Podologie Hausbesuche professionell durchführen (Vorschau)
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3März 2012 · 63. Jahrgang<br />
www.podologie.de<br />
Podo<br />
logie<br />
Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />
Verlag Neuer Merkur, Postfach 46 08 05, 80916 München<br />
B 3113 E<br />
Journal für die <strong>professionell</strong>e medizinische Fußpflege<br />
<strong>Hausbesuche</strong> <strong>professionell</strong> <strong>durchführen</strong><br />
Mit der richtigen Organisation und Planung Seite 8<br />
Malignes Melanom an der Fußsohle<br />
Unter dem Verdacht einer Verruca vulgaris plantaris Seite 14<br />
Muskeln: das natürliche Gesundheitspaket<br />
Wichtig für Sie und Ihre Patienten Seite 23
Praxisorientiert - praxisoptimiert<br />
Praktisch<br />
Wo vielen Füßen auf die Beine geholfen wird, muss die Einrichtung<br />
praktisch und hygienisch einwandfrei sein. Bei der modernen Serie<br />
der neuen GERLACH Fußpflegeschränke sind sämtliche Funktionen<br />
dort, wo sie hingehören - in Griffnähe. So lassen sich zum Beispiel<br />
alle Instrumente direkt am Arbeitsplatz aufbewahren.<br />
Formvollendet<br />
GERLACH Praxis-Elemente zeichnen sich durch elegantes Design<br />
aus und lassen sich zu harmonischen patientenfreundlichen<br />
Lösungen verbinden. Damit sich der Patient wohlfühlt und Ihnen die<br />
Arbeit Spaß macht.<br />
Ergonomisch<br />
Patientenstühle und Arbeitsstühle sind so ausgerichtet, dass sich ihre<br />
Position ganz individuell variieren lässt. Das ist Ergonomie am<br />
Arbeitsplatz: Die technische Ausstattung passt sich an den Behandler<br />
und die jeweilige Arbeitssituation an und nicht umgekehrt.<br />
EDUARD GERLACH GmbH, Postfach 1249, 32292 Lübbecke, Telefon +49 (0)5741/330-0, Fax +49 (0)5741/347300, www.gehwol.de<br />
Importeur Österreich: SYNPHARMA GmbH, Postfach 4, A-5300 Hallwang bei Salzburg, Telefon +43 (0)662 /661375-0, Fax +43 (0)662/661941<br />
Importeur Schweiz: SIMON KELLER AG, Lyssachstrasse 83, CH-3400 Burgdorf, Telefon +41 (0)34/4200800, Fax +41 (0)34/4200801
Editorial<br />
Ambulante podologische Versorgung:<br />
Eine Herausforderung …<br />
NEU!<br />
Nicht selten werden podologische/<br />
fußpflegerische <strong>Hausbesuche</strong> als<br />
„Stiefkind“ in der täglichen Arbeit<br />
angesehen und entsprechend gehandhabt.<br />
Denn sie sind mit einem deutlich<br />
höheren Aufwand und zusätzlich mit erheblicher<br />
körperlicher Belastung für den<br />
Podologen verbunden.<br />
Doch auch der podologische Hausbesuch<br />
fordert qualitativ hochwertige Arbeit<br />
– und diese unter Berücksichtigung<br />
aller Hygiene-Vorschriften. Beides allerdings<br />
bei einer Tätigkeit außerhalb<br />
der Praxis miteinander in Einklang zu<br />
bringen, bedarf schon einiger Überlegungen,<br />
perfekter Organisation sowie<br />
spezieller Anschaffungen.<br />
Aus meinem Kollegenkreis weiß ich, dass<br />
Fußpfleger und Podologen nicht selten<br />
denken: „Oje, heute schon wieder <strong>Hausbesuche</strong>!“<br />
Und so ging es mir auch. Als<br />
ich vor 16 Jahren meine Tätigkeit als<br />
Fußpflegerin begann, waren schon damals<br />
<strong>Hausbesuche</strong> sehr gefragt. Zu Beginn<br />
waren es drei bis vier Patienten pro<br />
Tag. Doch diese Zahl steigerte sich<br />
schnell, und bald hatte ich zehn und mehr<br />
„aushäusige“ Termine täglich.<br />
Aufgrund der hohen Anschaffungskosten<br />
für ein <strong>professionell</strong>es Equipment<br />
stellte ich mir eine preiswertere, eher<br />
provisorische Ausrüstung zusammen, in<br />
der Annahme, dass diese ausreichend<br />
sei und schon „irgendwie“ ginge.<br />
Doch unpraktische Taschengriffe und<br />
viel zu schwere Gerätschaften ließen<br />
meine Arme – salopp ausgedrückt –immer<br />
länger werden und machten aus einer<br />
Patientenwohnung im 5. Stock eine<br />
gefühlte Eiger-Nordwand. Hinzu kam<br />
das ständige lästige Ein- und Auspacken<br />
des Motors sowie der vielen Dosen, die<br />
zudem nicht richtig<br />
schlossen und<br />
deshalb immer<br />
wieder aufgingen.<br />
Auch wurden die<br />
direkten Arbeitsbedingungen<br />
–<br />
harte Küchenstühle<br />
mit dem Bein der<br />
Patientin oder des Patienten auf dem<br />
Schoß – immer mehr zur körperlichen<br />
Herausforderung. Die Arbeitsbedingungen<br />
insgesamt waren oftmals umständlich<br />
und sehr belastend. All das brachte<br />
mich irgendwann an meine Grenzen;<br />
und natürlich litt auch die Qualität meiner<br />
Arbeit darunter. Als dann auch noch<br />
einige organisatorische Dinge „daneben<br />
gingen“, wurde aus der Unzufriedenheit<br />
eine gewisse Ablehnung.<br />
So konnte und wollte ich nicht weiterarbeiten.<br />
Doch Veränderungen ergeben<br />
bekanntlich nur dann Sinn, wenn sie gut<br />
durchdacht sind. Und so brachte dann<br />
eine Analyse der gesamten Situation sowie<br />
der erforderlichen Maßnahmen zu<br />
deren Änderung den erforderlichen Wandel.<br />
Mit neuer, diesmal <strong>professionell</strong>er<br />
Ausstattung und einer gut durchdachten<br />
Organisation bewältige ich heute die<br />
besonderen Anforderungen, welche <strong>Hausbesuche</strong><br />
mit sich bringen. Dabei mache<br />
ich immer wieder die Erfahrung: Es ist<br />
durchaus möglich, diese qualitativ hochwertig<br />
zu meistern – nicht nur zur Zufriedenheit<br />
meiner Patienten, sondern<br />
auch zu meiner eigenen!<br />
In dem Beitrag „Mit der richtigen Organisation<br />
und Planung: <strong>Hausbesuche</strong><br />
<strong>professionell</strong> <strong>durchführen</strong>“ finden Sie alles<br />
Wichtige zu diesem Thema; zu lesen<br />
ab Seite 8.<br />
Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Krankenschwester,<br />
Dozentin, Fachautorin<br />
Ich wünsche Ihnen eine interessante und<br />
informative Lektüre<br />
Ihre<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 3<br />
HELLMUT RUCK GmbH<br />
Daimlerstraße 23<br />
D - 75305 Neuenbürg<br />
fon +49 ( 0)7082. 944 20
DIABETESTAG<br />
<strong>Podologie</strong><br />
2 012<br />
<strong>Podologie</strong><br />
29. September 2012<br />
in Freising<br />
Programm der Veranstaltung<br />
Der <strong>Podologie</strong> Diabetestag 2012 wendet sich an<br />
Podologen und qualifizierte Fußpfleger.<br />
Das praxisbezogene Programm besteht aus<br />
Fach-Informationen, Diskussionen und<br />
persönlichem Erfahrungsaustausch.<br />
Hautveränderungen bei Diabetikern<br />
erkennen und richtig einschätzen<br />
Prof. Dr. med. Dietrich Abeck, Diabetologe in München,<br />
Fachbeirat der Zeitschrift <strong>Podologie</strong> (angefragt)<br />
Versorgung von Diabetikerfüßen:<br />
Darauf kommt es bei der<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit an<br />
Dr. med. Esther Maria Preuß, Internistin und Diabetologin<br />
mit diabetologischer Schwerpunktpraxis in Freising<br />
Anschließend Fragen und Diskussion.<br />
4<br />
Fortbildungspunkte<br />
Spangenversorgung bei Diabetikern – worauf ist zu achten?<br />
Martin Schmid, Podologe in München (angefragt)<br />
Zusatzausbildung Wundassistent/in DDG und<br />
Wundassistent/in DGfW WAcert®: Voraussetzungen,<br />
Inhalte, Vorteile<br />
Dr. med. Wolf-Rüdiger Klare, Internist und Diabetologe, Geschäftsführer und<br />
Gründungsmitglied des Deutschen Instituts für Wundheilung (DIW), Radolfzell<br />
Anschließend Fragen und Diskussion.<br />
Spezielle Schuhversorgung beim diabetischen Fußsyndrom<br />
Georg Seeßle, Orthopädieschuhtechniker, Erding<br />
Frühbucher-Rabatt<br />
bis 31. Juli 2012!<br />
Abonnenten 109,- Euro<br />
Nichtabonnenten 129,- Euro<br />
Anmeldecoupon per Fax +49 89/3189 05-38<br />
Alle Preise verstehen sich inkl. gesetzl. MwSt.<br />
Informationen und Teilnahmebedingungen unter www.vnm-akademie.de<br />
Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer An -<br />
mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung mit<br />
allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Se mi -<br />
nar ge bühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin eine<br />
Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung dient.<br />
Anmeldung<br />
z Hiermit melde ich mich<br />
ver bind lich zum Diabetestag<br />
am 29. September 2012 an:<br />
n Ja, ich bin einverstanden,<br />
dass Sie mich ggf. per<br />
E-Mail/Telefon über weitere<br />
Verlagsangebote informieren.<br />
n Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. Kundennummer und Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />
Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />
n Ich bin rhw-Abonnent/-in. n Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />
Kundennr.<br />
Name/Vorname E-Mail<br />
Telefon/Fax<br />
Straße/Nr. PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teilnahme stor -<br />
nieren, müssen wir Ihnen die gesamte Kursgebühr in<br />
Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre Teil nahme vor dem<br />
An meldeschluss, müs sen wir 30,– Euro Bearbeitungs -<br />
gebühr erheben.<br />
Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satz -<br />
per son als Vertretung schicken.<br />
Podo<br />
logie<br />
#<br />
Absage: Der Veranstalter<br />
Verlag Neuer Merkur<br />
GmbH behält sich das<br />
Recht vor, die Se mi nare<br />
aus wichtigem Grund<br />
ab zusagen. Änderungen<br />
und Irrtümer vor behalten.<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon:<br />
(0 89) 31 89 05-54,<br />
Fax:<br />
(0 89) 31 89 05-38<br />
Coupon ausschneiden,<br />
ggf. kopieren und<br />
einsenden an:<br />
vnm-Akademie,<br />
Postfach 60 06 62,<br />
81206 München
Inhalt<br />
Editorial<br />
AmbulantepodologischeVersorgung:<br />
EineHerausforderung… 3<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
Mitmachenundgewinnen! 6<br />
BeiderHellmutRuckGmbH:<br />
KostengünstigerLieferservicefürSie 6<br />
ImOnline-Kiosk… 6<br />
JetztaufderBeautyInternationalinDüsseldorf:<br />
Nagelspangenselbstausprobieren! 6<br />
UnterzuckerungenbeiDiabetesreduzieren:<br />
Hypoglykämie-TagebuchhilftIhrenPatienten 7<br />
Esistsoweit:<br />
DerneueGreppmayr-Katalog2012isterschienen! 7<br />
Im Fokus<br />
Mit der richtigen Organisation und Planung:<br />
<strong>Hausbesuche</strong> <strong>professionell</strong> <strong>durchführen</strong> 8<br />
Die podologische Versorgung<br />
der Patienten zu Hause stellt<br />
spezielle Anforderungen an<br />
den Fußprofi. Worauf es hier<br />
ankommt, das erfahren Sie in<br />
dem Beitrag von PODOLOGIE-<br />
Autorin Beatrix Negel-Riegel.<br />
Für die Praxis<br />
DieneueB/S-SpangeClassicmitMagnetpoint:<br />
Applikationjetztnochkomfortabler! 12<br />
UnterdemVerdachteinerVerruca<br />
vulgarisplantaris:<br />
MalignesMelanomanderFußsohle 14<br />
Fü̈reineeffektiveNagelpilz-Therapie:<br />
SanfteAblösungmykotischenNagelmaterials 17<br />
DieserAusgabeliegenjeweilseineBeilagederBastian-<br />
WerkeGmbH,München,beisowiederConventus<br />
Congressmanagement&MarketingGmbH,Jena,der<br />
GreppmayrGmbH,Neuried,undderHealthandBeauty<br />
HoldingGmbH,Karlsruhe.Wirbittenumfreundliche<br />
Beachtung.<br />
Journal<br />
Interview:<br />
SofindenSie„Ihre“<br />
Behandlungsliege!20<br />
WichtigfürSieund<br />
IhrePatienten:<br />
Muskeln:DasnatürlicheGesundheitspaket 23<br />
Recht & Geld<br />
IhreRechtebeimKauf/TeilII:<br />
DiewichtigstenFragenzu<br />
Garantie,Gutscheinundmehr 25<br />
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
„ImInternetgibtesvieleGraubereiche“ 28<br />
Produkte<br />
QualitätzugünstigenPreisen<br />
SSO4U-Spange<br />
vonMCImedicalcareinstrumentsUG 33<br />
Besondersgutverträglich<br />
Laufwunder ® Sensitivbalm<br />
vonFranzLüttickeGmbH 33<br />
BewährterSchrankinneuemGewand<br />
GerlachFußpflegeschrankAT/NTclean<br />
vonEduardGerlachGmbH 33<br />
MitübersichtlichemFarbpunktesystem<br />
medCap-System<br />
vonBusch&Co.KG 33<br />
OptimalePflege<br />
CuraMar ® SpecialCare<br />
vonBASTIAN-WerkGmbH 34<br />
Profi-BlasenpflasterfürdieFerse<br />
Compeed ® Fersenpflaster<br />
vonJohnson&JohnsonConsumer<br />
HealthCareGermany 34<br />
Farben-FrühlingfürdieFußnägel<br />
Nagellacke2012<br />
vonAKZENTdirectGmbH 34<br />
Impressum 34<br />
Titelbild: © Ye Liew – Fotolia.com<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
09.03.–11.03.2012 BEAUTY INTERNATIONAL<br />
Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- und<br />
Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />
Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />
Telefon (02 11) 45 60–01<br />
E-Mail info@<br />
messe-duesseldorf.de<br />
21.04.2012 Ernährung und Diabetisches<br />
Nürnberg Fußsyndrom<br />
Seminar<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
28.04.–29.04.2012 Beauty Forum<br />
Leipzig<br />
Kosmetik-Fachmesse für<br />
<strong>professionell</strong>e Kosmetik<br />
Messe Leipzig<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@<br />
health-and-beauty.com<br />
05.05.–06.05.2012 COSMETICA<br />
Stuttgart<br />
Kosmetik-Fachmesse in der<br />
Neuen Messe Stuttgart<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
05.05.–06.05.2012 GUT zu FUSS<br />
Stuttgart<br />
Fuß-Fachmesse mit Fachkongress<br />
in der Messe Stuttgart<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
15.09.–16.09.2012 COSMETICA<br />
Wiesbaden Kosmetik-Fachmesse<br />
Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
06.10.–07.10.2012 Fuss 2012<br />
Kassel<br />
Fachmesse und Kongress für<br />
Podologen und Fußpfleger,<br />
Stadthalle Kassel<br />
Info: Zentralverband der Podologen<br />
und Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V.<br />
Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />
E-Mail m.geismann@zfd.de<br />
www.fuss2012.com<br />
03.11.–04.11.2012 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
Mitmachen und<br />
gewinnen!<br />
Auch in diesem Monat steht<br />
wieder ein Internet-Quiz für<br />
Sie bereit! Auf unserer Homepage<br />
www.podologie.de finden<br />
Sie fünf Fragen, welche<br />
Sie als Fußprofi sicherlich<br />
leicht beantworten können.<br />
Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir drei Einkaufsgutscheine<br />
der Moerser Firma Gharieni im Wert von je 100,- Euro. Die Gewinner<br />
werden im Mai in Ausgabe 5 der <strong>Podologie</strong> bekannt gegeben.<br />
Bei der Hellmut Ruck GmbH:<br />
Kostengünstiger Lieferservice für Sie<br />
Bei der Firma Hellmut<br />
Ruck, Neuenbürg,<br />
entstehen keine<br />
hohen Kosten bei einer<br />
Lieferung mit der hauseigenen<br />
Spedition. Lediglich<br />
ein günstiger Pauschalbetrag<br />
von 100,- Euro fällt<br />
bei Lieferung (nur innerhalb<br />
Jetzt auf der Beauty International in Düsseldorf:<br />
Nagelspangen selbst ausprobieren!<br />
Anlässlich der Beauty<br />
International in Düsseldorf<br />
haben Sie am Messestand<br />
der 3TO GmbH<br />
die Möglichkeit, unter <strong>professionell</strong>er<br />
Anleitung die<br />
Nagelkorrekturspangen<br />
podofix ® und COMBIped ®<br />
selbst am Modellnagel zu<br />
testen. Dank wertvoller<br />
Anwendungs-Tipps, die Sie in<br />
kostenlosen 15-Minuten-Workshops<br />
erhalten, wird es Ihnen<br />
auch in der Praxis leichtfallen,<br />
eine Spange zu setzen.<br />
Nutzen Sie diese Gelegenheit<br />
und überzeugen Sie sich selbst<br />
Deutschlands) sowie der Einweisung<br />
durch das Team von<br />
