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Die MünzenZeitung SS Republic (Vorschau)

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<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12<br />

02/12<br />

muenzenzeitung.de | muenzenzeitung.ch | muenzenzeitung.at | muenzenzeitung.lu<br />

Februar 2012<br />

_____________________<br />

DE 3,50 EUR<br />

AT 4,00 EUR<br />

LU 4,20 EUR<br />

CH 6,50 SFR<br />

I<strong>SS</strong>N 2049 - 1387<br />

Münzen Spezial<br />

World Money<br />

Fair 2012 Berlin<br />

Auktion-Historische<br />

Schätze<br />

Muscheln statt<br />

Münzen<br />

„<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>“<br />

Schaufelraddampfer<br />

der Fund<br />

eines rund<br />

140 Jahre<br />

alten Schatzschiffes


Auktionen 204 – 209 in Osnabrück,<br />

12. – 16. März 2012<br />

Münzen- und Goldhandel<br />

Auktionshaus für Münzen und Medaillen<br />

Katalog 204: Münzen aus der Welt der<br />

Antike (1.113 Lose)<br />

Katalog 205: 1.000 Jahre europäische<br />

Münzgeschichte – Glanz und Faszination<br />

des Mittelalters (1.300 Lose)<br />

Katalog 206: Münzen und Medaillen der<br />

Neuzeit (3.000 Lose)<br />

Katalog 207: Goldprägungen (1.070 Lose)<br />

Katalog 208: Schweden und seine Besitzungen<br />

– <strong>Die</strong> Sammlung Julius Hagander<br />

Teil III (230 Lose)<br />

Stadt Riga<br />

Unter Schweden. Karl X. Gustav, 1654 – 1660. Goldene Schaumünze zu 100 Dukaten o. J. (1655).<br />

Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich – Stempelglanz.<br />

Katalog 209: Russische Münzen und<br />

Medaillen • Deutsche Münzen ab 1871<br />

(1.000 Lose)<br />

Karolinger<br />

Karl der Große, 768 – 814. Denar. Von allergrößter<br />

Seltenheit. Fast vorzüglich.<br />

Römische Kaiserzeit<br />

Postumus, 260 – 268. Aureus, 266, Colonia.<br />

Von großer Seltenheit. Vorzüglich.<br />

Sie möchten Ihre persönlichen<br />

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Telefon: +49 (0)541 96 20 20<br />

Gebührenfrei: 0800 58 36 537<br />

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E-Mail: service@kuenker.de<br />

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Königreich Polen<br />

Sigismund III., 1587 – 1632. Portugalöser zu 10 Dukaten, 1622. Von großer Seltenheit. Attraktives,<br />

sehr schönes Exemplar.<br />

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uns bereits ihr Vertrauen. Wir garantieren<br />

Ihnen die fachgerechte Bearbeitung Ihrer<br />

Münzen und Medaillen nach neuestem wissenschaftlichem<br />

Standard. Wir können zudem<br />

auf die Erfahrung aus inzwischen über<br />

200 Auktionen zurückblicken. Viermal jährlich<br />

fi nden unsere Auktionen statt, an denen<br />

regelmäßig mehrere tausend Bieter teilnehmen.<br />

Römisch-deutsches Reich<br />

Erzherzog Leopold V., 1619 – 1632. Dreifache Reichstalerklippe o. J. (1626), Hall. Von großer Seltenheit.<br />

Vorzügliches Exemplar mit feiner Patina.<br />

Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 23 · 49076 Osnabrück<br />

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Zürich · Znojmo · Moskau


Editorial<br />

<strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> auf dem deutschsprachigen Markt<br />

Bereits bei der ersten Ausgabe war eine<br />

Nachbestellung von Seitens des Grossisten<br />

notwendig (Remission lag unter 15 % ).<br />

In der Schweiz sind wir die Nummer 2 des<br />

erhältlichen Münzmagazins am Kiosk.<br />

<strong>Die</strong>ses zeigt uns, das wir weiter machen sollen...<br />

Ab der nächsten Ausgabe werden wir eine<br />

neue Berichtsserie über EUROPÄISCHE<br />

PRÄGEANSTALTEN beginnen.<br />

In diesen Berichten werden wir Ihnen viele<br />

Hintergründe in Wort und Bild darlegen, die<br />

eine Prägeanstalt leisten muss, damit Sie als<br />

Sammler eine perfekte Münze erhalten.<br />

Auch ab dieser Ausgabe erhalten Sammler und<br />

Münzfreunde die Möglichkeit, ihre Publikation in<br />

unserer Fachzeitschrift zu veröffentlichen.<br />

So garantieren wir, dass die <strong>MünzenZeitung</strong><br />

lebendig und sammlerorientiert bleibt.<br />

Sollten sie auch einen Beitrag haben, den Sie<br />

gerne in <strong>Die</strong> <strong>MünzenZeitung</strong> veröffentlichen<br />

wollen, so wenden Sie sich an unsere Redaktion.<br />

Viel Spass auf der World Money Fair 2012,<br />

das Münzen-Event des Jahres in Berlin<br />

Ihr Chefredakteur<br />

Ralf Enders<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

3


Impressum<br />

6<br />

<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> - der Fund<br />

eines rund 140 Jahre<br />

alten Schatzschiffes<br />

12<br />

Gedenkprägungen<br />

zur Olympia-<br />

Bewerbung<br />

Münchens 2018<br />

16<br />

Muscheln<br />

statt<br />

Münzen<br />

4<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Inhalt<br />

Titelthema<br />

26 Antike<br />

6 <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

Kunstobjekte<br />

Messe & Börse<br />

10 World Money Fair 2012<br />

Gedenkprägungen<br />

12 Olympia-Bewerbung<br />

Münchens 2018<br />

14 Münzen Neuheiten<br />

Münzen Spezial<br />

16 Muscheln statt Münzen<br />

19 Termine<br />

38<br />

Silbermünze<br />

die Jungfraubahn<br />

20 Zubehör<br />

Einsteiger Spezial<br />

22 Spionagemünzen<br />

Vorberichte-Historische<br />

Schätze<br />

24 Präkolumbische Kunst<br />

26 Antike Kunstobjekte<br />

29 Römische Münzen<br />

32 Münzen und Medaille<br />

Gedenkmünzen<br />

35 Combats des Reines<br />

38 <strong>Die</strong> Jungfraubahn<br />

40 UNESCO Welterbe<br />

42 Gerhard Hartmann<br />

42<br />

Gedenkmünzen<br />

Gerhard<br />

Hartmann<br />

Pressemeldung<br />

44 Neue Schweizer<br />

Sondermünzen<br />

46 Numisguide<br />

47 <strong>Vorschau</strong><br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

5


Titelthema<br />

<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> - der Fund<br />

eines rund 140 Jahre<br />

alten Schatzschiffes<br />

dem kommerziellen amerikanischen<br />

Meeresforschungsunternehmen<br />

Odyssey Marine Exploration, das<br />

Wrack ausfindig zu machen und sich<br />

die Rechte zur Untersuchung und Verwertung<br />

des Fundes zu sichern.<br />

Mit der Odyssey Explorer auf der<br />

Suche nach der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

Vorangegangen waren dieser Entdeckung<br />

zunächst aufwendige Rechervon<br />

Wolfgang Schwerdt<br />

2003 wurde der 1865 mit einem<br />

gewaltigen Münzschatz untergegangene<br />

Schaufelraddampfer <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

entdeckt und die Fundstelle<br />

archäologisch dokumentiert.<br />

Als der amerikanische Schaufelraddampfer<br />

<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> 1865 auf dem<br />

Weg von New York nach New Orleans<br />

in einem Hurrikan versank, da nahm<br />

er auch einen Schatz von rund 51.000<br />

Gold- und Silbermünzen aus dem<br />

Malerei der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

von John Batchelor<br />

amerikanischen Bürgerkrieg mit auf<br />

den Meeresboden. Kein Wunder, dass<br />

viel Geld und Technik in die Suche<br />

nach dem legendären Schiff gesteckt<br />

wurde, von dem man aufgrund der<br />

Umstände nur in etwa wusste, wo es<br />

untergegangen war.<br />

Im Jahre 2003 schließlich gelang es<br />

6<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Titelthema<br />

chen in zeitgenössischen Quellen wie<br />

Zeitungsberichten, Briefen, Berichten<br />

der Überlebenden der Katastrophe<br />

oder Wetterberichte. Gerade die Berichte<br />

der Überlebenden trugen viel<br />

zur Eingrenzung des Untergangsortes<br />

bei. Aus deren Beobachtungen rekonstruierten<br />

die Odyssey-Wissenschaftler<br />

mit Unterstützung durch<br />

Computermodelle, Windgeschwindigkeiten,<br />

Meeresströmungen, Oberflächenbewegungen<br />

und vieles andere<br />

mehr, das Einfluss auf die Drift der <strong>SS</strong><br />

<strong>Republic</strong> nach Ausfall der Maschine<br />

sowie auf den Weg der Rettungsboote<br />

nach dem Untergang des Schiffes<br />

hatte.<br />

Rund 1000 Quadratmeilen hatte das<br />

Odyssey-Team seit 2002 auf seinem<br />

Forschungsschiff Odyssey Explorer<br />

mit modernem Side-Scan Sonar und<br />

Magnetometern abgesucht. Insgesamt<br />

24 mögliche Ziele wurden dabei erfasst<br />

und mit einem Tauchroboter genauer<br />

untersucht. Im Sommer 2003<br />

war es schließlich so weit. Man stieß<br />

auf ein vielversprechendes Ziel, das in<br />

Ausmaß und Struktur<br />

ziemlich genau dem entsprach,<br />

was man über die<br />

<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> wusste. Das<br />

Side-Scan-Sonar offenbarte<br />

den Forschern zwei leicht<br />

nach außen gekippte<br />

Schaufelräder, die Reste<br />

der Dampfmaschine und<br />

die beiden Kessel, die sich<br />

über den Meeresboden erhoben<br />

sowie den völlig zerlegten<br />

Holzrumpf.<br />

Ein archäologisch-kommerzielles<br />

Bergungskonzept<br />

Der Fundort, rund 150 Kilometer von<br />

der amerikanischen Küste entfernt<br />

und in mehr als 500 Metern Tiefe gelegen,<br />

erforderte zur Umsetzung des<br />

archäologisch-kommerziellen Bergungskonzeptes<br />

neue Ideen. Odyssey<br />

entschloss sich, die Arbeit unter Wasser<br />

ausschließlich von Tauchrobotern<br />

erledigen zu lassen, die von der zur<br />

Forschungsplattform umgebauten<br />

Odyssey Explorer gesteuert wurden –<br />

ein damals innovatives archäologisches<br />

Konzept. <strong>Die</strong> Ziele der Kampagne<br />

waren:<br />

a) den archäologischen Erhaltungszustand<br />

sowie Art und Struktur<br />

des Fundortes, des Schiffes und<br />

der Ladung einzuschätzen,<br />

b) neue Technologien und Techniken<br />

für die Untersuchung und Bergung<br />

eines Schiffswracks unter<br />

ausschließlichem Einsatz von ferngesteuerten<br />

Tauchrobotern zu entwickeln,<br />

c) verzerrungsfreie Photo-Mosaike<br />

des Fundortes herzustellen,<br />

d) die systematische Ausgrabung<br />

und Bergung einer repräsentativen<br />

Auswahl von Gegenständen<br />

der einzigartigen Fracht des Schiffes<br />

einschließlich einer größeren<br />

Sammlung von Münzen.<br />

<strong>Die</strong> Untersuchung der historisch nicht<br />

dokumentierten Ladung sollte zudem<br />

Aufschluss geben über den ökonomischen<br />

Hintergrund der letzten Reise<br />

in Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen<br />

Leben in New Orleans direkt<br />

nach Ende des amerikanischen<br />

Bürgerkrieges.<br />

Der Tauchroboter und die Artefakte<br />

der <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

Das zu untersuchende Kerngebiet des<br />

Schiffswracks umfasste knapp 2000<br />

Quadratmeter. Das gesamte Trümmerfeld<br />

hatte jedoch eine Ausdehnung<br />

von nahezu 57.000<br />

Quadratmetern. Und so überrascht es<br />

nicht, dass der Roboter mehr als 260<br />

Tauchgänge und rund 3.500 Stunden<br />

am Meeresboden zu absolvieren<br />

hatte. Dabei sammelte er nicht nur<br />

etwa 14.500 Artefakte ein, sondern<br />

schoss 16.000 digitale Standfotos und<br />

zeichnete mehr als 3.000 Videostunden<br />

auf. Über der Meeresoberfläche<br />

arbeiteten 40<br />

Menschen an Bildschirmen,<br />

Computern und in Labors,<br />

um die bereits auf dem Meeresboden<br />

vom Roboter sorgfältig<br />

in ihrer Position<br />

vermessenen und dokumentierten,<br />

in nummerierte<br />

Boxen verpackten Artefakte<br />

noch einmal per Hand zu<br />

dokumentieren und einer<br />

angemessenen Notkonservierung<br />

zuzuführen.<br />

Bis 2005 dauerte die Kampagne bei<br />

der die Besatzung der Forschungsplattform<br />

rund um die Uhr in 12-<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 7


Titelthema<br />

<strong>Die</strong> Schatzsuche hat sich für<br />

Odyssey Marine Exploration aus<br />

Florida bereits jetzt gelohnt, wenngleich<br />

erst etwa 25% der Goldmünzen<br />

geortet und aus der Tiefe<br />

heraufgeholt werden konnten.<br />

Bilder: ®<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> -<br />

Odyssey Marine Exploration<br />

Stunden-Schichten im „zwei Monate<br />

Arbeit, einen Monat frei- Rhythmus“<br />

eingesetzt wurde. Nach jeweils 21 bis<br />

28 Tagen musste die Odyssey Explorer<br />

zur Ergänzung von Treibstoff und<br />

Wasser wieder den Hafen anlaufen.<br />

Odyssey als Pioniere der<br />

„Tiefsee-Archäologie“<br />

Das erste Stück, das nach rund 140<br />

Jahren wieder das Licht der Welt<br />

erblickte, war die Schiffsglocke. <strong>Die</strong><br />

brachte auf überraschende Weise die<br />

letzte Bestätigung, dass es sich<br />

tatsächlich um das gesuchte Schiff<br />

handelte. Denn die Schiffsglocke der<br />

<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> trug noch den Namen <strong>SS</strong><br />

Tennessee, auf den das Schiff bei seinem<br />

Stapellauf getauft worden war.<br />

Viele Veränderungen und Anpassungen<br />

an die spezielle Aufgabe hatte der<br />

acht Tonnen schwere Tauchroboter<br />

mit dem Spitznamen Zeus erfahren.<br />

Immer neue Technik wurde installiert,<br />

sei es zur exakten Vermessung<br />

des Fundortes und der Lage der entnommenen<br />

Artefakte, sei es die besondere<br />

Ausstattung der Greifarme<br />

mit Weichgummipolstern, Saugnäpfen<br />

oder Sensoren zur Bergung besonders<br />

empfindlicher Teile. Für Odyssey Marine<br />

Exploration war die <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>,<br />

das Schiff mit der bewegten Vergangenheit,<br />

nicht nur durch den einträglichen<br />

Münzschatz ein Gewinn.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der Technologie und<br />

die Erfahrungen mit der „Tauchroboter-Archäologie“,<br />

die das Projekt mit<br />

sich brachte, zahlen sich nicht nur bei<br />

neuen Wracksuchen und Bergungskampagnen<br />

aus, sondern haben<br />

durchaus auch Standards in der Unterwasserarchäologie<br />

gesetzt.<br />

Mit den rund 15.000 geborgenen Artefakten<br />

der untergegangenen <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong><br />

haben die Leute von Odyssey<br />

zudem eine hochinteressante Zeitkapsel<br />

geöffnet, die uns einen Blick in die<br />

Alltagskultur des amerikanischen<br />

Handels in den 1860er Jahren.<br />

<strong>Die</strong> <strong>SS</strong> <strong>Republic</strong> war ein industrielles Wunder, erbaut auf dem Höhepunkt des Dampfmaschinenzeitalters in Fells<br />

Point, Baltimore in der John A. Robb Werft. Sie war ausgestattet mit einer vertikalen Walking-Beam-Dampfmaschine,<br />

twin return-Rauch-Kessel und andere Maschinen, die von Baltimore Charles Reeder und Sohn konstruiert wurde.<br />

8<br />

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Februar 2012<br />

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• 36,- € (Deutschland)<br />

• 41,- € (Österreich)<br />

• 43,- € (Luxemburg)<br />

• 66,50 CHF (Schweiz und Liechtenstein)<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12<br />

