CONNECTED HOME Der große Smart-Home-Ratgeber (Vorschau)
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02.2014 // connected-home.de<br />
In Neuem<br />
Glanz<br />
Die CES Anfang Januar<br />
wurde einmal mehr ihrem<br />
Ruf als Trends für das Jahr<br />
setzende Technikschau gerecht.<br />
Und kaum ein Thema war auf der<br />
Messe in der Spielerstadt Las Vegas<br />
stärker präsent als Heimvernetzung,<br />
Hausautomation und das<br />
Andreas Frank und Andreas Stumptner<br />
Leitender Redakteur / Chefredakteur vernetzte Leben im Alltag.<br />
Es besteht daher für uns kein Zweifel: 2014 wird das große Jahr der <strong>Smart</strong>-<br />
<strong>Home</strong>-Lösungen. Die dazu nötige Technik ist reif und ausgefeilt. Viele Produkte<br />
sind nicht mehr nur elektronische Spielerei, sondern können das Leben und Wohnen<br />
zu Hause und unterwegs wirklich erleichtern, vereinfachen und verbessern.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> will Ihnen deshalb ab sofort nicht nur regelmäßiger als<br />
bisher als kompetenter <strong>Ratgeber</strong> zur Seite stehen. Abgesehen von einer Sommerpause<br />
gibt es uns nun monatlich. Die Redaktion hat das Magazin auch komplett<br />
überarbeitet: sowohl optisch als auch vor allem in puncto Rubrizierung und Themenauswahl.<br />
Nicht mehr allein die Technik steht künftig im Mittelpunkt, sondern<br />
auch deren sinnvolle und vernünftige Integration in Wohnung und Haus. Wir werden<br />
noch mehr als bisher Wohnbeispiele aus der Praxis zeigen und diejenigen<br />
Experten zu Wort kommen lassen, die längst aus eigener Erfahrung wissen, was<br />
ein echtes Connected <strong>Home</strong> ausmacht, wie das Auf- und Umrüsten funktioniert<br />
und wie sich clevere Technik in bestehende Wohnsituationen integrieren lässt.<br />
Kurzum: Wir wollen Sie, liebe Leser, noch mehr als bisher für das Connected<br />
<strong>Home</strong> gewinnen und Sie mit überraschenden Themen faszinieren. Lassen Sie sich<br />
von unserer Begeisterung anstecken!<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Unsere Autoren<br />
Günther Ohland<br />
<strong>Der</strong> Erste Vorsitzende der <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<br />
Initiative Deutschland e.V. beschreibt als<br />
Buchautor, wie jeder sein Haus selbst intelligenter<br />
machen kann. In der neuen<br />
Serie <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau (ab<br />
Seite 68) gibt er Tipps aus seiner langjährigen<br />
Praxiserfahrung.<br />
Draht zur<br />
Redaktion<br />
Werden Sie unser Fan unter<br />
Karl-Gerhard Haas<br />
Er begann seine Journalistenlaufbahn<br />
1983 bei einer Lokalzeitung. Von 1988 bis<br />
1995 war er Redakteur des Schwesterblatts<br />
VIDEO. Heute arbeitet er als freier<br />
Autor. Seine Leidenschaft für Heimvernetzung<br />
konnte er ganz im <strong>Smart</strong>-<br />
<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong> (ab Seite 19) ausleben.<br />
www.facebook.com/connectedhome.magazin.<br />
Lernen<br />
Sie die Redaktion kennen,<br />
blicken Sie hinter die Kulissen<br />
und geben Sie uns Ihr Feedback.<br />
Außerdem erhalten Sie<br />
spannende News und Trends.<br />
Stefan Schickedanz<br />
Seit über 25 Jahren testet er Lautsprecher<br />
und hat schon alle Boxen-Typen einer<br />
ausführlichen Hörprobe unterzogen.<br />
Für diese Ausgabe waren es On-Wall-<br />
Speaker (ab Seite 90). Dabei war er<br />
richtig angetan vom Klangpotenzial dieser<br />
kompakten, eleganten Schallwandler.<br />
3
Inhalt<br />
46 | Leichte Küche<br />
Clevere Hilfe beim Drei-Gänge-Menü:<br />
Intelligente Geräte und Gadgets<br />
vereinfachen das Kochen enorm.<br />
20 | Willkommen im<br />
smarten Zuhause<br />
Sie wollen Ihr Heim schlau machen?<br />
Unser ausführlicher <strong>Ratgeber</strong> zum<br />
vernetzten Wohnen sagt Ihnen, wie.<br />
60 | die geste zählt<br />
Die Zukunft der Steuerung wird sehr<br />
aufregend: Womit werden wir unsere<br />
Geräte bedienen? Wir schauen in die<br />
Kristallkugel und bieten einen Ausblick.<br />
40 | wächters des schlafs<br />
Nach dem Rechten sehen, ohne aufzustehen, ist<br />
ein Traum für gestresste Eltern – aber mit den<br />
neusten Babyphones und Kameras ein Kinderspiel!<br />
4
02.2014 // connected-home.de<br />
06 Aktuell<br />
06 | Trends für das Heim der Zukunft<br />
14 | Das ist <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
19 Titelthema<br />
20 | Leitfaden zur Heimvernetzung: Alles zu den<br />
verschiedenen Lösungen mit ihren Vor- und Nachteilen<br />
30 | Aller Anfang ist smart: Unser Redakteur Roland<br />
Seibt berichtet von seinem intelligenten Heim.<br />
34 | Das vernetzte Traumhaus: Was ist besser als<br />
eine Villa am See? Wenn sie auch noch smart ist.<br />
39 Wohnen & Leben<br />
40 | Kinder-Cam: Selbst Babyphones werden<br />
erwachsen – wir zeigen die neueste Technik.<br />
46 | Bon Appetit: Mit intelligenten Geräten kocht sich<br />
das Essen fast von allein.<br />
52 | Gadgets: Clevere Helfer für das Fenster<br />
54 | Eine schöne Scheune: Besuch in einem der<br />
ungewöhnlichsten Showrooms Deutschlands<br />
58 | <strong>Der</strong> Sessel für Paare: Unser Möbelstück des<br />
Monats ist ein außergewöhnlicher Zweisitzer.<br />
59 Steuern & Vernetzen<br />
60 | Womit die Zukunft steuert: Gesten, Stimme<br />
oder Brille – die Fernbedienung von morgen<br />
68 | <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau: Im ersten Teil unserer<br />
neuen Serie geht es um Sensoren und Aktoren.<br />
74 | Kleine Revolution: Was der Mini-PC Raspberry Pi<br />
alles möglich macht<br />
80 | Neuer Alleskönner: Rademachers <strong>Home</strong>Pilot im<br />
Test – hat er das Zeug zum Universal-Gateway?<br />
90 | Kleine Wandmusik<br />
Klang im ganzen Haus, aber nirgendwo<br />
sind störende Boxen zu finden: On-Wall-<br />
Lautsprecher machen es möglich.<br />
85 Sehen & Hören<br />
86 | TV total genial: <strong>Der</strong> TV-Server Cen.Sys zeigt, wie<br />
man Multiroom-Fernsehen richtig macht.<br />
90 | <strong>Der</strong> Klang in der Wand: On-Wall-Speaker<br />
verstecken geschickt tollen Sound.<br />
03 | Editorial<br />
18 | Connected World<br />
66 | Checks: Neue Geräte im Kurztest<br />
79 | Meinung: Experte Günther Ohland spricht Klartext<br />
96 | Forum: Ihre Fragen, unsere Antworten<br />
97 | Impressum<br />
Wir haben vier On-Wall-<br />
Lautsprecher getestet:<br />
von Canton, KEF, Nubert<br />
(siehe Bild) und PSB.<br />
5
News & Trends<br />
Intel zeigt als Prototyp eine smarte Kaffeetasse<br />
mit Display, die Daten von Sensoren am Babystrampler<br />
für die Eltern auswertet.<br />
Trends für das<br />
Heim der Zukunft<br />
Vom Babymonitor an der Kaffeetasse bis zum Fingernagel-PC: Wir stellen Trends, Neuheiten und<br />
Produkte vor, die <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> und Technik in diesem Jahr prägen werden.<br />
Von Stefan von Gagern<br />
Withings Aura ermittelt Schlafphasen<br />
und hüllt den Raum passend in<br />
Farben, die Einschlafen oder Aufwachen<br />
unterstützen.<br />
Eine gute Grundlage für einen<br />
tiefen Blick in die Kristallkugel<br />
gibt es jedes Jahr gleich zu Beginn.<br />
Anfang Januar findet die Fachmesse<br />
CES (Consumer Electronics<br />
Show) in Las Vegas statt, wo alle namhaften<br />
Hersteller der Elektronik-<br />
Branche ihre Neuheiten vorstellen.<br />
Das Thema „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>“ war dieses<br />
Jahr eines der Top-Themen.<br />
Das Heim der Zukunft<br />
kennt seine Bewohner<br />
<strong>Der</strong> koreanische Elektronik-Gigant<br />
Samsung zum Beispiel stellte seine<br />
Vision vom Heim der Zukunft<br />
in den Mittelpunkt. Dieses intelligente<br />
Zuhause kennt laut<br />
Samsung seine Bewohner genau und<br />
wartet mit Produkten auf, die auf deren<br />
Vorlieben reagieren. „Wir brauchen<br />
ein Zuhause, das unsere Bedürfnisse<br />
versteht,“ so Samsung-Geschäftsführer<br />
Boo-Keun Yoon. „Stellen<br />
Sie sich vor, einen Anruf vom<br />
Kühlschrank aus anzunehmen, ohne<br />
überhaupt das <strong>Smart</strong>phone in die<br />
Hand nehmen zu müssen“. Nur ein<br />
mögliches Szenario von vielen.<br />
Samsung sieht „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>“ dieses<br />
Jahr als den Wachstumsbereich<br />
mit dem meisten Potenzial und betonte,<br />
wie gut man als Hersteller, der alles<br />
vom Chip über das Display bis hin<br />
zum Kühlschrank in der Produktpalette<br />
habe, aufgestellt sei. <strong>Der</strong> erste<br />
Schritt werde ein neuer „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
Service“ sein. Über eine zentrale App<br />
mit Cloud-Anbindung sollen alle Geräte<br />
vom <strong>Smart</strong> TV über mobile De-<br />
6
02.2014 // connected-home.de<br />
vices wie Tablet und <strong>Smart</strong>phone bis<br />
zu den Wearables wie die Galaxy<br />
Gear <strong>Smart</strong>watch miteinander verbunden<br />
sein und so diverse Geräte<br />
im Haushalt steuern können.<br />
Samsung zeigte Beispielszenarien:<br />
„Gehe aus“ in die <strong>Smart</strong>watch gesprochen<br />
genügt, um alle unnötigen<br />
Stromverbraucher wie Klimaanlage<br />
oder Licht beim Verlassen<br />
des Hauses auszuschalten. Ein<br />
Befehl wie „Filmmodus“ dimmt<br />
die Lichter und schaltet TV,<br />
Soundbar und weitere Geräte in<br />
den richtigen Modus.<br />
<strong>Der</strong> Trend geht zur kompletten<br />
Haussteuerung, zudem sollen bekannte<br />
Geräte besser bedienbar<br />
werden. Zum Beispiel <strong>Smart</strong> TVs:<br />
Samsung bringt dazu eine neue Version<br />
der Fernbedienung auf den<br />
Markt, die mit Gestensteuerung auf<br />
einem Touchpad und Sprachbefehlen<br />
das Navigieren in Menüs und Inhalten<br />
ermöglicht. Es reicht, damit den<br />
gewünschten Filmtitel in die Fernbedienung<br />
zu sprechen, um zum Inhalt<br />
direkt zu navigieren.<br />
Mehr Technik<br />
zum Anziehen<br />
Wearable Computing war ein Topthema<br />
bei den Ausstellern auf der<br />
CES. Künftig soll nicht mehr nur das<br />
<strong>Smart</strong>phone immer dabei sein. Einige<br />
gerade vorgestellte Geräte meint man<br />
jedoch schon gesehen zu haben.<br />
Sonys <strong>Smart</strong>Band, ein Armband<br />
mit eingebautem Schrittzähler und<br />
mehr, erinnert stark an den bekannten<br />
Aktivitätstracker Nike+ Fuelband<br />
SE. Über Bluetooth soll das Sony-<br />
Gadget alle Aktivitäten des Tages<br />
in einer Lifelog-App aufzeichnen.<br />
Das animierte<br />
Android-Programm zeichnet<br />
alle Aktivitäten auf,<br />
Nutzer können jederzeit<br />
alles abrufen und Revue<br />
passieren lassen. Das<br />
<strong>Smart</strong>Band kann dabei<br />
unterscheiden, ob man<br />
geht, läuft, Fahrrad fährt,<br />
mit Bahn oder Auto unterwegs<br />
war und wie gut man<br />
geschlafen hat. Zudem soll<br />
das Armband auch warnen,<br />
wenn das Wetter schlecht wird.<br />
Besondere Momente lassen sich<br />
Die neue Version der<br />
<strong>Smart</strong>-TV-Fernbedienung<br />
arbeitet mit<br />
Gesten und Sprachbefehlen.<br />
Sony steigt mit dem<br />
<strong>Smart</strong>Band in den<br />
Markt der Aktivitätstracker<br />
ein.<br />
mit Bookmark-Funktion auf Knopfdruck<br />
hervorheben.<br />
Schlaf-Monitoring war im letzten<br />
Jahr schwer in Mode. <strong>Der</strong> französische<br />
Hersteller Withings will mit<br />
seinem Aura-System (ab Frühjahr<br />
für 299 Euro) jetzt einen Schritt<br />
weiter gehen. Nun werden nicht<br />
mehr nur der Schlaf überwacht<br />
und die Aufweckzeit optimiert,<br />
das Aura-System will auch aktiv<br />
die Schlafphasen unterstützen.<br />
Das System ermittelt zunächst die<br />
verschiedenen Schlafmuster. Dazu<br />
wird ein weich verpackter Sensor<br />
unter die Matratze gelegt. Dieser<br />
sendet die Daten an das Gerät<br />
auf dem Nachttisch. Das reagiert<br />
dann mit – laut Hersteller wissenschaftlich<br />
geprüften – Licht- und<br />
Klang-Programmen, die den Schlaf<br />
erholsamer machen sollen. Dabei<br />
kommen diverse Farben aus der<br />
dimmbaren LED-Lampe zum Einsatz.<br />
Diese sollen die Melatonin-Produktion<br />
im Körper anregen, ein für<br />
den Schlaf-Wach-Rhythmus wichtiges<br />
körpereigenes Hormon: Es wirkt<br />
entspannend beim Einschlafen und<br />
aufmunternd vor dem Aufwachen.<br />
Die gesammelten Daten lassen sich<br />
in der zugehörigen Aura-App überwachen.<br />
Mini-PC in SD-Kartengröße<br />
Mikrochip-Spezialist Intel schickt mit<br />
dem Edison einen Mini-PC ins Rennen,<br />
der kaum größer als eine SD-<br />
Karte ausfällt. Drinnen steckt laut<br />
Hersteller ein „vollständiger PC der<br />
Pentium-Klasse“ samt Flash-Speicher,<br />
Linux-Unterstützung,<br />
WLAN und Bluetooth. Um das<br />
Potenzial für Edison zu demonstrieren,<br />
präsentiert Intel<br />
eine Vision für das Babysitten<br />
der Zukunft: Ein<br />
Kleinkind trägt in einem<br />
Strampler eingefügte Sensoren<br />
des Herstellers Mimo<br />
(http://mimobaby.<br />
com), die unter anderem<br />
Temperatur und Atmung<br />
messen. Dank des Mini-<br />
Computers Edison sollen<br />
die Daten auf allen möglichen<br />
Alltagsgegenständen<br />
angezeigt werden können.<br />
Zum Beispiel auf einer LED-Kaf<br />
Fakten<br />
Über...<br />
...das Heim der Zukunft<br />
stellte Samsung auf der<br />
CES in Las Vegas vor. Hier<br />
die wichtigsten:<br />
01 | Technologie verändert<br />
sich durch Konsumenten, da sie<br />
bestimmte Produkte bevorzugen.<br />
02 | In den letzten zehn<br />
Jahren haben Konsumenten neue<br />
Technik schneller als je zuvor<br />
angenommen.<br />
03 | Sieben Jahre brauchten<br />
Handys, um sich zu verbreiten, das<br />
<strong>Smart</strong>phone nur vier.<br />
04 | In den nächsten zehn<br />
Jahren sollen neuer Technologien<br />
noch schneller akzeptiert werden.<br />
05 | Bald werden 60% der<br />
Bevölkerung in Städten leben.<br />
Städte müssen daher smarter<br />
werden.<br />
06 | 2014 werden eine Milliarde<br />
Menschen über 60 Jahre alt<br />
sein. Technologie macht das Leben<br />
Älterer komfortabler.<br />
07 | Die Häufigkeit von<br />
Umwelteinflüssen wie Unwettern<br />
ist um 200% gestiegen. Die Schutzfunktion<br />
des Heims der Zukunft<br />
wird wichtiger.<br />
08 | 11 Millionen US-Amerikaner<br />
nehmen ihre Arbeit mit nach<br />
Hause. Das Zuhause soll flexibel und<br />
produktiv sein, um Inhalte erstellen<br />
oder genießen zu können.<br />
09 | Das Heim der Zukunft<br />
soll unsere Gewohnheiten verstehen<br />
und uns jederzeit informieren.<br />
10 | Samsungs Vision: Tablets,<br />
<strong>Smart</strong>phone, <strong>Smart</strong> TV und <strong>Smart</strong>watch<br />
steuern zentral alle Geräte.<br />
7
News & Trends<br />
Technik erklärt<br />
WeMo Maker Kit für<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau<br />
Das WeMo Maker Kit ist ein Traum für Bastler und soll mit allem<br />
funktionieren, was einen Ein-/aus-Schalter mit Niedrigspannung<br />
besitzt. Somit sollen versierte Heimwerker in der Lage sein,<br />
alltägliche Geräte selbst mit WeMo-Intelligenz nachzurüsten.<br />
01 | Modul verbinden<br />
Das kleine Steuermodul wird mit Niedrigspannung-Geräten direkt verdrahtet.<br />
WeMo kann laut Hersteller eine große Bandbreite von 5-Volt-DC-Sensoren per<br />
<strong>Smart</strong>phone oder Tablet steuern.<br />
feetasse: Bei guten Werten leuchtet<br />
ein grüner Smiley, bei Warnung ein<br />
rotes Alarmsignal. Intel will ab Mitte<br />
des Jahres eine Plattform für Entwickler<br />
zur Verfügung stellen und<br />
möchte mit Initiativen und Produkten<br />
die Innovation bei den Wearables<br />
noch zusätzlich beschleunigen.<br />
Überwachung ist nicht nur wichtig<br />
für das Kind, sondern auch für<br />
die Eltern: <strong>Der</strong> Hersteller Sen.se hat<br />
ein Gerät im Programm, das auf<br />
den eigene Besitzer aufpassen<br />
soll. Mother (Preis: 222 US-Dollar),<br />
so der passende Name, ermittelt<br />
mithilfe kleiner Sensoren<br />
(Mo tion Cookies) das Verhalten<br />
und mahnt in bestimmten<br />
Situationen, etwa wenn Bewegungsmangel<br />
auftritt. Und beim<br />
Verlassen der Wohnung kümund<br />
WeMo <strong>Smart</strong>-LED-Glühbirnen<br />
steigt der Hersteller in die Lichtsteuerung<br />
ein. Mit den Neuheiten soll es<br />
besonders einfach sein, das heimische<br />
Licht von überall aus per <strong>Smart</strong>phone<br />
einzeln oder in Gruppen zu steuern<br />
und zu kontrollieren. So kann das<br />
Licht auf die auf- oder untergehende<br />
Sonne reagieren, von unterwegs aus<br />
gesteuert werden, sich einschalten,<br />
wenn sich Einbrecher nähern, und im<br />
ganzen Haus in Gruppen ein- und<br />
ausgeschaltet werden.<br />
Mit dem Lighting<br />
Starter Set steuert<br />
WeMo jetzt auch<br />
die Beleuchtung.<br />
8<br />
02 | Steuerung per App<br />
Zum Einsatz kommt die gleiche kostenlose WeMo App, mit<br />
der bisherige Produkte des Herstellers wie die Steckdosen<br />
WeMo Switch gesteuert werden. Jedes Gerät, das mit dem<br />
Steuermodul verdrahtet wird, hängt damit im WeMo-Ökosystem.<br />
Es können so Geräte per Sensordaten kontrolliert<br />
werden: zum Beispiel der Sprinkler, der ausgeht, sobald<br />
Feuchtigkeit im Garten gemessen wird.<br />
03 | Automatisierung per IFTTT<br />
Mit dem Automatisierungssystem If-this-then-that (IFTTT.<br />
com) lassen sich Abläufe, sogenannte „Rezepte“, erstellen.<br />
Beispiel: Checkt man das Zuhause über Foursquare, schaltet<br />
sich der Teekocher oder der Gartensprinkler an.<br />
Die Erinnerungs- und<br />
Überwachungs-Zentrale<br />
Mother wird<br />
mit vier Sensoren,<br />
Mo tion Cookies genannt,<br />
ausgeliefert.<br />
mert sich die „Mutter“ um das Herunterdrehen<br />
der Heizung. In der hübsch<br />
gemachten Tablet-App lassen sich<br />
Aktivitäten im Comic-Stil lesen.<br />
Künftig soll die „Mutter“ noch viel<br />
mehr protokollieren, etwa: Wie viele<br />
Tassen Kaffee pro Tag wurden getrunken,<br />
wer ist wann und wie oft anwesend,<br />
wie viele Medikamente wurden<br />
eingenommen, wurden die Zähne<br />
geputzt? Erinnern kann Mother<br />
auch per Push-Benachrichtigung.<br />
WeMo sieht das Licht<br />
WeMo, Belkins Familie einfach<br />
zu installierender Heimautomationsprodukte,<br />
bekommt in<br />
diesem Jahr Zuwachs. Mit dem<br />
neuen WeMo<br />
LED Licht-<br />
Starter-Set<br />
<strong>Smart</strong>phone-Tablet-Hybrid<br />
Asus (www.asus.de), der Erfinder des<br />
Netbooks, ist für mutige Produkte bekannt.<br />
<strong>Der</strong> jüngste Wurf ist das Pad-<br />
Fone, eine Kreuzung aus <strong>Smart</strong>phone<br />
und Tablet. Kaufen kann man es als<br />
reines <strong>Smart</strong>phone (549 Euro mit 16<br />
GByte) oder als Bundle mit der Pad-<br />
FoneStation (799 Euro), die es in ein<br />
Tablet verwandelt. Es soll einen für<br />
3D-Spiele geeigneten schnellen Prozessor<br />
enthalten. Eine 13-Megapixel-<br />
Kamera und eine LTE-Datenverbindung<br />
runden das Paket ab.<br />
Nun hat Asus auch das Padfone mini<br />
vorgestellt. Bei der kompakten Padfone-Version<br />
kann ein 4-Zoll-<strong>Smart</strong>phone<br />
in ein 7-Zoll-Tablet eingedockt<br />
werden. An Bord sind 8 GByte interner<br />
Speicher, ein 1,6-GHz-Prozessor und<br />
eine 8-Megapixel-Kamera. Das Padfone<br />
mini soll im zweiten Quartal erhältlich<br />
sein, der Preis ist noch offen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Smart</strong>phone-Tablet-<br />
Hybrid Padfone<br />
kommt dieses Jahr in<br />
einer Mini-Version.
02.2014 // connected-home.de<br />
Ein Funk-Empfangsmodul<br />
ist mit etwas<br />
Technik-Wissen schnell in<br />
der Unterputz- oder Abzweigdose<br />
installiert.<br />
Sesam, öffne dich!<br />
Mit Funksendern von Schellenberg lassen sich Rollläden und Markisen im<br />
ganzen Haus ganz einfach steuern. Das ist nicht nur äußerst bequem,<br />
sondern kann auch Strom sparen.<br />
Wer kennt das nicht? Die<br />
Sonne kommt heraus, und<br />
schon wird man durch das<br />
Fenster geblendet. Kaum ist man aufgestanden<br />
und hat die Rollläden heruntergelassen,<br />
schiebt sich eine Wolke<br />
vor die Sonne und man sitzt im<br />
Dunklen. Also muss man wieder aufstehen<br />
und zum Fenster oder zum<br />
Schalter an der Wand laufen.<br />
Im Zeitalter, in dem fast alle Geräte<br />
fernsteuerbar sind, erscheint so etwas<br />
ziemlich archaisch. Deswegen bietet<br />
das deutsche Unternehmen Schellenberg<br />
Markisen und Rollläden an, die<br />
jeder Hausbesitzer selbst installieren<br />
kann und die bequem mit einem<br />
Funk-Handsender bedient werden<br />
können.<br />
Für nahezu alle gängigen Arten<br />
von Rollläden und Markisen liefert<br />
Schellenberg elektrische Antriebe.<br />
Die Bandbreite reicht von Rollladen-<br />
Gurtantrieben über per Akku betriebene<br />
Markisenantriebe bis hin zu integrierbaren<br />
Lösungen, die im Rollladenkasten<br />
oder in der Markise verschwinden.<br />
Damit lässt sich auch die eigene Klimaregulierung<br />
optimieren: Die Wärme<br />
der Sonne und die Restwärme innerhalb<br />
des Hauses sind so besser<br />
nutzbar. Die Folge: eine deutliche Einsparung<br />
bei den Heizkosten.<br />
25 Antriebe, nur ein Sender<br />
<strong>Der</strong> große Vorteil der Funkfernbedienung<br />
von Schellenberg ist, dass nur<br />
ein Gerät nötig ist,<br />
um bis zu 25 Antriebe<br />
im ganzen Haus<br />
oder in der Wohnung<br />
zu steuern. Fünf Motoren<br />
können dabei parallel bedient<br />
werden. Diese lassen sich in jeweils<br />
fünf Kanälen bündeln.<br />
Das System erweitern<br />
Die Erweiterung des Systems ist ganz<br />
einfach mit einer Einlerntaste möglich.<br />
Dazu stellt der Nutzer den gewünschten<br />
Kanal ein und drückt<br />
gleichzeitig die Programmiertasten<br />
an dem Funk-Handsender und an<br />
dem entsprechenden Antrieb – und<br />
schon lassen sich Markisen und Rollläden<br />
bequem fernsteuern.<br />
Lichtblick auf<br />
Knopfdruck: Nie<br />
mehr von Fenster<br />
zu Fenster laufen,<br />
ein paar Knopfdrücke<br />
auf der Fernbedienung<br />
genügen.<br />
Alles im Griff<br />
Schellenberg bietet auch einen Fenstergriff an, in dem sich<br />
eine komplette kleine Alarmanlage versteckt. Ein 3D-Bewegungssensor<br />
reagiert auf das Aufhebeln oder Einschlagen<br />
der Scheibe und löst ein 115 Dezibel lautes Alarmsignal aus.<br />
Die Montage ist kinderleicht und der Preis beträgt 80 Euro.<br />
9
News & Trends<br />
Kurz &<br />
Knapp<br />
Zusammen mit der<br />
US-Firma Casa-<br />
Tunes entwickelt,<br />
erinnert der Music<br />
Server stark an den<br />
12-Zonen-Multiroom-<br />
Tuner der Amerikaner.<br />
Luftgezähmt<br />
Mit dem HDMI-Dongle Airtame<br />
kann der Desktop von einem PC<br />
auf einen HD-Fernseher übertragen<br />
werden. Es ist auch möglich,<br />
den Bildschirm zu erweitern. Zudem<br />
kann man auf mehrere<br />
Screens spiegeln. Ein Preis für<br />
das Gerät ist noch nicht bekannt.<br />
viel platz für musik<br />
www.loxone.com<br />
Die Firma Loxone, die mit ihrem Miniserver eine <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Nachrüstlösung<br />
anbietet, erweitert ihr Sortiment jetzt auch auf Multiroom-Audio.<br />
Unter dem Namen Music Server (1.600 Euro) nimmt das Unternehmen<br />
raumübergreifenden Klang in sein Angebot auf. Punkten kann das Gerät<br />
schon einmal beim Speicherplatz: Ein Terabyte sollte selbst für die Kollektionen<br />
sammelfreudigster Musikfans ausreichen. Außerdem ist der Music<br />
Server zu Apple AirPlay kompatibel. Parallel zu dem Gerät, das acht Zonen<br />
ansteuern kann, bietet Loxone auch eigene Verstärker und Lautsprecher an.<br />
Bosch vernetzt<br />
Haushaltriese Bosch macht sich<br />
für Vernetzung stark und hat dafür<br />
eine Initiative gegründet: Die<br />
Bosch Connected Devices<br />
and Solutions GmbH will vor<br />
allem Sensoren und Aktuatoren<br />
produzieren mit Schwerpunkt auf<br />
der Anwendung im <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>.<br />
<strong>Home</strong>plug wächst<br />
<strong>Der</strong> <strong>Home</strong>Plug Industrieverband,<br />
der einen einheitlichen<br />
Powerline-Standard unterstützt,<br />
hat Zuwachs bekommen. Neu<br />
dabei sind unter anderem BMW,<br />
Hisense und Texas Instruments.<br />
die Sonne im blick<br />
www.rwe-smarthome.de<br />
Die <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Lösung von RWE erweitert ihr Software-Angebot um<br />
zwei Apps. Bisher konnte man mit der App Power Control solar bereits sehen,<br />
wieviel Strom die Photovoltaikanlage gerade produziert. Die neue App<br />
Power Control solar Premium wertet zusätzlich den Verbrauch aus und<br />
zeigt die Stromkosten direkt an. Sie kostet 9,95 Euro im Jahr. Mit der App<br />
Storage compact control kann der Nutzer den aktuellen Batteriestand<br />
des RWE-Solarstromspeichers im Blick behalten. Dadurch kann der Speicher<br />
gezielter eingesetzt werden. Die App kostet einmalig 5,95 Euro.<br />
Mehr Kontrolle über<br />
den Strom aus der<br />
Solaranlage versprechen<br />
die beiden<br />
neuen Apps für RWE<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>.<br />
Lenovo speichert<br />
<strong>Der</strong> weltgrößte PC-Hersteller<br />
Lenovo steigt jetzt auch in das<br />
Geschäft mit Netzwerkspeichern<br />
ein. Mit bis zu 6 TByte Speicher,<br />
kostenloser App und Auto-Upload<br />
soll der Beacon das Datenspeichern<br />
noch einfacher machen.<br />
Ein Preis ist noch nicht bekannt.<br />
10
02.2014 // connected-home.de<br />
Interview mit dean wright<br />
„Permanent mit Technik verbunden“<br />
Robocop ist ein Remake des Kultklassikers aus<br />
den 80ern. Was ist diesmal anders?<br />
Es ist ein Aspekt, der heute sehr relevant geworden ist: die<br />
Vermischung von Mensch und Technologie. Das ist das Motiv,<br />
das sich durch die Neuverfilmung zieht. Ich denke, das<br />
ist hochaktuell. Wir sind jeden Tag permanent mit Technik<br />
verbunden. Unser Film geht noch ein paar Schritte weiter:<br />
Unser Held Alex Murphy wird nicht nur abhängig von der<br />
Technologie, er wird selbst zur Technologie.<br />
Wie stellen Sie die Dualität zwischen Mensch und<br />
Maschine im Film heraus?<br />
Wir haben bei den Spezialeffekten das volle Spektrum der<br />
Möglichkeiten genutzt: von einem Anzug am Set über per<br />
Computergrafik erweiterte oder ersetzte Kostümteile bis hin<br />
zu komplett per CGI generierten Robotern. Wir haben also<br />
praktisch Technologie genutzt, um den Film zu schaffen, in<br />
dem wir über Technologie diskutieren (lacht).<br />
Was hat Sie bei Optik und Design inspiriert?<br />
Obwohl wir uns mehrfach im Film vor dem Original verbeugen,<br />
wollen wir einen Schritt weiter, weg vom Mann im<br />
Anzug, gehen. Dennoch soll nicht alles einfach nach CGI<br />
aussehen. Daher nutzen wir wann immer möglich einen echten<br />
Schauspieler in einem Anzug. Damit es nicht danach<br />
aussieht, haben wir mit Computertechnik den Roboter aber<br />
so aussehen lassen, dass er eigentlich nicht von einem Menschen<br />
im Anzug gespielt werden kann. In ein paar Szenen<br />
ersetzen wir seine Gliedmaßen durch Robotik-Prothesen.<br />
Das sieht fast schockierend echt aus.<br />
Könnten uns bald Roboter im Leben helfen – so<br />
wie es im Film dargestellt wird?<br />
Die Handlung des Films ist gar nicht so weit weg. Er spielt<br />
nicht umsonst im Jahr 2028. Die Frage ist: Wenn man so<br />
eine Technologie erfindet, wer hat die Kontrolle da rüber?<br />
Wer setzt hier die Grenzen? Das sind die Dinge, die im Film<br />
schiefgehen, und ich denke, das passt gut in unsere Zeit.<br />
Wenn Geschäftsinteressen wichtiger werden als Individuen,<br />
wer trifft am Ende die Entscheidungen? Wem gehören solche<br />
Roboter und wer kontrolliert sie?<br />
Würden Sie sich nach den Dreharbeiten immer<br />
noch einen Staubsaugerroboter kaufen?<br />
Ich habe tatsächlich schon vor einigen Jahren einen für meine<br />
Mutter gekauft, aber nie selbst benutzt. Wissen Sie was?<br />
Ich glaube, ich warte noch ein bisschen (lacht).<br />
Wir sprachen mit Dean Wright, Chef des<br />
Special Effects Teams von „Robocop“<br />
(deutscher Kinostart: 6.2.14), über die Neuverfilmung,<br />
warum sie hochaktuell ist und wie<br />
die Zukunft mit Robotern aussehen könnte.<br />
Zwei in eins mit 2.1<br />
www.jbl.com<br />
<strong>Der</strong> JBL Voyager von Harman vereint zwei Klangwelten in sich. Zum einen<br />
ist er ein kompaktes 2.1-Lautsprechersystem für den Schreibtisch.<br />
Gleichzeitig ist er auch ein mobiler Bluetooth-Lautsprecher etwa für<br />
das <strong>Smart</strong>phone oder den MP3-Player in der Größe eines Handtellers.<br />
Das mobile Teil kann einfach aus dem ganzen Gerät herausgelöst<br />
und mitgenommen werden. Verwenden kann man es<br />
dann nicht nur als mobiler Lautsprecher, sondern auch als<br />
Freisprechanlage. Wieder angedockt, wird daraus ein 2.1-System,<br />
gleichzeitig wird der Lithium-Ionen-Akku aufgeladen.<br />
249 Euro kostet der 2-in-1-Lautsprecher.<br />
Bis zu fünf Stunden soll der<br />
Akku des mobilen Teils des Lautsprechers<br />
halten. Dieser lädt sich,<br />
wieder zusammengesetzt, automatisch<br />
auf, über USB lassen<br />
sich allerdings auch weitere Geräte<br />
darüber aufladen.<br />
11
News & Trends<br />
App des Monats von Dominik Drozdowski<br />
Fit mit Beat<br />
Sport und Musik gehören für viele Menschen zusammen – sei es beim Joggen,<br />
Fahrradfahren oder Gewichtheben. Doch ein Schmusesong beim Laufen ist wenig<br />
motivierend. Die Macher der iPhone-App TempoRun haben eine Lösung.<br />
Das Programm ordnet die Musik<br />
auf dem iPhone in zehn verschiedene<br />
Geschwindigkeiten ein. So<br />
kann man je nach ausgeübter<br />
Sportart eine Playlist von Songs<br />
auswählen, die in etwa den gleichen<br />
Beat haben und zu der aktuell<br />
ausgeübten Tätigkeit passen.<br />
Das unsichtbare Touchpad<br />
Die Bedienung von <strong>Smart</strong>phones und Tablets mittels Touchscreen<br />
ist schon längst Standard geworden. Für herkömmliche<br />
Laptops und PCs sowie <strong>Smart</strong> TVs ist diese Variante<br />
der Bedienung allerdings bisher eher unpraktisch. Das amerikanische<br />
Start-up-Unternehmen Haptix hat einen Sensor<br />
entwickelt, mit dem sich jede Oberfläche in einen Touchpad<br />
verwandeln lässt. Egal ob Fenster, Tisch oder ein Bildschirm,<br />
das Gerät scannt die Hände auf der Oberfläche, auf die es<br />
gerichtet ist, und ermöglicht so Multitouch-Kontrolle. Mithilfe<br />
von zwei Kameras werden die Finger der Hand dabei<br />
sogar schon in 3D getrackt, bevor sie die ausgewählte Oberfläche<br />
berühren. So kann man Haptix etwa auch über das<br />
Keyboard legen. Wenn man dann jedoch tippen will, erkennt<br />
es der Sensor ebenfalls automatisch. Mit lediglich 3 cm x 3<br />
cm x 8 cm Größe ist das Gerät außerordentlich kompakt und<br />
verfügt über einen Blickwinkel von 120 Grad. <strong>Der</strong> Haptix-<br />
Sensor wurde erfolgreich über Crowdfunding finanziert;<br />
wann es ihn im Laden geben wird, ist allerdings noch nicht<br />
bekannt. Man kann ihn aber schon jetzt für 59 US-Dollar<br />
(ca. 43 Euro) vorbestellen.<br />
Ganz ähnlich funktioniert auch die evoMouse von<br />
Celluon (ca. 59 Euro). <strong>Der</strong> Sensor mit USB-Anschluss wird<br />
einfach auf die Oberfläche, etwa einem Tisch, gestellt. Ein<br />
Infrarotlicht beleuchtet einen Bereich vor dem Gerät, ein<br />
Sensor trackt dann die Bewegungen in diesem Bereich und<br />
erkennt gängige Multitouch-Gesten, wie man sie vom<br />
<strong>Smart</strong>phone oder Tablet kennt. Celluon verkauft des Weiteren<br />
auch ein virtuelles Laser-Keyboard namens Magic<br />
Cube (139 Euro), welches auf die Tischfläche projiziert<br />
wird. Dieses gibt es auch in Kombination mit der evoMouse<br />
unter dem Namen Epic (153 Euro). Mehr zu innovativen<br />
Steuerungslösungen lesen Sie ab Seite 60.<br />
01 | Evomouse<br />
www.ractiv.com<br />
Die evoMouse ist nicht nur niedlich anzuschauen,<br />
in ihrem kompakten Inneren versteckt sich<br />
auch clevere Technik: Infrarotlicht und ein Bewegungssensor<br />
erlaubem Multitouch-Bedienung<br />
auf jeder ebenen Oberfläche. <strong>Der</strong> Anschluss am<br />
Rechner erfolgt über USB, das Gerät ist sowohl<br />
zu Windows als auch Mac kompatibel.<br />
Ähnlich wie viele Webcams<br />
kann der Haptix<br />
Sensor an den Monitor<br />
des PCs oder Laptops<br />
angeklinkt werden. So<br />
wird aus der Tastatur<br />
eine Multitouch-Oberfläche.<br />
Jede andere ebene<br />
Fläche kann allerdings<br />
ebenso benutzt werden.<br />
Zurzeit unterstützt das<br />
Gerät nur Windows und<br />
Ubuntu, Android und OS<br />
X sollen folgen.<br />
02 | haptix<br />
www.celluon.com<br />
12
02.2014 // connected-home.de<br />
NEU<br />
FUNKTECHNIK<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> Ninja<br />
www.ninjablocks.com<br />
Ninjasphere ist eine <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Lösung, welche die<br />
Bewohner mit in die Vernetzung einbindet. Möglich<br />
macht das ein Triangulationssystem, das die Geräte im<br />
Zuhause in einem dreidimensionalen Raum ortet. Dafür<br />
benötigt man die futuristische Basisstation, genannt<br />
Spheramid, und mindestens zwei „Waypoints“ in<br />
Form von Funksteckdosen oder USB-Sticks. Mit Bluetooth<br />
Low Energy Tags, die es etwa für Haustierhalsbänder<br />
oder Schlüsselanhänger gibt, kann das System<br />
auch Menschen und Haustiere orten.<br />
Kompatibel ist das System unter anderem zu Produkten<br />
von Belkin sowie zu Philips Hue. Zudem soll Spheramid<br />
mit Gestenkontrolle steuerbar sein. Das Produkt wurde<br />
durch Crowdfunding finanziert. Wann es erhältlich sein<br />
wird und wieviel es kosten soll, ist noch offen.<br />
ELECTRONIC<br />
Per Knopfdruck kostengünstig und<br />
einfach zur Hausautomatisierung<br />
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Funk-Technik von Schellenberg. Mit individueller Steuerung<br />
per Funk-Handsender automatisieren Sie Ihre Rollläden,<br />
Markisen und Tore.<br />
Bande knüpfen<br />
www.razerzone.com/nabu<br />
Sogenannte Wearables liegen voll im Trend, seien es<br />
Fitnessbänder oder <strong>Smart</strong>watches. Die Lücke zwischen<br />
beiden will nun Razer mit dem Nabu schließen, das<br />
noch im ersten Quartal 2014 erhältlich sein soll. Das<br />
intelligente Armband verfügt über zwei OLED-Bildschirme.<br />
Darüber können sowohl <strong>Smart</strong>phone-Benachrichtigungen<br />
angezeigt werden als auch Sensordaten<br />
des Bands selbst wie Schrittzahl oder Puls. Zudem<br />
kann man damit – im wahrsten Sinne per Handschlag –<br />
soziale Kontakte knüpfen.<br />
Rollladenantriebe<br />
Markisenantriebe<br />
Garagentorantriebe<br />
Außentorantriebe<br />
Alarmgriffe<br />
Alle unsere Produkte sind für die Selbstmontage entwickelt.<br />
Unsere zukunftssicheren <strong>Smart</strong><strong>Home</strong>-Systeme finden Sie in<br />
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13
Service<br />
Das ist<br />
Connected<br />
<strong>Home</strong><br />
Twitter<br />
twitter.com/CONNEC-<br />
TED_<strong>HOME</strong><br />
Gut vernetzt im ganzen Haus: Das ist der Wunsch vieler <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Fans. Wie er in<br />
Erfüllung geht, das sagt Ihnen <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, das Magazin für modernes und<br />
vernetztes Wohnen. Wir sind Ihr kompetenter <strong>Ratgeber</strong>, wenn es um die clevere<br />
Steuerung von Licht, Heizung, Jalousien, Alarmanlage oder Musiksystem geht.<br />
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google.com/<br />
+Connected-homeDe<br />
E-Mail<br />
redaktion@connected-home.de<br />
Die Telekom hat mit QIVICON<br />
vor Kurzem eine intelligente<br />
Steuerung für Licht, Strom<br />
und Heizung auf den Markt gebracht.<br />
<strong>Der</strong> Fertighaushersteller Baufritz integriert<br />
seit Neuestem eine smarte<br />
Grundausstattung in seine Immobilien.<br />
Auch TV-Spezialist TechniSat<br />
steht mit einer Hausautomationslösung<br />
in den Startlöchern. Heimvernetzung<br />
ist das Topthema in den unterschiedlichsten<br />
Branchen.<br />
Dementsprechend boomt das Angebot.<br />
Den Verbraucher freut es: Nie<br />
zuvor konnte er aus einer solch großen<br />
Produktpalette wählen. Nie zuvor war<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> so günstig. Und nie zuvor<br />
hatte er die Möglichkeit, seinen<br />
Traum vom <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> so einfach<br />
selbst zu verwirklichen.<br />
Dafür, dass Sie sich in diesem Angebotsdschungel<br />
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<strong>Ratgeber</strong>n erfahren Sie, wie Sie<br />
die optimale Steuerung für Ihr Zuhause<br />
finden – egal, ob es sich um die Automation<br />
von Licht, Heizung oder<br />
Rollläden handelt, ob Sie Musik und<br />
Filme in verschiedene Räume streamen<br />
oder in Ihrem Haus für mehr Sicherheit<br />
sorgen wollen. Damit Sie das<br />
ideale Produkt finden, liefern wir dazu<br />
kompetente Tests. Die Produkte müssen<br />
dabei nicht nur dem ausführlichen<br />
Praxis-Check standhalten, sondern<br />
sich auch im Testlabor beweisen.<br />
Sie wollen wissen, was mit Heimvernetzung<br />
alles möglich ist? Das vermitteln<br />
unsere Vor-Ort-Reportagen.<br />
Wir besuchen Häuser und Show-<br />
rooms, die zeigen, wie clever sich<br />
Häuser und Wohnungen vernetzen<br />
lassen. Außerdem sind wir auf allen<br />
großen Messen unterwegs, um Ihnen<br />
die neuesten Trends rund um dieses<br />
faszinierende Thema zu präsentieren.<br />
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Dann sind Sie hier genau richtig.<br />
In dieser Ausgabe starten wir die<br />
Serie „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau“.<br />
Außerdem erhalten Sie von unseren<br />
erfahrenen Experten laufend Tipps<br />
und Tricks. So läuft in Ihrem vernetzten<br />
Zuhause immer alles rund.<br />
Damit Sie stets auf dem Laufenden<br />
bleiben, informieren wir Sie zehnmal<br />
im Jahr mit unserem Magazin. Diese<br />
Ausgabe erscheint in einem komplett<br />
Im INternet<br />
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Heimververnetzung: tagesaktuelle<br />
News, viele Tests und ausführliche<br />
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mobile Website können Sie via<br />
<strong>Smart</strong>phone alle Informationen<br />
bequem abrufen. Jede Ausgabe der<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> können Sie<br />
auch bequem auf Ihrem Tablet lesen.<br />
14
02.2014 // connected-home.de<br />
Gewinnspiel<br />
Back in Black: Am 6.<br />
Februar kommt das<br />
Remake des Action-<br />
Klassikers Robocop<br />
ins Kino.<br />
Gewinnen Sie<br />
Fernseher<br />
und Tablet<br />
überarbeiteten Layout, um das moderne<br />
vernetzte Wohnen noch übersichtlicher,<br />
anschaulicher und faszinierender<br />
zu präsentieren.<br />
Frisches Design<br />
> In der Rubrik Aktuelle Trends versorgen<br />
wir Sie mit allen wichtigten<br />
News rund um Heimvernetzung. Unsere<br />
Experten liefern Hintergrund-<br />
Infos, erklären und fragen nach.<br />
> In Wohnen & Leben zeigen wir,<br />
wie es sich mit smarter Technik bequemer<br />
und einfacher wohnen lässt.<br />
> Steuern & Vernetzen erklärt die<br />
technischen Hintergründe, bietet ausführliche<br />
Workshops und harte Tests.<br />