Ruck an. Alle georderten<br />
Produkte werden<br />
damit bis zu ihrem Aufstellungsort<br />
transportiert.<br />
Zusätzlich kümmert sich<br />
das Ruck-Team um die Entsorgung<br />
des Verpackungsmaterials. red<br />
Im Online-Kiosk …<br />
… können Sie jetzt auch die <strong>Podologie</strong> downloaden, und zwar unter:<br />
www.onlinekiosk.de/index.php?id=14&productID=190975&<br />
catalogID=369<br />
Hier steht die Zeitschrift ab Ausgabe 10/2011 als Jahresabo oder<br />
Einzelheft zum Kauf für Sie bereit.<br />
von der schnellen und einfachen Anwendung<br />
der beiden Spangensysteme. Allerdings<br />
ist die Teilnehmerzahl begrenzt<br />
und eine Anmeldung erforderlich (vorab<br />
auf www.3to.de oder direkt am Messestand:<br />
Beauty International Düsseldorf,<br />
Halle 09, Stand G16).<br />
red<br />
(Bild: ©N-Media-Images – Fotolia.com) (Foto: © ferkelraggae – Fotolia.com)<br />
6 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Aktuelles<br />
Unterzuckerungen bei Diabetes reduzieren:<br />
Hypoglykämie-Tagebuch hilft Ihren Patienten<br />
Einfach wirksam<br />
Vier von fünf Diabetikern kennen das<br />
Gefühl, wenn der Blutzuckerspiegel<br />
fällt: Die Konzentration lässt nach, man<br />
beginnt zu schwitzen, fühlt sich zittrig<br />
und wird unruhig. Weil ihnen Zucker als<br />
„Treibstoff“ fehlt, funktionieren Gehirn<br />
und andere wichtige Organe nur noch<br />
eingeschränkt.<br />
Die Unterzuckerung gehört zu den gefürchteten<br />
Komplikationen bei Diabetes.<br />
Mit Insulin behandelte Diabetiker haben<br />
ein besonders hohes Risiko für Hypoglykämien.<br />
Diese können allerdings<br />
auch bei der Behandlung mit Tabletten<br />
zur Senkung des Blutzuckers auftreten.<br />
Fällt der Blutzuckerspiegel nur leicht,<br />
können sich Diabetiker mit oftmals<br />
schnell wirksamen Kohlenhydraten wie<br />
Traubenzucker oder zuckerhaltigen Limonaden<br />
selbst helfen. Bei schweren Unterzuckerungen<br />
droht Bewusstlosigkeit.<br />
Wird dieser „hypoglykämische Schock“<br />
nicht rechtzeitig oder gar nicht behandelt,<br />
kann dies im schlimmsten Fall zum<br />
Tod führen.<br />
So perfekt wie die Bauchspeicheldrüse<br />
in einem gesunden Körper kann kein<br />
Diabetiker seinen Stoffwechsel einstellen.<br />
Deshalb sind Hypoglykämien niemals<br />
vollständig zu vermeiden. Ihre Intensität<br />
und Häufigkeit lassen sich jedoch<br />
deutlich reduzieren, wenn mögliche<br />
Ursachen, Symptome und die richtige<br />
Reaktion auf erste Anzeichen bekannt<br />
sind. Dieses Wissen sollten Angehörige<br />
und Kollegen mit den betroffenen<br />
Diabetikern teilen, um im Notfall<br />
eingreifen zu können.<br />
Das Hypoglykämie-Tagebuch auf dem<br />
Diabetes-Portal DiabSite informiert rund<br />
um das Thema Unterzuckerungen und<br />
gibt nützliche Tipps zu ihrer Vermeidung.<br />
Diabetiker können sich unter www.<br />
diabsite.de außerdem ein persönliches<br />
Hypoglykämie-Tagebuch herunterladen<br />
und gemeinsam mit dem behandelnden<br />
Arzt den Ursachen für zu niedrige Blutzuckerwerte<br />
auf die Spur kommen.<br />
„Mit dem Hypoglykämie-Tagebuch wollen<br />
wir das Risiko für Unterzuckerungen<br />
minimieren und die Lebensqualität von<br />
Diabetikern steigern“, so Helga Uphoff,<br />
Initiatorin der Internet-Plattform Diab-<br />
Site. Als Diabetikerin kennt sie unangenehme<br />
Hypoglykämien aus eigener<br />
Erfahrung. „Durch mein Wissen habe ich<br />
heute kaum noch Unterzuckerungen“,<br />
versichert Uphoff. Unter das Motto „Stop<br />
Hypo“ hat sie den für das Tagebuch neuen<br />
Bereich „Unterzuckerungen“ auf<br />
ihrem Diabetes-Portal erstellt.<br />
Das ursprünglich von Dr. Ramiro Antuña<br />
de Alaíz auf Spanisch geschriebene Hypoglykämie-Tagebuch<br />
hat der Fachpsychologe<br />
Diabetes (DDG), Dr. Axel Hirsch,<br />
ins Deutsche übertragen. Diabetiker<br />
konnten es sich bis vor einigen Jahren<br />
als Broschüre bestellen. Dann wurde es<br />
nicht mehr aufgelegt. Jetzt steht eine<br />
vollständig überarbeitete Version des Tagebuchs<br />
in der Rubrik Unterzuckerungen<br />
auf DiabSite bereit; zu finden unter:<br />
www.diabsite.de/diabetes/unterzuckerungen/index.html.<br />
red<br />
(Foto: ©N-Media-Images – Fotolia.com)<br />
Der erste Schritt bei Nagelpilz<br />
Wirksame Vorbehandlung:<br />
Durch eine schmerzlose<br />
Entfernung des pilzbefallenen<br />
Nagelteils<br />
Selektiv keratolytische<br />
Wirkung<br />
Einfache Anwendung:<br />
1 mal täglich, 1 bis 3 Wochen<br />
Es ist so weit:<br />
Der neue Greppmayr-Katalog 2012<br />
ist erschienen!<br />
Der neue Katalog 2012 aus dem Hause<br />
Greppmayr präsentiert sich in einem<br />
neuen, frischen Look. Die Produktgruppen<br />
Callusan Cremeschäume, Callusan<br />
Fußcremes sowie auch die Unguisan-Familie<br />
wurden übersichtlich zusammengestellt<br />
und beschrieben. Besonders<br />
hervorgehoben wird die überarbeitete,<br />
noch bessere Blue Light Lampe,<br />
die mit ihrer höheren Lichtleistung<br />
jetzt das Anbringen<br />
von Spangen<br />
noch einfacher und<br />
schneller macht.<br />
Sie finden den Katalog auch als Beilage<br />
in dieser Ausgabe der <strong>Podologie</strong>.<br />
Die Produkte sind im Großhandel und<br />
bei der Firma erhältlich. Weitere Informationen<br />
unter www.callusan.de oder<br />
unter Telefon (0 89) 7 59 69 69–0. red<br />
www.pierrefabre-dermatologie.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 7<br />
Mehr für die Dermatologie
Im Fokus<br />
Mit der richtigen Organisation und Planung:<br />
<strong>Hausbesuche</strong><br />
<strong>professionell</strong> <strong>durchführen</strong><br />
Von Beatrix Negel-Riegel, Podologin, Berlin<br />
Um <strong>Hausbesuche</strong> nicht zum (auch körperlichen)<br />
Stress werden zu lassen, ist gute Planung unerlässlich.<br />
So ist es beispielsweise nicht sinnvoll,<br />
schweres und unhandliches Equipment einzusetzen.<br />
Denn durch die zu schleppende Ausstattung<br />
und eine ungünstige Körperhaltung beim Arbeiten<br />
wird der Rücken stark belastet und schmerzt<br />
nach kürzester Zeit. Schon allein deshalb lohnt<br />
sich die Anschaffung einer hochwertigen<br />
<strong>professionell</strong>en Ausstattung.<br />
(Fotos: ©Eduard Gerlach GmbH)<br />
Die folgenden Punkte sollen<br />
Ihnen als Gerüst dienen<br />
für eine hochwertige<br />
ambulante Arbeit – unter<br />
Berücksichtigung des Arbeitsschutzes<br />
und der Hygienerichtlinien<br />
für den Patienten<br />
sowie für Sie als Therapeuten.<br />
Das „A und O“:<br />
die Ausstattung<br />
Schauen Sie sich verschiedene<br />
Modelle vorab auf<br />
Fachmessen an!<br />
Viele namhafte Firmen bieten<br />
speziell angefertigte Koffer<br />
oder Taschen für den mobilen<br />
Dienst an. Es gibt Kombinationen<br />
mit Rollen, leichte Koffer<br />
aus Aluminium sowie einen<br />
„Ruck“-Sack. Um hier die passende<br />
Wahl zu treffen, empfiehlt<br />
es sich, folgende Aspekte<br />
zu beachten:<br />
z Lässt sich der Koffer gut einund<br />
ausladen und gegebenenfalls<br />
auch in öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln problemlos<br />
mitführen, und wie schwer<br />
ist er?<br />
z Der Koffer sollte ohne Aufwand<br />
funktionsbereit und<br />
mit einem hochwertigen,<br />
geräuscharmen Fußpflegegerät,<br />
einer Lichtquelle sowie<br />
einer Lupenleuchte ausgestattet<br />
sein. Bei Nasstechnik<br />
ist auf einen Auslauf-<br />
schutz, bei der Trockentechnik<br />
auf eine Absaugung zu<br />
achten. Die Ausstattung sollte<br />
zudem zweckmäßig sein,<br />
um mit einfachen Handgriffen<br />
die Geräte bedienen zu<br />
können.<br />
z Wie pflegeleicht und gut zu<br />
reinigen ist die Innenausstattung?<br />
z Wie praktisch ist die Begleittasche<br />
mit dem Zubehör?<br />
z Wie ergonomisch und damit<br />
rückenschonend lässt sich<br />
das Ganze transportieren?<br />
Können Sie beides auf einem<br />
Wagen vor sich herfahren<br />
oder wie einen „Trolley“ hinter<br />
sich herziehen? Oder lässt<br />
es sich körpernah tragen<br />
mit einer statischen Ge-<br />
wichtsverteilung, etwa am<br />
Rücken mit einem Rucksack<br />
oder diagonal über die<br />
Schultern?<br />
Doch nicht nur ein körperschonender<br />
Transport ist wichtig,<br />
sondern auch die Arbeitshaltung<br />
vor Ort. Ältere Menschen,<br />
die zu Hause versorgt werden,<br />
sind oft körperlich so eingeschränkt,<br />
dass es beschwerlich<br />
ist, ihre Beine zu lagern<br />
und auch noch eine angemessene<br />
Sitzposition einzunehmen.<br />
Eine stativähnliche höhenverstellbare<br />
Beinstütze ist<br />
da sehr nützlich. So liegt die<br />
Last der Patientenbeine nicht<br />
auf dem Bein des Therapeuten,<br />
sondern sicher, in angemessener<br />
Höhe, frei und gut<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Im Fokus<br />
zugänglich. Für die Sitzposition<br />
des Behandlers empfiehlt<br />
sich ein Falthocker. Denn dessen<br />
niedriger Sitz – in Kombination<br />
mit der Fußstütze – ermöglicht<br />
gute Flexibilität und<br />
eine ergonomische Sitzposition<br />
für Schultern und Rücken.<br />
Diese Arbeitsmaterialien<br />
gehören dazu<br />
Was nehme ich mit zum Hausbesuch?<br />
Was brauche ich wirklich<br />
und was ist überflüssig?<br />
Diese Fragen sollten Sie sich<br />
bereits beim „Kofferpacken“<br />
stellen. Sie benötigen:<br />
z Instrumentensätze: Da die<br />
Hygienerichtlinien für die<br />
<strong>Podologie</strong> in Deutschland<br />
nicht einheitlich sind, sollte<br />
man darauf achten, welche<br />
Vorgaben vom jeweiligen<br />
Gesundheitsamt angegeben<br />
sind. In der Regel werden in<br />
Folie eingeschweißte, mit<br />
Chargennummer und Datum<br />
gekennzeichnete Instrumente<br />
auch in Set-Form anerkannt.<br />
Hierbei ist darauf zu<br />
achten, dass die Spitzen der<br />
Instrumente durch einen<br />
Mulltupfer oder ein Silikonhütchen<br />
geschützt sind, um<br />
die Folie beim Transport<br />
nicht zu beschädigen. Die Silikonkappen<br />
(100 Stück kosten<br />
zirka 24,- Euro) dienen<br />
auch zum Schutz vor Beschädigung<br />
der bereits benutzten<br />
Instrumente beim<br />
Transport. Somit bleiben beispielsweise<br />
die Spitzen von<br />
Zangen unversehrt.<br />
Ratsam ist es außerdem, einen<br />
Instrumentensatz zusätzlich<br />
dabei zu haben, falls<br />
man einen Ersatz braucht.<br />
z Spezialinstrumente und Fräser:<br />
Es gibt Instrumente und<br />
Fräser, die nicht bei jedem<br />
Patienten zum Einsatz kommen,<br />
wie etwa Hohlmeißel,<br />
Nagelspalter, Hartmetallfräser,<br />
Rosenfräser usw. Dennoch<br />
sollten Sie davon stets<br />
zwei oder drei einpacken,<br />
damit Sie für alle Eventualitäten<br />
gerüstet sind.<br />
z Skalpell und Hohlmeißelklingen:<br />
Diese Einmalprodukte<br />
sollten in angemessener Anzahl<br />
(nicht „abgezählt“) und<br />
in verschieden Größen griffbereit<br />
vorhanden sein. Auch<br />
die Auswahl verschiedener<br />
Klingen sollten Sie für jeden<br />
Behandlungsfall entsprechend<br />
berücksichtigen.<br />
z Steriles Verbandsmaterial:<br />
Auch beim Hausbesuch erlebt<br />
man immer wieder Überraschungen:<br />
Ein eben erst<br />
eingetretener Glassplitter,<br />
eine frische Schürfwunde<br />
nach einem Sturz, eine frisch<br />
geöffnete Blase – all das<br />
kann Sie erwarten. Für diese<br />
Fälle ist es wichtig, das<br />
richtige Verbandsmaterial in<br />
Form von sterilen Kompressen,<br />
Schlauchverband (TG,<br />
Stülpa …) oder adhäsive<br />
Mullbinden (wie Rinki-Binden,<br />
PH-Haft) sowie Fixierpflaster<br />
zur Hand zu haben.<br />
z Pflegeprodukte für Haut und<br />
Nägel: Bei <strong>Hausbesuche</strong>n<br />
findet man alle möglichen<br />
Hautzustände vor. Die einen<br />
Patienten werden von ihren<br />
Angehörigen so gut versorgt,<br />
das die Haut in Ordnung ist.<br />
Andere leben allein und haben<br />
niemanden, der ihnen<br />
hilft, die Füße abzutrocknen<br />
oder sie einzucremen. Dann<br />
ist es der Podologe, der beim<br />
Hausbesuch eine kurze Hautreinigung<br />
besonders im Interdigitalbereich<br />
durchführt<br />
und im Anschluss an die Behandlung<br />
ein Pflegeprodukt<br />
aufträgt. Leider bleibt es oft<br />
wegen der Rahmenbedingungen<br />
beim einmaligen<br />
Eincremen alle vier bis sechs<br />
Wochen. Aus diesem Grund<br />
ist es wichtig, mehrere Produkte<br />
in kleinen Fläschchen<br />
oder Tübchen griffbereit zu<br />
haben, um hier eine optimale<br />
Versorgung <strong>durchführen</strong> zu<br />
können. Auch Nagel-Öl bewährt<br />
sich hier.<br />
z Desinfektionsmittel: Nicht<br />
nur zur Reinigung von Haut<br />
und Nägeln von Schmutz<br />
und Fusseln empfiehlt es<br />
sich, Feuchttücher mit Desinfektionsmittel<br />
dabei zu haben.<br />
Diese Tücher sind einem<br />
Spray wegen der Belastung<br />
der Atemwege durch<br />
Aerosole vorzuziehen. Zur<br />
Dekontamination der Haut<br />
eignet sich Prontoman ® 75 ml<br />
als Hautvorbereitung und<br />
Hornhautweicher. Das Mittel<br />
ist besonders schonend,<br />
da es keinen Alkohol enthält.<br />
Weil die hygienischen Bedingungen<br />
im Umfeld der<br />
Patienten nicht immer optimal<br />
sind, bieten sich zur<br />
Flächendesinfektion spezielle<br />
Flächendesinfektionstücher<br />
an. Mit diesen lässt<br />
sich das Equipment wirkungsvoll<br />
nach einer Behandlung<br />
reinigen, sodass<br />
für den nächsten Patienten<br />
wieder alles sauber ist.<br />
z Schnelle Helfer: Hierzu zählen<br />
Nagelmasse, Druck- und<br />
Reibungsschutz sowie Sulci-<br />
Protectoren. All dies nimmt<br />
sehr wenig Platz in Anspruch<br />
und dient der gezielten Therapie<br />
bei eingewachsenen<br />
Nägeln, brüchigen Nagelplatten<br />
und Druckstellen. So<br />
Auch Flächendesinfektion<br />
nicht vergessen!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 9
Im Fokus<br />
Für eine perfekte Organisation<br />
Bei der Planung des Hausbesuchs sollten Sie<br />
gleich bei der Anmeldung der Patienten neben<br />
dem Namen, der korrekten Anschrift und dem genauen<br />
Termin bzw. Datum noch weitere wichtige<br />
Fragen klären:<br />
z Hat der Patient akute Beschwerden?<br />
z Wurde er vom Arzt an uns verwiesen?<br />
z Liegt eine Heilmittelverordnung vor? Wenn ja, unbedingt<br />
nach dem Ausstellungsdatum (28 Tage gültig)<br />
fragen und bei welcher Krankenkasse er ist.<br />
z Hat der Patient keine Heilmittelverordnung: Fragen<br />
Sie nach seinen Beschwerden und ob eine komplette<br />
Fußbehandlung durchgeführt werden soll oder nur<br />
eine Teilbehandlung. Klären Sie auch gleich die Kosten<br />
der Behandlung sowie der Hausbesuchspauschale.<br />
z Fragen Sie auch noch nach, ob er von der Zuzahlung<br />
in der Apotheke befreit ist.<br />
z Bitten Sie den Patienten, seine Medikamentenliste,<br />
und – falls vorhanden – Blutwerte oder Diabetiker-<br />
Pass zum Termin zurechtzulegen.<br />
z Der Patient sollte zudem darüber informiert werden,<br />
dass ein Hausbesuch seine Anwesenheit voraussetzt<br />
und er nicht einen anderen Termin wahrnimmt.<br />
Mit diesen Informationen können Sie dann die Unterlagen<br />
für den Ersttermin vorbereiten und brauchen vor<br />
Ort nicht mehr an so vieles zu denken.<br />
Gleichen Sie zuvor aber auch nochmals die Telefonnummer<br />
des Patienten ab, um anrufen zu können,<br />
