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plus Magazin 66... und sexy (Vorschau)

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• Abo-Service, G/GESCHICHTE, Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />

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Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich von Bestellungen anfal-<br />

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Reisen sind erfüllte<br />

Lebensträume<br />

Charlotte Boehm, eine Leserin aus Hamburg, hatte einen Traum.<br />

Wie H<strong>und</strong>erttausende andere spendete sie jeden Monat ein paar<br />

Euro, um irgendwo auf der Welt einem Kind das Überleben zu sichern.<br />

So weit, so gut. Doch in Charlotte Boehm wuchs ein Wunsch;<br />

sie wollte einmal im Leben Tiyiso, ihr Patenkind, sehen. In Simbabwe.<br />

Also machte sie sich auf den Weg. 8000 Kilometer, nach Afrika, ganz allein.<br />

Als ich diese Geschichte zum ersten Mal las, hätte ich weinen können vor<br />

Rührung. Eine Frau, jenseits der 70 <strong>und</strong> so voller Lebensmut. Doch wie kann<br />

man sich diesen erhalten? Ein Geheimnis: Reisen. Denn wer bewusst reist, ist<br />

nicht nur weg von zuhause. Wer reist, füllt sich mit Erlebnissen an, mit Dingen,<br />

die man gesehen hat, mit Fremdem, das einen inspiriert – <strong>und</strong> zwar völlig egal,<br />

ob man mit dem Rad zu einer Wochenend-Tour startet oder nach Simbabwe<br />

fliegt. Und deshalb finden Sie in dieser Ausgabe von <strong>plus</strong> viele unterschiedliche<br />

Reise-Geschichten. Geschichten, die Ihnen Lust machen sollen, einfach<br />

den Koffer oder den Rucksack zu packen. Aber die Ges<strong>und</strong>heit (<strong>und</strong> der Geldbeutel),<br />

höre ich den einen oder anderen sagen: Wer Urlaub gezielt plant, wird<br />

gesünder (siehe Seite 40). Und seit wann kostet die Wandertour ins Nachbardorf<br />

etwas. Deshalb: Reisen Sie! Leben Sie! Tun Sie in den nächsten Wochen<br />

das, was Sie immer schon machen wollten – <strong>und</strong> sei es in zerrissenen Jeans<br />

durch San Francisco laufen. Der Herbst kommt früh genug.<br />

Mein schönstes Erlebnis im letzten Urlaub: Ich beobachtete ein paar Käfer, die<br />

in einer Sand-Kuhle versuchten nach oben zu krabbeln – der Wind blies sie<br />

immer wieder zurück. Doch sie schafften es irgendwann. Eine schöne Parabel.<br />

Wie lange sie dafür brauchten? Ich weiß es nicht mehr – ich vergaß die Zeit.<br />

Das wünsche ich Ihnen. Auf Ihrer nächsten Reise. Und natürlich beim Lesen<br />

dieser Ausgabe von <strong>plus</strong>. Lassen Sie sich inspirieren. Bis nächsten Monat, Ihr<br />

66<br />

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Lebensträume<br />

5 berührende Geschichten:<br />

Reisen, die unser Leben veränderten<br />

i l final_3.in d 1 18-03-2011 08:12:10<br />

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Wenn Sie Fragen haben<br />

P07 1_ 01_Titel_Final.in d 1 18-05-20 1 08:21:32<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

Ganz besonders<br />

ans Herz legen<br />

möchte ich<br />

Ihnen unsere<br />

Geschichte<br />

über Tinnitus.<br />

Mir zeigte dies:<br />

Man muss auch<br />

bei Ges<strong>und</strong>heit<br />

das eigene<br />

Schicksal<br />

selbst in die<br />

Hand nehmen.<br />

... zu den Berichten in diesem Heft: Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

(0221) 277 57-0, Fax: (0221) 277 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de ... zu Ihrem Abonnement: <strong>plus</strong> Abo-Service,<br />

Heuriedweg 19, 88131 Lindau, (01 80) 52601 47 (14 Cent/Min.), Fax: (01 80) 52601 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

7 / 2011<br />

3


im Juli 2011<br />

Jeder Löffel ein Genuss<br />

Heiße Suppe im Sommer? Nicht doch! Löffeln<br />

Sie Kaltschalen, mal mit Gurken, Beeren,<br />

Lauch, <strong>und</strong> immer so erfrischend.<br />

74<br />

Nur wir zwei!<br />

Nach über zehn Jahren mal wieder mit<br />

der Tochter verreisen. Wie sich<br />

das anfühlt? W<strong>und</strong>erschön!<br />

30<br />

BESONDERE REISEN<br />

30 Urlaub mit der Tochter Kann das gut gehen?<br />

Aber ja, findet unsere Autorin <strong>und</strong> erlebte himmlische<br />

Tage mit „viel Nähe, schönen Gesprächen“.<br />

52 Zum Patenkind nach Afrika Über 8000 km – ein<br />

langer Weg, um die kleine Tiyiso einmal zu sehen.<br />

56 Mit Fre<strong>und</strong>in unterwegs 8 Gründe, warum es lohnt.<br />

59 Trauerreisen Gemeinsam lachen, weinen, genießen.<br />

Unser Leben<br />

12 Helen Mirren – viel zu <strong>sexy</strong> für eine Queen!<br />

Übrigens: Dass der Hollywood-Star auf den<br />

ersten Blick etwas ernst wirkt, täuscht:<br />

„Ich kann ganz schnell lustig werden!“<br />

82 Angelika Euler Was wäre sie ohne ihren Mann!<br />

104<br />

Dafür engagiere ich mich ... für Fledermäuse.<br />

Leben & Genießen<br />

48 Ein-Tages-Diät Der Trick dahinter? Ganz einfach:<br />

Es gibt 7 Erfolgsregeln. Und: Jeder Tag ist anders!<br />

73 Kleine Ideen Windlichter basteln, Obst lagern.<br />

74 Eiskalt genießen Mal mit Blaubeeren, Gurken oder<br />

Lauch – Kaltschalen sind perfekt für heiße Tage.<br />

78 Deko-Ideen mit Hauswurz Toll zum Verschenken!<br />

80 Entspannt gärtnern Wenn es beim Harken im<br />

Rücken zwickt, helfen diese kleinen Tricks.<br />

86 Sehen die gut aus! Sonnenbrillen für jeden Typ.<br />

88 Was Füße lieben Die beste Pflege für Zehen & Co.<br />

Ges<strong>und</strong> & Fit<br />

28 Brustkrebs: Hilfen, die jede Frau kennen sollte!<br />

36 Privatpatient sein lohnt nicht! Hier ist der Beweis.<br />

40 Urlaub, der mir guttut! Ob Wandern in den<br />

Bergen oder Entspannen am Meer. Ärzte versichern:<br />

Wer im Urlaub das Richtige tut, fühlt<br />

sich schon nach 3 Wochen messbar gesünder.<br />

57 5 Minuten für den Rücken Das stärkt & entspannt.<br />

68 Endlich Ruhe im Ohr Drei Leser über ihren ganz<br />

eigenen Weg, den quälenden Tinnitus zu besiegen.<br />

83 Richtig essen bei Gicht Wenig Wurst, viel Gemüse!<br />

85 Ab in die Sonne! Auch mal ohne UV-Schutz ...<br />

Fotos: corbis (1), corbis/outline (1), piccture press (1), Shutterstock<br />

(1), picture-alliance (1), Sabine Braun (1)<br />

Blühende Deko<br />

Pflegeleicht & vielseitig: Zauberhafte Ideen mit Hauswurz S. 78<br />

4 7 / 2011


„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, Humor <strong>und</strong> dass man sich<br />

durch kleine widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse.“ Adolph von Knigge<br />

Heimat der Kapitäne<br />

Das Schönste an der Insel Föhr – für die einen<br />

ist es der Strand, das Meer. Für andere<br />

die vielen schmucken Kapitänshäuser.<br />

18<br />

Den Tinnitus<br />

endlich besiegt<br />

Immer dieser schrille Ton. Drei<br />

Leser erzählen, wie sie das Geräusch<br />

im Ohr endlich stoppten. 68<br />

66<br />

<strong>und</strong> <strong>sexy</strong><br />

Schauspielerin<br />

Helen Mirren macht<br />

Frauen Mut,<br />

selbstbewusst zu<br />

ihrem Alter zu<br />

stehen. S. 12<br />

Einkaufen & Sparen<br />

93 Kurz & knapp Gutscheine einlösen, Fluggepäck.<br />

94 Fürs Alter gut vorgesorgt? Viele Leser sind<br />

unsicher. Hier beantworten Experten Ihre Fragen.<br />

97 8 Gründe für Gas-Grills Überzeugen selbst Männer!<br />

Reise & Kultur<br />

18 Föhr – Sylts hübsche kleine Schwester Dass Föhr<br />

mehr Sonnenst<strong>und</strong>en hat – Nebensache! Viel wichtiger:<br />

Die schmucken Kapitänshäuser, die auf der<br />

Insel überall ihren romantischen Charme versprühen.<br />

26 So wird das Wetter Bauernregeln stimmen doch!<br />

38 „Bin heute sein bester Fre<strong>und</strong>“ Arno Geiger über<br />

die Pflege seines dementen Vaters. Plus: Buchtipps.<br />

60 Faszinierende Welt aus Eis Einmal im Leben<br />

in die Antarktis. Für drei Leser von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

ein unvergessliches Erlebnis.<br />

101 Endlich Klavier spielen Trauen Sie sich, jetzt!<br />

6 Besser leben<br />

54 Sonnenstrahlen<br />

72, 87 Rätsel<br />

81 Impressum<br />

98 Leserbriefe<br />

98 Wir suchen<br />

100 PC-Seite<br />

102 <strong>Vorschau</strong><br />

Unsere Titel-Themen erkennen Sie an dieser Farbe.<br />

Endlich abnehmen – mit der Ein-Tages-Diät S. 48<br />

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Strom nutzt. Wie Sie<br />

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großer Vergleich 12<br />

Zwangsweise in<br />

Rente: Was dürfen<br />

Arbeitgeber, Krankenkasse,<br />

Arbeitsämter? 4<br />

Frührente: Neue Grenzen im<br />

öffentlichen Dienst 8<br />

Ihr Recht in einer<br />

Ferienwohnung 10<br />

Wieder pflichtversichert<br />

bei der Krankenkasse vor<br />

der Rente 16<br />

Haus saniert, die Miete<br />

steigt. Erlaubt? 18<br />

Wer ersetzt Wertsachen bei<br />

Einbruch <strong>und</strong> Diebstahl? 21<br />

Ihre Leserfragen 22<br />

Der Musterbrief 24<br />

7/ 2011<br />

5


esser leben im Juli<br />

Tischtennis<br />

stärkt<br />

das Gedächtnis<br />

Sich bewegen, ohne dass man die Anstrengung spürt. Einfach, weil es so<br />

Spaß macht. Das könnte Ihnen gefallen? Dann spielen Sie mal wieder Tischtennis.<br />

Fast in jedem Park stehen Platten, die man umsonst benutzen kann. Alles, was<br />

Sie brauchen, sind Schläger <strong>und</strong> Bälle. Dabei verbrennen Sie einerseits viele Kalorien<br />

(60 kcal/10 Min.). Auf der anderen Seite, fanden Forscher heraus, trainiert keine<br />

Sportart das Gehirn so gut wie das schnelle Hin <strong>und</strong> Her der Bälle.<br />

Foto: smkp.de/PR (1), Getty (1), Shutterstock (1)<br />

»Richtiges Lesen ist<br />

Bürsten gegen den Strich.«<br />

Doris Lessing (* 1919)<br />

Kaffee oder Cappuccino zuhause so genießen wie im Café?<br />

Stiftung Warentest hat Kaffee-Vollautomaten getestet.<br />

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6 7 / 2011


»Unsere Träume können wir erst verwirklichen, wenn<br />

wir uns entschließen, endlich einmal daraus zu erwachen.« Josephine Baker (1906–1975)<br />

<br />

Breughel, Rembrandt & Co.<br />

Niederländische Zeichnungen.<br />

Die Hamburger<br />

Kunsthalle zeigt erstmals 100<br />

herausragende Zeichnungen<br />

aller bedeutenden holländischen<br />

<strong>und</strong> flämischen Künstler<br />

aus der Zeit von 1450 bis 1850.<br />

Einzigartig! Bis 11. September.<br />

H<strong>und</strong>ertwassers Welt. Die<br />

Jubiläumsausstellung.<br />

Das Kunsthaus Wien feiert<br />

seinen 20. Geburtstag mit einer<br />

außergewöhnlichen Schau<br />

über seinen prominentesten<br />

Künstler: Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />

(1928–2000). Gezeigt<br />

werden Werke aus allen<br />

Schaffensperioden, dazu Bilder<br />

seiner Zeitgenossen, Fotos <strong>und</strong><br />

Dokumentarfilme.<br />

Zu sehen ist die große Gesamtschau<br />

bis zum 6. November.<br />

KUNST<br />

DIE LOHNT<br />

Diese Ausstellungen<br />

sollten Sie in diesem Sommer<br />

gesehen haben.<br />

August Macke – ganz privat<br />

in Würzburg. Viele bekannte<br />

Bilder Mackes sind aus<br />

zahlreichen Museen <strong>und</strong> von<br />

Postkarten vertraut. Macke war<br />

in den nur zehn Jahren seines<br />

Schaffens sehr produktiv. Die<br />

privaten Kunstwerke aber<br />

hielten seine Nachkommen lange<br />

zurück. Jetzt sind erstmals<br />

150 dieser Werke – Gemälde,<br />

Skulpturen, Entwürfe – im Museum<br />

Kulturspeicher Würzburg<br />

ausgestellt, bis zum 17. Juli.<br />

Sommergäste. Von Arp bis<br />

Werefkin. Sommerfrische<br />

an der Ostsee war auch bei<br />

bekannten Künstlern beliebt.<br />

Doch Jawlensky, Munch <strong>und</strong><br />

andere ruhten sich nicht nur<br />

aus, sie malten auch. Die Werke<br />

sind im Staatlichen Museum<br />

Schwerin zu sehen. Bis 23.10.<br />

Arnold Böcklin, Otto<br />

Dix, Andy Warhol, Franz<br />

Marc (siehe oben: Akte unter<br />

Bäumen, 1911)<br />

<strong>und</strong> viele andere: Sie alle<br />

schlummerten lange im<br />

Depot. Nun erstrahlt das Museum<br />

nach zweijähriger Bauzeit<br />

in neuem Glanz. Höhepunkt<br />

der Dauerausstellung: die<br />

Rubens-Galerie mit den Gemälden<br />

„Himmelfahrt Mariä“ <strong>und</strong><br />

„Venus <strong>und</strong> Adonis“.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Mit alten<br />

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Tiere<br />

schützen<br />

Der Naturschutzb<strong>und</strong><br />

Deutschland<br />

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Handys aus,<br />

um die „Untere<br />

Havel“ zu<br />

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aufs Brötchen schmieren,<br />

z. B. unter Marmelade.<br />

Ruf doch mal an!<br />

Hoffentlich ist nichts passiert! Sobald sich die Kinder ein paar Tage nicht<br />

melden, macht man sich Sorgen. Andererseits möchte man sie nicht nerven<br />

<strong>und</strong> ständig selbst anrufen. Tröstlich ist, dass sich dies im Lauf der Jahre<br />

ändert. Eine Studie ergab: Je älter Kinder werden, desto häufiger rufen sie<br />

an, ab 40 fast täglich. Bis dahin einfach feste Telefonzeiten ausmachen.<br />

7/ 2011<br />

7


esser leben im Juli<br />

William Faulkner<br />

(1897–1962)<br />

»Die Gefahr<br />

bei der Suche<br />

nach der<br />

Wahrheit ist,<br />

dass man sie<br />

findet.«<br />

„Verrückt zu<br />

sein macht<br />

Spaß –<br />

vor allem,<br />

wenn<br />

niemand<br />

hinschaut.“<br />

Tom Hanks<br />

1947<br />

MEINE ERINNERUNG<br />

Zum Aufpäppeln aufs Land<br />

Hunger – nach dem Krieg allgegenwärtig. Auch für die damals 7-jährige<br />

Heide Uthoff (71) aus Konstanz. Darum wird sie in die Schweiz geschickt.<br />

Diese Enge im Zug! Und der Lärm.<br />

Um mich herum wimmeln Dutzende<br />

Kinder. Alle sind wir allein unterwegs.<br />

Fahren in die Schweiz, sollen dort<br />

„aufgepäppelt“ werden. Warum ich?<br />

Ich will bei meinen Eltern bleiben, bei<br />

Oma <strong>und</strong> Opa. Zu sechst wohnen wir<br />

in eineinhalb Zimmern. Haben nicht<br />

viel. Aber wir sind zusammen, haben<br />

überlebt. Warum also soll ich jetzt im<br />

April 1947 zu fremden Leuten, in ein<br />

fremdes Land? „Du wirst uns noch<br />

verhungern, bist viel zu dünn, hat<br />

der Doktor gemeint.“ Meine Mutter<br />

sieht so traurig aus, als sie das zu mir<br />

sagt. Ich weiß, wir haben zu wenig zu<br />

essen. Streifen seit Monaten jeden Tag<br />

über die Dörfer, um bei Bauern etwas<br />

Essbares zu erbetteln. Und kommen<br />

oft mit leeren Händen nach Hause. „In<br />

der Schweiz gibt’s genug“, sagt Mutter<br />

Nach dem<br />

Krieg begehrt:<br />

die Kinderzüge<br />

in die Schweiz<br />

lachend. Ich lächele auch – <strong>und</strong><br />

versuche ganz tapfer zu sein! Auch als<br />

ich bei „Tante“ Fini <strong>und</strong> „Onkel“ Michi<br />

im Schweizer Kanton Uri ankomme.<br />

Aber hier ist alles so fremd. Es gibt<br />

„Urner Häfelichabis“, eine Art Gulasch<br />

mit Weißkohl. Mein Magen rebelliert<br />

<strong>und</strong> den ersten Nachmittag in der<br />

Schweiz verbringe ich im Bett – mein<br />

Magen ist an Sattessen nicht gewohnt.<br />

Aber ich erhole mich schnell.<br />

Um mein einziges Paar Schuhe zu<br />

schonen, laufe ich jeden Tag barfuß<br />

zur Schule – wie alle Kinder im Dorf.<br />

Allmählich verstehe ich auch Onkel<br />

Michis Schwyzerdütsch besser.<br />

„Gopfertori“ heißt „verflixt“! Davon<br />

berichte ich meinen Eltern auf einer<br />

Postkarte – in Geheimschrift. Drei<br />

Kreuzchen: „Hier ist es ganz toll“, vier<br />

Kreuzchen: „Alle sind lieb.“<br />

Wie die Zeit vergeht ...<br />

Jeder wird täglich ein bisschen<br />

55:<br />

älter – auch Stars. Oder hätten<br />

Sie gedacht, dass diese Pro-<br />

65:<br />

minenten schon<br />

diese r<strong>und</strong>en<br />

Geburtstage feiern?<br />

70:<br />

Tom Hanks<br />

Günther Jauch<br />

Sylvester Stallone,<br />

Mireille Mathieu<br />

Paul Anka<br />

7 Mal<br />

Gähnen am Tag hält wach! Denn<br />

es kühlt das Gehirn, so Forscher.<br />

Und: Wer gähnt, muss nicht<br />

unbedingt müde sein.<br />

Also nicht mehr unterdrücken!<br />

8 1/20<br />

2011


» Das Geheimnis des rechten Altwerdens liegt in einem Satz: Die Zeit<br />

geht nur mit denen sanft um, die mit der Zeit sanft umgehen.« Anatole France (1844–1924)<br />

Nützliche<br />

Wühler<br />

Besser cremen<br />

So wirken Cremes noch effektiver: 1 Handpflegecreme: Vor dem Zubettgehen auftragen <strong>und</strong><br />

Baumwollhandschuhe darüberziehen. So zieht die Creme am besten ein. 2 Tages- <strong>und</strong> Nachtcreme: Am<br />

besten einmassieren oder einklopfen, weil die Durchblutung gefördert wird <strong>und</strong> die Haut die Creme<br />

besser aufnimmt. 3 Anti-Aging-Creme: Vor dem Anwenden ein Dampfbad nehmen. Das öffnet die<br />

Poren. 4 Bodylotion: Vor dem Einreiben die Haut mit einem sanften Peeling aufnahmefähig machen.<br />

Für<br />

die einen<br />

sind Maulwürfe<br />

einfach<br />

lästig ...<br />

... für<br />

andere nützlich.<br />

Forscher fanden heraus:<br />

Maulwurfhügel enthalten<br />

besonders viele<br />

Nährstoffe.<br />

Deshalb<br />

aufgewühlte<br />

Erde für<br />

Töpfe verwenden.<br />

Fotos: Jump (1), Stockfood (4), PR (1), Gettyimages (4), Plainpicture (1), Zoonar (1), privat (1), Schmidts Garten (1)<br />

Worin besteht eigentlich der<br />

Unterschied?<br />

1. Bis zu diesem<br />

Datum sollte die Ware<br />

verbraucht sein.<br />

2. Die Ware gilt als<br />

verdorben, darf nicht<br />

mehr verkauft werden.<br />

3. Verbraucher<br />

können die Ware nicht<br />

mehr umtauschen.<br />

&<br />

Verfallsdatum<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

1. Hersteller garantiert<br />

bis zum MHD<br />

optimale Qualität.<br />

2. Die Ware ist mit<br />

dem MHD nicht automatisch<br />

verdorben.<br />

3. Ware darf auch<br />

über das MHD hinaus<br />

verkauft werden.<br />

Das Verfallsdatum<br />

gilt bei frischer<br />

Ware<br />

wie Fleisch.<br />

Das MHD bei<br />

haltbareren<br />

Dingen wie<br />

Konserven.<br />

Vergleichen lohnt!<br />

Lieber Bus als Bahn<br />

Mit dem Bus statt der Bahn durch Deutschland zu<br />

reisen ist oft erheblich günstiger (siehe re.) – <strong>und</strong> dauert<br />

nicht wesentlich länger, weil man z. B. nicht umsteigen<br />

muss. Außerdem bieten Busse Rabatte für Ältere <strong>und</strong><br />

Sparpreise. Infos: Busreisen 24, ✆ (0 71 53) 6 08 69 90.<br />

Reisestart <strong>und</strong> Ziel<br />

(Hin- <strong>und</strong> Rückfahrt)<br />

Spartarif<br />

Bahn<br />

Spartarif<br />

Reisebus<br />

München – Dresden ab 58 € ab 39 €<br />

Berlin – Frankfurt ab 178 € ab 45 €<br />

Hamburg – Heidelberg ab 168 € ab 46 €<br />

Dortm<strong>und</strong> – Rom ab ca. 251 € ab 146 €<br />

7 / 2011<br />

9


esser leben im Juli<br />

Grünes Rezept<br />

Sport wirkt<br />

bei vielen<br />

Beschwerden<br />

mindestens<br />

so gut wie<br />

Medizin. Jetzt<br />

verschreiben<br />

Ärzte ihn<br />

sogar auf<br />

Rezept.<br />

Wer bekommt das<br />

neue Rezept?<br />

Alle, z. B. mit Diabetes<br />

Typ 2, Arthrose,<br />

Herz-Kreislauf-Beschwerden,<br />

deren<br />

Beschwerden sich<br />

mit Aqua-Gymnastik,<br />

Walking, Yoga<br />

heilen oder lindern<br />

lassen.<br />

<strong>und</strong> jetzt?<br />

Wo kann man es<br />

einlösen?<br />

Bei Sportvereinen<br />

oder anderen<br />

Veranstaltern, die<br />

Ges<strong>und</strong>heitskurse<br />

nach § 20 SGB V<br />

anbieten.<br />

Muss man etwas<br />

dazuzahlen?<br />

Ja. Zunächst muss<br />

man alle Kosten<br />

des Kurses vorstre-<br />

Klasse Idee:<br />

Sport-Rezept<br />

cken. Dann reicht<br />

man Rezept <strong>und</strong><br />

Teilnahmebestätigung<br />

bei der gesetzlichen<br />

Kasse ein.<br />

Die zahlt zwei Mal<br />

pro Jahr bis zu 80 %<br />

(maximal 75 Euro<br />

pro Kurs) zurück.<br />

Wird jetzt Sport<br />

statt Medikamente<br />

verschrieben?<br />

Nein, aber Ärzte<br />

wollen mit dem<br />

neuen Rezept deutlich<br />

machen: Viele<br />

Beschwerden kann<br />

man mit Bewegen<br />

sehr gut behandeln.<br />

Schwimmen:<br />

Lindert<br />

Gelenk-<br />

Probleme!<br />

Fotos: getty (1), veer (1), privat (1), shutterstock (3), die Kleinert (1)<br />

Das hilft bei<br />

Stichen<br />

Lavendelöl gegen den Juckreiz:<br />

5 ml davon mit 25 ml Alkohol<br />

(40 %) mischen, Wattebausch<br />

damit tränken <strong>und</strong> 15 bis 30<br />

Minuten auf Stich liegen lassen.<br />

Arnika-Gel wirkt abschwellend.<br />

95 Prozent<br />

ihrer Wirkstoffmenge<br />

müssen Medikamente<br />

mindestens bis zu<br />

ihrem Verfallsdatum enthalten.<br />

Danach kann<br />

der Gehalt abnehmen.<br />

Ärzte <strong>und</strong> Apotheker<br />

raten daher: abgelaufene<br />

Mittel nicht mehr<br />

einnehmen!<br />

Besser Steaks!<br />

Wer gern Fleisch isst, kann<br />

aufatmen: Forscher fanden heraus,<br />

dass Fleisch nur dann unges<strong>und</strong><br />

ist, wenn es geräuchert,<br />

gepökelt oder mit Chemikalien<br />

behandelt wurde. Also besser<br />

Steaks als Salami essen!<br />

Erfrischt müde Beine<br />

Viele Frauen haben<br />

im Sommer<br />

schwere Beine.<br />

Kompressionsstrümpfe<br />

helfen,<br />

aber auch:<br />

Treppen<br />

steigen<br />

Beine<br />

hochlegen<br />

Warm-kalt<br />

duschen<br />

Vorsicht,<br />

Pollen<br />

Bei Heuschnupfen<br />

daran denken –<br />

1 Mal jährlich den<br />

Pollenfilter im<br />

Auto wechseln!<br />

10 7 / 2011


Deutsche Ges<strong>und</strong>heitshilfe<br />

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Anzeige<br />

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Rezeptfrei aus der Apotheke heißt<br />

wirksam <strong>und</strong> gut verträglich<br />

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Grünen Rezept <br />

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www.ges<strong>und</strong>heitshilfe.de<br />

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<br />

<br />

30 Jahre


12 7 / 2011<br />

»Mein Rat:<br />

Bereue nichts.<br />

Lebe mit deinen<br />

Fehlern <strong>und</strong><br />

versuche noch<br />

heute, aus<br />

ihnen zu lernen.«


UNSER LEBEN<br />

HELEN MIRREN<br />

MADAME<br />

BELIEBT ZU<br />

SPASSEN<br />

Helen Mirren – sie ist ein Phänomen. Wurde mit Preisen überhäuft, steht mit<br />

66 auf der Liste der „sexiest woman alive“. Heiratete erst mit über 50, wurde von<br />

der Queen geadelt. Wirkt mitunter distanziert. Doch Frank Siering<br />

erlebte Helen Mirren ganz anders: lustig, herzlich, mit Lust am Älterwerden.<br />

Foto: ?????, 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Leise, sie spricht ungewöhnlich leise.<br />

Und trotzdem sehr bestimmt. Schaut<br />

einem direkt <strong>und</strong> offen in die Augen,<br />

wirkt dabei so unverschämt höflich <strong>und</strong><br />

gleichzeitig wieder herausfordernd. Warum<br />

Hollywood ihr jeden Wunsch erfüllt <strong>und</strong><br />

immer mehr Kino-Zuschauer nur noch Augen<br />

für sie haben, ist spätestens nach zwei<br />

Minuten Gespräch mit ihr klar.<br />

7 / 2011<br />

13


„Ehrlichkeit“, sagt sie<br />

dann, „ist für mich bis<br />

heute eine Tugend <strong>und</strong><br />

deshalb sage ich, was ich<br />

denke, <strong>und</strong> denke, was<br />

ich sage.“ Vielleicht ist<br />

genau das ihr Geheimnis,<br />

diese charmante Art, mit<br />

der sie sich fast beiläufig<br />

offenbart – <strong>und</strong> dabei<br />

lächelt, als habe sie doch<br />

nur gefragt, ob man noch<br />

eine Tasse Tee wolle.<br />

Frau Mirren, Sie gelten<br />

als das, was man hier in<br />

den USA einen „tough<br />

cookie“ nennt: harte<br />

Schale, weicher Kern.<br />

Ist da was dran?<br />

Ich bin sicherlich ein<br />

Mensch, der sich im Leben<br />

immer ordentlich<br />

durchbeißen musste.<br />

Aber dabei habe ich niemals<br />

meine moralischen<br />

Richtlinien vergessen.<br />

Ich habe immer versucht,<br />

Entscheidungen zu treffen<br />

im Leben, die ich<br />

hinterher nicht<br />

bereuen würde <strong>und</strong> bei<br />

denen ich mich nicht verbiegen<br />

musste.<br />

Ist das auch das Rezept<br />

für ein glückliches,<br />

erfülltes Leben?<br />

Ich glaube, jeder Mensch<br />

muss wissen, mit welchen<br />

moralisch-ethischen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen er leben<br />

möchte. Für mich war es<br />

immer sehr wichtig,<br />

dass ich morgens aufwache<br />

<strong>und</strong> mit gutem<br />

Gewissen in den Spiegel<br />

schauen kann.<br />

Sie haben in Ihrer<br />

Karriere meist ernste<br />

Frauen gespielt – für<br />

Ihre Rolle als „Queen“<br />

erhielten Sie sogar<br />

einen Oscar. Es schien,<br />

als entsprächen diese<br />

»SEXY ZU<br />

WIRKEN IST<br />

WICHTIG<br />

FÜR EINE<br />

FRAU, IN<br />

JEDEM<br />

ALTER. UND<br />

EINS IST<br />

SICHER:<br />

REIFE KANN<br />

SEHR SEXY<br />

SEIN.«<br />

Rollen auch Ihrem Leben. In letzter Zeit<br />

aber wählen Sie auch mal Filme aus, die<br />

nicht ganz so ernst sind. Im letzten Jahr,<br />

in „R.E.D.“, schwangen Sie als alternde<br />

CIA-Agentin den Revolver, in Ihrem neuesten<br />

Film „Arthur“ spielen Sie die Nanny<br />

eines reichen Junggesellen <strong>und</strong> bringen<br />

die Zuschauer mit Ihrem Humor zum Lachen.<br />

Sind Sie mit den Jahren fröhlicher,<br />

leichter, experimentierfreudiger, lebensfroher<br />

geworden?<br />

Für mich ist es immer schon spannend gewesen,<br />

ab <strong>und</strong> zu die Richtung zu verändern,<br />

neue Dinge auszuprobieren. Und<br />

warum auch nicht? Wir werden alle nicht<br />

jünger, umso wichtiger ist es, so finde ich,<br />

noch neue Dinge anzupacken. Und ich<br />

lache selbst so gerne. Warum also nicht<br />

eine Komödie spielen?<br />

Helen Mirren – ein lustiger Mensch?<br />

Nun, ich bin ein Mensch, der auf den ersten<br />

Blick vielleicht ernst wirkt, aber nach ein<br />

paar Gläsern Wein kann ich ganz schnell<br />

lustig werden (lacht).<br />

Ob lustig oder ernst – wenn Sie erlauben,<br />

aber Sie wirken meist sehr frisch, jugendlich,<br />

lebendig. Gibt es ein Geheimnis?<br />

Ich will es einmal so formulieren: Viele<br />

Jungfrauen sind schon gestorben auf der<br />

Suche nach der ewigen Jugend.<br />

Aber diese Suche nach der ewigen Jugend<br />

ist doch für viele Menschen sehr wichtig.<br />

Wissen Sie, das Alter ist mir nicht wichtig,<br />

ich nehme es kaum wahr. Ich bin ein<br />

Mensch, der jeden Tag aufwacht <strong>und</strong> den<br />

Tag nimmt, wie er kommt. Ich bin meist zu<br />

beschäftigt, um über mein Alter nachzudenken.<br />

Und ich bin glücklich. Fühle mich<br />

wohl. Das hilft sicherlich.<br />

Schmeichelt es Ihnen, wenn man Sie als<br />

„<strong>sexy</strong>“ bezeichnet? Oder gibt es ein Alter,<br />

ab dem es sich nicht mehr geziemt, dass<br />

man Frauen als „<strong>sexy</strong>“ bezeichnen darf?<br />

Was für eine alberne Frage. Selbstverständlich<br />

können Frauen jeden Alters als <strong>sexy</strong><br />

bezeichnet werden. Warum auch nicht?<br />

Sexappeal ist wichtig im Leben einer Frau.<br />

In jedem Alter. Und glauben Sie mir:<br />

Reife kann <strong>sexy</strong> sein.<br />

Sie haben erst spät geheiratet. Welche<br />

besondere Leidenschaft teilen Sie mit<br />

Ihrem Mann, dem Regisseur Taylor Hackford,<br />

außer der Liebe zum Film?<br />

14 7 / 2011


UNSER LEBEN<br />

Oh, da gibt es viel. Mein Mann <strong>und</strong> ich<br />

haben uns zum Beispiel ein kleines Schlösschen<br />

in Pulia gekauft. Es ist herrlich<br />

romantisch dort, nichts funktioniert, wir<br />

müssen wirklich viel reparieren. Aber es ist<br />

eine w<strong>und</strong>erbare, gemeinsame Aufgabe.<br />

Pulia? Wo genau liegt das?<br />

Ganz unten, am Hacken von Italien. Pulia<br />

wurde früher oftmals von Angreifern besetzt.<br />

Deshalb hat jedes Haus, jedes Gut<br />

eine Schutzmauer. Es war immer ein<br />

Traum von mir, ein solches Schlösschen<br />

zu besitzen. Selbst wenn die Wasserhähne<br />

nicht richtig funktionieren.<br />

Das hört sich so an, als wäre das ein lang<br />

gehegter Traum gewesen. Wie wichtig ist<br />

es Ihnen, sich Träume zu erfüllen?<br />

Oh, es ist sehr schön, wenn man die Möglichkeit<br />

hat, Träume wahr werden zu lassen.<br />

Und das Schöne ist, dass du mit dem Alter<br />

eine gewisse Reife bekommst, eine Geduld,<br />

die sehr hilfreich sein kann. Träume brauchen<br />

Zeit. Und Zeit braucht Geduld. Und<br />

Geduld kommt im Alter. Das ist ein echter<br />

Vorteil des Älterwerdens.<br />

Gibt es aus Ihrer Sicht noch andere Vorteile,<br />

die das Älterwerden mit sich bringt?<br />

Es klingt banal: Wenn du jeden Tag so verbringst,<br />

als sei es der letzte Tag in<br />

deinem Leben, dann kannst du nur gewinnen.<br />

Du solltest dir jeden Tag ein bisschen<br />

Zeit nehmen, um das Leben zu genießen, das<br />

dir gegeben ist. Das ist<br />

mein Mantra. Ich bereue<br />

nichts. Ich lebe einfach<br />

mit meinen Fehlern <strong>und</strong><br />

ich versuche noch heute<br />

von ihnen zu lernen.<br />

Ihnen wurde kürzlich<br />

eine große Ehre zuteil.<br />

Vor dem Chinese<br />

Theatre in Hollywood<br />

durften Sie Ihre Hand<strong>und</strong><br />

Fußabdrücke in<br />

Zement verewigen.<br />

Auch ein Vorteil des<br />

Älterwerdens, dass man<br />

für die geleistete Arbeit<br />

geehrt wird?<br />

Oh ja. Solche Auszeichnungen<br />

bedeuten mir<br />

sehr viel. Als ich vor<br />

vielen Jahren das<br />

erste Mal nach Hollywood<br />

kam, da bin ich<br />

zunächst zum Hollywood<br />

Boulevard gefahren, weil<br />

ich die Sterne der Stars<br />

auf dem Boulevard<br />

sehen wollte. Und jetzt<br />

bin ich selbst dort verewigt.<br />

Ein Traum, den<br />

ich niemals im Leben zu<br />

träumen gewagt hätte.<br />

STATIONEN<br />

Helen Mirren – die „Queen“<br />

26. JULI 1945<br />

geboren in<br />

London.<br />

Ihre Familie<br />

stammt aus<br />

Russland. Wollte<br />

schon als Sechsjährige<br />

Schauspielerin<br />

werden.<br />

1964 Aufnahme in<br />

die renommierte<br />

Royal Shakespeare<br />

Company<br />

1968 erster<br />

Kinofilm<br />

1979 Skandalfilm<br />

„Caligula“,<br />

galt vielen als<br />

„pornografisch“<br />

1984 „Beste<br />

Schauspielerin“<br />

beim Filmfest<br />

in Cannes<br />

1995 erste Oscar-<br />

Nominierung, weitere<br />

folgten 2002,<br />

2007, 2010<br />

1997 Heirat mit<br />

dem Regisseur<br />

Taylor Hackford<br />

2003 Ritter<br />

des Britischen<br />

Empire. Adelstitel<br />

„Dame“<br />

2007 Oscar für<br />

„Die Queen“ – als<br />

Königin Elisabeth<br />

II. zur Zeit des<br />

Todes von Prinzessin<br />

Diana<br />

AUSSERDEM:<br />

5 BAFTA-Awards<br />

3 Emmys<br />

3 Golden Globes<br />

Hüpfspiel auf<br />

der Straße?<br />

Natürlich,<br />

selbst in hohen<br />

Schuhen.<br />

7 / 2011<br />

15


»DAS SCHÖNE IST,<br />

DASS DU MIT DEM ALTER<br />

REIFE BEKOMMST, EINE<br />

GEDULD, DIE HILFREICH IST.<br />

UND DIE GEDULD<br />

KOMMT MIT DEM ALTER.«<br />

Foto: E.J. Camp / Corbis Outline (5), Ap (1), Interfoto (1), Eyevine (1), InterTopics (1), ddp images (1)<br />

Im Filmgeschäft haben viele Schauspielerinnen<br />

Angst, mit zunehmendem Alter<br />

keine guten Rollen mehr zu finden. Bei Ihnen<br />

hat es den Anschein, dass Ihnen mit<br />

Mitte 60 viel interessantere Rollen angeboten<br />

werden als früher.<br />

Ja, deshalb muss ich mich jeden Tag kneifen.<br />

Aber ich verrate Ihnen auch mal ein Geheimnis.<br />

Ich war immer schon sehr wählerisch,<br />

was meine Arbeit anging. Das bin ich<br />

heute noch. Und es scheint der richtige<br />

Ansatz gewesen zu sein für mich in meinem<br />

Leben. Ich bin kein besonders intellektueller,<br />

aber ein sehr emotionaler Mensch. Ich<br />

suche meine Rollen nach den Kollegen aus,<br />

die ebenfalls mit von der Partie sind. Ich bin<br />

<strong>und</strong> bleibe ein echter Team-Spieler.<br />

Sie arbeiten auch hin <strong>und</strong> wieder mit<br />

Ihrem Ehemann Taylor Hackford zusammen,<br />

spielen beispielsweise in seinem<br />

jüngsten Film „Love Ranch“ (2010) die<br />

Hauptrolle – eine Frau, die mit ihrem Mann<br />

zusammen ein Bordell eröffnet. Erhöht es<br />

den Druck oder ist es leichter für Sie?<br />

Nein, nein. Es erhöht den Druck überhaupt<br />

nicht. Ich bin gerne mit meinem Mann zusammen.<br />

Er ist ein guter Partner für mich.<br />

Vielleicht ist das auch ein Vorteil des Alters.<br />

Du bist einfach ein bisschen gelassener, du<br />

bist nicht mehr so gestresst, wenn du zur<br />

Arbeit gehst <strong>und</strong> deinen Partner den ganzen<br />

Tag siehst. Es macht mir einfach Spaß, viel<br />

Zeit mit ihm zu verbringen.<br />

Aber das Alter hat doch nicht nur<br />

Vorteile. Bereuen Sie zum Beispiel, dass<br />

Sie keine Kinder bekommen haben?<br />

Nein, nicht wirklich. Ich hatte niemals echte<br />

Muttergefühle <strong>und</strong> habe vor allem nicht das<br />

Gefühl, dass mein Leben ohne Kinder weniger<br />

erfüllt ist.<br />

Sie haben so viele unterschiedliche Dinge<br />

verwirklicht <strong>und</strong> Filmgeschichte geschrieben.<br />

Haben Sie noch Ziele im Leben?<br />

Die Frage hört sich ja ganz so an, als müsse<br />

man ab einem bestimmten Alter mit dem<br />

Leben abgeschlossen haben (lacht). Natürlich<br />

habe ich noch Ziele, sehr viele Ziele<br />

sogar. Ich möchte wieder ans Theater zurückkehren,<br />

ich möchte noch weitere tolle<br />

Hollywood-Projekte angehen, ich möchte,<br />

dass die Wasserhähne endlich funktionieren.<br />

An Zukunftsplänen mangelt es nun<br />

wahrlich nicht! Auf geht’s!<br />

16 7 / 2011


UNSER LEBEN<br />

FILMTIPPS<br />

W<strong>und</strong>erbar wandelbar: Die besten Filme mit Helen Mirren<br />

2003<br />

2006<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

KALENDER GIRLS<br />

Ein Club älterer<br />

Damen in England.<br />

Als Annie (Julie<br />

Walters) Geld für die<br />

Krebstherapie ihres<br />

Mannes braucht, will<br />

Chris (Helen Mirren)<br />

das Geld mit einem<br />

Pin-up-Kalender verdienen.<br />

Mitreißende<br />

Sozialkomödie!<br />

DIE QUEEN Mutig:<br />

Mirren als Elisabeth II.<br />

während jener Woche<br />

1997, als der Tod Dianas<br />

die Welt in Trauer<br />

versetzte. Mirren<br />

zeigt gefühlvoll den<br />

inneren Konflikt der<br />

Monarchin. Die reale<br />

Queen sandte Mirren<br />

dafür sogar Dank.<br />

EIN RUSSISCHER<br />

SOMMER Als Schriftsteller<br />

Leo Tolstoi<br />

(Christopher<br />

Plummer) sein Werk<br />

dem russischen<br />

Volk vermachen will,<br />

wehrt sich seine Frau<br />

Sofia (brillant: Helen<br />

Mirren), kämpft um<br />

das, was ihr zusteht.<br />

Fesselndes Drama.<br />

R.E.D. Vier pensionierte<br />

Agenten – darunter<br />

Victoria (Helen<br />

Mirren) – haben den<br />

Ruhestand satt. Als<br />

Frank (Bruce Willis)<br />

von seiner Vergangenheit<br />

eingeholt<br />

wird, laufen die alten<br />

Hasen unterhaltsam<br />

zu Hochform auf.<br />

ARTHUR Mirren als<br />

„Kindermädchen“<br />

eines Millionen-<br />

Erben. Haarklein<br />

plant sie jede Minute<br />

in Arthurs (Russell<br />

Brand) Leben. Bis der<br />

Goldjunge rebelliert.<br />

Spritzige, kurzweilige<br />

Unterhaltung.<br />

Alle Filme auf DVD ab ca. 8<br />

Euro über www.amazon.de<br />

Foto: ?????, 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Spieleklassiker Rummikub<br />

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Original Rummikub fasziniert<br />

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aus Glücks-<br />

<strong>und</strong> Strategiespiel <strong>und</strong> punktet<br />

mit leicht verständlichen Regeln.<br />

14 Spielsteine mit Zahlen sind<br />

in Gruppen <strong>und</strong> Reihen abzulegen.<br />

Wer mit der richtigen Taktik<br />

an den Start geht <strong>und</strong> als<br />

erster keine Steine<br />

mehr hat, gewinnt<br />

die R<strong>und</strong>e. Überraschende<br />

Wendungen<br />

gehören<br />

zum Spielverlauf<br />

<strong>und</strong> erhöhen die<br />

Spannung.<br />

Bei ‚Rummikub<br />

XXL’ sorgen Spielsteine<br />

mit extra<br />

großen Zahlen<br />

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Erhöhtes Spieltempo verspricht<br />

der Einsatz eines elektronischen<br />

Zeitnehmers, denn ab sofort hat<br />

jeder Spieler nur noch maximal<br />

eine Minute Zeit für seinen Zug!<br />

Dieser ist in Form eines<br />

Rummikub-Spielsteins optional<br />

erhältlich.<br />

Seit der Erfindung in den 40er<br />

Jahren eroberte Rummikub die<br />

Herzen von Spielefans r<strong>und</strong> um<br />

den Globus <strong>und</strong> gilt heute als<br />

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Timer 2011’<br />

7 / 2011 17


MARKETTE<br />

REISE & TE KULTUR<br />

Einmalige<br />

Schönheiten:<br />

Kapitänshäuser<br />

aus Backstein<br />

prägen Deutschlands<br />

urigste<br />

Nordseeinsel.<br />

18 7 / 2011


!<br />

MARKETTE<br />

TE<br />

Der Stolz<br />

der Kapitäne<br />

Die schönste deutsche Insel? Föhr! Denn neben<br />

Wind, Strand <strong>und</strong> endlosem Himmel versprühen<br />

schmucke Kapitänshäuser romantischen Charme.<br />

Da wollte Heiko Schlierenkamp gleich einziehen.<br />

!!<br />

Foto: :??<br />

?????, ???,<br />

?,<br />

2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

! Kuschelig, wie eine flauschige<br />

Wollmütze, schmiegen sich die<br />

dicht geb<strong>und</strong>enen Reethalme an<br />

das rote Backsteinhaus. Das<br />

scheint an diesem sonnigen Spätfrühlingstag<br />

auch nötig. Denn gerade zerzaust<br />

ein steifer Westwind die dichten Streifen<br />

aus Heidekraut oben auf dem First.<br />

Duftende Rosen, Efeu <strong>und</strong> wilder Wein<br />

umwuchern die kleinen Sprossenfenster<br />

<strong>und</strong> verstecken einen Teil der weiß gepinselten<br />

Eingangstür. Im Garten flattert die<br />

gelb-rot-blaue Friesenfahne mit Adler, Krone<br />

<strong>und</strong> Brei-Topf im Emblem. Gefährlich<br />

biegt sich der dünne, gut neun Meter hohe<br />

Flaggenmast gen Osten. Kein Mensch, kein<br />

Auto ist auf dem gepflasterten Weg vor<br />

dem Haus zu sehen.<br />

Ein typischer Juni-Samstag in Oldsum, im<br />

Nordwesten der Nordseeinsel Föhr. Träte<br />

nicht in diesem Augenblick Hagen Bolz vor<br />

das rote Friesenhaus – Besucher des wohl<br />

ursprünglichsten aller Inseldörfer könnten<br />

denken, sie stünden inmitten einer Film-<br />

7/20<br />

2011<br />

19


REISE & KULTUR<br />

Charmant<br />

Ferienwohnungen<br />

in Friesenhotels<br />

wie dem Alten<br />

Pastorat (Foto u.)<br />

in Süderender auf<br />

Föhr bestechen<br />

mit Komfort <strong>und</strong><br />

liebevollen Details<br />

wie Delfter Kachel-<br />

Wänden. Original-<br />

Fliesen kosten<br />

etwa 1.000 Euro<br />

pro Quadratmeter.<br />

kulisse. So perfekt wirkt dieses Dorfidyll.<br />

„Hartelk welkimen üüb det green eilun“, sagt<br />

Bolz zur Begrüßung. Das heißt auf Fering, dem<br />

Föhrer Friesisch, „herzlich willkommen auf der<br />

grünen Insel“. Und ja, tatsächlich präsentiert sich<br />

Föhr zu weiten Teilen saftig grün. Riesige Marsch<strong>und</strong><br />

Salzwiesen mit über 10 000 Kühen <strong>und</strong> 3500<br />

Schafen darauf prägen die Inselnatur im Norden.<br />

Im Süden zieht sich dagegen ein endloses Band<br />

aus 15 Kilometer weißem Strand an der Küste<br />

entlang. Dahinter die Geest-Landschaft, die mit<br />

ihren Gesteinsbrocken einen natürlichen Schutz<br />

vor Sturmfluten bietet. Gerade deshalb haben<br />

sich auch hier im Süden die meisten der heute 8 500<br />

Föhringer – so heißen die tatsächlich auf dem Eiland geborenen<br />

Insulaner – angesiedelt.<br />

„Hartelk welkimen üüb det green eilun!“ Mit diesen Worten<br />

ist auch Bolz (72) selbst vor gut 30 Jahren von einem<br />

Fischer im Fährhafen des Hauptortes Wyk begrüßt worden.<br />

„Und dann wollte ich gar nicht mehr weg.“ Es war<br />

Liebe auf den ersten Blick. Liebe zu Föhr. Eine Liebe, die<br />

Ende der Siebziger vielleicht sogar noch leichter entflammte<br />

als heute. Denn damals konnte der gebürtige<br />

Hesse Hagen Bolz die bezaubernden Gassen wie die Carl-<br />

Haeberlin-Straße mit ihren kleinen Kapitänshäuschen<br />

<strong>und</strong> winzigen Gärten gleich vom Hafen aus erblicken.<br />

Heute muss man zuerst die modernen Hotels an der vor<br />

vier Jahren sanierten Promenade hinter sich bringen.<br />

Doch diese Bausünden sind schnell vergessen, wenn man<br />

ein paar Meter weiter in die Wyker Altstadt vordringt.<br />

Und erst recht, wenn man fünf Kilometer über Nieblumstieg<br />

<strong>und</strong> Jens-Jakob-Eschel-Straße nach Westen fährt.<br />

Da liegt Nieblum, für viele Nordfrieslands schönstes Dorf.<br />

Ein Dorf, das ausschließlich aus Kapitänshäusern zu bestehen<br />

scheint, jenen besonders großen Friesenhäusern<br />

mit Reetdach, Dachgauben <strong>und</strong> grün, blau <strong>und</strong> weiß gepinselten<br />

Haustüren. Diese Friesenhäuser prägen nicht<br />

nur Nieblum, sondern ganz Föhr wie keine zweite Nordseeinsel.<br />

Sie entstanden ab Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />

als der Walfang in der Gegend um Spitzbergen <strong>und</strong> Grönland<br />

boomte. Und die erfahrenen Föhringer Seeleute auf<br />

den Weltmeeren zu Ruhm <strong>und</strong> bescheidenem Wohlstand<br />

kamen. Damit waren sie privilegiert, denn die Mehrheit<br />

der anderen Inselbewohner kam zu diesen Zeiten nur<br />

mit Mühe über die R<strong>und</strong>en.<br />

Später dann, als die Wale gegen Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

immer weniger wurden, wechselten die einheimischen<br />

Kommandeure, Kapitäne <strong>und</strong> Matrosen zur Handelsmarine.<br />

Sie segelten mit ihren 30, 40 Meter langen<br />

Dreimast-Barken bis nach Indien oder Kalifornien. Und<br />

erfüllten sich daheim auf Föhr genau wie ihre Walfänger-<br />

Vorfahren zuvor ihren reetgedeckten Traum. In Oldsum<br />

1 2 3 4<br />

5 6<br />

20 7 / 2011


<strong>und</strong> vor allem in Nieblum. Doch wer heute durch diese<br />

idyllischen Orte streift, darf sich nicht täuschen lassen.<br />

„Bestimmt 50 Prozent der Nieblumer Traumhäuser sind<br />

Nachbauten aus den 1920er- <strong>und</strong> 1930er-Jahren“, betont<br />

Jan Thomsen (63), Chef des größten Bauunternehmens<br />

auf der Insel. „Und es ist gar nicht so einfach, einen Nachbau<br />

vom Original zu unterscheiden.“ Aber es gibt sie, die<br />

kleinen, aber entscheidenden Merkmale: Stärkster Beweis<br />

für ein echtes Kapitänshaus sind die schmiedeei-<br />

Lebenskunst der Kapitäne<br />

1 Blaue Pracht: Im 18./19. Jh. war es die billigste<br />

Farbe, daher leuchten viele Türen blau. 2 Mit der<br />

Bark „Franklin“ war Kapitän Rolufs oft monatelang<br />

auf hoher See. 3 Tee ist bis heute das Nationalgetränk<br />

der Nordfriesen. 4 Stolze Besitzer: 12 Jahre<br />

restaurierten Jutta <strong>und</strong> Hagen Bolz das Kapitänshaus<br />

des Ururgroßvaters Rolufs. 5 Oft zieren<br />

biblische Szenen die Delfter Fliesen. 6 Einladend:<br />

Frühstücksraum im Friesenhotel Altes Pastorat.<br />

sernen Maueranker – das sind bis zu einem halben<br />

Meter lange Metallbauteile, die bei den<br />

traditionellen Friesenhäusern Mauerwerk mit<br />

hölzernem Ständerwerk verbinden. Die offen an<br />

der Fassade sichtbaren Maueranker haben Handwerker<br />

oft so geschickt angebracht, dass sich<br />

daraus Zahlen <strong>und</strong> Buchstaben formen ließen,<br />

die das Baujahr <strong>und</strong> den Bauherrn mit seinen<br />

Initialen erkennen lassen. In anderen Fällen hat<br />

man die Anker mit geschmiedeten Ornamenten<br />

oder filigranen Rosetten verziert.<br />

Demgegenüber sind die vielen anderen Hingucker<br />

an den Häuserwänden – schwarze Eisenrauten,<br />

blaue Ton-Delfine, weiße Stuckmuscheln<br />

– nichts weiter „als fantasievolle Verzierungen,<br />

Hausschmuck ohne jegliche tiefere Bedeutung“,<br />

versichert Expertin Jutta Kollbaum-Weber (50),<br />

Direktorin des Friesen-Museums in Wyk. Dieses<br />

Zierwerk kann sowohl von hiesigen Kunsthandwerkern<br />

als auch aus dem Andenkenladen am<br />

letzten Urlaubsort des Hauseigentümers stammen.<br />

Hagen Bolz <strong>und</strong> seine Frau Julia (63)<br />

haben auf solchen Schnickschnack verzichtet.<br />

Märchenhaft<br />

Dornröschens<br />

Schloss? Nein, so<br />

einladend wie auf<br />

dem Foto oben<br />

links sieht Kletterrosen-Schmuck<br />

an<br />

vielen Friesenhäusern<br />

auf Föhr aus.<br />

Dazu die 200<br />

Sonnenst<strong>und</strong>en<br />

pro Jahr, die salzige<br />

Meeresbrise:<br />

Das lockte in der<br />

ersten Sommersaison<br />

1819 genau<br />

61 Gäste nach Wyk.<br />

Heute kommen pro<br />

Jahr 200.000.<br />

7 / 2011<br />

21


REISE & KULTUR<br />

Was ist eigentlich Reet?<br />

• Ein Reetdach wie bei diesem Nieblumer Friesenhaus<br />

besteht aus getrocknetem Schilfrohr. Ein Material, das<br />

seit 6000 Jahren als ideales Dachmaterial gilt.<br />

• Es gibt 3 Varianten des Deckens: nähen, binden, schrauben.<br />

• Meist wird Reet heute geschraubt. Dabei werden<br />

die in 5-Kilo-Bündeln gelieferten Schoofe (Reetbündel), Halmlänge<br />

ca. 1,40 bis 2 Meter, auf Dachlatten verteilt <strong>und</strong> festgeschraubt.<br />

• Preis ca. 75 bis 100 Euro pro Quadratmeter.<br />

• Ein Reetdach hält etwa 30 bis 50 Jahre.<br />

22 7 / 2011


Foto: DPA (2), look-foto (3), privat (5), Bridgeman Art (1), Topic Media (2), A1Pix (1), laif (5)<br />

Seit 20 Jahren leben die beiden im Haus, das<br />

Handelsschiff-Kapitän Cornelius J. Oluf Rolufs<br />

(1816 bis 1859) – der Ururgroßvater von Julia Bolz<br />

– für sich, seine Frau <strong>und</strong> die fünf Kinder in<br />

Oldsum bauen ließ.<br />

Rolufs altes, nur halb so großes Häuschen zwei<br />

Straßen weiter platzte bereits aus allen Nähten. Ein<br />

Jahr lang schufteten Dachdecker, Maurer <strong>und</strong> Fliesenleger<br />

der Insel 1845/46 an dem 17,20 x 9,50<br />

Meter großen Nau. „Natürlich auch, während mein<br />

Ururopa auf großer Fahrt war“, sagt Julia Bolz.<br />

Schilfrohr fürs Dach <strong>und</strong> roten Backstein für die<br />

Wände kaufte Rolufs auf der Insel, die edlen blauen<br />

Delfter Kacheln brachte der Kapitän von seinen<br />

Reisen mit. R<strong>und</strong> 60.000 Reichsmark, das entsprach<br />

in etwa fünf Jahreseinkommen eines Handelsschiff-<br />

Kapitäns, habe Rolufs in sein Haus investiert.<br />

Besonderer Luxus war dafür trotzdem nicht drin.<br />

Die Häuser, die heute so schmuck <strong>und</strong> behaglich<br />

aussehen, wirkten damals regelrecht düster.<br />

Einen guten Eindruck davon bekommt man bei<br />

einem Besuch im Friesen-Museum in Wyk. Dort<br />

steht Haus Olesen, 1617 im Inseldorf Alkersum aufgebaut,<br />

1927 abgebaut, nach Wyk transportiert <strong>und</strong><br />

Stein für Stein wieder hergerichtet. Finster <strong>und</strong> eng<br />

präsentiert sich Haus Olesen den Besuchern. Die<br />

Eingangstür vielleicht 1,70 Meter hoch, die Räume<br />

nicht viel lichter. „Die Föhringer waren immer arm.<br />

Auch wenn es den Kapitänen im Vergleich dazu<br />

besser ging. Baumaterial war knapp <strong>und</strong> deshalb<br />

sehr teuer. Deswegen hat man auf Höhe verzichtet“,<br />

erläutert Jutta Kollbaum-Weber. Das Lehmboden-F<strong>und</strong>ament<br />

wurde mit Steinbrocken stabilisiert,<br />

die Fenster ähnelten Schießscharten, damit nicht<br />

zu viel Holzofen-Wärme nach draußen zog.<br />

Lediglich die handgemalten blauen Delfter Fliesen, mit Walfänger-<br />

<strong>und</strong> Käseträger-Motiven übersät, versprühen einen kleinen<br />

Hauch Luxus in dem ansonsten tristen <strong>und</strong> zugigen Gebäude.<br />

Kapitän Rolufs Bau in Oldsum war im Urzustand sicher eine Spur<br />

komfortabler <strong>und</strong> deutlich größer. Doch was Julia <strong>und</strong> Hagen<br />

