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InAsien Asien abseits der Trampelpfade (Vorschau)

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4 195047 404907 06<br />

06/13<br />

E 4,90 / CHF 9,80<br />

AU E 5,50 / LUX E 5,50<br />

Heft 6/13<br />

November/Dezember<br />

ISSN 1438-7905<br />

China tropisch: Süd-Yunnan<br />

Am Oberlauf des Mekong<br />

GROSSES SPEZIAL<br />

<strong>Asien</strong> <strong>abseits</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Trampelpfade</strong><br />

• Philippinen: einsame Küstenlinien<br />

• Taiwan: malerische Bergprovinzen<br />

• Korea: Stadtentdeckungen<br />

Bhutan • Kambodscha • Korea • Süd-Yunnan • Taiwan • Thailand • Vietnam<br />

Song Saa Island<br />

Kambodscha de luxe<br />

Bhutan<br />

Im Land des Donnerdrachen<br />

Thailand:<br />

Jenseits von Bangkok<br />

Grüne Berge und graue Riesen<br />

Traditionelle<br />

Chinesische Medizin<br />

Alternative Wege zur Gesundheit<br />

Business<br />

Gastmönch in Korea<br />

Meditieren, schweigen, zu sich selbst finden<br />

China fehlen<br />

ArbeitsKräfte<br />

Unternehmen suchen<br />

verzweifelt Facharbeiter<br />

Im Wettbewerb den<br />

Faden verloren<br />

Bangladeschs Textilindustrie<br />

steht unter Druck


editorial<br />

Dass sich die Intensität von Reiseeindrücken nicht<br />

in Kilometern messen lässt, wusste bereits Ende des<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Schriftsteller Xavier de Maistre.<br />

Das Buch des Franzosen aus dem Jahr 1794 hieß<br />

Reise um mein Zimmer und beschreibt eben genau<br />

eine solche.<br />

Damit ist nicht gemeint, dass Sie in Zukunft Heidschnucken<br />

in Lüneburg statt Warane auf Komodo<br />

beobachten sollten. Abenteuer Alltag zu erleben ist<br />

eben doch noch einen Tick spannen<strong>der</strong>, wenn er in<br />

<strong>Asien</strong> stattfindet. Wohl kein Kontinent hat eine vergleichbare<br />

Dichte unterschiedlicher Religionen, Ethnien,<br />

Wohlstandsniveaus und Gesellschaftssysteme<br />

zu bieten. Buddhistische Königreiche, märchenhaft<br />

reiche Ölsultanate, islamische Demokratien, bettelarme<br />

Stalinisten – alles so verschiedenartig und<br />

bereit zur Entdeckung.<br />

Und wenn <strong>der</strong> Urlaub wie immer viel zu kurz war,<br />

Xavier de Maistre kann Abhilfe schaffen. Er wusste<br />

die Dramatik einer Reise in den eigenen vier Wänden<br />

noch zu steigern – mit dem kleinen Bändchen<br />

Nächtliche Expedition in meinem Zimmer!<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Martin Brückner<br />

martin.brueckner@asiavision.de<br />

Man reist ja nicht, um anzukommen,<br />

son<strong>der</strong>n um zu reisen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

(1749-1832)<br />

<strong>Asien</strong><br />

individuell<br />

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06/2013<br />

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Reise<br />

Bildreportage: Nord-Thailand<br />

Zufluchtsort für Dickhäuter 10<br />

Thailand<br />

Der unentdeckte Norden 18<br />

SPEZIAL<br />

Reisetipps für jeden Geschmack<br />

Vietnam Mui Ne 24<br />

Japan Naha 26<br />

Philippinen Palawan 28<br />

Malaysia Pangkor Laut 30<br />

Thailand Khanom 32<br />

Taiwan Hualien 34<br />

Süd-Korea Busan 35<br />

Kambodscha<br />

Luxus an <strong>der</strong> Küste 36<br />

Reisemängel<br />

Wie man böse Überraschungen meidet 42<br />

Bhutan<br />

Quer durchs Königreich 44<br />

Vietnam<br />

Auf zum Fansipan! 50<br />

Leserreise: Vietnam<br />

Die Bergwelt des Nordens 52<br />

China<br />

Am Oberlauf des Mekong 54<br />

Taiwan<br />

Inselerkundung per Rad 60<br />

Wirtschaft<br />

Bangladesch<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck 68<br />

China<br />

Praktiker gesucht 70<br />

Kultur<br />

TCM<br />

Wohlgefühl statt Herbst-Blues 62<br />

Korea<br />

Ein Leben unter Mönchen 74<br />

Rubrik<br />

<strong>Asien</strong> im Bild 4<br />

Travel-Meldungen 8<br />

Tipps&Trends 16<br />

<strong>Asien</strong> im www 40<br />

Das Stichwort: Glückskeks 65<br />

Wirtschafts-Meldungen 66<br />

<strong>Asien</strong> Promi: Tadashi Yanai 71<br />

Kultur-Meldungen 72<br />

Preisrätsel / Impressum 79<br />

Medienseite 80<br />

Reisemängel<br />

Nord-Thailand<br />

BHUTAN<br />

Korea<br />

Nord-Thailand mal an<strong>der</strong>s<br />

Ob in <strong>der</strong> „Hölle von Nan“ o<strong>der</strong> allein unter Thai-Touristen in Chiang Khan, Nord-Thailand<br />

ist eine kleine Entdeckungsreise wert – mit viel Charme und Authentizität! Seite 18<br />

Urlauben ohne böse Überraschung<br />

Dreckige Hotelzimmer, unzureichende Hygiene o<strong>der</strong> mangelhafter Service trüben die<br />

Reisefreude. Was Urlauber in solchen Fällen zu beachten haben. Seite 42<br />

Im Land des Donnerdrachens<br />

Ein Urlaub in Bhutan ist das genaue Gegenteil von Massentourismus. Kaum mehr als<br />

40.000 Auslän<strong>der</strong> besuchen das kleine Königreich pro Jahr und erhalten ihr Visum<br />

grundsätzlich nur in Kombination mit einer organisierten Rundreise. Die hat ihren Preis,<br />

bietet aber buddhistische Gastfreundschaft und sagenhafte Klosterburgen in einer beeindruckenden<br />

Himalaja-Kulisse. Seite 44<br />

TCM: Wohlgefühl statt Herbst-Blues<br />

Wenn es draußen trüb und kalt ist, sinkt auch die Laune unter Null. Das muss nicht<br />

sein. Mit Yin und Yang sowie den fünf Elementen kommt die Stimmung wie<strong>der</strong> in<br />

Schwung. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Seite 62<br />

Unter Mönchen in Korea<br />

Früh aufstehen, früh zu Bett gehen, täglich meditieren, viel schweigen. In Südkorea<br />

können seit einigen Jahren auch Touristen in buddhistischen Tempeln übernachten<br />

und gemeinsam mit den Mönchen zur Ruhe finden. Ein Besuch als Gastmönch in<br />

einem <strong>der</strong> ältesten Tempel des Landes. Seite 74<br />

TCM<br />

Das sind unsere Titelthemen<br />

Auf dem Titelbild: Blumenverkäuferin auf dem Markt<br />

von Nam Dinh, rund 90 Kilometer südostlich von Hanoi<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


DAS ABO.<br />

DIE PRÄMIEN.<br />

Abo-Prämie 1<br />

Das Infopaket.<br />

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Hongkong, Chinas Osten, Indiens Norden, Indiens Süden, Kambodscha, Malaysia,<br />

Nepal/Kathmandu, Phuket, Shanghai, Vietnam.<br />

Abo-Prämie 2<br />

Das chinesische<br />

Nationalepos: Mulan.<br />

Der Film von Jingle<br />

Ma schil<strong>der</strong>t die<br />

Geschichte <strong>der</strong> legendären<br />

Heldin Mulan<br />

(verkörpert von<br />

Vicky Zhao Wei), die<br />

anstelle ihres Vaters<br />

in die Armee eintritt,<br />

um die feindlichen<br />

Mongolenstämme zu<br />

bekämpfen.<br />

Ich abonniere inAsIen für 1 Jahr (27,50 euro bzw. CHF 57 für 6 Ausgaben frei Haus). Das Abo verlängert sich<br />

um 1 Jahr zum gültigen Bezugspreis, wenn ich nicht 3 Wochen vor Ablauf schriftlich kündige. Die Bestellung<br />

kann ich bei Asia Vision innerhalb von 10 Tagen nach eingang beim Verlag schriftlich wi<strong>der</strong>rufen.<br />

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O Bankeinzug (nur in D) O Rechnung<br />

Konto-nr. BLZ Geldinstitut<br />

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O Infopaket Ausgabe nr. ___ + ___ O DVD Mulan<br />

O Reiseführer<br />

Datum, Unterschrift IA 06-13


<strong>Asien</strong> im Bild<br />

www.inasien.de 06/2013


<strong>Asien</strong> im Bild<br />

Indien – Delhi<br />

Bunt, bunt, bunt<br />

sind alle meine Klei<strong>der</strong><br />

Ein Arbeiter in Delhi beim Färbevorgang von<br />

Textilien. Rund 7.000 Chemikalien kommen<br />

bei <strong>der</strong> Textilproduktion zum Einsatz. Einige<br />

unter ihnen sind in Europa verboten, kommen<br />

aber in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n durchaus in den<br />

Farbeimer, so etwa auch in den sogenannten<br />

„Billiglohnlän<strong>der</strong>n“ wie Indien. Sie produzieren<br />

90 Prozent aller Textilien, die in Europa auf dem<br />

Markt angeboten werden. Die Arbeiter sind<br />

meist Analphabeten und können sich nicht über<br />

die gesundheitsschädlichen Wirkstoffe beim<br />

Färbevorgang informieren. Vor allem die vielen<br />

Zusatzstoffe, die zur Produktion <strong>der</strong> Farbe<br />

Schwarz benötigt werden, sorgen in Europa<br />

nicht nur für den Büroschick, son<strong>der</strong>n sind für<br />

die Fabrikarbeiter vor allem eins: aggressiv und<br />

gesundheitsschädlich. Schutzkleidung ist jedoch<br />

in indischen Färbereien unbekannt und meist<br />

wird mit nackten Beinen in <strong>der</strong> Brühe gestanden.<br />

Dem Verbraucher in Deutschland kann man nur<br />

empfehlen, auf das Prüfsiegel „geprüfte Textilien“<br />

zu achten.<br />

06/2013<br />

www.inasien.de


+ News + + + Meldungen + + + Travel + + + News + + + Meldung<br />

Nepal im kleinen Team entdecken<br />

Das Kathmandutal mit seinen Pagodentempeln und Klosterhöfen<br />

sowie die Bären und Nashornvögel im Chitwanpark<br />

- das erleben Marco Polo-Gäste <strong>der</strong> neuen Mini-Gruppenreise<br />

nach Nepal. Dabei wird auf dem Phewasee gepaddelt<br />

und eine mehrtägige Jeep-Expedition in die Region<br />

Lower Mustang auf über 2.500 Meter unternommen.<br />

Bei <strong>der</strong> Tour sind maximal 12 Teilnehmern mit von <strong>der</strong><br />

Partie. Der Vorteil: Man wohnt in kleinen Boutiquehotels<br />

und familiären Unterkünften und ist hautnah am nepalesischen<br />

Alltagsleben, bspw. beim Abendessen mit einer<br />

Familie. Die 17-tägige Entdeckerreise in <strong>der</strong> Mini-Gruppe<br />

kostet ab 3.399 Euro p.P. im Doppelzimmer. Inbegriffen<br />

sind Flüge, Transfers, Ausflüge, Rundreise und Begleitung<br />

durch den einheimischen und Deutsch sprechenden<br />

Scout. Mehr Infos: Tel. 0800-44014401 (kostenfrei) o<strong>der</strong><br />

www.marco-polo-reisen.com/reisen/2014/MP/4545<br />

Tokios Spinnennetz<br />

In dem weltgrößten Nahverkehrsnetz werden täglich 40 Millionen<br />

Passagiere gezählt, also die Hälfte <strong>der</strong> Einwohner Deutschlands. Das<br />

mit einer unglaublich hohen Präzision und Sauberkeit funktionierende<br />

Netz bietet die schnellsten Möglichkeiten, um von einem Ort zum<br />

an<strong>der</strong>en zu kommen. Selbst Ortsunkundige brauchen keine Berührungsangst<br />

zu haben, denn die meisten Fahrtkartenautomaten besitzen<br />

eine Englischtaste und die Stationen sind auch mit lateinischen<br />

Buchstaben beschriftet.<br />

Thailand, 17. November<br />

Loi Krathong<br />

Kambodschas neue Airline<br />

Kambodscha hat mit Cambodia Airlines eine zweite<br />

Fluggesellschaft bekommen, die die Nationalflagge trägt.<br />

Für die internationalen Flüge, die seit Oktober starten,<br />

werden zunächst zwei Flugzeuge des Typs Bombardier<br />

Dash 8 und zwei Airbus A321 geleast. Geplant sind bis zu<br />

22 Maschinen. Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fluggesellschaft sind die kambodschanische<br />

Royal Group, die unter an<strong>der</strong>em Hotels,<br />

Medien- und Telekommunikationsfirmen betreibt, und<br />

<strong>der</strong> philippinische Konzern San Miguel, <strong>der</strong> mehrheitlich<br />

an Philippine Airlines beteiligt ist. Die neue Luftverkehrsgesellschaft<br />

bietet den<br />

einzigen Direktflug zwischen<br />

Phnom Penh und<br />

Manila an und ist mit<br />

den Flügen von Philippine<br />

Airlines vernetzt.<br />

Es gilt als eines <strong>der</strong> schönsten und imposantesten Feste Thailands und<br />

findet jedes Jahr in <strong>der</strong> Vollmondnacht des zwölften Mondmonats<br />

statt. Lotusförmige Schiffchen aus Bananenblättern, sogenannte<br />

Krathong, werden dann zu Ehren<br />

<strong>der</strong> Flussgöttin Mae Khongkha zu<br />

Wasser gelassen. Außerdem sollen<br />

die mit brennenden Kerzen,<br />

Räucherstäbchen und Blumen<br />

geschmückten Krathong Sünden<br />

und Unheil davon schwemmen.<br />

Vor allem Verliebte setzen ihre<br />

Krathong gerne gemeinsam aus<br />

um damit ewige Liebe zu erreichen.<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> kunstvoll<br />

gefertigten Krathong reicht von<br />

kleinen Booten aus Bananenblättern<br />

bis hin zu aufwendig<br />

geschmückten Versionen sowie<br />

riesigen Styroporkreationen. An<br />

vielen Orten gibt es sogar Wettbewerbe<br />

um die schönsten und<br />

originellsten Werke.<br />

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06/2013


en + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News+ + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + +<br />

Korea & die Strandperlen <strong>Asien</strong>s<br />

Zu Fuß von Peking nach London<br />

Couchsurfing, Reiseblogs o<strong>der</strong> die Urlaubsschnappschüsse auf<br />

Instagram und Facebook: Reisen findet vermehrt mit sozialen Netzwerken<br />

statt. Der Englän<strong>der</strong> Michael Lee Jordan geht noch einen<br />

Schritt weiter und startet ein waghalsiges Reise-experiment: Er will<br />

zu Fuß von Peking nach London reisen. Dabei setzt er auf Social Travelling:<br />

Seine Google+ Community soll ihn, auf welchem Weg auch<br />

immer, zu seinem Startpunkt nach Peking bringen. Michael nimmt<br />

dabei nahezu alles an – außer Geld. Als einer <strong>der</strong> Hauptsponsoren<br />

unterstützt die Online-Reiseagentur tripsta den verrückten Englän<strong>der</strong><br />

monatlich mit Sachspenden. Weitere Informationen zu Michael<br />

und seiner Reise: www.michaelleejohnson.com<br />

Für all diejenigen, die gerne mal kurz ins Land <strong>der</strong> Morgenstille<br />

schnuppern und die wichtigsten Höhepunkte Südkoreas kennenlernen<br />

möchten, bietet <strong>der</strong> <strong>Asien</strong>-Spezialist Reisefieber neue<br />

Korea-Kombinationsreisen mit den Strandparadiesen Bali, den<br />

Philippinen und Thailand an. Der 14-tägige Reisevorschlag führt<br />

in einer Gruppe Gleichgesinnter in die Hauptstadt Südkoreas, in<br />

den Songnisan-Nationalpark und nach Daegu, <strong>der</strong> viertgrößten<br />

Stadt Südkoreas. Ferner stehen auf dem Programm: <strong>der</strong> Besuch<br />

im Mount Gaya-Nationalpark mit dem berühmtesten Tempel Koreas,<br />

dem Haeinsa Tempel, eine Besichtigungstour in Gyeongju<br />

mit <strong>der</strong> Seokguram-Grotte und dem buddhistische Nonnentempel.<br />

Über Busan<br />

geht es dann zurück<br />

nach Seoul und zum<br />

Badeabstecher nach<br />

Bali, den Philippinen<br />

und Thailand. Wer<br />

Lust hat, kann gerne<br />

auch eine Rundreise<br />

„beyond“ Korea anschließen,<br />

z.B. nach<br />

China. Buchbar ab<br />

2.399 Euro<br />

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Ayurveda<br />

in ausgesuchten Häusern in Indien,<br />

auf Sri Lanka und den Malediven<br />

Gönnen Sie sich und Ihrem Körper<br />

einmal etwas beson<strong>der</strong>es<br />

Thailand - Krabi<br />

Klettern in Krabi<br />

Die Küste Krabis gilt mit ihren bizarren Felsformationen und weißen Sandstränden<br />

nicht nur als maritimes Paradies, son<strong>der</strong>n zählt gleichzeitig auch zu den<br />

angesagtesten Kletterdestinationen weltweit. Jedes Jahr kommen unzählige<br />

Kletterbegeisterte in die Region, um die spektakuläre Felskulisse zu bezwingen<br />

und einen Blick auf die tropische Meereslandschaft zu erhaschen. Die steilen<br />

Felsen am Railay Beach und am Ton Sai Beach zählen zu den bekanntesten<br />

Kletterpunkten <strong>der</strong> Provinz. Insgesamt bietet Krabi rund 600 Kletterrouten<br />

in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, so dass sowohl Anfänger als auch<br />

Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.<br />

Ayurvedakuren vom anerkannten<br />

Spezialisten.<br />

• Authentische Ayurvedakuren<br />

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Häuser<br />

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Info unter (08151) 99 87 99-0 • fax-99<br />

Postfach 1827 • 82308 Starnberg<br />

mail: info@aytour.de<br />

net: www.ayurveda-reisen.de<br />

06/2013<br />

www.inasien.de


Reise<br />

Nord-Thailand<br />

Zufluchtsort für Dickhäuter<br />

Missbraucht o<strong>der</strong> vernachlässigt wurden die Tiere, die in einem 800 Hektar<br />

großen Refugium nahe Chiang Mai ihre Bleibe gefunden haben. Der in das<br />

bewaldete Mae-Taeng-Tal eingebettete Elephant Nature Park ermöglicht es den<br />

rund zwei Dutzend Elefanten, in ihrer natürlichen Umgebung zu leben. Es ist<br />

Sangduen Lek Chailert zu verdanken, dass dieser Park existiert. Seit 1995 hat<br />

sowohl <strong>der</strong> Park als auch seine Grün<strong>der</strong>in zahlreiche Auszeichnungen erhalten,<br />

etwa den Genesis Award 2003 <strong>der</strong> Humane Society<br />

10<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Die Elefanten haben im Naturpark absoluten Freilauf. Beson<strong>der</strong>s gerne halten<br />

sie sich in <strong>der</strong> Nähe des Flusses auf, <strong>der</strong> durch den Park fliesst. Dort sind sie von<br />

Besuchern ungestört und gehen baden, spielen o<strong>der</strong> messen ihre Kräfte<br />

Sobald Sangduen Lek Challert das 800<br />

Hektar große Grundstück betritt und<br />

die Elefanten ihre Stimme hören o<strong>der</strong><br />

sie erspähen, kommen insbeson<strong>der</strong>e die<br />

jungen Elefanten voller Freude zu ihr<br />

gerannt und beginnen mit ihr zu spielen,<br />

zu schmusen und sie mit ihrem Rüssel<br />

liebevoll zu küssen<br />

Jedem Elefanten ist ein Mahout zugeteilt. Dieser mischt sich jedoch nicht aktiv<br />

ein, son<strong>der</strong>n beobachtet den Elefanten und dessen Verhalten aus <strong>der</strong> Entfernung.<br />

Während <strong>der</strong> Beobachtungsphasen auf freiem Gelände schnitzen die Mahouts<br />

gerne zum Zeitvertreib Holzelefanten<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 11


Reise<br />

Drei<br />

Elefantenkin<strong>der</strong><br />

spielen und<br />

reinigen sich<br />

zugleich in einem<br />

Matschloch<br />

12<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Unter den von<br />

verschiedensten<br />

Regionen<br />

stammenden<br />

Elefanten bilden<br />

sich nach einiger<br />

Zeit auch Herden.<br />

Vor allem nach<br />

<strong>der</strong> Geburt<br />

von Jungtieren<br />

gruppieren sich<br />

die Elefanten und<br />

ziehen mit <strong>der</strong><br />

gesamten Herde<br />

auf dem Areal von<br />

Platz zu Platz<br />

Unser Fotograf<br />

Bjoern Gantert,<br />

1980 in Zürich<br />

geboren, hat<br />

Fotografie<br />

in Stuttgart<br />

studiert und<br />

lebt seit 2007<br />

in Hamburg.<br />

Dort widmet<br />

er sich als freier Fotograf internationalen<br />

Reportagen und Fotoprojekten. Seine<br />

Fotoserien und künstlerischen Projekte<br />

publiziert er in Magazinen, Büchern und<br />

Ausstellungen (www.BjoernGantert.<br />

com).<br />

Elefanten mögen von Natur aus Körperkontakt: Zwei Elefanten<br />

aus einer Herde beim Spielen und Schmusen<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 13


Reise<br />

Ein Elefantenpaar beobachtet grasende Rin<strong>der</strong>. Im Naturpark leben fast alle Tiere auf <strong>der</strong>selben Fläche. Die gelegentlichen<br />

Absperrungen umzäunen nur die jungen Bäume, um sie in <strong>der</strong> Wachstumsphase vor dem Abfressen zu beschützen<br />

Im Vorratslager des Naturschutzparks werden täglich jede Menge Bananen, Wassermelonen, Ananas und Kürbise<br />

angeliefert, gelagert und schlussendlich an die Elefanten verteilt<br />

14 www.inasien.de<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Reiseangebote<br />

Nord-Thailand<br />

Trekking Doi Inthanon-Nationalpark<br />

3-tägige Tour. Höhepunkte: Doi Inthanon,<br />

Karen Bergvolk, Panorama-Wan<strong>der</strong>ung<br />

Baan Muang Auang, Baan Huay Kaow<br />

Leep. Dt.-spr RL, Ü/F/M/A ab 289 € p.P.<br />

im DZ, inkl. Transfers. Thailand Tours,<br />

Tel. +49 (0)8191-97306-0,<br />

www.thailand-tours.net<br />

Thailand intensiv<br />

11-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Bangkok, Khao Yai-Nationalpark, Phanom<br />

Rung, Korat, Khon Kaen, Chiang Rai,<br />

Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F/M ab 1.972 €<br />

p.P. im DZ, inkl. Transfers. Asia Select,<br />

Tel. +49 (0)911-580510,<br />

www.asia-select.de<br />

Thailand auf Schritt und Tritt<br />

12-tägige Aktivreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />

River Kwai, Nakhon Sawan, Mae Sod,<br />

Ton Lung, Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F ab<br />

2.095 € p.P. im DZ, inkl. Flug und<br />

Transfers. Gebeco,<br />

Tel. +49 (0)431-5446-736,<br />

www.gebeco.de<br />

Durch die Einzelbetreuung <strong>der</strong> Elefanten sind die Mahouts „ihrem“<br />

Elefanten sehr nah und füttern diesen gelegentlich auch zwischendurch<br />

mit einer leckeren Banane<br />

Trotz ihres Gewichts laufen Elefanten<br />

fast geräuschlos mit weichen,<br />

rhytmischen Schritten. Unterstützung<br />

bekommen sie von einem dicken,<br />

fe<strong>der</strong>nden Polster an <strong>der</strong> Unterseite<br />

des Beines, welches die Wucht des<br />

Gewichts beim Auftreten abfe<strong>der</strong>t<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 15


+ News + + + Meldungen + + + Tipps & Trends + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + N<br />

Praktisches Solarladegerät<br />

Das „Worst-Case“-Szenario jedes Campers ist wohl, wenn<br />

die Batterien von Taschenlampe und Telefon leer sind,<br />

und zwar gleichzeitig. Da sitzt man da, im Dunkeln. Ein<br />

Knacken im Gebüsch und man wünscht sich sehnlichst<br />

das Morgengrauen herbei. Das Licht am Ende dieses Tunnels<br />

ist eine gelungene Kombination aus Solarladegerät<br />

und Lampe. Nach acht Stunden in <strong>der</strong> Sonne kann sie das<br />

Smartphone aufladen o<strong>der</strong> mit einstellbarer Lichtstärke<br />

heimleuchten. Die integrierte Lampe leuchtet in voll<br />

aufgeladenem Zustand über 20 Stunden mit voller Lichtstärke,<br />

gedimmt sogar 80 Stunden! Dazu kommen noch<br />

Extrafunktionen wie SOS-Licht o<strong>der</strong> die Auflademöglichkeit<br />

per USB. Eine gelungene Kombination aus Solarladegerät<br />

und Solarlampe. WakaWaka Solarladegerät, UVP<br />

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China, 17. Mai 2014<br />

Für Marathon-Fans<br />

Indonesien<br />

Tabu-Thema Aids<br />

42 Kilometer, nur die eigenen Beine und <strong>der</strong> innere Schweinehund. Für wen<br />

sich das nach <strong>der</strong> optimalen Freizeitbeschäftigung anhört, für den hat <strong>der</strong><br />

Rundreisen-Spezialist Albatros Travel genau das richtige Urlaubsangebot<br />

den „Great Wall Marathon“ in China. Während <strong>der</strong> sechs- o<strong>der</strong> siebentägigen<br />

Rundreise wird ultimative läuferische Herausfor<strong>der</strong>ung mit spannen<strong>der</strong> Kultur-<br />

und Familienreise kombiniert. Der Marathon richtet sich vor allem an gut<br />

Trainierte. Aber auch Anfänger und Hobbyläufer können zwischen Halbmarathon<br />

und 7,5-Kilometer „Fun Run“ wählen. Am Tag danach gibt es ein Fest<br />

für Sportler, Helfer und Angehörige. Weitere Infos: www.albatros-travel.<br />

de/marathon<br />

Indonesien gehört zu den wenigen Län<strong>der</strong>n, in denen die<br />

Zahl neuer HIV-Infektionen in den letzten Jahren stark<br />

gestiegen ist – und zwar allein zwischen 2001 und 2011<br />

um mindestens 25 Prozent. Damit liegt die Neuinfektionsrate<br />

höher als in den meisten Län<strong>der</strong>n Afrikas. Das Land<br />

besitzt die größte muslimische Bevölkerung <strong>der</strong> Welt und<br />

tut sich mit <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Bevölkerung schwer. Das<br />

dürfte wohl eine Wurzel des Übels sein. Prostituierte sind<br />

beson<strong>der</strong>s gefährdet, da die wenigsten Freier Kondome<br />

benutzen wollen. Die meisten Mädchen können es sich<br />

nicht leisten, Freier zu verlieren und gehen darauf ein.<br />

Bild: tania huiny_flickr.com<br />

Checkliste Reiseapotheke<br />

• Fieberthermometer<br />

• Paracetamol (gegen leichte bis mäßig<br />

starke Schmerzen und Fieber)<br />

• abschwellendes Nasenspray für den<br />

Druckausgleich im Flugzeug und<br />

gegen Schnupfen bei oftmals zu<br />

kalt eingestellter Klimaanlage<br />

• Durchfallmittel<br />

(z.B. Imodium o<strong>der</strong> Tannacomp)<br />

• Halstabletten gegen die trockene Luft im<br />

Flieger und an<strong>der</strong>en klimatisierten Räumen<br />

• Kaugummi gegen Reiseübelkeit (z.B. Superpep)<br />

• Ohrentropfen für Wasserratten (z.B. Normison)<br />

• Salbe gegen Mückenstiche und Verbrennungen (z.B. Soventol)<br />

06/2013


ews + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldun<br />

Shopping-Tourismus in Deutschland<br />

Spitzenreiter bleiben in dieser Reiserubrik die Chinesen, so die Angabe des<br />

Shopping Tourist Barometer von Global Blue, Experte für internationalen<br />

Shopping-Tourismus. Erfasst werden die Ausgaben von Reisenden, die sich anschließend<br />

die Mehrwertsteuer<br />

erstatten lassen. Spitzenreiter<br />

beim Shopping-Tourismus in<br />

Deutschland sind seit 2011 die<br />

Chinesen, Russen belegen Platz<br />

zwei. Auf Platz drei liegen Reisende<br />

aus arabischen Län<strong>der</strong>n.<br />

Eines haben allen drei Zielgruppen<br />

gemeinsam: Mehr als einer<br />

von zwei Touristen verreist gezielt<br />

zum Shopping.<br />

Frühbucherparken<br />

Bei <strong>der</strong> Buchung eines Flughafenparkplatzes<br />

kann man<br />

jetzt auf Nummer sicher gehen:<br />

Holiday Extras bietet<br />

neuerdings an elf deutschen<br />

Flughäfen eine Woche ab 29<br />

Euro und zwei Wochen ab 34<br />

Euro an. Das Angebot gilt für Angebote ab dem<br />

3. November und ist kostenlos stornierbar.<br />

Tokio<br />

Der alte Fischmarkt<br />

Der größte Meeresgetierhandelsplatz <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong> alte<br />

Fischmarkt Tsukiji in Tokio, ist nicht mehr lange zu sehen:<br />

2015 soll er geschlossen und an einen neuen Standort am<br />

Meer verlegt werden. Also nichts wie hin! 1935 im deutschen<br />

Stil <strong>der</strong> Neuen Sachlichkeit errichtet, beherbergt<br />

er 900 Händler, die täglich um die 2.200 Tonnen Fisch<br />

und Meeresfrüchte verkaufen. Ein riesiger Irrgarten aus<br />

kleinen Gassen und Ständen.<br />

Halt beim Langstreckenflug<br />

Endlich mal eine ansehnliche Strumpfhose für<br />

Männer: Comfort4Men. Ihr klassisches Anwendungsgebiet:<br />

Vorbeugung gegen schmerzende<br />

Beine, Venenleiden wie Krampfa<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Besenreißer,<br />

aber auch zur allgemeinen Entlastung<br />

<strong>der</strong> Venen, etwa beim Langstreckenflug. Die<br />

Beine werden durch den gleichmäßig abgestuften<br />

Druckverlauf und durch einen angenehmen Massageeffekt<br />

spürbar entlastet. Das bewährt sich<br />

bei langen sitzenden und stehenden Tätigkeiten<br />

und auch auf langen Flugreisen – Stichwort Reisethrombose.<br />

Der Preis bewegt sich je nach Modell<br />

zwischen 37 und 45 €.<br />

Foto-Kalen<strong>der</strong> 2014:<br />

Im Reich des Buddha<br />

Der Berliner Fotograf Mario Weigt hat unzählige Male die<br />

Anrainerstaaten des Mekong bereist und faszinierende<br />

Aufnahmen aus diesen Län<strong>der</strong>n mitgebracht - so auch<br />

wie<strong>der</strong> einmal für den großformatigen Kalen<strong>der</strong> „Im<br />

Reich des Buddha“ (UVP 19,95 €, 45x33 cm, Spiralbindung).<br />

Seine Reportagen und Fotografien werden auch<br />

in Zeitschriften wie GEO, Der Spiegel, Stern o<strong>der</strong> National<br />

Geographic publiziert.<br />

06/2013<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Der Gewinner des Nokia Asha-Smartphones (siehe Gewinnspiel<br />

Ausgabe 05-2013) ist Herr Volker Malzahn aus Berlin.<br />

www.inasien.de 17


Reise<br />

Mann mit Hühnerkopf. Im „Höllendom“ auf dem Gelände des Wat<br />

Phumin in Nan ist diese Skulptur noch vergleichsweise harmlos<br />

Nord-Thailand, wie es nicht je<strong>der</strong> kennt<br />

Vor 100 Jahren führten lediglich Elefantenpfade von Bangkok nach Chiang Mai. Das bedeutete<br />

für Reisende wochenlange Dschungeltouren. Satt bewachsene Berge und Täler sowie ein buntes<br />

