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EasyLinux Umsteigen von Windows auf Linux (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

01/2012<br />

Januar – März<br />

12.1<br />

easy ! LINUX<br />

OpenSuse 12.1<br />

Brandneue 32-Bit-Version<br />

– KDE 4.7.2, Gnome 3.2<br />

– Installation <strong>auf</strong> Festplatte<br />

– LibreOffice 3.4.2<br />

– Firefox 7.0.1<br />

– <strong>Linux</strong>-Kernel 3.1<br />

– schneller booten: Systemd<br />

Installationsanleitung im Heft<br />

UMSTEIGEN<br />

<strong>von</strong> <strong>Windows</strong> <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Was beim Umstieg zu beachten ist S. 36<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Software im Überblick S. 38<br />

Wo <strong>Linux</strong> die Programme ablegt S. 52<br />

<strong>Linux</strong> virtuell unter <strong>Windows</strong> installieren S. 54<br />

<strong>Linux</strong>-Shell für <strong>Windows</strong>: GNU on <strong>Windows</strong> S. 60<br />

einfach – klar – benutzerfreundlich<br />

Kubuntu 11.10<br />

14 GByte<br />

<strong>auf</strong> 3 DVD-Seiten<br />

– 32-Bit-Version mit KDE 4.7.1<br />

– LibreOffice 3.4.3<br />

– Firefox 7.0.1, KMail 2<br />

– Kernel 3.0<br />

– neuer Paketmanager Muon<br />

Installationsanleitung im Heft<br />

Service Kit 01/2012<br />

Updates für (K)Ubuntu 11.10<br />

und OpenSuse 11.4/12.1<br />

www.easylinux.de<br />

<strong>Linux</strong> installieren<br />

Kubuntu 11.10 <strong>auf</strong> der Heft-DVD S. 30<br />

OpenSuse 12.1 <strong>auf</strong> der Heft-DVD S. 26<br />

Software-Tests<br />

Kubuntu 11.10 S. 106<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12 S. 110<br />

Fedora <strong>Linux</strong> 16 S. 108<br />

Java-Versionen S. 112<br />

<strong>Windows</strong> 8 Preview S. 116<br />

Blocks That Matter S. 102<br />

Workshops<br />

Rückkehr zu KDE 3.5 mit Trinity S. 62<br />

Datenaustausch: ExFAT-formatierte Platten S. 64<br />

3-D-Einrichtungsplaner Sweet Home 3D S. 66<br />

24 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 76<br />

Gnome S. 80<br />

Gimp S. 92<br />

Shell S. 99<br />

LibreOffice S. 84<br />

Ubuntu S. 88<br />

Programme <strong>auf</strong> DVD<br />

Hugin (12), Kiwix (13), aTunes (14), DVDStyler (18)<br />

ffDiaporama (20), Bluefish (21), Recoll (22),<br />

VirtualBox (24), Data Crow (70), DropBox, RSSOwl<br />

€ 9,80<br />

Österreich € 10,80<br />

Schweiz sfr 19,60<br />

BeNeLux € 11,25<br />

Italien € 12,75<br />

Spanien € 12,75<br />

4 196177 309803 01


Editorial<br />

easy LINUX!<br />

Highlights<br />

01.2012<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Mit dieser Ausgabe beginnt unser<br />

zehnter Jahrgang; das erste Heft<br />

ist im Juni 2003 erschienen.<br />

Wie ganz am Anfang setzen wir weiterhin<br />

<strong>auf</strong> das Konzept der „<strong>von</strong> <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten<br />

Distributionen“, mit dem wir Ihnen<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen für einige<br />

ausgewählte <strong>Linux</strong>-Versionen bieten.<br />

Aktuell sind das OpenSuse 11.4/​12.1 und<br />

Kubuntu 11.10, in der ersten <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-<br />

Ausgabe waren es Suse <strong>Linux</strong> 8.1/​8.2 und<br />

Red Hat <strong>Linux</strong> 8.0/​9.0.<br />

Kubuntu und OpenSuse<br />

In den letzten Monaten sind wieder frische<br />

Versionen <strong>von</strong> Ubuntu/​Kubuntu und Open-<br />

Suse erschienen. Auf der Heft-DVD finden<br />

Sie die 32-Bit-Varianten <strong>von</strong> Kubuntu 11.10<br />

und OpenSuse 12.1 – und in den Artikeln<br />

ab Seite 26 bzw. Seite 30 lesen Sie, wie Sie<br />

diese <strong>auf</strong> Ihrem PC installieren.<br />

Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Der Wechsel <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> zu <strong>Linux</strong> ist<br />

eines der wichtigsten Themen für Easy-<br />

<strong>Linux</strong>, in dieser Ausgabe haben wir daraus<br />

einen Themenschwerpunkt gemacht.<br />

l Wir beginnen <strong>auf</strong> Seite 36 mit ein paar<br />

grundsätzlichen Überlegungen zum Um -<br />

stieg.<br />

l <strong>Linux</strong>-Neulingen fällt es oft schwer, bei<br />

der Vielfalt der <strong>Linux</strong>-Anwendungen den<br />

Überblick zu behalten. Wir haben ab<br />

Seite 38 eine lange Liste populärer und<br />

alltagstauchlicher <strong>Linux</strong>-Programme für<br />

Sie zusammengestellt.<br />

l Ab Seite 52 lesen Sie, wie Sie Programme<br />

starten, fehlende Anwendungen nachin-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

stallieren und Dateien <strong>auf</strong> dem System<br />

suchen können.<br />

l Wenn eine Parallelinstallation <strong>von</strong><br />

<strong>Linux</strong> <strong>auf</strong> Ihrem <strong>Windows</strong>-Rechner<br />

zunächst nicht in Frage kommt, erfahren<br />

Sie ab Seite 54, wie Sie <strong>Linux</strong><br />

in einer virtuellen Maschine unter<br />

<strong>Windows</strong> einrichten. Dazu können Sie<br />

das kostenlose Programm VirtualBox<br />

verwenden.<br />

l Schließlich stellen wir <strong>auf</strong> Seite 60 das<br />

<strong>Windows</strong>-Programmpaket „GNU on<br />

<strong>Windows</strong>“ vor: Es bringt die <strong>Linux</strong>-<br />

Kommandozeile (die Shell) und einige<br />

der wichtigsten Shell-Tools <strong>auf</strong> den<br />

<strong>Windows</strong>-PC, so dass Sie dort schon ein<br />

wenig den Umgang mit der Shell üben<br />

können.<br />

Leserumfrage<br />

Wir möchten Sie zum Jahresanfang um Ihre<br />

Mitarbeit bitten: Wenn Sie die Webseite<br />

http://easylinux.de/u2012 <strong>auf</strong>rufen, gelangen<br />

Sie zu unserer aktuellen Leserumfrage.<br />

Da können Sie uns Ihre Meinung sagen –<br />

zu den regelmäßigen Rubriken im Heft, zu<br />

den DVDs sowie zu vielen anderen Punkten.<br />

Nutzen Sie dabei gerne auch die Möglichkeit,<br />

eigene Kommentare zu ergänzen<br />

und z. B. Themen zu nennen, die Sie sich<br />

in <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> wünschen würden.<br />

Natürlich gibt es auch wieder etwas zu gewinnen:<br />

Diesmal haben wir zehn Jahresabos<br />

und zehn Exemplare der ganz neuen<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Mega-Archiv-DVD mit allen Artikeln<br />

aus neun Jahren zu verteilen.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern<br />

ein gutes neues Jahr!<br />

n<br />

Hinweis: Der im letzten Heft für diese Ausgabe angekündigte Artikel über Downloadtools musste leider in die<br />

nächste Ausgabe (<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2012) verschoben werden.<br />

www.easylinux.de 3<br />

Schwerpunkt: Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Umstiegstipps: Neu bei <strong>Linux</strong>?<br />

Das muss man wissen ..... ab S. 36<br />

<strong>Linux</strong>-Programme: Großer Überblick<br />

nützlicher Programme und<br />

<strong>Windows</strong>-Alternativen ..... ab S. 38<br />

Software finden: Startmenü und<br />

Paketmanager ..... ab S. 52<br />

Virtuell: <strong>Linux</strong> in VirtualBox unter<br />

<strong>Windows</strong> nutzen ..... ab S. 54<br />

<strong>Linux</strong>-Shell für <strong>Windows</strong> ..... ab S. 60<br />

AUF DVD<br />

OpenSuse 12.1 (32 Bit)<br />

Live-System mit Kernel 3.0.4<br />

Kubuntu 11.10 (32 Bit)<br />

Service Kit: Updates für Open­<br />

Suse 11.4/12.1 und Ubuntu 11.10<br />

Weitere Software:<br />

Hugin, Kiwix, aTunes, DVDStyler,<br />

ffDiaporama, Bluefish, Recoll,<br />

VirtualBox, Data Crow, DropBox


Überblick<br />

Inhalt<br />

Der Ozelot ist eine<br />

Raubkatze; das neue<br />

Kubuntu 11.10<br />

(Codename „Oneiric<br />

Ocelot“) finden<br />

Sie <strong>auf</strong> der DVD.<br />

Seite 30.<br />

ExFAT ist ein Dateisystem,<br />

das <strong>Linux</strong>,<br />

<strong>Windows</strong> und<br />

Mac OS X beherrschen.<br />

Seite 64.<br />

Das Schachprogramm<br />

Knights ist<br />

eine der Anwendungen,<br />

die wir in<br />

den Software-News<br />

vorstellen.<br />

Ab Seite 12.<br />

Aktuell<br />

Editorial.......................................................................................................3<br />

DVD-Inhalt..................................................................................................6<br />

Nachrichten...............................................................................................7<br />

Neue Software.........................................................................................12<br />

Webseiten................................................................................................25<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.1.......................................................................26<br />

Die aktuelle OpenSuse-Version ist schnell installiert: Dieser Artikel<br />

zeigt Ihnen, wie Sie das <strong>Linux</strong>-System <strong>von</strong> der Heft-DVD <strong>auf</strong>setzen und<br />

was dabei zu beachten ist.<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.10........................................................................30<br />

Der „träumerische Ozelot“ ist <strong>auf</strong> der Pirsch. Wir zeigen, wie Sie<br />

Kubuntu 11.10 <strong>von</strong> der Heft-DVD als Live-System testen und die<br />

Distribution dauerhaft installieren. Mit dem Wubi-Installer geht das<br />

sogar unter <strong>Windows</strong>.<br />

Umstieg<br />

Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong>....................................................................................36<br />

Willkommen in der <strong>Linux</strong>-Welt: Wenn Sie den Umstieg <strong>auf</strong> das freie Betriebssystem<br />

wagen, erwarten Sie einige Umstellungen, etwa bei der<br />

verfügbaren Software und bei der unterstützten Hardware. Wir geben<br />

einen Überblick.<br />

Die essenziellen Programme................................................................38<br />

Der Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> fällt leichter, wenn Sie wissen, welche Anwendungen<br />

das freie Betriebssystem anbietet. Die Überraschung:<br />

Häufig sind es dieselben Tools, die Sie unter <strong>Windows</strong> oder Apples<br />

Mac OS X einsetzen.<br />

Wo stecken die Programme?........52<br />

Alles neu, alles anders: Steigen Sie<br />

<strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> um, heißen viele Programme<br />

<strong>auf</strong> einmal anders. Wir erklären, wie<br />

Sie unter <strong>Linux</strong> die relevanten Anwendungen<br />

finden.<br />

Umstieg<br />

Virtuelles <strong>Linux</strong>........................................................................................54<br />

Den <strong>Linux</strong>-Umstieg können Sie in zwei Geschwindigkeiten schaffen –<br />

die langsame Variante verzichtet zunächst <strong>auf</strong> eine echte <strong>Linux</strong>-Installation<br />

und nutzt eine virtuelle Maschine.<br />

GNU on <strong>Windows</strong> (GOW).......................................................................60<br />

Zum Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> gehören auch erste Kontakte mit der <strong>Linux</strong>-<br />

Shell und diversen Kommandozeilenbefehlen. Wer diese unter <strong>Windows</strong><br />

vorab ausprobieren möchte, findet in GOW ein leicht zu installierende<br />

Programmsammlung.<br />

Workshop<br />

Trinity: KDE 3.5 lebt.................................................62<br />

KDE und Gnome sind beide mit ihren letzten großen<br />

Updates <strong>auf</strong> heftigen Widerstand bei den Anwendern<br />

gestoßen. Zumindest für KDE-4-Verweigerer<br />

bietet das Trinity-Projekt eine Möglichkeit, weiter<br />

mit bewährter Software zu arbeiten.<br />

Datenaustausch mit dem ExFAT-Dateisystem....................................64<br />

Wer <strong>Linux</strong>, <strong>Windows</strong> und Mac OS X verwendet, steht vor einem Problem,<br />

wenn es um das Formatieren einer externen Platte geht, die<br />

Daten aller drei Betriebssysteme <strong>auf</strong>nehmen soll. Die Lösung des<br />

Problems heißt ExFAT.<br />

Sweet Home 3D Planer..........................................................................66<br />

Wer in eine neue Wohnung zieht oder die alte optisch <strong>auf</strong>frischen<br />

möchte, der will schon vorher wissen, wie es anschließend aussieht.<br />

Sweet Home 3D macht das möglich und erlaubt vorab einen virtuellen<br />

Rundgang.<br />

Medienverwaltung Data Crow.............................................................70<br />

E-Book-Sammlungen und Musik-MP3-Downloads erlauben den schnellen<br />

Überblick über die erworbenen Werke – für klassische Bücher, CDs<br />

und DVDs können Sie mit Data Crow eine Übersicht erstellen.<br />

4 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Inhalt<br />

<strong>Linux</strong> unter<br />

<strong>Windows</strong> installieren:<br />

Das macht<br />

VirtualBox möglich.<br />

Ab Seite 54.<br />

Im Schwerpunkt geht es um<br />

den Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong>; u. a.<br />

stellen wir nützliche <strong>Linux</strong>-<br />

Programme vor<br />

– ab Seite 36.<br />

Jump & Run: Für 5 Euro<br />

gibt es das Spiel<br />

„Blocks That Matter“ –<br />

ab Seite 102.<br />

Basics<br />

Das Dateisystem <strong>von</strong> <strong>Linux</strong>...................................................................72<br />

Das Dateisystem <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> wirkt <strong>auf</strong> den ersten Blick verwirrend, aber<br />

hinter den Ordnern mit den merkwürdigen Namen steckt ein fixes System,<br />

nach dem <strong>Linux</strong> seine Dateien <strong>auf</strong>bewahrt.<br />

Tipps & Tricks<br />

Besser arbeiten mit KDE........................................................................76<br />

Gnome-Tipps............................................................................................80<br />

LibreOffice-Tipps.....................................................................................84<br />

Tipps und Tricks zu Knoppix und Kubuntu..........................................88<br />

Effizienter arbeiten mit Gimp................................................................92<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps...............................................................................................94<br />

Know-how für die Kommandozeile......................................................99<br />

Test<br />

Test<br />

Java-Versionen.....................................................................................112<br />

Zahlreiche Java-Versionen wie Sun Java, Oracle Java, Blackdown,<br />

OpenJDK, IcedTea oder GNU Java stehen unter <strong>Linux</strong> zur Verfügung.<br />

Wir geben einen Überblick.<br />

Guru-Training<br />

<strong>Windows</strong> 8 Developer Preview.................116<br />

Auch Microsoft schläft nicht: Die Developer<br />

Preview <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> 8 bringt tiefgreifende<br />

Änderungen der Benutzeroberfläche mit, die<br />

nicht jedem gefallen.<br />

Farben in der Shell................................................................................118<br />

Die Bash lässt sich umfassend konfigurieren und den persönlichen<br />

Vorlieben anpassen. Ein individueller Prompt ist informativ, und „ls“<br />

präsentiert Ordner <strong>auf</strong> Wunsch in Farbe.<br />

Jump & Run: Blocks That Matter........................................................102<br />

Wenn man Waschmaschine und Bohrer kombiniert, daraus ein Jump-&-<br />

Run-Spiel macht und die Mischung noch mit Tetris und einer spannenden<br />

Kriminalgeschichte würzt, erhält man einen genialen Spaßmacher.<br />

Kubuntu 11.10.........................................................................................106<br />

Im Oktober 2011 erschien die neue Kubuntu-Version. Wir verraten,<br />

welche Neuigkeiten unter der Haube stecken.<br />

Fedora 16.................................................................................................108<br />

Fedora wird mit der neuen Version 16 wieder dem eigenen Anspruch<br />

gerecht, technisch <strong>auf</strong> dem aktuellen Stand zu sein. So gibt es Kernel<br />

3.1 und das frische Gnome 3.2.1.<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12.............................................................110<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12 ist einen Blick abseits der Ubuntu- und<br />

OpenSuse-Welt wert, denn das Ubuntu-basierte System<br />

bringt nützliche Features für <strong>Linux</strong>-Einsteiger mit.<br />

Service<br />

Impressum........................................................................................ 120<br />

Hardware- und Bücherservice..................................................... 121<br />

<strong>Vorschau</strong>........................................................................................... 122<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

5


Aktuell<br />

Heft-DVD und Service Kit<br />

Heft-DVD<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12 „Lisa“<br />

Die beliebte <strong>auf</strong> Ubuntu basierende<br />

Distribution setzt vor<br />

allem <strong>auf</strong> eine einfache Bedienung.<br />

Zwar kommt die aktuelle<br />

Gnome-Version 3.2 zum Einsatz,<br />

dank MGSE aber im Look<br />

und Feel <strong>von</strong> Gnome 2.32.<br />

aTunes<br />

Auf Java basierender Audioplayer mit einer<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Funktionen, unter anderem<br />

zum Einbinden fremder Quellen<br />

Bluefish<br />

HTML-Editor der Extraklasse der unter anderem<br />

auch die Sprachen PHP, JavaScript<br />

und Perl unterstützt<br />

Data Crow<br />

Die lokale Volltextsuchmaschine benötigt<br />

wesentlich weniger Ressourcen als die<br />

KDE-Standards bei gleicher Trefferquote.<br />

Ausserdem <strong>auf</strong> DVD:<br />

• Google Chrome (Browser)<br />

• Hugin (Panoramen erstellen)<br />

• Skype (Online telefonieren)<br />

ffDiaporama<br />

Erstellt aus Bildern eine interaktive Diaschau<br />

mit Überblendungen in verschiedenen Ausgabeformaten,<br />

unter anderem Flash.<br />

FreeMind<br />

Das <strong>auf</strong> Java basierende Mindmapping-Programm<br />

FreeMind hilft Ihnen dabei, Ihre Ideen<br />

zu sortieren und sie weiter zu verfolgen.<br />

Kdenlive<br />

Ein herausragendes Videoschnittprogramm,<br />

das unter anderem frei definierbare Übergangseffekte<br />

anbietet.<br />

RSSOwl<br />

Zeigt RSS-Feeds Ihrer Lieblingsseiten übersichtlich<br />

sortiert an und hält Sie damit perfekt<br />

<strong>auf</strong> dem L<strong>auf</strong>enden übers aktuelle Geschehen.<br />

Dropbox<br />

Diese Software erlaubt Ihnen den kinderleichten<br />

Austausch <strong>von</strong> Dateien zwischen<br />

mehreren Rechnern.<br />

• DVDStyler (DVD-Menüs bauen)<br />

• Kiwix (Wikipedia offline lesen)<br />

• Sweet Home 3D (Raumgestalter)<br />

Service Kit<br />

Das Service Kit <strong>auf</strong> der Heft-DVD enthält<br />

alle relevanten Sicherheits- und Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse<br />

11.4/12.1 und Kubuntu 11.10 seit dem<br />

Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade<br />

älterer Versionen (beispielsweise <strong>von</strong><br />

OpenSuse 11.4 <strong>auf</strong> OpenSuse 12.1) ermöglicht<br />

das Service Kit jedoch nicht.<br />

Die <strong>auf</strong> dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Original-Downloadquellen<br />

<strong>von</strong> Novell und Canonical. Damit ist<br />

die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD<br />

technisch identisch mit einem Onlineupdate.<br />

Durch die zeitliche Differenz zwischen<br />

dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

und dem Erscheinen des Heftes können inzwischen<br />

jedoch neue Updates <strong>auf</strong> den Servern<br />

der Distributoren bereitstehen.<br />

Kubuntu 11.10<br />

Der Ubuntu-Ableger Kubuntu setzt, wie der<br />

Name bereits andeutet, <strong>auf</strong> KDE SC in Version<br />

4.7.1 als Desktopumgebung. Den Unterbau<br />

stellt Kernel 3.0. Auch die Desktopprogramme<br />

hoben die Entwickler <strong>auf</strong> den<br />

aktuellen Stand. Dazu zählen unter anderem<br />

die Office-Suite LibreOffice 3.4.3 und<br />

Firefox 7.0.1.<br />

Eine Runderneuerung erfuhr der Paketmanager,<br />

der jetzt Muon heißt. Er gliedert diese<br />

Aufgabe in mehrere Teilbereiche <strong>auf</strong>. So zeigt<br />

die Programmverwaltung lediglich installierbare<br />

Anwendungen, nicht<br />

jedoch Bibliotheken oder<br />

andere Abhängigkeiten.<br />

Diese erscheinen jetzt<br />

nur im Modul Paketverwaltung.<br />

Opensuse 12.1<br />

Auf Seite A des zweiten Datenträgers finden<br />

Sie die aktuelle Version 12.1 <strong>von</strong><br />

OpenSuse in der 32-Bit-Fassung. Seit die<br />

Entwickler die Release-Zyklen openSUSE primary color <strong>auf</strong> 8 Monate<br />

festlegten, wirkt die Distribution deutlich<br />

solider und ausgereifter als viele der Vorgänger.<br />

Wie üblich setzt die Distribution <strong>auf</strong><br />

die neueste Software, etwa den Kernel 3.1,<br />

openSUSE icons<br />

Firefox 7.0.1, KDE SC 4.7.2 und Gnome 3.2.<br />

Aber auch systemintern hat sich einiges<br />

getan. Als wichtigste Neuerung löst der <strong>von</strong><br />

Red Hat adaptierte Systemd die bisher<br />

gängigen Initd ab. Das verspricht eine bessere<br />

Bootperfor-<br />

openSUSE Logo lock-up<br />

mance und mehr<br />

Funktionen (Thomas<br />

Leichtenstern/tle)<br />

n<br />

openSUSE secondary colors<br />

6 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


News<br />

Aktuell<br />

Nachrichten<br />

Ubuntu Privacy Remix 10.04r2<br />

Ubuntu Privacy Remix (UPR), ein Live-<strong>Linux</strong><br />

mit besonderem Augenmerk <strong>auf</strong> Datenschutz,<br />

ist in Version 10.04r2 verfügbar.<br />

Die neue stabile Release fußt <strong>auf</strong> der Ubuntu-<br />

Long-Term-Support-Version 10.04.3 LTS, der<br />

Softwarestand stammt vom 14.10.2011. Die<br />

Entwickler haben vor allem die Festplattenverschlüsselung<br />

mit TrueCrypt verbessert:<br />

Verschlüsselte Container und Geräte lassen<br />

sich nun aus dem Dateimanager Nautilus verwalten,<br />

zum Anlegen gibt es einen Wizard.<br />

TrueCrypt selbst erhielt ein Update <strong>auf</strong> Version<br />

7.0a. Weitere Details finden sich in der<br />

Ankündigung der neuen Version [1].<br />

Die neuen Ubuntu-Privacy-Remix-Images<br />

verwenden ein Hybridformat, lassen sich<br />

also ohne weitere Handgriffe ebenso für<br />

USB-Medien wie für DVDs einsetzen.<br />

Daneben ist ein Dualboot-<br />

Image im Angebot, über das Sie<br />

sowohl Ubuntu Privacy Remix als<br />

auch die anonymisierende Surfdistribution<br />

Tails 0.9 [2] booten<br />

können. Umfassende Informationen<br />

sowie Dateien zum Herunterladen<br />

gibt es <strong>auf</strong> der Webseite [3].<br />

(Mathias Huber/hge)<br />

[1] https:// launchpad. net/ upr/ +announcement/​<br />

9319 (http:// ezlx. de/ c1n12)<br />

[2] http:// tails. boum. org/ news/ version_0. 9/<br />

(http:// ezlx. de/ c1n13)<br />

[3] https:// www. privacy‐cd. org (http:// ezlx. de/ c1n14)<br />

Spiele <strong>von</strong> Desura: Jetzt auch für <strong>Linux</strong><br />

Die Spieleplattform Desura [1] bietet ihren<br />

Client nun auch für <strong>Linux</strong> an. Bislang können<br />

<strong>Linux</strong>-Nutzer aus über 60 teils kostenlosen<br />

Spielen wählen, weitere Titel sollen folgen.<br />

Neben fertigen Spielen bietet Desura unter<br />

dem Begriff „Alpha Funding“ auch den Erwerb<br />

<strong>von</strong> Spielen an, die sich noch in<br />

der Entwicklung befinden. Käufer erhalten<br />

dann Zugriff <strong>auf</strong> Alphaversionen,<br />

also frühe Vorabversionen, die<br />

noch fehlerhaft sein können. Das Blog<br />

<strong>von</strong> Desura enthält Kommentare, in<br />

denen sich Käufer solcher Alphaversionen<br />

mit der Qualität der Spiele<br />

schon in diesem Stadium zufrieden<br />

zeigten. (Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// www. desura. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1n4)<br />