> In Sehen & Hören geht es schließlich<br />
um die vielfältigen Möglichkeiten<br />
des vernetzten Entertainments: wie<br />
Sie zu Hause in jeden Raum Filme und<br />
Musik streamen, welche neuen Möglichkeiten<br />
smarte Fernseher und Musikanlagen<br />
bieten und nicht zuletzt,<br />
wie clever die Unterhaltungselektronik<br />
mit Licht oder Jalousien zusammenarbeiten<br />
kann.<br />
Außer im gedruckten Heft können<br />
Sie durch jede Ausgabe der CON-<br />
NECTED <strong>HOME</strong> auch auf Ihrem Tablet<br />
oder <strong>Smart</strong>phone blättern. Die<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-App finden Sie<br />
in Apple iTunes, im Google play Store<br />
sowie in jedem anderen wichtigen<br />
Online-Kiosk.<br />
Science-Fiction-Fans aufgepasst: Am 6. Februar startet<br />
das actiongeladene Remake von Robocop in den Kinos.<br />
<strong>Der</strong> Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) wird nach einem<br />
Unfall zum perfekten Verbrecherjäger umgebaut: halb Mensch,<br />
halb Maschine. Doch unter dem gepanzerten Äußeren schlägt noch<br />
immer ein fühlendes Herz. Und das passt dem Unternehmen, das<br />
den stählernen Gesetzeshüter erschaffen hat, gar nicht…<br />
Wie die Tricks des imposanten Remakes entstanden und wie smarte<br />
Technik in der Zukunft aussehen könnte, hat uns der Special-<br />
Effects-Verantwortliche Dean Wright verraten (siehe Seite 10).<br />
Zum Kinostart des Spektakels verlosen wir ein Tablet und einen<br />
Fernseher von Haier. Das Mini PAD-781 zum Preis von rund 230<br />
Euro mit edlem Vollaluminiumgehäuse ist laut Haier das dünnste<br />
Tablet-PC weltweit und überzeugt durch sein brillantes 7,85-Zoll-<br />
HD-IPS-Display und den starken 1,6-GHz-Quad-Core-Prozessor.<br />
<strong>Der</strong> Full-HD-Fernseher LE39M600SF zum Preis von rund 370<br />
Euro besitzt einen Triple-TV-Tuner und ermöglicht via MHL das Anzeigen<br />
von Inhalten Ihres <strong>Smart</strong>phones oder Tablets auf dem Fernseher.<br />
Zudem können Sie mit den Funktionen Timeshift und USB-<br />
Recording ganz leicht Sendungen aufnehmen oder kurz pausieren,<br />
wenn ein wichtiger Anruf kommt.<br />
Um Fernseher und Tablet von Haier zu gewinnen, möchten wir<br />
von Ihnen wissen, wie Ihnen die neue <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> gefällt.<br />
Gehen Sie auf www.connected-home.de/gewinnspiel und<br />
beantworten Sie ein paar kurze Fragen.<br />
Einsendeschluss ist der 20.02.2014.<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Smart</strong>es Upgrade für Ihr Zuhause: Gewinnen<br />
Sie mit etwas Glück einen Full-HD-Fernseher<br />
und ein ultraschlankes Tablet von Haier.<br />
15
1&1 DSL<br />
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UND TELEFON<br />
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Sparpreis für volle 24 Monate,<br />
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450 MBit/s, Telefonanlage<br />
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connected world<br />
Weltreise<br />
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Egal ob iPod touch, iPad oder<br />
iPhone: Alle Apple-Geräte<br />
passen zu Savant.<br />
Auf den Apfel gesetzt<br />
In unserer Reihe „Connected World“ schauen wir über den Tellerrand und stellen <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<br />
Lösungen aus anderen Ländern vor. Den Anfang macht das US-amerikanische System mit dem<br />
Namen „Savant“, das voll und ganz auf die Verknüpfung mit Apple setzt.<br />
Die Kontrollgeräte für das <strong>Smart</strong>-<br />
<strong>Home</strong>-Angebot von Savant sind<br />
Geräte, die sowieso bereits viele<br />
Haushalte ihr Eigen nennen: iPhone, iPad<br />
und iPod touch. Auch der zentrale Server des<br />
Automationssystems kommt von Apple in<br />
Form eines Mac Mini.<br />
Für die Beleuchtung gibt es den <strong>Smart</strong><br />
Lighting Controller, der auch ohne Zentrale<br />
für die Lichtsteuerung über WiFi benutzt<br />
werden kann. Für die Lichtquellen müssen<br />
noch Schalter oder Dimmer von Savant anstatt<br />
der herkömmlichen Schalter und Dimmer<br />
installiert werden.<br />
Ähnlich funktionieren die Multiroom-<br />
Audio- und-Videolösungen. Für den Ton gibt<br />
es den <strong>Smart</strong>Audio SSA-4000-Receiver, der<br />
bis zu sechs Audioquellen und bis zu zwölf<br />
Räume ansteuern kann. Mit Verbindung<br />
zum Server spielt er auch eigene Musiksammlungen<br />
ab sowie gängige Streaming-<br />
Dienste wie Spotify, Last.fm oder TuneIn.<br />
<strong>Der</strong> SSV-1000-Video-Receiver übernimmt<br />
die Bildübertragung und verfügt über eigene<br />
Videoverarbeitung inklusive Skalierung. Unter<br />
dem Namen <strong>Smart</strong> Media gibt es auch<br />
kombinierte Audio-Video-Receiver als Multiroom-Audio-<br />
oder als 5.1-Variante. <strong>Der</strong><br />
Savant-Medienserver zeigt erneut die enge<br />
Apple-Kooperation: Er basiert auf iTunes.<br />
Sparen trotz Klimaanlage<br />
Auch das Innenraumklima lässt sich mit Savant<br />
kontrollieren. Dafür bietet die Firma<br />
kabellose Raumthermostate an. So lassen<br />
sich nicht nur die Heizung, sondern auch die<br />
in den USA weit verbreiteten Klimaanlagen<br />
steuern und programmieren.<br />
Auch Energiesparen ist jenseits des Großen<br />
Teichs immer mehr ein Thema. Deswegen<br />
bietet Savant mit dem <strong>Smart</strong>Energy Monitor<br />
eine Überwachungsstation für den<br />
Stromverbrauch an. Sie wird an den zentralen<br />
Verteilerkasten angeschlossen und kommuniziert<br />
mit der Zentrale via WLAN. Im<br />
Zusammenspiel mit Licht- und Heizungssteuerung<br />
können so auch eigene Sparszenarien<br />
programmiert werden.<br />
Bei der Steuerung des <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Systems<br />
setzt Savant natürlich wieder ganz auf<br />
Apple: iPad und iPhone sind für die Bedienung<br />
ideal. Ein besonders innovatives Feature<br />
fürs iPad ist dabei TrueImage. Mit diesem<br />
Feature kann man auf einem Abbild<br />
eines Raums auf das entsprechende Gerät<br />
tippen und dieses direkt steuern – eine praktische<br />
Alternative zu umständlichen Menüs.<br />
Dominik<br />
Drozdowski<br />
schaut beim Reisen im<br />
Ausland zuerst immer nach, wie<br />
das Hotelzimmer vernetzt ist.<br />
Seine E-Mail-Adresse:<br />
ddrozdowski@wekanet.de<br />
18
02.2014 // connected-home.de<br />
<strong>Der</strong> groSSe<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
Seite 20<br />
Das schlaue<br />
Zuhause<br />
Einbaulösung vom Händler<br />
oder selbst nachrüsten? Wir<br />
geben einen Überblick über alle<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Möglichkeiten.<br />
Seite 23<br />
Insellösungen<br />
Ein System eines Anbieters steuert<br />
das ganze Haus: Das hat viele<br />
Vor-, aber auch einige Nachteile.<br />
Seite 26<br />
Offene Systeme<br />
Hersteller übergreifende Standards<br />
sorgen für größere Freiheit bei der<br />
Geräteauswahl.<br />
Seite 30<br />
Selbst umrüsten<br />
Unser Redakteur Roland Seibt<br />
wagte den Selbstversuch und<br />
vernetzte sein Heim.<br />
Seite 34<br />
Profis am Werk<br />
Diese smarte Villa besticht durch<br />
exquisite Haustechnik auf höchstem<br />
Niveau.<br />
19
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
und Es<br />
werde<br />
Licht!<br />
Von Karl-Gerhard Haas<br />
Sie möchten Licht, Heizung und Alarmanlage aus der Ferne oder automatisch<br />
steuern? Kein Problem, sagen die Hersteller entsprechender Systeme. Im Detail<br />
ist es dann doch nicht so einfach. Wir bringen Licht ins Dunkel.<br />
Alles im Griff: Viele<br />
Haussteuerungssysteme<br />
lassen sich auch<br />
per App vom<br />
<strong>Smart</strong>phone oder<br />
Tablet aus dirigieren.<br />
Im Bild die Busch-<br />
Jaeger-Comfort-App.<br />
Wenn jemand eine Reise tut,<br />
so kann er was erzählen“,<br />
heißt es in einem Gedicht<br />
von Matthias Clau dius aus dem Jahr<br />
1786. Das gilt auch für die Reise in die<br />
Welt der Haussteuerung und -automatisierung.<br />
Denn die Technik fasziniert:<br />
Verlassen die Bewohner das<br />
Haus, schaltet sich überall von selbst<br />
das Licht aus und genauso wieder ein,<br />
wenn die Familie abends das Gebäude<br />
betritt. In der dunklen Jahreszeit gaukeln<br />
zufällig ein- und ausgeschaltete<br />
Lampen Einbrechern die Anwesenheit<br />
der Bewohner vor. Rollläden öffnen<br />
und schließen sich je nach Tageszeit<br />
automatisch; beginnt es zu regnen,<br />
schließt sich das Dachfenster.<br />
Einmal programmiert, wärmt die Heizung<br />
die Wohnung nur, wenn es nötig<br />
ist, und spart so Energie. Im Winter<br />
heizt die intelligente Steuerung rechtzeitig<br />
ein, sodass man abends nicht in<br />
einer kalten Wohnung landet.<br />
Das hört sich toll an. Doch wer versucht,<br />
sich auf dem Markt der Haussteuerungsprodukte<br />
einen Überblick<br />
zu verschaffen, kann diesen schnell<br />
verlieren. Insellösungen und mehr<br />
oder weniger offene Funk- und kabelgebundene<br />
Standards Dutzender Anbieter<br />
versprechen alle Ähnliches: die<br />
problemlose Steuerung der Haustechnik.<br />
Gleichzeitig tauschen sich in einschlägigen<br />
Internet-Foren frustrierte<br />
Anwender da rüber aus, was mit ihrer<br />
Anlage gerade nicht funktioniert.<br />
Aktor, Sensor, Schaltzentralen<br />
Egal, welche Haussteuerungslösung<br />
man wählt: Allen gemeinsam sind das<br />
Funktionsprinzip (und der fundamentale<br />
Unterschied zum klassischen<br />
Lichtschalter oder Heizungsregler). In<br />
einer konventionellen Verdrahtung<br />
führt etwa vom Sicherungskasten eine<br />
230-Volt-Leitung zur Zimmerdecke,<br />
wo üblicherweise eine Leuchte ange-<br />
bracht wird. <strong>Der</strong> Lichtschalter liegt in<br />
dieser Leitung und unterbricht oder<br />
schließt unmittelbar den Stromkreis.<br />
Bei einer Haussteuerungslösung ist<br />
der Lichtschalter technisch betrachtet<br />
ein Sensor, der einen Schaltzustand<br />
erkennt. Er übermittelt diesen per<br />
Funk oder Signalleitung an einen Aktor,<br />
im konkreten Fall also an ein am<br />
Deckenkontakt (oder ebenfalls im<br />
Schaltschrank) untergebrachtes Relais.<br />
Erst dieses stellt die Stromversorgung<br />
der Leuchte her. Diese Trennung<br />
von Schalter und Schalt-Auslöser ist<br />
Voraussetzung für jede Zeit- oder<br />
Fernsteuerung.<br />
Viele Gebäudesteuerungen können<br />
einfache Schalt- und Regelvorgänge<br />
autark erledigen. Vollen Komfort bieten<br />
die meisten Systeme erst, wenn sie<br />
mit einer Schaltzentrale verknüpft<br />
werden. In der Praxis können dies eigenständige<br />
Geräte sein, aber auch<br />
entsprechend ausgerüstete PCs oder<br />
sogar Netzwerk-Router wie AVMs<br />
populäre FRITZ!Box.<br />
Neu bauen oder nachrüsten?<br />
Für den potenziellen Anwender lautet<br />
die wichtigste Frage: Baue ich ein ei-<br />
20
02.2014 // connected-home.de<br />
checkliste für den kauf<br />
Mehr Überblick dank unseres ausführlichen Fragenkatalogs:<br />
Kreisen Sie die Auswahl der richtigen Hausautomationslösung<br />
ein.<br />
genes Haus oder saniere es von Grund<br />
auf, habe also alle Möglichkeiten,<br />
Haussteuerungstechnik einzubauen?<br />
Oder soll ein existierendes Gebäude<br />
oder gar eine Mietwohnung ohne großen<br />
Aufwand nachgerüstet werden?<br />
Im Neubau oder bei der Grundsanierung<br />
ist die zuverlässigste Haussteuerungstechnik<br />
die mit eigenen<br />
Steuerleitungen, in der Fachsprache<br />
„Bus“ genannt. <strong>Der</strong> Hersteller übergreifende<br />
De-facto-Standard ist KNX.<br />
In Deutschland bedienen überwiegend<br />
mittelständische Unternehmen,<br />
für die Preiskampf ein Fremdwort ist,<br />
den KNX-Markt. Wer beim Hausbau<br />
alles, was sinnvollerweise ferngesteuert<br />
werden kann, per KNX steuern<br />
will, muss mit Auslagen von mehreren<br />
Zehntausend Euro rechnen.<br />
Bevor Sie erschrecken: Für den typischen<br />
Hausbauer mit begrenztem<br />
Etat empfiehlt sich die Salamitaktik.<br />
Beim Bau werden zu allen Stellen, an<br />
denen geschaltet oder geregelt werden<br />
soll, Busleitungen unter Putz verlegt;<br />
dabei handelt es sich im Prinzip um<br />
einen Telefondraht. Wo nötig und<br />
sinnvoll (etwa zu den Rollladenkästen),<br />
führt auch eine 230-Volt-Leitung<br />
Zentralkomitee: Viele<br />
Systeme lassen sich<br />
von kompakten<br />
Bedien-Panels aus<br />
steuern.<br />
hin. Beim typischen Einfamilienhaus<br />
kostet die Busverkabelung etwa 2.000<br />
Euro – eine überschaubare Investition<br />
in die Zukunftssicherheit des Gebäudes.<br />
Die eigentliche Steuertechnik installiert<br />
man dann nach Bedarf und<br />
Kassenlage.<br />
Alle anderen verfügbaren Steuersysteme<br />
arbeiten mit Signalen, die per<br />
Funk oder Stromleitung übermittelt<br />
werden. Funk ist aus Prinzip nicht so<br />
zuverlässig wie eine Drahtverbindung.<br />
Um Signale per Stromleitung zu<br />
übertragen, muss sich an den Stellen,<br />
wo Sensoren oder Aktoren arbeiten<br />
sollen, ein Stromanschluss befinden.<br />
Je nach den technischen Details des<br />
Stromnetzes von Haus oder Wohnung<br />
hakt es dennoch mit der Datenübertragung.<br />
Funk – günstig und universell<br />
Trotz der Funk-Schwächen: Auch im<br />
Neubau nutzen viele Hausbesitzer<br />
funkbasierte Systeme. Das Angebot ist<br />
riesig: Neben proprietären Systemen<br />
(von denen viele vom selben Lieferanten<br />
stammen: eQ-3) gibt es Hersteller<br />
übergreifende, offene Funkstandards,<br />
mit denen Produkte vieler Firmen<br />
Was alles soll gesteuert werden?<br />
Haben Sie die Möglichkeit, Busleitungen zu<br />
installieren?<br />
Von wo aus soll gesteuert werden? Nur vom Haus/<br />
Grundstück aus oder auch von unterwegs?<br />
Falls Sie es von unterwegs steuern wollen: Wie<br />
einfach ist das System zu erreichen? Direkt aus dem<br />
Internet oder nur über Dienste/Webseiten, die vom<br />
Hersteller bereitgestellt werden?<br />
Falls Sie Funktechnik nutzen wollen oder müssen:<br />
Wie sehr muss sie vor fremdem Zugriff/Datenspionage<br />
sicher sein?<br />
Wer soll steuern dürfen? Nur Sie oder auch andere<br />
Familienmitglieder und Kinder?<br />
Reicht eine spezielle Fernbedienung oder soll die<br />
Steuerung auch per <strong>Smart</strong>phone/Tablet-PC möglich<br />
sein?<br />
Inwieweit spielt das Wetter (und damit Wind-/<br />
Feuchtigkeits-/Temperatursensoren) eine Rolle? Soll<br />
sich das Dachfenster bei Regen automatisch schließen,<br />
sollen die Jalousien bei Sonne herunterfahren,<br />
soll die Heizung anspringen, wenn es kalt ist, müssen<br />
für Ihr Wunschsystem entsprechende Sensoren<br />
lieferbar sein und an sinnvollen Stellen im/am Gebäude<br />
montiert werden können?<br />
Wollen Sie das System selbst installieren oder das<br />
einem Fachmann überlassen?<br />
Haben Sie mögliche Erweiterungen bedacht?<br />
Soll das System nur mehr Komfort bieten oder<br />
wollen Sie dadurch auch Heizenergie und/oder Strom<br />
sparen?<br />
Inwieweit sollen Telefon-/Computernetz und<br />
Unterhaltungselektronik, insbesondere ein Heimkino,<br />
mit in die Steuerung einbezogen werden?<br />
Wollen Sie eine (Video-)Türsprechstelle ins System<br />
einbinden?<br />
Soll das System auch zur Gebäudeüberwachung<br />
dienen und zur Alarmanlage ausgebaut werden<br />
können?<br />
Sollen Komponenten des Hausautomatisierungssystems<br />
ohne Zentralsteuerung miteinander arbeiten<br />
und Daten austauschen können?<br />
Wie betriebssicher muss das System sein? Wenn<br />
sich die Rollläden einmal nicht automatisch öffnen, ist<br />
dies nicht dramatisch, wenn die Heizung aber nicht<br />
läuft und sich nirgendwo im Haus mehr das Licht<br />
einschaltet, wäre das sehr beeinträchtigend.<br />
Wollen Sie sämtliche Komponenten des Systems<br />
bei einem eventuellen Wohnungswechsel ausbauen<br />
und mitnehmen können?<br />
21
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
Interview<br />
mit Carsten Kröning,<br />
Medientechniker bei Die Tech, Wildau bei Berlin<br />
„Immer den Bedarf ermitteln“<br />
Wenn ein Kunde sich für die Haussteuerung an<br />
Ihren Betrieb wendet: Was empfehlen Sie ihm?<br />
Unsere erste Wahl sind KNX-basierte Systeme, vornehmlich<br />
von Gira. <strong>Der</strong> Standard ist betriebssicher, zudem wissen<br />
wir bei KNX aus Erfahrung: Die Technik funktioniert<br />
auch im Alltag Hersteller übergreifend.<br />
Und wenn Sie in einem Altbau die Wände nicht<br />
für die Busleitungen aufschlagen können?<br />
Dann verwenden wir vorzugsweise Tebis von Berker/Hager.<br />
Das wird auch als KNX TX oder Quicklink vermarktet und<br />
kann drahtgebundene KNX-Installationen erweitern, aber<br />
auch als reines Funksystem arbeiten. Für einfache Funktionen<br />
wie Licht schalten oder Jalousien bewegen geht dies ohne<br />
ETS-Installations-Software oder spezielle Programmier-<br />
Computer. Im April 2014 soll zudem das von Gira und JUNG<br />
entwickelte eNet verfügbar sein, auf das wir schon sehr gespannt<br />
sind. Das ist zwar ein proprietäres System, aber mit<br />
großer Komponentenauswahl.<br />
Wir haben aber auch schon Kunden gehabt, deren Wünsche<br />
wir am besten und günstigsten mit Produkten wie <strong>Smart</strong><strong>Home</strong><br />
von RWE erfüllen konnten. Wir versuchen im Vorfeld immer,<br />
den tatsächlichen Bedarf des Interessenten zu ermitteln.<br />
Wenn eine simple Lösung den geforderten Zweck<br />
erfüllt, schwatzen wir den Käufern keine teurere<br />
Lösung auf.<br />
Wenn Kunden Sie rufen, weil sie mit einem vorhandenen<br />
Heimautomatisierungssystem nicht zufrieden<br />
sind – welche Fehler finden Sie dort vor?<br />
Oft haben sich die Käufer für geschlossene Systeme entschieden.<br />
Die bringen gleich zwei Probleme mit sich: Wenn eine<br />
bestimmte Funktion beziehungsweise die dafür nötige Komponente<br />
vom jeweiligen Hersteller nicht angeboten wird,<br />
schaut der Kunde in die Röhre. Manche Hersteller bieten<br />
auch günstige Einsteigerpakete an, die Erweiterungen sind<br />
dann aber unangemessen teuer.<br />
Wir sehen es immer wieder: Wenn man einmal das praktische<br />
Potenzial der Haussteuerung entdeckt hat und schätzt,<br />
kommt der Wunsch nach mehr. Von daher würde ich jedem<br />
Interessenten für Heimautomatisierung empfehlen, Hersteller<br />
übergreifende Standards zu wählen.<br />
Damit sind wir nochmal bei KNX: Dem System<br />
eilt der Ruf voraus, teuer zu sein.<br />
Da ist was dran. Allerdings kommt in den Markt langsam<br />
Bewegung. Wir nutzen für die eigentliche Schalttechnik<br />
mittlerweile oft Produkte von Anbietern wie MDT oder Zennio,<br />
die nur ein Drittel des branchenüblichen Preises kosten.<br />
Bei den Tastern und Kontrollelementen hat auch der<br />
Kunde Wahlmöglichkeiten und muss sich nicht für die<br />
teuerste Schalterserie entscheiden.<br />
Gibt es einen Rat, den Sie Kunden geben würden,<br />
die sich für Haussteuerung interessieren?<br />
Ich würde in jedem Fall ein System verwenden, das mir meldet,<br />
ob ein Befehl angekommen ist und ausgeführt wurde.<br />
In den technischen Unterlagen wird dies als „bidirektional“<br />
bezeichnet. Gerade bei Funksystemen weiß ich sonst nicht,<br />
ob die Anlage tut, was ich will.<br />
steller die Produkte oder den ganzen<br />
Betrieb ein, hat man allerdings Pech.<br />
Sicherer ist man auf jeden Fall mit<br />
Hersteller übergreifenden Systemen.<br />
EnOcean, Z-Wave und ZigBee sind<br />
verbreitet, aber auch KNX-Produkte<br />
Funk ist nachrüstbar,<br />
aber nicht so betriebssicher<br />
wie Bussysteme<br />
gibt es in Kombination mit Funk. Details<br />
zu den verschiedenen Systemen<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Unabhängig davon, für welche<br />
Technik Sie sich entscheiden, eines<br />
gilt für alle Heimvernetzungssysteme:<br />
Ohne Fachkenntnisse machen sich<br />
arbeiten. Da scheint die Wahl einfach:<br />
proprietäre Formate sind schlecht, offene<br />
gut.<br />
Ganz so einfach ist es aber nicht.<br />
Denn manche proprietären Steuersysteme<br />
sind so verbreitet, dass sie auch<br />
von Fremdsystemen unterstützt<br />
werden. Umgekehrt berichten<br />
Praktiker von Produkten,<br />
die denselben offenen<br />
Funkstandard nutzen, sich<br />
aber nicht untereinander verstehen.<br />
In der Praxis sollte man pragmatisch<br />
vorgehen: Wenn ein System zu<br />
einem vertretbaren Preis die Funktionen,<br />
Zugriffs-, Steuer- und Ausbaumöglichkeiten<br />
bietet, die Sie benötigen,<br />
kann durchaus proprietäre Technik<br />
in Frage kommen. Stellt der Hernur<br />
lebensmüde Hobbybastler an der<br />
Haus- oder Wohnungselektrik zu<br />
schaffen. Sollen konventionelle Unterputzdosen<br />
durch fernsteuerbare ersetzt<br />
werden, kann man das zwar<br />
selbst erledigen, sollte aber im eigenen<br />
Interesse die Installation von<br />
einem Elektriker abnehmen<br />
lassen. Für viele Systeme gibt<br />
es aus diesem Grund auch nur<br />
Komponenten, die ohne einen<br />
Eingriff in elektrische Anlagen<br />
auskommen; dazu gehören<br />
etwa Zwischensteckdosen, Einsätze<br />
für Lampengewinde und Heizkörperventile.<br />
Die wichtigsten Kriterien für den<br />
Kauf der entsprechenden Systeme<br />
sind auf unserer Checkliste auf Seite<br />
21 zusammengefasst.<br />
22
02.2014 // connected-home.de<br />
Alles aus<br />
einer Hand<br />
Viele Hersteller bieten eigene („proprietäre“) Systeme zur Haussteuerung an. Das<br />
verspricht ein reibungsloses Zusammenspiel aller Komponenten – aber wenn es<br />
schlecht läuft, fühlen sich Kunden auf der Hardware-Insel wie Schiffbrüchige.<br />
Hausmarke: Bei Produkten<br />
wie digital-<br />
STROM handelt es<br />
sich um proprietäre<br />
Systeme.<br />
Die Briten machen’s vor: Viele<br />
bezeichnen ihre Lage als<br />
„splendid isolation“, also als<br />
großartige Trennung vom Rest der<br />
Welt. In der Tat: Auf einer Insel schadet<br />
es nicht, wenn alle auf der falschen<br />
Straßenseite fahren oder Netzstecker<br />
und (früher) Fernsehstandards verwendet<br />
werden, die zum Rest der Welt<br />
nicht so recht passen wollen. Hauptsache,<br />
es funktioniert im Königreich.<br />
Bei proprietären Haussteuerungssystemen<br />
ist in der Theorie die Lage<br />
ähnlich: Sie spielen nur mit Komponenten<br />
des jeweiligen Herstellers zusammen.<br />
Gibt es in dessen Sortiment<br />
etwas nicht oder stellt eine Firma gar<br />
die Serie ein, hat der Kunde Pech.<br />
In der Praxis ist es nicht ganz so<br />
dramatisch: So gibt es durchaus Systeme,<br />
die mit Fremdprodukten zusammenarbeiten.<br />
Zwischenzeitlich<br />
betriebssicher, aber eher für Neubauten<br />
oder die Grundsanierung eines<br />
Altbaus interessant. Funklösungen<br />
taugen auch für die Nachrüstung oder<br />
Mietwohnungen.<br />
Das wichtigste Kriterium (neben<br />
dem Preis) sollte bei der Auswahl sein:<br />
Deckt mein Wunschsystem alle Funktionen<br />
ab, die ich jetzt und in naher<br />
Zukunft brauche? Wie gut wird es von<br />
Drittanbietern unterstützt?<br />
Manche Systeme kommen für viele<br />
Funktionen ohne eine zentrale Steuereinheit<br />
aus, andere können selbst<br />
ein paar triviale Funksteckdosen nur<br />
über einen eigenen Server steuern.<br />
Das hat Folgen für den Aufwand bei<br />
der Inbetriebnahme und die Preise.<br />
Bei vielen Herstellern zeichnet sich<br />
ein Funktionsschwerpunkt ab. Mal<br />
steht die Unterhaltungselektronik im<br />
Vordergrund, mal die Lichtsteuehaben<br />
sich sogar Firmen darauf spezialisiert,<br />
mit eigenen Steuereinheiten<br />
die Produkte mehrerer Herstellerstandards<br />
zu unterstützen (siehe die Tabelle<br />
auf Seite 24/25).<br />
Im Haussteuerungsmarkt herrscht<br />
Goldgräberstimmung – das Angebot<br />
ist extrem unübersichtlich, weshalb<br />
unsere Tabelle keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit erhebt. Zudem hat<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> aus ein paar<br />
Funksteckdosen bestehende, nicht<br />
ausbaufähige Minimal-Sets aus dem<br />
Baumarkt nicht berücksichtigt.<br />
Auf Draht – oder nicht<br />
Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal<br />
der Haussteuerungssysteme<br />
ist: Übermitteln sie primär die Steuersignale<br />
per Draht oder Funk? Drahtgebundene<br />
Systeme wie digital-<br />
STROM, Loxone oder myGekko sind<br />
23
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
2<br />
1 Häuslich: RWE<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> ist als<br />
typische Nachrüstlösung<br />
auch für Mietwohnungen<br />
interessant.<br />
1<br />
2 Umfangreiches<br />
Sortiment: <strong>Home</strong>-<br />
Matic lockt mit der<br />
Zahl der verfügbaren<br />
Komponenten.<br />
3 Alles neu: Loxone<br />
positioniert sich als<br />
günstige KNX-Alternative<br />
für den Neubau<br />
oder die Sanierung.<br />
3<br />
rung, mal die Heizungsregelung. Wer<br />
für Innenräume und/oder den Außenbereich<br />
Bewegungsmelder benötigt,<br />
sollte die Sortimente der Hersteller<br />
daraufhin durchforsten. Soll gar<br />
eine komplette Alarmanlage ins System<br />
integriert werden, muss sie ebenfalls<br />
vom Wunschlieferanten angeboten<br />
werden.<br />
Die Systeme einiger Anbieter lassen<br />
sich nur über das Internet in Betrieb<br />
nehmen, was nach <strong>CONNECTED</strong>-<br />
<strong>HOME</strong>-Meinung nicht ideal ist. Wer<br />
sicher sein will, dass funkbasierte<br />
Systeme einen Befehl erhalten und<br />
ausgeführt haben, sollte Produkte bevorzugen,<br />
die dies melden – in unserer<br />
Tabelle finden Sie dies unter dem Kriterium<br />
„Bidirektionalität“.<br />
Für umfangreiche Installationen ist<br />
wichtig, wie weit die Funksignale reichen.<br />
Intelligente Systeme bauen ein<br />
sogenanntes vermaschtes Netz auf.<br />
Das heißt: Jede Komponente eines<br />
Systems fungiert als Funkbrücke und<br />
stellt so den Empfang sicher. Unabhängig<br />
davon reichen niedrige Frequenzen<br />
weiter als hohe und durchdringen<br />
auch Wände besser – hier<br />
versprechen Produkte,<br />
die auf 433 Megahertz<br />
(das sind 433 Millionen<br />
Schwingungen<br />
pro Sekunde) funken,<br />
größere Reichweiten.<br />
Die Steuerung der<br />
Gebäudetechnik per <strong>Smart</strong>phone<br />
wird von den meisten Nutzern begrüßt.<br />
Wichtig ist, dass das Betriebssystem<br />
ihres <strong>Smart</strong>phones unterstützt<br />
wird. Plattformunabhängig ist die<br />
Steuerung per Webbrowser. Wollen<br />
Sie auch von unterwegs beispielsweise<br />
die Heizung einschalten können,<br />
In der Praxis sind<br />
proprietäre Systeme<br />
nicht immer beschränkt<br />
muss das System den Zugriff über das<br />
Internet ermöglichen.<br />
Viele funkbasierte Systeme übertragen<br />
die Steuerkommandos unverschlüsselt.<br />
Das klingt zunächst nach<br />
einem starken Sicherheitsrisiko. In der<br />
Praxis ist es nicht so dramatisch: Ein<br />
Angreifer müsste ja als<br />
Erstes wissen, welches<br />
System in Ihrem Gebäude<br />
zum Einsatz<br />
kommt, und zudem in<br />
den meisten Fällen<br />
auch noch die richtige<br />
Geräteadresse in Erfahrung bringen.<br />
Auch das Belauschen der Befehle, die<br />
ja nur Sekundenbruchteile dauern, ist<br />
für potenzielle Bösewichte ein eher<br />
mühsames Unterfangen. Aber ganz<br />
klar: Wer höchste Sicherheit fordert,<br />
muss auf Produkte achten, die verschlüsselt<br />
kommunizieren.<br />
Produkt CasaControl digitalStrom eNet FreeControl FS 20 <strong>Home</strong>Easy <strong>Home</strong>Matic <strong>Home</strong>Pilot<br />
Wichtige Anbieter Pearl Aizo Gira / JUNG Kopp Conrad, ELV Conrad, Elro (<strong>Smart</strong>wares) ELV (eQ-3) Rademacher<br />
Internet www.pearl.de www.digitalstrom.com www.gira.de www.kopp.eu www.conrad.de/elv.de www.elro.eu/ www.homematic.com www.homepilot.de<br />
Typische Installation Selbstinstallation durch Profi durch Profi Selbstinstallation Selbstinstallation Selbstinstallation Selbstinstallation / d. Profi Selbstinstallation / d. Profi<br />
Technik<br />
433 MHz / 2,4 GHz,<br />
proprietär<br />
drahtgebunden,<br />
Datenübertragung per<br />
Strommnetz<br />
868 MHz Funk / eigenes,<br />
IP-basiertes Protokoll<br />
868 MHz 868 MHz Funk 433 MHz 868 MHz Funk / Draht 433 MHz („Duofern“),<br />
vom Hersteller unterstützte<br />
Z-Wave-Produkte<br />
Wichtige verfügbare<br />
Komponenten<br />
Bewegungsmelder,<br />
Heizungssteuerung /<br />
-thermostat, Lampen/<br />
Lampenfassungen,<br />
Rollladensteuerung,<br />
Taster, Türkontakt<br />
Taster, Aktoren, Server<br />
Aktoren, Funksteckdosen,<br />
Sensoren, Taster<br />
Aktoren, Alarmanlage,<br />
Bewegungsmelder, Rollladensteuerung,<br />
Taster<br />
Aktoren, Bewegungsmelder,<br />
Fensterkontakt, Fernbedienung,<br />
Funksteckdosen,<br />
Heizungssteuerung,<br />
Türklingel<br />
Aktoren, Funksteckdosen,<br />
Sensoren<br />
Aktoren, Alarmtechnik,<br />
Funksteckdosen,<br />
Heizungsventile,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Lüftungssteuerung,<br />
Sensoren<br />
Bidrektional abhängig von Basisstation • • – – – • •<br />
Aufbau vermaschter Netze – – k. A. – – – – •<br />
Steuerzentrale nötig – • k. A. – – – – –<br />
Steuerung per <strong>Smart</strong>phone/Webbrowser/Internet<br />
• / geplant / geplant • / • / • k. A. – / – / – • / • / • – / – / – • / • / • • / • / •<br />
Signale verschlüsselt k. A. – (leitungsgebunden) k. A. – – – • •<br />
Internet-Verbindung zum – – k. A. – – – – –<br />
Einrichten/Bedienen nötig<br />
Anmerkungen – Philips-Hue-Einbindung,<br />
Netatmo, Sonos, En-<br />
Ocean ab Frühjahr 2014,<br />
weitere Komponenten<br />
voraussichtlich ab April<br />
2014 verfügbar<br />
– – – viele Komponenten<br />
zum Unterputzeinbau,<br />
vorhandene Lichtschalter<br />
weiter benutzbar<br />
–<br />
Aktoren, Funksteckdosen,<br />
Heizungsthermostate,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Sensoren<br />
24
02.2014 // connected-home.de<br />
BrückenSchlag<br />
Geräte von Drittanbietern bringen proprietäre Standards unter einen Hut.<br />
Brückenprodukte verbinden Systeme verschiedener Anbieter. Gibt es bei einem Hersteller das gewünschte<br />
Produkt nicht, bedient man sich aus einem anderen Programm. Die wichtigsten Systeme:<br />
EZcontrol<br />
Anbieter: Rose + Herleth<br />
Internet: www.ezcontrol.de<br />
Preis EZcontrol XS 1: 189 Euro,<br />
im Vollausbau 349 Euro.<br />
Unterstützte Funkprotokolle: Berker-/<br />
Gira-/JUNG-Funkmanagementsystem,<br />
Conrad/ELV FS 10/FS 20/ FHT 80 B-2/3-<br />
Heizungssteuerung, Conrad RSL, Elro AB<br />
400/AB 440/AB 601/<strong>Home</strong>Easy/Flamingo-<br />
Rauchmelder, Intertechno, KlikAanKlikUit,<br />
Kopp F.C. (nur v1), Marmitek, Oase InScenio,<br />
REV Telecomfort, Philips SBC SP370,<br />
RS-200, Warema EWFS-Rolladensteuerungen.<br />
Per optionalen Infrarot-Umsetzer ist<br />
auch die Steuerung von Unterhaltungselektronik<br />
möglich.<br />
<strong>Home</strong>Wizard<br />
Anbieter: Elro (<strong>Smart</strong>wares)<br />
Internet: www.homewizard.de<br />
Preis: ab 239 Euro<br />
(Zentrale mit zusätzlichen Funksteckdosen)<br />
Unterstützte Funkprotokolle: CoCo,<br />
Cresta, Elro AB 600, Flamingo AB 440,<br />
Foscam, Intertechno, Irox, Somfy, Wattcher<br />
Mediola<br />
Anbieter: Mediola (siehe Bild)<br />
Internet: www.mediola.de<br />
Preis: ab 249 Euro<br />
Unterstützte Funkprotokolle: Elro<br />
<strong>Home</strong> Control, FS 20, <strong>Home</strong>Easy , <strong>Home</strong>Matic,<br />
Intertechno, Kopp Free-control, McPower<br />
Multi Comfort, Roiscock, X10, dazu Infrarot-<br />
Unterstützung zur Steuerung von Unterhaltungselektronik,<br />
bei der Premium-Variante<br />
zusätzlich Abus Privest, EnOcean-Aktoren,<br />
Insta-Funkbus, I-tec-Jalousien , Warema<br />
EWFS und Infrarot-Unterstützung für B&O.<br />
myGekko<br />
Anbieter: Ekon, in Deutschland: Stöckl<br />
Internet: www.my-gekko.com<br />
Preis: ab 1.300 Euro<br />
Unterstützte Funkprotokolle: EnOcean/<br />
WiFi. Unterstützte Bussysteme: Bacnet,<br />
DALI, eKey, GMS, KNX, M-Bus, Modbus<br />
RTU/ASCII/TCP-IP, myfare. Schrack-/<br />
Telenot-Alarmanlagen, Aktoren, Sensoren<br />
und Taster von Beckhoff, Elsner, myGekko,<br />
Phoenix, Thies und Wago, Barix-/Bose-/<br />
RTI-/Sonos-Audioanlagen<br />
QIVICON<br />
Anbieter: EnBW, Telekom<br />
Internet: www.qivicon.com<br />
Preis: 299 Euro<br />
Unterstützte Funkprotokolle: <strong>Home</strong>-<br />
Matic, ZigBee (nur Telekom), weitere per<br />
USB-Stick möglich, unterschiedliche<br />
Produkte, unterschiedliche Oberflächen<br />
Für Tüftler: FRITZ!Box<br />
mit FHEM<br />
Die verbreiteten AVM-FRITZ!Boxen steuern<br />
nicht nur per DECT die Funkbausteine des<br />
Herstellers an. Für das alte und demnächst<br />
auch für das aktuelle Top-Modell, also die<br />
Typen 7390 und 7490, gibt es eine erweiterte<br />
Firmware im „FRITZ!Labor“. Sie bringt einen<br />
sogenannten FHEM-Server mit. Das Kürzel<br />
steht für „Freundliche Hausautomatisierung<br />
und Energie-Messung“ und meint einen<br />
Perl-basierten Server. Zusammen mit einem<br />
etwa 50 Euro teuren USB-Stick, „CUL“<br />
genannt (für CC1101 USB Lite, also einen mit<br />
diesem Funkmodul bestückten USB-Stick)<br />
steuert die FRITZ!Box unzählige Geräte, unter<br />
anderem solche des Typs 1Wire, Allnet, Davis<br />
VantagePro2, EM 1000, EnOcean, ESA2000,<br />
FHT80b, Firmata, FRITZ!DECT, FS 20, HMS,<br />
<strong>Home</strong>Easy, <strong>Home</strong>Matic, Intertechno, JeeLink,<br />
KNX, LIRC, MAX!, Oregon Scientific, pan-<br />
Stamp, Philips Hue, RFXCOM, S 300, Tell-<br />
Stick, webio, X 10, Z-Wave sowie Fernseher<br />
von LG, Panasonic und Samsung, die Sonos-<br />
Musikspieler und Verstärker von Yamaha.<br />
Bevor jetzt Jubel ausbricht: Wer mit FHEM<br />
arbeiten will, sollte Erfahrung im Umgang mit<br />
Skriptsprachen mitbringen (oder bereit sein,<br />
sich diese anzueignen). Die Software selbst ist<br />
frei verfügbar; einen Blick auf http://fhem.<br />
de und die AVM-Website ist sie allemal wert.<br />
Produkt iComfort iConnect Loxone <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> <strong>Smart</strong><strong>Home</strong> Solar Manager Synco Living Techni<strong>Home</strong><br />
Wichtige Anbieter REV-Ritter eSaver Loxone RWE B.E.G. E.ON Siemens TechniSat<br />
Internet www.rev.de www.esavers.eu www.loxone.com www.rwe-smarthome.de www.beg.de www.eon.de www.siemens.de www.technisat.com<br />
Typische Installation Selbstinstallation Selbstinstallation durch Profi Selbstinstallation Selbstinstallation / d. Profi durch Profi Selbstinstallation Selbstinstallation<br />
Technik 868 MHz 868 MHz drahtgebunden, 24-Volt-<br />
Steuerleitung, KNX-<br />
Gateway vorhanden<br />
Wichtige verfügbare<br />
Komponenten<br />
Funksteckdosen,<br />
Fernsteuerung, Jalousiensteuerung,<br />
Taster<br />
Funksteckdosen,<br />
Sensoren<br />
Tür-Sprechstellen,<br />
Musikserver, KNX-<br />
Schnittstelle, erweiterbar<br />
um 1-Wire, DMX, En-<br />
Ocean, Modbus, RS-232,<br />
RS-485 und Infrarot<br />
868 MHz Funk 868 MHz, (proprietäre<br />
Z-Wave-Variante), Erweiterung<br />
per Powerline<br />
möglich<br />
Funksteckdosen,<br />
Heizungsthermostate,<br />
Leuchteneinsätze,<br />
Bewegungsmelder,<br />
Tür- / Fenstersensoren,<br />
Unterputzschalter<br />
Aktoren, Bewegungsmelder,<br />
Fensterkontakte,<br />
Funksteckdosen,<br />
Heizungsthermostate,<br />
Rauchmelder<br />
868 MHz (proprietäre<br />
Z-Wave- / ZigBee- / Jen-<br />
Net-IP-Variante)<br />
Funksteckdosen,<br />
Stromerzeugungs-/<br />
-verbrauchanzeigen,<br />
Steuerzentrale<br />
868 MHz Funk 868 MHz, (proprietäre<br />
Z-Wave-Variante)<br />
Funksteckdosen, Rauchmelder,<br />
Heizungssteuerung,<br />
Temperaturfühler,<br />
Alarmanlage,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Fensterkontakte<br />
Aktoren, Bewegungsmelder,<br />
Fensterkontakte,<br />
Funksteckdosen,<br />
Heizungsthermostat,<br />
Kamera, Rauchmelder<br />
Bidrektional • • drahtgebunden • • • • •<br />
Aufbau vermaschter Netze – – drahtgebunden – • • – •<br />
Steuerzentrale nötig – (optional) • • • – • • •<br />
Steuerung per <strong>Smart</strong>phone/Webbrowser/Internet<br />
• (mit Steuerzentrale) • / – / • • / • / • • / • / • geplant / geplant /– • / • / • • / • / • • / • / •<br />
/ – / •<br />
Signale verschlüsselt – • drahtgebunden • – • • abhängig von Komponenten<br />
Internet-Verbindung zum<br />
Einrichten/Bedienen nötig<br />
– – – • – • – •<br />
Anmerkungen – – zentral gesteuertes<br />
System, arbeitet mit<br />
Standard-Lichtschaltern<br />
– – ab Frühjahr 2014,<br />
Schwerpunkt auf<br />
Steuerung/Kontrolle von<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Schwerpunkt auf<br />
Heizungssteuerung<br />
25
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
Free & Easy<br />
26<br />
„Offene, Hersteller übergreifende Standards“ – das klingt nach reibungslosem<br />
Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. In der Praxis heißt „offen“<br />
leider nicht immer kompatibel.<br />
Die Befürworter offener Standards<br />
predigen es seit Jahrzehnten:<br />
Nur, was Hersteller<br />
übergreifend konzipiert wird, funktioniert<br />
universell und schützt Investitionen<br />
in Produkte. Im Prinzip<br />
stimmt das auch. Geht es um Haussteuerung,<br />
folgt dem „im Prinzip“ jedoch<br />
ein „Ja, aber…“ Denn offen und<br />
Hersteller übergreifend heißt<br />
nicht immer interoperabel.<br />
Betrachten wir zunächst<br />
den Kompatibilitäts-Musterknaben<br />
KNX, früher auch EIB<br />
(Europäischer Installationsbus)<br />
genannt. Das System ist<br />
weltweit vertreten, die Liste der teilnehmenden<br />
Firmen auf der KNX-<br />
Webseite ist riesig. Praktiker berichten:<br />
Wenn KNX draufsteht, spielen<br />
Komponenten unterschiedlicher Hersteller<br />
nicht nur auf dem Papier reibungslos<br />
zusammen, sondern auch in<br />
Hersteller übergreifende<br />
Kompatibilität<br />
bleibt oft ein Wunschtraum<br />
der Wirklichkeit. Allerdings sind die<br />
meisten KNX-Komponenten teuer –<br />
und leider auch das Programm, das<br />
man fast immer braucht, um KNX-<br />
Systeme zu administrieren. Die Engineering<br />
Tool Software (ETS) kostet<br />
mehrere Hundert Euro. Manche Hersteller<br />
haben – zum Leidwesen derjenigen,<br />
die täglich damit arbeiten müssen<br />
– für ihre Produkte Erweiterungen<br />
(„Plugins“) zur ETS geschrieben, die<br />
nicht immer stabil sind. Dieses Problem<br />
betrifft allerdings nur die Installation<br />
und die Programmierung der<br />
Haussteuerung – nicht den laufenden<br />
Betrieb.<br />
Als leitungsgebundenes Bussystem<br />
ist KNX sehr betriebssicher. Wer sich<br />
tatsächlich aus den Programmen verschiedener<br />
Anbieter die für seine<br />
Wünsche idealen Produkte herauspicken<br />
möchte, dürfte mit KNX die wenigsten<br />
Probleme haben.<br />
Anders sieht es bei funkbasierten<br />
Lösungen aus: Hier knirscht es in der<br />
Praxis wesentlich öfter.<br />
Wohlgemerkt: unter Produkten<br />
desselben Standards (siehe<br />
Tabelle, Seite 27).<br />
Beispiel: Im Prinzip unterstützt<br />
die FRITZ!Box von<br />
AVM nicht nur die Funksteckdose<br />
aus eigenem Hause, sondern<br />
auch die Produkte von Gigaset<br />
aus der Elements-Reihe. In der Praxis<br />
muss die Firmware der FRITZ!Box die<br />
neuen Bausteine kennen, muss AVM<br />
die Benutzeroberfläche an die neuen<br />
Funktionen der „Elements“ anpassen.
