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Podologie Alarmsignal "Schmerz" (Vorschau)

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2Februar 2012 · 63. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

logie<br />

Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />

Verlag Neuer Merkur, Postfach 46 08 05, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />

<strong>Alarmsignal</strong> „Schmerz“<br />

Ursachen und Möglichkeiten der Behandlung Seite 8<br />

Verbesserte Wundheilung durch Ernährung<br />

Das sagt eine Diabetes-Expertin dazu Seite 21<br />

Die wichtigsten Fragen zu Reklamation und Umtausch<br />

Ihre Rechte beim Kauf/Teil I Seite 24


Praxisorientiert - praxisoptimiert<br />

Praktisch<br />

Wo vielen Füßen auf die Beine geholfen wird, muss die Einrichtung<br />

praktisch und hygienisch einwandfrei sein. Bei der modernen Serie<br />

der neuen GERLACH Fußpflegeschränke sind sämtliche Funktionen<br />

dort, wo sie hingehören - in Griffnähe. So lassen sich zum Beispiel<br />

alle Instrumente direkt am Arbeitsplatz aufbewahren.<br />

Formvollendet<br />

GERLACH Praxis-Elemente zeichnen sich durch elegantes Design<br />

aus und lassen sich zu harmonischen patientenfreundlichen<br />

Lösungen verbinden. Damit sich der Patient wohlfühlt und Ihnen die<br />

Arbeit Spaß macht.<br />

Ergonomisch<br />

Patientenstühle und Arbeitsstühle sind so ausgerichtet, dass sich ihre<br />

Position ganz individuell variieren lässt. Das ist Ergonomie am<br />

Arbeitsplatz: Die technische Ausstattung passt sich an den Behandler<br />

und die jeweilige Arbeitssituation an und nicht umgekehrt.<br />

EDUARD GERLACH GmbH, Postfach 1249, 32292 Lübbecke, Telefon +49 (0)5741/330-0, Fax +49 (0)5741/347300, www.gehwol.de<br />

Importeur Österreich: SYNPHARMA GmbH, Postfach 4, A-5300 Hallwang bei Salzburg, Telefon +43 (0)662 /661375-0, Fax +43 (0)662/661941<br />

Importeur Schweiz: SIMON KELLER AG, Lyssachstrasse 83, CH-3400 Burgdorf, Telefon +41 (0)34/4200800, Fax +41 (0)34/4200801


Editorial<br />

Auch in der podologischen Praxis ein Thema:<br />

Akute und chronische Schmerzen<br />

NEU!<br />

Ein häufiges Symptom Ihrer Patienten<br />

ist Schmerz. Dieser kann beispielsweise<br />

hervorgerufen werden<br />

durch Druckstellen, tiefe Rhagaden in<br />

der Ferse bei ausgeprägter Hornhautbildung,<br />

durch einen Unguis incarnatus<br />

oder einen Clavus. Aber auch starke Belastung<br />

der Füße oder Fehlstellungen verursachen<br />

beispielsweise Schmerzen.<br />

Schmerz ist jedoch nicht gleich Schmerz.<br />

Als <strong>Alarmsignal</strong> drückt er aus: „Achtung,<br />

hier stimmt etwas nicht!“. So hilft er, pathologische<br />

Veränderungen und Krankheiten<br />

rechtzeitig zu erkennen und einzuschätzen.<br />

Als chronischer Schmerz hingegen<br />

hat er sich zu einem eigenständigen<br />

Krankheitsbild verselbstständigt.<br />

Auch wenn dieser Notruf des Körpers je<br />

nach Erkrankung unterschiedlich ist und<br />

nicht jeder Mensch Schmerzen gleich<br />

empfindet, gibt es dennoch aussagefähige<br />

Schmerzarten. Pocht es beispielsweise<br />

dumpf, kann dies Zeichen eines<br />

entzündlichen Prozesses sein, wie zum<br />

Beispiel bei einem Unguis incarnatus.<br />

Brennende Schmerzen treten bei einer<br />

Gewebeverletzung auf, etwa bei einem<br />

Sonnenbrand oder einer Schürfwunde.<br />

Krampfartige Schmerzen wiederum sprechen<br />

möglicherweise für eine Kolik, also<br />

für Probleme in einem Hohlorgan.<br />

Weitere Arten der „Schmerzqualität“<br />

sind an- und abschwellend, schneidend,<br />

bohrend, reißend, stechend, klopfend und<br />

ziehend. Manchmal tritt ein Schmerz<br />

auch nicht direkt am Ort des Geschehens<br />

auf, sondern strahlt aus.<br />

Welcher Art Schmerzen sind, wann sie<br />

sich bemerkbar machen, wann sie sich<br />

verstärken oder nachlassen – alle diese<br />

Informationen geben wichtige Hinweise<br />

auf die mögliche Ursache. Deshalb ist<br />

es auch so wichtig,<br />

dass Sie im Fall von<br />

Schmerzen genau<br />

nachfragen, um sich<br />

ein möglichst exaktes<br />

Bild machen zu<br />

können. Besondere<br />

Beachtung sollten<br />

Sie dabei auch der Schilderung des<br />

Patienten schenken. Denn Beschreibungen<br />

wie „quälend“, „schrecklich“ oder<br />

„lähmend“ geben Ihnen zudem Auskunft<br />

über die subjektive Schmerzbedeutung.<br />

Halten Schmerzen länger als sechs Monate<br />

an, spricht man von einem „chronischen<br />

Schmerzsyndrom“. In diesem Fall<br />

ist die Ursache nicht immer eindeutig erkennbar.<br />

Fest steht jedoch, dass bei der<br />

Entstehung die Psyche hier oftmals eine<br />

entscheidende Rolle spielt. Umgekehrt<br />

haben Schmerzen aber auch erhebliche<br />

Auswirkungen auf das psychische Befinden<br />

eines Menschen. – All dies gilt es im<br />

Umgang mit Patienten zu bedenken.<br />

Maßgebend für die Schmerzbehandlung<br />

sind dessen Ursache, seine Lokalisation,<br />

Intensität und sein Verlauf. Entsprechend<br />

werden unter anderem schwache oder<br />

starke Analgetika eingesetzt oder eine<br />

regionale Analgesie vorgenommen.<br />

Vor dem Hintergrund, dass es hierzulande<br />

derzeit rund acht Millionen Menschen<br />

mit chronischen Schmerzen gibt – Tendenz<br />

steigend – und dass ebenso die Zahl<br />

der Diabetiker mit (schmerzhafter) diabetischer<br />

Polyneuropathie zunimmt, ist<br />

Beratungskompetenz auch in der podologischen<br />

Praxis gefragt. Der Beitrag<br />

„Schmerz – <strong>Alarmsignal</strong> und eigenständiges<br />

Krankheitsbild: Ursachen und<br />

Möglichkeiten der Behandlung“ informiert<br />

Sie deshalb über wesentliche<br />

Aspekte dieses Themas. Sie finden den<br />

Beitrag ab Seite 8.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />

und informative Lektüre<br />

Barbara von Wirth M. A.,<br />

Redakteurin und Fachautorin<br />

Ihre<br />

NEU!<br />

NEU!<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 3<br />

HELLMUT RUCK GmbH<br />

Daimlerstraße 23<br />

D - 75305 Neuenbürg<br />

fon +49 ( 0)7082. 944 20


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare 2012<br />

Kompetenzzentrum für<br />

podologische Weiterbildung<br />

Je Seminar 8 Fortbildungspunkte<br />

nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit<br />

Zertifikat*<br />

Neuer Termin!<br />

3 12.05.12 Wundbeurteilung und<br />

Erstversorgung von Wunden am diabetischen Fuß<br />

Anke Niederau, Düsseldorf<br />

4 21.04.12 Ernährung und Diabetisches<br />

Fußsyndrom<br />

Doro Kammerer, Nürnberg<br />

4A 21.04.12 Orthonyxie*<br />

Brigitte Rathenow, Grevenbroich<br />

5 28.04.12 Ulcerationen, Läsionen und<br />

Probleme am Bein durch Erkrankungen und<br />

Störungen des Gefäßsystems an Bein und Fuß<br />

des Diabetikers<br />

Elvi Foss, Würzburg<br />

6 29.04.12 Mykosen an Haut und Nägeln an<br />

Bein und Fuß des Diabetikers<br />

Dr. Pierre Foss, Würzburg<br />

7 05.05.12 Nagelschnitt bei Patienten mit DFS<br />

Beatrix Negel-Riegel, Berlin<br />

8 12.05.12 Krankheitsbild Diabetes und<br />

metabolisches Stoffwechselsystem<br />

Elvi Foss, Münster/Westfalen<br />

9 13.05.12 Ulcerationen, Läsionen und<br />

Probleme am Bein durch Erkrankungen und<br />

Störungen des Gefäßsystems an Bein und Fuß<br />

des Diabetikers<br />

Elvi Foss, Münster/Westfalen<br />

: 02.06.12 pAVK in der podologischen<br />

Komplex behandlung<br />

Beatrix Negel-Riegel, Berlin<br />

; 07.07.12 Mykosen unter dem Schwerpunkt<br />

mykotisch infizierter diabetischer Fuß<br />

Anke Niederau, Düsseldorf<br />

< 03.11.12 Nagelprothetik am Risiko-Fuß<br />

Beatrix Negel-Riegel, Berlin<br />

= 21.04.12 Ernährung und Diabetisches<br />

Fußsyndrom<br />

Doro Kammerer, München<br />

> 10.11.12 Verrucae und Clavi: Ursachen und<br />

Behandlung, Probleme beim Diabetiker<br />

Dr. Pierre Foss, Münster/Westfalen<br />

? 11.11.12 Mykosen an Haut und Nägeln an<br />

Bein und Fuß des Diabetikers<br />

Dr. Pierre Foss, Münster/Westfalen<br />

1112068<br />

Gebühr: jeweils 125,- Euro inkl. MwSt., Seminarunterlagen, -getränke und Mittagessen. Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt, bei<br />

Buchung von 3 Seminaren 10% Rabatt. Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />

8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat, * außer Seminar 4A<br />

Anmeldecoupon per Fax +49 89/31 89 05-38<br />

Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />

An -mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Se -<br />

mi nar ge bühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />

eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich ver bind -<br />

lich zu folgender Veranstaltung an:<br />

n Seminar Nr.<br />

n Seminar Nr.<br />

n Seminar Nr.<br />

n Seminar Nr.<br />

n Ja, ich bin einverstanden, dass<br />

Sie mich ggf. per E-<br />

Mail/Telefon über weitere<br />

Verlagsangebote informieren.<br />

n Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. Kundennummer und Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />

Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />

n Ich bin rhw-Abonnent/-in.<br />

Kundennr.<br />

Name/Vorname<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

Datum/Unterschrift<br />

dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre<br />

Teilnahme stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr in<br />

Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre Teil nahme vor dem<br />

Anmelde schluss, müs sen wir 30,– € Bearbeitungsgebühr<br />

erheben.<br />

n Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satz -<br />

per son als Vertretung schicken.<br />

Podo<br />

logie<br />

#<br />

Absage: Der Veranstalter<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

GmbH behält sich das<br />

Recht vor, die Se mi nare<br />

aus wichtigem Grund<br />

ab zusagen.<br />

Änderungen und Irrtümer<br />

vor behalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon:<br />

(0 89) 31 89 05-54,<br />

Fax:<br />

(0 89) 31 89 05-38<br />

Coupon ausschneiden,<br />

ggf. kopieren und<br />

einsenden an:<br />

vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München


Inhalt<br />

Editorial<br />

Auch in der podologischen Praxis ein Thema:<br />

Akute und chronische Schmerzen 3<br />

Aktuelles<br />

Termine 6<br />

Auf der Beauty International in Düsseldorf:<br />

Umfassendes Angebot im Bereich Fuß 6<br />

Zum Thema Venenerkrankungen:<br />

Fragebogen für Ihre Patienten 6<br />

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):<br />

Zertifizierung von Fußbehandlungseinrichtungen 7<br />

Journal<br />

Für einen unverwechselbaren Praxisauftritt:<br />

Nutzen Sie die Kraft der Farben! 18<br />

Interview:<br />

Verbesserte Wundheilung durch Ernährung 21<br />

16<br />

Recht & Geld<br />

Ihre Rechte beim Kauf/Teil I:<br />

Die wichtigsten Fragen zu<br />

Reklamation und Umtausch 24<br />

Vorsteuerabzug:<br />

Auf die Rechnungen kommt es an! 28<br />

Ausbildung & Job<br />

Im Fokus<br />

<strong>Alarmsignal</strong> „Schmerz“: Ursachen<br />

und Möglichkeiten der Behandlung 8<br />

In der podologischen<br />

Praxis haben Sie es immer<br />

wieder mit Kunden zu<br />

tun, die unter Schmerzen<br />

leiden. Manche kommen<br />

mit schmerzhaften Veränderungen<br />

oder Läsionen<br />

an den Füßen, andere klagen<br />

über Schmerzen, die<br />

andere Ursachen haben. Was es mit dem Warnsignal<br />

Schmerz auf sich hat, welche Auswirkungen er zeigen<br />

kann und vieles mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />

Für die Praxis<br />

Schmerz lass nach!<br />

Ungues incarnati erfolgreich behandeln 12<br />

Hallux valgus:<br />

Zehendeformation mit Folgen 14<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Teilbeilage der Health and<br />

Beauty Holding GmbH, Karlsruhe, bei. Wir bitten um<br />

freundliche Beachtung.<br />

Praxisportrait:<br />

Medizinische Fußpflege mit höchstem<br />

Engagement 29<br />

Produkte<br />

Mit Mikrosilber gegen Keime und Pilze<br />

SÜDAcare Microsilber Forte<br />

von SÜDA GmbH & Co. KG 32<br />

Intensive Pflege für die Nägel<br />

SPA Wellness Nagelöl<br />

von Gustav Baehr GmbH 32<br />

Pflege aus dem Meer<br />

PECLAVUS CuraMar ®<br />

von Hellmut Ruck GmbH 32<br />

Praktisch und formschön<br />

MLX Podo Trolley<br />

von Gharieni GmbH 32<br />

Sichere Sterilisation<br />

Gerlach Autoklav SK07<br />

von Eduard Gerlach GmbH 32<br />

Die perfekte<br />

Grundausstattung<br />

Basis Set I 5015<br />

von Busch & Co. KG 34<br />

Fußpflege mit Compliance<br />

Laufwunder ® Fußbalsam hautfettend<br />

von Franz Lütticke GmbH 34<br />

Impressum 34<br />

Titelbild: ©Tomasz Stelmach – Fotolia.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 5


Aktuelles<br />

Termine<br />

02.03.–04.03.2012 Diabetes Messe<br />

Münster<br />

Messe mit Fachkongress<br />

Halle Münsterland<br />

Info: Messe und Congress Centrum<br />

Halle Münsterland GmbH,<br />

Münster, Sanna Loos<br />

Telefon (02 51) 66 00–349<br />

E-Mail teilnehmer@<br />

diabetes-messe.com<br />

09.03.–11.03.2012 BEAUTY INTERNATIONAL<br />

Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- und<br />

Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />

Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />

Telefon (02 11) 45 60–01<br />

E-Mail info@<br />

messe-duesseldorf.de<br />

21.04.2012 Ernährung und Diabetisches<br />

Nürnberg Fußsyndrom<br />

Seminar<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon: (089) 31 89 05–54<br />

E-Mail: ulrich.bartel@<br />

vnmonline.de<br />

28.04.–29.04.2012 Beauty Forum<br />

Leipzig<br />

Kosmetik-Fachmesse für<br />

professionelle Kosmetik<br />

Messe Leipzig<br />

Info: Health and Beauty Trade<br />

Fairs GmbH<br />

Telefon (07 21) 1 65–0<br />

E-Mail info@<br />

health-and-beauty.com<br />

05.05.–06.05.2012 COSMETICA<br />

Stuttgart<br />

Kosmetik-Fachmesse in der<br />

Neuen Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

05.05.–06.05.2012 GUT zu FUSS<br />

Stuttgart<br />

Fuß-Fachmesse mit Fachkongress<br />

in der Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

15.09.–16.09.2012 COSMETICA<br />

Wiesbaden Kosmetik-Fachmesse<br />

Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

06.10.–07.10.2012 Fuss 2012<br />

Kassel<br />

Fachmesse und Kongress für<br />

Podologen und Fußpfleger,<br />

Stadthalle Kassel<br />

Info: Zentralverband der Podologen<br />

und Fußpfleger Deutschlands<br />

e. V.<br />

Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />

E-Mail m.geismann@zfd.de<br />

www.fuss2012.com<br />

Auf der Beauty International in Düsseldorf:<br />

Umfassendes Angebot im Bereich Fuß<br />

Die Beauty International Düsseldorf<br />

vom 9. bis 11. März<br />

2012 ist mit ihrem umfassenden<br />

Ausstellungs- und Weiterbildungsangebot<br />

ein Pflichttermin<br />

auch für medizinische und kosmetische<br />

Fußpfleger. Insgesamt<br />

werden rund 50.000 Kosmetik-,<br />

Nail-, Fuß- und Wellness-Fachleute<br />

erwartet, um sich über neue<br />

Produkte, Trends und Dienstleistungen<br />

der 1.250 Aussteller und<br />

Marken zu informieren, zu ordern<br />

und sich weiterzubilden.<br />

Im Fußbereich in Halle 9 bieten<br />

115 Aussteller ein umfassendes<br />

Angebot für die podologische<br />

Praxis und kosmetische Fußpflege.<br />

Über ein Drittel aller Fachbesucher<br />

informiert sich jährlich<br />

speziell in diesem Angebotsbereich<br />

über aktuelle Produkte und<br />

Neuheiten, wie Schaumcremes<br />

und Nagelsprays, Fußpflege- und<br />

Schleifgeräte, Fräser, Leuchten,<br />

Hygieneartikel und Desinfektionssets<br />

für die podologische/<br />

fußpflegerische Behandlung.<br />

Die praxisorientierten Präsentationen<br />

am Treffpunkt Fuß, die der<br />

Zentralverband der Podologen<br />

und Fußpfleger Deutschlands<br />

ZFD als Partner der Messe Düsseldorf<br />

organisiert, widmen sich<br />

den wichtigsten Krankheitsbildern<br />

des Fußes, mit denen Po-<br />

Zum Thema Venenerkrankungen:<br />

Fragebogen für Ihre Patienten<br />

dologen und Fußpfleger täglich konfrontiert<br />

werden. Das Themenspektrum<br />

reicht von Behandlungsmöglichkeiten<br />

des eingewachsenen Nagels über rekonstruktive,<br />

ästhetisch operative Maßnahmen<br />

bei Zehenfehlstellungen bis hin<br />

zur detaillierten Demonstration einer podologischen<br />

Komplexbehandlung.<br />

Erstmals wird auch eine interessante Variante<br />

der Pediküre (und Maniküre) vorgestellt<br />

– das Fish Spa. Hunderte kleine<br />

Fische namens Garra Rufa knabbern abgestorbene<br />

Zellen der oberen Hautschicht<br />

ab. Das sollte man mal gesehen<br />

haben, auch wenn aufgrund der strengen<br />

Hygiene-Auflagen ein Fish Spa nicht<br />

für jede Praxis infrage kommt. Ebenso<br />

lohnt sich für Fußprofis ein Blick in die<br />

Bereiche Wellness und Nail, um auch<br />

hier interessante Produkte zu finden oder<br />

zum Beispiel eine Massage kennenzulernen,<br />

die sich problemlos in der Fußpflegepraxis<br />

durchführen lässt. red<br />

Jede vierte Frau und jeder fünfte<br />

Mann hierzulande leiden<br />

unter Krampfadern. Weit mehr<br />

als die Hälfte aller Erwachsenen<br />

hat Besenreiser, und 17 Prozent<br />

müssten aufgrund ihrer Venenerkrankung<br />

sogar ärztlich behandelt<br />

werden. Nicht ohne<br />

Grund zählen Venenleiden also<br />

zu den Volkskrankheiten.<br />

Zu diesem Thema bietet die eurocom<br />

e. V. (der Herstellerverband<br />

für medizinische Kompressionstherapie<br />

und orthopädische Hilfsmittel)<br />

einen kompetenten, umfassenden<br />

Fragebogen an. Mit<br />

diesem können Patienten feststellen,<br />

wie hoch ihr Risiko<br />

für die Entstehung<br />

eines Krampfaderleidens<br />

oder einer schweren<br />

Venenkrankheit ist.<br />

Zudem lässt sich damit<br />

leicht selbst herausfinden, ob bereits eine<br />

chronische Venenerkrankung besteht.<br />

Dabei ersetzt der Fragebogen natürlich<br />

nicht eine sorgfältige Diagnostik durch<br />

einen Arzt.<br />

Wer seinen Patienten diesen hilfreichen<br />

Service in der Praxis anbieten möchte,<br />

kann den Fragebogen kostenlos im Internet<br />

als PDF-Dokument downloaden<br />

unter www.eurocom-info.de => Stichwort<br />

„service“ => „Publikationen“. red<br />

(Foto: ©Messe Düsseldorf)<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):<br />

