA (Beiersdorf) (0 40) 49 09 75 75,<br />

www.nivea.de<br />

Wellness-Bad, Seite 66<br />

AHAVA (0 61 22) 53 68 09, www.ahava.de<br />

ALESSANDRO (02 11) 82 80 62 00,<br />

www.alessandro.de<br />

ALLPRESAN (0 25 71) 5 74 00,<br />

www.allpresan.de<br />

CLINIQUE (08 00) 6 64 78 05,<br />

www.clinique.de<br />

DERMASEL (02 21) 9 21 57 20,<br />

www.fette-koeln.de<br />

DUCRAY (08 00) 7 05 06 00, www.ducray.de<br />

ESTÉE LAUDER (08 00) 6 64 78 04,<br />

www.esteelauder.de<br />

FREI (09 11) 93 67 00,<br />

www.freiapothekenkosmetik.de<br />

PATYKA ABSOLIS (0 72 51) 9 77 70,<br />

www.ausliebezumduft.de<br />

MBIO-H-THIN (09 51) 6 04 30,<br />

www.moroccanoil.de<br />

MOROCCANOIL (0 61 51) 66 06 46,<br />

www.moroccanoil.de<br />

WELEDA (0 71 71) 91 90, www.weleda.de<br />

Gesund bleiben, Seite 69<br />

DIALOGPARTNER (0 72 21) 39 83 16,<br />

www.deutsche-wellnesstage.de<br />

Bauch weg, Seite 70<br />

25MINUTES (0 40) 35 71 69 10,<br />

www.25minutes.de<br />

Zahn-Ersatz, Seite 76<br />

CARRERA (0 69) 41 25 25, www.carrera.de<br />

ZAPRO (0 52 02) 88 13 97, www.zapro.de<br />

Hormone, Seite 78<br />

KANNE BROTTRUNK (0 25 92) 9 74 00,<br />

www.kanne-brottrunk.de<br />

Erleben, Seite 81<br />

PIPER VERLAG (0 89) 3 81 80 10, www.piper.de<br />

SCHWARZKOPF & SCHWARZKOPF<br />

(0 30) 44 33 63 00, www.schwarzkopf-verlag.net<br />

Leserfrage, Seite 104<br />

PATMOS (07 11) 4 40 61 94,<br />

www.patmos.de<br />

PC-Seite, Seite 107<br />

INTENSO (0 44 41) 9 99 10, www.intenso.de<br />

68<br />

2 | 2014


Gesund bleiben<br />

Strom lässt gefährl<strong>ich</strong>es Bauchfett schmelzen > S. 70 Übungen gegen Bauchfett > S. 75<br />

Was tun, wenn’s Probleme mit Zahn-Ersatz gibt? > S. 76 Doch Hormone nehmen? > S. 78<br />

Tipps<br />

für<br />

Februar<br />

Niesen n<strong>ich</strong>t<br />

unterdrücken<br />

Der Körper<br />

befreit s<strong>ich</strong><br />

mit dem<br />

Reflex von<br />

Viren oder<br />

Staub.<br />

Fit mit<br />

Grünkohl<br />

<strong>Jetzt</strong> noch<br />

eines der<br />

gesündesten<br />

Gemüse<br />

genießen.<br />

Saison ist<br />

bald vorbei!<br />

8./9. 2.<br />

Deutsche<br />

Wellness-<br />

Tage in<br />

Baden-Baden.<br />

Illustration: Laurence Mouton/PhotoAlto/laif<br />

Jeder Zweite über 50 nimmt Tabletten gegen hohen Blutdruck, beispielsweise<br />

sogenannte Betablocker. Muss man ein Mittel wechseln, weil die Krankenkasse<br />

mit einem anderen Hersteller einen neuen Rabatt-Vertrag geschlossen hat, kann<br />

das neue Mittel trotz des gle<strong>ich</strong>en Hauptwirkstoffs anders wirken, beispielsweise<br />

den Blutdruck etwas stärker senken oder auch ein wenig schwächer.<br />

ärzte raten dann, das präparat n<strong>ich</strong>t voreilig abzusetzen, sondern zwei bis drei wochen zu<br />

warten. meist hat s<strong>ich</strong> der körper dann an das neue mittel gewöhnt.<br />

2 | 2014<br />

69


GESUND BLEIBEN<br />

Strom<br />

schmilzt<br />

Sehr einfache<br />

Übungen,<br />

etwa Hände<br />

vor der Brust<br />

zusammenpressen,<br />

verstärken<br />

den<br />

Effekt enorm.<br />

Fett weg<br />

Kabel anschließen, 20 Minuten üben, weg sind die Fett-Pölsterchen<br />

am Bauch. Hört s<strong>ich</strong> einfach an? Ist es! Mit dem EMS-Training<br />

gibt es eine Methode, mit der man Muskeln so gezielt trainieren<br />

kann, dass auch gefährl<strong>ich</strong>es Fett am Bauch verschwindet.<br />

UNSERE<br />

EXPERTEN<br />

Marta Markowicz,<br />

Chirurgin<br />

und Expertin für<br />

Fettstoffwechsel,<br />

München, Peter<br />

Benckendorff,<br />

Orthopäde und<br />

Sportmediziner,<br />

Hamburg<br />

Sie konnte machen, was sie<br />

wollte: Fahrrad fahren,<br />

mit Hanteln trainieren,<br />

beim Zumba schwitzen,<br />

s<strong>ich</strong> nur von Salat ernähren. „Die<br />

kleinen Röllchen am Bauch hielten<br />

s<strong>ich</strong> einfach hartnäckig“, erinnert<br />

s<strong>ich</strong> Brigitte Warkotsch, die ansonsten<br />

eigentl<strong>ich</strong> zufrieden mit ihrer<br />

Figur war. Auch ihre Zumba-Trainerin<br />

m<strong>achte</strong> ihr wenig Hoffnung.<br />

„Nur am Bauch abnehmen und der<br />

Rest bleibt, wie er ist? Das ist unmögl<strong>ich</strong>,<br />

erklärte sie mir.“ Und doch,<br />

heute wirkt die 66-jährige Hambur-<br />

gerin viel schlanker, die kleinen Röllchen<br />

sind verschwunden, der Bauch<br />

sieht auch im engen Pulli flach und<br />

straff aus. Und schon oft haben<br />

Freundinnen und auch ihre Zumba-<br />

Trainerin neidisch gefragt: Wie hast<br />

du das bloß gemacht?<br />

Brigitte Warkotschs kleines Geheimnis<br />

heißt EMS. Die Abkürzung<br />

steht für elektronische Muskelstimulation.<br />

„Das Training selbst ist<br />

gewöhnungsbedürftig“, beschreibt<br />

die Rentnerin. „Man muss s<strong>ich</strong> dafür<br />

in einem speziellen Studio in<br />

eine hautenge Weste und Hose<br />

70<br />

2 | 2014


1<br />

GESUND BLEIBEN<br />

So funktioniert EMS<br />

Für das Training trägt man speziell<br />

Jacken und Hosen, in die Elektroden eingelassen<br />

sind, direkt <strong>auf</strong> der Haut. Durch<br />

diese Elektrode wird im Rhythmus von<br />

etwa 4 Sekunden ein milder Reizstrom<br />

geleitet, der dafür sorgt, dass s<strong>ich</strong> nahezu<br />

alle Muskeln im Körper le<strong>ich</strong>t anspannen.<br />

3<br />

2<br />

4<br />

Sport verbrennt die<br />

Fett-Reserven<br />

Vor allem am Bauch bildet<br />

der Körper weißes<br />

Fett. Darin lagert er<br />

Kalorien ein, die er im<br />

Moment n<strong>ich</strong>t benötigt.<br />

1 In einer Fettzelle<br />

ist bei schlanken Menschen<br />

nur wenig Fett<br />

als Tröpfchen (gelb)<br />

gespe<strong>ich</strong>ert.<br />

2 Zirkuliert nun im<br />

Blut <strong>mehr</strong> Fett, als der<br />

Körper aktuell verbraucht,<br />

schleust er es<br />

in Fettzellen. Um durch<br />

die Hülle der Zelle zu<br />

kommen, muss das<br />

Fett-Molekül in seine<br />

Bestandteile Fettsäure<br />

(gelb) und Glyzerin<br />

(rot) zerlegt werden.<br />

3 In der Fettzelle<br />

wiederum wird das Molekül<br />

neu zusammengebaut<br />

und gespe<strong>ich</strong>ert.<br />

4 Benötigt der Körper<br />

viel Fett, etwa als<br />

Brennstoff beim Sport,<br />

und im Blut zirkuliert<br />

zu wenig, ruft er es aus<br />

den Fettzellen ab und<br />

verarbeitet es.<br />

2 | 2014<br />

71


GESUND BLEIBEN<br />

Der Körper bildet<br />

zwei Sorten von Fett<br />

Am Nacken<br />

und oberen<br />

Rücken<br />

sitzen kleine<br />

Depots<br />

des „guten“<br />

braunen<br />

Fetts.<br />

Am Bauch<br />

bzw. Po<br />

(bei Frauen)<br />

lagert s<strong>ich</strong><br />

das gefährl<strong>ich</strong>ere<br />

weiße<br />

Fett ab.<br />

Das Anlegen der speziellen EMS-Kleidung<br />

dauert etwa 5 Minuten.<br />

zwängen, die jeweils mit vielen<br />

Elektroden versehen sind.“ Sobald<br />

die Trainerin das 20-minütige Programm<br />

startet, beginnt es an Bauch,<br />

N<strong>ich</strong>ts schwabbelt <strong>mehr</strong><br />

Beinen und Po zu kribbeln, das der<br />

le<strong>ich</strong>te Reizstrom alle vier Sekunden<br />

auslöst. „Sofort spüre <strong>ich</strong>, wie<br />

s<strong>ich</strong> meine Muskeln im ganzen Körper<br />

le<strong>ich</strong>t anspannen“, erklärt Brigitte<br />

Warkotsch. Und wenn sie dazu<br />

noch in die Knie geht oder Bauchübungen<br />

macht, verstärkt s<strong>ich</strong> der<br />

Effekt enorm. Nach zwanzig Minuten<br />

ist es geschafft – und sie fühlt<br />

s<strong>ich</strong>, als hätte sie zwei Stunden trainiert.<br />

„Aber die Mühe lohnt s<strong>ich</strong>“,<br />

sagt die Hamburgerin und greift<br />

s<strong>ich</strong> in die Taille. „Alles ist fest und<br />

n<strong>ich</strong>ts schwabbelt.“<br />

N<strong>ich</strong>t nur Brigitte Warkotsch ist<br />

von der neuen Methode überzeugt.<br />

Auch Experten bescheinigen dem<br />

EMS-Training, was alle Bauch-weg-<br />

Methoden zuvor n<strong>ich</strong>t schafften: Es<br />

kann Muskeln am Bauch gezielt <strong>auf</strong>bauen<br />

und gle<strong>ich</strong>zeitig dort das Fett<br />

abschmelzen.<br />

Die Sportwissenschaftlerin<br />

Wiebke Dettmann zum Beispiel hat<br />

unzählige Bauch-weg-Methoden<br />

unter die Lupe genommen, etwa<br />

Bauch-weg-Gürtel, Vakuum-Massage-Geräte,<br />

Hypoxi-Trainer. Ihr Fazit:<br />

»Zu viel<br />

Bauchfett<br />

gefährdet<br />

die Gesundheit<br />

enorm!«<br />

Marta Markowicz<br />

„Je lauter eine bestimmte Methode<br />

oder gar einzelne Geräte <strong>auf</strong> Shopping-Kanälen<br />

im TV damit werben,<br />

dass sie Problemzonen modellieren,<br />

umso eher kann man davon ausgehen,<br />

dass sie n<strong>ich</strong>t wirken.“<br />

Bei einigen Methoden aber, so<br />

Dettmann, gibt es gute Belege, dass<br />

sie helfen (siehe Übers<strong>ich</strong>t unten).<br />

Allerdings funktionieren auch sie<br />

nur, und das sagt sie mit Nachdruck,<br />

wenn man gle<strong>ich</strong>zeitig weniger Kalorien<br />

isst, als man verbrennt. Erst<br />

dann macht es Sinn, die Muskeln<br />

am Bauch ganz gezielt zu trainieren,<br />

um Fett abzubauen.<br />

Dabei helfen können laut Dettmann<br />

gute Methoden wie das TRX-<br />

Training, also Übungen, bei denen<br />

man Arme und Beine in Schlingen<br />

einhängt, sowie Übungen <strong>auf</strong> Vibrationsplatten<br />

und mit Thera-Bändern.<br />

„Eine der besten Methoden überhaupt<br />

scheint das EMS-Training zu sein“,<br />

sagt Dettmann. Das belegen Studien,<br />

Was hilft wirkl<strong>ich</strong><br />

gegen Bauchfett?<br />

Experten sind s<strong>ich</strong> einig,<br />

dass nur wenige Methoden<br />

helfen, gezielt am<br />

Bauch abzunehmen.<br />

AUCH GUT<br />

TRX-Training Hände und<br />

Füße hängen in Schlingen.<br />

Sehr effektiv, weil viele<br />

Muskeln dabei arbeiten<br />

müssen. Anstrengend!<br />

REICHT NICHT<br />

Reizstrom zuhause<br />

Grundprinzip wie EMS.<br />

Gut, um einzelne Muskeln,<br />

etwa am Knie, zu stärken.<br />

N<strong>ich</strong>t zum Abnehmen.<br />

REGT AN<br />

Vibrationsplatten Aktivieren<br />

tief liegender Muskeln.<br />

Erhöht messbar den<br />

Grundumsatz, reduziert<br />

Fettgewebe unter der Haut.<br />

wirkt gut wirkt mäßig wirkt kaum<br />

72<br />

2 | 2014


Braunes Fett hilft<br />

beim Abnehmen<br />

Wissenschaftler<br />

fanden heraus,<br />

dass eine<br />

braune Fettzelle<br />

in der Lage ist,<br />

<strong>mehr</strong> Kalorien<br />

zu verbrennen,<br />

als in ihr gespe<strong>ich</strong>ert<br />

ist. So<br />

gelingt ihr das:<br />

1 Zellkern: Hier<br />

ist das Erbgut als<br />

Chromosomen<br />

hinterlegt.<br />

2 Fett-Tropfen:<br />

Eine braune<br />

Fettzelle enthält<br />

2<br />

1<br />

3<br />

davon weniger<br />

als eine weiße<br />

Fettzelle. Das<br />

heißt, sie spe<strong>ich</strong>ert<br />

weniger<br />

Kalorien.<br />

3 Kraftwerke:<br />

Sie sind<br />

das schlanke<br />

Geheimnis des<br />

braunen Fetts.<br />

Zum einen, weil<br />

braune Fettzellen<br />

viel <strong>mehr</strong> dieser<br />

sog. Mitochondrien<br />

enthalten.<br />

Zum andern, weil<br />

sie braunes Fett<br />

verbrennen, aber<br />

auch weißes Fett<br />

und sogar Zucker,<br />

wenn der Körper<br />

z. B. friert und<br />

Wärme braucht.<br />

zum Beispiel an der Sporthochschule<br />

Köln und an der Universität Bayreuth.<br />

Auch die Chirurgin Marta Markowicz,<br />

die viele Jahre an der Universität<br />

Aachen den Fettstoffwechsel<br />

erforscht hat, bestätigt: „Diese<br />

Trainingsmethode kann tatsächl<strong>ich</strong><br />

helfen, Fett am Bauch gezielt zu reduzieren.“<br />

Als Ärztin weiß sie, dass<br />

es dafür n<strong>ich</strong>t nur kosmetische<br />

Gründe gibt. „Denn zu viel Bauchfett<br />

gefährdet die Gesundheit<br />

enorm“, warnt sie. Während Fett,<br />

etwa an Oberschenkeln oder Po, aus<br />

medizinischer S<strong>ich</strong>t völlig harmlos<br />

ist, wirkt das Fett am Bauch wie eine<br />

kleine biochemische Fabrik, die<br />

zwar in kleinen Mengen, aber ständig<br />

schädl<strong>ich</strong>e Substanzen produziert.<br />

Zum Beispiel das Hormon Östrogen.<br />

Zu viel davon hat bei<br />

Männern den unschönen Effekt,<br />

dass ihnen Brüste wachsen.<br />

Noch viel gefährl<strong>ich</strong>er aber ist:<br />

„Der Körper wird durch das Östro-<br />

»Endl<strong>ich</strong> ist das<br />

Sixpack da!«<br />

Obwohl <strong>ich</strong> seit Jahren<br />

fettarm aß, jede Menge<br />

Sport m<strong>achte</strong>, mit<br />

meinem Bauch war <strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t zufrieden. Der sah<br />

trotz der ganzen Mühe n<strong>ich</strong>t besonders<br />

knackig aus. Bis <strong>ich</strong> per Zufall<br />

das EMS-Training für m<strong>ich</strong> entdeckte.<br />

Schon nach 4 Wochen damit ze<strong>ich</strong>neten<br />

s<strong>ich</strong> meine Muskeln am Bauch<br />

deutl<strong>ich</strong>er ab. Nach 11 Monaten mit<br />

EMS war das Sixpack endl<strong>ich</strong> da!<br />

Marco Dührkopp (45), Kommunikations-Manager<br />

aus Hamburg<br />

gen anfälliger für bestimmte Krebsarten<br />

wie Brust- oder Darmkrebs.“<br />

Darüber hinaus produziert Bauchfett<br />

Interleukin 6, einen Entzündungsstoff,<br />

der das Verkalken der<br />

Arterien fördert und damit auch erhebl<strong>ich</strong><br />

das Risiko für Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall erhöht.<br />

