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Die MünzenZeitung Anlagenmünzen (Vorschau)

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NEU<br />

04/12<br />

die-muenzenzeitung.de | die-muenzenzeitung.at | die-muenzenzeitung.ch<br />

April 2012<br />

DE 3,50 EUR<br />

A<br />

4,00 EUR<br />

BENELUX 4,20 EUR<br />

CH / LI 6,50 SFR<br />

DK<br />

40 DKR<br />

IT<br />

4,50 EUR<br />

ISSN 2049 - 1387<br />

<strong>MünzenZeitung</strong><br />

Anlagemünzen<br />

aus Platin, Gold, Palladium und Silber<br />

Hamburger Münze<br />

SPEZIAL: Euro in der Krise<br />

Prüfdienst<br />

Euro in der Krise<br />

Tipp: Anlagemünzen.<br />

Der neue Boom im Münzhandel


Editorial<br />

Es boomt immer weiter ...<br />

Anlagemünzen<br />

„das“ Geschäft der Münzhändler<br />

Schon vor einiger Zeit zeigte sich, dass das<br />

Geschäft mit den Anlagemünzen nicht nur<br />

für Banken interessant ist, sondern auch für<br />

Münzhändler.<br />

Der potenzielle Anleger wusste schon immer,<br />

dass Anlagemünzen eine ideale Ergänzung bzw.<br />

die beste Alternative im Gegensatz zu Fonds und<br />

sonstigen Anlageformen sind, um vernünftig und<br />

eventuell sichere Absichten zu erzielen und<br />

Gewinn zu machen.<br />

Auch in Zukunft werden Anlagemünzen „das“<br />

Anlagengeschäft der Zukunft sein. Der Münzsammler<br />

genießt nicht nur die Sicherheit des<br />

Edelmetallwertes, sondern auch die Vielzahl von<br />

verschiedenen Motiven und Edelmetallarten wie<br />

zum Beispiel Anlagemünzen aus Platin, Gold,<br />

Palladium oder Silber.<br />

sein. Somit ist unsere Fachzeitschrift die einzige<br />

deutschsprachige, die flächendeckend in mehreren<br />

europäischen Ländern erhältlich ist. Nutzen<br />

Sie diesen Vorteil und sagen Sie dieses Ihren<br />

Freunden und Bekannten in Europa, die sich<br />

auch für das schöne Sammelgebiet Münzen interessieren.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

unserer neuen Ausgabe.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Chefredakteur<br />

Ralf Enders<br />

In dieser Ausgabe wird auch ein weiterer Bericht<br />

aus der Serie „Europäische Prägeanstalten“ vorgestellt,<br />

die Hamburger Münze, eine Prägestätte<br />

mit Tradition und Perfektionismus.<br />

Des Weiteren berichten wir über das System der<br />

Gesellschaften für Bewertungen von Münzen.<br />

Lohnt sich dieses Bewertungssystem und wie<br />

wird es im Handel anerkannt? Das sind Fragen,<br />

die wir hier mal durchleuchten und zu beantworten<br />

versuchen.<br />

Ab dieser Ausgabe 04/12 wird die <strong>MünzenZeitung</strong><br />

auch in den Niederlanden, Dänemark und<br />

Italien durch den Vertriebsservice von Axel<br />

Springer jetzt im Zeitschriftenhandel erhältlich<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong><br />

Europäische deutschsprachige Münzenfachzeitschrift<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

3


Impressum<br />

6<br />

Anlagemünzen<br />

16 NUMISMATA<br />

München<br />

31 Gold gab ich für Eisen<br />

4<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Inhalt<br />

12<br />

Der radikale Leveller -<br />

Geld als Zerstörer<br />

moralischer<br />

Wirtschaftsordnungen?<br />

Titelthema<br />

6 Anlagemünzen<br />

11 Auktionsnachbericht<br />

Münzen Spezial Teil 1<br />

12 Der radikale Leveller -<br />

Geld als Zerstörer<br />

moralischer<br />

Wirtschaftsordnungen?<br />

14 Münzen Neuheiten<br />

18 Prüfdienst PCGS<br />

Messe und Börse<br />

16 NUMISMATA München<br />

18 Prüfdienst PCGS<br />

20<br />

Hamburger Münze<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 5/2012<br />

erscheint am 27. April 2012<br />

20 Hamburger Münze<br />

22 Termine<br />

Zubehör<br />

24 Münzenkassetten<br />

von Lindner<br />

36 Münzboxen Carbo<br />

von Lindner<br />

26 Auktionsvorbericht<br />

Münzen Spezial Teil 2<br />

28 Forschen, ausstellen<br />

und beraten<br />

31 Gold gab ich für Eisen<br />

38 Taler, Dollar, Mark und Euro<br />

46 NumisGuide<br />

Im nächsten Heft<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

5


Titelthema<br />

ANLAGEMÜNZEN<br />

Münzen wurden bereits im antiken Rom gesammelt.<br />

Heutzutage sammelt man Münzen aus<br />

völlig unterschiedlichen Beweggründen. Manche<br />

Leute sehen Münzen einfach als Hobby und somit<br />

Freizeitbeschäftigung an, vielleicht auch ein Ausgleich<br />

zum Alltagsgeschehen. Anderen macht es einfach<br />

Spaß zu sammeln, genau das liegt ja schließlich<br />

auch in der Natur des Menschen. Für einige steht allerdings<br />

auch geschichtliches Interesse an den Münzen<br />

im Vordergrund.<br />

Anlagemünzen werden aus den Edelmetallen Gold,<br />

Silber, Platin und Palladium mit einem hohen Feingehalt<br />

hergestellt. Wesentliches Merkmal ist, außer<br />

einem überwiegend gleichbleibenden Erscheinungsbild,<br />

dass der Aufschlag auf den Metallwert, mit dem<br />

sie verkauft werden, nur gering ist. Er resultiert lediglich<br />

aus den Kosten für die Prägung der Münzen,<br />

die teurer als das Gießen von Barren ist, sowie deren<br />

Vertrieb. Im Gegensatz dazu steht bei Sammlermünzen<br />

der Seltenheitswert im Vordergrund, der wesentlich<br />

höher als der reine Materialwert sein kann.<br />

Anlagemünzen vereinen damit die Vorteile von Barren<br />

und Münzen, weshalb sie auch Bullionmünzen<br />

oder kurz Bullions (engl. für Barren) genannt werden.<br />

Nicht verwechselt werden sollten die werthaltigen<br />

Bullionmünzen allerdings mit den wertminderen<br />

Billonmünzen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Anlagemünzen tragen, neben den Bildmotiven,<br />

eine Nennwertangabe einer Währung, häufig<br />

auch noch eine Gewichts- und eine<br />

Feinheitsangabe. <strong>Die</strong> Währungsnennwertangabe ist<br />

zum Ausgabezeitpunkt stets deutlich niedriger als der<br />

Edelmetallwert der Münze nach aktuellem Börsenkurs.<br />

<strong>Die</strong> aufgeprägte Nennwertangabe weist die<br />

Münze als „von offizieller Stelle ausgegeben“ aus,<br />

da nur staatlich autorisierte Prägestellen berechtigt<br />

sind, eine Währungsangabe auf die Münze zu prägen,<br />

womit gleichzeitig eine Abgrenzung zu den Medaillen<br />

gegeben ist. Damit sind sie „formal“ häufig auch<br />

gesetzliches Zahlungsmittel. Sie werden aber im allgemeinen<br />

Zahlungsverkehr nicht zum aufgeprägten<br />

Nennwert<br />

verwendet,<br />

da<br />

sie ja sonst<br />

unterhalb ihres<br />

Edelmetallwertes in<br />

den Geldumlauf abgegeben<br />

würden.<br />

Bei den Anlagemünzen lassen sich zwei Arten unterscheiden:<br />

Einmal sind das die modernen Nachprägungen<br />

ehemaliger Kurantmünzen mit ihren alten<br />

Währungsnominalbezeichnungen in damaliger Kaufkraft,<br />

die meist auch mit den alten Jahreszahlen nachgeprägt<br />

wurden, und zum anderen sind das moderne<br />

Münzneuschöpfungen. Letztere können neuerdings<br />

auch als Bimetallausführungen gefertigt sein und entsprechend<br />

dem allgemeinem Kaufkraftverfall aller<br />

nationalen Währungen jetzt eine höhere Nominalwertangabe<br />

aufgeprägt haben als ihre evtl. historischen<br />

„Vorbilder“.<br />

Das Sammelmotiv, das wir Ihnen auf dieser Webseite<br />

etwas näher bringen möchten, wurde allerdings noch<br />

nicht genannt. Wie der Domainname schon aussagt,<br />

beschäftigt sich diese Seite nämlich mit den Anlagemünzen,<br />

die als Geldanlage oder auch im Rahmen<br />

einer Spekulation mit Edelmetallpreisen gekauft<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> erste von den modernen Anlagemünzen ...<br />

der KRÜGERRAND<br />

Paul Kruger, ein südfrikanischer Staatsmann<br />

Stephanus Johannes Paulus Kruger, im Deutschen<br />

meistens Paul Krüger genannt, wurde am 10. Oktober<br />

1825 bei Colesberg in Südafrika als Sohn deutscher<br />

Einwanderer geboren. Er wuchs in der<br />

calvinistischen Überzeugung auf, dass Weiße<br />

Schwarzen überlegen seien und den afrikanischen<br />

Kontinent zu erobern hätten. <strong>Die</strong> erste kriegerische<br />

Auseinandersetzung, deren Zeuge Paul im Alter von<br />

zehn Jahren wurde, war der Krieg der Buren, seiner<br />

6<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Titelthema<br />

Volksgruppe, gegen die Briten. Im Zuge dieser Auseinandersetzung<br />

wurden die Buren aus der<br />

Kapkolonie vertrieben und traten die leidvolle<br />

Wanderung Richtung Norden an, wo sie westlich von<br />

Johannesburg die Stadt Potchefstroom gründeten.<br />

Der spätere Präsident der Republik Südafrika<br />

besuchte keine Schule und brachte sich selbst Lesen<br />

und Schreiben bei. Mit 16 Jahren erwarb er rund<br />

100 Kilometer vom elterlichen Anwesen entfernt<br />

eine Farm und heiratete ein Jahr später. Doch vier<br />

Jahre später starben seine Frau und das erste Kind<br />

des Paares an Malaria. <strong>Die</strong> Institution der Ehe war in<br />

jenen Zeiten kaum von Romantik umweht und erfüllte<br />

eher praktische Bedürfnisse. So heiratete Paul<br />

Kruger ein Jahr später eine Cousine seiner ersten<br />

Frau, Gezine du Plessis, die ihm sechzehn Kinder<br />

gebar.<br />

Angriffe schwarzer Krieger auf weiße Siedlungen<br />

und Farmen gehörten zum täglichen Brot der Buren,<br />

und wie alle Weißen gelangte Paul Kruger zu erheblicher<br />

militärischer Erfahrung. Aufgrund herausragender<br />

Leistungen im Kampf wurde er 1854 zum<br />

Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt. Von<br />

da an war seine militärische Karriere nicht mehr aufzuhalten.<br />

<strong>Die</strong> Buren hatten es geschafft, die selbstständige<br />

Burenrepublik Transvaal auszurufen. 1864<br />

ernannte diese Paul Kruger zum Generalkommandanten<br />

ihrer Truppen.<br />

1886 wurde am Witwatersrand in Transvaal<br />

Gold gefunden. Der Lockruf des<br />

Goldes wurde auch von dem damaligen<br />

Premier der Kapkolonie, Cecil<br />

Rhodes, gehört. 1885 stiftete er<br />

einen Aufstand der britischen Einwanderer<br />

in Transvaal an mit der Begründung, man<br />

kämpfe für das Wahlrecht, das den Briten bis dahin<br />

verweigert worden war. Trotz der von Rhodes gesandten<br />

Verstärkungstruppe schlug Paul Kruger den<br />

Aufstand blutig nieder.<br />

Mit der Forderung des Wahlrechts zettelten die Briten<br />

immer wieder Scharmützel an, stellten Truppen<br />

an den Grenzen der Burenstaaten auf. Kruger reiste<br />

nach Europa, erhielt aber keine militärische Unterstützung.<br />

Deprimiert zog er sich ins Schweizer Exil<br />

zurück, da er nicht erleben wollte, wie in seinem<br />

Staat die englische Flagge gehisst wurde. 1902 kapitulierten<br />

die Burenstaaten. <strong>Die</strong> Nachricht erreichte<br />

Kruger im schweizerischen Clarens. 1904 verstarb<br />

Paul Kruger dort mit 78 Jahren. 1904 wurde er in<br />

Pretoria beigesetzt.<br />

Heute erinnern an den Staatsmann der Kruger Nationalpark<br />

und der Krügerrand, eine goldene Anlagemünze,<br />

die 1967 zum ersten Mal geprägt wurde und<br />

sein Porträt zeigt. Sie weist keinen<br />

Wert aus. <strong>Die</strong>ser wird jeden<br />

Werktag neu festgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Briten hatten keineswegs die Absicht, Südafrika<br />

den Buren und seinen Ureinwohnern zu überlassen.<br />

1877 annektierten sie die Republik Transvaal. Kruger<br />

versuchte mittels Verhandlungen erfolglos, die Briten<br />

zum Rückzug zu bewegen. Daraufhin stellte er mit<br />

Hilfe von zwei weiteren Burenführern ein Heer zusammen,<br />

das er 1881 bei Amajuba in die Schlacht<br />

gegen die Briten führte. <strong>Die</strong> Buren siegten. Noch im<br />

selben Jahr wurde dem Burenstaat Transvaal die Unabhängigkeit<br />

zugesichert. Paul Kruger wurde 1882<br />

zum Staatspräsidenten gewählt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

7


Titelthema<br />

PLATINMÜNZEN:<br />

Platinmünzen sind im Vergleich zu Gold- oder Silbermünzen eine Rarität. Es gibt weitaus weniger Motive,<br />

die Stückelungen und Auflagen sind geringer, die Preise und Werte höher. Zu den am weitesten verbreiteten<br />

Platinmünzen gehören der kanadische Maple Leaf, der Noble von der Isle of Man (auch Wikingerschiff genannt)<br />

oder der australische Koala. Alle haben eine Feinheit von 999,5/1000, sie werden entweder als Stempelglanz-Ausführung<br />

geprägt oder als Polierte Platte (Proof) herausgegeben.<br />

Cook Islands Bounty<br />

<strong>Die</strong> im Südpazifik gelegenen Cook Islands geben seit 2008 (mit der Jahreszahl 2009)<br />

Münzen in Silber, Gold, Palladium und Platin heraus, die in Deutschland hergestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> Motive sind bei allen Münzen dieselben: die britische Königin Elizabeth<br />

II. (als Oberhaupt des Commonwealth) sowie das Segelschiff Bounty. Der<br />

Feingehalt der 1-Unze-Platinmünze beträgt 999,5/1000, das Nominal 100 Cook<br />

Islands Dollars.<br />

Isle of Man Noble<br />

Von 1983 bis 1989 wurde die Münze Platin Noble von der Isle of Man (gehört<br />

zu Großbritannien) und der Pobjoy Mint herausgegeben. <strong>Die</strong><br />

1-Unze-Münze (999,5/1000) gab es seit Anbeginn, die anderen Stückelungen<br />

erschienen in den folgenden Jahren in geringer Auflage.<br />

Den Noble (usprünglich die Bezeichnung für eine Mittelaltermünze)<br />

ziert ein Wikingerschiff sowie das Porträt von<br />

Elizabeth II. Stückelungen: 1/20 Unze, 1/10 Unze, 1/4 Unze, 1/2<br />

Unze, 1 Unze. Das Nominal entspricht dem Gewicht, z. B. One<br />

Noble.<br />

Platypus<br />

2011 wurde von der australischen Perth Mint zum ersten Mal die<br />

aus Platin bestehende 1-Unze-Münze Platypus herausgegeben,<br />

die künftig jährlich erscheint. <strong>Die</strong>se limitierte Platinmünze wird<br />

mit einer Auflage von 30.000 Stück geprägt. Das Avers zeigt<br />

wie bei allen australischen Münzen das Porträt von Queen Elizabeth<br />

II. Auf der Rückseite ist ein unter Wasser schwimmendes<br />

Schnabeltier mit Luftblasen und Pflanzen im Hintergrund zu<br />

sehen, sowie das Münzzeichen „P“ der Perth Mint. Als Nennwert ist<br />

bei dieser Münze 100 AUD angegeben, die Feinheit beträgt 999,5/1000.<br />

GOLDMÜNZEN:<br />

Preisvergleich der bekanntesten Bullionmünzen/Sammlermünzen aus Kanada, USA, Österreich, Mexiko<br />

und Australien. Anleger und Sammler kaufen Goldmünzen meist entweder als Kapitalanlage zur Werterhaltung<br />

oder aus Sammelleidenschaft. In unserem Edelmetall-Preisvergleich haben Sie die Möglichkeit,<br />

den Preis Anlagemünzen oder Sammlermünzen der Online-Shops zu vergleichen. Innerhalb der Gewichtsklassen<br />

(Unzen-Größen z. B. 1 oz, 1/2 oz, 1/10 oz, 1/20 oz etc.) werden Münzen unterschiedlicher Jahrgänge<br />

angezeigt. Der Wert von Münzen aus Gold richtet sich nach verschiedenen Faktoren: Üblicherweise können<br />

Anleger aktuelle Jahrgänge von Goldmünzen günstiger kaufen als ältere Münzen. Eine Ausnahme stellt der<br />

Krügerrand aus Südafrika dar, bei dem die neuen Münzen gelegentlich teurer im Ankauf sind als die älteren<br />

(da sie von Edelmetallhändlern zurückgekauft wurden und Abnutzungserscheinungen aufweisen können).<br />

Neben dem Krügerrand zählen der Wiener Philharmoniker, Gold Eagle, Australian Nugget (auch Känguru<br />

8<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Titelthema<br />

genannt) oder die Lunar Serie I und II zu den beliebtesten Goldmünzen.<br />

Der Kauf von Goldmünzen, die als Anlagemünzen gelten, ist in Deutschland von der<br />

Mehrwertsteuer befreit. Durch die Zugabe von anderen Metallen (z. B. Kupfer) erhalten<br />

die Münzen eine andere Farbe (rötlich), ihre Oberfläche wird kratzfester. Dadurch heben<br />

sich beispielsweise Krügerrand, Eagle oder Britannia (jeweils 916,66) gegenüber Münzen,<br />

die aus 999,9er Feingold bestehen, optisch ab. Der Feingold-Gehalt (auch Feinheit<br />

genannt) wird in Tausendsteln angegeben.<br />

Andorra Eagle<br />

Der Andorra Eagle aus Gold wird unter Lizenz des Zwergstaates Andorra<br />

als Anlagemünze ausgegeben. Neben den gängigen Stückelungen 1 oz,<br />

1/2 oz, 1/4 oz, 1/10 oz und 1/20 oz wird diese Münze auch als 1-g-Goldmünze<br />

hergestellt. <strong>Die</strong> Feinheit der Goldmünze beträgt 999. <strong>Die</strong> aufgeprägte<br />

