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EasyLinux Einstieg in Linux (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

openSUSE 13.1<br />

kubuntu 13.10<br />

Titelthema: L<strong>in</strong>ux-<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong><br />

DVD: OpenSuse + Kubuntu<br />

13 GByte auf 3 DVD-Seiten<br />

openSUSE 13.1 kubuntu 13.10<br />

01/2014<br />

Januar – März<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

easy ! LINUX<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong><br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

Die wichtigsten Unterschiede:<br />

W<strong>in</strong>dows und L<strong>in</strong>ux S. 30<br />

So <strong>in</strong>stallieren Sie L<strong>in</strong>ux:<br />

OpenSuse oder Kubuntu S. 36, 42<br />

Erste Schritte mit L<strong>in</strong>ux S. 47<br />

Aktuelle 64-Bit-Version<br />

– KDE 4.11.2, Gnome 3.10<br />

– Xfce 4.11, LXDE<br />

– LibreOffice 4.1, Calligra 2.7<br />

– Firefox 25, Gimp 2.8.6<br />

– Thunderbird 24.1<br />

– L<strong>in</strong>ux-Kernel 3.11<br />

Installationsanleitung im Heft<br />

e<strong>in</strong>fach – klar – benutzerfreundlich<br />

Aktuelle 64-Bit-Version<br />

– KDE 4.11, LibreOffice 4.1<br />

– Installation oder Live-Betrieb<br />

– Installationsanleitung im Heft<br />

Service Kit 01/2014<br />

Updates für (K)Ubuntu 13.10<br />

und OpenSuse 12.3/13.1 (64 Bit)<br />

Multimedia<br />

L<strong>in</strong>ux-taugliche MP3-Anbieter im Netz S. 56<br />

Video-Tutorials mit Kdenlive erstellen S. 52<br />

Workshops<br />

LibreOffice: Texte geme<strong>in</strong>sam bearbeiten S. 64<br />

Daten mobil und doch sicher:<br />

Verschlüsselten USB-Stick erstellen S. 61<br />

Soft- & Hardware-Test<br />

K<strong>in</strong>dle Paperwhite: E-Reader mit Licht S. 99<br />

KDE vs. Unity: die aktuellen Desktops S. 103<br />

Treiber für NTFS- und HFS+-Platten S. 109<br />

28 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 68<br />

Gnome S. 74<br />

Gimp S. 87<br />

Shell S. 95<br />

LibreOffice S. 78<br />

Ubuntu/M<strong>in</strong>t S. 83<br />

Kurztests/DVD-Inhalt<br />

Gimp (10), Musique (12), TV-Browser (13),<br />

Ardour (17), Thunderbird (14), Cairo-Dock (20),<br />

Chromium (22), C<strong>in</strong>elerra (24), GeeXboX (26)<br />

€ 9,80<br />

Österreich € 10,80<br />

Schweiz sfr 19,60<br />

BeNeLux € 11,25<br />

Italien € 12,75<br />

Spanien € 12,75<br />

4 196177 309803 01


easy LINUX!<br />

Editorial<br />

Hallo, Amazon!<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Hallo, liebe Amazon-Chefs,<br />

Ihr habt ja e<strong>in</strong>e Menge L<strong>in</strong>ux im E<strong>in</strong>satz<br />

und spart damit seit über zwölf Jahren<br />

richtig viel Geld [1], und auch für Kunden<br />

bietet Ihr L<strong>in</strong>ux – z. B. für alle professionellen<br />

Nutzer, die <strong>in</strong> der Elastic Compute<br />

Cloud (Amazon EC2) Rechenzeit mieten:<br />

„Amazon EC2 unterstützt derzeit die folgenden<br />

Betriebssysteme: Red Hat L<strong>in</strong>ux,<br />

W<strong>in</strong>dows Server, Suse L<strong>in</strong>ux, Ubuntu, Fedora,<br />

Debian, CentOS, Gentoo L<strong>in</strong>ux,<br />

Oracle L<strong>in</strong>ux und FreeBSD.“ [2] Schon vor<br />

zwei Jahren bestand Eure EC2-Cloud aus<br />

geschätzt e<strong>in</strong>er halben Million L<strong>in</strong>ux-Servern<br />

[3], und auch auf Eurem Verkaufsschlager<br />

K<strong>in</strong>dle läuft <strong>in</strong> allen Gerätevarianten<br />

das L<strong>in</strong>ux-System [4] – damit darf e<strong>in</strong><br />

gewisses Interesse am Thema L<strong>in</strong>ux wohl<br />

vorausgesetzt werden.<br />

Aber könntet Ihr bitte auch mal an Eure<br />

Privatkunden denken, bei denen e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-PC<br />

unter dem heimischen Schreibtisch<br />

steht? Schon seit September 2012<br />

funktioniert der Kauf von MP3-Alben auf<br />

der Amazon-Seite nur noch sehr umständlich<br />

[5], und Euer neuer Cloud Player [6]<br />

h<strong>in</strong>dert L<strong>in</strong>ux-Anwender absichtlich daran,<br />

e<strong>in</strong>e benötigte .amz-Datei herunter zu<br />

laden, die über e<strong>in</strong> alternatives Tool den<br />

Download des Albums <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch ermöglichen<br />

würde. Wenn man es schafft,<br />

an diese Datei ranzukommen, ist der Rest<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derspiel, aber Ihr wollt e<strong>in</strong>fach<br />

nicht, dass es unter L<strong>in</strong>ux klappt.<br />

Bis zu dem genannten Term<strong>in</strong> hattet Ihr<br />

das Programm Amazon MP3 Downloader<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ux-Version im Angebot –<br />

seitdem: nichts. L<strong>in</strong>ux-Anwender dürfen<br />

zwar immerh<strong>in</strong> Euren Cloud Player im<br />

Browser aufrufen und darüber auch e<strong>in</strong>zelne<br />

Songs herunterladen, aber wer<br />

mehr als e<strong>in</strong>en Track markiert und auf<br />

Download klickt, erfährt, dass er das falsche<br />

Betriebssystem verwendet.<br />

E-Books? Dasselbe <strong>in</strong> Grün<br />

Amazon-E-Books aus dem K<strong>in</strong>dle-Store<br />

unter L<strong>in</strong>ux lesen? Das geht jetzt auch im<br />

Cloud-Modus, mit dem neuen Cloud Reader<br />

[7], aber e<strong>in</strong> gescheites Leseprogramm<br />

für L<strong>in</strong>ux (wie es mit K<strong>in</strong>dle für<br />

PC und K<strong>in</strong>dle für Mac für die alternativen<br />

Betriebssysteme W<strong>in</strong>dows und OS X<br />

angeboten wird) habt Ihr nicht.<br />

In dieser Ausgabe haben wir zwei Artikel<br />

(MP3-Shops im Netz auf Seite 56 und<br />

K<strong>in</strong>dle-Test auf Seite 99), bei denen es<br />

auch um die Nutzung von Amazon-Angeboten<br />

unter L<strong>in</strong>ux geht – <strong>in</strong> beiden Fällen<br />

s<strong>in</strong>d unangenehme E<strong>in</strong>schränkungen aufgefallen,<br />

die ausschließlich L<strong>in</strong>ux-Anwender<br />

betreffen.<br />

Personalplanung 2025<br />

Vielleicht denkt Ihr auch mal daran, dass<br />

Eure ganzen L<strong>in</strong>ux-Server von irgendwem<br />

gewartet werden müssen, heute und <strong>in</strong><br />

den kommenden Jahren. Wenn aber etliche<br />

Hochschulen <strong>in</strong> der Ausbildung künftiger<br />

Informatiker ausschließlich W<strong>in</strong>dows-<br />

Know-how vermitteln und Ihr mit Eurem<br />

fehlenden Angebot mit dafür sorgt, dass<br />

auch der L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>satz auf dem privaten<br />

Desktop weniger Spaß macht, dürft Ihr<br />

Euch <strong>in</strong> zehn Jahren nicht wundern, wenn<br />

Ihr die offenen Stellen für L<strong>in</strong>ux-Profis<br />

nicht besetzen könnt oder Phantasiegehälter<br />

für die wenigen verfügbaren Experten<br />

zahlen müsst [8]. Und: Warum sollte sich<br />

e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-Profi bei Euch bewerben, wenn<br />

er zu Hause Eure Shopangebote nicht ordentlich<br />

nutzen kann?<br />

Natürlich seid Ihr nicht alle<strong>in</strong>; es gibt etliche<br />

weitere Angebote, die nicht oder<br />

nur e<strong>in</strong>geschränkt L<strong>in</strong>ux-kompatibel<br />

s<strong>in</strong>d, aber da Euer wirtschaftlicher Erfolg<br />

so offensichtlich von L<strong>in</strong>ux und dessen<br />

Weiterentwicklung abhängt, wäre doch<br />

hier mal e<strong>in</strong>e Änderung der E<strong>in</strong>stellung<br />

angebracht.<br />

Bis dah<strong>in</strong> <strong>in</strong> Abwandlung Eurer beliebten<br />

Produktempfehlungsfloskel: „Kunden, die<br />

L<strong>in</strong>ux <strong>in</strong>stalliert haben, kauften auch …<br />

nichts im Amazon MP3 und K<strong>in</strong>dle<br />

Store.“ Denn es gibt ja Alternativen, die<br />

unter L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong>fach funktionieren.<br />

Infos<br />

[1] S. Shankland, M. Kane, R. Lemos: „How<br />

L<strong>in</strong>ux saved Amazon millions“, CNET,<br />

10/​2001, http:// news. cnet. com/​<br />

2100‐1001‐275155. html<br />

(http:// ezlx. de/ e1q1)<br />

[2] Amazon-EC2-FAQ: http:// aws. amazon.​<br />

com/ de/ ec2/ faqs/ (http:// ezlx. de/ e1q2)<br />

[3] S. J. Vaughan-Nichols: „Amazon EC2<br />

cloud is made up of almost half-amillion<br />

L<strong>in</strong>ux servers“, ZDNet, 03/​2012,<br />

http:// www. zdnet. com/ blog/ opensource/amazon‐ec2‐cloud‐is‐made‐upof‐almost‐half‐a‐million‐l<strong>in</strong>ux‐servers/​<br />

10620 (http:// ezlx. de/ e1q3)<br />

[4] Wikipedia-E<strong>in</strong>trag zum K<strong>in</strong>dle: http:// de.​<br />

wikipedia. org/ wiki/ Amazon_K<strong>in</strong>dle<br />

(http:// ezlx. de/ e1q4)<br />

[5] Probleme mit Downloader: http:// forum.​<br />

ubuntuusers. de/ topic/ amazon‐mp3‐dow<br />

nloader‐nicht‐mehr‐fuer‐l<strong>in</strong>ux/<br />

(http:// ezlx. de/ e1q5)<br />

[6] Amazon Cloud Player: https:// www.​<br />

amazon. de/ gp/ dmusic/ mp3/ player/<br />

(http:// ezlx. de/ e1q6)<br />

[7] K<strong>in</strong>dle Cloud Reader: https:// read.​<br />

amazon. com/ (http:// ezlx. de/ e1q7)<br />

[8] A. Mesmer: „L<strong>in</strong>ux-Profis heiß begehrt“,<br />

Computerwoche, 04/​2012,<br />

http:// www. computerwoche. de/ 2509363<br />

(http:// ezlx. de/ e1q8)<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

3


Überblick<br />

30<br />

L<strong>in</strong>ux<br />

ist e<strong>in</strong>e Welt für<br />

sich. Wir zeigen Ihnen,<br />

wo sich W<strong>in</strong>dows und<br />

L<strong>in</strong>ux unterscheiden.<br />

47<br />

Installation abgeschlossen<br />

– was jetzt? Wir<br />

helfen bei den ersten<br />

Schritten mit L<strong>in</strong>ux.<br />

Aktuell<br />

Editorial...........................................................................................3<br />

DVD-Inhalt......................................................................................6<br />

Nachrichten...................................................................................7<br />

Neue Software.............................................................................10<br />

Webseiten....................................................................................28<br />

L<strong>in</strong>ux-<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong><br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux..........................................................................30<br />

Vor den ersten Experimenten mit L<strong>in</strong>ux hilft e<strong>in</strong> Überblick, <strong>in</strong> welchen<br />

Bereichen sich L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows unterscheiden – und<br />

wo die Unterschiede eher unbedeutend s<strong>in</strong>d. Wir sprechen die<br />

wichtigsten Punkte an.<br />

Heft-DVD: OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren.....................................36<br />

Mit OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren und nutzen<br />

Sie L<strong>in</strong>ux gewohnt komfortabel. Die<br />

Heft-DVD enthält die 64-Bit-Version, die<br />

sowohl auf modernen UEFI-PCs als auch<br />

auf den klassischen BIOS-Rechnern funktioniert.<br />

Unsere Installationsanleitung<br />

zeigt die nötigen Schritte – vom ersten<br />

Booten der DVD bis zum laufenden KDE.<br />

Heft-DVD: Kubuntu 13.10 <strong>in</strong>stallieren......................................42<br />

Im Oktober ist Ubuntu 13.10 erschienen –<br />

und zeitgleich auch die KDE-Variante Kubuntu.<br />

Sie können die Heft-DVD, die Kubuntu 13.10<br />

enthält, als Live-System verwenden oder für<br />

e<strong>in</strong>e Installation auf Platte nutzen.<br />

L<strong>in</strong>ux kennen lernen...................................................................47<br />

Auf die Installation folgen die ersten Schritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Umgebung.<br />

Vieles erklärt sich von selbst; für den Rest f<strong>in</strong>den Sie<br />

<strong>in</strong> diesem Artikel hilfreiche H<strong>in</strong>weise, die Ihnen über die ersten<br />

Wochen mit L<strong>in</strong>ux helfen.<br />

Workshop<br />

Video-Tutorials erstellen...........................................................52<br />

Wollen Sie Ihre Computerkenntnisse<br />

an andere weitergeben, können<br />

Sie e<strong>in</strong> Video-Tutorial erstellen.<br />

Mit den richtigen Programmen<br />

nehmen Sie die Aktionen auf dem<br />

Desktop und Ihre eigenen Kommentare<br />

auf.<br />

Musik aus Internetshops...........................................................56<br />

Die Musik<strong>in</strong>dustrie hat aus ihren frühen Fehlern gelernt: Inzwischen<br />

ist aktuelle und auch ältere Musik problemlos und legal<br />

über Onl<strong>in</strong>eshops verfügbar, und das meist im MP3-Format, mit<br />

dem auch L<strong>in</strong>ux gut zurechtkommt. Wir zeigen, wie Sie Musik<br />

kaufen und abspielen.<br />

TrueCrypt: verschlüsselte Sticks..............................................61<br />

USB-Sticks s<strong>in</strong>d gut geeignet, um<br />

größere Datenmengen zu transportieren.<br />

Leider s<strong>in</strong>d sie auch leicht<br />

zu entwenden oder zu verlieren.<br />

TrueCrypt schützt Ihre Daten vor<br />

den Augen Dritter.<br />

Geme<strong>in</strong>sam Dokumente bearbeiten........................................64<br />

Wenn Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe Texte verfassen und bearbeiten<br />

möchten, sollten Sie e<strong>in</strong> paar Grundregeln beachten, damit<br />

am Schluss nicht viele verschiedene Dokumente vorliegen. So<br />

geht‘s mit LibreOffice Writer.<br />

Tipps & Tricks<br />

Besser arbeiten mit KDE............................................................68<br />

Gnome-Tipps................................................................................74<br />

LibreOffice-Tipps.........................................................................78<br />

Knoppix, Kubuntu und M<strong>in</strong>t.......................................................83<br />

4 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


103 Ubuntu-Oberfläche<br />

Welcher Desktop darf es<br />

se<strong>in</strong>? Der Standard KDE<br />

oder doch lieber die<br />

Unity?<br />

99<br />

Bei Tag und Nacht<br />

können Sie den E-<br />

Book-Reader K<strong>in</strong>dle<br />

Paperwhite nutzen.<br />

Tipps & Tricks<br />

Effizienter arbeiten mit Gimp....................................................87<br />

L<strong>in</strong>ux-Tipps...................................................................................90<br />

Know-how für die Shell.............................................................95<br />

Tipps zur KDE-Konsole...............................................................98<br />

Test<br />

K<strong>in</strong>dle Paperwhite......................................................................99<br />

Seit 2007 vertreibt Amazon mit den K<strong>in</strong>dle-Geräten E-Book-Reader<br />

und bietet im Amazon-Store dazu passendes Lesefutter an.<br />

Der neue K<strong>in</strong>dle Paperwhite für 129 Euro ist leicht und funktioniert<br />

<strong>in</strong> hellen und dunklen Umgebungen.<br />

Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Editoren ohne GUI.....................................................................112<br />

Für Konfigurationsdateien, Shell-Skripte<br />

oder e<strong>in</strong>fache Notizen starten Sie ke<strong>in</strong>e<br />

Textverarbeitung: E<strong>in</strong> Editor ist <strong>in</strong> diesem<br />

Fall das Mittel der Wahl. L<strong>in</strong>ux bietet<br />

auch viele Editoren für die Konsole.<br />

Wir stellen Nano und Mcedit vor: Die<br />

s<strong>in</strong>d leicht zu erlernen.<br />

KDE 4.11.2 gegen Unity 7..........................................................103<br />

Wir vergleichen zwei sehr unterschiedliche Desktops: KDE ist im<br />

deutschsprachigen Raum der Standard, während Unity nur bei<br />

Ubuntu e<strong>in</strong>gesetzt wird – es gibt aber viele Ubuntu-Anwender.<br />

Paragons NTFS- und HFS-Treiber..........................................109<br />

W<strong>in</strong>dows formatiert Plattenpartitionen mit dem NTFS-Format,<br />

Apples Rechner verwenden HFS+. Beide Dateisysteme unterstützt<br />

der L<strong>in</strong>ux-Kernel nur e<strong>in</strong>geschränkt – für den Vollzugriff<br />

gibt es e<strong>in</strong> Treiberpaket von Paragon.<br />

Denkspiel Hairy Tales..............................................................110<br />

Im Knobelspiel Hairy Tales tragen Kobolde mit explodierter<br />

Haartracht e<strong>in</strong>en blauen Kristall über sechseckige Spielfelder.<br />

Um die skurrilen Wesen zum Ausgang zu dirigieren, muss der<br />

Spieler ihre komplette Welt umbauen.<br />

Service<br />

L<strong>in</strong>ux User Groups 117<br />

Impressum 120<br />

Hardware- und Bücherservice 121<br />

<strong>Vorschau</strong> 122<br />

64<br />

Geme<strong>in</strong>sam an Dokumenten<br />

arbeiten – und<br />

doch ke<strong>in</strong> Chaos. So<br />

geht‘s mit LibreOffice.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

5


Aktuell<br />

Heft-DVD und Service Kit<br />

Heft-DVD<br />

Akuell: GeeXboX<br />

Die für den Live-Betrieb konzipierte<br />

Distribution GeeXboX<br />

startet e<strong>in</strong> fertig konfiguriertes<br />

und komfortables Multita<strong>in</strong>ment-Center,<br />

das Sie mit e<strong>in</strong>er<br />

ganzen Reihe von Plug-<strong>in</strong>s an<br />

Ihre Bedürfnisse anpassen.<br />

Ardour<br />

Dank se<strong>in</strong>er Funktionsvielfalt ist die „digitale<br />

Audio-Workstation“ be<strong>in</strong>ahe <strong>in</strong> der<br />

Lage, e<strong>in</strong> Tonstudio zu ersetzen.<br />

Calibre<br />

Was das Lesen und Konvertieren von E-Books<br />

auf dem heimischen Rechner angeht, zählt<br />

Calibre def<strong>in</strong>itiv zu den Spitzenkandidaten.<br />

Chromium<br />

Der schlanke, aber funktionsreiche Webbrowser<br />

aus dem Hause Google glänzt auch<br />

mit se<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Ressourcenbedarf.<br />

Ausserdem auf DVD:<br />

• C<strong>in</strong>elerra: Video-Editor<br />

• Opera: schlanker Browser<br />

Gimp<br />

Unter Kennern gilt Gimp auch wegen se<strong>in</strong>er<br />

Funktionsvielfalt als die freie Alternative für<br />

Programme wie Photoshop.<br />

Thunderbird<br />

Das weit verbreitete Mailprogramm von<br />

Mozilla rüsten Sie mit wenigen Plug-<strong>in</strong>s zum<br />

vollwertigen Groupware-Client auf.<br />

TV-Browser<br />

Gedruckte TV-Zeitschriften waren gestern:<br />

Ihre digitalen Nachfolger s<strong>in</strong>d nicht nur aktueller,<br />

sondern auch deutlich <strong>in</strong>formativer.<br />

Cairo-Dock<br />

Cario-Dock zaubert e<strong>in</strong> bischen von Apples<br />

OS-X-Flair auf Ihren L<strong>in</strong>ux-Rechner. Auch<br />

technisch leistet das Dock ganze Arbeit.<br />

Musique<br />

Keep it simple – dieses Musikabspielprogramm<br />

konzentriert sich aufs Wesentliche:<br />

die Wiedergabe von Audiodateien.<br />

• recordMyDesktop: Screencast<br />

• Kdenlive: Videoschnitt<br />

• TrueCrypt: Daten verschlüsseln • VirtualBox: Systemvirtualisierung<br />

Service Kit<br />

Das Service Kit enthält alle relevanten<br />

Sicherheits- und Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse 12.3/13.1 und Kubuntu<br />

13.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Ersche<strong>in</strong>ungstag<br />

der Distributionen. E<strong>in</strong><br />

Upgrade älterer Versionen (beispielsweise<br />

von OpenSuse 12.3 auf OpenSuse<br />

13.1) ermöglicht das Service Kit nicht.<br />

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Orig<strong>in</strong>al-Downloadquellen<br />

von Novell und Canonical.<br />

Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD<br />

identisch mit e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>eupdate.<br />

Durch die zeitliche Differenz zwischen<br />

dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

und dem Ersche<strong>in</strong>en des Heftes können<br />

jedoch neue Updates auf den Servern der<br />

Distributoren bereitstehen.<br />

Kubuntu 13.10<br />

Auf Seite B der zweiten Heft-DVD f<strong>in</strong>den<br />

Sie die aktuelle Version 13.10 des<br />

Ubuntu-Ablegers Kubuntu. Es handelt<br />

sich dabei um die letzte Release vor der<br />

nächsten LTS-Version (Long Term Support),<br />

die im Frühjahr kommenden Jahres<br />

ersche<strong>in</strong>t.<br />

Den Desktopmanager stellt KDE 4.11.<br />

Diverse Neuerungen und Verbesserungen<br />

versprechen e<strong>in</strong> zügigeres Arbeiten.<br />

So erhielt die system<strong>in</strong>terne<br />

Suchmasch<strong>in</strong>e Nepomuk e<strong>in</strong> Upate, mit<br />

dem der Dienst Dateien<br />

schneller <strong>in</strong>diziert.<br />

Die Paketverwaltung<br />

Muon wurdet<br />

ebenso wie die Nutzerverwaltung<br />

überarbeitet.<br />

OpenSuse 13.1<br />

Die Seite A der zweiten Heft-DVD enthält<br />

die 64-Bit-Version der beliebten Distribution<br />

aus Nürnberg. Über die normale<br />

Laufzeit von 18 Monaten h<strong>in</strong>aus verspricht<br />

das Suse-Evergreen-Team, drei<br />

Jahre lang Patches und Updates für die<br />

Distribution bereitzustellen.<br />

Das aus <strong>in</strong>gesamt über 6 000 Paketen<br />

bestehende System wartet mit dem L<strong>in</strong>ux-Kernel<br />

3.11 auf, der unter anderem<br />

e<strong>in</strong>e bessere Speicherverwaltung mitbr<strong>in</strong>gt.<br />

Daneben enthält er Updates für<br />

die Dateisysteme Ext4, Btrfs und XFS.<br />

Als Officesuiten stehen<br />

LibreOffice 4.1 und<br />

Calligra 2.7 bereit.<br />

(Thomas Leichtenstern/tle)<br />

n<br />

6 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


News<br />

Aktuell<br />

Nachrichten<br />

CrossOver 13<br />

CodeWeavers hat die Version 13 se<strong>in</strong>es<br />

kommerziellen W<strong>in</strong>dows-Emulators<br />

CrossOver [1] freigegeben. Sie soll <strong>in</strong>sbesondere<br />

e<strong>in</strong>e dramatisch bessere Grafikleistung<br />

bieten. Das verspricht zum<strong>in</strong>dest<br />

der Geschäftsführer Jeremy White <strong>in</strong> der<br />

offiziellen Ankündigung [2]. Das soll vor<br />

allem Spielen zugutekommen, etwa<br />

Torchlight 2 mit 40 bis 60 Prozent höheren<br />

Frameraten und StarCraft 2 mit zweibis<br />

dreimal schnellerer Bildausgabe im<br />

Vergleich zur vorherigen Version. Die Entwickler<br />

haben vor allem die von Cross-<br />

Over als Unterbau genutzte Software<br />

W<strong>in</strong>e [3] verbessert. Für die Leistungssteigerung<br />

sorgt laut CodeWeavers e<strong>in</strong>e neue<br />

Spielekonsole OUYA<br />

Die Flashpo<strong>in</strong>t AG hat die mit L<strong>in</strong>ux betriebene<br />

Videospielkonsole OUYA <strong>in</strong> den<br />

deutschen Handel gebracht. Dort soll<br />

die kle<strong>in</strong>e Kiste 120 Euro kosten. Zum<br />

Lieferumfang gehören auch e<strong>in</strong> Controller<br />

und e<strong>in</strong> HDMI-Kabel. Als Betriebssystem<br />

nutzt die OUYA e<strong>in</strong>e Android-4-<br />

Version, die auf e<strong>in</strong>em Nvidia Tegra 3<br />

SoC läuft.<br />

Laut Herstellerangaben sollen bereits<br />

über 500 Spiele im OUYA-eigenen Onl<strong>in</strong>eshop<br />

bereitstehen, jedes Spiel lässt<br />

sich kostenlos antesten. Große Blockbuster<br />

dürfte man darunter jedoch vergeblich<br />

suchen: Zum e<strong>in</strong>en steckt <strong>in</strong> der<br />

Technik namens The Command<br />

Stream, die es W<strong>in</strong>e erlaubt,<br />

Anweisungen für die<br />

Grafikkarte von denen für den<br />

Prozessor unabhängig vone<strong>in</strong>ander<br />

zu verarbeiten.<br />

Während Spieler somit Grund für e<strong>in</strong> Update<br />

haben, gibt es bei den unterstützten<br />

Anwendungen nur kle<strong>in</strong>ere Verbesserungen<br />

[4]. So läuft Project 2010 etwas<br />

schneller, und die Makros <strong>in</strong> Microsoft Excel<br />

arbeiten jetzt „weitaus besser“. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen noch zahlreiche kle<strong>in</strong>e Fehlerkorrekturen.<br />

CodeWeavers stellt für Debian-basierte<br />

Systeme (wie etwa Ubuntu) ab sofort<br />

Konsole Mittelklasse-Smartphone-Hardware,<br />

und zum anderen produzieren<br />

derzeit vorwiegend kle<strong>in</strong>e unabhängige<br />

Spieleentwickler für die Konsole. Neben<br />

Spielen laufen auch weitere Programme<br />

auf dem Gerät, z. B. die Mediacenter-<br />

Software XBMC.<br />

F<strong>in</strong>anziert wurde die OUYA-Entwicklung<br />

über e<strong>in</strong>e Kickstarter-Kampagne [2], bei<br />

der durch Spenden über 8,5 Millionen US-<br />

Dollar zusammenkamen. (Tim Schürmann/hge)<br />

<br />

n<br />

[1] https:// www. ouya. tv/ (http:// ezlx. de/ e1t4)<br />

[2] http:// www. kickstarter. com/ projects/ ouya/ ouya‐a‐ne<br />

w‐k<strong>in</strong>d‐of‐video‐game‐console (http:// ezlx. de/ e1t5)<br />

auch Multiarch-Pakete<br />

[5] bereit, was die Installation<br />

vere<strong>in</strong>fachen<br />

soll. CrossOver kostet<br />

48 Euro. Im Preis enthalten<br />

ist e<strong>in</strong> Jahr kostenloser Support.<br />

(Tim Schürmann/hge) n<br />

[1] http:// www. codeweavers. com/ products/<br />

(http:// ezlx. de/ e1t6)<br />

[2] http:// www. codeweavers. com/ about/ general/ press/​<br />

20131112/ (http:// ezlx. de/ e1t7)<br />

[3] http:// www. w<strong>in</strong>ehq. org/ (http:// ezlx. de/ e1t8)<br />

[4] http:// www. codeweavers. com/ support/ forums/​<br />

announce/ ? t=24;msg=156434 (http:// ezlx. de/ e1t9)<br />

[5] https:// wiki. debian. org/ Multiarch<br />

(http:// ezlx. de/ e1t10)<br />

Ende der Kaffe<strong>in</strong>e-<br />

Entwicklung<br />

Der Hauptentwickler des Mediaplayers<br />

Kaffe<strong>in</strong>e [1] hat auf der Mail<strong>in</strong>gliste [2]<br />

die E<strong>in</strong>stellung des Projekts bekannt<br />

gegeben. Noch offen ist, ob<br />

<strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> anderer<br />

Entwickler<br />

se<strong>in</strong>en Posten<br />

übernehmen<br />

wird.<br />

Als Grund nennt<br />

Christoph Pfister<br />

Zeitprobleme.<br />

Diese Situation<br />

würde<br />

sich auch <strong>in</strong> der<br />

Zukunft nicht ändern. Auf der Mail<strong>in</strong>gliste<br />

fragt er deshalb, ob jemand das<br />

Projekt weiterführen möchte. Die<br />

Homepage von Kaffe<strong>in</strong>e ist derzeit nicht<br />

erreichbar; laut Pfister ließe sie sich<br />

aber mit wenigen Handgriffen wieder<br />

aktivieren – sofern sich e<strong>in</strong> neuer Projektleiter<br />

f<strong>in</strong>det.<br />

Die letzte stabile Version 1.2.2 ist im<br />

April 2011 erschienen. (Tim Schürmann/hge)<br />

<br />

n<br />

[1] http:// kaffe<strong>in</strong>e. kde. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1t2) (zur Zeit offl<strong>in</strong>e)<br />

[2] http:// sourceforge. net/ p/ kaffe<strong>in</strong>e/ mailman/ message/​<br />

31705455/ (http:// ezlx. de/ e1t3)<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

7


Aktuell<br />

News<br />

Smartphones mit Ubuntu Touch ab 2014<br />

Ubuntu-Entwickler Canonical hat e<strong>in</strong>en<br />

Hardwarehersteller gefunden, der 2014 e<strong>in</strong><br />

Smartphone mit Ubuntu Touch auf den<br />

Markt br<strong>in</strong>gen wird. Das erklärte Canonical-<br />

Gründer Mark Shuttleworth auf der LeWeb-<br />

Konferenz <strong>in</strong> Paris gegenüber CNET [1].<br />

Wer der Hardwarehersteller ist, wollte<br />

Shuttleworth allerd<strong>in</strong>gs noch nicht verraten.<br />

Canonical hätte e<strong>in</strong>en Vertrag unterschrieben,<br />

nachdem 2014 High-End-<br />

Phones auf den Markt kommen sollen.<br />

Dies habe e<strong>in</strong>e große Bedeutung für das<br />

Entwicklerteam.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sei Canonical bereits <strong>in</strong><br />

Gesprächen mit weiteren Interessenten.<br />

Auch hier nennt Shuttleworth ke<strong>in</strong>e Namen,<br />

es seien aber Unternehmen, die<br />

weltweit viele Telefone verkaufen.<br />

Canonical hatte im vergangenen Jahr erfolglos<br />

versucht, über e<strong>in</strong>e Crowdfund<strong>in</strong>g-Kampagne<br />

bei Indiegogo den sportlichen<br />

Betrag von 32 Millionen US-Dollar<br />

für die Entwicklung und Produktion<br />

e<strong>in</strong>es selbst konzipierten Smartphones<br />

e<strong>in</strong>zusammeln [2].<br />

Das Ubuntu Edge genannte Gerät sollte<br />

e<strong>in</strong>e Parallel<strong>in</strong>stallation von Ubuntu<br />

Phone und Android erhalten und sich<br />

über e<strong>in</strong>e Dock<strong>in</strong>gstation auch als Desktopersatz<br />

eignen. (Tim Schürmann/​<br />

Hans-Georg Eßer/hge) <br />

n<br />

[1] http:// news. cnet. com/ 8301‐1035_3‐57615107‐94/<br />

ubuntu‐touch‐os‐w<strong>in</strong>s‐its‐first‐smartphone‐partner/<br />

(http:// ezlx. de/ e1t1)<br />

[2] Hans-Georg Eßer: „Smartphone Ubuntu Edge<br />

gescheitert“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 04/​2013. S. 8<br />

München: LiMux-<br />

Projekt fertig<br />

Das LiMux-Projekt [1] <strong>in</strong> München<br />

ist fertig und geht <strong>in</strong> den<br />

Regelbetrieb über. Die Umstellung<br />

der 15 000 Arbeitsplätze<br />

von proprietären<br />

Systemen auf L<strong>in</strong>ux<br />

samt freier Officesoftware<br />

ist abgeschlossen.<br />

Das präsentierten<br />

die Verantwortlichen<br />

Anfang Dezember<br />

im IT-Ausschuss<br />

dem Münchner Stadtrat.<br />

Seit 2003 hatten die Archtitekten, Entwickler<br />

und Adm<strong>in</strong>istratoren mit Schwierigkeiten,<br />

politischen Widerständen und E<strong>in</strong>flussnahme<br />

von Konkurrenzfirmen wie<br />

Microsoft zu kämpfen – bis zu persönlichen<br />

Besuchen von Gates und Ballmer sowie<br />

fragwürdigen Studien [2], doch am<br />

Ende setzten sich auch dank der Beharrlichkeit<br />

des „Desktop Number One“ (der<br />

des Münchner Oberbürgermeisters Christian<br />

Ude) die Unabhängigkeit und die freie<br />

Software durch. Am 11. Oktober 2013 besche<strong>in</strong>igte<br />

zuletzt Bürgermeister<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e<br />

Strobl den Projektverantwortlichen<br />

die erfolgreiche Umsetzung, als sie die<br />

Endabnahme des Projektes unterzeichnete.<br />

(Markus Feilner/hge) n<br />

[1] http:// www. muenchen. de/ rathaus/ Stadtverwaltung/​<br />

Direktorium/ LiMux. html (http:// ezlx. de/ e1t11)<br />

[2] http:// www. l<strong>in</strong>ux‐magaz<strong>in</strong>. de/ NEWS/ Limuxgate‐FUD‐<br />

von‐Microsoft‐oder‐nur‐e<strong>in</strong>‐ungewolltes‐Leak/<br />

(http:// ezlx. de/ e1t12)<br />

Steam Mach<strong>in</strong>e mit L<strong>in</strong>ux: Prototypen werden an Betatester verteilt<br />

Der Spielehersteller Valve hat erste Prototypen<br />

se<strong>in</strong>er Videospielkonsole Steam Mach<strong>in</strong>e<br />

mehreren US-Journalisten vorgeführt;<br />

die Auslieferung der Prototypen an<br />

Tester soll noch Ende 2013 beg<strong>in</strong>nen.<br />

Die Technologieseite The Verge konnte e<strong>in</strong>en<br />

Blick auf e<strong>in</strong>e erste Steam Mach<strong>in</strong>e<br />

werfen [1]. Das Gehäuse er<strong>in</strong>nert demnach<br />

an e<strong>in</strong>en unsche<strong>in</strong>baren Mediacenter-PC<br />

oder die Xbox One. Als Grafikkarte<br />

kommt e<strong>in</strong>e Nvidia GeForce GTX Titan<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Die Standard-PC-Komponenten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Kiste so angeordnet, dass<br />

sie ihre Wärme zu jeweils e<strong>in</strong>er Seite des<br />

Gehäuses abführen. Laut The Verge<br />

würde dadurch die Steam Mach<strong>in</strong>e erstaunlich<br />

kühl bleiben.<br />

Das Gerät selbst sollen Hardwarepartner<br />

anfertigen; Valve will die Hersteller im<br />

Januar 2014 auf der Consumer Electronics<br />

Show (CES) 2014 <strong>in</strong> Las Vegas [2]<br />

bekannt geben. E<strong>in</strong>e Ausnahme bleibt<br />

der Steam-Controller, der über zwei<br />

Touchpads verfügt: Ihn will Valve selbst<br />

produzieren.<br />

Erste Steam Mach<strong>in</strong>es sollen dann Mitte<br />

2014 <strong>in</strong> den Handel kommen. Greg Comer<br />

von Valve sagte zudem dem Internetportal<br />

IGN, es werde ke<strong>in</strong>e exklusive<br />

Killer App für Steam OS geben [3]. Stattdessen<br />

wirbt Valve dafür, Spiele für möglichst<br />

viele Plattformen zu entwickeln.<br />

Steam OS ist e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ux-Version. (Tim<br />

Schürmann/hge) <br />

n<br />

[1] http:// www. theverge. com/ 2013/ 11/ 4/5063760/ we‐trythe‐steam‐mach<strong>in</strong>e‐valves‐video‐game‐consoleof‐the‐future<br />

(http:// ezlx. de/ e1t17)<br />

[2] http:// www. cesweb. org/ (http:// ezlx. de/ e1t18)<br />

[3] http:// www. ign. com/ articles/ 2013/ 11/ 04/ valve‐will‐notmake‐exclusive‐games‐for‐steamos<br />

(http:// ezlx. de/ e1t19)<br />

8 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


News<br />

Aktuell<br />

Pear OS 8: Birne statt Apfel, aber trotzdem mit Apples Look & Feel<br />

Die Macher von Pear OS [1] haben die<br />

Version 8 ihrer L<strong>in</strong>ux-Distribution freigegeben.<br />

Auch sie imitiert wie ihre Vorgänger<br />

die Optik von Apples OS X. Neu <strong>in</strong><br />

Version 8 ist unter anderem e<strong>in</strong> an iOS 7<br />

angelehntes Theme, das der Designer Ivan<br />

Matias Suarez [2] erstellt hat. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

gibt es aktualisierte Versionen der<br />

speziell für Pear OS entwickelten Anwendungen<br />

My Pear (Konfigurationstool),<br />

Clean My Pear (entfernt u. a. nicht mehr<br />

benötigte Dateien) und Pear PPA Manager<br />

(Paketverwaltung).<br />

Integriert ist jetzt auch der Dienst Pear<br />

Cloud [3], der ähnlich wie Dropbox oder<br />

Ubuntu One funktioniert: Jeder Nutzer<br />

von Pear OS erhält kostenlos 2 GByte<br />

Speicherplatz auf den Pear-OS-Servern.<br />

Dorth<strong>in</strong> spiegelt Pear Cloud auf Wunsch<br />

die eigenen Dokumente, Bilder, Musik sowie<br />

die Firefox-E<strong>in</strong>stellungen. Wer mehr<br />

Speicherplatz benötigt, muss dafür bezahlen,<br />

wobei <strong>in</strong> der höchsten Ausbaustufe<br />

mit 30 GByte satte 65 US-Dollar pro Jahr<br />

anfallen. Die Benutzeroberfläche von Pear<br />

OS verwendet weiterh<strong>in</strong> die eigene Pear<br />

Shell, die auf GNOME 3 fußt. Die Distribution<br />

selbst basiert auf e<strong>in</strong>er Mischung aus<br />

Debian- und Ubuntu-Paketen.<br />

Pear OS 8 lässt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 32- und<br />

64-Bit-Fassung von der Projekthomepage<br />

herunterladen. Letztgenannte<br />

spricht <strong>in</strong>zwischen auch Deutsch, wenngleich<br />

noch nicht alle Texte (korrekt)<br />

übersetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Die Entwickler passen derzeit Pear OS an<br />

Tablet-PCs an. E<strong>in</strong>e erste Version dieser<br />

Tablet Edition soll bereits auf Surface-Geräten<br />

von Microsoft laufen. Zudem ist die<br />

Unterstützung für<br />

Samsungs Geräte Galaxy<br />

Tab, Galaxy Note<br />

sowie Nexus 7 und 10<br />

angekündigt. Um die<br />

dazu notwendigen Arbeiten<br />

schneller vorantreiben<br />

zu können, versuchten<br />

die Entwickler<br />

im Dezember, Spenden<br />

bei Indiegogo zu sammeln<br />

[4] – bei Redaktionsschluss<br />

dieser<br />

Ausgabe war aber absehbar, dass das Ziel<br />

nicht erreicht wird: Vier Tage vor Ende<br />

der Crowdfund<strong>in</strong>g-Phase waren erst 131<br />

von den erhofften 10 500 Euro zusammen<br />

gekommen – das Kle<strong>in</strong>geld erhalten die<br />

Entwickler aber auch so. (Tim Schürmann/hge)<br />

<br />

n<br />

[1] http:// pearl<strong>in</strong>ux. fr/ (http:// ezlx. de/ e1t13)<br />

[2] https:// plus. google. com/ 108318233954455756371/<br />

(http:// ezlx. de/ e1t14)<br />

[3] http:// pearl<strong>in</strong>ux. fr/ pear‐cloud/ (http:// ezlx. de/ e1t15)<br />

[4] http:// www. <strong>in</strong>diegogo. com/ projects/ pear‐os‐8‐<br />

tablet‐edition (http:// ezlx. de/ e1t16)


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Neue Software<br />

Peter Kreußel<br />

Im Quartalsrhythmus ersche<strong>in</strong>en viele Programme<br />

<strong>in</strong> neuer Version. E<strong>in</strong>e Auswahl stellen wir regelmäßig<br />

vor. Auf der Heft-DVD f<strong>in</strong>den Sie die passenden<br />

Pakete und Installationsh<strong>in</strong>weise.<br />

Gimp: führender freier Bitmap-Editor<br />

Schon weil Larry Ew<strong>in</strong>g 1996 mit ihm das<br />

L<strong>in</strong>ux-Maskottchen Tux entwarf, kommt<br />

dem Bitmap-Editor Gimp unter L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong><br />

besonderer Stellenwert zu. Allerd<strong>in</strong>gs verlief<br />

die Entwicklung des frühen Vorzeigeprogramms<br />

des L<strong>in</strong>ux-Desktops <strong>in</strong> letzter<br />

Zeit schleppend. So ist es leider mit der<br />

von den Anwendern sehnlichst erwarteten<br />

Unterstützung von 16 Bit Farbtiefe im Jahr<br />

2013 nichts mehr geworden.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Arbeitsbesteck<br />

Gimp [1] br<strong>in</strong>gt alle wichtigen Farb- und<br />

Belichtungskorrektur-Funktionen mit: Der<br />

Farbabgleich biegt Farbverschiebungen <strong>in</strong><br />

Fotos partiell für dunkle und mittelhelle<br />

Stellen sowie die Glanzlichter gerade.<br />

Diese Funktion ist unverzichtbar, weil<br />

das menschliche Gehirn farbige Beleuchtung,<br />

zum Beispiel das Rot der Abendsonne,<br />

<strong>in</strong> der natürlichen Umgebung<br />

größtenteils unbewusst ausgleicht, nicht<br />

jedoch beim Betrachten e<strong>in</strong>es Fotos. Paradoxerweise<br />

wirken daher Aufnahmen mit<br />

e<strong>in</strong>er<br />

physikalisch<br />

korrekten<br />

Farbwiedergabe oft unnatürlich. Das<br />

Werkzeug Farbton/​Sättigung ist dagegen<br />

eher gefragt, wenn Sie schummeln möchten:<br />

Manchmal wirkt e<strong>in</strong> Foto e<strong>in</strong>drucksvoller,<br />

wenn Sie das Rot der abgebildeten Blüte<br />

noch e<strong>in</strong> weniger satter färben.<br />

Für die Belichtungskorrektur gibt es zwei<br />

Ansätze: Werte aus dem Menü Farben korrigiert<br />

die Beleuchtung der dunklen und<br />

hellen Bereiche sowie der Mitteltöne unabhängig<br />

vone<strong>in</strong>ander. Insbesondere lässt<br />

sich das Helligkeitsspektrum e<strong>in</strong>es kontrastarmen<br />

Bildes leicht auf den vollen<br />

darstellbaren Bereich erweitern. Alternativ<br />

br<strong>in</strong>gt Gimp das aus Photoshop bekannte,<br />

sehr differenziert wirkende, aber schwer<br />

zu handhabende Gradationskurven-Werkzeug<br />

mit (Farben / Kurven).<br />

Speziell auf die Fotoretusche abgestimmte<br />

Programme wie Darktable [2] oder Light-<br />

Zone [3] haben hier aber mit e<strong>in</strong>em Zone-<br />

Mapper genannten Tool, welches das<br />

Farbwerte-Werkzeug von drei separat bee<strong>in</strong>flussbaren<br />

Bereichen auf zwölf oder<br />

mehr erweitert, e<strong>in</strong>en besseren Kompromiss<br />

zwischen <strong>in</strong>tuitiver Bedienung und<br />

Leistungsfähigkeit gefunden.<br />

Abb. 1: Das Bildbearbeitungsprogramm Gimp ist und und bleibt schon wegen des damit<br />

entworfenen Maskottchens Tux e<strong>in</strong>es der bekanntesten L<strong>in</strong>ux-Programme. Doch<br />

schon seit Langem schmälert die maximale unterstützte Farbtiefe von 255 Schattierungen<br />

pro Farbe im professionellen Umfeld se<strong>in</strong>en Nutzwert.<br />

Fehlende Tiefe<br />

Der Hauptkritikpunkt an Gimp, speziell<br />

bei der Korrektur von Belichtung und<br />

Farbe, ist jedoch, dass das Programm<br />

nach wie vor nur e<strong>in</strong>e Farbtiefe von 255<br />

Schattierungen pro Farbkanal unterstützt.<br />

Verschieben Sie <strong>in</strong>nerhalb dieses engen<br />

Farbraums die Helligkeit, dann entstehen<br />

schnell deutlich erkennbare Löcher im<br />

Farbspektrum.<br />

10 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Auch wenn Sie Bilder mit nur 8 Bit Farbtiefe<br />

öffnen und das Ergebnis wieder <strong>in</strong> der<br />

gleichen Farbtiefe speichern möchten, brauchen<br />

Sie für qualitativ hochwertige Ergebnisse<br />

trotzdem e<strong>in</strong>en 16-Bit-Arbeitsfarbraum,<br />

der die bei mehreren Arbeitsschritten<br />

summierenden Rundungsfehler vermeidet.<br />

Erschwerend kommt h<strong>in</strong>zu, dass gute Kameras<br />

<strong>in</strong>zwischen etwa 1 500 Abstufungen<br />

pro Farbkanal erfassen, die mit Gimp schon<br />

beim Öffnen auf 255 schrumpfen.<br />

Zum Glück beseitigt die künftige Version<br />

3.0 von Gimp diese schwerwiegende E<strong>in</strong>schränkung.<br />

Ursprünglich war e<strong>in</strong>e Veröffentlichung<br />

noch im Jahr 2013 geplant.<br />

Doch nach der Zahl der noch unerledigten<br />

Arbeiten zu schließen, ersche<strong>in</strong>t 2014<br />

aus heutiger Sicht deutlich realistischer.<br />

Zeit wirds!<br />

Die Gimp-Entwickler g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> letzter Zeit<br />

jeder Festlegung für e<strong>in</strong>en Veröffentlichungsterm<strong>in</strong><br />

aus dem Weg. Das ist<br />

schade, denn dieses grundlegende Problem<br />

hätten sie besser schon vor Jahren<br />

gelöst als <strong>in</strong> unbestimmter Zukunft. Man<br />

muss den Entwicklern aber zugutehalten,<br />

dass solche Änderungen am Kern des<br />

Programms sehr viel Arbeit bedeuten und<br />

dass es <strong>in</strong> der Natur der Sache liegt, wenn<br />

sich die dabei auftretenden Probleme<br />

schwer vorhersehen lassen.<br />

Die Version 2.8.8 beseitigt im Vergleich<br />

zu den Versionen 2.8.1 und 2.8.4 nur e<strong>in</strong>ige<br />

lästige Fehler, br<strong>in</strong>gt aber ke<strong>in</strong>e<br />

grundlegenden Neuerungen. n<br />

Infos<br />

[1] Gimp: http:// www. gimp. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m1)<br />

[2] Darktable: http:// www. darktable. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m2)<br />

[3] LightZone: http:// www. lightzoneproject.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e1m3)<br />

Software auf DVD: Gimp<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Gimp bietet <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en großen<br />

Funktionsumfang. Dass der des kommerziellen<br />

Programms Photoshop noch<br />

viel größer ist, ist nicht der Grund, warum<br />

man das freie L<strong>in</strong>ux-Programm<br />

Gimp nicht mit gutem Gewissen als<br />

halbwegs gleichwertigen Ersatz bezeichnen<br />

kann: Viel schwerwiegender<br />

ist die E<strong>in</strong>schränkung der ger<strong>in</strong>gen Farbtiefe,<br />

die auch schon bei alltäglichen<br />

Funktionen wie der Belichtungskorrektur<br />

zum Tragen kommt. Wenigstens versprechen<br />

die Entwickler für die Zukunft<br />

Abhilfe.<br />

Bis dah<strong>in</strong> korrigieren Sie Belichtung und<br />

Farben besser <strong>in</strong> Darktable [2] oder Light-<br />

Zone [3]. Wenn Sie danach <strong>in</strong> Gimp noch<br />

Effekte anwenden möchten, die <strong>in</strong> den<br />

auf Fotoretusche spezialisierten Programmen<br />

fehlen, wirkt sich die ger<strong>in</strong>ge<br />

Farbtiefe nicht mehr so gravierend aus.<br />

Musique: e<strong>in</strong>fach zu bedienender Musikplayer<br />

„E<strong>in</strong> Lied, e<strong>in</strong> Klick“, so könnte man das<br />

Credo des Musikplayers Musique auf den<br />

Punkt br<strong>in</strong>gen. Das Programm zeichnet<br />

sich durch e<strong>in</strong>e optisch ansprechende, jedoch<br />

bewusst <strong>in</strong>tuitiv gehaltene Benutzeroberfläche<br />

aus und reichert die Daten aus<br />

den Tags der Musikdateien vollautomatisch<br />

mit Hilfe des Dienstes Last.fm an.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Mit den Worten „e<strong>in</strong>fach und doch ausgeklügelt“<br />

umreißt Entwickler Flavio Tord<strong>in</strong>i<br />

se<strong>in</strong> Musikabspielprogramm Musique<br />

[1]: Ziel se<strong>in</strong>er Anwendung sei es,<br />

im H<strong>in</strong>tergrund zu bleiben und die Musik<br />

<strong>in</strong> den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Alles auf Autopilot<br />

Tatsächlich gestaltet sich das Programm<br />

so e<strong>in</strong>fach und <strong>in</strong>tuitiv, dass das Fehlen<br />

der Dokumentation nicht auffällt. Beim<br />

ersten Start fragt Musique nach dem Verzeichnis,<br />

<strong>in</strong> dem die Musikdateien liegen.<br />

Das Programm beschränkt sich dabei allerd<strong>in</strong>gs<br />

auf die Anwahl nur e<strong>in</strong>es Verzeichnisses.<br />

Danach zeigt das Programm<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fortschrittsbalken, wie viele Titel<br />

Musique bereits e<strong>in</strong>gelesen hat.<br />

Bei großen Musiksammlungen dauert<br />

das durchaus e<strong>in</strong>e halbe Stunde oder<br />

länger. Das liegt daran, dass die Software<br />

nicht bloß die vorliegenden Metadaten<br />

e<strong>in</strong>liest, sondern den Onl<strong>in</strong>edienst<br />

Last.fm [2] nach Album-Covers, Fotos<br />

und H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen durchstöbert.<br />

Dabei versucht die Software, Tippfehler<br />

sowie die Kle<strong>in</strong>- und Großschreibung<br />

zu korrigieren.<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Sicher wird es Anwender geben, die sich<br />

mehr Flexibilität wünschen, als das Programm<br />

Musique bietet, das der E<strong>in</strong>fachheit<br />

halber auf Konfigurierbarkeit verzichtet.<br />

Die Musik kl<strong>in</strong>gt aber trotzdem<br />

genauso gut wie <strong>in</strong> Amarok, e<strong>in</strong>em <strong>in</strong><br />

der letzten Ausgabe der Software-News<br />

vorgestellten KDE-Musikspieler mit<br />

schier endlosen Features, Add-ons und<br />

Konfigurationsmöglichkeiten. Die Redaktion<br />

jedenfalls f<strong>in</strong>det, dass Musique<br />

das Kunststück gelungen ist, e<strong>in</strong>e<br />

schlichte, <strong>in</strong>tuitive Programmoberfläche<br />

mit den Innovationen der Onl<strong>in</strong>emusikdienste<br />

zu komb<strong>in</strong>ieren.<br />

Abb. 2: Mit Daten aus dem Internetdienst Last.fm bereitet Musique die Klangdateien<br />

auf dem Rechner zu hübschen nach Künstler und Alben geordneten Katalogen auf.<br />

12 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Neue Software<br />

Aktuell<br />

Das Ergebnis zeigt, dass der automatische<br />

Scanner von Musique die Bezeichnung<br />

„ausgeklügelt“ durchaus verdient:<br />

Im Test ist es dem Programm gelungen,<br />

Fotos zu praktisch allen Künstlern,<br />

ob klassisch oder modern, aufzutreiben.<br />

Bei den Album-Covern war das<br />

Programm nicht ganz so erfolgreich,<br />

was aber sicher auch mit dem unvollständigen<br />

Tagg<strong>in</strong>g der Testdaten zusammenh<strong>in</strong>g.<br />

Bunte Bildchen<br />

Die völlig ohne Zutun des Benutzers katalogisierte<br />

Musik gruppiert das Programm<br />

<strong>in</strong> drei, dank der Bilddaten aus<br />

dem Internet optisch ansprechenden Katalogen:<br />

Der Reiter Künstler listet e<strong>in</strong>e<br />

Thumbnail-Übersicht der <strong>in</strong> der Musiksammlung<br />

vorhandenen Künstler (Abbildung<br />

2).<br />

E<strong>in</strong> Klick auf die Abbildungen führt zu<br />

den Alben dieses Künstlers, e<strong>in</strong>er auf e<strong>in</strong><br />

Album listet alle enthaltenen Musikstücke.<br />

Alle Stücke e<strong>in</strong>es Albums oder alle<br />

Alben e<strong>in</strong>es Künstlers fügen Sie mit dem<br />

Play-Button, der im Thumbnail unter dem<br />

Mauszeiger ersche<strong>in</strong>t, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch<br />

der Playliste h<strong>in</strong>zu.<br />

Der Reiter Alben zeigt e<strong>in</strong>e optisch wie<br />

die Künstler-Übersicht gestaltete Liste der<br />

Alben der Musiksammlung. Daneben bietet<br />

das Tool auch e<strong>in</strong>en schlichten Dateibrowser-Modus<br />

(Reiter Ordner), der auch<br />

dann funktioniert, wenn e<strong>in</strong>e Gruppierung<br />

von Musikstücken wegen fehlender<br />

Tags nicht möglich war.<br />

Musique spielt immer aus e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen<br />

Abspielliste, die das Programm unveränderlich<br />

am rechten Fensterrand<br />

anzeigt. Unter diese Liste gibt es die<br />

Buttons Zufallsmodus, Wiederholung<br />

(Abspielliste wiederholen) sowie Leeren.<br />

Oberhalb der Liste f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong><br />

Suchfeld, <strong>in</strong> dem Sie nach Künstlern<br />

oder Albentiteln suchen.<br />

Die Krönung der bewusst beschränkt gehaltenen<br />

Featureliste bildet die Info-Ansicht<br />

mit H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen zu<br />

Künstler und Album des gerade gespielten<br />

Stücks sowie dem Liedtext, sofern<br />

auf Last.fm Daten dazu vorliegen. Sie<br />

blenden diese Ansicht mit [Strg–I] e<strong>in</strong><br />

und aus.<br />

Es ist wie es ist<br />

Musique hält sich streng an e<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip:<br />

Außer dem Verzeichnis für die Musikdateien<br />

erfordert das Programm ke<strong>in</strong>e weitere<br />

Konfiguration. Vielen Computernutzern<br />

wird es gefallen, dass sie ihre Musik<br />

mit wenigen Mausklicks abspielen können.<br />

Dafür muss man das Programm so<br />

nehmen, wie es ist. Auch bietet die Software<br />

ke<strong>in</strong>e Möglichkeit, fehlende oder<br />

fehlerhafte Tags direkt beim Abspielen zu<br />

korrigieren. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Musique: http:// flavio. tord<strong>in</strong>i. org/​<br />

musique (http:// ezlx. de/ e1m4)<br />

[2] Last.fm: http:// www. lastfm. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m5)<br />

Software auf DVD: Musique<br />

TV-Browser: Fernsehprogramm mit Onl<strong>in</strong>e-Aktualisierung<br />

Mehr und mehr Fernsehzuschauer verzichten<br />

auf die auf Hochglanzpapier gedruckten<br />

TV-Programmzeitschriften und <strong>in</strong>formieren<br />

sich im Internet über <strong>in</strong>teressante<br />

Sendungen. Das Java-Programm TV-Browser<br />

bietet e<strong>in</strong>e optisch ansprechende und<br />

bequeme Alternative zu TV-Programm-<br />

Webseiten oder den oft lieblos umgesetzten<br />

elektronischen Programm-Guides der<br />

Satelliten-TV-Boxen.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Abb. 3: Das Java-Programm TV-Browser liefert auf Basis der täglich aktualisierten Daten<br />

des TV-Browser-Teams das Fernsehprogramm <strong>in</strong> optisch ansprechender Form<br />

frisch auf den Desktop.<br />

Sicherlich gibt es e<strong>in</strong>e bessere Verwendung<br />

für Bäume, als sie zu schreddern,<br />

zu bleichen und mit dem täglich wechselnden<br />

Fernsehprogramm zu bedrucken.<br />

Das Java-Programm TV-Browser [1] holt<br />

daher die aktuellen Daten für über 1 000<br />

Sender [2], darunter auch die von Sky,<br />

vom Server des TV-Browser-Teams und<br />

zeigt sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er den gedruckten Programmen<br />

ähnlichen Aufmachung auf<br />

dem Rechner an (Abbildung 3). Auch<br />

zeigt die Software auf Wunsch den Sendeplan<br />

von 100 Radiostationen <strong>in</strong>klusive<br />

der öffentlich-rechtlichen an.<br />

Mit Hilfe des Kalenders und der Sendertabelle<br />

am rechten Fensterrand steuern<br />

Sie Tag und Sender an. E<strong>in</strong> Filter <strong>in</strong><br />

der oberen Symbolleiste pickt das Sportprogramm,<br />

Spielfilme oder Sendungen <strong>in</strong><br />

HD heraus. Ergänzend gibt es auch e<strong>in</strong>e<br />

Schlagwortsuche. Das F<strong>in</strong>den von Wiederholungen<br />

e<strong>in</strong>er Sendung kostet nur<br />

e<strong>in</strong>en Mausklick. E<strong>in</strong> Doppelklick auf<br />

e<strong>in</strong>e Sendung öffnet die Detailansicht,<br />

die alle vorhanden Daten zu e<strong>in</strong>em Programme<strong>in</strong>trag<br />

zeigt.<br />

Das Genre-Plug-<strong>in</strong> sortiert die Sendungen<br />

nach Genres. Allerd<strong>in</strong>gs leben Redaktionen<br />

der Sender beim Vergeben der<br />

Genrezuordnungen offenbar <strong>in</strong> erster Li-<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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13


Aktuell<br />

Neue Software<br />

nie ihre Kreativität aus, statt auf – womöglich<br />

gar senderübergreifende – Konsistenz<br />

zu achten.<br />

So war e<strong>in</strong> Western nur unter klassischer<br />

Western zu f<strong>in</strong>den, nicht <strong>in</strong> der Kategorie<br />

Western. Ob jemand gezielt nach<br />

Weltraummonster-Filmen (von RTL II<br />

für „Virus“ vergeben) sucht, sei dah<strong>in</strong>gestellt.<br />

Doch schon diese nicht besonders<br />

systematische Kategorisierung<br />

macht das Aufspüren von Sendungen,<br />

die den eigenen Interessen entsprechen,<br />

leichter, als es <strong>in</strong> gedruckten Programmübersichten<br />

je se<strong>in</strong> wird.<br />

Andere Plug-<strong>in</strong>s zeigen Er<strong>in</strong>nerungen<br />

beim Start ausgewählter Sendungen an<br />

oder exportieren die Auswahl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

iCal-Kalenderdatei. Auch die Anwendung<br />

Video Disk Recorder [3] lässt sich<br />

direkt aus TV-Browser heraus programmieren.<br />

Datenquelle<br />

Das bisher Genannte mag Besitzer e<strong>in</strong>er<br />

digitalen Fernsehkarte oder e<strong>in</strong>er Set-Top-<br />

Box nicht sonderlich bee<strong>in</strong>drucken, denn<br />

der bei DVB mitgelieferte elektronische<br />

Programmguide leistet Vergleichbares.<br />

Doch fallen sowohl die optische Aufbereitung<br />

des Programms <strong>in</strong> den meisten Set-<br />

Top-Boxen als auch die Qualität der EPG-<br />

Daten selbst ziemlich lausig aus.<br />

TV-Browser dagegen stellt das Programm<br />

übersichtlich und gut lesbar dar.<br />

Auch die Datenqualität fällt gemessen an<br />

der Tatsache, dass ke<strong>in</strong> bezahltes Redakteursteam<br />

die Texte gegenliest, gut aus:<br />

Stets waren beim Durchblättern <strong>in</strong> der<br />

Detailansicht die Schauspieler gelistet –<br />

und zwar nicht an e<strong>in</strong>er beliebigen Stelle<br />

im beschreibenden Text, sondern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

gesonderten Spalte. Das gilt auch für<br />

die Genre-Angabe und den Titel der<br />

Folge oder Sendereihe.<br />

Wer e<strong>in</strong>en Software-Videorekorder wie<br />

VDR oder MythTV [4] benutzt, weiß dagegen<br />

aus leidvoller Erfahrung, dass es<br />

kaum möglich ist, mit Suchanfragen zwischen<br />

e<strong>in</strong>em echten Western, e<strong>in</strong>er Doku<br />

über das Drehen e<strong>in</strong>es Westerns und e<strong>in</strong>em<br />

Krimi zu unterscheiden, dessen Beschreibung<br />

den Satz „Schießerei wie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Western“ enthält.<br />

Die eigentliche Leistung des TV-Browser-<br />

Teams liegt daher dar<strong>in</strong>, das Fernsehprogramm<br />

aus legalen Quellen zusammenzutragen<br />

und zum Download anzubieten:<br />

Die meisten Fernsehsender rücken ihr<br />

Programm erst nach e<strong>in</strong>er Presseakkreditierung<br />

heraus. Zudem liefert es jeder<br />

Sender <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Datenformat,<br />

was die elektronische Bündelung aufwendig<br />

macht.<br />

Rechtliche W<strong>in</strong>kelzüge<br />

Auch erhielten die TV-Browser-Entwickler<br />

Ende 2007 Post vom Rechtsanwalt mit<br />

H<strong>in</strong>weis zum Urheberrecht der Sender auf<br />

das Fernsehprogramm und mussten die<br />

Verbreitung für Pro Sieben, Sat1, RTL,<br />

RTL2, N24 und weitere Sender e<strong>in</strong>stellen.<br />

Im Moment dürfen sie lediglich Titel und<br />

Sendezeiten dieser Anbieter aus e<strong>in</strong>er<br />

elektronischen Quelle nutzen.<br />

Die Beschreibungen zu Sendungen der<br />

genannten Anbieter stammen daher aus<br />

der Open Movie Database [5]. Anwender<br />

von TV-Browser verknüpfen die Sendungen<br />

mit Hilfe des WirSchauen-Plug-<strong>in</strong>s [6]<br />

direkt im TV-Browser-Programm mit dem<br />

passenden E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> der Filmdatenbank.<br />

Spielfilme dieser Sender ersche<strong>in</strong>en im<br />

Programm <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>er aussagekräftigen<br />

Beschreibung, die von Freiwilligen<br />

geschrieben wurde und nicht von der<br />

Pressestelle der Sender stammt. Es existiert<br />

jedoch auch das Plug-<strong>in</strong> Clever-<br />

EPG [7], das lückenlosere Daten kostenpflichtig<br />

auf Abonnement-Basis zugänglich<br />

macht.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] TV-Browser: http:// www. tvbrowser. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m14)<br />

[2] Senderliste: http:// www. tvbrowser. org/​<br />

<strong>in</strong>dex. php? id=channellist<br />

(http:// ezlx. de/ e1m15)<br />

[3] VDR: http:// www. tvdr. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m16)<br />

[4] MythTV: http:// www. mythtv. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m17)<br />

[5] Open Movie Database: http:// www.​<br />

omdb. org/ (http:// ezlx. de/ e1m18)<br />

[6] WirSchauen-Plug-<strong>in</strong>: http:// wiki.​<br />

tvbrowser. org/ <strong>in</strong>dex. php/ WirSchauen<br />

(http:// ezlx. de/ e1m19)<br />

[7] CleverEPG: http:// www. xmediagrabber.​<br />

de/ cleverepg (http:// ezlx. de/ e1m20)<br />

Software auf DVD: TV-Browser<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Mit Ausnahme der Tatsache, dass Sie<br />

damit ke<strong>in</strong>e Fliegen erschlagen können,<br />

ersetzt das Computerprogramm TV-<br />

Browser die gedruckten Programmzeitschriften<br />

würdig. Der e<strong>in</strong>e oder andere<br />

kommentierende Artikel der kostenpflichtigen<br />

Programmhefte mag e<strong>in</strong>em<br />

abgehen, doch dafür erhalten Sie immer<br />

das aktuelle Programm, ohne e<strong>in</strong>kaufen<br />

gehen zu müssen.<br />

Thunderbird: Mailprogramm und Groupware<br />

Netscape komb<strong>in</strong>ierte e<strong>in</strong>st den Browser<br />

mit dem Mailprogramm. In se<strong>in</strong>em populärsten<br />

Produkt Firefox hat der Nachfolger<br />

Mozilla diese Bündelung aufgegeben. Doch<br />

mit der eigenständigen Anwendung Thunderbird<br />

entwickelt Mozilla nach wie vor e<strong>in</strong><br />

beliebtes Mailprogramm.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Thunderbird (Abbildung 4) ist sowohl unter<br />

L<strong>in</strong>ux als auch <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dows-Welt<br />

das wohl am weitesten verbreitete freie<br />

Mail programm. Als kle<strong>in</strong>er Bruder des<br />

ebenfalls äußerst populären Browsers<br />

Firefox teilt es mit diesem die HTML-Display-Eng<strong>in</strong>e.<br />

Diese <strong>in</strong>zwischen nicht mehr<br />

so enge E<strong>in</strong>heit von Browser und Mailprogramm<br />

stammt noch aus der Zeit des<br />

Firefox-Vorläufers Netscape, als der Browser<br />

den Mailclient gleich mit e<strong>in</strong>schloss.<br />

Familienbande<br />

Von der Verwandtschaft mit Firefox profitiert<br />

Thunderbird [1] <strong>in</strong>sbesondere durch<br />

die ebenfalls übernommene Plug-<strong>in</strong>-<br />

Schnittstelle: So macht das Kalender-<br />

Plug-<strong>in</strong> Lightn<strong>in</strong>g [2] das Programm zu e<strong>in</strong>er<br />

vollwertigen Groupware.<br />

Am optisch ansprechend gestalteten Kalender<br />

(Abbildung 5) gibt es nichts auszusetzen.<br />

Der Taskplaner gibt sich m<strong>in</strong>imalistisch-übersichtlich.<br />

Es wäre jedoch<br />

nicht schlecht, wenn sich Aufgaben wie<br />

<strong>in</strong> der KDE-Groupware Kontact hierarchisch<br />

gruppieren ließen.<br />

Wer se<strong>in</strong>e Mails nicht mit der NSA teilen<br />

möchte, sollte außerdem Enigmail<br />

[3] <strong>in</strong>stallieren, das die Unterstüt-<br />

14 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Abb. 4: Thunderbird ist über die Jahre zu e<strong>in</strong>em übersichtlichen<br />

und zuverlässigen Mailprogramm herangereift,<br />

an dem es außer dem relativ hohen Ressourcenverbrauch<br />

nichts zu kritisieren gibt.<br />

zung für die Verschlüsselungstechnik<br />

OpenPGP nachrüstet. Das Installieren<br />

von Plug-<strong>in</strong>s funktioniert genau wie bei<br />

Firefox: Der Menüpunkt Add-Ons öffnet<br />

den Add-Ons-Manager, der optisch und<br />

funktional den großen Bruder Firefox<br />

exakt kopiert. In Thunderbird erreichen<br />

Sie das standardmäßig ausgeblendete<br />

Menü übrigens mit Hilfe des Symbols<br />

aus drei horizontalen L<strong>in</strong>ien ganz rechts<br />

<strong>in</strong> der Symbolleiste.<br />

Für unverzichtbar hält die <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-<br />

Redaktion auch die Erweiterung Fire-<br />

Tray [4]: Sie rüstet e<strong>in</strong> Taskleisten-Symbol<br />

nach, das die Anzahl der ungelesenen<br />

Mails auch dann anzeigt, wenn das<br />

Thunderbird-Programmfenster nicht<br />

sichtbar ist. Die Add-ons laufen grundsätzlich<br />

– wie das gesamte Programm –<br />

sowohl unter L<strong>in</strong>ux, W<strong>in</strong>dows als auch<br />

unter OS X.<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt nötig, sie<br />

erweitert jedoch die Funktionalität.<br />

Die Thunderbird-Releases<br />

folgen mit e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Verzögerung den Firefox-<br />

Versionen, f<strong>in</strong>den also<br />

etwa im Drei-Monats-<br />

Rhythmus statt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

halten sich die Neuerungen<br />

im Vergleich zum<br />

Browser, der regelmäßig<br />

neue Webtechnologien <strong>in</strong>tegriert,<br />

<strong>in</strong> Grenzen.<br />

So zeigt die aktuelle Version<br />

24 erstmals Ordner, <strong>in</strong><br />

denen seit dem letzten<br />

Check neue Mails here<strong>in</strong>kamen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen<br />

Farbe an. Öffnen Sie bloß den Ordner,<br />

nicht aber die e<strong>in</strong>zelnen Mails, so verschw<strong>in</strong>det<br />

diese farbliche Hervorhebung.<br />

Wie bisher markiert Thunderbird Verzeichnisse<br />

mit ungelesenen Mails fett<br />

und nennt die Anzahl der ungelesenen<br />

Nachrichten. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Thunderbird: http:// www. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ (http:// ezlx. de/ e1m6)<br />

[2] Lightn<strong>in</strong>g: https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ lightn<strong>in</strong>g/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m7)<br />

[3] Enigmail: https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ enigmail/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m8)<br />

[4] FireTray: https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ firetray/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m9)<br />

[5] EGroupware: http:// www. egroupware.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e1m10)<br />

[6] T<strong>in</strong>e: http:// www. t<strong>in</strong>e20. org<br />

(http:// ezlx. de/ e1m11)<br />

[7] Google-Contacts-Add-on:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ google‐contacts/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m12)<br />

[8] Google-Calender-Add-on:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ provider‐for‐<br />

google‐calendar/<br />

(http:// ezlx. de/ e1m13)<br />

Software auf DVD: Thunderbird<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Es stört nicht, dass bei Thunderbird nur<br />

noch wenige neue Features h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Im Gegenteil, irgendwann ist e<strong>in</strong><br />

Programm umfangreich genug, und<br />

statt die Anwender mit immer weniger<br />

gebrauchten Features zu nerven, sollten<br />

sich die Entwickler anderen Aufgaben<br />

zuwenden.<br />

Die Erweiterung Lightn<strong>in</strong>g macht<br />

Thunderbird zu e<strong>in</strong>er kompletten<br />

Groupware-Lösung, die (anders als<br />

das KDE-Gegenstück Kontact) e<strong>in</strong>fach<br />

funktioniert.<br />

Gut vernetzt<br />

Wie es sich für e<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>em Browser<br />

abstammendes Programm gehört, ist der<br />

Thunderbird-Kalender voll netzwerkfähig:<br />

Er synchronisiert Term<strong>in</strong>e über das<br />

CalDAV-Protokoll, das die meisten Firmen-Groupware-Lösungen<br />

verstehen.<br />

Wer Erfahrung mit der E<strong>in</strong>richtung von<br />

Webanwendungen mitbr<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong>stalliert<br />

sich Programme wie EGroupware [5]<br />

oder T<strong>in</strong>e [6] auf eigenen Servern und<br />

macht sich damit von Googles Kalender<br />

unabhängig.<br />

Wenn Sie das nicht möchten, b<strong>in</strong>den Sie<br />

Google-Calender-Term<strong>in</strong>e und die Gmail-<br />

Kontakte über Erweiterungen [7, 8] e<strong>in</strong>.<br />

Da der Google-Kalender auch CalDAV beherrscht,<br />

ist die Kalender-Erweiterung<br />

Abb. 5: Das Plug-<strong>in</strong> Lightn<strong>in</strong>g verwandelt Thunderbird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vollwertige Groupware<br />

mit Kalender, Taskplaner und Adressbuch.<br />

16 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Neue Software<br />

Aktuell<br />

Ardour: Audio-Workstation für Profis<br />

Da steckt viel Musik dr<strong>in</strong> – diese Redensart<br />

trifft auf das leistungsfähige Musikprogramm<br />

Ardour allemal zu. Allerd<strong>in</strong>gs, so<br />

muss man ergänzen, auch viel Mühe und<br />

Schweiß: Das Profiprogramm stößt E<strong>in</strong>steiger<br />

unnötig häufig vor den Kopf.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

„Digitale Audio-Workstation“ nennt der<br />

Programmautor Paul Davis se<strong>in</strong>e Software<br />

Ardour [1]. Das kl<strong>in</strong>gt vage, doch<br />

der weit ausgreifende Name ist gerechtfertigt,<br />

weil Ardour e<strong>in</strong>fach alles abdeckt,<br />

was Sie mit digitalen Klängen auf dem<br />

Computer anstellen können.<br />

Ardour montiert Samples wie Drum Patterns<br />

oder e<strong>in</strong>e Gesangsaufnahme zu e<strong>in</strong>em<br />

Musikstück. Dabei jagt es die Klänge<br />

durch Effekt-Plug-<strong>in</strong>s, deren E<strong>in</strong>stellungen<br />

sich im Verlauf des Stücks ändern können.<br />

So ersetzt es die zehntausende Euro teuren<br />

vielspurigen Mischpulte der Tonstudios.<br />

Effektkanone<br />

Ohne externe Effekt-Plug-<strong>in</strong>s bleibt Ardour<br />

e<strong>in</strong> eher zahnloser Tiger: E<strong>in</strong>e der<br />

Hauptaufgaben des Programms ist es ja,<br />

diese Effekte bestimmten Liedausschnitten<br />

zuzuordnen und Parameter, etwa die<br />

Nachhalldauer und ‐stärke, an def<strong>in</strong>ierten<br />

Zeitpunkten zu variieren. Erst wenn ihm<br />

viele unterschiedliche Effekte wie Hall,<br />

Flanger, Phaser, Vibrato oder e<strong>in</strong>e Leslie-<br />

Simulation zur Verfügung stehen, wird<br />

das Programm zur Kreativmasch<strong>in</strong>e mit<br />

fast endlosem Potenzial, das die Bezeichnung<br />

„Audio-Workstation für L<strong>in</strong>ux“<br />

durchaus verdient: Es gibt ke<strong>in</strong> zweites<br />

freies Programm mit nur annähernd vergleichbarem<br />

Leistungsspektrum.<br />

Zum Glück liefert e<strong>in</strong>e Suche nach ladspa<br />

und lv2 (den beiden gängigen L<strong>in</strong>ux-Audio-Plug-<strong>in</strong>-Standards)<br />

sowohl im Open-<br />

Suse- als auch im Ubuntu-Paketmanager<br />

Treffer. Plug-<strong>in</strong>s aus dem Internet [2] kopieren<br />

Sie <strong>in</strong> das Verzeichnis /usr/​lib/<br />

​ladspa oder /usr/​lib/​lv2.<br />

Laden Sie zum Kennenlernen des Programms<br />

über den Menüpunkt Session /<br />

Import Media e<strong>in</strong>e oder mehrere Klangdateien<br />

im WAV-, MP3-, Ogg-Vorbis- oder<br />

FLAC-Format. Diese ersche<strong>in</strong>en dann als<br />

Tracks im Hauptfenster des Programms<br />

(Abbildung 6, l<strong>in</strong>ks). Im Mixerfenster ersche<strong>in</strong>t<br />

damit e<strong>in</strong> neuer Kanal (Abbildung<br />

6, rechts).<br />

Zum H<strong>in</strong>zufügen e<strong>in</strong>es Effekts wie Hall<br />

(Reverb) klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste <strong>in</strong> den <strong>in</strong> Abbildung 6 rot markierten<br />

Fensterbereich und wählen New<br />

Plug<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Menüebene tiefer ersche<strong>in</strong>en<br />

alle auf dem System <strong>in</strong>stallierten Plug-<strong>in</strong>s<br />

geordnet nach Autor und Funktion.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Rechtsklick auf e<strong>in</strong>en bereits<br />

e<strong>in</strong>gefügten Effekt passen Sie se<strong>in</strong>e Parameter<br />

mit den Menüpunkten Edit oder<br />

Edit with generic controls an. Die erste<br />

Option öffnet das zum Plug-<strong>in</strong> gehörende<br />

GUI, das optisch <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> Hardware-Effektgerät<br />

nachahmt.<br />

Die generic controls, <strong>in</strong> denen Sie alle<br />

Parameter mit Hilfe schlichter Schieberegler<br />

e<strong>in</strong>stellen, sehen zwar nicht so<br />

schick aus, doch sie lassen sich bequemer<br />

mit der Maus bedienen. Auch ist es<br />

nur <strong>in</strong> dieser Ansicht möglich, Veränderungen<br />

der E<strong>in</strong>stellungen bestimmten<br />

Takten im Stück zuzuordnen. Wählen<br />

Sie dazu im Drop-down-Menü rechts<br />

neben den Schiebereglern den Wert<br />

touch aus.<br />

Automatische Regler<br />

Man nennt diese sich im Verlauf des Musikstücks<br />

verändernden E<strong>in</strong>stellungen Effektautomation.<br />

Die fließenden Veränderungen<br />

für Effekte<strong>in</strong>stellungen stellen Sie<br />

<strong>in</strong> der Track-Ansicht als Kurven dar: Die<br />

Option Show Exist<strong>in</strong>g Automation, die<br />

nach e<strong>in</strong>em Klick auf den kle<strong>in</strong>en a-Button<br />

l<strong>in</strong>ks neben der Tonspur ersche<strong>in</strong>t,<br />

blendet die E<strong>in</strong>stellungskurven für die Effekte<br />

e<strong>in</strong>, für die bereits Daten vorliegen.<br />

Die Form dieser Kurven lässt sich mit der<br />

Maus verändern, was exaktere Übergänge<br />

ermöglicht als das Verschieben der Regler<br />

während der Wiedergabe.<br />

Dank der Effektautomation taugt Ardour<br />

als Ersatz für e<strong>in</strong> Hardwaremischpult. Die<br />

Zahl der möglichen Tracks wird nur<br />

durch die Rechnerressourcen begrenzt,<br />

und sie ist auf aktuellen Computern auch<br />

für ambitionierte Projekte groß genug.<br />

Auch e<strong>in</strong>en mehr als vollwertigen Ersatz<br />

für das früher am Magnetband buchstäblich<br />

ausgeführte Schneiden br<strong>in</strong>gt Ardour<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Ardour liefert <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit guten<br />

Effekt-Plug-<strong>in</strong>s professionelle Ergebnisse.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist die Bedienung der<br />

Software für Anfänger e<strong>in</strong> Alptraum. Als<br />

e<strong>in</strong> Beispiel für unzählige völlig unnötige<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong>shürden sei nur das Wiedere<strong>in</strong>blenden<br />

der per Rechtsklick verborgenen<br />

Tracks genannt: Schon die<br />

Vielzahl der Treffer bei e<strong>in</strong>er Internetsuche<br />

zu diesem Thema zeigt, dass viele<br />

Nutzer weder aus den beiden rudimentären<br />

Ansätzen für e<strong>in</strong> Handbuch [3]<br />

noch <strong>in</strong>tuitiv erschließen konnten, dass<br />

sie dazu den Tab Tracks and Buses der<br />

im Menü View e<strong>in</strong>blendbaren Editor list<br />

bemühen müssen.<br />

Das ganze Programm gibt sich durchgängig<br />

so sperrig. Wie beim E<strong>in</strong>blenden<br />

verborgener Tracks kostet das Programm<br />

se<strong>in</strong>e Anwender nicht nur bei<br />

der Suche nach komplexen Funktionen<br />

die meisten Nerven, sondern mit Trivialitäten.<br />

Insgesamt empfiehlt sich Ardour<br />

deswegen nur für Anwender, die<br />

viel Zeit und Geduld <strong>in</strong> ihr L<strong>in</strong>ux-Musikstudio<br />

<strong>in</strong>vestieren möchten.<br />

Abb. 6: Ardour bietet vollwertigen Ersatz für teure Mehrspur-Aufnahmegeräte: Im<br />

Hauptfenster (1) montieren Sie Audiosamples zu e<strong>in</strong>em Lied. Im Mixerfenster (2) regeln<br />

Sie die Pegel und fügen Effekte h<strong>in</strong>zu.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

17


Aktuell<br />

Neue Software<br />

mit: Das Programm ordnet die importierten<br />

oder direkt <strong>in</strong> Ardour aufgenommen<br />

Klänge als Regions auf der Tonspur an.<br />

Um Anfang und Ende zu beschneiden, genügt<br />

es, die Anfangs- und Endmarkierungen<br />

der Regions mit der Maus nach <strong>in</strong>nen<br />

zu ziehen. Regions können Sie auch <strong>in</strong><br />

mehrere Teilstücke splitten. Für Drum-<br />

Samples oder begleitende Riffs gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Loop-Funktion. Sie können die Abschnitte<br />

sogar <strong>in</strong>nerhalb gewisser Grenzen<br />

dehnen oder strecken, ohne dass sich<br />

dabei die Tonhöhe verändert. So bügeln<br />

Sie leichte Temposchwankungen beim<br />

E<strong>in</strong>spielen oder E<strong>in</strong>s<strong>in</strong>gen aus. n<br />

Infos<br />

[1] Ardour: http:// ardour. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1c1)<br />

[2] Effekt-Plug-<strong>in</strong>s: http:// manual. ardour.​<br />

org/ work<strong>in</strong>g‐with‐plug<strong>in</strong>s/ gett<strong>in</strong>gplug<strong>in</strong>s/<br />

(http:// ezlx. de/ e1c2)<br />

[3] Ardour-Handbuch:<br />

http:// manual. ardour. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1c3)<br />

Software auf DVD: Ardour<br />

Cairo-Dock: Desktoppanel mit 3-D-Effekten<br />

Wer me<strong>in</strong>t, der L<strong>in</strong>ux-Desktop kann <strong>in</strong><br />

puncto grafischer Raff<strong>in</strong>esse nicht mit Mac<br />

OS X mithalten, der kennt Cairo-Dock<br />

noch nicht: Das praktische Tool stellt das<br />

legendäre Dock der Apple-Rechner unter<br />

L<strong>in</strong>ux nach und spart dabei wie se<strong>in</strong> Vorbild<br />

nicht an optischen Effekten.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

E<strong>in</strong>er der H<strong>in</strong>gucker <strong>in</strong> Apples grafisch<br />

durchgestyltem Desktop-Betriebssystem<br />

OS X ist ohne Zweifel das so genannte<br />

Dock, e<strong>in</strong>e dreidimensional gestaltete<br />

Fensterleiste, die mehrere Funktionen<br />

bündelt. Das Programm Cairo-Dock (Abbildung<br />

7) [1] br<strong>in</strong>gt praktische Features<br />

und unterhaltsamen optischen Schnickschnack<br />

auf den L<strong>in</strong>ux-Desktop.<br />

Schon beim ersten Start spr<strong>in</strong>gt die Ähnlichkeit<br />

zum Mac-Vorbild <strong>in</strong>s Auge: Das<br />

Dock sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> den Bildschirm h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuragen.<br />

Die frei schwebenden Icons h<strong>in</strong>terlassen<br />

auf dem Dock realistisch wirkende<br />

Spiegelungen. Beim Überfahren mit dem<br />

Mauszeiger schwellen die Icons um die<br />

Maus herum wellenförmig an und zwar<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weichen, ruckelfreien, animierten<br />

Bewegung.<br />

Unter L<strong>in</strong>ux zu Hause<br />

Trotz se<strong>in</strong>es authentischen Mac-Feel<strong>in</strong>gs<br />

liegt die eigentliche Stärke von Cairo-<br />

Dock dar<strong>in</strong>, dass es viele Spezifikationen<br />

des L<strong>in</strong>ux-Desktops umsetzt, an die sich<br />

<strong>in</strong>zwischen zum Glück auch die gängigen<br />

Desktopumgebungen halten. Für den Anwender<br />

bedeutet dies: Das Tool harmoniert<br />

perfekt mit KDE, Gnome, dem<br />

schlanken LXDE-Desktop und der<br />

Gnome-Alternative C<strong>in</strong>namon.<br />

Cairo-Dock startet mit e<strong>in</strong>er Standardkonfiguration,<br />

<strong>in</strong> der es bereits Starter-<br />

Icons für e<strong>in</strong>ige grundlegende Programme<br />

mitbr<strong>in</strong>gt. Das Startmenü im<br />

Dock enthält genau dieselben Programme<br />

wie das Startmenü der Desktopumgebung,<br />

da beide den Vorgaben aus<br />

dem Freedesktop.org-Standard für<br />

Menüe<strong>in</strong>träge folgen. Auch neu <strong>in</strong>stallierte<br />