„<strong>SS</strong> <strong>Republic</strong>“<br />

02/12<br />

Münzen Spezial<br />

World Money<br />

Auktion-Historische<br />

Muscheln statt<br />

Fair 2012 Berlin<br />

Schätze<br />

Münzen<br />

Schaufelraddampfer<br />

I<strong>SS</strong>N 2049 - 1387<br />

Postkarte ausfüllen und absenden oder faxen an:<br />

+49 611 360 82 679<br />

der Fund<br />

eines rund<br />

140 Jahre<br />

alten Schatzschiffes<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 9


Messen & Börsen<br />

World Money Fair 2012<br />

Auf dem Weg nach<br />

Olympia<br />

Vom 3. bis zum 5. Februar 2012<br />

findet die 41. World Money Fair<br />

statt. Sie steht ganz im Zeichen<br />

von Olympia. Ehrengast ist die<br />

Royal Mint, die seit 4 Jahren numismatisch<br />

das größte Sportfest<br />

der Welt vorbereitet.<br />

Doch das ist nur eine von vielen<br />

Attraktionen...<br />

Ja, die World Money Fair ist wieder<br />

einmal ausgebucht. Und das war sie<br />

schon vor Wochen. Mehr als 300 Aussteller<br />

aus 45 Ländern haben ihr Kommen<br />

angemeldet. Und das sind nur<br />

diejenigen, die sich der Öffentlichkeit<br />

mit einem Stand präsentieren. Praktisch<br />

jeder, der mit Münzen zu tun hat,<br />

hat in seinem Kalender die World<br />

Money Fair berücksichtigt. Denn inzwischen<br />

wissen alle, daß man hier<br />

seine Geschäftspartner treffen kann.<br />

Münzproduzenten, Münzhändler,<br />

Münztechniker, Münzsammler, Münzverbände,<br />

Münzvereine... Kurz die<br />

ganze numismatische Großfamilie<br />

kommt auch 2012 wieder im Estrel<br />

Convention Center Berlin zusammen.<br />

Der große Publikumsmagnet<br />

Publikumsmagnet sind die riesigen<br />

Messehallen voll mit Münzen und Attraktionen,<br />

in denen sich der Münzhandel<br />

und die Münzstätten ihren<br />

Kunden präsentieren. Mehr als 300<br />

Aussteller, darunter mehr als 50 staatliche<br />

Münzstätten und Nationalbanken<br />

kommen dieses Jahr, um auf 8.000<br />

Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

ihre Ware zu präsentieren.<br />

Gastland ist Großbritannien, wo im<br />

Sommer 2012 die Olympiade in London<br />

stattfinden wird. Der prächtige<br />

Stand, der aus diesem Anlaß aufgebaut<br />

wird, dürfte ziemlich umlagert<br />

sein. Schließlich heckt man im United<br />

Kingdom schon jetzt etwas ganz Besonderes<br />

aus, um den Münzsammlern<br />

in Erinnerung zu bleiben.<br />

Doch auch die anderen Messeteilnehmer<br />

planen. <strong>Die</strong> Berliner Münzstätte<br />

präsentiert dieses Jahr die Möglichkeit,<br />

das eigene Foto ins Medaillenrund<br />

zu bringen. Der Berufsverband<br />

des deutschen Münzfachhandels<br />

dreht für Sie wieder am Glücksrad<br />

und offeriert unparteiische Beratung,<br />

was viele Besucher in den letzten Jahren<br />

zu schätzen lernten. <strong>Die</strong> südafrikanische<br />

Münzstätte bereitet eine<br />

Überraschung für die kleinen Sammler<br />

vor. Und überhaupt, viele Münzstätten<br />

sind am Tüfteln, womit sie sich<br />

2012 den deutschen Sammlern ins<br />

Gedächtnis einbrennen können.<br />

Bestimmt offerieren wieder einige<br />

Münzhändler, die neue 2-Euro-Bundesländer-Münze<br />

„Bayern / Neuschwanstein<br />

2012“ gegen gewöhnlich<br />

2-Euro einzutauschen.<br />

Und auch die Münzenpässe sind<br />

schon fertig. Für einen Unkostenbeitrag<br />

von 10 Euro können Nachwuchssammler<br />

jeden Alters sich 30<br />

Kleinmünzen von 30 internationalen<br />

Münzstätten holen.<br />

Planen Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme<br />

an der World Money Fair, und die<br />

bunte Welt der Numismatik steht<br />

Ihnen offen!<br />

10<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Messen & Börsen<br />

Ein numismatisches Highlight<br />

Am Donnerstag, dem 2. Februar 2011,<br />

hält die Firma Fritz Rudolf Künker<br />

ihre jährliche Berlin-Auktion ab. Es<br />

wird wie jedes Jahr ein ganz besonderer<br />

Katalog werden. Neue Rekordpreise<br />

scheinen schon fast zum<br />

Standard zu gehören. Vor allem, weil<br />

dieses Mal eine numismatische Premiere<br />

stattfindet. Zu den gesuchtesten<br />

Münzen der russischen Numismatik<br />

gehört der berühmte Familienrubel.<br />

Fünf Varianten wurden von der seltenen<br />

Prägung hergestellt. Noch nie<br />

wurden alle fünf Varianten gleichzeitig<br />

in einer Auktion angeboten. Das<br />

Haus Künker ist stolz darauf, dies zum<br />

ersten Mal in der Geschichte des<br />

Münzhandels tun zu können!<br />

<strong>Die</strong> Fachmesse<br />

Direkt neben der Publikumsmesse<br />

finden die Treffen und Tagungen des<br />

Fachpublikums statt. Hier beraten die<br />

Münzdirektoren aus der ganzen Welt<br />

über die aktuellen Fragen und Probleme,<br />

die mit unserem „Kleingeld“<br />

verbunden sind. Ihre Techniker treffen<br />

sich am Donnerstag anläßlich des<br />

Technikforums, um die neuesten Entwicklungen<br />

in der Münzproduktion<br />

zu diskutieren.<br />

Für die Öffentlichkeit zugänglich ist<br />

das Media Forum, an dem sich die<br />

Presse über die aktuellen Neuerscheinungen<br />

informiert.<br />

Ein Besuch des Media Forums gibt<br />

Ihnen einen guten Einblick, was 2012<br />

auf Sie als Sammler zukommen wird.<br />

Jede Menge spannender Neuheiten<br />

sind garantiert!<br />

<strong>Die</strong> World Money Fair ist ein wunderbarer<br />

Einstieg ins neue numismatische<br />

Jahr 2012! Versäumen Sie nicht,<br />

daran teilzuhaben!<br />

41. World Money Fair<br />

3.-5. Februar 2012<br />

Estrel Convention Berlin<br />

Sonnenallee 225<br />

12 057 Berlin<br />

Öffnungszeiten<br />

Fr. und Sa. 10-18<br />

So 10-16 Uhr.<br />

Eintritt<br />

Tageskarte 7 Euro;<br />

Dauerkarte 10 Euro.<br />

Im Preis enthalten ist eine<br />

Ausgabe des Messekatalogs<br />

(solange der Vorrat<br />

reicht).<br />

Weitere Informationen<br />

über die Auktion unter<br />

www.künker.de<br />

Aktueller Münzenpass<br />

Unkostenbeitrag 10 Euro.<br />

Auktion Künker: 2. Februar<br />

2012 (Vorbesichtigung am<br />

1. Februar 2012, ab 11.00)<br />

Media Forum: 3. Februar<br />

2012, 10.30-14.00 Uhr.<br />

Ausstellerliste und<br />

endgültiges Programm<br />

unter<br />

www.worldmoneyfair.de<br />

Bilder: ©World Money Fair Berlin GmbH<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 11


Gedenkprägungen<br />

Leider ist der Traum geplatzt<br />

Gedenkprägungen zur<br />

Olympia-Bewerbung<br />

Münchens 2018<br />

Attraktive Gedenkprägungen unterstützen<br />

die Bewerbung Münchens<br />

um die Ausrichtung der<br />

Olympischen und Paralympischen<br />

Winterspiele 2018. <strong>Die</strong> Entscheidung<br />

für eine der drei „Candidate Cities“<br />

fiel am 6. Juli 2011 auf der Vollversammlung<br />

des Internationalen<br />

Olympischen Komitees im südafrikanischen<br />

Durban.<br />

Schon im Juli 2007 gab Münchens<br />

langjähriger Oberbürgermeister<br />

Christian Ude bekannt, dass die Stadt<br />

sich gemeinsam mit Garmisch-Partenkirchen<br />

und dem Berchtesgadener<br />

Land als Ausrichter für die XXIII.<br />

Olympischen und XII. Paralympischen<br />

Winterspiele 2018 bewerben will.<br />

Seitdem liefen die Vorbereitungen auf<br />

Hochtouren, besonders nachdem<br />

München seit Juni 2010 offiziell als<br />

eine der drei Candidate Cities in der<br />

engsten Bewerberauswahl gestanden<br />

hatte - neben dem französischen Annecy<br />

und Pyeongchang in Südkorea.<br />

Zur Unterstützung der aussichtsreichen<br />

Bewerbung ist ein offizielles<br />

Programm mit attraktiven Gedenkprägungen<br />

erschienen, das von der<br />

Bewerbungsgesellschaft München<br />

2018 herausgegeben wurde. Gesellschafter<br />

waren der Deutsche Olympische<br />

Sportbund (DOSB), der Freistaat<br />

Bayern, die bayerische Landeshauptstadt<br />

München, der Markt Garmisch-<br />

Partenkirchen und der Landkreis<br />

Berchtesgadener Land. Folgerichtig<br />

wurden die Ausgaben auch im Bayerischen<br />

Hauptmünzamt geprägt, aus<br />

dem übrigens auch schon die Siegermedaillen<br />

der Olympischen Sommerspiele<br />

1972 in München stammten.<br />

<strong>Die</strong> Gedenkprägungen haben einen<br />

333er-Silbergehalt und wurden in der<br />

höchsten Sammlerqualität Polierte<br />

Platte geprägt. Passend zum Ausgabeanlass<br />

ist die Kollektion auf 2018<br />

komplette Sätze limitiert. Alle Prägungen<br />

tragen den Schriftzug „Bewerbung<br />

München 2018“ und das<br />

offizielle Emblem Münchens als Candidate<br />

City.<br />

<strong>Die</strong> detailfreudigen Motive sind sehr<br />

Bild: ©MDM<br />

gelungen und zeigen geplante Austragungsstätten<br />

wie das berühmte<br />

Münchner Olympiastadion vor der typischen<br />

Stadtkulisse, die von zahlreichen<br />

Wettbewerben bestens bekannte<br />

Große Olympiaschanze in Garmisch-<br />

Partenkirchen mit einem Springer<br />

12<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Gedenkprägungen<br />

hoch in der Luft oder die Bob- und<br />

Rodelbahn in Schönau am Königssee.<br />

Weiterhin wurden in der Serie auch<br />

herausragende deutsche Wintersportler<br />

geehrt, die nun als Sportbotschafter<br />

die Bewerbung unterstützen. So<br />

zum Beispiel die mehrfachen Olympiasieger<br />

Magdalena Neuner (Biathlon)<br />

und André Lange (Bob).<br />

Emotional ansprechend ist auch das<br />

Motiv mit der sehbehinderten Biathletin<br />

Verena Bentele, die bei den Paralympischen<br />

Spielen in Vancouver<br />

2010 fünf Mal Gold holte.<br />

Als Krönung der Serie zur deutschen<br />

Bewerbung ist soeben auch die einzige<br />

Goldprägung (585/1000) erschienen.<br />

Sie zeigt Katarina Witt, die<br />

über ihre offizielle Funktion als Kuratoriumsvorsitzende<br />

der Bewerbungsgesellschaft<br />

hinaus das „Gesicht von<br />

München 2018“ war. <strong>Die</strong> sympathische,<br />

ehemalige Ausnahmeathletin erklärt:<br />

„Zum ersten Mal in der<br />

olympischen Geschichte könnte eine<br />

Stadt nach den Sommerspielen auch<br />

die Winterspiele ausrichten.<br />

Aber viel mehr noch: Es würde uns<br />

die Chance geben, ein großartiges<br />

Winterfest mit allen Athleten, der<br />

Olympischen und Paralympischen Familie<br />

und mit den Zuschauern aus der<br />

ganzen Welt zu feiern.“<br />

Bezugsnachweis:<br />

Im örtlichen Münzhandel, bei ausgesuchten<br />

Banken mit numismatischer<br />

Abteilung oder über den spezialisierten<br />

Handel wie z. B. MDM Münzhandelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Deutsche Münze.<br />

h t t p : / / w w w . p r e s s e m i t t e i l u n g e n -<br />

online.de/index.php/gedenkpraegungen-zurolympia-bewerbung-muenchens-2018/<br />

Bild: ©MDM<br />

Sehr klares Wahlergebnis<br />

Es war 17.18 Uhr im Kongresszentrum<br />

von Durban, als IOC-Präsident<br />

Jacques Rogge das Votum<br />

von 95 wahlberechtigten Mitgliedern<br />

bekannt gab. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />

der Damen und Herren der Ringe<br />

war bereits im ersten Wahlgang<br />

der Ansicht, dass die Argumente<br />

des finanzstarken und ehrgeizigen<br />

Pyeongchang, das bei der<br />

Wahl für die Spiele 2010 (Vancouver)<br />

und 2014 (Sotschi) gescheitert<br />

war, diesmal überzeugend<br />

genug waren: Pyeongchang erhielt<br />

63 Stimmen, München 25,<br />

der dritte Kandidat, das französische<br />

Annecy, war von Beginn an<br />

nur Außenseiter gewesen und<br />

bekam lediglich 7 Stimmen.<br />

Ich gratuliere Pyeongchang und<br />

wünsche viel Erfolg bei der Ausrichtung<br />

der Olympischen und Paralympischen<br />

Winterspiele 2018“,<br />

sagte Münchens Oberbürgermeister<br />

Christian Ude: „Natürlich bin<br />

ich traurig, dass die Entscheidung<br />

nun nicht zu unseren Gunsten<br />

ausgefallen ist. Ich bin aber überzeugt,<br />

dass wir eine starke Bewerbung<br />

abgegeben haben. Es war<br />

eine tolle Teamleistung, für die ich<br />

mich bei allen, die unsere Bewerbung<br />

unterstützt haben, ganz<br />

herzlich bedanken möchte.“<br />

<strong>Die</strong> Münchner Olympia-Bewerbung wird beworben.<br />

Bild: ddp<br />

Merkur-online.de - 06.07.11<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

13


Münzen Neuheiten<br />

2 Euro Spanien<br />

„Kathedrale von<br />

Burgos“<br />

2 Euro Luxemburg<br />

„100. Todestag von<br />

Wilhelm IV.“<br />

Land:<br />

Spanien<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Prägeanstalt: Real Casa de la Moneda<br />

Nennwert: EUR 2,00<br />

Material:<br />

Kupfer-Nickel und Nickel-<br />

Messing/Nickel/Nickel-Messing<br />

dreilagig<br />

Gewicht:<br />

8,5 g<br />

Durchmesser: 25,75 x 1,95 mm<br />

Prägequaltität: prägefrisch - unc<br />

Auflage (max.): 8.000.00 Stück<br />

Ausgabedatum: Februar - März 2012<br />

Ausgabepreis: 2 Euro<br />

Spanien veröffentlich 2012 eine weitere 2-Euro-Gedenkmünze<br />

aus der Reihe “UNESCO Welterbe”. Sie trägt den<br />

Titel “Kathedrale von Burgos” und ist nach “Kathedrale von<br />

Córdoba” (2010) und “Löwenhof in Granada” (2011) die<br />

dritte Gedenkmünze der Serie. <strong>Die</strong> Ausgabe erfolgt ab dem<br />

1. März 2012.<br />

Land:<br />

Luxemburg<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Prägeanstalt: Stempelglanz<br />

Nennwert: EUR 2,00<br />

Material:<br />

Kupfer-Nickel und Nickel- Messing/<br />

Nickel/Nickel-Messing dreilagig<br />

Gewicht:<br />

8,5 g<br />

Prägequaltität: Bankfrisch - Unzirkuliert<br />

Auflage (max.): 700.000<br />

Ausgabedatum: Februar 2012<br />

Ausgabepreis: 2 Euro<br />

Auch Luxemburg wird im kommenden Jahr zwei verschiedene<br />

2-Euro-Gedenkmünzen ausgeben. Neben der Gemeinschaftsausgabe<br />

anlässlich des 10. Jahrestags der<br />

Einführung des Euro wird auch eine nationale 2-Euro-Gedenkmünze<br />

ausgegeben. <strong>Die</strong>se wird im Februar erscheinen<br />

und ist dem 100. Todestag Wilhelm IV. von Luxemburg<br />

gewidmet. Auf der Münze sind die Porträts von Großherzog<br />

Wilhelm IV. und dem amtierenden Großherzog Henri<br />

zu sehen. <strong>Die</strong> Münze wird, wie in den vergangenen Jahren,<br />

wieder in einer Stempelglanz-Münzkarte und den beiden<br />

Kursmünzensätzen in Stempelglanz und Polierter<br />

Platte enthalten sein.<br />

China<br />

"30 Jahre Panda"<br />

25 Euro Österreich „Bionik“<br />

Land:<br />

China<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Nennwert:<br />

1 Unze,<br />

1/2 Unze,<br />

1/4 Unze, 1/10 Unze, 1/20 Unze<br />

Material: Gold 99,9<br />

Ausgabepreis: Gold-Tagespreis<br />

Vor 30 Jahren, im Jahr 1982, präsentierte die Nationalbank<br />

der Volksrepublik China erstmals den Gold-Panda. Damit<br />

begann eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.<br />

Parallel zum Aufstieg Chinas zur Weltwirtschaftsmacht<br />

wuchs die Nachfrage nach der Goldmünze beständig an.<br />

Der Gold-Panda entwickelte sich neben dem südafrikanischen<br />

Krügerrand und dem kanadischen Maple Leaf zu<br />

einer der beliebtesten Anlagemünzen der Welt.<br />

Land:<br />

ÖSTERREICH<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Prägeanstalt: Österreichische Münze<br />

Nennwert: EUR 25,00<br />

Material:<br />

Silber-Niob<br />

Gewicht:<br />

9 Gramm<br />

Durchmesser: 34 mm<br />

Prägequaltität: handgehoben<br />

Auflage (max.): 65.000 Stück<br />

Ausgabedatum: 22. Februar 2012<br />

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die seit 2003 augegebenen<br />

farbigen Silber-Niob-Münzen der Münze Österreich. <strong>Die</strong>ses<br />

Jahr ist die Münze pinkfarben und widmet sich der<br />

“Bionik”, also den von der Natur inspierten technischen Lösungen<br />

(z. B. der bekannte “Lotus-Effekt” an dem Wasser und<br />

Schmutz abperlt). <strong>Die</strong> Münze erscheint bereits am 22. Februar<br />

2012. <strong>Die</strong> Auflage begträgt 65.000 handgehobene Exemplare.Euro<br />

Silbermünzen übersprang und die Ausgabe dieser<br />

Münzen zum Nennwert für 2011 gestoppt werden mussten.<br />

14<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Münzen Neuheiten<br />

10 Euro Deutschland<br />

„300. Geburtstag<br />

Friedrich II."<br />

1 Dollar Australien<br />

Koala<br />

1 Unze Feinsilber<br />

Land:<br />

Deutschland<br />

Ausgabejahr: 2012<br />

Prägeanstalt: A,D,F,G<br />

Nennwert: EUR 10,00<br />

Material:<br />

CuNi25<br />

Gewicht:<br />

16 Gramm<br />

Durchmesser: 32,5 mm<br />

Prägequaltität: Stempelglanz und Polierter Platte<br />

Auflage (max.): 1.8000.000 Ex. Stück | 200.000 Ex. (PP)<br />

Ausgabedatum: 9 Februar 2012<br />

Ausgabepreis: 10 Euro (St) | 200.000 Ex. (PP)<br />

<strong>Die</strong> Münze wird ab dem 9. Februar 2012 in den Verkehr gebracht.<br />