Währung wird in andorranischen Diners angegeben. Aufgrund<br />

des niedrigen Bekanntheitsgrades und der fehlenden Akzeptanz bei Banken<br />

gestaltet sich der Wiederverkauf schwieriger als bei gängigen Anlagemünzen.<br />

Buffalo<br />

Der American Gold Buffalo zählt mit einer Feinheit von 999,9/1000 zu den reinsten<br />

Goldmünzen der USA. Er wird seit 2006 von der US Mint geprägt. Motive: auf der<br />

Vorderseite ein Indianer mit Federschmuck und der Aufschrift „Liberty“, auf der Rückseite<br />

ein Büffel/Bison und den Schriftzügen „In God we trust“, „E Pluribus Unum“<br />

und „United States of America“. Außerdem sind der Nennwert, die Feinheit und das<br />

Unzengewicht angegeben. Stückelung: 1 Unze (seit 2006, Nennwert 50 US-Dollar),<br />

1/2 Unze, 1/4 Unze, 1/10 Unze (alle seit 2008).<br />

SILBERMÜNZEN:<br />

Silbermünzen werden von Anlegern zum Zweck der Kapitalanlage in größerer Stückzahl gekauft oder von<br />

Sammlern aufgrund ihrer optischen Qualitäten. Je kleiner die Münze ist (je geringer ihr Gewicht), desto<br />

größer ist – prozentual gesehen – das Agio (Aufschlag für Prägekosten, Vertrieb). Anleger entscheiden sich<br />

deshalb meist für Bullionmünzen (engl. bullion = Barren) mit dem Gewicht 1 Unze (31,11 g). In unserem<br />

Preisvergleich können Sie die Preise verschiedener Edelmetallhändler vergleichen, die die jeweiligen Silbermünzen<br />

aus den unterschiedlichen Ländern, Stückelungen oder Jahrgängen auf Lager haben. Zu den beliebtesten<br />

Silberanlagemünzen zählen Maple Leaf, American Eagle, Kookaburra oder China Panda. In<br />

jüngster Zeit gesellte sich der Silberne Wiener Philharmoniker hinzu, die erste Silbermünze mit dem Euro<br />

als Nennwert. Durch die große Herstellungsmenge liegt der Kaufpreis sehr nah am Spotpreis. Silberanlagemünzen<br />

werden in der EU (plus Schweiz) größtenteils nur mit 7 % versteuert, für Barren und Sammlermünzen<br />

wird der volle Mehrwertsteuersatz von 19 % fällig.<br />

Fiji Taku Schildkröte<br />

<strong>Die</strong> „Fiji Taku“ Anlagemünze, die im Auftrag der „Reserve Bank of Fiji“ seit<br />

2010 von der New Zealand Mint geprägt wird, zeigt als gleichbleibendes<br />

Motiv eine Karett-Schildkröte, die von den Einwohnern der Fidschi-Inseln<br />

„Taku“ genannt wird. Auf der Gegenseite ist als Oberhaupt des Commonwealth,<br />

zu dem auch die Fidschis zählen, das Portrait von Queen Elizabeth II.<br />

zu sehen. Wie bei den meisten Bullionmünzen richtet sich die jeweilige Jahres-<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

9


Titelthema<br />

auflage nach der Auftragslage und ist somit nicht limitiert. Der Nennwert der bis 2018<br />

erscheinenden Münze beträgt bei der 1-Unze-Silbermünze 2 Fidschi-Dollar. Seit 2011<br />

gibt es auch eine 5-Unzen-Münze mit einem Nennwert von 10 Fidschi-Dollar.<br />

Kiwi<br />

<strong>Die</strong> New Zealand Mint gab die Silbermünze mit dem flugunfähigen Kiwi von 2004 bis<br />

2008 heraus. Sie ist auch unter den Bezeichnungen New Zealand Silver Dollar oder<br />

Silver Kiwi bekannt. Ebenso wie auf vielen Münzen des Commonwealth ist auch<br />

hier Königin Elizabeth II. abgebildet, die Darstellung des Kiwi wechselt jährlich.<br />

Seit 2007 werden die Münzen von der BH Mayers Kunstprägeanstalt<br />

geprägt. Es gibt nur eine 1-Unze-Münze, die Auflage ist streng limitiert, die<br />

Feinheit beträgt 999/1000. 2009 gab es überraschenderweise eine Neuauflage<br />

der Serie, außerdem erschien eine Goldmünze mit einem Kiwi, die allerdings<br />

zu der Serie „Icons of New Zealand“ gehört und 2010 von einem<br />

anderen Motiv geschmückt wird.<br />

<strong>Die</strong> Anlagemünzen der Armenischen Zentralbank:<br />

Höchste Prägequalität und Reinheit<br />

<strong>Die</strong> Arche Noah ist eine exklusive Anlagemünze, herausgegeben<br />

von der armenischen Zentralbank. <strong>Die</strong> Anlagemünzen bestehen aus<br />

reinstem Silber und werden in herausragender Prägequalität<br />

hergestellt. Als offizielles Zahlungsmittel der Republik Armenien<br />

unterliegt sie der strengen Kontrolle der armenischen Zentralbank:<br />

Qualität, Gewicht und Reinheit werden staatlich geprüft und garantiert.<br />

PALLADIUMMÜNZEN:<br />

Palladiummünzen gehören ebenso wie Platinmünzen zu den eher seltenen Geldanlageobjekten.<br />

Da die Münzen in weitaus geringerer Auflage geprägt werden als z. B. Silber-<br />

oder Goldmünzen, ist der Aufschlag auf den Spotpreis höher, die Mehrwertsteuer<br />

beträgt 19 %. Das Edelmetall wird erst seit wenigen hundert Jahren gefördert und Münzen<br />

aus Palladium dienten nie als Zahlungsmittel. Durch das aufgeprägte Nominal<br />

könnte man zwar in den jeweiligen Ländern damit bezahlen, der eigentliche Wert übersteigt<br />

den Nennwert jedoch um ein Vielfaches. Der Maple Leaf aus Kanada, der australische<br />

Emu sowie die Palladiummünzen der Cook Islands / mit der Bounty als Motiv<br />

– gehören zu den beliebtesten Anlagemünzen (die erste Palladiumünze, die russische<br />

Ballerina, wird nicht mehr geprägt). Ihre Feinheit beträgt 999,5/1000, die Stückelung<br />

ist auf wenige Gewichte beschränkt.<br />

Maple Leaf<br />

<strong>Die</strong> kanadische Anlagemünze Maple Leaf gibt es seit 1979 in Gold, seit 1988<br />

in Silber und seit 2005 in Palladium. Sie wird von The Royal Canadian Mint<br />

geprägt und der Nennwert der 1-Unze-Münze beträgt 50 Canadian Dollar<br />

(Durchmesser 33,60 mm). Der von einem Ahornblatt und Queen Elizabeth II.<br />

gezierte Palladium Maple Leaf hat jedes Jahr dieselbe Optik, die Beschriftung<br />

ist zweisprachig, die Feinheit beträgt 999,5/1000.<br />

10<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Auktionsnachbericht<br />

135. Auktion: Nachbericht<br />

Ein interessantes Angebot, ein ansprechendes Ambiente,<br />

ein sehr gut gefüllter Saal und fertig ist<br />

die erfolgreiche Auktion! So geschehen am 6. und<br />

7. März bei der 135. Münzauktion des Auktionshauses<br />

Felzmann in Düsseldorf. Tausende schriftlicher<br />

Vorgebote ließen ca. 80% der angebotenen Lose bereits<br />

teils deutlich über den Ausrufpreisen starten.<br />

<strong>Die</strong> im Saal versammelten Sammler und Händler<br />

taten dann ein Übriges und verhalfen der Auktion sowohl<br />

im Einzellos- wie auch im Sammlungsteil zu<br />

vielfach überragenden Ergebnissen. So erzielte beispielsweise<br />

im Trendgebiet CHINA ein 1-Yuan-<br />

Stück von 1985 in Kleinstauflage ein Ergebnis von<br />

19.235,- €*. Russland ist ebenfalls immer wieder für<br />

Top-Zuschläge gut. <strong>Die</strong>s bewies ein Rubel von Iwan<br />

III. aus dem Jahr 1741. Mit einem Ergebnis von<br />

38.940,- € * musste der russische Käufer, welcher im<br />

Saal über einen Kommissionär mitbot, für das rare<br />

Stück recht tief in seine Sammlertasche greifen. Dass<br />

Qualität ihren Preis hat, bewies unter anderem unser<br />

Titelstück. Der Reichstaler des Großen Kurfürsten<br />

Friedrich Wilhelm aus dem Jahr 1678 brachte mit<br />

einem Ergebnis von 10.620,- €* einen Spitzenpreis<br />

für diese gesuchte Münze der preußischen Numismatik.<br />

Auch im Sammlungsteil gab es viele erfreuliche<br />

Zuschläge. Stellvertretend für diesen Bereich<br />

seien nur eine kleine Kollektion von 9 Geprägen des<br />

indischen Raumes mit einem Ergebnis von 4.720,- €*<br />

oder 7 moderne Silbermünzen aus Palau für 4.366,- €*<br />

genannt. Interessenten können uns demnächst z.B.<br />

auf der Münzbörse Hannover am 1. Mai treffen und<br />

dort noch Einlieferungen für unsere Sommerauktion<br />

am 19. und 20. Juni persönlich abgeben.<br />

Auktionshaus Felzmann GmbH & Co.KG.<br />

Immermannstraße 51, 49210 Düsseldorf<br />

*(ohne MwSt.)<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

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Münzen Spezial Teil 1<br />

Der radikale Leveller –<br />

Geld als Zerstörer<br />

moralischer<br />

Wirtschaftsordnungen?<br />

Das Beispiel der Tiv Nigerias<br />

<strong>Die</strong> vom Ehepaar Laura und Paul Bohannan in<br />

den 50ern und 60ern untersuchte ostnigerianische<br />

Gesellschaft der Tiv gilt vielen Wirtschaftsethnologen<br />

noch heute als Paradebeispiel einer<br />

Gesellschaft, deren Wirtschaftssystem durch die Einführung<br />

kolonial-staatlichen Geldes radikal verändert<br />

wurde. Während sie in ihrer prämonetären Phase in<br />

einer gleichsam in moralische und verwandtschaftliche<br />

Verhältnisse eingebetteten Wirtschaft gelebt hätten,<br />

in denen der freie Fluss von Waren durch die<br />

Existenz sogenannter Tauschsphären beschränkt war,<br />

habe die Einführung von Geld den Zusammenbruch<br />

der Tauschsphären ermöglicht und plötzlich Frauen,<br />

magische Objekte und religiöse Ämter zu käuflichen<br />

Gütern gemacht. Geld habe als eine „auf erschütternde<br />

Weise vereinfachende Idee“ eine „eigene Revolution“<br />

in Gang gesetzt und die Gesellschaft der<br />

Tiv für immer verändert. Da laut dem Wirtschaftswissenschaftler<br />

John Maynard Keynes auch in der<br />

frühgriechischen Zeit drei Tauschsphären existierten<br />

(Korn; Kühe und Schafe; Eisen und Bronze), kann<br />

ein solcher Blick über den eigenen Interessenbereich<br />

auch für Numismatiker von Interesse sein. Bevor genauer<br />

analysiert werden kann, ob die obige Annahme<br />

zutrifft, sollen und müssen jedoch kurz die einzelnen<br />

Tauschsphären skizziert werden.<br />

So haben die Tiv zwischen einer Subsistenzgüter-,<br />

einer Prestigegüter- und einer Frauensphäre unterschieden.<br />

In der ersten wurden vor allem Nahrungsmittel,<br />

handwerkliche Produkte wie Tontöpfe und<br />

ähnliches sowie Hühner untereinander getauscht; in<br />

der zweiten Rinder, weiße tugudu-Stoffe, Messingbarren,<br />

Medizin, magische Objekte, rituelle Ämter<br />

und Sklaven. Innerhalb der dritten Sphäre zirkulierten<br />

Töchter, die von gerontakratischen Familienvorständen<br />

untereinander getauscht wurden. <strong>Die</strong><br />

Bohannans unterschieden nun in ihren Arbeiten zwischen<br />

moralisch neutralen conveyances (Überführungen)<br />

und moralisch nicht-neutralen conversions<br />

(Umwandlungen). Mit Überführungen sind solche<br />

<strong>Die</strong> gesamte Numismatik<br />

aus einer Hand<br />

Sie interessieren sich für Münzen<br />

aus den verschiedensten<br />

Gründen, ihrer Einzigartigkeit<br />

wegen, als Sammlerobjekt oder<br />

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Tauschhandlungen gemeint, bei denen innerhalb<br />

einer Sphäre Güter den Besitzer wechseln; mit Umwandlungen<br />

solche, in denen z.B. Nahrungsmittel<br />

gegen Messingstäbe ausgetauscht werden. Während<br />

Überführungen zum alltäglichen Geschäft gehörten,<br />

galten Umwandlungen für die Person, die in die höhere<br />

Ebene tauscht, als äußerst erstrebenswert; für<br />

den jeweiligen Tauschpartner hingegen als Prestigeverlust<br />

und persönliche Niederlage.<br />

<strong>Die</strong> Bohannans gehen nun davon aus, dass das staatlich<br />

eingeführte Geld, gleichsam einer handelnden<br />

Person, als Katalysator und Triebkraft diese Tauschsphären<br />

auflöse und ihre stabilisierende Wirkung aufhebe.<br />

Plötzlich werden die Töchter nicht mehr<br />

zwischen sozial und politisch gleichberechtigten<br />

Partnern getauscht, sondern wie Vieh verschachert,<br />

die moralische Ökonomie zerspringt und zurück bleiben<br />

anarchische Zustände universeller Käuflichkeit.<br />

Mit einiger Verzögerung setzt in den 80er-Jahren<br />

eine grundsätzliche Kritik an der Erklärung der Bohannans<br />

ein. Ist es wirklich das Geld, was aus eigener<br />

Kraft derartige Prozesse loszutreten in der Lage ist?<br />

Zahlreiche Beispiele werden bemüht, um zu zeigen,<br />

12<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Münzen Spezial Teil 1<br />

Sammelzubehör mit Prädikat.<br />

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Gemeinschaftsausgaben „Römische Verträge“,<br />

„10 Jahre WWU“ und „10 Jahre Euro Bargeld“.<br />

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dass es durchaus gelingen kann, Geld in bestehende<br />

Moralökonomien einzugliedern, zu zähmen. So beobachten<br />

Anthropologen in verschiedensten Gebieten,<br />

dass zahlreiche indigene Gruppierungen Geld in<br />

verschiedenen Kategorien einteilen. Bei den Luo<br />

Westkenias gibt es beispielsweise „bitteres Geld“.<br />

Mit diesem Begriff markieren die Luo solches Geld,<br />

welches durch den Verkauf von Land, Tabak, Cannabis,<br />

Gold oder durch Glücksspiel erhalten wurde.<br />

<strong>Die</strong>ses „bittere Geld“ durfte nicht zum Kauf von Rindern<br />

genutzt werden, die wiederum als Brautpreis<br />

Verwendung finden sollten. Geschehe dies trotz Warnungen,<br />

hätte dies katastrophale Folgen für die Gesundheit<br />

einzelner Familienmitglieder oder die Ehe<br />

bliebe kinderlos.<br />

Es scheint also durchaus möglich, Geld zu bändigen<br />

und es liegt sehr viel näher – das wurde dann auch<br />

zunehmend der Studie der Bohannans vorgeworfen<br />

– dass die Durchsetzung des Geldes im Falle der Tiv<br />

nur bei einigen Mitgliedern der Gesellschaft auf Widerstand<br />

gestoßen ist. Während die Ältesten zunehmend<br />

ihren mühsam erarbeiteten politischen Einfluss<br />

schwinden sehen – stellt doch der Austausch von<br />

Frauen auch ein Mittel zur Festigung politischer Al-<br />

lianzen dar – nehmen jüngere, in Städten als Tagelöhner<br />

arbeitende Tiv das neu eingeführte Geld als<br />

Chance wahr, ihren Aktionsraum zu erweitern und<br />

so an politischer Macht zu gewinnen.<br />

Zu fragen wäre vor dem Hintergrund der Diskussion<br />

letztlich sicherlich auch, ob wir nicht dazu neigen,<br />

anderen Gesellschaften den Besitz von Geld vorschnell<br />

abzusprechen und bezüglich unserer eigenen<br />

wirtschaftlichen Handlungen nicht allzu häufig den<br />

Einfluss nicht-rationaler Beweggründe leugnen. Teilen<br />

nicht auch bei uns Leute ihr Geld in verschiedene<br />

Kategorien, um die Kontrolle über ihre Ausgaben zu<br />

kontrollieren? Beschämt uns nicht der Gedanke an<br />

jemanden, der das durch den Kauf eines Erbstücks<br />

erlangte Geld für Weib und Wein verprasst? Wie die<br />

Ethnologin Jane Guyer anmerkt, gilt es, die Möglichkeit<br />

in Betracht zu ziehen, dass prämonetäre Geldformen<br />

„mehr moderne Verwendungszwecke und<br />

Funktionen als bisher gedacht und Geldformen des<br />

20. Jahrhunderts deutlich weniger besitzen“.<br />

Bericht: Mario Schmidt<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

13


Münzen Neuheiten<br />

Österreich<br />

20 Euro<br />

„Rom an der<br />

Donau“<br />

Lauriacum<br />

Deutschland<br />

10 Euro<br />

„50 Jahre Deutsche<br />

Welthungerhilfe“<br />

Land:<br />

Österreich<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Prägeanstalt:<br />

