Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12<br />
02/12<br />
muenzenzeitung.de | muenzenzeitung.ch | muenzenzeitung.at | muenzenzeitung.lu<br />
Februar 2012<br />
_____________________<br />
DE 3,50 EUR<br />
AT 4,00 EUR<br />
LU 4,20 EUR<br />
CH 6,50 SFR<br />
I<strong>SS</strong>N 2049 - 1387<br />
Münzen Spezial<br />
World Money<br />
Fair 2012 Berlin<br />
Auktion-Historische<br />
Schätze<br />
Muscheln statt<br />
Münzen<br />
„<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>“<br />
Schaufelraddampfer<br />
der Fund<br />
eines rund<br />
140 Jahre<br />
alten Schatzschiffes
Auktionen 204 – 209 in Osnabrück,<br />
12. – 16. März 2012<br />
Münzen- und Goldhandel<br />
Auktionshaus für Münzen und Medaillen<br />
Katalog 204: Münzen aus der Welt der<br />
Antike (1.113 Lose)<br />
Katalog 205: 1.000 Jahre europäische<br />
Münzgeschichte – Glanz und Faszination<br />
des Mittelalters (1.300 Lose)<br />
Katalog 206: Münzen und Medaillen der<br />
Neuzeit (3.000 Lose)<br />
Katalog 207: Goldprägungen (1.070 Lose)<br />
Katalog 208: Schweden und seine Besitzungen<br />
– <strong>Die</strong> Sammlung Julius Hagander<br />
Teil III (230 Lose)<br />
Stadt Riga<br />
Unter Schweden. Karl X. Gustav, 1654 – 1660. Goldene Schaumünze zu 100 Dukaten o. J. (1655).<br />
Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich – Stempelglanz.<br />
Katalog 209: Russische Münzen und<br />
Medaillen • Deutsche Münzen ab 1871<br />
(1.000 Lose)<br />
Karolinger<br />
Karl der Große, 768 – 814. Denar. Von allergrößter<br />
Seltenheit. Fast vorzüglich.<br />
Römische Kaiserzeit<br />
Postumus, 260 – 268. Aureus, 266, Colonia.<br />
Von großer Seltenheit. Vorzüglich.<br />
Sie möchten Ihre persönlichen<br />
Kataloge anfordern?<br />
Telefon: +49 (0)541 96 20 20<br />
Gebührenfrei: 0800 58 36 537<br />
Fax: +49 (0)541 96 20 222<br />
E-Mail: service@kuenker.de<br />
Web: www.kuenker.de<br />
Königreich Polen<br />
Sigismund III., 1587 – 1632. Portugalöser zu 10 Dukaten, 1622. Von großer Seltenheit. Attraktives,<br />
sehr schönes Exemplar.<br />
Profi tieren Sie von<br />
unserem Service – Liefern auch Sie bei<br />
uns ein!<br />
Mehr als 10.000 Kunden weltweit schenken<br />
uns bereits ihr Vertrauen. Wir garantieren<br />
Ihnen die fachgerechte Bearbeitung Ihrer<br />
Münzen und Medaillen nach neuestem wissenschaftlichem<br />
Standard. Wir können zudem<br />
auf die Erfahrung aus inzwischen über<br />
200 Auktionen zurückblicken. Viermal jährlich<br />
fi nden unsere Auktionen statt, an denen<br />
regelmäßig mehrere tausend Bieter teilnehmen.<br />
Römisch-deutsches Reich<br />
Erzherzog Leopold V., 1619 – 1632. Dreifache Reichstalerklippe o. J. (1626), Hall. Von großer Seltenheit.<br />
Vorzügliches Exemplar mit feiner Patina.<br />
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG<br />
Gutenbergstraße 23 · 49076 Osnabrück<br />
Germany · www.kuenker.com<br />
Osnabrück · Berlin · München · Hamburg<br />
Zürich · Znojmo · Moskau
Editorial<br />
<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> auf dem deutschsprachigen Markt<br />
Bereits bei der ersten Ausgabe war eine<br />
Nachbestellung von Seitens des Grossisten<br />
notwendig (Remission lag unter 15 % ).<br />
In der Schweiz sind wir die Nummer 2 des<br />
erhältlichen Münzmagazins am Kiosk.<br />
<strong>Die</strong>ses zeigt uns, das wir weiter machen sollen...<br />
Ab der nächsten Ausgabe werden wir eine<br />
neue Berichtsserie über EUROPÄISCHE<br />
PRÄGEANSTALTEN beginnen.<br />
In diesen Berichten werden wir Ihnen viele<br />
Hintergründe in Wort und Bild darlegen, die<br />
eine Prägeanstalt leisten muss, damit Sie als<br />
Sammler eine perfekte Münze erhalten.<br />
Auch ab dieser Ausgabe erhalten Sammler und<br />
Münzfreunde die Möglichkeit, ihre Publikation in<br />
unserer Fachzeitschrift zu veröffentlichen.<br />
So garantieren wir, dass die <strong>MünzenZeitung</strong><br />
lebendig und sammlerorientiert bleibt.<br />
Sollten sie auch einen Beitrag haben, den Sie<br />
gerne in <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> veröffentlichen<br />
wollen, so wenden Sie sich an unsere Redaktion.<br />
Viel Spass auf der World Money Fair 2012,<br />
das Münzen-Event des Jahres in Berlin<br />
Ihr Chefredakteur<br />
Ralf Enders<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
3
Impressum<br />
6<br />
<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> - der Fund<br />
eines rund 140 Jahre<br />
alten Schatzschiffes<br />
12<br />
Gedenkprägungen<br />
zur Olympia-<br />
Bewerbung<br />
Münchens 2018<br />
16<br />
Muscheln<br />
statt<br />
Münzen<br />
4<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Inhalt<br />
Titelthema<br />
26 Antike<br />
6 <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
Kunstobjekte<br />
Messe & Börse<br />
10 World Money Fair 2012<br />
Gedenkprägungen<br />
12 Olympia-Bewerbung<br />
Münchens 2018<br />
14 Münzen Neuheiten<br />
Münzen Spezial<br />
16 Muscheln statt Münzen<br />
19 Termine<br />
38<br />
Silbermünze<br />
die Jungfraubahn<br />
20 Zubehör<br />
Einsteiger Spezial<br />
22 Spionagemünzen<br />
Vorberichte-Historische<br />
Schätze<br />
24 Präkolumbische Kunst<br />
26 Antike Kunstobjekte<br />
29 Römische Münzen<br />
32 Münzen und Medaille<br />
Gedenkmünzen<br />
35 Combats des Reines<br />
38 <strong>Die</strong> Jungfraubahn<br />
40 UNESCO Welterbe<br />
42 Gerhard Hartmann<br />
42<br />
Gedenkmünzen<br />
Gerhard<br />
Hartmann<br />
Pressemeldung<br />
44 Neue Schweizer<br />
Sondermünzen<br />
46 Numisguide<br />
47 <strong>Vorschau</strong><br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
5
Titelthema<br />
<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> - der Fund<br />
eines rund 140 Jahre<br />
alten Schatzschiffes<br />
dem kommerziellen amerikanischen<br />
Meeresforschungsunternehmen<br />
Odyssey Marine Exploration, das<br />
Wrack ausfindig zu machen und sich<br />
die Rechte zur Untersuchung und Verwertung<br />
des Fundes zu sichern.<br />
Mit der Odyssey Explorer auf der<br />
Suche nach der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
Vorangegangen waren dieser Entdeckung<br />
zunächst aufwendige Rechervon<br />
Wolfgang Schwerdt<br />
2003 wurde der 1865 mit einem<br />
gewaltigen Münzschatz untergegangene<br />
Schaufelraddampfer <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
entdeckt und die Fundstelle<br />
archäologisch dokumentiert.<br />
Als der amerikanische Schaufelraddampfer<br />
<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> 1865 auf dem<br />
Weg von New York nach New Orleans<br />
in einem Hurrikan versank, da nahm<br />
er auch einen Schatz von rund 51.000<br />
Gold- und Silbermünzen aus dem<br />
Malerei der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
von John Batchelor<br />
amerikanischen Bürgerkrieg mit auf<br />
den Meeresboden. Kein Wunder, dass<br />
viel Geld und Technik in die Suche<br />
nach dem legendären Schiff gesteckt<br />
wurde, von dem man aufgrund der<br />
Umstände nur in etwa wusste, wo es<br />
untergegangen war.<br />
Im Jahre 2003 schließlich gelang es<br />
6<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Titelthema<br />
chen in zeitgenössischen Quellen wie<br />
Zeitungsberichten, Briefen, Berichten<br />
der Überlebenden der Katastrophe<br />
oder Wetterberichte. Gerade die Berichte<br />
der Überlebenden trugen viel<br />
zur Eingrenzung des Untergangsortes<br />
bei. Aus deren Beobachtungen rekonstruierten<br />
die Odyssey-Wissenschaftler<br />
mit Unterstützung durch<br />
Computermodelle, Windgeschwindigkeiten,<br />
Meeresströmungen, Oberflächenbewegungen<br />
und vieles andere<br />
mehr, das Einfluss auf die Drift der <strong>SS</strong><br />
<strong>Republic</strong> nach Ausfall der Maschine<br />
sowie auf den Weg der Rettungsboote<br />
nach dem Untergang des Schiffes<br />
hatte.<br />
Rund 1000 Quadratmeilen hatte das<br />
Odyssey-Team seit 2002 auf seinem<br />
Forschungsschiff Odyssey Explorer<br />
mit modernem Side-Scan Sonar und<br />
Magnetometern abgesucht. Insgesamt<br />
24 mögliche Ziele wurden dabei erfasst<br />
und mit einem Tauchroboter genauer<br />
untersucht. Im Sommer 2003<br />
war es schließlich so weit. Man stieß<br />
auf ein vielversprechendes Ziel, das in<br />
Ausmaß und Struktur<br />
ziemlich genau dem entsprach,<br />
was man über die<br />
<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> wusste. Das<br />
Side-Scan-Sonar offenbarte<br />
den Forschern zwei leicht<br />
nach außen gekippte<br />
Schaufelräder, die Reste<br />
der Dampfmaschine und<br />
die beiden Kessel, die sich<br />
über den Meeresboden erhoben<br />
sowie den völlig zerlegten<br />
Holzrumpf.<br />
Ein archäologisch-kommerzielles<br />
Bergungskonzept<br />
Der Fundort, rund 150 Kilometer von<br />
der amerikanischen Küste entfernt<br />
und in mehr als 500 Metern Tiefe gelegen,<br />
erforderte zur Umsetzung des<br />
archäologisch-kommerziellen Bergungskonzeptes<br />
neue Ideen. Odyssey<br />
entschloss sich, die Arbeit unter Wasser<br />
ausschließlich von Tauchrobotern<br />
erledigen zu lassen, die von der zur<br />
Forschungsplattform umgebauten<br />
Odyssey Explorer gesteuert wurden –<br />
ein damals innovatives archäologisches<br />
Konzept. <strong>Die</strong> Ziele der Kampagne<br />
waren:<br />
a) den archäologischen Erhaltungszustand<br />
sowie Art und Struktur<br />
des Fundortes, des Schiffes und<br />
der Ladung einzuschätzen,<br />
b) neue Technologien und Techniken<br />
für die Untersuchung und Bergung<br />
eines Schiffswracks unter<br />
ausschließlichem Einsatz von ferngesteuerten<br />
Tauchrobotern zu entwickeln,<br />
c) verzerrungsfreie Photo-Mosaike<br />
des Fundortes herzustellen,<br />
d) die systematische Ausgrabung<br />
und Bergung einer repräsentativen<br />
Auswahl von Gegenständen<br />
der einzigartigen Fracht des Schiffes<br />
einschließlich einer größeren<br />
Sammlung von Münzen.<br />
<strong>Die</strong> Untersuchung der historisch nicht<br />
dokumentierten Ladung sollte zudem<br />
Aufschluss geben über den ökonomischen<br />
Hintergrund der letzten Reise<br />
in Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen<br />
Leben in New Orleans direkt<br />
nach Ende des amerikanischen<br />
Bürgerkrieges.<br />
Der Tauchroboter und die Artefakte<br />
der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
Das zu untersuchende Kerngebiet des<br />
Schiffswracks umfasste knapp 2000<br />
Quadratmeter. Das gesamte Trümmerfeld<br />
hatte jedoch eine Ausdehnung<br />
von nahezu 57.000<br />
Quadratmetern. Und so überrascht es<br />
nicht, dass der Roboter mehr als 260<br />
Tauchgänge und rund 3.500 Stunden<br />
am Meeresboden zu absolvieren<br />
hatte. Dabei sammelte er nicht nur<br />
etwa 14.500 Artefakte ein, sondern<br />
schoss 16.000 digitale Standfotos und<br />
zeichnete mehr als 3.000 Videostunden<br />
auf. Über der Meeresoberfläche<br />
arbeiteten 40<br />
Menschen an Bildschirmen,<br />
Computern und in Labors,<br />
um die bereits auf dem Meeresboden<br />
vom Roboter sorgfältig<br />
in ihrer Position<br />
vermessenen und dokumentierten,<br />
in nummerierte<br />
Boxen verpackten Artefakte<br />
noch einmal per Hand zu<br />
dokumentieren und einer<br />
angemessenen Notkonservierung<br />
zuzuführen.<br />
Bis 2005 dauerte die Kampagne bei<br />
der die Besatzung der Forschungsplattform<br />
rund um die Uhr in 12-<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 7
Titelthema<br />
<strong>Die</strong> Schatzsuche hat sich für<br />
Odyssey Marine Exploration aus<br />
Florida bereits jetzt gelohnt, wenngleich<br />
erst etwa 25% der Goldmünzen<br />
geortet und aus der Tiefe<br />
heraufgeholt werden konnten.<br />
Bilder: ®<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> -<br />
Odyssey Marine Exploration<br />
Stunden-Schichten im „zwei Monate<br />
Arbeit, einen Monat frei- Rhythmus“<br />
eingesetzt wurde. Nach jeweils 21 bis<br />
28 Tagen musste die Odyssey Explorer<br />
zur Ergänzung von Treibstoff und<br />
Wasser wieder den Hafen anlaufen.<br />
Odyssey als Pioniere der<br />
„Tiefsee-Archäologie“<br />
Das erste Stück, das nach rund 140<br />
Jahren wieder das Licht der Welt<br />
erblickte, war die Schiffsglocke. <strong>Die</strong><br />
brachte auf überraschende Weise die<br />
letzte Bestätigung, dass es sich<br />
tatsächlich um das gesuchte Schiff<br />
handelte. Denn die Schiffsglocke der<br />
<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> trug noch den Namen <strong>SS</strong><br />
Tennessee, auf den das Schiff bei seinem<br />
Stapellauf getauft worden war.<br />
Viele Veränderungen und Anpassungen<br />
an die spezielle Aufgabe hatte der<br />
acht Tonnen schwere Tauchroboter<br />
mit dem Spitznamen Zeus erfahren.<br />
Immer neue Technik wurde installiert,<br />
sei es zur exakten Vermessung<br />
des Fundortes und der Lage der entnommenen<br />
Artefakte, sei es die besondere<br />
Ausstattung der Greifarme<br />
mit Weichgummipolstern, Saugnäpfen<br />
oder Sensoren zur Bergung besonders<br />
empfindlicher Teile. Für Odyssey Marine<br />
Exploration war die <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>,<br />
das Schiff mit der bewegten Vergangenheit,<br />
nicht nur durch den einträglichen<br />
Münzschatz ein Gewinn.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der Technologie und<br />
die Erfahrungen mit der „Tauchroboter-Archäologie“,<br />
die das Projekt mit<br />
sich brachte, zahlen sich nicht nur bei<br />
neuen Wracksuchen und Bergungskampagnen<br />
aus, sondern haben<br />
durchaus auch Standards in der Unterwasserarchäologie<br />
gesetzt.<br />
Mit den rund 15.000 geborgenen Artefakten<br />
der untergegangenen <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />
haben die Leute von Odyssey<br />
zudem eine hochinteressante Zeitkapsel<br />
geöffnet, die uns einen Blick in die<br />
Alltagskultur des amerikanischen<br />
Handels in den 1860er Jahren.<br />
<strong>Die</strong> <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> war ein industrielles Wunder, erbaut auf dem Höhepunkt des Dampfmaschinenzeitalters in Fells<br />
Point, Baltimore in der John A. Robb Werft. Sie war ausgestattet mit einer vertikalen Walking-Beam-Dampfmaschine,<br />
twin return-Rauch-Kessel und andere Maschinen, die von Baltimore Charles Reeder und Sohn konstruiert wurde.<br />
8<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
muenzenzeitung.de | muenzenzeitung.ch | muenzenzeitung.at | muenzenzeitung.lu<br />
Februar 2012<br />
_____________________<br />
DE 3,50 EUR<br />
AT 4,00 EUR<br />
LU 4,20 EUR<br />
CH 6,50 SFR<br />
Abo<br />
Ihr Abo-Vorteil<br />
Regelmäßige, bequeme und<br />
kostenlose Lieferung an Ihre<br />
Adresse im Kuvert<br />
12 Ausgaben erhalten Sie zum Preis von<br />
• 36,- € (Deutschland)<br />
• 41,- € (Österreich)<br />
• 43,- € (Luxemburg)<br />
• 66,50 CHF (Schweiz und Liechtenstein)<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12<br />
„<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>“<br />
02/12<br />
Münzen Spezial<br />
World Money<br />
Auktion-Historische<br />
Muscheln statt<br />
Fair 2012 Berlin<br />
Schätze<br />
Münzen<br />
Schaufelraddampfer<br />
I<strong>SS</strong>N 2049 - 1387<br />
Postkarte ausfüllen und absenden oder faxen an:<br />
+49 611 360 82 679<br />
der Fund<br />
eines rund<br />
140 Jahre<br />
alten Schatzschiffes<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 9
Messen & Börsen<br />
World Money Fair 2012<br />
Auf dem Weg nach<br />
Olympia<br />
Vom 3. bis zum 5. Februar 2012<br />
findet die 41. World Money Fair<br />