falls Sie sich verspäten oder seine Adresse<br />
nicht finden.<br />
Das Zeitfenster des Termins sollte für den Patienten<br />
plusminus eine Stunde bis zwei Stunden betragen.<br />
Je nach Verkehrslage oder Zustand des vorher behandelten<br />
Patienten kann es zu Zeitverschie-bungen<br />
kommen. Dieser Puffer lässt Sie ruhig und konzentriert<br />
bei jedem Patienten die Arbeit auch hygienisch<br />
fachgerecht erledigen.<br />
Der Termin wird so vereinbart, wie er von der Tour her<br />
passt. Denn „Sternfahrten“ kosten nur Zeit und<br />
unnötig Benzin. Sollten die Patienten mit der Terminplanung<br />
nicht zufrieden sein, dann bitten Sie sie, in<br />
die Praxis zu kommen. Dort ist eine individuelle Planung<br />
besser möglich.<br />
Bei der Dokumentation ist es besonders wichtig,<br />
dass man bei der Anschrift auch alle Details einträgt<br />
wie etwa Beispielstraße 5, 3.Etage, rechter<br />
Gang; oder bei Pflegeheimen die Station und Zimmernummer.<br />
Grundsätzlich empfiehlt es sich, zusätzlich die Telefonnummern<br />
von Angehörigen oder dem Pflegedienst<br />
zu notieren, für den Fall, dass Sie einmal vor<br />
verschlossener Tür stehen. (Im Übrigen könnte ja immer<br />
auch etwas passiert sein.)<br />
Mit einer solchen Planung haben Sie die Zügel in der<br />
Hand und können ohne Stress und Hektik den<br />
Hausbesuchstag erledigen. Die Patienten wissen,<br />
was sie erwartet, und Sie als Therapeut können ruhig<br />
und konzentriert von Patient zu Patient fahren.<br />
können Sie ohne großen<br />
Aufwand therapeutisch<br />
wirken.<br />
z Zellstofftupfer oder Mull:<br />
zum hygienischen Sondieren.<br />
Um die Instrumente<br />
beim Transport zu<br />
schützen, kann man die<br />
Zangenspitzen mit einem<br />
Mulltupfer versehen. Dieser<br />
Tupfer dient dann<br />
nicht nur zum Schutz vor<br />
Beschädigung der sterilen<br />
Folie sondern auch<br />
gleichzeitig zum Abstreifen<br />
beim Sondieren. Befinden<br />
sich mehrere Tupfer<br />
in einem Set, so verfügen<br />
Sie zudem über ein<br />
steriles Medium zur Reinigung<br />
im Fall einer möglichen<br />
Verletzung.<br />
z Tamponaden: Ob steril<br />
oder unsteril – Tamponaden<br />
sind wichtige Hilfsmittel,<br />
gerade bei der<br />
sanften Nagelkorrektur.<br />
Besonders im Fall von Risikopatienten<br />
sind diese<br />
das Hilfsmittel der Wahl.<br />
Aber auch bei kleinen<br />
Verletzungen im Sulcus<br />
stellen sterile Tamponaden<br />
nach einer Wundreinigung<br />
oder -desinfektion<br />
eine korrekte Wundversorgung<br />
dar.<br />
z Zur Unterstützung der Behandlung:<br />
Hier sind Präparate<br />
wie Betaisadona-<br />
Salbe, Sprühflaster, Prontoman<br />
® , Hornhautweicher,<br />
Ringerlösung unerlässlich.<br />
– Betaisadona-Salbe dient<br />
der desinfizierenden Wundbehandlung.<br />
– Prontoman ® hilft Ihnen<br />
bei der Vorbereitung von<br />
Haut- und Nagelbehandlungen<br />
sowie als Wundspüllösung.<br />
– Ringerlösung dient zur<br />
Wundspülung ohne Desinfektion.<br />
– Sprühpflaster wird bei<br />
kleinen oberflächlichen<br />
Verletzungen eingesetzt.<br />
z Sensibilitätstets: Fehlen<br />
dürfen auch wederStimmgabel<br />
nach Rydel Seiffer,<br />
noch Mikrofilament und<br />
Tip-Therm. Denn damit lassen<br />
sich Kontrolluntersuchungen<br />
der Sensibilität<br />
<strong>durchführen</strong> (ein- bis zweimal<br />
pro Jahr).<br />
Unerlässlich:<br />
Hygienemaßnahmen<br />
Hygiene spielt bei <strong>Hausbesuche</strong>n<br />
ebenfalls eine wesentliche<br />
Rolle, da man ansonsten<br />
zum Überträger „von Haustür<br />
zu Haustür“ wird. Um hygienisch<br />
einwandfreie Arbeit zu<br />
leisten, bedarf es einer gut<br />
überlegten Routine. So empfiehlt<br />
es sich, pro Patient je ein<br />
Hygieneset zurechtzulegen.<br />
Diese Sets bestehen aus einem<br />
Mundschutz, einem Paar<br />
Handschuhe, einem Desinfektions-Reinigungstuch<br />
und einer<br />
kleinen Mülltüte (Tipp:<br />
Frühstücksbeutel). Diese dient<br />
während der Behandlung als<br />
Abwurf. Nach jeder Fußbehandlung<br />
werden die Instrumente<br />
wieder mit Silikonhütchen/Mulltupfer<br />
gesichert und<br />
in einer fest verschließbaren<br />
Box abgelegt. Außerdem wird<br />
alles,was man während der<br />
Behandlung angefasst hat, mit<br />
einem Desinfektions-Reinigungstuch<br />
abgewischt –von der<br />
Sprayflasche über das Geräte-<br />
Display bis hin zur Lupenleuchte,<br />
der Fußstütze und dem<br />
Falthocker. Dies nimmt maximal<br />
zwei Minuten in Anspruch<br />
und sollte zur Routine werden.<br />
Erst danach werden die Handschuhe<br />
ausgezogen und die<br />
Hände desinfiziert.<br />
Zurück in der Praxis geben<br />
Sie die Instrumente in den üblichen<br />
Hygienekreislauf. Die<br />
Gerätschaften wie Koffer, Beinstütze<br />
und Tasche unterziehen<br />
Sie einer gründlichen Wischdesinfektion,<br />
und auch das<br />
Handstück der Fräser muss<br />
gereinigt werden.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Beatrix Negel-Riegel<br />
Podologin, Wundtherapeutin,<br />
Krankenschwester<br />
Am Mahlbusen 8<br />
16321 Bernau<br />
E-Mail beatrix_riegel@<br />
web.de<br />
10 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Für die Praxis<br />
Die neue B/S-Spange-Classic mit Magnetpoint:<br />
Applikation jetzt noch<br />
komfortabler!<br />
Von Reinhold Kraus, Nürnberg<br />
Eine Blattfeder zur Regulierung von eingewachsenen<br />
Nägeln – diese Innovation wurde vor 25<br />
Jahren von Bernd Stolz erstmalig vorgestellt. Seine<br />
wegweisende Idee und das physikalische<br />
Funktionsprinzip haben sich bis heute bewährt.<br />
Das Verfahren kann im Grundsatz nicht verbessert<br />
werden, denn: Die Blattfeder ist eine natürliche<br />
Kraft und nagelschonende Möglichkeit zur<br />
Gesundformung eines eingewachsenen Nagels.<br />
Wirksame Verbesserungen waren daher nur<br />
noch in der Applikationstechnik oder bei den<br />
Materialeigenschaften möglich. Genau diese<br />
Optimierung ist dem Erfinder und Podologen<br />
Bernd Stolz jetzt perfekt gelungen.<br />
Bei der technisch neu konzipierten<br />
B/S-Spange-<br />
Classic richtet sich der<br />
Fokus auf den innovativen<br />
Magnet-Applikator und den damit<br />
optimierten Applikationsablauf.<br />
Die neue B/S-Spange-<br />
Classic hat einen Magnetpoint,<br />
der im mittigen Bereich<br />
der Spange platziert ist. Gleichzeitig<br />
wurde der Applikator<br />
mit einem Magneten ausgestattet.<br />
Dadurch gestaltet sich<br />
die praktische Handhabung<br />
erheblich einfacher und unkomplizierter.<br />
Denn die Spange<br />
kann mit dem magnetischen<br />
Applikator aufgenommen<br />
und ohne besondere<br />
Haltevorrichtung auf diesem<br />
fixiert werden. Daraus ergibt<br />
sich die Möglichkeit, wie mit<br />
dem ehemaligen Stahlapplikator,<br />
die B/S-Spange von der<br />
Nagelmitte aus auf dem Nagel<br />
zu applizieren, oder wie<br />
mit dem bisherigen Multiapplikator,<br />
von einem Nagelrand<br />
zum anderen zu arbeiten;<br />
und dies alles mit nur<br />
einem Applikator!<br />
Optimierung bei<br />
gewohnter Arbeitsweise<br />
Das Ermitteln der richtigen<br />
Spangengröße bleibt bei der<br />
B/S-Spange unverändert.<br />
Durch die Fixierung der Spange<br />
auf dem Magnetapplikator<br />
ergeben sich einerseits<br />
zwei Alternativen zum Klebstoffauftrag<br />
und andererseits<br />
zwei Möglichkeiten der Applikation<br />
auf den Nagel. So<br />
kann der B/S-Basic-Kleber auf<br />
die gesamte Fläche der Spange<br />
aufgetragen werden und<br />
B/S-Spange mit Magnetpoint<br />
und magnetischem Applikator<br />
der Aktivator kommt dann auf<br />
den Nagel. Oder man arbeitet<br />
umgekehrt, indem man<br />
den Aktivator auf die Spange<br />
aufträgt und den Basic-Kleber<br />
auf den Nagel gibt. (Dabei ist<br />
darauf zu achten, dass man<br />
diesen nicht zu dünn aufgeträgt.)<br />
Im Anschluss daran<br />
muss die B/S-Spange, die am<br />
magnetischen Applikator anhaftet,<br />
sofort wie gewohnt auf<br />
den Nagel appliziert werden<br />
– entweder von einem Nagelrand<br />
zum anderen oder von<br />
der Nagelmitte aus nach links<br />
und rechts zum seitlichen Nagelrand<br />
hin.<br />
(Fotos: ©Bernd Stolz GmbH)<br />
1 2 3<br />
Abb. 1: Die Applikatoren liegen in drei<br />
Größen vor.<br />
Abb. 2: Nach dem Beschleifen und<br />
Reinigen der Nagelplatte wird diese<br />
ausgemessen.<br />
Abb. 3: Die Enden der Spange werden<br />
zurechtgeschliffen.<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Für die Praxis<br />
Sollte jene Variante gewählt werden, bei<br />
welcher der Auftrag des Aktivators auf<br />
den Nagel erfolgt, so ist der gesamte Nagel<br />
einschließlich der Spange anschließend<br />
zu reinigen, wozu ein mit B/S-Reiniger<br />
befeuchteter Tupfer benutzt wird.<br />
Mit diesem wischt man über die gesamte<br />
Nagelplatte. Dabei wird der Magnetpoint<br />
von der Spange wie auch der Aktivator<br />
auf der Nagelplatte entfernt.<br />
Anschließend folgt das Egalisieren der<br />
Übergänge der B/S-Spange hin zum Nagel.<br />
Sollte der Patient Schmerzen verspüren<br />
oder sind die natürlichen Rückstellkräfte<br />
der Spange zu hoch, wird diese<br />
an den seitlichen Enden dünner geschliffen.<br />
Alternativ kann auch die gesamte<br />
B/S-Spange dünner geschliffen<br />
werden. Bei dieser Variante der Applikation<br />
sind abschließend die gesamte<br />
Nagelplatte sowie die Spange mit B/S-<br />
Basic-Kleber zu versiegeln.<br />
Wird im Gegensatz dazu nicht der Aktivator,<br />
sondern der Basic-Kleber zur Verklebung<br />
der Spange auf den Nagel aufgetragen,<br />
so ist eine Abschlussversiegelung<br />
nicht mehr erforderlich. Allerdings<br />
muss dann vor dem Egalisieren der Spangenränder<br />
und der eventuell erforderlichen<br />
Spannungskorrektur die vollständige<br />
Trocknung des Klebers abgewartet<br />
werden. Diese beträgt etwa vier Minuten.<br />
Der Magnetpoint wird dann am besten<br />
mit einem mit B/S-Reiniger befeuchteten<br />
Tupfer abgewischt.<br />
Noch leichter: Das perfekte Finish<br />
Die übliche abschließende Versorgung<br />
des Nagels durch Tamponieren, Desinfizieren<br />
oder Anlegen von Salbenverbänden<br />
ist uneingeschränkt möglich.<br />
Darüber hinaus kann der Nagel auch<br />
lackiert werden. Wie anhand der Bilder<br />
zu sehen ist, sind also keine komplizierten<br />
Griffe mit Pinzette und B/S-Spange<br />
erforderlich. Auch das Wenden des Magnetapplikators<br />
erübrigt sich. Insgesamt<br />
sind dies in der Summe entscheidende<br />
Schritte hin zu einer noch einfacheren<br />
und sichereren Applikation.<br />
Ab 9. März 2012 werden die neuen B/S-<br />
Spangen und der magnetische Applikator<br />
zur Verfügung stehen. – Just-intime<br />
zum 25-jährigen Geburtstag der<br />
B/S-Spange!<br />
g<br />
Weitere Informationen sind erhältlich<br />
bei:<br />
Bernd Stolz GmbH<br />
Fuggerstraße 36a<br />
92224 Amberg<br />
Telefon (0 96 21) 2 21 88<br />
E-Mail info@bs-spange.de<br />
4<br />
Abb. 4: Der Aktivator kann direkt auf<br />
die B/S-Spange oder auf den Nagel<br />
aufgetragen werden. Entsprechend<br />
wird der Basic-Kleber dann auf die<br />
Nagelplatte oder die Spange gegeben.<br />
5<br />
Abb. 5: Das Andrücken der Spange<br />
erfolgt dann vom Nagelrand her …<br />
6<br />
7<br />
Abb. 6 und 7: … oder von der Mitte<br />
jeweils zum rechten und linken Nagelrand<br />
hin.<br />
8<br />
Abb. 8: Anschließend erfolgt das Egalisieren<br />
bzw. die Spannungskorrektur.<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 13<br />
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Für die Praxis<br />
Unter dem Verdacht einer Verruca vulgaris plantaris:<br />
Malignes Melanom<br />
an der Fußsohle<br />
Von Dr. med. Pierre Foss, Wadern<br />
Podologen werden oftmals von Kunden aufgesucht,<br />
die eine Behandlung von Warzen oder<br />
Clavi wünschen. Doch selbst bei „Allerweltsproblemen“<br />
gilt es, immer wieder wachsam zu sein.<br />
Der folgende Fall zeigt, wie bedeutsam es ist,<br />
vermeintliche Viruswarzen und Clavi an den Fußsohlen<br />
genau unter Lupenvergrößerung und bei<br />
ausreichender Beleuchtung anzusehen. Bei der<br />
kleinsten diagnostischen Unsicherheit muss ein<br />
Hautarzt zu Rate gezogen werden, um ein malignes<br />
Geschehen auszuschließen.<br />
Im Sommer 2011 stellte sich<br />
eine 52-jährige Patientin<br />
wegen eines seit sechs Monaten<br />
bestehenden bräunlichen<br />
Knotens an ihrer linken<br />
Fußsohle in der Praxis vor. Dieser<br />
hatte sich aus einem braunen<br />
Fleck entwickelt. Da die<br />
Patientin von einer Warze<br />
(Verruca) ausging, war sie bis<br />
dahin unbesorgt geblieben,<br />
zumal ihrer Meinung nach die<br />
Hautveränderung möglicherweise<br />
durch sportliche Betätigung<br />
ausgelöst wurde.<br />
Der Befund<br />
Die Gesamtbetrachtung und<br />
der Verlauf ließen allerdings<br />
nicht auf eine übliche Viruswarze<br />
oder ein traumatisches<br />
Ereignis schließen. So wurde<br />
eine baldige chirurgische Entfernung<br />
(Exzision) des Knotens<br />
empfohlen.<br />
Die Histologie ergab ein amelanotisches<br />
(nichtpigmentiertes)<br />
malignes Melanom von<br />
fünf Millimeter Dicke, das bis<br />
in die Tiefe des Fettgewebes<br />
reichte. In der Universitäts-<br />
Hautklinik erfolgte eine Nachexzision<br />
sowie Entfernung<br />
verdächtiger Lymphknoten<br />
der linken Leiste, die eine Metastasierung<br />
des malignen Melanoms<br />
zeigten. Der Hautdefekt<br />
an der Fußsohle wurde<br />
mit Hilfe eines Transplantats<br />
aus der rechten Leiste gedeckt.<br />
Der weitere Verlauf dieser sehr<br />
bösartigen Erkrankung bleibt<br />
abzuwarten.<br />
Deutliche Hinweise<br />
Die Detailfotos (Abb. 2/3) beweisen<br />
eindrucksvoll, dass<br />
Punkt- und Schlotblutungen<br />
kein sicherer Hinweis für eine<br />
harmlose Viruswarze sind.<br />
Alle verrucösen Veränderungen,<br />
in denen sich Pigmenteinlagerungen,<br />
Rötungen oder<br />
kleine Geschwüre zeigen, sind<br />
verdächtig für einen malignen<br />
Prozess. Dies muss man sich<br />
stets vor Augen führen und deshalb<br />
sehr aufmerksam sein.<br />
(Fotos: ©Dr. med. Pierre Foss)<br />
1 2<br />
Abb. 1: Die Hautveränderung besteht an einer nicht typischen belastungsabhängigen Stelle an der medialen Fußinnenkante.<br />
Sie ist 6 mm groß, oval und knotig, bräunlich pigmentiert mit verrucöser Oberfläche.<br />
Abb. 2: Links eine Detailansicht ohne Öl-Immersion: Das Hautleistenbild ist gestört. Es gibt keine typischen Verhornungen<br />
oder Randwallhyperkeratosen, wie sie bei Warzen oder Clavi zu erwarten wären. Dieser „Fleck“ steht isoliert in der Haut.<br />
Rechts: Detailansicht mit Öl-Immersion (die Öl-Auftragung bewirkt eine bessere Transparenz der Hornschicht): Sehr gut zu<br />
sehen sind viele schwarzbraune Punktblutungen sowie eine zentrale Grauzone.<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Im Verdachtsfall: Stellen Sie diese Fragen<br />
Um mehr Klarheit bei einem verdächtigen Befund zu gewinnen,<br />
ist es unabdingbar, den Patienten genauer zu befragen:<br />
1. Wie lang besteht diese Hautveränderung?<br />
2. Ist die Hautveränderung Folge einer Verletzung?<br />
3. Wenn ja, können Sie sich an den akuten Anlass erinnern?<br />
4. Ist die Hautveränderung von selbst aufgetreten und eventuell<br />