Zertifizierung von<br />

Fußbehandlungseinrichtungen<br />

Lipidbalm<br />

Derzeit leiden etwa 250.000<br />

Diabetiker in Deutschland<br />

an einer diabetes-bedingten<br />

Fußverletzung. Wunden am<br />

„diabetischen Fuß“ heilen in<br />

der Regel verzögert oder gar<br />

nicht ab. Die Folge sind hierzulande<br />

jährlich mehr als<br />

42.000 Amputationen von<br />

Füßen und Unterschenkeln.<br />

Damit liegt Deutschland im<br />

europäischen Vergleich im<br />

oberen Drittel, und die Folgekosten<br />

betragen pro Jahr rund<br />

2,5 Milliarden Euro.<br />

Vor allem bei Diabetikern, deren<br />

Blutzuckerspiegel über<br />

viele Jahre schlecht eingestellt<br />

ist, besteht die Gefahr, dass<br />

sie ein „Diabetisches Fußsyndrom“<br />

entwickeln. Damit Betroffene<br />

früh, umfassend und<br />

wohnortnah versorgt werden,<br />

zertifiziert die Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft (DDG) spezialisierte<br />

Fußbehandlungseinrichtungen<br />

in Deutschland.<br />

„Die Nachuntersuchungen der<br />

Patienten mit diabetischer Fußerkrankung<br />

zeigen abhängig<br />

vom Stadium der Wunde, der<br />

Durchblutungsstörung und der<br />

Entzündung, dass sich bei den<br />

meisten Patienten, die in einer<br />

spezialisierten Fußbehandlungseinrichtung<br />

betreut werden,<br />

die Fußerkrankung innerhalb<br />

eines halben Jahres<br />

zum Besseren entwickelt“, so<br />

Dr. med. Joachim Kersken,<br />

Oberarzt am Interdisziplinären<br />

Diabetes-Fuß-Zentrum am<br />

Mathias-Spital in Rheine und<br />

2. Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

Fuß in der DDG.<br />

Die von der DDG zertifizierten<br />

Einrichtungen widmen<br />

sich der Behandlung des diabetischen<br />

Fußsyndroms fachübergreifend:<br />

Diabetologen,<br />

gegebenenfalls Angiologen,<br />

Chirurgen, Orthopäden, Dermatologen,<br />

Radiologen, Gefäßchirurgen,<br />

Orthopädieschuhmacher,<br />

Podologen und<br />

Diabetesberater arbeiten im<br />

Team zusammen.<br />

„Durch die von den unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen<br />

eingebrachte Expertise erfahren<br />

Patienten hier eine umfassende<br />

Versorgung“, erläutert<br />

Professor Dr. med. Andreas<br />

Fritsche, Pressesprecher der<br />

DDG aus Tübingen.<br />

Hierzu gehören neben der professionellen<br />

Wundbehandlung<br />

und detaillierten Gefäßdiagnostik<br />

zum Beispiel auch<br />

die Versorgung mit geeigneten<br />

Schuhen und/oder diabetes-adaptierten<br />

Einlagen oder<br />

Beratungen darüber, wie sich<br />

Verletzungen durch die richtige<br />

Haut- und Fußpflege verhindern<br />

lassen.<br />

2011 haben mehr als 90 ambulante<br />

und 40 stationäre<br />

Einrichtungen das Zertifikat<br />

„Fußbehandlungseinrichtung<br />

DDG“ erworben. Dafür müssen<br />

die Kliniken und Praxen<br />

nachweisen, dass ihre Strukturen<br />

und die Patientenversorgung<br />

den Qualitätsmaßstäben<br />

der DDG entsprechen.<br />

Zu den strukturellen Mindestkriterien<br />

gehören zum Beispiel<br />

die Beschäftigung eines<br />

Diabetologen, eines Diabetesberaters<br />

oder Diabetesassistenten<br />

sowie eines Wundassistenten,<br />

Wundexperten<br />

oder Podologen. Mindestens<br />

ein Behandlungsraum muss<br />

ausschließlich für die Wundbehandlung<br />

zur Verfügung<br />

stehen und entsprechend ausgestattet<br />

sein. Für die Gefäßdiagnostik<br />

ist ein Doppler-<br />

Ultraschallgerät unabdingbar.<br />

„In den zertifizierten Einrichtungen<br />

können sich Patienten<br />

darauf verlassen, dass sie<br />

nach den modernsten medizinischen<br />

Standards behandelt<br />

werden“, so Dr. Kersken.<br />

Adressen von Kliniken und<br />

Praxen, die als „Fußbehandlungseinrichtung<br />

DDG“ zertifiziert<br />

wurden, sind im Internet<br />

abrufbar unter:<br />

www.deutsche-diabetesgesellschaft.de/redaktion/<br />

news/Fussbehandlungseinrichtung_uebersicht.php<br />

oder<br />

unter www.ag-fuss-ddg.de.<br />

red<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 7<br />

<br />

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Effektive Pflege trockener Haut –<br />

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Im Fokus<br />

<strong>Alarmsignal</strong> Schmerz:<br />

Ursachen und Möglichkeiten<br />

der Behandlung<br />

Von Erna Schmidt, Podologin, algesiologische Fachassistentin, Rheine<br />

Patienten, die unter Schmerzen leiden, sind in<br />

jeder podologischen Praxis zu finden. Hier ist<br />

es ein Leichtes, beispielsweise schmerzende<br />

Clavi oder Keratosen zu entfernen, um die Beschwerden<br />

zu beseitigen. Was aber, wenn die<br />

Schmerzen andere Ursachen haben, wie zum<br />

Beispiel eine Polyneuropathie oder Amputation?<br />

Was sind Schmerzen überhaupt? Und<br />

wie begegnet man Schmerzpatienten? Welche<br />

Unterstützung kann man ihnen bieten?<br />

(Foto: ©Robert Kneschke – Fotolia.com)<br />

Auch die Seele …<br />

Chronifiziert der Schmerz – was<br />

häufig bei Kopf-, Rücken- und<br />

Gelenkschmerzen der Fall ist –,<br />

so hat das auch Auswirkungen<br />

auf die Seele und führt dort fast<br />

immer zu Reaktionen, wie zum<br />

Beispiel zu einer depressiven<br />

Stimmungsveränderung. Dies<br />

wiederum hat mit der Zeit eine<br />

seelische Erschöpfung zur Folge,<br />

die wiederum eine Verstärkung<br />

der Schmerzen bewirkt. Umgekehrt<br />

kann aber auch ein seelisches<br />

Leiden die Schmerzwahrnehmung<br />

verstärken. Da bei<br />

psychosomatischem Schmerz<br />

oftmals das vegetative Nervensystem<br />

mit betroffen ist, leiden<br />

die Patienten häufig unter zusätzlichen<br />

Beschwerden wie<br />

Herzrasen, Ohrgeräuschen (Tinnitus),<br />

Schwindel oder Übelkeit.<br />

Bei Schmerz handelt es<br />

sich um eine komplexe<br />

subjektive Sinneswahrnehmung.<br />

Als akutes Geschehen<br />

hat er die Funktion eines<br />

Warn- und Leitsignals, das in<br />

seiner Intensität von unangenehm<br />

bis unerträglich reichen<br />

kann. Chronische Schmerzen<br />

hingegen haben den Charakter<br />

des Warnsignals<br />

verloren. In diesem Fall<br />

handelt es sich um ein<br />

eigenständiges Krankheitsbild,<br />

das „Chronische<br />

Schmerzsyndrom“.<br />

Schmerzen werden jedoch<br />

nicht nur in „akut“<br />

und „chronisch“ unterschieden,<br />

sondern auch<br />

im Hinblick auf Ursache<br />

und Wahrnehmung:<br />

z Nozizeptorschmerz:<br />

Dies ist die häufigste Art,<br />

Schmerz zu empfinden.<br />

Hier erfolgt die Schmerzwahrnehmung<br />

durch<br />

Schmerzrezeptoren. Bei<br />

Belastung oder Schädigung<br />

des Gewebes durch<br />

mechanische, thermische<br />

oder chemische Reizesowie<br />

krankhafte Prozesse<br />

im Körper reagieren<br />

die freien Nervenendi-<br />

Schmerz ist das Symptom, vor dem die meisten Menschen Angst<br />

haben. Da das Schmerzempfinden jedoch stets subjektiv ist,<br />

nimmt jeder entsprechende Beschwerden individuell verschieden<br />

wahr. So kann auch nur der Patient selbst eine adäquate Aussage<br />

zu Schmerzart und -stärke machen.<br />

Gibt es im Gehirn beispielsweise<br />

Zentren für das Sehen,<br />

Hören und Riechen, so fehlt<br />

jedoch ein reines Schmerzzentrum.<br />

Es sind gleich mehrere<br />

Areale, die für die Schmerzwahrnehmung<br />

zuständig sind.<br />

Zunächst filtert der im Zwischenhirn<br />

liegende Thalamus<br />

Schmerzreize und leitet diese<br />

wie eine Art „Verteiler“ an<br />

die verschiedenen Areale zur<br />

Verarbeitung weiter; hierzu<br />

gehören der „somatosensorigungen<br />

(Nozizeptoren). Im Rückenmark<br />

werden die Schmerzsignale<br />

in chemische Botenstoffe<br />

umgewandelt. Über die<br />

Leitungsbahnen des zentralen<br />

Nervensystems, die zunächst<br />

im Rückenmark verlaufen, gelangen<br />

die Reize dann weiter<br />

zum Gehirn. Erreicht diese Information<br />

die Großhirnrinde,<br />

wird das Signal „Schmerz“ bewusst<br />

wahrgenommen.<br />

z Nervenschmerz: Dies ist in<br />

der podologischen Praxis ein<br />

häufiges Symptom bei langjährigen<br />

Diabetikern mit einer<br />

Polyneuropathie. So genannte<br />

neuropathische Schmerzen<br />

entstehen bei geschädigten<br />

oder zerstörten Nervenfasern.<br />

Durch diese Veränderung der<br />

Nervenbahnen kommt es neben<br />

den typischen Missempfindungen<br />

wie Kribbeln oder<br />

Taubheitsgefühlen auch zu<br />

Überempfindlichkeiten und<br />

stechenden und/oder brennenden<br />

Schmerzen.<br />

z Zentraler Schmerz: Hier liegt<br />

der Entstehungsort im Zentralen<br />

Nervensystem (ZNS),<br />

also entweder im Gehirn oder<br />

im Rückenmark.<br />

Das Schmerzgeschehen<br />

Fortsetzung auf S. 10<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


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Im Fokus<br />

Fortsetzung von S. 8<br />

sche Kortex“, der für Sinnesreize<br />

zuständige Teil des Großhirns,<br />

das limbische System,<br />

das Stirnhirn (präfrontaler Cortex)<br />

sowie die Formatio reticularis<br />

(ein Neuronennetzwerk,<br />

das den Hirnstamm bis hin zum<br />

Rückenmark durchzieht).<br />

All diese schmerzverarbeitenden<br />

Regionen sind auch für<br />

andere Funktionen des Körpers<br />

zuständig. So ist das limbische<br />

System unter anderem<br />

für die Entstehung unserer<br />

Emotionen wie Wut, Angst<br />

und Trauer verantwortlich. Hier<br />

wird auch entschieden, ob wir<br />

Schmerz nur als unangenehm<br />

und lästig oder als unerträglich<br />

empfinden.<br />

Zudem hat die aktuelle Gefühlslage<br />

durchaus Einfluss<br />

auf das Schmerzempfinden:<br />

Geht es uns gut, empfinden<br />

wir Schmerzen weniger stark,<br />

als wenn wir zum Beispiel<br />

unter Stress stehen oder uns<br />

Sorgen plagen. Abgesehen von<br />

der jeweiligen Gefühlslage,<br />

werden Schmerzen auch durch<br />

die verschiedenen Verarbeitungsebenen<br />

stets von jedem<br />

anders wahrgenommen.<br />

Wundschmerz<br />

Schmerzen im Rahmen der Wundversorgung<br />

stellen oftmals eine<br />

schwierige Situation dar. Regelmäßige<br />

Verbandswechsel – also Manipulationen<br />

am Verband, der Wunde<br />

sowie der Wundumgebung – tragen<br />

zur Schmerzverstärkung bei. Diesen<br />

anwendungsbedingten Schmerz gilt<br />

es zu reduzieren. In der Regel wird<br />

dazu etwa ein Sechstel der Tagesdosis<br />

des verordneten Schmerzmittels<br />

rechtzeitig vor Beginn der Wundversorgung<br />

verabreicht. Ziel ist es dabei, dass der Patient<br />

während und nach dem Verbandswechsel keine zusätzlichen<br />

Schmerzen erleiden muss!<br />

Viele Patienten sind durch vorangegangene schmerzhafte<br />

Verbandswechsel oftmals so traumatisiert, dass sie<br />

schon zu Beginn der Manipulation starke Schmerzen angeben.<br />

Die Ursache dafür ist psychologischer Natur, denn<br />

die Angst vor dem erneuten Verbandswechsel vermag bereits<br />

Schmerzen auszulösen. In solchen Situationen benötigt<br />

der Patient eventuell eine höhere Schmerzmitteldosis.<br />

Unabhängig vom Verbandswechsel treten anhaltende<br />

Schmerzen vor allem bei infizierten oder mangeldurchbluteten<br />

Wunden auf. In solch einem Fall muss eine Basis-<br />

Schmerzmedikation nach dem WHO-Stufenschema<br />

durch den Arzt erfolgen. Diese Medikation wird streng<br />

nach Wirkung, das heißt entsprechend den Schmerzangaben<br />

des Patienten verordnet.<br />

(Foto: ©Paul Hartmann AG Heidenheim)<br />

Endorphine zum<br />

Schutz<br />

Mit Endorphinen verfügt unser<br />

Körper über die Möglichkeit<br />

der Schmerzhemmung.<br />

Kommen Schmerzreize<br />

im Gehirn an, so werden<br />

diese körpereigenen<br />

Morphine von Hypophyse<br />

und Hypothalamus ausgeschüttet.<br />

Das bewirkt eine<br />

kurzzeitige Schmerzlinderung,<br />

was besonders in Notund<br />

Gefahrensituationen<br />

wichtig ist. Kommt der Körper<br />

dann zur Ruhe, setzt<br />

das normale Schmerzempfinden<br />

wieder ein, damit wir<br />

uns schonen und den verletzten<br />

Körperteil ruhigstellen.<br />

Medikamentöse<br />

Schmerztherapie<br />

Bei der Therapie von Schmerzen<br />

kommen sowohl Medikamente<br />

als auch nicht-medikamentöse<br />

Maßnahmen zur<br />

Anwendung.<br />

Bei Schmerzmitteln (Analgetika)<br />

kommen folgende Substanzklassen<br />

mit unterschiedlichem<br />

Wirkgrad zum Einsatz:<br />

z Nicht-Opioid-Analgetika,<br />

z Opioide und<br />

z Lokalanästhetika.<br />

Des Weiteren gibt es adjuvante<br />

(unterstützende) Medikamente,<br />

welche die Schmerzursache<br />

beeinflussen (wie etwa Kortison<br />

bei Entzündungen oder Sympatikolytika<br />

im Fall von schmerzhaften<br />

Gefäßverengungen).<br />

Bekannte nicht opioidhaltige<br />

Schmerzmittel sind beispielsweise<br />

„Nicht-steroidale Antirheumatika“<br />

(NRSA). Hierzu<br />

zählen unter anderem Acetylsalicylsäure<br />

(ASS), Diclofenac,<br />

Ibuprofen und Naproxen. Sie<br />

haben neben der analgetischen<br />

(schmerzhemmenden) auch eine<br />

antiphlogistische (antientzündliche)<br />

sowie antipyretische<br />

(fiebersenkende) Wirkung. Andere<br />

Mittel hingegen, wie etwa<br />

Paracetamol, Metamizol und<br />

Phenazon, wirken nur analgetisch<br />

und antipyretisch.<br />

Reicht die Wirkstärke dieser<br />

Medikamente nicht aus, kommen<br />

schwache Opioide zum<br />

Einsatz. Wichtige Vertreter<br />

sind hier unter anderem Valoron<br />

und Tramal. Ist auch deren<br />

Wirkstärke nicht mehr ausreichend,<br />

werden starke Opioide<br />

zur Schmerzbekämpfung<br />

eingesetzt. Als Beispiele sind<br />

hier Morphin, Fentanyl oder<br />

auch Targin zu nennen.<br />

Opioide nehmen nicht nur den<br />

Schmerz, sie wirken außerdem<br />

euphorisierend und angstdämpfend,<br />

wodurch die den<br />

Schmerz häufig begleitende<br />

Angst vermindert wird. Dies<br />

begünstigt jedoch die Gefahr<br />

der psychischen Abhängigkeit.<br />

Aus diesem Grund fallen<br />

entsprechende Mittel unter<br />

das Betäubungsmittelrecht<br />

und dürfen nur vom Arzt verschrieben<br />

werden.<br />

Eine dritte Medikamentengruppe<br />

in der Behandlung von<br />

Schmerzen sind Lokalanästhetika.<br />

Sie kommen beispielsweise<br />

zur Oberflächenanästhesie<br />

bei Wunden und als intrakutane,<br />

subkutane oder intramuskuläre<br />

Injektion (so genannte<br />

Infiltrationsanästhesie) zur Anwendung.<br />

Eine weitere Möglichkeit<br />

ist die „Leitungsanästhesie“<br />

– die Umspritzung von<br />

peripheren Nerven und Nervengeflechten.<br />

Lokalanästhetika,<br />

zu denen beispielsweise<br />

Procain und Lidocain zählen, unterbrechen<br />

die Weiterleitung<br />

des Schmerzsignals.<br />

Hat das Schmerzgeschehen<br />

neurologische Ursachen, bedarf<br />

es in der Regel einer modifizierten<br />

Schmerztherapie.<br />

Hier werden so genannte Co-<br />

Analgetika eingesetzt. Hierzu<br />

zählen Antidepressiva und Antikonvulsiva.<br />

Auch wenn es sich<br />

hierbei nicht um Schmerzmittel<br />

handelt, zeigen beispielsweise<br />

trizyklische Antidepressiva<br />

wie Amitryptilin oder<br />

Clomipramin bei neuropathischen<br />

Schmerzen, Spannungskopfschmerzen,<br />

chronischer<br />

Lumboischialgie und dem Fibromyalgie-Syndrom<br />

eine<br />

schmerzlindernde Wirkung.<br />

Antikonvulsiva wie Carbamazepin<br />

oder Valproinsäure,<br />

die ursprünglich der Behandlung<br />

epileptischer Anfälle<br />

dienen, können bei Nervenschmerzen<br />

in Folge einer diabetischen<br />

Polyneuropathie sowie<br />

bei Nervenschmerzen,<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Im Fokus<br />

die nach einer Amputation auftreten,<br />

helfen.<br />

Weitere Möglichkeiten<br />

der Schmerzbehandlung<br />

Neben der medikamentösen<br />

Schmerztherapie gibt es eine<br />

Vielzahl weiterer Methoden,<br />

um Schmerzen positiv zu beeinflussen.<br />

Hierzu zählen:<br />

z Wärme- oder Kälteanwendungen,<br />

z Massagen,<br />

z Krankengymnastik,<br />

z Elektrotherapie wie die Transkutane<br />

Elektrische Nervenstimulation<br />

(TENS),<br />

z Akupunktur und auch Akupressur.<br />

Da Stress ebenso wie psychische<br />

Faktoren bei der Chronifizierung<br />

von Schmerz eine<br />

Rolle spielen und sich umgekehrt<br />

anhaltende Schmerzen<br />

auf die Psyche auswirken,<br />

spielen auch Entspannungsmethoden<br />

eine Rolle. Bewährt<br />

haben sich zum Beispiel Autogenes<br />

Training, Progressive<br />

Muskelentspannung nach<br />

Jacobson sowie Aroma- und<br />

Musiktherapie.<br />

Weitere Möglichkeiten sind<br />

psychologische Methoden.<br />

Hierzu zählen:<br />

z Schmerzbewältigungstraining,<br />

z Psychotherapie mit einem<br />

verhaltenstherapeutischen<br />

Ansatz,<br />

z Imagination,<br />

z Hypnose ebenso wie Selbsthypnose.<br />

Diese „alternativen“ Methoden<br />

und Maßnahmen zur<br />

Schmerzlinderung und zum<br />

besseren Umgang mit Schmerz<br />

können von Betroffenen mit<br />

chronischen Beschwerden zur<br />

Unterstützung der medikamentösen<br />

Therapie angewendet<br />

werden.<br />

Zu einem ganzheitlichen Behandlungskonzept<br />

zählt aber<br />

auch zunehmend die Behandlung<br />

mit Mikronährstoffen.<br />

„Hierzu zählen Vitamine, Vitaminoide<br />

(vitaminähnliche<br />

Substanzen wie etwa das Coenzym<br />

Q10), Mineralstoffe,<br />

Aminosäuren, bestimmte Fettsäuren<br />

und sekundäre Pflanzenstoffe“,<br />

erläutert Dr. Dietmar<br />

Krause, Biologe und<br />

Schmerzexperte beim Deutschen<br />

Grünen Kreuz e. V. in<br />

Marburg. Jeder Mikronährstoff<br />

hat im Körper eine besondere<br />

Funktion. Beispielsweise<br />

spielen die Vitamine des B-<br />

Komplexes eine große Rolle<br />

beim Stoffwechsel der Nerven.<br />

„Sie kommen daher bei der Behandlung<br />

von Nervenschmerzen<br />

in Betracht“, so Dr. Krause.<br />

In der Praxis<br />

Neben der Beseitigung akuter<br />

Schmerzen, etwa durch die<br />

Entfernung eines Clavus oder<br />

das Setzen einer Spange, spielen<br />

Schmerzen für Podologen<br />

vor allem dann eine Rolle, wenn<br />

sie für ihre Behandlung einen<br />

Verband entfernen und wieder<br />

neu anlegen müssen. Um<br />

hier eine möglichst schmerzarme<br />

Versorgung zu gewährleisten,<br />

sollten sie den Patienten<br />

beraten können. So ist<br />

es oftmals bereits ausreichend,<br />

ihn zu bitten, zeitlich entsprechend<br />

vor der Behandlung<br />

(wenn Schmerzen durch Manipulationen<br />

nicht zu vermeiden<br />

sind) sein Schmerzmittel<br />

einzunehmen.<br />

Aber auch Patienten im Bedarfsfall<br />

über die Ursachen<br />

von Schmerzen, deren Folgen<br />

(ebenso psychischer Art) sowie<br />

über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten<br />

informieren<br />

zu können, gehört<br />

zu einer guten Beratung und<br />

zeigt fachliche Kompetenz. g<br />

8 Internet-Tipps<br />

Deutsche Migräne- und<br />

Kopfschmerz-Gesellschaft<br />

e. V.<br />

www.dmkg.de<br />

Deutsche Schmerzhilfe<br />

www.schmerzselbsthilfe.de<br />

Deutsche Schmerzliga e. V.<br />

www.dsl-ev.de<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Erna Schmidt<br />