statt. Sie steht ganz im Zeichen<br />
von Olympia. Ehrengast ist die<br />
Royal Mint, die seit 4 Jahren numismatisch<br />
das größte Sportfest<br />
der Welt vorbereitet.<br />
Doch das ist nur eine von vielen<br />
Attraktionen...<br />
Ja, die World Money Fair ist wieder<br />
einmal ausgebucht. Und das war sie<br />
schon vor Wochen. Mehr als 300 Aussteller<br />
aus 45 Ländern haben ihr Kommen<br />
angemeldet. Und das sind nur<br />
diejenigen, die sich der Öffentlichkeit<br />
mit einem Stand präsentieren. Praktisch<br />
jeder, der mit Münzen zu tun hat,<br />
hat in seinem Kalender die World<br />
Money Fair berücksichtigt. Denn inzwischen<br />
wissen alle, daß man hier<br />
seine Geschäftspartner treffen kann.<br />
Münzproduzenten, Münzhändler,<br />
Münztechniker, Münzsammler, Münzverbände,<br />
Münzvereine... Kurz die<br />
ganze numismatische Großfamilie<br />
kommt auch 2012 wieder im Estrel<br />
Convention Center Berlin zusammen.<br />
Der große Publikumsmagnet<br />
Publikumsmagnet sind die riesigen<br />
Messehallen voll mit Münzen und Attraktionen,<br />
in denen sich der Münzhandel<br />
und die Münzstätten ihren<br />
Kunden präsentieren. Mehr als 300<br />
Aussteller, darunter mehr als 50 staatliche<br />
Münzstätten und Nationalbanken<br />
kommen dieses Jahr, um auf 8.000<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
ihre Ware zu präsentieren.<br />
Gastland ist Großbritannien, wo im<br />
Sommer 2012 die Olympiade in London<br />
stattfinden wird. Der prächtige<br />
Stand, der aus diesem Anlaß aufgebaut<br />
wird, dürfte ziemlich umlagert<br />
sein. Schließlich heckt man im United<br />
Kingdom schon jetzt etwas ganz Besonderes<br />
aus, um den Münzsammlern<br />
in Erinnerung zu bleiben.<br />
Doch auch die anderen Messeteilnehmer<br />
planen. <strong>Die</strong> Berliner Münzstätte<br />
präsentiert dieses Jahr die Möglichkeit,<br />
das eigene Foto ins Medaillenrund<br />
zu bringen. Der Berufsverband<br />
des deutschen Münzfachhandels<br />
dreht für Sie wieder am Glücksrad<br />
und offeriert unparteiische Beratung,<br />
was viele Besucher in den letzten Jahren<br />
zu schätzen lernten. <strong>Die</strong> südafrikanische<br />
Münzstätte bereitet eine<br />
Überraschung für die kleinen Sammler<br />
vor. Und überhaupt, viele Münzstätten<br />
sind am Tüfteln, womit sie sich<br />
2012 den deutschen Sammlern ins<br />
Gedächtnis einbrennen können.<br />
Bestimmt offerieren wieder einige<br />
Münzhändler, die neue 2-Euro-Bundesländer-Münze<br />
„Bayern / Neuschwanstein<br />
2012“ gegen gewöhnlich<br />
2-Euro einzutauschen.<br />
Und auch die Münzenpässe sind<br />
schon fertig. Für einen Unkostenbeitrag<br />
von 10 Euro können Nachwuchssammler<br />
jeden Alters sich 30<br />
Kleinmünzen von 30 internationalen<br />
Münzstätten holen.<br />
Planen Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme<br />
an der World Money Fair, und die<br />
bunte Welt der Numismatik steht<br />
Ihnen offen!<br />
10<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Messen & Börsen<br />
Ein numismatisches Highlight<br />
Am Donnerstag, dem 2. Februar 2011,<br />
hält die Firma Fritz Rudolf Künker<br />
ihre jährliche Berlin-Auktion ab. Es<br />
wird wie jedes Jahr ein ganz besonderer<br />
Katalog werden. Neue Rekordpreise<br />
scheinen schon fast zum<br />
Standard zu gehören. Vor allem, weil<br />
dieses Mal eine numismatische Premiere<br />
stattfindet. Zu den gesuchtesten<br />
Münzen der russischen Numismatik<br />
gehört der berühmte Familienrubel.<br />
Fünf Varianten wurden von der seltenen<br />
Prägung hergestellt. Noch nie<br />
wurden alle fünf Varianten gleichzeitig<br />
in einer Auktion angeboten. Das<br />
Haus Künker ist stolz darauf, dies zum<br />
ersten Mal in der Geschichte des<br />
Münzhandels tun zu können!<br />
<strong>Die</strong> Fachmesse<br />
Direkt neben der Publikumsmesse<br />
finden die Treffen und Tagungen des<br />
Fachpublikums statt. Hier beraten die<br />
Münzdirektoren aus der ganzen Welt<br />
über die aktuellen Fragen und Probleme,<br />
die mit unserem „Kleingeld“<br />
verbunden sind. Ihre Techniker treffen<br />
sich am Donnerstag anläßlich des<br />
Technikforums, um die neuesten Entwicklungen<br />
in der Münzproduktion<br />
zu diskutieren.<br />
Für die Öffentlichkeit zugänglich ist<br />
das Media Forum, an dem sich die<br />
Presse über die aktuellen Neuerscheinungen<br />
informiert.<br />
Ein Besuch des Media Forums gibt<br />
Ihnen einen guten Einblick, was 2012<br />
auf Sie als Sammler zukommen wird.<br />
Jede Menge spannender Neuheiten<br />
sind garantiert!<br />
<strong>Die</strong> World Money Fair ist ein wunderbarer<br />
Einstieg ins neue numismatische<br />
Jahr 2012! Versäumen Sie nicht,<br />
daran teilzuhaben!<br />
41. World Money Fair<br />
3.-5. Februar 2012<br />
Estrel Convention Berlin<br />
Sonnenallee 225<br />
12 057 Berlin<br />
Öffnungszeiten<br />
Fr. und Sa. 10-18<br />
So 10-16 Uhr.<br />
Eintritt<br />
Tageskarte 7 Euro;<br />
Dauerkarte 10 Euro.<br />
Im Preis enthalten ist eine<br />
Ausgabe des Messekatalogs<br />
(solange der Vorrat<br />
reicht).<br />
Weitere Informationen<br />
über die Auktion unter<br />
www.künker.de<br />
Aktueller Münzenpass<br />
Unkostenbeitrag 10 Euro.<br />
Auktion Künker: 2. Februar<br />
2012 (Vorbesichtigung am<br />
1. Februar 2012, ab 11.00)<br />
Media Forum: 3. Februar<br />
2012, 10.30-14.00 Uhr.<br />
Ausstellerliste und<br />
endgültiges Programm<br />
unter<br />
www.worldmoneyfair.de<br />
Bilder: ©World Money Fair Berlin GmbH<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 11
Gedenkprägungen<br />
Leider ist der Traum geplatzt<br />
Gedenkprägungen zur<br />
Olympia-Bewerbung<br />
Münchens 2018<br />
Attraktive Gedenkprägungen unterstützen<br />
die Bewerbung Münchens<br />
um die Ausrichtung der<br />
Olympischen und Paralympischen<br />
Winterspiele 2018. <strong>Die</strong> Entscheidung<br />
für eine der drei „Candidate Cities“<br />
fiel am 6. Juli 2011 auf der Vollversammlung<br />
des Internationalen<br />
Olympischen Komitees im südafrikanischen<br />
Durban.<br />
Schon im Juli 2007 gab Münchens<br />
langjähriger Oberbürgermeister<br />
Christian Ude bekannt, dass die Stadt<br />
sich gemeinsam mit Garmisch-Partenkirchen<br />
und dem Berchtesgadener<br />
Land als Ausrichter für die XXIII.<br />
Olympischen und XII. Paralympischen<br />
Winterspiele 2018 bewerben will.<br />
Seitdem liefen die Vorbereitungen auf<br />
Hochtouren, besonders nachdem<br />
München seit Juni 2010 offiziell als<br />
eine der drei Candidate Cities in der<br />
engsten Bewerberauswahl gestanden<br />
hatte - neben dem französischen Annecy<br />
und Pyeongchang in Südkorea.<br />
Zur Unterstützung der aussichtsreichen<br />
Bewerbung ist ein offizielles<br />
Programm mit attraktiven Gedenkprägungen<br />
erschienen, das von der<br />
Bewerbungsgesellschaft München<br />
2018 herausgegeben wurde. Gesellschafter<br />
waren der Deutsche Olympische<br />
Sportbund (DOSB), der Freistaat<br />
Bayern, die bayerische Landeshauptstadt<br />
München, der Markt Garmisch-<br />
Partenkirchen und der Landkreis<br />
Berchtesgadener Land. Folgerichtig<br />
wurden die Ausgaben auch im Bayerischen<br />
Hauptmünzamt geprägt, aus<br />
dem übrigens auch schon die Siegermedaillen<br />
der Olympischen Sommerspiele<br />
1972 in München stammten.<br />
<strong>Die</strong> Gedenkprägungen haben einen<br />
333er-Silbergehalt und wurden in der<br />
höchsten Sammlerqualität Polierte<br />
Platte geprägt. Passend zum Ausgabeanlass<br />
ist die Kollektion auf 2018<br />
komplette Sätze limitiert. Alle Prägungen<br />
tragen den Schriftzug „Bewerbung<br />
München 2018“ und das<br />
offizielle Emblem Münchens als Candidate<br />
City.<br />
<strong>Die</strong> detailfreudigen Motive sind sehr<br />
Bild: ©MDM<br />
gelungen und zeigen geplante Austragungsstätten<br />
wie das berühmte<br />
Münchner Olympiastadion vor der typischen<br />
Stadtkulisse, die von zahlreichen<br />
Wettbewerben bestens bekannte<br />
Große Olympiaschanze in Garmisch-<br />
Partenkirchen mit einem Springer<br />
12<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Gedenkprägungen<br />
hoch in der Luft oder die Bob- und<br />
Rodelbahn in Schönau am Königssee.<br />
Weiterhin wurden in der Serie auch<br />
herausragende deutsche Wintersportler<br />
geehrt, die nun als Sportbotschafter<br />
die Bewerbung unterstützen. So<br />
zum Beispiel die mehrfachen Olympiasieger<br />
Magdalena Neuner (Biathlon)<br />
und André Lange (Bob).<br />
Emotional ansprechend ist auch das<br />
Motiv mit der sehbehinderten Biathletin<br />
Verena Bentele, die bei den Paralympischen<br />
Spielen in Vancouver<br />
2010 fünf Mal Gold holte.<br />
Als Krönung der Serie zur deutschen<br />
Bewerbung ist soeben auch die einzige<br />
Goldprägung (585/1000) erschienen.<br />
Sie zeigt Katarina Witt, die<br />
über ihre offizielle Funktion als Kuratoriumsvorsitzende<br />
der Bewerbungsgesellschaft<br />
hinaus das „Gesicht von<br />
München 2018“ war. <strong>Die</strong> sympathische,<br />
ehemalige Ausnahmeathletin erklärt:<br />
„Zum ersten Mal in der<br />
olympischen Geschichte könnte eine<br />
Stadt nach den Sommerspielen auch<br />
die Winterspiele ausrichten.<br />
Aber viel mehr noch: Es würde uns<br />
die Chance geben, ein großartiges<br />
Winterfest mit allen Athleten, der<br />
Olympischen und Paralympischen Familie<br />
und mit den Zuschauern aus der<br />
ganzen Welt zu feiern.“<br />
Bezugsnachweis:<br />
Im örtlichen Münzhandel, bei ausgesuchten<br />
Banken mit numismatischer<br />
Abteilung oder über den spezialisierten<br />
Handel wie z. B. MDM Münzhandelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Deutsche Münze.<br />
h t t p : / / w w w . p r e s s e m i t t e i l u n g e n -<br />
online.de/index.php/gedenkpraegungen-zurolympia-bewerbung-muenchens-2018/<br />
Bild: ©MDM<br />
Sehr klares Wahlergebnis<br />
Es war 17.18 Uhr im Kongresszentrum<br />
von Durban, als IOC-Präsident<br />
Jacques Rogge das Votum<br />
von 95 wahlberechtigten Mitgliedern<br />
bekannt gab. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />
der Damen und Herren der Ringe<br />
war bereits im ersten Wahlgang<br />
der Ansicht, dass die Argumente<br />
des finanzstarken und ehrgeizigen<br />
Pyeongchang, das bei der<br />
Wahl für die Spiele 2010 (Vancouver)<br />
und 2014 (Sotschi) gescheitert<br />
war, diesmal überzeugend<br />
genug waren: Pyeongchang erhielt<br />
63 Stimmen, München 25,<br />
der dritte Kandidat, das französische<br />
Annecy, war von Beginn an<br />
nur Außenseiter gewesen und<br />
bekam lediglich 7 Stimmen.<br />
Ich gratuliere Pyeongchang und<br />
wünsche viel Erfolg bei der Ausrichtung<br />
der Olympischen und Paralympischen<br />
Winterspiele 2018“,<br />
sagte Münchens Oberbürgermeister<br />
Christian Ude: „Natürlich bin<br />
ich traurig, dass die Entscheidung<br />
nun nicht zu unseren Gunsten<br />
ausgefallen ist. Ich bin aber überzeugt,<br />
dass wir eine starke Bewerbung<br />
abgegeben haben. Es war<br />
eine tolle Teamleistung, für die ich<br />
mich bei allen, die unsere Bewerbung<br />
unterstützt haben, ganz<br />
herzlich bedanken möchte.“<br />
<strong>Die</strong> Münchner Olympia-Bewerbung wird beworben.<br />
Bild: ddp<br />
Merkur-online.de - 06.07.11<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
13
Münzen Neuheiten<br />
2 Euro Spanien<br />
„Kathedrale von<br />
Burgos“<br />
2 Euro Luxemburg<br />
„100. Todestag von<br />
Wilhelm IV.“<br />
Land:<br />
Spanien<br />
Ausgabejahr: 2012<br />
Prägeanstalt: Real Casa de la Moneda<br />
Nennwert: EUR 2,00<br />
Material:<br />
Kupfer-Nickel und Nickel-<br />
Messing/Nickel/Nickel-Messing<br />
dreilagig<br />
Gewicht:<br />
8,5 g<br />
Durchmesser: 25,75 x 1,95 mm<br />
Prägequaltität: prägefrisch - unc<br />
Auflage (max.): 8.000.00 Stück<br />
Ausgabedatum: Februar - März 2012<br />
Ausgabepreis: 2 Euro<br />
Spanien veröffentlich 2012 eine weitere 2-Euro-Gedenkmünze<br />
aus der Reihe “UNESCO Welterbe”. Sie trägt den<br />
Titel “Kathedrale von Burgos” und ist nach “Kathedrale von<br />
Córdoba” (2010) und “Löwenhof in Granada” (2011) die<br />
dritte Gedenkmünze der Serie. <strong>Die</strong> Ausgabe erfolgt ab dem<br />
1. März 2012.<br />
Land:<br />
Luxemburg<br />
Ausgabejahr: 2012<br />
Prägeanstalt: Stempelglanz<br />
Nennwert: EUR 2,00<br />
Material:<br />
Kupfer-Nickel und Nickel- Messing/<br />
Nickel/Nickel-Messing dreilagig<br />
Gewicht:<br />
8,5 g<br />
Prägequaltität: Bankfrisch - Unzirkuliert<br />
Auflage (max.): 700.000<br />
Ausgabedatum: Februar 2012<br />
Ausgabepreis: 2 Euro<br />
Auch Luxemburg wird im kommenden Jahr zwei verschiedene<br />
2-Euro-Gedenkmünzen ausgeben. Neben der Gemeinschaftsausgabe<br />
anlässlich des 10. Jahrestags der<br />
Einführung des Euro wird auch eine nationale 2-Euro-Gedenkmünze<br />
ausgegeben. <strong>Die</strong>se wird im Februar erscheinen<br />
und ist dem 100. Todestag Wilhelm IV. von Luxemburg<br />
gewidmet. Auf der Münze sind die Porträts von Großherzog<br />
Wilhelm IV. und dem amtierenden Großherzog Henri<br />
zu sehen. <strong>Die</strong> Münze wird, wie in den vergangenen Jahren,<br />
wieder in einer Stempelglanz-Münzkarte und den beiden<br />
Kursmünzensätzen in Stempelglanz und Polierter<br />
Platte enthalten sein.<br />
China<br />
"30 Jahre Panda"<br />
25 Euro Österreich „Bionik“<br />
Land:<br />
China<br />
Ausgabejahr: 2012<br />
Nennwert:<br />
1 Unze,<br />
1/2 Unze,<br />
1/4 Unze, 1/10 Unze, 1/20 Unze<br />
Material: Gold 99,9<br />
Ausgabepreis: Gold-Tagespreis<br />
Vor 30 Jahren, im Jahr 1982, präsentierte die Nationalbank<br />
der Volksrepublik China erstmals den Gold-Panda. Damit<br />
begann eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.<br />
Parallel zum Aufstieg Chinas zur Weltwirtschaftsmacht<br />
wuchs die Nachfrage nach der Goldmünze beständig an.<br />
Der Gold-Panda entwickelte sich neben dem südafrikanischen<br />
Krügerrand und dem kanadischen Maple Leaf zu<br />
einer der beliebtesten Anlagemünzen der Welt.<br />
Land:<br />
ÖSTERREICH<br />
Ausgabejahr: 2012<br />
Prägeanstalt: Österreichische Münze<br />
Nennwert: EUR 25,00<br />
Material:<br />
Silber-Niob<br />
Gewicht:<br />
9 Gramm<br />
Durchmesser: 34 mm<br />
Prägequaltität: handgehoben<br />
Auflage (max.): 65.000 Stück<br />
Ausgabedatum: 22. Februar 2012<br />
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die seit 2003 augegebenen<br />
farbigen Silber-Niob-Münzen der Münze Österreich. <strong>Die</strong>ses<br />
Jahr ist die Münze pinkfarben und widmet sich der<br />
“Bionik”, also den von der Natur inspierten technischen Lösungen<br />
(z. B. der bekannte “Lotus-Effekt” an dem Wasser und<br />
Schmutz abperlt). <strong>Die</strong> Münze erscheint bereits am 22. Februar<br />
2012. <strong>Die</strong> Auflage begträgt 65.000 handgehobene Exemplare.Euro<br />
Silbermünzen übersprang und die Ausgabe dieser<br />
Münzen zum Nennwert für 2011 gestoppt werden mussten.<br />
14<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Münzen Neuheiten<br />
10 Euro Deutschland<br />
„300. Geburtstag<br />
Friedrich II."<br />
1 Dollar Australien<br />
Koala<br />
1 Unze Feinsilber<br />
Land:<br />
Deutschland<br />
Ausgabejahr: 2012<br />
Prägeanstalt: A,D,F,G<br />
Nennwert: EUR 10,00<br />
Material:<br />
CuNi25<br />
Gewicht:<br />
16 Gramm<br />
Durchmesser: 32,5 mm<br />
Prägequaltität: Stempelglanz und Polierter Platte<br />
Auflage (max.): 1.8000.000 Ex. Stück | 200.000 Ex. (PP)<br />
Ausgabedatum: 9 Februar 2012<br />
Ausgabepreis: 10 Euro (St) | 200.000 Ex. (PP)<br />
