Matrix3000 Mystery-Welten (Sonderheft 14) (Vorschau)

25.02.2014 Aufrufe

M ATRIX3000 Sonderheft Mystery-Welten MATRIX Mystery-Welten Extra Die grüne Tür Doppelgänger und Parallelwelten Das Freimaurer- Spukschloß Der Weihnachtshund ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-877-3 Österreich Schweiz Luxemburg Italien 7,20 EUR 12,80 SFR 7,60 EUR 8,50 EUR Schriften, die es nicht geben dürfte • Grüne Kinder 3000 Nr.14 / 6,50 EUR Die Welt des Unerklärlichen, Sonderheft Autoren: Franz Bludorf Johannes von Buttlar Lars A. Fischinger Grazyna Fosar Reinhard Habeck Wolfgang Hahl Hartwig Hausdorf Roland M. Horn Ralf Lehnert Ernst Meckelburg Thomas Ritter Roland Roth Roland Rottenfußer Geheimnisvollen, Unfaßbaren Zeitexperiment 2109

M<br />

ATRIX3000<br />

<strong>Sonderheft</strong> <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

MATRIX<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Extra<br />

Die<br />

grüne<br />

Tür<br />

Doppelgänger<br />

und<br />

Parallelwelten<br />

Das<br />

Freimaurer-<br />

Spukschloß<br />

Der<br />

Weihnachtshund<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978-3-89539-877-3<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

Italien<br />

7,20 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,60 EUR<br />

8,50 EUR<br />

Schriften, die es nicht geben dürfte • Grüne Kinder<br />

3000<br />

Nr.<strong>14</strong> / 6,50 EUR<br />

Die Welt des<br />

Unerklärlichen,<br />

<strong>Sonderheft</strong><br />

Autoren:<br />

Franz Bludorf<br />

Johannes von Buttlar<br />

Lars A. Fischinger<br />

Grazyna Fosar<br />

Reinhard Habeck<br />

Wolfgang Hahl<br />

Hartwig Hausdorf<br />

Roland M. Horn<br />

Ralf Lehnert<br />

Ernst Meckelburg<br />

Thomas Ritter<br />

Roland Roth<br />

Roland Rottenfußer<br />

Geheimnisvollen,<br />

Unfaßbaren<br />

Zeitexperiment 2109


David Hatcher Childress<br />

Technologie der<br />

Götter<br />

€ 26,90 (D) € 27,70 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-234-4<br />

Der Autor führt uns in die erstaunliche<br />

Welt der antiken Technologie,<br />

er untersucht die gewaltigen Bauten<br />

aus riesigen Steinblöcken und viele<br />

erstaunliche Fundstücke aus aller<br />

Welt, von Kristalllinsen sog. "Ewigen<br />

Feuern" und elektrischer Beleuchtung<br />

Dieses Buch liefert eindeutige Beweise,<br />

dass auch schon längst<br />

untergegangene Zivilisationen eine<br />

fortschrittliche Technologie besessen<br />

haben, welche der heutigen teilweise<br />

sogar weit überlegen war. Es gibt<br />

unwiderlegbare Beweise, dass die<br />

Menschen der Antike technische Leistungen<br />

vollbracht haben, welche wir<br />

nicht einmal mit der heutigen Technik<br />

nachahmen können.<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />

Zeitfalle<br />

€ 24,80 (D) € 25,50 (A)<br />

ISBN: 978-3895393860<br />

In diesem Buch erfahren Sie, wie der Code<br />

der Weltgeschichte funktioniert:<br />

"Projekt Fatima" - ein Programm für die<br />

Weltpolitik bis ins 21. Jahrhundert.<br />

Welche Rolle spielt Papst Johannes Paul II.?<br />

Ein keltisches Ritual verfolgt den Kennedy-Clan.<br />

Lady Diana gab es zwei Mal, und beide waren<br />

dem Prince of Wales versprochen!<br />

"Schatten über dem Weißen Haus"<br />

- alle 20 Jahre starb ein Präsident im Amt.<br />

Fraktale Zeit - gebrochen, sprunghaft<br />

und verzerrt.<br />

Kosmische Einfl üsse auf die Lichtwelle<br />

unserer DNA.<br />

Kulturen mit Verfallsdatum.<br />

Geheimlogen, Rituale, rekursive und<br />

progressive Zeitvariablen u.v.m.<br />

Der beste Weg, die Zukunft zu erkennen,<br />

ist, sie zu gestalten!<br />

Gernot L. Geise<br />

Superflut über Ägypten -<br />

Die Pyramiden standen<br />

unter Wasser!<br />

ca. 272 Seiten<br />

€ 25,90 (D) € 26,60 (A) CHF 43,90<br />

ISBN: 978-3-89539-626-7<br />

Warum verschweigen uns die Ägyptologen,<br />

dass Ägypten von einer katastrophischenSuperfl<br />

ut überrollt wurde? Und<br />

zwar nicht etwa vor 10.000 Jahren, wie<br />

es einige dem Sphinx andichten, sondern<br />

in jüngerer Zeit. Die Gizeh-Pyramiden<br />

sollen lt. Ägyptologie vor rund 4500<br />

Jahren gebaut worden sein. Die große<br />

Superfl ut-Katastrophe kam jedoch danach,<br />

und zwar vor rund 1300 Jahren, als<br />

die Pyramiden und Tempelanlagen schon<br />

standen! Die Flut-Auswirkungen sind so<br />

offensichtlich, dass man sich wundern<br />

muss, dass darüber bisher geschwiegen<br />

wird! Das alles wird mit Bildmaterial belegt.<br />

Erich Neumann<br />

Formenenergie -<br />

Inspiration der<br />

Vorzeit<br />

€ 20,90 (D) € 21,50 (A) CHF 36,50<br />

ISBN: 978-3-89539-618-2<br />

Wir befi nden uns auf dem Weg<br />

zu einer behinderten Gesellschaft.<br />

Zerbrechende Familien, steigende<br />

Gewaltbereitschaft und eine<br />

auffällige Zunahme von psychischen<br />

Störungen bei Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen<br />

kennzeichnen die Situation unserer<br />

Gesellschaft. Möglicherweise<br />

unterscheiden sich wir uns alle nur<br />

durch den Grad des Handicaps.<br />

Childress / Shaver<br />

Versunkene<br />

Kontinente<br />

€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-253-5<br />

Ein Buch zum Thema Hohle Erde,<br />

Hohlwelt, Innere Erde, Atlantis.<br />

Das Standartwerk von Richard S.<br />

Shaver von 1948 über das alte<br />

Lemuria und Beiträge von David<br />

Hatcher Childress über das Shaver-<br />

Geheimnis, auf der Suche nach der<br />

hohlen Erde, UFOs und Antartika, Die<br />

Tunnelsysteme im Untergrund von<br />

Südamerika und über die unterirdische<br />

Welt von Zentralasien.<br />

Gernot L. Geise<br />

Das keltische<br />

Nachrichtensystem<br />

€ 21,90 (D) € 22,50 (A)<br />

ISBN 978-3-89539-606-9<br />

Das geheime Nachrichtensystem der Kelten,<br />

Keltenschanzen, Hügelgräber, Externsteine,<br />

Ludrenplätze... Warum hat beispielsweise<br />

Karl der Große vierzig Jahre lang vergeblich<br />

versucht, die Sachsen zu überfallen? Wann<br />

und woher er auch anrückte, immer waren<br />

sie rechtzeitig vorgewarnt, so dass sie seine<br />

Angriffe zurückschlagen konnten. Das war<br />

nur durch ein überregionales Nachrichtensystem<br />

möglich. Die europäische Gesellschaft<br />

für Frühgeschichtliche Technologie und<br />

Randgebiete der Wissenschaft EFODON<br />

e.V. hat in ihren Forschungen das ehemalige<br />

keltische Nachrichtensystem entdeckt und<br />

rekonstruiert, von dem die Schulwissenschaft<br />

noch nicht einmal weiß, dass es ein<br />

solches gab!<br />

Geise / Prahl<br />

Auf der Suche<br />

nach der Mutterkultur<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-620-5<br />

Gab es vor tausenden von Jahren -<br />

noch bevor von den großen Kulturen<br />

am Indus, Nil und Euphrat & Tigris die<br />

Rede war - eine Mutterkultur, von der<br />

die Grundidee der Hochkultur ausging?<br />

Und wenn ja: Woher kam sie und hat sie<br />

ihre Spuren auf der Erde hinterlassen?<br />

Und was haben all die Fragen mit der<br />

(inzwischen wohl unhaltbaren) These<br />

einer Besiedelung Amerikas über die<br />

Beringstraße zu tun? Das Buch gibt<br />

verblüffende Antworten. Basierend auf<br />

den neuesten archäologischen Erkenntnissen<br />

kommen die Autoren zu aufsehenerregenden<br />

Schußfolgerungen.<br />

Armin Naudiet<br />

Eiszeit und Sintflut<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-624-3<br />

Armin Naudiet vertritt die Auffassung,<br />

dass es in der Vor- und Frühgeschichte<br />

zu erdumspannenden Katastrophen<br />

kam, die sich in den Mythen der Völker<br />

wieder fi nden lassen. Dadurch, dass die<br />

Erdachse einen anderen Neigungswinkel<br />

als heute hatte, unterschied sich auch die<br />

damalige Zeitrechnung von der heutigen.<br />

Deshalb ist der Autor der Ansicht, dass<br />

die wissenschaftlichen Datierungshilfen<br />

nicht auf die Vor- und Frühgeschichte<br />

anwendbar sind. Dennoch wurden aber<br />

historische Angaben in das heutige Schema<br />

gepresst, wodurch Geschichtsepochen<br />

künstlich verlängert, Geisterreiche<br />

erdacht und dunkle Zeitalter erfunden<br />

wurden.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


Editorial<br />

Franz Bludorf, Chefredakteur<br />

„Math, Science, History, unraveling the mystery, that all<br />

started with a big bang.“ Ob im Universum tatsächlich alles<br />

einmal mit einem „Big Bang“ angefangen hat, darüber<br />

kann man geteilter Meinung sein. Unstrittig ist jedoch:<br />

Wenn wir Mysteries „unraveln“, d. h. enträtseln wollen,<br />

müssen Mathematik, (Natur-)Wissenschaft und Geschichte<br />

einander begegnen. Schließlich geht es um Ereignisse,<br />

um Erlebnisse von Menschen, die im Kontext der jeweiligen<br />

Zeit gesehen werden müssen und bei denen die –<br />

heute oder damals – bekannten Naturgesetze verrückt zu<br />

spielen schienen.<br />

Können Physiker die Hintergründe solcher Ereignisse tatsächlich<br />

besser erfassen als Journalisten, Historiker oder<br />

der normale Durchschnittsbürger? Zumindest glauben<br />

sie es meistens. Doch wer mysteriöse Ereignisse nicht<br />

einfach abstreiten, sondern ernsthaft aufklären will, der<br />

muß zugeben, daß die moderne Naturwissenschaft gerade<br />

erst anfängt, Denkmodelle für das Verständnis solcher<br />

Phänomene zu liefern. Und auch der nüchternste Naturwissenschaftler<br />

ist nicht frei davon, im Angesicht eines<br />

paranormalen Geschehens erst einmal erschrocken, verwirrt<br />

oder zumindest erstaunt zu sein.<br />

Es hat durchaus auch sein Gutes, wenn wir noch nicht alles<br />

im Universum restlos erklären können, denn um so<br />

spannender und interessanter sind die Mysteries, von<br />

denen wir Ihnen auch in diesem <strong>Matrix3000</strong>-Extra wieder<br />

erzählen wollen. Doppelgänger, Parallelwelten, Zeitreisende,<br />

Außerirdische und Mottenmänner sind nur einige<br />

Stichworte. Keine Angst, Sie brauchen trotzdem nicht in<br />

Ohnmacht zu fallen, und ich hoffe auch sehr, daß bei Ihnen<br />

sonst nichts weiter geschieht… Ein sanftes, wohliges<br />

Gruseln genügt.<br />

Übrigens – Mysteries müssen gar nicht immer gruselig<br />

sein. Zum Beweis lassen wir unser <strong>Matrix3000</strong>-Extra<br />

– passend zur Saison – mit der anrührenden und nichtsdestoweniger<br />

äußerst mysteriösen Geschichte vom Weihnachtshund<br />

ausklingen. Mysteries sind nicht nur etwas<br />

für Wissenschaftler, sondern für jeden Menschen, der das<br />

Staunen noch nicht verlernt hat.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 3


Inhalt<br />

48<br />

Das Mothman-<br />

Rätsel<br />

Das geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

In der Bibliothek der amerikanischen Yale-Universität lagert ein Manuskript, das es in<br />

sich hat. Es stammt nach neueren Erkenntnissen aus dem 15. Jahrhundert und gibt Wissenschaftlern<br />

bis heute Rätsel auf: Die 246 Seiten sind durchgehend in einer vollkommen<br />

unbekannten Sprache verfaßt, die selbst hochrangige Experten nicht entschlüsseln<br />

können. Zudem ist das Manuskript mit zahlreichen Zeichnungen versehen, zumeist von<br />

Pflanzen. Die Sache hat nur einen Haken: Die dargestellten Pflanzen und Blätter gibt es<br />

gar nicht - zumindest nicht auf unserer Erde…<br />

20<br />

Durch Mark Pellingtons <strong>Mystery</strong>-Thriller „Die Mothman-Prophezeiungen“<br />

mit Richard Gere in der Hauptrolle wurde sie weltweit<br />

bekannt – die rätselhafte Geschichte vom „Mottenmann“, der<br />

eine Zeitlang die Bewohner der amerikanischen Kleinstadt Point<br />

Pleasant heimsuchte. Weniger bekannt ist es, daß die Story auf<br />

wahren Geschehnissen basiert, die sich in den Jahren 1966-1968<br />

tatsächlich in dem kleinen Provinznest in West Virginia ereignet<br />

haben.<br />

Zeitexperiment<br />

2109<br />

Durch eine seltsame<br />

Verschränkung unterschiedlicher<br />

Epochen<br />

fand in England ein Computerdialog<br />

zwischen<br />

den Jahren 1984, 1564<br />

und 2109 statt. Der britische<br />

Lehrer Ken Webster<br />

konnte sogar die<br />

historische Existenz seines<br />

Gesprächspartners<br />

aus dem 16. Jahrhundert<br />

nachweisen. Später meldete<br />

sich noch ein weiterer<br />

Kommunikator aus<br />

der Zukunft, der behauptete,<br />

durch die ihm verfügbare<br />

Technologie das<br />

ganze Zeitexperiment zu<br />

koordinieren.<br />

30<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Special<br />

Inhalt<br />

Grazyna Fosar<br />

Unheimliche Begegnungen<br />

mit Doppelgängern 6<br />

Johannes von Buttlar<br />

Die grüne Tür<br />

Ein ganz persönliches Erlebnis 12<br />

Franz Bludorf<br />

Lady in Black<br />

Ein Handy im Jahre 1928? 16<br />

Roland M. Horn<br />

Das Mothman-Rätsel 20<br />

Roland Roth<br />

Das aggressive Potential<br />

Sind Alien-Invasionen realistisch? 24<br />

Ernst Meckelburg<br />

Zeitexperiment 2109<br />

Mysteriöse Computer-Connection<br />

überbrückt Jahrhunderte 30<br />

Lars A. Fischinger<br />

Die „Grünen Kinder“ von Woolpit 36<br />

Reinhard Habeck<br />

Die Geheimzeichen<br />

vom Goldenen Dachl 40<br />

Roland Rottenfußer<br />

Babaji<br />

…und der Mythos Unsterblichkeit 44<br />

Ralf Lehnert<br />

Das geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

Texte und Bilder aus einer anderen Welt? 48<br />

4<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


12<br />

16<br />

Lady in Black<br />

Faszinierende Fakten rund um die historische Premiere eines Charlie-Chaplin-<br />

Films in Grauman’s Chinese Theatre in Hollywood. Wie ist es möglich, daß eine<br />

schwarzgekleidete Frau im Jahre 1928 eine Straße in Los Angeles entlangspazierte<br />

und dabei mit einem Handy telefonierte? Mit wem hätte sie<br />

damals sprechen können? Und doch hat dieses Ereignis so stattgefunden. Der<br />

Beweis wurde jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Die grüne<br />

Tür<br />

Der Bestsellerautor Johannes<br />

von Buttlar erzählt<br />

ein authentisches Erlebnis,<br />

das ihm als jungem<br />

Studenten in Australien<br />

widerfahren war. In der<br />

Küche seiner Vermieterin<br />

in einer heruntergekommenen<br />

Stadtvilla in Melbourne<br />

begegnete ihm<br />

eines Tages eine unbekannte<br />

Frau. Sie gab ihm<br />

einige kostbare alte Bücher<br />

mit geheimem Wissen<br />

und verschwand durch<br />

eine grüne Tür.<br />

Sind Sie auch neugierig,<br />

wohin diese Tür führte?<br />

Der Autor war es auch,<br />

aber…<br />

Inhalt<br />

Unheimliche Begegnungen mit<br />

Doppelgängern<br />

Was wäre, wenn Sie sich plötzlich selbst begegnen würden?<br />

Wenn Sie denken, daß so etwas noch niemandem passiert ist,<br />

täuschen Sie sich. Es gab und gibt Menschen, die solche Erlebnisse<br />

hatten.<br />

Was geschieht bei einer solchen Begegnung? Woher kommt<br />

„der andere“? Ist eine Doppelgängerbegegnung möglicherweise<br />

gefährlich? Pauschal durch „Raum-Zeit-Versetzun-<br />

gen“ kann man solche<br />

Erlebnisse nicht erklären. Existieren<br />

vielleicht<br />

Parallelwelten, in denen es<br />

uns „noch ein-<br />

mal“ gibt? Was weiß man<br />

darüber schon<br />

heute?<br />

6<br />

Wolfgang Hahl<br />

Die Rückkehr der Weißen<br />

Büffelfrau<br />

Das Geheimnis der natürlich<br />

gewachsenen Kristall-Schädel 54<br />

Thomas Ritter<br />

Das Freimaurer-Spukschloß<br />

Was das Käuzchen über Schloß<br />

Kuckuckstein zu berichten weiß 58<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Buchempfehlungen 29<br />

Abo 52<br />

Buchbesprechungen 65<br />

<strong>Vorschau</strong> 66<br />

Impressum 66<br />

Hartwig Hausdorf<br />

Bobbie und der Weihnachtshund<br />

Die unglaublichen Fähigkeiten der Tiere 62<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 5


Grazyna Fosar<br />

Unheimliche<br />

Begegnungen mit<br />

Doppelgängern<br />

Eine ganz einfache Frage: Was wäre, wenn Sie sich<br />

plötzlich selbst begegnen würden? Wenn Sie denken,<br />

daß so etwas noch niemandem passiert ist, täuschen<br />

Sie sich. Es gab und gibt Menschen, die solche<br />

Erlebnisse hatten. Einige von ihnen waren sogar<br />

Schriftsteller und haben es aufgeschrieben.<br />

6<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Johann Wolfgang von Goethe Pjotr Andrejewitsch Wjasemski<br />

– 1771, in der Nähe von Drusenheim –<br />

Johann Wolfgang von Goethe war nach<br />

Drusenheim unterwegs, als ihm ein<br />

Reiter entgegen kam, in dem er seinen<br />

Doppelgänger erkannte, allerdings in<br />

fremder Kleidung. Acht Jahre später<br />

war Goethe tatsächlich in dieser Richtung<br />

unterwegs, und er trug genau die<br />

gleiche Kleidung, in der er sich damals<br />

gesehen hatte.<br />

– 19. Jahrhundert, St. Petersburg –<br />

Der russische Dichter Pjotr Andrejewitsch<br />

Wjasemski (1792-1878) kehrte<br />

eines Abends in seine Wohnung auf dem<br />

Petersburger Newski-Prospekt zurück<br />

und sah in seinem Arbeitszimmer Licht<br />

brennen. Sein Diener versicherte ihm,<br />

daß niemand da sei. Wjasemski betrat<br />

das Zimmer und sah – sich selbst am<br />

Schreibtisch sitzen! Er versuchte, seinen<br />

Doppelgänger zu berühren und verlor<br />

dabei das Bewußtsein. Als er wieder<br />

zu sich kam, war der andere verschwunden,<br />

aber ein Zettel, auf dem er gerade<br />

geschrieben hatte, war noch vorhanden.<br />

Wjasemski bewahrte diesen von seinem<br />

geheimnisvollen Doppelgänger beschriebenen<br />

Zettel lebenslang auf und<br />

verfügte sogar testamentarisch, daß er<br />

ihm mit ins Grab gegeben werden soll.<br />

Er sprach jedoch nie mit jemandem darüber,<br />

was darauf geschrieben stand.<br />

– Februar 1943, Hannover –<br />

Die Drogistin Klara Lettinsky erzählt ein<br />

Erlebnis aus der Zeit des zweiten Weltkrieges:<br />

„Ein kalter Kriegswinter.<br />

Es ist Freitagabend. Beladen mit der<br />

Einkaufstasche öffne ich die Haustür.<br />

Ich wohne zur Untermiete im vierten<br />

Stock. Als ich endlich oben bin, höre<br />

ich Schritte hinter mir. Seltsam leichte<br />

Schritte. Ich bleibe stehen, warte<br />

einen Moment, um zu sehen, wer da<br />

kommt. Näher, immer näher kommen<br />

die Schritte. Aber noch ist niemand zu<br />

sehen. Mir wird unheimlich zumute.<br />

Und dann das Unfaßbare...<br />

Eine junge Frau taucht unten am<br />

Treppenabsatz auf. Mein Eben bild! …<br />

Reglos, wie eine Statue, steht die Erscheinung<br />

unten auf der Treppe, blickt<br />

mich unentwegt an.<br />

Da schreie ich: ,Wer sind Sie ... was ...<br />

was wollen Sie von mir?’<br />

Keine Antwort.<br />

Plötzlich dreht sich die Erscheinung<br />

um, hastet die Treppen hinunter. Ich<br />

stürze der Unbekannten hinterher. Als<br />

ich durch die Haustür laufe, empfängt<br />

mich die Stille der abendlichen Straße.<br />

Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.<br />

Ich starre in die Dunkelheit, dann<br />

schüttle ich den Kopf. Vielleicht habe ich<br />

mir das alles nur eingebildet. …<br />

Völlig verwirrt, die schwere Einkaufstasche<br />

in der Hand, gehe ich wieder<br />

nach oben. Ich habe kaum den ersten<br />

Stock erreicht, als ich die Explosion<br />

höre.<br />

Ein dumpfes Grollen läßt die Fensterscheiben<br />

im Treppenhaus erzittern.<br />

Ich bin zu Tode erschrocken. Das Geräusch<br />

kam von ganz oben.<br />

Ich wohne zur Untermiete bei einer<br />

pensionierten Studienrätin. Die alte<br />

Dame hat noch ein weiteres Zimmer an<br />

einen kriegsversehrten Studenten vermietet.<br />

Wohnungstüren öffnen sich. Schreie<br />

werden laut. Das ganze Haus ist in Bewegung<br />

geraten.<br />

Außer Atem erreiche ich den vierten<br />

Stock. Die Tür hängt nur noch in den Angeln.<br />

Putz bröckelt von den Wänden. Die<br />

Wohnung ist verwüstet. Am schlimmsten<br />

sieht es jedoch in der Küche aus.<br />

Auf einer Matratze liegt der kriegsversehrte<br />

Student. Tot.<br />

Er hatte den Gashahn aufgedreht.<br />

Durch einen elektrischen Funken war<br />

es offensichtlich zur Explosion gekommen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 7


Auch ich hätte aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach mein Leben verloren, wäre<br />

zumindest aber schwer verletzt worden,<br />

wenn ich mich in der Wohnung aufgehalten<br />

hätte.<br />

Meine Doppelgängerin hat mir das<br />

Leben gerettet.“<br />

– 1845, Neuwelcke-Schule, Lettland –<br />

In dem Mädchenpensionat herrschte<br />

eine ausgelassene Stimmung. Einige<br />

der Mädchen bereiteten sich auf eine<br />

Gesellschaft vor. Die Erzieherin, Mademoiselle<br />

Emilie Sagée, half der Schülerin<br />

Antonie von Wrangel beim Ankleiden.<br />

Als sich Antonie umdrehte, um<br />

sich im Spiegel anzuschauen, sah sie im<br />

Spiegel nicht nur ihre Erzieherin, sondern<br />

auch deren Doppel. Beide, Mlle.<br />

Sagée und die Doppelgängerin, waren<br />

damit beschäftigt, Antonies Kleid zu<br />

schließen. Antonie wurde ohnmächtig.<br />

Mlle. Sagée war nicht nur hübsch<br />

und beliebt, sondern wurde auch von<br />

den Mädchen respektiert. Dennoch – etwas<br />

stimmte mit ihr nicht.<br />

Ein Jahr später saßen alle 42 Schülerinnen<br />

des Pensionats in einem Zimmer<br />

beim Handarbeitsunterricht. Durch das<br />

Fenster sahen sie Mlle. Sagée, wie sie<br />

im Garten spazierenging und Blumen<br />

pflückte. Als die Handarbeitslehrerin<br />

kurz das Klassenzimmer verließ, saß<br />

plötzlich Mlle. Sagée auf ihrem Stuhl<br />

und schwieg. Gleichzeitig konnten die<br />

Kinder sie auch weiterhin im Garten<br />

sehen, wobei ihre Bewegungen jetzt<br />

merkbar träger geworden waren. Zwei<br />

Schülerinnen standen auf und gingen<br />

nach vorn zum Katheder. Sie versuchten,<br />

Mlle. Sagée zu berühren, doch ihre<br />

Finger stießen nur auf geringen Widerstand.<br />

Einer von beiden gelang es dann<br />

sogar, durch die Ge stalt der Lehrerin<br />

hindurchzugehen. Kurz darauf verblaßte<br />

die Erscheinung und verschwand.<br />

Gleichzeitig wurden die Bewegungen<br />

von Mlle. Sagée im Garten wieder normal.<br />

Emilie Sagée<br />

„So wie ich, nur ein bißchen anders“<br />

Obwohl es sich bei allen diesen Geschichten<br />

im Grunde um Doppelgängerbegegnungen<br />

handelt, muß man sie<br />

doch etwas differenzieren. Goethe sah<br />

sich selbst in einer zukünftigen Zeit. Bei<br />

diesem Erlebnis war keine Rede von einem<br />

„feinstofflichen Astralkörper“.<br />

Wjasemski dagegen traf sich mit<br />

seinem Doppelgänger sogar direkt, und<br />

es kam zu einem körperlichen Kontakt,<br />

was zu einem Schock führte und ihn<br />

das Bewußtsein verlieren ließ. Möglicherweise<br />

hatten sich die körpereigenen<br />

elektromagneti schen Ausstrahlungen<br />

nicht vertragen (oder sogar die<br />

ganze Aura).<br />

Klara Lettinsky wurde durch ihre<br />

Doppelgängerin vor einem Unheil bewahrt,<br />

was ihr das Leben rettete. Der<br />

Doppelgänger erfüllte hier also eine<br />

ganz konkrete Funktion, was vielleicht<br />

auch für Wjasemski galt. Nur wis sen wir<br />

leider nicht, was auf seinem Zettel gestanden<br />

hatte.<br />

Der spektakuläre Fall von Mademoiselle<br />

Emilie Sagée ist etwas<br />

anders gelagert. Zum einen war<br />

die Erscheinung der Doppelgängerin<br />

hier nicht immer voll materiell, sondern<br />

eher wie eine Art Astralprojektion. Bei<br />

dem Erlebnis im Ankleideraum waren<br />

beide noch gleichzeitig aktiv tätig, während<br />

bei der Szene im Klassenzimmer<br />

die Erscheinung nur halb materiell und<br />

vollkommen passiv war, so als wäre ein<br />

Teil der Lebenskraft der Lehrerin tatsächlich<br />

ausgetreten. Dies wird noch<br />

untermauert durch den Umstand, daß<br />

Emilie Sagée im Garten sich während<br />

dieser Zeit deutlich träger bewegte.<br />

Außerdem lag hier ein Fall vor, wo<br />

der Doppelgänger ausschließlich von<br />

anderen Personen gesehen wurde.<br />

Wenn man den alten Berichten folgt,<br />

war sich die Lehrerin selbst niemals<br />

der Anwesenheit ihrer Doppelgängerin<br />

bewußt.<br />

Aus diesem Fall kann man den<br />

Schluß ziehen, daß das Auftauchen eines<br />

Doppelgängers ein Prozeß ist, der<br />

sich allmählich und nicht immer vollständig<br />

vollzieht.<br />

Man kann Doppelgängerbegegnungen<br />

nicht pauschal durch „Raum-Zeit-<br />

Versetzungen“ erklären, da ja normalerweise<br />

jeder Mensch in seinem<br />

Universum nur einmal existiert. Folgt<br />

man allerdings der Vielweltenhypothese<br />

Lord Byron<br />

von Everett und Wheeler, so existieren<br />

auch in einer Unzahl von Parallelwelten<br />

identische oder nahezu identische Kopien<br />

von jedem von uns. Es dürfte sich<br />

also bei den Doppelgängererlebnissen<br />

eher um eine Überlappung paralleler<br />

<strong>Welten</strong> handeln.<br />

Dabei muß sich ein Mensch der Anwesenheit<br />

seines Doppelgängers, wie<br />

gesehen, gar nicht bewußt sein. Er muß<br />

nicht einmal am gleichen Ort anwesend<br />

sein. Es gibt nämlich auch zahlreiche<br />

Berichte, nach denen ein Mensch zur<br />

gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten<br />

gesehen wurde.<br />

– 1810, London –<br />

Der englische Staatssekretär Pill traf<br />

in London auf der St. Germain Street<br />

(Nomen est Omen!) den Dichter Lord<br />

Byron, Arm in Arm mit seinem Bruder.<br />

Ein ungewöhnlicher Vorgang, da allgemein<br />

bekannt war, daß Lord Byron<br />

seinerzeit schwer krank an der Cholera<br />

in Griechenland zu Bett lag – eine Tatsache,<br />

die auch durch einen späteren<br />

Briefwechsel der beiden Männer belegbar<br />

ist.<br />

– 19. Jahrhundert, Montreal –<br />

Der Schriftsteller Mark Twain begegnete<br />

auf einem Empfang in Montreal<br />

einer ihm bekannten Dame, die er lange<br />

nicht gesehen hatte. Er wunderte sich,<br />

daß die Dame ihn nicht begrüßen wollte,<br />

sondern sich nur mit anderen Gästen<br />

beschäftigte. Am gleichen Abend erhielt<br />

er die Nachricht, daß die Dame ihn zu<br />

sprechen wünsche. Auf dem Treffen<br />

fragte er sie, wieso sie sich ihm gegenüber<br />

so merkwürdig verhalten habe,<br />

worauf sie verwundert war und ihm versicherte,<br />

erst in dieser Stunde aus Quebec<br />

eingetroffen zu sein.<br />

8<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Es dürfte sich bei den<br />