Podologin, algesiologische<br />

Fachassistentin (DGSS),<br />

Lehrerin für Gesundheitsberufe<br />

Akademie für Gesundheitsberufe<br />

am Mathias-<br />

Spital Rheine<br />

Frankenburgstr. 31<br />

48431 Rheine<br />

Telefon (0 59 71) 42-11 18<br />

E-Mail e.schmidt@<br />

mathias-spital.de


Für die Praxis<br />

Schmerz lass nach!<br />

Ungues incarnati<br />

erfolgreich behandeln<br />

Von Franziska Sutor, 3TO GmbH, München<br />

Wenn Patienten mit eingewachsenen Nägeln in<br />

die podologische Praxis kommen, haben sie<br />

meist bereits richtig starke Schmerzen. Da fließt<br />

nicht nur bei Kindern die eine oder andere Träne.<br />

Alle Schuhe drücken, Socken fühlen sich plötzlich<br />

viel zu eng an und die Bettdecke erscheint<br />

unendlich schwer. Die Lebensqualität des Patienten<br />

ist damit erheblich eingeschränkt. Wie kann<br />

der Podologe hier helfen, und wie schnell ist<br />

der Patient seine Schmerzen los?<br />

Für jede noch so kleine<br />

Tätigkeit im Alltag benötigen<br />

wir unsere Füße<br />

und sogar die Zehenspitzen.<br />

Das merken viele erst, wenn<br />

ein Zehennagel einwächst<br />

und sie plötzlich bei jeder Bewegung<br />

stechende Schmerzen<br />

empfinden. Gern wird in<br />

einem solchen Fall erst einmal<br />

auf Sport oder übermäßige<br />

Bewegung verzichtet – in<br />

der Hoffnung, dass sich das<br />

Problem von allein löst.<br />

Doch auch ständiges Cremen,<br />

Kamillenbäder oder ähnliche<br />

Selbstheilungsversuche bringen<br />

in der Regel wenig; und<br />

am Ende sind auf Grund der<br />

schmerzenden Zehe nicht einmal<br />

mehr Alltagsaufgaben zu<br />

bewältigen. Spätestens wenn<br />

der Schmerz dann den Schlaf<br />

raubt, überlegen sich Patienten<br />

häufig, was helfen könnte.<br />

Viele suchen zunächst Informationen<br />

im Internet und<br />

erkennen dann, dass sie mit<br />

dem Problem eines eingewachsenen<br />

Nagels nicht allein<br />

sind.<br />

Gesundheitsforen sind voll mit<br />

den Anfragen ängstlicher Patienten,<br />

was in einem solchen<br />

Fall getan werden kann und<br />

welchen Fachmann man am<br />

besten aufsuchen solle. Hilft<br />

ein Chirurg? „Nein, besser nicht,<br />

das tut ja erst recht weh!“, wird<br />

es den meisten durch den Kopf<br />

schießen und letztendlich wird<br />

Rat beim Podologen gesucht.<br />

Rasche Hilfe<br />

Je früher sich der Patient mit<br />

einem Unguis incarnatus entschließt,<br />

professionelle Hilfe<br />

aufzusuchen, umso besser.<br />

Dann ist es meist nicht schwer,<br />

schnelle Hilfe zu leisten und<br />

das Problem zu lösen. Wenn<br />

allerdings mit dem eingewachsenen<br />

Nagel eine Entzündung,<br />

Hypergranulationsgewebe<br />

und unerträgliche<br />

Schmerzen einhergehen, ist<br />

die Lage prekärer. Aber genau<br />

dann wird der Patient wirklich<br />

glücklich sein, wenn er<br />

nach kurzer Behandlung die<br />

Praxis schmerzfrei und mit einem<br />

zufriedenen Lächeln über<br />

die zurückgewonnene Lebensqualität<br />

verlassen kann.<br />

Der Einsatz einer Nagelkorrekturspange<br />

dauert nur wenige<br />

Minuten und wirkt Wunder.<br />

Für den Patienten be-<br />

(Fotos: ©Dr. med. Norbert Scholz; Grafik: 3TO GmbH)<br />

1 2 3<br />

Abb. 1: Ein eingewachsener Nagel macht jeden Schritt zur Qual.<br />

Abb. 2: Die podofix-Aktiv-Klebespange ist in fünf Minuten gesetzt und der Patient spürt sofortige Erleichterung.<br />

Abb. 3: Durch das Verdrillen des eingearbeiteten Drahtes wird die podofix-Spange aktiviert. Die Spange hebt die Nagelränder<br />

leicht an und entlastet damit das umliegende Gewebe.<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Für die Praxis<br />

4 5<br />

Abb. 4: Auch ein kleiner Nagel kann sich schmerzhaft einrollen.<br />

Abb. 5: Mit der podofix-Spange lässt sich die Nagelplatte wieder ins Lot bringen.<br />

(Fotos: ©obere zwei Fotos ©Ulrike Göhringer-Seel; untere zwei Fotos ©Rosi Maurer)<br />

Gesundheit & Leben<br />

Doro Kammerer<br />

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Natürliche Hausapotheke<br />

für die ganze Familie<br />

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6 7<br />

Abb. 6: Die Kante des eingerollten Nagels drückt und verursacht Schmerzen.<br />

Abb. 7: Die COMBIped-Spange ist schnell angebracht und wirkt durch die Federkraft<br />

des Drahtes dauerhaft besonders rasch und stark.<br />

<br />

<br />

<br />

deutet die Spange – egal ob Klebe- oder<br />

Drahtspange – eine sofortige Entlastung<br />

des betroffenen Bereiches. Die Nagelspange<br />

hebt den drückenden Nagelrand<br />

aus dem gereizten Gewebe und nimmt<br />

damit nicht nur umgehend den Schmerz,<br />

sondern fördert auch einen schnelleren<br />

Heilungsprozess der Entzündung. Zwar<br />

ist ein Unguis incarnatus nicht ganz so<br />

schnell behoben wie eine Spange gesetzt<br />

ist, aber zumindest kann der Patient<br />

all seinen Alltagsaufgaben wieder<br />

völlig schmerzfrei nachgehen. Die Spange<br />

bleibt so lange auf dem Nagel bzw.<br />

wird bei Bedarf immer wieder in ihrer<br />

Position korrigiert und neu aktiviert, bis<br />

dieser ein gesundes Wachstum angenommen<br />

hat.<br />

Ob eine Klebe- oder eine Draht-Spange<br />

oder auch eine Kombination aus beiden<br />

Varianten die geeignete Behandlungsmethode<br />

darstellt, hängt vom jeweiligen<br />

Fall ab. Die hier gezeigten Fallbeispiele<br />

machen deutlich, dass verschiedene<br />

Spangentypen für unterschiedliche Ungues<br />

incarnati geeignet sind, alle aber<br />

einen vergleichbaren Effekt erzielen.<br />

Auch die Behandlungsdauer unterscheidet<br />

sich je nach Art der Beschwerden sowie<br />

nach Nagelform und -stärke.<br />

Unabhängig davon, welche Art der Nagelkorrekturspange<br />

gewählt wird – entscheidend<br />

ist das Wohlbefinden des<br />

Patienten. Wenn jemand mit großem Leidensdruck<br />

die Praxis betritt und glücklich<br />

über die Erleichterung bei der Verabschiedung<br />

nach der Behandlung ein<br />

Lächeln im Gesicht trägt, dann macht<br />

Helfen richtig Freude!<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Franziska Sutor<br />

Karlstr. 43<br />

80333 München<br />

Telefon (089) 4 52 08 33 33<br />

E-Mail franziska.sutor@3to.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 13<br />

In jedem Menschen wirken von Geburt an autonome<br />

Kräfte, das sogenannte Selbstorganisationsprinzip.<br />

Das gilt für den seelischen,<br />

den geistigen und den körperlichen Bereich<br />

gleichermaßen. Wer heilen möchte, sollte<br />

wissen, wie man diese Selbstheilungskräfte<br />

aktiviert und wie sich die persönlichen Ressourcen<br />

eines Menschen unterstützen lassen.<br />

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1111061


Für die Praxis<br />

Hallux valgus:<br />

Zehendeformation<br />

mit Folgen<br />

Von Dr. med. Nicolas Gumpert, Frankfurt am Main<br />

Der Hallux valgus ist charakterisiert durch eine<br />

Abweichung der Großzehe im Grundgelenk nach<br />

außen und einer Drehung der Zehe nach innen<br />

(Innenrotation). Diese häufigste Deformation des<br />

Vorfußes ist für die Betroffenen nicht nur ein kosmetisches<br />

Problem. Denn die Fehlbelastung des<br />

Gelenks kann im Lauf der Zeit eine schmerzhafte<br />

Arthrose im Großzehengrundgelenk und damit<br />

einen Hallux rigidus verursachen.<br />

(Foto: oben ©Elvi Foss; unten ©Sybille Feindt)<br />

Der Hallux valgus wird<br />

gemeinhin auch als Ballenfuß,<br />

Ballenzeh, Frostballen<br />

oder Schiefzehe bezeichnet<br />

Der Hallux valgus – eine<br />

der häufigsten Zehendeformitäten<br />

– tritt fast<br />

immer in Verbindung mit einem<br />

Spreizfuß auf. – Bei einem<br />

Spreizfuß sinkt das Quergewölbe<br />

des Vorfußes ein, wodurch<br />

sich die Zehen wie ein<br />

Fächer aufspreizen und der<br />

Fuß breiter wird.<br />

Verstärkt sich die Spreizfußfehlstellung<br />

im Laufe des Lebens<br />

allmählich, hat dies zur<br />

Folge, dass die Wölbung der<br />

Großzehe zum äußeren Fußrand<br />

hin ebenfalls mit dem<br />

Alter zunimmt. Denn beide<br />

Krankheitsbilder beeinflussen<br />

sich im Verlauf gegenseitig.<br />

Auch „hausgemachte“<br />

Ursachen<br />

Deutlich häufiger von einem<br />

Hallux valgus betroffen sind<br />

Frauen. Die Geschlechterverteilung<br />

beträgt etwa 9 : 1 (weiblich<br />

: männlich).<br />

Die Entstehung eines Hallux<br />

valgus wird durch verschiedene<br />

Faktoren beeinflusst. Als<br />

wichtigste gelten:<br />

z Eine anlagebedingte, den gesamten<br />

Körper betreffende<br />

Bänder- und Bindegewebsschwäche.<br />

Diese verursacht<br />

die Entstehung eines Senk-<br />

Druckstellen und eine Bursitis sind typische Folgen des Hallux<br />

valgus, ebenso wie die Bildung von Krallenzehen.<br />

Spreizfußes. Durch die verminderte<br />

Spannung des Bandapparates<br />

kommt es zu einer<br />

Abflachung des Fußlängsgewölbes.<br />

Das beim Abrollen<br />

stark belastete Quergewölbe<br />

weicht immer breiter auseinander<br />

und zeigt dadurch<br />

die Schwäche der Bandverbindungen<br />

zwischenden Mittelfußknochen.<br />

Aber auch<br />

durch übermäßiges Gewicht<br />

werden die Bänder der Quergewölbe<br />

gedehnt.<br />

Nimmt der Spreizfuß zu,<br />

wird die Großzehe durch die<br />

Anspreizersehne (Sehne des<br />

Musculus adductor hallucis)<br />

immer mehr in die Halluxvalgus-Fehlstellung<br />

gezogen.<br />

z Eine weitere mögliche Ursache<br />

ist das Tragen bequemer<br />

Schuhe, welche die Fußmuskulatur<br />

unterfordern. So<br />

wird das Training der kurzen<br />

Fußbinnenmuskulatur, die<br />

dem Aufspreizen des Fußgewölbes<br />

entgegenwirken<br />

kann, verhindert. Dies hat<br />

ein muskuläres Ungleichgewicht<br />

der Füße zur Folge.<br />

z Eine wesentliche Rolle spielen<br />

zudem falsche Schuhe.<br />

Insbesondere Schuhwerk<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Für die Praxis<br />

mit einem zu engen Vorfußbereich<br />

oder zu stark angehobener<br />

Ferse, das den Druck<br />

auf den Vorfuß um ein Vielfaches<br />

steigert, ist hier zu nennen.<br />

In Ländern und Kulturkreisen,<br />

in denen Frauen keine<br />

oder offene Schuhe (wie<br />

zum Beispiel flache Sandalen)<br />

tragen, tritt ein Hallux<br />

valgus nur selten auf.<br />

Durch die zunehmende Fehlstellung<br />

des Fußes kommt es<br />

zu veränderten Zugrichtungen<br />

der Sehnen. Hierdurch<br />

wird die Einwärtsdrehung der<br />

Großzehe maßgeblich verursacht.<br />

Mit zunehmender Abknickung<br />

der Großzehe werden<br />

jedoch die muskulären<br />

Gegenspieler wirkungslos.<br />

Wie jedes Gelenk ist das Großzehengrundgelenk<br />

nicht für<br />

eine Schiefstellung (Inkongruenz)<br />

angelegt. Daher kommt<br />

es im weiteren Verlauf zu einem<br />

frühzeitigen Verschleiß<br />

des Gelenkknorpels (Hallux<br />

rigidus). Die Symptome der<br />

Arthrose zeigen sich zunächst<br />

in einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung<br />

des Abrollvorgangs<br />

der Großzehe.<br />

Typische Beschwerden<br />

Auch wenn der Hallux valgus<br />

weit verbreitet ist, macht er in<br />

den meisten Fällen wenig Beschwerden.<br />

Zudem besteht nicht<br />

unbedingt eine Korrelation zwischen<br />

dem Grad der Fehlstellung<br />

und dem Ausmaß der Beschwerden.<br />

So kann eine ausgeprägte<br />

Fehlstellung wenig<br />

Beschwerden verursachen und<br />

umgekehrt. Je stärker allerdings<br />

diese ist, desto höher ist<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

durch die Fehlbelastung des<br />

Großzehengrundgelenkes ein<br />

frühzeitiger Verschleiß des<br />

Knorpels eintritt.<br />

Im Anfangsstadium eines Hallux<br />

valgus kommt es zunächst<br />

nur bei Belastung oder beim<br />

Tragen fester und enger Schuhe<br />

zu Schmerzen und einer<br />

Rötung an der Außenseite des<br />

Ballens. Durch die chronische<br />

Belastung des Großzehenballens<br />

entstehen mit der Zeit jedoch<br />

knöcherne Anbauten (so<br />

genannte Exophyten) im Bereich<br />

der größten Belastung<br />

am Köpfchen des ersten Mittelfußknochens.<br />

Ein solcher Großzehenballen<br />

wird medizinisch auch als<br />

„Exostose“ oder „Pseudoexostose“<br />

bezeichnet. An dieser<br />

Stelle ist der Fuß am breitesten;<br />

dementsprechend drücken<br />

Schuhe hier am stärksten.<br />

Durch die Fehlstellung der<br />

Großzehe und das sich vorbuckelnde<br />

Mittelfußköpfchen<br />

wird das Gewebe zudem anfällig<br />

für mechanische Belastungen.<br />

Über dem Mittelfußköpfchen<br />

bildet sich in der Folge<br />

ein Schleimbeutel, der sich<br />

bei Druck und Reibung verdickt,<br />

um den Knochen besser<br />

zu schützen. Hierdurch<br />

wird der Ballen noch ausladender<br />

und der Schuh noch enger.<br />

Schwellungen, Entzündungen<br />

der Haut sowie nicht-bakterielle<br />

und sogar bakterielle<br />

Schleimbeutelentzündungen<br />

können entstehen.<br />

Im weiteren Verlauf entwickelt<br />

sich unter Umständen eine<br />

chronisch wiederkehrende<br />

schmerzhafte Bursitis. Im<br />

Endstadium der Erkrankung<br />

bestehen Dauerschmerzen.<br />

Darüber hinaus kann sich im<br />

Lauf der Zeit durch die Fehlbelastung<br />

des Gelenks (ein<br />

ebenfalls schmerzhafter) Hallux<br />

rigidus bilden.<br />

Im Allgemeinen kommt es zu<br />

einer langsamen, aber chronisch<br />

fortschreitenden (progredienten)<br />

Verschlechterung der Vorfußfehlstellung.<br />

Die Arthrose<br />

des Großzehengrundgelenkes<br />

nimmt zu, Schmerzen und Entzündungen<br />

bleiben bestehen<br />

und die Großzehe kann bis zu<br />

90 Grad von ihrer Grundstellung<br />

nach außen abweichen.<br />

In extremen Fällen liegt sie<br />

über oder unter der zweiten<br />

und dritten Zehe. Hierdurch<br />

wird der natürliche Gang behindert.<br />

In der Folge kommt<br />

es zu Beschwerden beim Gehen<br />

sowie zu einer Verkürzung<br />

der Schrittlänge.<br />

Nicht selten ist ein Hallux valgus<br />

auch mit einer Hammeroder<br />

Krallenzehe vergesellschaftet.<br />

Bei der Hammerzehe<br />

weicht die Großzehe in ihrem<br />

Endgelenk nach unten ab. Bei<br />

einer Krallenzehe weicht die<br />

Zehe im Grundgelenk nach<br />

oben ab. In den beiden körperfernen<br />

(peripheren) Gelenken<br />

wird sie krallenförmig<br />

nach unten gebeugt. An den<br />

gebeugten Flächen kommt es<br />

dann zu schmerzhaften Druckstellen.<br />

Es bilden sich Schwielen<br />

und Clavi.<br />

Häufig bestehen durch den<br />

begleitenden Spreizfuß zudem<br />

Schmerzen unter den unnatürlich<br />

(unphysiologisch)<br />

belasteten Mittelfußköpfchen<br />

(Metatarsalia) 2 bis 4 im Vorfußbereich<br />

der Fußsohle. Dies<br />

wird medizinisch auch als Metatarsalgie<br />

bezeichnet.<br />

Bei der Diagnosestellung sind<br />

die Deformitäten des Fußes<br />

bereits gut zu erkennen. Zur<br />

genauen Beurteilung der knöchernen<br />

Fehlstellung wird au-<br />

Reparatur ist Vertrauenssache<br />

Sie sollte daher nur vom<br />

Fachmann ausgeführt werden.<br />

Herstellung und Verkauf von hochwertigen Haut- und<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 15