<strong>Die</strong> Münze wird ab dem 9. Februar 2012 in den Verkehr gebracht.<br />
<strong>Die</strong> 10-Euro-Gedenkmünze in der Stempelglanzqualität<br />
besteht aus einer Kupfer-Nickel-Legierung (CuNi25), hat<br />
einen Durchmesser von 32,5 Millimetern und eine Masse von<br />
14 Gramm. <strong>Die</strong> Spiegelglanzmünze besteht aus einer Legierung<br />
von 625 Tausendteilen Silber und 375 Tausendteilen<br />
Kupfer, hat einen Durchmesser von 32,5 Millimetern und ein<br />
Gewicht von 16 Gramm. <strong>Die</strong> Spiegelglanzmünze ist durch den<br />
Prägeaufdruck „SILBER 625" gekennzeichnet. Das Gepräge<br />
auf beiden Seiten ist erhaben und wird von einem schützenden,<br />
glatten Randstab umgeben.<br />
Land:<br />
Australien<br />
Hersteller: Perth Mint<br />
Nennwert: AUD 1,00<br />
Feingewicht: 31,10 g<br />
Feingehalt: 999/1000<br />
Größe:<br />
40,40 mm<br />
Prägejahr: 2012<br />
Erhaltung: unzirkuliert<br />
Seit 2007 wird der australische Koala durch die Perth Mint geprägt.<br />
Auch diese Serie der australischen Perth Mint hat jedes<br />
Jahr ein wechselndes Koala Motiv.<br />
Auf der Vorderseite zeigt diese Münze jedes Jahr ein wunderschönes<br />
Koala Motiv und auf der Rückseite wie bei allen anderen<br />
Commonwelth Münzen Oberhaupt Queen Elizabeth II.<br />
Auch den Koala gibt es vielen verschiedenen größen 1/2<br />
Unze, 1 Unzen, 10 Unzen, 1 Kg.<br />
Libertad Mexico<br />
1 Unze Feinsilber<br />
1 Dollar Australien<br />
FAMOUS BATTLES - KAPYONG<br />
Land:<br />
Mexico<br />
Hersteller: Casa de Mondeda de Mecixo<br />
Feingewicht: 31,10 g<br />
Feingehalt: 999/1000<br />
Größe:<br />
40,00 mm<br />
Prägejahr : 2012<br />
Erhaltung : brilliant uncirculated<br />
Der mexikanische Silber Libertad wird seit 1982 mit einer<br />
Feinheit von 999/1000 von der mexikanischen Casa de<br />
Moneda geprägt. Aufgrund ihrer hohen Feinheit kann sie<br />
als erste Anlagemünze im Silberbereich bezeichnet werden.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Feinsilber Münzen ist<br />
auf dem Libertad kein Nennwert aufgeprägt, sondern an<br />
den täglichen Rohstoffpreis pro Unze gekoppelt, der dann<br />
in die Landeswährung umgerechnet wird. Der Libertad ist<br />
offizielles Zahlungsmittel in Mexiko.<br />
Land:<br />
Australien<br />
Ausgabejah: 2012<br />
Prägeanstalt: Perth Mint<br />
Nennwert: AUD 1,00<br />
Material: Silber 99,9 %<br />
Gewicht:<br />
31,135 Gramm<br />
Durchmesser: 40,60 mm<br />
Auflage:<br />
5.000 Stück<br />
Ausgabedatum: 2012<br />
Ausgabepreis: AUD 97,27<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
15
Münzen Spezial<br />
Muscheln statt Münzen<br />
Überlegungen zu alternativen Ökonomien<br />
Autor: Mario Schmidt<br />
Versteht man unter Münzen nicht<br />
jedes kreisrunde und geprägte<br />
Metallstück, welches innerhalb einer<br />
Wirtschaft ein oder mehrere der Geldfunktionen<br />
erfüllt, sondern lediglich<br />
gesetzlich oder gesellschaftlich anerkannte<br />
Zirkulationsmittel dieser<br />
Form, wird man zu dem Urteil kommen,<br />
dass es vor dem „Massachusetts<br />
Bay Mint Act“-Gesetz vom 27. Mai<br />
1652 innerhalb der neu-englischen<br />
und neu-niederländischen Kolonien<br />
kein einheitliches Münzsystem gab.<br />
Erst mit Prägung der allgemein als<br />
„New England coinage“ bekannten<br />
Münzen im Sommer und Herbst 1652,<br />
welche dann nach und nach durch die<br />
als „Willow Tree“, „Oak Tree“ und<br />
„Pine Tree“ bekannten Münzen ergänzt<br />
wurden, bildete sich so etwas<br />
wie ein unabhängiges, staatlich kontrolliertes<br />
Währungssystem heraus.<br />
Zuvor zirkulierte in den nicht mit dem<br />
Gold Südamerikas gesegneten nordamerikanischen<br />
Kolonien jedoch eine<br />
andere Währung: Wampum, circa 0,7<br />
cm lange und 0,4 cm breite, zylindrische<br />
und gelöcherte Perlen, die sowohl<br />
in weißer als auch dunkelvioletter<br />
Farbe im Umlauf waren.<br />
<strong>Die</strong> violetten Perlen, welche konstant<br />
den doppelten Wert der weißen besaßen,<br />
wurden vor allem aus den Muscheln<br />
Quahog – der bezeichnende lateinische<br />
Name ist venus mercenaria<br />
-, die weißen aus den Wellhornschnecken<br />
gewonnen. Nach einem aufwendigen<br />
Arbeitsverfahren - der Schwede<br />
Peter Lindström bemerkt 1654, dass<br />
an einem Tag durch eine Person etwa<br />
zweiundvierzig Perlen produziert<br />
werden konnten - wurden die einzelnen<br />
Perlen auf Schnüre von verschiedener<br />
Länge gezogen, mit denen<br />
europäische Siedler dann ihr tägliches<br />
Brot und Bier bezahlten sowie im<br />
Handel mit der Irokesen- und Wabenaki-Konferenz<br />
wertvolle Biberfelle<br />
erwarben. Dass es wiederholt Versu-<br />
16<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Münzen Spezial<br />
che gab, sowohl die Qualität der Währung<br />
als auch ihre Quantität zu beeinflussen,<br />
zeigen verschiedenste<br />
Gesetze, die ebenso wie das Athener<br />
Münzgesetz von 375/374 v.Chr. oder<br />
die Esslinger Reichsmünzordnung<br />
von 1524 die Verschränkung eines<br />
einheitlichen Währungssystems und<br />
stabiler, politischer Macht anerkannten.<br />
So lesen wir in einem Gesetz des General<br />
Courts in Hartford vom 14. März<br />
1648 exemplarisch : „Es wurde ferner<br />
[…] durch diesen Court beschlossen,<br />
dass kein Wampum, weiß oder<br />
schwarz, als Zahlungsmittel benutzt<br />
werden darf, welches nicht auf Schnüre<br />
bestimmter Länge gezogen ist. Ferner<br />
zeigt sich daran, dass wir sie im Gegenteil<br />
häufig auch in Gesellschaften<br />
beobachten, in denen starke politische<br />
Hierarchien existieren. So finden<br />
sich im chinesischen Schriftsystem<br />
noch heute Residuen der Bedeutung<br />
von Kaurimuscheln im historischen<br />
China. Das Schriftzeichen für Kaurimuschel<br />
貝 findet sich wieder in Wörter<br />
wie 費 (Kosten), 財 (Finanz-) oder<br />
購 (kaufen). Auch in verschiedenen<br />
der stark stratifizierten afrikanischen<br />
Königreiche wie z.B. Dahomey findet<br />
sich im 17. Jahrhundert die Einbindung<br />
von Kaurimuscheln in die Wirtschaft.<br />
Gerade für Numismatiker scheint<br />
dabei folgendes von besonderem In-<br />
Bild: © 1999 - 2012 Collectors Universe<br />
sollte es nicht miteinander vermischt<br />
werden wie bisher üblich.“<br />
Dass die Zirkulation von Muscheln<br />
nicht lediglich als ein randständiges<br />
Phänomen in „primitiven“ oder wirtschaftlich<br />
wenig ausdifferenzierten<br />
Kulturen betrachtet werden kann,<br />
teresse: In den meisten der besprochenen<br />
Fälle existiert neben der<br />
Muschel, welche trotz des bei Wampum<br />
relativ hohen Arbeitsaufwand<br />
häufig Entwertungsschüben ausgesetzt<br />
ist, eine komplementäre Währung.<br />
In Nordamerika wurden für<br />
größere Beträge sowie zur Bezahlung<br />
von den weit verbreiteten Krediten<br />
vorrangig Biberpelzen verwendet, in<br />
Dahomey handelte man mit Gold. Ein<br />
ähnliches duales Muster findet sich in<br />
der Renaissancezeit. Der Ökonom<br />
Luca Fantacci spricht von „schwarzem“<br />
und „weißem“ Geld. Erstere sind<br />
in Form von Silber und Kupfermünzen<br />
einer ständigen Entwertung ausgesetzt,<br />
letztere zeichnen sich in Form<br />
von Goldmünzen durch einen stabilen<br />
Edelmetallgehalt aus. Ein derartiges<br />
„doppeltes“ Währungssystem ermöglicht<br />
innerhalb eines regional beschränkten<br />
Wirtschaftsraumes (sei es<br />
das Gebiet der Neu-Niederlande mit<br />
wenigen tausend Einwohnern oder<br />
ein Markt in Dahomey) geldpolitische<br />
Maßnahmen bezüglich des „schwarzen“<br />
Geldes zu ergreifen (z.B. Münzentwertung<br />
oder Veränderung der<br />
Quantität) ohne überregionalen Handelsabkommen<br />
oder Verpflichtungen,<br />
welche vor allem mit „weißem“ Geld<br />
vollzogen werden, zu gefährden. Dass<br />
das duale System der nordamerikanischen<br />
Kolonien nicht ebenso wie in<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
17
Münzen Spezial<br />
Wahrscheinlich Irokesen<br />
(Handenosaunee) Künstler<br />
Wampumgürtel<br />
Muscheln und Leder<br />
18. Jahrhundert<br />
Peabody Essex Museum.<br />
Wampum ist die Bezeichnung<br />
für Perlen aus<br />
Meeresschnecken und<br />
Muscheln, wie sie von den<br />
Indianern östlich der Rocky<br />
Mountains bis hinauf nach<br />
Saskatchewan allgemein als<br />
Tauschmittel benutzt wurden.<br />
der Renaissancezeit für nachhaltige<br />
wirtschaftliche Entwicklung sorgte,<br />
liegt an der Verknüpfung zwischen<br />
beiden Währungen: Wampumperlen<br />
waren eines der zentralen Tauschgüter<br />
zum Erwerb der Biberfelle. Entwertungsprozesse<br />
sorgten demnach<br />
nicht für eine reibungslosere Zirkulation<br />
innerhalb des Währungsraumes,<br />
sondern verschwanden aus ihm. <strong>Die</strong>s<br />
erklärt die zu beobachtende, sich in<br />
Zyklen vollziehende Über- oder Unterversorgung<br />
mit Wampum.<br />
Ob solche historischen Beispiele dabei<br />
helfen könnten, ökonomische Probleme<br />
unserer Zeit zu lösen, kann an<br />
dieser Stelle nicht weiter erörtert<br />
werden, jedoch stellen sie alternative<br />
Lösungen ein und desselben Problems<br />
dar: Wie eine Gesellschaft die<br />
Stabilität des Wertes einer Währung<br />
sicherstellen kann ohne dabei die für<br />
die Zirkulation notwendige Flexibilität<br />
zu gefährden.<br />
elf Gehäuse der Ringkaurischnecke und Euro-<br />
Cent-Münzen. Solche Schnecken dienten als<br />
Kaurigeld, hauptsächlich als Kleingeld<br />
Quelle: Wikipedia.de<br />
Autor: Mario Schmidt<br />
Mario Schmidt, M.A. 2010<br />
(Frankfurt am Main), geb. 1986<br />
– Umfangreise Feldforschungen<br />
in Kenia und Archiv- und Museumsstudien<br />
in den USA und Kanada.<br />
Thematische<br />
Forschungsschwerpunkte sind<br />
Ethnologie des Geldes, Monetarisierungsprozesse,<br />
kulinarische<br />
und linguistische Ethnologie.<br />
Im Rahmen des Graduiertenkollegs<br />
„Wert und Äquivalent“ erfolgt<br />
gegenwärtig eine<br />
Auseinandersetzung mit Wampum<br />
bei den nordamerikanischen<br />
Küstenalgonkin.<br />
18<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Termine<br />
Termine 2012<br />
Münzauktionen<br />
Februar<br />
02.02.2012<br />
KÜNKER Nr.201-203<br />
World Money Fair 2012<br />
Estrel Hotel Berlin,<br />
Sonnenallee 225, 12057<br />
Berlin, Saal C<br />
AUKTIONS-TELEFON<br />
+49 30 68 31 25 390<br />
AUKTIONS-FAX<br />
+49 30 68 31 25 311<br />
06.02.2012- 07.02.2012<br />
GERHARD HIRSCH Nr.277& 278<br />
Präkolumbianische Kunst/ Antike Kunstobjekte<br />
Promenadeplatz 10/II - D-80333 München<br />
Telefon +49 89 - 29 21 50<br />
Telefax +49 89 - 22 83 67 5<br />
coinhirsch@t-online.de<br />
08.02.2012- 11.02.2012<br />
GERHARD HIRSCH Nr.279& 280<br />
Münzen und Medaillen<br />
Promenadeplatz 10/II - D-80333 München<br />
Telefon +49 89 - 29 21 50<br />
Telefax +49 89 - 22 83 67 5<br />
coinhirsch@t-online.de<br />
24.02.2012- 25.02.2012<br />
TeutoburgerMünsauktion u. Handel, 62. Auktion<br />
Münzen / Medallien / Banknoten<br />
D-33820 Borgholzhausen<br />
Brinkstr. 9<br />
Tel. +49 5425 / 930050<br />
Fax +49 5425 / 930051<br />
25.02.2012<br />
Auktion Münzen / Medallien<br />
Warszawskie Centrum Numizniatyczrse, 49.<br />
Hoza 43/49<br />
PL 00-681 Warschau (Warazawa)<br />
Tel. +48 22 / 625 6797<br />
Fax +48 22 / 625 6947<br />
Münzbörsen<br />
Februar<br />
03.02.2012- 05.02.2012<br />
World Money Fair in Berlin<br />
04.02.2012<br />
Börse der Grafschafter Münzfreunde Moers e.V.<br />
Eurotec-center, Eurotec-ring 15<br />
47447 Moers<br />
Kontakt: Ulrich Heßeler<br />
Tel: +49 1577 / 1277604<br />
12.02.2012<br />
Münzbörse "Petermännchen" der Trierer Münzfreunde<br />
e.V.<br />
Saar-Mosel-Halle (Schulzentrum), Trier/Konz<br />
Organisation: Kontakt: D.C.- Fr. Zschucke<br />
Kyotostraße 21, 50570 Köln<br />
Tel.: +49 221 / 12 23 79<br />
12.02.2012<br />
75. Westfälische Münz- & Sammlerbörse<br />
Messezentrum, Westfalenhalle 2<br />
Kontakt: Westfalenhallen Dortmund GmbH<br />
Tel.: +49 231 / 12 04 52 1<br />
26.02.2012<br />
36. Münzbörse Pavilllon Josephine, Orangerie,<br />
gegenüber Europa Rath,<br />
F- 67000 Strasbourg<br />
Eintritt: 3,00 Euro<br />
Kontakt: Jacky Barthel<br />
Tel.: +33 38 86 / 64 06 5<br />
26.02.2012<br />
Rottaler Großtauschtag<br />
Rottalhalle Matthias- Fink-Straße 02<br />
94094 Rottalmünster<br />
Eintritt: 1,00 Euro<br />
Kontakt: Hanspeter Zink<br />
Tel.: +49 160 / 90739392<br />
26.02.2012<br />
Gesellschaftshaus Sonneberg<br />
Charlottenstraße 05<br />
96515 Sonneberg<br />
Eintritt: frei<br />
Kontakt: Claus Meier<br />
Tel.: +49 3675 / 70 22 71<br />
26.02.2012<br />
Sammlerbörse der Ulmer Münzfreunde e.V.<br />
im Kornhaus<br />
Kornhausplatz 01 89073 Ulm<br />
Eintritt: 2,00Euro<br />
Kontakt: Achim Kollinger<br />
Tel.: +49 731 / 71 48 77<br />
26.02.2012<br />
Münz- & Sammlerbörse<br />
Stadthalle, Ringstraße,<br />
16909 Wittstock<br />
von: 09.00- 15.00Uhr<br />
Kontakt: Hr. Bernhardt<br />
Tel.: +49 3394 / 44 06 84<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
19
Zubehör<br />
Neuheiten von Leuchtturm<br />
NEU<br />
Münzkassette 2€<br />
"10 Jahre Euro-Bargeld"<br />
Münzkassette zur Unterbringung von allen* 2-Euro-<br />
Gedenkmünzen der bislang verausgabten Gemeinschaftsausgaben<br />
„Römische Verträge“, „10 Jahre WWU“<br />
sowie „10 Jahre Euro-Bargeld“ in Kapseln (CAPS26).<br />
Unterbringung der Münzen in 3 Einlagen (1 Einlage pro<br />
Ausgabe). Themenspezifischer Deckel- und Kissendruck.<br />
Farbe der Kassette: Schwarz. Kapseln nicht im Lieferumfang<br />
enthalten.<br />
Art.-Nr. 341 810<br />
€ 52,90<br />
Münzkassette VOLTERRA UNO zur Unterbringung von<br />
allen* 21 europäischen 2-Euro-Gedenkmünzen der<br />
Gemeinschaftsausgabe „10 Jahre Euro-Bargeld“ in<br />
Kapseln (CAPS26). Kassette in edler mahagonifarbener<br />
NEU<br />
Münzalbum PRE<strong>SS</strong>O 2€<br />
"10 Jahre Euro-Bargeld"<br />
Holzmaserung. Themenspezifischer Deckel- und Kissendruck.<br />
Kapseln nicht im Lieferumfang enthalten.<br />
Art.-Nr. 341 623<br />
€ 29,90<br />
NEU<br />
Münzkassette<br />
„2€-Gemeinschaftsausgaben“<br />
Münzalbum aus farbig bedrucktem, stabilen Karton mit<br />
passgenauen Ausstanzungen zum Eindrücken aller* 21<br />
europäischen 2-Euro-Gedenkmünzen der Gemeinschaftsausgabe<br />
„10 Jahre Euro-Bargeld“.<br />
Art.-Nr. 341 622<br />
€ 8,50<br />
20<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Zubehör<br />
VISTA-Münzblätter 2€<br />
Leder OPTIMA-Ringbinder<br />
„10 Jahre<br />
Euro-Bargeld“<br />
Ringbinder aus Echt-Leder zur Aufbewahrung von<br />
2 VISTA-Münzblätter aus stabilem Karton für eine<br />
komplette Serie* 2-Euro-Gedenkmünzen „10 Jahre Euro-<br />
Bargeld“. Einscheibefenster aus Hart-PVC. Münzblätter<br />
in dunkelblau mit farbig aufgedruckten Flaggen. Zur<br />
Unterbringung in allen VISTA- und OPTIMA-Bindern.<br />
Art.-Nr. 341 624<br />
€ 4,30<br />
Münzen, Briefmarken, Banknoten, Postkarten, u.v.m.<br />
Große Auswahl an passenden OPTIMA-Hüllen.<br />
Fassungsvermögen: 60 OPTIMA-Hüllen oder<br />
15 OPTIMA-Münzhüllen.<br />
Stabile Ringmechanik<br />
Erhältliche Farben:<br />
Schwarz, Rot, Hellbraun, Dunkelbraun<br />
Inkl. passender Schutzkassette (Echt-Leder)<br />
Münzetui VOLTERRA 2€<br />
„10 Jahre Euro-Bargeld“<br />
Außenformat: 250 x 280 mm (Schutzkassette)<br />
Art.-Nr.<br />
341937: Dunkelbraun<br />
341938: Hellbraun<br />
341939: Rot<br />
341940: Schwarz<br />
Ringbinder + Schutzkassette:<br />
€ 39,90<br />
Münzetui VOLTERRA für alle 5 deutschen 2-Euro-Gedenkmünzen<br />
"10 Jahre Euro-Bargeld" in Kapseln (Prägestätten<br />
A, D, F, G, J). Oberfläche in edler mahagonifarbener<br />