Nennwert: 20 Euro<br />

Gewicht:<br />

Durchmesser:<br />

Prägequaltität:<br />

Auflage (max.): 50.000 Stück<br />

Ausgabedatum: 11. April 2012<br />

Ausgabepreis:<br />

DIE GESCHICHTE HINTER DER MÜNZE<br />

Zur Römerzeit befand sich auf dem Gebiet des heutigen<br />

Ober- und Niederösterreichs Noricum. Der Grenzwall der<br />

Römer verlief quer durch diese Provinz entlang der Donau.<br />

An jener Stelle, wo die Enns in die Donau mündet, lag<br />

Lauriacum. Heerlager der Römer waren dort stationiert, um<br />

die Nordgrenze des Reiches zu schützen. <strong>Die</strong> strategisch<br />

wichtige Stadt wurde im Laufe der Jahrhunderte zu Loriaca,<br />

Loraha und schließlich Lorch. Heute ist sie ein Vorort von<br />

Enns, der ältesten Stadt Österreichs.<br />

Land:<br />

Deutschland<br />

Hersteller: Karlsruhe (G)<br />

Nennwert: 10 Euro<br />

Feingehalt: Spiegelglanz: Silber (Ag 625)<br />

Kupfer-Nickel (CuNi 25)<br />

Durchmesser: 32,5 mm<br />

Randschrift: WELTHUNGERHILFE * HILFE ZUR<br />

SELBSTHILFE *<br />

Prägejahr: 2012<br />

Auflage (max.): noch offen<br />

Ausgabedatum: 12. April 2012<br />

Ausgabepreis: 10 / 20 Euro<br />

Der Entwurf stammt von Elena Gerber aus Berlin. In der<br />

Begründung der Jury für die Entscheidung heißt es:<br />

Das Motiv reduziert auf überzeugende Weise auf die<br />

Archetypen von Hunger und Armut, ausgetrocknete und<br />

ausgelaugte Böden, Wassermangel sowie niedrige Erträge.<br />

Finnland<br />

10 Euro<br />

„Henrik Wigström“<br />

Portugal<br />

2,50 Euro<br />

„José Malhoa“<br />

Land:<br />

Finnland<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Nennwert: 10 Euro<br />

Material: Silber 925<br />

Gewicht:<br />

17 g<br />

Durchmesser: 33 mm<br />

Auflage:<br />

15.000 Stück<br />

Der finnische Goldschmied Henrik Wigström (1862-1923)<br />

gilt als einer der berühmtesten Fabergé-Meister. Derzeit ist<br />

lediglich der Verbleib von 42 Stück der kostbaren<br />

Fabergé-Eier bekannt. Wigström war ab 1903 als<br />

Werkstättenleiter 15 Jahre lang für die Produktion der<br />

kaiserlichen Kunstwerke zuständig: bis zum Ende der<br />

Manufaktur in St. Petersburg infolge der russischen<br />

Oktoberrevolution.<br />

Land:<br />

Portugal<br />

Nennwert: 2,50 Euro<br />

Material: CuNi 75% 25% Silber 925<br />

Gewicht:<br />

10 g, 12 g<br />

Durchmesser: 28 mm<br />

Prägejahr : 2012<br />

Auflage:<br />

100.000, 10.000 Stück<br />

In Portugal zählt José Malhoa (1855-1933) neben<br />

Columbano Bordalo Pinheiro zu den bedeutendsten<br />

Naturalisten des 19. Jahrhunderts, nur wenige seiner<br />

Werke sind dem Impressionsmus zuzuordnen. Bekannt war<br />

er in erster Linie für seine Darstellungen ganz alltäglicher<br />

Szenen und Objekte. In seiner Heimatstadt Caldas da<br />

Rainha wurde zu Ehren des Malers ein Museum nach ihm<br />

benannt.<br />

14<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Münzen Neuheiten<br />

Großbritannien<br />

5 Pfund<br />

„Das Diamanten-<br />

Jubiläum der Queen“<br />

Frankreich<br />

10 Euro<br />

„L’hermione“<br />

Land: Großbritannien Großbritannien<br />

Ausgabejahr: 2012 2012<br />

Material: Silber .925 Platin .9995<br />

Nennwert: 5 GBP 5 GBP<br />

Gewicht: 28.28 g 94.20 g<br />

Durchmesser: 38.61 mm 38.61 mm<br />

Prägequaltität: Royal Mint Royal Mint<br />

Auflage (max.): 12.500 Stück 250 Stück<br />

Ausgabedatum: Mai 2012 Mai 2012<br />

Ausgabepreis: 99.50 GBP 6,400.00 GBP<br />

60 Jahre auf dem Thron des British Empire: <strong>Die</strong>ses<br />

„diamantene" Jubiläum der Queen gehört zu den herausragenden<br />

Ereignissen in London im Jahr 2012. Um der<br />

Monarchin die gebührende Ehre zu erweisen, wird das<br />

Jubiläum insbesondere im Rahmen eines Festwochenendes<br />

vom 2. bis 5. Juni quer durch London ausgiebig gefeiert.<br />

Land:<br />

Frankreich<br />

Nennwert: 10 Euro<br />

Prägequalität: Silber Proof<br />

Material: Silber (Ag 625)<br />

Durchmesser: 37 mm<br />

Gewicht:<br />

22,2 g<br />

Prägejahr: 2012<br />

Auflage (max.): 10.000 Stück<br />

Ausgabepreis: 10 Euro<br />

Hermione ist der Name der französischen Fregatte, mit<br />

welcher der Marquis de La Fayette 1780 nach Boston<br />

zurückkehrte, um die amerikanischen Kolonisten in ihrem<br />

Unabhängigkeitskampf zu unterstützen.<br />

In einer Bauzeit von nur 11 Monaten wurde das Schiff 1779<br />

im Marinearsenal von Rochefort nach Plänen von Henri<br />

Chevillard baugleich mit drei weiteren Schiffen<br />

(la Courageuse, la Concorde, la Fée) fertiggestellt. <strong>Die</strong>se<br />

neuartigen leichten Fregatten zeichneten sich durch<br />

Handlichkeit und Schnelligkeit aus.<br />

Frankreich<br />

50 Euro<br />

„La Jeanne d’Arc“<br />

Slowakei<br />

10 Euro<br />

2012 BU<br />

Paul von Leutschau<br />

Silbermünze<br />

Land: Frankreich Frankreich<br />

Nennwert: 50 Euro 50 Euro<br />

Prägequalität: 5 oz 1/4 oz<br />

Material: Silber (Ag 625) Gold<br />

Durchmesser: 50 mm 22 mm<br />

Gewicht: 163,8 g 8,45 g<br />

Prägejahr: 2012 2012<br />

Auflage (max.): 500 Stück 1.500 Stück<br />

Ausgabedatum: Mai 2012 Mai 2012<br />

Ausgabepreis: 50 Euro 50 Euro<br />

Jeanne d’Arc (* um 6. Januar 1412 in Domrémy,<br />

Lothringen; † 30. Mai 1431 in Rouen), im deutschsprachigen<br />

Raum auch Johanna von Orléans oder die Jungfrau von<br />

Orléans genannt, ist eine französische Nationalheldin und<br />

Heilige der katholischen und der anglikanischen Kirche.<br />

Während des Hundertjährigen Krieges führte sie die<br />

Franzosen gegen die Engländer und die Burgunder. Durch<br />

Verrat wurde sie von den Burgundern gefangen genommen<br />

und an die mit ihnen verbündeten Engländer verkauft.<br />

Im Jahre 1909 wurde sie von Papst Pius X. selig- und elf<br />

Jahre später 1920 von Papst Benedikt XV.<br />

heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 30. Mai.<br />

Thema:<br />

Nennwert:<br />

Prägequalität:<br />

Material:<br />

Durchmesser:<br />

Gewicht:<br />

Prägestädte:<br />

Paul von Leutschau<br />

10 Euro<br />

BU<br />

.900 Silber<br />

34 mm<br />

18 g<br />

Mincovna Kremnica<br />

Paul von Leutschau (slowakisch Majster Pavol z Levoce,<br />

ungarisch Locsei Pál mester, * 1460?–1470?;<br />

† 1537?–1542?) war ein mittelalterlicher Holzkünstler und<br />

Bildhauer des 15. und 16. Jahrhunderts, dessen Hauptwerke<br />

in Leutschau (damals Königreich Ungarn, heute<br />

Levoca in der Ostslowakei) entstanden sind.<br />

Das Geburts- und Sterbedatum sowie Geburts- und Sterbeort<br />

sowie sein Nachname sind unbekannt, weil die meisten<br />

Dokumente über Paul von Leutschau 1550 durch ein<br />

Feuer zerstört wurden. Er arbeitete wahrscheinlich in<br />

Krakau, Zeben, Neusohl und siedelte sich in Leutschau um<br />

1500 an. Dort gründete er 1506 eine Werkstatt.<br />

Heute ist sein Werk in Levoca in die UNESCO-<br />

Welterbeliste eingenommen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

15


Messen und Börsen<br />

NUMISMATA<br />

München<br />

Herr Hans-W. Müller<br />

MünzZentrum Rheinland<br />

„Immer gute Laune!“<br />

Herr Michael Meister<br />

Auktionen Meister + Sonntag<br />

Stuttgart<br />

Herr Franz Artmüller<br />

Münze Österreich / Wien<br />

(im Gespräch mit Münzsammlern)<br />

Am ersten Märzwochenende war<br />

es wieder soweit. Seit 1970<br />

gibt es die internationale NUMIS-<br />

MATA in München, eine langjährige<br />

Tradition einer Münzmesseveranstaltung<br />

mit Niveau, organisiert von<br />

Herrn Modes. Auf der ca. 4300 Quadratmeter<br />

und 2 Hallen angewachsenen<br />

Veranstaltung an zwei Tagen<br />

(3.3. - 4.3.2012) präsentierte wieder<br />

rund 290 namhafte Händler, Prägeanstalten<br />

und Auktionshäuser aus<br />

aller Welt.<br />

Das Münzensammeln ist noch attraktiver<br />

für jeden Bürger durch das<br />

Steigen der Edelmetallpreise geworden.<br />

Eine fast unüberschaubare<br />

Menge besuchte die Messe in den<br />

ersten Stunden nach der Eröffnung.<br />

Das Besondere dieser Veranstaltung<br />

war, dass am Stand des Berufsverbands<br />

des Deutschen Münzenfachhandels<br />

eine 2 €-Sondermünze 2012<br />

„10 Jahre Bargeld von Finnland“ für<br />

nur 2 € erworben werden konnte. <strong>Die</strong><br />

Verkaufsstelle für Sammlermünzen<br />

Herr Daniel Gitbud<br />

Münzhandlung Gitbud + Naumann<br />

München<br />

der Bundesrepublik begann mit dem<br />

Erstverkauf des deutschen Kursmünzensatzes<br />

2012 und es wurden zahlreiche<br />

Verlosungen durchgeführt.<br />

Viele Sammler und auch Händler<br />

waren auch diesmal sehr positiv von<br />

der NUMISMATA in München<br />

überrascht. Das „kleine“ und auch<br />

„große Geld“ ist über den Tisch geflossen.<br />

Es gab viele attraktive Neuerscheinungen,<br />

unter anderem auf<br />

dem Stand der Münze Österreich,<br />

wo eine neue Serie der 10 €-Münzen<br />

16<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Messen und Börsen<br />

Herr Achim Becker<br />

Emporium Hamburg<br />

Der Ansturm auf die Stände der NUMISMATA in München<br />

Stand: Dr. Busso Peus Nachfolger<br />

Frankfurt /Main<br />

„Österreich aus Kinderhand“ präsentiert,<br />

bei der Kinder durch einen<br />

Wettbewerb selbst ihr eigenes Bundesland<br />

auf einer Münze gestalten<br />

konnten. Das Bundesland Kärnten<br />

wurde von dem 10-jährigen Jungen<br />

Philip Ogris von der Volksschule<br />

St. Margareten im Rosental designt.<br />

Einen regen Ansturm, der ununterbrochen<br />

blieb, hatte der Stand der<br />

Firma R. Thöle aus Süstedt durch<br />

seinen attraktiven Eurokursmünzenverkauf<br />

auf dieser Münzmesse in<br />

München. Ein Stand eines amerikanischen<br />

Ausstellers aus New York<br />

wurde von deutschen Zoll am ersten<br />

Tag gegen Mittag geschlossen. Trotz<br />

alldem war die NUMISMATA in<br />

München in diesem Jahr eine besonders<br />

gelungene Veranstaltung der<br />

Numismatik im Jahre 2012. Wieder<br />

perfekt gelungen, Herr Modes, wir<br />

gratulieren zu dieser Veranstaltung,<br />

die seit Jahren eine des bestbesuchten<br />

Münzmessen in Europa ist. Wir<br />

schauen jetzt auf die NUMISMATA<br />

in Wien, Berlin und Frankfurt am<br />

Main in diesem Jahr. Viel Erfolg<br />

wünschen wir dem Veranstalter und<br />

Aussteller.<br />

Bericht und Fotos: Ralf Enders<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

17


Prüfdienst<br />

Der ultimative<br />

Schutz für<br />

Ihre hochwertigen<br />

Münzen<br />

PCGS<br />

Secure Plus:<br />

Der führende<br />

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Ihre seltenen<br />

Münzen<br />

Um es mit den Worten des PCGS-Mitbegründers<br />

David Hall zu sagen: „Wir legten anlässlich der<br />

Eröffnung von PCGS am 3. Februar 1986 neutrale<br />

und unabhängige Standards für die Authentisierung<br />

und Klassifizierung von Münzen fest, womit wir für<br />

ein bis dahin nicht gekanntes Vertrauen aufseiten von<br />

Sammlern, die am Marktleben teilnehmen möchten,<br />

sorgen und Münzeneignern helfen, den wahren Wert<br />

ihrer Münzen kennenzulernen.“<br />

Heute, 25 Jahre später, stärkt PCGS das Verbrauchervertrauen<br />

und Verkehrswerte dank PCGS Secure<br />

Plus noch weiter.<br />

PCGS Secure Plus schafft Vertrauen und Wert<br />

PCGS Secure Plus liefert zwei Attribute, die für<br />

seriöse Münzenenthusiasten in aller Welt von überaus<br />

großer Bedeutung sind. Es schafft Vertrauen<br />

(Secure) und identifiziert den Wert (Plus).<br />

Das PCGS Secure Plus-System gewährleistet eine<br />

präzisere und einheitlichere Klassifizierung, verbessert<br />

die Erkennung veränderter Münzen und identifiziert<br />

den Wert hochwertiger Münzen innerhalb<br />

jeder Güteklasse. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass Ihre Münzen<br />

die genauestmöglichen Einstufungen erhalten, wodurch<br />

dazu beigetragen wird, dass diese ihren wahren<br />

Wert auf dem Markt realisieren können.<br />

PCGS Secure Plus erreicht diese Ziele mit<br />

folgenden Elementen:<br />

• Einmalige Registrierung jeder Münze<br />

• Verbesserte Erkennung von Fälschungen und<br />

veränderten Münzen<br />

• Sämtliche Secure Plus-Münzen erhalten die<br />

unbegrenzte PCGS-Garantie<br />

• Größere Wahrscheinlichkeit der Wiederauffindung,<br />

wenn eine Secure Plus-Münze je verloren<br />

geht oder gestohlen wird<br />

• Wertsteigerung hochwertiger Münzen innerhalb<br />

jeder Güteklasse<br />

18<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Prüfdienst<br />

Um es einfach auszudrücken, es handelt sich um den<br />

zuverlässigsten Schutz, den Sie Ihren Münzen bieten<br />

können.<br />

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Im Rahmen des PCGS Secure Plus-<strong>Die</strong>nstes wird<br />

jede Münze per Laser gescannt, abgebildet und in die<br />

Secure Plus-Datenbank eingegeben. Das System erfasst<br />

die spezifischen Fingerabdrücke auf beiden Seiten<br />

jeder Münze digital. Secure Plus kann auch zur<br />

Analyse der Metallbestandteile Ihrer Münze eingesetzt<br />

werden. Und für Ihre Unterlagen, aber auch zur<br />

weiteren Abschreckung von Manipulationen oder<br />

Fälschungen von Münzen, stehen nunmehr hochwertige<br />

Bilder aller im Rahmen von Secure Plus vorgelegten<br />

Münzen auf der PCGS-Website unter der<br />

Rubrik „Cert Verification“ kostenlos zur Verfügung.<br />

Nur PCGS Secure Plus verwendet diese geschützte<br />

Technologie, mit der festgestellt werden kann, ob<br />

eine Münze anlässlich eines Versuchs, sie in eine ihr<br />

nicht zustehende Güteklasse einzustufen, in irgendeiner<br />

Weise verändert worden ist. Wenn unerlaubte<br />

Änderungen an ihr vorgenommen worden sind, wird<br />

dies aufgedeckt. Im Fall der Erkennung irgendwelcher<br />

Unregelmäßigkeiten werden die Ergebnisse zusammen<br />

mit der Münze an die PCGS-Klassifizierungsmitarbeiter<br />

zur weiteren Analyse weitergegeben.<br />

und gibt unseren Klassifizierungsexperten Hightech-<br />

Werkzeuge zur erfolgreichen Bekämpfung von<br />

Manipulation und Fälschung von Münzen an die<br />

Hand. Um es kurz zu sagen, nichts schützt Ihre<br />

Münzen – und letztendlich Ihre Sammlung – wie<br />

PCGS Secure Plus.<br />

Wenn Sie schon Ihr Geld für die feinsten Münzen<br />

ausgeben, sollten Sie sich dann nicht für den führenden<br />

Authentisierungsdienst entscheiden? Nur PCGS<br />

Secure Plus verschafft Ihnen den inneren Frieden, der<br />

auf dem Wissen beruht, dass Sie alles getan haben,<br />

was Sie zum Schutz Ihrer Münzen und zur Maximierung<br />

ihres Wertes tun können. Besorgen Sie sich den<br />

ultimativen Schutzschild gegen Fälschung und<br />

Manipulation von Münzen. Besuchen Sie<br />

PCGSglobal.com oder senden Sie eine E-Mail an<br />

info@pcgsglobal.com und fragen Sie danach, wie<br />

Sie PCGS Secure Plus für Ihre Münzen erwerben<br />

können.<br />

Falls eine mit PCGS Secure Plus zertifizierte Münze<br />

je verloren geht oder gestohlen und später bei PCGS<br />

erneut vorgelegt wird, kann sie identifiziert werden,<br />

woraufhin das Rückgewinnungsverfahren für den<br />

rechtmäßigen Eigner beginnt. Außerdem ist eine<br />

spezielle Secure Plus-Inhaberaufschrift zur weiteren<br />

Bekämpfung von Fälschungen entwickelt worden.<br />

Mit unserem PCGS Secure Plus-<strong>Die</strong>nst tun wir alles,<br />

was in unserer Macht steht, um Ihre Münzen zu<br />

sichern. Zu Ihrem Schutz müssen alle nicht-USamerikanischen<br />

Münzen (Weltmünzen), die vor 1955<br />

geprägt worden sind, unter Inanspruchnahme des<br />

Secure Plus-<strong>Die</strong>nstes vorgelegt werden.<br />

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PCGS Secure Plus bietet Ihren Münzen Schutz<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