Für die Praxis<br />

Dr. med. Nicolas Gumpert ist<br />

Facharzt für Orthopädie, Akupunktur,<br />

Sportmedizin, Chirotherapie.<br />

Er hat sich im Orthopaedicum<br />

Frankfurt auf die Behandlung des<br />

Fersensporns mit der fokussierten<br />

Stoßwelle spezialisiert. Das Orthopaedicum<br />

Frankfurt ist ein Medizinisches<br />

Versorgungszentrum<br />

(MVZ) für Orthopädie, Physikalische<br />

und Rehabilitative Medizin<br />

sowie Sportmedizin, Akupunktur<br />

und Chirotherapie. Neben Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen<br />

werden hier unter anderem auch Laufanalysen,<br />

Knochendichtemessungen, Magnetfeldtherapie sowie<br />

ambulante und stationäre Operationen durchgeführt.<br />

Gelenkersatz<br />

Auch für das Großzehengrundgelenk<br />

gibt es inzwischen<br />

Prothesen. Deren<br />

Material besteht zumeist aus<br />

haltbarem Silikon oder aus<br />

Keramik. Nachteil der Silikon-Prothesen<br />

ist die geringe<br />

Belastbarkeit und Haltbarkeit,<br />

sodass sehr häufig<br />

mit einer Wechseloperation<br />

gerechnet werden muss.<br />

Bei Keramik-Prothesen<br />

kommt es durch Narbenbildung<br />

oftmals zu einer<br />

schlechten Beweglichkeit.<br />

Die Nachbehandlung bei einem<br />

solchen Eingriff besteht<br />

aus Hochlagern des betroffenen<br />

Fußes, lokaler Eisbehandlung,<br />

entzündungshemmender<br />

Maßnahmen sowie<br />

Thromboseprophylaxe.<br />

Nach etwa sechs Wochen<br />

ist die Arbeitsfähigkeit wieder<br />

hergestellt.<br />

ßerdem eine Röntgenaufnahme<br />

beider Füße angefertigt.<br />

Hiermit lässt sich eine bereits<br />

eingetretene Gelenkschädigung<br />

erkennen.<br />

Möglichkeiten der<br />

Behandlung<br />

Grundsätzlich gibt es bei einem<br />

Hallux valgus die konservative<br />

Behandlung sowie<br />

verschiedene operative Maßnahmen.<br />

Letztere kommen vor<br />

allem in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium zum Einsatz. Da<br />

viele Faktoren die Vorfußdeformität<br />

ursächlich beeinflussen,<br />

ist die Aussicht einer Heilung<br />

durch konservative Behandlungen<br />

gering, ein Fortschreiten<br />

der Deformation kann<br />

lediglich zeitweilig aufgehalten<br />

bzw. verlangsamt werden.<br />

Insoweit ist eine konservative<br />

Behandlung nur in frühen Stadien<br />

bei leichten Fällen und<br />

somit bei jüngeren Patienten<br />

erfolgversprechend. Bei älteren<br />

Patienten kommt sie zum<br />

Einsatz, wenn diese eine Operation<br />

nicht durchführen lassen<br />

können oder wollen.<br />

Zu den konservativen Maßnahmen<br />

zählen:<br />

z Schuhwerk: Insbesondere<br />

bei größeren Gehstrecken<br />

oder sportlichen Aktivitäten,<br />

jedoch auch bei langem Stehen<br />

oder Gehen sollten Schuhe<br />

mit genügend Spielraum<br />

für die Zehen und flachen<br />

Absätzen getragen werden.<br />

Hochhackige, spitze und im<br />

Vorfußbereich enge Schuhe<br />

sind kontraindiziert.<br />

z Eigenaktivität: Die bei der<br />

Krankengymnastik erlernte<br />

Zehengymnastik sollte auch<br />

zu Hause durchgeführt werden.<br />

Denn regelmäßige Abspreizübungen<br />

der Großzehe<br />

können das muskuläre<br />

Ungleichgewicht günstig<br />

beeinflussen. Auch Barfußgehen<br />

kann bei geeigneten<br />

Böden und nicht zu starken<br />

schmerzhaften Veränderungen<br />

noch Hilfe bringen.<br />

z Schuhversorgung: Der Hallux<br />

valgus mit Senk-Spreizfuß<br />

sollte eine Druckentlastung<br />

des Großzehenballens<br />

durch zum Beispiel seitliche<br />

Ausweitung des Schuhoberleders<br />

erfahren. Weiterhin<br />

haben sich Einlagen mit retrokapitaler<br />

Abstützung (Abstützung<br />

hinter den Köpfchen<br />

der Mittelfußknochen)<br />

als wirksam erwiesen.<br />

z Druckentlastung und Reibungsschutz,<br />

etwa mit einem<br />

Ballenpolster oder einer<br />

Ballenschale schützen<br />

die Haut über dem Großzehengrundgelenk.<br />

z Eine Hallux-valgus-Nachtschiene<br />

kann ein Fortschreiten<br />

begrenzen. Ansonsten<br />

ist diese Behandlung aus prophylaktischer<br />

Sicht jedoch<br />

eher für Patienten nach einer<br />

entsprechenden Operation<br />

geeignet.<br />

z Entzündungen des Fußballens<br />

(wie eine Bursitis) können<br />

mit antientzündlichen<br />

Medikamenten wie Diclofenac<br />

oder Umschlägen mit Rivanol<br />

behandelt werden.<br />

z Ist es aufgrund der fortgeschrittenen<br />

Erkrankung zu<br />

einer deutlichen Arthrose im<br />

Großzehengrundgelenk gekommen,<br />

kann eine Halluxrigidus-Einlage<br />

(mit so genannter<br />

Rigidusfeder) die<br />

Beschwerden lindern. Hierbei<br />

handelt es sich um eine<br />

das Abrollen des Vorfußes<br />

übernehmende Ballenrolle<br />

mit versteifter Sohle. Sollte<br />

eine Operation oder Versorgung<br />

mit Konfektionsschuhen<br />

nicht mehr möglich sein,<br />

können auch entsprechend<br />

auf Maß gefertigte orthopädische<br />

Schuhe mit allen Korrekturmechanismen<br />

verordnet<br />

werden.<br />

Operative Maßnahmen<br />

Man unterscheidet verschiedene<br />

Schweregrade der Verformung.<br />

Ziel der operativen<br />

Korrektur in frühen Stadien<br />

ist der Erhalt der Funktion des<br />

Großzehengrundgelenkes<br />

und damit die Wiederherstellung<br />

der vollen, schmerzfreien<br />

Beweglichkeit der Großzehe.<br />

Die sechs gebräuchlichsten<br />

Operationsverfahren bei einem<br />

Hallux valgus sind folgende:<br />

z Operation nach Chevron<br />

oder Operation nach Austin:<br />

Diese Methode kommt bei<br />

mittleren bis schweren Formen<br />

des Hallux valgus zur<br />

Anwendung. Voraussetzung<br />

bei diesem gelenkerhaltenden<br />

Verfahren ist eine allenfalls<br />

mäßig vorhandene<br />

Arthrose und ein Intermetatarsalwinkel<br />

von maximal 16<br />

Grad (Winkel zwischen dem<br />

1. und 2. Mittelfußknochen).<br />

Neben der Exostosenabtragung<br />

führt man eine dreidimensionale<br />

Umstellung mit<br />

Sehnenverlagerung durch,<br />

sodass die funktionsfähige<br />

Anatomie des Vorfußes wieder<br />

erreicht wird. Die Operation<br />

kann sowohl ambulant<br />

als auch stationär durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Nachbehandlung erfolgt<br />

im Entlastungsschuh für etwa<br />

drei bis vier Wochen. Danach<br />

ist es bereits möglich,<br />

einen bequemen normalen<br />

Schuh mit Spezialeinlage zu<br />

tragen. Die Kostenerstattung<br />

wird bei medizinischer Indikation<br />

von der Krankenkasse<br />

gewährt.<br />

z OP nach McBride (Weichteil-<br />

OP): Dieser Eingriff kommt<br />

bei einer Großzehenfehlstellung<br />

in Frage, die noch passiv<br />

auszugleichen ist, ohne<br />

oder allenfalls mit geringgradiger<br />

Arthrose in der Großzehe.<br />

Ziel ist die Abmeißelung<br />

des Knochenvorsprungs<br />

sowie die Verlagerung und<br />

Straffung einzelner Zehenmuskeln<br />

(Musculus adductor<br />

hallucis) und der Kapsel.<br />

Die Nachbehandlung besteht<br />

aus Hochlagern des betroffenen<br />

Fußes, lokaler Eisbehandlung,<br />

entzündungshemmenden<br />

Maßnahmen sowie<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


einer Thromboseprophylaxe.<br />

Nach etwa sechs Wochen<br />

ist die Arbeitsfähigkeit wieder<br />

hergestellt.<br />

z OP nach Keller-Brandes: Dieser<br />

Eingriff kommt vor allem<br />

bei älteren Patienten mit einer<br />

hochgradigen Fehlstellung,<br />

fortgeschrittener Arthrose im<br />

Zehengrundgelenk sowie<br />

geringeren Belastungsansprüchen<br />

des Vorfußes im<br />

Alltag zum Einsatz. Ziel der<br />

Operation ist eine Ein-Drittel-Abtragung<br />

des Grundgelenkes,<br />

sowie die Abmeißelung<br />

des Knochenvorsprungs<br />

an der inneren Seite des Mittelfußknochens.<br />

Es handelt sich hierbei um<br />

ein relativ leicht durchführbares<br />

und schnelles Operationsverfahren.<br />

Ein Nachteil<br />

ist allerdings die kosmetisch<br />

häufig störende Verkürzung<br />

der Großzehe (die zweite Zehe<br />

überragt die Großzehe).<br />

z Base-Wedge-Operation: Bei<br />

schweren Formen des Hallux<br />

valgus (Winkel über 50<br />

Grad und Intermetatarsalwinkel<br />

von über 20 Grad)<br />

muss eine Knochendurchtrennung<br />

und Umstellung an<br />

der Basis des 1. Mittelfußknochens<br />

erfolgen. Hierbei<br />

wird ein kleiner Knochenkeil<br />

entnommen, der 1. Strahl<br />

geschwenkt und in neuer<br />

Stellung wieder verschraubt.<br />

Im Vergleich zur Austinoder<br />

Chevron-OP erfolgt eine<br />

um zirka zwei Wochen<br />

längere Teilbelastung im Verbandsschuh/Vorfußentlastungsschuh.<br />

Eine Fersenbelastung<br />

ist jedoch auch hier,<br />

wie bei allen anderen oben<br />

genannten Verfahren vom<br />

ersten nachoperativen Tag<br />

an erlaubt.<br />

z Die Versteifung des Großzehengrundgelenkes<br />

(so genannte<br />

Arthrodese): In Einzelfällen<br />

kann es besser sein,<br />

das Großzehengrundgelenk<br />

zu versteifen. Hierzu stehen<br />

verschiedene operative Verfahren<br />

zu Verfügung. Häufig<br />

kommen bei einem solchen<br />

Eingriff Schrauben<br />

zum Einsatz.<br />

Ein anschließendes Wiederauftreten<br />

der Beschwerden<br />

ist hier extrem selten.<br />

Die alleinige Abtragung der<br />

Exostose wird heute nur noch<br />

selten und bei sehr geringer<br />

Ausprägung des Hallux valgus<br />

angewandt.<br />

Grundsätzlich lässt sich anmerken,<br />

dass bei richtiger Diagnosestellung<br />

und bei einer<br />

entsprechendenWahl des Operationsverfahrens<br />

der Hallux<br />

valgus eine gute Langzeitprognose<br />

hat. Wichtig ist, das<br />

dass richtige Operationsverfahren<br />

für den individuellen<br />

Fall angewendet wird. Sofern<br />

noch keine fortgeschrittene<br />

Arthrose im Grundgelenk der<br />

Großzehe zu sehen ist, sollte<br />

ein gelenkerhaltendes Operationsverfahren<br />

angewandt<br />

werden. Die Ergebnisse sind<br />

dabei in vielen Untersuchungen<br />

bei über 90 Prozent der<br />

Patienten gut bis sehr gut.<br />

Bei jeder der oben genannten<br />

Vorfußkorrekturoperationen<br />

muss mit längerer Arbeitsund<br />

Sportunfähigkeit gerechnet<br />

werden. Darüber besteht<br />

oft eine zu geringe Aufklärung<br />

dem Patienten gegenüber. Bei<br />

Verfahren mit Knochenkorrektur<br />

sollte von einem Zeitraum<br />

zwischen drei bis sechs<br />

Monaten ausgegangen werden.<br />

Aus sozialmedizinischer<br />

Sicht kann das ein großes Problem<br />

darstellen.<br />

Die erfolgreiche Behandlung<br />

von Vorfußbeschwerden erfordert<br />

außerdem eine enge<br />

Kooperation mit Orthopädieschuhtechnikern<br />

und Podologen.<br />

Vorteilhaft ist es deshalb,<br />

wenn erfahrene Praktiker jederzeit<br />

in einer Fußsprechstunde<br />

konsultiert werden<br />

können. Eine solche Zusammenarbeit<br />

ist unter praktischen<br />

Gesichtspunkten in der<br />

Regel nur an fußchirurgischen<br />

Zentren möglich.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dr. med. Nicolas Gumpert<br />

Orthopaedicum Frankfurt<br />

Praxis für Orthopädie<br />

Oeder Weg 2–4<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

Telefon (0 69) 55 80 98<br />

E-Mail gumpert@<br />

orthopaedicum-frankfurt.de<br />

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9. bis 11. März 2012 in Halle 9, Stand-Nr. B40<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 17


Journal<br />

Für einen unverwechselbaren Praxisauftritt:<br />

Nutzen Sie die Kraft<br />

der Farben!<br />

Von Barbara Kohl, Fachjournalistin, Bamberg<br />

Farben hinterlassen bleibende Eindrücke. Sie<br />

wirken – ähnlich wie Musik oder Gerüche –<br />

sofort und ohne Umwege auf unser Unterbewusstsein,<br />

stärker als jeder noch so eingängig<br />

formulierte Werbeslogan. Nutzen Sie diese<br />

unmittelbare Wirkung in Ihrer Praxis!<br />

(Foto: ©Anita Winkler / Pixelio)<br />

Farben beeinflussen das<br />

psychische Wohlbefinden<br />

8 Internet-Tipps<br />

Hier können Sie im Online-<br />

Shop genormte Farbkartensätze<br />

bestellen, um Ihre<br />

Praxisfarben auszuwählen:<br />

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Für Visitenkarten und mehr<br />

bieten sich Online-Druckereien<br />

an. Einer dieser Anbieter<br />

mit langjähriger Erfahrung<br />

und hochwertigen Produkten<br />

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Farben sind mit die stärksten<br />

Sinnesreize, die wir<br />

wahrnehmen. Sie wirken<br />

auf unsere Seele und unser<br />

Wohlbefinden, können uns<br />

anziehen oder abstoßen. Über<br />

die Augen und das Gehirn<br />

wirken Farben auf unser vegetatives<br />

Nervensystem und<br />

beeinflussen die Produktion<br />

von Hormonen – so haben beispielsweise<br />

Untersuchungen<br />

gezeigt, dass die Patienten einer<br />

Unfallklinik in eisblau<br />

oder zartgrün gestrichenen<br />

Räumen weniger Schmerzen<br />

empfanden.<br />

Dass Farben beim Betrachter<br />

Stimmungen erzeugen und<br />

sich auf dessen psychisches<br />

Befinden auswirken, können<br />

Sie für ein unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild Ihrer<br />

Praxis nutzen.<br />

„Warme“ und<br />

„kalte“Farben<br />

So individuell die Farbwahrnehmung<br />

auch ist – im Allgemeinen<br />

werden die Farben in<br />

„warm“ und „kalt“ unterteilt.<br />

Als warme Farben gelten Rotund<br />

Orangetöne, Gold und<br />

Sonnengelb, als kalte Farben<br />

Blau, Türkis, Blaugrün sowie<br />

alle Grüntöne mit einem hohen<br />

Blauanteil. Aber auch<br />

Schwarz, Weiß und reines<br />

Grau zählen dazu. Mit der vorsichtigen<br />

Beimengung ande-<br />

rer Farben (so genannten Untertönen)<br />

lässt sich die „Farbtemperatur“<br />

allerdings verändern.<br />

Beispielsweise kann ein<br />

kleiner Schuss Blau warmes<br />

Rot „abkühlen“, ein höherer<br />

Gelbanteil Grün mehr Wärme<br />

verleihen und ein Schuss Rot<br />

oder Ocker aus reinem, kühlen<br />

Grau ein „Warmgrau“ machen.<br />

Auch Brauntöne mit einem<br />

niedrigen Blauanteil wirken<br />

warm. Reines Gelb mit einem<br />

hohen Weißanteil hingegen<br />

hat eher eine kühle und unpersönliche<br />

Wirkung. Ist der<br />

Weißanteil jedoch gering und<br />

wird diesem Gelb zusätzlich<br />

etwas Braun beigegeben, erzeugt<br />

man einen warm anheimelnden<br />

Vanilleton. Ein<br />

sattes Himbeerrosa wiederum<br />

wirkt deutlich wärmer als ein<br />

helles Eisrosa.<br />

Besonders wichtig ist die Temperaturwirkung<br />

der Farben<br />

bei der Gestaltung großer Flächen,<br />

etwa der Wände und Bodenbeläge<br />

Ihrer Praxisräume.<br />

Kalte/kühle und warme Farbtöne<br />

sollten hier in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis stehen.<br />

Sind zum Beispiel Ihre Wände<br />

in kühlem Hellblau gehalten,<br />

können Sie mit Vorhängen,<br />

Handtüchern und farbigen<br />

Linoleumböden warme<br />

Farben dagegensetzen.<br />

Bieten Sie in Ihrer Praxis Wellness-Programme<br />

an? Dann arbeiten<br />

Sie dabei ebenfalls mit<br />

der „Temperatur“ der Farben.<br />

Wählen Sie Handtücher, Blumen,<br />

Kerzen, (Kunst-)Steine<br />

und Badesalze je nach Thema<br />

der Behandlung. So passen:<br />

z warme Rot- und Rosatöne<br />

zur „Rosenpflege“,<br />

z warme Braun- und Vanille-,<br />

aber auch Rosa- und Goldtöne<br />

zum Schokoladenpeeling,<br />

z frisches Blau und Türkis bei<br />

einer Thalasso-Behandlung,<br />

z Grün und Naturfarben bei<br />

Bambusprodukten,<br />

z Rot und (dunkles) Goldgelb<br />

empfehlen sich bei asiatischen<br />

Anwendungen und<br />

z helle Orange- sowie Gelbtöne<br />

für „fruchtige“ Sommer-<br />

Specials.<br />

Auch daran denken:<br />

Corporate Identity<br />

Was macht Ihre Praxis einzigartig?<br />

Worauf legen Sie bei<br />

Ihrer Arbeit besonderen Wert?<br />

Welches Image möchten Sie<br />

Ihren Kunden vermitteln? All<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


dies können Sie auch mit der<br />

farblichen Gestaltung Ihrer<br />

Praxis und allem, was dazugehört,<br />

unterstreichen.<br />

Damit alles stimmig wird, passen<br />

Sie für das gesamte Erscheinungsbild<br />

Ihrer Praxis<br />

auch Arbeitskleidung, Logo,<br />

Visitenkarten, Briefpapier,<br />

Flyer und Internet-Auftritt entsprechend<br />

farblich an. Mit dieser<br />

so genannten Corporate<br />

Identity unterstreichen Sie<br />

nicht nur die Individualität<br />

und Identität Ihrer Praxis, sondern<br />

Sie sorgen damit ebenso<br />

für einen hohen Wiedererkennungswert.<br />

Mit einer optisch ansprechenden<br />

und farblich zur Corporate<br />

Identity passenden Arbeitskleidung<br />

repräsentieren<br />

Fußpfleger und<br />

Podo logen aufgepasst!<br />

So wirken Farben<br />

z Rot: Anregend und lebendig, aber auch gemütlich. Auf Dauer<br />

kann viel Rot allerdings anstrengend werden. Setzen Sie diese<br />

Farbe also sparsam ein, etwa nur für eine Wand gegenüber<br />

dem Fenster in einem ansonsten hell gestrichenen Raum, als<br />

„Farbtupfer“ in Form von Handtüchern, dem Läufer am Empfang,<br />

den Lampen oder als „i-Tüpfelchen“ in Ihrem Praxislogo.<br />

z Sattes Gelb: Vermittelt Wärme und Weite. Es harmoniert wunderbar<br />

mit markanten Strukturen, frischem Pflanzengrün und<br />

hellen bis mittleren Naturtönen, Silber und Cremeweiß.<br />

z Orange: Warmes, in Maßen verwendetes Orange weckt die<br />

Kontaktfreude sowie die Bereitschaft, Neues zu entdecken.<br />

Es ist die Wellness-Farbe schlechthin.<br />

z Violett: Die Mischfarbe aus Blau und Rot hat einen starken<br />

spirituellen Aspekt. Für den Alltag ist diese intensive, oft dominante<br />

Farbe nur bedingt geeignet. „Alltagstauglicher“ ist das<br />

mehr ins Rötliche gehende Magenta, das frisch, lebendig und<br />

fröhlich, aber auch warm wirkt.<br />

z Blau: Gibt Tiefe und hat in der Regel eine beruhigende Wirkung.<br />

Es fördert die Konzentration, vermittelt Sauberkeit und<br />

Frische. Allerdings kann zu viel Blau kühl wirken. Abgemildert<br />

wird dieser Effekt durch Kombinationen mit einem hellen „unbunten“<br />

Farbton wie Vanille oder Naturfarben.<br />

z Grün: Die Mischfarbe aus Blau und Gelb wirkt entspannend<br />

und beruhigend, aber auch anregend, vermittelt Lebendigkeit<br />

und Frische. Vor allem sanfte Grüntöne, aber auch frisches<br />

Lindgrün bringen einen Hauch Natur mit und „verstehen“ sich<br />

bestens mit reinem oder abgetöntem Weiß. Dunkelgrün wirkt<br />

sehr edel mit Silber, Gold oder Bronze.<br />

z Braun: Die meisten Brauntöne wärmen und entspannen, wirken<br />

anheimelnd, gemütlich und traditionell. Sie sollten aber<br />

immer mit anderen Farben kombiniert werden, etwa ein dunkleres<br />

Braun mit einem Vanilleton oder ein helles Holzbraun mit<br />

Orange, kräftigem Gelb, Rot oder reinem Weiß.<br />

z Grau: Die Mischung aus Schwarz und Weiß will nicht im Mittelpunkt<br />

stehen, sondern anderen zu Glanz verhelfen: Grau<br />

hebt Farben dezent hervor und lässt sie edel erscheinen. Durch<br />

dieses raffinierte Understatement verliert Grau jede ihm zugeschriebene<br />

Langeweile. Ein gleichmäßiges, lichtes Grau strahlt<br />

Gelassenheit, Ruhe und Klarheit aus.<br />

z Weiß: Ist neutral und vermittelt Weite. Aber es wirkt unter<br />

Umständen auch kühl und unpersönlich – und vor allem: Es<br />

kann schnell schmuddelig aussehen. Weiße Hintergründe lassen<br />

zarte Farben noch matter wirken, wohingegen mit kräftigen<br />

Farben harte Kontraste geschaffen werden. Deshalb ist<br />

Weiß eher für frische Akzente geeignet sowie für interessante<br />

„Negativ-Effekte“ auf farbigem Hintergrund .<br />

Die neue <strong>Podologie</strong>- & Fuß-<br />

Fachmesse gliedert sich in:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Parallel zur<br />