02.2014 // connected-home.de<br />
Das gilt sinngemäß für alle Funkprodukte:<br />
Wenn eine Steuerzentrale mit<br />
einer bestimmten Funktion oder Bauteilegruppe<br />
nichts anfangen kann,<br />
bleiben die entsprechenden Produkte<br />
im Heimnetz nutzlos.<br />
Andere Fakten können das Zusammenspiel<br />
im digitalen Haus ebenfalls<br />
verkomplizieren. Nur ausgewählte<br />
EnOcean-Produkte kennen einen<br />
Rückkanal, können also bestätigen,<br />
dass ein Befehl ausgeführt wurde.<br />
Beim Licht ist kein Rückkanal wenig<br />
dramatisch: Ist man im Haus, sieht<br />
man ja, ob es eingeschaltet wurde.<br />
Wenn man aber nicht weiß, ob der<br />
Heizkessel im Keller wirklich angesprungen<br />
ist, ist das nicht so praktisch.<br />
Ein anderes Thema: Dieselbe Technik<br />
bedeutet aus Prinzip keine Kompatibilität.<br />
In unserer Übersicht der<br />
proprietären Systeme finden sich<br />
mehrere Ableger des – eigentlich –<br />
Hersteller übergreifenden Z-Wave. So<br />
ähnlich, wie in einem auf dem Internet-Protokoll<br />
(IP) basierenden Netzwerk<br />
unterschiedlichste Daten transportiert<br />
werden können, solange sie<br />
nur dieses Protokoll einhalten, können<br />
auch Z-Wave-Komponenten eigene,<br />
für die Konkurrenz nicht verständliche<br />
Dialekte sprechen. Gleiches gilt<br />
für ZigBee: Auch hier setzen Hersteller<br />
trotz identischer Technologie oft<br />
auf Insellösungen.<br />
Wer auf höchste Sicherheit Wert<br />
legt, wird sich für Funkkomponenten<br />
entscheiden, die ihre Signale verschlüsseln.<br />
Dann müssen aber alle<br />
beteiligten Komponenten die Verschlüsselung<br />
beherrschen.<br />
Aus dem Chaos der nicht kompatiblen<br />
offenen Systeme versuchen diverse<br />
Marktteilnehmer sich mithilfe<br />
weißer Listen zu retten: Initiativen wie<br />
<strong>Smart</strong> Eco System oder der Anbieter<br />
<strong>Home</strong>e spezifizieren Produkte, die<br />
untereinander bzw. mit den eigenen<br />
Komponenten harmonieren.<br />
Man sieht: In der Praxis ist die große<br />
Hersteller übergreifende Freiheit leider<br />
doch arg eingeschränkt. Wer Bauteile<br />
verschiedener Hersteller im<br />
smarten Haus kombinieren will, muss<br />
sich im Vorfeld darüber informieren,<br />
ob sie harmonieren – oder sicherstellen,<br />
dass er die Komponenten zurückgeben<br />
kann, falls sie nicht wie gewünscht<br />
zusammenspielen.<br />
Alles unter einem Hut<br />
Nicht nur proprietäre Haussteuerungen lassen<br />
sich dank Drittanbietern kombinieren. Auch<br />
für die Firmen übergreifenden Standards gibt<br />
es Mittler zwischen den Welten.<br />
<strong>Home</strong>e<br />
Anbieter: Codeatelier<br />
Internet: www.hom.ee<br />
Preis: ab 149 Euro<br />
Das junge Unternehmen <strong>Home</strong>e packt die drei<br />
Funkstandards EnOcean, Z-Wave und ZigBee in<br />
kleine Kisten: Die Basisstation lässt sich um<br />
Module für die jeweils gewünschten Systeme<br />
erweitern. In Zukunft dürfte die Technik um<br />
weitere Standards ergänzt werden. <strong>Home</strong>e<br />
spezifiziert Komponenten, die zuverlässig mit<br />
dem eigenen Produkt funktionieren.<br />
<strong>Smart</strong> Eco System<br />
Anbieter: Dimplex, Platinum<br />
Internet: www.smarteco-system.com<br />
Preis: noch nicht bekannt<br />
Einen in Teilen ähnlichen Ansatz verfolgt die<br />
<strong>Smart</strong>-Eco-System-Allianz: Ihr Schwerpunkt liegt<br />
auf der Gebäudetechnik, insbesondere der<br />
Heizungssteuerung und Energieerzeugung.<br />
Initiator ist die Nürnberger Diehl-Gruppe. Diehl<br />
hat die zentrale Steuerung entworfen; vermarktet<br />
werden soll sie aber über die Töchter Platinum<br />
und Dimplex. Fürs Erste setzt das smarte Ökosystem<br />
auf EnOcean und Z-Wave. ZigBee steht aber<br />
bereits auf der Liste der Allianz-Mitglieder. <strong>Der</strong><br />
Diehl-Gedanke: Man spezifiziert Produkte, die mit<br />
der Zentraleinheit reibungslos zusammenarbeiten.<br />
Selbstverständlich verweigert sich die Diehl-<br />
Zentralsteuerung nicht anderen EnOcean- oder<br />
Z-Wave-Produkten – aber wenn dann etwas nicht<br />
funktioniert, ist es das Problem des Kunden. Ab<br />
dem Frühjahr 2014 soll die <strong>Smart</strong>-Eco-Systemzentrale<br />
im Handel sein.<br />
QIVICON<br />
Anbieter: EnBW, Telekom<br />
Internet: www.qivicon.com<br />
Preis: 299 Euro<br />
Das von Telekom und EnBW angebotene<br />
QIVICON (siehe auch Seite 25) ist ein Wanderer<br />
zwischen den Welten: Es unterstützt sowohl das<br />
proprietäre <strong>Home</strong>Matic als auch EnOcean-Produkte.<br />
Per USB-Stick können weitere Funksysteme<br />
kontrolliert werden.<br />
Produkt KNX DECT-ULE EnOcean Z-Wave ZigBee<br />
Wichtige Anbieter<br />
Berker, Busch-Jaeger,<br />
Gira, Hager, JUNG,<br />
Lingg&Janke, MDT,<br />
Merten, Sys-Tec, Theben,<br />
Zennio<br />
AVM („Fritz“), Gigaset Eltako, E.ON,<br />
Kieback&Peter, Omnio,<br />
Peha, Somfy, Sys-Tec,<br />
Telefunken, Thermokon,<br />
Viessmann, Wago,<br />
Zumtobel<br />
Buffalo, Danfoss,<br />
Diehl, Duco, DuneHD,<br />
Enerwave, FlexControl,<br />
LG Electronics, Merten,<br />
Motorola, NEC, Rademacher,<br />
Sharp, Zyxel<br />
Belkin, Buffalo, Cisco,<br />
Comcast, Epson, Huawei,<br />
LG Electronics, Motorola,<br />
Oki, Panasonic, Philips,<br />
Plugwise, Samsung,<br />
Siemens, Sony, Texas<br />
Instruments, Toshiba<br />
Internet www.knx.org www.etsi.org www.enocean.com www.z-wavealliance.org www.zigbee.org<br />
Kurzbeschreibung<br />
Wichtige verfügbare<br />
Komponenten<br />
drahtgebundenes Bussystem,<br />
Funkerweiterung<br />
möglich<br />
Aktoren, Heizungssteuerung,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Rauchmelder,<br />
Sensoren, Taster,<br />
Türsprechstellen – umfangreichstes<br />
Sortiment<br />
im Markt<br />
Erweiterung des<br />
Standards für Schnurlostelefone<br />
Funksteckdosen,<br />
Bewegungsmelder,<br />
Türkontakte<br />
Stapelbar: Jeder Klotz<br />
von <strong>Home</strong>e steht für<br />
einen Standard. Zur<br />
Zeit werden die drei<br />
am meisten verbreiteten<br />
Funksysteme unterstützt.<br />
funkbasiertes System,<br />
viele Komponenten<br />
kommen ohne Batterien<br />
aus, Energie wird per<br />
Piézo-Element oder<br />
Solarzelle erzeugt<br />
Aktoren, Heizungssteuerung,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Rauchmelder,<br />
Sensoren, Taster,<br />
Zugangskontrolle<br />
funkbasiertes System (in<br />
Europa 868 MHz)<br />
Aktoren, Heizungssteuerung,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Rauchmelder,<br />
Sensoren, Taster,<br />
Zugangskontrolle<br />
Bidrektional • • • (ausgewählte Komp.) • •<br />
funkbasiertes System<br />
(in Europa 2,4 GHz und<br />
868 MHz)<br />
Aktoren, Heizungssteuerung,<br />
Jalousiensteuerung,<br />
Rauchmelder,<br />
Sensoren, Taster,<br />
Zugangskontrolle<br />
27
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Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
Mein<br />
<strong>Smart</strong>es<br />
Haus<br />
Von Roland Seibt<br />
Ein Redakteur sollte das Thema, über das er schreibt,<br />
auch leben. Um Planung, Installation und Bewährung<br />
eines intelligenten Hauses auszuprobieren, habe ich<br />
meinen Neubau mit <strong>Home</strong>Matic ausgestattet.<br />
Aller Anfang ist schwer, wie<br />
man so schön sagt, und so<br />
war es auch bei diesem Projekt.<br />
Es handelte sich zwar um einen<br />
Neubau, doch die Automatisierung<br />
musste als Nachrüstlösung installiert<br />
werden. Das Massiv-Fertighaus wurde<br />
nämlich weitgehend von der Stange<br />
in der Fabrik gefertigt, und eine<br />
smarte Steuerung war damals noch<br />
nicht vorgesehen. Die umfassende Eigenleistung<br />
kam mir als Hobby-Elektroniker<br />
aber durchaus entgegen.<br />
Das richtige System<br />
Die Suche nach dem richtigen System<br />
stellte sich bereits als große Herausforderung<br />
dar. Am besten sollte es<br />
alles können: Licht genauso steuern<br />
wie Jalousien und die Heizung, dazu<br />
Feuer- und Wasserschäden melden,<br />
Alarme bei Einbrüchen auslösen,<br />
aber auch Fenster, die<br />
Haustür sowie die Garagen<br />
überwachen und öffnen.<br />
Zudem sollten sich das Heimkino<br />
und alle AV-Anlagen in Steuerszenarien<br />
einbinden lassen. Die Anfrage bei<br />
drei Elektrikern aus der Umgebung<br />
ergab bei diesen Anforderungen Angebote<br />
mit völlig überzogenen Preisvorstellungen.<br />
In Baumärkten gab es keinerlei Hilfe,<br />
doch die Recherche im Internet ergab<br />
schnell ein System, das den breit<br />
gefächerten Ansprüchen an die Funktionalität<br />
gewachsen sein sollte:<br />
<strong>Home</strong>Matic. Die Technik wird von der<br />
Firma eQ-3 hergestellt, die auch für<br />
andere bekannte Systeme die Hardware<br />
liefert. <strong>Der</strong> Distributor ELV war<br />
mir aus Hobby-Elektronikzeiten noch<br />
bestens als zuverlässiger Partner –<br />
auch in puncto Bausätze – bekannt.<br />
<strong>Home</strong>Matic arbeitet über Funk<br />
(868,3 MHz, sicheres Protokoll) oder<br />
verkabelt. Das macht die Aufrüstung<br />
von jeder bestehenden Hauselektrik<br />
leicht. Wer von jedem Lichtschalter<br />
(Taster) einen Klingeldraht zum Si-<br />
30
02.2014 // connected-home.de<br />
Damit alles variabel<br />
programmiert werden<br />
kann, misst dieser<br />
Wettersensor Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit,<br />
Helligkeit, Windstärke,<br />
Windrichtung<br />
und Regenmenge.<br />
Baujahr 2011<br />
Mit über 50 Aktoren und<br />
Sensoren ist der Automationsgrad<br />
dieses Hauses hoch.<br />
Dennoch wird man nicht von<br />
Bedienkomplexität erschlagen.<br />
Alles Nötige wird wie von<br />
Geisterhand geregelt – genau<br />
dann, wenn man es manuell<br />
erledigt hätte.<br />
cherungskasten legen kann, kommt<br />
mit dieser Variante besonders sparsam<br />
weg. Ein Hutschienen modul für<br />
zwölf Taster und sieben Lampen kostet<br />
nur 120 Euro, die intelligente Steuerzentrale<br />
CCU-2 nur 150 Euro (plus<br />
Gateway 80 Euro).<br />
Viele Funksensoren und Aktoren<br />
werden per Batterie betrieben. Da war<br />
die Angst groß, ständig die Energiebündel<br />
wechseln zu müssen, was ja<br />
Zeit und Geld kostet. Die kommunizierte<br />
Betriebsdauer einer Ladung von<br />
zwei Jahren können wir nun bestätigen,<br />
und wenn man bedenkt, dass ein<br />
mit Strom versorgter Schalter ständig<br />
ca. 0,5 Watt verbraucht, kommt man<br />
auch auf Kosten von einem Euro pro<br />
Jahr. Batterien sind nicht teurer, nur<br />
öko logisch nachteilig.<br />
Nicht völlig in Luft aufgelöst haben<br />
sich die Bedenken, dass ein Stahlbetonhaus<br />
die Funkwellen behindern<br />
könnte. Tatsächlich kommt es ab und<br />
zu vor, dass eine Jalousie nicht di-<br />
Links: Die <strong>Home</strong>Matic-Steuerzentrale<br />
CCU-1 verschwindet<br />
mit der Hauselektronik<br />
hinter einer<br />
großen Schiebetür in<br />
der Küche.<br />
Rechts: Die 16 Tasten<br />
der Fernbedienung<br />
steuern durch kurzes<br />
oder langes Drücken<br />
andere Funktionen<br />
oder Szenarien an.<br />
Links: Nichts ist einfacher<br />
zu bedienen als<br />
ein Wippenschalter.<br />
Hier sind auch Funksender,<br />
-Empfänger<br />
und Aktoren für die<br />
Automation integriert.<br />
Rechts: Die flachen<br />
OLED-Wandschalter<br />
haben 40 Befehle<br />
übersichtlich im Griff.<br />
31
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
2<br />
1<br />
Das Ziel war es, möglichst alle Steuerungswünsche<br />
unter einen technologischen Hut zu<br />
bekommen – und das preiswert mit viel<br />
Eigenleistung. Mit dem System <strong>Home</strong>Matic<br />
ist das sehr gut gelungen. Doch zur Installation<br />
ist etwas Elektriker-Know-how nötig und<br />
für die Bereiche Konzeption und Programmierung<br />
sollte man sich Fachwissen anlesen.<br />
rekt schließt. Die neuen Zwischenstecker-Aktoren<br />
mit Funkweiterleitung<br />
haben wir jedoch noch nicht ausprobiert.<br />
Seit zwei Jahren läuft das gesamte<br />
System prächtig und wurde seitdem<br />
immer weiter ausgebaut. Diese Haussteuerung<br />
ist ein richtig tolles Hobby<br />
geworden, da immer etwas an der<br />
Programmierung verbessert werden<br />
kann. So fahren jetzt die Jalousien auf<br />
der Wetterseite nachts auf Schlitzstellung,<br />
wenn die Außentemperatur unter<br />
null Grad sinkt und es draußen<br />
feucht ist. Im ersten Winter hatten<br />
die starken Rollomotoren zwei Jalousien<br />
durchgerissen, die an den Fensterbänken<br />
mit dickem Eis festgefroren<br />
waren.<br />
Die Möglichkeiten von <strong>Home</strong>Matic<br />
sind immens. Es gibt sogar eine Community,<br />
die Add-ons programmiert.<br />
Das erleichtert es, bei Alarmen oder<br />
anderen Ereignissen kostenlos E-<br />
Mails zu versenden oder über den<br />
Dienst meine-homematic.de sehr<br />
preisgünstig SMS-Nachrichten zu<br />
schicken sowie abhörsicher alles Nötige<br />
von jedem Ort auf der Welt zu<br />
steuern.<br />
Die Erweiterung WebMatic (siehe<br />
Bild im <strong>Smart</strong>phone auf Seite 30) stellt<br />
eine hübsche Web-Oberfläche bereit,<br />
mit der jeder Browser komfortabel<br />
zum Steuerpult wird. Alternativ sind<br />
gute Apps für Ta blets (wie etwa<br />
<strong>Home</strong>24, siehe Bild oben) und <strong>Smart</strong>phones<br />
sogar kostenlos erhältlich.<br />
Programmierung schwer,<br />
Bedienung leicht<br />
Gerade weil so viel möglich ist, sind<br />
die Zusammenstellung und die Programmierung<br />
des Systems komplex.<br />
Die Bedienungsanleitungen geben<br />
Auskunft über den elektrischen Anschluss<br />
und die Kopplung, jedoch<br />
kaum mehr. Dass in der Zentrale erst<br />
einmal Räume und Gewerke definiert<br />
werden sollten und neu angemeldete<br />
Geräte an der richtigen Stelle sinnvolle<br />
Namen benötigen, das muss man<br />
erst einmal lernen. Die Einrichtung<br />
eines <strong>Home</strong>Matic-Systems ist also<br />
nichts für Einsteiger, doch professionelle<br />
Hilfe wird man kaum bekommen,<br />
da ein Elektriker an den Komponenten<br />
zu wenig verdient.<br />
32
02.2014 // connected-home.de<br />
5<br />
Gutes Teamwork<br />
1 Die Automatisierung der 14 Jalousien im Haus hat sich<br />
als die schwierigste Programmierung herausgestellt. Sie öffnen<br />
und schließen zu gesonderten Zeiten am Wochenende und an<br />
Feiertagen zu unterschiedlichen Positionen hin. Natürlich ist alles<br />
abhängig von Tageszeit, Dunkelheit und Sonneneinstrahlung (zur<br />
Beschattung). Jedoch auch Außentemperatur, Zimmertemperatur<br />
und Regenmenge werden bedacht. Und bei einem Feueralarm<br />
öffnen sie sich alle.<br />
3<br />
4<br />
2 Licht ist das Erste, an das man bei Haus-Automatisierung<br />
denkt. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem Szenarien, in denen<br />
man direkt mehrere Aktionen auslöst, eine wirkliche Erleichterung<br />
im Alltag bringen. Eine Lichtsteuerung nach Bewegungsmelder<br />
nebst Anwesenheitssimulation wurde nur in den Fluren<br />
umgesetzt. Es geht ansonsten kaum einfacher als mit klassischen<br />
Schaltern.<br />
3 Es ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn unter der<br />
Spüle und an der Waschmaschine Feuchtigkeitssensoren<br />
sitzen, die bei Rohrbrüchen die Alarmglocke läuten und SMS<br />
bzw. E-Mails verschicken.<br />
4 Die Steuerung der Heizung ist gar nicht so trivial wie<br />
gedacht, da die Wärmepumpe und die Druckerzeugung des<br />
Kessels schon zu intelligent sind. So können die Ventile am<br />
Heizkörper kaum abschätzen, wie weit sie sich öffnen müssen,<br />
damit eine gewisse Wärmeleistung abgegeben wird.<br />
5 Die sechs Feuermelder im Haus sind nicht nur untereinander<br />
vernetzt, geben also alle Alarm, wenn einer losgeht, sie<br />
melden der Zentrale auch, wenn es brennt. Diese aktiviert dann<br />
wieder die Außensirene, fährt die Rollos hoch, schaltet alle<br />
Lichter an und verschickt SMS und E-Mails.<br />
Wenn das System aber erst einmal<br />
steht, geht die Bedienung leicht und<br />
komfortabel vonstatten. Klassische<br />
Licht- und Rolloschalter werden wie<br />
gehabt genutzt, und die eigentliche<br />
Automatisierung läuft unbemerkt ab.<br />
Eine Fernbedienung im Wohnzimmer<br />
steuert mit 19 Tasten gezielt Szenarien;<br />
die OLED-Display-Schalter im<br />
Erd- und Obergeschoss zeigen an, was<br />
man gerade schaltet. Und ab und zu<br />
bekommt man eine E-Mail vom Haus,<br />
wenn eine Batterie leer ist, oder eine<br />
SMS, wenn der Rauchmelder in der<br />
Küche bemerkt, dass ein Steak angebraten<br />
wird. Die smarte Technik soll<br />
das Leben vereinfachen und sicherer<br />
machen, und das gelingt ihr in diesem<br />
Haus sehr gut.<br />
Die Installation<br />
ist komplex<br />
Die Einrichtung des <strong>Home</strong>Matic-<br />
Systems ist nichts für Laien. Zwar<br />
werden die Komponenten auf<br />
Knopfdruck erkannt, doch alles zu<br />
sortieren, benennen und dann in<br />
Abhängigkeit zueinander zu<br />
programmieren, ist ein anspruchsvolles<br />
Hobby, das viel Spaß macht.<br />
Die dafür verantwortliche originale<br />
Web-Oberfläche der Zentrale (Bild)<br />
ist eher etwas für Programmierer,<br />
bietet jedoch alle Optionen bis hin<br />
zum direkten Scripting.<br />
33
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
Von Andreas Frank<br />
Schöne<br />
Aussichten<br />
34<br />
Ein eigenes Haus direkt am See mit wunderbarem Ausblick: Diesen Traum<br />
hat sich Stefan Beer verwirklicht. Gleichzeitig hat er seine Villa bis ins letzte<br />
Detail mit erstklassiger Haustechnik vernetzt. Wir haben ihn besucht.
02.2014 // connected-home.de<br />
Vor dieser edlen Villa<br />
im Bauhaus-Stil ist<br />
der Falkensee kaum<br />
zu sehen: Innen verzaubert<br />
ein traumhafter<br />
Ausblick.<br />
Abzugshaube Fehlanzeige:<br />
Hier wird der<br />
Dunst zwischen den<br />
beiden Kochfeldern<br />
gleich am Entstehungsort<br />
abgesaugt.<br />
Die eindeutige Kennzeichnung der<br />
Schalter vereinfacht das Steuern<br />
ungemein.<br />
Daten & Fakten<br />
Alles Wichtige zur smarten Villa am Flankensee<br />
auf einen Blick:<br />
Hausautomationssystem: Albrecht JUNG,<br />
www.jung.de<br />
Installation: Beer Haustechnik,<br />
www.beer-haustechnik.de<br />
Systemintegrator: Frank Thieme,<br />
www.ingft.de<br />
Architekt: Andreas Richter,<br />
www.architekt-andreas-richter.de<br />
KNX-Steuerung: System mit zwei Linien<br />
und 70 Teilnehmern<br />
Mediensteuerung: Multiroom-System mit<br />
Russound-Controller und KNX-Schnittstelle<br />
Musik-Streaming: per Apple TV und AirPort<br />
Express<br />
Schalter und Taster: Serie LS von JUNG<br />
Erbaut: 2010<br />
Wohnfläche: 260 Quadratmeter<br />
Vor dem Haus bleibt der wundervolle<br />
Ausblick verborgen:<br />
auf den Flankensee, der unweit<br />
von Berlin inmitten von Wäldern<br />
und Wiesen zum Baden oder zu<br />
Bootstouren einlädt. <strong>Der</strong> Besitzer der<br />
Villa ist Stefan Beer, Geschäftsführer<br />
von Beer Haustechnik. Er hat hier<br />
nicht nur sein eigenes Traumhaus gebaut,<br />
sondern zugleich ein Referenzobjekt:<br />
Er will seinen Kunden zeigen,<br />
was mit Hausvernetzung auf Basis des<br />
Busstandards KNX möglich ist.<br />
<strong>Der</strong> Blick auf den See wird erst frei,<br />
wenn wir das Haus betreten. Zwischen<br />
Küche und Esstisch blicken wir<br />
auf eine neun Meter breite Fensterfront<br />
und dahinter auf den ruhigen<br />
blauen Flankensee. Diese Aussicht<br />
wird uns im Haus immer wieder begegnen:<br />
im Wohnzimmer ein Stockwerk<br />
tiefer, im Bad eine Etage höher<br />
sowie im Schlafzimmer.<br />
Automatisch Energie sparen<br />
Wer jetzt vermutet, dass aufgrund dieser<br />
riesigen Fensterfront sinnlos Energie<br />
verbraucht wird, liegt falsch. „Ich<br />
will mir dieses Haus auch im Alter<br />
leisten können“, erklärt Stefan Beer.<br />
Ein möglichst geringer Energieverbrauch<br />
zu möglichst geringen Kosten<br />
ist deshalb eines seiner obersten Ziele.<br />
Um das zu erreichen, setzt Beer zum<br />
einen auf Wärmeschutzverglasung.<br />
Zum anderen baut er auf vernetzte<br />
Haustechnik. Stefan Beer vertraut dabei<br />
vor allem auf KNX-Komponenten<br />
der Firma JUNG. Dadurch konnte er<br />
Szenen wie diese festlegen: Steigt die<br />
Außentemperatur über 20 Grad,<br />
schaltet die Heizung auf Kühlung.<br />
Sinkt sie aber unter 15 Grad, fahren<br />
die Jalousien nicht mehr he runter. So<br />
heizen die Sonnenstrahlen das Haus<br />
auf. Das spart Energie, hält die Betriebskosten<br />
gering und sorgt außerdem<br />
für ein prima Klima.<br />
Weitere Maßnahmen gegen hohe<br />
Energiekosten: Für Warmwasser sorgt<br />
die Sole/Wasser-Wärmepumpe SIC<br />
12HKE von Novelan mit vier Erdbohrungen.<br />
Für angenehmes Licht sind<br />
LED-Lampen zuständig.<br />
Energie sparen bedeutet für Stefan<br />
Beer niemals Verzicht auf Komfort. So<br />
wird die Fußbodenheizung nicht<br />
35
Titel <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<strong>Ratgeber</strong><br />
Hier verwöhnt nicht<br />
nur die Dusche<br />
RainSky von Dornbracht.<br />
Hier gibt es<br />
auch einen tollen Ausblick<br />
auf den See.<br />
Mit dem JUNG Facility<br />
Pilot hat Stefan Beer die<br />
Haustechnik gut im Blick<br />
und kann sie steuern.<br />
nur für jeden Raum geregelt, sondern<br />
auch in Abhängigkeit davon, ob die<br />
Bewohner anwesend sind. Die RGB-<br />
Lampen sind in programmierbare<br />
Lichtszenen eingebunden. Auf Knopfdruck<br />
ist deshalb Behaglichkeit angesagt.<br />
Ein Bewegungsmelder sorgt<br />
gleichzeitig für mehr Energieeffizienz.<br />
Hinter all dieser Intelligenz steckt<br />
der Facility Pilot Server von JUNG.<br />
Hier laufen alle Strippen zusammen,<br />
die die KNX-Steuerbefehle zu Schaltern,<br />
zur Heizung oder zu den Jalousien<br />
transportieren.<br />
Was alles mit diesem System möglich<br />
ist, kann man bereits im Eingangsbereich<br />
erahnen. Hier ist der<br />
<strong>Smart</strong> Pilot von JUNG installiert.<br />
Über dieses Touch-Display hat Stefan<br />
Bereits 1912 wurde<br />
die heutige<br />
Albrecht Jung<br />
GmbH & Co. KG<br />
gegründet. Zu den<br />
Produkten gehören<br />
intelligente<br />
Haussteuerungslösungen,<br />
Steckdosen,<br />
Dimmer,<br />
Türsprechanlagen<br />
und Schalter (hier<br />
die LS-Serie).<br />
Beer Überblick über sein gesamtes<br />
Haus: Er sieht, welche Lampen in welchem<br />
Raum brennen oder wie warm<br />
es dort ist. Zudem kann er in verschiedene<br />
Räume und in den Garten blicken,<br />
da dort Überwachungskameras<br />
von Mobotix installiert sind. Zusätzlich<br />
steuert Stefan Beer über den<br />
<strong>Smart</strong> Pilot sein Haus. Temperatur<br />
hoch oder Licht aus: Dafür ist nur ein<br />
Fingertipp nötig. Die gleichen Möglichkeiten<br />
hat er auch über sein iPhone<br />
oder iPad – selbst außer Haus.<br />
Zugriff von unterwegs<br />
Über einen VPN-Zugang greift er etwa<br />
von seinem Büro auf sein Haus zu:<br />
Um zu sehen, ob zu Hause alles in<br />
Ordnung ist, aber auch wenn er mit<br />
Kunden spricht, um zu zeigen, was mit<br />
einem <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> möglich ist: „Besonders<br />
überzeugend ist das Zusammenspiel<br />
der Steuerung auf dem iPad.<br />
Es beweist seine Funktionsfähigkeit<br />
über die Bilder, die von den am Haus<br />
installierten Kameras in Echtzeit geliefert<br />
werden.“<br />
Besteht bei den Kunden ein konkretes<br />
Interesse an der Vernetzung ihres<br />
zukünftigen Hauses, lädt sie Stefan<br />
Beer zu einem Vor-Ort-Besuch in der<br />
Villa ein: Er demonstriert, wie praktisch<br />
ein Fingerprint-Sensor von Gira<br />
an der Haustür sein kann und dass<br />
man sich keine Gedanken mehr über<br />
Schlüssel machen muss. Oder welche<br />
Vorteile ein Multiroom-Audiosystem<br />
bietet. Hier ist es der CAV6.6-Control-<br />
36
02.2014 // connected-home.de<br />
Mit Seeblick speisen: Stefan<br />
Beer hat dieses Vergnügen<br />
jeden Tag.<br />
Auch komplexe Lichtprogramme lassen sich<br />
per Fingertipp auf die Wandtaster starten.<br />
Ein Server für alles<br />
<strong>Der</strong> JUNG Facility Pilot Server (Mitte) ist das Zentrum der<br />
Haussteuerung in der Villa von Stefan Beer. Er besitzt Schnittstellen<br />
unter anderem für KNX, LAN und DVI. Wird der LAN-<br />
Anschluss mit einem WLAN-Router verbunden, können iPhone<br />
und iPad drahtlos das Haus kontrollieren. Fest montierte Touch-<br />
Displays von JUNG sind per LAN-Kabel vernetzt. Um direkt auf<br />
den Server zugreifen zu können, lassen sich ein Monitor per DVI<br />
sowie Maus und Tastatur per USB anschließen.<br />
ler-Verstärker von Russound, der die<br />
Musik im ganzen Haus verteilt, etwa<br />
auch an die In-Wall-Lautsprecher von<br />
Sonance. So lässt sich über das Touch-<br />
Panel im Eingang festlegen, welche<br />
Musik auf welcher Etage gespielt werden<br />
soll.<br />
Musik in jedem Raum<br />
Zusätzlich nutzt Stefan Beer Apples<br />
Streaming-Technologie AirPlay, da er<br />
gerne Spotify auf seinem iPhone und<br />
seinem iPad verwendet. So schickt er<br />
seinen Lieblingssong per Knopfdruck<br />
zum Medienplayer Apple TV oder zum<br />
Musik-Streamer AirPort Express, die<br />
ebenfalls in das Russound-Multiroom-System<br />
eingebunden sind. Ergänzt<br />
wird das Entertainment-Erlebnis<br />
durch einen Loewe-TV samt dem<br />
passenden Surround-System der<br />
deutschen Edelmarke.<br />
Dass sich die Technik perfekt ins<br />
Wohnambiente einfügt, war ein wichtiges<br />
Anliegen für Stefan Beer. Daher<br />
hat er sich für JUNG entschieden: Das<br />
minimalistische Design der Schalter<br />
der LS-Serie gab den Ausschlag. Denn<br />
Beer ist ein großer Fan des Bauhaus-<br />
Stils. Um sein Eigenheim nach diesen<br />
Vorstellungen umzusetzen, hat er mit<br />
dem Chemnitzer Architekten Andreas<br />
Richter zusammengearbeitet. Dabei<br />
entstand die kubistische Form des<br />
Hauses. Und so dominieren jetzt auch<br />
in allen Räumen die Farben Schwarz<br />
und Weiß – mit Ausnahme des Kinderzimmers.<br />
Die Oberflächen der Möbel<br />
verzichten auf Verzierungen, sodass<br />
das ganze Haus eine Architektur-<br />
und Design-Sprache spricht.<br />
Um all diese Schätze hinreichend zu<br />
schützen, ist die Sicherheitstechnik<br />
ebenso clever wie der Rest des Hauses.<br />
Darum hat sich der Systemintegrator<br />
Frank Thieme gekümmert. Überwachungs<br />
kameras, Bewegungsmelder<br />
und Jalousien arbeiten optimal zusammen:<br />
<strong>Der</strong> Bewegungsmelder löst<br />
bei Bedarf auch Alarm aus. Eine Anwesenheitssimulation<br />
steuert die Beleuchtung,<br />
wenn Beer verreist ist.<br />
Eines ist klar: Bei all der faszinierenden<br />
Technik ließe es sich in diesem<br />
perfekt designten Haus auch ganz ohne<br />
die herrliche Aussicht wunderbar<br />
leben.<br />
37
FRAGEN ZU SMARTPHONE UND CO?<br />
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CONNECT 2/2014<br />
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02.2014 // connected-home.de<br />
Wohnen<br />
& LEBEN<br />
Seite 46<br />
<strong>Smart</strong>es Kochen<br />
Zahlreiche intelligente Gadgets<br />
und smarte Produkte machen<br />
die Zubereitung von leckeren<br />
Gerichten deutlich komfortabler.<br />
Seite 40<br />
Schlaue Babyphones<br />
Überwachung kann auch etwas Gutes sein –<br />
wenn es um das eigene Neugeborene geht.<br />
Neue Technik macht dies noch cleverer.<br />
Seite 52<br />
Gadgets für das Fenster<br />
Putzroboter, Sicherheitssensoren und Luftmesser:<br />
Praktische Gadgets machen auch das<br />
Fenster zum Teil des intelligenten Heims.<br />
Seite 54<br />
Scheune mit Showroom<br />
Ein verfallenes Gebäude wird zum Referenzobjekt<br />
für <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>. Wir haben das<br />
ungewöhnliche Haus besucht.<br />
39
wohnen & leben Babyphones<br />
Schlaf,<br />
Kindlein<br />
Schlaf!<br />
Von Christine Schonschek<br />
Babyphone, <strong>Smart</strong>phone, DECT-Telefon oder doch ein moderner Baby-Monitor? Bei<br />
den Möglichkeiten zur Überwachung des schlafenden Nachwuchses stehen werdende<br />
Eltern vor der Qual der Wahl. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> gibt einen Überblick.<br />
40<br />
Junge Eltern möchten ihrem kleinen<br />
Liebling möglichst nahe sein. Doch das<br />
ist nicht immer möglich. Zum Glück<br />
gibt es technische Helfer, mit denen die Geräusche<br />
und teilweise auch Bilder aus dem<br />
Kinderzimmer übertragen werden können –<br />
zum Teil ans andere Ende der Welt. Damit<br />
können die Eltern mit ihrem Sprössling in<br />
Verbindung bleiben. Viele Babyphones sind<br />
mittlerweile mit einer Gegensprechfunktion<br />
versehen, damit Eltern beruhigend auf ihr<br />
Kind einreden können, bis sie das Kinderzimmer<br />
erreicht haben. Während das Baby schläft,<br />
können Mama und Papa einen Film ansehen,<br />
essen oder andere Dinge tun.<br />
Abhängig vom Modell der Geräte sind verschiedene<br />
Überwachungsarten möglich. Neben<br />
der klassischen Geräuschüberwachung<br />
gibt es auch Produkte, die mit einem Bewegungsmelder<br />
oder einer Videokamera ausgestattet<br />
sind. Manche Geräte nehmen auch Veränderungen<br />
der Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />
im Kinderzimmer wahr.<br />
Viele Hersteller bieten Babyphones an.<br />
Doch nicht nur die Auswahl an Marken ist riesig,<br />
auch die technischen Möglichkeiten der<br />
Übertragung sind breit gefächert. Des-
02.2014 // connected-home.de<br />
viele optionen<br />
Je nach Technik haben Übertragungsart<br />
(kabelgebunden<br />
oder via Funk) oder Stromversorgung<br />
(Batterien, Akkus oder<br />
Netzstecker) Vor- und Nachteile.<br />
Bei der Suche nach dem<br />
richtigen Überwachungsgerät<br />
sollten Eltern also eigene<br />
Gewohnheiten überprüfen.<br />
Foto: shutterstock.de<br />
41
wohnen & leben Babyphones<br />
Kurzer Überblick über die<br />
möglichen Übertragungsarten<br />
über Kabel<br />
LAN:<br />
nahezu keine Strahlenbelastung, besserer<br />
Klang, weniger Störungen, freie Kanalwahl<br />
ein LAN-Port und eine Steckdose in der<br />
Nähe werden benötigt<br />
Stromnetz / Telefonnetz:<br />
nahezu keine Strahlenbelastung, weder<br />
Nachladen von Akkus noch Batteriewechsel<br />
erforderlich<br />
freie Steck- bzw. Telefondosen werden in<br />
der Nähe der Kind- und Elterneinheit gebraucht,<br />
eingeschränkte Mobilität, eventuell<br />
fallen Telefongebühren an<br />
über Funk<br />
DECT / ECO-DECT:<br />
besserer Klang, weniger Störungen, freie Kanalwahl, fast optimale Mobilität<br />
höhere Strahlenbelastung, geringe Akkulaufzeiten, eventuell fallen Telefongebühren<br />
an<br />
Wi-Fi / WLAN:<br />
besserer Klang, weniger Störungen, freie Kanalwahl, fast optimale Mobilität<br />
höhere Strahlenbelastung, geringe Akkulaufzeiten<br />
Analog (40 MHz):<br />
meist günstiger Anschaffungspreis; geringere<br />
Strahlenbelastung, höhere Mobilität<br />
schlechtere Klangqualität, häufiger Störungen, begrenzte Kanalwahl<br />
halb ist es gut, sich zunächst einmal<br />
einen Eindruck zu verschaffen, wie<br />
die verschiedenen Daten übertragen<br />
werden.<br />
Praktische Ausstattungsdetails<br />
Die Auswahl an Geräten ist ebenso<br />
umfangreich wie die weiteren Eigenschaften<br />
der Babyphones. Bei kabellosen<br />
Geräten sollte man auf eine Anzeige<br />
für den Batteriewechsel bzw. für<br />
den La dezustand des Akkus achten.<br />
Die Eltern einheit sollte so konzipiert<br />
sein, dass sie leicht am Körper oder an<br />
der Kleidung befestigt werden kann.<br />
Praktische Ausstattungsdetails, um<br />
das Kind zu beruhigen, sind die Gegensprech-<br />
und die Wiegenlied-<br />
Funktion sowie die Nachtlicht-Option.<br />
Damit den Eltern auch in lauter<br />
Umgebung nichts entgeht, sind Funktionen<br />
wie die optische Geräuschanzeige,<br />
der Vibrationsalarm und die<br />
Reichweitenkontrolle von Vorteil. Beruhigend<br />
für die Eltern kann auch die<br />
Temperatur-Überwachung sein – vor<br />
allem dann, wenn das Kind krank ist.<br />
Neben den klassischen Geräten, die<br />
nur die Geräusche aus dem Babyzimmer<br />
wiedergeben, gibt es inzwischen<br />
Babyphones, die auf die sogenannte<br />
Elterneinheit Live-Bilder aus dem<br />
Kinderzimmer übermitteln. Mit solchen<br />
Video-Babyphones können die<br />
Eltern sich rasch ein Bild davon machen,<br />
ob das Kind wirklich schläft.<br />
Dafür sollte das Display der Elterneinheit<br />
eine ausreichende Größe haben.<br />
Bei den Video-Baby-Überwachungsgeräten<br />
gibt es zwei verschiedene<br />
Varianten: Die einen sind mit<br />
einer eigenen Elterneinheit versehen.<br />
Die anderen, meist WiFi-/WLAN-fähigen<br />
Kameras übertragen die Bilder<br />
auf ein <strong>Smart</strong> phone, einen PC oder ein<br />
Tablet. Letztere können später, wenn<br />
das Baby größer ist, auch zur Hausüberwachung<br />
genutzt werden.<br />
Video-Babyphones im Angebot haben<br />
zum Beispiel bekannte Marken<br />
wie Janosch by Beurer, Philips Avent,<br />
Motorola, Samsung und NUK.<br />
So wird das Kind zum TV-Star<br />
Praktisch sind die Kameras, die Bilder<br />
aus dem Kinderzimmer senden, auf<br />
jeden Fall. Aber nicht jeder möchte<br />
beim Fernsehen immer auf die Elterneinheit<br />
schauen. Und das muss auch<br />
nicht sein, um das Kind im Blick behalten<br />
zu können. Denn schließlich<br />
lassen sich die Bilder des Nachwuchses<br />
auch auf einen Fernseher übertra-<br />
Einen hohen Tragekomfort<br />
bietet die Elterneinheit<br />
des Janosch<br />
by Beurer<br />
JBY 93 (ca. 40 Euro),<br />
die einfach am Handgelenk<br />
getragen wird.<br />
Das Video-Babyphone<br />
Motorola<br />
MBP34T (ca. 200<br />
Euro) eignet sich mit<br />
dem zugehörigen Etui<br />
ideal für Reisen.<br />
42
02.2014 // connected-home.de<br />
Das digitale Babyphone mit<br />
Videofunktion Philips<br />
SCD603/00 (170 Euro) fängt<br />
mithilfe der automatischen<br />
Infrarot-Nachtsichtfunktion<br />
auch Bilder im Dunkeln ein.<br />
Das Anglecare<br />
AC401 (170 Euro) vereint<br />
Babyphone und<br />
Bewegungsmelder in<br />
einem Gerät und schlägt<br />
Alarm bei Atempausen,<br />
die länger als 20 Sekunden<br />
dauern. Möglich<br />
machen dies die beiden<br />
Sensormatten, welche<br />
unter der Matratze jede<br />
noch so geringe Bewegung<br />
wie das Atmen<br />
registrieren.<br />
gen. Damit wird das eigene Kind garantiert<br />
zum TV-Star.<br />
Möglich macht dies etwa Grundig<br />
mit seiner Baby Watch für 170 Euro.<br />
Damit lassen sich die Bilder aus dem<br />
Kinderzimmer während des Fernsehens<br />
auf dem LED-TV einblenden. Die<br />
Kamera nimmt mit ihrer 360-Grad-<br />
Bewegungs- und Geräuscherkennung<br />
Veränderungen im Babyzimmer wahr<br />
und überträgt die Bilder über eine<br />
Applikation auf Grundig <strong>Smart</strong> TVs –<br />
jedoch ausschließlich auf Geräte der<br />
zweiten Generation.<br />
Wie die Grundig Pressestelle CON-<br />
NECTED <strong>HOME</strong> gegenüber erklärt<br />
hat, sei eine Übertragung der Bilder<br />
auf ein <strong>Smart</strong>phone via App nicht<br />
geplant. In vertikaler und horizontaler<br />