<strong>Die</strong> 10-Euro-Gedenkmünze in der Stempelglanzqualität<br />

besteht aus einer Kupfer-Nickel-Legierung (CuNi25), hat<br />

einen Durchmesser von 32,5 Millimetern und eine Masse von<br />

14 Gramm. <strong>Die</strong> Spiegelglanzmünze besteht aus einer Legierung<br />

von 625 Tausendteilen Silber und 375 Tausendteilen<br />

Kupfer, hat einen Durchmesser von 32,5 Millimetern und ein<br />

Gewicht von 16 Gramm. <strong>Die</strong> Spiegelglanzmünze ist durch den<br />

Prägeaufdruck „SILBER 625" gekennzeichnet. Das Gepräge<br />

auf beiden Seiten ist erhaben und wird von einem schützenden,<br />

glatten Randstab umgeben.<br />

Land:<br />

Australien<br />

Hersteller: Perth Mint<br />

Nennwert: AUD 1,00<br />

Feingewicht: 31,10 g<br />

Feingehalt: 999/1000<br />

Größe:<br />

40,40 mm<br />

Prägejahr: 2012<br />

Erhaltung: unzirkuliert<br />

Seit 2007 wird der australische Koala durch die Perth Mint geprägt.<br />

Auch diese Serie der australischen Perth Mint hat jedes<br />

Jahr ein wechselndes Koala Motiv.<br />

Auf der Vorderseite zeigt diese Münze jedes Jahr ein wunderschönes<br />

Koala Motiv und auf der Rückseite wie bei allen anderen<br />

Commonwelth Münzen Oberhaupt Queen Elizabeth II.<br />

Auch den Koala gibt es vielen verschiedenen größen 1/2<br />

Unze, 1 Unzen, 10 Unzen, 1 Kg.<br />

Libertad Mexico<br />

1 Unze Feinsilber<br />

1 Dollar Australien<br />

FAMOUS BATTLES - KAPYONG<br />

Land:<br />

Mexico<br />

Hersteller: Casa de Mondeda de Mecixo<br />

Feingewicht: 31,10 g<br />

Feingehalt: 999/1000<br />

Größe:<br />

40,00 mm<br />

Prägejahr : 2012<br />

Erhaltung : brilliant uncirculated<br />

Der mexikanische Silber Libertad wird seit 1982 mit einer<br />

Feinheit von 999/1000 von der mexikanischen Casa de<br />

Moneda geprägt. Aufgrund ihrer hohen Feinheit kann sie<br />

als erste Anlagemünze im Silberbereich bezeichnet werden.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Feinsilber Münzen ist<br />

auf dem Libertad kein Nennwert aufgeprägt, sondern an<br />

den täglichen Rohstoffpreis pro Unze gekoppelt, der dann<br />

in die Landeswährung umgerechnet wird. Der Libertad ist<br />

offizielles Zahlungsmittel in Mexiko.<br />

Land:<br />

Australien<br />

Ausgabejah: 2012<br />

Prägeanstalt: Perth Mint<br />

Nennwert: AUD 1,00<br />

Material: Silber 99,9 %<br />

Gewicht:<br />

31,135 Gramm<br />

Durchmesser: 40,60 mm<br />

Auflage:<br />

5.000 Stück<br />

Ausgabedatum: 2012<br />

Ausgabepreis: AUD 97,27<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

15


Münzen Spezial<br />

Muscheln statt Münzen<br />

Überlegungen zu alternativen Ökonomien<br />

Autor: Mario Schmidt<br />

Versteht man unter Münzen nicht<br />

jedes kreisrunde und geprägte<br />

Metallstück, welches innerhalb einer<br />

Wirtschaft ein oder mehrere der Geldfunktionen<br />

erfüllt, sondern lediglich<br />

gesetzlich oder gesellschaftlich anerkannte<br />

Zirkulationsmittel dieser<br />

Form, wird man zu dem Urteil kommen,<br />

dass es vor dem „Massachusetts<br />

Bay Mint Act“-Gesetz vom 27. Mai<br />

1652 innerhalb der neu-englischen<br />

und neu-niederländischen Kolonien<br />

kein einheitliches Münzsystem gab.<br />

Erst mit Prägung der allgemein als<br />

„New England coinage“ bekannten<br />

Münzen im Sommer und Herbst 1652,<br />

welche dann nach und nach durch die<br />

als „Willow Tree“, „Oak Tree“ und<br />

„Pine Tree“ bekannten Münzen ergänzt<br />

wurden, bildete sich so etwas<br />

wie ein unabhängiges, staatlich kontrolliertes<br />

Währungssystem heraus.<br />

Zuvor zirkulierte in den nicht mit dem<br />

Gold Südamerikas gesegneten nordamerikanischen<br />

Kolonien jedoch eine<br />

andere Währung: Wampum, circa 0,7<br />

cm lange und 0,4 cm breite, zylindrische<br />

und gelöcherte Perlen, die sowohl<br />

in weißer als auch dunkelvioletter<br />

Farbe im Umlauf waren.<br />

<strong>Die</strong> violetten Perlen, welche konstant<br />

den doppelten Wert der weißen besaßen,<br />

wurden vor allem aus den Muscheln<br />

Quahog – der bezeichnende lateinische<br />

Name ist venus mercenaria<br />

-, die weißen aus den Wellhornschnecken<br />

gewonnen. Nach einem aufwendigen<br />

Arbeitsverfahren - der Schwede<br />

Peter Lindström bemerkt 1654, dass<br />

an einem Tag durch eine Person etwa<br />

zweiundvierzig Perlen produziert<br />

werden konnten - wurden die einzelnen<br />

Perlen auf Schnüre von verschiedener<br />

Länge gezogen, mit denen<br />

europäische Siedler dann ihr tägliches<br />

Brot und Bier bezahlten sowie im<br />

Handel mit der Irokesen- und Wabenaki-Konferenz<br />

wertvolle Biberfelle<br />

erwarben. Dass es wiederholt Versu-<br />

16<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Münzen Spezial<br />

che gab, sowohl die Qualität der Währung<br />

als auch ihre Quantität zu beeinflussen,<br />

zeigen verschiedenste<br />

Gesetze, die ebenso wie das Athener<br />

Münzgesetz von 375/374 v.Chr. oder<br />

die Esslinger Reichsmünzordnung<br />

von 1524 die Verschränkung eines<br />

einheitlichen Währungssystems und<br />

stabiler, politischer Macht anerkannten.<br />

So lesen wir in einem Gesetz des General<br />

Courts in Hartford vom 14. März<br />

1648 exemplarisch : „Es wurde ferner<br />

[…] durch diesen Court beschlossen,<br />

dass kein Wampum, weiß oder<br />

schwarz, als Zahlungsmittel benutzt<br />

werden darf, welches nicht auf Schnüre<br />

bestimmter Länge gezogen ist. Ferner<br />

zeigt sich daran, dass wir sie im Gegenteil<br />

häufig auch in Gesellschaften<br />

beobachten, in denen starke politische<br />

Hierarchien existieren. So finden<br />

sich im chinesischen Schriftsystem<br />

noch heute Residuen der Bedeutung<br />

von Kaurimuscheln im historischen<br />

China. Das Schriftzeichen für Kaurimuschel<br />

貝 findet sich wieder in Wörter<br />

wie 費 (Kosten), 財 (Finanz-) oder<br />

購 (kaufen). Auch in verschiedenen<br />

der stark stratifizierten afrikanischen<br />

Königreiche wie z.B. Dahomey findet<br />

sich im 17. Jahrhundert die Einbindung<br />

von Kaurimuscheln in die Wirtschaft.<br />

Gerade für Numismatiker scheint<br />

dabei folgendes von besonderem In-<br />

Bild: © 1999 - 2012 Collectors Universe<br />

sollte es nicht miteinander vermischt<br />

werden wie bisher üblich.“<br />

Dass die Zirkulation von Muscheln<br />

nicht lediglich als ein randständiges<br />

Phänomen in „primitiven“ oder wirtschaftlich<br />

wenig ausdifferenzierten<br />

Kulturen betrachtet werden kann,<br />

teresse: In den meisten der besprochenen<br />

Fälle existiert neben der<br />

Muschel, welche trotz des bei Wampum<br />

relativ hohen Arbeitsaufwand<br />

häufig Entwertungsschüben ausgesetzt<br />

ist, eine komplementäre Währung.<br />

In Nordamerika wurden für<br />

größere Beträge sowie zur Bezahlung<br />

von den weit verbreiteten Krediten<br />

vorrangig Biberpelzen verwendet, in<br />

Dahomey handelte man mit Gold. Ein<br />

ähnliches duales Muster findet sich in<br />

der Renaissancezeit. Der Ökonom<br />

Luca Fantacci spricht von „schwarzem“<br />

und „weißem“ Geld. Erstere sind<br />

in Form von Silber und Kupfermünzen<br />

einer ständigen Entwertung ausgesetzt,<br />

letztere zeichnen sich in Form<br />

von Goldmünzen durch einen stabilen<br />

Edelmetallgehalt aus. Ein derartiges<br />

„doppeltes“ Währungssystem ermöglicht<br />

innerhalb eines regional beschränkten<br />

Wirtschaftsraumes (sei es<br />

das Gebiet der Neu-Niederlande mit<br />

wenigen tausend Einwohnern oder<br />

ein Markt in Dahomey) geldpolitische<br />

Maßnahmen bezüglich des „schwarzen“<br />

Geldes zu ergreifen (z.B. Münzentwertung<br />

oder Veränderung der<br />

Quantität) ohne überregionalen Handelsabkommen<br />

oder Verpflichtungen,<br />

welche vor allem mit „weißem“ Geld<br />

vollzogen werden, zu gefährden. Dass<br />

das duale System der nordamerikanischen<br />

Kolonien nicht ebenso wie in<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

17


Münzen Spezial<br />

Wahrscheinlich Irokesen<br />

(Handenosaunee) Künstler<br />

Wampumgürtel<br />

Muscheln und Leder<br />

18. Jahrhundert<br />

Peabody Essex Museum.<br />

Wampum ist die Bezeichnung<br />

für Perlen aus<br />

Meeresschnecken und<br />

Muscheln, wie sie von den<br />

Indianern östlich der Rocky<br />

Mountains bis hinauf nach<br />

Saskatchewan allgemein als<br />

Tauschmittel benutzt wurden.<br />

der Renaissancezeit für nachhaltige<br />

wirtschaftliche Entwicklung sorgte,<br />

liegt an der Verknüpfung zwischen<br />

beiden Währungen: Wampumperlen<br />

waren eines der zentralen Tauschgüter<br />

zum Erwerb der Biberfelle. Entwertungsprozesse<br />

sorgten demnach<br />

nicht für eine reibungslosere Zirkulation<br />

innerhalb des Währungsraumes,<br />

sondern verschwanden aus ihm. <strong>Die</strong>s<br />

erklärt die zu beobachtende, sich in<br />

Zyklen vollziehende Über- oder Unterversorgung<br />

mit Wampum.<br />

Ob solche historischen Beispiele dabei<br />

helfen könnten, ökonomische Probleme<br />

unserer Zeit zu lösen, kann an<br />

dieser Stelle nicht weiter erörtert<br />

werden, jedoch stellen sie alternative<br />

Lösungen ein und desselben Problems<br />

dar: Wie eine Gesellschaft die<br />

Stabilität des Wertes einer Währung<br />

sicherstellen kann ohne dabei die für<br />

die Zirkulation notwendige Flexibilität<br />

zu gefährden.<br />

elf Gehäuse der Ringkaurischnecke und Euro-<br />

Cent-Münzen. Solche Schnecken dienten als<br />

Kaurigeld, hauptsächlich als Kleingeld<br />

Quelle: Wikipedia.de<br />

Autor: Mario Schmidt<br />

Mario Schmidt, M.A. 2010<br />

(Frankfurt am Main), geb. 1986<br />

– Umfangreise Feldforschungen<br />

in Kenia und Archiv- und Museumsstudien<br />

in den USA und Kanada.<br />

Thematische<br />

Forschungsschwerpunkte sind<br />

Ethnologie des Geldes, Monetarisierungsprozesse,<br />

kulinarische<br />

und linguistische Ethnologie.<br />

Im Rahmen des Graduiertenkollegs<br />

„Wert und Äquivalent“ erfolgt<br />

gegenwärtig eine<br />

Auseinandersetzung mit Wampum<br />

bei den nordamerikanischen<br />

Küstenalgonkin.<br />

18<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Termine<br />

Termine 2012<br />

Münzauktionen<br />

Februar<br />

02.02.2012<br />

KÜNKER Nr.201-203<br />

World Money Fair 2012<br />

Estrel Hotel Berlin,<br />

Sonnenallee 225, 12057<br />

Berlin, Saal C<br />

AUKTIONS-TELEFON<br />

+49 30 68 31 25 390<br />

AUKTIONS-FAX<br />

+49 30 68 31 25 311<br />

06.02.2012- 07.02.2012<br />

GERHARD HIRSCH Nr.277& 278<br />

Präkolumbianische Kunst/ Antike Kunstobjekte<br />

Promenadeplatz 10/II - D-80333 München<br />

Telefon +49 89 - 29 21 50<br />

Telefax +49 89 - 22 83 67 5<br />

coinhirsch@t-online.de<br />

08.02.2012- 11.02.2012<br />

GERHARD HIRSCH Nr.279& 280<br />

Münzen und Medaillen<br />

Promenadeplatz 10/II - D-80333 München<br />

Telefon +49 89 - 29 21 50<br />

Telefax +49 89 - 22 83 67 5<br />

coinhirsch@t-online.de<br />

24.02.2012- 25.02.2012<br />

TeutoburgerMünsauktion u. Handel, 62. Auktion<br />

Münzen / Medallien / Banknoten<br />

D-33820 Borgholzhausen<br />

Brinkstr. 9<br />

Tel. +49 5425 / 930050<br />

Fax +49 5425 / 930051<br />

25.02.2012<br />

Auktion Münzen / Medallien<br />

Warszawskie Centrum Numizniatyczrse, 49.<br />

Hoza 43/49<br />

PL 00-681 Warschau (Warazawa)<br />

Tel. +48 22 / 625 6797<br />

Fax +48 22 / 625 6947<br />

Münzbörsen<br />

Februar<br />

03.02.2012- 05.02.2012<br />

World Money Fair in Berlin<br />

04.02.2012<br />

Börse der Grafschafter Münzfreunde Moers e.V.<br />

Eurotec-center, Eurotec-ring 15<br />

47447 Moers<br />

Kontakt: Ulrich Heßeler<br />

Tel: +49 1577 / 1277604<br />

12.02.2012<br />

Münzbörse "Petermännchen" der Trierer Münzfreunde<br />

e.V.<br />

Saar-Mosel-Halle (Schulzentrum), Trier/Konz<br />

Organisation: Kontakt: D.C.- Fr. Zschucke<br />

Kyotostraße 21, 50570 Köln<br />

Tel.: +49 221 / 12 23 79<br />

12.02.2012<br />

75. Westfälische Münz- & Sammlerbörse<br />

Messezentrum, Westfalenhalle 2<br />

Kontakt: Westfalenhallen Dortmund GmbH<br />

Tel.: +49 231 / 12 04 52 1<br />

26.02.2012<br />

36. Münzbörse Pavilllon Josephine, Orangerie,<br />

gegenüber Europa Rath,<br />

F- 67000 Strasbourg<br />

Eintritt: 3,00 Euro<br />

Kontakt: Jacky Barthel<br />

Tel.: +33 38 86 / 64 06 5<br />

26.02.2012<br />

Rottaler Großtauschtag<br />

Rottalhalle Matthias- Fink-Straße 02<br />

94094 Rottalmünster<br />

Eintritt: 1,00 Euro<br />

Kontakt: Hanspeter Zink<br />

Tel.: +49 160 / 90739392<br />

26.02.2012<br />

Gesellschaftshaus Sonneberg<br />

Charlottenstraße 05<br />

96515 Sonneberg<br />

Eintritt: frei<br />

Kontakt: Claus Meier<br />

Tel.: +49 3675 / 70 22 71<br />

26.02.2012<br />

Sammlerbörse der Ulmer Münzfreunde e.V.<br />

im Kornhaus<br />

Kornhausplatz 01 89073 Ulm<br />

Eintritt: 2,00Euro<br />

Kontakt: Achim Kollinger<br />

Tel.: +49 731 / 71 48 77<br />

26.02.2012<br />

Münz- & Sammlerbörse<br />

Stadthalle, Ringstraße,<br />

16909 Wittstock<br />

von: 09.00- 15.00Uhr<br />

Kontakt: Hr. Bernhardt<br />

Tel.: +49 3394 / 44 06 84<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

19


Zubehör<br />

Neuheiten von Leuchtturm<br />

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sowie „10 Jahre Euro-Bargeld“ in Kapseln (CAPS26).<br />

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allen* 21 europäischen 2-Euro-Gedenkmünzen der<br />

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Kapseln (CAPS26). Kassette in edler mahagonifarbener<br />

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| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


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<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

21


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Spionagemünzen: Gefahr oder Spielerei<br />

Viel Lärm um nichts<br />

«Es klingt wie eine Geschichte aus<br />

Hollywood: In US-Rüstungsfirmen<br />

tauchen kanadische Münzen auf, in<br />

denen elektronische Sender versteckt<br />

sind. Experten glauben jedoch<br />

nicht, dass Kanada hinter der<br />

Aktion steckt.»<br />

So begann ein Bericht über<br />

angebliche Spionagemünzen, der<br />

Anfang 2007 in der Online-Ausgabe<br />

des renommierten „Spiegel“ magazins<br />

erschien. Tatsächlich sorgte eine<br />

Warnmeldung des amerikanischen<br />

Verteidigungsministeriums damals<br />

für großes Aufsehen.<br />

Hinter der leuchtend roten Mohnblüte<br />

der kanadischen 25-Cents-Münze<br />

(Poppy- Quarter) wurde ein mittels<br />

Nanotechnologie versteckter Minisender<br />

vermutet. Experten zweifelten allerdings<br />

an der Effizienz eines so<br />

kleinen Übermittlers. Im Juli<br />

2007 kam dann die Entwarnung.<br />

<strong>Die</strong> vermeintliche Nanotechnologie<br />

war ein<br />

gewöhnlicher Schutzlack,<br />

der die Haltbarkeit des<br />

roten Farbaufdrucks verbessern<br />

sollte.<br />

Sind also Spionagemünzen<br />

reine Phantasieprodukte?<br />

<strong>Die</strong> CIA hat eingeräumt, dass<br />

sie gelegentlich hohle amerikanische<br />

Münzen verwendet<br />

habe, um Geheimbotschaften oder<br />

Filmmaterial zu verstecken. Grundsätzlich<br />

seien Münzen aber ein wenig<br />

taugliches Spionagemittel, da die Gefahr<br />

bestehe, dass sie irrtümlich ausgegeben<br />

würden.<br />

In Shops für Möchtegern-Agenten<br />

sind Spionagemünzen dagegen durch<br />

aus ein Thema. <strong>Die</strong> Sammlung der<br />

Swissmint enthält ebenfalls präparierte<br />

Münzen, die geeignet sind, geheime<br />

Botschaften zu verstecken.<br />

Handelt es sich bei diesen in der Zirkulation<br />

aufgetauchten und von der<br />

Polizei sichergestellten Geldstücken<br />

nun um Gadgets für Amateure oder<br />

um eigentliche Spionagemünzen?<br />

Links unter der kanadische<br />

«Poppy-Quarter»<br />

mit dem vermeintlichen<br />

Sender (Mohnblume),<br />

der 2004 in Erinnerung<br />

an die 117 000 im Krieg<br />

gefallenen kanadischen<br />

Soldaten geprägt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Kennedymünze<br />

oben rechts mit der<br />

Speicherkarte ist ein<br />

Gadget für Amateurspione<br />

aus einem einschlägigen<br />

Online-Shop, die übrigen<br />

Stücke sind sichergestellte<br />

Spionage- bzw.<br />

Pseudospionagemünzen.<br />

22<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


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Vorberichte-Historische Schätze<br />

