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Flüssiggas Volle Alltagstauglichkeit - halbe Treibstoffkosten: ADAC testet Autogasfahrzeuge (Vorschau)

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Medium für energieeffizienz mit propan I butan I autogas UND mitteilungen des dvfg<br />

Bestandsaufnahme:<br />

Der Markt für Propangasflaschen<br />

<strong>Volle</strong> <strong>Alltagstauglichkeit</strong> – <strong>halbe</strong> <strong>Treibstoffkosten</strong>:<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>testet</strong> <strong>Autogasfahrzeuge</strong><br />

FVV-Projekt Forschungsvereinigung Verbrennungsmotoren<br />

LPG System-Vergleich: ein Zwischenbericht<br />

Foto: Maxime Charon, Prestagaz<br />

01 I 2013 strobel verlag<br />

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<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

3<br />

Energiewende im Mobilitätsmarkt<br />

Das Ziel ist klar: 10 % Erneuerbare Energien im<br />

Verkehrssektor bis 2020, mindestens. Das Strategiepapier,<br />

begleitet von einem Gesetzesentwurf,<br />

war kaum veröffentlicht, als auch schon die Pressemeldungen<br />

mit den Stellungnahmen der verschiedenen<br />

Verbände und Interessensvertreter in<br />

den Redaktionen einliefen. Auch der Deutsche<br />

Verband <strong>Flüssiggas</strong> hat sich in einer Presseverlautbarung,<br />

die Sie auf Seite 11 nachlesen können,<br />

geäußert. Die Pressemeldung der EU selbst,<br />

die die wichtigsten Maßnahmen zusammenfasst,<br />

ist im Internetauftritt der EU nachzulesen. Als da<br />

wären – das Elektroauto: Hier soll es einen europaweit<br />

einheitlichen Ladestecker geben sowie<br />

eine bestimmte Anzahl von Ladestationen in jedem<br />

Mitgliedsstaat. Ziel ist es, eine kritische<br />

Masse an Ladestationen zu schaffen, damit die<br />

Industrie Elektroautos in Massenproduktion und<br />

damit zu vertretbaren Preisen herstellt. Wasserstoff:<br />

Die in 14 Mitgliedsstaaten bestehenden<br />

Tankstellen sollen zu einem Verbund mit einheitlichen<br />

Standards zusammengeschlossen werden,<br />

um die Mobilität von Wasserstofffahrzeugen zu<br />

gewährleisten. Bei Biokraftstoffen, deren Marktanteil<br />

5 % ausmacht, bestehe die Herausforderung<br />

darin, die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Für<br />

Flüssigerdgas (aktuell 38 Tankstellen europaweit)<br />

sollen entlang der Kernstrecken des transeuropäischen<br />

Verkehrsnetzes alle 400 km Zapfsäulen<br />

errichtet werden; bei CNG als Kraftsoff für<br />

Pkw soll die Entfernung zwischen den einzelnen<br />

Stationen sogar nur 150 km betragen.<br />

Und LPG? „Für LPG sind keine Maßnahmen<br />

vorgesehen; die Kerninfrastruktur steht bereits“,<br />

heißt es in dem Strategiepapier. Eine Tatsache,<br />

die im Wesentlichen der <strong>Flüssiggas</strong>branche zu<br />

verdanken ist, die zu einem frühen Zeitpunkt das<br />

Potenzial von Autogas erkannt hat und darüber<br />

hinaus die steuerliche Gleichstellung mit Erdgas<br />

verhandeln konnte. Denn dass die steuerliche<br />

Entlastung ganz wesentlich zur Akzeptanz beim<br />

Verbraucher beigetragen hat, steht außer Zweifel.<br />

Nicht nur aus diesem Grund ist eine Verlängerung<br />

der Steuerermäßigung angeraten. Es kann<br />

nicht angehen, dass eine mittelständisch strukturierte<br />

Industrie aus eigenen Mitteln eine Infrastruktur<br />

aufbaut und unterhält, während andere<br />

Industriezweige zu just dem gleichen Zweck aus<br />

dem Steuertopf schöpfen – ganz abgesehen davon,<br />

dass es fraglich ist, ob mehr Ladestationen<br />

automatisch mehr E-Fahrzeuge zur Folge haben.<br />

Um die Energiewende im Verkehrssektor voranzubringen,<br />

muss Mobilität in all ihren Facetten<br />

wahrgenommen und genutzt werden – so, wie es<br />

im Wärmemarkt schon seit Längerem der Fall ist.<br />

Kaum eine neue Heizungsanlage setzt auf nur<br />

einen Energieträger, hier ist der bivalente Betrieb<br />

zum Normalfall geworden. Warum nicht auch<br />

beim Auto? Gasfahrzeuge bieten hierfür die beste<br />

Voraussetzung.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

ANNE-MARIE RING<br />

Chefredakteurin<br />

editorial


inhalt<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Editorial<br />

3 Energiewende im Mobilitätsmarkt<br />

Markt und Menschen<br />

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Tel. +49 (5401) 8494-575 · Fax 8494-577<br />

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6 Millioneninvestition für den Ausbau der Industriegase-<br />

Aktivitäten: Tyczka baut Luftzerlegungsanlage<br />

6 Oliver Nehring übernimmt ab<br />

30. Juni die Geschäftsleitung der<br />

Westfa GmbH, Hagen<br />

7 6. EID Kraftstoff-Forum, 19. und 20. März, Hamburg<br />

7 Globaler Branchentreff 1. bis 3. Oktober, London<br />

7 Verstärkt das DVFG-Team:<br />

Sabine Halbgewachs<br />

7 Redaktion <strong>Flüssiggas</strong> in eigener Sache<br />

8 Nachgefragt bei Peter Meurer:<br />

Zum 50. Branchen- und Berufsjubiläum<br />

DVFG<br />

10 <strong>Volle</strong> <strong>Alltagstauglichkeit</strong> – <strong>halbe</strong> <strong>Treibstoffkosten</strong><br />

<strong>ADAC</strong> <strong>testet</strong> <strong>Autogasfahrzeuge</strong><br />

11 EU-Kommission veröffentlicht Strategiepapier<br />

Alternative Kraftstoffe im Verkehr<br />

12 Feldtest Schiefergas-Förderung:<br />

Umweltverträglicher mit Propan?<br />

12 DVFG-Zertifizierung zur Prüfung von<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Flaschenanlagen<br />

13 Im Fokus: Der Markt für Propangasflaschen<br />

Bestandsaufnahme <strong>Flüssiggas</strong>flaschen


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

15 Wiederkehrende Prüfung<br />

16 Gasflasche für das Grillforum Valentin<br />

17 Liegt die Zukunft der leichten Flasche im Online-Vertrieb?<br />

18 FVV-Projekt Forschungsvereinigung<br />

Verbrennungsmotoren (FVV)<br />

LPG System-Vergleich: ein Zwischenbericht<br />

23 Wartungspflicht für Öltanks voraussichtlich<br />

schon in diesem Jahr<br />

Autogas und Tankstellentechnik<br />

24 Hyundai i40 cw:<br />

Flottentauglicher Kombi liefert Steilvor lage<br />

für Betriebstankstellen<br />

25 Genfer Salon vom 5. bis 17. März 2013<br />

Autogas erstmals offiziell dabei<br />

26 Italienisches Flair und Eleganz: Der neue Lancia Thema<br />

Italo-Amerikaner erst mit LPG ein „Thema“<br />

27 GasShow in Warschau am 6. und 7. März 2013<br />

Flottenlösungen mit LPG<br />

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inhalt<br />

28 Wegbereitendes Projekt in Saudi-Arabien<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlage für eine Geotextilfabrik<br />

Firmen und Produkte<br />

30 Biomethan-Einspeiseanlage Karben<br />

Biomasse effizient nutzen<br />

31 Markt und Möglichkeiten: Konditionierung<br />

von Biogas mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

32 Mobile Heizzentrale für Flohmarktfans<br />

und Schnäppchenjäger<br />

Dank <strong>Flüssiggas</strong> gut durch den Winter<br />

34 Qualitätssicherung durch Drucküberwachung<br />

Neues Alarmmodul für Gasmischer von Witt<br />

34 Ausgezeichnet mit dem Förderpreis der BG RCI:<br />

Sicheres „Ein-Mann-Transportsystem“ für Gasflaschen<br />

Kleinanzeigen ⅼ Impressum<br />

35 Kleinanzeigen ⅼ Impressum


markt und menschen<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

6. EID Kraftstoff-Forum<br />

19. und 20. März, Hamburg<br />

Zukunftsstrategien für Kraftstoffe<br />

in Europa will das 6. EID-<br />

Kraftstoff-Forum aufzeigen;<br />

wen wundert es da, dass Autogas<br />

mit auf der Agenda steht?<br />

Alexander Stöhr vom DVFG<br />

wird zur Rolle von Autogas im<br />

künftigen Kraftstoffmix referieren.<br />

Während der Ölpreis<br />

Rekordhöhen erklimmt, obwohl<br />

die Ölreserven ein nie<br />

gekanntes Niveau erreicht haben,<br />

wächst zumindest hierzulande<br />

die Anzahl von LPG- und<br />

CNG-Fahrzeugen. Neben einer<br />

Marktübersicht werden steuerliche<br />

Aspekte angesprochen<br />

sowie Synergien mit anderen<br />

Alternativen. Des Weiteren<br />

stehen ein Statusbericht zum<br />

deutschen Tankstellenmarkt,<br />

die Kraftstoff- und Mobilitätsstrategie<br />

der Bundesregierung<br />

sowie andere alternative Antriebe<br />

auf der Agenda. Referieren<br />

werden anerkannte Branchenexperten,<br />

die sich täglich<br />

mit diesen Aspekten befassen.<br />

Infos und Registrierung unter<br />

http://www.eid-aktuell.de/<br />

6-eid-kraftstoff-forum/<br />

Globaler Branchentreff<br />

1. bis 3. Oktober, London<br />

Ein Ort, vier Veranstaltungen:<br />

In London wird im Rahmen<br />

des 26. WLPGA Forums &<br />

AEGPL Kongresses (beide 1. bis<br />

3. Oktober 2013) am 1. Oktober<br />

auch der 6. Internationale Kongress<br />

„Global Technology Conference<br />

(GTC)“ abgehalten.<br />

Zeitgleich dazu findet die Jahreshauptversammlung<br />

der UKLPG<br />

statt. Durch das Bündeln der<br />

insgesamt vier Termine wollen<br />

die Organisatoren die Veranstaltung<br />

in London zum ultimativen<br />

Branchentreff ausbauen.<br />

Die GTC 2013 will innovative<br />

Technologien und Anwendungen<br />

von <strong>Flüssiggas</strong> (LPG)<br />

präsentieren und der <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />

neue Geschäftsfelderaufzeigen.<br />

Alle Aussteller<br />

des 26. WLPGA Forums können<br />

sich ab sofort zum 6. Internationalen<br />

Kongress „Global<br />

Technology Conference<br />

(GTC)“ regis trieren. Weitere<br />

Informationen und Teilnahmebedingungen<br />

unter http://<br />

www.worldlpgas.com/aboutwlpga/activities/glotec-2<br />

Mazda 2 BiFuel ab sofort mit LPG-System von Prins<br />

Mazda 2 BiFuel – jetzt auch mit Gasanlage von Prins.<br />

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Eindhoven, liefert ab sofort die<br />

Gasanlagen für den Mazda 2<br />

BiFuel. Zum Einsatz kommt<br />

die Prins VSI-2.0 LPG. Die gute<br />

Nachricht für alle Interessenten:<br />

Die Werksgarantie bleibt<br />

erhalten. Die schlechte: Die<br />

Version ist vorläufig nur in den<br />

Niederlanden erhältlich.<br />

Millioneninvestition für den Ausbau der Industriegase-<br />

Aktivitäten: Tyczka baut Luftzerlegungsanlage<br />

(V.l.n.r.:) Mag. Gerhard Vecera (Leiter Einkauf, AMAG), DI Helmut Suppan<br />

(Geschäftsführer AMAG casting), Dr. Werner Auer (OÖ. Technologie- und<br />

Marketinggesellschaft, TMG), Wirtschaftslandesrat KommR Viktor Sigl,<br />

Dr. Frank Götzelmann (Geschäftsführer Tyczka Energie und Tyczka Air<br />

Austria), Dr. Peter Biedenkopf (Prokurist Tyczka Energie und Tyczka Air<br />

Austria), DI Robert Lidauer (Projektleiter, Tyczka) sowie Rainer Deufert<br />

(Leiter Controlling/Rechnungswesen/Immobilien, Tyczka Energie).<br />

Mit dem Bau einer Produktionsanlage<br />

für technische Gase<br />

schafft die mittelständische<br />

Tyczka Unternehmensgruppe<br />

die Grundlagen für weiteres<br />

Wachstum im Geschäft mit<br />

Industriegasen. Die geplante<br />

Produktionsstätte am Industriepark<br />

Braunau/Neukirchen<br />

(Oberösterreich) hat eine<br />

Kapazität von 215 t/Tag, das<br />

Investitionsvolumen beträgt<br />

rund 23 Mio. Euro.<br />

Die Anlage, in der Luft in die<br />

Hauptbestandteile Sauerstoff,<br />

Stickstoff und Argon zerlegt<br />

wird, soll im 4. Quartal 2014<br />

den Betrieb aufnehmen. Ein<br />

Teil dieser technischen Gase<br />

wird gasförmig via Pipeline<br />

zum benachbarten Kunden<br />

AMAG Austria Metall AG geliefert<br />

und sichert dort die Versorgung<br />

mit Sauerstoff und<br />

Stickstoff. Der überwiegende<br />

Teil der Produktion wird jedoch<br />

verflüssigt und über<br />

Straßentankwagen an Kunden<br />

in Österreich und Bayern<br />

geliefert.<br />

Für das Geschäft mit flüssigen<br />

Industriegasen wurde im<br />

September 2012 die Tyczka<br />

Air Austria GmbH mit Sitz in<br />

Braunau gegründet, deren Geschäftsführung<br />

Dr. Frank Götzelmann<br />

und Dr. Peter Biedenkopf<br />

obliegt, die in der Tyczka<br />

Unternehmensgruppe weitere<br />

Managementfunktionen innehaben.<br />

„Die neue Luftzerlegungsanlage<br />

ermöglicht uns<br />

eine eigenständige Produktion<br />

und Vermarktung technischer<br />

Gase im Dreiländereck Österreich,<br />

Deutschland und Tschechien<br />

sowie den Einstieg der<br />

Tyczka Unternehmensgruppe<br />

in die on-site-Versorgung von<br />

großen Kunden via Pipeline“,<br />

so Dr. Frank Götzelmann. „Neben<br />

dem Abschluss langfristiger<br />

Verträge mit dem Pipelinekunden<br />

AMAG Austria Metall<br />

AG hat auch die Unterstützung<br />

und Betreuung durch das Land<br />

Oberösterreich und die Oberösterreichische<br />

Technologieund<br />

Marketinggesellschaft den<br />

Grundstein für die Luftzerlegungsanlage<br />

gelegt.“ Als<br />

Folgeinvestition für Kundentanks<br />

und Straßentankwagen<br />

sind weitere 8 Mio. Euro<br />

geplant.<br />

Mit der Tyczka Air Austria<br />

gründete die Tyczka ihr zweites<br />

Unternehmen in Österreich.<br />

Bereits seit 1970 trägt die<br />

Tyczka Neue Gastechnik, Hall,<br />

zur Energieversorgung mit<br />

<strong>Flüssiggas</strong> in Österreich bei.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

6|7<br />

Verstärkt das DVFG-Team:<br />

Sabine Halbgewachs<br />

Bereits seit dem 14. Januar<br />

2013 verstärkt Sabine Halbgewachs<br />

die Geschäftsstelle des<br />

DVFG e.V., Berlin, im Bereich<br />

der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Frau Halbgewachs<br />

hat an der Universität der<br />

Künste in Berlin Kommunikationswissenschaft<br />

mit den<br />

Schwerpunkten Marketing und<br />

PR studiert. Danach folgten<br />

Stationen als freie Redakteurin<br />

und Beraterin für Kommunikationskonzepte.<br />

Die Pressearbeit<br />

des <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />

ist ab sofort in die Geschäftstelle<br />

integriert. Ziel dieser Umstrukturierung<br />

ist es, die PR-<br />

Arbeit reaktionsschneller und<br />

effektiver zu gestalten.<br />

Oliver Nehring übernimmt ab 30. Juni die Geschäftsleitung der Westfa GmbH, Hagen<br />

In das Jahr 2013 startet die<br />

Hagener Westfa GmbH mit<br />

einer neuen Führungsspitze:<br />

Seit 1. Januar ist Oliver Nehring<br />

Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Der Diplom-Ingenieur<br />

folgt auf Klaus Stolte, der der<br />

Westfa seit 1997 vorsteht und<br />

zur Jahresmitte in den wohlverdienten<br />

Ruhestand geht.<br />

Um eine professionelle Übergabe<br />

zu gewährleisten, werden<br />

Nehring und Stolte bis zu dessen<br />

offiziellem Ausscheiden<br />

am 30. Juni gemeinsam die<br />

Aufgaben der Geschäftsleitung<br />

übernehmen.<br />

Klaus Stolte verabschiedet<br />

sich nach rund 16 Jahren als<br />

Geschäftsführer in den Ruhestand.<br />

Unter Führung des Diplom-Kaufmanns<br />

entwickelte<br />

sich Westfa erfolgreich vom<br />

reinen <strong>Flüssiggas</strong>anbieter zum<br />

innovativen Dienstleister im<br />

Bereich Umwelttechnik: „Klaus<br />

Stolte hat die Westfa GmbH in<br />

den letzten Jahren äußerst erfolgreich<br />

geführt und konsequent<br />

dazu beigetragen, die<br />

Marktposition des Unternehmens<br />

auszubauen – hieran<br />

möchte ich anknüpfen“, würdigt<br />

Oliver Nehring die Leistungen<br />

seines Vorgängers.<br />

Seine neue Aufgabe bei<br />

Westfa betrachtet Nehring als<br />

spannende Herausforderung,<br />

die er entschlossen angeht:<br />

„Ich freue mich, gemeinsam<br />

mit einem motivierten Team<br />

wichtige Schritte in die Zukunft<br />

der Westfa zu gehen und<br />

Klaus Stolte (links),<br />

langjähriger<br />

Geschäftsführer der<br />

Westfa GmbH, Hagen,<br />

verabschiedet sich<br />

in den Ruhestand.<br />

Die Geschäftsführung<br />

wird Oliver Nehring<br />

übernehmen.<br />

unsere Marktposition als Impulsgeber<br />

konsequent weiter<br />

auszubauen“, so der gebürtige<br />

Dortmunder. „Wie ich das Unternehmen<br />

bislang kennengelernt<br />

habe, bin ich überzeugt,<br />

dass es uns auch in Zukunft<br />

gelingt, mit hochwertigen<br />

Produkten, maßgeschneidertem<br />

Service und innovativen<br />

Lösungen unser Angebot kontinuierlich<br />

auszubauen und die<br />

Erwartungen unserer Kunden<br />

optimal zu erfüllen.“<br />

markt und menschen<br />

Herstellung<br />

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01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Nachgefragt bei Peter Meurer:<br />

Zum 50. Branchen- und Berufsjubiläum<br />

Das schaffen nur ganz wenige Menschen: 50 Jahre einer Branche verbunden zu bleiben. Einer dieser Menschen ist Peter Meurer. Angefangen<br />

hat sein Berufsweg im April 1962 mit einer Lehre als technischer Zeichner bei der Firma Majert, einem Hersteller von Reglern<br />

und Armaturen mit entsprechendem Vertriebsprogramm. Heute wird der gleichermaßen sympathische wie verbindliche Vertriebsleiter<br />

der FAS Salzgitter allent<strong>halbe</strong>n als kompetenter Gesprächspartner anerkannt und geschätzt. Dazwischen liegt ein <strong>halbe</strong>s Jahrhundert,<br />

ein ganzes Berufsleben, das – wäre es nach Meurers Vorstellung gegangen – völlig anders hätte verlaufen sollen: Doch für eine Ausbildung<br />

bei der Wasserschutzpolizei fehlten dem ambitionierten 14-Jährigen mit 169 Zentimetern Körpergröße ganze zwei Zentimeter!<br />