Bolz in den vergangenen zwölf Jahren daraus gemacht haben,<br />

hat mit dem Haus von 1846 kaum noch etwas zu tun – zumindest<br />

nicht von innen. „Alte Pläne existieren nicht, wir haben uns<br />

an historischen Büchern <strong>und</strong> unseren Fotoalben orientiert“, erzählt<br />

Julia Bolz. Die Unterlagen zu studieren, Material auszusuchen,<br />

Ideen in neue Pläne zu gießen – das alles hat viel Zeit gekostet.<br />

Außerdem hat Hagen Bolz zusammen mit Familie <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>en jeden Handgriff selbst gemacht – bis auf das Reetdach.<br />

Gut 100.000 Euro, allein 40.000 fürs Dach, haben die Eheleute<br />

Bolz in den Ausbau <strong>und</strong> Umbau investiert. Das Backsteinmauerwerk<br />

wurde mit Rigipsplatten von innen verkleidet, die in den<br />

Fünfzigern eingesetzten großen Fensterscheiben durch die traditionellen<br />

Sprossenfenster mit bis zu 18 kleinen Einzelschei-<br />

Inselglück<br />

In Oldsum bauten<br />

viele Kapitäne ihre<br />

Häuser – so wie<br />

Kapitän Lorenz<br />

Fr. Jepsen (1802<br />

bis 1891, o.) Dabei<br />

zieren neben<br />

den Namen der<br />

Besitzer oft kleine<br />

Sprüche (l.) den<br />

Sturz über der<br />

Haustür: „Letj<br />

man dach min“ ist<br />

plattdeutsch <strong>und</strong><br />

heißt „Klein, aber<br />

mein“. Eine andere<br />

Föhringer Spezialität:<br />

geräucherte<br />

Makrelen (u.).<br />

7 / 2011<br />

23


REISE & KULTUR<br />

ben ersetzt. Statt des Original-Lehmbodens liegt<br />

heute blitzblank poliertes Pitch-Pine-Parkett, ein<br />

Pinien-Imitat, im Wohnzimmer, ziert ein faustdicker<br />

beiger Teppichboden den Schlafraum <strong>und</strong><br />

glänzen weiße Fliesen in der Küche. Statt Delfter<br />

Fliesen hängen gedruckte Sinnsprüche („Heaven<br />

seems a little closer when you are near the<br />

sea“, auf Deutsch „Der Himmel scheint näher zu<br />

sein, wenn du am Meer bist“) <strong>und</strong> das lebensgroße<br />

Ölgemälde des Ururgroßvaters in Marineuniform<br />

an der Wand.<br />

Zu Kapitän Rolufs Zeiten teilte sich seine siebenköpfige<br />

Familie die r<strong>und</strong> 200 Quadratmeter Innenraum<br />

mit Kühen, Schweinen <strong>und</strong> Hühnern,<br />

da die Hälfte davon aus Stall bestand. Heute bewohnen<br />

Julia <strong>und</strong> Hagen Bolz das Erdgeschoss<br />

mit einer Dauermieterin, vermieten zwei Wohnungen<br />

im Obergeschoss an Feriengäste.<br />

„Die Zimmer sind in der Ferienzeit fast durchgehend<br />

mit Stammgästen ausgebucht“, verrät<br />

Julia Bolz. Kein W<strong>und</strong>er, denn wo sonst kann<br />

man Insel-Romantik mit zeitgemäßem Wohnkomfort<br />

so gut verbinden wie in<br />

Originale<br />

1. Klassiker:<br />

Strandkörbe kosten<br />

etwa 7 Euro/Tag.<br />

2. Verspielt: Viele<br />

Türen sind liebevoll<br />

mit Stuck verziert.<br />

3. Friesenhaus-<br />

Kenner: Unternehmer<br />

Jan Thomsen.<br />

4. Kostbar: Die<br />

Fliesen werden bis<br />

heute in Porzellanmanufakturen<br />

im<br />

niederländischen<br />

Delft hergestellt.<br />

5. Einmalig: Reettraum<br />

in Nieblum.<br />

einem Kapitänshaus? Dieses einmalige<br />

Ferienerlebnis wollen in den letzten<br />

Jahren immer mehr Gäste vom<br />

Festland genießen. Die Preise für Kapitänshäuser<br />

zogen entsprechend an:<br />

Eine gute Million Euro koste ein gut<br />

erhaltenes typisches Haus aus dem<br />

18. oder 19. Jahrh<strong>und</strong>ert im Schnitt,<br />

so Bauunternehmer Thomsen, „falls<br />

man überhaupt noch eins bekommt,<br />

der Markt ist quasi leer gefegt“.<br />

Auch die Eheleute Bolz haben schon<br />

das ein oder andere gute Angebot für<br />

ihr Schmuckstück bekommen – <strong>und</strong><br />

ausgeschlagen. „Dazu hänge ich viel<br />

zu sehr an meinem Elternhaus“, bekennt<br />

Julia Bolz. Wer sie <strong>und</strong> ihren<br />

Mann in dem hellen, fre<strong>und</strong>lichen<br />

Haus Nummer 41 in Oldsum besucht,<br />

kann das gut verstehen.<br />

Lust auf Föhr?<br />

HINKOMMEN<br />

Bahn Einige Waggons der<br />

nach Sylt bestimmten ICs,<br />

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Dortm<strong>und</strong>, Berlin, werden<br />

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Regensburg ca. 270 Euro,<br />

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Auto Ab Hamburg, via Heide<br />

<strong>und</strong> Husum über A 23 <strong>und</strong> B<br />

5 nach Dagebüll (ca. 210 km).<br />

Parken in Dagebüll ab ca. 5<br />

Euro/Tag. Info: (0 46 67) 2 55.<br />

Fähre Sie fährt ab Dagebüll<br />

(Nordfriesland) nach Föhr,<br />

Fahrtzeit ca. 45 Min., hin <strong>und</strong><br />

zurück ab ca. 13 Euro/<br />

Person, mit Auto ab ca. 110<br />

Euro. ✆ (0 18 05) 08 01 40,<br />

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Ü/F im Hotel-DZ, Fährüberfahrt (ohne<br />

Auto), Leihrädern, Gutschein Aquaföhr<br />

(u. a. Wellenbad) ab ca. 280 Euro.<br />

WEITERE INFO<br />

Föhr Tourismus, ✆ (0 46 81) 3 00,<br />

www.foehr.de<br />

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5<br />

24 7 / 2011


DIE BESONDERE LESERREISE<br />

Reisen Sie mit uns<br />

nach Kroatien!<br />

Entdecken Sie mit <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> im Oktober<br />

das w<strong>und</strong>erschöne Land an der Adria.<br />

Es erwarten Sie eine herrliche Küste, türkisblaues<br />

Wasser <strong>und</strong> malerische Städte.<br />

Foto: PR (4)<br />

Wir haben für Sie einen idyllischen<br />

Küstenabschnitt <strong>und</strong><br />

ein tolles Hotel für diese Erlebniswoche<br />

ausgesucht. Sie können sich<br />

auf unvergessliche Urlaubstage während<br />

dieser exklusiven Leserreise freuen. Abwechslungsreich,<br />

aber nicht anstrengend,<br />

so haben wir das Ausflugsprogramm vorbereitet,<br />

um Ihnen die schöne Umgebung<br />

zu zeigen. Gemeinsam bummeln wir<br />

durch die herrliche Altstadt von Split,<br />

unternehmen eine kleine Kreuzfahrt entlang<br />

der Makarska-Riviera <strong>und</strong> genießen<br />

die Hafenromantik im malerischen Sibenik.<br />

Donnernde Wasserfälle <strong>und</strong> eine<br />

unbeschreiblich grüne Natur erwarten<br />

uns dann im Krka-Nationalpark. Diese<br />

drei Ausflüge sind bereits in dem attraktiven<br />

Reisepreis enthalten. Wer noch<br />

mehr sehen möchte, dem empfehlen wir<br />

die zusätzlich buchbaren Ausflüge nach<br />

Dubrovnik <strong>und</strong> in das reizvolle Mostar.<br />

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• Flug mit Lufthansa nach Split inkl. Steuern<br />

• 7 Übernachtungen im Hotel Berulia (4****)<br />

• Halbpension (Frühstück <strong>und</strong> Abendessen, reichhaltiges Büfett!)<br />

• Tagesausflug nach Split<br />

• Bootsfahrt entlang der Küste mit Aufenthalt in Makarska<br />

• Tagesausflug nach Sibenik & Krka<br />

• Besichtigungen & Eintrittsgelder lt. Programm<br />

• Deutsch sprechende Reiseleitung<br />

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Ja, ich habe Interesse an der<br />

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<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> – Chefredaktion<br />

Stichwort Kroatien-Leserreise<br />

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50674 Köln<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10<br />

Vor-/Nachname<br />

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Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg, <strong>und</strong> Lloyd Touristik Heinz Riebesehl GmbH, Bremerhaven, verpflichten sich, die Daten nicht an Dritte weiterzugeben <strong>und</strong> ausschließlich<br />

zu eigenen Werbezwecken einzusetzen. Sie können der Verwendung Ihrer Daten bei Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg<br />

7 / 2011 25<br />

widersprechen.


REISE & KULTUR<br />

Und wie wird der Sommer?<br />

Wetterfrösche sagen einen<br />

warmen Juni, Juli & August<br />

voraus, Wahrscheinlichkeit: 75 %<br />

Dreht die Kuh sich<br />

nach dem Osten,<br />

fällt bald Regen auf<br />

die Pfosten.<br />

HANS BOES Und zusätzlich<br />

gilt auch: Wenn die Kühe schon<br />

morgens im Stall aufgeregt<br />

muhen, kann man davon<br />

ausgehen, dass das Wetter am<br />

Tag Kapriolen schlägt.<br />

JURIK MÜLLER Stimmt. Kühe<br />

stehen mit ihrem Hinterteil<br />

immer zur Windrichtung – wie<br />

auch die meisten Wildtiere. Das<br />

ist ein uralter Instinkt: Denn<br />

Raubtiere, die sich gegen<br />

den Wind annähern, bleiben<br />

ungesehen. Dreht sich der Wind<br />

von Ost nach West, muss auch<br />

die Kuh ihr Hinterteil nach<br />

Westen drehen, also ,nach<br />

Osten schauen‘, wie es in der<br />

Bauernregel heißt. Westwinde<br />

führen überwiegend feuchte<br />

<strong>und</strong> wolkenreiche Luft heran.<br />

Hinter der Regel<br />

steckt also viel Wahrheit.<br />

Wenn die<br />

Ameisen in<br />

ihre Hügel<br />

verschwinden,<br />

wird sich in<br />

Kürze Regen<br />

einfinden.<br />

HANS BOES<br />

Es gilt auch die<br />

umgekehrte Regel:<br />

Bei Sonnenschein<br />

zieht es die<br />

Ameisen ins Freie.<br />

JURIK MÜLLER<br />

Absolut richtig.<br />

Ameisen haben<br />

Tausende von<br />

Sinneszellen auf<br />

ihren Fühlern <strong>und</strong><br />

können sich am<br />

Polarisationsmuster<br />

des Himmels<br />

orientieren. Das<br />

Muster entsteht,<br />

wenn Sonnenlicht<br />

auf Luftmoleküle<br />

trifft. Bei Wolken<br />

verschwindet dieses<br />

Polarisationsmuster,<br />

Ameisen verlieren<br />

die Orientierung<br />

<strong>und</strong> müssen zurück<br />

in ihren Bau.<br />

Kommen die<br />

Bienen<br />

nicht heraus,<br />

ist’s mit dem<br />

schönen<br />

Wetter aus.<br />

HANS BOES<br />

Sobald es etwas<br />

kälter wird, fliegen<br />

die Bienen in ihren<br />

Stock <strong>und</strong><br />

bleiben dort.<br />

JURIK MÜLLER<br />

Stimmt auch.<br />

Damit Bienen ihren<br />

Flug nicht wegen<br />

drohender Unterkühlung<br />

abbrechen<br />

müssen, brauchen<br />

sie eine Temperatur<br />

von mindestens<br />

8 Grad. Bei schlechtem<br />

Wetter machen<br />

sie höchstens kurze<br />

Erk<strong>und</strong>ungsflüge.<br />

Sonnt sich der<br />

Dachs in der<br />

Lichtmesswoch,<br />

muss er noch<br />

viele Wochen<br />

zurück<br />

ins Loch.<br />

HANS BOES Das<br />

habe ich oft beobachtet.<br />

Wenn sich<br />

die Winterschläfer<br />

im Februar bei<br />

klarem Wetter aus<br />

dem Bau wagen,<br />

drohen danach<br />

meist noch viele<br />

Wochen Frost.<br />

JURIK MÜLLER<br />

Stimmt meistens.<br />

Dabei sind hier<br />

allerdings nicht<br />

Dachs, Bär, Murmeltier<br />

die Propheten,<br />

sondern das Wetter<br />

selbst. Hoher<br />

Luftdruck zieht oft<br />

den Zustrom kalter<br />

Luftmassen aus<br />

Osteuropa nach<br />

sich. Das bedeutet:<br />

Bei klarem Himmel<br />

herrscht strenger<br />

Frost. Die Statistik<br />

zeigt: Herrscht Anfang<br />

Februar klares,<br />

sonniges Wetter,<br />

wird in sechs von<br />

zehn Jahren der<br />

Februar <strong>und</strong> in<br />

sieben von zehn<br />

Jahren der März<br />

frostig-kalt. Und der<br />

Frühling lässt auf<br />

sich warten.<br />

Bauernregeln<br />

stimmen<br />

doch!<br />

Jeden Abend schauen wir im<br />

TV, wie das Wetter wird. Dabei<br />

könnten wir auch den uralten<br />

Bauernregeln vertrauen. Die<br />

stimmen meist, wie der Meteorologe<br />

Jurik Müller herausfand.<br />

26 7 / 2011


Frosch auf<br />

der Leiter,<br />

Wetter fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> heiter.<br />

HANS BOES<br />

Bei Sonne habe<br />

ich Laubfrösche<br />

tatsächlich oft in<br />

den Bäumen<br />

klettern sehen.<br />

Fotos: plainpicture (1), privat (2)<br />

Wenn der Hahn<br />

kräht auf dem<br />

Mist, ändert sich<br />

das Wetter. Oder<br />

es bleibt, wie es ist.<br />

HANS BOES Ist das Wetter<br />

wechselhaft, treibt sich<br />

das Federvieh gern auf dem<br />

Misthaufen herum.<br />

JURIK MÜLLER Stimmt. Bei<br />

veränderlichem Regenwetter<br />

halten sich die Futtertierchen<br />

für Hahn <strong>und</strong> Hühner in der<br />

feuchten Oberschicht des<br />

Misthaufens auf. Regenwürmer<br />

oder Mini-Schnecken werden<br />

so zu greifbaren Leckerbissen.<br />

Bei viel Sonne <strong>und</strong> Ostwind<br />

trocknet die Oberschicht aus,<br />

die Tierchen ziehen sich in die<br />

tieferen Schichten zurück –<br />

Hühner können sie<br />

nicht mehr erreichen <strong>und</strong><br />

verweilen woanders.<br />

Frisst der<br />

H<strong>und</strong> große<br />

Mengen<br />

Gras,<br />

macht<br />

Regen bald<br />

die Erde<br />

nass.<br />

HANS BOES<br />

Auch das haben<br />

H<strong>und</strong>ebesitzer<br />

vielleicht schon<br />

beobachtet. Regenluft<br />

intensiviert<br />

Gerüche. Will der<br />

H<strong>und</strong> den Duft<br />

seines Kots tarnen,<br />

muss er sich potenziellen<br />

Beutetieren<br />

gegenüber quasi<br />

als Pflanzenfresser<br />

ausgeben.<br />

JURIK MÜLLER<br />

Das stimmt so nicht.<br />

H<strong>und</strong>e fressen zwar<br />

gelegentlich Gras.<br />

Das hat aber weder<br />

meteorologische<br />

noch strategische<br />

Gründe: Fleischfresser<br />

brauchen<br />

die pflanzliche<br />

Beikost für ihren<br />

Stoffwechsel. Wölfe<br />

als Vorfahren der<br />

H<strong>und</strong>e fressen<br />

übrigens kein Gras.<br />

Sie nehmen Pflanzenkost<br />

meist über<br />

Magen <strong>und</strong> Darm<br />

ihrer Beutetiere auf,<br />

etwa über Rehe.<br />

Wenn die Schwalben<br />

niedrig jagen,<br />

wird uns bald<br />

Schlechtwetter<br />

plagen. Doch<br />

fliegen Schwalben<br />

in den Höh’n,<br />

kommt ein Wetter,<br />

das ist schön.<br />

HANS BOES Kein Vogel<br />

reagiert so empfindlich auf<br />

Wetteränderungen wie<br />

die Schwalbe.<br />

JURIK MÜLLER Richtig. Mit<br />

dem Luftdruck ändert sich<br />

auch die Thermik. Bei sonnigem<br />

Hochdruckwetter gelangen die<br />

Futter-Insekten der Schwalben<br />

mit der Thermik in höhere<br />

Luftschichten. Zeichnet sich<br />

schlechteres Wetter ab, bleiben<br />

die Insekten mangels Thermik<br />

am Boden – <strong>und</strong> mit ihnen<br />

auch die Schwalben.<br />

JURIK MÜLLER<br />

Stimmt. Auch wenn<br />

der Frosch kein<br />

echter Prophet ist.<br />

Bei Hochdruckwetter<br />

klettert er, weil<br />

sich die kleinen<br />

Insekten, von<br />

denen er lebt, in<br />

luftigeren Höhen<br />

tummeln. Er<br />

reagiert also auf<br />

das aktuelle Wetter,<br />

nicht auf das<br />

kommende.<br />

Unsere<br />

Experten<br />

Hans Boes (68) sagt als<br />

„Wetterbauer“ beim Radiosender<br />

SWR 1 das Wetter anhand der Natur<br />

vorher. Der Landwirt aus Rheinland-<br />

Pfalz stellte für uns die wichtigsten<br />

Bauern regeln zusammen.<br />

Jurik Müller (62) ist Meteorologe<br />

beim Deutschen Wetterdienst<br />

Leipzig. Außerdem schreibt er<br />

Bücher, u. a. über „Bauernregeln,<br />

Wettersprüche <strong>und</strong> Lostagsreime“<br />

(BS-Verlag, 19,50 Euro).<br />

7 / 2011<br />

27


GESUND & FIT<br />

7<br />

1<br />

Richtig<br />

informieren<br />

Wissen nimmt Angst <strong>und</strong><br />

Unsicherheit. Wie Brustkrebs<br />

nach dem aktuellen<br />

Stand der Wissenschaft<br />

behandelt werden sollte,<br />

steht in den Leitlinien für<br />

Ärzte. Eine verständliche<br />

Version für medizinische<br />

Laien findet man unter<br />

www.krebshilfe.de<br />

An sich<br />

denken<br />

Manche Frauen<br />

wollen während der<br />

Krebs-Therapie so<br />

normal wie möglich<br />

weiterleben, andere<br />

brauchen eine bewusste<br />

Pause, etwa<br />

vom Arbeitsleben,<br />

von Ehrenämtern<br />

oder familiären<br />

Pflichten. Jede Frau<br />

sollte also bewusst<br />

in sich hineinhören,<br />

um herauszufinden,<br />

was ihr jetzt guttut.<br />

Die Rosa Schleife gilt als internationales<br />

Zeichen der Solidarität mit Frauen,<br />

die an Brustkrebs erkrankt sind.<br />

2<br />

Spezialisten<br />

suchen<br />

Ärzte in sogenannten Brustzentren<br />

(über 250 in ganz Deutschland)<br />

kennen sich besonders gut<br />

mit Brustkrebs aus, das erhöht<br />

nachweislich die Chancen, geheilt<br />

zu werden. Zentren kennt der<br />

Hausarzt; Adressen sind auch<br />

im Internet zu finden: www.krebs<br />

gesellschaft.de oder über den<br />

Krebsinformationsdienst unter<br />

✆ (08 00) 4 20 30 40<br />

DIAGNOSE<br />

BRUSTKREBS?<br />

„Sie haben Brustkrebs“ –<br />

ein Satz, der schockiert wie<br />

kaum ein anderer.<br />

Doch erstaunlich viele Frauen<br />

sammeln sich nach dem<br />

Schock schnell wieder.<br />

Dabei helfen diese<br />

7 Tipps – Ihnen selbst oder<br />

einer Fre<strong>und</strong>in.<br />

6<br />

Viel<br />

bewegen<br />

Sanfter Sport hilft, trotz Krebs<br />

bei Kräften zu bleiben. Vor allem<br />

das gefürchtete Fatigue-Syndrom<br />

– eine bleierne Müdigkeit, die viele<br />

Frauen mit Krebs befällt – tritt<br />

dann wesentlich seltener auf. Und<br />

wenn, dann in viel milderer Form.<br />

Gut ist alles, was Spaß macht,<br />

z. B. regelmäßig spazieren gehen,<br />

schwimmen, Rad fahren, Yoga,<br />

Pilates, Walking, joggen usw.<br />

5<br />

3<br />

Darüber<br />

reden<br />

Die Diagnose, der Rat der Ärzte,<br />

die vielen Informationen – das alles<br />

kann schnell überfordern. Deshalb<br />

wichtig: darüber reden, Gedanken<br />

ordnen. Am besten mithilfe von<br />

spezialisierten Psycho-Therapeuten<br />

(Psycho-Onkologen, etwa in Brustzentren),<br />

aber auch mit anderen<br />

betroffenen Frauen. Selbsthilfegruppen<br />

in der Nähe (Übersicht unter<br />

www.frauen selbsthilfe.de) erfährt<br />

man unter ✆ (02 28) 33 88 94 00<br />

4<br />

Ges<strong>und</strong><br />

essen<br />

Folgen<br />

vorbeugen<br />

Oft hat das Behandeln<br />

von Krebs Nebenwirkungen,<br />

etwa Ödeme im Arm, wenn<br />

die Lymphknoten in den<br />

Achselhöhlen entfernt<br />

werden. Frühe Physiotherapie<br />

kann das verhindern.<br />

Den Arzt also zeitig darauf<br />

ansprechen, wie man<br />

Folgen mindern kann.<br />

Viele Frauen verlieren<br />

während der Therapie den<br />

Appetit. Wichtig: dennoch<br />

ausreichend <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

essen. Es gibt Hinweise, dass<br />

kohlenhydratarme Kost<br />

(wenig Zucker!), viel frisches<br />

Gemüse <strong>und</strong> Obst sowie<br />

hochwertiges Eiweiß <strong>und</strong> Fett<br />

(Bio-Fleisch von Weide-<br />

Rindern, fetter Seefisch,<br />

Oliven- <strong>und</strong> Leinöl) die Prognose<br />

bei Krebs verbessern.<br />

Foto: getty (1)<br />

28 7 / 2011


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Datum Unterschrift 7963


UNSER LEBEN<br />

BESONDERE REISEN<br />

So was könnten wir ruhig<br />

öfter mal machen“, meint meine 29-jährige<br />

Tochter Martyna vergnügt <strong>und</strong> hakt sich bei<br />

mir ein. Wir sind auf Einkaufs-Tour, bummeln<br />

durch die Platanen-Allee mitten im<br />

Herzen von Palma de Mallorca. Unsere erste<br />

gemeinsame Reise seit zehn Jahren. Mir<br />

wird ganz warm ums Herz. Und ich platze<br />

fast vor Stolz: Weil sie so hübsch aussieht<br />

– mit dem kecken braunen Cowboyhut, den<br />

ich ihr gerade spendiert habe. Vor allem<br />

aber, weil sie mit mir verreisen wollte. Und<br />

die Mutter-Tochter-Zweisamkeit ganz augenscheinlich<br />

genießt. Als sie mich vor ein<br />

Nur wir<br />

zwei<br />

Wenn zwei Frauen verreisen, klingt das<br />

nach Spaß, Nähe, schönen Gesprächen.<br />

Doch wie ist es, wenn man mit der<br />

Tochter den Koffer packt? Ruth Eder (64)<br />

lernte auf Mallorca sich <strong>und</strong> ihre Tochter<br />

von einer ganz neuen Seite kennen.<br />

fotos | Sabine Braun<br />

30 7 / 2011


MARKETTE<br />

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„Ich platze fast vor<br />

Stolz, weil auch Martyna<br />

unsere Mutter-Tochter-<br />

Zweisamkeit genießt.“<br />

31<br />

7 / 2011<br />

Ruth Eder (64)


UNSER LEBEN<br />

paar Wochen fast beiläufig fragte, ob ich<br />

Lust auf einen gemeinsamen verlängerten<br />

Wochenend-Trip hätte, war ich ganz überwältigt.<br />

Vor Glück, vor Vorfreude. Vier Tage<br />

nur wir zwei. So viel Zeit! Schon komisch,<br />

aber irgendwann, wenn die Kinder erwachsen<br />

sind, nicht mehr wie selbstverständlich<br />

unser Leben teilen, empfinden wir es fast<br />

als Ehre, wenn sie Zeit mit uns verbringen<br />

– <strong>und</strong> befürchten im Stillen, sie könnten es<br />

uns nur zum Gefallen tun ...<br />

So viel Zeit also, in der ich meine Tochter<br />

plötzlich von einer ganz neuen Seite kennenlerne.<br />

Schon auf der Taxifahrt zum Hotel<br />

bin ich überrascht. Martyna erklärt mir, was<br />

sie MIR auf Mallorca alles zeigen wird.<br />

„Palma hat kulturell einiges zu bieten“, sagt<br />

sie mit weltgewandter Miene, „vor allem die<br />

Kathedrale wird dir gefallen.“ Ich staune.<br />

Es kommt mir wie gestern vor, dass ich SIE<br />

auf Reisen durch die Museen geschleppt<br />

habe. Sie nannte das damals „Kultur-Scheiß<br />

ansehen“. Nun haben sich die Rollen also<br />

verkehrt, Martyna ist jetzt die „Expertin“,<br />

spricht sogar etwas Spanisch. Eine kleine<br />

Kostprobe erhalte ich, als sie routiniert mit<br />

dem Taxifahrer über den Preis verhandelt.<br />

Allerdings nur, bis sie merkt, dass ihr Laptop<br />

fehlt. Sie hat ihn beim Security-Check in<br />

Sie wirkt so jung <strong>und</strong> ich ...<br />

München liegen lassen – <strong>und</strong> er war gerade<br />

erst abbezahlt. „Eine Katastrophe“, schimpft<br />

sie mit blassem Kindergesicht, in den Augen<br />

glitzern Tränen. Reflexartig reagiere ich mit<br />

einer tröstenden Geste, greife nach ihrer<br />

Hand: „Ich kaufe dir einen neuen, wenn wir<br />

zurück sind“, sage ich besänftigend – <strong>und</strong><br />

es hört sich an wie damals, als ich ihr ein<br />

neues Eis versprach, als Ersatz für das alte,<br />

das heruntergefallen war.<br />

Kaum angekommen, machen wir einen<br />

R<strong>und</strong>gang durch Palma, das lenkt ab. Unser<br />

schickes kleines Hotel liegt im Herzen der<br />

Altstadt, das kulturelle Zentrum La Lonja<br />

ist nicht weit. Malerische, jahrh<strong>und</strong>ertealte<br />

Gebäude, schmale Gassen, viele R<strong>und</strong>bögen.<br />

„Ich will sie<br />

trösten – <strong>und</strong><br />

es klingt wie<br />

damals, als<br />

sie klein war<br />

<strong>und</strong> ich ihr ein<br />

neues Eis<br />

versprach,<br />

weil das alte<br />

heruntergefallen<br />

war.“<br />

‚Typische Mischung aus katalanischen <strong>und</strong><br />

arabischen Einflüssen‘, denke ich, ohne es<br />

auszusprechen. Jetzt bloß nicht belehrend<br />

sein. Im gleichen Moment beginnt meine<br />

Tochter zu referieren: „Überall arabische<br />

Einflüsse, allerdings wurde Palma von den<br />

Römern gegründet.“ Still lächle ich in mich<br />

hinein <strong>und</strong> nicke interessiert. Ja, früher war<br />

Geschichte mal meine Domäne. Jetzt teilen<br />

wir offensichtlich diese Leidenschaft.<br />

Cafés, Galerien <strong>und</strong> Boutiquen überall.<br />

Einige Männer taxieren uns, die meisten sie,<br />

die Älteren auch mich – immerhin. In Martynas<br />

Gegenwart fühle ich mich schwerfälliger,<br />

älter, als wenn ich mit meiner Fre<strong>und</strong>in<br />

Silvia unterwegs wäre. Wir steigen die steile,<br />

breite Steintreppe zur gotischen Kathedrale<br />

„La Seu“ hinauf. 44 Meter hoch, eine<br />

christliche Trutzburg mit Blick weit übers<br />

Meer. Von oben schlurft uns ein alter Mann<br />

auf Krücken mühsam entgegen. „Schaffst du<br />

die Treppe noch?“, fragt Martyna. „Also vorerst<br />

bin ich noch etwas fitter als der Herr<br />

da“, antworte ich lachend. Ich weiß natürlich,<br />

dass sie die Blasen an meinen Füßen<br />

meint, wegen der Flipflops. Ich bin sie nicht<br />

mehr gewöhnt nach dem langen Winter.<br />

Wir rufen beim „Lost and Fo<strong>und</strong>“-Schalter<br />

an, der F<strong>und</strong>stelle des Münchner Flughafens.<br />

Die Kathedrale von Palma. Heute auch für<br />

Tochter Martyna ein Muss, früher ‚Kultur-Scheiß‘.<br />

Manchmal ändern sich die Dinge; schön!<br />

32 7 / 2011


Ein paar kitschige Postkarten schreiben, Espresso trinken<br />

– <strong>und</strong> Kultur. Von einem „Frauen-Urlaub“ hätte<br />

Ruth Eder vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt.<br />

Und tatsächlich, ein Laptop wurde abgegeben.<br />

Martyna wird nach Erkennungsmerkmalen<br />

gefragt: hurra, es ist ihrer! Ich traue<br />

mich nicht, vor Freude herumzuhüpfen.<br />

Schließlich könnte ihr das peinlich sein. Wie<br />

damals, als sie mich mit ihren gerade zehn<br />

Jahren dafür rügte, dass ich bei einem ihrer<br />

Reitturniere vor Begeisterung jubelnd in die<br />

Luft sprang. „Mama, du musst lernen, dein<br />

Temperament zu zügeln.“ Zu der Zeit konnte<br />

ich darüber noch amüsiert lächeln. Aber<br />

heute ist es anders. Heute möchte ich ihr<br />

nicht mehr peinlich sein. Sie soll sich wohl<br />

fühlen in meiner Gegenwart. Vielleicht sogar<br />

ein kleines bisschen stolz sein auf die neu<br />

entdeckte Fre<strong>und</strong>in in ihrer Mutter.<br />

Reden so vertraut wie nie<br />

Am Abend sitzen wir auf einer zauberhaften<br />

kleinen Piazza vor einem himbeerfarben<br />

bemalten Haus mit riesiger sonnenblumengelber<br />

Markise. Die Wirte der „Bar<br />

Coto“ sind aus Deutschland. Die Bar gilt als<br />

Szenetreff für Schwule: kleine Gerichte,<br />

coole Drinks. Es wird kühl, wir wickeln uns<br />

in bunte Decken, die über die Rattan-Stühle<br />

hängen. Trotzdem habe ich Eisfüße in den<br />

Flipflops. Doch die sind bald vergessen,<br />

denn wir geraten ins Plaudern. Sie will wissen,<br />

in was ich mich bei ihrem Vater (von<br />

dem ich schon seit vielen Jahren geschieden<br />

bin) verliebt habe. Wir reden <strong>und</strong> reden.<br />

So vertraut <strong>und</strong> intensiv wie schon lange<br />

nicht mehr, während sich das mallorquinische<br />

Sternenzelt über uns ausbreitet.<br />

Unser Austausch fühlt sich anders an als<br />

früher. Mehr von Frau zu Frau – auf Augenhöhe.<br />

Auch sie hat in den letzten zehn Jahren<br />

viel erlebt: Liebe, Glück <strong>und</strong> Trennungsschmerz.<br />

Weiß inzwischen, dass auch die<br />

größte Liebe manchmal nicht andauert, so<br />

wie es bei ihrem Vater <strong>und</strong> mir geschah. Sie<br />

sieht mich jetzt mit erwachsenen Augen,<br />

versteht, warum unsere kleine Familie keinen<br />

Bestand hatte. Akzeptiert meine Entscheidung,<br />

auch wenn sie ihr als Kind wehgetan<br />

hat. Gleichzeitig interessiert es sie<br />

inzwischen, wie man sich fühlt als Frau von<br />

60 Jahren, nach so viel gelebtem Leben.<br />

Endlich darf ich ein bisschen erzählen, Erfahrungen<br />

weitergeben, ohne – wie früher<br />

– genervtes Augenrollen zu ernten.<br />

Am nächsten Morgen nehmen wir uns<br />

eine kleine Auszeit: Während Martyna auf<br />

dem Zimmer Yoga-Übungen macht, sitze ich<br />

im Innenhof des Hotels, lese Zeitung. Jazzmusik<br />

im Hintergr<strong>und</strong>, Gitarre, viele Bässe.<br />

Meine Gedanken schweifen ab. Manchmal<br />

habe ich Sehnsucht nach den Zeiten, als<br />

Martyna noch ein kleines Mädchen war <strong>und</strong><br />

ich für sie noch die starke Mama, die sie<br />

immer beschützte. Andererseits bin ich froh,<br />

dass die Pubertäts-Jahre vorbei sind, in<br />

denen sie mir manchmal das Gefühl gab,<br />

alles, aber auch ALLES an mir schrecklich<br />

zu finden. Diese Zeit hängt mir sogar heute<br />

noch nach: Entgegen meiner sonst so offenen<br />

Art bin ich ihr gegenüber eher vorsichtig<br />

mit meinen Äußerungen. Nehme sie<br />

auch nicht so oft in den Arm, wie ich es gerne<br />

täte. Bemühe mich, leiser <strong>und</strong> zurückhaltender<br />

zu sein, wenn wir zusammen sind.<br />

Und habe manchmal das Gefühl, mich richtig<br />

bremsen zu müssen. Ob es meiner Mutter<br />

früher wohl auch so ging? War auch sie<br />

ständig auf der Hut, um ja nicht zu sehr in<br />

die Mutter-Rolle zu verfallen? Falls ja, habe<br />

ich es nicht bemerkt – so wie Martyna heute,<br />

Muss mich richtig bremsen<br />

die ganz unbefangen wirkt. Vielleicht sollte<br />

ich mir an ihr ein Beispiel nehmen ...<br />

Am Nachmittag sitzen wir am Hafen auf<br />

der Kaimauer <strong>und</strong> trinken einen Kaffee. „So<br />

eine Sauerei, siehst du, wie das Meer schäumt.<br />

Daran sind die ganzen Abfälle <strong>und</strong> Abwässer<br />

schuld“, schimpft sie empört, mit Zornesfalte<br />

zwischen den Brauen. Überall am Strand<br />

Plastikflaschen, eine verrostete Fahrradkette<br />

in den Steinen. Wir tragen die Pappbecher<br />

zum weit entfernten Mülleimer an der Strand-<br />

Promenade <strong>und</strong> sind uns einig.<br />

Abends essen wir im „Cappuccino“, einem<br />

Restaurant im Zentrum, mit schönen,<br />

7 / 2011<br />

33


UNSER LEBEN<br />

hohen Säulen-Arkaden über der Terrasse.<br />

Der Himmel wirkt erst tintenblau, dann<br />

schwarz. Es ist wieder kühl, Strickjackenwetter.<br />

Martyna wirkt müde, sieht plötzlich<br />

wieder aus wie mein kleines Mädchen. Ich<br />

biete ihr meine Jacke an, würde sie gern<br />

beschützen. Darf ich aber nicht. „Ich habe<br />

doch selbst eine Jacke dabei, Mama“, sagt<br />

sie mit einem Unterton, der mich sofort auf<br />

Distanz bringt <strong>und</strong> mich auch ein kleines<br />

bisschen pikst.<br />

Nachts stellt sich leider heraus, dass Mama<br />

schnarcht. Es helfen weder Ohrstöpsel noch<br />

das Werfen von Kissen. Schuldbewusst<br />

schleiche ich mich um 7 Uhr ins Bad <strong>und</strong><br />

um halb 8 Uhr ans Frühstücksbüfett, damit<br />

sie endlich etwas schlafen kann. (Das mit<br />

dem Doppelzimmer war wohl doch keine<br />

so gute Idee.) Martyna kommt um 10 vor<br />

11 Uhr herunter, wirkt frisch <strong>und</strong> ausgeschlafen.<br />

Und macht auch mir Komplimente. „Du<br />

siehst ungeschminkt viel besser <strong>und</strong> jünger<br />

aus“, findet sie. Vermutlich merkt sie aber<br />

auch (ohne es offen auszusprechen), dass<br />

„Wie klug<br />

sie ist.<br />

Ich bin<br />

gerührt <strong>und</strong><br />

stolz zugleich.<br />

Hüte<br />

mich aber,<br />

das auch<br />

laut auszusprechen.“<br />

ich in allem etwas langsamer geworden bin.<br />

Dass mich Ortsveränderungen inzwischen<br />

irritieren. Und dass ich es allmählich gern<br />

geschehen lasse, wenn sie das Ruder übernimmt<br />

– so sehr ich auch auf der anderen<br />

Seite die starke Mama spielen möchte.<br />

Am letzten Abend, wieder in die Schwulenbar.<br />

Auch heute entspinnt sich ein langes,<br />

vertrautes Gespräch: Wir reden über Martynas<br />

Leben, beruflich <strong>und</strong> privat. Auch über<br />

ihre Beziehung. Wieder habe ich das Gefühl,<br />

dass sie sich mir öffnet, mir viel mehr anvertraut<br />

als früher. Bemerke auch, wie viel<br />

sie inzwischen weiß, was sie alles liest <strong>und</strong><br />

Überlasse ihr das Ruder<br />

wie gut sie Krisen verarbeitet hat. Wie klug<br />

<strong>und</strong> tolerant diese junge, schöne Frau urteilt,<br />

die meine Tochter ist. Ich spüre Rührung<br />

<strong>und</strong> Stolz zugleich, denn ganz unschuldig<br />

kann ich daran ja nicht sein, dass sie so<br />

ist, wie sie ist, oder? Ich hüte mich allerdings,<br />

das laut auszusprechen. Aus Angst,<br />

den Zauber zu durchbrechen, für einen<br />

Moment engste Vertraute <strong>und</strong> nicht Mutter<br />

zu sein. Außerdem will man ja keine „Mutter-Zensuren“<br />

verteilen …<br />

Im Hotel hat keiner mehr Lust zu reden.<br />

Also versucht sie, den Plasma-Fernseher in<br />

Gang zu bringen, <strong>und</strong> schafft es. Technik<br />

ist längst ihre Domäne. Wir kuscheln uns<br />

in die Betten <strong>und</strong> schauen uns Russell Crowe<br />

als Robin Hood <strong>und</strong> Cate Blanchett als dessen<br />

tapfere Gattin an. Schöne Bilder, viel<br />

Getöse <strong>und</strong> Kampfgetümmel, über das wir<br />

uns mokieren – gemütlich <strong>und</strong> einträchtig<br />

vom warmen Bett aus. Meine Tochter<br />

schlummert ein. Sie schläft lautlos wie als<br />

Kind, sieht auch so aus. Wie gerne würde<br />

ich ihr übers Haar streichen, so wie früher,<br />

wenn sie schlief, traue mich aber nicht.<br />

Stattdessen betrachte ich sie. Lange. Leise.<br />

Und mein Herz geht auf.<br />

In der Nacht liege ich lange wach, will<br />

nicht schnarchen <strong>und</strong> denke an unsere<br />

Rückreise <strong>und</strong> dass wir uns bald wieder<br />

verabschieden werden. Ich habe ein bisschen<br />

Angst davor. Wann waren wir eigentlich<br />

das letzte Mal ein paar Tage am Stück<br />

zusammen? Als ich sie vor zehn Jahren<br />

in Hamburg besuchte, glaube ich. Ich<br />

schlief auf der Couch im Wohnzimmer.<br />

(Damals habe ich überhaupt noch nicht<br />

geschnarcht, oder?)<br />

Am Abreisetag wollen wir vormittags<br />

noch in die Kathedrale – wegen des berühmten<br />

Lichts. Für mich das Highlight,<br />

ich werde wirklich langsam alt. Es gab<br />

Zeiten, da hätte ich lieber die Discos vor<br />

Ort besichtigt. Das w<strong>und</strong>erbare, farbige<br />

Rosetten-Fenster lässt für zwei St<strong>und</strong>en am<br />

Morgen dieses ganz spezielle mediterrane<br />

Morgenlicht einstrahlen. Ein golden schimmerndes<br />

Band fällt von schräg oben in den<br />

riesigen Kirchenraum. Meine Tochter <strong>und</strong><br />

ich stehen Seite an Seite – ins Licht getaucht.<br />

Ich sehe sie kurz an <strong>und</strong> wünsche<br />

mir, dass ich noch viele solche Momente<br />

mit ihr erleben darf. Was sie sich wünscht?<br />

Ich weiß es nicht …<br />

SMS schreiben, lesen, die Seele baumeln lassen,<br />

einfach kleine Pause während des Bummels<br />

einlegen <strong>und</strong> nur die Zeit miteinander genießen.<br />

34 7 / 2011


Kindern <strong>und</strong> Enkeln<br />

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GESUND & FIT<br />

DER MYTHOS<br />

Privatpatienten erhalten<br />

bessere Medikamente<br />

<strong>und</strong> Methoden.<br />

DER MYTHOS<br />

Privatpatienten<br />

bekommen schneller<br />

einen Termin.<br />

Privatpatient?<br />

LIEBER<br />

NICHT!<br />

Privatpatient müsste man sein,<br />

denken viele: Man bekommt<br />

schneller einen Termin, wird besser<br />

behandelt, erhält wirksamere<br />

Medikamente. Doch leider stimmen<br />

diese Mythen nicht, wie<br />

diese Fakten zeigen.<br />

DER MYTHOS<br />

Privatpatienten zahlen<br />

weniger für ihre<br />

Krankenversicherung.<br />

DIE FAKTEN Für Jüngere<br />

stimmt das oft. Aber: Die Prämien<br />

sind altersabhängig. Je<br />

älter man wird, umso höher ist<br />

das Risiko für die privaten<br />

Kassen <strong>und</strong> umso höher der<br />

Beitrag. Prämien von 1.000<br />

Euro pro Monat sind bei privat<br />

versicherten Rentnern nicht<br />

selten. Zudem steigen die<br />

privaten Prämien viel steiler.<br />

2010 teilweise um bis zu 10 %!<br />

Zum Vergleich: Die Beiträge<br />

zur gesetzlichen Kasse stiegen<br />

von 2010 bis 2011 nur um 0,6 %.<br />

DER MYTHOS<br />

Privatpatienten werden<br />

zügiger an Spezialisten<br />

überwiesen.<br />

DIE FAKTEN Das Gegenteil ist<br />

der Fall, fand das Wissenschaftliche<br />

Institut der Privaten<br />

Krankenversicherungen heraus.<br />

Demnach doktern niedergelassene<br />

Ärzte sogar länger an<br />

Privatpatienten herum. Denn:<br />

Bei privat Versicherten erhalten<br />

Ärzte jeden einzelnen Termin<br />

vergütet. Bei gesetzlich Versicherten<br />

hingegen bekommen<br />

sie einen Betrag fürs gesamte<br />

Quartal, d. h., je häufiger Patienten<br />

kommen, umso weniger<br />

lukrativ sind sie für Ärzte.<br />

DIE FAKTEN Es stimmt, dass<br />

private Kassen neue Methoden<br />

<strong>und</strong> Medikamente eher<br />

bezahlen <strong>und</strong> insgesamt mehr<br />

Präparate erstatten. Aber:<br />

• Oft sind die Erfolge <strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen neuer Methoden<br />

<strong>und</strong> Mittel noch gar<br />

nicht langfristig belegt.<br />

• Bei anderen Mitteln, die<br />

gesetzliche Kassen schon<br />

lange nicht mehr zahlen (z. B.<br />

Erkältungspräparate), ist es<br />

auch höchst zweifelhaft, ob<br />

sie überhaupt etwas bringen.<br />

• Dagegen sind Methoden <strong>und</strong><br />

Mittel, die gesetzliche Kassen<br />

übernehmen, besonders streng<br />

geprüft, z. B. durch den gemeinsamen<br />

B<strong>und</strong>esausschuss.<br />

DER MYTHOS<br />

Chefärzte behandeln<br />

besonders gut.<br />

DIE FAKTEN Nicht unbedingt.<br />

Zwar haben Privatpatienten<br />

meist Anspruch darauf, vom<br />

Chefarzt behandelt zu werden.<br />

Doch Chefärzte sind im Alltag<br />

einer Klinik vor allem mit Personal,<br />

Finanzen, Forschung<br />

<strong>und</strong> Lehre beschäftigt. Die Zeit<br />

mit Patienten kommt dagegen<br />

oft zu kurz – es fehlt vielen also<br />

an der täglichen Routine. Ein<br />

Test der Florida State University<br />

zeigte: Chefärzte sind seltener<br />

bereit, ihre einmal getroffene<br />

Entscheidung zu revidieren,<br />

auch wenn sie damit offensichtlich<br />

falsch liegen.<br />

DER BESSERE TIPP Vom Oberarzt<br />

behandeln lassen (ist auch<br />

für Kassenpatienten greifbar!).<br />

DIE FAKTEN Eine Studie der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung<br />

mit gesetzlich wie privat Versicherten<br />

zeigte:<br />

• Privatpatienten erhalten zu<br />

39 % sofort einen Termin<br />

beim Arzt.<br />

• Kassenpatienten aber auch<br />

in 30 % der Fälle.<br />

Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit,<br />

auch als gesetzlich<br />

Versicherter sofort einen Termin<br />

zu erhalten, ist nahezu<br />

vergleichbar hoch.<br />

DER BESSERE TIPP Bei akuten<br />

Beschwerden muss jeder Arzt<br />

einen Patienten sofort behandeln.<br />

Wer also akute Schmerzen<br />

oder Beschwerden hat,<br />

sollte seine Beschwerden<br />

entsprechend dringlich schildern.<br />

Und: Hat man keine<br />

akuten Beschwerden, braucht<br />

aber dennoch rasch einen Termin,<br />

einfach die Krankenkasse<br />

fragen, ob sie einen Termin<br />

vermitteln kann. Diesen Service<br />

bieten viele gesetzliche<br />

Kassen an, beispielsweise die<br />

AOK Rheinland-Hamburg, die<br />

Bergische Krankenkasse, DAK,<br />

TKK <strong>und</strong> viele andere.<br />

Privatversicherte<br />

können viel<br />

Geld sparen,<br />

wenn sie einzelne<br />

Leistungen, etwa<br />

Behandlung<br />

durch den Chefarzt,<br />

kündigen.<br />

Foto: istockphoto (1)<br />

36 7 / 2011


Manchmal nicht.<br />

Die neue TENA Protective Underwear ist besonders saugfähig. Sie ist feminin, dezent gemustert<br />

<strong>und</strong> weil sie so diskret ist wie normale Unterwäsche, werden Sie sich fühlen, als sei sie gar nicht da.<br />

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Mehr Wissen über Demenz<br />

Hilfreiche<br />

Adressen<br />

Aktion Demenz<br />

Gießen, für Betroffene<br />

<strong>und</strong> Angehörige:<br />

www.aktion-demenz.de,<br />

✆ (06 41) 9 92 32 06<br />

Deutsche Alzheimer-<br />

Gesellschaft Berlin, gibt<br />

b<strong>und</strong>esweite Übersicht<br />

über Hilfsangebote:<br />

www.deutschealzheimer.de,<br />

✆ (0 30) 259 37 95-0.<br />

Alzheimer Forschung<br />

Initiative Düsseldorf,<br />

bietet Neues aus<br />

der Forschung: www.<br />

alzheimer-forschung.de,<br />

✆ (02 11) 862 06 60<br />

1,2<br />

MILLIONEN<br />

Deutsche<br />

haben Alzheimer,<br />

die<br />

häufigste Art<br />

von Demenz.<br />

Bis 2050 rechnen<br />

Experten<br />

sogar mit<br />

2,6 Millionen.<br />

„Auch<br />

Lachen<br />

gehört<br />

dazu“<br />

Sechs Jahre pflegte Arno<br />

Geiger seinen dementen<br />

Vater August zuhause.<br />

Elke Serwe sprach mit<br />

dem Schriftsteller über<br />

gute <strong>und</strong> schlechte Tage.<br />

WIE MERKTEN SIE, DASS<br />

IHR VATER KRANK IST?<br />

Geiger: Wir wollten es zunächst<br />

nicht wahrhaben. Doch<br />

dann begann er, morgens<br />

fünf Hemden übereinander<br />

Arno Geigers Buch (o.)<br />

über die Zeit mit<br />

seinem Vater ist<br />

w<strong>und</strong>erbar poetisch.<br />

anzuziehen, seinen dritten Socken<br />

zu suchen oder mittags<br />

die Pizza samt Verpackung in<br />

den Ofen zu schieben. Erst da<br />

haben wir den Gedanken<br />

an Demenz zugelassen. Das<br />

war viel zu spät.<br />

WARUM ZU SPÄT?<br />

HÄTTEN SIE DENN ETWAS<br />

ÄNDERN KÖNNEN?<br />

Geiger: Aber ja. Anstatt ihm<br />

ins Gewissen zu reden, er<br />

solle sich nicht gehen lassen,<br />

hätte ich mich früher mit ihm<br />

solidarisieren können. Es ist<br />

schade um jeden Tag, den wir<br />

mit Konflikten vertan haben.<br />

HAT IHR VATER GESPÜRT,<br />

WAS MIT IHM PASSIERT?<br />

Geiger: Mit Sicherheit, <strong>und</strong><br />

sicher hat es ihn bedrückt.<br />

Aber auf dem Land spricht<br />

man nicht viel über Gefühle,<br />

schon gar nicht über Dinge,<br />

die einem Angst machen.<br />

ERST SEIT ZWEI JAHREN<br />

LEBT IHR VATER IN EINEM<br />

PFLEGEHEIM. WIE HABEN<br />

SIE DIE LANGEN JAHRE<br />

DER HÄUSLICHEN PFLEGE<br />

VERKRAFTET?<br />

Geiger: Es gab unglaublich<br />

strapaziöse Tage, aber immer<br />

wieder auch heitere. Die sind<br />

umso schöner, weil sie der<br />

Krankheit abgetrotzt sind.<br />

Mein Vater ist ein sehr<br />

fre<strong>und</strong>licher, schalkhafter<br />

Mensch, der andere gern<br />

zum Lachen bringt. An<br />

seinem 80. Geburtstag<br />

zum Beispiel forderte<br />

er den Bürgermeister<br />

auf, lieber zu singen,<br />

statt eine Rede zu<br />

halten.<br />

WAS WAR DER<br />

SCHÖNSTE<br />

AUGENBLICK<br />

FÜR SIE?<br />

Geiger: Es sind die Gespräche,<br />

die mir viel bedeuten. Mein<br />

Vater ist ja weiterhin sehr klug<br />

<strong>und</strong> sagt mir oft Dinge, bei<br />

denen ich denke: Das nehme<br />

ich mit – für den Rest meines<br />

Lebens. In diesen Momenten<br />

weiß ich, dass ich ihn noch<br />

nicht verloren habe.<br />

IHR VATER LEIDET UNTER<br />

DEM GEFÜHL, NICHT<br />

DAHEIM ZU SEIN. WIE<br />

GEHEN SIE DAMIT UM?<br />

Geiger: Ich habe lange gebraucht,<br />

um dieses Gefühl der<br />

Heimatlosigkeit zu verstehen.<br />

Heute weiß ich, es richtet sich<br />

nicht gegen den Ort, sondern<br />

gegen die Krankheit. Deshalb<br />

versuche ich meinem Vater<br />

auch nicht mehr zu erklären,<br />

wo er zuhause ist. Sondern<br />

sage: Wenn du gehen willst,<br />

komme ich mit. Darüber freut<br />

er sich, weil ich mich an seine<br />

Seite stelle.<br />

WESHALB HABEN SIE EIN<br />

BUCH* ÜBER DIESE ZEIT<br />

GESCHRIEBEN?<br />

Geiger: Ich wollte meine<br />

Erfahrungen nicht für mich<br />

behalten. Und zeigen, dass<br />

diese Krankheit nicht nur<br />

dunkle Seiten hat.<br />

* Der alte König in seinem Exil, Hanser Verlag, 17,90 Euro<br />

Fotos: Interfoto (1), intertopics (1), PR (6), loupeimages (1)<br />

38 7 / 2011


Dieses Buch hat mir<br />

wirklich geholfen“, sagt<br />

Autor Arno Geiger.<br />

Zum Lachen & Weinen<br />

„Grandma“ wird<br />

dement. Die Frauen in<br />

der Familie pflegen sie,<br />

die Männer drücken sich.<br />

Bald hängt der Familiensegen<br />

gründlich schief.<br />

Margaret Forster<br />

Ich glaube, ich fahre<br />

in die Highlands,<br />

Fischer-Tb., 9,95 Euro<br />

Trotz allem Liebe<br />

Roman über eine wahre<br />

Geschichte: Die Autorin<br />

beschreibt, welche Höhen<br />

<strong>und</strong> Tiefen ihre Mutter<br />

durchlebt, als sie ihren<br />

dementen Mann pflegt.<br />

Katrin Hummel<br />

Gute Nacht, Liebster,<br />

Lübbe-TB, 9,99 Euro<br />

Berührend ehrlich<br />

Angehörige erzählen,<br />

wie sie die Belastung,<br />

Trauer, Scham <strong>und</strong><br />

Hilflosigkeit, aber auch<br />

ihre Wut empfinden<br />

<strong>und</strong> bewältigen lernen.<br />

Inga Tönnies Abschied<br />

zu Lebzeiten, Balance<br />

Buch + Medien,<br />

14,90 Euro<br />

Spannend verpackt<br />

Familiendrama, Alzheimer-Geschichte<br />

<strong>und</strong><br />

Krimi in einem. Martin<br />

Suter Small World,<br />

Diogenes-Tb, 9,90 Euro.<br />

Übrigens: Die Kinoversion<br />

von 2010 mit Gérard<br />

Depardieu in der Rolle<br />

des dementen Konrad<br />

gibt es jetzt als DVD.<br />

TIPP FÜR KINDER<br />

Alles gut, Oma!<br />

Jakob findet es nicht<br />

schlimm, dass Oma alles<br />

vergisst. Nur seine Eltern<br />

sorgen sich. Saskia Hula<br />

Oma kann sich nicht<br />

erinnern, Dachs Verlag,<br />

9,90 Euro, ab acht Jahre<br />

Die besten<br />

Filme<br />

1 „An ihrer<br />

Seite“ Als Fiona<br />

ihren Mann nicht<br />

mehr erkennt,<br />

trifft er eine<br />

folgenreiche Entscheidung.<br />

2006,<br />

mit Julie Christie.<br />

DVD 8 Euro.<br />

2 „Iris“<br />

Das ergreifende<br />

Schicksal der<br />

Schriftstellerin<br />

Iris Murdoch, die<br />

sich im Vergessen<br />

verliert. 2002,<br />

mit Judy Dench.<br />

DVD 10 Euro.<br />

„Wie ich mich auf diese<br />

Rolle vor be reitet habe?<br />

Ich habe eine Fre<strong>und</strong>in<br />

beobachtet, die an Alzheimer litt.<br />

Das hat sich bei mir eingebrannt.“<br />

Schauspielerin<br />

Judi Dench (76)<br />

3 „Wie ein<br />

einziger Tag“ Die<br />

Liebesgeschichte<br />

von Noah <strong>und</strong><br />

Allie endet auch<br />

im Pflegeheim<br />

nicht. Verfilmung<br />

des Bestsellers<br />

von Nicholas<br />

Sparks mit Gena<br />

Rowlands <strong>und</strong><br />

James Garner,<br />

von 2004.<br />

DVD 6 Euro.<br />

Erinnerst du dich?<br />

Kostbare Momente aus der Zeit vor der Krankheit<br />

aufspüren, das schafft für Alzheimer-Kranke<br />

Sicherheit. Mit diesen Tipps können Sie helfen.<br />

Ein Bilderbuch von Beate Wolf mit typischen All-<br />

tagsszenen: Wer es zusammen durchblättert, kommt<br />

ins Erzählen – <strong>und</strong> trainiert das Gedächtnis. „Daran erinnere<br />

ich mich gern“, Schlütersche Verlagsanstalt, 32 Euro.<br />

Alte Fotoalben gemeinsam anschauen <strong>und</strong><br />

besprechen („Guck mal, wie schön das Wetter an<br />

deinem Hochzeitstag war!“, „Weißt du noch – mein erster<br />

Schultag? Du hattest das schöne blaue Kleid an!“).<br />

Auch nach alten Briefen stöbern <strong>und</strong> diese vorlesen.<br />

Singen hilft. Selbst wenn Demenzkranke keine Sätze<br />

mehr bilden, können sie oft Liedtexte mitsingen. Tipp: DVD<br />

„Gemeinsam musizieren“ mit Volksliedern, Begleitbuch,<br />

Gegenständen zum Fühlen <strong>und</strong> Musizieren, um Eindrücke<br />

zu vertiefen. 119,00 Euro, über www.ilsesweitewelt.de<br />

7 / 2011<br />

39


E R T<br />

E I<br />

Z K<br />

L I<br />

M A<br />

Gut bei Asthma<br />

Das Klima an<br />

der Nordsee, z. B.<br />

in Cuxhaven<br />

R<br />

Hilft bei<br />

Frauenleiden<br />

Bewegen im<br />

Thermalwasser,<br />

etwa in Bad<br />

Salzuflen<br />

W A<br />

S S<br />

R E T<br />

Ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung<br />

E N<br />

Ges<strong>und</strong>es<br />

Klima<br />

Schwimmen<br />

Ges<strong>und</strong>heitscheck<br />

Medizin.<br />

Betreuung<br />

Baden<br />

Sauna<br />

82 % 78 % 72 % 68 % 63 % 62 %<br />

Vor allem ges<strong>und</strong> essen<br />

Was macht eigentlich einen<br />

ges<strong>und</strong>en Urlaub aus? Das haben<br />

deutsche Urlauber geantwortet.<br />

W A<br />

L K I<br />

N G<br />

Stress abschalten,<br />

Energie tanken<br />

Yoga & Entspannungstechniken,<br />

etwa in Bischofsgrün<br />

N O R D<br />

I C<br />

Herz<br />

stärken<br />

Sanftes<br />

Bergwandern,<br />

z. B.<br />

in Bad<br />

Reichenhall<br />

B Ä<br />

D E<br />

R<br />

40 7 / 2011<br />

H Ö<br />

Stoffwechsel<br />

anregen<br />

Nordic Walking, etwa in<br />

Bad Dürrheim<br />

H E<br />

N L<br />

U F<br />

T


V I<br />

GESUND & FIT<br />

E L<br />

R<br />

U H<br />

E<br />

Nimmt Gelenk-<br />

Schmerz<br />

Moorbad,<br />

z. B. in Bad<br />

Doberan<br />

Stärkt die<br />

Abwehr<br />

Kneipp-Kur, z. B.<br />

in Bad Schandau<br />

Urlaub,<br />

der Sie<br />

gesünder macht<br />

Rheuma, Asthma, Gelenkprobleme. Ärzte wissen: Wer Urlaub<br />

geschickt plant, den passenden Ort wählt <strong>und</strong> in den Ferien<br />

das Richtige tut, kommt gesünder, frischer <strong>und</strong> erholter zurück.<br />