Suse-Live-CD mit KDE 3<br />

Seit der aktuellen OpenSuse-Version 12.1 können<br />

Anwender aus den offiziellen Repositories<br />

wieder einen vollständigen KDE-3-Desktop<br />

installieren (siehe auch Artikel ab Seite<br />

62). Der Entwickler Marcus Moeller hat nun<br />

eine Live-CD mit KDE 3.5.10 erstellt, die auch<br />

eine Installation zulässt. Damit eignet sich<br />

diese CD für Anwender, die den moderneren<br />

Desktops (KDE 4, Gnome 3, Unity) aus dem<br />

Weg gehen möchten.<br />

Die 674 MByte große ISO-Datei für 32-Bit-Systeme<br />

und eine 683 MByte große 64-Bit-Variante<br />

sind <strong>auf</strong> dem Webserver der ETH Zürich<br />

erhältlich [1]. (Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// opensuse. ethz. ch/ (http:// ezlx. de/ c1n1)<br />

Mandriva mit eigenem Mediaplayer<br />

Die <strong>Linux</strong>-Distribution Mandriva erhält in<br />

der nächsten Version einen eigenen Mediaplayer<br />

für die Wiedergabe <strong>von</strong> Videos [1].<br />

Eine erste Betaversion des<br />

„Rosa Media Player“<br />

lässt sich bereits unter<br />

Mandriva 2011<br />

und der Entwicklerversion<br />

Cooker<br />

aus den so<br />

genannten Backport-Repositories<br />

einspielen. Der neue<br />

Player basiert <strong>auf</strong> MPlayer und SMPlayer,<br />

und es gibt dieses neue Projekt unter anderem,<br />

weil die Mandriva-Entwickler Schwierigkeiten<br />

damit hatten, das MPlayer-<br />

Team dazu zu bewegen, Änderungen<br />

am Quellcode in die<br />

offiziellen Quellen zu integrieren.<br />

(Hans-Georg<br />

Eßer/hge)<br />

[1] http:// koryavov. net/ post/​<br />

13453644453/ rosa‐mediaplayer‐1‐0‐beta<br />

(http:// ezlx. de/ c1n3)<br />

Newsticker<br />

KDE Plasma Active 2: Das KDE-Team hat<br />

Version 2 seiner Touchscreen-Oberfläche<br />

veröffentlicht. Wer keines der unterstützten<br />

Geräte hat, kann die Live-Images auch in<br />

VirtualBox ausprobieren.<br />

http://dot.kde.org/2011/12/14/plasma-active-tworeleased<br />

(http://elzx.de/c1n27)<br />

Ubuntu Software-Center: Künftig können<br />

Ubuntu-Anwender im Software-Center ihre<br />

Einkäufe auch mit PayPal bezahlen. Das ist<br />

praktisch für Nutzer, die keine Kreditkarte<br />

haben.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

7


Aktuell<br />

News<br />

OpenSuse 12.1 in der Box<br />

Kurz nach der Veröffentlichung <strong>von</strong> OpenSuse<br />

12.1 kommen auch Boxversionen der Distribution<br />

in den Handel.<br />

Das teilte der Verlag Open Source Press mit,<br />

der seine Softwarebox [1] in enger Kooperation<br />

mit dem OpenSuse-Projekt produziert<br />

hat. Der Karton enthält eine Doppel-DVD<br />

mit den 32- und 64-Bit-Intel-Versionen der<br />

Distribution, eine DVD mit Live-Versionen<br />

und Add-ons sowie ein gedrucktes deutschsprachiges<br />

Handbuch mit rund 350 Seiten.<br />

Dazu spendiert der Verlag noch ein E-Book<br />

zum Einrichten <strong>von</strong> Root-Servern sowie einige<br />

Gutscheine und Vergünstigungen für<br />

Schulungen, Publikationen und Software.<br />

Installationssupport ist nicht enthalten,<br />

Open Source Press verweist <strong>auf</strong> die Open-<br />

Suse-Webseiten.<br />

Die Box ist im Shop des EDV-Buchversands<br />

[2] für rund 60 Euro erhältlich. Im Angebot<br />

ist dort auch ein OpenSuse-Abo, das den<br />

Preis pro Box reduziert. Open Source Press<br />

möchte einen Teil des Erlöses an das Open-<br />

Suse-Team spenden.<br />

Neben der Box <strong>von</strong> Open Source Press gibt es<br />

unter dem Namen Balsam Professional 12.1<br />

ein weiteres Boxprodukt [3] mit der neuen<br />

OpenSuse-Version zu k<strong>auf</strong>en. Es enthält Installationssupport<br />

und die Touchscreen-<br />

Oberfläche Plasma Active One, aber kein<br />

Buch, und kostet ebenfalls rund 60 Euro.<br />

(Mathias Huber/hge)<br />

[1] https:// www. opensourcepress. de/ openSUSE<br />

(http:// ezlx. de/ c1n5)<br />

[2] http:// www. edv‐buchversand. de/ suse/ product. php?​<br />

cnt=search& s0[]=sus972& s0[]=sus184<br />

(http:// ezlx. de/ c1n6)<br />

[3] http:// open‐slx. com/ (http:// ezlx. de/ c1n7)<br />

Asus bringt Transformer-Tablet mit Android<br />

Asus hat unter der Bezeichnung „Eee Pad<br />

Transformer Prime“ ein 10-Zoll-Tablet <strong>auf</strong><br />

Quad-Core-Basis mit Android als Betriebssystem<br />

vorgestellt [1]. Der Hersteller kann sich<br />

rühmen, das erste Gerät mit Nvidias Tegra-3-<br />

Quad-Core-Prozessor (je 1,5 GHz) plus GPU<br />

ankündigen zu können. Das Besondere an den<br />

Transformer-Modellen ist die<br />

optionale Dockingstation,<br />

die das Tablet zum Notebook<br />

mit Tastatur macht.<br />

Der Verk<strong>auf</strong>sstart ist laut<br />

Ankündigung noch offen:<br />

Ein genaues Verfügbarkeitsdatum<br />

für<br />

Deutschland und<br />

Österreich wird zu<br />

einem späteren<br />

Zeitpunkt bekannt<br />

gegeben.<br />

Preise stehen dagegen<br />

fest: Das Eee<br />

Pad Transformer Prime<br />

wird in Deutschland als<br />

64-GByte-Modell ohne Dockingstation<br />

und als<br />

32-GByte-Bundle inklusive Docking-Tastatur<br />

zu einem empfohlenen Preis <strong>von</strong> jeweils 600<br />

Euro erhältlich sein.<br />

Das Display soll besonders brillant und mit<br />

dem inzwischen häufig eingesetzten Gorilla-<br />

Glas auch bruchsicher sein. Zur Ausstattung<br />

gehören eine 8-Megapixel-Kamera mit LED-<br />

Blitz und <strong>auf</strong> der Vorderseite eine 1,2-Megapixel-Kamera.<br />

Die große Kamera<br />

kann Full-HD-Videos mit 1080p <strong>auf</strong>nehmen,<br />

was laut Asus im Tablet-<br />

Bereich ebenfalls ein Novum ist. USB,<br />

ein Micro-SD-Kartenleser und ein Micro-HDMI-Port<br />

zählen zu den Schnittstellen.<br />

Die Akkul<strong>auf</strong>zeit soll im angedockten<br />

Zustand 18 Stunden betragen – ein<br />

bislang unerreichter Wert bei Tablets, wie<br />

Asus mitteilt. Mit nur knapp mehr als 8 mm<br />

Höhe und einem Gewicht <strong>von</strong> 586 g ist das<br />

Gerät auch ein dünnes Leichtgewicht.<br />

Amethyst-Grau und Champagner-Gold<br />

lautet die Farbauswahl. (Ulrich<br />

Bantle/hge)<br />

[1] http:// eee. asus. com/ en/ eeepad/​<br />

transformer‐prime/ features<br />

(http:// ezlx. de/ c1n10)<br />

Ubuntu <strong>auf</strong> alten PCs<br />

Das Kernel-Team <strong>von</strong> Ubuntu hat alle Hände<br />

voll zu tun. Tim Gardner schlug daher kürzlich<br />

vor, den Support für den Non-PAE-Kernel einzustellen,<br />

was eine längere Diskussion in Gang<br />

setzte [1]. PAE steht für Physical Address Extension.<br />

Diese Erweiterung moderner CPUs<br />

sorgt dafür, dass diese mehr als 4 GByte Hauptspeicher<br />

verwenden können.<br />

PAE wurde – bis <strong>auf</strong> ein paar Ausnahmen – zusammen<br />

mit dem Intel Pentium Pro und dem<br />

AMD Athlon eingeführt. Wie sich nun <strong>auf</strong> der<br />

Mailingliste zeigte, würde aber das Entfernen<br />

dieses Kernels viele sehr alte Rechner lahmlegen,<br />

denen Ubuntu (oder meist eines der Derivate)<br />

ein zweites Leben einhaucht.<br />

So erklärte Julien Lavergne vom Lubuntu-Projekt<br />

[2], bei einem Verzicht <strong>auf</strong> den PAE-Kernel<br />

würde Lubuntus Hauptzielgruppe verschwinden.<br />

Andere Ubuntu-Nutzer und ‐Entwickler<br />

wiesen <strong>auf</strong> die Thin-Clients hin. Diese<br />

häufig sehr alten Rechner dienen als Terminals,<br />

um <strong>auf</strong> Servern zu arbeiten. Nicht zuletzt<br />

wandte ein Leser ein, dass in Schwellenund<br />

Entwicklungsländern nicht selten sehr<br />

alte Rechner zum Einsatz kommen. Fiele der<br />

Support für den PAE-Kernel weg, könnten<br />

diese Nutzer ihre Rechner nicht mehr mit<br />

Ubuntu betreiben.<br />

Steve Langasek, der ehemalige Release Manager<br />

<strong>von</strong> Ubuntu, plädiert daher dafür, den<br />

Kernel noch für die Version 12.04 zu bauen<br />

und diese alten Rechner damit zumindest noch<br />

fünf Jahre länger zu unterstützen. (Kristian<br />

Kißling/hge)<br />

[1] https:// lists. ubuntu. com/ archives/ ubuntu‐devel/​<br />

2011‐November/ 034399. html (http:// ezlx. de/ c1n15)<br />

[2] http:// lubuntu. net/ (http:// ezlx. de/ c1n16)<br />

Newsticker<br />

KDE 4.7.4: Das KDE-Projekt hat im Dezember<br />

ein Service-Update veröffentlicht. Es<br />

gibt keine neuen Features, sondern Bugfixes<br />

und verbesserte Übersetzungen.<br />

http://kde.org/announcements/announce-4.7.4.php<br />

(http://elzx.de/c1n28)<br />

Gnome: Die Gnome-Entwickler testen ein<br />

neues Onlineangebot, über das man Erweiterungen<br />

für die Gnome Shell per Browser<br />

installiert.<br />

https://extensions.gnome.org/ (http://elzx.de/c1n29)<br />

8 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


News<br />

Aktuell<br />

YaVDR 0.4: Persönlicher Videorekorder<br />

Das <strong>auf</strong> Ubuntu 11.04 basierende YaVDR ist<br />

Ende Oktober 2011 in Version 0.4 erschienen<br />

[1]. Die Entwickler geben an, dass sie zwölf<br />

Monate an der Release gearbeitet haben. Ya-<br />

VDR ist ein PVR-Programm (Private Video<br />

Recorder), das HDTV und XBMC [2] in das<br />

Wohnzimmer der Anwender bringen will.<br />

Die Distribution gibt es in Form <strong>von</strong> ISO-Images<br />

für 64-Bit-Rechner [3]. Wer einen 32-Bit-<br />

Rechner verwendet, kann<br />

über Ubuntus Launchpad<br />

entsprechende Pakete installieren.<br />

Neu in YaVDR:<br />

Die Software erkennt die<br />

meisten USB-Fernbedienungen<br />

automatisch. Stöpselt der Anwender einen<br />

USB-Empfänger in den USB-Slot, lässt<br />

sich die Fernbedienung sofort nutzen. Das<br />

setzt voraus, dass YaVDR die Fernbedienung<br />

über das Paket yavdr-remote [4] unterstützt.<br />

Eine Technik namens Dynamite macht es möglich,<br />

DVB-Geräte im l<strong>auf</strong>enden Betrieb anzustöpseln<br />

und zu entfernen. Nutzt man mehrere<br />

DVB-Geräte, startet der Kern <strong>von</strong> VDR bereits,<br />

ohne <strong>auf</strong> das langsamste zu warten. Zugleich<br />

lassen sich zusätzliche DVB-Karten anstöpseln,<br />

um mehrere Sendungen parallel <strong>auf</strong>zunehmen.<br />

Nicht zuletzt lassen sich ungenutzte<br />

Karten in einen Stromsparmodus versetzen.<br />

L<strong>auf</strong>en mehrere VDRs im Netzwerk, erscheinen<br />

die Aufnahmen der anderen in YaVDR. Es<br />

gibt aktualisierte DVB-Pakete und experimentellen<br />

Support für Full-Featured-DVB-Karten.<br />

Auch das Webfrontend der<br />

Software wurde <strong>auf</strong>gefrischt.<br />

Das Entwicklerteam verschweigt<br />

aber auch die<br />

Nachteile nicht: Die Kooperation<br />

mit XBMC, eines der<br />

großen Projektziele, klappt noch immer nicht<br />

perfekt. Es gibt bisher nur eine experimentelle<br />

instabile Unterstützung für diese Kombination.<br />

(Kristian Kißling/hge)<br />

[1] http:// www. yavdr. org/ blog/ blog‐post/ 2011/ 10/ 25/​<br />

finally‐announcing‐yavdr‐04/ (http:// ezlx. de/ c1n17)<br />

[2] http:// xbmc. org/ (http:// ezlx. de/ c1n18)<br />

[3] ​ http://www. yavdr. org/ download/ (http:// ezlx. de/ c1n19)<br />

[4] github. com/ yavdr/ yavdr‐remote (http:// ezlx. de/ c1n20)<br />

AndroidUser<br />

Die Zeitschriften<br />

der <strong>Linux</strong> New<br />

Media AG (dem<br />

Verlag, bei dem<br />

auch <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>,<br />

<strong>Linux</strong>User und<br />

das <strong>Linux</strong>-Magazin<br />

erscheinen)<br />

haben im alten<br />

Jahr eine neue<br />

Schwester erhalten:<br />

AndroidUser<br />

[1] ist das neue Heft rund um das Android-<br />

Betriebssystem und die Handys und Tablet-<br />

PCs, die damit arbeiten.<br />

Tests aktueller Geräte und Vorstellungen<br />

nützlicher oder spaßiger Apps gibt es in jeder<br />

Ausgabe, dazu kommt jeweils ein Themenschwerpunkt,<br />

kürzlich beispielsweise zum<br />

Thema Sicherheit.<br />

AndroidUser erscheint monatlich und kostet<br />

pro Ausgabe 4,90 Euro; es ist auch ein Abo<br />

erhältlich. (Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// www. android‐user. de/ (http:// ezlx. de/ c1n11)<br />

Kann eine<br />

Schulungseinrichtung<br />

für mehr als EINEN<br />

Themenbereich<br />

berühmt werden?<br />

Das <strong>Linux</strong>hotel ist bekannt für erstklassige Open-Source-Schulungen. In den letzten Jahren kamen Java<br />

und andere Programmiersprachen hinzu - wie immer in Kooperation mit führenden Spezialisten, und in<br />

abgeschiedener, konzentrierter, aber auch ziemlich verspielter Umgebung. Es ist so naheliegend, auch<br />

Entwicklerthemen bei den OpenSource‘lern zu lernen, weil man dort schon immer sehr „unter die<br />

Haube“ guckte und mit viel Freude intensivst arbeitet. Das weiss ein Großteil der deutschen Admins, nur<br />

unter Entwicklern hat's sich noch nicht so ganz herumgesprochen.<br />

Mehr siehe www.linuxhotel.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

9


Aktuell<br />

News<br />

FFmpeg 0.9 kennt mehr<br />

Formate<br />

Die Videotool-Sammlung FFmpeg ist nach<br />

längerer Release-Abstinenz in einer neuen<br />

Version erschienen, die unter anderem neue<br />

Videodecoder und ‐encoder bietet: In Version<br />

0.9 halten ein nativer Dirac-Decoder und Decoder<br />

für VBLE, Escape130, G723.1 sowie<br />

G729 Einzug. Andere Codecs wurden überarbeitet,<br />

etwa der H264-Decoder. Nebenbei haben<br />

die Entwickler jede Menge Bugfixes integriert.<br />

FFmpeg 0.9 hat den Codenamen „Harmony“<br />

und kann <strong>von</strong> der Projektseite als<br />

Tar.-Gz.- und Tar.Bz2-Archiv heruntergeladen<br />

werden [1].<br />

Anfang des Jahres musste das FFmpeg-Projekt<br />

rund um den Hauptentwickler Michael<br />

Niedermayer einen Fork hinnehmen: Die<br />

Software wird nun <strong>von</strong> einigen Programmieren<br />

unabhängig unter dem Namen Libav [2]<br />

weitergeführt. Die Entwickler hinter Libav<br />

hatten Niedermayer unter anderem einen autoritären<br />

Führungsstil vorgeworfen. (Ulrich<br />

Bantle/hge)<br />

[1] http:// ffmpeg. org/ download. html# release_0. 9<br />

(http:// ezlx. de/ c1n21)<br />

[2] http:// www. libav. org/ (http:// ezlx. de/ c1n22)<br />

Visio-Import für LibreOffice 3.5<br />

Der Import <strong>von</strong> Visio-Diagrammen in Libre-<br />

Office Draw macht Fortschritte. Er soll in Version<br />

3.5 des freien Büropakets einziehen, die<br />

Anfang 2012 erscheint. Das berichtet der Libre-<br />

Office-Entwickler Fridrich Strba in seinem Blog.<br />

Nach seiner humorvollen Einschätzung bleiben<br />

nur noch jene 5 % der Features umzusetzen,<br />

„die in der Regel 95 % der Zeit in Anspruch<br />

nehmen.“ Die bisherigen Resultate befinden<br />

sich in der Bibliothek Libvisio [1], die unter der<br />

LGPL lizenziert ist. Innerhalb <strong>von</strong> nur drei Monaten<br />

habe das Visio-Team einen sehr originalgetreuen<br />

Import realisiert, schreibt Strba weiter.<br />

Im Blogeintrag [2] gibt es einige Screenshots<br />

gelungener Dokumentenimporte. (Mathias<br />

Huber/hge)<br />

[1] http:// cgit. freedesktop. org/ libreoffice/ contrib/ libvisio/<br />

(http:// ezlx. de/ c1n8)<br />

[2] http:// fridrich. blogspot. com/ 2011/ 11/ it‐has‐been‐long<br />

‐time‐since‐i‐last‐time. html (http:// ezlx. de/ c1n9)<br />

WebOS wird Open Source<br />

Das seit der Übernahme der entsprechenden<br />

Palm-Anteile und dem strategischen Wirrwarr<br />

bei Hewlett-Packard im Portfolio des IT-Giganten<br />

dümpelnde Smartphone-Betriebssystem<br />

WebOS [1] wird nun Open-Source-Software.<br />

In der entsprechenden Ankündigung <strong>von</strong> HP<br />

ist nachzulesen, dass der Konzern auch nach<br />

der Übergabe <strong>von</strong> WebOS an die Community<br />

an der Entwicklung und der Unterstützung<br />

beteiligt bleiben will, auch als Investor. In<br />

welchem Umfang diese Beteiligung stattfindet,<br />

ist nicht ausgeführt. HP werde den Quellcode<br />

<strong>von</strong> WebOS unter eine – nicht näher benannte<br />

– Open-Source-Lizenz stellen, heißt es<br />

auch in diesem Punkt unbestimmt. HP lädt<br />

Entwickler und Hersteller nun zur Diskussion<br />

ein [2]. (Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] http:// developer. palm. com/ (http:// ezlx. de/ c1n23)<br />