Welche Erinnerung haben Sie an Ihren<br />

ersten Arbeitstag, Herr Meurer?<br />

Der weiße Kittel! Darauf war ich sehr<br />

stolz. Während im gesamten Betrieb<br />

blaue Kittel getragen wurden, trugen wir<br />

in der Konstruktionsabteilung vom Lehrling<br />

bis zum Abteilungsleiter weiße Kittel.<br />

Mein Chef, Herr Rummer, war eng befreundet<br />

mit dem technischen und dem<br />

kaufmännischen Direktor, die mich auch<br />

unter ihre Fittiche nahmen: die Herren<br />

Gottfried und Kleine. Den langjährigen<br />

Lesern der FLÜSSIGGAS dürften die beiden<br />

als künftige Gründer der Firma GOK<br />

noch bekannt sein. Besonders mit Herrn<br />

Kleine verband mich die Liebe zum Fußball<br />

– während der Mittagspause spielten<br />

wir oftmals auf einem angrenzenden<br />

Grundstück „Elfmeterschießen“, mit mir<br />

im Tor. Obwohl ich Herrn Kleine sportlich<br />

überlegen war, habe ich ihn aus taktischen<br />

Gründen trotzdem ab und zu einen<br />

Treffer landen lassen.<br />

Wie ging es nach der Lehre weiter?<br />

Noch drei Jahre konnte ich als Kon -<br />

s trukteur bei Majert bleiben, bis das<br />

Zeichnungsbüro 1968 aufgelöst wurde.<br />

Zwischenzeitlich hatte Majert die Firma<br />

Kowat angegliedert und ich konnte dort<br />

Aufstehen, frühstücken,<br />

den Computer<br />

starten und schon<br />

gehts los. Das Homeoffice<br />

gehört heute<br />

längst zum Alltag<br />

vieler Vertriebsmitarbeiter.<br />

Das war nicht<br />

immer so. Auch Peter<br />

Meurer musste darum<br />

kämpfen. Der Erfolg<br />

gab ihm und seinem<br />

Arbeitgeber recht.<br />

weitermachen, allerdings nicht mehr in<br />

der Technik, sondern im Verkauf. 1979<br />

erhielt ich Handlungsvollmacht. Trotzdem<br />

suchte ich nach einer neuen Herausforderung<br />

und wechselte wieder zu Majert,<br />

diesmal als Einkaufsleiter. Leider ließ<br />

sich diese Position nicht so entwickeln,<br />

wie ich mir das vorgestellt hatte, weil der<br />

Herr Majert sein Lieblingsland „Italien“<br />

nicht abgeben wollte. Die Ordner haben<br />

etliche Male das Büro gewechselt, bevor<br />

ich mich zur „Flucht nach vorn“ entschloss<br />

und als Gesamtvertriebsleiter der<br />

Firmen Majert und Kowat wieder in den<br />

Verkauf wechselte. Mit meinen Kenntnissen<br />

und meinen bisherigen Erfahrungen<br />

war die Stelle wie für mich gemacht. Doch<br />

schon wenig später kaufte die Firma GOK<br />

die Firmen Majert und Kowat, und ich<br />

befand mich unverhofft in einem Arbeitsverhältnis<br />

mit meinen früheren Chefs<br />

Gottfried und Kleine, die mich 1982 mit<br />

Prokura ausstatteten. Als GOK später in<br />

Marktbreit die Produktion und Verwaltungsräume<br />

erweiterte, scheute ich den<br />

Ortswechsel, und das Arbeitsverhältnis<br />

wurde aufgehoben. Das war Herrn Jeremias<br />

zu Ohren gekommen, und er warb<br />

mich für sein Unternehmen – die FAS, die<br />

ein ähnliches Vertriebsprogramm wie die<br />

Firma Kowat aufgebaut hatte. Allerdings<br />

wollte ich auch nicht nach Salzgitter umziehen<br />

und konnte, auf der Basis einer<br />

selbstständigen Tätigkeit, ein „Homeoffice“<br />

an meinem Wohnort verhandeln.<br />

Neben FAS Salzgitter und EXACT Hamburg<br />

war ich damals noch für ein holländisches<br />

Unternehmen im Bereich Kältetechnik<br />

unterwegs.<br />

Gab es je ein Angebot zum Wechsel in eine<br />

andere Branche?<br />

Angebote gab es etliche, doch meist<br />

innerhalb der Branche, da hatte ich mir<br />

einen Namen gemacht. Letztlich bin ich<br />

meinem langjährigen Arbeitgeber, der<br />

FAS, treu geblieben. 1989 wechselte ich<br />

aus meiner selbstständigen Tätigkeit heraus<br />

wieder in ein Angestelltenverhältnis,<br />

weil man sich bei der FAS meiner vollen<br />

Arbeitskraft versichern wollte. Dabei ist<br />

es bis heute geblieben. Und übrigens<br />

auch beim Homeoffice! Ich hatte stets<br />

weitestgehende Handlungsfreiheit. Wenn<br />

das Ergebnis stimmt, fragt niemand,<br />

ob Sie abends oder am Wochenende<br />

arbeiten. Und dass Sie in einer solchen<br />

Position keine 35-h-Woche haben, versteht<br />

sich fast von selbst.<br />

An welche Zeit denken Sie am liebsten<br />

zurück?<br />

Das ist so ab Mitte der 1980er-Jahre.<br />

Damals lautete das große Thema „Versorgungssicherheit“<br />

und wir haben viele<br />

Großbehälteranlagen gebaut und Umschlagläger<br />

ertüchtigt, mit unterschiedlichen<br />

Anlagenbauern. Da steckte natürlich<br />

sehr viel Anlagentechnik drin.<br />

Gemeinsam haben wir die Projekte<br />

vorangebracht, über Plänen gebrütet,<br />

Vorschriften geprüft und erfüllt. Das war<br />

eine sehr ereignisreiche Zeit und wir<br />

haben viele Projekte zum erfolgreichen<br />

Anschluss gebracht.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

Und was war die schwierigste<br />

Zeit in Ihrem Berufsleben?<br />

Der Mai 1985 – da war ich<br />

drei Wochen arbeitslos! Da<br />

macht man sich Sorgen, wie<br />

man die Familie über die Runden<br />

bringt. Der Sprung in die<br />

Selbstständigkeit bot damals<br />

eine pragmatische Lösung;<br />

dass sich daraus wieder ein<br />

Angestelltenverhältnis entwickeln<br />

würde, konnte man ja<br />

von vornherein nicht wissen.<br />

Ich habe immer gern in vorderster<br />

Reihe gearbeitet, im<br />

direkten Kundenkontakt, und<br />

das konnte ich bei der FAS – so<br />

oder so.<br />

Wer Sie kennt, kann Sie sich nur<br />

schwer im „Ruhestand“ vorstellen,<br />

Herr Meurer. Mit welchen<br />

Hobbies werden Sie Ihre Zeit<br />

verbringen?<br />

Zunächst einmal bleibe ich<br />

der Branche und der Firma<br />

FAS noch eine Weile für besondere<br />

Aufgaben erhalten –<br />

wenn auch nur eingeschränkt<br />

im operativen Geschäft. Als<br />

erfahrener Mitarbeiter vertrete<br />

ich die FAS auch künftig bei<br />

Messen, Tagungen, im DVFG-<br />

Ausschuss AoM und Arbeitskreis<br />

sowie im DIN-Normenausschuss.<br />

Außerdem habe ich<br />

viele Hobbies! Ich schwimme<br />

nach wie vor für mein Leben<br />

gern, deshalb wollte ich ja ursprünglich<br />

auch zur Wasserschutzpolizei.<br />

Dann spiele ich<br />

regelmäßig Fußball in einer<br />

Ü60-Mannschaft. Ehrenamtlich<br />

betreue ich die erste Fußballmannschaft<br />

meines Wohnortes.<br />

Und seit ich angefangen<br />

habe zu fotografieren, ist die<br />

Kamera mein ständiger Begleiter.<br />

Leider hat die hiesige Zeitung<br />

bislang keines meiner<br />

Fotos veröffentlicht! Aber wer<br />

weiß – was nicht ist, kann ja<br />

noch werden. Und wenn draußen<br />

gar nichts mehr geht, ziehe<br />

ich mich mit einem der berühmten<br />

Eifelkrimis zum<br />

Lesen zurück.<br />

Wir drücken Ihnen die Daumen,<br />

Herr Meurer, und wünschen<br />

Ihnen weiterhin viel Erfolg.<br />

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errichtet, überzeugte die Dorfbewohner schnell vom kostengüns tigen<br />

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DVFG | Branchennews<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

<strong>Volle</strong> <strong>Alltagstauglichkeit</strong> – <strong>halbe</strong> <strong>Treibstoffkosten</strong><br />

<strong>ADAC</strong> <strong>testet</strong> <strong>Autogasfahrzeuge</strong><br />

Der Dauertest war der auflagenstarken Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“ eine Schlag zeile auf dem Titelblatt wert: „Alternative Antriebe:<br />

Erdgas oder Autogas. Was es bringt, was es kostet.“ Die sechsseitige Strecke in der Januar-Ausgabe stellt die beiden alternativen<br />

Treibsstoffe mit ihren Besonderheiten vor, geht auf die Bedeutung des Tankstellennetzes ein, listet OEM-Fahrzeuge und erklärt die<br />

Komponenten der Anlagentechnik für die nachträgliche Umrüstung. Die, so die Experten des Landsberger Technikzentrums, in jedem<br />

Fall in einem qualifizierten Fachbetrieb erfolgen sollte.<br />

Ge<strong>testet</strong> wurden drei Skoda Octavia; einer davon war bereits ab Werk mit Auto gasanlage ausgerüstet,<br />

die beiden anderen wurden mit Gasanlagen von Prins und Landirenzo nachgerüstet.<br />

Im Dauertest „Autogas“ wurde ein vom<br />

Hersteller auf LPG-Betrieb angepasstes<br />

Auto eingesetzt sowie zwei auf Autogas<br />

umgerüstete Skoda Octavia. Über<br />

40 000 km bewerteten die Prüfer die Qualität<br />

der Umrüstung, die Veränderung der<br />

Umwelteigenschaften im Gas-Betrieb,<br />

mögliche Veränderung der Fahreigenschaften,<br />

Zuverlässigkeit und Kostenbilanz<br />

über den Dauerlauf, Zusatzkosten,<br />

Anteil des Benzinbetriebes sowie die<br />

„Alltags tauglichkeit“ in puncto Tankstellennetz<br />

und Zugänglichkeit, Tank-Adapter<br />

und nicht zuletzt den zusätzlichen Zeitaufwand<br />

für die Tankstellensuche. Wie<br />

nicht anders zu erwarten, haben – trotz<br />

erforderlicher Nachbesserungen bei den<br />

nachgerüsteten Anlagen, die im Rahmen<br />

des ersten plan mäßigen Checks nach<br />

1000 gefahrenen km getätigt wurden –<br />

Gute Noten für Autogas: Einer der beiden nachgerüsteten Scoda Octavia im ECO-Testlabor des <strong>ADAC</strong>.<br />

alle drei Fahrzeuge den Test bestanden.<br />

Nichts zu wünschen übrig ließ der Autogas-Skoda<br />

ab Werk. Das System ist optimal<br />

abgestimmt, komfortabel und zuverlässig.<br />

Bei den nachgerüsteten Fahrzeugen<br />

wurden Anlagen der Marken Landirenzo<br />

und Prins eingebaut. Immer dann, wenn<br />

ein Neuwagenkauf mit LPG-Werkseinbau<br />

nicht infrage kommt, raten die <strong>ADAC</strong>-<br />

Tester zu einem Umbau im Fachbetrieb<br />

nach der Richtlinie „ECE-R 115“. Hier sind<br />

sowohl die Bauteile der Anlage als auch<br />

der komplette Einbau und die Gaseinstellungen<br />

vorgegeben.<br />

Die Anforderungen aus der ECE-R 115<br />

müssen gemäß StVZO auch solche Anlagen<br />

erfüllen, die keine Systemzulassung<br />

haben. Von Umbauten im benachbarten<br />

Ausland ist abzuraten: In der Vergangenheit<br />

kam es immer wieder zu Problemen<br />

bei der anschließenden Abnahme durch<br />

TÜV oder Dekra aufgrund fehlender<br />

Genehmigungsunterlagen, insbesondere<br />

des Abgasgutachtens.<br />

Zertifizierung von<br />

Nachrüstbetrieben<br />

Der Deutsche Verband <strong>Flüssiggas</strong> (DVFG<br />

e.V.), Berlin, empfiehlt, die Umrüstung<br />

auf einen bivalenten Autogasantrieb nur<br />

von zertifizierten Kfz-Betrieben durchführen<br />

zu lassen. Um dem Verbraucher<br />

bei der Vielzahl der Angebote für Autogasausrüstungen<br />

die Orientierung zu erleichtern,<br />

hat der DVFG in Zusammenarbeit<br />

mit dem TÜV Zertifizierungskriterien<br />

zur Überprüfung der Ausrüsterwerkstätten<br />

ausgearbeitet. So kann der Kunde<br />

sicher sein, dass nur Bauteile nach den<br />

entsprechenden europäischen Regelungen<br />

und Normen verbaut werden. Der<br />

Einbau durch speziell geschultes Fachpersonal<br />

erfolgt, sowie die Werkstätten<br />

entsprechend für das Handling mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

ausgerüstet sind.<br />

Weiterführende Informationen und<br />

Kontakt: www.dvfg.de


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

10|11<br />

EU-Kommission veröffentlicht Strategiepapier<br />

Alternative Kraftstoffe im Verkehr<br />

Über 500 000 Fahrzeuge fahren in Deutschland mit Autogas, dazu addieren sich ca. 80 000 erdgasbetriebene Fahrzeuge sowie rund<br />

7000 Elektro-Autos und sonstige alternative Antriebe. Doch die bisher realisierten Zulassungszahlen werden nicht genügen, um die<br />

Klimaschutzziele der EU zu erreichen. Die Europäische Kommission spricht daher in einem Legislativvorschlag zu einer „Richtlinie über<br />

den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe“ konkrete Empfehlungen aus, wie durch einen allumfassenden Kraftstoff-Mix<br />

die Energieversorgung des Verkehrs gewährleistet sowie die Abhängigkeit von Erdöleinfuhren verringert werden kann.<br />

<strong>Flüssiggas</strong> erscheint in der Auflistung<br />

des alternativen Kraftstoff-Mix gleich zu<br />

Beginn (Kap. 2.1), worin ein klares Bekenntnis<br />

zu Autogas als alternativem<br />

Kraftstoff erkennbar wird. Als großen<br />

Vorteil von Autogas erkennt die EU-Kommission<br />

das Vorhandensein einer ausgereiften<br />

Infrastruktur an. Von den vom europäischen<br />

<strong>Flüssiggas</strong>verband AEGPL<br />

genannten 40 000 Tankstellen, sind über<br />

6500 in Deutschland. Dieses flächendeckende<br />

LPG-Versorgungsnetz existiert<br />

aufgrund umfangreicher Investitionen<br />

der <strong>Flüssiggas</strong>-Wirtschaft und ermöglicht,<br />

dass die definierten Klimaschutzziele<br />

nicht erst in ferner Zukunft, sondern bereits<br />

heute umgesetzt werden können.<br />

Hier hebt sich LPG ganz klar von den<br />

anderen aufgeführten Alternativkraftstoffen<br />

ab, zu denen die EU-Kommission keine<br />

Aussage bezüglich Kosten oder Finanzierungsvorschläge<br />

für den Ausbau einer<br />

Infrastruktur macht. Diese Einschätzung<br />

teilt laut Presseverlautbarung des DVFG<br />

auch die Expertengruppe EEGFTF der<br />

Europäischen Kommission, die sich mit<br />

den zukünftigen Kraftstoffen für den Verkehr<br />

beschäftigte. Sie sieht das Potential<br />

von Autogas bis 2020 bei 10%.<br />

DVFG hat die Hausaufgaben gemacht<br />

Auch bei einer weiteren Empfehlung<br />

der EU-Kommission können die Mitgliedsunternehmen<br />

des DVFG schon jetzt Ergebnisse<br />

vorweisen: Im Kapitel 3.4 der<br />

Mitteilung empfiehlt die Kommission, die<br />

Kraftstoff-Prioritätensetzung anhand<br />

einer „Well-to-wheels analysis“ (WTW)<br />

vorzunehmen. Dabei werden die gesamten<br />

anfallenden CO 2 -Emissionen der Bereitstellung<br />

eines Kraftstoffs addiert: Angefangen<br />

bei seiner Förderung über die<br />

Aufarbeitung und den Transport zur Zapfsäule<br />

bis in den Tank des Fahrzeuges. Im<br />

Auftrag des DVFG hat die Hochschule für<br />

Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />

2012 eine Studie unter dem Titel „Well-to-<br />

Wheel-Analysen von Gasfahrzeugen“ ausgearbeitet.<br />

Hier wurde der positive Nutzen<br />

von Autogas gegenüber Benzin<br />

überzeugend belegt. Die ganzheitliche<br />

Betrachtung zeigt, dass Autogas im Vergleich<br />

zu Benzin den CO 2 -Ausstoß um<br />

26,8 g CO 2 /km reduziert. Außerdem setzt<br />

Autogas im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kraftstoffen signifikant weniger Schadstoffe<br />

wie Feinstaub oder Stickoxide frei.<br />

Doch selbst in der für Autogas nicht so<br />

günstigen Tank-to-Wheel-Betrachtung –<br />

bei der lediglich der CO 2 -Ausstoß durch<br />

die Kraftstoffverbrennung im Motor angegeben<br />

wird – bestätigt sich die Effizienz<br />

von Autogas. Eine solche TTW-Betrachtung<br />

findet sich im „Leitfaden über den<br />

Kraftstoffverbrauch, die CO 2 -Emissionen<br />

und den Stromverbrauch“, der im Auftrag<br />

des Verbandes der Automobilindustrie<br />

(VDA) und des Verbandes der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)<br />

gemeinsam herausgegeben wurde. Hier<br />

beweist LPG seine Position als Alternativkraftstoff<br />

Nr.1: Von den zehn sparsamsten<br />

PKW-Modellen mit Gasantrieb werden<br />

sieben mit Autogas betrieben.<br />

Verbraucher votieren pro Autogas<br />

Steht die Entscheidung an, welcher alternative<br />

Kraftstoff in Frage kommt, entscheiden<br />

Autofahrer sich seit Jahren immer<br />

zahlreicher für Autogas. Dafür wird<br />

entweder der eigene Wagen in einer Fachwerkstatt<br />

umgerüstet, oder eines der über<br />

90 angebotenen Autogasmodelle ab Werk<br />

gekauft. Laut einer <strong>ADAC</strong> Autogas-Umfrage<br />

aus 2012 ist die überwiegende Mehrheit<br />

mit Autogas zufrieden und würde<br />

sich auch zukünftig wieder für ein Autogasfahrzeug<br />

entscheiden. Die Anzahl der<br />

Autogas-Fahrzeuge auf deutschen Straßen<br />

belegt diesen Trend.<br />

Insofern ist es für den Deutschen Verband<br />

<strong>Flüssiggas</strong> e.V. (DVFG) schwer verständlich,<br />

warum die EU-Kommission in<br />

dem Legislativvorschlag nur ein geringes<br />

Entwicklungspotential für <strong>Flüssiggas</strong><br />

(LPG) sieht und es als Nischenprodukt<br />

herausstellt (Kap. 2.1). Dieser nicht nachvollziehbaren<br />

Kategorisierung lassen sich<br />

die vorgenannten Fakten entgegensetzen:<br />

LPG ist aktuell der meistgenutzte und am<br />

weitesten verbreitete Alternativkraftstoff.<br />

Hier sollte die EU-Kommission das Potential<br />

von <strong>Flüssiggas</strong> (LPG) anerkennen und<br />

entsprechend nachbessern.<br />

dvfg | ortstermin<br />

branchennews<br />

Mobilität soll grüner werden – dafür hat die EU-Verkehrskomission ein Bündel von Maßnahmen<br />

formuliert (Foto: iStock.com).