Worauf es ankommt, verraten Ihnen die folgenden Seiten.<br />

D R E<br />

I E C<br />

K<br />

!<br />

Kur-Kultur:<br />

In keinem<br />

anderen Land<br />

gibt es so viele<br />

Kurorte (ca.<br />

380!) wie in<br />

Deutschland.<br />

So viel Energie <strong>und</strong> gute Laune sind<br />

fast schon unheimlich. „Ich fühle mich<br />

30 Jahre jünger, könnte Bäume ausreißen“,<br />

strahlt Hans Kanzler. „So, als<br />

wäre in meinem Inneren wieder etwas<br />

Großartiges aufgeblüht.“<br />

Vor drei Wochen sah das noch ganz anders<br />

aus. „Als ich hier in Bad Füssing ankam,<br />

war ich völlig ausgelaugt von Beruf <strong>und</strong><br />

Alltag, innerlich wie ausgedörrt.“ Kein W<strong>und</strong>er<br />

beim täglichen Pensum, das Hans Kanzler<br />

täglich leistet. Als technischer Leiter einer<br />

Fabrik für Lebkuchen <strong>und</strong> Nougat in<br />

Nürnberg ist er r<strong>und</strong> um die Uhr dafür verantwortlich,<br />

dass alle Maschinen laufen.<br />

Zusätzlich betreibt er noch eine kleine Landwirtschaft,<br />

steht deshalb jeden Morgen um<br />

4.40 Uhr auf. Das hinterlässt Spuren.<br />

Doch davon sieht <strong>und</strong> spürt man im Moment<br />

nichts. Der Gr<strong>und</strong> für Kanzlers sagenhafte<br />

Verwandlung: Er hat Urlaub gemacht.<br />

Aber nicht irgendeinen. Sondern<br />

drei Wochen Badekur. Wie jedes Jahr. Und<br />

jedes Mal ist es, „als fange das Leben danach<br />

wieder neu an“, schwärmt der sympathische<br />

53-Jährige aus Mühlhausen.<br />

7 / 2011<br />

41


GESUND & FIT<br />

K<br />

N E<br />

I P<br />

P K<br />

U R<br />

Hält Venen<br />

ges<strong>und</strong><br />

Wassertreten, Güsse <strong>und</strong> viel Bewegung<br />

regen an, z. B. in Bad Füssing<br />

E N<br />

Und das, obwohl<br />

sein Urlaub<br />

mit Terminen gespickt<br />

ist. „Bis zu zehn verschiedene<br />

Anwendungen verordnet mir der Kur-<br />

Arzt hier am Tag“, erzählt Kanzler. „Aber<br />

ich genieße jede einzelne. Fango-Packungen,<br />

Massagen oder Nordic Walking in der<br />

Gruppe mit Trainer – bei allem spüre ich,<br />

wie sich mein Körper regeneriert; meine<br />

Muskeln ihre Spannkraft zurückbekommen;<br />

die Ringe unter den Augen verschwinden;<br />

die Fettpölsterchen am Bauch schmelzen.“<br />

Drei Termine liebt Kanzler besonders:<br />

• Morgens um sieben den Tag mit Atemübungen<br />

beginnen, „weil das nach einer<br />

schon erholsamen Nacht wie das entspannende<br />

Tüpfelchen auf dem i wirkt“.<br />

• Nachmittags die Gymnastik im Thermalwasser,<br />

„weil man sofort spürt, wie sie den<br />

Körper aufrichtet“.<br />

• Und am frühen Abend noch eine R<strong>und</strong>e<br />

mit dem Fahrrad drehen, „um die schöne<br />

Stadt <strong>und</strong> Landschaft in aller Ruhe zu genießen,<br />

ist ein herrlicher Abschluss“.<br />

Den Urlaub nutzen, um nicht nur erholt,<br />

sondern auch gesünder nach Hause zu kommen,<br />

das wollen immer mehr Deutsche.<br />

Eine Studie des Instituts für Freizeitwirtschaft<br />

ergab: Die Zahl der „Ges<strong>und</strong>heits-<br />

Touristen“ hat sich in den letzten zehn Jahren<br />

fast verdoppelt. 36 Prozent der<br />

Deutschen wollen heute im Urlaub etwas<br />

Betörende Düfte in Indien<br />

für sich tun; bei den<br />

50- bis 59-Jährigen<br />

will sogar mehr als jeder Zweite<br />

den Urlaub für die eigene Ges<strong>und</strong>heit<br />

nutzen. In erster Linie,<br />

um bereits vorhandene Probleme wie<br />

• Gelenkschmerzen,<br />

• Rückenschmerzen,<br />

• chronische Erschöpfung<br />

• <strong>und</strong> Übergewicht<br />

endlich in den Griff zu bekommen.<br />

Und tatsächlich: „Solche <strong>und</strong> viele andere<br />

Beschwerden lassen sich in einem zwei- bis<br />

dreiwöchigen Urlaub schon deutlich lindern“,<br />

sagt der Bäderarzt Dr. Erwin Holzapfel aus<br />

Bad Füssing. Jedes Jahr betreut er H<strong>und</strong>erte<br />

Menschen, die eine sogenannte – Achtung:<br />

Bürokratendeutsch! – „ambulante Vorsorgeleistung“<br />

in Anspruch nehmen. So heißt heute,<br />

wofür früher drei Buchstaben reichten<br />

– K u r. Das Gute an der ambulanten Vorsorgeleistung:<br />

Es ist ein Urlaub, an dem sich die<br />

Krankenkassen erheblich beteiligen! Sie zahlen<br />

die ärztliche Betreuung am Kurort <strong>und</strong><br />

bis auf den Selbstbehalt auch die Anwendungen.<br />

Alle Kassen geben sogar einen Zuschuss<br />

zu Verpflegung <strong>und</strong> Unterkunft von<br />

bis zu 13 Euro pro Tag (bitte jeweils erfragen).<br />

Aber: Die Vorsorgeleistung muss medizinisch<br />

begründet <strong>und</strong> ärztlich verordnet<br />

sein <strong>und</strong> in einem anerkannten Kurort stattfinden<br />

(siehe Kasten unten). Deshalb die Vorsorgeleistung<br />

schon zuhause in Kooperation<br />

mit dem Hausarzt verordnen <strong>und</strong> von der<br />

Krankenkasse genehmigen lassen. Dann hat<br />

man die Gewissheit, dass man nicht doch<br />

auf unvorhergesehenen Kosten sitzen bleibt,<br />

etwa weil die Kasse einen Fehler beim Ausfüllen<br />

der Formulare bemängelt. Lehnt die<br />

Kasse ab, unbedingt Widerspruch einlegen!<br />

Denn zwei Drittel der ursprünglich abgelehnten<br />

„Badekuren“ werden letztlich doch<br />

noch genehmigt!<br />

Zum ges<strong>und</strong>en Urlaub von Edith Eberle gab<br />

es leider keinen Zuschuss von ihrer Krankenkasse.<br />

„Aber ich bereue keinen Cent, den<br />

mich die Ayurveda-Kur gekostet hat“, sagt<br />

die 73-Jährige aus Deisenhofen überzeugt.<br />

Zum zweiten Mal war die pensionierte R<strong>und</strong>funkmitarbeiterin<br />

im Frühjahr in Süd-Indien,<br />

um ihre chronisch gereizten Bronchien<br />

mit ayurvedischer Medizin behandeln<br />

zu lassen. „Es ist, als tauche man in eine<br />

Märchenwelt aus Tausend<strong>und</strong>einer Nacht<br />

ein“, schwelgt Edith Eberle. „Jeden Tag wurde<br />

ich bei gedämpftem Licht mit warmem<br />

Sesamöl massiert; Duftschalen, die betörende<br />

Gerüche verströmen; Palmen am<br />

Strand; das warme Meer; 35 Grad im Schatten<br />

<strong>und</strong> Ärzte, die sich richtig viel Zeit nehmen<br />

<strong>und</strong> dabei Dutzende verschiedene Pulsformen<br />

unterscheiden – das sind Eindrücke,<br />

die ich nie vergessen werde.“<br />

In 6 Schritten zum Kur-Urlaub<br />

Vorbereiten<br />

Eine Mischung aus Urlaub<br />

<strong>und</strong> Kur ist die „ambulante<br />

Vorsorgeleistung“.<br />

So geht man vor:<br />

Hausarzt<br />

Muss Gr<strong>und</strong> für Vorsorgeleistung<br />

feststellen<br />

(z. B. Schlafstörung) <strong>und</strong><br />

schriftlich begründen.<br />

Antrag<br />

Hausarzt<br />

schickt ihn<br />

zur Krankenkasse.<br />

Kasse<br />

Lässt Antrag vom<br />

Medizinischen<br />

Dienst (MDK)<br />

prüfen.<br />

Kurort<br />

Bei Zusage<br />

wählt man mit<br />

Arzt geeigneten<br />

Kurort aus.<br />

42 7 / 2011<br />

Lehnt Kasse<br />

ab, mit Arzt<br />

weiteres<br />

Vorgehen<br />

besprechen.


Zur<br />

Herzstärkung !<br />

Dr. Dirk Kühn ist Bäderarzt in Graal-Müritz <strong>und</strong> Vizepräsident<br />

des Verbandes Deutscher Bäderärzte.<br />

Messbar gesünder nach 3 Wochen<br />

Für Bäderarzt Dirk Kühn steht fest: Der Urlaub<br />

ist ideal, um ges<strong>und</strong>e Impulse zu setzen.<br />

Kann man wirklich in<br />

einem zwei- oder<br />

dreiwöchigen Urlaub<br />

gesünder werden?<br />

Ja! Natürlich hängt<br />

das stark davon ab, ob<br />

<strong>und</strong> welche Beschwerden<br />

man hat <strong>und</strong> was<br />

<strong>und</strong> wie viel man für<br />

seine Ges<strong>und</strong>heit<br />

macht. Aber dass viele<br />

Patienten nach drei<br />

Wochen Kur-Urlaub<br />

bessere Blutfettwerte<br />

haben oder mehr Watt<br />

beim Belastungs-EKG<br />

treten können, kommt<br />

regelmäßig vor. Andere<br />

kommen mit Verspannungsschmerzen<br />

an <strong>und</strong> gehen gelöst<br />

<strong>und</strong> schmerzfrei wieder<br />

nach Hause.<br />

Wie lange braucht<br />

man dafür?<br />

Auch das hängt natürlich<br />

stark davon ab,<br />

welche Beschwerden<br />

man hat. Für einen<br />

Kosten<br />

Kasse übernimmt<br />

• 100 % Kurarzt • 90 % Kurmittel<br />

• 8–13 Euro (je nach Kasse) Zuschuss<br />

zu Verpflegung, Unterkunft.<br />

Eigenanteil<br />

• 10 % der Kurmittel • 10 Euro für<br />

alles, was Arzt verordnet, Anreise,<br />

Unterkunft, Verpflegung, Kurtaxe.<br />

starken Ges<strong>und</strong>heitsimpuls<br />

sind 3 Wochen<br />

wünschenswert, dann<br />

sind fast immer beeindruckende<br />

Verbesserungen<br />

zu sehen.<br />

Aber auch in 14<br />

Tagen kann man viel<br />

erreichen. Minimum<br />

sind meiner Erfahrung<br />

nach 7 Tage.<br />

Achtung:<br />

Kasse zahlt<br />

Zuschuss<br />

zur Vorsorgeleistung<br />

nur<br />

alle 3 Jahre!<br />

Wie sieht der ideale<br />

ges<strong>und</strong>e Urlaub aus?<br />

Wichtig ist, dass einem<br />

der Urlaub mit seinem<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprogramm<br />

Spaß macht. Erfahrungsgemäß<br />

profitiert<br />

man aber am meisten,<br />

wenn man seine Fitness<br />

verbessert, Beschwerden<br />

individuell<br />

mit Anwendungen<br />

behandeln lässt <strong>und</strong><br />

sich im Urlaub immer<br />

wieder bewusst entspannt.<br />

Außerdem<br />

ernährt sich so gut wie<br />

niemand ideal. Den<br />

Urlaub sollte man also<br />

auch nutzen, das Essverhalten<br />

zu überdenken,<br />

<strong>und</strong> die Chance<br />

ergreifen, es sofort<br />

zu verbessern.<br />

Und dann kommt<br />

man wieder nach<br />

Hause <strong>und</strong> verfällt<br />

in den alten Trott?<br />

Die Gefahr besteht.<br />

Aber ich rate immer:<br />

Man sollte schon im<br />

Urlaub konkret überlegen,<br />

wie man die<br />

guten Vorsätze zuhause<br />

integriert. Wer<br />

zum Beispiel mit dem<br />

festen Vorsatz nach<br />

Hause kommt, täglich<br />

20 bis 30 Minuten<br />

einen flotten Spaziergang<br />

zu machen, sollte<br />

sich auch gleich überlegen,<br />

wann er das am<br />

Tag am besten tun<br />

kann. Auch jeden<br />

Tag eine große Gemüse-<br />

<strong>und</strong> eine Salatportion<br />

zu essen <strong>und</strong><br />

weniger fernzusehen<br />

ist gut zu schaffen.<br />

Kur-Dauer<br />

Ideal sind 3 Wochen<br />

am Stück. Der Urlaub<br />

sollte mindestens<br />

eine Woche dauern.<br />

Natürlicher<br />

Herzschutz<br />

mit 3-fach Wirkung<br />

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Wirkstoffe: Weißdorn, Magnesium, Vitamin E. Anwendungsgebiete:<br />

Nervöse Herz- <strong>und</strong> Kreislaufstörungen, nervöse Herzrhythmusstörungen,<br />

Altersherz. Übererregbarkeit des autonomen (willensunabhängigen)<br />

Nervensystems, allgemeine Adernverkalkung. Zur Verbesserung<br />

der Durchblutung des Herzmuskels.<br />

Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage <strong>und</strong><br />

fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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Salus. Der Natur verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Ges<strong>und</strong>heit verpflichtet.<br />

FiL/2011/06/07


8 kleine<br />

Tipps für<br />

ges<strong>und</strong>e Ferien!<br />

1<br />

Aufwachen<br />

Ausgiebig strecken<br />

dehnt Muskeln.<br />

2<br />

Stärken<br />

Barfuß am Strand<br />

gehen. Stimuliert<br />

Muskeln <strong>und</strong> Nerven.<br />

3<br />

Frühstücken<br />

Weniger Wurst,<br />

mehr Obst!<br />

4<br />

Erfrischen<br />

Storchengang im<br />

knietiefen Wasser.<br />

Trainiert die Venen.<br />

5<br />

Ruhen<br />

Siesta halten<br />

schützt mittags vor<br />

stärkster Sonne.<br />

6<br />

Genießen<br />

Beim Essen jeden<br />

Bissen lange kauen.<br />

Man isst weniger!<br />

7<br />

Bewegen<br />

Besser als<br />

Verdauungsschnaps:<br />

20 Minuten<br />

flanieren.<br />

8<br />

Entspannen<br />

Sonnenuntergang<br />

anschauen:<br />

10 Minuten bewusst<br />

entspannen.<br />

Die 14 Tage Ayurveda-<br />

Urlaub haben aber nicht<br />

nur ihre Sinne betört.<br />

Edith Eberle: „Ich kann<br />

freier, tiefer atmen, meine<br />

Bronchien fühlen sich seit Monaten ges<strong>und</strong><br />

an. Auch meine Haut ist glatter geworden,<br />

noch dazu bin ich viel gelassener<br />

<strong>und</strong> achtsamer.“ Vor allem Letzteres hat<br />

Eberle verinnerlicht. „Ganz nach den Ayurveda-Regeln<br />

versuche ich, mich immer nur<br />

noch auf eine Sache zu konzentrieren. Wenn<br />

ich etwa esse, läuft dabei kein Radio oder<br />

Fernseher mehr. Ich konzentriere mich aufs<br />

Kauen, Schmecken <strong>und</strong> Schlucken.“<br />

Wer an Ayurveda-Medizin interessiert ist,<br />

sie etwa einmal für ein Wochenende ausprobieren<br />

will, muss dafür aber nicht gleich<br />

zehn St<strong>und</strong>en nach Indien fliegen. Auch in<br />

Deutschland gibt es gute Adressen: Die Maharishi-Ayurveda-Privatklinik<br />

in Bad Ems,<br />

der Ayurveda-Garten in Bad Rappenau oder<br />

das Veda-Villa-Ayurveda-Zentrum in Schledehausen.<br />

Eine der renommiertesten ist die<br />

Habichtswald-Klinik in Kassel. In der Ayurveda-Abteilung<br />

haben Ärzte <strong>und</strong> Ayurveda-<br />

Therapeuten eine schulmedizinische <strong>und</strong><br />

zusätzlich eine umfangreiche ayurvedische<br />

Ausbildung. So viel Qualität hat ihren Preis:<br />

Vier Tage Schnupperangebot kosten dort inklusive<br />

Verpflegung, schöner Unterkunft <strong>und</strong><br />

ärztlicher Betreuung etwa 1.000 Euro. Ein<br />

Tag etwa 325 Euro. Zum Vergleich: 10 Tage<br />

Ayurveda-Urlaub in Indien, übers Reisebüro<br />

gebucht, inklusive Flug, Übernachtung<br />

<strong>und</strong> Verpflegung, um die 2.000 Euro.<br />

„Vor allem bei gynäkologischen Beschwerden,<br />

chronischer Verstopfung, Arthrose,<br />

N I<br />

G<br />

P O<br />

Mit Alter steigt<br />

Interesse<br />

Jeder Zweite<br />

über 60 wünscht sich<br />

ges<strong>und</strong>e Ferien.<br />

Quelle: ReiseAnalyse<br />

2009.<br />

L L<br />

52 %<br />

6 % 8 % 34 %<br />

14–29 30–39 40–59 >60 Jahre<br />

E N<br />

Krankenkasse gibt Zuschuss<br />

Rheuma sowie Burnout<br />

<strong>und</strong> psychosomatischen<br />

Problemen erzielen<br />

wir mit Ayurveda<br />

oft erstaunlich gute Erfolge“,<br />

sagt die Ärztin Dr. Kalyani Chopra,<br />

Leiterin der Ayurveda-Abteilung in Kassel.<br />

Einziger Haken an dem Kasseler Angebot:<br />

Die Kassen zahlen nichts dazu.<br />

Völlig umsonst, verblüffend einfach, medizinisch<br />

aber hocheffektiv ist dagegen das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprogramm, das sich Irmi Alt in<br />

ihren Urlauben jedes Jahr selbst verordnet.<br />

Mit ihrem Mann fährt sie nur dorthin, wo<br />

sie schier endlos in der Natur laufen kann.<br />

„Mindestens eine, am liebsten aber mehrere<br />

St<strong>und</strong>en am Tag spazieren wir dann zügig<br />

durch die Landschaft“, erzählt die 67-<br />

Jährige begeistert. Die Walking-Stöcke<br />

reisen dabei immer mit, „weil wir so nicht<br />

nur die Beine trainieren, sondern auch viel<br />

für unseren Oberkörper tun können“. Nach<br />

zwei Bandscheibenvorfällen <strong>und</strong> einer OP<br />

– deswegen muss Irmi Alt immer in Bewegung<br />

bleiben. Nur so kann sie ihre Rückenschmerzen<br />

in Schach halten. Kein W<strong>und</strong>er:<br />

Für Ärzte ist Nordic Walking das ideale Mittel,<br />

um Muskeln zu stärken. Sie wirken dann<br />

wie ein Korsett, richten Rücken <strong>und</strong> Rumpf<br />

auf, stützen, stabilisieren.<br />

„Den schönsten Walking-Strand gibt es übrigens<br />

im Naturschutzgebiet Türkisch-Zypern<br />

im Norden der Insel“, verrät Irmi Alt. „Kilometerweit<br />

keine Menschenseele <strong>und</strong> das Meer<br />

schimmert in herrlichen Türkistönen.“<br />

Lindert<br />

Bronchitis<br />

Saubere Luft, Reizklima wie in Heiligendamm<br />

sind Balsam für die Atmung.<br />

E<br />

W<br />

44 7 / 2011


A<br />

Q<br />

U A<br />

G Y<br />

M N<br />

GESUND & FIT<br />

A S<br />

Für viele Beschwerden gibt es den passenden Urlaub<br />

Ans Meer oder doch besser in die Berge? Diese Übersicht hilft, die passende Region zu finden.<br />

T I<br />

K<br />

Atemwege<br />

Bluthochdruck<br />

Ges<strong>und</strong>e Regionen<br />

• Seebäder; Luft enthält mikrofein zerstäubtes<br />

Meerwasser, das Atemwege erweitert.<br />

• Lage über 1000 m Höhe, da deutlich<br />

weniger Schadstoffe <strong>und</strong> Pollen in der Luft.<br />

• Klassische Kurorte in Mitteleuropa<br />

• Mittelmeerraum (aber nicht im Sommer)<br />

• Wichtig: Hochgebirge (über 2000 m)<br />

meiden, da Blutdruck dort steigt.<br />

Gute Anwendungen<br />

• Sanft bewegen (z. B. wandern, zügig spazieren, Rad fahren,<br />

schwimmen) stärkt die Atem-Muskulatur <strong>und</strong> sorgt dafür, dass<br />

die zerstäubte Seeluft tief in die Lunge vordringt.<br />

• Inhalieren, um feine Lungengefäße zu erweitern.<br />

• Entspannen, z. B. mit Tai-Chi, Qigong, progressiver Muskelentspannung<br />

sowie Meditieren reduziert Stresshormone im Blut.<br />

• Kneippen trainiert die Gefäße.<br />

• Moderater Ausdauersport trainiert das Herz-Kreislauf-System.<br />

Diabetes<br />

Typ 2<br />

Übergewicht<br />

• Wo es gefällt! Aber: Große Hitze kann<br />

Stoffwechsel belasten – deshalb meiden!<br />

• Kurorte<br />

• Südeuropa,<br />

Mittelmeerraum;<br />

• Kälte meiden!<br />

• Bewegen (sanfter Kraft- <strong>und</strong> Ausdauersport) verbrennt<br />

überschüssigen Zucker (<strong>und</strong> damit auch Kalorien) im Blut <strong>und</strong><br />

verbessert Empfindlichkeit des Körpers für Insulin.<br />

• Mediterrane Küche enthält viele natürliche Antioxidantien –<br />

wichtig, da bei Diabetes mehr freie Radikale im Blut.<br />

Osteoporose • Wo es gefällt! 60% • Bewegung individuell nach Krankheitsbild: Physiotherapie,<br />

Schwimmen, Walken, Wandern, Tai-Chi, Qigong etc.<br />

der Deutschen<br />

ist es wichtig, im<br />

Rheuma<br />

Urlaub etwas<br />

für die Ges<strong>und</strong>heit<br />

zu tun.<br />

• Fango, Reizstrom, hemmen Entzündungen <strong>und</strong> verbessern<br />

Durchblutung; regen Selbstheilung des Körper an.<br />

• Bewegen (ideal: Wassergymnastik) stärkt stützende <strong>und</strong><br />

führende Muskeln, ohne die Gelenke zu belasten.<br />

Venenprobleme<br />

• Kurorte mit<br />

Wasseranwendungen<br />

• Güsse, Wassertreten, verengen ausgesackte Venen.<br />

• Bewegen trainiert Muskelpumpe in Beinen.<br />

Optovit ® fortissimum 500, Wirkstoff: RRR-alpha-Tocopherol (Vitamin E). Anwendungsgebiete:<br />

Optovit ® fortissimum 500 ist ein Vitaminpräparat zur Behandlung eines Vitamin E-Mangels. Optovit ®<br />

fortissimum 500 ist nicht geeignet zur Behandlung von Vitamin E-Mangelzuständen, die mit einer<br />

gestörten Aufnahme von Vitamin E aus dem Darm einhergehen. In diesen Fällen stehen parenterale<br />

Zubereitungen (Spritzen) zur Verfügung. Enthält Sorbitol <strong>und</strong> Sojaöl. Sojaöl (Ph. Eur.) kann sehr<br />

selten allergische Reaktionen hervorrufen. Packungsbeilage beachten. Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

lesen Sie die Packungsbeilage <strong>und</strong> fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. HERMES ARZNEI-<br />

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H<br />

GESUND & FIT<br />

E I<br />

L F<br />

Welcher<br />

Kur-Typ sind Sie?<br />

Wellness-Typ<br />

Legt Wert auf Entspannung<br />

in schöner Atmosphäre.<br />

Was? Wellness-<br />

Urlaub, z. B. Ayurveda.<br />

Vorteil: Maximale Erholung<br />

für Körper & Seele.<br />

Edith Eberle,<br />

Deisenhofen<br />

A S<br />

T E N<br />

Irmi Alts Beispiel zeigt: Den Urlaub gesünder<br />

zu gestalten, <strong>und</strong> sei es auch nur ein<br />

kleines bisschen, ist ganz einfach. So trainiert<br />

etwa täglich 30 Minuten barfuß am Strand<br />

gehen sehr gut die Muskeln im Fuß. Auch<br />

der Vorsatz, mehr Obst <strong>und</strong> Gemüse zu essen,<br />

lässt sich dank der meist üppigen Büfetts<br />

in Hotels leicht umsetzen.<br />

4 Tage für 79 statt 229 Euro<br />

Wer aber als Ansporn für einen ges<strong>und</strong>en<br />

Neustart einen professionellen Trainer oder<br />

eine Sport-Gruppe braucht, findet auch das<br />

in den meisten Urlaubsorten. Beispiele:<br />

• Buchen Sie bei der lokalen VHS oder einem<br />

Fitness-Studio im Urlaubsort vorab einen<br />

Ges<strong>und</strong>heitskurs.<br />

• Es lohnt sich, beim Tourismusverband<br />

oder im Hotel nach Kursen zu fragen.<br />

Ob innerhalb Deutschlands, auf den Balearen<br />

oder in Österreich, überall kann man<br />

etwas für Körper <strong>und</strong> Seele tun: sich in<br />

einem Kurs das Rauchen abgewöhnen, ges<strong>und</strong><br />

kochen lernen. Oder wie bei dem Angebot<br />

von Akon-Aktivkonzept in Suhl in<br />

Thüringen lernen, bei Stress bewusst loszulassen.<br />

Zu dem 4-tägigen Programm gehören<br />

z. B. ein Kurs für Nordic Walking <strong>und</strong><br />

progressive Muskelentspannung. Das Beste:<br />

Mit Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse<br />

(die meisten zahlen pauschal einmal jährlich<br />

150 Euro für sogenannte Präventiv-<br />

Maßnahmen) kostet die Reise inklusive<br />

Halbpension nur 79 Euro (bei eigener Anreise)<br />

statt regulär 229 Euro.<br />

Während sich viele erst um ihre Ges<strong>und</strong>heit<br />

kümmern, wenn sie bereits Beschwerden haben,<br />

will es Volkmar Gehle gar nicht erst so<br />

weit kommen lassen. Das Geheimrezept des<br />

Vorsorge-Typ<br />

Hat keine gravierenden<br />

Beschwerden, will vorbeugen.<br />

Was? Selbst<br />

finanzierte Kur, z. B.<br />

Schroth. Vorteil: Garantiert<br />

verbesserte Werte.<br />

Volkmar Gehle,<br />

Marienhafen<br />

M A S<br />

Löst verspannte<br />

Rückenmuskeln<br />

Wärmeanwendungen, etwa mit heißen Steinen,<br />

beispielsweise in Sibyllenbad/Neualbenreuth<br />

Individual-Typ<br />

Entwickelt eigenes Ges<strong>und</strong>heitsprogramm.<br />

Was? Sport & Entspannung.<br />

Vorteil: In jedem<br />

Urlaub <strong>und</strong> vor allem<br />

auch im Alltag möglich.<br />

Irmi Alt,<br />

Taufkirchen<br />

Bäder-Typ<br />

Will Beschwerden im<br />

Urlaub behandeln<br />

lassen. Was? Ärztlich<br />

verordnete Vorsorge.<br />

Vorteil: Kassen beteiligen<br />

sich an Kosten.<br />

Hans Kanzler,<br />

Mühlhausen<br />

S A G E<br />

• Clever: Die Kosten für den Kurs, etwa für<br />

Yoga oder Rückenschule, lässt man sich<br />

nachher von seiner Krankenkasse bezuschussen<br />

(bis zu 75 Euro pro Kurs).<br />

• Dafür ist wichtig, dass der Kursanbieter<br />

entsprechend zertifiziert ist (schriftlich bestätigen<br />

lassen!) <strong>und</strong> dass man den Kurs<br />

auch wirklich zum größten Teil (mindestens<br />

80 % der Zeit) mitmacht.<br />

Eine andere Möglichkeit: Pauschalreisen,<br />

die diese Ges<strong>und</strong>heitskurse beinhalten. Verschiedene<br />

Reiseveranstalter (siehe Adressen<br />

rechts) haben sich darauf spezialisiert.<br />

N<br />

Ostfriesen: jedes Jahr über Karneval 14 Tage<br />

Schroth-Kur in Oberstaufen. „Ich mache das<br />

nicht, weil ich krank bin“, sagt Gehle. „Im<br />

Gegenteil. Die Schroth-Kur hilft mir, weiterhin<br />

so fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> zu bleiben, wie ich bin“,<br />

sagt der Steuerberater. Und an den Blutwerten<br />

vor <strong>und</strong> nach der Kur ist der Erfolg<br />

jedes Mal direkt abzulesen: „Cholesterin gesunken,<br />

super Leberwerte, Stoffwechsel angeregt“,<br />

erzählt der 56-Jährige munter, obwohl<br />

er heute schon um 4 Uhr morgens<br />

geweckt worden ist. Wie üblich hat ihm eine<br />

Mitarbeiterin des Hotels in aller Herrgotts-<br />

46 7 / 2011


Muskelkrämpfe?<br />

Muskelschmerzen?<br />

frühe eine Tasse heißen Kräutertee ans Bett<br />

gebracht <strong>und</strong> ihn dann für 90 Minuten mit<br />

drei Wärmflaschen in mehrere Lagen großer<br />

Tücher gepackt.<br />

Zweck der Prozedur: Gehle soll schwitzen,<br />

viel schwitzen. „Man spürt im wahrsten<br />

Sinne, wie Gifte <strong>und</strong> Schlacke aus dem Körper<br />

laufen“, beschreibt er fast euphorisch sein<br />

Gefühl dabei. „Danach ziehe ich mir immer<br />

etwas Trockenes an, lege die Tücher beiseite<br />

<strong>und</strong> schlafe noch einmal zwei St<strong>und</strong>en<br />

tief <strong>und</strong> fest“, erzählt Gehle.<br />

Das tägliche Schwitz-Ritual ist aber nur ein<br />

Teil von Gehles Vorsorge-Programm. Neben<br />

sanfter Bewegung wie Tai-Chi ist eine stark<br />

Veranstalter<br />

für ges<strong>und</strong>en<br />

Urlaub<br />

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Schwitzen macht glücklich<br />

kalorienreduzierte (600–800 kcal), basische<br />

Kost ohne tierisches Eiweiß <strong>und</strong> Fett das Herzstück<br />

der Kur. „So wird der Körper nicht mit<br />

Verdauung belastet“, erklärt Bäderärztin Dr.<br />

Vera Brosig. „Und er hat viel mehr Kapazitäten,<br />

die Selbstheilungskräfte anzuregen,<br />

um so Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck,<br />

Diabetes Typ 2, Gicht, Übergewicht<br />

vorzubeugen <strong>und</strong> sogar zu behandeln.“ Übrigens:<br />

Wer gesetzlich versichert ist, kann<br />

die Schroth-Kur im Rahmen einer ambulanten<br />

Vorsorgeleistung in einem anerkannten<br />

Kurort machen. Dann übernimmt<br />

die Kasse die Kosten für Kurarzt <strong>und</strong> Kurmittel<br />

<strong>und</strong> zahlt bis zu 13 Euro Zuschuss pro<br />

Tag zu Verpflegung/Unterkunft (unbedingt<br />

vorher genehmigen lassen). Ist man privat<br />

versichert wie Volkmar Gehle, übernehmen<br />

die Kassen von den Kosten (1 Woche im<br />

4-Sterne-Haus, ab ca. 530 Euro) in aller Regel<br />

nichts – es sei denn, man hat einen Vertrag,<br />

der diese ausdrücklich vorsieht.<br />

Aber: schwitzen, fasten, bewegen – muss man<br />

sich das ausgerechnet im Urlaub antun? Volkmar<br />

Gehle hört diese Frage oft. Gelassen entgegnet<br />

er: „Ich genieße es vom ersten bis zum<br />

letzten Tag <strong>und</strong> zehre ein ganzes Jahr davon.<br />

Denn auch danach leben wir noch viel bewusster.“<br />

Tatsächlich haben die Gehles schon<br />

vor Jahren – inspiriert durch die Schroth-Kur<br />

– ihre Ernährung umgestellt. Abends gibt es<br />

keine Kohlehydrate mehr, nur noch Eiweiß<br />

<strong>und</strong> Gemüse. Schließlich soll der Kurerfolg<br />

ein ganzes Jahr anhalten – bis zum nächsten<br />

Aschermittwoch. Anke Faust<br />

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LIM/PU/13-11/FIL


1<br />

Vier, fünf Kilo<br />

abnehmen, das<br />

wünschen sich<br />

viele Frauen.<br />

Doch längst<br />

wissen wir:<br />

Diäten bringen<br />

nur eins – Frust!<br />

Wer wirklich<br />

abnehmen will,<br />

sollte die 1-Tages-<br />

Diät testen. Weil<br />

die jeder durchhält<br />

– <strong>und</strong> dabei<br />

10 Pf<strong>und</strong> in einem<br />

Monat knackt.<br />

Die<br />

Tages<br />

Diät<br />

Der Experte:<br />

Dr. Mehmet<br />

Oz, Herzspezialist<br />

<strong>und</strong> Autor<br />

aus den USA<br />

Der Trick dabei? Ganz<br />

einfach. Sie entscheiden<br />

selbst, wie lange<br />

die Diät dauert, denn jeder<br />

Tag ist Ihr erster Tag mit einem<br />

neuen Ziel. So setzen Sie sich<br />

nicht unter Druck – <strong>und</strong> Sie<br />

werden feststellen, wie leicht<br />

das Abnehmen plötzlich fällt.<br />

Entwickelt wurde die 1-Tages-<br />

Diät von dem renommierten<br />

amerikanischen Herzspezialisten<br />

Dr. Mehmet Oz (51) –<br />

die Rezepte finden Sie auf der<br />

nächsten Seite.<br />

Mehmet Oz formulierte aber<br />

auch sieben einfache Regeln,<br />

die jeden als Leitfaden durch<br />

einen erfolgreichen Diät-Tag<br />

führen (siehe unten). Also,<br />

wann starten Sie? Heute!<br />

1. REGEL<br />

Jeden Tag neu<br />

motivieren<br />

Sie möchten die 1-Tages-Diät<br />

machen? Dann motivieren Sie<br />

sich täglich neu. Beginnen Sie<br />

jeden Morgen mit dem Satz<br />

„Ich werde mich die nächsten<br />

24 St<strong>und</strong>en an meinen Ernährungsplan<br />

halten“. Erinnern<br />

SOS bei Heißhunger<br />

Sie sich auch an den Gr<strong>und</strong>:<br />

Sie wollen gesünder leben, Gewicht<br />

reduzieren, eine Kleidergröße<br />

weniger tragen.<br />

2. REGEL<br />

Vorräte neu<br />

sortieren<br />

Lassen Sie sich nicht länger<br />

unnötig verführen <strong>und</strong> verbannen<br />

Sie Schokolade, Kekse<br />

<strong>und</strong> Chips aus Ihrer Küche.<br />

• Legen Sie sich stattdessen<br />

einen Vorrat an Oliven, Nüssen,<br />

Avocados, Mandeln <strong>und</strong><br />

Sonnenblumenkernen an.<br />

• Diese Lebensmittel enthalten<br />

ungesättigte Fettsäuren.<br />

• Bereits geringe Mengen dieser<br />

Fette sättigen <strong>und</strong> stärken<br />

Nerven <strong>und</strong> Konzentration.<br />

• Kaufen Sie Produkte aus<br />

Vollkorn (z. B. Nudeln, Reis,<br />

Brot). Sie sind gesünder als<br />

Weizenmehl-Produkte.<br />

• Durch den höheren Anteil an<br />

Ballaststoffen bleibt Ihr Blutzuckerspiegel<br />

länger stabil,<br />

Sie fühlen sich länger satt.<br />

3. REGEL<br />

Immer satt<br />

essen<br />

Hunger ist eine schlechte Voraussetzung,<br />

um abzunehmen.<br />

Denn: Je hungriger Sie sind,<br />

✔ Pfefferminz-Kaugummi<br />

Das Kauen <strong>und</strong> der frische Minzgeschmack<br />

lenken schnell vom Hunger ab.<br />

✔ Glas Molke trinken<br />

Sättigt <strong>und</strong> hat dabei kaum Kalorien.<br />

✔ Wasabi-Erbsen knabbern<br />

Die Schärfe dämpft den Hunger.<br />

✔ Eiskalt naschen<br />

Gummibärchen aus der Gefriertruhe<br />

„betäuben“ die Geschmacksnerven.<br />

Appetit auf Süßes verschwindet.<br />

48 7 / 2011


umso mehr essen Sie auch.<br />

Deshalb sind Zwischenmahlzeiten<br />

so sinnvoll. Sie verhindern<br />

Heißhunger-Attacken.<br />

• Das kann ein Apfel oder eine<br />

Handvoll Mandeln sein.<br />

• Dabei: langsam essen <strong>und</strong><br />

kauen. Das Sättigungsgefühl<br />

tritt erst nach 20 Minuten ein.<br />

• Verändern Sie die Zusammensetzung<br />

auf Ihrem Teller:<br />

Ideal ist es, wenn die Menge<br />

an Gemüse doppelt so groß<br />

ist wie die von Nudeln, Kartoffeln<br />

<strong>und</strong> Fleisch.<br />

4. REGEL<br />

Stoffwechsel auf<br />

Trab bringen<br />

Das können Sie ganz einfach<br />

mit etwas Flüssigkeit <strong>und</strong> mit<br />

Bewegen erreichen.<br />

• Schon zwei Gläser Wasser pro<br />

Mahlzeit genügen, um Ihren<br />

Stoffwechsel anzukurbeln.<br />

• Noch effektiver wirkt grüner<br />

Tee, denn er fördert zusätzlich<br />

die Fettverbrennung.<br />

• Um Körperfett abzubauen, ist<br />

etwas Sport nötig (zügiges Gehen,<br />

Radfahren oder Schwimmen).<br />

40 Minuten pro Tag.<br />

• Nutzen Sie jede Gelegenheit,<br />

um sich zu bewegen. Nehmen<br />

Sie die Treppe statt des Aufzugs<br />

<strong>und</strong> lassen Sie das Auto<br />

so oft wie möglich stehen.<br />

5. REGEL<br />

Lernen, sich zu<br />

entspannen<br />

Greifen Sie bei Stress zu Schoko<br />

oder Chips? Dann sollten<br />

Sie sich unbedingt eine neue<br />

Strategie überlegen. Denn unkontrolliertes<br />

Essen macht<br />

nicht nur dick, auch der Stress<br />

wird so nicht abgebaut. Versuchen<br />

Sie stattdessen, auf andere<br />

Art zu entspannen.<br />

• Legen Sie sich auf den Boden.<br />

Atmen Sie tief in den<br />

Bauch ein <strong>und</strong> aus. Bleiben Sie<br />

5 bis 10 Minuten so liegen.<br />

• Versuchen Sie diese einfache<br />

Übung täglich zu machen.<br />

6. REGEL<br />

Sieben St<strong>und</strong>en<br />

schlafen<br />

Zu wenig Schlaf führt auf Dauer<br />

zu Übergewicht. Zwar ist der<br />

Energieverbrauch des Körpers<br />

auch nachts hoch, aber dank des<br />

appetithemmenden Hormons<br />

Leptin, das in der Nacht ausgeschüttet<br />

wird, verspürt man<br />

keinen Hunger. Wird der Schlaf<br />

unterbrochen, schaltet sich das<br />

Gegenhormon Ghrelin ein <strong>und</strong><br />

treibt den Hunger an. Je kürzer<br />

Sie schlafen, umso aktiver ist<br />

das Hunger-Hormon Ghrelin.<br />

Deshalb: nicht weniger als sieben<br />

St<strong>und</strong>en pro Nacht!<br />

7. REGEL<br />

Kleine Sünden<br />

verzeihen<br />

Manchmal passiert es eben<br />

<strong>und</strong> man wird bei einem Stück<br />

Kuchen schwach. Ärgern Sie<br />

sich nicht. Wichtig ist, dass Sie<br />

jetzt nach vorne schauen <strong>und</strong><br />

weitermachen. Stellen Sie sich<br />

gedanklich auf den nächsten<br />

Tag ein, mit dem Sie Ihre Diät<br />

wieder neu beginnen.<br />

Lust zu starten? Dann umblättern<br />

zum Rezept-Plan!<br />

Neue Faustregel: Ab heute zu 80 %<br />

ges<strong>und</strong>e Lebensmittel essen, nur noch zu<br />

20 % sündigen. So müssen Sie auf<br />

nichts verzichten <strong>und</strong> nehmen trotzdem ab!<br />

7 / 2011 49


Ihr Abnehm-Plan für eine Woche<br />

Abwechslungsreich <strong>und</strong> schnell zubereitet – mit diesen Rezepten fällt das Abnehmen leicht.<br />

Wenn Sie die Diät länger als 7 Tage machen wollen, kombinieren Sie die Vorschläge einfach neu.<br />

FRÜHSTÜCK SNACK MITTAGESSEN ABENDESSEN SNACK<br />

Montag<br />

2 Scheiben<br />

Vollkornbrot,<br />

Magerquark<br />

<strong>und</strong> Kresse<br />

1 Glas Buttermilch<br />

mit<br />

pürierten<br />

Früchten<br />

Pasta mit Spinat<br />

In Olivenöl dünsten<br />

mit 1 EL Sonnenblumen-enkernen;<br />

2 Tomaten als Salat<br />

Grüner Salat<br />

mit 1 Paprika<br />

<strong>und</strong> 8 schwarzen<br />

Oliven<br />

Eine Handvoll<br />

Weintrauben<br />

mit 10 Käsewürfeln<br />

Dienstag<br />

4 EL Müsli mit<br />

100 g Früchten<br />

<strong>und</strong> 100 ml<br />

Mager-Milch<br />

Wassermelone<br />

(beliebige<br />

Menge zum<br />

Sattessen)<br />

Couscous-Salat mit 1/2<br />

Gurke <strong>und</strong> 2 Tomaten. 50 g<br />

Couscous zubereiten; mit<br />

Gemüsebrühe abschmecken<br />

Tomaten-<br />

Fenchel-<br />

Suppe mit<br />

Rotbarschfilet<br />

Spieß aus 6<br />

Kirsch-Tomaten<br />

<strong>und</strong> 40 g<br />

Mozzarella<br />

Mittwoch<br />

150 g Magerjoghurt<br />

mit 200 g<br />

Früchten<br />

2 Knäckebrote<br />

mit<br />

Margarine <strong>und</strong><br />

Radieschen<br />

Frikadelle aus Tatar, mit<br />

Paprika gewürzt; dazu grüner<br />

Salat mit 1/2 Avocado in<br />

Essig-Öl-Dressing<br />

1 gegrillte<br />

Zucchini mit<br />

Parmesan<br />

bestreut<br />

1 Handvoll<br />

Mandeln<br />

oder<br />

Nüsse<br />

Donnerstag<br />

4 EL Müsli mit<br />

150 g Magerjoghurt,<br />

1 EL<br />

Honig<br />

Rohkost-Salat<br />

aus 3 Möhren,<br />

Olivenöl <strong>und</strong><br />

Zitrone<br />

Kartoffelsalat mit Radicchio<br />

<strong>und</strong> Gemüsezwiebel;<br />

Dressing aus Gemüsebrühe,<br />

1 EL Rosinen <strong>und</strong> Majoran<br />

Tomatensuppe<br />

mit<br />

Lavendel,<br />

Knoblauch<br />

4 Aprikosen<br />

oder<br />

2 Nektarinen<br />

Freitag 2 Scheiben<br />

Vollkornbrot,<br />

Margarine <strong>und</strong><br />

Kresse<br />

Obstsalat<br />

aus Erdbeeren<br />

<strong>und</strong><br />

Nektarinen<br />

Gemüse-Risotto aus 60 g<br />

Reis, 1 Tomate, 1/2 Paprika,<br />

1 kleinen Zucchini, 1/2 Zwiebel;<br />

mit Brühe abschmecken<br />

Kabeljau-Filet<br />

in Zitronen-<br />

Kapern-Soße,<br />

Gurkensalatat<br />

2 EL körniger<br />

Frischkäse<br />

mit 1/2 Apfel,<br />

1 TL Honig<br />

Samstag<br />

1 Brötchen,<br />

Margarine,<br />

1 weich<br />

gekochtes Ei<br />

1 Banane<br />

<strong>und</strong> 1 Handvoll<br />

Weintrauben<br />

Linsensalat mit Dip; 50 g<br />

gekochte Linsen mit Essig-Öl<br />

mischen; dazu 1/2 Gurke,<br />

1 Tomate, 30 g Ziegenkäse<br />

2 Rühreierr<br />

mit Schnitt-tlauch,<br />

einee<br />

Scheibe Brot<br />

1 Glas Buttermilch<br />

mit 8<br />

Basilikumblättern,<br />

Pfeffer<br />

Sonntag<br />

2 Scheiben<br />

Vollkornbrot,<br />

Margarine,<br />

2 TL Konfitüre<br />

150 g Magerjoghurt<br />

mit<br />

1 Pfirsich<br />

<strong>und</strong> Minze<br />

Putenschnitzel mit Salat;<br />

dazu 1 Schalotte, 2 Tomaten,<br />

40 g Rucola, 5 Champignons<br />

(gedünstet) als Salat<br />

Brokkoli-<br />

Salat mit<br />

Pinienkernen<br />

<strong>und</strong> Balsamico<br />

1 Stück<br />

Obstkuchen<br />

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50 7 / 2011


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REISE & KULTUR<br />

BESONDERE REISEN<br />

Einmal das Patenkind<br />

in Afrika besuchen<br />

8000 Kilometer von Hamburg nach Simbabwe. Ein weiter Weg, für einen großen<br />

Traum: Aber Charlotte Boehm (72) wollte endlich Tiyiso sehen, das Kind, für das sie vor<br />