Völkergemisch aus Bergstämmen und Nord-Thais findet man noch heute vor<br />

In Nan ist die Hölle los<br />

S<br />

ie ist heute eine Stadt im Aufbruch,<br />

die nordthailändische Stadt Nan,<br />

nicht allzu weit entfernt von <strong>der</strong><br />

laotischen Grenze. Doch touristisch<br />

ist das charmante Provinzstädtchen<br />

mit seinen 25.000 Einwohnern bislang<br />

kaum entdeckt. Wer Thailand<br />

jenseits <strong>der</strong> ausgetretenen Pfade<br />

kennenlernen möchte, <strong>der</strong> ist hier<br />

genau richtig, denn Nan tickt an<strong>der</strong>s<br />

als <strong>der</strong> Rest des Landes.<br />

Das zeigen auch die Tempelgemälde<br />

im über 400 Jahre alten Wat<br />

Phumin: In einem kleinen Rundbau<br />

rechts des Tempels verbirgt<br />

sich ein Horror-Kabinett, wie es<br />

in buddhistischen Klöstern sonst<br />

kaum anzutreffen ist. Skulpturen,<br />

darunter Menschen mit Hühner-,<br />

Schweine- und Büffelköpfen, stellen<br />

das gespenstische und durchaus<br />

auch blutrünstige Szenario einer<br />

Beim Loi Krathong-Fest am Ufer des Nan-Flusses soll die Flussgöttin Mae<br />

Khongkha gütig gestimmt werden<br />

18<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


uddhistischen Hölle dar. Obgleich<br />

im buddhistischen Glauben kein<br />

Höllenbild existiert, sind die drastischen<br />

Darstellungen von erlesener<br />

Grausamkeit. Drei Figuren mit zum<br />

Gebet erhobenen Händen schmoren<br />

in einem Kessel, <strong>der</strong> auf Totenköpfen<br />

sitzt und mit überdimensionierten<br />

Knochen beheizt wird.<br />

Gleich daneben wird einem Mann<br />

die Zunge abgeschnitten, ein an<strong>der</strong>er<br />

wird mit heißem Öl übergossen<br />

und ein dritter hängt kopfunter und<br />

blutend an einem stachligem Baum<br />

und wird von einem Vogel sowie<br />

von einem Mann mit Speer attackiert.<br />

Wer vom Höllen-Dom wie<strong>der</strong> ins<br />

Freie hinaustritt, <strong>der</strong> findet eine sympathische<br />

Kleinstadt direkt am Nan-<br />

Fluss vor. An dessen Ufern finden<br />

sich die Menschen zusammen, wenn<br />

Ende Oktober das große Bootsrennen<br />

startet. Und hier treffen sie sich,<br />

wenn beim traditionellen Lichterfest<br />

im November weiße Lichtballons<br />

zum Himmel steigen und kleine,<br />

kunstvoll gesteckte Gebinde mit<br />

Ein Tempel als Kunstwerk: Die Wandmalereien<br />

im Wat Phumin hat Thit<br />

Buaphan in jahrzehntelanger Arbeit<br />

angefertigt<br />

Unter Thais in Chiang Khan<br />

W<br />

er Nordthailand jenseits<br />

ausgetretener Pfade kennenlernen<br />

möchte, <strong>der</strong> wird nicht nur<br />

am Ufer des Nan-Flusses fündig.<br />

Auch am Ufer des Mekong, <strong>der</strong> über<br />

mehrere 100 Kilometer die Grenze<br />

zwischen Thailand und Laos bildet,<br />

finden sich Urlaubsorte, in die sich<br />

westliche Touristen bislang noch<br />

selten verirren. Wer nach Chiang<br />

Khan kommt, einen Ort, in dem sich<br />

hell- und dunkelbraune Holzhäuser<br />

fast direkt am Flussufer befinden,<br />

<strong>der</strong> tut dies in <strong>der</strong> Regel nicht für<br />

eine Tempeltour o<strong>der</strong> zum Party feiern.<br />

Stattdessen genießen Besucher<br />

Fahrradtouren durch die Umgebung<br />

o<strong>der</strong> bewun<strong>der</strong>n die Stromschnellen<br />

Kaeng Khut Khu, fünf Kilometer<br />

vom Ort entfernt und bequem per<br />

Rad erreichbar. O<strong>der</strong> sie gehen in<br />

den kleinen Boutiquen entlang <strong>der</strong><br />

Chai Khong-Straße einkaufen.<br />

brennenden Kerzen auf dem Nan-<br />

Fluss treiben. Der Untergrund dieser<br />

sogenannten Krathong besteht aus<br />

dem Strunk von Bananenstauden,<br />

aus Schaumstoff o<strong>der</strong> zuweilen auch<br />

einfach aus Eiswaffeln. Mit dem<br />

Krathong sollen Ärger, Groll und<br />

Unglück davonschwimmen und die<br />

Flussgöttin Mae Khongkha gütig<br />

gestimmt werden. Das stimmungsvolle<br />

Loi Krathong-Fest zeigt auch,<br />

dass viele Rituale im buddhistischen<br />

Thailand auf hinduistische Traditionen<br />

zurückgehen – denn seine<br />

Wurzeln finden sich in Indien.<br />

In Nan ist es bereits dunkel, wenn<br />

sich die Menschen am Ufer des<br />

Flusses versammeln. Die Heißluftballons<br />

und Himmelslaternen, die<br />

über den Fluss gen Himmel schweben<br />

und Khom Loi genannt werden,<br />

ergeben ein idyllisches Bild – auch<br />

wenn so mancher Ballon etwas Anschub<br />

braucht, bevor er sich nach<br />

oben bewegt.<br />

Das Lichterfest in Nan ist allerdings<br />

keinesfalls nur andächtig.<br />

Knallkörper und kleine Raketen<br />

sind allgegenwärtig. Im Gegensatz<br />

zu den Loi Krathong-Feierlichkeiten<br />

in Bangkok, Chiang Mai<br />

o<strong>der</strong> Sukhothai finden sich an Nans<br />

Flussufern jedoch fast nur Einheimische<br />

ein. Touristisch ist die<br />

Kleinstadt ein noch unbeschriebenes<br />

Blatt – und das trotz bester<br />

Flugverbindungen mit Nok Air.<br />

Reise<br />

Nur 5 Kilometer von Chiang Khan warten Boote auf Ausflügler zu den Stromschnellen bei Kaeng<br />

Khut Lhu. Unten: Die Restaurants in Chiang Khan bieten authentische Thai-Küche<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 19


Reise<br />

Die Holzhäuser in <strong>der</strong> Chai Khong-Straße in Chiang Khan sind ein Magnet für<br />

Touristen aus Thailand, aber auch für Novizen und buddhistische Mönche<br />

ser senkt, bietet sich ein Anblick,<br />

<strong>der</strong> noch nicht von knatternden<br />

Motorbooten gestört wird. Ledig-<br />

lich <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Fischer<br />

bewegt sein Holzboot langsam mit<br />

dem Ru<strong>der</strong> über das Wasser.<br />

Wo geht´s hier zum Dschungel?<br />

W<br />

Wurde <strong>der</strong> Ort noch vor vier Jahren<br />

vom Reiseführer Lonely Planet<br />

als „abgeschieden und kaum<br />

besucht“ bezeichnet, hat sich das<br />

inzwischen geän<strong>der</strong>t: Der Ort in<br />

<strong>der</strong> Provinz Loei ist in den letzten<br />

Jahren zu einem In-Ziel für Thais<br />

geworden – und nicht für Farangs.<br />

Die kommen an ihren langen Wochenenden<br />

aus Bangkok – und das<br />

nicht ohne Grund. Einheimische<br />

wissen nun einmal am besten, wo<br />

es in ihrem Land schön ist. Das hat<br />

sein Gutes: Statt Pizza und Pasta<br />

locken am Flussufer Fischrestaurants,<br />

<strong>der</strong>en Sitzplätze vor allem<br />

in den Abendstunden begehrt sind.<br />

Denn wenn sich die dunkelrote<br />

Sonne über dem braunen Flusswaser<br />

ins Binnenland Thailands reist,<br />

<strong>der</strong> denkt dabei nicht nur an Flussidylle,<br />

son<strong>der</strong>n häufig an Trekkingtouren<br />

und Elefantencamps. Die<br />

meisten Erstbesucher des Landes<br />

unternehmen Ausflüge in <strong>der</strong> Umgebung<br />

von Chiang Mai und sind<br />

mit den dort gemachten Erfahrungen<br />

auch durchaus zufrieden.<br />

Doch die Wäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umgebung<br />

<strong>der</strong> Stadt sind keine Urwäl<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

nur „Sekundärwäl<strong>der</strong>“, etwa<br />

angepflanzte Bambuswäl<strong>der</strong>. Elefanten<br />

finden sich hier in Gefangenschaft.<br />

„Die meisten ausländischen<br />

Touristen fahren nach Nordthailand,<br />

wenn sie eine Dschungeltour unternehmen<br />

wollen. Hier im Khao<br />

Yai-Nationalpark haben wir echten<br />

Monsunregenwald und die Artenvielfalt<br />

ist viel größer“, beteuert<br />

Udorn Jantboworn, die regelmäßig<br />

Touristen durch den Khao Yai-Nationalpark<br />

führt.<br />

Wer es also naturnaher will, dem<br />

empfiehlt sich ein Besuch im Khao<br />

Yai-Nationalpark, rund 200 Kilometer<br />

nordöstlich von Bangkok.<br />

Dort lassen sich Elefanten mit etwas<br />

Geduld, Glück und einem ortskundigen<br />

Guide tatsächlich noch<br />

in freier Wildbahn beobachten.<br />

Etwas 300 Elefanten, so schätzt<br />

man, leben im Nationalpark. Auch<br />

Wildrin<strong>der</strong> und Tiger, Kragenbären<br />

und Gibbonaffen sind Bewohner<br />

Öko-Touristen auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

Affen und wilden Elefanten im Khao<br />

Yai-Nationalpark<br />

des Parks, <strong>der</strong> zum Großteil aus<br />

Regenwald besteht. Faszinierend zu<br />

beobachten sind die Fle<strong>der</strong>mäuse,<br />

die sich aus einer Höhle in Parknähe<br />

abends zu Hun<strong>der</strong>ttausenden<br />

in die Lüfte aufmachen. Weniger<br />

angenehm, aber lei<strong>der</strong> recht häufig,<br />

sind Begegnungen mit Blutegeln,<br />

vor denen man sich bei Wan<strong>der</strong>ungen<br />

durch den Park am besten<br />

durch Übersocken schützt. Wer so<br />

ausgerüstet ist, wird seinen Parkausflug<br />

nicht bereuen.<br />

20<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


E<br />

Elefantenprozession<br />

lefanten, die nicht in freier Wildbahn,<br />

son<strong>der</strong>n harmonisch mit<br />

Menschen zusammen leben, finden<br />

Besucher in Baan Tha Klang, einem<br />

einzigartigen Ort in <strong>der</strong> Nähe des<br />

Moon-Flusses in <strong>der</strong> Provinz Surin<br />

im Nordosten Thailands. Für Pittaya<br />

Homkrailas, einen <strong>der</strong> aktivsten<br />

Elefantenschützer Thailands, ist<br />

Baan Tha Klang ein Musterbeispiel<br />

für das Zusammenleben von<br />

Mensch und Elefant. „Ich bin fast<br />

durch ganz Südostasien gereist und<br />

nirgendwo habe ich Zusammenleben<br />

von Mensch und Elefant erlebt<br />

wie hier“, sagt Homkrailas, <strong>der</strong><br />

auch ein Buch über den Ort geschrieben<br />

hat.<br />

Wer als Tourist das Dorf besucht,<br />

das vom rund 50 Kilometer entfernten<br />

Surin per Songthaew erreicht<br />

werden kann, muss sich darauf einstellen,<br />

dass im Ort kaum jemand<br />

Englisch spricht. Die Elefantenflüsterer<br />

in Baan Tha Klang sind vom<br />

Volksstamm <strong>der</strong> Kui, ihre Vorfahren<br />

sind über die Jahrhun<strong>der</strong>te von Indien<br />

über Kambodscha hierher in den<br />

Isarn gewan<strong>der</strong>t. Im Ort leben etwa<br />

1.200 Menschen, in Baan Tha Klang<br />

sowie in den umliegenden Dörfern<br />

mehr als 300 Elefanten. Der wohl<br />

beste Reisezeitpunkt ist Mitte Mai,<br />

wenn die jungen Männer für einige<br />

Zeit ins Kloster eintreten. Bevor sie<br />

in den Wat Chaeng Sawang, den<br />

einzigen Tempel des Ortes, aufgenommen<br />

werden, reiten sie auf bemalten<br />

Elefanten zum Moon-Fluss,<br />

dabei tragen sie magentafarbene<br />

Umhänge sowie eine kra chorm, eine<br />

kronenähnliche Kopfbedeckung<br />

aus bunter Aluminiumfolie. Die<br />

Kleidung soll verhin<strong>der</strong>n, dass böse<br />

Geister die Novizen erkennen und<br />

sie womöglich noch davon abhalten,<br />

die Lehren Buddhas zu studieren.<br />

Die Köpfe <strong>der</strong> Elefanten, auf denen<br />

die Novizen zum Moon-Fluss<br />

reiten, sind mit Mustern verziert.<br />

Über 100 Tiere begleiten die Prozession,<br />

die um den höchsten buddhistischen<br />

Feiertag Visakha Puja<br />

stattfindet. Während die Mahouts<br />

auf den Köpfen <strong>der</strong> Elefanten sizen,<br />

nehmen die magentafarben gekleideten<br />

Novizen bequem auf Metallbänken<br />

Platz, die auf den vor<strong>der</strong>en<br />

Teilen <strong>der</strong> Elefantenrücken befestigt<br />

sind. Um sich vor <strong>der</strong> gleißenden<br />

Sonne zu schützen, tragen manche<br />

Novizen und Mönche schattenspendende<br />

Schirme.<br />

Für den unbedarften Besucher<br />

ist die Elefantenprozession, die von<br />

zahlreichen Fußgängern und auch<br />

von Autos begleitet wird, vor allem<br />

ein farbenprächtiges Spektakel, das<br />

durch eine Art Jahrmarkt auf dem<br />

Tempelgelände ergänzt wird. Ihr<br />

Hintergrund ist jedoch die tiefe spirituelle<br />

Verbindung zwischen Dorfbewohnern<br />

und Elefanten. Solch<br />

faszinierende Traditionen erlebt nur<br />

<strong>der</strong> Reisende, <strong>der</strong> ausgetretene touristische<br />

Pfade verlässt und sich auf<br />

ein weitgehend unentdecktes Thailand<br />

einlässt, das die vielfältigsten<br />

und überraschendsten Facetten bietet<br />

– wenn man sie nur entdecken<br />

will.<br />

Rainer Heubeck<br />

Reise<br />

Keine Touristenshow,<br />

son<strong>der</strong>n<br />

echte Tradition<br />

ist die Elefantenprozession<br />

zum<br />

Moon-Fluss bei<br />

Baan Tha Klang<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 21


Reise<br />

Mo<strong>der</strong>ne Kunst mit traditionellen<br />

Motiven zeigt die Nan Riverside Art<br />

Gallery<br />

Reiseangebote<br />

Nord-Thailand<br />

Nordthailand klassisch<br />

6-tägige Erlebnisreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />

Ayuthaya, Sukhothai, Chiang Mai,<br />

Lampang, Phitsanuloke, Lopburi. Dt.-spr.<br />

RL, Ü/F ab 240 € p.P. im DZ, inkl. Transfers.<br />

SunTrips, Tel. +49 (0)30-8871170,<br />

www.suntrips.de<br />

Tour around Thailand<br />

6-tägige Rundreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />

Kanchanaburi, Ayutthaya, Uthai Thani,<br />

Sukhotai, Lampang, Chiang Mai, Tak.<br />

Engl.-spr RL, Ü/F/M ab 895 € p.P. im DZ,<br />

inkl. Transfers. In Asia Tours, Tel. +49(0)2-<br />

2875089, www.thailandholidays.de<br />

Große Thailand-Rundreise<br />

19-tägig. Höhepunkte: Bangkok, Ayuthai,<br />

Lopburi, Khao Yai, Khorat, Nong Khai,<br />

Phitsanuloke, Phrae, Nan, Chiang Rai,<br />

Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F/A ab 2.690 €<br />

p.P. im DZ, inkl. Flug und Transfers. Ikarus,<br />

Tel. +49 (0)6174-290222, www.ikarus.com<br />

B<br />

edeutende Ausstellungen und<br />

Galerien finden sich normalerweise<br />

in Großstädten – und wer<br />

Bangkok besucht, <strong>der</strong> hat in dieser<br />

Rubrik die Qual <strong>der</strong> Wahl. Der<br />

Künstler Winai Prabripoo, <strong>der</strong> 25<br />

Jahre in <strong>der</strong> Millionen-Metropole<br />

lebte, hat es an<strong>der</strong>s gemacht: Er<br />

brachte die Kunst ins thailändischlaotische<br />

Grenzland – dorthin, wo<br />

er aufgewachsen ist. 20 Kilometer<br />

außerhalb <strong>der</strong> 25.000-Einwohner-<br />

Stadt Nan betreibt Winai Prabripoo<br />

seit 2004 die wohl am schönsten<br />

gelegene Kunstgalerie Thailands:<br />

die von Bäumen und Sträuchern<br />

umgebene Nan Riverside Art Gallery.<br />

Der Ausstellungsschwerpunkt<br />

ist die Zeitgenössische Kunst Thailands,<br />

die jedoch auch gerne mal<br />

verfremdete, wenn auch traditionelle<br />

Motive wie Elefanten o<strong>der</strong><br />

Tempelmalereien aufgreift. Neben<br />

Gemälden finden sich auch Skulpturen,<br />

Keramiken und Installationen.<br />

Selbst eine Kreation <strong>der</strong> thailändischen<br />

Kronprinzessin gibt es<br />

hier zu sehen. Während die Ausstellungen<br />

im Erdgeschoss des Gebäudes<br />

regelmäßig wechseln, präsentiert<br />

Winai Prabripoo im ersten<br />

Stock eine Dauerausstellung. Viele<br />

Gemälde sind inspiriert von den<br />

Wandbemalungen im Wat Phumin,<br />

einen Tempel in <strong>der</strong> Stadt Nan.<br />

Back to the roots! Der Maler Winai Prabripoo hat in Bangkok studiert und<br />

präsentiert seine Werke in <strong>der</strong> Nan Riverside Art Gallery<br />

22 www.inasien.de<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Spezial<br />

SEITE 23-35<br />

<strong>Asien</strong> für jeden Geschmack<br />

Einsame Küstenlinien, malerische Bergprovinzen und touristisch wenig bekannte urbane Zentren – alle<br />

mit ganz ureigenen Charme. Die einzigartige Geschichte, Tradition und Geologie <strong>der</strong> auf den folgenden<br />

Seiten vorgestellten Regionen und Orte machen sie zu inspirierenden Reisezielen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art.<br />

INHALT<br />

Vietnam: Mui Ne ..........................S. 24<br />

Japan: Naha ...........................................S. 26<br />

Philippinen Palawan ...................S. 28<br />

Malaysia Pangkor Laut ............S. 30<br />

Thailand Khanom ..........................S. 32<br />

Taiwan Hualien ..................................S. 34<br />

Süd-Korea Busan .............................S. 35<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 23


SPEZIAL<br />

MUI NE (Vietnam)<br />

Mit dem Bus etwa fünf Stunden von Ho-Chi-Minh-Stadt entfernt, gleich<br />

nördlich <strong>der</strong> Küstenstadt Phan Thiet. Mui Ne ist ein ruhiges<br />

Fischerdorf am Rande eines weitläufigen Strandes. Dort<br />

findet man auch interessante geologische Formationen,<br />

zum Beispiel rote und weiße Sanddünen und Felsen, die<br />

fast außerirdisch wirken. Die Fischer von Mui Ne gehen mit<br />

runden, korbähnlichen Booten auf Fischfang.<br />

24<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


SPEZIAL<br />

Reisetipps<br />

Gary B., Vereinigtes Königreich: „Nehmen<br />

Sie am frühen Abend ein Taxi zu<br />

den nahegelegenen Cham-Pagoden-<br />

Ruinen, rechtzeitig vor Sonnenuntergang.<br />

Zu dieser Zeit fühlt man sich <strong>der</strong><br />

uralten Dynastie am nahesten.“<br />

Erika S., Schweden: „Einige <strong>der</strong> empfehlenswertesten<br />

Attraktionen sind die<br />

Sanddünen von Mui Ne, die wun<strong>der</strong>volle<br />

Flussfahrt auf dem Fairy Stream,<br />

die Schluchten aus rotem Sandstein,<br />

die Drachenfruchtplantagen und <strong>der</strong> ruhende<br />

Buddha, <strong>der</strong> größte Vietnams.“<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Vietnams Küstenlinie ist insgesamt sehr reizvoll,<br />

doch Mui Ne ist aufgrund seiner Zugänglichkeit,<br />

Preisgünstigkeit und <strong>der</strong> unkomplizierten<br />

Fischerdorfatmosphäre beson<strong>der</strong>s zu<br />

empfehlen. Das Meer ist dank einer stetigen<br />

Brise und geringer Regenfälle ideal zum<br />

Windsurfen. An Land können sich Besucher<br />

im Dünensurfen versuchen. O<strong>der</strong> den Fairy<br />

Stream, einen traumhaften<br />

Flusslauf, mit<br />

dem Boot o<strong>der</strong> die<br />

Küste per Motorrad<br />

erkunden.<br />

Beste Reisezeit<br />

Die Hauptsaison ist von Mitte<br />

Oktober bis Mitte Mai.<br />

Anreise<br />

Reisende können entwe<strong>der</strong> in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Direktbus<br />

besteigen o<strong>der</strong> – noch besser – mit dem Mietwagen<br />

anreisen und die Küstenlinie im eigenen Tempo entdecken.<br />

Reiseangebot Mui Ne<br />

Little Mui Ne Resort (3*)<br />

Eine kleine aber feine Bungalowanlage im<br />

Norden des 12 km langen Strandes von Mui<br />

Ne, einem nordvietnamesischen Dorf nachempfunden.<br />

In <strong>der</strong> Umgebung: zahlreiche<br />

preiswerte Restaurants und die berühmten<br />

Dünen von Mui Ne, die man bequem zu Fuß<br />

erreicht. Ü/F ab 34 € p.P. im DZ. SunTrips, Tel.<br />

+49 (0)8871170, www.suntrips.de<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Saigon Mui Ne (4 Sterne)<br />

besitzt Strand- und Gartenbungalows,<br />

einen Spa, Pool und einen<br />

Privatstrand (Familiensuite<br />

ab 139 €). Das Phu Hai Resort (4<br />

Sterne) ist eine vollausgestattete<br />

Anlage in Strandlage mit mo<strong>der</strong>nen<br />

Villas und einem Spielzimmer<br />

für Kin<strong>der</strong> (Deluxe Villa mit<br />

Gartenblick ab 57 €).<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 25


SPEZIAL<br />

NAHA (Japan)<br />

Naha ist die Hauptstadt <strong>der</strong> Präfektur Okinawa, einer Inselkette, die den<br />

südlichsten Teil Japans ausmacht und etwa 2,5 Flugstunden von Tokio entfernt<br />

liegt. Die Präfektur umfasst Hun<strong>der</strong>te von tropischen und subtropischen Inseln<br />

unterschiedlicher Größe. Naha liegt auf <strong>der</strong> Insel Okinawa selbst, nach <strong>der</strong> das<br />

Archipel benannt ist. Dort befindet sich auch <strong>der</strong> wichtigste Flughafen.<br />

Beste Reisezeit<br />

Im Frühling (März / April) ist das Wetter am angenehmsten.<br />

Im April kann man Wale vor <strong>der</strong> Küste beobachten.<br />

Der Juli ist optimal für einen Strandurlaub,<br />

denn dann ist das Meer am wärmsten.<br />

26<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


SPEZIAL<br />

Reisetipps<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Okinawa gilt als das Hawaii Japans, denn das ganze Archipel<br />

verfügt über ein warmes tropisches Klima, weiße<br />

Sandstrände, eine entspannte Atmosphäre und eine<br />

Fülle von Wassersportmöglichkeiten, etwa Tauchen o<strong>der</strong><br />

Schnorcheln. Okinawa war <strong>der</strong>einst die Domäne des alten<br />

Königreichs Ryukyu, das erst im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t Japan<br />

einverleibt wurde. Die dortige Kultur, Traditionen und<br />

selbst die gesprochenen Dialekte unterscheiden<br />

sich daher deutlich vom<br />

Rest des Landes. Museen und Parks,<br />

die an die berühmte „Schlacht um<br />

Okinawa“ im 2. Weltkrieg erinnern,<br />

sind weitere interessante Aspekte.<br />

Für Reisende ist Naha damit nicht nur<br />

ein bequemer Ausgangspunkt, um<br />

die ganze Region zu erkunden.<br />

Anreise<br />

Man kann von den Festland-Flughäfen<br />

Narita o<strong>der</strong> Ha Naha direkt<br />

anfliegen. Zum Fortbewegung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Stadt nutzt man die<br />

Monorail-Bahn. Zu an<strong>der</strong>en Teilen<br />

<strong>der</strong> Insel kommt man mit dem Bus.<br />

Zwischen <strong>der</strong> Hauptinsel und den<br />

außenliegenden Eilanden verkehren Kurzstreckenflüge,<br />

aber auch Fähren. Für ganz hartgesottene Reisende gibt<br />

es auch eine Langstreckenfähre nach Okinawa von Tokio<br />

aus, die 44 Stunden benötigt.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Terrace Garden Mihama Resort ist eine Viersterne-<br />

Anlage auf <strong>der</strong> Hauptinsel (Deluxe-Doppelzimmer ab<br />

181 €). Das Okinawa Port Hotel liegt direkt in Naha und<br />

praktisch nah zu öffentlichen Verkehrsanbindungen und<br />

Einkaufsmöglichkeiten (Einzelzimmer ab 189 €).<br />

Wong B., Hongkong: „Kauft einen<br />

Eintagespass für die Monorail (nur<br />

600 Yen) zum Erkunden <strong>der</strong> Stadt.<br />

Das ist absolut lohnenswert!“<br />

Julia N.: „Leiht euch gratis ein iPhone<br />

am Flughafen aus. Das erspart<br />

viele Unannehmlichkeiten. Denn wenn<br />

ihr zum Beispiel Kommunikationsprobleme<br />

habt, könnt ihr euch an das<br />

sehr hilfreiche Help Center wenden,<br />

und die übersetzen dann für euch.“<br />

Reiseangebot Naha<br />

Japan klassisch<br />

13-tägige Rundreise. Höhepunkte: Tokio,<br />

Kyoto, Baden in Okinawa, Seoul. Dt.-<br />

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(0)6021-3065-30, www.reisefieber.net.<br />

Weitere Infos auch per E-Mail: sandra.<br />

pientka@reisefieber.net<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 27


SPEZIAL<br />

PALAWAN (Philippinen)<br />

Palawan ist eine langgestreckte, tropische Insel mit Nationalparks, abgeschiedenen Buchten,<br />

weißen Sandstränden, Kalksteinklippen, Regenwald und Korallenriffen. Umgeben von<br />

vielen Inseln und Inselchen liegt es im Südwesten des Archipels <strong>der</strong> Philippinen, etwa eine<br />

Flugstunde von Manila entfernt. Sie verfügt über reiche Mineral- und Erdgasvorkommen, es<br />

wird viel Ackerbau betrieben und gefischt. Mehrere Land- und Meergebiete Palawans stehen<br />

unter Naturschutz und es hat sich ein lebhafter und verantwortungsvoller Ökotourismus in<br />

diesen Regionen herausgebildet.<br />

Beste Reisezeit<br />

Weshalb dorthin<br />

reisen?<br />

Palawan ist die Urlaubsinsel<br />

schlechthin! Sie ist einfach zu erreichen,<br />

die Preise sind günstig<br />

und man findet hier einige <strong>der</strong><br />

besten Tauchgründe <strong>der</strong> Welt.<br />

Die Riffe im El Nido-Meerschutzgebiet<br />

bieten eine unglaubliche<br />

biologische Vielfalt, während<br />

die versunkenen Schiffwracks<br />

um Coron vor allem für Taucher<br />

von Interesse sind. Die Regenwäl<strong>der</strong><br />

Palawans sind einfach<br />

atemberaubend. Neben satter<br />

Flora und exotischer Fauna bieten<br />

sie zahllose Wasserfälle und<br />

wun<strong>der</strong>volle Ausblicke von den<br />

erwan<strong>der</strong>baren Hügeln und<br />

Klippen, die die gesamte Insel<br />

überziehen.<br />

Während <strong>der</strong> Trockenzeit (November bis Juni) ist die beste<br />

Jahreszeit für einen Besuch Palawans, denn die Insel ist vom<br />

Monsun nicht son<strong>der</strong>lich stark betroffen.<br />

Anreise<br />

Von Manila fliegt man direkt zur Inselhauptstadt Puerto<br />

Princesa. El Nido verfügt über einen eigenen Flughafen,<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Chartergesellschaft Transvoyager Inc. angeflogen<br />

wird.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das El Nido Resorts Miniloc Island (3,5 Sterne) ist eine<br />

umweltfreundliche Anlage innerhalb des El Nido-Marineparks<br />

(Zimmer ab 285 €).<br />

Mangenguey Island (4 Sterne)<br />

ist eine empfehlenswerte Boutiqueanlage<br />

direkt am Strand<br />

(Zimmer ab 160 €). Kin<strong>der</strong><br />

unter 16 Jahren sind dort allerdings<br />

nicht willkommen.<br />

28<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reisetipps<br />

Chad D., Vereinigte Staaten: „Macht<br />

hier euren Tauchschein. Es gibt zwar<br />

auch Tauchgründe für Anfänger, aber<br />

als zertifizierter Taucher hat man einfach<br />

mehr Möglichkeiten und Spaß.“<br />

Sin M., Singapur: „Nehmt so viele Wassersportmöglichkeiten<br />

wahr, wie ihr<br />

könnt! Denn dafür ist Palawan wie<br />

geschaffen.“<br />

faszination Philippinen<br />

Inseltraum im Pazifik<br />

Lassen Sie sich verzaubern von spektakulären Landschaften,<br />

<strong>der</strong> faszinierenden Kultur sowie von weißen<br />

Sandstränden und kleinen Buchten <strong>der</strong> über 7.000 Inseln.<br />

Erkunden Sie einige <strong>der</strong> schönsten Tauchreviere unserer<br />

Erde und genießen Sie dieses tropische Inselparadies:<br />

Reiseangebot Palawan<br />

Palawan Discovery<br />

4-tägige Rundreise.<br />

Höhepunkte: Puerto<br />

Princesa, Saint Pauls<br />

Park, Island Hopping.<br />

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06/2013<br />

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wo’s langgeht


SPEZIAL<br />

PANGKOR LAUT (Malaysia)<br />

ist eine kleine Insel und liegt vor <strong>der</strong> Nordwestküste von Malaysia als Teil des Bundesstaats Perak. Sie<br />

punktet als ruhiges Reiseziel mit wun<strong>der</strong>schönen Stränden, Ruinen aus <strong>der</strong> holländischer Kolonialzeit,<br />

Tempeln und Fischerdörfern und ist vor allem bei einheimischen Urlaubern beliebt.<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Pangkor bietet ein noch entspannteres Urlaubserlebnis<br />

als die benachbarte Insel Langkawi. Es gibt unbeschreiblich<br />

schöne Strande und eine breite Auswahl an<br />

Unterkünften, von einfachen Strandbungalows bis zu<br />

hochklassigen Resorts. Die Insel ist von weiten Flächen<br />

unberührten Regenwaldes überzogen, wo Besucher beson<strong>der</strong>s<br />

Makaken und Nashornvögel in ihrer natürlichen<br />

Umgebung beobachten können. Auch die frischen Meeresfrüchte<br />

– z.B. mit Kokosnusspaste gedämpfter<br />

Fisch o<strong>der</strong> Weichschalenkrebse<br />

– locken viele<br />

Reisetipps<br />

Alia B., Malaysia: „Verbringt vor o<strong>der</strong><br />

nach eurem Aufenthalt eine Weile in<br />

Lamut, um dort getrocknete Meeresfrüchte<br />

einzukaufen.“<br />

Alan W., Vereinigtes Königreich:<br />

„Mietet euch ein Motorrad. Die Inselhauptstadt<br />

liegt nur sieben Kilometer<br />

entfernt. Die malerische Umgebung<br />

ist wie geschaffen für eine Motorradtour.“<br />

Schlemmer nach Pangkor.<br />

Anreise<br />

Pangkor erreicht man<br />

von Ipoh aus, einer<br />

Küstenstadt 200 Kilometer<br />

nördlich von<br />

Kuala Lumpur, welche<br />

- nebenbei bemerkt<br />

- ebenfalls ein emp-<br />

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www.inasien.de<br />

06/2013


SPEZIAL<br />

fehlenswerter Urlaubsort ist, speziell für Feinschmecker.<br />

Ab Ipoh macht man sich auf den Weg zum Fährpier in<br />

Lamut (etwa 80 Kilometer). Dort besteigt man für die<br />

vierzigminütige Überfahrt eine <strong>der</strong> regelmäßig verkehrenden<br />

Fähren.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Pangkor Island Beach Resort (4 Sterne) umfasst<br />

Bungalows und einen privaten Bootspier entlang eines<br />

großen hoteleigenen Strandes. Das Pangkor Laut Resort<br />

(5 Sterne) ist eine exklusive Anlage mit weitläufigem<br />

Garten und über dem Wasser gebauten Villen (ab 384<br />

€). Es liegt auf einer kleineren Nachbarinsel Pangkors.<br />

Reiseangebot Pangkor Laut<br />

Beste Reisezeit<br />

Pangkors Wetter ist vom Monsun<br />

(November bis Februar) nicht<br />

maßgeblich beeinflusst. Es ist daher<br />

ganzjährig heiß und schwül. Wer<br />

einen romantischen Urlaub im<br />

Sinn hat, vermeidet am besten die<br />

Schulferienzeit gegen Jahresende.<br />

Höhepunkte Malaysias<br />

9-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Kuala Lumpur, Malakka, Cameron<br />

Highlands, Penang, Kota<br />

Bahru, Kuala Terengganu, Kuantan.<br />

Engl.-spr. o<strong>der</strong> Dt.-spr RL,<br />

Ü/F ab 2.488 € p.P. im DZ, inkl.<br />

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Jedes Kapitel beginnt mit einer Doppelseite, auf <strong>der</strong> die Inhalte<br />

vorgestellt werden, mit Übersichtskarte <strong>der</strong> Region,<br />

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06/2013<br />

www.inasien.de 31


SPEZIAL<br />

KHANOM (Thailand)<br />

Das kleine Fischerdorf an <strong>der</strong> Westküste des Golfes von Thailand ist vor allem wegen seiner<br />

langen einsamen Strände, Regen- und Mangrovenwäl<strong>der</strong> und steilen Kalksteinklippen<br />

erwähnenswert. Es teilt sein warmes tiefblaues Meer mit <strong>der</strong> nahegelegenen Insel Koh<br />

Samui, die von Khanoms Stränden aus erblickt werden kann. Allerdings ist Khanom weitaus<br />

weniger touristisch entwickelt als die benachbarte Partyinsel. Hier sind die Strände sauber,<br />

ruhig und von Palmenhainen eingesäumt, <strong>der</strong> gelbe Sand ist von bunten Muschelschalen<br />

durchsetzt. Als Beweis ihrer ökologischen Bedeutung und natürlichen Vielfalt sind Khanoms<br />

Strände zum Teil eines Nationalparks erklärt worden, <strong>der</strong> gerade etabliert wird. Er umfasst<br />

auch weitere Inseln in <strong>der</strong> Nähe mit ihren Korallenbänken, Höhlen, Wasserfällen und<br />