06.<br />

Februar<br />

2012<br />

<strong>Die</strong> Auktionswoche bei Gerhard<br />

Hirsch Nachf. beginnt mit einer<br />

hochinteressanten Sammlung präkolumbischer<br />

Kunst, die ihren Schwerpunkt<br />

in den Kulturen des Alten Perus<br />

hat. <strong>Die</strong> qualitätvollen Objekte stammen<br />

aus dem Besitz des norddeutschen<br />

Mediziners Dr. Ernst J. Fischer,<br />

der sich seit mehr als 50 Jahren mit<br />

der frühen Menschheitsgeschichte<br />

und der Entwicklung der Hochkulturen<br />

beschäftigt. Auf einer Vielzahl von<br />

Reisen nach Mittel- und Südamerika<br />

lernte er gemeinsam mit seiner Frau<br />

die noch wenig erforschten Stätten<br />

der frühen Zivilisationen kennen und<br />

begann Objekte aus der Region zu<br />

sammeln. Dabei war es ihm ein Anliegen<br />

Darstellungen zusammenzuführen,<br />

die das Leben, die religiösen<br />

Vorstellungen, aber auch das Leiden<br />

und den Tod abbilden. Als Arzt interessierte<br />

er sich besonders für Krankheitsdarstellungen<br />

und machte in<br />

verschiedenen Vorträgen immer wieder<br />

auf das bisher unterschätzte medizinische<br />

Wissen der Ureinwohner<br />

Südamerikas aufmerksam.<br />

<strong>Die</strong> Sammlung wurde erstmals im<br />

Jahr 1992 in Kevelaer dem interessierten<br />

Publikum präsentiert und in<br />

GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />

VORBERICHT<br />

AUKTION 277<br />

Präkolumbische Kunst – Sammlung Dr. Ernst J. Fischer<br />

den folgenden Jahren mit verschiedenen<br />

thematischen Schwerpunkten in<br />

Krefeld, Issum, Duisburg, Odense (Dänemark),<br />

Köln, Kerken und Wittlich<br />

ausgestellt – dies meist unter der<br />

Schirmherrschaft der peruanischen<br />

Botschaft. Bei den Eröffnungen waren<br />

auch Botschafter oder Kulturbeauftragte<br />

des Landes Peru persönlich anwesend.<br />

<strong>Die</strong> Auktion beginnt mit zwei Steinskupturen<br />

aus der Dominikanischen<br />

Republik mit Taxen von EUR 1.700.-<br />

und EUR 500.-. Es folgt eine interessante<br />

Partie von Objekten aus Kolumbien,<br />

Venezuela und Ecuador,<br />

darunter eine seltene weibliche Ton-<br />

Taino-Kultur. Ca. 1000-1500 n. Chr.<br />

Steinskulptur in Form eines hockenden<br />

Menschen, der mit seinen Händen den<br />

Kopf stützt. Bräunlich-grauer Stein. H.<br />

18,3 cm. Intakt.<br />

figur mit geometrischer Bemalung<br />

aus Tierradentro in Venezuela (ca.<br />

600 n. Chr.), die auf EUR 750.- geschätzt<br />

wird. Aus der Bahia Kultur in<br />

Ecuador (ca. 500 v. Chr. – 500 n. Chr.)<br />

stammen drei große sitzende Kaziken,<br />

darunter eine Hohlfigur mit gezackter<br />

Halskette und Kopfschmuck, die mit<br />

einer Taxe von EUR 1.750.- zu Auktion<br />

gelangt.<br />

Praekolumbische Kunst | Peru | Salinar<br />

Pfeifgefäß in Form eines affenartigen<br />

Wesens, das auf allen Vieren steht.<br />

<strong>Die</strong> rötliche Bemalung auf heller Engobe<br />

zeigt stilisierte Vogelmotive und<br />

eine Gesichtsmaske. Rötlicher Ton. H.<br />

16,5 cm. Leicht restauriert.<br />

Den Schwerpunkt der Auktion bilden<br />

mit ca. 270 Losen die Objekte aus<br />

Peru, diese stammen aus den verschiedenen<br />

Gegenden des Landes und<br />

zeigen einen wunderbaren Querschnitt<br />

aller Kulturen mit den unterschiedlichsten<br />

Darstellungen, so z. B.<br />

ein Kopfgefäß mit Jaguarmaske der<br />

Vicus-Kultur (ca. 100 v. Chr. – 300 n.<br />

24<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Vorberichte-Historische Schätze<br />

Moche I. Steigbügelgefäß mit der seltenen<br />

Darstellung einer Geburt. <strong>Die</strong> leicht<br />

erhöht sitzende Frau wird von zwei älteren<br />

Geburtshelferinnen unterstützt. Eine<br />

stützt den Rücken der Gebärenden, die<br />

andere empfängt den Kopf des Kindes.<br />

Rötlicher Ton mit rötlichbrauner Engobe<br />

und weißlicher Bemalung. H. 14,4 cm.<br />

Leicht restauriert, eine Ecke minimal bestoßen<br />

Chr.), das auf EUR 1.250.- geschätzt<br />

wird. Ein Pfeifgefäß in Form eines<br />

Affen (Salinar, ca. 200 v. Chr. – 200 n.<br />

Chr.) stammt ebenfalls von der nördlichen<br />

Küste und wird auf EUR 1.250.-<br />

taxiert.<br />

Unter den Objekte der Moche-Kultur<br />

ragen zwei seltene Darstellungen von<br />

Geburten hervor, so wird auf einem<br />

Steigbügelgefäß die Gebärende von<br />

zwei Helferinnen unterstützt<br />

(Moche I. Ca. 300 – 100 v. Chr., Taxe<br />

EUR 1.750.-).<br />

Ein erotisches Steigbügelgefäß<br />

(Moche III-IV, ca. 300- 450 n. Chr.)<br />

kommt mit einer Taxe von EUR<br />

1.500.- zum Ausruf.<br />

Das Titelstück dieser Auktion zeigt<br />

den Gott Aiapec mit Raubkatzenzügen<br />

zwischen einer thronähnlichen Klippenlandschaft<br />

mit Schnecken und<br />

zwei Schlangen, die seltene mythologische<br />

Szene (Moche III-IV, ca. 300 -<br />

450 n. Chr.) wird auf EUR 1.500.-<br />

geschätzt. Kulturhistorisch hochinteressant<br />

ist ein Steigbügelgefäß<br />

(Moche III-IV, ca. 300 - 450 n. Chr.) in<br />

Form einer Landschaft mit rötlicher<br />

Bemalung und einer Taxe von EUR<br />

1.500.-. <strong>Die</strong> menschlichen Figuren befinden<br />

sich in einer Höhle und sammeln<br />

Schnecken, aus denen<br />

vermutlich Farbe gewonnen werden<br />

konnte. Außergewöhnlich ist ebenfalls<br />

ein Steigbügelgefäß (Moche IV. ca. 400<br />

– 500 n. Chr.) mit der plastischen Darstellung<br />

des Gottes Aiapec im Duell<br />

mit einem Krabben-Dämon aus<br />

schwarz geschmauchtem Ton, das mit<br />

einer Taxe von EUR 1.750.- zum Ausruf<br />

gelangt. Ein Figurengefäß mit<br />

Steigbügelausguss (Moche IV-V. Ca,<br />

450 – 650 n. Chr.) zeigt einen sitzenden<br />

Schamanen mit einer Kopfbedeckung<br />

mit zwei ballonartigen<br />

Kreiselaufsätzen, dieses wird auf EUR<br />

1.000.- taxiert.<br />

Ein seltenes Doppelgefäß der Recuay-<br />

Kultur (ca. 900 - 1460 n. Chr.) stellt ein<br />

Menschenpaar mit einem Panflöten-<br />

Doppelgefäß mit Menschenpaar. <strong>Die</strong><br />

weibliche Figur mit Kopfbedeckung<br />

fasst einen männlichen, nach rechts gedrehten<br />

Krieger. <strong>Die</strong>ser hält in seiner<br />

Rechten eine Keule, in der linken Hand<br />

eine Panflöte. Rötlicher Ton mit rötlicher<br />

und cremefarbener Bemalung. H. 26,8<br />

cm. Leicht bestoßen.<br />

spieler dar und wird auf EUR 1.250.-<br />

geschätzt. Ein großes Gefäß in Form<br />

eines Kriegers mit Speeschleuder und<br />

Speeren stammt aus der frühen<br />

Nazca-Kultur (ca. 100 v. Chr. – 200 n.<br />

Chr.) und gelangt mit einer Taxe von<br />

EUR 2.000.- zur Auktion. Aus derselben<br />

Zeit kommt ein kugelförmiges<br />

Früh-Nazca. Großes Gefäß in Form<br />

eines Kriegers mit Speerschleuder in<br />

der linken und Speeren in der rechten<br />

Hand. Er trägt ein Hemd, ein Haarnetz,<br />

großen Halsschmuck sowie Gesichtsbemalung.<br />

Rötlicher Ton mit polychromer<br />

Bemalung. H. 29 cm. Ausguss der Rückseite<br />

restauriert, sonst intakt.<br />

Gefäß mit der Darstellung eines Fischers<br />

mit reichem Fang, das auf EUR<br />

2.000.- geschätzt wird.<br />

Es folgt eine kleine Partie von Objekten<br />

aus Bolivien, Ketten und Musikinstrumente.<br />

Den Abschluss der<br />

Auktion bildet eine ca. 30 Losnummern<br />

umfassende Partie von Textilien,<br />

die durch ihre Farbigkeit und Bildsprache<br />

beeindrucken.<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 25


Vorberichte-Historische Schätze<br />

07.<br />

Februar<br />

2012<br />

<strong>Die</strong> Auktion 278 ist den Objekten<br />

der Antike gewidmet und umfasst<br />

ca. 1100 Lose. Sie beginnt mit den Objekten<br />

aus Glas, unter ihnen eine qualitätvolle<br />

Schale in Millefioritechnik<br />

aus römischer Zeit (1. Jh. v. Chr. – 1.<br />

Schale in Millefioritechnik. Gelb-blauweiße<br />

Plättchen in blauer Masse. Rand<br />

aus farblosem Glas mit weißem spiraligem<br />

Zierfaden. Römisch,<br />

1. Jh. v.-1. Jh. n. Chr. Dm. 14,4 cm.<br />

Restauriert.<br />

Jh.n. Chr.), die auf EUR 7.500.- geschätzt<br />

wird. Ein islamisches Gefäß aus<br />

blauem Glas soll EUR 6.000.- erzielen.<br />

GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />

VORBERICHT<br />

AUKTION 278<br />

Antike Kunstobjekte<br />

<strong>Die</strong> Objekte aus Stein beginnen mit<br />

einer Serie von 16 Mosaiken aus spätrömischer<br />

bis byzantinischer Zeit, darunter<br />

auch ein polychromes Mosaik,<br />

das mehrere Vögel um ein Gefäß sitzend<br />

zeigt (Maße 112 X 162 cm, Taxe<br />

Mosaik<br />

Polychrom auf weißlichem Grund. 2<br />

Vögel sitzen auf dem Rand eines Ringhenkelkantharos,<br />

der linke trinkt aus<br />

dem Gefäß.<br />

EUR 12.0000.-). Eine Apollonbüste aus<br />

Marmor weist portraithafte Züge auf –<br />

wahrscheinlich wurde hier der Gott<br />

mit den Zügen einer bedeutenden Persönlichkeit<br />

dargestellt. Das attraktive<br />

Objekt aus römischer Zeit wird auf<br />

EUR 25.000.- taxiert. An den Kaiser<br />

Trajan erinnert der Marmorkopf eines<br />

bartlosen Mannes, dieser kommt mit<br />

einer Taxe von EUR 1.900.- unter den<br />

Hammer. Es folgt eine kleine interessante<br />

Partie von Objekten aus Gandhara,<br />

so etwa eine Statuette eines<br />

Bodhisattva aus grauem Schiefer, die<br />

auf EUR 1.600.- taxiert wird. Der Kopf<br />

eines Bodhisattva aus rötlich gefärbtem<br />

Stuck soll EUR 2.250.- erzielen.<br />

Eine byzantinische Marmorurne ist<br />

mit Kreuzmedaillons verziert und gelangt<br />

mit einer Taxe von EUR 3.000.-<br />

zum Ausruf.<br />

x<strong>Die</strong> Objekte aus Ton beginnen mit<br />

einer etruskischen Statuengruppe aus<br />

rötlichem Ton, die auf EUR 1.750.- geschätzt<br />

wird. Ein korinthisches Alabastron<br />

aus dem 6. Jh. v. Chr. zeigt einen<br />

Jüngling im Knielauf (Taxe EUR 4.000.).<br />

Herausragend ist ein attischer Kolonettenkrater<br />

mit einer Höhe von 38,7<br />

cm (480-470 v. Chr.), dessen rotfigurige<br />

Bemalung zwei verschiedene Szenen<br />

darstellt. Auf einer Seite wird<br />

Orpheus von 2 Mänaden getötet, auf<br />

der anderen ermordet Aigisthos den<br />

Agamemnon. Das außergewöhnliche<br />

Stück gelangt mit einer Taxe von EUR<br />

40.000.- zur Auktion. Ein Glockenkrater<br />

aus Apulien, aus dem 4. Jh. v. Chr.<br />

mit rotfiguriger Malerei zeigt Manteljünglinge<br />

und Dionysos-Anhänger und<br />

wird auf EUR 9.000.- geschätzt. Ein rotfiguriger<br />

Skyphos aus Süditalien, 4. Jh.<br />

v. Chr. zeigt Demeters Suche nach ihrer<br />

Alabastron.<br />

Hellbrauner Ton mit dunkler und roter<br />

Bemalung. Blattzungenkranz auf Mündung<br />

und Hals, am Boden Strahlenkranz.<br />

Auf dem Körper geflügelter<br />

Jüngling im Knielauf<br />

26<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Vorberichte-Historische Schätze<br />

aus Bronze mit 14 Röhren in absteigender<br />

Länge, dieses wird auf EUR<br />

8.000.- geschätzt. Eine bauchige Silberschale<br />

mit Vergoldung stammt vermutlich<br />

aus sassanidischer oder<br />

frühislamischer Zeit und ist mit Rosettenbuckel<br />

und getriebenen Ornamentreihen<br />

verziert (Taxe EUR 9.000.-).<br />

Ein bronzenes Kopfgefäß mit versilberten<br />

Augen, römisch, 2./3. Jh., wird<br />

auf EUR 5.000.- taxiert. Ein seltener<br />

Spitzhelm aus Bronze kommt aus Vorderasien,<br />

9.-7. Jh. v. Chr. und soll EUR<br />

18.750.- erzielen. Ein weiterer Helm<br />

aus Illyrien (6. Jh. v. Chr.) wird auf EUR<br />

5.000.- geschätzt.<br />

Desweiteren kommen Waagen und<br />

Gewichte, Schlösser und Schlüssel,<br />

sowie eine Reihe von Goldkreuzen<br />

und Enkolpia unter den Hammer, es<br />

folgen Plaketten, darunter ein Ensemble<br />

von 4 gleichartigen Phalerae aus<br />

vergoldetem Silberblech über Bronze.<br />

<strong>Die</strong> Treibarbeit zeigt ein Medusenhaupt<br />

mit Kopfflügeln und wird auf<br />

EUR 12.000.- geschätzt. Ein römisches<br />

Bronzerelief (Maße 40 X 25 cm) stellt<br />

Szenen aus dem Leben des Heroen<br />

Achilles dar, so z. B. seine Geburt, die<br />

Erziehung durch den Kentauren Chiron,<br />

das Verstecken in den Frauengemächern,<br />

die List des Odysseus um<br />

Achilles aufzuspüren und eine Kampfszene<br />

(Taxe EUR 40.000.-). Im Anschluss<br />

gelangen Spiegel und<br />

Gürtelschließen zum Ausruf, darunter<br />

ein Bronzegürtel mit Tieren und<br />

Phantasiewesen in umlaufenden Bändern<br />

mit gravierten Details. Das seltene<br />

Stück stammt aus Vorderasien,<br />

wohl Urartu (9.-7. Jh.) und wird mit<br />

EUR 8.750.- taxiert.<br />

Es folgen Nadeln und eine Partie von<br />

ca. 45 Fibeln aus unterschiedlichsten<br />

Epochen, so etwa eine römische Reitersturzfibel<br />

aus Silber mit Resten von<br />

Vergoldung (Taxe EUR 3.000.-). Im<br />

Anschluss gelangt der antike Schmuck<br />

zum Ausruf, unter denen ein Schmuckensemble<br />

aus 2 Bügelfibeln, 2 Arm-<br />

Der Griff ist als springeden Panther mit<br />

geöffnetem Rachen gestaltet, Details<br />

sind in Kaltarbeit schön ausgeführt. Römisch,<br />

1.-3. Jh.<br />

Tochter Persephone und Odysseus<br />

mit Palladion (Taxe EUR 5.000.-). Es<br />

folgt eine Partie von etwa 20 Öllampen<br />

aus unterschiedlichen Zeiten mit<br />

Taxen zwischen EUR 100.- und EUR<br />

300.-. xAnschließend gelangen die Objekte<br />

aus Metall zur Versteigerung, darunter<br />

eine 51 cm hohe Erosstatue<br />

aus Bronze mit Details in Kaltarbeit<br />

(römisch, 1./2. Jh.). Der als Knabe dargestellte<br />

Gott hält eine Lyra und wird<br />

auf EUR 40.000.- geschätzt. Eine<br />

Bronzestatuette des Mars Ultor soll<br />

EUR 2.500.- erzielen. Eine Frauenstatuette<br />

aus getriebenem Goldblech<br />

trägt ein langes Gewand und hält eine<br />

Schale und eine Kanne in den Händen.<br />

Das hellenistische oder frühkaiserzeitliche<br />

Stück wird auf EUR 10.000.-<br />

taxiert. Eine Prunkattache aus Bronze<br />

mit dem Haupt der geflügelten Medusa<br />

gelangt mit einer Taxe von EUR<br />

2.750.- zum Ausruf. Ein Bronzelöwe<br />

mit schönen Details in Kaltarbeit ist<br />

etruskisch nach griechischem Vorbild<br />

(Taxe EUR 5.000.-). Ebenfalls attraktiv<br />

ist ein bronzener Kannengriff, der in<br />

zwei Vogelköpfen endet. <strong>Die</strong>ser ist als<br />

springender Panther gestaltet und mit<br />

Details in Kaltarbeit verziert. Das Objekt<br />

aus römischer Zeit, 1.-3. Jh., soll<br />

EUR 15.000.- erzielen. Außergewöhnlich<br />

ist ein syrinxähnliches Instrument<br />

Esemble von 4 gleichartigen Phalerae aus teilweise vergoldetem Silberblech über<br />

Bronze. Treibarbeit. Medusenhaupt mit Kopfflügeln. An der Rückseite Ösen. Dazu<br />

ein langovales, teilweise vergoldetes Silberblech mit Palmettendekor. Spätantikfrühbyzantinische<br />