19


Prägeanstalt<br />

Hamburger Münze<br />

<strong>Die</strong> älteste Prägeanstalt Deutschlands<br />

Mit dem Münzrecht in<br />

Hamburg zu prägen seit<br />

832, wurde dann die nachfolgende<br />

Prägeanstalt 1875, wie<br />

sie heute noch existiert, gegründet.<br />

<strong>Die</strong> Prägeanstalt ist ein Landesbetrieb<br />

der Finanzbehörde<br />

der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg. Der heutige verantwortliche<br />

Leiter der Prägeanstalt<br />

ist Herr Ralph Thiemann.<br />

Das Prägezeichen „J“ ist das<br />

Erkennungszeichen der nordischen<br />

Prägeanstalt Hamburs,<br />

einer von insgesamt fünf Prägeanstalten<br />

Deutschlands. Sie<br />

liegt seit 1982 im Stadtgebiet<br />

Meinendorf in Hamburg.<br />

Zuvor befand sie sich in der Innenstadt<br />

von Hamburg in der<br />

Norderstraße.<br />

Heute prägen 52 fleißige Mitarbeiter<br />

rund 21% des deutschen<br />

Euromünzenbedarfs. Bis<br />

zur Einführung des Euros 2002<br />

wurden bereits 3,6 Milliarden<br />

Euro- und Cent-Münzen hier<br />

geprägt. Bei der Qualität der<br />

Münzprägung gibt es überaus<br />

strenge Kriterien, die von allen<br />

europäischen Münzanstalten<br />

eingehalten werden müssen.<br />

<strong>Die</strong> Toleranzgrenze liegt hier<br />

zum Teil unter 0,1 mm. An den<br />

Prägemaschinen in der Hamburgischen<br />

Münze werden bis<br />

zu 850 Münzen in der Minute<br />

geprägt.<br />

Jedes Jahr wird eine der<br />

5 bzw. 6 Münzausgaben der<br />

10-Euro-Sondermünze hier geprägt.<br />

In diesem Jahr wird<br />

zusätzlich die Ausgabe der<br />

neuen 20 Goldeuros „Deutscher<br />

Wald“ produziert.<br />

Bei unserem Besuch am<br />

1. März bekamen wir einen<br />

besonders interessanten Einblick<br />

in die deutsche Kunst der<br />

modernen Prägetechnik.<br />

Zunächst besuchten wir den<br />

künstlerischen Bereich, die<br />

Herstellung bzw. Umsetzung<br />

der Künstlervorlage des Münzmotivs<br />

von einem Gipsmodell<br />

zu einem Prägestempel.<br />

Anschließend beginnt die<br />

Feinbearbeitung des Stempels.<br />

Das Ausheben und Polieren<br />

des Prägestempels verleihen<br />

der Münze bei der Prägung<br />

im Anschluss die besondere<br />

Note des Motivs. <strong>Die</strong><br />

Menschen, die dort arbeiten,<br />

sind wahre Künstler in ihrem<br />

Fach.<br />

20<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Prägeanstalt<br />

In der hausinternen Dreherei<br />

werden alle Werkzeuge für<br />

die Prägung einer Münze<br />

hergestellt. Sie hat einen<br />

besonderen Stellenwert im Unternehmen,<br />

da selbst die<br />

Berufsschulen und die Handwerkskammer<br />

die kleine Perfektion<br />

mit Schulungen und<br />

Lehrgängen vor Ort besucht.<br />

<strong>Die</strong> Abteilung Sonderpägungen<br />

ist in einem separaten Bereich<br />

untergebracht. Von dort<br />

werden von der Prägung bis<br />

zur Verpackung alle Arbeitsschritte<br />

vollzogen. In dem anderen<br />

Bereich werden die<br />

Euromünzen geprägt und<br />

verpackt. Bei den Sonderprägungen<br />

wird sehr auf die<br />

Prägegenauigkeit geachtet.<br />

Insbesondere an den polierten<br />

Platten wird die Prägeschnelligkeit<br />

auf eine Münze pro Minute<br />

gesenkt, um die Qualität<br />

der Prägung zu perfektionieren.<br />

Anschließend werden die<br />

Sonderprägungen mit Samthandschuhen<br />

zur Weiterverarbeitung<br />

aus dem Prägeautomat<br />

angefasst und zur Weiterverarbeitung<br />

einzeln auf ein Tablett<br />

gelegt. <strong>Die</strong>se werden dann luftdicht<br />

in eine Folie eingeschweißt.<br />

Bei den Kursmünzen<br />

werden diese per Hand einzeln<br />

in den dafür vorgesehenen<br />

Münzrahmen eingesetzt und<br />

dann von einem beidseitigen<br />

Klarsichtrahmen umschlossen.<br />

Bei den Umlauf-Euromünzen<br />

geht es ohne viel Aufwand<br />

wesentlich schneller voran.<br />

<strong>Die</strong> Prägemaschine wirft die<br />

Euromünzen mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu<br />

850 Münzen pro Minute aus<br />

dem Automaten in eine Box.<br />

Wenn diese voll ist, wird stichprobenartig<br />

eine Probe entnommen<br />

und kontrolliert.<br />

Danach erfolgt das komplett<br />

automatisierte Verpacken in<br />

Rollenform mit mehrfachen<br />

Gewichtskontrollprüfungen.<br />

Eine Abweichung darf nur eine<br />

1/2 Rolle nicht überschreiten,<br />

ansonsten wird die verpackte<br />

Münzenrolle aussortiert. Am<br />

Schluss stapelt nach einem<br />

vollautomatisch ablaufenden<br />

Programm ein Roboter die in<br />

Rollen verpackten Münzen in<br />

eine dafür vorgesehene Kiste.<br />

Nun wird zum Schluss noch<br />

die Kiste mit Inhalt gewogen.<br />

Der Bereich Herstellung von<br />

Medaillen wird im Gegensatz<br />

zur der SWISSMINT in Bern<br />

für Unternehmen, Gesellschaften<br />

und Privatleute angeboten.<br />

Zur Jahresfeier des Hamburger<br />

Hafens, wo auch die Hamburger<br />

Münze vertreten war,<br />

wurde eine Medaille zu diesem<br />

Anlass geprägt und ausgegeben.<br />

Im Gegensatz zu einigen<br />

staatlichen Prägeanstalten in<br />

der Welt ist die Hamburger<br />

Münze jedoch gewinnorientiert<br />

und führt diesen auch<br />

an die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg (Finanzbehörde) ab.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

21


Termine<br />

2012<br />

TERMINE<br />

April<br />

Münzauktionen<br />

05.04.2012<br />

Baldwin’s+MA Tak Wo Num.Co.Ltd<br />

HK-Hong Kong<br />

12.04.2012<br />

Spezialauktion „Islamische Welt“<br />

(Mittelalter)<br />

GB London, Morton & Eden<br />

Tel.: 004420 / 74 93 53 44<br />

20. - 21.04.2012<br />

Münzen, diverse.<br />

Leipziger Münzhandlung und<br />

Auktion Manfred Höhn<br />

Nikolaistraße 25<br />

04109 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341 / 12 47 90<br />

25.04.2012<br />

„Classical Rarities of Islamic Coinage“<br />

GB London, Baldwin’s<br />

Tel.: 004430 / 79 30 98 08<br />

25. - 27.04.2012<br />

Antike-Mittelalter-Lots-Neuzeit<br />

Dr. Busso Peus<br />

Bornwiesenweg 34<br />

60322 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 (0)69 / 9 59 66 20<br />

26. - 27.04.2012<br />

Allgemein und Papiergeld<br />

Karl-Heinz Cortrie GmbH<br />

60322 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40 / 23 48 48<br />

Sammlerbörsen<br />

21.04.2012<br />

Int. Münzen- und Sammlerbörse<br />

von 9.30 Uhr - 16.00 Uhr<br />

Sporthal Hoogkerk<br />

Zuiderweg 70<br />

9744 Groningen (NL)<br />

Kontakt: Wouter Beereskamp<br />

Tel.: +31 5050 / 3 39 26<br />

22.04.2012<br />

Int. Sammlertreffen Lanaphil<br />

von 9.00 Uhr - 14.00 Uhr<br />

Raiffeisenhaus<br />

I-Lana, Südtirol<br />

Kontakt: A. Innerhofer<br />

Tel.: +39 3 38 / 4 90 15 50<br />

Vorträge<br />

17.04.2012<br />

Christoph von Wittelsbach, Pfalzgraf bei<br />

Rhein, Herzog in Bayern, König von<br />

Dänemark, Schweden und Norwegen<br />

(1440-1448). Ein Sohn der Residenz<br />

Neumarkt/Opf.<br />

Bayerische Numismatische Gesellschaft<br />

München<br />

20.04.2012<br />

<strong>Die</strong> letzten Geheimnisse des Euros<br />

Numismatische Gesellschaft Schweinfurt,<br />

Schweinfurt<br />

25.04.2012<br />

Von einer Basler Medaille<br />

zu einem Mordfall<br />

Basler Münzen- und Medaillenfreunde<br />

CH Basel<br />

Veranstaltungskalender<br />

8.04.2012<br />

Münzclub Jever - Tauschtag mit<br />

Sammlerflohmarkt<br />

von 10.00 Uhr - 12.00 Uhr<br />

Jever<br />

19.04.2012<br />

Ostfreisischer Münzverein e.V.<br />

Jahreshauptversammlung - mit kleiner<br />

Auktion für den Verein<br />

ab 19.00 Uhr<br />

Ostfriesland<br />

24.04.2012<br />

Oldenburger Münzfreunde e.V. Treffen<br />

ab 19.30 Uhr<br />

Oldenburg<br />

22<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Termine<br />

2012<br />

TERMINE<br />

April<br />

Münzbörsen<br />

01.04.2012<br />

Münzbörse Magdeburger<br />

Münzverein e.V.<br />

von 9.00 Uhr - 14.00 Uhr<br />

AMO Kultur- und Kongresshaus<br />

Erich-Weinert-Straße 27<br />

39104 Magdeburg<br />

Kontakt: K. Zuber<br />

Tel.: +49 (0)391 / 8 11 47 50<br />

01.04.2012<br />

17. Sauerländer Münzbörse<br />

Münzfreunde im Hochsauerland e.V.<br />

Meschede<br />

07.04.2012<br />

Börse der Grafschafter<br />

Münzfreunde Moers e.V.<br />

von 10.00 Uhr - 13.30 Uhr<br />

EUROtec-Center<br />

Eurotec-Ring 15<br />

47447 Moers<br />

Kontakt: Ulrich Heßeler<br />

Tel.: +49 (0)1577 / 2 17 76 04<br />

12. - 14.04.2012<br />

Int. Briefmarken Messe<br />

Messe Essen<br />

Norbertstraße<br />

45131 Essen<br />

Tel.: +49 (0)201 / 7 24 40<br />

14.04.2012<br />

Münzbörse<br />

Sandhausen<br />

14. - 15.04.2012<br />

NUMISMATA Wien<br />

im Congress Center<br />

Reed Messe, Wien / Österreich<br />

zeitgleich mit der<br />

BRIEFMARKEN-MESSE<br />

Wien / Österreich<br />

Kontakt: Herr Modes<br />

Tel.: +49 (0)89 / 26 83 59<br />

15.04.2012<br />

Münzbörse<br />

von 9.00 Uhr - 15.00 Uhr<br />

Stadthalle<br />

Hauptstraße 26<br />

86356 Neusäß bei Augsburg<br />

Kontakt: Jürgen Mohr<br />

Tel.: +49 (0)821 / 81 34 46<br />

15.04.2012<br />

64. Münzbörse<br />

Freiberger Münzfreunde e.V.<br />

Freiberg<br />

21.04.2012<br />

Münz- und Ansichtskartensammlerbörsen<br />

in der Alten Mensa der TU Dresden<br />

Dülferstraße 1<br />

01065 Dresden<br />

21.04.2012<br />

PaperMoneyFair<br />

in Polfermolen<br />

Plenkertstraat 50<br />

NL 6301 Valkenburg aan de Geul<br />

Kontakt: Eijsermans Events<br />

D 47547 Bedburg-Han<br />

Tel.: +49 (0)2821 / 7 11 66 69<br />

22.04.2012<br />

Münzen- und Geldscheinbörse<br />

Kulmbach<br />

22.04.2012<br />

Münzen- und Geldscheinbörse<br />

Rudolfstadt<br />

28.04.2012<br />

12. Wachauer Münzen- und<br />

Briefmarken Börse<br />

von 9.00 Uhr - 15.00 Uhr<br />

Gasthof „Goldenes Schiff“<br />

Mittergasse 5<br />

3620 Spitz an der Donau<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

23


Sammelzubehör mit Prädikat.<br />

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Funktionalität und vor allem<br />

eine besondere Haptik sind die herausragenden<br />

Merkmale der NERA Münzenkassetten.<br />

<strong>Die</strong> anthrazitfarbenen Deckelkissen<br />

bilden einen attraktiven Kontrast<br />

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und Design mit der Kassette und lassen sich<br />

passgenau in der Kassette stapeln.<br />

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und Klarsichtrahmen.<br />

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Rauchglas mit dunkelroten<br />

Velourseinlagen und Klarsichtrahmen.<br />

MARINE: Schuber in lichtem grau mit<br />

dunkelblauen Velourseinlagen<br />

und Klarsichtrahmen.<br />

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und Klarsichtrahmen.<br />

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<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

25


<strong>Die</strong> 74. Auktion<br />

der Leipziger Münzhandlung<br />

und Auktion Heidrun Höhn e.K.<br />

findet<br />

am 13. und 14. April 2012<br />

mit über 2200 Losen und<br />

einem großen Angebot<br />

an sächsischen Münzen in<br />

Leipzig statt.<br />

In einem neuen<br />

(vielen langjährigen Kunden<br />

noch bekannten)<br />

Auktionshotel: dem<br />

„Radisson Blu“,<br />

ehemals „mercure“<br />

am Augustusplatz.<br />

Das 1990 von der Numismatikerin Heidrun Höhn gegründete<br />

Unternehmen mit Sitz in Leipzig, führt im April die<br />

bereits 74. Münzauktion durch. Nach dem TAbleben von Frau<br />

Höhn, führt der Ehemann Manfred Höhn und die beiden Töchter<br />

Christina und Saskia Höhn das Unternehmen mit 4 Mitarbeitern<br />

und 2 Lehrlingen in gewohnter fachlicher Weise weiter.<br />

Neben den 3 mal jährlich stattfinden Auktionen, gibt es im Herzen<br />

von Leipzig ein Fachgeschäft auf über 80 m², eine gedruckte<br />

Lagerliste und einen immer aktuellen online-Shop.<br />

Angeboten werden alle numismatisch interessanten Artikel, von<br />

Geldscheinen über Aktien, Münzen von der Antike bis zur Gegenwart,<br />

Medaillen, Orden und Ehrenzeichen, Literatur und Zubehör.<br />

Ein numismatisch interessantes und breit gefächertes Angebot<br />

erwartet den Sammler bei der diesjährigen Frühjahrsauktion.<br />

Zahlreiche Highlights sind im gesamten Katalog zu finden. Einige<br />

Stücke und Serien sollen hier kurz erwähnt werden.<br />

<strong>Die</strong> Versteigerung beginnt mit Geldscheinen und Notgeldscheinen.<br />

Hervorzuheben ist eine Serie der Sächsischen Bank zu Dresden,<br />

u.a 100 Mark 1.1.1874, Ro. SAX 4 b. Der äußerst seltene100<br />

Billionen Mark-Schein vom 26.10.1923, Ro. 125 a (Erh. I)<br />

muss bei den Geldscheinen bis 1945 erwähnt werden. Interessant<br />

ist das Angebot bei DDR-Geldscheinen, dabei kommen vor<br />

allem MUSTER-Scheine zum Ausruf, die teilweise nicht bei<br />

Rosenberg erwähnt sind.<br />

Außerordentliche selten ist auch der Schein – 2 Karbowanez<br />

vom 10.3.1942, Ro. 592 (Erh. I) der Zentralbank Ukraine. Umfangreich<br />

ist wieder das Angebot an Notgeldscheinen, dabei ist<br />

auch dieses mal eine Serie bayerischer Scheine von großer Seltenheit<br />

dabei.<br />

Von einer kleinen Reihe historischer Aktien ist die Obligation<br />

über 100 Mark Banco oder 50 Thaler Preussisch Courant vom<br />

1.10.1850 der Herzogtümer Schleswig-Holstein erwähnenswert.<br />

Daran schließt sich eine kleine Auswahl an Orden und Ehrenzeichen<br />

an, mit interessanten deutschen und ausländischen Auszeichnungen,<br />

Spangen und Miniaturen.<br />

<strong>Die</strong> thematischen Medaillen und Plaketten sind geprägt von<br />

einer Serie Karl Goetz, Schützenmedaillen, Luftfahrt und besseren<br />

Einzelstücken der Medailleure Gies und Hörnlein, sowie<br />

zeitgenösischen Künstlern.<br />

Nach den Münzen der DDR und BRD gelangen eine kleine<br />

Auswahl antiker Münzen zum Ausruf, mit Goldstücken von<br />

Makedonien und Ägypten, gefolgt von einer schönen Serie ausländischer<br />

Münzen und Medaillen in Gold und Silber, besonders<br />

zahlreich vertreten sind dabei Frankreich, die Niederlande<br />

und Rußland.<br />

Im Bereich des Mittelalters findet der Sammler eine kleine, aber<br />

interessante Auswahl an Brakteaten und Denare der Harzregionen<br />

Goslar, Halberstadt und Magdeburg. Dabei auch Sachsen<br />

mit einer bemerkenswerten Serie an Otto-Adelheid Pfennigen.<br />

<strong>Die</strong> altdeutschen Münzen und Medaillen bilden wie immer das<br />

umfangreichste Angebot dieser Auktion. Besonders hervorzuheben<br />

ist eine Sammlung von Medaillen der Stadt Leipzig<br />

sowie ein vielfältiges Sortiment bei den sächsischen Münzen<br />

und Medaillen von Kleinmünzen über Goldmünzen, Mehrfachtalern<br />

und Taler in zum Teil prachtvollen Erhaltungen.<br />

26<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Von A bis Z wurde ein vielfältiges Angebot zusammengestell,t<br />

dabei soll das Angebot an Goldmünzen erwähnt werden.<br />

Zahlreich schließen sich die Gold- und Silbermünzen des deutschen<br />

Kaiserreichs, der Weimarer Republik und der Kolonien<br />

an. Mit vielen Seltenheiten sticht das umfangreiche Angebot an<br />

Reichsgoldmünzen besonders hervor.<br />

Eine umfangreiche Anzahl an interessanten Lots sind in jedem<br />

Gebiet vertreten. <strong>Die</strong>se Lots sind sowohl für Sammler als auch<br />