Jahren eine Patenschaft übernahm. Also machte sie sich auf den Weg, ganz allein.<br />

wei tiefbraune, fast schwarze Augen<br />

schauen mich an. Neugierig <strong>und</strong> scheu<br />

zugleich. Dann schiebt sich eine kleine<br />

Hand ganz vorsichtig in meine. Sie ist<br />

rau <strong>und</strong> warm, von innen haselnussbraun,<br />

von außen schwarz. Ich drücke<br />

sie leicht <strong>und</strong> spüre, wie das Glück<br />

durch meinen Körper strömt. Ein Augenblick,<br />

den ich für immer in meinem<br />

Herzen bewahren werde.<br />

Afrika war schon immer das Land<br />

meiner Träume. So schien es fast logisch,<br />

dass ich vor 15 Jahren beschloss,<br />

die Patenschaft für ein Kind in Sim-<br />

babwe zu übernehmen. Tiyiso war damals<br />

zwei – ein kleines Mädchen. Für<br />

mich bedeutete es von Anfang an viel<br />

mehr, als monatlich 30 Euro zu überweisen,<br />

um mein Wohlstands-Gewissen<br />

zu beruhigen. Ich habe nie eigene<br />

Kinder bekommen. Und so wurde Tiyiso<br />

zu „meinem Kind in der Ferne“.<br />

Sie eines Tages kennenzulernen, habe<br />

ich mir vom ersten Moment an gewünscht.<br />

Aber allein nach Simbabwe<br />

reisen? Ein Land, das oft durch politische<br />

Unruhen Schlagzeilen machte.<br />

Dazu fehlte mir der Mut. Als dann eine<br />

Bekannte vor elf Jahren vorschlug, gemeinsam<br />

in Afrika Urlaub zu machen,<br />

habe ich keine Sek<strong>und</strong>e gezögert.<br />

Jetzt – oder nie!<br />

In Harare – Simbabwes Hauptstadt –<br />

aber der Schock: Meine Bekannte eröffnet<br />

mir, dass sie nicht mit mir zu<br />

Tiyiso in den Süden fahren könne, weil<br />

sie vor der Reise keine Malariaprophylaxe<br />

gemacht habe. Was nun? Ich bin<br />

über 8000 Kilometer gereist <strong>und</strong> nur<br />

noch eine Tagesreise von Tiyiso entfernt.<br />

Jetzt aufgeben? Mir ist klar: Es<br />

ist die Chance deines Lebens – <strong>und</strong><br />

wenn du sie jetzt, mit 61, nicht ergreifst,<br />

wird es keine zweite geben. Nach einer<br />

schlaflosen Nacht steht fest: Ich muss<br />

es wagen: will Tiyiso sehen – einmal<br />

im Leben in ihre Augen schauen.<br />

Ich winke Dennis noch einmal zu,<br />

dann bin ich allein. Dennis, ein afrikanischer<br />

Guide, hat mich in das 300<br />

km entfernte Chiredzi gefahren. Hier<br />

hat die Organisation „Plan International“,<br />

die meine Patenschaft zu Tiyiso<br />

vermittelt hat, einen ihrer Sitze. Und<br />

von hier aus geht es morgen weiter ...<br />

Plötzlich habe ich Angst<br />

Meine Unterkunft: ein einfaches Hotel<br />

mit vielen Bungalows. Meiner ist<br />

etwa einen Kilometer vom Haupthaus<br />

entfernt. Beim Kofferauspacken bekomme<br />

ich plötzlich Herzrasen. Von<br />

einer zur anderen Sek<strong>und</strong>e wird mir<br />

bewusst, wie allein ich bin. Tausende<br />

Kilometer von meiner Heimat, von<br />

allem Vertrauten entfernt. Was, wenn<br />

dich hier jemand überfällt? Hört man<br />

dich, wenn du um Hilfe rufst? Ich spüre<br />

den Puls in meinem Hals schlagen,<br />

als ich panisch meine Tür verrammele.<br />

Die Kommode, der Sessel, alles, was<br />

ich bewegen kann, schiebe ich hastig<br />

davor. Warum bist du bloß hier? Ist<br />

es das Risiko wert? Gedanken, die<br />

mich lange wach halten, bis ich endlich<br />

in einen unruhigen Schlaf falle.<br />

Am nächsten Morgen Erleichterung:<br />

Ich blicke aus dem Fenster, sehe die<br />

orangefarbene Sonne am Horizont aufsteigen.<br />

Die Angst ist verflogen, abgelöst<br />

durch eine unbändige Vorfreude.<br />

52 7 / 2011


Foto: Privat (2), Shutterstock (3)<br />

Heute ist der Tag, auf den ich fünf<br />

Jahre gewartet habe. In wenigen St<strong>und</strong>en<br />

werde ich Tiyiso sehen. Ob sich<br />

das kleine Mädchen, dessen Bild ich<br />

schon so lange in meinem Herzen trage,<br />

genauso auf mich freut? Wird sie<br />

mich von den Fotos wiedererkennen?<br />

Darf ich sie in die Arme schließen?<br />

Drei Mitarbeiter von „Plan International“,<br />

alles Afrikaner, die gut Englisch<br />

sprechen, holen mich mit einem<br />

klapprigen Geländewagen ab. Wir<br />

durchqueren ein Flussbett, fahren<br />

durch Maisfelder <strong>und</strong> über kleine<br />

Pisten. Endlose Weite, die afrikanische<br />

Sonne brennt auf unsere Haut. Am<br />

Horizont erblicke ich plötzlich eine<br />

bunt aufgereihte Menschenkette. Das<br />

ganze Dorf – etwa 80 Afrikaner in farbenfrohen<br />

Gewändern – steht am staubigen<br />

Wegesrand, um uns zu begrüßen.<br />

Sie klatschen, lachen, winken.<br />

Und zwischen all den fremden Gesichtern<br />

sehe ich sie: ein kleines zartes<br />

Mädchen mit wachen, klugen Augen.<br />

Tiyiso. Ich habe sie direkt von den<br />

Fotos wiedererkannt.<br />

Die ersten Minuten erlebe ich wie<br />

in Trance: Alles kommt mir unwirklich<br />

vor, wie in einem Film. Das Dorf<br />

– einfache Lehmhütten mit strohgedeckten<br />

Dächern –, die vielen fremden<br />

Menschen, die mich so erwartungsvoll<br />

anlachen, das kleine Mädchen,<br />

für das ich so große Gefühle hege <strong>und</strong><br />

das mir gleichzeitig völlig fremd ist.<br />

Ich überreiche Tiyiso mein Begrüßungsgeschenk,<br />

ein geblümtes Kleidchen,<br />

mit dem sie sofort verschwindet.<br />

Für einen kurzen Moment bin ich<br />

irritiert: Freut sie sich nicht?<br />

Doch keine Zeit zum Nachdenken:<br />

Muhlava, Tiyisos Mutter, führt mich<br />

durchs Dorf, im Schlepptau viele neugierige<br />

Dorfbewohner. Stolz zeigt sie<br />

mir ihre Hütte. Ein paar Matten zum<br />

Schlafen, eine Feuerstelle in der Mitte<br />

– <strong>und</strong> ein Foto von mir an der Wand.<br />

Ich bin völlig perplex.<br />

Es wirkt so<br />

fremd in dieser völlig<br />

anderen Welt.<br />

Gleichzeitig freue<br />

ich mich, weil auch ich Teil ihres Lebens<br />

bin. Später sitzen wir draußen<br />

vor der Hütte – mit Matten, auf dem<br />

Lehmboden. Ich bin umringt von<br />

Frauen <strong>und</strong> Kindern. Wir erzählen<br />

uns gegenseitig von unserem Alltag,<br />

die Mitarbeiter von „Plan International“<br />

dolmetschen.<br />

Wir kommen uns näher<br />

Und dann taucht plötzlich Tiyiso wieder<br />

auf. In dem geblümten Kleidchen,<br />

das ich ihr mitgebracht habe. Sie sieht<br />

zauberhaft aus: klein <strong>und</strong> zerbrechlich,<br />

jünger als sieben. Sie legt sich<br />

auf die Matte zwischen Muhlava <strong>und</strong><br />

mich, blickt mich mit ihren dunklen<br />

Augen neugierig an. Und obwohl Tiyiso<br />

kein Wort sagt, ist da eine w<strong>und</strong>erbare<br />

Nähe zwischen uns.<br />

Im Laufe des Nachmittags wird Tiyiso<br />

immer zutraulicher. Sie lässt<br />

mich nicht aus den Augen, folgt mir<br />

auf Schritt <strong>und</strong> Tritt. Irgendwann<br />

schiebt sie ihre kleine, raue Hand in<br />

meine. Es klingt vielleicht verrückt,<br />

aber dieser eine Moment war die ganze<br />

Reise wert. Zu spüren, dass ich ihr<br />

etwas bedeute, dass sie meine Nähe<br />

sucht, gibt mir unendlich viel.<br />

Alle klatschen. Das ganze Dorf steht<br />

zum Abschied Spalier. Ich nehme Tiyiso<br />

in den Arm, drücke sie fest an<br />

mich, spüre ihre warmen, nackten<br />

Kinderärmchen auf meiner Haut. Sie<br />

sieht mich an. Zutraulich,<br />

hoffnungsvoll. Und fragt:<br />

„Bringst du mir beim nächsten<br />

Mal ein paar Schuhe<br />

mit?“ Ich bin tief gerührt:<br />

weil sie all ihren Mut zusammengenommen<br />

hat,<br />

um mich um etwas zu bitten.<br />

Aber es tut auch unendlich<br />

weh: weil ich<br />

weiß, dass es kein nächstes<br />

Mal geben wird.*<br />

* Die Schuhe hat ihr Charlotte Boehm<br />

kurz nach ihrem Besuch zugeschickt.<br />

Zu spüren, dass ich Tiyiso<br />

etwas bedeute, dass sie meine Nähe<br />

sucht, gibt mir unendlich viel.<br />

Das Kleid, das Charlotte<br />

Boehm ihrem Patenkind Tiyiso<br />

(vorne links) schenkte, zog die<br />

7-Jährige natürlich sofort an.<br />

7 / 2011<br />

53


Sonnenstrahlen<br />

im Juli<br />

Es gibt Sätze, die geben Kraft, <strong>und</strong> manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />

durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />

Sonnenstrahlen für Sie zusammengestellt – für jeden Tag im Juli.<br />

27. Kalenderwoche<br />

4 Mo Je weniger Bedürfnisse<br />

ihr habt, desto freier<br />

seid ihr.<br />

IMMANUEL KANT<br />

26. Kalenderwoche<br />

1 Fr Es ist sonderbar, wie<br />

krumme Wege wir oft<br />

wählen, um nicht zu<br />

zeigen, was wir fühlen!<br />

ERICH MARIA REMARQUE<br />

2 Sa Für die wichtigen Dinge<br />

im Leben hat man eigentlich<br />

immer Zeit – man<br />

muss sie sich nur nehmen.<br />

UNBEKANNT<br />

3 So Die Strafe für den Lügner<br />

ist keineswegs, dass<br />

man ihm nicht mehr<br />

glaubt, sondern dass er<br />

selbst niemandem<br />

mehr glauben kann.<br />

GEORGE BERNARD SHAW<br />

5 Di Erinnere dich an die<br />

Vergangenheit, träume<br />

von der Zukunft, aber<br />

lebe heute!<br />

SÖREN KIERKEGAARD<br />

6 Mi Ein Fre<strong>und</strong> ist ein<br />

Geschenk, das man sich<br />

selbst macht.<br />

ROBERT LOUIS STEVENSON<br />

7 Do Die Einsicht in das Mögliche<br />

<strong>und</strong> Unmögliche ist<br />

es, die den Helden vom<br />

Abenteurer unterscheidet.<br />

THEODOR MOMMSEN<br />

8 Fr Glück ist keine<br />

Glückssache. Deine Einstellung<br />

entscheidet<br />

über dein Glück!<br />

UNBEKANNT<br />

9 Sa Der wahre Zweck eines<br />

Buches ist, den Geist<br />

hinterrücks zum eigenen<br />

Denken zu verleiten.<br />

MARIE BARONIN VON<br />

EBNER-ESCHENBACH<br />

10 So Die Liebe ist das<br />

Gewürz des Lebens: Sie<br />

kann es versüßen,<br />

aber auch versalzen.<br />

KONFUZIUS<br />

28. Kalenderwoche<br />

11 Mo Manchmal ist auch die<br />

Lüge berechtigt, wenn<br />

sie dem nützt, der sie<br />

vorbringt, <strong>und</strong> dem nicht<br />

schadet, der sie vernimmt.<br />

HELIODOR<br />

12 Di Ohne einen Weg gegangen<br />

zu sein, werde ich nie<br />

erfahren, ob ihn zu gehen<br />

sich nicht doch gelohnt<br />

hätte.<br />

WOLF JAKOB SCHMIDT<br />

13 Mi Glück ist nicht in einem<br />

ewig lachenden Himmel<br />

zu suchen, sondern in ganz<br />

feinen Kleinigkeiten,<br />

aus denen wir unser<br />

Leben zurechtzimmern.<br />

CARMEN SYLVA<br />

14 Do Das äußere Glück ist nur<br />

Zufall, – aber das innere<br />

Glück, das baut sich<br />

ein jeder selbst.<br />

JOHANN KASPAR LAVATER<br />

15 Fr Wünsche sind Äste, die im<br />

Himmel verwurzelt sind.<br />

GERHARD UHLENBRUCK<br />

16 Sa Es gibt keinen erkennbaren<br />

Weg vor uns,<br />

sondern nur hinter uns.<br />

WALDEMAR BONSELS<br />

17 So Wer so lebt, dass er<br />

mit Vergnügen auf sein<br />

vergangenes Leben<br />

zurückblicken kann, lebt<br />

zweimal.<br />

MARTIAL<br />

Foto: look foto / H. & D. Zielske (1)<br />

54 5/2010 7/2011<br />

0


24 Seiten Extra<br />

Öko-Strom: Jeder spart 40 % <br />

Juli 2011<br />

geld^recht<br />

Zum<br />

Heraustrennen <strong>und</strong> Sammeln<br />

Fotos: Gettyimages (1), Shutterstock (1), Mauritius (1)<br />

Sparen Sie<br />

40 % Ihrer<br />

Stromkosten<br />

Während die Politik<br />

noch diskutiert,<br />

können Sie<br />

jetzt t handeln<br />

–<br />

<strong>und</strong><br />

sparen: mit<br />

Öko-Strom!<br />

Wie Sie kurz vor der Rente doch in die<br />

günstigere Krankenkasse kommen S. 16<br />

Mieter zahlen die Zeche fürs<br />

Energiesparen S. 18


geld^recht 7/2011: In dieser Ausgabe<br />

Zwangsweise in Rente? Was dürfen Arbeitgeber, Krankenkasse, Arbeitsamt S. 4 + + + Neue Altersgrenze für Frührente im öffentlichen<br />

Dienst? S. 8 + + + Ihr Recht in der Ferienwohnung S. 10 + + + Öko-Strom: Jeder kann H<strong>und</strong>erte Euro sparen – der 50-Städte-<br />

Test beweist es S. 12 + + + Zurück in die Pflichtversicherung der Krankenkasse? S. 16 + + + Haus Energie-saniert, Miete steigt S. 18<br />

++ + Diebstahl – wer zahlt? S. 21 ++ + Ihre Fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Privat krankenversichert S. 24<br />

URTEIL<br />

Betriebsrente<br />

abgabenfrei<br />

Haben Arbeitnehmer privat<br />

eine Betriebsrente<br />

eingezahlt, ist die Auszahlung<br />

später immer von<br />

Beiträgen zur Kranken<strong>und</strong><br />

Pflegeversicherung<br />

befreit. Dies gilt für Direktversicherungen,<br />

aber auch<br />

für alle anderen Arten der<br />

betrieblichen Altersvorsorge.<br />

B<strong>und</strong>essozialgericht,<br />

Az. B 12 Kr 24/09<br />

Guter<br />

Rat sehr<br />

selten<br />

Erschreckend:<br />

88 % aller<br />

Beratungen zur<br />

Altersvorsorge<br />

sind nicht<br />

bedarfsgerecht.<br />

Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg<br />

Depotkosten bei der<br />

Bank genau vergleichen<br />

Teilweise verschlingen die Kosten des Geldsparens <strong>und</strong> -anlegens<br />

einige H<strong>und</strong>ert Euro pro Jahr <strong>und</strong> schmälern den Zins-Ertrag.<br />

H<br />

aben Sie Ihr Geld in<br />

B<strong>und</strong>eswertpapieren,<br />

Fonds, Aktien, Schatzbriefen,<br />

Anleihen angelegt?<br />

Dann dürfte Ihnen auch<br />

meist einmal pro Jahr ein<br />

größerer Betrag vom Giro-<br />

konto abgebucht werden –<br />

die Depotgebühren. Und<br />

genau bei diesen gibt es<br />

erhebliche Unterschiede,<br />

wie Stiftung Warentest<br />

ermittelte:<br />

– Online-Banken sind um<br />

ein Vielfaches günstiger als<br />

Filialbanken. Im Testfall<br />

kostete ein kleines Depot<br />

(Wert 7.000 Euro) mit 50<br />

Euro je Jahr nur die Hälfte<br />

dessen, was teure<br />

Online-Banken<br />

verlangen (siehe<br />

Grafik unten).<br />

– Bei Filialbanken<br />

hatte die<br />

günstigste<br />

Bank mit gut 175 Euro<br />

mehr als dreimal so<br />

hohe Kosten; die teu-<br />

erste berechnete pro<br />

Jahr sogar knapp 280<br />

Euro – für das gleiche Depot.<br />

Angenommen das<br />

Ersparte hätte 5 % Zins pro<br />

Jahr gebracht (350 Euro),<br />

dann blieben nach Abzug<br />

der Depotkosten im<br />

schlimmsten Fall gerade<br />

noch 70 Euro (1 % Rendite,<br />

weniger als auf einem normalen<br />

Sparbuch).<br />

– Noch extremer sind die<br />

Unterschiede, wenn größere<br />

Summen im Depot gespart<br />

wurden. Die Gesamtkosten<br />

explodierten bis auf<br />

knapp 6.000 Euro pro Jahr<br />

– nur dafür, dass die Bank<br />

das Konto führt.<br />

Übrigens: Wer die Bank<br />

wechselt <strong>und</strong> ein Depot<br />

überträgt, muss dafür<br />

nichts bezahlen. B<strong>und</strong>esgerichtshof,<br />

Az. XI ZR 200/03<br />

<strong>und</strong> XI ZR 49/04<br />

URTEIL<br />

Abfindung<br />

auch für Rentner<br />

Erhalten Arbeitnehmer<br />

beim Ausscheiden aus<br />

dem Betrieb eine Abfindung<br />

steht diese auch<br />

jenen zu, die anschließend<br />

Rentner sind, so<br />

die höchsten europäischen<br />

Richter.<br />

Europäischer Gerichtshof,<br />

EuGH, Az. C 499/08<br />

Gerade Depot-<br />

Kosten können ne<br />

nd<br />

die<br />

Zinsen n minimieren<br />

im<br />

ier<br />

en<br />

Kosten des Sparens<br />

So teuer sind die Depotkosten<br />

bei 7.000 Euro Erspartem.<br />

50€<br />

100 € 176 € 237 €<br />

GÜNSTIG<br />

TEUER GÜNSTIG TEUER<br />

Online-Bank<br />

Filial-Bank<br />

2 7/ 201 1


„Wir müssen Griechenland helfen. en.<br />

Aber Griechenland ist kein Fass ohne Boden.“<br />

Jean-Claude Juncker, Premier- <strong>und</strong> Finanzminister Luxemburg<br />

Fotos: Shutterstock (1), Caro Fotoagentur (1), Mauritius Image (1), Getty Images (1), PR (1)<br />

STEUER<br />

Müllabfuhr ist<br />

nicht absetzbar<br />

Die Gebühren für die<br />

Müllabfuhr gehören nicht<br />

zu den haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong><br />

können nicht von der<br />

Steuer abgesetzt werden.<br />

Denn anders als bei<br />

Handwerkern würde die<br />

Leistung der Müllabfuhr<br />

nicht auf dem Gr<strong>und</strong>stück<br />

erbracht werden. Dies sei<br />

aber Voraussetzung.<br />

Finanzgericht Köln,<br />

Az. 4 K 1483/10<br />

39<br />

Euro kostet<br />

jetzt nur noch<br />

die Senioren-<br />

Bahncard 25 (statt<br />

bisher 57 Euro).<br />

Dennoch sollte<br />

man sich nicht<br />

blenden lassen.<br />

Häufig sind die<br />

Sparpreise der<br />

Bahn für Gelegenheitsfahrer<br />

doch<br />

attraktiver.<br />

VERLETZTENRENTE<br />

Geschützte Witwen-Rente<br />

Häufig gibt es Streit bei der Hinterbliebenen-Rente, vor allem<br />

um zusätzliche Einkommen, die angerechnet werden. Das<br />

Landessozialgericht Baden-Württemberg entschied jetzt: Eine<br />

Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung darf<br />

nicht auf eine Witwenrente angerechnet werden (L 9 R 153/09).<br />

Damit hat zum wiederholten Mal ein übergeordnetes Gericht die<br />

Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung von den normalen<br />

Anrechnungs-Regeln ausgeklammert. Der Tenor: Unfalloder<br />

Verletztenrenten sind nicht mit anderen Einkommensarten<br />

vergleichbar. Normalerweise werden auf eine Hinterbliebenen-<br />

Rente alle anderen Einkünfte angerechnet (siehe <strong>plus</strong> 6/2011).<br />

Über die Besonderheiten der Unfall-Renten wird <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

in einer der nächsten Ausgaben ausführlich berichten.<br />

SOFORT VERSICHERT<br />

Gute Police für Zahnersatz<br />

eder Mensch benötigt früher<br />

oder später Zahnersatz. J<br />

Doch die Krankenkassen zahlen<br />

bei Implantaten, Brücken & Co.<br />

nur einen Mindestbetrag (siehe<br />

<strong>plus</strong> 5/2011). Diese Lücke<br />

schließen Zusatzpolicen. Doch<br />

normalerweise lehnen Versicherungen<br />

Anträge ab, wenn man<br />

schon beim Zahnarzt in Behandlung<br />

ist oder um die Notwendigkeit<br />

von Zahnersatz weiß.<br />

Anders ist dies bei der neuen<br />

Police von Ergo direct. Dort gibt<br />

es keine Wartezeit <strong>und</strong> die Police<br />

übernimmt sofort, falls man<br />

Zahnersatz benötigt. Auch Verbraucherschützer<br />

begrüßen dieses<br />

neue Angebot, das gerade<br />

für Ältere attraktiv ist. Weiterer<br />

Pluspunkt: Es gibt keine Altersgrenze.<br />

Die Police verdoppelt<br />

den Zuschuss der gesetzlichen<br />

Kasse <strong>und</strong> lohnt sich bereits bei<br />

einer Brücke. Über 50-Jährige<br />

zahlen 29,90 Euro im Monat.<br />

STREIT<br />

Höhere Steuer<br />

auf die Rente?<br />

Ob die seit 2005 geltende<br />

Rentensteuer rechtens<br />

ist, ist weiter ungeklärt.<br />

Die Verfahren vor B<strong>und</strong>esfinanzhof<br />

<strong>und</strong> -verfassungsgericht<br />

laufen<br />

noch. Fast alle Steuerbescheide<br />

für Rentner sind<br />

daher vorläufig.<br />

TEST<br />

Günstiger zum<br />

Cappuccino<br />

Lust auf Kaffee mit aufgeschäumter<br />

Milch, aber<br />

keine Lust auf teure Vollautomaten?<br />

Probieren<br />

Sie mal elektronische<br />

Milch-Aufschäumer.<br />

Sehen aus wie ein kleiner<br />

Wasserkocher. Gut:<br />

Melitta Cremio: 50 €<br />

Krups XL 2000: 100 €<br />

Unold Latte: 45 €<br />

ZINS<br />

Gutes Tagesgeld<br />

Die derzeit besten Zinsen<br />

haben diese Banken*:<br />

Bank Zins**<br />

➦ Santander 2,5<br />

➦ Cortal Consors 2,3<br />

➦ Audi Bank 2,3<br />

* Mit deutscher Einlagensicherung.<br />

** Zins in % pro Jahr.<br />

Quelle: biallo.<br />

7/ 201 1<br />

3


geld ^ recht<br />

Im Kreis der<br />

Kollegen bei<br />

der Feuerwehr<br />

fühlte sich<br />

Leser Enno<br />

Berg sehr<br />

wohl. Doch<br />

sein Arbeitgeber<br />

lehnte die<br />

Weiterbeschäftigung<br />

ab.<br />

RENTE<br />

Nein<br />

danke!<br />

4 7/ 2011


extra<br />

Völlig entrüstet schrieb <strong>plus</strong>-Leser Enno Berg:<br />

„Ich bin Feuerwehrmann, 60, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

will weiter arbeiten. Aber mein Arbeitgeber<br />

schickt mich in den Ruhestand. Ist dies<br />

überhaupt erlaubt?“ Ein Einzelfall? Keineswegs.<br />

Denn in vielen Branchen <strong>und</strong> Berufen<br />

gelten besondere Altersgrenzen. Was Arbeitgeber,<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> Arbeitsämter<br />

dürfen, erläutert der Anwalt Jürgen Westerath.<br />

Die Rechtslage<br />

Was dürfen Arbeitgeber? Dürfen sie einen zwangsweise in Rente schicken? Und was ist, wenn ab<br />

2012 die Altersgrenzen steigen? Müssen dann Millionen Arbeitsverträge ergänzt werden?<br />

❯ ❯ Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Eine spezielle<br />

Altersgrenze für einzelne<br />

Berufe oder Branchen ist erlaubt.<br />

Diese ist auch dann zulässig,<br />

wenn einzelne Arbeitnehmer<br />

individuell fit <strong>und</strong> für<br />

den Beruf arbeitstauglich sind.<br />

❯ ❯ Das heißt, auch ein Feuerwehrmann<br />

wie Herr Enno Berg<br />

muss das Ausscheiden mit 60<br />

oder 62 akzeptieren. Gerade im<br />

öffentlichen Dienst bestehen<br />

zahlreiche entsprechende Vorschriften<br />

(siehe auch Seite 8).<br />

❯ ❯ Gleichwohl sind Ausnahmen<br />

erlaubt <strong>und</strong> wurden bei<br />

Enno Berg auch angestrebt.<br />

Aber – <strong>und</strong> dies macht den Fall<br />

so schwer verständlich: Ohne<br />

die Zustimmung des Personalrats<br />

(der Arbeitnehmer-Vertretung)<br />

ist dies jedoch nicht<br />

möglich.<br />

❯ ❯ Auch eine Klage gegen diese<br />

Früh-Pensionierung ist nur<br />

aussichtsreich, wenn es keinen<br />

sachlichen Gr<strong>und</strong> für die frühe<br />

Altersgrenze gibt. Bei Piloten<br />

<strong>und</strong> Feuerwehr-Männern<br />

wird dies mit einem höheren<br />

Sicherheits-Risiko begründet.<br />

Aber: Gibt es in einem B<strong>und</strong>esland<br />

bei dieser Berufsgruppe<br />

eine andere Altersgrenze, dann<br />

deutet dies darauf hin, dass es<br />

keine sachlichen Gründe gibt.<br />

Dann könnte eine Klage erfolgreich<br />

sein. Dass es diese Unterschiede<br />

inzwischen gibt, zeigt<br />

die Übersicht auf Seite 9.<br />

❯ ❯ Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt aber<br />

auch mit Blick auf die ab 2012<br />

steigenden Altersgrenzen: Ist<br />

per Arbeits- oder Tarifvertrag<br />

ein Ende des Arbeitsvertrages<br />

mit dem 65. Geburtstag festgelegt,<br />

läuft der Arbeitsvertrag<br />

trotzdem automatisch bis zur<br />

neuen Regelaltersgrenze weiter.<br />

Dies gilt für alle Arbeitnehmer,<br />

die nach 1952 geboren wurden<br />

– unabhängig davon, ob sie im<br />

öffentlichen Dienst beschäftigt<br />

sind oder nicht.<br />

❯ ❯ Die Zahl „65“ ist ein Synonym<br />

für die „Regelaltersgrenze“<br />

(§ 41 SGB VI). Das heißt,<br />

niemand muss einen neuen Arbeitsvertrag<br />

abschließen oder<br />

mit dem Arbeitgeber neu verhandeln,<br />

der von den ab kommendem<br />

Jahr steigenden Altersgrenzen<br />

betroffen ist (alle<br />

ab Jahrgang 1952). Dies gilt<br />

auch unabhängig davon, ob ein<br />

Tarifvertrag zuständig ist.<br />

Gerade 40 %<br />

arbeiten noch<br />

Obwohl bereits Arbeitskräfte<br />

fehlen, sind gerade 40 %<br />

der 55- bis 64-Jährigen<br />

berufstätig – im Unterschied<br />

zu anderen Ländern.<br />

Erwerbsquote der 55- bis<br />

64-Jährigen in %<br />

Schweden<br />

69<br />

Dänemark<br />

Großbritannien<br />

Finnland<br />

60<br />

56<br />

50<br />

Deutschland 40<br />

Italien 30<br />

Quelle: Hans Böckler Stiftung.<br />

7 / 2011<br />

5


geld ^ recht<br />

Bei den Feuerwehren<br />

in<br />

Deutschland<br />

bestehen<br />

deutlich andere<br />

Altersgrenzen<br />

als<br />

in anderen<br />

Berufen.<br />

❯ ❯ Der Arbeitgeber kann<br />

diese Vertragsklausel also<br />

nicht nutzen, um Arbeitnehmer<br />

mit exakt dem 65.<br />

Geburtstag zu entlassen.<br />

❯ ❯ Es gilt aber auch der<br />

Umkehrschluss: Wer nach<br />

1952 geboren ist, kann sich<br />

auch nicht darauf berufen,<br />

dass der Arbeitsvertrag<br />

mit 65 endet <strong>und</strong> man Anspruch<br />

auf eine Rente ohne<br />

Abschläge hat.<br />

❯ ❯ Dies gilt auch, wenn<br />

per Arbeits- oder Tarifvertrag<br />

nur pauschal festgelegt<br />

ist, dass „der Arbeitsvertrag<br />

mit Erreichen des<br />

gesetzlichen Rentenalters<br />

endet“. Selbst diese Klausel<br />

ist wirksam, auch wenn<br />

sie ohne eine konkrete Altersangabe<br />

erfolgte.<br />

❯ ❯ Steht dieser Passus<br />

aber nicht im Arbeitsvertrag,<br />

dann tritt ein Sonderfall<br />

ein. Das heißt: Selbst<br />

wenn das Rentenalter erreicht<br />

ist (unabhängig,<br />

wann dies ist), bleibt der<br />

Arbeitsvertrag bestehen.<br />

Ein Arbeitnehmer könnte<br />

dann sogar zum Gehalt zusätzlich<br />

noch eine Rente<br />

erhalten. Ganz wichtig: Das<br />

Erreichen des Rentenalters<br />

selbst ist kein Gr<strong>und</strong> für<br />

eine Kündigung.<br />

❯ ❯ Das heißt: Ist im Arbeitsvertrag<br />

gar nichts zum<br />

Rentenalter vermerkt, das<br />

kommt vor allem bei Verträgen<br />

vor, die vor langer<br />

Zeit geschlossen wurden,<br />

dann muss er ausdrücklich<br />

gekündigt werden (mit den<br />

entsprechenden Fristen).<br />

Sonst läuft der Vertrag immer<br />

weiter.<br />

❯ ❯ Wichtig: Tarifverträge<br />

gelten für einen Arbeitsvertrag<br />

nur, wenn der Arbeitgeber<br />

auch im Arbeitgeberverband<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

in der Gewerkschaft sind,<br />

die Anwendung des Tarifvertrages<br />

im Arbeitsvertrag<br />

vereinbart oder betriebsüblich<br />

ist oder der Tarifvertrag<br />

für allgemeinverbindlich<br />

erklärt wurde.<br />

„Ich bin topfit,<br />

soll aber in<br />

Rente gehen“<br />

Der Kölner Enno Berg<br />

war sein ganzes Leben<br />

Feuerwehrmann. Obwohl<br />

er topfit ist, was Ärzte<br />

bestätigen, soll er mit<br />

60 in den Ruhestand<br />

gehen. Sein Brief an die<br />

<strong>plus</strong>-Experten:<br />

„Ich war mit Leib <strong>und</strong> Seele Feuerwehrmann.<br />

Mit 60 ist damit eigentlich<br />

Schluss, so sehen es die Beamtengesetze<br />

vor. Aber meine Dienststelle wollte, dass<br />

ich einen Antrag an das Personalamt der<br />

Stadt stelle, um ein Jahr zu verlängern.<br />

Nach reiflicher Überlegung <strong>und</strong> weil ich<br />

fit bin, viel Erfahrung habe <strong>und</strong> es mir<br />

Spaß macht, stellte ich den Antrag auf<br />

Verlängerung meiner Lebensarbeitszeit<br />

um ein Jahr. Also wurde ich vom Betriebsarzt<br />

untersucht: „Voll diensttauglich.“<br />

Freiwillig machte ich noch eine<br />

Übung unter schwerem Atemschutz – alles<br />

o. k. Ich hätte weiter in unserer Sondereinheit<br />

auch brandschutztechnische<br />

Überprüfungen durchführen können <strong>und</strong><br />

sollen. Der Antrag wurde vom Stadtdirektor<br />

sogar genehmigt – <strong>und</strong> dann kurzerhand<br />

vom Personalrat gekippt! Der<br />

Gr<strong>und</strong>: ‚Wir würden die Arbeit der Gewerkschaft<br />

unterlaufen, die darum<br />

kämpft, dass Leute früher in Rente gehen<br />

können.‘ Das hört sich gut an. Auf der<br />

anderen Seite fehlen in Köln 88 Feuerwehrbeamte,<br />

die Kollegen machen Überst<strong>und</strong>en,<br />

es fehlt an Nachwuchs. Ich kann<br />

dies nicht verstehen, bin fassungslos.“<br />

6 7/ 2011


extra<br />

Das dürfen die Krankenkassen<br />

Viele Arbeitnehmer sind in den letzten Berufsjahren häufiger krank,<br />

erhalten Krankengeld. Darf die Krankenkasse einen in Rente schicken?<br />

❯ ❯ Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Krankengeld<br />

ist eine Lohn-Ersatzleistung, die von<br />

der Krankenkasse 78 Wochen lang<br />

gezahlt wird, wenn die Lohnfortzahlung<br />

des Arbeitgebers (6 Wochen)<br />

ausgelaufen ist. Und dieses Krankengeld<br />

steht jedem Arbeitnehmer<br />

zu, der krank ist. Und zwar auch<br />

dann, wenn die Krankenkasse vermutet,<br />

dass der Arbeitnehmer nicht<br />

mehr in den Beruf zurückkehren<br />

wird oder will.<br />

❯ ❯ Unter normalen Umständen<br />

kann die Krankenkasse also nicht<br />

verlangen, dass zum Beispiel ein<br />

62-Jähriger, der Krankengeld erhält,<br />

lieber eine vorgezogene Rente beantragen<br />

solle.<br />

❯ ❯ Dennoch sollte jeder über 55,<br />

der längere Zeit krank ist, genau<br />

aufpassen, was man gegenüber<br />

Arzt oder Krankenkasse sagt bzw.<br />

welche Anträge man stellt.<br />

❯ ❯ Ideal ist, wenn man sich während<br />

dieser Zeit von einem privaten Rentenberater<br />

beraten lässt. Sonst wird<br />

man schnell zum Spielball zwischen<br />

Renten- <strong>und</strong> Krankenkasse, die viele<br />

zwischen sich hin- <strong>und</strong> herschieben.<br />

❯ ❯ Aber: Erhält man mit 65 noch<br />

Krankengeld, kann die Krankenkasse<br />

verlangen, dass man innerhalb<br />

von 10 Wochen Altersrente beantragt.<br />

Dies gilt aber nur beim Erreichen<br />

der normalen Altersrente<br />

ohne Abschläge.<br />

❯ ❯ Stellt man dann keinen Rentenantrag,<br />

wird das Krankengeld gestoppt,<br />

selbst wenn man noch einen<br />

Arbeitsvertrag hat.<br />

❯ ❯ Wichtig: Wer krank ist, sollte<br />

Krankengeld immer voll ausnutzen,<br />

denn diese Zeit erhöht die Rente.<br />

Hier gelten besondere<br />

Alters-Grenzen<br />

Bei vielen Berufen <strong>und</strong> Branchen regeln<br />

Gesetze oder Tarifverträge das exakte Renteneintrittsalter<br />

ohne Abschläge.<br />

ALTER<br />

BERUF<br />

68 öffentlich bestellte Sachverständige<br />

(bis 2008): Kassen-Ärzte<br />

65 gesetzliches Rentenalter; Richter<br />

62–64 Bahn-Beamte<br />

60 Feuerwehr, Polizei, Pilot (Verkehrsflugzeug),<br />

Bergleute (mind. 25<br />

Jahre unter Tage)<br />

59 Post (gehobener Dienst)<br />

Fotos: Laif (1), Getty (1), Privat (2)<br />

❯ ❯ Denn: Die Krankenkasse kann<br />

das Krankengeld einstellen, wenn<br />

die Erwerbsfähigkeit gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gefährdet ist. Also überhaupt<br />

fraglich ist, ob man jemals wieder<br />

ganz ges<strong>und</strong> wird.<br />

❯ ❯ Dies gilt besonders dann,<br />

wenn man trotz Krankheit keinen<br />

Antrag auf medizinische oder berufliche<br />

Rehabilitation stellt. Die<br />

Krankenkasse unterstellt dann,<br />

dass man überhaupt nicht wieder<br />

arbeitsfähig werden will.<br />

❯ ❯ Das heißt, wer ernsthaft krank<br />

ist <strong>und</strong> für sich längst beschlossen<br />

hat, dass man nicht mehr arbeiten<br />

möchte, sollte trotzdem alles unternehmen,<br />

um wieder ges<strong>und</strong> zu werden.<br />

Dies gilt besonders für alle von<br />

der Krankenkasse oder einem Arzt<br />

angeregten Reha-Maßnahmen.<br />

❯ ❯ Aber auch dabei vorsichtig sein<br />

<strong>und</strong> genau überlegen. Denn: Beantragt<br />

man eine Reha-Maßnahme<br />

<strong>und</strong> stellt sich dann währenddessen<br />

heraus, dass man nicht mehr berufstätig<br />

sein kann, gilt der Reha-<br />

Antrag automatisch als Antrag auf<br />

eine Erwerbsminderungsrente. Deshalb:<br />

Einen Reha-Antrag keinesfalls<br />

übereilt stellen.<br />

Das dürfen die Arbeitsagenturen<br />

Gerade ältere Arbeitnehmer versuchen die Arbeitsämter in eine Rente zu drängen. Wie<br />

gut, dass man sich wehren kann. Denn die Möglichkeiten der Ämter sind sehr begrenzt.<br />

❯ ❯ Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Kein<br />

älterer Arbeitnehmer, der Arbeitslosengeld<br />

I erhält, muss<br />

aus der Arbeitslosigkeit vorzeitig<br />

in Rente gehen <strong>und</strong><br />

dabei auch noch Abschläge<br />

hinnehmen.<br />

❯ ❯ Das heißt, wer vor der<br />

Rente arbeitslos ist, sollte die<br />

volle Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes<br />

I ausschöpfen,<br />

weil jeder Monat ALG I<br />

sogar die spätere Rente erhöht.<br />

❯ ❯ Mehr noch: Wer geschickt<br />

vorgeht, baut die<br />

Zeit einer Arbeitslosigkeit<br />

(24 Monate für alle über 58<br />

Jahre) bewusst vor der Rente<br />

ein. Denn auch die Pflichtbeiträge<br />

des Arbeitsamtes<br />

zählen für die Rente. Und:<br />

Häufig ist das Arbeitslosengeld<br />

höher als die Rente.<br />

DER EXPERTE Jürgen Westerath ist Fachanwalt für<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Sozialrecht in Mönchengladbach.<br />

❯ ❯ Aber: Wer Arbeitslosengeld<br />

II (!) (Hartz IV) bezieht,<br />

kann ab 63 vom Jobcenter<br />

zu einer Altersrente mit Abschlägen<br />

gezwungen werden.<br />

Dies ist auch von mehreren<br />

Gerichten bestätigt<br />

worden. Der Gr<strong>und</strong>satz: Wer<br />

ALG II erhält, muss alles unternehmen,<br />

um aus Hartz IV<br />

zu kommen; <strong>und</strong> dazu zählt<br />

auch eine Rente.<br />

❯ ❯ Aber: Der Zwang zur<br />

Rente ist nicht erlaubt, wenn<br />

dadurch der Anspruch auf<br />

ALG I entfallen würde (betrifft<br />

Aufstocker) <strong>und</strong> wenn<br />

in „nächster Zukunft“ eine<br />

Altersrente abschlagsfrei zu<br />

bekommen wäre.<br />

❯ ❯ ❯ Wichtig: Die vor einigen<br />

Jahren übliche 58er-Regel<br />

gibt es nicht mehr. Das<br />

heißt: Das Stillhalte-Abkommen<br />

zwischen Arbeitslosem<br />

<strong>und</strong> Arbeitsamt existiert<br />

nicht mehr, wonach man die<br />

nächste Rente in Anspruch<br />

nimmt, im Gegenzug von<br />

Vermittlung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

„verschont“ wird. Wer<br />

also mit 58 arbeitslos wird,<br />

muss alle Maßnahmen mitmachen.<br />

Daher genau rechnen,<br />

wie man evtl. Arbeitslosigkeit<br />

nutzen kann, um<br />

nicht in Hartz IV zu fallen.<br />

7 / 2011<br />

7


geld ^ recht<br />

Nix Rente mit 67<br />

Sonderrechte für Beamte & Co.<br />

Die Rente mit 67 kommt. Stimmt, aber nicht für alle.<br />

Denn viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst<br />

genießen auch weiterhin Sonderrechte <strong>und</strong><br />

können weiter früher in Rente – bei vollen Bezügen.<br />

Alle Arbeitnehmer müssen ab<br />

nächstem Jahr länger arbeiten,<br />

bevor sie in Rente gehen. Alle<br />

Arbeitnehmer? Nein! Während<br />

für Beschäftigte in der Privatwirtschaft<br />

die „Rente mit 67“ ab<br />

2012 Stück für Stück eingeführt<br />

wird (jedes Jahr steigt die Grenze<br />

für eine Rente um einen Monat)<br />

<strong>und</strong> damit unabwendbar<br />

ist, gelten im öffentlichen Dienst<br />

verwirrend viele Ausnahmen.<br />

Still <strong>und</strong> leise haben zwar viele<br />

Landesparlamente neue Gesetze<br />

für Beamte <strong>und</strong> andere im<br />

öffentlichen Dienst Beschäftigte<br />

erlassen. In denen aber wird<br />

vielfach festgeschrieben, dass<br />

sich nichts ändert: Es bleibt<br />

beim Ruhestand mit 65 <strong>und</strong> wer<br />

einen besonderen Beruf (Feuerwehr,<br />

Polizei, teilweise auch<br />

Krankenhaus <strong>und</strong> Vollzugsdienst)<br />

hat, darf sogar weiter<br />

mit 60 Jahren in Pension – bei<br />

vollen Bezügen.<br />

Beim B<strong>und</strong> gilt für alle:<br />

Arbeiten bis 67<br />

Für die Beschäftigten bei B<strong>und</strong>esbehörden,<br />

-ministerien <strong>und</strong><br />

-verwaltungen sind die Weichen<br />

sehr eindeutig gestellt: Die Regelaltersgrenzen<br />

für Beamte<br />

<strong>und</strong> Angestellte steigen wie in<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

zwischen 2012 <strong>und</strong><br />

2029 in monatlichen Schritten<br />

auf 67 Jahre an.<br />

Erstmals betroffen sind auch<br />

hier die Jahrgänge ab 1947. Das<br />

heißt: Alle, die 1964 <strong>und</strong> später<br />

geboren wurden, müssen tatsächlich<br />

bis zum 67. Geburtstag<br />

arbeiten, um die volle, ungekürzte<br />

Rente zu erhalten.<br />

Länder <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Auch wer bei einer Landesbehörde<br />

oder einer Gemeinde angestellt<br />

(!) ist, für den gelten<br />

die gleichen Regeln wie bei privaten<br />

Unternehmen. Ab 2012<br />

kann man Jahr für Jahr später<br />

in Rente gehen. So sieht es<br />

das sogenannte „Altersgrenzenanpassungsgesetz“<br />

vor.<br />

Für Beamte sollte dies in<br />

einem Dienstrechtsneuordnungsgesetz<br />

verankert werden.<br />

Doch da jedes B<strong>und</strong>esland dazu<br />

ein eigenes Gesetz aufstellt,<br />

sind die Regeln jetzt sehr verschieden:<br />

Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Sachsen <strong>und</strong><br />

Schleswig-Holstein folgen dem<br />

Beispiel des B<strong>und</strong>es (<strong>und</strong> der<br />

privaten Unternehmen) <strong>und</strong><br />

haben die Altersgrenzen generell<br />

angehoben.<br />

Aber andere B<strong>und</strong>esländer<br />

haben zwar neue Gesetze sen <strong>und</strong> dennoch die alte Grenze<br />

nicht verändert (siehe Übersicht<br />

rechts). Das heißt:<br />

Während Beamte in einem<br />

B<strong>und</strong>esland erlas-<br />

spätestens<br />

mit 65 die ungekürzte Pension<br />

erhalten, müssen vergleichbare<br />

Beamte in anderen B<strong>und</strong>esländern<br />

demnächst bis zu zwei Jahre<br />

länger arbeiten.<br />

Bahn, Post, Telekom<br />

Noch abenteuerlicher ist die Situation<br />

hier. Ehemalige Beamte<br />

der Bahn (heute B<strong>und</strong>eseisenbahnvermögen)<br />

sind<br />

unmittelbare B<strong>und</strong>esbeamte –<br />

für sie steigen die Altersgrenzen<br />

deshalb ebenfalls auf 67.<br />

Wer aber als Beamter bei<br />

einem Nachfolge-Unternehmen<br />

der Deutschen Post, also bei Post,<br />

Postbank <strong>und</strong> Telekom arbeitet,<br />

hat das große Los gezogen: Wer<br />

bis Ende Dezember 2012 das 55.<br />

Lebensjahr vollendet, darf – sofern<br />

es keine Verwendung mehr<br />

gibt (<strong>und</strong> das ist fast überall inzwischen<br />

der Fall) – in den Ruhestand<br />

gehen.<br />

Ab 2012 steigt dann aber für<br />

die anderen die Altersgrenze,<br />

wie in der gesetzlichen Rente,<br />

auch für Beamte <strong>und</strong> Angestellte,<br />

auf 67 Jahre an.<br />

B<strong>und</strong>esfeuerwehr<br />

<strong>und</strong> -polizei<br />

Auch hier gibt es Sonderregeln:<br />

Beamte im Feuerwehrdienst<br />

<strong>und</strong> bei der B<strong>und</strong>espolizei, die<br />

vor dem 1. Januar 1952 gebo-<br />

Foto: Laif<br />

TVöD: Das gilt für Angestellte<br />

Seit der letzten Änderung 2008 enthalten die Tarifverträge im öffentlichen<br />

Dienst (TVöD) nur noch unverbindliche Regeln zu den Altersgrenzen.<br />

Nach § 33 endet das Arbeitsverhältnis mit dem Monat, in dem der<br />

Beschäftigte das gesetzliche Alter für die Regelaltersgrenze erreicht.<br />

Genaue Zahlen werden aber nicht mehr genannt.<br />

Um Altersdiskriminierung zu vermeiden, dürfen Mitarbeiter laut TVöD dann<br />

auf eigenen Wunsch noch drei Jahre befristet weiterarbeiten.<br />

8 7/ 2011


extra<br />

Neue Altersgrenzen im öffentlichen Dienst<br />

Zwar wird oft gesagt, dass auch Beamte länger arbeiten müssen.<br />

Aber nicht überall. Einige B<strong>und</strong>esländer haben noch gar keine Gesetze erlassen.<br />

Andernorts gibt es neue Gesetze – aber mit den bisherigen Altersgrenzen.<br />

BUNDESLAND<br />

NEUES<br />

GESETZ<br />

NEUE<br />

ALTERS-<br />

GRENZE<br />

B<strong>und</strong> ja 67<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

ja 67<br />

Bayern ja 67<br />

Berlin ja 65<br />

Brandenburg ja 65<br />

Bremen ja 65<br />

Hamburg ja 67<br />

FRÜHRENTE AB ...<br />

FÜR WEN?<br />

60, steigt auf 62 Polizei,<br />

Feuerwehr, Vollzugsbeamte<br />

60, steigt auf 62 Polizei,<br />

Feuerwehr, Vollzugsbeamte<br />

60, steigt auf 62 Polizei,<br />

Feuerwehr, Vollzugsbeamte<br />

60, steigt auf 63<br />

Polizei (auch Kripo),<br />

Vollzugsbeamte, Feuerwehr,<br />

Gewerbeaußendienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

Vollzugsdienst,<br />

Krankenpflegedienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

Vollzugsdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

Vollzugsdienst<br />

GLEICHES<br />

RECHT*<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

ja<br />

ren wurden, dürfen mit 60 in<br />

den Ruhestand. Für spätere<br />

Jahrgänge steigt diese Grenze<br />

stufenweise auf 62.<br />

Das gilt auch für die Mitarbeiter<br />

der Technik, die zuvor<br />

mindestens 22 Jahre aktiv im<br />

Feuerwehrdienst standen.<br />

Und auch für Vollzugsbeamte<br />

gelten ähnliche Regeln. Bis zum<br />

Jahrgang 1952 darf man noch<br />

mit 60 in ungekürzte Rente, danach<br />

steigen die Altersgrenzen<br />

Stück für Stück auf 62.<br />

Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei<br />

bei den Ländern<br />

Hier kann kaum noch eine Regel<br />

entdeckt werden. Die Altersgrenzen<br />

für Feuerwehr, technischen<br />

Dienst, Polizei <strong>und</strong><br />

Justizvollzug sind in einzelnen<br />

Ländern <strong>und</strong> Gemeinden sehr<br />

unterschiedlich. Eines aber gilt:<br />

Auch für Beamte <strong>und</strong> Angestellte<br />

dieser Dienste gelten eigene<br />

Grenzen – zwischen 60 <strong>und</strong> 63<br />

beginnt die ungekürzte Rente.<br />

Hessen ja 67<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

ja 67<br />

Niedersachsen ja 67<br />

NRW<br />

ja<br />

67<br />

Rheinland-Pfalz<br />

erst ab<br />

1. 7. 2012<br />

Saarland<br />

ja<br />

65<br />

Sachsen Sommer 2013<br />

—<br />

Sachsen-Anhalt<br />

ja<br />

65<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

—<br />

ja<br />

67<br />

Thüringen noch 2011<br />

—<br />

60, steigt auf 62 Polizei,<br />

Feuerwehr, Vollzugsdienst,<br />

ja<br />

Werk- <strong>und</strong> Krankenpflegedienst<br />

60, steigt auf 62 Polizei,<br />

ja<br />

Feuerwehr, Vollzugsdienst<br />

60 Für Polizei, Feuerwehr,<br />

Vollzugsdienst, Werk- <strong>und</strong><br />

ja<br />

Krankenpflegedienst<br />

60, steigt auf 62 Für Polizei,<br />

Feuerwehr, Vollzugsdienst,<br />

ja<br />

Werkdienst<br />

61 bis 65 Nach Dienstgrad<br />

für Polizei.<br />

nein<br />

60. Feuerwehr,<br />

Vollzugsdienst, Werkdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

nein<br />

Vollzugsdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

nein<br />

Vollzugsdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

nein<br />

Vollzugsdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

ja<br />

Vollzugsdienst, Werkdienst<br />

60 Polizei, Feuerwehr,<br />

nein<br />

Vollzugsdienst<br />

* Für Beamte & Angestellte.<br />

Wann gibt es die<br />

Zusatzversorgung?<br />

• Auch in der Zusatzversorgung,<br />

der Betriebsrente<br />

für den öffentlichen<br />

Dienst, sind die neuen<br />

Altersgrenzen schon<br />

„eingebaut“.<br />

• Das Auszahlen der VBL<br />

erfolgt am Ersten des<br />

Monats, von dem an der<br />

Anspruch auf eine gesetzliche<br />

Rente besteht.<br />

• Bei Frührenten, etwa<br />

wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit, kann die<br />

Auszahlung ebenfalls<br />

erfolgen – wenn das vertraglich<br />

vereinbart wurde.<br />

• Aber: Wer früher in Rente<br />

geht, muss auch bei<br />

der Zusatzversorgung<br />

Abstriche hinnehmen, die<br />

sich nach einem Punktesystem<br />

berechnen.<br />

7 / 2011<br />

9


geld ^ recht<br />

Ferienhaus<br />

mieten,<br />

aber sicher!<br />

„3 Zimmer mit Meerblick“,<br />

„neu eingerichtet mit<br />

allem Komfort“ – klingt herrlich.<br />

Doch nicht jede Ferienwohnung<br />

hält, was sie<br />

verspricht. Experten raten,<br />

wie Sie sich vor unliebsamen<br />

Überraschungen schützen.<br />

Bitte beim<br />

Buchen beachten<br />

➽ Ganz wichtig: Auch wenn<br />

es beim Buchen einer Ferienwohnung<br />

bzw. eines Ferienhauses<br />

von Privatleuten oft um<br />

viel Geld geht <strong>und</strong> viele private<br />

Vermieter fast gewerbsmäßig<br />

handeln, gilt jeweils ein anderes<br />

Reise-Recht: Mietet man eine<br />

Ferienwohnung über einen klassischen<br />

Reise-Veranstalter, gilt<br />

das normale Reise-Recht; bei<br />

privaten Vermietern dagegen<br />

das für den Mieter ungünstigere<br />

Mietrecht. Das bedeutet: Man<br />

kann den Mietvertrag beispielsweise<br />

nicht einfach kurzfristig<br />

stornieren, sondern muss (formal)<br />

die gesetzliche Kündigungsfrist<br />

von drei Monaten<br />

einhalten. Es sei denn, es wurde<br />

im Mietvertrag ausdrücklich<br />

anderes vereinbart.<br />

➽ Generell sollten Angebote<br />

von privaten Anbietern etwas<br />

kritischer beäugt werden. Vor<br />

allem, da es üblich ist, Vorkasse<br />

zu leisten, tummeln sich im<br />

Markt der Ferienwohnungen<br />

viele Trick-Betrüger – leider.<br />

Aufpassen sollte man, wenn der<br />

Kontakt lediglich über eine Handynummer<br />

oder eine E-Mail-<br />

Adresse möglich ist.<br />

➽ Wenn Ihnen etwas merkwürdig<br />

vorkommt, versuchen<br />

Sie etwas über die Wohnung<br />

bzw. den Vermieter herauszufinden.<br />

Einige Tipps:<br />

• Rufen Sie die örtliche Touristen-Information<br />

an; dort<br />

kennt man in der Regel die<br />

ansässigen Vermieter.<br />

• Viele Privatvermieter bieten<br />

ihre Wohnungen über diverse<br />

Internet-Seiten an – vergleichen<br />

Sie Nutzer-Kommentare,<br />

Angaben, die Zahlungs-Modalitäten<br />

usw.<br />

• Sicherheit gibt auch eine Reise-Versicherung<br />

mit Betrugsschutz<br />

(siehe Empfehlung von<br />

Prof. Staudinger rechts).<br />

➽ Verlangen Sie einen vollständigen<br />

Mietvertrag mit allen<br />

Details. Lage, Ausstattung <strong>und</strong><br />

Endpreis inklusive Strom <strong>und</strong><br />

Endreinigung sollten angegeben<br />

sein, ebenso die Adresse des<br />

Vermieters. Und: Sonder-Absprachen<br />

wie vorzeitiger Bezug,<br />

Zustell-Bett, Sonderpreis Vorsaison,<br />

Haustier erlaubt usw.<br />

immer schriftlich bestätigen.<br />

➽ Wichtig auch: Wenn der Vermieter<br />

nicht persönlich vor Ort<br />

ist, einen Stellvertreter nennen<br />

lassen, an den man sich bei Fragen<br />

wenden kann.<br />

Das ideale Ferienhaus?<br />

Auf den ersten Blick<br />

schon. Aber ist das<br />

Aufwärmen des Pools<br />

im Preis enthalten.<br />

Vorsicht beim<br />

Bezahlen<br />

➽ Der Mietpreis muss immer<br />

auch alle verbrauchsunabhängigen<br />

Nebenkosten (z. B. Müllabfuhr,<br />

Gr<strong>und</strong>steuer) enthalten.<br />

Die Endreinigung darf gesondert<br />

berechnet werden.<br />

➽ Aufpassen bei den Nebenkosten!<br />

Werden z. B. Stromkosten<br />

extra berechnet, kann es<br />

teuer werden, z. B. wenn Wasser<br />

zum Duschen per Durchlauferhitzer<br />

erwärmt, Zimmer mit<br />

Elektroheizung geheizt werden<br />

usw. Besser: Mietpreis inkl.<br />

Strom vereinbaren.<br />

10 7/ 2011


extra<br />

Fotos: veer (1), privat (1)<br />

➽ Üblich ist, 30 bis 50 Prozent<br />

des Mietpreises bei Abschluss<br />

des Vertrags zu zahlen. Viele<br />

Vermieter verlangen, dass zudem<br />

zwei bis vier Wochen vor<br />

Bezug der Wohnung der Rest<br />

beglichen wird. Allerdings ist<br />

dies Verhandlungssache. Die<br />

bessere Alternative: 50 % Anzahlung<br />

bei Vertragsschluss per<br />

Überweisung, 50 % bei Bezug<br />

in bar, wenn alles ordnungsgemäß<br />

vorgef<strong>und</strong>en wird.<br />

Darauf beim ersten<br />

Betreten achten<br />

➽ Zuerst einen R<strong>und</strong>gang mit<br />

dem Vermieter machen. Kleine<br />

Schäden (tropfender Wasserhahn,<br />

Fleck auf dem Teppich<br />

etc.) sofort ansprechen bzw.<br />

notieren <strong>und</strong> (möglichst) vom<br />

Vermieter unterschreiben lassen.<br />

Hilfreich ist dann auch ein<br />

einfaches Foto.<br />

➽ Tauchen später Mängel oder<br />

Schäden auf (Kaffeemaschine<br />

funktioniert nicht, Duschwasser<br />

wird nicht warm, Glühbirne ist<br />

defekt usw.), unverzüglich dem<br />

Vermieter mitteilen <strong>und</strong> nicht<br />

bis zum Auszug warten. Bei<br />

einem Rechtsstreit könnte es<br />

sonst heißen, die Mieter hätten<br />

die Mängel stillschweigend in<br />

Kauf genommen.<br />

➽ Den häufigsten Streit gibt<br />

es beim Auszug. Deshalb: Die<br />

Wohnung sauber <strong>und</strong> im gleichen<br />

Zustand wie beim Einzug<br />

hinterlassen. Im Zweifelsfall<br />

auch ein paar Dinge freiwillig<br />

mehr erledigen als eigentlich im<br />

Mietvertrag stehen.<br />

Privat oder gewerblich –<br />

was ist für Mieter besser?<br />

Privat<br />

Gewerblich<br />

Welches Recht gilt?<br />

Mietrecht des Landes, in<br />

dem Vermieter wohnt.<br />

Bei Konkurs des Vermieters<br />

ist das bereits angezahlte<br />

Geld nicht gesichert.<br />

Kein Ersatz bei Mini-Mängeln<br />

(z. B. Toaster defekt).<br />

Mietminderung bei<br />

schweren Mängeln möglich<br />

(z. B. Tür fehlt).<br />

Nicht möglich. In Deutschland<br />

gilt eine 3-monatige<br />

Kündigungsfrist.<br />

3 wichtige Urteile<br />

Wer mit einem<br />

Ferienhaus unzufrieden<br />

ist<br />

(z.B. wegen einer<br />

stinkenden<br />

Toilette) darf<br />

nicht einfach<br />

abreisen. Zuerst<br />

muss dem<br />

Vermieter eine<br />

Frist zur Reparatur<br />

gesetzt<br />

werden.<br />

(AG Ahrensburg,<br />

41 C 53/99)<br />

Geld zurück mit der ADAC-Tabelle<br />

Sicherheiten<br />

Schadensersatz<br />

Rücktritt/Storno<br />

Weist das gemietete<br />

Ferienhaus<br />

einen<br />

erheblichen,<br />

nicht zu beseitigenden<br />

Mangel<br />

auf, zum<br />

Beispiel drei<br />

statt der versprochenen<br />

fünf<br />

Schlafzimmer,<br />

kann der Reisevertrag<br />

ohne<br />

Frist gekündigt<br />

werden.<br />

(OLG Köln,<br />

16 U 25/03)<br />

Reiserecht des Landes,<br />

in dem K<strong>und</strong>e bucht.<br />

Dank Sicherheitsschein<br />

erhält man bei Konkurs<br />

des Veranstalters<br />

das Geld zurück.<br />

Angemessene Entschädigung,<br />

z. B. 35 % des Reisepreises<br />

bei fehlendem<br />

Warmwasser.<br />

Möglich. Höhe der Gebühr<br />

richtet sich nach Storno-<br />

Zeitpunkt: 10 bis 80 % des<br />

Mietpreises.<br />

Eine Stornogebühr<br />

von 80<br />

Prozent des<br />

Mietpreises ist<br />

zulässig, wenn<br />

die Wohnung<br />

einen Monat<br />

vor dem Einzug<br />

storniert wurde,<br />

denn Ferienwohnungen<br />

sind so<br />

kurzfristig nur<br />

schwer erneut<br />

zu vermieten.<br />

(AG Hechingen,<br />

6 C 232/00)<br />

Defekter Kühlschrank, zerschlissene Couch? Drei Tabellen liefern – nicht rechtsverbindlich<br />

– Anhaltspunkte, wie viel Geld es bei Reisemängeln, auch bei privaten Ferienwohnungen,<br />

zurückgibt. Aber: Im Reise-Recht wird immer der Einzelfall entschieden.<br />

• Frankfurter Tabelle<br />

www. reisemangel.de/frankfurter-tabelle.html<br />

• Kemptener Tabelle (Prof. Führich)<br />

www.reiserecht-fuehrich.de/PDFs/KemptenerTab%202-2010.pdf<br />

• ADAC<br />

www.adac.de/_mm/pdf/2010-ADAC-Tabelle-Reisepreisminderung_30348.pdf<br />

Meine<br />

wichtigsten<br />

Tipps<br />

Prof. Ansgar Staudinger<br />

ist Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Reiserecht<br />

<strong>und</strong> lehrt u. a. Internationales<br />

Privatrecht an der<br />

Universität Bielefeld.<br />

Lesen Sie im<br />

Kleingedruckten<br />

vorher genau nach,<br />

in welchem Land<br />

<strong>und</strong> nach welchem<br />

Recht Sie Ihre<br />

Ansprüche im<br />

Notfall durchsetzen<br />

müssen.<br />

Vorsicht bei<br />

überhöhten Anzahlungen.<br />

Ich<br />

empfehle für Anwie<br />

Restzahlung<br />

Reiseversicherung<br />

mit Betrugsschutz*.<br />

So begegnet<br />

man der<br />

Gefahr, dass ein<br />

bezahltes Ferienobjekt<br />

vielleicht<br />

gar nicht existiert.<br />

* 100-prozentiger Schutz, falls das<br />

Objekt in wesentlichen Punkten von<br />

den Katalogangaben abweicht oder<br />

ein Scheinangebot ist (z. B. EA Basic<br />

von Europ Assistance, ca. 50 Euro<br />

für 14 Tage für 2 Pers. bei<br />

2.000 Euro Reisepreis).<br />

7 / 2011<br />

11


geld ^ recht<br />

Kräftig<br />

sparen mit<br />

Öko-Strom<br />

Der Ausstieg aus der Atomenergie<br />

wird teuer, heißt es<br />

derzeit überall. Quatsch!<br />

Wer bereits heute zu umweltfre<strong>und</strong>lichem<br />

Strom wechselt,<br />

kann kräftig sparen – im<br />

Schnitt 40 %. <strong>plus</strong> rechnete<br />

für Dutzende Städte nach.<br />

Noch diskutiert die Politik<br />

darüber, wann <strong>und</strong><br />

wie aus der Atom-Energie<br />

ausgestiegen werden<br />

kann <strong>und</strong> vor allem wie<br />

teuer das für die Verbraucher<br />

wird. Die Realität sieht ganz anders<br />

aus: Wer bereits heute nur<br />

noch Öko-Strom für den Fernseher,<br />

die Waschmaschine, den<br />

Herd oder Kühlschrank ordert,<br />

spart. Und zwar kräftig. Ein<br />

b<strong>und</strong>esweiter Test von <strong>plus</strong> ergab:<br />

Wer heute bereits aus der<br />

Atom-Energie aussteigt, spart<br />

im Schnitt fast die Hälfte der<br />

Stromkosten pro Jahr (siehe<br />

Übersicht auf der nächsten Seite).<br />

Und das, obwohl Atom-<br />

Strom angeblich so billig sein<br />

soll. Das Gerede vom angeblich<br />

teuren Öko-Strom – es stimmt<br />

einfach nicht.<br />

Die Fakten: Derzeit zahlt ein<br />

Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch<br />

von 1.500 kWh im<br />

Schnitt 430 bis 440 Euro pro<br />

Jahr, bei einem Haushalt mit<br />

3.500 kWh beträgt die jährliche<br />

Stromrechnung bisher etwa 880<br />

12 7/201<br />

2011


extra<br />

Hier erfahren Sie die günstigsten Preise<br />

Wer bietet den günstigsten Öko-Strom? Wer hat das beste Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis? Diese Preisvergleichs-Agenturen zeigen es.<br />