Zeit.<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 27


Vorberichte-Historische Schätze<br />

reifen und einer Gürtelschnalle herausragt.<br />

<strong>Die</strong> Objekte aus Bronze mit<br />

Goldauflagen stammen aus visigotischer<br />

Zeit in Spanien, ca. 500-570 n.<br />

Chr., und werden auf EUR 12.500.- geschätzt.<br />

Ein weiteres vierteiliges<br />

Schmuckensemble aus Silber mit Vergoldung<br />

kommt mit einer Taxe von<br />

EUR 5.000.- unter den Hammer. Eine<br />

Kette aus Amethystperlen im Wechsel<br />

mit geschweiften Goldblechperlen soll<br />

EUR 5.000.- erzielen. Ein Lot von 38<br />

kleinen Kettengliedern aus Goldblech<br />

stammt aus Vorderasien, 2. Hälfte 2. Jt<br />

v. Chr. und wird auf EUR 5.000.- taxiert.<br />

Aufsehenerregend ist ein Lot<br />

von 3 seltenen massiven goldenen<br />

Armreifen.<br />

<strong>Die</strong> bandförmigen Reifen mit umlaufenden<br />

Rippen von der iberische<br />

Halbinsel, 8./7. Jh., werden auf EUR<br />

90.000.- geschätzt. Ein weiteres seltenes<br />

Lot von 3 massiven goldenen<br />

Armreifen, ebenfalls von der Iberischen<br />

Halbinsel aus dem 2. Jt. v. Chr.<br />

soll EUR 35.000.- erzielen. Es folgen<br />

Gold- und Halbedelsteinketten, Anhänger<br />

und Armbänder, Glasarmreifen<br />

sowie eine Partie von<br />

Ohrgehängen, so z. B. ein Paar zoomorpher<br />

Goldohrringe, hellenistisch,<br />

eventuell aus dem graeco-skythischer<br />

Bereich, die auf EUR 3.000.- taxiert<br />

werden.<br />

Onyx.<br />

Drapierte Büste einer jungen Frau mit<br />

Diadem r., das Haar bildet auf dem Hinterkopf<br />

einen Knoten. Römisch, 2./3. Jh<br />

Schichtglas zeigt eine Frau mit Weintraube<br />

und wird ebenfalls auf EUR<br />

2.000.- geschätzt. Eine frontale Erosbüste<br />

aus Glaspaste in goldener Fassung<br />

soll EUR 2.750.- erzielen.<br />

Es folgen Idole und Amulette, so etwa<br />

Augenidole des Tell-Brak-Typus aus<br />

der 2. Hälfte des 4. Jt. v. Chr. mit Taxen<br />

zwischen EUR 250.- und 1.500.-. Ein<br />

behelmter Reiter aus Bronze aus Italien,<br />

6. Jh. v. Chr. wird auf EUR 1.000.-<br />

geschätzt. Eine Tychebüste aus Granat<br />

stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum<br />

und soll EUR 1.500.- erzielen.<br />

Besonders attraktiv ist ein<br />

Greifenkopf aus massivem Silber, der<br />

in die römische Zeit datiert wird (Taxe<br />

EUR 2.250.-).<br />

Den Abschluss der Auktion bilden wie<br />

immer die Aegyptiaca, so z. B. ein mumienförmiger<br />

Scheinsarkophag aus<br />

Gips auf Holz (Neues Reich, 19./20.<br />

Dynastie), der mit einer Taxe von EUR<br />

2.500.- zum Ausruf gelangt. Ein torpedoförmiges<br />

Alabastron mit goldgefasster<br />

Mündung aus schwarzem Stein<br />

hat zwei seitliche Griffe in Form stilisierter<br />

Vogelköpfe. Das Objekt aus der<br />

Spätzeit wird auf EUR 6.000.- geschätzt.<br />

Eine kleine Statuette eines<br />

Schreibers aus Fayence mit türkiser<br />

Glasur (Neues Reich) soll EUR 1.000.-<br />

erzielen.<br />

Den Abschluss des antiken Schmucks<br />

bilden etwa 50 Ringe, darunter ein<br />

Goldring mit einer Smaragdgemme,<br />

der auf EUR 2.500.- geschätzt wird.<br />

Nach den Stempeln und Siegeln, werden<br />

Kameen und Intaglien angeboten,<br />

so z. B. ein Onyx mit einer drapierten<br />

Frauenbüste, römisch, 2./3. Jh. und<br />

einer Taxe von EUR 2.000.-. Eine weitere<br />

Kamee aus schwarz-weißem<br />

Miniaturschreiber. Fayence mit türkiser Glasur. Sitzender Mann<br />

mit unbekleidetem Oberkörper schreibt auf eine Tafel, die auf seinen<br />

Knien aufliegt. An rückseitiger Öse als Amulett tragbar.<br />

Neues Reich.<br />

28<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Vorberichte-Historische Schätze<br />

GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />

VORBERICHT<br />

08.<br />

AUKTION 279<br />

Generationensammlung – Teil II. Römische Münzen<br />

Februar<br />

2012<br />

Den Grundstein für die vorliegende<br />

Sammlung legte zu Beginn<br />

der 1870er Jahre der Berliner Stabsarzt<br />

und persönliche Leibarzt des<br />

Prinzen Karl von Preußen (1801-<br />

1883), dem Bruder Kaiser Wilhelms I.<br />

In dieser Funktion begleitete er den<br />

Herrenmeister des Johanniterordens<br />

(1853-1883) auf seinen Reisen, die<br />

ihn unter anderem nach Italien führten,<br />

wo die Liebe zur Kunst der Antike<br />

und zur Numismatik geweckt wurde.<br />

Nach seinem Tod 1895 ging die<br />

Sammlung in den Besitz seiner Frau<br />

über, die jedoch in den Zeiten des Ersten<br />

Weltkrieges der Aufforderung<br />

„Gold gab ich für Eisen“ Folge leistete<br />

und somit die meisten Goldmünzen<br />

weggab. <strong>Die</strong> Sammlung wurde dann<br />

von ihrem Sohn verwaltet, der sie<br />

zwar nicht weiter ausbaute, aber bewahrte.<br />

Als er ca. 1960 in Pension ging<br />

und sein Vermögen ordnete, vermachte<br />

er die Münzen seiner in München<br />

lebenden Tochter und deren<br />

Ehemann, dem heutigen Sammler,<br />

dessen Sammelleidenschaft mit dem<br />

Erfassen dieser interessanten Sammlung<br />

entstand und der sie bis heute<br />

weitergeführt und mit großer Sorgfalt<br />

dokumentiert hat.<br />

<strong>Die</strong> Sammlung bietet einen ausgezeichneten<br />

Überblick über die gesamte<br />

Prägung der Römischen<br />

Epoche von der frühen Republik bis<br />

zum frühbyzantinischen Reich.<br />

Ein Schwerpunkt liegt in den Prägungen<br />

der Republikzeit, desweiteren<br />

war der Sammler bemüht, von jedem<br />

Kaiser ein Belegexemplar zu erwerben,<br />

wenn möglich in Gold, Silber und<br />

Bronze.<br />

<strong>Die</strong> Firma Gerhard Hirsch Nachfolger<br />

hat einen Großteil des Aufbaus dieser<br />

Sammlung über Jahre hinweg betreut<br />

und freut sich nun, Ihren Kunden<br />

diese herausragende Sammlung präsentieren<br />

zu dürfen. Der erste Teil dieser<br />

umfangreichen Sammlung war<br />

den Griechischen Münzen gewidmet<br />

und wurde im September 2011 unter<br />

den Hammer gebracht.<br />

Nach der äußerst erfolgreichen Versteigerung<br />

des 1. Teils dieser Sammlung,<br />

den Griechischen Münzen,<br />

kommt nun der 2. Teil unter den Hammer.<br />

Auch hier haben sämtliche Lose<br />

ausführlich dokumentierte Provenienzen.<br />

<strong>Die</strong> Römischen Münzen umfassen<br />

über 900 Lose und die Auktion beginnt<br />

mit ca. 200 Losen der Römischen<br />

Republik. Gleich zu Anfang<br />

kommen eine Reihe von sehr seltenen<br />

anonymen Prägungen unter den Hammer,<br />

so z.B. eine auf € 1000 geschätzte<br />

Didrachme (269-266 v. Chr.). Weiters<br />

ein Goldstück zu 60 Asses (211/210 v.<br />

Chr.) aus Rom oder einer sizilischen<br />

Münzstätte mit dem Marskopf in<br />

stempelglänzender Erhaltung (Taxe €<br />

2250). Ein Denar der Hostilia von 48<br />

Rom oder sizilische Münzstätte. AU<br />

zu 60 Asses. 211/10. Marskopf mit<br />

korinthischem Helm r., dahinter<br />

Wertzeichen.<br />

v. Chr. soll € 1200 bringen. Sehr selten<br />

ist der Aureus der Mussidia (42 v.<br />

Chr.) mit der Darstellung der Ceres,<br />

der Göttin des Ackerbaus, und einer<br />

Taxe von € 5000. Während des sog.<br />

Bundesgenossenkrieges, in dem sich<br />

die Italiker südlich des Padus das römische<br />

Bürgerrecht erkämpften,<br />

wurde ein seltener Denar in vorzüglicher<br />

Erhaltung geprägt<br />

(ca. 89 v. Chr., Taxe € 1000).<br />

Ca. 30 Lose der Bürgerkriegszeit folgen<br />

mit unter anderem einem Aureus<br />

des Julius Caesar, 45 v. Chr., Taxe €<br />

3000. Unter den Hammer kommt<br />

auch ein äußerst seltenen Denar des<br />

Pompeius Magnus Junior, geprägt in<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 29


Vorberichte-Historische Schätze<br />

Spanien. Mit M. Minatius Sabinus.<br />

Denar. 46/45. CN MAGNVS IMP Kopf<br />

des Pompeius Magnus r. Rs: Spanische<br />

Stadtgöttin ((Baetica?) steht r., grüßt<br />

Pompeius, der von einer l. sitzenden<br />

Stadtgöttin (Tarraco?) einen Schild<br />

empfängt.<br />

Spanien 46/45 v. Chr. und taxiert auf<br />

€ 3750. Ein auf € 4500 geschätzter<br />

Aureus der beiden Praetoren L. Cestius<br />

und C. Norbanus stammt aus dem<br />

Jahr 43 v. Chr. und ist vorzüglich erhalten.<br />

In einer Feldmünzstätte oder Alexandria<br />

geprägt wurde 32 v. Chr. der<br />

Denar des Marcus Antonius und der<br />

Kleopatra. <strong>Die</strong>ses sehr seltene Stück<br />

hat eine Taxe von € 4000.<br />

Es folgt das Römische Kaiserreich<br />

mit über 650 Losen.<br />

Knapp 35 gut erhaltene und seltene<br />

Prägungen des Augustus kommen<br />

unter den Hammer. Ein in Lugdunum<br />

geprägter Aureus des Tiberius (14-37<br />

n. Chr.) ist vorzüglich erhalten und soll<br />

€ 4000 bringen. Weiters wird ein<br />

unter Claudius geprägter Aureus (ca.<br />

41-45 n. Chr.) der Antonia, der Tochter<br />

des Marcus Antonius (Taxe €<br />

5000) angeboten, ein sehr seltener<br />

Sesterz des Caligula ( 37-41 n. Chr.),<br />

taxiert auf € 3000, sowie ein vorzüglicher<br />

Aureus des Galba (68-69 n.<br />

Chr.).<br />

<strong>Die</strong>ses äußerst seltene und vorzügliche<br />

Stück hat eine Taxe von € 10000.<br />

Auf € 5000 taxiert ist ein Aureus des<br />

Vitellius (69 n. Chr.), genauso wie ein<br />

Aureus des Vespasianus (69-79 n.<br />

Chr.) in vorzüglicher Erhaltung. Aus<br />

dem Hortfund von Boscoreale, der<br />

1895 in einer nur wenige Kilometer<br />

von Pompeji entfernten Villa gemacht<br />

wurde, stammt der vorzügliche Aureus<br />

des Titus (79-81 n. Chr.) als Caesar,<br />

Taxe € 10000. Ein Aureus des<br />

Domitianus (81-96 n. Chr.), des jüngeren<br />

Sohnes des Vespasian, ist in vorzüglicher<br />

Erhaltung auf € 5000<br />

taxiert, ebenso wie ein weiterer seltener<br />

Aureus mit der Schutzgöttin Domitians,<br />

der Minerva, auf der<br />

Rückseite. Ein herrliches Portrait des<br />

Nerva, 96-98 n. Chr., findet sich auf<br />

dem ebenfalls auf € 5000 geschätzten<br />

Aureus.<br />

Ein besonders seltener Aureus der<br />

Matidia, der Tochter der Marciana<br />

(112 - 117 n.Chr.) soll mit € 3500<br />

unter den Hammer kommen. Mit<br />

einer Taxe von € 5000 kommt ein vorzüglicher<br />

Aureus des Hadrianus (117-<br />

138 n. Chr.) unter den Hammer, der<br />

auf der Rückseite die Lupus Romana<br />

zeigt. Ein Aureus des Aelius, Mitregent<br />

des Hadrianus, der ihn 136 n. Chr.<br />

adoptierte, um die Nachfolgefrage zu<br />

klären, ist sehr selten und soll € 5000<br />

bringen. Ein postum geprägter Aureus<br />

des Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.)<br />

mit der Darstellung eines Scheiterhaufens<br />

mit Quadriga auf der Rückseite<br />

ist mit € 5000 geschätzt,<br />

während ein weiterer Aureus mit seiner<br />

Darstellung als Caesar in stempelglänzender<br />

Erhaltung eine Taxe von €<br />

7500 hat. In der gleichen Erhaltung<br />

kommt ein Aureus der Faustina Minor,<br />

der Gemahlin des Marcus Aurelius,<br />

161-176 n. Chr., mit € 6000 zum Ausruf.<br />

Sehr selten ist der vorzügliche Aureus<br />

des Lucius Verus (161-169 n.<br />

Chr.) mit einer Taxe von € 7500. Ein<br />

Aureus der Lucilla (Sie war die Tochter<br />

des Marcus Aurelius und der Faustina<br />

Minor und mit Lucius Verus<br />

verheiratet) ist vorzüglich erhalten<br />

und auf € 3750 geschätzt.<br />

Eine Taxe von € 7500 hat der stempelglänzende<br />

Aureus des Commodus, des<br />

ersten "purpurgeborenen" Kaisers<br />

(177-192 n. Chr.). Von äußerster Seltenheit<br />

ist der Denar der Didia Clara,<br />

Tochter des Didius Julianus, mit der<br />

Darstellung der Hilaritas auf der Rs.<br />

(Taxe € 1250). Der äußerst seltene<br />

vorzügliche Aureus des Septimius Severus<br />

mit Julia Domna, Caracalla und<br />

Geta soll € 6000 bringen, während<br />

der vorzügliche ebenfalls äußerst seltene<br />

Aureus (201 n.Chr.) des Caracalla<br />

mit Sepitmius Severus und Julia<br />

Domna auf € 5000 geschätzt ist.<br />

30<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Vorberichte-Historische Schätze<br />