Position lässt sich die IP Cam über eine<br />
Fernbedienung steuern. In einem<br />
dunklen Raum schaltet sich die Kamera<br />
automatisch in den Nachtsichtmodus.<br />
Die Grundig Baby Watch ist<br />
über LAN-Kabel oder WLAN ans<br />
Heimnetzwerk anschließbar.<br />
Auf einem Fernseher, der die Picture-in-Picture-Funktion<br />
(PiP) unterstützt,<br />
können auch von anderen Kameras<br />
Live-Bilder aus dem Kinderzimmer<br />
wiedergegeben werden. Dies<br />
ermöglichen etwa die Video-Babyphone-Modelle<br />
SEW-3034 (<strong>Smart</strong>-<br />
View) und SEW-3035 (SecureView)<br />
von Samsung. Dazu verbindet der<br />
Nutzer die Elterneinheit über ein A/C-<br />
Kabel mit einem PiP-tauglichen TV.<br />
Alternativen zum Babyphone<br />
Im Prinzip hat jedes Babyphone nur<br />
eine begrenzte Zeit, in der es unbedingt<br />
gebraucht wird. Umso interessanter<br />
können für Familien Alternativen<br />
zum klassischen Babyphone sein.<br />
Neben den schon erwähnten IP-<br />
Webcams, die über eine App steuerbar<br />
sind, können auch schnurlose Telefone<br />
als Babyphone genutzt werden.<br />
Fast jedes DECT-fähige Telefon ist<br />
beispielsweise über die FRITZ!Box von<br />
AVM als Babyphone verwendbar.<br />
Aber auch, wenn keine FRITZ!Box als<br />
Router im Heimnetzwerk vorhanden<br />
ist, gibt es etliche DECT-Telefone, die<br />
mit einer Babyphone-Funktion versehen<br />
sind. Dazu gehören zum Beispiel<br />
DECT-Telefone von Gigaset, Panasonic,<br />
Philips, T-<strong>Home</strong>, Grundig, Hagenuk,<br />
Swisscom und Swissvoice. Bei<br />
DECT-fähigen Geräten spielt vor allem<br />
eine möglichst geringe Strahlung<br />
eine wichtige Rolle (ECO-DECT), damit<br />
das Kleinkind vor schädli-<br />
Via iPhone App kann beim Belkin F8J007<br />
WeMoBaby (100 Euro) die Lichtstimmung im<br />
Kinderzimmer gesteuert werden. Natürlich lässt<br />
sich das Baby auch beim Schlafen betrachten.<br />
<strong>Der</strong> Medisana <strong>Smart</strong> Baby Monitor (110 Euro) lässt sich<br />
flexibel im Haus aufstellen. Er überträgt die aufgenommenen<br />
Bilder via LAN oder WLAN direkt an ein Android- oder iOSfähiges<br />
Endgerät bzw. an einen Windows-PC oder Mac.<br />
43
wohnen & leben Babyphones<br />
Das <strong>Smart</strong>phone als Babyphone<br />
Entsprechende Apps machen es möglich.<br />
Nicht nur mit dem Festnetztelefon, sondern auch mit zwei <strong>Smart</strong>phones und entsprechender<br />
App kann man in das Kinderzimmer hineinhorchen oder -schauen. Auch auf Reisen kann<br />
damit das daheim vergessene Babyphone ersetzt werden. Sowohl für Android als auch für<br />
iPhone und iPad sind verschiedene Baby-Monitor- bzw. Babyphone Apps verfügbar. Hier<br />
einige Tipps, wie das Handy als Babyphone-Ersatz funktioniert und was zu beachten ist.<br />
Gebraucht werden zwei Mobiltelefone. Eines dient<br />
als Sender mit der installierten Babyphone-App und das<br />
zweite als Empfänger. Letzteres muss nicht unbedingt ein<br />
<strong>Smart</strong>phone sein.<br />
Das sendende Mobiltelefon gehört in das Kinderzimmer.<br />
Um Elektrosmog zu minimieren, sollte man es<br />
möglichst weit entfernt vom Babybett aufstellen. Die<br />
Entfernung gleicht man aus, indem man den Geräuschpegel<br />
sensibler einstellt.<br />
Das <strong>Smart</strong>phone beim Kind auf stumm schalten,<br />
damit es nicht durch eingehende Anrufe geweckt wird.<br />
Vor dem Verlassen des Raums sollte man sich vergewissern,<br />
dass die Akkus genügend geladen sind.<br />
Prüfen Sie, ob Handy-Empfang möglich ist.<br />
Um hohe Telefonkosten im Ausland zu vermeiden,<br />
sollten Sie die Mailboxen beider Telefone deaktivieren.<br />
Nehmen Sie eingehende Alarm-Anrufe nicht an, sondern<br />
gehen Sie ins Zimmer, um nach dem Kind zu schauen.<br />
chem Elektrosmog geschützt ist.<br />
Längst nicht alle schnurlosen Telefone,<br />
die sich für die Baby-Überwachung<br />
eignen, sind mit einem ECO-DECT-<br />
Modus versehen. Solche Geräte sollten<br />
idealerweise in einem gebührenden<br />
Abstand zur Wiege aufgestellt<br />
werden.<br />
Aufgrund seines strahlungsarmen<br />
Betriebs wurde das H+H<br />
Babyruf MBF 3333 mit<br />
dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet.<br />
ÖKO-Test<br />
stellt regelmäßig Babyphones<br />
auf den Prüfstand.<br />
Für das ÖKO-<br />
TEST Jahrbuch Kleinkinder<br />
für 2013 wurden 17 Babyphones<br />
einem umfangreichen Test unterzogen.<br />
Vor allem wegen der DECT-<br />
Technologie wurde fast die Hälfte<br />
aller Geräte mit „mangelhaft“ oder<br />
gar „ungenügend“ bewertet.<br />
WiFi-fähige Babyphones<br />
Egal, ob es die viel reisenden Eltern<br />
oder die entfernt lebenden Großeltern<br />
sind, das Kind aus der Ferne zu betrachten<br />
klingt für viele erst einmal<br />
sehr verlockend. Mit WLAN-fähigen<br />
Baby-Videophones ist das auch technisch<br />
kein Hindernis mehr. Diese<br />
Überwachungskameras senden ihre<br />
Bilder an <strong>Smart</strong> phones, Tablets oder<br />
andere Computer. Eine drahtlose Video-Überwachung<br />
über die Vorkommnisse<br />
im Kinderzimmer machen<br />
verschiedene oft als Baby- Monitore<br />
bezeichnete Systeme möglich.<br />
Auf der IFA 2013 hat etwa Moto rola<br />
die WLAN-Babykamera BLINK1 vorgestellt.<br />
Bilder aus dem Kinderzimmer<br />
auf <strong>Smart</strong>phones, Tablets und PCs<br />
übertragen unter anderem auch der<br />
Medisana <strong>Smart</strong> Baby Monitor, der<br />
Samsung Wireless Baby Monitor<br />
„Wichtig ist, dass die Webcam<br />
nicht frei über das Internet<br />
verfügbar ist!“<br />
SEW-3037, der Belkin WeMo Baby<br />
Monitor, der SWITEL BSW100 oder<br />
der Philips In.Sight Baby Monitor.<br />
Mithilfe der FRITZ!App Cam lassen<br />
sich ebenfalls Bilder aus dem Kinderzimmer<br />
auf einem anderen Gerät anzeigen.<br />
Dazu wird ein <strong>Smart</strong>phone so<br />
positioniert, dass es über die integrierte<br />
Kamera Bilder vom Kind aufnehmen<br />
kann. Mit einem zweiten <strong>Smart</strong>phone<br />
oder Tablet lässt sich die Kamera<br />
des im Kinderzimmer befindlichen<br />
Gerätes steuern.<br />
Ein wichtiges Thema:<br />
Sicherheit<br />
Bei allem Komfort darf man das Thema<br />
Sicherheit keinesfalls vernachlässigen.<br />
So ist gerade bei WLAN-fähigen<br />
Babyphones der Schutz vor potenziellen<br />
Hacker-Angriffen ein sehr<br />
wichtiger Punkt.<br />
Hierzu hat <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
bei den Sicherheitsexperten von Kaspersky<br />
Lab nachgefragt: Wie kann eine<br />
WLAN-fähige Webcam generell<br />
so abgesichert werden, dass sich kein<br />
Unbefugter den Live-Stream anschauen<br />
kann? Und was ist beim<br />
Passwortschutz zu beachten?<br />
Die Antwort von<br />
Marco Preuß, Director,<br />
Europe, Global Research<br />
& Analysis Team: „Wichtig<br />
ist, dass die Webcam<br />
nicht frei über das Internet<br />
verfügbar ist. Hier<br />
bieten zum Beispiel VPNs (Virtual<br />
Private Networks) eine entsprechende<br />
Absicherung.“ Wenn die Kamera über<br />
WLAN verbunden ist, soll das WLAN<br />
zudem entsprechend geschützt – das<br />
heißt: verschlüsselt – sein.<br />
Auch empfiehlt es sich, Sicherheitsfunktionen<br />
zu aktivieren wie etwa den<br />
Passwort-/Zugriffsschutz. Das Passwort<br />
muss entsprechend komplex<br />
sein: Es sollte aus mindestens acht<br />
Zeichen und darin enthaltenen Sonderzeichen<br />
bestehen, um gegen einfaches<br />
Bruteforcing (das heißt: maschinelles<br />
Testen verschiedener Passwörter)<br />
zu schützen.<br />
Eine WLAN-fähige Baby-Überwachungskamera<br />
sollte keinesfalls<br />
„blind“ mit den Standardeinstellungen<br />
genutzt werden.<br />
44
PER APP<br />
Heizung, Lampen, Rauchmelder und Co. mit<br />
einer App von überall steuern – das funktioniert<br />
zum Beispiel mit „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> von der Telekom“.<br />
Mit Hilfe der App senken Hausbesitzer und<br />
Mieter ihren Energieverbrauch und sorgen<br />
gleichzeitig für mehr Komfort und Sicherheit.<br />
Wer Heizung und Co. dezentral steuert,<br />
kann kräftig sparen. Laut einer<br />
Studie des Borderstep Instituts für Innovation<br />
und Nachhaltigkeit reduziert sich der<br />
Bedarf an Heizenergie damit um 30 Prozent.<br />
Möglich machen das zum Beispiel <strong>Smart</strong><br />
<strong>Home</strong>-Lösungen. Mit „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> von der<br />
Telekom“ lässt sich die Heizung bequem von<br />
unterwegs bedienen und die Temperatur in<br />
einzelnen Räumen oder im ganzen Haus per<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-App bis auf ein Grad genau einstellen.<br />
Auch Zwischenstecker für Lampen,<br />
Fernseher und Co. schalten Hausbesitzer<br />
und Mieter mit der App ein und aus. Das alles<br />
spart nachhaltig Energie. Darüber hinaus<br />
sorgt die App für mehr Sicherheit. Denn über<br />
sein <strong>Smart</strong>phone prüft der Hausherr, ob Türen<br />
und Fenster offen oder zu sind. Wird eine<br />
Tür während seiner Abwesenheit geöffnet<br />
oder der Rauchmelder schlägt Alarm, erhält<br />
er über die App automatisch eine Nachricht.<br />
Das gilt auch, wenn zum Beispiel das Fenster<br />
im Bad noch offen ist. Praktisch: Zusätzlich<br />
schaltet die Heizung dann auf Sparflamme.<br />
STARTERPAKET DER TELEKOM<br />
Die <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-App ist Teil eines Starterpakets<br />
der Telekom, bestehend aus einer Basisstation<br />
und vier <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-Geräten wie Heiz-<br />
körperthermostaten, Rauchmeldern, Tür- und<br />
Fensterkontakten sowie Zwischensteckern für<br />
Elektrogeräte. Sie läuft auf Geräten mit iOS- und<br />
Android-Betriebssystem. In der App lassen sich<br />
Einstellungen für die Geräte oder Situationen<br />
für bestimmte Räume einrichten und verwalten.<br />
Auch zeitgesteuerte Situationen sind möglich.<br />
Zum Beispiel das „Szenario Abwesend“:<br />
Arbeitet man unter der Woche von 8 bis 18 Uhr,<br />
läuft die Heizung in diesem Zeitraum automatisch<br />
nur mit einer niedrigen Temperatur.<br />
„<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> von der Telekom“ basiert auf<br />
der QIVICON <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-Plattform. Entwi-<br />
ckelt und initiiert wurde QIVICON von der<br />
Deutschen Telekom in Kooperation mit führenden<br />
Industrie-Unternehmen wie EnBW,<br />
eQ-3, Miele und Samsung. Gemeinsam wollen<br />
sie die Entwicklung des „<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>"<br />
vorantreiben und herstellerübergreifende<br />
Lösungen für Kunden auf den Markt bringen.<br />
Das Besondere: Die QIVICON-Plattform<br />
ist mit unterschiedlichen Partner-Produkten<br />
kompatibel und lässt sich jederzeit um weitere<br />
Module erweitern.<br />
Jetzt über www.smarthome.de<br />
oder in ausgewählten<br />
Telekom Shops buchen.<br />
„JETZT SMART <strong>HOME</strong> VON DER TELEKOM BUCHEN“<br />
■ Starterpaket mit Basisstation, <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-App und vier <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>-Geräten<br />
■ Für Haus, Mietwohnung oder Büro<br />
■ App im App-Store (iTunes oder Google Play) kostenlos runterladen<br />
■ Selbst installieren, direkt nutzen, bei Umzug Geräte mitnehmen und weiter verwenden
wohnen & leben smarte küche<br />
Intelligenz<br />
für die Küche<br />
Von Stefan von Gagern<br />
Im Wohnzimmer, im Auto und in anderen Lebensbereichen ist es längst normal, dass<br />
alles „digital“ und „smart“ wird. Die Küche hat sich erstaunlich lange gesträubt,<br />
doch langsam zieht auch hier die Sensor- und App-Intelligenz ein.<br />
<strong>Der</strong> Internet-Kühlschrank ist<br />
fast schon ein Inbegriff des<br />
„Internets der Dinge“, wie<br />
man heute bekanntlich vernetzte Alltagsgegenstände<br />
nennt. Geredet wird<br />
über ihn schon sehr lange. Fast schon<br />
seit einer Ewigkeit, zumindest nach<br />
der Internet-Zeitrechnung: „Telefonierende<br />
Kühl truhen, sprechende<br />
Kühlschränke und Heizungen mit<br />
Anschluss zum Internet – schon bald<br />
sollen Computer auch im Haushalt<br />
das Kommando übernehmen“,<br />
schrieb David Rosenthal 1998 in der<br />
Wochen zeitung DIE ZEIT. Bei den<br />
Heizungen und überhaupt im Wohnzimmer<br />
ist das längst passiert, der<br />
Internet-Kühlschrank bleibt hingegen<br />
bis heute im Reich der Exoten.<br />
Ist die Küche also die letzte Bastion<br />
altmodischer, wenn überhaupt, nur<br />
behäbig technisierter Geräte? Die<br />
App-Intelligenz ist auch hier angekommen,<br />
jedoch anders als gedacht:<br />
Auf Tablets boomen seit Jahren Rezept-Apps,<br />
weil sie viel mehr können<br />
als ihre gedruckten Vorbilder. Auf dem<br />
Tablet-Bildschirm sehen Gerichte<br />
nicht nur brillant und lecker aus,<br />
Kochanleitungen können mit Videos<br />
und Interaktivität aufgepeppt, Zutaten<br />
nachgesehen und Einkaufszettel wie<br />
Ernährungspläne erstellt werden.<br />
Kochgeräte mit App-Intelligenz<br />
Eigentlich fehlt nur wenig, um die<br />
App-Intelligenz mit Hardware zu<br />
kombinieren: Ähnlich wie in anderen<br />
Lebensbereichen (etwa im Sport)<br />
müssen in althergebrachte Geräte nur<br />
einige Sensoren eingebaut werden,<br />
die mit den Apps Werte austauschen<br />
können. Schon ist der Kochtopf fähig,<br />
sich zu melden, wenn der nächste<br />
Schritt im Rezept bereit, das Gericht<br />
durchgegart ist oder droht anzubrennen.<br />
Erste marktreife Geräte sind<br />
schon von namhaften Herstellern auf<br />
dem Markt beziehungsweise geplant.<br />
Die zweite Idee – neben dem Einsatz<br />
als Kochhilfe – ist ähnlich wie bei<br />
App-unterstützten Waschmaschinen,<br />
die Zeitersparnis. Wenn das Gulasch<br />
eine Stunde schmoren muss, kann<br />
man sich währenddessen dank einer<br />
App künftig im Wohnzimmer mit anderen<br />
Dingen beschäftigen.<br />
Tablets und <strong>Smart</strong>phones bewirken<br />
auch umgekehrt einen Effekt auf Küchengeräte,<br />
die Elektronik enthalten:<br />
Die nähert sich in Bedienung und<br />
Funktionsweise immer mehr Touchscreens<br />
und Apps an. Hier ist noch viel<br />
Spielraum für benutzerfreundlichere<br />
Oberflächen: Man denke nur daran,<br />
wie oft man an gewöhnlichen Herden<br />
die falsche Platte oder Elektroöfen<br />
einschaltet, aber nicht heizt.<br />
Die Küche ist eine riesige Spielwiese,<br />
in der sich Erfinder austoben können.<br />
An vielen Geräten wie etwa dem<br />
Wasserkocher gab es seit Jahrzehnten<br />
kaum Veränderungen. Daher entstehen<br />
derzeit viele Ideen, wie diverse<br />
Crowdfunding- (auf Deutsch etwa<br />
„Schwarmfinanzierung“) und Erfinder-Portale<br />
zeigen. Freuen wir uns<br />
also auf viele Innovationen in den<br />
nächsten Jahren. Bis dahin stellen wir<br />
Ihnen einige marktreife Produkte und<br />
Prototypen vor.<br />
46<br />
Zubehör<br />
fürs Tablet in<br />
der Küche<br />
<strong>Der</strong> simpelste und günstigste Einstieg<br />
in die Welt der smarten Küche besteht<br />
darin, sein Tablet zum Kochen mitzunehmen.<br />
Spezielles Zubehör macht den<br />
Einsatz in der Küche leichter.
02.2014 // connected-home.de<br />
Nicht nur auf <strong>Smart</strong>phones<br />
und Tablets,<br />
auch auf dem Backofen<br />
halten künftig<br />
Touchscreen und<br />
Gesten Einzug.<br />
bewertungen<br />
Einige der vorgestellten Produkte<br />
konnten wir antesten.<br />
Bei Vorankündigungen und<br />
Prototypen geben wir diese<br />
Einschätzungen:<br />
✱✱✱✱✱ überragend<br />
✱✱✱✱ sehr gut<br />
✱✱✱ gut<br />
✱✱ befriedigend<br />
✱ ausreichend<br />
Wandhalter und Bilderrahmen<br />
Horizon (www.just-mobile.eu, Preis: 59,95 Euro) von Just<br />
Mobile ist eine stabile Alu-Wandhalterung aus Aluminium fürs iPad. In<br />
der Küche verwandelt sie das Tablet ins ultimative Kochbuch dank der<br />
vielen erhältlichen Koch-Apps. Abseits vom Kochen dient es als<br />
digitaler Bilderrahmen oder Entertainment-Center. Passgenaue<br />
Gummieinsätze sorgen ohne komplizierte Befestigung für Halt für<br />
iPad 1 bis 4, jeweils im Hoch- oder Querformat.<br />
Kosten: ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Edler Wandhalter, der auch ohne iPad gut aussieht.<br />
47
wohnen & leben smarte küche<br />
Tablet sauber im Blick<br />
Es gibt viele iPad- und Tablet-Ständer, jedoch nur<br />
einen, der speziell für die Küche gemacht ist: <strong>Der</strong><br />
Belkin Chef Stand plus Stylus (www.belkin.<br />
com, Preis: 34,99 Euro) stellt das Tablet im<br />
Hoch- oder Querformat neben der Arbeitsplatte<br />
stabil auf. <strong>Der</strong> Ständer passt zu fast allen Tablets,<br />
auch inklusive ihrer Schutzhüllen. <strong>Der</strong> mitgelieferte<br />
Stift erlaubt Scrollen und Blättern durch die<br />
Rezepte, auch mit vom Teig verklebten Fingern.<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Genial simple Lösung für die Tablet-<br />
Bedienung beim Kochen.<br />
Tablet Als Kühlschrankmagnet<br />
Wer sein Tablet fest, aber ohne Werkzeug montieren möchte, nutzt den Belkin Fridge Mount (www.<br />
belkin.com, Preis: 39,99 Euro). Mit starken Klebestreifen lässt sich die Hülle an glatten Oberflächen<br />
wie dem Kühlschrank montieren und später ohne Rückstände wieder entfernen. Das iPad (oder andere<br />
7- bis 10-Zoll-Tablets) schnappt ein und wird mit Magnetstreifen gehalten.<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Einfache Alternative zum Wandhalter – ein magnetischer Kühlschrank vorausgesetzt.<br />
Das ultimative Küchenradio<br />
<strong>Der</strong> Streaming-Lautsprecher Sonos PLAY:1 (www.sonos.<br />
com, Preis: 199 Euro) ist nur so groß wie eine Zuckerdose und<br />
findet dementsprechend leicht in der Küche seinen Platz. Er<br />
braucht nur eine Steckdose, dann empfängt er im WLAN so<br />
ziemlich alle Musik dieser Welt: Neben Tausenden Internet- und<br />
Lokalradiosendern streamt er Spotify, Napster, Last.fm, simfy,<br />
Hörbücher von Audible und vieles mehr. Steuern lässt er sich<br />
über komfortable Gratis-Apps von iPhone, iPad, Android-<strong>Smart</strong>phones,<br />
PC und Mac. Gleichzeitig bietet er den günstigsten<br />
Einstieg in die Welt der Multiroom-Systeme von Sonos. Es<br />
können nach und nach weitere Player gekauft werden, die<br />
verschiedene Räume beschallen – auch kombiniert als Stereopaar<br />
für die Party.<br />
Am erstaunlichsten aber ist sein Sound: Er klingt mindestens<br />
wie ein doppelt so großer Lautsprecher, sehr dynamisch und<br />
auch bei hoher Lautstärke verzerrungsfrei. Auch Dunst in der<br />
Küche beeinträchtigt ihn nicht: <strong>Der</strong> PLAY:1 wurde von den<br />
Entwicklern in extrem hoher Luftfeuchtigkeit getestet und kann<br />
ausdrücklich auch in Bad und Küche eingesetzt werden.<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Sonos‘ kleines Soundwunder sorgt für pure Begeisterung.<br />
48
02.2014 // connected-home.de<br />
<strong>Smart</strong>er kochen<br />
Rezept-Apps waren nur der Anfang.<br />
Jetzt stehen die ersten smarten Kocher<br />
und Kochtöpfe mit eingebauten Sensoren<br />
am Start, die zu einem ganz neuen<br />
und viel einfacheren Kocherlebnis<br />
führen können.<br />
Kosten: –<br />
Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Klingt nach dem<br />
Koch-Konzept der Zukunft!<br />
Halbautomatisch Kochen<br />
Im letzten Jahr stellte Philips den Jamie Oliver <strong>Home</strong>Cooker vor (www.philips.de/homecooker): einen Kochtopf, der Kochen<br />
trotz Zeitmangel möglich machen soll: Temperatur auswählen, Zeitschaltuhr einstellen und ein Rühraufsatz erledigt sogar das Umrühren<br />
automatisch. In diesem Jahr präsentierte dasselbe Team auf der IFA den Prototypen für den <strong>Home</strong>Cooker neXt. Er soll mit<br />
eingebautem WLAN und einer App durch die gesamte Zubereitung führen. Die App kann automatisch die Hitze regeln und auf<br />
Warmhalten umschalten, wenn die Kochphase beendet ist. Das Ziel dabei ist es, das „unbeaufsichtigte Kochen“ möglich zu machen<br />
und freie Zeit für Zwischendurch-Beschäftigungen zu gewinnen. <strong>Home</strong>Cooker neXt befindet sich noch in der Konzeptphase, und der<br />
Hersteller lässt auch noch offen, wann mit dem Marktstart zu rechnen ist.<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Kochen mit App<br />
funktioniert super!<br />
Bluetooth-Kochassistent<br />
Alles spielt, alles übt, einer kocht – aber nicht die Mutter, sondern der digitale Kochtopf.<br />
So präsentiert WMF sein Cook Assist System (www.wmf.de), das einen Sensor im<br />
Glasdeckel des Dampfgarers WMF Vitalis nutzt. <strong>Der</strong> Sensor misst die Temperatur im<br />
Garraum und sendet sie per Bluetooth an die App. <strong>Der</strong> Koch muss dann nur noch sein<br />
<strong>Smart</strong>phone anstatt des Topfes im Auge behalten. <strong>Der</strong> Kochassistent signalisiert, wenn<br />
es etwas zu tun gibt, ansonsten kann man sich anderweitig beschäftigen.<br />
Man gewinnt nicht nur Zeit, es soll auch besser schmecken: Es ist möglich, gleichzeitig<br />
Fisch, Fleisch und Gemüse zu garen – und trotz unterschiedlicher Zeiten soll jede Speise<br />
damit punktgenau von al dente bis gaumenzart gelingen. Zutaten und Garzeiten können in<br />
der App ausgewählt und eingestellt werden. Praktisch: <strong>Der</strong> Sensor kann für 129 Euro<br />
einzeln gekauft und zu kompatiblen Töpfen nachgerüstet werden.<br />
Simple Küchengeräte neu erfunden<br />
Vom Eierbecher bis zur Milchtüte – smarte Technik wirkt erstaunlich<br />
faszinierend. Wer hätte den simplen Küchengeräten ein derart<br />
enormes Verbesserungspotenzial zugetraut?<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱<br />
Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Spaß: ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Für Teetrinker<br />
unverzichtbar!<br />
WLan-Teeküche<br />
Kurz nach dem Aufwachen aufs virtuelle Knöpfchen im <strong>Smart</strong>phone drücken und wenn man in die<br />
Küche kommt, brodelt schon das Tee- oder Kaffeewasser: Das ist die Idee hinter iKettle, einem<br />
App-gesteuerten Edelstahl-Wasserkocher. Seine Basis ist mit einem WLAN-Modul ausgerüstet, die<br />
den Kessel je nach Steuerbefehl von der dazugehörigen App auf dem <strong>Smart</strong>phone anheizt. So spart<br />
man nicht nur Zeit und den mehrfachen Gang in die Küche, um sich einen Tee zu brühen – der<br />
Kocher kann auch verschiedene Temperaturen ansteuern: für Milch, Kaffee, Grün- oder Schwarztee.<br />
Zudem gibt es einen Warmhaltemodus. Die Tasten sind nicht nur auf der Basisstation, sondern auch<br />
in der App vorhanden. Mit 118 Euro ist der iKettle deutlich teurer also gewöhnliche Wasserkocher.<br />
Wem die gesparten Wege das Geld wert sind, der kann ihn beim britischen Gadget-Spezialisten<br />
Firebox (www.firebox.com) vorbestellen. Erhältlich soll der iKettle dann Ende Januar sein.<br />
49
wohnen & leben smarte küche<br />
messen ohne stress<br />
<strong>Der</strong> Messbecher in der Küche könne ebenfalls ein Update gebrauchen, dachten sich die Designer<br />
J. Ryan Eder und Chris Daniels. Beim Ideenportal Tuvie (www.tuvie.com) zeigen die Erfinder<br />
ihren Digital <strong>Smart</strong> Measure Cup, einen Messbecher mit LCD-Bildschirm im Griff. Er soll das<br />
Abmessen verschiedener Lebensmittel vereinfachen, indem er Maßeinheit und Menge im<br />
Display einfach ablesbarer nebeneinander zeigt – etwa Milliliter und Tassen für Wasser.<br />
So spart man sich das Chaos mit verschieden nebeneinander aufgedruckten Skalen beim<br />
Ablesen. Zudem ist das Vorwählen einer Zielmenge möglich. <strong>Der</strong> intelligente Messbecher<br />
warnt dann, wenn sie erreicht ist. Für die Reinigung kann das Display abgenommen<br />
werden. <strong>Der</strong> Measure Cup soll noch im Herbst auf den Markt kommen, der Preis ist<br />
noch unbekannt.<br />
Kosten: – // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Spart viel Kopfzerbrechen sowie verunglückte Rezepte.<br />
Rezept-<br />
Waage<br />
100 Gramm Mehl, eine Tasse Wasser...<br />
Warum eigentlich nicht gleich<br />
die Rezepte in eine Waage einbauen?<br />
Die Beurer KS 800 (Preis: 99,99 Euro,<br />
www.beurer.com) kommt mit 100 Koch- und<br />
Backrezepten. Per Bluetooth lassen sich weitere aus der App<br />
an die Waage schicken. Per Sensortaste lässt sich dann von Arbeitsschritt<br />
zu Arbeitsschritt navigieren, die Hintergrundbeleuchtung und eine große<br />
Schrift im Display sorgen für gute Lesbarkeit. So bleibt das Tablet sauber und aus der<br />
Küche fern. <strong>Der</strong> Akku der smarten Waage kann per USB wieder aufgeladen werden.<br />
Kosten: ✱ ✱ ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Gelungene Integration von Rezepten ins Küchengerät.<br />
Mehr Intelligenz im Kühlschrank<br />
Die typischen Behälter im Kühlschrank sollen smarter werden und verdorbene Ware<br />
verhindern. Crowdsourcing und Erfinder-Portale zeigen, wie viel Raum für neue Ideen<br />
noch bleibt, sobald Software Alltagsgegenstände aufwertet. Und auch der Schrank<br />
selbst wird technisch aufgemotzt – sogar mit Android-Betriebssystem.<br />
Milchflasche ohne Vorkosten<br />
Wie viel besser Alltagsgegenstände wie eine Plastikmilchflasche aus dem Kühlschrank<br />
werden können, sobald Software ins Spiel kommt, zeigt Milk Maid, ein Prototyp einer<br />
smarten Milchflasche, der gerade versucht, per Crowdsourcing über das Erfinderportal<br />
Quirky (www.quirky.com) an den Start zu gehen. Die Grundidee: eine Milchflasche, die<br />
erstens besser aussieht als der Standard-Plastikkübel, und zweitens sagt, wann die Milch<br />
sauer wird. Die iPhone-App zeigt nicht nur an, wie viel Milch noch im Behälter übrig ist;<br />
sobald der PH-Wert auf einen bestimmten Wert sinkt und die Milch droht, sauer zu<br />
werden, warnt die App per SMS-Nachricht. Das erübrigt das Vorkosten der Milch und<br />
hilft beim Einkaufen. In Aktion ist Milk Maid auf YouTube zu sehen.<br />
Kosten: – // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Kann böse Überraschungen ersparen.<br />
50
02.2014 // connected-home.de<br />
Eierschachtel mit Köpfchen<br />
Neben der Milchflasche kann man auf dem Erfinderportal<br />
Quirky auch einen Prototyp der smarten Eierschachtel mit<br />
dem Arbeitstitel Egg Minder bestaunen (http://bit.ly/<br />
19Wkhrn). <strong>Der</strong> Eierbehälter hat in jeder Mulde einen Lichtsensor,<br />
der nicht nur feststellen kann, welche Slots gefüllt<br />
sind, sondern über das Datum verrät, welches Ei das älteste<br />
ist. <strong>Der</strong> Eierbehälter ist mit einem WLAN-Modul ausgerüstet<br />
und funkt die Daten an die iPhone-App, die dann beim<br />
Verbrauchen der Eier und Einkaufen hilft. <strong>Der</strong>zeit bereitet<br />
das Team die Produktion und den Marktstart vor.<br />
Kosten: – // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Spaß: ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Das lästige Problem mit alten Eiern ist gelöst!<br />
Kühlschrank mit Android und Evernote<br />
Was Samsung im letzten Jahr auf der CES vorgestellt hat, kommt der Legende vom Internet-Kühlschrank<br />
schon recht nahe: <strong>Der</strong> Samsung T9000 kommt mit einem Touchscreen und Android-Betriebssystem,<br />
auf dem bekannte Apps laufen. Zum Beispiel kann die Einkaufsliste per EverNote von<br />
mehreren Usern gleichzeitig genutzt werden. <strong>Der</strong> Einkäufer im Supermarkt kann in Echtzeit sehen,<br />
wenn Daheimgebliebene fehlende Lebensmittel in die Liste am Kühlschrank eintragen. Über die App<br />
der Rezept-Website Epicurious (www.epicurious.com) lassen sich die Lebensmittel aus dem<br />
Kühlschrank eintippen – jedoch noch ohne jegliche Automatik – und die Plattform schlägt passende<br />
Rezeptideen vor. Noch lässt die deutsche Markteinführung des High-End-Kühlschranks auf sich<br />
warten, wurde jedoch auf der CES 2012 noch für 2013 angekündigt. Zudem soll der T9000 den<br />
Startschuss für eine Reihe smarter Küchengeräte von Samsung geben.<br />
Kosten: – // Nutzen: ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱<br />
Fazit: Eigentlich nur ein eingebautes Mini-Tablet – noch wenig überzeugend.<br />
Klassische Küchengeräte<br />
mit Bedienung à la <strong>Smart</strong>phone<br />
Küchengeräte werden teilweise auch selbst mit Bedienkonzepten<br />
à la Apps und <strong>Smart</strong> Devices ausgerüstet. Hier ein Beispiel.<br />
Backofen mit Touchscreen<br />
AEG Elektrolux möchte mit seinem Bedienkonzept ExSight (www.aeg.de) die Bedienung<br />
von Küchengeräten intuitiver machen. Dazu wird wie auf dem <strong>Smart</strong>phone getippt, gewischt<br />
und berührt – allerdings auf einem TFT-Touchscreen, der zum Beispiel an der Frontseite<br />
des Backofens eingebaut ist. So können direkt im Ofen Lieblingsrezepte gespeichert und<br />
abgerufen werden, und der Ofen kann beantworten, wie lange der Schweinebraten<br />
schmoren muss. Das ExSight-Bediensystem kommt mit einer Datenbank verschiedener<br />
Speisekategorien und kann Empfehlungen zu Beheizungsart, Temperaturwahl und<br />
Gardauer geben. Bisher sind die neuen Bedien-Panels in einem Dampfgarer und Backofen<br />
erhältlich.<br />
Kosten: ✱ ✱ // Nutzen: ✱ ✱ ✱ ✱ // Spaß: ✱ ✱ ✱ ✱<br />
Fazit: Lichtblick in eine Zukunft mit intuitiveren Küchengeräten!<br />
51
wohnen & Leben Gadgets<br />
Alles fürs...<br />
Von Stefan von Gagern<br />
...Fenster!<br />
Das Fenster klingt zunächst nicht unbedingt nach der Spielwiese für raffinierte Technik.<br />
Wir beweisen das Gegenteil und zeigen, warum Gadgets gerade hier unverzichtbare Helfer<br />
statt nur Gimmicks sind.<br />
Lüften mit System<br />
www.domoone.de<br />
Es wird gerne unterschätzt, wie wichtig Frischluft in der Wohnung ist. Die Spülmaschine,<br />
die Dusche und der <strong>Home</strong>trainer-Workout produzieren ständig Feuchtigkeit in den<br />
vier Wänden. Wer ab und zu den Durchzug vergisst, riskiert Schimmel, Ungezieferbefall<br />
und sogar Gesundheitsprobleme wie Atemwegserkrankungen. Wer hingegen die Feuchtigkeit<br />
regelmäßig vertreibt, spart zudem Heizkosten. Was steckt dahinter? Feuchte<br />
Luft wird kühler wahrgenommen. Also dreht man die Heizung höher auf als nötig. Das<br />
belastet den Geldbeutel.<br />
Mit AirControl, einer Kombination aus App und Sensoren, soll das Lüften und Überwachen<br />
des Raumklimas auch für Vergessliche systematisch und einfach werden. Daten<br />
liefert ein <strong>Home</strong>Connect-System, das mit drei Innen- und einem Außensensor verbunden<br />
ist. Die App teilt dann mit, wann man die schädliche Luftfeuchtigkeit durchs Fenster<br />
herauslassen sollte. Aber Lüften ist nicht immer gut: Wenn es draußen feuchter als<br />
drinnen ist, empfiehlt die App, die Fenster geschlossen zu lassen, statt zusätzliche<br />
Feuchtigkeit hereinzulassen. AirControl können Sie auf der Hersteller-Website vorbestellen;<br />
es soll im ersten Quartal dieses Jahres verfügbar sein.<br />
52
02.2014 // connected-home.de<br />
Nie Mehr Geld aus dem Fenster<br />
www.rwe-smarthome.de<br />
Jeder kennt das: Kaum hat man das Haus verlassen, fragt man sich: „Hab ich die Türen<br />
und Fenster zugemacht?“ Das sorgt für mulmige Gefühle, schließlich sind gekippte<br />
Fenster nicht nur ein Problem, wenn es hereinregnet, sondern immer auch eine herzliche<br />
Einladung für Einbrecher. Schluss damit machen – und gleichzeitig Energie sparen –<br />
möchte der RWE <strong>Smart</strong><strong>Home</strong> Tür- und Fenstersensor. Er wird unauffällig im<br />
Fensterflügel und -rahmen installiert. Ein magnetischer Kontakt kann weitergeben, ob<br />
das Fenster offen oder geschlossen ist. <strong>Der</strong> Status der Fenster ist dann am Computer<br />
oder unterwegs per <strong>Smart</strong>phone abrufbar.<br />
Richtig interessant wird das Konzept beim Energiesparen. <strong>Der</strong> Sensor unterhält sich<br />
dafür mit anderen RWE-<strong>Smart</strong><strong>Home</strong>-Geräten . So sind Automatismen wie „Fenster<br />
zum Lüften auf – Heizung drosselt sich runter“ und umgekehrt das Hochregeln nach<br />
dem Schließen des Fensters aktivier- oder programmierbar. Den Fenstersensor und die<br />
Zentrale gibt es (ab 39,95 Euro pro Sensor und 189 Euro für die Zentrale) im Online-<br />
Shop. RWE hat aus seinen Geräten verschiedene Pakete geschnürt, etwa ein Sicherheits-<br />
und ein Energiesparpaket.<br />
Fenster putzen adé!<br />
www.ecovacs.de<br />
Daran, dass Staubsaugerroboter ihre Bahnen durch die Wohnung ziehen,<br />
haben sich viele längst gewöhnt. Ecovacs will das Erfolgsrezept auf die Fenster<br />
übertragen. Nicht nur lästige Putzarbeit soll mit dem Roboter Winbot<br />
W710 (Preis: 299 Euro) Vergangenheit sein, sondern auch die Besenkammer<br />
voller Eimer, Lappen und Reinigungsmittel. <strong>Der</strong> Winbot saugt sich an die<br />
Scheibe, soll stabil halten und geräuscharm seine Bahnen ziehen. So leise,<br />
dass Gespräche und Musikhören möglich sind.<br />
Ein Knopfdruck – am Gerät oder per Fernbedienung – startet die Reinigung.<br />
Beim ersten Einsatz erfasst die Software die Fenstergröße und sucht sich<br />
automatisch einen möglichst effizienten Fahrweg. Für die Reinigung kombiniert<br />
das System Nass- und Trockenreinigung und verspricht – ohne Wasser<br />
oder Abzieher – saubere Fenster und fleckenfreie Fensterbretter. <strong>Der</strong> Winbot<br />
W710 kann auf allen glatten Fensteroberflächen arbeiten – auch außen. Im<br />
Außeneinsatz muss er mit einem zusätzlichen Sicherheitssystem per Drahtseil<br />
befestigt werden.<br />
Funkender<br />
Fenstergriff<br />
www.somfy.de<br />
„Warum Sender am Fenster montieren, wenn sie<br />
auch direkt in bestehende Teile eingebaut werden<br />
können?“, lautet ungefähr die Idee hinter<br />
funkbasierten Fenstergriffen von Hoppe Secu-<br />
Signal. Diese können direkt mit dem Tahoma<br />
Connect-Hausautomations-System von Somfy<br />
funken. Jedes Standardfenster kann mit einem<br />
Hoppe-SecuSignal-Fenstergriff nachgerüstet<br />
werden. Dann ist das Fenster mit einem Sender<br />
ausgestattet, der Zustände wie „auf“, „zu“ oder<br />
„gekippt“ erkennt und meldet.<br />
Am <strong>Smart</strong>phone, Tablet und PC schaut man<br />
künftig nicht nur, ob die Fenster offen oder geschlossen<br />
sind – und spart sich Kontrollgänge<br />
zum Haus zurück –, es lassen sich in der App<br />
auch Szenarien für Griffstellungen der Fenster<br />
erstellen: „Fenster zu, Rolladen runter“ oder<br />
„Fenster gekippt, Rolladen halb runter“ sind nur<br />
zwei Beispiele. Clever: Die Sender brauchen weder<br />
Kabel noch Batterien. Ihre benötigte Energie<br />
erzeugen sie selbst, sobald der Fenstergriff gedreht<br />
wird. Auch sonst verspricht der Hersteller<br />
Wartungsfreiheit. Fachhändler erstellen Angebote<br />
für maßgeschneiderte TaHoma-Systeme.<br />
53
Deutschlands beste<br />
Showrooms<br />
Wohnen & Leben Die besten Showrooms<br />
Wunderscheune<br />
Technik<br />
zum anfassen<br />
Seit 17 Jahren beschäftigen<br />
sich Carsten Kröning und seine<br />
DieTech GmbH mit modernster<br />
Gebäudesystemtechnik, u.a. von<br />
Gira und Revox. In der Scheune<br />
kann man dies selbst erleben.<br />
54