ANBIETER TELEFON INTERNET<br />

Verivox (0800) 8080890 www.verivox.de<br />

Tarifvergleich (0800) 755 45 5481 www.tarifvergleich.de<br />

Toptarif (0800) 103 0499 www.toptarif.de<br />

Wer ist billiger (07 00) 99609960 www.wer-ist-billiger.de<br />

McEnergie (0 30) 4 30 95 69 65 www.mcenergie.de<br />

Quelle: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

bis 900 Euro. Wird nur noch<br />

Öko-Strom geordert, dann spart<br />

ein kleiner Haushalt 250, ein<br />

großer Haushalt sogar 350 bis<br />

400 Euro. Zum guten Gewissen<br />

kommt also noch ein handfester<br />

finanzieller Vorteil.<br />

Denn, was viele vergessen: Die<br />

Strompreise sind in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich gestiegen,<br />

obwohl auf Atomkraft gesetzt<br />

wurde. Und die Stromtarife sind<br />

nach wie vor für die meisten<br />

Haushalte kaum nachvollziehbar.<br />

So sind die meisten (je nach<br />

Versorger 70 bis 80 %) Haushalte<br />

in den vergleichsweise teuren<br />

Gr<strong>und</strong>versorgungstarif eingruppiert,<br />

obwohl längst jeder<br />

auch günstigere Tarife bekommen<br />

kann.<br />

Unsauberer Öko-Strom<br />

Dennoch sollte man nicht voreilig<br />

zu einem x-beliebigen Öko-<br />

Strom-Lieferanten wechseln.<br />

Denn die große Nachfrage nach<br />

umweltfre<strong>und</strong>lichem Strom<br />

führte auch dazu, dass die einst<br />

klaren Angebote vielfach verwässern.<br />

So ist der Begriff „Öko-<br />

Strom“ nicht geschützt <strong>und</strong> darf<br />

auch für Strom verwandt werden,<br />

der zu 25 bis 50 % aus<br />

Kraft-Wärme-Kopplung stammt<br />

– dabei verbrennen kleine<br />

Blockheizkraftwerke in der Regel<br />

Gas. Selbst Experten sprechen<br />

hier eher von „umweltschonendem“<br />

Strom, weil dabei<br />

weniger klimaschädliches CO 2<br />

entsteht, aber nicht von reinem<br />

Öko-Strom. Gleiches gilt für<br />

Strom-Lieferungen aus dem<br />

Ausland, bei denen niemand so<br />

genau weiß, woher dieser vermeintliche<br />

Öko-Strom eigentlich<br />

genau kommt.<br />

Wer also wirklich nur Strom aus<br />

Wind, Wasser, Solar oder Biomasse<br />

möchte, sollte die Angebote<br />

der großen Agenturen (siehe<br />

oben) genau vergleichen <strong>und</strong><br />

nur reinen Öko-Strom bevorzugen.<br />

Die seriösen Siegel (siehe<br />

Kasten rechts) helfen dabei. Der<br />

Wechsel selbst ist dagegen<br />

denkbar einfach.<br />

Die besten Anbieter<br />

Wichtig dabei ist: Jeder Haushalt<br />

kann durch das eigene Verhalten<br />

den Strom-Mix in<br />

Deutschland ein kleines bisschen<br />

verändern. Denn: Alle<br />

Strom-Erzeuger <strong>und</strong> Abnehmer<br />

sind über ein Netz verb<strong>und</strong>en.<br />

Wer umweltfre<strong>und</strong>lichen Strom<br />

bestellt, erlaubt dem Öko-Erzeuger,<br />

mehr Strom in dieses<br />

Netz einzuspeisen; gleichzeitig<br />

darf der bisherige Erzeuger weniger<br />

Strom einleiten. Die B<strong>und</strong>esnetzagentur<br />

geht davon aus,<br />

dass nur durch den immer stärkeren<br />

Wechsel der Privathaushalte<br />

zu Öko-Strom dieser Anteil<br />

von derzeit 17 Prozent auf<br />

25 bis 30 Prozent in wenigen<br />

Jahren steigen wird.<br />

Stromlieferant wechseln<br />

Sparen <strong>und</strong> gleichzeitig die Umwelt schützen ist<br />

kinderleicht: Diese 5 Schritte zeigen, wie Sie vorgehen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Stromverbrauch ermitteln. Kosten <strong>und</strong> Verbrauch<br />

stehen auf der letzten Jahresrechnung.<br />

Preise vergleichen. Die besten Anbieter für<br />

die Region verraten die Agenturen oben.<br />

Angebot prüfen: Wichtig ist die Laufzeit.<br />

Meiden Sie Tarife mit Vorkasse <strong>und</strong> Kaution.<br />

Auftrag vergeben. Das funktioniert meist<br />

online. Oder Formular an Agentur senden.<br />

Ummeldung abwarten. Das erledigt die<br />

Agentur bzw. der neue Lieferant.<br />

2 ARTEN<br />

ÖKO-STROM<br />

Reiner<br />

Öko-Strom<br />

Es gibt unterschiedlichen<br />

Öko-Strom.<br />

Als reine Version<br />

(100 %<br />

Öko-Strom)<br />

oder gemischt:<br />

Ökostrom-Anteil:<br />

50–75 %; der<br />

Rest kommt aus<br />

Kraft-Wärme-<br />

Kopplung. Die<br />

gilt als „umweltschonend“.<br />

Qualitätssiegel für<br />

reinen Öko-Strom<br />

Damit Verbraucher<br />

reinen Öko-<br />

Strom erkennen,<br />

werden verschiedene<br />

Siegel vergeben.<br />

Die wichtigsten:<br />

„Grüner<br />

Strom Label<br />

Gold“, „OK Power<br />

Label“ <strong>und</strong> TüV-<br />

Siegel. Bei Wechsel<br />

darauf achten.<br />

7 / 2011<br />

13


geld ^ recht<br />

13,9<br />

2000<br />

Fast doppelt<br />

so teuer<br />

Die Stromkosten<br />

stiegen in den letzten<br />

10 Jahren stetig.<br />

18,6<br />

2005<br />

21,6<br />

2008<br />

25,4*<br />

2011<br />

In Cent je kWh.<br />

Quelle: B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium.<br />

* Geschätzt.<br />

Öko-Strom:<br />

Woher<br />

kommt er?<br />

• Öko-Strom ist ein<br />

Synonym für umweltschonend<br />

hergestellten<br />

Strom.<br />

• In Deutschland<br />

stammt Öko-Strom<br />

weitgehend aus<br />

Wind- <strong>und</strong> Wasserkraft,<br />

Biomasse<br />

(z. B. Verfeuern<br />

von Holzabfällen)<br />

sowie Solarstrom.<br />

• Auch Strom aus<br />

Kraft-Wärme-<br />

Kopplung gilt als<br />

Öko-Strom – geringer<br />

CO 2 -Ausstoß.<br />

Der Weg zum Öko-Strom ist<br />

denkbar einfach (vorige Seite):<br />

Man fragt bei einer Agentur (vorige<br />

Seite), welcher Anbieter für<br />

die eigene Postleitzahl günstig<br />

ist, nennt den Jahresverbrauch.<br />

Dann wählt man den Tarif, der<br />

einem zusagt. Die Agentur übernimmt<br />

auch, falls gewünscht,<br />

das komplette Um- <strong>und</strong> Abmelden<br />

beim bisherigen Versorger.<br />

Gefragt wird man auch nach<br />

bestimmten Zahlungsmodalitäten.<br />

Sinnvoll sind nur Tarife<br />

ohne lange Vertragsbindung –<br />

die Preise bewegen sich derzeit<br />

stark, deshalb maximal eine einjährige<br />

Bindung eingehen.<br />

Vorsicht ist auch geboten,<br />

wenn der Tarif eine bestimmte<br />

Strommenge garantiert – verbraucht<br />

man mehr, werden die<br />

zusätzlichen Kilowattst<strong>und</strong>en<br />

oft deutlich höher berechnet.<br />

Natürlich kann man sich<br />

auch an die Strom-Lieferanten<br />

wenden. Die wichtigsten:<br />

Greenpeace Energy: Tel. (040)<br />

80811 0600, www.green<br />

peace-energy.de; Lichtblick,<br />

Tel. (01 80) 2660660, www.<br />

lichtblick.de; Naturstrom, Tel.<br />

(0211) 77900300, www.natur<br />

strom.de; Priostrom, Tel. (0800)<br />

5889578, www.prioenergie.<br />

de; Hitstrom, Tel. (0800) 503<br />

01 00, www.hitenergie.de<br />

Lichtblick ist mit ca. 500.000<br />

K<strong>und</strong>en der aktuell größte Anbieter<br />

von Öko-Strom. Die Firma<br />

installiert zusammen mit Volkswagen<br />

derzeit viele Mini-Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW), die<br />

WASSERKRAFT<br />

Absolut umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />

Vielfach<br />

kommt dieser<br />

Öko-Strom aber<br />

aus Österreich.<br />

sehr sinnvoll<br />

Wie<br />

funktioniert<br />

der<br />

Strommarkt?<br />

Jeder<br />

Verbraucher<br />

hat viel<br />

Einfluss beim<br />

Wechsel zu<br />

Öko-Strom.<br />

durch die gleichzeitige Nutzung<br />

von Strom <strong>und</strong> Wärme einen hohen<br />

Leistungsgrad haben. Der<br />

überwiegende Teil der Energie<br />

wird aus Biomasse <strong>und</strong> Wasserkraft<br />

gewonnen.<br />

Greenpeace Energy ist mit<br />

20.000 Mitgliedern die größte<br />

deutsche Energie-Genossenschaft.<br />

Der Öko-Strom kommt<br />

hauptsächlich aus Wasserkraftwerken,<br />

die wiederum zum<br />

Großteil in Österreich stehen.<br />

Naturstrom bietet nur reinen<br />

Welcher Öko-Strom ist der beste?<br />

WINDKRAFT<br />

Umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />

Aber: Windräder<br />

stehen im Norden<br />

(Transport). Nicht<br />

speicherbar.<br />

sinnvoll<br />

Stromproduzent (z. B.<br />

Öko-Strom) bietet<br />

diesen dem Markt an.<br />

Alter Produzent<br />

darf<br />

nicht mehr<br />

einleiten,<br />

drosselt Erzeugung.<br />

BIOMASSE<br />

Umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Rohstoffe (Holz,<br />

Weizen, Raps),<br />

darunter aber<br />

auch Lebensmittel.<br />

bedenklich<br />

Stromk<strong>und</strong>en<br />

(Verbraucher) sind<br />

an ein Netz angeb<strong>und</strong>en,<br />

entnehmen<br />

Strom, zahlen dafür.<br />

Stromhändler erlaubt<br />

Einleiten, wenn Nachfrage<br />

vorhanden ist.<br />

Neuer Produzent<br />

darf<br />

gestellte<br />

Menge produzieren<br />

<strong>und</strong><br />

einspeisen.<br />

Öko-Strom. Mehr als die Hälfte<br />

des Energiebedarfs wird in kleinen<br />

oder mittleren deutschen<br />

Wind- <strong>und</strong> Wasserkraft-Anlagen<br />

produziert.<br />

Ganz wichtig: Auch wer<br />

zu Öko-Strom wechselt – die<br />

Gr<strong>und</strong>pflicht des örtlichen Versorgers<br />

bleibt dennoch immer<br />

bestehen. Das heißt: Der örtliche<br />

Versorger muss immer<br />

Strom liefern, wenn man möchte.<br />

Deshalb wird der Stromzähler<br />

auch nicht ausgetauscht.<br />

KRAFT-WÄRME<br />

Kein eigentlicher<br />

Öko-Strom, da<br />

in kleinen Kraftwerken<br />

auch Gas<br />

verbrannt wird.<br />

nur schonend<br />

Fotos: getty, shutterstock (3)<br />

14 7/ 2011


extra<br />

Bis 57 % sparen mit Öko-Strom<br />

Öko-Strom ist teuer – von wegen. Der <strong>plus</strong>-Test für 50 Städte zeigt: von Nord nach Süd – überall kann heute<br />

kräftig gespart werden, wenn man zu Öko-Strom wechselt. Egal, ob man wenig oder viel Strom verbraucht.<br />

STADT<br />

KOSTEN*<br />

1.500 KWH<br />

ÖKO-STROM<br />

1.500 KWH<br />

ANBIETER<br />

ERSPARNIS<br />

IN %<br />

KOSTEN*<br />

3.500 KWH<br />

ÖKO-STROM<br />

3.500 KWH<br />

ANBIETER<br />

ERSPARNIS<br />

IN %<br />

Kiel 422 214 priostrom 49 863 526 priostrom 39<br />

Lübeck 438 218 priostrom 50 930 503 priostrom 46<br />

Rostock 437 218 priostrom 50 953 503 priostrom 47<br />

Hamburg 408 259 HitStrom 37 854 660 HitStrom 23<br />

Oldenburg 434 221 priostrom 49 917 518 priostrom 43<br />

Bremen 406 266 HitStrom 34 870 622 HitStrom 28<br />

Osnabrück 406 221 priostrom 46 838 518 priostrom 38<br />

Hannover 401 267 HitStrom 34 850 629 HitStrom 26<br />

Braunschweig 401 214 priostrom 47 860 526 priostrom 39<br />

Berlin 388 259 HitStrom 33 860 659 HitStrom 23<br />

Magdeburg 403 218 priostrom 46 860 503 priostrom 42<br />

Halle 435 218 priostrom 50 908 502 priostrom 45<br />

Leipzig 470 265 HitStrom 21 954 647 HitStrom 32<br />

Bielefeld 420 221 priostrom 48 856 518 priostrom 39<br />

Münster 421 221 priostrom 48 860 518 priostrom 40<br />

Hamm 396 214 priostrom 46 848 526 priostrom 38<br />

Gelsenkirchen 443 214 priostrom 52 929 526 priostrom 43<br />

Oberhausen 419 214 priostrom 49 880 526 priostrom 40<br />

Herne 424 211 priostrom 50 867 509 priostrom 41<br />

Dortm<strong>und</strong> 430 267 HitStrom 38 882 634 HitStrom 28<br />

Duisburg 436 268 priostrom 39 924 628 priostrom 32<br />

Bochum 410 259 priostrom 37 835 509 priostrom 39<br />

Mülheim 459 218 priostrom 53 947 503 priostrom 47<br />

Essen 459 275 HitStrom 40 947 653 HitStrom 31<br />

Krefeld 459 218 priostrom 53 948 503 priostrom 47<br />

Hagen 418 218 priostrom 48 889 503 priostrom 43<br />

Wuppertal 429 214 priostrom 50 896 526 priostrom 41<br />

Mönchengladbach 444 214 priostrom 52 922 526 priostrom 43<br />

Düsseldorf 415 267 HitStrom 36 876 640 HitStrom 26<br />

Solingen 456 217 priostrom 52 941 503 priostrom 47<br />

Leverkusen 404 214 priostrom 47 834 526 priostrom 37<br />

Köln 423 268 HitStrom 37 876 651 HitStrom 26<br />

Aachen 438 214 priostrom 51 926 526 priostrom 43<br />

Bonn 426 221 priostrom 48 879 518 priostrom 41<br />

Kassel 432 214 priostrom 50 898 526 priostrom 41<br />

Erfurt 453 215 priostrom 53 943 526 priostrom 44<br />

Dresden 425 286 HitStrom 32 879 677 HitStrom 22<br />

Chemnitz 454 218 priostrom 52 951 503 priostrom 47<br />

Wiesbaden 415 214 priostrom 48 876 526 priostrom 40<br />

Frankfurt/M. 416 267 HitStrom 36 875 637 HitStrom 27<br />

Mainz 504 218 priostrom 57 998 503 priostrom 50<br />

Mannheim 444 218 priostrom 51 914 503 priostrom 45<br />

Ludwigshafen 462 214 priostrom 54 930 526 priostrom 43<br />

Saarbrücken 423 203 priostrom 52 922 563 priostrom 39<br />

Nürnberg 433 263 HitStrom 39 896 646 HitStrom 28<br />

Karlsruhe 448 203 priostrom 55 920 526 priostrom 46<br />

Stuttgart 469 268 HitStrom 43 960 653 HitStrom 32<br />

Augsburg 418 216 priostrom 48 870 495 priostrom 43<br />

München 417 267 HitStrom 36 863 613 HitStrom 29<br />

Freiburg 425 216 priostrom 49 906 495 priostrom 45<br />

Alle Angaben in Euro je Jahr. * Normaler Standard-Tarif des ortsüblichen Versorgers.<br />

7 / 2011<br />

15


geld ^ recht<br />

Zurück ins<br />

Paradies<br />

der Krankenkasse<br />

Wer als Rentner pflichtversichert bei der<br />

gesetzlichen Krankenkasse ist (<strong>und</strong> nicht<br />

freiwillig), hat enorme Vorteile. Aber<br />

kann man kurz vor der Rente noch wechseln?<br />

Es gibt wohl kaum ein<br />

Sozialgesetz, das bei<br />

Rentnern für so viel<br />

Ärger sorgt wie die<br />

Frage: Pflicht- oder<br />

freiwillig versichert<br />

in der gesetzlichen Krankenkasse.<br />

Denn eines ist unumstößlich:<br />

Wer nicht rechtzeitig die Weiche<br />

zur Pflichtversicherung in<br />

der gesetzlichen Krankenkasse<br />

stellt, muss im Alter mit hohen<br />

Belastungen rechnen. Denn freiwillig<br />

gesetzlich Versicherte<br />

zahlen auf fast alle Einnahmen<br />

Beiträge (siehe rechts). Und die<br />

meisten bemerken erst, dass sie<br />

bei der Krankenkasse als freiwillig<br />

versichert geführt werden,<br />

wenn sie ihren Rentenantrag<br />

stellen. Sich aber<br />

rechtzeitig um diese Frage zu<br />

kümmern, heißt im Ruhestand<br />

womöglich Tausende Euro Krankenkassen-Beitrag<br />

zu sparen.<br />

55. Geburtstag<br />

Rechtzeitig: vor dem 55. Lebensjahr.<br />

Wer es bis dahin schafft<br />

<strong>und</strong> wieder versicherungspflichtig<br />

wird, erhält den Pflicht-Status<br />

der Krankenkasse zurück.<br />

Das betrifft Arbeitslose, aber<br />

auch Angestellte, deren Einkommen<br />

für mindestens ein<br />

Jahr unter die Versicherungspflichtgrenze<br />

sinkt. 2011 liegt<br />

diese Grenze bei 49.500 Euro<br />

brutto pro Jahr. Wer es nicht<br />

schafft, diese Grenze zu unter-<br />

schreiten <strong>und</strong> die 9/10-Regel<br />

(siehe rechts) zu erfüllen,<br />

bleibt auch als<br />

Rentner freiwillig versichert<br />

– mit den entsprechenden<br />

negativen finanziellen<br />

Folgen.<br />

Schwierig wird es besonders<br />

für Privatversicherte. Wer einmal<br />

das System der gesetzlichen<br />

Krankenkasse verlassen hat, hat<br />

kaum Möglichkeiten zur Rückkehr.<br />

Das heißt: Privatversicherte,<br />

die bereits 55 oder älter sind,<br />

können kaum noch in eine Krankenkasse<br />

zurück. Das gilt selbst<br />

dann, wenn sie arbeitslos werden<br />

oder eine Arbeit aufnehmen,<br />

mit der sie unter der Versicherungspflichtgrenze<br />

liegen.<br />

!<br />

Mit Rentenbeginn<br />

pflichtversichert ...<br />

ist, wer seit erstmaliger<br />

Arbeitsaufnahme 9/10<br />

der 2. Hälfte dieser Zeit in<br />

der GKV war – als Pflichtmitglied<br />

oder freiwilliges<br />

Mitglied – oder in der<br />

Pflichtversicherung war.<br />

Ausnahme: In den letzten fünf<br />

Jahren vor Beginn eines versicherungspflichtigen<br />

Jobs oder<br />

vor Eintritt der Arbeitslosigkeit<br />

waren sie zumindest kurz in einer<br />

Krankenkasse. Auch für<br />

Schwerbehinderte <strong>und</strong> Menschen<br />

ohne Einkommen, die einen<br />

Partner in der GKV haben<br />

<strong>und</strong> für die eine Familienversicherung<br />

möglich ist, finden sich<br />

noch „Schlupflöcher“. Wie sich<br />

das in Einzelfällen auswirkt, zeigen<br />

die Beispiele rechts.<br />

Foto: akg-images (1)<br />

16 7/ 2011


extra<br />

PFLICHT- ODER FREIWILLIG VERSICHERT<br />

FALL 1: Wegen Einkommen freiwillig versichert<br />

Ein 60-jähriger Techniker<br />

ist seit zehn Jahren wegen<br />

guten Einkommens<br />

freiwillig versichert. Zuvor<br />

war er pflichtversichert<br />

<strong>und</strong> möchte wieder<br />

in Pflichtversicherung.<br />

Einen Zwang zum Handeln<br />

gibt es nicht. Der Techniker<br />

erfüllt die 9/10-Regel,<br />

wird als Rentner Pflichtmitglied<br />

in der KVdR. Seit<br />

2002 ist es unerheblich,<br />

ob man im geforderten<br />

Zeitraum freiwillig oder<br />

pflichtversichert war. Deshalb<br />

muss er auch nicht<br />

das Einkommen drücken.<br />

Er sollte aber darauf achten,<br />

dass die Rentenkasse<br />

ihn in die KVdR einstuft.<br />

FALL 2: Angst vor hohen privaten Beiträgen<br />

Eine 54-jährige Angestellte<br />

ist privat versichert,<br />

weil sie seit Langem über<br />

49.500 Euro je Jahr verdient.<br />

Sie will aus Angst<br />

vor hohen PKV-Beiträgen<br />

im Alter in die GKV.<br />

Ein 56-jähriger Ingenieur<br />

machte sich mit 52<br />

selbstständig, arbeitet<br />

auch für seine alte Firma.<br />

Er wechselte aus der gesetzlichen<br />

in die private<br />

Kasse, möchte zurück.<br />

Ein 56-jähriger Selbstständiger<br />

ist privat versichert.<br />

Wegen schwerer<br />

Krankheit musste er<br />

seine Tätigkeit aufgeben.<br />

Wegen hoher Beiträge<br />

will er zurück in die GKV.<br />

Eine 54-jährige Frau<br />

möchte aus einer freiwilligen<br />

Versicherung zurück<br />

in die Pflichtversicherung.<br />

Wegen langer<br />

Krankheit will die Frau<br />

weniger arbeiten.<br />

Solange sie noch keine 55<br />

ist, erhält sie eine Pflichtversicherung<br />

nur, wenn<br />

sie unter 49.500 Euro im<br />

Jahr verdient. Einziger<br />

Weg: Eine für ein Jahr begrenzte<br />

Teilzeitstelle; so<br />

FALL 3: Selbstständiger möchte zurück<br />

FALL 4: Wegen Krankheit zurück<br />

Wer wegen Krankheit<br />

plötzlich schwerbehindert<br />

wird <strong>und</strong> nur noch über ein<br />

geringes Einkommen verfügt,<br />

hat ein Sonderrecht<br />

zur Rückkehr in die GKV.<br />

Achtung: Es gilt nur für<br />

FALL 5: Weniger arbeiten vor der Rente<br />

Wenn die Frau weniger arbeitet<br />

<strong>und</strong> deshalb auch<br />

weniger verdient, wird sie<br />

automatisch pflichtversichert.<br />

Sie sollte aber rechnen:<br />

Wenn sie durch lange<br />

Krankheit Anspruch<br />

ist sie wieder in der GKV<br />

pflichtversichert. Aber: Als<br />

Rentnerin wird sie nicht<br />

pflichtversichert, sondern<br />

freiwillig: 9/10-Regel nicht<br />

erfüllt. Dennoch sind die<br />

Beiträge geringer als jetzt.<br />

Da er sich erst mit 52 privat<br />

versicherte, vorher<br />

gesetzlich versichert war,<br />

kann er auch mit 56 noch<br />

in die GKV zurück, wenn<br />

Versicherungspflicht gilt.<br />

Dies gilt, wenn er sich wieder<br />

bei der alten Firma<br />

anstellen lässt <strong>und</strong> dort<br />

mindestens ein Jahr nicht<br />

mehr als 49.500 Euro verdient<br />

(eventuell Teilzeit).<br />

Dies ist noch mit 57 möglich<br />

(5-Jahres-Zeitraum).<br />

3 Monate ab Feststellung<br />

der Schwerbehinderung.<br />

Bedingung: ein Verwandter<br />

1. Grades (Vater, Mutter,<br />

Ehepartner) war in den<br />

letzten 5 Jahren mind.<br />

3 Jahre Mitglied der GKV.<br />

auf Krankengeld (max. 78<br />

Wochen) verliert, kann die<br />

Kasse sie „aussteuern“.<br />

Das heißt, sie verliert ihre<br />

Mitgliedschaft. Deshalb<br />

rechtzeitig Erwerbsminderungsrente<br />

beantragen.<br />

Wichtiges Urteil<br />

für Rentner<br />

Die Praxis, wonach im<br />

Erwerbsleben freiwillig<br />

Versicherte als Rentner<br />

ebenfalls freiwillig<br />

versichert bleiben,<br />

obwohl sie die<br />

9/10-Regel erfüllen,<br />

ist verfassungswidrig.<br />

B<strong>und</strong>esgerichtshof,<br />

Az. 1 BvL 16/96<br />

Zusätzliche Beiträge<br />

Freiwillig versicherte Rentner<br />

zahlen auf mehr Einkommensarten<br />

Beiträge.<br />

Krankenkassen-Beitrag<br />

pflichtversichert<br />

freiwillig<br />

versichert<br />

Altersrente<br />

+ +<br />

Hinterbliebenenrente<br />

+ +<br />

Erwerbsminderungsrente<br />

+ +<br />

Betriebsrente<br />

+ +<br />

Riester-Rente<br />

+ +<br />

Rürup-Rente<br />

+ +<br />

Private<br />

Rentenversicherung<br />

– +<br />

Direktversicherung<br />

+ +<br />

Kapitallebensversicherung<br />

– +<br />

Nebenjob*<br />

+ +<br />

Nebenjob**<br />

+ +<br />

Honorare***<br />

+ +<br />

Miete/Pacht<br />

– +<br />

Zinsen<br />

– +<br />

* Sozialversicherungspflichtig.<br />

** Nicht sozialversicherungspflichtig, bis<br />

Beitragsbemessungsgrenze.<br />

*** Bis Beitragsbemessungsgrenze.<br />

7 / 2011<br />

17


geld ^ recht<br />

Vorsicht: Sanierung<br />

Und die Mieter bezahlen<br />

das Energiesparen<br />

?<br />

Zuallererst: Welche<br />

Kosten für eine Sanierung<br />

darf ein Vermieter<br />

auf die Mieter umlegen?<br />

Nach geltendem Recht: alle.<br />

Konkret darf ein Vermieter jährlich<br />

11 % aller Sanierungskosten<br />

auf die Miete umlegen.<br />

Dazu zählen auch zum Beispiel<br />

die Zinsen für Darlehen. Das<br />

heißt: Wird ein Wohngebäude<br />

saniert, um Energie zu sparen,<br />

dann bezahlen dies am Ende<br />

die bisherigen Mieter über deutlich<br />

höhere Mieten selbst.<br />

?<br />

Heißt das, dass eine<br />

Sanierung die sonstigen<br />

Grenzen von Miet-<br />

Erhöhungen aushebelt?<br />

Leider ja. Am Ende erlaubt das<br />

Gesetz, dass eine Sanierung,<br />

die ein Vermieter durchführt,<br />

komplett von den Mietern bezahlt<br />

wird. Das heißt: Sanieren,<br />

um Energie zu sparen, ist ein<br />

Miet-Erhöhungsprogramm.<br />

Überall in Deutschland sieht man<br />

Baugerüste an Wohnhäusern, überall wird<br />

versucht, die Häuser so zu<br />

dämmen <strong>und</strong> zu sanieren, dass weniger<br />

Energie verbraucht wird.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> zu jubeln? Für viele Mieter<br />

eher nicht. Denn die Mieten<br />

explodieren. <strong>plus</strong> zeigt, wie Sie<br />

unerlaubte Erhöhungen abwehren<br />

– <strong>und</strong> trotzdem von<br />

niedrigeren Heizkosten profitieren.<br />

?<br />

Sparen Mieter trotz<br />

der höheren Miete<br />

nicht am Ende, weil die<br />

Heizkosten sinken?<br />

Eher nein. Die Ersparnis macht<br />

die steigenden Mieten oft nicht<br />

wett. Der Deutsche Mieterb<strong>und</strong><br />

rechnet, dass für eine nicht sanierte<br />

Wohnung von 70 Quadratmetern<br />

die monatlichen<br />

Heizkosten r<strong>und</strong> 80 Euro betragen.<br />

Eine energetische Sanierung<br />

senkt diese etwa um<br />

50 Prozent. Ersparnis also etwa<br />

40 Euro. Die Sanierung der<br />

Wohnung kann aber die Miete<br />

leicht um 200 Euro je Monat in<br />

die Höhe treiben (siehe Beispiel-Rechnung<br />

rechts).<br />

?<br />

Um wie viel steigen denn<br />

die Mieten, wenn ein<br />

Wohnhaus saniert wurde?<br />

Eine komplette Energie-Sanierung<br />

einer 70-qm-Wohnung kostet<br />

nach Angaben des Verbands<br />

„Haus <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>“ r<strong>und</strong> 50.000<br />

Euro. Legt der Vermieter davon<br />

11 %, also um 5.500 Euro, pro<br />

Jahr um, steigt die Kaltmiete<br />

um r<strong>und</strong> 460 Euro pro Monat.<br />

?<br />

Lohnt eine Sanierung<br />

nicht auf lange Sicht,<br />

da doch auch die Energiekosten<br />

steigen?<br />

Auch hier sollte man realistisch<br />

sein. Das Statistische B<strong>und</strong>esamt<br />

errechnete, dass die Energiepreise<br />

für Haushalte in den letzten<br />

zehn Jahren im Schnitt um<br />

knapp 6 % pro Jahr stiegen. Die<br />

Experten gehen gleichzeitig davon<br />

aus, dass Energie in Zukunft<br />

jährlich 8 % teurer wird. Es dauert<br />

also sehr lange, bevor sich<br />

eine teure Sanierung auch für<br />

die Mieter rechnet.<br />

?<br />

Und für den Vermieter?<br />

Für den rechnet sich die energetische<br />

Sanierung in jedem<br />

Fall. Einerseits wird auf lange<br />

18 7/ 2011


extra<br />

Sicht deutlich mehr Miete eingenommen,<br />

als die Sanierung<br />

tatsächlich kostete. Andererseits<br />

steigt sofort der Wert des Gebäudes<br />

durch das Sanieren –<br />

wichtig für einen Verkauf. Das<br />

heißt, für den bisherigen Eigentümer<br />

ist das energetische Sanieren<br />

in jedem Fall ein lukratives<br />

Geschäft. Dies ist auch der<br />

Gr<strong>und</strong>, warum derzeit in vielen<br />

Städten viele Mehrfamilienhäuser<br />

oder ganze Straßenzüge zuerst<br />

saniert <strong>und</strong> dann verkauft<br />

werden. Oder umgekehrt: Zuerst<br />

wird saniert, dann werden<br />

die einzelnen Wohnungen als<br />

Eigentumswohnungen verkauft,<br />

worauf die neuen Eigentümer<br />

dann oft sofort Eigenbedarf gegenüber<br />

den bisherigen Mietern<br />

anmelden – <strong>und</strong> kündigen. Und<br />

dies führt dann dazu, dass in<br />

ganzen Vierteln die bisherigen<br />

Mieter ausziehen müssen, weil<br />

sie die höheren Mieten nicht<br />

mehr bezahlen können.<br />

?<br />

Und<br />

dagegen kann man<br />

nichts machen?<br />

Kaum. Allerdings setzen immer<br />

mehr Gerichte allzu dreisten<br />

neuen Eigentümern Grenzen.<br />

Vor allem dann, wenn hochbetagte<br />

Mieter betroffen sind, die<br />

oft schon Jahrzehnte in diesen<br />

Wohnungen leben (siehe auch<br />

Kasten nächste Seite).<br />

?<br />

Muss sich denn das<br />

Einsparen von Energie<br />

bei jedem Mieter auswirken,<br />

wenn ein Haus entsprechend<br />

saniert wird?<br />

Nein. Der Vermieter kann die<br />

Miete auch erhöhen, wenn das<br />

gesamte Haus weniger Energie<br />

verbraucht, selbst wenn einige<br />

Mieter kaum etwas davon haben,<br />

z. B. weil sie bereits eine<br />

sparsame Heizung oder moderne<br />

Fenster hatten.<br />

?<br />

Müssen Mieter einer<br />

Sanierung zustimmen,<br />

wenn damit Energie gespart<br />

werden soll?<br />

Ja – <strong>und</strong> das wissen viele Mie-<br />

Vermieter<br />

muss Ersatz<br />

schaffen<br />

Häufig werden mit<br />

einer Sanierung<br />

ganze oft genossenschaftlich<br />

organisierte<br />

Wohnblocks<br />

verkauft. Doch<br />

hier haben Mieter<br />

Sonder-Rechte.<br />

• Verkauft eine Genossenschaft<br />

Wohnungen,<br />

zum Beispiel weil diese<br />

sanierungsbedürftig<br />

sind, muss sie betroffenen<br />

Mitgliedern<br />

(Mietern) gleichwertige<br />

(Genossenschafts-)<br />

Wohnungen anbieten.<br />

• Selbst die Umzugskosten<br />

muss die Genossenschaft<br />

erstatten.<br />

• Wichtig: Der Käufer<br />

der Wohnung selbst<br />

darf den „alten“ Mietern<br />

wegen Eigenbedarf<br />

kündigen, muss<br />

aber die gesetzliche<br />

dreimonatige Sperrfrist<br />

einhalten. Vor allem in<br />

Großstädten findet dies<br />

derzeit vielerorts statt.<br />

• Die Sperrfrist beginnt,<br />

wenn der neue Eigentümer<br />

im Gr<strong>und</strong>buch steht.<br />

• Aber: In vielen Städten,<br />

besonders in Ballungsgebieten,<br />

gilt in<br />

diesem Fall eine längere<br />

Kündigungs-<br />

Sperrfrist von 10 Jahren.<br />

Damit sollen vor<br />

allem ältere Mieter geschützt<br />

werden.<br />

ter aber gar nicht. Das gilt aber<br />

nur, wenn der Vermieter die<br />

Modernisierung <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Mieterhöhung spätestens<br />

drei Monate im Voraus<br />

angekündigt hat. Geschieht dies<br />

nicht, kann man sich juristisch<br />

dagegen wehren.<br />

Knapp 240 Euro höhere Miete<br />

DER FALL: In einem Mehrfamilienhaus befinden<br />

sich vier 3-Zimmer-Wohnungen zu je<br />

70 Quadratmetern. Der Eigentümer will das<br />

Haus sanieren, um Energie zu sparen.<br />

Gesamtkosten der Sanierung 100.000<br />

– KfW-Kredit 20.000<br />

Zu finanzierender Restbetrag = 80.000<br />

+ Darlehenskosten 24.000<br />

Gesamtkosten für Vermieter = 104.000<br />

Kosten je Wohnung (104.000 : 4) = 26.000<br />

x 11% (maximale<br />

jährliche Umlage = 2.860<br />

: 12 Monate = 238,30 Euro / Monat<br />

Nach der Sanierung darf die Miete je Wohnung<br />

<strong>und</strong> Monat um 238,30 Euro erhöht werden.<br />

Dann sind höhere Mieten erlaubt<br />

Vielfach fühlen sich Mieter fälschlicherweise<br />

im Recht, wenn der Vermieter eine höhere<br />

Miete ankündigt. In diesen Fällen ist aber eine<br />

höhere Miete tatsächlich erlaubt.<br />

VORGANG<br />

Neubezug<br />

Sanierung<br />

wenn Miete unter<br />

der örtlichen Vergleichsmiete<br />

liegt<br />

geänderte örtliche<br />

Vergleichsmiete<br />

Staffelmietverträge,<br />

Indexmietverträge<br />

RECHTLICHE LAGE<br />

Miete kann aber unzulässig sein, wenn<br />

diese 20 % – in einigen Fällen 50 % – über<br />

der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt.<br />

Als Sanierung gelten nur Umbauten,<br />

die Wohnwert verbessern, keine<br />

Instandhaltungen!<br />

Die gibt die übliche Miete in Abhängigkeit<br />

von Baujahr, Lage <strong>und</strong> Ausstattung<br />

der Wohnung an.<br />

Miete darf aber in drei Jahren um nicht<br />

mehr als 20 % erhöht werden.<br />

Hier werden für einen Zeitraum<br />

Mietzahlungen in unterschiedlicher<br />

Höhe fest vereinbart.<br />

7 / 2011<br />

19


geld ^ recht<br />

So urteilen Richter<br />

Häufig hat Sanierung Vorrang vor Mieter-Interessen.<br />

§<br />

Eine energiesparende Modernisierung heißt nicht,<br />

dass sich der Umbau für den einzelnen Mieter<br />

lohnen muss. Die Mieterhöhung wird nicht durch das<br />

Verhältnis zur Heizkosten-Ersparnis begrenzt.<br />

BGH, Az. VIII ZR 149/03<br />

§<br />

Verlangt der Vermieter nach einer energiesparenden<br />

Sanierung mehr Miete, muss er erläutern,<br />

inwieweit dadurch Heizenergie eingespart wird.<br />

BGH, Az. VIII ARZ 3/01<br />

§<br />

Werden Gas-Einzelöfen durch eine Zentralheizung<br />

ersetzt, ist das eine Verbesserung des Wohnwertes.<br />

Dabei kommt es nicht darauf an, ob der<br />

Umbau auch dem Einsparen von Energie dient.<br />

LG Berlin, Az. 64 S 49/02<br />

»Angesichts der drohenden Kostenexplosion<br />

für Mieter werden<br />

wir die Sanierungsoffensive für<br />

mehr Energieeffizienz in<br />

Gebäuden genau unter die Lupe<br />

nehmen <strong>und</strong> auf eine scharfe<br />

Abgrenzung zur normalen Instand -<br />

setzung dringen. Ich möchte<br />

nicht sagen, dass die Mieter keine<br />

Kosten tragen wollen. Jedoch<br />

müssen auch die Vermieter einen<br />

ordentlichen Beitrag leisten,<br />

denn mit der Sanierung<br />

erhöht sich der Wert<br />

der Objekte.«<br />

FRANZ-GEORG RIPS, PRÄSIDENT<br />

DEUTSCHER MIETERBUND<br />

?<br />

Heißt das, man kann<br />

Umbauten ablehnen,<br />

die der Vermieter plant?<br />

Ja, im Fall einer verspäteten Ankündigung.<br />

Auch wenn es sich<br />

um keine echte Sanierung, sondern<br />

nur um eine Instandhaltung<br />

handelt, können Mieter<br />

dagegen vorgehen.<br />

?<br />

Wie<br />

sollten Mieter<br />

dabei vorgehen?<br />

Unbedingt sich mit allen Mietern<br />

eines Hauses verständigen<br />

<strong>und</strong> immer auch den Mieterb<strong>und</strong><br />

einschalten. Beispiele zeigen,<br />

dass viele Vermieter Kulanz<br />

zeigen <strong>und</strong> beispielsweise<br />

zwar die Mieten leicht erhöhen,<br />

aber deutlich weniger stark, als<br />

es eigentlich erlaubt wäre.<br />

?<br />

Was ist eigentlich mit<br />

Lärm <strong>und</strong> Schmutz<br />

während der Arbeiten?<br />

Hier gilt: Verschlechtert sich der<br />

Wohnwert während der Arbeiten,<br />

können Mieter während<br />

der Modernisierung die Miete<br />

kürzen. Wie hoch diese ausfällt,<br />

hängt vom Grad der Belästigungen<br />

ab – hier gibt es keine<br />

festen Grenzen. Das heißt, niemand<br />

muss die volle Miete zahlen,<br />

wenn ein Wohnhaus mehrere<br />

Wochen oder Monate<br />

eingerüstet ist <strong>und</strong> Handwerker<br />

im Haus sind.<br />

?<br />

Können Mieter die<br />

höheren Mieten denn<br />

nachprüfen, ob die Höhe<br />

gerechtfertigt ist?<br />

Ja. Der Vermieter muss dem<br />

Mieter auf Verlangen genau vorrechnen,<br />

welche Kosten bei der<br />

Sanierung entstanden sind <strong>und</strong><br />

wie sich daraus die höhere Miete<br />

exakt errechnet.<br />

?<br />

Worauf<br />

sollte man dabei<br />

besonders achten?<br />

Wichtig ist besonders, ob der<br />

Vermieter die Umbauten zum<br />

Teil mit Fördermitteln des<br />

Staates finanziert hat. Diese<br />

Förderung muss beim Berechnen<br />

der Mietumlage von den<br />

Kosten abgezogen werden. Das<br />

heißt, der Vermieter darf nur<br />

das ansetzen, was er selbst finanziert<br />

hat (siehe Beispiele auf<br />

der vorigen Seite).<br />

?<br />

Wie<br />

viel macht denn<br />

die Förderung aus?<br />

Durch zinsgünstige Kredite <strong>und</strong><br />

Zuschüsse, die meist über die<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) vergeben werden, sinken<br />

die Kosten für eine Sanierung<br />

um bis zu 20 Prozent. Die Miete<br />

würde dann für das Beispiel<br />

oben statt um 460 „nur“ um<br />

etwa 400 Euro steigen.<br />

Ältere Mieter<br />

besonders<br />

geschützt<br />

• Wer als Mieter lange in<br />

einer Wohnung lebt, ist<br />

besser vor einer Kündigung<br />

geschützt. Das<br />

gilt auch bei Eigenbedarf,<br />

zum Beispiel wenn<br />

ein Wohnblock verkauft<br />

<strong>und</strong> dann in Eigentumswohnungen<br />

umgewandet<br />

werden soll.<br />

• Besonders geschützt<br />

sind hochbetagte Mieter,<br />

die teilweise Jahrzehnte<br />

in diesen Wohnungen<br />

lebten.<br />

• Selbst wenn die Kündigung<br />

einwandfrei ist,<br />

greift eine Sozialklausel<br />

(§ 574 BGB). Die besagt,<br />

dass ein Mieter der Kündigung<br />

widersprechen<br />

kann, wenn diese für ihn<br />

oder Angehörige eine<br />

besondere Härte sei.<br />

• Mehrere Gerichte haben<br />

diese Klausel jetzt<br />

bestätigt (AG Hamburg,<br />

Az. 518 C 402/06; AG<br />

Berlin-Schöneberg, Az.<br />

103 C 568/97).<br />

• Als besondere Härte<br />

gilt nach diesen Urteilen<br />

beispielsweise auch<br />

eine angegriffene<br />

Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Foto: Anne Schönharting/ Ostkreuz, Shutterstock, Privat<br />

20 7/ 2011


extra<br />

Sommer, Zeit der Langfinger: ein aufgehebeltes Fenster, eine<br />

entwendete Brieftasche, ein verschw<strong>und</strong>ener Foto-Apparat aus dem<br />

Hotelzimmer. Und immer die gleiche Frage:<br />

Wer zahlt, wenn etwas<br />

geklaut wird?<br />

Foto: shutterstock (1)<br />

EINBRUCH ZUHAUSE<br />

Dann zahlt die Hausratversicherung<br />

– denkt man. Irrtum! Die<br />

leistet nur bei Einbruch, wenn die<br />

Diebe gewaltsam ins Haus eingedrungen<br />

sind; sie zahlt nicht für<br />

einfachen Diebstahl, wenn Fenster<br />

oder Tür offen standen, oder beim<br />

Trickbetrug an der Haustür.<br />

✔ Wichtig: Polizei <strong>und</strong> auch sofort<br />

den Versicherer informieren.<br />

Wird der Schaden später<br />

gemeldet, wird maximal aus<br />

Kulanz gezahlt.<br />

✔ Eine Liste der gestohlenen Gegenstände<br />

an den Versicherer geben.<br />

✔ Ersetzt wird die Summe, die zum<br />

Zeitpunkt des Schadens für vergleichbaren<br />

neuwertigen Gegenstand<br />

zu bezahlen wäre, ohne Abzug<br />

für Alter oder Abnutzung.<br />

Aber: Für spezielle Wertsachen<br />

gelten Entschädigungsgrenzen:<br />

20 bis 25 %. Nur wenn mehr vereinbart<br />

wurde, wird mehr ersetzt.<br />

Und, ganz wichtig: Wertsachen<br />

(Uhren, Schmuck) <strong>und</strong> Bargeld in<br />

den Tresor! Bargeld ist außerhalb<br />

nur bis zu 1.000 Euro versichert.<br />

20 % weniger Einbrüche<br />

Gewusst? Die Zahl der<br />

Einbrüche* in Wohnungen ging<br />

seit 2000 deutlich zurück.<br />

140<br />

2000<br />

123<br />

Quelle: Kriminalstatistik<br />

2010, BKA.<br />

110<br />

109<br />

114<br />

2003 2005 2007 2009<br />

* Nur polizeilich gemeldete Fälle.<br />

DIEBSTAHL AUF REISEN<br />

Kaum jemand weiß: Auch auf Reisen<br />

leistet die Hausrat-Police, falls<br />

man bestohlen wird. Die Versicherung<br />

bietet drei Monate pro Jahr<br />

weltweit Schutz. Deshalb lohnt<br />

eine Reisegepäck-Police nicht.<br />

✔ Aber: Die Versicherung ersetzt<br />

Schäden zum Neupreis – allerdings<br />

ist alles auf 10 % der Versicherungssumme,<br />

max. 10.000<br />

Euro, beschränkt.<br />

Ganz wichtig: Damit die Hausrat-<br />

Versicherung zahlt, muss „Raub“,<br />

das heißt Gewalt, im Spiel sein.<br />

Greift ein Taschendieb zu, ist das<br />

einfacher Diebstahl <strong>und</strong> nicht versichert.<br />

Wurde aber die Tasche<br />

entrissen oder mit Gewalt gedroht,<br />

gibt es Ersatz.<br />

IM HOTEL GEKLAUT<br />

Auch hier zahlt die Hausrat-Police.<br />

Sie ersetzt wieder den Neupreis –<br />

allerdings sind Schäden auf 10 %<br />

der Versicherungssumme, max.<br />

10.000 Euro, begrenzt.<br />

✔ Versichert ist dabei nur Einbruch<br />

in ein Gebäude, nicht<br />

aber in ein Wohnmobil.<br />

✔ Und: Es muss ein „Bruch“<br />

sein: Als Beweis gilt eine<br />

geknackte Tür oder ein<br />

eingeschlagenes Fenster.<br />

Unbedingt den Tatort<br />

fotografieren <strong>und</strong> noch vor<br />

Ort Anzeige erstatten. Und<br />

sofort die Versicherung informieren.<br />

Auch hier führt<br />

eine zu späte Meldung<br />

dazu, dass eventuell<br />

nichts bezahlt wird.<br />

RAUB AUS DEM AUTO<br />

Auch dies ist kaum bekannt: Wird<br />

das Auto auf einer Reise im Parkhaus<br />

aufgebrochen, ist dies über<br />

die Hausrat-Police versichert.<br />

✔ Denn: Die Kasko-Police deckt<br />

Diebstahl aus dem Auto heraus<br />

nicht ab. Ausnahme: Diebstahl<br />

eines Auto-Radios bei erkennbarem<br />

Vandalismus.<br />

✔ Einbruch/Diebstahl muss immer<br />

bei der Polizei gemeldet werden.<br />

✔ Aber: Die Hausrat-Police zahlt<br />

nicht den vollen Neupreis, sondern<br />

nur einen Teil (oft nur 30 %).<br />

✔ Wichtig: Von außen darf nicht zu<br />

sehen sein, dass Gepäck im Auto<br />

liegt. Ist dieses mit Mänteln zugedeckt,<br />

vermuten Diebe erst recht,<br />

dass ein Einbruch lohnt.<br />

Aber: Stand das Auto an einer<br />

Straße oder auf einem öffentlichen<br />

Parkplatz, dann zahlt die<br />

Versicherung nicht.<br />

Wichtig, damit die Versicherung<br />

bei Einbruch zahlt: Schmuck gehört<br />

in einen kleinen Tresor.<br />

21


Sie haben Fragen? <strong>plus</strong>-Experten<br />

Haben Sie Fragen zu Rente, Steuern, Versicherungen,<br />

Altersvorsorge oder Finanzen? Schreiben Sie uns einfach!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht, Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Beitrag reduzieren<br />

Seit 1. 9. 2010 bin ich Rentner. Da ich 15<br />

Jahre selbstständig war <strong>und</strong> erst seit<br />

November 1991 pflichtversichert bin,<br />

muss ich mich freiwillig versichern. Meine<br />

Ehefrau ist beitragsfrei familienversichert.<br />

Meine monatliche Rente beträgt<br />

1.155 Euro. Von der Rentenkasse bekomme<br />

ich einen Zuschuss von 81 Euro. Die Krankenkasse<br />

berechnet monatlich 276,59<br />

Euro Krankenversicherung <strong>und</strong> 41,46 Euro<br />

Pflegeversicherung. Laut Einkommenssteuerbescheid<br />

2009 habe ich Kapitaleinkünfte,<br />

die bei der Berechnung hinzugezogen<br />

werden. In Ihrem Heft 12/2010<br />

steht „Privatversicherte müssten nur<br />

einen Beitrag zahlen“. Trifft das für mich<br />

nicht zu? Wie verhält es sich, wenn meine<br />

Ehefrau ab Januar 2014 ebenfalls Rente<br />

bekommt? Sie ist schon immer in der<br />

gesetzlichen Krankenkasse versichert.<br />

Braucht sie aus Kapitaleinkünften keine<br />

zusätzlichen Krankenkassenbeiträge zu<br />

bezahlen? Wäre es sinnvoll, die Kapitalanlagen<br />

auf sie umzuschreiben?<br />

H. Anderhoff, Wolfegg<br />

Krankenkassenbeiträge auf Kapitaleinkünfte<br />

entfallen nur für Privatversicherte,<br />

wie wir dies schrieben.<br />

Denn diese zahlen einen Beitrag,<br />

der unabhängig vom Einkommen<br />

ist. Dagegen sind Sie ja freiwillig<br />

gesetzlich versichert <strong>und</strong> müssen<br />

Beiträge auch auf Kapitalanlagen<br />

bezahlen. Solange Ihre Frau familienversichert<br />

ist, sollten Sie auf die<br />

Umschreibung der Kapitaleinkünfte<br />

verzichten, um den Anspruch Ihrer<br />

Frau auf die kostenlose Mitversicherung<br />

nicht zu gefährden. Erst wenn<br />

Ihre Frau einen eigenen Anspruch<br />

auf eine Pflichtversicherung in der<br />

Krankenversicherung der Rentner<br />

hat, sollten Sie unbedingt darüber<br />

nachdenken.<br />

Betriebsrente<br />

Mein Mann war vor unserer Ehe 14 Jahre mit einer anderen<br />

Frau verheiratet. Diese Ehe wurde 1984 geschieden.<br />

Mein Mann war bis 2007 in einem Unternehmen tätig <strong>und</strong><br />

ging zu diesem Zeitpunkt aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />

mit 63 in Rente. Bei diesem Unternehmen entstand ein<br />

Anspruch auf Betriebsrente. Nun meldet seine erste Frau<br />

Anspruch auf diese Betriebsrente an, <strong>und</strong> zwar für die<br />

vergangenen 26 Jahre. Wie Sie in Ihrem Artikel beschreiben,<br />

ist in Scheidungsurteilen der Rentenanspruch auf<br />

die Betriebsrente so verfasst, dass er so oder so ausgelegt<br />

werden kann. Meine Frage: Ist es wirklich rechtens,<br />

dass für die 26 Jahre nach der Scheidung der Anspruch<br />

auf die Betriebsrente weiterhin besteht? Seine Ex-Frau<br />

hatte sich bereits die Betriebsrente für die 14 Jahre, die<br />

er mit ihr verheiratet war, auszahlen lassen.<br />

Gabriele Duchscherer, Holzgerlingen<br />

Die Ex-Frau Ihres Mannes kann nicht so ohne<br />

Weiteres Anspruch auf die Betriebsrente Ihres<br />

Mannes anmelden. Wenn sie glaubt, solche Ansprüche<br />

zu haben, dann muss sie diese erst einmal<br />

gerichtlich durchsetzen. Sie sollten also<br />

zuerst einmal abwarten, ob die Ex-Frau Ihres<br />

Mannes den Versorgungsausgleich wirklich anfechten<br />

will. Wie Sie schreiben, hat sie nach der<br />

Scheidung bereits einen Anteil der Betriebsrente<br />

bekommen. Das sind offensichtlich Anteile, die<br />

während der Ehezeit (14 Jahre) erworben wurden.<br />

Für Ansprüche, die nach dem Ende der Ehe<br />

entstehen (also für die 26 Jahre), gibt es aber<br />

überhaupt kein Anrecht mehr.<br />

Berufsunfähigkeit<br />

Ich bitte Sie um Auskunft, ob das Vorgehen<br />

meiner Berufsunfähigkeits-<br />

Versicherung richtig ist. Zum Fall: Der<br />

Versicherungsfall bei meiner BU-Versicherung<br />

trat ein, wurde aber abgelehnt.<br />

Mir wurden lediglich 882,26 Euro Überschussbeteiligung<br />

ausgezahlt <strong>und</strong> meine<br />

eingezahlten Beiträge (nach deren<br />

Angabe 2.800,32 Euro) wurden einbehalten.<br />

Ist dieses rechtens bei dieser<br />

Art der Versicherung? Wenn nicht, wie<br />

<strong>und</strong> was muss ich veranlassen, um zu<br />

meinem Recht zu kommen?<br />

B. Kiefer, Oberthal<br />

Leider können wir Ihnen im vorliegenden<br />

Fall kaum Hoffnungen<br />

machen, dass Sie noch Geld von<br />

Ihrer Versicherung bekommen<br />

können. Die Aussage Ihres Versicherers<br />

ist – leider – durch geltendes<br />

Recht gedeckt. Sie haben<br />

bei Vertragsschluss versäumt, auf<br />

alle Ihre Vor-Erkrankungen hinzuweisen.<br />

Das aber wäre Ihre unbedingte<br />

Pflicht gewesen. Falsche<br />

Angaben zum Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

muss ein Versicherer nicht<br />

akzeptieren. Bei Ihrem Vertrag<br />

handelt es sich um eine eigenständige<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />

Das heißt, es werden keine<br />

Sparrücklagen gebildet – Ihre<br />

Beiträge fließen voll in den Risikoschutz.<br />

Bei einer Kündigung<br />

gibt es also kein Geld zurück.<br />

Ausnahme: Es wurden Überschüsse<br />

angesammelt. Und diese Überschüsse<br />

hat Ihnen Ihr Versicherer<br />

richtigerweise ausgezahlt.<br />

Unabhängige Rentenberater vermittelt<br />

deren B<strong>und</strong>esverband in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

Internet: www.rentenberater.de<br />

WICHTIG<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

22 7 / 2011


antworten<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

B<strong>und</strong>esverband<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterb<strong>und</strong>,<br />