[2] http:// developer. palm. com/ blog/<br />

(http:// ezlx. de/ c1n24)<br />

Arnova-Tablets <strong>von</strong> Archos<br />

Mit preisgünstigen Android-Tablets unter der<br />

Marke Arnova [1] möchte der Hersteller Archos<br />

neue Kundengruppen ansprechen.<br />

Familien, Bildungseinrichtungen und sparsamen<br />

Käufern bietet Arnova mit dem günstigsten<br />

Modell Arnova 7 G2 für rund 170<br />

Euro den Eintritt in die Tablet-Welt an. Neben<br />

dem 7-Zoll-Modell sind mit Arnova 8 G2<br />

(8 Zoll, rund 180 Euro) Arnova 9 G2 (9,7<br />

Zoll, rund 250 Euro) auch größere Geräte erhältlich.<br />

Die Tablets sind mit der nicht besonders aktuellen<br />

Android-Version 2.3 ausgestattet. Archos<br />

bietet nach eigener Angabe über 50 000 Apps<br />

über den eigenen App-Store AppsLib [2] an.<br />

Für den Internetzugang bieten die Geräte nur<br />

WLAN; wer UMTS nutzen möchte, muss einen<br />

Archos-3G-Stick als Zubehör erwerben.<br />

(Mathias Huber/hge)<br />

n<br />

[1] http:// arnovatech. com/ (http:// ezlx. de/ c1n25)<br />

[2] http:// appslib. com/ (http:// ezlx. de/ c1n26)<br />

10 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Sven Stornebel<br />

STRATO Hosting-Kunde<br />

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Aktuell<br />

Neue Software<br />

Neue Software<br />

Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version.<br />

Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor, und <strong>auf</strong> der Heft-DVD<br />

finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise.<br />

Hugin: Mehr als nur Panoramen erstellen<br />

Für eindrucksvolle Landschaftspanoramen ist<br />

der Blickwinkel der meisten Kameras zu klein.<br />

Für einen weiten Horizont sorgen erst aus mehreren<br />

Einzelbildern zusammengesetzte Panoramafotos.<br />

In der Zeit vor der digitalen Bildbearbeitung<br />

gelangen solche Aufnahmen nur mit<br />

schweren Profistativen, denn beim geringsten<br />

Verdrehen der Kamera passten die Teil<strong>auf</strong>nahmen<br />

nicht mehr zusammen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Mit Hugin [1] gelingen Fotopanoramen dagegen<br />

sogar ohne Stativ. Der Benutzer markiert<br />

in überlappenden Bereichen der Teil<strong>auf</strong>nahmen<br />

markante Bildpunkte. Hat sich der Blickwinkel<br />

der Kamera beim Drehen um die eigene<br />

Achse verändert, erkennt Hugin diese<br />

Bildfehler aus der Lage der Kontrollpunkte<br />

und gleicht sie rechnerisch aus. So entsteht<br />

ein Panorama aus einem Guss.<br />

Entzerrt<br />

Ein weiterer Einsatzbereich für Hugin ist die<br />

Architekturfotografie: Oft ist einfach nicht genug<br />

Platz, um Bauwerke gerade und unverzerrt<br />

<strong>auf</strong>zunehmen (Abbildung 1).<br />

Sie markieren Linien, die in der Realität exakt<br />

senkrecht oder waagerecht verl<strong>auf</strong>en. Kennt<br />

Hugin den Verl<strong>auf</strong> dieser Horizontalen und<br />

Vertikalen, errechnet es aus dem verzerrten<br />

Bild eine Dr<strong>auf</strong>sicht.<br />

Neue Features<br />

Nicht nur zitternde Hände des Fotografen erschweren<br />

das Zusammenfügen <strong>von</strong> Panoramen.<br />

Auch die Abbildungsfehler der Objektive,<br />

die gerade Linien im Foto leicht gekrümmt<br />

erscheinen lassen, spielen dabei eine<br />

Rolle. Hugin bringt bereits die Daten verbreiteter<br />

Objektive mit, etwa <strong>von</strong> Canon oder Nikon,<br />

und gleicht die bei Panoramabildern<br />

deutlich sichtbaren Verzerrungen aus.<br />

Die Anfang Oktober erschienene neue Version<br />

enthält außerdem das Programm Calibrate<br />

Lens, das es Ihnen erlaubt, Ihre Objektive<br />

selbst zu vermessen.<br />

Installation<br />

Sowohl OpenSuse als auch Ubuntu halten Hugin<br />

in ihren offiziellen Repositories vor, allerdings<br />

nicht in der neuesten Version. Diese finden<br />

Sie <strong>auf</strong> der Heft-DVD für alle <strong>von</strong> <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

unterstützten Distributionen. n<br />

die Redaktion meint<br />

Wer in die Toskana fährt, sollte vorher unbedingt<br />

Hugin installieren. Die Bedienung<br />

des umfangreichen Programms ist zwar<br />

nicht ganz einfach, doch zahlreiche verständliche<br />

Tutorials [2] <strong>auf</strong> der Homepage<br />

erleichtern den Einsteig. Besonders wertvoll<br />

ist die Software für Architekturfotografen:<br />

Sie ermöglicht es nämlich, so genannte<br />

stürzende Linien zu entfernen und<br />

Bauwerke gerade wiederzugeben.<br />

Infos<br />

[1] Hugin: http:// hugin. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q1)<br />

[2] Hugin-Tutorials:<br />

http:// hugin. sourceforge. net/ tutorials/<br />

(http:// ezlx.​ de/ c1q2)<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Hugin<br />

Abb. 1: Was viele nicht wissen: Das Programm Hugin erlaubt nicht nur das Erstellen<br />

<strong>von</strong> Panoramabildern, sondern auch das Entfernen stürzender Linien aus Bildern.<br />

12 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Neue Software<br />

Aktuell<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin<br />

ACADEMY<br />

Kiwix: Wikipedia auch ohne Internet<br />

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist das<br />

meistkonsultierte Nachschlagewerk der Internetnutzer.<br />

Wer darin jedoch <strong>auf</strong> Reisen schmökern<br />

möchte, braucht eine mobile Internetverbindung.<br />

Im Ausland oder bei Tempo 200 im<br />

Intercity bleibt der Zugang zum populären Online-Wissensspeicher<br />

daher oft verwehrt. Abhilfe<br />

schafft der Offline-Wiki-Reader Kiwix. Er<br />

holt die Wikipedia-Seiten aus einer Archivdatei<br />

(im Zim-Format), in der die nationalen Wikipedia-Organisationen<br />

ihren Datenbestand in<br />

mehr oder weniger regelmäßigen Abständen<br />

veröffentlichen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Wiki an Bord<br />

Wikipedia bietet auch eine Exportfunktion an,<br />

mit der sich beliebig viele Artikel zu einem<br />

Infos<br />

[3] Kiwix: http:// www. kiwix. org<br />

(http:// ezlx. de/ c1q3)<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Kiwix<br />

Download im PDF- oder eben im Zim-Format<br />

für Kiwix (Abbildung 2) zusammenstellen<br />

lassen. Im Vergleich zum PDF-Download bietet<br />

das Zim-Format in Kombination mit Kiwix<br />

[3] Vorteile: So arbeitet die Suchfunktion bei<br />

größeren Sammlungen schneller und komfortabler<br />

als die Suche im PDF-Reader.<br />

Der Wikipedia-Export erzeugt ein Inhaltsverzeichnis<br />

mit Hyperlinks zu den einzelnen Artikeln,<br />

die sich damit viel leichter ansteuern lassen<br />

als im fortl<strong>auf</strong>enden PDF. In Kiwix funktionieren<br />

auch Links <strong>auf</strong> alle in der Sammlung<br />

enthalten Artikel ohne Internetverbindung. n<br />

die Redaktion meint<br />

Nützlich ist der Zugriff <strong>auf</strong> Wikipedia im Urlaub<br />

schon wegen der dort enthaltenen Informationen<br />

über die örtlichen Sehenswürdigkeiten.<br />

Kiwix erspart dabei teure Roaming-Gebühren.<br />

Wer einen saftigen Download und den Verbrauch<br />

<strong>von</strong> über 13 GByte Plattenplatz<br />

nicht scheut, der kann sogar die ganze<br />

Wikipedia <strong>auf</strong> sein Notebook packen, zur<br />

Zeit allerdings nur in eine veraltete Fassung<br />

vom November 2010. Doch dafür stehen<br />

die Daten dann selbst in Gegenden ohne<br />

Netzinfrastruktur zur Verfügung.<br />

Online-Training<br />

Erfolgreicher Einstieg<br />

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mit Hans-Georg Esser, Chefredakteur <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Sie wollen eine ansprechende Webseite,<br />

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Abb. 2: Kiwix zeigt Wikipedia-Artikel ohne Internetverbindung an. Da Links innerhalb<br />

der exportierten Artikel auch offline funktionieren, bietet die Software mehr Lesekomfort<br />

als ein PDF-Reader.<br />

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01/2012<br />

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13<br />

academy.linux-magazin.de/wordpress


Aktuell<br />

Neue Software<br />

aTunes: Flexibel und kontaktfreudig<br />

Wer ein Musikprogramm sucht, das sowohl<br />

unter <strong>Linux</strong>, Mac OS X als auch <strong>Windows</strong><br />

läuft, findet in der Java-Software aTunes einen<br />

modernen Medienmanager, der es gestattet,<br />

viele Onlinedatenquellen einzubinden.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Der Kontaktfreudige<br />

Mit spektakulären Features wie automatisch<br />

zusammengestellten Abspiellisten glänzt besonders<br />

die KDE-Software Amarok. Bei derartigen<br />

Raffinessen kann die Java-Software<br />

aTunes (Abbildung 3) nicht mithalten. Dennoch<br />

sticht sie in manchen Aspekten die Konkurrenten<br />

aus: Besonders punktet das Programm<br />

beim Einbinden <strong>von</strong> Onlinedatenquellen.<br />

So reicht ein Rechtsklick <strong>auf</strong> eine Datei in<br />

der Musikbibliothek, um nach Stücken des<br />

gleichen Interpreten oder Information <strong>auf</strong> You-<br />

Tube, Google Video, Musikbrainz, FreeDB<br />

oder Wikipedia zu suchen.<br />

Überdurchschnittlich fallen auch die Bearbeitungsfunktionen<br />

für die in der Musikdatei hinterlegten<br />

Informationen zu Künstler, Album<br />

die Redaktion meint<br />

aTunes ist ein Musikspieler mit vielen praktischen<br />

Features. Mit dem Klassenprimus<br />

unter <strong>Linux</strong>, der Software Amarok, kann er<br />

nur bedingt konkurrieren, dafür läuft er unter<br />

<strong>Linux</strong>, Mac OS X und <strong>Windows</strong>. Allerdings<br />

haben sich in der neuen Version<br />

2.1.0 neben einigen neuen Features auch<br />

neue Bugs eingeschlichen.<br />

und Musikstil aus. Natürlich lassen sich diese<br />

Tags komfortabel per Hand editieren. Die Software<br />

aTunes [4] sucht jedoch per Mausklick<br />

auch online nach Informationen. Ein Rechtsklick<br />

<strong>auf</strong> einen Künstlernamen reicht, um ein<br />

Portrait herunterzuladen. Ähnlich funktioniert<br />

es auch bei Albumtiteln und Cover-Bildern.<br />

Das Tool aTunes extrahiert Informationen zu<br />

Songtitel, Künstler und Album <strong>auf</strong> Wunsch<br />

auch aus dem Datei- und Verzeichnisnamen.<br />

Als sehr nützlich hat sich dies beim Verschlagworten<br />

der vor Jahren digitalisierten Schallplattenbibliothek<br />

des Autors erwiesen, die damals<br />

mangels geeigneter Software ohne MP3-<br />

Tags <strong>auf</strong> der Festplatte landete.<br />

Hansdampf in allen Gassen<br />

Als Java-Software ist aTunes weder an eine<br />

Desktopumgebung noch an ein bestimmtes<br />

Betriebssystem gebunden. Das Programm läuft<br />

entsprechend unter <strong>Linux</strong>, <strong>Windows</strong> und seit<br />

der neuesten Version 2.1.0 auch unter Mac OS<br />

X. Wer sich eine Playersoftware wünscht, die<br />

<strong>auf</strong> mehreren Betriebssystemen gleich aussieht<br />

und funktioniert, findet daher keine bessere<br />

Lösung als aTunes.<br />

Trotzdem ist die Software in den Computerdesktop<br />

eingebunden: Je nach Einstellung<br />

blendet das Tool in der Taskleiste nur ein Playersymbol<br />

ein, das bei Mauskontakt Informationen<br />

zum gespielten Song oder zusätzliche<br />

Buttons zur Playersteuerung anzeigt. Ab Version<br />

2.1.0 lässt sich deren Farbe einstellen. Die<br />

<strong>auf</strong> Wunsch bei jedem neuen Song eingeblendeten<br />

Pop-ups über dem Playersymbol in der<br />

Taskleiste fallen optisch nicht weniger ansprechend<br />

aus als bei Amarok und sind dennoch<br />

nicht an eine bestimmte Desktopumgebung<br />

gebunden.<br />

Vor dem Start des Programms gilt es dar<strong>auf</strong> zu<br />

achten, dass die notwendige Java-L<strong>auf</strong>zeitumgebung<br />

<strong>auf</strong> Ihrem System installiert ist. Bei<br />

OpenSuse 11.4 und 12.1 wird diese automatisch<br />

bei der Installation des Systems berücksichtigt,<br />

Anwender <strong>von</strong> Kubuntu installieren<br />

sie über den Paketmanager nach.<br />

Da es kein fertiges Programmpaket <strong>von</strong> aTunes<br />

gibt, nehmen Sie die generische Version, die<br />

Sie <strong>auf</strong> der DVD finden. Entpacken sie das Archiv<br />

atunes_2.1.0.tar.gz zunächst in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis. Wechseln Sie danach im<br />

Dateibrowser ins neue Verzeichnis atunes-<br />

2.1.0-SNAPSHOT und rechtsklicken Sie <strong>auf</strong> die<br />

Datei aTunes.sh. Aus dem Kontextmenü wählen<br />

Sie Eigenschaften und wechseln darin nach<br />

Berechtigungen. Hier aktivieren Sie Ausführbar.<br />

Zukünftig genügt es, die Datei aTunes.sh<br />

anzuklicken, um das Programm zu starten.<br />

Die Optik des Musikplayers passt sich wie bei<br />

Java-Programmen üblich nicht den Desktopeinstellungen<br />

an. Sie wirkt jedoch angenehm<br />

un<strong>auf</strong>fällig. Farbe und Schriftart lassen sich<br />

anpassen, seit Version 2.1.0 auch die Anordnung<br />

der Unterfenster für die Musikbibliothek,<br />

der Einzeltitelanzeige und der Playlist.<br />

Ein paar Wermutstropfen<br />

Der Name <strong>von</strong> aTunes spielt <strong>auf</strong> die <strong>auf</strong> den<br />

iPod abgestimmte Apple-Software iTunes an.<br />

Den damit geweckten Erwartungen wird<br />

aTunes allerdings nicht gerecht, denn die Software<br />

kann lediglich <strong>auf</strong> ältere iPods bis Generation<br />

4 lesend zugreifen. Allerdings spielt<br />

dies heute kaum noch eine Rolle, denn die<br />

Smartphones haben den iPod inzwischen fast<br />

völlig verdrängt. Android-Telefone schalten<br />

beim Anschluss an den PC in den USB-Massenspeichermodus;<br />

mit ihnen arbeitet aTunes<br />

perfekt zusammen. Allerdings weist die neue<br />

Version 2.1.0 einige Fehler <strong>auf</strong>. So funktioniert<br />

der Eintrag Verzeichnis öffnen im Menü<br />

Wiedergabeliste nicht, der alle Musikdateien<br />

in einem Verzeichnis abspielen sollte. n<br />

Infos<br />

[4] aTunes: http:// www. atunes. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q4)<br />

Abb 3: Das Musikprogramm aTunes gibt es für <strong>Linux</strong>, Mac OS X und <strong>Windows</strong>. Es bietet<br />

einen abgerundeten, wenn auch nicht rekordverdächtigen Funktionsumfang.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

aTunes<br />

14 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Aktuell<br />

Neue Software<br />

Knights: Schach für Profis<br />

Die Schöpfer vieler Schachprogramme interessieren<br />

sich offenbar in erster Linie für ausgefeilte<br />

Rechenverfahren und komplexe Algorithmen,<br />

um die Spielstärke ihrer Programme zu<br />

verbessern.<br />

Daher liegt ihre Software oft bloß in einer Kommandozeilenversion<br />

vor. Das KDE-Programm<br />

Knights bietet eine grafische Oberfläche für<br />

viele solcher Schachengines.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Nicht nur für die Arbeit, auch zum Spielen<br />

sind Computer da. Bekanntermaßen kann<br />

<strong>Linux</strong> bei grafisch <strong>auf</strong>gemotzten Ego-Shootern<br />

nicht mit <strong>Windows</strong> mithalten.<br />

Dennoch gibt es für das freie Betriebssystem<br />

eine Reihe attraktiver, kostenloser Spiele.<br />

Eines da<strong>von</strong> ist Knights [5]. Dabei handelt es<br />

sich nicht um ein Spiel im eigentlichen Sinn,<br />

sondern um ein schickes grafisches Frontend<br />

für Konsolen-Schachengines wie beispielsweise<br />

GNU Chess oder Crafty.<br />

Letzteres hat bei internationalen Computerschach-Wettbewerben<br />

einige Preise gewonnen<br />

und gibt daher auch für versierte Spieler einen<br />

schwer besiegbaren Gegner ab.<br />

Die Bedienung der Software ist einfach: Ein<br />

Klick <strong>auf</strong> den Neu-Button links oben im Fenster<br />

öffnet einen Dialog, in dem Sie wählen,<br />

ob Sie mit Knights gegen den Computer oder<br />

Abb 5: Die wichtigste Neuerung <strong>von</strong> Knights 2.4.0. ist die eingebaute Schnittstelle zum<br />

Schachportal Freechess.org, <strong>auf</strong> dem Sie passende menschliche Gegner für ein spannendes<br />

Match finden.<br />

einen menschlichen Partner spielen möchten.<br />

Im schaukelnden Zug ist dies eine Alternative<br />

zu einem Magnetschachbrett.<br />

Starke Gegner<br />

Richtig interessant wird ein Schachprogramm<br />

aber erst durch die Features, die es einem hölzernen<br />

Schachbrett voraus hat. So machen<br />

Computer dem Begriff Elektronengehirn beim<br />

Schachspielen alle Ehre. Es gibt sowohl für<br />

Ubuntu als auch für OpenSuse außer den beiden<br />

bereits genannten noch weitere Schachengines,<br />

die selbst geübten Vereinsspielern<br />

Respekt abnötigen.<br />

Unter Ubuntu eignen sich GNU Chess, Crafty,<br />

Phalanx, Sjeng und Hoi Chess als Engines für<br />

Knights. Unter OpenSuse funktionierten im<br />

Test Gnuchess, Crafty, Phalanx und Scorpio.<br />

Für die Installation müssen Sie das Community-Repository<br />

PackMan in Ihre Paketverwaltung<br />

einbinden.<br />

Dann sind die Programme unter ihrem Namen<br />

in der Softwareverwaltung <strong>auf</strong>findbar. Wer<br />

ihre Qualität testen möchte, kann sie mit<br />

Knights direkt gegeneinander antreten lassen<br />

(Abbildung 4).<br />

Im Dialog Neues Spiel gibt es für die beiden<br />

Spieler die Optionen Mensch, Rechner-Modul<br />

und Schach-Server. Ist die Option Rechner-Modul<br />

gewählt, so ist in einem Drop-down-Feld<br />

noch die gewünschte Schachengine auszudie<br />

Redaktion meint<br />

Abb. 4: Matt! Die Schachengine Scorpio hat sich vom spielstarken Crafty in die Falle locken<br />

lassen. Natürlich erlaubt Knights auch das Spiel gegen menschliche Gegner.<br />

Knights ist ein in die KDE-Desktopumgebung<br />

eingepasstes Schachprogramm ohne<br />

optischen Schnickschnack. Es unterstützt<br />

viele unter <strong>Linux</strong> verfügbare Kommandozeilen-Schachengines,<br />

etwa GNU Chess oder<br />

Crafty. Für spannende Partien gegen einen<br />

menschlichen Gegner sorgt das Einbinden<br />

des Schachservers Freechess.<br />

16 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


wählen. Diese Liste enthält, sofern beide Engines installiert<br />

sind, die Einträge gnuchess und crafty. Für die anderen genannten<br />

Engines müssen Sie den Namen der Programmdatei per<br />

Hand eingeben. Dabei handelt es sich um deren Programmnamen<br />

in Kleinbuchstaben.<br />

Briefschach modern<br />

Das Spiel Computer gegen Computer ist eines der Features, die<br />

erst mit der aktuellen Version 2.4.0 <strong>von</strong> Knights hinzugekommen<br />

sind und in den mitgelieferten Paketen der Distributionen<br />

noch fehlen. Eine noch interessantere Funktion ist das Einbinden<br />

des Spieleservers Freechess [6].<br />

Dort warten menschliche Gegner <strong>auf</strong> eine Partie mit Ihnen.<br />

Starten Sie das erste Mal ein Spiel mit dem Schachserver als<br />

Teilnehmer, dann öffnet Knights das Schachserver-Dialogfeld.<br />

In die Felder Benutzername und Passwort gehören die Anmeldedaten<br />

für einen Account <strong>auf</strong> Freechess.<br />

Eigentlich sollte sich nach einem Klick <strong>auf</strong> den Button Konto<br />

Erstellen diese Webseite öffnen, doch fehlt in der einprogrammierten<br />

URL das Präfix www. Öffnen Sie also die Seite<br />

[7] per Hand im Browser. Nach der Anmeldung zeigt die<br />

Suchgrafik (Abbildung 5) potenzielle Gegner nach Spielstärke<br />

und Zeitlimit für die Partie geordnet an. So haben Sie<br />

stets die Möglichkeit, einen zu Ihrer eigenen Spielstärke<br />

passsenden Mitspieler zu finden.<br />

Ohne Ballast<br />

Das Schachprogramm startet zunächst mit einer sehr schlichten<br />

Aufmachung des Schachbretts. Unter Einstellungen /<br />

Knights / Design laden Sie bei Bedarf weitere Designs herunter.<br />

Optische Effekte wie ein 3-D-Schachbrett bietet Knights<br />

nicht, doch die stören ernsthafte Spieler sowieso nur. Wer<br />

möchte, kann im Einstellungsdialog die Hervorhebung der<br />

gültigen Spielzüge und des letzten gegnerischen Zugs ausschalten<br />

– beim Brettschach gibt es diese Hilfestellungen<br />

zwar auch nicht, aber vor allem bei Trainingsspielen erweisen<br />

sie sich als wertvolle Hilfe.<br />

Als praktisch erweisen sich die teilweise englischen Optionen<br />

unter der Kategorie Zugangshilfen. Hier legen Sie fest, ob das<br />

Programm das Brett bei Mensch-gegen-Mensch-Partien passend<br />

zur Blickrichtung des aktiven Spielers dreht. Wenn Sie<br />

die Einstellung Züge des Gegners vorlesen aktivieren, liest<br />

Knights den Zug einer Schachengine vor, sobald diese ihn abgeschlossen<br />

hat – allerdings nur in englischer Sprache. Eine<br />

Voraussetzung dafür ist außerdem, dass die KDE-Software Jovie<br />

installiert ist.<br />

n<br />

Infos<br />

[5] Knights: http:// kde‐apps. org/ content/ show. php/​<br />

Knights? content=122046<br />

(http:// ezlx. de/ c1q8)<br />

[6] Freechess.org: http:// www. freechess. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q9)<br />