gewachsen?<br />
5. Hat sich diese Hautveränderung farblich verändert?<br />
6. Wurde die Hautveränderung schon vorbehandelt?<br />
7. War an dieser Stelle schon einmal eine Warze? Gibt es an<br />
sonstigen Stellen bekannte Viruswarzen?<br />
8. War vorher an dieser Stelle ein Muttermal oder brauner<br />
Fleck?<br />
9. Hat ein Hautarzt diese Hautveränderung schon mit Lupe<br />
oder Mikroskop angesehen?<br />
Werden die Fragen 4, 5 und 8 mit „Ja“ beantwortet oder kann<br />
der Kunde keine eindeutigen Aussagen treffen, so besteht Malignitätsverdacht<br />
bzw. Abklärungsbedarf. Der Podologe sollte<br />
dann keine Behandlung beginnen und dem Patienten empfehlen,<br />
zuerst und umgehend einen Hautarzt aufzusuchen. Diese<br />
Empfehlung sollte dokumentiert werden. Zudem könnte der<br />
Patient auf das von den Gesetzlichen Krankenkassen bezahlte<br />
Hautkrebs-Screening hingewiesen werden. Dieses wird ab<br />
dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre bezahlt. Diesen Hinweis<br />
sollten Sie vor allem auch dann geben, wenn am Bein oder Fuß<br />
viele Muttermale vorhanden sind.<br />
1<br />
2<br />
Fußpfleger und<br />
Podo logen aufgepasst!<br />
Die neue <strong>Podologie</strong>- & Fuß-<br />
Fachmesse gliedert sich in:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Parallel zur COSMETICA<br />
Stuttgart, 05.–06.05.2012<br />
<br />
<br />
<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
3<br />
3<br />
Abb. 3: Auflichtmikroskopisches Bild, 20-fache Vergrößerung<br />
mit Öl-Immersion: Hier erkennt man sehr gut die zahlreichen<br />
Punktblutungen (1). Diese entstehen durch die Zerquetschung<br />
der obersten Hautkapillaren zwischen der<br />
Hornschicht und dem Melanom, aus denen dann geringe<br />
Mengen von Blut austreten. Im Untergrund sind graue,<br />
teils schwärzliche Pigmenteinlagerungen (2) zu sehen, die<br />
leicht mit Blutungen verwechselt werden können. Da es<br />
sich um ein amelanotisches malignes Melanom handelt,<br />
fehlen die typischen Schwarzpigmente des Melanoms. Am<br />
Rand des Tumors sind sehr gut die weißlichen korkenzieherartigen<br />
Schweißdrüsengänge (3) sichtbar, die in dessen<br />
Mitte fehlen.<br />
Veranstalter:<br />
<br />
<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 15
Abb. 4: 50-fache Vergrößerung unter Öl-Immersion aus der<br />
Mitte des Knotens: Die Punktblutungen sind über den Knoten<br />
verteilt, darunter zeigen sich tief in der Haut liegende<br />
graue Pigmente. In großen Teilbereichen fehlen die Schweißporen,<br />
die Hautleistenstruktur ist nicht mehr zu erkennen.<br />
4<br />
6<br />
Abb. 6: Zustand der rechten Leiste nach Transplantatentnahme<br />
und Sicherung des Hautdefektes mit Klammerpflaster.<br />
Linke Leiste: Zustand nach Lymphknoten-Entfernung.<br />
5<br />
Abb. 5: Zustand vier Tage nach der Nachexzision mit einem<br />
zwei Zentimeter großen Sicherheitsabstand und Deckung<br />
mit künstlicher Haut zur Konditionierung des Wundgrundes<br />
für das Endtransplantat.<br />
Die in den Fotos sichtbaren<br />
grauen Farbpigmente stellen<br />
die Melanomzellen dar. Die<br />
korrekte Einschätzung der<br />
farblichen Befunde an den<br />
Fußsohlen kann allerdings<br />
selbst für den Spezialisten<br />
schwierig sein, vor allem dann,<br />
wenn die Pigmente tief liegen<br />
oder von Blutungen überlagert<br />
werden.<br />
Zudem muss man bedenken,<br />
dass maligne Melanome an<br />
den Fußsohlen meist schon<br />
sehr dick sind, bis sie auffällig<br />
und knotig werden. Denn<br />
Ausgezeichnet * bei Nagelpilz:<br />
Medikament<br />
des Jahres<br />
2011<br />
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leicht anzuwenden, leicht zu entfernen<br />
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dringt rasch in den Nagel ein<br />
starke Wirkung, lang anhaltend<br />
beschleunigtes Nagelwachstum<br />
günstiger Preis<br />
*Quellen: „Medikament des Jahres 2011“ in der Kategorie Nagelpilz - verliehen durch den Bundesverband deutscher Apotheker e.V. in der Kategorie Nagelpilz. - Handbuch zur Empfehlung in der Selbstmedikation, 12. Repräsentative<br />
Umfrage in deutschen Apotheken, Öko-Test Magazin Ausgabe 8/2010 – S. 11 Neue Produkte im Test (getestet wurde Ciclopoli 8% Nagellack, identisch mit Ciclopoli gegen Nagelpilz), Top-Marke 2011 Der Marken Kompass, Ausgabe 1/2012<br />
Ciclopoli® gegen Nagelpilz Wirkstoff: 8% Ciclopirox. Zusammensetzung: 1 g wirkstoffhaltiger Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox. Sonstige Bestandteile: Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol, Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser.<br />
Anwendungsgebiete: Durch Dermatophyten und/oder andere Ciclopirox-sensitive Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen der Nägel. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung). Nebenwirkungen:<br />
Sehr selten Rötung, Schuppung, Brennen und Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen: 3,3 ml und 6,6 ml.<br />
Apothekenpflichtig. Stand: September 2011. Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.
die massive Hornschicht an<br />
den Fußsohlen bewirkt durch<br />
deren Spannung, dass hier ein<br />
Melanom –auch bedingt durch<br />
die Gewichtsbelastung – nach<br />
innen in die Fußsohle hineingedrückt<br />
wird und erst spät<br />
nach außen wächst. Darüber<br />
hinaus begünstigt die gute<br />
Blut- und Lymphversorgung<br />
der Füße die hohe Metastasierungsrate<br />
dieser „akrolentiginösen“<br />
Melanome. Da deren<br />
Prognose schlecht ist, stellen<br />
entsprechende Tumore eine<br />
echte Lebensgefährdung der<br />
Patienten dar. Der aufmerksame<br />
Podologe kann hier mit<br />
der umgehenden Weiterleitung<br />
des Patienten an den Arzt<br />
wirklich Leben retten. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dr. med. Pierre Foss<br />
Hautarzt, Allergologie,<br />
Naturheilverfahren<br />
Berater des ANA-PODO-<br />
Service<br />
Kräwigstr. 8–10<br />
66687 Wadern<br />
Telefon (0 68 71) 83 37<br />
Telefax (0 68 71) 83 57<br />
E-Mail info@hautarzt-foss.de<br />
www.hautarzt-foss.de<br />
Für eine effektive Nagelpilz-Therapie:<br />
Sanfte Ablösung mykotischen Nagelmaterials<br />
Insgesamt sind die Zehennägel<br />
viermal so häufig von einer<br />
Onychomykose betroffen<br />
wie die Fingernägel, und in<br />
60 Prozent aller Fälle ist die<br />
Großzehe infiziert.<br />
Da Nagelpilz nicht von selbst<br />
heilt und ansteckend ist, muss<br />
er behandelt werden. Die Therapie<br />
ist allerdings häufig<br />
langwierig und die Heilungsrate<br />
mit 25 bis 50 Prozent eher<br />
niedrig. Zudem ist die Rückfallquote<br />
hoch. Hierfür sorgen<br />
vor allem die Pilzsporen, die<br />
sich in den Hohlräumen des<br />
infizierten Nagelmaterials festsetzen<br />
und dort monatelang<br />
unbehelligt von systemischen<br />
und topischen Antimykotika<br />
überleben können.<br />
Die Entfernung des infizierten<br />
Nagelmaterials mit einer Harnstoffsalbe<br />
als Vorbehand-lung<br />
vor der eigentlichen antimykotischen<br />
Therapie verbessert<br />
in einem solchen Fall die Behandlungsergebnisse.<br />
Eine offene<br />
multizentrische Studie zur<br />
Behandlung der Onychomykose<br />
mit Fluconazol mit und<br />
ohne vorheriger atraumatischer<br />
Nagelentfernung (Fräki<br />
et al. 1997) bestätigt dies.<br />
Die Pierre Fabre Laboratoires<br />
haben mit ONYSTER ® eine<br />
einfach anwendbare, atraumatische<br />
Vorbehandlung für die<br />
Anwendung zu Hause entwickelt.<br />
Bereits nach ein bis<br />
drei Wochen zeigt sich der Erfolg<br />
der Therapie.<br />
Das ONYSTER ® -Set besteht<br />
aus einer Salbe mit 40 Prozent<br />
Urea sowie ergonomisch geformten,<br />
wasserfesten Pflastern.<br />
Die okklusive Wirkung<br />
dieser Spezial-Pflaster ist wesentlich<br />
für den Therapieerfolg,<br />
da so eine optimale Wirkung<br />
der Salbe auf den Nagel über<br />
24 Stunden garantiert wird.<br />
Die stark keratolytische Wirkung<br />
von Urea weicht die<br />
Wasserstoffbrücken des Keratins<br />
auf und sorgt so für eine<br />
schmerzfreie Ablösung des<br />
betroffenen Nagelanteils. Das<br />
gesunde Nagelkeratin und<br />
damit der mykosefreie Nagelanteil<br />
bleibt dabei erhalten.<br />
Nach ein bis drei Wochen löst<br />
sich der erkrankte Nagelanteil<br />
vom Nagelbett ab und<br />
kann von einem Podologen/<br />
einer Fachkraft entfernt werden.<br />
Im Anschluss kann mit<br />
der Behandlung des Nagelbettes<br />
mit antimykotischer<br />
Creme begonnen werden.<br />
ONYSTER ® -Salbe enthält neben<br />
Urea 40 Prozent hautschützende<br />
Vaseline und 20<br />
Prozent Lanolin. red<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 17
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Journal<br />
Interview:<br />
So finden Sie „Ihre“<br />
Behandlungsliege!<br />
Von Barbara von Wirth M. A., Witten<br />
Die Behandlungsliege ist mit das „Aushängeschild“<br />
einer podologischen/fußpflegerischen<br />
Praxis. Neben dem Komfort, den sie Ihren Kunden<br />
bietet, entscheidet sie auch darüber, wie<br />
bequem und rückengesund Sie arbeiten können.<br />
Doch für welches Modell soll man sich entscheiden?<br />
Angebot und Liegenausstattung sind vielfältig<br />
und die Preisspanne ist dabei erheblich.<br />
Worauf kommt es also beim Kauf an? <strong>Podologie</strong>-<br />
Autorin Barbara von Wirth sprach mit dem Fachmann<br />
für Behandlungsliegen Diplom-<br />
Ingenieur Sammy Gharieni.<br />
z Herr Gharieni, der Kauf einer<br />
Behandlungsliege ist zwar<br />
nicht „ein Bund fürs Leben“,<br />
doch eine Entscheidung für<br />
die nächsten 10 bis 15 beruflichen<br />
Jahre. Worauf sollte man<br />
dabei achten?<br />
Sammy Gharieni: Mit der Anschaffung<br />
einer Behandlungsliege<br />
entscheidet man nicht<br />
Individuell und qualitativ hochwertig<br />
Mit einer Großhandelsgesellschaft für Kosmetik, Fußpflege<br />
und Medizintechnik startete Diplom-Ingenieur Sammy<br />
Gharieni 1992 sein Unternehmen in Duisburg. Heute ist<br />
die Gharieni GmbH einer der international führenden Hersteller<br />
hochwertiger Behandlungsliegen und -geräte für die<br />
Bereiche Fußpflege/<strong>Podologie</strong>, Spa und Kosmetik. Besonderes<br />
Markenzeichen der Firma ist die hauseigene Entwicklung<br />
sowie die qualitätskontrollierte, speziell auf Kundenwünsche<br />
ausgerichtete rasche Produktion von Liegen<br />
und Einrichtungen.<br />
Wer sich vor Ort informieren und die Produkte kennenlernen<br />
möchte, kann dies in den Ausstellungsräumen der Firma in<br />
Moers ebenso wie in den Niederlanden und Belgien tun.<br />
Natürlich ist die Gharieni GmbH aber auch auf allen wichtigen<br />
nationalen und internationalen Messen sowie Kongressen<br />
zu finden. Weitere Infos unter: www.gharieni.de<br />
Dipl.-Ing. Sammy<br />
Gharieni, Inhaber und<br />
Geschäftsführer der<br />
Gharieni GmbH im niederrheinischen<br />
Moers<br />
nur darüber, wie angenehm<br />
die Kunden sitzen und wie<br />
leicht und ergonomisch man<br />
selbst arbeitet. Man trifft damit<br />
auch die Entscheidung,<br />
welche Behandlungen in der<br />
Praxis künftig angeboten werden<br />
können.<br />
Damit der Kauf eines Behandlungsstuhls<br />
auf lange Sicht ein<br />
Erfolg und keine teuer bezahlte<br />
Fehlentscheidung wird,<br />
muss man sich zunächst genau<br />
überlegen, für welche Aufgaben<br />
dieser benötigt wird:<br />
Soll er ausschließlich für fußpflegerische<br />
Maßnahmen eingesetzt<br />
werden? Oder werden<br />
beispielsweise auch Fußreflexzonenmassage<br />
oder gar<br />
kosmetische Behandlungen<br />
angeboten? Dann empfiehlt<br />
es sich, ein Modell zu wählen,<br />
das sich komplett in eine Liege<br />
umwandeln lässt.<br />
Wer hingegen überwiegend<br />
Wellness-Anwendungen<br />
durchführt und die Liege nur<br />
gelegentlich für Fußbehandlungen<br />
in Anspruch nimmt, der<br />
ist mit einer Wellness-Liege<br />
gut beraten, bei der sich das<br />
Fußteil abnehmen lässt. Denn<br />
nur dann hat man rundherum<br />
freien Zugriff auf die Füße.<br />
Aber auch mögliche künftige<br />
Entwicklungen der Praxis sind<br />
in die Überlegungen mit einzubeziehen.<br />
Denn das, was ich<br />
zum Beispiel als Berufsanfänger<br />
zunächst anbiete, muss ja<br />
nicht dem Angebot entsprechen,<br />
welches ich vielleicht in<br />
drei Jahren offerieren will.<br />
Mit entscheidend sind zudem<br />
die räumlichen Gegebenheiten.<br />
Wer über eine große Kabine<br />
verfügt, der kann ein größeres<br />
und damit in der Regel<br />
luxuriöseres Modell wählen<br />
als derjenige, der sich für einen<br />
Platz sparenden Behandlungsstuhl<br />
entscheiden muss.<br />
z Gibt es weitere „Basics“, die<br />
vor einer Kaufentscheidung<br />
zu bedenken sind?<br />
Gharieni: Ja. Auch an das Umfeld<br />
einer Praxis ist in diesem<br />
Zusammenhang zu denken.<br />
Wer überwiegend anspruchsvolle<br />
Kunden hat, etwa in einer<br />
Großstadt, und wer sich<br />
hier von der Konkurrenz abheben<br />
will, der ist mit einer<br />
exklusiven Behandlungsliege<br />
gut beraten. Legen die Kunden<br />
hingegen mehr Augenmerk<br />
auf eine rein podologische<br />
bzw. fußpflegerische<br />
Behandlung, so kann auch ein<br />
Modell mit weniger „Extras“<br />
in Frage kommen.<br />
z Welche Kriterien sind bei einer<br />
Behandlungsliege ein unverzichtbares<br />
„Muss“?<br />
Gharieni: Als wesentlicher<br />
Aspekt ist hier die Ein- und<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Motorisierung … auch bei<br />
Behandlungsstühlen<br />
Ausstiegshöhe zu nennen. Der<br />
Behandlungsstuhl sollte sich<br />
mindestens auf 55 cm absenken<br />
lassen, damit auch kleinere<br />
oder körperlich eingeschränkte<br />
Kunden angenehm<br />
Platz nehmen können. Inzwischen<br />
gibt es sogar Stühle, die<br />
eine Ein- und Ausstiegshöhe<br />
von nur 46 cm bieten.<br />
Komfortabel gerade für ältere<br />
Kunden ist zudem eine so genannte<br />
Ein- und Ausstiegshilfe.<br />
Sie sorgt dafür, dass sich die<br />
Sitzfläche beim Platznehmen<br />
sowie beim Verlassen des Behandlungsstuhls<br />
leicht nach<br />
vorn neigt. Mittlerweile werden<br />
sogar Stühle angeboten,<br />
die nach der Behandlung herunterfahren,<br />
dann die Sitzfläche<br />
automatisch in eine waagerechte<br />
Position bringen und<br />
erst danach die Ausstiegshilfe<br />
aktivieren. Dies empfinden<br />
gerade ältere Kunden als ausgesprochen<br />
angenehm, denn<br />
es gibt ihnen mehr Sicherheit.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
ist die Hebekraft und Belastbarkeit<br />
einer Behandlungsliege.<br />
Hier sollten 160 kg als „geprüft“<br />
ausgewiesen sein. Zudem<br />
darf ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor<br />
nicht fehlen,<br />
so dass die Hubkraft insgesamt<br />
bei 200 kg liegt – damit<br />
auch schwere Kunden sicher<br />
Platz nehmen können.<br />
Aus hygienischen Gründen ist<br />
außerdem darauf zu achten,<br />
Journal<br />
Inzwischen hat sich bei Behandlungsliegen die<br />
Ausstattung mit mindestens zwei Motoren<br />
durchgesetzt. Mit diesen lassen sich die Liegenhöhe<br />
und Sitzneigung einstellen, ohne dass<br />
man dabei rückenungesund in Beugehaltung<br />
heben muss. Zu achten ist jedoch darauf, dass<br />