„Unterscheiden muss man zwischen<br />

der äußeren Fettsch<strong>ich</strong>t, die<br />

direkt über den Muskeln liegt, und<br />

der inneren Fettsch<strong>ich</strong>t, welche die<br />

Organe umgibt. EMS wirkt sehr gut<br />

<strong>auf</strong> die äußere Fettsch<strong>ich</strong>t“, erklärt<br />

Markowicz. Dort legen vor allem<br />

Frauen ihre Fett-Reserven an.<br />

Wieso EMS gerade hier so gut<br />

wirkt, ist wissenschaftl<strong>ich</strong> noch<br />

n<strong>ich</strong>t ganz geklärt. Experten vermuten,<br />

dass diese Fettsch<strong>ich</strong>t über<br />

feinste Blutgefäße direkt mit den<br />

darunter liegenden Muskeln verbunden<br />

ist, der Weg vom Fettspe<strong>ich</strong>er<br />

zum Verbrennungsort in den Muskeln<br />

also sehr kurz ist.<br />

Macht auch Knochen stark<br />

Doch auch gegen das innere Bauchfett,<br />

das verstärkt die gefährl<strong>ich</strong>en<br />

Entzündungsstoffe und Hormone<br />

bildet und in das vor allem Männer<br />

ihre Extrakalorien spe<strong>ich</strong>ern, wirkt<br />

EMS. Allerdings nur indirekt. Das<br />

GEHT SO<br />

Bauchroller Kleines,<br />

kostengünstiges Gerät.<br />

Wirkt gut <strong>auf</strong> die quer<br />

liegenden Bauchmuskeln.<br />

Kaum Bauch-weg-Effekt.<br />

MUSS MAN MÖGEN<br />

Kraftgeräte im Studio<br />

Gew<strong>ich</strong>te stemmen.<br />

Gut, um vor allem große<br />

Muskeln zu trainieren. Verbrennt<br />

viele Kalorien.<br />

SEHR GÜNSTIG<br />

UMSONST<br />

Sit-ups Klassische, bewährte<br />

Übung für zuhause.<br />

Konkurrenzlos günstig,<br />

wirkt aber leider nur <strong>auf</strong><br />

wenige große Muskeln.<br />

Theraband Fitness-Studio<br />

für die Hosentasche.<br />

Effekt re<strong>ich</strong>t leider n<strong>ich</strong>t,<br />

um viele Kalorien und damit<br />

Fett zu verbrennen.<br />

2 | 2014<br />

73


GESUND BLEIBEN<br />

heißt, erst wenn die äußeren<br />

Sch<strong>ich</strong>ten nennenswert abgeschmolzen<br />

sind, greift der Körper <strong>auf</strong> die<br />

inneren Reserven zu und beginnt<br />

auch diese zu verbrennen.<br />

Doch wie flach muss der Bauch<br />

eigentl<strong>ich</strong> sein, um die Gesundheit<br />

n<strong>ich</strong>t zu gefährden? „Das kann jeder<br />

ganz schnell mit einem Maßband<br />

messen“, sagt<br />

Ist Ihr Bauch<br />

zu dick?<br />

Die Antwort kann jeder<br />

selbst feststellen –<br />

einfach messen. Dann<br />

den Umfang der Taille<br />

durch den Umfang der<br />

Hüfte teilen:<br />

Umfang Taille (cm)<br />

THQ =<br />

Umfang Hüfte (cm)<br />

Das Ergebnis (Quotient)<br />

zeigt, ob zu viel<br />

gefährl<strong>ich</strong>es Bauchfett<br />

vorhanden ist:<br />

• Bei Frauen sollte der<br />

Wert unter 0,85 liegen,<br />

• bei Männern unter 1,0.<br />

»Auch meine Osteoporose<br />

hat s<strong>ich</strong> mit dem EMS-Training<br />

messbar verbessert.«<br />

Brigitte Warkotsch<br />

Marta Markowicz.<br />

„Dann einfach<br />

den Umfang<br />

von Taille<br />

durch den Umfang<br />

der Hüfte<br />

teilen. Bei<br />

Frauen sollte das<br />

Ergebnis unter<br />

0,8 liegen und<br />

bei Männern unter<br />

0,9.“ Ab 0,85<br />

bei Frauen und<br />

1,0 bei Männern<br />

sprechen Ärzte<br />

schon von einem<br />

erhebl<strong>ich</strong> erhöh-<br />

ning entdeckte.“ Medizinisches EMS<br />

hilft beispielsweise, um<br />

• schlaffe Muskeln nach Arm- oder<br />

Beinbrüchen wieder zu stärken;<br />

• verkrampfte Muskeln zu lösen;<br />

• einseitig stark belasteten Muskeln<br />

entgegenzuwirken;<br />

• Haltungsschäden zum Beispiel<br />

durch viel Sitzen auszugle<strong>ich</strong>en<br />

• und auch um altersbedingten Muskelschwund<br />

<strong>auf</strong>zuhalten.<br />

Fit nach Schlaganfall<br />

Sogar nach Schlaganfällen hilft EMS<br />

Menschen, schneller wieder <strong>auf</strong> die<br />

Beine zu kommen.<br />

Das beste Beispiel dafür ist der<br />

Orthopäde Benckendorff selbst. Vor<br />

rund zwei Jahren lag er nach einem<br />

Schlaganfall für sechs Monate im<br />

Krankenhaus. „Auch wenn <strong>ich</strong> es als<br />

Arzt wusste, wie schnell der Körper<br />

Muskeln verliert, wenn man s<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t bewegt“, sagt Benckendorff,<br />

„war <strong>ich</strong> doch erstaunt, es am eigenen<br />

Leib zu erleben.“ Zwar hatte der<br />

»Muskelkater ist ein<br />

gutes Ze<strong>ich</strong>en«<br />

Am Tag nach meinem<br />

ersten EMS-Training<br />

konnte <strong>ich</strong> nur unter<br />

Schmerzen lachen. Noch<br />

nie in meinem Leben<br />

hatte <strong>ich</strong> so starken Muskelkater! Und<br />

das am Bauch! Ich habe das natürl<strong>ich</strong><br />

als gutes Ze<strong>ich</strong>en gewertet. Schließl<strong>ich</strong><br />

zeigte mir der Muskelkater, dieses<br />

Training fordert die Muskeln ungemein.<br />

Und tatsächl<strong>ich</strong>: Heute ist der<br />

Bauch flach und fest.<br />

Brigitte Warkotsch (66),<br />

Rentnerin aus Henstedt-Ulzburg<br />

ten Gesundheitsrisiko<br />

durch<br />

zu viel Fett am<br />

Bauch.<br />

Brigitte Warkotschs Bauchumfang<br />

ist dank des EMS-Trainings inzwischen<br />

um drei Zentimeter geschmolzen,<br />

von 81 <strong>auf</strong> 78. Und n<strong>ich</strong>t<br />

nur das. „Auch meine Osteoporose<br />

hat s<strong>ich</strong> messbar verbessert.“<br />

Ein Effekt, der den Sportarzt und<br />

Orthopäden Dr. Peter Benckendorff<br />

überhaupt n<strong>ich</strong>t wundert. „EMS<br />

wird schon seit über 30 Jahren in<br />

der Medizin eingesetzt, bevor man<br />

es vor Kurzem auch als Fitness-Trairenommierte<br />

Sportmediziner, der<br />

unter anderem die Klitschko-Brüder<br />

und die Fußballer vom FC St. Pauli<br />

betreute und heute noch den<br />

100-Meter-Weltrekordler Usain Bolt<br />

berät, noch nie Probleme mit zu viel<br />

Fett am Bauch, aber durch die lange<br />

Bettruhe waren kaum noch<br />

Bauchmuskeln vorhanden. Als Benckendorff<br />

wieder <strong>auf</strong>stehen durfte,<br />

versuchte er, dem Muskelschwund<br />

mit klassischen Übungen, beispielsweise<br />

mit Gymnastik, beizukommen.<br />

Auch an den typischen Kraft-Geräten<br />

im Fitness-Studio trainierte er. Doch<br />

die Muskeln blieben schwach. „Erst<br />

als <strong>ich</strong> mit dem EMS-Training begann,<br />

baute s<strong>ich</strong> meine Muskulatur<br />

wieder <strong>auf</strong>. Seit Sommer 2012 geht<br />

der 69-Jährige deshalb dreimal die<br />

Woche ins EMS-Studio 25Minutes.<br />

Bald möchte er das Training aber<br />

<strong>auf</strong> einmal die Woche reduzieren.<br />

„Die Methode ist so effektiv, dass das<br />

dann re<strong>ich</strong>t, um die neu <strong>auf</strong>gebaute<br />

Muskulatur zu konservieren“, sagt<br />

der Sportmediziner erle<strong>ich</strong>tert.<br />

Zwei Mal pro Woche re<strong>ich</strong>t<br />

Allerdings hat diese Effektivität einen<br />

stolzen Preis. Wer in einem der<br />

etwa 1700 Studios in Deutschland<br />

trainieren will, zahlt einen Monatsbeitrag<br />

von rund 110 Euro und darf<br />

dafür zwei Mal pro Woche je 20 Minuten<br />

trainieren. Alternativ gibt es<br />

Zehnerkarten für etwa 300 Euro.<br />

Zugutehalten muss man dem Prinzip,<br />

dass jede Einheit individuell ein<br />

Personal-Trainer betreut und man<br />

in nur 40 Minuten pro Woche tolle<br />

Erfolge erzielen kann.<br />

So wie Marco Dührkopp. Der<br />

45-Jährige träumte viele Jahre von<br />

einem muskulösen, schön definierten<br />

flachen Bauch. „Dafür habe<br />

<strong>ich</strong> schon immer viel Zeit in Fitnessstudios<br />

verbracht und <strong>mehr</strong>ere Triathlons<br />

absolviert. Aber ein Sixpack?<br />

Das habe <strong>ich</strong> erst mit EMS geschafft.“<br />

Holger Schöttelndreier<br />

Fotos: Bodystreet (2), privat (4); Illustrationen: Martin Freiling/Picture Press (2), Mareile Busse (Übungen)<br />