Mangrovenwäl<strong>der</strong>n.<br />

Reisetipps<br />

Ravi C., Indien. „Mietet ein Fahrrad<br />

und besucht die Delfinbucht. Wir hatten<br />

Glück und konnten dort rosarote<br />

Delfine beobachten.“<br />

Bee Y., Malaysia. „Probiert die Fischrestaurants<br />

nahe <strong>der</strong> Marinebasis aus!“<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Khanom ist ein recht unscheinbares Urlaubsziel und wird<br />

daher von den meisten Reisenden gerne übersehen, die<br />

es eher auf die Inseln Samui o<strong>der</strong> Phangan zieht. Das<br />

macht Khanom selbstverständlich ideal für diejenigen,<br />

die echte Ruhe suchen. Besucher können Kayakfahrten<br />

zu kleinen Nachbarinseln unternehmen, in den<br />

Korallenriffen tauchen,<br />

an Touren zum Beobachten<br />

von Fischen und<br />

Delfinen teilnehmen,<br />

köstliche Meeresfrüchte<br />

genießen o<strong>der</strong> sich ganz<br />

einfach mit ausgedehnten<br />

Strandspaziergängen<br />

begnügen.<br />

32<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


SPEZIAL<br />

Beste Reisezeit<br />

An <strong>der</strong> Westseite des Golfes von Thailand<br />

fällt <strong>der</strong> meiste Regen zwischen Oktober und<br />

Januar. Allerdings hält <strong>der</strong> Regen nie sehr<br />

lange an, egal zu welcher Jahreszeit.<br />

Reiseangebot Khanom<br />

Tropische Schätze<br />

<strong>der</strong> Andamanensee<br />

8-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phuket,<br />

Koh Phi Phi, Koh Lanta, Koh Ngai, Krabi.<br />

Engl.-spr. RL, Ü/F ab 625 € p.P. im DZ, inkl.<br />

Transfers. Asia Select, Tel. +49(0)911-580510,<br />

www.asia-select.de<br />

Anreise<br />

Von Bangkok fliegt man eine Stunde nach Surat<br />

Thani. Dort mietet man sich ein Auto für die etwa<br />

eineinhalbstündige Fahrt nach Khanom. Ein eigenes<br />

Auto ist sowieso unerlässlich, wenn man die abgeschiedenen<br />

Buchten besuchen will, die in <strong>der</strong> Umgebung<br />

Khanoms liegen.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Baanciviliaze Resort (4 Sterne) liegt im nördlichen<br />

Teil von Khanom und verfügt über mo<strong>der</strong>ne<br />

Strandvillas (Deluxe Villa mit Meerblick ab 44 € pro<br />

Nacht). Das Talkoo Beach Resort (4 Sterne) hat<br />

hübsche Strandbungalows inmitten einer gepflegten<br />

Gartenanlage (Superior Bunglaow ab 27 € pro<br />

Nacht).<br />

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SPEZIAL<br />

HUALIEN (Taiwan)<br />

Die Kleinstadt Hualien liegt an <strong>der</strong> Ostküste Taiwans, etwa sechs<br />

bis acht Autostunden von Taipeh entfernt, sozusagen eingezwängt<br />

zwischen <strong>der</strong> Pazifikküste auf <strong>der</strong> einen und dem Hausberg Hehuanshan („Berg <strong>der</strong> Freude“)<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Das Klima ist mild, die Luft frisch und die Aussicht auf die wolkenverschleierten<br />

Gipfel des Hehuanshan schlichtweg unbeschreiblich.<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Hualien hat sowohl Meer als auch Berge zu bieten und verspricht<br />

daher ein abwechslungsreiches Urlaubserlebnis. Im<br />

Winter ist <strong>der</strong> Hehuanshan mit Schnee bedeckt. Ganzjährig<br />

kann man die Marmorklippen und die Taroko-Klamm bewan<strong>der</strong>n,<br />

eine lohnende aber auch herausfor<strong>der</strong>nde Erfahrung.<br />

Im Sommer finden sich viele Besucher ein, um Wale und<br />

Delfine zu beobachten. Ganz in <strong>der</strong> Nähe von Hualien liegen<br />

Thermalquellen, Seen, kleine Dörfer und Tempel. Außerdem<br />

besteht die Möglichkeit für Wildwasserfloßfahrten.<br />

Anreise<br />

Einheimische Touristen kommen normalerweise mit dem<br />

eigenen Auto nach Hualien. Wer über keines verfügt, kann<br />

auch eine landschaftlich reizvolle Fahrt mit dem Zug von Taipeh<br />

aus unternehmen, die zwischen zwei und vier Stunden<br />

in Anspruch nehmen kann. Es gibt von Taipeh aus allerdings<br />

auch Flüge von lediglich 30 Minuten.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Silks Place Taroko Hotel (4 Sterne) ist ein stilvolles<br />

Berghotel mit Spa und Kin<strong>der</strong>club. Doppelzimmer mit Ausblick<br />

auf die Taroko-Klamm kosten ab 146 €. Das Classic<br />

Hotel City Resort ist ebenfalls schick und liegt direkt in<br />

Hualien (Superior Doppelzimmer ab 74 €).<br />

Reisetipps<br />

Mew L., Singapur „Die Taroko-Klamm<br />

ist wirklich beeindruckend, die Luft<br />

sauber und frisch. Man fühlt sich inmitten<br />

<strong>der</strong> Marmorberge so entspannt<br />

und wird noch dazu vom rauschenden<br />

Wasser des Flusses eingehüllt.“<br />

Chin H., Singapur: „Entgegen landläufiger<br />

Annahmen ist es im Winter<br />

in dieser Klamm ebenso schön, wenn<br />

nicht gar schöner als im Sommer. In<br />

<strong>der</strong> Nebensaison hat man praktisch den<br />

ganzen Wan<strong>der</strong>pfad für sich selbst.“<br />

Reiseangebot Hualien<br />

Naturparadies Taiwan<br />

12-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Taipei, Lukang,<br />

Sonne-Mond-See, Tainan,<br />

Kaohsiung, Taitung, Taroko-<br />

Schlucht. Dt.-spr. RL, Ü/F ab<br />

2.195 € p.P. im DZ, inkl.<br />

Flug und Transfers. Gebeco,<br />

Tel. +49(0)431-5446738,<br />

www.gebeco.de<br />

Beste Reisezeit<br />

Hualiens mildes Klima macht einen Besuch<br />

ganzjährig angenehm. Im Winter empfiehlt<br />

sich eine Bergwan<strong>der</strong>ung jedoch nur für<br />

jene, die sich nicht von Regen abschrecken<br />

lassen. Zwischen Juni und September kann<br />

es gelegentlich zu Taifunen kommen.<br />

34<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


SPEZIAL<br />

BUSAN (Süd-Korea)<br />

Die nach Seoul zweitgrößte Stadt Süd-Koreas und <strong>der</strong> wichtigste Tiefseehafen des<br />

Landes liegt an <strong>der</strong> südöstlichen Küste, etwa 25 Flugminuten von Seoul entfernt. Es<br />

verfügt über alle kosmopolitischen Vorteile einer Küstenmetropole, einschließlich<br />

Einkaufsmöglichkeiten, Nachtleben, einer zeitgenössischen Kulturszene und<br />

selbstverständlich weitläufigen Stränden.<br />

Weshalb dorthin reisen?<br />

Busan ist bei Südkoreanern vor allem aus zwei Gründen angesagt:<br />

Fischgerichte und Meer. Die beliebtesten Strände sind<br />

Haeundae, Songjong und Gwangalli. Sie bieten Sand soweit<br />

das Auge reicht, werden im Sommer aber vollkommen von<br />

einheimischen Urlaubern in Beschlag genommen. Im<br />

Hinterland kann man um und auf dem Hausberg<br />

Geumjeongsan Wan<strong>der</strong>ungen unternehmen. Wer<br />

sich durch die dichte Vegetation bis auf den Gipfel<br />

durchschlägt, den erwartet ein fantastischer Panoramablick.<br />

Eine einstündige Busfahrt von Busan entfernt<br />

liegt außerdem Gyeongju, die ehemalige Hauptstadt<br />

des alten Königreiches Silla. Busan selbst ist Gastgeberstadt<br />

eines weltbekannten internationalen<br />

Filmfestivals (BIFF) und hat<br />

sich auch als Austragungsstadt<br />

<strong>der</strong> Sommerolympiade 2020 beworben.<br />

Anreise<br />

Busan kann sowohl über Land,<br />

per Flugzeug und auch von <strong>der</strong><br />

See her erreicht werden. Es gibt<br />

sogar regelmäßige Fähren und<br />

Hydrofoil-Schnellboote, die von<br />

Japan herüberkommen. Von Busan<br />

aus gibt es übrigens auch eine<br />

Fähre zur Insel Jeju (11 Stunden),<br />

die in <strong>der</strong> letzt jährigen Liste „Frische<br />

Urlaubsziele“ vertreten war.<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Das Lotte Hotel Busan (5 Sterne) ist ein Full-Service Hotelhochhaus<br />

mitten im Einkaufsbezirk (ein Zimmer ab 166 €.) Das<br />

Paradise Busan Hotel (ebenfalls 5 Sterne) liegt am Haeundae-<br />

Strand (ein Zimmer ab 179 €).<br />

Beste Reisezeit<br />

Vor allem im Juli und August, den heißesten Monaten des<br />

Jahres, locken die Strände Busans. Lei<strong>der</strong> sind sie zu dieser<br />

Zeit beson<strong>der</strong>s überfüllt, was Auswirkungen auf den Spaßfaktor<br />

haben kann. Angenehm warm ist es im Frühling<br />

(April bis Mai), wenn die Kirschbäume blühen, aber auch<br />

im Herbst (September bis November), wenn sich die Blätter<br />

<strong>der</strong> Bergwäl<strong>der</strong> verfärben.<br />

Reisetipps<br />

Daniel A., USA: „Der Igidae-Park ist<br />

ein wun<strong>der</strong>schöner Platz für einen<br />

romantischen Spaziergang.“<br />

Ma. P., Philippinen: „Der City Tour-<br />

Bus, bei dem ihr je<strong>der</strong>zeit zu- o<strong>der</strong> aussteigen<br />

könnt, ist die beste Art, Busan<br />

während eines Kurzaufenthaltes kennenzulernen.<br />

Außerdem ist es hilfreich,<br />

sich im Touristeninformationszentrum<br />

koreanische Wörter auf einen Zettel<br />

schreiben zu lassen, wie zum Beispiel<br />

Toilette, Reis, Rindfleisch und an<strong>der</strong>e<br />

nützliche Wörter.“<br />

Reiseangebot Busan<br />

Best of Korea 2013/2014<br />

11-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Seoul, Seoraksan, Andong, Haeinsa,<br />

Gyeongju, Busan, Jeju. Dt.-spr. RL,<br />

Ü/F ab 2.299 € p.P. im DZ, inkl. Flug<br />

und alle Transfers.<br />

Reisefieber,<br />

www.reisefieber.net,<br />

Tel. +49<br />

(0)6021-30665<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 35


Reise<br />

Song Saa Island<br />

Kambodschas Luxusküste<br />

Die Tempel von Angkor sind und bleiben Kambodschas größte<br />

Touristenattraktion. Doch entlang <strong>der</strong> 440 Kilometer langen Küste des Königreichs<br />

eröffnen immer mehr Luxusunterkünfte, die besser betuchten Reisenden eine<br />

entspannte Alternative zum Strandurlaub in Thailand bieten<br />

Bild: Song Saa Private Island<br />

36 www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Bild: Song Saa Private Island<br />

Im Song Saa Private Island Resort hat jede Villa einen Pool und Meerblick. Die<br />

lange Holzbrücke (Foto li.) verbindet die naturbelassene Insel Koh Bong mit <strong>der</strong><br />

grösseren Nachbarinsel Koh Ouen, auf <strong>der</strong> Luxus und Wellness zu Hause sind<br />

Auf dieser Insel gehen die<br />

Uhren an<strong>der</strong>s: Gäste, die<br />

nach 35-minütiger Speedboat-Fahrt<br />

auf Song Saa Island<br />

eintreffen, müssen ihre Uhren um<br />

eine Stunde vorstellen. Das neueröffnete<br />

Fünf-Sterne-Resort im<br />

Golf von Thailand liegt so nah<br />

am Äquator, dass die Sonne schon<br />

vor sechs Uhr aufgeht. Zu früh<br />

– meinen die Besitzer Melita und<br />

Rory Hunter. Deshalb haben die<br />

australischen Eheleute eine eigene<br />

„Inselzeit“ eingeführt, die dem 25<br />

Kilometer entfernten kambodschanischen<br />

Festland voraus ist. So geht<br />

die Sonne zu Zeiten auf und unter,<br />

die besser mit dem Biorhythmus<br />

<strong>der</strong> Gäste harmonieren.<br />

Verrückt? „Natürlich!“, sagt<br />

Manager Mark Evans. „Doch das<br />

macht unser Resort so beson<strong>der</strong>s:<br />

Alles ist an<strong>der</strong>s und ein bisschen<br />

verrückt.“ So ist es wohl auch<br />

zu erklären, dass ausgerechnet die<br />

Tourismus-Quereinsteiger Melita<br />

und Rory Hunter das erste Luxus-<br />

Insel-Resort Kambodschas eröffneten,<br />

während die international<br />

etablierten Hotelketten wie Sofitel,<br />

Raffles und Hyatt ihre Fünf-Sterne-<br />

Häuser auf Siem Reap nahe Angkor<br />

und auf die Hauptstadt Phnom Penh<br />

konzentrieren.<br />

Song Saa heißt Liebespaar<br />

Gerüchten zufolge waren 20 Millionen<br />

Dollar nötig, um im Koh-Rong-<br />

Archipel einen Traum zu realisieren,<br />

<strong>der</strong> vor fast zehn Jahren seinen<br />

Anfang nahm: Auf ihrer Hochzeitsreise<br />

durch Kambodscha besuchten<br />

Melita und Rory Hunter, die in Australien<br />

Apartments sanierten, auch<br />

die Hafenstadt Sihanoukville und<br />

die vorgelagerte Hauptinsel Koh<br />

Rong. Per Fischerboot erkundeten<br />

sie die Umgebung und verliebten<br />

sich in die zwei unbewohnten Mini-<br />

Inseln Koh Ouen und Koh Bong.<br />

Die heißen im Volksmund Song<br />

Saa, was auf Khmer soviel wie<br />

Liebespaar bedeutet. Der Gedanke,<br />

die vom Regenwald überwucherten<br />

Inseln in ein Luxus-Resort zu<br />

verwandeln, wie es sonst nur die<br />

Malediven o<strong>der</strong> die Seychellen bieten,<br />

ließ die Hunters nicht mehr<br />

los. Doch es vergingen Jahre, bis<br />

die Eheleute die Inseln pachten<br />

durften und genug Investoren gefunden<br />

hatten, die im günstigen<br />

Backpacker-Paradies Kambodscha<br />

auch das Potenzial für teuren Luxusurlaub<br />

erkannten.<br />

Das Song Saa Private Island<br />

Resort umfasst heute 27 Villen: Die<br />

Dschungelvillen schmiegen sich an<br />

die dicht bewachsenen Hügeln im<br />

Song Saa Private Island Resort ist auch ein guter<br />

Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorcheltouren in die<br />

Unterwasserwelt des Koh Rong Archipels<br />

Zentrum <strong>der</strong> Insel, die Meeresvillen<br />

grenzen an den weißen Privatstrand,<br />

die Über-Wasser-Villen<br />

stehen auf Stelzen im türkisblauen<br />

Wasser. Alle Villen bieten einen<br />

Blick aufs Meer, einen privaten<br />

Außenpool und eine originelle Einrichtung,<br />

die Elemente aus lokalen<br />

Fischerdörfern mit mo<strong>der</strong>nem<br />

Luxus vereint. iPod, W-Lan und<br />

Satellitenfernsehen gehören ebenso<br />

dazu wie Himmelbett, Whirlpool<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 37


Reise<br />

Reiseangebote<br />

Kambodscha<br />

Faszination Kambodscha<br />

16-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phnom<br />

Penh, Kratie, Mekong Island, Stung Treng,<br />

Mekong, Koh Ker, Siem Reap, Angkor,<br />

Battambang. Dt.-spr RL, Ü/F ab 2.695 €<br />

p.P. im DZ, inkl. Flug und Transfers. Auf<br />

und Davon Reisen, Tel. +49 (0)2261-501990,<br />

www.auf-und-davon-reisen.de<br />

Große Indochina-Rundreise<br />

19-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Vientiane, Luang Prabang, Mekong, Pak<br />

Ou, Hanoi, Halong Buchtz, Hi An, Saigon,<br />

Phnom Penh, Siem Reap, Angkor Wat.<br />

Dt.-spr. RL, Ü/F ab 2.290 € p.P. im DZ,<br />

inkl. Transfers. Henkalaya,<br />

Tel. +49 (0)6466-912970,<br />

www.henkalaya.de<br />

Kambodscha klassisch<br />

7-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phnom<br />

Penh, Choeung Ek, Tonle Sap, Siem Reap.<br />

Engl.-spr. RL, Ü/F ab 639 € p.P. im DZ,<br />

inkl. Transfers. Antares <strong>Asien</strong> Reisen,<br />

Tel. +49 (0)40-999987130,<br />

www.antares-asien-reisen.de<br />

Die Four Rivers Floating Lodge in <strong>der</strong> Provinz Koh Kong eignet sich auch für<br />

Reisende, die Campingurlaub sonst nichts abgewinnen. Die 12 Luxuszelte sind<br />

ausgestattet wie Hotelzimmer, schwimmen aber auf dem malerischen Tatai-Fluss<br />

und zeitgenössische Kunst aus lokalen<br />

Fundstücken. „Unsere Gäste<br />

sollen immer erkennen, dass sie<br />

in Kambodscha sind und nicht auf<br />

einer beliebigen Insel“, sagt Melita<br />

Hunter, die für das gesamte Design<br />

verantwortlich ist und dabei Umweltschutz<br />

beson<strong>der</strong>s groß schrieb.<br />

So sind auch die 200 Meter rund<br />

um Song Saa Island eine Tabuzone<br />

für alle Fischerboote, damit Flora<br />

und Fauna im Koh-Rong-Archipel<br />

langfristig geschützt werden.<br />

Das gesellschaftliche Zentrum<br />

des Resorts ist das Vista Restaurant,<br />

das auf Stelzen im Wasser steht und<br />

über eine geschwungene Holzbrücke<br />

erreichbar ist. Hier bereitet<br />

Küchenchef Neil Wager, <strong>der</strong> zuvor<br />

im North Island Resort auf den<br />

Seychellen König Juan Carlos von<br />

Spanien, Brad Pitt und David Beckham<br />

bekochte, das Sieben-Gänge-<br />

Abendessen und an<strong>der</strong>e Mahlzeiten<br />

zu. Wer lieber privat speist, kann 24<br />

Stunden am Tag kambodschanischinternationale<br />

Köstlichkeiten wie<br />

Amok, Bananenblütensalat o<strong>der</strong><br />

Mango-Panna-Cotta bestellen und<br />

in seine Villa bringen lassen. Fast<br />

200 Angestellte widmen sich dem<br />

Wohl <strong>der</strong> 68 Gäste, die Song Saa<br />

Island maximal beherbergen kann.<br />

Die Besucher zahlen pro Villa und<br />

Nacht 1.200 Euro o<strong>der</strong> mehr, genießen<br />

im Gegenzug aber einen<br />

„All inclusive“-Service, <strong>der</strong> neben<br />

<strong>der</strong> Spitzenküche auch Weine<br />

und nichtalkoholische Getränke<br />

umfasst, ebenso ärztliche Betreuung,<br />

gratis Telefonate in alle Welt,<br />

Speedboat-Transfers, Wellness-<br />

Programme, Kayak- und Schnorchel-Trips<br />

sowie Exkursionen in<br />

den Regenwald o<strong>der</strong> zu Fischerdörfern<br />

auf den Nachbarinseln.<br />

Song Saa Private Island Resort ist<br />

das exklusivste, aber nicht das einzige<br />

neue Luxusangebot entlang <strong>der</strong><br />

kambodschanischen Küste.<br />

Auf Koh Kong, <strong>der</strong> großen Nachbarinsel<br />

von Song Saa Island, kann man am Leben<br />

<strong>der</strong> Bauern und Fischer teilhaben<br />

Bild: Song Saa Private Island<br />

38<br />

www.inasien.de<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Stelzenhäusern. Der kaum genutzte<br />

Grenzübergang Cham Yeam/Hat<br />

Lek ist nur wenige Kilometer von<br />

Koh Kong entfernt und bietet eine<br />

gute Gelegenheit, den Besuch<br />

<strong>der</strong> thailändischen und kambodschanischen<br />

Küste miteinan<strong>der</strong> zu<br />

kombinieren – direkter Vergleich<br />

inklusive.<br />

<br />

Michael Scholten<br />

Erlebnisreisen<br />

WELTWEIT<br />

Das schneeweiße Strandhaus des Resorts Knai Bang Chatt im früheren Seebad<br />

Kep bietet 17 Zimmer, eine Suite, viel Ruhe und morgendliche Yogakurse<br />

Bedarf an Luxushotels steigt<br />

Seitdem das Königreich 2011 dem<br />

Most Beautiful Bays in the World<br />

Club beitrat, wurden in Sihanoukville,<br />

auf den vorgelagerten Inseln,<br />

aber auch in den Küstenstädten Kep<br />

und Koh Kong zahlreiche Projekte<br />

angeschoben. Sie sollen die Küste<br />

für den Wettbewerb mit Thailand<br />

fit machen, ohne dortige Fehler des<br />

Massentourismus zu wie<strong>der</strong>holen.<br />

2012 verzeichnete Kambodscha mit<br />

3,58 Millionen Touristen, also 24,4<br />

Prozent mehr als im Jahr 2011, einen<br />

neuen Besucherrekord. Proportional<br />

steigt <strong>der</strong> Bedarf an Luxus<br />

für reiche Reisende.<br />

Bevor Diktator Pol Pot das Land<br />

zwischen den 70er und 90er Jahren<br />

zugrunde richtete, hatten sich vor<br />

allem Kep und Sihanoukville als<br />

beliebte Badeorte etabliert. Heute<br />

zeugen in Kep, zwei Autostunden<br />

von <strong>der</strong> Hauptstadt Phnom Penh<br />

entfernt, noch viele Ruinen vom<br />

früheren Glanz, doch edle Resorts<br />

wie das Knai Bang Chatt knüpfen<br />

jetzt wie<strong>der</strong> an die alten Zeiten<br />

an. Besitzer Jeff Moons bietet in<br />

seinem schneeweißen Strandhaus<br />

17 Zimmer und eine Suite. Der<br />

benachbarte Segelclub und das Restaurant<br />

stehen auch Besuchern zur<br />

Verfügung, die nicht im Knai Bang<br />

Chatt übernachten, auch die Yoga-<br />

Kurse um sechs Uhr können von allen<br />

Interessenten gebucht werden.<br />

Zelte & Bungalows im Urwald<br />

Bislang einzigartig in Kambodscha<br />

ist das Konzept <strong>der</strong> Four Rivers<br />

Floating Lodge nahe Koh Kong.<br />

Am Fuße <strong>der</strong> mächtigen Kardamom<br />

Berge schwimmen insgesamt<br />

12 weiße Luxuszelte in malerischer<br />

Kulisse direkt auf dem Tatai-Fluss,<br />

in ihrer Mitte liegt das Gemeinschaftsrestaurant.<br />

Die Anlage ist<br />

auch Ausgangspunkt für Kayakund<br />

Trekkingtouren zu den Wasserfällen<br />

und Regenwäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Umgebung. Die Übernachtung im<br />

Zelt kostet circa 150 Euro, inklusive<br />

Bootstransfer und Frühstück,<br />

und sollte erfahrungsgemäß weit im<br />

voraus gebucht werden.<br />

Zum Jahreswechsel eröffnet mit<br />

dem Mangrove Resort Koh Kong<br />

auch eine günstigere Alternative zur<br />

Four Rivers Floating Lodge. Mitten<br />

im Mangrovenwald und nur sieben<br />

Kilometer südlich des Stadtzentrums<br />

verbinden hölzerne Laufstege<br />

insgesamt 36 Bungalows sowie<br />

ein Restaurant und einen 25 Meter<br />

langen Pool, die alle auf Pfählen<br />

im niedrigen Wasser stehen. Der<br />

Lonely Planet lobt Koh Kong zurzeit<br />

als einen <strong>der</strong> weltweit besten<br />

Orte für Öko-Tourismus: Boote<br />

fahren durch sattgrüne Mangrovenwäl<strong>der</strong>,<br />

die das Gebiet ein wenig<br />

wie Skandinavien aussehen lassen,<br />

und zu muslimisch geprägten Fischerdörfern<br />

mit Moscheen und<br />

HENKALA A<br />

06466 912970<br />

www.henkalaya.de<br />

henkalaya@t-online.de<br />

06/2013<br />

In <strong>Asien</strong>-146hx49b_2013-05-pfad.indd 1 01.07.2013 12:32:23www.inasien.de 39


<strong>Asien</strong> mit Links<br />

Home Reportagen Wirtschaft Kultur<br />

Besuchen Sie in<strong>Asien</strong> im Internet: www.inasien.de<br />

www.fremdenverkehrsamt<br />

Welche Impfungen sind nötig, wann ist die beste Reisezeit und was ist beim Visum zu<br />

beachten? Eine Fernreise ist gut zu planen – und dazu ist kein Reiseführer nötig. Hier<br />

ein Blick auf die teilweise sehr gelungenen Internetseiten <strong>der</strong> Fremdenverkehrsämter<br />

Vor allem die Einreise- und Visaregelungen<br />

unterscheiden sich von<br />

Land zu Land deutlich. Welche Zollbestimmungen<br />

hat außerdem Thailand<br />

und wie ist die medizinische<br />

Versorgung in Kambodscha? Nicht<br />

zu vergessen den Spaßfaktor: Wo<br />

gibt es die schönsten Strände und<br />

Tauchgebiete, wo interessante Kulturveranstaltungen?<br />

Rund um Thailand<br />

Viele Infos finden Thailandreisende<br />

unter www.thailandtourismus.de.<br />

Diese Internetseite erhält aufgrund<br />

ihres attraktiven Designs von <strong>der</strong><br />

in<strong>Asien</strong>-Redaktion das Prädikat<br />

„wertvoll und informativ“. Wer außerdem<br />

viel Zeit mitbringt: Hier<br />

gibt es jede Menge Infos zu Land<br />

und Leute, Einreisebestimmungen,<br />

Tipps zur Reisevorbereitung, zur<br />

Sprache, zu kulturellen Ereignissen<br />

sowie zur Landeskultur. Wer dann<br />

immer noch nicht genug hat, kann<br />

sich zusätzlich das Thailand-Reisemagazin<br />

als e-Broschüre herunterladen.<br />

www.china-tourism.de: wun<strong>der</strong>schöne Bil<strong>der</strong> und ein kreatives Design. Lei<strong>der</strong><br />

lassen die gegebenen Infos Wünsche offen<br />

www.thailandtourismus.de: viel Wissenswertes auf visuell ansprechenden Seiten<br />

Herbst in Kyoto<br />

Die japanische Fremdenverkehrszentrale<br />

legt mit einem ansprechenden<br />

Design, Übersichtlichkeit und<br />

hoher Benutzerfreundlichkeit unter<br />

www.jnto.de einen tollen Webauftritt<br />

hin. Gleich auf den ersten Blick<br />

erfahren Nippon-Fans, dass Japan<br />

zu allen Jahreszeiten ein Besuch<br />

wert ist, die schönsten Jahreszeiten<br />

jedoch die Kirschblüte im Frühling<br />

und <strong>der</strong> Herbst mit seinen feuerroten<br />

Ahornblättern sind.<br />

Auch hier gibt es eine elektronische<br />

Broschüre zu Japan, die rundum informiert.<br />

Selbst zu Winter- und<br />

Wassersport sind viele Infos mit<br />

von <strong>der</strong> Partie. Die wichtigsten Rei-<br />

40<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Service Kulinarisches Reisetipps Gesundheit<br />

http://german.visitkorea.or.kr: zu videolastig und wenig<br />

benutzerfreundlich, dafür viel Wissenswertes<br />

www.jnto.de: übersichtlich, benutzerfreundlich und dazu auch<br />

noch eine mit Infos prall gefüllte e-Broschüre<br />

seinfos gibt es beim Link „Wichtige<br />

Infos“. Wer sich dann auch noch<br />

mit empfehlenswerten Reiseführern<br />

eindecken möchte, kann unter<br />

dem Menüpunkt „Japan“ eine entsprechende<br />

Liste finden.<br />

Mit Psy durch Korea<br />

Auf <strong>der</strong> Internetseite des koreanischen<br />

Fremdenverkehrsamtes<br />

german.visitkorea.or.kr springt<br />

einem gleich ein bekanntes Gesicht<br />

ins Auge: <strong>der</strong> koreanische Pop-Star<br />

Psy, <strong>der</strong> mit seinen Musikvideos<br />

für Korea wirbt. Eine sehr informative<br />

Seite, die allerdings in punkto<br />

Benutzerfreundlichkeit und Übersicht<br />

Wünsche offen lässt. Die Informationsfülle<br />

ist groß, allerdings<br />

ist die Internetseite viel zu voll mit<br />

Videos gepackt.<br />

Das Land <strong>der</strong> Mitte<br />

Spätestens bei einem Blick auf<br />

www.china-tourism.de kann man<br />

sich <strong>der</strong> Faszination des Landes<br />

nicht mehr entziehen. Das Design<br />

ist kreativ, die Liebe zu Bil<strong>der</strong>n<br />

groß. Der Pluspunkt im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Internetseiten: in<br />

Deutschland stattfindene Veranstaltungsinfos<br />

unter den Links „Presse“<br />

und „aktuelle Events“. Der Minuspunkt:<br />

kurz gehaltene und weniger<br />

vielfältige Informationen.<br />

Mobiles Singapur<br />

Sehr professionell präsentiert sich<br />

das Fremdenverkehrsamt vom Stadtstaat<br />

Singapur unter www.yoursingapore.com.<br />

Wer allerdings die<br />

englische Sprache nicht beherrscht,<br />

wird diese Website auch nicht beson<strong>der</strong>s<br />

attraktiv finden, da sie sich<br />

eben nur in englischer Sprache präsentiert.<br />

Ein großer Pluspunkt ist<br />

in diesem Fall die hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

und Übersichtlichkeit.<br />

Lei<strong>der</strong> ist das Design mit sehr<br />

dunklen Farbtönen nicht son<strong>der</strong>lich<br />

ansprechend. Interessant ist das<br />

große Angebot an Wissenswertem<br />

und dass es das alles auch schön<br />

als App gibt, die sich je<strong>der</strong> bequem<br />

auf sein Smartphone o<strong>der</strong> iPhone<br />

runterladen kann.<br />

Simona Bianco<br />

simona.bianco@asiavision.de<br />

die besten WebSiteS<br />

Fremdenverkehrsamt<br />

Adresse Design Inhalt<br />

www.thailandtourismus.de 1 1<br />

www.jnto.de 1 1<br />

http://german.visitkorea.or.kr 3 2<br />

www.china-tourism.de 1 2<br />

www.yoursingapore.com 2 1<br />

www.taiwantourismus.de 1 1<br />

http://de.macautourism.gov.mo 1 2<br />

www.incredibleindia.org 3 2<br />

www.discoverhongkong.com/de 1 2<br />

www.tourismmalaysia.de 1 2<br />

TOP = 1, FLOP = 5<br />

www.yoursingapore.com: sehr dunkles Design und<br />

nicht beson<strong>der</strong>s übersichtlich. Zum Trost gibt es eine<br />

praktische App zum Herunterladen<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 41


Reise<br />

Bild: stefans_box_flickrcom<br />

Urlauben ohne böse Überraschung<br />

Dreckige Hotelzimmer, unzureichende Hygiene o<strong>der</strong> mangelhafter Service können die<br />

Reisefreude trüben. Was Urlauber in solchen Fällen beachten müssen, verraten zwei<br />

Tourismus-Dozenten <strong>der</strong> International School of Management (ISM) in München<br />