DVFG | Branchennews<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Feldtest Schiefergas-Förderung: Umweltverträglicher mit Propan?<br />

Die Gewinnung von Schiefergas ist ein<br />

Thema, das hierzulande für hitzige Diskussionen<br />

sorgt.Bei dem umstrittenen<br />

Verfahren werden durch das Einpumpen<br />

von Frac-Flüssigkeit unter hohem Druck<br />

Risse im Gestein erzeugt. Durch diese<br />

neuen Fließwege kann das Gas entweichen<br />

und soll durch das Bohrloch an die<br />

Oberfläche strömen. Frac-Flüssigkeit besteht<br />

üblicherweise zu 95 bis 99 % aus<br />

Wasser und Stützmitteln, die die Risse<br />

offen halten; dazu kommen chemische<br />

Zusatzstoffe.<br />

Und genau die rufen bei Umweltverbänden<br />

Bedenken hervor, weil die Reinhaltung<br />

des Trinkwassers nicht mit Sicherheit<br />

gewährleistet werden kann. Bei<br />

einem Feldtest im Eagle Ford Shale wurde<br />

nun erstmals Propan statt Wasser eingesetzt,<br />

um den Gasfluss in einer Tiefe von<br />

5950 ft. (das sind ca. 1800 m) in Gang zu<br />

setzen. Der Feldtest will die Möglichkeiten<br />

ausloten, Schiefergas auf nachhaltige<br />

Art und Weise und mit minimalen Umweltauswirkungen<br />

zu fördern.<br />

Der Ende Dezember 2012 abgeschlossene<br />

Test wurde im Frio County, Texas, südwestlich<br />

von Pearsall, Texas, durchgeführt.<br />

Die einzige Flüssigkeit, die für die<br />

Einleitung der Eagle Ford Stimulation verwendet<br />

wurde, war reines Propan in flüssiger<br />

Form. Der Test unterschied sich insofern<br />

von vergangenen Wasser- oder<br />

Propan-Gel-Stimulationen, da keine Chemikalien<br />

oder Zusatzstoffe verwendet<br />

wurden.<br />

Der Feldtest beinhaltete eine Reihe von<br />

Überwachungs- und Datenerfassungstechniken,<br />

mit denen eine umfassende<br />

Auswertung möglich ist. Dazu zählte das<br />

Anbringen eines Beobachtungsloches für<br />

mikroseismische Untertagemessungen,<br />

eine besondere „Tasche“ im Rohrstrang<br />

des betreffenden Bohrlochs, um Druck<br />

und Temperaturen während des Vorgangs<br />

zu messen sowie die Messung der Umge-<br />

bungsluft und Erfassung des Lärms.<br />

Der Feldtest zeigt nach Ansicht des ausführenden<br />

Unternehmens, der ecorpStim<br />

mit Sitz in Houston, Texas, dass es Alternativen<br />

zur Stimulierung von Schiefergasvorkommen<br />

gibt, die nicht auf Wasser<br />

basieren. Der Einsatz von Propan, das<br />

ohnehin aus Öl- und Gasvorkommen<br />

stammt, soll nicht nur Schäden im Reservoir<br />

minimieren, sondern – durch den<br />

völligen Verzicht auf Wasser – auch das<br />

Problem der Abwasserbehandlung lösen.<br />

Wie der Pressemeldung zu entnehmen<br />

war, ist man bei eCORPs mit dem Resultat<br />

äußerst zufrieden. Dr. John Thrash, CEO<br />

und Chairman gibt sich zuversichtlich:<br />

„Wir glauben, dass es bestimmte Möglichkeiten<br />

zur nachhaltigen Entwicklung von<br />

Schiefergas gibt und dieser Test zeigt,<br />

dass gangbare, „grüne“ Alternativen zur<br />

Stimulierung von Schiefer existieren. Wir<br />

beabsichtigen, diese Designphilosophie<br />

weiter auszubauen.“<br />

DVFG-Zertifizierung zur Prüfung von FLüssiggas-Flaschenanlagen<br />

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Flaschengas wird immer häufiger in Gourmetküchen,<br />

Marktständen oder auch auf<br />

Volksfesten genutzt. Um häufigen Wechsel<br />

zu vermeiden, können mehrere Flaschen<br />

in Reihe geschaltet werden. Den Aufbau<br />

und die regelmäßige Sicherheitsüberprüfung<br />

solcher Flaschen anlagen dürfen<br />

ausschließlich „Befähigte Personen“ vornehmen.<br />

In der Regel sind dies prüfungsberechtigte<br />

Fachkräfte aus SHK-Unternehmen<br />

oder <strong>Flüssiggas</strong>-Fachbetrieben. Der<br />

Deutsche Verband <strong>Flüssiggas</strong> e.V. (DVFG),<br />

der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V. (DVGW) und die Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gastgewerbe<br />

(BGN) bieten ab sofort auch Lehrgänge für<br />

die sicherheitstechnische Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschenanlagen<br />

an. Die Schulung<br />

richtet sich an Technische Fachkräfte aus<br />

SHK-Fachunternehmen sowie <strong>Flüssiggas</strong>-<br />

Fachbetrieben, die Installationsarbeiten<br />

und vor allem Prüfungen an den Anlagen<br />

durchführen. Die Teilnehmer erwerben die<br />

Fachkenntnisse, die gemäß der einschlägigen<br />

Regelungen für „Befähigte Personen“<br />

zu sicherheitstechnischen Prüfungen von<br />

gewerblichen <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschenanlagen<br />

zu Brennzwecken im Gastronomiebereich<br />

und Schaustellergewerbe notwendig sind.<br />

Nach bestandener Prüfung erhalten sie ein<br />

DVFG-/DVGW-/BGN-Zertifikat sowie ein Befähigungsnachweis<br />

als Scheckkarte und<br />

können mit sicherheitstechnischen Prüfungen<br />

beauftragt werden. Weiterhin besteht<br />

die Möglichkeit, sich als befähigte Person<br />

in einer von der BGN geführten Datenbank<br />

aufnehmen zu lassen.<br />

Derzeit werden acht Termine angeboten:<br />

20. Februar, Reutlingen<br />

21. Februar, Estenfeld<br />

27. Februar, Kleinmachnow<br />

28. Februar 2013, Barleben<br />

6. März 2013, Prien/Chiemsee<br />

7. März 2013, Dießen<br />

10. April 2013, Dresden<br />

11. April 2013, Gotha<br />

Voraussetzung für die Teilnahme ist der<br />

Nachweis einer gemäß TRBS 1203 geforderten<br />

Berufsausbildung und Berufserfahrung<br />

sowie aktueller Fortbildungsbescheinigungen.<br />

Weitere Informationen erteilt<br />

Volker Terno; telefonisch unter<br />

+49 351 323250-56, per Fax +49 351 323250-60<br />

oder E-Mail terno@dvgw.de


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013 12| 13<br />

Im Fokus: Der Markt für Propangasfaschen<br />

Bestandsaufnahme <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />

Als mobile Energie sind die Einsatzmöglichkeiten von <strong>Flüssiggas</strong> schier unerschöpfich, und Flaschengas ist der Klassiker schlechthin<br />

für die Versorgung von Geräten mit geringem Verbrauch – zu Hause und unterwegs, für Kleingewerbe und Märkte. Gerade in der<br />

kalten Jahreszeit steigt die Nachfrage nach den Flaschen sprunghaft an. Doch was, wenn der Winter nicht wie erhofft mit Schnee und<br />

Eiseskälte einbricht? Der Umsatz, der im ersten Quartal nicht getätigt wird, lässt sich in den übrigen Monaten des Jahres kaum noch<br />

wettmachen – auch wenn gasbefeuerte Grills im Trend liegen. Es ist nach wie vor der Wärmemarkt, der der Branche die entscheidenden<br />

Umsätze beschert.<br />

dvfg | branchennews<br />

„Unterm Strich haben wir ein schlechteres<br />

Ergebnis als in den beiden Jahren<br />

zuvor“, konstatiert Dr. Andreas Merla,<br />

Vertriebsleiter von Vitkovice Milmet S. A.,<br />

Polen. Doch das liegt nur zum Teil an der<br />

milderen Witterung. Nachdem die Prestagaz<br />

S. A., Kleinbettingen, in den Handel<br />

mit <strong>Flüssiggas</strong>flaschen eingestiegen ist,<br />

hat der Wettbewerb merklich aufgefrischt.<br />

Die Grauflasche ist ein Standardartikel,<br />

dessen Gebrauchseigenschaften durch<br />

bestimmte Normen und Tests genau definiert<br />

sind: Unabhängig davon, in welchem<br />

Land sie produziert wird, darf man immer<br />

den gleichen Standard erwarten.<br />

Das gilt für alle Flaschengrößen – auch<br />

für die kleinen, die Rolf Geißler zufolge<br />

gerade ganz groß rauskommen: „Niemals<br />

zuvor in der Firmengeschichte haben wir<br />

mehr 5-kg-Flaschen als 11-kg-Flaschen<br />

produziert“, sagt der Geschäftsführer der<br />

GWG Gasflaschenwerke Grünhain. „Das<br />

ist eine Entwicklung, die uns sehr überrascht<br />

hat, vor allem im Hinblick auf die<br />

Materialdisposition.“<br />

Die GWG haben 2012 rund 50 000<br />

11-kg-Flaschen weniger produziert als im<br />

Jahr zuvor. Zwar konnte die fehlende<br />

Stückzahl durch die Mehrproduktion bei<br />

der 5-kg-Flasche wettgemacht werden,<br />

Blick in die Füllhalle der Prestagaz, LUX-Kleinbettingen; das Unternehmen hat im vergangenen<br />

Jahr erhebliche Mittel in die Optimierung der Betriebsabläufe investiert.<br />

doch insgesamt ist auch in Grünhain der<br />

Umsatz geschrumpft. Eindeutige Indikatoren<br />

für die Ursache dieser Verschiebung<br />

hat man nicht, wohl aber Vermutungen.<br />

„Es sind in den letzten Jahren viele Gasgrills<br />

über Discounter verkauft worden,<br />

dafür ist die 5-kg-Flasche ideal: sie ist<br />

leicht zu handhaben und günstiger in der<br />

Anschaffung.“ Das reduziert die Erstausgaben<br />

und reichtvom Volumen her für<br />

eine Saison. Dazu führt Geißler an:<br />

„Deutschland wird älter, die 5-kg-Flasche<br />

kann auch von älteren Menschen bequem<br />

transportiert werden.“ Vielleicht ist es<br />

aber auch einfach so, dass die Akzeptanz<br />

der ehemals in Ostdeutschland marktbeherrschenden<br />

5-kg-Flasche gestiegen ist?“


DVFG | Branchennews<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Leicht im Gewicht, doch schwer an den Mann zu bringen: Das trifft auf die Gasflaschen der<br />

norwegischen Ragasco (links) ebenso zu wie auf die Lightweight-Flasche der französichen G.L.I.<br />

Leichte Flaschen tun sich schwer<br />

Also geht der Trend hin zur leichten<br />

Flasche? Mitnichten! Übereinstimmenden<br />

Äußerungen der mit dem Markt betrauten<br />

Handelsunternehmen zufolge tut sich die<br />

„leichte“ Flasche nach wie vor schwer –<br />

ganz gleich, ob sie als leichte Stahlflasche,<br />

Composite-Verbundflasche oder aus Aluminium<br />

daherkommt. Andreas Bolte, Geschäftsführer<br />

der Gebr. Beckmann GmbH,<br />

die ein breites Spektrum an Flaschentypen<br />

offeriert, hat die gesamte Bandbreite<br />

im Blick: „Die Stahlflaschen der türkischen<br />

Aygaz konnten sich aufgrund des<br />

schwachen Euros nicht im Markt behaupten,<br />

bei den schwedischen Flaschen Composite<br />

Scandinavia waren die Verkäufe<br />

stabil“, so Bolte. Seit dem Sommer 2012<br />

hat das Unternehmen auch die Flaschen<br />

der norwegischen Ragasco im Sortiment.<br />

Zum Glück, sonst würde eine Lücke im<br />

Angebot klaffen: Die Gesellschafter der<br />

Hexagon Group – zu der sowohl Composite<br />

Scandinavia als auch Ragasco gehören –<br />

haben kurzfristig entschieden, die Produktion<br />

der Composite Scandinavia von<br />

Schweden nach Russland zu verlagern.<br />

Dort verspricht man sich einen größeren<br />

Markt für die leichte Kunststoffflasche.<br />

Ohnehin hatten die Schweden schon<br />

eine Weile für den russischen Markt produziert,<br />

insofern dürfte die Verlagerung<br />

der Produktionsanlagen die logische Konsequenz<br />

zur Optimierung der Vertriebswege<br />

darstellen. Doch bis die ersten Flaschen<br />

den Weg nach Deutschland finden,<br />

dürfte es noch eine Weile dauern: Die<br />

Aufnahme der Produktion ist für April<br />

2013 geplant und ab dem 4. Quartal 2013<br />

sollen auch Deutschland und Benelux<br />

wieder beliefert werden – bis dahin will<br />

man die erforderlichen Typen- und Musterzulassungen<br />

erreicht haben. Mit wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen sieht man<br />

sich bei Gebr. Beckmann nicht konfrontiert,<br />

zumal die Kunden den Bedarf für<br />

2013 bereits im Herbst 2012 anmeldeten<br />

und diese Produktion vor Abbau der Anlagen<br />

abgewickelt wurde.<br />

Dem angestammten Kundenkreis bleibt<br />

die Composite-Flasche erhalten, doch<br />

beim Neugeschäft setzt Hexagon für den<br />

westeuropäischen Markt auf die Flaschen<br />

von Ragasco. Auch verschiedene Großkunden<br />

konnte man von den Vorzügen<br />

der Wickelmethode der Ragasco überzeugen.<br />

Ohnehin waren deutsche Kunden<br />

eher zurückhaltend, was die Composite-<br />

Flaschen anbelangt; anders als in Benelux<br />

oder Frankreich, wo die großen <strong>Flüssiggas</strong>versorger<br />

sich zur Differenzierung<br />

von den Wettbewerbern mit eigenen Flaschentypen,<br />

Formen und Farben profilieren.<br />

Als Beispiel führt Bolte die CUBE an,<br />

eine Kleinflasche aus Stahl mit einem<br />

quaderförmigen Hartgummimantel in<br />

schwarz, oder die dunkelblaue VISIO, die<br />

Butagaz unlängst zu den Branchentreffen<br />

präsentierte. „Hier steckt künftig ein Körper<br />

von Ragasco unter dem Casing“, so<br />

Bolte.<br />

Farbige Flaschen liegen im Trend<br />

Die Tendenz zur Differenzierung bestätigt<br />

Rolf Geißler von GWG, die sich nicht<br />

nur mit der Produktion von Neuflaschen,<br />

sondern auch mit der Wiederkehrenden<br />

Prüfung beschäftigen: „Wir haben mittlerweile<br />

Flaschen in mehr als 40 Farben im<br />

Programm: Flaschen werden zum Werbeträger<br />

im Corporate Design.“ Tendenziell<br />

geht der Trend weg von der roten Flasche<br />

hin zu Blau- und Grüntönen, hat Geißler<br />

festgestellt. „Da haben wir den entscheidenden<br />

Vorteil, dass wir auch kleine Losgrößen<br />

wirtschaftlich anbieten können“,<br />

sagt er. „Anders als in Frankreich, wo<br />

sich eine Handvoll <strong>Flüssiggas</strong>versorger<br />

den Markt teilen, haben wir in Deutschland<br />

auch im Flaschenmarkt viele kleinere<br />

Versorger.“ Und es werden jedes Jahr<br />

mehr: Wenn die große Branche sich<br />

strafft, werden Mitarbeiter frei, die sich<br />

mit Erfolg selbstständig machen und einen<br />

kleinen Kundenkreis pflegen. Die<br />

kleinen Versorger sind sehr viel näher am<br />

Kunden: Während die Großen die Bau-<br />

Blick in die Stahlflaschenproduktion der GWG Gasflaschenwerk Grünhain GmbH.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

14|15<br />

märkte bedienen, liefern die Kleinen an<br />

die Haustür. „Wir arbeiten gern auch mit<br />

Kleinbetrieben zusammen“, sagt Geißler,<br />

„unser großer Vorteil ist es, dass wir kleine<br />

Mengen flexibel in die Produktion einbinden<br />

können. Nicht zuletzt wollen wir<br />

unserer Verantwortung in der Versorgung<br />

des gesamten Marktes nachkommen.“ Die<br />

kleinen Betriebe, ist Geißler sicher, sind<br />

für eine verbesserte Akzeptanz von <strong>Flüssiggas</strong><br />

bei der Bevölkerung durchaus von<br />

Bedeutung.<br />

neue Anbieter sorgen für Mehr<br />

Wettbewerb<br />

Nicht alle Flaschenhersteller berichten<br />

von einem rückläufigen Ergebnis. Für die<br />

Luxemburger Prestagaz ist 2012 „sehr zufriedenstellend“<br />

verlaufen. „Bei der Wiederkehrenden<br />

Prüfung sind die Zahlen<br />

stabil geblieben, wir bewegen uns hier<br />

trotz des schrumpfenden Marktes innerhalb<br />

der Bandbreite, die wir uns zum Ziel<br />

gesetzt hatten“, sagt Geschäftsführer<br />

Philippe Cartry. „Der Verkauf von Neuflaschen<br />

hat sich äußerst positiv entwickelt,<br />

was wir auf die im vergangenen Jahr begründete<br />

Partnerschaft mit unseren Lieferanten,<br />

der türkischen EVAS und GZWM<br />

aus Polen, zurückführen.“ Noch mehr Erfolg<br />

im Tagesgeschäft verspricht man sich<br />

von der derzeit anstehenden Umstrukturierung<br />

des Unternehmens: Die Verantwortung<br />

für das operative Geschäft wird<br />

künftig auf die drei Business Units Füllstelle,<br />

Instandsetzung/Wiederkehrende<br />

Prüfung sowie Vertrieb/Trading übertragen,<br />

die selbstständig und unabhängig<br />

voneinander operieren sollen. „Im Großen<br />

und Ganzen sehen wir dem neuen Jahr<br />

mit hohen Erwartungen entgegen“, gibt<br />

Philippe Cartry sich optimistisch. „Wir<br />

gehen davon aus, dass wir im Bereich<br />

der Wiederkehrenden Prüfung trotz des<br />

schrumpfendes Marktes die bisherige Kapazität<br />

beibehalten. Was den Handel mit<br />

Neuflaschen anbelangt, haben wir ehrgeizige<br />

Ziele: Wir wollen die verkauften<br />

Stückzahlen signifikant erhöhen.“<br />

Neues Flaschendesign für das Kältemittel<br />

1234YF: Strahlend weiß und leuchtend rot.<br />

müssen. „Im vergangenen Jahr haben wir<br />

einem Kunden diese Flaschen in einer<br />

bisher nie dagewesenen Lackierung ausgeliefert:<br />

strahlend weiß mit leuchtend<br />

rotem Ventilschutzkragen“, berichtet<br />

Dr. Merla. Was weder er noch sein Kunde<br />

ahnten: Die Flaschen waren für das neue<br />

Kältemittel 1234YF bestimmt, das als Ersatz<br />

für das klimaschädliche R134a entwickelt<br />

wurde, und sollten nach Dubai<br />

verschifft werden. Genau dafür verlangte<br />

der Gefahrgutbeauftragte des Endkunden<br />

eine IMDG-Zulassung für den internationalen<br />

Seeverkehr. „Im engen Dialog mit<br />

der BAM konnten wir im Nachhinein eine<br />

IMDG-Zulassung erwirken“, so Dr. Merla.<br />

„Doch die Komplexität dieses Prozedere<br />

hat bei uns zu dem Entschluss geführt,<br />

künftig neben den nach TPED zugelassenen<br />

und auf Grundlage von EN-Normen<br />

produzierten „π“-Flaschen auch nach ISO<br />

zertifizierte UN-Flaschen zu produzieren.“<br />

UN steht für United Nations, das<br />

Regelwerk der Vereinten Nationen, das<br />

Wiederkehrende Prüfung<br />

Von 1950 bis heute wurden in Deutschland<br />

hochgerechnet über 30 Mio. Flaschen<br />

verkauft. Davon sind gemäß dem<br />

Durchlauf in der Wiederkehrenden Prüfung<br />

aber nur noch 15 Mio. vorhanden.<br />

Wo ist der Rest geblieben?<br />

Wir fragten Rolf Geißler, Geschäftsführer<br />

der GWG: „Die Flaschen verschwinden,<br />

sie gehen einfach verloren! Sie landen<br />

im Wertstoffhof, werden im Ausland<br />

zurückgelassen oder träumen in einer<br />

Ecke vor sich hin. In Deutschland sind<br />

viele Flaschen mittlerweile über 50 Jahre<br />

alt und schon zum 4. Mal wiederkehrend<br />

geprüft. Das geht nicht ohne Verschrottungen<br />

ab. Derzeit liegt die Quote<br />

bei 8 bis 12 %.“<br />

auch in der europäischen Gefahrgutverordnung<br />

ADR erwähnt wird. Sprich: UN-<br />

Flaschen sind ADR-konform. „In einem<br />

ersten Schritt haben wir die IMDG-Zulassung<br />

für die 12,5 l-Kältemittelflasche als<br />

UN-Flasche erwirkt. Wir gehen davon<br />

aus, dass der Bedarf an diesen Kältemittelflaschen<br />

mittelfristig steigen wird, zumal<br />

eine Alternative zu 1234YF als Kältemittel<br />

für Klimaanlagen im Fahrzeugbau<br />

derzeit nicht am Markt erhältlich ist.“<br />

Spezielle Gasflasche für HeiSSluftballons<br />

Auch für die Bad Sobernheimer Alugas<br />

GmbH & Co. KG war das vergangene Jahr<br />

durch wichtige Produktinnovationen gekennzeichnet.<br />

„Im Auftrag des größten<br />

europäischen Heißluftballon-Händlers<br />

haben wir eine spezielle Gasflasche für<br />

Heißluftballons entwickelt“, berichtet Geschäftsführer<br />

Harald Vetter. „An diese<br />

dvfg | ortstermin<br />

branchennews<br />

12,5-I-Kältemittelflasche als<br />

un-Flasche Zugelassen<br />

Der Wettbewerb auf dem Flaschenmarkt<br />

dürfte sich also nicht entspannen<br />

– ganz im Gegenteil. Da ist es gut, Alternativen<br />

zu entwickeln. Seit einiger Zeit<br />

schon produziert Vitkovice Milmet Stahlflaschen<br />

für Kältemittel. Rein optisch unterscheiden<br />

sie sich kaum von Propangasflaschen,<br />

aber sie sind dickwandiger, da<br />

sie einem Druck von 48 bar standhalten<br />

Alugas, Bad Sobernheim, entwickelte eine spezielle Flasche für Heißluftballons.