Holzmaserung. Themenspezifischer Deckel- und Kissendruck.<br />
Kapseln nicht im Lieferumfang enthalten.<br />
Art.-Nr. 341 802<br />
€ 15,90<br />
*Inkl. der deutschen Prägestätten A, D, F, G, J<br />
LEUCHTTURM ALBENVERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postfach 13 40<br />
21495 Geesthacht<br />
Deutschland<br />
Telefon (Bestell-Hotline) +49 (0) 4152 801-200<br />
Telefon (Zentrale) +49 (0) 4152 801-0<br />
Telefax +49 (0) 4152 801-300<br />
info@leuchtturm.com<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
21
Einsteiger Spezial<br />
Spionagemünzen: Gefahr oder Spielerei<br />
Viel Lärm um nichts<br />
«Es klingt wie eine Geschichte aus<br />
Hollywood: In US-Rüstungsfirmen<br />
tauchen kanadische Münzen auf, in<br />
denen elektronische Sender versteckt<br />
sind. Experten glauben jedoch<br />
nicht, dass Kanada hinter der<br />
Aktion steckt.»<br />
So begann ein Bericht über<br />
angebliche Spionagemünzen, der<br />
Anfang 2007 in der Online-Ausgabe<br />
des renommierten „Spiegel“ magazins<br />
erschien. Tatsächlich sorgte eine<br />
Warnmeldung des amerikanischen<br />
Verteidigungsministeriums damals<br />
für großes Aufsehen.<br />
Hinter der leuchtend roten Mohnblüte<br />
der kanadischen 25-Cents-Münze<br />
(Poppy- Quarter) wurde ein mittels<br />
Nanotechnologie versteckter Minisender<br />
vermutet. Experten zweifelten allerdings<br />
an der Effizienz eines so<br />
kleinen Übermittlers. Im Juli<br />
2007 kam dann die Entwarnung.<br />
<strong>Die</strong> vermeintliche Nanotechnologie<br />
war ein<br />
gewöhnlicher Schutzlack,<br />
der die Haltbarkeit des<br />
roten Farbaufdrucks verbessern<br />
sollte.<br />
Sind also Spionagemünzen<br />
reine Phantasieprodukte?<br />
<strong>Die</strong> CIA hat eingeräumt, dass<br />
sie gelegentlich hohle amerikanische<br />
Münzen verwendet<br />
habe, um Geheimbotschaften oder<br />
Filmmaterial zu verstecken. Grundsätzlich<br />
seien Münzen aber ein wenig<br />
taugliches Spionagemittel, da die Gefahr<br />
bestehe, dass sie irrtümlich ausgegeben<br />
würden.<br />
In Shops für Möchtegern-Agenten<br />
sind Spionagemünzen dagegen durch<br />
aus ein Thema. <strong>Die</strong> Sammlung der<br />
Swissmint enthält ebenfalls präparierte<br />
Münzen, die geeignet sind, geheime<br />
Botschaften zu verstecken.<br />
Handelt es sich bei diesen in der Zirkulation<br />
aufgetauchten und von der<br />
Polizei sichergestellten Geldstücken<br />
nun um Gadgets für Amateure oder<br />
um eigentliche Spionagemünzen?<br />
Links unter der kanadische<br />
«Poppy-Quarter»<br />
mit dem vermeintlichen<br />
Sender (Mohnblume),<br />
der 2004 in Erinnerung<br />
an die 117 000 im Krieg<br />
gefallenen kanadischen<br />
Soldaten geprägt wurde.<br />
<strong>Die</strong> Kennedymünze<br />
oben rechts mit der<br />
Speicherkarte ist ein<br />
Gadget für Amateurspione<br />
aus einem einschlägigen<br />
Online-Shop, die übrigen<br />
Stücke sind sichergestellte<br />
Spionage- bzw.<br />
Pseudospionagemünzen.<br />
22<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
NumisMedia GROUP Ltd.<br />
LONDON * BRÜ<strong>SS</strong>EL * WIEN * WIESBADEN<br />
Unternehmensgruppe:<br />
Druckerei<br />
NumisMedia Publishing Ltd. - London<br />
Redaktion<br />
Redaktion <strong>MünzenZeitung</strong> Ltd. -<br />
London, Wiesbaden<br />
Verlag und Verwaltung<br />
NumisMedia GROUP Ltd. – London, Brüssel,<br />
Wien, Wiesbaden<br />
Produktgruppen:<br />
Druckerzeugnisse<br />
- Auktionskataloge, Lagerlisten, Fachbücher<br />
und Magazine<br />
Digitalbereich<br />
- PDF-Onlinekataloge, Online-Katalogerstellung<br />
und eBooks<br />
<strong>Die</strong>nstleistung<br />
- Druckvorlagenbearbeitung, Lettershop und Gestaltung<br />
Zweigniederlassung Wiesbaden:<br />
Bahnhofstraße 42, 65185 Wiesbaden<br />
Tel. 0 800 / 880 434 0 | +49 611 / 450 48 330<br />
Fax 0 800 / 880 434 9 | +49 611 / 360 82 679
Vorberichte-Historische Schätze<br />
06.<br />
Februar<br />
2012<br />
<strong>Die</strong> Auktionswoche bei Gerhard<br />
Hirsch Nachf. beginnt mit einer<br />
hochinteressanten Sammlung präkolumbischer<br />
Kunst, die ihren Schwerpunkt<br />
in den Kulturen des Alten Perus<br />
hat. <strong>Die</strong> qualitätvollen Objekte stammen<br />
aus dem Besitz des norddeutschen<br />
Mediziners Dr. Ernst J. Fischer,<br />
der sich seit mehr als 50 Jahren mit<br />
der frühen Menschheitsgeschichte<br />
und der Entwicklung der Hochkulturen<br />
beschäftigt. Auf einer Vielzahl von<br />
Reisen nach Mittel- und Südamerika<br />
lernte er gemeinsam mit seiner Frau<br />
die noch wenig erforschten Stätten<br />
der frühen Zivilisationen kennen und<br />
begann Objekte aus der Region zu<br />
sammeln. Dabei war es ihm ein Anliegen<br />
Darstellungen zusammenzuführen,<br />
die das Leben, die religiösen<br />
Vorstellungen, aber auch das Leiden<br />
und den Tod abbilden. Als Arzt interessierte<br />
er sich besonders für Krankheitsdarstellungen<br />
und machte in<br />
verschiedenen Vorträgen immer wieder<br />
auf das bisher unterschätzte medizinische<br />
Wissen der Ureinwohner<br />
Südamerikas aufmerksam.<br />
<strong>Die</strong> Sammlung wurde erstmals im<br />
Jahr 1992 in Kevelaer dem interessierten<br />
Publikum präsentiert und in<br />
GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />
VORBERICHT<br />
AUKTION 277<br />
Präkolumbische Kunst – Sammlung Dr. Ernst J. Fischer<br />
den folgenden Jahren mit verschiedenen<br />
thematischen Schwerpunkten in<br />
Krefeld, Issum, Duisburg, Odense (Dänemark),<br />
Köln, Kerken und Wittlich<br />
ausgestellt – dies meist unter der<br />
Schirmherrschaft der peruanischen<br />
Botschaft. Bei den Eröffnungen waren<br />
auch Botschafter oder Kulturbeauftragte<br />
des Landes Peru persönlich anwesend.<br />
<strong>Die</strong> Auktion beginnt mit zwei Steinskupturen<br />
aus der Dominikanischen<br />
Republik mit Taxen von EUR 1.700.-<br />
und EUR 500.-. Es folgt eine interessante<br />
Partie von Objekten aus Kolumbien,<br />
Venezuela und Ecuador,<br />
darunter eine seltene weibliche Ton-<br />
Taino-Kultur. Ca. 1000-1500 n. Chr.<br />
Steinskulptur in Form eines hockenden<br />
Menschen, der mit seinen Händen den<br />
Kopf stützt. Bräunlich-grauer Stein. H.<br />
18,3 cm. Intakt.<br />
figur mit geometrischer Bemalung<br />
aus Tierradentro in Venezuela (ca.<br />
600 n. Chr.), die auf EUR 750.- geschätzt<br />
wird. Aus der Bahia Kultur in<br />
Ecuador (ca. 500 v. Chr. – 500 n. Chr.)<br />
stammen drei große sitzende Kaziken,<br />
darunter eine Hohlfigur mit gezackter<br />
Halskette und Kopfschmuck, die mit<br />
einer Taxe von EUR 1.750.- zu Auktion<br />
gelangt.<br />
Praekolumbische Kunst | Peru | Salinar<br />
Pfeifgefäß in Form eines affenartigen<br />
Wesens, das auf allen Vieren steht.<br />
<strong>Die</strong> rötliche Bemalung auf heller Engobe<br />
zeigt stilisierte Vogelmotive und<br />
eine Gesichtsmaske. Rötlicher Ton. H.<br />
16,5 cm. Leicht restauriert.<br />
Den Schwerpunkt der Auktion bilden<br />
mit ca. 270 Losen die Objekte aus<br />
Peru, diese stammen aus den verschiedenen<br />
Gegenden des Landes und<br />
zeigen einen wunderbaren Querschnitt<br />
aller Kulturen mit den unterschiedlichsten<br />
Darstellungen, so z. B.<br />
ein Kopfgefäß mit Jaguarmaske der<br />
Vicus-Kultur (ca. 100 v. Chr. – 300 n.<br />
24<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Vorberichte-Historische Schätze<br />
Moche I. Steigbügelgefäß mit der seltenen<br />
Darstellung einer Geburt. <strong>Die</strong> leicht<br />
erhöht sitzende Frau wird von zwei älteren<br />
Geburtshelferinnen unterstützt. Eine<br />
stützt den Rücken der Gebärenden, die<br />
andere empfängt den Kopf des Kindes.<br />
Rötlicher Ton mit rötlichbrauner Engobe<br />
und weißlicher Bemalung. H. 14,4 cm.<br />
Leicht restauriert, eine Ecke minimal bestoßen<br />
Chr.), das auf EUR 1.250.- geschätzt<br />
wird. Ein Pfeifgefäß in Form eines<br />
Affen (Salinar, ca. 200 v. Chr. – 200 n.<br />
Chr.) stammt ebenfalls von der nördlichen<br />
Küste und wird auf EUR 1.250.-<br />
taxiert.<br />
Unter den Objekte der Moche-Kultur<br />
ragen zwei seltene Darstellungen von<br />
Geburten hervor, so wird auf einem<br />
Steigbügelgefäß die Gebärende von<br />
zwei Helferinnen unterstützt<br />
(Moche I. Ca. 300 – 100 v. Chr., Taxe<br />
EUR 1.750.-).<br />
Ein erotisches Steigbügelgefäß<br />
(Moche III-IV, ca. 300- 450 n. Chr.)<br />
kommt mit einer Taxe von EUR<br />
1.500.- zum Ausruf.<br />
Das Titelstück dieser Auktion zeigt<br />
den Gott Aiapec mit Raubkatzenzügen<br />
zwischen einer thronähnlichen Klippenlandschaft<br />
mit Schnecken und<br />
zwei Schlangen, die seltene mythologische<br />
Szene (Moche III-IV, ca. 300 -<br />
450 n. Chr.) wird auf EUR 1.500.-<br />
geschätzt. Kulturhistorisch hochinteressant<br />
ist ein Steigbügelgefäß<br />
(Moche III-IV, ca. 300 - 450 n. Chr.) in<br />
Form einer Landschaft mit rötlicher<br />
Bemalung und einer Taxe von EUR<br />
1.500.-. <strong>Die</strong> menschlichen Figuren befinden<br />
sich in einer Höhle und sammeln<br />
Schnecken, aus denen<br />
vermutlich Farbe gewonnen werden<br />
konnte. Außergewöhnlich ist ebenfalls<br />
ein Steigbügelgefäß (Moche IV. ca. 400<br />
– 500 n. Chr.) mit der plastischen Darstellung<br />
des Gottes Aiapec im Duell<br />
mit einem Krabben-Dämon aus<br />
schwarz geschmauchtem Ton, das mit<br />
einer Taxe von EUR 1.750.- zum Ausruf<br />
gelangt. Ein Figurengefäß mit<br />
Steigbügelausguss (Moche IV-V. Ca,<br />
450 – 650 n. Chr.) zeigt einen sitzenden<br />
Schamanen mit einer Kopfbedeckung<br />
mit zwei ballonartigen<br />
Kreiselaufsätzen, dieses wird auf EUR<br />
1.000.- taxiert.<br />
Ein seltenes Doppelgefäß der Recuay-<br />
Kultur (ca. 900 - 1460 n. Chr.) stellt ein<br />
Menschenpaar mit einem Panflöten-<br />
Doppelgefäß mit Menschenpaar. <strong>Die</strong><br />
weibliche Figur mit Kopfbedeckung<br />
fasst einen männlichen, nach rechts gedrehten<br />
Krieger. <strong>Die</strong>ser hält in seiner<br />
Rechten eine Keule, in der linken Hand<br />
eine Panflöte. Rötlicher Ton mit rötlicher<br />
und cremefarbener Bemalung. H. 26,8<br />
cm. Leicht bestoßen.<br />
spieler dar und wird auf EUR 1.250.-<br />
geschätzt. Ein großes Gefäß in Form<br />
eines Kriegers mit Speeschleuder und<br />
Speeren stammt aus der frühen<br />
Nazca-Kultur (ca. 100 v. Chr. – 200 n.<br />
Chr.) und gelangt mit einer Taxe von<br />
EUR 2.000.- zur Auktion. Aus derselben<br />
Zeit kommt ein kugelförmiges<br />
Früh-Nazca. Großes Gefäß in Form<br />
eines Kriegers mit Speerschleuder in<br />
der linken und Speeren in der rechten<br />
Hand. Er trägt ein Hemd, ein Haarnetz,<br />
großen Halsschmuck sowie Gesichtsbemalung.<br />
Rötlicher Ton mit polychromer<br />
Bemalung. H. 29 cm. Ausguss der Rückseite<br />
restauriert, sonst intakt.<br />
Gefäß mit der Darstellung eines Fischers<br />
mit reichem Fang, das auf EUR<br />
2.000.- geschätzt wird.<br />
Es folgt eine kleine Partie von Objekten<br />
aus Bolivien, Ketten und Musikinstrumente.<br />
Den Abschluss der<br />
Auktion bildet eine ca. 30 Losnummern<br />
umfassende Partie von Textilien,<br />
die durch ihre Farbigkeit und Bildsprache<br />
beeindrucken.<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 25
Vorberichte-Historische Schätze<br />
07.<br />
Februar<br />
2012<br />
<strong>Die</strong> Auktion 278 ist den Objekten<br />
der Antike gewidmet und umfasst<br />
ca. 1100 Lose. Sie beginnt mit den Objekten<br />
aus Glas, unter ihnen eine qualitätvolle<br />
Schale in Millefioritechnik<br />
aus römischer Zeit (1. Jh. v. Chr. – 1.<br />
Schale in Millefioritechnik. Gelb-blauweiße<br />
Plättchen in blauer Masse. Rand<br />
aus farblosem Glas mit weißem spiraligem<br />
Zierfaden. Römisch,<br />
1. Jh. v.-1. Jh. n. Chr. Dm. 14,4 cm.<br />
Restauriert.<br />
Jh.n. Chr.), die auf EUR 7.500.- geschätzt<br />
wird. Ein islamisches Gefäß aus<br />
blauem Glas soll EUR 6.000.- erzielen.<br />
GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />
VORBERICHT<br />
AUKTION 278<br />
Antike Kunstobjekte<br />
<strong>Die</strong> Objekte aus Stein beginnen mit<br />
einer Serie von 16 Mosaiken aus spätrömischer<br />
bis byzantinischer Zeit, darunter<br />
auch ein polychromes Mosaik,<br />
das mehrere Vögel um ein Gefäß sitzend<br />
zeigt (Maße 112 X 162 cm, Taxe<br />
Mosaik<br />
Polychrom auf weißlichem Grund. 2<br />
Vögel sitzen auf dem Rand eines Ringhenkelkantharos,<br />
der linke trinkt aus<br />
dem Gefäß.<br />
EUR 12.0000.-). Eine Apollonbüste aus<br />
Marmor weist portraithafte Züge auf –<br />
wahrscheinlich wurde hier der Gott<br />
mit den Zügen einer bedeutenden Persönlichkeit<br />
dargestellt. Das attraktive<br />
Objekt aus römischer Zeit wird auf<br />
EUR 25.000.- taxiert. An den Kaiser<br />
Trajan erinnert der Marmorkopf eines<br />
bartlosen Mannes, dieser kommt mit<br />
einer Taxe von EUR 1.900.- unter den<br />
Hammer. Es folgt eine kleine interessante<br />
Partie von Objekten aus Gandhara,<br />
so etwa eine Statuette eines<br />
Bodhisattva aus grauem Schiefer, die<br />
auf EUR 1.600.- taxiert wird. Der Kopf<br />
eines Bodhisattva aus rötlich gefärbtem<br />
Stuck soll EUR 2.250.- erzielen.<br />
Eine byzantinische Marmorurne ist<br />
mit Kreuzmedaillons verziert und gelangt<br />
mit einer Taxe von EUR 3.000.-<br />
zum Ausruf.<br />
x<strong>Die</strong> Objekte aus Ton beginnen mit<br />
einer etruskischen Statuengruppe aus<br />
rötlichem Ton, die auf EUR 1.750.- geschätzt<br />
wird. Ein korinthisches Alabastron<br />
aus dem 6. Jh. v. Chr. zeigt einen<br />
Jüngling im Knielauf (Taxe EUR 4.000.).<br />
Herausragend ist ein attischer Kolonettenkrater<br />
mit einer Höhe von 38,7<br />
cm (480-470 v. Chr.), dessen rotfigurige<br />
Bemalung zwei verschiedene Szenen<br />
darstellt. Auf einer Seite wird<br />
Orpheus von 2 Mänaden getötet, auf<br />
der anderen ermordet Aigisthos den<br />
Agamemnon. Das außergewöhnliche<br />
Stück gelangt mit einer Taxe von EUR<br />
40.000.- zur Auktion. Ein Glockenkrater<br />
aus Apulien, aus dem 4. Jh. v. Chr.<br />
mit rotfiguriger Malerei zeigt Manteljünglinge<br />
und Dionysos-Anhänger und<br />
wird auf EUR 9.000.- geschätzt. Ein rotfiguriger<br />
Skyphos aus Süditalien, 4. Jh.<br />
v. Chr. zeigt Demeters Suche nach ihrer<br />
Alabastron.<br />
Hellbrauner Ton mit dunkler und roter<br />
Bemalung. Blattzungenkranz auf Mündung<br />
und Hals, am Boden Strahlenkranz.<br />
Auf dem Körper geflügelter<br />
Jüngling im Knielauf<br />
26<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Vorberichte-Historische Schätze<br />
aus Bronze mit 14 Röhren in absteigender<br />
Länge, dieses wird auf EUR<br />
8.000.- geschätzt. Eine bauchige Silberschale<br />
mit Vergoldung stammt vermutlich<br />
aus sassanidischer oder<br />
frühislamischer Zeit und ist mit Rosettenbuckel<br />
und getriebenen Ornamentreihen<br />
verziert (Taxe EUR 9.000.-).<br />
Ein bronzenes Kopfgefäß mit versilberten<br />
Augen, römisch, 2./3. Jh., wird<br />
auf EUR 5.000.- taxiert. Ein seltener<br />
Spitzhelm aus Bronze kommt aus Vorderasien,<br />
9.-7. Jh. v. Chr. und soll EUR<br />
18.750.- erzielen. Ein weiterer Helm<br />
aus Illyrien (6. Jh. v. Chr.) wird auf EUR<br />
5.000.- geschätzt.<br />
Desweiteren kommen Waagen und<br />
Gewichte, Schlösser und Schlüssel,<br />
sowie eine Reihe von Goldkreuzen<br />
und Enkolpia unter den Hammer, es<br />
folgen Plaketten, darunter ein Ensemble<br />
von 4 gleichartigen Phalerae aus<br />
vergoldetem Silberblech über Bronze.<br />
<strong>Die</strong> Treibarbeit zeigt ein Medusenhaupt<br />