[7] http:// www. freechess. org/ cgi‐bin/ Register/ FICS_<br />

register. cgi? Language=German<br />

(http:// ezlx. de/ c1q10)<br />

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Aktuell<br />

Neue Software<br />

DVDStyler: DVD-Menüs selbst erstellen<br />

Gek<strong>auf</strong>te DVDs beeindrucken mit <strong>auf</strong>wändig<br />

gestalteten Menüs samt hinterlegtem Sound.<br />

Mit DVDStyler erstellen Sie solche professionell<br />

wirkenden Silberscheiben einfach selbst.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Im Willkommensdialog <strong>von</strong> DVDStyler [8]<br />

nach dem Start wählen Sie zwischen den Optionen<br />

Neues Projekt erstellen oder Öffnen einer<br />

existierenden Projektdatei. Wenn Sie ein<br />

neues Projekt erstellen, wählen Sie bei der<br />

Diskgröße 4,7 GB für eine normale, 8,5 GB für<br />

eine Double-Layer-DVD.<br />

Der nächste Dialog im Erstellungswizard dient<br />

der Auswahl einer Vorlage für DVD-Menüs.<br />

Hier gibt es Vorlagen, die nur ein Menü mitbringen,<br />

aus dem sich direkt einzelne Kapitel<br />

eines Filmes starten lassen. Sind in der<br />

Thumbnail-<strong>Vorschau</strong> dagegen zwei Menüs zu<br />

sehen, startet das erste entweder den ganzen<br />

Film oder springt erst nach Klick <strong>auf</strong> den Button<br />

Titel auswählen ins Kaptitelmenü.<br />

die Redaktion meint<br />

DVDstyler bietet ein intuitives grafisches<br />

Frontend für das schwierig zu bedienende<br />

Kommandozeilenwerkzeug DVDAuthor. Wer<br />

möchte, kann die Skriptingbefehle dieses<br />

Programms auch <strong>von</strong> DVDStyler aus benutzen.<br />

Allerdings ist dies nur etwas für Anwender<br />

mit Programmiererfahrung.<br />

Nach der Auswahl einer Vorlage erscheint das<br />

DVDStyler-Hauptfenster mit drei Bereichen:<br />

Im linken, schmalen Bereich wählen Sie mit<br />

den Buttons am linken Fensterrand zwischen<br />

einem Dateimanager, der Hintergrundbild-<br />

<strong>Vorschau</strong> oder den Knöpfen, also Befehlsschaltflächen<br />

für DVD-Menüs.<br />

Der schmale Streifen unten im Programmfenster<br />

zeigt alle in der DVD enthaltenen Objekte,<br />

nämlich Menüs und Filmdateien. Bei<br />

neuen Projekten erscheinen dort, je nach Vorlage,<br />

ein oder zwei Menüs. Wenn Sie <strong>auf</strong> eines<br />

dieser Objekte klicken, laden Sie es damit in<br />

den Arbeitsbereich, der den Rest des Programmfensters<br />

ausfüllt.<br />

Kapitel für Kapitel<br />

Um Leben ins neu gestaltete DVD-Menü zu<br />

bringen, laden Sie zunächst einmal ein Video<br />

in das Projekt. Klicken Sie dazu mit der rechten<br />

Maustaste <strong>auf</strong> einen leeren Bereich in der<br />

Objektvorschau unten im Fenster und wählen<br />

Sie Hinzufügen.<br />

Für das Laden neuer Videodateien sind die<br />

Menüpunkte Datei und Datei als Kapitel zuständig.<br />

Die erste Option ist die richtige, wenn<br />

Sie eine große Filmdatei laden und sie nachträglich<br />

in eigene Kapitel für das Menü unterteilen<br />

möchten.<br />

Der zweite Punkt Datei als Kapitel ist die richtige<br />

Wahl, wenn die Kapitel Ihres Films als eigenständige<br />

Dateien vorliegen. Da sich DVD-<br />

Styler beim Import <strong>von</strong> Videodateien <strong>auf</strong> das<br />

leistungsfähige Kommandozeilenprogramm<br />

FFmpeg verlässt, versteht es praktisch alle<br />

gängigen Datei- und Kompressionsformate.<br />

Ordentlich beschriftet<br />

Um ein geladenes Video in mehrere Kapitel zu<br />

unterteilen, öffnen Sie mit einem Rechtsklick<br />

dar<strong>auf</strong> das Eigenschaften-Dialogfeld. Den Titeleditor<br />

starten Sie mit dem Button rechts neben<br />

dem Textfeld Kapitel. Hier sehen Sie eine <strong>Vorschau</strong><br />

des Videos mit einem Schieberegler und<br />

einem Eingabefeld Zeit darunter. Klicken Sie<br />

nun <strong>auf</strong> den Plus-Button und ziehen Sie den<br />

Schieberegler an die Stelle, an der das erste Kapitel<br />

enden soll. Wiederholen Sie das so oft, bis<br />

Sie alle Kapitel erstellt haben.<br />

Klicken Sie nun in der Objektvorschau <strong>auf</strong> das<br />

Menü mit der Titelauswahl (das zweite Menü,<br />

wenn in der Vorlage vorhanden, sonst erstes<br />

Menü). Die Rechtecke im Menü sind Buttons,<br />

die zu den Titeln <strong>auf</strong> der DVD oder zu den gerade<br />

beschriebenen Kapiteln springen.<br />

Auf Knopfdruck<br />

Ein Rechtsklick <strong>auf</strong> den Button und die Auswahl<br />

<strong>von</strong> Eigenschaften öffnet einen Einstellungsdialog<br />

(Abbildung 6). Dessen oberer Bereich<br />

Aktion legt fest, was bei einem Klick <strong>auf</strong><br />

den Button beim Abspielen der DVD passiert.<br />

Wählen Sie im Drop-down-Feld rechts neben<br />

der Option Springe zu Titel (Nummer der eingebunden<br />

Datei) und Kapitel, wenn Sie die Videoclips<br />

in Kapitel unterteilt haben.<br />

Beim Aufbau und bei der Anzahl der Menüs<br />

sind Sie nicht an die mitgelieferten Vorlagen<br />

gebunden: Ein Rechtsklick <strong>auf</strong> einen Button<br />

bringt den Menüpunkt Löschen zum Vorschein.<br />

Neue Buttons erstellen Sie, indem Sie<br />

eine der nach Auswahl der Kategorie Knöpfe<br />

am linken Fensterrand angezeigten Button-<br />

Formen <strong>auf</strong> ein geöffnetes Menü ziehen.<br />

Neue Menüs erstellen Sie mit einem Rechtsklick<br />

<strong>auf</strong> die Objektvorschau. Damit weitere<br />

Menüs beim Abspielen anwählbar sind, müssen<br />

Sie in Menü 1 einen Button einfügen, bei<br />

dem Sie unter Eigenschaften für den Punkt<br />

Springe zu den Menünamen auswählen. n<br />

Infos<br />

[8] DVDStyler: http:// www. dvdstyler. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q6)<br />

Abb 6: Das Erstellen <strong>von</strong> Buttons zum Abspielen <strong>von</strong> Filmkapiteln oder Springen zu eingebetteten<br />

Menüs erledigt DVDStyler quasi <strong>auf</strong> Knopfdruck.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

DVDStyler<br />

18 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Aktuell<br />

Neue Software<br />

ffDiaporama: Diaschau im digitalen Zeitalter<br />

Jüngere Leser werden es gar nicht mehr kennen<br />

– das heimelige Gefühl bei einer Diaschau<br />

in der dunklen Jahreszeit. Doch auch im Zeitalter<br />

der Videoclips gibt es noch stillstehende<br />

Bilder, die es effektvoll zu präsentieren gilt.<br />

Das Tool ffDiaporama verwandelt sie in eindrucksvolle<br />

Multimediashows.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Egal, ob es sich um Party-Schnappschüsse oder<br />

mit der Spiegelreflexkamera <strong>auf</strong>genommene<br />

hochwertige Architekturfotos handelt: Das<br />

Programm ffDiaporama [9] montiert die Aufnahmen<br />

zu einer <strong>auf</strong> dem Computer abspielbaren<br />

Videodatei, die auch Soundclips und<br />

Untertitel enthalten darf (Abbildung 7).<br />

Die Software beherrscht viele Effekte, die in<br />

klassischen Diashows undenkbar waren: Bilder<br />

oder Bildausschnitte in vielen Formen lassen<br />

sich <strong>auf</strong> der Leinwand bewegen. Sie dürfen<br />

mehrere Aufnahmen – auch teiltransparent<br />

– übereinander legen. Für den Übergang zwischen<br />

den Bildern stehen viele Effekte bereit.<br />

die Redaktion meint<br />

Das Tool ffDiaporama lässt beim Funktionsumfang<br />

keine Wünsche offen. Lediglich<br />

die fehlende deutsche Übersetzung<br />

und vor allem die gelegentlichen Abstürze<br />

beim Laden <strong>von</strong> Videos bringen die Software<br />

in der Wertung um den fünften Stern.<br />

Auch Audiodateien und Videos, die für Bewegung<br />

zwischen den Standbildern sorgen, bindet<br />

das Programm ein.<br />

Einer Show mit Zelluloidbildern am nächsten<br />

kommt es, die Videos mit einem Beamer abzuspielen.<br />

Passend dazu erzeugt ffDiaporama<br />

hoch<strong>auf</strong>lösende HD-Videos. Es stehen aber<br />

auch Videoprofile mit niedrigerer Auflösung<br />

für das Internet oder Handys zur Verfügung.<br />

Die Software erspart Ihnen dabei die Auseinandersetzung<br />

mit dem Wirrwarr unterschiedlicher<br />

Videoformate und Kompressionsverfahren:<br />

Nach einem Klick <strong>auf</strong> Smartphone und<br />

Player, Multimedia system (darunter Playstation<br />

und Xbox) oder For the Web fehlt nur<br />

noch die Auswahl des Hardware-Modells, und<br />

ffDiaporama erzeugt eine maßgeschneiderte<br />

Videodatei.<br />

Formatevielfalt<br />

Besonders hervorzuheben ist bei der Kategorie<br />

For the Web, dass das Programm bereits das<br />

neue Internet-Videoformat WebM kennt, das<br />

alle aktuellen Browser außer dem Internet Explorer<br />

ohne Plug-in abspielen. Für den Internet<br />

Explorer erzeugt ffDiaporama <strong>auf</strong> Wunsch<br />

Flash-Videos. Auch spezielle Exportfunktionen<br />

für die Video-Sharing-Plattformen YouTube<br />

und Daily Motion bringt die Software mit.<br />

Das Grundprinzip des Programms versteht jeder,<br />

der schon einmal mit einem Präsentationsprogramm<br />

wie Impress oder PowerPoint<br />

gearbeitet hat: Die Grundlage für die Fotopräsentation<br />

bilden Dias, die den Impress-Folien<br />

ähneln. Vor einem Hintergrund, der aus einer<br />

Farbe, einem Farbverl<strong>auf</strong> oder einer Bilddatei<br />

bestehen darf, platzieren Sie eine oder mehrere<br />

Fotos oder Videoclips.<br />

Im Reiter Project rechts oben im Programmfenster<br />

fügen Sie mit dem Button Add title<br />

neue leere Dias hinzu. Der Button Add file erstellt<br />

dagegen Dias, die bereits ein Foto oder<br />

einen Videoclip enthalten.<br />

Effektvoll<br />

Übergangseffekte zwischen den Einzelbildern<br />

lassen sich mit einem Klick <strong>auf</strong> das kleine Icon<br />

zwischen den Dias einstellen. Hilfreich ist bei<br />

der großen Auswahl, dass das Programm animierte<br />

<strong>Vorschau</strong>en der Effekte anzeigt. Ein<br />

Doppelklick <strong>auf</strong> ein Dia öffnet den Eigenschaftendialog<br />

Slide properties. Rechts oben zeigt<br />

die Software eine Liste der in das Dia eingebunden<br />

Bilder und Videoclips.<br />

Unter der Medienliste im Slide-properties-Dialog<br />

finden sich Eingabefelder und Schieber,<br />

mit denen sich die Bilder pixelgenau platzieren,<br />

aber auch drehen und im Raum kippen<br />

lassen (Abschnitt Coordinates). Im Abschnitt<br />

Block darunter passen Sie das Bild in eine geometrische<br />

Form ein oder fügen einen Rahmen<br />

oder Schlagschatten hinzu.<br />

Neue Unterbilder erzeugen Sie im Slide-properties-Dialog<br />

durch einen Klick <strong>auf</strong> den kleinen<br />

Plus-Button ganz links oben. Im neuen Unterbild<br />

sind alle Medienobjekte in gleicher Position<br />

und Größe vorhanden wie im Ausgangsunterbild.<br />

Der Clou an den Shots in ffDiaporama<br />

ist folgender: Verändern Sie Größe oder<br />

Lage in einem der Shots, so animiert das Programm<br />

den Übergang.<br />

Damit Sie für eine gelungene Diaschau nicht<br />

noch eine zusätzliche Bildbearbeitungssoftware<br />

starten müssen, enthält das Tool einen<br />

Farbausgleich und einen Schärfe-/​Unschärfefilter.<br />

Auch die hier eingestellten Werte überblendet<br />

das Programm, so dass sie sich genau<br />

wie Bildposition und Größe oder Transparenz<br />

für animierte Effekte nutzen lassen. n<br />

Infos<br />

[9] ffDiaporama: http:// ffdiaporama.​<br />

tuxfamily. org/ ffdiaporama/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q7)<br />

Abb. 7: Die Applikation ffDiaporama montiert Bilder, Textelemente, Videoclips und Audiodateien<br />

zu professionell wirkenden Multimedia-Präsentationen.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

ffDiaporama<br />

20 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Neue Software<br />

Aktuell<br />

Bluefish: HTML-Editor der Extraklasse<br />

Wie bei jeder Programmiersprache geht das Bearbeiten<br />

<strong>von</strong> HTML-Seiten mit einer speziell<br />

dar<strong>auf</strong> zugeschnittenen Arbeitsumgebung<br />

schneller und bequemer. Bluefish ist derzeit einer<br />

der besten Editoren.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

HTML-Editoren für <strong>Linux</strong> sind ziemlich dünn<br />

gesät: Der einstige Primus Quanta Plus hat<br />

sein letztes Update vor vielen Jahren gesehen,<br />

beim aus dem Netscape-Composer entstandenen<br />

WYSIWYG-Editor Kompozer erschien<br />

seit März 2010 keine neue Fassung mehr.<br />

Frischer Wind<br />

Einzig für den Dritten im Bunde der etablierten<br />

<strong>Linux</strong>-HTML-Editoren, Bluefish (Abbildung<br />

8), erschien am 25. November eine frische Release<br />

[10]. Die neue Version 2.2.0 arbeitet<br />

nicht nur wesentlich flotter, sondern bringt<br />

auch einige neue Features mit.<br />

Für mehr Komfort beim Editieren sorgt die<br />

neue Blockauswahlfunktion. [Strg-Umschalt-<br />

B] wählt einen zusammenhängenden Code-<br />

die Redaktion meint<br />

Für das komfortable Schreiben <strong>von</strong> HTML-<br />

Code bietet Bluefish derzeit wohl die beste<br />

Lösung unter <strong>Linux</strong>. Für dynamische Webseiten<br />

in PHP oder anderen Sprachen reicht<br />

sein Funktionsumfang trotz Fortschritten in<br />

der jüngsten Version noch nicht an vollwertige<br />

IDEs wie Eclipse oder NetBeans heran.<br />

Abschnitt aus. Steht der Cursor zum Beispiel<br />

in einem fett formatierten Textbereich, so<br />

wählt Bluefish hier beim ersten Tastendruck<br />

den Text zwischen dem Start- und dem End-<br />

Tag für fett aus. Ein erneuter Tastendruck erweitert<br />

die Auswahl um die Formatierungs-<br />

Tags, nach einem weiteren schließt die Auswahl<br />

den Text innerhalb des übergeordneten<br />

Tag-Paares ein und so weiter.<br />

Der ausgewählte Text lässt sich bequem in<br />

die Zwischenablage kopieren oder überschreiben.<br />

Für Testzwecke ist es praktisch, den<br />

Code mit der ebenfalls neu hinzugekommenen<br />

Kommentierungsfunktion auszukommentieren<br />

([Strg-Umschalt-C]). Dies macht<br />

ihn unwirksam, ohne ihn zu löschen. Die<br />

Software erkennt, ob es sich um HTML, JavaScript,<br />

PHP oder eine der 25 weiteren <strong>von</strong><br />

Bluefish unterstützten Programmiersprachen<br />

handelt und verwendet die jeweils passenden<br />

Kommentarzeichen.<br />

Drücken Sie [Strg-Umschalt-C], wenn sich der<br />

Cursor in einem Kommentarbereich befindet,<br />

so entfernt Bluefish die Kommentarmarkierungen.<br />

Blockauswahl und Kommentierungsfunktion<br />

wirken <strong>auf</strong> den ersten Blick nicht besonders<br />

spektakulär, sparen in der Praxis jedoch<br />

viel Zeit.<br />

Inselbegabung<br />

Mit der dritten größeren Neuerung nähert sich<br />

Bluefish diesen Spezialanwendungen für Programmierer<br />

(IDEs, englisch für integrated development<br />

environments) ein Stück an: Die<br />

automatische Code-Erweiterung (Autocomplete),<br />

bei der die Anwendung nach dem Tippen<br />

<strong>von</strong> einigen Buchstaben das Schlüsselwort<br />

ergänzt, funktioniert nun auch für benutzerdefinierte<br />

Funktionen in Programmiersprachen<br />

wie JavaScript oder PHP. Mit [Strg-J]<br />

springt die Anwendung zu deren Definition,<br />

wenn sich der Cursor innerhalb eines Aufrufs<br />

einer Funktion befindet.<br />

Allerdings funktioniert beides nur noch eingeschränkt,<br />

sobald mehrere Methoden des gleichen<br />

Namens in unterschiedlichen Klassen<br />

wiederkehren, was so gut wie in jedem objektorientiertem<br />

Programmierprojekt der Fall ist.<br />

Obwohl immerhin die farbliche Hervorhebung<br />

<strong>von</strong> Sprachelementen (Syntax-Highlighting)<br />

für über viele gebräuchliche Sprachen funktioniert,<br />

sollten Programmierer, die vorwiegend<br />

Programmcode in JavaScript, PHP, Ruby oder<br />

anderen Sprachen schreiben, also lieber bei<br />

ihren IDEs bleiben. Richtig gut ist Bluefish nur<br />

in seinem Kernbereich HTML.<br />

Reichhaltige Requisite<br />

Der Zuschnitt <strong>auf</strong> HTML lässt sich schon an<br />

der Benutzeroberfläche ablesen: Der große<br />

Button-Bereich am oberen Fensterrand hält in<br />

neun Kategorien einen großen Fundus an<br />

HTML-Tags für das Einfügen per Mausklick<br />

bereit. Darunter finden sich neben den veralteten<br />

Frames zum Glück auch die wichtigsten<br />

neuen HTML5-Tags.<br />

Manche der Buttons fügen nicht bloß Tags<br />

oder feste Tag-Kombinationen in das Dokument<br />

ein. Für Tabellen, HTML5-Video-Tags,<br />

CSS und andere öffnet sich ein Dialog, der es<br />

erlaubt, viele Parameter, <strong>von</strong> Tabellenzeilen<br />

bis hin zu CSS-Attributen, einzustellen.<br />

Besonders bei Tabellen sind diese Code-Generatoren<br />

unabhängig <strong>von</strong> der HTML-Kompetenz<br />

des Entwicklers nützlich: Das Einfügen<br />

der richtigen Anzahl <strong>von</strong> --Paaren<br />

ist eine mühsame und fehlerträchtige Aufgabe.<br />

Auch die in jeder Datei wiederkehrenden<br />

Dokumenttype-Deklarationen und<br />

HMTL-Kopfbereiche mag niemand per Hand<br />

eintippen oder aus bestehenden Dokumenten<br />

zusammenkopieren.<br />

n<br />

Infos<br />

[10] Bluefish: http:// bluefish. openoffice.​<br />

nl (http:// ezlx. de/ c1q5)<br />

Abb. 8: Bluefish ist ein leistungsfähiger HTML-Editor, der auch mit einem Gemisch aus<br />

PHP- und HTML-Code klarkommt.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Bluefish<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

21


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Recoll: Die schlanke Volltextsuche<br />

Wer eine vor Wochen oder Monaten gespeicherte<br />

Datei sucht, muss oft genug eine Weile<br />

stöbern, bis er sie gefunden hat. Wer sich die<br />

nervige Sucherei sparen möchte, benutzt eine<br />

Desktopsuchmaschine wie Recoll.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

die Redaktion meint<br />

Beim Leistungsumfang und Ressourcenverbrauch<br />

<strong>von</strong> Recoll gibt es nichts zu meckern.<br />

Lediglich die nicht immer treffende<br />

und teilweise unvollständige deutsche<br />

Übersetzung erschwert neuen Anwendern<br />

den Einstieg.<br />

Recoll [11] arbeitet als Suchmaschine <strong>auf</strong> dem<br />

eigenen Rechner: Es spürt Dateien anhand des<br />

Namens oder im Text enthaltener Wörter <strong>auf</strong>.<br />

Die Software versteht den Inhalt vieler Dateitypen,<br />

wie Text, PDF, Openoffice oder die<br />

Tags <strong>von</strong> Bilddateien. Außerdem findet die<br />

Software für Deutsch und Englisch verwandte<br />

Wortformen. Eine Suche nach „l<strong>auf</strong>en“ listet<br />

also auch Dateien <strong>auf</strong>, die das Schlagwort<br />

„läufst“ enthalten. Das Programm (Abbildung<br />

9) bildet die Schnittstelle zum im Hintergrund<br />

l<strong>auf</strong>enden Indexer recollindex.<br />

Damit der Index aktuell bleibt, müssen Sie<br />

dieses Hintergrundprogramm bei jedem Anmelden<br />

im System starten. Damit das automatisch<br />

geschieht, öffnen Sie unter OpenSuse in<br />

den Systemeinstellungen das Modul Starten<br />

und Beenden. Klicken Sie <strong>auf</strong> Programm hinzufügen<br />

und geben Sie im Dialogfeld Programm<br />

ausführen den Befehl recollindex ‐m<br />

ein. Ubuntu-Anwender öffnen im Menü System<br />

den Eintrag Startprogramme. In das Feld<br />

Befehl gehört wie bei OpenSuse recollindex ‐m<br />

und ein passender Wert für den Namen.<br />

Erster Start<br />

Beim ersten Start <strong>von</strong> Recoll erscheint eine<br />

Meldung, dass der Index nicht <strong>auf</strong>zufinden ist.<br />

Diese können Sie ignorieren, denn das Programm<br />

hat trotz der Fehlermeldung eine funktionierende<br />

Standardkonfiguration angelegt,<br />

die alle Dateien im Home-Verzeichnis für die<br />

Suche indiziert.<br />

Wenn Sie das ändern möchten, tragen Sie unter<br />

Voreinstellungen / Indizierungskonfiguration<br />

die Ordner ein, die Recoll durchsuchen<br />

soll. Die mit Start-Verzeichnisse etwas irreführend<br />

benannte obere Liste enthält alle Ordner,<br />

welche die Suchmaschine durchkämmt. Fügen<br />

Sie der Liste Ausgelassene Pfade Unterverzeichnisse<br />

der Start-Verzeichnisse hinzu, die<br />

der Indexer überspringen soll. Auch wer die<br />

Standardkonfiguration für die Indizierung des<br />

Home-Verzeichnis des angemeldeten Benutzers<br />

(abgekürzt mit ~) unverändert beibehalten<br />

möchte, der sollte zumindest in der Indizierungskonfiguration<br />

unter Wortstammerweiterungssprachen<br />

German hinzufügen.<br />

Auf die Suche machen<br />

Die Bedienung <strong>von</strong> Recoll ist denkbar einfach:<br />

Rechts unter der Button-Leiste befindet sich<br />

das Eingabefeld für die Suchausdrücke. Die<br />

Drop-down-Liste links da<strong>von</strong> bestimmt, ob Sie<br />

nach dem Dateinamen, mindestens einem aus<br />

mehreren Suchausdrücken (Irgendein Ausdruck)<br />

suchen, oder ob die gesuchte Datei alle<br />

eingegebenen Schlagwörter gleichzeitig enthalten<br />

soll (Alle Ausdrücke). Das Icon mit dem<br />

Tabellensymbol ganz rechts in der Button-<br />

Leiste schaltet die Suchergebnisanzeige zwischen<br />

einer ausführlicheren Ansicht und einer<br />

knappen Tabellenformatierung um.<br />

Da Recoll die Dateien vorindiziert, stehen die<br />

Suchergebnisse in Sekundenbruchteilen bereit.<br />

Ist der Indexer wie beschrieben in den<br />

Autostart-Einstellungen der Desktopumgebung<br />

eingetragen, so erfasst die Suchmaschine<br />

l<strong>auf</strong>end alle veränderten Dateien; ein regelmäßiges<br />

Update der Suchdatenbank ist nicht erforderlich.<br />

Stark und genügsam<br />

Im Vergleich zur in KDE eingebauten Desktopsuche<br />

hält sich Recoll beim Ressourcenverbrauch<br />

zurück. Außerdem funktioniert die Suche<br />

nach den Erfahrungen des Autors wesentlich<br />

zuverlässiger als in den KDE-Versionen<br />

der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Distributionen. Wer Recoll mit<br />