DVFG | Branchennews<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Gasflasche für das<br />

Grillforum Valentin<br />

Bereits zum 1. April 2011 hat die Valentin<br />

Gashandel das Grillform Valentin eröffnet.<br />

In dem Ladengeschäft an der Mainzer<br />

Rheinallee können Grillfans in spe<br />

in aller Ruhe den für sie richtigen Grill<br />

auswählen. Mit der nun vorgestellten<br />

Gasflasche (erhältlich in vier Ausführungen)<br />

erweitert der Energieversorger<br />

dieses Angebot konsequent. Kunden,<br />

die sich für einen Gasgrill entscheiden –<br />

und das ist die überwiegende Mehrheit<br />

– können ab sofort auch die dazu passende<br />

Flasche erwerben.<br />

Zu dem kulinarischen kommt also nun<br />

der optische Genuss, denn diese Gasflasche<br />

muss sich nicht verstecken. Das auffällige<br />

Design mit weißem Schriftzug auf<br />

schwarzem Grund ist auf das Branding<br />

des Grill forum Valentin abgestimmt und<br />

bietet einen hohen Identifikationswert.<br />

„Nachdem wir das Flaschengeschäft<br />

an die Tyczka Totalgaz verkauft hatten,<br />

wurde eine grundsätzlich neue Gestaltung<br />

erforderlich“, erläutert Dieter<br />

Böhm, Geschäftsführer der Valentin<br />

Gashandel GmbH. „Die Gasflasche im<br />

neuen Design kommt sehr gut an.“<br />

Die Umsetzung des neuen Design geschah<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

Presta-Gaz S.A., LUX-Kleinbettingen.<br />

Hier hat man stets ein offenes Ohr für<br />

Sonderwünsche. „Mit Aufträgen wie<br />

diesem“, so Presta-Gaz Geschäftsführer<br />

Philippe Cartry, können wir unsere<br />

Flexibilität unter Beweis stellen.“<br />

Flasche waren extrem hohe technische Anforderungen<br />

gestellt. Zum Abschluss dieser<br />

Pionierarbeit konnten wir die behördliche<br />

Zulassung erwirken.“ Parallel dazu hat<br />

das Unternehmen größere Flaschen für<br />

den allgemeinen Markt entwickelt und zugelassen.<br />

Gasflaschen von Alugas gibt es<br />

jetzt von 6 kg über 11, 14 und 18 kg bis<br />

zur 33-kg-Flasche. Die 18-kg-Flasche findet<br />

vor allem bei Winter-Campern und Dachdeckern<br />

großen Zuspruch – wen wundert es,<br />

angesichts des Gewichts einer herkömmlichen<br />

Stahlflasche.<br />

Überall dort, wo wirtschaftliches Handeln<br />

nicht nur vorausgesetzt, sondern<br />

optimiert werden muss, kann weniger<br />

Gewicht mehr Leistung bringen. Auf diesen<br />

Aspekt setzt auch die G.L.I. Gaz Liquéfiés<br />

Industrie, Paris. Das französische<br />

Unternehmen hat eine „Motogas“-Flasche<br />

aus Leichtgewichtstahl entwickelt, die<br />

nicht nur leichter ist als herkömmliche<br />

Zur AEGPL-Ausstellung in Brüssel zeigte<br />

Prestagaz, was an Farbgestaltung möglich ist.<br />

In der Farbgestaltung<br />

lässt sich ein Trend weg<br />

von Signalrot hin zu<br />

Blau- und Grüntönen<br />

ausmachen.<br />

Stahlflaschen, sondern auch ein größeres<br />

Volumen hat. „Das ist das Produkt, mit<br />

dem wir in diesem Jahr verstärkt auf den<br />

Markt gehen“, sagt Martina Jäschke, die<br />

die Handelsvertretung der G.L.I innehat.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass die neuen<br />

Flaschen ein attraktives Angebot darstellen.<br />

Leider konnten wir im vergangenen<br />

Jahr trotz unserer Innovationen den Marktanteil<br />

der Leichtgewichtstahlflaschen<br />

kaum steigern.“ Im Bereich der Regenerierung<br />

ist das Unternehmen mit den Ergebnissen<br />

des vergangenen Jahres durchaus<br />

zufrieden. „Ich gehe davon aus, dass<br />

wir aufgrund unseres guten Services<br />

auch in diesem Jahr weitere Kunden gewinnen<br />

werden“, so Jäschke.<br />

Rohstoff- unD Energiemarkt<br />

Welche Rolle spielt da der Stahlpreis<br />

noch? Kaum eine, sagt Andreas Merla, da<br />

er alle Hersteller gleichermaßen belaste.<br />

Rolf Geißler fügt hinzu: „Übers Jahr gesehen<br />

gab es keine großen Preisschwankungen<br />

bei Stahl, aber jetzt schon werden<br />

Preissteigerungen für das 2. Quartal dieses<br />

Jahres angezeigt.“ Was die Branche<br />

zusätzlich belastet, sind die steigenden<br />

Energiekos ten durch gesetzliche Maßnahmen<br />

wie EEG-Umlage und Netzentgelt.<br />

Natürlich relativieren sich diese Kosten in<br />

der Kalkulation: Während Material über<br />

70 % der Gesamtkosten einer Flasche ausmacht,<br />

beträgt der Anteil der Energiekosten<br />

nur 10 %. Trotzdem addieren sich<br />

beim Gasflaschenwerk Grünhain unterm<br />

Strich 50 000 Euro Mehrkosten. „Das ist<br />

ein Betrag, den wir nicht mehr allein<br />

durch Einsparungen kompensieren können“,<br />

so Geißlers Ausblick auf das kommende<br />

Jahr.<br />

Wie geht es weiter mit der Branche?<br />

„Die <strong>Flüssiggas</strong>branche stellt sich kompakter<br />

auf und organisiert zunehmend<br />

schnellere Flaschenumläufe“, stellt Geißler<br />

fest; das reduziere den Flaschenbedarf:<br />

„Was den Gesamtmarkt anbelangt, so wird


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

16|17<br />

sich der Flaschenbedarf unserer Ansicht<br />

nach mittelfristig um die Fünf- bis Sechshundertausend<br />

Stück einpendeln. Was<br />

uns persönlich und das nächste Jahr betrifft,<br />

so haben wir aufgrund der bisherigen<br />

Witterung die Vorgaben nach unten<br />

korrigiert. Man darf ja nicht vergessen,<br />

dass das 1. Quartal für die Branche entscheidend<br />

ist.“<br />

Die Alugas will den geografischen Radius<br />

der Marketingaktivitäten erweitern:<br />

„Export ist für uns ein wesentliches Thema<br />

geworden“, sagt Harald Vetter. „Die<br />

Nachfrage aus dem Ausland nach Alugas-<br />

Produkten hat deutlich zugenommen und<br />

führte zu mehreren Agreements, die teilweise<br />

bereits in 2012 zu erfüllen waren,<br />

vor allem aber in 2013 abzuarbeiten sind.<br />

Im Auslandsbereich werden wir dadurch<br />

deutlich Marktanteil gewinnen. Es wird<br />

viel zu tun geben.“ Und auch im Bereich<br />

der Tankflasche hat das Unternehmen im<br />

letzten Jahr eine gestiegene Nachfrage<br />

festgestellt. „Neben den Routineaufgaben<br />

wartet daher die höchst interessante Weiterentwicklung<br />

der sogenannten Tankflasche.<br />

Wir werden auch damit ein weiteres<br />

Alleinstellungsmerkmal erzielen können.“<br />

Auch bei der Luxemburger Prestagaz<br />

setzt man auf die Neuentwicklung von<br />

Produkten bzw. Produktbestandteilen.<br />

Mittelfristig, so ist man bei Prestagaz<br />

überzeugt, ist die Kombination „Kunststoff<br />

und Stahl“ die Zukunftslösung für<br />

LGP-Flaschen. Das Team der F&E beschäftigt<br />

sich derzeit verstärkt mit der Entwicklung<br />

von Zubehörteilen aus Kunststoff.<br />

Schon im nächsten Jahr will man die<br />

ersten Produkte aus eigener Fertigung<br />

auf den Markt bringen.<br />

Andreas Bolte macht den Unterschied<br />

zwischen Zielen und Visionen: „Was die<br />

Composite-Flasche anbelangt, sind wir<br />

zurückhaltend, bis die Flaschen russischer<br />

Produktion Typen- und Baumusterzulassungen<br />

erhalten haben. Die Flasche<br />

der norwegischen Ragasco bekommt einen<br />

neuen Internet-Auftritt, der sich an<br />

den Endkunden richtet und über die vielen<br />

Vorzüge der leichten Kunststoffflasche<br />

informiert. Für die Zukunft schwebt mir<br />

persönlich eine 5-kg-Flasche mit kleinem<br />

Durchmesser im schicken Passion-Casing<br />

vor, die würde sich neben jedem Grill gut<br />

machen. Aber leider produzieren die Norweger<br />

die noch nicht!“ Und angesichts der<br />

hohen Kosten in die aufwendige Produktionstechnologie<br />

einerseits und der geringen<br />

Stückzahlen andrerseits, wird das wohl auf<br />

absehbare Zeit auch nicht der Fall sein.<br />

dvfg | branchennews<br />

Liegt die Zukunft der leichten Flasche im Online-Vertrieb?<br />

Eine besondere Marketingaktion für das<br />

von Gebr. Beckmann angebotene Modell<br />

„Passion“ hatte sich ein Händler ausgedacht,<br />

der die Flasche über seinen Internetshop<br />

anbot. Mit überraschendem Erfolg:<br />

Der höhere Preis für die 8-kg-Flasche<br />

in ansprechendem Design wird vom Endkunden<br />

durchaus akzeptiert. Eine ähnliche<br />

Erfahrung hatte man bereits vor zwei<br />

Jahren gemacht, als man im Rahmen verschiedener<br />

Freizeitmessen eine Kundenbefragung<br />

durchführte. Fazit: Der Endverbraucher<br />

ist bereit, für die optisch<br />

ansprechende Gasflasche mehr Geld hinzulegen.<br />

Doch die Propangasgesellschaften<br />

schrecken wegen genau diesem erhöhten<br />

Anfangsinvest immer noch davor zurück,<br />

das Produkt im Markt zu platzieren. Einzig<br />

die Globalgas, Münster, wagte diesen Versuch<br />

als überregional tätiger Propangasversorger<br />

in Kooperation mit dem Hornbach<br />

Baufachhandel. Doch anders als in<br />

den schwedischen Hornbachmärkten, wo<br />

die Flaschen der Composite Scandinavia ihren<br />

festen Platz am Markt haben, bleibt die<br />

leichte Flasche hierzulande schwer an den<br />

Mann zu bringen.<br />

Sieht so der Markt von Morgen aus? Propangasflaschenhandel<br />

via Ebay.


DVFG | Autogas<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

FVV-Projekt Forschungsvereinigung Verbrennungsmotoren (FVV)<br />

LPG System-Vergleich: ein Zwischenbericht<br />

Die zurzeit gültige europäische Norm „<strong>Flüssiggas</strong>-Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge – EN 589“ [1] wird momentan auf deutscher und<br />

europäischer Ebene in den Normungsgremien diskutiert, mit dem Ziel, die Qualität von LPG-Kraftstoffen zu verbessern und so unter<br />

anderem die Marktakzeptanz von LPG (Autogas) zu erhöhen. Der nachfolgende Beitrag der Autoren Dr.-Ing. Ulrich Kramer, Ford Werke<br />

GmbH, Köln – European Powertrain R&A; Dipl.-Ing. Marco Günther, Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen, VKA – RWTH Aachen<br />

und Dr.-Ing. Martin Nijs, Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen, VKA – RWTH Aachen, fasst Dr. Kramers Vortrag anlässlich der<br />

Herbstarbeitstagung des DVFG in Radebeul zusammen.<br />

Vor dem Hintergrund sich rasant entwickelnder<br />

Motorentechnologie besteht<br />

hinsichtlich der Anforderungen an die<br />

Norm seitens der Motorenhersteller massiver<br />

Forschungsbedarf, insbesondere was<br />

die Anforderungen moderner Downsizing-<br />

Konzepte* an LPG als Kraftstoff betrifft.<br />

(*Downsizing: Verkleinerung des Hubraums<br />

bei Leistungserhaltung durch Aufladung<br />

– hier Turboaufladung – und gleichzeitiger<br />

Kompensation turbo-typischer<br />

Nachteile durch die Kombination mit Benzindirekteinspritzung<br />

und Nockenwellen -<br />

phasenverstellung). So ist beispielsweise<br />

nicht klar, ob die Beschreibung der Klopfresistenz**<br />

von LPG-Kraftstoffen durch die<br />

für LPG ausschließlich genormte Motor-<br />

Oktanzahl (MOZ) überhaupt noch ausreichend<br />

und zeitgemäß ist. (**Klopfresistenz:<br />

Resistenz eines Kraftstoffes gegen<br />

unerwünschte Selbstzündung bei hohen<br />

Druck- und Temperaturbedingungen im<br />

Brennraum). Für alle gängigen Benzin- und<br />

Alkohol-Kraftstoffe hat sich an modernen<br />

Otto motoren die Research-Oktanzahl (ROZ)<br />

als wesentlich geeigneter erwiesen, die<br />

Klopfresistenz eines Kraftstoffes hinsichtlich<br />

einer optimierten Zündzeitpunkts- und<br />

Gemisch-Einstellung am Realmotor zu beschreiben<br />

[2]. Zudem wird die MOZ gemäß<br />

EN 589 nur nach einer simplen Formel<br />

berechnet und nicht gemessen. In der Literatur<br />

lassen sich darüber hinaus andere<br />

Berechnungsvorschriften finden, die zum<br />

Teil abweichende Ergebnisse erzeugen. Eine<br />

gültige, genormte Messprozedur für die<br />

Oktanzahl existiert zudem nicht. Die seit<br />

1968 existierende US-amerikanische ASTM-<br />

Norm D2623-86 [3] zur experimentellen<br />

Bestimmung der MOZ wurde im Februar<br />

1991 zurückgezogen. Eine ROZ für LPG ist<br />

in keiner der geläufigen Normen definiert.<br />

Weiterhin werden z.B. in den Normungsdiskussionen<br />

hohe Olefingehalte in LPG-<br />

Kraftstoffen für Verschmutzungen an<br />

fahrzeugseitigen Kraftstoffaufbereitungssystemen<br />

verantwortlich gemacht. Die<br />

Datenbasis zur Untermauerung dieser<br />

Bild 1: FVV Arbeits gruppe und Projektbeiträge. Auch der DVFG und einige Mitgliedsunternehmen<br />

trugen mit Geld- und Sachspenden zur Finanzierung des Forschungsvorhabens bei.<br />

These ist recht dünn. Olefine sind zudem<br />

in der EN 589 nicht direkt limitiert. Auch<br />

hier besteht hinsichtlich der Normung<br />

Forschungsbedarf.<br />

Zur Unterstützung der Normungsdiskussion<br />

durch die Formulierung motorseitiger<br />

Anforderungen an LPG wurde im<br />

Rahmen der FVV (Forschungsvereinigung<br />

Verbrennungsmotoren) ein Gemeinschaftsforschungsvorhaben<br />

initiiert. Das Forschungsprojekt<br />

soll weiterhin dazu dienen,<br />

drei grundsätzlich verschiedene<br />

LPG-Einspritzsysteme (flüssige und gasförmige<br />

Saugrohreinspritzung sowie flüssige<br />

Direkteinspritzung in den Brennraum)<br />

an einem modernen Turbo-DI<br />

Ottomotor (Downsizing-Konzept) zu vergleichen<br />

und deren Potenzial zur Effizienz -<br />

steigerung – durch Optimierung des<br />

Motors mit dem entsprechenden Einspritzsystem<br />

für LPG – darzustellen.<br />

Arbeitsgruppe und Unterstützer<br />

Wie in FVV-Projekten üblich, wurde ein<br />

Universitätsinstitut mit der Forschungsaufgabe<br />

betraut, welches von einer Arbeitsgruppe<br />

– bestehend aus Partnern<br />

aus der Industrie – begleitet wird. Deren<br />

Aufgabe ist es, die Forschungsaktivitäten<br />

in industriell verwertbare Grund lagenforschung<br />

zu kanalisieren. Die Leitung<br />

des Arbeitskreises unterliegt üblicherweise<br />

einem Obmann aus der Industrie (i.a.<br />

dem Initiator des Forschungsvorhabens),<br />

in diesem Fall der Ford Werke GmbH, Köln.<br />

Als Forschungsstelle wurde der „Lehrstuhl<br />

für Verbrennungskraftmaschinen<br />

(VKA, Professor S. Pischinger) der RWTH<br />

Aachen“ gewählt. Zur Durchführung des<br />

Forschungsvorhabens stellte die FVV dem<br />

Lehrstuhl etwa 392 000 Euro aus Eigenmitteln<br />

(finanziert durch Mitgliedsbeiträge<br />

der FVV-Mitgliedsfirmen) zur Verfügung.<br />

Wie in Bild 1 dargestellt, spendeten<br />

darüber hinaus sowohl Mitgliedsfirmen<br />

als auch Gäste, die ausschließlich an diesem<br />

Arbeitskreis teilnehmen, zusätzliche<br />

Sach- und Arbeitsleistungen.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

18|19<br />

Bild 2: Forschungsansatz: Moderner Downsizing-Versuchsmotor mit drei Einspritzsystemen;<br />