Händler bestens geeignet und sollten daher unbedingt besichtigt<br />

werden.<br />

Eine interessante Auswahl an Uhren, Münzstempeln, Münzwaagen<br />

und Münzgewichten runden das numismatische Angebot<br />

dieser Versteigerung ab.<br />

Beschreibung der Münzen auf der Werbeseite:<br />

Abb. 1 Ägypten, Ptolemaios II. 285-246 v. Chr. für Ptolemaios<br />

II., Arsinoe II., Ptolemaios I. und Berenike I. AV-Oktodrachme,<br />

Alexandria. 26,50 g. Büsten des Ptolemaios II. und der<br />

Arsinoe II. nach rechts, dahinter Schild, QEWN / Büsten des<br />

Ptolemaios I. und der Berenike I. nach rechts, ADXLFWN.<br />

Svoronos 603, SNG Cop. 132. sehr schön 6.000,-<br />

Abb. 2 Sachsen, Johann Georg I. (1611) 1615-1656. Doppeldukat<br />

1617, o. Mzz.-Dresden (unsigniert, Stempel von Ruprecht<br />

Niklas Kitzkatz). 6,37 g. Auf das Christfest - Typ HONOREM.<br />

Stehender Kurfürst im antiken Gewand vor seiner<br />

sitzenden Mutter, HONOREM.HABEBIS.MATRI.OMNIB:<br />

DIEB:VI:E19* / Zwischen 2 Füllhörnern 2 von Händen in Panzerhandschuhen<br />

gestützte zum Gebet erhobene Arme, DITANT<br />

VOTA MATERNA 1617. 1616 hatte die Mutter des Kurfürsten,<br />

Sophia, um ihren Sohn zu ehren die sogenannten "Sophiendukaten"<br />

prägen lassen. Voller Dankbarkeit revanchierte sich Johann<br />

Georg, indem er zum Weihnachtsfest 1617 Gold- und<br />

Silbermünzen in unterschiedlichen Gewichten schlagen ließ,<br />

die er seiner Mutter widmete. <strong>Die</strong> Inschriften lauten übersetzt:<br />

"Ehre deine Mutter all ihr Leben lang" bzw. "<strong>Die</strong> mütterlichen<br />

Wünsche machen reich".<br />

C/K 245 (LP), Slg. Engelhardt -, Slg. Merseburger 891,<br />

Friedberg -. Dassdorf-. Baumgarten 212 ("hauptrar").<br />

sehr schön-vorzüglich 5.000,-<br />

Abb.3 Thann, Dicker Doppeltaler 1511, 55,71 g. Das von<br />

zwei Löwen gehaltene Stadtwappen, darüber auf einem Band<br />

die Jahreszahl, MONETA.NOVA.ARGENTEA.TANNEN-<br />

SIVM (Krone) / Der Hl. Theobald mit Krummstab und segnender<br />

Rechten thront zwischen zwei Engeln und zwei Pilgern,<br />

S.THEOBALDVS.EPS.TANENSIVM.PATRONVS.<br />

Engel u. Lehr 13, Davenport 9907. sehr schön+ 15.000,-<br />

Abb.4 Trier-ErzbistumJohann Hugo von Orsbeck 1676-1711.<br />

Goldgulden 1701, Koblenz. 3,22 g.<br />

v. Schrötter 597, Friedberg 3471. sehr schön+ 4.500,-<br />

Abb.5 Rothenburg ob der Tauber, Goldgulden 1617, 3,16 g.<br />

Auf das Reformationsjubiläum. Stadtwappen / 4 Zeilen Schrift<br />

mit Namen Martin Luther und der Jahreszahl als Chronogramm.<br />

Friedberg 2598, Slg. Whiting -, Slg. Erlanger -, Schnell -.<br />

leicht gewellt, sehr schön-vorzüglich 2.800,-<br />

Abb.6 Braunschweig-Lüneburg-Celle, Christian Ludwig<br />

1648-1665. Löser zu 5 Talern 1648, HS-Zellerfeld. 144,05 g.<br />

Auf die Regierungsübernahme in Lüneburg-Celle. Geharnischter<br />

Herzog zu Pferd nach rechts / reich verziertes, fünffach behelmtes<br />

Wappen.<br />

Welter 1472, Davenport 144, Duve 1.<br />

Christian Ludwig war seit 1641 regierender Herzog in Calenberg.<br />

Als er 1648 auch den Landesteil von Celle erbte, übergab<br />

er Calenberg seinem Bruder Georg Wilhelm. Sehr schön-vorzüglich<br />

7.500,-<br />

Abb.7 Mecklenburg-Schwerin, Friedrich Franz II. 1842-<br />

1883. 10 Mark 1872 A. Jaeger 229.<br />

sehr schön-vorzüglich 3.500,-<br />

Abb.8 Sachsen, Xaver 1763-1768. Taler 1764, EDC-Dresden.<br />

Buck 56 a, Schnee 1055, Davenport 2678, Kopicki 11590<br />

(R 1). Prachtvolles Exemplar mit feiner Patina. Vorzüglich-<br />

Stempelglanz 700,-<br />

Abb.9 Bayern, Maximilian III. Joseph 1745-1777. Dukat<br />

1756, München. 3,55 g. Inngolddukat. Brustbild nach rechts /<br />

Flußgott lagert nach rechts, den Arm auf eine Quellurne gelegt,<br />

auf seinem Knie hält er das bayerische Wappen. Hahn 313,<br />

Wittelsbach 2158, Friedberg 246. Vorzüglich 6.500,-<br />

Abb.10 Hamburg, 10 Mark 1873 B. Jaeger 206.<br />

Sehr schön 2.000,-<br />

Abb.11 Sachsen-Coburg-Gotha, Ernst II. 1844-1893. 20 Mark<br />

1886 A. Jaeger 271. fast vorzüglich/vorzüglich 2.200,-<br />

Abb.12 Schwarzburg-Rudolstadt, Günther 1890-1918.<br />

10 Mark 1898 A. Jaeger 286. vorzüglich 2.200,-<br />

Der Katalog ist ab 20. März erhältlich und kann zudem kostenfrei<br />

auf der Homepage bereits ab dem 15. März unter:<br />

www.leipziger-muenzhandlung.de eingesehen werden. Hier<br />

finden Sie den Online-Katalog mit Index-Suchfunktion und den<br />

Katalog als pdf-Datei zum Blättern. Durch Vergrößerungen ist<br />

hier ein besonderer Blick auf jede Münze oder Medaille möglich.<br />

Sie können 24 Stunden am Tag online Ihre Gebote bis<br />

1 Tag vor Auktionsbeginn abgeben und erhalten eine Bestätigungsmail<br />

über den Eingang.<br />

Neben dem schriftlichen Bieten heißen wir auch alle Sammler<br />

und Händler persönlich herzlich willkommen. Eine Auktion<br />

live zu erleben, stellt immer eine besonderes Ereignis dar, was<br />

in den letzten Auktionen durchschnittlich über 300 Teilnehmer<br />

pro Auktion sicher bestätigen können.<br />

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-Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn e.K.<br />

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<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

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Münzen Spezial Teil 2<br />

Forschen, ausstellen<br />

und beraten<br />

Viele Münzkabinette blicken auf eine in die Renaissance<br />

zurückreichende Geschichte zurück<br />

Das Berliner Münzkabinett zeigt in seiner speziellen Schatzkammer im<br />

Pergamonmuseum Geldstücke des 44 vor Christus<br />

ermordeten Julius Caesar.<br />

Taler, Dukaten und andere Münzen sowie<br />

Medaillen zu sammeln, war in der Barockzeit<br />

eine noble und nicht ganz billige Passion, für<br />

die spezielle Kataloge und Zeitschriften publiziert<br />

wurden.<br />

Das Sammeln von Münzen und Medaillen<br />

war vor 300 Jahren eine<br />

noble Passion. Personen von Rang und<br />

Stand und natürlich auch mit Geld trugen<br />

mit viel Eifer Gepräge alter Völker und<br />

solche aus ihrer eigenen Zeit zusammen<br />

und ließen sie in dicken Katalogen publizieren.<br />

Langsam etablierte sich an Universitäten<br />

die Numismatik als Lehrfach,<br />

und bedeutende Gelehrte, aber auch<br />

Sammler, veröffentlichten umfangreiche<br />

Kataloge und illustrierte Zeitschriften,<br />

die man im 18. Jahrhundert „Historische<br />

Münzbelustigungen“ nannte. Aus der Barockzeit<br />

stammen einige bedeutende<br />

Münzsammlungen, die in ehemaligen<br />

fürstlichen Residenzen und in größeren<br />

Städten hierzulande angelegt wurden und<br />

bis heute bestehen. Viele Kollektionen<br />

haben sich zu wichtigen numismatischen<br />

Forschungsstätten entwickelt, stellen ihre<br />

Schätze aus und unterstützen die vielen<br />

tausend Münzfreunde, indem sie ihnen<br />

Bücher und Journale für Forschungszwecke<br />

zur Verfügung stellen und auch bei<br />

der Bestimmung von Münzen, Medaillen<br />

und Geldscheinen helfen.<br />

Mit einem Bestand von 540 000 Exemplaren<br />

ist das Münzkabinett der Staatlichen<br />

Museen zu Berlin Preußischer<br />

Kulturbesitz die umfangreichste Sammlung<br />

dieser Art in Deutschland. Seine Geschichte<br />

geht in das 16. Jahrhundert<br />

zurück, als es an fürstlichen Höfen Usus<br />

wurde, die numismatischen Hinterlassenschaften<br />

der alten Römer und Griechen<br />

zu sammeln und über sie gelehrte Abhandlungen<br />

zu schreiben. <strong>Die</strong> brandenburgischen<br />

Kurfürsten und preußischen<br />

Könige förderten das Kabinett durch Ankäufe<br />

ganzer Sammlungen und kostbarer<br />

Einzelstücke. Doch auch Privatpersonen<br />

überließen ihm interessante Stücke und<br />

tun es auch heute. Insgesamt umfasst das<br />

im Bode-Museum auf der Museumsinsel<br />

untergebrachte Münzkabinett folgende<br />

Abteilungen: Antike 152 000 Stück,<br />

Mittelalter (mit Byzanz) 66 000, Neuzeit<br />

103 000 sowie Islam und Asien 30 000.<br />

Ferner werden in Schatzfunden etwa<br />

12 000 Münzen gezählt, hinzu kommen<br />

32 000 Medaillen, 95 000 Banknoten,<br />

und Wertpapiere sowie 19 000 Marken,<br />

Jetons und Notgeldmünzen. Außerdem<br />

besitzt das Münzkabinett 7000 Münzfälschungen,<br />

die zu Studienzwecken genutzt<br />

werden. In einer Sondersammlung werden<br />

20 000 Münzstempel, Modelle und<br />

Abschläge verwahrt, dazu kommen 2 000<br />

Petschafte und Siegel sowie 2 000 Beispiele<br />

für so genanntes vormünzliches<br />

Geld, Gewichte und ähnliche Objekte.<br />

Von alledem zeigt eine Ausstellung im<br />

Bode-Museum auf der Museumsinsel besondere<br />

Kostbarkeiten. Außerdem ist es<br />

mit einer Auswahl antiker Kostbarkeiten<br />

im Pergamonmuseum nebenan vertreten.<br />

<strong>Die</strong> schönsten Stücke kann man in einem<br />

interaktiven Katalog rund um die Uhr im<br />

Internet unter www.smb.museum/ikmk/<br />

betrachten.<br />

Ebenfalls auf ausgeprägten Sammeleifer<br />

fürstlicher und bürgerlicher Personen<br />

gehen die Kabinette in Berlin (Stiftung<br />

28<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


So genannte Gnadenpfennige aus<br />

Gold zählen zu den besonderen<br />

Schaustücken in der ständigen<br />

Ausstellung des Berliner Münzkabinetts<br />

im Bode-Museum.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

29


Münzen Spezial Teil 2<br />

württembergischer Herrscher. Gut vertreten<br />

sind in Frankfurt am Main, Hamburg<br />

und Nürnberg die dort geprägten<br />

Münzen und Medaillen. Da sie vielfach<br />

kaum zugänglich in Tresoren schlummern<br />

und es auch an Betreuern fehlt, ist<br />

Sammlern steht im Dresdner Münzkabinett<br />

alte und neue Münzliteratur wie diese Werke<br />

des berühmten Wiener Münzforschers und<br />

Begründers der antiken Münzkunde Johann<br />

Hilarius Eckhel aus dem späten 18. Jahrhundert<br />

zur Verfügung.<br />

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-<br />

Brandenburg, Stiftung Stadtmuseum,<br />

Deutsches Historisches Museum, Akademie<br />

der Künste, Museum für Kommunikation),<br />

Bonn (Rheinisches Landesmuseum),<br />

Darmstadt (Landesmuseum),<br />

Dresden (Staatliche Kunstsammlungen),<br />

Frankfurt am Main (Geldmuseum der<br />

Deutschen Bundesbank, Historisches<br />

Museum), Gotha (Schlossmuseum Friedenstein),<br />

Halle an der Saale (Staatliche<br />

Galerie Moritzburg), Hamburg (Museum<br />

für Hamburgische Geschichte),<br />

Hannover (Kestner-Museum, Niedersächsisches<br />

Münzkabinett), Karlsruhe<br />

(Badisches Landesmuseum), Leipzig<br />

In der Barockzeit kamen verschiedene, mit Kupferstichen geschmückte Sammlerzeitschriften<br />

heraus. Aufgeschlagen ist im Dresdner Münzkabinett ein Heft der "Wöchentlichen historische<br />

Münzbelustigung" aus dem Jahr 1729.<br />

(Universität), München (Staatliche<br />

Münzsammlung), Münster (Westfälisches<br />

Landesmuseum), Nürnberg (Germanisches<br />

Nationalmuseum), Schwerin<br />

(Staatliches Museum), Stuttgart (Württembergisches<br />

Landesmuseum), Schwerin<br />

(Staatliches Museum), Trier<br />

(Rheinisches Landesmuseum), Weimar<br />

(Kunstsammlungen zu Weimar) und<br />

Wittenberg (Lutherhalle), um einige<br />

wichtige Adressen zu nennen. Hinzu<br />

kommen Spezialsammlungen etwa in<br />

Köln, Potsdam, Rostock und Stralsund,<br />

nicht zu vergessen jene Bestände, die<br />

aufgrund von Ausgrabungen in verschiedene<br />

Archäologiemuseen gelangten.<br />

Manche Kollektionen blicken auf eine<br />

sehr lange Geschichte zurück und verweisen<br />

auf ihre Ursprünge als Universitäts-,<br />

Gymnasial- und Ratssammlungen.<br />

Leider wurden die Bestände durch<br />

Kriege, Katastrophen und <strong>Die</strong>bstähle dezimiert.<br />

es nicht einfach, diese Bestände zu studieren.<br />

Doch sollten sich Laienforscher<br />

nicht abweisen lassen, auch sie sind gegenüber<br />

öffentlichen Sammlungen nicht<br />

ohne Rechte.<br />

Text und Fotos: Helmut Caspar<br />

Fürstliche Münzliebhaber legten ihre Ehre<br />

darein, ihre Schätze der gelehrten Welt bekanntzumachen.<br />

<strong>Die</strong>ser Kupferstich aus<br />

dem Jahr 1730 zeigt das Gothaer Münzkabinett,<br />

dessen prächtige Einrichtung nahezu<br />

vollständig erhalten ist.<br />

Zu allen Zeiten haben die Kuratoren dieser<br />

und weiterer Münzsammlungen großen<br />

Wert darauf gelegt, möglichst viele<br />

Belegstücke für die Münz- und Medaillenprägung<br />

ihrer Region zusammenzubekommen.<br />

So besitzt das Dresdner<br />

Münzkabinett eine nahezu vollständige<br />

Kollektion sächsischer Gepräge. Nicht<br />

anders ist es mit den in München,<br />

Karlsruhe, Schwerin oder Stuttgart versammelten<br />

Hinterlassenschaften bayerischer,<br />

badischer, mecklenburgischer und<br />

Im Schloss Friedenstein präsentiert das<br />

Gothaer Münzkabinett neben geprägten<br />

Kostbarkeiten auch historische Münzwerkzeuge<br />

wie diese barocken Medaillenstempel.<br />

30<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Münzen Spezial Teil 2<br />

Gold gab ich für Eisen<br />

Warum riesige Edelmetallbestände<br />

in der Spandauer Zitadelle gehortet wurden<br />

Vor 300 Jahren fanden Goldmacher am Berliner Hof offene<br />

Ohren. Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende<br />

König Friedrich I. „in“ Preußen ging einem Adepten namens<br />

Cajetano auf den Leim. Nachdem der Scharlatan dem Monarchen<br />

viel Geld aus den Taschen gezogen, aber kein Gramm<br />

künstliches Gold herbeigeschafft hatte, wurde er 1709 in Küstrin<br />

an einem mit nachgemachtem Gold verzierten „ordinairen<br />

<strong>Die</strong>bes-Galgen zum Abscheu und Exempel“ aufgeknüpft, wie<br />

ein Flugblatt verkündete. Glück hatte der Apothekerlehrling<br />

Johann Friedrich Böttger. Wegen seiner angeblichen Fähigkeit,<br />

aus Silbergroschen Golddukaten machen zu können und vor<br />

den König geladen, floh er nach Kursachsen, wo er von August<br />

dem Starken zur Goldmacherei gezwungen wurde. Natürlich<br />

war das vergebliche Mühe, doch ging Böttger ehrenvoll als Erfinder<br />

des europäischen Porzellans in die Geschichte ein und<br />

wurde sogar 2012 mit einem deutschen Zehn-Euro-Stück geehrt.<br />

Selbst ein Monarch von sonst klarem Verstand wie Friedrich<br />

der Große hoffte Jahrzehnte später erneut auf Geldsegen<br />

durch den „Stein der Weisen“. Sein Intimus Michael Gabriel<br />

Fredersdorff experimentierte als Goldmacher und hatte wie alle<br />

anderen keinen Erfolg. Sicher war es die Sorge um die Kriegsfinanzierung,<br />

die den Preußenkönig veranlasste, die Ratio beiseite<br />

zu lassen und dem Traum vom schnellen Gold viele<br />

tausend Taler zu opfern. „Goldmacherei ist eine Art Krankheit;<br />

sie scheint oft durch Vernunft eine Zeit lang geheilet, aber dann<br />

kommt sie unvermutet wieder und wird wirklich epidemisch“,<br />

schrieb der Monarch. Sein Neffe und Nachfolger, König Friedrich<br />

Wilhelm II., ließ die Goldmacherei 1791, im Zeitalter der<br />

Vernunft, gesetzlich verbieten. „Leute, die durch betrügliche<br />

Gaukeleyen als Goldmacher, Geisterbanner, Wahrsager, Schatzgräber<br />

usw. das Publikum hintergehen, haben, außer der ordinairen<br />

Strafe des Betruges, Zuchthausstrafe auf sechs Monate<br />

Wer Edelmetall ablieferte, wurde im Ersten Weltkrieg<br />

mit patriotischen Medaillen belohnt.<br />

bis ein Jahr und öffentliche Ausstellung (Stehen am Pranger, H.<br />

C.) verwirkt“, bestimmte der Monarch, der selber dem Geisterglauben<br />

frönte. In Preußen und anderswo musste man sich<br />

damit abfinden, dass Gold und Silber nur auf herkömmliche<br />

Weise herbeigeschafft werden kann und sich die wirtschaftliche<br />

Situation nur durch straffe Organisation und Innovation bessern<br />

lässt. Um seine Kriege finanzieren zu können, ließ Friedrich II.,<br />

den man bald den Großen nannte, Teile seines Tafelsilbers und<br />

Bestände an Gold einschmelzen, und als das nicht ausreichte,<br />

ging er zur Prägung von Münzen über, die nur vorspiegelten,<br />

als seien sie aus Silber und Gold, in Wirklichkeit aber nur wenige<br />

Bestandteile von diesen Edelmetallen enthielten (siehe <strong>Die</strong><br />