Berlin<br />

Karlheinz Große<br />

B<strong>und</strong>esverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

EU-Rente<br />

DIE SCHNELLE<br />

ANTWORT<br />

Fotos: privat<br />

Ich habe in Ihrem Heft gelesen <strong>und</strong><br />

hoffe es richtig verstanden zu<br />

haben, dass die Abschläge bei<br />

EU-Rente für rechtswidrig erklärt<br />

wurden. Meine Frage: Ich bin 1954<br />

geboren, seit 1. 12. 2008 bis<br />

30. 6. 2011 in Erwerbsunfähigkeitsrente.<br />

Meine Rente beinhaltet einen<br />

Abschlag von 10,8 %. Ist dieser<br />

Abschlag rechtmäßig? Meine zweite<br />

Frage: Ich habe eine Direktversicherung.<br />

Der Versicherungsnehmer<br />

ist mein Arbeitgeber, der Begünstigte<br />

bin ich. Der Beitrag wurde<br />

monatlich bezahlt, <strong>und</strong> zwar nur<br />

von mir als Arbeitnehmer. Seit<br />

meiner EU-Rente zahlt eine Versicherung<br />

die Beiträge, die bei Arbeitsunfähigkeit<br />

einspringt. Ist<br />

diese Direktversicherung auch den<br />

Krankenkassen- <strong>und</strong> Pflegekassenbeiträgen<br />

unterworfen?<br />

Ellen Dudziak, per E-Mail<br />

Der Abschlag bei der Erwerbsminderungsrente<br />

vor<br />

dem 60. Lebensjahr ist rechtmäßig.<br />

Das hat vor Kurzem<br />

das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />

entschieden (Az. 1 BvR<br />

3588/08 <strong>und</strong> 555/09) <strong>und</strong><br />

damit Urteile des B<strong>und</strong>essozialgerichts<br />

korrigiert.<br />

Ihre Direktversicherung ist der<br />

Beitragspflicht bei Kranken<strong>und</strong><br />

Pflegeversicherung unterworfen.<br />

Das gilt auch dann,<br />

wenn Sie selbst in die Police<br />

einzahlen. Der Gr<strong>und</strong>: Ihr<br />

Arbeitgeber ist der Versicherungsnehmer.<br />

Keine Beitragspflicht<br />

besteht nur in dem Fall,<br />

wenn Sie vollständig selbst in<br />

den Vertrag eintreten, also<br />

Versicherungsnehmer werden.<br />

Steuer-Freibetrag<br />

Im Januar hatten Sie in dem Ratgeber „In 10 Minuten zur Steuererklärung“<br />

etwas zur Steuer-Anlage R in Zeile 6 geschrieben.<br />

Das Finanzamt hat in der „Anleitung zur Anlage R“ geschrieben,<br />

dass in der Zeile 6 der Betrag einzutragen ist, um den die<br />

jährliche Rente im Vergleich zum Jahresbetrag der Rente aus dem<br />

Jahr der Festschreibung des steuerfrei bleibenden Teils der<br />

Rente geändert wurde. Mein Festschreibungsjahr war 2005. Ich<br />

hatte bei meiner Steuererklärung 2009 eingetragen:<br />

Jahresrente 2009 – Jahresrente 2005 = 704 Euro. Was soll im<br />

Übrigen die Angabe in Zeile 6 für das Finanzamt bedeuten?<br />

Hans-Jürgen Bastian, per E-Mail<br />

Im Jahr 2005 wurde Ihr Renten-Freibetrag festgeschrieben.<br />

Er beträgt 50 Prozent der damaligen Jahresrente.<br />

Dieser Freibetrag (in Euro) bleibt für den Rest Ihres<br />

Lebens unverändert. Da der Freibetrag festgeschrieben<br />

ist, sind Rentenerhöhungen in den Folgejahren voll zu<br />

versteuern. Und das will das Finanzamt natürlich wissen.<br />

Daraus ergibt sich dann auch der Sinn der Zeile 6<br />

der Anlage R: Das Finanzamt will den gesamten Erhöhungsbetrag<br />

im Vergleich zum Jahr der Freistellung<br />

wissen; zum einen, damit dieser voll besteuert wird <strong>und</strong><br />

zum anderen, damit eine widerspruchsfreie Abstimmung<br />

von Rente <strong>und</strong> Rentenfreibetrag möglich ist. Sie<br />

haben es also richtig gemacht.<br />

Wichtig ist aber dennoch, dass Sie die Rechnung des<br />

Finanzamtes nachrechnen. Denn Überprüfungen des<br />

B<strong>und</strong>es der Steuerzahler ergaben, dass bei vielen Rentnern<br />

hier häufig Fehler entstehen, die dazu führen, dass<br />

zum Teil über viele Jahre zu viele Steuern bezahlt wurden,<br />

ohne dass dies jemand bemerkt hätte.<br />

Testament hinterlegen<br />

Danke für den Vordruck zum<br />

Berliner Testament.<br />

Eine Verständnisfrage: Wo<br />

hinterlegen wir das<br />

aufgesetzte Testament<br />

dann am besten?<br />

A. Allmannsberger,<br />

per E-Mail<br />

Das ist ganz einfach. Am<br />

besten hinterlegen Sie das<br />

aufgesetzte <strong>und</strong> unterschriebene<br />

Testament bei Ihren<br />

sonstigen wichtigen Unterlagen.<br />

Sie sollten aber darauf<br />

achten, dass das Testament so<br />

hinterlegt wird, dass<br />

man es im Fall des Falles<br />

dann wirklich zuerst findet.<br />

Rente gekürzt<br />

Ich bin 61 <strong>und</strong> beschäftige<br />

mich mit Frührente.<br />

Meine Frage: Wird meine<br />

Rente nun um 7,2 % gekürzt,<br />

wenn ich zwei Jahre<br />

früher in Rente gehe oder um<br />

2 × 27 Euro, da ich<br />

ja zwei Jahre weniger<br />

eingezahlt habe?<br />

J. Baar, Berlin<br />

Für jeden Monat, den Sie<br />

vor dem 65. Geburtstag in Rente<br />

gehen, wird die Rente um<br />

0,3 Prozent gekürzt (pro Jahr<br />

also 7,2 Prozent). Bei Ihnen sind<br />

es genau 7,5 Prozent.<br />

Aber: Die Kürzung<br />

bezieht sich immer auf die Rentenhöhe,<br />

die Sie exakt zu<br />

dem Zeitpunkt erreicht haben,<br />

zu dem Sie in Rente gehen.<br />

Es wird also nicht die Rente bis<br />

zum 65. Geburtstag „hochgerechnet“<br />

<strong>und</strong> davon dann die<br />

Kürzung berechnet.<br />

Und: Der Abschlag bleibt<br />

ein Leben lang bestehen.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenversicherung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

7 / 2011<br />

23


24 Seiten Extra Öko-Strom: Jeder spart 40 % <br />

Schützen<br />

Sie Ihr Recht<br />

PRIVAT VERSICHERT: WENIGER BEITRAG<br />

So stoppen Sie die<br />

rasanten Erhöhungen<br />

Wer privat krankenversichert ist, musste<br />

zuletzt Jahr für Jahr deutlich mehr zahlen.<br />

Dieser Musterbrief hilft, dies zu stoppen.<br />

Etwa jeder Neunte<br />

1. über 50 ist privat<br />

krankenversichert. Und<br />

für viele werden die rapide<br />

steigenden Beiträge<br />

zur privaten Krankenversicherung<br />

(allein<br />

zum 1. Januar 2011: +<br />

9 % im Schnitt) immer<br />

mehr zum Problem.<br />

Denn während die Beiträge<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenkassen nach<br />

oben begrenzt sind,<br />

können die privaten<br />

Beiträge immer weiter<br />

steigen. Besonders<br />

Rentner trifft dies, da<br />

im Gegenzug der Zuschuss<br />

der Rentenkasse<br />

begrenzt ist. Das<br />

heißt: Teilweise deckt<br />

der Zuschuss der Rentenkasse<br />

nur 25 oder<br />

30 % der Krankenversicherung,<br />

während bei<br />

gesetzlich Versicherten<br />

immer 50 % übernommen<br />

werden.<br />

Aber: Privatversicherte<br />

haben 2.<br />

dennoch viele Möglichkeiten,<br />

den Beitrag zu<br />

reduzieren. Der Musterbrief<br />

rechts hilft dabei.<br />

Denn: Jeder Vertrag<br />

kann individuell<br />

verändert werden. Dies<br />

geschieht entweder,<br />

indem Leistungen herausgenommen<br />

werden<br />

oder ein Selbstbehalt<br />

vereinbart wird.<br />

Wichtig dabei: Der<br />

3. Vertrag kann jederzeit<br />

verändert werden,<br />

auch wenn die<br />

Erhöhung schon etwas<br />

zurückliegt. Und: Verändert<br />

werden kann<br />

ein Krankenversicherungsvertrag<br />

nur auf<br />

Antrag des Versicherten.<br />

Die maximale Reduzierung<br />

erreichen<br />

Versicherte schließlich,<br />

wenn sie in den<br />

sogenannten Standardtarif<br />

wechseln.<br />

Die Rentenkasse<br />

übrigens muss 4.<br />

über die Änderung<br />

nicht informiert werden;<br />

ihr Zuschuss zur<br />

Krankenversicherung<br />

bleibt unverändert.<br />

An die<br />

Firma<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Versicherungsschein-Nr.:<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

Sie haben den Beitrag zu meinem Vertrag<br />

erhöht. Dies ist für mich nanziell nicht<br />

mehr tragbar. Ich fordere Sie daher auf,<br />

mir gemäß § 178 f. VVG Angebote zur Änderung<br />

meines Versicherungsschutzes zu machen:<br />

- Sollte ich in einem Tarif versichert sein,<br />

der aktuell nicht mehr angeboten wird, so<br />

machen Sie mir Angebote zur Umstellung auf<br />

Tarife mit gleicher Leistung.<br />

- Gleiches gilt, wenn ich in einem aktuell<br />

angebotenen Tarif versichert bin, dieser<br />

jedoch teurer ist als andere Tarife.<br />

Soweit ich noch keinen Selbstbehalt habe,<br />

machen Sie mir bitte ebenfalls ein Angebot<br />

zu einem Selbstbehalt von 600 € <strong>und</strong> 1.000 €<br />

im Jahr. Schließlich informieren Sie mich<br />

bitte, welcher Beitrag von Ihnen für den<br />

Standardtarif erhoben wird.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Absender:<br />

Absender<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Ort, Datum<br />

geld ^recht<br />

im August<br />

Ab 13. 7.<br />

am Kiosk<br />

Rente Versicherungskonto klären – erster Schritt zur maximalen Rente? ++<br />

Recht<br />

Wann müssen Anlieger Straßenreparatur bezahlen? ++ Verbraucher Arzt- <strong>und</strong><br />

Apothekenkosten stoppen ++ Recht Das neue Erbrecht für Patchwork-Familien ++<br />

24 7 / 2011


29. Kalenderwoche<br />

18 Mo Was du erhältst, nimm<br />

ohne Stolz an; was<br />

du verlierst, gib ohne<br />

Trauer auf.<br />

MARC AUREL<br />

19 Di Große Gelegenheiten,<br />

anderen zu helfen, ergeben<br />

sich selten, kleine<br />

dagegen tagtäglich.<br />

PAUL GERHARDT<br />

20 Mi Fantasie ist wichtiger<br />

als Wissen.<br />

ALBERT EINSTEIN<br />

21 Do Wer den goldenen Mittelweg<br />

wählt, der bleibt zur<br />

Strafe auch immer darauf.<br />

ILONA BODDEN<br />

22 Fr Jedes Mal, wenn ein<br />

Mensch lacht, fügt<br />

er seinem Leben ein paar<br />

Tage hinzu.<br />

CURZIO MALAPARTE<br />

23 Sa Alles, was gegen die Natur<br />

ist, hat auf die Dauer<br />

keinen Bestand.<br />

CHARLES DARWIN<br />

24 So Alles wiederholt sich im<br />

Leben, ewig jung ist<br />

nur die Fantasie.<br />

FRIEDRICH VON SCHILLER<br />

30. Kalenderwoche<br />

25 Mo Mit Vorzügen macht<br />

man sich mehr Feinde<br />

als mit Fehlern.<br />

ROBERT LEMBKE<br />

26 Di Die schlimmste Armut<br />

ist Einsamkeit <strong>und</strong> das<br />

Gefühl, unbeachtet <strong>und</strong><br />

unerwünscht zu sein.<br />

MUTTER TERESA<br />

27 Mi Viele, die den falschen<br />

Weg eingeschlagen<br />

haben, geben dem<br />

Weg die Schuld.<br />

HEINRICH VON KLEIST<br />

28 Do Solange sich ein Mensch<br />

einbildet, etwas nicht zu<br />

können, so lange ist es ihm<br />

unmöglich, es zu tun.<br />

BARUCH DE SPINOZA<br />

29 Fr Es gibt keinen Weg<br />

zum Glücklichsein. Glücklichsein<br />

ist der Weg.<br />

BUDDHA<br />

30 Sa Wir bestreiten unseren<br />

Lebensunterhalt durch<br />

das, was wir verdienen,<br />

aber wir gestalten unser<br />

Leben durch das,<br />

was wir geben.<br />

WINSTON CHURCHILL<br />

31 So Glück haben ist –<br />

Glück, aber glücklich<br />

sein ist eine Kunst.<br />

UNBEKANNT<br />

5/2010 7/2011 55


REISE & KULTUR<br />

Fre<strong>und</strong>innen auf<br />

großer Fahrt<br />

Thailand, Indonesien, Malaysia – viele Länder hat unsere Leserin<br />

Ute Jürgens (55) allein erk<strong>und</strong>et. Jetzt wagte sie ein<br />

neues Abenteuer: Urlaub mit einer Fre<strong>und</strong>in. Warum es toll war?<br />

Seit sie<br />

18 ist, reist<br />

Ute Jürgens<br />

meist allein<br />

1. Weil man<br />

sich zu zweit<br />

sicherer fühlt<br />

Indien ist eine<br />

völlig fremde Welt:<br />

die Kultur, die Menschen,<br />

die Sprache,<br />

die Infrastruktur,<br />

das Wetter – alles<br />

ist anders. So anders,<br />

dass ich mich<br />

allein unsicher<br />

gefühlt hätte. Doch<br />

dank Silke (53) an<br />

meiner Seite war<br />

da immer jemand<br />

Vertrautes, egal<br />

wie fremd die Umgebung<br />

wirkte.<br />

2.Weil es zu zweit<br />

günstiger ist<br />

„Wir nehmen ein Doppelzimmer“,<br />

da waren wir uns<br />

sofort einig. Wenn schon<br />

zu zweit, dann können wir<br />

auch Geld sparen. Insgesamt<br />

waren es ca. 200<br />

Euro pro Person.<br />

3. Weil man Hilfe hat,<br />

wenn man sie braucht<br />

BESONDERE REISEN<br />

Nicht alle Erfahrungen, die man<br />

auf Reisen macht, sind schön.<br />

Wie die obligatorische Magen-<br />

Darm-Grippe. Silke lag einen<br />

Tag völlig danieder, war so<br />

geschwächt, dass sie das Hotelzimmer<br />

nicht verlassen konnte.<br />

Ich besorgte ihr gekochten<br />

Reis, brühte Tee auf, umsorgte<br />

sie. Mir ging es nur eine Nacht<br />

lang schlecht. Aber das Gefühl,<br />

nicht allein zu sein, jemanden<br />

zu haben, der im Notfall alles<br />

für mich tun würde, war<br />

unglaublich erleichternd.<br />

5. Weil es<br />

gemeinsam<br />

weniger anstrengend<br />

ist<br />

Wenn ich verreise,<br />

entscheide ich<br />

jeden Tag neu, wie<br />

es weitergeht. Das<br />

bedeutet absolute<br />

Freiheit, aber auch<br />

viel Arbeit. Ständig<br />

muss man sich neu<br />

informieren. Nach<br />

dem Weg, Bus oder<br />

Zug fragen, diverse<br />

Unterkünfte abklappern,<br />

neue<br />

Routen erarbeiten<br />

etc. Diesmal hat<br />

sich die ganze<br />

Arbeit auf zwei<br />

Schultern verteilt.<br />

Der Gewinn: mehr<br />

Zeit – <strong>und</strong> viel<br />

weniger Stress.<br />

6. Weil man<br />

auch zu zweit<br />

allein sein kann<br />

Silke ist eine Nachtigall, ich<br />

bin eine Lärche (springe morgens<br />

um 5 oder 6 Uhr aus<br />

dem Bett). Diese Zeit habe<br />

ich für mich genutzt, ganz bewusst<br />

das Alleinsein gesucht.<br />

Bin schwimmen gegangen,<br />

habe gelesen oder meditiert.<br />

Und war danach wieder offen<br />

für meine Fre<strong>und</strong>in. Doch<br />

auch zu zweit auf dem Zimmer<br />

konnten wir allein sein:<br />

Dann hat Silke zum Beispiel<br />

gelesen <strong>und</strong> ich habe Reisetagebuch<br />

geschrieben. Oder<br />

sie hat ihren Rucksack aufgeräumt,<br />

während ich mich<br />

ins Bad zurückgezogen habe.<br />

Gerade diese Freiräume, das<br />

Miteinander-schweigen-Können,<br />

waren ganz wichtig.<br />

7. Weil die andere<br />

zu ganz neuen<br />

Dingen inspiriert<br />

„Nationalparks? Da<br />

sieht man doch eh<br />

keine Tiere“, war ich<br />

überzeugt. Deshalb<br />

hatte ich Nationalparks<br />

immer gemieden.<br />

Silke aber überredete<br />

mich diesmal<br />

mitzukommen. Und es<br />

hat sich gelohnt: Als<br />

wir morgens früh<br />

durch den Periyar-<br />

Nationalpark wanderten,<br />

sahen wir<br />

Antilopen. So groß wie<br />

Hirsche. Ganz nah.<br />

Auge in Auge. So etwas<br />

will ich auf jeden Fall<br />

noch öfter erleben!<br />

8. Weil man<br />

Erlebnisse teilt<br />

Wie oft haben Silke<br />

<strong>und</strong> ich zusammen<br />

gelacht. Und wie<br />

gut tat es, über<br />

alles reden zu können,<br />

was uns<br />

bewegte: über Bedrückendes<br />

wie das<br />

kaum zu ertragende<br />

Elend der Menschen<br />

oder über Bezauberndes<br />

wie den<br />

anmutigen Gang der<br />

indischen Frauen.<br />

Foto: Getty (1), Privat (1), Shutterstock (1)<br />

4. Weil man sich jeden Tag<br />

neu füreinander entscheiden kann<br />

„Wir fliegen gemeinsam nach Indien – <strong>und</strong> nach fünf Wochen<br />

wieder zusammen zurück.“ Das war die Absprache. Mehr<br />

nicht. Jede von uns hätte jederzeit aussteigen, allein weiterreisen<br />

können. Diese innere Freiheit war unser Erfolgsrezept.<br />

56 7 / 2011


Fit mit 50<br />

4. STARKER RÜCKEN<br />

Das wird Ihr Rücken lieben!<br />

fotos | Liza Rothfuss<br />

HÄLT WIRBELGELENKE BEWEGLICH<br />

Halten Sie Ihre<br />

Gelenke fit!<br />

A<br />

B<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Frau im<br />

Leben <strong>und</strong> Optovit ®<br />

Ruhig weiter<br />

ein- <strong>und</strong><br />

ausatmen<br />

Bauchnabel<br />

leicht nach<br />

innen ziehen<br />

Blick geht<br />

zu den Knien<br />

A Aufrecht hinstellen, Füße hüftbreit auseinander. Mit hängenden Armen unterhalb des Pos ein Tuch oder<br />

Handtuch locker greifen. B Langsam, Wirbel für Wirbel, Oberkörper nach unten rollen. Beine möglichst<br />

gestreckt lassen. Am tiefsten Punkt mit dem Tuch etwas gegen den Widerstand der Beine ziehen <strong>und</strong> sich<br />

so sanft noch ein wenig mehr einrollen. Einige Atemzüge halten, langsam wieder aufrichten. 5 bis 10 Mal.<br />

7/2011<br />

57


Fit mit 50<br />

4. STARKER RÜCKEN<br />

KRÄFTIGT DEN UNTEREN RÜCKEN<br />

A<br />

Knie schweben<br />

in der Luft<br />

A Auf den Bauch legen,<br />

in Höhe des Nabels ein<br />

eingerolltes Handtuch<br />

platzieren. Hände liegen<br />

unter der Stirn, Zehen<br />

sind aufgestellt.<br />

B<br />

Po fest<br />

anspannen<br />

B Mit dem Ausatmen<br />

gleichzeitig den Oberkörper<br />

<strong>und</strong> ein Bein heben.<br />

Beim Einatmen wieder<br />

senken. Beim nächsten<br />

Ausatmen mit anderem<br />

Bein wiederholen.<br />

Pro Bein 10 Mal.<br />

MASSIERT & LÖST VERSPANNUNGEN<br />

A<br />

A Auf den Rücken legen,<br />

beide Beine angewinkelt heben.<br />

Hände auf die Knie legen <strong>und</strong><br />

Oberschenkel sanft Richtung<br />

Körper ziehen.<br />

Arme eng am<br />

Körper halten<br />

B<br />

B Mit den Knien große, sanfte<br />

Kreise in der Luft beschreiben.<br />

Darauf achten, dass man<br />

locker <strong>und</strong> geschmeidig im<br />

Rücken bleibt. Nach 10 Kreisen<br />

Richtung wechseln. Tief <strong>und</strong><br />

gleichmäßig atmen.<br />

Schultern bleiben<br />

am Boden<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ...<br />

5. Teil Clevere Tricks für stabile Kniegelenke<br />

Welche Gelenke stärken? Schreiben Sie uns. Adresse Seite 3.<br />

Halten Sie Ihre<br />

Gelenke fit!<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Frau im<br />

Leben <strong>und</strong> Optovit ®<br />

58 7/2011


REISE & KULTUR<br />

BESONDERE<br />

REISEN<br />

Der<br />

Trauer<br />

davon-<br />

reisen<br />

Der Tod des<br />

Partners hinterlässt<br />

viele<br />

Lücken – im<br />

Alltag, besonders<br />

aber im Urlaub.<br />

Deshalb bieten<br />

Veranstalter<br />

jetzt spezielle<br />

Reisen nur für<br />

Trauernde. Mitgefühl<br />

inklusive.<br />

Was ist das Besondere<br />

an Trauerreisen?<br />

Nach dem Verlust des Partners<br />

trauen sich viele zuerst gar<br />

nicht, alleine zu verreisen: Ist<br />

man nicht überall das fünfte<br />

Rad? Was, wenn man mal weinen<br />

möchte? Ab wann darf man<br />

sich wieder freuen? Und was<br />

denken andere, wenn man mal<br />

lacht? Dabei schenkt Urlaub oft<br />

neue Kraft. Gerade Trauerreisen<br />

können dabei helfen.<br />

Sind die Trauerreisen denn<br />

Selbsthilfe-Gruppen?<br />

Nein. Der einzige Unterschied<br />

zu anderen Reisegruppen: Alle<br />

Teilnehmer haben Ähnliches<br />

erlebt. Trauerbegleiter, Psychologen<br />

oder Geistliche mit spezieller<br />

Ausbildung bieten zusätzliche<br />

Hilfe. Sie gehen auf<br />

die Ängste der Trauernder ein,<br />

machen ihnen Mut. „Ganz wichtig<br />

dabei: sich individuell auf<br />

jeden Trauernden einzustellen“,<br />

sagt Pfarrer <strong>und</strong> Trauerbegleiter<br />

Wolfgang Seehaber aus Kiel.<br />

Denn: Während der eine kaum<br />

über Gefühle sprechen kann,<br />

leiden andere, weil die Erinnerung<br />

sie ständig überrollt. Dritten<br />

hingegen hilft ein Ritual, um<br />

die Last leichter zu machen.<br />

Welche Rituale haben sich bewährt?<br />

Bärbel Sievers-Schaarschmidt von „Wendepunkte<br />

– Segelreisen“: „Einmal war ein<br />

Vater dabei, der seine Tochter verloren<br />

hat, ihr noch so viel sagen wollte. Zusammen<br />

haben wir ein Papierschiff gebaut, in<br />

dem alle Gedanken gesammelt waren, <strong>und</strong><br />

es übers Wasser wegtreiben lassen.“<br />

Worin unterscheiden sich die Reisen?<br />

• Bei „Reise ins Leben“ (TUI) beginnt jeder<br />

Tag mit einem Gespräch in der kleinen<br />

Gruppe. Nachmittags stehen Besichtigungen<br />

<strong>und</strong> Kultur an, abends gutes<br />

Essen <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />

• Wer mit „Wendepunkte – Segelreisen“<br />

unterwegs ist, segelt etwa zu sechst in der<br />

Karibik, vor Thailand oder im Mittelmeer.<br />

Das Segeln soll den Kopf frei machen.<br />

• „Regen-Bogen-Reisen“ legt Wert auf ein<br />

familiäres Umfeld. „Unsere Gäste gehen<br />

anders, als sie gekommen sind“, verspricht<br />

Irma Heyne-Beuse, die durch ihre<br />

eigene Trauer auf die Idee der Reisen kam.<br />

Wer reist mit?<br />

Die meisten Mitreisenden sind zwischen<br />

40 <strong>und</strong> 80 Jahre alt, der Schnitt liegt bei<br />

55. In der Mehrzahl sind es Frauen.<br />

Wann ist der richtige Zeitpunkt?<br />

Frühestens nach einem halben Jahr, raten<br />

Psychologen. Erst dann bestehe die Chance,<br />

Neues auf sich wirken zu lassen.<br />

Foto: corbis (1), privat (1)<br />

„Wieder<br />

lachen<br />

gelernt“<br />

Nach hdem Tod<br />

ihres Mannes<br />

fand Gudrun<br />

Prüßmann (54)<br />

aus Mülheim/<br />

Ruhr die Freude<br />

auf einer Trauerreise<br />

zurück.<br />

„Allein auf Sylt,<br />

mit Fre<strong>und</strong>innen<br />

an der Mosel – ich<br />

heulte nur, fühlte<br />

mich unendlich<br />

allein. Erst die<br />

Trauerreise nach<br />

Venedig löste den<br />

Knoten, zu sechst<br />

auf einem Hausboot.<br />

Wir teilten<br />

das gleiche Schicksal,<br />

fassten sofort<br />

Vertrauen.“<br />

Die wichtigsten<br />

Anbieter<br />

• „TUI – Reise ins<br />

Leben“. Ab 1.500<br />

Euro. ✆ (01805)<br />

8822 55, Internet:<br />

www.reiseins<br />

leben.de<br />

• „Regen Bogen<br />

Reisen“. Bis 20<br />

Teilnehmer.<br />

✆ (0 28 52) 60 35,<br />

www.regenbogen-reisen.com<br />

• „Wendepunkte –<br />

Segelreisen für<br />

Trauernde“. Bis<br />

6 Teilnehmer,<br />

ab 1.350 Euro.<br />

✆ (0 40) 67 94 17<br />

07, www.<br />

wendepunktetrauerreisen.eu<br />

Alle Preise<br />

beziehen sich auf<br />

eine 8-Tages-<br />

Reise inkl. HP <strong>und</strong><br />

Anreise.<br />

7 / 2011<br />

59


REISE & KULTUR<br />

45OO m<br />

dick ist der Eispanzer, der<br />

die Antarktis bedeckt.<br />

Darunter besteht die<br />

Antarktische Platte aus<br />

granitartigem Gestein.<br />

Die Antarktis (Südpol)<br />

ist also ein Kontinent<br />

mit Eishaube. Die<br />

Arktis (Nordpol) hat<br />

keine Landmasse,<br />

sondern ist von Eis<br />

bedecktes Meer.<br />

ANTARKTIS<br />

(Südpol)<br />

ARKTIS<br />

(Nordpol)<br />

SIGNALROT<br />

• sind die Parkas, die, neben<br />

Gummistiefeln, Pflicht für<br />

Landgänge bei einer<br />

Antarktis-Kreuzfahrt sind.<br />

• Mehr als 100 Personen<br />

dürfendabei laut Gesetz nicht<br />

gleichzeitig anlanden.<br />

• Bis zu drei Mal täglich<br />

werden die Landgänge mit<br />

Schlauchboot angeboten.<br />

60 7 / 2011


DER TRAUM VOM<br />

EWIGEN EIS<br />

Die Antarktis – jenseits des südlichen Polarkreises erstreckt sich<br />

eine magische Welt: Eis! Unendlich weit, bizarr geformt. Nirgendwo<br />

ist unsere Erde faszinierender, berauschender <strong>und</strong> beeindruckender als<br />

zwischen putzigen Pinguinen <strong>und</strong> majestätischen Eisbergen.<br />

Bei jeder Tour mit an Bord ist<br />

ein erfahrener „Icemaster“, der<br />

sich mit den Tücken der<br />

Strömungen, z. B. zwischen den<br />

Eisbergen, genau auskennt.<br />

7 / 2011<br />

61


REISE & KULTUR<br />

BILD DES<br />

FRIEDENS<br />

Zart <strong>und</strong> brutal zugleich: So erlebte<br />

Anja Huber-Haigerer (45)<br />

aus Burghausen die Antarktis.<br />

„1978 war ich zum<br />

ersten Mal in der<br />

Antarktis, als Kind<br />

mit meinen Eltern,<br />

<strong>und</strong> dann vor fünf Jahren noch<br />

einmal. Was für ein Unterschied!<br />

Beim ersten Mal gab es bei den<br />

Landgängen keine Vorschriften,<br />

wir durften ohne Führer durchs<br />

Eis streifen. Waren völlig auf uns<br />

selbst gestellt. Das fühlte sich<br />

aufregend an <strong>und</strong> auch ein<br />

wenig gruselig. Heute dürfen<br />

Schiffe nur noch vier St<strong>und</strong>en<br />

ankern, mehr als 100 Personen<br />

können nicht gleichzeitig anlanden.<br />

Das alles dient dem Schutz<br />

der Umwelt. Denn trotz der<br />

Kraft, die das Land ausstrahlt,<br />

wirkt es so zerbrechlich. Aber<br />

was man dort erlebt: Fantastisch!<br />

Wir entdeckten zum Beispiel<br />

eine Insel, die noch nie ein<br />

Mensch zuvor betreten hat. Und<br />

hinter einem Bergkamm eine<br />

Lagune mit H<strong>und</strong>erten von See-<br />

Elefanten! Was für ein Bild des<br />

Friedens <strong>und</strong> der Harmonie. Wir<br />

sahen aber auch das krasse Gegenteil:<br />

Eine Gruppe von sechs<br />

Orcas, die einen Buckelwal tötete!<br />

Das ging unter die Haut!<br />

Aber auch das ist die Natur.“<br />

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Wem gehört die Antarktis?<br />

Der Antarktis-Vertrag von 1959 macht sie formal zum politischen Niemandsland, das<br />

der friedlichen Nutzung <strong>und</strong> der wissenschaftlichen Forschung dient. Sie gehört<br />

keinem der 45 Vertragsstaaten. Dennoch melden Argentinien, Australien, Chile, Frankreich,<br />

Großbritannien, Neuseeland <strong>und</strong> Norwegen Gebietsansprüche an.<br />

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62 7 / 2011


Nur 2 % der Antarktis sind eisfrei.<br />

Ein Gebiet so groß wie die B<strong>und</strong>esrepublik. Der Rest des 13,2 Quadratkilometer<br />

großen Kontinents liegt unter einem dicken Eispanzer.<br />

Überlebens-<br />

Willen in einer<br />

eisigen Welt<br />

Pinguine Etwa 2<br />

Millionen leben in<br />

der Antarktis. An<br />

Land wirken sie<br />

unbeholfen, sind<br />

aber wendige<br />

Schwimmer, tauchen<br />

500 m tief.<br />

Adelie-Pinguine<br />

schwimmen bis<br />

zu 1000 km von<br />

der Küste fort.<br />

Albatrosse Vor<br />

allem den Königs-<br />

Albatros zieht es<br />

bei seinen langen<br />

Flügen (bis 3<br />

Meter Flügel-<br />

Spannweite) oft<br />

mehrere H<strong>und</strong>ert<br />

Kilometer in die<br />

Antarktis. Albatrosse<br />

werden<br />

über 60 Jahre<br />

alt. Wie Pinguine<br />

sind sie ihrem<br />

Partner lebenslang<br />

treu.<br />

Robben Extrem<br />

imposant sind<br />

der Antarktische<br />

Seebär (bis<br />

150 Kilo, 1,90 m<br />

lang) <strong>und</strong> der<br />

See-Elefant (bis<br />

4000 Kilo, 9 m<br />

lang). Er gilt<br />

als exzellenter<br />

Schwimmer <strong>und</strong><br />

kann in 1500<br />

Meter Tiefe Tintenfische<br />

jagen.<br />

Orca-Wale Um<br />

Pinguine <strong>und</strong><br />

Robben zu erwischen,<br />

schlagen<br />

Gruppen von<br />

Orca-Walen mit<br />

ihren Schwanzflossen<br />

so heftig<br />

aufs Wasser, dass<br />

Wellen entstehen,<br />

Robben <strong>und</strong><br />

Pinguine von<br />

ihren Eisschollen<br />

fallen <strong>und</strong> gefressen<br />

werden<br />

können.<br />

Selbst der robuste Eisbrecher wirkt<br />

zwischen den bizarr geformten<br />

Eisbergen wie ein Spielzeugschiff.<br />

7 / 2011<br />

63


REISE & KULTUR<br />

60 m hoch <strong>und</strong> 10 km lang können Gletscher sein, die wegen der Erd-Erwärmung<br />

einfach abbrechen <strong>und</strong> ins Meer fallen. Von der Strömung zurück an die Küste<br />

gedrückt, schneiden sie Kolonien von Pinguinen oft den Weg zu Wasser <strong>und</strong> Nahrung ab.<br />

„Wir werden mal<br />

Königspinguine!“<br />

Mit etwa zwei<br />

Jahren verlieren<br />

die Jungtiere<br />

den grauweißen<br />

Flaum <strong>und</strong><br />

bekommen<br />

ihr prächtiges<br />

Federkleid.<br />

Und ewig lockt<br />

der Südpol<br />

1902 Robert F.<br />

Scott, britischer<br />

Polarforscher, unternimmt<br />

die einzige<br />

Ballonfahrt über<br />

der Antarktis. Den<br />

Südpol erreicht er<br />

aber nicht.<br />

1908 Polarforscher<br />

Ernest Shackleton<br />

startet eine Südpol-<br />

Expedition, muss<br />

aber wegen ungünstigen<br />

Wetters 155<br />

Kilometer vor dem<br />

Ziel umkehren.<br />

1911 Der Norweger<br />

Roald Am<strong>und</strong>sen<br />

(Foto l.) erreicht als<br />

Erster den Südpol,<br />

kehrt wohlbehalten<br />

zurück. Gilt seit<br />

1928 als in der<br />

Arktis verschollen.<br />

1912 Robert F. Scott<br />

erreicht nach zweijähriger<br />

Fahrt den<br />

Südpol. Er entdeckt:<br />

Am<strong>und</strong>sen war 35<br />

Tage vor ihm dort.<br />

Scott stirbt auf<br />

dem Rückweg.<br />

1914–1917<br />

Shackletons Schiff<br />

„Endurance“ wird<br />

im ewigen Eis<br />

zerquetscht. Im<br />

Rettungsboot fährt<br />

er 1500 km nach Südgeorgien,<br />

holt Hilfe.<br />

64 7 / 2011


AUG IN AUG MIT<br />

DEN PINGUINEN<br />

Ewald Kruse (64) aus Berlin ging<br />

auf Tuchfühlung mit den wohl<br />

niedlichsten Antarktis-Bewohnern.<br />

„Plötzlich standen<br />

sie vor<br />

mir: zehntausend<br />

Pinguine,<br />

alle etwa einen Meter groß.<br />

Sie sahen mich mit ihren<br />

dunklen Knopfaugen an.<br />

Dieses Erlebnis beim Besuch<br />

der Inselgruppe Südgeorgien<br />

werde ich nie<br />

vergessen. Was ich nicht<br />

wusste: Die Tiere sind<br />

vollkommen zutraulich,<br />

kommen bis auf einen<br />

Meter heran, aber Anfassen<br />

ist natürlich streng verboten!<br />

Und Pinguine gehen<br />

jeden Tag denselben Weg<br />

von ihrem Standplatz an<br />

Land zum Wasser, wo sie<br />

Fische jagen, <strong>und</strong> wieder<br />

zurück. Ein fester Pinguin-<br />

Arbeitsweg ist das. Stellt<br />

man sich aus Versehen auf<br />

diesen Weg, weiß der Pinguin<br />

nicht weiter. Er guckt<br />

verdutzt, schlägt mit den<br />

Flügeln, kreischt <strong>und</strong><br />

krächzt, knabbert einem<br />

auch mal die Gummistiefel<br />

an. Rührt sich aber nicht<br />

vom Fleck, völlig ratlos.<br />

Natürlich macht man ihm<br />

dann ganz schnell Platz.<br />

Oft musste ich auf der<br />

Reise auch an Shackleton<br />

<strong>und</strong> seine Crew denken.<br />

Ohne Schiff hier zu sitzen<br />

<strong>und</strong> die Vorräte gehen zur<br />

Neige. Da haben wir Kreuzfahrt-Reisenden<br />

es besser.<br />

°C<br />

20<br />

10<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

Wetter-<br />

Extreme<br />

• Im Sommer wird es sagenhafte<br />

5 Grad „warm“, im Winter sind<br />

es schon mal minus 70 Grad.<br />

• Stürme erreichen über 300 km/h<br />

(normale Orkane ca. 120 km/h)<br />

Wind-Geschwindigkeit.<br />

87% der<br />

Gletscher<br />

schmelzen<br />

Nirgendwo zeigt sich die Zerstörung<br />

der Natur drastischer als in<br />

der Antarktis: Wegen der Erd-<br />

Erwärmung schmelzen beinahe alle<br />

Gletscher. Die Temperatur ist hier<br />

seit den 50er-Jahren um 2,5 Grad<br />

angestiegen (sechsmal mehr als<br />

im globalen Durchschnitt).<br />

7 / 2011 65


REISE & KULTUR<br />

45 Milliarden Barrel Erdöl vermuten Experten unter dem Eis.<br />

SOMMER IM<br />

DEZEMBER<br />

Heinz Aye (75) aus Bad Orb war früher<br />

Kapitän. Heute lotst er als Icemaster<br />

Schiffe zwischen den Eisbergen hindurch.<br />

„Bei meiner ersten Antarktis-Tour<br />

1977 war ich 1. Offizier eines<br />

Kreuzfahrtschiffes. Und völlig<br />

überwältigt von diesem Natur-<br />

Spektakel aus ewigem Eis, Pinguin-Herden <strong>und</strong><br />

nicht enden wollenden Tagen. Im Sommer<br />

(Dezember bis März) bleibt es ja in der Antarktis<br />

auch nachts hell. Und am Tag scheint bei<br />

Temperaturen um die 5 Grad meist die Sonne.<br />

20 Jahre lang legte ich seitdem jedes Jahr mindestens<br />

zwei-, dreimal im ewigen Eis an.<br />

Heute gebe ich mein Wissen als Icemaster an<br />

Reisende <strong>und</strong> Kapitäne weiter, damit sie sich im<br />

manchmal tückischen Eis zurechtfinden.<br />

Gefährlich wird es zum Beispiel, wenn Tafel-<br />

Eisberge, diese riesigen, vom Festland abgebrochenen<br />

Eisplatten, im Meer herumtreiben.“<br />

Fotos: National Geographic (2), Laif (2), Shutterstock (5), Akg-Images, Privat (3), infochart/Peter Diehl (2)<br />

Clevere<br />

Die klassischen Routen<br />

Vom Startpunkt Feuerland aus gibt es die kurze<br />

Route (rot) über die Drake-Passage <strong>und</strong> die viermal<br />

so lange (schwarz) über die Falkland-Inseln.<br />

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66 7 / 2011<br />

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Eisbrecher<br />

Nur Schiffe mit hoher Eisklasse (E3, E4)<br />

können das Südpolarmeer durchfahren. Mit ihren<br />

Bordwänden aus Stahl zerschneiden sie das<br />

Eis nicht, sie legen sich darauf, zerdrücken es.<br />

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Unvergesslich: ein Landgang im ewigen Eis.<br />

Deshalb muss man eine Antarktis-Reise eigentlich<br />

zweimal machen, sagt Icemaster Heinz Aye.<br />

„Einmal mit Kamera <strong>und</strong> einmal ohne, zum Genießen.“


Der Antarktis-Vertrag verbietet jedoch den Abbau der Rohstoffe bis 2041.<br />

Lust aufs<br />

ewige Eis?<br />

Die besten Anbieter<br />

• Hapag-Lloyd (Hamburg)<br />

fährt mit zwei Schiffen:<br />

„Bremen“ (164 Passagiere,<br />

4 Sterne) <strong>und</strong> „Hanseatic“<br />

(184 Passagiere, 5<br />

Sterne). Tipp: Im Februar<br />

2013 eine 35-tägige Halb-<br />

Umr<strong>und</strong>ung der Antarktis<br />

(ab 18.000 Euro).<br />

✆ (01 80) 3 41 21 41,<br />

www.hlkf.de<br />

• Polarkreuzfahrten:<br />

kleine Schiffe für<br />

ca. 100 Passagiere, z. B.<br />

„Kapitan Khlebnikov“.<br />

Helikopter an Bord für<br />

R<strong>und</strong>flüge, 32-tägige<br />

Halb-Umr<strong>und</strong>ung der<br />

Antarktis im Dez. 2012, ab<br />

26.000 Euro. ✆ (0 50 36)<br />

5 68 99 99, www.polarkreuzfahrten.de<br />

• Aviation & Tourism,<br />

deutscher Agent von Silversea,<br />

z. B. „Silver Explorer“,<br />

ca. 130 Passagiere,<br />

4 Sterne, internationales<br />

Publikum, 10 Tage im<br />

Januar 2012 ab 15.000<br />

Euro. ✆ (0 60 23) 91 71<br />

50, www.silversea.de<br />

Die wichtigsten Tipps<br />

• Die beste Reisezeit<br />

ist Januar/Februar, im<br />

antarktischen Sommer.<br />

• Die signalroten Antarktis-Parkas<br />

bekommt man<br />

geschenkt, Gummistiefel<br />

geliehen. Aber: Vorher<br />

fragen, ob Gummistiefel<br />

in der richtigen Größe an<br />

Bord sind. Ohne Gummistiefel<br />

kein Landgang!<br />

• Genug Kamera-Akkus<br />

mitnehmen – sie verlieren<br />

bei Kälte Kapazität.<br />

• Vor dem Landgang am<br />

besten wenig trinken, es<br />

gibt weder Baum noch<br />

Strauch <strong>und</strong> eine Toilette<br />

schon gar nicht.<br />

• Besser auf teure Außenkabine<br />

verzichten! Es<br />

wird nachts nicht dunkel.<br />

• Unbedingt aufs<br />

Nebelhorn des Schiffes<br />

achten! Tuten bedeutet:<br />

Wetterumschwung,<br />

sofort alle an Bord!<br />

7 / 2011<br />

67


Mein Weg,<br />

Tinnitus<br />

15%<br />

14%<br />

zu stoppen<br />

10%<br />

8%<br />

Ab 65<br />

verdreifacht<br />

sich Risiko<br />

Jeder Siebte über 65 hat<br />

Tinnitus. Betroffen sind<br />

mehr Männer als Frauen.<br />

4%<br />

Quelle: RKI.<br />

65+<br />

40–64<br />

18–39<br />

Stille. Keinen Laut hören. 3 Millionen Deutsche träumen<br />

davon, das Schrillen im Ohr abzustellen. Doch es gibt kein<br />

Patentrezept. Deshalb heißt es: ausprobieren, was hilft. Diese<br />

drei Leser hatten mit ganz unterschiedlichen Dingen Erfolg.<br />

Lösung 1<br />

Von Zeit zu Zeit ist meine<br />

Bürotür geschlossen. Dann<br />

wissen alle: Der hohe Pfeifton<br />

zwiebelt mich wieder <strong>und</strong> ich<br />

brauche meine Atem-<br />

Übungen. Drei Minuten reichen<br />

mir, um zu entspannen<br />

<strong>und</strong> das hohe Pfeifen aus dem<br />

Bewusstsein zu drängen.<br />

Inzwischen bin ich darin gut<br />

geübt, schließlich behandle ich<br />

mich schon seit 21 Jahren<br />

selbst. Atemtricks, autogenes<br />

Training – mit diesen Mitteln<br />

habe ich mich quasi am eigenen<br />

„Konzentrieren hilft<br />

zu überhören“<br />

Ein paar Minuten tiefes Atmen – schon<br />

kann Elke Knör (63) aus Wuppertal<br />

„ihren“ Tinnitus ausblenden. Oder sie<br />

trickst ihn mit Gegen-Geräuschen aus.<br />

Schopf aus dem Sumpf gezogen<br />

– damals, als mein Mann im<br />

Sterben lag <strong>und</strong> ich unter enormem<br />

Stress stand. Seit dieser<br />

Zeit höre ich das Dauerpfeifen.<br />

Der HNO-Arzt stellte damals<br />

keinen Hörverlust bei mir<br />

fest. Auch deshalb war schnell<br />

klar, dass man aus ärztlicher<br />

Sicht nichts gegen meinen<br />

Tinnitus unternehmen kann.<br />

Also lernte ich, mir selbst zu<br />

helfen. Dachte: Wenn Stress<br />

der Auslöser war, ist Entspannung<br />

vielleicht die Lösung.<br />

Ich verlasse mich nicht auf<br />

eine, sondern verschiedene<br />

Techniken. Atem-Übungen<br />

<strong>und</strong> Farb-Meditation brachte<br />

ich mir mit CDs <strong>und</strong> Büchern<br />

bei. Autogenes Training lernte<br />

ich in der Volkshochschule.<br />

Der Weg ist jeweils derselbe –<br />

die Übungen helfen mir, mich<br />

auf andere Dinge zu konzentrieren.<br />

So „überhöre“ ich den<br />

Tinnitus, auch wenn er<br />

noch da ist. Manchmal<br />

überliste ich ihn auch<br />

mit einem Gegen-Geräusch:<br />

Beim Einschlafen<br />

hilft mir zum Beispiel ein<br />

laut tickender Wecker.<br />

Was mir privat geholfen hat,<br />

das bestätigte sich bei meiner<br />

Arbeit in der Tinnitus-Liga:<br />

Jeder muss selbst herausfinden,<br />

was guttut: mit dem H<strong>und</strong><br />

Gassi gehen, Musik hören,<br />

kochen oder backen. Bei mir<br />

sind es eben die Übungen zum<br />

Entspannen. Aber auch ges<strong>und</strong>es<br />

Essen, genug trinken, gut<br />

schlafen. So habe ich meinen<br />

Tinnitus auf ein erträgliches<br />

Maß reduziert. Was mich tröstet:<br />

Das Wissen, dass der Tinnitus<br />

in der Regel harmlos ist. In<br />

meinem Alter hat schließlich<br />

jeder ein Zipperlein. Und im<br />

Vergleich zu anderen habe ich<br />

da sogar noch Glück gehabt.<br />

68 7 / 2011


8 Mio. Deutsche hören permanent ein Geräusch.<br />

[Tinnitus] lateinisch für Klingeln, Tönen Die Geräusche<br />

Nur 3 Millionen davon stört dieser Dauerton so sehr,<br />

nimmt nur der Betroffene selbst wahr. Sie entstehen<br />

dass ihre Lebensqualität stark eingeschränkt ist.<br />

in der eigenen Hörbahn, meistens zuerst im Innenohr.<br />

Lösung 2<br />

„Dank Hörgerät ist<br />

mein Tinnitus weg“<br />

Seit er ein Hörgerät trägt, nimmt Udo<br />

Löpers (51) aus Wegberg nur noch<br />

angenehme Geräusche wahr.<br />

Es war genau vor einem Jahr:<br />

Mitten in der Nacht wache ich<br />

auf – es schrillt in meinem<br />

Kopf. Extrem laut. Es ist die<br />

Hölle, nicht auszuhalten. Am<br />

nächsten Morgen stellt der<br />

HNO-Arzt einen akuten Hörsturz<br />

<strong>und</strong> depressive Erschöpfung<br />

bei mir fest. Kein W<strong>und</strong>er:<br />

Als Handelsvertreter<br />

laufe ich beruflich <strong>und</strong> privat<br />

wie ein Hamster im Rad – jeden<br />

Tag, 24 St<strong>und</strong>en lang.<br />

Mithilfe von Infusionen <strong>und</strong><br />

Kortison verringern sich Tinnitus<br />

<strong>und</strong> Hörverlust nach fünf<br />

Tagen etwas. Aber die weiter<br />

quälenden Geräusche bleiben.<br />

Daran ändert auch ein anschließender<br />

Urlaub nichts.<br />

Doch ich will mich damit<br />

nicht abfinden – ich bin gerade<br />

50. Es muss eine Möglichkeit<br />

geben. Schließlich bekomme<br />

ich einen Tipp: In Bad<br />

Arolsen gebe es eine auf Tinnitus<br />

spezialisierte Klinik.<br />

Ich mache sofort einen Termin,<br />

erfahre schließlich: Es<br />

gibt einen Zusammenhang<br />

zwischen den Geräuschen, die<br />

mir das Leben zur Hölle machen,<br />

<strong>und</strong> dem, was ich anscheinend<br />

nicht hören kann.<br />

Denn was bislang weder mir<br />

noch meinen Ärzten aufgefallen<br />

war: Ich höre wohl schon<br />

seit Jahren bestimmte Frequenzen<br />

sehr schlecht.<br />

Die Ärzte in der Klinik Dr.<br />

Hesse erklären mir schließlich,<br />

bei vielen sei das der<br />

Mythos<br />

Tinnitus<br />

Ist Stress<br />

schuld? Falsch!<br />

Stress ist nicht, wie<br />

viele glauben, Auslöser<br />

für Tinnitus.<br />

Aber: Wer Stress<br />

hat, achtet mehr<br />

auf das Pfeifen.<br />

Droht ein Schlaganfall?<br />

Falsch!<br />

Tinnitus ist kein<br />

Vorbote eines<br />

Schlaganfalles. Und<br />

nicht lebensgefährlich<br />

– auch wenn er<br />

stark belasten kann.<br />

Auslöser für den Tinnitus.<br />

Das Gehirn ahme dann die<br />

Frequenzen nach, die die<br />

Ohren gar nicht mehr hören<br />

können. Die Lösung? Sie<br />

klingt für mich zuerst überraschend;<br />

bei genauem Nachdenken<br />

liegt es auf der Hand:<br />

ein Hörgerät, das genau den<br />

Hörverlust ausgleicht, der den<br />

Tinnitus verursacht.<br />

So weit die Theorie. Aber wird<br />

das auch bei mir funktionieren?<br />

Die Antwort höre ich kurze Zeit<br />

später, als ich mit einem Probe-<br />

Hörgerät in einem Straßencafé<br />

sitze: Zum ersten Mal höre ich,<br />

wie die Metallabsätze auf dem<br />

Asphalt klicken; worüber sich<br />

die beiden Frauen am Nachbartisch<br />

unterhalten <strong>und</strong> dass das<br />

Gezwitscher der Vögel nicht<br />

nur von einem, sondern von<br />

zehn verschiedenen Vögeln<br />

stammt. Es sind schon fast zu<br />

viele Reize für mich ...<br />

wirkt auf<br />

der Stelle.<br />

Nur in Ihrer<br />

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Bei Rücken-, Muskel- <strong>und</strong><br />

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gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder <strong>und</strong> Gelenkkapsel), Sport- <strong>und</strong> Unfallverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen.<br />

Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage <strong>und</strong> fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. HERMES Arzneimittel GmbH · 82049 Großhesselohe/München<br />

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Gutes für die<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

In Apotheken <strong>und</strong> Drogerien gibt<br />

es eine Vielzahl guter, frei verkäuflicher<br />

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GUT FÜR SÄURE-BALANCE<br />

Sie versuchen aktiv zu leben<br />

<strong>und</strong> auf Ihre Ernährung zu<br />

achten – doch unser heutiges<br />

Leben, mit eiweißreicher<br />

Ernährung, Stress, Kaffee<br />

oder Nikotin, bringt den Säure-<br />

Basen-Haushalt leicht aus der<br />

Balance. Dadurch kann Ihr Körper unbemerkt übersäuern.<br />

Sie fühlen sich schlapp <strong>und</strong> wenig leistungsfähig.<br />

Mit Bullrich’s Vital können Sie Ihren Säure-Basen-<br />

Haushalt wieder ganz einfach ins Gleichgewicht bringen.<br />

So fühlen Sie sich körperlich fit <strong>und</strong> geistig vital.<br />

Lösung 3<br />

„Laserlicht war meine Rettung“<br />

Was die Schulmedizin für Humbug hält, Ellen Hartmann<br />

(76) aus Tuttlingen brachte es die ersehnte Stille.<br />

Ich war gerade in<br />

Rente gegangen,<br />

hatte nach Jahrzehnten<br />

harter<br />

Arbeit in einer<br />

lauten Druckerei endlich meine<br />

„Ruhe“. Dachte ich. Stattdessen<br />

wurde das Rauschen in<br />

meinen Ohren von Tag zu Tag<br />

lauter. Dazu kamen drei hohe<br />

Töne einer Geige gleichzeitig.<br />

War ich mit mehreren Menschen<br />

zusammen, konnte ich<br />

Gesprächen nicht mehr richtig<br />

folgen. Dazu kam noch ein<br />

Dreh- <strong>und</strong> Brechschwindel,<br />

der mir jede Lebensfreude<br />

nahm. Und das Schlimmste<br />

war – niemand konnte mir helfen.<br />

Ich war bei HNO-Ärzten,<br />

Neurologen, Heilpraktikern,<br />

habe mir sogar die Halswirbelsäule<br />

einrenken lassen – ohne<br />

Erfolg. „Lernen Sie damit zu<br />

leben“, sagten Ärzte. Aber das<br />

wollte ich nicht. Im Internet<br />

las ich von der Low-Level-Lasertherapie<br />

nach Dr. Wilden.<br />

Ich war längst bereit, nach<br />

jedem Strohhalm zu greifen.<br />

Und so begann ich im Mai<br />

2006 meine Therapie bei ihm<br />

GUT BEI EISENMANGEL<br />

Millionen Menschen leiden unter<br />

Eisenmangel im Blut. Typische Symptome<br />

sind Erschöpfungszustände,<br />

chronische Müdigkeit <strong>und</strong> Abgeschlagenheit.<br />

Häufig kommen Kopfschmerzen,<br />

depressive Verstimmungen,<br />

Schlafprobleme, Schwindel <strong>und</strong> Konzentrationsstörungen<br />

hinzu. Dagegen<br />

hilft zuverlässig Floradix, das Spezialtonikum<br />

bei erhöhtem Eisenbedarf.<br />

GUT BEI STRESS UND MÜDIGKEIT<br />

Der Körper benötigt bei Stress mehr Mikro-Nährstoffe,<br />

um die Leistungsfähigkeit der Körperzellen<br />

sicherzustellen. Die in biovital dynamic<br />

B12 enthaltenen Nährstoffe<br />

sind wertvoll für den Nerven- <strong>und</strong><br />

Energiestoffwechsel: Vitamin B12<br />

unterstützt den Energiestoffwechsel,<br />

Vitamin B1 die Nerven, Vitamin<br />

B2 <strong>und</strong> B6 reduziert Erschöpfung,<br />

L-Glutamin <strong>und</strong> L-Serin sind<br />

wichtige Eiweißbausteine.<br />

Fotos: PR (3)<br />

Pfeifen<br />

Klingeln<br />

Rauschen<br />

Was<br />

Experten<br />

heute über<br />

Tinnitus<br />

wissen<br />

90 %<br />

der Tinnitus-Fälle<br />

entstehen durch<br />

Hörverlust,<br />

d. h., das Gehirn<br />

erzeugt Geräusche<br />

in den Frequenzen,<br />

die es mit den Ohren<br />

gar nicht mehr<br />

wahrnehmen kann.<br />

Typische Auslöser<br />

für den Hörverlust:<br />

• Hörsturz<br />

• Knalltrauma<br />

• dauerhafter Lärm<br />

• Viren-Infektion<br />

• Erkrankung des<br />

Innenohrs<br />

• Schwerhörigkeit<br />

im Alter<br />

Selten steckt ein<br />

gutartiger Tumor<br />

des Hör-Nervs<br />

dahinter.<br />

Schnell<br />

handeln!<br />

Hört der Tinnitus<br />

nicht spätestens<br />

nach 24 St<strong>und</strong>en<br />

von allein auf:<br />

• rasch zum<br />

HNO-Arzt gehen.<br />

• In der akuten<br />

Phase erhält man<br />

über 5 bis 7 Tage<br />

täglich eine<br />

Infusion, meist mit<br />

Kortison.<br />

• Viele Ohrgeräusche<br />

hören dann<br />

nach 1 bis 3 Monaten<br />

von allein auf.<br />

Fachliche Beratung: Prof. Gerhard Hesse, Leiter der Tinnitus-Klinik<br />

in Bad Arolsen, ist ein weltweit renommierter Spezialist.