Untersuchung von drei Kompressionsverhältnissen und fünf LPG Kraftstoffen.<br />

Forschungsgegenstand<br />

Das FVV-Forschungsprojekt beinhaltet<br />

insgesamt fünf Arbeitspakete. Untersucht<br />

werden die Auswirkungen der LPG-Zusammensetzung<br />

auf<br />

1. die Oktanzahl- bzw. Klopffestigkeitsanforderungen<br />

moderner Ottomotoren<br />

2. den Teillastverbrauch und die Roh -<br />

emissionen<br />

3. auf die katalytische Abgasnachbehandlung<br />

4. auf die Neigung zur Ablagerungsbildung<br />

und<br />

5. auf die Selbstzündungsneigung.<br />

Da zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />

die Punkte 3 bis 5 noch nicht in Bearbeitung<br />

sind, wird im Folgenden ausschließlich<br />

auf die Arbeitspakete 1 und 2<br />

eingegangen.<br />

Zur Untersuchung der Eignung der<br />

MOZ (Motor-Oktanzahl) hinsichtlich der<br />

Beschreibung der Klopffestigkeit von LPG<br />

wird ein moderner 1,6-l-4-Zylinder-Reihenmotor<br />

mit Benzindirekteinspritzung,<br />

Turboaufladung und kontinuierlich variablen<br />

Steuerzeiten der Einlass- und Auslassventile<br />

auf einem voll ausgestatteten<br />

Motorenprüfstand untersucht. Der Motor<br />

wird zurzeit im Ford Focus, Mondeo,<br />

S-MAX und Galaxy in Leistungsvarianten<br />

von 150 PS bis 182 PS verwendet und ist<br />

bestens geeignet, moderne Downsizing-<br />

Technologie zu vertreten.<br />

Wie in Bild 2 zu sehen, ist der Motor<br />

mit drei verschiedenen LPG-Einspritzsystemen<br />

gleichzeitig ausgestattet, je einer<br />

Saugrohreinspritzung in flüssiger und<br />

gasförmiger Phase, wie sie heutzutage am<br />

Markt zu finden sind, sowie einer flüssigen<br />

Direkteinspritzung in den Brennraum<br />

unter Nutzung der vorhandenen<br />

Benzin-Einspritzkomponenten (Hochdruckpumpe<br />

und Einspritzventile).<br />

Zur Optimierung der Motoreffizienz bei<br />

höher klopffesten Kraftstoffen ist geplant,<br />

das Verdichtungsverhältnis des Motors,<br />

ausgehend von der Basis-Verdichtung von<br />

10:1, in zwei Stufen anzuheben. Durch<br />

diese Maßnahme lässt sich eine Erhöhung<br />

des Motorwirkungsgrades im gesamten<br />

Kennfeld erreichen, solange eine ausreichende<br />

Klopffestigkeit des Kraftstoffes<br />

dies unterstützt.<br />

Das Prüfprogramm umfasst insgesamt<br />

fünf LPG-Kraftstoffe mit verschiedenen<br />

Oktanzahlen. Die Kraftstoffanalyseergebnisse<br />

sind in Bild 3 gelistet. Dabei ist<br />

LPG 2 ein Kraftstoff mit hohem Olefin-Anteil,<br />

der mit 86,7 die niedrigste MOZ aller<br />

Testkraftstoffe aufweist (zum Vergleich:<br />

DIN EN 589: Min. MOZ 89, Ablehnungsgrenzwert:<br />

87,9). Diese MOZ entspricht in<br />

guter Näherung der des gewählten Benzin-Referenzkraftstoffes<br />

(95 ROZ E5 mit<br />

MOZ 86,3).<br />

LPG 4 und LPG 5 weisen eine relativ<br />

hohe, identische MOZ von 94,6 auf. Die<br />

hohe Oktanzahl wird dabei auf verschiedenen<br />

Wegen erreicht: bei LPG 4 durch<br />

einen hohen Isobutan-Anteil (ca. 48 %)<br />

und bei LPG 5 durch einen hohen Propananteil<br />

(70 %). LPG 5 entspricht von daher<br />

in etwa einer typischen europäischen<br />

Winterware. LPG 1 weist – als reiner<br />

Bild 3: Kennwerte der fünf LPG Kraftstoffe.<br />

Propankraftstoff (99 %)– die höchste MOZ<br />

(95,9) auf. Ergebnisse für diesen Kraftstoff<br />

liegen jedoch zum Zeitpunkt der<br />

Berichtserstellung noch nicht vor.<br />

LPG Infrastruktur<br />

Um über die gesamte Projektlaufzeit<br />

eine konstante Kraftstoffqualität sicherzustellen<br />

und um Motorumbauten (Variation<br />

des Verdichtungsverhältnisses durch<br />

Kolbenwechsel) auf ein Minimum zu reduzieren,<br />

wurde eigens für dieses Forschungsvorhaben<br />

eine aufwendige, tem-<br />

dvfg | Autogas


DVFG | Autogas<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Bild 4: Prüfstandaufbau.<br />

poräre LPG-Tankanlage aufgebaut. Diese<br />

besteht insgesamt aus sechs Tanks à 2,9 t<br />

Fassungsvermögen. Fünf der Tanks sind<br />

mit einem der zuvor genannten Testkraftstoffe<br />

gefüllt, während der sechste Tank<br />

als Rückspültank dient. Um eine gleichmäßige<br />

Kraftstoffqualität sicherzustellen<br />

und Qualitätsschwankungen durch Phasenseparation<br />

zu vermeiden, wird der<br />

Kraftstoff den Tanks in flüssiger Phase<br />

entnommen, bevor er in einer Ringleitung<br />

zum Prüfstand gefördert wird.<br />

Bild 5: Leistung und Drehmoment LPG-DI mit verschiedenen Kraftstoffen.<br />

Prüfstandsaufbau<br />

Der Prüfstandaufbau ist in Bild 4 schematisch<br />

dargestellt. Der Motor ist gleichzeitig<br />

mit allen drei Einspritzsystemen<br />

ausgestattet. Durch einfache Umschaltung<br />

der LPG-Ringleitung ist ohne Montagearbeiten<br />

ein schneller Wechsel des Einspritzsystems<br />

möglich. Beim Kraftstoffwechsel<br />

werden Mischeffekte durch<br />

gründliches Spülen der Ringleitung in<br />

den Rückspültank und eine anschließende<br />

längere Einlaufphase des Motors vermieden.<br />

Erste Zwischenergebnisse –<br />

Eignung der Motor-oktanzahl (MOZ)<br />

In Bild 5 sind Leistungs- und Drehmomentmesswerte<br />

von Volllastmessungenauf<br />

dem Motorenprüfstand für das LPG-<br />

DI -System (Direkteinspritzung in den<br />

Brennraum) und das Basisverdichtungsverhältnis<br />

(10:1) mit vier verschiedenen<br />

LPG-Kraftstoffen (LPG 2 – LPG 5) im Vergleich<br />

zu Benzin gezeigt. Ziel ist es, die<br />

Referenzwerte der Benzinvariante mit<br />

allen LPG-Kraftstoffen zu erreichen. Es ist<br />

deutlich zu sehen, dass dies gelingt. Für<br />

alle Kraftstoffe sind gleiche Leistungsund<br />

Drehmomentwerte darstellbar. Die<br />

Zündungseinstellungen, die Anfettungen<br />

und die Ladedrücke, die zur Darstellung<br />

der Drehmomentkurve einzustellen sind,<br />

unterscheiden sich jedoch erheblich voneinander,<br />

wie in Bild 6 dargestellt.<br />

Entscheidend für die Effizienz der Verbrennung<br />

ist der eingestellte Verbrennungsschwerpunkt,<br />

wie in Bild 6 (Mitte<br />

links: „α 50“) zu sehen. Am Verbrennungsschwerpunkt<br />

sind 50 % des zugeführten<br />

Kraftstoff-Luft-Gemisches bereits<br />

verbrannt und 50 % liegen noch unverbrannt<br />

vor. Die Lage des Verbrennungsschwerpunktes<br />

lässt sich mithilfe des<br />

Zündzeitpunktes (Bild 6, oben links:<br />

„Spark Advance“) einstellen. Zur Darstellung<br />

des wirkungsgradoptimalen Betriebs<br />

liegt der Verbrennungsschwerpunkt etwa<br />

bei 8 – 10 °KW n. OT. Leider ist diese optimale<br />

Einstellung bei Volllastbetrieb bei<br />

Weitem nicht immer möglich, da bei den<br />

hohen Drücken und Temperaturen, die<br />

mit einer frühen Einstellung einhergehen,<br />

klopfende Verbrennung auftritt, die zur<br />

Zerstörung des Motors führen kann. Die<br />

Grenze, d. h. die frühestmögliche Verbrennungsschwerpunktlage<br />

und damit<br />

Zündungseinstellung, wird u. a. ganz entscheidend<br />

durch die Klopfresistenz des<br />

ver wendeten Kraftstoffs bestimmt. Die<br />

Klopfresistenz des Kraftstoffes wiederum<br />

sollte hinreichend durch die Oktanzahl<br />

(hier MOZ) beschrieben sein. Wie in Bild 6<br />

zu sehen, ist dies hier leider nicht der Fall.<br />

Die Verbrennungsschwerpunkte des<br />

LPG 2 mit der niedrigsten MOZ (86,7)<br />

und des Benzins mit einer sehr ähnlichen<br />

MOZ (86,3) liegen deutlich auseinander.<br />

Trotz der ähnlichen MOZ muss mit Benzin<br />

eine deutlich spätere und damit wirkungsgradungünstigere<br />

Schwerpunktlage<br />

eingestellt werden (ca. 20–25° n. OT, ab<br />

einer Drehzahl von 1500 1/min) als mit<br />

LPG 2 (ca. 13–20° n. OT, ab einer Drehzahl<br />

von 1500 1/min).<br />

Eine weitgehend wirkungsgradoptimale<br />

Schwerpunktlage (ca. 8–10° n. OT), lässt<br />

sich nur mit dem 70 %igen Propan-Kraftstoff<br />

LPG 5 (MOZ 94,6) erreichen. Für diesen<br />

Kraftstoff ist daher bei Erhöhung des<br />

Verdichtungsverhältnisses noch erhebliches<br />

Effizienzpotenzial an der Volllast zu


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

20|21<br />

erwarten. Mit dem butanhaltigen Kraftstoff<br />

LPG 4 gleicher MOZ (94,6) kann die<br />

optimale Schwerpunktlage bei Weitem<br />

nicht erzielt werden. Trotz der hohen<br />

MOZ liegt der Verbrennungsschwerpunkt<br />

von LPG 4 an der Klopfgrenze (ca. 12–<br />

20° n. OT) nur im Bereich von LPG 2 (ca.<br />

13–20° n. OT). LPG 3 mit einer deutlich<br />

niedrigeren MOZ (93.2) erweist sich am<br />

Motor als deutlich klopffester (Schwerpunktlage:<br />

ca. 8–17° n. OT) als LPG 4<br />

(MOZ 94,6). Trägt man die Schwerpunktlagen<br />

aller Kraftstoffe (für verschiedene<br />

Motordrehzahlen) in Abhängigkeit von<br />

der MOZ auf, wie in Bild 7 (oben), erkennt<br />

man, dass keine sinnvolle Korrelation<br />

zwischen der MOZ und der am Motor<br />

erzielbaren Schwerpunktlage besteht.<br />

Trägt man die Schwerpunktlage anstelle<br />

der MOZ über die Methanzahl (MZ) auf,<br />

so ergibt sich eine deutlich bessere Korrelation.<br />

Die Methanzahl (MZ) wird nach<br />

der AVL-Methode [4–6] bestimmt, die im<br />

Rahmen eines FVV-Projektes gegen Ende<br />

der 1960er-Jahre definiert wurde und beispielsweise<br />

bei der Beschreibung der<br />

Klopffestigkeit von Erdgas in DIN 51624<br />

[7] Anwendung findet.<br />

Ein den Schwerpunktlagen ähnliches<br />

Verhalten weist der Anfettungsbedarf des<br />

Motors auf. Bedingt durch späte Verbrennungsschwerpunktlagen<br />

steigt die Abgastemperatur.<br />

Je später die Verbrennungslage,<br />

desto heißer das Abgas. Insbesondere<br />

bei hohen Drehzahlen wird dabei oft die<br />

maximal zulässige Abgastemperatur erreicht.<br />

I. a. begrenzt die aus Bauteilschutzgründen<br />

maximal zulässige Turbinen-Eintrittstemperatur<br />

des Turboladers<br />

die maximal zulässige Abgastemperatur.<br />

Die Turbinen-Eintrittstemperatur ist im<br />

vorliegenden Fall auf 1000 °C begrenzt.<br />

Sobald – mit wachsender Drehzahl – eine<br />

Temperatur von 1000°C erreicht wird,<br />

muss aus Bauteilschutzgründen angefettet<br />

werden, d. h. es wird mehr Kraftstoff zugeführt<br />

als Luft zur stöchiometrischen<br />

Verbrennung zur Verfügung steht; das<br />

Verbrennungsluftverhältnis wird kleiner<br />

als 1. Dieser Zusammenhang ist in Bild 6<br />

unten links (Rel. Air Fuel Ratio (Exhaust))<br />

für alle Kraftstoffe dargestellt. Bei klopfempfindlichen<br />

Kraftstoffen führen die<br />

späte Verbrennungslage zusammen mit<br />

dem hohen Anfettungsbedarf zu einem<br />

erhöhten Kraftstoffverbrauch (BSFC: Bild<br />

6 Mitte rechts) und einem deutlich reduzierten<br />

effektiven Wirkungsgrad (Brake<br />

Specific Efficiency: Bild 6 unten rechts).<br />

Trägt man den Anfettungsbedarf zur<br />

Einhaltung der 1000-°C-Abgastemperatur<br />

Bild 6: Leistung und Drehmoment LPG-DI mit verschiedenen Kraftstoffen.<br />

am Turbineneintritt bei einer Motordrehzahl<br />

von 6000 1/min über die MOZ auf,<br />

wie in Bild 8 (links) dargestellt, kann kein<br />

sinnvoller Zusammenhang zwischen Anfettungsbedarf<br />

und MOZ erkannt werden.<br />

Deutlich besser korreliert der Anfettungsbedarf<br />

mit der Methanzahl (Bild 8, rechts).<br />

Nach diesen ersten Ergebnissen scheint<br />

die gemäß EN 589 berechnete MOZ nicht<br />

geeignet, die Klopfresistenz eines LPG-<br />

Kraftstoffes für den Einsatz in einem modernen<br />

Ottomotor mit LPG-Direkteinspritzung<br />

zu beschreiben. Es zeichnet sich ab,<br />

dass für den Einsatz von LPG als Kraftstoff<br />

in modernen Ottomotoren mit LPG-<br />

Direkteinspritzung eine weitere Größe für<br />

die Beschreibung der Klopfresistenz in die<br />

Norm mit aufgenommen werden sollte.<br />

Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass<br />

die Methanzahl (MZ) oder ggf. auch der<br />

Propangehalt eine brauchbare Ergänzung<br />

sein könnten. Bevor hier letztendliche<br />

Aussagen getroffen werden können, müssen<br />

die Ergebnisse der beiden geplanten<br />

Versuchsreihen mit höheren Verdichtungsverhältnissen<br />

diesen Trend verifizieren.<br />

Weiterhin sagen diese Ergebnisse noch<br />

gar nichts über die Eignung der MOZ zur<br />

Beschreibung der Klopfresistenz für Motoren<br />

mit konventioneller LPG-Saugrohrein-<br />

Bild 7: Schwerpunktlage in Abhängigkeit von Motor-Oktanzahl (MOZ) und Methan-Zahl (MZ).<br />

dvfg | Autogas


DVFG | Autogas<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Bild 8: Anfettungs bedarf bei 6000 1/min Volllast in Abhängigkeit von Motor-Oktanzahl (MOZ)<br />

und Methan-Zahl (MZ).<br />

spritzung (flüssig und gasförmig) aus. Um<br />

hier eine Aussage treffen zu können, müssen<br />

zuerst entsprechende Korrelationen mit<br />

den Volllastergebnissen der beiden zu untersuchenden<br />

Saugrohreinspritzsysteme<br />

(flüssig und gasförmig) vorliegen, und zwar<br />

auch hier für alle Verdichtungsverhältnisse.<br />

Erste Zwischenergebnisse –<br />

Vergleich der Einspritzsysteme<br />

In Bild 9 ist ein erster Vergleich von<br />

Volllastmessungen der LPG-Direkteinspritzung<br />

(LPG-DI) und der flüssigen LPG-<br />

Saugrohreinspritzung (LPG-PFI liquid)<br />

dargestellt, und zwar für das Basisverdichtungsverhältnis<br />

von 10:1 und den Kraftstoff<br />

„LPG 5“ (typischer Winterkraftstoff).<br />

Ergebnisse für die gasförmige LPG-Saugrohreinspritzung<br />

(LPG-PFI gaseous) liegen<br />

zum Berichtszeitpunkt noch nicht vor.<br />

Oben links (Torque) ist zu sehen, dass mit<br />

dem LPG-PFI-System im unteren Drehzahlbereich<br />

(bis 2000 1/min) das maximale<br />

Drehmoment der LPG-DI-Variante (und<br />

damit auch der Benzin-DI-Variante) nicht<br />

erreicht wird. Ein wesentlicher Grund für<br />

den Drehmomentverlust ist u. a. die reduzierte<br />

Ventilüberschneidung, die für den<br />

LPG-PFI-Betrieb eingestellt werden muss.<br />

Wie in Bild 9 oben rechts (Valve Overlap)<br />

zu sehen, wird die Überschneidung gegenüber<br />

dem DI-Betrieb im Bereich 1000–<br />

3000 1/min um bis zu ca. 20 °KW zurückgenommen.<br />

Diese Rücknahme ist nötig,<br />

Bild 9: Vergleich Einspritzsysteme: direkt (LPG-DI) gegen Saugrohr, flüssig (LPG-PFI liquid).<br />

um ein Durchspülen unverbrannten Kraftstoffes<br />

und damit extrem hohe HC-Emissionen<br />

zu vermeiden.<br />

Da bei der Direkteinspritzung eine Spülung<br />

des Zylinders mit reiner Luft möglich<br />

ist und Kraftstoff erst nach dem Zeitpunkt<br />

„Einlass schließt (ES)“ eingespritzt werden<br />

kann, ist das Durchspülen unverbrannten<br />

Kraftstoffs für das DI-Konzept kein Problem,<br />

wodurch ein relativ großer Freiraum<br />

für die Wahl der Volllast-Ventilsteuerzeiten<br />

im unteren Drehzahlbereich gegeben<br />

ist. Diese Freiheit wird bei modernen turboaufgeladenen<br />

Downsizing-Motoren i. a.<br />

dazu genutzt, um durch die Einstellung<br />

großer Ventilüberschneidung ein sehr hohes<br />

Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich<br />

zu realisieren. Diese Freiheit entfällt<br />

beim PFI-System, was eine deutliche Rücknahme<br />

der Ventilsteuerzeiten erfordert.<br />

Wie in Bild 9 (Mitte rechts) zu sehen,<br />

ergeben sich trotz der drastisch reduzierten<br />

Ventilüberschneidung beim PFI-System<br />

immer noch etwa sechsmal höhere<br />

HC-Emissionen als beim DI-Konzept. Eine<br />

weitere Reduzierung der HC-Emissionen<br />

würde eine weitere Reduktion der Ventilüberschneidung<br />

und damit des maximalen<br />

Drehmomentes bedeuten.<br />

Zusätzlich zu den HC-Emissionen befinden<br />

sich auch die Volllast-Ruß-Emissionen<br />

(Soot Emissions/FSN: Bild 9, unten rechts)<br />

beim LPG-PFI-Konzept auf deutlich höherem<br />

Niveau als beim LPG-DI, wenn auch<br />

das Ruß-Niveau insgesamt, für alle untersuchten<br />

LPG-Kraftstoffe, als sehr niedrig<br />

bezeichnet werden kann.<br />

Der indizierte Wirkungsgrad der Volllastverbrennung<br />

(Indicated Efficiency:<br />

Bild 9, unten links) ist beim LPG-DI-Konzept<br />

um etwa 2 % höher als bei LPG-PFIliquid-Konzept;<br />

außerdem weist das LPG-<br />

DI-Konzept eine deutlich bessere Laufruhe<br />

aus, ausgedrückt als Standardabweichung<br />

des indizierten Mitteldrucks (σ IMEP : Bild 9,<br />

Mitte links).<br />

Ein erstes Fazit<br />

Die ersten Ergebnisse deuten darauf<br />

hin, dass das LPG-DI-Konzept hinsichtlich<br />

der Thermodynamik deutliche Vorteile<br />

gegenüber dem LPG-PFI-Konzept mit sich<br />

bringt und aus thermodynamischer Sicht<br />

eindeutig das an modernen Downsizing-<br />

Motoren zu favorisierende Einspritzkonzept<br />

ist. Leider sind derzeit keine Direkteinspritzkomponenten<br />

(Injektoren,<br />

Hochdruckpumpen) in Erstausrüsterqualität<br />

verfügbar, die für den LPG-Betrieb<br />

ausgelegt sind, sodass ein kurzfristiger<br />

Serieneinsatz unrealistisch scheint. Für


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

22|23<br />

eine Systemauslegung anzugehende technische<br />

Herausforderungen sind die Dauerhaltbarkeit<br />

der Komponenten bei der<br />

geringen Schmierfähigkeit des LPG, die<br />

Auslegung der Hochdruckpumpen auf<br />

deutlich höhere Eingangsdrücke, die Beherrschung<br />

überkritischen LPG und die<br />

Vermeidung gasförmigen LPG (Kavitation,<br />

Förderfähigkeit) im Einspritzsystem.<br />

Hierbei ist ggf. eine Begrenzung des max.<br />

Propan- und Propengehaltes hilfreich. Die<br />

Anforderungen an die Auslegung eines<br />

LPG-Direkteinspritzsystems und die sich<br />

daraus ergebenden Einschränkungen für<br />

den max. Propangehalt werden im Rahmen<br />

dieses Forschungs vorhabens allerdings<br />

nicht untersucht.<br />

Literatur:<br />

[1] Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge: <strong>Flüssiggas</strong><br />