COSMETICA Stuttgart<br />

<br />

<br />

<br />

Messe-Kompetenz am Standort Ihrer Wahl<br />

soires<br />

Veranstalter:<br />

<br />

<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 19


Journal<br />

Wichtig: Farbtreue<br />

Damit alle Elemente perfekt zusammenpassen<br />

und Ihre Farbgestaltung<br />

einen hohen Wiedererkennungswert<br />

hat, sollten Sie mit genormten Farbwerten<br />

(RAL-Farben, siehe Internet-<br />

Tipp Seite 18) arbeiten. Anhand<br />

dieser können Sie dann sowohl bei<br />

der Gestaltung Ihrer Website,<br />

dem Drucken Ihrer Briefbögen in der Druckerei und der<br />

Wandfarbe für Ihre Räume (Farbe im Baumarkt nach<br />

Farbkarte mischen lassen) das Richtige auswählen.<br />

Sie (und Ihre Mitarbeiter) Ihre<br />

Praxis nach außen. Ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild signalisiert<br />

Einzigartigkeit und, falls<br />

Sie im Team arbeiten, Zusammengehörigkeit.<br />

Auch Berufskleidung<br />

Ton in Ton<br />

8 Buchtipp<br />

In dem Buch „Meine Farben“ erklärt der britische<br />

Designer Kevin McCloud anschaulich alles<br />

über den raffinierten, subtilen Einsatz von<br />

Farbe und wie man diese gekonnt wählt, um<br />

Räume ganz individuell zu gestalten. 67 internationale<br />

Raumbeispiele zeigen ausdrucksvolle<br />

Farbkombinationen und geben Anregungen<br />

für die innovative Gestaltung der eigenen vier<br />

Wände. Dabei wird zu jedem Raum die jeweils verwendete<br />

Farbpalette präsentiert und erläutert, wie die Farben einzeln<br />

und in ihrer Kombination miteinander wirken. Lassen Sie sich<br />

inspirieren und wählen Sie aus 120 aufeinander abgestimmten<br />

Farben, die sich harmonisch ergänzen oder überraschend<br />

wirkungsvolle Kontraste erzeugen. Alle Farben sind<br />

leicht nachzumischen oder zu bestellen.<br />

McCloud, Kevin: Meine Farben: Aktuelle Farbkombinationen<br />

für individuelle Räume. Deutsche Verlags-Anstalt,<br />

München 2010, geb., 160 Seiten, 19,95 Euro, ISBN-10:<br />

3421037728, ISBN-13: 978-3421037725<br />

Inzwischen gibt es bei Berufskleidung<br />

eine große Auswahl<br />

an Farben. Sie können bei den<br />

Herstellern Textilproben anfordern<br />

und in Ruhe entscheiden,<br />

was am besten zu Ihrer<br />

Praxisfarbe passt. Das muss<br />

nicht die gleiche Farbe sein.<br />

So harmoniert zum Beispiel<br />

ein Hellblau perfekt mit einem<br />

sandfarbenen Ambiente,<br />

Zitronengelb macht sich<br />

gut vor Orange oder Sonnengelb<br />

und Rosa passt wunderbar<br />

zu Brauntönen. Mutige<br />

können auch Kontraste ausprobieren<br />

wie etwa hellblaue<br />

Arbeitskleidung, wenn die<br />

„Grundstimmung“ der Praxis<br />

„Orange“ heißt. Lassen Sie<br />

zudem Kittel, Kasaks oder T-<br />

Shirts mit Ihrem Praxis-Schriftzug<br />

besticken. Das wirkt edel<br />

und professionell! Außerdem<br />

kann die Bestickung ein Farbtupfer<br />

sein: je nach Stofffarbe<br />

kontrastierend oder auch „Ton<br />

in Ton“ in einem dunkleren<br />

oder helleren Farbton. Kontrastiert<br />

Ihre Kleidung mit der<br />

Praxisfarbe, können Sie diese<br />

in der Bestickung effektvoll<br />

wieder aufnehmen.<br />

Wählen Sie „Ihre“<br />

Farben sorgfältig aus!<br />

Um die passenden Farbtöne<br />

für Ihre Praxis zu finden, sollten<br />

Sie zuerst die Farben zusammenstellen,<br />

die Ihnen<br />

gefallen (siehe Internet-Tipp<br />

Seite 18). Legen Sie sich eine<br />

Sammlung von Farben an, die<br />

Sie spontan ansprechen und<br />

mit denen Sie sich wohlfühlen.<br />

Überlegen Sie anschließend<br />

bei der „Feinauswahl“ auch, was<br />

im Einzelnen die unverwechselbaren<br />

Merkmale Ihrer Praxis<br />

sind; zum Beispiel:<br />

z Zählen eher jüngere oder besonders<br />

viele alte Menschen<br />

zu Ihren Kunden?<br />

z Haben Sie ein größeres Angebot<br />

im Bereich Wellness<br />

oder Beauty?<br />

z Sind Sie ein eher zurückhaltender<br />

oder ein temperamentvoller<br />

Typ?<br />

z Wollen Sie Ihren Kunden vor<br />

allem medizinisch-professionelle<br />

Klarheit oder eher<br />

Ruhe und Entspannung vermitteln?<br />

Vielleicht sollen sich<br />

die Kunden in Ihrer Praxis<br />

aber auch geborgen und kuschelig-warm<br />

fühlen?<br />

z Legen Sie Wert auf Natürlichkeit,<br />

sowohl in Ihrem Auftreten<br />

wie auch bei verwendeten<br />

Pflegepräparaten?<br />

z Lieben Sie besonders das<br />

Meer, bieten deshalb spezielle<br />

Wellnessanwendungen<br />

etwa mit Meersalz und Algen<br />

an und wünschen sich<br />

auch farblich viel „frischen<br />

Wind“ in Ihrer Praxis?<br />

Sicher haben Sie schon beim<br />

Lesen dieser Aufzählung vor<br />

ihrem inneren Auge gesehen,<br />

welche Farben am besten zu<br />

welchem Thema passen. Notieren<br />

Sie nun alles, was Ihnen<br />

zu den besonderen Merkmalen<br />

Ihrer Praxis einfällt, und<br />

sortieren Sie die Stichpunkte<br />

anschließend nach Wichtigkeit.<br />

Nehmen Sie sich nun in<br />

Ruhe Ihre „Farbsammlung“<br />

vor und überlegen, mit welchen<br />

Farben und Farbtönen<br />

sich am ehesten ausdrücken<br />

lässt, was Ihre Praxis so unverwechselbar<br />

macht.<br />

Haben Sie „Ihre“ Farben und<br />

Farbkombinationen ausgesucht,<br />

fragen Sie die Menschen<br />

in Ihrem näheren Umfeld,<br />

wie diese auf sie wirken.<br />

Am wichtigsten ist aber, dass<br />

Sie selbst sich mit den Farben<br />

wohlfühlen. – Die eine Farbe,<br />

mit der sich alle wohlfühlen,<br />

gibt es nicht. Es kommt vielmehr<br />

darauf an, die Farben<br />

rund um Ihre Praxis in ein<br />

stimmiges Gesamtbild zu bringen.<br />

Wenn Sie eine absolute<br />

Lieblingsfarbe haben, ist diese<br />

ein wichtiger Ausdruck Ihrer<br />

Persönlichkeit. Räumen Sie<br />

dieser Farbe (wenn es nicht<br />

gerade Schwarz oder Neongrün<br />

ist) Platz ein – es muss ja<br />

nicht gleich die ganze Praxis<br />

in diese Farbe „getaucht“ sein.<br />

Lieben Sie zum Beispiel Sonnengelb,<br />

streichen Sie doch<br />

eine Wand Ihres Behandlungsraums<br />

entsprechend<br />

und mildern den Gesamteindruck<br />

mit einem eleganten<br />

Cremeweiß an den übrigen<br />

Wänden ab.<br />

Sind Sie sich unsicher hinsichtlich<br />

Ihrer Farbwahl und<br />

der Wirkung im Raum, so gibt<br />

es zahlreiche Ratgeber, die Ihnen<br />

hier Unterstützug bieten.<br />

Im links stehenden Kasten finden<br />

Sie ein Buch, dass mit seinen<br />

Farbtafeln und Informationen<br />

ausgesprochen hilfreich<br />

ist.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Barbara Kohl<br />

Kunigundendamm 58<br />

96050 Bamberg<br />

Telefon (0951) 2 08 65 64<br />

E-Mail BarbaraKohl@<br />

online.de<br />

(Illustration: ©Barbara von Wirth)<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Journal<br />

Interview:<br />

Verbesserte Wundheilung<br />

durch Ernährung<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

Besonders Diabetiker und Menschen mit einer<br />

chronisch venösen Insuffizienz oder einer arteriellen<br />

Gefäßerkrankung leiden häufig unter einer<br />

Wundheilungsstörung. Die Ernährung als Teil<br />

der gesamtmedizinischen Therapie kann hier<br />

sowohl bei der Prävention von Läsionen als<br />

auch bei der rascheren Abheilung bestehender<br />

Wunden eine wichtige Rolle spielen. PODO-<br />

LOGIE sprach über dieses Thema mit der Salzburger<br />

Diaetologin Maria Anna Benedikt.<br />

zFrau Benedikt, haben Wundheilungsstörungen<br />

immer etwas<br />

mit der Ernährung zu tun?<br />

Maria Anna Benedikt: Patienten<br />

mit chronischen Wunden<br />

sind meist mangelernährt. Dies<br />

wird durch einen Substratmangel<br />

oder eine zu geringe<br />

Energiezufuhr verursacht.<br />

Allerdings erscheint das Ernährungsmanagement<br />

bei Wund-<br />

Patienten nach wie vor als Stiefkind<br />

in der medizinischen Therapie.<br />

Mögliche negative Folgen<br />

der Malnutrition für die<br />

Wundheilung sind eine verlängerte<br />

Entzündungsphase, verminderte<br />

Kollagensynthese,<br />

reduzierte Fibroblastenaktivität,<br />

reduzierte Angiogenese sowie<br />

verzögertes Remodelling<br />

und eine reduzierte mechanische<br />

Stabilität der Wunde.<br />

z Sieht man denn auf den ersten<br />

Blick, ob ein Patient mangelernährt<br />

ist?<br />

Benedikt: Leider nein. Mangelernährung<br />

ist nicht so offenkundig,<br />

wie man sich das manchmal<br />

vorstellt. Es gibt beispielsweise<br />

onkologische Patienten<br />

mit einem BMI von 30, die in<br />

kürzester Zeit zehn Kilo abgenommen<br />

haben. Sieht man<br />

einen solchen Patienten bei<br />

der Visite, könnte man denken:<br />

Die zehn Kilo weniger haben<br />

ihm nicht geschadet. Dabei<br />

hat dieser Patient schon<br />

eine Mangelernährung.<br />

Zu Beginn einer Malnutrition<br />

werden unspezifische Frühsymptome<br />

wie Antriebslosigkeit<br />

und Müdigkeit oftmals<br />

auch als Demenz interpretiert.<br />

zWelche Parameter ziehen Sie<br />

heran, um eine Mangelernährung<br />

festzustellen?<br />

Benedikt: Um den Ernährungszustand<br />

eines Patienten möglichst<br />

rasch einzuschätzen,<br />

lassen sich als Unterstützung<br />

einfach durchführbare und allgemein<br />

anerkannte Scores verwenden<br />

wie das Minimal Nutrition<br />

Assessment (MNA), das<br />

Subjective Global Assessment<br />

(SGA), der Nutrition Risk Score<br />

(NRS) oder der Innsbruck Nutrition<br />

Score (INS). Zusätzlich<br />

spielen anthropometrische<br />

Daten wie der Body Mass Index<br />

eine Rolle. Wir fragen nach<br />

ungewollter Gewichtsabnahme<br />

innerhalb der letzten drei<br />

Monate. Zudem führen wir<br />

Messungen der Trizepshautfalte<br />

und des Armmuskelumfangs<br />

sowie eine Bioimpedanzmessung<br />

durch. Außerdem untersuchen<br />

wir im Blut die Werte<br />

für Blutzucker, Cholesterin,<br />

Triglyzeride, Serumalbumin,<br />

Gesamteiweiß, Transferrin<br />

und Cholinesterase sowie den<br />

Immunstatus.<br />

Besonderes Augenmerk gilt<br />

dabei dem Harnstoff und Kreatinin,<br />

weil ältere Menschen ja<br />

oftmals zu wenig Flüssigkeit<br />

zu sich nehmen. Sind diese<br />

Werte zu hoch, liegt ein Flüssigkeitsmangel<br />

vor; und Menschen,<br />

die ein Problem mit der<br />

Wundheilung haben, sind oftmals<br />

mit Flüssigkeit unterversorgt.<br />

z Was versteht man unter einer<br />

Bioimpedanzmessung?<br />

Benedikt: Dabei wird über<br />

zwei Elektroden, die an Hand<br />

und Fußrücken fixiert werden,<br />

ein nicht spürbarer Strom<br />

durch den Körper geleitet. Er<br />

misst die unterschiedlichen<br />

Widerstände der Körpergewebe<br />

und so den jeweiligen<br />

Anteil an Körperwasser, Fettmasse<br />

und Körperzellmasse.<br />

z Der BMI ist bei Ihnen nur<br />

ein Parameter unter vielen.<br />

Sagt er so wenig aus?<br />

Maria Anna Benedikt<br />

Leitende Diaetologin der Ernährungsmedizinischen<br />

Beratung<br />

am Landeskrankenhaus Salzburg/Universitätsklinikum<br />

der<br />

PMU (Paracelsus Medizinische<br />

Privatuniversität)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 21


Journal<br />

Kontaktadresse:<br />

Maria Anna Benedikt, MSc<br />

Ltd. Diaetologin<br />

Ernährungsmedizinische<br />

Beratung<br />

Landeskrankenhaus Salzburg,<br />

Universitätsklinikum der PMU<br />

Müllner Hauptstraße 48<br />

5020 Salzburg<br />

Telefon: 0043/662/4482/2130<br />

Fax: 0043/662/4482/2133<br />

www.benevita.at<br />

E-Mail: M.Benedikt@salk.at<br />

Wichtige Eiweißquellen …<br />

… sind Milch und Milchprodukte, mageres<br />

Fleisch, Fisch und Ei in Verbindung mit eiweißhaltigen<br />

pflanzlichen Produkten wie<br />

Hülsenfrüchten, Produkten aus Vollkorn,<br />

Soja und Nüssen. Beispielsweise enthalten<br />

100 g mageres Fleisch zirka 20 g Eiweiß.<br />

Bei 100 g Nüssen liegt der Eiweißgehalt<br />

zwischen 10 und 26 g. Bei einem viertel Liter<br />

Milch macht der Eiweißanteil 8 g aus.<br />

Eine Portion Teigwaren liefert rund 7 g und<br />

eine Portion Kartoffeln 5 g Eiweiß.<br />

Benedikt: Der BMI reicht nicht<br />

zur alleinigen Bewertung des<br />

Ernährungszustandes aus. Insbesondere<br />

bei älteren Menschen<br />

kann er leicht über eine<br />

vorhandene Mangelernährung<br />

hinwegtäuschen, weil<br />

zum Beispiel ein hoher Wasseranteil<br />

durch ein Eiweißmangel-Ödem<br />

im Körper eingelagert<br />

ist. Außerdem hat er<br />

keine Aussagekraft bei Patienten<br />

mit einer Amputation.<br />

Hier ist eine spezielle Berechnungsformel<br />

erforderlich.<br />

z Welcher Nährstoff fehlt am<br />

häufigsten bei Patienten mit<br />

Wundheilungsstörungen?<br />

Benedikt: Das Eiweiß! Liegt<br />

ein Eiweißmangel vor, ist die<br />

Wundheilung gestört.<br />

Appetitmangel ist oft mit Ekel<br />

vor Fleisch verbunden. Die Betroffenen<br />

essen meist nur noch<br />

Milchbrei und Weißbrot. Dann<br />

fehlt natürlich nicht nur Eiweiß,<br />

sondern es entsteht auch<br />

ein Mangel an Mikronährstoffen;<br />

und diese misst man<br />

ja nicht so schnell, denn Messungen<br />

etwa von Vitamin D<br />

oder Folsäure sind teuer.<br />

z Also verordnen Sie erst einmal<br />

eiweißreiche Kost?<br />

Benedikt:So einfach ist es nicht.<br />

Die Ernährungstherapie muss<br />

dem jeweiligen Patienten angepasst<br />

sein und kann in Form<br />

natürlicher oder „künstlicher“<br />

Nahrung eingesetzt werden.<br />

Eine ausgeglichene Mischkost<br />

unter Einbeziehung von potenziell<br />

unterstützenden Nährsubstraten<br />

kann dabei von<br />

essenzieller Bedeutung sein.<br />

Allerdings muss man erst immer<br />

die Stoffwechsellage des<br />

Patienten anschauen. Wenn<br />

ein Diabetiker beispielsweise<br />

in Folge seiner Erkrankung<br />

eine schlechte Nierenfunktion<br />

hat, dann darf man ihm keine<br />

eiweißreiche Kost verordnen.<br />

z Warum trägt Eiweißmangel<br />

die Hauptschuld an Wundheilungsstörungen?<br />

Benedikt: Hauptverantwortlich<br />

für die Entstehung von<br />

Wundheilungsstörungen beziehungsweise<br />

Druck-Ulzera<br />

ist ein lang andauernder Eiweißmangel.<br />

Bei ungenügender<br />

Energiezufuhr wird körpereigenes<br />

Eiweiß zur Energiegewinnung<br />

herangezogen, und<br />

es kommt zu einem massiven<br />

Verlust von Muskeleiweiß.<br />

Im Fall einer Wundheilungsstörung<br />

ist der Eiweißbedarf<br />

generell noch einmal erhöht<br />

und liegt zwischen 1,2–1,5 g<br />

pro kg Körpergewicht. Dabei<br />

muss besonders auf die essenziellen<br />

Aminosäuren wie Methionin,<br />

Cystein und Arginin<br />

hingewiesen werden. Denn<br />

diese sind an der Entstehung<br />

des Bindegewebes sowie an<br />

der Kollagensynthese beteiligt.<br />

Für Arginin gibt es zudem Daten,<br />

die eine Verbesserung der<br />

Immunantwort bei Infektionen<br />

beschreiben. Diese Aminosäuren<br />

werden durch ausgewogene<br />

Mischkost aus tierischen<br />

und pflanzlichen Produkten<br />

hinreichend gedeckt. Bei schweren<br />

Wundheilungsstörungen<br />

empfiehlt es sich, durch eine<br />

speziell angereicherte Zusatznahrung<br />

diese wichtigen Aminosäuren<br />

zu supplementieren.<br />

z Und was ist mit den Kohlenhydraten?<br />

Benedikt: Kohlenhydrate stellen<br />

bekanntlich die wichtigste<br />

Energiequelle für den Körper<br />

dar. Eine ausreichende Versorgung<br />

damit verhindert den<br />

Abbau von körpereigenem Eiweiß<br />

zur Energiegewinnung.<br />

Der Kohlenhydratbedarf kann<br />

in natürlicher Kostform durch<br />

Beilagen wie Reis, Nudeln,<br />

Kartoffeln und Brot sehr gut<br />

abgedeckt werden.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

sind auch erhöhte Blutzuckerwerte<br />

zu erwähnen. Denn diese<br />

beeinträchtigen auf Dauer<br />

die Wundheilung. Bei chronischen<br />

Wunden ist deshalb auf<br />

eine optimale Blutzuckerkontrolle<br />

und auch -einstellung<br />

zu achten.<br />

z Welche Rolle spielen Fette?<br />

Benedikt: Wird der Kalorienbedarf<br />

nur ungenügend gedeckt,<br />

kann zusätzlich Fett<br />

eingesetzt werden. Dabei spielen<br />

besonders die mehrfach<br />

ungesättigten Omega-3- und<br />

Omega-6-Fettsäuren eine wichtige<br />

Rolle. Studien belegen,<br />

dass durch Gabe von Omega-<br />

3-Fettsäuren in Form von<br />

Fischölen die Wundheilung<br />

verbessert wird. Auch lassen<br />

sich damit Entzündungsreaktionen<br />

reduzieren.<br />

In natürlicher Form werden<br />

Omega-3-Fettsäuren durch<br />

wöchentlich ein bis zwei Mahlzeiten<br />

Seefisch ausreichend<br />

zugeführt. Eine standardisierte<br />

Dosis ist allerdings nur<br />

durch die Gabe von Fischölkapseln<br />

erreichbar.<br />

z Welche Bedeutung haben<br />

Vitamine und Mineralstoffe<br />

für die Wundheilung?<br />

Benedikt: Durch vermehrte<br />

Wundsekretion kann es zu<br />

größeren Vitamin- und Mineralstoffverlusten<br />

kommen.<br />

Vitamine und Mineralstoffe<br />

sind Co-Faktoren vieler Enzyme,<br />

die für eine geregelte Wiederherstellung<br />

gestörter Gewebe<br />

nötig sind. Leider sind<br />

genaue Erhebungen über den<br />

Vitamin- und Mineralstoffbe-<br />

(Foto: ©photocrew – Fotolia.com)<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Journal<br />