Foto: F1Online (2), Privat (3)<br />

in Bad Füssing. Insgesamt 10<br />

St<strong>und</strong>en, jeden Tag 30 Minuten<br />

pro Ohr. Man liegt da,<br />

weiß, dass ein Laser-Strahl ins<br />

Ohr geleitet wird, spürt aber<br />

nichts. Doch schon nach der<br />

ersten Laser-Behandlung<br />

wirkte der Tinnitus gedämpfter.<br />

Von Mal zu Mal<br />

wurde es besser. Der Arzt<br />

erklärte mir: Das Laserlicht<br />

hilft den geschwächten Zellen<br />

in den Ohren, sich zu regenerieren.<br />

Die gesetzlichen Kassen<br />

übernehmen die Kosten von<br />

r<strong>und</strong> 2.000 Euro nicht.<br />

Die Wirksamkeit sei nicht<br />

erwiesen, heißt es dort. Auch<br />

viele Schulmediziner stehen<br />

der Therapie skeptisch gegenüber.<br />

Ich verstehe aber nicht,<br />

warum? Mir hat die Laser-Therapie<br />

auf jeden Fall geholfen!<br />

Aufgezeichnet von Anke Faust<br />

94 % aller Erwachsenen hören ein Ohrgeräusch, sobald sie<br />

länger als 5 Minuten in einem schalldichten Raum sind.<br />

Deshalb gilt Tinnitus eigentlich nicht als Krankheit. Die Folgen<br />

wie Schlafstörungen, Depressionen, Nervosität usw. schon.<br />

Das wirkt<br />

gegen<br />

Tinnitus<br />

• Entspannung, z. B.<br />

Training nach Jacobsen,<br />

Meditation.<br />

• Hörgeräte, die<br />

fehlende Frequenzen<br />

nach Hörverlust<br />

ausgleichen.<br />

• Sogenannte Noiser,<br />

die aussehen<br />

wie Hörgeräte. Sie<br />

erzeugen ein breitbandiges,<br />

d. h. alle<br />

Frequenzen umfassendes<br />

leises Rauschen.<br />

Das soll die<br />

Hörbahn „beschäftigen“.<br />

Mit der Zeit<br />

lernt das Gehirn,<br />

dieses Störgeräusch<br />

auszublenden.<br />

Pfeifen <strong>und</strong><br />

kein Ende –<br />

was tun?<br />

• Ab 3 Monate =<br />

Tinnitus ist bereits<br />

chronisch.<br />

• Unbedingt an<br />

Tinnitus-Zentrum<br />

oder eine spezialisierte<br />

Klinik wenden<br />

(siehe Adress-<br />

Tipp unten).<br />

• Dort helfen<br />

HNO-Ärzte, Psychologen,<br />

Hör- <strong>und</strong><br />

Entspannungstherapeuten,<br />

den<br />

Tinnitus zu lindern.<br />

• Gute Adressen<br />

kennt die Tinnitus-<br />

Liga, die weltweit<br />

größte Selbsthilfe-<br />

Organisation: ✆<br />

(02 02) 24 65 20),<br />

www.tinnitus-liga.de<br />

Vorsicht bei<br />

Methoden ...<br />

... die wahre W<strong>und</strong>er<br />

versprechen. Meist<br />

kosten sie viel Geld,<br />

bleiben aber wissenschaftliche<br />

Beweise<br />

schuldig. So ...<br />

• … verbessert die<br />

Stimulation bestimmter<br />

Regionen<br />

des Gehirns mit<br />

Magnetfeldern die<br />

Beschwerden nur<br />

für sehr kurze Zeit;<br />

• … erreicht Laserlicht<br />

gar nicht das<br />

Innenohr, also den<br />

Sitz des Tinnitus-<br />

Problems. Wirkung<br />

ist höchst fraglich;<br />

• … sind Vitamin-<br />

Mittel bei Tinnitus<br />

wirkungslos.<br />

„Meine Knochen<br />

sind taxofit! “<br />

Calcium-Komplex zum Erhalt der Knochendichte<br />

– für ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> belastbare Knochen<br />

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Schon ab 30 <strong>und</strong> verstärkt in den Wechseljahren<br />

nimmt die Knochendichte ab.<br />

taxofit ® Knochen <strong>plus</strong> Depot fördert gezielt<br />

den Knochenaufbau <strong>und</strong> damit die<br />

Stabilität <strong>und</strong> Belastbarkeit der Knochen.<br />

Für eine bestmögliche Beweglichkeit bis<br />

ins hohe Alter.<br />

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Der Gewinn:<br />

2 × Wohlfühltage für 2<br />

Lösungswort:<br />

Broadway<br />

Rosemarie Schuur,<br />

Brieselang<br />

Gewinner des Rätsels in<br />

der Mai-Ausgabe:<br />

RÄTSEL<br />

Sudoku<br />

In jeder Zeile, jeder Spalte <strong>und</strong> jedem der 9er-Blocks aus<br />

3 × 3 Kästchen müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen!<br />

Bei dem leichten Sudoku links ist die dritte Spalte ein guter<br />

Ansatz, bei dem schweren Sudoku die Einsen.<br />

Wer? Was? Wo?<br />

Auflösungen<br />

1. Obwohl Löwen kleiner als<br />

Tiger sind, gelten sie als die<br />

Könige der Tiere. Wie alt kann<br />

ein frei lebender Löwe etwa<br />

werden?<br />

a) Etwa 20 Jahre<br />

b) Etwa 30 Jahre<br />

c) Etwa 40 Jahre<br />

2. In einer Äsop zugeschriebenen<br />

Geschichte zieht ein entlaufener<br />

Sklave einen Dorn aus der<br />

Pranke eines Löwen. Als die beiden<br />

sich im Circus Maximus wiedertreffen,<br />

verschont ihn der<br />

Löwe. Wie heißt der Sklave?<br />

a) Andronicus<br />

b) Androclus<br />

c) Apicius<br />

3. Heinrich der Löwe, Herzog<br />

von Bayern <strong>und</strong> Sachsen, lag<br />

lange Zeit im Streit mit Kaiser<br />

Friedrich Barbarossa. In welcher<br />

Stadt befindet sich das Grab<br />

des Herzogs?<br />

a) Braunschweig<br />

b) Dresden<br />

c) Magdeburg<br />

4. Der Goldene Löwe ist einer<br />

der großen Filmpreise Europas.<br />

Wo wird er verliehen?<br />

a) Cannes<br />

b) Venedig<br />

c) Berlin<br />

5. Der Löwe gehört zu den<br />

Sternbildern des Tierkreises.<br />

Wie heißt sein hellster Stern?<br />

a) Aldebaran<br />

b) Antares<br />

c) Regulus<br />

6. König Richard Löwenherz<br />

entstammt der Dynastie der<br />

Plantagenet. Auf welche Pflanze<br />

verweist dieser Name?<br />

a) Tagetes<br />

b) Ginster<br />

c) Palmlilie<br />

7. Löwen zieren zum Beispiel<br />

die Wappen von Hessen <strong>und</strong> von<br />

Thüringen. Wie viele sind auf<br />

dem Landeswappen Schleswig-<br />

Holsteins zu sehen?<br />

a) Keiner<br />

b) Zwei<br />

c) Drei<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Hotel im Chiemgau<br />

Hans Steffen, Löhne<br />

Lösung aus<br />

Heft 6/11:<br />

Spannung<br />

Wer? Was? Wo? 1. a, 2. b, 3. a, 4. b, 5. c, 6. b, 7. b<br />

72 7 / 2011


Margarete<br />

Albrecht,<br />

Meisterin<br />

der Hauswirtschaft<br />

SOMMER-ZEIT<br />

Und endlich draußen sitzen!<br />

Lange bleibt es jetzt hell <strong>und</strong> wenn es dämmert, flackert ein romantisches<br />

Fotos: Das Gartenarchiv (1), Stills-Online (1), Archiv (1)<br />

SIE HABEN FRAGEN …<br />

Gemüse jetzt im<br />

Kühlschrank lagern?<br />

Im Sommer bleibt<br />

Gemüse im Kühlschrank<br />

tatsächlich<br />

länger frisch. Aber:<br />

Tomaten sind kälteempfindlich<br />

<strong>und</strong> verlieren<br />

an Geschmack.<br />

Deshalb 1 St<strong>und</strong>e vor<br />

Verzehr aus dem Kühlschrank<br />

nehmen.<br />

Gurke, Zucchini <strong>und</strong><br />

Aubergine immer getrennt<br />

von Tomaten<br />

aufbewahren. Das<br />

Reifegas der Tomaten<br />

lässt anderes Gemüse<br />

schneller verderben.<br />

Kälte ist vor allem<br />

für Möhren, Kohlrabi<br />

<strong>und</strong> Radieschen gut.<br />

Aber: Grün entfernen!<br />

Salat <strong>und</strong> Gemüse<br />

(bis auf Pilze) zusätzlich<br />

in Folie wickeln<br />

– bleiben so im Kühlschrank<br />

länger frisch.<br />

Gut fürs Messer<br />

Schneide-Messer von Hand spülen.<br />

Aber: nie ins Spülwasser legen,<br />

sondern sofort unter laufendem Wasser<br />

abwischen. Vor allem wenn man Zitrone<br />

schneidet – Säure macht stumpf.<br />

67<br />

Licht. Einfach eine Kerze mit Wicken <strong>und</strong> Strohblumen in einem<br />

Weckglas dekorieren. Zu 1/3 mit Wasser füllen – auch<br />

Prozent länger<br />

halten Schnittblumen<br />

mit Blumennahrung (Fachhandel).<br />

Enthält Zucker <strong>und</strong><br />

Aluminiumsulfat (tötet Keime).<br />

schön für den Kaffee am Nachmittag.<br />

Haare schützen<br />

Lassen Sie beim Haarewaschen<br />

das Shampoo kurz einwirken? Besser<br />

ist, es sofort auszuspülen. Denn: Shampoo<br />

entzieht der Kopfhaut Fette, die<br />

eigentlich das Haar schützen sollen.<br />

Deshalb auch häufiger eine Pflege–<br />

spülung <strong>und</strong> Kur verwenden.<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Erfrischend – kalte Suppen Gepflegt – schöne Füße Dekorativ – vielseitige Hauswurz<br />

7 / 2011<br />

73


MARKETTE<br />

<br />

Unser Tipp<br />

Den Ziegenkäse<br />

für diese<br />

Möhren-Apfel-<br />

Suppe (S. 76)<br />

einfach mit<br />

einem Zwirnsoder<br />

Baumwollfaden<br />

schneiden. So<br />

werden die<br />

Scheiben<br />

schön dünn.<br />

74 7 / 2011


Heute bleibt die<br />

Küche kalt!<br />

Wenn die Temperaturen steigen, gibt es nichts Besseres als<br />

eine kalte Suppe – herrlich leicht mit Gemüse oder<br />

frischen Früchten. Holen Sie schon mal die Suppenkelle ...<br />

<br />

7 / 2011<br />

75


Erdbeer-Traum<br />

Lauch-Suppe<br />

Für 2 Personen<br />

75 g Knollensellerie<br />

250 g Kartoffeln<br />

150 g Lauch • 1 Schalotte<br />

• 1 EL Olivenöl • Salz<br />

400 ml Gemüsebrühe<br />

1 Frühlingszwiebel<br />

Pfeffer • 1 Prise Muskat<br />

75 g Crème fraîche<br />

1. Sellerie <strong>und</strong> Kartoffeln<br />

würfeln, Lauch in Ringe<br />

schneiden. Schalotte fein<br />

hacken, in Öl andünsten.<br />

Sellerie <strong>und</strong> Kartoffeln<br />

zugeben, mit der Brühe<br />

aufgießen. Würzen <strong>und</strong><br />

10 Minuten garen.<br />

2. Nach 10 Minuten<br />

Lauch zur Suppe geben,<br />

15 Minuten weiter<br />

garen. Dann Suppe fein<br />

pürieren. Mit Muskat<br />

abschmecken.<br />

3. Mit 2 Klecksen Crème<br />

fraîche <strong>und</strong> gehackten<br />

Frühlingszwiebeln<br />

servieren. Tipp: Im<br />

Sommer eisgekühlt, im<br />

Winter heiß genießen.<br />

Pro Portion<br />

318 kcal, 1.336 kJ,<br />

6 g Eiweiß, 22 g Fett,<br />

23 g Kohlenhydrate,<br />

46 mg Cholesterin, 1,5 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

<br />

Heidelbeer-Schale<br />

Für 2 Personen<br />

250 g Heidelbeeren<br />

1/2 Bio-Limette • 65 ml<br />

Johannisbeernektar<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

40 g Zucker • 500 ml<br />

Buttermilch • 40 g<br />

Cantuccini (Mandelkekse)<br />

1. Beeren verlesen, 1/3<br />

kalt stellen. Limette heiß<br />

abwaschen. 1 EL Schale<br />

fein abreiben. Aus der<br />

Hälfte Saft auspressen.<br />

2. Limettenschale <strong>und</strong><br />

-saft, Beeren, Nektar,<br />

Vanillezucker <strong>und</strong> Zucker<br />

pürieren. Buttermilch<br />

zufügen. 1 St<strong>und</strong>e kühlen.<br />

3. Kekse hacken. Mit Rest-<br />

Beeren darüberstreuen.<br />

Pro Portion<br />

362 kcal, 1.520 kJ,<br />

12 g Eiweiß, 8 g Fett,<br />

57 g Kohlenhydrate,<br />

7 mg Cholesterin, 5 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

Für 2 Personen<br />

300 g Erdbeeren<br />

1 Zitrone • 2 TL Puderzucker<br />

• 1 Päckchen<br />

Vanillezucker • 2 EL<br />

Mandelblättchen<br />

4 Minzeblättchen<br />

1. Erdbeeren verlesen<br />

<strong>und</strong> halbieren. Zitrone<br />

auspressen. Erdbeeren<br />

mit Zitronensaft,<br />

Puderzucker <strong>und</strong><br />

Vanillezucker im Mixer<br />

fein pürieren. In zwei<br />

Schälchen verteilen.<br />

2. Erdbeersuppe<br />

mit gerösteten<br />

Mandelblättchen<br />

bestreuen <strong>und</strong> mit<br />

frischen Minzeblättchen<br />

garniert servieren.<br />

Tipp: Feiner wird es mit<br />

einem Klecks Joghurt<br />

oder ungesüßter<br />

Schlagsahne.<br />

Pro Portion<br />

(ohne Sahne) 141 kcal,<br />

589 kJ, 3 g Eiweiß, 7 g<br />

Fett, 15 g Kohlen hydrate,<br />

0 mg Choles terin, 1 BE<br />

Zubereitung 10 Minuten<br />

Möhren-Apfel-Mix<br />

Für 2 Personen<br />

250 g Möhren • 1 Zwiebel<br />

1 großer roter Apfel<br />

20 g Butter • 100 ml<br />

Cidre • 75 ml naturtrüber<br />

Apfelsaft • 300 ml Gemüse-<br />

oder Geflügelbrühe<br />

1 Msp. Zimt • 1 EL<br />

Zitro nensaft • 45 g<br />

Ziegenfrischkäse • 1 Stiel<br />

Petersilie • Salz • Pfeffer<br />

1. Möhren, Zwiebel <strong>und</strong><br />

1/2 Apfel grob würfeln,<br />

in Butter andünsten. Mit<br />

Cidre ablöschen <strong>und</strong> 5<br />

Minuten einkochen lassen.<br />

Brühe zugeben, würzen,<br />

Zimt zugeben <strong>und</strong> 10<br />

Minuten weiterkochen.<br />

2. Apfel- <strong>und</strong> Zitronensaft<br />

zur Suppe geben, fein<br />

pürieren, 10 Minuten<br />

abkühlen lassen. Käse<br />

in Scheiben schneiden,<br />

Petersilie hacken.<br />

3. Restlichen Apfel<br />

schneiden, mit Käse<br />

zur Suppe geben. Mit<br />

Petersilie bestreuen. Kalt<br />

oder lauwarm servieren.<br />

Pro Portion 386 kcal,<br />

1.616 kJ, 9 g Eiweiß, 15 g<br />

Fett, 49 g Kohlenhydrate,<br />

33 mg Cholesterin, 4 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

Fotos: Stockfood (5), Picture Press (1), Jahreszeiten Verlag (1)<br />

76 7 / 2011


Kaltschalen kamen<br />

früher häufiger auf<br />

den Tisch – gerade<br />

im Sommer, wenn es<br />

Obst & Gemüse<br />

im Überfluss gab.<br />

Unser Tipp<br />

Probieren Sie<br />

als Variante<br />

zur roten eine<br />

„grüne“ Früchtesuppe.<br />

Dann<br />

einfach Kiwi,<br />

Stachelbeeren,<br />

Weintrauben<br />

<strong>und</strong> weißen<br />

Traubensaft<br />

verwenden.<br />

Rote Verführung<br />

Für 2 Personen<br />

75 g Himbeeren • 75 g<br />

Erdbeeren • 1 Orange<br />

1 Birne • 1 Apfel • 30 g<br />

Mandeln • 2 EL Zitronensaft<br />

• 2 EL Zucker<br />

150 ml Apfelsaft<br />

50 ml Cranberrysaft<br />

50 ml Orangensaft<br />

1. Himbeeren <strong>und</strong><br />

Erdbeeren verlesen,<br />

Birne in Spalten<br />

schneiden. Orange<br />

filetieren, Apfel in kleine<br />

Würfel schneiden.<br />

2. Zucker karamellisieren.<br />

Apfel-, Cranberry<strong>und</strong><br />

Orangensaft<br />

aufgießen. Zucker<br />

auflösen lassen.<br />

3. Früchte, Mandeln,<br />

Zitronensaft zugeben.<br />

Gekühlt servieren.<br />

Pro Portion<br />

551 kcal, 49 g Eiweiß,<br />

28 g Fett, 23 g Kohlenhydrate,<br />

337 mg Cholesterin,<br />

2,0 BE/KE<br />

Zubereitung 30 Minuten<br />

Kalte Gurkensuppe<br />

Für 2 Personen<br />

1 Bio-Salatgurke • 2 bis<br />

3 Eiswürfel • 1 EL Crème<br />

fraîche • 2 EL Joghurt<br />

1/2 Zitrone, gepresst<br />

1 Zitronenscheibe von<br />

einer Bio-Zitrone • Salz<br />

1/2 Msp. Chilipulver • Dill<br />

1. Zitronenscheibe in<br />

Wasser einweichen. 2/3<br />

der Gurke schälen, Rest<br />

ungeschält aufbewahren.<br />

2. Geschälte Gurke klein<br />

schneiden, in den Mixer<br />

geben. Mit Joghurt,<br />

Crème fraîche, Salz,<br />

Chili, Eiswürfeln, Dill <strong>und</strong><br />

Zitronensaft mixen. In<br />

einer Schüssel auf<br />

Eis kalt stellen.<br />

3. Restliche Gurke fein<br />

hobeln. Zitronenscheiben<br />

mit Schale hacken. Suppe<br />

in gekühlte Teller geben,<br />

mit Gurke <strong>und</strong> gehackter<br />

Zitrone servieren.<br />

Pro Portion<br />

551 kcal, 49 g Eiweiß,<br />

28 g Fett, 23 g Kohlenhydrate,<br />

337 mg Cholesterin,<br />

2,0 BE/KE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

7 / 2011<br />

77


Frisches Grün<br />

in totem Holz<br />

Fotos: getty (2), Flora Press (2), vario images (1)<br />

Ein Blitzableiter<br />

macht Karriere<br />

Früher klebte die<br />

Hauswurz auf jedem<br />

Dach – die genügsame<br />

Pflanze, die<br />

fast ohne Wasser<br />

auskommt, sollte<br />

vor Blitzeinschlägen<br />

schützen.<br />

Hauswurz wächst<br />

fast überall. Ideal<br />

sind verwitterte<br />

Steintröge, alte<br />

Vogeltränken, ein<br />

Dachziegel. Sehr<br />

hübsch sind selbst<br />

gemachte Töpfe,<br />

die nach kurzer Zeit<br />

wie alter Sandstein<br />

wirken. Dazu zwei<br />

deutlich unterschiedlich<br />

große Töpfe mit<br />

Klarsichtfolie umwickeln,<br />

ineinanderstellen,<br />

flüssigen Mix<br />

aus Zement, Sand,<br />

Torf in Zwischenraum<br />

gießen.<br />

Fühlt sich Hauswurz<br />

wohl, bildet sie<br />

schnell neue Rosetten,<br />

die schnell alles<br />

überwuchern.<br />

Ein Körbchen<br />

voller Natur<br />

Birkenrinde (in vielen<br />

Gartencentern<br />

<strong>und</strong> Bastelläden) gibt<br />

diesem Tablett ein<br />

uriges Aussehen. Dazu<br />

unterschiedliche Sorten<br />

Hauswurz in kleine<br />

Ton-Blumentöpfe setzen,<br />

mit Birkenrinde<br />

umwickeln, die mit<br />

Strohband oder Draht<br />

gehalten wird.<br />

1 Sorten mit dickfleischigen<br />

Blättern.<br />

2 Spinnweb-<br />

Hauswurz Feine<br />

Fäden zieren<br />

die Rosetten.<br />

2<br />

Idee An einem Holzscheit oder<br />

einem morschen Stück<br />

Stamm soll eine Kolonie Hauswurzen<br />

entstehen.<br />

Erde Hauswurz kommt mit<br />

wenigen Nährstoffe<br />

aus. Die Erde deshalb mit<br />

Sand vermischen. In das<br />

Holz eine flache Vertiefung<br />

schnitzen <strong>und</strong> mit einer dünnen<br />

Erdschicht bedecken.<br />

Pflanzen Ein oder zwei<br />

Ableger genügen. Wurzeln<br />

leicht eindrücken <strong>und</strong><br />

anfeuchten. Auf Terrasse<br />

oder Balkon sonnig stellen.<br />

1<br />

3<br />

3 Rote Vielfalt<br />

Die Blätter<br />

leuchten purpur<br />

bis hellrot.<br />

Im Hochsommer bildet die Hauptrosette eine sternenförmige<br />

Blüte. Stirbt sie ab, tritt eine Tochter-Rosette an ihre Stelle.<br />

7 / 2011<br />

79


Bequemer gärtnern<br />

Sie lieben es, im Garten zu arbeiten? Wenn’s nur beim Harken nicht hin<br />

<strong>und</strong> wieder im Rücken zwicken würde... Das Schöne ist: Es geht<br />

auch viel entspannter. Mit kleinen Übungen, die den Körper lockern,<br />

<strong>und</strong> cleveren Tricks, die Ihnen die Gartenarbeit sofort erleichtern.<br />

Für den Nacken<br />

Legen Sie die rechte Hand seitlich<br />

über den Kopf <strong>und</strong> ziehen<br />

den Kopf langsam nach rechts.<br />

Sobald es schmerzt, stoppen.<br />

Bis 3 zählen. Spannung lösen,<br />

5 Mal wiederholen. Legen Sie<br />

dann die linke Hand seitlich<br />

über den Kopf <strong>und</strong> dehnen Sie<br />

die linke Seite 5 Mal.<br />

VORBEUGEN: Nackenschmerzen<br />

entstehen meistens beim<br />

Unkrautjäten oder beim<br />

Schneiden der unteren Äste<br />

eines Baums. In beiden Fällen<br />

ist der Nacken überstrapaziert:<br />

• Kreisen Sie beim Unkrautjäten<br />

ab <strong>und</strong> zu den Kopf. Lockert<br />

die Muskeln im Nacken.<br />

• Statt über Kopf zu schneiden<br />

(hohe Hecke, Äste), stellen Sie<br />

sich besser auf eine Trittleiter.<br />

Für die Knie<br />

Stützen Sie sich mit einer Hand auf einer Stuhllehne<br />

(oder auf der Gartenmauer) ab. Umfassen<br />

Sie mit der anderen Hand den Fuß dicht am<br />

Knöchel <strong>und</strong> ziehen Sie Ihre Ferse bis zum Po.<br />

Zählen Sie bis 10. Wiederholen Sie die Dehnung<br />

mit dem anderen Bein. 5 Mal wechseln.<br />

VORBEUGEN: Schmerzen im Knie sind typisch,<br />

wenn man lange im Beet „kauert“.<br />

• Statt in die Hocke zu gehen, knien Sie sich hin.<br />

Ein Kniekissen entlastet Knie <strong>und</strong> Rücken.<br />

• Langstielige Geräte sind knieschonend. Rechen<br />

<strong>und</strong> Harke gibt es in bis zu 1,80 m Länge.<br />

Damit müssen Sie die Knie weniger beugen.<br />

Für die Schultern<br />

Stellen Sie sich bequem hin<br />

<strong>und</strong> lassen Sie bewusst Ihre<br />

Schultern hängen. Einatmen<br />

<strong>und</strong> die Schultern hochziehen,<br />

ausatmen <strong>und</strong> Schultern fallen<br />

lassen. 10 Mal wiederholen.<br />

VORBEUGEN: Ob beim Harken<br />

oder beim Wasserholen mit der<br />

Gießkanne. Meistens belastet<br />

man die Schultern einseitig.<br />

• Wenn Sie harken oder rechen,<br />

greifen Sie zwischendurch<br />

häufiger um. Mal ist die rechte<br />

Hand oben am Stiel, mal die<br />

linke Hand. So vermeiden Sie,<br />

dass eine Schulter zu sehr<br />

beansprucht wird.<br />

• Versuchen Sie auch sonst<br />

immer ein Gleichgewicht herzustellen.<br />

Das heißt zum Beispiel<br />

lieber zu zwei halb vollen<br />

Gießkannen greifen als zu einer<br />

vollen Kanne. Das Gewicht wird<br />

so gleichmäßig verteilt.<br />

80 7 / 2011


erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG.<br />

ISSN 1619-6023<br />

Für den Rücken<br />

Stellen Sie sich mit leicht gegrätschten<br />

Beinen hin. Hände<br />

stützend ins Kreuz legen.<br />

Die Finger zeigen nach unten.<br />

Beugen Sie die Knie ganz leicht<br />

<strong>und</strong> drücken Sie den Brustkorb<br />

heraus. Kopf in den Nacken<br />

legen. Bis 10 zählen. Übung<br />

5 Mal wiederholen.<br />

VORBEUGEN: Unzählige Male<br />

bückt man sich während der<br />

Gartenarbeit – meistens leider<br />

falsch. Der Rücken <strong>und</strong> die<br />

Wirbelsäule werden so unnötig<br />

belastet. So geht es richtig:<br />

• Beugen Sie die Knie <strong>und</strong><br />

stellen Sie einen Fuß ein kleines<br />

Stück vor den anderen. Stellen<br />

Sie sich vor, Sie wollten einen<br />

Schritt machen. Ihr Rücken sollte<br />

leicht gebeugt sein (weder<br />

r<strong>und</strong> noch steif!). Heben Sie<br />

nun den Gegenstand hoch <strong>und</strong><br />

halten Sie ihn dicht am Körper.<br />

Für die Arme<br />

Umfassen Sie Ihren linken<br />

Oberarm mit der rechten Hand<br />

<strong>und</strong> drücken Sie ihn fest gegen<br />

die Brust. Zählen Sie bis 3 <strong>und</strong><br />

lösen Sie dann die Spannung.<br />

5 Mal wiederholen. Dehnen<br />

Sie dann den rechten Oberarm<br />

auf die gleiche Weise.<br />

VORBEUGEN: Schmerzen im<br />

Oberarm sind meist eine Folge<br />

von extremer Anspannung – oft,<br />

weil man schwere Dinge trägt.<br />

• Wenn Sie etwa einen Blumentopf<br />

tragen, umfassen Sie ihn<br />

am besten von unten. Instinktiv<br />

greift man zwar zum oberen<br />

Rand, doch das ist für die Arme<br />

viel anstrengender.<br />

• Tragen Sie weniger<br />

Gewicht. Gehen Sie<br />

lieber mehrmals – das<br />

entlastet die Arme<br />

<strong>und</strong> fördert<br />

nebenbei Ihre<br />

Kondition.<br />

1 St<strong>und</strong>e<br />

Gartenarbeit<br />

verbraucht<br />

260 Kalorien<br />

– so viel wie<br />

Radfahren.<br />

Foto: Yordanka Karrapa/Die Illustratoren (5), getty (2)<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Tel.: (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

chefredaktion:<br />

Jürgen Sinn<br />

stellvertretende chefredakteurin:<br />

Alexandra Schlump<br />

creativ-direktion:<br />

Klaus Springer (lorenzspringer medien, München)<br />

redaktion:<br />

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Birgit Cramer (verantw.), Regina Tresp<br />

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schlussredaktion:<br />

Bernd Kuschmann<br />

ständige autoren:<br />

Steuerberaterin Gabriele Prasser, Rentenberater Lothar<br />

Simmes, Ökotrophologin Birgitta Tummel, Rechtsanwalt Rainer<br />

Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

verlag:<br />

Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Tel.: (08 21) 45 54 81-0, Fax: (08 21) 45 54 81-10<br />

geschäftsführung:<br />

Horst Ohligschläger<br />

verlagsleitung / gesamtanzeigenleitung:<br />

Armin Baier (verantw.), Tel.: (08 21) 45 54 81 30<br />

leiter anzeigenmarketing:<br />

Stefan Rörig, Tel.: (08 21) 45 54 81 37<br />

verantw. für anzeigenstruktur:<br />

Birgit Ruf, Tel.: (08 21) 45 54 81 36<br />

Seit 1. Januar 2011 sind die Kombination Frau im Leben <strong>plus</strong>-<br />

Anzeigen preisliste Nr. 7 sowie die <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>-Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 11 gültig. Download der Preislisten: www.bayard-media.de<br />

abonnements + ältere ausgaben<br />

<strong>plus</strong> magazin abo-service, Heuriedweg 19,<br />

88131 Lindau, Tel.: (01 80) 5 26 01 47 (0,14 Euro/Minute),<br />

Fax: (01 80) 5 26 01 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

abonnementpreis: zzt. 39,60 Euro für 12 Hefte<br />

pro Jahr inkl. Zustell gebühr <strong>und</strong> 7 Prozent Mehrwertsteuer,<br />

Ausland + Porto<br />

vertrieb für den handel:<br />

BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.: (0 76 23) 96 40,<br />

Fax: (0 76 23) 96 42 59, E-Mail: vertriebsservice@oz-bpv.de,<br />

Internet: www.bpv-medien.com<br />

druckvorstufe: NV Roularta Media Group,<br />

Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau<br />

bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich im<br />

Einzelverkauf im Zeitschriftenhandel. Der Einzel verkaufspreis<br />

inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,30 Euro. Das Jahres abonnement<br />

kostet zzt. 39,60 Euro, Heftpreis inkl. Mehrwertsteuer<br />

<strong>und</strong> Zustellung zzt. 3,30 Euro.<br />

copyright für alle beiträge: Bayard Media<br />

GmbH & Co. KG. Nachdruck <strong>und</strong> Angebot in Lese zirkeln nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die<br />

Aufnahme in elek tronische Datenbanken sowie für Vervielfältigungen<br />

auf CD-ROM. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

<strong>und</strong> Fotos haften Redaktion <strong>und</strong> Verlag nicht.<br />

7 / 2011<br />

81


DAS KENNEN SIE AUCH!<br />

Angelika Euler hat vier Kinder <strong>und</strong> sechs Enkel <strong>und</strong><br />

erzählt jeden Monat aus ihrem alltäglich turbulenten Leben.<br />

Schön, dass es<br />

dich gibt<br />

Wir stehen auf 2000 Meter Höhe. Mein Mann<br />

<strong>und</strong> ich. An dem Ort, an dem alles begann – damals, vor 42<br />

Jahren. Ich war kopfüber in den Schnee gestürzt, <strong>und</strong> er –<br />

Kavalier der alten Schule – buddelte mich wieder heraus.<br />

Suchte meine Mütze, Skier, Schneebrille <strong>und</strong> ich fragte ihn<br />

mit mädchenhafter Einfalt, ob mein Lidstrich verschmiert<br />

sei. (Damals trugen manche Fräuleins auch beim Sport<br />

einen Lidstrich. Und genauso ein Fräulein war ich: zwanzig<br />

<strong>und</strong> aus „gutem Hause“.) Es dauerte noch ein Weilchen, bis<br />

wir uns ineinander verliebten. Doch als der letzte Schnee<br />

geschmolzen war, standen wir in Flammen.<br />

Inzwischen hat das „Feuer“ einige Verwüstung hinterlassen,<br />

aber den Boden auch sehr fruchtbar gemacht. Für vier<br />

Kinder. Und unzählige Lernprozesse: Heute weiß ich –<br />

bildlich gesprochen –, dass man mit einem Radio nicht<br />

fernsehen kann. Klingt logisch, sagen Sie? Ich habe 30<br />

Jahre lang gebraucht, um das zu kapieren. Seitdem fordere<br />

oder erwarte ich nur noch Fähigkeiten von meinem Mann,<br />

die er auch hat. Und habe erstaunt festgestellt: Er hat viel<br />

zu geben. Nicht weniger, sondern einfach „anderes“<br />

als man selbst. Mein Motto heute: Nimm ihn – den<br />

Gegensatz an deiner Seite – <strong>und</strong> genieß ihn in seiner<br />

speziellen Art. Und hör verdammt noch mal endlich<br />

auf, ihn ummodeln zu wollen!<br />

42 Jahre sind wir inzwischen miteinander<br />

– <strong>und</strong> nebeneinander gegangen. Er hat in<br />

Katalogen nach Schnäppchen gesucht, ich<br />

habe Gedichte gelesen <strong>und</strong> ein bisschen<br />

am Klavier geklimpert. Er hat mir meine<br />

Brille <strong>und</strong> die Schlüssel nachgetragen,<br />

ich habe ihm ges<strong>und</strong>e Joghurts gemixt<br />

<strong>und</strong> seine Socken geflickt. Er wollte<br />

nie wissen, wovon Frauen träumen,<br />

<strong>und</strong> ich weigerte mich, auch nur eine<br />

einzige Gebrauchsanweisung zu lesen.<br />

Viele Jahre haben wir damit vergeudet, uns<br />

gegenseitig unser Gefühlsleben zu erklären.<br />

Doch warum sollte er verstehen, dass ich jedes Mal bei der<br />

fünften Symphonie von Gustav Mahler losheule wie ein<br />

liebeskranker Backfisch? Ich verstehe es ja selbst nicht.<br />

Wir zwei begreifen uns auch nach 42 Jahren nicht, <strong>und</strong> doch<br />

k e n n e n wir einander wie der rechte Schuh den linken!<br />

Ich weiß, was ihn zum Rasen bringt. Wie er sich zum<br />

Schlafen einrollt <strong>und</strong> wie er seine Hosen rafft, wenn er<br />

die Treppe hinuntergeht, als wate er durch einen Bach.<br />

Wie er beim Schreiben den M<strong>und</strong> verzieht <strong>und</strong> sich beim<br />

Hineinbeißen in eine Frucht automatisch vorbeugt. Ich<br />

kenne alles an ihm. Jedes Hautfleckchen <strong>und</strong> die Stelle am<br />

Kopf, wo seine Haare schütter geworden sind.<br />

Und er kennt mich. Vielleicht sogar besser als ich<br />

mich selbst: Er weiß genau, was mit der Familientafel Nuss-<br />

Schokolade passiert, die ich jeden Mittwoch – natürlich nur<br />

für die Kinder – einkaufe. Sagt aber nichts, wenn ich sie<br />

am Donnerstag etwas verschämt aus der Vorratsschublade<br />

hervorhole, um mich damit vor den Fernseher zu<br />

setzen. Und beobachtet amüsiert, dass ich einfach<br />

nicht damit aufhören kann, mir immer wieder<br />

ein Stückchen abzubrechen. Wenn ich dann<br />

am nächsten Morgen schuldbewusst mein<br />

Knäckebrot auf der Waage abwiege <strong>und</strong><br />

einen kleinen Apfel in Stückchen schneide,<br />

schüttelt er nur den Kopf. Aber er lächelt.<br />

Ja, es gibt nur noch wenig, womit wir<br />

einander überraschen können. Und<br />

überraschenderweise ist genau das<br />

w<strong>und</strong>erschön. Weil nichts, wirklich<br />

nichts uns fremd ist aneinander. Und<br />

doch ist jeder von uns auf seinem Stern<br />

geblieben. Keiner will den anderen mehr<br />

zu sich herüberholen. So betrachten wir<br />

uns – liebevoll – aus einiger Distanz. Wie<br />

zwei alte Bäume, die in ein <strong>und</strong> demselben<br />

Garten stehen – <strong>und</strong> deren Wurzeln tief<br />

verschlungen sind.<br />

Fotos: Franklin Berger (1), shutterstock (1)<br />

82 7/ 2011


DIESE REZEPTE EMPFEHLEN ÄRZTE<br />

FOLGE 7<br />

Ges<strong>und</strong> essen bei Gicht<br />

JEDEN<br />

TAG<br />

ESSEN<br />

3 Portionen<br />

Gemüse bzw. Salat<br />

2 Stück<br />

Obst<br />

3–4 Portionen<br />

fettarme Milchprodukte<br />

Üppige Portionen, täglich Wurst & Fleisch, zu viel<br />

Alkohol: Dieser Lebensstil treibt den Harnsäurespiegel<br />

im Blut nach oben. Und viel Harnsäure<br />

bedeutet bei Veranlagung dazu – Gicht.<br />

Etwa 1,6 Millionen Deutsche kämpfen mit diesen schmerzhaften<br />

Beschwerden in den Gelenken. Die gute Nachricht: Keine andere<br />

Krankheit bessert sich so schnell, wenn man sich gezielt <strong>und</strong> bewusst<br />

ernährt. Oberstes Ziel dabei: Lebensmittel mit vielen sogenannten<br />

Purinen meiden. Denn aus diesen Eiweiß-Bestandteilen bildet der<br />

Körper Kristalle aus Harnsäure, die sich in den Gelenken festsetzen.<br />

Die Folge: Die Gelenke entzünden sich, beginnen zu schmerzen.<br />

Die größten Purin-Bomben sind Innereien, Geflügelhaut <strong>und</strong><br />

Sardellen. Wenig Purine enthalten Reis, Nudeln, Kartoffeln, Obst,<br />

Gemüse. Praktisch purinfrei sind Eier, Milch <strong>und</strong> Milchprodukte.<br />

3 Portionen<br />

Getreideprodukte (Brot,<br />

Nudeln, Reis)<br />

2–3 Portionen<br />

Kartoffeln pro Woche<br />

Bier? Lieber nicht!<br />

Auch Alkohol kann einen Gichtanfall auslösen.<br />

Denn er führt dazu, dass die Leber<br />

mehr Harnsäure bildet, <strong>und</strong> blockiert deren<br />

Ausscheidung über die Niere.<br />

Am gefährlichsten für Gicht ist Bier, weil es<br />

auch noch Purine enthält.<br />

Clever: Abnehmen!<br />

Fett loszuwerden zahlt sich bei Gicht aus.<br />

Mit jedem Pf<strong>und</strong> sinkt der Harnsäurespiegel im<br />

Blut. Aber: Sehr strenges Fasten oder<br />

kohlenhydratarme Diäten sind tabu. Der<br />

Körper greift dann auf eigenes Eiweiß als Energiequelle<br />

zurück, <strong>und</strong> das enthält – Purine!<br />

2–3 Eier<br />

pro Woche<br />

max. 3 Portionen<br />

(ca. 100 Gramm)<br />

fettarmes Fleisch oder<br />

Wurst pro Woche<br />

BITTE NICHT ESSEN<br />

INNEREIEN, GEFLÜGELHAUT, ÖLSARDINEN, SPROTTEN, SARDELLEN,<br />

KRABBEN, HÜLSENFRÜCHTE, ROSENKOHL, SPINAT,<br />

PILZE, SOJABOHNEN & TOFU, SONNENBLUMENKERNE, FRUCHTSAFT<br />

In Watte packen<br />

Bei akuten Gichtanfällen ist das betroffene<br />

Gelenk extrem empfindlich, stößt man<br />

irgendwo an, kann das höllisch schmerzen.<br />

Tipp: Dagegen hilft ein Watteverband.<br />

Dazu eine ganze Packung Watte locker ums<br />

Gelenk legen <strong>und</strong> mit einem Verband fixieren.<br />

MEIN MERKZETTEL!<br />

Beim Einkaufen bitte daran denken:<br />

Milchprodukte<br />

Gemüse<br />

Obst<br />

Prima sind Vollmilch, Joghurt, Quark, Emmentaler,<br />

Gouda, Schmelzkäse, Harzer Käse.<br />

Empfehlenswert sind Blumenkohl, Fenchel,<br />

Gewürzgurken, Paprika, Karotten, Kürbis,<br />

Rote Bete, Radieschen, Kartoffeln, Tomaten,<br />

Weißkraut, Zucchini, Zwiebeln.<br />

Sehr gut sind Aprikosen, Birnen, Erdbeeren,<br />

Grapefruits, Himbeeren, Kirschen,<br />

Pfirsiche, Rhabarber, Zwetschgen.<br />

Hier ausschneiden <strong>und</strong> als Erinnerung in die Geldbörse<br />

3 / 2011 83


DIESE REZEPTE EMPFEHLEN ÄRZTE<br />

FOLGE 7<br />

Werte kennen<br />

<strong>und</strong> verbessern<br />

Bei Verdacht auf Gicht bestimmt<br />

der Arzt die Harnsäure im Blut.<br />

• Ab 6,5 mg Harnsäure in<br />

100 ml Blut spricht man<br />

von Hyperurikämie – der<br />

Vorstufe von Gicht.<br />

Köstlich! Fettarmes<br />

Fleisch mit<br />

viel Gemüse schmeckt<br />

<strong>und</strong> belastet nicht.<br />

• Ab 8 mg handelt es sich<br />

um Gicht. Hilft purinarm<br />

essen nicht, muss man<br />

Medikamente nehmen.<br />

• Erste Wahl sind sogenannte<br />

Urikostatika<br />

mit der Substanz Allopurinol;<br />

hemmt die Bildung<br />

von Harnsäure.<br />

• Reicht das nicht, zusätzlich<br />

sog. Urikosurika;<br />

verstärken Ausscheidung<br />

von Harnsäure.<br />

DAS SOLLTEN<br />

SIE TRINKEN<br />

ungesüßten Kräutertee<br />

kaliumreiches Mineralwasser<br />

1 fettarmes Milchgetränk<br />

Fruchtsaftschorlen<br />

(5 Teile Wasser, 1 Teil Saft)<br />

Gemüsesäfte<br />

insgesamt 2 bis 3 Liter täglich<br />

Hähnchenbrust auf Gemüsebett<br />

Für 2 Personen<br />

250 g grüner Spargel • 200 g grüne Bohnen • 150 g Zuckerschoten • Salz<br />

2 kleine Hähnchenbrustfilets • 1 EL Sonnenblumenöl • Pfeffer aus der Mühle<br />

2 TL Butter • 2 EL Zitronensaft • 2 EL kleine Kapern • Zitronenzesten<br />

1. Den Spargel waschen,<br />

das untere Drittel<br />

schälen, die Enden<br />

abschneiden. Bohnen<br />

<strong>und</strong> Zuckerschoten<br />

waschen, putzen.<br />

2. Spargel <strong>und</strong><br />

Bohnen in kochendem<br />

Salzwasser ca. 6 Minuten<br />

garen, Zuckerschoten<br />

zugeben <strong>und</strong> weitere<br />

4 Minuten garen.<br />

Abgießen, abschrecken,<br />

abtropfen lassen.<br />

3. Die Brustfilets (ohne<br />

Haut!) mit Salz <strong>und</strong><br />

Pfeffer würzen,<br />

in Sonnenblumenöl<br />

von jeder Seite etwa<br />

5 Minuten braten.<br />

4. Gemüse in heißer<br />

Butter erhitzen, mit<br />

Pro Portion: 375 kcal, 44 g Eiweiß, 11 g Fett,<br />

95 mg Cholesterin, 2 BE/KE Zubereitung: 40 Minuten<br />

Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />

Zitronensaft würzen.<br />

5. Zum Servieren<br />

Gemüse mit etwas<br />

Flüssigkeit auf Tellern<br />

verteilen, Hähnchenbrust<br />

darauf anrichten, mit<br />

Kapern bestreuen, mit<br />

Zitronenzesten garniert<br />

servieren. Dazu passt<br />

eine kleine Portion Reis.<br />

Fotos: stockfood (2)<br />

Salate<br />

Brot &<br />

Backwaren<br />

Nudel,<br />

Reis & Co.<br />

Nüsse &<br />

Samen<br />

MEIN MERKZETTEL!<br />

Besonders gut sind Bataviasalat, Chicorée,<br />

Endivie, Kopfsalat, Romanasalat, Rucola.<br />

Bitte bevorzugen: Leinsamen-, Misch-,<br />

Roggenvollkorn-, Weizenvollkornbrot.<br />

Empfehlenswert sind Eier- <strong>und</strong> Vollkornnudeln,<br />

Naturreis <strong>und</strong> weißer Reis.<br />

Am purinärmsten sind Walnüsse<br />

<strong>und</strong> Paranüsse.<br />

Fleisch & Kleine Portionen von fettarmem Kalb-,<br />

Wurstwaren Rind-, Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleisch.<br />

Hier ausschneiden <strong>und</strong> als Erinnerung in die Geldbörse<br />

Faustregel: 500 mg Harnsäure/Tag<br />

Wer zu Gicht neigt, sollte purinarm essen, damit der Körper<br />

aus den Lebensmitteln nicht mehr als r<strong>und</strong> 500 mg Harnsäure<br />

am Tag bildet. Aber: Solange man keinen akuten Gichtanfall hat,<br />

darf man den Wert gelegentlich auch mal überschreiten.<br />

Das treibt Harnsäure in die Höhe<br />

}<br />

Diese Menge* an<br />

Harnsäure bildet der<br />

Körper aus 100 g<br />

der folgenden<br />

Lebensmittel:<br />

Sprotten 500<br />

Rinderleber 360<br />

Ölsardinen 350<br />

Niere/Schwein 255<br />

Lachsschinken 180<br />

Bohnen/weiße 180<br />

Erbsen 150<br />

Austernpilze 90<br />

* Angaben in mg.


Eine für alle Diese aktuelle Brillenform<br />

steht jeder Frau.<br />

DIE ALLESKÖNNERIN<br />

AN DIE<br />

AUGEN<br />

DENKEN<br />

Schöne Aussichten!<br />

Die perfekte Sonnenbrille schützt die Augen, schmeichelt aber auch dem<br />

Gesicht. Zu welchem Modell Sie jetzt greifen sollten? Schauen Sie mal!<br />

( 59 Euro, Esprit)<br />

HERZFÖRMIG<br />

Breite, dominante Stirn,<br />

schmales, spitzes Kinn<br />

JA R<strong>und</strong>e & nach oben<br />

geschwungene Rahmen<br />

NEIN Stark verzierte<br />

Brillengläser<br />

LÄNGLICH<br />

Schmales Gesicht, Stirn<br />

<strong>und</strong> Kinn wirken eckig<br />

JA Großformatige,<br />

auffällige Brillen<br />

NEIN Schmale Rahmen,<br />

Metall-Fassungen<br />

OVAL<br />

Ebenmäßiges Gesicht,<br />

Wangen leicht betont<br />

JA Jede Brillenform<br />

passt. Eckige Rahmen<br />

sehen besonders ausdrucksvoll<br />

aus.<br />

KANTIG<br />

Markante Form, breite<br />

Stirn, eckige Kinnpartie<br />

JA R<strong>und</strong>e, geschwungene<br />

oder ovale Formen<br />

NEIN Schmale Rahmen,<br />

kleine Gläser<br />

RUND<br />

Breite Wangenknochen,<br />

schmales Kinn<br />

JA Weite, eckige Rahmen,<br />

die Augen betonen<br />

NEIN R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> kleine<br />

Brillen-Fassungen<br />

Modisch Abger<strong>und</strong>ete<br />

Rahmen <strong>und</strong> Gläser<br />

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Sportlich Mit blau<br />

getönten Gläsern<br />

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Nostalgisch Im Stil der<br />

Sixties, in Pink & Silber<br />

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Verspielt Der Clou sind<br />

die verzierten Bügel<br />

( 40 Euro, Esprit)<br />

Retro Lässiger Vertreter<br />

der Pilotenbrille<br />

( 25 Euro, Fielmann)<br />

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<strong>und</strong> Cabrioausflug<br />

( 50 Euro, Fielmann)<br />

Klassisch Lieblings-<br />

Brille, passt zu allem<br />

( 50 Euro, Seen Apollo)<br />

Fotos: Bine Bellmann (16), Shutterstock (1) Illustration: Sara Singh<br />

Voluminös Schützt<br />

perfekt die Augen<br />

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Mondän Ein Hauch von<br />

Saint-Tropez<br />

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einer Hollywood-Diva<br />

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Gläser, eckig verpackt<br />

( 150 Euro, Miu Miu*)<br />

Gut zu wissen 1 Nur Brillen mit 100-prozentigem UV-Schutz <strong>und</strong> hochwertigen Gläsern kaufen. Auf CE-Sicherheitsgütesiegel<br />

<strong>und</strong> Prüfzeichen UV-400 (Innenseite des Bügels) achten. 2 Vorsicht bei farbigen Gläsern: Braunes,<br />

graues oder blaues Glas verfälscht am wenigsten. Gelb oder Rot steigern den Kontrast – praktisch beim Sport, aber gefährlich<br />

beim Autofahren. 3 Für Brillenträger: Gläser werden für die jeweilige Sehstärke geschliffen <strong>und</strong> nach Wunsch getönt.<br />

7 / 2011 85


GESUND & FIT<br />

AB 20 MINUTEN EINCREMEN!<br />

Wer st<strong>und</strong>enlang in der Sonne ist, etwa bei<br />

der Gartenarbeit oder beim Wandern, muss<br />

sich unbedingt schützen, rät der Experte.<br />

Ab in die Sonne!<br />

TIPPS,<br />

DIE ÜBER-<br />

RASCHEN<br />

Raus aus dem Schatten! Denn um ges<strong>und</strong> zu bleiben, brauchen wir Sonne,<br />

sagt Prof. Jörg Spitz. Ja, manchmal sogar ohne UV-Schutz.<br />

Prof. Jörg Spitz (68)<br />

aus Schlangenbad bei<br />

Wies baden ist Facharzt<br />

für Nuklear-, Ernährungs<strong>und</strong><br />

Präventionsmedizin.<br />

Herr Prof. Spitz, es<br />

heißt immer, die<br />

Haut vergisst keinen<br />

Sonnenbrand<br />

<strong>und</strong> deshalb muss<br />

man mit Sonne<br />

vorsichtig sein!<br />

Spitz Moment, darüber<br />

streiten Experten seit<br />

Langem. Ich meine:<br />

Unser Körper ist ein<br />

Experte im Reparieren.<br />

Also sollte die Haut<br />

auch mit einigen Sonnenschäden<br />

fertig<br />

werden. Vorausgesetzt,<br />

man hat genügend<br />

körpereigene Ressourcen<br />

zum Reparieren,<br />

zum Beispiel Vitamin<br />

D. Aber etwa 90 Prozent<br />

der Menschen<br />

haben davon zu wenig.<br />

Warum ist Vitamin<br />

D so wichtig?<br />

Spitz Früher dachte<br />

man, es sei lediglich<br />

für stabile Knochen<br />

verantwortlich. Heute<br />

wissen wir: Vitamin D<br />

hat weit mehr wichtige<br />

Aufgaben. Es ist<br />

an Wachstums- <strong>und</strong><br />

Reparatur-Prozessen<br />

beteiligt, schützt Herz<br />

<strong>und</strong> Darm sowie vor<br />

Krebs <strong>und</strong> Diabetes.<br />

Aber Vitamin D<br />

bildet der Körper<br />

nur mithilfe der<br />

Sonne in der Haut.<br />

Wie viel Sonne ist<br />

nun also ges<strong>und</strong>?<br />

Spitz Da gilt die alte<br />

Weisheit: „Die Dosis<br />

macht das Gift.“ Man<br />

sollte mäßig, aber<br />

regelmäßig in die<br />

Sonne. Wie lange,<br />

hängt davon ab, welcher<br />

Haut- <strong>und</strong><br />

Haartyp man ist.<br />

Gibt es dabei<br />

eine Faustregel?<br />

Spitz Blonde mit eher<br />

blasser Haut sollten<br />

mittags maximal zehn<br />

Minuten in der prallen<br />

Sonne sein. Brünette<br />

Typen verkraften<br />

bis zu zwanzig<br />

Minuten. Diese Zeit<br />

reicht dem Körper, um<br />

über die Haut bei<br />

hellen Typen r<strong>und</strong><br />

15 000 Einheiten Vitamin<br />

D zu produzieren,<br />

bei dunklen etwas<br />

weniger. Der tägliche<br />

Verbrauch an Vitamin<br />

D liegt bei Erwachsenen<br />

bei etwa 4000<br />

Einheiten. Was man<br />

nicht verbraucht,<br />

speichert der Körper<br />

im Fettgewebe.<br />

Also Sonnencreme<br />

auftragen<br />

<strong>und</strong> ab in Sonne?<br />

Spitz Gerade nicht,<br />

man muss ohne UV-<br />

Schutz in die Sonne!<br />

Nur dann kann der<br />

Körper auch Vitamin<br />

D in der Haut bilden.<br />

Reicht es, nur<br />

Kopf <strong>und</strong> Hände<br />

in die Sonne<br />

zu halten?<br />

Spitz Wieder so ein<br />

weitverbreiteter Irrtum.<br />

Man sollte sich möglichst<br />

frei machen, also<br />

auch Arme, Schultern,<br />

Beine, damit der Körper<br />

möglichst viel<br />

Sonne tanken kann.<br />

Auf den Kopf hingegen<br />

gehört ein Hut, um ihn<br />

zu schützen.<br />

Warum raten<br />

Sie, den Kopf zu<br />

schützen <strong>und</strong><br />

den Rest nicht?<br />

Spitz Weil am Kopf<br />

<strong>und</strong> im Gesicht die<br />

meisten gefährlichen<br />

Hautkrebse (70 %)<br />

auftauchen.<br />

Wie viele Sonnenbäder<br />

sollte<br />

man nehmen?<br />

Spitz Täglich eins, am<br />

besten in der Mittagszeit<br />

zwischen 12 <strong>und</strong><br />

14 Uhr. Die Sonne<br />

scheint dann am intensivsten,<br />

die Aufnahme<br />

von Licht zur<br />

Vitamin-D-Produktion<br />

läuft am schnellsten.<br />

So tankt jeder genügend<br />

Vitamin D, um<br />

mit den Reserven<br />

auch durch den Winter<br />

zu kommen.<br />

Und wenn sich<br />

die Haut doch<br />

mal rötet?<br />

Spitz Dann 1 bis 2<br />

Tage pausieren <strong>und</strong> im<br />

Schatten bleiben. Das<br />

ist wie beim Sport:<br />

Wer zu hart trainiert,<br />

muss dem Körper Zeit<br />

geben, sich zu erholen.<br />

Gut geschützt – „Sehr gut“ getestet sind diese Produkte<br />

Sonnenschutz 1 Alverde Sun Sonnenmilch Schisandra, LSF 20, ca. 6,95 Euro (dm). 2 Sante Sun<br />

Lotion Sensitive, LSF 20, ca. 27,90 Euro (Bioladen). Aftersun-Pflege 3 AS Sun Après Lotion<br />

Aloe vera, ca. 1,69 Euro (Schlecker). 4 Alverde Sun Après-Lotion Schisandra, ca. 3,25 Euro (dm).<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Fotos: shutterstock (1), PR (4), privat (1)<br />

86 7 / 2011


Schöne Tage<br />

auf Sylt<br />

„Man ist so alt, wie man sich fühlt“, dieses Sprichwort enthält sicher viel<br />

Wahres. Eine entscheidende Rolle spielen dabei starke Abwehrkräfte.<br />

Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung <strong>und</strong> eines ges<strong>und</strong>en<br />

Lebensstils kann auch Actimel zur Stärkung der natürlichen Abwehrkräfte<br />

beitragen. Genauso wichtig: Bewegung <strong>und</strong> Entspannung. Genießen<br />

Sie diese doch einfach mal fernab des Alltags. Hierfür verlost Actimel einen<br />

Gutschein im Wert von 800 Euro für das luxuriöse Dorint Strandresort &<br />

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Mit dem Gutschein entscheiden Sie ganz individuell nach Ihren Wünschen!<br />

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Teilnahmeschluss: 10. Juli 2011. Sprechen Sie das Lösungswort,<br />

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1 2 3 4 5 6 7 8<br />

7 / 2011<br />

87


Sandalen<br />

drücken?<br />

Zu Hause mit<br />

Söckchen einlaufen<br />

– macht<br />

Leder weicher.<br />

Reizende Stellen<br />

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entlasten, Gelpad<br />

(Drogerie)<br />

mittig vorne auf<br />

die Schuhinnensohle<br />

kleben.<br />

Die Füße<br />

verwöhnen<br />

Endlich wieder in luftige Sandalen<br />

schlüpfen! Da atmen Ihre Füße<br />

auf. Erst recht, wenn Sie diese<br />

vorher so richtig verwöhnen.<br />

PRODUKT-TIPPS<br />

Die Haut<br />

Die Haut an den Füßen<br />

ist dünn <strong>und</strong><br />

empfindlich. Deshalb<br />

sollten die Füße jeden<br />

Abend eingecremt<br />

werden. An den Sohlen<br />

einmassieren,<br />

eventuell Söckchen<br />

drüberziehen. So<br />

können Wirkstoffe<br />

über Nacht besser<br />

einziehen. Müde,<br />

geschwollene Füße?<br />

Cremes mit Rosmarin,<br />

Eukalyptus oder Arnika<br />

wirken belebend.<br />

Ideal bei trockener<br />

Haut: Creme mit<br />

5 bis 15 Prozent<br />

Harnstoff (Urea).<br />

Die Sohlen<br />

Für weiche Sohlen<br />

<strong>und</strong> Fersen: Füße 1 bis<br />

2 Mal die Woche in<br />

warmem Wasser<br />

baden. Statt Badesalz<br />

(trocknet aus!) Badeöl<br />

zugeben. Vor dem<br />

Fußbad: Hornhaut mit<br />

Sandpapierfeile abschmirgeln.<br />

Das ist<br />

effektiver als Bimsstein<br />

oder Hornhautfeile.<br />

Rissige Fersen<br />

mit Cremes mit Sandelholzextrakt<br />

(Ap<br />

theke) behandeln.<br />

Bei Sohlen- oder<br />

Dornwarzen hilft ein<br />

Vereisungsspray<br />

(z. B. Scholl Freeze).<br />

Die Nägel<br />

Nägel nie gerade<br />

abschneiden, sondern<br />

spatenförmig, also<br />

oben leicht ger<strong>und</strong>et.<br />

Diamant- oder Glasnagelfeilen<br />

versiegeln<br />

die Schnittkante.<br />

Nagelfläche 1 Mal pro<br />

Woche mit fein gekörnter<br />

Feile polieren.<br />

Vor dem Lackieren<br />

Unterlack auftragen.<br />

Farbe hält besser,<br />

Nagel verfärbt nicht.<br />

Die Zehen<br />

Zwischenräume abtrocknen,<br />

sonst droht<br />

Fußpilz. Füße täglich<br />

mit Talkum einpudern,<br />

nimmt Feuchtigkeit<br />

auf, schützt vor Aufweichen.<br />

Brennende<br />

Zehen? Baumwoll-<br />

Taschentuch falten,<br />

durch die Zwischenräume<br />

fädeln, über<br />

Nacht Socken anziehen.<br />

Haut wird belüftet<br />

<strong>und</strong> kann heilen.<br />

Bei Hühneraugen:<br />

Tinktur mit hautauflösender<br />

Salicylsäure<br />

(Apotheke).<br />

Besser pflegen<br />

Allgäuer<br />

Latschenkiefer<br />

10 Prozent<br />

Urea Fußpflegeschaum<br />

mit<br />

Jojobaöl, 75 ml<br />

ca. 9 Euro.<br />

Gut vorbeugen<br />

Gehwol med.<br />

Fußdeo-Creme<br />

beugt Hautkrankheiten<br />

vor, 125-ml-<br />

Tube ca. 7 Euro.<br />

Sanft heilen<br />

Scholl Echt<br />

Hirschtalg Creme<br />

mit Kamille <strong>und</strong><br />

Rosmarin bei<br />

rissiger Haut,<br />

100-ml-Tube ca.<br />

4 Euro.<br />

Foto: PR (3), Ericka McConnell (1)<br />

88 7 / 2011


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Kennwort: Kleinanzeigen<br />

Bugdahnstraße 5<br />

22767 Hamburg<br />

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Die Redaktion ist nicht ver -<br />

antwortlich für den Inhalt<br />

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Der Verlag behält sich vor, Anzeigen aufgr<strong>und</strong> des Inhaltes oder ihrer Gestaltung nicht zu veröffentlichen.