– Anforderungen und Prüfverfahren;<br />

Deutsche Fassung DIN EN 589:2008<br />

[2] M. Thewes (VKA), E. Holder ( Daimler);<br />

Alternative Kraftstoffe DI- Ottomotoren<br />

– Untersuchung und Bewertung von<br />

alternativen Kraftstoffen für den Einsatz<br />

in modernen DI-Ottomotoren; FVV<br />

Abschlussbericht, Projekt Nr. 942, 2009<br />

[3] Standard Test Method for Knock Characteristics<br />

of Liquefied Petroleum (LP)<br />

Gases by the Motor (LP) Method; American<br />

National Standard ASTMD 2623-86<br />

(Designation 238/82), withdrawn Feb. 1991<br />

[4] K. Christoph, W. Carterellieri, U. Pfeifer<br />

(AVL); Die Bewertung der Klopffestigkeit<br />

von Kraftgasen mittels Methanzahl<br />

und deren praktische Anwendung bei<br />

Gasmotoren – Bericht aus der Tätig keit<br />

der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen<br />

(FVV); Motorentechnische<br />

Zeitschrift (MTZ), 33. Jahrgang,<br />

Seite 389 – 420; Nr. 10, Okt. 1972<br />

[5] G. Taucar, W. Carterellieri (AVL), M. Leiker<br />

(KHD); Erweiterung der Energieerzeugung<br />

durch Kraftgase – Teil 2 – Untersuchungen<br />

am CFR-Motor; FVV Forschungsbericht<br />

Nr. 2-235/2, Heft 82, 1968<br />

[6] W. Carterellieri, U. Pfeifer (AVL), M. Leiker<br />

(KHD); Erweiterung der Energieerzeugung<br />

durch Kraftgase – Teil 3 – Untersuchungen<br />

der Übertragbarkeit der<br />

am CFR-Motor gefundenen Ergebnisse<br />

auf andere Motoren – Gültigkeitsbereich<br />

der Methanzahl; FVV Forschungsbericht<br />

Nr. 90 und 102, Heft 120, 1971<br />

[7] Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge – Erdgas<br />

– Anforderungen und Prüfverfahren;<br />

Deutsche Norm DIN 51624<br />

Wartungspflicht für Öltanks<br />

voraussichtlich schon in diesem Jahr<br />

Tank ist nicht gleich<br />

Tank: Die neue<br />

Wartungspflicht gilt<br />

ausschließlich für<br />

Öltank, und nicht<br />

für <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />

(Grafik: Primagas).<br />

Marode Heizöltanks sind ein ernst zu<br />

nehmendes Umweltrisiko. Deshalb plant<br />

die Bundesregierung eine deutschlandweit<br />

geltende Verordnung, die alle Heizölkunden<br />

dazu verpflichten soll, ihre Ölbehälter<br />

regelmäßig prüfen zu lassen. Die<br />

Kosten hierfür müssten die Verbraucher<br />

selbst tragen. Nutzer von <strong>Flüssiggas</strong> dagegen<br />

müssen keine zusätzlichen finanziellen<br />

Belastungen befürchten. Ihr Energieträger<br />

gefährdet nicht das Grundwasser<br />

und sie sind von der neuen Prüfpflicht<br />

ausgenommen.<br />

Undichte Heizöltanks verursachen<br />

schnell enorme Umweltschäden: Bereits<br />

ein Liter ausgetretenes Öl kann nach Angaben<br />

des TÜV Rheinland bis zu eine Million<br />

Liter Grundwasser verschmutzen.<br />

Die Verwendung von wassergefährdenden<br />

Stoffen wie Heizöl ist in Deutschland<br />

bislang jedoch nur auf der Länderebene<br />

geregelt. Um künftig einheitliche Sicherheitsstandards<br />

zu setzen, treibt die Bundesregierung<br />

aktuell die „Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen“ (VAUwS) voran. Sie<br />

soll ab 2013 die bisher in den Bundesländern<br />

geltenden Vorschriften ablösen und<br />

war in den letzten Monaten verstärkt Thema<br />

in der Medienberichterstattung.<br />

Im neuen Regelwerk ist unter anderem<br />

eine gesetzliche Prüfpflicht für Öltanks<br />

vorgesehen. „Bisher unterlagen nur Tanks<br />

mit einer Gesamtfüllmenge von 10 000 l<br />

einer regelmäßigen Prüfungspflicht. Aufgrund<br />

des hohen Sicherheitsbedürfnisses<br />

wird voraussichtlich schon im Frühjahr<br />

2013 eine neue Verordnung in Kraft treten“,<br />

erklärt Heiko Drews, Fachgebietsleiter<br />

für Tankanlagen beim TÜV Rheinland.<br />

Das hat insbesondere für Bewohner von<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern Konsequenzen:<br />

„Dann müssen auch Tanks mit<br />

einer Füllmenge von 1000 l regelmäßig<br />

geprüft werden“, so der TÜV-Experte. In<br />

der Praxis bedeutet dies, dass die Überwachungspflicht<br />

auf fast alle Eigenheimbesitzer<br />

mit Ölheizungen zukommt. In<br />

der Regel liegt das Fassungsvermögen<br />

privat genutzter Heizöltanks zwischen<br />

1 000 und 3 000 l. Viele Heizölnutzer<br />

müssen dann zum ersten Mal einen autorisierten<br />

Sachverständigen bestellen und<br />

ihre Anlagen kontrollieren lassen. Die<br />

Kosten für die Tankprüfung tragen die<br />

Kunden voraussichtlich alleine. Wer nicht<br />

handelt oder festgestellte Mängel nicht<br />

schnell genug behebt, riskiert empfindliche<br />

Bußgelder. Gelassen können dagegen<br />

die Besitzer von <strong>Flüssiggas</strong>-Heizungen<br />

auf die Pläne der Politik reagieren. Zwar<br />

wird auch <strong>Flüssiggas</strong> wie Heizöl direkt<br />

vor Ort in Tanks gelagert, es stellt bei versehentlichem<br />

Austritt aber keine Gefahr<br />

für das Grundwasser dar, insofern unterliegen<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Behälter nicht der neuen<br />

Wartungspflicht. Damit zeigt sich erneut<br />

einer der zahlreichen ökologischen<br />

Vorteile von <strong>Flüssiggas</strong> gegenüber Heizöl.<br />

<strong>Flüssiggas</strong> emittiert nicht nur rund<br />

15 % weniger CO 2 als Heizöl, bei seiner<br />

Verbrennung entstehen auch kaum Ruß<br />

und Asche. Zudem setzt <strong>Flüssiggas</strong> so gut<br />

wie keinen Feinstaub frei. Aus diesem<br />

Grund dürfen <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen selbst<br />

bei Smogalarm weiter betrieben werden.<br />

dvfg | Autogas


Autogas und Tankstellentechnik<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Hyundai i40 cw:<br />

Flottentauglicher Kombi liefert<br />

Steilvor lage für Betriebstankstellen<br />

Auf der Herbstarbeitstagung in Radebeul stieß er auf durchweg positive Resonanz: Der Hyundai i40 cw, der erste Kombi, der mit<br />

Autogas, Automatikgetriebe und einer für den eiligen Außendienst adäquaten Motorisierung von 177 PS (130 kW) daherkommt. Mit<br />

ihm möchte Hyundai im so wichtigen Flottensegment punkten. Die LPG-Version könnte der Schlüssel zum Erfolg sein, denn ab einer<br />

entsprechenden Fuhrparkgröße lohnt es sich, über eine Autogas-Betriebstankstelle nachzudenken, die bei den mit spitzem Bleistift<br />

kalkulierenden Fuhrparkmanagern für zusätzliches Sparpotenzial sorgt.<br />

Dem i40 cw sieht man die europäische Handschrift<br />

beim Design durchaus an.<br />

Fast noch wichtiger aber ist, dass es<br />

sich um eine OEM-Lösung handelt, bei<br />

der die Gasanlage in den Leasing-Angeboten<br />

und Hyundai-Service-Leistungen vollinhaltlich<br />

integriert sind, sodass Garantie,<br />

Kulanz und Restwertproblematik bei<br />

der Anschaffung keine Rolle spielen. Die<br />

Fuhrpark-Verantwortlichen können wie<br />

gewohnt auf den All-inclusive-Service des<br />

Herstellers zurückgreifen.<br />

Der i40 cw bietet alles, was das Außendienstler-Herz<br />

begehrt und auch den Chef<br />

schon mal neidisch werden lässt: Ein<br />

KnieAirbag für den Fahrer, Spurhalteassistent,<br />

adaptives Kurvenlicht oder ein<br />

vollautomatischer Einparkassistent zählen<br />

ebenso zu den erstmals in einem<br />

Hyundai-Modell verfügbaren Ausstattungsdetails<br />

wie ein beheizbares Lenkrad,<br />

kühlbare Vordersitze und ein Ordnungssystem<br />

im Gepäckraum. Der<br />

markant gestaltete i40 – im europäischen<br />

Design- und Entwicklungszentrum des<br />

Herstellers in Rüsselsheim entworfen und<br />

zur Serienreife gebracht – bietet darüber<br />

hinaus ein günstiges Preis-Leistungs-Ver-<br />

hältnis: Inklusive fünf Jahren Fahrzeuggarantie,<br />

fünf Jahren Mobilitätsgarantie und<br />

fünf Hyundai Sicherheits-Checks in den<br />

ersten fünf Jahren startet der Kombi bei<br />

einer unverbindlichen Preisempfehlung<br />

von 23 390 Euro für den i40 1.6 Comfort.<br />

Vom Band läuft der i40 in Korea, die Autogasanlage<br />

des italienischen Herstellers<br />

Lovato wird, vorkonfiguriert vom deutschen<br />

Generalimporteur ecoengines, im<br />

PDI-Center in Bremerhaven eingebaut.<br />

Weitere herausragende Eigenschaften<br />

des i40 sind leistungsstarke und effiziente<br />

Triebwerke, die ebenso wie das präzise<br />

ausgewogene Fahrwerk im europäischen<br />

Entwicklungszentrum auf die speziellen<br />

Bedürfnisse der hiesigen Autofahrer ausgerichtet<br />

wurden und ihren Feinschliff<br />

erhielten. Zur Wahl stehen ein 1,6-l-Benzin-Direkteinspritzer<br />

mit 99 kW (135 PS)<br />

sowie ein erstmals angebotener 2,0-l-Ottomotor<br />

mit 130 kW (177 PS) Leistung, der<br />

ebenfalls mit Benzin-Direkteinspritzung<br />

für entsprechenden Vortrieb sorgt. Während<br />

sich der kleine 1,6-l-Benziner mit<br />

der schweren Karosse abmüht, ist die 2-l-<br />

Variante die ideale Motorisierung für den<br />

bequemen Allrounder.<br />

Große Klappe und<br />

viel dahinter – der<br />

Hyundai i40 cw bietet<br />

viel Stauraum selbst<br />

für ungewöhnliche<br />

Transportaufgaben.<br />

Mit First-Class-Ambiente wartet der i40<br />

Premium auf: Xenon-Scheinwerfer inklusive<br />

automatischer Leuchtweitenregulierung<br />

und Scheinwerferreinigungsanlage,<br />

Leichtmetallräder im 17-Zoll-Format und<br />

eine ab der B-Säule dunkel getönte Verglasung<br />

weisen äußerlich auf das Flaggschiff<br />

der Baureihe hin. Smart-Key-System,<br />

Scheibenwischer-Enteiser und<br />

Gepäckraumordnungssystem sind nützliche<br />

Helfer. Im wahlweise in Schwarz oder<br />

Beige gehaltenen Innenraum gewährleisten<br />

Ledersitze mit Sitzheizung vorne und<br />

hinten und ein zusätzlich zum Fahrersitz<br />

ebenfalls elektrisch einstellbarer Beifahrersitz<br />

jede Menge Komfort.<br />

Dank eines üppig dimensionierten Radstands<br />

von 2,7 m finden fünf Insassen im<br />

Innenraum des 4,77 m langen Wagens<br />

reichlich Raum zum Wohlfühlen. Auch<br />

das Gepäck einer ganzen Familie findet<br />

genügend Platz: Das durch eine große,<br />

weit öffnende Heckklappe zugängliche<br />

Ladeabteil fasst 553 l und kann bei Bedarf<br />

auf bis zu 1719 l vergrößert werden.<br />

An der Tankstelle ist der i40 mit dem<br />

2-l-Ottomotor zwar kein Kostverächter,<br />

doch wenn man die Autogas-Version


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

24|25<br />

wählt, halten sich die Kraftstoffkosten in<br />

Grenzen. In der Praxis wurden im Autogasbetrieb<br />

Verbrauchswerte zwischen 9<br />

und 11 l Autogas (80 ct/l) ermittelt, während<br />

beim 1,7-l-Diesel (136 PS/100 kW)<br />

um die sieben bis acht l des knapp 1,50<br />

Euro teuren Diesels durch die Injektoren<br />

flossen, wenn man ihn entsprechend<br />

bewegte.<br />

Wichtigster Aspekt jedoch: Ähnlich<br />

dem 1,6-l Benziner scheint das 1,7-l-<br />

Dieselaggregat auf Dauer mit dem schweren<br />

Fahrzeug überfordert zu sein, insbesondere<br />

bei häufigen Autobahnfahrten,<br />

wenn zwangsläufig die nicht gerade üppige<br />

Leistung voll abgerufen wird. Hier ist<br />

die LPG-Version die deutlich bessere<br />

Alter native.<br />

Der i40 soll Hyundai zahlreiche neue<br />

Käufergruppen erschließen – auch im<br />

gewerblichen Bereich: Rund die Hälfte<br />

aller Neuzulassungen im D-Segment in<br />

Deutschland entfällt auf Selbstständige,<br />

Firmen und Flottenbetreiber. Mit dem i40<br />

wendet sich Hyundai an die über 3 Mio.<br />

Gewerbetreibenden und Unternehmen<br />

hierzulande, die gezielt auf der Suche<br />

nach einem optisch attraktiven, geräumigen<br />

und preisgünstigen Mittelklasse-<br />

Kombi sind. Hyundai bietet ihnen ebenso<br />

wie dem privaten Käufer spezielle Finanzierungs-<br />

oder Leasing-Angebote und offeriert<br />

zudem spezifische Ausstattungspakete.<br />

„New Thinking. New Possibilities“<br />

Frei übersetzt: „Neues Denken. Neue<br />

Möglichkeiten.“ Kaum ein anderes Modell<br />

des Unternehmens setzt den neuen Markenslogan<br />

von Hyundai so konsequent<br />

um wie der i40. Und er passt wie die<br />

Faust aufs Auge, insbesondere für die<br />

LPG-Version: Sowohl für Fuhrparkbetreiber<br />

wie auch für die Gasversorger eröffnen<br />

sich hier ganz neue Möglichkeiten, in<br />

einer Kooperation mit Hyundai beziehungsweise<br />

den örtlichen autorisierten<br />

Vertragshändlern das Themenfeld Betriebstankstelle<br />

voran zu treiben. Hyundai<br />

hat dazu praktisch die Steilvorlage<br />

gegeben, die es nun zu nutzen gilt.<br />

Genfer Salon vom 5. bis 17. März 2013<br />

Autogas erstmals offiziell dabei<br />

Der Genfer Salon<br />

stellt traditionell die<br />

jährliche Auftaktveranstaltung<br />

der<br />

Automobilmessen dar.<br />

2013 ist erstmals auch<br />

Autogas ein Thema.<br />

Wenn am 5. März die Genfer Palexpo-<br />

Hallen ihre Pforten öffnen, wo mehr als<br />

260 namhafte internationale Aussteller<br />

auf den Ansturm von über 700 000 Besuchern<br />

gerüstet sind, gibt es eine ganz besondere<br />

Premiere: Erstmals ist das Thema<br />

Autogas auf dem Genfer Salon ganz offiziell<br />

vertreten. Möglich macht das die<br />

Webasto Schweiz AG, die in Kooperation<br />

mit dem Abstätter Lovato-Generalimporteur<br />

ecoengines das Thema Autogas stärker<br />

in den Fokus der Schweizer Autofahrer<br />

rücken möchte. Letztlich ist dieser<br />

Schritt auf die konsequente Marschroute<br />

der Vitogaz Switzerland AG zurückzuführen,<br />

die bereits seit drei Jahren das Autogas-Tankstellennetz<br />

in der Schweiz nachhaltig<br />

ausbaut und mit über 50 Tankstellen<br />

einen ersten Meilenstein erreicht<br />

hat. Als flankierende, absatzfördernde<br />

Maßnahme unterstützt die Vitogaz Switzerland<br />

AG jede Umrüstung in der<br />

Schweiz, beziehungsweise jede Anschaffung<br />

eines Neufahrzeuges mit dem umweltfreundlichen<br />

Autogasantrieb mit zehn<br />

kostenlosen Tankfüllungen, was einem<br />

Gegenwert von circa 500 Euro entspricht.<br />

Edwin Wegmann, Geschäftsführer der<br />

Webasto Schweiz AG, ist davon überzeugt,<br />

dass bei den Schweizer Autofahrern derzeit<br />

angesichts der langfristig steigenden<br />

Kraftstoffpreise ein Nachholbedarf an Alternativkraftstoffen<br />

besteht. „Aufgrund<br />

der steigenden Verfügbarkeit in der<br />

Schweiz und der flächendeckenden Verfügbarkeit<br />

in ganz Europa sowie der positiven<br />

Erfahrungen aus anderen Ländern<br />

sind wir überzeugt, dass sich auch<br />

Schweizer Automobilisten langfristig<br />

nicht dem Trend hin zu kostengünstigen<br />

Kraftstoffalternativen entziehen werden.“<br />

Deshalb wird man am Webasto-Stand<br />

ebenso wie bei einigen anderen Automobilherstellern<br />

erste LPG-Fahrzeugangebote<br />

in der Schweiz begutachten können.<br />

Für den Genfer Salon ist dies eine absolute<br />

Neuheit, die wohl langfristig eine Wende<br />

einleiten dürfte: Bisher galt die<br />

Schweiz als „erdgaslastig“, doch mit dem<br />

Ausbau des Tankstellennetzes hat der<br />

Verbraucher nun die Wahl. Und wie der<br />

sich entschieden hat, sieht man in Ländern<br />

wie Deutschland, Polen, Italien und<br />

den Niederlanden: pro Autogas.<br />

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Autogas und Tankstellentechnik<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Italienisches Flair und Eleganz: Der neue Lancia Thema<br />

Italo-Amerikaner erst mit LPG ein „Thema“<br />

Italowestern hatten in der Vergangenheit in Europa einen gewissen Unterhaltungswert. Daran mögen sich wohl Lancias Marketing-<br />

Strategen erinnert haben, als sie den guten alten Chrysler 300 C „europäisierten“ und auf den Namen „Thema“ tauften. Statt des<br />

legendären 5,7-l-Hemi-V8 verpassten sie ihm den zivilisierten 3,6-l-V6-Motor aus dem Chrysler-Regal, wie er mittlerweile modellübergreifend<br />

eingesetzt wird, und opferten eindrucksvolle Performance zugunsten zeitgemäßer Verbrauchs- und Emissionswerte. Die<br />

jedoch haben Verbesserungspotenzial, wenn man Benzin durch Autogas ersetzt.<br />

Der Abstätter Importeur ecoengines stattet den „eingebürgerten“ Lancia mit einer Autogasanlage<br />

in Erstausrüster-Qualität aus, was die Verbrauchswerte des „American Dream“ optimiert.<br />