Doppelgängererlebnissen<br />

eher um eine Überlappung<br />

paralleler <strong>Welten</strong> handeln.<br />

Mark Twain<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 9


Doppelgänger in der Welt des<br />

Mikrokosmos: Verschränkte Ionen<br />

– 20. Jahrhundert, Bonn –<br />

Der Arzt, Psychologe und Schriftsteller<br />

Wladimir Lindenberg berichtet über<br />

folgendes Erlebnis:<br />

„Lu Timmermans war mein Freund.<br />

In der Zeit unserer Studien in Bonn verbrachten<br />

wir zusammen wunderbare<br />

Stunden mit tiefschürfenden Gesprächen.<br />

…<br />

Lu verreiste nach Brüssel, um seinen<br />

Vater, den bekannten Komponisten,<br />

und seinen Verwandten, den Schriftsteller<br />

Felix Timmermans, zu besuchen.<br />

Ich brachte ihn selbst an den Zug. Einige<br />

Tage später überquerte ich die<br />

Remigiusstraße. … Ich schaute mich …<br />

nicht um, ob ein Auto herannahe. Ich<br />

hatte meinen Fuß schon auf die Straße<br />

gesetzt. Da sehe ich auf der anderen<br />

Straßenseite meinen Freund Lu, wie<br />

er mir heftig und mit allen Zeichen des<br />

Entsetzens abwinkt. Ich stutze und trete<br />

wieder auf den Bürgersteig zurück. Im<br />

gleichen Augenblick saust ein Auto an<br />

mir vorbei, das mich unweigerlich überfahren<br />

hätte. Ich holte tief Atem, um<br />

mich von dem Schreck zu erholen, und<br />

will dann Lu für die Errettung danken.<br />

‚Wie seltsam’, dachte ich, ‚er ist doch in<br />

Brüssel!’ Ich suchte ihn und konnte ihn<br />

nicht finden. Ich hatte ihn aber leiblich<br />

gesehen. Ich rief bei seiner Mutter an.<br />

‚Sie haben ihn doch selbst zur Bahn gebracht!’,<br />

meinte sie etwas verärgert.<br />

Einige Tage später schrieb mir Lu:<br />

‚Ich hoffe, daß du gesund bist und dir<br />

nichts zugestoßen ist. Am Montag saß<br />

ich in meinem Zimmer und las, da wurde<br />

ich ganz unvermittelt und ohne jeden<br />

Anlaß, ich hatte gar nicht an dich gedacht,<br />

von einer Angst um dich ergriffen<br />

und von einem Gefühl, ich müßte dich<br />

beschützen. Dieser Zustand dauerte nur<br />

einige Sekunden, dann wich die Angst von<br />

mir. Bitte schreib mir, ob du gesund bist.’“<br />

Diese Fälle zeigen uns noch eine<br />

andere Facette der Doppelgängerbegegnungen.<br />

Hier kam es<br />

nicht zu einem direkten Kontakt, sondern<br />

eine Person wurde an einem Ort<br />

gesehen, obwohl sie sich nachweislich<br />

an einem anderen Ort aufhielt. Der zuletzt<br />

zitierte Fall hatte sogar mit einer<br />

aufsteigenden Emotion und Unruhe bei<br />

der betroffenen Person zu tun. In den<br />

anderen Fällen zeigten sich die Doppelgängerfiguren<br />

wiederum dem Beobachter<br />

gegenüber passiv bis teilnahmslos.<br />

Zwischen den <strong>Welten</strong><br />

Wenn ein Mensch an zwei Orten zugleich<br />

gesehen wird, bezeichnet man<br />

diesen Vorgang auch als Bilokation.<br />

Handelt es sich dagegen um ein Atom,<br />

dann nennt man es Quantenphysik. Wissenschaftlern<br />

des National Institute of<br />

Standards and Technology in Boulder,<br />

Colorado, ist es erstmals gelungen, eine<br />

Begegnung eines Beryllium-Atoms mit<br />

seinem Doppelgänger zu arrangieren.<br />

Hierzu beschossen sie ein noch „unbeobachtetes“<br />

Beryllium-Atom (das<br />

daher noch alle Alternativen als möglich<br />

in sich trug, so wie „Schrödingers<br />

Katze“) mit Laserstrahlen und konnten<br />

es dadurch in zwei identische Kopien<br />

trennen, die sich voneinander nur in<br />

einer einzigen Eigenschaft unterschieden.<br />

Anschließend gelang es ihnen, die<br />

beiden Atome – sozusagen das Original<br />

und seinen Doppelgänger – räumlich<br />

voneinander zu trennen, und zwar<br />

um insgesamt 83 Nanometer (83 Millionstel<br />

Millimeter).<br />

Das klingt nicht sehr bedeutend,<br />

ist aber für ein Atom schon eine gigantische<br />

Di stanz. Die Entfernung ist<br />

so groß, daß man strenggenommen<br />

nicht mehr vom Mikrokosmos sprechen<br />

kann. Makroskopisch mochten<br />

die Wissenschaftler diese Entfernung<br />

allerdings auch noch nicht nennen,<br />

also prägten sie den neuen Begriff der<br />

„Mesoskala“, eines Zwischenbereichs.<br />

Durch diese Mesoskala wird die<br />

Grenze zwischen Mikro- und Makrokosmos<br />

flexibel. Das heißt, die Quantenphysik<br />

dürfte mehr makroskopische<br />

Auswirkungen haben als bislang<br />

vermutet – möglicherweise sogar<br />

makroskopische Doppelgängerbegegnungen.<br />

Crossover<br />

„Es gibt nicht nur ein Exemplar von jeder<br />

Sache. Ich sage bereits zu viel. Eine<br />

Einmischung ist nicht wünschenswert.“<br />

(Der „Beobachter“) Die US-<br />

Serie „Fringe“ ist auf dem Weg zum<br />

Kultstatus. Sie enthält viele dramaturgische<br />

Elemente im Zusammenhang<br />

mit Parallelwelten und Begegnungen<br />

mit Doppelgängern. Was „Fringe“ von<br />

anderen Produktionen des Genres unterscheidet,<br />

ist die Tatsache, daß die<br />

fiktive Serienhandlung teilweise durch<br />

solide wissenschaftliche Fakten unterlegt<br />

ist.<br />

Wenn Sie die Möglichkeit hätten,<br />

kurz – vielleicht für ein oder zwei Tage<br />

– in eine Parallelwelt überzuwechseln:<br />

Wie würden Sie sich fühlen? Mit Sicherheit<br />

ein bißchen unsicher.<br />

Falls Ihre Wahl willkürlich wäre,<br />

könnten Sie sich in der Stadt New<br />

York befinden und feststellen, daß<br />

das World Trade Center noch steht.<br />

Der US-Präsident heißt zwar, wie bei<br />

uns, auch Barack Obama, doch John<br />

F. Kennedy, dessen Ermordung auch<br />

Sie einst beweinten, ist noch am Leben<br />

und hat gerade als Sonderbeauftragter<br />

der Regierung die Leitung einer neugegründeten<br />

Behörde übernommen.<br />

Mit Bargeld können Sie nichts mehr<br />

bezahlen, und von der „Show-Me-<br />

Card“, die man von Ihnen an der Kasse<br />

verlangt, haben Sie noch nie etwas<br />

gehört.<br />

Das ist eine durchaus realistische<br />

Vorstellung! Allerdings - Die<br />

Grenze hin und her zu überschreiten,<br />

ist sehr gefährlich – für Ihr<br />

Bewußtsein, für Ihre Gesundheit – und<br />

für beide Universen…<br />

Verlassen wir die Ebene von „Fringe“<br />

und reden kurz darüber.<br />

Wissenschaftliche Hypothesen über<br />

die Existenz von Parallel welten stammen<br />

von den Quantenphysikern Hugh<br />

Everett und John Wheeler. Die Quantenphysik<br />

besagt, daß es bei einem<br />

Experiment nicht mehr ein einziges,<br />

exakt vorhersagbares Resultat geben<br />

kann, sondern mehrere unterschiedliche<br />

Möglichkeiten. Da man natürlich<br />

10<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


trotzdem nur ein Resultat beobachtet<br />

– was geschieht dann mit den anderen<br />

Alternativen? Und wer trifft die<br />

Auswahl? Da „Gott nicht würfelt“, wie<br />

Einstein sagte, kam man schließlich zu<br />

der Vorstellung, daß jede der Möglichkeiten<br />

auch wirklich real wird. Eine bei<br />

uns, die anderen in (fast) identischen<br />

Parallelwelten.<br />

In diesen Parallelwelten existieren<br />

dann aber nicht nur Atome und Ele-<br />

mentarteilchen, die die Quantenphysiker<br />

beobachten. Es sind vollständige<br />

Universen mit Galaxien, Sternen und<br />

Planeten – und Menschen! Insofern<br />

gibt es in den Parallelwelten auch Doppelgänger<br />

eines jeden von uns. Auch<br />

von Ihnen. Ob der auch gerade jetzt die<br />

<strong>Matrix3000</strong> liest, ist eine andere Frage.<br />

Wie funktioniert ein Crossover – ein<br />

temporäres Überwechseln in eine Parallelwelt?<br />

Es scheint zwei Möglichkeiten<br />

zu geben – entweder durch Technologi-<br />

en, die uns erst in der Zukunft zur Verfügung<br />

stehen werden, oder<br />

mit Hilfe uralten Wissens,<br />

das z. B. in manchen<br />

indianischen Kul-<br />

turen bis heute überliefert ist. Vorsicht<br />

ist jedoch geboten: Ein Crossover öffnet<br />

ein Tor, und durch dieses Tor kann dann<br />

auch zu uns etwas hindurchdringen… ■<br />

Quellen:<br />

Fosar/Bludorf: Fehler in der Matrix.<br />

Peiting 2003<br />

Fosar/Bludorf: Welt am Limit. Peiting 2011<br />

Ballabene, Alfred: Der Doppelgänger.<br />

Wien 1997<br />

Unerklärliche Begegnungen. Time-Life-<br />

Reihe „Geheimnisse des Unbekannten“.<br />

Ein offener String heftet sich mit<br />

seinen Enden an zwei D-Branen<br />

(Paralleluniversen) an und<br />

verbindet sie miteinander.<br />

Nach der<br />

Vieleweltentheorie<br />

gibt es in den<br />

Parallelwelten auch<br />

Doppelgänger eines<br />

jeden von uns.<br />

Bild: Warner Bros. Television, Bad Robot Productions<br />

Szene aus der Kultserie "Fringe":<br />

Die FBI-Agentin Olivia Dunham<br />

trifft auf der "anderen Seite" ihre<br />

Doppelgängerin.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 11


Ein ganz persönliches Erlebnis,<br />

von Johannes von Buttlar erzählt<br />

12<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Universität Melbourne<br />

Flinder Street Station, Melbourne<br />

Es liegt Jahre zurück und<br />

geschah in Australien.<br />

Mein Bericht gibt einen<br />

Vorfall wieder, den man dort<br />

zuallerletzt erwarten würde.<br />

Denn Australien ist nach wie<br />

vor ein Land der Pioniere,<br />

und das Leben spielt sich<br />

größtenteils im Freien ab. .<br />

Eine neue Welt, in der<br />

kein Platz ist für Metaphysik;<br />

so sollte man glauben.<br />

Es passierte 1957, als ich<br />

an der Universität Melbourne<br />

studierte. Die Semesterferien<br />

hatten gerade begonnen,<br />

und ich pflückte Beeren auf<br />

einer riesigen Obstfarm in<br />

den Dandenong Hills, mit<br />

meinem chinesischen Kommilitonen<br />

Ang. Zwei Wochen<br />

waren vergangen, und die Beerenpflükkerei<br />

hing mir zum Halse heraus. Viel<br />

früher als ursprünglich vorgesehen<br />

setzte ich mich in den Zug und fuhr nach<br />

Melbourne zurück. Ang war auf der<br />

Farm geblieben.<br />

Da ich bei Semesterschluß mein<br />

möbliertes Zimmer aufgegeben hatte,<br />

mußte ich mir nun ein neues suchen.<br />

Im Anzeigenteil einer Tageszeitung fand<br />

ich bald ein Angebot. In East Melbourne<br />

war ein Zimmer annonciert, das genau<br />

richtig zu sein schien.<br />

Es war ein brütendheißer Tag. Ich<br />

schlenderte an der Flinder Street Station<br />

vorbei und durchquerte den Park<br />

nach East Melbourne.<br />

Bald erreichte ich die Straße, in der<br />

das Zimmer zu vermieten war. Eine Villa<br />

löste die andere in der Zurückgezogenheit<br />

ihrer weitläufigen Gärten ab. In Gedanken<br />

sah ich meine zukünftige Bleibe<br />

bereits in einem der stattlichen Häuser.<br />

Nun, als sich ausgerechnet „mein<br />

Haus“ als düster und verwaschen herausstellte,<br />

war die Enttäuschung groß.<br />

Es war ein grauer, heruntergekommener<br />

Kasten und dort völlig fehl am Platz.<br />

Ich hätte auf der Stelle<br />

umkehren sollen…<br />

Aber irgendetwas Unerklärliches zog<br />

mich förmlich zu diesem Haus, trieb<br />

mich die wenigen Zementstufen hinauf<br />

bis zur offenen Tür, die vor langer Zeit<br />

einmal dunkelgrün gestrichen war und<br />

deren Farbe jetzt langsam abblätterte.<br />

Eine muffige, dunkle Atmosphäre<br />

schlug mir entgegen. Ich muß noch<br />

einmal betonen, daß von diesem Haus<br />

etwas obskur Anziehendes ausging,<br />

das mich in den Bann schlug. Zögernd<br />

klopfte ich. Drinnen rührte sich etwas,<br />

und jemand kam plattfüßig die Treppe<br />

herunter. Erst als dieser „Jemand“ die<br />

unterste Stufe erreicht hatte, erkannte<br />

ich im dunklen Flur eine Frau; eine<br />

gedrungene, dicke Frau mit großem,<br />

bleichem Gesicht und glatten, fettigen<br />

Haaren.<br />

Sie musterte mich aus kleinen, stechenden<br />

Augen und stellte sich dann als<br />

Zimmerwirtin vor. Ich gab ihr zu verstehen,<br />

daß ich an diesem ausgeschriebenen<br />

Zimmer interessiert sei. Ich benutzte<br />

absichtlich das Wort „interessiert“, da<br />

ich bis zu diesem Augenblick<br />

immer noch glaubte, jederzeit<br />

umkehren zu können.<br />

Wie dem auch sei, für sie<br />

jedenfalls war alles schon geregelt.<br />

Sie führte mich nach<br />

oben, um mir das Zimmer zu<br />

zeigen.<br />

Am Anfang des Flurs, im<br />

ersten Stock, stand eine<br />

Tür offen. Im Vorbeigehen<br />

bemerkte ich ein riesiges<br />

Doppelbett mit einem mickrigen<br />

Mann zwischen einigen<br />

Decken auf blanken Matratzen.<br />

Sechs Kinder tobten um<br />

ihn herum, die er abwech-<br />

selnd anschrie oder ohrfeigte:<br />

Der Hauswirt, wie sich später<br />

herausstellte. Wir passierten<br />

zwei verschlossene Türen. Die dritte<br />

machte die Vermieterin auf, als öffne sie<br />

die Flügeltüren des Versailler Schlosses.<br />

Sie schob mich in einen kahlen<br />

Raum, dessen verblichene zitronengelbe<br />

Wände mich in müder Resignation<br />

anstarrten. Selbst ein Vorhang hätte die<br />

verstaubten Fenster nicht verstecken<br />

können. Das einzige Möbelstück war ein<br />

Bett.<br />

Eigentlich hätte ich<br />

auf der Stelle gehen müssen…<br />

Ich hatte nicht die geringste Veranlassung,<br />

diesen Raum zu mieten. Stattdessen<br />

drückte ich der Wirtin stillschweigend<br />

vier Pfund in die schwitzende<br />

Hand, zog die Tür hinter mir zu und richtete<br />

mich in der neuen Behausung ein.<br />

Das heißt, ich entnahm meinem Koffer<br />

einige Bücher, schob den Türriegel vor,<br />

obwohl ich sonst nicht gerade ängstlich<br />

bin, legte mich hin und las: den alten<br />

Goriot von Balzac.<br />

Nach etwa zehn Minuten klopfte es.<br />

Wer konnte das sein? Meine Freunde<br />

wußten - Gott sei Dank - nicht, daß ich<br />

hier hauste.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 13


Ich öffnete und fand mich einem kleinen<br />

Mann gegenüber, der mich in<br />

Bierdunst einhüllte. Mit kehlig-dunkler<br />

Stimme machte er sich als Zimmernachbar<br />

bekannt und ließ mich wissen,<br />

daß er Neu-Australier polnischer<br />

Herkunft sei. Grund genug, mir auf die<br />

Schulter zu schlagen und in Tränen auszubrechen.<br />

Gleichzeitig hielt er mir eine<br />

Bierflasche hin. „Trink“, sagte er, „ich<br />

bin Schichtarbeiter in der Brauerei und<br />

krieg's umsonst.“ Seine Freizeit verbrachte<br />

er damit, auf dem Rennplatz abwechselnd<br />

zu gewinnen oder zu verlieren.<br />

Und wieder rollten ihm die Tränen<br />

die Wangen herunter. Dabei mußte er<br />

eine Gewinnsträhne gehabt haben, denn<br />

die Pfundnoten hingen ihm bündelweise<br />

aus den Taschen. Ich mußte unbedingt<br />

sein Zimmer sehen. Die Bierkästen<br />

standen kreuz und quer im Zimmer herum,<br />

und an einer Wäscheleine von einer<br />

Wand zur anderen hingen ungefähr ein<br />

Dutzend Salami-Würste. Nach einem<br />

weiteren Bier konnte ich mich loseisen.<br />

Es waren kaum fünf Minuten vergangen,<br />

als es abermals klopfte. Mein<br />

erster Gedanke war, um Himmels willen,<br />

nur nicht schon wieder Wadjislav!<br />

Widerwillig öffnete ich die Tür. Da stand<br />

zu meiner Verwunderung ein langer,<br />

dürrer Mann mit roten Lidern über verwaschenem<br />

Blick.<br />

„Na, wie geht's dir, Kumpel“, begrüßte<br />

er mich in breitestem australischem<br />

Akzent, „ich wohne zwei Türen<br />

weiter, mein Name ist Charles.“<br />

„Du mußt meine Sheila kennenlernen“,<br />

drängte er. In Australien ist Sheila<br />

nicht nur ein Mädchenname, sondern<br />

auch der allgemein benutzte Begriff für<br />

Freundin.<br />

Was blieb mir übrig. Ich folgte Charles<br />

und stellte mir ein großes, schlankes<br />

Mädchen vor, in weißem Kleid und<br />

passendem breitrandigem Sommerhut.<br />

Als Charles die Tür öffnete, bot sich<br />

mir ein geradezu groteskes Bild. Denn<br />

Sheila, in Charles' Schlafanzugjacke<br />

verpackt, hockte wie ein trauriger Papagei<br />

mit roten Ringellöckchen im Bett.<br />

Um die blaßblauen Augen hatte sich das<br />

Make-up aufgelöst und lief in schwarzen<br />

Streifen die Backen entlang.<br />

Auch Charles führte ein möbelloses<br />

Dasein, darum mußten wir uns aufs Bett<br />

setzen. Wie sich ergab, war Sheila die<br />

lokale Prostituierte und philosophierte<br />

gern. Denn als wir so dasaßen, warf sie<br />

plötzlich die Frage auf, ob wir wirklich<br />

sind oder etwa nur träumen, daß wir<br />

sind. Dabei bedachte sie mich mit einem<br />

sorgenvollen, nachdenklichen Blick!<br />

Charles geriet durch Sheilas unerwartete<br />

philosophische Überlegungen derart<br />

in Wut, daß er ihr mit den Worten<br />

„Jetzt merkst du, daß wir sind“, eine<br />

schallende Ohrfeige verpaßte. Beim<br />

nachfolgenden Streit verschwand ich<br />

unbemerkt.<br />

In den kommenden Tagen las ich<br />

fast ohne Unterbrechung…<br />

Nur wenn ich hungrig war, mußte ich in<br />

die Küche hinunter: einen abstoßenden<br />

Raum mit vorhanglosem Fenster und<br />

Ausblick auf die nächste Hauswand. In<br />

der Mitte stand ein schmieriger Tisch<br />

und ein alter Gasherd an der einen<br />

Wand. Ein paar Spinde, für jeden Mieter<br />

einer, vervollständigten die Einrichtung.<br />

Eine vom Bratdunst verklebte, nackte<br />

Glühbirne spendete ein Minimum an<br />

Beleuchtung. Durch den dunkelgrünen<br />

Ölanstrich wurde die unfreundliche Atmosphäre<br />

noch unterstrichen.<br />

Am anderen Ende, gegenüber der<br />

Küchentür, führte eine kleine schmale<br />

Tür zur Besenkammer. Es roch ständig<br />

nach Fisch und verbrannten Würstchen.<br />

Manchmal traf ich dort Charles und<br />

Wadjislav, wenn wir nach Junggesellen-<br />

art kochten.<br />

Etwa nach vier<br />

oder fünf Tagen<br />

hatte ich<br />

das<br />

dringende<br />

Bedürfnis<br />

zu<br />

zeichnen.<br />

Ich<br />

„<br />

Ich hörte ein<br />

leichtes Schlurfen,<br />

das sich auf mich<br />

zubewegte.<br />

Jemand atmete<br />

asthmatisch und<br />

blieb hinter mir<br />

stehen.<br />

<strong>14</strong><br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


esorgte mir also Farbstifte, Papier und<br />

Reißzwecken. Da ich keinen Tisch besaß,<br />

mußte ich die Bögen an der Wand<br />

befestigen.<br />

Es war Nachmittag. Ich zeichnete<br />

eine Männergestalt, deren rechte Hand<br />

zur Faust geballt war, während die linke<br />

eine fragende Geste ausdrücken sollte.<br />

Doch diese linke Hand gelang mir<br />

einfach nicht. Ich hörte damit auf und<br />

skizzierte eine Reihe von Symbolen um<br />

die Gestalt herum: Bäume, Schlangen,<br />

Särge, seitenverkehrte Hakenkreuze,<br />

Kreise und Kirchenfenster.<br />

Im Haus war es ausnahmsweise einmal<br />

ruhig. Charles und Wadjislav waren<br />

nicht da, 'und die Wirtsleute stritten sich<br />

zur Abwechslung einmal nicht.<br />

Ich arbeitete fieberhaft, doch diese<br />

fragende Hand wollte einfach nicht gelingen.<br />

Es dämmerte bereits, trotzdem<br />

arbeitete ich weiter. Dann plötzlich,<br />

ohne jeden Grund, nahm ich die Zeichnung<br />

und ging damit in die Küche.<br />

Dort war es noch dunkler.<br />

Trotzdem befestigte ich meine Zeichnung<br />

neben dem Fenster an der Wand,<br />

um das letzte Abendlicht auszunützen.<br />

Es war vollkommen still.<br />

Ich stand mit angestrengten Augen<br />

vor meiner Zeichnung…<br />

Plötzlich hörte ich ein leichtes Geräusch.<br />

Und ohne mich umzudrehen<br />

wußte ich, daß sich die schmale Tür geöffnet<br />

hatte. Ich war nicht im Geringsten<br />

beunruhigt und starrte weiter auf meine<br />

Zeichnung. Dann hörte ich ein leichtes<br />

Schlurfen, das sich auf mich zubewegte.<br />

Jemand atmete asthmatisch und blieb<br />

hinter mir stehen.<br />

Ich war angespannt.<br />

„Da und dort fehlen Schatten“, sagte<br />

eine dunkle Frauenstimme. Wie hypnotisiert<br />

folgte ich den Anweisungen, und auf<br />

einmal war die vertrackte Hand richtig!<br />

„Die Schlange bedeutet das ‚ānanta‘<br />

- das Unendliche. Der Männerkopf verkörpert<br />

‚brahmarandhra‘ - den Scheitel<br />

des Hauptes, das erhabenste Ziel. Und<br />

die fragende Hand ist das ‚vāma mārga‘<br />

- der Pfad zur linken Hand; der Weg des<br />

‚ānanda‘, der die geheime Quelle und<br />

Förderung des ganzen Daseins ist,<br />

die Seligkeit des Geistes“, erklärte sie<br />

mir weiter. Unbewußt hatte ich Yoga-<br />

Symbole gewählt.<br />

Doch als ich dann hörte: „Endlich<br />

bist du gekommen, ich habe auf dich<br />

gewartet. Jetzt kann ich es dir endlich<br />

geben, denn du bist von adhyaksa erwählt“,<br />

drehte ich mich ärgerlich.um.<br />

Das war mir einfach zuviel! Als ich die<br />

Gestalt vor mir sah, eine zarte, ältere<br />

Frau mit sehr lebendigen dunklen<br />

Augen und zum Knoten gerafftem<br />

schwarzem Haar, das ein helles,<br />

schmales Gesicht einrahmte, verflog<br />

„<br />

Für eine ganze<br />

Weile stand ich<br />

regungslos da,<br />

ohne einen Gedanken<br />

fassen zu können.<br />

mein Unwillen. Sie trug ein braunkariertes<br />

Tweedkostüm mit taillierter<br />

Jacke.<br />

Wortlos wandte sie sich um und<br />

schlürfte zur schmalen Tür zurück, von<br />

der ich angenommen hatte, sie führe in<br />

die Besenkammer. Sie öffnete die Tür,<br />

und ich kann beschwören, daß kein<br />

Licht brannte, als die Fremde dahinter<br />

verschwand.<br />

Ich wartete gespannt, bewegungslos,<br />

eingehüllt in blaugrüne Dämmerung.<br />

Nach einer Weile öffnete sich die<br />

Tür erneut. Unter der Last eines Bücherstapels<br />

gebeugt, kam die kleine<br />

Gestalt wieder auf mich zu. Verblüfft<br />

nahm ich ihr die Bücher ab. Sie wandte<br />

sich wieder der Tür zu und sagte dabei<br />

etwas, von dem ich nur einen Bruchteil<br />

verstand: „...wenn du damit fertig bist,<br />

mußt du sie an den Richtigen weitergeben.“<br />

Sie verschwand. Die Tür klickte<br />

ins Schloß.<br />

Für eine ganze Weile stand ich<br />

regungslos da, …<br />

ohne einen Gedanken fassen zu können.<br />

Endlich trug ich die Bücher in mein Zimmer<br />

hinauf, ließ sie aufs Bett gleiten und<br />

machte Licht.<br />

Zu meiner großen Verwunderung<br />

stellte ich fest, daß es sich um unschätzbar<br />

wertvolle, handgeschriebene alte<br />

Yoga-Bände in englischer Sprache handelte.<br />

In der Einführung stand, daß diese<br />

Bücher für die Auserwählten im Westen<br />

bestimmt und nicht verkäuflich seien.<br />

Ich las, durchflog diese Bände die<br />

ganze Nacht. Und wenn es auch<br />

noch so unglaublich klingt, mir<br />

wurden die Augen geöffnet! Ich entdeckte<br />

Geheimnisse, die ich in keinem<br />

der Yoga-Bücher, die ich ter erwarb, je wiederfand.<br />

spä-<br />

Als ich sie am nächsten Morgen<br />

gegen acht völlig erschöpft aus der Hand<br />

legte, klopfte jemand an die Tür. Draußen<br />

stand Ang, mein chinesischer Stu-<br />

dienfreund. „Wie kannst du nur in einer<br />

so schauderhaften Umgebung leben“,<br />

empörte er sich. „Ich hab dich über tausend<br />

Umwege aufgetrieben, am besten<br />

kommst du gleich mit zu mir.“<br />

Unerklärlich! Auf einmal fühlte ich<br />

mich wieder frei und konnte das Haus<br />

verlassen.<br />

Ich war nicht mehr gefangen.<br />

Meine Habe war schnell gepackt. „Ich<br />

ziehe aus, das restliche Geld können<br />

Sie behalten“, sagte ich der Wirtin.<br />

„Übrigens, wer ist eigentlich die Frau,<br />

die in dem Raum hinter der Küche wohnt?“<br />

„Welche Frau? Welcher Raum?“<br />

fragte die Wirtin perplex.<br />

„Ich meine die schmale Tür in der<br />

Küche, die muß doch in das Zimmer<br />

führen, in dem die alte Frau wohnt?“<br />

Die Wirtin sah mich an, als zweifle sie<br />

an meinem Verstand. „Sie wissen doch<br />

genau, daß dort die Besenkammer ist.“<br />

Ich verließ das Haus mit Ang und<br />

kehrte nie wieder zurück.<br />

Inzwischen sind Jahre vergangen.<br />

Und wenn ich heute darüber nachdenke,<br />

ist mir klar, daß es tatsächlich eine<br />

Besenkammer war. Außerdem trug die<br />

Fremde für Australien die völlig falsche<br />

Kleidung: Man läuft dort nicht im<br />

Tweedkostüm herum, am allerwenigsten<br />

im heißen Sommer.<br />

Und noch etwas - das kam mir allerdings<br />

erst später ins Bewußtsein -<br />

die Fremde sprach mit einem starken<br />

schottischen Akzent.<br />

Und die Yoga-Bände?<br />

Die habe ich später an den Richtigen<br />

weitergegeben, das weiß ich bestimmt. ■<br />

Der Bestsellerautor Johannes Freiherr<br />

Treusch von Buttlar-<br />

Brandenfels ist in<br />

Berlin geboren und<br />

in Australien und<br />

England aufgewachsen.<br />

Er zählt zu den<br />

auflagenstärksten<br />

Autoren der Gegenwart.<br />

„Johannes von Buttlar beginnt dort zu<br />

erzählen, wo ein Science-Fiction-Autor<br />

von der Wirklichkeit eingeholt wird und<br />

Wissenschaftler nicht die richtigen Worte<br />

finden.“ Für das ZDF drehte Johannes von<br />

Buttlar „Auf den Spuren der Weltformel“.<br />

International hat er mit seinen Themen über<br />

Astrophysik, Kosmologie, Terraforming<br />

und die Möglichkeit außerirdischen Lebens<br />

Aufsehen erregt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 15


Der Begriff der mysteriösen „Men in<br />

Black“ ist uns allen mehr oder weniger<br />

bekannt. Die „Lady in Black“ wurde<br />

dagegen eher durch den romantischen<br />

Rocksong von Uriah Heep unsterblich<br />

gemacht. Meine Frau und Co-Autorin<br />

benutzt ein Blackberry-Handy und weigert<br />

sich, eine andere Marke überhaupt<br />

in Betracht zu ziehen. Und doch war alles<br />

ganz normal. Bis mir eine „Lady in<br />

Black“ über den Weg lief, die scheinbar<br />

im Jahre 1928 mit einem Handy nierte…<br />

telefo-<br />

Am 6. Januar 1928 fand in Hollywood<br />

die Premiere des Charlie-<br />

Chaplin-Films „Der Circus“ statt.<br />

Für die damalige Zeit durchaus ein Medienereignis,<br />

und so filmte ein Kameramann<br />

einige dokumentarische Szenen<br />

vom Kommen und Gehen der Premierengäste.<br />

Genau so, wie es jedes Jahr<br />

bei der Berlinale in Berlin auch der Fall<br />

ist. Nur heute alles etwas moderner.<br />

Jahrzehntelang führte das etwa<br />

sechs Minuten lange Filmdokument<br />

ein Schattendasein und war im Grunde<br />

vollkommen in Vergessenheit geraten,<br />

allenfalls Cineasten bekannt.<br />

Der Filmregisseur George Clarke<br />

aus Belfast ist – schon aufgrund seines<br />

Berufs – ein großer Kinoliebhaber.<br />

Insbesondere ist er ein begeisterter<br />

Fan des großen Charlie Chaplin. Und so<br />

kaufte er sich eines Tages eine DVD-Box<br />

mit einer Chaplin-Gesamtausgabe. Wie<br />

es meistens bei kommerziell vertriebenen<br />

Videos der Fall ist, enthielten die<br />

DVDs über die eigentlichen Filme hinaus<br />

noch allerlei Bonusmaterial. Und<br />

so fand George Clarke auf der DVD mit<br />

dem Stummfilm „Der Circus“ den bereits<br />

erwähnten filmischen Premierenbericht.<br />

Der Auftritt der Lady<br />

Mehr als 80 Jahre nach der Filmpremiere<br />

entdeckte George Clarke auf dem<br />

Autoverkehr auf dem Hollywood-<br />

Boulevard, 1928.<br />

Dokumentarfilm<br />

jedoch<br />

eine Szene, die ihm fast den<br />

Atem raubte. In der Umgebung<br />

des Premierenkinos<br />

waren allerlei Tierattrappen<br />

aufgebaut. So stand vor dem<br />

Haupteingang ein großer<br />

Elefant, anderswo ein Kamel<br />

und ein Zebra aus Pappmaché.<br />

Als der Kameramann<br />

bei seinen Bemühungen,<br />

das Flair der<br />

Kinopremiere<br />

einzufangen,<br />

zum Zebra<br />

schwenkte, ging dort eine Passantin<br />

vorbei. Die Frau hielt beim Laufen ihre<br />

linke Hand an ihr Ohr, und zwar auf eine<br />

Weise, die wir alle kennen - so als ob sie<br />

mit einem Handy telefonieren würde.<br />

(Siehe Abb. auf S. 18)<br />

Ein Handy im Jahre 1928? Hatte der<br />

Kameramann damals per Zufall eine<br />

Zeitreisende auf seinen Film bekommen?<br />

Oder ist das Material eine Fälschung?<br />

Oder gibt es noch eine andere<br />

Erklärung? George Clarke hat bis heute<br />

keine gefunden.<br />

Sieht es nicht tatsächlich so aus, als<br />

ob die alte Frau, die rechts neben<br />

dem Zebra die Straße entlanggeht,<br />

mit einem Handy telefonieren würde?<br />

Bevor wir tiefer in die Suche nach<br />

Antworten auf diese Frage einsteigen,<br />

zunächst zwei grundsätzliche Bemerkungen.<br />

Eine ganze Reihe „standardisierter“<br />

Erklärungen in solch mysteriösen<br />

Fällen scheidet nämlich diesmal<br />

von vornherein aus:<br />

1. Das Video mit der geheimnisvollen<br />

Szene kann unmöglich eine Fälschung<br />

sein, denn es stammt nicht - wie sonst<br />

leider meist üblich - aus dubioser Quelle.<br />

Es ist Teil einer kommerziell vertriebenen<br />

DVD-Box, die immerhin von der<br />

Weltfirma Warner Brothers Home Video<br />

produziert wurde (die Original-DVD liegt<br />

mir vor).<br />

2. Damit wird auch<br />

ein weiteres, oft geäußertes<br />

Argument<br />

hinfällig, daß nämlich<br />

die Person, die<br />

mit dem seltsamen<br />

Phänomen an die<br />

Ö f f e n t l i c h k e i t<br />

ging, damit nur<br />

Aufmerksamkeit<br />

erregen<br />

und sich wichtig<br />

machen<br />

will.<br />

Selbst<br />

wenn das Video<br />

nicht echt<br />

wäre, so hätte es<br />

auf keinen Fall<br />

George<br />

Clarke<br />

gefälscht,<br />

sondern<br />

allenfalls<br />

die Firma Warner<br />

Brothers<br />

bzw. irgend jemand,<br />

von dem<br />

Warner<br />

Brothers<br />

den Film<br />

gekauft haben<br />

mag. Eine solche<br />

Annahme<br />

erscheint - bei<br />

allem Respekt - doch reichlich an den<br />

Haaren herbeigezogen. Weder Warner<br />

Brothers noch George Clarke dürften<br />

es nötig haben, auf diese Weise für sich<br />

Publicity zu machen, zumal „paranormale“<br />

Phänomene sicherlich nach wie<br />

vor ungeeignet sind, um im Big Business<br />

Pluspunkte zu sammeln. George<br />

Clarke ist zwar ein freier Regisseur,<br />

der bislang (noch?) nicht für die großen<br />

Filmstudios arbeitet, doch sein erster<br />

Spielfilm „Battle of the Bone“ erregte<br />

international Aufmerksamkeit und wurde<br />

2008 auf einem Filmfestival in Florida<br />

mit dem Audience Choice Award (Publikumspreis)<br />

ausgezeichnet.<br />

Nachdem das geklärt ist, lohnt es<br />

sich, sich tiefere Gedanken zu machen,<br />

wie die mysteriöse Filmszene zustandegekommen<br />

sein mag.<br />

Eine Zeitreisende?<br />

Die Hypothese, daß dort eine „Zeitreisende“<br />

gefilmt wurde, ist natürlich verlockend,<br />

doch sie hat ihre Tücken.<br />

Mit wem, so lautet die berechtigte<br />

Frage, hätte sie 1928 eigentlich mit dem<br />

Handy telefonieren können? Es gab<br />

schließlich damals niemand anderen,<br />

der ebenfalls ein Handy gehabt hätte.<br />

Na gut, es gab schon Festnetztelefone,<br />

die man vom Handy aus auch hätte anrufen<br />

können. Nur - wie hätte das Handy<br />

eine Verbindung zu einem Festnetztele-<br />

16<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Lady<br />

Black<br />

in<br />

Ein Handy im Jahre 1928?<br />

Franz Bludorf<br />

Grauman's Chinese Theatre<br />

- heute und im Jahre 1928. In diesem Kino<br />

fand die Premiere des Charlie-Chaplin-<br />

Films "Der Circus" statt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 17


Die „Lady in Black“ – Szenenbild aus dem Dokumentarfilm<br />

„Charlie Chaplin – Der Circus – Die Premiere<br />

in Hollywood [1928]“. Eine Frau läuft ins Bild hinein,<br />

die mit einem Handy zu telefonieren scheint.<br />

George Clarke<br />

fon anno 1928 aufbauen sollen? Mobilfunkmasten<br />

gab es schließlich damals<br />

auch noch nicht.<br />

Das Original des Videos befindet sich<br />

auf einer DVD aus der „Charlie Chaplin<br />

Collection“ von Warner Brothers Home<br />

Video und kann dort von jedem überprüft<br />

werden.<br />

Um endgültig zu klären, ob das auf<br />

der DVD enthaltene Video wirklich ein<br />

unverfälschtes Original aus dem Jahre<br />

1928 ist, wäre eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung des Films notwendig,<br />

und zwar nicht der digitalisierten Version<br />

(mit Software kann man heute vieles<br />

machen), sondern des ursprünglichen<br />

Zelluloid-Films, der für die Erstellung<br />

der digitalen Version auf der DVD verwendet<br />

wurde. Dieser Film müßte ja<br />

noch in den Archiven von Warner Brothers<br />

lagern. Stammt das Filmmaterial<br />

tatsächlich aus den Zwanziger Jahren?<br />

Gibt es verdächtige Schnittstellen oder<br />

Hinweise auf eventuelle Überblendungen<br />

oder Doppelbelichtungen? Es müßte<br />

auch z. B. geklärt werden, inwieweit<br />

Perspektiven und Schattenwürfe (z.<br />

B. des „Handys“ auf dem Gesicht der<br />

Frau) bei den herrschenden Beleuchtungsverhältnissen<br />

authentisch sind.<br />

In den zwanziger Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts war der Stand der<br />

Technik noch anders als heute, und<br />

das müßte sich bei historischen Filmaufnahmen<br />

nachprüfbar zeigen.<br />

Ich zeigte den Filmausschnitt einem<br />

erfahrenen Kommissar der Kriminalpolizei,<br />

der sich das Videodokument<br />

mehrmals aufmerksam ansah und<br />

dabei insbesondere auf Schattenwürfe<br />

achtete. Es war faszinierend zu beobachten,<br />

welche Details für diesen<br />

erfahrenen Ermittler wichtig waren.<br />

Unterscheidet sich der Schattenwurf<br />

der Frau von dem anderer Passanten?<br />

Wird ihr Schatten an unregelmäßigen<br />

Oberflächen, z. B. beim Übergang vom<br />

Straßenpflaster zur Hauswand, korrekt<br />

gebrochen? Abschließendes Urteil des<br />

Kommissars – der Film ist echt.<br />

Handy oder Hörrohr?<br />

War die Frau auf dem Film etwa<br />

schwerhörig? Im Gegensatz zu heute,<br />

wo es elektronische Hörhilfen gibt, die<br />

fast unsichtbar im oder hinter dem Ohr<br />

verschwinden, benutzte man im 19.<br />

Jahrhundert Hörrohre, die ans Ohr ge-<br />

halten wurden und die teils noch bis in<br />

die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

in Gebrauch waren.<br />

Solch ein Hörrohr ist auf Seite 19<br />

oben zu sehen. Man sieht, daß die Frau<br />

etwas Vergleichbares offenbar nicht<br />

ans Ohr hält (im Film ist es besser zu<br />

erkennen als auf den statischen Szenenfotos,<br />

da bei den bewegten Bildern<br />

die Unschärfe weniger störend ist).<br />

Modernere Versionen akustisch-mechanischer<br />

Hörhilfen, wie sie in den<br />

zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

aufkamen, besitzen oft schon<br />

einen Clip, um sie hinter dem Ohr festzuklemmen.<br />

Sie müssen also nicht mit<br />

der Hand festgehalten werden.<br />

Dann muß man natürlich auch den<br />

Kontext beachten, in dem die Filmaufnahme<br />

entstanden ist. Wenn jemand in<br />

früheren Zeiten ein Hörrohr benutzte,<br />

so lief er nicht pausenlos damit herum,<br />

wie man aus historischen Filmen<br />

weiß. Man hielt das Gerät nur dann ans<br />

Ohr, wenn jemand zu einem sprach und<br />

man es hören wollte. Diese Frau war<br />

aber allein, es gab niemand, der zu ihr<br />

sprechen konnte. Wieso sollte sie also<br />

die ganze Zeit ein Hörrohr ans Ohr gehalten<br />

haben?<br />

18<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Historisches Hörrohr,<br />