74 2 | 2014


GESUND BLEIBEN<br />

Gute<br />

Übungen für<br />

den Bauch<br />

Sie sind zwar n<strong>ich</strong>t ganz<br />

so effektiv wie ein<br />

EMS-Training. Aber auch<br />

mit ganz einfachen<br />

klassischen Gymnastik-<br />

Übungen kann man<br />

die Muskeln am Bauch<br />

und Rumpf gezielt<br />

trainieren und <strong>mehr</strong><br />

Fett verbrennen.<br />

3<br />

Sit-ups<br />

4<br />

Seitstütz<br />

Rückenlage, Füße <strong>auf</strong>stellen,<br />

Bauchnabel etwas zum Boden<br />

ziehen. Hände hinter Kopf verschränken.<br />

Schultern etwas in<br />

R<strong>ich</strong>tung Knie heben, langsam<br />

senken. 8–10 Mal. Varianten:<br />

Rechten Ellenbogen in R<strong>ich</strong>tung<br />

linkes Knie heben, linken<br />

Ellenbogen zum rechten Knie.<br />

Seitenlage. Auf Unterarm abstützen,<br />

andere Hand greift an<br />

Hüfte. Mit viel Körperspannung<br />

Becken heben. Mindestens 15<br />

Sekunden halten. Zur anderen<br />

Seite wiederholen. Je 3 Mal.<br />

Variante: Oberen Fuß vor unteren<br />

setzen, Becken langsam<br />

heben und senken.<br />

B<br />

A<br />

B<br />

A<br />

1<br />

2<br />

Rad fahren<br />

Rückenlage, Hände liegen neben<br />

dem Po. Bauchnabel etwas<br />

einziehen, sodass der untere<br />

Rücken (Lendenwirbel) den<br />

Boden berührt. In der Luft Rad<br />

fahren. 2 Minuten.<br />

Frontstütz<br />

Bauchlage. Mit viel Körperspannung<br />

(!) <strong>auf</strong> Unterarme<br />

und Fußspitzen abstützen,<br />

Blick gerade nach unten. Ruhig<br />

weiteratmen. 15 Sekunden<br />

halten. 3 Mal wiederholen.<br />

5<br />

6<br />

Diagonalheben<br />

Vierfüßlerstand, Blick gerade<br />

nach unten. Langsam parallel<br />

linken Arm und rechtes Bein<br />

strecken. Mindestens 12 Mal.<br />

Mit anderem Arm-Bein-Paar<br />

wiederholen. Je 3 Mal.<br />

Rückenschwimmen<br />

Rückenlage, Beine und Arme<br />

gestreckt. Parallel und langsam<br />

linken Arm nach vorne<br />

strecken und rechtes Knie<br />

beugen. Mit anderem Paar<br />

wiederholen. Je 10 Mal.<br />

7<br />

Hüftheben<br />

So<br />

le<strong>ich</strong>t ist<br />

es, etwas<br />

für die<br />

Gesundheit<br />

zu tun<br />

Rückenlage, Arme weit<br />

zur Seite gestreckt. Beine<br />

mögl<strong>ich</strong>st senkrecht<br />

in die Luft heben, Füße<br />

überkreuzen. Beim<br />

Einatmen Bauchmuskeln<br />

anspannen und so<br />

Hüften in R<strong>ich</strong>tung Decke<br />

heben, kurz halten.<br />

Beim Ausatmen wieder<br />

absenken. Achtung:<br />

Nie mit Schwung Hüfte<br />

heben! Mindestens<br />

15 Mal wiederholen.<br />

2 | 2014<br />

75


Probleme<br />

mit den<br />

Dritten?<br />

Bitte lächeln – das ist mit den Dritten<br />

oft gar n<strong>ich</strong>t so le<strong>ich</strong>t. Denn bei<br />

mindestens jedem Zweiten sitzt der<br />

Zahnersatz n<strong>ich</strong>t optimal. Was dann<br />

hilft? Meist ganz einfache Tipps!<br />

Gute Hygiene hilft,<br />

viele Probleme<br />

mit der Prothese<br />

zu vermeiden.<br />

Wenn Sie mit der<br />

Zunge kurz über<br />

die Zähne in<br />

Ihrem Mund fahren: Wie<br />

viele sind noch echt?<br />

Mehr als 15 oder sogar<br />

20? Gratulation, damit<br />

liegen Sie weit über dem<br />

Durchschnitt. Denn vor<br />

allem zwischen 45 und<br />

64 fallen – laut Statistik<br />

– etwa 12 Zähne Karies<br />

und Parodontitis zum<br />

Opfer. Dass man dann<br />

trotzdem strahlend<br />

lächeln kann, dafür sorgen<br />

entweder teure Implantate<br />

– oder bei den<br />

meisten günstigere, oft<br />

herausnehmbare Prothesen.<br />

Doch während s<strong>ich</strong><br />

Implantate meist un<strong>auf</strong>fällig<br />

im Mund verhalten,<br />

bereiten Prothesen<br />

häufig Probleme.<br />

Prothese<br />

lockert s<strong>ich</strong><br />

URSACHE Wenn eine<br />

Prothese mal gut angepasst<br />

war und saß, s<strong>ich</strong><br />

dann aber lockert, steckt<br />

meist eine dieser mögl<strong>ich</strong>en<br />

Ursachen dahinter:<br />

1. Der Kieferknochen hat<br />

die Form verändert oder<br />

s<strong>ich</strong> zurückgebildet.<br />

2. An den Haftflächen<br />

der Prothese haben s<strong>ich</strong><br />

Ablagerungen durch<br />

Speisen gebildet.<br />

WAS TUN? Bei veränderten<br />

Kieferknochen<br />

helfen kurzfristig Haftmittel.<br />

Sitzt die Prothese<br />

aber schon so locker,<br />

dass sie s<strong>ich</strong> beim Sprechen<br />

oder Lachen löst,<br />

kann nur noch ein Zahnarzt<br />

helfen. In der Regel<br />

formt dann ein Zahntechniker<br />

die Prothese<br />

neu, sodass sie wieder<br />

gut hält. Einen Teil der<br />

Kosten dafür muss man<br />

selbst tragen (30 %,<br />

wenn man jährl<strong>ich</strong> zur<br />

Kontrolle geht).<br />

Ablagerungen, die man<br />

mit Prothesenbürste und<br />

Reinigungsmitteln n<strong>ich</strong>t<br />

selbst entfernen kann,<br />

sollte man vom Zahnarzt<br />

beseitigen lassen. W<strong>ich</strong>tig:<br />

Damit s<strong>ich</strong> keine<br />

neuen bilden, Prothese<br />

mindestens zweimal<br />

tägl<strong>ich</strong> gründl<strong>ich</strong> und<br />

regelmäßig reinigen<br />

(siehe Kasten rechts).<br />

Druckstellen an<br />

der Schleimhaut<br />

URSACHE Prothese<br />

drückt zu fest <strong>auf</strong> die<br />

Schleimhäute und<br />

den darunter liegenden<br />

Kieferknochen.<br />

Bei neuen Prothesen<br />

liegt das oft daran, dass<br />

sie n<strong>ich</strong>t perfekt angepasst<br />

sind. Bei älteren<br />

Prothesen ist häufig<br />

Zahnstein an einem<br />

Zahn, der als „Aufhänger“<br />

benutzt wird, die<br />

Ursache. Der Zahnstein<br />

führt dann dazu, dass<br />

die Prothese minimal<br />

anders sitzt.<br />

Oder die Schleimhaut<br />

unter der Prothese ist<br />

Fotos: Bally/Keystone Schweiz/laif, Fotex Medien, privat<br />

76 2 | 2014


Sind noch genug Zähne im<br />

Mund vorhanden, kann Zahnersatz auch<br />

fest verankert werden.<br />

GESUND BLEIBEN<br />

le<strong>ich</strong>t entzündet, etwa<br />

durch eine kleine Infektion<br />

des Zahnfleisches.<br />

WAS TUN? Bei neuen<br />

Prothesen unbedingt mit<br />

Zahnarzt sprechen, ggf.<br />

muss sie noch einmal<br />

nachgearbeitet werden.<br />

Auch mit Zahnstein muss<br />

man zum Zahnarzt, um<br />

diesen entfernen zu lassen.<br />

W<strong>ich</strong>tig: N<strong>ich</strong>t lange<br />

warten, da s<strong>ich</strong> am Zahnstein<br />

Bakterien einnisten<br />

können, die eine Parodontitis<br />

verursachen.<br />

Bei kurzfristig gereizten<br />

Schleimhäuten re<strong>ich</strong>t es,<br />

2 bis 3 Tage <strong>auf</strong> die Prothese<br />

zu verz<strong>ich</strong>ten und<br />

eine antiseptische Salbe<br />

(Apotheke) <strong>auf</strong>zutragen.<br />

Aussprache<br />

klingt undeutl<strong>ich</strong><br />

URSACHE Das Problem<br />

tritt vor allem bei neuen<br />

oder neu angepassten<br />

Prothesen <strong>auf</strong>. Dahinter<br />

steckt, dass die künstl<strong>ich</strong>en<br />

Zähne minimal<br />

anders im Mund stehen,<br />

s<strong>ich</strong> die Zunge beim<br />

Bilden der Laute aber<br />

noch n<strong>ich</strong>t daran gewöhnt<br />

hat.<br />

Bei Prothesen, die lange<br />

gut saßen, kann es ein<br />

Ze<strong>ich</strong>en dafür sein, dass<br />

s<strong>ich</strong> die Anatomie im<br />

Mund etwas verändert<br />

hat (siehe Punkt Prothese<br />

lockert s<strong>ich</strong>).<br />

WAS TUN? Mit einer<br />

neuen Prothese sprechen<br />

muss fast jeder<br />

üben. Dazu vor einen<br />

Spiegel stellen und vor<br />

allem Zisch-Laute wie<br />

„Tisch“, „Fisch“ oder<br />

„Schlange“ s<strong>ich</strong>tbar und<br />

laut mit dem Mund formen.<br />

Die Erfahrung<br />

zeigt, bereits nach zwei<br />

bis drei Tagen hat s<strong>ich</strong><br />

das Sprachzentrum im<br />

Gehirn an die neue Stellung<br />

der Zähne gewöhnt<br />

und man spr<strong>ich</strong>t wie<br />

zuvor.<br />

Ob eine Prothese zu<br />

locker ist, kann man mit<br />

einem einfachen Trick<br />

ermitteln: Zähne <strong>auf</strong>einanderbeißen<br />

und schlucken.<br />

Bewegt s<strong>ich</strong> die<br />

Prothese dabei, sitzt sie<br />

n<strong>ich</strong>t optimal.<br />

Mundgeruch,<br />

obwohl man putzt<br />

URSACHE Im Mund<br />

siedeln etwa 350 bis 400<br />

verschiedene Bakterien<br />

und bilden die gesunde<br />

Mundflora. Sie sorgt<br />

zum Beispiel dafür, dass<br />

krank machende Keime<br />

keinen Lebensraum finden.<br />

Eine neue Prothese<br />

kann das natürl<strong>ich</strong>e<br />

Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>t der<br />

Mundflora für 2 bis 3<br />

Tage durcheinanderbringen,<br />

etwa weil die<br />

Bakterien das neue Material<br />

„besiedeln“ müssen.<br />

In dieser Zeit kann<br />

der Stoffwechsel der<br />

Bakterien Produkte<br />

produzieren, die übel,<br />

etwa faulig, riechen.<br />

WAS TUN? Zuerst einmal<br />

abwarten. Ist der<br />

Mundgeruch sehr störend,<br />

eventuell ein<br />

Mundspray verwenden.<br />

Generell <strong>auf</strong> gute Mundhygiene<br />

<strong>achte</strong>n (siehe<br />

rechts: Reinigen).<br />

Zahnfleisch<br />

entzündet s<strong>ich</strong><br />

URSACHE Um <strong>mehr</strong><br />

S<strong>ich</strong>erheit zu haben,<br />

verwenden viele Menschen<br />

Haftcreme. Die<br />

aber kann dazu führen,<br />

dass die Prothese zu fest<br />

<strong>auf</strong> dem Zahnfleisch<br />

sitzt. Dadurch fehlt eine<br />

gewisse Flexibilität, die<br />

dafür sorgt, dass s<strong>ich</strong><br />

der Druck, etwa beim<br />

Kauen, gle<strong>ich</strong>mäßiger<br />

<strong>auf</strong> das Zahnfleisch und<br />

die Kieferknochen darunter<br />

verteilt.<br />

WAS TUN? Die Prothese<br />

muss so gut angepasst<br />

sein, dass sie ohne Haftcreme<br />

hält. Ist dies<br />

n<strong>ich</strong>t der Fall, zum<br />

Zahnarzt gehen, Prothese<br />

neu anpassen lassen.<br />

Prothesen<br />

r<strong>ich</strong>tig<br />

reinigen<br />

Prothesen muss<br />

man genauso<br />

gründl<strong>ich</strong> und<br />

regelmäßig reinigen<br />

wie echte Zähne,<br />

das heißt mindestens<br />

zweimal<br />

tägl<strong>ich</strong>. Ideal sind:<br />

Prothesenbürste,<br />

mit der man die<br />

runden Haftflächen<br />

und Zähne<br />

unter fließendem<br />

lauwarmen Wasser<br />

gründl<strong>ich</strong> reinigen<br />

kann. Gut ist zum<br />

Beispiel Trioblanc<br />

von Zapro Dentalhygieneartikel,<br />

3 Stk. ca. 20 Euro.<br />

Reinigungsgeräte<br />

Mit Ultraschall<br />

entfernen Sie selbst<br />

hartnäckige Beläge,<br />

etwa durch Kaffee<br />

oder Tee, in wenigen<br />

Minuten. Etwa Sinus<br />

Dental von Carrera,<br />

ca. 40 Euro.<br />

„Viele haben mit neuen Prothesen<br />

das Gefühl, der Mund sei ständig trocken.<br />

Meist verschwindet dies nach vier,<br />

fünf Tagen. In der Zwischenzeit hilft:<br />

Bonbons ohne Zucker lutschen, um<br />

die Produktion von Spe<strong>ich</strong>el anzuregen.“<br />

Ralf Roessler ist ein führender Experte für<br />

Parodontologie; arbeitet als Zahnarzt in<br />

Ludwigshafen und lehrt am Campus Benjamin<br />

Franklin der Charité in Berlin.<br />

2 | 2014<br />

77


GESUND BLEIBEN<br />

<strong>Jetzt</strong> doch<br />

Hormone in den<br />

Wechseljahren?<br />

Le<strong>ich</strong>ter durch die Wechseljahre mit<br />

Hormonen? Lange Zeit war das wegen<br />

mögl<strong>ich</strong>er Risiken verpönt. Doch jetzt<br />

zeigen neue Studien: Die Tabletten sind<br />

weit weniger gefährl<strong>ich</strong> als gedacht.<br />

DR. ANNELIESE SCHWENKHAGEN Tatsächl<strong>ich</strong> erhöhen<br />

Hormone das Risiko für Brustkrebs, Thrombose & Co.<br />

n<strong>ich</strong>t wie bisher vermutet. Das gilt aber nur, wenn<br />

Frauen keine Gebärmutter <strong>mehr</strong> haben und aus-<br />

PROF. INGRID GERHARD Hormone sind Medikamente,<br />

man sollte sie nie ohne triftigen Grund nehmen.<br />

Aber: Wenn man das Gefühl hat, dass schwere<br />

Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive<br />

HORMONE doch n<strong>ich</strong>t gefährl<strong>ich</strong>?<br />

Nur bei starken BESCHWERDEN<br />

JE FRÜHER, desto besser<br />

schließl<strong>ich</strong> mit niedrig dosiertem Östrogen über die<br />

Haut behandelt werden. Bei Frauen mit Gebärmutter<br />

scheint im Hinblick <strong>auf</strong> die Risiken auch die Wahl des<br />

Gelbkörperhormons bedeutsam zu sein.<br />

Verstimmungen usw. die Lebensqualität erhebl<strong>ich</strong><br />

rauben, dann sollten Frauen mit einer Gynäkologin<br />

sprechen, ob eine Therapie mit Hormonen sinnvoll<br />

ist oder ob es auch natürl<strong>ich</strong>e Alternativen gibt.<br />

SCHWENKHAGEN Auch das ist ein Ergebnis der neuen<br />

Studiendaten. Nimmt man Hormone zu Beginn<br />

der Wechseljahre, also mit Ende 40 bis Mitte 50,<br />

wenn man übl<strong>ich</strong>erweise auch die stärksten Be-<br />

schwerden hat, sind die Risiken erhebl<strong>ich</strong> geringer<br />

als bei einem Beginn in höherem Lebensalter. Bei<br />

frühem Beginn kann sogar ein schützender Effekt<br />

<strong>auf</strong> das Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-System mögl<strong>ich</strong> sein.<br />

Sind Hormonpflaster BESSER?<br />

SCHWENKHAGEN Nimmt man Östrogen über die<br />

Haut <strong>auf</strong>, sinkt zusätzl<strong>ich</strong> das Risiko für Thrombose.<br />

Aber Gestagen muss in der Regel weiter als Tablette<br />

geschluckt werden. Über die Haut kommt es n<strong>ich</strong>t<br />

s<strong>ich</strong>er im Blut und damit an der Gebärmutterschleimhaut<br />

an, die es vor Krebs schützen soll.<br />

GERHARD Allerdings braucht man dafür <strong>mehr</strong> Geduld.<br />

Hormone wirken innerhalb von Tagen, natürl<strong>ich</strong>e<br />

Präparate und Methoden oft erst nach 6 bis<br />

12 Wochen. Sanftere Alternativen sind:<br />

• Mittel mit Traubensilberkerze oder Rhabarberwurzel<br />

(Apotheke) lindern Beschwerden wie Hitzewallungen,<br />

Schlafstörungen, depressive Verstimmungen.<br />

• Lavendel-Tee beruhigt und fördert den Schlaf.<br />

• Milchsaure Getränke wie Brottrunk (z. B. von<br />

Gibt es natürl<strong>ich</strong>e ALTERNATIVEN?<br />

Professor Ingrid Gerhard, Fachärztin für Frauenheilkunde in<br />

Heidelberg; www.netzwerk-frauengesundheit.com<br />

Dr. Anneliese Schwenkhagen, Mitglied im Vorstand der<br />

Deutschen Menopausengesellschaft; www.hormone-hamburg.de<br />

Kanne, Drogeriemarkt) und ballaststoffre<strong>ich</strong>e Lebensmittel,<br />

z. B. Gemüse, fördern die Verdauung.<br />

• Anregend für die Abwehrkräfte wirken warme<br />

und kalte Unterarmbäder, Wechselduschen, Sauna.<br />

• Sport stabilisiert den Kreisl<strong>auf</strong>, hebt die Stimmung,<br />

wirkt altersbedingtem Muskelschwund entgegen.<br />

• Unbedingt be<strong>achte</strong>n: Kaffee und Alkohol sind bei<br />

Beschwerden tabu. Auch Milchprodukte! Sie können<br />

die natürl<strong>ich</strong>en Hormone durcheinanderbringen.<br />

Foto: Shutterstock (1), privat (2)<br />

78 2 | 2014


Kindern und Enkeln<br />

Freude bereiten<br />

Verschenken Sie 1 Jahr lang Leben & erziehen<br />

<strong>plus</strong> ein liebes Gratis-Geschenk fürs Baby!<br />

Nur<br />

€ 2,30<br />

pro Heft!


Sudoku<br />

In jeder Zeile, Spalte und jedem 9er-Block aus 3 x 3<br />

Käst chen müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen!<br />

Bei dem le<strong>ich</strong>ten Su doku oben links bieten die Fünfen einen<br />

guten Ansatz, beim mittleren Sudoku daneben der 9er-Block<br />

in der Mitte rechts. Beim schweren Sudoku unten ergeben s<strong>ich</strong><br />

schnell die fehlenden Zahlen in der dritten Spalte.<br />

A U F L Ö S U N G E N<br />

Lösungswort aus Heft 12/2013<br />

Gewonnen hat<br />

Der Gewinn:<br />

Lösung aus<br />

Heft 1/14:<br />

Eistanz<br />

Kopilot<br />

Elisabeth Schmitz<br />

4 Ü/HP für 2 Personen im<br />

„Aparthotel Am Weststrand“,<br />

Kühlungsborn<br />

Herzl<strong>ich</strong>en Glückwunsch!<br />

80 2 | 2014


Erleben<br />

Die deutsche Toskana – traumhafte Landschaft, traumhafte Küche > S. 82<br />

Celine Dion über Aberglaube und Familie S. 94 Kreuzfahrt der Sonne entgegen > S. 96<br />

N<strong>ich</strong>t<br />

verpassen<br />

Lehrmeister<br />

Leonardo<br />

Der „Mona<br />

Lisa“-Maler<br />

als Forscher –<br />

spannend. In<br />

München.<br />

Suche nach<br />

Leidenschaft<br />

im Liebesdrama<br />

„Le Weekend“<br />

mit dem genialen<br />

Jim Broadbent.<br />

Im Kino.<br />

Nächte mit<br />

Mozart<br />

am 4. und 5.<br />

Februar in der<br />

Philharmonie Köln.<br />

Verführerisch!<br />

Foto: Getty Images<br />

Schillernder Inbegriff des Bonvivant, König des Jetset, Frauenschwarm und erster<br />

Ehemann von Brigitte Bardot: So bleibt Gunter Sachs († 2011) vielen im Gedächtnis.<br />

Verschwenderisch war der Millionär n<strong>ich</strong>t nur bei Partys und schönen Frauen – er<br />

investierte ein Vermögen in moderne Kunst. 160 Stücke, Gemälde und Skulpturen,<br />

aus seiner Sammlung sind nun in der Schweinfurter Kunsthalle zu sehen,<br />

darunter Werke von Magritte, Dalí, Warhol und L<strong>ich</strong>tenstein. Absolut sehenswert.<br />

<strong>mehr</strong> über seine wilden jahre erzählt sachs in der biografie „mein leben“, piper, 24,90 euro.<br />

und für bildband-fans: hobsch: „brigitte bardot“, schwarzkopf & schwarzkopf, 29,90 euro.<br />

2| 2014<br />

81


ERLEBEN<br />

HOHENLOHE –<br />

DIE DEUTSCHE<br />

TOSKANA<br />

Sie waren noch nie in Hohenlohe? Dann wird es aber Zeit.<br />

Denn der reizvolle Nordosten von Baden-Württemberg<br />

lockt mit sanften Hügeln, idyllischen Dörfern und einer<br />

grandiosen Küche. Christian Sywottek entdeckte <strong>auf</strong><br />

seiner Tour Holundersekt-Kelterer, Käse-Macherinnen und<br />

kreative Landhaus-Köche, die einen schwärmen lassen.<br />

Uriges Schmankerl<br />

Rehrücken im Speckmantel<br />

gehört zu den Klassikern<br />

der Hohenloher Küche.


ERLEBEN<br />

Romantische Idylle<br />

Gerade 400 Menschen leben in<br />

Bächlingen – in der vielfach<br />

unberührten Natur finden<br />

sie viele Kräuter und Blüten,<br />

aus denen sie z. B. Holundersekt<br />

keltern.<br />

2 | 2014<br />

83


ERLEBEN<br />

So lecker, so originell<br />

Kartoffelknödel gefüllt mit<br />

Wildschweinhack; Rehrücken<br />

<strong>auf</strong> Kartoffel-Sellerie-Püree;<br />

Zwetschgen-Pfannkuchen<br />

mit Stippmilch (von oben)<br />

URSPRÜNGLICH<br />

WIRKEN VIELE<br />

LANDSTRICHE IN<br />

HOHENLOHE – SANFTE<br />

HÜGEL, OBSTWIESEN<br />

UND IN DER<br />

FERNE THRONT<br />

EIN KLEINER ORT<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

84 2 | 2014


ERLEBEN<br />

Perle des Jagsttals Die einstige gräfl<strong>ich</strong>e Residenzstadt Kirchberg an der Jagst hat s<strong>ich</strong> ihren<br />

mittelalterl<strong>ich</strong>-romantischen Charme bis heute bewahrt. Über allem thront der 45 Meter hohe Stadtturm,<br />

der bei gutem Wetter Auss<strong>ich</strong>ten bis nach Schwäbisch-Hall (24 km südwestl<strong>ich</strong>) erlaubt.<br />

2 | 2014<br />

85


ERLEBEN<br />

EBEN<br />

Barockes Schatzkästlein Die größte Saline Südwestdeutschlands<br />

m<strong>achte</strong> Schwäbisch Hall im 18.<br />

Jahrhundert re<strong>ich</strong>. Nach dem Großbrand von 1728<br />

wird die Stadt in barocken Formen wieder<strong>auf</strong>gebaut.<br />

86 2 | 2014


ERLEBEN<br />

EBE<br />

EN<br />

DAS LICHT DES SÜDENS,<br />

EIN GLAS WEIN UND<br />

DER REST WIRD SICH FINDEN<br />

Mohrenköpfle und Apfelkücherl<br />

Schweinepapst nennen die Einheimischen<br />

Rudolph Bühler – er rettete das<br />

Schwäbisch-Hällische Landschwein vor<br />

dem Aussterben. Bühlers Mohrenköpfle<br />

(so die liebevolle Kurzbeze<strong>ich</strong>nung) gelten<br />

wie die traditionellen Apfelkücherl<br />

als Spitzen-Delikatessen der Region.<br />

2 | 2014<br />

87


ERLEBEN<br />

o<br />

Zuerst ist da dieses le<strong>ich</strong>te Perlen,<br />

als die Luftblasen sacht an die<br />

Oberfläche tanzen. Nur einen Augenblick später<br />

explodiert alles im Mund. Er schmeckt<br />

frisch, nach Frühling und le<strong>ich</strong>tem Leben,<br />

fruchtig, aber n<strong>ich</strong>t zu süß. „Morgens, mittags,<br />

abends – <strong>ich</strong> kann ihn immer trinken“,<br />

sagt Bernulf Schlauch und gießt s<strong>ich</strong> noch<br />

ein Glas vom „Holunderzauber“ ein.<br />

In eine warme Wolljacke gekuschelt sitzt<br />

der 60-Jährige vor seinem kleinen Fachwerkhaus<br />

in Bächlingen, eine gute Autostunde<br />

nordöstl<strong>ich</strong> von Stuttgart.<br />

Es ist noch etwas kühl,<br />

aber immerhin blinzelt<br />

nach ein paar Regentagen<br />

heute wieder die wärmende<br />

Mittagssonne<br />

durch das d<strong>ich</strong>te Geäst der<br />

Apfelbäume. Schlauchs<br />

liebevoll angelegter Gemüsegarten<br />

liegt direkt an der<br />

Jagst – dem Fluss, der s<strong>ich</strong>,<br />

immer neue Haken schlagend,<br />

durch Hohenlohe<br />

schneidet. Mangold baut<br />

er hier an, sein Lieblingsgemüse.<br />

„Der Mangold<br />

schmeckt wie Spinat, er ist<br />

aber tatsächl<strong>ich</strong> mit der<br />

Zuckerrübe verwandt –<br />

Grammel-Schmalz Deftiger<br />

wussten Sie das?“, fragt er<br />

Aufstr<strong>ich</strong> aus zerlassenem Schweinespeck<br />

– verfeinert mit Äpfeln, die üppige Mahlzeit, die<br />

und zeigt mit der Gabel <strong>auf</strong><br />

vor ihm steht: Mangold gedünstet,<br />

dick beträufelt mit<br />

Zwiebeln und Majoran<br />

Olivenöl; dazu Wildschwein-Wurst<br />

„vom Metzger Wolz, drüben<br />

aus Langenburg“, und dabei deutet Bernulf<br />

Schlauch <strong>auf</strong> den Bergrücken über Bächlingen.<br />

Kurz gesagt: „Dieser Teller ist Hohenlohe<br />

<strong>auf</strong> den Punkt gebracht“, so Schlauch, „erdig<br />

und ehrl<strong>ich</strong> und doch ganz besonders.“<br />

Hohenlohe – kaum einer kennt diesen<br />

Landstr<strong>ich</strong> im Nordosten Baden-Württembergs.<br />

Eine friedl<strong>ich</strong>e Hochebene aus Feldern,<br />

Hecken und Wiesen, die durchschnitten wird<br />

von den Flüssen Jagst, Kocher und Tauber.<br />

Und die <strong>auf</strong> engstem Raum <strong>mehr</strong> als 20 außergewöhnl<strong>ich</strong>e<br />

Bio-Höfe versammelt, die<br />

auch Sterne-Köche magisch anziehen.<br />

Vor allem aber bringt Hohenlohe wieder<br />

und wieder Besessene wie Bernulf Schlauch<br />

hervor. „Holunderzauberer“ nennen ihn alle<br />

in Bächlingen. Wegen seiner d<strong>ich</strong>ten grauen<br />

Locken, dem grauen Bart und dem dicken<br />

Bauch. Das verleiht Bernulf Schlauch etwas<br />

Erhabenes, Magisches, wenn er wie jedes Jahr<br />

im Mai mit seinem Weidenkorb loszieht. Darin<br />

sammelt er Holunderblüten. Sie werden<br />

dann spätestens nach vier Stunden in Tanks<br />

angesetzt – mit Wasser, Zucker und etwas Zitronensäure<br />

–, um sie dar<strong>auf</strong> für einige Tage<br />

in die Sonne zu stellen. So können die wilden<br />

Hefen <strong>auf</strong> den Blüten alles sanft gären lassen.<br />

Immer wieder rührt Schlauch den Sud,<br />

füllt ihn schließl<strong>ich</strong> in Tausende Flaschen, die<br />

er dann wochenlang immer wieder rüttelt,<br />

bis sein Trank so klar ist wie ein frisch geputztes<br />

Fenster. Kein Wunder, dass Bernulf<br />

Schlauch jede Flasche handsigniert. Ein Knochenjob<br />

sei das, „aber <strong>ich</strong> bin so gern in der<br />

Jede Flasche ist noch Handarbeit<br />

Natur, für m<strong>ich</strong> ist das ein Stück Identität“.<br />

Harte Arbeit n<strong>ich</strong>t scheuend, dem Guten zugewandt,<br />

eigensinnig – Hohenlohe bringt einen<br />

ganz eigenen Menschenschlag hervor.<br />

Ob es daran liegt, dass hier die Leibeigenschaft<br />

der Bauern schon um 1608 endete?<br />

Während sie andernorts erst im Zuge der Französischen<br />

Revolution gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

abgeschafft wurde? S<strong>ich</strong>er ist: Agrarfabriken<br />

kannte man in Hohenlohe noch nie,<br />

bis heute haften meist kleine Bauern mit ihrem<br />

Namen für das, was sie tun. Und das<br />

schmeckt man, überall.<br />

Auch in der Dorfkäserei von Ingrid Jauernik<br />

in Weißlensburg, ganz im Westen der<br />

Hohenlohe. Aus dem Tal der Jagst führt die<br />

Strecke in vielen Kurven <strong>auf</strong> die Hochebene,<br />

über handtuchbreite Straßen, die wie überall<br />

d<strong>ich</strong>t gesäumt von Apfelbäumen sind. Fürst<br />

88 2 | 2014


Ganz viel Gesch<strong>ich</strong>te<br />

Im Freilandmuseum<br />

Schwäbisch Hall-<br />

Wackershofen wird Historie<br />

vom 16. bis 20. Jahrhundert<br />

lebendig – auch<br />

dank Gans und Schwein.<br />

zu Hohenlohe ließ hier vor 350 Jahren nach<br />

einer Hungersnot Berlepsch, Goldparmäne<br />

und Boskop pflanzen. Misth<strong>auf</strong>en dampfen<br />

an Feldrändern, die Morgensonne ze<strong>ich</strong>net<br />

lange Schatten, über allem wölbt s<strong>ich</strong> ein Himmel,<br />

der n<strong>ich</strong>t enden will. Menschen sind<br />

kaum zu sehen, und man fragt s<strong>ich</strong>, wer all<br />

das isst, was die Hohenloher produzieren.<br />

Eine Frage, die Käserin Ingrid Jauernik<br />

le<strong>ich</strong>t beantworten kann. „Es sind die Leute<br />

von hier. Familien mit Kindern, auch Rentner.<br />

Aber selbst von Stuttgart kommen manche<br />

angereist. Geschmack weiß man eben zu schätzen.“<br />

Stoisch steht die 56-Jährige in ihrer Dorfkäserei,<br />

packt eine weiße Masse in runde und<br />

eckige Formen, dreht sie sieben Tage die Woche<br />

immer wieder <strong>auf</strong> die Seite, damit die<br />

Molke abfließt und s<strong>ich</strong> ihre leckeren Schafskäse-Laibe<br />

bilden. Aus bis<br />

zu 100 Litern Milch von 90<br />

Mutterschafen macht sie<br />

Feta, Frisch- und We<strong>ich</strong>käse,<br />

Quark und Camembert.<br />

Ganz allein. „Schon die Molke“,<br />

sagt Ingrid Jauernik,<br />

„sie ist wie ein schöner See.<br />

Ich kann mir das jeden Tag<br />

anschauen.“<br />

Eigentl<strong>ich</strong> war sie Hausfrau.<br />

Zum Käse-Machen<br />

kam Ingrid Jauernik vor<br />

etwa 15 Jahren – mit drei<br />

Schafen und ein paar Förmchen<br />

in der eigenen Küche.<br />

„Käse habe <strong>ich</strong> immer gern<br />

gegessen, nun wollte <strong>ich</strong> es<br />

selbst ausprobieren. Erst hat<br />

die Familie davon genascht,<br />

dann die Nachbarn und irgendwie<br />

war immer alles<br />

weg. Na ja, und dann ist das<br />

immer größer geworden“,<br />

sagt sie und grinst leise und<br />

zurückhaltend.<br />

IN HOHENLOHE<br />

HEISST LEBEN<br />

HARTE ARBEIT LIEBEN<br />

o<br />

Mittlerweile grast ihre Schafherde die steilen<br />

Wiesen rund ums Haus ab. Ingrid Jauernik<br />

hat inzwischen einen r<strong>ich</strong>tigen Stall mit<br />

Melkstand sowie einen kleinen Laden. Jeden<br />

Morgen probiert sie die Milch. „Mal schmeckt<br />

sie nach Klee, mal nach Löwenzahn, und sie<br />

Geschmack weiß man zu schätzen<br />

ist niemals gle<strong>ich</strong> fett. Da muss man dann<br />

beim Käsen dr<strong>auf</strong> <strong>achte</strong>n.“ Selbstverständl<strong>ich</strong><br />

ist für sie auch, dass ihre Lämmer fünf Wochen<br />

lang bei ihren Müttern bleiben dürfen.<br />

„Da verz<strong>ich</strong>te <strong>ich</strong> zwar <strong>auf</strong> Milch, aber den<br />