darf bei Wundheilungsstörungen<br />

nicht bekannt. Deshalb<br />

kann eine zusätzliche regelmäßige<br />

Supplementierung<br />

nicht empfohlen werden.<br />

Vitamin A unterstützt den Aufbau<br />

von Haut und Schleimhäuten.<br />

Bei einem niedrigen<br />

Vitamin-A-Spiegel und einem<br />

normalen Spiegel an retinolbindendem<br />

Protein wird eine<br />

orale Supplementierung von<br />

25000 IU pro Tag empfohlen.<br />

Vitamin E wirkt als Antioxidans<br />

und Radikalenfänger. Durch<br />

seine zusätzlich antiinflammatorische<br />

Eigenschaft kann<br />

Vitamin E bei Entzündungen<br />

und Infektionen während der<br />

Wundheilung günstig sein.<br />

Vitamin E wird in natürlicher<br />

Form besonders durch pflanzliche<br />

Öle zugeführt. Ansonsten<br />

lässt es sich vor allem in<br />

der Kombination mit Vitamin<br />

C in der üblichen Tagesdosis<br />

von 200 bis 400 mg als orales<br />

Supplement verwenden.<br />

Die Vitamine des B-Komplexes<br />

sind Bestandteile vieler<br />

Enzymsysteme, die für den<br />

Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel<br />

verantwortlich<br />

sind. In natürlicher Form<br />

sind diese Vitamine größtenteils<br />

in Vollkornprodukten,<br />

Hefe sowie in grünen Gemüsesorten<br />

enthalten.<br />

Vitamin C ist essenziell für die<br />

Kollagenbildung. Eine Zufuhr<br />

bei Infektionen stärkt die Abwehrreaktionen<br />

durch die Erhöhung<br />

der Leukozytenaktivität.<br />

Des Weiteren wird durch<br />

Vitamin C die Eisenresorption<br />

verbessert. Im Fall einer chronischen<br />

Wunde und Infektion<br />

kann die 10- bis 20-fache Tagesdosis<br />

nötig sein. Eine Hypervitaminose,<br />

also Überdosierung,<br />

ist hier nicht bekannt.<br />

Selbst bei Dosen über 10 g pro<br />

Tag wurden keine Nebenwirkungen<br />

beobachtet. Überschüssiges<br />

Vitamin C wird wieder<br />

ausgeschieden. Im Fall<br />

einer Wundheilungsstörung<br />

empfehlen sich 1.000 bis<br />

3.000 mg pro Tag.<br />

Eisen ist für die Kollagensynthese<br />

von äußerster Wichtigkeit<br />

sowie in Form von Hämoglobin<br />

für den Sauerstofftransport<br />

zu dem regenerierenden<br />

Wundgewebe. Vitamin C, zum<br />

Beispiel ein Glas frisch gepresster<br />

Orangensaft, fördert<br />

die Aufnahme von Eisen. Vermindert<br />

wird die Eisenresorption<br />

hingegen zum Beispiel<br />

durch Schwarztee.<br />

Zink stabilisiert die Zellmembranen.<br />

Ein niedriger Zinkspiegel<br />

verzögert die Wundschließung<br />

und verringert die<br />

Zugstärke der Wunde. Durch<br />

eine orale Supplementierung<br />

von 200 mg Zink täglich kann<br />

die Wundheilung bei Patienten<br />

mit nachgewiesen niedrigem<br />

Zinkspiegel wesentlich<br />

verbessert werden.<br />

zWie beugen Sie bei Ihren Patienten<br />

einer Mangelernährung<br />

vor?<br />

Benedikt: Als Pilotprojekt wird<br />

auf mehreren Stationen in unserem<br />

Krankenhaus ein Screening<br />

zur Beurteilung der Ernährung<br />

eingesetzt. Als Instrument<br />

verwenden wir dazu<br />

den Nutrition Risk Score<br />

(NRS – zur Erfassung von Mangelernährung).<br />

Zusätzlich wurden<br />

zur organisatorischen Verbesserung<br />

auf größeren Stationen<br />

wöchentliche Ernährungsvisiten<br />

eingeführt, sodass<br />

die meisten Patienten<br />

hinsichtlich des Ernährungsstatus<br />

genau beurteilt werden<br />

können. Bei Patienten, die zu<br />

einer Mangelernährung neigen<br />

beziehungsweise diese<br />

schon bei Krankenhausaufnahme<br />

zeigen, kommen rasch<br />

ernährungstherapeutische<br />

Maßnahmen nach oben angeführten<br />

Überlegungen zum<br />

Einsatz. Derzeit werden täglich<br />

etwa zehn Patienten mit<br />

Wundheilungsstörung intensiv<br />

von der ernährungsmedizinischen<br />

Beratung betreut.<br />

z Herzlichen Dank für dieses<br />

Gespräch!<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Fachjournalistin<br />

Lerchenstr. 27c<br />

82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@<br />

web.de<br />

8 Buchtipp<br />

Sie möchten sich umfassend(er)<br />

über Ernährung und Gesundheit<br />

informieren? Dann ist Ihnen<br />

dieses Standardwerk zur Ernährungstherapie<br />

zu empfehlen.<br />

Von „A“ wie „Adipositas“<br />

bis „Z“ wie „Zink“ – hier finden<br />

Sie das komplette Wissen der<br />

modernen Ernährungsmedizin<br />

auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft.<br />

So können Sie sich informieren über<br />

– die physiologischen Grundlagen der<br />

Ernährung<br />

– die Ernährung ausgewählter Personengruppen<br />

– alternative Ernährungsformen<br />

– ernährungsabhängige Krankheiten mit Therapieempfehlungen<br />

– Motivation und Hinweise zur Ernährungsumstellung<br />

Zudem bieten praktische und informative Handlungsanleitungen<br />

im umfangreichen klinischen<br />

Teil ganz konkrete Unterstützung für die Beratung<br />

Ihrer Kunden.<br />

Leitzmann, Claus, Prof. Dr. u. a.: Ernährung<br />

in Prävention und Therapie. Ein Lehrbuch.<br />

Hipokrates Verlag, Stuttgart 2009, 3. vollst.<br />

überarb. Aufl., geb., 583 Seiten, 143 Abbildungen,<br />

59,95 Euro, ISBN-10: 3830453256,<br />

ISBN-13: 978-3830453253<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 23


Recht & Geld<br />

Ihre Rechte beim Kauf/Teil I:<br />

Die wichtigsten Fragen zu<br />

Reklamation und Umtausch<br />

Von RA Thomas Hollweck, Berlin<br />

Sie haben eine (teure) Anschaffung gemacht,<br />

doch nach wenigen Tagen stellt sich heraus,<br />

das diese einen Mangel hat. Was ist in dem Fall<br />

zu tun? Was können Sie von dem Verkäufer<br />

oder Hersteller verlangen? Muss er das Produkt<br />

zurücknehmen? Reicht eine Reparatur oder<br />

haben Sie Anspruch auf einen Austausch? Sie<br />

wissen es nicht genau? Dann geht es Ihnen<br />

wie vielen Verbrauchern. Lesen Sie im Folgenden<br />

die Antworten zu den wichtigsten Fragen<br />

rund um den Kaufvertrag.<br />

(Foto: ©N-Media-Images – Fotolia.com)<br />

?<br />

Was kann ich als Kunde<br />

tun, wenn das von mir gekaufte<br />

Produkt plötzlich nicht<br />

mehr funktioniert?<br />

Der Verkäufer ist verpflichtet,<br />

defekte Ware beim<br />

Kunden abzuholen<br />

Zunächst müssen Sie sich mit<br />

dem Händler bzw. dem Geschäft,<br />

in dem Sie die Ware<br />

gekauft haben, in Verbindung<br />

setzen. Das geht telefonisch<br />

oder persönlich. Am besten ist<br />

es natürlich, wenn Sie mit der<br />

defekten Ware in den Laden<br />

gehen und diese dem Händler<br />

zeigen. Denn er hat das<br />

Recht, den Defekt zu überprüfen.<br />

In manchen Fällen<br />

kann der Fehler dann direkt<br />

vor Ort behoben werden, sofern<br />

der Verkäufer die entsprechenden<br />

Fachkenntnisse hat.<br />

?<br />

Kann ich den Verkäufer<br />

anrufen und das defekte<br />

Gerät bei mir zuhause abholen<br />

lassen?<br />

Es ist gesetzlich geregelt, dass<br />

im Rahmen der Gewährleistung<br />

die defekte Ware beim<br />

Kunden abgeholt werden muss,<br />

wenn dieser das wünscht. Besonders<br />

bei großen Objekten<br />

wie etwa einer Waschmaschi-<br />

ne oder einem<br />

Wäschetrockner ist diese Regelung<br />

sehr praktisch. Der<br />

Händler, bei dem Sie das Produkt<br />

gekauft haben, ist außerdem<br />

zum Ersatz aller Kosten<br />

verpflichtet, die im Zusammenhang<br />

mit der Reklamation<br />

stehen.<br />

?<br />

Bekomme ich die Versandkosten<br />

ersetzt, wenn ich<br />

die defekte Ware per Post an<br />

den Verkäufer zurückschicke?<br />

Schicken Sie das defekte Produkt<br />

per Post an den Händler<br />

zurück, so muss dieser Ihnen<br />

die Portokosten und die Versandkosten<br />

ersetzen. Haben<br />

Sie zuvor bei einer kostenpflichtigen<br />

Hotline angerufen,<br />

so ist der Händler auch zum<br />

Ersatz dieser Telefonkosten<br />

verpflichtet.<br />

Erleidet die verschickte Ware<br />

auf dem Transportweg einen<br />

zusätzlichen Schaden, ist das<br />

ein Problem des Händlers.<br />

Denn dieser haftet für Transportschäden.<br />

Er kann keinen<br />

Schadensersatz vom Kunden<br />

verlangen.<br />

Um hier Ärger vorzubeugen,<br />

sollte beim Verpacken der Ware<br />

ein Zeuge hinzugezogen<br />

und ein Foto mit der Digitalkamera<br />

gemacht werden. Gibt<br />

es später rechtliche Probleme,<br />

lässt sich so nachweisen, dass<br />

die defekte Ware ordnungsgemäß<br />

verpackt wurde.<br />

Wer als Käufer eine defekte<br />

Ware auf dem Postweg an den<br />

Händler zurückschickt, sollte<br />

nachweisen können, dass er<br />

es tatsächlich bei der Post aufgegeben<br />

hat. Es empfiehlt sich<br />

also, den Versandbeleg gut<br />

aufzuheben. Eine unfrankierte<br />

Versendung ist nicht empfehlenswert.<br />

Denn verweigert<br />

der Empfänger die Annahme,<br />

erhält der Absender das Paket<br />

zurück und muss Strafporto<br />

bezahlen. Bei einer un-<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Recht & Geld<br />

frankierten Versendung sollte<br />

vorher mit dem Händler gesprochen<br />

werden.<br />

?<br />

Welche Rechte hat man,<br />

wenn man mit dem Produkt<br />

im Geschäft steht und seine<br />

Reklamation vorbringt?<br />

Zunächst gibt es im Rahmen<br />

der Gewährleistung die Möglichkeit,<br />

zwischen einem neuen<br />

Gerät und einer Reparatur<br />

des alten Gerätes zu wählen.<br />

Sie als Kunde haben dabei<br />

tatsächlich die freie Wahl!<br />

Selbst wenn der Verkäufer<br />

sagt, dass nur eine Reparatur<br />

möglich ist, sollten Sie sich<br />

darauf nicht einlassen.<br />

Ist das von Ihnen gekaufte<br />

Produkt noch erhältlich, haben<br />

Sie ein Recht auf die Lieferung<br />

neuer Ware. Sie sollten<br />

zunächst darauf bestehen,<br />

dass Sie genau das gleiche<br />

Produkt noch einmal erhalten,<br />

aber in neuem und funktionsfähigen<br />

Zustand.<br />

Ist der Kauf schon einige Monate<br />

her, kann es durchaus passieren,<br />

dass der gewünschte<br />

Artikel längst nicht mehr<br />

vorrätig ist oder auch nicht<br />

mehr produziert wird. Was<br />

dann? In diesem Fall können<br />

Sie ein vergleichbares Produkt<br />

verlangen, das vom Preis und<br />

seinen Eigenschaften her ähnlich<br />

ist. Kann der Verkäufer<br />

ein solches Produkt nicht bereitstellen,<br />

muss leider auf die<br />

zweite Möglichkeit zurückgegriffen<br />

werden, nämlich die<br />

Reparatur der defekten Ware.<br />

Eine Reparatur sollten Sie von<br />

vornherein dann verlangen,<br />

wenn Ihnen sehr viel an dem<br />

erworbenen Produkt liegt.<br />

?<br />

Muss ich eine Reparatur<br />

wirklich akzeptieren? Was<br />

ist, wenn ich das Gerät dringend<br />

benötige?<br />

Der Kunde muss eine Reparatur<br />

nur dann akzeptieren,<br />

wenn diese für ihn „zumutbar“<br />

ist. Das bedeutet, Sie können<br />

mit einer entsprechenden Begründung<br />

das Reparaturangebot<br />

des Händlers ablehnen.<br />

Unzumutbar ist eine Reparatur<br />

zum Beispiel dann, wenn<br />

sie besonders lang dauern<br />

würde und Sie die defekte<br />

Ware aus beruflichen Gründen<br />

so schnell wie möglich<br />

wieder in funktionsfähigem<br />

Zustand benötigen. Eine normale<br />

Reparaturdauer müssen<br />

Sie allerdings akzeptieren. Ist<br />

auch eine Neulieferung nicht<br />

möglich, so können Sie vom<br />

Vertrag zurücktreten und erhalten<br />

den Kaufpreis wieder.<br />

?<br />

Wie lange darf eine Reparatur<br />

dauern?<br />

Es kommt immer auf die defekte<br />

Ware und den damit zusammenhängenden<br />

Aufwand<br />

der Reparatur an. In der Regel<br />

müssen Sie dem Händler<br />

bis zu zwei oder drei Wochen<br />

Zeit geben, damit dieser das<br />

defekte Produkt wieder in einen<br />

funktionsfähigen Zustand<br />

versetzen kann. Eine sehr lange<br />

Reparaturdauer von beispielsweise<br />

fünf oder sechs<br />

Wochen muss keinesfalls hingenommen<br />

werden.<br />

Sollte das der Fall sein, so setzen<br />

Sie dem Händler, bei dem<br />

Sie das Produkt gekauft haben,<br />

per Einschreiben mit Rückschein<br />

eine Frist von einer Woche<br />

und verlangen die sofortige<br />

erfolgreiche Beendigung<br />

der Reparatur. Kündigen Sie<br />

im gleichen Schreiben an,<br />

dass Sie ansonsten vom Kaufvertrag<br />

zurücktreten werden.<br />

Schicken Sie diesen Brief nicht<br />

an die Reparaturwerkstatt<br />

oder den Hersteller der Ware,<br />

Ihr Ansprechpartner ist nur<br />

das Geschäft, in dem Sie das<br />

Produkt gekauft haben.<br />

?<br />

Was ist, wenn die Reparatur<br />

misslingt und die Ware<br />

anschließend immer noch<br />

oder wieder defekt ist?<br />

Sollte ein Fehler trotz erfolgter<br />

Reparatur erneut auftreten,<br />

so will es der Gesetzgeber,<br />

dass Sie dem Händler eine<br />

„zweite Chance“ geben. Sie<br />

müssen also zwei Reparaturversuche<br />

akzeptieren. Scheitert<br />

auch der zweite Versuch,<br />

und ist das Teil anschließend<br />

noch immer defekt, so können<br />

Sie vom Kaufvertrag zurücktreten.<br />

Dabei kommt es nicht<br />

darauf an, ob das Gerät an genau<br />

der gleichen Stelle wieder<br />

kaputt geht, oder ob ein<br />

neuer Defekt auftritt. Selbst<br />

wenn innerhalb der Gewährleistungsfrist<br />

zwei völlig verschiedene<br />

Defekte auftreten,<br />

muss der Kunde nur zwei Reparaturversuche<br />

akzeptieren.<br />

Danach ist er im Rahmen der<br />

Gewährleistung zum Rücktritt<br />

berechtigt.<br />

?<br />

Kann der Verkäufer den<br />

Kunden an den Hersteller<br />

des Gerätes verweisen?<br />

Nein, denn das Geschäft, in<br />

dem das Produkt gekauft wurde,<br />

ist der Vertragspartner.<br />

Nur mit diesem muss sich im<br />

Rahmen der Reklamation auseinandergesetzt<br />

werden, nicht<br />

mit anderen etwaigen Reparaturwerkstätten<br />

oder Herstellern<br />

in weit entfernten asiatischen<br />

Ländern.<br />

Es ist die Pflicht des Verkäufers,<br />

sich intern mit dem Hersteller<br />

in Verbindung zu setzen<br />

und die Reparatur in die<br />

Wege zu leiten, oder andere<br />

Maßnahmen hierfür zu ergreifen.<br />

Den Kunden braucht die<br />

Vorgehensweise des Händlers<br />

nicht zu interessieren. Für ihn<br />

ist einzig und allein entscheidend,<br />

dass er am Ende wieder<br />

ein funktionsfähiges Gerät<br />

bekommt.<br />

?<br />

Was ist zu tun, wenn der<br />

Verkäufer weder die Lieferung<br />

einer neuen Ware noch<br />

eine Reparatur akzeptiert?<br />

Wenn der Verkäufer sich weigert,<br />

Ihnen ein neues fehlerfreies<br />

Produkt auszuhändigen<br />

oder das alte zu reparieren,<br />

Nur zwei Reparaturversuche<br />

müssen<br />

akzeptiert werden<br />

8 Tipp: Sollte sich der Verkäufer<br />

im Rahmen der Gewährleistung<br />

und Reklamation<br />

dennoch weigern, die<br />

Reparatur oder den Umtausch<br />

selbst in die Hand zu<br />

nehmen, so können Sie<br />

vom Vertrag zurücktreten.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 25