KDE nutzt, sollte in den Systemeinstellungen<br />

unter Desktopsuche den Strigi-Datei-Indexer<br />

deaktivieren.<br />

Manchmal fällt die Liste aller Dateien, die ein<br />

bestimmtes Schlagwort enthalten, unübersichtlich<br />

lang aus. Der Menüpunkt Werkzeuge<br />

/ Erweiterte Suche öffnet einen Dialog, der eine<br />

genauere Eingrenzung der Suche erlaubt. So<br />

lässt sich die Suche <strong>auf</strong> bestimmte Dateitypen<br />

oder Verzeichnisse beschränken. Mehrere Begriffe<br />

in Feldern vom Typ Alle diese sorgen für<br />

Treffer, die alle angegebenen Schlagwörter zugleich<br />

enthalten, bei Feldern vom Typ Irgendeins<br />

dieser genügt bereits eine Übereinstimmung,<br />

Keins dieser schließt Suchergebnisse<br />

mit bestimmten Schlagworten aus.<br />

Irreführend ist die Bezeichnung des Suchfeldtyps<br />

ähnliche Ausdrücke. Hier geht es nicht<br />

um klanglich verwandte Wörter. Vielmehr<br />

sucht Recoll nach mehreren Begriffen, zwischen<br />

denen höchstens eine bestimmte Anzahl<br />

<strong>von</strong> Wörtern stehen darf, die das kleinere Feld<br />

links des Texteingabefelds festlegt. n<br />

Infos<br />

[11] Recoll: http://www. recoll. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1q11)<br />

Abb. 9: Ähnlich wie Google das Internet durchsucht die Desktopsuchmaschine Recoll<br />

die Dateien <strong>auf</strong> der Festplatte nach enthaltenen Schlagwörtern.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Recoll<br />

22 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Aktuell<br />

Neue Software<br />

VirtualBox: Der Rechner im Rechner<br />

Mit VirtualBox simulieren Sie in einem Programmfenster<br />

einen vollständigen PC, <strong>auf</strong> dem<br />

Sie Betriebssysteme und Anwendungen genauso<br />

installieren wie <strong>auf</strong> einem echten Computer.<br />

Die Software beherrscht Sound, USB und<br />

nutzt, wenn auch eingeschränkt, die 3-D-Unterstützung<br />

der Grafikkarte.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Es gibt einige Szenarien, bei denen der PC im<br />

PC, <strong>von</strong> Fachleuten Virtual Host genannt, nützlich<br />

ist: Wer neben <strong>Linux</strong> auch noch <strong>Windows</strong><br />

braucht, der installiert es am bequemsten in<br />

eine virtuelle Maschine wie VirtualBox [12],<br />

die er starten und stoppen kann, während das<br />

normale Arbeitssystem läuft.<br />

Platzhirsch<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> VirtualBox (Abbildung 10) installieren<br />

Sie ein eigenes Betriebssystem, ohne<br />

dass dies das gerade l<strong>auf</strong>ende System im Mindesten<br />

verändert. Oracle stellt die Software für<br />

<strong>Linux</strong>, Mac OS X und <strong>Windows</strong> zum Download<br />

bereit. Zumindest <strong>Linux</strong>- und <strong>Windows</strong>-<br />

Systeme lassen sich in VirtualBox <strong>auf</strong> allen<br />

drei Plattformen problemlos installieren.<br />

Ein weiteres Plus der Virtualisierung sind die<br />

Wiederherstellungspunkte (Maschine / Sicherungspunkt<br />

erstellen). Nehmen Sie nach dem<br />

Setzen eines Wiederherstellungspunkts Veränderungen<br />

am System vor, so lassen sich diese<br />

leicht rückgängig machen, indem Sie das Ursprungssystem<br />

wiederherstellen.<br />

All-inclusive<br />

Sowohl <strong>Linux</strong> als auch <strong>Windows</strong> l<strong>auf</strong>en mit<br />

3-D-Beschleunigung, wenn auch mit spürbaren<br />

Geschwindigkeitseinbußen im Vergleich<br />

zu nicht virtualisierten Systemen. USB-Geräte<br />

lassen sich in das System durchschleifen, so<br />

dass sich auch zu <strong>Linux</strong> inkompatible Scanner<br />

oder Drucker ohne Reboot unter <strong>Windows</strong> in<br />

der virtuellen Maschine nutzen lassen.<br />

Nützliche Assistenten<br />

Obwohl der Hersteller die Oberfläche der Einstellungen<br />

gut strukturiert hat, erschrecken<br />

neue Anwender leicht wegen die Vielzahl der<br />

verfügbaren Optionen. Doch es gibt einen Wizard<br />

zum Anlegen neuer virtueller Computer<br />

(Maschine / Neu), der nur wesentliche Einstellungen<br />

wie den der virtuellen Maschine zugewiesenen<br />

Arbeitsspeicher abfragt und auch direkt<br />

die virtuellen Festplatten anlegt. Das Ändern<br />

weiterer Funktionen ist in der Regel nicht<br />

notwendig.<br />

Da sich ein System erst nach Einbinden eines<br />

Installationsmediums <strong>auf</strong> die virtuelle Maschine<br />

einspielen lässt, öffnet sich der Startassistent.<br />

Wählen Sie dort Hostl<strong>auf</strong>werk, wenn<br />

Sie eine Installations-DVD in Ihrem L<strong>auf</strong>werk<br />

haben. Verwenden Sie eine ISO-Datei, genügt<br />

es, im Dateiwähler mit einem Klick <strong>auf</strong> das<br />

kleine Dateisymbol rechts neben dem Listenfeld<br />

Medienquelle den Dateibrowser zu öffnen<br />

und darin die ISO-Datei auszuwählen.<br />

Ein Doppelklick <strong>auf</strong> den Eintrag einer virtuellen<br />

Maschine im Hauptfenster startet diese. Ist dort<br />

noch kein System installiert, bootet VirtualBox<br />

automatisch <strong>von</strong> der eingebundenen Installations-DVD.<br />

Änderungen an den Einstellungen<br />

nehmen Sie mit einem Rechtsklick <strong>auf</strong> den Eintrag<br />

vor. Allerdings gelingt dies nur bei heruntergefahrenen<br />

Systemen.<br />

Eine Einstellung, bei der die Vorauswahl des<br />

Wizards nicht für alle Anwendungsfälle taugt,<br />

ist der Bereich Netzwerk. Hier kann in der Voreinstellung<br />

das System in der virtuellen Maschine<br />

zwar das Internet erreichen. Möchten<br />

Sie mit diesem <strong>von</strong> Ihrem Arbeitssystem aus<br />

kommunizieren, gilt es aber, im Einstellungsdialog<br />

unter Netzwerk und Adapter 1 im Listenfeld<br />

Angeschlossen an statt NAT Netzwerkbrücke<br />

auszuwählen. Achten Sie dar<strong>auf</strong>, dass<br />

im Drop-down-Menü darunter die Netzwerkkarte<br />

eingestellt ist, über die Sie <strong>auf</strong> das Internet<br />

zugreifen. (Peter Kreußel/tle) n<br />

die Redaktion meint<br />

VirtualBox bietet längst alles, was Desktopanwender<br />

zum Testen neuer Software, Betriebssysteme<br />

oder zum gleichzeitigen<br />

Starten mehrerer Systeme <strong>auf</strong> einem Rechner<br />

benötigen. Mit teilweise kostenpflichtiger<br />

Software wie VMWare oder die <strong>auf</strong> Servern<br />

eingesetzte im <strong>Linux</strong>-Kernel eingebaute<br />

Virtualisierungslösung KVM müssen<br />

sich dank VirtualBox eigentlich nur noch<br />

Profis befassen.<br />

Infos<br />

[12] VirtualBox: https:// www. virtualbox.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ c1q12)<br />

Abb. 10: Virtualisierung eignet sich ideal für Experimente: Mit Sicherungspunkten lassen<br />

sich veränderte Einstellungen oder die Installation experimenteller Software per<br />

Mausklick rückgängig machen.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

VirtualBox<br />

24 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Webseiten<br />

Aktuell<br />

Angeklickt<br />

Im Internet gibt es Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen<br />

helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuh<strong>auf</strong>en<br />

zu finden. <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> stellt in jeder Ausgabe eine<br />

Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten<br />

Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine<br />

Mail an redaktion@easylinux. de mit dem Betreff „Angeklickt“<br />

und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung<br />

Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos das<br />

aktuelle Starter Kit. (Thomas Leichtenstern/tle)<br />

©pressmaster, fotolia.de<br />

Freie Software<br />

Kommerziellen Softwareprodukten steht häufig<br />

eine Vielzahl freier Alternativen gegenüber,<br />

die meist ebenso leistungsfähig sind.<br />

Osalt hat es sich zur Aufgabe gemacht, kommerzieller<br />

Software die kostenfreien Pendants<br />

gegenüberzustellen. Die Untergliederung in<br />

Teilbereiche wie Business oder Development<br />

hilft dabei, den Überblick zu behalten.<br />

Wenn Sie zu einem bestimmten Programm<br />

vergleichbare Software finden möchten, verwenden<br />

Sie die eingebaute Suchfunktion. Ein<br />

Klick <strong>auf</strong> den Eintrag öffnet das Detailfenster,<br />

in dem Sie die Beschreibung des Programms<br />

und vergleichbare freie Alternativen mit einer<br />

kurzen Funktionsübersicht sehen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Bevor Sie viel Geld für Software ausgeben,<br />

prüfen Sie zuerst, ob es nicht gleichwertige<br />

oder gar bessere kostenlose Alternativen gibt.<br />

Frisches Fleisch<br />

Viele Jahre versorgte die Seite Freshmeat ihre<br />

Besucher mit einer Riesenauswahl an exquisiter<br />

Software. Sie bot eine der größten Datensammlungen<br />

in diesem Bereich.<br />

Ende 2011 hat Freshmeat sich in Freecode<br />

umbenannt. War die Seite in früheren Jahren<br />

noch recht unhandlich, ist sie heute technisch<br />

<strong>auf</strong> der Höhe der Zeit. Klicken Sie im Menü<br />

<strong>auf</strong> Browse Projects by Tag, erscheint eine so<br />

genannte Tag Cloud mit den am häufigsten<br />

verwendeten Schlagwörtern. Dank umfangreicher<br />

Verschlagwortung erlaubt Freecode ausgedehnte<br />

Recherchen in alle möglichen Richtungen<br />

– sei es die Suche nach ähnlich gelagerten<br />

Programmen oder aber auch nach solchen<br />

mit ähnlicher Programmiersprache.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Diese Seite bietet eine riesige Softwaresammlung<br />

in einer übersichtlichen Verpackung.<br />

Fremdwahrnehmung<br />

Jeder, der einmal eine Webseite gebaut hat,<br />

kennt das Problem: Was in Firefox toll aussieht,<br />

ist womöglich im Safari-Browser unansehnlich.<br />

Abhilfe schafft die Seite Browsershots. Sie ermöglicht<br />

es Ihnen, eine Seite, deren URL Sie<br />

angeben, in über 100 verschiedenen Webbrowsern<br />

zu betrachten. Jeden einzelnen da<strong>von</strong><br />

wählen Sie <strong>auf</strong> Wunsch ab und konzentrieren<br />

damit z. B. die Auswahl <strong>auf</strong> die gängigsten<br />

Browser. Die verwendete Bildschirmgröße<br />

und Farbtiefe stellen Sie am unteren<br />

Rand der Seite ein; ebenso, ob Java, JavaScript<br />

oder Flash zum Einsatz kommen dürfen<br />

und wenn ja, in welcher Version.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Für Webentwickler ist die Seite ein unentbehrliches<br />

Hilfsmittel, um die Kompatibilität <strong>von</strong><br />

Webseiten mit vielen Browsern zu testen.<br />

Infos<br />

Website: http:// www. osalt. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1s1)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Software finden<br />

Infos<br />

Website: http:// freecode. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1s2)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Software suchen<br />

Infos<br />

Website: http:// browsershots. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1s3)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Webseiten prüfen<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

25


Aktuell<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.1<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.1 installieren<br />

OpenSuse 12.1<br />

Die aktuelle OpenSuse-Version ist schnell installiert: Dieser Artikel<br />

zeigt Ihnen, wie Sie das <strong>Linux</strong>-System <strong>von</strong> der Heft-DVD <strong>auf</strong>setzen<br />

und was dabei zu beachten ist.<br />

Marcel Hilzinger<br />

Mit dieser Anleitung verwandeln Sie<br />

Ihren PC oder Laptop in weniger<br />

als einer Stunde in einen <strong>Linux</strong>-<br />

Rechner. Es spielt dabei keine Rolle, ob <strong>auf</strong><br />

dem Rechner bereits ein anderes <strong>Linux</strong>-System<br />

oder <strong>Windows</strong> vorinstalliert ist: Open-<br />

Suse verträgt sich mit allen Betriebssystemen.<br />

Aller Anfang<br />

Wenn Sie den Abl<strong>auf</strong> einer <strong>Linux</strong>-Installation<br />

bereits kennen, starten Sie einfach den Rechner<br />

mit eingelegter OpenSuse-Heft-DVD neu<br />

und folgen den Anweisungen der Installationsroutine.<br />

Sind Sie bei einem Punkt unsicher,<br />

nutzen Sie die Hilfefunktion des Installationsprogramms<br />

YaST oder schauen in diesem<br />

Artikel nach.<br />

Wird dies Ihre erste <strong>Linux</strong>-Installation, lesen<br />

Sie diese Anleitung am besten zunächst komplett<br />

und starten die Installation erst im Anschluss<br />

daran.<br />

L<strong>auf</strong>werke so, dass das CD-/​DVD-L<strong>auf</strong>werk<br />

an erster Stelle steht (First Boot Device).<br />

Neben der Installation befinden sich im Bootmenü<br />

noch weitere Einträge, um den Rechner<br />

<strong>auf</strong> Hardware-Probleme zu überprüfen (Speichertest<br />

und Firmware-Test) bzw. um bei Problemen<br />

ein <strong>Linux</strong>-System <strong>von</strong> der DVD zu<br />

starten. Haben Sie den Verdacht, die DVD sei<br />

beschädigt, nehmen Sie Kontakt mit der Redaktion<br />

<strong>auf</strong> (cdredaktion@easylinux.de). Defekte<br />

DVDs ersetzen wir Ihnen kostenlos.<br />

Wenn Sie keinen Eintrag auswählen, startet<br />

nach einer Zeit automatisch das <strong>auf</strong> der Festplatte<br />

installierte System. Möchten Sie Open-<br />

Suse installieren, dann wählen Sie über die<br />

Pfeiltasten den Eintrag Installation aus und<br />

drücken [Eingabe].<br />

Willkommen bei YaST<br />

Nach der Auswahl <strong>von</strong> Installation begrüßt<br />

Sie das OpenSuse-Installations- und Systemverwaltungsprogramm<br />

YaST. Im Willkommensdialog<br />

sehen Sie neben einer Kurzinformation<br />

zum Datenträger die Lizenzvereinbarung<br />

<strong>von</strong> Novell sowie Sprach- und Tastaturauswahl.<br />

Mit einem Klick <strong>auf</strong> Weiter landen<br />

Sie bei der Auswahl der Installationsart. Befindet<br />

sich <strong>auf</strong> dem Rechner schon ein Open-<br />

Suse-System, können Sie dieses aktualisieren<br />

(Abbildung 2). Alternativ nehmen Sie das<br />

Upgrade direkt im alten System (idealerweise<br />

OpenSuse 11.4) vor. Die Installation können<br />

Sie an jeder beliebigen Stelle abbrechen, dann<br />

erscheint ein Textmenü. Über dessen Zeilen<br />

Installation starten / Rettungssystem starten<br />

landen Sie im Systemreparaturmodus. Sie<br />

sollten diese Auswahl wirklich nur dann treffen,<br />

wenn Sie Ihr bereits installiertes <strong>Linux</strong>-<br />

System nicht mehr starten können.<br />

OpenSuse richtet die Hardware Ihres Rechners<br />

vollautomatisch ein. Sollten dabei Probleme<br />

<strong>auf</strong>treten, müssen Sie die Markierung<br />

Installation <strong>von</strong> der Heft-DVD<br />

Arbeiten Sie <strong>auf</strong> Ihrem PC bereits mit einer älteren<br />

Version <strong>von</strong> OpenSuse, müssen Sie das<br />

System nicht neu installieren, sondern können<br />

ein Upgrade durchführen. Details dazu<br />

lesen Sie im Kasten Fliegender Wechsel.<br />

Legen Sie die Heft-DVD ein und starten Sie<br />

den Rechner neu. Sie sehen dann den Open-<br />

Suse-Bootbildschirm (Abbildung 1). Startet<br />

beim Booten nicht automatisch die DVD,<br />

müssen Sie zunächst einige Einstellungen im<br />

BIOS Ihres Rechners ändern. Drücken Sie<br />

dazu beim Start des Rechners je nach Hersteller<br />

die Taste [Entf], [F2] oder [F1], damit Sie<br />

in die BIOS-Konfiguration gelangen; meist finden<br />

Sie in den Einschaltmeldungen einen kurzen<br />

Hinweis, welche Taste Sie dafür drücken<br />

müssen. Dann ändern Sie unter Advanced<br />

BIOS Options oder Boot die Reihenfolge der<br />

Abb. 1: Im Bootmenü drücken Sie [F2], um die Sprache <strong>auf</strong> Deutsch umzustellen.<br />

26 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Heft-DVD: OpenSuse 12.1<br />

Aktuell<br />

Abb. 2: Hier wählen Sie zwischen den Installationsmodi:<br />

Neuinstallation oder Aktualisierung.<br />

vor der Checkbox Automatische Konfiguration<br />

verwenden entfernen. Ein Klick <strong>auf</strong> Weiter<br />

führt Sie zur Zeitzonen-Auswahl. Hier müssen<br />

Sie in der Regel bei der passenden Sprachauswahl<br />

nur <strong>auf</strong> Weiter klicken. Im nächsten Installationsfenster<br />

können Sie die gewünschte<br />

Desktopumgebung auswählen.<br />

Desktop und Partitionierung<br />

Der Standarddesktop <strong>von</strong> OpenSuse ist KDE<br />

4. Sind Sie mit der vorgeschlagenen Auswahl<br />

zufrieden, dann bringt Sie Weiter zum nächsten<br />

Dialog. Entscheiden Sie sich für Gnome,<br />

markieren Sie den Eintrag Gnome. Für einen<br />

Xfce- oder LXDE-Desktop sowie für spezielle<br />

Ansprüche ohne grafische Oberfläche wählen<br />

Sie zunächst Andere. Hat Ihr Rechner nur<br />

512 MByte Hauptspeicher oder weniger, empfiehlt<br />

es sich, statt KDE oder Gnome den<br />

schlanken LXDE-Desktop zu installieren. Markieren<br />

Sie dazu den Eintrag Andere und wählen<br />

Sie danach LXDE aus der Liste.<br />

Unabhängig vom gewählten Desktop landen<br />

Sie im nächsten Schritt beim Partitionierungsdialog<br />

<strong>von</strong> YaST. Unter <strong>Linux</strong> ordnet man jeder<br />

Partition einen so genannten Einhängepunkt<br />

(Mount Point) zu. Das Pendant zum<br />

<strong>Windows</strong>-Verzeichnis C:\ heißt unter <strong>Linux</strong><br />

Wurzelverzeichnis. Es hat einen Schrägstrich<br />

/ als Einhängepunkt. Hier liegt das eigentliche<br />

System. Für / müssen Sie eine eigene Partition<br />

anlegen, da Sie sonst nichts installieren können.<br />

Die Größe der Partition hängt <strong>von</strong> der<br />

Festplatte ab. Mindestens 4 bis 5 GByte sollten<br />

es sein, mehr als 10 bis 15 GByte lohnen<br />

sich kaum. Eine weitere Partition müssen Sie<br />

für den virtuellen Speicher anlegen, den so<br />

genannten Swap-Bereich. Diese Partition<br />

sollte mindestens so groß wie der Arbeitsspeicher<br />

Ihres Rechners sein. Mit 4 GByte sind Sie<br />

meist <strong>auf</strong> der sicheren Seite. Der virtuelle<br />

Speicher benötigt keinen Einhängepunkt.<br />

Sie sollten für das Verzeichnis /home ebenfalls<br />

eine separate Partition anlegen, denn das erleichtert<br />

später einen eventuellen Umstieg <strong>auf</strong><br />

32 oder 64 Bit?<br />

Fliegender Wechsel<br />

OpenSuse bietet die Möglichkeit eines offiziellen<br />

Distributionssprungs über das Kommandozeilentool<br />

zypper. Möchten Sie die<br />

Version 11.4 <strong>auf</strong> 12.1 <strong>auf</strong>frischen, ohne<br />

dazu über die DVD installieren zu müssen,<br />

starten Sie zunächst im installierten System<br />

YaST und ändern über Software / Repositories<br />

verwalten bei sämtlichen Paketquellen<br />

den Pfad <strong>von</strong> 11.4 zu 12.1. Erfahrene<br />

Nutzer können diesen Schritt auch <strong>auf</strong><br />

der Kommandozeile vornehmen. Achten Sie<br />

dar<strong>auf</strong>, dass mindestens die Software-Verzeichnisse<br />

oss und update aktiviert sind.<br />

Falls Sie PackMan oder andere zusätzliche<br />

Repositories (etwa für 3-D-Treiber <strong>von</strong> ATI<br />

oder Nvidia) nutzen, dann sollten Sie diese<br />

auch <strong>auf</strong> Version 12.1 umstellen.<br />

eine andere <strong>Linux</strong>-Distribution.<br />

/home entspricht dem<br />

Verzeichnis C:\Users unter<br />

<strong>Windows</strong>. <strong>Linux</strong> speichert<br />

hier aber nicht nur Dokumente,<br />

sondern auch sämtliche<br />

persönlichen Einstellungen,<br />

Schriften, Symbole, Hintergrundbilder<br />

usw. Je größer<br />

/home ist, desto mehr Platz<br />

haben Sie für Ihre Daten.<br />

YaST hat dazu in seinem Partitionierungsvorschlag<br />

bereits<br />

die Option Separate Home-<br />

Partition vorschlagen aktiviert. Wenn Sie nur<br />

eine einzelne <strong>Linux</strong>-Partition verwenden möchten,<br />

entfernen Sie das Häkchen.<br />

Wenn sich <strong>auf</strong> Ihrer Festplatte ein bereits installiertes<br />

Betriebssystem befindet, versucht<br />

OpenSuse automatisch, den vorhandenen Plattenplatz<br />

optimal <strong>auf</strong>zuteilen. In den meisten<br />

Fällen geht das durch Verkleinerung bestehender<br />

Partitionen und Anlegen <strong>von</strong> zusätzlichen.<br />

In einigen Fällen schlägt YaST aber auch vor,<br />

bereits bestehende Partitionen zu löschen, z. B.<br />

dann, wenn Sie statt der Aktualisierung eines<br />

installierten OpenSuse-Systems die Neuinstallation<br />

ausgewählt haben. Durch das Löschen<br />

einer bestehenden Partition gehen aber sämtliche<br />

Daten in dieser Partition verloren. Achten<br />

Sie deshalb besonders <strong>auf</strong> die Einträge, die im<br />

Vorschlag <strong>von</strong> YaST rot markiert sind.<br />

Schauen Sie sich den Vorschlag <strong>von</strong> YaST genau<br />

an und entscheiden Sie sich dann für eine<br />

der folgenden Möglichkeiten:<br />

l Vorschlag annehmen —› Klick <strong>auf</strong> Weiter<br />

l Vorschlag teilweise annehmen —› Klick<br />

<strong>auf</strong> Partitions<strong>auf</strong>bau bearbeiten<br />

l Vorschlag komplett ignorieren —› Klick<br />

<strong>auf</strong> Partitions<strong>auf</strong>bau erstellen<br />

Die Checkbox LVM-basiert richtet sich an erfahrene<br />

Nutzer mit speziellen Anforderungen<br />

an die Partitionierung. Steht Ihnen für die Installation<br />

<strong>von</strong> OpenSuse eine neue Festplatte<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie die 32-Bit-Version<br />