beide Motoren synchron arbeiten. Denn nur<br />
das ermöglicht den Kunden eine durchgängig<br />
angenehme ergonomische Sitzhaltung.<br />
Comfort-Behandlungsliegen verfügen über insgesamt<br />
fünf Motoren. Hier lassen sich auch<br />
die Rückenlehne und die beiden Beinteile stufenlos automatisch verstellen. Eine kabellose Handfernbedienung<br />
gewährt dabei eine einfache, praktische Bedienung der Motoren. Wer „hands free“<br />
arbeiten möchte, für den empfiehlt sich ein Fußpedal. Wichtig ist dabei, dass beide leicht zu handhaben<br />
sind und Memory-Funktionen bieten. Das ist ab drei Motoren sinnvoll. Denn mit diesen<br />
können verschiedene Positionen der Liege programmiert und abgerufen werden – für ein noch<br />
praktischeres, angenehmeres Arbeiten. Wichtig ist zudem, dass das Fußpedal einen stabilen Stand<br />
auf dem Boden hat.<br />
dass die Liegenbasis ebenso wie<br />
deren Rückseite reinigungsfreundlich<br />
konzipiert sind.<br />
Besonders hygienisch und einfach<br />
zu reinigen ist zudem eine<br />
nahtlose Polsterung. Allerdings<br />
sind Polsterauflagen mit<br />
Nähten meist dicker, weicher<br />
und damit bequemer. Für welche<br />
Art der Polsterung man sich<br />
entscheidet, sollte auch davon<br />
abhängen, ob die Fußpflege<br />
eher medizinischer oder mehr<br />
kosmetisch augerichtet ist.<br />
z Unverzichtbar für den Behandler<br />
ist ergonomisches Arbeiten.<br />
Worauf muss man in diesem<br />
Zusammenhang achten?<br />
Gharieni: Für den Erhalt der<br />
Rückengesundheit empfiehlt<br />
es sich, die Arbeitsposition so<br />
oft wie möglich zu wechseln.<br />
Das heißt, es ist ratsam, abwechselnd<br />
im Sitzen und Stehen<br />
zu arbeiten. Deshalb sollte<br />
die maximale Arbeitshöhe<br />
des Behandlungsstuhls bei<br />
mindestens 120 cm, besser<br />
noch bei 140 cm liegen. Die<br />
Sitzfläche wird dabei nach<br />
hinten geneigt. Das lässt den<br />
Kunden nicht nur angenehm<br />
sitzen, sondern es können auch<br />
seine Fersen im Stehen gut<br />
behandelt werden. Im Übrigen<br />
bietet sich diese Position für<br />
den Behandler auch im Sitzen<br />
an. So hat er einen optimalen<br />
Blick auf den Plantarbereich.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
– ebenso wie bei übergewichtigen<br />
Kunden – ist die Standfestigkeit<br />
einer Behandlungsliege<br />
zu erwähnen. Nur ein<br />
möglichst großer Unterbau garantiert<br />
Kippsicherheit!<br />
Auch das ist wichtig: die Medizinnorm EN 60601<br />
Die Normenreihe EN 60601 definiert Sicherheitsanforderungen<br />
und ergonomische Forderungen an medizinische elektrische<br />
Geräte sowie für medizinische Systeme.<br />
In der <strong>Podologie</strong>/medizinischen Fußpflege unterliegen Behandlungsliegen<br />
dem Medizinproduktegesetz (MPG). Es<br />
handelt sich hierbei um Medizinprodukte der Klasse 1. Die<br />
CE-Kennzeichnung der Liege muss sich dabei auf die Norm<br />
60601 beziehen. Eine entsprechende Kennzeichnung wie<br />
etwa „Die Liege entspricht den Anforderungen nach EN<br />
60601-1“ findet sich üblicherweise im Anhang der Bedienungsanleitung<br />
einer Liege. Fehlt darin dieser Bezug, handelt<br />
es sich nicht um ein Medizinprodukt!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 21<br />
(Foto: ©Gharieni GmbH)<br />
1202006 Foto: © DX/iStockpohoto<br />
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Garantie-Paket: Was steckt<br />
wirklich drin?<br />
Wenn Sie sich ausführlich bei einem<br />
Anbieter Ihrer Wahl beraten lassen,<br />
dann nehmen Sie nicht nur die Behandlungsliege<br />
ausgiebig „unter die<br />
Lupe“. Erkundigen Sie sich ebenso<br />
nach dessen Kunden-Service und<br />
Garantie-Leistungen. Bieten Letztere<br />
mehr als die gesetzlich geregelte<br />
„Gewährleistungspflicht“, die gemeinhin<br />
als „Garantie“ verstanden wird?<br />
(Die Gewährleistungspflicht garantiert<br />
– sofern im Kaufvertrag keine andere<br />
Regelung festgelegt ist –, dass<br />
der Hersteller einen Mangel beseitigen<br />
muss, der beim Verkauf der Neuware<br />
bestanden hat.)<br />
Bei allem, was über die 24-monatige<br />
Mängelgewährleistung hinausgeht,<br />
handelt es sich um eine freiwillige Garantie-Verpflichtung<br />
des Anbieters.<br />
Aber auch hier empfiehlt es sich, das<br />
„Kleingedruckte“ genau zu studieren.<br />
So können darin festgelegte Einschränkungen<br />
die Garantie-Erklärung weitaus<br />
weniger attraktiv werden lassen;<br />
und zwar dann, wenn zum Beispiel<br />
die Fahrtkosten des Reparaturdienstes<br />
quer durch die Republik zu übernehmen<br />
sind oder der Rücktransport<br />
der Liege im Fall einer Reparatur.<br />
Wer hier auf „der sicheren Seite“ sein<br />
will, sollte einen Anbieter mit umfangreichen<br />
Leistungen wählen wie einer<br />
uneingeschränkten Drei-Jahres-Garantie<br />
und einer zehnjährigen Garantie<br />
auf Ersatzteile.<br />
z Und welche Ausstattungs-<br />
Extras bieten heute moderne<br />
Behandlungsliegen?<br />
Gharieni: Es gibt zahlreiche<br />
Möglichkeiten, die einen Behandlungsstuhl<br />
noch bequemer<br />
und praktischer machen.<br />
Zu nennen wären da zunächst<br />
die Extras, die den Kunden<br />
noch mehr Sitzkomfort bieten.<br />
Hierzu zählen längenverstellbare<br />
Fußauflagen, die sich an<br />
die Beinlänge des Kunden anpassen<br />
lassen.<br />
Mit einer neigbaren Kopfstütze<br />
kann er ganz entspannt,<br />
ohne schmerzende Nackenmuskulatur<br />
bei der Behandlung<br />
zuschauen.<br />
Eine Sitztiefenverstellung<br />
bietet den Kunden, unabhängig<br />
von ihrer Beinlänge, noch<br />
mehr Sitzkomfort und ermöglicht<br />
zudem ergonomischeres<br />
Arbeiten. Noch angenehmer<br />
arbeiten lässt es sich außerdem,<br />
wenn die Beinauflagen<br />
stufenlos um bis zu 90 Grad<br />
nach außen schwenkbar sind.<br />
Denn das bietet deutlich mehr<br />
Bewegungsfreiheit während<br />
der Fußbehandlung.<br />
Von seitlich wegklappbaren<br />
Armlehnen profitieren vor allem<br />
ältere oder bewegungseingeschränkte<br />
Menschen.<br />
Denn damit fällt es ihnen<br />
leichter, auf dem Stuhl Platz<br />
zu nehmen.<br />
Dass sich die Armlehnen um<br />
180 Grad nach hinten wegklappen<br />
lassen, ist dann wichtig,<br />
wenn der Behandlungsstuhl<br />
auch als Massageliege<br />
genutzt werden soll. In diesem<br />
Fall ist darauf zu achten,<br />
dass sich im Kopfteil der Behandlungsliege<br />
ein Segment<br />
für die Nase herausnehmen<br />
lässt oder dort bereits ein Nasenloch<br />
vorhanden ist. Nur so<br />
kann der Kunde in Bauchlage<br />
frei atmen.<br />
Besonders praktisch während<br />
der Behandlung sind zudem<br />
montierbare Ablageflächen<br />
und Auffangbehälter. Selbst<br />
wenn man diese zunächst nicht<br />
anschaffen möchte, sollte man<br />
dennoch darauf achten, dass<br />
der Stuhl entsprechende Haltevorrichtungen<br />
bietet.<br />
Und mit einer Drehfunktion<br />
lässt sich ein Behandlungsstuhl<br />
manuell oder per Fußhebel<br />
zu beiden Seiten hin drehen<br />
und dann feststellen. Das<br />
ist besonders in dem Fall von<br />
Vorteil, wenn verschiedene<br />
Behandlungen angeboten werden,<br />
wie zum Beispiel Fußbäder,<br />
Paraffinbehandlungen<br />
und Fuß- oder Beinmassagen.<br />
z Mit welchen Kosten muss<br />
man beim Kauf eines guten<br />
Behandlungsstuhls rechnen?<br />
Gharieni: Eine Behandlungsliege<br />
sollte mindestens zehn<br />
Jahre ihre Dienste erfüllen; und<br />
das zur Zufriedenheit des Behandlers<br />
und seiner Kunden.<br />
Wer bedenkt, dass er tagtäglich<br />
mit diesem „Arbeitsgerät“<br />
leben muss, dem wird schnell<br />
klar, dass es sich nicht wirk-<br />
lich lohnt, hier zu sparen. Für<br />
eine Qualitätsliege bei einem<br />
erweiterten Behandlungsangebot<br />
sollte man mit mindestens<br />
3.000 Euro netto rechnen.<br />
Von „Schnäppchen“-Angeboten<br />
aus dem Internet ist komplett<br />
abzuraten. Denn ein Behandlungsstuhl,<br />
der sich optisch<br />
ansprechend auf dem Monitor<br />
präsentiert, muss noch lange<br />
nicht qualitativen Ansprüchen<br />
oder gar notwendigen<br />
Sicherheitserfordernissen entsprechen.<br />
Außerdem kann<br />
man ein solches Modell nicht<br />
vor dem Kauf„auf Herz und<br />
Nieren prüfen“. Dabei ist es gerade<br />
beim Kauf eines Behandlungsstuhls<br />
so wichtig, sich<br />
selbst ein Bild zu machen!<br />
Außerdem produzieren Hersteller<br />
hochwertiger Liegen<br />
qualitätskontrolliert und TÜVzertifiziert,<br />
wobei auch Wartung<br />
und Vertrieb diesen Normen<br />
unterliegen sollten. Und<br />
das hat eben seinen Preis.<br />
z Wenn man den Kauf des Behandlungsstuhls<br />
finanzieren<br />
will – welche Möglichkeiten<br />
kann ein Anbieter offerieren?<br />
Gharieni: Gut ist es, wenn ein<br />
Anbieter alle Finanzierungsmöglichkeiten<br />
offeriert. Hier<br />
ist dann individuell zu klären,<br />
ob man sich für Leasing oder<br />
Mietkauf entscheidet. Eventuell<br />
ist auch die hauseigene<br />
Finanzierung mit zinsloser Ratenzahlung<br />
eine Option. Sofern<br />
diese nicht über Fremdinstitute<br />
erfolgt, bietet sie sich<br />
besonders für Existenzneugründer<br />
an. Denn dann werden<br />
weder bei der Schufa noch<br />
bei der Creditreform Auskünfte<br />
eingeholt; und Banken<br />
gewähren in diesem Fall nur<br />
selten einen Kredit.<br />
z Herr Gharieni, wir danken<br />
Ihnen für dieses Gespräch. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Barbara von Wirth M. A.<br />
Fachjournalistin<br />
Rüsbergstr. 20c<br />
58456 Witten<br />
E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Journal<br />
Wichtig für Sie und Ihre Patienten:<br />
Muskeln: Das natürliche<br />
Gesundheitspaket<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Muskeln sind mehr als eine „formbare Masse“, in<br />
die man Trainingseinheiten und Eiweißdrinks investiert,<br />
um einen stattlichen Umfang zu erzielen.<br />
Wer seine Muskulatur fit hält, den halten umgekehrt<br />
auch seine Muskeln fit. Und zwar von Kopf<br />
bis Fuß und an Leib und Seele!<br />
(Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com)<br />
Muskeln sorgen nicht<br />
nur dafür, dass wir uns<br />
bewegen können. Sie<br />
halten den Körper aufrecht,<br />
stabilisieren die Gelenke und<br />
beugen damit Knie- und Rückenproblemen<br />
vor. Darüber<br />
hinaus stimuliert aktive Muskulatur<br />
den Aufbau der Knochen.<br />
Wichtig ist aber auch:<br />
Muskeln verbrennen Kalorien<br />
– und das selbst wenn wir<br />
schlafen. So stellten Forscher<br />
fest, dass die Fettschicht der<br />
Haut umso dünner wird, je<br />
größer der darunter liegende<br />
Muskel ist.<br />
Ohne Gewichte<br />
geht es nicht<br />
Ohne Gewichte bzw. Widerstände<br />
wie Therabänder oder<br />
Tubes läuft jedoch kein Muskelaufbau.<br />
„Muskeln brauchen<br />
immer neue Reize“, erklärt<br />
Udo Fesser, Physiotherapeut<br />
in Fürstenfeldbruck.<br />
„Entscheidend ist hier die Dosierung.<br />
Wer schon kleine Verschleißerscheinungen<br />
in den<br />
Gelenken hat, muss natürlich<br />
anders an sportliche Herausforderungen<br />
herangehen als<br />
ein junger Mensch.“ Mit gezieltem<br />
Muskeltraining lassen<br />
sich sogar Gelenke stabilisieren.<br />
Das bedeutet sehr oft: weniger<br />
Schmerzen! Selbst Herzkranken<br />
und Patienten mit<br />
Bluthochdruck wird heute zu<br />
moderatem Gewichtetraining<br />
geraten. Wer sich in späteren<br />
Jahren zum Gang ins Fitness-<br />
Studio entschließt, muss allerdings<br />
keine Angst haben, bald<br />
mit „dicken“ Muskeln herumzulaufen.<br />
„Jenseits der 50<br />
baut man nur mehr wenig<br />
Muskelvolumen auf“, erklärt<br />
Udo Fesser. „Aber das Muskeltraining<br />
hilft, dem natürlichen<br />
Abbau vorzubeugen.<br />
Man muss sich ausbalancierte<br />
Muskulatur wie ein Korsett<br />
vorstellen, das gerade hält und<br />
stabilisiert. Denken Sie an den<br />
Rücken und an die Bandscheiben,<br />
deren Volumen kleiner<br />
wird. Gut trainierte Rückenmuskeln<br />
verhindern Rückenschmerzen<br />
und Bandscheibenprobleme;<br />
und geübte<br />
Oberschenkelmuskeln schützen<br />
vor Knieschmerzen.“<br />
Wichtig: Kraft & Ausdauer<br />
Krafttraining ist dabei ebenso<br />
wichtig wie eine Ausdauerbelastung.<br />
Schwimmen beispielsweise<br />
ist gut für die Gelenke,<br />
für Beweglichkeit, Herz<br />
und Kreislauf. Auf den Muskelaufbau<br />
hat es allerdings<br />
nur einen geringen Effekt (besonders<br />
wegen des Auftriebs<br />
im Wasser). Auch Joggen baut<br />
kaum Muskeln auf, ist aber<br />
ein guter Schutz vor dem Ver-<br />
<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 23
Journal<br />
Muskeln fördern<br />
das Denkvermögen<br />
Nicht allein, dass Bewegungen<br />
die Denkvorgänge erleichtern.<br />
Muskulatur und<br />
Denkfähigkeit stehen in engem<br />
Zusammenhang. Das<br />
zeigten Untersuchungen der<br />
Deutschen Sporthochschule<br />
Köln: Die Gehirnleistung untrainierter<br />
70-Jähriger war deutlich schlechter verglichen mit<br />
der Gleichaltriger, die 20 Jahre lang durchschnittlich 50 Kilometer<br />
pro Woche gelaufen waren. Die sportlichen Senioren<br />
waren hinsichtlich Hirnaktivität sogar näher an 30-Jährigen<br />
als an ihren Altersgenossen.<br />
Das könnte an einem Eiweiß liegen, das die arbeitende Muskulatur<br />
bildet. Der „brain-derived neurotrophic factor“ (BDNF)<br />
steuert das Wachstum und die Lebensfähigkeit von Neuronen.<br />
Dieser BDNF, von dem man bislang glaubte, er würde<br />
nur vom Gehirn produziert, wird weniger bei Kraft- als mehr<br />
bei Ausdauerleistungen gebildet und in die Blutbahn geschickt.<br />
Möglicherweise wäre damit auch das Phänomen erklärt,<br />
dass schon dreimal pro Woche 15 Minuten Bewegung<br />
das Alzheimer-Risiko um 30 bis 40 Prozent reduzieren.<br />
lust an Knochendichte. Dazu<br />
Udo Fesser: „Mit jedem Schritt<br />
vollzieht sich ein Aufprall. Das<br />
klingt zwar schrecklich, ist<br />
aber ein wichtiger Impuls für<br />
diejenigen Zellen, welche die<br />
Knochen aufbauenden. Übrigens<br />
stimuliert auch das Training<br />
mit Gewichten diese Zellen,<br />
denn Muskelarbeit erzeugt<br />
Zugkräfte am Knochen.“<br />
Auch im Alter …<br />
Dass sich Muskeln in jedem<br />
Lebensalter aufbauen lassen,<br />
zeigen unter anderem Untersuchungen<br />
in Seniorenheimen.<br />
Hier gab man sogar 80-<br />
Jährigen kleine Gewichte und<br />
konnte mit leichten Kraftübungen<br />
messbare Erfolge erzielen.<br />
Um seine Muskeln herauszufordern,<br />
ist es also nie<br />
zu spät. Dies gilt auch, wenn<br />
man sich mehr als 50 Jahre<br />
nicht sonderlich um sie gekümmert<br />
hat.<br />
„Grundsätzlich würde ich mit<br />
einem Arzt abklären, ob etwas<br />
gegen ein Training spricht“,<br />
rät Udo Fesser. „Es gibt jedoch<br />
kaum jemanden, der nicht<br />
trainieren darf. Entscheidend<br />
ist, dass man sich eine fachliche<br />
Begleitung sucht – etwa<br />
bei einem Physiotherapeuten<br />
oder einem REHA-Sportlehrer,<br />
in einem guten Studio, in<br />
einer Lauf-Schule oder in einem<br />
Nordic-Walking-Kurs.<br />
Heute lässt sich mit Hilfe von<br />
Computerprogrammen der jeweilige<br />
Trainingszustand bzw.<br />
das Konditions- und Kraftpotenzial<br />
eines Menschen feststellen<br />
und anschließend ein<br />
perfekt passender Trainings-<br />