Programme ersche<strong>in</strong>en dort sofort<br />

ohne manuelles E<strong>in</strong>greifen.<br />

Um selbst Starter-Icons h<strong>in</strong>zuzufügen,<br />

ziehen Sie Elemente aus dem Startmenü<br />

der Desktopumgebung auf das Dock.<br />

Wenn das nicht geht, weil Sie zum Beispiel<br />

die nicht mehr benötigten Leisten<br />

von KDE oder Gnome schon entfernt haben,<br />

öffnen Sie das Verzeichnis /usr/​<br />

share/​applications oder e<strong>in</strong>en der dort<br />

vorhandenen Unterordner und ziehen<br />

e<strong>in</strong>e der Desktopdateien auf das Dock.<br />

Zum Entfernen e<strong>in</strong>es Icons, klicken Sie<br />

mit der rechten Maustaste darauf und<br />

wählen aus dem Kontextmenü die Option<br />

Entfernen.<br />

Solist<br />

Das Cairo-Dock ist mehr als nur e<strong>in</strong> Anwendungsstarter:<br />

Bereits laufende Programme<br />

hebt es mit e<strong>in</strong>em Lichtpunkt<br />

hervor, wie beispielsweise das Firefoxund<br />

das Thunderbird-Symbol <strong>in</strong> Abbildung<br />

7. E<strong>in</strong> Klick darauf holt das Anwendungsfenster<br />

<strong>in</strong> den Vordergrund.<br />

Da Cairo-Dock e<strong>in</strong>en ganz ähnlich funktionierenden<br />

Fensterumschalter wie das<br />

Unity-Panel unter Ubuntu mitbr<strong>in</strong>gt, dazu<br />

Abb. 7: Das trotz se<strong>in</strong>er vielen Effekte ressourcenschonende Cairo-Dock sorgt selbst unter<br />

simplen Desktopumgebungen wie LXDE für optischen Glamour à la OS X.<br />

Anwendungsstarter und e<strong>in</strong> Startmenü,<br />

liegt es nahe, alle Leisten der Desktopumgebung<br />

auszublenden und die Arbeitsfläche<br />

ausschließlich über das Cairo-Dock<br />

zu bedienen. Allerd<strong>in</strong>gs gel<strong>in</strong>gt das nur<br />

unter KDE, LXDE und C<strong>in</strong>namon ohne<br />

größere Umstände. E<strong>in</strong>en Weg für die<br />

Ubuntu-Standardumgebung Unity beschreibt<br />

e<strong>in</strong>e Anleitung im Netz [2], die<br />

aber das Bearbeiten von Konfigurationsdateien<br />

mit e<strong>in</strong>em Texteditor erfordert.<br />

Zum Glück lässt sich das Cairo-Dock auch<br />

ganz gut als Ergänzung zu den Panels der<br />

Desktopumgebung e<strong>in</strong>setzen: Sie können<br />

es sehr flexibel an eigene Bedürfnisse anpassen.<br />

So muss es ke<strong>in</strong>eswegs bei der e<strong>in</strong>en<br />

Leiste bleiben, die nach dem ersten<br />

Start ersche<strong>in</strong>t. Vielmehr dürfen Sie beliebig<br />

viele Leisten an unterschiedlichen<br />

Bildschirmkanten platzieren.<br />

Plug-<strong>in</strong>s (im Paket cairo-dock-plug<strong>in</strong>s) fügen<br />

dem Dock viele Applets mit Sonderfunktionen<br />

h<strong>in</strong>zu. Die starten ke<strong>in</strong>e Anwendungen,<br />

sondern zeigen die Zahl der<br />

ungelesenen Mails an, verwalten das<br />

WLAN oder die Abspielliste des Medienplayers<br />

sowie die Lautstärke. Onl<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>den<br />

Sie noch mehr praktische Kle<strong>in</strong>igkeiten,<br />

zum Beispiel e<strong>in</strong> Applet, das den<br />

Bildschirmschoner für e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Zeitspanne deaktiviert. Zur Installation<br />

dieser Extras genügt es, den Installationsl<strong>in</strong>k<br />

auf das Dock zu ziehen.<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Trotz der vielen optischen Effekte hält<br />

sich Cairo-Dock beim Ressourcenverbrauch<br />

zurück. In Komb<strong>in</strong>ation mit dem<br />

leichtgewichtigen LXDE-Desktop entsteht<br />

daher e<strong>in</strong>e komfortabel zu bedienende<br />

grafische Umgebung, der es<br />

nicht an optischen Highlights fehlt und<br />

die trotzdem auch auf älteren Rechnern<br />

flüssig läuft.<br />

20 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Raumgreifend<br />

Die Applets und Icons von Cairo-Dock lassen<br />

sich mit der Maus aus dem Dock herausziehen<br />

und an e<strong>in</strong>er beliebigen Stelle<br />

das Desktops platzieren. Ähnlich wie die<br />

Plasmoids [3] von KDE beleben sie den<br />

freien Platz, den e<strong>in</strong>ige Desktops nur mit<br />

e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>tergrundbild schmücken.<br />

Diese Desklets, wie sie die Entwickler<br />

nennen, lassen sich sogar perspektivisch<br />

drehen wie das Hauptdock <strong>in</strong> der Standarde<strong>in</strong>stellung.<br />

Wenn Ihnen Lesbarkeit<br />

wichtiger ist als optische Effekte, ist es<br />

aber besser, darauf zu verzichten. Auch<br />

das Dock selbst lässt sich auf e<strong>in</strong>e ebene<br />

Darstellung umschalten: Klicken Sie mit<br />

der rechten Maustaste auf die Leiste und<br />

wählen Sie aus dem Kontextmenü Cairo-<br />

Dock / Konfigurieren, um den E<strong>in</strong>stellungsdialog<br />

zu öffnen. Dort reduzieren<br />

Sie bei Bedarf das zwar ansprechende,<br />

auf die Dauer aber doch etwas nervige<br />

Effektfeuerwerk, mit dem Cairo-Dock<br />

auf Mausaktionen reagiert. Auch die Optik<br />

passen Sie hier über Themes an. E<strong>in</strong><br />

Rechtsklick auf e<strong>in</strong> App let öffnet die<br />

App let-E<strong>in</strong>stellungen. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Cairo-Dock: http:// www. glx‐dock. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1c4)<br />

[2] Anleitung zu Unity und Cairo-Dock:<br />

http:// www. ubuntuvibes. com/ 2012/ 06/ ho<br />

w‐to‐disable‐unity‐launcher‐and‐use.​<br />

html (http:// ezlx. de/ e1c5)<br />

[3] KDE-Plasmoids: http:// de. opensuse. org/​<br />

Plasmoids (http:// ezlx. de/ e1c6)<br />

Software auf DVD: Cairo-Dock<br />

Chromium: ressourcenschonender Browser<br />

Firefox hat sich <strong>in</strong> Deutschland nicht nur<br />

unter L<strong>in</strong>ux als meistgenutzter Browser<br />

durchgesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs nervt das umfangreiche<br />

Programm auf älteren Rechnern<br />

mit e<strong>in</strong>er schleppenden Performance.<br />

Hier lohnt sich der Umstieg auf Googles<br />

Browser Chromium, der mit wesentlich<br />

weniger Arbeitsspeicher zurechtkommt.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Wie gel<strong>in</strong>gt es e<strong>in</strong>em Browser, dem Alleskönner<br />

Firefox mit dessen durchdachter<br />

Benutzeroberfläche den Rang abzulaufen?<br />

Die besten Chancen hat offensichtlich e<strong>in</strong><br />

aufs Wesentliche beschränktes Programm,<br />

das trotzdem ke<strong>in</strong>e Abstriche bei<br />

der Anzeige der Webseiten macht und<br />

sich mit wenig Rechnerressourcen zufrieden<br />

gibt. Mit diesem Konzept eroberte<br />

Googles Browser Chrome [1] <strong>in</strong>nerhalb<br />

weniger Monate e<strong>in</strong>en respektablen<br />

Marktanteil. Neuere Statistiken verorten<br />

ihn mittlerweile zwischen e<strong>in</strong>em dritten<br />

und weltweit gar e<strong>in</strong>em ersten Platz unter<br />

den Browsern.<br />

Googles Browser liegt <strong>in</strong> zwei Varianten<br />

vor. Chrome ist kostenlos, steht aber<br />

nicht unter e<strong>in</strong>er freien Lizenz. Außerdem<br />

hat Google Chromium [2] als Open-<br />

Source-Programm unter die BSD-Lizenz<br />

gestellt und mitsamt Quellcode veröffentlicht.<br />

Chromium liegt allen gängigen L<strong>in</strong>ux-Distributionen<br />

bei. Unter Ubuntu<br />

heißt das Programmpaket chromiumbrowser,<br />

bei OpenSuse lautet der Paketname<br />

e<strong>in</strong>fach chromium.<br />

Fast völlig frei<br />

Der freien Variante fehlen lediglich e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>gebauter PDF- und Flash-Support.<br />

Abb. 8: Sparen heißt die Devise beim Google-Browser Chromium: Er benötigt deutlich<br />

weniger Rechnerressourcen als das Schwergewicht Firefox.<br />

Letzterer lässt sich über das gleichnamige<br />

Plug-<strong>in</strong> nachrüsten, das auch Firefox<br />

nutzt. Für die L<strong>in</strong>ux-Version liefert Adobe<br />

allerd<strong>in</strong>gs schon seit über e<strong>in</strong>em Jahr<br />

ke<strong>in</strong>e neuen Versionen mehr, weswegen<br />

Sie unabhängig vom Browser am besten<br />

die F<strong>in</strong>ger davon lassen.<br />

Nach dem Start zeigt das Chromium-<br />

Fenster (Abbildung 8) außer der geöffneten<br />

Webseite bloß die tiefblaue Tableiste,<br />

e<strong>in</strong> Adressfeld sowie die bei Browsern üblichen<br />

Buttons. Das Menü verbirgt sich<br />

h<strong>in</strong>ter dem Symbol aus drei horizontalen<br />

L<strong>in</strong>ien rechts oben. Falls Sie das Google-<br />

Blau <strong>in</strong> der oberen Leiste stört, ändern Sie<br />

das Layout unter E<strong>in</strong>stellungen mit e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf GTK+Design verwenden.<br />

Die Adressleiste schließt die Funktion der<br />

<strong>in</strong> Firefox getrennt umgesetzten Suchleiste<br />

mit e<strong>in</strong>, Sie können dort also e<strong>in</strong>e<br />

Internetadresse oder e<strong>in</strong> Schlagwort e<strong>in</strong>geben,<br />

das Chromium dann an die beim<br />

ersten Start gewählte Suchmasch<strong>in</strong>e weiterreicht.<br />

Welche Suchmasch<strong>in</strong>e der<br />

Browser nutzt, konfigurieren Sie <strong>in</strong> den<br />

Programme<strong>in</strong>stellungen.<br />

Das Stern-Icon am rechten Rand der<br />

Adressleiste funktioniert genau wie se<strong>in</strong><br />

Firefox-Gegenstück: E<strong>in</strong> Klick darauf speichert<br />

die Adresse der geöffneten Seite als<br />

Bookmark ab. Ubuntu-Anwender fragen<br />

sich vielleicht, wie sie auf die Lesezei-<br />

22 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

chen zugreifen: Dort zeigt Chromium die<br />

Bookmark-Leiste nur an, wenn Sie mit e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf den symbollosen kle<strong>in</strong>en<br />

Button rechts neben den Reitern für geöffnete<br />

Tabs e<strong>in</strong> neues Unterfenster öffnen.<br />

Um e<strong>in</strong>e solche Verwirrung zu vermeiden,<br />

haben die OpenSuse-Paketbauer die<br />

Option Lesezeichenleiste immer anzeigen<br />

<strong>in</strong> den E<strong>in</strong>stellungen bereits vorausgewählt.<br />

Auf Rechnern mit kle<strong>in</strong>en Bildschirmen<br />

hat allerd<strong>in</strong>gs die von Google<br />

favorisierte Standarde<strong>in</strong>stellung, welche<br />

die Lesezeichen nur dann zeigt, wenn<br />

man sie braucht, durchaus ihren Charme.<br />

Wer noch mehr Platz sparen möchte, der<br />

deaktiviert das Häkchen vor Titelleiste<br />

und Ränder des Systems verwenden: Dann<br />

quetscht Chromium die Fenster-Buttons<br />

direkt <strong>in</strong> die Tableiste.<br />

Datenschutz?<br />

Prism und Co. haben die Anwender für<br />

die Frage empf<strong>in</strong>dlich gemacht, welche<br />

Benutzerdaten e<strong>in</strong> Programm ungefragt<br />

an se<strong>in</strong>en Hersteller weiterleitet. Google<br />

musste hier e<strong>in</strong>ige Kritik e<strong>in</strong>stecken: Bis<br />

Version 4 war jeder Chrome-Installation<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige ID zugeordnet, so dass<br />

der Hersteller Anfragen an Google-<br />

Dienste sogar ohne Cookies nachverfolgen<br />

konnte.<br />

Nach massiven Protesten verzichtete der<br />

Konzern auf dieses „Feature“. Die proprie<br />

täre Variante Chrome versendet zwar<br />

nach wie vor bei Google-Suchanfragen<br />

Daten, die Rückschlüsse auf den Installationszeitraum<br />

des Browsers und den Aufenthaltsort<br />

des Benutzers zulassen, aber<br />

Chromium tut das nicht. Vor versteckten,<br />

nicht öffentlich gemachten H<strong>in</strong>tertürchen<br />

schützt hier die Tatsache, dass jeder Programmierer<br />

den Quellcode aus dem die<br />

Distributoren ihre Pakete bauen, unter die<br />

Lupe nehmen kann.<br />

In der Vore<strong>in</strong>stellung ist die Option Navigationsfehler<br />

mithilfe e<strong>in</strong>es Webdienstes<br />

beheben aktiviert, die bei Tippfehlern <strong>in</strong><br />

der Webadresse Alternativen vorschlägt<br />

(wie man es von der Google-Suchmasch<strong>in</strong>e<br />

kennt). Dabei erfährt Google, welche<br />

Webseiten die Chromium-Anwender<br />

besuchen.<br />

Mit der Option Vervollständigung von<br />

Suchanfragen und URLs bei der E<strong>in</strong>gabe<br />

<strong>in</strong> die Adressleiste verwenden vervollständigt<br />

der Browser die Begriffe <strong>in</strong> der Adressleiste<br />

genau wie die Google-Websuche,<br />

wobei Google die Daten ebenfalls<br />

(schon vor dem Abschicken der endgültigen<br />

Suchbegriffe) <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>ger bekommt.<br />

Längst nicht alle Anwender sehen das als<br />

Problem, zumal es ja <strong>in</strong> Firefox nicht anders<br />

abläuft. Kritisiert wurde allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass sich Anwender bei der komb<strong>in</strong>ierten<br />

Such- und Adressleiste dieser Datenübermittlung<br />

besonders schwer entziehen<br />

können. Die beiden von Datenschützern<br />

negativ gesehenen Features lassen sich<br />

aber nach e<strong>in</strong>em Klick auf Erweiterte E<strong>in</strong>stellungen<br />

anzeigen deaktivieren. n<br />

Infos<br />

[1] Chrome: http:// www. google. com/​<br />

chrome/ (http:// ezlx. de/ e1c7)<br />

[2] Chromium: http:// www. chromium. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1c8)<br />

Software auf DVD: Chromium<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Geht es um den sparsamen Umgang<br />

mit Systemressourcen, ist Chromium<br />

e<strong>in</strong>e gute Alternative zu Firefox: Der<br />

Browser enthält alle wichtigen Features,<br />

dennoch belastet er RAM und<br />

CPU deutlich weniger.<br />

Google stellt sogar für das Firefox-Feature<br />

schlechth<strong>in</strong> – die Synchronisation<br />

von Bookmarks und E<strong>in</strong>stellungen –<br />

e<strong>in</strong>e Alternative bereit. Auf Wunsch verschlüsseln<br />

Anwender ihre Daten.<br />

C<strong>in</strong>elerra: professioneller Video-Editor<br />

Der Video-Editor C<strong>in</strong>elerra verdient die Bezeichnung<br />

„Urgeste<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht: Das<br />

<strong>in</strong> den 90er-Jahren entstandene Programm<br />

spielte funktional von Anfang an auf Prof<strong>in</strong>iveau.<br />

Doch stammt die Benutzeroberfläche<br />

aus e<strong>in</strong>er Zeit vor den durchdachten<br />

Konventionen der modernen Desktops.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

C<strong>in</strong>elerra fordert dem Anwender viel Geduld<br />

ab. Zur Belohnung für die Mühen<br />

liefert der Editor aber Ergebnisse, die<br />

man ohne Weiteres im Fernsehen senden<br />

kann – was teilweise auch geschieht:<br />

C<strong>in</strong>elerra hat im professionellen<br />

Videoschnitt seit Langem e<strong>in</strong>en festen<br />

Platz.<br />

So wie man am Musikprogramm Ardour<br />

beim Mixen von Musikstücken mit professionellen<br />

Ansprüchen unter L<strong>in</strong>ux nicht<br />

vorbeikommt, so gibt es auch ke<strong>in</strong>en<br />

gleichwertigen Ersatz für das Videoschnittprogramm<br />

C<strong>in</strong>elerra [1]. Wie Ardour<br />

nimmt aber auch C<strong>in</strong>elerra wenig Rücksicht<br />

auf E<strong>in</strong>steiger: So mancher beendet<br />

das Programm nach e<strong>in</strong>er Stunde frustriert,<br />

ohne etwas S<strong>in</strong>nvolles damit zustande<br />

zu br<strong>in</strong>gen, weil es zu allem Überfluss<br />

auch ke<strong>in</strong> aktuelles und umfassendes<br />

Handbuch gibt. Doch wenn Sie sich von<br />

der Tatsache, dass das GUI wie aus dem<br />

letzten Jahrtausend aussieht, nicht abschrecken<br />

lassen und e<strong>in</strong> paar Grundlagen<br />

kennen, ist es gar nicht so schwer, sich<br />

nach und nach weiter e<strong>in</strong>zuarbeiten.<br />

Fensterquartett<br />

C<strong>in</strong>elerra öffnet nach dem Start vier Fenster<br />

mit gesonderten Funktionen (Abbildung<br />

9): Nummer 1 zeigt alle geladen Video-,<br />

Audio- und Bilddateien des aktuellen<br />

Projekts an. Unter Clips liegen später<br />

die Schnipsel (Teilstücke) der Medien.<br />

In Fenster 2, dem Hauptarbeitsfenster von<br />

C<strong>in</strong>elerra, montieren Sie die passend zurechtgestutzten<br />

Teilstücke zu e<strong>in</strong>em zusammenhängenden<br />

Film. Hier wenden Sie auch<br />

Effekte auf Ausschnitte oder das ganze Video<br />

an, <strong>in</strong>dem Sie Icons aus den Rubriken<br />

Audio/​Video Effects oder Audio/​Video Transitions<br />

aus Fenster 1 auf e<strong>in</strong>e Video- oder<br />

Audiospur im Hauptfenster ziehen.<br />

Fenster 3 spielt die montierten und mit<br />

Effekten versehenen Schnipsel aus Fenster<br />

2 ab. Fenster 4 gibt geladene Medien<br />

oder Clips wie e<strong>in</strong> normaler Videoplayer<br />

wieder. Hier können Sie auch längere<br />

Filmabschnitte <strong>in</strong> kürzere Clips zerteilen.<br />

Laden Sie zunächst e<strong>in</strong>ige Videos <strong>in</strong> das<br />

Projekt – über Datei / Datei laden oder<br />

[O]. Da Sie <strong>in</strong> C<strong>in</strong>elerra ke<strong>in</strong>en Text e<strong>in</strong>tippen,<br />

kommen die Tastenkomb<strong>in</strong>ationen<br />

ohne die sonst übliche Strg-Taste aus.<br />

C<strong>in</strong>elerra b<strong>in</strong>det ffmpeg e<strong>in</strong> und arbeitet<br />

daher mit den meisten Videoformaten.<br />

24 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Ziehen Sie e<strong>in</strong>e der geladenen Mediendateien<br />

auf das <strong>Vorschau</strong>fenster und spielen<br />

Sie diese mit e<strong>in</strong>em Klick auf das grüne,<br />

nach rechts weisende Dreieck ab. Zum<br />

Navigieren an e<strong>in</strong>e bestimmte Stelle im<br />

Video gibt es e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelbildsprung- und<br />

e<strong>in</strong>en Vorspulen-Button sowie e<strong>in</strong>en<br />

Knopf, der ans Ende des Videos spr<strong>in</strong>gt.<br />

L<strong>in</strong>ks vom Stopp-Button bef<strong>in</strong>den sich<br />

alle diese Bedienelemente spiegelverkehrt<br />

für die Rückwärtsbewegungen.<br />

Halten Sie nun die Wiedergabe an und<br />

setzen Sie mit dem [-Button l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> der<br />

Zeile oberhalb der Wiedergabesteuerung<br />

e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>ke Ausschnittsmarkierung. Spielen<br />

Sie das Video etwas weiter und setzen Sie<br />

mit ] danach die rechte Bereichsmarkierung.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Klick auf den fünften<br />

Button von rechts oder über [I] landet der<br />

Ausschnitt als Clip <strong>in</strong> Fenster 1.<br />

Die so entstandenen Clips ziehen Sie jetzt<br />

auf e<strong>in</strong>e Videospur <strong>in</strong> Fenster 2 und setzen<br />

sie so der Reihe nach zu e<strong>in</strong>em fortlaufenden<br />

Filmstreifen zusammen. Dann<br />

wissen Sie bereits, wie Schnitt und Montage,<br />

die beiden grundlegendsten Arbeitstechniken<br />

<strong>in</strong> C<strong>in</strong>elerra, funktionieren.<br />

Effektkurven<br />

Wenn Sie auf im Hauptfenster abgelegte<br />

Clips e<strong>in</strong>en Videoeffekt (Fenster 1, Audio-<br />

/ Video Effects) ziehen, ersche<strong>in</strong>t unterhalb<br />

der Videospur e<strong>in</strong> brauner Streifen,<br />

der den Effekt symbolisiert. Mit dem<br />

Netzschalter-Symbol rechts schalten Sie<br />

Effekte e<strong>in</strong> und aus, und das Lupen-Icon<br />

öffnet den E<strong>in</strong>stellungsdialog.<br />

Der Audio-Editor Ardour verwendet das<br />

Konzept der Effektautomation. Dabei<br />

speichert die Software an mehreren Stellen<br />

<strong>in</strong> der Datei unterschiedliche E<strong>in</strong>stellungen<br />

für e<strong>in</strong>en bestimmten Effekt und<br />

errechnet selbständig fließende Übergänge.<br />

Wenn das kle<strong>in</strong>e Schlüssel-Icon <strong>in</strong><br />

der Button-Leiste von Fenster 2 aktiv ist,<br />

verhält sich C<strong>in</strong>elerra genau so.<br />

Datei / Speichern oder [S] sichert <strong>in</strong><br />

C<strong>in</strong>elerra bloß e<strong>in</strong>e XML-Datei, die alle bisher<br />

vorgenommenen Bearbeitungsschritte<br />

festhält. Es entsteht dabei ke<strong>in</strong>e mit anderen<br />

Programmen abspielbare Videodatei.<br />

Diese erzeugt erst der Rendern genannte<br />

letzte Arbeitsschritt (Datei / Rendern).<br />

Dieser dauert je nach Größe der Videodatei<br />

und Rechenzeit der angewandten Effekte<br />

bis zu mehreren Stunden, e<strong>in</strong>e Benutzer<strong>in</strong>teraktion<br />

erfordert er aber nicht. Darum lagert<br />

C<strong>in</strong>elerra das Erzeugen des Videos <strong>in</strong><br />

endgültiger Qualität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gesonderten<br />

Arbeitsschritt aus: In der Echtzeitvorschau<br />

<strong>in</strong> niedriger Qualität arbeiten Sie währenddessen<br />

ohne Wartezeiten flüssig weiter. n<br />

Infos<br />

[1] C<strong>in</strong>elerra: http:// c<strong>in</strong>elerra. org/ (http://​<br />

ezlx. de/ e1c9)<br />

Software auf DVD: C<strong>in</strong>elerra<br />

Abb. 9: Die eigenwillig gestaltete Benutzeroberfläche von C<strong>in</strong>elerra fordert E<strong>in</strong>steigern<br />

viel Frustrationstoleranz ab. Nach entsprechender E<strong>in</strong>arbeitung lässt sie sich aber sehr<br />

zügig bedienen.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de


Aktuell<br />

Neue Software<br />

GeeXboX: Mediacenter als Live-Distribution<br />

GeeXboX bootet als fertig konfiguriertes,<br />

komfortables Live-Abspielsystem für Mediendateien<br />

und Onl<strong>in</strong>e-Mediatheken.<br />

Dabei bleibt die L<strong>in</strong>ux-Distribution mit<br />

knapp 170 MByte so schlank, dass man<br />

sie direkt auf e<strong>in</strong>em mit Musik- oder Videodateien<br />

gefüllten USB-Stick <strong>in</strong>stallieren<br />

kann.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

In der Regel dienen Live-CDs oder Live-<br />

USB-Images nur dazu, e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-System<br />

vor der Installation zu testen. Bei der<br />

Mediacenter-Distribution GeeXboX [1]<br />

ist das Live-Pr<strong>in</strong>zip dagegen als Dauerlösung<br />

konzipiert: Stecken Sie Ihren<br />

GeeX boX-USB-Stick an e<strong>in</strong>em beliebigen<br />

Rechner e<strong>in</strong>, und nach e<strong>in</strong>em Reboot<br />

begrüßt Sie e<strong>in</strong>e komfortable Medienspieler-Umgebung<br />

auf der Basis des<br />

Multimedia-Programms XBMC [2] (Abbildung<br />

10).<br />

GeeXboX kommt ohne Konfiguration mit<br />

allen gängigen Mediendateien zurecht:<br />

DVDs, Musik-CDs, Musik- und Videodateien<br />

sowie Bilddateien. Die Bilder dürfen<br />

auf der Festplatte des Rechners, auf<br />

dem GeeXboX läuft, auf e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>gesteckten<br />

USB-Stick sowie auf anderen L<strong>in</strong>ux-<br />

und W<strong>in</strong>dows-Rechnern im Netzwerk<br />

liegen.<br />

Rank und schlank<br />

Da GeeXboX sich vollständig <strong>in</strong> den<br />

Hauptspeicher kopiert, können Sie den<br />

USB-Stick nach dem Booten bedenkenlos<br />

abziehen beziehungsweise die CD<br />

oder DVD entfernen.<br />

Das ist möglich, weil das gesamte Live-<br />

System nur knapp 170 MBytes groß ist.<br />

So passt es außerdem auf kle<strong>in</strong>e USB-<br />

Sticks, und es bleibt auf dem Bootmedium<br />

noch genug Platz für Audio- und<br />

Videodateien.<br />

Nach dem ersten Start empfiehlt es sich,<br />

über System / E<strong>in</strong>stellungen / Darstellung<br />

/ Sprache & Region GeeXboX auf Deutsch<br />

umzustellen. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Möglichkeit, e<strong>in</strong>e deutsche Tastaturbelegung<br />

auszuwählen.<br />

Legen Sie e<strong>in</strong>e DVD <strong>in</strong> das Laufwerk,<br />

ersche<strong>in</strong>t im Hauptmenü der E<strong>in</strong>trag<br />

Disk abspielen. Der Menüpunkt Videos<br />

öffnet e<strong>in</strong>en Dateibrowser, mit dem Sie<br />

sowohl W<strong>in</strong>dows-Shares als auch L<strong>in</strong>ux-NFS-Freigaben<br />

e<strong>in</strong>hängen. Auch<br />

e<strong>in</strong>e Datenübertragung per SSH ist<br />

möglich:<br />

1Für die Suche im Netzwerk wählen<br />

Sie im Dateibrowser Videos h<strong>in</strong>zufügen<br />

zum Auswählen e<strong>in</strong>es neuen Ordners,<br />

den GeeXboX nach Videodateien<br />

durchsucht.<br />

2<br />

Klicken Sie dann auf Suchen und<br />

wählen Sie Netzwerkfreigabe h<strong>in</strong>zufügen.<br />

Das richtige Protokoll für Adhoc-Verb<strong>in</strong>dungen<br />

mit anderen L<strong>in</strong>ux-<br />

Rechnern ist die Secure Shell (SSH/​<br />

SFTP).<br />

3Geben Sie als Serveradresse die IP-<br />

Adresse des Rechners im Netzwerk,<br />

den Benutzernamen und das zugehörige<br />

Passwort e<strong>in</strong>.<br />

Ähnlich funktioniert es mit NFS- oder<br />

W<strong>in</strong>dows-Freigaben. In der Liste der<br />

Netzwerkprotokolle stehen auch etliche<br />

Medienspieler-spezifische E<strong>in</strong>träge, zum<br />

Beispiel kann die GeeXboX sich als Abspielclient<br />

der Videorekorder MythTV [3]<br />

und VDR [4] anmelden.<br />

Fertigbauweise<br />

Das um XBMC herum gestrickte Live-System<br />

bietet alles fertig konfiguriert: Sie<br />

müssen sich z. B. nicht mit der Auswahl<br />

des richtigen Videotreibers herumschlagen.<br />

Außerdem liefert die Live-Distribution<br />

e<strong>in</strong>e Menge praktischer Add-ons mit: Viele<br />

Onl<strong>in</strong>e-Radio- und Fernsehstationen, darunter<br />

auch die Videotheken des deutschen<br />

öffentlichen Rundfunks, <strong>in</strong>stallieren Sie<br />

mit wenigen Mausklicks (Abbildung 11).<br />

Damit Sie Add-ons nicht bei jedem Start<br />

des Live-Systems neu e<strong>in</strong>richten müssen,<br />

<strong>in</strong>stallieren Sie diese auf e<strong>in</strong> beschreibbares<br />

Medium. Allerd<strong>in</strong>gs funktionierte<br />

die auf der Webseite beschriebene<br />

Methode zur Installation auf e<strong>in</strong>em<br />

USB-Stick über Unetboot<strong>in</strong> [5] weder<br />

unter Ubuntu noch unter OpenSuse.<br />

Bei der dort ebenfalls beschriebenen<br />

„Method #1: Raw USB Writ<strong>in</strong>g“ belegt<br />

die Installation immer den gesamten<br />

Speicherplatz.<br />

Die Redaktion me<strong>in</strong>t<br />

Die Möglichkeit, Mediendateien und e<strong>in</strong><br />

komfortables Abspielsystem auf e<strong>in</strong>em<br />

USB-Stick zu bündeln, besticht und bee<strong>in</strong>druckt<br />

sicher auch Ihre Bekannten,<br />

denn mit W<strong>in</strong>dows ist etwas Vergleichbares<br />

nicht so e<strong>in</strong>fach möglich.<br />

Auch die Add-ons, die viele Onl<strong>in</strong>e-Medienquellen<br />

schnell und übersichtlich<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, sprechen dafür, sich die etwas<br />

umständliche Installation und den<br />

Neustart des Rechners anzutun.<br />

Abb. 10: Das M<strong>in</strong>i-Live-System GeeXboX startet nach dem Booten e<strong>in</strong> Mediacenter mit<br />

opulenter Optik. Es spielt Filme und Musik von der DVD oder dem USB-Stick, auf dem<br />

es selbst <strong>in</strong>stalliert ist, sowie aus zahlreichen als Add-on (rot markiert) verfügbaren Onl<strong>in</strong>e-Mediatheken.<br />

26 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Abb. 11: GeeXboX besticht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch den Zugriff<br />

auf zahlreiche Onl<strong>in</strong>e-Mediatheken. Möglich wird dieser<br />

dank der mitgelieferten Add-ons.<br />

Zu e<strong>in</strong>em USB-Stick, auf den noch Mediendateien passen,<br />

kommen Sie mit folgendem Trick, für den Sie allerd<strong>in</strong>gs entweder<br />

e<strong>in</strong> CD-/​DVD-Laufwerk oder zwei USB-Sticks brauchen:<br />

1<br />

Brennen Sie zuerst e<strong>in</strong>e CD oder DVD von e<strong>in</strong>er der ISO-<br />

Dateien auf der Heft-DVD oder <strong>in</strong>stallieren Sie GeeXboX<br />

mit RAW USB Writ<strong>in</strong>g auf den ersten Ihrer USB-Sticks.<br />

Dieses vollständig belegte Medium dient bloß als Quelle für<br />

die endgültige Installation auf e<strong>in</strong>em weiteren leeren USB-<br />

Stick.<br />

2<br />

Stecken Sie den zweiten Stick e<strong>in</strong> und booten Sie dann<br />

entweder vom ersten USB-Stick oder der CD. Wählen Sie<br />

dabei beim Start die Option GeeXboX auf der Festplatte <strong>in</strong>stallieren.<br />

3Bei der Auswahl der Festplatte wählen Sie aber nicht die<br />

Festplatte Ihres Rechners, sondern den USB-Stick. Achten<br />

Sie darauf, bei diesem Schritt ke<strong>in</strong>en Fehler zu machen, denn<br />

e<strong>in</strong> überschriebenes System lässt sich nicht mehr zurückholen.<br />

In der Regel enthält der Name des USB-Sticks se<strong>in</strong>e Herstellerbezeichnung;<br />

richtige Festplatten beg<strong>in</strong>nen dagegen mit der<br />

Zeichenfolge ATA_.<br />

Nach der Installation bootet auch von diesem USB-Stick GeeXboX,<br />

belegt aber nur etwa 170 MByte. Der restliche Platz bleibt<br />

für Videos, Bilder oder Audiodateien frei, die Sie e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

beliebiges Verzeichnis legen, das Sie im Dateibrowser des Live-<br />

Systems unter GeeXboX f<strong>in</strong>den.<br />

Sie können das GeeXboX-System mit dieser Methode auch<br />

auf e<strong>in</strong>er Partition Ihrer Festplatte <strong>in</strong>stallieren. So richtig<br />

spielt die Distribution ihren Charme aber nur als Live-System<br />

aus. (tle) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] GeeXboX: http:// www. geexbox. org/ (http:// ezlx. de/ e1c10)<br />

[2] XBMC: http:// xbmc. org/ (http:// ezlx. de/ e1c11)<br />

[3] MythTV: http:// www. mythtv. org/ (http:// ezlx. de/ e1c12)<br />

[4] VDR: http:// www. tvdr. de/ (http:// ezlx. de/ e1c13)<br />

[5] GeeXboX auf USB-Sticks <strong>in</strong>stallieren: http:// www. geexbox. org/<br />

geexbox‐for‐pc‐boot<strong>in</strong>g‐from‐usb/ (http:// ezlx. de/ e1c14)<br />

Software auf DVD: GeeXboX<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014


Aktuell<br />

Webseiten<br />

Angeklickt<br />

©Feng Yu, 123RF<br />

Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmasch<strong>in</strong>en helfen<br />

nur bed<strong>in</strong>gt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu f<strong>in</strong>den. <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> stellt <strong>in</strong> jeder<br />

Ausgabe e<strong>in</strong>e Sammlung besonders <strong>in</strong>teressanter Websites vor. Sollten Sie<br />

auch e<strong>in</strong>e dieser Webperlen kennen, dann schicken Sie uns e<strong>in</strong>e Mail an<br />

redaktion@easyl<strong>in</strong>ux.de mit dem Betreff „Angeklickt“ und e<strong>in</strong>er kurzen Beschreibung<br />

der Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos<br />

das jeweils aktuellste Starter Kit. (Thomas Leichtenstern/tle)<br />

Softwaresuche<br />

Gerade Umsteiger tun sich häufig schwer,<br />

für ihr neues L<strong>in</strong>ux-System passende Entsprechungen<br />

der lieb gewonnenen W<strong>in</strong>dows-Programme<br />

zu f<strong>in</strong>den. Abhilfe<br />

schafft das Projekt alternativeTo. Nach<br />

E<strong>in</strong>gabe e<strong>in</strong>es Programmnamens, etwa<br />

Microsoft Visio, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Liste aller<br />

Applikationen, die grundsätzlich das Gleiche<br />

erledigen.<br />

Filter sortieren beispielsweise nach Betriebssystem<br />

oder Lizenzierung und verfe<strong>in</strong>ern<br />

im Handumdrehen die Suchergebnisse.<br />

Auskunft über die Qualität der Software<br />

geben unter anderem Bewertungen<br />

und Punkte der anderen Nutzer. Zur Suche<br />

nach Software ohne Entsprechungen<br />

klicken Sie <strong>in</strong> der Menüleiste oben auf die<br />

gewünschte Rubrik, und darunter ersche<strong>in</strong>t<br />

die Liste der Treffer.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> me<strong>in</strong>t:<br />

Die benutzerfreundlich aufgebaute Seite<br />

hilft Ihnen effektiv bei der Suche nach bestimmten<br />

Programmtypen und bietet dafür<br />

mehrere Alternativen an. n<br />

Infos<br />

Webseite: http:// alternativeto. net/<br />

(http:// ezlx. de/ e1r1)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Software-Alternativen f<strong>in</strong>den<br />

Infos im Quadrat<br />

Ähnlich wie die altbekannten Strichcodes<br />

speichern QR-Codes („quick response“ =<br />

„schnelle Antwort“) be<strong>in</strong>ahe beliebige Informationen.<br />

E<strong>in</strong> Abfotografieren der Matrix<br />

aus schwarzen und weißen Punkten,<br />

z. B. mit dem Smartphone, genügt, um<br />

die Botschaft zu entschlüsseln.<br />

Häufig f<strong>in</strong>den sich QR-Codes auf Rückseiten<br />

von Visitenkarten, was das lästige Abtippen<br />

der Adresse erspart. Wer selbst<br />

solche QR-Codes e<strong>in</strong>setzen möchte, dem<br />

hilft GOQR.ME mit e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>egenerator.<br />

Aus den Reitern wählen Sie die Art<br />

der Information, etwa URL oder vCard,<br />

darunter geben Sie die gewünschten Daten<br />

e<strong>in</strong>. Schon währenddessen ersche<strong>in</strong>t<br />

rechts davon der entsprechende QR-Code.<br />

Jetzt wählen Sie per Schieberegler nur<br />

noch dessen Größe und laden ihn auf Ihren<br />

Rechner.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> me<strong>in</strong>t:<br />

Wer die Vorzüge von QR-Codes für sich<br />

selbst nutzen möchte, dem hilft der Onl<strong>in</strong>egenerator<br />

dabei, sie e<strong>in</strong>fach per Web<strong>in</strong>terface<br />

zu produzieren. <br />

n<br />

Infos<br />

Webseite: http:// goqr. me/ (http:// ezlx. de/ e1r2)<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema: QR-Code-Generator<br />

Onl<strong>in</strong>e-Zeiterfassung<br />

Wie lange habe ich heute, letzte Woche<br />

oder letzten Monat gearbeitet? Womit genau<br />

habe ich eigentlich den Arbeitstag<br />

verbracht? Die dezentrale Onl<strong>in</strong>e-Zeiterfassung<br />

SpikeTime gibt zuverlässig Auskunft<br />

darüber.<br />

Per Web<strong>in</strong>terface greifen Sie von jedem<br />

Gerät mit Internetanb<strong>in</strong>dung auf den kostenlosen<br />

Dienst zu. Sie def<strong>in</strong>ieren Projekte<br />

und Kunden und stoppen die Zeit,<br />

die Sie mit e<strong>in</strong>er Aufgabe verbracht haben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus errechnet die Software<br />

nach Festlegen des Stundensatzes<br />

direkt den generierten Umsatz. SpikeTime<br />

bietet außerdem Exportfunktionen und<br />

speichert die Daten als CSV- oder Excel-<br />

Dateien. E<strong>in</strong>e ausführliche Statistikfunktion,<br />

die auch Diagramme zeichnet, rundet<br />

den Funktionsumfang ab.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> me<strong>in</strong>t:<br />

Ob beruflich oder privat: Wer den Überblick<br />

über se<strong>in</strong>e Arbeitstage behalten<br />

möchte, der f<strong>in</strong>det mit SpikeTime sicherlich<br />

alles, was er dafür benötigt. n<br />

Infos<br />

Webseite: http:// spiketime. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1r3)<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema: Zeiterfassung<br />

28 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Titel<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows – ähnlich und doch verschieden<br />

E<strong>in</strong>e Welt für sich<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Vor den ersten Experimenten mit L<strong>in</strong>ux hilft e<strong>in</strong> Überblick, <strong>in</strong> welchen Bereichen sich L<strong>in</strong>ux<br />

und W<strong>in</strong>dows unterscheiden – und wo die Unterschiede eher unbedeutend s<strong>in</strong>d. Wir<br />

sprechen die wichtigsten Punkte an.<br />

Oft wird L<strong>in</strong>ux mit dem Spruch<br />

„verkauft“, es wäre „das bessere<br />

W<strong>in</strong>dows“. Dieser Satz ist <strong>in</strong><br />

mancher H<strong>in</strong>sicht richtig, <strong>in</strong> anderer H<strong>in</strong>sicht<br />

aber auch völlig falsch.<br />

Richtig: L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows s<strong>in</strong>d beides<br />

Betriebssysteme, also die Basissoftware<br />

für Ihren Computer, ohne den gar nichts<br />

geht. (Genau genommen geht schon etwas:<br />

Sie können den Rechner auch ohne<br />

Betriebssystem starten und dann mit den<br />

E<strong>in</strong>stellungen im BIOS herumspielen –<br />

mehr geht aber wirklich nicht.)<br />

Auf dieser Ebene können Sie W<strong>in</strong>dows<br />

und L<strong>in</strong>ux also vergleichen, und es gibt<br />

viele Gründe dafür, zu behaupten, dass<br />

L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> besseres Betriebssystem als<br />

W<strong>in</strong>dows ist. Klassiker s<strong>in</strong>d hier Sicherheit<br />

(z. B. vor Viren, vor dem Zugriff<br />

anderer Anwender auf Ihre Dateien)<br />

und Stabilität (was Programm- und Systemabstürze<br />

oder die Möglichkeit, den<br />

Computer über Tage, Monate oder Jahre<br />

ohne Neustart durchlaufen zu lassen,<br />

betrifft).<br />

Falsch: Die häufigste Fehl<strong>in</strong>terpretation<br />

dieser Aussage(und sie ist wirklich ganz<br />

falsch) ist, dass L<strong>in</strong>ux im Grunde e<strong>in</strong><br />

verbessertes W<strong>in</strong>dows wäre. Daraus folgert<br />

man dann nämlich (immer noch<br />

falsch), dass man mit L<strong>in</strong>ux exakt dieselben<br />

D<strong>in</strong>ge wie mit W<strong>in</strong>dows tun<br />

kann – vor allem beliebige W<strong>in</strong>dows-<br />

Programme laufen lassen und beliebige<br />

W<strong>in</strong>dows-kompatible Hardware e<strong>in</strong>stöpseln<br />

und nutzen.<br />

Aus dieser Fehl<strong>in</strong>terpretation entsteht<br />

dann schnell e<strong>in</strong>e Frustquelle: „Wieso<br />

laufen Word und Excel nicht unter L<strong>in</strong>ux?<br />

Mit der setup.exe-Datei mag L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong>fach<br />

nichts anfangen. Und das Ballerspiel aus<br />

dem Supermarkt geht auch nicht!“<br />

Um es ganz deutlich zu sagen: L<strong>in</strong>ux ist<br />

nicht W<strong>in</strong>dows, und ohne größeren Aufwand<br />

werden W<strong>in</strong>dows-Programme<br />

nicht funktionieren! Was wollen<br />

Sie dann mit L<strong>in</strong>ux, wenn<br />

nicht mal Word, Excel<br />

und der neueste<br />

First-Person-<br />

Shooter laufen?<br />

Naja – so wie es W<strong>in</strong>dows-Programme<br />

gibt, die unter W<strong>in</strong>dows laufen,<br />

gibt es auch L<strong>in</strong>ux-Programme, die unter<br />

L<strong>in</strong>ux laufen (und übrigens nur dort –<br />

nicht unter W<strong>in</strong>dows, andersrum ist das<br />

Problem dasselbe). Und diese L<strong>in</strong>ux-Anwendungen<br />

s<strong>in</strong>d meist genauso leistungsstark<br />

wie W<strong>in</strong>dows-Anwendungen<br />

für dieselbe Aufgabe, aber sie s<strong>in</strong>d eben<br />

anders: Sie haben andere Namen, werden<br />

auf unterschiedliche Weise <strong>in</strong>stalliert,<br />

die Oberfläche mag der e<strong>in</strong>es bekannten<br />

W<strong>in</strong>dows-Programms ähneln,<br />

und die Feature-Liste stimmt auch nicht<br />

genau mit der von der W<strong>in</strong>dows-Anwendung<br />

übere<strong>in</strong>.<br />

Beim Umstieg auf L<strong>in</strong>ux bleibt manches,<br />

wie Sie es von W<strong>in</strong>dows gewohnt s<strong>in</strong>d,<br />

und manches wird ganz anders. Hier e<strong>in</strong><br />

kurzer Überblick. Die folgenden Eigenschaften<br />

von L<strong>in</strong>ux s<strong>in</strong>d ganz nah an den<br />

entsprechenden W<strong>in</strong>dows-Features.<br />

Gleich: Fenster-GUI<br />

Die „oberflächlichen“ Bedienkonzepte<br />

von W<strong>in</strong>dows und L<strong>in</strong>ux s<strong>in</strong>d fast identisch.<br />

Beim Start beider Systeme ersche<strong>in</strong>t<br />

e<strong>in</strong>e grafische Oberfläche, auf der Sie<br />

Fenster öffnen, verschieben, <strong>in</strong> der Größe<br />

verändern und per Mausklick oder mit<br />

der Tastenkomb<strong>in</strong>ation [Alt-F4] schließen<br />

können. Es gibt auch bei L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> Startmenü<br />

(Abbildung 1), aus dem Sie Anwendungen<br />

aufrufen können; allerd<strong>in</strong>gs<br />

f<strong>in</strong>den Sie es nicht unbed<strong>in</strong>gt l<strong>in</strong>ks unten<br />

(wie bei W<strong>in</strong>dows bis zur Version 7).<br />

In unseren <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Artikeln gehen wir<br />

davon aus, dass Sie die grafische Oberfläche<br />

KDE verwenden. (Es gibt aber auch<br />

Alternativen, z. B. Gnome, LXDE, Xfce<br />

und viele mehr, die anders aussehen und<br />

anders arbeiten.) Unser Tipp: Verwenden<br />

Sie beim <strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> – wie empfohlen – KDE,<br />

dann können Sie maximal von den H<strong>in</strong>-<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014


<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

Titel<br />

auch Log<strong>in</strong>name genannt) und e<strong>in</strong> Passwort,<br />

und erst nach E<strong>in</strong>gabe dieser Daten<br />

„meldet das System Sie an“.<br />

Noch e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit: In beiden Systemen<br />

können Sie e<strong>in</strong>en „Standardbenutzer“<br />

festlegen, der nach dem Booten automatisch<br />

angemeldet wird. In dem Fall<br />

fällt der Anmeldedialog weg.<br />

Abb. 1: Die grafische Oberfläche von L<strong>in</strong>ux<br />

besitzt e<strong>in</strong> Startmenü, über das Sie<br />

die <strong>in</strong>stallierten Programme aufrufen<br />

können wie bei W<strong>in</strong>dows bis Version 7.<br />

weisen <strong>in</strong> dieser Zeitschrift profitieren!<br />

Unter KDE liegt das Startmenü auch l<strong>in</strong>ks<br />

unten, und wie bei W<strong>in</strong>dows f<strong>in</strong>den Sie<br />

dort auch die Möglichkeit, den Computer<br />

auszuschalten.<br />

Fenster haben wie bei W<strong>in</strong>dows verschiedene<br />

kle<strong>in</strong>e Schaltflächen am oberen<br />

Fensterrand, über die Sie die Funktionen<br />

M<strong>in</strong>imieren, Maximieren und<br />

Schließen erreichen. Die zugehörigen<br />

Icons sehen auch ähnlich wie bei W<strong>in</strong>dows<br />

aus, so dass das Umgewöhnen hier<br />

ke<strong>in</strong>e Mühe macht.<br />

Gleich: Booten und Runterfahren<br />

Genau wie moderne W<strong>in</strong>dows-Versionen<br />

booten Sie e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-System beim E<strong>in</strong>schalten<br />

des Rechners und müssen es<br />

auch „ordentlich“ wieder herunterfahren<br />

(Abbildung 2), bevor Sie den Rechner<br />

ausschalten können. (Im Normalfall<br />

schaltet er sich selbständig aus, wenn das<br />

Runterfahren erledigt ist.) E<strong>in</strong>fach den<br />

Hauptschalter gedrückt zu halten, bis der<br />

Rechner aus ist, ist jedenfalls der falsche<br />

Ansatz: Genau wie unter W<strong>in</strong>dows droht<br />

dann Datenverlust.<br />

Was bei e<strong>in</strong>er Parallel<strong>in</strong>stallation von L<strong>in</strong>ux<br />

zu e<strong>in</strong>em vorhandenen W<strong>in</strong>dows-<br />

System als Neuerung h<strong>in</strong>zukommt, ist der<br />

Bootmanager: Beim E<strong>in</strong>schalten des<br />

Rechners bietet Ihnen dieser die Wahl, ob<br />

W<strong>in</strong>dows oder L<strong>in</strong>ux starten soll. Hatten<br />

Sie schon mal e<strong>in</strong>en Rechner mit mehreren<br />

W<strong>in</strong>dows-Versionen (etwa vor vielen<br />

Jahren W<strong>in</strong>dows 98 und W<strong>in</strong>dows XP),<br />

dann kennen Sie das Konzept bereits:<br />

Abb. 2: Auch e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ux-PC darf man<br />

nicht e<strong>in</strong>fach ausschalten. Über das<br />

Startmenü f<strong>in</strong>den Sie auch die Option<br />

„Herunterfahren“.<br />

Auch W<strong>in</strong>dows br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en eigenen<br />

Bootmanager mit, der im Normalfall unsichtbar<br />

ist, aber bei besonderen Konstellationen<br />

die Auswahl verschiedener W<strong>in</strong>dows-Installationen<br />

erlaubt.<br />

Gleich: Anmelden mit Passwort<br />

L<strong>in</strong>ux und W<strong>in</strong>dows s<strong>in</strong>d Mehr-Benutzer-<br />

Systeme (Multi-User) – das heißt, dass Sie<br />

den Computer damit so e<strong>in</strong>richten können,<br />

dass mehrere Anwender ihn verwenden<br />

können, ohne sich <strong>in</strong> die Quere zu<br />

kommen oder Zugriff auf die Dateien der<br />

anderen Anwender zu haben. Dafür nutzen<br />

beide Systeme e<strong>in</strong>e Benutzerverwaltung:<br />

Nach dem Booten des Rechners benötigen<br />

Sie e<strong>in</strong>en Benutzernamen (oft<br />

Gleich: Internet, E-Mail<br />

Eigentlich e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit: L<strong>in</strong>ux<br />

erlaubt Ihnen den Zugang zum Internet.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe ausgezeichneter Webbrow<br />

ser stehen dafür zur Verfügung; vielleicht<br />

kennen Sie von W<strong>in</strong>dows schon<br />

Firefox, Opera oder Google Chrome – alle<br />

drei Anwendungen (und weitere Browser)<br />

gibt es auch unter L<strong>in</strong>ux, Firefox wird automatisch<br />

vor<strong>in</strong>stalliert. Was es nicht gibt,<br />

ist der Internet Explorer: Das ist e<strong>in</strong> Microsoft-Programm,<br />

und Microsoft hat<br />

ke<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ux-Version davon entwickelt.<br />

Das macht aber nichts, denn der Internet<br />

Explorer gilt eh als unsicher, und so raten<br />

auch <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dows-Welt die meisten<br />

Experten dazu, statt Internet Explorer e<strong>in</strong><br />

alternatives Programm (wie eben Firefox)<br />

zu verwenden (Abbildung 3).<br />

Für die Verwaltung Ihrer E-Mails gilt dasselbe:<br />

Das Standardprogramm unter L<strong>in</strong>ux<br />

heißt Thunderbird und ist e<strong>in</strong><br />

Schwesterprogramm des Browsers<br />

Firefox. Auch dieses Programm könnten<br />

Sie von W<strong>in</strong>dows bereits kennen. Outlook,<br />

Outlook Express und W<strong>in</strong>dows Mail<br />

gibt es unter L<strong>in</strong>ux nicht; hier handelt es<br />

sich wieder um Microsoft-Programme,<br />

welche die Microsoft-Entwickler nicht als<br />

L<strong>in</strong>ux-Version anbieten.<br />

Abb. 3: W<strong>in</strong>dows (rechts) oder L<strong>in</strong>ux? Egal, Firefox und viele weitere Programme funktionieren<br />

unter allen Betriebssystemen gleich.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

31


Titel<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

Den generellen Zugang zum Internet richten<br />

Sie auf beiden Betriebssystemen am<br />

e<strong>in</strong>fachsten e<strong>in</strong>, wenn Sie e<strong>in</strong>en (konfigurierten)<br />

DSL-Router verwenden: Dann<br />

schließen Sie den Computer an den Router<br />

an, und sowohl W<strong>in</strong>dows als auch L<strong>in</strong>ux<br />

f<strong>in</strong>den automatisch den Zugang zum<br />

Netz. Wollen Sie e<strong>in</strong>en DSL-WLAN-Router<br />

via Funk (WLAN) erreichen, hängt die<br />

E<strong>in</strong>fachheit der E<strong>in</strong>richtung davon ab, ob<br />

L<strong>in</strong>ux Ihre WLAN-Karte im PC erkennt;<br />

im Zweifelsfall werden Sie zunächst e<strong>in</strong>e<br />

Kabelverb<strong>in</strong>dung zum Router herstellen<br />

müssen.<br />

Anders: Installation<br />

Während Sie W<strong>in</strong>dows meist nicht <strong>in</strong>stallieren<br />

müssen (weil es auf den meisten<br />

neu gekauften Computern vor<strong>in</strong>stalliert<br />

ist), gilt bei L<strong>in</strong>ux: Am Anfang steht die<br />

Installation. Das heißt, dass Sie e<strong>in</strong>e CD<br />

oder DVD mit L<strong>in</strong>ux benötigen, damit den<br />

Rechner starten und dann über e<strong>in</strong> Installationsprogramm<br />

das System auf den<br />

Computer kopieren müssen. Auf den<br />

meisten Rechnern ist diese Installation<br />

ganz e<strong>in</strong>fach, aber manchmal gibt es<br />

Schwierigkeiten.<br />

Haben Sie bereits e<strong>in</strong> Betriebssystem<br />

(meist W<strong>in</strong>dows) auf Ihrem Rechner und<br />

wollen es nicht verlieren, dann kann es<br />

beim Aufteilen der Festplatte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bereich<br />

für W<strong>in</strong>dows und e<strong>in</strong>en für L<strong>in</strong>ux<br />

zu Problemen kommen. Die lassen sich<br />

alle lösen, aber es ist wichtig, darauf h<strong>in</strong>zuweisen.<br />

Das ist auch der Grund, weswegen<br />

wir dr<strong>in</strong>gend empfehlen, vor der<br />

L<strong>in</strong>ux-Installation e<strong>in</strong>e Sicherungskopie<br />

(e<strong>in</strong> Backup) Ihrer privaten Daten anzulegen.<br />

Wie Sie L<strong>in</strong>ux <strong>in</strong>stallieren können,<br />

lesen Sie <strong>in</strong> den folgenden zwei Artikeln.<br />

Anders: Treiber<strong>in</strong>stallation<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> neues Gerät mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

läuft die Inbetriebnahme mit e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>dows-Rechner<br />

meist so ab: Treiber-CD<br />

aus dem Gerätekarton unter W<strong>in</strong>dows<br />

e<strong>in</strong>legen, die Treiber<strong>in</strong>stallation (Autostart)<br />

durchführen, nach Aufforderung<br />

das Gerät e<strong>in</strong>stöpseln, fertig.<br />

Unter L<strong>in</strong>ux läuft das anders ab, und Sie<br />

können die Treiber-CD direkt <strong>in</strong> den Müll<br />

(oder auf den Dachboden) br<strong>in</strong>gen, wenn<br />

Sie nicht parallel W<strong>in</strong>dows verwenden<br />

wollen: Für L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>steiger gibt es nämlich<br />

genau zwei mögliche Abläufe:<br />

l Gut: Gerät e<strong>in</strong>stöpseln, L<strong>in</strong>ux erkennt<br />

das Gerät, und Sie können es sofort<br />

benutzen.<br />

l Schlecht: Gerät e<strong>in</strong>stöpseln, L<strong>in</strong>ux<br />

erkennt das Gerät nicht, und Sie können<br />

das Gerät zum Händler zurückbr<strong>in</strong>gen<br />

und auf Umtausch hoffen.<br />

Wenn Sie schon e<strong>in</strong>en umfangreichen<br />

Fundus älterer Hardware haben und all<br />

diese Geräte unter L<strong>in</strong>ux weiter verwenden<br />

möchten, könnten Sie bei dem e<strong>in</strong>en<br />

oder anderen auf die „schlechte“ Variante<br />

treffen – für L<strong>in</strong>ux-Profis mag dann<br />

noch Hoffnung bestehen, aber als E<strong>in</strong>steiger<br />

haben Sie kaum Möglichkeiten, an<br />

der Verweigerung der Hardware (bzw.<br />

vom L<strong>in</strong>ux-System) etwas zu drehen.<br />

Häufig betroffen s<strong>in</strong>d Scanner, Drucker<br />

(vor allem die von bestimmten Herstellern)<br />

und WLAN-Adapter.<br />

Die gute Nachricht ist aber, dass L<strong>in</strong>ux<br />

e<strong>in</strong>e erstaunlich große Liste von Geräten<br />

unterstützt – sowohl neue als auch alte<br />

bis h<strong>in</strong> zu uralter Hardware. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

e<strong>in</strong> zehn Jahre altes Gerät<br />

unter L<strong>in</strong>ux zum Laufen zu br<strong>in</strong>gen, ist<br />

damit größer als die unter W<strong>in</strong>dows 7,<br />

denn der Hardwarehersteller bietet für<br />

das alte Schätzchen vermutlich ke<strong>in</strong>en<br />

aktuellen W<strong>in</strong>dows-7- oder W<strong>in</strong>dows-8-<br />

Treiber auf se<strong>in</strong>er Webseite.<br />

Anders: W<strong>in</strong>dows-Programme<br />

An der Computer Bild oder der Chip<br />

schätzen Sie besonders die mitgelieferten<br />

CDs oder DVDs, weil da immer so viele<br />

<strong>in</strong>teressante Anwendungen zum Ausprobieren<br />

drauf s<strong>in</strong>d? Das ist e<strong>in</strong> Problem,<br />

denn unter L<strong>in</strong>ux können Sie mit diesen<br />

Datenträgern nichts anfangen. Wie wir<br />

bereits weiter oben erwähnt haben, laufen<br />

W<strong>in</strong>dows-Programme nicht unter L<strong>in</strong>ux.<br />

Das stimmt zwar nicht zu 100 %,<br />

weil Emulatoren und virtuelle Masch<strong>in</strong>en<br />

(Abbildung 4) die Möglichkeit schaffen,<br />

eben doch diese W<strong>in</strong>dows-Anwendungen<br />

unter L<strong>in</strong>ux zu verwenden. Aber das bedeutet<br />

Aufwand, ist teilweise damit verbunden,<br />

e<strong>in</strong> komplettes W<strong>in</strong>dows-System<br />

auf e<strong>in</strong>em virtuellen Computer zu <strong>in</strong>stallieren,<br />

und führt oft nicht zu den gewünschten<br />

Ergebnissen; denn W<strong>in</strong>dows-<br />

Programme im Emulator laufen oft<br />

schlechter (langsamer, weniger Funktionen,<br />

weniger stabil) als auf e<strong>in</strong>em Orig<strong>in</strong>al-W<strong>in</strong>dows-System.<br />

Die kurze Antwort<br />

auf alle Fragen zu diesem Thema ist:<br />

Wenn Sie viele W<strong>in</strong>dows-Anwendungen<br />

nutzen möchten, dann nutzen Sie diese<br />

direkt unter W<strong>in</strong>dows und ersparen Sie<br />

sich alle Anstrengungen, sie unter L<strong>in</strong>ux<br />

lauffähig zu bekommen.<br />

Abb. 4: Wenn es nicht ohne W<strong>in</strong>dows-Programme geht, führt der leichteste Weg über<br />

die Installation e<strong>in</strong>er virtuellen Masch<strong>in</strong>e: Auf diesem Bild läuft W<strong>in</strong>dows 8 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Fenster unter OpenSuse – und <strong>in</strong> der virtuellen Masch<strong>in</strong>e können Sie jedes W<strong>in</strong>dows-<br />

Programm verwenden.<br />

Anders: Mächtige Kommandozeile<br />

Das ist e<strong>in</strong> Thema für anspruchsvolle<br />

Anwender, denen die Features der grafischen<br />

Oberfläche nicht ausreichen. W<strong>in</strong>dows<br />

und L<strong>in</strong>ux bieten e<strong>in</strong>e Kommandozeile,<br />

<strong>in</strong> der Sie Befehle e<strong>in</strong>geben können,<br />

welche das System dann ausführt.<br />

Unter W<strong>in</strong>dows nennt sich das E<strong>in</strong>gabeaufforderung,<br />

unter L<strong>in</strong>ux Term<strong>in</strong>al oder<br />

Shell. Der wesentliche Unterschied ist:<br />

Die E<strong>in</strong>gabeaufforderung von W<strong>in</strong>dows<br />

ist noch auf dem Stand der 80er Jahre<br />

stehen geblieben (das gilt nicht für die<br />

neue, aber bisher weitgehend unbekannte<br />

W<strong>in</strong>dows Power Shell) und praktisch<br />

unbrauchbar. Die L<strong>in</strong>ux-Shell hat<br />

32 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Titel<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

Das liegt daran, dass es sich bei L<strong>in</strong>ux<br />

um Freie Software und um Open-Source-<br />

Software handelt, was im Wesentlichen<br />

bedeutet, dass Sie mit L<strong>in</strong>ux und den<br />

mitgelieferten Anwendungen machen<br />

können, was Sie wollen, und sogar Zugriff<br />

auf die Quelltexte der Programme<br />

haben und diese bei Bedarf verändern<br />

könnten (was aber nur e<strong>in</strong> Programmierer<br />

tatsächlich tun kann). Es gibt e<strong>in</strong>ige<br />

L<strong>in</strong>ux-Programme, für welche diese Aussage<br />

nicht gilt; aber alle Software, die Sie<br />

über e<strong>in</strong>e Standard<strong>in</strong>stallation von L<strong>in</strong>ux<br />

auf den Rechner spielen, ist <strong>in</strong> diesem<br />

S<strong>in</strong>ne frei.<br />

Abb. 5: Unter L<strong>in</strong>ux können Sie Updates für das Betriebssystem und alle <strong>in</strong>stallierten<br />

Programme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch e<strong>in</strong>spielen – schneller und e<strong>in</strong>facher als bei W<strong>in</strong>dows.<br />

zwar auch e<strong>in</strong>e Jahrzehnte zurückreichende<br />

Tradition, allerd<strong>in</strong>gs wurde die<br />

Shell <strong>in</strong> all diesen Jahren ständig verbessert<br />

und ist heute für fortgeschrittene<br />

Anwender e<strong>in</strong> unverzichtbares Tool,<br />

wenn es z. B. um die Automatisierung<br />

von häufig wiederkehrenden Aufgaben<br />

geht. Als L<strong>in</strong>ux-Anfänger werden Sie<br />

sich damit <strong>in</strong> der Regel zunächst nicht<br />

beschäftigen, aber Sie sollten schon e<strong>in</strong>mal<br />

wissen, dass es die Shell gibt und<br />

dass damit e<strong>in</strong> Power-Tool darauf wartet,<br />

dass Sie es entdecken. In unserer Rubrik<br />

„Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ und <strong>in</strong> den „Shell-<br />

Tipps“ geben wir regelmäßig Anregungen<br />

für den E<strong>in</strong>satz der Shell.<br />

Anders: Systemaktualisierungen<br />

Unter W<strong>in</strong>dows kennen Sie das Konzept<br />

der Patches oder Updates: Für wichtige<br />

W<strong>in</strong>dows-Komponenten bietet Microsoft<br />

gelegentlich e<strong>in</strong>e Aktualisierung an, die<br />

Sie dann über das Internet <strong>in</strong>stallieren.<br />

Das gilt aber nur für das Betriebssystem<br />

und die enthaltenen Anwendungen (etwa<br />

den Internet Explorer); <strong>in</strong>stallierte W<strong>in</strong>dows-Programme<br />

br<strong>in</strong>gen eventuell eigene<br />

und anders funktionierende Update-<br />

Möglichkeiten mit.<br />

L<strong>in</strong>ux setzt auf e<strong>in</strong>en umfassenderen Ansatz:<br />

Nicht nur vom Betriebssystem, sondern<br />

von den tausenden von Anwendungen,<br />

die Sie über die Software-Verwaltung<br />

<strong>in</strong>stallieren können, ersche<strong>in</strong>en regelmäßig<br />

Updates. Damit können Sie Ihr gesamtes<br />

System stets auf e<strong>in</strong>em aktuellen<br />

Stand halten (Abbildung 5).<br />

Anders: Viren, Würmer & Co.<br />

E<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows-Rechner ohne aktuellen<br />

Virenscanner ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zum<br />

Missbrauch. Darum beschweren sich aktuelle<br />

W<strong>in</strong>dows-Versionen auch permanent,<br />

wenn sie feststellen, dass Sie ke<strong>in</strong>e<br />

Virenscanner <strong>in</strong>stalliert haben. Unter L<strong>in</strong>ux<br />

können Sie sich diesen Aufwand<br />

(und die damit verbundenen Kosten für<br />

e<strong>in</strong> Abo des Antiviren-Tools) sparen; es<br />

gibt praktisch ke<strong>in</strong>e Viren, Würmer und<br />

andere Schädl<strong>in</strong>ge für L<strong>in</strong>ux <strong>in</strong> freier<br />

Wildbahn. Das hat teilweise mit der ger<strong>in</strong>geren<br />

Verbreitung von L<strong>in</strong>ux zu tun,<br />

hauptsächlich liegt es aber am besser<br />

umgesetzten Sicherheitskonzept: Normale<br />

Anwender haben nicht die für das<br />

Funktionieren von Viren und an- deren<br />

Schadprogrammen nötigen Zugriffsrechte<br />

(mit denen sich etwa Systemdateien<br />

manipulieren ließen).<br />

Letzter Unterschied: Der Preis<br />

Ganz am Schluss noch mal der H<strong>in</strong>weis<br />

auf etwas, das Sie vielleicht schon wissen<br />

und das e<strong>in</strong>er der Gründe für Ihre L<strong>in</strong>ux-<br />

Experimente ist: L<strong>in</strong>ux ist kostenlos. Sie<br />

können L<strong>in</strong>ux gratis aus dem Internet herunterladen<br />

oder von der <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Heft-<br />

DVD <strong>in</strong>stallieren. Von diesen L<strong>in</strong>ux-Versionen<br />

dürfen Sie beliebig viele Kopien machen,<br />

und Sie können das System auf so<br />

vielen Rechnern <strong>in</strong>stallieren, wie Sie<br />

möchten. S<strong>in</strong>d Sie damit fertig, dürfen Sie<br />

die DVDs auch an Ihre Freunde und Bekannten<br />

weitergeben, die wieder beliebig<br />

<strong>in</strong>stallieren, kopieren und weitergeben.<br />

Ke<strong>in</strong> Grund zur Sorge<br />

Lassen Sie sich von den Unterschieden<br />

zwischen W<strong>in</strong>dows und L<strong>in</strong>ux nicht irritieren<br />

und konzentrieren Sie sich zunächst<br />

auf die Geme<strong>in</strong>samkeiten: Wenn<br />

Sie mit Hilfe unserer Anleitungen Open-<br />

Suse oder Kubuntu auf Ihrem Rechner<br />

<strong>in</strong>stalliert haben, spielen Sie e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong><br />

wenig mit dem System herum. Starten<br />

Sie Programme aus dem Startmenü,<br />

auch mehrere gleichzeitig. Wechseln Sie<br />

zwischen den Anwendungen h<strong>in</strong> und<br />

her (wie von W<strong>in</strong>dows gewohnt: mit<br />

[Alt-Tab]), schließen Sie Fenster wieder.<br />

Schon nach wenigen M<strong>in</strong>uten werden<br />

Sie merken, dass Sie das System genauso<br />

gut bedienen können, wie Sie es<br />

von W<strong>in</strong>dows gewohnt s<strong>in</strong>d.<br />

Starten Sie auch mal e<strong>in</strong>en Webbrowser<br />

und surfen Sie im Internet; Sie werden<br />

sehen: Die meisten D<strong>in</strong>ge erledigen Sie<br />

unter L<strong>in</strong>ux wie gewohnt – dass e<strong>in</strong>ige<br />

optische Details abweichen, wird Sie<br />

nicht e<strong>in</strong>schränken. Schließlich haben<br />

W<strong>in</strong>dows Vista und 7 auch e<strong>in</strong>e optisch<br />

veränderte Oberfläche im Vergleich zu<br />

W<strong>in</strong>dows XP, und W<strong>in</strong>dows 8 sieht<br />

noch mal ganz anders aus. Die Aspekte<br />

von L<strong>in</strong>ux, die vom Gewohnten abweichen,<br />

können Sie Schritt für Schritt und<br />

<strong>in</strong> Ruhe kennen lernen – dabei helfen<br />

die Artikel <strong>in</strong> <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>.<br />

Installation<br />

Die folgenden zwei Artikel beschreiben<br />

die Installation der aktuellen L<strong>in</strong>ux-Versionen<br />

OpenSuse 13.1 (ab Seite 36) und<br />

Kubuntu 13.10 (Seite 42). Sie f<strong>in</strong>den<br />

beide auf der Heft-DVD. Startet das System<br />

fehlerfrei von der Festplatte, geht es<br />

mit ersten Schritten unter L<strong>in</strong>ux weiter:<br />

Die f<strong>in</strong>den Sie im Artikel Erste Schritte ab<br />

Seite 47. (hge) <br />

n<br />

34 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Titel<br />

Heft-DVD: OpenSuse 13.1<br />

Heft-DVD: OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren<br />

Bei Suse<br />

schlägt’s 13<br />

Mit OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren und nutzen Sie L<strong>in</strong>ux gewohnt<br />

komfortabel. Die Heft-DVD enthält die 64-Bit-Version, die sich<br />

auch auf modernen UEFI-PCs nutzen lässt.<br />

Marcel Hilz<strong>in</strong>ger,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Mit dieser Anleitung verwandeln<br />

Sie Ihren PC oder Laptop <strong>in</strong> unter<br />

e<strong>in</strong>er Stunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ux-<br />

Rechner. Es spielt dabei ke<strong>in</strong>e Rolle, ob<br />

auf dem Rechner bereits e<strong>in</strong>e andere L<strong>in</strong>ux-Version<br />

oder W<strong>in</strong>dows vor<strong>in</strong>stalliert<br />

ist: OpenSuse verträgt sich mit allen Betriebssystemen.<br />

Aller Anfang<br />

Wenn Sie den Ablauf e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ux-Installation<br />

bereits kennen, starten Sie e<strong>in</strong>fach<br />

den Rechner mit e<strong>in</strong>gelegter OpenSuse-<br />

Heft-DVD neu und folgen den Anweisungen<br />

der Installationsrout<strong>in</strong>e. S<strong>in</strong>d Sie bei<br />

e<strong>in</strong>em Punkt unsicher, nutzen Sie die Hilfefunktion<br />

des Installationsprogramms<br />

YaST oder schauen <strong>in</strong> diesem<br />

Artikel nach.<br />

Wird dies Ihre erste L<strong>in</strong>ux-Installation,<br />

lesen Sie diese Anleitung<br />

am besten komplett<br />

und starten die Installation<br />

erst im Anschluss. Planen Sie<br />

die Parallel<strong>in</strong>stallation von<br />

OpenSuse, Kubuntu und W<strong>in</strong>dows<br />

auf e<strong>in</strong>er Platte, empfiehlt<br />

sich zusätzlich unser Artikel<br />

über Multi-Boot-Systeme<br />

[3]. Wenn Sie e<strong>in</strong>en der neuen<br />

Rechner mit UEFI (statt BIOS)<br />

und vor<strong>in</strong>stalliertem W<strong>in</strong>dows<br />

8 besitzen, lesen Sie ergänzend<br />

den Artikel über L<strong>in</strong>ux<br />

und W<strong>in</strong>dows 8 auf UEFI-<br />

Rechnern [5]. Beide Artikel<br />

s<strong>in</strong>d onl<strong>in</strong>e verfügbar. H<strong>in</strong>weise zur<br />

32-Bit-Version von OpenSuse (die Sie für<br />

Rechner mit e<strong>in</strong>em alten Prozessor benötigen)<br />

f<strong>in</strong>den Sie im Kasten 32 oder 64 Bit.<br />

Installation von der Heft-DVD<br />

Arbeiten Sie auf Ihrem PC bereits mit e<strong>in</strong>er<br />

älteren Version von OpenSuse, müssen<br />

Sie das System nicht neu <strong>in</strong>stallieren,<br />

sondern können e<strong>in</strong> Upgrade durchführen.<br />

Details dazu lesen Sie im Kasten Upgrade<br />

mit „zypper“. Wichtig ist hier, dass<br />

der Upgrade-Mechanismus nur funktioniert,<br />

wenn die alte und neue OpenSuse-<br />

Version dieselbe Prozessorarchitektur<br />

(32 Bit oder 64 Bit) verwenden. Beachten<br />

Sie, dass wir voraussetzen, dass Ihr<br />

PC e<strong>in</strong> klassisches BIOS (und ke<strong>in</strong>e neue<br />

UEFI-Firmware) verwendet. Wenn Sie<br />

sich hier nicht sicher s<strong>in</strong>d, lesen Sie den<br />

UEFI-Artikel [5].<br />

Abb. 1: Im Bootmenü der Heft-DVD drücken Sie [F2], um die<br />

Sprache auf Deutsch umzustellen.<br />

Für e<strong>in</strong>e Neu<strong>in</strong>stallation legen Sie die<br />

Heft-DVD e<strong>in</strong> und starten den Rechner<br />

neu. Sie sehen dann den OpenSuse-<br />

Bootbildschirm (Abbildung 1). Startet<br />

beim Booten nicht automatisch die<br />

DVD, müssen Sie zunächst e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>stellungen<br />

im BIOS Ihres Rechners ändern.<br />

Drücken Sie dazu beim Start des<br />

Rechners je nach Hersteller die Taste<br />

[Entf], [F2] oder [F1], damit Sie <strong>in</strong> die<br />

BIOS-Konfiguration gelangen; meist f<strong>in</strong>den<br />

Sie <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>schaltmeldungen e<strong>in</strong>en<br />

kurzen H<strong>in</strong>weis, welche Taste Sie<br />

dafür drücken müssen. Dann ändern Sie<br />

unter Advanced BIOS Options oder Boot<br />

die Reihenfolge der Laufwerke so, dass<br />

das CD/​DVD-Laufwerk an erster Stelle<br />

steht (First Boot Device).<br />

Neben der Installation bef<strong>in</strong>den sich im<br />

Bootmenü, das Sie zunächst mit [F2] und<br />

Auswahl von Deutsch auf deutsche Sprache<br />

umstellen, noch weitere<br />

E<strong>in</strong>träge, um den Rechner auf<br />

Hardwareprobleme zu überprüfen<br />

(Speichertest und Firmware-Test)<br />

bzw. um bei Problemen<br />

e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux-System von<br />

der DVD zu starten (Rescue<br />

System). Haben Sie den Verdacht,<br />

die DVD sei beschädigt,<br />

nehmen Sie Kontakt mit der<br />

Redaktion auf (cdredaktion@<br />

easyl<strong>in</strong>ux.de). Defekte DVDs<br />

ersetzen wir Ihnen kostenlos.<br />

Wenn Sie ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag auswählen,<br />

startet nach e<strong>in</strong>igen<br />

Sekunden automatisch das auf<br />

der Festplatte <strong>in</strong>stallierte System.<br />

Um OpenSuse zu <strong>in</strong>stallieren,<br />

wählen Sie über die<br />

36 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Heft-DVD: OpenSuse 13.1<br />

Titel<br />

Abb. 2: Hier wählen Sie zwischen den Installationsmodi<br />

Neu<strong>in</strong>stallation oder Aktualisierung.<br />

Pfeiltasten den E<strong>in</strong>trag Installation aus<br />

und drücken [E<strong>in</strong>gabe].<br />

Willkommen bei YaST<br />

Nach der Auswahl von Installation begrüßt<br />

Sie das OpenSuse-Installations- und Systemverwaltungsprogramm<br />

YaST. Im Willkommensdialog<br />

sehen Sie neben e<strong>in</strong>er<br />

Kurz<strong>in</strong>formation zum Datenträger die Lizenzvere<strong>in</strong>barung<br />

von Novell sowie<br />

Sprach- und Tastaturauswahl. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf Weiter landen Sie bei der Auswahl<br />

der Installationsart. Bef<strong>in</strong>det sich auf dem<br />

Rechner schon e<strong>in</strong> OpenSuse-System, können<br />

Sie dieses aktualisieren (Abbildung 2).<br />

Die Installation können Sie an jeder beliebigen<br />

Stelle abbrechen, dann ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong><br />

Textmenü. Über dessen Zeilen Installation<br />

starten / Rettungssystem starten landen Sie<br />

im Systemreparaturmodus. Sie sollten diese<br />

Auswahl wirklich nur dann treffen, wenn<br />

Sie Ihr bereits <strong>in</strong>stalliertes L<strong>in</strong>ux-System<br />

nicht mehr starten können.<br />

OpenSuse richtet die Hardware Ihres<br />

Rechners vollautomatisch e<strong>in</strong>. Sollten dabei<br />

Probleme auftreten, müssen Sie die<br />

Markierung vor der Checkbox Automatische<br />

Konfiguration verwenden entfernen.<br />

E<strong>in</strong> Klick auf Weiter führt Sie zur Zeitzonen-Auswahl.<br />

Hier müssen Sie <strong>in</strong> der Regel<br />

bei der passenden Sprachauswahl nur<br />

auf Weiter klicken. Im nächsten Installationsfenster<br />

können Sie die gewünschte<br />

Desktopumgebung auswählen.<br />

Desktop und Partitionierung<br />

Der Standarddesktop von OpenSuse ist<br />

KDE 4. S<strong>in</strong>d Sie mit der vorgeschlagenen<br />

Auswahl zufrieden, dann br<strong>in</strong>gt Sie Weiter<br />

zum nächsten Dialog. Entscheiden<br />

Sie sich für Gnome, markieren Sie den<br />

E<strong>in</strong>trag Gnome. Für e<strong>in</strong>en Xfce- oder<br />

LXDE-Desktop sowie für spezielle Ansprüche<br />

ohne grafische Oberfläche wählen<br />

Sie zunächst Andere. Hat Ihr Rechner<br />

nur 512 MByte Hauptspeicher oder weniger,<br />

empfiehlt es sich, statt KDE oder<br />

Gnome den schlanken LXDE-Desktop zu<br />

<strong>in</strong>stallieren. Markieren Sie dazu den E<strong>in</strong>trag<br />

Andere und wählen Sie danach<br />

LXDE aus der Liste.<br />

32 oder 64 Bit?<br />

Unabhängig vom gewählten Desktop landen<br />

Sie im nächsten Schritt beim Partitionierungsdialog<br />

von YaST. Unter L<strong>in</strong>ux<br />

ordnet man jeder Partition e<strong>in</strong>en so genannten<br />

E<strong>in</strong>hängepunkt (Mount Po<strong>in</strong>t)<br />

zu. Das Pendant zum W<strong>in</strong>dows-Verzeichnis<br />

C:\ heißt unter L<strong>in</strong>ux Wurzelverzeichnis.<br />

Es hat das Verzeichnis / als E<strong>in</strong>hängepunkt.<br />

Hier liegt das eigentliche System.<br />

Für / müssen Sie e<strong>in</strong>e eigene Partition<br />

anlegen, da Sie sonst nichts <strong>in</strong>stallieren<br />

können. Die Größe der Partition hängt<br />

von der Festplatte ab. M<strong>in</strong>destens<br />

10 GByte sollten es se<strong>in</strong>; mehr als<br />

20 GByte lohnen sich kaum, wenn Sie unserer<br />

Empfehlung folgen, e<strong>in</strong>e separate<br />

Partition für die im Ordner /home liegenden<br />

Benutzerverzeichnisse anzulegen<br />

(siehe unten).<br />

E<strong>in</strong>e weitere Partition müssen Sie für den<br />

virtuellen Speicher, den so genannten<br />

Swap-Bereich, anlegen. Diese Partition<br />

sollte m<strong>in</strong>destens so groß wie der Arbeitsspeicher<br />

Ihres Rechners se<strong>in</strong>. Mit 4 GByte<br />

Auf der Heft-DVD f<strong>in</strong>den Sie die 64-Bit-<br />

Version von OpenSuse 13.1. Unsere<br />

DVD eignet sich zur Installation auf<br />

praktisch allen PCs mit e<strong>in</strong>er 64-bittigen<br />

CPU von Intel, AMD oder Via, allerd<strong>in</strong>gs<br />

sollte Ihr Rechner über m<strong>in</strong>destens<br />

512 MByte Hauptspeicher (RAM) und e<strong>in</strong>en<br />

m<strong>in</strong>destens 500 MHz schnellen<br />

Prozessor verfügen. (Die Empfehlungen<br />

liegen bei m<strong>in</strong>destens 1 GByte RAM und<br />

2,4-GHz-CPU.)<br />

Haben Sie noch e<strong>in</strong>e 32-Bit-CPU, können<br />

Sie die 64-Bit-Variante nicht verwenden;<br />

dann müssen Sie für die Installation<br />

e<strong>in</strong> ISO-Image von der OpenSuse-<br />

Seite herunterladen, das die älteren<br />

CPUs unterstützt: Das passende DVD-<br />

ISO-Image heißt openSUSE-13.1-DVDi586.iso.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> unterstützt nur noch die E<strong>in</strong>richtung<br />

und den Betrieb von 64-Bit-Versionen.<br />

Praktisch alle aktuellen PCs s<strong>in</strong>d<br />

mit dem BIOS-Nachfolger UEFI ausgestattet,<br />

und e<strong>in</strong>e Parallel<strong>in</strong>stallation von W<strong>in</strong>dows<br />

8 und 32-Bit-L<strong>in</strong>ux ist nicht möglich.<br />

Die E<strong>in</strong>richtung der 32-Bit-Version<br />

funktioniert aber genauso wie die <strong>in</strong> diesem<br />

Artikel beschriebene Installation.<br />

Upgrade mit „zypper“<br />

OpenSuse bietet die Möglichkeit e<strong>in</strong>es offiziellen<br />

Distributionssprungs über das Kommandozeilentool<br />

zypper. Möchten Sie die<br />

Version 12.3 auf 13.1 auffrischen, ohne<br />

dazu über die DVD zu <strong>in</strong>stallieren, starten<br />

Sie zunächst im <strong>in</strong>stallierten System YaST<br />

und ändern über Software / Repositories<br />

verwalten bei sämtlichen Paketquellen den<br />

Pfad von 12.3 zu 13.1. Erfahrene Nutzer<br />

können diesen Schritt auch auf der Kommandozeile<br />

vornehmen. Achten Sie darauf,<br />

dass m<strong>in</strong>destens die Software-Verzeichnisse<br />

oss und update aktiviert s<strong>in</strong>d.<br />

Falls Sie PackMan oder andere zusätzliche<br />

Repositories (etwa für 3-D-Treiber<br />

von ATI oder Nvidia) nutzen, dann sollten<br />

Sie diese auch auf Version 13.1 umstellen.<br />

Die Repositories für ATI und Nvidia<br />

s<strong>in</strong>d hier zu f<strong>in</strong>den: http:// geeko. ioda.​<br />

net/ mirror/ amd‐fglrx/ openSUSE_13. 1/<br />

(für ATI/​AMD) und ftp:// download. nvidia.​<br />

com/ opensuse/ 13. 1/ (für Nvidia).<br />

Haben Sie die Repositories an Version<br />

13.1 angepasst, öffnen Sie e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster<br />

und geben hier die folgenden drei<br />

Befehle e<strong>in</strong>:<br />

sudo zypper refresh<br />

sudo zypper dup ‐d<br />

sudo zypper dup<br />

Der erste Befehl frischt die Liste der verfügbaren<br />

Pakete auf, der zweite lädt<br />

sämtliche Updates herunter, und der<br />

dritte <strong>in</strong>stalliert dann die Pakete. Nach<br />

e<strong>in</strong>em Neustart sollte Ihr System auf<br />

dem aktuellsten Stand se<strong>in</strong>. Alternativ zu<br />

dem Update auf der Kommandozeile können<br />

Sie Ihr System auch ganz normal<br />

über YaST aktualisieren, wie im Abschnitt<br />

Willkommen bei YaST beschrieben.<br />

Auch über die Heft-DVD ist e<strong>in</strong> Upgrade<br />

möglich. Bei der Aktualisierung haben<br />

Sie dann aber eventuell ke<strong>in</strong>en Zugriff<br />

auf das Internet, was das Nach<strong>in</strong>stallieren<br />

benötigter ATI- oder Nvidia-Treiber<br />

deutlich erschwert [4].<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

37


Titel<br />

Heft-DVD: OpenSuse 13.1<br />

Abb. 3: Rot markierte E<strong>in</strong>träge s<strong>in</strong>d Warnungen. Im automatischen Partitionierungsvorschlag<br />

von YaST f<strong>in</strong>den Sie normal nur e<strong>in</strong>e Warnung, <strong>in</strong> der es ums Verkle<strong>in</strong>ern der<br />