Ende 19. Jh.<br />

George Clarke hat bei der<br />

Analyse der Filmszene all<br />

sein technisches Wissen als<br />

Regisseur und Filmemacher in die<br />

Waag schale geworfen, hat Passagen<br />

in Zeitlupe und Einzelbildschaltung<br />

angeschaut und diese teilweise auch<br />

veröffentlicht. Er kommt zu der Überzeugung,<br />

daß die Frau in dieser Szene<br />

kein Hörrohr benutzt, und man muß<br />

ihm beipflichten. Clarke ist kein Fanatiker<br />

und besteht keineswegs auf einer<br />

„Zeitreisen-Hypothese“. Er ist nur<br />

neugierig und würde gern wissen, was<br />

in diesem Filmausschnitt eigentlich zu<br />

sehen ist.<br />

Was für Alternativen gäbe es noch?<br />

Die Frau kratzt sich nicht einfach nur<br />

am Ohr oder so etwas. Die ganze Zeit,<br />

während der sie im Bild zu sehen ist,<br />

bleibt die Hand in der gleichen Position.<br />

Auch sonst weist alles - z. B. die<br />

Stellung der Finger - darauf hin, daß<br />

sie einen kleinen Gegenstand ans<br />

Ohr hält.<br />

Im Film sieht man sogar noch<br />

mehr. Während die Frau weitergeht<br />

und dabei ständig ihre Hand mit dem<br />

mysteriösen Gegenstand ans Ohr hält,<br />

bewegen sich ihre Lippen. Sie spricht!<br />

Ganz deutlich erkennt man dies in dem<br />

Augenblick, wenn sie sich kurz zur Kamera<br />

hinwendet. Leider endet die Szene<br />

genau in diesem Moment, da der<br />

Kameramann auf den Haupteingang<br />

mit dem Elefanten überblendet.<br />

Trotzdem besteht kein Zweifel<br />

daran, daß die Frau spricht, und da<br />

niemand bei ihr ist, zu dem sie sprechen<br />

kann, führt sie entweder Selbst -<br />

gespräche, wobei sie irgend einen<br />

mysteriösen Gegenstand ohne erkennbaren<br />

Grund ans Ohr hält (sicher<br />

eine reichlich abstrus konstruierte<br />

Möglichkeit). Oder - plausibler - sie<br />

spricht zu dem Gerät, das sie ans Ohr<br />

hält. Und damit wären wir schon wieder<br />

beim Handy...<br />

Eigentlich eine fast lückenlose Indizienkette,<br />

die nur einen Schluß zuläßt:<br />

Die Frau führt ein Mobilfunkgespräch.<br />

Nur kann das eigentlich gar nicht sein,<br />

wie wir gesehen haben. Die Filmszene<br />

bleibt mysteriös und wird sicher noch<br />

lange Zeit für Diskussionen sorgen.<br />

Gravitation beendet Kontroverse<br />

Nehmen wir an, eine Frau geht in Los<br />

Angeles spazieren und telefoniert dabei<br />

mit ihrem Handy. Aus irgendeinem<br />

Grund wird sie vorübergehend ins Jahr<br />

1928 versetzt. Ins Gespräch vertieft,<br />

bemerkt sie vielleicht gar nichts davon,<br />

höchstens, daß ihre Verbindung gestört<br />

ist. Diese Variante würde den Widerspruch<br />

mit dem 1928 unbenutzbaren<br />

Handy auflösen. Nur<br />

leider hat diese Geschichte einen<br />

Haken. Die Frau auf dem Film ist nicht<br />

nach heutiger Mode gekleidet, sondern<br />

stilecht für die zwanziger Jahre. Das<br />

paßt nicht zu der ungewollten und unbewußten<br />

Raum-Zeit-Versetzung.<br />

Wäre die Frau dagegen eine richtige<br />

Zeitreisende, die sich mit einer uns noch<br />

unbekannten Technologie bewußt und<br />

gewollt ins Jahr 1928 versetzte, dann<br />

wäre es naheliegend, daß sie sich nach<br />

der damaligen Mode kleidete, um nicht<br />

aufzufallen. Nur dann stellt sich wieder<br />

die Frage: Wozu hatte sie das Handy dabei?<br />

Die Verwendung eines damals unbekannten<br />

Gerätes hätte sie der Gefahr<br />

ausgesetzt, daß ihre Tarnung aufflog,<br />

und benutzbar wäre das Handy sowieso<br />

nicht gewesen.<br />

Aber führen wir diesen Gedanken<br />

ruhig noch ein bißchen weiter. Der Widerspruch<br />

setzt voraus, daß die Frau ein<br />

heutiges Handy benutzte. Diese Vorannahme<br />

ist natürlich unberechtigt, da<br />

wir heute noch gar keine Zeitreisetechnologie<br />

haben. Eines Tages wird es sie<br />

geben, und wer weiß, was für Handys<br />

die Menschen dann haben werden?<br />

Vielleicht arbeiten sie nicht mehr mit<br />

Masten, vielleicht nicht einmal mehr<br />

mit elektromagnetischen Wellen, sonderz.<br />

B. mit Gravitationswellen?<br />

Bereits heute laufen wissenschaftliche<br />

Experimente, mit<br />

Hilfe von Gravitationswellen<br />

auf der Basis von<br />

Global Scaling eine<br />

neue Art von Mobilfunkkommunikation<br />

zu entwikkeln<br />

- auch um<br />

gesundheitss<br />

c h ä d l i c h e<br />

M o b i l f u n k -<br />

wellen zu<br />

vermeiden.<br />

Doch ein<br />

„ G r a v i t a t i -<br />

ons-Handy“<br />

der<br />

Zukunft<br />

könnte<br />

nicht<br />

nur<br />

gesünder<br />

sein, es könnte<br />

auch<br />

Dimensionsbarrieren<br />

in<br />

eine<br />

Parallelwelt<br />

durchbrechen<br />

und<br />

damit eine Kommunikation<br />

zwischen den Realitäten<br />

ermöglichen. Wir wissen<br />

ja bereits, daß die Gravitation<br />

den Hyperraum<br />

überbrücken kann.<br />

Das würde bedeuten, die<br />

Frau im Film könnte<br />

tatsächlich eine Zeitreisende<br />

gewesen sein, und mit Hilfe<br />

ihres Handys sprach sie vielleicht<br />

sogar mit ihren Freunden „daheim in<br />

der Zukunft“. In „unserer“ Zukunft<br />

im Jahre 2011 allerdings bestimmt<br />

nicht. Es klingt phantastisch und ist<br />

sicher auch noch hoch spekulativ,<br />

aber diese Erklärung beseitigt die<br />

Widersprüche, die in den Filmaufnahmen<br />

sichtbar werden, und steht<br />

im Einklang mit modernsten physikalischen<br />

Denkmodellen. Vielleicht<br />

wird der unscheinbare kleine Film<br />

eines Tages für uns alle wichtiger<br />

sein, als wir es uns im Moment vorstellen<br />

können.<br />

Heraklit sagte einst, die Zeit fließe<br />

gleichmäßig dahin - „Panta rhei“. Für<br />

Einstein dagegen war Zeit „relativ“.<br />

Heute wissen wir: Die Zeit ist flexibel,<br />

und wenn wir sie zu kontrollieren lernen,<br />

können vielleicht auch wir eines<br />

Tages bei einer Filmpremiere von<br />

Charlie Chaplin live dabei sein. ■<br />

Quellen:<br />

Fosar/Bludorf: Welt am Limit. Peiting 2011.<br />

The Chaplin Collection 1. Warner Home<br />

Video 2003.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 19


Das<br />

Mothman-<br />

RätselRoland M. Horn<br />

Der „Mothman“ ist eine Gestalt, die es<br />

eigentlich gar nicht geben dürfte. Dieses<br />

gigantische geflügelte Wesen, dessen<br />

Augen oft als glühend rot bezeichnet<br />

werden, spukte in den Jahren 1966-<br />

1968 in Point Pleasant, West-Virginia.<br />

Es war der 15. November 1966, als<br />

zwei junge Paare aus diesem Ort,<br />

Roger Scarberry und seine Frau<br />

sowie Steve Malette und seine bessere<br />

Hälfte mit dem Auto unterwegs waren.<br />

Sie hielten Ausschau nach Freunden,<br />

aber niemand von ihnen schien in jener<br />

Nacht unterwegs zu sein. Der 18jährige<br />

Roger saß am Steuer. Ziellos fuhren sie<br />

durch die Gegend und kehrten schließlich<br />

zu einem alten Generatoren-Werk<br />

zurück. Sie befanden sich nun nahe am<br />

unverschlossenen Tor. Als sie längs<br />

am Gelände entlangfuhren, schnappte<br />

Linda Scarberry plötzlich nach Luft. Sie<br />

alle blickten in die Dunkelheit und sahen<br />

zwei hellrote ringförmige Objekte.<br />

Sie hatten einen Durchmesser von etwa<br />

fünf Zentimetern, die etwa 15 Zentimeter<br />

auseinander lagen. Roger trat auf<br />

die Bremsen. „Was ist los?“ fragte Mary<br />

Malette, die auf dem Rücksitz saß.<br />

Die Lichter bewegten sich nun von<br />

dem Gebäude weg, und nun konnte man<br />

ein riesiges „Tier“ erkennen, das wie<br />

ein Mann geformt, aber größer - etwa<br />

2.10 Meter - war. Das Wesen hatte große<br />

Flügel, die hinten gefaltet waren.<br />

Die Augen des Wesens erinnerten an<br />

Autoscheinwerfer. Roger beschrieb<br />

sie als „hypnotisch“. Für die Dauer von<br />

etwa einer Minute konnte er nur in diese<br />

glühenden Augen starren. Das Wesen<br />

hatte eine graue Farbe und lief auf<br />

kräftigen menschenähnlichen Beinen.<br />

Es bewegte sich schnell und schob sich<br />

in Richtung des offenen Generatoren-<br />

Werkes, wo es die Tür aus den Angeln<br />

hob. „Laßt uns von hier verschwinden“,<br />

schrie Steve, und nun kam auch Roger<br />

endlich wieder zur Besinnung und trat<br />

aufs Gaspedal, schoß durch die Tore<br />

und fuhr, so schnell er konnte, davon.<br />

Plötzlich sahen sie ein ähnliches Wesen,<br />

das auf einem kleinen Hügel neben<br />

der Straße stand. Als sie eiligst an<br />

ihm vorbeigefahren waren, spreizte es<br />

seine Flügel, hob ab und verschwand<br />

in der Luft. Es schien den Vieren zu folgen,<br />

wie das Paar auf dem Rücksitz entsetzt<br />

feststellte. Roger fuhr durchweg<br />

170 Stundenkilometer, und der „Vogel“<br />

befand sich rechts über ihnen. Es gab<br />

keinen Flügelschlag. Frau Malette hörte<br />

ein Geräusch, das wie das Quieken einer<br />

Maus klang. Bis zur Stadtgrenze folgte<br />

das Wesen den beiden Paaren. Dort entdeckten<br />

sie am Straßenrand einen großen<br />

toten Hund.<br />

Unverzüglich eilten die vier zum Sheriff,<br />

dem sie ihre Geschichte erzählten.<br />

Deputy Millard Halstead sagte später,<br />

daß er die vier jungen Leute schon lange<br />

kannte und daß sie tatsächlich sehr<br />

erschrocken waren. Er nahm sie sehr<br />

ernst. Der Deputy folgte nun Rogers<br />

Wagen zurück zum Gebiet, in dem die<br />

Vier ihre merkwürdige Begegnung hatten.<br />

Als sie die Stadtgrenze verließen,<br />

fiel ihnen auf, daß der tote Hund verschwunden<br />

war. Wieder an der Fabrik<br />

angelangt, fand sich keine Spur mehr<br />

von dem merkwürdigen Wesen. Halstead<br />

stellte den Polizeifunk ein, und<br />

ein sehr lautes ohrenbetäubendes und<br />

entstellt klingendes Geräusch drang<br />

aus den Sprechern, die die Stimme der<br />

Polizei-Nachrichten aus Point Pleasant<br />

übertönte. Es war ein lautes Geräusch,<br />

das wie eine Aufnahme klang, die mit<br />

hoher Geschwindigkeit abgespielt wurde.<br />

Schnell schaltete Halstead sein Auto<br />

aus. Verblüfft sah der erfahrene Cop<br />

nach hinten, sagte jedoch nichts. Aber<br />

er war davon überzeugt, daß hier etwas<br />

Merkwürdiges vor sich ging.<br />

Am nächsten Morgen berief der<br />

Sheriff George Johnson eine Pressekonferenz<br />

ein. Lokale Reporter<br />

interviewten die Zeugen. Mary Hyre,<br />

eine örtliche Zeitungsherausgeberin,<br />

telegrafierte die Story an AP, und an<br />

20<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


jenem Abend war der große „Vogel“<br />

überall im Ohio-Tal die Hauptschlagzeile.<br />

Die Kreatur bekam nun auch<br />

einen Namen: Mothman. 1<br />

Jagd auf den Mothman<br />

Am 16. November 1966 bewegte sich<br />

ein rotes Licht am Himmel in Richtung<br />

TNT-Gebiet, jenem stillgelegten Millitärdistrikt,<br />

in der die Scarberrys ihre<br />

rätselhafte Begegnung hatten. Eine<br />

Menge Leute beobachteten es. Raymond<br />

Wamsley und seine Frau sowie<br />

Frau Marvella Bennett mit ihrem Baby<br />

beobachteten und rätselten. Sie waren<br />

sich sicher, daß es sich nicht um ein<br />

Flugzeug handelte. Aber was es war,<br />

konnten sie sich nicht erklären.<br />

Interessanterweise waren die drei vermutlich<br />

die einzigen in der Menschenmenge,<br />

die nicht auf „Mothman-Jagd“<br />

waren. Sie wollten eigentlich nur die die<br />

Familie von Ralph Thomas besuchen, die<br />

in einem Bungalow in der Nähe wohnte.<br />

Herr Thomas war der Superintendent<br />

der Trojan-U.S.-Operationen in dieser<br />

Gegend. Seine Frau Virginia war eine<br />

schmächtige Frau, von der gesagt wurde,<br />

daß sie den zweiten Blick hatte. Sie<br />

hatte mehrere Unfälle und lokale Ereignisse<br />

über Jahre hinweg exakt vorausgesagt.<br />

Frau Thomas war sorgsam darauf<br />

bedacht, keine Aufmerksamkeit zu<br />

erwecken, und nur ihre Freunde wußten<br />

von ihrer bemerkenswerten Fähigkeit.<br />

Sie war tief religiös und ging häufig zur<br />

Kirche. Die Wamsleys fanden nur drei<br />

der Thomas-Kinder - Rickie, Conny und<br />

Vicky - zu Hause vor. Nachdem sie einige<br />

Worte mit den Jugendlichen gewechselt<br />

hatten, gingen sie zurück zu ihrem<br />

Wagen. Aus der Entfernung konnten sie<br />

einige Gewehrfeuerschüsse hören, die<br />

aus der Richtung des Kraftwerks kamen.<br />

Plötzlich bewegte sich eine Gestalt<br />

in der Dunkelheit hinter dem parkenden<br />

Auto. Frau Bennett hatte den Eindruck,<br />

als ob die Gestalt lag. Doch schnell erhob<br />

sie sich vom Boden. Es war ein<br />

großes graues Etwas, größer als ein<br />

Mann, und sie hatte furchterregende,<br />

glühend rote Augen. Frau Bennett stieß<br />

einen Schrei aus und ließ das Baby in<br />

ihren Armen fallen. Das Kind begann<br />

zu schreien, eher beleidigt als verletzt,<br />

aber ihre Mutter war nicht in der Lage,<br />

es aufzuheben. Sie stand da wie gelähmt<br />

und schien durch die leuchtenden roten<br />

Kreise am oberen Ende der turmhohen<br />

kopflosen Kreatur hypnotisiert zu sein.<br />

Raymond Wamsley schnappte sich die<br />

paralysierte Frau und das Kind, und<br />

dann rannten alle zurück zum Haus,<br />

schlugen die Tür zu und verriegelten<br />

sie. Sie vernahmen ein Geräusch, das<br />

aus dem Hauseingang kam, und zwei<br />

rote Augen spähten durch ein Fenster.<br />

Die Frau und das Kind wurden hysterisch,<br />

während Wamsley die Polizei<br />

rief. Mittlerweile war es 21 Uhr. Als die<br />

Polizei eintraf, war die Kreatur bereits<br />

verschwunden. 2 Hunderte von Leuten<br />

waren weniger als zwei Kilometer<br />

entfernt und bekamen nichts von der<br />

Angelegenheit mit, bis sie am nächsten<br />

Tag aus der Zeitung von dem Vorfall<br />

erfuhren.<br />

Mothman Zeichnung © swyattart<br />

Die Gestalt war ein<br />

großes graues Etwas,<br />

größer als ein Mann,<br />

und sie hatte<br />

furchterregende,<br />

glühend rote Augen.<br />

1<br />

Keel 1991, S. 58 ff<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 21


Szenenfoto aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

Ein junges Paar wird während einer Autofahrt<br />

von dem rätselhaften Mothman in Angst und<br />

Schrecken versetzt.<br />

Eine Mothman-Sichtungswelle<br />

Es gab weitere Sichtungen, und eine<br />

wahre „Mothman-Sichtungswelle“ folgte.<br />

Es gab Berichte aus den Städten<br />

Mason, Lincom, Longan, Kanwha und<br />

Nicholas. Menschen fuhren Hunderte<br />

von Kilometern zum TNT-Gebiet, in der<br />

Hoffnung, die Kreatur zu Gesicht zu bekommen.<br />

Eine Merkwürdigkeit war, daß das<br />

Wesen besonders an menstruierenden<br />

Frauen interessiert zu sein schien.<br />

Fünf Teenager fuhren in der Nacht<br />

des 20. November den Cambells Creek<br />

entlang und bekamen den Schock ihres<br />

Lebens, als in ihrem Scheinwerferlicht<br />

plötzlich eine vogelähnliche, aber<br />

menschengroße Kreatur neben einem<br />

Felsenbruchstück stehen sahen. Sie<br />

machte kehrt und rannte in die Wälder.<br />

Den Teenagern wurde nicht geglaubt,<br />

aber sie beteuerten, daß sie das Wesen<br />

tatsächlich gesehen hätten.<br />

Ein älterer Geschäftsmann aus Point<br />

Pleasant sah „Mothman“ in seinem Vorgarten<br />

stehen. Er ging nach draußen, um<br />

zu sehen, worum sein Hund bellte, und<br />

sah diese ungefähr zwei Meter große<br />

graue Gestalt mit den flammenden, direkt<br />

auf den Schultern sitzenden Augen.<br />

Einige Minuten lang stand er wie gelähmt<br />

da. Er merkte in dieser Zeitspanne nicht,<br />

wie die Zeit verstrich. Plötzlich flog die<br />

Kreatur weg, und der Mann taumelte zurück<br />

zum Haus. Er war so blaß und erschüttert,<br />

daß seine Frau dachte, er habe<br />

einen Herzanfall erlitten. 3<br />

Am 24. November sahen vier Leute,<br />

zwei Erwachsene und zwei Kinder,<br />

die durch das TNT-Gebiet fuhren, eine<br />

gigantische fliegende Gestalt mit roten<br />

Augen.<br />

Das Chaos wuchs, und Fernsehteams<br />

und „Mothman-Jäger“ überschwemmten<br />

nun das Gebiet. 4<br />

Der Erforscher des Unbekannten<br />

John A. Keel beschreibt in seinem Buch<br />

Die Mothman-Prophecies eine ganze<br />

Reihe derartiger Erscheinungen.<br />

Die „Mothman-Sichtungswelle“ ging<br />

mit einer lokalen UFO-Sichtungswelle<br />

einher. Unzählige Menschen sahen unbekannte<br />

fliegende Objekte mit roten<br />

und grünen Lichtern,<br />

aber ohne Flügel bzw.<br />

Tragflächen. Zur gleichen<br />

Zeit wurden auch<br />

parapsychologische<br />

Erscheinungen wie<br />

beispielsweise Poltergeistphänomene<br />

vermerkt. Bei Keel,<br />

der zu jener Zeit vor<br />

Ort recherchierte,<br />

meldeten sich - neben<br />

dem bekannten<br />

UFO-Kontaktler Woodrow Derenberger -<br />

sogenannte stille Kontaktler, das waren<br />

Personen, die behaupteten, von Außerirdischen<br />

kontaktiert zu werden. Allerdings<br />

offenbarten sie sich nur Keel, man<br />

kann ihnen also im Gegensatz zu vielen<br />

„UFO-Kontaktlern“, die in den Jahren zuvor<br />

auftraten, keine Geltungssucht oder<br />

ein Spekulieren auf finanziellen Gewinn<br />

nachsagen. Viele dieser „stillen Kontaktler“<br />

prophezeiten lokale oder globale Ereignisse,<br />

die zum Teil eintrafen, zum Teil<br />

aber auch nicht. Aliens wurden gesichtet,<br />

die aber nicht dem Erscheinungsbild entsprachen,<br />

das wir in der gängigen Literatur<br />

vorfinden. Oft ähnelten sie Orientalen<br />

oder Indianern. Sie machten seltsame<br />

Prophezeiungen und fielen häufig nur<br />

durch Details auf. So war in einem Fall<br />

die Gegend durch einen Dauerregen aufgeweicht,<br />

aber die Schuhe der Fremden<br />

waren sauber und ihre Kleidung trocken.<br />

Wer zu jener Zeit eines der Erlebnisse<br />

durchmachen mußte,<br />

wurde häufig nachfolgend von<br />

anderen Phänomen heimgesucht.<br />

Wer den Mothman sah, sah später<br />

auch UFOs, wer ein UFO sah, hatte<br />

später Kontakt mit den merkwürdigen<br />

Aliens usw. 5<br />

„Insgesamt“, so resümiert Keel, „sahen<br />

mehr als hundert<br />

Erwachsene diese geflügelte<br />

Unmöglichkeit<br />

in den Jahren 1966<br />

und 1667(...) Es war<br />

grau, anscheinend federlos<br />

und so groß wie<br />

ein Mann oder noch<br />

größer, hatte eine Flügelspannweite<br />

von ungefähr<br />

zehn Fuß [etwa<br />

3 ½ Meter, Anm. d. Autors],<br />

stieg gerade auf<br />

wie ein Helikopter und<br />

schlug nicht seine Flügel,<br />

wenn es flog. Sein<br />

Gesicht war ein Rätsel.<br />

Niemand konnte es<br />

beschreiben. Die beiden<br />

roten Augen dominierten<br />

es.“ 6<br />

Szenenfoto aus "Die<br />

Mothman-Prophezeiungen":<br />

John Klein (Richard Gere)<br />

erhält anonyme Telefonanrufe<br />

mit geheimnisvollen<br />

Prophezeiungen.<br />

Snallygasters<br />

1973 wurden in Maryland Wesen beobachet,<br />

die dem „Mothman“ ähnelten.<br />

Diesmal waren es die „Snallygasters“<br />

(schnelle Geister, das Wort ist vom deutschen<br />

schnelle geeschter abgeleitet), die<br />

gesehen wurden. Der Snallygaster wird<br />

nach Webster’s Third New International<br />

Dictionary als „eine mythische, nächtliche<br />

Kreatur, halb Vogel/halb Reptil“ beschrieben,<br />

„die im ländlichen Maryland<br />

Kinder und Geflügel drangsaliert“.<br />

Im Juni 1973 wurde innerhalb von<br />

zwei Wochen die Sichtung von sechs<br />

Snallygasters in der Gegend der Kleinstadt<br />

Sykesville, Maryland, verzeichnet.<br />

Die Zeugen, sagten, die Snallygasters<br />

seien zwei bis drei Meter groß und mit<br />

Haaren bedeckt gewesen.<br />

Hundert Meilen entfernt, in Enfield,<br />

Illionois, verwirrte ein Zwerg-Snallygaster<br />

die Behörden. Dieses Wesen war<br />

nur knappe 1½ Meter groß, und sein<br />

Körper war grau. Unglaublicherweise<br />

soll es auf drei Beinen gestanden haben.<br />

Es ließ - wie das Wesen von Sykesville<br />

- durchgehend vollständige Fußabdrücke<br />

zurück. 7<br />

1975 soll es in Texas zu Mothman-ähnlichen<br />

Erscheinungen gekommen<br />

sein. 8<br />

Es war wieder einmal in Virginia,<br />

allerdings nicht in Point Pleasant, sondern<br />

in Arlington, als ein Geschäftsmann<br />

zusammen mit drei Freunden im<br />

Winter 1968/69 eine merkwürdige Begegnung<br />

hatte. Die vier befanden sich<br />

damals auf einer Farm in der Nähe von<br />

Haymarket, als sie plötzlich ein fremdartiges<br />

sausendes Geräusch hörten,<br />

das aus der Gegend eines kleinen Sees<br />

kam. Neugierig machten sie sich mit<br />

einigen Hunden und Taschenlampen<br />

auf die Suche nach der Quelle. Plötzlich<br />

heulten die Hunde, machten kehrt und<br />

22<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

2<br />

Keel 1991, S. 61 ff<br />

3<br />

Keel 1991, S. 65<br />

4<br />

Keel 1991, S. 68<br />

6<br />

Keel 1991, S. 68


annten davon. Was war geschehen? Bei<br />

einem Baum stand eine große schattenhafte<br />

Gestalt, die zwischen zweieinhalb<br />

und dreieinhalb Metern groß war. Das<br />

Quartett eilte zurück zum Auto, schaltete<br />

die Scheinwerfer an und richtete<br />

sie auf den Schatten aus. Nun sahen sie<br />

ein großes „Ding“ mit großen rötlichorangenen<br />

Augen und flügelartigen<br />

Armen. Bald darauf verschwanden die<br />

vier vom Ort des Geschehens. 9<br />

Wir haben es hier mit einer biologischen<br />

Unmöglichkeit zu<br />

tun, mit Wesen, die eigentlich<br />

zu groß zum Fliegen sind und die<br />

zudem von ihren Flügeln gar keinen<br />

Gebrauch zu machen scheinen. Wir<br />

haben mysteriöse Zusammenhänge<br />

zwischen diesen „Vogelmenschen“,<br />

UFO-Sichtungen“ und anderen parapsychologischen<br />

Phänomenen. Die<br />

Sichtungen der „Flügelmenschen“<br />

fanden zu verschiedenen Zeiten und<br />

nicht immer in Wellen statt. Sie ereigneten<br />

sich bereits um die Jahrhundertwende<br />

zwischen dem 19. und dem<br />

20. Jahrhundert, als es noch keine<br />

globale und blitzschnelle weltweite<br />

Nachrichtenübermittlung gab in verschiedenen<br />

Ländern.<br />

Eine psychologische Erklärung dieser<br />

Phänomene kann sicherlich nicht<br />

ausgeschlossen werden, andererseits<br />

kann anhand der vorliegenden Informationen<br />

das Phänomen nicht einfach<br />

vom Tisch gewischt werden. Möglicherweise<br />

existieren Mothman und seine<br />

Verwandten tatsächlich - was auch<br />

immer sie sein mögen. ■<br />

Der Einsturz der<br />

Silver Bridge in Point<br />

Pleasant im Jahre<br />

1967 forderte 46<br />

Todesopfer. Hatte<br />

der "Mothman" seine<br />

Hand im Spiel?<br />

Szenenfoto aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

John<br />

Klein (Richard Gere) versucht,<br />

die Autofahrer auf der Silver<br />

Bridge vor dem drohenden<br />

Unglück zu warnen<br />

Quellen:<br />

Bord, Janet und Colin: Geheimnisse des<br />

20. Jahrhunderts, Bayreuth 1989<br />

Keel, John: The Mothman Prophecies.<br />

Lillburn 1991<br />

Keel, John: Disneyland of the gods.<br />

Lillburn 1995<br />

Roland M. Horn interessiert sich seit<br />

seiner Jugend für die<br />

Rätsel dieser Welt.<br />

Er schrieb zahlreiche<br />

Artikel für verschiedene<br />

Fachzeitschriften und<br />

Anthologien. Seine<br />

bekanntesten Bücher<br />

sind: Geheimagenten<br />

aus der Zukunft, Rätselhafte und<br />

phantastische Formen des Lebens,<br />

Rätselhafte Persönlichkeiten des<br />

vergangenen Jahrtausends, Sie sahen aus<br />

wie Untertassen, Atlantis – Alter Mythos –<br />

Neue Beweise und Apokalyptische Endzeit.<br />

Roland M. Horn lebt mit seiner Familie in<br />

Kleinblittersdorf an der Saar.<br />

6<br />

Keel 1995, S. 71f<br />

7<br />

Keel 1991, S. 71<br />

8<br />

Keel 1991, S, 34<br />

9<br />

Keel 1991, S, 34<br />

Szenenfotos aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

© 2011 Concorde Home Entertainment GmbH.<br />

© DVD „Die Mothman-Prophezeiungen“<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 23


Das aggressive<br />

Potential<br />

Sind Alien-Invasionen realistisch?<br />

Roland Roth<br />

24<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Sollten hochentwickelte<br />

intelligente Zivilisationen<br />

nicht Aggressionen<br />

und Zerstörungswut<br />

überwunden haben?<br />

Einige Wissenschaftler gehen von<br />

der Überlegung aus, daß jede fortgeschrittene<br />

Zivilisation immens weise<br />

und gütig sein müßte und die Fortentwicklung<br />

hochstehender Kulturen einhergehend<br />

sein muß mit der Tatsache,<br />

daß diese Zivilisationen ihre aggressiven<br />

Potentiale abgelegt haben, weil sie<br />

sich andernfalls höchstwahrscheinlich<br />

selbst ausgerottet hätten. Was wäre<br />

jedoch, wenn wir dort draußen auf das<br />

abgrundtief Böse treffen würden? Haben<br />

wir Menschen gar ein aggressives<br />

Erbe aus der Vergangenheit?<br />

Hollywood serviert uns derzeit<br />

eine wahre Flut von „Alien-Filmen“,<br />

die meist das Thema „Invasion“<br />

zum Inhalt haben. Das Fürchten<br />

lehren uns so aktuelle Blockbuster wie<br />

„World Invasion: Battle Los Angeles“,<br />

die neue Serie „V-Die Besucher“, ein<br />

Remake der Originalserie aus dem<br />

Jahr 1984, oder auch Klassiker wie<br />

„Aliens“, „Das Ding aus einer anderen<br />

Welt“ oder „Predator“, die uns mit dem<br />

namenlosen Grauen bekannt machen.<br />

Die Gemeinsamkeit solcher Leinwand-<br />

Thriller läßt sich in der implizierten Aggressivität<br />

der Fremden uns gegenüber<br />

finden.<br />

Sollten hochentwickelte Zivilisationen<br />

Intelligenz und technologisches<br />

Wissen nicht als Voraussetzung für eine<br />

fortschrittliche Entwicklung besitzen?<br />

Fortschritt könnte nicht nur bedeuten,<br />

daß sie die Gefahr der Selbstzerstörung<br />

überwunden haben, sondern auch den<br />

Drang, Aggressionen und Zerstörungswut<br />

auf andere <strong>Welten</strong> und Zivilisationen<br />

zu übertragen.<br />

Gerade die Weiterentwicklung in<br />

wissenschaftlich-technologischer und<br />

ethischer Hinsicht birgt ein gewaltiges<br />

Potential. Haben solche Zivilisationen<br />

die Erfahrung längst hinter sich gelassen,<br />

daß Krieg nicht nur teuer, sondern<br />

völlig nutzlos ist?<br />

Grundsätzlich hat die Natur in der<br />

Evolution Jäger, Räuber und Krieger<br />

bevorzugt, also schnelle, wendige und<br />

aggressive Arten. Doch Selbsterhaltungstrieb<br />

und Kooperationsverhalten<br />

bestimmen ein relativ ausgewogenes<br />

System, eine Symbiose auf globaler<br />

Ebene. Die Jagd allein ist für eine aggressive<br />

Krieger-Spezies kein ultimatives<br />

Ziel, denn mit der Zeit würde das<br />

bedeuten: Nichts zu essen, außer sich<br />

gegenseitig aufzufressen.<br />

In Science Fiction –<br />

Filmen sind aggressive<br />

außerirdische<br />

Wesen wie gesagt meist<br />

nicht nur böse, bedrohlich<br />

oder lediglich<br />

nur semi-intelligent,<br />

sondern von einer fiktiven<br />

Evolution oft mit<br />

äußerst beachtlichen<br />

Überlebensmechanismen<br />

und Intelligenzstadien<br />

ausgestattet.<br />

Einige Entitäten<br />

könnten dermaßen aggressiv<br />

sein, daß sie<br />

ohne ethische Moralvorstellungen,<br />

Angst<br />

oder Mitleid perfiderweise<br />

perfekte Organismen<br />

darstellen. Die<br />

Science Fiction – Reihe „Alien“ veranschaulicht<br />

dies auf dramatische Weise.<br />

In dem Kinostreifen „Virus“ wird<br />

demgegenüber eine völlig fremdartige<br />

Lebensform portraitiert, die vollkommen<br />

aus Elektrizität und Energie<br />

zu bestehen scheint. Um auf der Erde<br />

überlebensfähig zu sein, konstruiert<br />

es sich Drohnen, Biomechanismen aus<br />

menschlichem Gewebe und Metallteilen,<br />

die gegen den „Virus“ Mensch vorgehen,<br />

da dieser in den Augen dieser<br />

Intelligenz unterentwickelt ist, seine<br />

Existenz bedroht und somit die Umgebung<br />

„verseucht“.<br />

Wären solche Mensch-Maschinen-<br />

Kombinationen die idealen Exekutiv-<br />

Kommandos aggressiver Spezies, auch<br />

wenn sie unseren ethischen Vorstellungen<br />

widersprechen? Mit großer Widerstandsfähigkeit<br />

ausgestattet sind<br />

kybernetische Organismen (Kyborg)<br />

fähig, extremen und entbehrungsreichen<br />

Belastungen wie Reisen durch das<br />

Weltall standzuhalten. Auch menschliche<br />

Wissenschaftler haben bereits in<br />

der Theorie Kyborgs zum Zwecke der<br />

Weltraumfahrt entwickelt.<br />

Für Gale Anne Hurt, Produzentin des<br />

Streifens „Virus“ und solcher Welterfolge<br />

wie „Terminator“, „Alien“ oder „The<br />

Abyss“, ist eine solche Lebensform in<br />

keiner Weise ein Hirngespinst:<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 25