Wer eine Pauschalreise gebucht hat,<br />

hat im Falle erheblicher Reisemängel<br />

einen großen Vorteil, denn es<br />

gibt nur einen Ansprechpartner,<br />

an den eine Beschwerde gerichtet<br />

werden muss, eben <strong>der</strong> Reiseveranstalter.<br />

Schwieriger wird es für<br />

Urlauber, die ihre Reise aus einzelnen<br />

Bausteinen zusammengesetzt<br />

haben. Wer zum Beispiel bei einer<br />

Rundreise verschiedene Hotels separat<br />

bucht und An- sowie Abreise<br />

direkt bei <strong>der</strong> Fluggesellschaft, hat<br />

in jedem Fall schon mal verschiedene<br />

Ansprechpartner.<br />

„Am Ball“ bleiben<br />

Wichtig ist vor allem, dass die<br />

Reisemängel sofort gemeldet werden,<br />

an<strong>der</strong>nfalls haben Urlauber<br />

schlechte Chancen, einen Teil <strong>der</strong><br />

Kosten erstattet zu bekommen.<br />

Warum? Der Reiseveranstalter<br />

muss die Möglichkeit haben, das<br />

bestehende Problem noch während<br />

<strong>der</strong> Urlaubszeit zu lösen. Urlauber<br />

sollten außerdem kontinuierlich<br />

nachhaken, ob an <strong>der</strong> Verbesserung<br />

des Zustandes gearbeitet wird. Im<br />

Idealfall können Urlauber nachwei-<br />

42 www.inasien.de<br />

06/2013


sen, welche Schritte sie zur Beseitigung<br />

des Mangels unternommen<br />

haben, bspw. durch E-Mails an den<br />

Reiseveranstalter. Bei vielen Reiseveranstaltern<br />

ist an zwei bis drei<br />

Tagen pro Woche ein Vertreter vor<br />

Ort im Hotel, den betroffene Urlauber<br />

direkt ansprechen können.<br />

Flugverspätungen<br />

Bei Nichtbeför<strong>der</strong>ung, Überbuchung,<br />

Annullierung und erheblicher<br />

Verspätung des Flugs können<br />

nach dem Gemeinschaftsrecht <strong>der</strong><br />

Europäischen Union (EU) gemäß<br />

<strong>der</strong> Verordnung (EG) Nr. 261/2004<br />

Ansprüche geltend gemacht werden.<br />

Bei verspätetem Abflug gewährt die<br />

Verordnung Betreuungsleistungen<br />

wie zum Beispiel eine Hotelübernachtung<br />

sowie Anspruch auf Erstattung<br />

des Reisepreises. Bei einer<br />

Reisedistanz von mehr als 3.500<br />

Kilometern und mehr als vier Stunden<br />

Verspätung ist <strong>der</strong> Erstattungsanspruch<br />

<strong>der</strong>zeit 600 Euro.<br />

Aktuell hat <strong>der</strong> Europäische Gerichtshof<br />

in einem Urteil den Verbraucherschutz<br />

<strong>der</strong> Flugreisenden<br />

erneut gestärkt: Werden Anschlussflüge<br />

aufgrund von Verspätungen<br />

verpasst, ist im Falle einer Ausgleichszahlung<br />

<strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

verspäteten Ankunft am Endflughafen<br />

relevant. Bislang galt nur<br />

die Höhe <strong>der</strong> Verspätung, die ein<br />

Flugzeug beim Abflug vom Starto<strong>der</strong><br />

Zwischenlande-Flughafen<br />

hat. Dass dadurch aber womöglich<br />

weitere Anschlüsse verpasst und<br />

sich die Ankunft am Zielflughafen<br />

deshalb noch viel mehr verzögert,<br />

wurde bislang nicht berücksichtigt.<br />

Die Richter des höchsten europäischen<br />

Gerichts stärken abermals<br />

den Verbraucherschutz. Inwieweit<br />

die betroffenen Airlines damit umgehen<br />

und es eventuell zu einer<br />

Flugpreiserhöhung kommt, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

Nichtgefallen o<strong>der</strong> Mangel?<br />

Grundsätzlich sollten sich Urlauber<br />

aber fragen, ob es sich bei einem<br />

empfundenen Reisemangel auch<br />

um einen rechtlich einklagbaren<br />

Mangel handelt o<strong>der</strong> ob die eigenen<br />

Ansprüche an die Gegebenheiten<br />

vor Ort und das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis angepasst werden müssen.<br />

Unfreundliches Personal ist<br />

zwar ärgerlich, aber es gibt keine<br />

Freundlichkeitsgarantie. Eine Sternekategorie<br />

ist keine automatische<br />

Absicherung, dass das Hotel in<br />

einem hervorragenden Zustand ist.<br />

Und „All Inclusive“ heißt nicht,<br />

dass jedes Getränk <strong>der</strong> Welt verfügbar<br />

ist. Urlauber sollten sich<br />

also fragen, was sie zum Beispiel<br />

vom Buffet erwarten können. Im<br />

Niedrigpreissegment fällt es meist<br />

nicht ganz so üppig aus, was man<br />

in diesem Fall aber eben auch nicht<br />

einklagen kann, wenn bestimmte<br />

Mindestleistungen erbracht sind.<br />

An<strong>der</strong>s ist die Sachlage im Falle<br />

einer Baustelle. Wenn das Hotel<br />

Kenntnis von erheblichem Baulärm<br />

hat, müssen die Gäste informiert<br />

werden – an<strong>der</strong>nfalls können die Urlauber<br />

Ansprüche geltend machen.<br />

Außerdem ist ein Mangel immer<br />

dann vorhanden, wenn wesentliche<br />

Bestandteile <strong>der</strong> Reise ausfallen.<br />

Dies ist zum Beispiel <strong>der</strong> Fall, wenn<br />

eine Wan<strong>der</strong>reise gebucht wurde<br />

und sich dann vor Ort <strong>der</strong> Berg als<br />

gesperrt entpuppt.<br />

Reisemangel Nummer eins<br />

Nach Auswertung des Internetportals<br />

Holidaycheck ist <strong>der</strong> Reisemangel<br />

Nummer eins <strong>der</strong> deutschen<br />

Urlauber die Hygiene. Hier muss<br />

aber zwischen Dingen, die unschön<br />

sind, und Dingen, von denen eine<br />

gesundheitliche Gefährdung ausgeht,<br />

unterschieden werden. So ist<br />

Staub auf dem Hotelschrank noch<br />

kein Reisemangel. Bei großflächigem<br />

Schimmel ist die Aussicht<br />

auf Anerkennung als Mangel aber<br />

ebenso groß wie bei verdorbenen<br />

Lebensmitteln.<br />

Ähnlich ist die Lage bei <strong>der</strong><br />

technischen Ausstattung, immerhin<br />

Top-Mangelgrund Nummer zwei<br />

bei deutschen Urlaubern. Steckdosen,<br />

aus denen lose Stromkabel<br />

schauen, sind lebensgefährlich und<br />

daher ein relevanter Mangel.<br />

Quelle: International School<br />

of Management (ISM), München<br />

Klarer Fall eines Reisemangels mit Aussicht auf Schadensersatz: wenn man beim zugesicherten<br />

Pool auf dem Trockenen liegt<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

Reise<br />

Bild: stefans_box_flickrcom<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 43


Reise<br />

Bhutan<br />

Im Land des Donnerdrachen<br />

Ein Urlaub in Bhutan ist das genaue Gegenteil von Massentourismus. Kaum mehr als 40.000<br />

Auslän<strong>der</strong> besuchen das kleine Königreich pro Jahr und erhalten ihr Visum grundsätzlich nur in<br />

Kombination mit einer organisierten Rundreise. Die hat ihren Preis, bietet aber buddhistische<br />

Gastfreundschaft und sagenhafte Klosterburgen in einer beeindruckenden Himalaja-Kulisse<br />

Weniger Hektik findet man auf keinem<br />

an<strong>der</strong>en internationalen Flughafen:<br />

In Paro landet nur hin und<br />

wie<strong>der</strong> eine Maschine aus Indien,<br />

Bangladesch, Nepal, Thailand o<strong>der</strong><br />

Singapur. Die nationale Fluglinie<br />

Drukair beschäftigt einige <strong>der</strong> bestgeschulten<br />

Piloten <strong>der</strong> Welt, weil <strong>der</strong><br />

Landeanflug auf Bhutans einzigen<br />

Flughafen stets eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist. Paro liegt in einem<br />

Tal, umgeben von gigantischen Ber-<br />

gen, so wie auch Bhutan zwischen<br />

zwei Riesenreichen eingequetscht<br />

liegt: Indien und China, zwei Großmächte<br />

also, die sich schon Sikkim<br />

und Tibet einverleibt haben.<br />

Doch das Land des Donnerdrachen,<br />

wie die 700.000 Bhutaner<br />

ihre Heimat nennen, trotzt weiterhin<br />

beiden Nachbarn und dem<br />

westlichen Einfluss. Obwohl 1974<br />

<strong>der</strong> Tourismus, 1999 das Fernsehen<br />

und 2003 das Mobilfunknetz eingeführt<br />

wurden, scheint in Bhutan<br />

weiterhin die Zeit stillzustehen. Das<br />

Land ist so klein wie die Schweiz<br />

und wirkt, als habe man vor 100<br />

Jahren ein Schweizer Bergdorf eingezäunt,<br />

um es für Museumszwecke<br />

zu konservieren. Alle Häuser<br />

werden bis heute im gleichen Fachwerkbaustil<br />

errichtet, die Natur ist<br />

intakt, alle Bhutaner in offiziellen<br />

Ämtern müssen traditionelle Gewän<strong>der</strong><br />

tragen.<br />

44<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

FERNE WELTEN entdecken !<br />

BHUTAN<br />

Bhutans einziger internationaler Flughafen liegt in Paro. Die königliche Fluglinie<br />

Drukair verlangt ihren speziell geschulten Piloten beson<strong>der</strong>e Flugkenntnisse ab<br />

Größtmöglicher Kulturschock<br />

Auch Tandin Wangmo empfängt<br />

ihre Reisegruppe am Flughafen in<br />

einem aus bunter Seide gewebten<br />

Pesar Kira. Die junge Frau spricht<br />

perfekt Englisch mit einem leichten<br />

US-Akzent und hat mehr Auslandserfahrung<br />

als die meisten <strong>der</strong> 700<br />

Kollegen aus ihrer Zunft. 1981 in<br />

Thimphu geboren, hat sie ihre Teenagerjahre<br />

und ihr Studium in New<br />

York verbracht. „Wir sind in den<br />

90er Jahren mit <strong>der</strong> ganzen Familie<br />

nach Manhattan gezogen, weil mein<br />

Vater für Bhutans Außenministeri-<br />

um gearbeitet hat und zur Botschaft<br />

in New York versetzt wurde“, erzählt<br />

Tandin Wangmo ihrer Gruppe.<br />

Der Reisebus schleppt sich auf<br />

kleinen Straßen über die Bergpässe,<br />

hält sich an den Linksverkehr<br />

auf Bhutans Straßen und braucht<br />

geschlagene vier Stunden für die<br />

56 Kilometer von Paro nach Thimphu.<br />

Die Hauptstadt hat 80.000<br />

Einwohner, keine Ampeln, keine<br />

Hochhäuser, keine Industrie und<br />

kein Verkehrschaos. „Als ich in<br />

New York die Wolkenkratzer, die<br />

U-Bahn, die Leuchtreklamen und<br />

Faszinierendes Königreich im Himalaya<br />

HÖHEPUNKTE BHUTANS<br />

12-Tage-Erlebnisreise<br />

16.03. – 27.03.2014 ¤ 3.690,–<br />

13.04. – 24.04.2014 ¤ 3.790,–<br />

05.10. – 16.10.2014 ¤ 3.790,–<br />

02.11. – 13.11.2014 ¤ 3.790,–<br />

BHUTAN AKTIV<br />

15-Tage-Aktivreise<br />

09.03. – 22.03.2014 ¤ 3.980,–<br />

19.10. – 01.11.2014 ¤ 4.130,–<br />

09.11. – 22.11.2014 ¤ 4.130,–<br />

SIKKIM – BHUTAN<br />

20-Tage-Studienreise<br />

29.03. – 17.04.2014 ¤ 4.850,–<br />

18.09. – 07.10.2014 ¤ 4.790,–<br />

25.10. – 13.11.2014 ¤ 4.950,–<br />

PRIVAT- UND INDIVIDUALREISEN<br />

auf Kundenwunsch<br />

Goldene Gebetsmühlen und farbenfroh bemalte Holzpfähle gehören zu jedem<br />

Kloster. Bhutan ist das letzte autarke buddhistische Königreich im Himalaja<br />

06/2013<br />

Die Kataloge FERNE WELTEN und<br />

AKTIVREISEN & EXPEDITIONEN gibt es<br />

im Reisebüro o<strong>der</strong> beim Veranstalter<br />

IKARUS TOURS GmbH<br />

Am Kaltenborn 49-51 . 61462 Königstein<br />

Tel. 06174 – 29 02 0 . Fax 06174 www.inasien.de – 22 95 452<br />

E-Mail: info@ikarus.com . www.ikarus.com


Reise<br />

Bhutans König Jigme Namgyel Wangchuck, fünfter Thronerbe <strong>der</strong> Wangchuck-Dynastie, heiratete 2011 die Pilotentochter<br />

Jetsun Pema. Das Königspaar kennt sich seit <strong>der</strong> Kindheit, studierte in den USA und hat eine Vorliebe für Basketball<br />

die vielen Kulturen sah, war das<br />

eine völlig neue Welt für mich“,<br />

sagt Tandin Wangmo. Doch für<br />

die damals Zwölfjährige war New<br />

York ein Kulturschock und eine Inspiration<br />

zugleich. Sie besuchte die<br />

Highschool in Chelsea, studierte<br />

Politik und Landschaftsarchitektur<br />

in New York und später auch drei<br />

Jahre in Auckland, Neuseeland.<br />

2012 kehrte sie in ihre abgelegene<br />

Heimat zurück. „Mir war immer<br />

klar, dass ich irgendwann wie<strong>der</strong> in<br />

Bhutan leben und arbeiten wollte.“<br />

Jetzt steht Tandin Wangmo mit<br />

vier US-amerikanischen Touristen<br />

am Buddha Point und genießt den<br />

Panoramablick auf das sattgrüne<br />

Thimphu Valley mit vielen weißverputzten<br />

Häusern. „Im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en asiatischen Län<strong>der</strong>n ist<br />

Bhutan durchaus altmodisch“, sagt<br />

die Reiseleiterin. Sie verweist auf<br />

die vielen Traditionen und Festivals,<br />

an denen die Nation festhält.<br />

So steht am ersten Reisetag in<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Thimphu auch ein Besuch im National<br />

Institute for Zorig Chusum<br />

auf dem Programm. Hier erlernen<br />

Jungen und Mädchen die 13 traditionellen<br />

Künste Bhutans, zu denen<br />

Mal- und Zeichentechniken ebenso<br />

gehören wie Arbeiten mit Ton,<br />

Schiefer und Holz.<br />

Bruttosozialglück statt Geld<br />

Die Arbeitslosigkeit ist ein großes<br />

Problem für Bhutans Jugend. Denn<br />

bei aller Schönheit, war und ist<br />

Bhutan ein armes Land. Ein Viertel<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung lebt unterhalb<br />

<strong>der</strong> Armutsgrenze, die bei einem<br />

Monatsgehalt von 1.096 Ngultrum<br />

(ca. 16 Euro) liegt. Zentral-Bhutan<br />

und <strong>der</strong> Osten spielen wirtschaftlich<br />

kaum eine Rolle, während <strong>der</strong><br />

Westen dank seiner Wasserkraftprojekte<br />

Strom nach Indien verkaufen<br />

kann und Thimphu als Zentrum<br />

politischer Entscheidungen stark<br />

von internationaler Entwicklungshilfe<br />

profitiert.<br />

46<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Das Punakha Dzong gehört zu den schönsten Klosterburgen des<br />

Landes und grenzt direkt an einen Fluss aus Gletscherwasser<br />

„Geld allein macht nicht glücklich“,<br />

befand <strong>der</strong> ehemalige König<br />

Jigme Dorje Wangchuck. Er befahl<br />

seinen Untertanen bereits 1972,<br />

nach dem „Bruttosozialglück“ zu<br />

streben. Tandin Wangmo beschreibt<br />

diese Erfindung als „eine Mischung<br />

aus geistigem Wohlergehen, kultureller<br />

Identität und Umweltschutz“.<br />

Das Bruttosozialglück fand weltweit<br />

Nie<strong>der</strong>schlag in allen Medien<br />

und brachte das damals wie heute<br />

im Westen kaum bekannte Bhutan<br />

erstmals in den Blickwinkel einiger<br />

<strong>Asien</strong>-Touristen.<br />

BHUTAN –<br />

KÖNIGREICH ÜBER DEN<br />

WOLKEN DES HIMALAYAS<br />

RUNDREISE<br />

Erlebnis Bhutan<br />

6 Nächte<br />

Inklusive: Flug ab/bis Bangkok, Vollpension, hochwertiger Reiseführer<br />

Pro Person im Doppelzimmer ab € 2.299<br />

Flug ab/bis Deutschland nach Bangkok pro Person ab € 692<br />

Die traditionell gebauten Fachwerkhäuser in <strong>der</strong> Hauptstadt<br />

Thimphu eignen sich perfekt zum neugierigen Rausschauen<br />

Weitere Informationen und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> unter www.meiers-weltreisen.de<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 47<br />

MEIER‘S WELTREISEN,<br />

ZNL <strong>der</strong> DER Touristik Frankfurt GmbH & CO., KG 60424 Frankfurt


Reise<br />

Reiseangebote Bhutan<br />

Bhutan Kaleidoskop<br />

8-tägige Busrundreise. Höhepunkte:<br />

Bangkok, Paro, Thimphu, Punakha,<br />

Gangtey, Bumthang, Wangdue. Engl.-spr<br />

RL, Ü/F/M/A ab 3.069 € p.P. im DZ, inkl.<br />

Transfers. Meier’s Weltreisen, Tel. +49<br />

(0)9588-5929, www.meiers-weltreisen.de<br />

Höhepunkte Bhutans<br />

12-tägige Rundreise. Höhepunkte: Kolkata,<br />

Paro, Thimphu, Punakha, Tongsa,<br />

Bumthang. Engl.-spr. RL, Ü/F/M/A ab<br />

3.690 € p.P. im DZ, inkl. Flug und Transfers.<br />

Ikarus Tours, Tel. +49 (0)6174-2902-<br />

21, www.ikarus.com<br />

Spuren des Donnerdrachen<br />

13-tägige Rundreise. Höhepunkte: Paro,<br />

Dochula Pass, Wangdue, Phodrang, Pele<br />

La Pass, Gangtey, Bumthang, Yotong La<br />

Pass, Jakar, Tromgsa, Thimphu. Dt.-spr.<br />

RL, Ü/F/M/A ab 2.899 € p.P. im DZ, inkl.<br />

Transfers. Reisefieber, Tel. +49 (0)6021-<br />

306526, www.reisefieber.net<br />

Unser Autor<br />

Michael Scholten bereiste Bhutan und<br />

122 weitere Län<strong>der</strong>, bevor er sich 2010 in<br />

Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh nie<strong>der</strong>ließ.<br />

Der Vater zweier Söhne hielt viele<br />

seiner abenteuerlichen Touren in Weltreise<br />

– Ein Tagebuch fest, das über seine<br />

Homepage www.michaelscholten.com<br />

erhältlich ist.<br />

Ein junger Mönch beobachtet das Treiben im Tashichhoe Dzong, das zugleich Sitz<br />

<strong>der</strong> Regierung, Thronhalle des Königs und Hauptquartier <strong>der</strong> Mönche ist<br />

Aktuell ruht die Hoffnung auf<br />

eine bessere Wirtschaft auf den<br />

Schultern des jungen Königs Jigme<br />

Khesar Namgyel Wangchuck.<br />

Der 1980 geborene Monarch hat<br />

in Massachusetts und Oxford studiert<br />

und stellt alle Weichen (sanft)<br />

auf Zukunft. „Die Bhutaner lieben<br />

ihren König“, betont Tandin<br />

Wangmo und führt die Reisegruppe<br />

durch den Tashichhoe Dzong.<br />

Die frühere Klosterfestung ist <strong>der</strong><br />

Regierungssitz, sie beinhaltet den<br />

Thronsaal des Königs und zugleich<br />

das Hauptquartier <strong>der</strong> buddhistischen<br />

Mönche. Hier heiratete <strong>der</strong><br />

König im Jahr 2011 die zehn Jahre<br />

jüngere Pilotentochter Jetsun Pema,<br />

hier übernahm <strong>der</strong> Monarch im Jahr<br />

2008 auch den goldenen Thron seines<br />

Vaters Jigme Singye und ließ<br />

sich die sogenannte Rabenkrone<br />

aufsetzen.<br />

Der „Drachenkönig“ begann<br />

2008 mit dem Abbau seiner eigenen<br />

Macht, indem er eine parlamentarische<br />

Demokratie mit zwei Kammern<br />

einführte und sein Volk zu den<br />

ersten freien Wahlen aufrief. Damals<br />

gewann die königstreue Partei<br />

für Frieden und Wohlstand (DTP),<br />

doch bei <strong>der</strong> zweiten Wahl im Juli<br />

2013 wurde diese abgestraft. Das<br />

Volk warf <strong>der</strong> Regierung vor, das<br />

Land in fünf Jahren kaum vorangebracht<br />

zu haben, und wählte mit<br />

großer Mehrheit die oppositionelle<br />

Volksdemokratische Partei (PDP).<br />

„Die Demokratisierung Bhutans<br />

ist einen guten Schritt vorangekommen“,<br />

meint Tandin Wangmo,<br />

die auch einen Umbruch beim Tourismus<br />

in ihrer Heimat beobachtet.<br />

„Um Natur und Landeskultur<br />

zu schützen, war bis vor wenigen<br />

Jahren die Zahl <strong>der</strong> ausländischen<br />

Besucher stark limitiert. Jetzt sind<br />

diese Grenzen aufgehoben und <strong>der</strong><br />

Tourismus soll eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Einnahmequellen werden.“<br />

Kein Herz für Rucksacktouristen<br />

Bhutan verfolgt eine spezielle Visapolitik.<br />

Sofern nicht die Regierung<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> König eine Einladung aussprechen,<br />

müssen Touristen eine<br />

Rundreise über eine <strong>der</strong> staatlich<br />

registrierten Agenturen buchen.<br />

Reisende sind verpflichtet, in <strong>der</strong><br />

Hauptsaison täglich 250 US-Dollar<br />

auszugeben, in <strong>der</strong> Nebensaison<br />

200 Dollar, die jedoch bei <strong>der</strong><br />

Buchung mit Unterkunft, Verpflegung,<br />

Reiseleitung, Transport und<br />

48 www.inasien.de<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Reiseleiterin Tandin Wangmo ist erreichbar<br />

über: tandinwangmo@gmail.com bzw.<br />

www.bhutanwildferntravels.com, die Internetseite<br />

ihrer eigenen Agentur. Der staatlich<br />

registrierte Anbieter stellt Touren zusammen<br />

und hilft auch bei <strong>der</strong> Visabeschaffung.<br />

Weitere Auskünfte erteilt Bhutan Tourism,<br />

die touristische Repräsentanz Bhutans für<br />

deutschsprachige Län<strong>der</strong> (Karl-Marx-Allee<br />

91 A, 10243 Berlin, Tel. 030-42084943,<br />

info@bhutantourism.de).<br />

In einer Handwerksschule in Thimphu<br />

wurde die Nationalflagge Bhutans auf<br />

selbstgeschöpftes Papier gemalt. Der<br />

Donnerdrachen ist das Staatssymbol<br />

Eintrittsgel<strong>der</strong>n verrechnet werden.<br />

Kostenbewusste Rucksacktouristen,<br />

wie sie hun<strong>der</strong>ttausendfach<br />

in Thailand, Vietnam, Laos und<br />

Kambodscha unterwegs sind, hält<br />

sich Bhutan mit dieser Preispolitik<br />

vom Hals.<br />

Beim Abendessen in einem<br />

urigen Restaurant empfiehlt Tandin<br />

Wangmo ihrer Reisegruppe Ema<br />

Datsi, einen Eintopf aus Chilischoten<br />

und Yak-Käse, dazu roten Reis<br />

und Brennesselsuppe. Während die<br />

Touristen mit lokalem Wein anstoßen,<br />

<strong>der</strong> aus Hirse hergestellt wird,<br />

gibt die Reiseleiterin einen Ausblick<br />

auf die bevorstehende Rundreise<br />

und listet ihre persönliche Top<br />

3 <strong>der</strong> Sehenswürdigkeiten auf. Das<br />

Taktsang Kloster, auch Tigernest genannt,<br />

wurde an einem steilen Hang<br />

in circa 900 Metern Höhe erbaut.<br />

Der Legende nach ritt <strong>der</strong> zweite<br />

Buddha, Guru Padma Sambhava,<br />

auf dem Rücken einer Tigerin zu<br />

diesem Ort. Heute stehen Touristen<br />

dafür Pferde zur Verfügung, aber<br />

das Tigernest kann auch bei einer<br />

zwei- bis dreistündigen, körperlich<br />

nicht allzu for<strong>der</strong>nden Wan<strong>der</strong>ung<br />

erreicht werden.<br />

Paradies für Naturfreunde<br />

Die Autoreise über den Dochula-<br />

Pass, nur 30 Kilometer von Thimphu<br />

entfernt und 3.050 Meter über dem<br />

Meeresspiegel gelegen, wird von<br />

bunten Gebetsfahnen flankiert und<br />

versinkt gern im Nebel. Sehenswert<br />

sind die 108 Stupas, die Königin<br />

Ashi Dorij Wangmo Wangchuck<br />

zu Ehren <strong>der</strong> siegreichen Armee<br />

Bhutans errichten ließ.<br />

Das Phobjikha Valley ist ein<br />

Höhepunkt für Vogelkundler, weil<br />

sich in <strong>der</strong> grandiosen Naturkulisse<br />

jeden Winter ein großer Schwarm<br />

<strong>der</strong> höchst seltenen Schwarzen Kraniche<br />

nie<strong>der</strong>lässt. Ohnehin bietet<br />

das Land 770 Vogelarten und fast<br />

5.400 verschiedene Pflanzenarten,<br />

darunter 300 Heilpflanzen und 600<br />

Orchideenarten.<br />

Seit Tandin Wangmo sich in Tibet<br />

im Sommer 2012 zur diplomierten<br />

Yoga-Lehrerin hat ausbilden<br />

lassen, träumt sie davon, im schönen<br />

Phobjikha Valley ein eigenes<br />

Yoga-Zentrum zu eröffnen. Doch<br />

auch Trekkingtouren durch die raue<br />

Bergwelt des Himalajas möchte<br />

sie anbieten, zum Beispiel zu ihrer<br />

eigenen Verwandtschaft im Nordosten<br />

des Landes. „Einmal im Jahr<br />

wage ich mit meinen Eltern und<br />

Brü<strong>der</strong>n die abenteuerliche Reise<br />

über die Bergpässe“, erzählt<br />

Tandin Wangmo und verspricht:<br />

„Bhutans Bergdörfer haben einen<br />

ganz beson<strong>der</strong>en Charme und beleben<br />

Körper und Geist.“ Und wenn<br />

ihr die eisigen Gletscher und tiefen<br />

Schluchten des Himalajas zu Füßen<br />

liegen, vermisst die 32-jährige Weltenbürgerin<br />

die New Yorker Straßenschluchten<br />

keine Sekunde.<br />

Bhutan à la carte<br />

Studienreisen mit Dr. Wolfgang Siepen<br />

Grandiose Vielfalt des Himalaya:<br />

Bhutan, Nepal & Tibet<br />

Termin: 06.03.-21.03. bzw. 03.04.14<br />

Faszinierendes Königreich Bhutan<br />

und Indiens Metropolen<br />

Termin: 31.10.-18.11.14<br />

<strong>Asien</strong> à la carte<br />

Laos: Lao Spirit Eco Resort<br />

4 Tage Elefanten, Trekking, Kayaktour<br />

Best of Oman, 7 Tage<br />

deutschsprachig, garantiert ab 2 Personen<br />

Bhutan, Klosterfest in Punakha<br />

13-Tage, deutschspr., 10.03.-22.03.14<br />

Sri Lanka Welterbestätten & Strandperlen<br />

Abflug jeden Samstag, 15 Tage<br />

Vietnam Kompakt 12 Tage<br />

Abflug 20.04.-01.05.14 und 24.08.-04.09.14<br />

Indien, Farbenprächtige Wüstenfestivals<br />

Termin:03.02.-16.02.14, 14Tage<br />

Abenteuer entlang des Ganges<br />

Inklusive 7-tägiger Flusskreuzfahrt<br />

Entschleunigung auf dem Brahmaputra<br />

und Kalkutta, inkl. 4 Tage Kreuzfahrt<br />

Philippinen, Palawan Kreuzfahrt<br />

und Mindoro, Taucher/Nichttaucher<br />

Schätze Indochinas – Vietnam,<br />

Kambodscha & Laos, Abflug 23.11.13, 19.2.14<br />

Wellness Reise Bali Deluxe<br />

Taiwan zur besten Reisezeit<br />

Termin 18.05.-01.06.14, optional Verl. Korea<br />

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ab € 1.599<br />

ab € 1.899<br />

ab € 2.379<br />

ab € 3.199<br />

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ab € 2.679<br />

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63739 Aschaffenburg<br />

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06/2013<br />

www.inasien.de 49


Reise<br />

Vietnam - Berg Fansipan<br />

Vom ersten Mal<br />

Als ich den 3.143 Meter hohen Fansipan zum ersten Mal besteigen wollte, endete das<br />

mit einem Misserfolg. Es war mein erster Einsatz als Reiseleiter einer kleinen Gruppe<br />

- und sollte nicht mein letzter sein<br />

Im Fachjargon <strong>der</strong> Reiseleiter nennt<br />

man die erste Tour zu einer Destination<br />

eine „Pilotreise“. Dabei<br />

muss sich je<strong>der</strong> Teilnehmer darüber<br />

im Klaren sein, dass <strong>der</strong> Reiseleiter<br />

kaum mehr Ahnung hat als er<br />

selbst, aber genau darum buchen<br />

viele diese Reise. Ich kenne ein<br />

paar Leute, die sogar immer nur<br />

dann teilnehmen wollen, wenn sie<br />

wissen, dass eine neue Tour entwickelt<br />

wird und dementsprechend<br />

unterwegs etwas schief gehen kann.<br />

So etwa bei meiner Erstbesteigung<br />

des Gipfels des Fansipan vor acht<br />

Jahren.<br />

Erste Erfahrungen<br />

Es schüttete wie aus Eimern, die<br />

Pfade waren schlammig und rutschig.<br />

Damals war <strong>der</strong> Fansipan<br />

noch ein absoluter Geheimtipp,<br />

aber auch heute noch zählt je<strong>der</strong><br />

Bezwinger des Berges zur Elite<br />

<strong>der</strong> Vietnam-Touristen. Nur 0,02<br />

Prozent <strong>der</strong> jährlich fast sechs Millionen<br />

Besucher wagen hier den<br />

Aufstieg.<br />

Inzwischen haben auch viele<br />

Vietnamesen ihren Berg für sich<br />

entdeckt. Und wer beim größten<br />

staatlichen Tourismusunternehmen<br />

Saigon-Tourist eine Ausbildung<br />

macht, muss obligatorisch mindestens<br />

einmal zum Fansipan, 17<br />

Kilometer von Ort Sapa entfernt<br />

50<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

gelegen. Dort steht eine Vielzahl<br />

einfacher Hotels zur Verfügung –<br />

und es werden immer mehr. Auch<br />

Bergausrüstung und Schuhe kann<br />

man dort erstehen, allerdings sollte<br />

man sich nicht wun<strong>der</strong>n, dass es<br />

sich dabei fast ausschließlich um<br />

gefälschte Markennamen handelt.<br />

Durch den Regenwald<br />

Die Besteigung des Fansipan ist<br />

technisch nicht son<strong>der</strong>lich anspruchsvoll.<br />

Man benötigt we<strong>der</strong><br />

Seile noch Steigeisen und es gibt<br />

keine gefährlichen Gletscherspalten.<br />

Am besten trägt man knöchelhohe,<br />

leichte Bergschuhe. Professionelle<br />

Stöcke sind nützlich, ein paar stabile<br />

Bambusstöcke vom Wegesrand<br />

tun es aber auch. Wirklich wichtig<br />

sind jedoch eine gute Kondition und<br />

<strong>der</strong> eiserne Wille zum Weitergehen.<br />

Abstürzen kann man nicht, außer<br />

vielleicht direkt vom Gipfel, falls<br />

man sich extrem dumm anstellt.<br />

Und auf dem Weg dahin fängt einen<br />

im Fall des Fallens <strong>der</strong> Bambus auf,<br />

<strong>der</strong> überall wuchert.<br />

Trotzdem ist <strong>der</strong> Fansipan kein<br />

normaler „Latschgipfel“. Alles, was<br />

<strong>der</strong> ambitionierte Bergfreund aus<br />

den Alpen kennt, kann er hier vergessen.<br />

Der Fansipan liegt im Regenwald<br />

und die Wege sind auch<br />

bei schönem Wetter matschig, denn<br />

die Blätter <strong>der</strong> Bäume überdecken<br />

jeden Pfad, so dass an viele Stellen<br />

kein Sonnenstrahl vordringen kann.<br />

All das wusste ich im Mai 2005<br />

noch nicht. Als ich mit meiner<br />

Gruppe in einem Basislager auf<br />

2.200 Metern Höhe eintraf, welches<br />

aus Planenfragmenten bestand, waren<br />

alle durchnässt und erschöpft.<br />

Keiner wollte weitergehen. Wir<br />

stiegen also wie <strong>der</strong> ab. Ohne Gipfelerfolg.<br />

Seither stand ich circa 20 mal<br />

auf dem Gipfel des Fansipan und<br />

kann heute ohne Übertreibung sagen,<br />

fast jeden Stein dieses Berges<br />

zu kennen. Im Fansipan-Club <strong>der</strong><br />

Nicht-Asiaten, die akribisch die<br />

Zahl ihrer Besteigungen ins Reisetagebuch<br />

kritzeln, dürfte ich einen<br />

<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Plätze einnehmen.<br />

Kein Guide, keine Tour<br />

Mein Tipp für eine erfolgreiche und<br />

entspannte Fansipan-Besteigung<br />

lautet, sich am Fuß des Berges<br />

nicht zu einer zweitägigen Besteigung<br />

überreden lassen. Bei einer<br />

Dreitagestour übernachtet man im<br />

(inzwischen) deutlich komfortableren<br />

Camp auf 2.200 Meter Höhe<br />

anstatt im neuen Camp auf 2.800<br />

Metern. Bei <strong>der</strong> Gipfelbesteigung<br />

Unser Autor<br />

Thomas Kropff (43) bereist <strong>Asien</strong> seit<br />

20 Jahren. Der Dresdner fuhr mit dem<br />

Fahrrad 5.000 Kilometer durch Vietnam,<br />

Kambodscha, Thailand und Laos. Seit<br />

2005 konzipiert und leitet er Aktivreisen<br />

durch Südostasien und ist Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Reiseagentur Fansipan Asia Tours (www.<br />

fansipan.de).<br />

kann man jegliches Gepäck im<br />

Lager zurücklassen. Einen Guide<br />

braucht man aber auf jeden Fall. Er<br />

ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Selbst wenn man den Weg allein<br />

finden kann, stößt man früher o<strong>der</strong><br />

später auf einen Nationalpark-Ranger,<br />

<strong>der</strong> jeden Individualkletterer<br />

ohne Reiseleiter zurückschickt.<br />

Die beste Zeit für die Besteigung<br />

ist Oktober und November, doch<br />

auch Ende März und <strong>der</strong> April sind<br />

passabel. Nicht zu empfehlen sind<br />

die regenreichen Monate Mai bis<br />

August. Im Dezember und Januar<br />

ist es bitterkalt und eine Besteigung<br />

für Normalsterbliche unmöglich.<br />

Der Ort Sapa ist<br />

mit seinen 1.600<br />

Höhenmetern <strong>der</strong><br />

höchst gelegene<br />

Ort Vietnams und<br />

Ausgangspunkt für<br />

die Besteigung des<br />

Fansipan<br />

06/2013<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

www.inasien.de 51


Leser<br />

berich t en<br />

In <strong>der</strong> Bergwelt bei<br />

Dong Van hat es<br />

die Mo<strong>der</strong>ne noch<br />

schwer. Sie mischt<br />

sich nur langsam<br />

über die wenigen<br />

asphaltierten Straßen<br />

in die Traditionen <strong>der</strong><br />

Bergvölker ein<br />

Raue Bergwelt im Norden<br />

Vietnams<br />

Im Norden von Vietnam ist die Welt geordnet – noch.<br />

In <strong>der</strong> fruchtbaren Ebene siedeln die Vietnamesen, am Fuß <strong>der</strong> Hügel<br />

finden sich die Dörfer <strong>der</strong> Tay, hoch in <strong>der</strong> rauen Bergwelt führen Hmong, Dzao und an<strong>der</strong>e<br />