mit Kopfflügeln und wird auf<br />
EUR 12.000.- geschätzt. Ein römisches<br />
Bronzerelief (Maße 40 X 25 cm) stellt<br />
Szenen aus dem Leben des Heroen<br />
Achilles dar, so z. B. seine Geburt, die<br />
Erziehung durch den Kentauren Chiron,<br />
das Verstecken in den Frauengemächern,<br />
die List des Odysseus um<br />
Achilles aufzuspüren und eine Kampfszene<br />
(Taxe EUR 40.000.-). Im Anschluss<br />
gelangen Spiegel und<br />
Gürtelschließen zum Ausruf, darunter<br />
ein Bronzegürtel mit Tieren und<br />
Phantasiewesen in umlaufenden Bändern<br />
mit gravierten Details. Das seltene<br />
Stück stammt aus Vorderasien,<br />
wohl Urartu (9.-7. Jh.) und wird mit<br />
EUR 8.750.- taxiert.<br />
Es folgen Nadeln und eine Partie von<br />
ca. 45 Fibeln aus unterschiedlichsten<br />
Epochen, so etwa eine römische Reitersturzfibel<br />
aus Silber mit Resten von<br />
Vergoldung (Taxe EUR 3.000.-). Im<br />
Anschluss gelangt der antike Schmuck<br />
zum Ausruf, unter denen ein Schmuckensemble<br />
aus 2 Bügelfibeln, 2 Arm-<br />
Der Griff ist als springeden Panther mit<br />
geöffnetem Rachen gestaltet, Details<br />
sind in Kaltarbeit schön ausgeführt. Römisch,<br />
1.-3. Jh.<br />
Tochter Persephone und Odysseus<br />
mit Palladion (Taxe EUR 5.000.-). Es<br />
folgt eine Partie von etwa 20 Öllampen<br />
aus unterschiedlichen Zeiten mit<br />
Taxen zwischen EUR 100.- und EUR<br />
300.-. xAnschließend gelangen die Objekte<br />
aus Metall zur Versteigerung, darunter<br />
eine 51 cm hohe Erosstatue<br />
aus Bronze mit Details in Kaltarbeit<br />
(römisch, 1./2. Jh.). Der als Knabe dargestellte<br />
Gott hält eine Lyra und wird<br />
auf EUR 40.000.- geschätzt. Eine<br />
Bronzestatuette des Mars Ultor soll<br />
EUR 2.500.- erzielen. Eine Frauenstatuette<br />
aus getriebenem Goldblech<br />
trägt ein langes Gewand und hält eine<br />
Schale und eine Kanne in den Händen.<br />
Das hellenistische oder frühkaiserzeitliche<br />
Stück wird auf EUR 10.000.-<br />
taxiert. Eine Prunkattache aus Bronze<br />
mit dem Haupt der geflügelten Medusa<br />
gelangt mit einer Taxe von EUR<br />
2.750.- zum Ausruf. Ein Bronzelöwe<br />
mit schönen Details in Kaltarbeit ist<br />
etruskisch nach griechischem Vorbild<br />
(Taxe EUR 5.000.-). Ebenfalls attraktiv<br />
ist ein bronzener Kannengriff, der in<br />
zwei Vogelköpfen endet. <strong>Die</strong>ser ist als<br />
springender Panther gestaltet und mit<br />
Details in Kaltarbeit verziert. Das Objekt<br />
aus römischer Zeit, 1.-3. Jh., soll<br />
EUR 15.000.- erzielen. Außergewöhnlich<br />
ist ein syrinxähnliches Instrument<br />
Esemble von 4 gleichartigen Phalerae aus teilweise vergoldetem Silberblech über<br />
Bronze. Treibarbeit. Medusenhaupt mit Kopfflügeln. An der Rückseite Ösen. Dazu<br />
ein langovales, teilweise vergoldetes Silberblech mit Palmettendekor. Spätantikfrühbyzantinische<br />
Zeit.<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 27
Vorberichte-Historische Schätze<br />
reifen und einer Gürtelschnalle herausragt.<br />
<strong>Die</strong> Objekte aus Bronze mit<br />
Goldauflagen stammen aus visigotischer<br />
Zeit in Spanien, ca. 500-570 n.<br />
Chr., und werden auf EUR 12.500.- geschätzt.<br />
Ein weiteres vierteiliges<br />
Schmuckensemble aus Silber mit Vergoldung<br />
kommt mit einer Taxe von<br />
EUR 5.000.- unter den Hammer. Eine<br />
Kette aus Amethystperlen im Wechsel<br />
mit geschweiften Goldblechperlen soll<br />
EUR 5.000.- erzielen. Ein Lot von 38<br />
kleinen Kettengliedern aus Goldblech<br />
stammt aus Vorderasien, 2. Hälfte 2. Jt<br />
v. Chr. und wird auf EUR 5.000.- taxiert.<br />
Aufsehenerregend ist ein Lot<br />
von 3 seltenen massiven goldenen<br />
Armreifen.<br />
<strong>Die</strong> bandförmigen Reifen mit umlaufenden<br />
Rippen von der iberische<br />
Halbinsel, 8./7. Jh., werden auf EUR<br />
90.000.- geschätzt. Ein weiteres seltenes<br />
Lot von 3 massiven goldenen<br />
Armreifen, ebenfalls von der Iberischen<br />
Halbinsel aus dem 2. Jt. v. Chr.<br />
soll EUR 35.000.- erzielen. Es folgen<br />
Gold- und Halbedelsteinketten, Anhänger<br />
und Armbänder, Glasarmreifen<br />
sowie eine Partie von<br />
Ohrgehängen, so z. B. ein Paar zoomorpher<br />
Goldohrringe, hellenistisch,<br />
eventuell aus dem graeco-skythischer<br />
Bereich, die auf EUR 3.000.- taxiert<br />
werden.<br />
Onyx.<br />
Drapierte Büste einer jungen Frau mit<br />
Diadem r., das Haar bildet auf dem Hinterkopf<br />
einen Knoten. Römisch, 2./3. Jh<br />
Schichtglas zeigt eine Frau mit Weintraube<br />
und wird ebenfalls auf EUR<br />
2.000.- geschätzt. Eine frontale Erosbüste<br />
aus Glaspaste in goldener Fassung<br />
soll EUR 2.750.- erzielen.<br />
Es folgen Idole und Amulette, so etwa<br />
Augenidole des Tell-Brak-Typus aus<br />
der 2. Hälfte des 4. Jt. v. Chr. mit Taxen<br />
zwischen EUR 250.- und 1.500.-. Ein<br />
behelmter Reiter aus Bronze aus Italien,<br />
6. Jh. v. Chr. wird auf EUR 1.000.-<br />
geschätzt. Eine Tychebüste aus Granat<br />
stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum<br />
und soll EUR 1.500.- erzielen.<br />
Besonders attraktiv ist ein<br />
Greifenkopf aus massivem Silber, der<br />
in die römische Zeit datiert wird (Taxe<br />
EUR 2.250.-).<br />
Den Abschluss der Auktion bilden wie<br />
immer die Aegyptiaca, so z. B. ein mumienförmiger<br />
Scheinsarkophag aus<br />
Gips auf Holz (Neues Reich, 19./20.<br />
Dynastie), der mit einer Taxe von EUR<br />
2.500.- zum Ausruf gelangt. Ein torpedoförmiges<br />
Alabastron mit goldgefasster<br />
Mündung aus schwarzem Stein<br />
hat zwei seitliche Griffe in Form stilisierter<br />
Vogelköpfe. Das Objekt aus der<br />
Spätzeit wird auf EUR 6.000.- geschätzt.<br />
Eine kleine Statuette eines<br />
Schreibers aus Fayence mit türkiser<br />
Glasur (Neues Reich) soll EUR 1.000.-<br />
erzielen.<br />
Den Abschluss des antiken Schmucks<br />
bilden etwa 50 Ringe, darunter ein<br />
Goldring mit einer Smaragdgemme,<br />
der auf EUR 2.500.- geschätzt wird.<br />
Nach den Stempeln und Siegeln, werden<br />
Kameen und Intaglien angeboten,<br />
so z. B. ein Onyx mit einer drapierten<br />
Frauenbüste, römisch, 2./3. Jh. und<br />
einer Taxe von EUR 2.000.-. Eine weitere<br />
Kamee aus schwarz-weißem<br />
Miniaturschreiber. Fayence mit türkiser Glasur. Sitzender Mann<br />
mit unbekleidetem Oberkörper schreibt auf eine Tafel, die auf seinen<br />
Knien aufliegt. An rückseitiger Öse als Amulett tragbar.<br />
Neues Reich.<br />
28<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Vorberichte-Historische Schätze<br />
GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />
VORBERICHT<br />
08.<br />
AUKTION 279<br />
Generationensammlung – Teil II. Römische Münzen<br />
Februar<br />
2012<br />
Den Grundstein für die vorliegende<br />
Sammlung legte zu Beginn<br />
der 1870er Jahre der Berliner Stabsarzt<br />
und persönliche Leibarzt des<br />
Prinzen Karl von Preußen (1801-<br />
1883), dem Bruder Kaiser Wilhelms I.<br />
In dieser Funktion begleitete er den<br />
Herrenmeister des Johanniterordens<br />
(1853-1883) auf seinen Reisen, die<br />
ihn unter anderem nach Italien führten,<br />
wo die Liebe zur Kunst der Antike<br />
und zur Numismatik geweckt wurde.<br />
Nach seinem Tod 1895 ging die<br />
Sammlung in den Besitz seiner Frau<br />
über, die jedoch in den Zeiten des Ersten<br />
Weltkrieges der Aufforderung<br />
„Gold gab ich für Eisen“ Folge leistete<br />
und somit die meisten Goldmünzen<br />
weggab. <strong>Die</strong> Sammlung wurde dann<br />
von ihrem Sohn verwaltet, der sie<br />
zwar nicht weiter ausbaute, aber bewahrte.<br />
Als er ca. 1960 in Pension ging<br />
und sein Vermögen ordnete, vermachte<br />
er die Münzen seiner in München<br />
lebenden Tochter und deren<br />
Ehemann, dem heutigen Sammler,<br />
dessen Sammelleidenschaft mit dem<br />
Erfassen dieser interessanten Sammlung<br />
entstand und der sie bis heute<br />
weitergeführt und mit großer Sorgfalt<br />
dokumentiert hat.<br />
<strong>Die</strong> Sammlung bietet einen ausgezeichneten<br />
Überblick über die gesamte<br />
Prägung der Römischen<br />
Epoche von der frühen Republik bis<br />
zum frühbyzantinischen Reich.<br />
Ein Schwerpunkt liegt in den Prägungen<br />
der Republikzeit, desweiteren<br />
war der Sammler bemüht, von jedem<br />
Kaiser ein Belegexemplar zu erwerben,<br />
wenn möglich in Gold, Silber und<br />
Bronze.<br />
<strong>Die</strong> Firma Gerhard Hirsch Nachfolger<br />
hat einen Großteil des Aufbaus dieser<br />
Sammlung über Jahre hinweg betreut<br />
und freut sich nun, Ihren Kunden<br />
diese herausragende Sammlung präsentieren<br />
zu dürfen. Der erste Teil dieser<br />
umfangreichen Sammlung war<br />
den Griechischen Münzen gewidmet<br />
und wurde im September 2011 unter<br />
den Hammer gebracht.<br />
Nach der äußerst erfolgreichen Versteigerung<br />
des 1. Teils dieser Sammlung,<br />
den Griechischen Münzen,<br />
kommt nun der 2. Teil unter den Hammer.<br />
Auch hier haben sämtliche Lose<br />
ausführlich dokumentierte Provenienzen.<br />
<strong>Die</strong> Römischen Münzen umfassen<br />
über 900 Lose und die Auktion beginnt<br />
mit ca. 200 Losen der Römischen<br />
Republik. Gleich zu Anfang<br />
kommen eine Reihe von sehr seltenen<br />
anonymen Prägungen unter den Hammer,<br />
so z.B. eine auf € 1000 geschätzte<br />
Didrachme (269-266 v. Chr.). Weiters<br />
ein Goldstück zu 60 Asses (211/210 v.<br />
Chr.) aus Rom oder einer sizilischen<br />
Münzstätte mit dem Marskopf in<br />
stempelglänzender Erhaltung (Taxe €<br />
2250). Ein Denar der Hostilia von 48<br />
Rom oder sizilische Münzstätte. AU<br />
zu 60 Asses. 211/10. Marskopf mit<br />
korinthischem Helm r., dahinter<br />
Wertzeichen.<br />
v. Chr. soll € 1200 bringen. Sehr selten<br />
ist der Aureus der Mussidia (42 v.<br />
Chr.) mit der Darstellung der Ceres,<br />
der Göttin des Ackerbaus, und einer<br />
Taxe von € 5000. Während des sog.<br />
Bundesgenossenkrieges, in dem sich<br />
die Italiker südlich des Padus das römische<br />
Bürgerrecht erkämpften,<br />
wurde ein seltener Denar in vorzüglicher<br />
Erhaltung geprägt<br />
(ca. 89 v. Chr., Taxe € 1000).<br />
Ca. 30 Lose der Bürgerkriegszeit folgen<br />
mit unter anderem einem Aureus<br />
des Julius Caesar, 45 v. Chr., Taxe €<br />
3000. Unter den Hammer kommt<br />
auch ein äußerst seltenen Denar des<br />
Pompeius Magnus Junior, geprägt in<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 29
Vorberichte-Historische Schätze<br />
Spanien. Mit M. Minatius Sabinus.<br />
Denar. 46/45. CN MAGNVS IMP Kopf<br />
des Pompeius Magnus r. Rs: Spanische<br />
Stadtgöttin ((Baetica?) steht r., grüßt<br />
Pompeius, der von einer l. sitzenden<br />
Stadtgöttin (Tarraco?) einen Schild<br />
empfängt.<br />
Spanien 46/45 v. Chr. und taxiert auf<br />
€ 3750. Ein auf € 4500 geschätzter<br />
Aureus der beiden Praetoren L. Cestius<br />
und C. Norbanus stammt aus dem<br />
Jahr 43 v. Chr. und ist vorzüglich erhalten.<br />
In einer Feldmünzstätte oder Alexandria<br />
geprägt wurde 32 v. Chr. der<br />
Denar des Marcus Antonius und der<br />
Kleopatra. <strong>Die</strong>ses sehr seltene Stück<br />
hat eine Taxe von € 4000.<br />
Es folgt das Römische Kaiserreich<br />
mit über 650 Losen.<br />
Knapp 35 gut erhaltene und seltene<br />
Prägungen des Augustus kommen<br />
unter den Hammer. Ein in Lugdunum<br />
geprägter Aureus des Tiberius (14-37<br />
n. Chr.) ist vorzüglich erhalten und soll<br />
€ 4000 bringen. Weiters wird ein<br />
unter Claudius geprägter Aureus (ca.<br />
41-45 n. Chr.) der Antonia, der Tochter<br />
des Marcus Antonius (Taxe €<br />
5000) angeboten, ein sehr seltener<br />
Sesterz des Caligula ( 37-41 n. Chr.),<br />
taxiert auf € 3000, sowie ein vorzüglicher<br />
Aureus des Galba (68-69 n.<br />
Chr.).<br />
<strong>Die</strong>ses äußerst seltene und vorzügliche<br />
Stück hat eine Taxe von € 10000.<br />
Auf € 5000 taxiert ist ein Aureus des<br />
Vitellius (69 n. Chr.), genauso wie ein<br />
Aureus des Vespasianus (69-79 n.<br />
Chr.) in vorzüglicher Erhaltung. Aus<br />
dem Hortfund von Boscoreale, der<br />
1895 in einer nur wenige Kilometer<br />
von Pompeji entfernten Villa gemacht<br />
wurde, stammt der vorzügliche Aureus<br />
des Titus (79-81 n. Chr.) als Caesar,<br />
Taxe € 10000. Ein Aureus des<br />
Domitianus (81-96 n. Chr.), des jüngeren<br />
Sohnes des Vespasian, ist in vorzüglicher<br />
Erhaltung auf € 5000<br />
taxiert, ebenso wie ein weiterer seltener<br />
Aureus mit der Schutzgöttin Domitians,<br />
der Minerva, auf der<br />
Rückseite. Ein herrliches Portrait des<br />
Nerva, 96-98 n. Chr., findet sich auf<br />
dem ebenfalls auf € 5000 geschätzten<br />
Aureus.<br />
Ein besonders seltener Aureus der<br />
Matidia, der Tochter der Marciana<br />
(112 - 117 n.Chr.) soll mit € 3500<br />
unter den Hammer kommen. Mit<br />
einer Taxe von € 5000 kommt ein vorzüglicher<br />
Aureus des Hadrianus (117-<br />
138 n. Chr.) unter den Hammer, der<br />
auf der Rückseite die Lupus Romana<br />
zeigt. Ein Aureus des Aelius, Mitregent<br />
des Hadrianus, der ihn 136 n. Chr.<br />
adoptierte, um die Nachfolgefrage zu<br />
klären, ist sehr selten und soll € 5000<br />
bringen. Ein postum geprägter Aureus<br />
des Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.)<br />
mit der Darstellung eines Scheiterhaufens<br />
mit Quadriga auf der Rückseite<br />
ist mit € 5000 geschätzt,<br />
während ein weiterer Aureus mit seiner<br />
Darstellung als Caesar in stempelglänzender<br />
Erhaltung eine Taxe von €<br />
7500 hat. In der gleichen Erhaltung<br />
kommt ein Aureus der Faustina Minor,<br />
der Gemahlin des Marcus Aurelius,<br />
161-176 n. Chr., mit € 6000 zum Ausruf.<br />
Sehr selten ist der vorzügliche Aureus<br />
des Lucius Verus (161-169 n.<br />
Chr.) mit einer Taxe von € 7500. Ein<br />
Aureus der Lucilla (Sie war die Tochter<br />
des Marcus Aurelius und der Faustina<br />
Minor und mit Lucius Verus<br />
verheiratet) ist vorzüglich erhalten<br />
und auf € 3750 geschätzt.<br />
Eine Taxe von € 7500 hat der stempelglänzende<br />
Aureus des Commodus, des<br />
ersten "purpurgeborenen" Kaisers<br />
(177-192 n. Chr.). Von äußerster Seltenheit<br />
ist der Denar der Didia Clara,<br />
Tochter des Didius Julianus, mit der<br />
Darstellung der Hilaritas auf der Rs.<br />
(Taxe € 1250). Der äußerst seltene<br />
vorzügliche Aureus des Septimius Severus<br />
mit Julia Domna, Caracalla und<br />
Geta soll € 6000 bringen, während<br />
der vorzügliche ebenfalls äußerst seltene<br />
Aureus (201 n.Chr.) des Caracalla<br />
mit Sepitmius Severus und Julia<br />
Domna auf € 5000 geschätzt ist.<br />
30<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Vorberichte-Historische Schätze<br />
Anzeige<br />
Ein Aureus des Caracalla, 198-217 n.<br />
Chr., mit Securitas auf der Rückseite<br />
ist in stempelglänzender Erhaltung<br />
auf € 7500 geschätzt. Unter Philippus<br />
I. Arabs (244-249 n. Chr.) wurde ein<br />
Aureus von größter Seltenheit geprägt,<br />
der eine Taxe von € 7500 hat.<br />
Ein stempelglänzender Aureus des<br />
Traianus Decius (249 - 251 n. Chr.)<br />
zeigt die Uberitas mit Geldbörse und<br />
Füllhorn und hat eine Taxe von €<br />
5000. Das Titelstück dieser Auktion<br />
ist ein Bronzemedaillon mit einem herausragenden<br />
Portrait des Claudius II.<br />
Gothicus (268-270 n. Chr.) mit Spuren<br />
der antiken Versilberung und Vergoldung<br />
(Taxe € 7500). Von äußerster<br />
Seltenheit ist einmal der Aureus des<br />
Tacitus (275-276 n. Chr. Taxe € 5000),<br />
sowie der Aureus des Probus, geprägt<br />
in Serdica (Taxe € 4000). Ein Aureus<br />