02.2014 // connected-home.de<br />
Eine funktionierende Badewanne<br />
und blaue Schafe machen die<br />
Scheune zum Hingucker.<br />
Daten & Fakten<br />
Auf 250 m² hat Carsten Kröning seinen<br />
ungewöhnlichen Showroom im Berliner<br />
Vorort Wildau aufgebaut.<br />
Um 1900 wurde das ursprüngliche Haus<br />
gebaut, das beim Kauf durch den<br />
System integrator fast eine Ruine war.<br />
Sieben Monate dauerte der Umbau, bis<br />
der Bürobetrieb des Hauses, der gleichzeitig<br />
das Hauptquartier von Krönings<br />
Firma ist, aufgenommen werden konnte.<br />
Historisch trifft futuristisch: Eine über einhundert Jahre alte Scheune<br />
wird dank einer kompletten Sanierung und professionellen Vernetzung<br />
zu einem Vorzeigeprojekt für interessierte Hausbauer.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Wer den Berliner Vorort<br />
Wildau besucht, entdeckt<br />
ein ganz besonderes Haus.<br />
Mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge,<br />
blauen Kunstschafen und einem<br />
Schriftzug, der auffällig auf die<br />
Wand projiziert wird, fällt das Gebäude<br />
sofort auf. Auch ein zweiter Blick<br />
lohnt sich, denn „Die Scheune“ ist<br />
einer der originellsten <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
Showrooms Deutschlands.<br />
Dem Gira- und Revox-Händler<br />
Carsten Kröning ist er ans Herz gewachsen.<br />
Als er das marode Gebäude,<br />
von dem in weiten Teilen nur noch die<br />
Wände standen, erwarb, erklärten<br />
Freunde und Familie den Systemintegrator<br />
für verrückt. Doch er bewies<br />
ihnen das Gegenteil und machte daraus<br />
in Rekordzeit ein Vorzeigehaus<br />
für vernetztes Wohnen.<br />
Gira als Grundlage<br />
Besonders stolz ist Kröning auf das<br />
harmonische Zusammenspiel der einzelnen<br />
Komponenten: „Alles ist eine<br />
stimmige Einheit und passt zueinander“.<br />
Das zentrale Nervensystem des<br />
Hauses ist ein KNX-EIB-System von<br />
Gira. Im <strong>Home</strong> Server laufen alle Verbindungen<br />
zusammen und können<br />
über LCD-Wand-Panels, aber auch<br />
eine App für <strong>Smart</strong>phone und Tablet<br />
bedient werden. Das fängt schon vor<br />
dem Haus an.<br />
Eine Bewässerungsanlage springt<br />
nur an, wenn der Boden zu trocken<br />
wird und kein Regen angekündigt ist.<br />
Außenlautsprecher von James Loudspeaker<br />
sorgen für Musik. Diese sind<br />
ebenso wie alle Boxen innerhalb der<br />
Scheune in eine Revox-Hi-Fi-Anlage<br />
eingebunden. <strong>Der</strong>en Kernstück ist ein<br />
Revox-M10-Multiroom-System im<br />
Technikraum, an dem zwölf Nebenraumverstärker<br />
angeschlossen sind,<br />
die in vier Zonen unterteilt sind. Ein M<br />
100 Receiver im zentralen Wohnraum<br />
dient zum Ansteuern des Systems per<br />
App oder über den Gira <strong>Home</strong> Server.<br />
Im zentralen Heimkinobereich<br />
kann man Filme auf einem Samsung-<br />
HD-Fernseher betrachten oder per<br />
Knopfdruck automatisch einen SIM2-<br />
Beamer aus der Decke ausfahren lassen.<br />
Die 5.1-Anlage, ebenfalls von Revox,<br />
sorgt mit G-Sound-Prestige-Boxen<br />
für echtes Kino-Feeling.<br />
Fast schon versteckt unter der Treppe<br />
befindet sich noch eine Küchenzeile<br />
mit Miele@home-Technik: Die<br />
Dunstabzugshaube ist mit dem Ceran-Induktionsfeld<br />
des Herds vernetzt.<br />
Die Treppe führt in die oberen<br />
Büroräume von Krönings Firma „Die-<br />
Tech GmbH“.<br />
Die Licht-Scheune<br />
RGBW-LEDs von Brumberg beleuchten<br />
das Haus. Die sogenannten vita-<br />
Die Multi-Room-<br />
Audioanlage kann<br />
über einen M-100<br />
von Revox per App<br />
angesteuert werden.<br />
LEDs können nicht nur die Farbe<br />
wechseln, sondern verändern auch die<br />
Wärme des Weißlichts in einem Spektrum<br />
von 2.000 bis 10.000 Kelvin. Das<br />
richtige Weißlicht zur richtigen Tageszeit<br />
hat nachweislich einen positiven<br />
Effekt auf den menschlichen Biorhythmus.<br />
Die LEDs von Brumberg<br />
sind bisher die einzigen intelligenten<br />
Leuchten, die das können.<br />
Nicht nur Deckenlampen im Wohnzimmerbereich,<br />
auch LED-Leisten in<br />
Küche und Bad sowie Strahler im Garten<br />
sind in die Lichtsteuerung eingebunden.<br />
So kann man per Fingertipp<br />
auf das Farbrad in der entsprechenden<br />
App die Scheune innen und außen in<br />
allen Farben des Regenbogens erstrahlen<br />
lassen. Die Lampen lassen<br />
sich auch dimmen und beliebig mit<br />
Szenarien etwa für gemütliche Heimkino-Atmosphäre<br />
programmieren.<br />
Ein Trog wird zum Luxusbad<br />
Das Wohnzimmer ist bereits beeindruckend,<br />
doch wenn man sich in den<br />
Badbereich begibt, eröffnen sich ganz<br />
neue Perspektiven. Das fängt schon<br />
mit der Badewanne an, denn diese ist<br />
in den Boden eingelassen. Doch das<br />
ist noch lange nicht das Interessanteste<br />
daran. Das Besondere: Mit Lautsprechern,<br />
die sich bei befüllter Wanne<br />
unter Wasser befinden, wird dieses<br />
selbst zum Klangkörper.<br />
55
Wohnen & Leben Die besten Showrooms<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Dabei war der ursprüngliche Zweck<br />
dieser Ecke in der Scheune weit weniger<br />
luxuriös: Dort stand nämlich der<br />
Schweinetrog. Allerdings wird auch<br />
die Badewanne nicht mehr lange dort<br />
verweilen. Carsten Kröning plant, als<br />
nächstes Anschauobjekt die Dusche<br />
Horizontal Shower von Dornbracht<br />
statt der Wanne einzubauen.<br />
<strong>Der</strong>weil kann man sich schon mit<br />
der bereits eingebauten Dusche, die<br />
ebenso wie die Badewanne von Kohler<br />
stammt, in der traditionellen Vertikalen<br />
vergnügen. Auch sie steckt voller<br />
cleverer Technik: So kommt aus dem<br />
Moxie-Duschkopf über Bluetooth Musik<br />
geplätschert, und bei den vertikal<br />
an der Wand und an der Decke ange-<br />
Wand. In ihrer Heimat USA ist das<br />
stylische Gerät bereits ein Verkaufsschlager.<br />
Leider ist es eigentlich nicht<br />
zu deutschen Systemen kompatibel.<br />
Carsten Kröning hat es trotzdem mit<br />
dem Heizungssystem der Scheune<br />
verknüpft, sodass man hier einen der<br />
wenigen Orte Deutschlands vorfindet,<br />
in dem man das Gerät ausprobieren<br />
kann.<br />
Auch die Toiletten tragen die Marke<br />
Kohler. Zwischen zwei eher traditionellen,<br />
aber laut Hersteller eine Menge<br />
Wasser sparenden Kohler-Replay-<br />
Exemplaren kann man mit der Numi-<br />
Variante im absoluten Luxus schwelgen.<br />
In asiatischen Ländern schon<br />
längst gang und gäbe, sind vollautobrachten<br />
Water-Title-Wasserdüsen<br />
lassen sich individuell Stärke und<br />
Temperatur einstellen. Über ein wasserdichtes<br />
DTV-Bedien-Panel kann<br />
man auf die Revox-Anlage zugreifen<br />
und so durch Radiosender oder die eigene<br />
Playlist skippen.<br />
Töpfchen mit Köpfchen<br />
Eigentlich der unspektakulärste Bereich<br />
in jedem Haus ist sicherlich das<br />
WC. Aber selbst diesem entlockt Kröning<br />
in seiner Scheune ganz neue Seiten.<br />
Und zwar nicht nur dank der<br />
Farb-LEDs von Brumberg, die auch<br />
hier für Atmosphäre sorgen.<br />
Die erste Überraschung ist eine<br />
Nest-Heizungssteuerung an der<br />
Die Heizungssteuerung<br />
Nest überzeugt durch<br />
ihr ansprechendes<br />
Design und leichte<br />
Bedienung.<br />
56
02.2014 // connected-home.de<br />
3<br />
1 Im Badbereich des Showrooms gibt<br />
es unter anderem eine in den Boden<br />
abgesenkte Badewanne mit Unterwasser-Lautsprechern.<br />
2 Sogar High-Tech-Toiletten werden<br />
präsentiert: vom Pissoir mit automatischem<br />
Deckel bis zum WC mit beheiztem<br />
Sitz, Heizgebläse für die Füße und<br />
Intimspülung.<br />
3 Die Flaggen vor der Scheune sind<br />
eigentlich überflüssig. Das ungewöhnliche<br />
Gebäude fällt beim Vorbeifahren auch<br />
ohne sie sofort ins Auge.<br />
4 Wo eine komplett vernetzte<br />
Wohnwelt entstanden ist, standen vor<br />
der Renovierung nur noch die Wände des<br />
über hundert Jahre alten Hauses.<br />
5<br />
5 Platz sparend unter der Treppe<br />
eingebaut, befindet sich eine Küchenzeile<br />
mit vernetzter Beleuchtung und<br />
intelligenten Haushaltsgeräten<br />
von Miele.<br />
matische Toiletten hierzulande noch<br />
immer ein kurioses Novum.<br />
Die Numi lässt in Sachen Komfort<br />
keine Wünsche offen. Toilettenpapier<br />
ist überflüssig dank einer eingebauten<br />
Intimspülung und anschließender<br />
Gebläsetrocknung. Damit nicht genug:<br />
<strong>Der</strong> Toilettensitz ist beheizt und<br />
sogar die Füße werden mit einem warmen<br />
Luftstrom vor dem Auskühlen<br />
bewahrt. Da will man das WC fast gar<br />
nicht mehr verlassen.<br />
Mit Heizen nicht geizen<br />
Auch bei der Heizung hat Kröning auf<br />
Vernetzung und vor allem auf Effizienz<br />
gesetzt. Die Dachfenster von Daikin<br />
öffnen und schließen sich automa<br />
Komplett „analog“<br />
sind die Hühner in<br />
der Scheune. Sie<br />
legen sogar Eier, die<br />
man nach dem Besuch<br />
des Showrooms<br />
mitnehmen kann.<br />
tisch je nach eingestellter Temperatur,<br />
und eine Stiebel-Solarthermie-Anlage<br />
auf dem Dach sorgt für Warmwasser<br />
und Heizwärme. Reicht diese nicht<br />
aus, ist auch noch ein intelligenter Pelletofen<br />
von Oranier an das Gira-System<br />
angeschlossen. Er beheizt zum<br />
Teil direkt den großen Wohnraum,<br />
gibt seine Wärmeenergie bei Bedarf<br />
aber auch ans Heizsystem von Daikin<br />
weiter. Für Komfort sorgt zusätzlich<br />
eine Fußbodenheizung auf der kompletten<br />
240-m²-Fläche.<br />
Eier aus dem <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
Bei all der intelligenten Technik könnte<br />
man glatt vergessen, dass es sich bei<br />
dem Gebäude um eine Scheune mit<br />
einem kleinen Bauernhof handelt. Um<br />
daran zu erinnern, schenkten Freunde<br />
Carsten Kröning einige Legehennen.<br />
<strong>Der</strong>en Eier gibt es als Souvenir beim<br />
Besuch der Scheune dazu.<br />
Für seine Anstrengungen konnte<br />
Kröning mit seiner Firma bereits Lorbeeren<br />
einheimsen: Mit dem Elmar<br />
erhielt er im Dezember den Preis des<br />
Markenforums der Elektrobranche.<br />
Die Nachbarn standen dem vernetzten<br />
Haus zunächst reserviert gegenüber:<br />
„Die Reaktionen waren eher<br />
zurückhaltend, aber schon neugierig.<br />
Aber innerhalb der letzten Wochen<br />
trauen sich die Wildauer auch in die<br />
Scheune“, verrät Kröning. Wir empfehlen<br />
Ihnen, sich auch zu trauen.<br />
57
wohnen & leben möbel des monats<br />
wohntipp<br />
Möbel des Monats<br />
w<br />
S WAY<br />
Allein oder zu zweit<br />
schaukeln – der Sessel<br />
SWAY macht’s möglich.<br />
Schaukelstuhl für zwei<br />
In unserer neuen Rubrik „Möbel des Monats“ zeigt Ihnen die Lifestyle-Bloggerin Jennifer Seelig<br />
jeden Monat ein ganz besonderes Möbelstück. Den Anfang macht SWAY, ein genial simples<br />
Design-Highlight des Hamburgers Markus Krauss.<br />
Schaukelsessel, Sofa oder Chaiselongue<br />
– SWAY ist ein Möbelstück,<br />
das auf vielfältige Weise genutzt<br />
werden kann und in dem man sich sofort<br />
wohlfühlt. Die einzigartige Idee stammt<br />
vom Hamburger Designer Markus Krauss.<br />
Das Besondere an SWAY: Die gesamte<br />
Sitzschale ist gleichwertig gepolstert. Dadurch<br />
kann man zu zweit darauf sitzen und<br />
liegen. Außerdem hat Markus Krauss einen<br />
Tele skop-Mechanismus entwickelt, sodass<br />
sich SWAY in den jeweiligen Endpositionen<br />
feststellen und somit wie eine Chaiselongue<br />
oder ein Sofa benutzen lässt. Trotz der vielen<br />
Möglichkeiten ist der Schaukelsessel kein<br />
wuchtiges Möbelstück, das den Raum dominiert:<br />
SWAY vermittelt das Gefühl von<br />
Leichtigkeit – nicht nur, weil man darin so<br />
schön schaukeln kann.<br />
„Die Idee hinter SWAY ist schon ein paar<br />
Jahre alt. Das war damals meine Abschlussarbeit<br />
zu meinem Produktdesignstudium.<br />
Ich hatte schon immer eine Schwäche für<br />
Schaukelstühle. Es ist einfach so schön entspannend.<br />
Zu zweit ist das doch noch schöner”,<br />
so Markus Krauss über sein Design.<br />
Jeder SWAY-Sessel ist „handmade in Germany“:<br />
Es werden ausschließlich ausgesuchte<br />
Produkte verarbeitet. Die Sitzfläche<br />
ist mit Kvadrat Stoff (Hallingdal 65) gepolstert<br />
und in fünf verschiedenen Farben erhältlich.<br />
Das Stahlgestell ist pulverbeschichtet<br />
und der Käufer hat auch hier die<br />
Wahl: Schwarz oder Weiß – je nachdem, wie<br />
es Ihr persönlicher Wohnstil vorgibt. Auf<br />
markuskrauss.com kann man sich die verschiedenen<br />
Modelle anschauen und auch<br />
kaufen. Ein echtes Schmuckstück, das sich<br />
in jedem Wohnstil wohlfühlt. Let’s sway!<br />
Jennifer Seelig<br />
Seit 2011 bloggt sie auf Flatmaids.de<br />
über schöne Dinge, die das Leben<br />
bereichern – wie Selbstgemachtes,<br />
Designerschätze und witzige Gadgets.<br />
58
02.2014 // connected-home.de<br />
Steuern &<br />
Vernetzen<br />
Seite 68<br />
Bauanleitung<br />
fürs <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
Das intelligente Haus,<br />
selbstgebaut in fünf einfachen<br />
Schritten: Den Anfang machen<br />
Sensoren und Aktoren.<br />
Seite 60<br />
Steuer frei<br />
Hand, Stimme und Brille – damit werden<br />
wir schon bald unsere Geräte bedienen.<br />
Seite 74<br />
Kleiner Großer<br />
<strong>Der</strong> Mini-PC Raspberry Pi ist ein wahrer<br />
Alleskönner für die Heimvernetzung.<br />
Seite 80<br />
Alles auf Autopilot<br />
Rademachers <strong>Home</strong>Pilot versucht sich<br />
als universelle Lösung – wir testen ihn.<br />
59
Steuern & Vernetzen Die Zukunft der Steuerung<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Ro-Butler<br />
Noch sind intelligente, humanoide Roboter als<br />
Helfer im Haushalt reine Zukunftsmusik. Aber<br />
dank Spracherkennung und -steuerung hören<br />
Prototypen wie der Nao von Aldebaran<br />
Robotics immerhin schon aufs Wort.<br />
60
02.2014 // connected-home.de<br />
Womit wir<br />
bald steuern<br />
Die gute alte Fernbedienung ist ein Auslaufmodell, denn schon längst gibt es smartere<br />
Möglichkeiten, Geräte zu steuern. Ob mit Gesten, mit der Stimme oder mit einer intelligenten<br />
Brille: Wir verraten Ihnen die neuen Steuerungstrends.<br />
gesellen, stößt das Konzept Fernbedienung<br />
an seine Grenzen. Denn niemand<br />
will ernsthaft auch noch Heizung,<br />
Rollläden, Licht, Fenster, Tür<br />
oder Haushaltsgeräte damit bedienen<br />
müssen. Daher wird bei Komplett-<br />
Installationen eher mit LCD-Wall-<br />
Panels oder Bedien-Tablets gearbeitet.<br />
Dank des Siegeszugs des <strong>Smart</strong>phones<br />
und des Prinzips App lassen<br />
sich auch immer mehr Geräte per<br />
Handy bedienen. Doch auch dabei<br />
wird das <strong>Smart</strong>phone wie eine Fern-<br />
Kaum zu glauben, aber die<br />
Fernsteuerung ist tatsächlich<br />
schon über fünfzig Jahre alt.<br />
In dieser Zeit ist sie zu einem festen<br />
Bestandteil eines jeden Wohnzimmers<br />
geworden. Im Laufe der Jahre sind jedoch<br />
immer mehr Geräte wie Receiver,<br />
Stereoanlage und DVD-Player<br />
dazugekommen. Schon bald wusste<br />
man nicht mehr, wohin mit den ganzen<br />
Kontrollgeräten. Spätestens, wenn<br />
sich im Zuge der Hausvernetzung<br />
noch mehr ansteuerbare Geräte dazubedienung<br />
genutzt. Daher ist es wahrscheinlich,<br />
dass es sich hierbei nur um<br />
eine Zwischenlösung handelt. Doch<br />
was kommt danach?<br />
Hand und Mund<br />
In den letzten Jahren werden zwei alternative<br />
Arten der Steuerung immer<br />
gesellschaftsfähiger: Bedienung durch<br />
Gesten und Stimmeingabe.<br />
<strong>Der</strong> Science-Fiction-Film „Minority<br />
Report“ aus dem Jahr 2002 zeigte zum<br />
ersten Mal auf nachvollziehbare<br />
Die allsehenden augen<br />
Echte Gestenkontrolle ohne zusätzliche<br />
Hilfsmittel erfordert eine Mischung aus<br />
komplexen Kameras und Sensoren.<br />
Dabei unterscheidet man grundsätzlich<br />
zwei Verfahren:<br />
Bei Kameras mit Time of Flight<br />
(TOF) bzw. Laufzeitverfahren<br />
wird ein Lichtstrahl im infraroten<br />
Bereich ausgesendet. Dessen<br />
Reflexion wird wiederum von einem<br />
Sensor erfasst. Dabei wird die Zeit<br />
gemessen, die das Licht für die<br />
Rückkehr zum Sensor benötigt. Das<br />
ist schließlich die Grundlage für die<br />
Berechnung eines 3D-Scans des<br />
angestrahlten Bereichs.<br />
Auf einem anderen Prinzip beruht das<br />
Verfahren der Streifenprojektion<br />
bzw. Streifenlicht-Optometrie.<br />
Dabei wird ein Muster projiziert, das<br />
herkömmlicherweise aus Streifen<br />
besteht. Diese sind parallel und in<br />
unterschiedlichen Abständen angeordnet.<br />
Da die Streifen durch Objekte, auf<br />
die sie treffen, verzerrt werden, lassen<br />
sich so mithilfe von einer oder zwei<br />
Kameras ebenfalls 3D-Modelle der<br />
angestrahlten Objekte berechnen.<br />
Diese Technik kommt beim Sensor in<br />
den Kinect-Kameras für die Xbox 360<br />
zum Einsatz, auch wenn dieser Infrarot-Punkte<br />
statt Streifen projiziert<br />
und misst.<br />
Auch der Leap-Motion-Sensor arbeitet<br />
mit Streifenprojektion. Dieses Verfahren<br />
wird inzwischen auch beim Vermessen<br />
von Tatorten, in der Zahnmedizin<br />
und in der Pathologie angewandt.<br />
Eine TOF-Kamera sendet Infrarotlicht<br />
aus, ein Sensor misst die Reflexion und<br />
berechnet daraus 3D-Daten.<br />
Bei der Streifenprojektion entsteht das<br />
3D-Modell (links), indem projizierte<br />
Muster (rechts) gemessen werden.<br />
61
Steuern & Vernetzen Die Zukunft der Steuerung<br />
1 2<br />
1 Deutlich kompakter<br />
und zehnmal so<br />
genau wie die Kinect<br />
ist der Sensor von<br />
Leap Motion.<br />
3<br />
2 Einfach per USB in<br />
den Computer eingesteckt,<br />
macht er<br />
sofort Gestensteuerung<br />
möglich.<br />
3 Ganz anders als<br />
Leap funktioniert das<br />
Myo-Armband: Es<br />
misst Muskelbewegungen<br />
im Oberarm.<br />
4 Mit dem Kinect<br />
Sensor der Xbox One<br />
kann sogar der ganze<br />
Körper erfasst<br />
werden.<br />
Weise, wie Gesten für die Steuerung<br />
eines Computers genutzt werden<br />
könnten. In dem Film sieht man den<br />
von Tom Cruise verkörperten Helden<br />
mithilfe eines mit Sensoren besetzten<br />
Handschuhs ein Terminal bedienen.<br />
Erdacht hat die damals verblüffende<br />
Zukunftsvision der Wissenschaftler<br />
John Underkoffler (siehe das Interview<br />
auf Seite 63).<br />
Spielend steuern<br />
Drei Jahre später sorgte Nintendo mit<br />
der Spielkonsole Wii und vor allem mit<br />
der Steuerungseinheit Wiimote für<br />
Aufsehen. Dabei handelt es sich jedoch<br />
nicht um „echtes“ Motion Tracking.<br />
Denn tatsächlich wird die Bewegung<br />
durch einen Beschleunigungssensor<br />
im Controller gemessen.<br />
Komplexe Bewegungsabläufe oder<br />
Handgesten können damit nicht erfasst<br />
werden. Trotzdem werden Fernbedienungen<br />
mit solchen Accelerometern<br />
als „3D-Mäuse“ immer beliebter,<br />
etwa um damit <strong>Smart</strong> TVs zu steuern.<br />
Den Körper zum Controller zu machen<br />
schaffte erst die Kinect von Mi-<br />
crosofts Spielkonsole Xbox 360. Sie<br />
erkennt den gesamten Körper des<br />
Steuernden und reagiert auf seine<br />
Körperbewegungen. Neben der Variante<br />
für die Xbox-Spiele bietet Microsoft<br />
auch eine weitestgehend mit<br />
der Konsolenversion identische Kinect<br />
4<br />
für Windows Desktops an. So lassen<br />
sich auch PCs, Laptops und Tablets<br />
damit bedienen.<br />
Ein Sprung nach vorn<br />
Die Kinect hat jedoch entscheidende<br />
Nachteile: Sie ist relativ groß und benötigt<br />
einen gewissen Abstand für die<br />
Bedienung. Das mag am <strong>Smart</strong> TV<br />
funktionieren, am Laptop ist es eher<br />
unpraktisch.<br />
Die Gestensteuerung von Leap Motion<br />
ist deutlich kompakter. Nicht viel<br />
größer als eine Streichholzschachtel,<br />
kann der Sensor per USB an den Computer<br />
angeschlossen werden. In einem<br />
Bereich über dem Sensor werden dann<br />
Finger- und Handgesten erfasst. Mit<br />
etwas Übung kann man dann etwa<br />
mit einem Finger schreiben oder wie<br />
auf einem Touchscreen Dinge vergrößern<br />
und verkleinern. Leap bietet in<br />
einem eigenen App-Shop mehrere<br />
Programme an, mit denen man etwa<br />
Google Earth oder Windows 8 steuern<br />
kann. Einen ausführlichen Test der<br />
Leap Motion lesen Sie auf Seite 66.<br />
Mit HP und Asus hat Leap bereits<br />
Partnerschaften geschlossen, damit<br />
diese ihre Laptops und Keyboards ab<br />
Werk mit einem integrierten Leap Motion<br />
Controller ausstatten können. An<br />
einer Integration in <strong>Smart</strong>phones und<br />
Tablets wird ebenfalls gearbeitet. Und<br />
auch <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Anwendungen<br />
sind in Planung, wie uns Michael<br />
„Gestensteuerung erlaubt<br />
es Menschen, endlich wieder<br />
Kreativ zu sein.“<br />
Michael Buckwald, Mitbegründer und Geschäftsführer von Leap Motion<br />
62
02.2014 // connected-home.de<br />
Interview mit John Underkoffler<br />
<strong>Der</strong> Film „Minority<br />
Report“ von Steven<br />
Spielberg (erhältlich<br />
auf DVD und Blu-ray)<br />
ist schon jetzt ein<br />
Sci-Fi-Klassiker.<br />
DER ZUKUNFTSVISIONÄR<br />
Als Sie die Gestensteuerung im Science-Fiction-<br />
Film Minority Report entworfen hatten, hätten<br />
Sie geglaubt, dass sie so schnell Realität wird?<br />
Es war bereits Realität, da das System im Film auf einem<br />
Projekt basierte, das ich als Student des MIT entwickelt hatte.<br />
Aber der Film erlaubt es mir, diese Ideen zu vereinfachen<br />
und zu verfeinern. Dass diese Version von Gestenkontrolle<br />
so schnell Wirklichkeit wird, hätte ich aber nicht erwartet.<br />
Wie haben Zuschauer denn auf den Film reagiert?<br />
Sie waren begeistert von den Szenen im Film, in denen die<br />
Gestensteuerung gezeigt wurde. <strong>Der</strong> Film ist jetzt zwölf<br />
Jahre alt und Journalisten schreiben immer noch darüber.<br />
Und zwar nicht nur, weil es cool aussieht, was es tut – deshalb<br />
mochte Steven Spielberg auch diese Idee. Zuschauer<br />
mögen Kausalität, und diese Szenen zeigen deutlich, wie<br />
und warum die Figuren diese Technik benutzen.<br />
War die Entscheidung, daraus ein tatsächliches<br />
Produkt zu machen, vom Film beeinflusst?<br />
Ja, sehr sogar. Es war faszinierend, wie die Zuschauer reagierten.<br />
Dazu gab es auch noch viele Artikel. Das war tatsächlich<br />
der Beweggrund für uns, Oblong zu gründen. Die<br />
Zeit war reif. Und schließlich haben wir es mit der größen<br />
Fokusgruppe der Welt getestet. (lacht)<br />
Welches Ziel verfolgt Ihre Firma Oblong?<br />
Wir entwickeln eigentlich ein Betriebssystem für Gestensteuerung.<br />
Seit 30 Jahren gab es keine wirklich neue Benutzeroberfläche.<br />
Und die versuchen wir mit unserem Produkt<br />
namens G-Speak zu erschaffen.<br />
Was ist der Vorteil von Gestensteuerung?<br />
Es bindet den menschlichen Körper mit ein. Mit einer Computermaus<br />
nutzt man gar nicht das Potenzial der Hände<br />
aus. Denn diese sind in der Lage, sehr unterschiedliche und<br />
subtile Aufgaben auszuführen. Die Hand ist ein perfektes<br />
Input/Output-Gerät. Eine Schnittstelle, die darauf beruht,<br />
wie eben die Gestensteuerung, hat eine hohe Bandbreite im<br />
Unterschied zu einer Maus. Außerdem aktiviert man mit<br />
Gesten- oder Körpersteuerung nicht nur den visuellen, sondern<br />
auch den muskulären Teils des Gehirns. So eröffnen<br />
sich fantastische neue Möglichkeiten für die Interaktion von<br />
Mensch und Maschine.<br />
Wird eher Gesten- oder Sprachkontrolle in Zukunft<br />
dominant werden?<br />
Verschiedene Eingabemöglichkeiten werden miteinander verschmelzen.<br />
Aber Sprache allein ist schlecht geeignet, Räumliches<br />
zu beschreiben. Und auf einem Computerbildschirm<br />
ist das meiste zweidimensional angeordnet.<br />
Was halten Sie von Google Glass?<br />
Das größte Problem mit Glass ist, dass es vor allem ein Gerät<br />
für die Ausgabe ist. Es gibt keine wirklich gute Eingabemöglichkeit.<br />
Das wurde anscheinend vergessen. Damit ist<br />
es nicht wirklich eine gute Benutzeroberfläche. Denn der<br />
Mensch muss seine Bedürfnisse ausdrücken können.<br />
Die Benutzeroberflächen von Science-Fiction-<br />
Filmen wie „Minority Report“ (siehe Bild) und<br />
„Ironman“ beruhen auf Konzepten von John<br />
Underkoffler. Mit seiner Firma Oblong arbeitet<br />
er auch an ihrer realen Umsetzung.<br />
63
Steuern & Vernetzen Die Zukunft der Steuerung<br />
1<br />
2<br />
1 Die Firma Nuance entwickelt<br />
auch Lösungen für das<br />
Diktieren von Texten, etwa<br />
mit der Dragon Notes<br />
App.<br />
2 In Form von Nina bietet<br />
Nuance außerdem einen<br />
sprachgesteuerten virtuellen<br />
Assistenten für verschiedene<br />
Kundenservice-Apps an.<br />
Buckwald, einer der Leap-Gründer,<br />
bestätigt hat: „Schon jetzt gibt es jede<br />
Menge Leute, die Leap an einen Computer<br />
anschließen und dann damit ihr<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> steuern. Aber letzendlich<br />
ist es unser Ziel, dass man mit Leap<br />
ein Hausautomatisierungssystem<br />
auch direkt bedienen kann.“<br />
Auch andere Entwickler arbeiten an<br />
der Gestenkontrolle für Computer. So<br />
will Intel bereits in diesem Jahr in seinen<br />
Rechnern 3D-Kameras anbieten,<br />
mit denen berührungslose Steuerung<br />
möglich ist. Die Technologie dafür<br />
kommt vom belgischen Unternehmen<br />
SoftKinetic. Es bietet auch Kameras<br />
an, mit denen man Fernseher bedienen<br />
kann, sowie Gestenerfassung in<br />
Fahrzeugen. Auch die separat verkaufte<br />
Kamera der PlayStation 4 funktioniert<br />
mit SoftKinetic-Technik.<br />
Einen ganz anderen Weg geht das<br />
Start-up-Unternehmen Thalmic mit<br />
dem Myo-Armband. Das Band wird<br />
um den Unterarm geschnallt und<br />
misst dann nicht nur dessen Bewegungen<br />
mit Accelerometern, sondern<br />
trackt mit Sensoren auch die Muskeln,<br />
die Fingerbewegungen auslösen.<br />
Aus Worten werden Taten<br />
Die Sprachsteuerung ist eine noch ältere<br />
Zukunftsvision. Schon im Raumschiff<br />
Enterprise konnten Mr. Spock<br />
und Co. ihrem Computer verbal Befehle<br />
erteilen. Die Science-Fiction-<br />
Serie wurde ab 1966 in den USA und<br />
ab 1972 in Deutschland ausgestrahlt.<br />
Bis diese Vision Wirklichkeit wurde,<br />
verging jedoch viel Zeit. Tatsächlich<br />
begann die Forschung im Bereich<br />
Spracherkennung bereits in den 60er-<br />
Jahren. Aber lange Zeit standen die<br />
Forscher vor scheinbar unüberwindbaren<br />
technischen Hürden, sodass<br />
maximal einige Dutzend Einzelwörter<br />
erkannt werden konnten. Erst in den<br />
Achtzigern gab es den Durchbruch,<br />
als IBM 1984 ein System vorstellte, das<br />
5.000 Wörter erkennen konnte. Sieben<br />
Jahre später präsentierte IBM auf der<br />
CeBIT ein Programm, das in der Lage<br />
war, zwischen 20.000 und 30.000<br />
Wörter zu identifizieren: Marktreif<br />
wurde IBM ViaVoice 1997.<br />
Zur selben Zeit erschien mit Dragon<br />
Naturally Speaking von Nuance der<br />
Wie die Zukunft der Sprachsteuerung aussehen<br />
kann, zeigt Nuance zusammen mit der Firma<br />
Aldebaran am Beispiel des Roboters Nao.<br />
Die intelligente Maschine kann sich mittels<br />
Spracherkennung und einer großen<br />
Wortdatenbank mit Menschen unterhalten.<br />
64
02.2014 // connected-home.de<br />
„In zehn bis zwanzig Jahren<br />
wird sprachsteuerung<br />
ganz normal sein.“<br />
Reimund Schmald, Marketing Manager in der Mobile Division bei Nuance Communications<br />
erste Konkurrent. Während ViaVoice<br />
schnell wieder verschwand, wurde aus<br />
Nuance einer der weltweit größten<br />
Anbieter von Spracherkennungs- und<br />
Sprachsteuerungs-Software.<br />
So bietet Nuance mit der Plattform<br />
Dragon TV die Möglichkeit, Fernseher<br />
zu steuern. Das funktioniert zum Beispiel<br />
mit der „Magic Fernbedienung“<br />
von Cinema 3D <strong>Smart</strong> TVs von LG.<br />
Auch Entertain, das TV-Streaming-<br />
Angebot der Telekom, lässt sich mit<br />
Dragon TV bedienen: über die kostenlos<br />
erhältliche Entertain Remote Control<br />
App für Apple und Android. Dass<br />
der Rest der Wohnung bald folgen<br />
wird, steht für Reimund Schmald fest:<br />
„Wir sind heute schon im Wohnzimmer,<br />
dann sind wir in zehn Jahren<br />
auch in der Küche.“<br />
Siri, der sprachgesteuerte Assistent<br />
in Apple iPhones und iPads, funktioniert<br />
ebenfalls mit Nuance-Technik.<br />
Ert machte Sprachsteuerung erst salonfähig<br />
und sorgte dafür, dass sie<br />
zum Standard in <strong>Smart</strong>phones wurde.<br />
Auch Microsoft arbeitet schon seit<br />
1993 an Spracherkennung für seine<br />
Betriebssysteme. Seit Windows XP<br />
sind sie Standard. Die Xbox 360 sowie<br />
der Nachfolger Xbox One nutzen<br />
ebenfalls Spracherkennung über die<br />
Kinect-Kamera. Diese ist vor allem bei<br />
der neuesten Konsole bereits sehr ausgereift.<br />
Dabei wirken Bewegungssensor<br />
und Mikrofon zusammen, indem<br />
der sprechende Nutzer erfasst wird,<br />
sodass sich die Kamera auf ihn ausrichten<br />
kann, und zusätzlich noch seine<br />
Lippenbewegungen gelesen werden,<br />
um falsches Verstehen zu minimieren.<br />
In dieser Synthese aus Sprache<br />
und Gesten sieht auch Reimund<br />
Schmald die Zukunft: „Wenn man<br />
beides kombiniert, könnte man die<br />
Spracherkennung noch verbessern.<br />
Ich denke, beides wird am Ende zusammenspielen.“<br />
Ausblick durch die Brille<br />
Ein ganz besonderes Produkt sorgte<br />
bereits für viele Schlagzeilen: Google<br />
Glass. Die intelligente Brille, die Bilder<br />
direkt ins Auge projiziert, wurde sowohl<br />
als Innovation gefeiert als auch<br />
als Privatsphärenkiller verteufelt. Tatsächlich<br />
eröffnet das Gerät ganz neue<br />
Möglichkeiten. Das Stichwort ist<br />
„Augmented Reality“: Hierbei werden<br />
virtuelle Elemente über ein Abbild der<br />
Realität gelegt, mit denen man dann<br />
interagieren kann.<br />
Wenn man mit Google Glass allerdings<br />
die Hände selbst tracken könnte,<br />
dann wäre es möglich, mit den virtuellen<br />
Objekten so zu interagieren wie<br />
mit Dingen in der realen Welt. Wie so<br />
etwas aussehen könnte, zeigt etwa das<br />
Crowdfunding-Projekt Meta 1. Dabei<br />
wurde eine Moverio-3D-Brille von<br />
Epson mit einer 3D-Tracking-Kamera<br />
von SoftKinetic kombiniert.<br />
Eine etwas andere Vision der Zukunft<br />
verfolgt man bei Nuance. „Ich<br />
denke in zehn bis zwanzig Jahren<br />
werden wir kleine <strong>Home</strong>-Roboter bei<br />
uns zu Hause rumlaufen haben. Dem<br />
sagen Sie ‚Hol mir mal eine Flasche<br />
Bier!‘ Dann läuft er los und holt Ihnen<br />
was“, prophezeit Reimund Schmald.<br />
Wie so etwas ausehen kann, zeigen<br />
die Nao-Roboter von Aldebaran mit<br />
Software von Nuance. Bier holen können<br />
sie allerdings noch nicht.<br />
Fazit<br />
Egal ob Gestensteuerung,<br />
Spracheingabe oder eine<br />
Datenbrille wie Google Glass:<br />
Die Revolution der Bedienung<br />
kommt bestimmt, auch im<br />
vernetzten Zuhause.<br />
Brillante brille<br />
<strong>Der</strong> Google Glass-Minicomputer am<br />
Brillengestell projiziert Bilder direkt in die<br />
Augen. Durch eine Kamera können die<br />
Bilder auch über die tatsächliche Realität<br />
gelegt werden. Man spricht dann von<br />
erweiterter Realität (Augmented Reality).<br />
Trotz eingebauter Kamera,<br />
Projektor und 16<br />
GByte Speicher wiegt<br />
Google Glass gerade<br />
einmal 50 Gramm.<br />
65
Service<br />
Checks<br />
Weitere KurzteSTS &<br />
neue Produkte unter<br />
connected-home.de<br />
An dieser Stelle unterziehen wir besonders intelligente und vernetzte Produkte einem Schnelltest und bewerten sie nach<br />
Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionsschluss erreicht haben.<br />
Ausführliche Tests zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />
1 2<br />
Diese Armbanduhr kann fast alles, was ein<br />
<strong>Smart</strong>phone kann. Sogar Fotos schießt die<br />
<strong>Smart</strong>watch simvalley AW-414.Go.<br />
Leap Motion 100 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Hände hoch! Mit Leap Motion kann jeder Computer<br />
mit Gesten gesteuert werden – ein bisschen<br />
Grafikpower vorausgesetzt.<br />
simvalley AW-414.Go 200 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
1 Die geste zählt<br />
Nicht weniger als ein technischer Quantensprung soll der Leap<br />
Motion Controller für knapp 100 Euro sein. Das Gerät zur<br />
Gestensteuerung ist nicht größer als eine Streichholzschachtel<br />
und wird einfach per USB an den Rechner angeschlossen. Dann<br />
werden in einem dreidimensionalen Raum über dem Sensorfeld<br />
Hände und Finger auf den Millimeter genau getrackt. Über den<br />
App Store Airspace lassen sich Programme für die Steuerung<br />
herunterladen, die vor allem aus teilweise kostenpflichtigen Spielen,<br />
3D-Präsentationen und 3D-Design-Anwendungen bestehen.<br />
Interessant für die breite Masse dürften die App für Windows 7<br />
und 8 sowie das Steuern von Google Earth sein.<br />
Installation und Einrichtung von Leap Motion sind kinderleicht,<br />
die Bedienung erfordert allerdings – buchstäblich – etwas Fingerspitzengefühl.<br />
So darf man sich nicht wundern, wenn man in<br />
Google Earth zunächst herumnavigiert wie Quax, der Bruchpilot.<br />
Fazit: Zurzeit ist das Gerät noch eher eine Spielerei, mit noch<br />
mehr praktischen Anwendungen sowie einer (bereits angekündigten)<br />
Überarbeitung der Steuerungs-Software hat der Controller<br />
jedoch noch viel Potenzial. Mehr zum Thema lesen Sie im<br />
Beitrag „Womit wir bald steuern“ ab Seite 60.<br />
DD<br />
2 Die schlaue uhr<br />
Mit dem Armschmuck telefonieren: <strong>Smart</strong>waches wie die simvalley<br />
AW-414.Go machen es möglich. Aber erst mit einem<br />
verbundenen Bluetooth-Headset ist es wirklich komfortabel.<br />
Überhaupt steht diese Armbanduhr einem <strong>Smart</strong>phone in kaum<br />
etwas nach. Einschübe für Micro-SIM- und SD-Speicherkarten,<br />
Bluetooth 4.0, WLAN, GPS zum Navigieren, eine 3-Megapixel-<br />
Kamera sowie mobiles Internet – so die Eckdaten. Dank ausreichend<br />
Rechenpower und AMOLED-Touch-Display lässt sich flüssig<br />
durch die Menüs des Android-4.2.2.-Systems surfen, jedoch<br />
aufgrund des kleinen 4-cm-Bildschirms weit weniger übersichtlich<br />
als mit einem <strong>Smart</strong>phone. Das Gummi-Armband sowie das<br />
Uhrgehäuse aus Metall wirken robust.<br />
Fazit: Zum komfortablen Internet-Surfen ist die <strong>Smart</strong>watch<br />
weniger geeignet. Doch wer sie etwa beim Sport als Weg-Tracker<br />
einsetzen will, für den ist sie eine preiswerte Lösung. AF<br />
3 Highspeed-Router<br />
Das neue AVM-Topmodell FRITZ!Box 7490 hat den Turbo<br />
eingeschaltet. Im 2,4-GHz-Band liegt die Datenübertragung bei<br />
über 200 Mbit/s. Im 5-GHz-Band mit 802.11ac sind Werte zwi-<br />
66
02.2014 // connected-home.de<br />
3<br />
High-End-Router: Die<br />