Minoritäten ein hartes, aber selbstbestimmtes und von <strong>der</strong> Außenwelt wenig beeinflusstes Leben<br />

U<br />

52 www.inasien.de<br />

nbefestigte <strong>Trampelpfade</strong> und Pisten<br />

werden durch asphaltierte Straßen<br />

ersetzt – und über die kommen<br />

fremde Einflüsse in die ehemals<br />

unzugängliche Region. Der Ort Sapa<br />

ist längst vom Tourismus geprägt,<br />

aber auch in an<strong>der</strong>en Ortschaften<br />

im Bergland mischen sich<br />

an Markttagen zunehmend Touristen<br />

unter die noch in traditioneller<br />

Tracht gekleideten Bewohner.<br />

Auf dem Samstagmarkt von<br />

Can Cao haben sich viele Blumen-<br />

Hmong in ihrer auffallenden Tracht<br />

eingefunden. Die Frauen bieten an<br />

ihren Ständen Garn in leuchtenden<br />

Farben an. Auf dem Viehmarkt begutachten<br />

die wesentlich unauffälliger<br />

gekleideten Männer Pferde und<br />

Wasserbüffel. Neben den grauen<br />

Büffeln gibt es auch Albinovarianten<br />

mit rosafarbenem Teint, die<br />

jedoch auf Grund ihrer geringeren<br />

Wi<strong>der</strong>standskraft weniger erzielen.<br />

Direkt daneben lautes Gequieke von<br />

an Schnauze und Beine zusammengebundenen<br />

Schweinen, die nach<br />

verhandeltem Preis kopfüber in einen<br />

Sack gepackt werden.<br />

Die Region um Bac Ha<br />

Wir spazieren<br />

durch die Bil<strong>der</strong>buchlandschaft<br />

einer Tay-Siedlung<br />

in <strong>der</strong> Nähe<br />

von Bac Ha, in <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> auf Wasserbüffeln<br />

herumturnen.<br />

Frauen schleppen<br />

Steine und Erde<br />

zur Ausbesserung<br />

von in<strong>Asien</strong>-Leserin Christine Hoffmann<br />

eines abgebrochenen Straßenstücks.<br />

Die Männer haben anscheinend eine<br />

wichtigere Beschäftigung: Sie<br />

widmen sich <strong>der</strong> Schnapsbrennerei,<br />

denn für den morgigen Sonntagsmarkt<br />

wird überall Reisschnaps destilliert.<br />

Wir werden in einfache, saubere<br />

Häuser eingeladen<br />

Frauen <strong>der</strong> sogenannten Blumen-Hmong in<br />

farbenprächtiger Tracht auf dem Markt von Bac Ha


und probieren das wohlschmeckende<br />

Ergebnis. Das Destillat ist hochprozentig,<br />

nach Auskunft unseres<br />

Führers sogar brennbar. Tien, unser<br />

Führer, stammt ebenfalls aus dem<br />

Norden und spricht die Sprache <strong>der</strong><br />

Hmong und an<strong>der</strong>er Minoritäten,<br />

was uns immer wie<strong>der</strong> die Türen<br />

<strong>der</strong> Einheimischen öffnet.<br />

Der große Sonntagsmarkt ist das<br />

wichtigste Ereignis in <strong>der</strong> Region<br />

um Bac Ha. Auch hier sind viele<br />

Blumen-Hmong zu sehen, die oft<br />

schon am Vortag zu Fuß den Weg<br />

aus den entfernten Bergdörfern antreten.<br />

Auf den schmalen Wegen<br />

zwischen den Verkaufsständen wird<br />

gedrängt und geschoben, je<strong>der</strong> ist<br />

mit seinen Einkäufen beschäftigt.<br />

Gegen Mittag ist <strong>der</strong> größte Andrang<br />

vorbei. Die Frauen haben ihre<br />

Waren verkauft und stärken sich<br />

nun mit einer Schale Suppe o<strong>der</strong><br />

Reis. Die Männer widmen sich dem<br />

Reisschnaps und <strong>der</strong> Bambuspfeife.<br />

Weiterfahrt nach Meo Vac<br />

In Ha Giang bekommen wir die<br />

Son<strong>der</strong>genehmigung für die Weiterfahrt<br />

nach Meo Vac. Die Straße<br />

führt nun hinauf in eine einsame<br />

Berglandschaft. Eine bizarr geformte<br />

Wolke hängt wie ein Vulkanausbruch<br />

über einer Bergkuppe.<br />

Langsam wird es sonniger und trockener<br />

– und das bedeutet für die<br />

Bergbewohner ein Tag ohne Strom,<br />

denn <strong>der</strong> wird hier aus Wasserkraft<br />

gewonnen. Zu spüren bekommen<br />

wir das, als <strong>der</strong> Tank unseres Geländewagens<br />

leer ist. Um trotz ausgefallenem<br />

Strom weiterzukommen,<br />

wird kurzer Hand die Verkleidung<br />

Christine und Siegfried Hoffmann<br />

in Nord-Vietnam mit Blick auf die<br />

Berglandschaft bei Tam Coc<br />

<strong>der</strong> Zapfsäule demontiert und das<br />

Benzin mit einer Handkurbel in<br />

den Tank gepumpt.<br />

Nach Yenh Minh weicht die<br />

Vegetation einer kahlen Landschaft<br />

aus Stein. Graue Felsnadeln<br />

schießen wie Pilze aus<br />

dem Boden. Die Szenerie<br />

erinnert an den Steinwald<br />

von Shilin im chinesischen<br />

Yunnan. Auf den wenigen Flecken<br />

Erde zwischen den Felsen wird ein<br />

kümmerlicher Ackerbau betrieben.<br />

Was eine großartige Szenerie für<br />

den Reisenden ist, bedeutet ein sehr<br />

karges Leben für die Einheimischen.<br />

Am Nachmittag besichtigen wir<br />

den Palast des letzten Hmong-Herrschers.<br />

Seine jüngste Frau muss<br />

ziemlich einflussreich gewesen sein,<br />

denn <strong>der</strong> Lagerraum des Opiums<br />

war nur durch ihr Zimmer zugänglich.<br />

Später, in einem Dorf, sitzen<br />

Frauen <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Lolo bei<br />

<strong>der</strong> Arbeit. Neben ihnen steht eine<br />

große Mineralwasserflasche gefüllt<br />

mit Reisschnaps sowie Bienen und<br />

Hornissen. Die Lolo lieben Schnaps<br />

mit Insekten- o<strong>der</strong> Wurmeinlage.<br />

Auf <strong>der</strong> Hochstraße zwischen<br />

Dong Van und Meo Vac weichen<br />

pittoreske Bergkuppen Abschnitten<br />

aus dunklem Fels. Einsame Bäume<br />

behaupten sich tapfer in einer kahlen,<br />

abweisenden Landschaft. Tief<br />

unten leuchten Flecken rötlicher Erde<br />

in einem engen, vegetationslosen<br />

Tal. Eine wahre Mondlandschaft<br />

nahe <strong>der</strong> chinesischen Grenze. Im<br />

einstmals staubigen Außenposten<br />

Meo Vac gibt es inzwischen ein<br />

Hotel. Abends laufen wir durch die<br />

unbeleuchteten Straßen auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach einem Lokal. Wir finden<br />

eines, dessen Auslage aber wenig<br />

appetitanregend wirkt: Neben einer<br />

mit Blut gefüllten Schale<br />

steht ein Teller mit<br />

Geflügelteilen. Unser<br />

Führer greift dort selbst<br />

zum Wok und bereitet<br />

uns ein einfaches, aber<br />

schmackhaftes Essen aus<br />

Reis und gebratenen Boh-<br />

Leserreisen gesucht!<br />

Auf dieser Doppelseite kann je<strong>der</strong> zu<br />

Wort kommen, <strong>der</strong> in <strong>Asien</strong> seine ganz<br />

persönlichen Erfahrungen gemacht hat.<br />

Einzige Voraussetzung: Die Geschichte<br />

sollte mit eigenen Bil<strong>der</strong>n illustriert<br />

werden, von denen ein Bild den Erzähler<br />

zeigt. Der Text sollte etwa 4.000<br />

Zeichen ohne Leerzeichen enthalten.<br />

Für jede abgedruckte Geschichte gibt<br />

es ein kostenloses Jahresabonnement<br />

von in<strong>Asien</strong>!<br />

Zuschriften bitte an:<br />

redaktion@inasien.de o<strong>der</strong><br />

Asia Vision Verlag / Leserreise<br />

Rudolfstr. 22-24, D-60327 Frankfurt<br />

Fax: +49 (0)69-665632-22<br />

nen. Dazu gibt es ungekühltes, vietnamesisches<br />

Bier.<br />

Eine erst kürzlich gebaute Brücke<br />

ermöglicht die Weiterfahrt nach<br />

Cao Bang. Vor Bao Lac geht es<br />

durch einen kleinen Bergort, in dem<br />

gerade Markttag ist. Es haben sich<br />

viele „schwarze“ Dzao und „grüne“<br />

Hmong eingefunden. Die verschiedenen<br />

Untergruppen <strong>der</strong> Bergvölker<br />

werden hier nach <strong>der</strong> Farbe ihrer<br />

traditionellen Tracht bezeichnet.<br />

Ein paar junge Männer setzen sich<br />

in Szene, an<strong>der</strong>e sind scheu, aber<br />

alle sind freundlich. Nach Bao Gioc<br />

wird die Berglandschaft sanfter und<br />

verliert ihre Wildheit.<br />

Am nächsten Morgen dröhnen in<br />

Cao Bang sozialistische Parolen aus<br />

den Lautsprechern, unterbrochen<br />

durch heroische Musik. Wir sind<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Vietnamesen,<br />

aber mit den Gedanken noch<br />

immer in den Bergen.<br />

Im Bergland<br />

zwischen Yen Minh<br />

und Dong Van: ein<br />

karges Leben in<br />

atemberauben<strong>der</strong><br />

Landschaft<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 53


Reise<br />

Mekong, jung und schlank<br />

Breit, gelb, phlegmatisch, meditativ. Der Mekong, den Reisende in <strong>der</strong> Regel kennen<br />

lernen, ist ein erwachsener Fluss, <strong>der</strong> um die Hüften ein wenig dick geworden ist.<br />

Wer dem jungen, wilden Mekong begegnen möchte, muss zu seinem Oberlauf reisen,<br />

in die südwestchinesische Provinz Yunnan. Eine Reise, die sich<br />

definitiv lohnt, meint in<strong>Asien</strong>--Autor Volker Häring<br />

54<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Der Weg zum Oberlauf des<br />

Mekongs ist beschwerlich.<br />

Von Kunming fliegt man<br />

nach Zhongdian, jene Ortschaft,<br />

die inzwischen eine Reinkarnation<br />

als Shangri-la hinter<br />

sich hat. James Hilton beschreibt<br />

in seinem Roman Verlorener Horizont<br />

ein paradiesisches Reich im<br />

Himalaja, in dem eine Synthese aus<br />

westlicher und östlicher Weisheit<br />

die ideale Gesellschaft hervorgebracht<br />

hat. Im Roman liegt das gesellschaftliche<br />

Paradies im Schatten<br />

eines riesigen Schneeberges. Den<br />

hat Zhongdian zwar nicht zu bieten,<br />

jedoch das knapp 200 Kilometer<br />

entfernte Deqin.<br />

In einer steten Berg- und Talbahn<br />

geht es vom auf 3.200 Meter Höhe<br />

gelegenen Zhongdian über Benzilan,<br />

das auf knapp 2.000 Meter<br />

Höhe am Yangzi liegt, und den<br />

Yading-Pass (4.200 Meter) nach<br />

Deqin. Bei gutem Wetter thront <strong>der</strong><br />

Kawa Karpo (Meili Xueshan) immerhin<br />

noch 3.500 Meter über Deqin.<br />

Wahrlich schwindelerregend<br />

ist jedoch die Fallhöhe vom 6.740<br />

Meter hohen Gipfel ins Mekong-<br />

Tal. Dieses liegt mit 1.900 Metern<br />

fast 5.000 Meter tiefer. Vom Aussichtspunkt<br />

beim „Tempel, <strong>der</strong> von<br />

weit angeflogen kam“ (Feilei Si)<br />

kann man den Mekong nur erahnen.<br />

Kunstvoll terrassiert ziehen sich<br />

winzige Fel<strong>der</strong> bis zum Talboden.<br />

Traditionelle Bauerndörfer kleben<br />

an den Hängen in <strong>der</strong> Hoffnung,<br />

nicht im nächsten Moment in den<br />

Mekong zu rutschen. Erdrutsche<br />

sind übrigens nicht selten – ein<br />

Grund, warum bis heute die Straße<br />

des Mekong-Tals flussaufwärts<br />

in Richtung Tibet eine Sand- und<br />

Geröllwüste ist. Von hier bis zur<br />

Quelle ist eine Reise nur Abenteuerlustigen<br />

zu empfehlen. Flussabwärts<br />

hingegen haben chinesische<br />

Straßenbauingenieure eine wahre<br />

Meisterleistung vollbracht. In engen<br />

Serpentinen windet sich die Straße<br />

von Deqin ins 1.300 Meter tiefer<br />

gelegene Mekong-Tal. Als gelbrotfarbener<br />

und vor allem reißen<strong>der</strong><br />

06/2013<br />

Gebirgsfluss begrüßt <strong>der</strong> Mekong<br />

seine Besucher wild und ungebändigt.<br />

Alle paar Kilometer spannt<br />

sich eine krude Hängebrücke über<br />

den Mekong und verbindet die hoch<br />

an den Hängen liegenden Bergdörfer<br />

mit dem Rest <strong>der</strong> Welt.<br />

Christen, Lamas<br />

und ein Staudamm<br />

Fruchtbar ist das Tal, und wirkt fast<br />

mediterran. Da wun<strong>der</strong>t es auch<br />

nicht, dass 50 Kilometer flussabwärts<br />

von Deqin Weinberge an den<br />

Hängen des Mekong auftauchen. Im<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t hatten französische<br />

Missionare das obere Mekong-Tal<br />

entdeckt und eine Nische gefunden,<br />

in <strong>der</strong> zwischen misstrauischen chinesischen<br />

Offiziellen und feindseelig<br />

gesinnten tibetischen Lamas<br />

das Christentum florieren konnte.<br />

Ein gutes Dutzend alter christlicher<br />

Kirchen stehen bis heute im Mekong-Tal.<br />

Das am besten erhaltene<br />

Gotteshaus findet man in Cizhong,<br />

einem kleinen Ort mit vorwiegend<br />

christlicher Bevölkerung. Vor allem<br />

Naxi und Tibeter wohnen hier und<br />

bilden eine kleine, aber sehr aktive<br />

christliche Gemeinde. Der Wein für<br />

das Abendmahl wird aus lokalen<br />

Trauben hergestellt, das Know-how<br />

wird seit Generationen weitergegeben.<br />

Die Kirche selbst ist eine recht<br />

krude Mischung aus tibetischem<br />

Kloster und früh-romanischer Kirchenbaukunst<br />

mit einer Hauch von<br />

Kitsch. Noch liegt Cizhong hoch<br />

über dem Mekong, in einigen Jahren<br />

könnte die Kirche schon am<br />

Flussufer stehen, denn 30 Kilometer<br />

flussabwärts wird ein großer<br />

Damm gebaut, einer von vielen<br />

Staustufen, die China in den nächsten<br />

Jahren errichten möchte. Zu<br />

verlockend ist <strong>der</strong> Gedanke, die<br />

Urgewalt des Mekongs zu nutzen<br />

und in Strom umzuwandeln. Was<br />

für das Ökosystem am Oberlauf<br />

des Mekongs eine Katastrophe ist,<br />

ist für die Anwohner im Tal ein<br />

Segen: Mit dem Damm kommen<br />

wirtschaftliche Entwicklung, Strom<br />

Reise<br />

Die Nr. 1 für außergewöhnliche<br />

<strong>Asien</strong>-Erlebnisse<br />

• Flusskreuzfahrten mit Boutique-Schiffen:<br />

Nördlicher Mekong (China, Laos, Thailand),<br />

südlicher Mekong (Vietnam, Kambodscha),<br />

Irrawaddy (Myanmar)<br />

• Bahnreisen für Entdecker:<br />

Tibet-Bahn, Indiens UNESCO-Welterbe,<br />

Eastern & Oriental Express, Transsib<br />

• Komfort-Kreuzflug durch <strong>Asien</strong>:<br />

Im Privatjet (Exklusiv-Charter) zu den<br />

Höhepunkten und geheimen Juwelen<br />

in sieben asiatischen Län<strong>der</strong>n<br />

Katalogbestellung und Beratung:<br />

<br />

<br />

www.inasien.de 55


Reise<br />

Nach wildem Oberlauf gereift: In Pakbeng hat <strong>der</strong> Mekong wie<strong>der</strong> das alte, träge Gesicht<br />

und Perspektiven. Gute Argumente<br />

in einer <strong>der</strong> ehemalig ärmsten Regionen<br />

Chinas.<br />

Wer hat Angst<br />

vorm großen Fluss?<br />

Während sich im benachbarten, gerade<br />

einmal 50 Kilometer Luftlinie<br />

entfernten Yangzi-Tal seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

überregionale Handelswege<br />

etabliert haben, machte die Entwicklung<br />

um das obere Mekong-<br />

Tal bis heute einen großen Bogen.<br />

Zu eng und zu wild ist das Tal<br />

zwischen Weixi und Jinghong, als<br />

dass hier Platz für eine Straße wäre.<br />

Aber das ist entlang des gesamten<br />

Laufes des Mekongs eine Konstante:<br />

Ganz trauen die Menschen dem<br />

Fluss we<strong>der</strong> in China, noch in Laos,<br />

Kambodscha o<strong>der</strong> Vietnam. Der<br />

Mekong ist eben Lebensa<strong>der</strong>, aber<br />

auch Gefahr zugleich. Uferstraßen<br />

gibt es entlang seines gesamten<br />

Verlaufes so gut wie gar nicht, auch<br />

wenn sich die chinesischen Ingenieure<br />

Mühe geben, dies zu än<strong>der</strong>n.<br />

Für den Reisenden, <strong>der</strong> dem Mekong<br />

flussabwärts folgt, heißt das<br />

erst einmal Abschied nehmen vom<br />

Mekong.<br />

Über Weixi und das Yangzi-Tal<br />

führt die Straße nach Shigu an<br />

<strong>der</strong> berühmten „ersten Biegung des<br />

Yangzi“. Ohne diese 180-Grad-<br />

Kehre wäre <strong>der</strong> Yangzi, wie bis vor<br />

einigen Millionen Jahren, nur ein<br />

Nebenfluss des Mekongs und China<br />

säße auf dem Trockenen. Ein Umstand,<br />

auf den die Bewohner von<br />

Shigu bis heute stolz sind.<br />

Folgt man von Shigu <strong>der</strong> historischen<br />

Teestraße, die einst Lhasa<br />

mit den Teeanbaugebieten im Süden<br />

Yunnans verband, so erreicht man<br />

Shaxi. Während ein Tal weiter <strong>der</strong><br />

Mekong durch ein enges Tal braust,<br />

braucht es nicht beson<strong>der</strong>s viel<br />

Phantasie, um zu verstehen, warum<br />

die historischen Karawanen den<br />

Weg durch das Nachbartal wählten:<br />

Fruchtbar und weit erstreckt sich<br />

das Tal des Yang-Flusses und das<br />

Klima ist trotz <strong>der</strong> Höhenlage von<br />

über 2.000 Metern mild. Während<br />

die ebenfalls an <strong>der</strong> historischen<br />

Teestraße gelegenen Städte Liji-<br />

56<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Reise<br />

Der Mekong ist Lebensa<strong>der</strong> und Speisekammer zugleich: Fischmarkt im<br />

Goldenen Dreieck<br />

ang und Dali mittlerweile zwischen<br />

Disneyland und Ballermann versinken,<br />

ist Shaxi ein gutes Beispiel,<br />

wie touristische Entwicklung nicht<br />

auf Kosten von Authentizität und<br />

historischer Bausubstanz gehen<br />

muss. Mit Schweizer Hilfe wurde<br />

die lange vergessene und dem Verfall<br />

anheim gegebene Altstadt restauriert.<br />

Etabliert haben sich auch<br />

einige stilvolle Boutique-Hotels,<br />

allen voran das Laomadian.<br />

Jeden Freitag, wenn die Anwohner<br />

<strong>der</strong> umliegenden Dörfer in<br />

ihren lokalen Trachten zum Wochenmarkt<br />

nach Shaxi kommen,<br />

fühlt sich <strong>der</strong> Besucher dann fast<br />

in die Zeiten zurückversetzt, als<br />

Shaxi eine <strong>der</strong> wichtigsten Etappen<br />

<strong>der</strong> Teestraße war. Fast? Ja, wären<br />

da nicht die Marktschreier, die aus<br />

500-Watt-Boxen ihre Ware anbieten<br />

und <strong>der</strong> Matouqin-Spieler, ein<br />

Virtuose auf <strong>der</strong> hiesigen Version<br />

des Cellos, <strong>der</strong> DVDs verkauft.<br />

Zurück zu den Ufern<br />

Fast 500 Kilometer fließt <strong>der</strong> Mekong<br />

unbeachtet durch Täler, die<br />

keine Straßen und kaum Ansiedlungen<br />

kennen. Dann, in Jinghong,<br />

200 Kilometer von <strong>der</strong> laotischen<br />

Grenze entfernt, hat sich <strong>der</strong> Fluss<br />

beruhigt. Die Stadt kann die ersten<br />

zwei offiziellen Brücken über<br />

den Mekong nachweisen – und das<br />

nach immerhin 2.500 Kilometern<br />

Reise von <strong>der</strong> Quelle flussabwärts.<br />

Bis vor kurzem konnte Jinghong<br />

sogar behaupten, die Hälfte aller<br />

Brücken über den Mekong sein<br />

Eigen zu nennen, bis Vietnam und<br />

Laos nachzogen und ihrerseits dazu<br />

beitrugen, dass <strong>Asien</strong>s drittlängster<br />

Fluss trockenen Fußes überquert<br />

werden kann. In Jinghong ist <strong>der</strong><br />

südostasiatische Einfluss bereits<br />

deutlich zu spüren. Der Volksstamm<br />

<strong>der</strong> Dai, <strong>der</strong> in Xishuangbanna,<br />

dessen Hauptstadt Jinghong ist, die<br />

Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung stellt, ist<br />

eng mit den Thais verwandt. Wie<br />

eng, zeigt sich 20 Kilometer flussabwärts<br />

in Ganlanba. Hier ist über<br />

die Jahre ein Museumsdorf mit<br />

einer Showbühne entstanden, auf<br />

<strong>der</strong> das traditionelle thailändische<br />

Neujahrsfest Songkran jeden Tag<br />

neu gefeiert wird. Feuchtfröhlich<br />

geht es dabei zu, wobei tatsächlich<br />

Wasser gemeint ist. Wie in<br />

Thailand wässern auch die Dai<br />

zum Neujahr alles und jeden, <strong>der</strong><br />

nicht schnell genug ausweicht, mit<br />

vollen Wasserkübeln. Ein Touris-<br />

Nach fast <strong>der</strong> Hälfte seines Flußlaufes ist <strong>der</strong> Mekong<br />

endlich schiffbar: Schwimmende Tankstelle im<br />

Goldenen Dreieck<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 57


Reise<br />

Auch <strong>der</strong> Mekong entspringt wie viele an<strong>der</strong>e große asiatische Flüsse im Himalaya: Tibetische Mönche am Oberlauf<br />

tenspektakel sicherlich, aber auch<br />

ein Riesenspaß!<br />

Wer gerne auf dem Rad sitzt,<br />

sollte die Gelegenheit nutzen, ohne<br />

viel Aufwand den Mekong entlang<br />

zu radeln. In Jinghong kann man<br />

sich in einem <strong>der</strong> vielen Cafés<br />

entlang <strong>der</strong> Manting Lu ein Rad<br />

leihen und eine 40 Kilometer lange<br />

Rundroute entlang bei<strong>der</strong> Mekong-<br />

Ufer absolvieren. So nahe kommt<br />

man dabei dem Mekong selten!<br />

Zur Belohnung für die körperliche<br />

Anstrengung kann man anschließend<br />

über die vielen Nachtmärkte<br />

von Jinghong schlen<strong>der</strong>n. Kaum<br />

eine chinesische Stadt hat so viel<br />

kulinarische Vielfalt zu bieten wie<br />

die erste Großstadt am Mekong.<br />

Und im Übrigen auch für viele<br />

hun<strong>der</strong>t Kilometer die letzte. Denn<br />

<strong>der</strong> Mekong macht sich kurz hinter<br />

Jinghong aufs Neue rar und biegt<br />

ins Dreilän<strong>der</strong>eck China-Birma-<br />

Laos ab. Die nächsten 200 Kilometer<br />

ist <strong>der</strong> Mekong sozusagen ein<br />

„Illegaler“, <strong>der</strong> sich zwischen den<br />

Län<strong>der</strong>grenzen bewegt.<br />

Dunkle Vergangenheit:<br />

Das Goldene Dreieck<br />

Wer im Le Meridian Golden Triangle<br />

im äußersten Nordosten von<br />

Thailand auf <strong>der</strong> Terrasse sitzt und<br />

auf den Mekong blickt, hat das Gefühl,<br />

auf einem Flughafen o<strong>der</strong> am<br />

Bahnhof auf einen alten Bekannten<br />

zu warten. „Da kommt er!“, ist<br />

man versucht zu rufen, wenn <strong>der</strong><br />

Mekong im Morgendunst auftaucht.<br />

In <strong>der</strong> Flussmitte zeichnet sich eine<br />

Sandbank, mit gutem Willen eine<br />

Insel ab, die dem Goldenen Dreieck<br />

seinen Namen gab. Hier, zwischen<br />

Laos, Thailand und Birma, auf exterritorialem<br />

Boden, befand sich bis<br />

in die 1970er Jahre das Zentrum des<br />

Drogenschmuggels. Heute verlaufen<br />

die Drogenrouten weit jenseits<br />

des berühmten Goldenen Dreiecks.<br />

Wer wäre auch so blöd, an einem<br />

Platz, <strong>der</strong> in jedem Reiseführer<br />

steht, Drogen zu verschieben! Kein<br />

Geheimnis also, nur ein Naturspektakel.<br />

Ein Sonnenaufgang über dem<br />

Mekong am Goldenen Dreieck ist<br />

58<br />

www.inasien.de<br />

Aids-Prävention ist in <strong>der</strong><br />

gesamten Region ein großes Thema:<br />

Kondomwerbung in Pakbeng<br />

06/2013


Reise<br />

Mit Buddhas Segen die Mekongufer entlang: Chinesischer Lastwagen in Deqin<br />

Reiseangebote Mekong<br />

immer noch eine Reise wert. Und<br />

<strong>der</strong> Mekong, <strong>der</strong> hier um die Ecke<br />

biegt und gold-gelbfarben in <strong>der</strong><br />

Sonne scheint, ist dann auch <strong>der</strong><br />

alte Bekannte, den man aus Südostasien<br />

o<strong>der</strong> verschiedenen Berichten<br />

kennt: Seicht, leise und träge fließt<br />

er dahin.<br />

Wie<strong>der</strong> schiffbar<br />

Zuweilen zerreißt das Dröhnen <strong>der</strong><br />

laotischen Schnellboote, die mit<br />

ungesun<strong>der</strong> Geschwindigkeit den<br />

Mekong hinabdonnern, die Stille.<br />

Hier, am Goldenen Dreieck, beginnt<br />

<strong>der</strong> Unterlauf eines Flusses, <strong>der</strong><br />

aus unerklärlichen Gründen ohne<br />

Mittellauf auskommt und auf mehr<br />

als zwei Dritteln seiner Länge nicht<br />

schiffbar ist. Gerade einmal 500<br />

Kilometer Uferstraße nennt er sein<br />

Eigen und er heißt nirgendwo Mekong,<br />

außer im Westen. Für Südostasien<br />

ist er die wichtigste Lebensa<strong>der</strong>,<br />

die durch Staudammbauten<br />

in China und Laos jedoch akut<br />

gefährdet ist. Und für viele Reisende<br />

ist er <strong>der</strong> Inbegriff Südostasiens.<br />

Eine Reise an den Oberlauf<br />

des Mekongs bricht mit diesen Klischees<br />

und lässt einen den Mekong<br />

neu entdecken.<br />

<br />

Volker Häring<br />

Mekong-Flusskreuzfahrt<br />

Goldenes Dreieck<br />

17-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

das legendäre Shangri-La-Land, Tigersprungschlucht,<br />

Lijiang, Jinghong, Goldene<br />

Dreieck, Luang Prabang. Dt.-spr RL,<br />

Ü/F/M/A ab 3.990 € p.P. im DZ, inkl. Flug<br />

und Transfers. Lernidee, Tel. +49 (0)30-<br />

78600097, www.lernidee.de<br />

Mekong-Fluss-Expedition<br />

Goldenes Dreieck<br />

16-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />

Kunming, Shangri-La, Lijang, Jinghong,<br />

Goldenes Dreieck, Luang Prabang. Dt.-<br />

spr. RL, Ü/F/M/A ab 4.680 € p.P. im DZ,<br />

inkl. Flug und Transfers. Reisefieber, Tel.<br />

+49(0)6021-306533, www.reisefieber.net<br />

Traumhafte Landschaften Chinas<br />

17-tägige Erlebnisreise. Höhepunkte: Beijing,<br />

Schanghai, Tunxi, Hangzhou, Guilin,<br />

Longsheng, Tigersprungschlucht, Lijiang,<br />

Leshan. Dt.-spr. RL, Ü/F/M ab 3.845 € p.P.<br />

im DZ, inkl. Flug und Transfers. Gebeco,<br />

Tel. +49 (0)431-5446738, www.gebeco.de<br />

Fluß <strong>der</strong> Extreme: Weiße Stupas<br />

markieren den schroffen Abbruch vom<br />

Kawa Karpo ins Mekongtal<br />

06/2013<br />

Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />

Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />

finden Sie unter www.inasien.de<br />

www.inasien.de 59


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Auf zwei Rä<strong>der</strong>n durch Taiwan<br />

<strong>Asien</strong>s schönste Seiten auf einer einzigen Insel - das bietet Taiwan Fernosturlaubern und Reisenden<br />

auf dem Weg nach Südostasien, Australien o<strong>der</strong> rund um die Welt. Die Insel, von frühen Seefahrern<br />

zu Recht „Formosa“ - die Schöne - genannt, liegt rund 160 Kilometer vor <strong>der</strong> Südostküste Chinas im<br />

Westpazifik<br />

Um die Insel zu erleben, gibt es keine<br />

bessere und umweltfreundlichere<br />

Möglichkeit als per Fahrrad. Ganze<br />

3.600 Kilomter gut beschil<strong>der</strong>ter<br />

Radwege durchziehen die Insel -<br />

und das Netz wird immer dichter!<br />

Darunter etwa Radwan<strong>der</strong>wege in<br />

Taipeh, Yilan, Hualien und Taitung.<br />

Auf <strong>der</strong> Eisenbahnstrecke zwischen<br />

Fulong und Taitung wurde zudem<br />

ein Son<strong>der</strong>programm aufgelegt, mit<br />

dem man Zug- und Radfahren problemlos<br />

kombinieren kann. An den<br />

Fahrradmietstationen <strong>der</strong> Bahnhöfe<br />

gibt es neben einem umfassenden<br />

Serviceangebot sogar Ruhe- und<br />

Duschgelegenheiten (http://taiwanbike.tw).<br />

Apropo Eisenbahn: Die Trassen<br />

stillgelegter Bahnstrecken wurden<br />

teilweise in Fahrradwege umgewandelt,<br />

die dem Radler freien Blick<br />

auf faszinierende Kulturlandschaften<br />

gewähren, etwa die Dongfong Green<br />

Passage im Westen <strong>der</strong> Insel.<br />

Touren-Highlights<br />

Eine sehr populäre Radstrecke in<br />

<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Insel Taiwan führt<br />

rund um den Sonne-Mond-See<br />

(www.SunMoonLake.gov.tw), mit<br />

fast 12 Quadratkilometern Fläche<br />

das größte Binnengewässer des<br />

Landes. Der 760 Meter hoch gelegene<br />

Stausee kann auf dem 33 Kilometer<br />

langen Sun Moon Lake Biking<br />

Trail mit dem Fahrrad in rund zwei<br />

Stunden umrundet werden. Etliche<br />

60<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


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Hotels vor Ort bieten ihren Gästen<br />