des Maximianus Herculius (286-310<br />
n. Chr.) hat eine Taxe von € 5000. In<br />
Trier geprägt wurde der vorzügliche<br />
Aureus des Constantius I. Chlorus, der<br />
€ 3000 bringen soll. Ein 1/2 Aureus<br />
des Galerius Maximianus (305-311 n.<br />
Chr.) ist von größter Seltenheit und<br />
wird auf € 4500 geschätzt; von äußerster<br />
Seltenheit ist der Aureus des<br />
Maximius II. Daia (Taxe € 4000). Der<br />
stempelglänzende Solidus des Licinius<br />
I., 308-324 n. Chr., soll € 6000<br />
bringen. Sehr interessant ist auch der<br />
mit € 4500 geschätzte höchst seltene<br />
Solidus der Aelia Eudoxia, der Gemahlin<br />
des Kaisers Arcadius. Ein in Ravenna<br />
geprägter seltener Solidus der<br />
Galla Placidia, der Halbschwester des<br />
Honorius (426-430 n. Chr.), hat eine<br />
Taxe von € 4500.<br />
Eine kleine Partie Byzantinische Münzen<br />
(15 Lose) und einige Lots schließen<br />
die Auktion ab.<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 31
Vorberichte-Historische Schätze<br />
09.-11.<br />
Februar<br />
2012<br />
Auf den zweiten Teil der Generationensammlung,<br />
deren Schwerpunkt<br />
bei den Römischen Münzen<br />
liegt, folgt eine Auktion mit Münzenund<br />
Medaillen von der Antike bis zur<br />
Gegenwart mit ca. 2500 Losen.<br />
Zu Beginn der antiken Münzen<br />
(knapp 1000 Lose) 27 Keltische Münzen<br />
mit einer Reihe von 1/24 Au-<br />
Stateren der Boier, deren Taxen<br />
zwischen EUR 190.- bis 300.- liegen.<br />
Es folgen die Griechischen Münzen<br />
(ca. 350 Lose) mit sehr vielen Raritäten,<br />
so zum Beispiel aus Lukanien,<br />
Metapont, ein Gold 1/3 Stater aus der<br />
Zeit um 280 v. Chr. mit dem Kopf des<br />
Leukippos und zwei Ähren mit einer<br />
Taxe von EUR 2.200,-. <strong>Die</strong> Münzen<br />
aus Sizilien beginnen mit einer Prägung<br />
der Sikelioten zu 8 Litren aus der<br />
Zeit des 2. Punischen Krieges (Taxe<br />
EUR 2.000.-). Aus Akrages stammt<br />
eine Tetradrachme, 471-430 v. Chr.,<br />
die auf EUR 2.500.- geschätzt wird.<br />
Eine überaus seltene Prägung zu 2 Litren<br />
aus dem 5. Jh. v. Chr. aus Galeria<br />
zeigt den thronenden Zeus mit Blitz<br />
und Adlerzepter und wird auf EUR<br />
1.500.- taxiert. Eine von Euainetos signierte<br />
Dekadrachme (um 400 v. Chr.)<br />
zeigt die von Nike bekränzte Quadriga<br />
GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />
VORBERICHT<br />
AUKTION 280<br />
Münzen und Medaillen<br />
und den Kopf der Kore-Persephone in<br />
hohem Relief und soll EUR 15.000.-<br />
erzielen. Eine Bronze-18 mm wurde<br />
in Lopadusa unter römischer Herrschaft<br />
geprägt, das seltene Stück soll<br />
EUR 1.000.- bringen. Ein vorzüglich<br />
erhaltener Stater aus Thasos, von den<br />
thrakischen Inseln, 510-463 v. Chr.<br />
zeigt einen Satyr der eine Nymphe<br />
raubt und wird auf EUR 2.000.- taxiert.<br />
Aus dem Königreich Makedonien<br />
seltene Stück wird auf EUR 5.000.- geschätzt.<br />
Ein weiterer Elektronstater<br />
mit einem belorbeerten bärtigen Kopf<br />
soll EUR 7.000.- bringen. Von den Karischen<br />
Inseln, aus Rhodos, stammt<br />
ein Stater mit einem Feigenblatt aus<br />
dem späten 6.-frühen 5. Jh. <strong>Die</strong>ses verweist<br />
auf die hohen Erträge, die aus<br />
dem Anbau der Feige gewonnen wurden<br />
(Taxe EUR 7.500.-). Ein vorzüglicher<br />
Stater aus Nagidos in Kilikien,<br />
stammt eine Reihe von<br />
400-380 v. Chr., wird auf EUR 5.000.-<br />
geschätzt. Eine unter Artaxerxes II. (1.<br />
Jh. v. Chr.) geprägte Drachme aus der<br />
Persis mit hohem Relief soll EUR<br />
3.500.- bringen.<br />
Es folgen die Römischen Münzen mit<br />
zuerst ca. 170 Geprägen der Römischen<br />
Republik, darunter ein Denar<br />
des L. Aemilius Buca aus dem Jahr 44<br />
v. Chr. mit einem Venuskopf und dem<br />
lagernden Sulla vor einer Victoria. Das<br />
Goldstateren oder Tetradrachmen, die<br />
unter Philipp II. oder seinem Sohn<br />
Alexander dem Großen geprägt wurden,<br />
diese sollen in unterschiedlicher<br />
Erhaltung zwischen EUR 1.750.- und<br />
EUR 2.800.- bringen. Zwei Statere aus<br />
Theben mit dem Boiotischen Schild<br />
und einem Dionysoskopf kommen mit<br />
Taxen von EUR 2.500.- und EUR<br />
4.500.- unter den Hammer. Aus Kyzikos<br />
in Mysien stammt ein außergewöhnlicher<br />
Elektronstater aus dem<br />
5./4. Jh. mit der Darstellung eines<br />
Löwen, der einen Speer zerbeißt. Das<br />
seltene Stück bezieht sich wohl auf<br />
den sog. „Traum des Sulla“ vor seinem<br />
Marsch gegen Rom 88 v. Chr. und wird<br />
auf EUR 1.250.- geschätzt. Der bärtige<br />
Kopf eines Galliers auf einem Denar<br />
des L. Hostilius Saserna aus dem Jahr<br />
48 v. Chr. wird häufig mit Vercingetorix<br />
identifiziert (Taxe EUR 500.-). Es<br />
folgt eine Partie von ca. 35 Losen aus<br />
der Zeit der Bürgerkriege, darunter<br />
ein Denar des Julius Caesar (mit P. Sepullius<br />
Macer) aus seinem Todesjahr<br />
44 v. Chr. Das seltene Stück zeigt den<br />
bekränzten Kopf Caesars und seine<br />
32<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Vorberichte-Historische Schätze<br />
Schutzgöttin Venus mit Victoria und<br />
wird auf EUR 900.- geschätzt. Ein weiterer<br />
Denar zeigt Caesar und Marcus<br />
Antonius im Jahr 43 v. Chr. und soll<br />
EUR 750.- bringen. Ebenfalls selten ist<br />
ein Denar des Marcus Antonius mit<br />
Kleopatra aus dem Jahr 32 v. Chr., der<br />
das Paar vor der Schlacht bei Actium<br />
gegen Octavian zeigt (Taxe EUR<br />
2.200.-).<br />
Unter den Münzen des Römischen<br />
Kaiserreiches ragt ein Denar des Otho<br />
aus dem Vierkaiserjahr 69 n. Chr. in<br />
vorzüglicher Erhaltung hervor, der auf<br />
EUR 2.000.- geschätzt wird. Ein Aureus<br />
des Domitianus (81-96) mit dem<br />
belorbeerten Kopf des Kaisers und<br />
seiner Schutzgöttin Minerva auf der<br />
Rückseite kommt mit EUR 4.500.-<br />
unter den Hammer. Ein postum geprägter<br />
Denar der Matidia zeigt die<br />
drapierte Büste der Lieblingsnichte<br />
des Kaisers Traianus (98-117), das<br />
seltene Stück wird auf EUR 1.800.- geschätzt.<br />
Aus dem Jahr 238 n. Chr.<br />
stammt ein Sesterz des Pupienus, der<br />
auf EUR 2.500.- taxiert wird. Unter<br />
Constantin I. dem Großen (307-337)<br />
wurde in Trier ein Solidus geprägt,<br />
der den Kaiser mit zwei unterworfenen<br />
Barbaren zeigt, dieser wird auf<br />
EUR 4.500.- geschätzt. Ein Miliarense<br />
des Theodosius II. (402-450) wurde<br />
in Constantinopel geprägt und wird<br />
auf EUR 900.- taxiert. <strong>Die</strong> Byzantinischen<br />
Münzen (ca. 50 Lose) beginnen<br />
mit Münzen des Kaiser Anastasius<br />
(491-518), darunter ein Miliarense<br />
mit dem stehenden Kaiser, der einen<br />
Globus hält (Taxe EUR 1.000.-). Ein<br />
Solidus des Kaisers Leo III. und seines<br />
Sohnes Constantinus V. (720-741)<br />
kommt mit EUR 1.250.- unter den<br />
Hammer. Zum Abschluss folgen Münzen<br />
aus dem Königreich Nicaea, eine<br />
11 Losnummern umfassende Partie<br />
von Byzantinischen Bleisiegeln und<br />
die Lots.<br />
Der zweite Tag dieser Auktion beginnt<br />
mit einigen Münzen des Mittelalters,<br />
unter denen ein Schriftbrakteat aus<br />
Aschaffenburg hervorragt, der unter<br />
der 2. Regierung des Konrad II. von<br />
Wittelsbach (1183-1200) geprägt<br />
wurde und auf EUR 2.000.- geschätzt<br />
wird. Es folgen die Gepräge der Deutschen<br />
und Habsburgischen Lande mit<br />
einer kleinen Partie Augsburg (ca. 25<br />
Lose), so zum Beispiel eine Bronzegußmedaille<br />
1529 auf Georg Hermann,<br />
der in <strong>Die</strong>nsten der Fugger<br />
stand (Taxe EUR 2.750.-). <strong>Die</strong> Prägungen<br />
des Königreichs Bayern beginnen<br />
mit einer Goldenen Militär-Verdienstmedaille<br />
Maximilians I. Joseph (1806-<br />
1825), die auf EUR 1.500.- taxiert<br />
wird. Eine seltene Goldmedaille zeigt<br />
ein Altersbildnis des Königs Friedrich<br />
Wilhelm IV. von Brandenburg (1840-<br />
1861) und soll EUR 900.- erzielen.<br />
Unter Christian Friedrich Karl Alexander<br />
von Brandenburg-Franken in<br />
Schwabach wurde ein Konventionstaler<br />
1765 auf die Kreisobristenwürde<br />
(Taxe EUR 1.500.-) geprägt. In Frankfurt<br />
wurde eine Medaille auf die Kaiserkrönung<br />
Leopods I. in der Stadt<br />
(1661/64) geprägt, diese soll EUR<br />
1.700.- bringen. Unter den Geprägen<br />
der Habsburgischen Kron- und Erblande<br />
ist eine Gußmedaille 1578 des<br />
Matthias auf sein Amt als Gouverneur<br />
der Niederlande zu erwähnen (Taxe<br />
EUR 4.500.-). Unter seinem Nachfolger<br />
Ferdinand II. wurde in Graz ein 2<br />
Reichstaler 1632 geprägt, dieser wird<br />
auf EUR 2.250.- geschätzt. Eine Medaille<br />
1533 aus Joachimsthal zeigt ein<br />
weihnachtliches Motiv und kommt in<br />
vorzüglicher Erhaltung mit einer Taxe<br />
von EUR 4.250.- unter den Hammer.<br />
Eine kleine interessante Partie Salzburg<br />
beginnt mit einem Guldiner<br />
1551 des Erzbischofs Ernst Herzog<br />
von Bayern, der auf EUR 1.350.- geschätzt<br />
wird. Ein 1 ½facher Schautaler<br />
1679 zeigt die Stadtansicht<br />
Lübecks und wird auf EUR 1.750.- taxiert.<br />
Sehr selten ist eine Hochovale<br />
Medaille 1690 aus Nürnberg auf die<br />
Krönung des späteren Kaisers Joseph<br />
I. zum Römischen König in Augsburg<br />
(Taxe 4.000.-). Ebenfalls aus Nürnberg<br />
kommt ein 5 Dukaten 1698 auf den<br />
Frieden von Rijswijk, der auf EUR<br />
1.700.- geschätzt wird. Ein 2 Dukaten<br />
1631 auf den ersten Gottesdienst in<br />
der neuerbauten Trinitatiskirche in<br />
Regensburg gelangt mit einer Taxe<br />
von EUR 3.250.- unter den Hammer.<br />
Das Titelstück dieser Auktion ist ein<br />
Regensburger 10 Dukaten auf die am<br />
11. April 1793 erfolgte Huldigung für<br />
Kaiser Franz II. Das außergewöhnlich<br />
seltene Prachtexemplar wird auf EUR<br />
30.000.- taxiert. Ebenfalls selten ist<br />
ein Goldgulden des Kuno II. von Falkenstein<br />
(1362-1388) als Administrator<br />
für das Erzbistum Köln mit einer<br />
Taxe von EUR 4.750.-. Im Anschluss<br />
gelangt eine 50 Losnummern umfassende<br />
Partie von Münzen des Hessischen<br />
Raumes zur Auktion, unter<br />
denen ein Konventionstaler 1766 des<br />
Franz Heinrich Freiherr von Dalberg<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 33
Vorberichte-Historische Schätze<br />
zu erwähnen ist, der in stempelglänzender<br />
Erhaltung auf EUR 2.000.- geschätzt<br />
wird. In Hanau wurde ein<br />
Konventionstaler 1784 des Wilhelm<br />
IX. von Hessen-Kassel geprägt, der<br />
EUR 2.200.- erzielen soll. Ein Konventionstaler<br />
1754 des Grafen Christian<br />
August von Solms-Laubach auf den<br />
Tod seiner dritten Gemahlin wird auf<br />
EUR 2.500.- geschätzt.<br />
Es folgen die Neueren Deutschen Prägungen<br />
mit einem seltenen Rheingold-Dukat<br />
1830 des Ludwig I. von<br />
Bayern mit einer Taxe von EUR 4.500.-<br />
. Ein 2 Taler 1843 zu 3 ½ Gulden Vereinsmünze<br />
G aus dem Herzogtum<br />
Sachsen-Coburg-Gotha wird auf EUR<br />
1.100.- geschätzt. Der äußerst seltene<br />
Neujahrsgoldgulden 1826 aus Würzburg<br />
wurde aus Anlaß des ersten Neujahrsfestes<br />
für Ludwig I. als König in<br />
einer Auflage von nur 65 Stück geprägt<br />
und gelangt mit einer Taxe von<br />
EUR 7.250.- zur Auktion. Unter den<br />
Deutschen Reichsmünzen seit 1871<br />
ragt eine Zinn-Probe der 3 Mark 1918<br />
D auf die Goldene Hochzeit des bayerischen<br />
Königspaares hervor, das<br />
überaus seltene Stück wird auf EUR<br />
2.800.- taxiert. Ein 5 Mark 1915 A auf<br />
den Regierungsantritt des Herzogs<br />
Ernst August von Braunschweig und<br />
seine Vermählung in Polierter Platte<br />
soll EUR 3.750.- erzielen. Ein weiteres<br />
Prachtexemplar ist ein 3 Mark 1913 A<br />
des Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz<br />
mit einer Taxe von EUR<br />
2.200.-. Selten ist ebenfalls ein 3 Mark<br />
1916 F auf das 25. Regierungsjubiläum<br />
des Königs Wilhelm II. von<br />
Württemberg, der auf EUR 7.500.- geschätzt<br />
wird. Ein 10 Mark 1989 D aus<br />
Sachsen-Meiningen, in München geprägt,<br />
wird auf EUR 2.750.- taxiert. Es<br />
folgen die Münzen der Weimarer Republik,<br />
darunter ein 5 Reichsmark<br />
1932 auf den 100. Todestag von Goethe<br />
mit einer Taxe von EUR 2.000.-Im<br />
Anschluss die Münzen des3. Reiches,<br />
der BRD, der DDR und der Nebengebiete.<br />
Unter ihnen sind zu erwähnen<br />
eine Goldmedaille 1990 auf die deutsche<br />
Währungsunion (Taxe EUR<br />
2.750.-) oder ein 15 Rupien 1916 T<br />
aus Deutsch-Ostafrika in vorzüglicher<br />
Erhaltung (Taxe EUR 3.250.-).<br />
Es folgen die Gepräge des Auslands,<br />
mit einer interessanten Partie von<br />
Französischen Medaillen, die ca. 30<br />
Lose umfasst. Ein Gouden real des<br />
Karel V. (1506-1555) von Belgien-<br />
Flandres mit dem Hüftbild des Kaisers<br />
wird auf EUR 2.500.- geschätzt. Äußerst<br />
selten ist ein Proof Set 1970 aus<br />
Indonesien zum 25. Jahrestag der Unabhängigkeit<br />
mit einer Taxe von EUR<br />
7.500.-. Aus Italien kommt ein 20 Lire<br />
1936 des Vittorio Emanuele III. mit<br />
dem Kopf des Königs unter den Hammer,<br />
der EUR 2.250.- erzielen soll.<br />
Ebenfalls zu erwähnen ist eine Große<br />
Medaille 1737 auf die Beendigung des<br />
polnischen Erbfolgekrieges des August<br />
III. mit einer Taxe von EUR<br />
2.500.- Ein stempelglänzender Taler<br />
aus der Schweiz zeigt die Stadtansicht<br />
von Basel und wird auf EUR 1.900.-<br />
geschätzt. Auf einer Großen Medaille<br />
1683 aus der Türkei wird eine<br />
Schlachtenszene vor der Stadtansicht<br />
Wiens dargestellt, das seltene Stück<br />
wird auf EUR 4.750.- taxiert.<br />
Nachfolgend kommen Kunst- und Gelegenheitsmedaillen<br />
unter den Hammer,<br />
darunter eine fast 200<br />
Losnummern umfassenden Partie von<br />
Medaillen des Münchener Medailleurs<br />
Karl Goetz aus der Sammlung Benedikt<br />
Laib und aus anderem Besitz. Im<br />
Anschluss gelangen Schützenmedaillen,<br />
Orden, Banknoten, Primitivgeld,<br />
Petschaften und Stempel sowie Ikonen<br />
zur Versteigerung. Den Abschluss<br />
der Auktion bildet eine interessante<br />
Auswahl an Numismatischer Literatur<br />
(ca. 250 Lose), darunter Raritäten wie<br />
die brandenburgischen historischen<br />
Münzbelustigungen des Johann Jakob<br />
Spiess aus dem 18. Jh. (Taxe EUR<br />
1000.-).<br />
34<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Gedenkmünzen<br />
<strong>Die</strong> Ringkuhkämpfe im Wallis<br />
Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />
Mittagspause. Im Schatten eines<br />
lichten Waldes stehen oder liegen<br />
überall dunkle Kühe, angebunden<br />
an Bäumen oder Pfählen. An<br />
ihren Flanken prangen grosse,<br />
weisse Nummern. Inmitten der Tiere<br />
sitzen Menschengruppen auf Campingstühlen<br />
und verpflegen sich.<br />
Plötzlich beendet eine Lautsprecherdurchsage<br />
die Idylle. Zuerst in Französisch,<br />
dann in Deutsch kündigt eine<br />
kräftige Stimme die Fortsetzung der<br />
Kämpfe an. Nummern werden verlesen.<br />
Da und dort setzt nun emsiges<br />
Treiben ein.<br />
Menschen erheben sich und machen<br />
sich an Kühen in ihrer unmittelbaren<br />
Nähe zu schaffen. Kleine Züge setzen<br />
sich in Bewegung, alle in dieselbe<br />
Richtung. Ziel ist eine runde Arena,<br />
die von voll besetzten Tribünen eingefasst<br />
ist. Spannung liegt in der Luft.<br />
Der Speaker stellt zweisprachig fest,<br />
dass alle aufgebotenen Tiere anwesend<br />
sind.<br />
Er bittet darum, die Arena zu schliessen<br />
und die Kühe loszulassen.<br />
Wer wird Königin?<br />
Es befinden sich ein gutes Dutzend<br />