Plan entwickeln.<br />
Regelmäßig in Maßen<br />
Ausgiebig, langsam und regelmäßig<br />
sollten sportliche Aktivitäten<br />
sein, so raten Sportwissenschaftler.<br />
Gut sind ausgedehnte<br />
Spaziergänge, Wanderungen,<br />
Radtouren, Schwimmen<br />
oder Golfen. Allerdings<br />
sollte man dabei weder auf Erschöpfung<br />
noch auf Muskelkater<br />
stolz sein. Denn Überforderung<br />
schwächt das Immunsystem,<br />
und Muskelschmerzen<br />
sind ein Hinweis auf Sauerstoffmangel.<br />
Auf Fettabbau<br />
braucht man dann auch nicht<br />
zu hoffen. Denn der Fettstoffwechsel<br />
wird nur bei Bewegungen<br />
aktiviert, die von gleichmäßiger<br />
und ruhiger Atmung<br />
begleitet sind. Sobald das Training<br />
auch nur ein bisschen forciert<br />
wird, muss der Organismus<br />
den Kohlenhydratstoffwechsel<br />
mobilisieren, weil der<br />
einfach schneller die benötigte<br />
Energie liefert.<br />
Das Ausmaß der Fettverbrennung<br />
ist übrigens abhängig<br />
von der Zahl der dafür zuständigen<br />
Enzyme, und die lässt<br />
sich durch regelmäßiges und<br />
über einen langen Zeitraum<br />
durchgeführtes Ausdauertraining<br />
in erstaunlicher Weise<br />
steigern. Optimal: eine halbe<br />
bis eine Stunde lang zwei- bis<br />
dreimal die Woche. Das Wesentliche<br />
dabei ist die Bewegung<br />
„im aeroben Bereich“,<br />
da also, wo genug Sauerstoff<br />
geatmet werden kann. Jeder<br />
Mensch hat seinen eigenen<br />
optimalen Pulsbereich, so dass<br />
gängige Formeln, wie etwa<br />
„220 minus Lebensalter“ allenfalls<br />
eine Orientierung sein<br />
können. Udo Fesser: „Mein<br />
Tipp zur Tempoorientierung:<br />
so schnell, dass man noch in<br />
ganzen Sätzen reden kann.“<br />
Insulin sparen dank<br />
Muskulatur<br />
Schon ab 30 geht es mit der<br />
Muskulatur abwärts. Durchschnittlich<br />
verliert man ab diesem<br />
Alter mit jedem Zehn-<br />
Jahres-Schritt drei Kilo Muskelmasse.<br />
Angesichts dieser<br />
Tatsache muss man sich nicht<br />
wundern, dass sich in mittleren<br />
Jahren die eine oder andere<br />
Speckrolle festsetzt. Dummerweise<br />
bevorzugen die Polster<br />
die Leibesmitte, und das<br />
ist besonders ungünstig. Denn<br />
übermäßiges Bauchfett steigert<br />
das Risiko für die Entwicklung<br />
von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen und Diabetes.<br />
Je dicker man ist und je weniger<br />
man sich bewegt, desto<br />
mehr Insulin muss im Blut unterwegs<br />
sein, damit der Blutzuckerspiegel<br />
auf einem bestimmten<br />
Level bleibt. Das<br />
geschieht auch, indem Insulin<br />
überschüssigen Zucker in<br />
die Zellen befördert. Übergewichtige<br />
Bewegungsmuffel<br />
haben Zellen, die ziemlich abgestumpft<br />
sind gegen Insulin.<br />
bei ihnen braucht es mehr als<br />
normal von diesem Hormon,<br />
damit die Zellen reagieren.<br />
Auf Dauer kann das zu einem<br />
Diabetes Typ II führen.<br />
Abhilfe verschafft auch hier<br />
Muskeltraining. Mehrere Wochen<br />
lang ließ ein US-Mediziner<br />
Altersdiabetiker fast täglich<br />
dasselbe Bein trainieren.<br />
Das andere Bein wurde in Ruhe<br />
gelassen. Der Arzt wollte<br />
wissen, wie gut die lokalen<br />
Zellen anschließend auf den<br />
Blutzuckersenker Insulin reagieren.<br />
Das Ergebnis war verblüffend:<br />
Der Zustand des aktiven<br />
Gewebes besserte sich<br />
merklich, das passive dagegen<br />
blieb unverändert resistent<br />
gegen Insulin.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail: doro_kammerer@<br />
web.de<br />
(Fotos: oben: ©Ilenia Pagliarin; unten ©Ray – Fotolia.com)<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Recht & Geld<br />
Ihre Rechte beim Kauf/Teil II:<br />
Die wichtigsten Fragen zu<br />
Garantie, Gutschein und mehr<br />
Von RA Thomas Hollweck, Berlin<br />
Was hat es mit Gewährleistung auf sich? Was<br />
bedeutet „Garantie“ eigentlich genau? Welche<br />
Rechte haben Sie als Käufer beim Umtausch von<br />
Ware? Diese und viele andere Fragen beantwortet<br />
Rechtsanwalt Thomas Hollweck im zweiten Teil<br />
seines Beitrages über Ihre Rechte beim Kauf.<br />
?<br />
Beim Kauf hat mir der Verkäufer<br />
gesagt, dass ich eine<br />
„Garantie“ auf das Produkt<br />
habe. Was genau ist darunter<br />
zu verstehen?<br />
Bei den Rechten, die ein Käufer<br />
hat, ist zwischen zwei Arten<br />
zu unterscheiden: Zum einen<br />
gibt es die Rechte, die im<br />
Gesetzbuch fest verankert<br />
sind und jedem Käufer zustehen.<br />
Diese nennen sich in der<br />
Juristensprache „Sachmängelgewährleistungsrechte“<br />
oder<br />
kurz „Gewährleistung“. Zum<br />
anderen gibt es die Rechte,<br />
die zwischen dem Händler<br />
und dem Käufer privat vereinbart<br />
werden.<br />
Das bedeutet jedoch nicht,<br />
dass der Händler und der Käufer<br />
in eine stundenlange Diskussion<br />
einsteigen und über<br />
zusätzliche Rechte verhandeln<br />
(was nach unserem Vertragsrecht<br />
aber auch möglich wäre),<br />
sondern dass der Händler<br />
dem Kunden ein zusätzliches<br />
Paket an Rechten mit auf den<br />
Weg gibt, das sich „Garantie“<br />
nennt. Die Garantie ist eine<br />
Zusatzvereinbarung, die frei<br />
ausgestaltet werden kann und<br />
nicht im Gesetzbuch verankert<br />
ist. Sie kann die verschiedensten<br />
Inhalte aufweisen.<br />
Daher ist jede Garantieerklärung<br />
vom Kunden genau zu<br />
lesen, damit er weiß, welche<br />
zusätzlichen Rechte er hat.<br />
Und das ist das Entscheidende:<br />
Eine Garantie ist für den<br />
Kunden immer etwas Positives,<br />
da sie ihm zusätzliche<br />
Rechte, die über das Gesetz<br />
hinausgehen, gewährt. Es ist<br />
nicht möglich, dass die Garantie<br />
bereits bestehende gesetzliche<br />
Rechte schmälert.<br />
Der Kunde erhält durch die<br />
Garantie immer ein „mehr“ an<br />
Leistung.<br />
In vielen Fällen handelt es sich<br />
um Haltbarkeits- oder Beschaffenheitsgarantien.<br />
Die<br />
Garantieversprechung sagt<br />
dann beispielsweise, dass ein<br />
bestimmtes Produkt oder ein<br />
Produktteil sehr lange hält.<br />
Der typische Beispielfall ist die<br />
30-jährige Haltbarkeitsgarantie<br />
eines bekannten Rucksackherstellers.<br />
Wichtig ist zu wissen,<br />
dass sich in einem solchen<br />
Fall die Garantie nicht<br />
auf bereits bei Kauf in der Ware<br />
vorhandene Fehler bezieht,<br />
sondern ein viel weitgehenderes<br />
Garantieversprechen<br />
abgibt: nämlich das, dass die<br />
Ware bei normalem Gebrauch<br />
sehr lange hält, unabhängig<br />
davon, in welchem Zustand<br />
sie bei Kauf war.<br />
?<br />
Ich bin vom Kaufvertrag<br />
zurückgetreten, aber der<br />
Händler möchte mir statt Geld<br />
einen Gutschein über den<br />
gleichen Betrag geben. Ist<br />
das rechtens?<br />
Der Kunde hat genau festgelegte<br />
gesetzliche Gewährleistungsrechte,<br />
welche der Verkäufer<br />
nicht umgehen darf.<br />
Dieser ist verpflichtet, den Betrag<br />
in bar auszuzahlen oder<br />
auf das Konto des Kunden zu<br />
überweisen. Die einzige Ausnahme<br />
liegt dann vor, wenn<br />
der Händler nur aus Kulanz<br />
in den Rücktritt einwilligt. In<br />
diesem Fall ist der Verkäufer<br />
berechtigt, lediglich einen<br />
Gutschein auszustellen.<br />
Dem Kunden muss das<br />
Geld rückerstattet werden<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 25
Recht & Geld<br />
Ein Gutschein ist nicht<br />
immer übertragbar<br />
Auch bei Nichtgefallen ist<br />
ein Rücktritt vom Kauf<br />
möglich<br />
?<br />
Angenommen, ich entscheide<br />
mich für einen Gutschein.<br />
Darf ich diesen an andere<br />
Personen übertragen?<br />
Da die Ausstellung eines Gutscheins<br />
eine privatrechtliche<br />
Vereinbarung zwischen dem<br />
Kunden und dem Verkäufer<br />
ist, dürfen auch die Bedingungen<br />
des Gutscheins verhandelt<br />
bzw. frei festgelegt werden.<br />
Der Händler kann Ihnen<br />
also durchaus gestatten, den<br />
Gutschein auf eine andere<br />
Person zu übertragen; er kann<br />
dies aber auch untersagen.<br />
?<br />
Hat ein solcher Gutschein<br />
ein Verfallsdatum?<br />
Falls auf dem Gutschein kein<br />
Verfallsdatum steht, gilt die<br />
allgemeine gesetzliche Verjährungsfrist.<br />
Diese beträgt<br />
drei Jahre und beginnt immer<br />
am 01.01. des Folgejahres,<br />
nachdem Sie den Gutschein<br />
erhalten haben. Steht auf dem<br />
Gutschein jedoch ein Datum,<br />
so ist dieses ein gültiges Verfallsdatum.<br />
Da die Ausstellung eines Gutscheins<br />
eine privatrechtliche<br />
Vereinbarung ist, kann ein solches<br />
Verfallsdatum durchaus<br />
vereinbart werden. Sie als Kunde<br />
haben dann aber ein Recht<br />
auf Auszahlung des Restbetrages<br />
auf dem Gutschein in<br />
bar. Der Verkäufer darf dieses<br />
nicht einfach einbehalten.<br />
?<br />
Manche Geschäfte bieten<br />
einen Rücktritt vom Kauf<br />
„ohne wenn und aber“ innerhalb<br />
von zwei Wochen ab Kaufdatum<br />
an. Was bedeutet das?<br />
Offeriert ein Geschäft eine solche<br />
Möglichkeit, so ist das reine<br />
Kulanz. Dem Kunden wird<br />
hier ein sehr umfangreiches<br />
Umtausch- bzw. Rücktrittsrecht<br />
gewährleistet. Denn die<br />
Rückgabe der Ware ist sogar<br />
dann möglich, wenn das Produkt<br />
fehlerfrei war. Ein Rücktritt<br />
ist somit bei bloßem Nichtgefallen<br />
möglich. Dies ist allerdings<br />
allein eine Entscheidung<br />
des Händlers und hat<br />
nichts mit den gesetzlichen<br />
Gewährleistungsrechten oder<br />
einer Garantie zu tun.<br />
?<br />
Was ist ein Umtausch bzw.<br />
Rücktritt aus „Kulanz“?<br />
Ein Händler bietet dem Kunden<br />
einen Rücktritt aus Kulanz<br />
an, wenn er nicht gesetzlich<br />
dazu verpflichtet ist,<br />
sondern dies freiwillig tut. Viele<br />
Läden sind viel kulanter, als<br />
manche Kunden glauben. Daher<br />
sollte bei Problemen der<br />
erste Weg immer in das Geschäft<br />
führen und ein freundliches<br />
Gespräch mit dem<br />
Händler gesucht werden. Die<br />
Läden wollen in der Regel ihre<br />
Kunden halten und sind daher<br />
oftmals zu sehr guten Zugeständnissen<br />
bereit.<br />
?<br />
Immer wieder ist zu lesen,<br />
dass eine Reklamation bzw.<br />
ein Umtausch nur mit Kassenzettel<br />
möglich ist. Stimmt<br />
das wirklich?<br />
Nein, es gibt keine gesetzlich<br />
niedergeschriebene Pflicht<br />
des Käufers, dass er seinen<br />
Kassenbon aufbewahren und<br />
diesen zum Umtausch mitbringen<br />
muss. Zu Beweiszwecken<br />
ist er jedoch sehr hilfreich<br />
und erleichtert die Reklamation.<br />
Deshalb sollte man<br />
Kassenzettel nach Möglichkeit<br />
aufheben.<br />
Ist es nämlich so, dass der Verkäufer<br />
nicht glaubt, dass Sie<br />
die Ware in seinem Laden gekauft<br />
haben, können Sie das<br />
mit Hilfe des Kassenbons beweisen.<br />
Andernfalls müssten<br />
Sie den Beweis auf eine andere<br />
Weise führen, beispielsweise<br />
durch einen Zeugen,<br />
der beim Kauf mit dabei war<br />
und dem Händler Ihren Kauf<br />
dort bestätigen kann. Möglich<br />
ist aber auch der Nachweis<br />
durch den Kontoauszug bei<br />
einer Zahlung per EC-Karte.<br />
?<br />
Muss die Originalverpackung<br />
für eine Reklamation<br />
oder einen Umtausch aufaufgehoben<br />
werden?<br />
Nein, denn es ist keinem Kunden<br />
zumutbar, Berge von Verpackungsmüll<br />
für einen eventuellen<br />
Gewährleistungsfall<br />
aufzubewahren. Die Verpackung<br />
kann also sofort nach<br />
dem Kauf weggeworfen werden,<br />
ohne dass rechtliche Nachteile<br />
dadurch entstehen. Eine<br />
Reklamation im Rahmen der<br />
Gewährleistung ist ohne die<br />
Umverpackung möglich.<br />
?<br />
Was heißt „Reduzierte Ware<br />
ist vom Umtausch ausgeschlossen“?<br />
Bedeutet das,<br />
dass ich bei preisgeminderten<br />
Artikeln keine Gewährleistungsrechte<br />
als Kunde habe?<br />
Selbstverständlich hat man<br />
auch bei Waren, deren Preis<br />
gesenkt wurde, Anspruch auf<br />
alle gesetzlich festgelegten<br />
Reklamations- und Umtauschrechte.<br />
Egal wie tief ein Händler<br />
seine Preise ansetzt, er<br />
kann damit auf keinen Fall die<br />
Rechte des Kunden schmälern.<br />
Das gilt genauso für gebrauchte<br />
Ware.<br />
Was die Verkäufer mit dem<br />
Passus „Reduzierte Ware ist<br />
vom Umtausch ausgeschlossen“<br />
meinen, ist lediglich der<br />
Umstand, dass sie in diesem<br />
Fall keinen Umtausch aus Kulanz<br />
anbieten. Normalerweise<br />
können Kunden beispielsweise<br />
eines Modegeschäftes<br />
die erworbenen Kleidungsstücke<br />
bei Nichtgefallen innerhalb<br />
von zwei Wochen<br />
wieder zurückbringen. Das ist<br />
ein Kulanzangebot des Händlers,<br />
aber keine rechtliche Verpflichtung.<br />
Und da es ein freiwilliges<br />
Angebot ist, darf der<br />
Händler dieses bei bestimmten<br />
Warengruppen ausschließen.<br />
Hier tut er das bei der im<br />
Preis reduzierten Ware.<br />
?<br />
Habe ich bei gebrauchter<br />
Ware ein Recht auf Gewährleistung?<br />
Auch bei gebrauchter Ware<br />
haben Sie als Kunde alle gesetzlich<br />
garantierten Rechte<br />
der Sachmängelgewährleistung.<br />
Der Händler darf diese<br />
nicht ausschließen. Sie sind<br />
zur vollen Reklamation berechtigt,<br />
auch bei gebrauchten<br />
Artikeln.<br />
Die einzige Möglichkeit, die<br />
dem Verkäufer zusteht ist die,<br />
dass er die Gewährleistungszeit<br />
auf ein Jahr herabsetzt.<br />
Das muss allerdings beim Kauf<br />
deutlich erkennbar sein. Un-<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Recht & Geld<br />
terlässt der Verkäufer dies, so<br />
gelten die üblichen zwei Jahre<br />
Gewährleistungsfrist.<br />
Etwas anderes gilt nur dann,<br />
wenn es sich um einen Kauf<br />
von privat an privat handelt.<br />
Hier ist der Ausschluss der Gewährleistungsrechte<br />
möglich,<br />
aber nur dann, wenn der Privatverkäufer<br />
vor dem Verkauf<br />
deutlich darauf hinweist, dass<br />
diese Rechte ausgeschlossen<br />
werden. Der Kunde muss vorher<br />
informiert werden, auf was<br />
er sich einlässt.<br />
Wichtig: Bei gebrauchten Produkten<br />
gilt die Gewährleistung<br />
nicht für die gewöhnlichen<br />
altersgemäßen Mängel,<br />
die bei Produkten dieser Art<br />
auftreten können.<br />
?<br />
Besteht bei jedem Kaufvertrag<br />
ein 14-tägiges Widerrufsrecht?<br />
Nein, es gibt kein generelles<br />
Widerrufsrecht innerhalb von<br />
14 Tagen nach Kauf. Bei einem<br />
ganz gewöhnlichen Kauf<br />
in einem Ladengeschäft gilt:<br />
Gekauft ist gekauft, Vertrag<br />
ist Vertrag. Liegt kein Mangel<br />
an der gekauften Ware vor,<br />
so sind Sie auf die Kulanz des<br />
Verkäufers angewiesen, wenn<br />
Ihnen das erworbene Teil<br />
nicht gefällt und Sie es zurückgeben<br />
möchten. Dieser Irrtum<br />
hat sich eingeschlichen, nachdem<br />
der Gesetzgeber bei lediglich<br />
ganz bestimmten Vertragstypen<br />
das 14-tägige Widerrufsrecht<br />
eingeführt hat.<br />
Hierzu zählen Haustürgeschäfte<br />
und Fernabsatzverträge.<br />
Bei einem Fernabsatzvertrag<br />
über Telefon, per Katalog<br />
oder über das Internet<br />
kann der Käufer die Ware vor<br />
dem Kauf nicht überprüfen.<br />
Deshalb gibt es hier das Widerrufsrecht.<br />
Bei einem Haustürgeschäft<br />
wird der Käufer oftmals vom<br />
Verkäufer überrumpelt. Das<br />
14-tägige Widerrufsrecht soll<br />
ihn nach einer zu schnellen<br />