Anzeige<br />

Ein Aureus des Caracalla, 198-217 n.<br />

Chr., mit Securitas auf der Rückseite<br />

ist in stempelglänzender Erhaltung<br />

auf € 7500 geschätzt. Unter Philippus<br />

I. Arabs (244-249 n. Chr.) wurde ein<br />

Aureus von größter Seltenheit geprägt,<br />

der eine Taxe von € 7500 hat.<br />

Ein stempelglänzender Aureus des<br />

Traianus Decius (249 - 251 n. Chr.)<br />

zeigt die Uberitas mit Geldbörse und<br />

Füllhorn und hat eine Taxe von €<br />

5000. Das Titelstück dieser Auktion<br />

ist ein Bronzemedaillon mit einem herausragenden<br />

Portrait des Claudius II.<br />

Gothicus (268-270 n. Chr.) mit Spuren<br />

der antiken Versilberung und Vergoldung<br />

(Taxe € 7500). Von äußerster<br />

Seltenheit ist einmal der Aureus des<br />

Tacitus (275-276 n. Chr. Taxe € 5000),<br />

sowie der Aureus des Probus, geprägt<br />

in Serdica (Taxe € 4000). Ein Aureus<br />

des Maximianus Herculius (286-310<br />

n. Chr.) hat eine Taxe von € 5000. In<br />

Trier geprägt wurde der vorzügliche<br />

Aureus des Constantius I. Chlorus, der<br />

€ 3000 bringen soll. Ein 1/2 Aureus<br />

des Galerius Maximianus (305-311 n.<br />

Chr.) ist von größter Seltenheit und<br />

wird auf € 4500 geschätzt; von äußerster<br />

Seltenheit ist der Aureus des<br />

Maximius II. Daia (Taxe € 4000). Der<br />

stempelglänzende Solidus des Licinius<br />

I., 308-324 n. Chr., soll € 6000<br />

bringen. Sehr interessant ist auch der<br />

mit € 4500 geschätzte höchst seltene<br />

Solidus der Aelia Eudoxia, der Gemahlin<br />

des Kaisers Arcadius. Ein in Ravenna<br />

geprägter seltener Solidus der<br />

Galla Placidia, der Halbschwester des<br />

Honorius (426-430 n. Chr.), hat eine<br />

Taxe von € 4500.<br />

Eine kleine Partie Byzantinische Münzen<br />

(15 Lose) und einige Lots schließen<br />

die Auktion ab.<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 31


Vorberichte-Historische Schätze<br />

09.-11.<br />

Februar<br />

2012<br />

Auf den zweiten Teil der Generationensammlung,<br />

deren Schwerpunkt<br />

bei den Römischen Münzen<br />

liegt, folgt eine Auktion mit Münzenund<br />

Medaillen von der Antike bis zur<br />

Gegenwart mit ca. 2500 Losen.<br />

Zu Beginn der antiken Münzen<br />

(knapp 1000 Lose) 27 Keltische Münzen<br />

mit einer Reihe von 1/24 Au-<br />

Stateren der Boier, deren Taxen<br />

zwischen EUR 190.- bis 300.- liegen.<br />

Es folgen die Griechischen Münzen<br />

(ca. 350 Lose) mit sehr vielen Raritäten,<br />

so zum Beispiel aus Lukanien,<br />

Metapont, ein Gold 1/3 Stater aus der<br />

Zeit um 280 v. Chr. mit dem Kopf des<br />

Leukippos und zwei Ähren mit einer<br />

Taxe von EUR 2.200,-. <strong>Die</strong> Münzen<br />

aus Sizilien beginnen mit einer Prägung<br />

der Sikelioten zu 8 Litren aus der<br />

Zeit des 2. Punischen Krieges (Taxe<br />

EUR 2.000.-). Aus Akrages stammt<br />

eine Tetradrachme, 471-430 v. Chr.,<br />

die auf EUR 2.500.- geschätzt wird.<br />

Eine überaus seltene Prägung zu 2 Litren<br />

aus dem 5. Jh. v. Chr. aus Galeria<br />

zeigt den thronenden Zeus mit Blitz<br />

und Adlerzepter und wird auf EUR<br />

1.500.- taxiert. Eine von Euainetos signierte<br />

Dekadrachme (um 400 v. Chr.)<br />

zeigt die von Nike bekränzte Quadriga<br />

GERHARD HIRSCH Nachfolger<br />

VORBERICHT<br />

AUKTION 280<br />

Münzen und Medaillen<br />

und den Kopf der Kore-Persephone in<br />

hohem Relief und soll EUR 15.000.-<br />

erzielen. Eine Bronze-18 mm wurde<br />

in Lopadusa unter römischer Herrschaft<br />

geprägt, das seltene Stück soll<br />

EUR 1.000.- bringen. Ein vorzüglich<br />

erhaltener Stater aus Thasos, von den<br />

thrakischen Inseln, 510-463 v. Chr.<br />

zeigt einen Satyr der eine Nymphe<br />

raubt und wird auf EUR 2.000.- taxiert.<br />

Aus dem Königreich Makedonien<br />

seltene Stück wird auf EUR 5.000.- geschätzt.<br />

Ein weiterer Elektronstater<br />

mit einem belorbeerten bärtigen Kopf<br />

soll EUR 7.000.- bringen. Von den Karischen<br />

Inseln, aus Rhodos, stammt<br />

ein Stater mit einem Feigenblatt aus<br />

dem späten 6.-frühen 5. Jh. <strong>Die</strong>ses verweist<br />

auf die hohen Erträge, die aus<br />

dem Anbau der Feige gewonnen wurden<br />

(Taxe EUR 7.500.-). Ein vorzüglicher<br />

Stater aus Nagidos in Kilikien,<br />

stammt eine Reihe von<br />

400-380 v. Chr., wird auf EUR 5.000.-<br />

geschätzt. Eine unter Artaxerxes II. (1.<br />

Jh. v. Chr.) geprägte Drachme aus der<br />

Persis mit hohem Relief soll EUR<br />

3.500.- bringen.<br />

Es folgen die Römischen Münzen mit<br />

zuerst ca. 170 Geprägen der Römischen<br />

Republik, darunter ein Denar<br />

des L. Aemilius Buca aus dem Jahr 44<br />

v. Chr. mit einem Venuskopf und dem<br />

lagernden Sulla vor einer Victoria. Das<br />

Goldstateren oder Tetradrachmen, die<br />

unter Philipp II. oder seinem Sohn<br />

Alexander dem Großen geprägt wurden,<br />

diese sollen in unterschiedlicher<br />

Erhaltung zwischen EUR 1.750.- und<br />

EUR 2.800.- bringen. Zwei Statere aus<br />

Theben mit dem Boiotischen Schild<br />

und einem Dionysoskopf kommen mit<br />

Taxen von EUR 2.500.- und EUR<br />

4.500.- unter den Hammer. Aus Kyzikos<br />

in Mysien stammt ein außergewöhnlicher<br />

Elektronstater aus dem<br />

5./4. Jh. mit der Darstellung eines<br />

Löwen, der einen Speer zerbeißt. Das<br />

seltene Stück bezieht sich wohl auf<br />

den sog. „Traum des Sulla“ vor seinem<br />

Marsch gegen Rom 88 v. Chr. und wird<br />

auf EUR 1.250.- geschätzt. Der bärtige<br />

Kopf eines Galliers auf einem Denar<br />

des L. Hostilius Saserna aus dem Jahr<br />

48 v. Chr. wird häufig mit Vercingetorix<br />

identifiziert (Taxe EUR 500.-). Es<br />

folgt eine Partie von ca. 35 Losen aus<br />

der Zeit der Bürgerkriege, darunter<br />

ein Denar des Julius Caesar (mit P. Sepullius<br />

Macer) aus seinem Todesjahr<br />

44 v. Chr. Das seltene Stück zeigt den<br />

bekränzten Kopf Caesars und seine<br />

32<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Vorberichte-Historische Schätze<br />

Schutzgöttin Venus mit Victoria und<br />

wird auf EUR 900.- geschätzt. Ein weiterer<br />

Denar zeigt Caesar und Marcus<br />

Antonius im Jahr 43 v. Chr. und soll<br />

EUR 750.- bringen. Ebenfalls selten ist<br />

ein Denar des Marcus Antonius mit<br />

Kleopatra aus dem Jahr 32 v. Chr., der<br />

das Paar vor der Schlacht bei Actium<br />

gegen Octavian zeigt (Taxe EUR<br />

2.200.-).<br />

Unter den Münzen des Römischen<br />

Kaiserreiches ragt ein Denar des Otho<br />

aus dem Vierkaiserjahr 69 n. Chr. in<br />

vorzüglicher Erhaltung hervor, der auf<br />

EUR 2.000.- geschätzt wird. Ein Aureus<br />

des Domitianus (81-96) mit dem<br />

belorbeerten Kopf des Kaisers und<br />

seiner Schutzgöttin Minerva auf der<br />

Rückseite kommt mit EUR 4.500.-<br />

unter den Hammer. Ein postum geprägter<br />

Denar der Matidia zeigt die<br />

drapierte Büste der Lieblingsnichte<br />

des Kaisers Traianus (98-117), das<br />

seltene Stück wird auf EUR 1.800.- geschätzt.<br />

Aus dem Jahr 238 n. Chr.<br />

stammt ein Sesterz des Pupienus, der<br />

auf EUR 2.500.- taxiert wird. Unter<br />

Constantin I. dem Großen (307-337)<br />

wurde in Trier ein Solidus geprägt,<br />

der den Kaiser mit zwei unterworfenen<br />

Barbaren zeigt, dieser wird auf<br />

EUR 4.500.- geschätzt. Ein Miliarense<br />

des Theodosius II. (402-450) wurde<br />

in Constantinopel geprägt und wird<br />

auf EUR 900.- taxiert. <strong>Die</strong> Byzantinischen<br />

Münzen (ca. 50 Lose) beginnen<br />

mit Münzen des Kaiser Anastasius<br />

(491-518), darunter ein Miliarense<br />

mit dem stehenden Kaiser, der einen<br />

Globus hält (Taxe EUR 1.000.-). Ein<br />

Solidus des Kaisers Leo III. und seines<br />

Sohnes Constantinus V. (720-741)<br />

kommt mit EUR 1.250.- unter den<br />

Hammer. Zum Abschluss folgen Münzen<br />

aus dem Königreich Nicaea, eine<br />

11 Losnummern umfassende Partie<br />

von Byzantinischen Bleisiegeln und<br />

die Lots.<br />

Der zweite Tag dieser Auktion beginnt<br />

mit einigen Münzen des Mittelalters,<br />

unter denen ein Schriftbrakteat aus<br />

Aschaffenburg hervorragt, der unter<br />

der 2. Regierung des Konrad II. von<br />

Wittelsbach (1183-1200) geprägt<br />

wurde und auf EUR 2.000.- geschätzt<br />

wird. Es folgen die Gepräge der Deutschen<br />

und Habsburgischen Lande mit<br />

einer kleinen Partie Augsburg (ca. 25<br />

Lose), so zum Beispiel eine Bronzegußmedaille<br />

1529 auf Georg Hermann,<br />

der in <strong>Die</strong>nsten der Fugger<br />

stand (Taxe EUR 2.750.-). <strong>Die</strong> Prägungen<br />

des Königreichs Bayern beginnen<br />

mit einer Goldenen Militär-Verdienstmedaille<br />

Maximilians I. Joseph (1806-<br />

1825), die auf EUR 1.500.- taxiert<br />

wird. Eine seltene Goldmedaille zeigt<br />

ein Altersbildnis des Königs Friedrich<br />

Wilhelm IV. von Brandenburg (1840-<br />

1861) und soll EUR 900.- erzielen.<br />

Unter Christian Friedrich Karl Alexander<br />

von Brandenburg-Franken in<br />

Schwabach wurde ein Konventionstaler<br />

1765 auf die Kreisobristenwürde<br />

(Taxe EUR 1.500.-) geprägt. In Frankfurt<br />

wurde eine Medaille auf die Kaiserkrönung<br />

Leopods I. in der Stadt<br />

(1661/64) geprägt, diese soll EUR<br />

1.700.- bringen. Unter den Geprägen<br />

der Habsburgischen Kron- und Erblande<br />

ist eine Gußmedaille 1578 des<br />

Matthias auf sein Amt als Gouverneur<br />

der Niederlande zu erwähnen (Taxe<br />

EUR 4.500.-). Unter seinem Nachfolger<br />

Ferdinand II. wurde in Graz ein 2<br />

Reichstaler 1632 geprägt, dieser wird<br />

auf EUR 2.250.- geschätzt. Eine Medaille<br />

1533 aus Joachimsthal zeigt ein<br />

weihnachtliches Motiv und kommt in<br />

vorzüglicher Erhaltung mit einer Taxe<br />

von EUR 4.250.- unter den Hammer.<br />

Eine kleine interessante Partie Salzburg<br />

beginnt mit einem Guldiner<br />

1551 des Erzbischofs Ernst Herzog<br />

von Bayern, der auf EUR 1.350.- geschätzt<br />

wird. Ein 1 ½facher Schautaler<br />

1679 zeigt die Stadtansicht<br />

Lübecks und wird auf EUR 1.750.- taxiert.<br />

Sehr selten ist eine Hochovale<br />

Medaille 1690 aus Nürnberg auf die<br />

Krönung des späteren Kaisers Joseph<br />

I. zum Römischen König in Augsburg<br />

(Taxe 4.000.-). Ebenfalls aus Nürnberg<br />

kommt ein 5 Dukaten 1698 auf den<br />

Frieden von Rijswijk, der auf EUR<br />

1.700.- geschätzt wird. Ein 2 Dukaten<br />

1631 auf den ersten Gottesdienst in<br />

der neuerbauten Trinitatiskirche in<br />

Regensburg gelangt mit einer Taxe<br />

von EUR 3.250.- unter den Hammer.<br />

Das Titelstück dieser Auktion ist ein<br />

Regensburger 10 Dukaten auf die am<br />

11. April 1793 erfolgte Huldigung für<br />

Kaiser Franz II. Das außergewöhnlich<br />

seltene Prachtexemplar wird auf EUR<br />

30.000.- taxiert. Ebenfalls selten ist<br />

ein Goldgulden des Kuno II. von Falkenstein<br />

(1362-1388) als Administrator<br />

für das Erzbistum Köln mit einer<br />

Taxe von EUR 4.750.-. Im Anschluss<br />

gelangt eine 50 Losnummern umfassende<br />

Partie von Münzen des Hessischen<br />

Raumes zur Auktion, unter<br />

denen ein Konventionstaler 1766 des<br />

Franz Heinrich Freiherr von Dalberg<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 33


Vorberichte-Historische Schätze<br />

zu erwähnen ist, der in stempelglänzender<br />

Erhaltung auf EUR 2.000.- geschätzt<br />

wird. In Hanau wurde ein<br />

Konventionstaler 1784 des Wilhelm<br />

IX. von Hessen-Kassel geprägt, der<br />

EUR 2.200.- erzielen soll. Ein Konventionstaler<br />

1754 des Grafen Christian<br />

August von Solms-Laubach auf den<br />

Tod seiner dritten Gemahlin wird auf<br />

EUR 2.500.- geschätzt.<br />

Es folgen die Neueren Deutschen Prägungen<br />

mit einem seltenen Rheingold-Dukat<br />

1830 des Ludwig I. von<br />

Bayern mit einer Taxe von EUR 4.500.-<br />

. Ein 2 Taler 1843 zu 3 ½ Gulden Vereinsmünze<br />

G aus dem Herzogtum<br />

Sachsen-Coburg-Gotha wird auf EUR<br />

1.100.- geschätzt. Der äußerst seltene<br />

Neujahrsgoldgulden 1826 aus Würzburg<br />

wurde aus Anlaß des ersten Neujahrsfestes<br />

für Ludwig I. als König in<br />

einer Auflage von nur 65 Stück geprägt<br />

und gelangt mit einer Taxe von<br />

EUR 7.250.- zur Auktion. Unter den<br />

Deutschen Reichsmünzen seit 1871<br />

ragt eine Zinn-Probe der 3 Mark 1918<br />

D auf die Goldene Hochzeit des bayerischen<br />

Königspaares hervor, das<br />

überaus seltene Stück wird auf EUR<br />

2.800.- taxiert. Ein 5 Mark 1915 A auf<br />

den Regierungsantritt des Herzogs<br />

Ernst August von Braunschweig und<br />

seine Vermählung in Polierter Platte<br />

soll EUR 3.750.- erzielen. Ein weiteres<br />

Prachtexemplar ist ein 3 Mark 1913 A<br />

des Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz<br />

mit einer Taxe von EUR<br />

2.200.-. Selten ist ebenfalls ein 3 Mark<br />

1916 F auf das 25. Regierungsjubiläum<br />

des Königs Wilhelm II. von<br />

Württemberg, der auf EUR 7.500.- geschätzt<br />

wird. Ein 10 Mark 1989 D aus<br />

Sachsen-Meiningen, in München geprägt,<br />

wird auf EUR 2.750.- taxiert. Es<br />

folgen die Münzen der Weimarer Republik,<br />

darunter ein 5 Reichsmark<br />

1932 auf den 100. Todestag von Goethe<br />

mit einer Taxe von EUR 2.000.-Im<br />

Anschluss die Münzen des3. Reiches,<br />

der BRD, der DDR und der Nebengebiete.<br />

Unter ihnen sind zu erwähnen<br />

eine Goldmedaille 1990 auf die deutsche<br />

Währungsunion (Taxe EUR<br />

2.750.-) oder ein 15 Rupien 1916 T<br />

aus Deutsch-Ostafrika in vorzüglicher<br />

Erhaltung (Taxe EUR 3.250.-).<br />

Es folgen die Gepräge des Auslands,<br />

mit einer interessanten Partie von<br />

Französischen Medaillen, die ca. 30<br />

Lose umfasst. Ein Gouden real des<br />

Karel V. (1506-1555) von Belgien-<br />

Flandres mit dem Hüftbild des Kaisers<br />

wird auf EUR 2.500.- geschätzt. Äußerst<br />

selten ist ein Proof Set 1970 aus<br />

Indonesien zum 25. Jahrestag der Unabhängigkeit<br />

mit einer Taxe von EUR<br />

7.500.-. Aus Italien kommt ein 20 Lire<br />

1936 des Vittorio Emanuele III. mit<br />

dem Kopf des Königs unter den Hammer,<br />

der EUR 2.250.- erzielen soll.<br />

Ebenfalls zu erwähnen ist eine Große<br />

Medaille 1737 auf die Beendigung des<br />

polnischen Erbfolgekrieges des August<br />

III. mit einer Taxe von EUR<br />

2.500.- Ein stempelglänzender Taler<br />

aus der Schweiz zeigt die Stadtansicht<br />

von Basel und wird auf EUR 1.900.-<br />

geschätzt. Auf einer Großen Medaille<br />

1683 aus der Türkei wird eine<br />

Schlachtenszene vor der Stadtansicht<br />

Wiens dargestellt, das seltene Stück<br />

wird auf EUR 4.750.- taxiert.<br />

Nachfolgend kommen Kunst- und Gelegenheitsmedaillen<br />

unter den Hammer,<br />

darunter eine fast 200<br />

Losnummern umfassenden Partie von<br />

Medaillen des Münchener Medailleurs<br />

Karl Goetz aus der Sammlung Benedikt<br />

Laib und aus anderem Besitz. Im<br />

Anschluss gelangen Schützenmedaillen,<br />

Orden, Banknoten, Primitivgeld,<br />

Petschaften und Stempel sowie Ikonen<br />

zur Versteigerung. Den Abschluss<br />

der Auktion bildet eine interessante<br />

Auswahl an Numismatischer Literatur<br />

(ca. 250 Lose), darunter Raritäten wie<br />

die brandenburgischen historischen<br />

Münzbelustigungen des Johann Jakob<br />

Spiess aus dem 18. Jh. (Taxe EUR<br />

1000.-).<br />

34<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Gedenkmünzen<br />

<strong>Die</strong> Ringkuhkämpfe im Wallis<br />

Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />

Mittagspause. Im Schatten eines<br />

lichten Waldes stehen oder liegen<br />

überall dunkle Kühe, angebunden<br />

an Bäumen oder Pfählen. An<br />

ihren Flanken prangen grosse,<br />

weisse Nummern. Inmitten der Tiere<br />

sitzen Menschengruppen auf Campingstühlen<br />

und verpflegen sich.<br />

Plötzlich beendet eine Lautsprecherdurchsage<br />

die Idylle. Zuerst in Französisch,<br />

dann in Deutsch kündigt eine<br />

kräftige Stimme die Fortsetzung der<br />

Kämpfe an. Nummern werden verlesen.<br />

Da und dort setzt nun emsiges<br />

Treiben ein.<br />

Menschen erheben sich und machen<br />

sich an Kühen in ihrer unmittelbaren<br />

Nähe zu schaffen. Kleine Züge setzen<br />

sich in Bewegung, alle in dieselbe<br />

Richtung. Ziel ist eine runde Arena,<br />

die von voll besetzten Tribünen eingefasst<br />

ist. Spannung liegt in der Luft.<br />

Der Speaker stellt zweisprachig fest,<br />

dass alle aufgebotenen Tiere anwesend<br />

sind.<br />

Er bittet darum, die Arena zu schliessen<br />

und die Kühe loszulassen.<br />

Wer wird Königin?<br />

Es befinden sich ein gutes Dutzend<br />

Kühe in der Arena. Einige von ihnen<br />

grasen am Rand, schauen sich fragend<br />

um oder ziehen friedlich trottend<br />

ihre Runden. Andere aber sind<br />

in hitzige Zweikämpfe verwickelt:<br />

Stirn gegen Stirn verkeilen sie sich in<br />

eine Widersacherin. Es wird geschoben,<br />

gestossen und gestemmt, sodass<br />

lautes Glockengeläut ertönt und<br />

Staub aufwirbelt. Bisweilen versucht<br />

eine der verbissen kämpfenden Kühe,<br />

mit ihren Hörnern einen Stoss anzubringen.<br />

<strong>Die</strong> Ausmarchung kann Sekunden,<br />

aber auch Minuten dauern.<br />

Gelingt es einer Kuh, ihre Rivalin zum<br />

Abdrehen zu bewegen, ist sie die Gewinnerin.<br />

Obwohl die Duelle mit aller<br />

Härte geführt werden, verletzen sich<br />

die Tiere nur selten.<br />

Jury<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder der Jury beobachten<br />

das Geschehen und werten die Zusammenstösse<br />

aus. Ein Tier, das<br />

dreimal hintereinander verloren<br />

hat oder durch anhaltende Passivität<br />

auffällt, scheidet aus. <strong>Die</strong> fünf<br />

Rabatteure bzw. Treiber führen auf<br />

Anweisung der Jury Tiere, die noch<br />

nicht aufeinandergetroffen sind,<br />

zusammen. Sie sorgen auch dafür,<br />

dass kämpfende Kühe nicht von<br />

Dritten gestört werden.<br />

Kategorien<br />

<strong>Die</strong> Kühe kämpfen in verschiedenen<br />

Kategorien:<br />

• 5. Kategorie: Jungtiere im Alter<br />

von zweieinhalb Jahren, die<br />

noch nicht trächtig sind<br />

• 4. Kategorie: erstkälbige Kühe,<br />

so genannte Erstmelken<br />

• 3. bis 1. Kategorie: die übrigen<br />

Kühe werden je nach Gewicht<br />

in die verbleibenden Kategorien<br />

eingeteilt, wobei die leichtesten<br />

Tiere der 3. Kategorie,<br />

die schwersten (in der Regel<br />

über 600 kg) der 1. Kategorie<br />

zugerechnet werden.<br />

Ausscheidungen<br />

Im Verlauf eines Jahres finden im<br />

Wallis rund ein Dutzend regionale<br />

Ausscheidungen statt. <strong>Die</strong> Tiere<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 35