Menschen nimmt man die Kinder doch auch<br />

n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong> nach der Geburt weg.“<br />

Menschen, Tiere, gutes Essen – für Ingrid<br />

Jauernik ist das ein harmonischer Dreiklang.<br />

Der Schafskäse ist <strong>mehr</strong> für sie als Nahrung,<br />

es ist eine Art zu leben – mit den Menschen,<br />

die wegen des Käses zu ihr kommen; wegen<br />

der Wolle fürs Kopfkissen; wegen der Äpfel<br />

<strong>auf</strong> der Weide. Damit steht Ingrid Jauernik<br />

n<strong>ich</strong>t allein. Und so zieht s<strong>ich</strong> ein feinmaschiges<br />

Netz von Machern und Genießern über<br />

das hügelige Land, das gesegnet ist mit fetten<br />

Böden und naturbelassenen Flusstälern,<br />

in denen s<strong>ich</strong> selbst im Sommer Dunst und<br />

Nebel fangen, um den Gärten Kraft zu geben.<br />

Weikersheim, Langenburg, Leofels – hoch<br />

oben von diesen Burgen und Schlössern kann<br />

man in das Land schauen und erahnen, warum<br />

Hohenlohe durch den Magen geht. Nehmen,<br />

was ist, und dann etwas daraus machen.<br />

Mit Augenmaß und Seele. Vielle<strong>ich</strong>t ist es gerade<br />

das, was Hohenlohe so besonders macht<br />

und immer wieder neue Blüten hervorbringt.<br />

Egal, wo man hinkommt, so unscheinbar es<br />

auch wirkt. So wie die Marmeladen-Manufaktur<br />

von Jessica Gundel, dem im Westen<br />

der Region gelegenen Beimbach.<br />

Dort, wo das Land weit wird und die Kirchturmspitzen<br />

in den Himmel piken, ringt die<br />

45-Jährige gelernte Schreinerin den Kräutern<br />

und Blumen Hohenlohes seit vier Jahren immer<br />

neue Geschmäcker ab. Sie steht dafür<br />

2 | 2014<br />

89


ERLEBEN<br />

o<br />

Schloss im Blick<br />

Lokale Spezialitäten<br />

am Ufer der Jagst,<br />

dazu der Blick <strong>auf</strong><br />

Schloss Langenburg –<br />

das Restaurant Mosesmühle<br />

in Bächlingen<br />

im Keller ihres Einfamilienhauses: vor s<strong>ich</strong><br />

die Einkochtöpfe, um sie herum jede Menge<br />

Sirup, etwa aus Flieder, Quitte oder Rose. Und<br />

natürl<strong>ich</strong> Gelee, aus F<strong>ich</strong>tenspitzen, Löwenzahn,<br />

Waldmeister. Über 30 verschiedene Sorten<br />

in etwa 10 000 Flaschen und Gläsern verk<strong>auf</strong>t<br />

Jessica Gundel <strong>auf</strong> Märkten und über<br />

ein großes Regional-Geschäft in Wolpertshausen.<br />

Sie breitet die Arme aus und lacht. „Ich<br />

komme mir vor wie im Traum. Und <strong>ich</strong> bin<br />

doch zieml<strong>ich</strong> stolz <strong>auf</strong> m<strong>ich</strong>.“<br />

Zu Recht. Denn was hat sie n<strong>ich</strong>t alles geschafft.<br />

Zwei Söhne großgezogen, den Gartenbaubetrieb<br />

mit dem Ehemann gemanagt.<br />

Spitzenköche, die in Flussecken<br />

und verwinkelten Dörfern stecken<br />

Dann wurde es Zeit für etwas Eigenes. Und<br />

so zog sie über die Wiesen Hohenlohes, zu<br />

den Waldrändern. Jessica Gundel sammelte<br />

mit ihren schmalen Händen Kräuter, Blüten<br />

und Früchte, versetzte sie mit Zucker. Und<br />

veredelte sie danach mit ihrem Wissen, das<br />

noch aus Kindertagen<br />

stammt. Zuerst in der Familienküche,<br />

und als s<strong>ich</strong><br />

dort die Gläser zu sehr stapelten,<br />

zog sie in den Keller.<br />

Doch bis heute klebt sie die<br />

Etiketten per Hand.<br />

Jessica Gundel tritt vor<br />

das Haus, hinein in den Garten,<br />

<strong>auf</strong> die Wiese am Hang.<br />

Zeigt mit dem Finger mal<br />

hierhin, mal dorthin. Schafgarbe,<br />

Gundermann, Löwenzahn,<br />

Taubnessel – für<br />

Jessica Gundel ist schon<br />

eine simple Hohenloher<br />

Wiese eine Fundgrube für<br />

künftigen Genuss. Quitten<br />

besorgt sie s<strong>ich</strong> beim Nachbarn,<br />

oben <strong>auf</strong> der Hügelkuppe<br />

hat sie Apfelbeeren<br />

gepflanzt. „Sammeln“, sagt<br />

sie, „das ist für m<strong>ich</strong> bis heute<br />

das Schönste. Da komme<br />

<strong>ich</strong> mal r<strong>ich</strong>tig runter.“ Und<br />

so steht sie am Hang, schaut<br />

hinunter <strong>auf</strong> Hohenlohe, wo hinter jedem Hügel<br />

das nächste Geschmacks-Erlebnis lauert.<br />

Die für die meisten Genießer wohl schmackhaftesten<br />

aller Erlebnis-Welten sind jedoch<br />

die Restaurants der Region. Oft verstecken<br />

s<strong>ich</strong> Sterneköche wie Josef Wolf (Restaurant<br />

Hessental in Schwäbisch Hall) oder Sebastian<br />

Wiese (Altes Amtshaus in Mulfingen-Ailringen)<br />

in Flussecken oder in den verwinkelten<br />

Straßen der Dörfer. Hier servieren die Köche<br />

das Land <strong>auf</strong> dem Teller – mit Hohenloher<br />

Geflügel, Weiderind oder Schafskäse aus der<br />

Nachbarschaft.<br />

Auch Markus Reinauer zählt zu diesen<br />

Meistern der gehobenen Landhausküche.<br />

Selbst vor Kutteln (Pansen; Teil des Magens)<br />

schreckt er dabei n<strong>ich</strong>t zurück. Der 39-Jährige<br />

kam 2006 aus dem Chiemgau nach Hohenlohe<br />

und fand in der Jagstmühle bei Mulfingen<br />

sein Glück – eine halbe Autostunde<br />

nordwestl<strong>ich</strong> von Beimbach. Ein prächtiger<br />

Fachwerkbau direkt an der gurgelnden Jagst,<br />

mit einer kleinen Insel, <strong>auf</strong> der Walnussbäume<br />

wachsen. Deren Nüsse verarbeitet Reinauer<br />

genauso kunstvoll wie die prächtigen Äpfel<br />

der Region, die er über ein Netz regionaler<br />

Lieferanten bezieht – wie all die anderen Zutaten<br />

seiner Ger<strong>ich</strong>te. Und Markus Reinauer<br />

ist geschickt: Vielen Hohenloher Landfrauen<br />

luchste er alte Rezepte ab. Über einen örtl<strong>ich</strong>en<br />

Kartoffelhändler fand er die r<strong>ich</strong>tige<br />

Bratkartoffel-Sorte. Und mit einem Bauern<br />

züchtet er Limpurger – eine bedrohte Rinder-<br />

Rasse. „Es geht mir nie nur um das Essen,<br />

sondern immer um die Leute, das Land“, sagt<br />

er. „S<strong>ich</strong> in diesem Universum zu bewegen,<br />

das ist einfach das Größte.“ Verständl<strong>ich</strong>, dass<br />

er n<strong>ich</strong>t <strong>mehr</strong> wegwill, sondern lieber darüber<br />

nachdenkt, wie man traditionelle Ger<strong>ich</strong>te<br />

wie Linsen und Spätzle mit Saitenwürstchen<br />

noch ein bisschen besser machen kann.<br />

„Bislang habe <strong>ich</strong> aber immer versagt.“<br />

Doch <strong>auf</strong>geben, das käme natürl<strong>ich</strong> nie infrage.<br />

Dieses Privileg gestattet Reinauer nur<br />

seinen Gästen. Denn irgendwann ist selbst<br />

der kräftigste Esser satt. Schade. Wo es doch<br />

in Hohenlohe noch so viel zu probieren gibt ...<br />

90 2 | 2014


REISE & KULTUR ERLEBEN<br />

Zünftige Kost<br />

Geschmorte Tauben<br />

<strong>auf</strong> Gemüsebett<br />

IN DEN DÖRFERN<br />

SERVIEREN<br />

SPITZEN-KÖCHE<br />

DAS LAND<br />

AUF DEM TELLER<br />

2 | 2014<br />

91


ERLEBEN<br />

Haben Sie Hunger<br />

<strong>auf</strong> die Hohenlohe?<br />

Apfelkücherl und geschmorte Tauben,<br />

Fachwerk und Theaterfeste – die Region<br />

hat für jeden Geschmack das R<strong>ich</strong>tige.<br />

Gefüllte<br />

Kartoffel-Knödel<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

Salz 300 g Wildschwein-<br />

Hack (oder gemischtes<br />

Hackfleisch) 1 Zwiebel<br />

Pfeffer 1 EL Semmelbrösel<br />

1 TL Thymian<br />

1 TL Paprikapulver<br />

1 P. Kloßteig (750 g; aus<br />

dem Kühlregal)<br />

1 Re<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong> Salzwasser<br />

zum Kochen bringen. Hackfleisch<br />

in eine Schüssel<br />

geben. Zwiebel schälen,<br />

fein hacken und zufügen.<br />

2 Pfeffer, Semmelbrösel<br />

und Gewürze dazugeben<br />

und dann daraus einen<br />

Hackteig kneten.<br />

3 Kloßteig in 6 gle<strong>ich</strong> große<br />

Portionen teilen. Aus<br />

dem Fleischteig 6 gle<strong>ich</strong><br />

große Bälle formen.<br />

4 Jeden Teigkloß in der<br />

Hand flach drücken, je<br />

einen Hackball hineinlegen.<br />

Teig zu einem festen<br />

Knödel formen.<br />

5 In das kochende Wasser<br />

geben. Hitze reduzieren,<br />

25 Minuten gar ziehen<br />

lassen, bis die Knödel an<br />

die Oberfläche steigen. Mit<br />

der Schaumkelle herausheben,<br />

abtropfen lassen<br />

und servieren.<br />

Pro Portion: 760 kcal | 41 g<br />

EIWEISS | 28 g FETT | 75 g<br />

KOHLENHYDRATE | 64 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

Die Burgfestspiele<br />

in Jagsthausen (Foto:<br />

„Amadeus“-Aufführung)<br />

ziehen seit 65 Jahren Jahr für Jahr<br />

bis zu 80000 Zuschauer in ihren<br />

Bann. Immer <strong>auf</strong> dem Spielplan:<br />

Goethes „Götz von Berl<strong>ich</strong>ingen“.<br />

Die Deutsche Fachwerkstraße<br />

streift den Westen Hohenlohes am<br />

Neckar. Orte wie Besigheim oder<br />

Marbach verbreiten die romantische<br />

Aura des alemannischen und fränkischen<br />

Fachwerktyps.<br />

Die schönsten<br />

Rezepte aus<br />

Hohenlohe<br />

Rehrücken im<br />

Speckmantel<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

300 g Rehrückenfilet<br />

Salz Pfeffer 1/2 EL<br />

Rapsöl 4 Sch. Schinkenspeck<br />

1 Möhre<br />

1 Lauchzwiebel 350 g kl.<br />

Pellkartoffeln (gegart)<br />

2 EL Olivenöl 1 Zweig<br />

Thymian<br />

1 Backofen <strong>auf</strong> 100 °C<br />

vorheizen. Fleisch salzen,<br />

pfeffern, scharf anbraten.<br />

Mit Speck umwickeln, 45<br />

Minuten garen.<br />

2 Möhre schälen, in Scheiben<br />

schneiden. Lauchzwiebel<br />

waschen. Kartoffeln<br />

mit der Schale halbieren.<br />

3 Alles in Olivenöl<br />

goldbraun braten. Thymianblättchen<br />

abzupfen,<br />

untermischen.<br />

4 Gemüse salzen, pfeffern.<br />

Fleisch aus Ofen nehmen,<br />

in Medaillons schneiden,<br />

mit Gemüse servieren.<br />

Pro Portion: 805 kcal | 43 g<br />

EIWEISS | 57 g FETT | 29 g<br />

KOHLENHYDRATE | 219 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

Zwetschgen-<br />

Pfannkuchen<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

80 g Mehl 150 ml Milch<br />

2 Eier 1 1/2 EL Zucker<br />

1 Pr. Salz 200 g Zwetschgen<br />

1 EL Rapsöl Zimt<br />

1 Mehl und Milch glatt rühren.<br />

Mit Ei, 1/2 EL Zucker<br />

und Salz verrühren.<br />

2 Zwetschgen waschen,<br />

halbieren, entsteinen und<br />

vierteln. 1/2 EL Öl erhitzen,<br />

Hälfte des Teigs hineingeben,<br />

100 g Zwetschgen<br />

dar<strong>auf</strong>geben.<br />

3 Pfannkuchen von jeder<br />

Seite 4 Minuten backen.<br />

Zweiten Pfannkuchen backen,<br />

mit Zucker und Zimt<br />

servieren.<br />

Pro Portion: 440 kcal | 14 g<br />

EIWEISS | 16 g FETT | 57 g<br />

KOHLENHYDRATE | 206 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

Apfelkücherl<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

1/2 EL Butter 50 g Mehl<br />

1 Pr. Salz 1 Ei 1/8 l<br />

Weißbier 2 Äpfel Öl zum<br />

Backen 1 EL Puderzucker<br />

1 Butter zerlassen. Mit<br />

Mehl, Salz, Ei und Bier zu<br />

Teig verrühren. Äpfel schälen,<br />

mit einem Ausstecher<br />

entkernen, in Scheiben<br />

schneiden.<br />

2 Öl stark erhitzen. Äpfel<br />

in den Teig tauchen. Im<br />

heißen Fett gut 5 Minuten<br />

goldbraun frittieren.<br />

3 Abtropfen lassen, mit<br />

Puderzucker bestäuben.<br />

Pro Portion: 450 kcal | 7 g<br />

EIWEISS | 25 g FETT | 40 g<br />

KOHLENHYDRATE | 111 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

Grammelschmalz<br />

[FÜR 1 GLAS]<br />

250 g fetter Bauchspeck<br />

1 gr. Zwiebel 1 kl. Apfel<br />

Salz 2 Zweige Majoran<br />

1 Speck, Zwiebel und Apfel<br />

fein würfeln. Speck glasig<br />

braten. Zwiebel und Apfel<br />

zufügen. Weiterbraten, bis<br />

der Speck knusprig wird.<br />

2 Majoran hacken, unterrühren.<br />

Salzen, in ein Gefäß<br />

füllen, erkalten lassen.<br />

Pro Glas: 1655 kcal | 24 g<br />

EIWEISS | 164 g FETT | 21 g<br />

KOHLENHYDRATE | 225 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

92 2 | 2014


Fotos: Coco Lang, Wolfgang Schardt (2)/beide Jahreszeiten Verlag, Theo Barth, Berthold Steinhilber, Clemens Zahn (6)/alle laif, dpa/picture-alliance, PR, Stockfood; Karte: Mareile Busse<br />

Geschmorte Tauben<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

1 Möhre 4 Schalotten<br />

1 Knoblauchzehe 1 Stange<br />

Sellerie 1 Petersilienwurzel<br />

1 EL Rapsöl 400<br />

ml Wildfond 2 Tauben à<br />

350 g Salz Pfeffer<br />

4 Zweige Rosmarin 30 g<br />

Butter 1/2 TL Wacholderbeeren<br />

100 g Rosenkohl<br />

1 kl. Birne<br />

1 Backofen vorheizen<br />

(180 °C). Gemüse putzen,<br />

kleinschneiden. Im heißen<br />

Öl im Bräter andünsten<br />

und mit Fond ablöschen.<br />

2 Tauben waschen,<br />

trockentupfen, salzen,<br />

pfeffern und mit Rosmarin<br />

füllen. Mit Küchengarn<br />

in Form binden, <strong>auf</strong> das<br />

Gemüse legen.<br />

3 Butter zerlassen.<br />

Wacholder zerdrücken,<br />

untermischen. Tauben mit<br />

Neckar<br />

nach Würzburg<br />

A81<br />

Heilbronn<br />

nach Stuttgart<br />

A81<br />

Schöntal<br />

Freil<strong>ich</strong>tspiele Schwäbisch Hall<br />

Auf der Großen Treppe vor Sankt<br />

M<strong>ich</strong>ael lässt es das Ensemble der<br />

Spiele im Sommer krachen. 2014 bereits<br />

zum 89. Mal! Ab Mitte Juni sind<br />

u. a. Cole Porters „Kiss Me, Kate!“<br />

und William Shakespeares „Hamlet“<br />

zu sehen.<br />

Schloss Langenburg<br />

Die prächtige, fast 800<br />

Jahre alte Residenz mit ihren liebevoll<br />

angelegten Gärten ist immer<br />

noch der Wohnsitz der Adelsfamilie<br />

Hohenlohe-Langenburg. Ebenfalls im<br />

Schloss: das Deutsche Automuseum<br />

mit Dutzenden Raritäten – darunter<br />

ein Horch von 1903.<br />

Jagst<br />

Kocher<br />

Zweiflingen<br />

Öhringen<br />

Hohenloher Ebene<br />

Waldburger Berge<br />

Dörzbach<br />

A6<br />

Mulfingen<br />

Künzelsau Rot am See<br />

Langenburg<br />

Bächlingen<br />

Haller Ebene<br />

Schwäbisch Hall<br />

10 km<br />

N<br />

Rothenburg<br />

ob der Tauber<br />

nach Nürnberg<br />

der Hälfte bestre<strong>ich</strong>en, im<br />

vorgeheizten Ofen 25-30<br />

Minuten schmoren.<br />

4 Rosenkohl waschen,<br />

putzen, in einzelne Blätter<br />

zerteilen. Birne vierteln,<br />

entkernen und in Spalten<br />

schneiden.<br />

5 Rosenkohl und Birne<br />

zum Gemüse geben.<br />

Salzen, pfeffern. Tauben<br />

wenden, mit der übrigen<br />

Butter bestre<strong>ich</strong>en. Alles<br />

noch 25-30 Minuten garen.<br />

Pro Portion: 860 kcal | 35 g<br />

EIWEISS | 41 g FETT | 15 g<br />

KOHLENHYDRATE | 351 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

Rehrücken mit<br />

Sellerie-Püree<br />

[FÜR 2 PORTIONEN]<br />

300 g Rehrückenfilet<br />

Salz Pfeffer 1 Zweig<br />

Rosmarin 1 EL Öl 150 g<br />

Süßkartoffeln 150 g<br />

Knollensellerie 1 EL geh.<br />

Petersilie 60 ml Sahne<br />

30 g Butter Muskat 2 EL<br />

Preiselbeeren (Glas)<br />

1 Backofen <strong>auf</strong> 120 °C<br />

vorheizen. Fleisch salzen,<br />

pfeffern, mit Rosmarin im<br />

heißen Öl scharf anbraten.<br />

2 Fleisch mit Rosmarin in<br />

Alufolie wickeln, 30 Minuten<br />

in den vorgeheizten<br />

Backofen geben.<br />

3 Kartoffeln und Sellerie<br />

waschen, schälen und<br />

würfeln. In wenig Salzwasser<br />

in ca. 15 Minuten we<strong>ich</strong><br />

dünsten.<br />

4 Gemüse mit einem<br />

Stampfer pürieren. Petersilie,<br />

Sahne und Butter unterrühren.<br />

Mit Salz, Pfeffer<br />

und Muskat abschmecken.<br />

5 Rehrücken aus der Folie<br />

nehmen, in schräge Scheiben<br />

schneiden. Mit dem<br />

Püree anr<strong>ich</strong>ten und mit<br />

Preiselbeeren servieren.<br />

Pro Portion: 554 kcal | 37 g<br />

EIWEISS | 34 g FETT | 24 g<br />

KOHLENHYDRATE | 234 mg<br />

CHOLESTERIN<br />

LUST AUF HOHENLOHE?<br />

HINKOMMEN<br />

Bahn: Bis Bad Mergentheim / Schwäbisch Hall<br />

Auto: A 6, A 7, A 81. Fahrzeit ab Köln 4 Stunden, ab<br />

Hamburg 6, ab Stuttgart 1 Stunde<br />

UNBEDINGT ANSEHEN<br />

Schloss Weikersheim: Perle der Region mit ausgedehnten<br />

Parks, Wasserspielen, Prunksälen. Marktplatz<br />

11, 97990 Weikersheim, Eintritt 5,50 Euro,<br />

(0 79 34) 99 29 50, www. schloss-weikersheim.de<br />

Kloster Schöntal: Monumentaler Bau-Mix aus<br />

Mittelalter- und Barock-Elementen, innen verziert<br />

mit Stuck und re<strong>ich</strong>er Malerei, Eintritt 4 Euro,<br />

(0 70 39) 4 61, www.kloster-schoental.de<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Hohenlohe und Schwäbisch Hall Tourismus,<br />