FRITZ!Box 7490 funkt<br />
rasend schnell Daten<br />
durch die Luft.<br />
AVM FRITZ!Box 7490 289 ¤<br />
Testurteil: überragend<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
5<br />
Je nach Gusto: Käufer<br />
können bei der Hi-Fi-<br />
Anlage sonoroCD<br />
zwischen fünf Farben<br />
wählen.<br />
4<br />
Gewicht, Wasser, Fett,<br />
Knochen- und Muskelmasse<br />
ermittelt<br />
diese intelligente<br />
Diagnosewaage.<br />
Sonoro sonoroCD 399 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
<strong>Smart</strong>LAB fit+ 89 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
schen 420 und 550 Mbit/s möglich. Die Leistungsaufnahme ist<br />
mit sieben Watt sehr gering. Anstelle von USB 2.0 besitzt die<br />
7490 nun USB-3.0-Ports. Im Schreib-Lese-Test vom NTFS-<br />
Speicher haben wir sieben bzw. 12 MByte gemessen. Die Ausstattungs-<br />
und Funktionsmerkmale sind sehr üppig. Dazu zählen<br />
unter anderem Telefonanlage (IP/ISDN/analog), DECT-Basisstation,<br />
Medien- und VPN-Server, ein komfortabler Fernzugang sowie<br />
diverse Apps für <strong>Smart</strong>phones.<br />
Fazit: Die neue FRITZ!Box entspricht funktional einer 7390 –<br />
jedoch mit brachialer Funkleistung. Wer einen leistungsstarken<br />
AC-Router mit konkurrenzloser Funktionalität sucht, liegt mit der<br />
FRITZ!Box 7490 richtig.<br />
Michael Seemann<br />
4 Sanft Einschlafen<br />
Mit Wecker, Snooze-Funktion und Uhrzeit-Anzeige fühlt sich<br />
sonoroCD im Schlafzimmer pudelwohl. Und man muss mit der<br />
Hi-Fi-Anlage vom deutschen Hersteller Sonoro vor dem Einschlafen<br />
nie mehr auf seine Lieblingsmusik verzichten – dank<br />
CD-Player, Analog-Eingang, Bluetooth, Radio für FM und DAB+.<br />
Uns hat sonoroCD durch sein solides Holzgehäuse begeistert,<br />
was sich auch im Listenpreis von knapp 400 Euro niederschlägt.<br />
Genau richtig fürs Schlafzimmer: <strong>Der</strong> Klang ist sehr angenehm<br />
unaufdringlich und natürlich, jedoch nicht vollends audiophil.<br />
Fazit: sonoroCD bietet ein gelungenes Gesamtpaket und ist damit<br />
die ideale Musikanlage für das Schlafzimmer.<br />
AF<br />
5 Den Körper überwachen<br />
Diese Waage nimmt es genau: Die <strong>Smart</strong>LAB fit+ zeigt nicht<br />
nur das Gewicht in 0,1-kg-Schritten an, sondern auch Körperwasser<br />
und -fett sowie Knochen- und Muskelmasse. Für das Ermitteln<br />
der Daten muss der Besitzer Körpergröße, Geschlecht<br />
und Alter angeben. Damit die ganze Familie diese Diagnose-<br />
Waage nutzen kann, lassen sich acht Benutzerprofile anlegen.<br />
Das Bewerten der Messergebnisse erfolgt mittels der entsprechenden<br />
Tabellen im Benutzerhandbuch. Die Daten lassen sich<br />
aber auch auf andere Geräte drahtlos übertragen, wenn sie ebenfalls<br />
den ANT-Standard unterstützen: etwa auf den Computer<br />
mit ANT-USB-Stick. So lassen sich die Messergebnisse über<br />
das Online-Portal fitmefit.com protokollieren.<br />
Fazit: Anfangs war die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
Jetzt funktioniert die solide verarbeitete Waage reibungslos und<br />
ist damit ein hilfreicher täglicher Begleiter.<br />
AF<br />
67
steuern & vernetzen <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau<br />
SimpEl &<br />
<strong>Smart</strong><br />
Von Günther Ohland<br />
In einer intelligenten Wohnung zu leben ist toll. Viele Routinearbeiten erledigt das<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> besser als die Bewohner – auch dann, wenn niemand zu Hause ist. Dazu<br />
muss man weder Millionär sein noch neu bauen. In fünf Schritten zeigen wir, wie Sie<br />
Ihr Haus ganz einfach selbst smart machen: Wir haben alles selbst ausprobiert.<br />
Das Haus oder die Wohnung<br />
selbst smart zu machen ist<br />
weder besonders schwierig<br />
noch teuer. Im Gegensatz zur landläufigen<br />
Meinung liegt der Hauptanteil<br />
der Arbeit darin, zu definieren,<br />
was man wirklich möchte und was<br />
nicht. Löcher für neue Kabel zu bohren<br />
werden wir dabei völlig vermeiden.<br />
Auch wird heute ein <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
nicht mehr in einer kryptischen Programmiersprache<br />
programmiert. Das<br />
hat der Hersteller der von uns verwendeten<br />
Software für uns getan.<br />
Als „<strong>Smart</strong><strong>Home</strong>r“ konfigurieren<br />
Sie die Software für Ihr Heim, so wie<br />
Sie wünschen, dass es reagieren soll.<br />
Sie bestimmen die Regeln, allerdings<br />
nicht in einer Computer-Programmiersprache.<br />
Das geht fast so einfach,<br />
wie mit PowerPoint eine Präsentation<br />
zu erstellen.<br />
> Schritt 1:<br />
Das richtige System finden<br />
Da wir uns in erster Linie mit bereits<br />
bestehenden Gebäuden befassen, haben<br />
wir eine einfach nachrüstbare<br />
und von jedem Heimwerker<br />
installierbare Technik<br />
ausgewählt. Da<br />
keine Kabel verlegt<br />
werden sollen, nutzen<br />
wir Funktechnik. Aus den zur<br />
Verfügung stehenden funkbasierten<br />
Systemen haben wir uns bewusst<br />
nicht für einen bestimmten Hersteller,<br />
sondern für einen Standard entschieden,<br />
den weltweit viele Hersteller unterstützen:<br />
EnOcean. Diese Technik<br />
ist international standardisiert (ISO/<br />
IEC 14543-3-10). Sie können also davon<br />
ausgehen, dass Sie auch noch in<br />
vielen Jahren passende Erweiterungen<br />
für Ihr <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> erhalten können.<br />
EnOcean hat viele weitere Vorzüge.<br />
Die meisten Sensoren – und das sind<br />
auch Schalter – benötigen weder Kabel<br />
noch Batterien. <strong>Der</strong> Clou von En<br />
Ocean ist, dass die Elektronik ihre<br />
Energie aus Umgebungslicht, Bewegung<br />
und Temperaturunterschieden<br />
gewinnt. Keine Magie, sondern nur<br />
Physik. EnOcean-Module sind dadurch<br />
wartungsfrei. Die sehr geringe<br />
Funkstrahlung belegt ein Öko-Gutachten,<br />
dass Sie im Internet nachlesen<br />
können (unter www.enocean.com.de/<br />
safety-human-health/).<br />
Sensoren und Aktoren<br />
Zwei Begriffen begegnen wir immer<br />
wieder: Sensoren und Aktoren. Sensoren<br />
nehmen Messwerte auf, Aktoren<br />
führen Schaltvorgänge durch. Ein<br />
Sensor misst Licht, Temperatur,<br />
Feuchte, Bewegung, Strom und vieles<br />
68
02.2014 // connected-home.de<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau<br />
S e r<br />
i e<br />
Günther<br />
Ohland<br />
<strong>Der</strong> Autor mehrerer Bücher<br />
über Technik und Nutzen von<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> ist u.a. Erster<br />
Vorsitzender der <strong>Smart</strong><strong>Home</strong><br />
Initiative Deutschland. Sein<br />
Haus hat er selbst nachträglich<br />
mit der hier beschriebenen<br />
Technik smart umgebaut.<br />
mehr. Auch ein Lichtschalter ist in unserer<br />
Terminologie ein Sensor. Er meldet,<br />
wenn jemand die Taste gedrückt<br />
hat. Aktoren sind die eigentlichen<br />
Schalter und Dimmer, die Licht oder<br />
Motoren ein- bzw. ausschalten.<br />
Sensoren und Aktoren lassen<br />
sich direkt miteinander verbinden<br />
(anlernen), doch dann fehlt<br />
die Möglichkeit, mit logischen<br />
Regeln einzugreifen. Woher soll<br />
ein Aktor wissen, wann bei Ihnen<br />
zu Hause die Sonne aufgeht<br />
und dass Sie die Jalousien um 22:07<br />
Uhr herunterfahren lassen wollen,<br />
außer am Sonntag? Dafür benötigen<br />
wir die „zentrale Intelligenz“, den Gebäuderechner<br />
mit seiner Software.<br />
> Schritt 2:<br />
Die optimale Software<br />
Bei der Auswahl der Software haben<br />
wir uns für das Schweizer Produkt<br />
my<strong>Home</strong>Control (mHC) entschieden.<br />
Diese bewährte Software erfüllt unsere<br />
Anforderungen an leichte „Programmierbarkeit“,<br />
Sicherheit und<br />
Wartbarkeit und verfügt über eine<br />
sehr große Palette an unterstützten<br />
Systemen. Dies ist wichtig, weil wir ja<br />
nicht nur Licht anknipsen, sondern<br />
auch Kameras visualisieren, die Kühltruhe<br />
überwachen und die Unter-<br />
69
steuern & vernetzen <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau<br />
Aufbau der<br />
EnOcean-<br />
Wandsender<br />
Alle EnOcean-Wandsender sind prinzipiell<br />
gleich aufgebaut. Unterschiede finden sich nur<br />
im Design und im verwendeten Kunststoff.<br />
In der Mitte befindet sich der Energiewandler,<br />
der den Druck des Fingers in eine elektrische<br />
Spannung umsetzt. Jeder Energiewandler kann<br />
grundsätzlich vier Schaltkanäle bedienen. Das<br />
Element wird in eine Tragplatte geklipst. Diese<br />
lässt sich auf jede Oberfläche kleben oder schrauben.<br />
Auf das Element wird dann die Schaltwippe<br />
oder eine Doppelwippe gesteckt. Die meisten<br />
Hersteller legen bei der Lieferung sowohl Einzel-<br />
als auch Doppelwippen bei. So lässt sich<br />
auch später noch aus einer Einzelschaltstelle<br />
eine doppelte machen und umgekehrt. Den<br />
Abschluss bildet der Designrahmen.<br />
70<br />
<strong>Der</strong> EnOcean-Energiewandler<br />
macht durch<br />
Induktion aus dem Fingerdruck<br />
elektrischen Strom.<br />
Auf den Wandler werden<br />
eine Schaltwippe und eine<br />
Montageplatte geklipst.<br />
So sieht der fertige En<br />
Ocean-Doppelwippen-<br />
Wandsender im Designrahmen<br />
aus.<br />
haltungselektronik einbinden wollen.<br />
Zudem wird es immer interessanter,<br />
selbst per Photovoltaik erzeugten<br />
Strom im eigenen Haus zu verwenden.<br />
Auch dafür bietet my<strong>Home</strong>Control<br />
die passenden Schnittstellen und<br />
Software-Module.<br />
Auch einige Hardware-Hersteller<br />
verwenden die my<strong>Home</strong>Control-Software<br />
unter eigenem Markennamen,<br />
ebenso setzen renommierte Fertighaushersteller<br />
auf die Schweizer Lösung.<br />
Sie sind mit diesem Projekt also<br />
erstens auf der sicheren Seite und<br />
zweitens in bester Gesellschaft.<br />
> Schritt 3:<br />
EnOcean kennenlernen<br />
So sieht die my<strong>Home</strong>Control-Bedienoberfläche<br />
eines Musterhauses in der Schweiz aus.<br />
Temperaturen, Rollläden und Leuchten – alles<br />
ist jederzeit im Blick.<br />
Bevor wir in Gebäuderechner, Visualisierungs-Displays<br />
und Software investieren,<br />
wollen wir EnOcean-Sensoren<br />
und -Aktoren praktisch kennenlernen.<br />
Unser erstes Ziel ist es, mit einem<br />
Sensor einen Aktor dazu zu bringen,<br />
eine Leuchte einzuschalten. Dazu benötigen<br />
wir einen sogenannten<br />
Wandsender und einen 230-Volt-Aktor.<br />
Als Wandsender bezeichnet man<br />
das, was wir bisher einen Lichtschalter<br />
nannten. Ein EnOcean-Lichtschalter<br />
(Wandsender) schaltet selbst aber<br />
nichts. Er sendet ein Funktelegramm,<br />
wenn seine Taste oben gedrückt wird,<br />
wenn sie losgelassen wird, wenn sie<br />
unten gedrückt wird und wenn sie<br />
auch dort losgelassen wird. Im Telegramm<br />
enthalten ist die weltweit einmalige<br />
Identifikationsnummer des<br />
Energiewandlers im Wandsender.<br />
Diese ist nicht veränderbar. Es gibt damit<br />
eine feste Zuordnung einer Sendernummer<br />
zu einem angelernten<br />
Empfänger (Aktor). Es kann also nicht<br />
passieren, dass der Wandsender Ihres<br />
Nachbarn bei Ihnen das Licht einschaltet.<br />
Ein EnOcean-Wandsender lässt<br />
sich auf fast jede Oberfläche schrauben<br />
oder kleben. Das könnte eine<br />
Wand mit Tapete, ein Möbelstück oder<br />
sogar eine Glasscheibe sein. Und<br />
wenn Sie wollen, müssen Sie den<br />
Wandsender nirgends montieren. Sie<br />
könnten ihn als Fernbedienung im<br />
Haus überallhin mitnehmen. Diese<br />
Eigenschaft machen sich bettlägerige<br />
Menschen oder solche, die auf einen<br />
Rollstuhl angewiesen sind, zunutze.<br />
Sie befestigen den Wandsender am<br />
Bett oder Rollstuhl. Es gibt auch Fälle,<br />
in denen Wandsender im Kinderzimmer<br />
mit den Kindern „mitwachsen“.<br />
Aktoren verstehen<br />
Nun ist die Senderseite fertig und wir<br />
wenden uns dem Aktor zu. Wir wollen<br />
eine Stehlampe schalten. Als Aktor<br />
haben wir uns – um nicht mit blanken<br />
Drähten arbeiten zu müssen – für einen<br />
sogenannten Zwischenstecker<br />
entschieden. Zwischenstecker gibt es<br />
in drei Versionen: einfach nur einund<br />
ausschalten, dimmen und schalten<br />
sowie schalten und Strom messen.
02.2014 // connected-home.de<br />
www.myhomecontrol.ch<br />
Allround-<br />
Talent<br />
Einfacher<br />
Einstieg<br />
Am Anfang benötigen wir nur einen<br />
Wandsender und einen Aktor. Sie<br />
können jeden EnOcean-Wandsender<br />
oder Aktor von jedem beliebigen<br />
Hersteller verwenden. Dies sind<br />
unsere Vorschläge:<br />
my<strong>Home</strong>Control vereint in einem Paket Steuerung und Visualisierung des<br />
Hauses. Das individuelle Projekt lässt sich frei definieren und gestalten. Praktisch:<br />
Es sind keine Programmierkenntnisse erforderlich. Bei der Projekterstellung werden<br />
die Funktionen einfach mit der Maus grafisch verknüpft.<br />
Zu den Stärken zählen beispielsweise, dass viele komplexe Aufgaben bereits als<br />
fertige Software-Bausteine zur Verfügung stehen: etwa die Beschattung nach<br />
Sonnenstand, Lichtintensität und Temperaturen oder Gartenbewässerung sowie<br />
Lichtszenen und Abwesenheitssimulation. Einzigartig ist auch die Möglichkeit,<br />
Gewerke übergreifend zu bearbeiten. So lassen sich neben Licht, Jalousien und<br />
Heizung auch beliebige TV-Geräte und Hi-Fi-Systeme steuern.<br />
Neben EnOcean-Sensoren und Aktoren wird der im Zählerwesen weit verbreitete<br />
Modbus unterstützt. Auch beliebige Fremdsysteme lassen sich per Datenschnittstelle<br />
integrieren. Jedes PC-Programm kann aus my<strong>Home</strong>Control direkt aufgerufen<br />
werden. Zudem ist my<strong>Home</strong>Control übersichtlich: Das Erscheinungsbild der Touch-<br />
Display-Oberfläche ist frei definierbar. Die Zustände von Licht und Jalousien werden<br />
in Echtzeit grafisch dargestellt.<br />
Hier wird gedrückt<br />
4-Kanal-Wandsender für die<br />
Einzelmontage<br />
Hersteller: PEHA<br />
Modell: FU-BLS N<br />
Preis: 45 Euro<br />
oder<br />
Hersteller: Eltako<br />
Modell: FT4F<br />
Preis: 45 Euro<br />
Alle drei Versionen werden auf die<br />
gleiche Weise verwendet. Wir nutzen<br />
hier die Schaltversion.<br />
Solch ein Schalt- oder Dimm-Aktor<br />
enthält einen EnOcean-Funkempfänger<br />
und die Schaltelektronik. Für<br />
Technik-Interessierte: <strong>Der</strong> Aktor<br />
schaltet immer im Spannungs-Null-<br />
Durchgang. Dadurch entsteht kein<br />
Schaltfunke, der die Schaltkontakte<br />
wie bei konventionellen Lichtschaltern<br />
verbrennen lässt, und es entsteht<br />
auch keine hochfrequente Strahlung.<br />
> Schritt 4:<br />
Sensor und Aktor koppeln<br />
Das Verbinden von Wandsender und<br />
Schaltsteckdose, also Sensor und Aktor,<br />
nennt man „Anlernen“. Die Steckdose<br />
lernt ihren „Partner“ Wandsender<br />
kennen und führt später seine und<br />
nur seine Befehle aus. Leider sind die<br />
den Produkten beiliegenden Bedienungsanleitungen<br />
für Laien nicht immer<br />
leicht verständlich. Deshalb<br />
kommt hier die „Schritt-für-Schritt-<br />
Backanleitung“:<br />
Stecken Sie den Zwischenstecker in<br />
die Steckdose. Stecken Sie einen Verbraucher,<br />
beispielsweise eine Stehlampe,<br />
in die Steckdose des Zwischensteckers.<br />
Drücken Sie den kleinen<br />
rechten schwarzen Knopf (siehe Kasten<br />
rechts). Nun müsste sich die angeschlossene<br />
Stehlampe (lokal) ein- und<br />
ausschalten lassen. Die Schalttechnik<br />
funktioniert also schon. Falls nicht,<br />
hat die Steckdose keinen Strom oder<br />
das Leuchtmittel ist defekt. Sofern<br />
Hier wird geschaltet<br />
Dieser Zwischenstecker schaltet<br />
230 Volt.<br />
Hersteller Eltako<br />
Modell: FSUD (Dimmer)<br />
Preis: 128 Euro<br />
oder<br />
Modell: FSVA (mit Strommessung)<br />
Preis: 119 Euro<br />
oder<br />
Modell: FSSA (nur Schalter)<br />
Preis: 112 Euro<br />
71
steuern & vernetzen <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> im Eigenbau<br />
Aktor-Bauformen<br />
Unterputz-Dimm-Aktor<br />
An den Schraubklemmen werden<br />
sowohl die Leuchte als auch die 230<br />
Volt Versorgungsspannung angeschlossen.<br />
Die Einstellschrauben<br />
dienen dazu, den Aktor anzulernen<br />
und einzustellen.<br />
Reiheneinbauelement<br />
Das Reiheneinbauelement ist nur etwas für Spezialisten<br />
und wird in erster Linie im Neubau eingesetzt.<br />
Diese Elemente sind preislich günstiger als Unterputz-<br />
Module und lassen sich optimal im Schaltschrank<br />
einbauen. Diese Elemente werden wir für unser<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Projekt nicht verwenden.<br />
Sie eine Energiesparlampe verwenden,<br />
müssen Sie ein paar Sekunden<br />
waren, weil das Leuchtmittel Anlaufzeit<br />
benötigt.<br />
Und so funktioniert der Anlernvorgang:<br />
Drücken Sie kurz auf den linken<br />
schwarzen Taster am Zwischenstecker<br />
und dann einmal auf den rechten<br />
Taster. Nun sollte die rote LED einmal<br />
aufleuchten. Jetzt nehmen Sie den<br />
Wandsender in die Hand und drücken<br />
eine beliebige Taste. Die rote LED am<br />
Aktor erlischt. Das war schon alles. Ab<br />
sofort schalten Sie die Leuchte an diesem<br />
Zwischenstecker mit diesem<br />
Wandsender.<br />
Sie können weitere Wandsender am<br />
selben Zwischenstecker anlernen. Dazu<br />
gehen Sie genauso vor wie oben<br />
beschrieben. Sie können auch mehrere<br />
Zwischenstecker an einem Wandsender<br />
anlernen. Mit einem Fingerdruck<br />
reagieren dann alle angelernten<br />
Leuchten gleichzeitig.<br />
Zugegeben, das war nicht wirklich<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>, das hätten Sie auch mit<br />
einem billigen Fernschalt-Set aus dem<br />
Baumarkt geschafft. Aber wir wollen<br />
ja in den nächsten Folgen deutlich<br />
mehr erreichen. Dazu nutzen wir diese<br />
beiden Komponenten: Wandtaster<br />
und Aktor.<br />
> Schritt 5:<br />
Andere Aktor-Bauformen<br />
<strong>Der</strong> Zwischenstecker ist unkompliziert<br />
und flexibel einsetzbar, allerdings<br />
optisch nicht wirklich elegant.<br />
Ein echtes <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> zeichnet sich<br />
unter anderem dadurch aus, dass man<br />
die Technik nicht sieht. Es sollten weniger<br />
Schalter an den Wänden zu sehen<br />
sein als bei einer konventionellen<br />
Installation. Dazu muss man die Aktoren<br />
unsichtbar machen. Hierfür stehen<br />
uns Unterputz-Aktoren und Reiheneinbauelemente<br />
zur Verfügung.<br />
Bei beiden hat der Installateur mit<br />
blanken Kupferdrähten zu tun. Das<br />
kann lebensgefährlich sein. Deshalb<br />
lautet unsere Warnung an alle Hobby-<br />
Heimwerker: Überlassen Sie diese<br />
Arbeit dem Fachmann!<br />
<strong>Der</strong> Unterputz-Aktor passt exakt in<br />
die Schalterdose, in der heute Ihr<br />
Lichtschalter oder Dimmer untergebracht<br />
ist. Insofern gilt auch hier: keine<br />
neuen Kabel und kein Schmutz.<br />
Mithilfe der beiden Einstellschrauben<br />
werden dieser Aktor an einem Sensor<br />
angelernt und weitere Einstellungen<br />
vorgenommen. <strong>Der</strong> Elektriker Ihres<br />
Vertrauens entfernt also den alten<br />
Schalter oder Dimmer und baut stattdessen<br />
dieses Modul in die Installationsdose<br />
ein. Sie lernen das Modul an<br />
und bestimmen, was und wann es etwas<br />
für Sie tut. Sie können einen<br />
Wandsender auf die Öffnung in der<br />
Wand kleben oder diese auch mit Tapete<br />
verschließen.<br />
So geht es weiter<br />
In der nächsten Folge beschäftigen wir<br />
uns mit dem Gebäuderechner, der<br />
Software und dem EnOcean-Gateway.<br />
Wir lernen die Wandsender und<br />
die Aktoren an. Wir schalten das Licht<br />
bei Sonnenuntergang für zwei Stunden<br />
ein.<br />
Die weiteren Themen entnehmen<br />
Sie bitte dem <strong>Vorschau</strong>kasten rechts.<br />
Und nun wünschen wir Ihnen viel<br />
Spaß bei Ihren ersten Schritten zum<br />
eigenen <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong>.<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Folge 2:<br />
Rechner und Software<br />
> Einführung in die Steuer- und<br />
Visualisierungs-Software<br />
> Installation und Konfiguration<br />
der Software<br />
> Anlernen der vorhandenen<br />
Sensoren und Aktoren<br />
> Erstes Projekt<br />
Folge 3:<br />
Sparen mit smarten<br />
Rollos und Heizung<br />
> Fensterstatus anzeigen<br />
> Rollos intelligent fahren<br />
> Heizung aus, wenn Fenster auf<br />
> Zeit- und Temperaturprofile<br />
Folge 4: Sicherheit<br />
selbstgemacht<br />
> Rauchmelder mit Rollo und Licht<br />
clever vernetzen<br />
> Bewegungsmelder<br />
> Rollo-Aussperrschutz<br />
> E-Mail-Warnung bei Alarm<br />
Folge 5: Mit Kamera<br />
und <strong>Smart</strong>phone das<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Home</strong> steuern<br />
> Integration einer IP-Kamera<br />
> Fernsteuerung per <strong>Smart</strong>phone,<br />
Internet-Browser und Tablet<br />
> Ausblick auf Photovoltaik-Manager,<br />
Vitalparameter-Messgeräte,<br />
Internet-Wetterdienst, Steuerung<br />
von Multimedia-Geräten und von<br />
Haushaltsgeräten<br />
72
Gewinnen Sie in jeder Disziplin.<br />
Starke Ideen.<br />
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Steuern & Vernetzen Rasperry PI<br />
74
02.2014 // connected-home.de<br />
Himbeertörtchen<br />
Von Günther Ohland<br />
Raspberry Pi nennt sich ein neuer, sehr kompakter und preiswerter Computer, der<br />
weltweit für Furore sorgt. Doch nicht nur Technik-Freaks finden Gefallen an dem Winzling,<br />
auch in der Gebäudetechnik erledigt er inzwischen Aufgaben, für die ein klassischer<br />
Rechner bisher viel zu teuer und aufwendig war.<br />
<strong>Der</strong> Raspberry Pi (kurz: RasPi)<br />
ist ein Ein-Platinen-Rechner<br />
in Kreditkartengröße und<br />
gehört damit zu den kleinsten Computern<br />
der Welt. Dennoch ist er ein<br />
vollwertiger PC. Er eignet sich für<br />
zahlreiche Anwendungen: So kann er<br />
etwa als Web-Server und Media-Center-PC<br />
dienen oder für Steuerungsaufgaben<br />
eingesetzt werden.<br />
Zur Ausstattung des Raspberry Pi<br />
gehören zwei USB-2.0-Schnittstellen,<br />
ein Netzwerk-Anschluss und Ausgänge<br />
für Bild und Ton. <strong>Der</strong> Raspberry Pi<br />
hat keine Festplatte, sondern besitzt<br />
stattdessen einen SD-Kartenslot. Die<br />
Stromversorgung erfolgt über ein Steckernetzteil<br />
mit einem vom Mobiltelefon<br />
bekannten Micro-USB-Anschluss.<br />
Das alles gibt es schon für 35 Euro zuzüglich<br />
SD-Karte, Gehäuse und Netzteil.<br />
Ausgelöst wurde die Entwicklung<br />
dieses preisgünstigen Rechners durch<br />
die sinkende Anzahl der Informatikstudenten<br />
und durch schlechter werdende<br />
Vorkenntnisse der Informatikstudienanfänger<br />
an der Universität<br />
von Cambridge.<br />
Zum Eperimentieren animieren<br />
Die Professoren vermuteten, dass<br />
Computer meist zu teuer und komplex<br />
sind und Eltern ihren Kindern häufig<br />
verbieten, auf dem Familien-PC zu<br />
experimentieren. Man wollte Jugendlichen<br />
einen günstigen Computer zum<br />
Ausprobieren und Programmieren<br />
geben. Kinder und Jugendliche, die<br />
nicht nur mit fertigen Games spielen,<br />
sondern selbst programmieren, bringen<br />
bessere Voraussetzungen für das<br />
Informatikstudium mit.<br />
Am 5. Mai 2009 wurde im britischen<br />
Caldecote, South Cambridgeshire, die<br />
Raspberry Pi Foundation als Stiftung<br />
und Wohltätigkeitsorganisation gegründet.<br />
Sie entwickelte in zwei Stufen<br />
den heutigen Rechenzwerg.<br />
Sofort nachdem die Verfügbarkeit<br />
einer ersten kleinen Serie angekündigt<br />
war, war das „Himbeertörtchen“<br />
vergriffen. Inzwischen wird es in ausreichenden<br />
Mengen professionell produziert.<br />
Es hat sich eine weltweite<br />
Raspberry-Pi-Gemeinde entwickelt,<br />
die täglich neue Erweiterungs-Hardware,<br />
Software und Anwendungen<br />
entwickelt. Die Netzgemeinde hat<br />
auch sofort ein Forum gegründet:<br />
www.forum-raspberrypi.de.<br />
Kraftzwerg<br />
Auf der Grundfläche einer Kreditkarte bietet der Rasp berry<br />
Pi alles, was einen Computer ausmacht: einen Prozessor,<br />
Speicher, ein Netzwerk, einen Tastaturanschluss und<br />
sogar einen Full-HD-HDMI-Controller. Bis heute wurden<br />
schon fast zwei Millionen Exemplare dieser Mikrorechner<br />
verkauft.<br />
75
Steuern & Vernetzen Rasperry PI<br />
Vernetzt im ganzen Haus<br />
Einer der Raspberry-Pi-Pioniere in<br />
Deutschland ist das Wolfsburger Unternehmen<br />
net4home GmbH. Seit Ende<br />
der 90er-Jahre ist net4home in der<br />
Gebäudetechnik tätig. Das Ziel ist die<br />
übergreifende Vernetzung aller relevanten<br />
Gewerke mittels Gebäude-<br />
Bus-System, deren Visualisierung und<br />
Steuerung. Den Bewohnern<br />
soll ein echter Mehrwert<br />
entstehen.<br />
Die Geschäftsführer sowie<br />
die Mitarbeiter wohnen<br />
und arbeiten selbst bereits<br />
jahrelang in vollautomatisierten<br />
Gebäuden. Sie kennen<br />
daher die aufkommenden<br />
Wünsche sehr gut und<br />
können Kunden viele Anregungen<br />
aus eigenem Erleben<br />
vermitteln. <strong>Der</strong> Raspberry<br />
Pi stellt eine gute Ergänzung<br />
zum firmeneigenen net4home-Gebäudesystem<br />
dar.<br />
<strong>Smart</strong>e Event-Gastronomie<br />
Im kleinen Niedersächsischen Ort<br />
Nordsteimke sollte die Event-Gastronomie<br />
„Ideenherd“ smart gemacht<br />
werden. Das heißt, mit der heute verfügbaren<br />
Technik für mehr Komfort<br />
und weniger Energieverbrauch ausgestattet<br />
werden. Indem die Gäste in die<br />
Steuerung per iPod und iPad eingebunden<br />
werden, sollte sich auch die<br />
Außenwirkung des „Ideenherds“ verbessern.<br />
Mehr Sicherheit durch verschiedene<br />
Alarmierungen war ebenfalls<br />
gewünscht.<br />
Das gesamte Objekt wurde mit dem<br />
net4home-Gebäudesystem realisiert.<br />
Kaum zu glauben: Vor dem<br />
Umbau war der „Ideenherd“<br />
ein Pferdestall.<br />
Das Ziel war es, dem Kunden eine<br />
zentrale Steuerung in die Hand zu<br />
geben. Neben der App n4hRemote<br />
sollte kein weiteres Bedienungselement<br />
zum Einsatz kommen, um Fehlerquellen<br />
durch zu viele Bedienmöglichkeiten<br />
auszuschließen.<br />
Die fünf Fernbedienungen durch<br />
fünf Apps zu ersetzen, die der Nutzer<br />
nacheinander aufrufen muss, wäre<br />
jedoch kein Fortschritt. Daher haben<br />
die Wolfsburger Techniker für die<br />
Multimedia- und Lichtsteuerung den<br />
Standard DMX (Digital MultipleX) genutzt.<br />
Als Schnittstelle zum Raspberry<br />
PI verwendeten sie die DMX-USB-<br />
Pro-Box von EnTec. So ist nun alles<br />
unter einem Dach in einer App und<br />
lässt sich gleichartig bedienen.<br />
Eine Steuerung<br />
für alles<br />
<strong>Der</strong> Raspberry Pi war für<br />
die Umsetzung des Projekts<br />
die ideale Lösung: <strong>Der</strong> Mikrorechner<br />
verfügt über<br />
klassische PC-Schnittstellen.<br />
Das lokale Netzwerk<br />
und die USB-Schnittstellen<br />
eröffnen unendliche Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Zusätzlich gibt es aufsteckbare<br />
Platinen beispielsweise<br />
zur Ansteuerung von Z-Wave-Sensoren<br />
und Aktoren oder auch digitale<br />
und analoge Ein- und Ausgänge.<br />
Beim Projekt „Ideenküche“ hat net-<br />
4home die Aufgaben Licht-DMX-<br />
Steuerung, Zeitschaltuhr, GSM (Mobilfunk),<br />
Internet-Wetterzentrale und<br />
Alarmzentrale anstatt mit einem kleinen<br />
Industrierechner mit einem RasPi<br />
gelöst. Das klingt wenig spektakulär,<br />
bietet aber viele Vorteile. Ein intelli-<br />
Einfach wohlfühlen: Das indirekte<br />
RGB-LED-Licht schafft eine<br />
behagliche Atmosphäre.<br />
Ganz schön smart: <strong>Der</strong> Gastraum<br />
im „Ideenherd“ glänzt mit innovativen<br />
Beleuchtungskonzepten.<br />
76
02.2014 // connected-home.de<br />
gentes System wie der RasPi kann sich<br />
selbst konfigurieren, indem es seine<br />
Umgebung abfragt: „Welche Module<br />
sind bei mir angeschlossen?“ Damit<br />
lassen sich nicht parametrierte Module<br />
direkt aus dem Karton auf der Baustelle<br />
verbauen und beim ersten Start<br />
automatisch adressieren.<br />
Da die kleinen Computer in einem<br />
Netzwerk miteinander verbunden<br />
sind, kann man sie mit bekannten und<br />
bewährten Software-Werkzeugen<br />
verwalten. Konfiguration, Wartung<br />
und Fehleranalyse sind aus der Ferne<br />
ohne Anfahrtszeiten des Elektroinstallateurs<br />
möglich. Dienste aus dem<br />
Internet lassen sich bequem nutzen:<br />
zum Beispiel die Wettervorhersage,<br />
um zu erfahren, dass die Pflanzen<br />
heute nicht gegossen werden müssen,<br />
da es wahrscheinlich morgen regnet.<br />
Durch weitere Schnittstellen in<br />
Hard- und Software ergeben sich<br />
noch mehr Vorteile. So gibt es neben<br />
der Kopplung zu DMX Steuerungen<br />
für Husqvarna-Mähroboter, Klima-<br />
Geräte von Guntamatic, Mitsubishi,<br />
Daikin und für viele weitere Geräte.<br />
Angenehme Lichtstimmung<br />
<strong>Der</strong> ehemalige Pferdestall ist dank des<br />
Raspberry Pi heute ein Paradebeispiel<br />
für smarte Vernetzung. Im Einzelnen<br />
RGB-Farbsteuerung für eine nette<br />
Atmosphäre. Im Lager und in den<br />
Kühlräumen gibt es eine Zeitsteuerung<br />
und eine Bewegungserkennung.<br />
Am Haupteingang befindet sich ein<br />
zentraler Aus-Schalter. Panik-Taster<br />
im gesamten Gebäude sorgen überall<br />
für 100 Prozent Licht. Das ist sinnvoll<br />
im Brandfall, aber auch für Reiniraspberry<br />
pi im Detail<br />
1<br />
3<br />
bedeutet das dimmbare Lichtkreise in<br />
allen Räumen für eine angenehmere<br />
Stimmung. Hierzu zählen der Saal,<br />
der Eingangsbereich, der Raum „Ideenherd<br />
2“ und die Terrassen. Die indirekte<br />
Wandbeleuchtung und die Deckenlampen<br />
sind deshalb getrennt<br />
steuerbar. Im Saal sorgen acht Deckenkreise<br />
und ein Wandkreis per<br />
4<br />
2<br />
1 <strong>Der</strong> LAN-Anschluss übertragt maximal 100 Mbit/s. 2 Über die HDMI-Schnittstelle<br />
kann der Raspberry Pi selbst Videos in Full HD (1080p) wiedergeben. 3 An die zwei<br />
USB-2.0-Buchsen lassen sich Tastatur, Festplatten oder externe Schnittstellen wie etwa<br />
für DMX anschließen. 4 Analogausgänge besitzt der Raspberry Pi in Form von FBAS-<br />
Video (gelb) und einer Stereo-Klinkenbuchse (blau).<br />
Beliebter Treffpunkt:<br />
Betreiber<br />
und Gäste fühlen<br />
sich wohl und der<br />
Raspberry PI<br />
sorgt für optimales<br />
Licht.<br />
77
Steuern & Vernetzen Rasperry PI<br />
Passend zum RasPi<br />
gibt es ein aufsteckbares<br />
DMX-Erweiterungsmodul.<br />
78<br />
gungsarbeiten und den<br />
Aufbau vor Events.<br />
Vor und während einer<br />
Veranstaltung können<br />
die Beleuchtung<br />
und die akustische Untermalung<br />
in vorher<br />
konfigurierte Szenarien<br />
übergehen. Dazu werden<br />
die Lichter automatisch<br />
gedimmt und die<br />
Musik auf eine bestimmte Lautstärke eingestellt. Je nach<br />
Tageszeit lassen sich zudem bestimmte Stimmungen erzeugen:<br />
beispielsweise zu Essenszeiten, bei der Vorbereitung<br />
und beim Aufbau. Schaltbare Steckdosen außen und innen<br />
versorgen außerdem zeitgerecht den Weihnachtsbaum und<br />
die Halloween-Kürbisse mit Strom.<br />
Auch die Beamer-Steuerung ist smart. Sobald jemand<br />
den Projektor einschaltet, fährt die entsprechende Leinwand<br />
herunter, die Saalbeleuchtung und die Fensterbeschattung<br />
passen sich an.<br />
Außerdem richtet sich die Außenbeleuchtung des Gebäudes<br />
nach dem Sonnenuntergang. Zugleich schaltet sich<br />
die Innenbeleuchtung in Abhängigkeit von der Tageszeit,<br />
der gewünschten Stimmung und der tatsächlichen Lichtverhältnisse<br />
ein und aus.<br />
Optimales Klima<br />
Um eine angenehme Wohlfühltemperatur zu erreichen und<br />
gleichzeitig Heizenergie zu sparen, sind die Bereiche Eingang,<br />
Saal und die Arbeitszone unabhängig voneinander<br />
regelbar. Dabei berücksichtigt der Raspberry Pi den Zustand<br />
der Fenster und Türen. Selbst das Klima der Kühlräume<br />
und Weinkeller überwacht er.<br />
Bewegungsmelder und Fensterkontakte für Lichtsteuerung<br />
und Klima dienen gleichzeitig als Alarmanlage. Dazu<br />
wird beim Verlassen des Gebäudes angezeigt, ob „alles geschlossen“<br />
ist. Bei Einbruchalarm werden der Wachschutz<br />
und das Management per Wählgerät informiert. Rauchund<br />
Wassermelder sind ebenfalls an das System angeschlossen.<br />
Statt Schlüssel besitzt das Personal Transponder-Karten<br />
für Leser an den Außentüren.<br />
Für die Visualisierung und Bedienung sind mehrere<br />
Apple iPod touchs und iPads vorgesehen. Zusätzlich stehen<br />
Touch-PCs in den Funktionsräumen. Mehrere IP-Kameras<br />
verschaffen dem Personal jederzeit einen guten Überblick,<br />
um sich quasi unsichtbar um das Wohl der Gäste kümmern<br />
zu können.<br />
Heimvernetzung zum Sparpreis<br />
<strong>Der</strong> Raspberry Pi verbraucht nur ca. 3 Watt<br />
Strom. Das entspricht 25 kWh pro Jahr bei<br />
einem 24-Stunden-Betrieb. Berücksichtigt<br />
man den heutigen Strompreis, ergeben<br />
sich Betriebskosten von ca. 5 Euro pro<br />
Jahr. Die Anschaffung des Systems mit<br />
RasPi, Netzteil, Gehäuse und Speicherkarte<br />
kostet ca. 50 Euro. Wer will da noch sagen,<br />
dass Hausvernetzung teuer sei?<br />
Auch dAS kann „RasPi“<br />
Babbage stellt Felix Baumgartners Rekord ein<br />
Engländer sind für ihre spleenigen Ideen bekannt.<br />
Nun hat einer von ihnen, Dave Akerman (http://<br />
www.daveakerman.com/), es mal wieder allen<br />
gezeigt. Sein Teddy Babbage hat den Stratosphären-<br />
Weltrekord von Felix Baumgartner übertrumpft. Per<br />
Ballon stieg das Stofftier bis auf 39 km auf. <strong>Der</strong><br />
Raspberry Pi lieferte während des Fluges Live-Bilder<br />
und Messwerte und sorgte schließlich dafür, dass<br />
Babbage absprang und sicher zur Erde zurückkehrte.<br />
Raspberry Pi schützt Nashörner<br />
Ein englisches Unternehmen nutzt den Raspberry Pi,<br />
um ein Kamerasystem zur Überwachung von Nashörnern<br />
in Kenias Tsavo-Nationalpark zu steuern. Die<br />
Kamera schickt ihre Bilddaten quasi in Echtzeit über<br />
Satellit aus dem Park zum kenianischen Wildlife<br />
Service. Nachts nutzt die Kamera Infrarot-LEDs als<br />
Blitz, um die Tiere nicht zu stören und die Wilderer<br />
nicht auf sie aufmerksam zu machen. <strong>Der</strong> Raspberry<br />
Pi funkt die Kamerabilder an den Wildlife Service im<br />
Nationalpark. Dadurch lässt sich die Wanderung der<br />
Tiere mit nur geringer Verzögerung beobachten und –<br />
wenn notwendig – eingreifen.<br />
Zunächst sollen 100 Kameramodule auf Raspberry-<br />
Pi-Basis eingesetzt werden. Die Herausforderung für<br />
die Entwickler war es, ein robustes Überwachungssystem<br />
zu entwickeln, das sowohl extreme Wetterbedingungen<br />
als auch Tierangriffen standhält.<br />
Viele weitere Ideen wurden schon realisiert. Mehr Info<br />
dazu im Forum unter www.raspberrypi.org.<br />
Eine „nashornfeste“ Outdoor-Kamera, gesteuert mit einem<br />
Raspberry Pi, sendet Live-Bilder an den Wildlife Service.