W<strong>in</strong>dows-Partition geht.<br />

s<strong>in</strong>d Sie meist auf der sicheren Seite; neuere<br />

PCs haben teilweise auch schon<br />

8 GByte RAM. Der virtuelle Speicher benötigt<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>hängepunkt.<br />

Sie sollten für das Verzeichnis /home<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e separate Partition anlegen,<br />

denn das erleichtert später e<strong>in</strong>en eventuellen<br />

Umstieg auf e<strong>in</strong>e andere L<strong>in</strong>ux-Distribution.<br />

/home entspricht dem Verzeichnis<br />

C:\Users unter W<strong>in</strong>dows. L<strong>in</strong>ux speichert<br />

hier aber nicht nur Dokumente,<br />

sondern auch sämtliche persönlichen E<strong>in</strong>stellungen,<br />

Schriften, Symbole, H<strong>in</strong>tergrundbilder<br />

und so weiter. Je größer<br />

/home ist, desto mehr Platz haben Sie für<br />

Ihre Daten. Wenn Sie sich gegen e<strong>in</strong>e separate<br />

Home-Partition entscheiden, müssen<br />

Sie für die Root-Partition (/) mehr<br />

Platz als die vorgeschlagenen 10 bis<br />

20 GByte veranschlagen.<br />

YaST hat dazu <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Partitionierungsvorschlag<br />

bereits die Option Separate<br />

Home-Partition vorschlagen aktiviert.<br />

Wenn Sie nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne L<strong>in</strong>ux-Partition<br />

verwenden möchten, entfernen Sie<br />

das Häkchen.<br />

Wenn sich auf Ihrer Festplatte schon e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>stalliertes Betriebssystem bef<strong>in</strong>det, versucht<br />

OpenSuse automatisch, den vorhandenen<br />

Plattenplatz optimal aufzuteilen.<br />

In den meisten Fällen geht das<br />

durch Verkle<strong>in</strong>ern von bestehenden und<br />

Anlegen von zusätzlichen Partitionen. In<br />

e<strong>in</strong>igen Fällen schlägt YaST aber auch<br />

vor, vorhandene Partitionen zu löschen,<br />

z. B. dann, wenn Sie statt der Aktualisierung<br />

e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>stallierten OpenSuse-Systems<br />

die Neu<strong>in</strong>stallation ausgewählt haben.<br />

Durch das Löschen e<strong>in</strong>er bestehenden<br />

Partition gehen aber sämtliche Daten<br />

<strong>in</strong> dieser Partition verloren. Achten Sie<br />

deshalb besonders auf die E<strong>in</strong>träge, die<br />

im Vorschlag von YaST rot markiert s<strong>in</strong>d<br />

(Abbildung 3).<br />

Schauen Sie sich den Vorschlag von YaST<br />

genau an und entscheiden Sie sich dann<br />

für e<strong>in</strong>e der folgenden Möglichkeiten:<br />

l Vorschlag annehmen mit Klick auf<br />

Weiter<br />

l Vorschlag teilweise annehmen mit<br />

Klick auf Partitionsaufbau bearbeiten<br />

l Vorschlag komplett ignorieren mit<br />

Klick auf Partitionsaufbau erstellen<br />

Die Checkbox LVM-basierten Vorschlag<br />

erstellen richtet sich an erfahrene Nutzer<br />

mit speziellen Anforderungen an die Partitionierung.<br />

Auch die Option Btrfs als<br />

Standarddateisystem verwenden können<br />

Sie ignorieren und sorgen so dafür, dass<br />

YaST die neuen L<strong>in</strong>ux-Partitionen mit<br />

dem bisherigen Standarddateisystem Ext4<br />

formatiert; das neuere Btrfs beherrschen<br />

noch nicht alle L<strong>in</strong>ux-Distributionen.<br />

Steht Ihnen für die Installation von Open-<br />

Suse e<strong>in</strong>e neue Festplatte zur Verfügung,<br />

wählen Sie den Menüpunkt Partitionsaufbau<br />

erstellen. YaST zeigt dann als Nächstes<br />

den Dialog Vorbereiten der Festplatte<br />

an. Hier markieren Sie die gewünschte<br />

Festplatte und klicken auf Weiter. Vorsicht:<br />

YaST löscht dann sämtliche Daten<br />

auf der ausgewählten Festplatte.<br />

Partitionen anlegen<br />

Möchten Sie die Größe der Partitionen<br />

selbst bestimmen oder Speziale<strong>in</strong>stellungen<br />

(wie das Verschlüsseln e<strong>in</strong>er Partition)<br />

aktivieren, wählen Sie Partitionsaufbau<br />

bearbeiten oder Benutzerdef<strong>in</strong>ierte<br />

Partitionierung. In beiden Fällen landen<br />

Sie beim Dialog Festplatte vorbereiten: Expertenmodus<br />

(Abbildung 4). Wir beschreiben<br />

im Folgenden, welche Partitionen<br />

Sie für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Installation<br />

von OpenSuse benötigen und wie Sie<br />

diese anlegen. Bei Auflösungen unter<br />

1280 x 1024 Pixeln zeigt der Dialog den<br />

Text der meisten Buttons vermutlich nur<br />

teilweise an. Mehr Platz schaffen Sie, <strong>in</strong>dem<br />

Sie die l<strong>in</strong>ke Spalte ausblenden: Die<br />

drei grauen Punkte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Anfasser, den<br />

Sie nach l<strong>in</strong>ks ziehen können.<br />

1Um e<strong>in</strong>e neue Partition anzulegen,<br />

brauchen Sie zunächst genügend leeren<br />

Platz bzw. e<strong>in</strong>en nicht partitionierten<br />

Bereich auf Ihrer Festplatte. Installieren<br />

Sie OpenSuse neben W<strong>in</strong>dows, muss die<br />

W<strong>in</strong>dows-Partition zuerst verkle<strong>in</strong>ert<br />

werden. Die gewünschte Festplatte wählen<br />

Sie <strong>in</strong> der Systemansicht aus. Die Gerätebezeichnung<br />

für die erste Festplatte<br />

ist <strong>in</strong> der Regel /dev/sda. In der rechten<br />

Fensterhälfte zeigt das Partitionierungs-<br />

Abb. 4: Im Expertenmodus von YaST können Sie die Platte nach eigenen Vorstellungen<br />

aufteilen. Hier sehen Sie die m<strong>in</strong>imal für L<strong>in</strong>ux (und e<strong>in</strong> zusätzlich vorhandenes W<strong>in</strong>dows)<br />

benötigten Partitionen.<br />

38 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Titel<br />

Heft-DVD: OpenSuse 13.1<br />

Abb. 5: Sie müssen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Partition<br />

mit E<strong>in</strong>hängepunkt „/​“ anlegen.<br />

modul nun die zwei Reiter Überblick und<br />

Partitionen an.<br />

2Wechseln Sie auf den Reiter Partitionen<br />

und wählen Sie die zu verkle<strong>in</strong>ernde<br />

Partition aus, klicken Sie dann auf<br />

Größe ändern und geben Sie die neue<br />

Größe für diese Partition an. Nun haben<br />

Sie e<strong>in</strong>en nicht partitionierten Bereich, <strong>in</strong><br />

dem Sie die Partition für OpenSuse anlegen.<br />

Wenn Sie für die Installation e<strong>in</strong>e<br />

neue leere oder e<strong>in</strong>e zweite Festplatte<br />

verwenden, können Sie diesen Schritt<br />

überspr<strong>in</strong>gen – achten Sie aber auf die<br />

Auswahl der richtigen Festplatte.<br />

3Um die neue Partition für das Open-<br />

Suse-System anzulegen, klicken Sie<br />

unter Partitionen auf H<strong>in</strong>zufügen.<br />

4Wählen Sie als Typ Erweiterte Partition<br />

und teilen Sie der neuen Partition am<br />

e<strong>in</strong>fachsten sämtlichen freien Speicher zu<br />

(Maximale Größe). Lassen Sie aber etwas<br />

leeren Platz auf der Festplatte übrig, können<br />

Sie zusätzlich am Ende noch e<strong>in</strong>e separate<br />

FAT-Partition anlegen, die Sie sowohl von<br />

Ihrem L<strong>in</strong>ux- als auch von Ihrem W<strong>in</strong>dows-<br />

System aus ansprechen können. Klicken Sie<br />

auf Beenden; die Übersicht zeigt dann e<strong>in</strong>en<br />

neuen E<strong>in</strong>trag vom Typ Extended an.<br />

5Klicken Sie erneut auf H<strong>in</strong>zufügen,<br />

um nun <strong>in</strong>nerhalb der erweiterten<br />

Partition e<strong>in</strong>e logische Partition zu erstellen.<br />

Richten Sie zunächst e<strong>in</strong>e Partition<br />

für den virtuellen Speicher (Swap) e<strong>in</strong>.<br />

Auf diese Partition schreibt das System,<br />

wenn im Hauptspeicher (RAM) ke<strong>in</strong> freier<br />

Platz mehr ist. Wählen Sie dazu als Benutzerdef<strong>in</strong>ierte<br />

Größe die Größe des<br />

Hauptspeichers <strong>in</strong> Ihrem Rechner, z. B.<br />

4 GByte, und klicken Sie auf Weiter<br />

6Markieren Sie den Punkt Partition formatieren<br />

und wählen Sie unter Dateisystem<br />

den E<strong>in</strong>trag Swap aus. Unter E<strong>in</strong>hängeoptionen<br />

soll als E<strong>in</strong>hängepunkt<br />

ebenfalls swap ersche<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong> Klick auf<br />

Beenden legt die Swap-Partition an.<br />

7Klicken Sie anschließend wieder auf<br />

H<strong>in</strong>zufügen und geben Sie e<strong>in</strong>e Benutzerdef<strong>in</strong>ierte<br />

Größe von 10 bis 15 GByte für<br />

die Systempartition an. Nach e<strong>in</strong>em Klick<br />

auf Weiter ersche<strong>in</strong>en die Formatierungsoptionen<br />

für die neue Partition. Normalerweise<br />

werden unter Partition formatieren<br />

das Dateisystem Ext4 und unter Partition<br />

e<strong>in</strong>hängen e<strong>in</strong> Schrägstrich als E<strong>in</strong>hängepunkt<br />

vorgeschlagen (Abbildung 5). Überprüfen<br />

Sie diese Optionen – wenn alles<br />

stimmt, klicken Sie auf Beenden.<br />

8Wenn Sie unserer Empfehlung folgen,<br />

e<strong>in</strong>e separate /home-Partition anzulegen,<br />

klicken Sie erneut auf H<strong>in</strong>zufügen<br />

Abb. 6: Jetzt wird es ernst: Klicken Sie hier auf „Installieren“, richtet YaST OpenSuse<br />

e<strong>in</strong>. Wählen Sie „Zurück“ und dann „Abbrechen“, bleibt das System unverändert.<br />

und markieren die Checkbox Maximale<br />

Größe. Klicken Sie auf Weiter und überprüfen<br />

Sie, ob Partition formatieren markiert<br />

und Ext4 als Dateisystem vorgeschlagen<br />

wird. Wenn das so ist, brauchen<br />

Sie hier nicht zu ändern. Der Punkt Partition<br />

e<strong>in</strong>hängen sollte bereits markiert<br />

se<strong>in</strong>, aber den E<strong>in</strong>hängepunkt ändern Sie<br />

selbst auf /home. Um diese Partition zu<br />

verschlüsseln, aktivieren Sie die Checkbox<br />

Geräte-Verschlüsselung; dann fragt<br />

YaST Sie nach e<strong>in</strong>em Passwort für den<br />

Zugriff.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Klick auf Beenden sollten Sie<br />

jetzt unter Typ m<strong>in</strong>destens vier E<strong>in</strong>träge<br />

sehen: Extended, Swap und zweimal L<strong>in</strong>ux<br />

native (sowie die eventuell schon<br />

vorhandenen W<strong>in</strong>dows-Partitionen). S<strong>in</strong>d<br />

Sie mit der Partitionierung fertig, führt Sie<br />

e<strong>in</strong> Klick auf Übernehmen wieder zum Dialog<br />

Vorschlag für Partitionierung zurück.<br />

Hier setzen Sie die Installation mit e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf Weiter fort.<br />

Letzte Schritte<br />

Im Dialog Neuen Benutzer erstellen geben<br />

Sie Ihren Namen, e<strong>in</strong>en Log<strong>in</strong>namen (Benutzername)<br />

und e<strong>in</strong> Passwort an. In der<br />

Grunde<strong>in</strong>stellung wird hier die Automatische<br />

Anmeldung vorgeschlagen. Dementsprechend<br />

wird von dem Benutzer beim<br />

Systemstart ke<strong>in</strong> Passwort verlangt.<br />

Möchten Sie aber doch, dass das System<br />

nur nach E<strong>in</strong>gabe des Passworts gestartet<br />

wird, entfernen Sie hier die Markierung.<br />

In der Grunde<strong>in</strong>stellung benutzt Open-<br />

Suse das angegebene Passwort auch für<br />

den Systemverwalter root. Möchten Sie<br />

für root e<strong>in</strong> separates Passwort vergeben,<br />

entfernen Sie die Markierung vor der Option<br />

Dieses Passwort für den Systemadm<strong>in</strong>istrator<br />

verwenden.<br />

Es folgt der Dialog Installationse<strong>in</strong>stellungen.<br />

Er listet nochmals sämtliche Punkte<br />

auf, die YaST durchführen wird. Per Mausklick<br />

auf e<strong>in</strong>e der grünen Überschriften<br />

oder über die Drop-down-Liste Ändern können<br />

Sie die E<strong>in</strong>stellungen anpassen. Klicken<br />

Sie hier auf Software, um bereits bei der<br />

E<strong>in</strong>richtung zusätzliche Programme für die<br />

Installation auszuwählen; Sie können aber<br />

auch später jederzeit Software nach<strong>in</strong>stallieren.<br />

E<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis für Skype-Anwender<br />

f<strong>in</strong>den Sie im Kasten Skype.<br />

Wählen Sie <strong>in</strong> diesem Dialog Abbrechen,<br />

startet YaST den Rechner nach e<strong>in</strong>er kurzen<br />

Rückfrage neu, ohne am System etwas<br />

zu ändern. Nach e<strong>in</strong>em Klick auf Installieren<br />

und e<strong>in</strong>er nochmals mit Instal-<br />

40 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Abb. 7: Endergebnis: Der Standarddesktop von OpenSuse 13.1 ist KDE 4.11.2.<br />

lieren zu beantwortenden Sicherheitsabfrage<br />

(Abbildung 6) richtet YaST die ausgewählten<br />

Partitionen e<strong>in</strong> und kopiert die<br />

Software von der DVD auf die Festplatte.<br />

Der Vorgang dauert je nach Leistungsfähigkeit<br />

des Rechners zwischen 20 und 30<br />

M<strong>in</strong>uten. Sie sehen dabei e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Diashow<br />

mit den wichtigsten Features von<br />

OpenSuse 13.1.<br />

Nachdem YaST die ausgewählten Pakete<br />

<strong>in</strong>stalliert hat, bootet das System. Da sich<br />

die DVD noch im Laufwerk bef<strong>in</strong>det, sehen<br />

Sie nun wieder den Startbildschirm<br />

der OpenSuse-DVD. Drücken Sie hier e<strong>in</strong>fach<br />

[E<strong>in</strong>gabe], um von der Festplatte zu<br />

booten. Haben Sie an den E<strong>in</strong>stellungen<br />

zur automatischen Konfiguration nichts<br />

geändert, richtet YaST nun automatisch<br />

die zentralen Hardwarekomponenten wie<br />

Netzwerk-, Grafik- und Soundkarte e<strong>in</strong>.<br />

Nach Klicks auf Weiter und Beenden startet<br />

OpenSuse die grafische Oberfläche<br />

KDE (Abbildung 7).<br />

Weiter geht es nun mit den ersten Schritten<br />

im frisch <strong>in</strong>stallierten System: Die f<strong>in</strong>den<br />

Sie im Artikel ab Seite 47. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] OpenSuse: http:// www. opensuse. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1j1)<br />

[2] Download: http:// software. opensuse.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e1j2)<br />

[3] Multi-Boot-Artikel: Hans-Georg Eßer,<br />

„W<strong>in</strong>dows und 2x L<strong>in</strong>ux auf e<strong>in</strong>er<br />

Platte“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 04/​2012, S. 62 ff.,<br />

http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/ 27171<br />

(http:// ezlx. de/ e1j3)<br />

[4] ATI-/​Nvidia-Upgrade-Artikel: Mart<strong>in</strong><br />

Loschwitz, „Auf der sicheren Seite“,<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/​2013, S. 68 ff.<br />

[5] Hans-Georg Eßer, „Dual-Boot mit<br />

W<strong>in</strong>dows 8“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/​2013, S.<br />

34 ff., http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/​<br />

28392 (http:// ezlx. de/ e1j4)<br />

Software auf DVD: OpenSuse 13.1 (64 bit)<br />

Skype<br />

Skype ist nicht auf dem Installationsdatenträger<br />

enthalten. Wenn Sie das Programm<br />

verwenden möchten, laden Sie<br />

von der Skype-Webseite das 32-Bit-Programmpaket<br />

für die ältere OpenSuse-<br />

Version 12.1 herunter – es funktioniert<br />

auch unter neueren Versionen und auch<br />

auf e<strong>in</strong>er 64-Bit-OpenSuse-Installation:<br />

Skype stellt ke<strong>in</strong> spezielles 64-Bit-Paket<br />

zur Verfügung. Speichern Sie das Programmpaket<br />

direkt <strong>in</strong> Ihrem Home-Verzeichnis<br />

/home/benutzername und öffnen<br />

Sie dann über [Alt-F2] und E<strong>in</strong>gabe<br />

von konsole e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster, <strong>in</strong> dem<br />

Sie den Befehl<br />

sudo zypper <strong>in</strong> skype‐4.2.0.11‐suse.i586.U<br />

rpm alsa‐plug<strong>in</strong>s‐pulse‐32bit<br />

e<strong>in</strong>geben. Nach E<strong>in</strong>gabe des Adm<strong>in</strong>istratorpassworts<br />

(das normalerweise auch<br />

Ihr Benutzerpasswort ist) <strong>in</strong>stalliert zypper<br />

das Paket und ergänzt die ALSA-<br />

Plug-<strong>in</strong>s sowie e<strong>in</strong>e Reihe weiterer Pakete,<br />

die für die Verwendung der 32-Bit-<br />

Software auf e<strong>in</strong>em 64-Bit-L<strong>in</strong>ux-System<br />

nötig s<strong>in</strong>d. Danach f<strong>in</strong>den Sie Skype im<br />

Startmenü unter Anwendungen / Skype.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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Titel<br />

Heft-DVD: Kubuntu 13.10<br />

Kubuntu 13.10 von der Heft-DVD <strong>in</strong>stallieren<br />

KDE-Ubuntu<br />

Hans-Georg Eßer,<br />

Kristian Kißl<strong>in</strong>g<br />

Im Oktober ist Ubuntu 13.10 erschienen und zeitgleich<br />

auch die KDE-Variante Kubuntu. Sie können die Heft-DVD,<br />

13.10<br />

die Kubuntu 13.10 enthält, als Live-System verwenden oder<br />

für e<strong>in</strong>e Installation auf Platte nutzen. Dieser Artikel zeigt, wie es geht.<br />

In der DistroWatch-Rangliste [1] steht<br />

Ubuntu im Dreimonatsvergleich zwar<br />

nur noch auf Platz 2 (h<strong>in</strong>ter L<strong>in</strong>ux<br />

M<strong>in</strong>t), bleibt damit aber e<strong>in</strong>e der weltweit<br />

beliebtesten L<strong>in</strong>ux-Distributionen. Ubuntu<br />

und der KDE-Ableger Kubuntu s<strong>in</strong>d im<br />

Oktober <strong>in</strong> Version 13.10 (Codename<br />

„Saucy Salamander“) erschienen. Auf der<br />

Heft-DVD dieser Ausgabe f<strong>in</strong>den Sie die<br />

64-Bit-Variante von Kubuntu 13.10 und <strong>in</strong><br />

diesem Artikel die passende Installationsbeschreibung.<br />

Die Version auf der DVD<br />

ist für klassische PCs mit BIOS und für die<br />

neuen UEFI-Rechner mit W<strong>in</strong>dows 8 geeignet.<br />

Falls Sie e<strong>in</strong>en älteren PC verwenden,<br />

der nicht mit 64-Bit-L<strong>in</strong>ux-Versionen<br />

kompatibel ist, laden Sie e<strong>in</strong> 32-Bit-<br />

Image herunter; mehr dazu weiter unten.<br />

Kubuntu aktualisieren<br />

Nutzen Sie bereits Kubuntu 13.04,<br />

müssen Sie die Version 13.10 nicht neu<br />

<strong>in</strong>stallieren, sondern können aktualisieren.<br />

Das klappt gewöhnlich problemlos,<br />

dennoch sollten Sie Ihre wichtigsten Daten<br />

im Vorfeld sichern. (E<strong>in</strong> Upgrade von<br />

e<strong>in</strong>er älteren Kubuntu-Version als 13.04<br />

ist theoretisch auch möglich, wir raten<br />

aber davon ab, das zu versuchen.) Stellen<br />

Sie außerdem sicher, dass Ihr Rechner<br />

am Stromnetz hängt und <strong>in</strong>s Internet<br />

kommt, da Kubuntu beim Aktualisieren<br />

Daten aus dem Internet lädt.<br />

Öffnen Sie dann das K-Menü, geben Sie<br />

als Suchbegriff muon e<strong>in</strong> und rufen Sie<br />

den Treffer Muon-Aktualisierungsverwaltung<br />

auf. Hier spielen Sie zunächst über<br />

Schritt für Schritt<br />

Kubuntu zu <strong>in</strong>stallieren, ist nicht schwer.<br />

Am e<strong>in</strong>fachsten ist e<strong>in</strong> Upgrade von Kubuntu<br />

13.04 auf die neue Version (siehe<br />

Kasten Kubuntu aktualisieren), aber auch<br />

für e<strong>in</strong>e Neu<strong>in</strong>stallation genügen e<strong>in</strong> paar<br />

Mausklicks, falls Sie ausschließlich Kubuntu<br />

auf den Rechner spielen wollen. Das<br />

geht zwar auch ohne Vorwissen, doch gerade<br />

E<strong>in</strong>steiger sollten diesen Artikel lesen,<br />

um die Schritte der Installation besser zu<br />

verstehen – vor allem, wenn es um komplexere<br />

Installationsszenarien geht.<br />

Zunächst beschreiben wir die fünf Schritte,<br />

die vor Ihnen liegen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Übersicht.<br />

Die Schritte 1 und 2 fallen weg,<br />

wenn Sie unsere Heft-DVD verwenden,<br />

den Schritt 3 brauchen Sie nur, wenn Sie<br />

W<strong>in</strong>dows parallel verwenden wollen.<br />

1Sie laden e<strong>in</strong> Kubuntu-Image als ISO-<br />

Datei für Ihre Architektur herunter<br />

(oder verwenden die Heft-DVD). Der<br />

Download ist nötig, wenn Sie e<strong>in</strong>e 32-Bit-<br />

Version von Kubuntu benötigen: Die<br />

Heft-DVD setzt e<strong>in</strong>e 64-Bit-CPU voraus.<br />

Aktualisierungen <strong>in</strong>stallieren und E<strong>in</strong>gabe<br />

Ihres Passworts alle verfügbaren<br />

Updates für Kubuntu 13.04 e<strong>in</strong> – das<br />

ist noch nicht der Upgrade-Schritt, sondern<br />

nur e<strong>in</strong>e Vorbereitung. Wenn diese<br />

Arbeit abgeschlossen ist (und das Programm<br />

anzeigt, dass alle Pakete aktuell<br />

s<strong>in</strong>d), starten Sie den Rechner neu und<br />

rufen e<strong>in</strong> zweites Mal die Aktualisierungsverwaltung<br />

auf. Oben sehen Sie<br />

im Programmfenster den H<strong>in</strong>weis E<strong>in</strong>e<br />

neue Version von Kubuntu ist verfügbar.<br />

Klicken Sie rechts davon auf die Schaltfläche<br />

Aktualisieren. Nach E<strong>in</strong>gabe des<br />

Passworts beg<strong>in</strong>nt der Upgrade-Prozess,<br />

der abhängig von der Internetanb<strong>in</strong>dung<br />

relativ viel Zeit benötigt.<br />

2Sie <strong>in</strong>stallieren die Datei auf e<strong>in</strong>en Stick<br />

oder brennen das Image auf DVD.<br />

3Wollen Sie Kubuntu neben W<strong>in</strong>dows<br />

<strong>in</strong>stallieren, booten Sie W<strong>in</strong>dows und<br />

bereiten e<strong>in</strong>e Partition für Kubuntu vor.<br />

Dieser Schritt fällt weg, wenn Ihr Rechner<br />

bereits e<strong>in</strong>e freie Partition hat oder Sie<br />

Kubuntu als e<strong>in</strong>ziges Betriebssystem <strong>in</strong>stallieren<br />

wollen.<br />

4Sie booten den Kubuntu-Live-Desktop<br />

von der Kubuntu-DVD oder dem USB-<br />

Stick und testen ihn zunächst, ohne etwas<br />

am vorhandenen System zu verändern.<br />

5Gefällt Ihnen der Desktop und unterstützt<br />

er Ihre Hardware (z. B.: korrekte<br />

Grafik, WLAN), <strong>in</strong>stallieren Sie Kubuntu<br />

über e<strong>in</strong>en Doppelklick auf das Installationssymbol<br />

auf dem Desktop. E<strong>in</strong><br />

grafischer Installer begleitet Sie dann<br />

durch den Prozess, und am Ende starten<br />

Sie den Rechner neu.<br />

Hardware<br />

Wir empfehlen Kubuntu für Systeme ab<br />

1 GByte RAM, und Sie sollten m<strong>in</strong>destens<br />

8 GByte Plattenplatz e<strong>in</strong>kalkulieren, denn<br />

Abb. 1: Unter W<strong>in</strong>dows brennen Sie e<strong>in</strong><br />

ISO-Image direkt aus dem Explorer heraus<br />

auf e<strong>in</strong>e DVD.<br />

42 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Heft-DVD: Kubuntu 13.10<br />

Titel<br />

Abb. 2: Das W<strong>in</strong>dows-Tool LiLi sieht<br />

schräg aus, ist aber praktisch, um ISO-<br />

Dateien auf USB-Sticks zu schreiben.<br />

Sie wollen ja auch mit dem System arbeiten<br />

und regelmäßig Updates und verschiedene<br />

Software <strong>in</strong>stallieren.<br />

Nutzen Sie e<strong>in</strong>en älteren Rechner, sollten<br />

Sie sich Lubuntu 13.10 anschauen, das<br />

beim Installieren fast genau die gleichen<br />

Schritte erfordert wie Kubuntu 13.10,<br />

aber auch auf älteren Rechnern mit weniger<br />

Speicher und e<strong>in</strong>er langsamen CPU<br />

gut läuft. Für moderne Masch<strong>in</strong>en ist aber<br />

KDE die erste Wahl: Es br<strong>in</strong>gt den hübscheren<br />

Desktop sowie zahlreiche nette<br />

und praktische Spielereien mit.<br />

Wollen oder können Sie die Heft-DVD<br />

nicht nutzen, laden Sie e<strong>in</strong> ISO-Image<br />

vom Kubuntu-Server [2] herunter. Um es<br />

auf e<strong>in</strong>e DVD zu schreiben, rufen Sie den<br />

W<strong>in</strong>dows Explorer auf und navigieren <strong>in</strong><br />

den Ordner mit der Abbilddatei. Klicken<br />

Sie diese mit der rechten Maustaste an<br />

und wählen Sie Datenträgerabbild brennen,<br />

wobei Sie zuvor e<strong>in</strong>e beschreibbare<br />

DVD <strong>in</strong> den DVD-Brenner legen sollten.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Fenster (Abbildung 1) zeigt<br />

nun den DVD-Brenner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aufklappmenü<br />

an, den Sie auswechseln, falls<br />

es sich um das falsche Laufwerk handelt.<br />

Über e<strong>in</strong>en Klick auf Brennen starten Sie<br />

den kompletten Vorgang; per Kreuzchen<br />

können Sie zudem den Datenträger nach<br />

dem Brennen überprüfen. Wenn Sie bereits<br />

mit L<strong>in</strong>ux arbeiten, können Sie auch<br />

dort das Image auf e<strong>in</strong>e DVD brennen<br />

(siehe nächster Abschnitt).<br />

Wollen Sie Kubuntu h<strong>in</strong>gegen auf e<strong>in</strong>en<br />

USB-Stick spielen, laden Sie unter W<strong>in</strong>dows<br />

den L<strong>in</strong>uxLive USB Creator (LiLi)<br />

herunter [3] – aktuell ist die Version<br />

2.8.25. Sie stecken e<strong>in</strong>en USB-Stick an den<br />

Rechner, der m<strong>in</strong>destens 4 GByte Speicherplatz<br />

mitbr<strong>in</strong>gen sollte, und klicken<br />

dann doppelt auf die exe-Datei von LiLi.<br />

Wählen Sie e<strong>in</strong>e passende Sprache und <strong>in</strong>stallieren<br />

Sie das Programm. Nach dem<br />

Start stoßen Sie auf e<strong>in</strong>e halbtransparente<br />

Oberfläche (Abbildung 2): Ganz oben<br />

(Schritt 1) wählen Sie den USB-Stick aus,<br />

<strong>in</strong> Schritt 2 das ISO-Image von Kubuntu, <strong>in</strong><br />

Schritt 3 lassen Sie noch etwas Speicherplatz<br />

für das Live-System (was bei der Kubuntu-Installation<br />

aber nicht funktionierte).<br />

Wählen Sie <strong>in</strong> Schritt 4 die Möglichkeit,<br />

den Stick mit FAT32 zu formatieren,<br />

löscht das die Daten auf dem Stick,<br />

macht diesen aber auch für W<strong>in</strong>dows-<br />

Rechner beschreibbar. E<strong>in</strong> Klick auf das<br />

Blitz-Symbol startet den Schreibvorgang.<br />

ISO-Datei unter Kubuntu<br />

Nutzen Sie bereits Kubuntu oder Ubuntu<br />

13.04 oder e<strong>in</strong>e ältere Version, rufen Sie<br />

das Programm Startmedienersteller auf,<br />

das ähnlich wie LiLi funktioniert: Im oberen<br />

Bereich suchen Sie das ISO-Image<br />

aus, im unteren formatieren Sie den Datenträger,<br />

was alle vorherigen Daten vom<br />

USB-Stick löscht. Über die Schaltfläche<br />

Startmedium erstellen schreiben Sie das<br />

Abbild auf den USB-Stick.<br />

Um unter L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong>e DVD zu beschreiben,<br />

verwenden Sie h<strong>in</strong>gegen das vor<strong>in</strong>stallierte<br />

Brennprogramm K3b. Sie legen e<strong>in</strong>e leere<br />

DVD <strong>in</strong> das Laufwerk, halten das ISO-<br />

Image bereit und starten den Brennvorgang<br />

dann über Extras / ISO-Abbild brennen<br />

– der restliche Ablauf ist selbsterklärend.<br />

Egal ob Sie Kubuntu, W<strong>in</strong>dows oder<br />

e<strong>in</strong> anderes Betriebssystem verwenden:<br />

Am Ende sollte sich e<strong>in</strong> bootbares Image<br />

von Kubuntu 13.10 auf Ihrem USB-Stick<br />

oder auf der DVD bef<strong>in</strong>den. Damit haben<br />

Sie bereits die ersten zwei der <strong>in</strong>sgesamt<br />

fünf Schritte bewältigt.<br />

Schritt 3: W<strong>in</strong>dows neben Kubuntu<br />

Schritt Nummer 3 muss Sie nur dann <strong>in</strong>teressieren,<br />

wenn Sie Kubuntu neben e<strong>in</strong><br />

vorhandenes W<strong>in</strong>dows <strong>in</strong>stallieren wollen<br />

– das zeigen wir wieder am Beispiel<br />

von W<strong>in</strong>dows 7. Sie brauchen den Schritt<br />

nicht zu gehen, wenn Sie<br />

Schritte 1 und 2: Image-Frage<br />

Das 976 MByte große Kubuntu-Image<br />

(64 Bit) enthält alle Pakete und den Installer.<br />

Im Image verpackt schlummert unter<br />

anderem das Dateisystem, das der Installer<br />

auf e<strong>in</strong>e leere Partition entpackt. Da<br />

das aktuelle Kubuntu-Image nicht mehr<br />

auf e<strong>in</strong>e CD passt, Sie allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Installationsmedium<br />

benötigen, bleiben als die<br />

zwei naheliegenden Alternativen DVDs<br />

und USB-Sticks übrig. Hat Ihr Rechner e<strong>in</strong><br />

DVD-Laufwerk, können Sie Kubuntu<br />

13.10 von unserer Heft-DVD <strong>in</strong>stallieren.<br />

Bei e<strong>in</strong>igen älteren Rechnern ist das sogar<br />

e<strong>in</strong> Muss, da diese nicht von USB-Sticks<br />

booten – das können Sie im BIOS überprüfen.<br />

Wir beschreiben zunächst die Medienerstellung<br />

für W<strong>in</strong>dows-7-Nutzer.<br />

Abb. 3: Die W<strong>in</strong>dows-Partition verkle<strong>in</strong>ern Sie aus W<strong>in</strong>dows heraus. Dabei hilft das Programm<br />

Datenträgerverwaltung.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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43


Titel<br />

Heft-DVD: Kubuntu 13.10<br />

l Kubuntu 13.10 komplett<br />

auf e<strong>in</strong>e (leere oder volle)<br />

Festplatte <strong>in</strong>stallieren und<br />

alle bisher darauf gespeicherten<br />

Daten löschen<br />

möchten,<br />

l bereits e<strong>in</strong>e vorhandene,<br />

leere Partition haben,<br />

l W<strong>in</strong>dows gerade frisch<br />

<strong>in</strong>stalliert haben oder<br />

l Kubuntu nur testen wollen,<br />

ohne es zu <strong>in</strong>stallieren.<br />

Generell raten wir davon ab,<br />

Kubuntu vor W<strong>in</strong>dows zu <strong>in</strong>stallieren,<br />

da es schwierig ist,<br />

W<strong>in</strong>dows nachträglich auf die<br />

Festplatte zu hieven. E<strong>in</strong>en<br />

Artikel zur Parallel<strong>in</strong>stallation<br />

von W<strong>in</strong>dows und zwei L<strong>in</strong>ux-Distributionen<br />

(z. B. Kubuntu und<br />

OpenSuse) f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> Ausgabe 04/​2012<br />

[4], und die Installation auf UEFI-Rechnern<br />

mit W<strong>in</strong>dows 8 haben wir <strong>in</strong> Ausgabe<br />

02/​2013 beschrieben; der Artikel ist<br />

onl<strong>in</strong>e [5], und Sie sollten ihn ergänzend<br />

lesen, wenn Sie e<strong>in</strong>en UEFI-PC mit W<strong>in</strong>dows<br />

8 haben. (Für „klassische“ PCs mit<br />

BIOS, auf denen Sie W<strong>in</strong>dows 8 z. B. als<br />

Update über e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows 7 <strong>in</strong>stalliert haben,<br />

ist das nicht nötig – UEFI ist die entscheidende<br />

Komponente.)<br />

Da W<strong>in</strong>dows se<strong>in</strong>e Dateien gern über die<br />

ganze Platte verteilt, booten Sie es und defragmentieren<br />

die Platte. Der Vorgang versammelt<br />

zerstreute Dateifragmente <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

zusammenhängenden Bereich und<br />

erlaubt es Ihnen, e<strong>in</strong>en Teil der W<strong>in</strong>dows-<br />

Platte für andere Zwecke zu nutzen.<br />

l Sie defragmentieren unter W<strong>in</strong>dows<br />

7, <strong>in</strong>dem Sie das Startmenü aufrufen,<br />

defrag <strong>in</strong> die Zeile Programme/​Dateien<br />

durchsuchen e<strong>in</strong>geben und dann<br />

auf Defragmentierung klicken.<br />

Abb. 4: Bootet Ihr Rechner von DVD oder USB-Stick, sollte dieses<br />

Bootmenü ersche<strong>in</strong>en oder Kubuntu direkt booten.<br />

Abb. 5: Über den E<strong>in</strong>trag „Start Kubuntu“ gelangen Sie zu diesem Fenster, <strong>in</strong> dem Sie<br />

die Sprache auswählen und probeweise den KDE-Desktop im Live-Modus starten.<br />

l W<strong>in</strong>dows-8-Anwender f<strong>in</strong>den das Defragmentierungsprogramm,<br />

<strong>in</strong>dem Sie<br />

die Maus nach rechts oben bewegen,<br />

rechts auf Suchen klicken, als Suchbereich<br />

die E<strong>in</strong>stellungen auswählen<br />

und dann <strong>in</strong> die Suchmaske defrag<br />

e<strong>in</strong>geben – unter den Treffern ist<br />

Laufwerke defragmentieren und optimieren<br />

die richtige Wahl. Es öffnet<br />

sich dann e<strong>in</strong> neues Programmfenster,<br />

<strong>in</strong> dem Sie die Systempartition<br />

(meist Laufwerk C:) auswählen und<br />

auf Optimieren klicken.<br />

l Unter W<strong>in</strong>dows XP und Vista funktioniert<br />

das analog oder <strong>in</strong>dem Sie im<br />

Startmenü Start / Alle Programme /<br />

Zubehör / Systemprogramme / Defragmentierung<br />

wählen.<br />

Nach diesem Vorgang, der oft e<strong>in</strong>e Weile<br />

dauert, booten Sie W<strong>in</strong>dows neu. Beim<br />

Hochfahren startet das Programm chkdsk<br />

(„check disk“). Das überprüft die Partition<br />

aufgrund der Verkle<strong>in</strong>erung rout<strong>in</strong>emäßig<br />

auf Schäden und bootet den Rechner<br />

dann neu. Erst jetzt fährt<br />

W<strong>in</strong>dows wie gewohnt hoch.<br />

Den freigeschaufelten Platz<br />

verwandeln Sie nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene<br />

Partition. Wieder auf<br />

dem Desktop gelandet, geben<br />

Sie dazu <strong>in</strong> die untere Zeile des<br />

Startmenüs „fest“ e<strong>in</strong> und klicken<br />

auf den E<strong>in</strong>trag Festplattenpartitionen<br />

erstellen und<br />

formatieren. Alternativ rufen<br />

Sie im Startmenü Systemsteuerung<br />

/ System und Wartung /<br />

Verwaltung / Festplattenpartitionen<br />

erstellen und formatieren<br />

auf. Unter W<strong>in</strong>dows 8 aktivieren<br />

Sie (wie oben) die<br />

Suchfunktion und suchen <strong>in</strong><br />

den E<strong>in</strong>stellungen nach Partition.<br />

Rufen Sie dann Festplattenpartitionen<br />

erstellen und formatieren auf.<br />

Markieren Sie im unteren Bereich die<br />

W<strong>in</strong>dows-Partition, die Sie defragmentiert<br />

haben und nun verkle<strong>in</strong>ern wollen. Klicken<br />

Sie mit der rechten Maustaste darauf<br />

und wählen Sie den Punkt Volume verkle<strong>in</strong>ern<br />

aus dem Kontextmenü. Passen<br />

Sie den Wert <strong>in</strong> der Zeile Zu verkle<strong>in</strong>ernder<br />

Speicherplatz <strong>in</strong> Megabyte an Ihre Bedürfnisse<br />

an und wählen Sie dann Verkle<strong>in</strong>ern<br />

(Abbildung 3). Anschließend<br />

booten Sie W<strong>in</strong>dows e<strong>in</strong> weiteres Mal,<br />

was wieder chkdsk auf den Plan ruft.<br />

Schritt 4: Test mit Live-System<br />

Vor der Kubuntu-Installation ist es s<strong>in</strong>nvoll,<br />

die L<strong>in</strong>ux-Version zunächst als Live-<br />

System zu testen: Sie erkennen dann, ob<br />

Kubuntu Ihre Hardware unterstützt. Achten<br />

Sie hier u. a. auf die Grafikdarstellung<br />

und den Internetzugang, etwa via WLAN.<br />

Kubuntu schreibt beim Live-System-Betrieb<br />

ke<strong>in</strong>e Daten auf die Festplatte, weshalb<br />

Ihr Rechner nach dem Ausschalten<br />

so funktioniert wie zuvor.<br />

Um den Live-Modus zu starten, legen Sie<br />

die DVD e<strong>in</strong> oder stecken den USB-Stick<br />

an e<strong>in</strong>en passenden Port. Dann schalten<br />

Sie den Rechner aus und wieder e<strong>in</strong> und<br />

warten, ob das Bootmenü von Kubuntu<br />

ersche<strong>in</strong>t (Abbildung 4). Im Test erschien<br />

es nur, wenn wir beim Booten<br />

[Esc] gedrückt hielten; andernfalls bootete<br />

Kubuntu direkt von der DVD, was<br />

auch <strong>in</strong> Ordnung ist.<br />

Startet trotz Kubuntu-DVD oder ‐Stick das<br />

auf Platte <strong>in</strong>stallierte W<strong>in</strong>dows, müssen<br />

Sie im BIOS (oder <strong>in</strong> den UEFI-E<strong>in</strong>stellungen)<br />

die Bootreihenfolge korrigieren. Dazu<br />

44 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Heft-DVD: Kubuntu 13.10<br />

Titel<br />

drücken Sie direkt nach dem<br />

E<strong>in</strong>schalten des Rechners e<strong>in</strong>mal<br />

oder mehrmals e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Taste – häufig [Esc], [Entf],<br />

[F2], [F9] oder [F12]. Hilft das<br />

nicht weiter, blättern Sie im<br />

Handbuch zum Rechner nach<br />

oder suchen onl<strong>in</strong>e nach e<strong>in</strong>em<br />

PDF-Handbuch, das zu Ihrem<br />

PC passt. Für UEFI-Rechner<br />

gibt es e<strong>in</strong>e spezielle Tastenkomb<strong>in</strong>ation,<br />

über die Sie e<strong>in</strong>e Auswahl<br />

bootfähiger Systeme erhalten.<br />

E<strong>in</strong>mal im BIOS oder UEFI-Setup, suchen<br />

Sie nach den Optionen, über die Sie die<br />

Reihenfolge der Bootmedien ändern.<br />

Meist zeigt das BIOS auch die Tasten an,<br />

über die Sie Optionen auswählen und verändern.<br />

Stoßen Sie auf die Liste der Bootmedien,<br />

schieben Sie das DVD-Laufwerk<br />

oder den USB-Stick an die oberste Stelle<br />

und verlassen das BIOS, wobei Sie die<br />

E<strong>in</strong>stellungen speichern.<br />

Im Bootmenü warten nun mehrere Optionen<br />

auf Sie: Üblicherweise wählen Sie<br />

Start Kubuntu, um die Distribution erstmal<br />

zu testen, bevor Sie zur Installation<br />

schreiten. In diesem Fall landen Sie bei<br />

e<strong>in</strong>er Abfrage (Abbildung 5), über die Sie<br />

die Sprache Deutsch für Kubuntu e<strong>in</strong>stellen,<br />

um die Distribution dann auszuprobieren<br />

oder zu <strong>in</strong>stallieren. Wählen Sie<br />

ersteres, ersche<strong>in</strong>t nach kurzer Ladezeit<br />

der KDE-Desktop, und Sie haben nun die<br />

Möglichkeit, sich diesen <strong>in</strong> aller Ruhe anzuschauen<br />

und se<strong>in</strong>e Features zu testen.<br />

Beachten Sie, dass KDE im Live-Modus<br />

träger reagiert als die <strong>in</strong>stallierte Version.<br />

Gefällt Ihnen, was Sie sehen, stellen Sie<br />

Festplattenschemata<br />

Abb. 6: Kubuntus Installer bemerkt zwar die freie Partition,<br />

kommt aber nicht auf die Idee, sich <strong>in</strong> diese h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>stallieren.<br />

Also greifen Sie selbst e<strong>in</strong>.<br />

per Kabel oder WLAN e<strong>in</strong>e Internetverb<strong>in</strong>dung<br />

her und <strong>in</strong>stallieren Kubuntu<br />

13.10 über e<strong>in</strong>en Mausklick auf das Desktop-Icon<br />

Install Kubuntu 13.10.<br />

Schritt 5: F<strong>in</strong>ale<br />

Der grafische Installer lässt Sie erst e<strong>in</strong>e<br />

Sprache auswählen und prüft im nächsten<br />

Schritt, ob Ihr Rechner am Internet hängt,<br />

mit Strom versorgt wird und genügend<br />

freien Platz für die Installation mitbr<strong>in</strong>gt.<br />

Zusätzlich können Sie noch zwei Kreuzchen<br />

bei Software von Drittanbietern <strong>in</strong>stallieren<br />

und Aktualisierungen während<br />

der Installation herunterladen setzen. Ersteres<br />

sorgt dafür, dass Kubuntu auch e<strong>in</strong>ige<br />

grundlegende Multimedia-Codecs <strong>in</strong>stalliert,<br />

die es Ihnen erlauben, Filme zu<br />

schauen (auch im Flash-Format), MP3-Dateien<br />

abzuspielen und Audio-CDs zu brennen.<br />

Die zweite Option lädt während der<br />

Installation automatisch die Updates herunter,<br />

ohne sie aber zu <strong>in</strong>stallieren – das<br />

legen Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Extraschritt fest.<br />

Lassen Sie sich nicht davon irritieren,<br />

dass Kubuntu während der Installation e<strong>in</strong>en<br />

Mix aus Deutsch und Englisch präsentiert;<br />

anders als bei älteren Versionen<br />

L<strong>in</strong>ux benennt Festplatten nach e<strong>in</strong>em<br />

festen Schema: /dev/​sda adressiert<br />

die erste erkannte Festplatte, /dev/​<br />

sda1 bis /dev/​sda4 bei „klassischen“<br />

Partitionstabellen die vier primären<br />

Partitionen darauf. Bei /dev/​sda5 handelt<br />

es sich um die erste logische Partition,<br />

die sich <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er erweiterten<br />

Partition bef<strong>in</strong>det. W<strong>in</strong>dows belegt<br />

meist die erste und zweite primäre Partition,<br />

also /dev/​sda1 und /dev/​sda2.<br />

Stecken Sie nun e<strong>in</strong>en USB-Stick oder<br />

e<strong>in</strong>e externe Festplatte <strong>in</strong> den USB-<br />

Slot, erhalten diese Geräte die Bezeichnung<br />

/dev/​sdb, ansonsten folgt<br />

alles dem obigen Schema. Über den<br />

Kommandozeilenbefehl sudo fdisk ‐l erhalten<br />

Sie e<strong>in</strong>e Übersicht der verfügbaren<br />

Festplatten und USB-Speicher sowie<br />

der darauf bef<strong>in</strong>dlichen Partitionen<br />

und Dateisysteme.<br />

UEFI-Rechner verwenden e<strong>in</strong> alternatives,<br />

GPT (GUID Partition Table) genanntes<br />

Partitionierungsschema, bei dem es<br />

ke<strong>in</strong>e erweiterten und logischen Partitionen<br />

gibt. Dort wird e<strong>in</strong>fach durchnummeriert<br />

(sda1, sda2 usw.). Um die Partitionstabelle<br />

der Platte sda anzuzeigen,<br />

verwenden Sie hier das Kommando<br />

sudo gdisk ‐l /dev/sda.<br />

Unabhängig von der Art der Partitionstabelle<br />

funktioniert immer der Aufruf cat<br />

/proc/partitions, der allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e weniger<br />

<strong>in</strong>formative Ausgabe produziert.<br />

s<strong>in</strong>d hier viele Dialoge nicht<br />

übersetzt worden.<br />

Es folgt der spannendste Teil<br />

der Installation – das Partitionieren.<br />

Die angebotenen LVM-<br />

Optionen können Sie ignorieren<br />

und stoßen dann meist auf<br />

e<strong>in</strong>es der folgenden Szenarien:<br />

l Läuft bereits e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows<br />

auf dem Rechner, dessen<br />

Festplatte Sie – wie im<br />

Abschnitt Schritt 3: W<strong>in</strong>dows neben Kubuntu<br />

beschrieben – vorbereitet haben,<br />

klicken Sie auf Manuell, um Kubuntu<br />

<strong>in</strong> die leere Partition <strong>in</strong>stallieren.<br />

l Haben Sie W<strong>in</strong>dows noch nicht<br />

defragmentiert und e<strong>in</strong>e Partition<br />

freigeschaufelt, schlägt der Installer<br />

lediglich vor, W<strong>in</strong>dows durch Kubuntu<br />

zu ersetzen. Möchten Sie das nicht,<br />

müssen Sie die W<strong>in</strong>dows-Platte, wie<br />

<strong>in</strong> Schritt 3 beschrieben, vorbereiten.<br />

l Läuft bereits e<strong>in</strong> anderes L<strong>in</strong>ux-System<br />

auf dem Gerät, möchte Kubuntu<br />

eher etwas von dessen Ressourcen<br />

abknapsen und schlägt vor, die<br />

L<strong>in</strong>ux-Partition zu verkle<strong>in</strong>ern. E<strong>in</strong><br />

schwarzer Schieberegler hilft Ihnen<br />

dabei, das zu erledigen.<br />

l Brauchen Sie h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong> weiteres<br />

System auf der Festplatte, wählen<br />

Sie die Option Geführt – vollständige<br />

Festplatte verwenden und weisen<br />

Kubuntu so den kompletten Platz zu;<br />

das ist die e<strong>in</strong>fachste Lösung.<br />

Um Kubuntu neben e<strong>in</strong> präpariertes W<strong>in</strong>dows<br />

zu <strong>in</strong>stallieren, wählen Sie nun Manuell<br />

und dann Weiter. Leider kommt<br />

auch der Installer von Kubuntu 13.10 nicht<br />

auf die Idee, die freigeschaufelte Partition<br />

für e<strong>in</strong>e Installation vorzuschlagen. Im<br />

neuen Fenster taucht neben e<strong>in</strong> oder zwei<br />

W<strong>in</strong>dows-Partitionen auch der freie Speicherplatz<br />

auf, den Sie nutzen wollen (Abbildung<br />

6). Klicken Sie auf diesen, ersche<strong>in</strong>t<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Fenster, über das Sie<br />

e<strong>in</strong>stellen, wie Sie die Partitionen e<strong>in</strong>teilen<br />

(siehe Kasten Festplattenschemata).<br />

Abb. 7: Beim Anlegen e<strong>in</strong>er neuen Partition<br />

wählen Sie Größe, Dateisystem und<br />

Mo<strong>in</strong>t Po<strong>in</strong>t aus.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

45


Titel<br />

Heft-DVD: Kubuntu 13.10<br />

Sie brauchen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e<br />

Root-Partition (Mount Po<strong>in</strong>t ist<br />

/), auf der Kubuntu sämtliche<br />

Verzeichnisse, Programme, Bibliotheken<br />

und Logdateien ablegt.<br />

Wir spendieren dieser Partition<br />

im Beispiel 4 000 MByte (Abbildung<br />

7), verwenden Ext4 als<br />

Dateisystem (Use as Ext4-Journal<strong>in</strong>g-Dateisystem)<br />

und setzen den<br />

Mount Po<strong>in</strong>t auf das oberste Wurzelverzeichnis<br />

(/). E<strong>in</strong> Klick auf OK richtet die<br />

Partition e<strong>in</strong>. Auf den Swap-Bereich und<br />

die separate Home-Partition können Sie<br />

im Pr<strong>in</strong>zip auch verzichten – beide br<strong>in</strong>gen<br />

jedoch Vorteile mit (Abbildung 8).<br />

Läuft der Arbeitsspeicher über, spr<strong>in</strong>gt die<br />

Swap-Partition <strong>in</strong> die Bresche – was das<br />

System jedoch langsamer macht. Um den<br />

Swap e<strong>in</strong>zurichten, legen Sie über Add im<br />

Freien Speicherplatz e<strong>in</strong>e neue Partition an<br />

und weisen bei New partition size Platz<br />

von der Größe Ihres Arbeitsspeichers zu.<br />

Als Dateisystem (Use as) nehmen Sie Auslagerungsspeicher<br />

(Swap).<br />

Die Home-Partition hängt Kubuntu nach<br />

dem Start <strong>in</strong>s Verzeichnis /home e<strong>in</strong>. Sie<br />

enthält die Nutzerdaten sämtlicher Anwender<br />

(meist gibt es ja nur e<strong>in</strong>en Benutzer),<br />

etwa Musik, Filme, Fotos und Dokumente.<br />

Der Vorteil: Wechseln Sie e<strong>in</strong>mal das L<strong>in</strong>ux-System<br />

oder fährt L<strong>in</strong>ux nicht mehr<br />

hoch, <strong>in</strong>stallieren Sie e<strong>in</strong>e neue L<strong>in</strong>ux-Version<br />

<strong>in</strong> die Root-Partition (/) und hängen<br />

dann die alte Home-Partition <strong>in</strong> das neue<br />

Verzeichnis /home e<strong>in</strong> – mitsamt allen bisherigen<br />

Benutzerdaten. Nutzen Sie für die<br />

Home-Partition e<strong>in</strong>fach den restlichen<br />

Speicherplatz, legen Sie als Dateisystem<br />

das Ext4-Journal<strong>in</strong>g-Dateisystem fest und<br />

Abb. 8: Nach dem Partitionieren hat die Platte drei neue L<strong>in</strong>ux-Partitionen:<br />

Die Installation kann beg<strong>in</strong>nen.<br />

tragen Sie als Mount Po<strong>in</strong>t den Verzeichnisnamen<br />

/home e<strong>in</strong>. Nach e<strong>in</strong>em Klick auf<br />

OK kontrollieren Sie Ihre Entscheidungen<br />

nochmal und schauen im unteren Bereich,<br />

ob Kubuntus Installer den Bootloader für<br />

L<strong>in</strong>ux (und eventuell W<strong>in</strong>dows) auf die<br />

richtige Festplatte schreiben will – meist<br />

/dev/​sda. Über Jetzt <strong>in</strong>stallieren beg<strong>in</strong>nen<br />

Sie mit der Installation.<br />

Während der Installer nun im H<strong>in</strong>tergrund<br />

beg<strong>in</strong>nt, das Kubuntu-System auf<br />

die Platte zu kopieren, möchte er noch<br />

e<strong>in</strong> paar Sachen von Ihnen wissen. Sie geben<br />

die Zeitzone und Region an, <strong>in</strong> der<br />

Sie leben, wählen das deutsche Tastaturlayout<br />

aus und geben dann Informationen<br />

zu e<strong>in</strong>em Benutzer an, den Kubuntu als<br />

Standardanwender e<strong>in</strong>richtet.<br />

Um die Sicherheit zu erhöhen, können Sie<br />

das Home-Verzeichnis verschlüsseln (Mei ne<br />

persönlichen Dateien verschlüsseln). Melden<br />

Sie sich dann später von e<strong>in</strong>er Desktopsitzung<br />

ab, können unbefugte Dritte nicht auf<br />

die Daten <strong>in</strong> Ihrem Home-Verzeichnis zugreifen.<br />

Brauchen Sie all das nicht, wählen<br />

Sie Automatische Anmeldung.<br />

Die Dateien auf Platte zu kopieren, dauert<br />

e<strong>in</strong>e Weile, <strong>in</strong> der Zwischenzeit präsentiert<br />

Kubuntu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Diashow se<strong>in</strong>e<br />

Highlights. Am Ende starten Sie den<br />

Rechner neu. Bei e<strong>in</strong>er Parallel<strong>in</strong>stallation<br />

mit W<strong>in</strong>dows sollte<br />

das Bootmenü E<strong>in</strong>träge für beide<br />

Betriebssysteme anzeigen (Abbildung<br />

9), wobei es Kubuntu<br />

als Ubuntu bezeichnet.<br />

Zeit für Updates<br />

Landen Sie nun auf dem neuen<br />

Desktop (Abbildung 10), empfehlen<br />

wir, zunächst alle Aktualisierungen<br />

und Patches e<strong>in</strong>zuspielen. Rufen Sie<br />

dazu über Anwendungen / System / Aktualisierungsverwaltung<br />

die Muon-Aktualisierungsverwaltung<br />

auf und spielen Sie<br />

die neuesten Updates e<strong>in</strong>. Wenn Sie ke<strong>in</strong>en<br />

Internetzugang haben, können Sie<br />

dazu auch das <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> Service Kit auf<br />

unserer Heft-DVD nutzen. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] DistroWatch-Rangliste:<br />

http:// distrowatch. com/ dwres. php?​<br />

resource=popularity (http:// ezlx. de/ e1n1)<br />

[2] Kubuntu-Download:<br />

http:// www. kubuntu. org/ getkubuntu<br />

(http:// ezlx. de/ e1n2)<br />

[3] LiLi für W<strong>in</strong>dows:<br />

http:// www. l<strong>in</strong>uxliveusb. com/ download<br />

(http:// ezlx. de/ e1n3)<br />

[4] Parallel<strong>in</strong>stallation von W<strong>in</strong>dows und 2x<br />

L<strong>in</strong>ux: Hans-Georg Eßer, „Multi-Boot“,<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 04/​2012, S. 62 ff.<br />

[5] Installation auf UEFI-PCs: Hans-Georg<br />

Eßer, „Dual-Boot mit W<strong>in</strong>dows 8“,<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/​2013, S. 34 ff.,<br />

http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/ 28392<br />

(http:// ezlx. de/ e1n4)<br />

Software auf DVD: Kubuntu 13.10 (64 Bit)<br />

Abb. 9: Nach der erfolgreichen Installation von Kubuntu 13.10 neben<br />

W<strong>in</strong>dows 7 zeigt der Bootloader E<strong>in</strong>träge für beide Systeme.<br />

Abb. 10: Ergebnis der Anstrengungen: Kubuntu hat den KDE-<br />

Desktop gestartet; jetzt können Sie loslegen.<br />

46 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

Titel<br />

L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

Erste Schritte<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Auf die Installation von L<strong>in</strong>ux folgen die ersten Schritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Umgebung. Vieles<br />

erklärt sich von selbst, für den Rest f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> diesem Artikel hilfreiche H<strong>in</strong>weise, die<br />

Ihnen über die ersten Wochen mit L<strong>in</strong>ux helfen.<br />

Sie haben OpenSuse oder Kubuntu<br />

frisch von der Heft-DVD oder aus<br />

e<strong>in</strong>er anderen Quelle <strong>in</strong>stalliert<br />

und wollen nun los legen – bei den ersten<br />

Schritten mit dem neuen System hilft Ihnen<br />

dieser Artikel.<br />

Nach dem E<strong>in</strong>schalten des Rechners ersche<strong>in</strong>t<br />

als Erstes der Bootmanager: Hier<br />

werden Ihnen die <strong>in</strong>stallierten Betriebssysteme<br />

zur Auswahl angeboten. Der<br />

Bootmanager wartet <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>ige<br />

Sekunden auf Ihre E<strong>in</strong>gabe und startet bei<br />

deren Ausbleiben das als Standard e<strong>in</strong>gestellte<br />

Betriebssystem. Um L<strong>in</strong>ux zu starten,<br />

wählen Sie e<strong>in</strong>fach mit den Cursortasten<br />

den richtigen Menüpunkt aus und<br />

drücken [E<strong>in</strong>gabe]. Bei e<strong>in</strong>igen L<strong>in</strong>ux-<br />

Versionen füllt sich dann der Bildschirm<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Systemmeldungen;<br />

die meisten zeigen aber nur e<strong>in</strong>e Grafik<br />

an, und Sie können [Esc] drücken, um die<br />

Bootmeldungen anzeigen zu lassen. Das<br />

ist aber nur dann relevant, wenn es Probleme<br />

beim Systemstart gibt.<br />

Je nach Leistungsfähigkeit Ihres Rechners<br />

dauert es zwischen 15 Sekunden und<br />

mehreren M<strong>in</strong>uten, bis der Bootvorgang<br />

abgeschlossen ist. Dann schaltet L<strong>in</strong>ux <strong>in</strong><br />

den Grafikmodus und meldet Sie automatisch<br />

am System an. Haben Sie die automatische<br />

Anmeldung während der Installation<br />

deaktiviert, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Anmeldebildschirm.<br />

l Bei OpenSuse tragen Sie hier den<br />

Benutzernamen und das Passwort<br />

<strong>in</strong> die beiden E<strong>in</strong>gabefelder<br />

e<strong>in</strong>.<br />

l Kubuntu präsentiert hier<br />

nur e<strong>in</strong>e Auswahl der<br />

e<strong>in</strong>gerichteten Benutzer<br />

(Abbildung 1); Sie<br />

klicken den richtigen<br />

E<strong>in</strong>trag an und geben<br />

das Passwort e<strong>in</strong>.<br />

Wie Sie es vielleicht von<br />

anderen Passwortdialogen<br />

gewohnt s<strong>in</strong>d, wird das eigentliche<br />

Passwort bei der<br />

E<strong>in</strong>gabe nicht angezeigt,<br />

um Sie vor neugierigen Blicken<br />

anderer zu schützen.<br />

Es ersche<strong>in</strong>en stattdessen<br />

Sternchen.<br />

Neben Benutzername und<br />

Passwort bietet der OpenSuse-Anmeldedialog<br />

noch weitere Elemente: Unter Sitzungsart<br />

können Sie e<strong>in</strong>stellen, mit welcher<br />

grafischen Oberfläche Sie arbeiten<br />

wollen. Die Vore<strong>in</strong>stellung sollte hier KDE<br />

se<strong>in</strong>, und dabei können Sie es auch belassen,<br />

weil <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> diesen Desktop ausdrücklich<br />

empfiehlt. Experimentierfreudige<br />

können aber auch Gnome oder e<strong>in</strong>en<br />

anderen E<strong>in</strong>trag wie LXDE oder Xfce wählen:<br />

Passieren kann dabei nichts, das System<br />

sieht dann anders aus, und die Menüstrukturen<br />

weichen von den <strong>in</strong> diesem<br />

Artikel beschriebenen ab. Nach e<strong>in</strong>igen<br />

Sekunden präsentiert sich KDE mit e<strong>in</strong>em<br />

aufgeräumten Desktop.<br />

Abb. 1: Der Anmeldebildschirm sieht bei jeder L<strong>in</strong>ux-<br />

Version e<strong>in</strong> wenig anders aus – im Kubuntu-Dialog kann<br />

man ke<strong>in</strong>e Benutzernamen e<strong>in</strong>geben, sondern nur aus<br />

den vorhandenen Konten wählen.<br />

Den Desktop verwenden<br />

Die grundlegenden Elemente des KDE-<br />

Desktops von L<strong>in</strong>ux funktionieren genauso,<br />

wie Sie dies von W<strong>in</strong>dows gewohnt<br />

s<strong>in</strong>d: Die Startleiste am unteren<br />

Rand des Desktops enthält l<strong>in</strong>ks den üblichen<br />

Startbutton (hier <strong>in</strong> Form des<br />

grünen OpenSuse-Maskottchens oder<br />

des blauen KDE-Logos bei Kubuntu),<br />

h<strong>in</strong>ter dem sich u. a. das Programmmenü<br />

verbirgt.<br />

Über Icons auf dem Desktop können Sie<br />

wie gewohnt Programme starten bzw.<br />

Dokumente öffnen, wenn das Icon e<strong>in</strong><br />

Dokument-Icon ist. Auch L<strong>in</strong>ux verknüpft<br />

mit bestimmten Dateitypen die zugehöri-<br />

Guillermo Del Olmo P<strong>in</strong>tado,123RF


Titel<br />

L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

Abb. 2: KDE besitzt e<strong>in</strong> Startmenü, über<br />

das Sie Programme starten (und auch<br />

den Rechner ausschalten) können.<br />

gen Programme. Beachten Sie, dass unter<br />

L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Mausklick ausreicht,<br />

um e<strong>in</strong> Icon zu aktivieren. Wenn Sie stattdessen<br />

e<strong>in</strong>en Doppelklick <strong>in</strong> „normaler“<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit ausführen, ignoriert die<br />

Oberfläche den zweiten Klick allerd<strong>in</strong>gs.<br />

Wenn es nur um die Bedienung des Desktops<br />

geht, unterscheiden sich W<strong>in</strong>dows<br />

und L<strong>in</strong>ux kaum. Wie Sie gleich sehen<br />

werden, funktioniert alles, was Sie von<br />

der kommerziellen Konkurrenz kennen,<br />

genauso (oder sehr ähnlich) unter L<strong>in</strong>ux.<br />

Auf der anderen Seite bieten L<strong>in</strong>ux und<br />

KDE aber e<strong>in</strong>ige Zusatzfeatures, welche<br />

die tägliche Arbeit erleichtern.<br />

Programme starten<br />

Für den Start von Anwendungen gibt es<br />

drei Möglichkeiten – e<strong>in</strong>e besteht <strong>in</strong> der<br />

Verwendung des Startmenüs; die anderen<br />

beiden s<strong>in</strong>d häufig schneller, setzen aber<br />

voraus, dass Sie den Namen des Programms<br />

kennen, das Sie aufrufen wollen.<br />

Startmenü: über das Startmenü, das Sie<br />

über den Button ganz l<strong>in</strong>ks unten öffnen,<br />

haben Sie Zugriff auf alle unter KDE registrierten<br />

Anwendungen (Abbildung 2): In<br />

diesem Menü f<strong>in</strong>den Sie also alles, was<br />

Sie typischerweise auf der grafischen<br />

Oberfläche von L<strong>in</strong>ux nutzen wollen. Das<br />

Auff<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es Programms <strong>in</strong> der<br />

Menühierarchie ist dabei sehr e<strong>in</strong>fach.<br />

Die Menüs s<strong>in</strong>d nach Themen sortiert:<br />

Auf oberster Ebene des Startmenüs f<strong>in</strong>den<br />

Sie z. B. die E<strong>in</strong>träge Spiele, Grafik, Internet,<br />

Multimedia und Büroprogramme. Um<br />

beispielsweise LibreOffice, das Microsoft-<br />

Office-kompatible Officepaket zu starten,<br />

wählen Sie im Startmenü Anwendungen /<br />

Büroprogramme / Textverarbeitung / Textverarbeitung<br />

(LibreOffice Writer) bei<br />

OpenSuse bzw .Anwendungen / Büroprogramme<br />

/ Textverarbeitung (LibreOffice<br />

Writer) bei Kubuntu. (Dass der Menüweg<br />

hier unterschiedlich lang ist, liegt daran,<br />

dass sich auf dem OpenSuse-System zwei<br />

Programme als Textverarbeitung registriert<br />

haben – dann entsteht <strong>in</strong> der Menüstruktur<br />

e<strong>in</strong>e neue Ebene.)<br />

Wollen Sie nicht <strong>in</strong> der Hierarchie suchen,<br />

geben Sie im Startmenü e<strong>in</strong>en Teil<br />

des Programmnamens <strong>in</strong> das Suchfenster<br />

e<strong>in</strong> – im Beispiel etwa writer: Dann ersche<strong>in</strong>en<br />

alle passenden Treffer.<br />

Das OpenSuse-Konfigurationsprogramm<br />

YaST f<strong>in</strong>den Sie hier unter Rechner /<br />

YaST. (YaST ist die Abkürzung von „Yet<br />

another Setup Tool“, auf Deutsch etwa:<br />

„Noch e<strong>in</strong> weiteres Konfigurationsprogramm“.)<br />

Auch unter Kubuntu f<strong>in</strong>den<br />

Sie schnell zu den E<strong>in</strong>stellungen: Der<br />

richtige Menüe<strong>in</strong>trag ist Rechner / System<br />

e<strong>in</strong>stellungen.<br />

Die jeweils erste hier genannte Menüebe<br />

ne erreichen Sie über die Reiter am<br />

unteren Rand des Menüs (Favoriten, Anwendungen,<br />

Rechner, Verlauf und Verlassen).<br />

Im Bereich Anwendungen gibt es<br />

Untermenüs – ob e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>trag direkt e<strong>in</strong><br />

Programm startet oder e<strong>in</strong> Untermenü beherbergt,<br />

erkennen Sie am Fehlen oder<br />

Auftauchen e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en nach rechts zeigenden<br />

Dreiecks. Klicken Sie auf e<strong>in</strong>en<br />

Untermenü-E<strong>in</strong>trag, verschw<strong>in</strong>det die aktuelle<br />

Ansicht, und Sie sehen nur noch<br />

den Inhalt des Untermenüs.<br />

Schnellstarter: Über die Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

[Alt-F2] rufen Sie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Befehlse<strong>in</strong>gabefenster<br />

auf, das mittig am oberen<br />

Desktoprand ersche<strong>in</strong>t (Abbildung 3).<br />

Hier können Sie nun den Namen e<strong>in</strong>es<br />

Programms e<strong>in</strong>geben, z. B. könnten Sie<br />

den <strong>in</strong> KDE <strong>in</strong>tegrierten Texteditor KWrite<br />

durch E<strong>in</strong>gabe von kwrite (durchgehend<br />

<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>buchstaben) <strong>in</strong> diesem Schnellstartfenster<br />

aufrufen. Programme,<br />

die e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag<br />

im Startmenü haben, f<strong>in</strong>den<br />

Sie so unabhängig von<br />

der Schreibweise – bei anderen<br />

Programmen müssen<br />

Sie exakt se<strong>in</strong> und auch<br />

Groß-/​Kle<strong>in</strong>schreibung beachten.<br />

Für KWrite gibt es<br />

hier zwei Treffer (Abbildung<br />

4); beide starten den<br />

Editor.<br />

Kommandozeile: Wenn<br />

Sie mit Befehlen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Term<strong>in</strong>alfenster arbeiten, können Sie<br />

auch aus diesem heraus grafische Programme<br />

aufrufen. Um das zu tun und das<br />

Term<strong>in</strong>al nicht für weitere Befehle zu<br />

sperren, geben Sie ebenfalls den exakten<br />

Programmnamen, gefolgt von & e<strong>in</strong>: Um<br />

wieder den Editor KWrite aus dem letzten<br />

Beispiel aufzurufen, würden Sie also<br />

kwrite & e<strong>in</strong>geben. Aber: Dies ist nur e<strong>in</strong>e<br />

Alternative – es gibt ke<strong>in</strong>en zw<strong>in</strong>genden<br />

Grund, für den Programmstart die Kommandozeile<br />

zu verwenden.<br />

Icons auf dem Desktop anlegen<br />

Sie können Programm-Icons aus dem<br />

Startmenü auf den Desktop ziehen, um<br />

beliebte Anwendungen künftig schneller<br />

zu starten. Navigieren Sie e<strong>in</strong>fach im<br />

Startmenü zur Anwendung und ziehen<br />

Sie den Menüpunkt per Drag & Drop aus<br />

dem Menü auf den Desktop. Aber Vorsicht:<br />

Hier gibt es zwei Orte, an denen<br />

das neue Icon entstehen kann:<br />

l L<strong>in</strong>ks oben f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

ständig auf dem Desktop liegendes<br />

Fenster namens Arbeitsflächenordner<br />

(Abbildung 5). Es zeigt den<br />

Inhalt des Ordners Arbeitsfläche<br />

(OpenSuse) bzw. Schreibtisch (Kubuntu)<br />

<strong>in</strong> Ihrem Home-Verzeichnis<br />

an und enthält – bei OpenSuse – bereits<br />

e<strong>in</strong>ige Icons, unter anderem für<br />

den Browser Firefox, das Officepaket<br />

LibreOffice und die Onl<strong>in</strong>ehilfe<br />

von OpenSuse. Die unterschiedlichen<br />

Namen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ärgerliche<br />

Konsequenz aus der Tatsache, dass<br />

der im englischen KDE verwendete<br />

Ordnername Desktop hier anders<br />

übersetzt wurde.<br />

l Alternativ ziehen Sie Menüpunkte<br />

direkt auf den Desktop. Technisch<br />

legen Sie damit ke<strong>in</strong> Icon auf den<br />

Desktop, sondern e<strong>in</strong> so genanntes<br />

Plasmoid (wie KDE kle<strong>in</strong>e Applets für<br />

Abb. 3: Im [Alt-F2]-Schnellstarter können Sie e<strong>in</strong>en Befehlsnamen<br />

e<strong>in</strong>geben – aber auch nach Programmen<br />

(und sogar nach besuchten Webseiten) suchen.<br />

Abb. 4: Es ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Trefferliste – im Beispiel der<br />

Suche nach dem KDE-Editor gleich zweimal „kwrite“<br />

(Startmenü-E<strong>in</strong>trag und Programmdatei).<br />

48 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

Titel<br />

Abb. 5: Umrandet sehen Sie zwei Icons, die aus dem Startmenü auf den Desktop gezogen<br />

wurden – e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Arbeitsflächenordner h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> (l<strong>in</strong>ks) und e<strong>in</strong>mal direkt auf<br />

e<strong>in</strong>e freie Stelle des Desktops.<br />

den Desktop nennt). Praktisch spielt<br />

es ke<strong>in</strong>e Rolle: Auch die Symbole<br />

auf dem Desktop verhalten sich wie<br />

gewohnt.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> Icon wieder entfernen<br />

möchten, geht das auch e<strong>in</strong>fach: über<br />

se<strong>in</strong> Kontextmenü der rechten Maustaste<br />

und dessen Menüpunkt In den Mülleimer<br />

werfen (bei Icons im Arbeitsflächenordner)<br />

bzw. den Menüpunkt Symbol entfernen<br />

(bei Icons, die direkt auf dem Desktop<br />

liegen).<br />

Mit Fenstern arbeiten<br />

Mit Fenstern können Sie unter KDE wie<br />

unter W<strong>in</strong>dows arbeiten: Wenn mehrere<br />

Fenster gleichzeitig geöffnet s<strong>in</strong>d, aktivieren<br />

Sie e<strong>in</strong>es davon, <strong>in</strong>dem Sie den<br />

Mauszeiger <strong>in</strong> dieses Fenster h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bewegen<br />

und e<strong>in</strong>mal mit der l<strong>in</strong>ken Maustaste<br />

klicken. Sie erkennen an der dunkleren<br />

Schrift <strong>in</strong> der Titelleiste, dass dieses<br />

Fenster nun aktiv ist – alle übrigen<br />

Fenster zeigen den Fensternamen <strong>in</strong> der<br />

Titelleiste <strong>in</strong> grauer Schrift an; diese<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>aktiv.<br />

Aktivität und Inaktivität sagen übrigens<br />

nichts darüber aus, ob die Programme<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen Fenstern arbeiten. Da<br />

L<strong>in</strong>ux e<strong>in</strong> Multitask<strong>in</strong>g-Betriebssystem<br />

ist, laufen die Programme <strong>in</strong> allen Fenstern<br />

selbstverständlich weiter, auch <strong>in</strong><br />

den „<strong>in</strong>aktiven“. Aktivität bedeutet nur,<br />

dass e<strong>in</strong>e Texte<strong>in</strong>gabe (oder auch das<br />

Drücken e<strong>in</strong>er Funktionstasten-Komb<strong>in</strong>ation)<br />

an das jeweils aktive Fenster<br />

weitergeleitet wird.<br />

Besser organisiert mit Arbeitsflächen<br />

E<strong>in</strong> Konzept, das von dem kommerziellen<br />

Common Desktop Environment (CDE),<br />

dem Standarddesktop älterer Unix-Systeme<br />

wie Solaris und HP/​UX, übernommen<br />

wurde, ist das der Desktops. Der Gedanke<br />

ist e<strong>in</strong>leuchtend: Wenn Sie gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Fenstern benötigen,<br />

wird es sehr schwer, die Übersicht<br />

zu behalten. Zudem verdecken sich etliche<br />

dieser Fenster, so dass es zu e<strong>in</strong>em<br />

Pro blem werden kann, e<strong>in</strong> Fenster wiederzuf<strong>in</strong>den<br />

und zu aktivieren.<br />

Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden,<br />

bietet Ihnen KDE bis zu 20 virtuelle Desktops<br />

(abgeleitet von der Vorstellung,<br />

se<strong>in</strong>e Unterlagen auf mehrere Schreibtische<br />

zu verteilen). Auf jedem dieser<br />

Desktops können Sie unabhängig Fenster<br />

öffnen, und über die Desktopschaltflächen<br />

<strong>in</strong> der Startleiste können Sie mühelos<br />

mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Mausklick zwischen<br />

den Desktops h<strong>in</strong>- und herwechseln.<br />

Die Vore<strong>in</strong>stellung ist bei OpenSuse<br />

13.1, zwei Desktops anzuzeigen; bei Kubuntu<br />

13.10 s<strong>in</strong>d Desktops h<strong>in</strong>gegen<br />

komplett deaktiviert. Diese Vorgabe können<br />

Sie aber jederzeit ändern – wie das<br />

geht, lesen Sie <strong>in</strong> den KDE-Tipps dieser<br />

Ausgabe ab Seite 68.<br />

Statt die kle<strong>in</strong>en Desktopschaltflächen anzuklicken,<br />

können Sie auch e<strong>in</strong>e Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

verwenden, um auf e<strong>in</strong>en<br />

anderen Desktop zu wechseln. Die Tastenkomb<strong>in</strong>ationen<br />

[Strg-F1] bis [Strg-F10]<br />

bzw. [Strg-Umschalt-F1] bis [Strg-Umschalt-F10]<br />

s<strong>in</strong>d dafür vorgesehen, die<br />

ersten zehn Desktops sowie die Desktops<br />

11 bis 20 ohne Umwege zu erreichen;<br />

standardmäßig s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nur die<br />

Shortcuts für die ersten sechs Desktops<br />

aktiviert. In den KDE-Systeme<strong>in</strong>stellungen<br />

können Sie auch für höhere Desktopnummern<br />

passende Kürzel vergeben,<br />

wenn Sie mehr als sechs Desktops nutzen<br />

wollen. Haben Sie nur zwei oder vier<br />

Desktops e<strong>in</strong>gestellt, bewirken die Tastenkomb<strong>in</strong>ationen<br />

für die „höheren“<br />

Desktopnummern nichts.<br />

Fensterschaltflächen<br />

Fenster maximieren, schließen und verbergen<br />

Sie wie gewohnt mit e<strong>in</strong>em Klick<br />

auf e<strong>in</strong>e der drei Fensterschaltflächen<br />

rechts oben <strong>in</strong> der Titelleiste (Abbildung<br />

6):<br />

l Die X-Schaltfläche schließt das Fenster;<br />

schneller geht das aber – wie<br />

unter W<strong>in</strong>dows – mit [Alt-F4].<br />

l Mit der Schaltfläche daneben (die<br />

wie e<strong>in</strong> Dach aussieht) maximieren<br />

Sie das Fenster auf volle Größe; e<strong>in</strong><br />

weiterer Klick stellt die ursprüngliche<br />

Größe und Position wieder her.<br />

Im maximierten Zustand nimmt die<br />

Schaltfläche die Form e<strong>in</strong>es auf e<strong>in</strong>er<br />

Ecke stehenden Quadrats an. Statt<br />

den Mauszeiger an die richtige Stelle<br />

zu bewegen, können Sie auch doppelt<br />

Abb. 6: Fensterschaltflächen: L<strong>in</strong>ks gibt es das Fenstermenü und die „Sticky“-Funktion,<br />

rechts M<strong>in</strong>imieren, Maximieren und Schließen.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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Titel<br />

L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

auf die Titelseite klicken: Damit<br />

können Sie genauso maximieren bzw.<br />

dies rückgängig machen.<br />

l Noch e<strong>in</strong>e Position weiter l<strong>in</strong>ks f<strong>in</strong>den<br />

Sie die Schaltfläche zum M<strong>in</strong>imieren,<br />

bei der das Dach auf dem Kopf steht.<br />

M<strong>in</strong>imieren heißt (wie bei W<strong>in</strong>dows),<br />

dass das Fenster verschw<strong>in</strong>det. Über<br />

se<strong>in</strong>en ausgegrauten E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> der<br />

Startleiste können Sie es jederzeit<br />

zurück auf den Desktop holen.<br />

Die Reihenfolge dieser drei Schaltflächen<br />

ist exakt wie bei W<strong>in</strong>dows, so dass Sie<br />

sich hier nicht umgewöhnen müssen.<br />

L<strong>in</strong>ks oben <strong>in</strong> der Titelzeile gibt es noch<br />

zwei weitere Schaltflächen: Ganz l<strong>in</strong>ks<br />

außen können Sie das Fenstermenü aufrufen:<br />

Das ist e<strong>in</strong>e Art Kontextmenü für<br />

dieses Fenster; über se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag Weitere<br />

Aktionen / Immer im Vordergrund<br />

können Sie z. B. festlegen, dass dieses<br />

Fenster nie verdeckt wird. Daneben bef<strong>in</strong>det<br />

sich die letzte Schaltfläche, die das<br />

Fenster „festp<strong>in</strong>nt“: Wenn Sie dann die<br />

Arbeitsfläche wechseln, kommt das<br />

Fenster mit.<br />

Abb. 7: Viele Wege führen zu Root-Rechten<br />

– bei OpenSuse (oben) und Kubuntu<br />

s<strong>in</strong>d sie verschieden.<br />

Abb. 8: In OpenSuses YaST können Sie nach Paketnamen suchen – sollten aber vorab<br />

wissen, wonach Sie fahnden, weil es bei generischen Begriffen sehr viele Treffer gibt.<br />

Verwaltung – wer ist „root“?<br />

Bei der Installation haben Sie neben Ihrem<br />

Benutzeraccount automatisch auch<br />

e<strong>in</strong>en besonders privilegierten Account<br />

erzeugt, der den Benutzernamen root verwendet.<br />

root ist auf L<strong>in</strong>ux-Systemen der<br />

Adm<strong>in</strong>istrator (entspricht also dem Benutzer<br />

Adm<strong>in</strong>istrator unter W<strong>in</strong>dows, der<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs seit Vista nicht am System<br />

anmelden kann). Die meisten Verwaltungsaufgaben<br />

(z. B. Hardware- oder<br />

Netzwerkkonfiguration, Updates, Software<br />

e<strong>in</strong>spielen usw.) benötigen Adm<strong>in</strong>istratorrechte,<br />

und es gibt zwei Möglichkeiten,<br />

wie Sie diese erlangen können.<br />

l OpenSuse legt bei der Installation für<br />

den Benutzer root e<strong>in</strong> Passwort an.<br />

Die Vorgabe des Installers ist, dass<br />

dieses Passwort mit Ihrem normalen<br />

Benutzerpasswort identisch ist – Sie<br />

können sich aber bei der Erste<strong>in</strong>richtung<br />

gegen diesen Vorschlag<br />

entscheiden und dann e<strong>in</strong> separates<br />

Root-Passwort e<strong>in</strong>geben. Es gibt<br />

bei OpenSuse also immer e<strong>in</strong> Root-<br />

Passwort, das entweder Ihr normales<br />

Passwort oder e<strong>in</strong> absichtlich anders<br />

gesetztes ist.<br />

l Kubuntu geht hier e<strong>in</strong>en anderen<br />

Weg und legt gar ke<strong>in</strong> Passwort für<br />

den Benutzer root an. E<strong>in</strong> Nebeneffekt<br />

davon ist, dass Sie sich am<br />

Anmeldedialog nicht als root e<strong>in</strong>loggen<br />

können. Der Installer richtet<br />

die Rechte auf dem frischen L<strong>in</strong>ux-<br />

System aber so e<strong>in</strong>, dass der erste<br />

normale Benutzer zum Adm<strong>in</strong>istrator<br />

„aufsteigen“ darf; dazu benötigen Sie<br />

dann Ihr eigenes Passwort, und nach<br />

e<strong>in</strong>er Überprüfung können Sie dann<br />

auch unter Kubuntu Verwaltungsaufgaben<br />

erledigen.<br />

Wegen dieses Unterschieds sehen auch<br />

die Dialoge, <strong>in</strong> denen Sie das Passwort<br />

e<strong>in</strong>geben, leicht unterschiedlich aus (Abbildung<br />

7) – es s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />

Hilfsprogramme, die diese Aufgabe ausführen.<br />

Beide starten im Erfolgsfall e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Anwendung mit Adm<strong>in</strong>istratorrechten.<br />

In der Praxis (wenn Sie den Vorgaben der<br />

Installer folgen) sieht die Situation bei<br />

OpenSuse und Kubuntu also identisch<br />

aus: Sie haben sich e<strong>in</strong>en Benutzernamen<br />

und e<strong>in</strong> Passwort gemerkt oder notiert,<br />

und dieses Passwort verhilft Ihnen <strong>in</strong> beiden<br />

Fällen dazu, Adm<strong>in</strong>istratoraufgaben<br />

zu bearbeiten.<br />

Trotzdem sollten Sie diesen Unterschied<br />

kennen, denn es gibt e<strong>in</strong> paar Nebeneffekte.<br />

Unter OpenSuse können Sie beliebige<br />

weitere Benutzer h<strong>in</strong>zufügen, die<br />

sich am System anmelden und (wenn sie<br />

das Root-Passwort kennen) auch Verwalterrechte<br />

haben können. Legen Sie unter<br />

Kubuntu zusätzliche Benutzer an, fehlt<br />

denen diese Möglichkeit, weil es ja ke<strong>in</strong><br />

universell gültiges Root-Passwort gibt.<br />

Aber: Diese Details s<strong>in</strong>d nur relevant,<br />

wenn Sie sich Ihren PC mit weiteren Benutzern<br />

teilen möchten.<br />

Software nach<strong>in</strong>stallieren<br />

Anders als W<strong>in</strong>dows br<strong>in</strong>gt jede L<strong>in</strong>ux-<br />

Distribution (also z. B. OpenSuse oder<br />

Kubuntu) e<strong>in</strong>e riesige Auswahl an Softwarepaketen<br />

mit. Diese werden aber<br />

nicht alle automatisch e<strong>in</strong>gerichtet – Sie<br />

können die Zusatzprogramme bei Bedarf<br />

nach<strong>in</strong>stallieren. Dazu nutzen Sie<br />

das Softwareverwaltungstool Ihres L<strong>in</strong>ux-Systems:<br />

l Unter OpenSuse rufen Sie im Startmenü<br />

den E<strong>in</strong>trag Software <strong>in</strong>stallieren/​<br />

entfernen auf dem Reiter Rechner<br />

auf. Sie müssen das Root-Passwort<br />

e<strong>in</strong>geben und landen dann direkt im<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