<strong>von</strong> OpenSuse 12.1; die OpenSuse-<br />

Webseite bietet außerdem eine 64-Bit-Version<br />

zum Download an. Unsere DVD eignet<br />

sich zur Installation <strong>auf</strong> praktisch allen PCs<br />

mit einer CPU <strong>von</strong> Intel, AMD oder Via, allerdings<br />

sollte Ihr Rechner über mindestens<br />

512 MByte Hauptspeicher (RAM) und einen<br />

mindestens 500 MHz schnellen Prozessor<br />

verfügen. (Die Empfehlungen liegen bei<br />

mindestens 1 GByte RAM und einem<br />

2.4-GHz-Prozessor.)<br />

Haben Sie eine 64-Bit-CPU, können Sie<br />

auch die 64-Bit-Variante nutzen, die Sie zunächst<br />

herunterladen müssen – die 32-Bit-<br />

Version der Heft-DVD läuft aber auch <strong>auf</strong><br />

64-Bit-CPUs. Die 64-Bit-Variante bringt bei<br />

sehr rechenintensiven Aufgaben wie Audiound<br />

Videokodierung, Verschlüsselung und<br />

Komprimierung einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil<br />

mit, allerdings kann es bei<br />

gewissen Multimedia-Anwendungen zu<br />

Kompatibilitätsproblemen kommen, weswegen<br />

die <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Redaktion <strong>Linux</strong>-Einsteigern<br />

immer den Einsatz der 32-Bit-Version<br />

empfiehlt. Zudem finden Sie Softwarepakete<br />

<strong>auf</strong> den <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-DVDs immer im<br />

32-Bit-Format.<br />

Haben Sie die Repositories an Version 12.1<br />

angepasst, öffnen Sie ein Terminalfenster<br />

und geben hier die folgenden drei Befehle<br />

ein:<br />

sudo zypper refresh<br />

sudo zypper dup ‐d<br />

sudo zypper dup<br />

Der erste Befehl frischt die Liste der verfügbaren<br />

Pakete <strong>auf</strong>, der zweite lädt sämtliche<br />

Updates herunter, und der dritte installiert<br />

dann die Pakete. Nach einem Neustart<br />

sollte Ihr System <strong>auf</strong> dem aktuellsten Stand<br />

sein. Alternativ zu diesem Update <strong>auf</strong> der<br />

Kommandozeile können Sie Ihr System<br />

auch ganz normal über YaST aktualisieren,<br />

wie im Abschnitt Willkommen bei YaST beschrieben.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

27


Aktuell<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.1<br />

Abb. 3: Die Partitionierungsübersicht <strong>von</strong> YaST bietet sehr viele Möglichkeiten. In der<br />

Regel benötigen Sie nur die Einträge unter „Festplatten“.<br />

zur Verfügung, wählen Sie den Menüpunkt<br />

Partitions<strong>auf</strong>bau erstellen. YaST zeigt dann als<br />

Nächstes den Dialog Vorbereiten der Festplatte<br />

an. Hier markieren Sie die gewünschte Festplatte<br />

und klicken <strong>auf</strong> Weiter. Vorsicht: YaST<br />

löscht dann sämtliche Daten <strong>auf</strong> dieser Platte.<br />

Partitionen anlegen<br />

Möchten Sie die Größe der Partitionen selbst<br />

bestimmen, wählen Sie Partitions<strong>auf</strong>bau bearbeiten<br />

oder Benutzerdefinierte Partitionierung.<br />

In beiden Fällen landen Sie im Dialog Festplatte<br />

vorbereiten: Expertenmodus (Abbildung<br />

3). Wir beschreiben im Folgenden, welche<br />

Partitionen Sie für eine erfolgreiche Installation<br />

<strong>von</strong> OpenSuse benötigen und wie Sie<br />

diese anlegen. Bei Auflösungen unter<br />

1280 x 1024 Pixeln zeigt der Dialog den Text<br />

der meisten Buttons vermutlich nur teilweise<br />

an. Mehr Platz schaffen Sie, indem Sie die<br />

linke Spalte über die drei grauen Punkte mit<br />

der Maus einfach ausblenden.<br />

Abb. 4: Sie müssen mindestens eine Partition mit dem Einhängepunkt „/​“ anlegen.<br />

Um eine neue Partition anzulegen, brauchen<br />

Sie zunächst genügend leeren Platz<br />

1<br />

bzw. einen nicht partitionierten Bereich <strong>auf</strong><br />

Ihrer Festplatte. Installieren Sie OpenSuse<br />

neben <strong>Windows</strong>, muss die <strong>Windows</strong>-Partition<br />

zuerst verkleinert werden. Die gewünschte<br />

Festplatte wählen Sie in der Systemansicht<br />

aus. Die Gerätebezeichnung für<br />

die erste Festplatte ist in der Regel /dev/<br />

sda. In der rechten Fensterhälfte zeigt das<br />

Partitionierungsmodul nun die zwei Reiter<br />

Überblick und Partitionen an.<br />

Wechseln Sie <strong>auf</strong> den Reiter Partitionen<br />

2<br />

und wählen Sie die zu verkleinernde Partition<br />

aus. Klicken Sie dann <strong>auf</strong> Größe ändern<br />

und geben Sie die neue Größe für diese Partition<br />

an. Nun haben Sie einen nicht partitionierten<br />

Bereich, in dem Sie die Partition<br />

für OpenSuse anlegen. Wenn Sie für die Installation<br />

eine neue leere oder eine zweite<br />

Festplatte verwenden, können Sie diesen<br />

Schritt überspringen – achten Sie aber <strong>auf</strong><br />

die Auswahl der richtigen Festplatte.<br />

Um die neue Partition für das OpenSuse-<br />

3<br />

System anzulegen, klicken Sie unter Partitionen<br />

<strong>auf</strong> Hinzufügen.<br />

Wählen Sie als Typ Erweiterte Partition und<br />

4<br />

teilen Sie der neuen Partition am einfachsten<br />

sämtlichen freien Speicher zu (Maximale<br />

Größe). Lassen Sie aber etwas leeren Platz<br />

<strong>auf</strong> der Festplatte übrig, können Sie zusätzlich<br />

am Ende noch eine separate FAT-Partition<br />

anlegen, die Sie sowohl <strong>von</strong> Ihrem <strong>Linux</strong>-<br />

als auch aus Ihrem <strong>Windows</strong>-System<br />

aus ansprechen können. Klicken Sie <strong>auf</strong> Beenden,<br />

die Übersicht zeigt dann einen neuen<br />

Eintrag vom Typ Extended an.<br />

Klicken Sie erneut <strong>auf</strong> Hinzufügen, um nun<br />

5<br />

innerhalb der erweiterten Partition eine logische<br />

Partition zu erstellen. Richten Sie zunächst<br />

eine Partition für den virtuellen Speicher<br />

(Swap) ein. Auf diese Partition schreibt<br />

das System, wenn im Hauptspeicher (RAM)<br />

kein freier Platz mehr ist. Wählen Sie dazu<br />

als Benutzerdefinierte Größe die Größe des<br />

Hauptspeichers in Ihrem Rechner, z. B.<br />

4 GByte, und klicken Sie <strong>auf</strong> Weiter.<br />

Markieren Sie den Punkt Partition formatieren<br />

und wählen Sie unter Dateisystem<br />

6<br />

den Eintrag Swap aus. Unter Einhängeoptionen<br />

soll als Einhängepunkt ebenfalls<br />

swap erscheinen. Ein Klick <strong>auf</strong> Beenden<br />

legt die Swap-Partition an.<br />

Klicken Sie anschließend wieder <strong>auf</strong> Hinzufügen<br />

und geben Sie eine Benutzerdefi-<br />

7<br />

nierte Größe <strong>von</strong> 10 bis 15 GByte für die<br />

Systempartition an. Nach einem Klick <strong>auf</strong><br />

Weiter erscheinen die Formatierungsoptionen<br />

für die neue Partition. Normaler-<br />

28 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Heft-DVD: OpenSuse 12.1<br />

Aktuell<br />

weise werden unter Partition formatieren<br />

das Dateisystem Ext4 und unter Partition<br />

einhängen ein Schrägstrich als Einhängepunkt<br />

vorgeschlagen (Abbildung 4). Überprüfen<br />

Sie diese Optionen – wenn alles<br />

stimmt, klicken Sie <strong>auf</strong> Beenden.<br />

Es empfiehlt sich, <strong>auf</strong> jeden Fall eine separate<br />

/home-Partition anzulegen. Klicken Sie<br />

8<br />

dazu wieder <strong>auf</strong> Hinzufügen und markieren<br />

Sie die Checkbox Maximale Größe. Klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> Weiter und überprüfen Sie, ob<br />

Partition formatieren markiert und Ext4 als<br />

Dateisystem vorgeschlagen wird. Wenn<br />

das so ist, brauchen Sie hier nicht zu ändern.<br />

Der Punkt Partition einhängen sollte<br />

bereits markiert sein, aber den Einhängepunkt<br />

ändern Sie selbst <strong>auf</strong> /home.<br />

Nach einem Klick <strong>auf</strong> Beenden sollten Sie jetzt<br />

unter Typ mindestens vier Einträge sehen: Extended,<br />

Swap und zweimal <strong>Linux</strong> native. Sind<br />

Sie mit der Partitionierung fertig, führt Sie ein<br />

Klick <strong>auf</strong> Übernehmen zum Dialog Vorschlag<br />

für Partitionierung zurück. Hier setzen Sie die<br />

Installation mit einem Klick <strong>auf</strong> Weiter fort.<br />

Letzte Schritte<br />

Im Dialog Neuen Benutzer erstellen geben Sie<br />

Ihren Namen, einen Loginnamen (Benutzername)<br />

und ein Passwort an. In der Grundeinstellung<br />

wird hier die Automatische Anmeldung<br />

vorgeschlagen. Dementsprechend wird<br />

<strong>von</strong> dem Benutzer beim Systemstart kein<br />

Passwort verlangt. Möchten Sie aber doch,<br />

dass das System nur nach Eingabe des Passworts<br />

gestartet wird, entfernen Sie hier die<br />

Abb. 6: Die Belohnung: OpenSuse 12.1 präsentiert sich mit dem aktuellen KDE-4-Desktop.<br />

Markierung. In der Grundeinstellung benutzt<br />

OpenSuse das angegebene Passwort auch für<br />

den Systemadministrator root. Möchten Sie<br />

für root ein anderes Passwort vergeben, entfernen<br />

Sie die Markierung vor dem entsprechenden<br />

Eintrag.<br />

Es folgt der Dialog Installationseinstellungen.<br />

Er listet nochmals sämtliche Punkte <strong>auf</strong>, die<br />

YaST nach einem Klick <strong>auf</strong> Installieren durchführen<br />

wird (Abbildung 5). Per Mausklick<br />

<strong>auf</strong> eine der grünen Überschriften oder über<br />

die Drop-down-Liste Ändern können Sie die<br />

Einstellungen anpassen. Wählen Sie in diesem<br />

Dialog Abbrechen, startet YaST den Rechner<br />

nach einer kurzen Rückfrage neu, ohne am<br />

System etwas zu ändern. Nach einem Klick<br />

<strong>auf</strong> Installation richtet YaST die ausgewählten<br />

Partitionen ein und kopiert die Software <strong>von</strong><br />

der DVD <strong>auf</strong> die Festplatte. Der Vorgang dauert<br />

je nach Leistungsfähigkeit des Rechners<br />

zwischen 20 und 30 Minuten. Sie sehen dabei<br />

eine kleine Diashow mit den wichtigsten Features<br />

<strong>von</strong> OpenSuse 12.1.<br />

Nachdem YaST die ausgewählten Pakete installiert<br />

hat, bootet das System. Da sich die<br />

DVD noch im L<strong>auf</strong>werk befindet, sehen Sie<br />

nun wieder den Startbildschirm der Open-<br />

Suse-DVD. Drücken Sie hier einfach [Eingabe],<br />

um <strong>von</strong> der Festplatte zu booten. Haben<br />

Sie an den Einstellungen zur automatischen<br />

Konfiguration nichts geändert, richtet<br />

YaST nun automatisch die zentralen Hardwarekomponenten<br />

wie Netzwerk-, Grafikund<br />

Soundkarte ein. Nach Klicks <strong>auf</strong> Weiter<br />

und Beenden startet OpenSuse die grafische<br />

Oberfläche KDE (Abbildung 6). (hge) n<br />

Infos<br />

[1] OpenSuse: http:// www. opensuse. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1o1)<br />

[2] Download: http:// software. opensuse.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ c1o2)<br />

Abb. 5: Jetzt wird es ernst: Klicken Sie hier <strong>auf</strong> „Installieren“, richtet YaST OpenSuse<br />

ein. Wählen Sie „Abbrechen“, bleibt das System unverändert.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

OpenSuse 12.1<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

29


Aktuell<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.10 installieren<br />

Auf DVD: Kubuntu 11.10, „Oneiric Ocelot“<br />

Raubkatzendressur<br />

Heike Jurzik<br />

Der „träumerische Ozelot“ ist <strong>auf</strong> der Pirsch. Wir zeigen, wie Sie Kubuntu 11.10 <strong>von</strong> der Heft-<br />

DVD als Live-System testen und die Distribution dauerhaft installieren. Der integrierte Wubi-<br />

Installer spielt Kubuntu sogar unkompliziert unter <strong>Windows</strong> ein.<br />

Auf zur Dressur: Wir zeigen, wie Sie<br />

die wilde Raubkatze „Oneiric Ocelot“<br />

in ein zahmes Haustier verwandeln.<br />

Viel ist dazu nicht nötig, schließlich legen<br />

die Entwickler <strong>von</strong> Kubuntu 11.10 Wert<br />

<strong>auf</strong> Benutzerfreundlichkeit und gestalten die<br />

Installation so einfach wie möglich. Der Artikel<br />

zeigt zunächst, wie Sie die Heft-DVD als<br />

Live-System verwenden, um einen unverbindlichen<br />

Blick <strong>auf</strong> „Oneiric Ocelot“ zu werfen.<br />

In diesem Modus testen Sie in aller Ruhe die<br />

Programme und den KDE-Desktop, ohne bestehende<br />

<strong>Windows</strong>- oder <strong>Linux</strong>-Installationen<br />

zu gefährden.<br />

Gefällt Ihnen die Distribution, lassen Sie die<br />

Katze aus dem Sack und installieren Kubuntu.<br />

Der Ozelot kann sich den Plattenplatz mit anderen<br />

<strong>Windows</strong>- und <strong>Linux</strong>-Systemen teilen,<br />

alternativ spendieren Sie ihm<br />

© AndreMueller, 123RF<br />

eine eigene Platte. Zudem<br />

finden Sie am<br />

Ende des Artikels eine<br />

Anleitung, die zeigt,<br />

wie Sie mit Wubi die<br />

<strong>Linux</strong>-Distribution<br />

aus einem l<strong>auf</strong>enden<br />

<strong>Windows</strong>-System heraus<br />

einspielen – ganz<br />

ohne Neu<strong>auf</strong>teilung<br />

des Plattenplatzes.<br />

Booten und los!<br />

Legen Sie die Heft-<br />

DVD ins L<strong>auf</strong>werk ein<br />

und starten Sie den<br />

Rechner neu. Überprüfen<br />

Sie die Bootreihen-<br />

nach kurzer Zeit das Kubuntu-Bootmenü.<br />

Abb. 1: Starten Sie den Rechner <strong>von</strong> der Heft-DVD, sehen Sie<br />

folge im BIOS des<br />

Rechners und stellen Sie diese gegebenenfalls<br />

so ein, dass der Computer zuerst <strong>von</strong> ler den richtigen Eintrag automatisch aus,<br />

Sie ein deutsches Keyboard, wählt der Instal-<br />

CD/​DVD bootet. Um das BIOS zu betreten, nachdem Sie die Sprache gesetzt haben.<br />

achten Sie <strong>auf</strong> die Startmeldungen des Computers.<br />

Am unteren Rand sollten Sie Hin-<br />

das Sie über [F6] <strong>auf</strong> den Schirm rufen. Falls<br />

Interessant ist ebenfalls das Optionenmenü,<br />

weise sehen, wie Sie ins BIOS gelangen; Ihr Rechner Probleme beim Hochfahren hat,<br />

<strong>auf</strong> den meisten PCs drücken Sie dazu finden Sie hier Bootparameter, die eventuell<br />

entweder [Esc], [Entf], [F2] oder [F12]. gegensteuern. Über die Leertaste wählen Sie<br />

Suchen Sie im BIOS nach den Optionen,<br />

um die Bootreihenfolge zu än-<br />

ACPI oder die automatische Erkennung <strong>von</strong><br />

einige Optionen an und ab, die beispielsweise<br />

dern und setzen Sie das CD/​DVD- APIC deaktivieren, um so bei älteren Rechnern<br />

Probleme mit der Energieverwaltung zu<br />

L<strong>auf</strong>werk an oberste Stelle. Speichern<br />

Sie die Änderungen und beheben. Als letzten Eintrag in der Liste stoßen<br />

Sie <strong>auf</strong> eine Einstellung, die ausschließ-<br />

starten Sie den Rechner neu.<br />

Nach kurzer Zeit sehen Sie den lich freie Software installiert.<br />

Kubuntu-Bootscreen (Abbildung<br />

1). Wenn Sie hier keine tet Kubuntu als Live-System (siehe nächster<br />

Zurück zum Bootscreen: Der erste Eintrag star-<br />

Maus- oder Tastaturbewegungen<br />

ausführen, bootet nach 30 der dritten den Arbeitsspeicher (so genannter<br />

Abschnitt), der zweite prüft den Datenträger,<br />

Sekunden Kubuntu in englischer<br />

Sprache. Schalten Sie legten Datenträger und bootet <strong>von</strong> der Platte.<br />

Memtest), und der vierte ignoriert den einge-<br />

daher als Erstes mit [F2] die<br />

Sprache um, damit Sie alle Einträge Gut dressiert!<br />

<strong>auf</strong> Deutsch sehen. Über die Taste [F3] stellen<br />

Sie die Tastaturbelegung ein. Verwenden len Sie den ersten Eintrag und drücken<br />

Um Kubuntu als Live-System zu starten, wäh-<br />

Sie<br />

30 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Heft-DVD: Kubuntu 11.10 installieren<br />

Aktuell<br />

Abb. 2: Betrachten Sie den Ozelot aus sicherer Distanz und booten Sie das System zunächst<br />

im Live-Modus.<br />

[Eingabe]. In diesem Modus lädt die Distribution<br />

alle benötigten Komponenten in den Arbeitsspeicher<br />

und fasst vorhandene Systeme<br />

nicht an. Diese Variante läuft daher nicht ganz<br />

so flüssig und performant wie eine echte Installation,<br />

zudem ist ausreichend RAM erforderlich.<br />

Abhängig da<strong>von</strong>, wie leistungsstark<br />

Ihr Computer ist, dauert es mitunter eine<br />

Weile, bis Sie den KDE-Desktop sehen.<br />

Ein Dialogfenster begrüßt Sie (Abbildung 2).<br />

Jetzt entscheiden Sie sich, ob Sie Kubuntu<br />

ausprobieren oder Kubuntu installieren.<br />

Wählen Sie Ersteres, erscheint nach kurzer<br />

Zeit der KDE-Desktop. Hier können Sie nun<br />

nach Herzenslust ausprobieren, was der Ozelot<br />

zu bieten hat. Über das K-Icon (K-Menü)<br />

in der linken unteren Ecke erreichen Sie nicht<br />

nur die verfügbaren Programme, sondern<br />

auch die Systemeinstellungen und – im Bereich<br />

Verlassen – auch die notwendigen<br />

Funktionen, um den Rechner auszuschalten<br />

oder neu zu starten.<br />

Internet verbunden sein (Abbildung 3). Letzteres<br />

ist optional und nur dann wichtig, wenn<br />

Sie während der Installation auch Software<br />

<strong>von</strong> Drittanbietern und Aktualisierungen einspielen<br />

möchten.<br />

Verfügen Sie über eine schnelle Internetanbindung,<br />

empfiehlt es sich, die beiden Checkboxen<br />

mit einem Häkchen zu versehen. Bei<br />

der Software <strong>von</strong> Drittanbietern handelt es<br />

sich mehrheitlich um Multimedia-Codecs<br />

(MP3 und Flash) sowie Treiber für bestimmte<br />

Hardware, die nicht unter einer freien Lizenz<br />

stehen. Die Aktualisierungen sch<strong>auf</strong>eln hingegen<br />

keine brandneuen Pakete <strong>auf</strong> den Rechner,<br />

sondern vielmehr Code-Flicken, die Fehler<br />

in Anwendungen beheben, welche erst<br />

nach dem Release <strong>von</strong> Kubuntu 11.10 entdeckt<br />

wurden.<br />

Als Nächstes tritt der Partitionierungs-Assistent<br />

<strong>auf</strong> den Plan. Dieser hilft Ihnen dabei,<br />

Kubuntu <strong>auf</strong> der richtigen Platte bzw. Partition<br />

einzurichten. Drei Möglichkeiten stehen<br />

in der Regel zur Verfügung:<br />

l Partition verkleinern und freigewordenen<br />

Platz nutzen: Die Option ist vorausgewählt,<br />

falls Kubuntu ein anderes (<strong>Windows</strong>-)System<br />

<strong>auf</strong> der Platte findet (siehe<br />

nächster Abschnitt).<br />

l Geführt (verwende vollständige Festplatte):<br />

Kubuntu nistet sich <strong>auf</strong> der gesamten<br />

Platte ein und teilt den Platz eigenständig<br />

<strong>auf</strong> (siehe Abschnitt Alleine im Käfig).<br />

l Manuell: Sie teilen die Platte(n) ganz nach<br />

Ihren eigenen Vorstellungen <strong>auf</strong>. Dazu<br />

sollten Sie ein bisschen Hintergrundwissen<br />

zu Festplatten und Partitionen unter<br />

<strong>Linux</strong> mitbringen – dieser Punkt richtet<br />

sich an fortgeschrittene Anwender.<br />

<strong>Windows</strong> zähmen<br />

Um Kubuntu neben einem vorhandenen <strong>Windows</strong>-System<br />

zu installieren, wählen Sie den<br />

ersten Punkt aus. Auf dem Testrechner belegt<br />

das <strong>Windows</strong>-System die gesamte Festplatte<br />

(sda). Die beiden Balken in der Mitte des Fensters<br />

zeigen die aktuelle (Before) und die vorge-<br />

Habitat für Katzen<br />

Gefällt Ihnen das System, schreiten Sie zur<br />

Tat und klicken Sie <strong>auf</strong> Install Kubuntu 11.10.<br />

Ein Assistent begrüßt Sie und bietet an, die<br />

Spracheinstellungen festzulegen und die Veröffentlichungshinweise<br />

zu lesen. Nach einem<br />

Klick <strong>auf</strong> Weiter prüft der Kubuntu-Installer,<br />

ob Ihr Computer alle Voraussetzungen erfüllt.<br />

Für die aktuelle Kubuntu-Version sollte der<br />

Rechner mindestens 3,9 GByte freien Plattenplatz<br />

anbieten, an der Steckdose hängen<br />

(wichtig für Laptops/​Netbooks) und mit dem<br />

Abb. 3: Bevor es ernst wird, prüft der Kubuntu-Installer, ob Ihr Rechner alle Voraussetzungen<br />

erfüllt.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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31