Recht & Geld<br />

Auch eine Minderung des<br />

Kaufpreises ist möglich<br />

Einen Rechtsstreit<br />

möglichst vermeiden<br />

oder wenn die Reparatur zweimal<br />

misslingt und eine Neulieferung<br />

nicht möglich ist, haben<br />

Sie als Kunde ein Recht<br />

zum Rücktritt vom Kaufvertrag,<br />

oder eine Minderung des<br />

Kaufpreises zu verlangen.<br />

?<br />

Was genau heißt „Minderung“<br />

des Kaufpreises?<br />

Sollte das erworbene Gerät<br />

trotz des Defekts noch funktionieren,<br />

und daher für den<br />

Kunden von einem gewissen<br />

Wert sein, weil es beispielsweise<br />

ein Unikat ist oder nicht<br />

mehr produziert wird, möchte<br />

er dieses eventuell im nicht<br />

ganz einwandfreien Zustand<br />

behalten. Es hat aufgrund des<br />

Mangels aber einen verminderten<br />

Wert. Deshalb kann<br />

vom Verkäufer eine nachträgliche<br />

Herabsetzung des Kaufpreises,<br />

die Minderung, verlangt<br />

werden. Der ursprüngliche<br />

Kaufpreis ist dann im<br />

Verhältnis der Wertminderung<br />

herabzusetzen. Wie hoch<br />

dieser Betrag ist, kann sehr<br />

schwer zu ermitteln sein. Die<br />

beste Lösung in solch einem<br />

Fall ist die gütliche Einigung<br />

zwischen Verkäufer und Käufer.<br />

Bei einem gerichtlichen<br />

Verfahren müsste der Minderungsbetrag<br />

genau ermittelt<br />

werden, womöglich unter Hinzuziehung<br />

von technischen<br />

Gutachtern. Das kann einen<br />

Rechtsstreit teuer machen.<br />

?<br />

Was genau heißt „Rücktritt“<br />

vom Kaufvertrag?<br />

Ein Rücktritt bedeutet, dass<br />

der gesamte Vertrag rückabgewickelt<br />

wird. Das heißt,<br />

dass der Kunde das (defekte)<br />

Teil wieder an den Verkäufer<br />

zurückgeben muss, dafür aber<br />

den Kaufpreis rückerstattet<br />

bekommt.<br />

Am einfachsten ist es, wenn<br />

man sich persönlich mit dem<br />

Verkäufer auf den Rücktritt<br />

einigt und sogleich im Geschäft<br />

vollzieht, sprich, sich<br />

den Kaufpreis auf das Konto<br />

überweisen oder in bar auszahlen<br />

lässt. Der Händler ist<br />

gesetzlich verpflichtet, den<br />

Rücktritt zu akzeptieren. Tut<br />

er das nicht, so sollte der Kunde<br />

ihn schriftlich per Einschreiben<br />

mit Rückschein und<br />

einer Fristsetzung von zwei<br />

Wochen dazu auffordern, den<br />

Rücktritt zu bestätigen. Im selben<br />

Schreiben sollte der Kunde<br />

darauf aufmerksam machen,<br />

dass nach Fristablauf ein<br />

Rechtsanwalt hinzugezogen<br />

wird und ein gerichtliches Verfahren<br />

droht.<br />

?<br />

Muss dem Händler eine<br />

Nutzungsentschädigung<br />

gezahlt werden, wenn man vom<br />

Kaufvertrag zurücktritt?<br />

Diese Frage ist berechtigt,<br />

denn immerhin hat man ein<br />

bestimmtes Gerät möglicherweise<br />

mehrere Monate benutzt,<br />

bis es nach erfolgtem<br />

Rücktritt an den Verkäufer<br />

zurückgegeben wurde. Und<br />

nun soll dieser Händler den<br />

vollständigen Kaufpreis zurückzahlen?<br />

Steht ihm nicht<br />

wenigstens ein anteiliger Wertersatz<br />

zu? So einfach und berechtigt<br />

diese Frage ist, so<br />

schwierig und umstritten ist<br />

ihre Lösung. Geht man streng<br />

nach dem Gesetzestext vor,<br />

muss der Kunde keinen Wertersatz<br />

leisten. Er erhält den vollständigen<br />

Kaufpreis zurück.<br />

Denn es ist nicht seine Schuld,<br />

dass die gekaufte Ware defekt<br />

ist, und er soll dadurch keine<br />

Nachteile erleiden. Würde er<br />

den Kaufpreis im Rahmen der<br />

Reklamation und Gewährleistung<br />

nur anteilig zurückerhalten,<br />

könnte er für dieses<br />

Geld kein neues gleichwertiges<br />

Produkt erwerben. Beispiel:<br />

Der Kunde kauft einen<br />

günstigen vollwertigen Laptop<br />

für 500,- Euro. Nach ein<br />

paar Monaten tritt er aus berechtigten<br />

Gründen vom Kaufvertrag<br />

zurück. Verlangt der<br />

Verkäufer nun einen Wertersatz<br />

und zahlt nur 250,- Euro<br />

aus, kann der Kunde für diesen<br />

Betrag keinen neuen gleichwertigen<br />

Laptop erwerben.<br />

Dennoch hat der Bundesgerichtshof<br />

(BGH) im Fall eines<br />

Autokaufs entschieden, dass<br />

ein Wertersatz zu leisten ist.<br />

Das heißt, der Käufer erhält<br />

nach dem Rücktritt vom PKW-<br />

Kaufvertrag nur einen Teil seines<br />

Geldes zurück. In einem<br />

anderen Urteil des BGH, in<br />

dem es um ein technisches Gerät<br />

ging, musste der Kunde<br />

keinen Wertersatz zahlen,<br />

sondern erhielt den vollen<br />

Kaufpreis zurück. Andere Gerichte,<br />

vor allem Amtsgerichte,<br />

urteilen sehr unterschiedlich<br />

und oftmals zum Nachteil<br />

des Kunden. Es bleibt abzuwarten,<br />

wie die Rechtsprechung<br />

sich in dieser Hinsicht<br />

weiter entwickeln wird.<br />

?<br />

Was ist, wenn ein Defekt<br />

erst nach mehr als sechs<br />

Monaten auftritt? Was genau<br />

hat es mit dieser Unterteilung<br />

in die ersten sechs Monate und<br />

die restlichen 18 Monate der<br />

Gewährleistungsfrist auf sich?<br />

Kauft ein Kunde ein Gerät in<br />

einem Geschäft, so geht er davon<br />

aus, dass das Produkt neuwertig<br />

und fehlerlos ist. Dennoch<br />

passiert es leider immer<br />

wieder, dass Waren verkauft<br />

werden, die bereits beim Kauf<br />

einen Fehler aufweisen, der<br />

sich jedoch erst nach einem<br />

halben Jahr zeigt.<br />

Mit der Einteilung des Zeitpunktes,<br />

in dem sich ein Fehler<br />

zum ersten Mal zeigt, hat<br />

der Gesetzgeber eine Verteilung<br />

der „Beweislast“ geschaffen,<br />

um ein möglichst gerechtes<br />

Kaufrecht hervorzubringen.<br />

Zeigt sich der Fehler<br />

innerhalb der ersten sechs<br />

Monate zum ersten Mal, so<br />

wird vermutet, dass dieser<br />

schon immer dem Gerät in-<br />

Fortsetzung auf S. 28<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


England im Jahre ı8ı7: Charlotte<br />

Brandon wird nach dem Tode ihrer<br />

Eltern von ihrem Onkel adoptiert<br />

und soll mit einer lukrativen Heirat das Familienerbe<br />

erhalten.<br />

Da lernt Charlotte den charismatischen<br />

Captain John Battingfield kennen, der eine<br />

freudlose Ehe führt. Schnell verlieben sich<br />

die beiden Seelenverwandten ineinander,<br />

aber eine Affäre oder gar Scheidung ist undenkbar,<br />

zu vernichtend wäre die gesellschaftliche<br />

Ächtung.<br />

Unterdessen bekundet Gaylord Terency,<br />

Spross einer hochadeligen Familie, Interesse<br />

an Charlotte. Doch der schöne<br />

Dandy ist ein Psychopath, intrigant<br />

und pervers veranlagt. John erkennt die<br />

Gefahr, aber kann er die Frau seines Lebens<br />

vor dem Untergang bewahren?<br />

Ein berührender Liebesroman in der<br />

Tradition von Jane Austen, jedoch<br />

schneller, spannender, emanzipierter.<br />

Eva-Ruth Landys<br />

Edition Carat im<br />

Bookspot Verlag<br />

ISBN 978-3-937357-46-ı<br />

560 Seiten<br />

ı6,95 Euro<br />

www.bookspot.de


Recht & Geld<br />

Fortsetzung von S. 26<br />

Korrespondenzadresse:<br />

RA Thomas Hollweck<br />

Karl-Liebknecht-Str. 34<br />

10178 Berlin – Mitte<br />

Telefon (0 30) 21 46 28 10<br />

Fax (0 30) 60 98 64 43<br />

Mobil 0176 24 44 63 52<br />

E-Mail info@kanzleihollweck.de<br />

www.kanzlei-hollweck.de<br />

negewohnt hat. Der Kunde<br />

muss überhaupt nichts tun, er<br />

hat nur den Fehler zu benennen<br />

und bekommt seine Rechte.<br />

Zeigt sich dieser Fehler erst<br />

später, muss der Kunde nun<br />

beweisen, dass der Fehler von<br />

Anfang an im Gerät vorhanden<br />

war. Behauptet also der<br />

Verkäufer, dass der Kunde am<br />

Defekt schuld sei, so müsste<br />

der Kunde ihm das Gegenteil<br />

beweisen. So schwierig sich<br />

das anhört ist es nicht, denn<br />

in den meisten Fällen ist ein<br />

solcher Beweis sehr einfach<br />

möglich: Liegt der Fehler beispielsweise<br />

im Inneren eines<br />

Laptops oder ist das Display<br />

plötzlich schwarz, muss es ein<br />

Fehler des Produktes sein,<br />

denn der Kunde kommt in der<br />

Regel nicht an die inneren<br />

Bauteile eines Elektronikgerätes<br />

heran. Bei den meisten<br />

Produktfehlern ist es daher<br />

sehr leicht zu erkennen, ob<br />

der Fehler vom Kunden verursacht<br />

wurde oder im Gerät<br />

von vornherein angelegt war.<br />

Diese Regelung zur Beweislastverteilung<br />

ist jedoch nur<br />

für Gerichtsverfahren relevant,<br />

wenn der Richter entscheiden<br />

muss, welche Partei<br />

was genau beweisen muss.<br />

Im zweiten Teil dieses Beitrages<br />

erfahren Sie alles Wichtige<br />

zu Umtausch, Gutscheinen,<br />

Widerrufsrecht beim Kaufvertrag<br />

und vieles mehr.<br />

g<br />

8 Tipp: Auch wenn für<br />

Kleinunternehmer der Vorsteuerabzug<br />

entfällt, so dürfen<br />

auf empfangenen Rechnungen<br />

folgende Angaben<br />

nicht fehlen:<br />

– vollständiger Name und<br />

Anschrift des leistenden<br />

Unternehmers sowie des<br />

Leistungsempfängers<br />

– Steuernummer (oder eventuell<br />

die Umsatzsteueridentifikationsnummer)<br />

– Ausstellungsdatum der<br />

Rechnung<br />

– fortlaufende Rechnungsnummer<br />

– Menge und handelsübliche<br />

Bezeichnung der Lieferung<br />

oder Art und Umfang<br />

der Leistung<br />

– Zeitpunkt der Lieferung<br />

bzw. Leistung<br />

– Entgelt<br />

– im Voraus vereinbarte<br />

Minderungen des Entgelts<br />

Vorsteuerabzug (VA):<br />

Auf die Rechnungen kommt es an!<br />

Mit einem Vorjahresumsatz<br />

von weniger als 17.500<br />

Euro und einer Umsatzschätzung<br />

von unter 50.000 Euro<br />

im laufenden Jahr kann die so<br />

genannte Kleinunternehmerregelung<br />

(§ 19 UStG) in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Sie müssen dann auf Ihre Umsätze<br />

keine Umsatzsteuer erheben,<br />

dürfen aber auch keine<br />

Vorsteuer abziehen. Das ist<br />

freilich nur im Nebenerwerb<br />

sinnvoll. Sonst offenbaren Sie<br />

sich als „kleiner Krauter“.<br />

Die Umsatzsteuer aus Rechnungen,<br />

die Sie selbst erhalten<br />

und bezahlen, können Sie<br />

als Vorsteuer geltend machen.<br />

Das geschieht in der Weise,<br />

dass Sie Umsatzsteuerbeträge,<br />

die Sie an andere Unternehmen<br />

gezahlt haben, von<br />

Ihrer eigenen Umsatzsteuerschuld<br />

abziehen. Die entsprechend<br />

verminderten Umsatzsteuerbeträge<br />

führen Sie dann<br />

vierteljährlich bzw. jährlich an<br />

das Finanzamt ab.<br />

Grundsätzlich gilt, dass jeder<br />

Unternehmer vorsteuerabzugberechtigt<br />

ist. Das hat allerdings<br />

nur dann Erfolg, wenn<br />

die Eingangsrechnungen eine<br />

ganze Liste von Pflichtangaben<br />

enthalten.<br />

Schaffen Sie Gegenstände an,<br />

die nach der Lebenserfahrung<br />

üblicher Weise nur privaten<br />

Zwecken dienen können (zum<br />

Beispiel aus den Bereichen<br />

Freizeit, Hausrat, Kleidung),<br />

ist der VA ausgeschlossen.<br />

Die Gefahr jedoch, dass der<br />

VA vom Finanzamt zunichte<br />

gemacht wird, lauert allerdings<br />

bei jeder Umsatzsteuer-Voranmeldung<br />

und besonders bei<br />

der Umsatzsteuer-Jahreserklärung.<br />

Bereits bei Kleinigkeiten<br />

erkennt das Finanzamt<br />

die VA oftmals nicht an, was<br />

sehr hohe Nachzahlungen zur<br />

Folge hat. Deshalb müssen Sie<br />

darauf achten, dass sämtliche<br />

Rechnungen, die über 150 Euro<br />

brutto liegen, generell folgende<br />

Pflichtangaben aufweisen<br />

(gemäß § 14 Abs. 4<br />

i.V.m. § 14a Abs. 5 UStG):<br />

z vollständiger Name und Anschrift<br />

des leistenden Unternehmens<br />

z seine Steuernummer oder<br />

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />

z Name und Anschrift des Leistungsempfängers<br />

z Ausstellungsdatum<br />

z fortlaufende Rechnungsnummer<br />

z Zeitpunkt der Lieferung bzw.<br />

Leistung.<br />

z Menge und Bezeichnung der<br />

Ware und/oder Art und Umfang<br />

der Leistung<br />

z Nettobetrag<br />

z Umsatzsteuerbetrag oder Hinweis<br />

auf Steuerbefreiung<br />

z Bruttobetrag<br />

z Hinweis auf im Voraus vereinbarte<br />

Skonti oder Rabatte<br />

Jede dieser Pflichtangaben für<br />

Eingangsrechnungen kann für<br />

Sie zur „VA-Falle“ werden.<br />

Hier ein Beispiel: Wenn zum<br />

Beispiel die Adresse des Unternehmens,<br />

von dem Sie eine<br />

Rechnung erhalten haben,<br />

falsch ist, die Firma also nicht<br />

unter dieser Adresse existiert,<br />

ist Ihr VA futsch! Besonders<br />

häufig tappen Unternehmer<br />

in folgende VA-Fallen:<br />

z Fehlender Lieferzeitpunkt:<br />

Auf jeder Rechnung muss<br />

der Zeitpunkt der Lieferung<br />

zwingend angegeben werden.<br />

Das unterbleibt häufig<br />

bei Kassenquittungen. Bei<br />

Barzahlungsbelegen ist oft<br />

nur das Datum angegeben.<br />

Überprüfen Sie deshalb jeden<br />

Beleg und fordern Sie,<br />

falls das Lieferdatum fehlt,<br />

eine Kopie mit Lieferdatum.<br />

z Ein Bonus oder Preisnachlass<br />

ist nicht vermerkt: Sie<br />

haben mit dem Lieferanten<br />

vereinbart, dass er Ihnen ab<br />

einer bestimmten Abnahmemenge<br />

einen Bonus gewährt.<br />

Vermerkt der Lieferant in<br />

seiner Zwischenrechnung<br />

diesen nicht, wird die Vorsteuer<br />

nicht anerkannt. Achten<br />

Sie also darauf, dass in<br />

der Rechnung auf den Preisnachlass<br />

hingewiesen ist.<br />

z Der Rechnungsaussteller hat<br />

sich verrechnet: Er gibt vielleicht<br />

einen falschen Steuersatz<br />

an oder der von ihm<br />

ermittelte Umsatzsteuerbetrag<br />

stimmt nicht. Die Folge:<br />

Auch hier streicht Ihnen das<br />

Finanzamt den VA. Rechnen<br />

Sie deshalb stets nach und<br />

lassen Sie sich, wenn Sie einen<br />

Fehler entdeckt haben,<br />

eine korrigierte Rechnung<br />

ausstellen.<br />

g<br />

Dipl.-Volkswirt Klaus Linke<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Ausbildung & Job<br />

Praxisportrait:<br />

Medizinische Fußpflege mit<br />

höchstem Engagement<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

Wenn Manuela Hitzler als Kind ihre Mutter zur<br />

Fußpflege begleiten durfte, war sie jedes Mal fasziniert<br />

von der Frau, die da so selbstständig arbeitete<br />

und der die Kunden ihre Füße anvertrauten. Für<br />

sie stand schon früh fest: Ich will auch Fußpflegerin<br />

werden!<br />

(Fotos: privat)<br />

Als Manuela Hitzler den<br />

Schulabschluss in der<br />

Tasche hatte, war sie 16<br />

Jahre alt und damit zu jung<br />

für die Fußpflege-Ausbildung;<br />

zumindest in der wohnortnahen<br />

„Scholls Fußpflege-Schule“.<br />

„Ich hätte 18 Jahre alt sein<br />

müssen“, erzählt die heute<br />

sehr erfolgreiche Podologin.<br />

„Für mich fiel die Fußpflege<br />

also erst einmal ins Wasser. Ich<br />

habe dann eine Lehre als Zahnarzthelferin<br />

begonnen. Denkt<br />

man an die dort eingesetzten<br />

Instrumente, so hatte das für<br />

mich eine gewisse Verwandtschaft<br />

mit der Fußpflege.“<br />

Anderthalb Jahre später stand<br />

dann aber erst einmal Privates<br />

im Vordergrund. Mit 18<br />

Jahren heiratete sie. Bald kamen<br />

die ersten beiden Kinder<br />

und einige Jahre später noch<br />

ein Nachzügler. „Aber die Fußpflege<br />

hat mich nicht losgelassen“,<br />

erzählt Manuela Hitzler.<br />

Weil sie sich um ihre kleinen<br />

Kinder kümmern musste,<br />

suchte sie nach einer Ausbildungsmöglichkeit,<br />

bei der sie<br />

Unterricht und Familie vereinbaren<br />

konnte. Das Ulm-<br />

Kolleg war die erste Adresse<br />

bei ihrer Suche nach einer geeigneten<br />

Schule. Dort erhielt<br />

sie jedoch die Auskunft, dass<br />

nur Masseure und Krankengymnasten<br />

an dieser Schule<br />

ausgebildet wurden, die auch<br />

das Fach „Fußpflege“ absolvieren<br />

mussten. Externe Schüler<br />

hatten keinen Zugang.<br />

Doch die damalige Fachdozentin<br />

für Fußpflege hatte offenbar<br />

den Ehrgeiz der Bewer-<br />

Auf hygienisches Arbeiten legt die Podologin größten Wert.<br />

Natürlich werden Diabetes-Patienten von<br />

Manuela Hitzler umfassend aufgeklärt über<br />

die möglichen Auswirkungen der Erkrankung<br />

auf die Füße.<br />

berin erkannt. Sie setzte alle<br />

Hebel in Bewegung, um ihr<br />

den Weg zu ebnen, und wenig<br />

später bekam Manuela<br />

Hitzler einen Anruf: Wenn sie<br />

medizinische Vorkenntnisse<br />

hätte, gäbe es eine Chance,<br />

sie als externe Schülerin aufzunehmen.<br />

Nach Prüfung aller<br />

Möglichkeiten stellte die<br />

Schulleitung ihr eine Option<br />

in Aussicht: Sollte sie eine<br />

Ausbildung auf einer Kosmetikschule<br />

nachweisen können,<br />

die auch medizinische Fußpflege<br />

beinhaltete, würde sie<br />

am UlmKolleg aufgenommen.<br />

Also machte sich Manuela<br />

Hitzler auf die Suche nach einer<br />

entsprechenden Einrichtung.<br />

Doch Privatschulen waren<br />

auch damals schon teuer,<br />

und die junge Familie hatte<br />

dieses Geld nicht. Die Schul-<br />

Eine Möglichkeit zur<br />

Ausbildung gab es dennoch<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 29


Ausbildung & Job<br />

Wissen an angehende Podologinnen und Podologen zu vermitteln, ist Manuela Hitzler ein wichtiges Anliegen.<br />