L<strong>in</strong>ux kennen lernen<br />

Titel<br />

YaST-Modul für die Paket<strong>in</strong>stallation<br />

(Abbildung 8).<br />

l Kubuntu-Anwender wechseln auch im<br />

Startmenü zum Reiter Anwendungen<br />

und rufen dort den E<strong>in</strong>trag System /<br />

Paketverwaltung auf. Alternativ gibt<br />

es noch auf dem Reiter Rechner den<br />

E<strong>in</strong>trag Muon Discover (Programmverwaltung),<br />

über den Sie e<strong>in</strong>e modernere<br />

Variante der Softwareverwaltung<br />

starten (Abbildung 9).<br />

In den Tools beider Distributionen haben<br />

Sie die Möglichkeit, gezielt nach Programmen<br />

zu suchen oder anhand von Kategorien<br />

bisher unbekannte Software zu entdecken.<br />

Nach der Auswahl lädt das Verwaltungstool<br />

alle nötigen Dateien herunter<br />

und <strong>in</strong>stalliert sie – so etwas wie e<strong>in</strong><br />

setup.exe-Programm, das Ihnen Fragen<br />

zur E<strong>in</strong>richtung stellt, gibt es nicht.<br />

Alternative Paketquellen<br />

Über die Standardprogrammpakete h<strong>in</strong>aus,<br />

die der Distributor für Sie zusammen<br />

gestellt hat, können Sie auch fremde,<br />

zusätzliche Paketquellen <strong>in</strong>tegrieren und<br />

damit die Auswahl vergrößern: Paketquellen<br />

s<strong>in</strong>d im Grund nur e<strong>in</strong>e Sammlung<br />

mehrerer Pakete mit e<strong>in</strong>em cleveren<br />

Inhaltsverzeichnis, das später die automatisierte<br />

Installation von Software aus<br />

dieser Quelle erlaubt. Fremde Paketquellen<br />

sollten Sie nur nutzen, wenn Sie e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Anwendung zw<strong>in</strong>gend brauchen<br />

und diese nicht <strong>in</strong> den Standardpaketquellen<br />

enthalten ist.<br />

Der technische Begriff für die Paketquellen<br />

ist <strong>in</strong> der L<strong>in</strong>ux-Welt das englische<br />

Wort „Repository“, und e<strong>in</strong>ige Software-<br />

Entwickler (sowie auch wenige Hardwarehersteller)<br />

bieten über Ihre Webseiten<br />

Zugang zu solchen Repositories – nur<br />

muss es das richtige se<strong>in</strong>! E<strong>in</strong> Ubuntu-Repository<br />

br<strong>in</strong>gt Sie nicht weiter, wenn Sie<br />

mit OpenSuse arbeiten (und anders herum).<br />

Außerdem muss im Repository speziell<br />

Ihre Version (z. B. OpenSuse 13.1,<br />

64 Bit) unterstützt werden. Bei Fehlversuchen<br />

kann aber nichts schiefgehen: E<strong>in</strong><br />

unpassendes Repository lässt sich e<strong>in</strong>fach<br />

nicht e<strong>in</strong>richten.<br />

Daneben gibt es noch die Möglichkeit,<br />

sich ganz von den Paketen zu lösen: Die<br />

meisten Anwendungen für L<strong>in</strong>ux s<strong>in</strong>d<br />

Open Source Software, d. h., der Quelltext<br />

ist verfügbar. Profis können den herunterladen<br />

und mit e<strong>in</strong>em Compiler und<br />

weiteren Tools <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ausführbares Programm<br />

übersetzen – als E<strong>in</strong>steiger sollten<br />

Abb. 9: Muon Discover heißt e<strong>in</strong> neues Kubuntu-Tool, über das Sie Software nach<strong>in</strong>stallieren<br />

können. Es zeigt nicht sämtliche Pakete, sondern präsentiert e<strong>in</strong>e Auswahl.<br />

Sie das nicht versuchen. Das ist aber<br />

ke<strong>in</strong>e echte E<strong>in</strong>schränkung: Die meisten<br />

<strong>in</strong>teressanten Programme f<strong>in</strong>den Sie bereits<br />

<strong>in</strong> den Standard-Repositoies, und Sie<br />

können durchaus e<strong>in</strong>ige Monate damit<br />

verbr<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong>en Blick auf diese riesige<br />

Menge an Gratisprogrammen zu werfen,<br />

Was <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> bietet<br />

Haben Sie <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> zum ersten Mal<br />

gekauft, um von der Heft-DVD L<strong>in</strong>ux zu<br />

<strong>in</strong>stallieren, verraten wir zum Abschluss<br />

noch, was <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> von anderen L<strong>in</strong>ux-<br />

Zeitschriften unterscheidet.<br />

l Die meisten Artikel im Heft haben Workshop-Charakter<br />

– das gilt für alle Beiträge<br />

<strong>in</strong> der gleichnamigen Rubrik, aber<br />

auch für viele Texte <strong>in</strong> unserer Titelstrecke:<br />

Jede Ausgabe hat e<strong>in</strong> Schwerpunktthema<br />

(<strong>in</strong> dieser Ausgabe: „<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong><br />

L<strong>in</strong>ux“), z. B. Datensicherung, Internet<br />

mit DSL oder Parallelbetrieb mit W<strong>in</strong>dows<br />

bzw. W<strong>in</strong>dows <strong>in</strong> virtuellen Masch<strong>in</strong>en.<br />

In den Workshops zeigen wir Ihnen<br />

mit ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen,<br />

wie Sie vorgehen müssen.<br />

l Damit die Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />

funktionieren, unterstützt <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> nur<br />

zwei L<strong>in</strong>ux-Distributionen: OpenSuse und<br />

Kubuntu. Es gibt daneben noch viele weitere<br />

L<strong>in</strong>ux-Varianten, z. B. Fedora, Mandriva<br />

und Debian – diese unterscheiden<br />

sich aber teilweise stark, und auch bei Kubuntu<br />

und OpenSuse s<strong>in</strong>d nicht alle<br />

Schritte gleich. Andere L<strong>in</strong>ux-Zeitschriften<br />

die Ihr neues L<strong>in</strong>ux nach e<strong>in</strong> paar Mausklicks<br />

automatisch nach<strong>in</strong>stalliert.<br />

Für die weiteren Schritte mit L<strong>in</strong>ux wünschen<br />

wir viel Erfolg und auch viel Spaß –<br />

und wir hoffen, dass Sie <strong>in</strong> <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

noch viele <strong>in</strong>teressante Anregungen für<br />

den L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>den! (hge) n<br />

können dann nur allgeme<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise zur<br />

Installation oder Bedienung bieten – wenn<br />

Sie aber e<strong>in</strong>e aktuelle Version von Open-<br />

Suse oder Kubuntu verwenden, können<br />

Sie sich darauf verlassen, dass unsere<br />

Anleitungen auch bei Ihnen funktionieren.<br />

l Damit Sie Programme, die wir <strong>in</strong> den Artikeln<br />

vorstellen, nicht aus dem Internet<br />

herunterladen müssen, f<strong>in</strong>den Sie die nötige<br />

Software <strong>in</strong> der Regel auf unserer<br />

Heft-DVD – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich, der <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

Service Kit heißt. Dort gibt es außerdem<br />

immer aktuelle Updates. Wie Sie die<br />

Software e<strong>in</strong>richten, ist <strong>in</strong> den HTML-Seiten<br />

beschrieben, die Sie f<strong>in</strong>den, wenn Sie<br />

die Heft-DVD im Webbrowser öffnen.<br />

l Etliche Tipps und Tricks zu verschiedenen<br />

L<strong>in</strong>ux-Themen f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> jeder<br />

Ausgabe: Das s<strong>in</strong>d regelmäßig mehr als<br />

20 Seiten. Darunter gibt es kurze Tipps<br />

und auch längere Anleitungen. Unsere<br />

Leserumfragen haben uns verraten.<br />

dass auch viele fortgeschrittene L<strong>in</strong>ux-<br />

Anwender <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> lesen, weil sich <strong>in</strong><br />

den Tipps oft Informationen f<strong>in</strong>den, die<br />

auch Profis noch nicht kannten.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

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51


Workshop<br />

Screencast<br />

Mit Kdenlive Video-Tutorials erstellen<br />

Video-Tutor<br />

Wollen Sie Ihre PC-Kenntnisse anderen Anwendern vermitteln, können<br />

Sie e<strong>in</strong> Video-Tutorial erstellen. Mit den richtigen Programmen nehmen<br />

Sie die Aktionen auf dem Desktop und Ihre eigenen Kommentare auf.<br />

Mart<strong>in</strong> Loschwitz<br />

E<strong>in</strong> Bild sagt mehr als tausend<br />

Worte – wohl jeder hat diesen Satz<br />

schon mal gehört. Auch wenn er<br />

etwas abgedroschen ist, stimmt er: Als<br />

Leser von <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> wissen Sie, dass die<br />

bildliche Darstellung e<strong>in</strong>es ganz bestimmten<br />

Werkzeugs oft erst den Ausschlag<br />

gibt, sich das Programm genauer<br />

anzuschauen – oder auch nicht. Was für<br />

Screenshots gilt, trifft auf bewegte Bilder<br />

noch viel mehr zu: E<strong>in</strong> fünfm<strong>in</strong>ütiges Video<br />

gibt dem Betrachter manchmal mehr<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema, als es e<strong>in</strong> fünfseitiger<br />

Artikel vermag. Genau deshalb boomen<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvideos: Bei ihnen beschäftigt<br />

sich der Tra<strong>in</strong>er im Video mit e<strong>in</strong>em<br />

spezifischen Thema; neben dem vorgetragenen<br />

Text ist auch der Desktop des Tra<strong>in</strong>ers<br />

zu sehen, so dass die Zuschauer<br />

schnell erfassen, was gerade passiert.<br />

Professionelle Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvideos benötigen<br />

allerd<strong>in</strong>gs viel Vorbereitung und s<strong>in</strong>d entsprechend<br />

teuer <strong>in</strong> der Produktion. Wenn<br />

Sie nicht den Anspruch haben, mit Profiprodukten<br />

mitzuhalten, f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

L<strong>in</strong>ux alle nötigen Werkzeuge, um eigene<br />

Tutorials zu erstellen.<br />

Wir erläutern am Beispiel des KDE-Programms<br />

Kdenlive, wie Sie e<strong>in</strong>e Desktopaufnahme<br />

nicht nur herstellen, sondern<br />

diese im Anschluss auch so zuschneiden,<br />

dass sie Ihren Wünschen entspricht<br />

und zur Weitergabe taugt. Der<br />

E<strong>in</strong>satzzweck muss dabei nicht auf<br />

Schulungen beschränkt se<strong>in</strong>. Wer z. B.<br />

e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> selbst geschriebenes Programm<br />

oder e<strong>in</strong>e eigens konstruierte<br />

Funktion <strong>in</strong> LibreOffice präsentieren<br />

möchte, der profitiert von den Screencasts<br />

genauso.<br />

Vorbereitungen: Hardware<br />

Für Desktopaufzeichnungen gilt e<strong>in</strong>e goldene<br />

Regel: Durch sorgfältige Vorbereitung<br />

wird die Arbeit leichter und das Resultat<br />

besser. Sich <strong>in</strong> das Aufnahme- und<br />

Schnittprogramm Kdenlive e<strong>in</strong>zuarbeiten,<br />

ist nur die e<strong>in</strong>e Hälfte der Arbeit; die andere<br />

Hälfte besteht dar<strong>in</strong>, sich die richtige<br />

Aufnahmeumgebung zu schaffen. Dazu<br />

gehört im Wesentlichen Folgendes: e<strong>in</strong><br />

brauchbares Mikrofon, der richtige Ort<br />

und – falls auch e<strong>in</strong> Bild des Vortragenden<br />

im Video ersche<strong>in</strong>en soll – e<strong>in</strong>e passende<br />

Kamera.<br />

Das A & O ist freilich das Mikrofon. Von<br />

ihm hängt maßgeblich ab, wie die Sprachqualität<br />

des Videos ausfällt. Hier ist durchaus<br />

Vorsicht geboten, was <strong>in</strong>tegrierte Mikrofone<br />

von Notebooks angeht: Zwar verfügt<br />

jedes neue Notebook mittlerweile über<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebautes Mikrofon, doch die Qualität,<br />

die sich mit diesen Mikrofonen erreichen<br />

lässt, ist begrenzt. Oft genug s<strong>in</strong>d<br />

diese Mikrofone nämlich <strong>in</strong> den Gehäusedeckel<br />

e<strong>in</strong>gelassen, so dass sie zwar bequem<br />

<strong>in</strong> Reichweite des Notebooknutzers<br />

stehen und dieser sich nicht verrenken<br />

©Cor<strong>in</strong>a Rosu, 123RF<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Screencast<br />

Workshop<br />

muss, um <strong>in</strong>s Mikrofon zu sprechen.<br />

Kritisch ist aber, dass die<br />

direkte Nähe zum CPU- und –<br />

falls vorhanden – Grafikkartenlüfter<br />

die Aufnahmen verdirbt:<br />

Statt klarem Sound herrscht<br />

dann Masch<strong>in</strong>enraum-Atmosphäre,<br />

und die Mühe war vergebens.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass die<br />

Gehäusemikrofone auch Umgebungsgeräusche<br />

mit aufzeichnen,<br />

und je weniger die Stimme<br />

des Vortragenden im Vordergrund<br />

steht, desto unangenehmer<br />

gestaltet sich das Zuhören.<br />

Also: Wer Screencasts erstellen<br />

möchte, der nutzt dafür am besten e<strong>in</strong> externes<br />

Mikrofon.<br />

Externes Mikrofon<br />

Beim Kauf e<strong>in</strong>es Mikrofons ist zu beachten,<br />

dass nicht alle Geräte perfekt mit L<strong>in</strong>ux<br />

zusammenarbeiten. Wer e<strong>in</strong>en Desktop-PC<br />

oder e<strong>in</strong> Notebook mit eigener Mikrofonbuchse<br />

(3,5-mm-Anschluss) hat,<br />

ist fe<strong>in</strong> raus und greift zu e<strong>in</strong>em Mikrofon<br />

mit diesem Stecker. Für Desktopaufnahmen<br />

empfehlen sich dabei leichte Headsets<br />

wie das CS499 von Hama, das für<br />

8 Euro zu haben ist und trotzdem brauchbare<br />

Resultate erzielt. Der Vorteil der<br />

3,5-mm-Anschlüsse ist, dass diese fast<br />

immer e<strong>in</strong>wandfrei funktionieren, sofern<br />

L<strong>in</strong>ux die Soundkarte unterstützt.<br />

Schlechter sieht es bei USB-Headsets aus.<br />

Diese stellen zwar den Großteil der mittlerweile<br />

angebotenen Headsets dar, doch<br />

ob e<strong>in</strong> Gerät mit L<strong>in</strong>ux klaglos zusammen<br />

arbeitet, lässt sich vorab kaum sagen. Der<br />

Autor selbst hatte unter Ubuntu z. B. mit<br />

USB-Headsets von Logitech wenig Erfolg.<br />

Im Zweifelsfall hilft vorab nur e<strong>in</strong>e Suche<br />

per Google oder <strong>in</strong> der Dokumentation<br />

der e<strong>in</strong>gesetzten Distribution.<br />

Bleibt die Kamera: Falls das Video den<br />

Tra<strong>in</strong>er zeigen soll, z. B. durch e<strong>in</strong> Overlay<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der vier Ecken, so sollten Sie<br />

auf e<strong>in</strong>e brauchbare Kamera achten. Die<br />

meisten erhältlichen USB-Kameras arbeiten<br />

unter L<strong>in</strong>ux mittlerweile klaglos, das<br />

umfasst auch die HD-Kameras. Auch <strong>in</strong><br />

Notebooks <strong>in</strong>tegrierte Geräte laufen meist<br />

gut. Wichtig ist für Videoaufnahmen,<br />

dass die Umgebung passt: Helle Umgebungen<br />

eignen sich deutlich besser als<br />

dunkle. Natürliches Licht ist zudem besser<br />

als Kunstlicht: Aufnahmen, die tagsüber<br />

entstanden s<strong>in</strong>d, wirken immer besser<br />

als bei Lampenlicht aufgezeichnete.<br />

Abb. 1: Gut zu erkennen: „ffmpeg“ kommt aus dem PackMan-<br />

Repository und hilft Kdenlive dabei, HD-Formate zu nutzen.<br />

Wenn Sie diese H<strong>in</strong>weise beachten, s<strong>in</strong>d<br />

Sie bestens gerüstet für Aufnahmen des<br />

eigenen Desktops.<br />

recordMyDesktop & Kdenlive<br />

Am komfortabelsten können Sie Screencasts<br />

mit zwei Werkzeugen erstellen:<br />

l Mit recordMyDesktop (bzw. dessen<br />

GTK-Frontend) nehmen Sie das<br />

Geschehen auf dem Bildschirm samt<br />

Audiokommentaren auf,<br />

l und mit Kdenlive bearbeiten Sie<br />

anschließend die Aufnahmen, um<br />

überflüssige Ausschnitte zu entfernen.<br />

Kdenlive ist e<strong>in</strong> Video-Editor,<br />

Kdenlive für OpenSuse<br />

OpenSuse fehlt <strong>in</strong> der Standardkonfiguration<br />

das Tool ffmpeg, weswegen Sie<br />

zunächst das PackMan-Repository e<strong>in</strong>richten<br />

müssen, <strong>in</strong> dem Sie e<strong>in</strong> geeignetes<br />

Paket f<strong>in</strong>den können. So <strong>in</strong>stallieren<br />

Sie Kdenlive:<br />

1Starten Sie YaST und rufen Sie den<br />

E<strong>in</strong>trag Software / Software-Repositories<br />

auf.<br />

2Klicken Sie l<strong>in</strong>ks unten<br />

auf den Button H<strong>in</strong>zufügen,<br />

wählen Sie im nächsten<br />

Dialog die Option Community/​Geme<strong>in</strong>schafts-Repositories<br />

und klicken Sie<br />

auf Weiter. Im Dialog List of<br />

Onl<strong>in</strong>e Repositories kreuzen<br />

Sie das PackMan Repository<br />

an und klicken auf<br />

OK (Abbildung 2).<br />

3Bestätigen Sie, dass<br />

YaST den GPG-Schlüssel<br />

der Paketquelle <strong>in</strong> die<br />

lokale Schlüsseldatenbank<br />

importieren darf.<br />

der mit e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />

zusätzlicher Funktionen<br />

ausgestattet ist.<br />

Sowohl recordMyDesktop als<br />

auch Kdenlive s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen<br />

aktuellen Distribution enthalten,<br />

so dass die Installation<br />

leicht ist. Zum<strong>in</strong>dest unter<br />

OpenSuse ist aber noch nicht<br />

alles perfekt, denn hier fehlt<br />

aus lizenzrechtlichen Gründen<br />

das Werkzeug ffmpeg,<br />

das Sie brauchen, um qualitativ<br />

hochwertige Videos mit<br />

akzeptabler Dateigröße zu<br />

produzieren. Sie f<strong>in</strong>den das<br />

Paket aber im PackMan-Repository (Abbildung<br />

1).<br />

Beg<strong>in</strong>nen Sie mit der Installation von gtkrecordMyDesktop:<br />

Das Paket hat unter<br />

OpenSuse und Ubuntu den gleichen Namen<br />

(gtk-recordmydesktop), und über die<br />

Paketmanager der Distributionen lässt es<br />

sich direkt <strong>in</strong>stallieren.<br />

Für Kdenlive spielen Ubuntu-Anwender<br />

e<strong>in</strong>fach die beiden Pakete ffmpeg und<br />

kdenlive e<strong>in</strong>. OpenSuse-Anwender müssen<br />

e<strong>in</strong> wenig mehr Aufwand betreiben und zunächst<br />

das Repository (die Paketquelle)<br />

PackMan h<strong>in</strong>zufügen: Details f<strong>in</strong>den Sie im<br />

Kasten Kdenlive für OpenSuse.<br />

4Verlassen Sie die Repository-E<strong>in</strong>stellungen<br />

mit OK und rufen Sie <strong>in</strong> YaST den<br />

E<strong>in</strong>trag Software <strong>in</strong>stallieren oder löschen<br />

auf. Geben Sie dann <strong>in</strong> die Suchmaske kdenlive<br />

e<strong>in</strong> und <strong>in</strong>stallieren Sie das Paket kdenlive,<br />

das aus dem PackMan-Repository<br />

kommt und automatisch ffmpeg und e<strong>in</strong>ige<br />

Hilfsbibliotheken <strong>in</strong>stalliert.<br />

Damit ist die nötige Software e<strong>in</strong>gerichtet,<br />

und es kann los gehen.<br />

Abb. 2: Das PackMan-Repository lässt sich <strong>in</strong> YaST direkt<br />

aktivieren, <strong>in</strong>dem Sie die Community-Repositories<br />

durchsuchen.<br />

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53


Workshop<br />

Screencast<br />

Abb. 3: recordMyDesktop ist dafür verantwortlich, die Geschehnisse auf dem Desktop<br />

aufzuzeichnen. Über die markierte Schaltfläche <strong>in</strong> der Startleiste starten und stoppen<br />

Sie die Aufzeichnung.<br />

Aufnehmen mit recordMyDesktop<br />

Los geht es mit recordmydesktop. Das ist<br />

e<strong>in</strong> Kommandozeilenprogramm, doch mit<br />

gtk‐recordmydesktop steht e<strong>in</strong> grafisches<br />

Frontend zur Verfügung, das u. a. e<strong>in</strong><br />

Symbol <strong>in</strong> der Startleiste ablegt. Darüber<br />

können Sie die Aufnahmen steuern.<br />

Die Bedienung des Programms ist denkbar<br />

leicht: Sie rufen es über das KDE-Menü<br />

auf, woraufh<strong>in</strong> das Programmfenster (Abbildung<br />

3) auf dem Desktop ersche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong><br />

Klick auf Aufnahme reicht aus, und schon<br />

geht es los: Alle Aktivitäten auf dem Desktop<br />

zeichnet der Rekorder auf. Wenn Sie<br />

fertig s<strong>in</strong>d, beenden Sie die Aufnahme<br />

durch e<strong>in</strong>en Klick auf das Symbol <strong>in</strong> der<br />

Startleiste mit dem roten Kreis <strong>in</strong> der<br />

Mitte. Das Programm codiert dann die gesammelten<br />

Video- und Audiodaten und<br />

legt sie als Ogg-Vorbis-Datei (*.ogv) <strong>in</strong> Ihrem<br />

Home-Verzeichnis ab. Klicken Sie auf<br />

Speichern unter, um den Namen der Datei<br />

selbst festzulegen. Andernfalls heißt die<br />

Datei out.ogv, wobei mehrere Aufnahmen<br />

durchnummeriert werden, also out-1.ogv,<br />

out-2.ogv usw. heißen.<br />

Damit ist die Aufnahme bereits abgeschlossen,<br />

und es folgen die Fe<strong>in</strong>barbeiten:<br />

Es ist schwierig, e<strong>in</strong>e geplante Aufnahme<br />

am Stück und fehlerfrei durchzusprechen.<br />

Jedes Mal wieder von vorn<br />

anzufangen, macht das Erstellen von<br />

Videos aber zu e<strong>in</strong>em zeit<strong>in</strong>tensiven<br />

Unterfangen. Genau hier kommt Kdenlive<br />

<strong>in</strong>s Spiel: Schneiden Sie die Fehler<br />

e<strong>in</strong>fach raus.<br />

Kdenlive für den Schnitt<br />

Geben Sie im Suchfeld des Startmenüs<br />

kdenlive e<strong>in</strong>, f<strong>in</strong>den Sie den richtigen E<strong>in</strong>trag.<br />

Beim Programmstart ersche<strong>in</strong>t zunächst<br />

der Konfigurationsassistent von<br />

Kdenlive auf Ihrem Desktop und verrät,<br />

welche MLT-Plug-<strong>in</strong>s er gefunden hat.<br />

Idealerweise sehen Sie vor jedem E<strong>in</strong>trag<br />

e<strong>in</strong>en blauen Haken (Abbildung 4).<br />

Dann folgt die Auswahl des Standard-Videoprofils:<br />

Ab Werk ist HDV e<strong>in</strong>gestellt,<br />

was sich vor allem dann anbietet, wenn<br />

Sie häufig Videos von e<strong>in</strong>em<br />

HDV-Camcorder auf<br />

den Computer übertragen.<br />

Da Sie am PC produzierte<br />

Videos verarbeiten, ist e<strong>in</strong><br />

HD-E<strong>in</strong>trag aus der Liste<br />

besser geeignet: HD1080p<br />

mit 25 Bildern pro Sekunde<br />

ist Full-HD, alternativ wählen<br />

Sie das niedriger auflösende<br />

HD720p 25fps. Falls<br />

Sie vorhaben, das Video<br />

später weiterzugeben, sollten<br />

Sie hier mit Augenmaß<br />

handeln: Höhere Auflösungen<br />

bedeuten größere Vi-<br />

„ffmpeg“.<br />

deo dateien, deren Versand e<strong>in</strong>e nicht so<br />

dicke DSL-Leitung schnell überfordert.<br />

Als Standardordner für Projektdateien<br />

übernehmen Sie die Vore<strong>in</strong>stellung, und<br />

im Dialog Aufnahmegerät lassen Sie auch<br />

die Vorgaben unverändert. Bestätigen Sie<br />

<strong>in</strong> allen folgenden Dialogen jeweils die<br />

Vorschläge und schließen Sie die Konfiguration<br />

damit ab. Kdenlive ist e<strong>in</strong> komplexes<br />

Tool: Falls Sie mit vergleichbaren Programmen<br />

bis jetzt noch nicht gearbeitet<br />

haben, könnten Ihnen manche Arbeitsschritte<br />

eigenartig vorkommen.<br />

E<strong>in</strong> Video öffnen<br />

Sobald Sie Kdenlive verwenden, arbeiten<br />

Sie an e<strong>in</strong>em Projekt. Das ist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />

Video, sondern e<strong>in</strong>e Art virtueller Arbeitsmappe,<br />

zu der mehrere Videos gehören<br />

können. Unten sehen Sie die Spuren,<br />

über die Sie Videos und Audiodateien bearbeiten;<br />

ganz l<strong>in</strong>ks f<strong>in</strong>det sich die Clip-<br />

Auswahl. Die ist von großer Bedeutung:<br />

Nur was Sie hier <strong>in</strong> Kdenlive als Clip im-<br />

Ke<strong>in</strong> Ton? PulseAudio abschalten<br />

Wenn Ihre Aufnahmen ke<strong>in</strong>en Ton haben,<br />

können Sie <strong>in</strong> zwei Schritten versuchen, das<br />

Problem zu beheben.<br />

1Oft ist e<strong>in</strong>fach im Mixer der Regler für<br />

das Mikrofon komplett zugezogen. Das<br />

ist leicht zu beheben, <strong>in</strong>dem Sie auf das<br />

Lautsprechersymbol <strong>in</strong> der Startleiste und<br />

dann auf Mixer klicken. Im sich öffnenden<br />

Mixerfenster suchen Sie den Regler für das<br />

Mikrofon und ziehen ihn auf.<br />

Abb. 4: Über die MLT-Eng<strong>in</strong>e lädt Kdenlive Funktionen<br />

nach. Weil das Paket aus dem PackMan-Repository<br />

kommt, s<strong>in</strong>d hier alle Komponenten aktiv, auch<br />

2Falls das ke<strong>in</strong>e Verbesserung br<strong>in</strong>gt, liegt<br />

es eventuell am Soundsystem PulseAudio.<br />

Sie können PulseAudio komplett abschalten<br />

(so dass die Audioprogramme direkt<br />

mit der Soundkarte kommunizieren);<br />

dazu öffnen Sie e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster und geben<br />

dar<strong>in</strong> die folgenden drei Befehle e<strong>in</strong>:<br />

mkdir ‐p .pulse<br />

echo autospawn=no > .pulse/client.conf<br />

pulseaudio ‐k<br />

Danach melden Sie sich von der grafischen<br />

Oberfläche ab und neu an. Überprüfen Sie<br />

dann erneut die Mixerkonfiguration: Hier<br />

sollten Sie jetzt mehr E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten<br />

als vorher haben. <br />

Wollen Sie später PulseAudio wieder e<strong>in</strong>schalten<br />

(z. B. weil es Probleme mit anderen<br />

Anwendungen gibt), dann löschen Sie den<br />

Ordner .pulse <strong>in</strong> Ihrem Home-Verzeichnis und<br />

melden sich ab und wieder an.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Screencast<br />

Workshop<br />

Abb. 5: Gut zu erkennen: In diesem Beispiel ist der aufgezeichnete Clip <strong>in</strong> drei Teile geschnitten, zwischendurch fehlt jeweils Material.<br />

portieren, steht später zur Bearbeitung<br />

bereit. Über das Symbol mit dem Filmstreifen<br />

und dem darüber liegenden grünen<br />

Plussymbol öffnen Sie e<strong>in</strong>en Dateiwauswahldialog.<br />

Hier wählen Sie den von<br />

gtk-recordMyDesktop angelegten Clip<br />

aus, der danach <strong>in</strong> der Auswahlliste ersche<strong>in</strong>t.<br />

Ziehen Sie den Clip dann per<br />

Drag & Drop <strong>in</strong> die Timel<strong>in</strong>e des Projektes,<br />

um mit dem Bearbeiten zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

Wir zeigen nun, wie Sie aus e<strong>in</strong>em vorhandenen<br />

Clip Teile herausschneiden, die<br />

Sie nicht benötigen:<br />

1Scrollen Sie <strong>in</strong> der Zeitleiste von<br />

Kdenlive so weit, bis Sie <strong>in</strong> dem Bereich<br />

s<strong>in</strong>d, den Sie bearbeiten möchten.<br />

Nutzen Sie dazu den Schieberegler am<br />

unteren Fensterrand von Kdenlive.<br />

2Wählen Sie unter Werkzeuge den E<strong>in</strong>trag<br />

Schneidewerkzeug aus. Bewegen<br />

Sie den Mauszeiger an die Stelle des Films<br />

<strong>in</strong> der Zeitleiste, an der Sie e<strong>in</strong>en Schnitt<br />

setzen möchten. Setzen Sie danach durch<br />

e<strong>in</strong>fachen Klick direkt auf die Spur mit<br />

dem Video den Schnitt.<br />

3Wenn Sie eben den Schnitt am Anfang<br />

der Stelle gesetzt haben, die verschw<strong>in</strong>den<br />

soll, so setzen Sie e<strong>in</strong>en zweiten<br />

Schnitt nun am Ende des Bereichs,<br />

den Sie entfernen wollen. Sie haben danach<br />

drei e<strong>in</strong>zelne Videoteile: vor, während<br />

und nach der zu löschenden Stelle.<br />

4Aktivieren Sie danach wieder das<br />

Auswahlwerkzeug (Werkzeug / Auswahlwerkzeug)<br />

und wählen Sie den herauszuschneidenden<br />

Teil aus. Drücken<br />

Sie [Entf], damit der Teil verschw<strong>in</strong>det.<br />

Video speichern<br />

E<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong> Kdenlive wird zum fertigen<br />

Video, <strong>in</strong>dem Sie es rendern. Die Funktion<br />

fasst alle Clips <strong>in</strong> der Timel<strong>in</strong>e zusammen<br />

und macht dann e<strong>in</strong>en kompletten,<br />

zusammenhängenden Clip mit Anfang<br />

und Ende daraus. Weil Sie Kdenlive<br />

mit Support für ffmpeg ausgerüstet haben,<br />

können Sie <strong>in</strong> der Renderfunktion<br />

zahlreiche Formate auswählen.<br />

1Rufen Sie den Menüpunkt Projekt /<br />

Rendern auf, um den Auswahldialog<br />

für das Rendern des Projektes zu öffnen.<br />

In diesem legen Sie bereits das gewünschte<br />

Endformat fest.<br />

2Es empfiehlt sich, auf e<strong>in</strong> HD-Format<br />

zu setzen. Wählen Sie das passende<br />

Format aus der Liste aus (Abbildung 6),<br />

und klicken Sie danach unten auf Rendere<br />

<strong>in</strong> Datei. Falls Sie das Video unter e<strong>in</strong>em<br />

anderen als dem Projektnamen speichern<br />

wollen, geben Sie den Wunschnamen<br />

oben zuvor bei Ausgabedatei e<strong>in</strong>. Am<br />

Ende des Vorgangs erhalten Sie unter<br />

dem angegebenen Dateipfad das fertige<br />

Video, das Sie nun nach Belieben<br />

verteilen können.<br />

Bild im Bild:<br />

Webcams <strong>in</strong>tegrieren<br />

Gute Screencasts machen schon<br />

viel E<strong>in</strong>druck, doch das Sahnehäubchen<br />

ist die Integration e<strong>in</strong>er<br />

vorhandenen Webcam: Tutorials,<br />

bei denen der Tra<strong>in</strong>er im Bild zu<br />

erkennen ist, haben e<strong>in</strong>en besonderen<br />

Reiz. Die Integration von<br />

Webcams ist dabei <strong>in</strong>sgesamt deutlich<br />

weniger kompliziert, als es<br />

den Ansche<strong>in</strong> haben mag. Sie können<br />

während der Aufzeichnung<br />

das Programm xavtw laufen lassen,<br />

das e<strong>in</strong> Webcam-Video auf dem<br />

Bildschirm anzeigt: Dadurch enthält<br />

Ihre Aufnahme mit gtk-record-<br />

MyDesktop nicht nur die reguläre<br />

Desktopaktivität, sondern eben auch das<br />

Bild, das die Webcam e<strong>in</strong>fängt.<br />

Fazit<br />

Screencasts s<strong>in</strong>d hilfreich, um anderen bildlich<br />

und am konkretren Beispiel Abläufe zu<br />

verdeutlichen. Der vorgestellte Workflow<br />

mit gtk-recordMyDesktop, xawtv und Kdenlive<br />

ist zwar nicht immer ganz <strong>in</strong>tuitiv,<br />

führt aber zu hochwertigen Resultaten.<br />

Vorsicht ist bei der Auswahl der Hardware<br />

geboten: Während die meisten Webcams<br />

unter L<strong>in</strong>ux problemlos funktionieren, werden<br />

viele USB-Headsets nicht unterstützt.<br />

Kdenlive kann übrigens deutlich mehr als<br />

Screencasts bearbeiten. Wer noch auf der<br />

Suche nach e<strong>in</strong>em brauchbaren Werkzeug<br />

ist, um Bilder von HD-Kameras zu importieren<br />

und im Anschluss daran unter L<strong>in</strong>ux<br />

zu bearbeiten, der wird auch hier bei Kdenlive<br />

fündig. (hge)<br />

n<br />

Abb. 6: Das Ende vom Lied: Über die Renderfunktion<br />

exportieren Sie e<strong>in</strong> Kdenlive-Projekt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> fertiges Video.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

55


Workshop<br />

Musik aus dem Netz<br />

L<strong>in</strong>ux-kompatible MP3-Dateien <strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>eshops<br />

Musik aus dem Netz<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Die Musik<strong>in</strong>dustrie hat aus ihren frühen Fehlern gelernt: Inzwischen ist aktuelle und auch<br />

ältere Musik über Onl<strong>in</strong>eshops verfügbar, und das meist im MP3-Format, mit dem auch<br />

L<strong>in</strong>ux gut zurechtkommt. Wir zeigen, wie Sie Musik kaufen und abspielen.<br />

jvdwolf, 123rf.com<br />

Es ist noch gar nicht so lange her,<br />

dass es nur zwei Möglichkeiten<br />

gab, e<strong>in</strong>e Musiksammlung im MP3-<br />

Format auf den Rechner zu bekommen:<br />

Sie konnten wahlweise Ihre CD-Sammlung<br />

<strong>in</strong> tagelangen Sitzungen rippen (also die<br />

CDs auslesen, e<strong>in</strong>zelne Tracks zunächst<br />

im WAV-Format auf dem PC speichern<br />

und diese Dateien dann <strong>in</strong>s MP3-Format<br />

umwandeln) oder im Internet nach kostenlosen<br />

(aber illegalen) Downloadquellen<br />

für Musik suchen. Die ersten Versuche,<br />

Onl<strong>in</strong>eshops für Musikdownloads<br />

e<strong>in</strong>zurichten, scheiterten kläglich, weil das<br />

Angebot zu kle<strong>in</strong> war: Viele Künstler waren<br />

dort nicht vertreten.<br />

Dann entwickelte Apple den iPod und eröffnete<br />

im Netz den iTunes-Store, der<br />

dank Verträgen mit allen großen Labels<br />

schon nach kurzer Zeit e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Musikauswahl bot. Der Shop füllte die<br />

mobilen Musikplayer mit Inhalten, und es<br />

gab auch schon die iTunes-Anwendung<br />

für Mac OS 9, später kamen Portierungen<br />

für OS X und W<strong>in</strong>dows h<strong>in</strong>zu, und die<br />

iPods sattelten von Firewire- auf USB-<br />

Buchsen um, was sie für PC-<br />

Besitzer verträglicher<br />

machte. Lange Zeit war<br />

Apple damit alle<strong>in</strong>iger Anbieter<br />

von digitaler Musik,<br />

doch heute gibt es e<strong>in</strong>ige<br />

starke Konkurrenten –<br />

weltweit vor allem Amazon<br />

und Google, speziell<br />

<strong>in</strong> Deutschland auch<br />

MusicLoad. Dazu kommen<br />

noch viele weniger<br />

bekannte Anbieter.<br />

Dateiformate<br />

MP3 ist das Standardformat<br />

für den Musikgenuss<br />

am Computer<br />

und unterwegs: Die mobilen<br />

Abspielgeräte heißen<br />

darum MP3-Player –<br />

auch wenn sie vielleicht<br />

noch die Wiedergabe anderer<br />

Dateiformate beherrschen.<br />

Alternativen<br />

gibt es hier e<strong>in</strong>ige:<br />

l Apple setzt für se<strong>in</strong>en<br />

Musikshop auf das Dateiformat<br />

AAC (Advanced<br />

Audio Codec), e<strong>in</strong>e<br />

Weiterentwicklung des<br />

MP3-Formats. Die Dateien haben die<br />

Endung .m4a (oder .m4p für DRMgeschützte<br />

Dateien).<br />

l In der W<strong>in</strong>dows-Welt s<strong>in</strong>d WMA-<br />

Dateien (W<strong>in</strong>dows Media Audio) mit<br />

der Dateiendung .wma beliebt.<br />

l E<strong>in</strong>e eher selten anzutreffende Alternative<br />

stellen WAV-Dateien dar.<br />

Sie bieten die beste Klangqualität,<br />

denn das WAV-Format komprimiert<br />

nicht: Alle anderen hier erwähnten<br />

Audioformate betreiben so genannte<br />

verlustbehaftete Kompression, sprich:<br />

Die Dateien s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>, aber es geht<br />

e<strong>in</strong> wenig Klangqualität verloren –<br />

was allerd<strong>in</strong>gs die meisten Musikhörer<br />

gar nicht wahrnehmen können.<br />

l Da das MP3-Format durch Patente<br />

geschützt ist, haben Freunde freier<br />

Formate mit Vorbis (oder Ogg Vorbis)<br />

e<strong>in</strong>e Sammlung von Audio- und<br />

Videocodecs entwickelt. Audiodateien<br />

im Ogg-Vorbis-Format haben die Dateiendung<br />

.ogg, aber es gibt nur wenige<br />

mobile Player, die damit umgehen<br />

können.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> iPhone oder e<strong>in</strong>en iPod besitzen<br />

und es gewohnt s<strong>in</strong>d, Musik direkt<br />

bei Apple zu kaufen, und wenn Sie außerdem<br />

auf dem PC nur mit L<strong>in</strong>ux arbeiten,<br />

sollten Sie sich e<strong>in</strong>en anderen MP3-Anbieter<br />

suchen (mehr dazu weiter unten).<br />

Generell ist das Ziel, dass Sie die gekaufte<br />

Musik auf all Ihren Geräten abspielen<br />

können – im Idealfall ohne Konvertieraktionen<br />

von Dateien <strong>in</strong> andere Formate.<br />

Pragmatisch<br />

Da nicht alle Onl<strong>in</strong>e-Musikshops gut mit<br />

L<strong>in</strong>ux zusammenarbeiten, gilt es zunächst<br />

zu entscheiden, wie pragmatisch<br />

Sie an die Suche nach dem idealen Shop<br />

herangehen möchten: Wenn Sie parallel<br />

noch mit W<strong>in</strong>dows arbeiten, dann reicht<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014


Musik aus dem Netz<br />

Workshop<br />

Abb. 1: Amazon bietet beim Kauf von CDs (und auch bei e<strong>in</strong>igen<br />

V<strong>in</strong>yl-LPs) den AutoRip-Service: MP3s gibt's gratis dazu.<br />

Abb. 2: Der Amazon Cloud Player läuft im Browser – das klappt<br />

auch unter L<strong>in</strong>ux tadellos.<br />

es Ihnen vielleicht aus, die E<strong>in</strong>käufe und<br />

Downloads unter W<strong>in</strong>dows zu erledigen,<br />

solange die gekauften Dateien später auch<br />

unter L<strong>in</strong>ux abspielbar s<strong>in</strong>d. In dem Fall<br />

ist die wichtigere Frage, welche Features<br />

e<strong>in</strong> Shop allgeme<strong>in</strong> im Angebot hat: Amazon<br />

bietet zum Beispiel den AutoRip-<br />

Dienst – wenn Sie e<strong>in</strong> Album auf CD kaufen,<br />

erhalten Sie (meist) automatisch<br />

auch MP3-Versionen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tracks, so dass Sie die neue CD daheim<br />

nicht erst von Hand rippen müssen. Sogar<br />

für e<strong>in</strong>ige V<strong>in</strong>yl-Schallplatten gibt es diesen<br />

Service (Abbildung 1).<br />

Arbeiten Sie h<strong>in</strong>gegen ausschließlich mit<br />

L<strong>in</strong>ux, müssen Sie e<strong>in</strong>en Shop auswählen,<br />

bei dem auch E<strong>in</strong>kauf und Download mit<br />

dem Browser unter L<strong>in</strong>ux funktionieren –<br />

hier scheidet der Amazon-Store unter<br />

Umständen aus, weil es im Moment ke<strong>in</strong>e<br />

praktikable Möglichkeit gibt, ganze gekaufte<br />

Alben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch herunterzuladen.<br />

Sie müssen dort als L<strong>in</strong>ux-Anwender<br />

jeden Song e<strong>in</strong>zeln auswählen und<br />

se<strong>in</strong>en Download erledigen.<br />

Abb. 3: Bequemer Massendownload bei Amazon? Fehlanzeige<br />

unter L<strong>in</strong>ux.<br />

Amazon MP3 Shop<br />

Wenn Sie bereits Amazon-Kunde s<strong>in</strong>d,<br />

hat der E<strong>in</strong>kauf beim größten Versandhändler<br />

den Vorteil, dass Sie ke<strong>in</strong>en<br />

neuen Account anlegen müssen und direkt<br />

loslegen können. Unter L<strong>in</strong>ux gibt es<br />

hierbei aber die bereits erwähnte E<strong>in</strong>schränkung,<br />

dass Sie nur e<strong>in</strong>zelne Songs<br />

herunterladen können – ke<strong>in</strong>e ganzen Alben<br />

oder Zusammenstellungen mehrerer<br />

Titel. Bis 2012 hatte Amazon für diese<br />

Funktion e<strong>in</strong> separates Programm (den<br />

Amazon MP3 Downloader, siehe auch<br />

das Editorial dieser Ausgabe) im Angebot,<br />

das es auch für L<strong>in</strong>ux gab. Inzwischen<br />

hat der Anbieter aber neue Software e<strong>in</strong>geführt,<br />

die nur noch für W<strong>in</strong>dows und<br />

OS X erhältlich ist, und alte Versionen des<br />

Amazon MP3 Downloaders für L<strong>in</strong>ux<br />

funktionieren auch nicht mehr.<br />

E<strong>in</strong>zelne Tracks oder e<strong>in</strong> Album über die<br />

Amazon-Webseite zu kaufen, ist aber<br />

ke<strong>in</strong> Problem. Unter L<strong>in</strong>ux haben Sie<br />

dann verschiedene Möglichkeiten, auf die<br />

erworbenen MP3-Dateien zuzugreifen:<br />

Sie können z. B. die Browserversion des<br />

Amazon Cloud Player [1] <strong>in</strong> Firefox starten.<br />

Dar<strong>in</strong> sehen Sie e<strong>in</strong>e Übersicht aller<br />

gekauften Songs, und diese lassen sich<br />

hier auch direkt abspielen (Abbildung<br />

2). Wenn Sie mit Ihrem Rechner permanent<br />

onl<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d und ke<strong>in</strong>en besonderen<br />

Wert darauf legen, lokale<br />

Kopien Ihrer gekauften<br />

Musik zu besitzen, ist das<br />

e<strong>in</strong>e durchaus praktikable<br />

Lösung.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Tracks können<br />

Sie auch herunterladen<br />

– für den Download kompletter<br />

Alben ist das aber<br />

umständlich, und die unter<br />

W<strong>in</strong>dows und OS X verfügbare<br />

Option, alle Tracks des Albums zu<br />

markieren und dann die Titel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Rutsch herunterzuladen, ist unter L<strong>in</strong>ux<br />

deaktiviert (Abbildung 3).<br />

Es gibt zwar im Internet diverse Anleitungen,<br />

wie das Problem zu umgehen ist,<br />

diese basieren aber alle darauf, dass aus<br />

dem Shop e<strong>in</strong>e Downloadbeschreibung<br />

(e<strong>in</strong>e Datei mit Endung .amz) heruntergeladen<br />

wird – und genau hier hakt es:<br />

Glossar<br />

DRM: Digital Rights Management (DRM)<br />

soll sicherstellen, dass Anwender ke<strong>in</strong>e<br />

unberechtigten Kopien von Mediendateien<br />

erzeugen oder e<strong>in</strong> Werk nur auf e<strong>in</strong>er<br />

begrenzten Anzahl an Geräten verwenden<br />

dürfen. Das bedeutet praktisch<br />

immer, dass spezialisierte Abspielprogramme<br />

benötigt werden, welche die E<strong>in</strong>haltung<br />

der „Regeln“ prüfen und erzw<strong>in</strong>gen<br />

können – und das schließt häufig L<strong>in</strong>ux-Anwender<br />

aus.<br />

Amazon erkennt zielsicher, dass Sie mit<br />

e<strong>in</strong>em L<strong>in</strong>ux-System unterwegs s<strong>in</strong>d;<br />

auch dann, wenn Sie e<strong>in</strong> Firefox-Plug-<strong>in</strong><br />

verwenden, das die Browserkennung ändert<br />

und vorgibt, man wäre mit e<strong>in</strong>er Internet-Explorer-Version<br />

und W<strong>in</strong>dows<br />

unterwegs im Netz. Auch das empfohlene<br />

Löschen der Cookies vor dem Zugriff auf<br />

die Amazon-Seite half nicht.<br />

Wenn Sie parallel auch W<strong>in</strong>dows <strong>in</strong>stalliert<br />

haben (auf e<strong>in</strong>er zweiten Partition<br />

oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen Masch<strong>in</strong>e), können<br />

Sie die .amz-Datei dort herunterladen<br />

und dann z. B. mit dem Tool clamz [2]<br />

die MP3-Dateien unter L<strong>in</strong>ux nachladen;<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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57


Workshop<br />

Musik aus dem Netz<br />

Abb. 4: Ke<strong>in</strong> iTunes – ke<strong>in</strong> Zugriff auf den iTunes Store. Apples<br />

Musikangebot ist für L<strong>in</strong>ux-Anwender nicht nutzbar.<br />

Abb. 5: Nutzen Sie iTunes, können Sie damit vorhandene „m4a“-<br />

Dateien <strong>in</strong>s MP3-Format konvertieren.<br />

aber das ist ke<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Vorgehensweise,<br />

denn wenn Sie sowieso schon unter<br />

W<strong>in</strong>dows arbeiten, können Sie dort<br />

den Downloadvorgang auch direkt abschließen.<br />

Apple iTunes Store<br />

Zum iTunes Store, den vor allem Besitzer<br />

von Apples iPhones, iPods, iPads und<br />

weiteren künftigen iDevices kennen dürften,<br />

gibt es wenig zu sagen: Sie können<br />

ihn nur nutzen, wenn Sie das Programm<br />

iTunes <strong>in</strong>stallieren, und davon gibt es<br />

ke<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ux-Version. Der Shop ist ohne<br />

die Anwendung nicht erreichbar, man<br />

darf im Browser nicht mal e<strong>in</strong>en Blick h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>werfen<br />

– es ersche<strong>in</strong>t nur die lapidare<br />

Meldung „Zum Laden des gewünschten<br />

Objekts ist iTunes erforderlich“ (Abbildung<br />

4). Wer dank passender Geräte Zugang<br />

zum iTunes Store hat, erfreut sich<br />

aber an der größten Auswahl aller Anbieter;<br />

laut Wikipedia [3] gibt es hier über 26<br />

Millionen Titel.<br />

Haben Sie im iTunes Store schon e<strong>in</strong>gekauft,<br />

ist das auch ke<strong>in</strong> Be<strong>in</strong>bruch. Solange<br />

es sich um DRM-freie Dateien (mit<br />

Endung .m4a, die DRM-geschützten haben<br />

die Endung .m4p) handelt, können<br />

Sie diese trotzdem verwenden.<br />

Wenn Sie iTunes <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dows- oder<br />

Mac-Version <strong>in</strong>stalliert haben, können Sie<br />

das Programm nutzen, um die m4a-Dateien<br />

<strong>in</strong> MP3-Dateien zu konvertieren.<br />

Starten sie iTunes, rufen Sie die Programme<strong>in</strong>stellungen<br />

auf und klicken Sie<br />

auf Importe<strong>in</strong>stellungen. Schalten Sie dort<br />

vom AAC-Codierer (der erzeugt m4a-Dateien)<br />

auf den MP3-Codierer um und stellen<br />

Sie die Hohe Qualität (192 kBit/​s) e<strong>in</strong>.<br />

Wenn Sie nun e<strong>in</strong>en oder mehrere Songs<br />

<strong>in</strong> der iTunes-Playlist markieren, können<br />

Sie anschließend über e<strong>in</strong>en Rechtsklick<br />

im Kontextmenü den E<strong>in</strong>trag MP3-Version<br />

erstellen aufrufen (Abbildung 5). Dann<br />

beg<strong>in</strong>nt iTunes mit der Konvertierung –<br />

die neuen MP3-Dateien landen im selben<br />

Ordner, <strong>in</strong> dem auch die Orig<strong>in</strong>ale liegen.<br />

Über das Kontextmenü können Sie e<strong>in</strong><br />

Dateimanagerfenster im richtigen Verzeichnis<br />

öffnen.<br />

Alternativ zum Konvertieren können Sie<br />

die m4a-Dateien auch direkt unter L<strong>in</strong>ux<br />

abspielen. Die Kubuntu-Version vom<br />

MP3-Player Amarok kommt automatisch<br />

mit dem Format klar, unter OpenSuse<br />

müssen Sie erst den Support für das AAC-<br />

Format nachrüsten. Sie benötigen dafür<br />

das PackMan-Repository, das Sie über die<br />

Paketquellen-Verwaltung <strong>in</strong> YaST e<strong>in</strong>richten<br />

können. Dann wird es e<strong>in</strong> wenig umständlich:<br />

Sie müssen <strong>in</strong> der Paketverwaltung<br />

das Paket gstreamer suchen, sich die<br />

<strong>in</strong>stallierbaren Versionen anzeigen lassen<br />

und von der aktuell vorhandenen Version<br />

zur PackMan-Version wechseln. Das verursacht<br />

e<strong>in</strong>en Konflikt, den Sie auflösen,<br />

<strong>in</strong>dem Sie für e<strong>in</strong> weiteres (angezeigtes)<br />

Paket den Anbieterwechsel (vom Open-<br />

Abb. 6: Amarok kann auch AAC-Dateien („*.m4a“) abspielen. Unter Kubuntu klappt das<br />

direkt, für OpenSuse ist e<strong>in</strong> wenig Installationsarbeit nötig.<br />

Abb. 7: Der Music Manager von Google<br />

Play durchsucht lokale Musikordner.<br />

58 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Musik aus dem Netz<br />

Workshop<br />

Abb. 8: Google Play spielt Musik nur über das Web<strong>in</strong>terface ab, es gibt ke<strong>in</strong>e spezielle<br />

Anwendung mit Playerfunktion.<br />

Suse-Projekt zu PackMan) veranlassen.<br />

Spielen Sie dann noch zusätzlich das Paket<br />

gstreamer-plug<strong>in</strong>s-bad [4] e<strong>in</strong>, sollte<br />

Amarok beim nächsten Start auch AAC-<br />

Dateien mit der Endung .m4a abspielen<br />

(Abbildung 6).<br />

Google Play<br />

Der ehemalige Android App Store, über<br />

den Anwender Apps für ihr Smartphone<br />

kaufen konnten, heißt <strong>in</strong>zwischen Google<br />

Play, und dort gibt es nicht nur Android-<br />

Apps, sondern auch Musik. Wenn Sie<br />

schon e<strong>in</strong>en Google-Account haben (etwa<br />

für Gmail oder Google+), besuchen sie<br />

e<strong>in</strong>fach die Play-Webseite [5]. Um den<br />

Dienst nutzen zu können, müssen Sie<br />

e<strong>in</strong>e Kreditkarte registrieren – im Test<br />

funktionierte das mit e<strong>in</strong>er Mastercard<br />

gut, mit e<strong>in</strong>er American-Express-Karte<br />

h<strong>in</strong>gegen nicht. Die Daten speichert<br />

Google Wallet; Sie können mit der Kreditkarte<br />

dann später auch andere Google-<br />

Dienste bezahlen.<br />

Für L<strong>in</strong>ux (und auch für W<strong>in</strong>dows und<br />

OS X) bietet Google e<strong>in</strong>e Anwendung namens<br />

Music Manager an, die Sie als 32-<br />

oder 64-Bit-Version herunterladen können:<br />

Unmittelbar nach der ersten Anmeldung<br />

bei Google Play ersche<strong>in</strong>en Downloadl<strong>in</strong>ks<br />

für RPM- und Debian-Pakete,<br />

von denen Sie das passende unter Open-<br />

Suse bzw. Kubuntu <strong>in</strong>stallieren.<br />

Beim ersten Start der Anwendung legen<br />

Sie fest, wo auf dem Rechner sich Ihre<br />

MP3-Sammlung bef<strong>in</strong>det. Der Music Manager<br />

wirft dann e<strong>in</strong>en Blick auf die vorhandenen<br />

Dateien (Abbildung 7) und<br />

wird diese später nach und nach auf die<br />

Google-Server hochladen, so dass Sie Ihre<br />

Musik später auch auf anderen PCs hören<br />

können (falls Sie dort onl<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d).<br />

Der Start des Music Managers br<strong>in</strong>gt auch<br />

e<strong>in</strong> Symbol <strong>in</strong> die Startleiste, über dessen<br />

Kontextmenüpunkt Go to music player Sie<br />

Musik abspielen können – aber nicht <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er lokalen Anwendung. Es öffnet sich<br />

stattdessen <strong>in</strong> Firefox e<strong>in</strong> neuer Reiter,<br />

und Sie landen auf der Google-Play-Seite.<br />

Hier tauchen nun nach und nach Ihre eigenen<br />

Songs auf, und alternativ oder ergänzend<br />

füllen Sie die Sammlung durch<br />

E<strong>in</strong>käufe im Shop. Das webbasierte<br />

Player-Interface bietet die üblichen<br />

Schaltflächen und ist damit <strong>in</strong>tuitiv zu bedienen<br />

(Abbildung 8).<br />

Musik, die Sie auf Google Play gekauft<br />

haben, können Sie bequem herunterladen<br />

– allerd<strong>in</strong>gs pro Song nur zweimal. Um<br />

z. B. e<strong>in</strong> neu gekauftes Album komplett<br />

auf den heimischen PC zu ziehen, klicken<br />

Sie <strong>in</strong> der Albumübersicht im Coverbild<br />

die drei Punkte an und wählen aus dem<br />

Kontextmenü Download album. Nachdem<br />

Sie die Warnung zu den maximal zwei<br />

Downloads bestätigen, landet e<strong>in</strong> Zip-Archiv<br />

<strong>in</strong> Ihrem Downloadordner.<br />

Neben dem Herunterladen e<strong>in</strong>zelner<br />

Songs oder Alben gibt es noch die Möglichkeit,<br />

die gesamte Sammlung zu übertragen<br />

– diese Option müssen Sie nutzen,<br />

wenn Sie für e<strong>in</strong>en Song die zwei erlaubten<br />

regulären Downloads erreicht haben.<br />

Das läuft aber nicht über die Webseite,<br />

sondern über den Google Music Manager:<br />

In dessen Optionen gibt es e<strong>in</strong>en Reiter<br />

Download und dort den Knopf Download<br />

my library. Die Funktion ist vor allem<br />

dann nützlich, wenn Sie Ihre Musiksammlung<br />

komplett zu Google Play hochgeladen<br />

haben und e<strong>in</strong>en neuen Computer<br />

e<strong>in</strong>richten, auf dem Sie die Songs auch<br />

hören wollen.<br />

MusicLoad<br />

Der Anbieter MusicLoad [6] ist für L<strong>in</strong>ux-<br />

Anwender lange Zeit e<strong>in</strong> Ärgernis gewe-<br />

Abb. 9: MusicLoad erfordert ke<strong>in</strong>e Spezialsoftware, sondern bietet e<strong>in</strong> komplettes Album<br />

als Zip-Datei zum Download <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch an.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

59


Workshop<br />

Musik aus dem Netz<br />

sen: Dank regelmäßiger TV-Werbung war<br />

die Webseite gut bekannt, im Shop gab es<br />

aber nur mit DRM-Schutz versehene<br />

WMA-Dateien, für deren Wiedergabe e<strong>in</strong><br />

spezieller Player nötig war: Den gab es<br />

für L<strong>in</strong>ux nicht. Vor e<strong>in</strong>iger Zeit hat MusicLoad<br />

aber auf DRM-freie MP3-Dateien<br />

umgestellt, und besser noch: Für den<br />

Download ganzer Alben ist ke<strong>in</strong>e spezielle<br />

Software nötig, sondern die Webseite<br />

bündelt die MP3-Dateien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />

Zip-Archiv (Abbildung 9), das Sie<br />

unter L<strong>in</strong>ux problemlos herunterladen<br />

und entpacken können.<br />

Neben MP3-Dateien bietet MusicLoad<br />

viele Alben noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Format<br />

an: als unkomprimierte WAV-Dateien<br />

(Abbildung 10). Das ist das Audioformat,<br />

<strong>in</strong> dem Musik auch auf klassischen<br />

CDs gespeichert wird – wenn Sie<br />

WAV-Dateien herunterladen, erhalten Sie<br />

also exakt die gleiche,<br />

unveränderte Qualität,<br />

welche die CD bietet.<br />

Sie können die WAV-<br />

Dateien auch dazu<br />

verwenden, mit K3b<br />

e<strong>in</strong>e Audio-CD zu<br />

brennen, die dann <strong>in</strong> der Klangqualität<br />

identisch mit der normalen Album-CD<br />

ist. WAV-Dateien s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs sehr<br />

groß; e<strong>in</strong> volles Album belegt im WAV-<br />

Format knapp 700 MByte Speicherplatz,<br />

und diese Datenmenge müssen Sie dann<br />

auch über Ihre Internetverb<strong>in</strong>dung herunterladen.<br />

Als Zahlungsmittel unterstützt Music-<br />

Load neben Kreditkarten auch PayPal<br />

Abb. 10: Die beste Audioqualität<br />

bieten Dateien im WAV-Format.<br />

und vere<strong>in</strong>facht die sonst übliche Vorgehensweise:<br />

Sie können dem Händler erlauben,<br />

Geld von PayPal e<strong>in</strong>zuziehen,<br />

ohne dass Sie sich dafür anmelden müssen.<br />

Kaufen Sie sehr häufig e<strong>in</strong>zelne<br />

Tracks, sparen Sie damit e<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten<br />

e<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs müssen Sie darauf<br />

vertrauen, dass MusicLoad nicht unberechtigt<br />

auf Ihr Konto zugreift. E<strong>in</strong>e weitere<br />

und ungewöhnliche Zahlungsoption<br />

ist über die Telefonrechnung möglich –<br />

sofern Sie Telekom-Kunde (Festnetz und<br />

Internet) s<strong>in</strong>d. MusicLoad gehört der Telekom,<br />

was diese Bezahlmethode möglich<br />

macht.<br />

Weitere Anbieter<br />

Es gibt noch weitere MP3-Shops, darunter<br />

z. B. den britischen Dienst 7digital<br />

[7]. Auf dessen Angebote greift auch der<br />

<strong>in</strong> Ubuntu <strong>in</strong>tegrierte Ubuntu One Music<br />

Store zu – Letzterer ist<br />

leider nur unter dem<br />

Orig<strong>in</strong>al-Ubuntu (mit<br />

Unity-Oberfläche) verfügbar;<br />

die KDE-Variante<br />

Kubuntu erhält<br />

hier ke<strong>in</strong>en Zugriff.<br />

Saturn [8] und Mediamarkt [9] verkaufen<br />

MP3s, und Napster [10] bietet e<strong>in</strong>e<br />

Flatrate für den Musikgenuss. Dazu gesellen<br />

sich noch e<strong>in</strong> paar eher unbekannte<br />

Anbieter.<br />

E<strong>in</strong>kauf via Smartphone<br />

Haben Sie e<strong>in</strong> Android-Smartphone und<br />

kaufen darüber Musik, dann s<strong>in</strong>d auf<br />

dem Gerät bereits L<strong>in</strong>ux-kompatible<br />

Abb. 11: Das Galaxy S3 ist e<strong>in</strong>es der Android-Smartphones, die L<strong>in</strong>ux als Digitalkamera<br />

erkennt, weil das Handy via MTP und nicht wie e<strong>in</strong>e externe Platte kommuniziert.<br />

MP3-Dateien gespeichert. Schließen Sie<br />

das Gerät doch mal via USB-Kabel an<br />

den Rechner an: Viele Android-Geräte<br />

melden sich gegenüber dem PC dann als<br />

externe Platte an und erlauben darüber<br />

den Zugriff auf die Dateien. Wenn das<br />

klappt, können Sie die gekaufte Musik<br />

e<strong>in</strong>fach auf den PC kopieren und dort<br />

ebenfalls nutzen.<br />

E<strong>in</strong>ige Androiden spielen aber e<strong>in</strong> anderes<br />

Spiel und melden sich als Digitalkamera,<br />

die das MTP-Protokoll für Datentransfers<br />

spricht. Wenn das der Fall ist,<br />

kann der Zugriff auf die Dateien genauso<br />

gut funktionieren (Abbildung 11), muss<br />

es aber nicht. Das Experiment, schnell<br />

e<strong>in</strong>e USB-Verb<strong>in</strong>dung herzustellen, kann<br />

jedenfalls nicht schaden.<br />

So viel Auswahl<br />

Wer heute Musik digital kaufen will,<br />

hat freie Wahl unter etlichen Anbietern.<br />

Am besten entscheiden Sie zuerst, welche<br />

Kriterien für Sie wichtig s<strong>in</strong>d – maximale<br />

L<strong>in</strong>ux-Kompatibilität oder Besonderheiten<br />

wie etwa Amazons Auto-<br />

Rip-Funktion beim Kauf von CDs und<br />

LPs. Bei den niedrigen Preisen e<strong>in</strong>zelner<br />

Tracks oder Alben können Sie sich auch<br />

bei mehreren Shops anmelden und <strong>in</strong><br />

der Praxis prüfen, welcher Ihnen am<br />

meisten zusagt. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Amazon Cloud Player: https:// www.​<br />

amazon. de/ gp/ dmusic/ mp3/ player<br />

(http:// ezlx. de/ e1p1)<br />

[2] clamz (Amazon-MP3-Download):<br />

https:// code. google. com/ p/ clamz/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p2)<br />

[3] Wikipedia zum iTunes Store:<br />

http:// en. wikipedia. org/ wiki/ ITunes_<br />

Store (http:// ezlx. de/ e1p5)<br />

[4] M4a-Codec für OpenSuse:<br />

http:// software. opensuse. org/ package/​<br />

gstreamer‐plug<strong>in</strong>s‐bad<br />

(http:// ezlx. de/ e1p3)<br />

[5] Google Play: https:// play. google. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p4)<br />

[6] MusicLoad: http:// www. musicload. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p6)<br />

[7] 7digital: http:// de. 7digital. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p7)<br />

[8] Saturn: http:// mp3. saturn. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p8)<br />

[9] Mediamarkt: http:// musik‐download.​<br />

mediamarkt. de/ (http:// ezlx. de/ e1p9)<br />

[10] Napster: http:// www. napster. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e1p10)<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


TrueCrypt<br />

Workshop<br />

Verschlüsselte USB-Sticks mit TrueCrypt<br />

Sicher unterwegs<br />

Mart<strong>in</strong> Loschwitz<br />

USB-Sticks erfreuen sich größter Beliebtheit, denn sie ermöglichen den schnellen und<br />

bequemen Transport von größeren Datenmengen. Leider s<strong>in</strong>d sie aber auch sehr leicht<br />

zu entwenden oder zu verlieren – wie schützen Sie also Ihre Daten vor den Augen Dritter?<br />

Größere Datenmengen von A nach<br />

B zu übertragen, gestaltet sich je<br />

nach e<strong>in</strong>gesetzter Technik immer<br />

noch zäh. Wenn Sie viele Gigabyte bewegen<br />

möchten, s<strong>in</strong>d selbst <strong>in</strong> Zeiten von<br />

Gigabit-LAN und VDSL USB-Sticks meist<br />

die schnellere Alternative (zumal selbst<br />

USB-Sticks mit 16 oder 32 GByte Fassungsvermögen<br />

und USB-3-Anschluss<br />

wenig kosten). Ist e<strong>in</strong> Stick mit dem<br />

FAT32-Dateisystem formatiert, funktioniert<br />

er außerdem unabhängig vom genutzten<br />

Betriebssystem und quer über<br />

alle Herstellergrenzen h<strong>in</strong>weg. Also alles<br />

super im Speicherland? Nicht ganz.<br />

Gerade wegen ihrer praktischen Vorzüge<br />

birgt der E<strong>in</strong>satz von USB-Sticks auch Risiken:<br />

Sie s<strong>in</strong>d schnell geklaut oder verloren.<br />

Der materielle Schaden ist dann nicht<br />

das eigentliche Problem, denn meistens<br />

s<strong>in</strong>d die auf dem Stick gespeicherten Daten<br />

mehr wert als das Gerät selbst. Dabei<br />

ist es weder kompliziert noch besonders<br />

aufwendig, sich vorab gegen solche Fälle<br />

zu schützen. Mit der Verschlüsselungssoftware<br />

TrueCrypt lässt sich e<strong>in</strong> handelsüblicher<br />

USB-Stick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Datensafe<br />

verwandeln. Dieser ist dann zwar auf nahezu<br />

jedem System nutzbar, rückt aber<br />

se<strong>in</strong>en Inhalt erst nach E<strong>in</strong>gabe des richtigen<br />

Passworts heraus. TrueCrypt gibt es<br />

für W<strong>in</strong>dows, L<strong>in</strong>ux und für OS X.<br />

Software-Spender<br />

Grundsätzlich funktioniert TrueCrypt<br />

nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Pr<strong>in</strong>zip: Ist die<br />

Software erst e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>em Rechner<br />

<strong>in</strong>stalliert, lässt sich der Inhalt e<strong>in</strong>es mit<br />

TrueCrypt verschlüsselten Sticks (oder e<strong>in</strong>er<br />

verschlüsselten Datei – TrueCrypt beherrscht<br />

beides) auslesen. Allerd<strong>in</strong>gs können<br />

Sie nicht voraussetzen, dass Sie auf<br />

jedem System e<strong>in</strong>e aktuelle Version von<br />

TrueCrypt vorf<strong>in</strong>den. Um für solche Fälle<br />

gerüstet zu se<strong>in</strong>, sollten Sie die aktuellen<br />

Versionen von TrueCrypt auf Ihrem USB-<br />

Stick immer dabei haben – natürlich unverschlüsselt.<br />

Mit TrueCrypt selbst ist das<br />

gar ke<strong>in</strong> Problem, denn das Programm<br />

kann e<strong>in</strong>en kompletten Stick oder e<strong>in</strong>zelne<br />

Partitionen darauf verschlüsseln.<br />

Das folgende Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie<br />

jeden handelsüblichen USB-Stick so partitionieren,<br />

dass Sie e<strong>in</strong>e unverschlüsselte<br />

Partition für TrueCrypt und e<strong>in</strong>e verschlüsselte<br />

für Ihre Daten erhalten.<br />

TrueCrypt <strong>in</strong>stallieren<br />

Der erste Schritt ist, TrueCrypt zu <strong>in</strong>stallieren.<br />

Das ist weder bei Ubuntu noch bei<br />

OpenSuse e<strong>in</strong> Problem. Für OpenSuse<br />

gibt es RPM-Pakete im PackMan-Repository,<br />

die allerd<strong>in</strong>gs auf den Namen Real-<br />

Crypt (statt TrueCrypt) hören. Haben Sie<br />

die PackMan-Paketquelle <strong>in</strong> YaST aktiviert,<br />

können Sie das Paket realcrypt über<br />

die Paketverwaltung <strong>in</strong>stallieren. (E<strong>in</strong>e<br />

Anleitung zum Aktivieren des Repositorys<br />

unter OpenSuse f<strong>in</strong>den Sie im Screencast-Artikel<br />

ab Seite 52.) Danach müssen<br />

Sie noch sicherstellen, dass Ihr System<br />

beim Start das Kernel-Modul loop lädt:<br />

© Luchschen, 123RF<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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61


Workshop<br />

TrueCrypt<br />

1Drücken Sie [Alt-F2] und<br />

ren! Löschen Sie e<strong>in</strong>e eventuell<br />

auf dem Stick vorhandene<br />

geben Sie kdesu kate<br />

/etc/sysconfig/kernel e<strong>in</strong>.<br />

Partition (die den ganzen Datenträger<br />

belegt) und legen<br />

2Suchen Sie im Editor die<br />

Zeile MODULES_LOA‐<br />

Sie dann zwei Partitionen an,<br />

DED_ON_BOOT="" und tragen<br />

<strong>in</strong>dem Sie jeweils auf Neu<br />

Sie zwischen die Anfüh-<br />

klicken.<br />

3<br />

rungszeichen loop e<strong>in</strong>, so dass<br />

Als Partitionstyp geben Sie<br />

hier MODULES_LOADED_ON_<br />

<strong>in</strong> beiden Fällen Primär an<br />

BOOT="loop" steht.<br />

– das Dateisystem ist jeweils<br />

3Speichern Sie die Datei<br />

FAT32. Klicken Sie abschließend<br />

auf Anwenden.<br />

und verlassen Sie den Editor.<br />

Abb. 1: Alle Arbeiten erledigt – der KDE-Partitionsmanager hat<br />

Die Änderungen werden<br />

erst nach e<strong>in</strong>em Neustart<br />

den Stick für den E<strong>in</strong>satz mit TrueCrypt vorbereitet.<br />

Die KDE-Partitionsverwaltung<br />

legt die Dateisysteme automatisch<br />

wirksam. Alternativ können Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Konsolenfenster auch sudo modprobe<br />

loop e<strong>in</strong>geben, was die Änderungen<br />

schon für die laufende Sitzung aktiviert.<br />

Etwas aufwendiger ist die Installation unter<br />

Ubuntu, denn hier fallen gleich mehrere<br />

Den USB-Stick formatieren<br />

Sobald TrueCrypt <strong>in</strong>stalliert ist, geht es<br />

weiter mit der Vorbereitung des USB-<br />

Sticks. Am Ende soll der Stick ja e<strong>in</strong>e<br />

verschlüsselte und e<strong>in</strong>e unverschlüsselte<br />

Partition haben. Auf der verschlüsselten<br />

wie ausgewählt an (Abbildung 1).<br />

Sobald dies abgeschlossen ist, klicken<br />

Sie den Dialog mit OK weg – auf dem<br />

Stick f<strong>in</strong>den sich nun zwei Partitionen<br />

(Abbildung 2).<br />

Auf die erste Partition können Sie die<br />

Arbeitsschritte an:<br />

Partition liegen die zu schützenden Da-<br />

aktuellen Programmpakete kopieren,<br />

1Wenn Sie auf e<strong>in</strong>em 32-Bit-System ten, auf der anderen die aktuellen Versionen<br />

von TrueCrypt für W<strong>in</strong>dows, L<strong>in</strong>ux Seite [3] für die gängigen Betriebssys-<br />

die Sie auf der TrueCrypt-Downloadunterwegs<br />

s<strong>in</strong>d, laden Sie das Paket<br />

von [1] herunter – auf 64-Bit-Systemen und OS X. Verwenden Sie also das Partitionierungswerkzeug<br />

teme f<strong>in</strong>den. Die zweite Partition ist für<br />

Ihrer Distribution, Ihre Nutzdaten reserviert und wird jetzt<br />

kommt h<strong>in</strong>gegen [2] zum E<strong>in</strong>satz.<br />

2Entpacken Sie das Paket mit dem Programm<br />

Ark oder e<strong>in</strong>em anderen Ar-<br />

zwei Partitionen anzulegen – e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, Starten Sie TrueCrypt, <strong>in</strong>dem Sie [Alt-<br />

um auf dem angeschlossenen USB-Stick verschlüsselt.<br />

1 chivwerkzeug Ihrer Wahl.<br />

die nicht mehr als 512 MByte Platz benötigt,<br />

sowie e<strong>in</strong>e große, auf der im Angabefeld<br />

tippen (unter OpenSuse lautet<br />

F2] drücken und truecrypt <strong>in</strong> das E<strong>in</strong>-<br />

3<br />

Öffnen Sie den Ordner mit dem entpackten<br />

Verzeichnis. Dar<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den schluss die zu schützenden Daten landen.<br />

Unter KDE funktioniert das zum<br />

Klicken Sie auf Create Volume (dt.:<br />

der Befehl realcrypt).<br />

2<br />

Sie e<strong>in</strong>e Datei, die entweder true crypt‐<br />

7.1a‐setup‐x86 oder truecrypt‐7.1a‐ Beispiel so:<br />

Datenträger erzeugen; leider ist True-<br />

1<br />

setup‐x64 heißt.<br />

Schließen Sie e<strong>in</strong>en leeren USB-Stick Crypt nicht durchgängig übersetzt, so<br />

(Die 64-Bit-Version dieser Datei f<strong>in</strong>den Sie an Ihren Computer an. Alle noch darauf<br />

dass Sie e<strong>in</strong>e englische Oberfläche bedienen<br />

auch auf unserer Heft-DVD, so dass Sie<br />

sich die Schritte 1 und 2 ersparen können,<br />

wenn Sie die Datei von dort auf den Rechner<br />

gespeicherten Daten gehen <strong>in</strong> den<br />

folgenden Schritten verloren! Öffnen Sie<br />

das Startmenü und geben Sie <strong>in</strong> das Such-<br />

müssen). Wählen Sie im nächsten<br />

Dia log Create a volume with<strong>in</strong> a partition<br />

/ drive (dt.: Erzeuge Datenträger auf e<strong>in</strong>er<br />

kopieren.)<br />

feld Partition e<strong>in</strong>. Wählen Sie unter den Partition/​Platte) aus.<br />

3<br />

Klicken Sie diese Datei an, um den True- Treffern die KDE-Partitionsverwaltung TrueCrypt unterstützt Standard-Volumes<br />

und versteckte Volumes. Der<br />

Crypt-E<strong>in</strong>richtungsassistenten zu starten. (Partitionierer) aus.<br />

2<br />

Für die Installation benötigt TrueCrypt Wählen Sie aus der Liste der Geräte Unterschied ist, dass Standard-Volumes<br />

Root-Rechte. Es fordert Sie darum während<br />

l<strong>in</strong>ks den USB-Stick aus. Es handelt von außen als verschlüsselt zu erkennen<br />

des Vorgangs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konsolen-<br />

fens ter auf, Ihr Passwort e<strong>in</strong>zugeben, um<br />

darüber Root-Rechte zu erlangen.<br />

sich im Beispiel um e<strong>in</strong>en Stick mit<br />

16 GByte. Achten Sie darauf, nicht versehentlich<br />

e<strong>in</strong>e Festplatte zu partitionie-<br />

s<strong>in</strong>d, während versteckte Volumes<br />

wie zufällige Bits aussehen. Versteckte<br />

Volumes sollen Anwendern helfen,<br />

wenn diese unter Androhung von Gewalt<br />

gezwungen werden, das Passwort<br />

für e<strong>in</strong> verschlüsseltes Volume herauszugeben.<br />

Der äußere Datenträger (outer<br />

volume) lässt sich mit e<strong>in</strong>em erpressten<br />

Passwort öffnen, aber der dar<strong>in</strong> versteckte<br />

Datenträger (<strong>in</strong>ner volume)<br />

bleibt vor den Blicken Dritter verborgen.<br />

Unser Beispiel begnügt sich mit<br />

e<strong>in</strong>em Standard-Volume.<br />

4Nun folgt die Auswahl des Geräts. Klicken<br />

Sie auf Select Device und wählen<br />

Abb. 2: Am Anfang des Sticks liegt e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e unverschlüsselte Partition, die nur die<br />

TrueCrypt-Software enthält.<br />

Sie die große Partition auf dem USB-Stick<br />

aus, die Sie eben angelegt haben.<br />

62 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Abb. 3: Hier geben Sie das Passwort e<strong>in</strong>, das Sie benötigen,<br />

um auf den verschlüsselten Datenträger zuzugreifen.<br />

Ohne das Passwort bleibt da Volume verschlossen.<br />

5<br />

Bestätigen Sie die dann angezeigte<br />

Warnmeldung per Klick auf Ja, geben<br />

Sie Ihr Passwort für den Systemzugriff<br />

e<strong>in</strong> und klicken Sie im nächsten<br />

Dialog wiederum auf Next. (Es geht hier<br />

um die Auswahl des Algorithmus für<br />

die Verschlüsselung – die Vorgabe<br />

passt.)<br />

6Nun legen Sie das Passwort fest (Abbildung<br />

3). Die üblichen Regeln für<br />

Passwörter gelten hier ohne E<strong>in</strong>schränkung<br />

(Groß- und Kle<strong>in</strong>buchstaben, Sonderzeichen,<br />

ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach zu erratenden<br />

E<strong>in</strong>träge).<br />

7Wählen Sie im Dialog Large Files den<br />

ersten E<strong>in</strong>trag (I will not store files larger<br />

than 4 GB on the volume, dt.: Ich<br />

werde ke<strong>in</strong>e Dateien erzeugen, die größer<br />

als 4 GByte s<strong>in</strong>d) aus und übernehmen<br />

Sie im nächsten Dialog (Format Options)<br />

die Vorgabe, FAT als Dateisystem zu verwenden.<br />

8Bewegen Sie Ihren Mauszeiger e<strong>in</strong>ige<br />

Zeit <strong>in</strong> dem Dialog Volume Format h<strong>in</strong><br />

und her, um Zufallszahlen zu erzeugen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d nötig, damit<br />

TrueCrypt die Partition sicher<br />

verschlüsseln kann.<br />

Klicken Sie am Ende auf<br />

Format.<br />

9<br />

Das Formatieren dauert<br />

e<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten,<br />

je nach Leistung des Rechners<br />

und Größe des verwendeten<br />

Sticks. Sobald<br />

der Vorgang abgeschlossen<br />

ist, steht der verschlüsselte<br />

Stick zur<br />

Verfügung.<br />

Den Stick nutzen<br />

Wollen Sie den Stick auf e<strong>in</strong>em<br />

System mit <strong>in</strong>stalliertem TrueCrypt<br />

nutzen, gehen Sie wie folgt vor:<br />

1Klicken Sie im TrueCrypt-Fenster auf<br />

Select Device und wählen Sie die<br />

große Partition auf dem USB-Stick aus<br />

(Abbildung 4).<br />

2Klicken Sie auf Mount. Geben Sie das<br />

Passwort e<strong>in</strong>, mit dem Sie die Partition<br />

verschlüsselt haben.<br />

Nun können Sie die verschlüsselte Partition<br />

verwenden. Noch e<strong>in</strong> Tipp <strong>in</strong> Sachen<br />

Sicherheit: Obige Anleitung ist<br />

dazu gedacht, Ihre Daten vor Dritten zu<br />

schützen, falls der Stick gestohlen wird<br />

oder verloren geht. TrueCrypt schützt<br />

Sie aber nicht, wenn Sie den Stick an<br />

nicht vetrauenswürdigen Rechnern betreiben<br />

(etwa an öffentlich zugänglichen<br />

PCs). E<strong>in</strong>erseits könnten darauf Keylogger<br />

laufen, die Ihr Passwort mitschreiben.<br />

Andererseits s<strong>in</strong>d die Daten auf Ihrem<br />

Stick sowieso „Freiwild“, sobald Sie<br />

das Passwort e<strong>in</strong>mal korrekt e<strong>in</strong>gegeben<br />

haben und der Stick für den PC lesbar<br />

ist. Denkbar wäre etwa, dass das System<br />

im H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>e komplette Kopie der<br />

Daten anfertigt. Trotz Verschlüsselung<br />

auf dem Stick ist also Vorsicht beim E<strong>in</strong>satz<br />

nötig. (bka) <br />

n<br />

Abb. 4: Wählen Sie die Partition auf dem<br />

Stick aus, die Sie verschlüsseln möchten<br />

(hier die zweite, große Partition auf dem<br />

16-GByte-Stick).<br />

Infos<br />

[1] Direktl<strong>in</strong>k TrueCrypt, 32 Bit: http:// www.​<br />

truecrypt. org/ download/ truecrypt‐7.​<br />

1a‐l<strong>in</strong>ux‐x86. tar. gz (http:// ezlx. de/ e1h1)<br />

[2] Direktl<strong>in</strong>k TrueCrypt, 64 Bit: http:// www.​<br />

truecrypt. org/ download/ truecrypt‐7.​<br />

1a‐l<strong>in</strong>ux‐x64. tar. gz (http:// ezlx. de/ e1h2)<br />

[3] Downloads für alle Betriebssysteme:<br />

http:// www. truecrypt. org/ downloads<br />

(http:// ezlx. de/ e1h3)<br />

Software auf DVD: TrueCrypt 7.1a<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de


Workshop<br />

LibreOffice Writer<br />

Geme<strong>in</strong>sam Dokumente bearbeiten<br />

Auf gute<br />

Zusammenarbeit!<br />

Ioannis Kounadeas, Fotolia<br />

Franz Böhm<br />

Wenn Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe Texte verfassen und bearbeiten möchten, sollten Sie e<strong>in</strong><br />

paar Grundregeln beachten, damit am Schluss nicht viele verschiedene Dokumente vorliegen.<br />

LibreOffice Writer bietet e<strong>in</strong>e Reihe von Hilfsmitteln fürs Teamwork an.<br />

Ioannis Kounadeas, Fotolia<br />

Der e<strong>in</strong>e arbeitet im Kölner Büro,<br />

der andere <strong>in</strong> der Münchner Niederlassung,<br />

und der dritte Kollege<br />

sitzt im Homeoffice <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Wenn<br />

Sie als verstreutes Team geme<strong>in</strong>sam Officedokumente<br />

bearbeiten und nicht auf<br />

Cloud-Dienste wie Google Docs [1],<br />

Zoho [2], Etherpad [3] und Co. zurückgreifen<br />

möchten, dann ist LibreOffice<br />

Writer vielleicht e<strong>in</strong>e Alternative. Die<br />

Textverarbeitung bietet jede Menge<br />

Teamwork-Funktionen, die offl<strong>in</strong>e auf<br />

dem eigenen Rechner zur Verfügung stehen.<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>en reibungslosen<br />

Ablauf ist, dass alle Mitarbeiter<br />

die gleiche Programmversion verwenden.<br />

Der Datenaustausch mit Microsoft<br />

Office und anderen Officeprogrammen<br />

klappt – gerade bei aufwendigen Formatierungen,<br />

Tabellen oder Kästen – eben<br />

nur e<strong>in</strong>ge-<br />

schränkt, auch wenn viele gern das Gegenteil<br />

behaupten.<br />

Zuständigkeiten<br />

Besonders wichtig ist zunächst e<strong>in</strong>mal, zu<br />

klären, wer die f<strong>in</strong>ale Verantwortung für<br />

die Textformatierungen trägt. Es darf<br />

nicht passieren, dass e<strong>in</strong> Bearbeiter e<strong>in</strong>zelne<br />

oder alle Formatierungen des Dokuments<br />

überschreibt, weil sie ihm persönlich<br />

nicht gefallen. Daher sollten Sie die<br />

Arbeit <strong>in</strong> Abschnitte unterteilen: Zuerst<br />

gilt es, den Inhalt zu erfassen und zu bearbeiten,<br />

und erst dann ist die formale<br />

Auszeichnung dran. Wenn das Layout<br />

steht, darf ke<strong>in</strong> Mitarbeiter kreativ h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>pfuschen.<br />

Selbst wenn sich alle Teammitglieder an<br />

diese Spielregeln halten, gibt es noch genügend<br />

Stolperste<strong>in</strong>e auf dem Weg zum<br />

fertigen Dokument. Wie alle Textverarbeitungen<br />

formatiert LibreOffice se<strong>in</strong>e<br />

Dokumente abhängig vom Druckertreiber.<br />

Das bedeutet, dass e<strong>in</strong> Ausdruck<br />

auf verschiedenen Geräten immer<br />

zu anderen Seitenumbrüchen<br />

und zu e<strong>in</strong>em anderen Layout<br />

führen kann. Writer arbeitet<br />

mit den Rande<strong>in</strong>stellungen<br />

und Druckbereichen des im<br />

Dokument aktiven Druckers.<br />

Verschobene Grafiken und<br />

andere Ärgernisse s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>em<br />