Gedenkmünzen<br />

derselben Kategorie treten in Gruppen<br />

zu 12 bis 20 Tieren gegeneinan<br />

der an. <strong>Die</strong> Gruppenbesten treffen<br />

in einer direkten Begegnung aufeinander,<br />

die Gewinnerin ist Königin<br />

ihrer Kategorie. <strong>Die</strong> sechs Kühe, die<br />

ihre Kategorie während einer Saison<br />

dominieren, qualifizieren sich<br />

für das Finale.<br />

Finale<br />

Der Höhepunkt der Saison, das nationale<br />

Finale in Aproz, findet alljährlich<br />

in der Gemeinde Nendaz<br />

statt. <strong>Die</strong> Kühe kämpfen zuerst um<br />

den Kategoriensieg.<br />

Zum Finale sind die Siegerinnen der<br />

Kategorien 1 bis 4 zugelassen: sie<br />

duellieren sich um den Titel der Königin<br />

der Königinnen.<br />

Doping-Kontrollen<br />

Während mehreren Jahren wurden<br />

an Kuhkämpfen Doping- Kontrollen<br />

durchgeführt. Da die Suche nach<br />

verbotenen Substanzen stets negativ<br />

ausfiel, verzichtete man in der<br />

Folge auf die Kontrollen.<br />

<strong>Die</strong> Eringer-Rasse<br />

Bei den Eringern handelt es sich um<br />

einen Restbestand einer Rindviehpopulation,<br />

welche schon zu Zeiten der<br />

Römer den Alpenbogen von Österreich<br />

bis nach Savoyen bevölkerte.<br />

Den anspruchlosen, widerstandsfähigen<br />

Rindern ist im Gegensatz zu hochgezüchteten<br />

Rassen die Kampflust<br />

erhalten geblieben: sie ermitteln ihre<br />

Königin im Zweikampf.<br />

Charakteristik<br />

<strong>Die</strong> Eringer sind gedrungen, breit<br />

und muskulös. Ihr Kopf ist kurz und<br />

breit, das Gehörn kräftig. Eine erwachsene<br />

Kuh wiegt im Durchschnitt<br />

rund 570 kg. <strong>Die</strong> Eringer<br />

zeichnen sich nicht unbedingt durch<br />

eine hohe Milchproduktion aus;<br />

dafür sind sie ausgezeichnete Läufer,<br />

die auch gut im schroffen Gelände<br />

zurechtkommen.<br />

Das Fell der Eringer ist einfarbig,<br />

wobei die Palette von ziegelrot über<br />

braunschwarz bis tief- schwarz<br />

reicht.<br />

Zucht<br />

Eringer-Zuchten sind meistens<br />

kleine Familienbetriebe oberhalb<br />

von 1000 m ü. M. <strong>Die</strong> Herde überwintert<br />

im Stall, den Frühling und<br />

Herbst verbringen die Kühe in Stallnähe<br />

oder in den Voralpen. Ab Mitte<br />

Mai weidet die Herde in der aiensässzone<br />

zwischen 1300 und 1800<br />

m ü. M. Im Juni findet die Alpfahrt<br />

statt, den Sommer verbringen die<br />

Kühe auf den Alpweiden in einer<br />

Höhe von 1700 bis 2500 m. <strong>Die</strong><br />

Tiere ernähren sich das ganze Jahr<br />

von Rohfutter, sprich von Gras und<br />

Heu; diese extensive Haltung ist<br />

sehr umweltfreundlich.<br />

Bestand<br />

Insgesamt umfasst der Eringer-<br />

Viehbestand rund 13'500 Tiere, gut<br />

die Hälfte davon lebt in der Schweiz.<br />

Damit stellen die Eringer knapp 1 %<br />

des Schweizer Viehbestandes. <strong>Die</strong><br />

meisten einheimischen Rinder entstammen<br />

der Rasse des Schweizer<br />

Fleckviehs, gefolgt vom Schweizer<br />

Braunvieh und vom Schwarzfleckoder<br />

Holsteinvieh.<br />

Entstehung der Kuhkämpfe<br />

<strong>Die</strong> Menschen nutzen die natürliche<br />

Kampflust der Eringer-Kühe, um öffentliche<br />

Kämpfe zu organisieren. Im<br />

Wallis finden Kuhkämpfe seit 1922<br />

statt.<br />

Brauchtum<br />

<strong>Die</strong> Ringkuhkämpfe im Wallis geniessen<br />

Volks- und Familienfestcharakter:<br />

jährlich besuchen rund 50'000 Zuschauer<br />

die Veranstaltungen. Das<br />

grosse Finale alleine zählt jeweils<br />

rund 10’000 Besucher, der Anlass<br />

wird aber auch von Lokalradios und<br />

dem Westschweizer Fernsehen übertragen.<br />

Tendenz steigend, da seit 2011<br />

auch Nicht-Walliser Kühe zum Finale<br />

zugelassen sind. Das Schweizer<br />

Brauchtum lebt!<br />

36<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Gedenkmünzen<br />

Bimetallmünze „Combats de Reines“<br />

Serie Schweizer Brauchtum<br />

Münzbild<br />

Ringkuhkämpfe<br />

Künstler<br />

Dominique Studer, St-Maurice<br />

Technische Daten<br />

Legierung: Äusserer Ring aus<br />

Aluminiumbronze, Kern aus<br />

Kupfer-Nickel<br />

Gewicht: 15 g<br />

Durchmesser: 33 mm<br />

Gesetzlicher Nennwert<br />

10 Schweizer Franken<br />

Ausgabetag 19. Januar 2011<br />

Auflagen<br />

Normalprägung, unzirkuliert:<br />

max. 94’000 Stück<br />

Polierte Platte im Etui: max.<br />

12’000 Stück<br />

Richtpreise Normalprägung: CHF 15.-<br />

Polierte Platte: CHF 40.<br />

Verkauf<br />

Münzenhändler und Banken<br />

sowie online unter<br />

www.swissmint.ch<br />

Legende:<br />

„Combats de Reines“ als<br />

Fortsetzung der Serie<br />

„Schweizer Brauchtum“<br />

Prägung und Ausgabe<br />

Eidgenössische Münzstätte<br />

Swissmint<br />

CH-3003 Bern<br />

www.swissmint.ch<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

37


Gedenkmünzen<br />

<strong>Die</strong> Jungfraubahn<br />

Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />

folgreich eine der ältesten Baumwollspinnereien<br />

der Schweiz. Als einziger<br />

Sohn ist Adolf Guyer-Zeller dazu bestimmt,<br />

das Familienunternehmen zu<br />

übernehmen. Deshalb studiert er am<br />

Polytechnikum Zürich und an der<br />

Genfer Akademie Fächer, die für die<br />

Karriere als Textilunternehmer relevant<br />

sind. Daneben besucht er Geologievorlesungen,<br />

welche als Grundlage<br />

für den Bau von Eisenbahnen gelten.<br />

Nach einer 18-monatigen Weltreise<br />

„Jetzt hab’ ich’s gefunden!“ Der 54-jährige<br />

Grossindustrielle und Finanzpolitiker<br />

Adolf Guyer-Zeller steht auf<br />

einer Wanderung mit seiner Tochter<br />

vom Schilthorn nach Mürren plötzlich<br />

still. Er schaut einem Zug der Wengernalpbahn<br />

nach und beschliesst in<br />

diesem Augenblick, eine Bahn auf die<br />

Jungfrau zu bauen. In der folgenden<br />

Nacht skizziert er die Linienführung<br />

und legt damit den Grundstein für<br />

eines der kühnsten Bahnprojekte. Der<br />

Bleistiftzeichnung misst er so grosse<br />

Bedeutung zu, dass er darauf vermerkt:<br />

„11 - 1 ½ Uhr nachts, Zimmer<br />

Nr. 42, Kurhaus, 27./28. August 1893.<br />

G.-Z.“<br />

Adolf Guyer-Zeller<br />

Am 1. Mai 1839 wird Adolf Guyer-Zeller<br />

in Neuthal im Zürcher Oberland<br />

geboren. Dort betreibt sein Vater er-<br />

Adolf Guyer-Zeller<br />

*1. Mai 1839 in Neuthal bei Bauma<br />

† 3. April 1899 in Zürich<br />

war ein Schweizer Unternehmer.<br />

kehrt Adolf Guyer-Zeller mit Ideen<br />

zum Ausbau des elterlichen Betriebs,<br />

aber auch mit konkreten Plänen zum<br />

Bau von Eisenbahnen, zurück.<br />

Letztere stellt er vorerst zu Gunsten<br />

der Baumwollspinnerei und seiner<br />

politischen Karriere im Zürcher Kantonsrat<br />

zurück. Ab 1880 widmet sich<br />

Adolf Guyer-Zeller vermehrt seiner<br />

Passion, dem Eisenbahnbau.<br />

Der Erwerb vermeintlich wertloser<br />

Aktien und Obligationen der Gotthardbahn,<br />

die nach der Fertigstellung<br />

des Tunnels ein Vielfaches wert sind,<br />

trägt ihm den Übernamen „Eisenbahnkönig“<br />

ein. <strong>Die</strong>sem Namen wird<br />

38<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Gedenkmünzen<br />

er als Begründer der Jungfraubahn gerecht,<br />

obwohl er deren Fertigstellung<br />

nicht mehr erlebt: Adolf Guyer-Zeller<br />

stirbt am 3. April 1899 im Alter von<br />

60 Jahren an einer Lungenentzündung.<br />

Bauzeit<br />

Verschiedene ähnliche Projekte sind<br />

ab 1860 erfolglos versandet, als Adolf<br />

Guyer- Zeller am 20. Dezember 1893<br />

ein Gesuch für den Bau der Jungfraubahn<br />

einreicht. <strong>Die</strong> elektrisch betriebene<br />

Zahnradbahn soll den Gipfel der<br />

Jungfrau in einem langen Tunnel<br />

durch den Eiger und den Mönch erreichen.<br />

Der Bundesrat bewilligt Ende<br />

1894 den Bau der Bahn und rund 1½<br />

Jahre später auch die Erstellung von<br />

Kraftwerken, die den Strom für den<br />

Betrieb der Bahn liefern sollen.<br />

Am 27. Juli 1896 erfolgt der erste Spatenstich.<br />

<strong>Die</strong> Planung sieht eine etappenweise<br />

Eröffnung verschiedener<br />

Stationen vor, wobei jede für sich<br />

dank dem unterschiedlichen Blickwinkel<br />

eine eigene touristische Attraktion<br />

darstellt. <strong>Die</strong> Arbeiten gehen<br />

schleppend voran: nach gut zwei Jahren<br />

Bauzeit wird im September 1898<br />

die erste Station, der Bahnhof „Eigergletscher“,<br />

eröffnet. Bis dahin verläuft<br />

die Strecke oberirdisch.<br />

Nun beginnen die mühseligen Sprengarbeiten,<br />

die im Februar 1899 sechs<br />

italienischen Arbeitern das Leben<br />

kosten. Gearbeitet wird in drei Schichten<br />

zu je acht Stunden. Im März 1899<br />

kann die provisorische Station „Rotstock“<br />

in Betrieb genommen werden,<br />

von der heute nur noch eine Tür ins<br />

Freie übriggeblieben ist.<br />

Nach dem Tod von Adolf Guyer-Zeller<br />

im April 1899 führen seine Söhne die<br />

Bauarbeiten fort.<br />

<strong>Die</strong> Station „Eigerwand“, von deren<br />

Terrasse die Reisenden den Blick auf<br />

Grindelwald geniessen können, kann<br />

erst im Juni 1903 dem Verkehr übergeben<br />

werden. Im Juli 1905 nimmt die<br />

Station „Eismeer“, die einen wunderbaren<br />

Ausblick über die Gletscher erlaubt<br />

und zum vorläufigen Touristenzentrum<br />

der Bahn wird, den Betrieb<br />

auf. Doch das Unternehmen gerät in<br />

Finanzierungsschwierigkeiten, und so<br />

erfährt die Linienführung eine entscheidende<br />

Zäsur: das Jungfraujoch<br />

soll zur Endstation der Bahn werden,<br />

auf die Erschliessung des Jungfraugipfels<br />

wird verzichtet.<br />

Der Durchschlag erfolgt nach schwierigen<br />

Baujahren, in denen sich unter<br />

anderem ein Sprengstoffunfall ereignet<br />

und die Arbeiter streiken, im Februar<br />

1912.<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiten enden am 1. August<br />

1912: Gegen Mittag erreicht eine feierlich<br />

geschmückte Zugskomposition<br />

mit geladenen Gästen erstmals die<br />

Station „Jungfraujoch“ – sie liegt auf<br />

3’454 m ü. M. und ist bis heute der<br />

höchste Bahnhof Europas. Gleichzeitig<br />

erschliesst die Jungfraubahn ein einzigartiges<br />

Alpengebiet, das später in<br />

die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen<br />

wird.<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

39


Gedenkmünzen<br />

UNESCO Welterbe - Schweizer Alpen<br />

Jungfrau-Aletsch<br />

Im Dezember 2001 wird die Region<br />

„Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“<br />

in die Liste des UNESCO-Welterbes<br />

aufgenommen. Das erste Naturerbe<br />

des Alpenraums erstreckt sich über<br />

eine Fläche von rund 824 Quadratkilometern<br />

und besteht zu 90 Prozent<br />

aus Fels und Eis. Das Zentrum bildet<br />

das Berner Dreigestein Eiger, Mönch<br />

und Jungfrau mit der Gletscherlandschaft<br />

rund um den Grossen Aletschgletscher.<br />

Der süd-westliche Teil des Welterbe-<br />

Gebiets dient vielen seltenen Tierund<br />

Pflanzenarten als Lebensraum<br />

(Alpensteinbock, Smaragdeidechse).<br />

Das Welterbe-Gebiet bietet Besuchern<br />

viele Sehenswürdigkeiten. Allen voran<br />

das Jungfraujoch, das nicht nur eine<br />

atemberaubende Sicht auf den<br />

Aletschgletscher bietet, sondern<br />

durch die Jungfraubahn auch technisch<br />

eindrücklich erschlossen ist.<br />

Daneben stellen die Eiger Nordwand,<br />

der Aletschwald, die Walliser Suonen,<br />

die Wasserfälle des Lauterbrunnentals,<br />

das Grimselgebiet als Ursprung<br />

der Aare, die Kristallkluft Gerstenegg<br />

sowie der Oeschinensee lohnenswerte<br />

Ausflugsziele dar (detaillierte<br />

Informationen unter www.jungfraualetsch.ch<br />

oder www.mySwissalps.ch).<br />

Karte des Welterbes "Schweizer<br />

Alpen Jungfrau-Aletsch" –<br />

aktueller Perimeter und<br />

ursprüngliche Grenze als<br />

gestrichelte Linie.<br />

Wikipedia<br />

NASA picture taken by a Space<br />

Shuttle mission in September 2001<br />

40 | <strong>MünzenZeitung</strong> 01/12


Gedenkmünzen<br />

Silbermünze<br />

„100 Jahre Jungfraubahn“<br />

Serie Bergbahn<br />

Münzbild<br />

„100 Jahre Jungfraubahn“<br />

Künstler<br />

Benno K. Zehnder, Gelfingen<br />

Technische Daten Legierung: Silber 0,835<br />

Gewicht: 20 g<br />

Durchmesser: 33 mm<br />

Gesetzlicher Nennwert<br />

20 Schweizer Franken<br />

Ausgabetag 19. Januar 2011<br />

Auflagen<br />

Normalprägung, unzirkuliert:<br />

max. 50’000 Stück<br />

Polierte Platte im Etui: max.<br />

7’000 Stück<br />

Richtpreise Normalprägung: CHF 25.-<br />

Polierte Platte: CHF 55.<br />

Verkauf<br />

Münzenhändler und Banken<br />

sowie online unter<br />

www.swissmint.ch<br />

Legende:<br />

<strong>Die</strong> Letzte in der Serie<br />

Bergbahnen: Silbermünze<br />

„100 Jahre Jungfraubahn“<br />

Prägung und Ausgabe<br />

Eidgenössische Münzstätte<br />

Swissmint<br />

CH-3003 Bern<br />

www.swissmint.ch<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 01/12 | 41