<strong>MünzenZeitung</strong> Heft 3/2012, S. 26 ff.).<br />

Während andere Fürsten Unsummen für Juwelen, Mätressen,<br />

Schlösser und Kunstsammlungen ausgaben und das Geld ihrer<br />

Untertanen in gewagten Kriegsabenteuern verpulverten, delektierte<br />

sich der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.<br />

an seinen Langen Kerls. Er schuf ein ausgeklügeltes System,<br />

um überall in Europa besonders hoch gewachsene, kräftige, gesunde<br />

und schöne junge Männer in sein Königsregiment Nr. 6<br />

zu locken, und ließ sich diese Marotte viel Geld kosten. Von<br />

mehreren tausend Talern pro Mann ist die Rede, mit anderen<br />

Worten bezahlte der Herrscher für einen einzigen Soldaten so<br />

viel, wie er hohen Beamten im Jahr zukommen ließ. Der Monarch<br />

konnte sich der Bewunderung seiner fürstlichen Kollegen<br />

sicher sein, die nach preußischem Vorbild ebenfalls Riesen-Regimenter<br />

aufstellten. Um den Riesenberg an Schulden abzutragen,<br />

den er von seinem verschwenderisch lebenden Vater<br />

übernommen hatte, plünderte Friedrich Wilhelm I. das königliche<br />

Münzkabinett und ließ zahlreiche, besonders schwere,<br />

Münzen und Medaillen aus Gold einschmelzen. Das Beispiel<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

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Münzen Spezial Teil 2<br />

Nur wenige Deutsche konnten in der Kaiserzeit von sich sagen, dass<br />

sie einen solchen Goldberg besitzen. <strong>Die</strong> „Berliner Illustrirte Zeitung“<br />

zeigte, wie ein solches Riesenvermögen aussieht.<br />

zeigt, dass der Metallwert höher als der Kunstwert stand und<br />

selbst museale Bestände nicht geschont wurden, um eine Geldklemme<br />

zu überwinden. Riesig waren Medaillen aus Gold und<br />

Silber, die der Soldatenkönig von den Stempelschneidern Friedrich<br />

Marl und Peter Paul Werner herstellen ließ. Mit Durchmessern<br />

bis zu 132 Millimetern und Gewichten von mehreren<br />

hundert Gramm zählen die Erinnerungsstücke nicht gerade zu<br />

den Meisterwerken barocker Stempelschneidekunst. Sie zeigen<br />

aber sehr gut, worauf es dem König von Preußen ankam – auf<br />

die Präsentation sauber ausgerichteter Regimenter und die Zurschaustellung<br />

militärischer Macht. Dargestellt ist der Herrscher<br />

auf der Vorderseite im Harnisch mit Zopf, Hermelinmantel und<br />

Band des Schwarzen Adlerordens, während auf der Rückseite<br />

unter der auch sonst auf Münzen verwendeten Devise PRO<br />

DEO ET MILITE (Für Gott und die Soldaten) die Grenadiere<br />

in exakt ausgerichteten Reihen angetreten sind. <strong>Die</strong> ungewöhnliche<br />

Größe der Medaillen hatte bedeutende technische Probleme<br />

zur Folge. Für die Prägungen standen in der Berliner<br />

Münze große und schwere Spindelpressen zur Verfügung. Da<br />

sich das Relief nicht auf einmal herstellen ließ, mussten die<br />

Schwungarme der Balanciers mehrfach mit großer Kraft angeworfen<br />

werden. Vermutlich wurden die halbfertigen Medaillen<br />

zwischendurch auch geglüht, um das beim Prägen gehärtete<br />

Metall wieder geschmeidig zu machen.<br />

<strong>Die</strong> Bildung des Reichskriegsschatzes wurde durch ein Ende 1871 von<br />

Kaiser Wilhelm I. unterzeichnetes Gesetz geregelt. <strong>Die</strong> Verwaltung dieses<br />

Bestandes im Wert von 120 Millionen Mark (40 Millionen Taler)<br />

oblag dem Reichskanzler, Beamte der Reichsschuldenverwaltung kontrollierten,<br />

dass vom Gold nichts weggekommen ist.<br />

Von Julius Menadier, dem früheren Direktor des Berliner<br />

Münzkabinetts und Autor eines 1901 erschienenen Werks über<br />

die „Schaumünzen der Hohenzollern“ wissen wir, dass Friedrich<br />

Wilhelm I. bei seinen Riesenmedaillen weder Kosten noch<br />

Mühen scheute. Auf barocke Ausmalung seines Wahlspruchs<br />

kam es ihm nicht an. „<strong>Die</strong> Arbeiten der beiden Berliner Meister<br />

sind von einer Rohheit, welche alle Unvollkommenheit ihrer<br />

früheren Erzeugnisse weit hinter sich lässt“, stellte Menadier<br />

fest. Das mag auch von dem übergroßen Umfang dieser Gepräge<br />

abhängen, die die größten Stücke seien, die jemals geprägt<br />

wurden. Im Gegensatz zu der Einschmelzung von<br />

schwereren Goldmedaillen der alten, von seinem Vater übernommenen<br />

fürstlichen Sammlung habe der König diese „Riesen“<br />

vorzugsweise in Gold, und zwar bis zu einem Gewicht von<br />

500 Dukaten, ausprägen lassen, vermerkt Menadier. Von einer<br />

Medaille aus dem Jahr 1723 wurden drei goldene und 20 silberne<br />

Exemplare hergestellt, eine weitere Medaille von 1727<br />

wurde in zwei Stücken im Gewicht zu 500 Dukaten, drei zu<br />

400 Dukaten, vier zu 300 Dukaten, sechs zu 200 Dukaten<br />

und acht zu 150 Dukaten geprägt, summa<br />

summarum 23 Medaillen im<br />

Gesamtgewicht von<br />

5800 Dukaten.<br />

32<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Münzen Spezial Teil 2<br />

Für das Jahr 1728 notiert Menadier nach Durchsicht der Akten<br />

die Herstellung von 27 großen Goldmedaillen im Gewicht von<br />

6426 3/8 Dukaten. Dafür gab der König die unvorstellbare<br />

Summe von fast 18.400 Taler aus.<br />

Als 1733 in Berlin die Hochzeit des Kronprinzen Friedrich, des<br />

späteren Königs Friedrich II., mit Elisabeth Christine von<br />

Braunschweig gefeiert wurde, fand ein großes Feldlager statt.<br />

Auch dieses ist auf einer riesigen Medaille abgebildet. Der<br />

König befahl noch im gleichen Jahr die Prägung von zwei goldenen<br />

Medaillen zu 500 Dukaten und vier zu 150 Dukaten.<br />

Zwei Jahre später bestellte er 72 goldene Medaillen zu 100,<br />

50 und 30 Dukaten. Da die Medaillen totes Kapital waren und<br />

sich wohl nicht genug Abnehmer fanden, wurde die Generaldomänenkasse<br />

angewiesen, Restbestände der königlichen<br />

Münze zum Einschmelzen zu übergeben, was mit nicht unbeträchtlichen<br />

Einbußen verbunden war. Julius Menadier, der<br />

Direktor des Berliner Münzkabinetts, notiert hierzu, dass der<br />

König „diese großen Goldmedaillen“ der erwähnten Kasse stets<br />

als eisernen Bestand zuführen ließ. „Dass sie daselbst nicht<br />

lange verblieben, beweist der Umstand, dass nicht eine einzige<br />

bei der von seinem Sohn und Nachfolger (Friedrich II., H. C.)<br />

angeordneten Inventarisation sich vorgefunden hat. Zur Zeit ist<br />

nur ein einziges Exemplar im Gewichte von 348,80 gr im Wiener<br />

Münzkabinett bekannt, was bei dem Missverhältnisse<br />

zwischen Metall- und Kunstwert schwerlich befremden kann“.<br />

Während der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 wurden<br />

große Summen gebraucht, um Soldaten für den Kampf gegen<br />

das napoleonische Frankreich auszurüsten und die Kriegsmaschine<br />

in Gang zu halten. Auch in Preußen fanden Aufrufe unter<br />

dem Motto „Gold gab ich für Eisen“ viel Anklang. Je nach Vermögenslage<br />

wurden silberne Geschirre und Schmuck, aber auch<br />

Münzen und andere Wertgegenstände auf dem „Altar des<br />

Vaterlandes“ geopfert, und es kam vor, dass arme Frauen und<br />

Mädchen ihre schönen Haare abschnitten und opferten, weil<br />

man aus ihnen Perücken anfertigen und profitabel verkaufen<br />

konnte. Eisen avancierte in dieser Zeit zu einem patriotischen<br />

Stoff. Nicht umsonst stiftete Preußens König Friedrich<br />

In der Ausstellung „Goldgiganten“ zeigte das Berliner Münzkabinett vor<br />

einiger Zeit unter anderem eine riesige und sehr schwere „Goldmünze“<br />

aus Kanada im Nominalwert von einer Million Dollar.<br />

Im Wiener Münzkabinett blieb eine der während der Regentschaft des<br />

preußischen Soldadenkönigs Friedrich Wilhelm I. geprägten Goldmedaillen<br />

erhalten.<br />

Wilhelm III. am Vorabend des Volkskriegs das Eiserne Kreuz,<br />

das in Zeiten des nationalen Aufbruchs sogar einfache Soldaten,<br />

aber auch Zivilisten für besonderen Einsatz für König und Vaterland<br />

verliehen bekamen. <strong>Die</strong> Königliche Eisengießerei zu<br />

Berlin, in der die begehrte Auszeichnung hergestellt wurde, verschickte<br />

an den königlichen Hof sowie an Beamte und Geschäftsfreunde<br />

immer zum Neuen Jahr viereckige Plaketten, mit<br />

denen sie für sich und ihre Erzeugnisse warb. <strong>Die</strong> manchmal in<br />

einen schmalen Silberrahmen gefassten Neujahrsplaketten erfreuen<br />

sich bei Sammlern großer Beliebtheit.<br />

Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und der<br />

Ausrufung des preußischen Königs Wilhelm I. am 18. Januar<br />

1871 im Schloss von Versailles zum deutschen Kaiser sowie<br />

ein paar Monate später dem Friedensschluss in Frankfurt am<br />

Main waren die Spannungen zwischen dem neuen Kaiserreich<br />

als Sieger und dem unterlegenen Frankreich, das sich zur Republik<br />

erklärt hatte, nicht beendet. Frankreich musste Kontributionen<br />

in Höhe von fünf Milliarden Francs zahlen und<br />

Elsass-Lothringen an das Deutsche Reich abtreten. Beiderseits<br />

des Rheins wurden wütend Rachelieder gesungen, und weitere<br />

militärische Auseinandersetzungen waren nicht ausgeschlossen.<br />

Mit Blick auf kommende Probleme mit dem französischen<br />

„Erbfeind“ wurden an verschiedenen Stellen im Deutschen Reich<br />

neue Festungen gebaut oder alte verstärkt. Überdies wurde ein<br />

„aus der von Frankreich zu entrichtenden Kriegentschädigung<br />

der Betrag von Vierzig Millionen Thalern zur Bildung eines in<br />

gemünztem Golde verwahrlich niederzulegender Reichskriegsschatz“<br />

gebildet, wie es im Gesetz vom 11. November 1871<br />

heißt. „Ueber denselben kann zu Ausgaben nur für Zwecke der<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

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Münzen Spezial Teil 2<br />

Mobilmachung und nur mittelst Kaiserlicher Anordnung unter<br />

vorgängig oder nachträglich eingeholter Zustimmung des Bundesrathes<br />

und des Reichstages verfügt werden“, wird in dem<br />

von Wilhelm I. unterzeichneten Text erklärt. Darin ist von<br />

40 Millionen Talern die Rede, aber dieses Nominal war eigentlich<br />

schon abgeschafft, denn bezahlt wurde mit der neuen Einheitswährung<br />

Mark. Da ein Taler den Wert von drei Mark hatte,<br />

war der Schatz 120 Millionen Mark wert.<br />

Mit eisernen Neujahrsplaketten brachte sich die 1804 in Berlin gegründete<br />

Königliche Eisengießerei auf angenehme Weise in Erinnerung. Auf<br />

den Plaketten sind stets die neuesten Erzeugnisse der Fabrik abgebildet.<br />

Aufbewahrungsort des vom Reichskanzler verwalteten und alljährlich<br />

von der Reichsschulden-Kommission kontrollierten<br />

Reichskriegsschatzes war die durch starke Bastionen geschützte<br />

Zitadelle in der damals noch selbstständigen Stadt Spandau vor<br />

den Toren Berlins. Errichtet im 16. Jahrhundert unter der Leitung<br />

des italienischen Festungsbaumeisters Rochus von Lynar,<br />

diente die durch starke Wälle und Mauern geschützte Festung<br />

den Kurfürsten von Brandenburg und Königen von Preußen als<br />

Bollwerk zum Schutz ihrer Haupt- und Residenzstadt Berlin,<br />

aber auch als Staatsgefängnis sowie in Kriegs- und Krisenzeiten<br />

zur Aufbewahrung der Kronjuwelen und wichtiger Archivalien.<br />

Konkret setzte sich der Reichskriegsschatz aus einhundert Millionen<br />

Mark in Zwanzigmarkstücken und zwanzig Millionen<br />

Mark in Zehnmarkstücken zusammen. <strong>Die</strong> Goldmünzen wurden<br />

in einem großen Kraftakt hauptsächlich in der Berliner<br />

Münze mit dem Kopf des preußischen Königs und deutschen<br />

Kaisers Wilhelms I. geprägt und in 1200 Kisten mit je 100.000<br />

Mark verpackt. Das Gesetz lässt sich nicht näher über die Bestimmung<br />

des Reichskriegsschatzes aus, sondern sagt nur soviel,<br />

dass er „zu Ausgaben nur für Zwecke der Mobilmachung“<br />

angelegt wird. Aus der Vergangenheit wusste man, dass die Mobilisierung<br />

und Ausrüstung von Truppen im Vorfeld eines Krieges<br />

wegen der Bewilligung von Kriegskrediten immer wieder<br />

mit Schwierigkeiten und Zeitverlusten verbunden war, und dem<br />

wollte man ein für allemal begegnen. Ausgewählt wurde als<br />

Aufbewahrungsort des Reichskriegsschatzes der Juliusturm der<br />

Spandauer Zitadelle. Er besaß besonders dicke Mauern und war<br />

einbruchssicher. <strong>Die</strong> Wachmannschaft hütete ihn wie den eigenen<br />

Augapfel, und es ist nicht bekannt, dass eine einzige Münze<br />

abhanden gekommen wäre. „Zweimal im Jahr öffnet sich das<br />

streng bewachte Thor des Turmes, und zwar einzig den beiden<br />

zur Prüfung des Schatzes bestimmten Mitgliedern der Reichsschuldentilgungskommission,<br />

denen sich die geheimnisvolle<br />

Thür aber auch nur gefügig zeigt, wenn sie gleichzeitig die in<br />

ihrem Besitz befindlichen, übrigens sehr zierlichen Schlüssel<br />

in das Schloss stecken“, heißt es in dem 1895 veröffentlichten<br />

Buch „Berlin in Wort und Bild“ von Paul Lindenberg. „Nachdem<br />

die Zeit der Öffnung genau in dem Protokoll vermerkt<br />

wurde, betreten die Beamten die Rotunde, in welcher die Millionen<br />

aufbewahrt sind, zerlegt in zwölf Abteilungen, deren jede<br />

wieder in zehn Unterabteilungen zerfällt, so dass jede der letzteren<br />

eine Million Mark umfasst. Jede dieser Einzelmillionen<br />

ist wiederum in zehn Beutel zu je einhunderttausend Mark verteilt,<br />

die in besonderen Kästen liegen“.<br />

Bei der Revision unter militärischer Bedeckung wurden Stichproben<br />

vorgenommen, indem „irgend eine“ der Unterabteilungen<br />

durchgezählt und auf Richtigkeit ihrer Summe geprüft<br />

wird. Wenn es keine Beanstandung gab, konnten die Prüfer<br />

davon ausgehen, dass alles seine Richtigkeit hat. „Neben diesem<br />

Reichskriegsschatz, der in Gold ein Gewicht von nahe<br />

48.000 Kilogramm hat, befinden sich im Juliusturm auch noch<br />

drei andere Reichsfonds, für die Invalidenversorgung, für den<br />

Festungsbau und die Errichtung des Reichstagsgebäudes, die<br />

in ähnlicher Weise revidiert werden, nur dass es sich hier um<br />

Wertpapiere handelt, welche auf das genaueste mit den Angaben<br />

der Inventarbücher verglichen werden.“ Laut Lindenberg<br />

versank der Turm nach der Bestandsprüfung wieder in seiner<br />

Einsamkeit, „die nur durch den Schritt der Militärposten und<br />

durch den Schall des Ablösungskommandos unterbrochen wird“.<br />

Gelegentlich spekulierte die damalige Presse über Sinn und<br />

Zweck des Reichskriegsschatzes und monierte, dass das Gold<br />

eigentlich totes Kapital ist, das keine Zinsen bringt. „Gold, in<br />

welcher Form und welchen Verhältnissen es immer erscheinen<br />

mag, behält seinen Werth, aber gleichwohl schrumpft der<br />

Schatz ein, wie Alles, was man abseits trägt im Strom des Lebens“,<br />

heißt es in einem Zeitungsbeitrag aus dem Jahr 1880,<br />

der in einer Ausstellung neben dem Juliusturm gezeigt wird.<br />

Ein einfaches Rechenexempel lehre, dass diese 120 Millionen<br />

Das 1813 von Friedrich<br />

Wilhelm III. gestiftete Eiserne<br />

Kreuz wurde auch einfachen<br />

Soldaten für besondere<br />

Tapferkeit verliehen, und auch<br />

Zivilisten konnten sich mit dieser<br />

Auszeichnung schmücken.<br />

Mehrfach wurde das „EK“<br />

erneuert.<br />

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Münzen Spezial Teil 2<br />

seither bereits 30 Millionen Zinserträge gebracht hätten. „Ach<br />

wir Armen! Was hätte sich mit dreißig Millionen Alles schaffen<br />

lassen“, heißt es weiter. Der Beitrag endet mit Blick auf Reichskanzler<br />

Otto von Bismarck und den preußischen Generalfeldmarschall<br />

und Chef des Generalstabs Helmuth von Moltke mit<br />

diesem Stoßseufzer: „So lange die Culturvölker die stehenden<br />

Heere fort und fort wachsen lassen, so lange in Ost und West<br />

die Kriegsfurie lauert, mögen Bismarck und Moltke Recht behalten<br />

mit dem Ausspruche: In Bereitschaft sein, ist Alles“.<br />

Im Jahr 1913, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, wurde die durch<br />

eine schwere Tresortür gesicherte Reichsreserve auf 240 Millionen<br />

Goldmark verdoppelt. <strong>Die</strong>se ungeheure Zahl von Goldmünzen<br />

kam aufgrund der Kriegsereignisse nicht mehr in den<br />

Umlauf, denn Gold wurde mit Kriegsbeginn am 1. August 1914<br />

nach und nach eingezogen, um für Rüstungsausgaben verwendet<br />

zu werden. <strong>Die</strong> letzten deutschen Goldmünzen tragen die<br />

Jahreszahl 1915. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der<br />

Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und der anderen deutschen<br />