„Die große Mehrheit der Menschen<br />

glaubt, daß es auf unserem Planeten<br />

schon außerirdische Begegnungen gegeben<br />

hat, und ich bin eine davon! Ich<br />

glaube, daß wir Menschen nur einen<br />

winzigen Überblick über das haben, was<br />

da draußen vor sich geht. Ich glaube fest<br />

daran, daß wir nicht alleine sind, daß<br />

das Leben viele verschiedene Formen<br />

annehmen kann. In `Virus´ gehen wir<br />

von der Annahme aus, daß es eine Art<br />

`elektronische´ Lebensform gibt, und<br />

ich denke nicht, daß das eine so ganz<br />

und gar abwegige Möglichkeit ist!“<br />

Die NSA und außeriridsche<br />

Intelligenz<br />

Wären außerirdische Intelligenzen<br />

nun eher friedlicher Natur und ebenso<br />

kontaktfreudig wie wir Menschen,<br />

dann würden sie wohl versuchen, mit<br />

den unterschiedlichsten Kommunikationstechniken<br />

eine Verbindung herzustellen.<br />

Doch die Bereitschaft, ihre Erfahrungen<br />

und ihr Wissen mit uns oder<br />

anderen zu teilen, ist nicht ganz so einfach.<br />

Wir können kaum erwarten, daß<br />

deren Weltanschauung und Auffassung<br />

sich von unserer kaum unterscheidet,<br />

von der Sprache ganz zu schweigen. So<br />

unterscheiden sich Ameisen auch unglaublich<br />

stark von Delphinen. Weshalb<br />

jedoch ist noch niemand in Kontakt und<br />

vor allem Austausch mit uns getreten?<br />

Sind Zivilisationen, die sich möglicherweise<br />

in unserem interstellaren Umkreis<br />

befinden, lediglich reserviert uns<br />

gegenüber, oder sind sie uns weit voraus<br />

und meiden deshalb einen offenen<br />

Kontakt?<br />

Probleme kann es aber auch bei<br />

solch einem Erfahrungsaustausch<br />

mit einer außerirdischen<br />

Zivilisation geben. Würden wir mit Entsetzen,<br />

Schock oder Aggression reagieren,<br />

wenn das fremde Wertesystem in<br />

Kultur, Religion oder Ethik gänzlich dem<br />

unserem widersprechen würde? Und<br />

wäre es nicht fatal, wenn diese Wesen<br />

weitaus intelligenter und aggressiver<br />

als unsere Spezies wären? Depressionen<br />

und Minderwertigkeitsgefühle wären<br />

vorprogrammiert.<br />

Seit der teilweisen Herausgabe der<br />

sogenannten UFO-Akten der NSA (National<br />

Security Agency) kamen im Kontext<br />

recht brisante Informationen zum<br />

Vorschein, die man trotz der erheblich<br />

geschwärzten Dokumente herauslesen<br />

konnte. Im NSA – Non-Comint-<br />

Dokument I geht die NSA explizit auf die<br />

UFO-Hypothese ein und unterteilt die<br />

langjährigen UFO-Sichtungen in verschiedene<br />

Variablen, klassifiziert werden<br />

sie so beispielsweise als Scherze,<br />

Halluzinationen, natürliche Phänomene,<br />

geheime irdische Projekte und - last<br />

but not least - als den Ursprung einer<br />

außerirdischen Intelligenz.<br />

Als ob diese Einstufung einer hochoffiziellen<br />

Behörde an sich nicht schon<br />

brisant genug wäre, wurde auf dem Dokument<br />

über den extraterrestrischen<br />

Ursprung des Phänomens handschriftlich<br />

angemerkt: „Nach manchen bedeutenden<br />

Wissenschaftlern, die mit Studien<br />

über dieses Phänomen befaßt waren,<br />

kann diese Hypothese nicht ausgeschlossen<br />

werden.“ Im Folgenden wird<br />

diese Hypothese sogar in aller Ernsthaftigkeit<br />

analysiert. So geht die NSA in<br />

ihren Dokumenten nachweislich davon<br />

aus, daß diese<br />

Hypothese weitreichende<br />

Implikationen<br />

für<br />

das Überleben<br />

der Menschheit<br />

hat. Letztendlich<br />

ist von der Tatsache<br />

auszugehen,<br />

daß fremde<br />

Besucher uns<br />

auch folglich<br />

technologisch<br />

überlegen sind.<br />

Im Vergleich zur<br />

Menschheitsgeschichte<br />

lassen<br />

sich zahlreiche<br />

Beispiele von<br />

einer Konfrontation<br />

zwischen<br />

einer technologisch überlegenen Zivilisation<br />

und einem technologisch rückständigen<br />

Volk aufführen. Meist war ein<br />

technologisch überlegenes Volk ebenso<br />

mit einer kraftvolleren und aggressiveren<br />

Kultur ausgestattet. In solch einer<br />

Begegnung zwischen zwei Völkern von<br />

signifikant unterschiedlichem kulturellem<br />

Level erleiden diejenigen, die die<br />

niedrigere Entwicklungsstufe haben,<br />

meistens einen tragischen Verlust ihrer<br />

Identität und werden in der Folge von<br />

dem anderen Volk assimiliert.<br />

Die NSA geht in ihren Studien<br />

sogar so weit, daß die Überlebenschancen<br />

in einem solchen<br />

Fall verifiziert werden. Als Beispiel wird<br />

das japanische Volk herangezogen, das<br />

bravourös gezeigt hat, welche Methoden<br />

erforderlich sind, um die eigene<br />

Identität zu wahren und das Überleben<br />

zu sichern. Dies hängt von vielen Faktoren<br />

ab, die sich im Falle einer Assimilierung<br />

durch ein technologisch höher<br />

stehendes Volk ergeben:<br />

1. Volle und aufrichtige Akzeptanz<br />

der Natur der Unterlegenheit, die dich<br />

von der Überlegenheit der anderen Völker<br />

trennt,<br />

Alien-Wesen aus dem<br />

Science-Fiction-Film<br />

"Alien vs. Predator"<br />

Würden wir mit Entsetzen,<br />

Schock oder Aggression<br />

reagieren, wenn das<br />

fremde Wertesystem<br />

in Kultur, Religion oder<br />

Ethik gänzlich dem<br />

unseren widersprechen<br />

würde?<br />

26<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Templerdarstellung in<br />

Couvertoirade<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 27


2. Vollständige nationale Solidarität<br />

in allen Positionen, die in der Beziehung<br />

mit der anderen Kultur eingenommen<br />

werden,<br />

3. Hoch kontrollierter und begrenzter<br />

Umgang mit der anderen Seite – nur<br />

diejenigen Aktionen durchzuführen, die<br />

vorteilhaft für den Fremden sind, zu<br />

denen du absolut durch die Umstände<br />

gezwungen bist,<br />

4. Eine korrekte, aber freundliche<br />

Haltung gegenüber dem anderen Volk,<br />

5. Eine nationale Anstrengung, alles<br />

nur Erdenkliche über die andere Kultur<br />

zu lernen – ihre technologischen und<br />

kulturellen Stärken und Schwächen,<br />

6. So viele Vorteile der anderen wie<br />

nur möglich zu übernehmen und dies so<br />

schnell wie möglich zu tun – bei gleichzeitiger<br />

Bewahrung deiner eigenen<br />

Identität, indem du jeden neuen Wissensschritt<br />

in deinen eigenen kulturellen<br />

Kontext einbaust.<br />

Hier nun ist es mehr als interessant,<br />

mit welchen monumentalen<br />

Gedankengängen die NSA<br />

über die Folgen einer möglichen Eroberung<br />

der Erde durch außerirdische<br />

Aggressoren nachdenkt. Immerhin ist<br />

der NSA wohlbekannt, daß Spekulationen<br />

allein nicht ausreichend sind, um<br />

eine mögliche Bedrohung in Erwägung<br />

zu ziehen. Man mag sich angesichts der<br />

Entwicklungen der letzten Jahre spekulativ<br />

fragen, ob solch eine Assimilierung<br />

nicht schon längst stattgefunden hat<br />

und unsere „Volksvertreter“ ein „stilles“<br />

Abkommen mit einer technologisch<br />

weit fortgeschrittenen, möglicherweise<br />

sogar aggressiven Spezies getroffen<br />

hat. Wie sonst mag sich der verdrossene<br />

Bürger vorstellen, weshalb sogar in<br />

demokratischen Ländern immer mehr<br />

Verordnungen, Verbote, Preissteigerungen<br />

und Verleumdungen oder gar<br />

Klimaveränderungen an der Tagesordnung<br />

sind...<br />

Woher stammt das<br />

aggressive Potential?<br />

Die menschliche Vergangenheit zeigt<br />

uns deutlich die entwicklungsgeschichtliche<br />

Tendenz, daß sich technologische<br />

Entwicklungssprünge oftmals<br />

analog mit aggressiven Implikationen<br />

in Kriegszeiten und unmittelbarer Bedrohung<br />

der eigenen Existenz ereigneten.<br />

Die militärische Nutzung von neuer<br />

Technologie ist oftmals ein primäres<br />

Ziel in Forschung und Entwicklung.<br />

Wen wundert es, schlummert doch die<br />

angeborene Aggressivität in jedem von<br />

uns, ungeachtet dessen, wie friedvoll<br />

er sich auch gibt. Es stellt sich überdies<br />

die Frage, inwieweit außerirdische<br />

Zivilisationen eine ethisch-moralische<br />

Entwicklung durchlaufen haben. Auch<br />

in Hinsicht auf unsere eigene Vergangenheit<br />

stellt sich die Frage, in welcher<br />

Weise sich die technologische Entwicklung<br />

auf unserer Erde vollzogen hat und<br />

von wem wir unser aggressives Potential<br />

geerbt haben. Folgende Szenarien<br />

sind hierbei von Interesse:<br />

1. Unser blauer Planet war im Laufe<br />

seiner Geschichte nicht immer ganz<br />

allein. Uns bislang noch unbekannte<br />

Individuen kamen auf diesen Planeten,<br />

brachten den hier ansässigen Menschen<br />

großes Wissen und eine Weiterentwicklung<br />

unserer Kultur.<br />

2. Eine uralte Superzivilisation entwickelte<br />

sich völlig autark und ohne<br />

Einfluß von „außen“ auf unserem Planeten<br />

und war technologisch sehr weit<br />

fortgeschritten, wobei sie sogar die<br />

Raumfahrt beherrschte.<br />

Diese uns unbekannten Vorväter gaben<br />

uns möglicherweise das aggressive<br />

Potential mit auf den Weg, mit dem diese<br />

Lehrmeister von damals auf unserem<br />

Planeten Kriege führten, Menschen vernichteten,<br />

genetische Experimente an<br />

unseren Vorfahren durchführten und<br />

unsere Spezies sogar als begehrenswert<br />

fanden. Dazu sind die zahlreichen Überlieferungen<br />

von Interesse, die Kriege in<br />

grauer Vorzeit belegen, so bei den indischen<br />

Überlieferungen, die von Götterschlachten,<br />

Weltraumstädten und fliegenden<br />

Maschinen zu berichten wissen.<br />

Sind genetische Experimente vor<br />

Jahrtausenden an unserem aggressiven<br />

Verhalten schuld? Viele der Religionsgründer<br />

aus frühgeschichtlicher Zeit<br />

wurden auf rätselhafte Weise geboren.<br />

Die Zeugung Buddhas ist eines der interessantesten<br />

Beispiele. Buddhas Mutter<br />

„Maya“ hatte eine höchst merkwürdige<br />

Empfängnis, denn sie wurde von Göttern<br />

auf einen Berg entführt, dort mußte sie<br />

sich auf ein „himmlisches Bett“ legen.<br />

Darauffolgend umwandelte sie etwas,<br />

was sie als „weißen Elefanten“ interpretierte,<br />

der, wie auch immer, in ihren Leib<br />

hineingegangen sein soll. Nach der Prozedur<br />

brachten diese Götter sie wieder<br />

an ihren Entführungsort zurück. Noahs<br />

Mutter Bat Enosch wurde auch nicht vom<br />

Ehegatten Lamech geschwängert, sondern<br />

lt. den Schriften der Apokryphen<br />

(Buch Henoch) durch einen „der Söhne<br />

des Himmels“. Auch Gilgamesch ist zu<br />

zwei Dritteln göttlicher und zu einem<br />

Drittel irdischer Natur. Diese Vorgänge<br />

ließen sich beliebig fortführen und gleichen<br />

einer künstlichen Befruchtung, den<br />

Mythologen ist diese „magische Empfängnis“<br />

seit Jahrzehnten unter dem<br />

Fachbegriff conceptio magica bekannt.<br />

Irgendwann aber waren diese Lehrmeister<br />

wieder verschwunden, reisten<br />

abermals zu den Sternen, von denen<br />

sie wohl einst gekommen waren, oder<br />

verschwanden als Urkultur in katastrophalen<br />

Kataklysmen der Erdgeschichte.<br />

Zurück blieben die Überreste ihres Wissens,<br />

das noch heute in uns schlummert.<br />

In unserer heutigen Zeit stimmen dann<br />

hochentwickelte Technologien aus frühen<br />

Zeiten und merkwürdige Artefakte<br />

nachdenklich, wie sie auf Biegen und<br />

Brechen in unser fein zurechtgelegtes<br />

Lehrbild über die menschliche Geschichte<br />

hineinpassen könnten. Wird unsere<br />

Zivilisation von heute ebenfalls eine<br />

technologisch hochstehende Kulturstufe<br />

erreichen, die uns sogar den Weg zu den<br />

Sternen öffnen wird? Mit welcher Mentalität<br />

werden wir diese Reisen zu anderen<br />

<strong>Welten</strong> begehen? Haben wir Menschen<br />

von heute das aggressive Potential unserer<br />

Lehrmeister geerbt? ■<br />

Roland Roth ist freier Schriftsteller und Journalist.<br />

Er befaßt sich seit seiner<br />

Jugend mit den Rätseln der<br />

Welt. Sein Interesse legt<br />

er dabei auf Existenz und<br />

Ethik extraterrestrischer<br />

Zivilisationen und der<br />

Zukunft der Menschheit<br />

im Kosmos. Er ist Autor<br />

zahlreicher Bücher. Beiträge in Anthologien und<br />

Zeitschriften aus dem In- und Ausland. Zuletzt<br />

Autor des Buches "Technogötter". Roland Roth<br />

ist Herausgeber des interdisziplinären Special-<br />

Interest-Magazins >>Q`PHAZE – Realität anders!


MATRIX3000<br />

Buchempfehlungen<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Fehler in der Matrix<br />

Michaels Verlag, Peiting 2003<br />

ISBN 978-3-89539-236-8<br />

€ 24,80<br />

Johannes von Buttlar<br />

RaumZeit<br />

Herbig-Verlag, München<br />

2009<br />

ISBN 978-3-77662-599-8<br />

€ 9,99<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Welt am Limit<br />

Michaels Verlag, Peiting 2011<br />

ISBN 978-3-89539-390-7<br />

€ 24,80<br />

Roland M. Horn<br />

Rätselhafte & Phantastische<br />

Formen des Lebens<br />

Bohmeier-Verlag,<br />

Leipzig 2002<br />

ISBN 978-3-89094-348-0<br />

€ 19,95<br />

Die Mothman-<br />

Prophezeiungen<br />

DVD<br />

Concorde Home<br />

Entertainment 2003<br />

ASIN: B0000633LO<br />

€ 9,90<br />

Roland Roth<br />

Technogötter<br />

Ancient Mail Verlag 2011<br />

ISBN 978-3-935910-88-0<br />

€ 16,50<br />

Ernst Meckelburg<br />

Zeitexperimente<br />

Michaels Verlag, Peiting 2007<br />

ISBN 978-3-89539-491-1<br />

€ 21,80<br />

Lars A. Fischinger<br />

Historia Mystica<br />

Ansata Verlag<br />

Verlagsgruppe Random<br />

House 2009<br />

ISBN 978-3-77877-364-2<br />

€ 17,95<br />

Reinhard Habeck<br />

Texte, die es nicht<br />

geben dürfte<br />

Ueberreuter-Verlag, Wien 2011<br />

ISBN 978-3-80007-498-3<br />

€ 19,99<br />

Paramahansa Yogananda<br />

Autobiographie eines Yogi<br />

Self-Realization Fellowship,<br />

Los Angeles 1998<br />

ISBN 978-0-87612-087-3<br />

€ 12,90<br />

Wolfgang Hahl<br />

Die Rückkehr der<br />

Weißen Büffelfrau<br />

Neue Welt Verlag, Wien 2006<br />

ISBN 978-3-93795-777-7<br />

€ <strong>14</strong>,90<br />

Thomas Ritter<br />

Das Schicksalsjahr<br />

der Menschheit<br />

2012 und darüber hinaus<br />

Ancient Mail Verlag 2010<br />

ISBN 978-3-93591-080-4<br />

€ 18,50<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Stück<br />

ISBN 978-3-89539-236-8 Fehler in der Matrix 24,80 €<br />

ISBN 978-3-77662-599-8 RaumZeit 9,99 €<br />

ISBN 978-3-89539-390-7 Welt am Limit 24,80 €<br />

ISBN 978-3-89094-348-0 Rätselhafte & Phantastische Formen ... 19,95 €<br />

ASIN B0000633LO Die Mothman-Prophezeiungen (DVD) 9,90 €<br />

ISBN 978-3-935910-88-0 Technogötter 16,50 €<br />

ISBN 978-3-89539-491-1 Zeitexperimente 21,80 €<br />

ISBN 978-3-77877-364-2 Historia Mystica 17,95 €<br />

ISBN 978-3-80007-498-3 Texte, die es nicht geben dürfte 19,99 €<br />

ISBN 978-0-87612-087-3 Autobiographie eines Yogi 12,90 €<br />

ISBN 978-3-93795-777-7 Die Rückkehr der Weißen Büffelfrau <strong>14</strong>,90 €<br />

ISBN 978-3-93591-080-4 Das Schicksalsjahr der Menschheit 18,50 €<br />

ISBN 978-3-89539-490-4 Animal PSI 19,80 €<br />

Hartwig Hausdorf<br />

Animal PSI<br />

Michaels Verlag, Peiting 2007<br />

ISBN 978-3-89539-490-4<br />

€ 19,80<br />

Ausgefüllt und unterschrieben an:<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH,<br />

Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91<br />

Ich wünsche Bankeinzug: Bank:<br />

Bankleitzahl:<br />

Kontonummer:<br />

Name:<br />

Str., Hausnr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Tel./Fax:<br />

Datum/Unterschrift:<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18<br />

E-mail: Info@michaelsverlag.de


2109<br />

Ernst Meckelburg<br />

Zeitexperiment<br />

Mysteriöse Computer-Connection<br />

überbrückt Jahrhunderte<br />

30<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Über einen geheimnisvollen "Lichtkasten"<br />

entstand eine Verbindung zwischen<br />

dem 16. Jahrhundert und einem<br />

Personal Computer unserer Tage.<br />

Wir schreiben das Jahr 1984. Im<br />

Hause des englischen Lehrers<br />

Ken Webster in Dodleston, nur<br />

wenige Kilometer vom traditionsreichen<br />

Chester entfernt, treten während Renovierungsarbeiten<br />

massive Spukerscheinungen<br />

auf. Das romantische Meadow<br />

Cottage wurde auf alten Fundamenten<br />

errichtet, deren Ursprung weit in die<br />

Jahrhunderte zurückreicht. Webster bewohnt<br />

es zusammen mit seiner Freundin<br />

Debbie Oakes, die offenbar über ein<br />

hohes Maß an Medialität verfügt. Möbel<br />

bewegen sich, wie von Geisterhand<br />

geführt, Werkzeuge verschwinden auf<br />

unerklärliche Weise, seltsame Mitteilungen<br />

erscheinen auf Fußböden und an<br />

Wänden. Schabernack, Psychokinese<br />

oder Manifestationen aus einem anderen<br />

Seinsbereich?<br />

Dann erscheint mit einem Mal auf<br />

der Diskette eines von der Schule ausgeborgten<br />

Personal Computers unter<br />

„KDN“ (für Ken, Debbie und Nic,<br />

eine gerade anwesende Besucherin)<br />

ein merkwürdig verstümmeltes „Gedicht“,<br />

dessen Inhalt zunächst keinen<br />

Sinn ergibt. Als einige Tage danach auf<br />

dem Monitor des PC ein erster zusammenhängender<br />

Text in altertümlichem<br />

Englisch auftaucht, glaubt Webster zunächst,<br />

jemand wolle ihm einen Streich<br />

spielen:<br />

„I WRYTE ON BEHALF OF MANYE<br />

- WOT STRANGE WORDES THOU SPE-<br />

KE ... THOU ART GOODLY MAN WHO<br />

HATH FANCIFUL WOMAN WHO DWEL<br />

IN MYNE HOME … WITH LYTES WHICHE<br />

DEVYL MAKETH ... ‘TWAS A GREATE<br />

CRYME TO HATH BRIBED MYNE HOUSE<br />

- L. W.“<br />

Ken las und staunte: „Ich schreibe<br />

im Auftrag vieler. Was für seltsame<br />

Wörter du gebrauchst. Du bist ein guter<br />

Mann, der eine phantasievolle Frau hat.<br />

Ihr lebt in meinem Haus, mit Lichtern,<br />

die der Teufel macht. Es war ein großes<br />

Verbrechen, mein Haus gestohlen zu<br />

haben. L. W.“<br />

Im Laufe der Monate entwickelte<br />

sich zwischen Webster und einer Persönlichkeit,<br />

die sich zunächst Lukas<br />

Wainman nannte, eine etwa 300 Mitteilungen<br />

(= 2000 Wörter) umfassende,<br />

bislang einmalige Zweiweg-Transkommunikation<br />

(Senkowski). Die meisten<br />

Texte waren nachweislich im Spätmittelenglisch<br />

des <strong>14</strong>. bis 16. Jahrhunderts<br />

abgefaßt. Sie wurden von Websters Kollegen<br />

Peter Trinder, einem Altphilologen,<br />

sowie von anderen Sprachspezialisten<br />

auf ihre Echtheit hin überprüft und<br />

als der damaligen Zeitepoche zugehörig<br />

eingestuft.<br />

Wie mich Ken Webster später wissen<br />

ließ, hat es mit diesem Spätmittelenglisch<br />

seine besondere Bewandtnis: Weltweit<br />

gibt es nicht mehr als zehn Personen,<br />

die dieses Englisch mit all seinen Finessen<br />

beherrschen, die als „natürliche“<br />

Urheber der Texte in Frage hätten kommen<br />

können. Und diese sind in nur zwei<br />

Institutionen zu finden. Es erscheint<br />

widersinnig anzunehmen, daß einer dieser<br />

Spezialisten im Laufe von fast zwei<br />

Jahren aus purem Zeitvertreib etwa<br />

300 „Botschaften“ verfaßte, um einen<br />

gutbeleumundeten Lehrer, der an Paranormalem<br />

gar nicht interessiert war,<br />

aus der Fassung zu bringen, ihn womöglich<br />

zu diskreditieren.<br />

Lukas Wainman - er will nach eigenen<br />

Angaben 1546 im „gleichen Haus“<br />

wie Webster gelebt haben - gab sich<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 31


"An bestimmten Orten gibt es so etwas wie 'Gebiete konvexen<br />

Magnetismus'. ... Dort wird das 'Licht/Zeit'-Kontinuum<br />

erheblich verzerrt, ... so daß 'sensitive' Individuen einen Blick<br />

in die Vergangenheit oder Zukunft werfen können..."<br />

Mitteilung an Ken Websters Computer "aus dem Jahre 2109"<br />

32<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


später als der historisch nachgewiesene<br />

Tomas Harden zu erkennen, der<br />

während der Regierungszeit Heinrichs<br />

VIII. tatsächlich gelebt hatte. Ein „unheimlicher<br />

Bote“ hatte sich - in grünes<br />

Licht getaucht -, aus der Kaminwand<br />

kommend, vor ihm materialisiert und<br />

ihm eine „leems boyster“ (etwa „Lichtbox“<br />

oder Monitor) übergeben. Mit diesem<br />

nur für ihn sichtbaren Apparat will<br />

er beidseitige Kontakte zu Websters Gegenwart<br />

hergestellt haben.<br />

Beim Lesen der in Websters Buch<br />

„The Vertical Plane“ („Die vertikale Ebene“)<br />

sowohl in Altenglisch als auch in<br />

neuenglischer Übersetzung festgehaltenen<br />

Computertexte gewinnt man den<br />

Eindruck, Harden hätte tatsächlich die<br />

Möglichkeit gehabt, mental-apparativ<br />

die Zeitbarriere in Richtung Zukunft zu<br />

durchbrechen.<br />

Tomas Harden, der sich über eine<br />

vom Sheriff von Chester angeordnete<br />

kurzfristige Inhaftierung und die ständige<br />

Überwachung seiner Person sehr<br />

betrübt zeigte, hoffte auf Websters Hilfe,<br />

die ihm dann auch auf indirekte Weise<br />

zuteil wurde.<br />

Hilfeleistung aus der Zukunft? Von<br />

einem Menschen, der für Harden<br />

doch noch gar nicht existieren<br />

durfte? Wie glaubhaft sind eigentlich<br />

Websters Kontakte zu einer Wesenheit,<br />

die vorgab, gleichzeitig, wenn auch nicht<br />

zur „gleichen Zeit“ mit ihm zu leben?<br />

Unterlag Webster dreihundert Mal einer<br />

bösen Täuschung, halluzinierten<br />

er, seine Freundin und zufällig Anwesende<br />

allesamt und immerfort? War er<br />

womöglich Opfer einer hinterhältigen,<br />

intelligent inszenierten Verschwörung,<br />

oder war hier gar Betrug im Spiel?<br />

Die über Englands Grenzen hinaus<br />

bekannte „Society for Psychical Research“<br />

(SPR; Englands renommierte<br />

parapsychologische Gesellschaft) versuchte<br />

in der Zeit von Mai bis Oktober<br />

1985 diesen ungewöhnlichen Fall von<br />

Computerspuk zu klären - bedauerlicherweise<br />

mit höchst unzulänglichen<br />

Mitteln. Ihre offenbar wenig erfahrenen<br />

Vertreter unterließen es unter anderem,<br />

die zahlreichen Computerausdrucke auf<br />

ihre linguistische und historische Richtigkeit<br />

zu überprüfen. Textinhalte, Sprache,<br />

Redensarten und der paranormale<br />

Hintergrund des Geschehens blieben<br />

völlig unberücksichtigt. Die „Untersuchung“<br />

verlief denn auch ergebnislos:<br />

Schlamperei und Voreingenommenheit<br />

verhinderten eine eindeutige Stellungnahme<br />

zu diesem Fall. Dabei stellte es<br />

sich später heraus, daß Computerspuk<br />

gar nicht einmal so selten ist. Websters<br />

Computer-Anschluß wurde seinerzeit<br />

mehrfach gründlich überprüft. Da keine<br />

Telefonverbindung zum Computer<br />

bestand und unter dem Haus auch kein<br />

zentrales Telefonkabel der Post verlegt<br />

war, können externe Einflüsse ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Wenn es eines weiteren Beweises<br />

für die Echtheit des Websterschen<br />

Phänomens bedurft hätte:<br />

Die Existenz des historischen Tomas<br />

Harden wurde später (!) anhand von<br />

Dokumenten aus jener Zeit verbindlich<br />

nachgewiesen. Hardens Name ist in den<br />

Aufzeichnungen des Oxford Brasenose<br />

College verzeichnet, wo er 1534 seinen<br />

„Master of Arts“ erhalten hatte. Als Dekan<br />

der College-Kapelle war er später<br />

von der Hochschule verwiesen worden,<br />

weil er sich, entgegen einer Anordnung<br />

Heinrichs VIII., geweigert hatte, den Namen<br />

des damaligen Papstes aus den<br />

Meßbüchern zu streichen.<br />

In den Botschaften, die Websters PC<br />

ausspuckte, waren zahllose Bruchstükke<br />

und Einzelheiten historischen Inhalts<br />

eingeflochten, die weder er noch seine<br />

Freunde kennen konnten, wie z. B. ein<br />

früherer, heute längst vergessener<br />

Name der Stadt Bristol.<br />

Harden, der nach eigenen Angaben<br />

den fiktiven Computer neben seinem<br />

Kamin als „Kasten mit einer Fülle von<br />

Lichtern“ wahrnahm, machte sich bei<br />

Webster nicht nur durch PC-Ausdrucke,<br />

sondern, wie bereits erwähnt, auch<br />

durch sogenannte „Direkte Schrift“ bemerkbar.<br />

Er kritzelte seine Botschaften<br />

auf herumliegendes Papier oder mit<br />

Kreide auf den Fußboden. Diese wurden<br />

bilddokumentarisch festgehalten.<br />

Interessant ist Hardens Behauptung,<br />

Webster, seine Freundin und Besucher<br />

sehen zu können. Er gab vor, die „Zeichen“,<br />

die er übermittelte, würden entsprechend<br />

seinen Wünschen und Vorstellungen<br />

im „Lichtkasten“ entstehen<br />

- ein psychokinetisches Phänomen, das<br />

über Jahrhunderte hinweg seine Wirkung<br />

entfaltete. Es zeigt einmal mehr<br />

den Einfluß des zeitlosen Bewußtseins<br />

auf materielle Systeme, so wie er in der<br />

Quantenphysik durch den „Beobachtereffekt“<br />

beschrieben wird.<br />

Am 27. April 1985 sollte die bis dahin<br />

geordnet verlaufene Zweiweg-Kommunikation<br />

Webster-Harden eine dramatische<br />

Wendung nehmen. Die an diesem<br />

Tag eintreffende Computer-Botschaft<br />

war, wenn auch etwas linkisch, in modernem<br />

Englisch abgefaßt. Sie schlug<br />

im Meadow Cottage wie eine Bombe ein:<br />

„YOU SAID YOUR TIME IS 1985. I<br />

THOUGHT YOU WERE ALSO FROM 2109<br />

LIKE YOUR FRIEND WHO BROUGHT<br />

THE BOX OF LIGHTS, PRAY“<br />

(„Sie behaupteten, daß Ihre Zeit 1985<br />

sei. Ich dachte, sie wären auch aus dem<br />

Jahre 2109 wie Ihr Freund, der den<br />

‚Lichtkasten‘ überbrachte, ja?“)<br />

Zum ersten Mal hatte sich eine Zeitexperimentalgruppe<br />

„2109“ gemeldet,<br />

die vorgab, Organisator eines Zeitmanipulationsexperiments<br />

zu sein, über<br />

das sie jedoch „keine vollständige Verfügung<br />

habe“. Der Kommunikator aus<br />

dem Jahre 2109 beschrieb seine Welt<br />

als „Tachyonen-Universum“. Es bewege<br />

sich mit einer „jeden Punkt unserer Zeit<br />

Webster erhielt Kontakt<br />

zu einem Menschen,<br />

der vorgab, gleichzeitig,<br />

wenn auch nicht zur<br />

"gleichen Zeit"<br />

mit ihm zu leben.<br />

und unseres Universums überdeckenden“<br />

Geschwindigkeit. (Diese Aussage<br />

ist besonders interessant, berührt sie<br />

doch das Prinzip einer „Quanten-Zeitmaschine“<br />

wie sie von einem Physiker-<br />

Team in den „Physical Review Letters“<br />

1990 vorgestellt wurde.)<br />

Der Mann aus der Zukunft verwies<br />

auf Websters Verantwortung für ein<br />

besseres Verständnis der Zeit und deren<br />

Kräfte. Hardens Zeit, so der Fremde,<br />

würde relativ zu der seinigen stillstehen,<br />

aber dies sei nicht ungefährlich:<br />

„Wir können die Verwüstung (sic) nicht<br />

beschreiben, die innerhalb des Zeitkontinuums<br />

ausbrechen würde, wenn sich<br />

z. B. zwei ‚Lukas‘ (Tom Harden) begegnen<br />

sollten.“<br />

Am 18.Januar 1986, kurz vor Beendigung<br />

der Transkontakte, erhielt<br />

Webster von der Gruppe „2109“<br />

eine hochinteressante Mitteilung über<br />

das Zustandekommen von Kommunikationen<br />

über die Zeit hinweg, von Zeitmanipulationen<br />

und Bewegungen durch<br />

die Zeit - Informationen, die in vielem an<br />

das erinnern, was in jüngster Zeit von<br />

namhaften Physik-Theoretikern in Princeton<br />

und Pasadena verlautet:<br />

„Zeit, UFOs und fast alles Paranormale<br />

hängen auf irgendeine Weise<br />

zusammen. An bestimmten geographischen<br />

Orten gibt es so etwas wie ‚Gebiete<br />

konvexen Magnetismus‘. Diese lassen<br />

sich mit den die Erde überziehenden<br />

Magnetlinien erklären, mit Kraftlinien,<br />

die sie im Uhrzeigersinn umrunden. Es<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 33


sind dies positive magnetische Kraftlinien.<br />

Bei denen, die die Erde im Gegenuhrzeigersinn<br />

umkreisen, handelt es<br />

sich um negative Kraftlinien. Dort, wo<br />

sich beide Linien schneiden (was eher<br />

ständig als sporadisch der Fall ist), wird<br />

das ‚Licht/Zeit‘-Kontinuum ganz erheblich<br />

verzerrt. Die Verzerrung ist so<br />

stark, daß ‚sensitive‘ Individuen Zeuge<br />

einer ‚Zeitkrümmung‘ werden, d. h., sie<br />

können einen Blick in die Vergangenheit<br />

oder Zukunft werfen…<br />

Wir hören euch schon sagen, daß<br />

sich Materie nicht in der Zeit bewegen<br />

kann. Das stimmt. Wenn Materie auf<br />

physikalischem Wege [er meint mit<br />

Lichtgeschwindigkeit, Anm. d. Autors]<br />

beschleunigt wird, müßte das bewegte<br />

Objekt letztlich eine derart hohe Dichte<br />

erreichen, daß die Erde und die meisten<br />

Himmelskörper in eurem Sonnensystem<br />

energetisch aufgezehrt oder destabilisiert<br />

und rasch zerfallen würden.<br />

Wie aber lassen sich diese Schwierigkeiten<br />

vermeiden?<br />

Stellen wir uns vor, daß jemand aus<br />

der Zukunft [ein Zeitreisender] mit seinem<br />

Raumzeit-Fahrzeug in ein Gebiet<br />

‚konvexen Magnetismus‘ eindringt.<br />

Plötzlich spielen seine Bordinstrumente<br />

verrückt. Den ‚Temponauten‘ überkommt<br />

ein Gefühl der Benommenheit.<br />

Ein durch die Zeitverzerrung verursachter<br />

grüner Nebel umfängt sein ‚Fahrzeug‘.<br />

Er verfällt dann vermutlich in eine<br />

extrem tiefe Trance, in der seine ‚Seele‘<br />

[Bewußtsein] durch das Licht-/Zeit-Tor<br />

gezwängt und er genötigt wird, ein physikalisches<br />

Spiegelbild seines Selbst<br />

aus seiner Original-Raumzeit und deren<br />

nächster Umgebung [in die Vergangenheit]<br />

zu projizieren. Dies nimmt manchmal<br />

nur einige Sekunden in Anspruch<br />

und macht sich ausschließlich im Unbewußten<br />

des Betreffenden bemerkbar.<br />

Personen, die in der Gegenwart leben,<br />

in die der ‚Zeitreisende‘ eindringt,<br />

beobachten dann verwirrt die physikalische<br />

Existenz [der Zeitmaschine] und<br />

die Aktionen der ‚Fremden aus der Zeit‘.<br />

Wir behaupten nicht, daß es außerhalb<br />

eures Planeten kein Leben gibt. Ganz<br />

im Gegenteil: Leben existiert auch andernorts.<br />

Aber das von mir beschriebene<br />

Phänomen tritt am häufigsten<br />

in Erscheinung, da der Weltraum für<br />

Sterbliche unendlich groß und die Chance,<br />

einer anderen Rasse zu begegnen,<br />

gleich Null ist ...“<br />

Der Kommunikator meint<br />

wohl damit, die Zeitreise<br />

stelle die am häufigsten<br />

praktizierte Art der Kontaktaufnahme<br />

mit anderen<br />

Lebensformen dar. Könnte dies nicht<br />

ein wichtiges Indiz für die hier vertretene<br />

Theorie sein, daß es sich bei den<br />

in den letzten Jahrzehnten zu Hauf gesichteten<br />

„unbekannten Flugobjekten“<br />

weniger um Extraterrestrier, sondern<br />

mehr um Zeitreisende aus unserer eigenen<br />

Zukunft oder doch zumindest um<br />

zeitreisende Außerirdische humanoider<br />

Abstammung handelt?<br />

Die sensationellen Ausführungen<br />

der „Zeit-Manager“ aus dem Jahre<br />

2109 irdischer Zeitrechnung beinhalten<br />

womöglich auch Erklärungen für das<br />

sporadische Auftreten so mancher Psi-<br />

Phänomene wie Hellsehen, Prä- und<br />

Retrokognition, Astralprojektion usw.<br />

Auch sie könnten durch an Stellen „konvexen<br />

Magnetismus“ ausgelöste Gravitationsverzerrungen<br />

zustande kommen.<br />

Professor Jack Sarfatti stimmt dem zu<br />

und meint: „Man kann davon ausgehen,<br />

daß das individuelle Bewußtsein die<br />

Biogravitationsfelder lebender Organismen<br />

verändert und daß diese Felder<br />

wiederum die örtliche subjektive Raumzeit<br />

des bewußten Beobachters verzerren.<br />

Ich vermute, solche Verzerrungen<br />

lassen sich so manipulieren (steuern),<br />

daß die Zeitflußrate am Standort des<br />

Beteiligten mit der am beobachteten<br />

und beeinflußten Objekt dann nicht länger<br />

übereinstimmt ...“<br />

Mit ähnlichen, allerdings apparativen<br />

Techniken zur Zeitmanipulation<br />

befassen sich heute schon<br />

namhafte Wissenschaftler des California<br />

Institute of Technology, Pasadena,<br />

des Physik-Departments der Universität<br />

von Südkarolina, Columbus und der<br />

School of Physics and Astronomy an der<br />

Universität von Tel-Aviv (Israel).<br />

Wiederholen wir noch einmal: Menschen<br />

der Gegenwart kommunizieren<br />

mit Wesenheiten aus der Vergangenheit,<br />

ja sogar mit solchen aus der Zukunft,<br />

die das alles mit einer für uns<br />

unvorstellbaren Technik des 22. Jahrhunderts<br />

ermöglichen. Jeder der an der<br />

Transkommunikation Beteiligten glaubt<br />

im eigenen Jetzt zu leben, nicht etwa<br />

schon verstorben oder, wie die Gruppe<br />

2109, noch gar nicht geboren zu sein.<br />

Das individuelle Bewußtsein<br />

verändert die Biogravitationsfelder<br />

lebender Organismen, und diese<br />

wiederum verzerren die örtliche<br />

subjektive Raumzeit des Beobachters.<br />

Wie ist diese Gleichzeitigkeit zu verstehen,<br />

wie mit den Erkenntnissen der<br />

Neuen Physik zu vereinbaren? Wheeler<br />

und Everett, Kapazitäten auf dem Gebiet<br />

der theoretischen Physik, wollen<br />

festgestellt haben, daß sich unser Universum<br />

seit seiner Entstehung in ununterbrochener<br />

Folge aufspaltet, durch<br />

Verzweigen ständig neue „Ableger“, d.<br />

h. Realitätsmodifikationen hervorbringt.<br />

Diese in der zuvor erwähnten Viele-<br />

<strong>Welten</strong>-Interpretation der Quantenmechanik<br />

enthaltene „Branching Universe<br />

Theory“ (Theorie des sich ständig<br />

verzweigenden Universums) überträgt<br />

die ursprünglich für den mikrophysikalischen<br />

Bereich konzipierte Quantentheorie<br />

auf <strong>Welten</strong>ebene. Mit jedem<br />

Quantensprung entstehen momentan<br />

Milliarden und aber Milliarden neuer<br />

Realitäten, darunter zahllose phantastische,<br />

für uns unvorstellbare Varianten<br />

- reale Traumwelten wäre wohl die treffendere<br />

Bezeichnung. Durch die explosionsartige<br />

Ausbreitung von Zweiguniversen<br />

seit etwa 12 Milliarden Jahren<br />

gibt es mittlerweile nahezu unendlich<br />

viele Realitäten, die ausreichen dürften,<br />

um nicht nur sämtliche denkbaren (und<br />

undenkbaren) Situationen während der<br />

Lebensdauer eines jeden Einzelwesens,<br />

sondern auch Schicksalsverläufe ganzer<br />

Völkergemeinschaften, Planeten,<br />

Sonnensysteme und Universen „durchzuspielen“.<br />

■<br />

Ernst Meckelburg (1927-2008) war<br />

ein bekannter<br />

Wissenschaftsjournalist<br />

und Sachbuchautor.<br />

Durch seine<br />

Publikationen hat<br />

er in den Bereichen<br />

Grenzwissenschaften<br />

und neue Physik einen<br />

beachtlichen Bekanntheitsgrad erlangt.<br />

<strong>Matrix3000</strong>-Lesern ist Ernst Meckelburg<br />

auch durch seine Veröffentlichungen<br />

zum Thema „Leben nach dem Tod“<br />

sowie zum „Kosyrew-Spiegel“ bekannt.<br />

Wir veröffentlichen diesen Artikel mit<br />

freundlicher Genehmigung seiner Erben<br />

sowie des Langen-Müller-Verlags.<br />

Redaktionelle Bearbeitung: Franz Bludorf<br />

34<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Matrix 3000 Online-Abonnement<br />