Leihrä<strong>der</strong> an (http://travelcnn.com/<br />

explorations/play/10-best-cyclingroutes-world-902676).<br />

Ein weiterer Tipp: Vom De Yan<br />

Seaside Botanical Garden an <strong>der</strong><br />

Ostküste Taiwans bietet sich an <strong>der</strong><br />

Küste in Richtung Süden eine halbtägige<br />

Fahrradtour an, die auf das<br />

Siba-Plateau mit seiner herrlichen<br />

Aussicht und dann hinunter zum<br />

Hafen von Hualien führt. Im Landkreis<br />

Hualien liegt auch die legendäre<br />

Marmorschlucht von Taroko,<br />

die auf einem 20 Kilometer langen<br />

Radweg in rund zwei Stunden sehr<br />

gut per Drahtesel erkundet werden<br />

kann.<br />

An allen markierten Radwegen<br />

findet man übrigens Fahrradvermietungen,<br />

darunter etliche auch<br />

des taiwanesischen Fahrradproduzenten<br />

Giant. Auch viele Hotels<br />

vermitteln Fahrrä<strong>der</strong>. Im Stadtbereich<br />

sind vielerorts selbst Einwegmieten<br />

möglich. Daneben gibt<br />

es Reiseveranstalter, die komplette<br />

Radreisen mit Übernachtungen anbieten.<br />

Wer das eigene Fahrrad von<br />

zu Hause mitbringen möchte, sollte<br />

die Beför<strong>der</strong>ungsbedingungen und<br />

-kosten mit <strong>der</strong> Fluggesellschaft<br />

klären. Das lokale Mietangebot<br />

Taiwans, welches Drahtesel aus<br />

eigener Produktion in alle Welt<br />

exportiert, ist jedoch preislich nicht<br />

zu toppen.<br />

Taipeh per Drahtesel<br />

Selbst die verkehrsreiche Metropole<br />

Taipeh lässt sich angenehm<br />

Veranstaltungstipps<br />

Das ganze Jahr über finden in Taiwan Sportveranstaltungen<br />

rund ums Zweirad statt<br />

– von leicht zu bewältigenden „Fun Events”<br />

bis zu anspruchsvollen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die in die Bergwelt <strong>der</strong> Insel führen. In<br />

neun Etappen wird beispielsweise über das<br />

Jahr verteilt die National Cycling Club Series<br />

sowie die All Star Challenge in Einzelrennen<br />

durchgeführt. Höhepunkt für Radsportfreunde<br />

ist seit ein paar Jahren das alljährliche<br />

Taiwan Cycling Festival im November.<br />

Einen Überblick über Radveranstaltungen<br />

und Triathlons gibt www.inmotionasia.com,<br />

Stichwort Taiwan 2013 Race Calendar.<br />

Der Reiseführer Cycling in Taiwan kann<br />

beim Taiwan Tourismusbüro in Frankfurt<br />

kostenfrei bestellt werden (Tel. 069-610743,<br />

www.taiwantourismus.de). Wer sich lieber<br />

einer geführten Reise anschließt, findet<br />

beispielsweise beim Berliner Spezialveranstalter<br />

China by Bike Gruppentouren<br />

(www.china-by-bike.de/touren/tai.php).<br />

mit dem Zweirad erkunden. An<br />

den Ufern des Danshui und dessen<br />

zahlreichen Nebenflüssen führen<br />

viele attraktive Radwege durch das<br />

Stadtgebiet, die sich zu einem 150<br />

Kilometer langen Netz verknüpfen.<br />

In <strong>der</strong> Stadtbahn (MRT) dürfen<br />

Fahrrä<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Hauptverkehrszeiten<br />

mitgenommen werden.<br />

Die Stationen mit Fahrradein- und<br />

-ausstieg sind auf den Streckenkarten<br />

gekennzeichnet. Noch preiswerter<br />

ist die Kombination von Bahn und<br />

YouBike - Mieträ<strong>der</strong>, die man an insgesamt<br />

elf Stationen ausleihen kann<br />

(www.youbike.com.tw).<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 61


Service<br />

Wohlgefühl statt Herbst-Blues<br />

Mit <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

die kalte Jahreszeit genießen<br />

Wenn es draußen trüb und kalt ist, sinkt auch die Laune unter Null. Das muss nicht sein.<br />

Mit Yin & Yang sowie den Fünf Elementen können Sie Ihre Stimmung wie<strong>der</strong> in Schwung<br />

bringen. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet nämlich Einiges zur Selbsthilfe<br />

62<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


I<br />

n <strong>der</strong> kalten Jahreszeit kann einem<br />

schon mal die Decke auf den Kopf<br />

fallen. Kein Wun<strong>der</strong>, schließlich<br />

halten wir uns dann vorwiegend in<br />

Innenräumen auf. Holen wir uns<br />

also die Sonne nach drinnen. Vollspektrum-Leuchten<br />

etwa bringen<br />

das Sonnenlicht in seiner ganzen<br />

Bandbreite fast identisch in die Innenräume.<br />

Manchmal sind es auch<br />

schon Kleinigkeiten, die unser Gemüt<br />

ankurbeln, etwa ein entspannendes<br />

Lavendelbad.<br />

Mit dem Herbst kommt Yin<br />

Nach <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen<br />

Lehre (TCM) ist die Herbstund<br />

Winterzeit von Yin geprägt,<br />

während Yang Wärme, Helligkeit<br />

und Aktivität in den Alltag bringt,<br />

also eher für die Sommerzeit steht.<br />

Zum Yang-Bereich zählt natürlich<br />

auch die Bewegung: Bereits eine<br />

Laufrunde um den Block bringt<br />

Abstand zum Alltag, so dass die<br />

Gedanken nicht ständig um ein<br />

Thema kreisen. Auch <strong>der</strong> Körper<br />

hat was von <strong>der</strong> Bewegung an <strong>der</strong><br />

frischen Luft: Er tankt Sonne und<br />

produziert selbst an leicht bewölkten<br />

Tagen das Gute-Laune-Vitamin<br />

D. Wem dann immer noch kalt ist,<br />

<strong>der</strong> findet bei einer Tasse Ingwertee<br />

Wärme. Dazu ein paar Scheibchen<br />

<strong>der</strong> scharfen Knolle zehn bis 15 Minuten<br />

in einem halben Liter Wasser<br />

köcheln lassen. Nach Erkenntnis<br />

<strong>der</strong> TCM trägt <strong>der</strong> Tee dazu bei,<br />

dass die Leitbahnen im Körper wie<strong>der</strong><br />

durchlässig werden. Eine Prise<br />

brauner Zucker o<strong>der</strong> ein Teelöffel<br />

Honig machen das Getränk noch<br />

aromatischer.<br />

Wer rastet, <strong>der</strong> rostet<br />

Bewegungs-Übungen wie Qigong<br />

o<strong>der</strong> Taiji zielen noch gezielter<br />

darauf ab, angestaute Emotionen,<br />

Verspannungen o<strong>der</strong> Blockaden<br />

wie<strong>der</strong> in Fluss zu bringen. Das<br />

stärkt unsere Mitte. Den „inneren<br />

Schweinehund“ sollten Sie beson<strong>der</strong>s<br />

zu Trainingsbeginn an die Leine<br />

nehmen. Denn hier zählt: Kurz<br />

und beständig üben bringt schon<br />

weiter als träges Nichtstun. Der<br />

Trick dabei: Je länger Sie durchhalten,<br />

desto motivierter werden Sie.<br />

Regelmäßige Angebote von Volkshochschulen,<br />

Krankenkassen o<strong>der</strong><br />

freien Trainern gibt es zur Genüge<br />

und unterstützen dabei, durch feste<br />

Termine am Ball zu bleiben. Bei <strong>der</strong><br />

konkreten Auswahl sollten Sie auf<br />

Ihr Bauchgefühl hören. Wichtig ist,<br />

dass die Chemie zwischen Ihnen<br />

und Ihrem Trainer stimmt. Er sollte<br />

authentisch sein, konkret gespechen<br />

Stabilität, Natürlichkeit und Entspanntheit<br />

ausdrücken. Genau das<br />

will TCM. Fragen Sie vor allem<br />

nach, welche Qigong- o<strong>der</strong> Taiji-<br />

Form unterrichtet wird. Denn auch<br />

hier gibt es unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />

mit unterschiedlichen<br />

Wirkungen. „Eisenhemd“-Qigong<br />

för<strong>der</strong>t etwa Kraft und Zentriertheit,<br />

„Kranich“-Qigong eher Leichtigkeit.<br />

Zimt o<strong>der</strong> Zitrone?<br />

Genügend Schlaf, eine vertrauensvolle<br />

Einstellung zum Leben sowie<br />

eine wohltuende Ernährung sind<br />

ebenfalls wichtige Bausteine, um<br />

mit sich und seiner Umgebung in<br />

Einklang zu sein. Doch was bedeutet<br />

das genau? Der eine braucht<br />

acht Stunden Schlaf, dem an<strong>der</strong>en<br />

reichen fünf Stunden, um am<br />

nächsten Morgen topfit zu sein.<br />

Ähnlich sieht es bei <strong>der</strong> Ernährung<br />

aus. Ständig Fröstelnde können<br />

sich vor allem im Winter mit<br />

wärmenden Nahrungsmitteln und<br />

Kräutern was Gutes tun. Darunter<br />

etwa Zimt, Fenchel, Knoblauch,<br />

Lauch, Thymian, Rosmarin o<strong>der</strong><br />

Petersilie. Unter den Fleischsorten<br />

zählen dazu vor allem Lamm- und<br />

Rindfleisch.<br />

Auf die sommerliche Speisekarte<br />

passen aus TCM-Sicht eher<br />

Südfrüchte wie Bananen, Orangen<br />

und Zitronen. Kühlend sind auch<br />

Gurken, Salat o<strong>der</strong> Pfefferminztee.<br />

Im Umkehrschluss sind diese Nahrungsmittel<br />

auch für jene gut, denen<br />

ständig zu warm ist. Doch auch hier<br />

gilt, nicht in die Extreme zu gehen.<br />

We<strong>der</strong> die eine, noch die an<strong>der</strong>e<br />

Richtung sollte zu stark betont werden.<br />

Wichtig ist eine gute Mischung<br />

aus „heißen“ und „kalten“ Lebensmitteln<br />

und Getränken. Eiskalte<br />

Getränke, vor allem zur Mahlzeit,<br />

o<strong>der</strong> „innere Hitze“ Erzeugendes<br />

(Kaffee, Chips, Süßigkeiten, stark<br />

Gebratenes und Gegrilltes) sollten<br />

deshalb die Ausnahme sein.<br />

Service<br />

Guten Morgen, schöner Tag!<br />

Tägliches Reiben <strong>der</strong> Nierengegend<br />

stärkt laut TCM-Lehre die Lebensenergie.<br />

Dazu in die Hände hauchen und mit<br />

den warmen Handflächen kräftig über<br />

die Nierengegend am Rücken reiben.<br />

Anschließend die Hände noch eine Weile<br />

auf <strong>der</strong> Nierengegend ruhen lassen und<br />

in Gedanken mit einem Lächeln „in die<br />

Nieren atmen“.<br />

Auch morgendliches Strecken tut gut.<br />

Das öffnet die Körperleitbahnen, auch<br />

Meridiane genannt.<br />

Der Bauch, DAS Kraftzentrum<br />

Der Bauchraum ist ein wichtiges Energiezentrum.<br />

Schenken Sie ihm Aufmerksamkeit,<br />

indem Sie die Handfläche mit<br />

sanftem Druck um den Nabel kreisen<br />

lassen. Sie können dabei auch den Atem<br />

„mitkreisen“ lassen: Atmen Sie ein, wenn<br />

die Hände oben sind, und atmen Sie aus,<br />

wenn die Hände die untere Kreishälfte<br />

durchlaufen. Als Variation: Massieren<br />

Sie zuerst im Uhrzeigersinn und dehnen<br />

Sie die Kreise dabei ein Stück weit aus.<br />

Danach geht es in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Richtung<br />

weiter und die Kreise werden wie<strong>der</strong><br />

kleiner. Diese Übung stärkt aus TCM-<br />

Sicht Ihre Mitte und Ihre Lebenskraft.<br />

Lecker und nahrhaft<br />

Ein gutes Frühstück macht fit. Aus chinesischer<br />

Sicht eignet sich dazu vor allem<br />

eine warme Mahlzeit. Gute Anregungen<br />

gibt es in sogenannten Fünf-Elemente-<br />

Kochbüchern.<br />

Wem die traditionelle Reissuppe zu<br />

„leer“ schmeckt, kann sich auch mit<br />

einem ausgewogenen Müsli stärken. Im<br />

Winter sollte es auf jeden Fall warm angerichtet<br />

werden.<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 63


Service<br />

Geniessen Sie den goldenen Herbst und nehmen Sie ihn gleich auch noch mit in den Winter - indem<br />

Sie sich nach den Prinzipien <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stärken. Die einzelnen<br />

Komponenten eignen sich hervorragend zur Selbsthilfe<br />

Kursinformationen<br />

Einige Krankenkassen bieten Kurse an, an<strong>der</strong>e<br />

übernehmen unter gewissen Voraussetzungen<br />

einen Teil <strong>der</strong> Kursgebühren.<br />

Erkundigen Sie sich bei Ihrer örtlichen<br />

Volkshochschule o<strong>der</strong> bei verschiedenen<br />

Anbietern (u.a. www.tao-hamburg.de,<br />

www.tao-yoga.de, www.taomotion.de,<br />

www.frankfurter-ring.de)<br />

Wer die Ernährung ganz gezielt<br />

zur Unterstützung seiner Gesundheit<br />

einsetzen möchte, holt sich<br />

am besten Rat bei einem auf TCM<br />

spezialisierten Heilpraktiker o<strong>der</strong><br />

Arzt. Beide können feststellen, ob<br />

Ihr Stimmungstief durch ein stagnierendes<br />

Leber-Qi hervorgerufen<br />

wird und inwieweit auch Magenund<br />

Milz-Qi geschwächt sind.<br />

Zur Erläuerung: Es geht dabei<br />

nicht direkt um das jeweilige Organ<br />

in <strong>der</strong> Sichtweise <strong>der</strong> westlichen<br />

Medizin, son<strong>der</strong>n um das Organ<br />

aus <strong>der</strong> chinesischen Sichtweise.<br />

Sie ordnet die Organe den Fünf<br />

Elementen zu: Der Organ-Funktionskreis<br />

Leber wird hiernach mit<br />

dem Element Holz sowie <strong>der</strong> Emotion<br />

Wut in Verbindung gebracht,<br />

während Magen und Milz mit den<br />

Eigenschaften Sorgen und Grübeln<br />

dem Element Erde zugeordnet sind.<br />

Diese Zusammenhänge können uns<br />

wertvolle Hinweise geben, wie wir<br />

an den Kernpunkt unseres Problems<br />

kommen.<br />

Druck, <strong>der</strong> gut tut<br />

Die TCM ist sehr gut zur Selbsthilfe<br />

geeignet. Grund dafür sind ihre<br />

vielfältigen Komponenten aus gezielter<br />

Ernährung, Kräutertherapie,<br />

Bewegung und <strong>der</strong> Stimulation von<br />

Akupunkturpunkten. Im Zusammenspiel<br />

können sie unseren Körper<br />

wie<strong>der</strong> ins Gleichgewicht bringen.<br />

Nach diesem ganzheitlichen Ansatz<br />

können beispielsweise „Nadelstiche“<br />

an bestimmten Körperpunkten<br />

bestimmte Organe aktivieren und<br />

die Energie kommt auf den Leitbahnen<br />

wie<strong>der</strong> zum Fließen. Auch<br />

durch die sogenannte Moxibution<br />

können bestimmte Punkte angeregt<br />

werden. Hitze und die Essenz von<br />

glimmenden Kräuterstäben bingen<br />

hier Kraft in die betroffenen Körperregionen.<br />

Zur Selbstanwendung eignet<br />

sich im Übrigen <strong>der</strong> leichte<br />

bis kräftige Druck mit teils<br />

kreisenden Bewegungen<br />

<strong>der</strong> Akupressur. Als Aufbaupunkt<br />

gilt etwa „Magen 36“. Dieser Punkt<br />

liegt eine Hand breit unterhalb <strong>der</strong><br />

Kniescheibe und von dort aus einen<br />

Finger breit nach außen neben dem<br />

Schienbein. Wird dieser Punkt mit<br />

einem Finger kräftig gedrückt und<br />

leicht kreisend massiert, kann Kräftigung<br />

eintreten. Mit <strong>der</strong> Methode<br />

„Magen36“ soll auch die innere<br />

Mitte, <strong>der</strong> Magen und das Immunsystem<br />

gestärkt werden. Eine Anwendung<br />

ist vor allem bei ständiger<br />

Müdigkeit und Erschöpfung zu<br />

empfehlen. Achtung: Wer krank ist<br />

o<strong>der</strong> schwanger, sollte vorher ärztliche<br />

Rücksprache halten.<br />

Auch das Aktivieren des sogenannten<br />

„Tor des Lebens“ bringt<br />

laut TCM die Lebenskraft wie<strong>der</strong><br />

zum Fliessen. Es befindet sich auf<br />

dem Rücken in Höhe des Bauchnabels.<br />

Und so geht´s: Schließen Sie<br />

Ihre Hände zu einer Faust, den Daumen<br />

obendrauf liegend. Reiben Sie<br />

nun mit dem Daumenballen auf Höhe<br />

dieses Punktes rechts und links<br />

von <strong>der</strong> Wirbelsäule auf- und ab.<br />

Um den Winterblues auszusperren,<br />

bedarf es also oft nur ein wenig<br />

Unterstützung. Sich selbst was<br />

Gutes tun und achtsam mit sich und<br />

seiner Umgebung umgehen, ist <strong>der</strong><br />

Schlüssel dazu.<br />

64<br />

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Ständig Fröstelnde können sich vor allem im Winter mit<br />

wärmenden Nahrungsmitteln was Gutes tun, darunter<br />

Zimt, Fenchel, Lauch, Lamm und Rindfleisch<br />

06/2013


S t i c h w o r t A s i e n<br />

Glückskeks<br />

So chinesisch wie die Große Mauer? Zumindest reicht fast jedes chinesische<br />

Restaurant in Deutschland einen Glückskeks nach dem Essen. Im Land <strong>der</strong> Mitte<br />

jedoch ist das Gebäck mit den versteckten Botschaften so gut wie unbekannt<br />

Seine Herkunft ist fast ebenso wenig<br />

eindeutig wie die Sprüche, die sich<br />

in seinem Innern befinden. Auf dem<br />

Papierstreifen, <strong>der</strong> in einen neutral<br />

schmeckenden Teigmantel eingebacken<br />

wird, sind so tiefsinnige Sätze<br />

zu lesen wie „Das Leben meistert<br />

man lächelnd o<strong>der</strong> überhaupt nicht“<br />

o<strong>der</strong> „Gedenke <strong>der</strong> Quelle, wenn<br />

Du trinkst“.<br />

Vor allem China-Restaurants<br />

in Europa und Amerika bieten<br />

Glückskekse zur Abrundung <strong>der</strong><br />

Mahlzeit an. In China kennt sie<br />

jedoch kaum jemand. In den 1990er<br />

Jahren versuchte sie zwar ein großer<br />

US-amerikanischer Hersteller in<br />

Hong Kong zu etablieren, doch <strong>der</strong><br />

Versuch misslang: Die Kekse waren<br />

zu amerikanisch. Zu amerikanisch?<br />

In <strong>der</strong> Tat. Glückskekse in ihrer mo<strong>der</strong>nen<br />

Form tauchten erstmals zu<br />

Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts an <strong>der</strong><br />

Westküste <strong>der</strong> USA auf und wurden<br />

hier richtig populär. Wer allerdings<br />

genau ihr Schöpfer war, bleibt bis<br />

heute eine Streitfrage.<br />

Auch wenn sie mittlerweile in großen Mengen von Maschinen gefertigt werden: Noch heute<br />

kann man im Chinatown San Franciscos bei <strong>der</strong> manuellen Produktion zuschauen<br />

Einflüsse aus Japan<br />

Ausgerechnet ein japanischer Einwan<strong>der</strong>er,<br />

Makato Hagiwara, soll<br />

um 1900 den Gästen seines japanischen<br />

Teegartens in San Francisco<br />

Glückskekse gereicht haben.<br />

Auch dem chinesischen Unternehmer<br />

David Jung und dem japanischen<br />

Konditor Seiichi Kito in<br />

Los Angeles wird die Erfindung des<br />

Glückskeks zugeschrieben.<br />

Ob nun chinesische o<strong>der</strong> japanische<br />

Immigranten – sie dürften<br />

alte Rezepte aus <strong>Asien</strong> aufgegriffen<br />

haben. Bereits im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

tauchen in <strong>der</strong> japanischen<br />

Literatur sogenannte tsujuira senbei<br />

o<strong>der</strong> omikuji senbei auf: japanisches<br />

Mürbegebäck, dem ein<br />

Spruch beigelegt wurde. An<strong>der</strong>e<br />

Theorien besagen, dass <strong>der</strong> Glückskeks<br />

vom chinesischen Mondkuchen<br />

yuebing inspiriert wurde, bis<br />

heute eine Spezialität in China. Der<br />

Legende nach haben chinesische<br />

Wi<strong>der</strong>standsgruppen im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

als China von den Mongolen<br />

besetzt war, Mondkuchen zum<br />

Schmuggeln geheimer Nachrichten<br />

genutzt, um ihren Wi<strong>der</strong>stand zu<br />

koordinieren.<br />

Ein Keks für Je<strong>der</strong>mann<br />

Jedenfalls kam die Idee mit den<br />

Keksen in den USA gut an – und<br />

wurde immer stärker mit China<br />

in Verbindung gebracht. Bis in<br />

die 1930er Jahre hinein waren es<br />

zwar häufig japanische Einwan<strong>der</strong>er,<br />

die chinesische Restaurants<br />

betrieben, als jedoch während des<br />

Zweiten Weltkriegs japanischstämmige<br />

Amerikaner zu Tausenden<br />

in Internierungslager zwangsumgesiedelt<br />

wurden und ihre Bäckereien<br />

geschlossen werden mussten,<br />

übernahmen vermutlich immer<br />

mehr chinesische Einwan<strong>der</strong>er die<br />

Herstellung <strong>der</strong> Glückskekse. Zunächst<br />

wurden sie an <strong>der</strong> Westküste<br />

<strong>der</strong> USA populär, dann im ganzen<br />

Land und später auch in Deutschland.<br />

Letztlich haben also Japaner,<br />

Chinesen, aber auch amerikanische<br />

Konsumenten zum Erfolg des<br />

knusprigen Gebäcks beigetragen.<br />

Milena Bähnisch<br />

Bild: zenobia_joy_flickr.com<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 65


+ News + + + Meldungen + + + Wirtschaft + + + News + + + + + + News +<br />

Indonesien<br />

Adidas zahlt Abfindung<br />

Einen wegweisenden Erfolg im Kampf gegen den<br />

ehemaligen Adidas-Zulieferbetrieb PT Kizone konnten<br />

indonesische Arbeiter erringen: Wie die Entwicklungsorganisation<br />

Inkota mitteilte, musste Adidas dem<br />

Druck <strong>der</strong> Gewerkschafter und Aktivisten nachgeben,<br />

die für die Auszahlung von 1,8 Mio. US-Dollar Abfindung<br />

an die 2.800 Arbeiter <strong>der</strong> illegal geschlossenen<br />

Fabrik gekämpft hatten. Inkota hatte mit seiner Kampagne<br />

für saubere Kleidung mit öffentlichen Aktionen<br />

auf die Situation aufmerksam gemacht. Auch wenn<br />

die genauen Vereinbarungen des Abkommens bisher<br />

nicht öffentlich bekannt sind, ist sicher, dass den<br />

Arbeitern eine beträchtliche Summe zugesagt wurde.<br />

Die Gewerkschaft DPC SPSI TSK und das PT Kizone<br />

Workers Coordinating Committee werden die<br />

genauen Auszahlungsmodalitäten weiter mit Adidas<br />

aushandeln. „Dieser Fall ist ein Meilenstein im Kampf<br />

für die Rechte von Beschäftigten in Zulieferbetrieben<br />

<strong>der</strong> Sportartikelindustrie“, so Maik Pflaum von <strong>der</strong><br />

Christlichen Initiative Romero. „Er zeigt aber auch,<br />

dass Adidas nur unter Druck bereit ist, Arbeitsrechte<br />

zu achten.“ Im April 2011 waren 2.800 Arbeiter durch<br />

die Schließung des Adidas-Zulieferbetriebs PT Kizone<br />

im indonesischen Tangerang arbeitslos geworden.<br />

Die ihnen nach indonesischem Recht und internationalen<br />

Arbeitsstandards zustehenden Abfindungszahlungen,<br />

die auch nach dem Adidas-Verhaltenskodex<br />

erfor<strong>der</strong>lich wären, hatten sie bislang nicht erhalten.<br />

Insgesamt standen den Arbeitern 3,4 Mio. US-Dollar<br />

(plus Zinsen) zu. An<strong>der</strong>e Unternehmen, die ebenfalls<br />

Abnehmer des Zulieferbetriebs PT Kizone waren,<br />

haben mit insgesamt 1,6 Millionen US-Dollar bereits<br />

zu den Abfindungszahlungen beigetragen.<br />

China<br />

Verhaltenskodex<br />

In Bezug auf die Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer haben die<br />

Staats- und Regierungschefs <strong>der</strong> ASEAN-Gemeinschaft von China Schritte zur<br />

Entspannung gefor<strong>der</strong>t. Bei einer Tagung im bruneischen Bandas Seri Begawan<br />

gaben sie außerdem bekannt, mit <strong>der</strong> Regierung in Beijing über einen neuen<br />

Verhaltenskodex reden zu wollen. Sowohl ASEAN als auch China seien an einer<br />

„ruhigen und friedlichen Atmosphäre“ interessiert, sagte Bruneis Sultan Hassanal<br />

Bolkiah. Mit den Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei liegen <strong>der</strong>zeit vier<br />

<strong>der</strong> zehn ASEAN-Mitglie<strong>der</strong> im Territorialstreit mit China. Die Volksrepublik beansprucht<br />

den Großteil eines Seegebiets, in dem große Erdgas- und Erdölfel<strong>der</strong><br />

liegen. Der philippinische Präsident Benigno Aquino sprach sich dafür aus, China<br />

geschlossen zu einem gemeinsamen Verhaltenskodex zu drängen. So will er<br />

gewährleisten, dass die Konflikte multilateral und geklärt werden. Der indonesische<br />

Außenminister Marty Natalegawa erklärte seinerseits, dass er mit seinen<br />

Kollegen diesen Kodex in Kürze näher erörtern wolle. Erst dann solle die Staatengemeinschaft<br />

ihre Position <strong>der</strong> chinesischen Regierung präsentieren. Beijing hat<br />

sich bislang ablehnend gegenüber einem Verhaltenskodex geäußert und möchte<br />

Verhandlungen mit jedem Land einzeln führen.<br />

Wertsachen auf Reisen<br />

Eine Reisegepäckversicherung schützt nur begrenzt, denn ohne Polizeiprotokoll<br />

auch kein Anspruch auf Rückerstattung. Wertsachen also am besten immer im<br />

Safe unterbringen. Denn Diebstahl gehört juristisch gesehen zum allgemeinen<br />

Lebensrisiko und eigentlich kann nur <strong>der</strong> Dieb haftbar gemacht werden – außer,<br />

die entwendeten Gegenstände wurden im Zimmersafe o<strong>der</strong> Hoteltresor untergebracht.<br />

Denn nur wenn ein entsprechen<strong>der</strong> Tresor o<strong>der</strong> Safe benutzt wurde,<br />

haftet die Versicherung des Hotels verbindlich bei einem Diebstahl. Wenn trotz<br />

aller Vorsicht doch etwas entwendet wurde, muss <strong>der</strong> Verlust umgehend an <strong>der</strong><br />

Hotelrezeption gemeldet werden.<br />

Bei Pauschalreisen werden die Ansprüche<br />

dem Veranstalter gegenüber<br />

geltend gemacht, bei direkter<br />

Buchung gegenüber dem Hotelier.<br />

In beiden Fällen ist bei <strong>der</strong> örtlichen<br />

Polizei Anzeige zu erstatten.<br />

Reisegepäckversicherungen treten<br />

in erster Linie für den Verlust des<br />

Gepäcks auf <strong>der</strong> Reise ein – und das<br />

auch nur unter bestimmten Bedingungen.<br />

Quelle: TÜV Rheinland<br />

66<br />

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06/2013


4 195047 404907 02<br />

E 4,90 / CHF 9,80<br />

AU E 5,50 / LUX E 5,50<br />

Heft 2/07<br />

ISSN 1438-7905<br />

+ + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen +<br />

Ideale Reisekasse<br />

Ein guter Mix aus Devisen, Kreditkarten und Reiseschecks<br />

sollten vor Urlaubsantritt mit in die Reisetasche. Meistens<br />

ist <strong>der</strong> Wechselkurs im Zielland weitaus günstiger. Auch die<br />

Einfuhrbeschränkungen für Fremd- und Landeswährung sind<br />

zu berücksichtigen. Euro und US-Dollar gehören dabei zu den<br />

bevorzugten Fremdwährungen, die in die Landeswährung<br />

eingetauscht werden. Geld kann in Banken, autorisierten<br />

Wechselstuben sowie in großen Hotels gewechselt werden.<br />

Umtauschkurse sind vor Ort zu vergleichen, auch Gebühren<br />

können anfallen. Reiseschecks eignen sich ebenfalls zum Devisentausch.<br />

Achtung beim Geldabheben per Automat: Nicht<br />

überall werden ec- o<strong>der</strong> maestro-Karte akzeptiert. Zudem<br />

fallen meistens Gebühren an. Diese Kosten kann man mit Kreditkarten<br />

vermeiden, mit denen weltweit<br />

keine Bargeldgebühren zu Buche schlagen.<br />

Unter www.auslandsabhebung.de<br />

gibt es eine Übersicht kostenloser Karten.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen möchte,<br />

<strong>der</strong> legt sich eine o<strong>der</strong> zwei Kreditkarten<br />

zu, die auch als bargeldloses Zahlungsmittel<br />

gerne gesehen sind. Die ideale Reisekasse<br />

beinhaltet auch Reiseschecks, die als<br />

Zahlungsmittel beson<strong>der</strong>s sicher sind. Zum<br />

Einlösen von Reiseschecks vor Ort ist <strong>der</strong><br />

Personalausweis o<strong>der</strong> Reisepass und die<br />

eigenhändige Unterschrift erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Chinesische Reisetrends<br />

Längst kommen die Reiseweltmeister nicht mehr aus Deutschland und<br />

den USA, son<strong>der</strong>n aus China. Mit Urlaubsausgaben von rund 102 Milliarden<br />

US-Dollar im Jahr 2012 verzeichnete die Volksrepublik gegenüber<br />

dem Vorjahr eine Steigerung von 40 Prozent. Laut Studie gaben weltweit<br />

75 Prozent <strong>der</strong> befragten Hoteliers an, dass chinesische Reisende bereits<br />

bis zu fünf Prozent ihres Geschäftsanteils ausmachen. Den höchsten<br />

Zuwachs mit 61 Prozent verzeichnete <strong>der</strong> <strong>Asien</strong>-Pazifik-Raum. Weiterhin<br />

prognostizierten Hoteliers für die nächsten drei Jahre ein Wachstum des<br />

chinesischen Marktes: Je<strong>der</strong> zehnte erwartet eine Steigerung von mehr als<br />

50 Prozent, während knapp die Hälfte aller Befragten mit einem Anstieg<br />

zwischen zehn und 50 Prozent rechnen. Der Trend bei den Chinesen: weg<br />

von Gruppenreisen, hin zu Individualreisen. Wenn es um die Recherche<br />

geht, spielen persönliche Empfehlungen eine immer wichtigere Rolle. Fast<br />

ein Drittel <strong>der</strong> chinesischen Reisenden verlassen sich auf Tipps von Familie<br />

und Freunden, gefolgt von Online-Buchungs- und Bewertungsportalen.<br />

Quelle: prnewswire.com<br />

Son<strong>der</strong>aktion!<br />

<br />

März/April<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Indochina • Macau • Burma: Flusskreuzfahrt • Jade<br />

Jade – das Gold <strong>Asien</strong>s<br />

Faszinierend, wertvoll und oft gefälscht<br />

Die Kirschgänger<br />

So feiert Japan das Fest <strong>der</strong> Kirschblüten<br />

Burma: Flusskreuzfahrt<br />

auf dem Ayeyarwadi<br />

BUSINESS<br />

INDOCHINA<br />

Gratwan<strong>der</strong>ung<br />

zwischen zwei Kulturen<br />

Japans Fischereiflotten im<br />

Kampf um Fanggebiete<br />

<br />

Die <strong>Asien</strong>trends<br />

auf <strong>der</strong> Internationalen<br />

Tourismusbörse<br />

MACAU Hong Kongs kleine<br />

Schwester erlebt eine ungeahnte Blüte<br />

DIE DIE MEERE<br />

LEEREN<br />

CHINAS<br />

UMWELTSORGEN<br />

Und wie die Deutschen<br />

sie lösen können


Wirtschaft<br />

Um längerfristig konkurrenzfähig zu bleiben, muss die<br />

Textilindustrie Bangladeschs ihre Produktivität erhöhen<br />

Der Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck steigt<br />

Der verheerende Brand in einer Textilfabrik führte <strong>der</strong> ganzen Welt vor Augen, dass die<br />

Arbeitsbedingungen in Bangladesch vorsintflutlich sind. Auch die technische Ausstattung <strong>der</strong><br />

Produktionsstätten bedarf dringend einer Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