Tel. (07 91) 7 55 74 44, www.hs-tourismus.de<br />

Touristikgemeinschaft Hohenlohe,<br />

(0 79 40) 1 82 06, www.hohenlohe.de<br />

2 | 2014<br />

93


ERLEBEN<br />

Die Stimme eines<br />

Engels: die Sängerin<br />

und zweifache<br />

„Oscar“-Gewinnerin<br />

Celine Dion<br />

CELINE DION<br />

„ Jede Familie<br />

braucht<br />

eine Seele,<br />

die lacht“<br />

Glamourös und<br />

divenhaft – so<br />

sehen viele die<br />

Sängerin Celine<br />

Dion. „Doch sie<br />

ist ganz anders:<br />

warmherzig, offen,<br />

ein Familien-Mensch“,<br />

schwärmt Frank<br />

Siering, nachdem er<br />

sie traf. Was ihn am<br />

meisten überraschte?<br />

Dass die Kanadierin<br />

das Älterwerden<br />

förml<strong>ich</strong> herbeisehnt.<br />

S<br />

ie gehören<br />

mit weltweit<br />

verk<strong>auf</strong>ten<br />

250 Millionen<br />

Alben zu den erfolgre<strong>ich</strong>sten<br />

Sängerinnen<br />

überhaupt. Sie<br />

besitzen Restaurants,<br />

eine eigene Kosmetik-<br />

Linie – liebe Frau Dion,<br />

das klingt nach einem<br />

glamourösen Leben.<br />

DION (lacht) Überhaupt<br />

n<strong>ich</strong>t. Ich habe heute<br />

den ganzen Tag mit<br />

meinen Kindern Fingermalerei<br />

gemacht und<br />

mit Knete rumgesaut.<br />

Vor einer Stunde noch<br />

sah <strong>ich</strong> keineswegs glamourös<br />

aus (lacht).<br />

Sie stammen aus einfachen<br />

Verhältnissen,<br />

sind mit 13 Geschwistern<br />

<strong>auf</strong>gewachsen ...<br />

DION Arm, aber glückl<strong>ich</strong>.<br />

Hört s<strong>ich</strong> kitschig<br />

an, war aber tatsächl<strong>ich</strong><br />

so. Dieses Glück versuche<br />

<strong>ich</strong> festzuhalten.<br />

Geld tut gut. Aber eine<br />

Familie braucht eine<br />

Seele, die lachen kann.<br />

Bei Ihnen daheim war<br />

es bestimmt turbulent.<br />

DION Ich war die<br />

Jüngste – meine älteste<br />

Schwester ist 22 Jahre<br />

älter als <strong>ich</strong>. Und <strong>ich</strong> bin<br />

von allen verwöhnt worden.<br />

Das werde <strong>ich</strong> heute<br />

noch (lacht).<br />

Können Sie denn heute<br />

gut allein sein?<br />

DION Nur ab und zu.<br />

Meist aber brauche <strong>ich</strong><br />

Leute um m<strong>ich</strong>. So habe<br />

<strong>ich</strong> zum Beispiel Angst<br />

davor, allein zu sterben.<br />

Ich möchte immer viele<br />

Menschen um m<strong>ich</strong><br />

haben, bis zum Schluss.<br />

Und wie w<strong>ich</strong>tig ist Ihnen<br />

Ihre eigene Familie?<br />

DION Sehr w<strong>ich</strong>tig! Als<br />

Familienmensch ziehe<br />

<strong>ich</strong> alle Kraft aus der<br />

Geborgenheit und aus<br />

der Liebe meines<br />

Mannes und meiner drei<br />

Söhne – Nelson und<br />

Eddy sind 3, René-<br />

Charles schon 13. Sie<br />

erden m<strong>ich</strong>.<br />

Ihr Leben als Sängerin<br />

ist dagegen bestimmt<br />

r<strong>ich</strong>tig abgehoben?<br />

94 2 | 2014


ERLEBEN<br />

Fotos: Andrew Hetherington/Redux/laif, ddp images<br />

DION Es ist so surreal,<br />

unecht. Ich lebe in Las<br />

Vegas, trete hier <strong>auf</strong>.<br />

Mein Name blinkt in<br />

großen Leuchtbuchstaben<br />

über der Stadt. Was<br />

<strong>ich</strong> dagegen begreife,<br />

ist, wenn meine Kinder<br />

m<strong>ich</strong> an einem freien<br />

Abend n<strong>ich</strong>t loslassen<br />

und noch ein bisschen<br />

weiterspielen möchten.<br />

Das hört s<strong>ich</strong> so furchtbar<br />

vernünftig an ...<br />

DION Man entscheidet<br />

doch selbst, was einem<br />

w<strong>ich</strong>tig ist, oder? Sollte<br />

man wenigstens (lacht).<br />

Mir geht es ums <strong>Jetzt</strong><br />

und Hier. Heute leben<br />

wir. Unabhängig von<br />

äußeren Dingen wie<br />

zum Beispiel Schönheit.<br />

Heißt das, Schönheit<br />

bedeutet Ihnen n<strong>ich</strong>ts?<br />

DION Schönheit hat<br />

n<strong>ich</strong>ts damit zu tun, was<br />

du besitzt oder wie du<br />

aussiehst. Meine Eltern<br />

gaben mir die wirkl<strong>ich</strong><br />

w<strong>ich</strong>tigen Essenzen fürs<br />

Leben: Wärme, Nähe,<br />

Zutrauen. Auch das ist<br />

für m<strong>ich</strong> Schönheit.<br />

Haben Sie etwas verpasst,<br />

weil Sie schon<br />

als Teenager häufig <strong>auf</strong><br />

Tournee gingen?<br />

DION Ganz s<strong>ich</strong>er sogar.<br />

Ich hätte gerne ein normaleres<br />

Leben geführt<br />

als Kind. Ich hätte auch<br />

gerne meine Gefühle<br />

besser zum Ausdruck gebracht.<br />

Lange Zeit konnte<br />

<strong>ich</strong> meinem Vater<br />

noch n<strong>ich</strong>t einmal sagen,<br />

dass <strong>ich</strong> ihn lieb habe.<br />

So schüchtern war <strong>ich</strong>.<br />

Ein Lied <strong>auf</strong> Ihrem neuen<br />

Album „Loved Me<br />

Back to Life“ heißt „At<br />

Seventeen“. Wie war Ihr<br />

Leben mit 17?<br />

DION Als <strong>ich</strong> den Song<br />

zum ersten Mal hörte,<br />

bekam <strong>ich</strong> Gänsehaut.<br />

Er katapultierte m<strong>ich</strong><br />

zurück in die Schulzeit.<br />

Ich wurde oft gehänselt,<br />

weil <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t ins Bild<br />

passte und schnell weinte.<br />

Das Lied hat mir<br />

Trost gegeben und <strong>auf</strong><br />

einmal d<strong>achte</strong> <strong>ich</strong>: Heute<br />

erst, fast 30 Jahre<br />

später, kannst du erkennen:<br />

Mit dieser Erinnerung<br />

bis du n<strong>ich</strong>t allein.<br />

Es erging vielen anderen<br />

genauso wie mir ...<br />

Aber Sie mussten erst<br />

älter werden, um die<br />

Dinge so zu sehen ...<br />

DION ... und entspannter.<br />

Wenn man n<strong>ich</strong>t<br />

<strong>mehr</strong> meint, s<strong>ich</strong> ständig<br />

beweisen zu müssen,<br />

fühlt man s<strong>ich</strong> viel wohler.<br />

Meine Zwillinge<br />

habe <strong>ich</strong> ja spät bekommen,<br />

mit 42. Mütter<br />

werden den Gedanken<br />

verstehen: Seitdem fühle<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> wie neugeboren.<br />

Helfen Ihnen Ihre Lieder,<br />

Gefühle auszudrücken?<br />

DION Auf jeden Fall.<br />

Das verdanke <strong>ich</strong> auch<br />

meinem Mann, der<br />

m<strong>ich</strong> durch die Beziehung<br />

zu seinen Eltern<br />

sehr inspiriert hat. Er<br />

sagte ihnen ständig,<br />

dass er sie lieb hat.<br />

Ihr Mann ist 26 Jahre<br />

älter als Sie. War das je<br />

ein Problem?<br />

„Jeden Glückspfennig,<br />

den <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> der Straße finde,<br />

hebe <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> – und glaube<br />

an seine magische Kraft.“<br />

DION Nie. Wir sind seelenverwandt,<br />

da spielt<br />

das Alter keine Rolle.<br />

Sie haben viel erre<strong>ich</strong>t.<br />

Was treibt Sie heute an?<br />

DION (denkt einen<br />

Augenblick nach, schaut<br />

versonnen aus dem Fenster)<br />

Endl<strong>ich</strong> älter zu<br />

werden, ist ein Antrieb<br />

für m<strong>ich</strong>. Ich war n<strong>ich</strong>t<br />

gerne 14 oder 20. Einen<br />

Teil von mir habe <strong>ich</strong><br />

s<strong>ich</strong>er verloren in diesen<br />

jungen Jahren, weil die<br />

Reife fehlte. Heute genieße<br />

<strong>ich</strong> jede Minute<br />

meines Lebens.<br />

Keine Angst vor dem<br />

Älterwerden?<br />

DION Um Gottes willen,<br />

nein! – Ich begrüße das<br />

Alter, es ist ein Gast, den<br />

man einladen muss. Du<br />

hast doch gar keine<br />

andere Wahl (lacht).<br />

Ihre Kollegin Barbra<br />

Streisand sagte kürzl<strong>ich</strong>:<br />

,,Wenn du älter<br />

wirst, erwarten die Leute<br />

von dir, dass du<br />

scheiterst.“<br />

DION Diese Erfahrung<br />

teile <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Die Menschen,<br />

die meine Musik<br />

lieben, wollen n<strong>ich</strong>t,<br />

dass <strong>ich</strong> scheitere. Als<br />

<strong>ich</strong> vor zehn Jahren<br />

meinen Vater verlor und<br />

<strong>auf</strong> der Bühne weinte,<br />

haben mir meine Fans<br />

sofort verziehen, dass<br />

<strong>ich</strong> ihnen keine gute<br />

Show ablieferte.<br />

Ähnl<strong>ich</strong>es erlebten Sie,<br />

als Ihr Mann vor einigen<br />

Jahren schwer erkrankte.<br />

Sie blieben an seiner<br />

Seite, traten monatelang<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>auf</strong>.<br />

DION Es war ein echter<br />

Reifeprozess. Ich habe<br />

gemerkt, wie w<strong>ich</strong>tig es<br />

ist, für jemanden da zu<br />

sein, der einen wirkl<strong>ich</strong><br />

braucht. Das war ein<br />

solch starkes Gefühl,<br />

dass <strong>ich</strong> dadurch selbst<br />

gewachsen bin.<br />

CELINE DION<br />

*30.3.1968 in Charlemagne<br />

(Québec, Kanada)<br />

1992: Internationaler<br />

Durchbruch mit dem<br />

Titelsong zu Disneys „Die<br />

Schöne und das Biest“<br />

1994: Hochzeit mit ihrem<br />

Manager René Angélil<br />

1996: Olympia-Song „The<br />

Power of the Dream“<br />

1998: Welterfolg mit<br />

„My Heart Will Go On“ –<br />

Titelsong „Titanic“<br />

seit März 2011: neue<br />

Show in Las Vegas<br />

2 | 2014<br />

95


ERLEBEN<br />

„Bei jedem Landgang, bei<br />

jedem Ausblick von Deck aus<br />

haben wir neue Ziele für den<br />

nächsten Urlaub entdeckt –<br />

zum Beispiel Marokko, wo der<br />

Leuchtturm Kap Spartel den<br />

nordwestl<strong>ich</strong>sten Punkt<br />

Afrikas markiert“, sagen<br />

Margarete und Kurt Hermanns.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

96<br />

2 | 2014


ERLEBEN<br />

Magische Momente<br />

<strong>auf</strong> der Iberischen<br />

Halbinsel: Von der<br />

über 1000 Jahre<br />

alten maurischen<br />

Festung Alcazaba<br />

hat man den besten<br />

Blick über Málaga.<br />

Barcelona zeigt s<strong>ich</strong><br />

in der Markthalle La<br />

Boqueria, direkt an<br />

den Ramblas, von seiner<br />

quirligsten Seite.<br />

Lissabon<br />

Por tugal<br />

Straße von<br />

Gibraltar<br />

S p a n i e n<br />

F r a n k r e i c h<br />

I t a l i e n<br />

Korsika<br />

Barcelona<br />

Neapel<br />

Mallorca<br />

IMMER<br />

RICHTUNG SONNE<br />

Jeden Tag ein neues<br />

ABENTEUER<br />

Eine Kreuzfahrt? Auf diese Idee kamen Margarete (63) und Kurt (64) Hermanns<br />

aus Rheinbach bis vor vier Jahren gar n<strong>ich</strong>t. Sie fuhren lieber<br />

in die Türkei oder die Oberpfalz. Bis zwei Freunde sie zu einer<br />

Mittelmeer-Tour überredeten. Seither sind sie süchtig – nach der Weite,<br />

dem L<strong>ich</strong>t der Abendsonne und den inspirierenden Landgängen.<br />

Gilt unter Kreuzfahrern als<br />

eine der schönsten Hafen-<br />

Einfahrten der Welt – die letzten<br />

Seemeilen <strong>auf</strong> dem Tejo,<br />

vorbei am Torre de Belém, bis<br />

zum Hafen von Lissabon.<br />

2 | 2014<br />

97


ERLEBEN<br />

VOR<br />

NEAPEL<br />

Sonne – nur für uns<br />

Kurz vor halb fünf. Der Wecker klingelt<br />

– und das im Urlaub. Aber Neapel<br />

bei Sonnen<strong>auf</strong>gang soll einmalig<br />

sein. Und diesen Anblick<br />

wollen wir ganz allein weit vorn am<br />

Bug genießen. Denkste! Als wir eine<br />

Viertelstunde später <strong>auf</strong>s Sonnendeck<br />

treten, begrüßen uns bereits<br />

50 andere gut gelaunte Passagiere.<br />

Doch als der obere Rand der Sonne<br />

wenig später aus dem Mittelmeer<br />

lugt, s<strong>ich</strong> träge Zentimeter um Zentimeter<br />

in die Höhe schiebt und Neapel<br />

in gelboranges L<strong>ich</strong>t taucht,<br />

we<strong>ich</strong>t die le<strong>ich</strong>te Enttäuschung.<br />

Eine gute Stunde bleiben wir zwei<br />

eng umschlungen stehen, lassen uns<br />

von den ersten<br />

Sonnenstrahlen<br />

des Tages wärmen.<br />

Der Vesuv im<br />

Morgen-Dunst:<br />

Kurt Hermanns<br />

wartet <strong>auf</strong> die<br />

ersten Sonnenstrahlen.<br />

Das allererste Mal <strong>auf</strong> Kreuzfahrt<br />

„Kommt doch mal mit <strong>auf</strong> eine Kreuzfahrt“, sagten unsere Freunde zu Kurt<br />

und mir. Bisher waren die Türkei und die Oberpfalz unsere Lieblingsziele.<br />

Aber eine Kreuzfahrt? Ja, warum eigentl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t ... Sechs Monate später<br />

gehen wir das erste Mal an Bord – in Palma de Mallorca, um von hier<br />

aus 14 Tage durchs westl<strong>ich</strong>e Mittelmeer zu kreuzen bis in den Atlantik.<br />

Übrigens: Von den übl<strong>ich</strong>en Vorurteilen stimmt keines. Wir können<br />

überall in bequemen Jeans und T-Shirt erscheinen, nehmen trotz des<br />

tollen Essens kaum zu (na ja, vielle<strong>ich</strong>t ein, zwei Kilo). Und Gedrängel<br />

herrscht nirgendwo an Bord – kein<br />

Wunder, schließl<strong>ich</strong><br />

ist das Schiff<br />

250 Meter lang und<br />

hat 13 Decks.<br />

Die Segelschiffe im<br />

Jachthafen von Port de<br />

Sóller wecken Reiselust.<br />

Von Mallorca aus startet<br />

auch das Ehepaar<br />

Hermanns gen Málaga.<br />

AB<br />

MALLORCA<br />

KREUZFAHRT?<br />

FÜR UNS DIE PURE<br />

INSPIRATION.<br />

AUF<br />

KORSIKA<br />

Beim alten Korsen<br />

Korsika erw<strong>achte</strong> zweimal aus der Bedeutungslosigkeit – einmal,<br />

als Briten-Admiral Nelson (1758 bis 1805) nahe der Insel<br />

ein Auge verlor. Und als Geburtsort Napoleon Bonapartes<br />

(1769 bis 1821). Nelsons Auge spielt heute <strong>auf</strong> der Insel keine<br />

Rolle. Napoleons Geburtshaus in Ajaccio umso <strong>mehr</strong>. Das<br />

heutige Museum wirkt unscheinbar, ist gelb gestr<strong>ich</strong>en und<br />

hat grüne Fensterläden. Drinnen ist es interessanter, mit edlem<br />

Mobiliar – vor allem das vergoldete Rankenwerk an Napoleons<br />

Sekretär fasziniert. Und der zeitlos schöne, rot-weiß tapezierte Salon<br />

mit seinen roten Sesseln und Sofas. Ob Napoleon tatsächl<strong>ich</strong> in diesen<br />