Touch the Matrix<br />

MATRIX<br />

Neues Denken - Neue Horizonte<br />

MATRIX3000<br />

Ab sofort auch online erhältlich:<br />

www.onlinekiosk.de/zeitschriften/alle/matrix3000/170434.369.html<br />

www.matrix3000.de


xxxxxxxxx<br />

Woolpit, Suffolk, Großbritannien.<br />

XXXXX XXX XXXXXXX<br />

In diesem XXXX XXXXXX<br />

kleinen, nahe Bury<br />

St. Edmunds gelegenen Dorf<br />

soll sich im Jahr XXXXX 1154, XXXXXX im Todesjahr von<br />

König Stephen von Blois (etwa 1097 bis<br />

1154), etwas sehr Mysteriöses zugetragen<br />

haben. Eine mehr als rätselhafte<br />

Geschichte. Hier scheinen sich britische<br />

Folklore und Wahrheit zu vermischen.<br />

Der Historiker William von Newburgh<br />

(etwa 1136 bis 1198) schrieb besagtes<br />

Ereignis vor über 800 Jahren in „Historia<br />

rerum anglicarum“ nieder. Ein Sammelband<br />

der Geschichte Englands von<br />

1066 bis 1198. Er berichtet darin, daß<br />

in den Tagen von König Stephen plötzlich<br />

zwei Kinder aus dem Nirgendwo in<br />

Woolpit erschienen seien. Sie sprachen<br />

eine unbekannte Sprache und hatten –<br />

grüne Haut. Newburgh stand diesen Berichten<br />

sehr skeptisch gegenüber, aber<br />

entschloß sich dennoch, diese phantastische<br />

Geschichte zu notieren. Er berichtete<br />

vor über 800 Jahren:<br />

„Ich darf nun nicht unterlassen, von<br />

einem Wunder zu berichten, wie man<br />

es seit Beginn der Zeit noch nicht vernahm,<br />

welches unter König Stephen<br />

geschehen ist. Ich selber habe lange<br />

gezögert, daran zu glauben, obwohl viel<br />

Volk großes Geschrei darum machte.<br />

Und ich hielt es für lächerlich, eine<br />

Sache hinzunehmen, für die doch<br />

kein Grund sprach, oder doch<br />

nur sehr dunkle Gründe. Bis<br />

ich vom Gewicht so vieler Zeugen<br />

überwältigt war, daß ich das<br />

wohl glauben und bewundern<br />

mußte, was mein Verstand vergeblich<br />

zu begreifen oder zu erreichen<br />

trachtet.“<br />

Was war also genau geschehen, daß<br />

von Newburgh erst nach erheblichen<br />

Zweifeln diese Geschichte<br />

der Nachwelt hinterließ?<br />

Es war Folgendes:<br />

„Es gibt in England ein<br />

Dorf, das etwa sieben<br />

oder acht Kilometer von<br />

dem ehrwürdigen Kloster<br />

des seligen Königs<br />

und Märtyrers Edmund<br />

entfernt liegt, wo man<br />

gewisse Gräben aus<br />

uralten Zeiten sehen<br />

kann (...). Es geschah<br />

zur Zeit der Ernte, als<br />

die Erntearbeiter das<br />

Korn<br />

einsammelten,<br />

daß aus diesen beiden<br />

Gründen ein Mädchen<br />

und ein Junge hervor<br />

krochen, die am ganzen<br />

Körper grün und<br />

in unbekannter Farbe<br />

und Stoffart gekleidet<br />

36<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


waren. Sie liefen verstört auf dem Feld<br />

herum, bis die Bauern sie mitnahmen<br />

und in das Dorf brachten, wo alles Dorf<br />

zusammenlief, sich das Wunder zu betrachten.“<br />

Auch Ralph von Coggeshall, von<br />

1207 bis 1218 sechster Abt des<br />

Zisterzienserklosters Coggeshall<br />

Abby, etwa 50 Kilometer vom Ort des<br />

Geschehens entfernt, notierte einst<br />

ebenfalls diese seltsamen Geschehnisse.<br />

Der Kreuzritter des dritten Kreuzzuges<br />

(1189 bis 1192) notierte in seinen<br />

Chroniken:<br />

„Niemand konnte ihre Sprache verstehen.<br />

(...) Man setzte ihnen Brot und<br />

andere Nahrung vor, wovon sie aber<br />

nichts anrührten, obwohl der Hunger<br />

sie plagte, wie das Mädchen später<br />

zugab. Als aber frisch geschnittene<br />

Bohnen mit Stielen ins Haus gebracht<br />

wurden, machten sie eifrig Zeichen, daß<br />

Die<br />

„Grünen Kinder“<br />

von Woolpit<br />

Lars A. Fischinger<br />

man sie ihnen geben solle. Sie öffneten<br />

die Stiele statt der Schoten. Als sie aber<br />

die Bohnen nicht fanden, weinten sie.<br />

Mitleidig öffneten die Anwesenden die<br />

Schoten und zeigten ihnen die Bohnen,<br />

die sie mit großer Freude aßen. Lange<br />

Zeit nahmen sie keine andere Nahrung<br />

zu sich. Der Junge war immer matt und<br />

niedergeschlagen, und er starb nach<br />

kurzer Zeit. Das Mädchen erfreute sich<br />

stets guter Gesundheit, und nachdem<br />

sie sich an verschiedene Nahrung gewöhnt<br />

hatte, verlor sie die grüne Farbe.“<br />

Wer war das seltsame Mädchen,<br />

das sogar geheiratet haben soll? Auch<br />

darüber erfahren wir Interessantes.<br />

Das Mädchen wurde, nachdem sie die<br />

englische Sprache erlernt hatte, immer<br />

wieder von den neugierigen Menschen<br />

nach ihrer Abstammung befragt. Sie<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 37


"ES GESCHAH ZUR ZEIT DER<br />

ERNTE, DASS AUS DIESEN<br />

BEIDEN GRÜNDEN EIN MÄD-<br />

CHEN UND EIN JUNGE HERVOR<br />

KROCHEN, DIE AM GANZEN<br />

KÖRPER GRÜN WAREN."<br />

WILLIAM VON NEWBURGH<br />

Oben: Woolpit, Church of St. Mary<br />

Rechts: In der alten Chronik<br />

"Historia de Rebus Anglicis"<br />

schildert William von Newburgh<br />

die Geschichte der Begegnung mit<br />

den grünen Kindern.<br />

38<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Noch heute erinnert diese Tafel<br />

am Ortseingang von Woolpit<br />

an das Erscheinen der grünen<br />

Kinder.<br />

gab an, sie stamme aus einem fernen<br />

Lande, in dem alles – auch die Menschen<br />

– grün war. Sonnenlicht wie in<br />

Woolpit gab es dort angeblich nicht,<br />

sondern es herrschte immer Zwielicht.<br />

Eines Tages, so das Mädchen, sei sie<br />

mit dem Jungen, ihrem Bruder, in eine<br />

seltsame Höhle gegangen, in der sie von<br />

einem Glockenschlag „verzaubert“ wurden.<br />

Sodann fanden sie sich schließlich<br />

in England wieder. Der Abt Ralph von<br />

Coggeshall protokollierte hierzu:<br />

„(Das Mädchen sagte:) Wir kommen<br />

aus St. Martins-Land, das ist bei uns der<br />

größte Heilige (...). Eines Tages hüteten<br />

wir die Herde unseres Vaters auf dem<br />

Feld, als wir einen großen Lärm hörten,<br />

so als ob hier alle Glocken in St. Edmunds<br />

gleichzeitig läuteten. Uns wurde<br />

dunkel vor den Augen. Plötzlich fanden<br />

wir uns auf euren Kornfeldern wieder.“<br />

Legende oder Wahrheit?<br />

Die Wiener Phänomene-Jäger und<br />

Schriftsteller Peter Krassa und Reinhard<br />

Habeck haben auf etwas überaus<br />

Interessantes hingewiesen. Sie verweisen<br />

darauf, daß eine praktisch identische<br />

Geschichte auch in Spanien erzählt<br />

wurde. Sie handelt von den „grünen<br />

Kindern von Banjos“. Angeblich sollen<br />

im August des Jahrs 1887 in der Provinz<br />

Katalonien zwei weinende Kinder vor einer<br />

Höhle von Bauern aufgefunden worden<br />

sein. Auch deren Sprache verstand<br />

niemand. Die weitere Geschichte deckt<br />

sich mit den Geschichten aus England:<br />

Grüne Bohnen wurden gegessen, der<br />

Bub starb bald darauf, die Kinder hatten<br />

eine grüne Haut...und der Mann, der die<br />

Kinder nach ihrem Erscheinen mit in<br />

sein Haus nahm, wird Ricardo de Calno<br />

genannt. Im englischen Woolpit war es<br />

ein Mann namens Richard de Calne!<br />

Eine Sensation ist es aber wohl<br />

kaum, denn Historiker vermuten,<br />

daß in Spanien das Copyright der<br />

„realen“ Urgeschichte aus Woolpit mißachtet<br />

wurde. Sie ist schlicht und einfach<br />

abgeschrieben worden. Und doch<br />

ist das Rätsel über die grünen Kinder<br />

von Woolpit ungelöst und wird es sicher<br />

auch noch in 100 Jahren sein. Ist es nur<br />

eine Legende, oder beruht sie wie viele<br />

andere Legenden der Welt auch auf einem<br />

wahren Kern?<br />

Haben fantasievolle Autoren Recht,<br />

wenn sie glauben, daß die Kinder aus<br />

einem Paralleluniversum oder einem<br />

Reich im Erdinneren stammten? Oder<br />

doch eher die nüchternen Kritiker, wenn<br />

sie sagen, daß hier einfach fremde Kinder<br />

gefunden wurden, die von ihren Eltern<br />

ausgesetzt wurden? Vielleicht flämische<br />

Kinder, wie es schon der Autor<br />

Paul Harris 1998 vermutete? Oder war<br />

das Land der Herkunft der seltsamen<br />

Kinder, das „St. Martins-Land“, nichts<br />

weiter als das 13 Kilometer entfernte<br />

Nachbardorf Fornham St. Martin?<br />

Die fremde Sprache der Kinder damit<br />

einfach ein Dialekt und die Kinder nur<br />

Verirrte? Und wieso waren die Kinder<br />

grün? War es eine Krankheit oder Mangelerscheinung?<br />

Etwa „grüne Chlorose“<br />

(Anämie)?<br />

Der Vorfall, wenn er denn jemals so<br />

stattgefunden hat, bleibt mysteriös.<br />

Woher kamen die „Grünen Kinder“ von<br />

Woolpit? ■<br />

Briggs, Katharina: The Fairies in Tradition and<br />

Literature. London 1977<br />

Dash, Mike: X Phänomene.<br />

München & Essen 1997<br />

Harris, Paul: The Green Children of Woolpit. In:<br />

Fortean Times Nr 57 (1991)<br />

Harris, Paul: The Green Children of Woolpit:<br />

A 12th Century <strong>Mystery</strong> and its Possible<br />

Solution. In: Fortean Studies Nr 4/1998<br />

Krassa, Peter & Habeck, Reinhard:<br />

Die Palmblatt-Bibliothek und andere<br />

geheimnisvolle Schauplätze dieser Welt.<br />

München 1998<br />

Lars A. Fischinger ist gelernter Elektroniker.<br />

Bereits seit seiner<br />

Jugendzeit beschäftigt er<br />

sich mit der Erforschung<br />

der Geschichte von Erde<br />

und Menschheit. Er ist<br />

Autor mehrerer Bücher,<br />

darunter "Götter der<br />

Sterne - Bibel, Mythen und<br />

kosmische Besucher",<br />

"Begleiter aus dem Universum“, „Historia<br />

Mystica“. Kontakt: www.fischinger-online.net<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 39


Die<br />

Geheimzeichen<br />

vom<br />

Goldenen Dachl<br />

Reinhard<br />

Habeck<br />

40 MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Rätselhafte Reliefs am Goldenen<br />

Dachl in Innsbruck: Schalkhafte<br />

Tänzer, unlesbare Schriftzeichen.


Mitten in der Innsbrucker Altstadt gibt es eine Sehenswürdigkeit, die von<br />

Touristen meist bewundernd „abgehakt“, jedoch selten verstanden wird.<br />

Das Goldene Dachl enthält Wandmalereien von Tanzenden sowie rätselhafte<br />

Schriftzüge, die keinem bekannten Zeichensystem entstammen. Handelt<br />

es sich um eine Geheimschrift, und wenn ja, was bedeutet sie? Was hat der<br />

berühmte „letzte Ritter“, Kaiser Maximilian I., damit zu tun? Und birgt die<br />

scheinbar harmlose Stadt Innsbruck noch weitere Geheimnisse? rr<br />

Falls „Sakrileg“-Autor Dan Brown<br />

Stoff für einen neuen Roman sucht,<br />

sollte er in die Tiroler Landeshauptstadt<br />

Innsbruck pilgern. Er könnte<br />

dort das hartnäckigste Schrifträtsel der<br />

Habsburger Kaiserzeit bestaunen. Ein<br />

wahres Schmuckstück im Kern der Altstadt<br />

überstrahlt dort alles: Das Goldene<br />

Dachl. Der dreigeschossige Prunkerker<br />

mit seinem fast vier Meter hohen vergoldeten<br />

Schindeldach enthält eine Fülle an<br />

ungeklärter Symbolik und sonderbarer<br />

Wandmalerei. Die meisten Historiker<br />

gehen bis heute davon aus, daß es auf<br />

Wunsch von Kaiser Maximilian I. (<strong>14</strong>59-<br />

1519) entstanden ist. Dennoch wurde<br />

das Haus mit dem Goldenen Dachl nie<br />

als kaiserlicher Wohnsitz genutzt. Welchen<br />

Sinn erfüllte es dann?<br />

Aufmerksame Beobachter kommen<br />

beim genaueren Studium aus dem<br />

Staunen nicht heraus: Da wimmelt es<br />

geradezu von schwer deutbaren Miniaturen,<br />

schalkhaften Skulpturen,<br />

unverständlichen Fresken und obszönen<br />

Anblicken. Am meisten wird über<br />

orientalisch kostümierte Tanzakrobaten<br />

in wilden Posen gerätselt – sowie<br />

über unlesbare Schriftzeichen an der<br />

Innsbrucks unverstandenes<br />

Wahrzeichen<br />

Insgesamt sind an den Außenwänden<br />

der Balkonbrüstung im zweiten Obergeschoss<br />

zehn beinahe vollplastische<br />

Reliefplatten aus Sandstein angebracht.<br />

Die dargestellte Bildfolge wird<br />

von Kunstexperten als „mittelalterlicher<br />

Moriskentanz“ interpretiert. Das<br />

Typische dabei sind halsbrecherische<br />

Körperverdrehungen der Teilnehmer.<br />

Die bizarr anmutenden Bewegungen<br />

und wilden Luftsprünge erinnern verblüffend<br />

an die moderne Tanzform des<br />

„Breakdance“, der in den 70er-Jahren<br />

auf den Straßen von New York entstand.<br />

Weshalb hat Kaiser Maximilian die Moriskentänzer<br />

ins Zentrum seines Denkmals<br />

gesetzt? Dienten die Verrenkungskünstler<br />

und Fratzenschneider wirklich<br />

nur der Volksbelustigung, wie Historiker<br />

versichern? Oder könnten sie ebenso<br />

gut Sinnbilder geheimen Wissens<br />

sein? So abwegig scheint der Gedanke<br />

nicht, denn der Ausdruckstanz war früher<br />

häufig mit magischen und religiösen<br />

Vorstellungen verknüpft.<br />

Antworten auf viele offene Fragen<br />

birgt wohl das rätselhafte Spruchband.<br />

Darauf befinden sich Dutzende vergoldete,<br />

schriftähnliche Zeichen, schwarz<br />

umrandet. In Unterbrechungen verlaufen<br />

sie über zehn rund 82 mal 60 Zentimeter<br />

große Relieftafeln der offenen<br />

Loggia und stehen offensichtlich in direkter<br />

Beziehung zur Moriskenszene.<br />

Dennoch ist es Linguisten bis heute<br />

nicht gelungen, sie zu entziffern.<br />

Das Goldene Dachl,<br />

Wahrzeichen von Innsbruck<br />

s e l t werden. Die prominente<br />

Schirmherrschaft der „lyrischen Enträtselung“<br />

übernahm der bekannte<br />

Dramatiker, Schauspieler und Drehbuchautor<br />

Felix Mitterer. „Ich lebe seit<br />

1962 in Innsbruck, und wie die meisten<br />

Innsbrucker bin ich immer achtlos beim<br />

Goldenen Dachl vorbeigegangen“, erklärte<br />

das Tiroler Multitalent und fügte<br />

hinzu: „Was mir als junger Mensch auffiel,<br />

waren die Tänzer mit ihren wilden<br />

Verrenkungen. Wenn ich als Jugendlicher<br />

unterwegs war in die Disco, habe<br />

ich mir gedacht, die haben um 1500<br />

auch schon super getanzt!“ Bis Ende<br />

November 2009 konnten fantasiebegabte<br />

Zeitgenossen ihre Dichtkunst unter<br />

Beweis stellen. Doch auch sie vermochten<br />

das Rätsel nicht zu lösen.<br />

Kunsthistoriker betonten derweil,<br />

die kryptischen Zeichen auf der Banderole<br />

enthielten vorwiegend "hebräisierende"<br />

Merkmale, weil der Bildhauer<br />

echte hebräische Buchstaben kopierte,<br />

ohne deren Sinn zu verstehen. Mit Sicherheit<br />

ist diese Erklärung aber nicht<br />

der Weisheit letzter Schluss! Daß der<br />

Geheimcode nicht bloß aus banalen<br />

„Fantasiezeichen“ besteht,<br />

Prunkfassade, die<br />

an griechische, lateinische, hebräische<br />

und arabisch-kufische Buchstaben erinnern.<br />

„Breakdance“ und rätselhafte<br />

Schriftzeichen<br />

Für Schlagzeilen sorgte das Dachl nicht<br />

zuletzt im Herbst 2009. Damals sollte<br />

die mysteriöse Inschrift von interessierten<br />

Bürgen „poetisch“ entschlüs-<br />

bestätigt auch Esther Fritsch, Vorsitzende<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

in Tirol. Sie konnte belegen, daß etliche<br />

Chiffren „eindeutig hebräische Buchstaben“<br />

sind. Allerdings stünden manche<br />

davon „auf dem Kopf, andere sind spiegelverkehrt“<br />

angebracht.<br />

Welchem genialen Geistesblitz haben<br />

wir dieses Bauwunder zu verdanken?<br />

Keine einzige historische Quelle<br />

nennt einen Meisternamen! Noch<br />

schwieriger ist die Meisterfrage bei den<br />

Wandfresken zu beantworten. Hier deshalb<br />

ein Hinweis: Wer die Reliefplatten<br />

mit den rätselhaften Schriftzeichen aus<br />

nächster Nähe in Augenschein nehmen<br />

möchte, wird im Innsbrucker Landesmuseum<br />

Ferdinandeum an der Museumstrasse<br />

15 fündig. Dort werden<br />

– witterungsgeschützt –die Originale<br />

aufbewahrt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000<br />

41


Links: Das "Goldene Dachl" sowie einige<br />

wichtige Kirchen Innsbrucks zeichnen auf dem<br />

Stadtplan das Sternbild Taube.<br />

Maximilian:<br />

„Letzter Ritter und<br />

Universalgenie“<br />

Wer auch immer die fähigen<br />

Kunstschaffenden des<br />

Dachls gewesen sein mögen,<br />

sie haben die strengen<br />

Vorgaben ihres Auftraggebers<br />

in die Tat umgesetzt:<br />

Kaiser Maximilian I., dem<br />

durchaus zuzutrauen ist, den<br />

tiefgründigen Facettenreichtum<br />

seines Denkmals samt<br />

Schrifträtsel höchstpersönlich<br />

erdacht zu haben. Die Lebensgeschichte<br />

des Habsburgers beschreibt<br />

einen strahlenden Helden, der als Universalgenie<br />

in die österreichischen Annalen<br />

eingegangen ist. Das Bild mag<br />

glorifiziert sein. Dennoch war der am 22.<br />

März <strong>14</strong>59 in Wiener Neustadt geborene<br />

Maximilian I. („Der letzte Ritter“) zweifelsohne<br />

eine außergewöhnliche Persönlichkeit.<br />

Als wagemutiger Feldherr,<br />

Erzherzog von Österreich, deutscher<br />

König und seit 1508 Kaiser des Heiligen<br />

Römischen Reiches, war er obendrein<br />

ein geniales Sprachtalent, widmete sich<br />

der Magie und dem Hexenwesen und<br />

förderte bedeutende Gelehrte.<br />

Beim Studium im Innsbrucker<br />

Stadtarchiv, in der Badgasse<br />

gleich hinter dem Goldenen<br />

Dachl, stieß der Autor dieses Artikels<br />

auf einen erstaunlichen Vermerk der<br />

Oben: Der Autor bei seinen Recherchen im<br />

Landesarchiv Innsbruck<br />

entziffert werden? Haben Kryptografen<br />

Vergleiche mit den unlesbaren Zeichen<br />

am Goldenen Dachl durchgeführt? Anfragen<br />

an den Stadthistoriker und Archivleiter<br />

Lukas Morscher, wo denn die<br />

Tagebücher Maximilians abgeblieben<br />

seien, wurden von dessen Mitarbeiterin<br />

Daniela Jänsch abschlägig beantwortet:<br />

„Ich darf Ihnen mitteilen, daß Herr Dr.<br />

Morscher und sein Vorgänger die ‚Geschichte’<br />

zwar kennen, aber nicht wissen,<br />

wo sich ein Exemplar der Tagebücher<br />

befindet...“<br />

Spurensuche in den Archiven<br />

Merkwürdig! Die von Hand geschriebenen<br />

Aufzeichnungen von Kaiser Maximilian,<br />

die auch als „Gedenkbücher“<br />

bezeichnet werden, müßten doch derart<br />

Geschichtsforscherin<br />

Johanna Felmayer. In<br />

ihrem 1996 veröffentlichten<br />

Kunstband „Das<br />

Goldene Dachl in Innsbruck“<br />

schreibt sie: „Maximilian I. hat seine<br />

Mitteilungen zwar verschlüsselt, aber<br />

nichts dem Zufall überlassen. Er hat ja<br />

auch Tagebücher in einer selbst erfundenen<br />

Geheimschrift geführt.“ Und in<br />

einer Fußnote wird ergänzt: „Der ehemalige<br />

Stadtarchivar Dr. Karl Schadelbauer<br />

hat mir solche einmal über den<br />

Tisch hinweg gezeigt. In die Hand nehmen<br />

durfte ich sie nicht. Sie sind auch<br />

nie der Forschung zugänglich gemacht<br />

worden.“<br />

Das wirft brisante Fragen auf: Wo<br />

werden die Bücher heute aufbewahrt?<br />

Hat sich je ein Schriftexperte mit ihrem<br />

Inhalt befaßt? Konnte der Text<br />

berühmt sein, daß sie in der Kunstgeschichte<br />

einen wichtigen Platz einnehmen.<br />

Johanna Felmayer folgend<br />

sollte man zudem annehmen, daß die<br />

wertvollen Stücke einst Bestandteil der<br />

Sammlung in Innsbruck waren. Wieso<br />

fehlt dann aber im Stadtarchiv eine Bestandliste,<br />

die das bestätigen könnte?<br />

„Die Bücher waren bei uns nie inventarisiert<br />

und somit nicht im Besitz des Archivs“,<br />

beteuert Daniela Jänsch, räumt<br />

aber ein, daß es „immer wieder Gründe<br />

und Fälle gibt, in denen Archivalien<br />

verschwinden“. Wer nun glaubt, Johanna<br />

Felmayer könnte geflunkert haben,<br />

zielt ins Leere. Außer ihr behauptet<br />

auch der renommierte Grazer Universitätsprofessor<br />

Hermann Wiesflecker<br />

in seinem mehrbändigen Standardwerk<br />

über Maximilian, daß „fünf Tagebücher<br />

erhalten“ sind. Und auch er betonte, daß<br />

sie in einer „Geheimschrift“ abgefaßt<br />

worden seien, die nur Maximilian lesen<br />

konnte.<br />

Weitere Nachforschungen führten<br />

ins Tiroler Landesarchiv,<br />

dann ins Steiermärkische Landesarchiv<br />

und schliesslich ins Österreichische<br />

Staatsarchiv. Der Direktor<br />

der Sammlung, Thomas Just, gab den<br />

entscheidenden Hinweis. Er versicherte,<br />

daß es die Bände tatsächlich gibt,<br />

und daß sie – anders als etwa „Hitlers<br />

Tagebücher“ – wirklich authentisch<br />

sind.<br />

Eines dieser raren Stücke wird in der<br />

staatlichen Urkundensammlung aufbewahrt,<br />

weiß der Bibliothekar. Dieses<br />

enthält zwar „keine Einträge in Geheimschrift,<br />

aber es befinden sich noch vier<br />

weitere Gedenkbücher in der Handschriftensammlung<br />

der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek“. Bingo! Denn<br />

zumindest in einem dieser Codices wird<br />

ein Geheimcode ausdrücklich genannt.<br />

Er wurde in den Jahren 1509 und 1513<br />

von Kaiser Maximilian verfaßt, wobei<br />

zusätzlich eine spezielle „Eilschrift“ erwähnt<br />

wird, die in dem „Tagebuch“ Anwendung<br />

fand.<br />

Wo sind Kaiser Maximilians<br />

Tagebücher?<br />

Maximilians persönliche Geheimberichte<br />

hatten sich also doch nicht in Luft<br />

aufgelöst! Der Chronik zufolge wurden<br />

sie im Jahre 1665 aus Schloß Ambras in<br />

Tirol nach Wien in die Hofbibliothek des<br />

Habsburgischen Kaiserreichs gebracht<br />

– heute die „Österreichische Nationalbibliothek“.<br />

Wie Archivar Friedrich Simader<br />

auf Anfrage bestätigte, sind die<br />

Unikate im Hauptkatalog ab 1992 verzeichnet,<br />

aber „kurz gefaßte Studien, die<br />

sich explizit mit der Geheimschrift Maximilians<br />

beschäftigen, ließen sich nicht<br />

42 MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


ermitteln“. Trotz mühsamer Sisyphusarbeit,<br />

läßt sich ein Erfolg bei der Spurensuche<br />

verbuchen: Das sogenannte „3.<br />

Gedenkbuch“ von Kaiser Maximilian, das<br />

als „Cod. 2900“ in der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek aufbewahrt wird, ist<br />

in lateinischer Schrift verfaßt und enthält<br />

zumindest einige Passagen in verschlüsselter<br />

Form!<br />

Eine auffällige Ähnlichkeit zu den Geheimzeichen<br />

des Goldenen Dachls ist auf<br />

den ersten Blick nicht erkennbar. Doch<br />

die wissenschaftliche Aufarbeitung dazu<br />

ist keineswegs abgeschlossen. Sicher ist<br />

nur: Kaiser Maximilian I. war ein schriftkundiger<br />

Geheimnisträger, der gerne<br />

Informationen verschleierte oder codierte.<br />

Warum sollte das bei der Rätselbanderole<br />

auf der Balkonbrüstung "seines"<br />

Goldenen Dachls anders gewesen sein?<br />

Der Innsbrucker Stadtplan<br />

– eine Sternenkarte?<br />

Der jüngste Lösungsvorschlag zum Bilderrätsel<br />

stammt übrigens von Herwig<br />

Brätz. Der Forscher hat das Kunstwerk<br />

in jahrelanger Arbeit auf mathematische<br />

und astronomische Aspekte untersucht.<br />

Bei Vergleichsanalysen mit der<br />

Himmelskarte des deutschen Hofkartographen<br />

Peter Apian (um <strong>14</strong>95-1552)<br />

fiel Brätz aus allen Wolken. Denn er<br />

entdeckte erstaunliche topografische<br />

Gemeinsamkeiten mit astronomischen<br />

Konstellationen und verborgener Zahlenmystik.<br />

Seinen Studien zufolge können die<br />

dargestellten Personen und Tiere des<br />

Balkongemäldes als symbolische Himmelskörper<br />

aufgefaßt werden. In seiner<br />

Auslegung entspricht das dortige Pferd<br />

der Sterngruppe Pegasus und die Burgkulisse<br />

dem Himmelsgewölbe. Wenn<br />

man diese Deutung zuläßt, so Brätz,<br />

dann könnte das gesamte Gemälde „als<br />

irdische Interpretation einer Himmelsszenerie<br />

verstanden werden – eines<br />

Spiels der Götter, welches nur der Eingeweihte<br />

durchschaut“.<br />

Brätz geht sogar noch einen kühnen<br />

Schritt weiter, wenn er vermutet,<br />

daß der gesamte „Innsbrucker<br />

Stadtplan in einem wesentlichen Zusammenhang<br />

mit dem Bildprogramm<br />

des Goldenen Dachl steht, daß es also<br />

nicht um eine abstrakte Geometrie geht,<br />

sondern um die Vermessung und Formung<br />

eines realen Stückchens Erde“.<br />

Verbindet man die Standorte des Goldenen<br />

Dachls etwa mit besonderen lokalen<br />

Plätzen, heute markiert durch die<br />

Kirchen Jakob, Spital, Serviten, Johannes<br />

sowie dem ehemaligen Kloster<br />

der Ursulinen, dann offenbart sich<br />

daraus die Anordnung des Sternbildes<br />

Taube, einer Sternkonstellation südlich<br />

des Orion.<br />

Nimmt man einen Stadtplan von<br />

Innsbruck zur Hand und vergleicht<br />

ihn mit dem Sternbild Taube, ergeben<br />

sich weitere Übereinstimmungen: Das<br />

Goldene Dachl entspricht dem hellsten<br />

Stern Alpha Columbae. Geht man<br />

davon aus, dann liegt nordöstlich der<br />

Stern Epsilon. Seine Position deckt sich<br />

mit dem Dom zu St. Jakob. Südlich, im<br />

Zentrum des Sternbildes, befindet sich<br />

Beta, ein Stern, der dem Standort der<br />

Spitalkirche entspricht. Westlich davon<br />

liegt der Stern Gamma. Bätz benennt in<br />

diesem Zusammenhang etliche weitere<br />

„himmlische Konzidienzen“. Reine Zufälligkeiten?<br />

Wohl kaum! ■<br />

Reinhard Habeck arbeitet seit 1987 als<br />

freier Schriftsteller<br />

und Illustrator<br />

in Wien. Auf den<br />

Spuren „unmöglicher<br />

Funde“ bereist er<br />

die wundersamen<br />

Schauplätze der Welt,<br />

über die er packend<br />

und unterhaltsam berichtet. Habeck<br />

ist Mitinitiator der Wanderausstellung<br />

„Unsolved Mysteries“, die seit 2001 Hunderte<br />

archäologische Rätselfunde präsentiert. Der<br />

Autor veröffentlichte zahlreiche Bücher über<br />

grenzwissenschaftliche Phänomene, darunter<br />

den Bestseller „Das Licht der Pharaonen“<br />

(mit Peter Krassa), „Geheimnisvolles<br />

Österreich“ (2006), „Wundersame Plätze in<br />

Österreich“ (2007), „Dinge, die es nicht geben<br />

dürfte“ (2008), „Bilder, die es nicht geben<br />

dürfte“ (2009) und "Texte, die es nicht geben<br />

dürfte" (2011). www.reinhardhabeck.at<br />

Geheimschrift des Kaisers Maximilian <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 43<br />