Kühe in der Arena. Einige von ihnen<br />
grasen am Rand, schauen sich fragend<br />
um oder ziehen friedlich trottend<br />
ihre Runden. Andere aber sind<br />
in hitzige Zweikämpfe verwickelt:<br />
Stirn gegen Stirn verkeilen sie sich in<br />
eine Widersacherin. Es wird geschoben,<br />
gestossen und gestemmt, sodass<br />
lautes Glockengeläut ertönt und<br />
Staub aufwirbelt. Bisweilen versucht<br />
eine der verbissen kämpfenden Kühe,<br />
mit ihren Hörnern einen Stoss anzubringen.<br />
<strong>Die</strong> Ausmarchung kann Sekunden,<br />
aber auch Minuten dauern.<br />
Gelingt es einer Kuh, ihre Rivalin zum<br />
Abdrehen zu bewegen, ist sie die Gewinnerin.<br />
Obwohl die Duelle mit aller<br />
Härte geführt werden, verletzen sich<br />
die Tiere nur selten.<br />
Jury<br />
<strong>Die</strong> Mitglieder der Jury beobachten<br />
das Geschehen und werten die Zusammenstösse<br />
aus. Ein Tier, das<br />
dreimal hintereinander verloren<br />
hat oder durch anhaltende Passivität<br />
auffällt, scheidet aus. <strong>Die</strong> fünf<br />
Rabatteure bzw. Treiber führen auf<br />
Anweisung der Jury Tiere, die noch<br />
nicht aufeinandergetroffen sind,<br />
zusammen. Sie sorgen auch dafür,<br />
dass kämpfende Kühe nicht von<br />
Dritten gestört werden.<br />
Kategorien<br />
<strong>Die</strong> Kühe kämpfen in verschiedenen<br />
Kategorien:<br />
• 5. Kategorie: Jungtiere im Alter<br />
von zweieinhalb Jahren, die<br />
noch nicht trächtig sind<br />
• 4. Kategorie: erstkälbige Kühe,<br />
so genannte Erstmelken<br />
• 3. bis 1. Kategorie: die übrigen<br />
Kühe werden je nach Gewicht<br />
in die verbleibenden Kategorien<br />
eingeteilt, wobei die leichtesten<br />
Tiere der 3. Kategorie,<br />
die schwersten (in der Regel<br />
über 600 kg) der 1. Kategorie<br />
zugerechnet werden.<br />
Ausscheidungen<br />
Im Verlauf eines Jahres finden im<br />
Wallis rund ein Dutzend regionale<br />
Ausscheidungen statt. <strong>Die</strong> Tiere<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 35
Gedenkmünzen<br />
derselben Kategorie treten in Gruppen<br />
zu 12 bis 20 Tieren gegeneinan<br />
der an. <strong>Die</strong> Gruppenbesten treffen<br />
in einer direkten Begegnung aufeinander,<br />
die Gewinnerin ist Königin<br />
ihrer Kategorie. <strong>Die</strong> sechs Kühe, die<br />
ihre Kategorie während einer Saison<br />
dominieren, qualifizieren sich<br />
für das Finale.<br />
Finale<br />
Der Höhepunkt der Saison, das nationale<br />
Finale in Aproz, findet alljährlich<br />
in der Gemeinde Nendaz<br />
statt. <strong>Die</strong> Kühe kämpfen zuerst um<br />
den Kategoriensieg.<br />
Zum Finale sind die Siegerinnen der<br />
Kategorien 1 bis 4 zugelassen: sie<br />
duellieren sich um den Titel der Königin<br />
der Königinnen.<br />
Doping-Kontrollen<br />
Während mehreren Jahren wurden<br />
an Kuhkämpfen Doping- Kontrollen<br />
durchgeführt. Da die Suche nach<br />
verbotenen Substanzen stets negativ<br />
ausfiel, verzichtete man in der<br />
Folge auf die Kontrollen.<br />
<strong>Die</strong> Eringer-Rasse<br />
Bei den Eringern handelt es sich um<br />
einen Restbestand einer Rindviehpopulation,<br />
welche schon zu Zeiten der<br />
Römer den Alpenbogen von Österreich<br />
bis nach Savoyen bevölkerte.<br />
Den anspruchlosen, widerstandsfähigen<br />
Rindern ist im Gegensatz zu hochgezüchteten<br />
Rassen die Kampflust<br />
erhalten geblieben: sie ermitteln ihre<br />
Königin im Zweikampf.<br />
Charakteristik<br />
<strong>Die</strong> Eringer sind gedrungen, breit<br />
und muskulös. Ihr Kopf ist kurz und<br />
breit, das Gehörn kräftig. Eine erwachsene<br />
Kuh wiegt im Durchschnitt<br />
rund 570 kg. <strong>Die</strong> Eringer<br />
zeichnen sich nicht unbedingt durch<br />
eine hohe Milchproduktion aus;<br />
dafür sind sie ausgezeichnete Läufer,<br />
die auch gut im schroffen Gelände<br />
zurechtkommen.<br />
Das Fell der Eringer ist einfarbig,<br />
wobei die Palette von ziegelrot über<br />
braunschwarz bis tief- schwarz<br />
reicht.<br />
Zucht<br />
Eringer-Zuchten sind meistens<br />
kleine Familienbetriebe oberhalb<br />
von 1000 m ü. M. <strong>Die</strong> Herde überwintert<br />
im Stall, den Frühling und<br />
Herbst verbringen die Kühe in Stallnähe<br />
oder in den Voralpen. Ab Mitte<br />
Mai weidet die Herde in der aiensässzone<br />
zwischen 1300 und 1800<br />
m ü. M. Im Juni findet die Alpfahrt<br />
statt, den Sommer verbringen die<br />
Kühe auf den Alpweiden in einer<br />
Höhe von 1700 bis 2500 m. <strong>Die</strong><br />
Tiere ernähren sich das ganze Jahr<br />
von Rohfutter, sprich von Gras und<br />
Heu; diese extensive Haltung ist<br />
sehr umweltfreundlich.<br />
Bestand<br />
Insgesamt umfasst der Eringer-<br />
Viehbestand rund 13'500 Tiere, gut<br />
die Hälfte davon lebt in der Schweiz.<br />
Damit stellen die Eringer knapp 1 %<br />
des Schweizer Viehbestandes. <strong>Die</strong><br />
meisten einheimischen Rinder entstammen<br />
der Rasse des Schweizer<br />
Fleckviehs, gefolgt vom Schweizer<br />
Braunvieh und vom Schwarzfleckoder<br />
Holsteinvieh.<br />
Entstehung der Kuhkämpfe<br />
<strong>Die</strong> Menschen nutzen die natürliche<br />
Kampflust der Eringer-Kühe, um öffentliche<br />
Kämpfe zu organisieren. Im<br />
Wallis finden Kuhkämpfe seit 1922<br />
statt.<br />
Brauchtum<br />
<strong>Die</strong> Ringkuhkämpfe im Wallis geniessen<br />
Volks- und Familienfestcharakter:<br />
jährlich besuchen rund 50'000 Zuschauer<br />
die Veranstaltungen. Das<br />
grosse Finale alleine zählt jeweils<br />
rund 10’000 Besucher, der Anlass<br />
wird aber auch von Lokalradios und<br />
dem Westschweizer Fernsehen übertragen.<br />
Tendenz steigend, da seit 2011<br />
auch Nicht-Walliser Kühe zum Finale<br />
zugelassen sind. Das Schweizer<br />
Brauchtum lebt!<br />
36<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Gedenkmünzen<br />
Bimetallmünze „Combats de Reines“<br />
Serie Schweizer Brauchtum<br />
Münzbild<br />
Ringkuhkämpfe<br />
Künstler<br />
Dominique Studer, St-Maurice<br />
Technische Daten<br />
Legierung: Äusserer Ring aus<br />
Aluminiumbronze, Kern aus<br />
Kupfer-Nickel<br />
Gewicht: 15 g<br />
Durchmesser: 33 mm<br />
Gesetzlicher Nennwert<br />
10 Schweizer Franken<br />
Ausgabetag 19. Januar 2011<br />
Auflagen<br />
Normalprägung, unzirkuliert:<br />
max. 94’000 Stück<br />
Polierte Platte im Etui: max.<br />
12’000 Stück<br />
Richtpreise Normalprägung: CHF 15.-<br />
Polierte Platte: CHF 40.<br />
Verkauf<br />
Münzenhändler und Banken<br />
sowie online unter<br />
www.swissmint.ch<br />
Legende:<br />
„Combats de Reines“ als<br />
Fortsetzung der Serie<br />
„Schweizer Brauchtum“<br />
Prägung und Ausgabe<br />
Eidgenössische Münzstätte<br />
Swissmint<br />
CH-3003 Bern<br />
www.swissmint.ch<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
37
Gedenkmünzen<br />
<strong>Die</strong> Jungfraubahn<br />
Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />
folgreich eine der ältesten Baumwollspinnereien<br />
der Schweiz. Als einziger<br />
Sohn ist Adolf Guyer-Zeller dazu bestimmt,<br />
das Familienunternehmen zu<br />
übernehmen. Deshalb studiert er am<br />
Polytechnikum Zürich und an der<br />
Genfer Akademie Fächer, die für die<br />
Karriere als Textilunternehmer relevant<br />
sind. Daneben besucht er Geologievorlesungen,<br />
welche als Grundlage<br />
für den Bau von Eisenbahnen gelten.<br />
Nach einer 18-monatigen Weltreise<br />
„Jetzt hab’ ich’s gefunden!“ Der 54-jährige<br />
Grossindustrielle und Finanzpolitiker<br />
Adolf Guyer-Zeller steht auf<br />
einer Wanderung mit seiner Tochter<br />
vom Schilthorn nach Mürren plötzlich<br />
still. Er schaut einem Zug der Wengernalpbahn<br />
nach und beschliesst in<br />
diesem Augenblick, eine Bahn auf die<br />
Jungfrau zu bauen. In der folgenden<br />
Nacht skizziert er die Linienführung<br />
und legt damit den Grundstein für<br />
eines der kühnsten Bahnprojekte. Der<br />
Bleistiftzeichnung misst er so grosse<br />
Bedeutung zu, dass er darauf vermerkt:<br />
„11 - 1 ½ Uhr nachts, Zimmer<br />
Nr. 42, Kurhaus, 27./28. August 1893.<br />
G.-Z.“<br />
Adolf Guyer-Zeller<br />
Am 1. Mai 1839 wird Adolf Guyer-Zeller<br />
in Neuthal im Zürcher Oberland<br />
geboren. Dort betreibt sein Vater er-<br />
Adolf Guyer-Zeller<br />
*1. Mai 1839 in Neuthal bei Bauma<br />
† 3. April 1899 in Zürich<br />
war ein Schweizer Unternehmer.<br />
kehrt Adolf Guyer-Zeller mit Ideen<br />
zum Ausbau des elterlichen Betriebs,<br />
aber auch mit konkreten Plänen zum<br />
Bau von Eisenbahnen, zurück.<br />
Letztere stellt er vorerst zu Gunsten<br />
der Baumwollspinnerei und seiner<br />
politischen Karriere im Zürcher Kantonsrat<br />
zurück. Ab 1880 widmet sich<br />
Adolf Guyer-Zeller vermehrt seiner<br />
Passion, dem Eisenbahnbau.<br />
Der Erwerb vermeintlich wertloser<br />
Aktien und Obligationen der Gotthardbahn,<br />
die nach der Fertigstellung<br />
des Tunnels ein Vielfaches wert sind,<br />
trägt ihm den Übernamen „Eisenbahnkönig“<br />
ein. <strong>Die</strong>sem Namen wird<br />
38<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Gedenkmünzen<br />
er als Begründer der Jungfraubahn gerecht,<br />
obwohl er deren Fertigstellung<br />
nicht mehr erlebt: Adolf Guyer-Zeller<br />
stirbt am 3. April 1899 im Alter von<br />
60 Jahren an einer Lungenentzündung.<br />
Bauzeit<br />
Verschiedene ähnliche Projekte sind<br />
ab 1860 erfolglos versandet, als Adolf<br />
Guyer- Zeller am 20. Dezember 1893<br />
ein Gesuch für den Bau der Jungfraubahn<br />
einreicht. <strong>Die</strong> elektrisch betriebene<br />
Zahnradbahn soll den Gipfel der<br />
Jungfrau in einem langen Tunnel<br />
durch den Eiger und den Mönch erreichen.<br />
Der Bundesrat bewilligt Ende<br />
1894 den Bau der Bahn und rund 1½<br />
Jahre später auch die Erstellung von<br />
Kraftwerken, die den Strom für den<br />
Betrieb der Bahn liefern sollen.<br />
Am 27. Juli 1896 erfolgt der erste Spatenstich.<br />
<strong>Die</strong> Planung sieht eine etappenweise<br />
Eröffnung verschiedener<br />
Stationen vor, wobei jede für sich<br />
dank dem unterschiedlichen Blickwinkel<br />
eine eigene touristische Attraktion<br />
darstellt. <strong>Die</strong> Arbeiten gehen<br />
schleppend voran: nach gut zwei Jahren<br />
Bauzeit wird im September 1898<br />
die erste Station, der Bahnhof „Eigergletscher“,<br />
eröffnet. Bis dahin verläuft<br />
die Strecke oberirdisch.<br />
Nun beginnen die mühseligen Sprengarbeiten,<br />
die im Februar 1899 sechs<br />
italienischen Arbeitern das Leben<br />
kosten. Gearbeitet wird in drei Schichten<br />
zu je acht Stunden. Im März 1899<br />
kann die provisorische Station „Rotstock“<br />
in Betrieb genommen werden,<br />
von der heute nur noch eine Tür ins<br />
Freie übriggeblieben ist.<br />
Nach dem Tod von Adolf Guyer-Zeller<br />
im April 1899 führen seine Söhne die<br />
Bauarbeiten fort.<br />
<strong>Die</strong> Station „Eigerwand“, von deren<br />
Terrasse die Reisenden den Blick auf<br />
Grindelwald geniessen können, kann<br />
erst im Juni 1903 dem Verkehr übergeben<br />
werden. Im Juli 1905 nimmt die<br />
Station „Eismeer“, die einen wunderbaren<br />
Ausblick über die Gletscher erlaubt<br />
und zum vorläufigen Touristenzentrum<br />
der Bahn wird, den Betrieb<br />
auf. Doch das Unternehmen gerät in<br />
Finanzierungsschwierigkeiten, und so<br />
erfährt die Linienführung eine entscheidende<br />
Zäsur: das Jungfraujoch<br />
soll zur Endstation der Bahn werden,<br />
auf die Erschliessung des Jungfraugipfels<br />
wird verzichtet.<br />
Der Durchschlag erfolgt nach schwierigen<br />
Baujahren, in denen sich unter<br />
anderem ein Sprengstoffunfall ereignet<br />
und die Arbeiter streiken, im Februar<br />
1912.<br />
<strong>Die</strong> Bauarbeiten enden am 1. August<br />
1912: Gegen Mittag erreicht eine feierlich<br />
geschmückte Zugskomposition<br />
mit geladenen Gästen erstmals die<br />
Station „Jungfraujoch“ – sie liegt auf<br />
3’454 m ü. M. und ist bis heute der<br />
höchste Bahnhof Europas. Gleichzeitig<br />
erschliesst die Jungfraubahn ein einzigartiges<br />
Alpengebiet, das später in<br />
die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen<br />
wird.<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
39
Gedenkmünzen<br />
UNESCO Welterbe - Schweizer Alpen<br />
Jungfrau-Aletsch<br />
Im Dezember 2001 wird die Region<br />
„Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“<br />
in die Liste des UNESCO-Welterbes<br />
aufgenommen. Das erste Naturerbe<br />
des Alpenraums erstreckt sich über<br />
eine Fläche von rund 824 Quadratkilometern<br />
und besteht zu 90 Prozent<br />
aus Fels und Eis. Das Zentrum bildet<br />
das Berner Dreigestein Eiger, Mönch<br />
und Jungfrau mit der Gletscherlandschaft<br />
rund um den Grossen Aletschgletscher.<br />
Der süd-westliche Teil des Welterbe-<br />
Gebiets dient vielen seltenen Tierund<br />
Pflanzenarten als Lebensraum<br />
(Alpensteinbock, Smaragdeidechse).<br />
Das Welterbe-Gebiet bietet Besuchern<br />
viele Sehenswürdigkeiten. Allen voran<br />
das Jungfraujoch, das nicht nur eine<br />
atemberaubende Sicht auf den<br />
Aletschgletscher bietet, sondern<br />
durch die Jungfraubahn auch technisch<br />
eindrücklich erschlossen ist.<br />
Daneben stellen die Eiger Nordwand,<br />
der Aletschwald, die Walliser Suonen,<br />
die Wasserfälle des Lauterbrunnentals,<br />
das Grimselgebiet als Ursprung<br />
der Aare, die Kristallkluft Gerstenegg<br />
sowie der Oeschinensee lohnenswerte<br />
Ausflugsziele dar (detaillierte<br />
Informationen unter www.jungfraualetsch.ch<br />
oder www.mySwissalps.ch).<br />
Karte des Welterbes "Schweizer<br />
Alpen Jungfrau-Aletsch" –<br />
aktueller Perimeter und<br />
ursprüngliche Grenze als<br />
gestrichelte Linie.<br />
Wikipedia<br />
NASA picture taken by a Space<br />
Shuttle mission in September 2001<br />
40 | <strong>MünzenZeitung</strong> 01/12
Gedenkmünzen<br />
Silbermünze<br />
„100 Jahre Jungfraubahn“<br />
Serie Bergbahn<br />
Münzbild<br />
„100 Jahre Jungfraubahn“<br />
Künstler<br />
Benno K. Zehnder, Gelfingen<br />
Technische Daten Legierung: Silber 0,835<br />
Gewicht: 20 g<br />
Durchmesser: 33 mm<br />
Gesetzlicher Nennwert<br />
20 Schweizer Franken<br />
Ausgabetag 19. Januar 2011<br />
Auflagen<br />
Normalprägung, unzirkuliert:<br />
max. 50’000 Stück<br />
Polierte Platte im Etui: max.<br />
7’000 Stück<br />
Richtpreise Normalprägung: CHF 25.-<br />
Polierte Platte: CHF 55.<br />
Verkauf<br />
Münzenhändler und Banken<br />
sowie online unter<br />
www.swissmint.ch<br />
Legende:<br />
<strong>Die</strong> Letzte in der Serie<br />
Bergbahnen: Silbermünze<br />
„100 Jahre Jungfraubahn“<br />
Prägung und Ausgabe<br />
Eidgenössische Münzstätte<br />
Swissmint<br />
CH-3003 Bern<br />
www.swissmint.ch<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 01/12 | 41
Gedenkmünzen<br />
Gerhart Hauptmann<br />
wurde vor 150 Jahren geboren<br />
Gerhart Hauptmann ist der<br />
bedeutendste Repräsentant<br />
des deutschen Naturalismus.<br />
Noch heute gilt sein<br />
Ruhm vor allem den sozialkritischen<br />
Milieustudien „<strong>Die</strong><br />
Weber“ (1892) und „<strong>Die</strong> Ratten“<br />
(1911). Hauptmann schockierte<br />
das bürgerliche<br />
Publikum – u.a. mit der erstmals<br />
freizügigen Darstellung<br />
von Sexualität und Alkoholismus.<br />
Er war inspiriert von<br />
Henrik Ibsen, Leo Tolstoi und<br />
Arno Holz. Sein Zeitgenosse<br />
Thomas Mann nannte ihn respektvoll<br />
den „Dichter der<br />
Armen“. Eine zweite Phase<br />
seines Schaffens stellen seine<br />