Nicht nur aufgrund von „hausgemachten“<br />

Problemen steht die Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie Bangladeschs<br />

unter Druck. Im vergangenen Finanzjahr<br />

hat die Branche auch wegen<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftskrise in ihren<br />

wichtigsten Absatzmärkten deutlich<br />

gelitten. Stiegen die Exporte von<br />

Textilien und Bekleidung im Finanzjahr<br />

2010/11, das von Juli bis<br />

Juni dauert, dank eines kräftigen<br />

Basiseffektes noch um beeindruckende<br />

43 Prozent, schwächte sich<br />

die Dynamik 2011/12 auf lediglich<br />

knapp sieben Prozent ab. Zuletzt belief<br />

sich <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Ausfuhren auf<br />

lediglich noch 19 Mrd. US-Dollar.<br />

In den vergangenen Monaten hat<br />

das Geschäft immerhin angezogen:<br />

Das Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

lag durchweg bei deutlich<br />

über 10 Prozent und erreichte im<br />

März sogar knapp 20 Prozent. In<br />

Anbetracht <strong>der</strong> Bedeutung des Sektors<br />

für die Wirtschaft ist ein stärkeres<br />

Wachstum für die weitere Entwicklung<br />

des südasiatischen Landes<br />

unerlässlich. Textilien und Bekleidung<br />

standen zuletzt für rund 79<br />

Prozent <strong>der</strong> gesamten Exporte Bangladeschs<br />

und trugen rund 12 Prozent<br />

zum Bruttoinlandsprodukt bei.<br />

In <strong>der</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Bangladesh Chamber of Commerce<br />

and Industry durchgeführten Studie<br />

„Bangladesh’s Ready-made Garments<br />

Landscape: The Challenge<br />

of Growth“ kamen die Analysten<br />

von McKinsey immerhin zu <strong>der</strong><br />

Einschätzung, dass die Ausfuhren<br />

<strong>der</strong> örtlichen Textilindustrie in den<br />

nächsten zehn Jahren durchschnittlich<br />

um sieben bis neun Prozent<br />

zulegen dürften. Eine entsprechende<br />

Umfrage unter Lieferanten und Abnehmern<br />

ergab sogar ein deutlich<br />

optimistischeres Bild mit einer erwarteten<br />

Steigerung von über zehn<br />

Prozent per annum. Bis 2015 soll<br />

sich <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Exporte so im Vergleich<br />

zu 2011 verdoppeln, und bis<br />

2020 sogar knapp verdreifachen.<br />

Deutschland: wichtigster<br />

Absatzmarkt in <strong>der</strong> EU<br />

Bangladesch gehört zu den größten<br />

Exporteuren von Textilien und<br />

Bekleidung weltweit. Die Hersteller<br />

konzentrieren sich bislang<br />

überwiegend auf ihre traditionellen<br />

Absatzmärkte in Europa sowie in<br />

den USA. Abnehmer in <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union machten in den<br />

ersten drei Quartalen des laufenden<br />

Finanzjahres 2012/13 etwa 58 Prozent<br />

<strong>der</strong> Exporte aus. Unter den<br />

68<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Wirtschaft<br />

EU-Län<strong>der</strong>n kaufte Deutschland<br />

mit Abstand die meisten Textilien<br />

aus Bangladesch: Ihr Wert betrug<br />

insgesamt 2,7 Mrd. US-Dollar und<br />

entsprach damit gut 17 Prozent<br />

<strong>der</strong> Gesamtausfuhren. Größter Abnehmer<br />

waren die USA mit einem<br />

Anteil von 23 Prozent.<br />

Internationale Einzelhandelsketten,<br />

fast ausschließlich aus dem<br />

Niedrigpreissegment, hatten bereits<br />

in den 1980er Jahren damit begonnen,<br />

Textilien und Bekleidung<br />

in Bangladesch zu kaufen. Einige<br />

haben inzwischen eigene Beschaffungsbüros<br />

vor Ort eröffnet und<br />

beziehen die Waren direkt vom<br />

Hersteller.<br />

Keine Quoten, keine<br />

Einfuhrzölle<br />

Die Exporte in nicht traditionelle<br />

Märkte sind bislang noch gering,<br />

nehmen jedoch rasch zu: Im Zeitraum<br />

Juli 2012 bis März 2013 verzeichneten<br />

sie ein Plus von knapp<br />

28 Prozent gegenüber <strong>der</strong> Vorjahresperiode.<br />

Wichtigste Abnehmer<br />

in dieser Gruppe sind Japan, Australien<br />

und die Türkei. Laut McKinsey<br />

dürften insbeson<strong>der</strong>e Nachbarlän<strong>der</strong><br />

wie China und Indien, aber<br />

auch lateinamerikanische Staaten<br />

in naher Zukunft als Absatzmärkte<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Neben <strong>der</strong> Diversifizierung <strong>der</strong><br />

Absatzmärkte muss Bangladesch<br />

auch einen stärkeren Fokus auf eine<br />

Verbreiterung <strong>der</strong> Produktpalette<br />

sowie <strong>der</strong> angebotenen Qualitäten<br />

legen. Ausländische Unternehmen<br />

zeigen durchaus Interesse, auch<br />

modischere und anspruchsvollere<br />

Bekleidung fertigen zu lassen. Einzelne<br />

internationale Händler von<br />

Waren des mittleren Preissegments<br />

haben bereits mit entsprechenden<br />

Beschaffungsaktivitäten begonnen<br />

o<strong>der</strong> planen diese für die nahe<br />

Zukunft. Laut McKinsey dürften<br />

die Exporte von Produkten dieser<br />

Kategorie künftig mit rund 14<br />

Prozent pro Jahr deutlich schneller<br />

zulegen als die von Billigwaren.<br />

Trotz steigen<strong>der</strong> Produktionskosten<br />

punktet Bangladesch gegenüber <strong>der</strong><br />

Konkurrenz nach wie vor in erster<br />

Linie mit dem Preisargument.<br />

Marktzugangserleichterungen, die<br />

dem Land von einer Reihe wichtiger<br />

Absatzmärkte gewährt werden,<br />

halten die Preise zusätzlich<br />

niedrig. Exporte in die EU beispielsweise<br />

unterliegen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> sogenannten „Everything but<br />

Arms“-Regelung keinen Quoten<br />

und keinen Einfuhrzöllen. Die<br />

Zollvergünstigungen, die die USA<br />

Bangladesch gewähren, stehen aktuell<br />

allerdings auf dem Prüfstand.<br />

Sowohl die Qualität als auch die<br />

Fertigungszeiten im Niedrigpreissegment<br />

beschreiben ausländische<br />

Unternehmen als befriedigend.<br />

Um längerfristig konkurrenzfähig<br />

zu bleiben, muss Bangladesch<br />

jedoch seine Produktivität erhöhen.<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> rund 5.400<br />

Bekleidungsfabriken arbeitet auf<br />

niedrigem Niveau und mit hohem<br />

manuellen Anteil. Laut McKinsey<br />

produzieren lediglich 50 bis 100<br />

Hersteller auf fortgeschrittenem<br />

Level.<br />

Hemmend auf die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

wirken sich die anhaltend hohen<br />

Zinsen aus. Industrieverbände<br />

nennen ein Zinsniveau im einstelligen<br />

Bereich als Voraussetzung<br />

für Investitionen in neue Technologien.<br />

Nur wenige Firmen sind<br />

momentan in <strong>der</strong> Lage, solche zu<br />

realisieren. Bei den meisten Investitionen<br />

handelt es sich lediglich<br />

um einen geringfügigen Ausbau <strong>der</strong><br />

bereits bestehenden Produktionsanlagen.<br />

Umweltfreundliche Produktionsmethoden<br />

sind ebenfalls kaum<br />

verbreitet. Immerhin gibt es erste<br />

Ansätze, den Wasserverbrauch zu<br />

reduzieren.<br />

Auch wenn dies angesichts <strong>der</strong><br />

jüngsten Ereignisse kaum zu glauben<br />

ist: In einzelnen Fertigungsbetrieben<br />

haben sich die Arbeitsbedingungen<br />

nach Einschätzung von<br />

Branchenkennern verbessert. Die<br />

Bandbreite ist jedoch groß und die<br />

Mängel im Bereich <strong>der</strong> Arbeitssicherheit<br />

nach wie vor offensichtlich.<br />

Über sehr gute Corporate-<br />

Social-Responsibility-Standards<br />

dürften lediglich ein bis zwei Prozent<br />

<strong>der</strong> Hersteller verfügen, zum<br />

Teil angestoßen von ausländischen<br />

Abnehmern. Eine Überprüfung,<br />

inwieweit die entsprechenden Vereinbarungen<br />

eingehalten werden,<br />

gestaltet sich angesichts langer und<br />

unübersichtlicher Lieferketten jedoch<br />

schwierig.<br />

Geringe Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Arbeitskräfte<br />

Für die weitere Entwicklung des<br />

Sektors stellt neben <strong>der</strong> ungenügenden<br />

Ausstattung auch die geringe<br />

Verfügbarkeit qualifizierter<br />

Arbeitskräfte ein Hin<strong>der</strong>nis dar.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> aktuell rund vier<br />

Millionen Beschäftigten in <strong>der</strong><br />

Textilbranche erhält lediglich ein<br />

kurzes Training „on the Job“ o<strong>der</strong><br />

in einer lokalen Nähschule. Ausbildungsstätten<br />

im eigentlichen<br />

Sinne sind nicht vorhanden. Ein<br />

weiterer erschweren<strong>der</strong> Faktor sind<br />

die mangelhaften infrastrukturellen<br />

Rahmenbedingungen. Zwar plant<br />

die Regierung den Ausbau <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie <strong>der</strong> Energieversorgung.<br />

Aktuell treiben<br />

aber sowohl Verzögerungen beim<br />

Transport als auch die unzureichende<br />

Verfügbarkeit von Strom<br />

die Kosten in die Höhe.<br />

Die Tatsache, dass Bangladesch<br />

einen beträchtlichen Teil <strong>der</strong> Rohstoffe<br />

und Vorerzeugnisse für seine<br />

Textilproduktion importieren<br />

muss, wirkt sich ebenfalls negativ<br />

auf die Konkurrenzfähigkeit <strong>der</strong><br />

Branche aus. Zwar kann <strong>der</strong> lokale<br />

Primärtextilsektor die Nachfrage<br />

nach Garnen zu 95 Prozent und die<br />

nach Strickgarnen zu 90 Prozent<br />

decken; bei gewebten Stoffen sind<br />

die Hersteller von Exporttextilien<br />

jedoch zu 60 Prozent auf Importe<br />

angewiesen. Diese Tatsache birgt<br />

neben längeren Lieferzeiten für das<br />

Endprodukt auch ein beträchtliches<br />

Wechselkursrisiko.<br />

Anna Westenberger, GTAI<br />

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www.inasien.de 69


Wirtschaft<br />

Praktiker verzweifelt gesucht<br />

Die Volksrepublik China verfügt über ein hoch entwickeltes Universitäten- und Berufsschulsystem.<br />

Trotzdem beklagen Unternehmen vor Ort einen gravierenden Fachkräftemangel. Das liegt vor<br />

allem an <strong>der</strong> fehlenden Praxisnähe <strong>der</strong> Ausbildungsprogramme. Eine intensive Kooperation<br />

zwischen Wirtschaft und Bildung könnte diesen Missstand beseitigen<br />

Ihre Expansion nach Fernost betreiben<br />

deutsche Firmen schon seit<br />

vielen Jahren. Gerade für international<br />

agierende Konzerne gehört<br />

es zum guten Ton, mindestens eine<br />

Nie<strong>der</strong>lassung in China zu haben.<br />

Traditionell verlegten Unternehmen<br />

vor allem ihre Produktionsstandorte<br />

dorthin. Für sie waren die günstigen<br />

lokalen Arbeiter ein Grund für die<br />

Expansion ins Reich <strong>der</strong> Mitte.<br />

Hohe Qualifikationen waren für<br />

die Produktionsabläufe nicht vonnöten,<br />

dagegen waren ungelernte<br />

und schnell verfügbare Arbeitskräfte<br />

die Grundlage des Erfolgs.<br />

Seitdem hat sich die Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> deutschen Nie<strong>der</strong>lassungen in<br />

Chinesen haben trotz ihres Universitätsabschlusses<br />

oft nicht die<br />

Qualifikationen, die deutsche<br />

Firmen wünschen<br />

China stark geän<strong>der</strong>t. Viele Firmen<br />

haben zumindest Teile ihrer<br />

Forschung und Entwicklung in die<br />

Volksrepublik verlegt. Das än<strong>der</strong>t<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an Arbeitskräfte,<br />

nun werden ausgebildete Mitarbeiter<br />

für technologische Entwicklungen<br />

o<strong>der</strong> Managementpositionen<br />

gesucht. Doch die sind rar, obwohl<br />

jedes Jahr mehr als drei Millionen<br />

junge Chinesen ein Hochschulstudium<br />

abschließen.<br />

Zwischen theoretischer Bildung<br />

und praktischem Nutzen <strong>der</strong> Absolventen<br />

klafft allerdings eine breite<br />

Lücke. „Das liegt vor allem daran,<br />

dass das chinesische Hochschulsystem<br />

auf die Praxiskomponente<br />

nicht so viel Wert legt“, erklärt<br />

Günter Schucher vom GIGAInstitut<br />

für <strong>Asien</strong>Studien in Hamburg.<br />

Das freilich ist ein Problem für<br />

den Arbeitsmarkt. Denn hier werden<br />

Kräfte benötigt, die ihr Metier<br />

theoretisch und praktisch verstehen.<br />

Aus diesem Grund existiert in China<br />

ein System von Berufsakademien,<br />

die einen an<strong>der</strong>en Anspruch haben<br />

als die Universitäten: Sie möchten<br />

praktisch Anwendbares vermitteln,<br />

doch oft fehlt es ihnen an<br />

qualifizierten Dozenten. Während<br />

in Deutschland ein Professor vor<br />

seiner Lehrtätigkeit an einer Fachhochschule<br />

mindestens fünf Jahre<br />

in <strong>der</strong> freien Wirtschaft gearbeitet<br />

haben muss, gibt es in China solche<br />

Voraussetzungen nicht. Diese Praxislücke<br />

<strong>der</strong> Professoren setzt sich<br />

bei ihrer Schülergeneration fort.<br />

Praxislücke bei<br />

Berufsakademien<br />

So müssen die meisten internationalen<br />

Unternehmen ihre studierten<br />

Berufseinsteiger zeitintensiv on<br />

the job ausbilden. Auch Wolfgang<br />

Schiller, Vize-Präsident für Human<br />

Resources von Linde Material<br />

Handling, verfährt so mit den<br />

Neulingen: „Wir setzen dabei auf<br />

gezielte Qualifizierung und spezifische<br />

Weiterbildung.“ Mit wachsendem<br />

Praxiswissen steigt <strong>der</strong><br />

Wert des Mitarbeiters.<br />

Nicht selten werden sie daher von<br />

an<strong>der</strong>en Unternehmen abgeworben,<br />

sobald die lernintensive und teure<br />

Probezeit beim vorherigen Arbeitgeber<br />

abgeschlossen ist. Das ist<br />

ein potentielles Verlustgeschäft<br />

für viele Unternehmen. „Deshalb<br />

müssen Mitarbeiterbindungsprogramme,<br />

die die Loyalität zum<br />

Arbeitgeber erhöhen, immer dazugehören“,<br />

betont Schiller.<br />

Schon seit Jahren sieht ein Fünfjahresplan<br />

<strong>der</strong> chinesischen Regierung<br />

vor, eine berufsnahe Ausbildung<br />

einzuführen. Wie<strong>der</strong>holt wies<br />

Bildungsminister Wan Gang darauf<br />

hin, Anreize in diese Richtung stärken<br />

zu müssen. Ein Vorbild dafür<br />

ist zum Beispiel die Zusammenarbeit<br />

von Berufsschulen und Unternehmen<br />

in Deutschland. Standards<br />

legen das Wissensniveau fest, das<br />

Unternehmen bei Berufseinsteigern<br />

erwarten können. Nach diesen zentral<br />

festgelegten Voraussetzungen<br />

richten sich die ausbildenden Institute.<br />

Ob diese Vorhaben letztendlich<br />

auch in China in die Tat umgesetzt<br />

werden können, hängt laut<br />

China- und Bildungsexperte Günter<br />

Schucher von dem Engagement <strong>der</strong><br />

Unternehmen ab. „Auf sie kommt<br />

es letztendlich an.“<br />

Katharina Schnurpfeil<br />

70 www.inasien.de<br />

06/2013


…Tadashi Yanai<br />

A s i e n s P r o m i n e n t e<br />

Die Welt spricht über …<br />

Mit seinem weltweit großen Modeunternehmen Uniqlo will er nun auch das Herz<br />

deutscher „Fashion-Victims“ erobern. Seine Designer loben ihn als Inspirationsquelle und<br />

erfolgreichen Manager. In <strong>der</strong> Tat ist er seit Jahren <strong>der</strong> reichste Japaner<br />

Es begann alles fast so wie bei dem<br />

italienischen Modelabel United Colors<br />

of Benetton. Und auch, wenn<br />

Uniqlo aus Japan kommt, bekam es<br />

kurzerhand den Beinamen „Japans<br />

Benetton“. Denn ähnlich wie beim<br />

Italiener o<strong>der</strong> bei einem bekannten<br />

schwedischen Händler entwerfen<br />

die hauseigenen Designer, manchmal<br />

auch bestimmte VIPs, die neuen<br />

Kollektionen <strong>der</strong> Marke, dessen<br />

Name eine Abkürzung von Unique<br />

Clothing ist. Japans größtes Textilunternehmen<br />

Fast Retailing ist <strong>der</strong><br />

Mutterkonzern und dessen Chef <strong>der</strong><br />

64-jährige Tadashi Yanai. Er hält<br />

immer wie<strong>der</strong> als bestes Beispiel<br />

dafür her, wie dynamisch und global<br />

Japans Wirtschaft doch sei. Und<br />

in <strong>der</strong> Tat ist seine Textilmarke eine<br />

<strong>der</strong> seltenen japanischen Erfolgsgeschichten<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre.<br />

Mit dem Faden fing´s an<br />

Das Interesse an <strong>der</strong> Textilbranche<br />

wurde Yanai mit einem familiengeführten<br />

Textilladen in <strong>der</strong> westjapanischen<br />

Stadt Ube sozusagen in<br />

die Wiege gelegt. Von seinem Vater<br />

Anfang <strong>der</strong> 1960er Jahre gegründet,<br />

trat er 1972 nach dem Studium<br />

<strong>der</strong> Politik- und Wirtschaftswissenschaften<br />

an <strong>der</strong> Tokioter Eliteuniversität<br />

Waseda in das väterliche<br />

Unternehmen ein. 1984 dann stellte<br />

er sich mit Uniqlo auf eigene Beine<br />

und eröffnete das erste Geschäft<br />

in <strong>der</strong> Millionenmetropole Hiroshima.<br />

Anfangs setzte er auf Familienmode<br />

und preiswerte Importware<br />

aus Korea und China. Doch erst<br />

die neueste japanische Textiltechnologie<br />

verhalf ihm zum Erfolg:<br />

Der japanische Textilkönig setzt sich als Mitglied des U.S.-Japan Council für gute<br />

Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ein<br />

Die Verbindung von klassischem<br />

Gewebe mit einem künstlichen<br />

Spezialfaden, <strong>der</strong> sowohl wärmen<br />

als auch kühlen kann. Mit diesem<br />

Textilgewebe stattete Yanai mehrere<br />

Olympiamannschaften Japans<br />

aus und machte sich somit einen<br />

Namen.<br />

Eine Marke geht um die Welt<br />

Erst die Vision, dann <strong>der</strong> Erfolg<br />

– so traf es zumindest Yanai. Die<br />

Vision, eines Tages weltweit zu<br />

den Großen in <strong>der</strong> Textilbranche<br />

zu zählen hat sich mit über 800<br />

Filialen in Japan und bisher 400 im<br />

Ausland erfüllt.<br />

Zum Erfolg verhalf <strong>der</strong> unverkennbar<br />

eigene Kollektionsstil,<br />

<strong>der</strong> hauptsächlich aus sogenannten<br />

Basics besteht, die fast konkurrenzlos<br />

zu niedrigen Preisen ihre<br />

Käufer finden. Und das soll auch<br />

im Ladendesign erkennbar sein:<br />

Grell ausgeleuchtet ist Uniqlo bei<br />

günstigen Preisen ein wahrer Discounter<br />

unter den Kultlabels. Nach<br />

Geschäftskonzentration auf China<br />

öffnete 2001 die erste Filiale in<br />

London, 2007 folgte Paris. Bald<br />

nun sollen auch deutsche Käufer<br />

bei Uniqlo einkaufen gehen. Für<br />

Frühjahr 2014 ist <strong>der</strong> erste Laden<br />

in Berlin geplant.<br />

Simona Bianco<br />

simona.bianco@asiavision.de<br />

Bild: Flickr_U.S.-Japan Council<br />

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www.inasien.de 71


+ News + + + Meldungen + + + Kultur + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen<br />

Die Bangbangs von Chongqing<br />

Bild: Bert van Dijk / flickr.com<br />

In <strong>der</strong> chinesischen Metropole sind sie die letzten ihre Art, die sogenannten Bangbangs,<br />

die Zementsäcke, Möbel und an<strong>der</strong>es Schwergewicht mittels Bambusstangen durch die<br />

Stadt tragen. Und zwar dorthin, wohin sich noch nicht einmal ein Fahrrad durchschlängeln<br />

kann. Solange es die kleinen Gassen von Chongqing noch geben wird, wird wohl auch<br />

noch ihre Zunft überleben.<br />

Sou Fujimoto<br />

Wer in einem Haus des 1971 in Hokkaido geborenen<br />

Architekten Sou Fujimoto lebt, <strong>der</strong> weiß, was<br />

an <strong>der</strong> nächsten Straßenecke passiert, während<br />

er sich die Zähne putzt. Nach den vermeintlichen<br />

„Baumhäusern“ des Japaners sind längst nicht<br />

mehr nur seine Landsgenossen verrückt. Das Gefühl<br />

grenzenloser Offenheit mittels wandlosen<br />

Strukturen und luftig verteilten Ebenen möchten<br />

auch längst schon Europäer genießen – und das<br />

nicht nur im privaten Raum. So soll etwa das Hauptgebäude<br />

<strong>der</strong> Kunsthalle Bielefeld mit einem Anbau<br />

des japanischen Architekten erweitert werden.<br />

Bild: Naoya Fujii, flickr.com<br />

Indien hören<br />

Ein akustischer Ausflug in die<br />

bewegte Vergangenheit und<br />

Gegenwart des siebtgrößten<br />

Staates <strong>der</strong> Erde. Von den<br />

mythischen Anfängen des Indus-Kults<br />

bis zum Bollywoodboom,<br />

<strong>der</strong> jährlich für über<br />

1.000 neue Spielfilme sorgt,<br />

spannt Erzähler Rufus Beck<br />

den Bogen seines Bildungstrips<br />

durch Indien. Dazu gibt<br />

es 40 Musikbeispiele (Silberfuchsverlag,<br />

24 €).<br />

Ausstellung Zürich, bis 12. Januar 2014<br />

Persien – Europa – Iran<br />

Die Bande zwischen Europa und Persien<br />

gewannen nach 1600 an Intensität.<br />

Der kulturelle Austausch hinterließ<br />

nachhaltige Spuren. Davon zeugen die<br />

Darstellungen zeitgenössischer Perser auf<br />

nie<strong>der</strong>ländischen Bil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auch die<br />

persische Schärpe als beständiger Teil<br />

<strong>der</strong> polnischen Nationaltracht. Ein Teil<br />

<strong>der</strong> Ausstellung ist <strong>der</strong> zeitgenössischen<br />

iranischen Kunst gewidmet und geht <strong>der</strong><br />

Frage nach, wie wir den Iran heute wahrnehmen.<br />

Mit vielen Veranstaltungen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Ausstellung, etwa Lesungen,<br />

Workshops und Musik zur Klangkunst<br />

Teherans (www.rietberg.ch).<br />

72<br />

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06/2013


+ + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + +News + + + News + + + Meldungen + + +<br />

App bei Lebensmittelallergien<br />

Macau<br />

Kostenlos unterhalten<br />

Entspannt im Restaurant:<br />

Der „Allergy<br />

Traveler” verrät dem<br />

Kellner in 18 Speisen<br />

und per Bild, auf welche<br />

Speisen man allergisch<br />

reagiert (Android,<br />

kostenlos).<br />

Samstags und Sonntags geht es in <strong>der</strong> Innenstadt<br />

von Macau lebhaft zu. Dann treten Löwentänzer<br />

auf, Arien aus chinesischen Opern werden gesungen<br />

und portugiesische Folkloregruppen tanzen.<br />

Das alles vor den Ruinen von St. Paul und dem<br />

Barra-Platz am A-Ma Tempel – und zwar kostenlos.<br />

Sponsor ist das Macau Government Tourist Office.<br />

Bruce Lee in Hong Kong<br />

Bis Juli 2018 läuft die größte und längste Bruce Lee-<br />

Ausstellung aller Zeiten im Hong Kong Heritage<br />

Museum. Der Kung Fu-Superstar, <strong>der</strong> selbst 40 Jahre<br />

nach seinem Tod immer noch in <strong>der</strong> Stadt präsent<br />

ist, zeigt über 600 Gegenstände aus dem Leben <strong>der</strong><br />

Ikone des Martial-Arts-Films und beleuchtet das kulturelle<br />

Phänomen Bruce Lee („Bruce Lee. Art. Life“,<br />

www.heritagemuseum.gov.hk).<br />

Indien & Nepal<br />

Unterwegs mit Religions-Philosophen<br />

Ein Spezialist für Gesundheits- und<br />

„Best Ager“-Reisen (Mediplus)<br />

verbindet im kommenden Jahr<br />

zwei Rundreisen mit intensiven<br />

Einblicken in Religion und Kultur:<br />

Südindien o<strong>der</strong> Nepal kombiniert<br />

mit Indiens Norden und Rajasthan.<br />

Mit von <strong>der</strong> Partie sind die<br />

Religions-Philosophen<br />

Ronald<br />

Zürrer bzw. Miro Cucuz. Ronald<br />

Zürrer ist sowohl in <strong>der</strong> abendländischen<br />

Geistesgeschichte als<br />

auch in asiatischer Philosophie und<br />

Meditation ausgebildet und lebte<br />

mehrere Jahre als Mönch in einem<br />

hinduistischen Kloster. Der Religions-Philosoph,<br />

Lektor und Indienkenner<br />

Miro Cucuz lebte ebenfalls<br />

zehn Jahre als Mönch in einem<br />

hinduistischen Kloster und ist als<br />

Hilfspriester für Feuerzeremonien<br />

tätig. Gewährt werden intensive<br />

Einblicke zu unbekannten Riten<br />

und Religionen auch an weniger<br />

besuchten Weltkulturerbestätten.<br />

Die jeweils 16-tägigen Rundreisen führen entwe<strong>der</strong> durch Südindien<br />

o<strong>der</strong> durch Nepal in Kombination mit Indiens Norden<br />

(Rajasthan). Mediplus hat hierfür Übernachtungen in ehemaligen<br />

Königspalästen, Bootstouren auf dem Ganges, Besuche von Gebetszeremonien<br />

und zahlreichen UNESCO-Weltkulturerbestätten<br />

organisiert (16 Tage, ab 2.397 € (Nepal ab 2.897 € ) inkl. Flügen,<br />

Rail&Fly, Halbpension).<br />

06/2013<br />

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Kultur<br />

Unter Mönchen in Korea<br />

Früh aufstehen, früh zu Bett gehen, täglich meditieren, viel schweigen. Das Leben<br />

als Mönch erfor<strong>der</strong>t Disziplin; doch es ermöglicht auch, zu sich selbst zu finden.<br />

In Südkorea können seit einigen Jahren auch Touristen in buddhistischen Tempeln<br />

übernachten und gemeinsam mit den Mönchen zur Ruhe finden. Ein Besuch als<br />

Gastmönch in einem <strong>der</strong> ältesten Tempel des Landes<br />

74<br />

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06/2013


Als Mönchsnovize Jijin am<br />

frühen Abend die große hölzerne<br />

Gebetshalle betritt,<br />

ist er spät dran. Er verbeugt sich<br />

vor <strong>der</strong> Buddhafigur am Eingang<br />

und eilt leise zu dem Platz, an dem<br />

sich bereits die an<strong>der</strong>en Mönche<br />

und Novizen versammelt haben<br />

– kniend und in sich versunken vor<br />

goldfarbenen Buddhastatuen, die<br />

sanftmütig auf die meditierende<br />

Schar unter ihnen blicken.<br />

Der 28-jährige Jijin befindet sich<br />

im dritten Jahr seiner Anwartschaft<br />

und hat noch zwei Jahre vor sich.<br />

Erst nach fünf Jahren als Novize<br />

kann er nach einer einmonatigen<br />

Abschlussprüfung Mönch werden.<br />

Je<strong>der</strong> Kontakt zu seiner Familie ist<br />

ihm während seiner Novizenzeit<br />

untersagt. Schweigend fügt er sich<br />

in die Reihen ein, wie die Gastmönche,<br />

die ihm in die Gebetshalle<br />

folgten, darunter Touristen aus<br />

Korea, Europa und den USA. In<br />

Tempelkleidung gehüllt, leben sie<br />

für kurze Zeit bei den Mönchen und<br />

werden gleich nach Ankunft von<br />

den Novizen in den Verhaltenskodex<br />

eingewiesen, das oftmals Ruhe<br />

und Schweigen gebietet. Alkohol<br />

sowie Rauchen verboten.<br />

Disziplin und Regeltreue<br />

Erwartungsvoll harren die Gäste<br />

in <strong>der</strong> Gebetshalle des Hwaeomsa-Tempels<br />

<strong>der</strong> Zeremonie. Von<br />

Bergen umgeben, liegt er im Süden<br />

des Landes inmitten des Jirisan-<br />

Nationalparks. Dann ertönt <strong>der</strong> tiefe,<br />

sonore Klang eines Mönchs.<br />

Er stimmt einen choralen Gesang<br />

an, in den alle, bis auf die Gastmönche,<br />

einstimmen. Der Gesang<br />

steigert sich, wird lauter, inbrünstiger<br />

und füllt mit seiner Intensität<br />

schließlich die ganze Halle<br />

aus. Ein seltsames Gefühl macht<br />

sich bemerkbar, so als würde <strong>der</strong><br />

Körper in Resonanz versetzt. Im<br />

festen Rhythmus wird <strong>der</strong> Gesang<br />

unterbrochen und beginnt dann<br />

wie<strong>der</strong> von vorn, während sich alle<br />

Teilnehmer abwechselnd erheben,<br />

verbeugen und nie<strong>der</strong>knien. Nach<br />

einer halben Stunde kehrt Ruhe ein<br />

und alle entfernen sich.<br />

„Ergreifend“, sagt Han Chul<br />

Park, 78, Professor aus Seoul. „Die<br />

Zeremonie hat meinen Geist berührt“.<br />

Es ist bereits sein zweiter<br />

Tempelaufenthalt und er verbringt<br />

ihn dieses Mal im Hwaeomsa-Tempel.<br />

Weil die Atmosphäre so schön<br />

ist, wie er sagt. Die zu den ältesten<br />

Tempeln Koreas zählende Stätte<br />

wurde vor rund 1.500 Jahren von<br />

einem indischen Mönch gegründet<br />

und 1663 nie<strong>der</strong>gebrannt, jedoch<br />

sofort wie<strong>der</strong> aufgebaut.<br />

Der fernöstliche Himmel ist an<br />

diesem Abend klar. Der Anblick <strong>der</strong><br />

Sternbil<strong>der</strong> lässt die aufkommende<br />

Kühle fast vergessen. Es herrscht<br />

Ruhe. Außer dem Plätschern eines<br />

Wasserbeckens ist nichts zu hören,<br />

bis <strong>der</strong> Gastmönch-Betreuer Woo<br />

Mun Suk die Gäste zur Teezeremonie<br />

lädt. Zeit zum Entspannen<br />

und für ein Gespräch. Woo Mun<br />

ist seit 16 Jahren ordinierter Mönch<br />

und lebt gemäß des Jogye-Ordens<br />

keusch. Seinen Weg hat <strong>der</strong> 40-<br />

jährige nie bereut. „Ich kann mir<br />

nichts Besseres vorstellen“, sagt er<br />

und erzählt von innerer und äußerer<br />

Freiheit, die er seither genießt.<br />

Doch die Zahl <strong>der</strong> Mönche ist<br />

rückläufig. Ihr Leben erfor<strong>der</strong>t ein<br />

hohes Maß an Disziplin und Regeltreue<br />

und ist nicht für jeden<br />

erstrebenswert. In welchem Tempel<br />

sie wohnen wollen, können sich jedoch<br />

Mönche in Korea aussuchen.<br />

Kultur<br />

Mönchsnovize Jijin ist 28 Jahre alt und im dritten von<br />

fünf Jahren seiner Anwartschaft<br />

06/2013<br />

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Kultur<br />

Frühmorgens auf dem Gelände des Hwaeomsa-Tempels: Eine lange Reihe Mönche zieht in Richtung <strong>der</strong> alten Gebetshalle,<br />

um ihre morgendliche Zeremonie abzuhalten<br />

Tagsüber sind sie frei, können etwa<br />

studieren. Dennoch steigen immer<br />

wie<strong>der</strong> manche aus, erzählt Woo<br />

Mun. Meistens, weil sie heiraten<br />

wollen. Für ihn sei das jedoch kein<br />

Thema Zwei Bücher haben ihn zum<br />

Mönchsein verführt, darunter Siddharta<br />

von Hermann Hesse.<br />

Die Teestunde ist vorüber. Woo<br />

Mun zieht sich zurück und die<br />

Gastmönche suchen ihre Quartiere<br />

auf. Sie schlafen in einem traditionellen,<br />

langgestreckten Holzbau,<br />

einer Sammelunterkunft ohne Toilette,<br />

Dusche und Waschbecken.<br />

Die befinden sich in einem Nebengebäude.<br />

Knarrend und quietschend<br />

geben Schiebetüren den Weg in<br />

karg eingerichtete Räume frei. Geschlafen<br />

wird auf dem beheizten<br />

Boden mit Decken. Gongschläge<br />

dröhnen: Es ist neun Uhr abends,<br />

Bettruhe.<br />

Drei Uhr. Morgentoilette.<br />

Das Klacken eines Holzschlaginstruments<br />

dringt ans Ohr: aufstehen,<br />

Morgentoilette, anziehen. Zeit<br />

für Eitelkeiten bleibt nicht, denn<br />

um 3:30 Uhr steht Jijin vor den<br />

Unterkünften, um die Gastmönche<br />

abzuholen. Zum Morgenappell an<br />

<strong>der</strong> Tempeltrommel. Schlaftrunken<br />

folgen sie ihm schweigend in Zweierreihen<br />

mit übereinan<strong>der</strong> gelegten<br />

Händen, die Rechte über die Linke.<br />

So bewegt man sich als Mönch<br />

über das Tempelgelände, hat Jijin<br />

ihnen eingetrichtert. Vor <strong>der</strong> riesigen<br />

Trommel hat sich ein Mönch<br />

aufgebaut und legt los. Die dumpfen<br />

Schläge durchdringen die Luft,<br />

wie Tinte das weiche Papier des<br />

Maulbeerbaums. „Das Herz sollte<br />

nach dem Rhythmus <strong>der</strong> Trommel<br />

schlagen“, sagt Jijin. Fünf Mönche<br />

donnern nacheinan<strong>der</strong> auf sie ein,<br />

zehn Minuten lang. Das Trommeln<br />

gilt <strong>der</strong> Freude und dem Glück allen<br />

Lebens. Zum Abschluss ertönen<br />

monumentale Gongschläge. Nun<br />

sind definitiv alle wach.<br />

Währenddessen zieht eine lange<br />

Reihe Mönche in rostbraunen Kutten<br />

über das Tempelareal hinweg,<br />

in Richtung Gebetshalle. Jijin und<br />

die Gastmönche folgen ihnen zur<br />

halbstündigen, choralen Morgenzeremonie.<br />

Ihr schließen sich in<br />

<strong>der</strong> Meditationshalle die 108 Nie<strong>der</strong>werfungen<br />