Gerätewechsel also vorprogrammiert.<br />

Vermeiden können Sie solche<br />

Probleme, <strong>in</strong>dem Sie im Vorfeld<br />

abklären, <strong>in</strong> welchem Format und<br />

auf welchem Drucker das Dokument<br />

später landen soll. Sie formatieren und<br />

speichern es dann auf Ihrem Rechner mit<br />

den Druckere<strong>in</strong>stellungen und ‐treibern<br />

des Ausgabegeräts (Datei / Druckere<strong>in</strong>stellung).<br />

Alternativ exportieren Sie die Endfassung<br />

<strong>in</strong> LibreOffice als PDF-Datei. Das<br />

Portable Document Format speichert die<br />

Dokumente unabhängig vom ursprünglichen<br />

Anwendungsprogramm, vom Betriebssystem<br />

oder von der Hardware.<br />

Bilder e<strong>in</strong>fügen<br />

Bilder betten Sie <strong>in</strong> Writer entweder direkt<br />

<strong>in</strong> das Dokument e<strong>in</strong> oder Sie verknüpfen<br />

sie mit der Datei. Beides hat Vorund<br />

Nachteile. In der Entwurfsphase ist<br />

es besser, die Bilder getrennt vom Text zu<br />

verwalten und sie e<strong>in</strong>fach nur zu verknüpfen.<br />

Möchten Sie die Grafiken noch<br />

e<strong>in</strong>mal ändern oder austauschen, dann ist<br />

es leichter, wenn diese <strong>in</strong> eigenen Dateien<br />

vorliegen und nicht <strong>in</strong>s Dokument e<strong>in</strong>gebettet<br />

s<strong>in</strong>d. In der Vore<strong>in</strong>stellung bettet<br />

Writer Bilder e<strong>in</strong>. Um e<strong>in</strong> Bild zu verknüpfen,<br />

wählen Sie E<strong>in</strong>fügen / Bild /<br />

Aus Datei, suchen im Auswahldialog die<br />

Grafik aus und aktivieren die Checkbox<br />

Verknüpfen (auf e<strong>in</strong>igen Systemen L<strong>in</strong>k).<br />

Geben Sie e<strong>in</strong> solches Dokument weiter,<br />

vergessen Sie nicht, auch das Verzeichnis<br />

mit den Bildern beizulegen. Der<br />

Empfänger sollte zudem die Pfadangaben<br />

überprüfen, falls er anstelle der Bilder<br />

nur Rahmen als Platzhalter im Dokument<br />

sieht. Dazu öffnet er aus dem<br />

Menü Bearbeiten / Verknüpfungen den<br />

Dialog Verknüpfungen bearbeiten, markiert<br />

die gewünschten L<strong>in</strong>ks mit den Pfaden<br />

und klickt auf Ändern (Abbildung<br />

1). Im folgenden Fenster wählt er das<br />

Verzeichnis mit den Grafiken aus und<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014


LibreOffice Writer<br />

Workshop<br />

und auf demselben Weg machen Sie<br />

diese wieder sichtbar.<br />

Abb. 1: Im Dialog „Verknüpfungen bearbeiten“ können Sie die L<strong>in</strong>ks zu den e<strong>in</strong>gefügten<br />

Bildern verwalten.<br />

bestätigt über OK. E<strong>in</strong> anschließender<br />

Klick auf Aktualisieren br<strong>in</strong>gt alle Pfade<br />

auf den neuesten Stand.<br />

Beim Arbeiten im Team sollten Sie von<br />

solchen E<strong>in</strong>griffen möglichst absehen,<br />

denn die Pfadänderungen führen dazu,<br />

dass die Verknüpfungen bei den anderen<br />

Mitarbeitern nicht mehr stimmen. Im<br />

schlimmsten Fall hat jeder Benutzer die<br />

Bilder mehrfach auf se<strong>in</strong>em Rechner und<br />

arbeitet unter Umständen mit der falschen<br />

Dateiversion oder mit falschen Grafiken.<br />

Besser ist es, wenn sich alle an e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>heitliche und vorgegebene Verzeichnisstruktur<br />

für das Dokument halten. Erst<br />

am Schluss – wenn alle Texte und alle<br />

Bilder stehen – sollte jemand die Grafiken<br />

<strong>in</strong>s Dokument e<strong>in</strong>betten, um Versionsfehler<br />

zu vermeiden.<br />

Änderungen aufzeichnen<br />

Wenn Sie mit mehreren Anwendern zusammen<br />

an e<strong>in</strong>em Dokument arbeiten,<br />

dann möchten Sie sicherlich sehen, was<br />

diese verändern. Wer die f<strong>in</strong>ale Entscheidung<br />

zum Text trifft, sollte zudem Modifikationen<br />

gezielt annehmen oder ablehnen<br />

können. LibreOffice Writer unterstützt<br />

dieses Feature von Haus aus. Sie<br />

aktivieren es über Bearbeiten / Änderungen<br />

/ Aufzeichnen. Um zu vermeiden,<br />

dass jemand anders die Überarbeitungsfunktion<br />

abstellt, aktivieren Sie zudem<br />

die Funktion Bearbeiten / Änderungen /<br />

Aufzeichnung schützen. Writer fordert<br />

Sie nun auf, e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>stelliges<br />

Passwort e<strong>in</strong>zugeben – Groß- und Kle<strong>in</strong>schreibung<br />

unterscheidet das Programm.<br />

Das Kennwort wiederholen Sie, um Vertipper<br />

auszuschließen (Abbildung 2).<br />

Nun kann nur derjenige die Überarbeitungsfunktion<br />

aufheben und Änderungen<br />

akzeptieren bzw. verwerfen, der das<br />

Passwort richtig e<strong>in</strong>gibt.<br />

LibreOffice färbt die Änderungen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Mitarbeiter unterschiedlich e<strong>in</strong>;<br />

das erste Teammitglied ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> Rot,<br />

für die weiteren Mitarbeiter wählt das<br />

Programm andere Farben aus der umfangreichen<br />

Palette aus. In der Vore<strong>in</strong>stellung<br />

zeigt die Textverarbeitung e<strong>in</strong>gefügten<br />

Text unterstrichen, Gelöschtes durchgestrichen,<br />

geänderte Attribute <strong>in</strong> Fettdruck,<br />

und am Rand ersche<strong>in</strong>en Markierungen<br />

für modifizierte Zeilen. Wenn Sie<br />

möchten, können Sie die Farben zur<br />

Kennzeichnung der Änderungen <strong>in</strong>dividuell<br />

über Extras / Optionen / LibreOffice<br />

Writer / Änderungen e<strong>in</strong>stellen. Es ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht möglich, bestimmten Personen<br />

explizit e<strong>in</strong>e Farbe zuzuordnen.<br />

Fahren Sie mit der Maus über e<strong>in</strong>e Änderung<br />

im Dokument, präsentiert e<strong>in</strong> Infofenster<br />

den Namen des Bearbeiters, sofern<br />

er diesen unter Extras / Optionen /<br />

LibreOffice / Benutzerdaten h<strong>in</strong>terlegt hat.<br />

Alle Mitarbeiter dürfen zudem ergänzende<br />

Kommentare <strong>in</strong>s Dokument e<strong>in</strong>fügen.<br />

Möchten Sie e<strong>in</strong>en Kommentar abgeben,<br />

klicken Sie auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gefügte Änderung<br />

und rufen Bearbeiten / Änderungen<br />

/ Kommentar auf. Im folgenden Dialog<br />

h<strong>in</strong>terlegen Sie dann Ihre Anmerkungen,<br />

Erklärungen oder H<strong>in</strong>weise. Mit den Pfeilschaltflächen<br />

im Kommentieren-Fenster<br />

navigieren Sie vorwärts und rückwärts<br />

durch die Änderungen.<br />

Da viele Änderungen und Kommentare<br />

schnell den Lesefluss stören, können Sie<br />

diese e<strong>in</strong>fach ausblenden, <strong>in</strong>dem Sie aus<br />

dem Menü Bearbeiten / Änderungen /<br />

Anzeigen aufrufen und dadurch das Häkchen<br />

vor der Option entfernen. Alle Änderungsmarkierungen<br />

bleiben erhalten,<br />

Korrekturschleife<br />

Wenn alle Mitarbeiter ihre Änderungen<br />

und Ergänzungen e<strong>in</strong>getragen haben, ist<br />

derjenige an der Reihe, der das Passwort<br />

für die Überarbeitungsfunktion kennt.<br />

S<strong>in</strong>d Sie das, dann heben Sie über Bearbeiten<br />

/ Änderungen / Aufzeichnung<br />

schützen und E<strong>in</strong>gabe des h<strong>in</strong>terlegten<br />

Kennworts den Schutz auf. Anschließend<br />

öffnen Sie den Dialog Änderungen akzeptieren<br />

oder verwerfen über Bearbeiten /<br />

Änderungen / Akzeptieren oder verwerfen.<br />

Auf dem Reiter Liste sehen Sie Details<br />

zu allen Überarbeitungen. Klicken<br />

Sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag an, markiert LibreOffice<br />

die dazugehörige Änderung im Dokument<br />

(Abbildung 3). Der Dialog bleibt dabei<br />

stets im Vordergrund.<br />

Jetzt gilt es, sich zu entscheiden: Über<br />

die Schaltfläche Akzeptieren übernehmen<br />

Sie den markierten Änderungsvorschlag,<br />

und per Ablehnen verwerfen Sie<br />

die Überarbeitung. Alternativ können Sie<br />

über die entsprechenden Buttons alle<br />

Änderungen auf e<strong>in</strong>mal abnicken oder<br />

ignorieren. Letzteres verwirft jegliche<br />

Modifikation und stellt das Orig<strong>in</strong>aldokument<br />

wieder her.<br />

LibreOffice ist flexibel und bietet über den<br />

zweiten Reiter namens Filter an, die Änderungen<br />

zu sortieren. Per Klick <strong>in</strong> die jeweilige<br />

Checkbox blenden Sie nur Korrekturen<br />

aus e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitraum<br />

oder e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen Bearbeiters e<strong>in</strong>. Im<br />

Drop-down-Menü Aktion wählen Sie e<strong>in</strong>en<br />

der Punkte E<strong>in</strong>fügung, Löschung,<br />

Attributierung oder Tabellenänderung aus<br />

und ordnen die Operationen e<strong>in</strong>er dieser<br />

Kategorien zu.<br />

Feedback erwünscht!<br />

Umfangreiche Projekte und lange Dokumente<br />

mit vielen Bearbeitern können<br />

kaum auf Kommentare verzichten. Diese<br />

müssen Sie nicht mühsam getrennt notieren<br />

oder am Telefon durchgeben. Über<br />

Abb. 2: E<strong>in</strong> Kennwort schützt die Überarbeitungsfunktion<br />

vor dem Ausschalten.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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65


Workshop<br />

LibreOffice Writer<br />

Abb. 3: Schritt für Schritt hangeln Sie sich durch alle Änderungen<br />

der Teammitglieder. Diese listet LibreOffice <strong>in</strong> chronologischer<br />

Reihenfolge auf.<br />

Abb. 4: LibreOffice bietet e<strong>in</strong>e Kommentarfunktion, mit der Sie<br />

zu e<strong>in</strong>zelnen Textstellen, ganzen Wörter, Zeilen oder Abschnitten<br />

Notizen h<strong>in</strong>terlegen.<br />

E<strong>in</strong>fügen / Kommentar oder die Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

[Strg-Alt-C] kommentieren<br />

Sie jede beliebige Textstelle. Am Seitenrand<br />

ersche<strong>in</strong>t nun e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Notizfeld,<br />

das den Text, den Namen des Bearbeiters,<br />

Datum und Uhrzeit enthält. E<strong>in</strong>e gestrichelte<br />

L<strong>in</strong>ie führt vom Rand an die Stelle<br />

im Dokument (Abbildung 4). Markieren<br />

Sie e<strong>in</strong> Wort, e<strong>in</strong>e Zeile oder e<strong>in</strong>en ganzen<br />

Abschnitt zuerst mit der l<strong>in</strong>ken Maustaste<br />

und fügen dann e<strong>in</strong>en Kommentar<br />

e<strong>in</strong>, ersche<strong>in</strong>t der gesamte Bereich im Dokument<br />

zudem farblich unterlegt.<br />

Über Ansicht / Kommentare blenden Sie<br />

die Notizzettel e<strong>in</strong> und aus. Alle wichtigen<br />

Funktionen zum Bearbeiten der<br />

Kommentare f<strong>in</strong>den Sie im Kontextmenü<br />

der rechten Maustaste oder nach e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf die kle<strong>in</strong>en Pfeilschaltfläche.<br />

Kommentare können Sie auch beim Ausdruck<br />

berücksichtigen. Drücken Sie<br />

[Strg-P] oder wählen Sie Datei / Drucken<br />

können Sie ganz unten auf dem Reiter<br />

Allgeme<strong>in</strong> im Drop-down-Menü Kommentare<br />

bestimmen, ob Sie das Dokument<br />

ohne die Anmerkungen, nur die<br />

Kommentare, das Dokument und die Notizen<br />

am Dokument- oder Seitenende<br />

aufs Papier br<strong>in</strong>gen. Alternativ ändern<br />

Sie die Vore<strong>in</strong>stellung über Extras / Optionen<br />

<strong>in</strong> der Abteilung LibreOffice Writer<br />

/ Drucken. In der rechten Hälfte aktivieren<br />

Sie unter Kommentare e<strong>in</strong>e der<br />

Checkboxen Ke<strong>in</strong>e, Nur Kommentare,<br />

Dokumentende oder Seitenende.<br />

Versionsverwaltung<br />

E<strong>in</strong> weiteres praktisches Feature für die<br />

Gruppenarbeit ist die <strong>in</strong>tegrierte LibreOffice-Versionsverwaltung.<br />

Genau wie bei<br />

der Überarbeitungsfunktion ist der erste<br />

Schritt das Verfassen und Speichern e<strong>in</strong>es<br />

Dokuments. Bevor Sie den Text den anderen<br />

Teammitgliedern zum Ergänzen oder<br />

Korrigieren übergeben, aktivieren Sie die<br />

Versionsverwaltung über Datei / Versionen.<br />

Im folgenden Dialog erfassen Sie den<br />

aktuellen Stand über die Schaltfläche<br />

Neue Version speichern. Wenn Sie möchten,<br />

können Sie jede Variante mit e<strong>in</strong>em<br />

Kommentar versehen, den die Textverarbeitung<br />

zusammen mit Ihrem Namen,<br />

dem Datum und der Uhrzeit sichert. Aktivieren<br />

Sie außerdem oben im Dialog die<br />

Checkbox Beim Schließen immer Version<br />

speichern und reichen das Dokument<br />

dann an die Kollegen weiter.<br />

Haben alle den Text bearbeitet oder ergänzt,<br />

landet er zur Fertigstellung wieder<br />

beim ersten Verfasser. Dieser öffnet wieder<br />

den Dialog Datei / Versionen. Die<br />

Schaltfläche Öffnen auf der rechten Seite<br />

öffnet die markierte Variante schreibgeschützt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Fenster. Von<br />

dort können Sie Text kopieren, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes<br />

Dokument e<strong>in</strong>fügen oder die jeweilige<br />

Version als neues Dokument gesondert<br />

ablegen (Datei / Speichern unter).<br />

Wenn Sie direkt e<strong>in</strong>e bestimmte Variante<br />

e<strong>in</strong>es Textes öffnen möchten, so geht das<br />

über Datei / Öffnen. Im Dateiauswahldialog<br />

f<strong>in</strong>den Sie unten rechts das Dropdown-Menü<br />

Version, über das Sie alle<br />

Ausführungen erreichen.<br />

Der Dialog Datei / Versionen bietet noch<br />

mehr: E<strong>in</strong> Klick auf Anzeigen blendet<br />

den vom Verfasser h<strong>in</strong>terlegten Kommentar<br />

e<strong>in</strong>. Nicht mehr benötigte Varianten<br />

werden Sie über Löschen los, und<br />

Vergleichen stellt die aktuell geöffnete<br />

Version der markierten gegenüber.<br />

Libre Office öffnet dazu den Dialog Änderungen<br />

akzeptieren oder verwerfen, den<br />

wir schon <strong>in</strong> Abschnitt „Korrekturschleife“<br />

vorgestellt haben.<br />

Es kann passieren, dass Sie e<strong>in</strong> Dokument<br />

mit Versionsverwaltung <strong>in</strong> Umlauf gebracht<br />

haben, e<strong>in</strong> paar Tage später aber<br />

von jedem Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Datei mit eigenen<br />

Änderungsvorschlägen erhalten. Haben<br />

die Kollegen die Überarbeitungsfunktion<br />

aktiviert, ist das ke<strong>in</strong> Problem. Dann<br />

öffnen Sie Ihr Orig<strong>in</strong>al und rufen aus dem<br />

Menü Bearbeiten den E<strong>in</strong>trag Dokument<br />

vergleichen auf. Im folgenden Auswahlfenster<br />

markieren Sie die Kopie mit den<br />

Änderungen des Mitarbeiters. Writer öffnet<br />

wieder den Dialog Änderungen akzeptieren<br />

oder verwerfen und Sie können<br />

Schritt für Schritt die Texte mite<strong>in</strong>ander<br />

vergleichen, Modifikationen annehmen<br />

oder ablehnen.<br />

Teamgeist<br />

Geme<strong>in</strong>sam Texte verfassen und bearbeiten<br />

muss nicht zw<strong>in</strong>gend <strong>in</strong> der Cloud<br />

stattf<strong>in</strong>den. Die meisten Officepakete, so<br />

auch LibreOffice, enthalten Funktionen,<br />

welche die Gruppenarbeit erleichtern. Haben<br />

Sie die Aufgaben, Rechte und Pflichten<br />

klar verteilt, und nutzen Sie die <strong>in</strong><br />

diesem Workshop vorgestellten Techniken<br />

und Programmfunktionen, steht e<strong>in</strong>er<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit mit Writer<br />

nichts mehr im Weg. (hej) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Google Docs: http:// docs. google. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e1b1)<br />

[2] Zoho: http:// www. zoho. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e1b2)<br />

[3] Etherpad: http:// etherpad. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1b3)<br />

66 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

KDE-Tipps<br />

Besser arbeiten mit KDE<br />

Thomas Drill<strong>in</strong>g,<br />

Mart<strong>in</strong> Loschwitz,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

KDE ist der Standarddesktop von OpenSuse und Kubuntu, und auch <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> empfiehlt<br />

regelmäßig, damit zu arbeiten. In unseren KDE-Tipps stellen wir Ihnen <strong>in</strong> jeder<br />

Ausgabe e<strong>in</strong>ige Features des Desktops und se<strong>in</strong>er Anwendungen vor, die Sie vielleicht<br />

noch nicht kennen.<br />

01 KDE-Desktop-<br />

effekte beschleunigen<br />

Die Effekte, mit denen KDE den Desktop<br />

aufhübscht, wirken im Vergleich mit anderen<br />

Desktopumgebungen eher langsam.<br />

Das liegt nicht daran, dass KDE weniger<br />

performant als die direkten Konkurrenten<br />

im Desktopgeschäft wäre: Lediglich e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>zelne E<strong>in</strong>stellung bestimmt die Geschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

mit der die Standardeffekte<br />

<strong>in</strong> KDE über den Bildschirm flimmern,<br />

und die steht ab Werk auf Normal,<br />

was im Vergleich zu anderen Umgebungen<br />

aber eher langsam wirkt.<br />

So ist es per Konfigurationsänderung<br />

möglich, den kompletten KDE-Desktop<br />

gefühlt um mehrere Größenordnungen<br />

schneller zu machen:<br />

1Geben Sie im Suchfeld des Startmenüs<br />

Arbeitsflä e<strong>in</strong> und rufen Sie aus der<br />

Trefferliste den E<strong>in</strong>trag Arbeitsflächen-Effekte<br />

auf.<br />

2Animationsgeschw<strong>in</strong>digkeit ist der<br />

E<strong>in</strong>trag, nach dem Sie suchen: Wählen<br />

Sie hier statt Normal besser Schnell<br />

aus. Nach e<strong>in</strong>em Klick auf Anwenden<br />

wird Ihnen unmittelbar<br />

auffallen, dass z. B. der Pop-up-Effekt<br />

des Startmenüs deutlich geschmeidiger<br />

aussieht.<br />

Die Änderung bezieht sich jedoch nicht<br />

nur auf das Startmenü, auch andere KDE-<br />

Effekte profitieren von der Umstellung,<br />

darunter etwa die Größenänderung beim<br />

Maximieren e<strong>in</strong>es Fensters. Man fragt<br />

sich eigentlich nur, warum das KDE-Projekt<br />

die Normal-Geschw<strong>in</strong>digkeit bevorzugt,<br />

die gefühlt so viel langsamer ist und<br />

den Desktop e<strong>in</strong>en sehr trägen Gesamte<strong>in</strong>druck<br />

vermitteln lässt.<br />

Wenn Sie im selben Fenster unter Effekt<br />

für den Arbeitsflächenwechsel die E<strong>in</strong>stellung<br />

von Gleiten auf Ke<strong>in</strong> Effekt umstellen,<br />

ersche<strong>in</strong>en die Fenster auf dem Zieldesktop<br />

rasend schnell – während sie <strong>in</strong><br />

der Standardkonfiguration gemütlich von<br />

e<strong>in</strong>er Seite here<strong>in</strong> fahren.<br />

Mit [Alt-Umschalt-F12] können Sie auch<br />

vorübergehend alle Desktopeffekte ausschalten,<br />

um mal zu testen, wie sich KDE<br />

ohne ressourcen<strong>in</strong>tensive Animationen<br />

anfühlt. Mit derselben Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

schalten Sie die<br />

Effekte auch wieder e<strong>in</strong>. Funktioniert das<br />

bei Ihnen nicht, ist vielleicht e<strong>in</strong> anderer<br />

Hotkey e<strong>in</strong>gestellt – das verrät e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />

die rechte obere Ecke des Konfigurationsfensters,<br />

<strong>in</strong> der Sie die Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

ändern können.<br />

Mehr Desktops für<br />

02 Kubuntu und OpenSuse<br />

Die so genannten virtuellen Desktops<br />

haben dank immer größerer Monitore<br />

teilweise ihren Charme verloren; doch<br />

s<strong>in</strong>d sie auch bei riesigen Displays noch<br />

nützlich. Wer se<strong>in</strong>e Fenster gerne organisieren<br />

möchte – z. B. nach Programmart<br />

oder nach der gerade erledigten Aufgabe<br />

– kann das mit kaum e<strong>in</strong>em Werkzeug<br />

so gut tun wie mit den virtuellen<br />

Desktops.<br />

Kubuntu ist so vorkonfiguriert, dass es<br />

nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Arbeitsfläche gibt. Damit<br />

liegen alle Fenster stets auf demselben<br />

Desktop. Wenn Sie es nicht anders<br />

kennen, vermissen Sie vielleicht auch<br />

nichts, aber probieren Sie doch trotzdem<br />

mal die Arbeit mit mehr als e<strong>in</strong>em Desktop<br />

aus. OpenSuse-Anwender können<br />

diesen Tipp auch nutzen, um<br />

die vorgegebene Zahl der Arbeitsflächen<br />

zu erhöhen.<br />

1Öffnen Sie das Startmenü<br />

und geben Sie im Suchfeld<br />

Arbeitsfl e<strong>in</strong>. In der Liste der Treffer klicken<br />

Sie den E<strong>in</strong>trag Virtuelle Arbeitsflächen<br />

an.<br />

2Es ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stellungsfenster,<br />

auf dessen erstem Reiter Arbeitsflächen<br />

Sie angeben können,<br />

wie viele Desktops Sie verwenden<br />

möchten. Für den Anfang reichen<br />

vielleicht vier; e<strong>in</strong>er der drei Autoren<br />

dieses Artikels hat sich angewöhnt, mit<br />

68 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

zwölf Desktops zu arbeiten. Die obere<br />

Schranke liegt bei 20, aber dann wird es<br />

schwierig, sich zu merken, auf welchem<br />

Desktop die Fenster welcher Anwendung<br />

liegen.<br />

Stellen Sie zunächst unter Zahl der Arbeitsflächen<br />

e<strong>in</strong>, wie viele Desktops Sie<br />

verwenden wollen (im Beispiel: vier).<br />

3Abschließend können Sie die Flächen<br />

noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gitter anordnen. Haben<br />

Sie, wie vorgeschlagen, vier<br />

Desktops ausgewählt, bietet<br />

sich e<strong>in</strong> 2x2-Gitter an –<br />

dazu geben Sie unter Zeilenanzahl<br />

den Wert 2 an.<br />

Diese Aufteilung führt<br />

dazu, dass die erste Arbeitsfläche<br />

„l<strong>in</strong>ks oben“,<br />

die zweite „rechts oben“,<br />

und die dritte und vierte jeweils „l<strong>in</strong>ks unten“<br />

bzw. „rechts unten“ liegen. Für zwölf<br />

Desktops empfehlen sich drei Zeilen (also<br />

jeweils vier Desktops pro Zeile).<br />

4Bestätigen Sie die Änderungen mit<br />

e<strong>in</strong>em Klick auf Anwenden. Lassen<br />

Sie das E<strong>in</strong>stellungsfenster zunächst geöffnet;<br />

eventuell benötigen Sie es gleich<br />

noch mal.<br />

Jetzt können Sie über [Strg-F1] bis<br />

[Strg-F6] die ersten sechs Desktops erreichen.<br />

Fenster f<strong>in</strong>den Sie zunächst nur<br />

auf dem ersten Desktop. Öffnen Sie auf<br />

e<strong>in</strong>em leeren Desktop über das Startmenü<br />

e<strong>in</strong>es oder mehrere Programmfenster<br />

und wiederholen Sie den Vorgang<br />

auf weiteren Desktops. Wechseln<br />

Sie dann von Desktop zu Desktop: So<br />

schön aufgeräumt waren Ihre<br />

Fenster noch nie. Bei Open-<br />

Suse sehen Sie übrigens l<strong>in</strong>ks<br />

unten <strong>in</strong> der Startleiste e<strong>in</strong>e<br />

grafische Darstellung des<br />

Rasters (Abbildung 1) und<br />

können die kle<strong>in</strong>en Rechtecke<br />

auch anklicken, um den<br />

Desktop zu wechseln.<br />

Bei Kubuntu fehlt diese Desktopübersicht.<br />

Klicken Sie unten<br />

rechts auf das Plasma-<br />

Kontrollsymbol neben der Uhr<br />

und dann auf M<strong>in</strong>iprogramme<br />

h<strong>in</strong>zufügen. In der Liste der<br />

Programme wählen Sie den<br />

Arbeitsflächen-Umschalter aus.<br />

Ziehen Sie das Symbol an die<br />

Stelle <strong>in</strong> der KDE-Leiste, wo<br />

Sie das Raster sehen möchten,<br />

z. B. neben dem Startmenü<br />

(wie bei OpenSuse).<br />

Abb. 1: Zwölf Desktops<br />

unter OpenSuse – das<br />

kle<strong>in</strong>e Raster zeigt, wo<br />

sich Fenster bef<strong>in</strong>den.<br />

Shortcuts für die<br />

03 Desktopwechsel<br />

Wenn Sie, wie im vorherigen Tipp gezeigt,<br />

mehrere Desktops <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gitter<br />

angeordnet haben, können Sie von Desktops<br />

„l<strong>in</strong>ks von“, „rechts von“, „über“<br />

und „unter“ der aktuellen Arbeitsfläche<br />

sprechen: Das ist häufig <strong>in</strong>tuitiver als immer<br />

über die Nummer zu e<strong>in</strong>em anderen<br />

Desktop zu wechseln, und die zweidimensionale<br />

Interpretation<br />

gibt es nur, wenn Sie mehr<br />

als e<strong>in</strong>e Zeile e<strong>in</strong>gerichtet<br />

haben. Was jetzt noch<br />

fehlt, s<strong>in</strong>d Tastenkomb<strong>in</strong>ationen,<br />

die Sie <strong>in</strong> die vier<br />

Himmelsrichtungen auf<br />

andere Desktops wechseln<br />

lassen. Die richten Sie<br />

über den Reiter Wechsel im noch geöffneten<br />

Konfigurationsfenster (Virtuelle<br />

Arbeitsflächen) e<strong>in</strong>. Wiederholen Sie die<br />

folgenden Schritte viermal für alle vier<br />

Richtungen:<br />

1Suchen Sie <strong>in</strong> der Liste unter Kurzbefehle<br />

nach dem E<strong>in</strong>trag E<strong>in</strong>e Ebene<br />

nach [Richtung] (jeweils für l<strong>in</strong>ks, rechts,<br />

oben, unten) und klicken Sie ihn an.<br />

2Unter dem E<strong>in</strong>trag klappt e<strong>in</strong> Bereich<br />

auf, <strong>in</strong> dem Sie e<strong>in</strong>e Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

e<strong>in</strong>stellen können. Klicken Sie auf die<br />

Schaltfläche, auf der Ke<strong>in</strong>er steht, und<br />

drücken Sie dann die gewünschte Tastenkomb<strong>in</strong>ation.<br />

Sie ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> Textform <strong>in</strong><br />

der Schaltfläche.<br />

Schöne Kürzel, die noch frei s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />

z. B. [Strg-W<strong>in</strong>dows-Alt] zusammen mit<br />

Abb. 2: Arbeiten Sie mit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raster angeordneten Arbeitsflächen,<br />

sollten Sie Tastenkomb<strong>in</strong>ationen für den Desktopwechsel<br />

nach l<strong>in</strong>ks, rechts, oben und unten vergeben.<br />

der Cursortaste für die jeweilige Himmelsrichtung:<br />

Die drei Tasten liegen auf<br />

normalen Tastaturen direkt nebene<strong>in</strong>ander<br />

und lassen sich gut geme<strong>in</strong>sam mit<br />

der l<strong>in</strong>ken Hand drücken, während Sie<br />

mit der rechten Hand zusätzlich die passende<br />

Cursortaste drücken. Die W<strong>in</strong>dows-Taste<br />

heißt <strong>in</strong> den KDE-Dialogen<br />

übrigens Meta, so dass sich etwa für<br />

[Strg-W<strong>in</strong>dows-Alt-Pfeil runter] der Text<br />

Meta+Strg+Alt+Pfeil runter ergibt (Abbildung<br />

2).<br />

Probleme mit „Zombie-Mails“<br />

04 <strong>in</strong> KMail beheben<br />

Wenn Sie Googles Mailfunktionen nutzen<br />

und mit KMail auf Ihr Postfach zugreifen,<br />

ist Ihnen vielleicht schonmal e<strong>in</strong> sehr lästiger<br />

Effekt aufgefallen: Wenn Sie das<br />

IMAP-Protokoll für den Zugang e<strong>in</strong>setzen,<br />

kommt es regelmäßig zu „Zombie-<br />

Mails“. Geme<strong>in</strong>t ist der Effekt, dass eigentlich<br />

gelöschte Mails wie von Geisterhand<br />

wieder auftauchen. Betroffen s<strong>in</strong>d<br />

alle Nachrichten, die <strong>in</strong> mehreren Ordnern<br />

auf dem Gmail-Account abgelegt<br />

s<strong>in</strong>d, und das s<strong>in</strong>d ab Werk alle, weil<br />

Google E-Mails stets auch unter Alle<br />

E-Mails <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Archiv e<strong>in</strong>sortiert. Das liegt<br />

an Googles Label-System. Im IMAP-Standard<br />

ist gar nicht vorgesehen, dass e<strong>in</strong>e<br />

E-Mail <strong>in</strong> mehr als e<strong>in</strong>em Ordner liegt;<br />

Labels bei Google erlauben das aber. Der<br />

Mailclient hat sich also darum zu kümmern,<br />

dass gelöschte E-Mails auch tatsächlich<br />

gelöscht werden.<br />

In den Griff kriegen Sie das Problem<br />

durch e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

KMail- und Gmail-E<strong>in</strong>stellungen.<br />

Öffnen Sie zunächst die<br />

E<strong>in</strong>stellungen für Ihren Mailaccount<br />

<strong>in</strong> Gmail. Zwei Werte<br />

sollten richtig gesetzt se<strong>in</strong>: Unter<br />

E<strong>in</strong>stellungen (der Menüpunkt<br />

bef<strong>in</strong>det sich h<strong>in</strong>ter dem<br />

Icon mit dem angedeuteten<br />

Zahnrad oben rechts) f<strong>in</strong>den<br />

Sie Weiterleitung und POP/​<br />

IMAP und dar<strong>in</strong> den Abschnitt<br />

IMAP-Zugriff. Wählen Sie unter<br />

Wenn Nachricht als gelöscht<br />

markiert ist und aus<br />

dem letzten sichtbaren IMAP-<br />

Ordner gelöscht wurde den<br />

E<strong>in</strong>trag Nachricht sofort endgültig<br />

löschen aus (Abbildung<br />

3). Bei Wenn ich e<strong>in</strong>e Nachricht<br />

<strong>in</strong> IMAP als gelöscht markiere<br />

sollte Auto-Löschen aus-<br />

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69


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 3: Wenn diese E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> Google gesetzt s<strong>in</strong>d und KMail den E-Mail-Schrott<br />

im Trash-Folder ablegt, gibt es ke<strong>in</strong>e „Zombie-Mails“ mehr.<br />

gewählt se<strong>in</strong>. Im Konfigurationse<strong>in</strong>trag<br />

Labels entfernen Sie für den Ordner Alle<br />

Nachrichten den Haken bei In IMAP anzeigen.<br />

Stellen Sie sicher, dass der Haken<br />

für Trash jedoch gesetzt ist.<br />

Im Konfigurationsmenü von KMail legen<br />

Sie dann für den Gmail-Zugang (zu erreichen<br />

über die Zugänge-Übersicht) noch<br />

fest, dass der für Müll zuständige Ordner<br />

der Ordner Gmail / [Gmail] / Trash ist.<br />

Danach ist Schluss mit „Geister-E-Mails“.<br />

Abb. 4: Über den Menüe<strong>in</strong>trag<br />

„M<strong>in</strong>iprogramme sperren“ schützen<br />

Sie die Startleiste und sich<br />

selbst vor unagenehmen Überra-<br />

Änderungen an der Startleiste<br />

05 verbieten: M<strong>in</strong>iprogramme<br />

Gelegentlich passiert es im Eifer des Gefechtes<br />

der täglichen Arbeit, dass man<br />

versehentlich Änderungen an der KDE-<br />

Startleiste vornimmt,<br />

die nicht gewollt waren.<br />

Die Taskbar bietet<br />

Ihnen jedoch die<br />

Möglichkeit, sich gegen<br />

solche Änderungen<br />

zu schützen: Klicken<br />

Sie irgendwo auf<br />

den Desktop mit der<br />

rechten Maustaste<br />

und wählen Sie aus<br />

dem Kontextmenü<br />

M<strong>in</strong>iprogramme sperren<br />

(Abbildung 4).<br />

schungen.<br />

Danach ist das Ändern der Taskleiste unmöglich,<br />

und dafür zuständige Menüe<strong>in</strong>träge,<br />

etwa im Kontextmenü der rechten<br />

Maustaste, verschw<strong>in</strong>den automatisch.<br />

Ob die Startleiste gerade gesperrt ist oder<br />

nicht, erkennen Sie am vorhandenen<br />

Plasma-Symbol rechts neben der Uhr. Ist<br />

das Symbol zu sehen, ist die Leiste entsperrt;<br />

fehlt es, ist sie gesperrt.<br />

Screenshots mit<br />

06 KSnapshot erstellen<br />

Screenshots s<strong>in</strong>d hilfreich: Weil Bilder<br />

mehr als 1 000 Worte sagen, lässt sich<br />

durch sie e<strong>in</strong> bestimmtes Problem oder<br />

die dazu gehörende Lösung deutlich<br />

schneller erläutern, als es mit e<strong>in</strong>em<br />

Text zu machen wäre. Das wissen wohl<br />

auch die KDE-Entwickler, denn <strong>in</strong> Form<br />

von KSnapshot stellen sie e<strong>in</strong> hilfreiches<br />

Werkzeug zur Verfügung, über das Sie<br />

Screenshots im Handumdrehen anlegen.<br />

Meist ist das Programm auch schon vor<strong>in</strong>stalliert;<br />

andernfalls holen Sie sich<br />

e<strong>in</strong>fach das Paket ksnapshot aufs System<br />

– es heißt bei Kubuntu und Open-<br />

Suse gleich.<br />

Die grafische Oberfläche von KSnapshot<br />

ist sehr simpel gehalten: Sie legen fest, ob<br />

Sie e<strong>in</strong>en Screenshot e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

Fensters, des gesamten Desktops oder e<strong>in</strong>es<br />

auswählbaren Bereichs aufnehmen<br />

möchten. Klick und<br />

fertig: KSnapshot zeigt<br />

den Screenshot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

<strong>Vorschau</strong> an. Denken<br />

Sie nur daran,<br />

dass KSnapshot Bilder<br />

nicht automatisch<br />

speichert – das müssen<br />

Sie selbst erledigen.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e<br />

Screenshot-Serie aufnehmen<br />

möchten, bietet<br />

es sich an, den ersten<br />

Screenshot mit e<strong>in</strong>er<br />

Nummer im Date<strong>in</strong>amen zu versehen,<br />

zum Beispiel kde-tipps-1.png. Beim<br />

nächsten Screenshot, den Sie per<br />

KSnapshot abspeichern, zählt das Programm<br />

dann automatisch hoch und<br />

schlägt kde-tipps-2.png vor.<br />

Transparenz per<br />

07 Mausklick ändern<br />

Transparenzeffekte bei<br />

Fenstern auf dem Desktop<br />

s<strong>in</strong>d oft e<strong>in</strong> echter H<strong>in</strong>gucker,<br />

können aber auch<br />

schnell lästig werden. Zu<br />

starke Transparenz sorgt<br />

dafür, dass nichts mehr zu erkennen ist,<br />

und bei e<strong>in</strong>em zu niedrigen Transparenzwert<br />

geht der Effekt unter. Das Problem<br />

ist, dass sich der beste Wert üblicherweise<br />

von Programm zu Programm<br />

unterscheidet.<br />

Abhilfe lässt sich über die Fenstere<strong>in</strong>stellungen<br />

schaffen. Denn über diese können<br />

Sie für jedes e<strong>in</strong>zelne Fenster Sondere<strong>in</strong>stellungen<br />

vornehmen, und die<br />

spezifische Transparenz ist e<strong>in</strong>er der<br />

auswählbaren Parameter. Leider ist die<br />

E<strong>in</strong>richtung spezieller Konfigurationsparameter<br />

pro Fenster nicht komfortabel,<br />

sie umfasst das umständliche Klicken im<br />

Fensterdialog. Gut, wenn man sich zu<br />

helfen weiß: Über den Konfigurationsdialog<br />

können Sie e<strong>in</strong>stellen, dass Scrollen<br />

im Fensterbalken die Durchsichtigkeit<br />

für e<strong>in</strong> Fenster festlegt.<br />

Zunächst legen Sie e<strong>in</strong>en Grundwert für<br />

die Fenstertransparenz systemweit für<br />

alle Programme oder spezifisch für e<strong>in</strong>zelne<br />

Anwendungen fest. Dann rufen Sie<br />

die Systeme<strong>in</strong>stellungen auf (durch E<strong>in</strong>gabe<br />

von Systeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Startmenü-<br />

Suchfeld) und wählen dort den E<strong>in</strong>trag<br />

Fensterverhalten aus. L<strong>in</strong>ks klicken Sie<br />

auf Fensterverhalten, rechts dann auf Titelleiste.<br />

Bei dem Drop-down-Menü Mausradereignis<br />

wählen Sie Transparenz ändern<br />

aus (Abbildung 5). Das war’s<br />

schon: Wenn Sie künftig mit dem Mausrad<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Titelleiste e<strong>in</strong>es Fensters<br />

scrollen, nimmt die Transparenz zu<br />

oder ab. Am Verhalten des Mausrads <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Anwendung ändert das aber<br />

nichts: Sie müssen nicht auf das normale<br />

Scrollen verzichten.<br />

Gwenview – der<br />

08 KDE-Bildbetrachter<br />

Der KDE-Bildbetrachter Gwenview ist<br />

weit mehr als e<strong>in</strong> zufällig standardmäßig<br />

<strong>in</strong>stallierter Bildchenanzeiger und bietet<br />

viele komfortable Funktionen. Klicken Sie<br />

auf e<strong>in</strong>e Bilddatei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beliebigen<br />

Ordner, startet KDE Gwenview und zeigt<br />

das Bild an. Gleichzeitig stellt Gwenview<br />

am unteren Rand der Anwendung e<strong>in</strong>e<br />

Abb. 5: Über den E<strong>in</strong>trag „Transparenz ändern“ für das<br />

Scrollrad ändern Sie die Transparenz e<strong>in</strong>es Fensters<br />

durch Scrollen <strong>in</strong> dessen Titelleiste.<br />

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KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 6: Gwenview zeigt am unteren Rand der Anwendung e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Vorschau</strong>leiste mit allen Bildern.<br />

Abb. 7: E<strong>in</strong>ige elementare Bildbearbeitungsfunktionen s<strong>in</strong>d direkt<br />

<strong>in</strong> der Übersichtsanzeige verfügbar.<br />

Leiste mit M<strong>in</strong>ivorschaubildern sämtlicher<br />

Bilddateien im gleichen Ordner dar<br />

(Abbildung 6).<br />

Unterhalb des Bilder gibt es e<strong>in</strong>en Schieberegler<br />

zum stufenlosen Zoomen. Die<br />

Icons der Symbolleiste mit Übersicht, Ansehen,<br />

Vollbildmodus, den beiden Vorund<br />

Zurück-Schaltflächen sowie den Rotiersymbolen<br />

erklären sich von selbst.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Klick auf Übersicht wechseln<br />

Sie <strong>in</strong> den <strong>Vorschau</strong>modus sämtlicher Bilder<br />

im Ordner, ähnlich wie es auch Dolph<strong>in</strong><br />

macht, wobei die <strong>Vorschau</strong>leiste am<br />

unteren Rand dann verschw<strong>in</strong>det. Nützlich<br />

<strong>in</strong> der Übersichtsdarstellung s<strong>in</strong>d die<br />

Reiter Ordner, Informationen, Operationen<br />

und Filter h<strong>in</strong>zufügen: Während die<br />

ersten beiden im Wesentlichen die gleichen<br />

Möglichkeiten erschließen wie Dolph<strong>in</strong>,<br />

haben Sie bei Operationen die Möglichkeit,<br />

für das ausgewählte Bild e<strong>in</strong>ige<br />

elementare Bildbearbeitungs- und Datei-<br />

Operationen vorzunehmen (Abbildung<br />

7). In den restlichen Tipps dieses Artikels<br />

geht es auch um Gwenview.<br />

Gwenview: Schnelle<br />

09 Bildbearbeitung<br />

Die Bildbearbeitungsfunktionen<br />

von Gwenview s<strong>in</strong>d zwar auf<br />

Größenänderungen und Spiegelungen<br />

begrenzt, gehören aber<br />

zu den am häufigsten benötigten<br />

Features – sie lassen sich<br />

mit Gwenview so auf e<strong>in</strong>fache<br />

Weise nutzen, ohne das Bild<br />

erst <strong>in</strong> den Bearbeitungsmodus<br />

laden zu müssen. Achten Sie<br />

nur darauf, dass Sie das gewünschte<br />

Bild mit gedrückter<br />

Strg-Taste und der Maus markieren, weil<br />

KDE so e<strong>in</strong>gestellt ist, dass Gwenview das<br />

Bild bei e<strong>in</strong>em gewöhnlichen E<strong>in</strong>fachklick<br />

trotzdem <strong>in</strong> die Ansicht-Darstellung<br />

br<strong>in</strong>gt, wodurch die<br />

Übersichtsdarstellung mit<br />

dem Operationen-Reiter wieder<br />

verschw<strong>in</strong>det.<br />

Haben Sie das Bild dagegen<br />

mit [Strg] und Mausklick<br />

markiert, können Sie die<br />

Größe mit e<strong>in</strong>em Klick auf<br />

Größe ändern im Bereich<br />

Bildbearbeitung im Dialog Bildgröße ändern<br />

oder explizit die Breite und Höhe <strong>in</strong><br />

Pixeln angeben (Abbildung 8).<br />

Gwenview: Filter und<br />

10 Dateioperationen<br />

Markieren Sie dagegen mir gedrückter<br />

Strg-Taste mehrere Bilder, verschw<strong>in</strong>den<br />

die Bearbeitungsfunktionen oben l<strong>in</strong>ks,<br />

und es stehen nur noch Dateioperationen<br />

zur Verfügung. Funktionen wie Kopieren,<br />

Abb. 9: Die Filterfunktion<br />

von Gwenview erstreckt<br />

sich auch auf<br />

das KDE-weite Bewertungssystem.<br />

Abb. 8: Gwenview eignet sich unter anderem für schnelle Größenänderungen<br />

an Bilddateien.<br />

Verschieben, Verknüpfen oder Löschen<br />

bietet zwar auch Dolph<strong>in</strong>, nicht aber <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit den Filterfunktionen im<br />

Reiter Filter h<strong>in</strong>zufügen, mit<br />

deren Hilfe Sie auch vom<br />

KDE-weiten Bewertungsund<br />

Verschlagwortungssystem<br />

profitieren.<br />

Verwenden sie z. B. den Filter<br />

Nach Bewertung filtern,<br />

wählt Gwenview automatisch<br />

alle Bilder mit der gewünschten<br />

Anzahl an Sternen<br />

aus, was voraussetzt, dass Sie auch<br />

Bewertungen vergeben haben. Haben Sie<br />

sich grundsätzlich für den Filter Nach Bewertung<br />

filtern entschieden, ersche<strong>in</strong>t unterhalb<br />

der Übersichtsdarstellung und<br />

oberhalb des Filterreiters e<strong>in</strong> Listenauswahlfeld,<br />

<strong>in</strong> dem Sie zwischen Bewertung<br />

>=, Bewertung


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 10: KDE beherrscht seit der Version 4.10 versteckte, vom<br />

Fenster losgelöste Menüleisten.<br />

Abb. 11: Sie können nach Belieben mehrere Bilder <strong>in</strong> den Ansichtsbereich<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Anwendungsfenster am oberen Bildschirmrand<br />

automatisch verschw<strong>in</strong>det<br />

bzw. herunterklappt, wenn Sie sich mit<br />

der Maus nähern.<br />

Sie f<strong>in</strong>den die Funktion zum automatischen<br />

Verstecken der Menüleiste <strong>in</strong> den<br />

KDE-Systeme<strong>in</strong>stellungen im Bereich Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild und Verhalten<br />

im Modul Ersche<strong>in</strong>ungsbild von Anwendungen.<br />

Hier markieren Sie im Bereich<br />

Stil den Reiter Fe<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellungen<br />

und wählen dann ganz unten beim Listenauswahlfeld<br />

Menüleistenstil den E<strong>in</strong>trag<br />

Menüleiste am oberen Bildschirmrand<br />

(Abbildung 10).<br />

12 Gwenview:<br />

Mehrfachansicht<br />

Haben Sie e<strong>in</strong> Bild <strong>in</strong> die Ansichtsdarstellung<br />

gebracht, können Sie mit gedrückter<br />

Strg-Taste nach Belieben weitere Bilder<br />

aus der Preview-Leiste am unteren Bildschirmrand<br />

mit <strong>in</strong> den Ansichtsbereich<br />

übernehmen. Unter jedem e<strong>in</strong>zelnen Bild<br />

<strong>in</strong> der Ansichtsdarstellung ersche<strong>in</strong>t dann<br />

jeweils e<strong>in</strong>e separate Schaltfläche Auswahl<br />

aufheben, mit der Sie das betreffende<br />

Bild wieder aus der Ansicht entfernen<br />

(Abbildung 11).<br />

Gwenview: Zoomen <strong>in</strong> der<br />

13 Mehrfachauswahl<br />

Drücken Sie <strong>in</strong> der Mehrfachansicht im<br />

gewünschten Bild die Strg-Taste, verwandelt<br />

sich der Mauszeiger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Lupe,<br />

und Sie können den Ausschnitt des betreffenden<br />

Bildes unabhängig von den anderen<br />

Bildern der Mehrfachauswahl mit<br />

der Maus zoomen. Das Gleiche funktioniert<br />

auch mit dem Schieberegler.<br />

Markieren Sie dagegen die Option Ansicht<br />

koppeln unterhalb des Ansichtsbereichs,<br />

wirkt sich das Zoomen per [Strg]<br />

und Mausrad oder mit dem Schieberegler<br />

gleichzeitig auf alle Bilder im Ansichtsbereich<br />

aus.<br />

14 Gwenview:<br />

Bildbearbeitung<br />

Weitere Bildbearbeitungsfunktionen bietet<br />

Gwenview im Menü Bearbeiten an. So können<br />

Sie etwa unter Bewertung und Stichwörter<br />

bearbeiten Sternchen oder Schlagworte<br />

für das markierte Bild vergeben,<br />

ohne Dolph<strong>in</strong> zu bemühen. Neben den bereits<br />

beschriebenen Funktionen zum Spiegeln<br />

an der horizontalen oder vertikalen<br />

Achse und zur Größenänderung f<strong>in</strong>den Sie<br />

hier auch e<strong>in</strong>e Zuschneiden-Funktion, die<br />

es Ihnen mit Hilfe von Anfassern erlaubt,<br />

das Bild rasch mit der Maus <strong>in</strong> die gewünschte<br />

Größe zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Klicken Sie nach dem E<strong>in</strong>stellen des gewünschten<br />

Ausschnitts auf die Schaltfläche<br />

Zuschneiden, entfernt Gwenview die<br />

überschüssigen Bereiche. Markieren Sie<br />

dabei die Option Erweiterte E<strong>in</strong>stellungen,<br />

können Sie den Zuschnitt mit Hilfe der<br />

angebotenen E<strong>in</strong>gabefelder auch numerisch<br />

festlegen, wahlweise unter Beibehaltung<br />

des Seiten-/​Höhenverhältnisses<br />

(Abbildung 12).<br />

Gwenview: Filter<br />

15 gegen rote Augen<br />

Gwenview hat auch e<strong>in</strong>e Funktion zum<br />

Entfernen roter Augen. Dazu bietet sich<br />

an, e<strong>in</strong>e möglichst große Zoomstufe zu<br />

verwenden. Anschließend müssen Sie lediglich<br />

mit dem zur Hand gewordenen<br />

Mauszeiger auf das zu behandelnde rote<br />

Auge klicken (Abbildung 13).<br />

Abb. 12: Die erweiterten Zuschneide-Funktionen von Gwenview s<strong>in</strong>d komfortabel.<br />

16 Gwenview:<br />

Stapelverarbeitung<br />

Wegen se<strong>in</strong>er modularen Architektur und<br />

der perfekten Integration <strong>in</strong> KDE stehen<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

im Menü Module zahlreiche weitere<br />

mächtige Funktionen zur Verfügung, für<br />

die Gwenview dann allerd<strong>in</strong>gs nicht alle<strong>in</strong><br />

verantwortlich ist. Über Module / Stapelverarbeitung<br />

können Sie unter anderem<br />

die Kommandozeilentools aus dem<br />

ImageMagick-Paket (wie z. B. convert)<br />

e<strong>in</strong>setzen.<br />

Alle hier gebotenen Möglichkeiten zu<br />

beschreiben, sprengt den Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Tipp-Artikels, weshalb wir Ihnen nur<br />

e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante Funktionen exemplarisch<br />

vorstellen. Die E<strong>in</strong>träge im<br />

Menü Module / Stapelverarbeitung beruhen<br />

im Wesentlichen auf den Image-<br />

Magick-Werkzeugen und bieten sich<br />

immer dann an, wenn es darum geht,<br />

e<strong>in</strong>e ganze Serie von Bildern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Rutsch aufzubereiten, z. B. für e<strong>in</strong>e<br />

Webgalerie. Markieren Sie sämtliche<br />

Bilder im gewünschten Ordner, <strong>in</strong>dem<br />

Sie <strong>in</strong> Gwenview [Strg-A] drücken, können<br />

Sie allen mit Module / Stapelverarbeitung<br />

/ Bilder e<strong>in</strong>rahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Rutsch e<strong>in</strong>en hübschen Rahmen verpassen.<br />

Den Rahmentyp wählen Sie<br />

dann im folgenden Dialog Bilder stapelweise<br />

umrahmen. Außerdem können<br />

Sie hier mit Hilfe der H<strong>in</strong>zufügen- und<br />

Entfernen-Schaltflächen weitere Bilder<br />

zur Auswahl h<strong>in</strong>zufügen und den Überschreibmodus<br />

mit dem gleichnamigen<br />

Listenfeld bestimmen. Möchten Sie,<br />

dass die Orig<strong>in</strong>ale erhalten bleiben (das<br />

umrahmte Bild erhält dann das Anhängsel<br />

_1), wählen Sie Umbenennen.<br />

Mit Starten stoßen Sie die Stapelverarbeitung<br />

an; der Rest geschieht vollautomatisch.<br />

(hge) <br />

n<br />

Abb. 13: Gwenview kann ohne Zuhilfenahme externer Tools rote Augen entfernen.<br />

Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

[Leertaste]<br />

[Rückschritt]<br />

[Alt-Pfeil hoch]<br />

[Strg-Umschalt-F]<br />

[Esc]<br />

[Strg-M]<br />

[Strg-B]<br />

[F11]<br />

[F6]<br />

[Strg-R]<br />

[Strg-L]<br />

[Strg-C]<br />

[Strg-S]<br />

[Tab]<br />

[Umschalt-Tab]<br />

[Strg-S]<br />

[Entf]<br />

[Umschalt-Entf]<br />

[Strg-P]<br />

[Strg-O]<br />

[F]<br />

[P]<br />

[Strg-T]<br />

[Strg-F2]<br />

[Strg-F7]<br />

[Strg-F8]<br />

[Strg-P]<br />

Gwenview: Die wichtigsten Tastaturkürzel<br />

Funktion<br />

Zeigt das nächste Bild im Verzeichnis.<br />

Zeigt das vorige Bild im Verzeichnis.<br />

Wechselt aus dem aktuellen <strong>in</strong> das übergeordnete Verzeichnis.<br />

Vollbildmodus<br />

Übersichtsmodus<br />

Menüleiste anzeigen oder ausblenden<br />

<strong>Vorschau</strong>bereich anzeigen oder ausblenden<br />

Seitenleiste anzeigen oder ausblenden<br />

Schaltet Adressleiste <strong>in</strong> den Bearbeitenmodus, um Pfade direkt e<strong>in</strong>geben zu können.<br />

Drehen im Uhrzeigers<strong>in</strong>n rechts<br />

Drehen im Uhrzeigers<strong>in</strong>n l<strong>in</strong>ks<br />

Zuschneiden des angezeigten Bildes<br />

Ansichten von Bildern koppeln, wenn im Ansichtsmodus mehrere Bilder angezeigt werden<br />

Werden im Ansichtsmodus mehrere Bilder angezeigt, wechselt der Fokus zum nächsten Bild.<br />

Werden im Ansichtsmodus mehrere Bilder angezeigt, wechselt der Fokus zum vorherigen Bild.<br />

Speichern sämtlicher Änderungen am angezeigten Bild<br />

Löschen des angezeigten Bildes (Papierkorb)<br />

Endgültiges Löschen von der Festplatte<br />

Ausdrucken des angezeigten Bildes<br />

Standarddateidialog zum Öffnen e<strong>in</strong>es Bildes<br />

Wechsel zwischen der tatsächlichen Größe und der an die Fenstergröße angepassten Anzeige<br />

Wiedergabe e<strong>in</strong>es Videos starten oder anhalten<br />

Schlagwörter bearbeiten<br />

Umbenennen <strong>in</strong> der Unterzeile e<strong>in</strong>es Bildes<br />

Bild kopieren<br />

Bild verschieben<br />

Bild verknüpfen<br />

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73


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps und Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik<br />

Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für L<strong>in</strong>ux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig<br />

Nützliches und Praktisches für die alternative grafische<br />

Oberfläche vor.<br />

Gnome 3.8 nachträglich unter<br />

01 Ubuntu 13.10<br />

Nachdem der Unity-Desktop Gnome als<br />

grafische Oberfläche zunächst verdrängt<br />

hatte, haben die Entwickler mit Ubuntu<br />

13.04 wieder e<strong>in</strong>e offizielle Variante e<strong>in</strong>geführt,<br />

die Gnome 3 als Standarddesktop<br />

präsentiert. Ubuntu Gnome [1] ist e<strong>in</strong><br />

Communityprojekt und gehört seit März<br />

2013 zur Ubuntu-Familie dazu. Die Verantwortlichen<br />

bieten unter [2] DVD-Images<br />

an, die Ubuntu mit Gnome-3.8-Desktop<br />

entweder als Live-System starten oder<br />

auf die Platte br<strong>in</strong>gen. Haben Sie bereits<br />

Ubuntu mit Unity <strong>in</strong>stalliert, rüsten Sie<br />

unkompliziert die stabile Gnome-Version<br />

3.8 nach.<br />

Suchen Sie dazu entweder im Software-<br />

Center nach gnome oder geben Sie auf der<br />

Kommandozeile diesen Befehl e<strong>in</strong>:<br />

sudo apt‐get <strong>in</strong>stall gnome‐shell gnome‐U<br />

shell‐extensions<br />

Danach bietet der Anmeldemanager (<strong>in</strong><br />

der Vore<strong>in</strong>stellung LightDM) die beiden<br />

Varianten Gnome und Gnome Classic (für<br />

Systeme ohne 3-D-Beschleunigung) zur<br />

Wahl an.<br />

Für Experten: Gnome 3.10<br />

02 für Ubuntu 13.10<br />

Ganz neugierige und experimentierfreudige<br />

Benutzer können sich unter Ubuntu<br />

13.10 „Saucy Salamander“ auch Gnome<br />

3.10 anschauen. Diese Version hat es<br />

nicht mehr rechtzeitig <strong>in</strong> die Distribution<br />

geschafft, liegt aber bereits <strong>in</strong> den<br />

Launchpad-PPAs (Personal Package Archive)<br />

vor. Voraussetzung s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ausreichend<br />

schnelle Internetverb<strong>in</strong>dung<br />

und e<strong>in</strong> bisschen H<strong>in</strong>tergrundwissen zur<br />

Paketverwaltung. Da e<strong>in</strong>ige Pakete noch<br />

als experimentell gekennzeichnet s<strong>in</strong>d<br />

und die grafische Oberfläche eventuell<br />

vorübergehend lahmlegen, schadet es<br />

ebenfalls nicht, wenn Sie ke<strong>in</strong>e Scheu<br />

vor den virtuellen Konsolen ([Strg-Alt-<br />

F1], [Strg-Alt-2] usw.) und Shell-Kommandos<br />

haben.<br />

Beachten Sie, dass Unity oder zum<strong>in</strong>dest<br />

Teile des Desktops nach dem E<strong>in</strong>spielen<br />

der Gnome-3.10-Pakete möglicherweise<br />

nicht mehr korrekt funktionieren. Folgen<br />

Sie daher dieser Anleitung nur auf e<strong>in</strong>em<br />

Testrechner. Auf der sicheren Seite s<strong>in</strong>d<br />

Sie, wenn Sie das Ganze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen<br />

Masch<strong>in</strong>e, z. B. <strong>in</strong> VirtualBox [3], ausprobieren<br />

und vor der Installation e<strong>in</strong>en<br />

Snapshot der VM erzeugen, zu dem Sie<br />

gegebenenfalls zurückkehren können.<br />

1Öffnen Sie e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster oder<br />

wechseln Sie mit [Strg-Alt-F1] zur ersten<br />

virtuellen Konsole und melden sich<br />

dort an. Fügen Sie mit den folgenden beiden<br />

Kommandos die beiden Launchpad-<br />

PPAs Gnome 3 Next und Gnome 3<br />

Stag<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>zu:<br />

sudo add‐apt‐repository ppa:gnome3‐team/U<br />

gnome3‐next<br />

sudo add‐apt‐repository ppa:gnome3‐team/U<br />

gnome3‐stag<strong>in</strong>g<br />

Geben Sie auf Aufforderung Ihr eigenes<br />

Kennwort e<strong>in</strong>, um Systemverwalterrechte<br />

zu erlangen.<br />

2Aktualisieren Sie die Liste der Pakete<br />

und führen Sie anschließend e<strong>in</strong> vollständiges<br />

Upgrade durch. Auch diese beiden<br />

Befehle erfordern Root-Rechte:<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo apt‐get dist‐upgrade<br />

3Installieren Sie die beiden Pakete<br />

gnome-shell und gnome-shell-extensions,<br />

was zahlreiche Abhängigkeiten<br />

nach sich zieht:


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 1: Installieren Sie auf Debian-basierten<br />

Distributionen (hier Ubuntu) das Paket<br />

„gdm“, können Sie <strong>in</strong> diesem Auswahldialog<br />

den Standard-Displaymanager<br />

wählen.<br />

sudo apt‐get <strong>in</strong>stall gnome‐shell gnome‐U<br />

shell‐extensions <br />

Jetzt können Sie sich ab- und wieder anmelden.<br />

Auf e<strong>in</strong>igen Rechnern im Test<br />

funktionierte die Maus im Anmeldemanager<br />

LightDM danach nicht mehr. Am besten<br />

wechseln Sie daher zu Gnomes eigenem<br />

Displaymanager GDM:<br />

sudo apt‐get <strong>in</strong>stall gdm<br />

Beantworten Sie im folgenden Dialog die<br />

Frage, welcher Displaymanager <strong>in</strong> der<br />

Vore<strong>in</strong>stellung startet. Wechseln Sie mit<br />

den Pfeiltasten von lightdm zu gdm und<br />

bestätigen über [E<strong>in</strong>gabe] (Abbildung 1).<br />

Möchten Sie später wieder zu LightDM<br />

zurückwechseln, hilft der Befehl sudo<br />

dpkg‐reconfigure lightdm weiter und präsentiert<br />

wiederum den Auswahldialog.<br />

S<strong>in</strong>d Sie mit der experimentellen Gnome-<br />

Version nicht zufrieden, und möchten<br />

Sie lieber zurückkehren zur stabilen Variante,<br />

hilft Ihnen das Programm<br />

ppa‐purge dabei, alles restlos wieder zu<br />

entfernen. Spielen Sie das Paket zunächst<br />

über die Paketverwaltung e<strong>in</strong> und<br />

rufen Sie dann Folgendes auf, um die<br />

beiden PPAs samt der zuvor e<strong>in</strong>gespielten<br />

Pakete loszuwerden:<br />

sudo ppa‐purge ppa:gnome3‐team/gnome3‐nextU<br />

ppa:gnome3‐team/gnome3‐stag<strong>in</strong>g<br />

Das Skript <strong>in</strong>formiert Sie darüber, welche<br />

Aktualisierungen es entfernen möchte,<br />

und Sie bestätigen dies explizit mit [J],<br />

gefolgt von [E<strong>in</strong>gabe].<br />

mehr nur e<strong>in</strong>e Übersicht aller Anwendungen,<br />

sondern auf e<strong>in</strong>em weiteren Reiter<br />

die häufig genutzten (Abbildung 2). Über<br />

die Schaltfläche Alle am unteren Rand<br />

wechseln Sie zur gewohnten Ansicht, wo<br />

Sie wieder sämtliche <strong>in</strong>stallierte Software<br />

f<strong>in</strong>den. Sie müssen noch nicht e<strong>in</strong>mal die<br />

Maus bemühen, um zwischen den beiden<br />

Reitern umzuschalten. Blättern Sie mit<br />

den Pfeiltasten ganz nach unten und<br />

dann nach rechts oder l<strong>in</strong>ks, um zwischen<br />

Häufig und Alle zu wechseln.<br />

04 Programmgruppen<br />

zurück <strong>in</strong> Übersicht<br />

Wie im vorigen Tipp erwähnt, blendet<br />

[W<strong>in</strong>dows-A] die Anwendungen e<strong>in</strong>, und<br />

Sie sehen auf dem Tab Alle sämtliche <strong>in</strong>stallierten<br />

Programme alphabetisch sortiert.<br />

Tippen Sie den Namen e<strong>in</strong>es gesuchten<br />

Programms, filtert Gnome die<br />

Treffer. Fällt Ihnen der Name nicht e<strong>in</strong>,<br />

müssen Sie alle E<strong>in</strong>träge durchblättern<br />

und hoffen, dass Ihnen e<strong>in</strong> Icon bekannt<br />

vorkommt – verschwunden s<strong>in</strong>d die Programmgruppen,<br />

die <strong>in</strong>stallierte Software<br />

<strong>in</strong> Kategorien sortiert hat. Die nächste<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie<br />

die Abteilungen zurückholen.<br />

1Installieren Sie den Konfigurationseditor<br />

dconf-editor über das gleichnamige<br />

Paket und starten ihn über die Aktivitäten<br />

oder den Schnellstarter ([Alt-F2]).<br />

2Wechseln Sie l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> die Abteilung<br />

org / gnome / shell. Im rechten Fensterbereich<br />

sehen Sie verschiedene Optionen,<br />

darunter app-folder-categories, wo <strong>in</strong><br />

der Vore<strong>in</strong>stellung 'Utilities', 'Sundry' als<br />

Schlüssel gesetzt ist. Utilities bezeichnet<br />

die Hilfsprogramme und Sundry die<br />

Gruppe Verschiedenes.<br />

3Doppelklicken Sie den E<strong>in</strong>trag, um<br />

Kategorien h<strong>in</strong>zuzufügen. Mögliche<br />

weitere Abteilungsnamen s<strong>in</strong>d beispielsweise:<br />

'Office' (Büro), 'Games' (Spiele),<br />

'Network' (Netzwerk), 'Internet' (Internet),<br />

'Graphics' (Grafik), 'Multimedia'<br />

(Multimedia), 'System' (Systemwerkzeuge),<br />

'Development' (Software-Entwicklung),<br />

'Accessories' (Zubehör), 'System<br />

Sett<strong>in</strong>gs' (System Sett<strong>in</strong>gs), 'Science'<br />

(Wissenschaft), 'Universal Access' (Barrierefreiheit)<br />

und 'Other' (Sonstige).<br />

4Tragen Sie die englischen Bezeichner,<br />

jeweils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Anführungszeichen<br />

e<strong>in</strong>geschlossen, e<strong>in</strong>. Die deutschen<br />

Übersetzungen verwendet der Gnome-<br />

Desktop dann automatisch. Drücken Sie<br />

[E<strong>in</strong>gabe], um die Schlüsselbearbeitung<br />

e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Zeigen Sie jetzt mit [W<strong>in</strong>dows-A] die Anwendungen<br />

an, sehen Sie <strong>in</strong> der Abteilung<br />

Alle die <strong>in</strong> DConf e<strong>in</strong>getragenen<br />

Gruppen. Klicken Sie e<strong>in</strong>e davon an, öffnet<br />

sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Fenster, das die enthaltenen<br />

Programme präsentiert (Abbildung<br />

3). Beachten Sie, dass e<strong>in</strong>ige der<br />

Gruppen durchaus leer se<strong>in</strong> können,<br />

wenn auf Ihrem System ke<strong>in</strong> Programm<br />

aus der Abteilung e<strong>in</strong>gespielt ist.<br />

Anwendungsstarter mit Liebl<strong>in</strong>gsprogrammen<br />

03<br />

Die neue Gnome-Version 3.8 br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e<br />

cleveren neue Funktion mit, die das Starten<br />

von Programmen beschleunigt. Drücken<br />

Sie [W<strong>in</strong>dows-A], sehen Sie nicht<br />

Abb. 2: Der Tab „Häufig“ fasst oft gestartete Anwendungen zusammen, so dass Sie<br />

diese nicht mehr suchen oder am l<strong>in</strong>ken Rand im Dash festtackern müssen.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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75


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Abb. 3: Über den DConf-Editor br<strong>in</strong>gen Sie Gnome 3.8 dazu, die <strong>in</strong>stallierten Anwendungen<br />

wieder nach Gruppen zu sortieren.<br />

05 Gnome-Uhren:<br />

Die Weltzeit im Blick<br />

Zusammen mit der Version 3.8 hat e<strong>in</strong>e<br />

praktische Anwendung E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die<br />

Desktopumgebung gehalten. Das Programm<br />

Uhren (Paket gnome-clocks) erreichen<br />

Sie beispielsweise, wenn Sie mit<br />

der Maus auf die Uhrzeit <strong>in</strong> der oberen<br />

Leiste klicken und im folgenden Dialog<br />

Uhren öffnen wählen. Es zeigt nicht nur<br />

die aktuelle Uhrzeit <strong>in</strong> vielen Städten auf<br />

der ganzen Welt an, sondern erlaubt<br />

auch die E<strong>in</strong>richtung mehrerer Wecker,<br />

bietet e<strong>in</strong>e Stoppuhr und e<strong>in</strong>en Timer.<br />

Letzterer zählt e<strong>in</strong>fach von e<strong>in</strong>er vorgegebenen<br />

Zeit herunter und meldet sich,<br />

wenn die Zeit abgelaufen ist. Unter<br />

Alarm können Sie mehrere Wecker konfigurieren<br />

und diese gezielt für bestimmte<br />

Wochentage aktivieren oder<br />

wahlweise ganz abschalten.<br />

Auf dem ersten Reiter namens Welt konfigurieren<br />

Sie die Anzeige von Uhren rund<br />

um den Globus. Klicken Sie dazu auf Neu<br />

und tragen Sie <strong>in</strong>s Suchfeld die Anfangsbuchstaben<br />

der Stadt e<strong>in</strong>. Das Programm<br />

kennt etliche Orte und bietet von sich aus<br />

e<strong>in</strong>e Liste mit Treffern an (Abbildung 4).<br />

Tipp: Schlagen Sie gegebenenfalls den<br />

englischen Ortsnamen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wörterbuch<br />

nach, falls Gnome ke<strong>in</strong>e passende<br />

Stadt anzeigt. Nach e<strong>in</strong>em Klick auf H<strong>in</strong>zufügen<br />

ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Symbol mit dem<br />

Namen und der Uhrzeit. Wie Sie <strong>in</strong> Abbildung<br />

4 erkennen können, malt Gnome<br />

für die Städte, die schlafen, e<strong>in</strong>en Nachthimmel.<br />

Da, wo die Sonne noch nicht untergegangen<br />

ist, sehen Sie e<strong>in</strong>en blauen<br />

Himmel mit e<strong>in</strong> paar Wolken.<br />

Nautilus: Baumansicht<br />

06 für Ordner<br />

Der Dateimanager des Gnome-Desktops<br />

bietet verschiedene Ansichtsmodi und<br />

stellt Ordner und Dateien entweder als<br />

Liste oder als Raster mit Symbolen (Vore<strong>in</strong>stellung)<br />

dar. Sie schalten zwischen<br />

den beiden Optionen per Klick auf die<br />

Icons neben der Lupe um. Für die Listenansicht<br />

ist <strong>in</strong> Gnome 3.8 e<strong>in</strong> beliebtes<br />

Feature zurückgekehrt: die Baumansicht<br />

(engl. Tree View). In dieser klappen Sie<br />

die Ordner per Klick auf das kle<strong>in</strong>e Dreieck<br />

auf und zu und sehen auf e<strong>in</strong>en Blick,<br />

welche Unterverzeichnisse sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Verzeichnis bef<strong>in</strong>den (Abbildung 5).<br />

Um den Modus zu aktivieren, öffnen Sie<br />

über das globale Menü <strong>in</strong> der oberen<br />

Leiste (Dateien / E<strong>in</strong>stellungen) die Nautilus-Konfiguration.<br />

Auf dem dritten Reiter<br />

Anzeige markieren Sie unten die<br />

Checkbox Ordner <strong>in</strong> der Baumansicht navigieren.<br />

Die Änderung ist sofort aktiv,<br />

und Nautilus blendet <strong>in</strong> der Listenansicht<br />

nun die kle<strong>in</strong>en Dreiecke vor dem Ordnersymbol<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Nautilus-Ordner auf dem<br />

07 Schreibtischh<strong>in</strong>tergrund<br />

Frühere Gnome-Versionen aus der 2er-Serie<br />

zeigten auf dem Schreibtischh<strong>in</strong>tergrund<br />

Symbole für das eigene Home-Verzeichnis,<br />

den Papierkorb und Netzwerkfreigaben.<br />

Wer dieses Feature auf der<br />

Gnome Shell vermisst und gerne reaktivieren<br />

möchte, der greift am besten zum<br />

Gnome Tweak Tool oder alternativ zum<br />

DConf-Editor. Die beiden E<strong>in</strong>richtungstools<br />

schließen sich gegenseitig nicht aus.<br />

Das Tweak Tool (Paket gnome-tweaktool)<br />

setzt vielmehr die Schlüssel im<br />

DConf-Editor und vere<strong>in</strong>t oft genutzte Optionen<br />

unter e<strong>in</strong>er übersichtlicheren und<br />

deutschsprachigen Oberfläche.<br />

Abb. 4: Mit dem Gnome-Programm Uhren messen Sie nicht nur die Zeit zu Hause<br />

oder stellen e<strong>in</strong>en Wecker, sondern blenden übersichtlich die Uhrzeit <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Städten auf der ganzen Welt e<strong>in</strong>.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Blenden Sie mit [W<strong>in</strong>dows-M] das Benachrichtigungsfeld<br />

am unteren Rand<br />

e<strong>in</strong>. L<strong>in</strong>ks unten ersche<strong>in</strong>en dann zwei<br />

kle<strong>in</strong>e Monitore. Wenn Sie mit der<br />

Maus darüber fahren, zeigt Gnome an,<br />

dass l<strong>in</strong>ks die CPU (Abbildung 6) und<br />

rechts der Speicher zu sehen ist. E<strong>in</strong><br />

Klick auf e<strong>in</strong>es der beiden Symbole ruft<br />

übrigens die bekannte Systemüberwachung<br />

auf den Plan.<br />

Das Tool hilft bei der Prozessüberwachung<br />

und ‐steuerung, zeigt laufende<br />

Prozesse und ihre Beziehung zue<strong>in</strong>ander<br />

sowie die CPU-, Speicher und Netzwerkauslastung<br />

an. Sie starten das<br />

Überwachungsprogramm alternativ<br />

über die Aktivitäten oder E<strong>in</strong>gabe von<br />

gnome-system-monitor <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Schnellstart-<br />

oder Term<strong>in</strong>alfenster. n<br />

Abb. 5: Die Baumansicht ist zurück, und im Dateimanager Nautilus können Sie nun<br />

Ordner wieder auf- und zuklappen.<br />

Öffnen Sie die Aktivitäten und geben<br />

Sie tweak <strong>in</strong>s Suchfeld e<strong>in</strong>. Danach starten<br />

Sie das Optimierungs-Werkzeug,<br />

wie das Tweak Tool hier heißt. In der<br />

l<strong>in</strong>ken Leiste wählen Sie den ersten<br />

Punkt namens Arbeitsoberfläche. Dort<br />

aktivieren Sie zunächst Den Dateiverwalter<br />

die Arbeitsfläche verwalten lassen,<br />

damit der Dateimanager Nautilus<br />

für den Desktop zuständig ist. Erst danach<br />

zeigen die Schieberegler darunter<br />

ihre Wirkung.<br />

Über Symbol Persönlicher Ordner auf dem<br />

Schreibtisch anzeigen blenden Sie e<strong>in</strong> Icon<br />

für das Home-Verzeichnis e<strong>in</strong>, über Symbol<br />

Netzwerk-Server auf dem Schreibtisch<br />

anzeigen erreichen Sie Netzwerk durchsuchen<br />

aus der l<strong>in</strong>ken Nautilus-Seitenleiste<br />

zum Durchforsten nach Freigaben und<br />

über Papierkorb-Symbol auf Arbeitsfläche<br />

anzeigen den Mülleimer. Aktivieren Sie<br />

E<strong>in</strong>gebundene Datenträger auf dem<br />

Schreibtisch anzeigen, um e<strong>in</strong>gehängte<br />

Wechselmedien wie CDs/​DVDs oder<br />

USB-Sticks nach dem Mounten auf dem<br />

Desktop e<strong>in</strong>zublenden.<br />

das Panel und auch die praktischen Applets.<br />

Über die Gnome Shell Extensions<br />

[4] rüsten Sie e<strong>in</strong>e Erweiterung nach, die<br />

Informationen zur CPU- und RAM-Auslastung<br />

im Benachrichtigungsfeld e<strong>in</strong>blendet.<br />

Suchen Sie nach der Extension<br />

SystemMonitor und schieben Sie den<br />

Regler auf On. Nachdem Sie die Installation<br />

bestätigt haben, ist die Erweiterung<br />

nach kurzer Zeit bereit.<br />

Infos<br />

[1] Ubuntu Gnome: http:// ubuntugnome.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e1s1)<br />

[2] DVD-Images für Ubuntu Gnome (32 und<br />

64 Bit): https:// wiki. ubuntu. com/​<br />

UbuntuGNOME/ GetUbuntuGNOME<br />

(http:// ezlx. de/ e1s2)<br />

[3] VirtualBox und VMware: Hans-Georg<br />

Eßer, Thomas Leichtenstern: „Virtuelles<br />

Duell“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/​2013, S. 105 ff.<br />

[4] Gnome Shell Extensions:<br />

https:// extensions. gnome. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1s4)<br />

Systemüberwachung per<br />

08 Benachrichtigungsfeld<br />

Wenn Sie früher mit Gnome 2 gearbeitet<br />

haben, dann er<strong>in</strong>nern Sie sich vielleicht<br />

an das Systemmonitor-Applet. Es nistete<br />

sich im Tray des oberen Panels e<strong>in</strong> und<br />

zeigte im Kle<strong>in</strong>format die CPU-, Speicher-<br />

und Netzwerkauslastung. Mit E<strong>in</strong>führung<br />

der Gnome Shell verschwand<br />

Abb. 6: CPU-Auslastung und Speicherverbrauch im Blick: Die Gnome Shell Extension<br />

SystemMonitor <strong>in</strong>formiert im Benachrichtigungsfeld.<br />

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77


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

mit LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

Die LibreOffice-Tipps verraten unter anderem, wie Sie <strong>in</strong> Calc Zahlen mit Text addieren, die Zeichen<br />

<strong>in</strong> bestimmten Tabellenbereichen zählen und Summen fester sowie variabler Zeiträume<br />

berechnen. Außerdem stellen wir die Arbeit mit der Pipette <strong>in</strong> Draw vor und zeigen, wie Sie e<strong>in</strong>e<br />

Analoguhr malen.<br />

Calc: Zellen mit Zahlen<br />

01 und Text addieren<br />

Sie haben von e<strong>in</strong>em Kollegen e<strong>in</strong> Fahrtenbuch<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Tabelle erhalten,<br />

<strong>in</strong> der neben den Zahlen <strong>in</strong> jeder Zelle<br />

auch noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit wie Liter (oder abgekürzt<br />

Ltr. bzw. L.) steht. Zusätzlich<br />

gibt es Zellen, die ausschließlich Zahlen<br />

enthalten. Wenn Sie die Werte addieren<br />

möchten, müssen Sie zunächst die angehängten<br />

E<strong>in</strong>heiten entfernen, da Calc mit<br />

gemischten Zellwerten nichts anfangen<br />

kann. Dazu verwenden Sie für den Inhalt<br />

der Zelle B3 z. B. folgende Formel:<br />

=WERT(WENN(ISTFEHLER(LINKS(B3;FINDEN(" ";U<br />

B3)‐1));B3;LINKS(B3;FINDEN(" ";B3)‐1)))<br />

Die Funktion LINKS("Text"; Zahl) extrahiert<br />

Zahlen, die sich l<strong>in</strong>ks bef<strong>in</strong>den. Der Parameter<br />

Text bestimmt den zu bearbeitenden<br />

Zell<strong>in</strong>halt, und Zahl steht für die Anzahl<br />

der zu extrahierenden Zeichen. Steht <strong>in</strong><br />

Zelle B3 etwa 1.125,25 Liter, gilt es, alle<br />

Buchstaben ab der achten Stelle abzuschneiden.<br />

Die entsprechende Formal lautet also:<br />

=LINKS(B3;8)<br />

Da die Anzahl der Zeichen h<strong>in</strong>ter der Zahl<br />

jedoch variiert, müssen Sie den Parameter<br />

Zahl variabel gestalten. Dazu bietet Calc<br />

die Funktion FINDEN("TextF<strong>in</strong>den";<br />

"Text"). Sie sucht nach e<strong>in</strong>em Leerzeichen<br />

(erster Parameter) <strong>in</strong> der betreffenden<br />

Zelle (zweiter Parameter) und gibt<br />

dann die Position des Leerzeichens als<br />

Zahl aus. Da Sie das Leerzeichen ebenfalls<br />

entfernen möchten, korrigieren Sie<br />

das Ergebnis um -1. Die Teilformel, die<br />

den Parameter Zahl der<br />

Funktion LINKS() richtig<br />

errechnet, lautet demnach:<br />

=FINDEN(" ";B3)‐1<br />

Bef<strong>in</strong>den sich im Datenbereich<br />

auch Zellen, die nur<br />

Zahlen enthalten, liefert die<br />

Formel =LINKS(B3; FIN-<br />

DEN(" ";B3)-1) jedoch e<strong>in</strong>en<br />

Fehlerwert, weil sie<br />

ke<strong>in</strong> Leerzeichen mit angehängtem<br />

Text f<strong>in</strong>det. Diesen<br />

Fehler fangen Sie mit der Funktion<br />

ISTFEHLER("Formel") <strong>in</strong> der Funktion<br />

WENN(Prüfung; DannWert; SonstWert)<br />

ab. Liefert die zu prüfende Formel e<strong>in</strong>en<br />

Fehlerwert zurück, dann enthält die entsprechenden<br />

Zelle bereits e<strong>in</strong>e Zahl, die<br />

Calc zur Berechnung verwenden kann<br />

und nicht bere<strong>in</strong>igen muss.<br />

Die am Anfang genannte Formel liefert<br />

ke<strong>in</strong>e Zahl, sondern e<strong>in</strong>e Zeichenfolge zurück,<br />

die Calc zur weiteren Berechnung<br />

mit Hilfe der umschließenden Funktion<br />

WERT() <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zahl umwandelt: Damit<br />

können Sie dann weiterarbeiten.<br />

Abb. 1: Mit den Funktionen „INDEX()“ und „ANZAHL()“<br />

geben Sie e<strong>in</strong>en Zellen<strong>in</strong>halt an beliebiger Stelle aus.<br />

Calc: Aktuellen Saldo <strong>in</strong><br />

02 erster Zeile anzeigen<br />

In e<strong>in</strong>em Kassenbuch erfassen Sie die E<strong>in</strong>nahmen<br />

und Ausgaben für jeden Tag. Um<br />

den aktuellen Kassenstand nicht aus den<br />

Augen zu verlieren, möchten Sie den aktuellen<br />

Saldo sowie die Datensummen<br />

des aktuellen Tages immer über der ersten<br />

Datenzeile (etwa <strong>in</strong> den Zellen E2 bis<br />

E6 des Kopfbereichs) anzeigen (Abbildung<br />

1). Die folgende Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung zeigt, wie’s geht:<br />

1Zuerst legen Sie e<strong>in</strong> Kassenblatt nach<br />

folgendem Muster an: Die Zeilen 1 bis<br />

7 bleiben vorerst frei; sie bilden den Kopfbereich,<br />

der später den aktuellen Saldo<br />

und die aktuellen Tagesdaten ausweist. In<br />

die Zeile 8 schreiben Sie die Spaltenüberschriften<br />

des Kassenbuchs, zum Beispiel<br />

Datum, E<strong>in</strong>nahme, Ausgabe, Tages-Saldo<br />

und Saldo.<br />

2Damit der Kopfbereich und die Spaltenüberschriften<br />

immer sichtbar s<strong>in</strong>d,<br />

klicken Sie <strong>in</strong> die Zelle A9 und rufen aus<br />

dem Menü Fenster / Fixieren auf. Die acht<br />

Kopfzeilen bleiben nun immer sichtbar<br />

und scrollen nicht aus dem Fenster heraus,<br />

wenn Sie weitere Daten erfassen.<br />

3Im darunter liegenden Bereich A9 bis<br />

E39 (31 Zeilen = 31 Tage) geben Sie<br />

die Tagesdaten für den gesamten Monat<br />

e<strong>in</strong>. Weisen Sie den Spalten für die Tage<br />

e<strong>in</strong> beliebiges Datumsformat und den<br />

Spalten mit den Beträgen e<strong>in</strong> Währungsformat<br />

zu.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

4Um die Berechnungsformeln möglichst<br />

e<strong>in</strong>fach zu gestalten, versehen<br />

Sie die notwendigen Datenbereiche nun<br />

mit Namen. Markieren Sie die Zellen A9<br />

bis E39 und weisen Sie diesen über E<strong>in</strong>fügen<br />

/ Namen / Festlegen die Bezeichnung<br />

Datenbereich zu. Markieren Sie außerdem<br />

den Bereich A9 bis A39 und geben<br />

ihm den Namen Tage.<br />

Nun können Sie bereits im Kopfbereich,<br />

z. B. <strong>in</strong> der Zelle E2, den aktuellen Saldo<br />

e<strong>in</strong>blenden. Dazu verwenden Sie folgende<br />

Formel:<br />

=INDEX(Datenbereich;ANZAHL(Tage);5)<br />

Als Ergebnis erhalten Sie den letzten<br />

Saldo der Spalte E. Calc sucht dabei mit<br />

Hilfe der Funktion INDEX(Bezug; Zeile;<br />

Spalte) den Inhalt der letzten Datenzeile.<br />

Die Funktion ANZAHL(Tage) steht hier<br />

für den Parameter Zeile) der fünften<br />

Spalte (dritter Parameter). Den ersten Parameter<br />

(Bezug) ersetzen Sie durch den<br />

vorher mit Datenbereich gekennzeichneten<br />

E<strong>in</strong>gabebereich.<br />

Zur Ermittlung der letzten E<strong>in</strong>träge der anderen<br />

Spalten tauschen Sie den Parameter<br />

Spalte der Formel aus, wobei<br />

die erste Spalte den<br />

Wert 1 hat. Den letzten Tagessaldo<br />

der Zelle E6 (letzter<br />

E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> der vierten<br />

Spalte) erhalten Sie demnach<br />

mit dieser Formel:<br />

=INDEX(Datenbereich;ANZAHL(U<br />

Tage);4)<br />

Calc: Zeichenzahl<br />

03 <strong>in</strong> Bereichen<br />

Angenommen, Sie erstellen häufig Gliederungen<br />

und Berichtsübersichten. Für e<strong>in</strong>e<br />

Abrechnung möchten Sie wissen, wie<br />

viele Zeichen die bearbeiteten Texte umfassen.<br />

Die Zeichenanzahl e<strong>in</strong>er Zelle <strong>in</strong>klusive<br />

Leerzeichen ermittelt Calc mit der<br />

Funktion LÄNGE("Text"). So gibt die folgende<br />

Formel z. B. Auskunft über die Zeichenanzahl<br />

<strong>in</strong> Zelle A1:<br />

=LÄNGE(A1)<br />

Sie könnten nun für jede Zelle Ihrer Gliederung<br />

oder Berichtsübersicht e<strong>in</strong>e eigene<br />

Formel anlegen und am Ende die Summe<br />

Abb. 2: Mit der Funktion „VERSCHIEBUNG()“ werten<br />

Sie Zeiträume aus. Im Beispiel ist das e<strong>in</strong> fester Bereich.<br />

aus allen E<strong>in</strong>zelergebnissen bilden – komfortabler<br />

geht’s allerd<strong>in</strong>gs mit e<strong>in</strong>er Matrixformel,<br />

die alle Schritte komb<strong>in</strong>iert.<br />

Haben Sie Ihren Text z. B. <strong>in</strong> den Bereich<br />

A1 bis A200 e<strong>in</strong>gegeben, suchen Sie<br />

rechts daneben e<strong>in</strong>e freie Tabellenzelle<br />

(etwa C1) aus und geben hier diese Formel<br />

e<strong>in</strong>:<br />

=SUMME(LÄNGE(A1:A200))<br />

Beenden Sie danach die Formele<strong>in</strong>gabe<br />

nicht über e<strong>in</strong>en Druck auf die E<strong>in</strong>gabetaste.<br />