Bundesfürsten im Jahr 1918 musste die neue Reichsregierung<br />

den Reichskriegsschatz im Rahmen des Versailler Friedensvertrags<br />

an Frankreich abliefern.<br />

Wie man auf einem kleinen Messingschild am Eingang zum Juliusturm<br />

lesen kann, wurde die Tresortür erst 1910 eingebaut.<br />

Sie wiegt 3000 Kilogramm und ist das älteste Portal dieser Art<br />

im Berliner Raum. 1987, als man in beiden Teilen Berlins die<br />

Siebenhundertfünfzigjahrfeier der Stadt beging, wurde die Tür<br />

restauriert und wieder funktionstüchtig gemacht. Wer sie passiert,<br />

gelangt in das Innere des Juliusturms und kann dort über<br />

145 Treppenstufen auf die Aussichtsplattform steigen und einen<br />

wunderbaren Rundblick auf Spandau und seine Zitadelle genießen.<br />

In einer Ausstellung neben dem Juliusturm wird die Geschichte<br />

der berühmten Renaissancefestung am Rande von<br />

Berlin, aber auch die weiterer Festungen in der Mark Brandenburg<br />

erzählt. Dazu sind in den Vitrinen Bilder, Dokumente,<br />

Waffen und Uniformen ausgelegt. Um sich eine Vorstellung zu<br />

machen, wie ein Berg von Goldmünzen im Wert von einer Million<br />

Mark aussieht, wurde dieser der staunenden Öffentlichkeit<br />

in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ vom 14. Dezember 1900<br />

gezeigt. Drei Beamte waren in der Berliner Reichsbank damit<br />

beschäftigt, 50.000 Zwanzig-Mark-Stücke zu einem goldenen<br />

Block in den Maßen 117 mal 47 mal 7 Zentimeter aufzuschichten.<br />

Das Gold brachte ein Gewicht von acht<br />

Zentnern auf die Waage.<br />

In Berlin haben die Hohenzollern das Münzkabinett<br />

durch großzügige Ankäufe gefördert.<br />

<strong>Die</strong> Annalen verzeichnen seit Friedrich dem<br />

Großen bedeutende Zuwächse, aber auch<br />

manche Verluste. <strong>Die</strong> Sammlung war 1917, im<br />

vierten Jahr des Ersten Weltkriegs, gefährdet.<br />

Auf höhere Weisung mussten mittelalterliche<br />

und neuzeitliche Goldmünzen aussortiert werden.<br />

Insgesamt waren 6543 Gepräge im Gewicht von 49 Kilogramm<br />

und einem Wert von 127.406,76 Mark zum Abtransport<br />

an die Reichsbank verpackt. Doch dann wurden die Goldmünzen<br />

von immensem wissenschaftlichem und kunsthistorischem<br />

Wert durch Intervention des Generaldirektors der Königlichen<br />

Museen, Wilhelm von Bode, und des Direktors des Münzkabinetts,<br />

Julius Menadier, in letzter Minute vor dem Tod im Tiegel<br />

gerettet. Menadier konnte die unberührten und versiegelten Kisten<br />

am 7. Dezember 1918, einen Monat nach dem Sturz der<br />

Monarchie, wieder in Empfang nehmen und zahlte jenen Goldpreis<br />

an die Reichsbank zurück. Nicht auszudenken, wenn die<br />

einzigartigen Museumsstücke wie ordinäre Zehn- und Zwanzig-Mark-Münzen<br />

im Schmelztiegel gelandet wären. Da man<br />

in der Reichsbank erkannt hatte, dass unter den von der Bevölkerung<br />

und Sammlungen aller Art eingelieferten Münzen manche<br />

numismatische Kostbarkeit ist, wurde nach ihnen Ausschau<br />

gehalten. <strong>Die</strong> mit vielen Raritäten bestückte Münz- und Medaillensammlung<br />

der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am<br />

Main führt ihre Anfänge auf die kriegsbedingte Sammeltätigkeit<br />

zurück.<br />

Mit Blick auf den bevorstehenden bewaffneten Konflikt war<br />

bereits im Juli 1914 Gold für über hundert Millionen Mark eingezogen<br />

und durch Papiergeld ersetzt worden. <strong>Die</strong> Deutschen<br />

wurden aufgefordert, ihre Bestände an Zwanzig-, Zehn- und, wo<br />

es sie noch gab, an goldenen Fünfmarkstücken zum Nennwert<br />

gegen Papiergeld einzuwechseln. Zur Belohnung für patriotische<br />

Edelmetall-Ablieferung bekam man in der Tradition ähnlicher<br />

Aktionen während der Befreiungskriege von 1813 bis<br />

1815 Eisenmedaillen mit der Aufschrift „Gold gab ich zur Wehr<br />

/ Eisen nahm ich zur Ehr“. Nach den Goldmünzen wurden nach<br />

und nach auch Silbermünzen eingezogen und, zunächst kaum<br />

spürbar für die Bevölkerung, durch Papiergeld ersetzt. Doch<br />

war es zunächst möglich, silberne Gedenkmünzen zu prägen,<br />

wenn auch nicht in den geplanten Quantitäten.<br />

Text und Fotos: Helmut Caspar<br />

<strong>Die</strong> im 16. Jahrhundert erbaute und danach erweiterte Spandauer Zitadelle gehört<br />

zu den größten und am besten erhaltenen Festungen weit und breit.<br />

Im Juliusturm wurde in der Kaiserzeit hinter einer scheren Tresortür der aus Goldmünzen<br />

bestehende Reichskriegsschatz aufbewahrt.


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10 €, 20 CHF, 20 Mark/DDR (Cu/Ni),<br />

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2 € , 1/2 Unze Maple Leaf (Gold),<br />

1/2 Unze Nugget/Känguru (Gold)<br />

200 € Gold (2002), 10 € , 10 DM ,<br />

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36<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12<br />

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24 Fächer<br />

2120C<br />

20 Fächer<br />

2122C<br />

20 Fächer<br />

2145C<br />

45 Fächer<br />

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2180C 24 1 DM , 1 Mark/Kaiserreich (Silber), 1 DM-Goldmünze<br />

2148C 30<br />

5 DM , 1 Unze Maple Leaf (Gold), 3 Reichsmark (Ag/<br />

Cu), 2 öS, 25 öS , Champagner-Kapseln<br />

2135C 36<br />

1 Rubel Alexander II, 1855-1881 (Silber),<br />

1 Rubel Alexander III, 1881-1885 (Silber),<br />

100 öS, 5 Reichsmark (Ag/Cu) , Médailles Souvenirs<br />

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Münzen Spezial Teil 2<br />

Taler, Dollar, Mark und Euro<br />

Woher alte und neue Münzen ihren Namen haben<br />

in Heller und ein Batzen, / die<br />

„Ewaren beide mein. / Der Heller<br />

ward zu Wasser, / der Batzen ward zu<br />

Wein“ - das alte Volkslied über das<br />

„Zerfließen“ von Geld und Gut nennt<br />

zwei sehr alte Münzen, die wie Albus,<br />

Deut, Flitter, Scherf und Kreuzer schon<br />

im Mittelalter umliefen und gelegentlich<br />

in unserem Sprachgebrauch verwendet<br />

werden, auch wenn jetzt Euro und Cent<br />

umlaufen. Viele Münzbezeichnungen<br />

gehen auf Länder- und Städtenamen,<br />

Inschriften oder aufgeprägte Bilder<br />

zurück. Der Taler entstand im<br />

ausgehenden 15. Jahrhundert und hieß<br />

ursprünglich Moneta nova (Neue<br />

Münze), Uncialis (nach dem Gewicht<br />

einer Unze von rund 31 Gramm),<br />

Guldengroschen oder Großer Pfennig.<br />

Erst als im frühen 16. Jahrhundert<br />

in der böhmischen Bergstadt Sankt<br />

Joachimsthal (heute Jachymow,<br />

Der in Böhmen zu Beginn des 16. Jahrhunderts<br />

geprägte Joachimsthaler war der<br />

Namensgeber des Dollars.<br />

bezieht auf eine vor einem halben<br />

Jahrtausend im Ostseeraum in großen<br />

Mengen geprägte Silbermünze. Der in<br />

den USA seit dem ausgehenden<br />

18. Jahrhundert geprägte und weltweit<br />

verbreitete Dollar erinnert mit seinem<br />

Namen an den Taler,<br />

während sich der russische<br />

Rubel auf einen alten<br />

Brauch bezieht, kleine<br />

Metallstücken von einem<br />

Silberbarren abzuschlagen<br />

(russisch rubitch).<br />

geprägt. <strong>Die</strong>se weit verbreitete<br />

Goldmünze leitet ihren Namen vom<br />

letzten Wort der Rückseiteninschrift<br />

„Sit tibi Christe datus, quem tu regis iste<br />

ducatus“ ab, frei übersetzt „<strong>Die</strong>ses<br />

Reich, das du regierst, sei Dir,<br />

o Christus, geweiht“.<br />

Der Deut erblickte als Duit in den<br />

Niederlanden das Licht der Welt. Wie<br />

vielen anderen Scheidemünzen ging es<br />

auch dem Deut nicht gut, denn das<br />

Silberstück sank zu einem billigen<br />

Kupferstück herab und hatte geringes<br />

Ansehen. Deshalb wurde der Ausdruck<br />

„keinen Deut wert“ sprichwörtlich. Eine<br />

sehr populäre Münze war der Kreuzer.<br />

Das erstmals vom Grafen Meinhard II.<br />

von Görz-Tirol ab 1271 in Meran<br />

Rubel der Zarin Katharina der Großen aus dem Jahr 1764 in<br />

der Ausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum auf<br />

der Berliner Museumsinsel<br />

Tschechische Republik) die Silbermünzen<br />

in großen Stückzahlen geprägt<br />

wurden, bürgerte sich die Bezeichnung<br />

Joachimsthaler beziehungsweise Taler<br />

ein. Nach der Gründung des deutschen<br />

Kaiserreichs (1871) wurde diese in<br />

unzähligen Abarten geprägte hochwertige<br />

Münze durch die in hundert<br />

Pfennige unterteilte Mark ersetzt. Ein<br />

Taler galt drei Mark, und noch lange<br />

hielt sich in der Bevölkerung für das<br />

Dreimarkstück die Bezeichnung Taler.<br />

Der Name der neuen Reichsmünze<br />

Im Mittelalter hießen die<br />

gängigen Silbermünzen<br />

Denarius oder Denar<br />

beziehungsweise Pfennig<br />

oder Phening. Der Begriff<br />

Denar bezieht sich auf die<br />

wichtigste Silbermünze des<br />

Römischen Reiches und<br />

stammt vom lateinischen deni (je zehn).<br />

Neuzeitliche Münzen leben als Denier,<br />

Denaro, Dinero, Dinheiro und Dinar<br />

weiter. Auf mittelalterlichen Goldstücken<br />

der Stadt Florenz wurde<br />

als „redendes Wappen“ eine Lilie<br />

(lateinisch: flos) dargestellt. In<br />

Deutschland wurde der Name<br />

Goldgulden oder Gulden gebräuchlich.<br />

<strong>Die</strong> durch Handel und Gewerbe reich<br />

gewordene Adriarepublik Venedig hat<br />

von 1284 bis zu ihrem Ende im Jahr<br />

1797 den Dukaten in großen Mengen<br />

Für die kursächsischen Engeltaler bekam<br />

man nicht viel, ihr innerer Wert war wegen<br />

des hohen Kupferanteils gering.<br />

geprägte Geldstück trug ein<br />

Doppelkreuz und den Tiroler Adler. Der<br />

ursprünglich in der Münzstätte zu<br />

Schwäbisch-Hall geprägte Heller<br />

Acht Groschen war die Löhnung alle fünf<br />

Tage, für die preußische Soldaten unter dem<br />

Befehl Friedrichs des Großen auf den<br />

Schlachtfeldern ihre Haut zum Markte tragen<br />

mussten.<br />

38<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Münzen Spezial Teil 2<br />

die Masse der Silberstücke auf über<br />

400 Millionen Stück belaufen. Allein für<br />

Wien wurde eine Gesamtauflage von<br />

250 Millionen Stück errechnet. Da große<br />

Mengen in den seinerzeit von den<br />

Türken beherrschten Orient, die<br />

Levante, gelangten, erhielt die Münze<br />

den Namen Levantetaler.<br />

Über Jahrhunderte hat die Republik Venedig ihre Dukaten mit fast unverändertem Design<br />