an, eine kraftvolle<br />

Übung für Körper und Geist: aufrecht<br />

stehen, Hände vor <strong>der</strong> Brust<br />

falten, tief verbeugen, hinknien, mit<br />

Händen und Stirn auf den Boden,<br />

aufstehen und alles von vorn.<br />

Insgesamt 108 Mal, ohne Pause.<br />

Jede Nie<strong>der</strong>werfung steht für eine<br />

Buße, eine Bitte, ein Dank o<strong>der</strong><br />

ein Gelöbnis. Etwa jenes, stets sein<br />

76<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


Kultur<br />

Bestes zu geben. Wer nicht mehr<br />

kann, setzt aus und steigt später<br />

wie<strong>der</strong> ein o<strong>der</strong> pausiert bis zum<br />

Ende. Jijin schaut schweigend darüber<br />

hinweg. Gleich danach wird<br />

eine halbe Stunde lang meditiert,<br />

im Lotussitz.<br />

Sechs Uhr. Frühstückszeit<br />

Vor dem Essenssaal pfeift <strong>der</strong> Wind<br />

und heult durch die Ritzen, als sich<br />

die Mönche nähern. „Wer nicht<br />

gearbeitet hat, sollte nicht essen“,<br />

prangt auf dem Schild über dem<br />

Saal. An <strong>der</strong> Tür steht ein junger<br />

Novize, kerzengerade und mit aufgerichteter<br />

Hand vor <strong>der</strong> Brust. In<br />

sich versunken und den Blick ins<br />

Leere gewandt, verharrt er dort wie<br />

eine Buddhastatue, um die Mönche<br />

zu empfangen. Sie haben Vortritt.<br />

Als <strong>der</strong> erste kommt, beugt sich<br />

<strong>der</strong> Novize schlagartig im 90-Grad-<br />

Winkel vor. Eine Demutsgeste und<br />

Respektsbekundung, die jedem eintretenden<br />

Mönch zuteil wird. Dann<br />

erst sind die Gastmönche an <strong>der</strong><br />

Reihe und bedienen sich vom Büffet.<br />

Fleisch, Fisch, Geflügel sucht<br />

man hier vergebens. Stattdessen<br />

gibt es vegetarische Tempelküche<br />

mit viel Gemüse, farbenfroh und<br />

variantenreich, darunter die Landesspezialität<br />

Kimchi, ergänzend<br />

Suppe, Reis und etwas Obst, als<br />

Blick über einen Teil des Tempelareals. Im Hintergrund sind die Berge des Jirisan-Nationalparks<br />

zu sehen<br />

Getränk Wasser o<strong>der</strong> Tee. Es gilt,<br />

nur so viel zu nehmen, wie man<br />

essen kann, nichts übrig zu lassen<br />

und zu schweigen. Es hat schon fast<br />

etwas Meditatives, seine Schüssel<br />

langsam und vollständig zu leeren,<br />

darauf achtend, auch das letzte<br />

Reiskorn zu verspeisen, ja, es überhaupt<br />

mit Stäbchen fassen zu können.<br />

Löffel sind für die Suppe. Am<br />

Ende des Essens räumt je<strong>der</strong> sein<br />

Geschirr selbst weg, spült es auch<br />

selbst ab und Jijin zieht sich zum<br />

Studium des Buddhismus zurück.<br />

Das Tageslicht bahnt sich seinen<br />

Weg, allmählich wird es hell. Alles<br />

ist ruhig, bis auf das Zwitschern <strong>der</strong><br />

Vögel. „Ich fühle mich gut“, sagt<br />

Gastmönch Tai June aus den USA.<br />

Für ihn und seine Frau Marie ist es<br />

<strong>der</strong> erste Tempelaufenthalt. In Südkorea<br />

bieten viele buddhistische<br />

Tempel Aufenthalte für Besucher<br />

an, 16 von ihnen sind englischsprachige<br />

Gäste aus dem Ausland.<br />

Die Abläufe <strong>der</strong> Tempelaufenthalte<br />

Templestay in Südkorea<br />

bieten <strong>der</strong>zeit 16 buddhistische Tempel<br />

für englischsprachige Gäste an. Je nach<br />

Tempel und Programm beträgt <strong>der</strong> Preis<br />

pro Person und Nacht inkl. Verpflegung<br />

ca. 27 bis 68 Euro. Kurze Einführungen<br />

von 2,5 bis 3,5 Stunden ohne Übernachtung<br />

kosten ca. 14 bis 20 Euro.<br />

Die Unterbringung erfolgt in Sammelunterkünften,<br />

getrennt nach Männern und<br />

Frauen. Gegebenenfalls sind auch separate<br />

Unterkünfte möglich. Toiletten und<br />

Duschen liegen außerhalb <strong>der</strong> Schlafräume.<br />

Handtücher und Toilettenartikel sind<br />

mitzubringen. Buchungen können vor<br />

Ort o<strong>der</strong> auf eng.templestay.com (ohne<br />

www!) vorgenommen werden.<br />

Mehr Infos: Templestay Information Center<br />

(Seoul), 71 Gyeonji-dong, Jongno-gu,<br />

tägl. 9-18 Uhr, mit Restaurant (Tempelküche)<br />

und Café, Tel. +82-2-2031-2000.<br />

Weitere Auskünfte bei <strong>der</strong> Koreanischen<br />

Tourismuszentrale, Tel. +49 (0)69-<br />

233226, www.visitkorea.or.kr<br />

Seit 16 Jahren Mönch und zufrieden: <strong>der</strong> 40 Jahre alte Woo Mun Suk bei <strong>der</strong><br />

Teezeremonie<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 77


Kultur<br />

Mönch Woo Mun Suk beim morgendlichen Meditations-Spaziergang durch den nahe gelegenen<br />

Bambuswald<br />

ähneln sich, variieren aber auch und<br />

dauern von einer Nacht bis zu einer<br />

Woche. Dabei lernen die Gäste das<br />

Leben <strong>der</strong> Mönche kennen, essen,<br />

beten und meditieren mit ihnen,<br />

basteln, machen Spaziergänge, haben<br />

aber auch Zeit für sich und<br />

beteiligen sich an Gemeinschaftsarbeiten<br />

wie dem Fegen des Areals.<br />

2002 wurde das Projekt anlässlich<br />

<strong>der</strong> Fußball-WM in Korea und<br />

Japan initiiert. Inzwischen kann es<br />

beeindruckende Erfolge vorweisen<br />

und gilt als Aushängeschild des<br />

koreanischen Tourismus. Vor zehn<br />

Jahren waren es 2.500 Gäste, 2007<br />

bereits 82.000, 2011 schon über<br />

212.000 Gäste, davon 12 Prozent<br />

aus dem Ausland und 1.700 Deutsche!<br />

„Ich denke, die meisten sind<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach ihrem wahren<br />

Selbst“, sagt Songi Han vom<br />

Templestay Information Center in<br />

Seoul.<br />

Protestanten sträuben sich<br />

schon mal<br />

Kommen kann je<strong>der</strong>, unabhängig<br />

von Herkunft o<strong>der</strong> Religion,<br />

erzählt Mönch Woo Mun. „Katholiken<br />

wollen alles mitmachen“,<br />

sagt er, „Protestanten dagegen sind<br />

skeptischer und sträuben sich schon<br />

mal.“ Beim morgendlichen, meditativen<br />

Spaziergang sind jedoch<br />

alle dabei. Woo Mun geht durch<br />

einen Bambuswald, vorbei an <strong>der</strong><br />

Mönchsakademie und einer Einsiedelei<br />

und hinauf zu einem Bergheiligtum.<br />

Schließlich lädt er noch mal<br />

zum Tee, bevor die Gastmönche<br />

gemeinschaftlich ihre Unterkünfte<br />

ausfegen für die nächsten Besucher.<br />

Gastnonne Marie aus den USA<br />

hat am Ende ihres Aufenthalts gemischte<br />

Gefühle. „Es war schön<br />

und interessant“, sagt sie, „aber<br />

einmal reicht“. Für die gebürtige Hawaianerin<br />

und ihren Mann Tai June<br />

bleibt es wohl eine „einmalige, doch<br />

unvergessliche Lebenserfahrung“.<br />

Vor allem Koreaner fühlen sich<br />

von den Tempeln angezogen, und<br />

dass, obwohl nur 23 Prozent dem<br />

Buddhismus angehören. 25 Prozent<br />

sind Christen, ein paar Prozent<br />

gehören sonstigen Religionen an,<br />

<strong>der</strong> Rest – knapp die Hälfte – ist<br />

konfessionslos. Manche kommen<br />

auch einfach nur, um die entspannte<br />

Atmosphäre <strong>der</strong> Bergtempel zu<br />

genießen. Unter den Besuchern sind<br />

auch zunehmend ausländische Gäste,<br />

die den Weg zu Koreas Tempeln<br />

finden, wenn sie eine Auszeit brauchen<br />

und Energie tanken wollen.<br />

Und nicht nur einmal, weiß Woo<br />

Mun, <strong>der</strong> schon einige Wie<strong>der</strong>holer<br />

begrüßt hat. Hier oben, im Hwaeomsa-Tempel,<br />

fühlt er sich wegen<br />

<strong>der</strong> Berge beson<strong>der</strong>s wohl und<br />

nimmt ein letztes Mal die Teekanne<br />

zur Hand. Im Mönchsein sieht er<br />

seine Bestimmung und sein Glück.<br />

Woo Mun hat gefunden, wonach er<br />

suchte und blickt zufrieden lächelnd<br />

in die Runde. „Noch eine Tasse<br />

Tee?“<br />

Text & Bil<strong>der</strong>: Sascha M. Kleis<br />

78<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


in<strong>Asien</strong>-Preisrätsel<br />

GEWINNEN SIE ein von drei MP3-<br />

Hörbüchern aus <strong>der</strong> Reihe Kulturschock<br />

des Reise Know How-Verlags. Rainer Krack<br />

skizziert Hintergründe und Entwicklungen<br />

zur Orientierung im fremden Alltag.<br />

Bitte geben Sie bei Einsendung<br />

des Lösungswortes die gewünschte<br />

Destination des Hörbuchs an:<br />

Thailand o<strong>der</strong> Indien.<br />

Schicken Sie das Lösungswort<br />

bis zum 06. Dezember an:<br />

Asia Vision Verlag<br />

Rudolfstraße 22-24<br />

60327 Frankfurt<br />

o<strong>der</strong> an: redaktion@inasien.de<br />

Lösungswort <strong>der</strong> letzten<br />

Ausgabe: Guangzhou<br />

Gewonnen haben:<br />

Nadja Flies, Hoyerswerda<br />

Gerd Thalbach, Starnberg<br />

Frank Busch, Neu-Isenburg<br />

s1818 .58-62<br />

roter<br />

Edelstein<br />

Straßenbelag<br />

R<br />

O<br />

S C H M I E D<br />

P A R O L E S T O F F<br />

O L E I G E L K R U G<br />

L A G U N E A T A R A<br />

D O S E T I N B R U N S T<br />

R S P O U N D I I E<br />

M E D I Z I N S U N G E N A U<br />

O H I O N B E T R A R O M A<br />

O L S I S A L A S V<br />

R E N T E U K L I C K E N<br />

T M E T E L L D O L L Y<br />

M O R G E N I E G A L<br />

A L I N G E M E N G E<br />

A L M O S E N L E E<br />

F R O N T A L<br />

S F<br />

(1-9) Guangzhou<br />

1<br />

Stadt in<br />

Algerien<br />

Abk.:<br />

per<br />

Adresse<br />

Teil von<br />

Vietnam<br />

Abk.:<br />

Dienstag<br />

2<br />

ugs.:<br />

Misserfolg<br />

Unterlage<br />

für<br />

die Maus<br />

(engl.)<br />

Abk.:<br />

Papierwährung<br />

Mittel<br />

gegen<br />

Sodbrennen<br />

Kosename<br />

d.<br />

Großvaters<br />

3<br />

kleines<br />

Klavier<br />

ugs.:<br />

Ausweise<br />

4<br />

Gemüse<br />

unverfälscht<br />

Speisefisch,<br />

Salm<br />

5<br />

2<br />

Anwen<strong>der</strong>software<br />

für Mobilgeräte<br />

Abk.:<br />

Operationssaal<br />

Baumwolle<br />

Hafenstadt<br />

auf<br />

Korsika<br />

Pfleger,<br />

Aufseher<br />

6<br />

Lied,<br />

Singweise<br />

Nähmittel<br />

Gebieter<br />

Hauptstadt<br />

Bulgariens<br />

Sitzstreik<br />

(amerik.)<br />

Abk.:<br />

Siedepunkt<br />

vor<br />

langer<br />

Zeit<br />

Vorname<br />

des<br />

Räubers<br />

Hood<br />

5<br />

Ball mit Abk.:<br />

Unterschnitt<br />

Public<br />

(Tennis) Relations<br />

Gefahrensignal<br />

alte<br />

assyr.<br />

Hauptstadt<br />

Flächenmaß<br />

feste<br />

japanische<br />

Matratze<br />

Mannschaftssportart<br />

Zierpflanze<br />

3<br />

falscher<br />

Weg (in<br />

die ...<br />

gehen)<br />

Unterwelt,<br />

Hölle<br />

nie<strong>der</strong>l.:<br />

eins<br />

s1818 .39-63<br />

Selbsttäuschung<br />

Handeln<strong>der</strong><br />

4<br />

Öffnung<br />

Firmen-,<br />

Marken-,<br />

Druckerzeichen<br />

männl.<br />

Nachkomme<br />

®<br />

Zeichen<br />

für<br />

Barium<br />

mild,<br />

sanft<br />

Europ.<br />

Fußballverband<br />

(Abk.)<br />

Abk. des<br />

US-<br />

Geheimdienstes<br />

Baumwollstoff<br />

bitterer<br />

Spott<br />

Abk.:<br />

Rechtsanwälte<br />

Verhältniswort<br />

dagegen,<br />

kontra<br />

artig,<br />

brav<br />

1<br />

Mischfarbe<br />

Zitterpappel<br />

Wollsorte<br />

zum<br />

Brennen<br />

bringen<br />

span.<br />

Maler<br />

(Salvador)<br />

† 1989<br />

Abk.:<br />

ohne<br />

Obligo<br />

Vorfahre<br />

6<br />

Getreideart<br />

Abk.:<br />

Maximum<br />

Rückbuchung<br />

Papierlaterne<br />

Impressum in<strong>Asien</strong><br />

in<strong>Asien</strong><br />

erscheint zweimonatlich im:<br />

Asia Vision Verlag<br />

Rudolfstraße 22–24<br />

60327 Frankfurt<br />

Tel.: +49 (0)69-665632-0<br />

Fax.: +49 (0)69-665632-22<br />

Internet: www.inasien.de<br />

E-Mail: redaktion@inasien.de<br />

Chefredakteur: Martin Brückner<br />

Redaktion: Ann-Karin Heyer<br />

Layout: Muhammet Simsek<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Milena Bähnisch, Simona Bianco,<br />

Bjoern Gantert, Evelyn Gerlach,<br />

Volker Häring, Francoise Hauser,<br />

Rainer Heubeck, Sascha Maurice Kleis,<br />

Thomas Kropff, Michael Scholten,<br />

Tandin Wangmo, Anna Westenberger<br />

Anzeigenverkauf: Dagmar Hummel<br />

Druck: Dierichs Druck, Kassel<br />

Vertrieb: VU Verlagsunion Walluf<br />

Bildnachweise:<br />

Titel: Shutterstock // Inhalt (S. 4): Shutterstock, Michael Scholten, Rainer Heubeck, Sascha<br />

M. Kleis // <strong>Asien</strong> imBild (S. 6-7): Shutterstock // Travel-Meldungen (S. 8-9): Agentur Frische<br />

Fisch, Shutterstock // Bildreportage (S. 10-15): Bjoern Gantert // Tipps & Trends (S. 16-17):<br />

Albatros Travel, Mario Weigt, Shutterstock, flickr.com, coolstuff.com // Nord-Thailand (S.<br />

18-23): Rainer Heubeck // <strong>Asien</strong> Promi (S. 26): flickr.com // Spezial (S. 27-37): Agoda.com,<br />

Shutterstock // Kambodscha (S. 38-43): Michael Scholten, Song Saa Private Island Resort<br />

// Reisemängel (S. 44-45): flickr.com // Bhutan (S. 46-51): Michael Scholten // Vietnam<br />

(S. 52-53): Thomas Kropff // Leserreise Vietnam (S. 54-55): Evelyn Gerlach // Oberlauf<br />

Mekong (S. 56-61): Volker Häring // TCM gegen trübe Stimmung (S. 64-65): Shutterstock<br />

// Stichwort (S. 67): flickr.com // Wirtschafts-Meldungen (S. 68-69): Shutterstock //<br />

Textilbranche Bangladesh (S. 70-71): Shutterstock // Kultur-Meldungen (S. 72-73):<br />

Shutterstock, Museum Rietberg Zürich, flickr.com // Korea Mönche (S. 74-78): Sacha M.<br />

Kleis // <strong>Vorschau</strong> (S. 82): Shutterstock<br />

Sämtliche Artikel und Informationen sind<br />

nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.<br />

Eine Gewährleistung für ihre<br />

Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch<br />

nicht übernommen werden. Zuschriften an<br />

die Redaktion sind erwünscht, Rücksendung<br />

erfolgt gegen beigefügtes Rückporto. Für<br />

die Rücksendung von Fotos o. Ä. wird keine<br />

Gewährleistung übernommen. Es gelten<br />

die Geschäftsbedingungen des Verlags. Beiträge,<br />

Fotos und grafische Darstellungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Ihr Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, ihre Vervielfältigung auf<br />

fotomechanischem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>em Weg sowie<br />

die Nutzung auf Datenträgern bedarf<br />

<strong>der</strong> schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Kioskverkauf: Deutschland 4,90 Euro,<br />

Schweiz CHF 9,80, Österreich 5,50 Euro<br />

Einzelbestellung beim Verlag: 6,80 Euro<br />

Abonnements: 27,50 Euro, CHF 57,–<br />

06/2013<br />

www.inasien.de<br />

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+ News + + + Meldungen + + + Bücher, Filme, CDs + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen<br />

Die spinnen, die Japaner!<br />

Mit dem provokativen Buch „Darum<br />

nerven Japaner“ sorgte Neumann<br />

bereits vor mehr als zehn Jahren für<br />

Begeisterung, aber auch für Hassstimmen<br />

in zahlreichen Internetforen.<br />

Jetzt ist endlich <strong>der</strong> Folgeband<br />

da. Mit <strong>der</strong> Fortsetzung knüpft <strong>der</strong><br />

Autor an die bissige Vorlage an. Schonungslos<br />

und vor allem humorvoll<br />

beleuchtet er die seltsamen Seiten<br />

<strong>der</strong> japanischen Psyche, aber auch<br />

den Alltag und natürlich die ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen wie<br />

Erdbeben und den Umgang mit japanischen<br />

Männern. Menschen ohne<br />

Humor sollten dieses Buch allerdings<br />

im Regal stehen lassen: Es ist nämlich<br />

kein bisschen politisch korrekt und<br />

deshalb erfrischend witzig.<br />

Christoph Neumann: „Darum spinnen Japaner – Neues vom Wahnsinn des japanischen<br />

Alltags“, Piper Verlag, 240 Seiten, 9,99 €<br />

Koreanisches Japan, japanisches Korea<br />

Koreanischstämmige Japaner haben es nicht immer leicht in Japan: Immer wie<strong>der</strong> schlagen ihnen unterschwellige Vorurteile<br />

entgegen. Auch in dritter o<strong>der</strong> vierter Generation gelten sie in Japan noch als Auslän<strong>der</strong>. Doch auch Korea ist ihnen fremd<br />

und die vermeintlich kulturelle Heimat erweist sich oft als Fremde. Genau um diese Zerrissenheit geht es in den oft etwas<br />

schwermütigen Erzählungen. Dies übrigens nicht ohne Grund: Lee war selbst eine koreanische Japanerin und wechselte bis<br />

zu ihrem Tod 1992 mehrfach zwischen beiden Län<strong>der</strong>n.<br />

Yangji Lee: „Yuhi & an<strong>der</strong>e Erzählungen“, Abera Verlag, 222 Seiten, 22 €<br />

Vietnam mit Mutti<br />

Eigentlich sollte es ein romantischer Urlaub zu zweit werden, doch dann macht seine<br />

Freundin überraschend Schluss und Andi muss die Gruppenreise nach Vietnam und Kambodscha<br />

allein antreten. Fast zumindest, denn seine Mutter übernimmt den leeren Platz<br />

und bringt auch gleich noch zwei seiner Schwestern mit. Als wäre dies nicht schlimm genug,<br />

versucht seine Familie ihn auch noch mit <strong>der</strong> Reiseleiterin zu verkuppeln, während die<br />

Gruppe alle klassischen Sehenswürdigkeiten <strong>der</strong> beiden Län<strong>der</strong> abreißt. Ein warnendes<br />

aber ausnehmend lustiges literarisches Mahnmal für alle, die eine Pauschalreise nach<br />

Südostasien planen – und für alle an<strong>der</strong>en die passende Urlaubslektüre zum Reiseziel.<br />

Christoph Dörr: „Muscheln für Mutti“, Blanvalet, 384 Seiten, 12,99 €<br />

80<br />

www.inasien.de<br />

06/2013


+ + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + +<br />

151 Facetten Thailands<br />

Der ehemalige Spiegel-Korrespondent in Thailand zeigt 151 typische Eigenheiten, Skurrilitäten,<br />

Momentaufnahmen und Persönlichkeiten. Ein Buch, das sich ein bisschen wie eine schnelle<br />

Rikschafahrt durch Thailand liest. Mit viel Lokalflair, kontroversen Eindrücken und leckeren Höhepunkten<br />

puzzelt sich Seite für Seite ein Bil<strong>der</strong>mosaik zusammen, das zum Schluss ein echtes Stück<br />

Thailand ergibt. Auch jene, die schon öfter dort waren, finden sich in diesem Buch gut wie<strong>der</strong>:<br />

„Schau mal, weißt Du noch? Wie damals in Bangkok...”<br />

Thilo Thilke: „151 Thailand – Portrait eines farbenfrohen Königreichs in 151 Momentaufnahmen“,<br />

Conbook Verlag, 286 Seiten, 14,95 €<br />

Kampf <strong>der</strong> Strategen<br />

Die allein erziehende Mutter Yasuko tötet ihren Ex-Mann in Notwehr. Ihr Nachbar<br />

Ishigami hört den Mord zufällig mit an und bietet ihr seine Hilfe an. Gleich zu Beginn<br />

des Buchs wohnt <strong>der</strong> Leser diesem Verbrechen bei. Kann man daraus noch einen<br />

spannenden Krimi stricken? Higashino kann! Denn<br />

in diesem Buch geht es nicht darum, das Verbrechen<br />

aufzuklären, son<strong>der</strong>n es zu vertuschen. Ishigami,<br />

ein genialer Mathematiker, verschafft Yasuko ein<br />

vermeintlich wasserdichtes Alibi und klügelt einen<br />

scheinbar perfekten, logischen Plan aus, Yasuko zu<br />

retten. Zunächst erfolgreich, gäbe es da nicht den<br />

Gegenspieler, seinen alten Kommilitonen Yukawa,<br />

<strong>der</strong> die Polizei in ihren Untersuchungen unterstützt<br />

und sich mit Ishigami ein spannendes Logikduell<br />

liefert. Kann Ishigama den Kampf gewinnen?<br />

Keigo Higashino: „Verdächtige Geliebte“, 320 Seiten,<br />

Klett-Cotta, 19,95 €<br />

Die tägliche Dosis Chinesisch<br />

Wer Sprachen lernt, muss regelmäßig dranbleiben.<br />

Bei exotischen Idiomen gar nicht so einfach! Hier<br />

kommt <strong>der</strong> neue Sprachkalen<strong>der</strong> Chinesisch ins Spiel:<br />

Jeden Tag gibt es ein neues Rätsel, einen kurze Text,<br />

Redewendungen, Sprichwörter, kurze Grammatiko<strong>der</strong><br />

Wortschatzübungen und allerhand wissenswerte<br />

Fakten zur Landeskunde. Kurzum, eine Fünf-<br />

Minuten-Portion Chinesisch, die mit überschaubaren<br />

Aufgaben zum Lernen animiert. Erste Vorkenntnisse<br />

sollte man mitbringen, dank <strong>der</strong> konsequenten Verwendung<br />

<strong>der</strong> Pinyin-Umschrift (plus Schriftzeichen, versteht sich), profitieren jedoch<br />

auch ambitionierte Anfänger von diesem Kalen<strong>der</strong>.<br />

Hausmann auf Japanisch<br />

Als Mann einfach mal zwei Jahre bei den Kin<strong>der</strong>n<br />

bleiben? Das ist schon im Westen nicht immer<br />

einfach. Im Japan freilich, wo die Väter ihre Kin<strong>der</strong><br />

dank langer Arbeitszeiten oft nur wenige Minuten<br />

am Tag sehen, scheint dieser Plan geradezu unerhört.<br />

Doch Ryunosuke, Verwaltungsangestellter<br />

und Ehemann <strong>der</strong> Autorin, ist fest entschlossen.<br />

Babyschwimmen, Kin<strong>der</strong>arzt und Spielgruppe:<br />

Heldenhaft erkämpft er sich die Akzeptanz, wird<br />

zum „Windelsamurai“ und stellt nebenbei noch<br />

einen Rekord als Mann mit dem längsten Erziehungsurlaub<br />

Japans auf. All dies ist ausnehmend<br />

unterhaltsam zu lesen und eine wun<strong>der</strong>bare Möglichkeit,<br />

eine Seite Japans zu entdecken, die auch<br />

manch ein Japaner nicht kennt.<br />

Susanne Steffen: „Der Windel Samurai“, Rowohlt<br />

Verlag, 256 Seiten, 8,99 €<br />

Lan Diao: „Chinesischer Sprachkalen<strong>der</strong> 2014“, Buske Verlag, 640 Seiten, 14,90 €<br />

06/2013<br />

www.inasien.de 81


<strong>Vorschau</strong><br />

Ausgabe 1/2014 erscheint am 18. DEZEMBER 2013<br />

Refugium <strong>der</strong> Zeitlosigkeit<br />

Tief im Süden von Laos ist <strong>der</strong> Mekong mit<br />

zahlreichen Inseln gesprenkelt, auf denen die Zeit<br />

stehen geblieben zu sein scheint. Die tropische<br />

Flusslandschaft mit dem Namen „Viertausend<br />

Inseln“ erreicht an dieser Stelle die größte Breite<br />

seines langen Laufes zwischen den Höhen des<br />

Himalajas und seinem Delta am Südchinesischen<br />

Meer. Fischer und Reisbauern haben hier<br />

ihren beschaulichen Lebensrhythmus bis in die<br />

Gegenwart beibehalten. Das Einzige, was sich<br />

hier bewegt, ist <strong>der</strong> Mekong.<br />

Tee-Zeremonie<br />

Es geht um nichts weniger als um die Zubereitung einer Schale<br />

Tee. Um die Kunst, einen Tee jenseits <strong>der</strong> Teebeutelhast und doch<br />

in aller Schlichtheit zuzubereiten, zu servieren und entgegenzunehmen.<br />

Ein Ritual, was man nie mehr vergisst. Selbst, wenn man<br />

den Teeraum schon verlassen hat.<br />

Naturerlebnisse in Südasien<br />

Und dann kommt <strong>der</strong> Drache...<br />

Um Glück dreht sich vieles, wenn nach dem chinesischen Mondkalen<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> ein neues Jahr beginnt. Das am 31. Januar anstehende<br />

Neujahrsfest ist für Chinesen <strong>der</strong> wichtigste Feiertag des<br />

Jahres. Schon Wochen vorher wird mit den Vorbereitungen für<br />

das 15-tägige Fest begonnen. Das Ziel: Freude, Erfolg, Gesundheit<br />

und Wohlstand herbeirufen.<br />

Seit Jahrtausenden sind die Malediven von<br />

an<strong>der</strong>en Landmassen isoliert, was eine<br />

ganz eigene Pflanzen- und Tierwelt auf<br />

dem Inselreich hervorgebracht hat. Für<br />

Vogelbeobachter ist Sri Lanka ein wahres<br />

Paradies. Und wer es mehr mit großen<br />

Säugetieren hat, <strong>der</strong> kann sich auf einzigartige<br />

Naturreisen nach Indien begeben, in das Reich<br />

des Tigers.<br />

Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellem Anlass verschoben werden.<br />

82 www.inasien.de 06/2013


ThAilAnd<br />

Triumph für<br />

Thaksin<br />

Messen & Kongresse<br />

China präsentiert<br />

sich auf <strong>der</strong> CeBIT<br />

MAcher & MärKTe<br />

Ratan Tata – Manager<br />

mit Macht und Bedacht<br />

chinA<br />

31<br />

Neue Chancen für<br />

das Perlflussdelta<br />

AsiA Bridge<br />

:::<br />

Glaubt man den Prognosen,<br />

geht Indonesiens Stahlindustrie<br />

goldenen Zeiten entgegen. In<br />

wichtigen Abnehmerbranchen<br />

Trends | Analysen | Strategien für Ihr <strong>Asien</strong>geschäft 11:2011<br />

<br />

Indonesien<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

vereinigt mit<br />

aktuell ASIA<br />

stehen die Zeichen auf Wachstum.<br />

Beispielsweise erwarten<br />

Experten, dass die größte ASE-<br />

iMMoBilienMärKTe<br />

steter<br />

Aufstieg<br />

<br />

AN-Nation in den kommenden<br />

zwei Jahren Thailand als führenden<br />

Automarkt überholen wird.<br />

Produktion und Verkauf sollen<br />

auf jährlich 1,2 Millionen Autos<br />

und 8,1 Millionen Motorrä<strong>der</strong><br />

anwachsen. Der dafür benötigte<br />

Stahl wird zumeist importiert.<br />

Um den einheimischen Markt<br />

für ausländische Anbieter von<br />

Ausgangsstoffen und Verarbeitungsmaschinen<br />

zugänglicher zu<br />

machen, kooperiert das indonesische<br />

Industrieministerium ab<br />

diesem Jahr mit <strong>der</strong> Deutschen<br />

Messe AG als Gastgeber <strong>der</strong> „Indonesia International<br />

Steel, Iron and Aluminium Expo and<br />

Forum“ (Inasal).<br />

<br />

Auf dieser neuen Messe werden vom 11. bis 13. Juli internationale<br />

Aussteller die gesamte Bandbreite <strong>der</strong> Aluminium-,<br />

Eisen- und Stahltechnologie zeigen. Die Ausstellungsfläche<br />

wird sich im Jakarta Convention Center befinden, das<br />

ursprünglich für eine Gipfelkonferenz <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong><br />

Blockfreien Staaten gebaut worden war. Nun dient es als<br />

Hauptumschlagplatz für Stahlwaren aus dem In- und Ausland.<br />

Das Angebot <strong>der</strong> Ausstellungsplattform umfasst die ganze<br />

Produktkette <strong>der</strong> Aluminium-, Eisen- und Stahlindustrie.<br />

Von Rohmaterialien über Verarbeitungstechnologie bis hin<br />

zum Endvertrieb werden Besucher <strong>der</strong> „Inasal“ alles vorfinden.<br />

Überdies bieten Aussteller Rohre und Kabel an.<br />

Organisiert wird die „Inasal“ von Hannover Fairs International,<br />

einer Tochtergesellschaft <strong>der</strong> Deutschen Messe AG<br />

<br />

<br />

<br />

Aussteller zu öffnen und Netzwerkmöglichkeiten für Produzenten<br />

und Konsumenten zu schaffen. „Damit erschließen<br />

wir für unsere Kunden zusätzliche Geschäftsperspektiven<br />

auf dem wichtigen asiatischen Markt“, berichtet Dr. Andreas<br />

Gruchow, <strong>der</strong> im Vorstand <strong>der</strong> Deutschen Messe AG fürs<br />

Auslandsgeschäft verantwortlich zeichnet.<br />

<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

:::<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mit <strong>der</strong> „Inasal“ erweitert die Deutsche Messe ihr Portfolio<br />

in den Bereichen Gießerei und Metallurgie. Zu dem gleichen<br />

Thema existieren bereits etablierte Messen des Hannoveraner<br />

Messeanbieters. Die Fachmessen „Ankiros/Annofer“ und<br />

„Aluexpo“ in <strong>der</strong> Türkei erfreuen sich beispielsweise schon<br />

in Hannover, in Kooperation mit dem indonesischen Messeveranstalter<br />

Wahyu Promo Citra. Das dreitägige Event zielt<br />

issn: 1864-3752<br />

darauf ab, den indonesischen Handelsplatz für ausländische<br />

seit Jahren eines großen Zuspruchs. Auch die in Indien beworbenen<br />

Fachausstellungen „Ifex“, „Metex“ und „Alu India“, die<br />

die Deutsche Messe AG gemeinsam mit <strong>der</strong> Kölnmesse YA<br />

Tradefair bewirbt, sind geschätzte Branchenveranstaltungen.<br />

„Umso mehr freuen wir uns, jetzt auch auf dem indonesischen<br />

Wachstumsmarkt vertreten zu sein“, so Gruchow. Die Wei-<br />

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des dAW<br />

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