3000


Babajiabaji<br />

abaji<br />

... und der Mythos Unsterblichkeit<br />

Roland Rottenfußer<br />

44<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Es heißt, Babaji könne<br />

nur von demjenigen<br />

gesehen werden,<br />

den er selbst dazu<br />

auserwählt hat.<br />

Swami Sri Yukteswar (links) und Lahiri Mahasaya<br />

(rechts) behaupteten von sich, dem Babaji persönlich<br />

begegnet zu sein.<br />

Roland Rottenfußer<br />

„Babaji wurde von Gott auserwählt,<br />

um für die Dauer dieses speziellen<br />

<strong>Welten</strong>zyklus in seinem Körper zu<br />

verbleiben. Zeitalter werden kommen<br />

und gehen – doch der unsterbliche<br />

Meister wird gegenwärtig sein auf<br />

dieser irdischen Bühne“. Babaji, der<br />

„Yogi-Christus“ vom Himalaya, wurde<br />

durch Paramahansa Yogananda und<br />

seine „Autobiografie eines Yogi“ weltbekannt.<br />

Doch ist er nur eine literarische<br />

Kunstfigur, oder sollen wir jenen<br />

Zeugen glauben, die ihm begegnet<br />

sein wollen? Die Spurensuche führt<br />

zu exotischen Plätzen und skurrilen<br />

Menschen – aber auch ins eigene Herz.<br />

„Babaji, hast du ein Lied für mich, um<br />

der Welt von ihrem Schutzengel zu erzählen?“<br />

Meine erste Begegnung mit<br />

Babaji verdanke ich keinem esoterischen<br />

Buch, sondern dem Popsänger<br />

Roger Hodgson, der das Lied 1977 für<br />

„Supertramp“ schrieb. Ich hatte im Alter<br />

von 15 keine Ahnung, wovon das<br />

Lied handelte, aber es lief bei mir rauf<br />

und runter. Es dauerte 25 Jahre, bis<br />

ich in der Lage war, meinen Lieblingssong<br />

aus den 70ern zu verstehen. Auf<br />

dem Hausaltar meiner neuen Freundin<br />

sah ich das Bild eines jungen, androgyn<br />

wirkenden Mannes mit langen, dunklen<br />

Haaren. „Das ist Babaji“, erklärte die<br />

Freundin – ein spiritueller Meister, den<br />

sie sehr verehrte. Wenn ich Näheres<br />

wissen wollte, sollte ich die „Autobiografie<br />

eines Yogi“ von Yogananda lesen.<br />

„Was ist es, was mich an dich glauben<br />

läßt?“, sang Hodgson mit Inbrunst.<br />

In der Tat muß man diese Frage stellen:<br />

Warum glaubten und glauben zahllose<br />

Menschen in aller Welt an Babaji? Als<br />

Antwort muß man zunächst auf Yogananda<br />

verweisen, dessen Buch 1947<br />

erschienen war und bis heute zu den<br />

unsterblichen spirituellen Klassikern<br />

gehört. Damals sprach noch niemand<br />

von einer „Esoterik-Welle“. Millionen<br />

von Menschen haben seither von den<br />

rätselhaften Fähigkeiten der indischen<br />

Yogis erfahren, von strengen Meistern<br />

und hingebungsvollen Schülern, vom<br />

Konzept der „Erleuchtung“ – und vor allem<br />

von Babaji.<br />

Avatar – Aufbruch zum Himalaja<br />

Ich las und kam aus dem Staunen nicht<br />

mehr heraus. Als unsterblicher Yogi<br />

wurde dieser Babaji bezeichnet. Angeblich<br />

lebt er seit vielen Jahrhunderten im<br />

Himalaja im Körper eines 16-jährigen<br />

und verströmt gleich einer Sendestation<br />

unablässig seinen Segen in die Welt.<br />

Sein Titel ist der eines „Mahavatars“<br />

(großen Avatars). Assoziationen an einen<br />

bekannten Film sind nicht ganz<br />

falsch. Ein Avatar ist ein göttliches Wesen,<br />

das, obwohl dem Kreislauf der Inkarnationen<br />

entronnen, freiwillig in einen<br />

Menschenkörper eintaucht, um der<br />

Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung<br />

beizustehen. Babaji vermag Gedanken<br />

in die Köpfe auserwählter Menschen zu<br />

pflanzen und so die Weltgeschichte zu<br />

beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit<br />

reisen und sich materialisieren<br />

oder entmaterialisieren, wie es<br />

ihm gefällt.<br />

Laut Yogananda steht der Mahavatar<br />

auf einer Stufe mit Christus,<br />

mit dem er in „ständiger Verbindung“<br />

steht. Im Gegensatz zu diesem<br />

ist sein Wirken aber nicht auf eine kurze<br />

historische Epoche beschränkt. Babaji<br />

arbeitet über einen längeren Zeitraum,<br />

jedoch verborgen, im Hintergrund. „Solche<br />

Meister entziehen sich stets den<br />

neugierigen Blicken der Menge und<br />

haben die Macht, sich jederzeit unsichtbar<br />

zu machen.“ (Yogananda) Babajis<br />

Sangha (spirituelle Gemeinschaft) im<br />

Himalaya, ist durch einen magischen<br />

Bann vor den Blicken neugieriger Wanderer<br />

abgeschirmt. Babaji kann nur von<br />

demjenigen gesehen werden, den er<br />

selbst dazu auserwählt hat.<br />

Lahiri Mahasayas Vision<br />

So geschah es im 19. Jahrhundert dem<br />

Postbeamten und Familienvater Lahiri<br />

Mahasaya. Babaji weihte ihn unter<br />

wahrhaft fantastischen Umständen in<br />

die Technik des Kriya-Yoga ein. So materialisierte<br />

Babaji für die Einweihungszeremonie<br />

einen prachtvollen Palast im<br />

Himalaja, der am nächsten Morgen wieder<br />

verschwunden war. Der Kriya-Yoga,<br />

soll Babaji zu Lahiri Mahasaya gesagt<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 45


46<br />

haben, „ist eine Wiederbelebung derselben<br />

Wissenschaft, die Krishna vor<br />

mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte<br />

und die später auch Patanjali<br />

und Christus sowie Johannes, Paulus<br />

und anderen Jüngern bekannt wurde.“<br />

Im Kern handelt es sich um eine Atemtechnik<br />

(Pranayama), nicht schwer zu<br />

erlernen, aber auch nicht so leicht, daß<br />

man selbst darauf kommen könnte.<br />

Yogananda nennt den Kriya-Yoga „ein<br />

Werkzeug, durch das die menschliche<br />

Evolution beschleunigt werden kann.“<br />

Es stellt quasi die Überholspur zur Erleuchtung<br />

dar.<br />

Auch dem wichtigsten Schüler<br />

Lahiris erschien der rätselhafte<br />

Babaji: Sri Yukteswar. Ihm prophezeite<br />

der Unsterbliche, daß er bald<br />

einem jungen Mann begegnen würde,<br />

der dazu ausersehen sei, den Kriya-<br />

Yoga im Westen zu verbreiten. Es war<br />

Paramahansa Yogananda selbst, der in<br />

den 20er-Jahren nach Los Angeles zog<br />

und dort die Organisation „Self-Realization<br />

Fellowship“ gründete. Mit unzähligen<br />

Vorträgen und Kursen sowie<br />

seinem Bestseller „Autobiografie eines<br />

Yogi“ brachte er dem Westen aber nicht<br />

nur den Kriya-Yoga; er trug entscheidend<br />

zur Popularität des Yoga und der<br />

Spiritualität überhaupt bei. Im Zuge des<br />

Yogananda-Booms wurde Babaji zu einer<br />

Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein<br />

Konterfei zierte u.a. das berühmte Cover<br />

des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s<br />

Lonely Hearts Club Band“.<br />

Märchenfigur oder reale Person?<br />

Babaji als eine Art Märchenfigur<br />

zur verehren, mag ja noch angehen.<br />

Nicht wenige betrachten ihn aber als<br />

real. Zahlreiche Zeugen, auch abseits<br />

der Meisterlinie von Lahiri Mahasaya,<br />

behaupten, mit dem Mahavatar<br />

kommuniziert, ihn gesehen oder seine<br />

Präsenz gespürt zu haben. So die<br />

beiden indischen Yogameister S.A.A.<br />

Ramaiah und V.T. Neelakantan, die<br />

Theosophin Annie Besant und Leonard<br />

Orr, Begründer der Atemtherapie<br />

„Rebirthing“. Kann es so viel Rauch<br />

geben ohne ein Feuer, das ihn verursacht<br />

hat? Anders gefragt: Existiert<br />

Babaji? Eine touristische Expedition<br />

in den Himalaja scheint da wenig aussichtsreich.<br />

Der US-amerikanische<br />

Yogananda-Schüler Roy Eugene Davis,<br />

den ich vor Jahren selbst kennenlernte,<br />

sagte dazu: „Yogananda, Yukteswar<br />

und Lahiri forderten alle ihre Schüler<br />

auf, nicht im Himalaya nach Babaji zu<br />

suchen, sondern ihn durch tiefe Meditation<br />

und Kontemplation in ihrem Inneren<br />

zu finden.“<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Yogananda ist (abgesehen von einer<br />

eigenen Begegnung mit Babaji)<br />

keine Primärquelle. Er gibt überwiegend<br />

die Berichte Dritter wieder. Die<br />

Gretchenfrage im Umgang mit Babaji<br />

lautet sicher: „Wie hältst du’s mit der<br />

Unsterblichkeit?“ Können wir den teilweise<br />

fantastischen Berichten glauben?<br />

Carter Phipps schreibt in der Zeitschrift<br />

„Was ist Erleuchtung?“: „Manch einer<br />

sagte, Babajis Erleuchtung überträfe<br />

selbst die des Buddha, sie wäre eine<br />

vollkommene Transformation des Bewußtseins,<br />

deren machtvolle Kraft radikale<br />

Veränderungen bis in die Zellen des<br />

physischen Körpers hinein bewirken<br />

würde.“ Ist die Wirklichkeit vielleicht<br />

nicht so fest gefügt, wie wir glauben?<br />

Ist sie vielmehr gummiartig verformbar<br />

durch den Geist, wenn dieser mittels<br />

geheimer Techniken trainiert wurde?<br />

Ein 2000jähriger Lebenslauf<br />

Weiteren Aufschluß erhalten wir aus<br />

dem Buch „Babaji., Kriya Yoga und die<br />

18 Siddhas“ von Marshall Govindan. Der<br />

Autor gibt an, Babaji selbst einmal im<br />

Himalaja begegnet zu sein, jedoch „auf<br />

der Vitalebene.“ Govindan liefert auch,<br />

was uns Yogananda verweigerte: eine<br />

Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend<br />

mit seiner Kindheit. Demnach<br />

wurde Babaji 203 in einem kleinen Dorf<br />

in Tamil Nadu, Indien, geboren. Das<br />

Kind wurde von seinen Eltern Nagaraj<br />

(König der Schlangen) genannt. Nagaraj<br />

wuchs in einer Brahmanen-Familie im<br />

Schutz eines großen Shiva-Tempels auf.<br />

Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem<br />

Menschenhändler entführt. Dieses<br />

Verbrechen erwies sich als Segen, denn<br />

er gelangte an einen reichen Mann, der<br />

ihn bald freigab, und schloß sich einer<br />

Gruppe wandernder Saddhus an.<br />

Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter<br />

Vater“) wurde Schüler eines<br />

großen Siddha namens Agastyar. Die<br />

Siddhas der südindischen (tamilischen)<br />

Tradition wußten, „daß ihre Fähigkeit,<br />

das Göttliche zu erleben und zu manifestieren,<br />

nicht auf die spirituelle Ebene<br />

der Existenz begrenzt war.“ Es könne<br />

vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der<br />

Existenz herabsteigen“, einschließlich<br />

des physischen Körpers. Vereinfacht<br />

gesagt, hatte Agastyar Übungstechniken<br />

entwickelt, die es erlaubten, den<br />

Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen.<br />

In Badrinath, einem Heiligtum<br />

nahe der indisch-tibetischen Grenze,<br />

trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger<br />

yogischer Disziplin in den „Soruba<br />

Samadhi“ ein. Gemeint ist: die Gottheit<br />

steigt in den Körper herab und transformiert<br />

ihn zu reinem Licht. Er ist nun<br />

unsterblich.<br />

Liebeserklärung an das Leben<br />

Laut Marshall Govindan hat die südindische<br />

Siddha-Tradition ihren Ursprung<br />

im versunkenen Kontinent Kumari<br />

Kandam (Lemuria), dessen höchste Erhebung<br />

heute Sri Lanka ist. Dort entwikkelte<br />

sich eine eigenständige spirituelle<br />

Tradition, die sich von der nordindischen<br />

Advaita-Lehre fundamental unterscheidet.<br />

„Denn für sie ist die Welt eine Illusion<br />

und deshalb von geringem Wert. (…)<br />

Die Siddhas hingegen erkannten, daß<br />

die Welt göttlich ist und daß sich alles<br />

in einem Prozeß der Evolution befindet.“<br />

Der Mythos Babajis kann demnach auch<br />

als eine Liebeserklärung an das Leben<br />

und den Körper verstanden werden. Einem<br />

Körper, der nicht verachtet, nicht<br />

gezüchtigt, sondern nur veredelt werden<br />

will: zu einem Werkzeug ewiger<br />

Freude, zum Auffanggefäß Gottes.<br />

So schön der Mythos ist, etwas unbefriedigend<br />

bleibt es doch, immer<br />

nur über ein Phantom zu sprechen.<br />

Es ist gibt keine Fotos oder Videoaufnahmen<br />

des Mahavatars. Oder doch?<br />

Gibt man „Babaji“ bei „Google Bilder“<br />

ein, so erhält man fast nur Fotos von einem<br />

jungen Mann, der, abgesehen von<br />

aufgemalten Querstrichen auf der Stirn,<br />

ziemlich normal aussieht. Es handelt<br />

sich um den so genannten Haidakhan<br />

Babaji, der angeblich 1970 in einer Höhle<br />

im indischen Haidakhan „erschien“.<br />

Vielen Anhängern galt der Jüngling als<br />

Wiedergeburt eines Asketen aus dem<br />

frühen 20. Jahrhundert. Sie sahen in<br />

beiden Inkarnationen den „wahren Babaji“.<br />

In den späten 70ern und frühen<br />

80ern strömten Tausende zu seinen<br />

Auftritten. Man sagte ihm eine energetische<br />

Ausstrahlung und magische Kräfte<br />

nach, z.B. das Gedankenlesen.<br />

Der „echte“ Babaji – 1970 gefunden<br />

Für Kenner von Yoganandas Babaji<br />

mag dies irritierend wirken, denn der<br />

sieht nicht nur auf den klassischen<br />

Porträtzeichnungen ganz Banders aus,<br />

er mußte sich auch nicht reinkarnieren,<br />

da er gar nicht erst starb. Von<br />

seinen Anhängern abgesehen, wurde<br />

der Haidakhan Babaji auch von niemandem<br />

als der „echte“ anerkannt.<br />

Das Mißtrauen schien gerechtfertigt,<br />

da Haidakhan Baba 1984 starb – immerhin<br />

ein peinlicher Vorgang für einen<br />

Unsterblichen. Leonard Orr, der<br />

berühmteste westliche Schüler des<br />

Haidakhan Babaji, hält seinen Meister<br />

jedoch, des frühen Todes ungeachtet,<br />

für niemanden geringeren als Gott<br />

selbst. „Babaji ist der ewige Vater in<br />

menschlicher Form, der in östlichen<br />

Traditionen als Shiva-Yogi bekannt


Haidakhan Babaji behauptete von sich, "der" echte Babaji<br />

zu sein. Unsterblich war er allerdings nicht. Er starb 1984<br />

ist, als die ewige Jugend. Man muß<br />

verstehen, daß Babaji so viele Körper<br />

haben kann, wie er will.“<br />

Orr behauptet, Babaji tauche schon<br />

in der Bibel als „Engel des Herrn“ auf,<br />

im Koran als „Khidir“ und im Hindu-<br />

Glauben als Krishna. Auch für den Widerspruch<br />

zwischen dem (sterblichen)<br />

Haidkhan Babaji und dem (unsterblichen)<br />

Yogananda-Babaji hat Orr eine<br />

Erklärung parat: Letzterer sei nicht<br />

Babaji selbst, sondern dessen Sohn<br />

(im Sinne einer Teilinkarnation). Man<br />

sieht: Die Quellenlage im Fall Babaji<br />

ist einigermaßen verworren. Der<br />

Babaji-Forscher Carter Phipps stieß<br />

allein auf zwei lebende Personen, die<br />

angaben, Babaji zu sein – nicht zu reden<br />

von denen, die ihn „gespürt“ haben<br />

wollen.<br />

Eine Ahnung von Babajis Segen<br />

Kann also eine innere Suche weiterhelfen,<br />

wie sie Roy Eugene Davis<br />

empfiehlt? Ist es mehr als ein leeres<br />

Versprechen, wenn Lahiri Mahasaya<br />

sagt: „Jeder, der den Namen Babajis<br />

ehrfürchtig ausspricht, zieht augenblicklich<br />

seinen Segen auf sich herab?“<br />

Ich habe vor Jahren eine Kriya-<br />

Einweihung bei Davis erhalten und die<br />

Technik erlernt. Mit der Erleuchtung<br />

hapert es noch ein bißchen. Das liegt<br />

aber wohl an meiner mangelnden<br />

Konsequenz beim Üben. Bestätigen<br />

kann ich, daß sich beim Atmen ein<br />

strömendes Gefühl an der Wirbelsäule<br />

einstellt, eine starke Energieansammlung<br />

im „Dritten Auge“, ein kribbelndes<br />

Lustempfinden bis in die Fingerspitzen,<br />

Gedankenstille. Manchmal<br />

auch das Gefühl, von einer Art Segen<br />

berührt zu werden.<br />

Auch wenn das für Skeptiker keine<br />

akzeptable Erklärung ist, ende ich mit<br />

einem Wort, das laut Yogananda von<br />

Babaji selbst stammt: „Es ist leicht, an<br />

etwas zu glauben, was man sieht; jede<br />

seelische Suche ist dann überflüssig.<br />

Nur diejenigen, die ihren natürlichen<br />

Skeptizismus und ihre materialistische<br />

Einstellung überwinden, verdienen<br />

es, die übernatürliche Wirklichkeit<br />

zu schauen.“ ■<br />

Buchtipps:<br />

Paramahansa Yogananda: Autobiografie<br />

eines Yogi, Self-Realization Fellowship, 584<br />

Seiten, € 12,90<br />

Marshall Govindal: Babaji, Kriya Yoga und<br />

die 18 Siddhas, Hans Nietsch-Verlag, 245<br />

Seiten, € 16,90<br />

Carter Phipps: Auf der Suche nach Babaji,<br />

in: „Was ist Erleuchtung?“, Ausg. 07/2002.<br />

Derzeit vergriffen<br />

Laut Marshall Govindan<br />

hat die südindische Siddha-Tradition<br />

ihren Ursprung im versunkenen<br />

Kontinent Lemuria.<br />

Paramahansa Yogananda machte den Mythos<br />

um den unsterblichen Babaji in seinen Büchern<br />

weltweit bekannt.<br />

abaji<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000<br />

47


Das<br />

geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

Texte und Bilder aus einer anderen Welt?<br />

Ralf Lehnert<br />

48<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Wilfrid Michael Voynich<br />

In der Bibliothek der amerikanischen<br />

Yale-Universität lagert unter der<br />

Katalognummer MS 408 ein Manuskript,<br />

das es in sich hat. Es stammt<br />

laut neueren Untersuchungen aus<br />

dem 15. Jahrhundert und gibt Wissenschaftlern<br />

bis heute Rätsel auf: Die 246<br />

Seiten sind durchgehend in einer vollkommen<br />

unbekannten Sprache verfaßt,<br />

die selbst hochrangige Experten nicht<br />

entschlüsseln können. Ungewöhnlich<br />

ist außerdem, daß der umfangreiche<br />

handgeschriebene Text nicht korrigiert<br />

oder nachgebessert wurde. Zudem ist<br />

das Manuskript mit zahlreichen Zeichnungen<br />

versehen. In der Überzahl handelt<br />

es sich dabei um Pflanzen. Wenn<br />

man das Buch durchblättert, kommt<br />

es einem vor wie eine Art gezeichnetes<br />

Herbarium. Die Sache hat nur einen<br />

Haken: Die dargestellten Pflanzen und<br />

Blätter gibt es gar nicht - zumindest<br />

nicht auf unserer Erde. Außerdem enthält<br />

das Manuskript Zeichnungen, die<br />

an Mandalas und astronomische und<br />

astrologische Abbildungen erinnern.<br />

Manche Seiten sind auch mit einer Art<br />

Wasserröhren-System sowie badenden<br />

nackten Frauen illustriert.<br />

Die letzten Besitzer<br />

Benannt ist das äußerst merkwürdige<br />

Buch nach einem seiner Besitzer.<br />

Der Buchhändler und Sammler Wilfrid<br />

Voynich entdeckte das gebundene Manuskript<br />

1912 in einer Truhe in der Villa<br />

Mondragone. Diese gehörte damals<br />

einer Jesuitengemeinschaft und diente<br />

ihr als Schulungsstätte. Der Gebäudekomplex<br />

liegt nahe Frascati, knapp 30<br />

km südöstlich von Rom. Papst Gregor<br />

XIII. hatte in dieser Villa im Jahr 1582<br />

den Gregorianischen Kalender genehmigt.<br />

Als der international operierende<br />

Antiquar das Manuskript aus der Villa<br />

in der Hand hielt, stockte ihm der Atem.<br />

Er hatte das Bauchgefühl, auf etwas besonders<br />

Außergewöhnliches gestoßen<br />

zu sein - gerade, weil ihm die Zeichnungen,<br />

verglichen mit denen in anderen<br />

verzierten Manuskripten, wie „häßliche<br />

Entlein“ vorkamen. Den Jesuiten fiel<br />

die Trennung von dem geheimnisvollen<br />

Werk keineswegs leicht. Doch da sie<br />

dringend Geld für die Renovierung ihrer<br />

großzügig angelegten Villa benötigten,<br />

veräußerten sie es an den Buchhändler.<br />

Wer war Wilfrid Michael Voynich?<br />

Nicht ganz so geheimnisvoll wie das Manuskript,<br />

aber nicht minder schillernd<br />

ist auch die Persönlichkeit und der Lebenslauf<br />

seines Entdeckers Voynich.<br />

Bevor er seinen Namen änderte, hieß<br />

er Michal Habdank-Wojnicz und wurde<br />

1865 im damaligen Polen - unmittelbar<br />

an den Grenzen zu Weißrußland und<br />

Litauen - geboren. Nach seinem abgeschlossenen<br />

Studium der Chemie in<br />

Moskau engagierte er sich in Warschau<br />

in der polnischen Nationalbewegung,<br />

die sich für die Befreiung von den russischen<br />

Unterdrückern einsetzte. Weil er<br />

zum Tode verurteilte Kameraden befreit<br />

hatte, wurde er in der Warschauer Zitadelle<br />

selbst inhaftiert. Kurz vor seiner<br />

Verschickung nach Sibirien gelang ihm<br />

die Flucht. Nach einer monatelangen<br />

Odyssee mit Stationen in Skandinavien<br />

und Hamburg kam er völlig entkräftet<br />

und verwahrlost mit einem Gemüsefrachter<br />

in London an. Dort nahm er<br />

Kontakt auf mit der Musikerin Ethel<br />

Boole, der Tochter des bekannten Mathematikers<br />

und Philosophen George<br />

Boole, die sich ebenfalls in der antizaristischen<br />

Freiheitsbewegung engagierte.<br />

Später heirateten sie.<br />

Mehrere Jahre nach seiner Ankunft<br />

in London machte sich<br />

Voynich als erfolgreicher Antiquar<br />

einen Namen. Er eröffnete Buchläden<br />

direkt am Piccadilly Circus in<br />

London sowie später in New York. Außerdem<br />

unterhielt er Büros in Paris,<br />

Florenz und Warschau. Am Anfang seiner<br />

Buchhändlerzeit widmete er sich<br />

noch verstärkt dem Vertrieb revolutionärer<br />

Bücher und Traktate an die britische<br />

Bevölkerung, und er beteiligte<br />

sich ebenso am Schmuggel verbotener<br />

Bücher nach Rußland. Gemäß Gerüchten<br />

soll er seine Buchhandlungen auch<br />

als Geldwaschanlage für polnische und<br />

russische Freiheitskämpfer benutzt<br />

haben. Im Lauf der Zeit wurde Voynich<br />

jedoch bekannt dafür, auch seltene Bücher<br />

aufzuspüren.<br />

Nach seinem sensationellen Fund in<br />

der Villa Mondragone bemühte Voynich<br />

zahlreiche Experten und Kryptologen<br />

(Verschlüsselungsexperten),<br />

um das Manuskript<br />

zu deuten.<br />

Zudem versuchte<br />

er wiederholt<br />

und vergeblich,<br />

das Manuskript<br />

gewinnbringend<br />

weiterzuverkaufen.<br />

Aufgrund der<br />

S o n d e r b a r -<br />

keit des Manuskriptes<br />

mußte<br />

er sich der Fälschung<br />

beschuldigen<br />

lassen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 49


„Womöglich handelt es sich<br />

um den bislang besten Code der Welt!“<br />

Zu viele Forscher haben sich<br />

die Zähne ausgebissen<br />

Das Manuskript enthält keinen Titel und<br />

keinen Autorenvermerk. Zwar steht im<br />

Buchdeckel ein Name, doch handelt<br />

es sich dabei um den eines weiteren<br />

Vorbesitzers, dem Pharmazeuten Jakobus<br />

Sinapius, der das Buch im 17.<br />

Jahrhundert besaß. Kulturhistoriker,<br />

Kryptologen und Mathematiker<br />

versuchten hundert Jahre lang, dem<br />

Sinn und Inhalt des geheimnisvollen<br />

Manuskripts auf die Spur zu kommen.<br />

Doch man kann resümieren, daß die<br />

Geschichte dieser Interpretationsund<br />

Entschlüsselungsversuche eine<br />

einzige Geschichte des Scheiterns<br />

ist. Selbst Analysen durch moderne<br />

Hochleistungsrechner und Experten<br />

des US-Geheimdienstes NSA, der im<br />

Bereich der Kryptographie weltweit<br />

führend ist, konnten keine sinnvollen<br />

Strukturen in dem Manuskript entdekken.<br />

Zwar gab es immer wieder erfolgversprechende<br />

Ansätze, die sich aber<br />

im Lauf der weiteren Forschungsbemühungen<br />

als Holzweg entpuppten.<br />

Die Thesen, die hinsichtlich des Buches<br />

erstellt wurden, reichen vom<br />

Vermächtnis einer untergegangenen<br />

Zivilisation über ein Lehrbuch für Magier,<br />

Apotheker oder Mediziner bis hin<br />

zu einem Handbuch für Abtreibungen<br />

„Womöglich handelt es sich um<br />

den bislang besten Code der Welt!“,<br />

reflektiert ein österreichischer Wissenschaftler.<br />

Andere Forscher mutmaßen,<br />

daß vielleicht nur ein geringer<br />

Teil des Werkes eine verschlüsselte<br />

Botschaft enthalte und der Rest verwirren,<br />

ablenken und täuschen solle.<br />

Zwei weitere Wissenschaftler kamen<br />

aufgrund der Undurchsichtigkeit des<br />

Manuskripts und der Unmöglichkeit,<br />

darin sinnvolle Strukturen zu erkennen,<br />

zu der Schlußfolgerung, daß es<br />

sich um einen Schabernack bzw. einen<br />

reinen Nonsens handeln müsse. Diese<br />

Aussagen waren ein gefundenes Fressen<br />

für einige Medien, um über die<br />

zahlreichen Enträtselungs- und Interpretationsversuche<br />

zu spotten und um<br />

sich in reißerischen Formulierungskünsten<br />

zu ereifern wie etwa „Das Geheimnis<br />

ist entschlüsselt: Es gibt kein<br />

Geheimnis!“ oder „Das geheimnisvollste<br />

Buch der Weltgeschichte hat sein<br />

Geheimnis preisgegeben. Es hat kein<br />

Geheimnis.“<br />

Der Mystik auf der Spur<br />

Demgegenüber ist die Frage berechtigt:<br />

Warum sollte ein Mensch so viel<br />

Zeit und Mühe investieren, um 246<br />

Seiten mit Texten und Illustrationen zu<br />

füllen?<br />

Was haben die Privatforscher<br />

jenseits des etablierten Wissenschaftsbetriebes<br />

an brauchbaren<br />

und schlüssigen Thesen und Erklärungen<br />

zum Voynich-Manuskript zu<br />

bieten?<br />

Der Autor und private Bewußtseinsforscher<br />

Jonathan Dilas kommt zu der<br />

Hypothese, daß nicht nur der Inhalt<br />

des Manuskriptes mystisch und ungewöhnlich<br />

ist, sondern auch sein Entstehungsprozeß:<br />

Da Dilas der Buchinhalt<br />

traumartig vorkommt, schließt er<br />

daraus, daß ihn der Urheber in einem<br />

Trancezustand empfangen und dabei<br />

gleichzeitig niedergeschrieben hat. Er<br />

glaubt, „daß das Manuskript das Zeugnis<br />

einer Reise in eine andere Welt repräsentiert.“<br />

Der Privatforscher Felix Gessert hält<br />

einen Künstler als Urheber für wenig<br />

plausibel, weil „die Illustrationen nicht<br />

annähernd mit der Kunstfertigkeit von<br />

Skizzen vergleichbar sind, wie andere<br />

Renaissance-Künstler (da Vinci, Michelangelo,<br />

etc.) sie schufen.“<br />

Der erste Da-Vinci-Code?<br />

Einen hochinteressanten Hinweis<br />

fand ich in einem Internet-Forum, das<br />

Durchgaben aus der geistigen Welt veröffentlicht.<br />

Dort wird im Gegensatz zu<br />

dem letzten Statement behauptet, daß<br />

es sich bei dem Urheber des Voynich-<br />

Manuskripts um keinen Geringeren<br />

handele als den berühmten Maler Leonardo<br />

da Vinci - als er noch im Kindesalter<br />

war. Er soll Linkshänder gewesen<br />

sein und im Alter von acht Jahren<br />

bereits sehr schöpferisch. Er schrieb<br />

gemäß der Durchgabe den Text in einer<br />

Art Kinderfantasiesprache und lebte mit<br />

den Illustrationen seine Kreativität und<br />

Medialität aus.<br />

Es könnte sich also um Eindrücke<br />

aus einer Parallelwelt oder astralischen<br />

Ebene handeln. Dafür spricht die relative<br />

Detailliertheit vieler Zeichnungen, die<br />

in vielerlei Hinsicht Lebewesen, Pflanzen<br />

oder Konzepten wie etwa dem Tierkreis<br />

aus unserer bekannten Welt ähneln,<br />

aber gleichzeitig davon abweichen.<br />

Träfe diese Autorenschaft tatsächlich<br />

zu, handelte es sich um eine handfeste<br />

Sensation. Dann verfaßte das Universalgenie<br />

bereits als Kind seinen ersten<br />

Da-Vinci-Code.<br />

Bei weiteren Recherchen stellte ich<br />

fest, daß noch eine andere Forscherin,<br />

Edith Sherwood, zu dem Schluß<br />

kommt, daß das geheimnisvolle Manuskript<br />

da Vinci gefertigt hat - und<br />

zwar als „frühreifes Kind“. „Die Zeichnungen<br />

sind hervorragend für ein<br />

Kind, aber nur ausreichend für einen<br />

Erwachsenen“, so die Autorin. Aus<br />

dem Umstand, daß die dargestellten<br />

Pflanzen meist nicht mit ihren Wurzeln<br />

übereinstimmen, schlußfolgert<br />

sie, daß dem kindlichen Leonardo da<br />

Vinci Fehler unterlaufen sind. Auf die<br />

Idee, daß es gar nicht der Absicht des<br />

Urhebers entsprach, naturgetreue und<br />

irdische Pflanzen abzubilden, kommt<br />

die Forscherin anscheinend nicht, obwohl<br />

man doch gerade einem Kind die<br />

Elemente des Spielerischen und Phantasievollen<br />

zubilligen sollte.<br />

Edith Sherwood machte jedoch noch<br />

eine weitere interessante Entdeckung,<br />

die auf die Urheberschaft da Vincis<br />

schließen läßt. Sie fand in dem Manuskript<br />

eine horoskopähnliche Zeichnung,<br />

in deren Mitte ein Widder steht.<br />

Umgeben ist dieser von 15 nackten und<br />

wahrscheinlich schwangeren Frauen,<br />

die in Wasserbottichen stehen. Eine<br />

Frau scheint jedoch nicht mehr schwanger<br />

zu sein und könnte ein Baby im Arm<br />

halten. Leonardo da Vinci ist vom Tierkreiszeichen<br />

her ein Widder und wurde<br />

am 15. April <strong>14</strong>52 geboren.<br />

Parallelen zu da Vinci<br />

Wenn wir der Hypothese nachgehen,<br />

daß da Vinci der Urheber des Voynich-<br />

Manuskriptes sein könnte, so finden wir<br />

tatsächlich zahlreiche Parallelen:<br />

Selbst in da Vincis bekanntem Leben<br />

war sein Spieltrieb unverkennbar. So<br />

formulierte er gerne Rätsel. Vom späteren<br />

da Vinci ist bekannt, daß er allegorische<br />

Werke liebte und auch selbst<br />

geheime Zeichen und Hinweise in seine<br />

bis heute rätselhaften Werke einfügte.<br />

Aus magischer Sicht ist eine Allegorie<br />

eine versteckte Botschaft, die nur von<br />

Eingeweihten bemerkt, entschlüsselt<br />

und verstanden werden kann. Sie macht<br />

den eigentlichen oder verborgenen Sinn<br />

eines Kunstwerkes aus. Da Vinci ging<br />

sogar noch einen Schritt weiter: Erst<br />

jüngste Forschungen aus dem letzten<br />

Jahr enthüllen, daß der Meister in den<br />

Pupillen der Mona Lisa winzige und mit<br />

bloßem Auge nicht erkennbare Ziffern<br />

und Buchstaben versteckt hat. Und<br />

vor drei Jahren entdeckten Forscher<br />

mittels einer Infrarotkamera, daß auf<br />

der Rückseite des Gemäldes „Die heilige<br />

Jungfrau mit Kind und der heiligen<br />

Anna“ weitere bislang verborgene<br />

Zeichnungen angebracht waren.<br />

Da Vinci besaß eine unbändige Kreativität.<br />

Die Forschung bestätigt, daß er<br />

sich schon sehr frühzeitig unterschiedlichen<br />

Künsten wie etwa dem Zeichnen,<br />

Modellieren und der Musik widmete. Als<br />

Kind schlenderte er gern im Wald und<br />

malte mit Vorliebe Pflanzen und Tiere.<br />

Auch der spätere da Vinci fertigte zahlreiche<br />

Skizzen und Gemälde von Pflan-<br />

50<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


zen, Gräsern und Portraits an. Er betrieb<br />

astronomische Studien und war vom<br />

Wasser fasziniert, das er für das wichtigste<br />

Element hielt. Er erkannte seine<br />

lebensspendenden sowie -vernichtenden<br />

Qualitäten und untersuchte sein<br />

Strömungs- und Erosionsverhalten.<br />

Im Alter von 19 Jahren entwickelte er<br />

ein Schöpfrad, um Wasser in einem<br />

Turm nach oben zu befördern, sowie<br />

eine Säge, die durch Wasserkraft angetrieben<br />

wurde.<br />

Da Vinci trug Zeit seines Lebens ein<br />

Notizbuch bei sich, worin er seine Gedanken<br />

und Gefühle festhielt. Zudem<br />

wollte er eine Enzyklopädie erstellen,<br />

in die sein gesamtes umfassendes<br />

Wissen fließen sollte. Auch das Voynich-Manuskript<br />

erinnert an ein Lehrbuch.<br />

Viele von da Vinci überlieferte<br />

Manuskripte zeichnen sich ebenfalls<br />

aus durch eine Kombination aus Text<br />

und Zeichnungen. Nicht zuletzt war da<br />

Vinci der Spiritualität zugewandt. Er<br />

soll Mitglied von Geheimbünden gewesen<br />

sein und schrieb gegen Ende<br />

seines Lebens Prophezeiungen.<br />

Seit jeher geht die Forschung<br />

davon aus, daß das Voynich-<br />

Manuskript in Oberitalien hergestellt<br />

wurde. Dies ist auch die Heimat<br />

von Leonardo da Vinci. Als hauptsächliches<br />

Indiz gilt eine Burg, die<br />

auf einer Zeichnung mit abgebildet<br />

ist. Die Festung ist mit sogenannten<br />

Schwalbenschwanz-Zinnen versehen.<br />

Diese Form des gemauerten Burgund<br />

Stadtmauer-Aufsatzes, der der<br />

Deckung und der Demonstration von<br />

Macht diente, gab es nur in dieser Gegend.<br />

Der Vergleich von da Vincis Schrift<br />

mit der des Voynich-Manuskripts<br />

bringt kein eindeutiges Ergebnis, da<br />

es Gemeinsamkeiten wie Unterschiede<br />

gibt. Allerdings lassen sich die<br />

Unterschiede erklären damit, daß da<br />

Vinci (später) spiegelverkehrt schrieb,<br />

während das Voynich-Manuskript in<br />

dieser Hinsicht normal verfaßt wurde.<br />

Des Weiteren könnte sich der spätere<br />

da Vinci von einem anerzogenen<br />

Schriftbild distanziert haben.<br />

Das ungeklärte Rätsel<br />

Lange Zeit wehrte sich die Bibliothek<br />

der Universität von Yale gegen unmittelbare<br />

Untersuchungen am Buch,<br />

weil sie eine Beschädigung des Materials<br />

befürchtete. Erst Ende 2009<br />

stimmte sie einer Radiocarbonanalyse<br />

durch den Physiker Greg Hodgins<br />

zu. Diese sollte mehr Gewißheit hinsichtlich<br />

des Entstehungszeitraumes<br />

bringen. Gemäß dem Untersuchungsergebnis<br />

wurde das Pergament mit<br />

einer hohen Wahrscheinlichkeit zwischen<br />

<strong>14</strong>04 und <strong>14</strong>38 hergestellt. Eine<br />

weitere Untersuchung kommt zu dem<br />

Schluß, daß die Beschriftung nicht zu<br />

einem späteren Zeitpunkt aufgebracht<br />

wurde. Falls diese Resultate stimmen<br />

sollten, so dämpften sie die Wahrscheinlichkeit,<br />

daß der Urheber da<br />

Vinci ist. Denn dieser wurde erst <strong>14</strong>52<br />

geboren. Insofern stellt das Voynich-<br />

Manuskript mit seinen bizarren Zeichnungen<br />

bis heute ein inspirierendes<br />

und faszinierendes Rätsel dar.■<br />

Unentzifferbare Schriftzeichen,<br />

Bilder unbekannter Pflanzen<br />

und badender nackter Frauen,...<br />

...das Voynich-<br />

Manuskript gibt der<br />

Wissenschaft bis heute<br />

Rätsel auf.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000<br />

51


W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

www.matrix3000.de<br />

Österreich 7,40 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,70 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