Entscheidung schützen und den<br />
Vertrag widerrufbar machen.<br />
?<br />
In einer Anzeige habe ich<br />
von einem besonders günstigen<br />
Produkt erfahren. Als ich<br />
in das Geschäft kam, war dieser<br />
Artikel schon längst ausverkauft.<br />
Es waren von Anfang<br />
an nur sehr wenige Stücke vorhanden.<br />
Ist das erlaubt?<br />
Eine solche Vorgehensweise<br />
ist wettbewerbsrechtlich nicht<br />
erlaubt und wird als Lockangebot<br />
bezeichnet. Ein Händler<br />
kann einen anderen Händler<br />
abmahnen, falls sich dieser<br />
solcher Werbemethoden<br />
bedient. Das hat für den Kunden<br />
aber keine Konsequenzen<br />
bzw. bringt ihm keine<br />
Rechte ein, die er vor Gericht<br />
durchsetzen könnte.<br />
Stellt der Kunde also vor Ort<br />
im Geschäft fest, dass alle günstigen<br />
Angebote schon ausverkauft<br />
sind, obwohl er bereits<br />
kurz nach Ladenöffnung<br />
das Geschäft betreten hatte,<br />
so kann er hieraus keine Rechte<br />
ableiten und nichts dagegen<br />
unternehmen.<br />
?<br />
Entsteht dem Händler ein<br />
Schaden, wenn ich ein Produkt<br />
bei ihm reklamiere?<br />
Selbst wenn Ihnen der Verkäufer<br />
anderes erzählt, er<br />
selbst hat durch die Reklamation<br />
und Pflicht zur Gewährleistung<br />
keinen finanziellen<br />
Schaden. Er bekommt<br />
alles vom Hersteller des Produktes<br />
im Rahmen des „Regresses“<br />
ersetzt. Er hat lediglich<br />
etwas Aufwand und „Papierkram“.<br />
Lassen Sie sich<br />
nicht mit dem falschen Hinweis<br />
des Verkäufers abspeisen,<br />
dass er sich eine solche<br />
Reklamation nicht leisten kann,<br />
weil ansonsten sein Geschäft<br />
„pleite geht“. Das ist völlig<br />
falsch, denn der Hersteller ist<br />
gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
den finanziellen Aufwand des<br />
Verkäufers zu ersetzen.<br />
?<br />
Wie soll ein Kunde konkret<br />
vorgehen, wenn er ein mangelhaftes<br />
Produkt gekauft hat?<br />
Zunächst ist es empfehlenswert,<br />
sich persönlich an den<br />
Verkäufer zu wenden und im<br />
freundlichen Gespräch eine<br />
einvernehmliche Lösung zu<br />
finden. Verweigert der Händler<br />
sowohl Neulieferung als<br />
auch Reparatur, so sollte er<br />
schriftlich per Einschreiben<br />
mit Rückschein und einer<br />
Fristsetzung von zwei Wochen<br />
dazu aufgefordert werden,<br />
den Anspruch des Kunden auf<br />
Reparatur oder Umtausch zu<br />
akzeptieren und in die Wege<br />
zu leiten. In dieses Schreiben<br />
sollte gleichzeitig der Hinweis<br />
mit aufgenommen werden,<br />
dass bei einer Weigerung des<br />
Verkäufers ein Rechtsanwalt<br />
eingeschaltet und der Anspruch<br />
möglicherweise gerichtlich<br />
durchgesetzt wird.<br />
Bevor Sie jedoch einen Rechtsanwalt<br />
einschalten, besteht<br />
noch die Möglichkeit, dass Sie<br />
sich schriftlich an den Hersteller<br />
des Produktes wenden<br />
und ihn auf den Missstand<br />
aufmerksam machen.<br />
In solch einem Fall besteht eine<br />
gewisse Wahrscheinlichkeit,<br />
dass sich dieser vermittelnd<br />
einschalten wird oder<br />
Ihnen das defekte Produkt direkt<br />
ersetzt.<br />
Reagiert der Händler auf Ihre<br />
Aufforderung nicht, und erfolgt<br />
ebenso wenig eine Antwort<br />
vom Hersteller der Ware,<br />
so können Sie anwaltliche<br />
Hilfe in Anspruch nehmen. Da<br />
Sie durch Ihr Einschreiben<br />
den Händler bereits in „Verzug“<br />
gesetzt haben, ist dieser<br />
sogar dazu verpflichtet, die<br />
Kosten zu übernehmen, die<br />
durch die Beauftragung des<br />
Anwalts entstehen.<br />
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Korrespondenzadresse:<br />
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Telefon (0 30) 21 46 28 10<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 27
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
„Im Internet gibt es viele<br />
Graubereiche“<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Wenn Sie einen Patienten in der Praxis hatten,<br />
dessen Fragen Sie nicht beantworten konnten<br />
oder dessen gesundheitliche Probleme Ihnen<br />
Rätsel aufgegeben haben – suchen Sie da<br />
manchmal nach Antworten im Internet? Kommen<br />
immer häufiger Kunden zu Ihnen, die sich im<br />
weltweiten Netz informiert haben und nun verunsichert<br />
sind durch das, was sie auf einem der<br />
zahlreichen Gesundheitsportale gelesen haben?<br />
Vielleicht aber holen Sie sich auch medizinisches<br />
Wissen aus dem Netz, wenn es um die Vorbereitung<br />
einer Prüfung geht. In jedem Fall ist es hier<br />
wichtig zu wissen, was gute Qualität bei Informationsdiensten<br />
im Netz ausmacht.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Thema finden Sie hier:<br />
www.gesundheitsinformation.de<br />
Die „Internet-Medizin“<br />
ist häufig alles andere<br />
als seriös und manchmal<br />
sogar schlichtweg falsch.<br />
Das Institut für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWIG), Köln,<br />
will Patienten und andere Ratsuchende<br />
darüber informieren,<br />
wie man seriöse Portale<br />
von unseriösen unterscheidet.<br />
Die Informationen des IQWIG<br />
sind objektiv und unabhängig,<br />
das wurde von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO)<br />
bescheinigt. <strong>Podologie</strong>-Autorin<br />
Dorothea Kammerer hat<br />
über dieses wichtige Thema mit<br />
Dr. med. Andreas Waltering,<br />
dem stellvertretenden Leiter des<br />
Ressorts Gesundheitsinformation<br />
am IQWIG, gesprochen.<br />
z Woher kommt es, dass man<br />
vielen medizinischen Informationen<br />
im Netz nicht trauen<br />
kann?<br />
Dr. med. Waltering: Die verschiedenen<br />
Anbieter von Gesundheitsseiten<br />
haben unterschiedliche<br />
Ziele und Motivationen.<br />
Manche wollen neutral<br />
informieren, andere verfolgen<br />
kommerzielle Interessen und<br />
wieder andere verstehen sich<br />
als selbsternannte Wunderheiler.<br />
Sie nutzen das Internet,<br />
um ihre „Heilsbotschaften“<br />
zu verbreiten.<br />
zWie kann Ihr Institut den Internet-Nutzern<br />
helfen, die angebotenen<br />
Informationen richtig<br />
einzuschätzen?<br />
Dr. med. Waltering: Zum einen<br />
geben wir den Usern Regeln<br />
an die Hand, wonach sie eine<br />
Seite beurteilen können. Zum<br />
anderen veröffentlichen wir<br />
auf unseren eigenen Seiten<br />
nur wissenschaftlich fundierte<br />
Gesundheitsinformationen.<br />
Außerdem findet einmal im<br />
Jahr bei uns ein Patienten-Tag<br />
statt, an dem die Teilnehmer<br />
lernen, wie sie unseriöse Seiten<br />
von brauchbaren Angeboten<br />
unterscheiden können.<br />
z Nicht immer sei klar deklariert,<br />
dass sich auf einer<br />
Seite Werbung versteckt, so<br />
eine Warnung Ihres Instituts.<br />
Wie kann sich diese denn auf<br />
einer Internetseite tarnen?<br />
Wie erkennt man Werbung?<br />
Dr. med. Andreas Waltering,<br />
stellvertretender Leiter des Ressorts<br />
Gesundheitsinformation<br />
am Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen<br />
(IQWIG), Köln<br />
Dr. med. Waltering: Ein Beispiel<br />
ist, wie von einem Hersteller<br />
für eine bestimmte „Pille“<br />
geworben wird. Die Internetseite<br />
richtet sich von der<br />
Aufmachung und den Themen<br />
besonders an junge Mädchen<br />
und Frauen. Auf dieser<br />
Seite wird nicht der Aspekt<br />
der Verhütung in den Vordergrund<br />
gestellt, sondern die<br />
Verbesserung des Hautbildes<br />
und des Selbstbewusstseins<br />
durch Pillen-Präparate. Man<br />
kann einen Style-Guide anklicken<br />
und einen Party-Planer.<br />
Das Angebot kommt also<br />
daher wie eine Informationsseite<br />
für junge Mädchen. Erst<br />
durch den Blick auf das Impressum<br />
wird klar, dass eine<br />
Pharmafirma dahinter steht,<br />
die auf ihre Pille aufmerksam<br />
machen möchte. In Zeitschriften<br />
müsste solch eine Information<br />
mit dem Hinweis „Anzeige“<br />
oder „Promotion“ gekennzeichnet<br />
sein.<br />
z Gibt es denn für das Internet<br />
nicht die Bestimmung,<br />
dass Werbung und Information<br />
klar getrennt sein müssen?<br />
Dr. med. Waltering: Im Internet<br />
gibt es zu viele Graubereiche.<br />
Fortsetzung auf S. 30<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
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Fortsetzung von S. 28<br />
Auf jeden Fall ins Impressum<br />
schauen!<br />
Kaum eine Chance für<br />
klare Grenzen<br />
Im eben genannten Beispiel<br />
wird der Name des Präparates<br />
nicht genannt – außer in<br />
der Web-Adresse. Das ist geschickt<br />
gemacht.<br />
Ein ähnliches Beispiel ist eine<br />
Seite, die zunächst daherkommt<br />
wie eine Patienteninformation<br />
über Bluthochdruck. Dahinter<br />
steckt ebenfalls eine Pharmafirma,<br />
die ein spezielles<br />
Medikament gegen Hypertonie<br />
herstellt. Der Markenname<br />
des Produktes taucht zwar<br />
nicht auf, aber die Wirkstoffgruppe,<br />
welche diese Firma<br />
verwendet, wird mit einer<br />
deutlich positiveren Wortwahl<br />
beschrieben als die anderen<br />
möglichen Wirkstoffe. Erst<br />
durch den Blick ins Impressum<br />
zeigt sich auch hier, dass<br />
ein Hersteller der Herausgeber<br />
der Seite ist.<br />
zGrundsätzlich unseriös sind<br />
die Informationen aber nicht,<br />
oder vielleicht doch?<br />
Dr. med. Waltering: Natürlich<br />
nicht. Passender wäre der Begriff<br />
„tendenziös“. Wenn Sie<br />
sich die Internetseiten der<br />
Werbeagenturen ansehen, die<br />
solche Texte für Unternehmen<br />
erstellen, dann werden Sie feststellen,<br />
dass die sich selbst loben<br />
für ihre Kunst, bestimmte<br />
Botschaften unterschwellig<br />
an die User zu bringen. Für<br />
solche Werbe-Strategen geben<br />
Unternehmen Unsummen<br />
aus. Manche Agenturen bieten<br />
auch an, Foren selbst einzurichten,<br />
diese zu moderieren<br />
oder zu kontrollieren oder<br />
in diesen Foren – sich als Laie<br />
ausgebend – zu posten, also<br />
sich durch entsprechende Beiträge<br />
zu beteiligen. Ein Laie<br />
darf den Handelsnamen seiner<br />
Arznei, die ihm geholfen<br />
hat, nennen. Da kann niemand<br />
sagen: Hier hat eine Pharmafirma<br />
unrechtmäßig geworben.<br />
zSehen Sie eine Chance, dass<br />
hier überhaupt jemals klare<br />
Grenzen zwischen Werbung<br />
und neutraler Information gezogen<br />
werden können?<br />
Dr. med. Waltering: Eher nicht.<br />
Wenn Sie bedenken, dass es<br />
allein im deutschsprachigen<br />
Raum eine halbe Million Internetseiten<br />
mit Gesundheitsinformationen<br />
gibt – wer will<br />
die überwachen? Und wo kein<br />
Kläger, da kein Richter. Die<br />
Anbieter mit kommerziellen<br />
Interessen loten das sehr geschickt<br />
aus und werden sich<br />
hüten, bestimmte Grenzen offensichtlich<br />
zu überschreiten.<br />
Trotzdem kann man manchmal<br />
nur staunen, was im Netz<br />
möglich ist. Würde das im<br />
Printbereich auftauchen, also<br />
bei Zeitungen und Zeitschriften,<br />
bekämen die Autoren und<br />
Redaktionen große Probleme.<br />
z Hinter manchen Texten stehen<br />
Ärzte als Autoren, manchmal<br />
ist die berufliche Qualifikation<br />
eines Autors nicht zu<br />
erkennen und manchmal steht<br />
nicht einmal ein Name darunter.<br />
Welchen Texten kann man<br />
trauen?<br />
Dr. med. Waltering: Es ist ein<br />
Qualitätsmerkmal, wenn sich<br />
die Autoren namentlich zu erkennen<br />
geben. Am besten ist<br />
es natürlich, wenn die berufliche<br />
Qualifikation genannt<br />
wird oder wenn in „Wir über<br />
uns“ oder in „Kontakte“ ein<br />
wenig über den beruflichen<br />
Hintergrund der jeweiligen<br />
Autoren zu lesen ist.<br />
Hilfreich ist außerdem, wenn<br />
E-Mail-Adresse und Telefonnummer<br />
der Autoren angegeben<br />
sind. Das zeigt, dass die<br />
Autoren auf Fragen oder Anmerkungen<br />
eingestellt sind<br />
und sich entsprechend kompetent<br />
fühlen.<br />
Manchmal steht auch unter<br />
dem Autorennamen: Fachliche<br />
Beratung … Und dann wird ein<br />
Arzt oder Hochschullehrer genannt.<br />
Das ist zu begrüßen,<br />
denn hoffentlich wird kaum ein<br />
Arzt oder Universitätsprofessor<br />
seinen Namen hergeben,<br />
ohne dass er den betreffenden<br />
Text nicht wirklich selbst durchgesehen<br />
und gegebenenfalls<br />
korrigiert hat.<br />
z Sollte man also nur Seiten<br />
trauen, die von Medizinern<br />
betreut werden?<br />
Dr. med. Waltering: Ein „Dr.<br />
med.“ macht nicht zwingend<br />
eine absolut richtige Information,<br />
aber das Risiko, falsch beraten<br />
zu werden, ist doch vergleichsweise<br />
geringer als bei<br />
No-Name-Texten. Auch hinter<br />
einem Professoren-Titel<br />
stehen nicht immer wissenschaftlich<br />
arbeitende Personen.<br />
Hier muss man manchmal<br />
genauer hinschauen, weil<br />
so nur Seriosität vorgegaukelt<br />
werden kann.<br />
z Bislang gibt es die meisten<br />
Informationen im Internet kostenlos.<br />
Irgendwie müssen die<br />
Portale aber doch finanziert<br />
werden.<br />
Dr. med. Waltering: Es gibt<br />
grundsätzlich drei Modelle<br />
der Finanzierung solcher Seiten.<br />
Manche Seiten – wie auch<br />
unsere – werden nicht durch<br />
Werbepartner finanziert. In<br />
unserem Fall kommt das Geld<br />
aus den Mitteln der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung.<br />
Institute wie zum Beispiel der<br />
Krebsinformationsdienst, kurz<br />
KID, das Robert-Koch-Institut<br />
oder das Bundesgesundheitsministerium<br />
werden durch<br />
Steuergelder finanziert. Hier<br />
kann man sich sicher sein,<br />
dass keine kommerziellen Interessen<br />
hinter den Informationen<br />
stecken.<br />
Bei dem zweiten Modell sind<br />
neben kostenlosen Informationen<br />
Werbebanner geschaltet,<br />
welche die Anzeigenkunden<br />
bezahlen. Dies ist zum<br />
Beispiel bei Onmeda oder Net-<br />
Doktor der Fall. Das dritte, noch<br />
wenig geläufige Modell ist,<br />
dass der User einen kleinen Beitrag<br />
entrichten muss, bevor er<br />
an die Informationen kommt.<br />
z Werbebanner stören ja<br />
nicht, die kann man genauso<br />
„übersehen“ wie Annoncen<br />
in Zeitschriften.<br />
Dr. med. Waltering: Das ist richtig,<br />
aber Sie müssen sich darüber<br />
im Klaren sein, dass es<br />
sich die Betreiber einer Internetseite<br />
zweimal überlegt, etwas<br />
zu veröffentlichen, was<br />
den Anzeigen-Kunden verschreckt.<br />
Also wird vielleicht<br />
Fortsetzung auf S. 32<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
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Achten Sie bei medizinischen Internetseiten auf<br />
HONcode und afgis – diese Siegel kennzeichnen<br />
seriöse Website-Anbieter.<br />
Fortsetzung von S. 30<br />
nicht immer hundertprozentig<br />
neutral informiert; das heißt,<br />
es wird eventuell auch einmal<br />
etwas weggelassen. Aber hier<br />
gibt es keine „goldene“ Formel,<br />
das Problem kostenloser<br />
Gesundheitsportale zu lösen.<br />
Über die Werbelinks kommt<br />
der User dann oftmals auch<br />
auf Seiten, auf denen es mit<br />
der Wissenschaftlichkeit ganz<br />
schnell vorbei ist. Mit einem<br />
„Klick“ landet man da mitunter<br />
tatsächlich auf sehr unseriösen<br />
Seiten. Diese Gefahr<br />
gehen Nutzer ein.<br />
z Können Sie seriöse Portale<br />
empfehlen?<br />
Dr. med. Waltering: Nein, das<br />