02.2014 // connected-home.de<br />
Meinung<br />
Kabel<br />
oder<br />
Funk?<br />
Wer in der Vergangenheit ein<br />
smartes Haus haben wollte, hatte<br />
gar keine andere Wahl, als ein<br />
kabelgebundenes Bussystem wie KNX,<br />
LCN, BACNET oder LON einzusetzen. Ohne<br />
Kabel ging es nicht. Auch heute schwört<br />
die Elektroinstallationsgemeinde auf die<br />
solide Kupferverbindung. Die nicht unbegründete<br />
Meinung lautet: „Kabel funktioniert<br />
immer, da gehen keine Signale verloren.“<br />
Funk dagegen ist vielen zu unsicher.<br />
Hier werden offensichtlich Äpfel mit Birnen<br />
verglichen. Ein schlecht geplantes,<br />
nachlässig installiertes und dilettantisch<br />
programmiertes Kabel-KNX-Projekt ist äußerst<br />
unbefriedigend und macht dem Installateur<br />
über Jahre eine Menge Ärger. Ein dagegen<br />
sauber aus gemessenes und konfiguriertes<br />
Funksystem läuft dauerhaft störungsfrei.<br />
Es liegt also nicht an der<br />
Technologie, sondern an der Qualität der<br />
Komponenten, der Planung und der handwerklichen<br />
Ausführung.<br />
In den zurückliegenden Jahren hat sich<br />
die Funktechnologie weltweit viele Freunde<br />
gemacht. Große Konzerne wie SAP, Hotelketten<br />
wie NH und auch mehrere große Fertighaushersteller<br />
setzen beispielsweise auf<br />
den batterielosen EnOcean-Funk. Elektroinstallateure<br />
nehmen diese Entwicklung<br />
nur am Rande wahr. Für die meisten Handwerksbetriebe<br />
ist Funk auch heute immer<br />
noch höchstens ein Lückenfüller. Manchen<br />
dämmert es inzwischen, dass eine Technologie,<br />
die für die Nachrüstung gut geeignet<br />
ist, auch im Neubau so verkehrt nicht sein<br />
kann. Aber soll man deshalb auf die bewährten<br />
Systeme KNX und LCN verzichten?<br />
Wieder alles neu lernen, obwohl die<br />
traditionellen Bussysteme gerade so richtig<br />
beherrscht werden? Also Kabel oder Funk?<br />
Die Realität ist dann doch etwas weniger<br />
schwarzweiß. Neben „entweder oder“ gibt<br />
es auch ein „sowohl als auch“. Aktoren, also<br />
Dimmer und Schalter, benötigen auch bei<br />
Funk 230 Volt und damit ein Kabel, denn es<br />
soll ja etwas geschaltet oder gedimmt werden.<br />
Wenn immer möglich, sollten Aktoren<br />
gut aufgeräumt im Zählerschrank untergebracht<br />
werden. Das liebt nicht nur der Elektriker,<br />
es spart auch Kosten.<br />
Die Sensorik dagegen ist dort montiert,<br />
wo bedient und gemessen wird, nämlich in<br />
den Wohnräumen an den Wänden. Hier ist<br />
Flexibilität gefragt. Lichtschalter 15 Zentimeter<br />
nach rechts gefällig? Raumtemperatursensor<br />
einen Meter verlegen, weil am<br />
alten Platz jetzt ein Schrank stehen soll? Da<br />
ist Funk unschlagbar. Warum also nicht beide<br />
Welten verbinden: Aktorik mit KNX oder<br />
LCN und Sensorik mit Funk. Die entsprechenden<br />
Koppler zwischen beiden Welten,<br />
beispielsweise für EnOcean und KNX, gibt<br />
es inzwischen schon in der dritten Generation<br />
und sogar von mehreren Anbietern.<br />
So lassen sich die Vorteile beider Technologien<br />
beim Neubau und bei der Gebäudesanierung<br />
sinnvoll verbinden. Spätere Erweiterungen<br />
– schließlich soll ein Gebäude<br />
länger als 30 Jahre stehen, bis saniert werden<br />
muss – sind dann ohne viel Aufwand<br />
dank Funk meistens kabellos machbar.<br />
Günther Ohland,<br />
Technik-Journalist, Buchautor und<br />
Erster Vorsitzender der <strong>Smart</strong><strong>Home</strong><br />
Initiative Deutschland e.V., E-Mail:<br />
go@smarthome-deutschland.de<br />
79
steuern & vernetzen Starter-Kit<br />
Die Bedienung des<br />
<strong>Home</strong>Pilot ist auch<br />
über eine kostenlose<br />
App möglich – selbst<br />
von unterwegs.<br />
Von Peter Pernsteiner // Fotos: P. Pernsteiner, Rademacher<br />
Die neue Freiheit<br />
Ein USB-Stick macht’s möglich: <strong>Der</strong> <strong>Home</strong>Pilot von Rademacher steuert jetzt auch<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Komponenten nach dem Z-Wave-Standard. Das bedeutet eine deutlich<br />
größere Produktauswahl. Wir haben die erweiterte Universal-Zentrale ausprobiert.<br />
Die <strong>Home</strong>Pilot-Zentrale von<br />
Rademacher funktionierte<br />
bislang nur auf Basis von<br />
Komponenten des proprietären Rollo-<br />
<strong>Home</strong>Control-Systems. Komfortabel<br />
kann der Besitzer damit seit Längerem<br />
Rohrmotoren für Markisen und Rollläden<br />
automatisieren.<br />
Die Inbetriebnahme ist eine einfache<br />
Angelegenheit: per Netzwerkkabel<br />
am Router anschließen und in eine<br />
der beiden USB-Buchsen den mitgelieferten<br />
434,5-MHz-Funkstick für die<br />
Rollo<strong>Home</strong>Control-Komponenten<br />
einstecken – fertig. Die schick gestylte<br />
Zentrale kann direkt in der Steckdose<br />
platziert werden, lässt sich aber auch<br />
über ein 180 cm langes Netzkabel abgesetzt<br />
betreiben.<br />
Praktisch: Zur Konfiguration ist<br />
keine Computer-Software erforderlich;<br />
ein simpler Browser auf einem<br />
PC, Mac oder Tablet genügt, denn in<br />
der Zentrale ist ein Webserver integriert.<br />
Ihn erreicht man ab Werk unter<br />
der Adresse http://homepilot.local<br />
oder unter seiner lokalen IP-Adresse.<br />
Später kann ein individueller Name<br />
festgelegt werden – im Test beispielsweise<br />
„Connected<strong>Home</strong>“.<br />
Am linken Rand der übersichtlichen<br />
Browser-Bedienoberfläche befinden<br />
sich fünf Touch-Felder für die Grundfunktionen<br />
„Favoriten“, „Geräte“,<br />
„Szenen & Automation“, „Sensoren“<br />
und „Konfiguration“. Unter „Konfiguration“<br />
lassen sich interaktiv Aktoren,<br />
Sensoren, Funktionsgruppen und<br />
Szenen einrichten sowie diverse Einstellungen<br />
vornehmen. Jeder Komponente<br />
kann der Nutzer einen Namen<br />
und eine Beschreibung geben.<br />
Angemeldete Aktoren sind per<br />
Browser im Menü „Geräte“ schaltbar.<br />
Alternativ gibt es eine Gratis-<strong>Smart</strong>-<br />
80
02.2014 // connected-home.de<br />
Die <strong>Home</strong>Pilot-Zentrale<br />
kann entweder per<br />
Stromkabel abgesetzt<br />
betrieben werden oder<br />
wie hier im Bild direkt<br />
in einer Steckdose<br />
platziert werden.<br />
<strong>Home</strong>Pilot braucht keine<br />
spezielle Software, denn<br />
die Bedienung sowie die<br />
Konfigurierung erfolgen<br />
ganz einfach per Webbrowser<br />
und sind sogar<br />
mit einem normalen Laptop<br />
möglich.<br />
Für Einsteiger bietet Rademacher ein<br />
Energiespar-Set, bestehend aus der<br />
Zentrale mit zwei Funksticks, zwei<br />
Heizkörperthermostaten, einem<br />
Tür-/Fensterkontakt und einer Funksteckdose<br />
mit integriertem Z-Wave-<br />
Repeater zur Reichweiten-Erhöhung<br />
in Gebäuden.<br />
In der Grundversion<br />
hat die <strong>Home</strong>Pilot-<br />
Zentrale einen USB-<br />
Funkstick für 434,5<br />
MHz (Rollo<strong>Home</strong>Control-System).<br />
Optional<br />
lässt sie sich über einen<br />
zusätzlichen Funkstick<br />
für den Z-Wave-<br />
Standard bei 868,42<br />
MHz erweitern.<br />
phone/Tablet-App. Sie erlaubt aber<br />
keine Konfiguration, sondern nur die<br />
Bedienung. Im „Szenen & Automationen“-Menü<br />
lassen sich Aktoren mit<br />
Bedingungen wie Sensorparameter<br />
oder Uhrzeit verknüpfen.<br />
Zum Rollo<strong>Home</strong>Control-Sortiment<br />
gehören Funksteckdosen, Gurtwickler,<br />
Rauchmelder, Rohrmotoren,<br />
Steckdosen, Unterputz-Aktoren,<br />
Wandtaster sowie ein vielseitiger Outdoor-Umweltsensor<br />
mit Helligkeitsmesser,<br />
Niederschlagserfassung,<br />
Temperaturfühler, Windmesser und<br />
ebenfalls integriertem Rohrmotor-<br />
Aktor für eine Markise. Einen Bewegungsmelder<br />
gibt es von Rademacher<br />
bisher nicht. Das könnte sich jetzt aber<br />
ändern, denn seit Kurzem lässt sich<br />
die <strong>Home</strong>Pilot-Zentrale mit Aktoren<br />
und Sensoren nach dem Hersteller<br />
übergreifenden Z-Wave-Funkstandard<br />
auf 868,42 MHz betreiben. Hierzu<br />
muss nur der für 125 Euro gelistete<br />
Z-Wave-Stick in den zweiten USB-<br />
Slot der Zentrale gesteckt werden.<br />
Attraktives Energiespar-Set<br />
Wer keine <strong>Home</strong>Pilot-Zentrale hat,<br />
kann im Fachhandel ein gut ausge-<br />
stattetes Energiespar-Set erwerben,<br />
das neben der Zentrale die zwei USB-<br />
Funksticks für Rollo<strong>Home</strong>Control und<br />
Z-Wave beinhaltet. Dazu gibt es zwei<br />
Z-Wave-Heizkörper-Thermostate, einen<br />
-Tür-/Fensterkontakt sowie eine<br />
-Funksteckdose, die sogar als Repeater<br />
zur Reichweitenerhöhung dient.<br />
Dank erweiterter Software ist die<br />
<strong>Home</strong>Pilot-Zentrale jetzt noch flexibler<br />
und komfortabler. So kann der<br />
Nutzer den Heizkörper an bestimmten<br />
Wochentagen zur Morgendämmerung<br />
und/oder Abenddämmerung<br />
verstellen. Dabei lassen sich auch<br />
81
steuern & vernetzen Starter-Kit<br />
Rademacher <strong>Home</strong>Pilot<br />
(mit DuoFern-Stick)<br />
349 Euro<br />
Ausstattung:<br />
Bedienung:<br />
Verarbeitung:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Dank Erweiterung auf Z-Wave<br />
ist der Rademacher <strong>Home</strong>Pilot jetzt<br />
wesentlich universeller einsetzbar.<br />
Steckbrief<br />
Hersteller:Rademacher<br />
Produkt: <strong>Home</strong>Pilot Energie-Sparset<br />
Zentrale:<strong>Home</strong>Pilot<br />
Geräteart:<br />
LAN-Gateway für<br />
rollo<strong>Home</strong>-Control-System und Z-Wave<br />
Abm. (BxHxT): 6,5 x 5,4 x 9,6 cm<br />
Schnittstellen: RJ45, 2x USB für Funksticks<br />
App/Software: Web-Interface und App<br />
<strong>Smart</strong>phone-Fernzugang:kostenlos<br />
Funkfrequenzen: 434,5 bzw. 868,42 MHz<br />
Funkstandard:<br />
proprietär<br />
(Rollo<strong>Home</strong>Control) bzw. Z-Wave<br />
Kommunikation: beide Frequenzen<br />
bidirektional<br />
Leistungsaufnahme der Base:<br />
4,6 Watt (durchschnittlich mit beiden USB<br />
Funksticks – entspricht 40,3 kWh pro Jahr)<br />
Preis:<br />
739 Euro<br />
Zubehör im Lieferumfang: <strong>Home</strong>Pilot-<br />
Basis, USB-Funkstick für Rollo<strong>Home</strong>Control-<br />
System, USB-Funkstick für Z-Wave, Funk-<br />
Fenster/Tür-Kontakt, Funk-Steckdose<br />
inklusive Z-Wave-Repeater zur Reichweitenvergrößerung,<br />
zweimal Danfoss-Funk-Heizkörperthermostat<br />
Per <strong>Smart</strong>phone-App lässt sich <strong>Home</strong>Pilot<br />
komfortabel bedienen, aber nicht konfigurieren.<br />
Die Bedienung und<br />
auch die Konfiguration<br />
per Webbrowser<br />
sind gut durchdacht.<br />
Im Redaktionstest<br />
wurden zwei Funksteckdosen<br />
und zwei<br />
Heizkörperthermostate<br />
am System angemeldet.<br />
Für jede Komponente<br />
können individuell<br />
ein Name und eine<br />
Beschreibung festgelegt<br />
werden.<br />
<strong>Der</strong> elegante Z-Wave-Thermostatkopf von Danfoss ist 7,8 cm lang und hat<br />
5,1 cm Durchmesser. Zur lokalen Überprüfung des per Funk vorgegebenen Sollwertes<br />
tippt man einmal kurz auf die Taste unter dem kleinen Display. Daraufhin<br />
wird das Display für zehn Sekunden sichtbar und auch hinterleuchtet.<br />
Offset-Zeiten programmieren – also<br />
beispielsweise 23 Minuten nach Sonnenuntergang.<br />
Zudem kann der Nutzer<br />
festgelegen, wann spätestens geschaltet<br />
werden soll. Die Dämmerungszeiten<br />
errechnet der <strong>Home</strong>Pilot<br />
anhand des individuell<br />
speicherbaren<br />
Postleitzahlenbereichs.<br />
Au f Wu n sch<br />
kann er Feiertage<br />
individuell nach<br />
Bundesland verwenden. Bei Bedarf<br />
handhabt die Zentrale Feiertage wie<br />
Sonntage.<br />
Automatisiert können jetzt auch E-<br />
Mails bei der Auslösung von Szenen<br />
verschickt werden. Hierzu muss der<br />
Nutzer die E-Mail-Adresse und das<br />
Mail-Provider-Passwort via Web-<br />
Interface in der Zentrale speichern.<br />
Zur Konfiguration<br />
des <strong>Home</strong>Pilot genügt ein<br />
simpler Webbrowser<br />
<strong>Der</strong>zeit unterstützt der <strong>Home</strong>Pilot<br />
allerdings nur die Anbieter Google<br />
Mail, web.de und GMX.<br />
So toll alles funktioniert, noch gibt<br />
es eine Schwäche: die Übersichtlichkeit<br />
beim Programmieren von Szenen.<br />
Beispiel Temperatursteuerung:<br />
Die<br />
Wohnung soll an<br />
g e w ü n s c h t e n<br />
Wochentagen zu<br />
festgelegten Uhrzeiten<br />
eine bestimmte<br />
Wärme aufweisen. Wer drei<br />
oder mehr Temperatur-Levels definieren<br />
möchte, braucht für jeden eine eigene<br />
Szene. Zum Überprüfen der<br />
Schaltzeiten muss der Nutzer ständig<br />
zwischen den Szenen hin- und herspringen.<br />
Besser wäre es, wenn alle<br />
Levels in einem gemeinsamen Diagramm<br />
visualisiert würden.<br />
Fazit<br />
<strong>Home</strong>Pilot hat zwar noch<br />
etwas Verbesserungspotenzial,<br />
ist aber bereits jetzt ein sehr<br />
ausgeklügeltes Automatisierungssystem<br />
mit faszinierenden<br />
Möglichkeiten und einer<br />
bequemen Bedienung per<br />
Browser oder App. Dank<br />
Systemerweiterung auf den<br />
Z-Wave-Standard ist diese<br />
Lösung jetzt auch wesentlich<br />
universeller nutzbar. Und<br />
sicherlich bringt der Einsatz<br />
von standardisierten Z-Wave-<br />
Komponenten bald auch<br />
Kostenvorteile, denn aktuell ist<br />
das System von Rademacher<br />
preislich noch eher am oberen<br />
Ende der Skala angesiedelt.<br />
82
02.2014 // connected-home.de<br />
Markt<br />
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Firmenstempel<br />
Nadine Stiegler<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Richard-Reitzner-Allee 2<br />
85540 Haar bei München<br />
Tel.: 089 25556-1125<br />
E-Mail: nstiegler@wekanet.de<br />
Termine<br />
Ausgabe Anzeigenschluss EVT<br />
03/2014 24.01.2014 21.02.2014<br />
04/2024 21.02.2014 21.03.2014<br />
05/2014 26.03.2014 25.04.2014<br />
06/2014 30.04.2014 30.05.2014<br />
07/2014 20.06.2014 18.07.2014<br />
08/2014 14.08.2014 12.09.2014<br />
09/2014 18.09.2014 17.10.2014<br />
10/2014 24.10.2014 21.11.2014<br />
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83
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WK 40H0 E02
02.2014 // connected-home.de<br />
Sehen<br />
& Hören<br />
Seite 90<br />
Wand aus Sound<br />
On-Wall-Speaker bringen die<br />
Wände zum Klingen. Das spart<br />
Platz im Zuhause, und trotzdem<br />
kann man überall Musik<br />
genießen. Wir haben vier<br />
Systeme getestet.<br />
Seite 86<br />
Freie Senderwahl<br />
Mit dem Multiroom-Videosystem von<br />
Cen.Sys wird für Filmfans und Vielgucker<br />
ein Traum endlich Wirklichkeit.<br />
85
Sehen & Hören Multiroom-TV-System<br />
Zusammen mit dem Cen.Touchscreen wird<br />
der Cen.Sys-Client zum Fernseher mit Videorekorder<br />
und integrierter Heimsteuerung.<br />
Cen.Sys lässt sich auch<br />
über System-Fernbedienungen<br />
steuern –etwa<br />
mit der Gerätesteuerung<br />
von Bang&Olufsen.<br />
Fernsehen mit<br />
Zimmer-Service<br />
Ein System, das jeden Raum mit Live-Programm, Aufnahmen und Filmkonserven<br />
versorgt, das wär‘s! Das bieten die TV-Server des deutschen Entwicklers Cen.Sys –<br />
auf Wunsch inklusive Heimkino- oder Heimsteuerung.<br />
Von Reinhard Otter<br />
Eine Multiroom-Musikanlage<br />
zu installieren stellt heute kein<br />
echtes Problem mehr dar. Systeme<br />
von Sonos, Raumfeld und anderen<br />
Herstellern lassen sich fast schon<br />
per Plug&Play in Betrieb nehmen.<br />
Nicht zuletzt wegen ihres leicht beherrschbaren<br />
Komforts werden sie<br />
immer beliebter, <strong>CONNECTED</strong><br />
<strong>HOME</strong> berichtet regelmäßig darüber.<br />
Aber Multi-Room-Fernsehen? Ein<br />
zentraler Server, der das TV-Programm<br />
empfängt, aufnimmt, sortiert<br />
und via Netzwerk an Clients überall<br />
dorthin streamt, wo ein Flat-TV steht?<br />
Mit einheitlicher Menüoberfläche,<br />
einfacher Steuerung und maximalem<br />
Komfort? Das hätte was.<br />
Und das gibt es auch. In Deggendorf,<br />
ganz im Osten von Bayern, ist die<br />
Cen.Sys GmbH & Co. KG zu Hause:<br />
nach unserer Kenntnis der einzige<br />
Anbieter in Deutschland, von dem<br />
man echtes Multiroom-Fernsehen erhält.<br />
Cen.Sys lebt Multiroom selbst: In<br />
Deggendorf befinden sich nur die Firmenzentrale<br />
und die Fertigung edler<br />
Gehäuseteile. <strong>Der</strong> Chefentwickler hat<br />
sein Labor am Bodensee, die Netzwerk-<br />
und die Steuerungs-Integration<br />
der Systeme finden teils in Lübeck und<br />
teils bei Heilbronn statt.<br />
Empfang auf vier<br />
bis zwölf Tunern<br />
Ähnlich wie die Unternehmensstruktur<br />
sind auch die Cen.Sys-Produkte<br />
auf hohem Niveau vernetzt. Zu einem<br />
System gehören stets ein Server sowie<br />
einer oder mehrere Clients. Alle Geräte<br />
basieren auf PC-Technik, von der<br />
beim Betrieb aber nichts zu sehen ist.<br />
Die Cen.Server arbeiten mit einem angepassten<br />
Linux-Betriebssystem. Als<br />
Clients dienen Mini-PCs mit einem<br />
Embedded-Windows-7-System, auf<br />
dem die Cen.Sys-Entwickler ihre eigene<br />
TV-Software programmiert haben.<br />
Diese bietet eine übersichtliche<br />
Menüoberfläche für den Einsatz am<br />
TV und auf der Leinwand.<br />
Server gibt es in verschiedenen<br />
Größen. <strong>Der</strong> kompakte Cen.Server<br />
fürs Hi-Fi-Rack mit vier digitalen Kabel-<br />
oder Sat-Empfangsteilen und fünf<br />
2-Tera byte-Festplatten stellt den Einstieg<br />
dar. Daneben gibt es drei Modelle<br />
für den Einbau in 19-Zoll-Racks:<br />
Cen.Server L, XL und XXL. Die Server<br />
unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich<br />
Speichervolumen und der<br />
Anzahl an Tunern: Das größte Modell<br />
kann zwölf Transponder gleichzeitig<br />
empfangen und Sendungen auf 28<br />
4-Terabyte-Fest platten speichern. <strong>Der</strong>en<br />
Kapazität reduziert sich durch die<br />
Datenspeicherung per RAID5-Sicherung<br />
zwar, genug Platz für viele Wochen<br />
Aufnahmen bieten sie dennoch.<br />
86
02.2014 // connected-home.de<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1 <strong>Der</strong> Programm-Guide zeigt detaillierte Sendungs-Infos und<br />
bezieht das Server-Archiv ein: Blaue Uhrzeiten vor einer Sendung<br />
bedeuten, dass sie schon aufgenommen wurde. Ist die Überschrift<br />
blau, liegt die Aufnahme in HD vor, ein komplett blauer<br />
Text steht für Filme, die von Blu-ray eingespielt wurden. Laufende<br />
Sendungen sind grün, programmierte gelb markiert.<br />
2 Neue Aufnahmen lassen sich ins System importieren. Dafür<br />
verbindet der Cen.Sys-Server die EPG-Infos mit einer großen<br />
Filmdatenbank und holt das Filmcover plus alle weiteren Infos<br />
ins System. Diese Daten kann man um eine Bewertung und<br />
technische Daten wie etwa das Bildformat ergänzen.<br />
3 Neun gleich große oder ein größeres und fünf kleinere<br />
TV- und Videofenster kann Cen.Sys auf dem Flat-TV zeigen.<br />
Neben parallel laufenden Fernsehsendern lassen sich so auch<br />
Bilder von Überwachungs- oder Türkameras anzeigen.<br />
4 Cen.Sys kann auch ein Heimsteuerungssystem von Gira<br />
einbinden. Die Gira-Oberflächen lassen sich dabei über das Cen.<br />
Sys-Menü befehligen. Umgekehrt lassen sich auch die Grundfunktionen<br />
der Cen.Sys-Server und -Clients in Gira-Befehlsfolgen<br />
integrieren und so über Gira-Schalter oder -Panels steuern. So<br />
lässt sich etwa die Musikwiedergabe zentral starten, sobald<br />
jemand das Wohnzimmerlicht einschaltet.<br />
Reicht der Speicherplatz nicht, lässt<br />
sich der Cen.Server XXL mit nochmals<br />
20 4-TByte-Festplatten erweitern.<br />
Die Server kosten zwischen knapp<br />
10.000 und 40.000 Euro, der kleinste<br />
Client ist ab 3.500 Euro zu haben. Den<br />
wahren Wert der Cen.Sys-Komponenten<br />
macht aber vor allem ihre<br />
Software aus – trotz der aufwendigen<br />
Geräte.<br />
Alles fürs TV-Archiv<br />
Als zentralen Bestandteil seines TV-<br />
Netzwerkes bietet Cen.Sys einen detaillierten<br />
elektronischen Progamm-<br />
Guide (EPG), der das Fernsehprogramm<br />
und auf dem Server gespeicherte<br />
Filme berücksichtigt (siehe<br />
oben). Die EPG-Daten stammen aus<br />
der Redaktion von TV-Movie und werden<br />
auf dem Fernseher auch so dargestellt,<br />
wie man das von Progammheften<br />
kennt. <strong>Der</strong> Unterschied: Per<br />
Knopfdruck lässt sich die Schriftgröße<br />
ändern, sodass der EPG auf großen<br />
und kleinen TV-Schirmen ähnlich gut<br />
lesbar ist. Hier lassen sich Sendungen<br />
per Knopfdruck zur Aufnahme progammieren.<br />
Um Dubletten im Archiv<br />
zu vermeiden, markiert der Programm-Guide<br />
alle Filme, Serien und<br />
sonstigen Sendungen farbig, die bereits<br />
auf dem Server lagern. Er unterscheidet<br />
dabei zwischen SD- und HD-<br />
Mitschnitten sowie von einer Blu-ray<br />
Disc kopierten Filmen. Tatsächlich<br />
lassen sich auf dem Server Blu-ray-<br />
Filme archivieren, aber nicht weitergeben.<br />
Ab Werk funktioniert das nur<br />
mit Discs ohne Kopierschutz.<br />
In erster Linie geht es bei Cen.Sys<br />
aber um TV-Mitschnitte, von denen<br />
der Server fast beliebig viele gleichzeitig<br />
anlegen kann, solange die Kapazitäten<br />
der DVB-Empfangskarten und<br />
der Festplatten im Server nicht überfordert<br />
sind. So kann bereits der<br />
kleinste Cen.Sys-Server mit seinen<br />
vier Empfangskarten fünf und mehr<br />
Sendungen gleichzeitig mitschneiden,<br />
sofern einige davon auf demselben<br />
Transponder oder Kabelkanal ausgestrahlt<br />
werden.<br />
Aufnahmen lassen sich einzeln im<br />
EPG anlegen oder als Serien programmieren.<br />
In Vorbereitung für eines der<br />
nächsten Updates sind laut Cen.Sys-<br />
Erfinder Oliver Klitzing auch Daueraufnahmen,<br />
mit denen man in den<br />
großen Servern seine Lieblingssender<br />
jeweils über mehrere Tage hinweg<br />
speichern kann, um deren Programme<br />
dann jederzeit sehen zu können.<br />
Was bislang nicht funktioniert, sind<br />
Auto-Aufnahmen – etwa alle Filme<br />
eines bestimmten Schauspielers.<br />
Mitschnitte landen zunächst in einem<br />
Aufnahmeverzeichnis, wo man<br />
sie anschauen, löschen und bear-<br />
87
Sehen & Hören Multiroom-TV-System<br />
Cen.Server & Station Cen.Server XXL Cen.Mini Cen.Taurus<br />
Das System<br />
fürs HiFi-Rack<br />
TV-MaSChine<br />
mit Daten-Silo<br />
Film-Abspieler<br />
ohne Blu-ray<br />
<strong>Der</strong> Client für<br />
High-End-Fans<br />
<strong>Der</strong> derzeit kleinste Server<br />
(rechts) hat vier DVB-S- oder<br />
-C-Tuner sowie fünf Festplatten<br />
à zwei Terabyte (Preis:<br />
9.900 Euro). Über spezielle<br />
Pay-TV-Kartenleser lassen<br />
sich verschlüsselte HD+-und<br />
Sky-Kanäle empfangen und<br />
frei aufnehmen.<br />
Client mit BD-Player<br />
Die Cen.Station (links) für<br />
3.990 Euro empfängt TV-<br />
Streams vom Server, kann<br />
Blu-ray-Filme abspielen oder<br />
deren Inhalt auf den Server<br />
importieren. Das klappt aber<br />
ab Werk nur mit Blu-ray Discs<br />
ohne Kopierschutz .<br />
Cen.Sys-Server gibt es mit<br />
vier, sechs, acht oder zwölf<br />
Tunern. Letzerer ist der Cen.<br />
Server XXL, der, abgesehen<br />
von seiner riesigen Kapazität<br />
(28-mal 4 TByte), seinen<br />
vielen Tunern und dem Preis<br />
von fast 40.000 Euro, dieselben<br />
Aufgaben erfüllt wie<br />
der Kleinste – nur wesentlich<br />
mehr davon gleichzeitig.<br />
Zusatz-Funktionen<br />
Auf Wunsch lassen sich die<br />
Funktionen der Server mit<br />
Überwachungskameras,<br />
iTunes-Wiedergabe und die<br />
Anbindung an Sonos-Multiroom-Systeme<br />
erweitern.<br />
Für zusätzliche Räume und<br />
die versteckte Montage im<br />
Schrank oder TV-Rack ist der<br />
Cen.Mini-Client (3.490 Euro)<br />
geeignet. Er enthält die gleiche<br />
Technik wie in der Cen-<br />
Station, aber kein Laufwerk.<br />
Vielfältige Steuerung<br />
Die Cen.Sys-Clients werden<br />
über externe Steuerungssysteme<br />
kontrolliert – etwa einen<br />
angeschlossenen RTI-Controller<br />
oder die Systemsteuerung<br />
einer B&O-Audio-Video-<br />
Anlage. Zudem bietet Cen.Sys<br />
eine Schnittstelle für die Anbindung<br />
an Gira-Hausautomationsserver.<br />
Wer seine TV-Technik gern<br />
gut sichtbar zelebriert, der<br />
greift zum Cen.Taurus (6.990<br />
Euro). Technisch ist der mit<br />
der Cen-Station identisch,<br />
doch optisch steht er neben<br />
anderen High-End-Geräten<br />
besonders brillant da – egal<br />
ob von B&O oder Burmester.<br />
Top-Gehäuse-Finish<br />
Das Aluminium-Gehäuse des<br />
Cen.Taurus wird in Kleinstserien<br />
aus vollen 10-Kilogramm-<br />
Blöcken gefräst, von Hand<br />
poliert und mit Klarlack<br />
überzogen. Vorn thront ein<br />
bläulich illuminierter Ein-/<br />
aus-Taster aus Edelstahl.<br />
Eine bequeme Möglichkeit<br />
der Cen.Sys-<br />
Steuerung bietet die<br />
rti-Funkfernbedienung.<br />
<strong>Der</strong>en<br />
Oberfläche und Bedienlogik<br />
sind auch in<br />
Form einer iPhone-<br />
App zu haben.<br />
beiten kann. Sie lassen sich dort mit<br />
wenigen Handgriffen von den Pufferzeiten<br />
vor und nach dem Film sowie<br />
von Werbung befreien. Laut Oliver<br />
Klitzing werden mit Cen.Sys-Servern<br />
allerdings überwiegend Mitschnitte<br />
von Pay-TV-Sendern von Sky angefertigt.<br />
Sky-fähige Kartenleser haben die<br />
Server an Bord.<br />
Im nächsten Schritt lassen sich Aufnahmen<br />
in die dauerhafte Filmsammlung<br />
übernehmen. Dafür ruft die Software<br />
von Cen.Sys alle cineastischen<br />
Daten zu Spielfilmen oder Serien aus<br />
einem großen Online-Verzeichnis ab<br />
und sichert diese mit dem Film auf<br />
dem Server. Dazu zählen auch eine<br />
Inhaltsbeschreibung und das DVD-<br />
Cover des Titels. Weitere Infos lassen<br />
sich manuell hinterlegen, wie etwa eine<br />
Bewertung, das Bildformat (16:9<br />
oder CinemaScope) sowie die Angabe,<br />
ob es sich um einen 3D-Film handelt.<br />
Mit diesen Daten kann der Cen.Sys-<br />
Client bei der Wiedergabe etwa einen<br />
angeschlossenen Beamer und die zugehörige<br />
Leinwand in den richtigen<br />
Betriebsmodus schalten. Für Cinemascope<br />
etwa lassen sich so die Leinwand-Maskierung<br />
oder der Zoomfaktor<br />
des Beamers anpassen.<br />
Das so strukturierte Filmarchiv lagert<br />
zusammen mit den eingespielten<br />
Daten von Film-Discs zentral im Server.<br />
Über jeden Cen.Sys-Client im<br />
Netzwerk kann man in diesem wachsenden<br />
Archiv stöbern und dabei nach<br />
Genres, Schauspielern oder Regisseuren<br />
suchen. Die Filmdaten sind erstklassig<br />
und umfassend – Cen.Sys holt<br />
sie von der Website eines großen Videoanbieters,<br />
der alle Titel listet, die es<br />
auf DVD oder Blu-ray Disc gibt. Andere<br />
Sendungen wie etwa Sportübertragungen,<br />
Shows oder reine TV-Filme<br />
werden zusammen mit den Daten aus<br />
dem Programm-Guide archiviert.<br />
Clients als Film-Player<br />
Die Wiedergabe wird – wie alle anderen<br />
Steuerungsaufgaben – über den<br />
jeweiligen Cen.Sys-Client gestartet<br />
und gesteuert. Jeder Client im Multiroom-TV-Netzwerk<br />
hat ab Werk denselben<br />
Zugriff auf das Archiv. Dabei<br />
tauschen sich die Abrufgeräte über<br />
ihre Aktivitäten aus, und man kann<br />
einen Film im Wohnzimmer anhal ten,<br />
um ihn im Schlafzimmer von der<br />
Stopp-Position aus weiter zu sehen.<br />
Die Steuerungslogik von Cen.Sys<br />
sitzt in den Clients: Hier wird die markante<br />
Bedienoberfläche zusammengestellt,<br />
hier werden logische Verknüpfungen<br />
zwischen Filmen und<br />
88
02.2014 // connected-home.de<br />
Hightech made in Germany<br />
Cen.Sys (www.censys.de) ist ein Unternehmen von<br />
„Überzeugungstätern“. Gründer, Chef und Cen.Sys-Erfinder<br />
Oliver Klitzing aus Deggendorf (unten) entwickelte<br />
2004 die ersten Konzepte für Multiroom-TV-Empfang<br />
und Server-Aufnahmen. Sein Antrieb: „Ich wollte so ein<br />
System und konnte nicht verstehen, warum es das nicht<br />
gibt“. Bislang sind Cen.Sys-Anlagen über eine gute<br />
Handvoll Händler zu haben, die das System auch selbst<br />
vorführen – zum Beispiel beim HiFi-Forum Beiersdorf<br />
(siehe Heft 6/13, Seite 54). Jedes ausgelieferte System<br />
wird passend zur vorhandenen oder geplanten Audio-<br />
Video-Anlage und zu deren Steuerung konfiguriert sowie<br />
von Fachleuten installiert. Nach dem Kauf betreut Cen.<br />
Sys die Kundenanlagen per Fernwartung via Internet.<br />
Die nahtlose Anbindung an Flat-TVs und AV-Anlagen<br />
von Bang & Olufsen brachte auch eine Kooperation ein:<br />
Cen.Sys-Systeme stehen bei immer mehr B&O-Händlern<br />
zur Vorführung bereit. Für Kunden- und Messepräsentationen<br />
sowie Händlerschulungen gibt es auch fertig konfigurierte,<br />
mobile Cen.Sys-Anlagen (unten links).<br />
ihren Genre- oder Schauspieler-Infos<br />
berechnet. Steuern lässt sich das Menü<br />
auf unterschiedliche Weisen. Als<br />
Basis dienen ein am Client angeschlossener<br />
RTI-Controller und eine<br />
zugehörige Infrarot-Fernbedienung.<br />
Beides wird auch häufig für Heimkino-Installationen<br />
eingesetzt.<br />
<strong>Der</strong> RTI-Controller kommuniziert<br />
über eine Treiber-Software mit dem<br />
angeschlossenen Cen.Sys-Client und<br />
kann von diesem auch Befehle entgegennehmen<br />
– etwa bezüglich der Jalousien,<br />
Raumbeleuchtung, Beamer<br />
und der Leinwand, wenn ein Film gestartet,<br />
pausiert oder beendet wird.<br />
Statt der Infrarot-Fernbedienung lässt<br />
sich auch eine RTI-Funksteuerung<br />
oder ein iPhone mit RTI-App einsetzen<br />
(siehe Bild, Seite 88 unten). Beide<br />
werden für Cen.Sys angepasst und<br />
zeigen auch Infos an – etwa das aktuelle<br />
Film-Cover.<br />
Volle Kontrolle am B&O-TV<br />
Daneben lassen sich Cen.Sys-Funktionen<br />
auch über die Systemsteuerung<br />
von Bang&Olufsen-TVs nutzen – di-<br />
rekt über die Fernbedienung des Flat-<br />
TVs. Dafür genügt eine Verbindung<br />
über die PUC-Steuerungsleitung vom<br />
BeoVision-TV zum Cen.Sys-Client,<br />
der Rest ist Software-Konfiguration.<br />
Dann steuert der TV-Zuschauer das<br />
Multiroom-TV-System mit derselben<br />
Fernbedienung wie die B&O-Anlage.<br />
Wer im Wohnzimmer eine B&O-<br />
An lage hat, im Heimkino oder Schlafzimmer<br />
aber auf andere Technik setzt,<br />
der kann die Steuerungssysteme auch<br />
mischen. Da ein Cen.Sys-System ohnehin<br />
inklusive Konfiguration und<br />
Installation verkauft wird, kümmert<br />
sich der Händler in Zusammenarbeit<br />
mit den Cen. Sys-Technikern um die<br />
individuelle Konfiguration.<br />
Sicherheit und mehr<br />
Cen.Sys kann viel mehr als nur TV.<br />
<strong>Der</strong> Server speichert auch Fotosammlungen<br />
und Musik für eine Multiroom-Anlage.<br />
Für die Audio-Ausspielung<br />
setzt Cen.Sys indes auf das bewährte<br />
Sonos-System, das sich auch<br />
in die Steuerung einbinden lässt. Cen.<br />
Sys erfasst auch Videobilder von Webcams<br />
und Türkameras – für den<br />
schnellen Blick vor die Haustür oder<br />
für dauerhafte Überwachungen mit<br />
Videoaufzeichnungen.<br />
Zuletzt bietet das System auch Multi-Screen-Fernsehen.<br />
Auf einem einzelnen<br />
TV-Gerät lassen sich bis zu<br />
neun Programme oder Kamerabilder<br />
parallel anzeigen. Ein netter Nebeneffekt:<br />
So sind bis zu neun SD-Sendungen<br />
in annähernd originalgetreuer<br />
Auflösung auf riesigen UHD-TVs zu<br />
sehen – und zwar zeitgleich.<br />
Fazit<br />
Cen.Sys kann für sich in<br />
Anspruch nehmen, das einzige<br />
echte Multiroom-TV-System<br />
anzubieten. Wer es einmal<br />
erlebt hat, der möchte es nicht<br />
mehr missen. Leider müssen<br />
die meisten von uns zu lange<br />