Gedenkmünzen<br />

Gerhart Hauptmann<br />

wurde vor 150 Jahren geboren<br />

Gerhart Hauptmann ist der<br />

bedeutendste Repräsentant<br />

des deutschen Naturalismus.<br />

Noch heute gilt sein<br />

Ruhm vor allem den sozialkritischen<br />

Milieustudien „<strong>Die</strong><br />

Weber“ (1892) und „<strong>Die</strong> Ratten“<br />

(1911). Hauptmann schockierte<br />

das bürgerliche<br />

Publikum – u.a. mit der erstmals<br />

freizügigen Darstellung<br />

von Sexualität und Alkoholismus.<br />

Er war inspiriert von<br />

Henrik Ibsen, Leo Tolstoi und<br />

Arno Holz. Sein Zeitgenosse<br />

Thomas Mann nannte ihn respektvoll<br />

den „Dichter der<br />

Armen“. Eine zweite Phase<br />

seines Schaffens stellen seine<br />

Traumdichtungen, Sagen und<br />

Märchen dar. Ihren Ursprung<br />

hatten diese in seinen früheren<br />

Werken, wenn es um unausweichliche<br />

Schicksale und<br />

um mysthisch verflochtene<br />

Lebensumstände ging.<br />

Gerhart Hauptmann wurde<br />

als viertes Kind des Hotelbesitzers<br />

Robert Hauptmann<br />

und Marie Straehler in Schlesien<br />

in Obersalzbrunn geboren.<br />

Von 1874 bis 1878<br />

besuchte er die Realschule in<br />

Breslau, anschließend war er<br />

Gerhart Johann Robert Hauptmann war<br />

ein deutscher Dramatiker, Schriftsteller, bedeutender<br />

Vertreter des Naturalismus und<br />

Träger des Nobelpreis für Literatur 1912<br />

„vornehmlich für seine reiche, vielseitige,<br />

hervorragende Wirksamkeit auf dem<br />

Gebiete der dramatischen Dichtung“.<br />

Er wurde am 15. November 1862 in Obersalzbrunn<br />

(heute Szczawno Zdrój) in Schlesien<br />

(heute Polen) geboren und starb im<br />

Alter von 83 Jahren am 6. Juni 1946 in Agnetendorf,<br />

Riesengebirge in Polen. In diesem<br />

Jahr jährt sich sein Geburtstag zum<br />

150. Mal.<br />

Mehr dazu unter: http://geboren.am/person/Gerhart_Hauptmann<br />

Der glatte Münzrand<br />

enthält in vertiefter<br />

Prägung die Inschrift:<br />

* A JEDER MENSCH HAT<br />

HALT 'NE SEHNSUCHT *<br />

für ein Jahr Landwirtschaftseleve<br />

auf einem Rittergut.<br />

Hier verfasste<br />

Hauptmann bereits erste<br />

Gedichte. Aus gesundheitlichen<br />

Gründen konnte er<br />

nicht Landwirt werden und<br />

besuchte ab 1880 die Bildhauerklasse<br />

der Kunst- und<br />

Gewerbeschule in Breslau,<br />

die er mit der Mittleren<br />

Reife abschloss. In Jena studierte<br />

er ein Semester Geschichte,<br />

bevor er 1883 für<br />

ein Jahr eher erfolglos als<br />

Bildhauer in Rom arbeitete<br />

und anschließend die Zeichenklasse<br />

der Königlichen<br />

Akademie auf der „Brühlschen<br />

Terrasse“ besuchte.<br />

1885 heiratete Hauptmann<br />

Marie Thienemann, die ihn<br />

finanziell stark unterstütze.<br />

Im selben Jahr erschien<br />

seine bekannte Dichtung<br />

„Promethidenlos“.<br />

42<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Gedenkmünzen<br />

Gedenkstein Gerhart Hauptmann<br />

Bundesallee 12a, Berlin-Wilmersdorf<br />

Von Hauptmanns Wohnort Erkner bei<br />

Berlin aus besuchte er den Dichterverein<br />

„Durch“, wo er auf Naturalisten<br />

wie Bruno Wille, Wilhelm Bölsche<br />

und die Brüder Hart traf. 1888 schuf<br />

er mit seinem „Bahnwärter Thiel“ die<br />

erste bedeutende Erzählung des Naturalismus.<br />

Ein Jahr später gründete<br />

er den Verein „Freie Bühne“ und<br />

konnte damit seine Werke zensurfrei<br />

aufführen. Sein erstes Stück „Vor Sonnenaufgang“<br />

entsetzte das bürgerliche<br />

Publikum zutiefst und machte<br />

Hauptmann gleichzeitig berühmt als<br />

einen der dramatischen Autoren der<br />

Moderne. Hauptmann lebte nun in<br />

Charlottenburg. Den Höhepunkt seiner<br />

Dramenkunst stellte das Schauspiel<br />

„<strong>Die</strong> Weber“ dar.<br />

1894 unternahm Hauptmann seine<br />

erste Amerikareise. Wenig später siedelte<br />

seine Frau mit den gemeinsamen<br />

drei Kindern nach Dresden über,<br />

während er nach Berlin ging. Auslöser<br />

für diese Trennung war Margarete<br />

Marschalk, die Hauptmann später heiratete.<br />

Er schrieb nun neuromantische<br />

Traumdichtungen voller<br />

Naturschwärmerei und Allegorie:<br />

„Hanneles Himmelfahrt“ (1894), „Der<br />

arme Heinrich“ (1902) sowie „Und<br />

Pippa tanzt“ (1906). 1901 bezog<br />

Hauptmann ein Haus in Agnetendorf<br />

im Riesengebirge.<br />

Nach der Auszeichnung mit einer Ehrendoktorwürde<br />

der Universität Oxford<br />

1905 hielt Hauptmann ab 1909<br />

Vorlesungen in vielen deutschen und<br />

europäischen Städten. 1911 erschien<br />

das Schauspiel „<strong>Die</strong> Ratten“, 1912<br />

wurde ihm der Nobelpreis verliehen.<br />

Ab 1910 arbeitete er an seinen Romanen<br />

wie „Der Ketzer von Soana“<br />

(1918). Wenig später wurde sein<br />

ebenfalls berühmte Stück „Atlantis“<br />

(1912) – wie zahlreiche seiner Werke<br />

– verfilmt. 1922 fanden die Gerhart<br />

Hauptmann Festspiele in Breslau<br />

statt, 1924 erhielt er den Orden Pour<br />

le Mérite.<br />

Hauptmann wurde zum Dichterfürsten<br />

seiner Zeit, seine Werke wurden in<br />

über 30 Sprachen übersetzt. Zu seinem<br />

80. Geburtstag erschienen noch<br />

die „Gesammelten Werke“. Im Gegensatz<br />

zu anderen berühmten Schriftstellern<br />

konnte Hauptmann, der<br />

Klassiker der Weimarer Republik,<br />

schon zu Lebzeiten seinen Ruhm genießen,<br />

mit seiner unkritischen Haltung<br />

zum Nationalsozialismus<br />

schmälerte er diesen nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg jedoch etwas.<br />

Biografische Fragen zu<br />

Gerhart Hauptmann<br />

In welchem Jahr wurde Gerhart<br />

Hauptmann geboren?<br />

Gerhart Hauptmann wurde<br />

im 19. Jahrhundert vor 150<br />

Jahren im Jahr 1862 geboren.<br />

Wann hat Gerhart Hauptmann<br />

Geburtstag?<br />

Gerhart Hauptmann hat am<br />

15. November Geburtstag.<br />

Er wurde an einem Samstag<br />

geboren. In diesem Jahr fällt<br />

der Geburtstag auf den Wochentag<br />

Donnerstag.<br />

Welches Sternzeichen hat<br />

Gerhart Hauptmann?<br />

Gerhart Hauptmann wurde<br />

im Tierkreiszeichen Skorpion<br />

geboren.<br />

Wo wurde Gerhart Hauptmann<br />

geboren?<br />

Gerhart Hauptmann wurde<br />

in Obersalzbrunn (heute<br />

Szczawno Zdrój) in Schlesien<br />

(heute Polen) geboren.<br />

Wann starb Gerhart Hauptmann?<br />

Gerhart Hauptmann starb in<br />

den 1940er-Jahren vor 66<br />

Jahren am 6. Juni 1946,<br />

einem Donnerstag.<br />

Wie alt wurde Gerhart<br />

Hauptmann?<br />

Gerhart Hauptmann wurde<br />

83 Jahre alt.<br />

Mehr dazu unter:<br />

http://geboren.am/person/Gerhart_Hauptmann<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 43


Pressemeldung<br />

Neue Schweizer<br />

Sondermünzen<br />

Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />

<strong>Die</strong> Eidgenössische Münzstätte<br />

Swissmint gibt mit der Sondermünze<br />

„Combats de Reines“ die<br />

zweite Münze der Serie „Schweizer<br />

Brauchtum“ heraus.<br />

Zudem beendet sie die Serie zum<br />

Thema Bergbahnen mit dem Sujet<br />

„100 Jahre Jungfraubahn“. Ausgabetag<br />

der beiden Münzen ist der 19.<br />

Januar 2012.<br />

Das Schweizer Brauchtum lebt. An<br />

den Ringkuhkämpfen im Wallis verfolgen<br />

jeweils Tausende von Zuschauern<br />

die Zweikämpfe, die sich die Kühe der<br />

Eringer-Rasse liefern. <strong>Die</strong> Tiere sind<br />

sich Auseinandersetzungen mit Rivalinnen<br />

gewohnt; es entspricht ihrem<br />

natürlichen Verhalten, um die Vorherrschaft<br />

innerhalb der Herde zu<br />

kämpfen. Das Ritual wird im Kanton<br />

Wallis seit 1922 öffentlich zelebriert.<br />

In Vorausscheidungen werden regionale<br />

Königinnen gekürt, die erfolgreichsten<br />

Kühe qualifizieren sich für<br />

das grosse Finale in Aproz. Dort wird<br />

jährlich die Königin der Königinnen<br />

erkoren.<br />

<strong>Die</strong> Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />

widmet dem Walliser Brauch,<br />

der sich nationaler Bekanntheit erfreut,<br />

eine Bimetallmünze innerhalb<br />

<strong>Die</strong> Eidgenössische<br />

Münzstätte Swissmint gibt<br />

mit der Sondermünze<br />

"Combats de Reines" die<br />

zweite Münze der Serie<br />

"Schweizer Brauchtum"<br />

heraus. Ausgabetag der<br />

Bimetallmünze ist der<br />

19. Januar 2012.<br />

Bild: swissmint.ch<br />

der Serie „Schweizer Brauchtum“. <strong>Die</strong><br />

Sonderprägung hat einen Nennwert<br />

von 10 Schweizer Franken. Sie wurde<br />

vom Walliser Grafiker, Kunstmaler<br />

und Illustrator Dominique Studer<br />

gestaltet und ist in den Qualitäten<br />

„unzirkuliert“ und „Polierte Platte“ im<br />

Etui erhältlich. Das aktuelle Sujet<br />

„Combats de Reines“ ergänzt ausserdem<br />

die Schweizer Umlaufmünzen im<br />

Münzsatz 2012.<br />

Silber zum 100-Jahr-Jubiläum der<br />

Jungfraubahn<br />

Der 1. August 1912 war ein besonderer<br />

Tag in der Geschichte der Jungfraubahn:<br />

Gegen Mittag erreichte der<br />

erste, feierlich geschmückte Zug mit<br />

geladenen Gästen das Jungfraujoch.<br />

<strong>Die</strong> Station ist mit ihren 3'454 Metern<br />

über Meer bis heute der höchstgelegenste<br />

Bahnhof Europas.<br />

Auf dem Weg dorthin überwindet die<br />

Jungfraubahn, von der Kleinen Scheidegg<br />

kommend, knapp 1400 Höhenmeter.<br />

<strong>Die</strong> abenteuerliche Strecke führt in<br />

einem Tunnel durch den Eiger und<br />

den Mönch, die Fahrt dauert rund 50<br />

Minuten. In ihrer 100-jährigen Geschichte<br />

hat die Jungfraubahn Millionen<br />

von Touristen mitten ins UNESCO<br />

Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-<br />

Aletsch und damit in eine faszinierende<br />

Bergwelt aus Fels, Eis und<br />

Schnee transportiert.<br />

<strong>Die</strong> 20-Franken-Silbermünze “100<br />

Jahre Jungfraubahn” schliesst nach<br />

den Sujets „Vitznau-Rigi- Bahn“<br />

(2008), „Brienz-Rothorn- Bahn“<br />

(2009), „Berninabahn“ (2010) und<br />

„Pilatusbahn“ (2011) die Serie „Bergbahnen“<br />

ab. Hergestellt wurde die von<br />

Benno K. Zehnder gestaltete Münze in<br />

44<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Pressemeldung<br />

<strong>Die</strong> Eidgenössische<br />

Münzstätte Swissmint gibt zum<br />

100-Jahr-Jubiläum der Jungfraubahn<br />

eine Sondermünze<br />

heraus. Sie beschliesst damit<br />

die fünfteilige Reihe zum<br />

Thema Bergbahnen. Ausgabetag<br />

ist der 19.Januar 2012<br />

Bild: swissmint.ch.<br />

den Prägequalitäten „unzirkuliert“<br />

und „Polierte Platte“ im Etui.<br />

Sondermünzen und Kursmünzensätze<br />

ab sofort erhältlich Swissmint<br />

präsentiert die neuen Produkte an der<br />

Basler Münzenmesse (21./22. 01.<br />

2012) und an der World Money Fair in<br />

Berlin (3. – 5.02.2012), wo sie direkt<br />

bezogen werden können.<br />

Daneben sind sie erhältlich bei Münzenhändlern,<br />

Banken und unter<br />

www.swissmint.ch.<br />

Mit dem Erlös aus dem Verkauf der<br />

Münzen, dem Prägegewinn, unterstützt<br />

der Bund kulturelle Projekte in<br />

der ganzen Schweiz.<br />

Sicht vom Eggishorn<br />

auf den Aletschgletscher<br />

und von Süden<br />

auf die Jungfrau<br />

(Spitzen ganz hinten<br />

links), den Mönch<br />

(runde Schneekuppe<br />

in der Bildmitte hinten)<br />

und den Eiger (runde<br />

Felskuppe in der Bildmitte<br />

hinten) um 1890-<br />

1900.<br />

Bild: Wikipedia<br />

Wer ist Swissmint?<br />

Swissmint in Bern ist die offizielle<br />

Münzstätte der Schweiz.<br />

In erster Linie prägt die Münzstätte<br />

die Schweizer Umlaufmünzen<br />

für den täglichen<br />

Zahlungsverkehr. Sie gibt aber<br />

auch jedes Jahr eine kleine Anzahl<br />

Sondermünzen mit sorgfältig<br />

ausgesuchten Sujets<br />

heraus. <strong>Die</strong> Münzen in Bimetall,<br />

Silber und Gold sind mit<br />

einem offiziellen Nennwert<br />

versehen und werden in unterschiedlichen<br />

Qualitäten geprägt.<br />

Eidgenössische Münzstätte<br />

Swissmint<br />

Bernastrasse 28, 3003 Bern,<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 31 322 60 68<br />

Fax +41 31 322 60 07<br />

www.swissmint.ch<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 | 45


Numisguide<br />

NumisGuide<br />

Gerhard Hirsch Nachfolger<br />

Promenadeplatz 10<br />

80333 München<br />

Telefon +49 89 - 292 150<br />

Telefax +49 89 - 228 3675<br />

Email coinshirsch@compuserve.com<br />

Internet http://www.coinhirsch.de<br />

Mitgliedschaft:<br />

Verband der deutschen Münzhändler e.V.<br />

The American Numismatics Assocation<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein: Neuzeit 1800 bis 1871, Deutschland<br />

1871 bis 1945, Neuheiten aus aller Welt, Spezialgebiet<br />

Gold- und Silberankauf, Literatur, Medaillen<br />

Länder:<br />

Ägypten, Arabische Staaten, Baltikum, China,<br />

Commonwealth, Bundesrepublik Deutschland,<br />

D.D.R, Europa, Frankreich, Großbritannien, Italien,<br />

Kanada, Mexiko, Niederlande, Österreich,<br />

Polen, Russland, Schweiz, Skandinavien, Slowakei,<br />

Thailand, Tschechien, Türkei, U.S.A., Ukraine<br />

Klaus Bartel, Münzhandlung<br />

Bremer Straße 99<br />

49086 Osnabrück<br />

Telefon +49 541 73097<br />

Telefax +49 541 708019<br />

DEUTSCHLAND<br />

Internet http://muenze.de.dd13104.kasserver.com/<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein: Deutschland 1871 bis 1945<br />

Länder:<br />

D.D.R., Bundesrepublik Deutschland, Europa,<br />

Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich<br />

Münzhandlung Hendrik Eichler<br />

Südstraße 25<br />

09125 Chemnitz<br />

Telefon +49 371 5604238<br />

Telefax +49 371 5604239<br />

Email info@muenzladen.de<br />

Internet http://muenzladen.de<br />

Bemerkung: Nur Auslieferungslager, kein Ladengeschäft,<br />

bitte vereinbaren Sie für Besuche einen<br />

Termin, Vielen Dank!<br />

kostenlose Bestellhotline: 0800 - 100 95 04<br />

Telefonzeiten: Werktags 9:00 - 18:00 Uhr<br />

Fachgebiet Allgemein: Münzen allgemein Neuzeit<br />

1800 – 1871, Neuheiten aus aller Welt, Literatur,<br />

Zubehör, Spezialgebiet Kleinmünzen, Römisch-<br />

Deutsches Reich<br />

Länder :Deutschland 1871 bis 1945, Deutschland,<br />

Europa, U.S.A.<br />

SCHWEIZ<br />

HMK GmbH<br />

Waldaschaff (D), ZNL Kreuzlingen<br />

Leubernstrasse 6<br />

8280 Kreuzlingen<br />

Telefon +41 840 - 204 060<br />

Telefax +41 840 - 204 080<br />

email info_ch@muenzkontor.ch<br />

Internet http://www.muenzkontor.ch/<br />

Fachgebiet<br />

Allgemein:Literatur, Medaillen, Banknoten, Zubehör,<br />

Farbmünzen, Fußball, gefährdete Tiere, Geschichte<br />

der Seefahrt, Kleinmünzen, Olympische<br />

Spiele<br />

Länder: Arabische Staaten, Baltikum, China, Commonwealth,<br />

Deutschland, Frankreich, Italien, Mexiko,<br />

Niederlande, Österreich, Polen, Russland,<br />

Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Thailand,<br />

Tschechien, Türkei, U.S.A., Ukraine, Ungarn<br />

46<br />

| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12


Im nächsten Heft<br />

SWI<strong>SS</strong>MINT<br />

Serie<br />

Europäische Prägestätten<br />

<strong>Die</strong> Swissmint (früher: Eidgenössische<br />

Münzstätte) in Bern ist die offizielle<br />

Münzprägestätte der Schweiz. Sie ist<br />

der Eidgenössischen Finanzverwaltung<br />

unterstellt, ihre Hauptaufgabe ist das<br />

Prägen der Umlaufmünzen für den<br />

täglichen Zahlungsverkehr. Daneben<br />

produziert sie Sondermünzen,<br />

Gedenkmünzen und Medaillen.<br />

Münzen sammeln ob jung oder alt ?<br />

Das Sammeln von Münzen wird sowohl als Hobby<br />

als auch aus wissenschaftlichem Interesse<br />

betrieben. <strong>Die</strong> wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />

Münzen heißt Numismatik. Gesammelt werden<br />

sowohl Kursmünzen einer Währung als auch<br />

spezielle Sammlermünzen.<br />

Ein sehr populäres Sammelgebiet ist der Euro.<br />

Durch die Einführung der europäischen Einheitswährung<br />

hat das Münzensammeln zahlreiche neue<br />

Anhänger gefunden.<br />

Münzserie<br />

farbige Silber-Niob-Münzen<br />

Niob wurde 1801 durch Charles Hatchett<br />

entdeckt. Er fand es in Columbit-Erz (Erstfund<br />

in einem Flussbett in Kolumbien), das um<br />

1700 von John Winthrop nach England<br />

verschickt worden war. Hatchett gab dem<br />

Element die Bezeichnung Columbium.<br />

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts ging man<br />

davon aus, dass es sich bei Columbium und<br />

dem 1802 entdeckten Tantal um dasselbe<br />

Element handelt, da sie in Mineralen fast<br />

immer zusammen auftreten (Paragenese).<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

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