Der 3,6 l V6 Motor, das Herzstück des<br />

Italo-Amerikaners, ist der höchstentwickelte<br />

und modernste Sechszylindermotor,<br />

den die Chrysler Group jemals gebaut<br />

hat. Er ist in dreizehn Modellen der Marken<br />

Chrysler, Dodge, Jeep und Lancia verfügbar<br />

und deckt dabei ein Leistungsspektrum<br />

von 283 PS bis hin zu 305 PS<br />

beim sportlichen Dodge Challenger ab.<br />

Der komplett aus Aluminium gefertigte<br />

Motor steht weltweit für die Chrysler-Modelle<br />

200, 300 und Town & Country, den<br />

Dodge Avenger, Challenger, Charger, Durango,<br />

Journey und Caravan, die Jeep-Modelle<br />

Grand Cherokee und Wrangler sowie<br />

für den neuen Lancia Thema und<br />

Voyager zur Wahl. In den Modellen<br />

Chrysler 300, Dodge Charger und Lancia<br />

Thema arbeitet der 3.6 V6 mit einem<br />

hochmodernen Achtgang-Automatikgetriebe<br />

von ZF zusammen.<br />

Der Pentastar V6 benötigt keine Abgasrückführung,<br />

wodurch das Gewicht und<br />

die Komplexität des Motors verringert<br />

werden. Der Motor erfüllt weiterhin alle<br />

weltweit vorgeschriebenen Emissionsvorgaben<br />

einschließlich der strengen US-<br />

Norm für Ultra-low Emission Vehicle II<br />

(ULEV II) und wurde so entwickelt, dass<br />

er zudem alle derzeit bekannten zukünftigen<br />

Standards weltweit erfüllt. Für die<br />

europäischen Märkte kann der Motor die<br />

Euro 6 Emissionsnormen erreichen.<br />

Er leistet im Thema aus einem Hubraum<br />

von 3,6 l 210 kW (286 PS) bei<br />

6350 U/min und verfügt über ein maximales<br />

Drehmoment von 340 Nm bei 4650<br />

U/min. Bei einem Durchschnittsverbrauch<br />

von 9,4 l/100 km betragen die<br />

CO 2 -Emissionen 219 g/km. So motorisiert<br />

erreicht der neue Lancia Thema eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h<br />

und beschleunigt in 7,7 sek. aus dem<br />

Stand auf Tempo 100 km/h. Zu diesen<br />

sportlichen Fahrleistungen trägt auch das<br />

hochmoderne ZF-Automatikgetriebe mit<br />

acht Gängen bei. Mit Autogas reduzieren<br />

sich die Emissionen um 31 g CO 2 /km auf<br />

188 CO 2 /km, während die Leistungswerte<br />

nahezu konstant bleiben. Dank der Multipoint-Einspritzung<br />

sind mit der Umrüstung<br />

auf Autogas keine besonderen Anforderungen<br />

verbunden.<br />

Der neue Lancia Thema bietet über 70<br />

verbesserte Elemente der aktiven und<br />

passiven Sicherheit. Serienmäßig zählen<br />

dazu das Elektronische Stabilitätsprogramm<br />

(ESP) mit den integrierten Funktionen<br />

„Ready Alert Braking“, die das<br />

Bremssystem schon beim Loslassen des<br />

Gaspedals in Bereitschaft setzt und damit<br />

Ansprechzeit und Bremsweg verringert,<br />

sowie „Rain Brake Support“, die bei eingeschaltetem<br />

Scheibenwischer die Bremsbeläge<br />

leicht an die Bremsscheibe legt<br />

und so den Wasserfilm zwischen beiden<br />

reduziert. Für beste Sicht in der Dunkelheit<br />

bietet der Lancia Thema Bi-Xenon-<br />

Scheinwerfer mit SmartbeamTM-Funktion.<br />

Smartbeam schaltet automatisch von<br />

Abblendlicht auf Fernlicht (und zurück),<br />

in Abhängigkeit von entgegenkommendem<br />

Verkehr, vorausfahrenden Fahrzeugen<br />

und Umgebungslicht. Der Sicherheit<br />

und dem Schutz von Fußgängern dienen<br />

der aktive Fußgängerschutz, der bei einer<br />

Kollision den der Windschutzscheibe zugewandten<br />

Teil der Motorhaube anhebt,<br />

um das Verletzungsrisiko zu reduzieren<br />

sowie die serienmäßige Rückfahrkamera.<br />

Auf Wunsch sind weitere innovative Features<br />

erhältlich, die Komfort und Sicherheit<br />

des neuen Lancia Thema erhöhen.<br />

Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

bietet der Lancia Thema Komfort<br />

der Oberklasse zu Dumpingpreisen. Vor<br />

allem, wenn man die Autogas-Option<br />

wählt, bewegen sich auch die Betriebskosten<br />

in einem verträglichen Rahmen. Nur<br />

eines kann der Lancia Thema immer noch<br />

nicht: Die Leichtigkeit des italienischen<br />

automobilen Charmes vermitteln. Doch<br />

das sieht man der Reiselimousine spätestens<br />

nach der ersten Ausfahrt nach.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

26|27<br />

GasShow in Warschau am 6. und 7. März 2013<br />

Flottenlösungen mit LPG<br />

Die GasShow in Warschau, die in diesem<br />

Jahr am 6. und 7. März erneut im<br />

Warschauer Ausstellungszentrum Expo<br />

XXI stattfindet, ist längst kein Geheimtipp<br />

mehr: Sie darf mit Fug und Recht als Europas<br />

größte Ausstellung rund um den<br />

Alternativkraftstoff Autogas bezeichnet<br />

werden. Für Branchenkenner und Insider<br />

ist der Besuch ein absolutes Muss, zumal<br />

parallel dazu der polnische <strong>Flüssiggas</strong>verband<br />

POGP im nahe gelegenen Sheraton<br />

Hotel seine Jahrestagung abhält.<br />

Polen weist in Europa den höchsten mit<br />

Autogas betriebenen Fahrzeugbestand auf<br />

und polnische Firmen gelten – neben den<br />

italienischen Herstellern – weltweit als<br />

Wegbereiter des Alternativkraftstoffs. Um<br />

den weiter steigenden Anforderungen der<br />

Messebesucher und Aussteller an die<br />

Autogas-Leitmesse Rechnung zu tragen,<br />

wird es in diesem Jahr erstmals eine Ausstellung<br />

von OEM-Fahrzeugen geben, die<br />

mit Autogas ausgestattet werden. Wie seitens<br />

der Messeverwaltung mitgeteilt wurde,<br />

sind immer mehr Firmen an Flottenlösungen<br />

mit Autogas interessiert, sodass<br />

die Entwicklung ein logischer Schritt gewesen<br />

sei.<br />

Was nur wenige wissen: Landirenzo<br />

unterhält in der polnischen Sonderwirtschaftszone<br />

Tychy-Katowice ein eigenes<br />

Umrüstzentrum, in dem insbesondere<br />

Fahrzeuge der Fiat Group für ganz Europa<br />

auf Autogas umgerüstet werden. Kenner<br />

der Szene beurteilen die Qualität der dortigen<br />

Fertigung als wegweisend für die<br />

ganze Branche. Doch auch andere Gasan-<br />

Unter den mehr als Hundert Ausstellern zur GasShow Warschau werden auch wieder viele DVFG-<br />

Mitgliedsunternehmen vertreten sein. Im Bild der letztjährige Stand des Additiv-Herstellers ERC.<br />

lagen-Hersteller haben das OEM-Geschäft<br />

mittlerweile für sich entdeckt, sodass die<br />

Besucher der GasShow hier sicherlich auf<br />

eine sinnvolle Erweiterung des Ausstellungsspektrums<br />

stoßen dürften.<br />

Längst ist die Veranstaltung zum Branchentreff<br />

avanciert, viele DVFG-Mitglieder<br />

werden sich wie im Vorjahr wohl<br />

auch 2013 wieder auf den Weg in die polnische<br />

Metropole machen, um neue Kontakte<br />

zu knüpfen und alte Bekanntschaften<br />

zu pflegen. Anderseits gilt es, die<br />

Entwicklung bei unseren polnischen<br />

Nachbarn intensiv zu verfolgen, denn aus<br />

einem Land mit so vielen Gasfahrern sind<br />

auch immer Innovationen zu erwarten.<br />

Die GasShow ist da der beste Marktplatz,<br />

an dem wichtige Informationen ausgetauscht<br />

und neue Entwicklungen vorgestellt<br />

werden.<br />

Für die Anreise muss es jedoch nicht<br />

immer der Flieger sein: Die neue Autobahn<br />

ist bis kurz vor Warschaus Tore fertiggestellt<br />

und eine Anreise mit dem eigenen<br />

Pkw hat durchaus seine Reize, zumal<br />

Staus der Vergangenheit angehören.<br />

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Firmen und Produkte<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Wegbereitendes Projekt in Saudi-Arabien<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlage für eine Geotextilfabrik<br />

Sonne, Sand und Wärme – was nach den wichtigsten Bestandteilen für einen gelungenen Urlaub klingt, entpuppte sich bei der Montage<br />

einer <strong>Flüssiggas</strong>versorgungsanlage in Saudi-Arabien als die widrigen Umstände, mit denen das Team der Scharr Tec zu kämpfen<br />

hatte. Ende des Jahres 2011 hatten die Stuttgarter Ingenieure eine Anfrage für ein neues Werk der Firma Mattex in Al Jubail, Saudi-<br />

Arabien, erhalten. Dort sollen künftig Geotextilien hergestellt und die Produktionsanlagen mit LPG betrieben werden. Während das<br />

Angebot und die Planung routinemäßig abliefen, brachte die Montage neue Erkenntnisse für das Arbeiten im Nahen Osten.<br />

Andere Länder, andere Verkehrsschilder: Neue Märkte erschließt die<br />

Stuttgarter Scharr Tec derzeit in Saudi-Arabien.<br />

Bei hochsommerlichen Temperaturen Anfang Oktober lässt es sich gut arbeiten.<br />

Im Juli hatte man die Montage kurzerhand abgebrochen.<br />

Nachdem die Leistungsdaten der Anlage<br />

abgeklärt waren, stellte sich die Frage,<br />

nach welchem Regelwerk die Anlagenkomponenten<br />

geliefert werden sollten. Da<br />

in Saudi-Arabien kein eigenes Regelwerk<br />

für <strong>Flüssiggas</strong>anlagen existiert, wird im<br />

Allgemeinen nach amerikanischem Standard<br />

gebaut. Die „NFPA 58“ ist quasi die<br />

Basis der Auslegung. Genehmigung, Abnahme<br />

und auch der <strong>Flüssiggas</strong>vertrieb<br />

sind in Saudi-Arabien in der Hand einer<br />

halbstaatlichen Firma, der GASCO. Nach<br />

ersten Gesprächen mit den zuständigen<br />

Ingenieuren wurde vereinbart, dass auch<br />

das europäische Regelwerk, also die<br />

Druckgeräte-Richtlinie (PED), für die Auslegung<br />

und den Bau angewandt werden<br />

kann.<br />

Wenige Wochen später wurde der Vertrag<br />

in Jeddah unterzeichnet und mit der<br />

Detailplanung begonnen. Die Auslegung<br />

der Druckgeräte erfolgte nach der PED,<br />

die Ausrüstung der Behälter und Verdampfer<br />

in Anlehnung an die TRB 801<br />

Nr. 25, mit einem wichtigen Unterschied:<br />

Die Ingenieure von GASCO konnten nicht<br />

von einer erdgedeckten Lagerung der Behälter<br />

überzeugt werden – deshalb wurden<br />

die beiden Behälter mit je 62 000 l<br />

Nenninhalt mit Sonnenschutzdach und<br />

Berieselungsanlage geplant. Die Auslegungstemperatur<br />

musste auf mindestens<br />

50°C erhöht werden. Da Sattelzüge der<br />

GASCO nicht mit Pumpen ausgerüstet<br />

sind, musste zudem an jeder Großanlage<br />

ein Kompressor zur Entladung der Tankfahrzeuge<br />

installiert werden.<br />

Die wesentlichen Bestandteile wurden in<br />

Stuttgart vorgefertigt, seefest verpackt und<br />

Die Anlage im Überblick: Links die Behälter, in der Nische daneben die Staplertankstelle.<br />

Ganz rechts werden die Tankfahrzeuge entladen.<br />

GASCO liefert LPG für die Erstbefüllung. Das Tankfahrzeug steht gut<br />

geschützt vor dem Staplerverkehr in der „Entladebucht“.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

28|29<br />

verschifft. Dabei wurde mehrfach überprüft,<br />

dass auch wirklich alle Kleinteile<br />

dabei waren und kein Schräubchen fehlte.<br />

Die für März und April geplante Montage<br />

verschob sich mehrfach, da die Bauleistungen<br />

nicht pünktlich abgeschlossen<br />

wurden. Endlich war es so weit. Ende Juli<br />

sollten die Monteure loslegen; Ende September<br />

wollte man mit der Inbetriebnahme<br />

der Öfen beginnen. Doch schon nach<br />

wenigen Tagen war klar, dass auch die<br />

motiviertesten Mitarbeiter bei 55°C keine<br />

Montage im Freien ausführen können.<br />

Erschwerend kam der Anbruch des Fastenmonats<br />

Ramadan hinzu – das Leben in<br />

Saudi-Arabien entschleunigte sich von Tag<br />

zu Tag. So wurde der erste Einsatz nach<br />

knapp einer Woche abgebrochen. Dies<br />

stellte für den Auftraggeber insofern kein<br />

Problem dar, als sich mittlerweile gezeigt<br />

hatte, dass an eine pünktliche Inbetriebnahme<br />

nicht mehr zu denken war. So<br />

konnte man in aller Ruhe die kühlere Jahreszeit<br />

Ende Oktober abwarten, um die<br />

Anlage bei – angesichts des Stuttgarter<br />

Wetters – angenehmen 30 °C fertigzustellen.<br />

Es ist Anfang Dezember. Gespannt warten<br />

die Mitarbeiter von Scharr Tec auf die<br />

Ingenieure der GASCO, die die Anlage<br />

abnehmen sollen. Man war mit der kompletten<br />

Dokumentation angereist, was<br />

27 kg Übergepäck bedeutete. Während<br />

diese allerdings wenig Beachtung findet,<br />

ist der Prüfer deutlich interessierter an<br />

der Anlagentechnik und besonders von<br />

der Überfüllsicherung und dem Not-Aus-<br />

System mit Gaswarnanlage begeistert.<br />

Qualität „Made in Germany“ überzeugt: Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Projektes<br />

sind zwei Folgeaufträge bereits unterzeichnet.<br />

Die von den Stuttgarter Ingenieuren konzipierte<br />

und realisierte <strong>Flüssiggas</strong>versorgung<br />

wird nicht nur ohne einen Mangel<br />

abgenommen, sondern auch als Musteranlage<br />

für zukünftige Projekte deklariert.<br />

Die Erstbefüllung und die Inbetriebnahme<br />

der Verdampfer und der Staplertankstelle<br />

erfolgen Anfang Januar – innerhalb<br />

eines Tages.<br />

Obwohl sich der wirtschaftliche Erfolg<br />

bei diesem Projekt in Grenzen hielt,<br />

konnte die Scharr-Tec doch wichtige Erfahrungen<br />

in einem neuen Markt sammeln.<br />

Mit dem Wissen über Einreisebestimmungen,<br />

Verzollung, SASO-Zerti -<br />

fikate und auch über Land und Leute –<br />

und ihre Arbeitsweise – werden die anstehenden<br />

Projekte sicher deutlich schneller<br />

und mit weniger Problemen durchgeführt<br />

werden können. Denn mit dem Projekt<br />

„ Mattex“ hat das Stuttgarter Unternehmen<br />

eine Referenzanlage erstellt, die die<br />

Türen für weitere Projekte in Saudi-Arabien<br />

weit öffnete: So erhielt die Scharr Tec<br />

kürzlich einen Auftrag im Hafen von Al<br />

Jubail und darf auch die komplette <strong>Flüssiggas</strong>versorgung<br />

der neuen „King Saud<br />

Girls University“ in Riad liefern.<br />

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Firmen und Produkte<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Biomethan-Einspeiseanlage Karben<br />

Biomasse effizient nutzen<br />

Die Anlage der Karbener Biogas GmbH dient als Pilot- und Demonstrationsobjekt für wissenschaftliche Begleituntersuchungen durch<br />

das Fraunhofer-IWES-Institut, sie ist die fünfte ihrer Art in Hessen. Hier wird aus landwirtschaftlichem Wirtschaftsdünger – Rindergülle,<br />

Pferde- und Putenmist – und nachwachsenden Rohstoffen Rohbiogas erzeugt, auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Gasversorgungsnetz<br />

eingespeist. Bei der Konditionierung spielt Füssiggas eine entscheidende Rolle. Die hierfür erforderliche <strong>Flüssiggas</strong>-<br />

Aufbereitungsanlage erstellte die Stuttgarter Scharr Tec unter Verwendung der von ihr entwickelten Prolimix-Technologie.<br />

Die Konditionierungsanlage im Überblick: Das Biomethan kommt rechts von den Verdichtern und<br />

wird vor der Einspeisung ins Netz gemessen (links).<br />

Nach dem Ausbau von Photovoltaik und<br />

Windkraft soll die Biogasanlage das dritte<br />

Standbein für eine kommunale klimaentlastende<br />

Energieerzeugung sein. Anfang<br />

September 2012 ist die Biogasanlage auf<br />

dem Flurstück „In der Urschlicht“ angelaufen<br />

und produziert aus Biomasse Methan<br />

zur Einspeisung in das Erdgasnetz.<br />

Hinzu kommt die Teileinspeisung in ein<br />

Blockheizkraftwerk. Unter dem Strich<br />

entsteht genug Energie, um 6500 Haushalte<br />

mit Strom und Wärme zu versorgen.<br />

Das Herzstück der Anlage sind zwei<br />

Fermenter, die weithin sichtbar aus dem<br />

Ackerland ragen. In den riesigen Bottichen<br />

spalten Bakterien flüssige Biomasse<br />

nahezu hälftig in Methan und Kohlendioxid;<br />

Kohlendioxid, das zuvor von der<br />

Pflanze aus der Luft aufgenommen wurde<br />

und somit keine Mehrbelastung für das<br />

Klima darstellt. Einen Teil der Methan-<br />

Produktion verbraucht die Anlage selbst.<br />

Das übrige Methan – knapp 400 m³/h –<br />

wird gereinigt als Erdgas in das Versorgungsnetz<br />

der NRM Netzdienste Rhein-<br />

Main GmbH eingespeist. Der Netzdruck<br />

beträgt dort bis zu 28 bar. Der Netzbetreiber<br />

entschied sich für eine Konditionierungsanlage<br />

mit dem Prolimix-System.<br />

Das zur Konditionierung benötigte <strong>Flüssiggas</strong><br />

wird an dieser Anlage nach dem<br />

Verdichter mit einem Druck von 30 bar<br />

im flüssigen Zustand in den Biomethanstrom<br />

eingedüst.<br />

Für die Druckerhöhung wurde erstmals<br />

die Technologie der Membranpumpe angewandt.<br />

Hierzu wird der Pumpenkopf<br />

der Membranpumpe in einer Behälterschleuse<br />

montiert und das Steueraggregat<br />

im Domschacht. Die Bewegung der Membrane<br />

im Pumpenkopf wird über einen<br />

Hydraulikkreislauf realisiert. Durch die<br />

Membranpumpe wird nur die Menge an<br />

Propan gefördert, die für die Konditionierung<br />

benötigt wird. Über einen Frequenzumrichter<br />

wird die Hubfrequenz der<br />

Dosierpumpe dem aktuellen Bedarf angepasst.<br />

Ein Druckhalteventil und eine<br />

Rücklaufleitung werden nicht be<br />

nötigt. In die Membranpumpe integriert<br />

ist ein Sicherheitsüberströmventil,<br />

das bei Erreichen des Maximaldrucks von<br />

33 bar die Kolbenbewegung stoppt, indem<br />

das Hydrauliköl in den Vorratsbehälter<br />

entspannt wird. Am „Prolimix“-Mischer<br />

wird das <strong>Flüssiggas</strong> über vier Düsen in<br />

den Biomethanstrom eingespritzt. Durch<br />

den vorgeschalteten Verdichter wird das<br />

Biomethan auf cirka 45 °C erwärmt. Das<br />

durch die Düsen sehr fein verteilte Propan<br />

verdampft im Mischer durch Aufnahme<br />

von Wärme aus dem Biomethan. Bei<br />

einer durchschnittlichen Menge von rund<br />

3 % Propan, bezogen auf den Biomethanstrom,<br />

kühlt das Biomethan dadurch um<br />

rund 20 °C ab.<br />

Derzeit wird die Anlage aus einem<br />

Kleinbehälter versorgt, da die BImSchG-<br />

Genehmigung für den 60 000-l-Behälter<br />

mehr Zeit in Anspruch nahm, als geplant.<br />

Doch in wenigen Wochen schon soll die<br />

Umrüstung auf den Großbehälter erfolgen.<br />

Klein und unscheinbar erfolgt in der Mitte die<br />

<strong>Flüssiggas</strong>einspeisung.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

30|31<br />

Markt und Möglichkeiten: Konditionierung von Biogas mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