Aktuell<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.10 installieren<br />

Unter <strong>Windows</strong> 7 und <strong>Windows</strong> XP öffnen Sie<br />

anschließend ein <strong>Windows</strong>-Explorer-Fenster,<br />

klicken das gewünschte L<strong>auf</strong>werk mit der<br />

rechten Maustaste an und wählen aus dem<br />

Kontextmenü Eigenschaften. Unter <strong>Windows</strong><br />

7 finden Sie das Defragmentierungs-Programm<br />

im folgenden Dialogfenster <strong>auf</strong> dem<br />

Reiter Tools, unter <strong>Windows</strong> XP unter Extras.<br />

Klicken Sie jeweils <strong>auf</strong> Jetzt defragmentieren<br />

und warten Sie, bis der Defragmentierer den<br />

Vorgang abschließt.<br />

Zurück zum Kubuntu-Installer: Haben Sie die<br />

Aufteilung der Platte per Schieberegler bestimmt,<br />

geht es mit einem Klick <strong>auf</strong> Jetzt installieren<br />

weiter. Die Änderungen an der Platten<strong>auf</strong>teilung<br />

müssen Sie vorher noch bestätigen.<br />

Lesen Sie dann im Abschnitt Dompteur<br />

im Eigenheim weiter.<br />

Abb. 4: Der Installer erkennt vorhandene (<strong>Windows</strong>-)Systeme und bietet an, Platz für<br />

Kubuntu zu machen. Der eingeblendete Balken zeigt an, wie groß die Bereiche sind.<br />

schlagene Aufteilung (After) an (Abbildung<br />

4). Über den kleinen Schieberegler ziehen Sie<br />

<strong>auf</strong> Wunsch die Größe zurecht. Besitzt der<br />

Rechner mehr als eine Festplatte, wählen Sie<br />

die richtige über das Drop-down-Menü in der<br />

Mitte des Dialogfensters aus. Kubuntu verkleinert<br />

die Platte dann gemäß Ihren Vorstellungen.<br />

Es erstellt eine neue Partition für das <strong>Linux</strong>-System<br />

und bindet beide Betriebssysteme<br />

in den Bootloader Grub ein. Beim Start des<br />

Rechners entscheiden Sie dann jedes Mal, ob<br />

Sie <strong>Linux</strong> oder <strong>Windows</strong> booten möchten.<br />

Beachten Sie, dass Sie in diesem Fall das <strong>Windows</strong>-System<br />

am besten vorher defragmentieren,<br />

falls Sie bereits eine Weile damit gearbeitet<br />

haben. Für ein frisches <strong>Windows</strong>-System ist<br />

dies nicht notwendig. Die Defragmentierungs-<br />

Software sammelt <strong>auf</strong> dem L<strong>auf</strong>werk verstreute<br />

Daten ein und setzt diese wieder zu Blöcken<br />

zusammen (Abbildung 5). Vor dem Defragmentieren<br />

beenden Sie l<strong>auf</strong>ende Programme;<br />

dazu gehören vor allem Anwendungen wie<br />

Firewall, Virenscanner usw., also Tools, die regelmäßig<br />

<strong>auf</strong> die Platte zugreifen.<br />

Abb. 5: Bevor Sie <strong>auf</strong> der Platte Platz machen für den Ozelot, sollten Sie den neuen Lebensbereich<br />

<strong>auf</strong>räumen. Dazu gehört auch das Defragmentieren des L<strong>auf</strong>werks.<br />

Alleine im Käfig<br />

Steht Ihnen eine ganze Festplatte für Kubuntu<br />

zur Verfügung, und muss sich der<br />

Ozelot sein neues Zuhause mit keinen anderen<br />

<strong>Windows</strong>- oder <strong>Linux</strong>-Systemen teilen,<br />

wählen Sie im Partitionierungs-Assistenten<br />

am besten den zweiten Punkt Geführt (verwende<br />

vollständige Festplatte) aus. Besitzt<br />

der Computer mehr als eine Festplatte, achten<br />

Sie dar<strong>auf</strong>, dass Sie die richtige aus dem<br />

Drop-down-Menü aussuchen.<br />

In dieser Variante teilt der Partitionierungs-<br />

Assistent die Platte in eine große Root-Partition<br />

(/dev/​sda1) und eine kleinere Swap-Partition<br />

(/dev/​sda5) <strong>auf</strong>. Erstere enthält sowohl<br />

das <strong>Linux</strong>-System, als auch die persönlichen<br />

Daten, das so genannte Home-Verzeichnis.<br />

Letztere dient als Auslagerungsdatei, die einspringt,<br />

wenn der Arbeitsspeicher nicht ausreicht.<br />

Bevorzugen Sie <strong>auf</strong> Ihren <strong>Linux</strong>-Systemen<br />

eine separate Partition für die Home-Verzeichnisse,<br />

führt kein Weg an der manuellen<br />

Aufteilung vorbei – ein für dieses Szenario<br />

vorbereitetes Partitionierungsschema bietet<br />

der Installer nicht.<br />

Dompteur im Eigenheim<br />

Egal, ob Sie Kubuntu ein eigenes Zuhause<br />

spendieren oder es sich die Platte mit <strong>Windows</strong><br />

teilt – die folgenden Schritte sind jeweils dieselben.<br />

Es geht nun darum, das System einzurichten<br />

und die Software einzuspielen. Der Installer<br />

fragt Sie zunächst nach Ihrem Aufenthaltsort<br />

(Abbildung 6). Danach haben Sie Gelegenheit,<br />

die Tastaturbelegung auszuwählen.<br />

Haben Sie im Vorfeld Deutsch als Sprache ausgesucht,<br />

zeigt der Installer genau wie bei der<br />

Zeitzone die passende Voreinstellung an.<br />

Als Nächstes geht es daran, einen Benutzeraccount<br />

anzulegen. Der zuerst eingerichtete<br />

32 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Heft-DVD: Kubuntu 11.10 installieren<br />

Aktuell<br />

muss. Auf Wunsch veranlassen Sie, dass Kubuntu<br />

Ihre persönlichen Daten verschlüsselt<br />

(Abbildung 7).<br />

Danach spielt der Kubuntu-Installer die Softwarepakete<br />

ein. Damit Sie das nicht zu sehr<br />

langweilt, stellt eine Diaschau die neuen Features<br />

der Distribution vor. Die Macher zeigen,<br />

welche Programme Sie am besten in verschiedenen<br />

Anwendungsszenarien verwenden und<br />

verraten, was Kubuntu alles kann. Nach vollendeter<br />

Installation fordert Kubuntu Sie <strong>auf</strong>,<br />

das Bootmedium zu entfernen und den Rechner<br />

neu zu starten.<br />

Andere Betriebssysteme integriert Kubuntu<br />

automatisch in den Bootloader Grub 2. In der<br />

Regel funktioniert das ganz problemlos. Kurz<br />

nach dem Rechnerstart wählen Sie aus, ob Sie<br />

Kubuntu, <strong>Windows</strong> oder eventuell vorhandene<br />

andere Systeme booten möchten. Sollten<br />

Sie dennoch <strong>auf</strong> Schwierigkeiten stoßen (etwa<br />

weil ein anderes Betriebssystem den Bootloader<br />

überschrieben hat), erklären die Artikel<br />

unter [1] und [2], wie Sie Grub mit Hilfe einer<br />

Live-CD/​DVD reparieren.<br />

Abb. 6: Geben Sie Ihren Aufenthaltsort an, damit Kubuntu die richtige Zeitzone für den<br />

Computer einstellt.<br />

User hat gleichzeitig Administratorrechte<br />

und authentifiziert sich – falls nötig – dazu<br />

mit dem eigenen Kennwort. Dieses geben Sie<br />

im Dialogfenster gleich zweimal ein, um<br />

eventuelle Tippfehler zu vermeiden. Suchen<br />

Sie danach noch einen Hostnamen für den<br />

Computer aus und legen Sie fest, ob Ubuntu<br />

diesen Benutzer nach dem Rechnerstart automatisch<br />

anmeldet oder ob er sich am Loginmanager<br />

mit seinem Passwort anmelden<br />

Abb. 7: Beim Einrichten des ersten Benutzerzugangs entscheiden Sie unter anderem,<br />

ob der Loginmanager nach dem Booten Ihr Kennwort verlangt oder nicht.<br />

Auf Samtpfoten: Wubi<br />

Sagen Ihnen die bisher vorgestellten Zähmungsversuche<br />

nicht zu, ist Wubi vielleicht<br />

eine Alternative für Sie. Das (K)Ubuntu-Installationsprogramm<br />

für Microsoft <strong>Windows</strong><br />

richtet das <strong>Linux</strong>-System wie eine gewöhnliche<br />

Anwendung unter <strong>Windows</strong> ein. Eine eigene<br />

Festplatte oder Partition brauchen Sie<br />

nicht – lediglich ausreichend Plattenplatz<br />

und Arbeitsspeicher (mindestens 5 GByte<br />

Plattenplatz sowie 512 MByte RAM). Wubi<br />

arbeitet mit <strong>Windows</strong> 98, 2000, XP und Vista<br />

zusammen.<br />

Das wirklich Praktische an dieser Variante:<br />

Wubi partitioniert nicht (neu), sondern legt<br />

einen Ordner namens ubuntu <strong>auf</strong> dem <strong>Windows</strong>-System<br />

an. Der Ordner heißt immer so,<br />

egal, ob Sie Kubuntu, Xubuntu oder ein anderes<br />

Ubuntu-Derivat einspielen. Die derart<br />

„eingesperrte“ Raubkatze verhält sich äußerst<br />

zahm, ist aber ein bisschen langsamer bei<br />

Lese- und Schreibzugriffen. Wubi ist seit<br />

Ubuntu 8.04 offizieller Bestandteil der Distribution<br />

und als ausführbares <strong>Windows</strong>-Binary<br />

<strong>auf</strong> allen Installationsmedien enthalten.<br />

Aus diesem Grund starten Sie Wubi auch direkt<br />

<strong>von</strong> der Heft-DVD. Nach dem Einlegen<br />

des Mediums öffnet die <strong>Windows</strong>-Autostartroutine<br />

ein Dialogfenster, in dem Sie auswählen,<br />

ob Sie Kubuntu einfach als Live-<br />

System testen (Demo und Vollinstallation)<br />

oder die Distribution installieren möchten<br />

(Innerhalb <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> installieren). Die<br />

Schaltfläche Erfahren Sie mehr öffnet die<br />

Kubuntu-Webseite im Browser. Startet Wubi<br />

nicht <strong>von</strong> selbst, wechseln Sie im <strong>Windows</strong><br />

Explorer ins Verzeichnis der Heft-DVD und<br />

klicken doppelt <strong>auf</strong> die Datei wubi.exe (Abbildung<br />

8).<br />

Zutrauliches Haustier<br />

Nach Auswahl der zweiten Option entscheiden<br />

Sie im nächsten Fenster, <strong>auf</strong> welchem<br />

<strong>Windows</strong>-L<strong>auf</strong>werk sich der Ozelot einquar-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

33


Aktuell<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.10 installieren<br />

Abb. 8: Diese drei Optionen bietet Wubi. Haben Sie ausreichend freien Plattenplatz, geben<br />

Sie der Installation eine Chance.<br />

Abb. 9: Ein paar Entscheidungen gilt es zu treffen, bevor<br />

sich der neue Mitbewohner einnistet.<br />

tieren darf, wie viel Platz Sie ihm zugestehen<br />

(Standard: 15 GByte) und welche Sprache<br />

er spricht. Alle Drop-down-Menüs zeigen<br />

sinnvolle Voreinstellungen, so dass Sie<br />

hier in der Regel nichts verändern müssen.<br />

Sie entscheiden außerdem, wie der Benutzer<br />

des <strong>Linux</strong>-Systems heißt<br />

und vergeben ein Passwort.<br />

Abschließend klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> Installation (Abbildung<br />

9).<br />

Ein Fortschrittsbalken verrät,<br />

wie lange Sie noch<br />

warten müssen. Danach<br />

entscheiden Sie, ob Sie<br />

<strong>Windows</strong> jetzt oder später<br />

neu starten. Beim Reboot<br />

bietet der <strong>Windows</strong>-Bootloader<br />

einen zusätzlichen<br />

Eintrag für Ubuntu an.<br />

Wählen Sie diesen, zeigt<br />

der Rechner den Bootscreen<br />

<strong>von</strong> Kubuntu an.<br />

Verwenden Sie parallel zu <strong>Windows</strong> eine<br />

oder mehrere <strong>Linux</strong>-Distributionen, die Sie<br />

über Grub booten, müssen Sie bei jedem<br />

Bootvorgang immer zuerst <strong>Windows</strong> auswählen,<br />

um Kubuntu zu starten. Der Grund:<br />

Erst der Bootloader <strong>von</strong> Microsoft erlaubt Ihnen<br />

den Zugriff <strong>auf</strong> das über Wubi installierte<br />

Kubuntu-System.<br />

Genauso leicht werden Sie Kubuntu wieder<br />

los. Booten Sie dazu Ihr <strong>Windows</strong>-System,<br />

öffnen Sie ein <strong>Windows</strong>-Explorer-Fenster,<br />

wechseln Sie im Dateimanager in den Ordner<br />

ubuntu und starten Sie das Deinstallationsprogramm<br />

per Doppelklick <strong>auf</strong> uninstall-wubi.<br />

exe (Abbildung 10). Bestätigen Sie die Wahl<br />

über einen Klick <strong>auf</strong> Deinstallieren, erscheint<br />

nach kurzer Zeit die Meldung: Kubuntu wurde<br />

erfolgreich deinstalliert.<br />

Dauerhaft domestiziert<br />

Kubuntu zu installieren, ist keine große Kunst.<br />

Der Installer begleitet Sie sicher durch die einzelnen<br />

Schritte und stellt Sie nicht vor komplizierte<br />

Entscheidungen, die ein ausführliches<br />

Studium <strong>von</strong> Handbüchern erfordern.<br />

Stoßen Sie dennoch <strong>auf</strong> Schwierigkeiten, bietet<br />

das Ubuntuusers-Wiki [3] eine gute bebilderte<br />

Anleitung, die auch ausführlich <strong>auf</strong> die<br />

manuelle Partitionierung eingeht.<br />

Mehr zu den neuen Features <strong>von</strong> Kubuntu<br />

11.10 und zum Look & Feel des träumerischen<br />

Ozelots verrät der Artikel ab Seite 106 in dieser<br />

Ausgabe. Dort lesen Sie unter anderem etwas<br />

zur neuen Paketverwaltung Muon und zu<br />

den Änderungen in KDE 4.7.1. Über viele<br />

nützliche Tipps und Tricks berichten wir auch<br />

in jeder <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe in den Knoppixund<br />

Ubuntu-Tipps. (kki) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Grub 2 reparieren: Heike Jurzik,<br />

„Tipps und Tricks zu Knoppix und<br />

Ubuntu“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/​2011, S. 92 ff.,<br />

http:// www. linux‐community. de/​<br />

artikel/ 22824 (http:// ezlx. de/ c1b1)<br />

[2] Grub in Kubuntu und Co. reparieren:<br />

http:// ubuntu‐user. de/ Heft/ Heftarchiv/​<br />

2011/ 2/ Kubuntu‐Lubuntu‐und‐Ubuntu<br />

‐10. 10‐installieren/ (offset)/ 8<br />

(http:// ezlx. de/ c1b2)<br />

[3] Ubuntuusers-Wiki zur Kubuntu-<br />

Installation: http:// wiki. ubuntuusers.​<br />

de/ Kubuntu_Installation<br />

(http:// ezlx. de/ c1b3)<br />

Abb. 10: Ein paar Mausklicks reichen aus, und der Ozelot verkrümelt sich wieder aus<br />

dem <strong>Windows</strong>-System, ohne Spuren zu hinterlassen.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Kubuntu 11.10<br />

34 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


JahrEs-DVD 2011<br />

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Sie schnell und bequem über<br />

den Webbrowser interessante<br />

Artikel.<br />

AUF DER DVD:<br />

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06/2003 (Erstausgabe) bis<br />

04/2011 im HTML-Format<br />

■ Archiv aller <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Starter Kits im PDF-Format<br />

■ Integrierte Suchmaschine,<br />

unterstützt alle aktuellen<br />

Browser<br />

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Installieren: OpenSuse 12.1<br />

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Titel<br />

Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Schöne neue Welt<br />

© sellingpix; 123RF<br />

Willkommen in der <strong>Linux</strong>-Welt: Wenn Sie den<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Was im Buchtitel <strong>von</strong> Aldous Huxley<br />

(„Schöne neue Welt“, im Original:<br />

„Brave New World“) ironisch<br />

gemeint ist, meinen wir ganz ernst, und<br />

zwar mit mehreren Bedeutungen:<br />

l Neue Welt: Mit dem Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

betreten Sie tatsächlich eine neue Welt.<br />

Zwar bleibt Ihnen die gewohnte Hardware<br />

erhalten, doch Sie tauschen mit dem<br />

Betriebssystem (<strong>Linux</strong> statt <strong>Windows</strong>) die<br />

wichtigste Software-Komponente Ihres<br />

Rechners aus, und das hat viele Folgen.<br />

l Schön: Als <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Team sind wir parteiisch;<br />

wir empfinden <strong>Linux</strong> als „schöner“,<br />

denn es ist leistungsfähiger, offener,<br />

individueller anpassbar, leichter bedienbar<br />

und sicherer.<br />

Aber es bleibt eine neue Welt, und es wird ein<br />

wenig Einarbeitung nötig sein, bevor Ihnen<br />

unter <strong>Linux</strong> die <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> bekannten<br />

Handgriffe in gewohnter Geschwindigkeit gelingen.<br />

Machen Sie sich diese Mühe, nutzen<br />

Sie Ihren Rechner langfristig schneller und effizienter<br />

als unter <strong>Windows</strong>, denn <strong>Linux</strong> bietet<br />

viele Abkürzungen.<br />

Ein <strong>Windows</strong>, viele <strong>Linux</strong>e<br />

Von <strong>Windows</strong> gibt es immer die eine aktuelle<br />

Version, zumindest wenn Sie sich <strong>auf</strong> <strong>Windows</strong><br />

für den Desktop beschränken und Produkte<br />

für die Serverwelt außer Acht lassen.<br />

Bei <strong>Linux</strong> läuft das anders: Streng genommen<br />

bezeichnet „<strong>Linux</strong>“ nur den <strong>Linux</strong>-Kernel (Abbildung<br />

1), also den Betriebssystemkern, der<br />

anfangs <strong>von</strong> Linus Torvalds entwickelt wurde<br />

und dessen Weiterentwicklung<br />

er auch heute<br />

noch koordiniert. Doch<br />

mit dem Kernel haben<br />

Sie als Anwender im<br />

Grunde nichts zu tun.<br />

Er schafft die Basis, um<br />

den Rechner verwenden<br />

und Programme dar<strong>auf</strong> l<strong>auf</strong>en lassen zu<br />

können. Auch bei <strong>Windows</strong> gibt es einen Kernel,<br />

der für <strong>Windows</strong>-Benutzer ebenfalls nicht<br />

sonderlich interessant ist.<br />

Wichtig ist aber, dass es zwischen dem <strong>Linux</strong>und<br />

dem <strong>Windows</strong>-Kernel einige fundamentale<br />

Unterschiede gibt, und deswegen l<strong>auf</strong>en<br />

<strong>Windows</strong>-Programme nicht unter <strong>Linux</strong> und<br />

umgekehrt. Die Tatsache, dass es viele Programme<br />

(etwa LibreOffice, Firefox, Thunderbird)<br />

für beide Betriebssysteme gibt, ist kein<br />

Gegenargument: Es handelt sich um verschiedene<br />

Fassungen dieser Anwendungen. Die<br />

<strong>Windows</strong>-Version <strong>von</strong> OpenOffice läuft unter<br />

<strong>Linux</strong> nicht, stattdessen verwenden Sie hier<br />

die <strong>Linux</strong>-Version (welche unter <strong>Windows</strong><br />

nicht l<strong>auf</strong>en kann).<br />

Es ist zwar möglich, Emulatorprogramme oder<br />

virtuelle Maschinen einzurichten, mit denen<br />

Sie dann <strong>Windows</strong>-Programme unter <strong>Linux</strong><br />

l<strong>auf</strong>en lassen können, aber das ist ein Trick,<br />

und es ist nur dann sinnvoll, ihn zu nutzen,<br />

wenn Sie überwiegend mit <strong>Linux</strong> arbeiten<br />

werden und nur gelegentlich ein <strong>Windows</strong>-<br />

Programm nutzen müssen – falls Sie nach einer<br />

„irgendwie besseren“ Umgebung suchen,<br />

in der Sie ausschließlich <strong>Windows</strong>-Programme<br />

verwenden möchten, ist der Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

nicht sinnvoll, dann bietet es sich eher an, das<br />

aktuellste <strong>Windows</strong> zu k<strong>auf</strong>en.<br />

Umstieg <strong>auf</strong> das freie Betriebssystem wagen, erwarten<br />

Sie einige Umstellungen, etwa bei der<br />

verfügbaren Software und bei der unterstützten<br />

Hardware. Dazu zunächst ein kleiner Überblick.<br />

Finden Sie aber heraus, dass all Ihre Anforderungen<br />

auch <strong>von</strong> echter <strong>Linux</strong>-Software erfüllt<br />

werden, wie sie z. B. der folgende Artikel vorstellt,<br />

dann ist ein Umstieg gut machbar.<br />

Distributionen<br />

Zurück zu <strong>Linux</strong> und dem <strong>Linux</strong>-Kernel:<br />

Wenn Sie <strong>Linux</strong> installieren, dann spielen Sie<br />

mehr als den Kernel ein. Sie verwenden einen<br />

Installationsdatenträger (z. B. <strong>von</strong> unserer<br />

Heft-DVD) und kopieren Teile einer <strong>Linux</strong>-<br />

Distribution <strong>auf</strong> Ihre Festplatte. Eine Distribution<br />

ist eine Zusammenstellung <strong>von</strong> Software,<br />

dazu gehört neben dem Kernel etwa<br />

l die grundlegende Software für die grafische<br />

Oberfläche (das so genannte X Window<br />

System),<br />

l eine Desktopumgebung (wie KDE, Gnome<br />

oder Unity),<br />

l die Software, mit der Sie <strong>Linux</strong> in einer<br />

Kommandozeile steuern können (bestehend<br />

aus der Shell, welche die „Eingabe<strong>auf</strong>forderung“<br />

präsentiert, und etlichen<br />

Tools, die Sie darin als Kommandos verwenden<br />

können),<br />

l Standardsoftware für alle möglichen Aufgaben<br />

(Officeprogramme, Multimedia,<br />

Browser, E-Mail etc., Abbildung 2).<br />

Auch das Installationsprogramm, das Ihnen<br />

beim Einrichten <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> unter die Arme<br />