Erst einmal eine Ausbildung<br />

zur Kosmetikerin<br />

Trotz Stress ein sehr<br />

guter Abschluss<br />

gebühr musste also finanziert<br />

werden, ohne dass dadurch<br />

die Kinder vernachlässigt würden.<br />

So fing Manuela Hitzler<br />

auf einer Autobahnraststätte<br />

an, mit Nachtschichten von<br />

abends 20 Uhr bis morgens 6<br />

Uhr; eine Woche arbeiten, eine<br />

Woche frei. Das ließ sich<br />

gerade noch mit der Familie<br />

vereinbaren. Als sie dann das<br />

Geld zusammenhatte, nahm<br />

sie umgehend Kontakt zu einer<br />

Kosmetikschule auf. Hier<br />

kam jedoch das nächste „Aber“:<br />

Vollzeitunterricht war wegen<br />

ihrer Kinder nicht möglich.<br />

Also meldete sich die junge<br />

Mutter zur Ausbildung an einer<br />

Abendschule an. Die gab<br />

es allerdings nicht in Ulm, sondern<br />

nur im rund 90 Kilometer<br />

entfernten Kempten. Das<br />

bedeutete: wochentags jeden<br />

Abend fast 200 Kilometer fahren,<br />

und das ein ganzes Jahr<br />

lang. Doch danach war Manuela<br />

Hitzler ihrem Ziel näher:<br />

Sie hatte den Abschluss als<br />

Fachkosmetikerin und medizinische<br />

Fußpflegerin. Mit diesem<br />

Schein meldete sie sich<br />

dann beim UlmKolleg an und<br />

wurde aufgenommen. Manuela<br />

Hitzler erklärt dazu:„Ich<br />

war im Prinzip am UlmKolleg<br />

die ›Drahtzieherin‹, damit da<br />

überhaupt externe Schüler für<br />

die Fußpflege genommen wurden.“<br />

1990 schloss sie die Ausbildung<br />

mit der Note 1 ab.<br />

Stolz und glücklich meldete<br />

Manuela Hitzler ein Kleingewerbe<br />

an, kaufte sich einen<br />

Hausbesuchskoffer und das<br />

nötige Instrumentarium. Neben<br />

den Hausbesuchen arbeitete<br />

sie zunächst zwei Vormittage<br />

pro Woche in einem<br />

Kosmetikinstitut. Später richtete<br />

sie im privaten Haus eine<br />

kleine Praxis ein.<br />

Veränderungen mit dem<br />

Podologengesetz<br />

Im Januar 2001 kam dann das<br />

Podologengesetz, das die beruflichen<br />

Bezeichnungen „medizinische<br />

Fußpflege“ und<br />

„kosmetische Fußpflege“ genau<br />

voneinander abgrenzt.<br />

Eher zufällig las Manuela<br />

Hitzler zu dieser Zeit in der<br />

Zeitung eine Anzeige: „Erste<br />

<strong>Podologie</strong>-Ausbildung am<br />

UlmKolleg“. Sofort rief sie dort<br />

an und war damit die Erste,<br />

die sich für die <strong>Podologie</strong>-Ausbildung<br />

anmeldete; und wieder<br />

legte Manuela Hitzler ihre<br />

Prüfungen mit Bravour ab.<br />

Sie ging als Beste von 23 Absolventen<br />

hervor.<br />

Gleich nach Abschluss der<br />

Ausbildung eröffnete sie in<br />

Ulm ihre erste Fachpraxis für<br />

<strong>Podologie</strong>. Fast zeitgleich bekam<br />

sie das Angebot, in einer<br />

diabetologischen Schwerpunkt-Praxis<br />

mit zertifizierter<br />

Fuß-Ambulanz im 25 Kilometer<br />

entfernten Illertissen mitzuarbeiten.<br />

„Die haben händeringend<br />

eine Podologin gesucht“,<br />

erinnert sich Manuela<br />

Hitzler. „Einen Tag pro Woche<br />

war ich nun also in Illertissen,<br />

und an den anderen Tagen<br />

habe ich mich um meine<br />

neu eröffnete Praxis in Ulm<br />

gekümmert.“<br />

Weitere Standbeine<br />

aufgebaut<br />

Neben ihrer eigenen Praxis<br />

und der Tätigkeit in Illertissen<br />

baute sich die Podologin<br />

ein weiteres Standbein auf.<br />

„Da ich so einen guten Abschluss<br />

gemacht hatte, bewarb<br />

ich mich 2004 am UlmKolleg<br />

als Dozentin. Die Leiterin stellte<br />

mich als Assistenzkraft ein<br />

und gab mir so die Chance,<br />

mich hier zu bewähren.“<br />

Ihre eigenen Fortbildungen<br />

hat die Podologin dabei dennoch<br />

nicht vernachlässigt. Sie<br />

machte ihre Abschlüsse als<br />

Ausbilderin für die 3TO-Spangentherapie<br />

sowie als Ausbilderin<br />

für Nagelprothetik.<br />

Zudem erlangte sie den Titel<br />

„Podologin DDG“, und sie<br />

qualifizierte sich als Wundfachberaterin.<br />

Zeitgleich studierte<br />

die engagierte Fachfrau<br />

zudem zwei Semester Erwachsenenpädagogik.<br />

Gerade startet am UlmKolleg<br />

ihr neuer Kurs „Qualifizierung<br />

zum Wundexperten ICW“, in<br />

dem sie das Fach „Prävention<br />

des DFS“ lehrt. Als Fortbildungsdozentin<br />

hat sie bereits<br />

Erfahrung in den Bereichen<br />

Spangentherapie, Nagelprothetik<br />

und Orthosen.<br />

Zudem hält sie einmal pro Woche<br />

den Regelunterricht. Seit<br />

2008 bietet das UlmKolleg die<br />

<strong>Podologie</strong>ausbildung auch berufsbegleitend<br />

an. Hier hat<br />

Manuela Hitzler die fachliche<br />

Leitung übernommen.<br />

Fortsetzung auf S. 32<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Ausbildung & Job<br />

Fortbildung<br />

Das Fernstudium mit Praxisseminaren. Seit 1967.<br />

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bezüglich der „eingeschränkten Heilpraktikerprüfung<br />

auf dem Gebiet der <strong>Podologie</strong>“, diffe rentialdiagnostische<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 31


Ausbildung & Job<br />

Fortsetzung von S. 30<br />

Power und Elan<br />

aus Liebe zum Beruf<br />

Zur Person<br />

Manuela Hitzler ist seit 1990 Fachkosmetikerin<br />

und medizinische<br />

Fußpflegerin. 2004 folgte das<br />

Staatsexamen <strong>Podologie</strong>. Sie führt<br />

zwei eigene Praxen in Ulm und Illertissen<br />

mit Schwerpunkt diabetische<br />

Füße/Spangentherapie. Kooperationspartner<br />

sind die Uniklinik<br />

Ulm und eine internistisch-diabetische<br />

Schwerpunktpraxis in Illertissen.<br />

Manuela Hitzler ist Podologin DDG und geprüfte Wundfachberaterin.<br />

Seit 2004 unterrichtet sie am UlmKolleg als<br />

fachliche Leitung für die berufsbegleitende <strong>Podologie</strong> und<br />

Fußpflege. Zudem gibt sie zahlreiche Seminare.<br />

Kontakt: www.podologie-hitzler.de<br />

Neben dem schulischen Egagement<br />

hat die Podologin in<br />

Illertissen inzwischen angrenzend<br />

zu der Arztpraxis eigene<br />

Räumlichkeiten übernommen.<br />

„Hier kann ich Hand in<br />

Hand mit der Schwerpunktpraxis<br />

zusammenarbeiten,“<br />

berichtet Manuela Hitzler, deren<br />

Arbeitstag selten weniger<br />

als zwölf Stunden hat. „Pausen<br />

gibt es so gut wie nie“, bekennt<br />

sie. „Trotzdem liebe ich<br />

meinen Beruf und den Umgang<br />

mit den Patienten.“<br />

Dass es ihr einmal zu viel wird<br />

und sie den Gedanken hat,<br />

„alles hinzuschmeißen“, passiert<br />

nur sehr selten. Und<br />

dann hat es nie mit den Patienten<br />

zu tun, sondern mit der<br />

Bürokratie und den Krankenkassen.<br />

„Macht man mal<br />

ein Kreuzchen an der falschen<br />

Stelle, kann es sein, dass man<br />

lange auf sein Geld wartet“,<br />

äußert sie kopfschüttelnd.<br />

Was sie jedoch sofort wieder<br />

versöhnlich stimmt: Es gibt<br />

sehr viele langjährige Patienten<br />

in ihren Praxen, zu denen<br />

längst eine persönliche Bindung<br />

besteht und deren Besuch<br />

einfach Freude macht.<br />

Nicht nur diese sind diejenigen,<br />

die sich freuen, wenn<br />

Hornhaut und Hühnerauge<br />

entfernt sind und sie wieder<br />

problemlos laufen können.<br />

Natürlich hat aber auch Manuela<br />

Hitzler Patienten, die<br />

den Ernst der Lage aufgrund<br />

ihres Diabetes nicht erkennen,<br />

ganz nach dem Motto: Was<br />

nicht wehtut, kann ja nicht so<br />

schlimm sein. „Dann muss<br />

man den Patienten vorsichtig<br />

für seine Problematik sensibilisieren.<br />

Aber das gelingt<br />

nicht immer. Sie verstehen es<br />

nicht und verlieren den Bezug<br />

zu ihren Füßen. Das ist ja auch<br />

eine psychologisch schwierige<br />

Geschichte.“<br />

„Was bitte macht eine<br />

Podologin?“<br />

„In der Gesellschaft sind wir<br />

Podologen ja noch nicht richtig<br />

angekommen“, findet Manuela<br />

Hitzler. „Viele Patienten<br />

kennen noch immer nicht<br />

den Unterschied zwischen <strong>Podologie</strong><br />

und Fußpflege.“<br />

In der Ärzteschaft hat es sich<br />

hingegen inzwischen eher<br />

herumgesprochen, was Podologen<br />

machen; auch wenn es<br />

hin und wieder immer noch<br />

Mediziner gibt, die fragen:<br />

Welche Daseinsberechtigung<br />

haben Podologen? Doch auch<br />

von Medikamenten weiß man,<br />

dass sie zehn Jahre brauchen,<br />

um wirklich bekannt zu werden<br />

und sich zu etablieren.<br />

Das noch immer schwammige<br />

öffentliche Bild der <strong>Podologie</strong><br />

rührt sicher auch daher,<br />

dass es nach wie vor Praxisschilder<br />

und Telefonbuch-Einträge<br />

gibt mit der nicht mehr<br />

zulässigen Bezeichnung „medizinische<br />

Fußpflege“. Wie<br />

soll der Laie mit den unterschiedlichen<br />

Begriffen klarkommen?<br />

Manchmal erlebt Manuela<br />

Hitzler, dass jemand das Wort<br />

„Podologin“ noch nie gehört<br />

hat. „Wenn Leute mich fragen,<br />

was ich mache, kann es<br />

passieren, dass dann die Frage<br />

kommt: Was? Du bist Pathologin?<br />

Dann muss ich erst<br />

einmal erklären, was ich mache.<br />

Da erlebe ich dann oft das<br />

große Staunen: Was es heute<br />

nicht alles gibt …!“<br />

g<br />

Auch im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen ist die Podologin als<br />

Referentin aktiv.<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Fachjournalistin<br />

Lerchenstr. 27c<br />

82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@<br />

web.de<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


Produkte<br />

Mit Mikrosilber<br />

gegen Keime und Pilze<br />

SÜDAcare Microsilber Forte: Bei<br />

dieser Creme mit 0,5 % Mikrosilber<br />

steht neben der Beseitigung des<br />

feuchten Milieus am Fuß die Abwehr<br />

von Mikroorganismen im Vordergrund.<br />

Mittels der Creme werden Viren, Bakterien sowie Pilze<br />

zerstört und ihnen gleichzeitig die Chance genommen, sich besonders<br />

in kleinen Spalten und Fältchen am Fuß anzusiedeln<br />

und zu vermehren. Unterstützend wirkt hierbei Microcrystalline<br />

Cellulose. Denn dieser Wirkstoff nimmt Feuchtigkeit und feinste<br />

bis feine Partikel auf. Somit ist Microsilber Forte die ideale pflegende<br />

Creme für Kunden mit mykosegefährdeter Haut. Die<br />

Anwendung ist dabei denkbar einfach: Morgens die Füße – und<br />

in besonderem Maß die Zehenzwischenräume – dünn eincremen.<br />

Zusätzlich empfiehlt es sich, täglich frische Strümpfe zur<br />

Unterstützung der Behandlung anzuziehen.<br />

g<br />

SÜDA GmbH & Co. KG, 76137 Karlsruhe, Durlacher Allee<br />

109, Telefon (0721) 97 70-388, Telefax (0721) 82 44 92-311,<br />

www.sueda.de, E-Mail info@sueda.de<br />

Intensive Pflege für die Nägel<br />

SPA Wellness Nagelöl: Dieses intensiv pflegende<br />

Wirkstoffkonzentrat der Firma Gustav Baehr<br />

enthält wertvolle Öle aus Pfirsich, Traubenkern und<br />

Granatapfel sowie einen hohen Anteil an Vitamin E.<br />

Dank dieser Inhaltsstoffe, schützt das Nagelöl vor<br />

rissiger, spröder Nagelhaut. Jojoba- und Argan-Öl<br />

sorgen zudem für elastische und widerstandsfähige Nägel.<br />

Anwendung: Nur einen Tropfen des Öls auf jeden Nagel geben<br />

und sanft einmassieren. g<br />

Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Str. 39,<br />

Telefon (0 71 51) 9 59 02–0, Telefax (0 71 51) 1 84 44,<br />

www.baehrshop.de, E-Mail info@gustav-baehr.de<br />

Pflege aus dem Meer<br />

PECLAVUS CuraMar ® : Bewährte Qualität<br />

in Verbindung mit dem einzigartigen<br />

CuraMar-Herstellungsverfahren<br />

– das bietet die Pflegeserie für die<br />

Fußhaut PECLAVUS Cura-Mar<br />

aus dem Haus Hellmut Ruck.<br />

Die Spirulina-Alge entwickelt an<br />

ihrer Oberfläche ein Enzym, welches<br />

Bakterien und Pilzen die Lebensgrundlage<br />

entzieht. Nach langjähriger Forschung gelang es<br />

durch ein weltweit patentiertes Extraktionsverfahren, dieses Prinzip<br />

auch für die Kosmetik nutzbar zu machen. Zusammen mit<br />

pflegenden und regenerierenden Inhaltsstoffen ergibt sich eine<br />

Serie mit hoher Wirksamkeit, speziell bei beanspruchter oder<br />

geschädigter Haut.<br />

g<br />

Praktisch und formschön<br />

MLX Podo Trolley: Dieser multifunktionale<br />

und elegante Gerätewagen aus dem<br />

Haus Gharieni ist bestens gerüstet für<br />

den Einsatz im Bereich von <strong>Podologie</strong><br />

und Fußpflege. Mit einem integrierten<br />

Fach für ein Fußpflegegerät, einem optionalen<br />

UV-Fach sowie einer Lampenhalterung<br />

garantiert dieses Möbel praktisches<br />

und effektives Arbeiten.<br />

Als zusätzliche Variante ist der MLX Display Trolley mit einem<br />

beleuchteten Display zur auffälligen Platzierung von Präparaten<br />

ausgestattet. Fächer an der Seite, ein Klappfach sowie eine Schublade<br />

im Vorderbereich machen auch diesen Trolley zu einem<br />

kleinen Raumwunder. Bei dem praktischen Kabinen-Möbel lassen<br />

sich außerdem – ganz nach Wunsch – hohe und niedrige<br />

Tip-on-Schubladen für optimal nutzbaren Stauraum kombinieren.<br />

Und dank eines rundum laufenden Griffes sowie hochwertiger<br />

Leichtlauf-Rollen lässt sich der Trolley bequem und einfach an<br />

den gewünschten Behandlungsplatz bringen.<br />

Ein weiteres Ausstattungsplus aller Trolley-Modelle ist das individuell<br />

wählbare optische Design. Hier bietet die Firma Gharieni<br />

eine Auswahl von über 50 Holz- und FarbDecoren in Matt- oder<br />

Hochglanzlack an. Bei dieser Vielzahl an Farben und Decoren<br />

bleibt kein Wunsch offen.<br />

g<br />

Gharieni GmbH, 47443 Moers, Gutenbergstraße 40, Telefon<br />

(0 28 41) 88 300–300, Telefax (0 28 41) 88 300–999, www.<br />

gharieni.de, E-Mail info@gharieni.de<br />

Sichere Sterilisation<br />

Gerlach Autoklav SK07: Die Elektronik<br />

dieses Typ-S-Autoklaven sichert eine<br />

Sterilisation, die alle Anforderungen des<br />

Rahmenhygieneplans für <strong>Podologie</strong>und<br />

Fußpflegepraxen erfüllt. Drei Programmautomatiken<br />

sorgen für die sichere Aufbereitung der Instrumente.<br />

Nach der vierminütigen Trocknung kann das Sterilgut<br />

gebrauchsfertig entnommen werden. Ein integriertes Sicherheitssystem<br />

warnt bei Abweichungen oder Auffälligkeiten im Sterilisationszyklus.<br />

Außerdem tritt während des gesamten Prozesses<br />

kein Wasserdampf aus, der als Niederschlag Mobiliar und Wände<br />

belastet. Denn das Gerät verfügt über einen Restwasserbehälter,<br />

in dem der kondensierte Wasserdampf gesammelt wird.<br />

Um die Hygienevorschriften vollends zu erfüllen, muss dokumentiert<br />

werden, dass die Instrumentenaufbereitung dem qualifizierten<br />

Standard entspricht. Hierfür ist der neue Autoklav ebenso<br />

gerüstet und in zwei Varianten verfügbar: mit Drucker oder mit<br />

Speicherkarten-Modul. Die Protokolle lassen sich somit direkt<br />

über den integrierten Drucker ausgeben. Alternativ werden die<br />

Daten auf einer Speicherkarte über das eingebaute Compact-<br />

Flash-Fach abgespeichert. Die Protokolle können anschließend<br />

auf den Praxis-Computer übertragen werden. Hierzu wird der<br />

SK07S mit der passenden Computer-Software ausgeliefert.<br />

Technisch ist der SK07S für künftige Erweiterungen gewappnet.<br />

Bei Bedarf lässt sich der Typ-S-Autoklav zu einem Typ-B-<br />

Autoklaven aufrüsten, falls dies zu einem späteren Zeitpunkt einmal<br />

erforderlich wird.<br />

g<br />

Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstr. 23,<br />

Telefon (07082) 9 44 20, Telefax (07082) 9 44 2-222, www.hellmut-ruck.de,<br />

E-Mail kontakt@hellmut-ruck.de<br />

Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />

gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012 33


Produkte<br />

Die perfekte<br />

Grundausstattung<br />

Basis Set I 5015: Dieses Set der<br />

Firma Busch beinhaltet eine Auswahl<br />

rostsicherer Stahlinstrumente<br />

für die Bearbeitung von Nagelfalz<br />

und Hühneraugen sowie für<br />

die Hornhautentfernung.<br />

Mit den grazilen Instrumenten des überarbeiteten Sets 1RS,<br />

11RS und 39RS arbeiten Sie gezielt und gewebeschonend.<br />

Kleinere Rhagaden entfernen Sie mit dem 39RS und Ablagerungen<br />

im Nagelfalz mit dem ONY CLEAN 406L-RS. Die optimalen<br />

Instrumente für die Behandlung von Clavi sind die Instrumente<br />

225RS, 1RS sowie 11RS.<br />

Neben den Stahlfräsern 136RS zum Beschleifen mykotischer<br />

Nägel und 85RS für die großflächige Hornhautbearbeitung steht<br />

dem Anwender jetzt neu der 95RS zum Glätten der Hornhaut<br />

zur Verfügung.<br />

Eine sichere Behandlung in der Fußpflege hängt in erheblichem<br />

Maße von qualitativ hochwertigen und anwendungsspezifischen<br />

Instrumenten ab. Außerdem spielen bei der Auswahl<br />

und Zusammenstellung der Instrumente auf dem neuen bedruckten<br />

STERI-SAFEpro mit der Rundlaufprüfeinrichtung „Control“<br />

Aspekte wie Systematik, Hygiene und auch Wirtschaftlichkeit<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Geliefert wird das Set in der sicher verschließbaren, staubdichten<br />

Hygienebox HPL805, die als Transportbox oder Systembox dient.<br />

Das komplette Set kann unter Einhaltung der Herstellerangaben<br />

desinfiziert, gereinigt und sterilisiert werden. Das Basis Set I ist<br />

ein Medizinprodukt, das auf dem STERI-SAFEpro mit dem CE-<br />

Kennzeichen versehen ist.<br />

g<br />

Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />

Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />

E-Mail mail@busch.eu<br />

Fußpflege mit Compliance<br />

Laufwunder ® Fußbalsam hautfettend: Für viele<br />

Fußpfleger ist es ein leidiges Problem: Die Erfolge<br />

ihrer Behandlung werden durch unzureichende<br />

Eigenpflege ihrer Kunden in Frage gestellt.<br />

Die Laufwunder ® -Fußpflegeserie bietet daher mit<br />

dem „Fußbalsam hautfettend“ ein einfach anzuwendendes<br />

effektives und kostengünstiges Produkt<br />

mit hoher Kundenaktzeptanz zur täglichen<br />

Fußpflege an.<br />

„Fußbalsam hautfettend“ enthält wertvolle Kamillen- und Hamamelisextrakte,<br />

die kräftigend und beruhigend auf die Haut wirken.<br />

Der Balsam ist besonders zur Pflege trockener und normaler Haut<br />

geeignet. Durch seine ausgewogene Zusammensetzung hinterlässt<br />

er nach dem Einmassieren ein angenehmes Hautgefühl. Bei<br />

regelmäßiger Anwendung wird die Haut weich und elastisch. Auch<br />

für die Fußmassage ist „Fußbalsam hautfettend“ gut geeignet.<br />

Der (wie alle Produkte der Laufwunder ® Fußpflegeserie) dermatologisch<br />

getestete Balsam ist als Verkaufsware in 30-mlund<br />

75-ml-Tuben erhältlich, sowie als Kabinettware in Größen<br />

zu 450 ml, 500 ml und 1000 ml.<br />

g<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstr. 14,<br />

Telefon (02354) 9 09 90; Telefax (02354) 1 34 34; www.luetticke.<br />

de; E-Mail info@luetticke.de<br />

Podo<br />

logie<br />

2<br />

63. Jahrgang<br />

Journal für die professionelle<br />

medizinische Fußpflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (0 23 02) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Verlagsleitung/Anzeigen: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38,<br />

E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39a vom 1.10.2011<br />

Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Vertriebs-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />

ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 95,– Euro/190,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

47,50 Euro/85,– SFr. Einzelheft 11,50 Euro/23,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />

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(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der<br />

Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruck rech ten,<br />

zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonder drucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räum lich und<br />

mengenmäßig unbeschränkt für die Dauer von zwei Jahren ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein:<br />

Das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem<br />

Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-Datenbank, zum Download in<br />

einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm sowie zur<br />

Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist<br />

ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen<br />

Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von<br />

ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhalt liche<br />

Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche<br />

Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften<br />

nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

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Postbank München 38 980-806, BLZ 700 100 80;<br />

Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />

Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />

Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />

Gerichtsstand: München<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 2/2012


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