Die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan<br />

(auch Bioerdgas) mit anschließender<br />

Einspeisung in das Erdgasnetz hat<br />

in den letzten Jahren spürbar an Bedeutung<br />

gewonnen. Ende 2011 produzierten<br />

83 Anlagen in Deutschland Biomethan.<br />

Ende 2013 sollen es einer Expertenbefragung<br />

des Fachverbandes Biogas e.V., Freising,<br />

zufolge rund 112 sein; die Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe spricht<br />

von 140 Anlagen. Die derzeit im Betrieb<br />

befindlichen Anlagen decken knapp 0,5 %<br />

des hiesigen Erdgasverbrauchs. Ziel der<br />

Bundes regierung ist es, diesen Anteil<br />

kontinuierlich zu steigern: Bereits im Jahr<br />

2020 soll die jährliche Biogaseinspeisung<br />

6 % (ca. 6 Mrd. m³/a) ausmachen und<br />

2030 10 % (ca. 10 Mrd. m³/a) betragen.<br />

Biogas ist zwar ein hochwertiger Energieträger,<br />

doch nur durch Aufbereitung<br />

und Zumischung von LPG und/oder Luft<br />

kann es den Brenngaseigenschaften von<br />

Erdgas angepasst werden. Fermentativ<br />

erzeugtes Biogas besteht, abhängig vom<br />

eingesetzten Substrat und der Prozessführung,<br />

aus etwa 45 –75 Vol.-% Methan,<br />

25 – 55 Vol.-% Kohlendioxid, Anteilen von<br />

Wasserdampf, Stickstoff und Sauerstoff<br />

sowie geringen Mengen von Schwefelverbindungen<br />

und Spurenstoffen. Die Ausgangszusammensetzungen<br />

und damit die<br />

verbrennungstechnischen Kenndaten von<br />

Biogas sind von den verteilten Grundgasen<br />

(d. h., von den vom Gasversorger im jeweiligen<br />

Versorgungsgebiet bereitgestellten<br />

Gasen) zunächst einmal sehr verschieden<br />

und erfordern vor Einspeisung<br />

in eine Erdgasleitung eine Aufbereitung<br />

und Konditionierung des Biogases mit<br />

<strong>Flüssiggas</strong>.<br />

Unter „Aufbereitung“ werden die<br />

Schritte Gasreinigung, Gastrocknung und<br />

das Abtrennen von CO 2 vom Methan zusammengefasst.<br />

Dabei können Methan-<br />

Konzentrationen bis 99,5 % erreicht werden.<br />

Bei dem als „Konditionieren“ bezeichneten<br />

Zumischen von LPG und/oder<br />

Luft können die verbrennungstechnischen<br />

Kenndaten von aufbereitetem Biogas<br />

beeinflusst werden. Der DVGW hat im<br />

Rahmen eines Forschungsvorhabens die<br />

Optionen der Konditionierung von aufbereitetem<br />

Biogas mit <strong>Flüssiggas</strong> untersucht.<br />

Demnach können bei einer maximalen<br />

Aufbereitung des Biogases auf 99,5<br />

Vol.-% Methan bei Zugabe von LPG Brennwerte<br />

bis 12 kWh/m 3 erreicht werden.<br />

Für interessierte <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagenbauer<br />

tut sich hier ein neuer Markt auf, den<br />

einige Mitgliedsunternehmen schon für<br />

sich entdeckt haben.<br />

Firmen und Produkte<br />

Biogas plus LPG Gleich Bioerdgas<br />

Ländliche, dezentrale Biogasanlagen<br />

(in Süddeutschland) und industrielle<br />

Großanlagen (in den Neuen Bundesländern)<br />

prägen die deutsche Biogaslandschaft.<br />

In Deutschland waren 2011<br />

über 7200 Biogasanlagen installiert,<br />

Ende 2012 sollen es in etwa 7500 Anlagen<br />

gewesen sein. In aller Regel wird<br />

das Biogas vor Ort verstromt und eingespeist,<br />

nur ein kleiner Teil der Anlagen<br />

bereitet Biogas zu Biomethan in Erdgasqualität<br />

auf. Als wichtiger Grund für die<br />

Zurückhaltung bei der Bioerdgas-Einspeisung<br />

wird der aktuell sehr niedrige<br />

Erdgaspreis erachtet. Das dürfte sich<br />

mit der verstärkten Föderung nach dem<br />

EEG ändern, zumal keine aufwendigen<br />

Investitionen für den Zugang zu einem<br />

deutschlandweiten Absatzgebiet notwendig<br />

sind. Das Ziel der Bundesregierung<br />

ist die Einspeisung von jährlich<br />

10 Mrd. m 3 Bioerdgas ins deutsche Erdgasnetz<br />

bis zum Jahr 2030.<br />

Biogasanlagen zur Biomethanproduktion in Deutschland:<br />

Mit der Gesamtzahl an Biogasanlagen hat sich auch die Zahl der Biomethan produzierenden<br />

Anlagen merklich erhöht. Ende 2011 wurde bereits in 83 Anlagen Biogas zu Biomethan in Erdgasqualität<br />

aufbereitet. Mit den derzeit in Bau und Planung befindlichen Anlagen wird sich die<br />

Anzahl bis Ende dieses Jahres auf etwa 140 erhöhen – ein Potenzial auch für den <strong>Flüssiggas</strong>-<br />

Anlagenbauer. (Grafik: FNR Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.).<br />

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01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Mobile Heizzentrale für Flohmarktfans und Schnäppchenjäger<br />

Dank <strong>Flüssiggas</strong> gut durch den Winter<br />

München. 19. Januar, minus 6 °C, leichter Schneefall. Seit Tagen schon ist das Thermometer nicht über die Nullgradgrenze geklettert.<br />

Nicht gerade das ideale Wetter für einen Flohmarktbummel, doch die Antikhallen an der Daglfinger Trabrennbahn laden auch im Winter<br />

zum Stöbern ein: Eine mobile Heizzentrale, ein Kooperationsprojekt der Firma Hauck, München, und der Dortmunder Progas, sorgt<br />

auch bei Eiseskälte und Schnee für behagliche Wärme – mit <strong>Flüssiggas</strong>. Die komplette Heiztechnik und der <strong>Flüssiggas</strong>tank befinden<br />

sich im mobilen Container.<br />

Hier bekommt man den üblichen Flohmarkt-Trödel, aber auch wertvolle Sammlerstücke in den<br />

beiden Antikhäusern. Und den Blick auf die Trabrennbahn gibt’s gratis dazu, mit etwas Glück<br />

kann man sogar das Training beobachten.<br />

Wo sich im Sommer auf dem Freigelände<br />

dicht an dicht die Stände reihen und<br />

Hunderte von Besuchern drängen, haben<br />

sich nur vereinzelt Händler eingefunden.<br />

Wie hält man es hier nur länger als eine<br />

Viertelstunde aus? „Drei paar Socken,<br />

Moonboots, Skiunterwäsche und ein Daunenmantel“,<br />

verrät Maria, die hier seit<br />

Jahren einen kleinen Stand betreibt. „Außerdem<br />

ein bis zwei Thermoskannen mit<br />

heißem Tee.“ Ein Platz in der beheizten<br />

Halle kommt für sie nicht infrage – da ist<br />

die Standgebühr teurer. Mit ihrem Kleingewerbe<br />

bessert die rührige Endsechzigerin<br />

ihre Rente auf. Lohnt sich das? „Naja“,<br />

lacht sie, „es geht ja nicht nur ums Geld,<br />

sondern auch um die Geselligkeit.“<br />

Und die ist durchaus gegeben. Bereits<br />

seit zehn Jahren veranstalten die Eheleute<br />

Reber den Antikmarkt auf dem Gelände<br />

der Trabrennbahn in München-Daglfing,<br />

wo Traber-Legende Heinz Wewering<br />

viele seiner über 16 500 (!) Siege gefeiert<br />

hat. Es ist eine kleine Gruppe eingeschworener<br />

Händler, die sich jahrein,<br />

jahraus hier einfinden. Während die privaten<br />

Gelegenheitsverkäufer das großzügige<br />

Freigelände nur bei schönem Wetter<br />

bevölkern, sind die Händler an jedem<br />

Wochenende hier anzutreffen. Doch nicht<br />

alle sind so hart im Nehmen wie Maria,<br />

viele von ihnen haben ihre Stände in der<br />

beheizten Halle aufgeschlagen. Anders<br />

Ein Schnäppchen:<br />

Die H.M.C.S. Snowberry<br />

(K 166) wurde<br />

seinerzeit von der<br />

Davie Shipbuilding<br />

in Lauzon, Quebec,<br />

in nur 23 Tagen<br />

gebaut. Wir wissen<br />

nicht, wie lange der<br />

Modellbauer für den<br />

Nachbau benötigte;<br />

der Schnäppchenjäger<br />

jedenfalls brauchte<br />

nur wenige Minuten,<br />

um den Kaufpreis zu<br />

verhandeln.<br />

als auf dem Freigelände lässt es sich dort<br />

gut aushalten: Das Gebäude wird von einer<br />

mobilen, flüssiggasbetriebenen Heizanlage<br />

mit Wärme versorgt.<br />

Die mobilen, kompakten Heizsysteme,<br />

die auch die rechtlichen Aufstellbedingungen<br />

erfüllen, bietet Hauck bereits seit<br />

1992 an. In Daglfing kam es erstmals zu<br />

einem Gemeinschaftsprojekt des SHK-Betriebes<br />

und der Dortmunder Progas: In<br />

einem transportablen Container haben<br />

die Spezialisten von Hauck und Progas<br />

einen 2800-l-<strong>Flüssiggas</strong>behälter fest installiert.<br />

Den Kern der mobilen Anlage bildet<br />

ein Heizautomat mit einer Wärmeleistung<br />

von 120 Kilowatt (kW). Die erzeugte<br />

Wärme wird über ein Schlauchsystem<br />

direkt in das etwa 200 m 2 große Erdgeschoss<br />

geleitet. Wenn Anfang Mai die<br />

Pferdesportler in ihren Sulkys die ersten<br />

Trainingsrunden für die neue Saison absolvieren,<br />

wird sich das Geschehen wieder<br />

nach draußen verlagern. Die Heizzentrale<br />

wird abmontiert.<br />

Die praktische Handhabung ist ein<br />

wichtiger Aspekt, sich für diese mobile<br />

Container-Heizung zu entscheiden. Wird<br />

die Anlage nicht mehr gebraucht, kann<br />

sie an anderer Stelle zum Einsatz kommen.<br />

Auf die Frage, ob Auf- und Abbau<br />

nicht etwas umständlich seien, winkt


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

32|33<br />

ZULASSUNGSPRÜFUNG<br />

gemäß EN ISO 15995 – EN ISO 14245<br />

bei der BAM / Berlin<br />

Firmen und Produkte<br />

Bei „Mr. Seventy“ gibt es alles aus den „Siebzigerjahren“. Im Bild oben links<br />

das Rohr, das die warme Luft aus der mobilen Wärmestation einbringt.<br />

Maxi milian Hauck ab. „Das ist<br />

für unsere Fuhrparkmitarbeiter<br />

und Fahrzeuge überhaupt<br />

kein Problem, das dauert nur<br />

wenige Minuten.“<br />

Ingesamt hat Hauck unter<br />

Federführung der Progas vier<br />

Container-Anlagen gebaut.<br />

„Das klingt nicht viel“, gibt<br />

Maximilian Hauck zu, räumt<br />

aber sofort ein: „Dafür sind sie<br />

meist im Hochleistungsbetrieb.“<br />

Auch der Container in<br />

Daglfing wird alle 14 Tage befüllt,<br />

obwohl die Heizung nur<br />

an den Wochenenden läuft –<br />

„dann jedoch auf Hochtouren“.<br />

Die flüssiggasbetriebenen<br />

Heizanlagen können ebenso<br />

bei Volksfesten oder bei Bauarbeiten<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Neben der vereinfachten rechtlichen<br />

Handhabe – dank des<br />

Containers muss der Tank<br />

nicht umzäunt werden – bieten<br />

sie weitere Vorteile. An abgelegenen<br />

Orten und auf Baustellen<br />

kommt es nicht selten zum<br />

Diebstahl von Heizöl. <strong>Flüssiggas</strong><br />

kann dagegen nur von Experten<br />

abgesaugt und abgefüllt<br />

werden.<br />

Als weiterer Pluspunkt<br />

kommt der ökologische Aspekt<br />

hinzu, der bei immer mehr<br />

Menschen an Bedeutung gewinnt:<br />

<strong>Flüssiggas</strong> emittiert<br />

sehr viel weniger Schadstoffe<br />

als beispielsweise Heizöl. Bei<br />

versehentlichem Austritt ver-<br />

Außerdem liefern wir:<br />

• Ventile für Industriegasflaschen<br />

• Stahlpaletten<br />

• Stahlflaschen<br />

• Composite Propangasflaschen<br />

flüchtigt Propan sich fast rückstandslos;<br />

anders als bei Heizöl<br />

droht also nicht die Gefahr<br />

einer Bodenverseuchung. Daher<br />

darf das <strong>Flüssiggas</strong> sogar<br />

in Wasser- und Umweltschutzgebieten<br />

verwendet werden.<br />

Zudem lässt <strong>Flüssiggas</strong> sich<br />

GEBRÜDER BECKMANN GmbH<br />

gut mit umweltfreundlichen<br />

Technologien wie Solarenergienutzung,<br />

der Gaswärmepumpe<br />

oder der dezentralen Erzeugung<br />

von Strom und Wärme<br />

(Kraft-Wärme-Kopplung) in<br />

Blockheizkraftwerken nutzen.<br />

Seit 2009 versorgt die mobile Wärmestation die Antikhallen des FLohmarkts<br />

mit wohliger Wärme.<br />

<strong>Flüssiggas</strong>tank und Heiztechnik sind im Container vor Witterung geschützt<br />

fest installiert.


Firmen und Produkte<br />

01 | 2013 <strong>Flüssiggas</strong><br />

Qualitätssicherung durch Drucküberwachung<br />

Neues Alarmmodul für Gasmischer von Witt<br />

Mit dem neuen Alarmmodul<br />

NXT+ stellt Witt Gasetechnik<br />

GmbH & Co. KG, Witten, eine<br />

fortschrittliche Lösungen zur<br />

Überwachung der Gasdrücke<br />

von Witt-Gasmischanlagen vor.<br />

Das System kontrolliert die<br />

Gasdrücke an den Eingängen<br />

des Gasmischers und im<br />

Mischgasbehälter, um eine<br />

konstante Prozessqualität zu<br />

gewährleisten.<br />

Zwar arbeiten insbesondere<br />

Witt-Mischer mit hoher Druckschwankungstoleranz<br />

und liefern<br />

präzise Gasmischungen<br />

auch bei unterschiedlichen<br />

Eingangsdrücken. Doch bei<br />

größeren Unregelmäßigkeiten<br />

in der Gasversorgung schützen<br />

nur noch Alarmmodule wie<br />

das NXT+ vor ungewollten<br />

Gasgemischen und möglicher<br />

Fehlproduktion. Das System<br />

übernimmt nicht nur die Signale<br />

der in den Mischern integrierten<br />

Eingansdrucküberwachung.<br />

Es überwacht auch den<br />

Druck im Mischgasbehälter,<br />

sodass der gesamte Prozess<br />

vom Gaseingang bis zur Mischgasabgabe<br />

an den Verbraucher<br />

zentral unter Kontrolle steht.<br />

Das Alarmmodul ist auch zur<br />

Nachrüstung erhältlich.<br />

Kontrolliert die<br />

Gasdrücke an den<br />

Eingängen des<br />

Gasmischers und im<br />

Mischgasbehälter:<br />

Das neue Alarmmodul<br />

NXT+ von Witt Gasetechnik,<br />

Witten.<br />

Ein Digitaldisplay an der<br />

Gerätefront informiert über die<br />

Messwerte. Zudem signalisieren<br />

sechs LEDs, ob die Überwachung<br />

aktiv ist und die Werte<br />

innerhalb der frei einstellbaren<br />

Grenzwerte liegen. Um die<br />

Sensibilität des Alarmmoduls<br />

anzupassen und geringe<br />

Druckschwankungen zu tolerieren,<br />

kann eine Zeitverzögerung<br />

des Alarms vorgegeben<br />

werden. Auch ist eine Quittierung<br />

des Alarmempfangs aktivierbar.<br />

Um die Rückverfolgung<br />

der aufgetretenen Fehler<br />

zu erleichtern, speichert das<br />

System die Alarmmeldungen.<br />

Schnittstellen erlauben beispielsweise<br />

die Weiterverarbeitung<br />

der Messdaten oder die<br />

Ansteuerung weiterer Alarmund<br />

Regelsysteme.<br />

Die Alarmgrenzen lassen<br />

sich schnell und einfach über<br />

das Display einstellen. Zur umfassenden<br />

Administration<br />

empfiehlt sich jedoch die komfortable<br />

„Alarm Control Software“<br />

von Witt. Alternativ ist<br />

das NXT+ über das Systemprogramm<br />

„HyperTerminal“ ansprechbar,<br />

das auf fast jedem<br />

Windows-PC vorhanden ist.<br />

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis der BG RCI: sicheres<br />

„Ein-Mann-Transportsystem“ für Gasflaschen<br />

Viele Betriebe benötigen für<br />

die unterschiedlichsten Einsatzzwecke<br />

Gasflaschen, die<br />

oft mit Kleintransportern befördert<br />

werden. Mit der von<br />

vier Mitarbeitern der Wintershall<br />

Holding GmbH, Kassel,<br />

entwickelten kombinierte Halte-,<br />

Verlade- und Transportvorrichtung<br />

für Druckgasflaschen<br />

auf Kraftfahrzeugen können<br />

diese sicher und mit geringem<br />

Kraftaufwand auf- und abgeladen<br />

werden: Durch eine Hebevorrichtung<br />

ist der Be- und<br />

Entladevorgang nun von einer<br />

einzelnen Person problemlos<br />

zu bewerkstelligen; gleichzeitig<br />

wird die Beanspruchung<br />

der Wirbelsäule gemindert.<br />

Außerdem gewährleistet die<br />

Transporthalterung eine optimale<br />

Sicherung der Gasflaschen<br />

beim Transport.<br />

Die Einrichtung besteht aus<br />

einem Rahmen, der fest mit<br />

der Ladefläche verschraubt ist.<br />

Die kombinierte<br />

Halte-, Verlade- und<br />

Transportvorrichtung<br />

für Druckgasflaschen<br />

auf Kraftfahrzeugen<br />

erleichtert das<br />

Auf- und Abladen der<br />

bis zu 80 kg schweren<br />

Flaschen<br />

(Foto: Plöger, BG RCI).<br />

In diesem Rahmen befindet<br />

sich ein ausziehbares, klappbares<br />

Gestell mit einer Plattform<br />

am unteren Ende, auf der<br />

die gegen Umfallen gesicherte<br />

Gasflasche abgestellt werden<br />

kann. Ein Mitarbeiter kann<br />

jetzt mithilfe eines an der<br />

Plattform angebrachten Griffes<br />

die Gasflasche um ihren<br />

Schwerpunkt anheben und in<br />

den Rahmen hineinschieben,<br />

sodass diese formschlüssig<br />

und sicher auf der Ladefläche<br />

für den Transport fixiert ist.<br />

Für diese Idee, die Sicherheit,<br />

Ergonomie und Wirtschaftlichkeit<br />

beim Transport<br />

von Druckgasflaschen kombiniert,<br />

wurden die Mitarbieter<br />

der Wintershall Holding GmbH<br />

mit dem Förderpreis der BG<br />

RCI, Berufsgenossenschaft<br />

Rohstoffe und chemische Industrie,<br />

Branche Baustoffe –<br />

Steine – Erden ausgezeichnet.


<strong>Flüssiggas</strong> 01 | 2013<br />

34|35<br />

ANKAUF von GASTANKS,<br />

GAS-TANKFAHRZEUGEN sowie<br />

FLÜSSIGGAS-ABFÜLLANLAGEN<br />

Demontagen von Tanks aller Art<br />

Verkauf von Neu- und Gebrauchttanks<br />

Barth GmbH Tel.: 0 72 51 / 9 15 10 · Fax: 8 59 70<br />

E-Mail: info@barth-tank.de · www.barth-tank.de<br />

<strong>Flüssiggas</strong>- Service & Wartung GmbH<br />

Engineering - Fertigung - Montage - Wartung & Reparaturen<br />

www.f-sw.de<br />

Service und Wartung an<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlagen,<br />

LPG-Tankstellenbau,<br />

Entwicklung von<br />

Zapfsäulenelektronik<br />

Tanktechnik<br />

Bundesweit<br />

Flüssig-<br />

F-SW<br />

Service &<br />

Wartung GmbH<br />

Gas<br />

Goslarsche Straße 14<br />

38259 Salzgitter OT Ringelheim<br />

Geschäftsführende Gesellschafter:<br />

Ralph Dittmer und Christian Pförtner<br />

Amtsgericht Braunschweig: HRB 202282<br />

Ust- Id- Nr.: DE 271 113 335<br />

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der oeM-fahrzeuge nach euro 5<br />

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