Möbeln gesessen, gelebt hat? Egal. Der Besuch lohnt <strong>auf</strong> jeden Fall.<br />

Unvergessl<strong>ich</strong>: Napoleons<br />

Kaiserkrone <strong>auf</strong><br />

Korsika; das Welterbe<br />

Torre de Belém bei<br />

Lissabon; die quirligen<br />

Märkte in Tanger mit<br />

Gewürzen und Co.<br />

98 2 | 2014


Fotos: 4See, Aurora, Tobias Gerber (2), Miguel Gonzalez, Monica Gumm, Hemisphere, Gunnar Knechtel, R.E.A, /alle laif, privat (3); Illustrationen: Sabine von Riewel, Shutterstock<br />

IN DER<br />

Sanfter Schlaf bei Windstärke 10<br />

Auf dem Seeweg von Málaga R<strong>ich</strong>tung Tanger in Marokko.<br />

Wir durchqueren die 60 km lange Straße von<br />

Gibraltar. Starker Wind und mächtige Wellen sind<br />

hier normal. Der Kapitän spr<strong>ich</strong>t über die Bord-Lautsprecher<br />

von Windstärke 10. Die See brüllt, das Schiff<br />

tanzt <strong>auf</strong> den Wellen wie Marika Rökk. Oben an Deck<br />

zu stehen – fast unmögl<strong>ich</strong>. Auf Empfehlung unseres<br />

Stewards bestellen wir Rührei mit Speck und ein Glas<br />

Sekt, denn: „Fettiges mit Alkohol – ist die ideale Kombi<br />

gegen Übelkeit.“ Er hat recht. Auf dem Weg zur<br />

Kabine kommt uns eine Dame mit giftgrünem Ges<strong>ich</strong>t<br />

entgegen. Wir geben ihr unsere Kaugummis gegen<br />

Reiseübelkeit – wir brauchen das Zeug ja n<strong>ich</strong>t und<br />

lassen uns wenig später sanft in den Schlaf schaukeln.<br />

BEIM<br />

280 Stufen in sechs Minuten<br />

Zugegeben – wir haben uns gle<strong>ich</strong> nach Ankunft an<br />

Bord vom ordnungsgemäßen Zustand der Schwimmwesten<br />

in der Kabine überzeugt. Und sind den Weg zum<br />

Rettungsdeck probehalber abgel<strong>auf</strong>en: 280 Stufen, zu<br />

schaffen in sechs Minuten. Am ersten Seetag, <strong>auf</strong> dem<br />

Weg von Palma de Mallorca nach Málaga, dann gle<strong>ich</strong><br />

ein Probe-Alarm. Um 14 Uhr! Während des Mittagsschlafs!!<br />

Aber natürl<strong>ich</strong> ein Muss <strong>auf</strong> jeder Kreuzfahrt.<br />

Nach acht Minuten stehen alle 2000 Passagiere mit<br />

umgeschnallten Westen einstiegsbereit vor den 14 Rettungsbooten.<br />

„Punktlandung“, sagt der Kapitän, „nächstes<br />

Mal schaffen wir es aber eine Minute schneller.“<br />

Kann er haben. Aber bitte erst nach dem Mittagsschlaf.<br />

AUF<br />

STRASSE VON GIBRALTAR<br />

PROBE-ALARM<br />

LANDGANG<br />

Nur mit Einheimischen!<br />

Mittlerweile haben wir fünf Kreuzfahrten gemacht.<br />

Doch egal, wo wir an Land gehen: Ausflüge buchen<br />

wir stets bei Einheimischen. So wie in Istanbul – Taxifahrer<br />

Mustafa führte uns vom Hafen direkt zur Kılıç-<br />

Ali-Paşa-Moschee. Ein prächtiges, 440 Jahre<br />

altes Bauwerk, das in Deutschland kaum einer<br />

kennt. Für 20 Euro, inklusive Fahrt, dirigierte<br />

er uns direkt ins Innere – an der Warteschlange<br />

vorbei. Angst, an den Falschen zu geraten?<br />

Nein, wer wie wir seit Jahrzehnten einen Heizungsbau-Betrieb<br />

führt, lernt die Menschen<br />

kennen. Und verlässt s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> den Instinkt.<br />

Zeit für Kultur & Kunstpause:<br />

Gaudís Kathedrale Sagrada<br />

Família begeistert Margarete<br />

Hermanns ebenso wie ihr Banknachbar<br />

im Herzen Málagas.<br />

AUF<br />

HOHER SEE<br />

Zeit für Ken Follett<br />

Auf der See-Etappe von Palma de Mallorca bis<br />

Málaga verbringen wir zwei volle Tage <strong>auf</strong> See.<br />

Von Langeweile keine Spur. Kurt sitzt am liebsten<br />

stundenlang <strong>auf</strong> dem Sonnendeck, trinkt<br />

Kaffee oder mal ein Pils, guckt s<strong>ich</strong> einfach die<br />

Leute an, plaudert mit dem ein oder anderen.<br />

Und <strong>ich</strong> habe <strong>auf</strong> Kreuzfahrten immer einen Mittelalter-Roman<br />

dabei. Am liebsten lese <strong>ich</strong><br />

Ken Follett. Diesmal ist es „Säulen der<br />

Erde“, 1296 Seiten über Gesellschaft<br />

und Liebe im England des<br />

12. Jahrhunderts. Fast 1000<br />

Seiten verschlinge <strong>ich</strong> in den<br />

zwei Tagen. Ein halber Tag<br />

<strong>mehr</strong> <strong>auf</strong> See – und <strong>ich</strong> hätte<br />

den Roman ganz geschafft.<br />

Dennoch: Der Ausflug zum Picasso-Museum<br />

in Málagas Altstadt<br />

hat s<strong>ich</strong> wahrl<strong>ich</strong> gelohnt.<br />

Reisen<br />

Sie mit uns<br />

durch das<br />

Mittelmeer!<br />

Lust bekommen? Dann<br />

blättern Sie um!<br />

2 | 2014<br />

99


Leser-Kreuzfahrt<br />

organisiert von Hansa Touristik<br />

Traumreise in die Frühling<br />

KOMMEN SIE MIT!<br />

Unser exklusives<br />

ANGEBOT FÜR SIE<br />

Termin nur für <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong>: 24. Mai<br />

bis 4. Juni 2014<br />

BEEINDRUCKEND !<br />

– EINGESCHLOSSENE<br />

LEISTUNGEN –<br />

· Kreuzfahrt von Nizza bis Kiel<br />

· 11 Übernachtungen mit<br />

Vollpension, inkl. Tisch-Wein<br />

· Willkommens-Cocktail<br />

· Kapitänsdinner mit Festmenü<br />

· Kostenlose Teilnahme an<br />

allen Bordveranstaltungen<br />

· Fitness-Programm (u. a.<br />

Aquafitness, Pilates)<br />

· Betreut von Hansa Touristik<br />

Preis dieser exklusiven Reise:<br />

Ab 1.599 Euro/Person<br />

(Innenkabine, 2er-Belegung),<br />

inkl. Bustransfer nach Nizza,<br />

mit Übernachtung im Doppelzimmer<br />

und Halbpension<br />

Barcelona, Granada, Lissabon –<br />

unsere exklusive Leser-Kreuzfahrt<br />

führt zu den schönsten Städten mit<br />

Weltkulturerbe am Mittelmeer.<br />

Wenn der Sommer bei uns noch <strong>auf</strong><br />

s<strong>ich</strong> warten lässt, wärmt schon die<br />

Sonne in Spanien, Marokko oder<br />

Portugal. Noch einen Hauch besser fühlt s<strong>ich</strong><br />

der Frühling an Bord eines Komfort-Kreuzfahrtschiffs<br />

wie der MS Ocean Majesty an.<br />

Und wirkl<strong>ich</strong> beeindruckend wird es, wenn<br />

Sie fast jeden Tag grandiose Welterbestätten<br />

besuchen können. Lust bekommen? Dann<br />

kommen Sie doch mit anderen Lesern von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> vom 24. Mai bis 4. Juni 2014<br />

mit <strong>auf</strong> eine der schönsten Kreuzfahrt-Routen<br />

der Welt: Von Nizza durchs Mittelmeer, über<br />

den Atlantik und zurück bis nach Kiel.<br />

Es erwartet Sie ein Klasse-Programm: An Bord<br />

u. a. ein tolles Gesundheits-Angebot, <strong>auf</strong> See<br />

einmalige Natur-Schauspiele, an Land unvergessl<strong>ich</strong>e<br />

Weltkultur, u.a Granadas Alhambra<br />

und Barcelonas Kathedrale Sagrada Familia.<br />

Haben Sie Lust <strong>auf</strong> diese einmalige Kreuzfahrt<br />

vom 24. Mai bis zum 4. Juni 2014? Dann<br />

füllen Sie den nebenstehenden Coupon am<br />

besten noch heute aus.<br />

HERAUSRAGENDE ZIELE DIESER KREUZFAHRT<br />

· Barcelona und Gaudís Kathedrale<br />

Sagrada Família<br />

· Granada und die prächtigen<br />

Gärten der Alhambra<br />

· Lissabon und eine der<br />

schönsten Hafen-Einfahrten<br />

· Santiago de Compostela,<br />

das weltberühmte Pilger-Ziel<br />

· St. Malo und der Zauber der<br />

französischen Lebensart<br />

· St. Peter <strong>auf</strong> den traumhaft<br />

schönen Kanal-Inseln<br />

Mit <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

<strong>auf</strong> großer Fahrt!<br />

Horst Ohligschläger (links), Geschäftsführer,<br />

und Jürgen Sinn, Chefredakteur<br />

Horst Ohligschläger, Geschäftsführer<br />

von Bayard Media, und Jürgen Sinn,<br />

Chefredakteur von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>,<br />

werden Sie <strong>auf</strong> der Kreuzfahrt von<br />

Nizza bis nach Kiel begleiten*. Die<br />

beiden führenden Köpfe unseres<br />

<strong>Magazin</strong>s freuen s<strong>ich</strong> über alle Fragen<br />

und Anregungen, über Lob und Kritik<br />

zu unseren Heften. Und sind natürl<strong>ich</strong><br />

genauso wie Sie gespannt <strong>auf</strong> eine<br />

der schönsten und großartigsten<br />

Kreuzfahrten der Welt.<br />

* Abhängig von der Zahl der Buchungen. Fotos: Hansa Touristik (9), Verlag (2); Karte: Hansa Touristik<br />

100 2 | 2014


Weltkulturerbe<br />

ERLEBEN<br />

Willkommen<br />

an Bord!<br />

MS Ocean Majesty,<br />

was für ein Schiff!<br />

F<br />

ast 140 Meter<br />

lang und 20<br />

Meter breit<br />

– das schafft Platz<br />

für 548 Passagiere.<br />

Die Bordsprache ist<br />

Deutsch. Alle Unterkünfte<br />

sind vollklimatisiert,<br />

mit Dusche, WC,<br />

Satelliten-TV, Safe.<br />

An Deck laden weitläufige<br />

Sonnendecks, ein<br />

großer Pool und eine<br />

Bar zum Verweilen ein.<br />

Unter Deck locken<br />

Wellness-Angebote wie<br />

Sauna, Massage oder<br />

Beauty-Salon. Show<br />

Lounge, Kino, Boutique<br />

und Friseur runden das<br />

Urlaubspaket der MS<br />

Ocean Majesty ab.<br />

AUSSCHNEIDEN UND DAS PROGRAMM DIESER TRAUM-KREUZFAHRT ANFORDERN<br />

<br />

Ja,<br />

<strong>ich</strong> habe Interesse an der<br />

Leser-Kreuzfahrt durchs Mittelmeer<br />

Mit diesem Coupon fordern Sie ausführl<strong>ich</strong>e Reise-Informationen an. Einfach ausfüllen und an <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> senden.<br />

Antwort:<br />

Name<br />

<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Chefredaktion<br />

St<strong>ich</strong>wort Leserreise<br />

Lindenstraße 20<br />

50674 Köln<br />

Straße<br />

PLZ/Wohnort<br />

Telefon<br />

Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg, und Hansa Touristik GmbH, Königstraße 20, 70173 Stuttgart, verpfl<strong>ich</strong>ten<br />

s<strong>ich</strong>, die Daten n<strong>ich</strong>t an Dritte weiterzugeben und ausschließl<strong>ich</strong> zu eigenen Werbezwecken einzusetzen. Sie können<br />

der Verwendung Ihrer Daten bei Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, widersprechen.<br />

E-Mail<br />

Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen<br />

1 | 2014 101


Welcher Rat<br />

half Ihnen schon<br />

oft im Leben?<br />

„Der Rat meines<br />

Chemielehrers, Herr<br />

Lemke, in der 6.<br />

Klasse. Da war <strong>ich</strong><br />

elf: Erst das Wasser,<br />

dann die Säure –<br />

sonst geschieht das<br />

Ungeheure.“<br />

erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG. ISSN 1619-6023<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Telefon: (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10,<br />

E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Chefredaktion: Jürgen Sinn (V.i.S.d.P.)<br />

Stellvertretende Chefredakteurin: Alexandra Schlump<br />

Creative-Direktion: Klaus Springer (Agentur2, München)<br />

Foto-Direktion: Nicole Rudschinat (frei)<br />

Redaktion: Ulla Arens (frei), Wiebke Brüggemann (Volontärin),<br />

Bernd Bücheler, Elke Kressin, Tessa Randau, Heiko Schlierenkamp, Silke Siems<br />

Layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel<br />

Bildredaktion: Silke Frigge, Christina Neis (frei)<br />

Sekretariat: Elke Peterson<br />

Schlussredaktion: Bernd Kuschmann<br />

Ständige Autoren: Steuerberaterin Gabriele Prasser, Katrin Koelle,<br />

Rechtsanwalt Rainer Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

„Alle Arbeiten,<br />

die weniger als<br />

drei Minuten<br />

dauern, sofort<br />

erledigen – der<br />

Spruch meiner<br />

Freundin hilft<br />

mir jeden Tag.“<br />

Gaby Herzog,<br />

die vier Freundinnen<br />

beim Walken begleitete<br />

(S. 30)<br />

Verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Telefon: (0821) 455481-0, Fax: (0821) 455481-10<br />

Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

Verlagsleitung / Gesamtanzeigenleitung: Armin Baier (verantw.)<br />

Anzeigenverk<strong>auf</strong> Inland:<br />

Nielsen I: Kontor M Medienvermarktung GbR, Fuhlsbüttler Straße 145,<br />

22305 Hamburg, Telefon: (040) 6390840, Fax: (040) 63908444, E-Mail: info@kontorm.de<br />

Nielsen II: bm mediagroup, Bonifatiusstraße 62, 40547 Düsseldorf,<br />

Telefon: (0211) 522897-60, Telefax: (0211) 522897-69, menkhoff@bmmediagroup.de<br />

Nielsen IIIa: Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, c/o QM QuadroMedia GmbH,<br />

Am Lindenbaum 24, 60433 Frankfurt/Main, Telefon: (069) 5309080, Fax: (069) 53090850,<br />

E-Mail: frankfurt@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIb/IV: Medienbüro Macari, Parkstraße 27, 82008 Unterhaching,<br />

Telefon: (089) 582211, Fax: (089) 58090297, E-Mail: medienbuero.macari@t-online.de<br />

Nielsen V/VI/VII: Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Bülowstraße 66, 10783 Berlin,<br />

Telefon: (030) 8938270, Fax: (030) 89382733, E-Mail: berlin@krimmer.com<br />

Anzeigenverk<strong>auf</strong> International: Telefon: +49 (0)821/45548137, E-Mail: anzeigen@bayard-media.de<br />

Leiter Anzeigenmarketing: Stefan Rörig<br />

Business Development: Sylvie Eismann, Telefon: (0221) 2775730<br />

Für „<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>“ und die Anzeigenkombination „Frau im Leben <strong>plus</strong>“ gilt die Preisliste 10, gültig ab 01. Januar 2014<br />

„Aufgeben ist<br />

keine Lösung.<br />

Denn irgendwann<br />

öffnet s<strong>ich</strong> eine<br />

Tür, hinter der<br />

s<strong>ich</strong> eine heiße<br />

Tasse Tee und ein<br />

freundl<strong>ich</strong>es<br />

Ges<strong>ich</strong>t verbergen.“<br />

Diesen mütterl<strong>ich</strong>en Rat<br />

befolgt Frank Siering, der<br />

mit Celine Dion sprach<br />

(S. 94)<br />

„Ehrl<strong>ich</strong> währt<br />

am längsten,<br />

sagte meine<br />

Oma immer.<br />

Etwas, das<br />

mir auch in<br />

unglückl<strong>ich</strong>en<br />

Situationen<br />

half, m<strong>ich</strong> gut<br />

zu fühlen.“<br />

Vera Koppenhöfer, die<br />

s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> S. 10 erinnert,<br />

wie sie als junges Mädchen<br />

Kohle schleppte<br />

ABONNEMENTS + ÄLTERE AUSGABEN<br />

Leiter Vertrieb: Arne Biemann, Telefon: (08 21) 45 54 81 86<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau, Telefon: (0180) 5260147 (0,14 Euro/Minute),<br />

Fax: (0180) 5260148, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

Abonnementpreis: zzt. 42,00 Euro für 12 Hefte pro Jahr inkl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto<br />

Vertrieb für den Handel: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1,<br />

85716 Unterschleißheim, Telefon: (089) 319 06-0, Fax: (089) 31906-113,<br />

E-Mail: mzv@mzv.de, Internet: www.mzv.de<br />

Druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

Druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau<br />

Bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatl<strong>ich</strong> im Einzelverk<strong>auf</strong> im Zeitschriftenhandel.<br />

Der Einzel verk<strong>auf</strong>spreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,50 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 42,00 Euro, Heftpreis<br />

inkl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,50 Euro.<br />

Copyright für alle Beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot in Lese zirkeln nur mit schriftl<strong>ich</strong>er<br />

Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen<br />

<strong>auf</strong> CD-ROM. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag n<strong>ich</strong>t.<br />

Fotos: Kurt Steinhausen, privat; Illustration: Shutterstock<br />

102 2 | 2014


esonderen<br />

Ihre Seiten<br />

R<strong>ich</strong>tig spenden > S. 105 Mein Ehrenamt: Prüfungsängste nehmen > S. 106<br />

PC-Seite: Clever surfen im Internet > S. 107 Ihre Leserbriefe und Ideen > S. 108<br />

Dar<strong>auf</strong> freuen<br />

wir uns<br />

im Februar<br />

Paprika<br />

vorziehen<br />

<strong>auf</strong> der<br />

Fensterbank.<br />

Dann sind sie<br />

im März stark<br />

genug für den<br />

Garten.<br />

„Und tägl<strong>ich</strong><br />

grüßt ...“<br />

... das Murmeltier“<br />

<strong>auf</strong> DVD<br />

anschauen –<br />

Kult bei Kälte.<br />

Foto: plainpicture; Illustration: Shutterstock<br />

„MEINE TOCHTER STEIGT WIEDER IN DEN BERUF EIN. Da bin <strong>ich</strong> als Oma<br />

gefragt und werde dreimal pro Woche <strong>auf</strong> meine beiden Enkelinnen (4 und knapp<br />

6 Jahre alt) <strong>auf</strong>passen. Ich freue m<strong>ich</strong> sehr dar<strong>auf</strong>, habe aber auch Sorge: Wie<br />

beschäftige <strong>ich</strong> die beiden sinnvoll? Muss <strong>ich</strong> meine Wohnung umgestalten? Und:<br />

Wie streng sollte <strong>ich</strong> sein? Haben Sie einen Rat für m<strong>ich</strong>?“ Maria Weber-Heinr<strong>ich</strong>, Bonn<br />