Damit Calc die Formel als Matrixformel<br />

erkennt, drücken Sie stattdessen [Strg-


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

Umschalt-E<strong>in</strong>gabe]. In der E<strong>in</strong>gabezeile<br />

am oberen Rand sehen<br />

Sie, dass die Formel nun<br />

von geschweiften Klammern<br />

umgeben ist, die e<strong>in</strong>e Matrixformel<br />

kennzeichnen:<br />

{=SUMME(LÄNGE(A1:A200))}<br />

In der Zelle selbst sehen Sie<br />

als Ergebnis die Gesamtsumme<br />

aller Zeichen aus dem<br />

Bereich A1 bis A200.<br />

Calc: Komfortable<br />

04 Tastatur-Navigation<br />

Möchten Sie <strong>in</strong> Calc mehrere Zeilen, z. B.<br />

den Bereich B2 bis F17 mit Daten füllen,<br />

beg<strong>in</strong>nen Sie <strong>in</strong> der Regel bei B2, drücken<br />

nach der E<strong>in</strong>gabe<br />

die Tabulatortaste<br />

und bef<strong>in</strong>den sich<br />

anschließend <strong>in</strong> C2.<br />

Dort geben Sie den<br />

nächsten Wert e<strong>in</strong>,<br />

drücken erneut<br />

[Tab] und so weiter.<br />

Sobald Sie <strong>in</strong> F2<br />

angelangt s<strong>in</strong>d,<br />

führt die Taste Sie<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> die<br />

Zelle G2 – Sie<br />

möchten allerd<strong>in</strong>gs damit unsichtbar.<br />

<strong>in</strong> B3 weitermachen.<br />

Der Trick: Schließen Sie die E<strong>in</strong>gabe<br />

<strong>in</strong> F2 e<strong>in</strong>fach mit [E<strong>in</strong>gabe] ab, spr<strong>in</strong>gt Calc<br />

automatisch <strong>in</strong> die nächste Zeile nach B3.<br />

Calc: Summe fester<br />

05 Zeiträume berechnen<br />

E<strong>in</strong>e Tabelle erfasst alle E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong><br />

chronologischer Reihenfolge. Zur Auswertung<br />

der Daten wollen Sie nun die<br />

Summe der E<strong>in</strong>nahmen e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Zeitraums errechnen, z. B. sieben Tage ab<br />

e<strong>in</strong>em festgelegten Startdatum. Abbildung<br />

2 zeigt das Szenario: In Spalte A<br />

steht das Datum, und Spalte B zeigt die<br />

E<strong>in</strong>nahmen des jeweiligen Tages. Die Berechnungen<br />

f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Spalte E statt. Dabei<br />

nimmt E6 das Startdatum (02.07.2013)<br />

auf. In E7 berechnen Sie mit der Funktion<br />

VERGLEICH(Suchkriterium; Suchmatrix;<br />

Typ), an welcher Position das Startdatum<br />

<strong>in</strong> der Liste aus Spalte A steht. In unserem<br />

Beispiel stehen Daten im Bereich von<br />

A3 bis A33; daher gehört <strong>in</strong> E7 die folgende<br />

Formel:<br />

=VERGLEICH(E6;A3:A33;1)<br />

Abb. 3: Mit „VERSCHIEBUNG()“ berechnen Sie auch variable<br />

Zeiträume. Start- und Enddatum stehen <strong>in</strong> zwei Zellen.<br />

Abb. 4: Mit der Pipette tauschen Sie<br />

Farben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bild aus oder machen<br />

diese sogar transparent und<br />

Als Ergebnis erhalten Sie 2, was dem<br />

zweiten E<strong>in</strong>trag aus der Liste entspricht.<br />

E8 zeigt den zugehörigen Wert, den<br />

diese Formel berechnet:<br />

=VERSCHIEBUNG(A2;E7;1;1;1)<br />

Die Funktion<br />

VERSCHIEBUNG(Bezug;<br />

Zeilen; Spalten; Höhe;<br />

Breite) liefert ausgehend<br />

von der Zelle A2 (Bezug)<br />

den um die Zahl der errechneten<br />

Zeilen (E7)<br />

und Spalten (1) versetzten<br />

Zellbezug (1 Zelle<br />

Höhe und 1 Zelle Breite).<br />

Der formatierte Wert ist<br />

502,00. Die Zelle E9<br />

zeigt die Summe der sieben<br />

folgenden Werte ab dem Startdatum<br />

an. Dazu verwenden Sie diese Formel:<br />

=SUMME(VERSCHIEBUNG(A2;VERGLEICH(E6;A3:U<br />

A33;1);1;7;1))<br />

Die Formel berechnet die Summe des<br />

durch die Funktion VERSCHIEBUNG() gebildeten<br />

Bereichs, die genau wie die Formel<br />

<strong>in</strong> E7 den Ausgangspunkt bestimmt.<br />

Der vierte Parameter der Funktion def<strong>in</strong>iert,<br />

dass der Bereich sieben Zeilen umfasst,<br />

und der fünfte Parameter gibt an,<br />

dass er e<strong>in</strong>e Spalte breit ist. Im Beispiel<br />

umfasst der Bereich die Zellen B4 bis B10.<br />

Als Ergebnis erhalten Sie 3.535,00.<br />

Calc: Summe variabler<br />

06 Zeiträume berechnen<br />

Um den Berechnungszeitraum variabel zu<br />

gestalten, schreiben Sie das Start- und das<br />

Enddatum <strong>in</strong> getrennte Zellen. Mit Hilfe<br />

dieser beiden Werte rechnen Sie dann die<br />

erste und die letzte Zelle des Summenbereichs<br />

aus (Abbildung 3). Das Ergebnis<br />

sehen Sie <strong>in</strong> Zelle E9, und die dazugehörige<br />

Formel lautet so:<br />

=SUMME(VERSCHIEBUNG(A2;VERGLEIU<br />

CH(E6;A3:A33;1);1;G7‐E7+1;1))<br />

Das Ergebnis ist 5.577,00. Die<br />

Angabe G7-E7 könnten Sie<br />

durch e<strong>in</strong>en weiteren Aufruf<br />

der Funktion VERGLEICH() ersetzen.<br />

In der langen Fassung<br />

sieht die Formel dann so aus:<br />

=SUMME(VERSCHIEBUNG(A2;(VERU<br />

GLEICH(E6;A3:A33;1));1;(VERU<br />

GLEICH(G6;A3:A33;1)‐VERGLEICH(U<br />

E6;A3:A33;1))+1;1))<br />

Zunächst berechnet die Funktion VER-<br />

SCHIEBUNG() ausgehend von der Zelle A2<br />

(Bezug) die Position der ersten Zelle des<br />

Summenbereichs. Dabei bestimmt sie mit<br />

VERGLEICH(E6;B3:B33;1) die Zeile und mit<br />

(+1) die Spalte ab Bezug. Die Positionszahl<br />

der letzten Zeile des Berechnungsbereichs<br />

(VERGLEICH(G6;B3:B33;1)) abzüglich der<br />

Positionszahl der ersten Zeile des Summenbereichs<br />

(VERGLEICH(E6;A3:A33;1)) ergibt<br />

die Höhe des aufzuaddierenden Summenbereichs.<br />

Die Breite des Bereichs ergibt sich<br />

aus dem letzten Parameter 1 (e<strong>in</strong>e Spalte).<br />

In diesem Fall umfasst der Berechnungsbereich<br />

also die Zellen B4 bis B14 und damit<br />

die Daten vom 02.07.2013 bis zum<br />

12.07.2013.<br />

Draw: Farben mit<br />

07 der Pipette ersetzen<br />

Die Farben von Bitmaps, z. B. <strong>in</strong> den Formaten<br />

BMP, GIF, JPG, TIF oder PNG, können<br />

Sie im Gegensatz zu Farben von Vektorgrafiken<br />

(ODG, WMF usw.) nicht ohne<br />

Weiteres austauschen, weil Erstere aus e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von Bildpunkten und nicht<br />

aus Flächenobjekten bestehen. Abhilfe<br />

schafft die Pipette, die ausgewählte Farben<br />

und ähnliche Nuancen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frei<br />

wählbaren Toleranzbereich ersetzt. Weisen<br />

Sie das Attribut Transparenz zu, können<br />

Sie auch Farben ausblenden und Bilder<br />

dort durchsichtig machen oder umgekehrt<br />

die Transparenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bild<br />

durch e<strong>in</strong>e Farbe ersetzen.<br />

Die Pipette erreichen Sie <strong>in</strong> Draw über das<br />

Menü Extras / Pipette. Im folgenden Dialog<br />

klicken Sie auf das Pipettensymbol l<strong>in</strong>ks<br />

oben, und der Mauszeiger verwandelt sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Pipette. Mit dieser klicken Sie<br />

im aktuellen Dokument auf die Farbe, die<br />

Sie ersetzen möchten. Die Farbfläche im Dialog<br />

Pipette nimmt die Farbe unter dem<br />

Mauszeiger an. Haben Sie die richtige im<br />

Bild gefunden, klicken Sie diese mit der l<strong>in</strong>-<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 5: Vor dem Zeichnen der Uhr passen Sie die E<strong>in</strong>stellungen<br />

für die Raster <strong>in</strong> Draw an<br />

ken Maustaste an, und LibreOffice<br />

trägt sie als Quellfarbe e<strong>in</strong><br />

(Abbildung 4). Möchten Sie im<br />

selben Bearbeitungsschritt e<strong>in</strong>e<br />

weitere Farbe austauschen, setzen<br />

Sie e<strong>in</strong> Häkchen vor die<br />

zweite Zeile im Dialog und suchen<br />

mit der Maus wieder e<strong>in</strong>en<br />

Farbton aus, der als Quellfarbe<br />

ersche<strong>in</strong>t. In e<strong>in</strong>em Durchgang<br />

ändern Sie bis zu vier Farbtöne<br />

gleichzeitig.<br />

Im Drop-down-Menü Ersetzen<br />

durch können Sie nun die<br />

neue Nuance aussuchen. Alternativ<br />

zu e<strong>in</strong>em Farbton bietet<br />

LibreOffice hier auch Transparenz an,<br />

was die ausgesuchte Farbe ausblendet<br />

und das Bild an der Stelle durchsichtig<br />

macht. Draw tauscht alle Instanzen der<br />

Quellfarbe(n) im Bild aus, sobald Sie<br />

oben rechts auf Ersetzen klicken.<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>e Farbe nicht komplett erwischt<br />

und hat Draw nicht den gesamten<br />

Bereich verändert, vergrößern Sie den<br />

Wert im Feld Toleranz (Vore<strong>in</strong>stellung ist<br />

10%) und wiederholen dann Ihre Auswahl.<br />

Umgekehrt verr<strong>in</strong>gern Sie den<br />

Wert, wenn Sie e<strong>in</strong>en zu großen Bereich<br />

ersetzt haben und e<strong>in</strong>e genauere Fe<strong>in</strong>abstimmung<br />

wünschen. Gefällt Ihnen das<br />

Ergebnis nicht, machen Sie es mit Rückgängig<br />

ungeschehen.<br />

Draw: Mit dem<br />

08 Raster arbeiten<br />

E<strong>in</strong>e Analoguhr mit e<strong>in</strong>em Zifferblatt, römischen<br />

Zahlen und zwei Zeigern wie <strong>in</strong><br />

Abbildung 8 zeichnen Sie <strong>in</strong><br />

Draw <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile. Das Erstellen<br />

der 60 M<strong>in</strong>utenstriche<br />

kann mühsam se<strong>in</strong>, wenn Sie<br />

jeden e<strong>in</strong>zeln von Hand e<strong>in</strong>fügen<br />

und im richtigen W<strong>in</strong>kel<br />

drehen. E<strong>in</strong>facher und schneller<br />

geht es, wenn Sie das Raster<br />

und die Drehfunktion von<br />

Draw e<strong>in</strong>setzen.<br />

Bevor es losgeht, öffnen Sie<br />

über Extras / Optionen die<br />

Programme<strong>in</strong>stellungen.<br />

Wechseln Sie l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> die Abteilung<br />

LibreOffice Draw /<br />

Raster. Aktivieren Sie im Bereich<br />

Raster die beiden Checkboxen Am<br />

Raster fangen und Raster sichtbar. Unter<br />

Auflösung stellen Sie <strong>in</strong> den beiden Feldern<br />

Horizontal und Vertikal jeweils<br />

10,00mm und bei Unterteilung den Wert<br />

1 e<strong>in</strong> (Abbildung 5). Mit dieser Konfiguration<br />

zeichnet Draw e<strong>in</strong> Raster mit e<strong>in</strong>er<br />

Maschenweite von 5 mm. Aktivieren Sie<br />

mittig die Option Achsen synchronisieren,<br />

um e<strong>in</strong> quadratisches Rastermuster<br />

zu erhalten.


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

Im Abschnitt Fangen tragen Sie <strong>in</strong>s Feld<br />

Fangbereich den Wert 5 Pixel e<strong>in</strong>. Alle Objekte<br />

im Umkreis von 5 Pixeln zieht Draw<br />

nun wie e<strong>in</strong> Magnet an den Rasterpunkt.<br />

Alle anderen Checkboxen deaktivieren<br />

Sie. Im Bereich E<strong>in</strong>rasten<br />

bestimmen Sie den<br />

Drehw<strong>in</strong>kel beim <strong>in</strong>teraktiven<br />

Verschieben<br />

des Objekts – <strong>in</strong> unserem<br />

Beispiel für die M<strong>in</strong>utenstriche.<br />

Setzen Sie<br />

e<strong>in</strong> Häkchen vor Beim<br />

Drehen und tragen Sie<br />

<strong>in</strong>s Feld daneben 6,00<br />

Grad e<strong>in</strong>. (E<strong>in</strong> Kreis hat<br />

360 Grad, und das Zifferblatt<br />

60 M<strong>in</strong>utenstriche.<br />

360 geteilt durch<br />

60 ergibt 6.) Klicken Sie<br />

abschließend auf OK,<br />

um die E<strong>in</strong>stellungen zu<br />

übernehmen und den<br />

Dialog zu schließen. Sie mehrmals.<br />

Abb. 6: Schritt für Schritt zeichnen<br />

Sie die M<strong>in</strong>utenstriche: Die<br />

erste L<strong>in</strong>ie kopieren und drehen<br />

Draw: Analoge Uhr zeichnen<br />

09 (M<strong>in</strong>utenstriche)<br />

Jetzt beg<strong>in</strong>nt die Zeichenarbeit. Los geht’s<br />

mit den M<strong>in</strong>utenstrichen. Aktivieren Sie<br />

<strong>in</strong> der Symbolleiste Zeichnen das Werkzeug<br />

L<strong>in</strong>ie und zeichnen Sie e<strong>in</strong>e gerade<br />

L<strong>in</strong>ie von 1 cm Länge, also von e<strong>in</strong>em<br />

Rasterpunkt zum übernächsten (Abbildung<br />

6, Schritt 1). Wechseln Sie mit e<strong>in</strong>em<br />

Klick auf das Symbol Drehen <strong>in</strong> der<br />

Abrissleiste Effekte <strong>in</strong> den Drehmodus, so<br />

dass die beiden grünen Eckpunkte als<br />

rote Drehpunkte und der Drehmittelpunkt<br />

ersche<strong>in</strong>en. Letzteren schieben Sie nun<br />

mit gedrückt gehaltener l<strong>in</strong>ker Maustaste<br />

<strong>in</strong> die Mitte des Zifferblattes (Abbildung<br />

6, Schritt 2). Unsere Beispieluhr hat e<strong>in</strong><br />

Zifferblatt mit e<strong>in</strong>em Durchmesser von 10<br />

cm; also ziehen Sie den Drehmittelpunkt<br />

5 cm nach unten.<br />

Noch im Drehmodus kopieren Sie den<br />

Strich über [Strg-C] <strong>in</strong> die Zwischenablage<br />

und fügen diese über [Strg-V] direkt<br />

wieder e<strong>in</strong>. Die zweite L<strong>in</strong>ie liegt genau<br />

über der ersten. Diese verschieben und<br />

drehen Sie nun. Dazu klicken Sie auf den<br />

äußeren (oberen) Drehpunkt des Strichs<br />

und ziehen ihn nach<br />

l<strong>in</strong>ks unten (Abbildung<br />

6, Schritt 3). Nach 6<br />

Grad rastet er e<strong>in</strong>, weil<br />

Sie dies <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>stellungen<br />

(siehe vorheriger<br />

Tipp) so festgelegt<br />

haben. Außerdem richtet<br />

er sich zum Drehmittelpunkt<br />

aus. Lassen<br />

Sie jetzt die Maustaste<br />

los, haben Sie die ersten<br />

zwei M<strong>in</strong>utenstriche.<br />

Mit [Strg-V] fügen Sie<br />

die dritte L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong> und<br />

ziehen diese wiederum<br />

nach l<strong>in</strong>ks unten. Diesmal<br />

stimmt die Position<br />

beim zweiten E<strong>in</strong>rasten<br />

(12 Grad). Sie müssen<br />

aber nicht alle 60 M<strong>in</strong>utenmarkierungen<br />

auf diese Weise erstellen. Nach 15 L<strong>in</strong>ien<br />

markieren Sie alle, klicken mit rechts darauf<br />

und wählen aus dem Kontextmenü<br />

den E<strong>in</strong>trag Gruppieren. Dreimaliges Kopieren,<br />

E<strong>in</strong>fügen und Drehen der Gruppe<br />

vervollständigt das Zifferblatt.<br />

Abb. 7: Zuerst gruppieren Sie 15 M<strong>in</strong>utenstriche, dann fügen Sie e<strong>in</strong>e Spiegell<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong><br />

und richten sie an den Rasterpunkten aus. Zum Schluss kopieren Sie den Viertelkreis,<br />

fügen ihn e<strong>in</strong> und spiegeln ihn.<br />

Abb. 8: E<strong>in</strong>e Analoguhr zeichnen Sie mit<br />

Draw <strong>in</strong> wenigen Schritten.<br />

Draw: M<strong>in</strong>utenstriche<br />

10 der Uhr spiegeln<br />

Anstatt die Gruppe aus 15 M<strong>in</strong>utenstrichen<br />

zu kopieren, e<strong>in</strong>zufügen und zu drehen,<br />

können Sie diese auch spiegeln.<br />

Dazu markieren Sie die L<strong>in</strong>ien, gruppieren<br />

diese wie im vorigen Tipp gezeigt und<br />

rufen aus der Abrissleiste Effekte nicht<br />

das Werkzeug Drehen, sondern Spiegeln<br />

auf (Abbildung 7, Schritt 1). Die Spiegell<strong>in</strong>ie<br />

richten Sie an den Rasterpunkten<br />

aus, so dass e<strong>in</strong> Anfasspunkt über die M<strong>in</strong>utenstriche<br />

h<strong>in</strong>ausragt. Den zweiten Anfasspunkt<br />

schieben Sie über den Kreismittelpunkt<br />

(Abbildung 7, Schritt 2).<br />

Als Nächstes kopieren Sie den Viertelkreis<br />

mit [Strg-C] und fügen ihn mit [Strg-V]<br />

erneut <strong>in</strong>s Dokument e<strong>in</strong>. Die beiden<br />

Viertelkreise liegen genau übere<strong>in</strong>ander.<br />

Jetzt brauchen Sie nur e<strong>in</strong>en der oberen<br />

grünen Markierungspunkte über die Spiegell<strong>in</strong>ie<br />

zu ziehen, und Sie erhalten das<br />

zweite Viertel (Abbildung 7, Schritt 3).<br />

Passen Sie danach wieder die Spiegell<strong>in</strong>ie<br />

an, kopieren Sie das nächste Viertel, und<br />

fügen Sie es wieder e<strong>in</strong>. Alternativ gruppieren<br />

Sie direkt den Halbkreis und spiegeln<br />

diesen.<br />

Draw: Zahlen für die<br />

11 analoge Uhr<br />

Nachdem Sie den Kreis mit 60 Strichen fertiggestellt<br />

haben, können Sie die Zahlen<br />

h<strong>in</strong>zufügen. Auch hier reicht es wieder,<br />

e<strong>in</strong>e Ziffer e<strong>in</strong>zusetzen und diese dann zu<br />

formatieren. Danach kopieren und drehen<br />

Sie die Zahl, wie <strong>in</strong> den vorangegangenen<br />

beiden Tipps für die M<strong>in</strong>utenstriche gezeigt.<br />

Der Uhr fehlen nun nur noch zwei<br />

Zeiger. Fügen Sie den M<strong>in</strong>uten- und Stundenzeiger<br />

h<strong>in</strong>zu (Abbildung 8).<br />

LibreOffice: Zommen<br />

12 mit dem Mausrad<br />

In allen LibreOffice-Modulen bef<strong>in</strong>det<br />

sich am unteren rechten Rand e<strong>in</strong> Schieberegler,<br />

mit dem Sie die Ansicht des aktuellen<br />

Dokuments vergrößern und verkle<strong>in</strong>ern<br />

können.<br />

Es gibt jedoch noch e<strong>in</strong>e andere, weniger<br />

bekannte Technik, um die Ansicht zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Dazu benötigen Sie lediglich<br />

e<strong>in</strong>e Maus mit Rad. Halten Sie die Taste<br />

[Strg] gedrückt und bewegen Sie das<br />

Mausrad nach oben oder unten, vergrößern<br />

bzw. verkle<strong>in</strong>ern Sie die Zoomstufe<br />

<strong>in</strong> Zehnerschritten. (hej) <br />

n<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Tipps und Tricks zu Ubuntu, L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t und Knoppix<br />

Ubuntu, M<strong>in</strong>t und<br />

Knoppix<br />

Ubuntu, L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t und Knoppix basieren auf der Distribution Debian –<br />

wir verraten Tricks und Kniffe, welche die Arbeit auf diesen Systemen<br />

angenehmer machen.<br />

“Lisa”<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu, Knoppix, M<strong>in</strong>t:<br />

01 Arbeitsspeicher testen<br />

Stürzt der Rechner oder e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />

Programm immer wieder und nicht reproduzierbar<br />

ab, kann es se<strong>in</strong>, dass der Arbeitsspeicher<br />

(RAM) defekt ist. Mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Ubuntu-CD oder ‐DVD, mit der<br />

Live-Distribution Knoppix oder e<strong>in</strong>em Installationsmedium<br />

von L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t testen<br />

Sie schnell, ob Ihre Hardware muckt. Alle<br />

drei Distributionen (und etliche weitere<br />

L<strong>in</strong>ux-Systeme) bieten ebenfalls nach erfolgreicher<br />

Installation im Menü des Bootloaders<br />

Grub e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag, mit dem Sie<br />

den Arbeitsspeicher untersuchen.<br />

Das Diagnosetool Memtest86+ [1] führt<br />

dazu neun verschiedene Stresstests<br />

durch, das heißt, es schreibt e<strong>in</strong>ige Muster<br />

<strong>in</strong> die Speicheradressen, liest diese<br />

wieder aus und vergleicht sie mite<strong>in</strong>ander.<br />

Je nach Prozessorgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und Speichergröße kann das Ganze mehrere<br />

Stunden dauern. Stimmt das ausgelesene<br />

Muster mit dem Orig<strong>in</strong>al übere<strong>in</strong>, ist<br />

Abb. 1: Das Diagnoseprogramm Memtest86+ prüft den<br />

Arbeitsspeicher auf Herz und Nieren.<br />

Abb. 2: Der neue C<strong>in</strong>namon-Desktop von L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t 16<br />

kommt mit diversen Klängen, die Sie <strong>in</strong> diesem Dialog<br />

e<strong>in</strong>- und ausschalten.<br />

die entsprechende Speicheradresse<br />

fehlerfrei. Den<br />

Vorgang wiederholt das<br />

Programm. S<strong>in</strong>d alle Adressen<br />

ohne Fehler, hat das<br />

Speichermodul wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

ke<strong>in</strong>e Macke.<br />

Wird Memtest86+ fündig,<br />

muss das nicht zwangsläufig<br />

e<strong>in</strong> RAM-Problem bedeuten;<br />

es kann auch se<strong>in</strong>,<br />

dass die CPU oder das<br />

Ma<strong>in</strong>board defekt ist.<br />

Um die Diagnose mit e<strong>in</strong>er<br />

Ubuntu- oder L<strong>in</strong>ux-M<strong>in</strong>t-<br />

CD/​-DVD durchzuführen,<br />

booten Sie den Rechner<br />

von diesem Medium. Nach<br />

kurzer Zeit sehen Sie den Bootscreen.<br />

Wenn Sie hier ke<strong>in</strong>e Maus- oder Tastaturbewegungen<br />

ausführen, startet nach wenigen<br />

Sekunden die Distribution im Live-<br />

Modus. Drücken Sie also e<strong>in</strong>e beliebige<br />

Taste. Bei Ubuntu wählen Sie nun zunächst<br />

die Sprache aus und blättern dann<br />

im Startmenü nach unten bis zum E<strong>in</strong>trag<br />

Arbeitsspeicher testen. Unter L<strong>in</strong>ux<br />

M<strong>in</strong>t gibt’s ke<strong>in</strong>e Sprachauswahl;<br />

hier entscheiden<br />

Sie sich im Menü für Memory<br />

test. Die Live-Distribution<br />

Knoppix zeigt kurz<br />

nach dem Start den Bootprompt<br />

boot: an. Tippen<br />

Sie dort memtest, gefolgt<br />

von [E<strong>in</strong>gabe].<br />

Ist auf Ihrem Rechner bereits<br />

Ubuntu oder L<strong>in</strong>ux<br />

M<strong>in</strong>t <strong>in</strong>stalliert, halten Sie<br />

beim Start die Umschalttaste<br />

gedrückt, um das Auswahlmenü des<br />

Bootloaders e<strong>in</strong>zublenden. Wechseln Sie<br />

mit den Pfeiltasten zum E<strong>in</strong>trag Memory<br />

test (memtext86+) und drücken Sie [E<strong>in</strong>gabe].<br />

Das Diagnosetool nimmt sofort die<br />

Arbeit auf (Abbildung 1). Sie steuern es<br />

über die Tastatur. Dazu blendet Memtest86+<br />

am unteren Rand e<strong>in</strong>e Hilfe e<strong>in</strong>:<br />

Über [Esc] beenden Sie den Test und starten<br />

den Rechner neu, und mit [C] konfigurieren<br />

Sie das Tool.<br />

L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t: Soundeffekte<br />

02 für den Desktop<br />

Die neue M<strong>in</strong>t-Version mit dem Codenamen<br />

„Petra“ hat wie ihre Vorgänger zwei<br />

Desktopumgebungen zu bieten: Der<br />

Gnome-3-Fork C<strong>in</strong>namon liegt nun <strong>in</strong><br />

Version 2.0 vor, und die Gnome-2-Abspaltung<br />

Mate <strong>in</strong> Version 1.6. Die neue<br />

C<strong>in</strong>namon-Arbeitsumgebung spielt <strong>in</strong> der<br />

Vore<strong>in</strong>stellung kurze Klänge ab, wenn Sie<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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83


Tipps & Tricks<br />

Ubuntu, M<strong>in</strong>t und Knoppix<br />

Abb. 3: Diese E<strong>in</strong>stellung sorgt dafür, dass Sie zu e<strong>in</strong>er<br />

virtuellen Arbeitsfläche wechseln, wenn sich der Mauszeiger<br />

am Desktoprand bef<strong>in</strong>det.<br />

sich an- oder abmelden, wenn Sie e<strong>in</strong><br />

Programmfenster an den rechten oder l<strong>in</strong>ken<br />

Rand ziehen und es dort e<strong>in</strong>rastet,<br />

wenn Sie e<strong>in</strong> Wechselmedium e<strong>in</strong>- oder<br />

ausstecken und wenn Sie die Lautstärke<br />

allgeme<strong>in</strong> ändern. Über die C<strong>in</strong>namon-<br />

E<strong>in</strong>stellungen verändern Sie die akustischen<br />

Signale, fügen weitere h<strong>in</strong>zu oder<br />

br<strong>in</strong>gen den Desktop ganz zum Schweigen<br />

(Abbildung 2).<br />

Klicken Sie unten l<strong>in</strong>ks auf den<br />

Menüknopf und wählen Sie E<strong>in</strong>stellungen<br />

/ Tonausgabe. Wechseln Sie dann zum<br />

Reiter Klangeffekte. Wenn Sie auf das<br />

Icon mit dem kle<strong>in</strong>en Pfeil neben e<strong>in</strong>em<br />

Sound klicken, spielt C<strong>in</strong>namon den Ton<br />

ab. Die Schaltfläche, die den Namen der<br />

Audiodatei anzeigt, öffnet e<strong>in</strong>en Dateiauswahldialog,<br />

<strong>in</strong> dem Sie e<strong>in</strong>en alternativen<br />

Klang aussuchen können. L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t hat<br />

die C<strong>in</strong>namon-Desktopklänge im Verzeichnis<br />

/usr/​share/​m<strong>in</strong>t-artwork-c<strong>in</strong>namon/​sounds<br />

untergebracht. Zusätzlich zu<br />

den erwähnten Funktionen aktivieren Sie<br />

hier bei Bedarf Geräusche für neu geöffnete<br />

Programmfenster (Mapp<strong>in</strong>g w<strong>in</strong>dows)<br />

sowie für das Schließen (Clos<strong>in</strong>g<br />

w<strong>in</strong>dows), M<strong>in</strong>imieren (M<strong>in</strong>imiz<strong>in</strong>g w<strong>in</strong>dows)<br />

und Maximieren (Maximiz<strong>in</strong>g w<strong>in</strong>dows)<br />

e<strong>in</strong>es Fensters.<br />

M<strong>in</strong>t: Desktopwechsel<br />

über den Rand<br />

03<br />

Der C<strong>in</strong>namon-Desktop bietet<br />

Ihnen <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung<br />

zwei virtuelle Arbeitsflächen<br />

für Ihre Programmfenster. Mit<br />

[Strg-Alt-Pfeil rechts] wandern<br />

Sie e<strong>in</strong>en Desktop nach<br />

rechts und mit [Strg-Alt-Pfeil<br />

l<strong>in</strong>ks] e<strong>in</strong>en nach l<strong>in</strong>ks. Alternativ<br />

bestimmen Sie im Konfigurationsdialog<br />

(Klick auf<br />

den Menüknopf unten l<strong>in</strong>ks /<br />

E<strong>in</strong>stellungen / Systeme<strong>in</strong>stellungen)<br />

<strong>in</strong> der Abteilung Fenster:<br />

Kacheln und Randumschalten,<br />

dass Sie auf die<br />

andere Arbeitsfläche wandern,<br />

wenn der Mauszeiger<br />

am rechten oder l<strong>in</strong>ken<br />

Rand verweilt. Dazu aktivieren<br />

Sie die Checkbox<br />

Arbeitsflächen am Rand<br />

umschalten aktivieren. Darunter<br />

ist im Feld neben<br />

Verzögerung beim Umschalten<br />

von Arbeitsflächen<br />

def<strong>in</strong>iert, dass C<strong>in</strong>namon<br />

1 000 Millisekunden wartet, bevor<br />

der Switch passiert (Abbildung 3).<br />

L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t: In Nemo<br />

04 als Root unterwegs<br />

Der C<strong>in</strong>namon-Dateimanager heißt Nemo<br />

und ist e<strong>in</strong> Fork des Gnome-Programms<br />

Nautilus 3.4 (bevor dieses etliche praktische<br />

Features e<strong>in</strong>büßte). Wenn Sie im Dateimanager<br />

Operationen außerhalb des eigenen<br />

Home-Verzeichnisses durchführen<br />

möchten, benötigen Sie Adm<strong>in</strong>istratorrechte.<br />

Diese erlangen Sie z. B., <strong>in</strong>dem Sie<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> mit [Alt-F2] geöffnetes Schnellstartfenster<br />

den Befehl gksudo nemo e<strong>in</strong>tippen<br />

und auf Aufforderung Ihr eigenes Passwort<br />

e<strong>in</strong>geben. Alternativ klicken Sie e<strong>in</strong>en<br />

Ordner oder e<strong>in</strong>e Datei <strong>in</strong> Nemo mit<br />

der rechten Maustaste an und wählen aus<br />

dem Kontextmenü den E<strong>in</strong>trag Als Root<br />

öffnen: Auch dann fordert das System zur<br />

Kennworte<strong>in</strong>gabe auf. Dass Sie als Systemverwalter<br />

arbeiten, kennzeichnet<br />

Nemo sehr schön durch e<strong>in</strong>en orange-roten<br />

Balken im Fenster mit der Aufschrift<br />

Erhöhte Berechtigungen (Abbildung 4).<br />

Ubuntu: Mit Smart<br />

05 Scopes arbeiten<br />

Viel Neues ist bei Ubuntu 13.10 auf den<br />

ersten Blick nicht zu entdecken, und die<br />

Abb. 4: Dass Sie im C<strong>in</strong>namon-Dateimanager Nemo als Root arbeiten,<br />

zeigt der orange-rote Balken im Fenster deutlich an.<br />

neue Distributionsausgabe punktet vor<br />

allem mit kle<strong>in</strong>en Verbesserungen und<br />

Fehlerbere<strong>in</strong>igungen. Wer gerne mit<br />

Unity, dem Dash und den L<strong>in</strong>sen arbeitet,<br />

der freut sich vielleicht über die neu<br />

h<strong>in</strong>zugekommenen Onl<strong>in</strong>equellen für die<br />

Suchfunktion. Neben den vorher schon<br />

genutzten Verknüpfungen zu Amazon,<br />

Ask Ubuntu, Google und Co. bezieht<br />

Unity jetzt auch Dienste wie Ebay, Etsy,<br />

Facebook, Flickr, Soundcloud, Picasa<br />

und viele mehr mit e<strong>in</strong>.<br />

Diese so genannten Smart Scopes zapfen<br />

aber nicht wahllos alle oder irgendwelche<br />

Quellen nach dem Zufallspr<strong>in</strong>zip an,<br />

sondern filtern die Treffer. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />

nutzen sie dazu den Smart-<br />

Scopes-Service von Canonical, der Suchanfragen<br />

aller Ubuntu-Anwender speichert<br />

und auswertet. Geben Sie <strong>in</strong>s Dash<br />

z. B. madonna e<strong>in</strong> und klicken rechts<br />

daneben auf Suchergebnisse filtern, sehen<br />

Sie, dass der Dienst die Kategorien<br />

Grafiken, Musik, Referenz und Wetter<br />

auswählt und dazu die Anbieter Amazon,<br />

ColourLovers, Ebay, Etsy, Skiml<strong>in</strong>ks,<br />

SoundCloud, WeatherChannel und<br />

den Ubuntu One Music Store befragt<br />

(Abbildung 5).<br />

Um weitere Dienste <strong>in</strong> die Suche e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den,<br />

klappen Sie über Suchergebnisse<br />

filtern die Kategorien und Quellen<br />

aus und klicken die gewünschte Schaltfläche<br />

im rechten Bereich an. Auf gleichem<br />

Weg deaktivieren Sie vorausgewählte<br />

Buttons. Ergänzend zu den vor<strong>in</strong>stallierten<br />

Smart Scopes warten weitere<br />

<strong>in</strong> den Paketquellen. Suchen Sie<br />

dazu im Software-Center oder Ihrer bevorzugten<br />

Paketverwaltung nach<br />

unity‐scope‐. Im Angebot s<strong>in</strong>d z. B. Gallica<br />

(e<strong>in</strong> Digitalisierungsprojekt der<br />

Französischen Nationalbibliothek),<br />

Launchpad, GitHub usw.<br />

Ubuntu: Smart Scopes<br />

06 deaktivieren<br />

Was der E<strong>in</strong>e als praktisch<br />

empf<strong>in</strong>det, sieht der Andere<br />

als überflüssig und vielleicht<br />

sogar unzulässig an. Die<br />

Smart Scopes sammeln Daten<br />

und senden viele Informationen<br />

an die Canonical-Server.<br />

Neben dem Suchbegriff<br />

selbst überträgt das System<br />

die Sprache, den Aufenthaltsort<br />

des Rechners, die verwendete<br />

Ubuntu-Version und<br />

84 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Ubuntu, M<strong>in</strong>t und Knoppix<br />

Tipps & Tricks<br />

e<strong>in</strong>iges mehr. Nach wie vor steht es Ihnen<br />

frei, die Onl<strong>in</strong>equellen zu deaktivieren.<br />

Dazu öffnen Sie über den Schraubenschlüssel<br />

oben rechts im Panel oder<br />

im Dock auf der l<strong>in</strong>ken Seite die System<br />

e<strong>in</strong>stellungen. Wechseln Sie zur Abteilung<br />

Sicherheit & Datenschutz und<br />

dort zum zweiten Reiter Suchen, und<br />

entfernen Sie das Häkchen vor Onl<strong>in</strong>e-<br />

Quellen durchsuchen.<br />

Alternativ können Sie jeden Smart<br />

Scope e<strong>in</strong>zeln abschalten. Das bietet<br />

sich z. B. dann an, wenn Sie die <strong>in</strong>s<br />

Dash <strong>in</strong>tegrierte Suche bei Google und<br />

Wikipedia mögen, aber ke<strong>in</strong>e Shops<br />

wie Amazon oder Ebay sehen möchten.<br />

Dazu öffnen Sie über [W<strong>in</strong>dows-A] die<br />

Anwendungsl<strong>in</strong>se, scrollen nach unten<br />

und klappen die Dash-Erweiterungen<br />

über Weitere Ergebnisse anzeigen aus.<br />

Wählen Sie nun e<strong>in</strong>en Smart Scope aus<br />

und klicken Sie auf den Button Deaktivieren<br />

(Abbildung 6). Mit [Esc] geht’s<br />

zurück zur Übersicht, und mit den<br />

Pfeiltasten blättern Sie zum nächsten<br />

Plug-<strong>in</strong>.<br />

Abb. 5: Die Smart Scopes zapfen unterschiedliche Quellen lokal und im Internet an.<br />

Ubuntu: Abkürzung zu<br />

07 den Smart Scopes<br />

Ohne den Umweg über Suchergebnisse filtern<br />

und e<strong>in</strong>en Klick auf e<strong>in</strong>e der unten<br />

gelisteten Quellen zapfen Sie e<strong>in</strong>e solche<br />

direkt an, <strong>in</strong>dem Sie im Suchfeld den Namen<br />

voranstellen. Drücken Sie [W<strong>in</strong>dows]<br />

und geben Sie amazon:debian e<strong>in</strong>,<br />

listet das Feld alle gefundenen Debian-<br />

Posten des Onl<strong>in</strong>ehändlers auf (Abbildung<br />

7). Markieren Sie e<strong>in</strong>en Treffer mit<br />

der l<strong>in</strong>ken Maustaste, blendet das Dash<br />

e<strong>in</strong> Bild und e<strong>in</strong>e Kurzbeschreibung sowie<br />

den L<strong>in</strong>k zum Amazon-Shop e<strong>in</strong>. Zurück<br />

zur Übersicht gelangen Sie mit [Esc]<br />

oder per Klick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en freien Bereich.<br />

Ganz ähnlich funktioniert das für die anderen<br />

Quellen:<br />

l wiki: durchsucht die Wikipedia-<br />

Seiten,<br />

l ebay: das Auktionshaus,<br />

l googlebooks: die Plattform Google<br />

Books und<br />

l github: den Host<strong>in</strong>g-Dienst für Softwareprojekte.<br />

Sogar das Abrufen von Manpages (z. B.<br />

manpages:bash für die Handbuchseite der<br />

Bash) und e<strong>in</strong>fache Berechnungen s<strong>in</strong>d<br />

mit dieser Abkürzung möglich: Geben Sie<br />

calculator: und dah<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>e Formel e<strong>in</strong>.<br />

Der Smart Scope kennt e<strong>in</strong>fache mathematische<br />

Operatoren wie +, ‐, *, /, %,<br />

s<strong>in</strong>, cos, tan usw. Die E<strong>in</strong>gabetaste brauchen<br />

Sie nicht zu betätigen, das Ergebnis<br />

ersche<strong>in</strong>t sofort im Dash. Drücken Sie<br />

Abb. 6: Wollen Sie bei Google und Wikipedia, aber nicht bei Amazon suchen? Die Smart<br />

Scopes können Sie über die Anwendungsl<strong>in</strong>se e<strong>in</strong>zeln deaktivieren.<br />

dennoch [E<strong>in</strong>gabe], öffnet sich der Taschenrechner<br />

Gnome-Calculator und präsentiert<br />

das Resultat.<br />

Knoppix: Mausrad beim<br />

08 Booten aktivieren<br />

Normalerweise punktet die Live-Distribution<br />

mit außergewöhnlich guter Hardware-Erkennung.<br />

Es kann allerd<strong>in</strong>gs<br />

se<strong>in</strong>, dass nach dem Booten das Mausrad<br />

nicht funktioniert. E<strong>in</strong> so genannter<br />

Cheat code löst das Problem. Starten Sie<br />

dazu den Rechner mit e<strong>in</strong>gelegter CD<br />

oder DVD neu, und unterbrechen Sie<br />

den Bootvorgang, sobald Sie den Prompt<br />

boot: sehen. Dah<strong>in</strong>ter geben Sie die beiden<br />

Worte knoppix wheelmouse e<strong>in</strong> und<br />

drücken [E<strong>in</strong>gabe]. Das System startet<br />

jetzt und konfiguriert den X-Server so,<br />

dass das Rad der Maus se<strong>in</strong>en Dienst<br />

verrichtet.<br />

Glossar<br />

Fork: E<strong>in</strong> Fork (auf Deutsch wörtlich: Gabelung)<br />

ist <strong>in</strong> der Softwarewelt e<strong>in</strong>e Abspaltung<br />

von e<strong>in</strong>em Software-Entwicklungsprojekt,<br />

bei der e<strong>in</strong> neues Projekt<br />

den aktuellen Code (oder e<strong>in</strong>e ältere Version)<br />

als Grundlage für eigenständige<br />

Weiterentwicklungen nimmt. Bis zu dieser<br />

Abspaltung hatten beide Projekte<br />

also identischen Code, ab der Abspaltung<br />

arbeiten die Entwickler unabhängig<br />

weiter. Wenn man die Versionen grafisch<br />

anordnet, ergibt sich e<strong>in</strong>e Gabel (mit zwei<br />

Z<strong>in</strong>ken). Forks entstehen meist aus Unzufriedenheit<br />

mit den aktuellen Entwicklungen<br />

im alten Projekt.<br />

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01/2014<br />

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85


Tipps & Tricks<br />

Ubuntu, M<strong>in</strong>t und Knoppix<br />

Abb. 7: Wenn Sie ke<strong>in</strong>e Suche über sämtliche Smart Scopes<br />

starten wollen, sprechen Sie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen direkt über e<strong>in</strong><br />

Schlüsselwort an, das Sie <strong>in</strong>s Suchfeld oben im Dash e<strong>in</strong>tippen.<br />

Abb. 8: Sie brauchen ke<strong>in</strong>en Bildschirmschoner? Dann deaktivieren<br />

Sie unter Knoppix das Programm Xscreensaver über diesen<br />

E<strong>in</strong>richtungsdialog.<br />

Knoppix: Bildschirmschoner<br />

09 deaktivieren<br />

In der Vore<strong>in</strong>stellung aktiviert Knoppix<br />

den Bildschirmschoner, wenn der Anwender<br />

zehn M<strong>in</strong>uten untätig war. Die<br />

Bildschirmsperre spr<strong>in</strong>gt dabei nicht an –<br />

das ist s<strong>in</strong>nvoll, denn die Live-Distribution<br />

setzt <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung ke<strong>in</strong><br />

Passwort für den Benutzer knoppix, mit<br />

dem er die Sperre wieder aufheben<br />

könnte (siehe nächster Tipp). Möchten<br />

Sie auf den Bildschirmschoner komplett<br />

verzichten, rufen Sie den Konfigurationsdialog<br />

entweder über das Startmenü /<br />

E<strong>in</strong>stellungen / Bildschirmschoner oder<br />

über E<strong>in</strong>gabe von xscreensaver‐demo <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>al- oder Schnellstartfenster<br />

([Alt-F2]) auf. Im Drop-down-Menü Modus<br />

wechseln Sie von Zufälliger Bildschirmschoner<br />

zu Bildschirmschoner deaktivieren<br />

(Abbildung 8). Die Änderungen<br />

s<strong>in</strong>d sofort aktiv, und Sie können<br />

das Fenster schließen.<br />

Knoppix: Bildschirmsperre<br />

10 und Passwort e<strong>in</strong>richten<br />

Arbeiten Sie mit der Live-Distribution<br />

an e<strong>in</strong>em fremden Rechner, und steht<br />

e<strong>in</strong>e Kaffeepause oder andere Unterbrechung<br />

an, möchten Sie den Bildschirm<br />

vielleicht vor den neugierigen Augen<br />

anderer Nutzer verbergen. E<strong>in</strong>e Sperre<br />

richten Sie über denselben Konfigurationsdialog<br />

e<strong>in</strong>, den der vorherige Tipp<br />

beschreibt. Bevor Sie e<strong>in</strong> Häkchen bei<br />

Bildschirm sperren nach setzen, sollten<br />

Sie allerd<strong>in</strong>gs den Benutzer knoppix mit<br />

e<strong>in</strong>em Passwort versorgen. Am<br />

schnellsten geht das über e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster,<br />

das Sie per Klick auf das Icon <strong>in</strong><br />

der unteren Kontrollleiste öffnen. Geben<br />

Sie am Prompt das Kommando sudo<br />

passwd knoppix e<strong>in</strong> und drücken Sie<br />

[E<strong>in</strong>gabe].<br />

Übersetzt heißt das so viel wie: Setze als<br />

Systemverwalter (sudo) das Passwort<br />

(passwd) für den Benutzer knoppix. Die<br />

re<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe des passwd-Befehls br<strong>in</strong>gt<br />

Sie hier nicht weiter, da das Programm<br />

vor dem Ändern zunächst das alte Kennwort<br />

wissen möchte, das es ja nicht gibt.<br />

Als Adm<strong>in</strong>istrator aufgerufen entfällt<br />

diese Prüfung, und Sie können für den<br />

h<strong>in</strong>ter dem Kommando angegebenen Account<br />

e<strong>in</strong> neues Passwort e<strong>in</strong>richten. Das<br />

Kennwort tippen Sie anschließend<br />

„bl<strong>in</strong>d“, das heißt, Sie sehen ke<strong>in</strong>e Sternchen<br />

als visuelles Feedback. Wiederholen<br />

Sie auf Aufforderung das Passwort,<br />

darf der Benutzer knoppix nun den Bildschirm<br />

sperren und vor allem auch wieder<br />

„aufschließen“.<br />

L<strong>in</strong>ux M<strong>in</strong>t: Anwendungen über<br />

11 aktive Ecken starten<br />

Der C<strong>in</strong>namon-Desktop nutzt e<strong>in</strong> Feature,<br />

das W<strong>in</strong>dows- und OS-X-Anwender<br />

seit e<strong>in</strong>iger Zeit kennen: aktive Ecken. In<br />

der Vore<strong>in</strong>stellung ist das Ganze so konfiguriert,<br />

dass Sie e<strong>in</strong>e Übersicht der virtuellen<br />

Arbeitsflächen sehen,<br />

wenn Sie den Mauszeiger<br />

<strong>in</strong> die l<strong>in</strong>ke obere<br />

Ecke schieben. Die restlichen<br />

drei Ecken s<strong>in</strong>d frei,<br />

und Sie können sie nach<br />

Ihren Vorstellungen gestalten.<br />

Dazu öffnen Sie über<br />

das M<strong>in</strong>t-Menü / E<strong>in</strong>stellungen<br />

die Systeme<strong>in</strong>stellungen.<br />

Ist unten am Fensterrand<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>k<br />

Zum Expertenmodus wechseln<br />

zu sehen, klicken Sie<br />

diesen an. E<strong>in</strong>er der neu h<strong>in</strong>zugekommenen<br />

E<strong>in</strong>richtungsdialoge heißt Aktive<br />

Ecken. Das Fenster zeigt an, welche<br />

Ecken aktiv s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e Funktion haben:<br />

Diese s<strong>in</strong>d grün. Inaktive Ecken ersche<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong> Rot.<br />

Daneben bef<strong>in</strong>det sich jeweils e<strong>in</strong> Dropdown-Menü,<br />

<strong>in</strong> dem Sie zwischen Deaktiviert,<br />

Arbeitsflächenübersicht, Fensterübersicht<br />

und Benutzerdef<strong>in</strong>iert wählen<br />

können. Die letzte Option dient dazu,<br />

e<strong>in</strong> Programm zu starten, sobald der<br />

Mauszeiger die Ecke berührt. Tragen Sie<br />

hier den Namen e<strong>in</strong>es ausführbaren Programms<br />

e<strong>in</strong> (z. B. firefox, gnome‐term<strong>in</strong>al<br />

oder Ähnliches), startet diese Anwendung,<br />

sobald Sie die Maus entsprechend<br />

positionieren (Abbildung 9). F<strong>in</strong>den<br />

Sie das zu unübersichtlich, und können<br />

Sie nie richtig erkennen, ob Sie sich<br />

gerade e<strong>in</strong>er Ecke nähern, setzen Sie e<strong>in</strong><br />

Häkchen <strong>in</strong> die Checkbox Symbol sichtbar:<br />

Dann zeichnet C<strong>in</strong>namon e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e waagerechte Acht an den Auslösepunkt.<br />

(hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Memtest86+: http:// www. memtest. org/<br />

Abb. 9: Die aktiven Ecken des M<strong>in</strong>t-Desktops können<br />

Sie so konfigurieren, dass automatisch e<strong>in</strong> von Ihnen<br />

festgelegtes Programm startet, wenn Sie den Mauszeiger<br />

<strong>in</strong> die richtige Ecke ziehen.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Gimp<br />

tipps & tricks<br />

Anwendertipps und kle<strong>in</strong>e Kniffe zu Gimp<br />

Effizienter arbeiten<br />

mit Gimp<br />

Unsere Tipps und Tricks br<strong>in</strong>gen<br />

Ihnen Gimp-Funktionen und<br />

‐Arbeitstechniken näher. Diesmal<br />

Schritte das Journal anzeigt, hängt von<br />

den E<strong>in</strong>stellungen im Bereich Bearbeiten<br />

/ E<strong>in</strong>stellungen / Umgebung ab.<br />

Hier def<strong>in</strong>ieren Sie die M<strong>in</strong>imale Anzahl<br />

an Journalschritten und die Größe<br />

des Gesamtspeichers (Maximaler Speicher<br />

für das Journal). Ist der Speicher<br />

komplett belegt, entfernt Gimp ältere<br />

E<strong>in</strong>träge.<br />

Um im Journaldialog zu e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Bearbeitungsschritt zu spr<strong>in</strong>gen,<br />

schauen Sie sich die kle<strong>in</strong>e <strong>Vorschau</strong><br />

und den Namen an und klicken auf den<br />

gewünschten Journale<strong>in</strong>trag. Sofort ändert<br />

sich das Bild und kehrt zu dieser Version<br />

zurück. Die übrig gebliebenen Journale<strong>in</strong>träge<br />

gehen durch diese Aktion<br />

nicht verloren. Solange das Bild geöffnet<br />

ist, bleiben alle E<strong>in</strong>träge erhalten, und Sie<br />

haben damit die Möglichkeit, zwischen<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Bearbeitungsschritten h<strong>in</strong>und<br />

herzuspr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> paar Aktionen<br />

dürfen Sie nicht rückgängig machen.<br />

Dazu gehört das erwähnte Schließen e<strong>in</strong>es<br />

Bildes, aber auch die Pfadauswahl.<br />

Hierbei würden Sie die komplette Auswahl<br />

zurücksetzen und nicht die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Knotenpunkte.<br />

zeigen wir, wie Sie Dialoge anordnen, Fenster neu positionieren, verankern<br />

und im Notfall die Grunde<strong>in</strong>stellungen wiederherstellen. Außerdem<br />

stellen wir das Journal und Zoomfunktionen vor.<br />

Claudia Me<strong>in</strong>dl<br />

Mit dem Journal<br />

01 arbeiten<br />

Egal, welche und wie viele Bearbeitungsschritte<br />

Sie <strong>in</strong> Gimp durchgeführt haben<br />

– fast alles dürfen Sie wieder rückgängig<br />

machen und gegebenenfalls auch wieder<br />

herstellen. Dazu können Sie entweder<br />

die Tastenkomb<strong>in</strong>ation [Strg-Z] verwenden<br />

oder mit dem Gimp-Journal<br />

arbeiten. Beachten Sie,<br />

dass alle Aktionen lediglich<br />

für das geöffnete Bild möglich<br />

s<strong>in</strong>d. Sobald Sie es schließen,<br />

gehen die e<strong>in</strong>zelnen Bearbeitungsschritte<br />

im Journal verloren.<br />

Es ist nicht möglich,<br />

die Journale<strong>in</strong>träge zu speichern,<br />

auch nicht im XCF-<br />

Format von Gimp.<br />

Um das Journal zu öffnen,<br />

klicken Sie im Bildmenü Fenster<br />

auf Andockbare Dialoge<br />

und wählen den E<strong>in</strong>trag Journal<br />

aus. Sie sehen es nun im<br />

rechten andockbaren Dialogbereich<br />

h<strong>in</strong>ter dem Symbol<br />

mit dem kle<strong>in</strong>en nach l<strong>in</strong>ks<br />

geneigten Pfeil (Abbildung<br />

1). Die ältesten E<strong>in</strong>träge bef<strong>in</strong>den<br />

sich oben, die neuesten<br />

E<strong>in</strong>träge unten. Wie viele<br />

Abb. 1: Über das Journal machen Sie e<strong>in</strong>en oder mehrere Bearbeitungsschritte<br />

rückgängig oder stellen sie wieder her. Schließen<br />

Sie das Bild, vergisst Gimp auch die Journale<strong>in</strong>träge.<br />

Aufteilung der<br />

02 Arbeitsfläche<br />

In der Vore<strong>in</strong>stellung ist die Arbeitsoberfläche<br />

von Gimp <strong>in</strong> drei Bereiche aufgeteilt.<br />

L<strong>in</strong>ks bef<strong>in</strong>det sich der Werkzeugkasten,<br />

und direkt darunter dürfen Sie<br />

Dia loge andocken. In der Mitte ist Platz,<br />

um e<strong>in</strong>es oder mehrere Bilder zu öffnen.<br />

Ganz rechts hat Gimp e<strong>in</strong>en weiteren Bereich,<br />

wo Sie Dialoge unterbr<strong>in</strong>gen können.<br />

Die Größe der beiden Außenbereiche<br />

legen Sie selbst fest. Dazu klicken Sie mit<br />

der l<strong>in</strong>ken Maustaste auf e<strong>in</strong>en der Anfasser<br />

und ziehen das Fenster auf die gewünschte<br />

Größe auf.<br />

Wenn Sie schon länger mit Gimp 2.8 arbeiten,<br />

kennen Sie sicherlich den E<strong>in</strong>zelfenstermodus.<br />

Er soll E<strong>in</strong>- und Umsteigern<br />

die Arbeit mit der etwas<br />

gewöhnungsbedürftigen<br />

Dialogfensteransicht erleichtern<br />

und sorgt für mehr Ordnung<br />

auf dem Bildschirm.<br />

Um ihn zu aktivieren, klicken<br />

Sie im Bildmenü Fenster<br />

auf den E<strong>in</strong>trag E<strong>in</strong>zelfenster-<br />

Modus. Über denselben Weg<br />

schalten Sie den Modus auch<br />

wieder aus.<br />

Mit andockbaren<br />

03 Dialogen arbeiten<br />

Um e<strong>in</strong>en Dialog zum rechten<br />

Bereich der Gimp-Oberfläche<br />

h<strong>in</strong>zuzufügen, klicken Sie im<br />

Bildmenü Fenster auf Andockbare<br />

Dialoge. Aus der folgenden<br />

Liste (Abbildung 2) wählen<br />

Sie den gewünschten Dialog<br />

aus, und dieser ersche<strong>in</strong>t<br />

sofort im rechten Programm-<br />

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87


tipps & Tricks<br />

Gimp<br />

Abb. 2: Mit den andockbaren Dialogen können Sie Ihre Gimp-Arbeitsoberfläche <strong>in</strong>dividuell<br />

gestalten. Dadurch erreichen Sie häufig benötigte Funktionen schneller und sorgen<br />

für mehr Effizienz beim E<strong>in</strong>satz der Bildbearbeitung.<br />

bereich als Dock. Die e<strong>in</strong>zelnen Dialoge<br />

erreichen Sie per Mausklick auf den entsprechenden<br />

Reiter. Es ist s<strong>in</strong>nvoll, die<br />

Werkzeuge<strong>in</strong>stellungen selbst (Fenster /<br />

Andockbare Dialoge / Werkzeuge<strong>in</strong>stellungen)<br />

unterhalb des Werkzeugkasten<br />

auf der l<strong>in</strong>ken Seite zu positionieren.<br />

Dazu klicken Sie auf e<strong>in</strong>en Dialogreiter<br />

und ziehen ihn per Drag & Drop <strong>in</strong> den<br />

Bereich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Die Reihenfolge der rechten Dialogfenster<br />

passen Sie ebenfalls per Drag & Drop<br />

an. Fassen Sie dazu e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en Reiter<br />

mit der l<strong>in</strong>ken Maustaste an und ziehen<br />

ihn an die gewünschte Stelle. Um e<strong>in</strong>en<br />

angedockten Dialog zu entfernen, klicken<br />

Sie auf das kle<strong>in</strong>e Pfeilsymbol<br />

rechts und wählen den Menüpunkt Reiter<br />

schließen aus. Um e<strong>in</strong>fach nur die andockbaren<br />

Dialoge auszublenden, rufen<br />

Sie aus dem Bildmenü Fenster den Punkt<br />

Docks verbergen auf. Über diesen Menüpunkt<br />

blenden Sie den rechten Bereich<br />

auch wieder e<strong>in</strong>.<br />

04 Dateiformate<br />

<strong>in</strong> Gimp<br />

Gimp liest und schreibt jede Menge Dateiformate<br />

– e<strong>in</strong>ige davon kann die Anwendung<br />

nur importieren und nicht exportieren,<br />

andere kann sie nicht öffnen, aber<br />

abspeichern. Welche das im E<strong>in</strong>zelnen<br />

s<strong>in</strong>d, erfahren Sie schnell über die Dialoge<br />

Datei / Öffnen beziehungsweise Datei /<br />

Exportieren. Klicken Sie l<strong>in</strong>ks unten auf<br />

den kle<strong>in</strong>en Pfeil neben Dateityp, um die<br />

Liste auszuklappen. Im Bereich Endungen<br />

sehen Sie die zum jeweiligen Format<br />

gültige(n) Dateiendung(en).<br />

Ursprüngliche Konfiguration<br />

05 wiederherstellen<br />

Sollten Sie mit Ihren Änderungen an den<br />

Dialogfensternunzufrieden se<strong>in</strong>, kehren<br />

Sie e<strong>in</strong>fach zur Standarde<strong>in</strong>stellung von<br />

Gimp zurück. Öffnen Sie über Bearbeiten<br />

/ E<strong>in</strong>stellungen die Programmkonfiguration<br />

und klicken Sie <strong>in</strong> der Abteilung<br />

Fensterverwaltung auf die Schalfläche<br />

Fensterpositionen jetzt auf Standardwerte<br />

setzen.<br />

Tags für P<strong>in</strong>selspitzen<br />

06 vergeben<br />

Seit der Gimp-Version 2.8 haben Sie die<br />

Möglichkeit, P<strong>in</strong>selspitzen mit so genannten<br />

Tags zu versehen. Bei e<strong>in</strong>er großen<br />

Anzahl von P<strong>in</strong>selspitzen greifen Sie<br />

so schneller auf e<strong>in</strong>e bestimmte Form zu.<br />

Die Standardp<strong>in</strong>sel s<strong>in</strong>d bereits mit entsprechenden<br />

Tags ausgezeichnet. Die<br />

folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zeigt, wie Sie selbst neue Kategorien h<strong>in</strong>zufügen:<br />

1Öffnen Sie den P<strong>in</strong>selsdialog über das<br />

Bildmenü Fenster / Andockbare Dialoge<br />

/ P<strong>in</strong>sel oder die Tastenkomb<strong>in</strong>ation<br />

[Umschalt-Strg-B].<br />

2Oben bef<strong>in</strong>det sich das Auswahlmenü<br />

Filter und unten das Feld Tags e<strong>in</strong>geben<br />

(Abbildung 3). Klappen Sie das<br />

Menü Filter auf, und Sie sehen die Standardtags,<br />

die den vor<strong>in</strong>stallierten P<strong>in</strong>selspitzen<br />

zugeordnet s<strong>in</strong>d. Entscheiden Sie<br />

sich hier für Basic.<br />

3Im darunter liegenden Fenster sehen<br />

die dazugehörigen Spitzen. Klicken<br />

Sie mit der Maus auf e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>selspitze. In<br />

der E<strong>in</strong>gabezeile am unteren Rand ersche<strong>in</strong>t<br />

nun ebenfalls der Begriff Basic,<br />

gefolgt von e<strong>in</strong>em Komma.<br />

4Schreiben Sie neben den ersten Begriff<br />

nun das Wort Circle und drücken<br />

Sie [E<strong>in</strong>gabe]. Sie haben soeben e<strong>in</strong>en<br />

neuen Tag vergeben.<br />

5Überprüfen Sie, ob Circle <strong>in</strong> der Liste<br />

der vergebenen Tags ersche<strong>in</strong>t. Klicken<br />

Sie hierzu wieder auf das obere<br />

Auswahlfeld. In der Liste sollte sich jetzt<br />

das neue Tag bef<strong>in</strong>den. Aktivieren Sie<br />

es, und Gimp zeigt den entsprechenden<br />

P<strong>in</strong>sel an.<br />

Genauso e<strong>in</strong>fach entfernen Sie vergebene<br />

Tags wieder. Wählen Sie dazu e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>selspitze<br />

aus und löschen Sie die nicht gewünschten<br />

Begriffe aus dem Feld Tags<br />

e<strong>in</strong>geben. Bestätigen Sie auch dies mit der<br />

E<strong>in</strong>gabetaste. Um mehreren P<strong>in</strong>selspitzen<br />

dasselbe Tag zuzuordnen, wechseln Sie<br />

<strong>in</strong> die Listenansicht. Klicken Sie hierzu<br />

auf das Pfeilsymbol Diesen Reiter konfigurieren<br />

und wählen Sie Als Liste anzeigen<br />

aus. Halten Sie die Taste [Strg] gedrückt,<br />

um mehrere P<strong>in</strong>sel <strong>in</strong> der Liste zu markieren.<br />

Tragen Sie <strong>in</strong>s Feld Tags e<strong>in</strong>geben die<br />

gewünschten Bezeichner e<strong>in</strong> und bestätigen<br />

Sie mit [E<strong>in</strong>gabe].<br />

Übrigens: Die Vergabe dieser Tags ist<br />

nicht nur für P<strong>in</strong>selspitzen erlaubt.<br />

Auch für die Farbverläufe, Paletten,<br />

Muster, Werkzeuge<strong>in</strong>stellungen und die<br />

Zeichendynamik dürfen Sie Suchbegriffe<br />

als Filter e<strong>in</strong>tragen. Dadurch er-<br />

Abb. 3: Vergeben Sie Tags für P<strong>in</strong>selspitzen,<br />

so erhalten Sie schnelleren Zugriff<br />

auf die Werkzeuge.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Gimp<br />

tipps & tricks<br />

Dialoge erreichen Sie auch die Ansichtnavigation,<br />

die e<strong>in</strong>ige praktische Features<br />

für das Zoomen bereitstellt. Die <strong>in</strong>tegrierten<br />

Werkzeuge s<strong>in</strong>d ideal, wenn Sie sehr<br />

schnell und vor allem sehr stark Bildausschnitte<br />

vergrößern möchten. Im Dialog<br />

(der sich h<strong>in</strong>ter dem Reiter mit dem Fadenkreuz<br />

verbirgt) sehen Sie außer e<strong>in</strong>em<br />

<strong>Vorschau</strong>fenster e<strong>in</strong>en stufenlosen Regler<br />

für die Zoomgröße. Darunter bef<strong>in</strong>den<br />

sich sechs Knöpfe, über die Sie die Größe<br />

der Bildansicht regeln (Abbildung 5).<br />

In der <strong>Vorschau</strong> sehen Sie immer, welchen<br />

Bereich Sie gerade vergrößert haben.<br />

Über die Buttons mit dem M<strong>in</strong>usbzw.<br />

Plussymbol erreichen Sie nur grobe<br />

Zoomstufen. Um den Wert zu präzisieren,<br />

verwenden Sie den Regler. Das Icon mit<br />

der 1 stellt den 1:1-Maßstab e<strong>in</strong>, und die<br />

drei anderen Knöpfe sorgen dafür, dass<br />

das Bild <strong>in</strong> der aktuellen Fensteransicht<br />

vollständig sichtbar oder vollständig ausgefüllt<br />

ist bzw. dass Gimp die Größe des<br />

Bildfensters auf die Größe der Bildansicht<br />

reduziert.<br />

Abb. 4: Mit diesem Ansichtsfilter simulieren Sie verschiedene Farbenfehlsichtigkeiten<br />

und erfahren so, wie Menschen mit Rot-Grün- beziehungsweise Blau-Gelb-Sehschwäche<br />

Ihre Bilder wahrnehmen.<br />

halten Sie schnelleren Zugriff auf die<br />

zugeordneten Werkzeuge und ersparen<br />

sich langes Scrollen.<br />

Ansichtsfilter für<br />

07 barrierefreies Webdesign<br />

Erstellen Sie barrierefreie Webseiten,<br />

und haben Sie sich dabei schon mal gefragt,<br />

wie Menschen mit e<strong>in</strong>er Farbenfehlsichtigkeit<br />

Ihre Bilder wahrnehmen?<br />

Mit e<strong>in</strong>em Gimp-Ansichtsfilter erhalten<br />

Sie darauf e<strong>in</strong>e Antwort. Rufen Sie den<br />

Dialog über Ansicht / Ansichtsfilter auf.<br />

Klicken Sie im Bereich Verfügbare Filter<br />

auf den E<strong>in</strong>trag Farbenbl<strong>in</strong>dheit und<br />

nehmen ihn über den nach rechts gerichteten<br />

Pfeil <strong>in</strong> die Liste Aktive Filter<br />

auf. Setzen Sie e<strong>in</strong> Häkchen <strong>in</strong> die<br />

Checkbox. Im unteren Bereich des Dialogs<br />

ersche<strong>in</strong>en nun die Fe<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellungen<br />

(Abbildung 4).<br />

Das Drop-down-Menü neben Art der Sehschwäche<br />

bietet die drei E<strong>in</strong>träge Protanopia<br />

(Rotschwäche), Deuteranopia (Grünschwäche)<br />

und Tritanopia (Blauschwäche),<br />

die jeweils die unterschiedlichen<br />

Farbenfehlsichtigkeiten simulieren. Nach<br />

Auswahl e<strong>in</strong>es Menüpunkts ändert sich<br />

die Darstellung der Farben im geöffneten<br />

Bild. Über OK bestätigen Sie Ihre Wahl,<br />

und über Zurücksetzen kehren Sie zur<br />

Standardansicht zurück.<br />

09 Integrierte<br />

Autokorrektur nutzen<br />

Erfahrene Gimp-Anwender verbessern<br />

mit wenigen Handgriffen überbelichtete<br />

Fotos, korrigieren Farben, Kontraste und<br />

mehr. Für alle anderen bietet die Bildbearbeitung<br />

Autokorrektur-Funktionen, die<br />

ganz ordentlich arbeiten und die auch als<br />

Basis für weitere Anpassungen dienen<br />

können. Im Bildmenü Farben f<strong>in</strong>den Sie<br />

unter Automatisch die Korrekturmöglichkeiten<br />

Abgleichen, Weißabgleich, Farbverbesserung,<br />

HSV strecken, Kontrastspreizung<br />

und Normalisieren. Probieren Sie<br />

diese ruhig e<strong>in</strong>mal aus und versuchen Sie<br />

gegebenenfalls, selbst weitere Verbesserungen<br />

vorzunehmen. Dabei helfen Ihnen<br />

unter anderem das Kurvenwerkzeug<br />

(Werkzeuge / Farben / Kurven) oder der<br />

Farbagbleich (Werkzeuge / Farben / Farbabgleich).<br />

(hej)<br />

n<br />

08 Ansichtsnavigation<br />

andocken<br />

In Tipp 3 haben wir bereits gezeigt, wie<br />

Sie grundsätzlich mit andockbaren Dialogen<br />

arbeiten. Über Fenster / Andockbare<br />

Abb. 5: Die Ansichtsnavigation bietet e<strong>in</strong>e <strong>Vorschau</strong>funktion und komfortable Werkzeuge<br />

zum Zoomen.<br />

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89


Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

L<strong>in</strong>ux-Tipps<br />

In dieser Ausgabe stellen wir den Dienst Wifis.org<br />

und Thunderbird-Add-ons vor, mit denen Sie Ihre<br />

Post um- sowie weiterleiten, die Ansicht sortieren<br />

und die Mails <strong>in</strong> den Ordnern zählen. Außerdem zeigen<br />

wir, wie Sie Chrome aufräumen, e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>e-<br />

Portscan durchführen und Ihre IP-Adresse ermitteln.<br />

Florian Effenberger<br />

Glossar<br />

SSID: Der Service Set Identifier ist e<strong>in</strong><br />

frei wählbarer Name für e<strong>in</strong>en Wireless<br />

Access Po<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong>e SSID darf bis zu 32<br />

Byte lang se<strong>in</strong>, also 32 ASCII-Zeichen<br />

umfassen. Viele WLAN-Router verwenden<br />

<strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung ihre Produktbezeichnung<br />

als Namen, zum Beispiel<br />

FRITZ!Box Fon WLAN, EasyBox-ABCDxy,<br />

Arcor-ABCDxy oder Ähnliches. Das Router-Handbuch<br />

verrät, wie Sie die SSID für<br />

Ihr Funknetz e<strong>in</strong>stellen.<br />

Wifis.org: Mailadresse<br />

01 fürs eigene WLAN<br />

Wenn Sie daheim e<strong>in</strong> drahtloses Netzwerk<br />

(WLAN) betreiben, dann haben<br />

Sie dem Funknetz vielleicht selbst e<strong>in</strong>e<br />

SSID gegeben, beispielsweise den Familiennamen<br />

oder etwas anderes Phantasievolles.<br />

Der Berl<strong>in</strong>er Entwickler<br />

Mathias Nitzsche hatte die pfiffige<br />

Idee, SSIDs von Funknetzen zur Kontaktaufnahme<br />

zu nutzen, und gründete<br />

2011 den Dienst Wifis.org [1]. E<strong>in</strong><br />

Google- oder Facebook-Konto vorausgesetzt,<br />

registrieren Sie auf der Webseite<br />

e<strong>in</strong>e Adresse der Form wifis.org/​<br />

IhrWunschname, wif.is/​IhrWunschname<br />

oder IhrWunschname.wifis.org<br />

die Sie dann Ihrem heimischen WLAN<br />

als Namen zuordnen können. Betreiben<br />

Sie mehrere WLAN-Netzwerke,<br />

unterscheiden Sie diese durch angehängte<br />

Suffixe, etwa wifis.org/​Ihr-<br />

Wunschname/​dsl, wifis.org/​IhrWunschname/​mobil<br />

und so weiter.<br />

Der Clou daran: Gibt jemand Ihre SSID<br />

im Browser als Adresse e<strong>in</strong>, öffnet sich<br />

e<strong>in</strong> Kontaktformular, über das andere<br />

Ihnen e<strong>in</strong>e E-Mail senden können,<br />

ohne dass Sie dabei Ihre wahre Identität<br />

preisgeben müssen (Abbildung 1).<br />

Die Nutzung von Wifis.org ist kostenlos.<br />

Der Dienst speichert laut eigenen<br />

Angaben die Wifis.org-Namen, die<br />

Mailadressen und die erhaltenen Nachrichten.<br />

Chrome: Den Browser<br />

02 entrümpeln<br />

Im Laufe der Zeit sammelt sich im Browser<br />

e<strong>in</strong>iges an Daten an: Passwörter, Formular<strong>in</strong>halte<br />

und auch e<strong>in</strong>e Liste von<br />

kürzlich besuchten Webseiten. Den Verlauf<br />

nutzt Chrome auch dazu, beim E<strong>in</strong>tippen<br />

von URLs Vorschläge zur automatischen<br />

Vervollständigung zu unterbreiten.<br />

Während Firefox zahlreiche Möglichkeiten<br />

bietet, die Speicheroptionen<br />

schon im Vorfeld zu bee<strong>in</strong>flussen, hat<br />

Chrome etwas weniger dazu <strong>in</strong> petto.<br />

Dafür glänzt der Google-Browser, wenn<br />

es darum geht, die Ablage im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

gezielt zu löschen.<br />

Um Chrome aufzuräumen, klicken Sie<br />

rechts oben im Programmfenster auf das<br />

Menü und wählen Verlauf (Tastenkombi-<br />

Abb. 1: Mit Wifis.org richten Sie die SSID des eigenen Funknetzes als Mailadresse e<strong>in</strong><br />

und nehmen Kontakt zu anderen WLAN-Betreibern auf.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


L<strong>in</strong>ux<br />

Tipps & Tricks<br />

nation [Strg-H]). In der folgenden<br />

Liste, die Sie über das E<strong>in</strong>gabefeld<br />

rechts oben auch<br />

durchsuchen können, entfernen<br />

Sie e<strong>in</strong>zelne E<strong>in</strong>träge mit<br />

e<strong>in</strong>em Klick auf das Pfeilsymbol<br />

und der Option Aus Verlauf<br />

entfernen. Sie dürfen<br />

auch mehrere Rubriken per<br />

Klick <strong>in</strong> die Checkboxen markieren<br />

und dann die Schaltfläche<br />

Ausgewählte E<strong>in</strong>träge entfernen<br />

betätigen.<br />

E<strong>in</strong>en richtig gründlichen<br />

Hausputz führen Sie über<br />

den Button Browserdaten löschen<br />

durch, der sich ebenfalls<br />

oben im Programmfenster<br />

bef<strong>in</strong>det. Im folgenden<br />

Dia log entfernen Sie nicht nur den<br />

Browserverlauf mit e<strong>in</strong>em Klick, sondern<br />

beseitigen zusätzlich Cookies, leeren<br />

die Downloadliste, löschen den<br />

Cache und bei Bedarf sogar gespeicherte<br />

Passwörter (Abbildung 2). In der Vore<strong>in</strong>stellung<br />

entfernt Chrome nur die Daten<br />

der letzten Stunde. Im Drop-down-<br />

Menü f<strong>in</strong>den Sie den E<strong>in</strong>trag Gesamter<br />

Zeitraum, der alles löscht.<br />

Thunderbird: E-Mails um-<br />

03 und nicht weiterleiten<br />

Wenn Sie sich mit anderen Benutzern<br />

e<strong>in</strong>e Mailadresse „teilen“, beispielsweise<br />

das <strong>in</strong>fo- oder support-Postfach e<strong>in</strong>er<br />

Firma, dann kennen Sie das Dilemma:<br />

Leiten Sie e<strong>in</strong>e Nachricht an Ihren Kollegen<br />

zur Bearbeitung weiter, verändert das<br />

Mailprogramm diese und ersetzt den urprünglichen<br />

Absender durch Ihren eigenen<br />

Namen. Bei diesem so genannten<br />

Mail-Forward<strong>in</strong>g modifiziert der Client<br />

normalerweise auch den Betreff (z. B.<br />

Fw:) und den Nachrichten<strong>in</strong>halt (Nachricht<br />

weitergeleitet oder Ähnliches).<br />

Möchten Sie die Orig<strong>in</strong>almail h<strong>in</strong>gegen<br />

unverfälscht an jemand anderen weitergeben,<br />

dann leiten Sie sie besser um und<br />

nicht weiter (englisch „Redirect“ oder<br />

„Bounce“).<br />

E<strong>in</strong>ige Mailprogramme beherrschen das<br />

Feature von Haus aus; bei Thunderbird<br />

fehlt es <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung. E<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

namens Mail Redirect [2] rüstet es<br />

nach. Öffnen Sie über das Menü Extras /<br />

Add-ons den Erweiterungsmanager und<br />

geben Sie Mail Redirect <strong>in</strong>s Suchfeld oben<br />

rechts e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Klick auf Installieren neben<br />

dem Add-on spielt es e<strong>in</strong>. Danach<br />

Abb. 2: Über diesen Dialog räumen Sie Chrome gründlich auf<br />

und entfernen sämtliche gespeicherten Daten aus der Ablage.<br />

starten Sie Thunderbird neu. Unter Open-<br />

Suse f<strong>in</strong>den Sie das Menü über die Schaltfläche<br />

am rechten Bildschirmrand neben<br />

dem Suchfeld.<br />

Um e<strong>in</strong>e E-Mail umzuleiten, wählen Sie<br />

diese mit der l<strong>in</strong>ken Maustaste aus und<br />

betätigen entweder die gleichnamige<br />

Schaltfläche über der Mail (Abbildung 3)<br />

oder wählen den E<strong>in</strong>trag Umleiten aus<br />

dem Menü Nachricht. Alternativ drücken<br />

Sie die Tastenkomb<strong>in</strong>ation [Strg-B]. Im<br />

folgenden Dialog tragen Sie den oder die<br />

gewünschten Empfänger e<strong>in</strong> und bestätigen<br />

alles mit e<strong>in</strong>em Klick auf Umleiten.<br />

Um mehrere Mails auf diese Weise zu<br />

versenden, halten Sie beim Auswählen<br />

die Strg-Taste gedrückt. In der Übersicht<br />

markiert Thunderbird solche Nachrichten<br />

mit e<strong>in</strong>em grünen Pfeil.<br />

Verfügbare Dienste:<br />

04 Portscan im Browser<br />

Ist Ihr Rechner mit dem Internet<br />

verbunden, dann kann er<br />

Dienste für andere bereitstellen,<br />

beispielsweise Dateien<br />

freigeben, Mails annehmen<br />

und verschicken, Webseiten<br />

anbieten und so weiter. Für<br />

alle diese D<strong>in</strong>ge ist spezielle<br />

Software erforderlich, die auf<br />

so genannten Ports Pakete aus<br />

dem Netz entgegennimmt.<br />

Wer e<strong>in</strong>en solchen Dienst betreibt<br />

und anderen Nutzern<br />

zur Verfügung stellt, der hat<br />

diesen <strong>in</strong> der Regel bewusst<br />

e<strong>in</strong>gerichtet und die Firewall-<br />

E<strong>in</strong>stellungen angepasst. E<strong>in</strong>e<br />

fehlerhafte Konfiguration, die nicht benötigte<br />

Ports öffnet, ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung für<br />

Angreifer. Sicherheitsbewusste Nutzer<br />

prüfen ihr System daher mit e<strong>in</strong>em<br />

Portscan auf offene Ports.<br />

heise Security bietet zusammen mit dem<br />

Landesbeauftragten für den Datenschutz<br />

des Landes Niedersachsen e<strong>in</strong>en Onl<strong>in</strong>echeck<br />

[3] an, den Sie aus dem Webbrowser<br />

heraus starten. Die Seite zeigt Ihnen zunächst<br />

die erkannte IP-Adresse an. Sofern<br />

möglich, verifzieren Sie, dass es sich dabei<br />

auch wirklich um die Ihnen zugewiesene<br />

Adresse handelt – beispielsweise über die<br />

Oberfläche Ihres Routers. Wenn Sie e<strong>in</strong>en<br />

Proxyserver nutzen, über e<strong>in</strong> Firmen- oder<br />

Mobilfunknetz onl<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d, verzichten Sie<br />

besser, denn e<strong>in</strong>en Portscan sollten Sie immer<br />

nur auf eigene Rechner ansetzen.<br />

Abb. 3: Mit dem Add-on Mail Redirect erweitern Sie Thunderbird so, dass der Mailclient<br />

Nachrichten um- und nicht nur weiterleitet.<br />

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91


Tipps & Tricks<br />

L<strong>in</strong>ux<br />

Bestätigen Sie mit e<strong>in</strong>em Klick, dass die<br />

angegebene Adresse korrekt ist. Wählen<br />

Sie bei Art des Scans anschließend Router<br />

aus. E<strong>in</strong> Klick auf Scan starten zeigt<br />

kurze Zeit später das Ergebnis an (Abbildung<br />

4). Im Idealfall ist alles grün, das<br />

heißt, die Ports s<strong>in</strong>d geschlossen oder<br />

werden gefiltert. E<strong>in</strong>e rote Zeile <strong>in</strong>des<br />

sig nalisiert, dass e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung von<br />

außen möglich ist. In e<strong>in</strong>em solchen Fall<br />

sollten Sie unbed<strong>in</strong>gt überprüfen, ob Ihr<br />

Router korrekt konfiguriert ist und gegebenenfalls<br />

das Handbuch oder e<strong>in</strong>en<br />

Fachmann zu Rate ziehen.<br />

Wie lautet me<strong>in</strong>e<br />

05 IP-Adresse?<br />

Die im vorherigen Tipp genannte IP-<br />

Adresse dient zur e<strong>in</strong>deutigen Identifizierung<br />

Ihres Internetzugangs; Sie erhalten<br />

Sie von Ihrem Internet Service<br />

Provider. Bestimmte Programme, <strong>in</strong>sbesondere<br />

zahlreiche Tools zur Fernwartung<br />

(mit Ausnahme von beispielsweise<br />

TeamViewer, das wir <strong>in</strong> der letzten Ausgabe<br />

<strong>in</strong> den L<strong>in</strong>ux-Tipps vorgestellt haben),<br />

benötigen diese Zahlenkomb<strong>in</strong>ation.<br />

E<strong>in</strong> schneller und e<strong>in</strong>facher Weg,<br />

an Ihre aktuelle Adresse zu gelangen,<br />

führt über die Webseite wieistme<strong>in</strong>eip.<br />

de [4]. Neben der IPv4-Adresse zeigt Ihnen<br />

die Seite, sofern vorhanden, auch<br />

Ihre aktuelle IPv6-Adresse, den genutzten<br />

Browser, das Betriebssystem sowie<br />

den Namen Ihres Internetproviders an<br />

(Abbildung 5).<br />

Thunderbird: Nachrichten als<br />

06 Anhang weiterleiten<br />

Thunderbird unterstützt zwei Arten der<br />

Weiterleitung: Sie können Nachrichten<br />

als Text (e<strong>in</strong>gebunden) oder als Anhang<br />

Glossar<br />

Sunbird: Mozilla Sunbird war e<strong>in</strong>e plattformunabhängige<br />

PIM-Anwendung (Personal<br />

Information Manager) des Mozilla-<br />

Projekts und entstand als Teil von Mozilla<br />

Calendar und der Thunderbird-Erweiterung<br />

Lightn<strong>in</strong>g. Sunbird unterstützte<br />

mehrere Dateiformate, darunter auch<br />

iCalendar. Die Entwicklung als eigenständiges<br />

Projekt stellten die Macher im<br />

Frühjahr 2010 e<strong>in</strong> und veröffentlichten<br />

im April 2010 die Version Sunbird 1.0<br />

beta1 als letzte Release. Mozilla empfiehlt,<br />

zukünftig Lightn<strong>in</strong>g auf der Basis<br />

von Thunderbird 3 zu verwenden.<br />

weiterleiten. Welche der<br />

beiden Varianten Sie nutzen,<br />

stellen Sie unter Bearbeiten<br />

/ E<strong>in</strong>stellungen /<br />

Verfassen auf dem Reiter<br />

Allgeme<strong>in</strong> im Drop-down-<br />

Menü Nachrichten weiterleiten<br />

e<strong>in</strong>. Bequemer für<br />

die meisten Empfänger<br />

dürfte die e<strong>in</strong>gebundene<br />

Spielart se<strong>in</strong>, denn dann<br />

sehen sie den Text direkt<br />

im Nachrichtenfenster. Zur<br />

Archivierung eignet sich<br />

h<strong>in</strong>gegen das Attachment<br />

besser, da hierbei die Mail<br />

unverfälscht und mit allen<br />

Kopfzeilen beim Adressaten<br />

ankommt.<br />

Wenn Sie von e<strong>in</strong>er Weiterleitungsart<br />

zur anderen<br />

wechseln wollen, dann<br />

müssen Sie jedes Mal über<br />

die Programme<strong>in</strong>stellungen<br />

gehen. Das Plug-<strong>in</strong> Forward<br />

[5] erspart die ständige Neukonfiguration<br />

und fügt der Weiterleiten-Schaltfläche<br />

und dem Kontextmenü e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag<br />

h<strong>in</strong>zu, so dass hier das E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den und<br />

das Weiterleiten zur Verfügung stehen.<br />

Sie <strong>in</strong>stallieren die Thunderbird-Erweiterung<br />

wie <strong>in</strong> Tipp 3 gezeigt über den Addons-Manager<br />

und starten den Mail client<br />

danach neu. Per Klick auf das Dropdown-Menü<br />

neben dem Button Weiterleiten<br />

entscheiden Sie nun direkt zwischen<br />

E<strong>in</strong>gebunden oder Als Anhang (Abbildung<br />

6).<br />

Thunderbird: HTML-<br />

07 Nachrichten verfassen<br />

Das Mozilla-Mailprogramm bietet zwei<br />

Varianten an, wie Sie Ihre E-Mails erstellen:<br />

als re<strong>in</strong>en Text oder als HTML mit<br />

verschiedenen Schriftarten, ‐farben und<br />

anderen Formatierungen. HTML-Mails<br />

Abb. 4: Der Onl<strong>in</strong>e-Portscanner zeigt an, wie gut Ihr<br />

Router abgeschottet ist und verrät auch, welche<br />

Dienste unter welchen Portnummern erreichbar s<strong>in</strong>d.<br />

bieten zwar deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

s<strong>in</strong>d aber nicht bei allen<br />

Empfängern beliebt und nicht <strong>in</strong> allen<br />

Mailprogrammen lesbar – <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf Mail<strong>in</strong>glisten s<strong>in</strong>d sie verpönt. Unter<br />