B a n d 5 9 S e p t e m b e r 2 0 1 0 /<br />

O k t o b e r 2 0 1 0 / 6 , 5 0 E U R<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

www.matrix3000.de<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

B a n d 6 6 N o v e m b e r 2 0 1 1 /<br />

D e z e m b e r 2 0 1 1 / 6 , 5 0 E U R<br />

www.matrix3000.de<br />

matrix_band66.indd 1 07.10.11 15:20<br />

7,20 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,60 EUR<br />

Österreich 7,40 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,70 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

B a n d 6 1 J a n u a r 2 0 1 1 /<br />

F e b r u a r 2 0 1 0 / 6 , 5 0 E U R<br />

Sie sind nicht<br />

irgendwer...<br />

Probeheft<br />

gratis !<br />

M<br />

ATRIX3000<br />

Unterirdische Tunnelanlagen<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978-3-89539-866-7<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

Obamas<br />

lautloser<br />

Krieg<br />

2012 –<br />

Zeiten-<br />

(W)Ende?<br />

Familienaufstellungen<br />

Der<br />

Troja-<br />

Schock<br />

DNA-Neuprogrammierung<br />

Was<br />

Gesichter<br />

uns<br />

verraten<br />

- Die Biometrie der Lüge -<br />

3000<br />

M<br />

A<br />

T<br />

R<br />

I<br />

X3 0<br />

Der Mensch im Netz<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978-3-89539-876-6<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

Antimaterie<br />

um die<br />

Erde<br />

Arthrose<br />

Wie werde ich<br />

schmerzfrei?<br />

Neues<br />

Abba-Musical<br />

Demokratiedämmerung<br />

Der<br />

Hellseher<br />

Technologie der Vorzeit<br />

3000<br />

Aphasie - Leben in der Sprachlosigkeit<br />

MATRIX<br />

M<br />

A<br />

T NEUES DENKEN<br />

R<br />

I<br />

X3000<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978­3­89539­869­8<br />

Glanz<br />

der<br />

Vampire<br />

Hypochondrie<br />

und<br />

eingebildete<br />

Krankheiten<br />

€ 15,- € 20,-<br />

Die<br />

goldene<br />

Tempelbibliothek<br />

von Mu<br />

Die<br />

Rentenlüge<br />

Schattenregierung<br />

übernimmt<br />

Kontrolle<br />

USA üben globale Katastrophe<br />

Schweben im Meer<br />

der Entspannung<br />

mit kostenlosem<br />

Mondkalender<br />

Lust am Denken - Penny McLean im Interview<br />

3000<br />

Wenn<br />

Visionen<br />

fliegen können<br />

Raumfahrt der Zukunft<br />

Das Schweigen<br />

der Steine<br />

MATRIX<br />

Neues Denken - Neue Horizonte<br />

MATRIX3000<br />

Abo-Bestellkarte<br />

Matrix 3000 GmbH,<br />

Ammergauer Str. 80, 86971 Peiting<br />

Tel.: 08861-59018 - Fax: 08861-67091<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Matrix 3000 Abo<br />

(6 Ausgaben) **<br />

+<br />

Matrix 3000 <strong>Sonderheft</strong>e *<br />

3 Ausgaben<br />

Matrix 3000 <strong>Sonderheft</strong>e *<br />

3 Ausgaben<br />

Matrix 3000 Probeabo<br />

3 Ausgaben *<br />

Matrix 3000 Abo<br />

(6 Ausgaben) **<br />

Inland<br />

Ausland<br />

€ 49,- € 62,40<br />

€ 15,- € 20,-<br />

€ 39,- € 48,-<br />

* verlängert sich automatisch in ein normales Abo, wenn nicht<br />

schriftlich (Brief oder Fax) gekündigt wird.<br />

** verlängert sich automatisch, wenn nicht schriftlich (Brief oder<br />

Fax), sechs Wochen vor Ablauf, gekündigt wird.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Heft <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> <strong>Sonderheft</strong> Nr.<strong>14</strong><br />

Im Abo keine Ausgabe mehr verpassen.<br />

Alle zwei Monate bequem und versandkostenfrei direkt nach Hause.<br />

Name / Vorname<br />

Straße / Hausnummer<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

Und so möchte ich bezahlen: Rechnung<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Datum / Unterschrift<br />

Wohnort<br />

Konto-Nr.<br />

Abbuchung<br />

Anschrift Geschenk-Abo<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße / Hausnummer<br />

PLZ<br />

Wohnort<br />

www.matrix3000.de


Matrix 3000 Abonnement<br />

und lesen nicht<br />

irgendwas...<br />

3 x Extra-Wissen pro Jahr<br />

bisher u. a. zu den Themen:<br />

Gesundheit<br />

Klima und Umwelt<br />

Magische Orte<br />

Geheimdienste<br />

Natürlich jung<br />

M<br />

ATRIX3000<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978-3-89539-865-0<br />

MATRIX<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Die Anderen<br />

Der<br />

13.<br />

Schädel<br />

3000<br />

N r . 1 1 / 6 , 5 0 E U R<br />

Österreich 7,40 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,70 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

<strong>Sonderheft</strong><br />

Autoren in diesem Heft:<br />

Elisabeth Bielinska<br />

Franz Bludorf<br />

Lars A. Fischinger<br />

Grazyna Fosar<br />

Reinhard Habeck<br />

Ralf Lehnert<br />

Thomas Ritter<br />

Roland Rottenfußer<br />

Ernst Senkowski<br />

Sichern Sie sich jetzt<br />

eines der letzten Exemplare<br />

<strong>Sonderheft</strong> <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Die<br />

Mumie<br />

von<br />

Kampehl<br />

Die<br />

Zeitmaschine<br />

im<br />

Vatikan<br />

Die Welt des<br />

Unerklärlichen,<br />

Geheimnisvollen,<br />

Unfaßbaren<br />

Picknick am Valentinstag • Expedition Impossible<br />

Telefon<br />

aus der Zukunft<br />

matrix_<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>_S11.indd 1 12.07.10 08:33<br />

<strong>Matrix3000</strong> <strong>Sonderheft</strong> 11 "<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>"<br />

Spannende und interessante Artikel zu Themen, u. a.:<br />

• Men in Black, Well Dressed Women und Black Eyed Kids<br />

• Picknick am Valentinstag<br />

• Die Zeitmaschine im Vatikan<br />

verfaßt von namhaften Autoren wie Lars A. Fischinger, Reinhard Habeck, Thomas Ritter,<br />

Ernst Senkowski, Grazyna Fosar, Franz Bludorf, Ralf Lehnert, Roland Rottenfußer u. a.<br />

Bestellen Sie jetzt: Tel.: 08861-59018 - Fax: 08861-67091<br />

oder unter www.matrix3000.de


Die Rückkehr<br />

der Weißen<br />

Büffelfrau<br />

Das Geheimnis der natürlich<br />

gewachsenen Kristall-Schädel<br />

Wolfgang Hahl<br />

In einem australischen Salzsee wurden<br />

seit 2001 faszinierende, fast wie<br />

l e -<br />

bendig wirkende Kri-<br />

stallschädel<br />

den, deren haarfeine<br />

Kristalle auf skelettier-<br />

gefunten<br />

Schädeln ehemaliger Horntiere<br />

aufgewachsen sind. Die Tatsache,<br />

daß sie überhaupt gefunden wurden<br />

und nicht mit dem umliegenden Salz<br />

verwachsen waren, erscheint höchst<br />

mysteriös. Auch berichten Menschen,<br />

die mit den Schädeln in Berührung kamen,<br />

von einer außergewöhnlich starken<br />

Energie, von tiefen Emotionen und<br />

beeindruckenden Visionen. Stehen<br />

die Schädel in einer geheimnisvollen<br />

Verbindung zur Indianerlegende um<br />

die „Weiße Büffelfrau“? Und enthalten<br />

sie eine Botschaft, die gerade für<br />

uns heutige Menschen wichtig ist?<br />

Die Legende der Weißen Büffelfrau<br />

Die Lakota-Indianer Nordamerikas<br />

hatten vor vielen Jahrhunderten ein<br />

einschneidendes mystisches Erlebnis.<br />

Es sollte nicht nur sie für die<br />

folgenden Generationen in ihrem gesamten<br />

spirituellen Leben maßgeblich<br />

prägen; auch bei vielen anderen<br />

Indianerstämmen hielt das Ereignis<br />

Einzug in Riten und Traditionen. Ein<br />

machtvolles Geistwesen war diesen<br />

Indianern erschienen und hatte angekündigt,<br />

ihnen künftig auf geistigem<br />

Wege heilige Riten zu übermitteln,<br />

die essentiell für ihr Überleben und<br />

ihre Zukunft seien. Dieses Wesen<br />

nannte sich die Weiße Büffelfrau. Die<br />

ersten beiden von sieben heiligen Riten<br />

übergab sie den Stammesführern<br />

persönlich und führte sie in deren<br />

richtigen Gebrauch ein.<br />

Sie kündigte an, daß sie für lange<br />

Zeit nicht mehr erscheinen würde.<br />

Bis zu ihrer Rückkehr sollten<br />

die indianischen Völker ernsthaft die<br />

sieben heiligen Rituale pflegen. Bis sie<br />

eines Tages machtvoll wiederkehren<br />

werde, um allen Naturvölkern und der<br />

Natur selbst beizustehen. Dieses Ereignis<br />

würde eintreten, unmittelbar bevor<br />

die „Große Reinigung der Erde“ beginnen<br />

würde. Die alte indianische Prophezeiung<br />

über die Rückkehr der „Weißen<br />

Büffelfrau“ ist bei allen nordamerikanischen<br />

Indianerstämmen seit vielen<br />

Jahrhunderten bekannt. Sie bezieht sich<br />

auf die Zeit, in der wir gerade leben. In<br />

der Zeit großer globaler Umwälzungen<br />

würde sich demgemäß wieder verstärkt<br />

der mütterliche Geist der Erde manifestieren.<br />

Er würde allen Menschen beistehen,<br />

die sich für den Erhalt der Natur<br />

einsetzen und aus Mitgefühl mit allen<br />

leidenden Wesen handeln.<br />

Die Prophezeiungen der Lakota<br />

In der indianischen Prophezeiung heißt<br />

es, daß man den Zeitpunkt der Rückkehr<br />

daran erkennen wird, daß in Amerika<br />

plötzlich weiße Büffelkälber geboren<br />

würden. Dies geschah und geschieht<br />

in den USA tatsächlich seit Ende der<br />

90er Jahre zum ersten Mal. Selbst das<br />

amerikanische Landwirtschaftsministerium<br />

untersuchte dieses Phänomen<br />

eingehend. Es bestätigte, daß es sich bei<br />

diesen weißen Büffeln nicht um Albinos,<br />

sondern um echte Wildbisons handelt,<br />

und daß dieses Phänomen neuartig und<br />

weltweit einmalig ist.<br />

Seitdem findet bei vielen nordamerikanischen<br />

Indianervölkern eine starke<br />

spirituelle Rückbesinnung auf ihre<br />

geistigen Wurzeln statt. Viele Indianer<br />

54<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Nach einer Prophezeiung der<br />

Lakota-Indianer soll die Weiße<br />

Büffelfrau bald auf die Erde<br />

zurückkehren und "globale<br />

Umwälzungen" auslösen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 55


pilgerten zu der Ranch, auf der mehrere<br />

weiße Büffelkälber geboren worden waren,<br />

um ihnen ihre Ehrerbietung zu bezeugen.<br />

Weiße Tiere galten den Ureinwohnern<br />

Nordamerikas schon immer<br />

als heilig, und man betrachtete diese<br />

weißen Bisons als Vorboten der Weißen<br />

Büffelfrau. Seit der Geburt der weißen<br />

Büffelkälber berichten weltweit immer<br />

mehr Menschen, die Weiße Büffelfrau<br />

sei ihnen in ihrer Meditation erschienen<br />

und habe ihnen Botschaften zukommen<br />

lassen. Dies gilt erstaunlicherweise<br />

auch für Menschen, die noch nie von ihr<br />

und ihrer Geschichte gehört haben. Oft<br />

erschien sie als hübsche junge Frau, die<br />

ganz in weißes Büffelwildleder gekleidet<br />

war. Diese Menschen waren zutiefst<br />

berührt, und ihre Herzen öffneten sich<br />

spontan in tiefer Liebe und Mitgefühl für<br />

die ganze Schöpfung.<br />

Kristallschädelfunde in Australien<br />

Kurz darauf, im Jahr 2001 sowie in den<br />

folgenden Jahren, wurden zum ersten<br />

Mal auf der Welt einige natürlich gewachsene<br />

Kristall-Schädel in Form<br />

horntragender Tierköpfe gefunden.<br />

Dies geschah auf der anderen Seite der<br />

Erde, in Australien. Alle bisher entdeckten<br />

Kristallschädel wurden ausnahmslos<br />

in einem ausgetrockneten Salzsee<br />

gefunden, der sich kilometerlang zwischen<br />

dem „Ayers Rock“ (Uluru) und<br />

den „Olgas“ befindet. Beide Orte gelten<br />

bei den Ureinwohnern (Aborigines) als<br />

heilige Plätze. Um sie ranken sich viele<br />

alte Mythen. Allein daß es möglich war,<br />

so kleine Objekte in einem viele Kilometer<br />

langen Salzsee zu finden, gibt zu<br />

denken. Manche halten dies für Zufall,<br />

manche glauben an die Führung einer<br />

starken geistigen Kraft, etwa der Weißen<br />

Büffelfrau. Diese Schädel waren so<br />

vollkommen gestaltet, daß selbst erfahrene<br />

Mineralogen und Museumsdirektoren,<br />

die sie zu Gesicht bekamen, nur<br />

noch ehrfürchtig staunten. Mineralogische<br />

Begutachtungen ergaben,<br />

daß alle der vorgefun-<br />

denen Exemplare entweder von feinsten<br />

fellähnlichen Kristallen aus Selenit<br />

überzogen waren oder mit kleinem würfeligem<br />

Halit.<br />

Doch so plausibel diese Antwort<br />

klingt, sie wirft viele weitere Fragen<br />

auf: Was hat diesen Prozeß<br />

verursacht? Warum wurden keinerlei<br />

andere Knochenteile mit aufgewachsenen<br />

Kristallen gefunden? Warum<br />

wurden diese Schädel nicht mit der<br />

umgebenden Salzschicht im See „verbacken“,<br />

sondern lagen offensichtlich<br />

in geschützten Hohlräumen? Warum<br />

wurden sie nach langer Zeit unbeschädigt<br />

gefunden und überstanden auch<br />

den Transport mit ihren teils filigranen<br />

Kristallen absolut unbeschadet? Zu diesen<br />

Rätseln kommen viele faszinierende<br />

Erlebnisberichte von Menschen, die<br />

diesen Schädeln persönlich begegnen<br />

durften und mit ihnen meditierten. So<br />

erlebten schon Hunderte Menschen, wie<br />

sich sogar gelegentlich ein intensiver<br />

Geruch im ganzen Raum verströmte,<br />

als würde man inmitten einer lebenden<br />

Büffelherde stehen. Oder es brachen<br />

fast alle Anwesenden in Tränen aus, weil<br />

die von den Kristallschädeln ausgehende<br />

Woge von Herzensenergie alle förmlich<br />

emotional überschwemmte.<br />

Wie die Schädel zu mir kamen<br />

Ich möchte nun berichten, was mein eigener<br />

Zugang zu dieser faszinierenden<br />

Geschichte war: Durch schwere Krankheiten<br />

wurde ich bereits in jungen Jahren<br />

gezwungen, mich intensiv mit alternativen<br />

geistigen und energetischen<br />

Heilmethoden zu beschäftigen. Mit ihrer<br />

Hilfe konnte ich von allen Leiden vollständig<br />

geheilt werden. Seit Mitte der<br />

80er Jahre bin ich hauptberuflich als spiritueller<br />

Lehrer und Geistheiler tätig. Seit<br />

einem visionären Erlebnis sammle ich<br />

systematisch überall auf der Welt<br />

Riesen-Kristalle, so genannte Erdenhüter-Kristalle.<br />

Ich deute sie als „geistige<br />

Verstärker und Antennen“, die zu Erdheilungszwecken<br />

und zur Bewußtseinsanhebung<br />

der Menschheit eingesetzt werden<br />

können. 2002 gründete ich schließlich im<br />

Herzen der Schwäbischen Alb das „Zentrum<br />

der Erdenhüter-Kristalle“. Es liegt<br />

auf einem natürlichen Kraftplatz.<br />

Ebenso wie seinerzeit die Erdhüter-<br />

Kristalle kamen seit 2002 auch diese<br />

natürlich gewachsenen Kristallschädel<br />

auf teilweise bizarren Umwegen und verschlungenen<br />

Wegen zu mir. Dabei hatte<br />

ich diese geheimnisvollen Objekte weder<br />

gesucht, noch hatte ich zuvor etwas von<br />

ihrer Existenz geahnt. Unmittelbar bei<br />

meiner ersten Begegnung mit einem Kristallschädel<br />

spürte ich dessen enorme<br />

Ausstrahlung. Ein unglaublich intensiver<br />

Strom mütterlicher Liebe und Herzensenergie,<br />

der von diesem Kristallschädel<br />

ausging, erfaßte mich und riß regelrecht<br />

mein Herzchakra auf. Ich spürte sofort,<br />

daß ich es mit einem heiligen Gegenstand<br />

zu tun hatte, der anscheinend<br />

mit der Energie der Mutter Erde selbst<br />

verbunden war, und daß er noch eine<br />

wichtige spirituelle Bestimmung in der<br />

Zukunft haben würde.<br />

Bereits in der ersten Meditation mit<br />

diesem Kristallschädel tauchte zu meinem<br />

Erstaunen in einer inneren Vision<br />

der Geist der Weißen Büffelfrau auf und<br />

erklärte mir, daß sie selbst die energetischen<br />

Impulse zum Wachstum dieser<br />

Kristallschädel gesetzt habe. Sie sollten<br />

in der Zukunft spirituell suchenden<br />

Menschen als spezielle Antenne und<br />

geistig-energetische Verbindungsbrükke<br />

zu ihrer Wesenheit fungieren. Ich<br />

habe erlebt, daß selbst hartgesottene<br />

Männer beim Kontakt mit einem Kristallschädel<br />

zu weinen anfingen und sich<br />

gefühlsmäßig öffneten. Diese Erfahrung<br />

ist in Worten kaum z u<br />

beschreiben, es kann<br />

eigentlich nur erlebt<br />

werden.<br />

56<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Die naturgewachsenen Kristallschädel<br />

von Tieren wurden in<br />

einem australischen Salzsee<br />

gefunden. Für viele Menschen<br />

ein Zeichen, daß die "Rückkehr<br />

der Weißen Büffelfrau"<br />

bevorsteht.<br />

Eine Vision, die mein Leben veränderte<br />

Schon bei meiner ersten Meditation mit<br />

diesem Kristallschädel hatte ich eine<br />

starke Vision der „Weißen Büffelfrau“.<br />

Sie teilte mir ihren „Großen Plan“ mit,<br />

der sich auf ihr Wiederkommen und ihr<br />

zukünftiges Wirken bezieht. Sie kündigte<br />

an, daß mir noch weitere dieser<br />

einzigartigen Kristallschädel zukommen<br />

würden. Die Schädel hätten den<br />

Charakter kraftvoller Kristallwerkzeuge<br />

und geistiger Verbindungsbrücken, die<br />

dazu bestimmt waren, dem mütterlichen<br />

Geist der Weißen Büffelfrau auf<br />

unserem Kontinent zum Durchbruch zu<br />

verhelfen.<br />

Von den ersten sechs Kristallschädeln,<br />

die bei mir eintrafen, waren<br />

drei mit Selenit und drei mit Halit<br />

überwachsen. Ich habe für sie einen<br />

eigenen schamanischen Altarraum<br />

geschaffen. Diese sechs Schädel repräsentieren<br />

die vier Himmelsrichtungen<br />

sowie Himmel und Erde. Darüber<br />

hinaus bringt jeder einzelne von ihnen<br />

einen besonderen Wesensanteil dieses<br />

großen mütterlichen Geistes zum<br />

Ausdruck. Sie sind deshalb auch vollkommen<br />

unterschiedlich in Aussehen,<br />

Kristallform sowie energetischer Ausstrahlung.<br />

In den folgenden Jahren<br />

trafen ohne mein Zutun etliche weitere<br />

dieser Kristallschädel bei mir ein. Ich<br />

durfte sie nach und nach an entsprechende<br />

Erdheiler/innen weitergeben,<br />

um ihnen für ihre spirituelle Arbeit ein<br />

kraftvolles und unterstützendes Werkzeug<br />

an die Hand zu geben.<br />

diese durch sich wirken lassen. Auch<br />

Männer sollten diese Seite in sich zulassen<br />

und ihrer inneren Führung vertrauen.<br />

Die Weiße Büffelfrau teile mir<br />

einmal sogar geistig mit, daß sie diese<br />

Kristallwerkzeuge speziell für uns Europäer<br />

erschaffen habe. Gerade hier in<br />

Zentraleuropa seien die Menschen besonders<br />

kopflastig und handelten sehr<br />

rational. Diese Menschen könnten auf<br />

diese Weise ihren besonderen Segen<br />

erhalten, um ihre Herzen wieder mehr<br />

dem Mitgefühl zu öffnen.<br />

In Meditationen mit den Kristallschädeln<br />

der Weißen Büffelfrau wird<br />

man nicht nur deutlich ihren Segen<br />

wahrnehmen, es können auch spontane<br />

Selbstheilungsprozesse angestoßen<br />

werden. Die Kundalini-Energie<br />

kann erweckt, verschüttete Potentiale<br />

und geistige Fähigkeiten können freigesetzt<br />

werden. Diese erstaunlichen<br />

Effekte, die ich mehrmals bei Menschen<br />

beobachtet habe, die mit den<br />

Kristallschädeln in Kontakt kamen,<br />

dienen aber nicht allein der individuellen<br />

Gesundung. Sie folgen einem größeren<br />

Plan. Immer mehr Menschen<br />

sollten ihr Herz für die geschundene<br />

Natur öffnen und sich verstärkt für das<br />

Überleben und den Schutz aller Wesen<br />

einsetzen. Der massiven Zerstörung<br />

der Natur durch den Menschen<br />

muß Einhalt geboten werden. Wir alle<br />

müssen daran mitarbeiten, in der alle<br />

Wesen in Harmonie miteinander leben<br />

und auf ihre einzigartige Weise gedeihen<br />

können. ■<br />

Der große Plan<br />

In den kommenden Jahren geht es<br />

darum, daß alle Frauen (aber auch<br />

Männer) wieder in Kontakt zu ihrem<br />

ursprünglichen weiblichen Potential<br />

kommen und ihre Kraft, Liebe und<br />

Weisheit zum Wohle aller Wesen einsetzen<br />

lernen. Denn das neue Zeitalter<br />

wird eine Epoche sein, in der die Frauen<br />

nach Jahrtausenden männlicher<br />

Getreu der indianischen Prophezeiung<br />

werden tatsächlich seit Dominanz wieder an Einfluß gewinnen<br />

1 und in allen Bereichen heilsame<br />

Anzeige-172x32-fbg-2010_Layout einigen Jahren mehr 1 19.11.10 und mehr 10:11 Seite<br />

weiße Büffelkälber geboren. Neuerungen einführen werden. Dies<br />

kann aber nur geschehen, wenn sich<br />

immer mehr Menschen innerlich mit<br />

der weiblichen Urkraft verbinden und<br />

Wolfgang Hahl ist als Heiler, Seminarleiter<br />

und Buchautor tätig.<br />

Seine bekanntesten<br />

Bücher sind: Die<br />

Erdenhüter-Kristalle,<br />

Heilender Schmuck,<br />

Schutzsteine und Die<br />

Rückkehr der Weißen<br />

Büffelfrau (derzeit<br />

vergriffen, Neuauflage in Vorbereitung).<br />

Kontakt zum Autor: Zentrum der<br />

Erdenhüter-Kristalle, Wolfgang Hahl,<br />

Vogelhof 2, 89584 Ehingen-Erbstetten,<br />

Tel. u. Fax: 07386-396, Mail: zentrum@<br />

erdenhueter-kristalle.de, Internet: www.<br />

erdenhueter-kristalle.de<br />

Qualität die überzeugt!<br />

Entdecken Sie unsere neue Ledervielfalt<br />

in ihrer ganzen Sinnlichkeit!<br />

100% naturbelassen übertrifft<br />

ecopell-Leder alle Erwartungen!<br />

HOMÖO-SET ......<br />

Herstellung & Fachvertrieb von Taschen-Apotheken<br />

aus pflanzengegerbtem Leder und mehr für...<br />

• Homöopathie<br />

• Blütenessenzen<br />

• Schüßler-Salze<br />

• Aroma-Therapie<br />

• Testsätze<br />

• Displays & Sortiermöbel<br />

• Globuligläser<br />

• Fachliteratur<br />

• Tensoren<br />

• Feng Shui-Geldbörsen<br />

Königstraße 92-94 · 89165 Dietenheim<br />

fon (0049) 07347·919006 · fax 919007 . www.homoeo-set.de<br />

Tolle Angebote<br />

in unserem online-shop!


Schloß Kuckuckstein von<br />

Liebstadt aus gesehen<br />

Nebelschwaden<br />

umwallen<br />

die<br />

Bäume. Klamme<br />

Feuchtigkeit tropft<br />

von den Zweigen.<br />

Herbst und Einsamkeit<br />

liegen in<br />

der Luft. Der Wind<br />

rauscht in den uralten<br />

Tannen, Kiefern<br />

und Eichen.<br />

Er scheint von dort<br />

her zu kommen,<br />

wo die Geheimnisse<br />

wohnen. Hier im<br />

weltenfernen Seidewitz-Tal<br />

hat der<br />

Wanderer so ein Gefühl,<br />

daß die Zeit stillsteht. Fast scheint<br />

es, als ob man all dies schon einmal erlebt<br />

hat, früher, damals in der Kindheit<br />

oder in einem anderen Leben.<br />

Ein hoher dunkler Bergfried wacht<br />

über dem Tal, gekrönt von vier kleinen<br />

Türmen – Schloß Kuckuckstein. An der<br />

alten Zugbrücke wächst Bergahorn. Die<br />

ersten Blätter fallen. Über der Zugbrükke<br />

schauen kleine, dunkle Fenster aus<br />

dem Mauerwerk. In einem brennt Licht,<br />

wie ein magisches Auge. Als ob dort<br />

Geister zu Hause sind. Ein runder Wehrgang<br />

umschlingt schützend das Schloß.<br />

Der große Renaissancegiebel trotzt dem<br />

Wind, der durch das Tal und über die<br />

Dächer der kleinen Gemeinde Liebstadt<br />

weht. Man steigt die kleine Treppe hinab,<br />

die Holzbohlen der Zugbrücke knarren,<br />

und die alten Eisenketten klirren leise.<br />

Ein schmales Tor wird sichtbar, darüber<br />

ist ein Wappen in den Sandstein gehauen.<br />

Vergangene Pracht des Adelsgeschlechtes<br />

derer von Carlowitz.<br />

Durch eine winzige Vorburg gelangt<br />

man in den eigentlichen Schloßhof, der<br />

von hohen Mauern und Gebäuden umgeben<br />

ist. Hölzerne Galerien führen in<br />

die oberen Stockwerke. An den Wänden<br />

hängen geschnitzte Hirschköpfe mit<br />

riesigen Geweihen. Ihre gläsernen Augen<br />

glotzen die Besucher nachdenklich<br />

an. Was würden sie wohl erzählen, die<br />

Hirsche, wenn sie denn reden könnten?<br />

Sie schweigen wohlweislich. Doch die<br />

Geschichte des kleinsten Schlosses von<br />

Deutschland schwingt noch immer zwischen<br />

den Mauern der alten Gebäude,<br />

faßbar für jeden achtsamen Besucher.<br />

Eingebettet zwischen Wiesen und<br />

Wäldern liegt der Kuckuckstein. Das<br />

Schloß wurde besungen und gemalt.<br />

Ein Dichterschloß, ein Märchenschloß<br />

ist es – und mehr als tausend Jahre<br />

alt. Fast scheint es, als ob die hohen<br />

Mauern ein uraltes Rätsel bergen, das<br />

sie nicht preisgeben wollen. Ist es das<br />

Geheimnis der Weißen Frau, die schon<br />

von so vielen in mondhellen Nächten<br />

hier gesehen wurde? Oder das Geheimnis<br />

des verfluchten Wilden Jägers, der<br />

in sturmdurchtosten Stunden durch den<br />

Schloßpark tobt? Undenkbares scheint<br />

beim Anblick der alten Steine plötzlich<br />

möglich zu sein.<br />

Glückloser Adel<br />

Und die Besitzer des verwunschenen<br />

Adlerhorstes? Weiß Gott, es gab nicht<br />

viele Glückselige in diesen Mauern. Alle,<br />

die das Schloß besaßen, könnten Seltsames<br />

berichten von mystischen Begebenheiten<br />

- wie etwa von dem verliebten<br />

Junker, dem Grafen<br />

Schönbach, der sich<br />

vor dem eifersüchtigen<br />

Vater seiner<br />

Geliebten in einem<br />

alten Schrank versteckte<br />

und darin<br />

elend umkam. Erst<br />

vierzig Jahre später<br />

wurde sein Skelett<br />

gefunden. Das war<br />

im Jahr 1918.<br />

Doch begonnen<br />

hatte eigentlich<br />

alles<br />

mit den Burggrafen<br />

von Dohna, die um<br />

930 diese Burg im<br />

Grenzland zwischen Böhmen und der<br />

Markgrafschaft Meißen errichteten. Sie<br />

verloren ihr Schloß im Jahr <strong>14</strong>02 in einer<br />

unsinnigen Fehde, entstanden aus Dünkel,<br />

Streit und kleinlichen Eifersüchteleien.<br />

Diese „Dohnaische Fehde“ ließ<br />

die Burg in rauchende Trümmer sinken.<br />

Doch vergessen wurde der günstig gelegene<br />

Platz nicht. Landvogt Heinrich<br />

von Bünau ließ den Kuckuckstein als<br />

Grenzfeste gegen die Überfälle böhmischer<br />

Raubritter wieder aufbauen.<br />

Im 17. Jahrhundert dann entstand<br />

aus der alten Wehrburg das Wohnschloß<br />

der Familie Bünau. Doch auch<br />

die Bünaus verloren in unglückseligen<br />

Zeiten ihren Stammsitz. Der Dreißigjährige<br />

Krieg raste über Sachsen hinweg<br />

und machte auch vor dem Kuckuckstein<br />

nicht Halt. Die Plünderung und Zerstörung<br />

der Burganlage ruinierte die<br />

Familie Bünau vollkommen. Sie mußte<br />

ihre Herrschaft an den Obristen Detlef<br />

von Wedelbusch abtreten. Der war nicht<br />

nur ein tapferer Soldat, sondern auch<br />

ein guter Kaufmann, dem es gelang, das<br />

verwüstete Schloß in den harten Jahren<br />

nach dem Ende des Dreißigjährigen<br />

Krieges wieder aufzubauen. Nach dem<br />

Tod des Obristen erbte sein Schwiegersohn,<br />

Christoph von Birkholz, das<br />

Das<br />

Freimaurer-<br />

Was das Käuzchen über Schloß Kuckuckstein zu berichten weiß<br />

58<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Insignien der Freimaurer<br />