Traumdichtungen, Sagen und<br />
Märchen dar. Ihren Ursprung<br />
hatten diese in seinen früheren<br />
Werken, wenn es um unausweichliche<br />
Schicksale und<br />
um mysthisch verflochtene<br />
Lebensumstände ging.<br />
Gerhart Hauptmann wurde<br />
als viertes Kind des Hotelbesitzers<br />
Robert Hauptmann<br />
und Marie Straehler in Schlesien<br />
in Obersalzbrunn geboren.<br />
Von 1874 bis 1878<br />
besuchte er die Realschule in<br />
Breslau, anschließend war er<br />
Gerhart Johann Robert Hauptmann war<br />
ein deutscher Dramatiker, Schriftsteller, bedeutender<br />
Vertreter des Naturalismus und<br />
Träger des Nobelpreis für Literatur 1912<br />
„vornehmlich für seine reiche, vielseitige,<br />
hervorragende Wirksamkeit auf dem<br />
Gebiete der dramatischen Dichtung“.<br />
Er wurde am 15. November 1862 in Obersalzbrunn<br />
(heute Szczawno Zdrój) in Schlesien<br />
(heute Polen) geboren und starb im<br />
Alter von 83 Jahren am 6. Juni 1946 in Agnetendorf,<br />
Riesengebirge in Polen. In diesem<br />
Jahr jährt sich sein Geburtstag zum<br />
150. Mal.<br />
Mehr dazu unter: http://geboren.am/person/Gerhart_Hauptmann<br />
Der glatte Münzrand<br />
enthält in vertiefter<br />
Prägung die Inschrift:<br />
* A JEDER MENSCH HAT<br />
HALT 'NE SEHNSUCHT *<br />
für ein Jahr Landwirtschaftseleve<br />
auf einem Rittergut.<br />
Hier verfasste<br />
Hauptmann bereits erste<br />
Gedichte. Aus gesundheitlichen<br />
Gründen konnte er<br />
nicht Landwirt werden und<br />
besuchte ab 1880 die Bildhauerklasse<br />
der Kunst- und<br />
Gewerbeschule in Breslau,<br />
die er mit der Mittleren<br />
Reife abschloss. In Jena studierte<br />
er ein Semester Geschichte,<br />
bevor er 1883 für<br />
ein Jahr eher erfolglos als<br />
Bildhauer in Rom arbeitete<br />
und anschließend die Zeichenklasse<br />
der Königlichen<br />
Akademie auf der „Brühlschen<br />
Terrasse“ besuchte.<br />
1885 heiratete Hauptmann<br />
Marie Thienemann, die ihn<br />
finanziell stark unterstütze.<br />
Im selben Jahr erschien<br />
seine bekannte Dichtung<br />
„Promethidenlos“.<br />
42<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Gedenkmünzen<br />
Gedenkstein Gerhart Hauptmann<br />
Bundesallee 12a, Berlin-Wilmersdorf<br />
Von Hauptmanns Wohnort Erkner bei<br />
Berlin aus besuchte er den Dichterverein<br />
„Durch“, wo er auf Naturalisten<br />
wie Bruno Wille, Wilhelm Bölsche<br />
und die Brüder Hart traf. 1888 schuf<br />
er mit seinem „Bahnwärter Thiel“ die<br />
erste bedeutende Erzählung des Naturalismus.<br />
Ein Jahr später gründete<br />
er den Verein „Freie Bühne“ und<br />
konnte damit seine Werke zensurfrei<br />
aufführen. Sein erstes Stück „Vor Sonnenaufgang“<br />
entsetzte das bürgerliche<br />
Publikum zutiefst und machte<br />
Hauptmann gleichzeitig berühmt als<br />
einen der dramatischen Autoren der<br />
Moderne. Hauptmann lebte nun in<br />
Charlottenburg. Den Höhepunkt seiner<br />
Dramenkunst stellte das Schauspiel<br />
„<strong>Die</strong> Weber“ dar.<br />
1894 unternahm Hauptmann seine<br />
erste Amerikareise. Wenig später siedelte<br />
seine Frau mit den gemeinsamen<br />
drei Kindern nach Dresden über,<br />
während er nach Berlin ging. Auslöser<br />
für diese Trennung war Margarete<br />
Marschalk, die Hauptmann später heiratete.<br />
Er schrieb nun neuromantische<br />
Traumdichtungen voller<br />
Naturschwärmerei und Allegorie:<br />
„Hanneles Himmelfahrt“ (1894), „Der<br />
arme Heinrich“ (1902) sowie „Und<br />
Pippa tanzt“ (1906). 1901 bezog<br />
Hauptmann ein Haus in Agnetendorf<br />
im Riesengebirge.<br />
Nach der Auszeichnung mit einer Ehrendoktorwürde<br />
der Universität Oxford<br />
1905 hielt Hauptmann ab 1909<br />
Vorlesungen in vielen deutschen und<br />
europäischen Städten. 1911 erschien<br />
das Schauspiel „<strong>Die</strong> Ratten“, 1912<br />
wurde ihm der Nobelpreis verliehen.<br />
Ab 1910 arbeitete er an seinen Romanen<br />
wie „Der Ketzer von Soana“<br />
(1918). Wenig später wurde sein<br />
ebenfalls berühmte Stück „Atlantis“<br />
(1912) – wie zahlreiche seiner Werke<br />
– verfilmt. 1922 fanden die Gerhart<br />
Hauptmann Festspiele in Breslau<br />
statt, 1924 erhielt er den Orden Pour<br />
le Mérite.<br />
Hauptmann wurde zum Dichterfürsten<br />
seiner Zeit, seine Werke wurden in<br />
über 30 Sprachen übersetzt. Zu seinem<br />
80. Geburtstag erschienen noch<br />
die „Gesammelten Werke“. Im Gegensatz<br />
zu anderen berühmten Schriftstellern<br />
konnte Hauptmann, der<br />
Klassiker der Weimarer Republik,<br />
schon zu Lebzeiten seinen Ruhm genießen,<br />
mit seiner unkritischen Haltung<br />
zum Nationalsozialismus<br />
schmälerte er diesen nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg jedoch etwas.<br />
Biografische Fragen zu<br />
Gerhart Hauptmann<br />
In welchem Jahr wurde Gerhart<br />
Hauptmann geboren?<br />
Gerhart Hauptmann wurde<br />
im 19. Jahrhundert vor 150<br />
Jahren im Jahr 1862 geboren.<br />
Wann hat Gerhart Hauptmann<br />
Geburtstag?<br />
Gerhart Hauptmann hat am<br />
15. November Geburtstag.<br />
Er wurde an einem Samstag<br />
geboren. In diesem Jahr fällt<br />
der Geburtstag auf den Wochentag<br />
Donnerstag.<br />
Welches Sternzeichen hat<br />
Gerhart Hauptmann?<br />
Gerhart Hauptmann wurde<br />
im Tierkreiszeichen Skorpion<br />
geboren.<br />
Wo wurde Gerhart Hauptmann<br />
geboren?<br />
Gerhart Hauptmann wurde<br />
in Obersalzbrunn (heute<br />
Szczawno Zdrój) in Schlesien<br />
(heute Polen) geboren.<br />
Wann starb Gerhart Hauptmann?<br />
Gerhart Hauptmann starb in<br />
den 1940er-Jahren vor 66<br />
Jahren am 6. Juni 1946,<br />
einem Donnerstag.<br />
Wie alt wurde Gerhart<br />
Hauptmann?<br />
Gerhart Hauptmann wurde<br />
83 Jahre alt.<br />
Mehr dazu unter:<br />
http://geboren.am/person/Gerhart_Hauptmann<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 43
Pressemeldung<br />
Neue Schweizer<br />
Sondermünzen<br />
Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />
<strong>Die</strong> Eidgenössische Münzstätte<br />
Swissmint gibt mit der Sondermünze<br />
„Combats de Reines“ die<br />
zweite Münze der Serie „Schweizer<br />
Brauchtum“ heraus.<br />
Zudem beendet sie die Serie zum<br />
Thema Bergbahnen mit dem Sujet<br />
„100 Jahre Jungfraubahn“. Ausgabetag<br />
der beiden Münzen ist der 19.<br />
Januar 2012.<br />
Das Schweizer Brauchtum lebt. An<br />
den Ringkuhkämpfen im Wallis verfolgen<br />
jeweils Tausende von Zuschauern<br />
die Zweikämpfe, die sich die Kühe der<br />
Eringer-Rasse liefern. <strong>Die</strong> Tiere sind<br />
sich Auseinandersetzungen mit Rivalinnen<br />
gewohnt; es entspricht ihrem<br />
natürlichen Verhalten, um die Vorherrschaft<br />
innerhalb der Herde zu<br />
kämpfen. Das Ritual wird im Kanton<br />
Wallis seit 1922 öffentlich zelebriert.<br />
In Vorausscheidungen werden regionale<br />
Königinnen gekürt, die erfolgreichsten<br />
Kühe qualifizieren sich für<br />
das grosse Finale in Aproz. Dort wird<br />
jährlich die Königin der Königinnen<br />
erkoren.<br />
<strong>Die</strong> Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />
widmet dem Walliser Brauch,<br />
der sich nationaler Bekanntheit erfreut,<br />
eine Bimetallmünze innerhalb<br />
<strong>Die</strong> Eidgenössische<br />
Münzstätte Swissmint gibt<br />
mit der Sondermünze<br />
"Combats de Reines" die<br />
zweite Münze der Serie<br />
"Schweizer Brauchtum"<br />
heraus. Ausgabetag der<br />
Bimetallmünze ist der<br />
19. Januar 2012.<br />
Bild: swissmint.ch<br />
der Serie „Schweizer Brauchtum“. <strong>Die</strong><br />
Sonderprägung hat einen Nennwert<br />
von 10 Schweizer Franken. Sie wurde<br />
vom Walliser Grafiker, Kunstmaler<br />
und Illustrator Dominique Studer<br />
gestaltet und ist in den Qualitäten<br />
„unzirkuliert“ und „Polierte Platte“ im<br />
Etui erhältlich. Das aktuelle Sujet<br />
„Combats de Reines“ ergänzt ausserdem<br />
die Schweizer Umlaufmünzen im<br />
Münzsatz 2012.<br />
Silber zum 100-Jahr-Jubiläum der<br />
Jungfraubahn<br />
Der 1. August 1912 war ein besonderer<br />
Tag in der Geschichte der Jungfraubahn:<br />
Gegen Mittag erreichte der<br />
erste, feierlich geschmückte Zug mit<br />
geladenen Gästen das Jungfraujoch.<br />
<strong>Die</strong> Station ist mit ihren 3'454 Metern<br />
über Meer bis heute der höchstgelegenste<br />
Bahnhof Europas.<br />
Auf dem Weg dorthin überwindet die<br />
Jungfraubahn, von der Kleinen Scheidegg<br />
kommend, knapp 1400 Höhenmeter.<br />
<strong>Die</strong> abenteuerliche Strecke führt in<br />
einem Tunnel durch den Eiger und<br />
den Mönch, die Fahrt dauert rund 50<br />
Minuten. In ihrer 100-jährigen Geschichte<br />
hat die Jungfraubahn Millionen<br />
von Touristen mitten ins UNESCO<br />
Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-<br />
Aletsch und damit in eine faszinierende<br />
Bergwelt aus Fels, Eis und<br />
Schnee transportiert.<br />
<strong>Die</strong> 20-Franken-Silbermünze “100<br />
Jahre Jungfraubahn” schliesst nach<br />
den Sujets „Vitznau-Rigi- Bahn“<br />
(2008), „Brienz-Rothorn- Bahn“<br />
(2009), „Berninabahn“ (2010) und<br />
„Pilatusbahn“ (2011) die Serie „Bergbahnen“<br />
ab. Hergestellt wurde die von<br />
Benno K. Zehnder gestaltete Münze in<br />
44<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Pressemeldung<br />
<strong>Die</strong> Eidgenössische<br />
Münzstätte Swissmint gibt zum<br />
100-Jahr-Jubiläum der Jungfraubahn<br />
eine Sondermünze<br />
heraus. Sie beschliesst damit<br />
die fünfteilige Reihe zum<br />
Thema Bergbahnen. Ausgabetag<br />
ist der 19.Januar 2012<br />
Bild: swissmint.ch.<br />
den Prägequalitäten „unzirkuliert“<br />
und „Polierte Platte“ im Etui.<br />
Sondermünzen und Kursmünzensätze<br />
ab sofort erhältlich Swissmint<br />
präsentiert die neuen Produkte an der<br />
Basler Münzenmesse (21./22. 01.<br />
2012) und an der World Money Fair in<br />
Berlin (3. – 5.02.2012), wo sie direkt<br />
bezogen werden können.<br />
Daneben sind sie erhältlich bei Münzenhändlern,<br />
Banken und unter<br />
www.swissmint.ch.<br />
Mit dem Erlös aus dem Verkauf der<br />
Münzen, dem Prägegewinn, unterstützt<br />
der Bund kulturelle Projekte in<br />
der ganzen Schweiz.<br />
Sicht vom Eggishorn<br />
auf den Aletschgletscher<br />
und von Süden<br />
auf die Jungfrau<br />
(Spitzen ganz hinten<br />
links), den Mönch<br />
(runde Schneekuppe<br />
in der Bildmitte hinten)<br />
und den Eiger (runde<br />
Felskuppe in der Bildmitte<br />
hinten) um 1890-<br />
1900.<br />
Bild: Wikipedia<br />
Wer ist Swissmint?<br />
Swissmint in Bern ist die offizielle<br />
Münzstätte der Schweiz.<br />
In erster Linie prägt die Münzstätte<br />
die Schweizer Umlaufmünzen<br />
für den täglichen<br />
Zahlungsverkehr. Sie gibt aber<br />
auch jedes Jahr eine kleine Anzahl<br />
Sondermünzen mit sorgfältig<br />
ausgesuchten Sujets<br />
heraus. <strong>Die</strong> Münzen in Bimetall,<br />
Silber und Gold sind mit<br />
einem offiziellen Nennwert<br />
versehen und werden in unterschiedlichen<br />
Qualitäten geprägt.<br />
Eidgenössische Münzstätte<br />
Swissmint<br />
Bernastrasse 28, 3003 Bern,<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 31 322 60 68<br />
Fax +41 31 322 60 07<br />
www.swissmint.ch<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 45
Numisguide<br />
NumisGuide<br />
Gerhard Hirsch Nachfolger<br />
Promenadeplatz 10<br />
80333 München<br />
Telefon +49 89 - 292 150<br />
Telefax +49 89 - 228 3675<br />
Email coinshirsch@compuserve.com<br />
Internet http://www.coinhirsch.de<br />
Mitgliedschaft:<br />
Verband der deutschen Münzhändler e.V.<br />
The American Numismatics Assocation<br />
Fachgebiet<br />
Allgemein: Neuzeit 1800 bis 1871, Deutschland<br />
1871 bis 1945, Neuheiten aus aller Welt, Spezialgebiet<br />
Gold- und Silberankauf, Literatur, Medaillen<br />
Länder:<br />
Ägypten, Arabische Staaten, Baltikum, China,<br />
Commonwealth, Bundesrepublik Deutschland,<br />
D.D.R, Europa, Frankreich, Großbritannien, Italien,<br />
Kanada, Mexiko, Niederlande, Österreich,<br />
Polen, Russland, Schweiz, Skandinavien, Slowakei,<br />
Thailand, Tschechien, Türkei, U.S.A., Ukraine<br />
Klaus Bartel, Münzhandlung<br />
Bremer Straße 99<br />
49086 Osnabrück<br />
Telefon +49 541 73097<br />
Telefax +49 541 708019<br />
DEUTSCHLAND<br />
Internet http://muenze.de.dd13104.kasserver.com/<br />
Fachgebiet<br />
Allgemein: Deutschland 1871 bis 1945<br />
Länder:<br />
D.D.R., Bundesrepublik Deutschland, Europa,<br />
Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich<br />
Münzhandlung Hendrik Eichler<br />
Südstraße 25<br />
09125 Chemnitz<br />
Telefon +49 371 5604238<br />
Telefax +49 371 5604239<br />
Email info@muenzladen.de<br />
Internet http://muenzladen.de<br />
Bemerkung: Nur Auslieferungslager, kein Ladengeschäft,<br />
bitte vereinbaren Sie für Besuche einen<br />
Termin, Vielen Dank!<br />
kostenlose Bestellhotline: 0800 - 100 95 04<br />
Telefonzeiten: Werktags 9:00 - 18:00 Uhr<br />
Fachgebiet Allgemein: Münzen allgemein Neuzeit<br />
1800 – 1871, Neuheiten aus aller Welt, Literatur,<br />
Zubehör, Spezialgebiet Kleinmünzen, Römisch-<br />
Deutsches Reich<br />
Länder :Deutschland 1871 bis 1945, Deutschland,<br />
Europa, U.S.A.<br />
SCHWEIZ<br />
HMK GmbH<br />
Waldaschaff (D), ZNL Kreuzlingen<br />
Leubernstrasse 6<br />
8280 Kreuzlingen<br />
Telefon +41 840 - 204 060<br />
Telefax +41 840 - 204 080<br />
email info_ch@muenzkontor.ch<br />
Internet http://www.muenzkontor.ch/<br />
Fachgebiet<br />
Allgemein:Literatur, Medaillen, Banknoten, Zubehör,<br />
Farbmünzen, Fußball, gefährdete Tiere, Geschichte<br />
der Seefahrt, Kleinmünzen, Olympische<br />
Spiele<br />
Länder: Arabische Staaten, Baltikum, China, Commonwealth,<br />
Deutschland, Frankreich, Italien, Mexiko,<br />
Niederlande, Österreich, Polen, Russland,<br />
Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Thailand,<br />
Tschechien, Türkei, U.S.A., Ukraine, Ungarn<br />
46<br />
| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12
Im nächsten Heft<br />
SWI<strong>SS</strong>MINT<br />
Serie<br />
Europäische Prägestätten<br />
<strong>Die</strong> Swissmint (früher: Eidgenössische<br />
Münzstätte) in Bern ist die offizielle<br />
Münzprägestätte der Schweiz. Sie ist<br />
der Eidgenössischen Finanzverwaltung<br />
unterstellt, ihre Hauptaufgabe ist das<br />
Prägen der Umlaufmünzen für den<br />
täglichen Zahlungsverkehr. Daneben<br />
produziert sie Sondermünzen,<br />
Gedenkmünzen und Medaillen.<br />
Münzen sammeln ob jung oder alt ?<br />
Das Sammeln von Münzen wird sowohl als Hobby<br />
als auch aus wissenschaftlichem Interesse<br />
betrieben. <strong>Die</strong> wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />
Münzen heißt Numismatik. Gesammelt werden<br />
sowohl Kursmünzen einer Währung als auch<br />
spezielle Sammlermünzen.<br />
Ein sehr populäres Sammelgebiet ist der Euro.<br />
Durch die Einführung der europäischen Einheitswährung<br />
hat das Münzensammeln zahlreiche neue<br />
Anhänger gefunden.<br />
Münzserie<br />
farbige Silber-Niob-Münzen<br />
Niob wurde 1801 durch Charles Hatchett<br />
entdeckt. Er fand es in Columbit-Erz (Erstfund<br />
in einem Flussbett in Kolumbien), das um<br />
1700 von John Winthrop nach England<br />
verschickt worden war. Hatchett gab dem<br />
Element die Bezeichnung Columbium.<br />
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts ging man<br />
davon aus, dass es sich bei Columbium und<br />
dem 1802 entdeckten Tantal um dasselbe<br />
Element handelt, da sie in Mineralen fast<br />
immer zusammen auftreten (Paragenese).<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
47