Bearbeiten / Konten-E<strong>in</strong>stellungen / Kontoname<br />

/ Verfassen & Adressieren stellen<br />

Sie das gewünschte Format e<strong>in</strong>. Entfernen<br />

Sie das Häkchen bei der Option Nachrichten<br />

im HTML-Format verfassen, um re<strong>in</strong>e<br />

Textnachrichten zu erstellen.<br />

Mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Trick schalten Sie<br />

temporär und für e<strong>in</strong>e Mail <strong>in</strong> den<br />

HTML-Modus um. Halten Sie die Strg-<br />

Taste (auf manchen Systemen auch<br />

[Umschalt]) gedrückt und klicken Sie<br />

Verfassen, Antworten oder Weiterleiten,<br />

so blendet Thunderbird die Formatierungsoptionen<br />

oberhalb der Mail e<strong>in</strong><br />

(Abbildung 7) und schaltet e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong><br />

die HTML-Betriebsart um.<br />

Abb. 5: Praktisch und leicht zu merken – wieistme<strong>in</strong>eip.de zeigt Ihnen stets die aktuelle<br />

IP-Adresse an.<br />

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L<strong>in</strong>ux<br />

Tipps & Tricks<br />

Thunderbird: Nachrichten<br />

08 <strong>in</strong> Ordnern zählen<br />

Leider haben die Thunderbird-Entwickler<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahren e<strong>in</strong>ige beliebte<br />

Funktionen aus dem Mailprogramm zu<br />

entfernen. Dem Rotstift zum Opfer gefallen<br />

ist unter anderem der Nachrichtenzähler<br />

für die e<strong>in</strong>zelnen Ordner. In der<br />

l<strong>in</strong>ken Seitenleiste sehen Sie nur noch die<br />

Anzahl der ungelesenen Nachrichten <strong>in</strong><br />

Klammern h<strong>in</strong>ter dem Ordnernamen,<br />

nicht aber, wie viele E-Mails sich <strong>in</strong>sgesamt<br />

im Folder bef<strong>in</strong>den. Abhilfe schafft<br />

die Erweiterung Extra Folder Columns<br />

[6], die Sie wie <strong>in</strong> Tipp 3 beschrieben e<strong>in</strong>spielen.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Neustart wirkt die Seitenleiste<br />

zunächst unübersichtlich, denn zu<br />

den Ordnernamen s<strong>in</strong>d drei weitere Spalten<br />

h<strong>in</strong>zugekommen: Ungelesen, Gesamt<br />

und Größe. Fassen Sie mit der Maus e<strong>in</strong>e<br />

Abb. 6: Mehr Flexibilität beim Weiterleiten<br />

von Mails bietet „Forward“.<br />

der Begrenzungsl<strong>in</strong>ien an,<br />

um die Größe zurechtzuziehen.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Klick auf<br />

das Tabellensymbol ganz<br />

rechts bestimmen Sie, welche<br />

der drei Spalten neben<br />

den Foldernamen auftauchen<br />

(Abbildung 8). Zur<br />

Auswahl stehen die Zahl<br />

der ungelesenen E-Mails<br />

(die ja bereits <strong>in</strong> Klammern<br />

neben dem Ordnernamen<br />

steht), die Gesamtsumme<br />

der Nachrichten und die<br />

Größe des Ordners. Letzteres<br />

ist besonders dann<br />

praktisch, wenn Sie sich<br />

auf die Suche nach Mails<br />

machen, die das Postfach<br />

aufblähen.<br />

Abb. 7: Versenden Sie <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung Textmails,<br />

schalten Sie mit der Strg- oder Umschalttaste e<strong>in</strong>malig<br />

<strong>in</strong> den HTML-Modus.<br />

Feiertage und Ferien<br />

im iCalender-Format<br />

09<br />

Andere Länder, andere Sitten – Feiertage<br />

und Ferienterm<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> allen<br />

deutschen Bundesländern gleich. Die Macher<br />

des Sunbird-Kalenders bieten auf ihrer<br />

Webseite [7] zahlreiche Kalenderdateien<br />

zum Download an, die neben den<br />

bundese<strong>in</strong>heitlichen Feiertagen für<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

auch Schulferien für die e<strong>in</strong>zelnen Bun-<br />

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93


Tipps & Tricks<br />

L<strong>in</strong>ux<br />

desländer verzeichnen. Wer sich für die<br />

Mondphasen <strong>in</strong>teressiert und diese gerne<br />

im eigenen Kalender verfolgt, der wird<br />

ebenfalls fündig. Alle Dateien liegen im<br />

iCalender-Format vor. Es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong> Standardformat, das viele Anwendungen<br />

unterschiedlicher Betriebssysteme<br />

unterstützen. Unter L<strong>in</strong>ux können Sie<br />

iCalendar-Dateien unter anderem mit der<br />

Thunderbird-Erweiterung Lightn<strong>in</strong>g (Abbildung<br />

9), mit Evolution und Kontact<br />

öffnen und bearbeiten.<br />

Abb. 9: Mondphasen, Feiertage, Ferien und andere Daten<br />

importieren Sie als iCalendar-Daten im Handumdrehen<br />

<strong>in</strong> Ihren Kalender.<br />

Abb. 8: Dank der Erweiterung Extra Folder Columns gibt Thunderbird detailliert Auskunft<br />

über den Inhalt der Ordner.<br />

Thunderbird: Anzeigeformat<br />

10 der Ordnerliste<br />

E<strong>in</strong>e andere Funktion, die im Laufe der<br />

Jahre aus Thunderbird herausgefallen ist,<br />

ist das bequeme Umschalten zwischen<br />

verschiedenen Ordnerformaten. Die l<strong>in</strong>ke<br />

Seitenleiste zeigt <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung jedes<br />

Konto separat und mit all se<strong>in</strong>en Unterordnern<br />

an. Über den Menüpunkt Ansicht<br />

/ Ordner schalten Sie zu anderen<br />

Darstellungsmodi um. So blenden Sie<br />

etwa die Ordner gruppiert e<strong>in</strong>, zeigen nur<br />

solche mit ungelesenen Nachrichten oder<br />

zuletzt genutzte Folder an.<br />

Wechseln Sie die Anzeige häufig, ist der<br />

Weg zum Menü umständlich. Schneller<br />

schalten Sie um, wenn Sie die Erweiterung<br />

Folder Pane View Switcher [8] <strong>in</strong>stallieren.<br />

Sie f<strong>in</strong>den sie über den bereits<br />

erwähnten Add-ons-Manager. Nach e<strong>in</strong>em<br />

Neustart von Thunderbird ergänzt<br />

sie die Seitenleiste um zwei Pfeilsymbole<br />

(Abbildung 10), über die Sie die Ansicht<br />

mit nur e<strong>in</strong>em Klick verändern. Insbesondere<br />

im Zusammenspiel mit der <strong>in</strong><br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/​13 vorgestellten Erweiterung<br />

Advanced Unread Folders [9] erleichtert<br />

Folder Pane View Switcher das<br />

Arbeiten mit vielen Ordnern und Unterordnern<br />

deutlich.<br />

11 Zitierfreundliche<br />

E-Mail-Signatur<br />

E<strong>in</strong>e Signatur am Ende Ihrer E-Mails<br />

kann e<strong>in</strong>en flotten Spruch, Ihre Kontaktdaten<br />

oder sogar ASCII-Kunst enthalten.<br />

Für Firmenmails hat der Gesetzgeber<br />

sogar Pflichtangaben festgelegt<br />

und bestimmt, dass der Name, der Ort<br />

der Niederlassung, das Registergericht<br />

(mit der Registrierungsnummer des Unternehmens<br />

im Handelsregister) und<br />

Gesellschaftsverantwortliche enthalten<br />

se<strong>in</strong> müssen. Somit nehmen die meisten<br />

E-Mail-Signaturen <strong>in</strong>zwischen extrem<br />

viel Platz e<strong>in</strong>.<br />

In langen Maildiskussionen mit Zitaten<br />

oder auf Mail<strong>in</strong>glisten stört nichts mehr,<br />

als wenn dauernd die vollständige Signatur<br />

auftaucht und unnötig<br />

Platz schluckt. Können<br />

oder wollen Sie die Angaben<br />

<strong>in</strong> Ihrer Signatur nicht<br />

mehr wesentlich kürzen,<br />

tragen Sie mit der korrekten<br />

Formatierung trotzdem<br />

Ihren Teil dazu bei,<br />

dass das Zitieren Ihrer<br />

Nachrichten nicht zur<br />

Qual wird. Die meisten<br />

Mailprogramme folgen e<strong>in</strong>er<br />

Konvention, nach der<br />

sie beim Zitieren alles h<strong>in</strong>ter<br />

dem Siganturtrenner<br />

entfernen.<br />

Sofern Ihr Mailclient e<strong>in</strong>en<br />

solchen Trenner nicht automatisch<br />

e<strong>in</strong>fügt, wie das<br />

beispielsweise Thunderbird tut, achten<br />

Sie darauf, Ihre Signatur stets mit der Zeichenkette<br />

„-- “ (M<strong>in</strong>us, M<strong>in</strong>us, Leerzeichen<br />

– das abschließende Leerzeichen ist<br />

wichtig!) e<strong>in</strong>zuleiten. Vor und nach dieser<br />

Zeichenkette darf <strong>in</strong> der Zeile nichts<br />

anderes stehen, und darauf muss e<strong>in</strong>e<br />

neue Zeile folgen. Die meisten Mailprogramme<br />

„verstehen“, dass der darauf folgende<br />

Text e<strong>in</strong>e Signatur ist, und zitieren<br />

sie <strong>in</strong> Antworten nicht. (hej) n<br />

Infos<br />

[1] Wifis.org: http:// www. wifis. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a1)<br />

[2] Mail Redirect: https:// addons. mozilla.​<br />

org/ de/ thunderbird/ addon/ mailredirect/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a2)<br />

[3] Onl<strong>in</strong>e-Portscan: http:// www. four. heise.​<br />

de/ security/ dienste/ portscan/ test/ go.​<br />

shtml? scanart=1 (http:// ezlx. de/ e1a3)<br />

[4] Wie ist me<strong>in</strong>e IP?: http:// www.​<br />

wieistme<strong>in</strong>eip. de/ (http:// ezlx. de/ e1a4)<br />

[5] Forward: https:// addons. mozilla. org/ de/​<br />

thunderbird/ addon/ forward/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a5)<br />

[6] Extra Folder Columns:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/ thunder<br />

bird/ addon/ extra‐folder‐columns/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a6)<br />

[7] Ferien und Feiertage zum Download:<br />

http:// www. sunbird‐kalender. de/​<br />

extension/ kalender/ (http:// ezlx. de/ e1a7)<br />

[8] Folder Pane View Switcher: https://​<br />

addons. mozilla. org/ de/ thunderbird/​<br />

addon/ folder‐pane‐view‐switcher/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a8)<br />

[9] Advanced Unread Folders: https://​<br />

addons. mozilla. org/ de/ thunderbird/​<br />

addon/ advanced‐unread‐folders/<br />

(http:// ezlx. de/ e1a9)<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene L<strong>in</strong>ux-Nutzer schwören auf flexible<br />

Kommandozeilentools, mit denen sie manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen als <strong>in</strong> grafischen<br />

Programmen. Wir stellen <strong>in</strong>teressante Anwendungen<br />

und Aufrufparameter vor, um auch E<strong>in</strong>steiger<br />

zu e<strong>in</strong>em Ausflug <strong>in</strong> die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

Mutt: Mails an andere<br />

01 Empfänger weiterleiten<br />

E<strong>in</strong>e Nachricht leiten Sie im Mailprogramm<br />

Mutt an e<strong>in</strong>en anderen Benutzer<br />

weiter, <strong>in</strong>dem Sie die Taste [F] (wie engl.<br />

„to forward“ = „weiterschicken, nachsenden“)<br />

drücken. Am unteren Fensterrand<br />

ersche<strong>in</strong>t dann die Aufforderung<br />

To:, und Sie können die Adresse oder e<strong>in</strong><br />

Kürzel aus dem eigenen Mutt-Adressbuch<br />

e<strong>in</strong>geben.<br />

In der Vore<strong>in</strong>stellung b<strong>in</strong>det der Client<br />

die Ursprungsmail im Mail-<br />

Body wie e<strong>in</strong> gewöhnliches<br />

Zitat e<strong>in</strong>, und Sie können sie<br />

verändern; am oberen Rand<br />

steht e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis Forwarded<br />

message from … mit dem Namen<br />

des Absenders. Direkt<br />

darunter zeigt Mutt <strong>in</strong> vier<br />

Zeilen das Datum und die<br />

Uhrzeit, den Absender mit<br />

se<strong>in</strong>er Mailadresse, den ursprünglichen<br />

Empfänger und<br />

den Betreff (Abbildung 1).<br />

Eventuelle Anhänge unterschlägt<br />

der Textmailer bei<br />

dieser Vorgehensweise allerd<strong>in</strong>gs.<br />

Mutt: Mails unverändert<br />

02 umleiten (Bounce)<br />

Um angehängte Bilder oder Dokumente<br />

nachzusenden, können Sie die Ursprungsmail<br />

beispielsweise „bouncen“, also e<strong>in</strong>en<br />

so genannten Redirect veranlassen.<br />

Dazu drücken Sie [B], und Mutt blendet<br />

am unteren Rand diese E<strong>in</strong>gabeaufforderung<br />

e<strong>in</strong>:<br />

Nachricht weiterleiten an:<br />

Abb. 1: Weitergeleitete Mails s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Mutt deutlich zu erkennen,<br />

denn der Client fügt entsprechende H<strong>in</strong>weise <strong>in</strong> den Body der<br />

Nachricht e<strong>in</strong>.<br />

Tippen Sie wieder e<strong>in</strong>en Kurznamen aus<br />

dem Adressbuch oder e<strong>in</strong>e Mailadresse<br />

e<strong>in</strong> und drücken Sie [E<strong>in</strong>gabe]. Mutt<br />

schickt die Nachricht nun <strong>in</strong> unveränderter<br />

Form – also mit allen Anhängen und<br />

dem Header – auf die Reise. Der Nachteil:<br />

E<strong>in</strong>e so umgeleitete Mail können Sie vorher<br />

nicht begutachten oder vielleicht e<strong>in</strong>en<br />

ergänzenden Text h<strong>in</strong>zufügen.<br />

Mutt: Attachments auswählen<br />

03 und weiterleiten<br />

E<strong>in</strong>e andere elegante Möglichkeit, Attachments<br />

beim Forward<strong>in</strong>g zu erwischen, ist<br />

über das so genannte Tagg<strong>in</strong>g. Zur Er<strong>in</strong>nerung:<br />

In den Shell-Tipps 01/​2011 [1]<br />

haben wir gezeigt, dass Sie Nachrichten<br />

<strong>in</strong> der Indexansicht mit der Taste [T] taggen,<br />

also markieren können, um sie geme<strong>in</strong>sam<br />

zu beantworten, zu<br />

verschieben und so weiter.<br />

Gleiches gilt auch für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bestandteile. Betrachten<br />

Sie e<strong>in</strong>e Nachricht mit Anhang<br />

über die Taste [V] (wie<br />

engl. „to view“ = „anschauen“),<br />

sehen Sie außer<br />

dem Body (meistens mit text/​<br />

pla<strong>in</strong> oder text/​html gekennzeichnet)<br />

auch e<strong>in</strong>e Liste der<br />

angehängten Dateien.<br />

Wandern Sie mit den Pfeiltasten<br />

auf und ab durch die Anhänge<br />

und drücken Sie [T] vor<br />

jedem Attachment, das Sie<br />

beim Forward<strong>in</strong>g erfassen<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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95


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

möchten. So getaggte Komponenten<br />

zeigen e<strong>in</strong> Sternchen<br />

vor der Nummer (Abbildung<br />

2). Drücken Sie jetzt [F], geben<br />

den Namen des Adressaten<br />

e<strong>in</strong> und bestätigen alles,<br />

zeigt Mutt im Bereich Anhänge<br />

alle vorher ausgewählten<br />

Attachments an.<br />

Mutt: Anhang auto-<br />

04 matisch weiterleiten<br />

Es gibt auch e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />

Mutt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Konfigurationsdatei<br />

so e<strong>in</strong>zustellen, dass der<br />

Client Attachments beim re<strong>in</strong>en<br />

Forward<strong>in</strong>g immer erfasst.<br />

Öffnen Sie dazu die E<strong>in</strong>richtungsdatei des<br />

Programms ~/​.muttrc, die normalerweise<br />

im Home-Verzeichnis residiert, mit e<strong>in</strong>em<br />

Texteditor Ihrer Wahl. Tragen Sie die beiden<br />

folgenden Zeilen e<strong>in</strong>:<br />

set mime_forward=yes<br />

set mime_forward_rest=yes<br />

Speichern Sie die Änderungen und starten<br />

Sie Mutt neu. Die erste Zeile sorgt dafür,<br />

dass der Client die weitergeleitete Nachricht<br />

als Attachment und nicht wie sonst<br />

im Body e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>det. Auf diese Weise sieht<br />

der Empfänger die Mail genauso, wie sie<br />

bei Ihnen angekommen ist. Die zweite<br />

Option bestimmt, dass Mutt alle Attachments<br />

der Orig<strong>in</strong>almail erfasst und damit<br />

auch automatisch angehängte Dateien<br />

weiterleitet.<br />

Möchten Sie lieber von Fall zu Fall e<strong>in</strong>e<br />

Entscheidung treffen und sich nicht <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>richtungsdatei festlegen, dürfen Sie für<br />

die erste Optionen anstelle von yes auch<br />

ask‐no bzw. ask‐yes setzen. Mutt fragt<br />

dann grundsätzlich nach:<br />

Als Anhang weiterleiten? ([ne<strong>in</strong>]/ja):<br />

Die <strong>in</strong> eckigen Klammern gelistete Antwort<br />

ist der Standard, den Sie mit [E<strong>in</strong>gabe]<br />

bestätigen: bei ask‐no also „ne<strong>in</strong>“<br />

und bei ask‐yes „ja“.<br />

Abb. 2: Erst taggen Sie mit der Taste [T] e<strong>in</strong>zelne oder alle Anhänge,<br />

dann leiten Sie die Nachricht über [F] weiter.<br />

nur UDP-Sockets, ‐‐listen<strong>in</strong>g (‐l) listet<br />

nur offene Ports, und ‐‐program (‐p) zeigt<br />

die Prozess-ID und den Programmnamen<br />

an, dem der Socket gehört. Erweiterte Informationen<br />

erhalten Sie mit ‐‐extend<br />

(‐e), und ‐‐numeric (‐n) sorgt dafür, dass<br />

netstat die IP-Adressen, Portnummern<br />

und numerische Benutzer-IDs nicht zu<br />

ihren Namen auflöst, sondern die Ziffern<br />

beibehält.<br />

Zusammengesetzt kann man sich den<br />

Befehl wirklich gut merken, denn die<br />

komb<strong>in</strong>ierten Optionen ergeben ‐tulpen.<br />

Viele Adm<strong>in</strong>istratoren tippen das Kommando<br />

häufig e<strong>in</strong>, um herauszuf<strong>in</strong>den,<br />

auf welchen Ports der Rechner Serverdienste<br />

anbietet, die für andere Computer<br />

erreichbar s<strong>in</strong>d. Da e<strong>in</strong>ige dieser Information<br />

dem Systemverwalter vorbehalten<br />

s<strong>in</strong>d bzw. nur Angaben zu eigenen<br />

Prozessen machen, stellen Sie sudo<br />

voran und weisen sich mit dem eigenen<br />

Kennwort als Adm<strong>in</strong>istrator aus (Abbildung<br />

3). Die Ausgabe des Befehls<br />

sudo netstat ‐tulpen leiten<br />

Sie über e<strong>in</strong> Pipe-Zeichen<br />

([AltGr-


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

[E<strong>in</strong>gabe] oder über die Taste [A] bzw.<br />

e<strong>in</strong>en Klick mit der Maus.<br />

3Es öffnet sich e<strong>in</strong> Dialog Zur Hotlist<br />

h<strong>in</strong>zufügen (Abbildung 4). Als Name<br />

e<strong>in</strong>getragen ist bereits Ihr aktueller Aufenthaltsort<br />

mit dem vollen Pfadnamen<br />

(im Beispiel /etc/​apt/​sources.list.d). Sie<br />

bestätigen diesen entweder mit [E<strong>in</strong>gabe]<br />

oder löschen ihn und ersetzen ihn durch<br />

etwas Kürzeres.<br />

4Spr<strong>in</strong>gen Sie danach mit [Tab] zur<br />

OK-Schaltfläche und drücken Sie [E<strong>in</strong>gabe].<br />

Das neue Lesezeichen taucht nun<br />

im Hotlist-Verzeichnis auf, und Sie können<br />

den Dialog mit [F10] schließen.<br />

Um das Lesezeichen künftig zum schnellen<br />

Ortswechsel zu nutzen, öffnen Sie<br />

wieder die Verzeichnis-Hotlist über [Strg-<br />

AltGr-ß]. Suchen Sie aus der Bookmarkliste<br />

den Namen aus und drücken Sie<br />

[E<strong>in</strong>gabe], dann wechselt der Midnight<br />

Commander <strong>in</strong> den Ordner. Im selben<br />

Dialog f<strong>in</strong>den Sie auch Optionen, mit denen<br />

Sie nicht mehr benötigte Bookmarks<br />

löschen können.<br />

Midnight Commander: Lesezeichen<br />

gruppieren<br />

07<br />

Je mehr Lesezeichen Sie für den Dateimanager<br />

anlegen, desto unübersichtlicher<br />

wird der Verwaltungsdialog Verzeichnis-<br />

Hotlist. Das haben sich die Entwickler sicher<br />

auch gedacht und praktischerweise<br />

e<strong>in</strong> Feature implementiert, das Bookmarks<br />

<strong>in</strong> Gruppen zusammenfasst. Sogar<br />

weitere Unterabteilungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen<br />

möglich, so dass Sie ganz nach Herzenslust<br />

Ihre bevorzugte Struktur erzeugen<br />

können. Um e<strong>in</strong>e neue Gruppe zu erstellen,<br />

drücken Sie die Taste [G] oder navigieren<br />

mit [Tab] bis zum E<strong>in</strong>trag Neue<br />

Gruppe und drücken [E<strong>in</strong>gabe]. Tippen<br />

Sie den Namen e<strong>in</strong> und bestätigen Sie<br />

wiederum mit der E<strong>in</strong>gabetaste. In der<br />

Übersicht können Sie Gruppen von normalen<br />

Lesezeichen unterscheiden, weil<br />

die Sammlungen e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Pfeil (->)<br />

vor dem Namen tragen.<br />

Term<strong>in</strong>al und<br />

08 Konsole aufräumen<br />

Haben Sie e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster größer<br />

oder kle<strong>in</strong>er gezogen, oder haben Programme<br />

dar<strong>in</strong> ihre Spuren h<strong>in</strong>terlassen,<br />

können Sie schnell Ordnung schaffen. Geben<br />

Sie e<strong>in</strong>fach am Prompt clear e<strong>in</strong>, gefolgt<br />

von [E<strong>in</strong>gabe]. Das Ganze können<br />

Sie sogar noch abkürzen, <strong>in</strong>dem Sie [Strg-<br />

L] drücken. Das Fenster ist danach blank<br />

Abb. 4: Auch e<strong>in</strong> textbasierter Dateimanager bietet Komfort: Der Midnight Commander<br />

kennt Lesezeichen und nennt diese Hotlist.<br />

geputzt und der gesamte Bildschirm<strong>in</strong>halt<br />

gelöscht. Nutzen Sie e<strong>in</strong>e Term<strong>in</strong>alanwendung<br />

wie das gnome-term<strong>in</strong>al oder<br />

KDEs Konsole, können Sie mit dem<br />

Scrollbalken am Fensterrand oder mit<br />

[Umschalt-Bild auf] den Bildschirm<strong>in</strong>halt<br />

verschieben und sehen die vorherigen<br />

E<strong>in</strong>- und Ausgaben.<br />

Anders sieht das aus, wenn Sie anstelle<br />

von clear den Befehl reset e<strong>in</strong>geben. Danach<br />

ist das Term<strong>in</strong>al wirklich komplett<br />

wie neu, und auch beim Hochblättern<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Spuren vergangener Kommandos<br />

und Ausgaben mehr zu sehen.<br />

Übrigens: reset können Sie auch verwenden,<br />

um e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster neu zu <strong>in</strong>itialisieren<br />

und die Zeichensatz-Zuordnung<br />

wiederherzustellen, z. B. wenn die<br />

Ausgabe von Sonderzeichen Chaos verursacht<br />

hat. E<strong>in</strong>en solchen Zeichensalat<br />

erhalten Sie z. B., wenn Sie versehentlich<br />

e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>ärdatei <strong>in</strong>s Term<strong>in</strong>al umgeleitet<br />

haben (Abbildung 5).<br />

Alle Kommandos und das Tastenkürzel<br />

[Strg-L] funktionieren übrigens genauso,<br />

wenn Sie auf e<strong>in</strong>er der virtuellen Konsolen<br />

(Tastenkomb<strong>in</strong>ation [Strg-Alt-F1], [Strg-<br />

Alt-F2] usw.) arbeiten oder per SSH auf e<strong>in</strong>em<br />

entfernten Rechner e<strong>in</strong>geloggt s<strong>in</strong>d.<br />

„grep“: Dateitypen<br />

09 ausschließen<br />

Der Befehl grep durchsucht<br />

Textdateien nach Suchmustern,<br />

die Sie vorgeben<br />

[3]. Gerade wenn Sie mit<br />

der Option ‐r rekursiv<br />

große Verzeichnishierarchien<br />

durchforsten, ist es<br />

nützlich, bestimmte Dateitypen<br />

auszunehmen. Lassen<br />

Sie die praktische Spürnase<br />

z. B. auf e<strong>in</strong>en Ordner<br />

Dokumente los, der <strong>in</strong> etlichen<br />

weiteren Ordnern neben<br />

.pdf- und .doc-Dateien LaTeX-Files<br />

mit der Endung .tex enthält. Sie wollen<br />

diese nun von der Suche ausschließen.<br />

Dazu verwenden Sie den grep-Parameter<br />

‐‐exclude und geben h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Gleichheitszeichen<br />

e<strong>in</strong> Suchmuster an:<br />

grep ‐‐exclude=*.tex ‐r Heike ~/Dokumente<br />

Das Sternchen steht für e<strong>in</strong> beliebiges Zeichen.<br />

Es s<strong>in</strong>d also alle Dateien geme<strong>in</strong>t,<br />

die auf .tex enden. H<strong>in</strong>ter ‐r, was der Befehl<br />

für die rekursive Suche ist, steht die<br />

Zeichenkette, nach der Sie suchen (im<br />

Beispiel Heike). Als Letztes folgt der Ort,<br />

hier der Ordner Dokumente im Home-<br />

Verzeichnis. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Tagg<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Mutt: Heike Jurzik, „Shell-<br />

Tipps“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/​2011, S. 102 ff.,<br />

http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ 22367<br />

(http:// ezlx. de/ e1o1)<br />

[2] Midnight-Commander-Artikel: Andreas<br />

Kneib, „Midnight Commander“,<br />

L<strong>in</strong>uxUser 07/​2002, S. 58 ff.,<br />

http:// www. l<strong>in</strong>ux‐community. de/ 2410<br />

(http:// ezlx. de/ e1o2)<br />

[3] Artikel zu grep: Elisabeth Bauer,<br />

„Textfischer“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 10/​2003,<br />

S. 74 ff., http:// www. easyl<strong>in</strong>ux. de/ 2003/​<br />

10/ 074‐grep/ (http:// ezlx. de/ e1o3)<br />

Abb. 5: Textmüll im Term<strong>in</strong>alfenster? Mit dem Befehl<br />

„reset“ reparieren Sie die Anzeige.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

97


tipps & Tricks<br />

KDE-Konsole<br />

Das Term<strong>in</strong>alprogramm von KDE<br />

Tipps zur KDE-<br />

Konsole<br />

Die meisten Anwender starten auf dem<br />

Desktop e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alprogramm, wenn sie<br />

Shell-Befehle verwenden wollen – nur wenige<br />

arbeiten im re<strong>in</strong>en Textmodus. Unter KDE ist Konsole die richtige<br />

Anwendung, es gibt aber auch Alternativen – etwa die QuadKonsole,<br />

Yakuake oder das Gnome-Programm Term<strong>in</strong>ator.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Mehrere Shells <strong>in</strong> separaten<br />

01 Reitern nutzen<br />

Die von Webbrowsern bekannten Reiter<br />

(oder Tabs) gibt es auch <strong>in</strong> der Konsole:<br />

Drücken Sie [Strg-Umschalt-T] oder rufen<br />

den Menüpunkt Datei / Neues Unterfenster<br />

auf, ersche<strong>in</strong>t am unteren Bildschirmrand<br />

e<strong>in</strong> neuer Reiter, den das Programm<br />

auch direkt aktiviert. Dar<strong>in</strong> läuft e<strong>in</strong>e frische<br />

Shell, die im selben Arbeitsverzeichnis<br />

startet, <strong>in</strong> dem Sie sich im zuletzt aktiven<br />

Reiter befanden.<br />

Zwischen den Reitern wechseln Sie durch<br />

Anklicken des Reiters oder mit den<br />

Tastenkomb<strong>in</strong>ationen[Umschalt-Pfeil<br />

nach l<strong>in</strong>ks] und [Umschalt-Pfeil nach<br />

rechts] h<strong>in</strong> und her. Um die Reiter besser<br />

ause<strong>in</strong>anderzuhalten, können Sie ihnen<br />

selbst gewählte Namen verpassen: Drücken<br />

Sie dazu [Strg-Alt-S] und geben Sie<br />

<strong>in</strong> den folgenden Dialog e<strong>in</strong>en Namen<br />

e<strong>in</strong>. Neben Worten oder Abkürzungen<br />

können Sie hier auch Platzhalter verwenden,<br />

z. B. %n für den Namen des aktuell<br />

laufenden Programms – über die Schaltfläche<br />

E<strong>in</strong>fügen neben der E<strong>in</strong>gabezeile<br />

erhalten Sie e<strong>in</strong>e Liste der möglichen<br />

Platzhalter (Abbildung 1).<br />

Wollen Sie lieber mit mehreren Fenstern<br />

arbeiten, ziehen Sie e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en<br />

Reiter auf die Konsole – auf gleichem<br />

Weg fassen Sie auch mehrere Fenster<br />

wieder zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen (mit Reitern)<br />

zusammen.<br />

Alternativen zum<br />

02 Programm Konsole<br />

Neben dem Standardprogramm Konsole<br />

gibt es zahlreiche alternative Anwendungen,<br />

die ebenfalls e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster auf<br />

den Bildschirm br<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>ige wurden speziell<br />

für KDE entwickelt, z. B. die QuadKonsole,<br />

die e<strong>in</strong> <strong>in</strong> vier gleich große Term<strong>in</strong>als<br />

geteiltes Fenster öffnet, und Yakuake, das<br />

nach dem Start über [F12] vom oberen<br />

Bildschirmrand aus e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>alfenster auf<br />

den Desktop fahren lässt (und mit der gleichen<br />

Taste wieder ausblendet).<br />

Flexibler als Quad-<br />

Konsole ist das<br />

Gnome-Programm<br />

Term<strong>in</strong>ator: Es<br />

zeigt beim Start<br />

zunächst e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />

Term<strong>in</strong>al<br />

an, das Sie aber<br />

über e<strong>in</strong>en rechten<br />

Mausklick und<br />

Auswahl von Horizontal<br />

teilen oder<br />

Vertikal teilen im<br />

Kontextmenü <strong>in</strong><br />

zwei Teile zerlegen<br />

können. Das<br />

Größenverhältnis Sie ihnen Namen geben.<br />

der beiden Hälften ist zunächst 50:50,<br />

lässt sich aber mit der Maus verändern.<br />

Jedes Teilfenster lässt sich erneut teilen,<br />

so dass e<strong>in</strong>e komplexe Anordnung kle<strong>in</strong>er<br />

und großer Bereiche möglich ist.<br />

Die KDE-Konsole bietet über Ansicht /<br />

Ansicht teilen / Ansicht L<strong>in</strong>ks/​Rechts teilen<br />

bzw. den Unterpunkt Ansicht Oben/​<br />

Unten teilen e<strong>in</strong> ähnliches Feature, das<br />

aber umständlicher zu nutzen ist: Nach<br />

dem Teilen sehen Sie <strong>in</strong> beiden Hälften<br />

exakt dasselbe Term<strong>in</strong>al: E<strong>in</strong>- und Ausgaben<br />

ersche<strong>in</strong>en also identisch <strong>in</strong> beiden<br />

Bereichen. Erst wenn Sie mit [Strg-Umschalt-T]<br />

e<strong>in</strong>en neuen Reiter erzeugen,<br />

können Sie im zweiten Bereich auf e<strong>in</strong>en<br />

anderen Reiter umschalten und so auch<br />

hier mehrere Shell-Sitzungen mit gleichzeitiger<br />

Anzeige nutzen.<br />

OpenSuse-Anwender können die Programme<br />

mit sudo zypper <strong>in</strong> paketname<br />

nach<strong>in</strong>stallieren und ersetzen dabei paketname<br />

durch quadkonsole, yakuake<br />

oder term<strong>in</strong>ator. Unter Kubuntu funktioniert<br />

das entsprechend mit dem Kommando<br />

sudo apt‐get <strong>in</strong>stall paketname für<br />

die Pakete yakuake und term<strong>in</strong>ator – die<br />

QuadKonsole gibt es für Kubuntu nicht.<br />

03<br />

Bildlauf der<br />

Konsole vergrößern<br />

Im Programm Konsole können Sie standardmäßig<br />

1 000 Zeilen zurückscrollen. Ist<br />

Ihnen das zu wenig, erhöhen Sie die Zahl<br />

der gepufferten Zeilen e<strong>in</strong>fach. Rufen Sie<br />

dazu den Menüpunkt E<strong>in</strong>stellungen / Aktuelles<br />

Profil bearbeiten auf. Wechseln Sie<br />

nun auf den Reiter Bildlaufleiste und geben<br />

Sie h<strong>in</strong>ter Feste Verlaufsgröße die gewünschte<br />

Zeilenzahl e<strong>in</strong>. Alternativ aktivieren<br />

Sie die Option Unbegrenzte Verlaufsgröße<br />

direkt darunter.(hge)<br />

Abb. 1: Um die Reiter <strong>in</strong> der Konsole zu unterscheiden, können<br />

n<br />

98 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


E-Book-Reader K<strong>in</strong>dle Paperwhite<br />

Bei Sonne<br />

und Mond<br />

Seit 2007 vertreibt Amazon mit den K<strong>in</strong>dle-Geräten<br />

E-Book-Reader und bietet im Amazon-Store dazu<br />

pixelunikat, fotolia.com<br />

passendes Lesefutter an. Der neue K<strong>in</strong>dle Paperwhite<br />

für 129 Euro ist leicht und funktioniert <strong>in</strong> hellen<br />

und dunklen Umgebungen.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Unterwegs e<strong>in</strong> E-Book zu lesen,<br />

wird immer populärer: Wer Bus<br />

oder Bahn fährt, trifft häufig auf<br />

Mitreisende, die statt Taschenbuch oder<br />

Tageszeitung e<strong>in</strong>en kompakten E-Book-<br />

Reader <strong>in</strong> der Hand halten. Für die Lektüre<br />

bieten sich zahlreiche mobile Geräte<br />

an: Da auch aktuelle Smartphones e<strong>in</strong>e<br />

ausreichende Auflösung haben, nutzen<br />

viele Anwender ihr Handy zum Lesen. Die<br />

hier e<strong>in</strong>gesetzte Displaytechnik ist aber<br />

für ermüdungsfreies Lesen nicht optimal,<br />

besser wird es mit E-Paper-Displays, die<br />

ohne Beleuchtung arbeiten (können) und<br />

optisch e<strong>in</strong>er Buchseite ähneln.<br />

Amazons K<strong>in</strong>dle-Geräte haben von Anfang<br />

an auf die E-Paper-Technologie gesetzt,<br />

was für die ersten Vertreter bedeutete:<br />

Schöne Schwarz-auf-Weiß-Darstellung<br />

(Abbildung 1), aber fürs Lesen wurde genauso<br />

wie bei richtigen Büchern e<strong>in</strong>e externe<br />

Lichtquelle benötigt – <strong>in</strong> Form von<br />

Tageslicht oder e<strong>in</strong>er Lampe. Der K<strong>in</strong>dle<br />

Paperwhite [1] hat e<strong>in</strong>e zuschaltbare Beleuchtung,<br />

so dass Sie damit auch bei trübem<br />

Licht oder im Dunkeln weiter lesen<br />

können (Abbildung 2). Wir haben die<br />

WLAN-Version des Geräts getestet, die es<br />

im Amazon-Store für 129 Euro gibt.<br />

Übrigens: Auch auf dem K<strong>in</strong>dle läuft e<strong>in</strong>e<br />

L<strong>in</strong>ux-Version, und es gibt auch e<strong>in</strong>en<br />

„Jailbreak“, über den Profis eigene Software<br />

auf dem Gerät <strong>in</strong>stallieren können.<br />

E<strong>in</strong>e Übersicht der Erweiterungsmöglichkeiten<br />

gibt es im Netz [2], aber hier ist<br />

e<strong>in</strong>e Warnung angebracht: Versuche, den<br />

Jailbreak auszuführen, können auch<br />

schiefgehen und den K<strong>in</strong>dle dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

unbenutzbaren Zustand lassen. US-<br />

Kunden können übrigens auch ohne Jailbreak<br />

Zusatzsoftware nutzen: Im amerikanischen<br />

K<strong>in</strong>dle Store gibt es so genannten<br />

Active Content – <strong>in</strong> der deutschen Filiale<br />

aber bisher nicht.<br />

Bücher kaufen<br />

Buchbestellungen s<strong>in</strong>d direkt vom K<strong>in</strong>dle<br />

aus möglich, sofern dieser onl<strong>in</strong>e ist – bequemer<br />

geht es aber am PC über die Webseite:<br />

E<strong>in</strong> frisch gekaufter K<strong>in</strong>dle ist direkt<br />

ab Auslieferung mit dem eigenen Ama-<br />

Abb. 1: Displays mit E-Ink-Technik funktionieren bei Tageslicht<br />

ohne eigene Beleuchtung und brauchen darum wenig Strom.<br />

Abb. 2: Den K<strong>in</strong>dle Paperwhite können Sie dank <strong>in</strong>tegrierter Beleuchtung<br />

auch im Dunkeln verwenden.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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99


Test<br />

K<strong>in</strong>dle Paperwhite<br />

Abb. 3: Buch im Amazon-Store aufrufen, K<strong>in</strong>dle auswählen, One-Klick-Bestellung, und<br />

e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute später können Sie mit der Lektüre beg<strong>in</strong>nen.<br />

Abb. 4: Ändern Sie Schriftart und ‐größe<br />

oder den Zeilenabstand.<br />

zon-Konto verknüpft. K<strong>in</strong>dle-Besitzer<br />

können über die reguläre Amazon-Webseite<br />

E-Books ordern und die Zustellung<br />

zu e<strong>in</strong>em von eventuell mehreren Lesegeräten<br />

auswählen (Abbildung 3). Sobald<br />

der K<strong>in</strong>dle das nächste Mal e<strong>in</strong>geschaltet<br />

ist und Netzwerkzugriff hat, lädt er das<br />

gekaufte E-Book automatisch herunter.<br />

Wenn Sie mehrere K<strong>in</strong>dle-Geräte besitzen<br />

oder zusätzlich e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dle-App auf dem<br />

Smartphone oder PC nutzen, können Sie<br />

Bücher auf alle Geräte gleichzeitig herunterladen<br />

– Amazon hält diese dann synchron,<br />

so dass Sie z. B. auf dem K<strong>in</strong>dle<br />

anfangen können, e<strong>in</strong> Buch zu lesen, und<br />

die Lektüre dann später auf dem Smartphone<br />

fortsetzen: genau an der Stelle, an<br />

der Sie zuletzt aufgehört haben.<br />

Lesekomfort<br />

Im Vergleich zur Lektüre auf e<strong>in</strong>em hochauflösenden<br />

Galaxy-S3-Smartphone punktet<br />

der K<strong>in</strong>dle mit e<strong>in</strong>er angenehmeren und<br />

buchähnlicheren Darstellung, denn das<br />

6-Zoll-Display erreicht fast Taschenbuchabmessungen.<br />

Andererseits: E<strong>in</strong> Smartphone<br />

normaler Größe hält man bequem<br />

auch über längere Zeiträume<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hand, während<br />

Amazons E-Reader bei mehrstündigem<br />

Lesen eher unhandlich<br />

ist und man ihn oft von der<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die andere Hand<br />

schiebt. Am wenigsten stört er,<br />

wenn man ihn mit beiden Händen<br />

festhält.<br />

Nimmt man auf der anderen<br />

Seite e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dle der ersten<br />

Generation (mit echter Tastatur)<br />

oder e<strong>in</strong> 10-Zoll-Gerät wie<br />

Apples iPad zum Vergleich, ist<br />

der K<strong>in</strong>dle Paperwhite deutlich<br />

handlicher. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil<br />

des K<strong>in</strong>dle (der auch für andere<br />

E-Ink-Geräte gilt) ist der<br />

niedrige Akkuverbrauch: Das Gerät kommt<br />

auch bei <strong>in</strong>tensiver Nutzung mehrere Tage<br />

ohne Anschluss ans Netzteil aus.<br />

Dank Touchscreen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Knöpfe zu<br />

drücken – außer zum E<strong>in</strong>schalten. Um zur<br />

nächsten oder vorherigen Seite zu spr<strong>in</strong>gen,<br />

berührt man die Oberfläche am Rand<br />

oder nutzt wie auf dem Smartphone e<strong>in</strong>e<br />

Wischgeste. Berühren Sie den Bildschirm<br />

am oberen Rand, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Menü, aus<br />

dem Sie bequem die E<strong>in</strong>stellungen und die<br />

anderen Bücher erreichen. Auch wenn Sie<br />

zwischen mehreren Büchern wechseln,<br />

merkt der K<strong>in</strong>dle sich für jeden Titel die<br />

aktuelle Leseposition.<br />

Der K<strong>in</strong>dle lässt Sie Schriftgröße und<br />

Schriftart anpassen (Abbildung 4), außerdem<br />

s<strong>in</strong>d der Zeilenabstand und e<strong>in</strong><br />

weißer Rand um den Text herum <strong>in</strong> je<br />

drei Stufen e<strong>in</strong>stellbar. So sollte jeder Benutzer<br />

e<strong>in</strong>e Konfiguration f<strong>in</strong>den können,<br />

mit der er optimal lesen kann.<br />

Extra-Features<br />

Wer häufig fremdsprachige Literatur liest,<br />

wird sich besonders über das <strong>in</strong> allen<br />

Abb. 5: Im Querformat s<strong>in</strong>d PDF-Dokumente besser lesbar als<br />

hochkant, aber auch das ist nur e<strong>in</strong>e Notlösung.<br />

K<strong>in</strong>dle-Modellen <strong>in</strong>tegrierte Wörterbuch<br />

freuen. Der K<strong>in</strong>dle Paperwhite br<strong>in</strong>gt je e<strong>in</strong><br />

Wörterbuch für Deutsch und Englisch mit.<br />

Drücken Sie für ca. e<strong>in</strong>e Sekunde auf e<strong>in</strong><br />

unbekanntes Wort, poppt e<strong>in</strong> Dialog auf,<br />

der den nachgeschlagenen Wörterbuche<strong>in</strong>trag<br />

anzeigt. Die Worterklärungen ersche<strong>in</strong>en<br />

dabei <strong>in</strong> der jeweiligen Sprache, für<br />

englische Worte also z. B. auch <strong>in</strong> Englisch.<br />

(E<strong>in</strong>e direkte Englisch-Deutsch-Übersetzungsfunktion<br />

lässt sich nachrüsten.)<br />

Auf diese Weise schlagen Sie schnell und<br />

bequem fremde Worte nach – was viel angenehmer<br />

ist, als etwa parallel zur Lektüre<br />

e<strong>in</strong>es klassischen Buchs zusätzlich zum<br />

Wörterbuch zu greifen oder e<strong>in</strong> Wort im<br />

Internet zu suchen.<br />

Vor<strong>in</strong>stalliert s<strong>in</strong>d der Duden und das Oxford<br />

Dictionary of English, gegen Geld<br />

gibt es auch (klassische) Übersetzungswörterbücher,<br />

z. B. Englisch-Deutsch<br />

oder Französisch-Deutsch.<br />

Der K<strong>in</strong>dle trägt die nachgeschlagenen<br />

Wörter außerdem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vokabeltra<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>, der sich jederzeit aktivieren lässt: Damit<br />

können Sie die neuen Begriffe üben<br />

und so Ihr Vokabular dauerhaft<br />

erweitern – die Funktion<br />

ist exzellent für alle Anwender,<br />

die beim Lesen auch etwas<br />

dazu lernen möchten.<br />

Alternativ zum fest <strong>in</strong>tegrierten<br />

Wörterbuch können Sie e<strong>in</strong>en<br />

Begriff auch auf Wikipedia<br />

nachschlagen – das setzt<br />

aber e<strong>in</strong>e Internetanb<strong>in</strong>dung<br />

voraus, über das <strong>in</strong> allen Modellen<br />

<strong>in</strong>tegrierte WLAN-Modul<br />

oder (beim Paperwhite<br />

3G) über mobiles Internet.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Funktion namens<br />

X-Ray lässt Sie z. B. das ganze<br />

Buch nach Stellen durchforsten,<br />

<strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Person auftaucht.<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


K<strong>in</strong>dle Paperwhite<br />

Test<br />

Zur K<strong>in</strong>dle-Software gehört auch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher<br />

Webbrowser – das Anzeigen und<br />

Scrollen von Web<strong>in</strong>halten ist auf dem E-<br />

Ink-Display aber nur e<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Moderne Webseiten enthalten zu<br />

viel grafischen Schnickschnack, um auf<br />

diesen Geräten ordentlich benutzbar zu<br />

se<strong>in</strong>. Vor allem animierte Inhalte stören<br />

hier die Lektüre.<br />

Wie lang noch?<br />

Der K<strong>in</strong>dle analysiert, wie viel Zeit Sie für<br />

die Lektüre benötigen – auf Basis dieser<br />

Daten kann das Gerät dann schätzen, wie<br />

lange es noch dauert, bis Sie das aktuelle<br />

Kapitel (oder alternativ das ganze Buch)<br />

ausgelesen haben. Diese Information<br />

blendet das Gerät permanent <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Schrift am unteren Bildschirmrand e<strong>in</strong>.<br />

Wer sich davon gestört fühlt, kann die<br />

Anzeige aber auch abschalten: Dann ersche<strong>in</strong>t<br />

dort die aktuelle Leseposition<br />

oder die Seitennummer.<br />

Leihbücherei<br />

Futter für den K<strong>in</strong>dle kaufen Sie normal im<br />

Amazon-Store – es gibt aber die Möglichkeit,<br />

pro Monat e<strong>in</strong> Buch gratis auszuleihen:<br />

Das setzt voraus, dass Sie Amazon-<br />

Prime-Kunde s<strong>in</strong>d. (Gegen e<strong>in</strong>e Jahresgebühr<br />

s<strong>in</strong>d alle Lieferungen portofrei und<br />

manchmal schneller als der Standardversand.)<br />

Wer eher wenig liest, kann darüber<br />

vielleicht se<strong>in</strong>en kompletten Buchverbrauch<br />

gratis erhalten, und bei Viellesern<br />

verr<strong>in</strong>gert das Feature die monatlichen<br />

Ausgaben. Ob es sich für Sie lohnt, e<strong>in</strong>e<br />

Prime-Mitgliedschaft nur wegen der Gratis-<br />

E-Books abzuschließen, hängt davon ab,<br />

wie oft Sie das Feature nutzen und welchen<br />

Preis die ausgeliehenen Bücher regulär hätten<br />

– Prime kostet 29 Euro pro Jahr.<br />

Wenn Sie (als Prime-Mitglied vom K<strong>in</strong>dle<br />

aus) im Amazon-Store nach Büchern suchen,<br />

enthalten e<strong>in</strong>ige Treffer e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Prime-Logo: Das s<strong>in</strong>d die Bücher, die Sie<br />

ausleihen können. Auf der Detailseite<br />

zum Buch gibt es dann neben der Kaufmöglichkeit<br />

auch e<strong>in</strong>en Button Gratis ausleihen,<br />

der zum Ziel führt.<br />

Abb. 6: Der K<strong>in</strong>dle Paperwhite ist e<strong>in</strong>es von vielen Geräten,<br />

mit denen das E-Book-Verwaltungsprogramm Calibre<br />

Kontakt aufnehmen kann.<br />

Zugriff unter L<strong>in</strong>ux<br />

Schließen Sie den Paperwhite über die<br />

USB-Schnittstelle an e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ux-Rechner<br />

an, können Sie direkt auf die Inhalte des<br />

Geräts zugreifen. Im Ordner documents<br />

auf dem als K<strong>in</strong>dle e<strong>in</strong>gehängten Datenträger<br />

f<strong>in</strong>den Sie alle E-Books, und an<br />

diese Stelle können Sie auch weitere Bücher<br />

<strong>in</strong> den MobiPocket-<br />

Formaten *.mobi und *.prc<br />

(jeweils ohne DRM-Schutz)<br />

kopieren. PDF-Dateien lassen<br />

sich so ebenfalls auf<br />

den K<strong>in</strong>dle übertragen, Sie<br />

sollten dabei aber beachten,<br />

dass sich das kle<strong>in</strong>e<br />

Display nicht zum Lesen<br />

von DIN-A-4-formatierten<br />

PDF-Dokumenten eignet –<br />

auch wenn man aufs Querformat<br />

umschaltet (und<br />

dann nur noch jeweils e<strong>in</strong>e<br />

halbe Textseite sehen<br />

kann), bleibt die Schrift<br />

sehr kle<strong>in</strong> (Abbildung 5).<br />

Der PDF-Viewer des K<strong>in</strong>dle<br />

bietet ke<strong>in</strong>e „Reflow“-<br />

Funktion, wie man sie von<br />

anderen E-Book-Lesern kennt. (Reflow<br />

versucht, die Texte auf e<strong>in</strong>er PDF-Seite<br />

neu zu umbrechen.) Sie können PDF-Dokumente<br />

aber selbst vorab umbrechen:<br />

Für L<strong>in</strong>ux (und auch für W<strong>in</strong>dows und<br />

OS X) gibt es das Programm K2pdfopt [3],<br />

das PDF-Dokumente u. a. so umformatieren<br />

kann, dass sie auf dem Paperwhite<br />

gut lesbar s<strong>in</strong>d.<br />

Die Bücher, die Sie im Amazon-Store gekauft<br />

haben, können Sie auch vom K<strong>in</strong>dle<br />

auf den L<strong>in</strong>ux-PC kopieren – sie s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

<strong>in</strong> der Regel verschlüsselt, so<br />

dass Sie damit nichts anfangen können.<br />

Um die Bücher lesbar zu machen, könnten<br />

Sie diese <strong>in</strong> Calibre importieren und<br />

über das Plug-<strong>in</strong> DeDRM [4] <strong>in</strong> DRM-freie<br />

E-Books konvertieren. Das wäre aber e<strong>in</strong><br />

Verstoß gegen das deutsche Urheberrechtsgesetz<br />

(§ 95a) [5]; außerdem dürfen<br />

Sie DRM-befreite E-Books auf ke<strong>in</strong>en Fall<br />

an andere weiter geben oder gar <strong>in</strong>s Internet<br />

stellen – das ist ähnlich wie bei kopiergeschützten<br />

DVDs. Darum können<br />

wir auch ke<strong>in</strong>e detaillierte Anleitung veröffentlichen.<br />

Calibre ist darauf vorbereitet, die Literatursammlungen<br />

diverser E-Book-Reader<br />

mit zu verwalten: Das Programm fragt<br />

beim ersten Start, welches Gerät Sie besit-<br />

Abb. 7: Nicht jedes Buch aus dem Amazon-Store ist DRM-geschützt: Im Test ließen sich<br />

alle englischen Fantasy-E-Books problemlos unter L<strong>in</strong>ux lesen. Bei DRM-Ware ersche<strong>in</strong>t<br />

e<strong>in</strong>e Fehlermeldung (rechts).<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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101


Test<br />

K<strong>in</strong>dle Paperwhite<br />

zen (Abbildung 6), <strong>in</strong> der Liste f<strong>in</strong>det<br />

sich auch der getestete K<strong>in</strong>dle Paperwhite.<br />

Beim Test der Zusammenarbeit mit Calibre<br />

gab es aber e<strong>in</strong>e Überraschung:<br />

Sämtliche auf dem K<strong>in</strong>dle <strong>in</strong>stallierten<br />

englischen E-Books (allesamt aus dem<br />

Fantasy-Genre) ließen sich <strong>in</strong> Calibre<br />

öffnen und auch auf die Festplatte kopieren<br />

– nur bei deutschen E-Books erschien<br />

e<strong>in</strong> DRM-Warnung, und der Zugriff<br />

blieb versperrt (Abbildung 7). Unsere<br />

Recherche ergab, dass Sie auch vor<br />

dem Kauf prüfen können, ob e<strong>in</strong> Buch<br />

DRM-frei ist: Wenn im Bereich Produkt<strong>in</strong>formation<br />

der E<strong>in</strong>trag Gleichzeitige<br />

Verwendung von Geräten: Ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung<br />

ersche<strong>in</strong>t, hat der Verlag<br />

das Buch nicht mit e<strong>in</strong>em Schutz versehen<br />

(Abbildung 8).<br />

Collections<br />

E<strong>in</strong> noch nicht erwähntes K<strong>in</strong>dle-Feature<br />

s<strong>in</strong>d die so genannten Sammlungen<br />

(engl. Collections): Damit können Sie<br />

für Übersicht sorgen, wenn Sie sehr<br />

viele E-Books gekauft haben. Denkbar<br />

wäre hier etwa e<strong>in</strong>e Sortierung nach<br />

Genres, Autoren oder Buchreihen (für<br />

mehrteilige Romane).<br />

Direkt auf dem K<strong>in</strong>dle ist das komfortabel<br />

zu erledigen: Von der K<strong>in</strong>dle-Startseite<br />

aus können Sie über das Menü e<strong>in</strong>e neue<br />

Sammlung erstellen. Dabei geben Sie ihr<br />

e<strong>in</strong>en Namen (Abbildung 9, l<strong>in</strong>ks) und<br />

wählen anschließend alle Bücher aus, die<br />

Sie <strong>in</strong> die Sammlung aufnehmen wollen<br />

(Abbildung 9, Mitte). Der K<strong>in</strong>dle zeigt<br />

dabei nicht nur die auf dem Gerät liegenden<br />

E-Books an, sondern auch alle weiteren<br />

Titel, die Sie im Amazon-Store gekauft<br />

haben. Mit e<strong>in</strong>em Druck auf Fertig<br />

schieben Sie dann alle markierten Bücher<br />

<strong>in</strong> die Sammlung. Wenn Sie anschließend<br />

zur Startseite zurück kehren, sehen Sie<br />

diese Bücher nicht mehr <strong>in</strong> der Gesamtübersicht<br />

– stattdessen gibt es nun ganz<br />

oben e<strong>in</strong>en neuen E<strong>in</strong>trag für die frisch<br />

erzeugte Sammlung, und wenn Sie diesen<br />

auswählen, ersche<strong>in</strong>en die Bücher aus<br />

der Sammlung (Abbildung 9, rechts).<br />

Abb. 8: Bei Büchern ohne DRM ersche<strong>in</strong>t<br />

auf der Produktseite der H<strong>in</strong>weis „Ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schränkung“.<br />

Abb. 9: Auf dem K<strong>in</strong>dle erzeugen Sie Sammlungen <strong>in</strong> wenigen Schritten – von l<strong>in</strong>ks<br />

nach rechts: Namen vergeben, Bücher auswählen, Blick <strong>in</strong> die neu erstellte Sammlung.<br />

Unter Calibre können Sie das Plug-<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>dle Collections nach<strong>in</strong>stallieren, das<br />

verspricht, die Sammlungen komfortabler<br />

zu verwalten – <strong>in</strong> unserem Test hat das<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht funktioniert: E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Calibre<br />

erstellte neue Sammlung tauchte<br />

auch nach dem geforderten K<strong>in</strong>dle-Neustart<br />

nicht <strong>in</strong> der Übersicht auf. Auf e<strong>in</strong>er<br />

Anleitungsseite im Netz [7] f<strong>in</strong>den sich<br />

H<strong>in</strong>weise darauf, dass das Plug-<strong>in</strong> nicht<br />

mit dem K<strong>in</strong>dle-Modell Paperwhite kompatibel<br />

ist.<br />

K<strong>in</strong>delabra [6], e<strong>in</strong>e weitere Anwendung,<br />

die sich speziell um die Verwaltung von<br />

K<strong>in</strong>dle-Sammlungen kümmert, funktionierte<br />

im Test gar nicht. (Das Programm<br />

stürzte regelmäßig beim Versuch ab, den<br />

Pfad zum K<strong>in</strong>dle anzugeben.)<br />

Schutzlos?<br />

Der Paperwhite wird vom Amazon ohne<br />

Schutzhülle geliefert – das erfreut die Zubehörhersteller,<br />

die zahlreiche Hüllen<br />

und Hardcover für das Gerät im Angebot<br />

haben. Wer den K<strong>in</strong>dle z. B. häufig im<br />

Rucksack durch die Gegend schleppt,<br />

sollte über den Kauf e<strong>in</strong>er Hülle nachdenken,<br />

damit das Display nicht zerkratzt.<br />

Der Autor dieses Artikels hat seit e<strong>in</strong>igen<br />

Wochen das „Belk<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dle Sleeve“<br />

(Amazon-Produktnummer B005KELQEU,<br />

24 Euro) im E<strong>in</strong>satz: Das schützt zwar als<br />

weiche Hülle nicht vor starken Stößen,<br />

hält aber andere Gegenstände <strong>in</strong> derselben<br />

Tasche gut auf Abstand.<br />

Fazit<br />

Bücher auf dem K<strong>in</strong>dle Paperwhite zu<br />

lesen, macht Spaß – und das unabhängig<br />

davon, ob die Sonne sche<strong>in</strong>t oder es<br />

dunkel ist. Die Beleuchtung wird auch<br />

bei mehreren Stunden Lektüre am Stück<br />

nicht unangenehm. Wichtig für L<strong>in</strong>ux-<br />

Anwender: Der Zugriff auf den Speicher<br />

ist problemlos möglich, so dass auch<br />

Texte aus anderen Quellen ihren Weg<br />

auf den K<strong>in</strong>dle f<strong>in</strong>den. Fürs Lesen von<br />

PDF-Dateien ist das Gerät weniger geeignet:<br />

DIN-A-4-formatierte Dokumente<br />

sehen auf e<strong>in</strong>em 10-Zoll-Gerät e<strong>in</strong>fach<br />

besser aus. Für Bücher hat der Paperwhite<br />

genau das richtige Format. Mehr<br />

Informationen f<strong>in</strong>den sich im Handbuch,<br />

das über die Amazon-Seite verfügbar<br />

ist [8]. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] K<strong>in</strong>dle Paperwhite: http:// www. amazon.​<br />

de/ gp/ product/ B00CTUKFNQ/<br />

(http:// ezlx. de/ e1d1)<br />

[2] Hacks für den Paperwhite: http:// wiki.​<br />

mobileread. com/ wiki/ K<strong>in</strong>dle_Touch_<br />

Hack<strong>in</strong>g (http:// ezlx. de/ e1d2)<br />

[3] K2pdfopt: http:// www. willus. com/​<br />

k2pdfopt/ (http:// ezlx. de/ e1d3)<br />

[4] DeDRM: http:// apprenticealf. wordpress.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ e1d4)<br />

[5] Urheberrechtsgesetz, § 95a:<br />

http:// dejure. org/ gesetze/ UrhG/ 95a. html<br />

(http:// ezlx. de/ e1d5)<br />

[6] K<strong>in</strong>delabra: http:// richardpeng. com/​<br />

projects/ k<strong>in</strong>delabra/<br />

(http:// ezlx. de/ e1d6)<br />

[7] Anleitung zu K<strong>in</strong>dle-Sammlungen mit<br />

Calibre: http:// www. forall. ch/ WordPress/​<br />

2011/ 11/ 29/ k<strong>in</strong>dle‐mit‐calibre‐nutzen/<br />

(http:// ezlx. de/ e1d7)<br />

[8] Paperwhite-Handbuch:<br />

https:// k<strong>in</strong>dle. s3. amazonaws. com/​<br />

UserGuide/ Paperwhite_V2/ K<strong>in</strong>dle_<br />

Paperwhite_V2_UserGuide_DE. pdf<br />

(http:// ezlx. de/ e1d8)<br />

Software auf DVD: Calibre<br />

102 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Gal<strong>in</strong>a Peshkova, 123RF<br />

KDE 4.11.2 und Unity 7 im Vergleich<br />

KDE oder Unity<br />

Wer unter L<strong>in</strong>ux arbeitet, der hat bekanntlich die Wahl zwischen mehreren Desktopumgebungen. Doch wie<br />

e<strong>in</strong>steigertauglich s<strong>in</strong>d diese? In unserem Artikel vergleichen wir zwei sehr unterschiedliche Vertreter: KDE mit<br />

se<strong>in</strong>er Funktions- und Konfigurationsvielfalt und Canonicals m<strong>in</strong>imalistischen Unity-Desktop.<br />

Thomas Drill<strong>in</strong>g<br />

Unity ist eng mit dem Ubuntu-Projekt<br />

verknüpft und derzeit auch<br />

nur auf Ubuntu e<strong>in</strong>setzbar. KDE<br />

h<strong>in</strong>gegen können Sie auf jeder großen<br />

Distribution <strong>in</strong>stallieren (sogar auf<br />

Ubuntu, auch wenn Sie dann lieber zu<br />

dessen KDE-Variante Kubuntu greifen<br />

sollten). KDE ist aus historischen Gründen<br />

eng mit dem Namen Suse verbunden;<br />

es liegt daher nahe, für das standardmäßig<br />

<strong>in</strong>stallierte KDE OpenSuse zu nutzen.<br />

Historisches<br />

Unity ist e<strong>in</strong>e von Canonical explizit für<br />

Ubuntu entwickelte, unter der GPLv3 lizenzierte<br />

Desktopumgebung und soll ab<br />

Version 8 auf PCs, Laptops, Netbooks,<br />

Tablets und dem Ubuntu-Phone e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>heitliche (Touch-)Bedienung gewährleisten.<br />

Standardmäßig ausgeliefert wird<br />

Unity 8 mit der nächsten Ubuntu-LTS-<br />

Version 14.04 im April 2014 (es kann<br />

aber auch jetzt schon testweise <strong>in</strong>stalliert<br />

werden). KDE ist die älteste, funktionsreichste<br />

und ausgereifteste Desktopumgebung<br />

für L<strong>in</strong>ux (die Version 1.0<br />

erschien 1998). Seit 2009 steht KDE<br />

nicht mehr für „K Desktop Environment“,<br />

sondern nur für die Entwicklergeme<strong>in</strong>schaft,<br />

während das eigentliche<br />

Programmpaket „KDE Software Compilation“<br />

(KDE SC) heißt.<br />

Wir verwenden für diesen<br />

Artikel die Version 4.11<br />

und der E<strong>in</strong>fachheit halber<br />

die Bezeichnung KDE.<br />

Unity 7 und der<br />

Datenschutz<br />

Unity-Nutzer sollten wissen,<br />

dass sich die Desktopsuchfunktion<br />

bei Unity<br />

standardmäßig auch auf<br />

Onl<strong>in</strong>eshops wie Amazon<br />

und e<strong>in</strong>ige andere Quellen<br />

im Netz erstreckt, was aus Datenschutzgründen<br />

bedenklich ist (siehe auch die<br />

Ubuntu-Tipps <strong>in</strong> dieser Ausgabe). Dabei<br />

leitet Unity e<strong>in</strong>en Teil der Suchanfragen<br />

– immerh<strong>in</strong> verschlüsselt – über e<strong>in</strong>en<br />

von Ubuntu betriebenen Proxyserver.<br />

Laut der zugrunde liegenden Datenschutzerklärung<br />

[2] landen e<strong>in</strong>ige Suchanfragen<br />

aber auch direkt beim jeweiligen<br />

Drittanbieter. Immerh<strong>in</strong> beschrän-<br />

Abb. 1: So deaktivieren Sie die <strong>in</strong> Unity vore<strong>in</strong>gestellteaktive<br />

Datenübermittlung.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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103


Test<br />

KDE oder Unity<br />

Abb. 2: Das Dock lässt sich auch automatisch ausblenden.<br />

Abb. 3: Das Unity-Dash erreichen Sie über das Ubuntu-Symbol.<br />

ken sich die übermittelten Daten auf die<br />

Suchbegriffe und die IP-Adressen und<br />

lassen sich nicht konkret e<strong>in</strong>zelnen Benutzern<br />

zuordnen. Sie können diese<br />

Funktion <strong>in</strong> den Unity-Systeme<strong>in</strong>stellungen<br />

deaktivieren, zu erreichen über<br />

das Schraubenschlüssel-Symbol im<br />

Dock, <strong>in</strong> der Kategorie Sicherheit & Datenschutz<br />

auf dem Reiter Suche (Abbildung<br />

1).<br />

Unity-Basics: Dock<br />

In diesem Menü zeigt sich das für Unity<br />

typische m<strong>in</strong>imalistische Design. Sie<br />

müssen lediglich den zugehörigen Schieberegler<br />

von An auf Aus stellen. Schaltflächen<br />

wie Anwenden oder Übernehmen<br />

gibt es <strong>in</strong> so gut wie ke<strong>in</strong>em Unity-Dialog:<br />

Fast jede vorgenommene E<strong>in</strong>stellung<br />

ist sofort wirksam. Es gibt auch ke<strong>in</strong>e<br />

Anfasser zum Vergrößern oder Verkle<strong>in</strong>ern<br />

von Fenstern. Ist e<strong>in</strong> Fenster <strong>in</strong> der<br />

Größe veränderbar, erhält das Fenster e<strong>in</strong>en<br />

filigranen Rahmen, sobald Sie auf<br />

den Rand klicken und die Maus gedrückt<br />

halten. Dann können Sie den Rahmen via<br />

Drag & Drop anpassen.<br />

E<strong>in</strong> klassisches Startmenü gibt es auch<br />

nicht, nur den erwähnten Launcher. Der<br />

heißt bei Unity Dock, Starter oder Seitenleiste,<br />

residiert standardmäßig und<br />

permanent am l<strong>in</strong>ken Bildschirmrand,<br />

lässt sich aber auch automatisch ausblenden.<br />

Die zugehörige E<strong>in</strong>stellung f<strong>in</strong>den<br />

Sie <strong>in</strong> den Systeme<strong>in</strong>stellungen im<br />

Bereich Persönlich <strong>in</strong> der Kategorie Darstellung<br />

auf dem Reiter Verhalten (Abbildung<br />

2).<br />

Das Dock enthält Symbole zum Starten<br />

der verknüpften Programme sowie am<br />

unteren Ende die Icons laufender Programme,<br />

zu erkennen an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Pfeil. Sie können das Dock nach Belieben<br />

via Drag & Drop um weitere E<strong>in</strong>träge aus<br />

dem Dash (hierzu gleich mehr) erweitern.<br />

Haben Sie im Systeme<strong>in</strong>stellungen-Dialog<br />

Darstellung auf dem Reiter Verhalten zudem<br />

Arbeitsflächen aktivieren mit e<strong>in</strong>em<br />

Häkchen versehen und gleichzeitig die<br />

rechts daneben stehende Option Symbol<br />

zum Anzeigen des Schreibtischs zum Starter<br />

h<strong>in</strong>zufügen aktiviert, ersche<strong>in</strong>t ganz<br />

unten im Dock e<strong>in</strong> Symbol für den Arbeitsflächenumschalter.<br />

Außerdem bietet<br />

das Dock Symbole für externe Datenträger<br />

wie e<strong>in</strong>gelegte DVDs oder angeschlossene<br />

USB-Geräte. Die Reihenfolge der<br />

Icons können Sie via Drag & Drop nach<br />

Belieben ändern.<br />

Unity-Basics: Dash<br />

Die Unity-Variante des Startmenüs heißt<br />

Dash und ersche<strong>in</strong>t, wenn Sie l<strong>in</strong>ks oben<br />

im Dock auf das Ubuntu-Symbol klicken<br />

(Abbildung 3). Das Dash ist <strong>in</strong> Form<br />

mehrerer Dialogseiten organisiert, die bei<br />

Unity L<strong>in</strong>sen oder Search-Plug-<strong>in</strong>s genannt<br />

werden, und zeigt beim ersten Start<br />

die Home-L<strong>in</strong>se.<br />

Mit den Symbolen am unteren Rand des<br />

Dash schalten Sie zwischen den L<strong>in</strong>sen<br />

Anwendungen, Dateien & Ordner, Videos,<br />

Musik, Fotos und Soziale Netzwerke um<br />

und können weitere L<strong>in</strong>sen h<strong>in</strong>zufügen.<br />

Hierfür scrollen Sie <strong>in</strong> der L<strong>in</strong>se Anwen-<br />

Abb. 4: Mit so genannten L<strong>in</strong>sen will Unity im Dash das Suchen<br />

und F<strong>in</strong>den von Apps erleichtern.<br />

Abb. 5: Die Dash-Trefferliste zeigt auch Detail<strong>in</strong>formationen zu<br />

den gefundenen Ergebnissen an.<br />

104 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


KDE oder Unity<br />

Test<br />

dungen ganz nach unten und f<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

der Rubrik Dash Erweiterungen weitere<br />

L<strong>in</strong>sen. Das Dash zeigt je nach Bildschirmauflösung<br />

nur e<strong>in</strong>e begrenzte Auswahl<br />

an Suchergebnissen. Die Icon-Größe<br />

ist zudem für den Desktopbetrieb unnötig<br />

groß. Mit e<strong>in</strong>en Klick auf xx weitere Ergebnisse<br />

anzeigen erweitern Sie die Auswahl<br />

über die standardmäßig angezeigten Treffer<br />

h<strong>in</strong>aus; das Reduzieren der Trefferliste<br />

klappt analog mit Weniger Ergebnisse anzeigen<br />

(Abbildung 4).<br />

Klicken Sie e<strong>in</strong> Ergebnis <strong>in</strong> der Trefferliste<br />

an, zeigt das Dash Detail<strong>in</strong>formationen<br />

(sofern verfügbar) samt Bild, und<br />

Sie können das betreffende Plug-<strong>in</strong> mit<br />

der gleichnamigen Schaltfläche deaktivieren<br />

oder mit dem Rechtspfeil zum<br />

nächsten Treffer navigieren. Auch hier<br />

zeigt sich, dass Unity primär für den E<strong>in</strong>satz<br />

auf mobilen Geräten optimiert ist,<br />

denn die Detailanzeige ist unnötig groß<br />

(Abbildung 5).<br />

Das Dash zeigt <strong>in</strong> jeder L<strong>in</strong>se bzw. generell<br />

am oberen Rand das E<strong>in</strong>gabefeld Ihren<br />

Rechner und Onl<strong>in</strong>equellen durchsuchen,<br />

mit dem Sie gezielt nach <strong>in</strong>stallierten<br />

Anwendungen suchen können. Sie<br />

können das Dash auch mit [W<strong>in</strong>dows]<br />

aufrufen. Die Art und Weise, wie sich<br />

das Suchfeld transparent über den Rest<br />

des Desktops legt, ist zwar recht orig<strong>in</strong>ell,<br />

weist aber Schwächen auf. So ist es<br />

z. B. nicht möglich, wie beim KDE-Startmenü<br />

e<strong>in</strong>fach nur durch sämtliche Menüs<br />

und Unterabteilungen zu navigieren,<br />

wenn Sie e<strong>in</strong> Programm suchen, von<br />

dem Sie weder den Namen noch die Kategorie<br />

kennen.<br />

Unity-Tastenkürzel<br />

Unity lässt sich übrigens vollständig mit<br />

Tastaturkürzeln steuern, was sehr effizient<br />

ist. Alle<strong>in</strong> mit [Alt-F2] ist es überhaupt<br />

halbwegs möglich, e<strong>in</strong> Programm<br />

zu starten, das nicht im Dock verknüpft<br />

ist. Die W<strong>in</strong>dows-Taste öffnet das Dash;<br />

halten Sie die Taste m<strong>in</strong>destens zwei Sekunden<br />

gedrückt, zeigt Unity e<strong>in</strong>e Übersicht<br />

möglicher Tastaturkürzel (Abbildung<br />

6). In dieser Ansicht blendet die<br />

Desktopumgebung im Dock Ziffern über<br />

den Programm-Icons e<strong>in</strong>, die Sie zusammen<br />

mit der W<strong>in</strong>dows-Taste zum Programmstart<br />

benutzen können.<br />

Unity-Basics: Panel<br />

Unity zeigt am oberen Bildschirmrand<br />

permanent das Panel, auch als Menüleiste<br />

Abb. 6: Unity lässt sich vollständig über Tastaturkürzel steuern.<br />

bezeichnet (Abbildung 7). Das Panel ist<br />

klar gegliedert und zeigt am l<strong>in</strong>ken Rand<br />

die Namen der gerade aktiven Programme.<br />

Der mittlere Bereich ist für das<br />

Menü des Programms reserviert, das gerade<br />

den Fokus hat. Es ersche<strong>in</strong>t nur,<br />

wenn Sie mit der Maus das Panel berühren.<br />

Der rechte Bereich enthält so genannte<br />

Indikatoren (im Ubuntu-Sprachgebrauch<br />

klassische M<strong>in</strong>iprogramme, die<br />

hier verschiedene Status-Informationen<br />

anzeigen). Per Vore<strong>in</strong>stellung s<strong>in</strong>d das<br />

z. B. das Uhr-/​Kalender-Applet, der persönliche<br />

Onl<strong>in</strong>estatus, der Lautstärkeregler,<br />

der Netzwerkmanager und die aktuelle<br />

Lokalisierung samt Zeichentabelle.<br />

Über das Zahnradsymbol rufen Sie die<br />

Unity-Systeme<strong>in</strong>stellungen auf, sperren<br />

den Bildschirm, melden sich ab und starten<br />

den Rechner neu.<br />

Unity-Basics: Web-Apps<br />

E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit von Unity s<strong>in</strong>d<br />

die so genannten Web-Apps. So f<strong>in</strong>den<br />

Sie beispielsweise im Dock e<strong>in</strong>en mit e<strong>in</strong>em<br />

Amazon-Symbol versehenen E<strong>in</strong>trag<br />

– e<strong>in</strong>e Web-App. Web-Apps lassen, vere<strong>in</strong>facht<br />

ausgedrückt, Webseiten so aussehen<br />

wie lokal <strong>in</strong>stallierte Anwendungen,<br />

denn unter der Haube ist e<strong>in</strong>e Web-<br />

App fast genauso <strong>in</strong> Unity <strong>in</strong>tegriert wie<br />

e<strong>in</strong>e lokale Anwendung. Das bedeutet<br />

nicht nur, dass Sie die verknüpfte Webseite<br />

per Klick aus dem Dock aufrufen<br />

können. Vielmehr kann<br />

z. B. die Google+-Web-<br />

App beim E<strong>in</strong>treffen neuer<br />

Nachrichten im lokalen IM<br />

e<strong>in</strong>e Systembenachrichtigung e<strong>in</strong>blenden.<br />

Auch neue Google-Mail-Post landet so zuverlässig<br />

im Nachrichtenmenü.<br />

Unity-Basics: Nautilus und<br />

E<strong>in</strong>stellungen<br />

Unity verwendet als Dateimanager e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> Bedienung und Funktionalität stark<br />

vere<strong>in</strong>fachte Version von Gnomes Nautilus.<br />

Mit [Strg-L] blenden Sie bei Bedarf<br />

die E<strong>in</strong>gabezeile zum manuellen E<strong>in</strong>geben<br />

von Verzeichnispfaden e<strong>in</strong>. Im Vergleich<br />

zu KDEs Dolph<strong>in</strong> verfügt Nautilus<br />

nur über wenige Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten.<br />

Davon, dass Unity<br />

explizit nach e<strong>in</strong>er funktionierenden<br />

OpenGL-Unterstützung verlangt, ist bis<br />

auf e<strong>in</strong> paar Transparenzeffekte im täglichen<br />

Betrieb wenig zu sehen. Im Modul<br />

Darstellung der Systeme<strong>in</strong>stellungen<br />

können Sie lediglich e<strong>in</strong>en Bildschirmh<strong>in</strong>tergrund<br />

und e<strong>in</strong> Thema wählen sowie<br />

die Icon-Größe der Startersymbole<br />

anpassen, was beim Betrieb von Unity<br />

auf e<strong>in</strong>em Desktopsystem mit TFT-Monitor<br />

auch ratsam ist.<br />

Mit etwas Aufwand können auch Unity-<br />

Nutzer e<strong>in</strong>e größere Anzahl von 3-D-Effekten<br />

verwenden und konfigurieren,<br />

müssen dazu aber das Compiz-Konfigurationswerkzeug<br />

CompizConfig E<strong>in</strong>stellungs-Manager<br />

im Software-Center nach<strong>in</strong>stallieren.<br />

Zum Start des Tools geben<br />

Sie Com <strong>in</strong>s Dash e<strong>in</strong> und klicken auf de<strong>in</strong><br />

Abb. 7: Das Unity-Panel enthält das globale Menü und<br />

Indikatoren wie die Uhr und den Onl<strong>in</strong>estatus.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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105


Test<br />

KDE oder Unity<br />

Abb. 8: Das Unity Tweak Tool br<strong>in</strong>gt zahlreiche E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten<br />

zurück.<br />

Abb. 9: Mit aktiven Ecken verpassen Sie Unity e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> OS X und<br />

KDE beliebte Funktionalität.<br />

E<strong>in</strong>trag Icon CompizConfig Sett<strong>in</strong>gs Manager.<br />

Unity weist mit e<strong>in</strong>er Warnung darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass es sich um e<strong>in</strong> Tool für fortgeschrittene<br />

Nutzer handelt, das mit Vorsicht<br />

zu verwenden ist.<br />

Klicken Sie z. B. im Bereich Arbeitsfläche<br />

auf Ubuntu Unity Plug<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>ige der<br />

oben erläuterten Tastenkürzel zu verifizieren<br />

oder anzupassen. Hier stellen Sie<br />

ebenfalls die Farbe und Transparenz des<br />

Panels e<strong>in</strong> unddd konfigurieren e<strong>in</strong>ige<br />

Dash-Eigenschaften.<br />

Unity Tweak Tool<br />

In Unity gibt es <strong>in</strong>sgesamt nur wenige<br />

E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten, denn das m<strong>in</strong>imalistische<br />

Auftreten ist Programm.<br />

Wenn Ihnen das nicht gefällt, können<br />

Sie aus dem Software-Center das Unity<br />

Tweak Tool <strong>in</strong>stallieren. Suchen Sie<br />

dazu nach tweak. Das Werkzeug erschließt<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Konfigurationsmöglichkeiten,<br />

welche die Entwickler im<br />

Laufe der Jahre entfernt haben. Sie starten<br />

es über E<strong>in</strong>gabe von tweak <strong>in</strong>s Dash<br />

(Abbildung 8).<br />

Das Tool untergliedert sich <strong>in</strong> die Bereiche<br />

Unity, Fensterverwaltung, Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

und System. Sie verändern<br />

hier z. B. das Verhalten des Docks. Neben<br />

den <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung unterstützten<br />

Möglichkeiten Automatisches Ausblenden,<br />

Arbeitsflächensymbole anzeigen<br />

und Symbolgröße f<strong>in</strong>den Sie hier weitere<br />

Animationseffekte und Optionen, etwa<br />

zum Verändern der Transparenz. Ferner<br />

können Sie z. B. im Bereich der Fensterverwaltung<br />

bei Aktive Ecken e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

Verhalten festlegen, das ausgelöst<br />

wird, wenn Sie die Maus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der<br />