Am<br />

Romanustag<br />

(28. 2.) spazieren<br />

gehen. Die<br />

Bauernregel<br />

sagt: „Sankt<br />

Roman hell<br />

und klar – dann<br />

wird’s ein gutes<br />

Jahr.“<br />

haben sie eine frage, die sie bewegt? schreiben sie uns!<br />

die adresse finden sie <strong>auf</strong> seite 3.<br />

2 | 2014 103


Ihre Seiten<br />

Ich hab eine Frage<br />

Alltag<br />

leben<br />

mit den<br />

Enkeln<br />

Mit den<br />

Enkeln spielen,<br />

toben, schmusen<br />

– Großeltern<br />

lieben das. Was<br />

aber ändert s<strong>ich</strong>,<br />

wenn man die<br />

Enkel regelmäßig<br />

betreut? Diplom-<br />

Psychologin<br />

Helga Gürtler* gibt<br />

wertvolle Tipps.<br />

Frau Gürtler, eigentl<strong>ich</strong><br />

möchten Großeltern die<br />

Zeit mit Enkeln einfach<br />

genießen. Geht das,<br />

wenn sie die Kinder<br />

regelmäßig betreuen?<br />

GÜRTLER Betreuen und<br />

genießen, das ist kein<br />

Widerspruch. Heute<br />

springen viele Omas<br />

und Opas bei der Kinderbetreuung<br />

ein, vor<br />

allem wenn die Enkel<br />

noch klein sind.<br />

Sollten s<strong>ich</strong> Großeltern<br />

einen Plan machen, was<br />

sie mit den Kindern<br />

unternehmen?<br />

GÜRTLER Auf keinen<br />

Fall! Kinder müssen<br />

n<strong>ich</strong>t andauernd „bespaßt“<br />

werden. Sie<br />

sollten einfach am Alltag<br />

teilnehmen, beim<br />

Eink<strong>auf</strong>en, der Hausarbeit.<br />

Sogar die Kleinsten<br />

können Aufgaben übernehmen:<br />

Gläser aus<br />

dem Schrank holen,<br />

Brot <strong>auf</strong> den Tisch stellen,<br />

Nudeln salzen.<br />

Ist das kindgerecht?<br />

GÜRTLER Ja, denn so<br />

fühlen s<strong>ich</strong> Kinder als<br />

Teil eines Ganzen und<br />

geborgen. Das Schöne<br />

ist, dass Großeltern in<br />

diesen alltägl<strong>ich</strong>en Dingen<br />

geduldiger sind als<br />

Eltern. Denken Sie nur<br />

an die Opas, die mit den<br />

Kleinen stundenlang<br />

werkeln und basteln.<br />

Kinder sollten aber<br />

auch Gle<strong>ich</strong>altrige<br />

treffen, oder?<br />

GÜRTLER Kinder brauchen<br />

andere Kinder. Das<br />

ist sehr w<strong>ich</strong>tig. Am<br />

besten geht man deshalb<br />

regelmäßig <strong>auf</strong><br />

einen Spielplatz, wo sie<br />

Spielgefährten in ihrem<br />

Alter finden.<br />

Und wenn es Streit<br />

gibt? Man ist ja<br />

verantwortl<strong>ich</strong> …<br />

GÜRTLER Da gilt das<br />

Gle<strong>ich</strong>e wie zu der Zeit,<br />

als die eigenen Kinder<br />

noch klein waren: Streiten<br />

lernen, Regeln finden,<br />

Absprachen treffen<br />

– das lernen Kinder am<br />

besten mit ihresgle<strong>ich</strong>en.<br />

Da sollte man s<strong>ich</strong>,<br />

auch wenn es schwerfällt,<br />

als Großeltern<br />

zurückhalten.<br />

Wie ist es mit Regeln zuhause?<br />

Sollte man Ruhepausen<br />

vereinbaren?<br />

GÜRTLER Wenn man<br />

selbst sie braucht: warum<br />

n<strong>ich</strong>t? Darüber<br />

kann man schon mit<br />

Zweijährigen sprechen.<br />

Die verstehen, wenn der<br />

Opa einen Mittagsschlaf<br />

braucht. Und die Oma<br />

versteht, wenn die Kleinen<br />

s<strong>ich</strong> danach <strong>auf</strong><br />

dem Sofa austoben müssen.<br />

Dazu muss man<br />

keine Regeln <strong>auf</strong>stellen.<br />

Und wenn die Kinder<br />

größer werden?<br />

GÜRTLER Großeltern<br />

können gerade bei pubertierenden<br />

Enkeln<br />

eine Hilfe sein – ohne<br />

Erziehungsdruck, mit<br />

viel Verständnis. Und<br />

die Enkel genießen es,<br />

gebraucht zu werden,<br />

den Großeltern<br />

helfen<br />

zu können<br />

– sei es beim<br />

Eink<strong>auf</strong>en<br />

oder rund um<br />

den Computer.<br />

Das ist echtes Geben<br />

und Nehmen.<br />

* Helga Gürtler ist<br />

Diplom-Psychologin in<br />

Berlin, hat drei Enkel.<br />

Ihr Buch „Kinder lieben<br />

Großeltern“ wurde zum<br />

Bestseller. Ihr neuestes<br />

Buch: „Glückl<strong>ich</strong>e Dreckspatzen.<br />

Kinder brauchen<br />

Matsch und Liebe“,<br />

Patmos (14,90 Euro).<br />

Haben Sie<br />

auch eine<br />

Frage?<br />

Schreiben Sie<br />

uns: Adresse<br />

Seite 3.<br />

?<br />

R<strong>ich</strong>tig spenden<br />

Von meinem Vater habe <strong>ich</strong> etwas geerbt – eine unerwartet hohe<br />

Summe. Deshalb möchte <strong>ich</strong> dem Krankenhaus und der Station,<br />

<strong>auf</strong> der man s<strong>ich</strong> lange liebevoll um meinen Vater gekümmert hat,<br />

einen größeren Betrag – <strong>ich</strong> d<strong>achte</strong> an 25.000 Euro – zukommen<br />

lassen. Wie mache <strong>ich</strong> das am besten? Marika Lux, Heilbronn<br />

CONSTANZE HINTZE*: Ihr Gedanke<br />

ist wirkl<strong>ich</strong> grandios und kann gar<br />

n<strong>ich</strong>t genug gewürdigt werden! Spenden<br />

dieser Größe sind mit Sorgfalt zu<br />

behandeln. Deshalb mein Rat:<br />

Sprechen Sie mit der Verwaltung des<br />

Krankenhauses und fragen Sie nach:<br />

104 2 | 2014


Fotos: dpa/picture-alliance, Stockfood, Superbild, Thinkstock, privat (4); Illustration: Shutterstock<br />

VORHER:<br />

Grimma<br />

im Juni 2013<br />

NACHHER:<br />

der Marktplatz<br />

im August 2013<br />

Optimismus: „Alles wird<br />

wieder schön“ steht<br />

<strong>auf</strong> den Tafeln (o.).<br />

NICHT VERGESSEN<br />

Hilfe in<br />

der Not<br />

Erinnern Sie s<strong>ich</strong> noch? Letzten Sommer<br />

stand Grimma unter Wasser. Viele<br />

Menschen haben gespendet – und sind<br />

zum Alltag übergegangen. Aber wer<br />

spr<strong>ich</strong>t noch über die Probleme, die ja<br />

bis heute anhalten? Ich habe Grimma<br />

einige Wochen später besucht und war<br />

erschrocken über die Zerstörung, die<br />

<strong>ich</strong> dort vorfand – aber auch bewegt<br />

über die Hilfsbereitschaft, den Geist<br />

des Neuanfangs. Dafür, dass die Menschen<br />

dort ihre Aufgabe auch zu Ende<br />

bringen können, brauchen sie unsere<br />

Unterstützung. Wir sollten die Bewohner<br />

von Grimma n<strong>ich</strong>t vergessen.<br />

Ursula Kern, Marburg<br />

Krapfen<br />

ohne Fett<br />

Fettgebackenes zu Karneval<br />

– ein Angriff <strong>auf</strong> die<br />

Figur! Darum habe <strong>ich</strong> probiert,<br />

Krapfen ohne Fett zu<br />

backen – und den Teig in<br />

eine Muffin-Form gegeben.<br />

Immer nur zwei Teelöffel<br />

voll, weil die Krapfen ja<br />

<strong>auf</strong>gehen. Klappt prima!<br />

Heike Wiessner, per E-Mail<br />

Warme Hände<br />

im Winter<br />

Ich gehe sehr gern spazieren,<br />

wenn nur im Winter<br />

die kalten Hände n<strong>ich</strong>t<br />

wären! Kein Handschuh ist<br />

warm genug. Mein Hautarzt<br />

gab mir den Tipp: Hände<br />

eincremen, direkt Baumwollhandschuhe<br />

drüberziehen<br />

und dann dünne Wollhandschuhe.<br />

Macht die Hände<br />

warm und zart.<br />

Freia Münter, Stuttgart<br />

Dürfen solche Summen angenommen<br />

werden? Kliniken sind Wirtschaftsunternehmen,<br />

n<strong>ich</strong>t gemeinnützig;<br />

darum muss die Verwaltung klären,<br />

wie die Spende verbucht werden kann.<br />

Soll das Geld einen bestimmten<br />

Zweck haben, z. B. „für die geriatrische<br />

Abteilung“ oder „für die Säuglings-<br />

Station“ oder frei verfügbar sein?<br />

Wie soll die Summe ausgezahlt werden<br />

– einmalig oder in Raten?<br />

Durch ein solches klärendes Gespräch<br />

haben Sie auch die Gewissheit, dass<br />

Ihr Geld dort eingesetzt wird, wo Sie<br />

es wünschen. Tipp: Eventuell können<br />

Sie Ihre Spende bei der Einkommensteuer<br />

geltend machen.<br />

* Constanze Hintze ist Bankk<strong>auf</strong>frau und Geschäftsführerin<br />

von Svea Kuschel + Kolleginnen – ein Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />

das s<strong>ich</strong> speziell an Frauen<br />

r<strong>ich</strong>tet. Das Ziel: Finanzthemen für Frauen zugängl<strong>ich</strong>er<br />

machen und die Beratung deutl<strong>ich</strong> transparenter.<br />

105<br />

2 | 2014!


Ihre Seiten<br />

Mein Engagement<br />

Prüfen – mit<br />

Herz und Hirn<br />

Sylvia Büßelmann (55) freut s<strong>ich</strong> über jeden technischen<br />

Betriebswirt, dem sie als IHK-Prüferin sagen<br />

darf: „Herzl<strong>ich</strong>en Glückwunsch. Sie haben bestanden.“<br />

Paul Schmidt ist r<strong>ich</strong>tig<br />

nervös. Daran kann auch<br />

mein <strong>auf</strong>munterndes „Sie<br />

schaffen das!“ wenig ändern.<br />

Mündl<strong>ich</strong>e Nachprüfung.<br />

Zuerst schaue <strong>ich</strong>, wor<strong>auf</strong><br />

er s<strong>ich</strong> besonders gut<br />

vorbereitet hat. Zwei Fragen aus<br />

dem Fach „Absatzwirtschaft“ beantwortet<br />

er vage. Aber als es um „Fragen<br />

aus dem Bere<strong>ich</strong> Materialwirtschaft“<br />

geht, sprudelt es aus ihm<br />

heraus – und er wird s<strong>ich</strong>erer.<br />

Prüflinge wie Paul Schmidt kenne<br />

<strong>ich</strong> viele. Seit 15 Jahren arbeite <strong>ich</strong><br />

als ehrenamtl<strong>ich</strong>e Prüferin der Industrie-<br />

und Handelskammer in<br />

Köln. Ich nehme angehenden „technischen<br />

Betriebswirten“ die Prüfung<br />

ab. Für m<strong>ich</strong> als Wirtschaftsassistentin<br />

war dieses Ehrenamt eine tolle<br />

Chance, während der Elternzeit Anschluss<br />

an meinen Beruf zu halten<br />

– und dazuzulernen. Anfangs schaute<br />

<strong>ich</strong> erfahrenen Kollegen über die<br />

Schulter. Dann begann <strong>ich</strong> das erste<br />

Mal selbst schriftl<strong>ich</strong>e Arbeiten zu<br />

korrigieren. Heute landen zweimal<br />

im Jahr die Arbeiten von etwa 40<br />

Prüflingen <strong>auf</strong> meinem Tisch.<br />

So auch die von Paul Schmidt. Im<br />

ersten Teil der Arbeit schaffte er eine<br />

glatte 3. Aber im Fach „Absatz, Material,<br />

Produktion“ erre<strong>ich</strong>te er nur<br />

eine 5. Das heißt: In diesem<br />

Fach musste er zur<br />

Nachprüfung, zusätzl<strong>ich</strong><br />

zur allgemeinen mündl<strong>ich</strong>en<br />

Prüfung, die alle<br />

machen müssen. Das ist<br />

kein Zuckerschlecken.<br />

Bei den mündl<strong>ich</strong>en Prüfungen sitze<br />

<strong>ich</strong> mit am Tisch der Prüfer, etwa<br />

zwölf Mal im Jahr. Über die Jahre<br />

habe <strong>ich</strong> ein Gespür dafür entwickelt,<br />

wie es den Leuten geht. Da<br />

braucht es schon mal freundl<strong>ich</strong>e<br />

Worte: „Sie sind doch gut vorbereitet.“<br />

Oder: „Toll, dass Sie s<strong>ich</strong> das<br />

noch zugetraut haben.“ Andere<br />

kommen selbsts<strong>ich</strong>er daher. Da<br />

bleibt man eher sachl<strong>ich</strong>. Diesen<br />

psychologischen Teil der Arbeit empfinde<br />

<strong>ich</strong> als echte Herausforderung.<br />

Die meisten Prüflinge sind Männer<br />

– und <strong>ich</strong> bewundere sie <strong>auf</strong>r<strong>ich</strong>tig.<br />

Sie stehen im Beruf, drücken noch<br />

mal die Schulbank. Das ist r<strong>ich</strong>tig<br />

harte Arbeit. Die ganze Familie muss<br />

dann <strong>auf</strong> den Familienvater verz<strong>ich</strong>ten.<br />

Wie traurig, wenn dann trotzdem<br />

20 % jedes Jahr durchfallen.<br />

Umso <strong>mehr</strong> freue <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> über jedes<br />