geprägt.<br />

(Häller) geprägte Silberpfennig eroberte<br />

sich wie der Kreuzer ein weites<br />

Verbreitungsgebiet. Der Groschen, auch<br />

Grossus denarius oder Dicker Pfennig<br />

bezeichnet, war nach den im 12. und<br />

13. Jahrhundert aus hauchdünnem<br />

Silberblech hergestellten Brakteaten<br />

(Hohlpfennigen) neben dem Kreuzer<br />

und dem Schilling die bedeutendste<br />

Münze des späten Mittelalters. Den<br />

Anfang machte der Gros tournois, auch<br />

Turnose genannt. Im Jahre 1266 vom<br />

französischen König Ludwig IX. in der<br />

Stadt Tours aus der Taufe gehoben,<br />

wurde diese Münze vielfach<br />

nachgeahmt. Da Sachsen über<br />

bedeutende Silbervorkommen besaß,<br />

konnten seine Kurfürsten eine<br />

umfangreiche Münzprägung auflegen.<br />

<strong>Die</strong> hochwertigen Silbermünzen<br />

erhielten je nach ihrer Herkunft und dem<br />

Design den Namen Schreckenberger<br />

beziehungsweise Engelgroschen. Zu<br />

Beginn des Dreißigjährigen Kriegs<br />

(1618-1648) wurden während der so<br />

genannten Kipper-und-Wipper-Zeit<br />

massenhaft minderwertige Engeltaler<br />

geprägt. Sie waren sofort an ihrer<br />

rötlichen Farbe zu erkennen, weil sie<br />

mehr aus Kupfer denn aus Silber<br />

bestanden. Im frühen 18. Jahrhundert<br />

erhielten ebenfalls in Sachsen geprägte<br />

Pfennige aus dem gleichen Grund den<br />

volkstümlichen Namen Rote Seufzer.<br />

Eine der erfolgreichsten Silbermünzen<br />

der Neuzeit war der Maria-Theresien-<br />

Taler, benannt nach der österreichischen<br />

Kaiserin Maria Theresia, die von 1740<br />

bis 1780 regierte und eine ganze Ära,<br />

das theresianische Zeitalter, prägte.<br />

Von dieser hochwertigen Münze<br />

mit der Jahreszahl 1780 stammen die<br />

wenigsten tatsächlich aus dem späten<br />

18. Jahrhundert. <strong>Die</strong> meisten sind, da<br />

man sie immer wieder nachgeprägt hat,<br />

viel jünger. <strong>Die</strong> Maria-Theresien-Taler<br />

wurden anfangs in den österreichischen<br />

Münzstätten zu Wien und Günzburg<br />

geprägt. Gegen starke Konkurrenz<br />

konnten sie sich als Handelsmünze für<br />

den Orient, vertrieben unter anderem<br />

durch Augsburger Kaufleute, in der<br />

Beliebtheitsskala ganz oben behaupten.<br />

Versehen mit der lateinischen<br />

Randschrift „Justitia et Clementia”<br />

(Gerechtigkeit und Milde), war die<br />

Münze bis 1858 in Österreich offizielles<br />

Zahlungsmittel, klingelte aber auch<br />

lange danach in den Kassen des<br />

Vielvölkerstaates. Insgesamt dürfte sich<br />

Seit Einführung des Eurobargeldes am<br />

1. Januar 2002 haben wir nicht nur den<br />

Euro in der Tasche, sondern auch<br />

Centmünzen. Abgeleitet vom<br />

lateinischen Wort centum für einhundert,<br />

bezeichnet der Cent den einhundertsten<br />

Teil einer Münzeinheit. Als die am<br />

europäischen Währungsverbund<br />

beteiligten Regierungen vor einigen<br />

Jahren über die Bezeichnung der neuen<br />

Gemeinschaftsmünzen berieten, standen<br />

auch andere Bezeichnungen, etwa<br />

Gulden oder Schilling, zur Diskussion.<br />

Durchgesetzt hat sich auf deutschen<br />

Vorschlag jedoch der Euro, der auf<br />

Europa als Währungsgebiet hinweist<br />

und zugleich an die Wurzeln unseres<br />

Kontinents in der klassischen Antike<br />

erinnert. Wie der französische und<br />

belgische Franc sind auch die<br />

italienische Lira, der niederländische<br />

Gulden, der österreichische Schilling,<br />

die griechische Drachme, die finnische<br />

Für die französischen Turnosen, die Prager<br />

Groschen und sächsischen Engelgroschen<br />

standen Prägeorte und Bilder als Namensgeber<br />

Pate.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

39


Münzen Spezial Teil 2<br />

<strong>Die</strong> wenigsten Maria-Theresien-Taler mit<br />

der Jahreszahl 1780 stammen aus<br />

dem Todesjahr der römisch-deutschen<br />

Kaiserin, die allermeisten sind<br />

Nachprägungen.<br />

Zehn-Mark-Stück<br />

des württembergischen<br />

Königs Karl aus dem Jahre 1876.<br />

Mark, der holländische Gulden, die<br />

spanische Peseta, der portugiesische<br />

Escudo und nicht zuletzt die Deutsche<br />

Mark Geschichte. Bei uns ist der<br />

Groschen – Euro hin, Euro her –<br />

weiterhin im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

gegenwärtig. In Berlin und<br />

anderswo sagte früher man zum<br />

Zehnpfennigstück Groschen, zum<br />

Fünfpfennigstück, also dem halben<br />

Groschen, aber Sechser, weil ein<br />

Groschen vor langer Zeit den Wert von<br />

zwölf Pfennigen hatte. Ein Achtgroschenjunge<br />

ist ein kleiner Ganove, der für<br />

ein bisschen Geld zu jeder Schweinerei<br />

bereit ist, ein Dreigroschenheft gilt als<br />

ein minderwertiges Machwerk, und die<br />

„Dreigroschenoper“ ist ein berühmtes<br />

und häufig gespieltes Gemeinschaftswerk<br />

von Bertolt Brecht und Kurt<br />

Weill.<br />

Wenn man sucht, findet man weitere<br />

volkstümliche Bezeichnungen. <strong>Die</strong><br />

Skala reicht vom Stiefelknecht als Name<br />

für einen Groschen Friedrichs des<br />

Großen, bei dem das Monogramm mit<br />

einem Schuhauszieher verglichen<br />

wurde, bis zum Heiermann, der für<br />

das bundesdeutsche Fünfmarkstück<br />

erfunden wurde. Allgemeine Umschreibungen<br />

für Geld sind Kohle, Moneten,<br />

Pinke Pinke, Penunze oder Zaster, und<br />

für das Bezahlen erinnert das Wort<br />

blechen daran, dass das Kleingeld über<br />

Jahrhunderte aus dünnem Silber- oder<br />

Kupferblech bestand. Das vom<br />

Reichskanzler Heinrich Brüning 1932,<br />

ein Jahr vor der Errichtung der<br />

Nazidiktatur, eingeführte Vier-Pfennig-<br />

Stück hieß verächtlich Proletendoller,<br />

Heini oder Krisenkitt. Das mit der<br />

sonderbaren Emission verbundene Ziel,<br />

in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und<br />

leerer Kassen, das Sparen anzuregen,<br />

ging nicht in Erfüllung. Nicht<br />

durchgesetzt haben sich während der<br />

Kaiserzeit die Bezeichnungen Krone<br />

beziehungsweise Halbkrone für das<br />

goldene Zwanzig- und Zehn-Mark-<br />

Stück, und auch manch andere von<br />

"oben" verordnete Bezeichnung blieb<br />

auf der Stecke und kann nur noch in<br />

Münzlexika nachgelesen werden.<br />

Bilder und Bericht von:Helmut Caspar<br />

40<br />

| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

41


Auktionsvorbericht<br />

Facts & Figures<br />

Mitarbeiterzahl: 12<br />

Mitarbeiter während den Auktionen: 70<br />

Erste Auktion: 1971<br />

Umsatz der jährlichen Auktionen:<br />

ca. CHF 12 bis 18 Mio.<br />

Unternehmensform:<br />

Aktiengesellschaft in Familienbesitz<br />

Geschäftssitz: Wil, Schweiz<br />

Geschäftsfeld: Briefmarken, Münzen<br />

Geschäftskreis: international<br />

Inhaber: Peter Rapp<br />

Geschäftsleitung:<br />

Peter Rapp und Marianne Rapp Ohmann<br />

Vergessen Sie alles, was Sie<br />

über Münzauktionen wissen –<br />

denn das Auktionshaus Rapp ist anders.<br />

40 Jahre Erfahrung<br />

Seit mehr als 40 Jahren hat sich das<br />

Auktionshaus Rapp bei den Philatelisten<br />

einen hervorragenden Ruf aufgebaut.<br />

Das Unternehmen aus der<br />

Schweizerischen Kleinstadt Wil gehört<br />

heute weltweit zu den zehn größten<br />

Auktionshäusern für Philatelie.<br />

Im Haus ist man stolz, eine ganze<br />

Reihe von Rekorden zu halten; so für<br />

die umsatzstärkste Auktion in der Geschichte<br />

der Philatelie: Dabei wurden<br />

während acht Tagen Briefmarken im<br />

Wert von 33 Millionen Schweizer<br />

Franken versteigert. Auch die teuerste<br />

Briefmarke der Schweiz, eine Rayon I<br />

hellblau mit Kreuzeinfassung, wurde<br />

2008 zum Weltrekordpreis von 348'000<br />

Franken verkauft.<br />

Exklusive Sammlungen sind eine<br />

Spezialität von Rapp<br />

Seit einigen Jahren bietet das Auktionshaus<br />

Rapp seinen Kunden verstärkt an,<br />

auch ihre Münzen zu vermarkten.<br />

Dafür hat sich die Firmenleitung entschlossen,<br />

das in der Philatelie so erfolgreiche<br />

Konzept für die Münzen zu<br />

übernehmen. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass nur<br />

auserlesene Stücke als Einzellos angeboten<br />

werden. Alle anderen – und<br />

darunter unzähliges, was andere<br />

Auktionatoren einzeln anbieten würden<br />

– werden als Sammlung belassen und<br />

mit 20% des Schätzwerts ausgerufen.<br />

Seit Jahren vertrauen kleine und große<br />

Sammler, Erben und Institutionen auf<br />

die Zuverlässigkeit und Professionalität<br />

des Auktionshauses Rapp.<br />

Ausblick auf die kommende<br />

Rapp-Auktion<br />

<strong>Die</strong> überaus erfolgreiche internationale<br />

Rapp-Auktion vom vergangenen<br />

November mit einem Gesamtergebnis<br />

von 12.6 Millionen Franken (inklusive<br />

Aufgeld) hat – wie zahlreiche ihrer<br />

Vorgänger – die Grundlagen für Künftiges<br />

gelegt. Schon zum jetzigen, sehr<br />

frühen Zeitpunkt, darf daher freudig<br />

auf die kommende Rapp-Auktion<br />

geschaut werden.<br />

Während der ersten Wochen des noch<br />

jungen Jahres haben bereits eine ganze<br />

Reihe sehr schöner und gehaltvoller<br />

neuer Einlieferungen die Experten des<br />

Auktionshauses Rapp erreicht. Sammler<br />

und Erben bedeutender Kollektionen<br />

in aller Welt, die ihre Schritte<br />

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| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Auktionsvorbericht<br />

bekanntlich sehr genau abwägen,<br />

bauen auch weiterhin auf die erfolgsbewährten<br />

Verkaufs- und Marketingstrategien<br />

des Traditionshauses. Für die<br />

nächste internationale Grossauktion<br />

liegen daher schon fabelhafte Objekte<br />

vor, von denen nachfolgend einige kurz<br />

genannt werden dürfen.<br />

Rapp’s hauseigene numismatische<br />

Abteilung bearbeitet bereits einen<br />

umfangreichen China-Nachlass ab<br />

ca. 1970 bis heute, einschliesslich<br />

vieler Raritäten in Gold und Silber.<br />

Ausgesuchte Einzelstücke und Raritäten<br />

liegen auch von den USA und der<br />

Schweiz vor, darunter seltene Kantonalprägungen<br />

und ein kostbares «100er<br />

Goldvreneli», ferner aus klassischen<br />

Zeiten eine umfangreiche Habsburgund<br />

Österreichsammlung sowie eine<br />

sehr stattliche Goldmünzensammlung<br />

des Deutschen Kaiserreichs.<br />

Auch aus dem philatelitischen Bereich<br />

liegen bereits Dutzende gehaltvoller<br />

Sammlungen im Preisbereich zwischen<br />

je etwa CHF 5’000 und CHF 100’000<br />

vor. Darunter sind u.a. eine sehr schöne<br />

Europa-Kollektion in mehr als<br />

150 Bänden, gut ausgebaute Deutschland-Sammlungen,<br />

ein Frankreich-<br />

Objekt mit Spitzenwerten sowie traditionell<br />

viele schöne Schweiz-Sammlungen.<br />

Auch ausgesuchte Einzelstücke<br />

und Raritäten finden schon jetzt den<br />

Weg in ein neues Rapp-Topangebot.<br />

Einliefern leicht gemacht<br />

Wenn auch Sie Ihre Münzen- oder<br />

Briefmarkensammlung über eine<br />

Auktion verkaufen möchten, dürfen Sie<br />

sich bei Rapp in guten Händen wissen.<br />

<strong>Die</strong> Qualität der <strong>Die</strong>nstleistungen wird<br />

bei Rapp groß geschrieben und jeder<br />

Einlieferer darf sich sicher sein, dass er<br />

in allen Belangen bestens und ganz<br />

individuell betreut wird.


AUSBLICK AUF DIE KOMMENDE RAPP-AUKTION<br />

Auktionsvorbericht<br />

Goldmünzen und -medaillen aus aller Welt<br />

Das Auktionshaus Rapp ist stetig<br />

auf der Suche nach:<br />

• Hochwertigen Einzellosen aller<br />

Gebiete in tadelloser Qualität<br />

• Gut ausgebauten Sammlungen<br />

und Beständen aus Numismatik<br />

und Philatelie<br />

• Spezial- und Ausstellungssammlungen<br />

aller Gebiete<br />

• Gut sortierten Lager- und<br />

Investmentbeständen<br />

Luxuriöser Service für<br />

anspruchsvolle Kundschaft<br />

Der Service, den das Auktionshaus<br />

Rapp seinen Kunden bietet, ist ein<br />

VIP-Service, wie Sie ihn noch nicht<br />

erlebt haben. Auf Wunsch werden Kunden<br />

vom Zürcher Flughafen oder dem<br />

Bahnhof Wil vom Chauffeur abgeholt.<br />

Wer eine Zimmerreservierung braucht,<br />

kann sich getrost an Rapp wenden. <strong>Die</strong><br />

mehrsprachigen Mitarbeiter kümmern<br />

sich um alle Ihre Wünsche. Während<br />

der Auktionswochen wird im Auktionscafé,<br />

kostenlos für Ihre leiblichen<br />

Bedürfnisse gesorgt. Und selbstverständlich<br />

lädt das Auktionshaus Rapp<br />

alle Gäste zum exklusiven Rahmenund<br />

Festprogramm ein, dass zu jeder<br />

Auktion organisiert wird. Wer schon<br />

einmal persönlich an diesem Grossanlass<br />

dabei war, weiß, Rapp-Auktionen<br />

sind Erlebnis-Auktionen.<br />

Für weitere Informationen:<br />

Peter Rapp AG<br />

Internationale Auktionen<br />

für Briefmarken & Münzen<br />

Toggenburgerstrasse 139<br />

CH-9500 Wil<br />

Marianne Rapp Ohmann<br />

Telefon +41 71 923 77 44<br />

Fax +41 71 923 92 20<br />

info@rapp-auktionen.ch<br />

www.rapp-auktionen.ch<br />

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| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12


Auktionsvorbericht<br />

Rapp-Münzauktion 2011 –<br />

Hohe Preise und tolle Stimmung<br />

Auf der jüngsten Versteigerung im<br />

November letzten Jahres, wurde das<br />

mit Abstand größte, gehaltvollste und<br />

hochwertigste Münzen- und Medaillenangebot<br />

der Firmengeschichte präsentiert.<br />

Erstmals wurde im Auktionshaus<br />

Rapp ein separater, luxuriöser Münzenkatalog<br />

aufgelegt, in dem sich viele bedeutende<br />

Raritäten aus der Antike, dem<br />

Mittelalter und der Neuzeit befanden.<br />

Ein bis auf den letzten Platz gefüllter<br />

Auktionssaal unterstrich den Stellenwert<br />

des Angebots und sorgte dafür,<br />

dass der erwartete Umsatz von 1 Million<br />

Franken mit einem Gesamtergebnis<br />

von 2,8 Millionen Franken<br />

(inklusive Aufgeld) sehr deutlich übertroffen<br />

wurde.<br />

Zu den herausragenden Resultaten gehörten<br />

90'000 Franken für einen Hamburger<br />

«Portugalöser», der um 1578<br />

hergestellt wurde. Umkämpft waren<br />

auch zwei, 1895 in kleinen Auflagen<br />

geprägte sehr seltene Markstücke für<br />

Deutsch Neu-Guniea: Ein 10-Mark-<br />

Stück stieg von geschätzten 15'000–<br />

20'000 auf 32'000 Franken, ein<br />

20-Mark-Stück von 10'000–15'000 auf<br />

28'000 Franken. Neben den Einzelstücken<br />

stürzten sich die Bieter auf die<br />

gehaltvollen Sammlungen und Partien.<br />

Eine großartige Kollektion mit<br />

126 französischen Goldmünzen sprang<br />

von 5'000 auf 65'000 Franken. Der<br />

in zwölf Lose aufgeteilte «Trento-<br />

Bestand» eines begeisterten Numismatikers,<br />

der in über 40 Jahren<br />

schwerpunktmäßig die Münzen von<br />

Österreich, Deutschland und der<br />

Schweiz zusammengetragen hatte,<br />

brachte insgesamt 203'800 Franken ein.<br />

Während bei den Preisen für Gold- und<br />

Silbermünzen sicher auch die derzeitigen<br />

Währungsturbulenzen eine<br />

Rolle spielten, ging es bei zwei<br />

Medaillen, die aus dem Besitz des<br />

ungarischen Fussball-Nationalspielers<br />

Lászlo Budai II stammten, ausschliesslich<br />

um den ideellen Wert. <strong>Die</strong> «Goldmedaille»<br />

aus vergoldetem Silber, die<br />

die ungarische Wunderelf 1952 bei den<br />

Olympischen Spielen in Helsinki für<br />

den 2:0 Sieg gegen Jugoslawien in<br />

Finale bekam, brachte 9'000 Franken<br />

ein, die etwas kleinere Silbermedaille,<br />

die die Ungaren nach dem WM-Finale<br />

1954 erhielten, erzielte ebenfalls 9'000<br />

Franken und ging zurück in die<br />

Heimat. Beide Medaillen waren mit<br />

4'000–6'000 Franken geschätzt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12 |<br />

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NumisGuide<br />

NumisGuide<br />

DEUTSCHLAND<br />

Gerhard Hirsch Nachfolger<br />

Promenadeplatz 10<br />

80333 München<br />

Telefon +49 89 - 292 150<br />

Telefax +49 89 - 228 3675<br />

Email coinshirsch@compuserve.com<br />

Internet http://www.coinhirsch.de<br />

Mitgliedschaft:<br />

Verband der deutschen Münzhändler e.V.<br />

The American Numismatics Assocation<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein: Neuzeit 1800 bis 1871, Deutschland<br />

1871 bis 1945, Neuheiten aus aller Welt, Spezialgebiet<br />

Gold- und Silberankauf, Literatur, Medaillen<br />

Länder:<br />

Ägypten, Arabische Staaten, Baltikum, China,<br />

Commonwealth, Bundesrepublik Deutschland,<br />

DDR, Europa, Frankreich, Großbritannien, Italien,<br />

Kanada, Mexiko, Niederlande, Österreich, Polen,<br />

Russland, Schweiz, Skandinavien, Slowakei,<br />

Thailand, Tschechien, Türkei, USA., Ukraine<br />

Klaus Bartel, Münzhandlung<br />

Bremer Straße 99<br />

49086 Osnabrück<br />

Telefon +49 541 73097<br />

Telefax +49 541 708019<br />

Internet http://muenze.de.dd13104.kasserver.com/<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein: Deutschland 1871 bis 1945<br />

Länder:<br />

Bundesrepublik Deutschland, DDR, Europa,<br />

Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich<br />

Münzhandlung Hendrik Eichler<br />

Südstraße 25<br />

09125 Chemnitz<br />

Telefon +49 371 5604238<br />

Telefax +49 371 5604239<br />

Email info@muenzladen.de<br />

Internet http://muenzladen.de<br />

Bemerkung: Nur Auslieferungslager, kein Ladengeschäft,<br />

bitte vereinbaren Sie für Besuche einen<br />

Termin. Vielen Dank!<br />

Kostenlose Bestellhotline: 0800 - 100 95 04<br />

Telefonzeiten: werktags 9:00 - 18:00 Uhr<br />

Fachgebiet Allgemein: Münzen allgemein Neuzeit<br />

1800 bis 1871, Neuheiten aus aller Welt, Literatur,<br />

Zubehör, Spezialgebiet Kleinmünzen, Römisch-<br />

Deutsches Reich<br />

Länder: Deutschland 1871 bis 1945, Deutschland,<br />

Europa, USA<br />

SCHWEIZ<br />

HMK GmbH<br />

Waldaschaff (D), ZNL Kreuzlingen<br />

Leubernstrasse 6<br />

8280 Kreuzlingen<br />

Telefon +41 840 - 204 060<br />

Telefax +41 840 - 204 080<br />

Email info_ch@muenzkontor.ch<br />

Internet http://www.muenzkontor.ch/<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein: Literatur, Medaillen, Banknoten,<br />

Zubehör, Farbmünzen, Fußball, gefährdete Tiere,<br />

Geschichte der Seefahrt, Kleinmünzen,<br />

Olympische Spiele<br />

Länder: Arabische Staaten, Baltikum, China,<br />

Commonwealth, Deutschland, Frankreich, Italien,<br />

Mexiko, Niederlande, Österreich, Polen, Russland,<br />

Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Thailand,<br />

Tschechien, Türkei, USA, Ukraine, Ungarn<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

<strong>Die</strong> Eurpäische Prägeanstalt<br />

Wien, Utrecht oder Rom<br />

Lassen Sie sich überraschen,<br />

wie andere Ländern, den Euro prägen.<br />

Wir berichten über den Besuch<br />

einer Prägeanstalt in Europa.<br />

Das Aktionshaus<br />

Eine Vielzahl von Aktionshäusern gibt es in<br />

Europa, die Münzen und Medaillien versteigern.<br />

Wir besuchen eines und berichten darüber.<br />

Münzserie<br />

Platon und Aluminium zu Münzmetallen<br />

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| <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> 04/12

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