Bildschirmecken bewegen (Abbildung<br />

9). E<strong>in</strong>e umfassende Beschreibung dieses<br />

Werkzeugs lesen Sie <strong>in</strong> L<strong>in</strong>uxUser 06/​<br />

2013 [3].<br />

KDE-Basics<br />

KDE gibt es schon lange für unterschiedliche<br />

Gerätetypen mit Arbeitsflächen<br />

(Plasma genannt) für Desktops und Netbooks<br />

sowie Plasma Active für mobile<br />

Geräte. Wir befassen uns hier nur mit der<br />

Desktopvariante. Die KDE Software Compilation<br />

(SC) besteht aus der eigentlichen<br />

Plasma-Oberfläche, wie z. B. Plasma<br />

Desktop, den KDE-Anwendungen und der<br />

so genannten KDE-Plattform, h<strong>in</strong>ter der<br />

sich die gesamte Backend-Architektur<br />

verbirgt. Die wiederum besteht aus dem<br />

Fenstermanager KW<strong>in</strong>, den KDE-Bibliotheken,<br />

dem Akonadi-Famework, das<br />

sich um das Speichern von PIM-Daten<br />

kümmert, und dem SDK.<br />

KW<strong>in</strong><br />

KW<strong>in</strong> ermöglicht zahlreiche<br />

zu Compiz äquivalente<br />

3-D-Effekte. Diese<br />

können Sie <strong>in</strong> den KDE-<br />

Systeme<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> der<br />

Rubrik Arbeitsflächen-Effekte<br />

auswählen bzw.<br />

e<strong>in</strong>-/​ausschalten oder konfigurieren<br />

(Abbildung 10).<br />

Sie erreichen diese E<strong>in</strong>stellungen<br />

am schnellsten, <strong>in</strong>dem<br />

Sie im Startmenü Arbeits<br />

<strong>in</strong> das Suchfeld e<strong>in</strong>geben<br />

und dann den Treffer<br />

Arbeitsflächen-Effekte<br />

auswählen.<br />

KW<strong>in</strong> nutzt standardmäßig Arbeitsflächen-Effekte,<br />

sofern e<strong>in</strong> 3-D-Treiber e<strong>in</strong>gerichtet<br />

ist. Prüfen können Sie das <strong>in</strong><br />

den KDE-Systeme<strong>in</strong>stellungen im Bereich<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild und Verhalten<br />

der Arbeitsfläche bei Arbeitsflächen-Effekte<br />

auf dem Reiter Allgeme<strong>in</strong>. Hier ist<br />

normalerweise das Häkchen bei Arbeitsflächen-Effekte<br />

beim Start aktivieren gesetzt.<br />

Mit [Alt-Umschalt-F12] können<br />

Sie Arbeitsflächen-Effekte auch zur<br />

Laufzeit e<strong>in</strong>- oder ausschalten. Ist diese<br />

Funktion deaktiviert, zeigt KDE beim<br />

Aktivieren der Arbeitsflächen-Effekte<br />

automatisch an, welche Effekte nicht<br />

funktionieren. Mit den beiden Optionen<br />

Verbesserte Fensterverwaltung und Verschiedene<br />

Animationen können Sie e<strong>in</strong>e<br />

Vorauswahl gleichzeitig aktivierter Effekte<br />

treffen, ohne auf dem Reiter Alle<br />

Effekte jeden e<strong>in</strong>zelnen an- oder ausschalten<br />

zu müssen.<br />

Abb. 10: KDE bietet von Haus aus zahlreiche OpenGLbasierte<br />

Arbeitsflächen-Effekte.<br />

106 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


KDE oder Unity<br />

Test<br />

Abb. 11: KDE kennt verschiedene Arten von Startmenüs,<br />

wie etwa das KickOff-Menü oder das traditionelle<br />

hierarchisch aufgebaute Menü aus KDE 3.x.<br />

Arbeitsflächen-Ordner<br />

E<strong>in</strong>e Besonderheit gegenüber anderen<br />

X11-Fenstermanagern besteht bei KW<strong>in</strong>/​<br />

Plasma dar<strong>in</strong>, dass der Bildschirmh<strong>in</strong>tergrund<br />

nicht als e<strong>in</strong>e Art Root-Fenster fungiert,<br />

sondern durch den KDE-Desktop<br />

überlagert wird. Auf diesem können dann<br />

Dateien, Ordner und Verknüpfungen abgelegt<br />

werden, ähnlich wie Sie es vielleicht<br />

von W<strong>in</strong>dows her kennen. KDE 4<br />

sieht e<strong>in</strong>e solche Funktion nicht direkt<br />

vor, ermöglicht aber e<strong>in</strong> äquivalentes Verhalten<br />

mit dem Applet Ordner-Ansicht.<br />

Dieses legt sich transparent auf den H<strong>in</strong>tergrund<br />

und kann wahlweise beliebige<br />

Programmverknüpfungen im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>em dazu verwalteten Arbeitsflächen-Ordner,<br />

dem persönlichen Ordner<br />

oder jedem anderen von Ihnen dazu bestimmten<br />

Ordner anzeigen.<br />

Plasmoiden<br />

Bei KDE besteht die gesamte Oberfläche<br />

aus Applets, auch Plasmoiden genannt.<br />

Deren Position auf der Oberfläche wird<br />

durch übergeordnete Applets, so genannte<br />

Conta<strong>in</strong>ments bestimmt. So können Applets<br />

auf dem Desktoph<strong>in</strong>tergrund frei<br />

schweben und e<strong>in</strong>e beliebige Größe haben.<br />

Sie können zudem jedes Applet alternativ<br />

auch <strong>in</strong> der Kontrollleiste ablegen,<br />

wo es <strong>in</strong> der Höhe e<strong>in</strong>geschränkt ist. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

passen sich die meisten Applets automatisch<br />

dem äußeren Formfaktor an.<br />

Das gilt auch für die eigentlichen Startmenüs.<br />

Als KDE-Nutzer können Sie sich für<br />

verschiedene Varianten von Startmenüs<br />

entscheiden, etwa das standardmäßig<br />

verwendete KickOff-Menü. Platzieren Sie<br />

das KickOff-Menü beispielsweise auf dem<br />

Desktop, ist immer das vollständige Menü<br />

sichtbar, während es sich <strong>in</strong> der Kontrollleiste<br />

auf das K-Symbol reduziert (Abbildung<br />

11).<br />

Die Architektur von<br />

Plasma erlaubt es, dass Sie<br />

beliebig viele Startmenüs<br />

<strong>in</strong> Form von Plasmoiden<br />

(Applets) auf dem Desktop<br />

oder im Panel ablegen<br />

können, etwa auch das<br />

alte Startmenü aus der<br />

KDE-3-Ära, das viele KDE-<br />

Anwender bevorzugen.<br />

Dieses verhält sich genau<br />

so, wie Sie es vielleicht<br />

von W<strong>in</strong>dows her kennen.<br />

Sie können jedes gewünschte<br />

KDE-M<strong>in</strong>iprogramm<br />

wahlweise auf dem Desktop oder<br />

<strong>in</strong> der Kontrollleiste ablegen. Für e<strong>in</strong> Ablegen<br />

auf dem Desktop klicken sie mit<br />

rechts auf e<strong>in</strong>e freie Fläche des H<strong>in</strong>tergrunds<br />

und wählen den Kontextmenüe<strong>in</strong>trag<br />

M<strong>in</strong>iprogramm h<strong>in</strong>zufügen.<br />

Zum E<strong>in</strong>fügen e<strong>in</strong>es Applets <strong>in</strong> der Kontrollleiste<br />

klicken Sie ganz rechts auf das<br />

Konfigurationssymbol der Kontrollleiste<br />

und dann im aufklappenden Dialog auf<br />

M<strong>in</strong>iprogramme h<strong>in</strong>zufügen.<br />

Zum Auswählen e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>iprogramms<br />

zeigt KDE am unteren Bildschirmrand<br />

e<strong>in</strong>e waagerecht scrollbare, alphabetisch<br />

sortierte Liste der verfügbaren Applets <strong>in</strong>klusive<br />

<strong>Vorschau</strong> (egal, ob Sie das Applet<br />

<strong>in</strong> der Kontrollleiste oder auf dem Desktop<br />

platzieren möchten). Für die Verwendung<br />

auf dem Desktop ziehen Sie das<br />

ausgewählte Applet mit der Maus an die<br />

gewünschte Position des Desktops. Wahlweise<br />

klicken Sie doppelt auf das ausgewählte<br />

Applet. Beim E<strong>in</strong>fügen e<strong>in</strong>es Applets<br />

<strong>in</strong> die Kontrollleiste ersche<strong>in</strong>t das<br />

dem M<strong>in</strong>iprogramm zugeordnete Icon<br />

(meist e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>iaturisierte Version des eigentlichen<br />

Applets) ganz rechts <strong>in</strong> der<br />

Kontrollleiste.<br />

Solange Sie sich noch im Konfigurationsmodus<br />

der Kontrollleiste bef<strong>in</strong>den (zu erkennen<br />

am nach oben ausgeklappten E<strong>in</strong>stellungsdialog),<br />

können Sie die Position<br />

des eben e<strong>in</strong>gefügten (oder jedes anderen<br />

Applets auf der Kontrollleiste) nach Belieben<br />

ändern, <strong>in</strong>dem Sie mit der Maus über<br />

das gewünschte Icon fahren. Dann ersche<strong>in</strong>t<br />

e<strong>in</strong> Fadenkreuz und Sie können<br />

das Applet durch Drücken und Ziehen<br />

verschieben. Ist der Konfigurationsdialog<br />

der Kontrollleiste geschlossen, s<strong>in</strong>d die<br />

Applets auf der Kontrollleiste nicht mehr<br />

verschiebbar. Entfernen lassen sich Applets<br />

jederzeit über das zugehörige Kontextmenü.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus können Sie<br />

Applets über ihr Kontextmenü auch<br />

grundsätzlich sperren und vor Veränderungen<br />

schützen. Außerdem können Sie<br />

auf dem Auswahldialog für M<strong>in</strong>iprogramme<br />

mit der Schaltfläche Neue M<strong>in</strong>iprogramme<br />

holen jederzeit weitere Applets<br />

direkt aus dem Internet laden.<br />

In der Standarde<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong>stalliert KDE<br />

e<strong>in</strong>e Reihe nützlicher System-Applets, wie<br />

etwa den Systemabschnitt der Kontrollleiste<br />

mit dem Netzwerkmanager, dem<br />

Lautstärkeregler/​Mixer, der Geräteverwaltung<br />

und e<strong>in</strong>er Zugriffsmöglichkeit auf die<br />

Zwischenablage. Die jeweilige Distribution<br />

bzw. andere Programme können zudem<br />

Indikatoren <strong>in</strong> den Systemabschnitt<br />

e<strong>in</strong>blenden, wie etwa die Notizverwaltung<br />

KNotes oder die Aktualisierungsverwaltung<br />

(Abbildung 12).<br />

Sobald Sie mit der Maus e<strong>in</strong> auf dem Desktop<br />

platziertes M<strong>in</strong>iprogramm berühren,<br />

klappt je nach Position l<strong>in</strong>ks oder rechts<br />

e<strong>in</strong>e Symbolleiste mit Icons zum Vergrößern/​Verkle<strong>in</strong>ern,<br />

Aufrufen des zugehörigen<br />

E<strong>in</strong>stellungendialoges (Schraubenschlüssel)<br />

oder Schließen des Applets auf.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Applet <strong>in</strong> der Kontrollleiste erreichen<br />

Sie den Konfigurationsdialog über<br />

das Kontextmenü. Der E<strong>in</strong>trag heißt <strong>in</strong> der<br />

Regel E<strong>in</strong>stellung zu . E<strong>in</strong>ige<br />

M<strong>in</strong>iprogramme, wie zum Beispiel<br />

das Ordner-Ansicht-Applet, haben <strong>in</strong> der<br />

Toolbar weitere Icons (vor dem Schließen-<br />

Icon). Der Konfigurationsdialog selbst<br />

kann je nach Applet unterschiedlich komplex<br />

ausfallen und ersche<strong>in</strong>t völlig losgelöst<br />

vom Applet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frei positionierbaren<br />

Fenster.<br />

Weitere Informationen zum Konzept der<br />

Plasmoide genannten M<strong>in</strong>iprogramme,<br />

zum Umgang mit ihnen sowie e<strong>in</strong>e Auswahl<br />

außergewöhnlich nützlicher M<strong>in</strong>is<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 03/​12 [4].<br />

Dateimanager Dolph<strong>in</strong><br />

KDE verfügt mit Dolph<strong>in</strong> über e<strong>in</strong>en Dateimanager,<br />

der diese Bezeichnung im<br />

Gegensatz zu Nautilus verdient und funktional<br />

auch e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>dows-Explorer<br />

überflügelt. Über Dolph<strong>in</strong> können Sie<br />

Abb. 12: Der Systemabschnitt der Kontrollleiste<br />

ist e<strong>in</strong>es der wichtigsten Standard-Applets<br />

von KDE.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

107


Test<br />

KDE oder Unity<br />

Abb. 13: Dolph<strong>in</strong> fungiert nicht nur als lokaler Dateimanager, sondern lässt sich um<br />

zahllose Dienste von Dropbox bis WebDAV erweitern.<br />

nicht nur lokal, sondern auch über das<br />

Netzwerk Daten verwalten. Der Zugriff<br />

auf Dolph<strong>in</strong> ist auf vielfache Weise möglich.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Standard<strong>in</strong>stallation von<br />

KDE f<strong>in</strong>den Sie das zugehörige Icon im<br />

KickOff-Menü, wahlweise <strong>in</strong> den Favoriten<br />

oder auf dem Reiter Rechner. Ferner<br />

können Sie Dolph<strong>in</strong> als Applet <strong>in</strong> der<br />

Kontrollleiste oder auf dem Desktop ablegen<br />

und aus dem traditionellen KDE-<br />

Menü starten.<br />

Dolph<strong>in</strong> ist <strong>in</strong> KDE der Standard-Dateimanager.<br />

So startet Dolph<strong>in</strong>, wenn Sie <strong>in</strong> der<br />

Geräteüberwachung im Systemabschnitt<br />

der Kontrollleiste beim E<strong>in</strong>legen e<strong>in</strong>es optischen<br />

Datenträgers oder Anstecken e<strong>in</strong>es<br />

USB-Geräte den Menüe<strong>in</strong>trag Mit Dateimanager<br />

öffnen auswählen. <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

hat Dolph<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Vergangenheit viele<br />

spannende Artikel gewidmet, etwa <strong>in</strong> den<br />

Ausgaben 02/​2012 [5] und 03/​2012 [6].<br />

Sie können Dolph<strong>in</strong> im Menü E<strong>in</strong>stellungen<br />

/ Dolph<strong>in</strong> e<strong>in</strong>richten auf dem Reiter<br />

Dienste mit der Schaltfläche Neue Dienste<br />

herunterladen um zusätzliche Services erweitern<br />

(Abbildung 13).<br />

Nepomuk<br />

In KDE ist mit Nepomuk auch e<strong>in</strong>e mächtige<br />

semantische Desktopsuchmasch<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>gebaut, die <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile<br />

jede gewünschte Information auf Ihrem<br />

Rechner f<strong>in</strong>det. Außerdem kann Nepomuk<br />

auf Wunsch auch Ihre E-Mails <strong>in</strong>dexieren.<br />

Sie können den als semantischen<br />

Desktop bezeichneten Nepomuk-Dienst<br />

<strong>in</strong> den KDE-Systeme<strong>in</strong>stellungen im Bereich<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild und Verhalten der<br />

Arbeitsfläche bei Desktop-Suche e<strong>in</strong>richten,<br />

konfigurieren und ggf. auch deaktivieren,<br />

wenn die Ressourcen knapp werden.<br />

Für weitere Erläuterungen verweisen<br />

wir auf die KDE-Dokumentation [7] und<br />

unsere KDE-Tipps aus Heft 02/​2013 [8].<br />

KDE konfigurieren<br />

Wie überall <strong>in</strong> KDE – und anders als bei<br />

Unity – können Sie selbstverständlich<br />

auch e<strong>in</strong>en anderen Dateimanager, etwa<br />

Konqueror, als Standard e<strong>in</strong>stellen. Klicken<br />

Sie dazu <strong>in</strong> den KDE-Systeme<strong>in</strong>stellungen<br />

im Bereich Ersche<strong>in</strong>ungsbild und<br />

Verhalten der Arbeitsfläche auf Standard-<br />

Komponenten.<br />

Theoretisch können Sie sogar e<strong>in</strong>en anderen<br />

Fenstermanager verwenden, was aber<br />

<strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Vorteile br<strong>in</strong>gt. Die<br />

Konfigurierbarkeit von KDE bis <strong>in</strong>s<br />

kle<strong>in</strong>ste Detail gehört zur zentralen Philosophie<br />

und begeistert Fans ebenso, wie<br />

sie Kritiker abschreckt. Aber: KDE funktioniert<br />

im Alltagsbetrieb auch ohne weitere<br />

Konfiguration. Es ist schlicht Ihnen<br />

und Ihrer Experimentierfreude überlassen,<br />

ob Sie zusätzliche Plasmoide, Arbeitsflächen-Effekte,<br />

Fensterdekorationen,<br />

Arbeitsflächen- oder Startbildschirm-<br />

Designs, KW<strong>in</strong>-Skripte oder Dolph<strong>in</strong>-<br />

Dienste <strong>in</strong>stallieren. Laden Sie diese e<strong>in</strong>fach<br />

im laufendem Betrieb über den jeweiligen<br />

Konfigurationsdialog aus dem<br />

Internet herunter und orientieren Sie sich<br />

bei Ihrer Auswahl am KDE-weit verfügbaren<br />

Bewertungssystem.<br />

Fazit<br />

Verglichen mit Unity 7 ist KDE SC<br />

4.11.2 die ausgereiftere, funktionsreichere,<br />

e<strong>in</strong>facher zu bedienende und<br />

schnellere Desktopumgebung. KDE läuft<br />

sehr flüssig und außerordentlich stabil<br />

und das mit e<strong>in</strong>em Maximum an aktivierten<br />

3-D-Effekten, im Multimonitorbetrieb<br />

und mit acht virtuellen Desktops<br />

– ganz anders als das deutlich behäbiger<br />

laufende Unity. Dafür stecken <strong>in</strong><br />

Unity durchaus e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante<br />

Ideen. Unübersehbar treibt Canonical<br />

se<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> Richtung Mobilgeräte<br />

und Touchbedienung voran, opfert<br />

dabei aber leider den Bedienungskomfort<br />

der Desktopversion.<br />

An die Fensterknöpfe auf der l<strong>in</strong>ken<br />

Seite, die verkrüppelten Scrollbalken<br />

und an das umständliche Dash mit e<strong>in</strong>er<br />

unnötig komplizierten und sche<strong>in</strong>bar<br />

nicht zuende gedachten Bedienung<br />

konnte sich der Autor jedenfalls nicht<br />

gewöhnen. Die Idee, e<strong>in</strong>e Oberfläche<br />

auf allen Gerätetypen vom Fernseher<br />

bis zum Handy gleich aussehen zu lassen,<br />

mag auf den ersten Blick nicht<br />

schlecht se<strong>in</strong>, geht aber an der Realität<br />

vorbei. KDE Plasma gibt es dank Qt<br />

schon lange für verschiedene Gerätetypen,<br />

denn Fernseher, Desktop-PC und<br />

Smartphone s<strong>in</strong>d nun e<strong>in</strong>mal völlig verschieden.<br />

(bka/​hej) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Unity 8 Tablets: https:// wiki. ubuntu. com/​<br />

Touch/ Install (http:// ezlx. de/ e1f1)<br />

[2] Ubuntu Datenschutz: http:// www.​<br />

ubuntu. com/ privacy‐policy<br />

(http:// ezlx. de/ e1f2)<br />

[3] Artikel zum Unity Tweak Tool: Thomas<br />

Drill<strong>in</strong>g, „Neue Kräfte“, L<strong>in</strong>uxUser 06/​<br />

2013, S. 73 ff., http:// l<strong>in</strong>ux‐community.​<br />

de/ artikel/ 29072 (http:// ezlx. de/ e1f3)<br />

[4] Plasmoiden-Artikel: Thomas Drill<strong>in</strong>g,<br />

„Plasma-Guide“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 03/​2012, S.<br />

62 ff., http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/​<br />

25927 (http:// ezlx. de/ e1f4)<br />

[5] Tipps zu Dolph<strong>in</strong>: Thomas Drill<strong>in</strong>g,<br />

„KDE-Tipps“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/​2012, S. 86<br />

ff., http://l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/​<br />

25201 (http:// ezlx. de/ e1f5)<br />

[6] Dolph<strong>in</strong>-Artikel: Hans-Georg Eßer,<br />

„E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> die<br />

Verzeichnishierarchie“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 03/​<br />

2012, S. 68 ff., http:// l<strong>in</strong>ux‐community.​<br />

de/ artikel/ 26090 (http:// ezlx. de/ e1f6)<br />

[7] Nepomuk-Dokumentation: http:// docs.​<br />

kde. org/ stable/ de/ kde‐runtime/ kcontrol/​<br />

nepomuk/ <strong>in</strong>dex. html (http:// ezlx. de/ e1f7)<br />

[8] Nepomuk-Tipps: Thomas Drill<strong>in</strong>g, „KDE-<br />

Tipps“, <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/​2013, S. 79 ff.<br />

108 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


NTFS und HFS von Paragon<br />

Test<br />

Zugriff auf W<strong>in</strong>dows- und OS-X-Datenträger<br />

Fremde Dateisysteme<br />

Hans-Georg Eßer<br />

W<strong>in</strong>dows formatiert Plattenpartitionen mit dem NTFS-Format,<br />

Apples Rechner verwenden HFS+. Beide Dateisysteme unterstützt<br />

der L<strong>in</strong>ux-Kernel nur e<strong>in</strong>geschränkt – für den Vollzugriff gibt es e<strong>in</strong> Treiberpaket<br />

von Paragon.<br />

Jedes Betriebssystem hat eigene Vorstellungen<br />

davon, wie Dateien auf<br />

Festplatten und anderen Datenträgern<br />

zu organisieren s<strong>in</strong>d. Das liegt unter<br />

anderem daran, dass hier – neben den eigentlich<br />

Datei<strong>in</strong>halten – auch Verwaltungs<strong>in</strong>formationen<br />

über Dateien gesichert<br />

werden. Was es im E<strong>in</strong>zelnen zu<br />

verwalten gibt, ist außerdem von Betriebssystem<br />

zu Betriebssystem verschieden.<br />

Unix-ähnliche Betriebssysteme (wie<br />

L<strong>in</strong>ux und auch OS X) wollen zum Beispiel<br />

für jede Datei neun Zugriffsrechte<br />

(lesen, schreiben, ausführen; für den Dateibesitzer,<br />

die Mitglieder der Standardgruppe<br />

und die sonstigen Anwender) <strong>in</strong>s<br />

Dateisystem schreiben, während W<strong>in</strong>dows<br />

bei der Zugriffsregelung e<strong>in</strong> ganz<br />

anderes Konzept verfolgt.<br />

So gibt es also e<strong>in</strong>e Vielfalt von Dateisystemen,<br />

und damit stellt sich für Betriebssysteme<br />

die unangenehme Aufgabe, auch<br />

Datenträger zu lesen und zu beschreiben,<br />

die für e<strong>in</strong> fremdes System gedacht s<strong>in</strong>d.<br />

Aus L<strong>in</strong>ux-Sicht s<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>dows und OS X<br />

(Apple) zwei solche Kandidaten; die Standarddateisysteme<br />

s<strong>in</strong>d dort NTFS beziehungsweise<br />

HFS+/​HFSX.<br />

Für NTFS gibt es gleich zwei freie L<strong>in</strong>ux-<br />

Treiber – e<strong>in</strong>er kann nur lesen, der andere<br />

benutzt umständlich e<strong>in</strong> Programm,<br />

das im H<strong>in</strong>tergrund läuft und für die Zugriffe<br />

zuständig ist. HFS+ kann L<strong>in</strong>ux lesen,<br />

aber nicht beschreiben. Das kostenlose<br />

NTFS&HFS for L<strong>in</strong>ux 8.9 Express von<br />

Paragon Software [1] enthält e<strong>in</strong>en Treiber<br />

ufsd, der sowohl NTFS als auch<br />

HFS+/​HFSX beherrscht.<br />

e<strong>in</strong> Shell-Skript aufrufen, das zudem e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>stallierte Entwicklungsumgebung, also<br />

Compiler und Teile der Kernel-Quellen,<br />

voraussetzt (Abbildung 1).<br />

Im Betrieb gibt es e<strong>in</strong> weiteres Problem:<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e externe Festplatte mit<br />

NTFS- oder Mac-Partitionen anstecken,<br />

erkennt L<strong>in</strong>ux diese und b<strong>in</strong>det sie mit<br />

dem Standardtreiber e<strong>in</strong>; den Paragon-<br />

Treiber ignoriert das System. Um ihn<br />

doch zu verwenden, müssen Sie wieder<br />

auf die Konsole, dort Root-Rechte erlangen<br />

und dann von Hand herausf<strong>in</strong>den,<br />

welche Partitionen es auf der externen<br />

Platte gibt – e<strong>in</strong> Kommando der Form<br />

mount ‐t ufsd /dev/sdg1 /mnt/<br />

b<strong>in</strong>det die Partition dann mit dem korrekten<br />

Treiber e<strong>in</strong>, wobei es ke<strong>in</strong>e Rolle<br />

spielt, ob das Format NTFS oder HFS+/​<br />

HFSX ist. Für e<strong>in</strong>en Alltagsbetrieb mit<br />

häufigem E<strong>in</strong>- und Ausstecken von Datenträgern<br />

ist das sehr umständlich, und<br />

L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>steiger werden damit gar nicht<br />

klarkommen.<br />

Messwerte<br />

Um die Performance des NTFS-Treibers<br />

zu messen, haben wir e<strong>in</strong>e NTFS-Partition<br />

zunächst mit dem Standardtreiber<br />

e<strong>in</strong>gehängt und dann e<strong>in</strong> ca. 4,3 GByte<br />

großes ISO-Image auf diesen Datenträger<br />

kopiert. Danach haben wir die Partition<br />

ausgehängt, sie mit dem Paragon-Treiber<br />

erneut gemountet und die Messung wiederholt.<br />

Anschließend haben wir die Kopieraktionen<br />

<strong>in</strong> umgekehrter Reihenfolge<br />

wiederholt, mit ähnlichen Ergebnissen.<br />

Mit Paragons NTFS-Code wird der Zugriff<br />

um e<strong>in</strong> Drittel schneller – das kann man<br />

deutlich spüren, wenn regelmäßig große<br />

Dateien h<strong>in</strong>- und herzuschieben s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit<br />

Die Paragon-Treiber arbeiten gut, s<strong>in</strong>d<br />

aber nicht richtig <strong>in</strong> das L<strong>in</strong>ux-System <strong>in</strong>tegriert,<br />

weil beim E<strong>in</strong>hängen automatisch<br />

die alten Treiber benutzt werden.<br />

Installation und Nutzung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser<br />

Form nicht e<strong>in</strong>steigertauglich. Wer Mac-<br />

Datenträger beschreiben muss oder die<br />

Beschleunigung des NTFS-Zugriffs benötigt,<br />

der sollte sich gegebenenfalls bei der<br />

E<strong>in</strong>richtung helfen lassen. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] NTFS&HFS for L<strong>in</strong>ux 8.9 Express:<br />

http:// www. paragon‐software. com/ de/​<br />

home/ ntfs‐l<strong>in</strong>ux‐per/<br />

(http:// ezlx. de/ e1u1)<br />

Nur bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>steigertauglich<br />

Die Paragon-Treiber gibt es nicht als fertige<br />

Pakete; Sie müssen zur Installation<br />

Abb. 1: Die Installation der Paragon-Treiber läuft über e<strong>in</strong> Shell-Skript.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

109


Test<br />

Hairy Tales<br />

Denkspiel Hairy Tales<br />

Haarige Angelegenheit<br />

Im Knobelspiel Hairy Tales<br />

tragen Kobolde mit explodierter<br />

Haartracht e<strong>in</strong>en blauen<br />

Kristall über sechseckige<br />

Spielfelder. Um die skurrilen<br />

Wesen zum Ausgang zu dirigieren,<br />

muss der Spieler ihre<br />

komplette Welt umbauen.<br />

Das fordert neben den kle<strong>in</strong>en<br />

grauen Zellen auch etwas<br />

Geschicklichkeit.<br />

Tim Schürmann<br />

In e<strong>in</strong>em Märchenland lebt das ziemlich<br />

behaarte Volk der Hairys. E<strong>in</strong>es<br />

Tages beg<strong>in</strong>nt ihre Welt, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

düstere, karge Landschaft zu verwandeln.<br />

Hilfe bieten nur noch magische, blau<br />

leuchtende H<strong>in</strong>kelste<strong>in</strong>e: Trägt e<strong>in</strong> Hairy<br />

sie durch die Landschaft, blüht diese um<br />

ihn herum wieder auf.<br />

Behaarte Lemm<strong>in</strong>ge<br />

Im Denkspiel Hairy Tales [1] muss der<br />

Spieler e<strong>in</strong>en der Hairys durch die Landschaft<br />

lotsen. Dabei gilt es zunächst, den<br />

blauen Ste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zusammeln, mit ihm die<br />

Welt wieder grün e<strong>in</strong>zufärben und dann<br />

durch e<strong>in</strong> Portal den nächsten Landstrich<br />

zu erreichen.<br />

Die Hairys s<strong>in</strong>d jedoch alles andere als <strong>in</strong>telligent.<br />

Sobald der Spieler dem Helden<br />

auf die Schulter klopft, rennt das haarige<br />

Männchen e<strong>in</strong>fach immer geradeaus. Das<br />

ändert sich erst, wenn es mit e<strong>in</strong>em Gegenstand<br />

kollidiert: Während schräg platzierte<br />

Zäune den Hairy <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere<br />

Richtung lenken, kehrt er bei e<strong>in</strong>er Kollision<br />

mit e<strong>in</strong>em Baum oder e<strong>in</strong>em dicken<br />

Ste<strong>in</strong> wieder um.<br />

Glücklicherweise besteht die Welt der<br />

Hairys aus sechseckigen Spielfeldern,<br />

welche der Spieler drehen und sogar mit<br />

der Maus an e<strong>in</strong>e andere Stelle schieben<br />

kann (Abbildung 1). Das Verschieben<br />

funktioniert allerd<strong>in</strong>gs nur mit Feldern,<br />

auf denen ke<strong>in</strong> dicker Fels oder e<strong>in</strong> Baum<br />

steht. Damit ist die Landschaft jedoch<br />

auch begrenzt: Läuft der Hairy über den<br />

Spielfeldrand, stürzt er <strong>in</strong> die Tiefe und<br />

verliert e<strong>in</strong>es von drei Spielleben. S<strong>in</strong>d<br />

alle Leben aufgebraucht, muss der Spieler<br />

das Rätsel noch e<strong>in</strong>mal komplett von<br />

vorne beg<strong>in</strong>nen.<br />

Druckmittel<br />

Viel Zeit bleibt für die Lösung allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht: Verdorrte Felder stecken nach e<strong>in</strong>er<br />

Weile ihre Nachbarn an. Andere Felder<br />

wiederum besitzen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebautes Uhrwerk,<br />

das sie nach e<strong>in</strong>er Weile selbständig<br />

weiterdreht (Abbildung 2). Je länger<br />

der Spieler nachdenkt, desto schwieriger<br />

wird es für ihn, e<strong>in</strong>e passende oder gar<br />

elegante Lösung zu f<strong>in</strong>den. Mitunter muss<br />

er sogar e<strong>in</strong>ige Felder verschieben und rotieren,<br />

während der Hairy durch die Landschaft<br />

rennt.<br />

Im späteren Spielverlauf kommen zudem<br />

weitere H<strong>in</strong>dernisse und Geme<strong>in</strong>heiten<br />

h<strong>in</strong>zu. So trifft der Spieler gelegentlich<br />

auf zwei Hairys, die er zum rettenden<br />

Portal führen muss. Felder mit spitzen<br />

Stacheln s<strong>in</strong>d genauso tödlich wie Kontakt<br />

mit e<strong>in</strong>em Monster. Diese so genannten<br />

Kikimoras lassen sich jedoch<br />

mit zuvor aufgesammelten Knoblauchknollen<br />

<strong>in</strong>s Koma hauchen oder über geschickt<br />

platzierte Kanonen im wahrsten<br />

S<strong>in</strong>ne des Wortes wegbomben – wenn<br />

denn gerade zufällig e<strong>in</strong>e solche Hilfe<br />

auf e<strong>in</strong>em Feld herumsteht. Als wären<br />

die Kikimoras noch nicht genug, gibt es<br />

<strong>in</strong>sgesamt auch noch drei besonders<br />

starke Endgegner, die jeweils nur mit e<strong>in</strong>er<br />

ausgeklügelten Strategie zu bezw<strong>in</strong>gen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Immerh<strong>in</strong> gibt es neben den Kanonen<br />

noch e<strong>in</strong> paar weitere Hilfen: So teleportieren<br />

kle<strong>in</strong>e Fischteiche den Helden<br />

ans andere Ende der Karte, während ihn<br />

110 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Hairy Tales<br />

Test<br />

Abb. 1: Zu Beg<strong>in</strong>n des Spiels muss man e<strong>in</strong>fach nur die Spielfelder<br />

an die richtige Stelle ziehen und rotieren. Die Blöcke mit den<br />

Pfeilen schicken dabei den Hairy <strong>in</strong> die angezeigte Richtung.<br />

Abb. 2: Die Felder mit den Schlüsselsymbolen rotieren nach e<strong>in</strong><br />

paar Sekunden automatisch um e<strong>in</strong>en Schritt weiter – warten<br />

Sie darum nicht zu lang mit der nächsten Aktion.<br />

auf die Erde gezeichnete Pfeile <strong>in</strong> die<br />

angezeigte Richtung lenken.<br />

Zahltag<br />

Meist gibt es mehrere Lösungsmöglichkeiten.<br />

Für den vom Spieler gewählten Weg<br />

vergibt das Knobelspiel Punkte. Bonuspunkte<br />

erhält der Spieler, wenn se<strong>in</strong><br />

Hairy zusätzlich alle drei schmackhaften,<br />

auf der Karte verteilten Pilze e<strong>in</strong>sammeln<br />

konnte. Die s<strong>in</strong>d jedoch meist nur über e<strong>in</strong>en<br />

Umweg zu erreichen. Abschließend<br />

hält das Spiel noch fest, wie viel Prozent<br />

Starthilfe<br />

Nach Ihrem E<strong>in</strong>kauf auf Desura erhalten<br />

Sie das ZIP-Archiv HairyTales.L<strong>in</strong>ux-<br />

Universal.zip. Dieses verschieben Sie<br />

zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Verzeichnis Ihrer Wahl.<br />

Anschließend entpacken Sie es, <strong>in</strong>dem<br />

Sie es mit der rechten Maustaste anklicken<br />

und dann Entpacken / Archiv hierher<br />

auspacken wählen. Sie starten das<br />

Spiel mit e<strong>in</strong>em Klick auf die Programmdatei<br />

HairyTales.x86_64.<br />

Im Hauptmenü wählen Sie Play, dann<br />

Tutorial und entscheiden sich für das<br />

erste Rätsel (Run, Forrest). Der Hairy<br />

rennt los, sobald Sie ihn mit der Maus<br />

anklicken. E<strong>in</strong> sechseckiges Spielfeld<br />

positionieren Sie um, <strong>in</strong>dem Sie auf<br />

ihm die l<strong>in</strong>ke Maustaste gedrückt halten<br />

und es dann mit der Maus verschieben.<br />

Der Block rastet dabei automatisch<br />

an den möglichen Positionen e<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Spielfeld dreht sich, wenn Sie es<br />

e<strong>in</strong>mal kurz mit der Maus anklicken.<br />

der Landschaft man von der dunklen Materie<br />

befreien konnte.<br />

Insgesamt muss der Held 72 Landschaften<br />

durchqueren, die wiederum <strong>in</strong> die drei<br />

Welten Wald, Wüste und Sumpf aufgeteilt<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebaute Hilfsfunktion<br />

gibt bei Bedarf kle<strong>in</strong>ere Tipps. Kommt der<br />

Spieler bei e<strong>in</strong>em Rätsel gar nicht weiter,<br />

darf er es überspr<strong>in</strong>gen und sich am<br />

nächsten ausprobieren. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

kann er bereits gelöste Karten noch e<strong>in</strong>mal<br />

<strong>in</strong> Angriff nehmen und so versuchen,<br />

se<strong>in</strong>en Punktestand zu erhöhen oder e<strong>in</strong>e<br />

bessere Lösung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Hairy Tales verkauft se<strong>in</strong> Entwickler Arges<br />

Systems derzeit ausschließlich über<br />

den Onl<strong>in</strong>eshop Desura für knapp fünf<br />

Euro [2]. E<strong>in</strong>e Testversion gibt es zwar<br />

nicht, das Video auf der Hairy-Tales-<br />

Homepage gibt aber bereits e<strong>in</strong>en guten<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Spielgeschehen [1]. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus spricht Hairy Tales ausschließlich<br />

Englisch, kommt jedoch mit wenigen<br />

Texten aus. Es eignet sich daher pr<strong>in</strong>zipiell<br />

auch für K<strong>in</strong>der.<br />

Fazit<br />

Die Entwickler geben selbst zu, dass sie<br />

die Idee bei den zwei Kultspielen Lemm<strong>in</strong>gs<br />

und ChuChu Rocket geklaut haben.<br />

Bezugsquelle:<br />

Entwickler:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Voraussetzungen:<br />

Heraus gekommen ist jedoch e<strong>in</strong> eigenständiges<br />

und äußerst gelungenes Knobelspiel<br />

für die ganze Familie. Die Grafik ist<br />

zwar recht kantig, besitzt dadurch aber<br />

auch wieder ihren ganz eigenen Charme.<br />

Die vielen unterschiedlichen Spielelemente<br />

sorgen für Abwechslung, während<br />

die Pilzsuche dazu motiviert, e<strong>in</strong>e möglichst<br />

gute Lösung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs benötigt man h<strong>in</strong> und wieder<br />

auch etwas Experimentiergeist: So ist<br />

nicht immer e<strong>in</strong>deutig, woh<strong>in</strong> der Hairy<br />

als Nächstes rennt und wozu e<strong>in</strong> neuer<br />

Gegenstand dient. Der kle<strong>in</strong>e, am l<strong>in</strong>ken<br />

unteren Rand über das Fragezeichen zuschaltbare<br />

H<strong>in</strong>weis ist hier leider nicht<br />

immer e<strong>in</strong>e Hilfe. Des Weiteren zieht der<br />

Schwierigkeitsgrad schnell recht stark an,<br />

auch Erwachsene dürften gerade an den<br />

höheren Rätseln häufiger verzweifeln.<br />

Hairy Tales ist damit jedoch auch das ideale<br />

Spiel für lange, dunkle W<strong>in</strong>terabende<br />

und se<strong>in</strong>e 5 Euro mehr als wert. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Hairy Tales: http:// hairytalesgame. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e1g1)<br />

[2] Bezug über Desura-Onl<strong>in</strong>eshop:<br />

http:// www. desura. com/ games/​<br />

hairy‐tales (http:// ezlx. de/ e1g2)<br />

http:// www. desura. com/ games/ hairy‐tales<br />

Arges Systems<br />

Kommerziell<br />

5 Euro<br />

Hairy Tales<br />

Aktuelle L<strong>in</strong>ux-Distribution mit aktivierter 3-D-Grafik<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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111


Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Nano und Mcedit<br />

David Dan Cal<strong>in</strong>, Fotolia<br />

Texteditoren für die Kommandozeile<br />

Editoren ohne GUI<br />

Heike Jurzik,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Konfigurationsdateien, Shell-Skripte oder e<strong>in</strong>fache Notizen bearbeiten Sie nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Textverarbeitung: E<strong>in</strong> Texteditor ist <strong>in</strong> diesem Fall das Mittel der Wahl. Streikt die grafische<br />

Oberfläche, bietet L<strong>in</strong>ux auch e<strong>in</strong>ige Editoren für die Konsole.<br />

Auf den <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Mail<strong>in</strong>glisten<br />

[1] und auch <strong>in</strong> vielen anderen<br />

Listen und Foren empfehlen fortgeschrittene<br />

Benutzer oft die Arbeit mit<br />

e<strong>in</strong>em Texteditor auf der Konsole, und<br />

das nicht nur, wenn die grafische Oberfläche<br />

ausfällt. Wer sonst mit Kate, GEdit<br />

oder ähnlichen Anwendungen arbeitet,<br />

dem stellen sich sicherlich beim Gedanken<br />

an e<strong>in</strong>en Texteditor ohne den gewohnten<br />

Komfort die Nackenhaare auf.<br />

Dass Sie mit e<strong>in</strong>em Konsoleneditor nicht<br />

auf gute Funktionalität verzichten müssen,<br />

zeigt dieser Artikel – egal, ob Sie im<br />

Term<strong>in</strong>alfenster unter KDE oder auf e<strong>in</strong>er<br />

der virtuellen Textmodus-Konsolen arbeiten,<br />

die Sie mit [Strg-Alt-F1], [Strg-Alt-<br />

F2] usw. erreichen.<br />

Wir stellen zwei leicht zu bedienende<br />

Texteditoren für die Konsole vor, mit denen<br />

sich auch L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>steiger schnell<br />

zurechtf<strong>in</strong>den dürften – Vorhang auf für<br />

Nano und Mcedit.<br />

Kle<strong>in</strong>, schlank, Nano<br />

Nano [2] ist e<strong>in</strong> Nachbau des älteren Editors<br />

Pico, der <strong>in</strong> aktuellen Versionen unter<br />

e<strong>in</strong>er nicht-freien Lizenz steht und darum<br />

bei den meisten Distributoren <strong>in</strong> den<br />

offiziellen Quellen fehlt. Die GNU-Variante<br />

Nano ist bei allen von <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> unterstützten<br />

L<strong>in</strong>ux-Systemen dabei.<br />

Ubuntu-Anwender f<strong>in</strong>den diesen schlanken<br />

Texteditor <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong>stalliert.<br />

OpenSuse-Benutzer rüsten über<br />

den Paketverwalter (oder direkt <strong>in</strong> der<br />

Shell mit sudo zypper <strong>in</strong>stall nano) das<br />

Paket nano nach.<br />

Sie starten Nano über den Befehl nano,<br />

den Sie am Shell-Prompt e<strong>in</strong>geben. Rufen<br />

Sie nano ohne weitere Argumente auf,<br />

können Sie e<strong>in</strong>e neue Datei erstellen und<br />

diese anschließend unter e<strong>in</strong>em selbst gewählten<br />

Namen speichern. Wahrsche<strong>in</strong>licher<br />

ist aber, dass Sie e<strong>in</strong>e vorhandene<br />

Datei bearbeiten wollen: Dann geben Sie<br />

deren Namen als Argument beim Aufruf<br />

an. Handelt es sich um e<strong>in</strong>e systemweite<br />

E<strong>in</strong>richtungsdatei (z. B. im Verzeichnis<br />

/etc), benötigen Sie zum Bearbeiten Root-<br />

Rechte. Dazu stellen Sie dem Befehl noch<br />

e<strong>in</strong> sudo voran:<br />

sudo nano Date<strong>in</strong>ame<br />

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<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Nano und Mcedit<br />

Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Abb. 1: Nano zeigt am unteren Fensterrand häufig benutzte Kommandos an. Mehr Informationen<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> der deutschsprachigen Kurzhilfe.<br />

Im Editor navigieren Sie mit den Pfeilund<br />

Bildlauftasten durch die Datei. Aktionen<br />

wie Schließen, Speichern, Suchen,<br />

Ausschneiden, Kopieren, E<strong>in</strong>setzen usw.<br />

erledigen Sie über Tastenkomb<strong>in</strong>ationen.<br />

Die wichtigsten Shortcuts blendet Nano<br />

jeweils <strong>in</strong> den unteren beiden Statuszeilen<br />

e<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e vollständige Liste erhalten<br />

Sie über [Strg-G] (oder [F1]) <strong>in</strong> der programmeigenen<br />

Hilfe (Abbildung 1). Das<br />

Zeichen ^ steht für die Taste [Strg].<br />

Textarbeit mit Nano<br />

Starten Sie den Texteditor mit e<strong>in</strong>em Date<strong>in</strong>amen<br />

als Argument. Um mit Systemverwalterrechten<br />

zu arbeiten, stellen Sie<br />

wie erwähnt sudo voran und geben dann<br />

e<strong>in</strong> Passwort e<strong>in</strong>:<br />

Sie dann über [Strg-U] an der aktuellen<br />

Cursorposition e<strong>in</strong>.<br />

Um nach e<strong>in</strong>er Zeichenkette zu suchen,<br />

drücken Sie [Strg-W] und geben dann<br />

den Suchbegriff e<strong>in</strong>. Groß- und Kle<strong>in</strong>schreibung<br />

unterscheidet Nano <strong>in</strong> der<br />

Vore<strong>in</strong>stellung nicht, so dass es ke<strong>in</strong>e<br />

Rolle spielt, ob Sie nach „launchpad“<br />

oder „Launchpad“ fahnden. Der Abschnitt<br />

Besser e<strong>in</strong>gerichtet zeigt, wie Sie<br />

dieses Verhalten <strong>in</strong> der Konfigurationsdatei<br />

deaktivieren. Um zum nächsten<br />

Treffer zu spr<strong>in</strong>gen, drücken Sie wieder<br />

[Strg-W], gefolgt von [E<strong>in</strong>gabe]. Nano<br />

merkt sich die Suchbegriffe (<strong>in</strong> der versteckten<br />

Datei .nano_history im eigenen<br />

Home-Verzeichnis). Suchen Sie nicht<br />

nach der letzten Zeichenkette, drücken<br />

Sie nach [Strg-W] e<strong>in</strong>fach [Pfeil hoch],<br />

um <strong>in</strong> der History der Suchwörter nach<br />

oben zu blättern.<br />

Nano können Sie beenden, ohne die Änderungen<br />

an der Datei zu speichern –<br />

dazu drücken Sie [Strg-X]. Die Frage, ob<br />

Sie den veränderten Puffer speichern<br />

möchten, beantworten <strong>in</strong> diesem Fall mit<br />

[N] für „Ne<strong>in</strong>“. Wollen Sie die Änderungen<br />

doch speichern, wählen Sie stattdessen<br />

[J] („Ja“). [Strg-C] an dieser Stelle<br />

bricht den Vorgang ab.<br />

Sie können auch die Datei speichern,<br />

ohne den Texteditor zu verlassen. Drücken<br />

Sie dazu e<strong>in</strong>fach [Strg-O]. Wenn Sie<br />

im Anschluss mit [E<strong>in</strong>gabe] bestätigen, sichern<br />

Sie die Änderungen <strong>in</strong> der aktuellen<br />

Datei. Alternativ bietet Nano an, e<strong>in</strong>en<br />

anderen Date<strong>in</strong>amen e<strong>in</strong>zugeben. Drücken<br />

Sie nach [Strg-O] noch [Strg-T],<br />

zeigt Nano e<strong>in</strong>e Art Dateibrowser, <strong>in</strong> dem<br />

Sie durch die Verzeichnisse navigieren<br />

und die Datei so an e<strong>in</strong>em anderen Ort<br />

ablegen können.<br />

Besser e<strong>in</strong>gerichtet<br />

Nano verwendet <strong>in</strong> der Vore<strong>in</strong>stellung die<br />

systemweite E<strong>in</strong>richtungsdatei /etc/<br />

nanorc. Diese können Sie als Vorlage zu<br />

e<strong>in</strong>er eigenen Konfiguration verwenden.<br />

Unter OpenSuse gibt es die Datei nicht,<br />

Sie können sie aber aus e<strong>in</strong>er Musterdatei<br />

kopieren. Dazu geben Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong>alfenster<br />

den Befehl<br />

sudo nano /etc/apt/sources.list<br />

l OpenSuse erwartet hier die E<strong>in</strong>gabe<br />

des Root-Passworts, das <strong>in</strong> Normalfall<br />

identisch mit dem Passwort des<br />

Standardbenutzers ist (wenn Sie nicht<br />

bei der Installation oder später ausdrücklich<br />

e<strong>in</strong> separates Root-Passwort<br />

vergeben haben).<br />

l Unter Ubuntu gibt es ke<strong>in</strong> Root-Passwort;<br />

hier geben Sie Ihr Benutzerpasswort<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Navigieren Sie mit den Cursortasten bis<br />

zur Stelle, die Sie verändern möchten.<br />

Um etwas zu löschen, verwenden Sie<br />

die Taste [Rückschritt]. Alternativ können<br />

Sie e<strong>in</strong>e ganze Zeile ausschneiden<br />

([Strg-K]) oder kopieren ([Esc], [^]).<br />

Den Inhalt der Zwischenablage fügen<br />

Abb. 2: Für den Texteditor Nano müssen Sie das Syntax Highlight<strong>in</strong>g explizit aktivieren<br />

und die Dateien mit den Farbdef<strong>in</strong>itionen über „<strong>in</strong>clude“-Befehle e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den.<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

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113


Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Nano und Mcedit<br />

sudo cp /usr/share/doc/packages/nano/U<br />

nanorc.sample /etc/nanorc<br />

e<strong>in</strong>. Mit dem folgenden Befehl erzeugen<br />

Sie im Home-Verzeichnis e<strong>in</strong>e Kopie:<br />

cp /etc/nanorc ~/.nanorc<br />

Achten Sie auf den Punkt – die E<strong>in</strong>richtungsdateien<br />

der Programme im eigenen<br />

Home-Verzeichnis beg<strong>in</strong>nen normalerweise<br />

mit e<strong>in</strong>em Punkt, sie s<strong>in</strong>d also versteckt.<br />

Anschließend passen Sie die Datei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Texteditor an. Zeilen, die mit e<strong>in</strong>em<br />

Rautezeichen (#) beg<strong>in</strong>nen, s<strong>in</strong>d auskommentiert,<br />

also deaktiviert. H<strong>in</strong>ter der doppelte<br />

Raute (##) steht <strong>in</strong> der systemweiten<br />

Vorlage e<strong>in</strong>e Beschreibung (auf Englisch),<br />

<strong>in</strong> der Zeile darunter e<strong>in</strong> Kommando,<br />

welches das gewünschte Verhalten<br />

aktiviert.<br />

Abbildung 2 zeigt, wie Nano se<strong>in</strong>e eigene<br />

Konfigurationsdatei bearbeitet. Neben allgeme<strong>in</strong>en<br />

Optionen b<strong>in</strong>det das Beispiel<br />

die Dateien zum Syntax-Highlight<strong>in</strong>g unter<br />

/usr/share/nano e<strong>in</strong>. Erkennt der Editor<br />

das gewünschte Farbschema nicht, geben<br />

Sie ihm beim Aufruf Hilfestellung.<br />

Um beispielsweise e<strong>in</strong> Shell-Skript, das<br />

nicht auf .sh endet, mit den <strong>in</strong> sh.nanorc<br />

def<strong>in</strong>ierten Farben hervorzuheben, rufen<br />

Sie das Schema explizit mit dem Parameter<br />

‐Y auf:<br />

nano ‐Y sh skript<br />

Bei OpenSuse ist das Syntax-Highlight<strong>in</strong>g<br />

deaktiviert: In /etc/nanorc (bzw., wenn<br />

Sie e<strong>in</strong>e Kopie erzeugt haben, <strong>in</strong><br />

~/.nanorc) s<strong>in</strong>d die erforderlichen E<strong>in</strong>träge<br />

zwar vorhanden, aber durch e<strong>in</strong>e<br />

vorangestellte Raute auskommentiert.<br />

Das beheben Sie mit folgendem Kommando:<br />

sed ‐i "s/^# <strong>in</strong>clude/<strong>in</strong>clude/" ~/.nanorc<br />

(Das funktioniert nur, wenn Sie, wie oben<br />

beschrieben, e<strong>in</strong>e Kopie der Konfigurationsdatei<br />

im Home-Verzeichnis erzeugt<br />

haben.)<br />

Tipp: Fortgeschrittene Anwender, welche<br />

die Farbgebung für die e<strong>in</strong>zelnen Sprachen<br />

anpassen möchten, kopieren die Dateien<br />

aus dem Ordner /usr/share/nano <strong>in</strong>s<br />

eigene Home-Verzeichnis, z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong> verstecktes<br />

Verzeichnis namens ~/.nano,<br />

und passen sie dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Texteditor<br />

an. Danach b<strong>in</strong>den Sie diese Syntaxdateien<br />

dann <strong>in</strong> der Datei ~/.nanorc über<br />

<strong>in</strong>clude e<strong>in</strong>. Das Ubuntuusers-Wiki bietet<br />

dazu e<strong>in</strong> paar Tipps und Vorlagen [3].<br />

Nicht nur um Mitternacht: Mcedit<br />

Der e<strong>in</strong>gebaute Texteditor des Dateimanagers<br />

Midnight Commander [4] (Aufruf<br />

über mc) heißt Mcedit. Sowohl Open-<br />

Suse als auch Ubuntu br<strong>in</strong>gen den Midnight<br />

Commander (Paket mc) mit; bei<br />

beiden wird er aber nicht standardmäßig<br />

<strong>in</strong>stalliert.<br />

l Ubuntu-Anwender können – sofern<br />

der universe-Bereich des Standard-<br />

Repositorys <strong>in</strong>tegriert ist – mit sudo<br />

apt‐get <strong>in</strong>stall mc das fehlende Paket<br />

<strong>in</strong>stallieren,<br />

l unter OpenSuse läuft die Installation<br />

über den ähnlichen Befehl sudo<br />

zypper <strong>in</strong>stall mc.<br />

Sie starten den Texteditor aus dem Dateimanager<br />

heraus, <strong>in</strong>dem Sie [F4] drücken.<br />

Alternativ rufen Sie ihn direkt aus der<br />

Shell über den Befehl mcedit auf. Ohne<br />

weitere Angaben h<strong>in</strong>ter dem Kommando<br />

erstellen Sie e<strong>in</strong>e neue Datei. Alternativ<br />

übergeben Sie beim Aufruf den Namen<br />

der Datei, die Sie bearbeiten möchten.<br />

Auch für diesen Editor gilt: Um systemweite<br />

Dateien mit Root-Rechten zu verändern,<br />

stellen Sie sudo voran.<br />

In der oberen Statuszeile f<strong>in</strong>den Sie Informationen<br />

zur Datei selbst, und am unteren<br />

Rand s<strong>in</strong>d die Grundfunktionen zur<br />

besseren Übersicht aufgelistet. Anders als<br />

Nano setzt Mcedit für die Grundfunktionen<br />

nicht auf die Strg-Taste, sondern<br />

nutzt dafür die Funktionstasten [F1], [F2]<br />

usw. Bei der Navigation gibt es h<strong>in</strong>gegen<br />

kaum Unterschiede: Mit den Pfeil- und<br />

Bildlauftasten blättern Sie vor und zurück.<br />

Die Onl<strong>in</strong>ehilfe, die Sie über [F1]<br />

aufrufen, ist leider nur <strong>in</strong> Englisch verfügbar<br />

– ansonsten ist Mcedit aber sehr benutzerfreundlich.<br />

Besonders praktisch ist die Taste [F9], die<br />

am oberen Fensterrand e<strong>in</strong>e Menüleiste<br />

e<strong>in</strong>blendet. Durch die Menüs Datei, Bearbeiten,<br />

Suchen/​Ers., Befehl und Optionen<br />

navigieren Sie ebenfalls mit den Pfeiltasten.<br />

Die hervorgehobenen Buchstaben <strong>in</strong><br />

den Menüs s<strong>in</strong>d Shortcuts zu den jeweiligen<br />

Funktionen (Abbildung 3); steht im<br />

Menü S-F3 ist [Umschalt-F3] geme<strong>in</strong>t, C-u<br />

steht für [Strg-U]. (Die Buchstaben „S“<br />

und „C“ stehen dabei für die englischen<br />

Bezeichnungen [Shift] und [Ctrl] der Tasten<br />

[Umschalt] und [Strg].)<br />

Übrigens: Falls die Funktionstasten ke<strong>in</strong>e<br />

Wirkung zeigen, was z. B. passieren<br />

kann, wenn Sie sich via SSH auf e<strong>in</strong>em<br />

anderen Rechner e<strong>in</strong>loggen und dann<br />

dort den Editor starten, können Sie auch<br />

[Esc] und dann e<strong>in</strong>e der Zifferntasten [0]<br />

bis [9] drücken; das hat die gleiche Wirkung<br />

wie [F10] bzw. [F1] bis [F9].<br />

An die Arbeit<br />

Rufen Sie den Editor mit der zu bearbeitenden<br />

E<strong>in</strong>richtungsdatei auf. Dazu erlangen<br />

Sie über sudo und Passworte<strong>in</strong>gabe<br />

Adm<strong>in</strong>istratorrechte, z. B. so:<br />

sudo mcedit /etc/X11/xorg.conf<br />

Abb. 3: Komfortabel: Über das Mcedit-Menü erreichen Sie schnell sämtliche Funktionen<br />

des Texteditors. Die Tastaturshortcuts s<strong>in</strong>d jeweils farblich hervorgehoben.<br />

Verwenden Sie die Pfeil- und Bildlauftasten,<br />

um <strong>in</strong> der Datei zu navigieren. Sie lö-<br />

114 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Guru-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Nano und Mcedit<br />

Abb. 4: Für Debian-basierte Systemen (hier Ubuntu) bietet Mcedit spezielle Highlight<strong>in</strong>g-Dateien<br />

an. Über das Menü schalten Sie manuell zu e<strong>in</strong>er anderen Ansicht um.<br />

schen über die Rückschritt-Taste zeichenweise.<br />

Mit [F8] entfernen Sie die ganze<br />

Zeile, <strong>in</strong> der sich der Cursor bef<strong>in</strong>det;<br />

[Strg-U] macht das (und auch sonstige<br />

Aktionen) rückgängig.<br />

Wollen Sie nicht nur e<strong>in</strong>e Zeile, sondern<br />

e<strong>in</strong>en ganzen Textblock löschen, greifen<br />

Sie zur Taste [F3] und markieren die gewünschte<br />

Stelle zunächst. Dazu navigieren<br />

Sie zum ersten Zeichen, drücken [F3]<br />

und gehen zum Ende des Blocks. Den<br />

markierten Bereich hebt Mcedit farblich<br />

hervor. Am Ende des Abschnitts drücken<br />

Sie wieder [F3], um den Hervorhebungsmodus<br />

zu verlassen. Danach löschen Sie<br />

mit [F8] den gesamten markierten Text.<br />

Zum Markieren können Sie <strong>in</strong> Mcedit<br />

auch die Cursortasten mit gedrückt gehaltener<br />

Umschalttaste verwenden, ähnlich<br />

wie <strong>in</strong> LibreOffice. Das funktioniert aber<br />

nicht <strong>in</strong> jedem Term<strong>in</strong>alprogramm: KDEs<br />

Konsole belegt z. B. [Umschalt-L<strong>in</strong>ks]<br />

und [Umschalt-Rechts] mit dem Wechseln<br />

des aktiven Konsolentabs.<br />

Kopieren und Verschieben funktioniert<br />

ganz ähnlich: Erst markieren Sie e<strong>in</strong>en<br />

Bereich wie im vorherigen Punkt beschrieben<br />

mit [F3], danach drücken Sie<br />

[F5], um den markierten Abschnitt an die<br />

aktuelle Cursorposition zu kopieren.<br />

Wenn Sie stattdessen [F6] wählen, verschieben<br />

Sie den Bereich.<br />

Äußerst komfortabel ist die Suchfunktion.<br />

Über [F7] öffnen Sie e<strong>in</strong>en Dialog, <strong>in</strong> dem<br />

Sie die gesuchte Zeichenkette e<strong>in</strong>geben<br />

und außerdem zusätzliche Optionen<br />

(Groß-/​Kle<strong>in</strong>schreibung, nur ganze Wörter,<br />

rückwärts und so weiter) an- und<br />

ausschalten. Dazu wandern Sie entweder<br />

mit den Pfeiltasten zu e<strong>in</strong>er Option und<br />

drücken die Leertaste, oder Sie drücken<br />

direkt mit gehaltener Alt-Taste den hervorgehobenen<br />

Buchstaben der Option,<br />

zum Beispiel [Alt-I] für Groß-/Kle<strong>in</strong>schreibung.<br />

Mcedit hebt den ersten Treffer<br />

hervor, und zum nächsten Treffer<br />

spr<strong>in</strong>gen Sie mit [Umschalt-F7].<br />

Mcedit bietet darüber h<strong>in</strong>aus über [F4] e<strong>in</strong>en<br />

Dialog, <strong>in</strong> dem Sie gefundene Zeichenketten<br />

direkt durch etwas anderes ersetzen<br />

können. Tipp: Die Suchchronik<br />

mit vergangenen Suchbegriffen öffnen Sie<br />

aus dem Suchdialog heraus über [Alt-H]<br />

(oder [Esc] und dann [H]).<br />

Mit [F10] verlassen Sie Mcedit. Ist die Datei<br />

unverändert, quittiert der Editor se<strong>in</strong>en<br />

Dienst sofort, und Sie sehen wieder<br />

den Shell-Prompt. Haben Sie die Datei<br />

h<strong>in</strong>gegen bearbeitet, fragt e<strong>in</strong> Dialogfenster<br />

nach, ob Sie speichern möchten. Dann<br />

können Sie zwischen Doch nicht beenden,<br />

Ja und Ne<strong>in</strong> wählen.<br />

Auch <strong>in</strong> Mcedit können Sie die aktuelle<br />

Datei sichern, ohne den Editor zu beenden:<br />

[F2] speichert das Werk unter dem<br />

bisherigen Namen, [F12] (oder [F9] und<br />

Auswahl des Menüe<strong>in</strong>trags Datei / Speichern<br />

unter) unter e<strong>in</strong>em neuen.<br />

Anpassungsfähig<br />

Als Bestandteil des Midnight Commanders<br />

teilt sich Mcedit mit diesem auch die<br />

Konfigurationsdateien im Unterverzeichnis<br />

~/.config/mc Ihres Home-Verzeichnis.<br />

(Ältere mc-Versionen verwenden den<br />

Ordner ~/.mc.) Dort liegen gleich mehrere<br />

Dateien, unter anderem e<strong>in</strong>e Chronik<br />

Ihrer letzten Arbeitsschritte (~/.config/<br />

mc/history) und die allgeme<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stellungen<br />

(~/.config/mc/<strong>in</strong>i). Diese Datei<br />

müssen Sie aber nicht mit e<strong>in</strong>em Texteditor<br />

bearbeiten, um Mcedit an Ihre Wünsche<br />

anzupassen. Über das Menü im<br />

Mcedit ([F9]) und dort <strong>in</strong> den Optionen<br />

richten Sie den Dateimanager und den<br />

Texteditor bequem e<strong>in</strong>.<br />

Mcedit bietet von Haus aus Syntax Highlight<strong>in</strong>g<br />

an und stellt für zahlreiche Dateiformate<br />

bereits fertige Farbschemata bereit.<br />

Diese f<strong>in</strong>den Sie auf allen von uns<br />

unterstützten Distributionen im Verzeichnis<br />

/usr/share/mc/syntax. Für Ubuntu-<br />

Anwender gibt es hier e<strong>in</strong>ige zusätzliche<br />

Highlight<strong>in</strong>g-Dateien für Debian-spezifische<br />

Konfigurationsdateien, z. B. debian‐changelog.syntax<br />

oder auch debian‐sources‐list.syntax.<br />

Erkennt Mcedit<br />

den Dateityp nicht korrekt, suchen Sie<br />

über das Menü ([F9]) / Optionen / Syntaxhervorhebung<br />

selbst e<strong>in</strong> Farbschema<br />

aus (Abbildung 4).<br />

Für jeden etwas<br />

Nano und Mcedit bieten sowohl für E<strong>in</strong>steiger<br />

als auch für Konsolenfans Funktionen,<br />

die beim Arbeiten mit Textdateien<br />

helfen und Spaß machen. Suchen Sie irgendwann<br />

nach e<strong>in</strong>em noch leistungsfähigeren<br />

Editor, sollten Sie sich Vim [5]<br />

oder Emacs [6] anschauen. Für kle<strong>in</strong>ere,<br />

schnelle Reparaturarbeiten s<strong>in</strong>d diese beiden<br />

Urgeste<strong>in</strong>e allerd<strong>in</strong>gs Kanonen, die<br />

auf Spatzen schießen, und Nano und<br />

Mcedit reichen völlig aus. (hge) n<br />

Infos<br />

1] <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Mail<strong>in</strong>glisten: http:// www.​<br />

easyl<strong>in</strong>ux. de/ Kontakt/ Mail<strong>in</strong>glisten<br />

(http:// ezlx. de/ e1i1)<br />

[2] Nano: http:// www. nano‐editor. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1i2)<br />

[3] Nano-Syntax-Highlight<strong>in</strong>g: http:// wiki.​<br />

ubuntuusers. de/ Nano# Syntaxher<br />

vorhebung (http:// ezlx. de/ e1i3)<br />

[4] Midnight Commander:<br />

http:// www. midnight‐commander. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e1i4)<br />

[5] Vim-Workshop: Heike Jurzik, „Simsalavim!“,<br />

L<strong>in</strong>uxUser 09/​2006, S. 95 ff.,<br />

http:// l<strong>in</strong>ux‐community. de/ artikel/ 9985<br />

(http:// ezlx. de/ e1i5)<br />

[6] Emacs: http:// www. gnu. org/ software/​<br />

emacs/ (http:// ezlx. de/ e1i6)<br />

116 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Usergroups<br />

Service<br />

l<strong>in</strong>ux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten L<strong>in</strong>ux-Usergroups im deutschsprachigen Raum <strong>in</strong> Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@medial<strong>in</strong>x-gruppe.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> /<br />

Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />

Kreuzberg<br />

Berl<strong>in</strong> /<br />

Lichtenrade<br />

Berl<strong>in</strong> /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Aachener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwthaachen.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ahaus<br />

(LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://l<strong>in</strong>uxahlen.li.funpic.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ahrtal<br />

(Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/L<strong>in</strong>ux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bad<br />

Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://l<strong>in</strong>uxheaven.cjb.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux-bayreuth.de<br />

Bergische L<strong>in</strong>ux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Berl<strong>in</strong> (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berl<strong>in</strong><br />

http://www.ubuntu-berl<strong>in</strong>.de<br />

L<strong>in</strong>uxWorks!<br />

http://friedrichsha<strong>in</strong>.<br />

homel<strong>in</strong>ux.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böbl<strong>in</strong>gen /<br />

S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bocholt<br />

(BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.l<strong>in</strong>ux.de/<br />

L<strong>in</strong>ux/Unix Usergroup Sankt<br />

August<strong>in</strong> (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bozen<br />

(LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger L<strong>in</strong>ux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.<strong>in</strong>fo<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Böbl<strong>in</strong>gen/<br />

S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of L<strong>in</strong>ux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Datteln<br />

(LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erd<strong>in</strong>g<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essl<strong>in</strong>gen<br />

Ettl<strong>in</strong>gen /<br />

Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freis<strong>in</strong>g<br />

P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>Power (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer L<strong>in</strong>ux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.<br />

org<br />

Eichsfelder L<strong>in</strong>ux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://l<strong>in</strong>ux.eichsfeld.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Erd<strong>in</strong>g<br />

http://www.lug-erd<strong>in</strong>g.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener L<strong>in</strong>ux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxstammtisch.de<br />

Essener L<strong>in</strong>ux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/<br />

elista<br />

Essener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Essl<strong>in</strong>gen<br />

http://rhlx01.rz.fht-essl<strong>in</strong>gen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.l<strong>in</strong>ux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://l<strong>in</strong>ux.studentensiedlung.<br />

de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Freis<strong>in</strong>g<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Graf<strong>in</strong>g<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göpp<strong>in</strong>gen<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hatt<strong>in</strong>gen<br />

Yet another L<strong>in</strong>ux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes<br />

Landkreis Fürstenfeldbruck<br />

(LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürther L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Graf<strong>in</strong>g<br />

(LUGG)<br />

http://www.lug-graf<strong>in</strong>g.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher L<strong>in</strong>ux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.<strong>in</strong>fo<br />

Guntersblumer L<strong>in</strong>ux-<br />

Usergroup (GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/l<strong>in</strong>ux<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Gött<strong>in</strong>ger L<strong>in</strong>ux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Gött<strong>in</strong>ger Unix/L<strong>in</strong>ux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lahn-Dill-<br />

Kreis (LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.<strong>in</strong>fo<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

Weserbergland (LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hatt<strong>in</strong>ger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

117


Service<br />

Usergroups<br />

l<strong>in</strong>ux.usergroups (Fortsetzung von S. 117)<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Heilbronn<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzm<strong>in</strong>den<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idste<strong>in</strong> (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Me<strong>in</strong>erzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Hegau L<strong>in</strong>ux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxag.hegau.org<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch L<strong>in</strong>uxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://l<strong>in</strong>uxnode.eichsfeld.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

GNU/L<strong>in</strong>ux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - L<strong>in</strong>ux-Gruppe<br />

http://www.cco-onl<strong>in</strong>e.de/l<strong>in</strong>ux<br />

Hildesheimer L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsoll<strong>in</strong>g e.V.<br />

http://www.cch-holzm<strong>in</strong>den.<br />

de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Vaih<strong>in</strong>gen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://l<strong>in</strong>ux.griebel-web.eu/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-<strong>in</strong>.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~l<strong>in</strong>ux/<br />

Karlsruher L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.l<strong>in</strong>ux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

l<strong>in</strong>uxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Krefeld<br />

Kreuzl<strong>in</strong>gen<br />

(CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenn<strong>in</strong>gen<br />

L<strong>in</strong>denberg<br />

L<strong>in</strong>gen / Rhe<strong>in</strong>e<br />

L<strong>in</strong>z (A)<br />

Lippstadt /<br />

Soest / Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Kreuzl<strong>in</strong>gen<br />

http://l<strong>in</strong>uxtreff.ch/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Kölner Gentoo L<strong>in</strong>ux User<br />

Group (KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/l<strong>in</strong>ux/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger L<strong>in</strong>ux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Lenn<strong>in</strong>gen<br />

http://<br />

l<strong>in</strong>uxusergrouplenn<strong>in</strong>gen.de.vu<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup L<strong>in</strong>dau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup L<strong>in</strong>z (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-ma<strong>in</strong>.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-onl<strong>in</strong>e.de/home/<br />

mumumu/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

L<strong>in</strong>ux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux.lu<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxuser-luebeck.<br />

de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher L<strong>in</strong>ux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger L<strong>in</strong>ux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Memm<strong>in</strong>gen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhe<strong>in</strong><br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aig<strong>in</strong>g<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Allgäu<br />

(LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxdu.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux-mitterteich.<br />

de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usertreffen <strong>in</strong> Moers<br />

opers@syr<strong>in</strong>x1.du.gtn.com<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://l<strong>in</strong>uxwiki.de/<br />

LugMosbach<br />

BSD Social Event München<br />

(BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup <strong>in</strong> München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo L<strong>in</strong>ux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/<strong>in</strong>dex.php<br />

Rhe<strong>in</strong>hessener L<strong>in</strong>ux-<br />

Geme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>in</strong>fo@kkcs.de<br />

Niederrhe<strong>in</strong>ische L<strong>in</strong>ux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-l<strong>in</strong>ux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Traunste<strong>in</strong><br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Pe<strong>in</strong>e<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong>)<br />

Prerow<br />

Quedl<strong>in</strong>burg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhe<strong>in</strong>-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.l<strong>in</strong>ux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.<br />

de.vu<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

L<strong>in</strong>ux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Pe<strong>in</strong>e (LUGP)<br />

http://www.lug-pe<strong>in</strong>e.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Quedl<strong>in</strong>burg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Rathenow<br />

http://l<strong>in</strong>ux.php4u.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkvere<strong>in</strong><br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.<strong>in</strong>fnet.vere<strong>in</strong>.<br />

de/l<strong>in</strong>ux/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.<br />

franken.de/rlug/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Reutl<strong>in</strong>gen<br />

http://www.lug-reutl<strong>in</strong>gen.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhe<strong>in</strong>-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

http://l<strong>in</strong>ux.baltic.net<br />

118 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Usergroups<br />

Service<br />

l<strong>in</strong>ux.usergroups )<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Saarland<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schwe<strong>in</strong>furt<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwer<strong>in</strong><br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen /<br />

Böbl<strong>in</strong>gen<br />

S<strong>in</strong>sheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Tirol (A)<br />

Traunste<strong>in</strong><br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg /<br />

Spich<br />

Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Computervere<strong>in</strong> Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/l<strong>in</strong>ux<br />

<strong>in</strong>it4 - Die L<strong>in</strong>ux-Enthusiasten<br />

(<strong>in</strong>it4)<br />

http://www.<strong>in</strong>it4.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://l<strong>in</strong>uxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Schwe<strong>in</strong>furt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger L<strong>in</strong>ux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böbl<strong>in</strong>gen-Club L<strong>in</strong>ux-User-<br />

Gruppe (S<strong>in</strong>LUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup S<strong>in</strong>sheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxwiki.de/<br />

LugS<strong>in</strong>sheim<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thür<strong>in</strong>ger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler L<strong>in</strong>ux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Traunste<strong>in</strong><br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

http://lug.<strong>in</strong>tuttl<strong>in</strong>gen.de/<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Ulm<br />

Unterma<strong>in</strong><br />

Viersen<br />

Vill<strong>in</strong>gen-<br />

Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waibl<strong>in</strong>gen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Wedel<br />

We<strong>in</strong>heim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Tüb<strong>in</strong>gen<br />

(LUGT)<br />

http://tueb<strong>in</strong>gen.l<strong>in</strong>ux.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Unterma<strong>in</strong><br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-unterma<strong>in</strong>.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Viersen<br />

(LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

L<strong>in</strong>ux User Group Vill<strong>in</strong>gen-<br />

Schwenn<strong>in</strong>gen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waibl<strong>in</strong>gen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Computer-Club We<strong>in</strong>heim<br />

e.V. (CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonl<strong>in</strong>e.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

L<strong>in</strong>ux Usergroup Wien<br />

http://www.viennal<strong>in</strong>ux.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Wiesbaden<br />

Pengu<strong>in</strong> Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

Wilhelmshaven (LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser L<strong>in</strong>ux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Werkstatt<br />

http://l<strong>in</strong>ux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertaler L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler L<strong>in</strong>ux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

L<strong>in</strong>ux-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

119


Service<br />

Impressum / Autoren-/Inserentenverzeichnis<br />

Impressum<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> ist e<strong>in</strong>e Publikation der L<strong>in</strong>ux New Media, e<strong>in</strong>es Geschäftsbereichs der Medial<strong>in</strong>x AG.<br />

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Telefon: (089) 99 34 11-0, Fax: 99 34 11-99<br />

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redaktion@easyl<strong>in</strong>ux.de (Feedback),<br />

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Brian Osborn, bosborn@easyl<strong>in</strong>ux.de (Vorstand)<br />

Hermann Plank, hplank@easyl<strong>in</strong>ux.de (Vorstand)<br />

Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), hgesser@easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

Thomas Leichtenstern (tle), tleichtenstern@easyl<strong>in</strong>ux.de (auch Heft-DVDs)<br />

Heike Jurzik (hej), hjurzik@easyl<strong>in</strong>ux.de (auch Schlussredaktion)<br />

Boris Karnikowski (bka), Claudia Me<strong>in</strong>dl, Mart<strong>in</strong> Loschwitz<br />

Christian Ullrich, cullrich@easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

Florian Gostic, Elg<strong>in</strong> Grabe, produktion@easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

Krist<strong>in</strong>a Fleischer,<br />

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E<strong>in</strong>zelheft 9,80 E 10,80 E CHF 19,60 siehe Titel<br />

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HTML-Archiv (zum Abo 1 ) 12,– E 12,– E CHF 012,– 12,– E<br />

1<br />

) nur erhältlich <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Jahresabo Pr<strong>in</strong>t oder Digital<br />

Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage e<strong>in</strong>es Schülerausweises oder e<strong>in</strong>er<br />

aktuellen Immatrikulationsbesche<strong>in</strong>igung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften<br />

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Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um e<strong>in</strong> weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur<br />

nächs ten Ausgabe kündbar. E<strong>in</strong> Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. Informationen über weitere<br />

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Petra Jaser, anzeigen@medial<strong>in</strong>x-gruppe.de<br />

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Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Claudia Me<strong>in</strong>dl Tipps: Gimp (87)<br />

Florian Effenberger Tipps: L<strong>in</strong>ux (90)<br />

Franz Böhm Teamwork mit LibreOffice (64), Tipps: LibreOffice (78)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (7), L<strong>in</strong>ux: E<strong>in</strong>e Welt für sich (30),<br />

Titel: OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren (36),<br />

Titel: Kubuntu 13.10 <strong>in</strong>stallieren (42), Erste Schritte mit L<strong>in</strong>ux (48),<br />

Musik aus dem Netz (56), Tipps: KDE (68), Tipps: KDE-Konsole (98),<br />

Test: K<strong>in</strong>dle Paperwhite (99), Test: Paragon-NTFS-/HFS-Treiber (109),<br />

Editoren ohne GUI (112)<br />

Heike Jurzik Tipps: Gnome (74), Tipps: Knoppix, Kubuntu, M<strong>in</strong>t (83),<br />

Tipps: Shell (95), Editoren ohne GUI (112)<br />

Kristian Kißl<strong>in</strong>g Titel: Kubuntu 13.10 <strong>in</strong>stallieren (42)<br />

Marcel Hilz<strong>in</strong>ger Titel: OpenSuse 13.1 <strong>in</strong>stallieren (36)<br />

Markus Feilner Nachrichten (7)<br />

Mart<strong>in</strong> Loschwitz Video-Tutorials (52), USB-Stick mit TrueCrypt verschlüsseln (61),<br />

Tipps: KDE (68)<br />

Peter Kreußel News: Software (10)<br />

Thomas Drill<strong>in</strong>g Tipps: KDE (68), KDE oder Unity (103)<br />

Thomas Leichtenstern News: Webseiten (28)<br />

Tim Schürmann Nachrichten (7), Test: Spiel Hairy Tales (110)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

1&1 Internet http://www.e<strong>in</strong>sunde<strong>in</strong>s.de 18<br />

Android User http://www.android-user.de 25, 93<br />

Chemnitzer L<strong>in</strong>ux-Tage http://chemnitzer.l<strong>in</strong>ux-tage.de 115<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> http://www.easyl<strong>in</strong>ux.de 35, 63, 67<br />

Galileo Press http://www.galileo-press.de 79<br />

Gimp-Magaz<strong>in</strong> http://www.gimp-magaz<strong>in</strong>.de 81<br />

L<strong>in</strong>ux-Hotel http://www.l<strong>in</strong>uxhotel.de 9<br />

L<strong>in</strong>ux-Magaz<strong>in</strong> http://www.l<strong>in</strong>ux-magaz<strong>in</strong>.de 119, 124<br />

L<strong>in</strong>uxUser http://www.l<strong>in</strong>uxuser.de 41, 119<br />

Medial<strong>in</strong>x IT-Academy http://www.medial<strong>in</strong>x-academy.de 121<br />

PlusServer http://www.plusserver.de 15, 21, 23, 29, 33, 39<br />

Raspberry Pi Geek http://www.raspberry-pi-geek.de 2<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Tuxedo Computers http://www.l<strong>in</strong>ux-onl<strong>in</strong>eshop.de 123<br />

UbuntuUser http://www.ubuntu-user.de 11<br />

Zedonet http://www.turbopr<strong>in</strong>t.de 27<br />

DVD-Probleme<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die auf e<strong>in</strong>en defekten Datenträger<br />

schließen lassen, schicken Sie bitte e<strong>in</strong>e E-Mail mit<br />

Fehlerbeschreibung an cdredaktion@easyl<strong>in</strong>ux.de.<br />

Easyl<strong>in</strong>ux Community Edition<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> gibt es jetzt auch als Community Edition: Das<br />

ist e<strong>in</strong>e 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen<br />

Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des gedruckten<br />

Heftes ersche<strong>in</strong>t.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können<br />

Sie von der <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Newsletter e<strong>in</strong>tragen und sie per E-Mail erhalten.<br />

Mehr Informationen: www.easyl<strong>in</strong>ux.de/CE<br />

L<strong>in</strong>ux ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragenes Warenzeichen von L<strong>in</strong>us Torvalds und wird von uns mit se<strong>in</strong>er freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der L<strong>in</strong>ux-P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong> wurde von Larry Ew<strong>in</strong>g mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

E<strong>in</strong>e Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der E<strong>in</strong>sendung von Manuskripten gibt der Verfasser se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>willigung zur Veröffent lichung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Publikation der Medial<strong>in</strong>x AG. Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen.<br />

Autoren<strong>in</strong>formationen: http://www.easyl<strong>in</strong>ux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, E<strong>in</strong>sendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim<br />

Verlag. Es darf ke<strong>in</strong> Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2014 Medial<strong>in</strong>x AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 01/2014


Hardware- & Bücherecke<br />

Service<br />

Internet-Quellen zu L<strong>in</strong>ux und Hardware<br />

Hardware- &<br />

Bücherecke<br />

L<strong>in</strong>ux-Nutzer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie W<strong>in</strong>dows-Anwender.<br />

Gerade neue Geräte<br />

werden von L<strong>in</strong>ux oft erst mit Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem Kauf e<strong>in</strong>es<br />

Geräts sollte man sich daher <strong>in</strong>formieren,<br />

ob es mit L<strong>in</strong>ux kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-L<strong>in</strong>ks f<strong>in</strong>den Sie hier<br />

auch e<strong>in</strong>ige Literaturtipps und -L<strong>in</strong>ks. All<br />

das soll nur als Anregung dienen. Bevor<br />

Sie sich für e<strong>in</strong> bestimmtes Buch entscheiden,<br />

sollten Sie onl<strong>in</strong>e oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Buchhandlung<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Kapitel probelesen,<br />

ob Ihnen der Stil gefällt. (hge) n<br />

Hardware allgeme<strong>in</strong><br />

http://de.opensuse.org/Hardware OpenSuse-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das L<strong>in</strong>ux-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://l<strong>in</strong>uxwiki.de/ Tippsammlung zu L<strong>in</strong>ux <strong>in</strong> Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft optimal unter L<strong>in</strong>ux? Hier f<strong>in</strong>den Sie<br />

Erfahrungsberichte von Nutzern und wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum E<strong>in</strong>satz von L<strong>in</strong>ux auf Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter L<strong>in</strong>ux (englisch)<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux-drivers.org/ L<strong>in</strong>k-Sammlung rund um Hardware unter L<strong>in</strong>ux (englisch)<br />

http://www.l<strong>in</strong>ux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter L<strong>in</strong>ux (englisch)<br />

Kommunikation<br />

http://l<strong>in</strong>modems.org Infos zum Betrieb von W<strong>in</strong>dows-only-Modems unter L<strong>in</strong>ux (englisch)<br />

http://free.hostdepartment.com/g/<br />

gromitkc/w<strong>in</strong>modem.html<br />

Infos und Kompatibilitätsliste für W<strong>in</strong>modems<br />

(englisch/<br />

deutsch)<br />

http://www.isdn4l<strong>in</strong>ux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />

(deutsch)<br />

ISDN-Zugangs<br />

http://www.adsl4l<strong>in</strong>ux.de/howtos Anleitungen für die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es DSL-Zugangs unter (deutsch)<br />

L<strong>in</strong>ux, sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, <strong>in</strong>klusive<br />

(englisch)<br />

e<strong>in</strong>er Liste der unterstützten Modelle<br />

Drucker<br />

http://www.l<strong>in</strong>uxpr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g.org Alles zum Thema L<strong>in</strong>ux und Drucken (englisch)<br />

Multimedia<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-b<strong>in</strong>/b<strong>in</strong>/ Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation,<br />

(deutsch)<br />

view/Ma<strong>in</strong>/WebHome<br />

Video und TV unter L<strong>in</strong>ux<br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/<br />

sane-backends.html<br />

Wird me<strong>in</strong> Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

Literatur<br />

L<strong>in</strong>ux 2013, M. Kofler,<br />

Addison Wesley 2012<br />

ISBN 3-8273-3208-7 (1224 Sei-<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux<br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo<br />

2012<br />

Grundlagenbuch L<strong>in</strong>ux<br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker<br />

2007<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. L<strong>in</strong>ux New Media 2010<br />

ke<strong>in</strong>e ISBN (181 Seiten)<br />

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker <strong>in</strong> 12. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit<br />

mit L<strong>in</strong>ux, von der Adm<strong>in</strong>istration bis h<strong>in</strong> zu grafischen Anwendungen. Taugt<br />

nicht nur zum <strong>E<strong>in</strong>stieg</strong>, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

E<strong>in</strong>steigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, Multimedia.<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux mit Referenzcharakter. Zielgruppe: E<strong>in</strong>steiger und fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Adm<strong>in</strong>istration, Hardware<br />

und Multimedia. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.<br />

Für alle L<strong>in</strong>ux-E<strong>in</strong>steiger: Das Buch aus der <strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong>-Redaktion hilft beim<br />

<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong> <strong>in</strong> OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware.<br />

Bestellung über http://www.easyl<strong>in</strong>ux.de/opensuse-buch<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014<br />

www.easyl<strong>in</strong>ux.de<br />

121


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong> 02/2014<br />

ersche<strong>in</strong>t am 10.04.2014<br />

Paolo De Santis, 123RF Vladimir Nikit<strong>in</strong>, 123RF<br />

L<strong>in</strong>ux: E<strong>in</strong>fach besser<br />

Was antworten Sie auf die<br />

Frage, warum Sie L<strong>in</strong>ux benutzen?<br />

Im Schwerpunkt der kommenden<br />

Ausgabe zeigen wir,<br />

wo L<strong>in</strong>ux auftrumpfen kann<br />

und e<strong>in</strong>fach besser als W<strong>in</strong>dows<br />

ist: auf der grafischen<br />

Oberfläche und auf der Shell.<br />

Allen, die noch mit W<strong>in</strong>dows<br />

arbeiten müssen, verraten wir<br />

e<strong>in</strong> paar Tipps, die das Microsoft-System<br />

L<strong>in</strong>ux-ähnlicher<br />

und damit erträglicher machen.<br />

OpenMandriva oder Mageia<br />

Der französische Hersteller Mandriva bastelt schon länger<br />

ke<strong>in</strong>e Distributionsversionen für Endanwender mehr. Die Aufgabe<br />

hatte zunächst der Mandriva-Fork Mageia übernommen,<br />

und nun gibt es mit OpenMandriva e<strong>in</strong> zweites Projekt, das<br />

die Mandriva-Entwicklungen fortführt. Wir vergleichen die<br />

beiden Kandidaten um die Mandriva-Nachfolge.<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

auf 02/2014<br />

Die nächste Ausgabe ersche<strong>in</strong>t am 16.01.2014<br />

Bücher für E<strong>in</strong>steiger<br />

Immer mehr Computerbuch-Verlage<br />

verschw<strong>in</strong>den, und e<strong>in</strong>ige L<strong>in</strong>ux-Klassiker<br />

ersche<strong>in</strong>en nun unter<br />

neuer Flagge. Wir werfen e<strong>in</strong>en<br />

Blick auf aktuelle Titel, die<br />

für sich <strong>in</strong> Anspruch nehmen, e<strong>in</strong>steigertauglich<br />

zu se<strong>in</strong>, und geben<br />

Kaufempfehlungen – für gedruckte<br />

Bücher und E-Books.<br />

Außerdem recherchieren wir für<br />

Sie, welche L<strong>in</strong>ux-<strong>E<strong>in</strong>stieg</strong>shilfen<br />

und Foren es im Internet gibt. Oft<br />

reicht ja e<strong>in</strong> kurzer H<strong>in</strong>weis.<br />

Dateien organisieren<br />

Wer über viele Jahre Dokumente am PC erstellt, sammelt<br />

mit der Zeit e<strong>in</strong>en gewaltigen Datenschatz an. Umstiege auf<br />

neue PCs, eventuell mit anderen<br />

Betriebssystemen, können<br />

den Überblick vollends verh<strong>in</strong>dern.<br />

Wir stellen Tools vor,<br />

mit denen Sie Ihre Dateien sortieren,<br />

kategorisieren und<br />

durchsuchen sowie Doppler<br />

im Dateibestand auff<strong>in</strong>den und<br />

gefahrlos löschen können.<br />

Absichern und überwachen<br />

Um die eigenen Daten auf dem Rechner zu schützen, gibt es nur<br />

e<strong>in</strong>en Weg: E<strong>in</strong> System sauber aufsetzen, alle E<strong>in</strong>falls tore schließen<br />

und anschließend den Zustand regelmäßig kontrollieren. In<br />

der Open-Source-Welt f<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong>e ganze Reihe Tools, die Sie<br />

beim Testen des Systems und beim Überwachen im laufenden<br />

Betrieb unterstützen. Wir stellen <strong>in</strong> der kommenden Ausgabe<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Sammlung von Werkzeugen vor, die unter ke<strong>in</strong>en<br />

Umständen auf dem System fehlen sollten, wenn Sie sich vor<br />

E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>gen schützen möchten.<br />

E-Books verwalten<br />

Der E-Book-Reader Calibre erweist sich nicht nur als ausgezeichnete<br />

Lesesoftware für digitale Literatur, er hilft Ihnen auch beim<br />

Verwalten der papierlosen Wälzer, die sonst schnell <strong>in</strong> den Tiefen<br />

der Verzeichnisse verloren gehen.<br />

Digitales Tagebuch<br />

E<strong>in</strong> handgeschriebenes Tagebuch gehört heute zu e<strong>in</strong>er aussterbenden<br />

Art. Wenn Sie Ihr Leben nicht gleich onl<strong>in</strong>e stellen möchten,<br />

dann bieten digitale Tagebücher wie Liferea und RedNotebook<br />

e<strong>in</strong>en guten Kompromiss.<br />

Luxuz, photocase.com<br />

adimas, Fotolia<br />

Änderungen der Themen vorbehalten<br />

<strong>EasyL<strong>in</strong>ux</strong><br />

01/2014

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