darauf sparen. Für alle anderen<br />
gilt: viel Vergnügen damit!<br />
89
sehen & hören On-Wall-Lautsprecher<br />
Unser Autor<br />
Stefan Schickedanz testet seit über<br />
25 Jahren Hi-Fi-Boxen. 1999<br />
startete er mit dem Apple AirPort<br />
ins WiFi-Zeitalter. Das führte 2004<br />
zu einem Aufsehen erregenden<br />
Report über mangelnde E-Mail-Sicherheit,<br />
über den er auf Spiegel<br />
Online und in Spiegel TV berichtete.<br />
T-Online besserte daraufhin nach.<br />
90
02.2014 // connected-home.de<br />
Ich höre<br />
was, Was<br />
Du nicht...<br />
Von Stefan Schickedanz<br />
Wer hören, aber nichts sehen will, muss bohren. Dieser Grundsatz gilt auch bei<br />
On-Wall-Lautsprechern. <strong>Der</strong> Vorteil: <strong>Der</strong> Arbeitsaufwand fällt bei diesen unauffälligen<br />
Boxen deutlich kleiner aus als bei Einbaulösungen. Doch wie klingen sie?<br />
Aufgeklopfte Wände, Staub<br />
und Schutt, hohe Handwerkerrechnungen:<br />
Die Vorbehalte<br />
gegen Einbaulautsprecher lassen<br />
viele Ästheten trotz stilistischer Bedenken<br />
zu konventionellen Standoder<br />
Regalboxen greifen. Dabei wissen<br />
viele nicht, dass sie das Beste aus<br />
beiden Welten mit einer Zwitterlösung<br />
vereinen könnten. On-Wall-Lautsprecher<br />
lassen sich mit einer Bohrmaschine<br />
und etwas handwerklichem Geschick<br />
ohne viel Dreck und Mühe an<br />
der Wand oder Decke aufhängen.<br />
Serienhelden<br />
Drei der vier von uns getesteten<br />
Wandlautsprecher stellen Ergänzungen<br />
zu bestehenden Serien dar:<br />
> Die Canton-Boxen gehören zur erfolgreichen<br />
GLE-Serie,<br />
> die von Nubert zur nuVero-Reihe<br />
> und die PSB-On-Walls bereichern<br />
die Imagine-Serie.<br />
Die damit einhergehende Verwandtschaft<br />
bei Chassis und Abstimmung<br />
eröffnet ungeahnte Kombinationsmöglichkeiten<br />
mit Stand- und Regalboxen<br />
der entsprechenden Serien.<br />
Damit eignen sich diese Problemlöser<br />
vorzüglich als Surround-Ergänzung<br />
vorhandener Stereosysteme.<br />
Was die flachen Supermodelle aus<br />
der T-Serie von KEF betrifft, bietet sich<br />
indes nur eine Kombination an – und<br />
zwar die mit einem Subwoofer. Den<br />
gibt es sogar aus derselben Baureihe.<br />
<strong>Der</strong> T-2 ist eine geschlossene Konstruktion,<br />
die vor der Wand kaum auffällt<br />
und mit ihren schwarzen oder<br />
weißen Hochglanz-Oberflächen sehr<br />
schick aussieht.<br />
Grundsätzlich lassen sich auch die<br />
drei anderen Boxen mit Subwoofern<br />
kombinieren. Doch damit würde man<br />
einen Teil der optischen Vorzüge ohne<br />
Not opfern. Abgesehen davon, dass<br />
Subs sich nicht so unauffällig in die<br />
Einrichtung integrieren lassen wie die<br />
Satelliten, reicht deren Gehäusevolumen<br />
in Verbindung mit dem in den<br />
unteren Oktaven verstärkenden<br />
Systeme im Test:<br />
Canton GLE 417 OnWall 570 ¤<br />
KEF T301/T-2 850 ¤<br />
Nubert nuVero 5 1.200 ¤<br />
PSB W1 800 ¤<br />
Gemeinsam abhängen: On-Wall-Boxen wie<br />
die PSB W1 eignen sich bestens zum Anbringen<br />
neben dem Flat-Screen.<br />
91
sehen & hören On-Wall-Lautsprecher<br />
Canton GLE 417 OnWall 570 ¤ KEF T301/T-2 850 ¤<br />
1 Klang:<br />
1<br />
Verarbeitung:<br />
Ausstattung:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: überragend<br />
Fazit: Sehr ausgewogener,<br />
differenzierter Klang, einfaches<br />
Gehäuse mit Top-Chassis<br />
2<br />
Steckbrief<br />
Vertrieb:Canton<br />
Internet:www.canton.de<br />
Abm. (BxHxT): 17 x 52 x 8,5 cm<br />
Gewicht:<br />
3,9 kg<br />
Bauprinzip: 2-Wege Bassreflex<br />
Besonderheiten:Passivmembran<br />
1 Folienfurnier und ein schnörkelloses Gehäuse kennzeichnen<br />
die Canton GLE 417 OnWall. An der Wand aufgehängt, fällt sie<br />
kaum auf. Dennoch ermöglicht die Zwei-Wege-Bassreflexbox mit<br />
ihrer zusätzlichen Passivmembran richtig satte Bässe. Nur Lautstärken<br />
auf Party-Niveau überfordern den Flachbau etwas – das<br />
ist bei dem günstigen Preis aber absolut zu verschmerzen.<br />
2 Steife, leichte Aluminium-Membran mit Wave-Sicke für<br />
langen, gleichmäßigen Hub – damit haben sich Canton-Boxen in<br />
Hi-Fi-Zirkeln einen tollen Ruf erworben. Von den selbst entwickelten<br />
Chassis der Traditionsmarke aus dem Taunusgebirge<br />
profitiert auch die On-Wall-Lösung.<br />
2<br />
Klang:<br />
Verarbeitung:<br />
Ausstattung:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: überragend<br />
Fazit: Kann ohne Subwoofer<br />
sehr laut spielen, aber richtig<br />
rund wird‘s erst mit Bassmodul.<br />
1 Die kleine, flache Engländerin<br />
sollte man klanglich nicht unterschätzen.<br />
Die geschlossene<br />
2,5-Wege-Box produziert zwar<br />
keinen mit einem konventionellen<br />
Lautsprecher vergleichbaren Bass,<br />
sie versucht aber auch nicht, ihn<br />
durch Abstimmtricks vorzugaukeln.<br />
Und sie kann sehr laut spielen,<br />
ohne zu verzerren. Sie klingt<br />
ausgesprochen frisch und recht<br />
differenziert mit feinen, keinesfalls<br />
giftigen Höhen. 2 Mehr Spaß mit<br />
Bass: Wer sich den Subwoofer<br />
spart, versäumt etwas. Mit dem<br />
T-2 (einzeln: 250 Euro) bietet die<br />
T301 vollwertiges Hi-Fi-Vergüngen<br />
bei minimaler Sichtbarkeit.<br />
Steckbrief<br />
Vertrieb:<br />
GP Acoustics<br />
Internet:www.kefaudio.de<br />
Abm. (BxHxT): 60 x 14 x 3,5 cm<br />
(Sub) 38 x 37 x 17,7 cm<br />
Gewicht:<br />
1,5 / 13 kg<br />
Bauprinzip: 2,5-Wege, geschlossen<br />
Besonderheiten:Raumanpassung<br />
Effekt der Rückwand völlig aus, um<br />
auf sich gestellt ein Wohnzimmer ordentlich<br />
zu beschallen.<br />
Selbst die ultraflache KEF-Box – sie<br />
ist dank zwei spezieller, lediglich 2,8<br />
cm tiefer Langhub-Bässen nur 3,5 cm<br />
dick – produzierte einen ausreichenden<br />
Bass. Die Kombination mit einem<br />
Subwoofer ist aber ratsam. Dann stellt<br />
sich wie bei den drei Konkurrenten tadellose<br />
Hi-Fi-Qualität ein. <strong>Der</strong> mit einer<br />
250-Watt-Digitalendstufe aktivierte<br />
T-2 wurde für Wandaufstellung<br />
konstruiert und verfügt über eine<br />
dreistufige Raumanpassung für 0, 6<br />
oder 12 dB Boost bei 40 Hz.<br />
Konstruktionsvielfalt<br />
So ähnlich wie unterm Strich die<br />
klanglichen Ergebnisse waren, so unterschiedlich<br />
gingen die Hersteller bei<br />
der Konstruktion ihrer Lautsprecher<br />
vor. Canton führte vor einigen Jahren<br />
eine sehr ansehnliche Serie für Hausbauer<br />
ein. Zu dieser vielseitigen Pro-<br />
House-Serie zählen neben In-Wallund<br />
In-Ceiling- auch On-Wall-Lautsprecher,<br />
die durch eine besonders<br />
aufwendige Ausführung auffallen.<br />
Doch die Hessen haben mit dem<br />
GLE 417 OnWall auch in ihrer günstigen<br />
GLE-Reihe einen vom Preis her<br />
sehr attraktiven Wandlautsprecher im<br />
Programm. Nicht einmal 600 Euro<br />
kostet ein Paar der in schwarzem oder<br />
weißem Esche-Dekor erhältlichen<br />
Zwei-Wege-Bassreflex-Boxen. Mag<br />
ihr Gehäuse im Vergleich zu den mehr<br />
als doppelt so teuren Mitbewerbern<br />
von Nubert oder PSB auch etwas einfach<br />
erscheinen, fahren sie doch<br />
Chassis-Technik vom Feinsten auf. Im<br />
besonders flachen und unauffälligen<br />
Gehäuse des Zwei-Wege-Bassreflexsystems<br />
sorgen zwei Aluminium-Tief-<br />
Mitteltöner in Verbindung mit einer<br />
Passivmembran für ein sattes Tieftonfundament.<br />
Die Wave-Sicke der<br />
11-cm-Treiber ermöglicht große, lineare<br />
Membranhübe, was ebenfalls der<br />
Tieftonwiedergabe zugutekommt. Die<br />
Hochtonwiedergabe übernimmt eine<br />
2,5-cm-Gewebekalotte – eine Kombination,<br />
die sich auch in vielen konventionellen<br />
Canton-Boxen bestens bewährt<br />
hat.<br />
Die integrierte Wandhalterung hat<br />
Vor- und Nachteile. Sie vereinfacht die<br />
Aufhängung erheblich, doch eignet<br />
sich die gesamte Konstruktion des<br />
Lautsprechers weder für die Deckenmontage<br />
noch für die freie Aufstellung.<br />
Die Hessen haben hier klare<br />
92
02.2014 // connected-home.de<br />
1<br />
2<br />
Nubert nuVero 5 1.200 ¤<br />
Klang:<br />
Verarbeitung:<br />
Ausstattung:<br />
Testurteil: überragend<br />
Preis/Leistung: überragend<br />
Fazit: Schwäbische Solidität<br />
mit hoher Funktionalität, die<br />
ihren Preis hat.<br />
Steckbrief<br />
Vertrieb:Nubert<br />
Internet:www.nubert.de<br />
Abm. (BxHxT): 47 x 20,3 x 15 cm<br />
Gewicht:<br />
9 kg<br />
Bauprinzip: 2-Wege, geschlossen<br />
Besonderh.:Bi-Amping-Klemmen<br />
1 Die nuVero 5 wurde nach dem sogenannten D‘Appolito-<br />
Prinzip konstruiert. Ihr Gewebe-Hochtöner sitzt genau in der<br />
Mitte zwischen den beiden langhubig ausgelegten 15-cm-Tief-<br />
Mitteltönern mit Glasfaser-Sandwich-Membran. 2 Mit ihrem<br />
soliden Haltebügel lässt sich die Nubert-Box stufenlos schwenken<br />
und sogar stehend auf einer Unterlage betreiben. Um den<br />
vielfältigen Aufstellungsmöglichkeiten gerecht zu werden, sorgen<br />
zwei getrennte Schalter für Bass und Höhen für eine optimale<br />
Klanganpassung. Das aufwendig verarbeitete, in vielen modischen<br />
Farben erhältliche Gehäuse macht mit oder ohne Abdeckgitter<br />
eine tolle Figur.<br />
PSB W1 1.600 ¤<br />
Klang:<br />
Verarbeitung:<br />
Ausstattung:<br />
Testurteil: überragend<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: <strong>Der</strong> audiophile Außenseiter<br />
klingt satt und sauber im<br />
Bass und sanft in den Höhen.<br />
Für ein Stereosystem eignet sich<br />
die W1 perfekt – auch auf beiden<br />
Seiten eines Flatscreens angebracht.<br />
Sie lässt sich auch quer mit<br />
den mitgelieferten Standfüßen<br />
betreiben, etwa als hochwertiger<br />
Center-Lautsprecher unter einem<br />
Flat-TV, das auf einem Bord steht.<br />
In diesem Fall empfiehlt sich die<br />
vom Grundprinzip her gleiche W3,<br />
die aber mit größerer Spannweite<br />
zur Integration beider Front-Kanäle<br />
und eines zusätzlichen Center-Kanals<br />
in einem gemeinsamen Alu -<br />
gehäuse aufwartet. In Verbindung<br />
mit dem 1.600 Euro teuren Front-<br />
System eignen sich die W1 perfekt<br />
als Surround-Boxen.<br />
Steckbrief<br />
Vertrieb:PSB<br />
Internet:www.psb-lautsprecher.de<br />
Abm. (BxHxT): 70 x 14 x 8,2 cm<br />
Gewicht:<br />
4,2 kg<br />
Bauprinzip: 2-Wege m. Passivradiator<br />
Besonderheiten: Standfüße<br />
Prioritäten gesetzt und sich auf die<br />
primäre Aufgabe konzentriert, einen<br />
günstigen, leicht zu handhabenden,<br />
unauffälligen und dabei klangstarken<br />
Wandlautsprecher zu bauen.<br />
Freie Aufstellung<br />
Die anderen Testkandidaten proben<br />
den Spagat. Den Boxen liegen Standfüße<br />
für eine freie Aufstellung bei.<br />
Bei den besonders aufwendig verarbeiteten<br />
Nubert-Boxen sind sie bereits<br />
vormontiert. <strong>Der</strong> steife, solide gelagerte<br />
Stahlbügel der nuVero 5 eignet sich<br />
sowohl für die Wand- als auch für die<br />
Deckenmontage und gestattet sogar<br />
die Aufstellung auf einer Unterlage.<br />
Zudem lässt sich die Box in einem weiten<br />
Bereich von rund 180 Grad stufenlos<br />
auf jeden beliebigen Hörplatz anwinkeln.<br />
Wegen ihres großen Einsatz-<br />
bereichs baute der schwäbische Tüftler<br />
Günther Nubert noch einen Kippschalter<br />
zur Bassanpassung ein. <strong>Der</strong><br />
gewährleistet, dass der Tieftonbereich<br />
nicht zu dünn klingt, wenn die geschlossene<br />
Zwei-Wege-Box im frei<br />
stehenden Betrieb ohne die rückseitige<br />
Verstärkung durch die Wand auskommen<br />
muss. Zudem gibt es an der<br />
Rückseite noch einen zweiten Schalter,<br />
mit dem sich die Höhen in drei<br />
Stufen feintunen lassen.<br />
Wem diese raffinierten Regelungen<br />
noch nicht genug Flexibilität bieten,<br />
der kann der Box aus Schwäbisch<br />
Gmünd noch mit dem separat erhältlichen<br />
ATM-5-Modul für 280 Euro auf<br />
die Sprünge helfen. <strong>Der</strong> Einfluss auf<br />
den Bass ist gerade bei freier Aufstellung<br />
beachtlich. <strong>Der</strong> Frequenzgang<br />
läuft dann mit einem geringen Abfall<br />
von nur drei Dezibel bis 55 Hz hinunter,<br />
während ohne das für Experten<br />
gedachte Extra bei 90 Hz Schluss ist.<br />
Höchste Natürlichkeit<br />
Die Marke PSB ist ein Akronym für<br />
Paul & Sue Barton. So heißt die Gründerfamilie<br />
des zur kanadischen Firma<br />
Lenbrook, dem Mutterhaus des bekannten<br />
Elektronikherstellers N.A.D.,<br />
gehörenden Lautsprecherherstellers.<br />
Die audiophil abgestimmten Boxen<br />
von PSB sind bekannt für höchste<br />
Natürlichkeit.<br />
Die Grundpfeiler davon finden sich<br />
auch in der aus einem soliden Aluprofil<br />
gefertigten W1. Die Mitten und<br />
Bässe übernehmen zwei 10 cm durchmessende<br />
Chassis mit Ton-/Keramikverstärktem<br />
Polypropylen-Konus, die<br />
Höhen bedient eine 2,5-cm-Ti-<br />
93
sehen & hören On-Wall-Lautsprecher<br />
Versteckte Lautsprecher<br />
so lassen sich boxen Einbauen.<br />
Wer Lautsprecher perfekt in den Raum integrieren möchte, hat drei Alternativen, die mit unterschiedlichem Aufwand verbunden<br />
sind: Wandeinbau, Deckeneinbau oder einfach aufhängen. Wir haben die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen<br />
Prinzipien miteinander vergleichen. Einen klaren Sieger gibt es nicht, nur ideale Lösungen für bestimmte Zwecke.<br />
In-Wall-Systeme<br />
Ihre Entwickler können wegen der<br />
bekannten Einsatzweise Frequenzgang<br />
und Abstrahlcharakteristik viel<br />
spezifischer abstimmen, als es etwa<br />
bei einer vielseitig verwendbaren<br />
Lautsprecherbox möglich ist. Optisch<br />
fügen sie sich ebenfalls perfekt in<br />
den Raum ein.<br />
Wenn der Aufwand keine Rolle<br />
spielt, die beste Installationslösung.<br />
Liefert oftmals bessere Resultate, als<br />
sie sich mit sperrigen Boxen erzielen<br />
lassen. Vorteile in der Abbildung und<br />
im Bass. Weitgehend unsichtbar.<br />
Sehr hoher Einbauaufwand.<br />
In-Ceiling-Systeme<br />
Viele Haus- und Wohnungsbesitzer<br />
hängen die Decken ab, um beispielsweise<br />
Leuchten zu integrieren. Bei<br />
dieser Gelegenheit lassen sich die<br />
Deckeneinbau-Lautsprecher leicht<br />
mit unterbringen. Das ist zumindest<br />
einfacher als Wandeinbau.<br />
Weniger auffällig geht nicht, als<br />
Boxen in der Decke zu verstecken.<br />
Eine Klangabbildung mit Bühne<br />
oder Ortung auf dem Bildschirm ist<br />
damit nicht möglich. Nur als Hintergrundbeschallung<br />
oder für die<br />
Surround-Kanäle im Heimkino<br />
geeignet. Hoher Einbauaufwand.<br />
On-Wall-Systeme<br />
Aus Sicht von Innenarchitekten<br />
stellen die an der Wand – in manchen<br />
Fällen unter der Decke – aufgehängten<br />
Boxen vielleicht einen Kompromiss<br />
dar. Dafür kann man sie<br />
problemlos anbringen und beim<br />
Auszug wieder abmontieren.<br />
Wer ein paar Löcher bohren<br />
kann, hat keine Probleme mit der<br />
Installation. Ideal für Mietwohnungen,<br />
zudem eine kostengünstige<br />
Lösung. Klanglich kaum Einbußen<br />
gegenüber normalen Lautsprechern.<br />
Von unsichtbar sind die On-Wall-<br />
Boxen noch meilenweit entfernt.<br />
tankalotte mit Ferrofluidkühlung. Die<br />
soliden Anschlussklemmen eignen<br />
sich sowohl für Bananenstecker als<br />
auch fürs Einklemmen konventioneller<br />
Kabel. Hier wird deutlich, dass niemand<br />
befürchten muss, dass Wandlautsprecher,<br />
die eher ein auf Design<br />
achtendes Publikum ansprechen,<br />
konventionellen Hi-Fi-Boxen in der<br />
Technik hinterherhinken.<br />
Vor allem brauchen sich die On-<br />
Wall-Lautsprecher in puncto Klang<br />
nicht zu verstecken. Bereits die besonders<br />
günstige Canton-Box überzeugte<br />
durch ein sehr ausgewogenes Klangbild<br />
mit transparenten Mitten und fein<br />
aufgelösten Obertönen. Am meisten<br />
verblüffte jedoch der für das kleine<br />
Gehäusevolumen sehr satte, saubere<br />
Bass. Wie die anderen Boxen eignete<br />
sich die GLE 417 für alle Musikstile.<br />
Nur in einem Punkt konnte sie nicht<br />
mit den teureren Mitbewerbern mithalten:<br />
Tiefe Bässe bei hohen Pegeln,<br />
etwa bei den Drums am Anfang des<br />
Eagles-Klassikers „Hotel California“,<br />
führten zu Verzerrungen, aber immerhin<br />
nicht zu bleibenden Schäden.<br />
Demgegenüber konnte die extrem<br />
flache KEF tiefe Bässe zwar nicht hörbar<br />
machen, aber klaglos verdauen.<br />
Sie kann ihre wahren Qualitäten erst<br />
mit dem Subwoofer ausspielen – dann<br />
aber richtig. Das Team spielte satt,<br />
spritzig und erzeugte einen großen,<br />
plastischen Raum.<br />
Erstaunlich, mit welcher Autorität<br />
die Nubert aufspielte. Sie wirkte körperhaft,<br />
farbenprächtig und satt im<br />
Bass. Dazu kam eine sehr hohe Klangreinheit,<br />
selbst bei extremen Pegeln.<br />
Das war Hi-Fi ohne Kompromisse.<br />
Auf vergleichbarem Niveau, wenn<br />
auch mit anderen Prioritäten, agierte<br />
die PSB. Sie wirkte geringfügig dunkler,<br />
erdiger als die anderen und hatte<br />
einen besonders trockenen, „schwarzen“<br />
Bass, während die nuVero im<br />
Oberbass weich wirkte. Ingesamt<br />
spielten alle On-Wall-Systeme auf<br />
bemerkenswertem Niveau.<br />
Fazit<br />
Alle vier Boxen lieferten<br />
äußerst natürliche, spritzige<br />
Klangergebnisse. Doch für jene,<br />
die aufs Geld schauen, ist die<br />
kompakte Canton der absolute<br />
Geheimtipp.<br />
94
JETZT IM HANDEL! DAs<br />
NEuE DMAx MAgAZIN.<br />
dmax-magazin.de
Service<br />
Das<br />
Team<br />
Ihre Meinung<br />
IntereSSiert<br />
Sie fragen – wir Antworten<br />
Andreas<br />
Frank<br />
Experte für Medien-<br />
Receiver, <strong>Home</strong>-Server<br />
und Netzwerk-Fragen<br />
Yasmin<br />
Vetterl<br />
TV-Fachfrau und<br />
Spezialistin für Design<br />
und neue Medien<br />
Sie möchten Ihr Zuhause intelligent machen, aber<br />
wissen nicht, wie? Oder Sie würden gern erfahren,<br />
welche Ihrer Geräte miteinander vernetzbar sind?<br />
Fragen Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Schreiben Sie uns per Post an:<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“,<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar.<br />
Auch auf dem Kurznachrichtendienst<br />
Twitter kann man uns finden unter<br />
twitter.com/<strong>CONNECTED</strong>_<strong>HOME</strong><br />
Reinhard<br />
Otter<br />
Fachmann für sämtliche<br />
Video-, Netzwerk- und<br />
Online-Themen<br />
Dominik<br />
Drozdowski<br />
Experte für Online-<br />
Trends, Lichtlösungen<br />
und vernetztes Fahren<br />
Frank-Oliver<br />
Grün<br />
Spezialist für smarten<br />
Sound und intelligente<br />
Technik im Bad<br />
Roland<br />
Seibt<br />
Profi für HD-Medien,<br />
TV-Geräte und<br />
Hausautomation<br />
Günther<br />
Ohland<br />
Fachmann für intelligente<br />
und praxisorientierte<br />
Heimvernetzung<br />
markus<br />
wölfel<br />
Ansprechpartner für<br />
Bild-, Netzwerk- und<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Themen<br />
Oder schicken Sie eine E-Mail an<br />
unsere Redaktion:<br />
redaktion@connected-home.de.<br />
DVD-Sammlung auf<br />
Nas digitalisieren<br />
Meine DVD-Sammlung hat über<br />
die Jahre eine beträchtliche<br />
Größe erreicht, sodass ich mich<br />
gezwungen sehe, nach Alternativen<br />
zum DVD-Regal zu suchen.<br />
Was läge also näher, als meine<br />
Sammlung auf mein NAS-Laufwerk<br />
zu speichern und von dort<br />
aus bei Bedarf abzurufen, um sie<br />
dann auf TV, iPad oder anderen<br />
Geräten abzuspielen?<br />
Können Sie mir verraten, wie ich<br />
diese Idee (auf legalem Wege!)<br />
am besten umsetzen könnte?<br />
Oder gibt es eine Art „DVD-<br />
Wechsler“ mit USB- und/oder<br />
LAN-Anschluss, in den ich meine<br />
DVDs „auslagern“ könnte?<br />
<br />
Robert Foerster, Fürth<br />
Das Digitalisieren der Filmsammlung<br />
für die Speicherung auf einem herkömmlichen<br />
Netzwerkspeicher ist leider nur<br />
möglich, wenn man den Kopierschutz<br />
illegal umgeht. Eine legale Möglichkeit<br />
bietet etwa der Medienserver Cinema<br />
One von Kaleidescape, über den wir in<br />
der <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 01/14<br />
berichtet haben. Dabei können DVDund<br />
Blu-ray Discs (aber auch Musik-<br />
CDs) direkt über das Laufwerk auf der<br />
Festplatte gespeichert werden, die etwa<br />
Natürlich haben wir ebenso eine Seite<br />
bei Facebook: www.facebook.com/<br />
connectedhome.magazin<br />
Platz für 600 DVDs bietet. Zumindest<br />
Blu-rays müssen aus rechtlichen Gründen<br />
aber physikalisch im Laufwerk<br />
liegen, auch wenn sie von der Festplatte<br />
abgespielt werden. Deswegen empfiehlt<br />
sich zusätzlich die Anschaffung des<br />
DV700 Disc Vault, in dem bis zu 320<br />
Discs gelagert werden können. Zusammen<br />
kosten die beiden Geräte allerdings<br />
stolze 10.000 Euro, der Medienserver<br />
allein kostet 4.250 Euro.<br />
Die Digitalisierung erfolgt über das<br />
System von Ultraviolet (www.uvvu.<br />
com), das sich in Deutschland in der<br />
Beta-Testphase befindet. Unabhängig von<br />
Kaleidescape können damit gekaufte<br />
Filme oder Serien als digitale Kopien<br />
online gestreamt werden – vorausgesetzt,<br />
sie sind mit einem entsprechenden Code<br />
versehen. Auch ohne Ultraviolet gibt es<br />
ja bereits Digital Copy Codes, mit denen<br />
man sich legale Kopien auch herunterladen<br />
kann, zu vielen Blu-rays und DVDs<br />
dazu.<br />
Reichweite von<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Funk<br />
Ich hatte mir überlegt, mein<br />
Einfamilienhaus (zwei Stockwerke,<br />
158 qm) mit Funk zu<br />
vernetzen, eventuell inklusive<br />
Garten. Jetzt mache ich mir<br />
Sorgen, dass das Funksignal nicht<br />
durch die Wände oder die Decke<br />
96
02.2014 // connected-home.de<br />
Nachgefragt<br />
Welches Gerät?<br />
<strong>Smart</strong>phone oder Tablet: Beide Geräte sind für <strong>Smart</strong> <strong>Home</strong><br />
prädestiniert. Wir haben unsere Leser gefragt, welches Gerät bei<br />
ihnen zu Hause vorhanden ist.<br />
31 % | <strong>Smart</strong>phones<br />
6 % | Tablets<br />
54 % | Beides<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Herausgeber: Kai Riecke<br />
Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />
Leitender Redakteur: Andreas Frank (af)<br />
Redaktion: Dominik Drozdowski (dd), Roland Seibt (rs),<br />
Yasmin Vetterl (yv)<br />
Chef vom Dienst: Thomas Bruer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Stefan von Gagern,<br />
Karl-Gerhard Haas, Günther Ohland, Reinhard Otter, Peter<br />
Pernsteiner, Christine Schonschek, Jennifer Seelig, Michael<br />
Seemann, Stefan Schickedanz<br />
Projektleiterin: Andrea Socher<br />
Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111)<br />
Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />
Layout: Andreas Geyh<br />
Titellayout: Robert Biedermann<br />
Fotografie: Josef Bleier, Stefan Rudnick<br />
So erreichen Sie die Redaktion:<br />
Telefon: 089 25556-1111, Fax: 089 25556-1625,<br />
E-Mail: redaktion@connected-home.de<br />
Anzeigenabteilung<br />
Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />
Tel.: 089 25556-1171, Fax: 089 25556-1196<br />
Director Direct Sales: Martin Schmiedel<br />
Anzeigenverkauf: Vedran Budimir,<br />
Tel.: 089 25556-1181, vbudimir@wekanet.de<br />
9 % | weder noch<br />
kommt bzw. die Reichweite nicht<br />
ausreicht, um auch die komplette<br />
Wohnfläche zu vernetzen. Ist<br />
denn Funk in dem Fall überhaupt<br />
sinnvoll?<br />
Herbert Meier, Hamburg<br />
Die meisten drahtlosen <strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-<br />
Funklösungen operieren in einem<br />
Frequenzbereich von 868 MHz. Im<br />
Gegensatz zum Bereich um 2.400 MHz,<br />
auf dem etwa Bluetooth und WLAN<br />
funken, dringen diese Funkwellen schon<br />
einmal besser durch Wände und reichen<br />
weiter. Trotzdem reicht etwa der ZigBee-<br />
Funkstandard je nach Bausubstanz nur<br />
10 bis 75 Meter und Z-Wave ca. 30<br />
Meter weit.<br />
Doch die Hersteller haben für diese<br />
Probleme bereits Abhilfe geschaffen.<br />
Im Fall von ZigBee fungieren einige<br />
der vernetzten Geräte gleichzeitig als<br />
Router und können so im Zusammenspiel<br />
mit der Basisstation ein Netzwerk<br />
bilden und die Befehle weiterleiten.<br />
Ähnlich funktioniert auch das System bei<br />
Z-Wave. Hier gibt es ebenfalls mehrere<br />
Netzwerkknoten, die miteinander und<br />
mit der Zentrale verbunden sind.<br />
Insgesamt kann ein Z-Wave-System<br />
sogar aus bis zu 232 dieser Knoten<br />
bestehen.<br />
Falls jedoch die Reichweite zwischen den<br />
Komponenten zu groß für ein solches<br />
Funknetzwerk sein sollte – beispielsweise<br />
wenn man auch noch die Gartenlaube auf<br />
dem Grundstück mit einbinden möchte –,<br />
sollte man auf ein kabelgebundenes<br />
System wie Powerline oder KNX zurückgreifen<br />
oder auf eine Kombination aus<br />
drahtlos und verkabelt.<br />
Steckdosen selbst<br />
installieren<br />
Ich würde bei mir gern neue<br />
Steckdosen einbauen. Was muss<br />
ich dabei beachten?<br />
<br />
Klaus Haberg, Leipzig<br />
Eigentlich sollte man grundsätzlich bei<br />
Arbeiten am 230-Volt-Netz einen<br />
Elektriker hinzuziehen. Eine Steckdose<br />
oder einen Lichtschalter kann man mit<br />
etwas Geschick aber auch selbst installieren.<br />
Dabei sollte man jedoch immer<br />
darauf achten, dass an der Leitung<br />
garantiert kein Strom fließt. Dafür<br />
müssen Sie zunächst die Sicherung<br />
herausdrehen, an dem die Steckdose<br />
hängt.<br />
Achtung: Stromkreise in Küche und Bad<br />
sind oft an die Flursicherung angeschlossen.<br />
Deswegen sollte man unbedingt die<br />
Spannung prüfen, und zwar mit einem<br />
zweipoligen Spannungsprüfer. Ein Ende<br />
halten Sie an die Strom führende Leitung,<br />
das andere an den Neutral- und<br />
dann an den Schutzleiter.<br />
Direktmarkt/Stellenmarkt:<br />
Nadine Stiegler, Tel.: 089 25556-1125, nstiegler@wekanet.de<br />
Leitung Sales Corporate Publishing & Media Services:<br />
Richard Spitz, Tel.: 089 25556-1108, rspitz@wekanet.de<br />
Head of Digital Sales:<br />
Christian Heger, Tel.: 089 25556-1162, cheger@wekanet.de<br />
Anzeigendisposition: Sylvia Buck,<br />
Tel.: 089 25556-1109, sbuck@wekanet.de<br />
Sonderdrucke: Vedran Budimir,<br />
Tel.: 089 25556-1181, vbudimir@wekanet.de<br />
Anzeigengrundpreise:<br />
Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1.1.2014<br />
Verlag<br />
Vertrieb: Bettina Huber, Tel.: 089 25556-1491<br />
ISSN: 2196-3444<br />
Vertrieb Handel:<br />
MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG,<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim, E-Mail: MZV@mzv.de,<br />
Tel.: 089 31906-0, Fax: 089 31906-113<br />
Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />
Technik: JournalMedia GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
85540 Haar bei München<br />
Druck: Vogel Druck und Medienservice,<br />
Leibnitzstr. 5, 97204 Höchberg<br />
Geschäftsführer:<br />
Kai Riecke, Wolfgang Materna, Werner Mützel<br />
© 2014 WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />
Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. Die Zeitschrift und<br />
alle in ihr ent hal tenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Mit Aus nah me der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des<br />
Verlags strafbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Bilder übernimmt der Verlag keine Haftung. Ein Anspruch auf<br />
Ausfall honorar, Archivgebühren und dergl. besteht nicht.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Einzelheftpreis: 6,00 Euro<br />
Jahresabonnement Inland (10 Ausgaben): 57,90 Euro.<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />
einen Nachlass von 10% auf den Abonnementpreis.<br />
Jahresabonnement Schweiz:<br />
sfr 115,80, EU-Ausland: 66,40 Euro.<br />
Weitere Auslandspreise auf Anfrage.<br />
Abovertrieb/Einzelheft-<br />
Nachbestellung & Kundenservice:<br />
Burda Direct GmbH, Postfach 180, 77649 Offenburg,<br />
ein Hubert Burda Media Unternehmen,<br />
Telefon: 0781 6394548; Fax: 0781 6394549<br />
E-Mail: weka@burdadirect.de<br />
Bestell-E-Mail: weka-bestell@burdadirect.de<br />
Anschrift des Verlages<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München<br />
Telefon: 089 25556-1000, Fax: 089 25556-1199<br />
Alleinige Gesellschafterin der WEKA MEDIA<br />
PUBLISHING GmbH ist die WEKA Holding GmbH & Co.<br />
KG, Kissing, vertreten durch ihre Komplementärin, die<br />
WEKA Holding Beteiligungs-GmbH<br />
97
Service<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Die nächste<br />
Ausgabe erscheint<br />
am 21.02.2014<br />
Musik aus dem Duschkopf,<br />
ein Fernseher im Spiegel<br />
und eine beheizte Toilette:<br />
Die Möglichkeiten für<br />
vernetzte und intelligente<br />
Technik im Badezimmer<br />
sind vielfältig. Wir geben<br />
einen Überblick über die<br />
verschiedenen Produkte<br />
und Tipps für die richtige<br />
Installation.<br />
das bad ist smart<br />
Vernetzte<br />
Lösungen<br />
In der nächsten Ausgabe unterziehen wir gleich mehrere<br />
<strong>Smart</strong>-<strong>Home</strong>-Angebote ausführlichen Tests. Lesen Sie,<br />
welche Lösung für Ihre Vision des smarten Heims die<br />
richtige ist.<br />
98<br />
immer<br />
im blick<br />
Wenn Sie unterwegs nach dem<br />
Rechten in den eigenen vier Wänden<br />
schauen wollen, gibt es zahlreiche<br />
vernetzte Überwachungslösungen<br />
zur Auswahl. Wir werfen einen Blick<br />
auf die allsehenden Augen.<br />
Filme aus<br />
dem netz<br />
Online-Videotheken erfreuen sich<br />
immer größerer Beliebtheit. Erfahren<br />
Sie im nächsten Heft, welche der<br />
Anbieter echte Kassenhits sind.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
ist Medienpartner von
fest im Würgegriff. Über 40 Prozent<br />
Volkskrankheit<br />
WLAN-Schwäche<br />
Jetzt endlich geheilt!<br />
SCHOCKIERENDE BILDER!<br />
WiFi-Experten schlagen Alarm!<br />
Die WLAN-Schwäche hat Deutschland<br />
rs M. : Ich fiel in ein Empfangsloch!<br />
der Deutschen beklagen sich bereits<br />
über Symptome wie elender Empfang,<br />
Folgen des fatalen Funk-Fehlens zu<br />
unterschätzen! „Es begann bei mir mit<br />
WLAN-Warten und Ladebalken-Lan-<br />
geweile! Forscher warnen davor, die<br />
EZIAL: Aachener Unternehmen erfindet WLAN neu!<br />
dLAN ® 500 WiFi<br />
dem Umzug in eine neue Wohnung“,<br />
ENDLICH:<br />
WLAN IN JEDEM RAUM!<br />
Revolutionär einfach<br />
WLAN überall<br />
Bester Empfang für <strong>Smart</strong>phone und Tablet<br />
WiFi haben sie ein Konzentrat entwickelt, das bei nur<br />
einmaligem Einstecken alle Symptome sofort lindert.<br />
Mehr Infos unter<br />
www.devolo.de/wi-fi<br />
The Network Innovation<br />
Dabei ist nur eine Nebenwirkung bekannt!<br />
Bei allen Probanten stellte<br />
dem E
„Besserer Klang durch Forschung“<br />
DANKE<br />
für Ihre Bestätigung!<br />
Ein Leserpreis zeigt die hohe Wertschätzung unserer Produkte durch diejenigen, für die sie gemacht sind:<br />
Er bestätigt unsere Arbeit für Sie, unsere aktuellen und zukünftigen Kunden.<br />
Jetzt haben Sie, die Leser des Fachmagazins <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, bei der Vergabe des Leserpreises<br />
„connecTED Award 2013“ in der Kategorie Multi-Room-Audio<br />
mit großem Vorsprung Bose auf den 1. Platz gewählt.<br />
Wir bedanken uns bei Ihnen für diese besondere Auszeichnung, die für uns<br />
nicht nur Bestätigung, sondern auch Ansporn und Verpflichtung für die Zukunft ist.<br />
Bose GmbH •Max-Planck-Str. 36 • D-61381 Friedrichsdorf • Tel.: (0 61 72) 71 04-0 • Fax: (0 61 72) 71 04-19 • Internet: www.bose.de<br />
Bose Ges.m.b.H. • Wienerbergstr. 7 • A-1100 Wien • Tel.: (01) 6040434-0 • Fax: (01) 6040434-23 • Internet: www.bose.at