Gut beraten <strong>und</strong> sorgenfrei<br />

in die Zukunft!<br />

Die aktuellen Ratgeber von<br />

Pflege 2011<br />

700 Antworten zur Pflege. Alle<br />

wichtigen finanziellen <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Tipps, auch für Angehörige.<br />

Erben 2011<br />

750 Antworten zum Erben. Alle<br />

finanziellen Tipps zu Erben <strong>und</strong><br />

Vererben, für die ganze Familie.<br />

Rente 2011<br />

700 Antworten zur Rente. Das<br />

große Nachschlagewerk auf 80 Seiten,<br />

einfach erklärt <strong>und</strong> verständlich.<br />

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Sparplan<br />

für Enkel<br />

Fast alle frisch gebackenen<br />

Großeltern beginnen<br />

mit der Geburt<br />

eines Enkels einen<br />

Sparplan. Die besten<br />

Zinsen gibt es derzeit<br />

bei diesen Banken:<br />

ADAC ➼ 4,3 *<br />

Spar- & Bauverein<br />

Hannover ➼ 3,7<br />

Sparkasse Werra-<br />

Meißner ➼ 3,6<br />

Deutsche Bank<br />

➼ 3,5<br />

Quelle: biallo. * bei 25 Euro<br />

Sparrate je Monat,<br />

Laufzeit 18 Jahre<br />

Vorsicht, Übergepäck!<br />

Fliegen ist günstig. Doch: Viele Fluggesellschaften verlangen Extra-Geld,<br />

falls der Koffer zu schwer ist. Gestattet sind meist 20 Kilo je Person. Jedes Kilo mehr<br />

kostet extra. Im Zweifel schwere Bergstiefel anziehen <strong>und</strong> Foto-Ausrüstung ins<br />

Handgepäck – es zählt nur, was im Koffer ist. Achtung: Zwei Gesellschaften haben kein<br />

Freigepäck – hier zahlt man vom ersten Kilo an.<br />

13 €<br />

kostet<br />

ein 20-kg-Koffer bei<br />

Ryanair extra. Dies<br />

beim Preisvergleich<br />

beachten.<br />

Frei-Kilo je<br />

Person Aufpreis *<br />

Air Berlin 20 kg 8 €<br />

Condor/Thomas Cook 20 kg 7 €<br />

Easyjet — 0,45 € **<br />

Germanwings 23 kg 7 €<br />

Lufthansa 20 kg 8 €<br />

Ryanair — 0,66 € **<br />

Tuifly 20 kg 8 €<br />

* Je Kilo über der Freigepäck-Grenze.<br />

** Je Kilo aufgegebenes Gepäck.<br />

2.500 Euro<br />

geschenkt erhält<br />

man von der KfW<br />

(✆ (0 69) 7 43 10,<br />

www.kfw.de), wenn<br />

man das Haus barrierefrei<br />

renoviert.<br />

Informationen hat<br />

auch jede Bank.<br />

Fotos: Shutterstock (2), Fotofinder, Andre Dieter Jork<br />

Gutscheine<br />

gelten!<br />

3 wichtige Tipps für<br />

Geschenk-Gutscheine:<br />

1. Diese müssen<br />

6 Monate gültig sein.<br />

2. Ist eine kürzere<br />

Frist eingetragen,<br />

gelten sie (lt. Gesetz)<br />

drei Jahre.<br />

3. Sind Gutscheine<br />

formal „verfallen“,<br />

kann man sich<br />

trotzdem das Geld<br />

erstatten lassen.<br />

Quelle: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Stand: Mai 2011<br />

Achtung, Zoll Als erste<br />

Krankenkasse macht die DAK ernst<br />

beim Eintreiben des Zusatzbeitrags<br />

(8 Euro je Monat). Wer bisher nicht<br />

bezahlte (bei der DAK 220.000<br />

Versicherte), erhält Post vom Zoll.<br />

Der fordert den rückständigen<br />

Betrag <strong>und</strong> (!) eigene Gebühren<br />

(gut 100 Euro) <strong>und</strong> (!) droht auch<br />

noch mit einem weiteren Bußgeld<br />

(20 Euro). Aber das Zollamt<br />

lässt einem dann 14 Tage Zeit,<br />

alles zu bezahlen. Geschieht dies<br />

nicht, wird gepfändet.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

7 / 2011<br />

93


Einkaufen & Sparen<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Habe ich gut fürs<br />

Diese Frage<br />

treibt viele<br />

Leser um. Doch<br />

was ist richtig?<br />

Was optimal?<br />

Viele Leser<br />

schickten in den<br />

letzten Wochen<br />

ihre Fragen.<br />

Carsten Jäger,<br />

Experte für<br />

Ruhestandsplanung,<br />

beantwortet<br />

diese.<br />

Carsten Jäger<br />

ist Experte für<br />

Ruhestandsplanung<br />

bei<br />

der Axa-<br />

Versicherung.<br />

Riester-Vertrag<br />

Ich bin 56, war über viele Jahre<br />

Hausfrau, arbeite nun seit drei<br />

Jahren wieder in Teilzeit in meinem<br />

früheren Beruf als Verkäuferin. Nun<br />

hat mich eine Kollegin angesprochen,<br />

ob ich auch einen Riester-<br />

Vertrag abgeschlossen hätte. Lohnt<br />

das denn für mich? Und wenn ja, bei<br />

einer Bank, Versicherung, Bausparkasse?<br />

Ich bin verheiratet, wir<br />

haben zwei Kinder, die studieren.<br />

Monika Berner, Recklinghausen<br />

Private Vorsorge ist wichtig, da<br />

sich der Staat zunehmend aus<br />

der gesetzlichen Vorsorge zurückzieht.<br />

Wichtig ist insbesondere<br />

die langfristige, möglichst<br />

lebenslange Absicherung, die in<br />

dieser Form nur eine Rentenversicherung<br />

bietet. Eine Riester-Rente<br />

bietet die Vorteile der<br />

staatlichen Förderung, entweder<br />

direkt über Zulagen <strong>und</strong>/<br />

oder über einen Steuerabzug.<br />

Die Zulage besteht aus 154 Euro<br />

Gr<strong>und</strong>zulage <strong>plus</strong> 185 Euro für<br />

jedes kindergeldberechtigte<br />

Kind, vorausgesetzt man selbst<br />

zahlt vier Prozent seines letztjährigen<br />

Bruttogehalts ein. Diese<br />

Summe muss man nicht komplett<br />

allein aufbringen, da die<br />

Zulagen in die Berechnung mit<br />

einfließen. Die Mindestaufschubzeit<br />

(Zeitraum zwischen<br />

Versicherungs- <strong>und</strong> Rentenbeginn)<br />

beträgt bei der Riester-<br />

Rente 5 Jahre. Beantragen können<br />

Sie die Riester-Rente direkt<br />

bei einer Versicherung. Im Gegensatz<br />

zu einer Bank verfügt<br />

diese über langjährige Erfahrung<br />

in der Rentenberechnung<br />

<strong>und</strong> kann eine lebenslange Rente<br />

garantieren.<br />

Lebensversicherung<br />

Ende 2011 werde ich mit 63 in Rente<br />

gehen. Im Frühjahr 2012 werden<br />

dann zwei Lebensversicherungen<br />

ausgezahlt – ich rechne mit einer<br />

Auszahlsumme von etwa 60.000<br />

Euro. Was raten Sie mir, wie ich<br />

diese Summe anlegen soll. Mein<br />

Versicherungsvertreter sprach mich<br />

schon darauf an <strong>und</strong> empfahl, das<br />

Geld bei der Versicherung stehen<br />

<strong>und</strong> als Rente auszahlen zu lassen.<br />

Dieter Würzbach, Stade<br />

Wichtig ist, dass Ihre persönliche<br />

Situation berücksichtigt<br />

ist. So zum Beispiel: Wie hoch<br />

ist Ihre gesetzliche Rente? Erhalten<br />

Sie vielleicht eine Betriebsrente?<br />

Gibt es Erspartes,<br />

zum Beispiel aus einer Erbschaft?<br />

All das sollte in einer<br />

umfassenden Analyse erfasst<br />

„Ich weiß,<br />

dass ich<br />

noch<br />

etwas tun<br />

sollte.<br />

Doch<br />

was?“<br />

werden. Erst dann sollten Sie<br />

entscheiden, ob Sie die Auszahlungen<br />

zur lebenslangen Aufbesserung<br />

Ihrer laufenden Rente<br />

nutzen – in diesem Fall eignet<br />

sich eine Rentenversicherung,<br />

da nur diese eine lebenslange<br />

Zahlung garantiert. Wenn Sie<br />

bereits eine Rentenversicherung<br />

haben, kann es sinnvoll sein,<br />

diese noch eine Zeit lang fortzuführen,<br />

da bestehende Verträge<br />

meist noch von den höheren<br />

Überschüssen früherer<br />

Jahre profitieren. Allerdings<br />

muss für diesen Fall im Vertrag<br />

eine Ablaufphase vereinbart<br />

sein, sonst endet der Vertrag definitiv<br />

mit dem Ablaufdatum.<br />

Verliere Rente<br />

Ich bin 58, vor einem Jahr geschieden<br />

worden, noch voll berufstätig<br />

als Angestellter einer Kreisverwaltung,<br />

werde aber über den Versor-<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

94 7/ 2011


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Alter vorgesorgt?<br />

gungsausgleich einen Teil meiner<br />

gesetzlichen <strong>und</strong> betrieblichen<br />

Rentenansprüche verlieren. Ich<br />

weiß, dass ich noch etwas fürs Alter<br />

tun sollte. Doch was?<br />

Werner Mering, Augsburg<br />

ausgezahlt werden. Kündigt<br />

man vorher, werden die niedrigeren<br />

Rückkaufswerte ausgezahlt.<br />

Durchhalten lohnt also<br />

unter Renditegesichtspunkten<br />

so gut wie immer.<br />

Eine individuelle Beratung Ihrer<br />

Situation ist essenziell, um<br />

die bestehende Absicherung<br />

<strong>und</strong> künftige Ansprüche aus<br />

dem Versorgungsausgleich mit<br />

einfließen zu lassen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

wäre in Ihrem Fall eine private<br />

Vorsorge in Form einer<br />

staatlich geförderten Rürup-<br />

Rente oder Privatrente möglich,<br />

die Sie auch mit der Einzahlung<br />

eines einmaligen, höheren Beitrags<br />

– zum Beispiel aus einer<br />

Erbschaft oder einem Hausverkauf<br />

– aufbauen könnten.<br />

Verträge bündeln<br />

Wir haben mehrere kleine Renten<strong>und</strong><br />

Lebensversicherungsverträge<br />

bei verschiedenen Versicherungen.<br />

Lohnt es, diese bei einer Versicherung<br />

zu bündeln, um eine höhere<br />

Rendite zu erzielen?<br />

Michael von der Groeben,<br />

Hannover<br />

Dies ist in der Regel nicht sinnvoll,<br />

da man gegebenenfalls<br />

mit erheblichen Stornokosten<br />

rechnen muss <strong>und</strong> auf die<br />

attraktiven Schlussüberschüsse<br />

verzichtet, die bei einem Altersvorsorgevertrag<br />

erst gegen Ende<br />

der Laufzeit, wenn die Zusatzrente<br />

dann auch benötigt wird,<br />

Aktien besser?<br />

Immer wieder liest man, dass Aktien<br />

für Ältere keine gute Altersvorsorge<br />

seien. Dennoch empfiehlt mir<br />

meine Bank immer wieder Aktien<br />

oder Aktienfonds. Was halten Sie<br />

davon? Soll ich meine Sparverträge<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswertpapiere auflösen,<br />

um Aktien (Fonds) zu kaufen? Und<br />

wenn ja, welche Aktien oder Fonds?<br />

Ich bin 60 Jahre alt, seit zwei<br />

Jahren Rentner (Erwerbsminderung),<br />

habe etwa 1.300 Euro Rente<br />

<strong>und</strong> etwa 200 Euro Betriebsrente;<br />

damit kommen wir finanziell gut<br />

zurecht. Meine Frau ist 58 <strong>und</strong> noch<br />

voll berufstätig. Wir haben etwa<br />

100.000 Euro Erspartes verfügbar.<br />

Bernd Schürzler, Cham<br />

Beide Varianten haben unterschiedliche<br />

Vorteile. Bei der<br />

Auswahl der richtigen Altersvorsorge<br />

kommt es beispielsweise<br />

auf Ihre Ertragswünsche <strong>und</strong><br />

Ihr persönliches Risikoprofil an.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Aktien als<br />

langfristige Kapitalanlagen zu<br />

verstehen. Sie bergen Chancen,<br />

aber auch Risiken <strong>und</strong> besitzen<br />

keinerlei Kapitalgarantie. Bei<br />

sicheren Anlagen wie Ihren<br />

B<strong>und</strong>eswertpapieren <strong>und</strong> Sparverträgen<br />

oder auch vielen Rentenversicherungsprodukten<br />

er-<br />

hält man hingegen garantierte<br />

Erträge. Im Gegenzug ist die<br />

Rendite dann vielleicht nicht<br />

ganz so hoch, wie sie bei Aktien<br />

sein kann.<br />

Sofort starten<br />

Lohnt es, eine sofort startende<br />

Rentenversicherung zu beginnen?<br />

Mit welcher monatlichen Auszahlung<br />

kann ich rechnen? Ich könnte<br />

etwa 50.000 Euro einzahlen. Ich bin<br />

67 Jahre alt, geschieden, seit drei<br />

Jahren in Rente.<br />

Regina Heller, München<br />

Wenn Sie eine sichere Absicherung<br />

suchen, die lebenslang<br />

leistet, ist eine klassische Rentenversicherung<br />

eine gute Wahl.<br />

Sie bietet eine garantierte Verzinsung<br />

von derzeit 2,25 %, hinzu<br />

kommen Zinsüberschüsse,<br />

die jährlich gezahlt werden. Als<br />

Faustregel für die spätere Rentenhöhe<br />

rechnet man: 25.000<br />

Euro pro 100 Euro monatliche<br />

lebenslängliche Rente. In Ihrem<br />

Fall könnten Sie also mit r<strong>und</strong><br />

200 Euro zusätzlicher Rente<br />

rechnen. Ganz konkret: Bei<br />

„Mit<br />

welcher<br />

Rente<br />

kann ich<br />

rechnen,<br />

wenn<br />

ich jetzt<br />

noch<br />

starte?“<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

7/ 2011<br />

95


Einkaufen & Sparen<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

„Ist Vorsorge<br />

sinnvoll,<br />

wenn<br />

man im<br />

Pflegefall<br />

doch<br />

alles verbrauchen<br />

muss?“<br />

einem guten Versicherer wie der<br />

AXA bekämen Sie beim Tarif<br />

AGS2 mit einer erhöhten<br />

Startrente eine garantierte monatliche<br />

Rente von 184 Euro,<br />

beziehungsweise 219 Euro inklusive<br />

Überschüsse.<br />

Lohnt’s überhaupt?<br />

Ich habe eine Frage, die häufiger<br />

zum Streit zwischen meinem Mann<br />

<strong>und</strong> mir führte: Ist es überhaupt<br />

sinnvoll, viel für die Altersvorsorge<br />

zurückzulegen, wenn im Pflegefall<br />

man ohnehin alles wieder auflösen<br />

muss? Mein Vater sparte ein Leben<br />

lang, lebt jetzt in einem Pflegeheim<br />

<strong>und</strong> muss dieses selbst bezahlen.<br />

Bei anderen Bewohnern übernimmt<br />

dies das Sozialamt. Für mich bedeutet<br />

dies doch, dass derjenige bestraft<br />

wird, der fürs Alter selbst<br />

vorsorgt. Gibt es eventuell Altersvorsorge,<br />

die man im Pflegefall<br />

nicht aufzehren muss, sondern<br />

behält, zum Beispiel auch, um sie<br />

an die Kinder zu vererben? Ich bin<br />

66 Jahre, mein Mann 67 Jahre alt.<br />

Erika Treckhoff, Warstein<br />

Die private Absicherung eines<br />

Pflegefallrisikos ist sehr wichtig<br />

<strong>und</strong> macht Sie im Ernstfall unabhängig.<br />

Generell gilt: Kapitalanlagen,<br />

die in die eigene Altersvorsorge,<br />

z. B. eine (aufgeschobene)<br />

Rentenversicherung, eingezahlt<br />

werden, sind vor Zugriff durch<br />

das Sozialamt geschützt. Die<br />

Einkünfte hieraus werden allerdings<br />

für die Versorgung im<br />

Pflegefall herangezogen. Sind<br />

diese Ressourcen verbraucht,<br />

müssen Kinder für ihre Eltern<br />

aufkommen. Denn Verwandte<br />

in gerader Linie – also Kinder,<br />

Eltern <strong>und</strong> Großeltern – sind<br />

wechselseitigunterhaltsverpflichtet<br />

<strong>und</strong> können so vom<br />

Sozialamt in Regress genommen<br />

werden. Dadurch kann es<br />

passieren, dass nicht nur eine<br />

erwartete Erbschaft verloren<br />

geht, sondern auch das eigene<br />

Vermögen komplett für die Versorgung<br />

der Eltern oder Großeltern<br />

aufgebraucht wird. Es ist<br />

daher ratsam, mit einer privaten<br />

Pflegezusatzversicherung vorzusorgen.<br />

Das Angebot für diesen<br />

zusätzlichen Versicherungsschutz<br />

ist vielseitig: vom<br />

flexiblen Schutz für Einsteiger<br />

bis hin zum Pflegeschutz für die<br />

ganze Familie. Gute Informationen<br />

bietet das Internet, z. B.<br />

unter www.axa-pflegewelt.de.<br />

Hier finden Sie zahlreiche Tipps<br />

zu wichtigen rechtlichen Aspekten<br />

<strong>und</strong> möglichen<br />

Wohnformen. Außerdem<br />

können<br />

sich pflegende<br />

Angehörige hier<br />

mit anderen Betroffenen<br />

austauschen.<br />

Bin selbstständig<br />

Wir haben einen kleinen Handwerksbetrieb<br />

– mein Mann ist Ofenbauer,<br />

ich selbst arbeite angestellt<br />

bei ihm im Büro; hinzu kommen ein<br />

Angestellter <strong>und</strong> ein Lehrling. Seit<br />

einigen Monaten plagen meinen<br />

Mann (55 Jahre alt) starke ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Beschwerden. Inzwischen<br />

überlegt er sogar, den Betrieb<br />

Haben Sie<br />

auch Fragen zu<br />

Recht, Altersvorsorge,<br />

Steuer, Rente?<br />

Dann schreiben<br />

Sie uns. Adresse<br />

Seite 3.<br />

aufzugeben. Den Betrieb hat mein<br />

Mann gegründet. Geplant war<br />

immer, dass wir den Betrieb im<br />

Alter (mit etwa 65) verkaufen oder<br />

verpachten <strong>und</strong> dadurch auch ein<br />

Stück Altersvorsorge haben. Was raten<br />

Sie uns? Den Betrieb verkaufen,<br />

da im Moment die Konjunktur für<br />

Ofenbauer sehr gut ist <strong>und</strong> wir wohl<br />

auch einen Käufer finden würden?<br />

Und dann von dem Geld leben? Aber<br />

selbst wenn wir einen sechsstelligen<br />

Betrag bekämen, wie legt man<br />

das Geld dann an, damit es reicht?<br />

Ich selbst bin 56, werde also irgendwann<br />

auch eine gesetzliche<br />

Rente erhalten.<br />

Katharina Söller, Daun<br />

Den eigenen Betrieb zu verpachten<br />

bedeutet, sich vom wirtschaftlichen<br />

Erfolg des Pächters<br />

abhängig zu machen. Daher ist<br />

der Verkauf in vielen Fällen eine<br />

bessere Option.<br />

Wenn Sie Ihren Betrieb verkaufen,<br />

könnten Sie den gesamten<br />

Verkaufserlös zwar in eine Rentenversicherung<br />

investieren, allerdings<br />

würde diese in Anbetracht<br />

Ihrer derzeitigen<br />

Situation wohl eine<br />

zu geringe Rentenzahlung<br />

ergeben:<br />

Die Faustregel besagt,<br />

dass man<br />

pro eingezahlten<br />

25.000 Euro ca.<br />

100 Euro monatliche<br />

lebenslängliche<br />

Rente erhält – allerdings<br />

nicht, wenn der Renteneintritt<br />

bereits mit 55 Jahren erfolgt.<br />

In Ihrer Situation wäre also ein<br />

Split des Verkaufserlöses sinnvoll:<br />

Damit könnte bis zu Ihrem<br />

regulären Renteneintritt eine<br />

Zeitrente veranlasst <strong>und</strong> der<br />

Rest in eine aufgeschobene Rente<br />

investiert werden.<br />

Fotos: getty (3), privat<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

96 7 / 2011


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Schöner grillen … mit Gas!<br />

Natürlich! Männer schwören auf Holzkohle. Dabei ist Grillen mit<br />

Gas viel gesünder, einfacher. Wetten, Sie können Ihren Mann überzeugen?<br />

Foto: PR(1)<br />

AUF DAUER<br />

GÜNSTIG<br />

Ein guter Gas-Grill ist<br />

in der Anschaffung (ab<br />

150 Euro) zwar teurer<br />

als ein Holzkohlegrill, im<br />

Verbrauch aber günstiger.<br />

Denn: Gas kann<br />

genau dosiert werden.<br />

5 kg Propangas kosten<br />

etwa 8,50 Euro – <strong>und</strong><br />

reichen für mindestens<br />

zehn Grillabende.<br />

ES IST GESÜNDER<br />

Tropft Fett auf glühende Holzkohle, entstehen<br />

krebserregende Stoffe wie Benzpyrene <strong>und</strong> Nitrosamine.<br />

Und die setzen sich auf dem Fleisch<br />

fest. Beim Gas passiert dies nicht.<br />

Produkte,<br />

die lohnen<br />

Beim Kauf auf CE-<br />

Zeichen mit 4-stelliger<br />

Nummer achten, z. B.<br />

CE-0123 (bedeutet<br />

vom TÜV Süd geprüft).<br />

Gas-Grill Preis*<br />

Outdoor Chef 150<br />

City Grill<br />

Cadac Carri 180<br />

Chef Deluxe<br />

Weber Q 200 300<br />

* Ca.-Preis in Euro.<br />

SCHNELLER GENIESSEN<br />

Schon nach 10 Minuten können die Würstchen<br />

auf den Grill. Dafür nur den Zünder starten <strong>und</strong><br />

die Temperatur einstellen. Zum Vergleich:<br />

Holzkohle benötigt etwa 30 Minuten, bis sie glüht.<br />

LEICHT ZU REINIGEN<br />

Fettpfännchen <strong>und</strong> Rost kommen in die<br />

Spülmaschine; Grillbehälter <strong>und</strong><br />

Deckel werden mit einem feuchten Schwamm<br />

ausgewaschen. Das Reinigen eines Gas-Grills ist<br />

völlig unkompliziert.<br />

Tipp<br />

SO FLEXIBEL<br />

Die Temperatur lässt<br />

sich beliebig regulieren.<br />

Sollen nach den Würstchen<br />

Früchte oder Fisch<br />

auf den Grill, senkt man<br />

die Temperatur einfach.<br />

Wird danach ein Steak<br />

gewünscht, gibt man<br />

wieder mehr Hitze an den<br />

Rost. Auch Pausen sind<br />

möglich. Grill abdrehen,<br />

wenn alle versorgt sind,<br />

<strong>und</strong> später nach Wunsch<br />

erneut starten.<br />

Grillen<br />

mit Gas ist<br />

ungefährlich,<br />

wenn ...<br />

die Anschlüsse<br />

(meist Schraubgewinde)<br />

fest<br />

verb<strong>und</strong>en sind;<br />

die Flaschen<br />

mit Flüssiggas<br />

nicht im Haus,<br />

sondern in Ga–<br />

rage oder Gartenhaus<br />

lagern;<br />

die Flaschen<br />

stehend aufbewahrt<br />

werden.<br />

Denn: Nur dann<br />

öffnet sich das<br />

Sicherheitsventil<br />

bei Überdruck<br />

(z. B. Feuer)<br />

<strong>und</strong> verhindert,<br />

dass die Flasche<br />

explodiert. Im<br />

Liegen ist das<br />

Ventil blockiert;<br />

immer nur kleine<br />

Gasflaschen<br />

gekauft <strong>und</strong><br />

aufgefüllt werden.<br />

Denn dabei<br />

werden automatisch<br />

Dichtigkeit<br />

<strong>und</strong> Verschluss<br />

kontrolliert.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

7 / 2011<br />

97


Danke für Ihre Post<br />

Ihre Reaktionen zu den letzten Ausgaben<br />

Via Dolorosa, 4/2011 Lange krank, 2/2011<br />

Sehr guter Bericht<br />

Seit 1968 (Kibbuz-Arbeit) bin ich<br />

regelmäßig in Israel gewesen.<br />

Ihr Bericht über die Via Dolorosa<br />

ist wirklich hervorragend.<br />

Renate Gill, Hamburg<br />

Faszinierend: H<strong>und</strong>erte Pilger begeben<br />

sich jedes Jahr auf Jesu Kreuzweg.<br />

Vergiss mich nicht, 10/2010<br />

Auch mein Mann ist dement<br />

Ich bin schon seit einigen Jahren Leserin<br />

ihrer schönen Zeitschrift, ohne<br />

Klatsch <strong>und</strong> Tratsch über Prominente.<br />

Sie haben immer schöne Themen.<br />

Besonders berührt hat mich der Bericht<br />

„Vergiss mich nicht“, weil ich<br />

besonders mit der Schreiberin mitfühlen<br />

kann, denn mein Mann hat auch<br />

Demenz. Es ist schon ein schweres<br />

Los. Mein Mann ist manchmal so<br />

aufbrausend <strong>und</strong> ungerecht. Ich weiß<br />

zwar, dass es eine Krankheit ist, aber<br />

man kommt schnell an seine Grenzen.<br />

Er kennt keine Namen mehr <strong>und</strong> es<br />

ist auch er kein Gespräch mehr<br />

möglich. Zum Entspannen setze ich<br />

mich an den Computer.<br />

Ch. Wolf, per E-Mail<br />

Bessere Alternative<br />

Einem Leser raten Sie: „Sollten Sie<br />

selbst kündigen, wovon wir abraten<br />

(!), müssen Sie eine Sperre bei<br />

Arbeitslosengeld hinnehmen.“ Die<br />

Experten müssten eigentlich wissen,<br />

dass es auch eine andere Möglichkeit<br />

gibt. Es gibt bei jedem Arbeitsamt<br />

ein Formular für Mobbing <strong>und</strong> Kündigung<br />

aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen.<br />

Man muss es beim Hausarzt<br />

ausfüllen lassen. Ihr würdet vielen<br />

Menschen die Angst nehmen, wenn<br />

ihr das mal in den nächsten Heften<br />

schreibt. Die Welt soll ja etwas gerechter<br />

werden. Peter Dorsch, per<br />

E-Mail<br />

Denken Sie sich schlank, 2/2011<br />

Abnehmen ab 60<br />

In jungen Jahren kann man schnell<br />

ein paar Kilos verlieren, aber ist die<br />

60 überschritten, geht trotz ges<strong>und</strong>em<br />

Essen <strong>und</strong> Sport nichts mehr. Leider<br />

wird in Zeitschriften oft nur von Diäten<br />

berichtet, die junge Frauen betreffen.<br />

A. Ley, Meßstetten<br />

Beim Abnehmen noch wichtiger als<br />

Sport: umdenken, sich motivieren!<br />

Fotos: K.E. Haun (2), Veer, Dpa, Imago, Shutterstock<br />

Filme aus<br />

Kindertagen<br />

Ich bin in der DDR aufgewachsen<br />

<strong>und</strong> liebte „Meister<br />

Nadelöhr“ mit „Pitti, Schnattchen<br />

<strong>und</strong> Bummi“. Außerdem<br />

suche ich Film-Material von<br />

„Struppi“ mit „Flax“ <strong>und</strong><br />

„Krümmel“ <strong>und</strong> den alten<br />

Sendungen des Kinderfernsehens<br />

der DDR.<br />

Edeltraud Skurnia,<br />

Bad Mergentheim<br />

Wenn Sie Frau Skurnia helfen<br />

können, schreiben Sie uns.<br />

Wir leiten Ihre Post weiter.<br />

?<br />

WIR SUCHEN<br />

»Kann man Scans<br />

noch bearbeiten?«<br />

Am Computer kann ich viele Tipps<br />

aus Ihrem Heft gut gebrauchen.<br />

Jetzt habe ich eine Frage: Kann<br />

man an gescannten Dokumenten<br />

noch etwas verändern?<br />

Gerlinde Schnorr, per E-Mail<br />

Liebe Frau Schnorr, leider kann<br />

! man an gescannten Dokumenten<br />

keine Änderungen vornehmen. Sie<br />

können diese höchstens noch wie ein<br />

Foto bearbeiten, z. B. mit dem Programm<br />

„Paint“, das es Ihnen erlaubt,<br />

etwas auszuradieren <strong>und</strong> neuen Text<br />

darüber zu schreiben.<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion, Lindenstraße 20, 50674 Köln, <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de, ✆ (02 21) 2 77 57-0, Fax (02 21) 2 77 57-10.<br />

Für »Das bin ich!« legen Sie bitte Lebenslauf <strong>und</strong> Foto bei; für »Wir suchen« <strong>und</strong> die Stammtische bitte Adresse <strong>und</strong> Telefonnummer.<br />

98 7 / 2011


Am Automaten<br />

um Hilfe fragen!<br />

Haben Sie in den letzten Wochen die neuen Fahrkarten-<br />

Automaten der Bahn ausprobiert? Sie sind ganz<br />

einfach zu verstehen (nur Mut). Und wenn Sie sich<br />

doch mal nicht zurechtfinden, dann hat Wilhelmine Vahl aus Schüttorf<br />

einen Rat: „Ich frage einen jungen Mann in der Nähe, ob er mir helfen<br />

kann. Das funktioniert immer prima“, schrieb uns die 70-Jährige.<br />

Im Mai-Heft hatte Leserin Annegret Stein gefragt:<br />

Wo kann man mit 60 noch tanzen? Hier Ihre Antworten!<br />

Tanzen mit 60!<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, auch mit 60<br />

<strong>plus</strong> noch zu tanzen. Tanzschulen bieten<br />

Singlekurse für Ältere an. Man kann<br />

Privatst<strong>und</strong>en bei einem Tanzlehrer Es gibt den B<strong>und</strong>esverband<br />

buchen. Oder einen Tanzsportclub besuchen.<br />

Achten Sie auf Hinweise in der Zeitänze,<br />

Ro<strong>und</strong>s, Gesellschafts-<br />

Seniorentanz. Hier werden Kreistung.<br />

Den Besuch von Tanzlokalen würde<br />

ich nicht empfehlen. Seriöser sind da Squares <strong>und</strong> Quadrillen angetänze,<br />

Volkstänze, Reihentänze,<br />

schon die Tanztees in Kurhäusern. Ich boten. Lauter Tanzarten, für die<br />

selbst tanze seit 23 Jahren, habe auch man keinen Partner braucht.<br />

meinen Mann dabei kennengelernt. Wir Mehr Informationen erteilt der<br />

sind jetzt beide 64, mit 56 Jahren haben B<strong>und</strong>esverband Seniorentanz,<br />

wir mit dem Turniersport angefangen Hemmstr. 202, 28215 Bremen,<br />

<strong>und</strong> waren sogar Vizehessenmeister. ✆ (04 21) 44 11 80 oder<br />

unter www.seniorentanz.de<br />

Iska Laudan-Schultheis, per E-Mail<br />

Antje Schwarze, per E-Mail<br />

Square-Dance<br />

probieren!<br />

Ich bin 62 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> tanze auch sehr<br />

gern. Vor Kurzem habe<br />

ich einen Kurs bei der<br />

Volkshochschule besucht:<br />

„Square-Dance“.<br />

Das hat so viel Spaß<br />

gemacht, dass ich<br />

dabei geblieben bin.<br />

Wir haben sehr viel<br />

Alleinstehende im<br />

Club, weil man diesen<br />

Tanz ohne Partner tanzen<br />

kann. Schauen Sie<br />

mal auf unsere Seite:<br />

www.nawiegehtdas.de<br />

Erika Kotzbauer,<br />

per E-Mail<br />

Mit Fre<strong>und</strong>in<br />

tanzen<br />

Allein tanzen, das<br />

kenne ich auch. Aber<br />

wie Ihrer Leserin Frau<br />

Stein macht es auch<br />

mir nichts aus, mit<br />

einer Fre<strong>und</strong>in zu tanzen.<br />

Neuerdings habe<br />

ich allerdings den<br />

Square-Dance<br />

für mich entdeckt.<br />

Gabi Strauch,<br />

per E-Mail<br />

7 / 2011 99


Mein Computer<br />

Eigenen Briefkopf<br />

entwerfen – so geht’s!<br />

Ein persönlicher Briefkopf gibt Schreiben an Behörden & Co. einen<br />

seriösen Anstrich – <strong>und</strong> lässt sich mit Word individuell gestalten.<br />

Ans Finanzamt oder an die Versicherung<br />

– wir alle müssen<br />

gelegentlich offizielle Briefe<br />

schreiben. Und jeder Brief sollte<br />

gleich aussehen. Dabei hilft ein<br />

einmalig erstellter persönlicher<br />

Briefkopf. Um ihn zu erstellen,<br />

gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

• Sie speichern Ihre Adresse, einen<br />

Platzhalter für den Empfänger<br />

(für offizielle Briefe) <strong>und</strong><br />

die Anrede als „Vorlage“.<br />

• Sie erstellen direkt eine<br />

„Kopfzeile“ mit Ihrer Adresse<br />

<strong>und</strong> eventuell einem Logo.<br />

1<br />

„Vorlage“ anlegen<br />

Für die „Vorlage“ erstellen Sie<br />

ein neues Word-Dokument.<br />

• Schreiben Sie Ihren Namen,<br />

Adresse <strong>und</strong> Telefonnummer<br />

linksbündig nach oben.<br />

• Darunter als Platzhalter für<br />

den Empfänger einen vierzeiligen<br />

„Blindtext“ schreiben.<br />

• Daneben durch Doppelklick<br />

mit der Maus an der gewünschten<br />

Stelle das Datum eingeben.<br />

Hierzu in der Menüleiste auf<br />

„Einfügen Datum“ gehen.<br />

Textfeld erstellen<br />

2 Für den Text unter dem<br />

Briefkopf ein Textfeld öffnen:<br />

• Dazu in der Menüleiste<br />

auf „Einfügen“,<br />

dann<br />

„Textfeld“ gehen.<br />

Hier hinein können Sie nun<br />

einen Text schreiben, z. B. „Sehr<br />

geehrte Damen <strong>und</strong> Herren“.<br />

• Um den Brief als Vorlage<br />

zu speichern, auf „Datei“ <strong>und</strong><br />

„Speichern unter“ klicken, den<br />

Dateityp „Dokumentvorlage“<br />

auswählen. Meist müssen Sie<br />

den Speicherort noch auf „eigene<br />

Dateien“ umstellen. Dort<br />

finden Sie die Vorlage später<br />

besser wieder.<br />

Alternative: „Kopfzeile“<br />

3 Bei der älteren Version<br />

(Word 2003) klicken Sie erst<br />

„Ansicht“, dann „Kopf- <strong>und</strong> Fußzeile“.<br />

Nun erscheint eine Kopfzeile,<br />

in die Sie Ihre Adresse etc.<br />

direkt hineinschreiben.<br />

1. Klicken Sie in<br />

der Menüleiste<br />

mit der Maus<br />

den Befehl<br />

„Einfügen“ an.<br />

• Falls Sie ein Logo, z. B. Ihr Familienwappen,<br />

einfügen möchten,<br />

wählen Sie über das mittlere<br />

Tabellensymbol in der<br />

Menüleiste eine Tabelle mit<br />

zwei Feldern nebeneinander.<br />

• In das eine Feld schreiben<br />

Sie Ihre Adresse, in das andere<br />

Feld fügen Sie das gewünschte<br />

Bild bzw. Logo ein. Dazu Logo<br />

markieren <strong>und</strong> mit „Strg c“ <strong>und</strong><br />

„Strg v“ hineinkopieren.<br />

• In der neuen Word-Version<br />

(Word 2010) erstellen Sie über<br />

„Einfügen“ direkt eine „Kopfzeile<br />

mit drei Spalten“, in die Sie<br />

neben Text auch Logos einfügen<br />

können. Haben Sie Ihre Adresse<br />

etc. eingegeben, Briefkopf als<br />

Dokument abspeichern.<br />

2. Mit einem<br />

Klick auf „Kopfzeile“<br />

öffnen<br />

sich mehrere<br />

Möglichkeiten.<br />

3. Die Möglichkeit<br />

„Leer (Drei<br />

Spalten)“ ist<br />

ideal für Ihren<br />

Briefkopf.<br />

Illustration: Dieter Braun<br />

TIPPS<br />

Bildschirm<br />

einstellen<br />

Schmerzt der Nacken,<br />

wenn Sie lange<br />

am PC sitzen?<br />

Passen Sie Ihren<br />

Bildschirm an!<br />

• Ihr Blick auf den<br />

Monitor sollte leicht<br />

nach unten gehen.<br />

• Neue Monitore lassen<br />

sich in der Höhe<br />

regulieren – so auch<br />

der Testsieger bei<br />

Stiftung Warentest:<br />

HannsG HL 231 DPB<br />

(ab ca. 200 Euro).<br />

Was ist ein<br />

Trojaner?<br />

Programme, die<br />

nützlich erscheinen,<br />

aber tückisch sind,<br />

nennt man „Trojaner“.<br />

Denn: Bei der<br />

Installation wird unbemerkt<br />

eine zweite,<br />

schädliche Software<br />

auf der Festplatte<br />

gespeichert. So<br />

beugen Sie vor:<br />

keine Programme<br />

aus dem Internet<br />

ziehen, sondern im<br />

Fachhandel kaufen.<br />

Worte<br />

betonen<br />

Sie möchten Worte<br />

in einem Text hervorheben?<br />

Das sind<br />

die Kurzbefehle:<br />

• Kursiv: „Strg + i“<br />

• Unterstreichen:<br />

„Strg + u“<br />

Sobald Sie diese Befehle<br />

wiederholen,<br />

können Sie normal<br />

weiterschreiben.<br />

UNSERE EXPERTIN BRIGITTE KAFKA VOM SENIOREN-INTERNET-CAFÉ INTERN@TTO IN GLADBECK<br />

100 7 / 2011


REISE & KULTUR<br />

Foto: Thekla Ehling (1), privat (1)<br />

Schon als Kind hat<br />

mich Klaviermusik fasziniert. Ich<br />

liebe diesen Klang, die Wärme,<br />

die Kraft, die von 88 Tasten ausgeht.<br />

Aber, was mich am meisten<br />

begeisterte, war, dass ein Klavier<br />

ein ganzes Orchester ersetzen<br />

kann – es kann sanft sein wie<br />

Streicher, einen treibenden<br />

Rhythmus erzeugen wie Kontrabass<br />

oder Pauken. Und so<br />

sammelten sich im Lauf meines<br />

Lebens über 500 CDs mit Klavier-<br />

Musik bei mir zuhause an: Liszt,<br />

Chopin, Debussy. Doch eines<br />

konnte ich nicht: selbst Klavier<br />

spielen. Obwohl ich schon vor<br />

mehr als 20 Jahren ein Klavier<br />

gekauft hatte – für meine Tochter.<br />

Leider war ihre anfängliche<br />

Begeisterung binnen weniger<br />

Wochen erloschen.<br />

Aber dann, vor zwei Jahren,<br />

ich war gerade in Rente, dachte<br />

ich mir: „Setz dich doch mal selbst<br />

dran!“ Es machte Spaß. Aber natürlich<br />

stellte ich schnell fest: So<br />

ganz allein, völlig autodidaktisch,<br />

lernt man es nicht. Doch ich<br />

wollte nicht aufgeben – wann,<br />

wenn nicht jetzt? Also suchte ich<br />

übers Internet eine Klavier-Lehrerin.<br />

Und zwar eine, bei der ich<br />

auch mit meinen wenigen Notenkenntnissen<br />

gleich einsteigen<br />

konnte. Wahrscheinlich teilen<br />

viele Ältere diesen Wunsch.<br />

Dann kam die erste St<strong>und</strong>e. Ich<br />

sollte einfach losklimpern, ganz<br />

frei spielen. Und zwar nur auf den<br />

schwarzen Tasten. Unglaublich,<br />

wie schwer das war! Bewusst loszulassen,<br />

mich auszuprobieren<br />

– wie schwimmen, ohne schwimmen<br />

zu können. Das Erstaunlichste<br />

aber war: Es klang sogar<br />

recht gut. Fand ich zumindest.<br />

Mit 60 ist<br />

es nicht<br />

schwieriger<br />

als mit 10,<br />

lernte Reinhold<br />

Gorissen<br />

von seiner<br />

Lehrerin.<br />

„Wollte immer<br />

schon Klavier<br />

spielen“<br />

Klavier spielen können – diesen<br />

Lebenstraum teilen viele. Doch kann<br />

man das mit über 60 noch lernen?<br />

Ja, dachte sich Reinhold Gorissen (67)<br />

<strong>und</strong> fing vor zwei Jahren an.<br />

Zuhause übte ich auf meinem alten<br />

Klavier weiter. Aber bei jedem<br />

Ton schoss mir nur ein Gedanke<br />

durch den Kopf: „Mein Gott, ist<br />

das laut. Was werden die Nachbarn<br />

denken, wenn sie dieses Geklimper<br />

hören?“ Doch deswegen<br />

den Traum an den Nagel hängen?<br />

Nein, das kam nicht infrage. Stattdessen<br />

erk<strong>und</strong>igte ich mich, erfuhr,<br />

es gibt auch Pianos, die man<br />

stumm schalten <strong>und</strong> über Kopfhörer<br />

spielen kann.<br />

Genau so eines kaufte ich mir<br />

schließlich. Seitdem kann ich<br />

spielen, sooft <strong>und</strong> wann ich möchte.<br />

Aber ich muss ganz ehrlich<br />

gestehen: Ich übe viel zu wenig.<br />

Vorgenommen hatte ich mir eigentlich<br />

eine St<strong>und</strong>e pro Tag, oft<br />

wird es aber nur eine pro Woche,<br />

meist kurz vor der nächsten Klavierst<strong>und</strong>e.<br />

Trotzdem komme ich<br />

voran. Beethovens „Für Elise“ <strong>und</strong><br />

den bekannten Hit von Richard<br />

Clayderman „Ballade pour Adeline“<br />

kann ich inzwischen einigermaßen<br />

spielen. Und immer,<br />

wenn ich wieder eine Passage<br />

eines neuen Stückes gelernt habe,<br />

stellt sich dieses unbeschreibliche<br />

Glücksgefühl ein: „ICH KANN<br />

KLAVIER SPIELEN!“ Genau wegen<br />

dieses Gefühls bleibe ich<br />

dabei, werde wieder intensiver<br />

üben. Das habe ich mir selbst versprochen!“<br />

Silke Meny<br />

Ans Klavier mit<br />

60 - so klappt’s!<br />

Olga Friesen,<br />

Diplom-Musikerin<br />

<strong>und</strong> Pianistin<br />

aus Köln, unterrichtet<br />

auch Reinhold Gorissen.<br />

Kleine Ziele setzen<br />

(z. B. „Flohwalzer“<br />

nach 2 Monaten).<br />

Und: täglich üben!<br />

Chemie zwischen<br />

Schüler <strong>und</strong> Lehrer<br />

muss stimmen. Am<br />

besten Probest<strong>und</strong>en<br />

vereinbaren.<br />

60 Minuten Unterricht<br />

pro Woche ab 30 Euro.<br />

Einfaches Klavier neu<br />

ab 2000 Euro, E-Piano<br />

ab 600 Euro. Günstiger<br />

sind gebrauchte Modelle<br />

oder Mietklaviere,<br />

ab 35 Euro/Monat.<br />

7 / 2011 101


<strong>Vorschau</strong><br />

August 2011<br />

geld^<br />

recht<br />

Einmal mit dem<br />

Erbrecht für<br />

Patchwork-<br />

Familien<br />

Alle Tipps <strong>und</strong><br />

viele Muster-<br />

Testamente.<br />

Rentenkonto<br />

Wie klärt man das<br />

Konto <strong>und</strong> maximiert<br />

die Rente?<br />

Anliegerkosten<br />

Wenn die Straße<br />

repariert wird, was<br />

müssen Anlieger<br />

dann bezahlen?<br />

Ohne Zuzahlen<br />

Wie Sie Arzt- <strong>und</strong><br />

Apothekenkosten<br />

stoppen.<br />

Einmal<br />

um die Welt<br />

Klasse Angebote<br />

für Traumreisen.<br />

Fotos: Jump (1), Getty (1), Shutterstock (2), Outdoor-archiv.de (2), Look (1)<br />

WIEDER<br />

FREUDE<br />

SPÜREN<br />

Glänzend<br />

spülen!<br />

Praktisch, so eine Spülmaschine.<br />

Aber nutzen Sie<br />

Ihre auch optimal? Wir<br />

verraten die besten Tricks für<br />

perfekt gepflegtes Geschirr<br />

<strong>und</strong> was Ihre Maschine noch<br />

so kann. Sie werden<br />

überrascht sein.<br />

UND VIELE<br />

WEITERE THEMEN<br />

Depressionen, Burn-out, Ängste –<br />

vor seelischen Krisen ist<br />

niemand sicher. Gerade Ältere<br />

sind betroffen. Was die<br />

wenigsten wissen: Ärzte können<br />

heute sehr gut helfen. Und mit<br />

neuen Medikamenten <strong>und</strong><br />

Therapien wieder Freude ins<br />

Leben bringen.<br />

Gut für<br />

die Figur<br />

So erfrischend <strong>und</strong> doppelt<br />

effektiv: Wer Übungen<br />

für Bauch, Beine <strong>und</strong> Po vom<br />

Land ins Wasser verlegt,<br />

verbraucht doppelt so viele<br />

Kalorien, nimmt schneller ab.<br />

Und das ganz ohne<br />

zu schwitzen!<br />

102 7 / 2011


Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben,<br />

die Liebe entscheidet, wen wir schön finden. Sophia Loren<br />

Rad über die Alpen<br />

Ein Abenteuer, von dem viele bislang nur träumten. Jetzt kann es<br />

fast jeder wagen. Denn dank neuer E-Bikes, sanfter Routen <strong>und</strong> cleverer<br />

Planung wird der Weg über die Alpen zum reinen Vergnügen.<br />

Rettet die<br />

Bienen<br />

Immer mehr Bienen<br />

sterben. Das hat dramatische<br />

Folgen, auch für<br />

uns Menschen. Denn<br />

ein Drittel unserer<br />

Nahrung hängt von den<br />

Bienen ab. Das Gute:<br />

Jeder kann helfen, die<br />

Tiere zu schützen.<br />

FERIEN AUF<br />

SALTKROKAN<br />

Baden, Fische fangen, in<br />

der Sonne liegen: Wer<br />

auf den schwedischen<br />

Schäreninseln anlegt,<br />

taucht ein in eine<br />

märchenhafte Welt, wie<br />

geschaffen von Astrid<br />

Lindgren.<br />

Lernen<br />

Sie<br />

Atmen!<br />

Luft holen, das geht doch<br />

wie von selbst. Denkt<br />

man. Doch wer lernt, den<br />

Atem bewusst einzusetzen,<br />

kann im Körper<br />

kleine W<strong>und</strong>er bewirken:<br />

Sogar Schmerzen lassen<br />

sich wegatmen!<br />

FLEISCH, SAFTIG<br />

WIE FRÜHER<br />

Entdecken Sie, wie saftig,<br />

würzig <strong>und</strong> intensiv<br />

das Fleisch von alten<br />

Schweine-Rassen<br />

schmeckt. Wir haben<br />

einen Bauern besucht,<br />

der diese Haustiere<br />

wieder züchtet, <strong>und</strong><br />

erlebten glückliche<br />

Schweine!<br />

Das neue<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Heft erhalten Sie<br />

ab 13. Juli<br />

an Ihrem Kiosk.<br />

7 / 2011 103


Dafür engagiere ich mich …<br />

... damit Fledermäuse überleben<br />

Lautlos flattern sie durch die Nacht – aber wie lange noch? Fledermäuse faszinieren<br />

Ingo Franke <strong>und</strong> er tut alles, um sie vorm Aussterben zu bewahren.<br />

Stockfinster ist es. Nicht<br />

ein Funken Licht dringt<br />

durch die Mauern des<br />

alten Eisenbahntunnels.<br />

Kurz lasse ich<br />

die Taschenlampe aufleuchten.<br />

8 Grad zeigt das Thermometer,<br />

ideal für Fledermäuse. Da sind<br />

sie! Fast lautlos schweben sie an<br />

mir vorbei, verschwinden in den<br />

Mauerritzen. Eins, zwei, fünf,<br />

acht: alle da. Erleichtert, dass<br />

alle wohlbehalten durch den<br />

Winter gekommen sind, taste<br />

ich mich zurück ins Freie. Dabei<br />

war es Zufall, dass wir diese kleine Kolonie<br />

entdeckt haben. Kinder, die in der<br />

Nähe spielten, riefen uns an, dass „da<br />

hinten etwas rumfliegt“. Also legten wir<br />

uns auf die Lauer. Fledermäuse haben<br />

ein Winter- <strong>und</strong> ein Sommerquartier.<br />

In den warmen Monaten leben sie<br />

in hohlen Bäumen oder auf Dachböden.<br />

Wer Hausbesitzer ist, kann<br />

Fledermäusen also leicht Rückzugsmöglichkeiten<br />

bieten, indem er im<br />

Dach spezielle Einflugslöcher offen<br />

lässt. So können die Tiere ihre<br />

„Wochenstuben“ einrichten <strong>und</strong><br />

Junge großziehen, meist eins pro Jahr.<br />

Quartiere aufzuspüren, zu kontrollieren,<br />

gehört zu den Hauptaufgaben unseres<br />

Teams. Manchmal helfen uns Anrufe<br />

von Leuten, die etwas über Fledermäuse<br />

gelesen haben. Oder wir finden sie mithilfe<br />

des „Fledermausdetek-<br />

tors“. Er setzt die Ultraschall-Laute der<br />

Tiere in für uns hörbare Töne um. Nur,<br />

wenn wir die Verstecke kennen, haben<br />

wir eine Chance, die Tiere zu schützen.<br />

Mit der Firma, der der Tunnel gehört,<br />

haben wir zum Beispiel ausgehandelt,<br />

dass dieses Stück vom Abriss verschont<br />

bleibt. Bei einem hohlen Baum<br />

hat uns der Förster zugesagt, dass er<br />

nicht gefällt wird. Am Ende braucht<br />

es immer Verhandlungsgeschick, um<br />

andere von der Einzigartigkeit der<br />

Fledermäuse zu überzeugen.<br />

Kaum jemand weiß etwas über diese<br />

Tiere. Viel zu sehr haben Horrorfilme<br />

zu Unrecht Fledermäuse in Verruf gebracht.<br />

Dabei gehören sie zu den nützlichsten<br />

Tieren, die ich kenne, sind zum<br />

Beispiel zuverlässige Insektenvertilger.<br />

Schon als junger Mann mit großem Interesse<br />

für Naturwissenschaften faszinierten<br />

sie mich. Deshalb wollte<br />

ich für ihren Erhalt kämpfen, als<br />

ich vor etwa zehn Jahren erfuhr,<br />

dass sie auf der Roten Liste der<br />

bedrohten Tierarten stehen. Aber<br />

meine Mitstreiter <strong>und</strong> ich schützen<br />

nicht nur die Tiere vor Ort,<br />

hier in Bochum. Wir helfen auch<br />

bei einem b<strong>und</strong>esweiten Projekt<br />

mit. Dazu fangen wir einzelne<br />

Tiere, statten sie mit einem kleinen<br />

Sender aus <strong>und</strong> beringen sie.<br />

Damit können wir dann sehen,<br />

wo sie ihr Futter suchen <strong>und</strong><br />

wo sie sich ausruhen. Die Daten<br />

geben wir an die zentrale Fledermausforschung<br />

in Bonn weiter. Das Beringen<br />

ist ganz harmlos. Wir machen es im<br />

Herbst, wenn die Tiere ihre Körpertemperatur<br />

senken. Dann sind sie fast unbeweglich,<br />

spüren kaum etwas davon.<br />

Wenn man die kleinen Fledermäuse in<br />

die Hand nimmt, merkt man erst, wie<br />

zart <strong>und</strong> verletzlich sie sind. Je nach<br />

Art wiegen sie gerade 5 bis 40 Gramm.<br />

Haben aber scharfe Zähne.<br />

Oft werden auch verletzte Fledermäuse<br />

zum „Aufpäppeln“ zu uns gebracht.<br />

Egal ob ein Tier in einen Stacheldrahtzaun<br />

geflogen ist oder durch<br />

die Krallen einer Katze verletzt wurde.<br />

Unser Fledermaus-Notruf ist r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr erreichbar. Und es ist jedes Mal<br />

ein tolles Gefühl, wenn man sie nach<br />

ein paar Wochen wieder in die Freiheit<br />

entlassen kann ...<br />

GROSSES HERZ FÜR KLEINE TIERE<br />

Der Naturwissenschaftler <strong>und</strong> Chemiker Dr. Ingo<br />

Franke (59) aus Bochum engagiert sich<br />

seit Jahren im Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz.<br />

AUCH SIE KÖNNEN HELFEN<br />

Hilfe beim Schutz von Fledermäusen vor Ort gibt der NABU<br />

(Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland), Charitéstr. 3, 10117 Berlin,<br />

✆ (0 30) 28 49 84-0, E-Mail: NABU@NABU.de, www.nabu.de<br />

Fotos: getty (1), privat (1)<br />

104 7 / 2011


lesen<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Für mich<br />

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Verschenken!<br />

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Freude <strong>und</strong> verschenken Sie<br />

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mit zahlreichen Tipps, die<br />

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Extra für Sie haben wir<br />

viele attraktive Geschenke<br />

ausgewählt, von denen<br />

Sie sich eines aussuchen<br />

können.<br />

mokka<br />

dots<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Jürgen Sinn<br />

Chefredakteur <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

P.S.: Bestellen Sie am<br />

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