gute Zeugnis, das <strong>ich</strong> überre<strong>ich</strong>en<br />

darf. So wie bei Paul Schmidt.<br />

Wir vier Prüfer haben um jeden einzelnen<br />

Punkt für ihn gerungen. Und<br />

er kommt durch, knapp, mit 52 von<br />

100 Punkten. Sein vorher so bedrücktes<br />

Ges<strong>ich</strong>t strahlt von einer<br />

Sekunde zur anderen. Ein tolles Gefühl<br />

– auch für m<strong>ich</strong>.<br />

Sylvia Büßelmann (55), Wirtschaftsassistentin<br />

aus Odenthal, ist<br />

verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

WIR<br />

SUCHEN …<br />

… eine Brieffreundin<br />

Über eine neue<br />

Brieffreundschaft<br />

würde <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />

sehr freuen. Ich bin<br />

66 Jahre, wohne in<br />

Kufstein/Österre<strong>ich</strong><br />

und bin gerne draußen<br />

– unterwegs mit<br />

meinen beiden Hunden<br />

oder in meinem<br />

Garten. Radfahren<br />

und Handarbeiten<br />

mag <strong>ich</strong> sehr. Ich bin<br />

verheiratet und habe<br />

zwei bereits erwachsene<br />

Kinder.<br />

Traude Huber,<br />

Kufstein<br />

… ein Rezept<br />

für Brot<br />

Ich habe gehört,<br />

dass es ein Brot mit<br />

Kräutern gibt, die<br />

es besonders lange<br />

haltbar machen.<br />

Welche Kräuter sind<br />

das – sogar im Internet<br />

habe <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts<br />

darüber gefunden.<br />

Brigitte Mutzler,<br />

per E-Mail<br />

… antike<br />

Bücher<br />

Von einer Tante habe<br />

<strong>ich</strong> eine 120 Jahre<br />

alte Goethe-Ausgabe<br />

geerbt – nur fehlen<br />

zwei Bände. Wer<br />

kennt gute Antiquariate?<br />

Martin Gründen,<br />

per E-Mail<br />

Fotos: Shutterstock, privat (2); Illustrationen: Shutterstock (2)<br />

106 2 | 2014


Ihre Seiten<br />

Computer & Medien<br />

Gezielt stöbern im Internet<br />

Viele kennen<br />

das: Man<br />

sucht etwas im<br />

Internet – eine<br />

Veranstaltung,<br />

einen Reisetipp<br />

– und schnell<br />

hat man s<strong>ich</strong><br />

verzettelt.<br />

Dabei gibt es<br />

clevere Tricks,<br />

mit denen man<br />

gezielt die<br />

besten Infos<br />

<strong>auf</strong>stöbert.<br />

Brigitte Kafka<br />

vom Senioren-<br />

Internet-Café<br />

Intern@tto zeigt,<br />

wie es geht.<br />

Google & Co.<br />

1 Wer im Internet etwas<br />

sucht, nutzt am<br />

besten eine „Suchmaschine“<br />

– die bekanntesten<br />

sind Google und<br />

Yahoo. Aber auch Browser<br />

(Zusatzprogramme<br />

fürs Internet) wie „Internet<br />

Explorer“, „Firefox“<br />

oder „Opera“ helfen<br />

weiter. Geben Sie einen<br />

dieser Namen in die<br />

Adresszeile der Internetseite<br />

ein, z. B. www.<br />

google.de. Das Fenster,<br />

das s<strong>ich</strong> nun öffnet, bietet<br />

eine Zeile („Suchfenster“),<br />

in die man Suchbegriffe<br />

schreiben kann.<br />

Gezielte Suche<br />

2 Wer nur nach einem<br />

einzigen Wort sucht, z. B.<br />

„Kino“, bekommt sehr<br />

viele Ergebnisse.<br />

• Deshalb <strong>mehr</strong>ere Begriffe<br />

kombinieren, um<br />

die Zahl der Treffer einzugrenzen,<br />

z. B. „Kinoprogramm<br />

München<br />

heute“. Sucht man nach<br />

einem bestimmten Kino,<br />

kann man z. B. „Programm<br />

Arena Filmtheater<br />

München“ eingeben.<br />

• Dann rechts daneben<br />

<strong>auf</strong> das grau unterlegte<br />

Wort „Suchen“ klicken.<br />

• Google zeigt jetzt das<br />

beste Ergebnis als erstes<br />

1. Den gesuchten<br />

Begriff in<br />

das Suchfenster<br />

eingeben,<br />

dann <strong>auf</strong> die<br />

Lupe klicken.<br />

an. Die Zeile in blauer<br />

Schrift ist der Link zur<br />

passenden Seite.<br />

• Dar<strong>auf</strong> klicken und<br />

man gelangt direkt <strong>auf</strong><br />

die gewünschte Website.<br />

3 Such-Tipps<br />

• Ob Groß- und<br />

Kleinschreibung verwendet<br />

wird, spielt<br />

überhaupt keine Rolle.<br />

• Zwischen zwei Suchbegriffen<br />

kein „und“<br />

oder Komma setzen.<br />

• Gibt man zwei oder<br />

<strong>mehr</strong> Begriffe ein, zeigt<br />

Google nur Webseiten<br />

an, die alle Begriffe enthalten.<br />

Die Reihenfolge<br />

der Suchbegriffe wird<br />

immer be<strong>achte</strong>t.<br />

• Sucht man nach einer<br />

Person, setzt man den<br />

ganzen Namen in Anführungsze<strong>ich</strong>en.<br />

Sonst<br />

werden alle Internet-Seiten<br />

angezeigt, <strong>auf</strong> denen<br />

der gesuchte Vor- und<br />

Nachname <strong>auf</strong>taucht.<br />

• Auch wenn man nach<br />

einer speziellen Wortgruppe,<br />

einer Redewendung<br />

oder einem Zitat<br />

stöbert, helfen Anführungsze<strong>ich</strong>en<br />

bei der<br />

Suche, z. B. „Lügen haben<br />

kurze Beine“.<br />

2. Es erscheint<br />

die beste Website,<br />

die zum<br />

Suchbegriff<br />

passt. Auf die<br />

Website klicken.<br />

3. Die Website<br />

öffnet<br />

s<strong>ich</strong>. Nun die<br />

gewünschten<br />

Rubriken<br />

anklicken.<br />

Bilder jeden<br />

Tag anders<br />

Sieht aus wie ein<br />

gewöhnl<strong>ich</strong>er<br />

Bilderrahmen,<br />

kann aber <strong>mehr</strong><br />

als 100 Fotos<br />

spe<strong>ich</strong>ern und<br />

zeigen: der<br />

digitale Fotorahmen.<br />

Die Bilder<br />

werden per<br />

USB-Kabel von<br />

der Kamera oder<br />

vom Computer<br />

überspielt. Pfiffig!<br />

Z. B. Intenso<br />

Fotoagent, ab<br />

25 Euro im Fachhandel.<br />

Kurzbefehl<br />

Datei<br />

umbenennen:<br />

Wenn eine Datei<br />

einen neuen<br />

Namen erhalten<br />

soll, einfach Datei<br />

öffnen, dann<br />

F2 drücken. Der<br />

Dateiname erscheint<br />

in einem<br />

Fenster und man<br />

kann ihn dort<br />

ändern. Spe<strong>ich</strong>ern,<br />

fertig.<br />

Haben Sie<br />

auch<br />

eine Frage?<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS!<br />

Adresse Seite 3<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

Postkarten per E-Mail verschicken<br />

2 | 2014 107


Ihre Seiten<br />

Ihre Leserbriefe<br />

NEUE HOSE, 10/2013<br />

Mir gefällt<br />

das sehr<br />

Seit vielen Jahren bin <strong>ich</strong> Fan<br />

Ihres <strong>Magazin</strong>s. Aber nun hat<br />

m<strong>ich</strong> doch etwas geärgert –<br />

und zwar Ihre Hosenmodels.<br />

Sie wollen doch die Älteren ansprechen<br />

– und die Hosen sind<br />

bestimmt n<strong>ich</strong>t für Frauen ab<br />

50 und älter gedacht. Mir gefallen<br />

diese Hosen zwar sehr.<br />

Aber: Ist das n<strong>ich</strong>t eher etwas<br />

für meine Schwiegertöchter?<br />

Sigrid Adam, per E-Mail<br />

Anm. d. Red.: Keineswegs!<br />

Eine aktuelle Umfrage zeigt:<br />

Jede dritte Frau – unabhängig<br />

vom Alter – möchte gerne<br />

mit Kleidung <strong>auf</strong>fallen,<br />

einen Akzent setzen. Dazu<br />

möchten wir Mut machen.<br />

Für die<br />

Freundin<br />

Herzl<strong>ich</strong>en Dank für jedes<br />

neue Heft! Es ist für m<strong>ich</strong><br />

eine Bere<strong>ich</strong>erung für mein<br />

„Gedankengut“. Von der<br />

letzten Ausgabe war <strong>ich</strong> so<br />

begeistert, dass <strong>ich</strong> einer<br />

meiner Freundinnen einen<br />

Gutschein für Ihre Zeitschrift<br />

gestaltet habe.<br />

Weiter so, mit allen Themen,<br />

die Sie <strong>auf</strong>greifen!<br />

Bärbel Wetzlar, per E-Mail<br />

Danke für<br />

Ihre Post!<br />

„UND DANN LÄCHELTE KENNEDY MICH AN“, 11/2013<br />

Tolle Ausstrahlung<br />

Der Beitrag über Kennedy war so<br />

interessant! Auch <strong>ich</strong> war damals geschockt,<br />

als <strong>ich</strong> von dem Attentat hörte. Er war<br />

ein Politiker, wie man ihn heute<br />

vergebl<strong>ich</strong> sucht. Kennedy hatte eine tolle<br />

Ausstrahlung und die Menschen<br />

damals – in Amerika oder damals in<br />

Deutschland – waren fasziniert von ihm.<br />

Rosemarie Kirchner, Herford<br />

FRAGE DES MONATS<br />

Lohnt s<strong>ich</strong> Teilzeit-Arbeit?<br />

Die einen loben sie, weil sie<br />

Flexibilität schafft und auch Zeit<br />

für die Familie lässt. Die anderen<br />

sagen, sie sorge für Altersarmut<br />

bei Frauen und gehöre abgeschafft.<br />

Wie denken Sie über die<br />

Teilzeitarbeit? Ist sie Segen<br />

oder Fluch? Und: Welche Alternativen<br />

gibt es? Schreiben<br />

Sie uns! Adresse: Seite 3.<br />

NUR DU UND ICH, 11/2013<br />

Dankbar<br />

um die Zeit<br />

Wir waren daheim ein „Drei-<br />

Mädel-Haus“ – meine Oma,<br />

meine Mutter und <strong>ich</strong>. Und<br />

wir hielten immer zusammen,<br />

blieben auch in einem Haus,<br />

als <strong>ich</strong> heiratete. Meine Oma<br />

und meine Mutter bis zuletzt<br />

zu begleiten, bedeutete mir<br />

sehr viel und hat unser Band<br />

verstärkt. Ich bin dankbar für<br />

die Zeit, die wir hatten.<br />

Sabine Wischmeyer,<br />

Bielefeld<br />

KOMM, WIR TANZEN, 11/2013<br />

Spaß in der<br />

Gruppe<br />

In unserem Turnverein MTG<br />

Essen wurden eine Abteilung<br />

für Seniorentanz und<br />

eine für Rollstuhltanz gegründet.<br />

Wir sind Frauen<br />

zwischen 56 und 80 und in<br />

beiden Gruppen ist r<strong>ich</strong>tig<br />

was los! Wir treten sogar zu<br />

Meisterschaften an.<br />

Dagmar Vollmer, per E-Mail<br />

»Ich bin erst<br />

37 – finde Ihre<br />

Zeitschrift<br />

aber trotzdem<br />

toll. Sie<br />

vermittelt mir<br />

Ruhe in hektischen<br />

Zeiten.«<br />

Nadja Fersch, per E-Mail<br />

Fotos: Klaus E. Haun, SOS-Kinderdörfer, Interfoto, TV-Yesterday/fotofinder; Illustrationen: Getty Images, Shutterstock<br />

108 2 | 2014


Schreiben<br />

Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magazin @bayard-media.de,<br />

PATE FÜR EIN KIND, 12/2013<br />

Für Kinderdörfer<br />

Sie weisen <strong>auf</strong> Kinderpatenschaften<br />

hin und empfehlen seriöse Organisationen.<br />

Dazu gehören aber auch – und<br />

das finde <strong>ich</strong> ganz w<strong>ich</strong>tig – noch die<br />

SOS-Kinderdörfer, die – von Hermann<br />

Gmeiner 1949 in Österre<strong>ich</strong> gegründet<br />

– inzwischen in 133 Ländern tätig sind.<br />

Weltweit betreuen und begleiten sie<br />

etwa zwei Millionen Menschen. Und:<br />

Auch sie bieten seriöse Patenschaften<br />

und besitzen das DZI-Spendensiegel.<br />

Dorthin kann man also wirkl<strong>ich</strong> mit gutem<br />

Gewissen spenden.<br />

Marlies Senghaas, Bamberg<br />

Anm. d. Red.: Ein guter Hinweis<br />

– vielen Dank dafür. Auch<br />

Organisationen wie „Oxfam“ oder<br />

„Save the children“ bieten<br />

Patenschaften für Kinder.<br />

✆ (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax (02 21) 2 77 57-10<br />

Humor ist die Lösung<br />

In Ihrer Zeitschrift geht es oft um Lebensqualität.<br />

Die finde <strong>ich</strong> auch sehr w<strong>ich</strong>tig. Und<br />

stelle immer wieder fest: Humor ist eine w<strong>ich</strong>tige<br />

Zutat dazu! Und den kann man trainieren.<br />

Berufl<strong>ich</strong> habe <strong>ich</strong> als Dozentin in der Erwachsenenbildung<br />

oft mit Menschen zu tun, die wenig<br />

zu lachen haben. Keine Arbeit, kein Geld,<br />

kein stabiles soziales Umfeld. Da habe <strong>ich</strong> immer<br />

ein paar Übungen parat, die die Schüler zum<br />

Lachen bringen sollen. Und oft erlebe <strong>ich</strong>: Wer<br />

anfangs knurrt und meckert, wird irgendwann<br />

vom Lachen angesteckt und sieht vieles le<strong>ich</strong>ter.<br />

Marion B. Bäwert, Witten<br />

Sie fragten im November-Heft, wo man falsch<br />

lag. Als junge Auszubildende sah <strong>ich</strong><br />

eine ältere Kollegin als Konkurrentin an – und<br />

beurteilte sie falsch. Der Fehler ging mir<br />

erst Jahre später <strong>auf</strong>, als <strong>ich</strong> selbst eine<br />

junge Kollegin bekam – und sie um Hilfe<br />

bitten musste. Ich habe dazugelernt.<br />

Hanni Hütter, per E-Mail<br />

SONNENSTRAHLEN, 12/2013<br />

Vielen Dank<br />

für die Sonnenstrahlen<br />

im Weihnachtsheft.<br />

Julie Burows<br />

Spruch „Glück<br />

ist n<strong>ich</strong>ts Äußerl<strong>ich</strong>es;<br />

es kann<br />

n<strong>ich</strong>t aus der Welt<br />

in uns fließen,<br />

sondern muss<br />

umgekehrt, in unserem<br />

Herzen<br />

entspringend, die<br />

Welt um uns her<br />

erwärmen“ begleitet<br />

m<strong>ich</strong> schon<br />

lange. Und <strong>ich</strong><br />

gebe mir Mühe.<br />

Erika Meister,<br />

per Postkarte<br />

ERINNERUNGEN AN DIE SCHULZEIT, 9/2013<br />

N<strong>ich</strong>t nur Gutes<br />

Mit Beginn der höheren Schule wurden meine<br />

Schwester und <strong>ich</strong> in ein Pensionat bei Bonn<br />

geschickt. Furchtbar – es gab keine Wärme und<br />

die w<strong>ich</strong>tigsten Ordensschwestern traten nach<br />

und nach aus. Auch <strong>ich</strong> verließ die Schule,<br />

wechselte <strong>auf</strong>s Gymnasium – unsere Klasse<br />

durfte immerhin die Tanzstunde besuchen und<br />

zum Jugendtanz im Herbst gehen!<br />

Gertraud Hahn, Bemberg<br />

2 | 2014 109


VORSCHAU<br />

März 2014<br />

SO CHIC,<br />

SO BEQUEM<br />

Die neuen, gesunden<br />

Sommer-Schuhe<br />

verwöhnen die Füße.<br />

✛ ✛ ✛<br />

+24<br />

SEITEN<br />

EXTRAHEFT<br />

24 Seiten Extra Mehr Geld bei Kran<br />

März 2014<br />

geld^recht<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Gefährl<strong>ich</strong>e<br />

Scheidung<br />

➽ Rente & Unterhalt: Wie Frauen profitieren und Männer s<strong>ich</strong> schützen können<br />

<strong>Jetzt</strong> lebe<br />

<strong>ich</strong> das<br />

Leben, das<br />

<strong>ich</strong> leben will<br />

Wie oft lässt man s<strong>ich</strong> als<br />

Frau in die Pfl<strong>ich</strong>t nehmen,<br />

wie oft denkt man: später.<br />

Doch wie schafft man es, trotz<br />

Pfl<strong>ich</strong>ten, auch noch die eigenen<br />

Träume zu verwirkl<strong>ich</strong>en?<br />

Leserinnen zeigen, wie sie<br />

diesen Spagat schafften.<br />

Foto: plainpicture<br />

❯ Energiespar-<br />

Kur für Ihr Haus<br />

Energieberater können bei<br />

❯<br />

Altbauten bares Geld wert sein, S. 4<br />

Das Beste<br />

für die Kinder<br />

So finanzieren Eltern jetzt<br />

am besten ein Studium, S. 18<br />

geld^recht<br />

P-GR0314_001_Cover.indd 1 16/12/13 09:12<br />

GEFÄHRLICHE SCHEIDUNG<br />

Ob Rente oder Unterhalt – wie können Frauen jetzt<br />

noch ihre Rechte wirksam schützen?<br />

BESSERE RENTE<br />

Wer häufiger krank war, sollte diese Sonderregeln nutzen.<br />

STUDIUM DER KINDER<br />

Wie finanziert man dies am besten?<br />

DIE ZWEITE MIETE<br />

Neues Recht: Welche Nebenkosten sind jetzt erlaubt?<br />

LOHNT ENERGIESPAREN?<br />

Beispielrechnungen zeigen, wann dies für Hausbesitzer<br />

sinnvoll ist – und wann n<strong>ich</strong>t.<br />

… UND VIELE<br />

WEITERE THEMEN<br />

So haben<br />

Sie<br />

langer<br />

Spass an<br />

Bluten<br />

Kleine Tricks, wie Narzissen,<br />

Tulpen & Co. im<br />

Garten und in der Vase<br />

+viel länger blühen.<br />

110 2 | 2014


JETZT NEU!<br />

8 Seiten <strong>mehr</strong>!<br />

Ab sofort enthält Ihr <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> jeden Monat<br />

<strong>mehr</strong> Seiten, <strong>mehr</strong> Tipps, <strong>mehr</strong> Ber<strong>ich</strong>te,<br />

<strong>mehr</strong> von dem, was Sie lieben. Freuen Sie s<strong>ich</strong><br />

<strong>auf</strong> die neue Ausgabe von <strong>plus</strong>!<br />

<strong>mehr</strong><br />

Seiten<br />

<strong>mehr</strong><br />

Ideen<br />

<strong>mehr</strong><br />

Tipps<br />

Sie wollen s<strong>ich</strong><br />

gesund ernähren,<br />

dabei abnehmen,<br />

noch etwas für<br />

die Umwelt tun?<br />

Dann probieren<br />

Sie vegane Küche.<br />

Die schönsten<br />

Rezepte im großen<br />

Extra-Teil.<br />

So gesund,<br />

so lecker –<br />

ganz ohne<br />

Fleisch<br />

Fotos: Sabine Braun, ddp images, plainpicture, Stockfood, Thinkstock<br />

Wie<br />

gefährl<strong>ich</strong><br />

sind unsere<br />

Kliniken?<br />

Noch nie gab es<br />

so viele Keime in<br />

Krankenhäusern.<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> zeigt,<br />

wie man s<strong>ich</strong> als<br />

Besucher und nach<br />

einer OP wirksam<br />

schützen kann.<br />

Sanfter<br />

abnehmen<br />

Ein paar Pfund<br />

weniger und nebenbei den Körper<br />

entschlacken – die neue Art des<br />

Fastens ist für alle ideal, die ganz<br />

sanft etwas Gutes für s<strong>ich</strong> tun wollen.<br />

Wir probierten es aus – fantastisch!<br />

Dazu: Der große Test – wie gut sind<br />

Deutschlands Fasten-Kliniken?<br />

Das neue <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> – ab 19. Februar<br />

19. Februar an Ihrem 1 | 2014<br />

Kiosk 111


Zum Schluss<br />

„Vollständige Sorglosigkeit<br />

und unerschütterl<strong>ich</strong>e Zuvers<strong>ich</strong>t<br />

sind das Wesentl<strong>ich</strong>e<br />

eines sorglosen Lebens.“<br />

seneca (4 vor bis 65 nach christus), römischer philosoph<br />

Foto: Interfoto<br />

112 2 | 2014


NEU!<br />

www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

mit vielen Infos rund um:<br />

| Gesundheit | Ernährung | Kultur | Reisen | Geld & Recht |<br />

Kennen Sie schon<br />

unseren kostenlosen<br />

Newsletter mit vielen<br />

weiteren Infos & Tipps?<br />

Gle<strong>ich</strong> anmelden unter<br />

www.<strong>plus</strong>-magazin.com<br />

Noch besser! Noch übers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>er!


Vorteils-Angebot: 12 x <strong>plus</strong><br />

+ Geschenk Ihrer<br />

1<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

bereiten Sie s<strong>ich</strong> oder einem Ihrer<br />

Liebsten doch eine Freude und<br />

verschenken Sie <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>.<br />

116 Seiten voller Leben und<br />

Informationen zu Gesundheit und<br />

Fitness, zu Reisen, Partnerschaft,<br />

Garten und Küche erwarten Sie in<br />

jedem Heft.<br />

Und dazu gibt’s jeden Monat NEU:<br />

Das große 24-seitige Extra-Heft »Geld<br />

& Recht« mit zahlre<strong>ich</strong>en Tipps, die<br />

bares Geld wert sind.<br />

Extra für Sie haben wir viele attraktive<br />

Geschenke ausgewählt, von denen<br />

Sie s<strong>ich</strong> eines aussuchen können.<br />

20,– Euro BestChoice Eink<strong>auf</strong>sgutschein<br />

Hier haben Sie selbst die Wahl: Douglas, IKEA, OTTO, zalando, Fleurop…<br />

Mehr als 200 Partner mit über 25.000 Filialen nehmen diesen<br />

Gutschein an!<br />

3<br />

Gratis<br />

zur Wahl<br />

Es grüßt Sie herzl<strong>ich</strong><br />

Ihr<br />

Jürgen Sinn<br />

Chefredakteur <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

P.S.: Nehmen Sie an unserer großen<br />

Verlosung teil und gewinnen Sie mit<br />

etwas Glück das Nostalgieradio.<br />

Shopper e1<br />

Mit 2 Tragegriffen.<br />

Vergrößerung des<br />

Volumens durch seitl<strong>ich</strong><br />

uml<strong>auf</strong>enden Reißverschluss,<br />

Innentasche<br />

mit Reißverschluss. Maße:<br />

ca. 50 x 28 x<br />

16,5 – 35,5 cm.<br />

<strong>Jetzt</strong> bestellen! Telefon: 0180 5260147 | E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de |<br />

(Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)<br />

Wir nutzen nur Ihre anlässl<strong>ich</strong> von Bestellungen anfallenden Daten für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung


Wahl<br />

Für Sie<br />

selbst oder<br />

zum<br />

Verschenken!<br />

2<br />

Elegante<br />

Damen-Armbanduhr<br />

Besetzt mit weißen Steinen.<br />

Mit Qualitätsquarzwerk und<br />

weißem PU-Lederarmband<br />

mit Krokoprägung.<br />

Gehäuse Ø ca. 40 mm.<br />

4<br />

+<br />

Nur<br />

€ 3,50<br />

pro Heft!<br />

Abonnieren und<br />

gewinnen!<br />

Dampfkocher<br />

Extra schonende Zubereitung von Gemüse,<br />

Fisch, Fleisch oder Geflügel. Mit Zeitschaltuhr<br />

und Abschaltautomatik. 230 Volt, 400 Watt.<br />

Maße: 24 x 19 x 20 cm, Inhalt 2,4L.<br />

Große Verlosung<br />

Unter allen Einsendungen verlosen<br />

wir das Nostalgieradio mit CD-Player<br />

im Retro-Design.<br />

Die Gewinnspielteilnahme ist auch ohne Bestellung mögl<strong>ich</strong>.<br />

Einsendeschluss: 17. Februar 2014.<br />

Der Gewinner wird schriftl<strong>ich</strong> benachr<strong>ich</strong>tigt.<br />

Internet: www.<strong>plus</strong>-magazin.com | Oder die Bestellkarten ausfüllen <br />

jederzeit widersprechen. Geschenke, solange Vorrat re<strong>ich</strong>t. Alle Geschenke ohne Deko. Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029 Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.


Wohlfühlkomfort<br />

aus Baumwolljersey<br />

Reiner Luxus<br />

Made in England<br />

Schlafanzug<br />

aus Baumwolljersey<br />

Größe XS-3XL<br />

Modell DL0445<br />

Bequemes Nachtkleid<br />

Länge 122 cm oder 137 cm<br />

Größe XS-3XL<br />

Modell DL0942<br />

GRATIS<br />

Mit Ihrer ersten<br />

Bestellung erhalten Sie<br />

ein Paar kuschelwarme<br />

Bettsöckchen.<br />

Langarm-Nachtkleid<br />

Länge 122 cm oder 137 cm<br />

Größe XS-3XL<br />

Modell DL0943<br />

Atelier in England<br />

David Nieper Ltd.<br />

Alfreton,<br />

Derbyshire DE55 7LE<br />

Um das Angebot zu nutzen, geben Sie bitte bei Ihrer<br />

Bestellung Ihre Vorteilsnummer OO23 ein.<br />

Bestellungen und gratis Katalog unter<br />

0521 380 740<br />

www.davidnieper.de<br />

Versandkosten<br />

gratis<br />

Kundenbetreuung<br />

Deutschland<br />

Husumer Strasse 10<br />

33729 Bielefeld

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!