Schloß Kuckuckstein<br />

– der Bergfried<br />

Spukschloß<br />

Thomas Ritter<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 59


altehrwürdige Schloß. Er ließ umfangreiche<br />

Umbauten vornehmen, die ihn<br />

schließlich ruinierten. Das Schloß ging<br />

durch mancherlei Hände und diente sogar<br />

als Spekulationsobjekt.<br />

Doch dann nahte Rettung in Gestalt<br />

des Grafen Hans Carl August von<br />

Carlowitz. Der war ein energischer<br />

und sparsamer Mann, der 1774<br />

das Schloß für einen Preis von 40.407<br />

Talern ersteigerte. Die Herrschaft derer<br />

von Carlowitz währte mehr als 150<br />

Jahre. Sie prägte den Kuckuckstein<br />

entscheidend. Während dieser Zeit erhielt<br />

das Schloß sein heutiges, neugotisches<br />

Aussehen. Der Turm und der<br />

große Rittersaal wurden im Geist der<br />

Romantik ausgestattet. Am Berg hinter<br />

dem Schloß entstand ein Höhenpark im<br />

englischen Stil – heute ist es der einzige<br />

seiner Art in ganz Europa.<br />

Was Napoleon verärgerte<br />

Die Nacht vom 9. auf den 10. September<br />

1813 ging in die Geschichte ein. Wieder<br />

einmal tobte Krieg in deutschen Landen.<br />

Französische Offiziere wurden auf<br />

dem Kuckuckstein einquartiert, und<br />

Napoleon selbst weilte im Schloß. Dabei<br />

entdeckte er einen farbigen Kupferstich<br />

mit dem Bildnis seines abtrünnigen Generals<br />

J. V. Moreau. Wütend schnitt der<br />

Kaiser die französische Kokarde aus<br />

dem Bild und schrieb darunter: „Dieser<br />

Verräter hat sie nicht verdient!“ Seine<br />

Offiziere beschrieben mit Hilfe ihrer<br />

Brillantringe die Fensterscheiben der<br />

Quartiere. Es gefiel ihnen nicht auf dem<br />

Kuckuckstein – sie wollten heim nach<br />

Frankreich. Die Legende vermeldet, daß<br />

in jener Nacht der Geist der „Weißen<br />

Frau“ dem Kaiser erschien und ihm eine<br />

vernichtende Niederlage prophezeite.<br />

Aus unerfindlichen Gründen verschonte<br />

Napoleon den Kuckuckstein, obwohl<br />

der damalige Schloßherr, Carl Adolf<br />

von Carlowitz, als Generalmajor in russischen<br />

Diensten sein Gegner war. Der<br />

Feldherr begründete auch das „Banner<br />

freiwilliger Sachsen“, das erfolgreich<br />

gegen Napoleons Truppen focht.<br />

Nach nur einer Nacht verließ der<br />

französische Kaiser das Schloß. Er würdigte<br />

den Kuckuckstein keines Blickes<br />

mehr. Vier Wochen später erlitt Napoleon<br />

in der Völkerschlacht von Leipzig<br />

eine seiner größten militärischen Niederlagen.<br />

Freimaurerloge im Schloß<br />

Doch Carl Adolf von Carlowitz war nicht<br />

nur ein erfolgreicher Offizier, sondern<br />

auch Freimaurer. Er schuf auf dem Kukkuckstein<br />

eine Loge, deren Ritualräume<br />

noch heute eine Aura des Mystischen<br />

und Geheimnisvollen ausstrahlen.<br />

Die Napoleonischen Kriege waren<br />

längst Geschichte, als auch für die Familie<br />

von Carlowitz die Stunde schlug.<br />

Schon im Jahr 1928 hatte sich der bevorstehende<br />

Bankrott angekündigt.<br />

Menschliche Schwächen und die Weltwirtschaftskrise<br />

taten das ihre dazu –<br />

im Jahr 1931 kam das unwiderrufliche<br />

Aus. Der alte Majoratsrat von Carlowitz<br />

sah mit dem Schloß auch seine Ehre<br />

und die Würde seiner Familie verloren.<br />

Er zog daraus Konsequenzen und tat,<br />

was in seinen Kreisen in einem solchen<br />

Falle üblich war. Er ging in den Wald<br />

und erschoß sich. Es heißt, daß sensible<br />

Naturen noch heute seine unruhvolle<br />

Seele spüren können, die auf den<br />

alten Wegen inmitten des verwilderten<br />

Schloßparks wandelt.<br />

Doch das Leben ging weiter. Der<br />

Fabrikant Dr. Heinsius von Mayenburg<br />

ersteigerte das vom Schicksal<br />

gebeutelte Anwesen, um sich hier<br />

einen Jugendtraum zu erfüllen. Die<br />

Erfindung der „Chlorodont“-Zahnpasta<br />

hatte den einstigen Apotheker bekannt<br />

und reich gemacht. Nun wollte<br />

er die Früchte seiner Arbeit ernten.<br />

Er ließ das Schloß gründlich renovieren,<br />

wilde Rosen und zahllose andere<br />

Blumen an den alten Mauern pflanzen.<br />

Kuckuckstein sollte sein Dornröschenschloß<br />

werden. Doch das<br />

Vorhaben brachte ihm kein Glück. Dr.<br />

Heinsius von Mayenburg starb schon<br />

1934.<br />

Nun geriet der Kuckuckstein in<br />

Vergessenheit. Die Zeiten waren nicht<br />

geschaffen für Dornröschenschlösser.<br />

Durch Deutschland wehte der<br />

kalte Hauch absoluter Macht, gefolgt<br />

vom tödlichen Odem des schlimmsten<br />

Krieges, den die Menschheit je<br />

geführt hatte. Das Schloß wurde von<br />

der Zerstörung verschont, doch seine<br />

ursprüngliche Bestimmung sollte es<br />

nie mehr zurückerhalten. Kuckuckstein<br />

wurde ein volkseigenes Schloß.<br />

In den ehrwürdigen Räumen entstand<br />

ein kleines Museum, und sogar das<br />

Fernsehen drehte hier eine seinerzeit<br />

beliebte Unterhaltungssendung.<br />

Im Jahr 1995 dann ging das Schloß in<br />

den Besitz der Gemeinde Liebstadt<br />

über. Die hohen Unterhaltungskosten<br />

sorgten dafür, daß Kuckuckstein<br />

2003 zum Verkauf ausgeschrieben<br />

werden mußte. Im Jahr 2006 schließlich<br />

erwarb der österreichische Unternehmer<br />

Ralph Neunteufel die Burg.<br />

Heckenrosen blühen an den brüchigen<br />

Mauern und den Felsen. Die alten<br />

„<br />

Schloß Kuckuckstein<br />

brachte seit über<br />

1000 Jahren jedem<br />

seiner Besitzer<br />

Unglück.<br />

Holzbohlen bedecken noch immer die<br />

Zugbrücke. Türme und Giebel recken<br />

sich wie einst gen Himmel. Nebelschleier<br />

wogen am Morgen um den<br />

Bergfried, und etwas später leuchtet<br />

das Laub des Waldes bunt in der Sonne.<br />

Ein Habicht zieht seine einsamen<br />

Kreise, Turmfalken haben ihr Zuhause<br />

unter dem Dach des Bergfrieds.<br />

Nachts ruft das Käuzchen klagend und<br />

unheimlich über dem Ort, beschwört<br />

längst Vergangenes wieder herauf.<br />

Dann schließen die Liebstädter ihre<br />

Fenster, denn sie mögen diesen Ruf<br />

nicht hören.<br />

Doch es ist da – das Käuzchen – und<br />

so manches andere mehr. Sehen sie<br />

selbst – und entdecken Sie Sachsens<br />

magischstes Schloß. ■<br />

Thomas Ritter ist Historiker und Jurist.<br />

Er gehört zu den bekanntesten<br />

deutschsprachigen<br />

Sachbuchautoren.<br />

Er ist auch als<br />

freier Journalist tätig<br />

und schreibt für mehrere<br />

Zeitschriften. Bekannt<br />

wurde er auch als „der<br />

reisende Ritter“, der faszinierende<br />

Bildungs- und Forschungsreisen<br />

für seine Leser zu geheimnisvollen Orten auf<br />

der ganzen Welt veranstaltet.<br />

Mail: ritterreisen@aol.com,<br />

Internet: www.thomas-ritter-reisen.de<br />

Literaturverzeichnis<br />

Hengelhaupt, Regine<br />

Das Spukschloss in Sachsen<br />

Tauchaer Verlag, Taucha 2000<br />

Stadtverwaltung Liebstadt,<br />

Liebstadt<br />

Informationsbroschüre, Altenburg 1998<br />

Schloss Kuckuckstein<br />

Informationsbroschüre, Altenburg 1998<br />

Bildquellen<br />

Alle Fotos: Thomas Ritter / Matrix Archiv<br />

60<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Ritualraum der<br />

Freimaurerloge<br />

Tor mit dem Wappen<br />

der Familie von<br />

Carlowitz<br />

„<br />

Majoratsrat von<br />

Carlowitz schuf auf<br />

dem Kuckuckstein<br />

eine Freimaurerloge.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 61


Bobbie und der<br />

Weihnachtshund<br />

Die unglaublichen Fähigkeiten der Tiere<br />

Hartwig Hausdorf<br />

62<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Ein fast 5000 Kilometer<br />

langer Marsch von Indiana<br />

nach Oregon - nur um seine<br />

Familie wiederzufinden<br />

Kratersee im<br />

Süden des<br />

Bundesstaates<br />

Oregon<br />

Die unglaubliche Reise des Hundes<br />

„Bobbie" begann im August des<br />

Jahres 1923. Der Mischling, eine<br />

bunte Kreuzung zwischen Collie und<br />

Schäferhund, war zu jenem Zeitpunkt<br />

zwei Jahre alt. In einer Kleinstadt im<br />

US-Bundesstaat Indiana kam Bobbie<br />

seinen Besitzern, die in Oregon ein Restaurant<br />

betrieben und in Indiana ihren<br />

Urlaub verbrachten, irgendwie abhanden.<br />

Vielleicht war in ihm der Jagdtrieb<br />

erwacht, weil er eine Katze sah, oder<br />

seine Besitzer hatten ihn schlicht und<br />

einfach vergessen. Jedenfalls bemerkten<br />

sie irgendwann das Fehlen ihres<br />

Lieblings, aber da war es schon zu spät.<br />

Bobbies abenteuerliche Odyssee<br />

Anfangs fiel es dem jungen Hund offenbar<br />

schwer, sich zu orientieren. Zwar<br />

näherte er sich seinem eigentlichen<br />

Ziel, dem an der Pazifikküste gelegenen<br />

Oregon, doch tat er dies auf Umwegen.<br />

Er lief zunächst einen großen Bogen<br />

von ungefähr 1500 Kilometern, der ihn<br />

seiner Heimat aber gerade einmal 300<br />

Kilometer näherbrachte. Im Spätherbst<br />

endlich fand der Hund den richtigen<br />

Weg und schlug einen Kurs ein, der ihn<br />

ein paar Monate später, nach halbjähriger<br />

Wanderung, direkt nach Hause führen<br />

sollte.<br />

Bobbie lief schnurstracks nach Westen<br />

und durchquerte dabei die Staaten<br />

Illinois und Iowa. Er fraß, was er bekommen<br />

konnte, und verkroch sich dort, wo<br />

immer sich ein geschützter Platz für ihn<br />

fand. Von Zeit zu Zeit nahmen ihn tierliebe<br />

Menschen für eine Nacht oder länger<br />

bei sich auf, wo er sich dann stärken und<br />

etwas ausruhen konnte. In Des Moines,<br />

der Hauptstadt von Iowa, verbrachte er<br />

das Erntedankfest bei einer Familie. Sie<br />

konnte später ausfindig gemacht werden,<br />

als man Bobbies unglaubliche Odyssee<br />

rekonstruierte. Dort blieb er noch<br />

ein paar Wochen, dann trabte er weiter<br />

westwärts, wobei er nur mit knapper Not<br />

einem Hundefänger entwischte.<br />

In den folgenden Wochen seiner<br />

Wanderung wurde Bobbie immer magerer<br />

und schwächer. Doch sein Heimweh<br />

war stärker, und so legte er jeweils nur<br />

so lange eine Pause ein, bis er wieder<br />

einigermaßen zu Kräften gekommen<br />

war. Dann lief er unbeirrt weiter gen<br />

Westen. Er durchschwamm große Flüsse,<br />

sogar den gewaltigen, von Eisschollen<br />

bedeckten Missouri. Und er schaffte<br />

es auch, mitten im Winter die tief verschneiten<br />

Rocky Mountains zu überqueren.<br />

Gegen Ende der Reise waren<br />

die Pfoten des Hundes so abgescheuert,<br />

daß die Knochen an einigen Stellen<br />

durchzuschimmern begannen.<br />

Im Februar 1924, volle sechs Monate<br />

nach dem Beginn seiner unfaßbaren<br />

Odyssee, humpelte Bobbie in ein altes<br />

Bauernhaus - jenen Ort, an dem er als<br />

Welpe mit seinen Besitzern gelebt hatte.<br />

Doch dort fand er niemanden mehr<br />

vor. Darum schleppte er sich am nächsten<br />

Tag, fast ohnmächtig vor Erschöpfung,<br />

taumelnd in die Stadt und fand<br />

das Restaurant, in dem seine Besitzer<br />

nun lebten und arbeiteten. Dort lag im<br />

ersten Stock des Hauses Frank Brazier,<br />

Bobbies Herr, im Bett und schlief<br />

noch, weil er am<br />

Vorabend bis in die<br />

späte Nacht hinein<br />

gearbeitet hatte.<br />

Ein fast 5000<br />

Kilometer langer<br />

G e w a l t m a r s c h<br />

war zu Ende gegangen.<br />

Mit letzter Kraft<br />

sprang Bobbie auf das<br />

Bett und leckte Frank das<br />

Gesicht. Der glaubte im ersten<br />

Moment, seinen Augen nicht mehr<br />

trauen zu dürfen. Dann schloß er den so<br />

unverhofft Wiedergefundenen in seine<br />

Arme.<br />

Ein unglaubliches Tierschicksal,<br />

das durch den Vorsitzenden der<br />

amerikanischen Gesellschaft für<br />

Tierschutz des Staates Oregon akribisch<br />

überprüft wurde– wohl nicht zuletzt aus<br />

dem Grund, weil es wirklich absolut irreal<br />

anmutete. Er hatte die Route des<br />

Hundes genauestens zurückverfolgt<br />

und mit zahlreichen Menschen gesprochen,<br />

welche Bobbie unterwegs gesehen<br />

oder sich sogar um ihn gekümmert<br />

hatten.<br />

Nachdem seine abenteuerliche Reise<br />

verifiziert werden konnte, wurde<br />

Bobbie zum meistgeehrten Hundehelden<br />

Nordamerikas. Mehrere Medaillen<br />

wurden ihm verliehen, ebenso ein<br />

goldenes Halsband, und ein paar Jahre<br />

später setzte ihm der legendäre Comicschöpfer<br />

und Filmproduzent Wall Dis-<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 63


Das weihnachtliche Auftauchen und Verschwinden nach den<br />

Festtagen wiederholte sich in schöner Regelmäßigkeit insgesamt zehn Mal.<br />

„Same procedure as every year!“<br />

- Derselbe Ablauf wie jedes Jahr! Das<br />

weihnachtliche Auftauchen und Verschwinden<br />

nach den Festtagen wiederholte<br />

sich in schöner Regelmäßigkeit<br />

insgesamt zehn Mal. Schäferhund „Gyp"<br />

ließ kein Weihnachtsfest aus, um „seiner"<br />

Familie Neff den mittlerweile obligatorischen<br />

Besuch abzustatten. Und<br />

bei dieser Gelegenheit mit einem opulenten<br />

Mahl des traditionellen Truthahnbratens<br />

verwöhnt zu werden.<br />

ney ein filmisches Denkmal mit seinem<br />

Werk - heute würde man „Doku-Drama"<br />

dazu sagen - „Die unglaubliche Reise".<br />

Doch so eindrucksvoll auch immer<br />

die Ehrungen sind, mit denen Bobbies<br />

außerordentlicher Mut, seine Anhänglichkeit<br />

und seine Durchhaltekraft belohnt<br />

wurden: Wesentlich bedeutsamer<br />

ist auch hier einmal mehr die grundsätzliche<br />

Frage, wie das treue Tier den<br />

weiten Weg nach Hause zu finden vermochte.<br />

Der Hund hatte sich nämlich<br />

keineswegs an die Route gehalten, die<br />

Frank Brazier auf dem Weg nach Osten<br />

und später auf der Rückreise nach Oregon<br />

eingeschlagen hatte. Bobbie hatte<br />

auf seinem großen Treck Landstriche<br />

durchquert, die er unmöglich kennen<br />

konnte. Daher vermuteten schon damals<br />

etliche Menschen, die sich mit<br />

seiner Geschichte befaßt haben, daß<br />

der Vierbeiner den Weg mit Hilfe von<br />

Fähigkeiten fand, die von den bekannten<br />

Arten der Sinneswahrnehmung eines<br />

Hundes abweichen.<br />

Und auch von denen des Menschen,<br />

möchte ich hier noch ergänzend<br />

hinzufügen.<br />

Der Beginn einer<br />

wunderbaren Freundschaft<br />

Zu einem heute nicht mehr näher zu<br />

bestimmenden Zeitpunkt in der Frühgeschichte<br />

des Menschen, als der erste<br />

Urahn des heutigen Hundes auf<br />

den noch unfertigen Homo sapiens traf,<br />

wurde eine alles entscheidende Weiche<br />

für das künftige Zusammenleben beider<br />

Spezies gestellt. Vielleicht warf der Urmensch<br />

mit einem Stein nach dem Tier,<br />

das sich jedoch nicht weiter entfernte<br />

als eben diesen Steinwurf. Nachdem sie<br />

sich gegenseitig gemustert hatten, dieser<br />

frühe Mensch und der Vorfahre des<br />

Hundes, ahnten sie wohl, daß ihre Wege<br />

künftig gemeinsam verlaufen würden.<br />

Heutzutage stoßen die Archäologen<br />

überall dort, wo sie Skelette prähistorischer<br />

Menschen ausgraben, auch auf<br />

die Überreste ihrer Hunde. Was da vor<br />

unbekannten Jahrtausenden ablief, war<br />

der Beginn einer wunderbaren Freundschaft,<br />

denn seit jenen denkwürdigen<br />

Tagen steht dem Hund die Liebe zum<br />

Menschen buchstäblich ins Gesicht geschrieben.<br />

Die seit Urzeiten gelebte<br />

Nähe des Hundes zum Menschen dürfte<br />

einer der Gründe sein, warum der treue<br />

Vierbeiner mit den gleichen paranormalen<br />

Fähigkeiten aufwarten kann wie die<br />

selbsternannte „Krone der Schöpfung".<br />

Vielleicht verständigten sich Jäger und<br />

Hund in grauer Vorzeit sogar auf telepathischem<br />

Wege, um das Wild nicht zu<br />

verschrecken. Und man kann sich wahrhaftig<br />

des Verdachts nicht erwehren, daß<br />

sich diese wortlose Art der Kommunikation<br />

bis in unsere Tage hinein erhalten hat.<br />

Der „Weihnachtshund“<br />

Die Familie Neff aus Knoxville im amerikanischen<br />

Bundesstaat Tennessee hatte<br />

ihren deutschen Schäferhund „Gyp"<br />

schon als Hundebaby zu sich genommen.<br />

Nachdem sich bei den Neffs zum<br />

zweiten Male Nachwuchs eingestellt<br />

hatte, verschwand der Schäferhund<br />

ganz plötzlich und blieb monatelang<br />

spurlos verschwunden. Doch am Weihnachtsabend<br />

desselben Jahres vernahm<br />

die Familie vor ihrer Haustür ein klägliches<br />

Gewinsel. „Gyp" war unvermutet<br />

zurückgekehrt, und die Freude seiner<br />

Besitzer riesengroß.<br />

Doch die sollte nicht allzu lange währen,<br />

da der Hund offenbar nur das Weihnachtsfest<br />

mit den Neffs verbringen<br />

wollte. Nach den Feiertagen verschwand<br />

er wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen.<br />

Elf Monate war „Gyp" verschollen,<br />

doch am 24. Dezember des folgenden<br />

Jahres stand er wieder winselnd vor der<br />

Tür. „Same procedure as last year?“ -<br />

Derselbe Ablauf wie im letzten Jahr?<br />

Eine örtliche Zeitung, die ausführlich<br />

über den treuen „Weihnachtshund"<br />

berichtet hatte, rief<br />

ihre Leser zu einer Suchaktion auf, an<br />

der sich letztlich Hunderte Bürger des<br />

Verbreitungsgebietes beteiligten. Nach<br />

jahrelangen Recherchen gelang es einem<br />

Reporter des „News Sentinel", den<br />

Schäferhund bei einem älteren Mann mit<br />

Namen J. R. Jones ausfindig zu machen.<br />

Dieser hatte von der Publicity, die dem<br />

zugelaufenen Vierbeiner zuteil geworden<br />

war, überhaupt nichts mitbekommen.<br />

Und um die beiden nicht auseinanderzureißen,<br />

verzichteten die Neffs<br />

darauf, „Gyp" von seinem neuen Besitzer<br />

zurückzufordern.<br />

Im elften Jahr blieb der Schäferhund<br />

der Familie Neff den allweihnachtlichen<br />

Besuch schuldig. Dafür tauchte er am<br />

Abend des 24. Dezember vor den Toren<br />

des Wasserwerkes von Knoxville auf, wo<br />

Mr. Neff als Inspektor angestellt war. Dies<br />

war das letzte Mal, daß er von seinem<br />

ehemaligen Besitzer gesehen wurde.<br />

Sein endgültiger Abgang verlief<br />

ebenso mysteriös wie sein Leben in<br />

der vergangenen Dekade. Nachdem er<br />

einen Enkel jenes älteren Herrn, Mr. J.<br />

R. Jones, zum Bahnhof begleitet hatte,<br />

verschwand er für immer. Der Hund mit<br />

seinem untrüglichen Zeitgefühl hatte es<br />

wohl vorgezogen, seine letzten Tage allein<br />

zu verbringen, fernab von allen Menschen,<br />

die ihn kannten und liebten. ■<br />

Hartwig Hausdorf ist Autor zahlreicher<br />

Bücher über rätselhafte<br />

Phänomene. Zu seinen<br />

bekanntesten Titeln<br />

gehören:<br />

"Die weiße Pyramide",<br />

"Nicht von dieser Welt"<br />

und "Geheime Geschichte.<br />

Was unsere Historiker<br />

verschweigen."<br />

In seinem Buch<br />

"Animal PSI"<br />

beschäftigt er sich<br />

mit den außergewöhnlichen<br />

Fähigkeiten<br />

der Tiere.<br />

64<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Anzeigen<br />

Grenzraum der<br />

Wirklichkeit<br />

Die aktuellen Sendetermine bei<br />

CROPfm Netradio<br />

Moderation: Tarek Al-Ubaidi<br />

6. 5. 2011: Spezial-Ausgabe mit Heike Habel. Frau Habel<br />

hatte seit den 80er Jahren mehrere Entführungserlebnisse<br />

und hat sich Anfang 2011 aufgrund<br />

weiterer Erfahrungen dazu entschlossen,<br />

über ihre Erlebnisse zu sprechen.<br />

2. Dezember 2011:<br />

20. 5. 2011: Live zu Gast: Grazyna Fosar und Franz Bludorf.<br />

Thema: UFO-Erfahrungen<br />

Hilda Resch über<br />

"Das Wissen der Maya".<br />

4. 6. 2011: CROPfm “open end” zum Thema Remote<br />

Hilda Viewing. lebt Ein in Remote Guatemala Viewer (Christian und Rotz >><br />

c-rv.de) und “Wingman” (Stefan Franke) sind<br />

arbeitet live zu Gast direkt und sprechen mit heutigen<br />

über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen mit der Technik des RV<br />

Nachkommen der Maya<br />

zusammen.<br />

18. 6. 2011: CROPfm “open end” zum Pilotfilm der Serie<br />

“Pantherion”. Bernhard Reicher (Drehbuchautor)<br />

und Jörg Vogeltanz (Regisseur) erzählen<br />

über die Dreharbeiten, die Zielsetzungen etc.<br />

Siehe auch >> www.pantherion.at<br />

Sendebeginn jeweils 19:30 Uhr<br />

CROPfm Netradio ist als Livestream über cropfm.at empfangbar<br />

oder terrestrisch auf 92,6 MHz (nur im Raum Graz)<br />

Texte, die es nicht<br />

geben dürfte<br />

Wo immer etwas Geheimnisvolles<br />

auftaucht, das eigentlich<br />

gar nicht existieren<br />

sollte, ist Reinhard Habeck<br />

nicht weit. Der erfolgreiche<br />

Wiener Sachbuchautor hat<br />

sich mittlerweile spezialisiert<br />

auf „Dinge, die es nicht<br />

geben dürfte“. Und so ließ<br />

er seinem gleichnamigen<br />

Sachbuch weitere Titel folgen:<br />

„Bilder, die es nicht geben<br />

dürfte“ und jetzt „Texte,<br />

die es nicht geben dürfte“.<br />

Seine akribisch recherchierten<br />

Berichte über<br />

Schriftzeichen, die bis heute<br />

keiner entziffern kann<br />

oder die an „falschen“ Orten<br />

auftauchten, an denen<br />

die zugehörige Kultur nach<br />

offizieller Geschichtsschreibung<br />

gar nicht lebte, sind<br />

immer wieder verblüffend<br />

und spannend. Habecks<br />

Artikel über die geheimen<br />

Zeichen am Goldenen Dachl<br />

in Innsbruck in diesem <strong>Matrix3000</strong>-Special<br />

kann dem<br />

interessierten Leser einen<br />

Vorgeschmack liefern auf<br />

ein interessantes Buch, in<br />

dem der Autor wieder einmal<br />

unbekümmert in alle<br />

möglichen „Wespennester“<br />

der Wissenschaft sticht.<br />

Franz Bludorf<br />

Reinhard Habeck<br />

Texte, die es nicht geben dürfte<br />

Ueberreuter-Verlag, Wien 2011<br />

ISBN 978-3-80007-498-3<br />

€ 19,99<br />

Apokalyptische Endzeit<br />

Der Buchtitel klingt nach<br />

Weltuntergang, nach reißerischen<br />

Katastrophenschockern<br />

und den Filmen<br />

von Roland Emmerich. Verfaßt<br />

hat es jedoch ein anderer<br />

Roland, nämlich Roland<br />

M. Horn, den <strong>Matrix3000</strong>-<br />

Lesern bereits bestens<br />

vertraut durch seine Artikel<br />

über rätselhafte Phänomene.<br />

In diesem Buch<br />

vergleicht der Autor die<br />

Aussagen der Bibel zur Apokalypse<br />

mit entsprechenden<br />

Passagen des Koran, mit<br />

den Prophezeiungen der<br />

Mayas zum bevorstehenden<br />

Jahr 2012 sowie mit<br />

den Vorhersagen bekannter<br />

Propheten wie Nostradamus,<br />

Malachias und Edgar<br />

Cayce. Und obwohl der Autor<br />

natürlich auch die sich<br />

derzeit häufenden Naturund<br />

Wetterkatastrophen<br />

nicht leugnen kann, kommt<br />

er am Ende zu einem Fazit,<br />

daß uns nicht der Weltuntergang,<br />

sondern eher eine<br />

Zeitenwende<br />

dürfte.<br />

Franz Bludorf<br />

Bücher<br />

bevorstehen<br />

Roland M. Horn<br />

Apokalyptische Endzeit<br />

Bohmeier-Verlag, Leipzig 2009<br />

ISBN 978-3-89094-622-1<br />

€ 19,95<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 65


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 67, erscheint am 22.12.2011<br />

„Top Secret America“<br />

Viel wurde bereits geschrieben über die unbemannten Drohnen<br />

der CIA, mit deren Hilfe Dutzende mutmaßlicher Al-Kaida-Führer<br />

und Tausende ihrer Gefolgsleute getötet wurden.<br />

Doch es gibt noch eine mysteriösere Organisation, der seit<br />

dem 11. September noch viel mehr gegnerische Kämpfer zum<br />

Opfer gefallen sind – die Navy SEALS, eine Elitetruppe des US-<br />

Militärs, über die in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt ist.<br />

Die Einheit bildet eines der bestgehüteten Geheimnisse der<br />

USA – einen wichtigen Bestandteil von „Top Secret America“<br />

Paranormal – Medial – Genial<br />

Paranormologische Fernwahrnehmung überwindet den trennenden<br />

Raum und die Zeit – Psychokinese überwindet die Stabilität<br />

der Materie. Ist ein physikalisch-energetischer Informationsträger<br />

schon nachgewiesen?<br />

Arche Noah lokalisiert?<br />

Birgt der Ararat ein Geheimnis? Haben internationale Wissenschaftler<br />

jüngst das größte Schiff der Bibel, die Arche Noah,<br />

entdeckt? Gemäß den Angaben in Kapitel 16,<strong>14</strong> des Buches<br />

Genesis soll die Arche 300 Ellen (133,50 m) lang, 50 Ellen<br />

(22,35 m) breit und 30 Ellen (13,35 m) hoch gewesen sein. Der<br />

Niederländer Johan Huibers baute nach den Angaben der Bibel<br />

eine Kopie der Arche. Erstaunlicherweise ist dieses Verhältnis<br />

6 zu 1 von Länge zur Breite noch immer dasselbe, wie<br />

es heute noch im Schiffsbau verwendet wird.<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

Peacefood<br />

Innere Unruhe, Angst und Traurigkeit überfallen den Menschen<br />

scheinbar unmotiviert. Und auch körperliche Krankheiten wie Krebs<br />

sind Ausdruck einer Seele im permanenten Ausnahmezustand.<br />

Wie ist das möglich? Wir sehnen uns nach Frieden und leben doch<br />

im permanenten Krieg mit unseren Mitgeschöpfen. Die grausame<br />

Massentierhaltung hinterläßt ihre Spuren auch auf unserem Teller –<br />

und in unserem Organismus. Dies gilt nicht nur für Fleisch, sondern<br />

auch für die in unserer Kultur im Übermaß konsumierten Milchprodukte.<br />

Der Ganzheitsmediziner Rüdiger Dahlke zeigt, wie segensreich<br />

sich vegane Ernährung auf Leib und Seele auswirkt. Wenn wir<br />

nicht aus Mitgefühl umkehren wollen, dann wenigstens aus richtig<br />

verstandenem Egoismus.<br />

3000<br />

Impressum<br />

<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />

ISSN 1 439-4154<br />

ISBN (<strong>Mystery</strong> Special): 978-3-89539-877-3<br />

Verlag<br />

MATRIX3000 Verlag GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />

Redaktion MATRIX3000<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Postfach 242<br />

D-12112 Berlin<br />

Telefon: 030/ 795 36 63, Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />

grazyna.fosar@matrix3000.de, franz.bludorf@matrix3000.de<br />

Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe,<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 67: 8. 11. 2011<br />

Chefredaktion<br />

Franz Bludorf<br />

Redaktion<br />

Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />

Lisa Rampertshammer, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />

Beiträge von<br />

Franz Bludorf, Johannes von Buttlar, Lars A. Fischinger,<br />

Grazyna Fosar, Reinhard Habeck, Wolfgang Hahl, Hartwig<br />

Hausdorf, Roland M. Horn, Ralf Lehnert, Ernst Meckelburg,<br />

Thomas Ritter, Roland Roth, Roland Rottenfußer<br />

Artdirection & Design<br />

Mirjam Schuster<br />

mia@thesigner.com<br />

Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach GmbH<br />

Vertrieb<br />

BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Römerstrasse 90, 79618 Rheinfelden<br />

Tel. 07623 /964-0, Telefax 07623 /964-259<br />

www.bpv-medien.com<br />

Bezugspreise<br />

Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte), inkl. Versand:<br />

39,– EUR (ins Ausland 48,– EUR).<br />

Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />

Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />

Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />

Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />

Für gewerbliche Inserenten<br />

Inge Eire Rautenberg<br />

Reichshofstr. 168, 58239 Schwerte<br />

Telefon/Fax: 0 23 04 - 942 33 99<br />

E-mail für Anfragen bezüglich Anzeigen und Beilagen:<br />

inge.rautenberg@matrix3000.de<br />

E-mail für Druckunterlagen: eire.rautenberg@gmx.de<br />

Monika Lehmer<br />

Kompletto Veranstaltungen + Marketing UG<br />

Bahnhofring 23, D-86415 Mering<br />

Tel.: 08233-7798224<br />

Mobil: 0173-3671381<br />

Email: monika.lehmer@kompletto.eu<br />

66<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Opfer, Büßer und Genie<br />

Roman Polanski hat einen neuen Film gedreht – und wieder geht<br />

es um die Aufarbeitung von Schuld. In „Gott des Gemetzels“ streiten<br />

sich zwei Elternpaare um Gewalt auf dem Schulhof. Das scheint<br />

harmlos, verglichen mit den Problemen, die die Protagonisten in<br />

„Rosemarys Baby“, „Tess“ oder „Der Tod und das Mädchen“ haben.<br />

Aber es ist charakteristisch für einen Regisseur, der sich hartnäckig<br />

an Themen wie Verbrechen, Buße und Vergebung abarbeitet. Wer<br />

ist dieser Besessene auf dem Regiestuhl? Leistet er filmisch Abbitte<br />

für eine Vergewaltigung, die 34 Jahre zurückliegt? Oder war sein<br />

Werk stets überschattet von seiner Kindheit als Jude im von Nazis<br />

besetzten Polen? Eine Spurensuche in der Seelenlandschaft eines<br />

der faszinierendsten Künstler unserer Zeit.<br />

Bestellungen über:<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den Autoren<br />

selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />

Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die Auffassungen<br />

der Redaktion wider. Die Bearbeitung und Kürzung<br />

von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle Inhalte entsprechen<br />

dem besten Wissen der Redaktion nach gründlicher<br />

Prüfung, trotzdem kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen, für<br />

unverlangt eingereichte Beiträge kann der Verlag allerdings<br />

keine Haftung übernehmen.<br />

Für Werbeanzeigen übernimmt der Verlag keine inhaltliche<br />

Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in Auszügen,<br />

nur nach Abstimmung mit dem Verlag.


Der Anfang der Welt ist abgesagt!<br />

Episoden:<br />

1. Der Schutz<br />

2. Der Hellseher<br />

3. Der Vulkan<br />

4. Die Sonne<br />

5. Der Forscher<br />

6. Die Formel<br />

7. Der Agent<br />

8. Das System<br />

9. Der Krisenstab<br />

10. Die Grenze<br />

11. Die Tür<br />

Grazyna Fosar und Franz Bludorf<br />

Welt am Limit<br />

ca. 224 Seiten<br />

€ 24,80 (D) € 25,50 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-390-7<br />

Was die Autoren schon jetzt<br />

über das Buch verraten:<br />

Wir erzählen einen Film aus elf Episoden, der zu einem Buch geworden ist. Die Episoden, die wir ausgewählt haben,<br />

sollen eine kontroverse Aufgabe erfüllen: SIE SOLLEN SIE BEUNRUHIGEN.<br />

Unruhe breitet sich durch alle Kapitel aus. Unser Sicherheitsgefühl ist zwischen zahlreichen Grenzen versteckt. Doch<br />

nicht nur ein Hellseher kann sie in Sekundenbruchteilen durchdringen. Gefahren aus Lava und Feuer lauern auch vor<br />

unserer Haustür. Was verbirgt sich hinter der dunklen Seite der Sonne? Die Schicksalsjahre unserer Zivilisation werden<br />

kalt. Wie informiert man sich über den nationalen Bedrohungszustand? Wer ist betroffen? Wir alle! Was erwartet uns<br />

von Rußlands Area 51? Warum zu viel Wissen schadet. Können wir das siebte Massensterben noch aufhalten? Die<br />

Welt am Limit. Kann sie so wie bisher weiter funktionieren?<br />

Der Anfang der Welt ist abgesagt, und was danach kommt, ist nicht weniger überraschend. Die Karten unserer Realität<br />

werden neu gemischt. Wollen Sie zusammen mit uns einen Blick darauf wagen, was sich hinter dem Limit befindet?<br />

Wir sind passiert. Doch unsere Welt ist flexibel. Die Zahl 137 ist der Schlüssel.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!