ist nicht unsere Aufgabe. Dies<br />
muss der Nutzer selbst herausfinden.<br />
Ich empfehle immer,<br />
sich so eine Art Bibliothek anzulegen.<br />
Sie lesen ja auch<br />
nicht heute den Spiegel, morgen<br />
die Bildzeitung und übermorgen<br />
die Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung. Wenn Sie<br />
Seiten gefunden haben, die<br />
Ihnen seriös erscheinen, dann<br />
stellen Sie diese unter „Favoriten“<br />
oder markieren sie mit<br />
„Lesezeichen“, damit Sie nicht<br />
bei jeder gesundheitlichen<br />
Fragestellung wieder bei null,<br />
sprich: bei Google, anfangen<br />
müssen. Zudem gibt es ja auch<br />
spezielle Portale, wie beispielsweise<br />
für Rheumatiker, Nierenkranke<br />
oder Diabetiker.<br />
z Ist zertifizierten Seiten zu<br />
trauen?<br />
Dr. med. Waltering: Das HONcode-Siegel,<br />
das für „Health<br />
on the Net Foundation“ steht,<br />
ist seriös. Wenn Sie darauf<br />
klicken, können Sie sehen,<br />
welche Kriterien erfüllt sein<br />
müssen, um dieses Siegel zu<br />
bekommen.<br />
Ein weiteres seriöses Siegel<br />
im deutsch-sprachigen Raum<br />
heißt „afgis“ – „Aktionsforum<br />
Gesundheitsinformationssystem“.<br />
Das muss der Anbieter<br />
der Website allerdings bezahlen<br />
und auch die Re-Evalution,<br />
also die Neubewertung nach<br />
einem Jahr, kostet etwas. Ende<br />
vergangenen Jahres trugen<br />
nur rund 16 Seiten dieses<br />
Zertifikat. Das ist natürlich<br />
nichts angesichts von 500.000<br />
Seiten. Viele Siegel aber sind<br />
völlig wertlos. Wenn Sie da<br />
drauf klicken, dann heißt es<br />
so ungefähr: „Wollen Sie auch<br />
so ein Siegel? Dann überweisen<br />
Sie 500 Euro, und Sie bekommen<br />
es.“ Das sagt schon<br />
alles: Wenn man das Siegel<br />
kaufen kann, ohne irgendwelchen<br />
Prüfungen unterzogen<br />
zu werden, dann ist dieses<br />
nichts wert.<br />
z Werden bei den Zertifizierungsverfahren<br />
auch die Inhalte<br />
der Seiten geprüft?<br />
Dr. med. Waltering: Nein – und<br />
es ist ganz wichtig, dass dem<br />
User das klar ist! Das Siegel<br />
sagt nur etwas aus über gewisse<br />
Qualitätsstandards, die<br />
bei der Erarbeitung der Informationen<br />
eingehalten werden.<br />
Die Inhalte der Seiten<br />
laufend zu überprüfen wäre<br />
undenkbar. Wer soll diesen<br />
Aufwand betreiben – und wer<br />
soll das bezahlen?<br />
Herr Dr. Waltering, wir danken<br />
Ihnen für dieses informative<br />
Gespräch!<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@<br />
web.de<br />
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Das Suchen mit Google führt oft zu einem<br />
Übermaß an Informationen. Wie finden<br />
Sie aber genau das, was Sie suchen?<br />
Ganz einfach: Suchen Sie clever und lernen<br />
Sie, wie Google zu denken! Der Internetexperte<br />
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Ess hat eine Suchmethode entwickelt, die<br />
zu einer viel kürzeren Liste relevanter Ergebnisse<br />
führt. Vergeuden Sie keine Zeit<br />
mehr mit dem Durchforsten tausender<br />
Suchergebnisse, sondern erreichen Sie direkt die<br />
richtige Antwort. Der „Google Code“ stellt die normale<br />
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sondern nehmen die Antwort vorweg.<br />
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lernen Sie den Google Code kennen. Sie<br />
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um sich den Google Code anzueignen. Schon beim<br />
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genau, wie Sie erreichen, dass Google alle<br />
„Geheimnisse preisgibt“. Verändern Sie Ihre Suche<br />
mit Google und finden Sie Informationen, die anderen<br />
verborgen bleiben! Dieser Ratgeber ist direkt<br />
anwendbar und wird Ihnen viel Zeitersparnis bringen.<br />
Henk van Ess ist Internetexperte und unter anderem<br />
als Wissenschaftsjournalist und Internettrainer/Consultant<br />
im In- und Ausland tätig. Als Dozent<br />
für Multimedia und Internet lehrt er an der Universität<br />
von Amsterdam, der Erasmusuniversität in<br />
Rotterdam sowie an der Hochschule von Mechelen.<br />
Ess, Henk van: Der Google-Code. Das Geheimnis<br />
der besten Suchergebnisse. Addison-<br />
Wesley Verlag, München 2010, geb., 165 Seiten,<br />
14,80 Euro, ISBN-10: 382733036X, ISBN-<br />
13: 978-3827330369<br />
32 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
Produkte<br />
Qualität zu günstigen Preisen<br />
SSO4U-Spange: Die Firma MCI bietet dreiteilige Orthonyxie-<br />
Spangen und -Schlaufen in allen Stärken an. Der Aspekt be-zahlbarer<br />
Preise gab den Anstoß, die Spange zunächst ausschließlich<br />
für den Eigenbedarf zu produzieren, womit man bei MCI<br />
bereits im Jahr 2008 begann. Die Produktion des Generikums<br />
stellte sich dabei als erheblich schwieriger heraus, als man gedacht<br />
hatte. Denn die Qualität sollte höchsten Ansprüchen genügen.<br />
Die Suche nach geeigneten Manufakturen führte dabei<br />
um den halben Globus. Letztlich war man seitens MCI dann höchst<br />
erfreut darüber, den geeigneten Lieferanten schließlich doch noch<br />
in Deutschland gefunden zu haben. Denn damit werden heimische<br />
Arbeitsplätze gestützt. Nach der Zertifizierung der SSO4U-<br />
Spange als Medizinprodukt wurde die Firma MCI medical care<br />
instruments für den <strong>professionell</strong>en Vertrieb der Spange gegründet.<br />
Ab März 2012 hält diese nun auch alle erforderlichen Instrumente<br />
für die Spangen- und Nagelbehandlung in hochwertiger Qualität<br />
zu ebenfalls bezahlbaren Preisen bereit.<br />
In MCI-Seminaren (Termine erfragen Sie bitte telefonisch) wird<br />
das Hauptaugenmerk auf die Praxis zum korrekten Setzen der<br />
Spange gelegt. Der theoretische Teil umfasst zeitlich rund ein<br />
Drittel des Seminars. Er beinhaltet zudem wertvolle Tipps für die<br />
Abrechnung der Spangentherapie. Aber auch die Nachsorge<br />
nach dem Besuch des Seminars ist dem Unternehmen wichtig.<br />
Aus diesem Grund bietet die Firma einen im Seminarpreis enthaltenen<br />
6-monatigen Support über sämtliche verfügbare Medien<br />
bis hin zur kostenlosen Nachschulung an.<br />
g<br />
MCI medical care instruments UG, 31167 Bockenem, In den<br />
Reesen 14/15, Telefon (0 50 67) 24 97 77, Telefax (0 50 67) 24<br />
98 01, www.sso4u.de, E-Mail info@sso4u.de<br />
Praxisangebot<br />
Revital Institute Isabelle mitten im Zentrum<br />
von Leukerbad. (CH)<br />
Erfolgreiche <strong>Podologie</strong>-Orthopädie Praxis<br />
ab 01.07.12 zu vermieten.<br />
Zwei schöne helle <strong>Podologie</strong> Praxisräume im<br />
Zentrum von Leukerbad aus Altersgründen zu<br />
vermieten. Seit 50. Jahren einzige med. <strong>Podologie</strong><br />
Praxis am Platz. Weitere Therapie Angebote-<br />
Orthopädie, med. Massagen, Kosmetik/Wellness<br />
und Gemeinschaftsempfang. Alle Räume<br />
sind Rollstuhlgängig und in bestem Zustand.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />
Kontakt: +41 27 470 13 12,<br />
www.isabelle-revital.ch, info@isabelle-revital.ch<br />
Bewährter Schrank in<br />
neuem Gewand<br />
Gerlach Fußpflegeschrank AT/NT clean:<br />
Veredelt in der Form und in neuen Farben<br />
präsentiert sich der bewährte Fußpflegeschrank<br />
AT/NT clean. Sämtliche<br />
Frontmodule verfügen über eine hochglänzende<br />
Polygloss-Oberfläche. Die<br />
Beschichtung ist stabil sowie beständig<br />
gegenüber chemischen Reinigungsund<br />
Desinfektionsmitteln. Erhältlich ist der Schrank in den fünf<br />
neuen Farben: Castello, Brombeer, Basaltgrau, Graubraun und<br />
Icy White. Die Schubfächer, darunter ein UV-Fach zur keimarmen<br />
Aufbewahrung der Instrumente, gleiten auf wälzlagergeführten<br />
Vollauszügen. Das Schließen der Fächer erfolgt sanft und<br />
geräuscharm dank der Airmatic-Dämpfungsautomatik. Das Fußpflegegerät<br />
wird unauffällig, aber für den Anwender leicht<br />
zugänglich, im Schrank integriert – wahlweise rechts oder links;<br />
denn der Handstückhalter, der den Schlauch nach hinten bindet<br />
und aus dem Öffnungsbereich der Schubfächer fernhält, kann<br />
an beiden Seitenplatten montiert werden.<br />
Einen Hygienevorteil bietet die fugenfreie Verarbeitung der<br />
Bauelemente. Weder Feinstaub noch Schmutzwasser können in<br />
den Schrank oder das Holz eindringen. Die hochklappbare Arbeitsplatte<br />
besteht aus Corian, einem acrylgebundenen modernen<br />
Werkstoff. Dessen Materialeigenschaften machen es möglich, in<br />
die Arbeitsplatte einen leicht erhöhten, umlaufenden Schutzrand<br />
zu integrieren.<br />
g<br />
Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />
Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />
gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />
Mit übersichtlichem<br />
Farbpunktesystem<br />
medCap-System: Diese neue Medizinprodukt-Serie<br />
der Firma Busch<br />
mit CE-Zeichen für die hygienische<br />
Hornhautbearbeitung hat besondere<br />
Vorzüge in der Trockentechnik. Die<br />
spezielle Diamantbeschichtung garantiert eine langfristige, anhaltend<br />
hohe Schleifleistung und ist damit überaus wirtschaftlich. So<br />
lässt sich bis zu 300-mal eine medCap einsetzen.<br />
Die hohe Rundlaufgenauigkeit ermöglicht zudem überaus präzises<br />
Schleifen, und es treten keine Vibrationen auf. Darüber hinaus<br />
kennzeichnet ein übersichtliches Farbpunktesystem die drei unterschiedlichen<br />
Körnungen, die je nach Grad der Verhornung<br />
zur Verfügung stehen. Sowohl die medCaps als auch die med-<br />
Cap-Träger können problemlos in den Hygienekreislauf integriert<br />
werden, ob im Rahmen der Desinfektion oder auch der Sterilisation<br />
im Autoclav bei 134 °C bzw. Heißluft bis 180 °C.<br />
Neben dem Einzelkauf bietet der Hersteller auch ein Hygienepack<br />
an. Im bewährten STERI-SAFEpro sind ein medCap-Träger<br />
und die passenden medCaps in drei Körnungen enthalten. Das<br />
neue medCap-System bietet Sterilität und damit Sicherheit schon<br />
beim ersten Einsatz. Fordern Sie weitere Informationen an. g<br />
Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />
Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />
E-Mail mail@busch.eu<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012 33
Produkte<br />
Optimale Pflege<br />
CuraMar ® SpecialCare: Diese neue<br />
Produkt-Linie wurde speziell für die besonderen<br />
Bedürfnisse trockener Haut<br />
entwickelt. Das SpecialCare Hornhautgel<br />
mit Weidenrinden-Extrakt wirkt<br />
hornhauterweichend, Aloe vera und<br />
Urea helfen trockener Haut sich zu<br />
regenerieren. Die CuraMar ® SpecialCare Hautcreme mit Panthenol<br />
dient der Pflege und zum Schutz rissiger Haut sowie bei Rhagaden,<br />
zum Beispiel bei Patienten mit Diabetes mellitus. Weitere<br />
Informationen sind beim Hersteller erhältlich.<br />
g<br />
BASTIAN-Werk GmbH, August-Exter-Str. 4, 81245 Mü̈nchen,<br />
Telefon (089) 8 20 93 92, Telefax (089) 8 20 93 59, www.curamar.<br />
de, E-Mail bastian@bastian-werk.de<br />
Profi-Blasenpflaster<br />
für die Fersen<br />
Compeed ® Fersenpflaster: Kaum eine Frau weiß<br />
besser als Caroline Wozniacki, die im vergangenen<br />
Jahr als erste Dänin den Weltrangtitel im Damentennis<br />
verteidigte, wie wichtig gesunde Füße<br />
sind. Denn nicht nur tägliches Tennistraining<br />
steht für sie auf dem Programm, sondern auch<br />
intensive Laufeinheiten. Compeed ® profitierte<br />
von den Erfahrungen der Profisportlerin und entwickelte<br />
nun zusammen mit der Tennisspielerin<br />
eine neue Compeed ® Blasenpflasterform: Das spezielle Fersenpflaster<br />
ergänzt das Compeed ® -Angebot zur Behandlung<br />
von Blasen an den Füßen und ist ab März 2012 erhältlich. g<br />
Johnson & Johnson Consumer Health Care Germany, 41470<br />
Neuss, Johnson & Johnson Platz 2, Telefon (0 21 37) 9 36-<br />
1097, Telefax (0 21 37) 9 36-1098, www.compeed.de, E-Mail<br />
jjpharma@cscde.jnj.com<br />
Farben-Frühling für die<br />
Fußnägel<br />
Nagellacke 2012: Für das Frühjahr<br />
und den Sommer 2012 gehen<br />
bei AKZENT direct die Nagellacke<br />
mit Experimentierfreude für schöne Nägel an den Start.<br />
Kräftige, leuchtende Farben wie Orange, Bordeaux und Pink lassen<br />
die Tristesse des Winters vergessen und spiegeln Lebensfreude<br />
wider.<br />
Nahezu himmlische Kreationen sind die Nagellacke in den zart<br />
schimmernden Perlmutt-Nuancen Rosé, Gold und Weiß. Sie verleihen<br />
den Fußnägeln eine elegante Optik und passen zu jedem<br />
offenen Schuh.<br />
g<br />
AKZENT direct GmbH, 63571 Gelnhausen, Zum Wartturm 3,<br />
Telefon (0 60 51) 92 26–0, Telefax (0 60 51) 91 06–9, www.<br />
akzent-direct.com, E-Mail info@akzent-direct.com<br />
Podo<br />
logie<br />
3<br />
63. Jahrgang<br />
Journal für die <strong>professionell</strong>e<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (0 23 02) 2 02 27 59, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Verlagsleitung/Anzeigen: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38,<br />
E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39a vom 1.10.2011<br />
Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Vertriebs-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />
ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 97,– Euro/194,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
49,50 Euro/99,– SFr. Einzelheft 12,– Euro/24,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel. (079 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Beratung Social Media & Video: Uwe Kremmin, Christiane LeRuyet-Manow<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />
E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />
(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />
ISSN 1430-8886<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />
keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />
das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />
Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />
Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />
Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />
Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-<br />
Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />
Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />
Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für<br />
Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />
durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />
von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher<br />
Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />
Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />
Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche<br />
Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />
© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
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HypoVereinsbank München 207 888, BLZ 700 202 70;<br />
Postbank München 38 980-806, BLZ 700 100 80;<br />
Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />
Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />
Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />
Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />
HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />
Gerichtsstand: München<br />
34 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 3/2012
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