36 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong><br />

Titel<br />

greift, ist Teil der <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

und sieht deswegen auch<br />

stets unterschiedlich aus, wenn<br />

Sie verschiedene Distributionen<br />

ausprobieren.<br />

Bei den Distributionen gibt es<br />

eine unübersichtliche Vielfalt:<br />

Wirkliche mehrere Hundert Entwicklerteams<br />

konkurrieren um<br />

Ihre Gunst und bieten <strong>Linux</strong>-<br />

Komplettpakete für viele unterschiedliche<br />

Einsatzgebiete. Ein<br />

Großteil der Distributionen<br />

scheidet für den Desktopeinsatz<br />

<strong>von</strong> Anfang an aus. Wenn es in<br />

Ihrem Bekanntenkreis mehrere<br />

<strong>Linux</strong>-Profis gibt, ist es wahrscheinlich,<br />

dass Sie mindestens<br />

drei verschiedene Empfehlungen erhalten,<br />

welches „das beste <strong>Linux</strong>“ ist.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> hat sich entschieden, zwei besonders<br />

einsteigerfreundliche <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

zu behandeln, und zwar in allen unseren<br />

Ausgaben, so dass Sie sicher sein können,<br />

auch in den folgenden Jahren noch Unterstützung<br />

in unseren Heften zu finden: Wir setzen<br />

<strong>auf</strong> OpenSuse und Kubuntu (eine Version <strong>von</strong><br />

Ubuntu). Mit dieser Ausgabe können Sie übrigens<br />

beide Varianten testen, wenn Sie mögen:<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie die jeweils aktuellsten<br />

Versionen.<br />

Das bedeutet übrigens nicht, dass die anderen<br />

Distributionen (z. B. Fedora, Mandriva, Mageia,<br />

Debian, Slackware, <strong>Linux</strong> Mint oder PC-<br />

<strong>Linux</strong>OS) in irgendeiner Weise „schlecht“ wären<br />

– wir sind nur der Ansicht, dass OpenSuse<br />

und Kubuntu besonders einsteigerfreundlich<br />

sind. Wenn Sie die Hürde des Wechsels genommen<br />

haben, steht Ihnen später eine noch<br />

größere Auswahl an <strong>Linux</strong>-Distributionen zur<br />

Verfügung, und unsere Schwesterzeitschrift <strong>Linux</strong>User<br />

(für die fortgeschrittenen <strong>Linux</strong>-Anwender)<br />

stellt häufig solche Alternativen vor.<br />

Für spätere Hardwarekäufe<br />

(wenn Sie bereits mit <strong>Linux</strong> arbeiten)<br />

gilt dann: Prüfen Sie immer,<br />

ob <strong>Linux</strong> das gewünschte<br />

Gerät auch unterstützt. Dafür<br />

reicht meist eine einfache<br />

Google-Suche nach „<strong>Linux</strong>“ und<br />

dem Namen des Geräts.<br />

Software<br />

Manche Anwender sind gezwungen,<br />

bestimmte Programme<br />

einzusetzen. Brauchen<br />

Sie für Ihre tägliche Arbeit Microsoft<br />

Abb. 1: Der <strong>Linux</strong>-Kernel ist eine ca. 4 MByte große Datei im Verzeichnis<br />

Office, Adobe InDesign,<br />

„boot“ Ihrer <strong>Linux</strong>-Installation; der Name beginnt meist AutoCAD oder andere Programme,<br />

mit „vmlinuz“. Sie werden ihn gelegentlich aktualisieren.<br />

die es nicht für <strong>Linux</strong><br />

gibt, dann bietet sich nur eine<br />

<strong>Windows</strong> haben keinen Nutzen). Geräte stöpseln<br />

Sie im l<strong>auf</strong>enden <strong>Linux</strong>-Betrieb einfach<br />

ein, das System richtet sie automatisch ein.<br />

Manchmal funktioniert das allerdings nicht.<br />

Es gibt einige Geräte, bei denen die Hersteller<br />

aus der Funktionsweise ein großes Geheimnis<br />

machen, und solche Geräte lassen sich unter<br />

<strong>Linux</strong> dann eventuell überhaupt nicht oder<br />

nur mit großem Aufwand nutzen, den <strong>Linux</strong>-<br />

Einsteiger nicht bewältigen können. Da<strong>von</strong><br />

sollten Sie sich aber nicht abschrecken lassen.<br />

Für Ihre aktuelle Hardware sollten Sie zunächst<br />

testen, ob <strong>Linux</strong> damit klarkommt.<br />

Dazu können Sie <strong>von</strong> der Heft-DVD ein Live-<br />

System booten, das sich nicht <strong>auf</strong> die Platte<br />

installiert. Prüfen Sie dann, ob Sie alle Geräte<br />

nutzen können, und entscheiden Sie sich erst<br />

Parallelinstallation (<strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong> <strong>auf</strong><br />

einer Platte) an, und Sie werden gelegentlich<br />

zwischen den beiden Systemen hin und her<br />

booten müssen. Benötigen Sie diese <strong>Windows</strong>-Programme<br />

permanent, ist eventuell die<br />

Installation <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> in einer virtuellen Maschine<br />

unter <strong>Windows</strong> sinnvoller als der umgekehrte<br />

Weg. Ein vollständiger Umstieg ist<br />

nur möglich und sinnvoll, wenn alle Ihre Software-Anforderungen<br />

durch <strong>Linux</strong>-Programme<br />

erfüllt werden. So bietet z. B. LibreOffice alle<br />

nötigen Funktionen, und es kann auch Wordund<br />

Excel-Dateien lesen und schreiben, aber<br />

es gibt einige Situationen, in denen die Microsoft-Programme<br />

nicht ersetzbar sind, z. B.<br />

wenn Sie Dokumente mit VBA-Makros verwenden<br />

und mit anderen Anwendern austauschen<br />

im Erfolgsfall für eine dauerhafte Installation.<br />

müssen. (hge) <br />

n<br />

Hardware-Support<br />

Hardware unter <strong>Linux</strong> – das ist manchmal ein<br />

problematisches Thema. <strong>Linux</strong> funktioniert<br />

hier ganz anders als <strong>Windows</strong>: Dort sind Sie<br />

es gewohnt, die mitgelieferte Treiber-CD einzulegen,<br />

wenn Sie ein neues Gerät k<strong>auf</strong>en. Ein<br />

Installer richtet dann den Treiber ein, und Sie<br />

können loslegen. Das sollte immer klappen,<br />

andererseits geht ohne die Treiber-CD (oder<br />

einen funktionierenden Downloadlink) oft gar<br />

nichts.<br />

Bei <strong>Linux</strong> ist die Unterstützung für eine riesige<br />

Auswahl an Geräten bereits fest in das System<br />

integriert – Sie brauchen also keine speziellen<br />

Treiber (und mitgelieferte Treiber-CDs für<br />

Abb. 2: Als Anwender nutzen Sie die grafische Oberfläche <strong>von</strong> <strong>Linux</strong>, die sich je nach<br />

Wahl <strong>auf</strong> unterschiedliche Weisen präsentiert.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

37


Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Lernen Sie die wichtigsten <strong>Linux</strong>-Tools kennen<br />

Umzugshelfer<br />

Der Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> fällt leichter, wenn Sie wissen, welche Anwendungen das freie Betriebssystem anbietet.<br />

Die Überraschung: Häufig sind es dieselben Tools, die Sie unter <strong>Windows</strong> oder Mac OS X einsetzen.<br />

Kristian Kißling<br />

Kennen Sie <strong>Linux</strong> noch nicht, begeben<br />

Sie sich <strong>auf</strong> unbekanntes Terrain und<br />

stellen sich vermutlich einige Fragen:<br />

Was wird aus meiner Lieblingsanwendung?<br />

Womit schreibe ich Briefe und andere Texte?<br />

Kann ich meine Musiktitel und Filme noch<br />

abspielen? Was geschieht mit meinen Bildern?<br />

Keine Sorge: Für die meisten Aufgaben bietet<br />

das freie Betriebssystem Alternativen an. Und<br />

überraschend oft finden Sie die wichtigen<br />

<strong>Windows</strong>-Standardprogramme auch im Paketmanager<br />

Ihrer <strong>Linux</strong>-Variante wieder.<br />

Was fehlt denn?<br />

Die schlechten Nachrichten zuerst: Einige beliebte<br />

kommerzielle <strong>Windows</strong>-Programme gibt<br />

es für <strong>Linux</strong> einfach nicht. Dazu gehören einige<br />

Adobe-Produkte wie Photoshop, Dreamweaver<br />

und Premiere. Arbeiten Sie im CAD-<br />

Bereich, vermissen Sie eventuell das neueste<br />

AutoCAD. Und natürlich fehlen die gängigen<br />

Microsoft-Programme: Outlook Express, der<br />

Internet Explorer und das komplette Microsoft-<br />

Office-Paket. Möglicherweise lieben Sie diese<br />

Software nicht unbedingt, sind aber beruflich<br />

oder privat dar<strong>auf</strong> angewiesen.<br />

Auch viele aktuelle Spiele l<strong>auf</strong>en nicht nativ<br />

unter <strong>Linux</strong>, da sie für die 3-D-Grafik DirectX<br />

verwenden, was <strong>Linux</strong> nicht unterstützt. Mac-<br />

Anwender vermissen womöglich iTunes, iMovie,<br />

Time Machine oder Boot Camp.<br />

Zumindest für <strong>Windows</strong>-Nutzer gibt es einen<br />

Hoffnungsschimmer: Die Software Wine (lesen<br />

Sie dazu mehr im Abschnitt Spielen mit<br />

Wine am Ende des Artikels) bringt in einigen<br />

Fällen <strong>Windows</strong>-Programme zum L<strong>auf</strong>en.<br />

Sind Sie aber gewillt, umzusteigen, zu lernen<br />

und Alternativen auszuprobieren, stoßen Sie<br />

im Open-Source-Universum <strong>auf</strong> verblüffend<br />

geniale Software, die ihre kommerziellen Gegenparts<br />

in einigen Fällen locker aussticht. Da<br />

es aber zugleich sehr viel instabile, veraltete<br />

oder fehlerhafte freie Software gibt, halten Sie<br />

sich am besten an die Ratschläge anderer Nutzer<br />

oder testen selbst die Programme, bevor<br />

Sie umsteigen. Häufig müssen Sie noch bestimmte<br />

Zusatzpakete installieren, bevor eine<br />

Anwendung tut, was Sie wollen. Damit zum<br />

Beispiel der Audioplayer Amarok MP3s abspielt,<br />

müssen Sie im Vorfeld den passenden<br />

Codec einrichten [1].<br />

In vielen Punkten brauchen Sie jedoch nicht<br />

umzulernen: Auch unter <strong>Windows</strong> setzt sich<br />

freie Software zunehmend durch. Das bekannteste<br />

Programm hier heißt Firefox; es<br />

gibt aber auch zahlreiche weitere<br />

Beispiele für erfolgreiche<br />

Open-<br />

Source-Software, die Millionen <strong>Windows</strong>-Anwender<br />

nutzen. Diese Software können Sie<br />

also zunächst unter <strong>Windows</strong> testen, bevor<br />

Sie <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> umsteigen.<br />

Internet<br />

Wir starten unseren Überblick mit Programmen<br />

für die Internetnutzung.<br />

E-Mail-Clients<br />

Viele Menschen benutzen ihre Rechner inzwischen<br />

vor allem zur Kommunikation über das<br />

Internet. Sie besuchen Webseiten, senden und<br />

empfangen E-Mails und füttern ihre Facebook/​Google+/​Flickr/​YouTube-Profile<br />

mit<br />

Informationen. Vielleicht twittern sie auch<br />

oder telefonieren mit der VoIP-Software<br />

Skype, aber das war es im Wesentlichen. Gehören<br />

Sie zu diesem Personenkreis, sind Sie<br />

im Prinzip der perfekte <strong>Linux</strong>-Anwender.<br />

© chode, 123RF<br />

38 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

Abb. 1: Kontact versammelt Programme unter einem Dach, über die Sie persönliche Informationen<br />

organisieren, so zum Beispiel KMail, Akregator und ein Kalendermodul.<br />

Abb. 2: Neben Opera l<strong>auf</strong>en auch weitere gängige Browser nativ unter <strong>Linux</strong>, etwa<br />

Firefox und Chrome – nach dem Internet Explorer suchen Sie vergebens.<br />

Firma einsetzen wollen und diese einen Exchange-Server<br />

betreibt. Mitunter besteht die<br />

Möglichkeit, Exchange-E-Mails über den<br />

Browser zu sichten, was aber nicht so komfortabel<br />

ist, wie der Einsatz eines Mailclients.<br />

Mit der freien E-Mail-Software Evolution [2],<br />

die zum Gnome-Desktop gehört, klappt der<br />

Exchange-Austausch zwar nicht perfekt, aber<br />

besser als mit Thunderbird.<br />

Verwenden Sie hingegen einen weit verbreiteten<br />

E-Mail-Anbieter wie T-Online, Google<br />

Mail, Yahoo, AOL, Web.de oder GMX, ist<br />

Thunderbird definitiv eine Empfehlung: Sie<br />

richten den Donnervogel, der mit POP, SMTP<br />

und IMAP die gängigen E-Mail-Protokolle unterstützt,<br />

sehr einfach ein.<br />

Macht es Ihnen nichts aus, eine neue E-Mail-<br />

Software kennenzulernen, testen Sie KMail<br />

[3]. Das Programm gehört zu Kontact [4] (Abbildung<br />

1), einer Sammlung <strong>von</strong> nützlichen<br />

Anwendungen, mit denen Sie unter KDE Ihre<br />

E-Mails, Kontakte, Notizen und RSS-Feeds<br />

verwalten (Stichwort: Personal Information<br />

Management). Der Vorteil: KMail ist bestens<br />

in den KDE-Desktop integriert und unterstützt<br />

ebenfalls IMAP, SMTP und POP. Es bietet<br />

aber zusätzlich Groupware-Funktionen an,<br />

über die Sie Einladungen <strong>von</strong> Kollegen empfangen<br />

oder verschicken und Kalender teilen.<br />

Damit eignet sich der integrierte E-Mail-Client<br />

KMail speziell für den Einsatz in Firmenumgebungen<br />

mit Groupware-Anbindung.<br />

Ihnen als Anwender bietet KMail zum Beispiel<br />

an, Ihre E-Mail-Kontakte mit Fotos zu versehen,<br />

die erscheinen, sobald Ihnen jemand<br />

eine E-Mail sendet. Zugleich dürfen Sie jeder<br />

E-Mail ein Foto <strong>von</strong> sich mit <strong>auf</strong> den Weg geben,<br />

das einige E-Mail-Programme anzeigen.<br />

Ein Nachteil <strong>von</strong> KMail besteht darin, dass Sie<br />

den Client nicht so einfach konfigurieren wie<br />

Thunderbird. Letzterer erkennt oft an Ihrer E-<br />

Mail-Adresse, welche POP- oder IMAP-Einstellungen<br />

Sie benötigen. Zudem arbeitet die<br />

integrierte Suchfunktion <strong>von</strong> KMail wesentlich<br />

langsamer als die des Donnervogels.<br />

Tatsächlich ist ein Großteil der Software, mit<br />

dem Sie heute über das Internet kommunizieren,<br />

frei. Der beliebte E-Mail-Client Thunderbird<br />

ist ein schönes Beispiel. Ihn können Sie<br />

auch unter <strong>Windows</strong> und Mac OS X verwenden<br />

und müssen so nicht umlernen. Unter<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 installieren Sie die Software<br />

über Rechner / Software installieren/​entfernen,<br />

unter Kubuntu über die Muon-Paketverwaltung<br />

([Alt-F1] drücken und in die Suchzeile<br />

muon eingeben). Bei letzterer Distribution<br />

müssen Sie zusätzlich das Paket thunderbird-locale-de<br />

einspielen, damit der Donnervogel<br />

die deutsche Sprache erlernt.<br />

Ein wiederkehrendes Problem unter <strong>Linux</strong> ist<br />

die Unterstützung <strong>von</strong> Microsofts Exchange-<br />

Server. Das betrifft Sie, wenn Sie <strong>Linux</strong> in der<br />

Opera und Chrome installieren<br />

Unter Kubuntu 11.10 laden Sie den kostenlosen<br />

Browser Opera <strong>von</strong> der Webseite herunter<br />

[5]. Hier geben Sie den Anbieter<br />

(Ubuntu) und die Paketform (Standardpaket<br />

oder Debian Package) an und schnappen<br />

sich dann das Softwarepaket. Ein Mausklick<br />

im Dateimanager Dolphin installiert es, wor<strong>auf</strong>hin<br />

Opera im K-Menü des KDE-Desktops<br />

unter Anwendungen / Internet <strong>auf</strong>taucht.<br />

Unter OpenSuse 11.4/​12.1 installieren Sie<br />

Browser<br />

Auch beim Browsen müssen Sie nicht umlernen:<br />

Auf allen drei Systemen läuft Firefox.<br />

Während OpenSuse 11.4/​12.1 den Browser<br />

Opera hingegen über den Paketmanager,<br />

müssen aber die Chrome-Version <strong>von</strong> der<br />

Google-Webseite verwenden [6]. Dazu laden<br />

Sie das passende RPM-Paket herunter und<br />

installieren es in Dolphin per einfachem<br />

Klick, was einen Augenblick dauert.<br />

Auch unter Kubuntu läuft Chrome, wenn Sie<br />

<strong>von</strong> der Webseite das passende Debian-Paket<br />

für Ubuntu herunterladen (32 oder 64<br />

Bit) und es wie unter OpenSuse installieren.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

39


Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

in Chrome der Flash Player automatisch integriert,<br />

und der Browser bringt einen eingebauten<br />

PDF-Betrachter mit.<br />

Doch <strong>Linux</strong> bietet auch eigene Browser: Kubuntu<br />

setzt standardmäßig <strong>auf</strong> Rekonq, einen<br />

schlauen und schlanken KDE-Browser, der<br />

ebenfalls einige nette Features mitbringt [7].<br />

So ist der Umgang mit den Favoriten erfrischend,<br />

und die Benutzerführung wirkt<br />

durchdacht – dafür fehlt es an Erweiterungen.<br />

Nutzen Sie diese ohnehin kaum, ist Rekonq<br />

ein Tipp. Unter OpenSuse 11.4/​12.1 kommt<br />

Rekonqs Vorgänger Konqueror zum Einsatz.<br />

Abb. 3: Mit Akregator hat der KDE-Desktop bereits einen funktionalen und gut <strong>auf</strong>gestellten<br />

Feedreader an Bord. Wer es schlanker mag, greift zu RSSOwl.<br />

gleich vorinstallieren, müssen Sie die Installation<br />

in Kubuntu noch ankurbeln. Dazu klicken<br />

Sie links unten <strong>auf</strong> das K-Menü und geben<br />

oben neben Suchen firefox ein. Es erscheint<br />

das Mozilla-Firefox-Installationsprogramm,<br />

das eine aktuelle Version des Firefox-<br />

Browsers installiert.<br />

Auch andere bekannte Browser l<strong>auf</strong>en unter<br />

<strong>Linux</strong> – etwa Opera (Abbildung 2) und<br />

Chrome (siehe Kasten Opera und Chrome installieren).<br />

Auch die freie Chrome-Version<br />

Chromium installieren Sie unter OpenSuse 12.1<br />

und Kubuntu bequem über die Paketmanager.<br />

Nutzen Sie noch OpenSuse 11.4, rufen Sie die<br />

Webseite http:// software. opensuse. org/ <strong>auf</strong>,<br />

suchen nach chromium und klicken dann neben<br />

dem Repository openSUSE:11.4:Contrib/​<br />

standard <strong>auf</strong> den 1-Click-Install-Button <strong>von</strong><br />

chromium-desktop-kde. Sie öffnen den Link<br />

mit dem YaST-Metahandler und folgen dem<br />

Installationsprozess.<br />

Tatsächlich basiert der überwiegende Teil des<br />

Codes <strong>von</strong> Chrome <strong>auf</strong> dem frei verfügbaren<br />

Quellcode <strong>von</strong> Chromium. Googles Entwickler<br />

fügen dem Open-Source-Browser aber<br />

noch ein paar spezielle Zutaten hinzu: So ist<br />

RSS-Feeds und Twitter<br />

Egal, in welchem Bereich Sie arbeiten: Wollen<br />

Sie sich regelmäßig über Neuigkeiten <strong>auf</strong> bekannten<br />

Webseiten informieren, abonnieren<br />

Sie am besten deren RSS-Feeds. Das erspart<br />

Ihnen die Mühe, jede der Seiten täglich neu<br />

ansurfen zu müssen. Viele Anwender verwenden<br />

dazu den Onlinedienst Google Reader,<br />

den Sie auch unter <strong>Linux</strong> erreichen [8].<br />

KDE bringt jedoch eine hervorragende eigene<br />

Anwendung namens Akregator mit, die zahlreiche<br />

Feeds problemlos verwaltet. Sie bringt<br />

alle wichtigen Features mit, die ein Feedrea-<br />

Skype-Installation<br />

Kubuntu-Nutzer laden Skype für Ubuntu <strong>von</strong><br />

der Webseite [11] herunter und suchen die<br />

für ihre Architektur (32 oder 64 Bit) passende<br />

Variante aus. Das Paket installieren<br />

Sie mit einem Mausklick im Dateimanager<br />

Dolphin und finden die Anwendung unter<br />

Anwendungen / Internet.<br />

Als Anwender <strong>von</strong> OpenSuse 11.4 und<br />

12.1 verfahren Sie ebenso. Zusätzlich installieren<br />

Sie noch das Paket libpng12-0<br />

sowie – <strong>auf</strong> 64-Bit-Systemen – die Pakete<br />

xorg-x11-libXv-32bit, libpng12-0-32bit und<br />

libqt4-x11-32bit.<br />

RSSOwl installieren<br />

Abb. 4: RSSOwl ist eine recht junge Alternative zu Akregator. Der Feedreader punktet<br />

vor allem mit seiner Geschwindigkeit, aber auch mit seinen vielen Features.<br />

Zunächst spielen Sie unter Kubuntu 11.10<br />

über die Muon-Programmverwaltung die<br />

Software OpenJDK-Java-7 <strong>auf</strong> die Festplatte.<br />

Dann laden Sie den Reader <strong>von</strong> der<br />

Webseite [9] herunter und entpacken das<br />

ZIP-Archiv über einen Rechtsklick im Dateimanager<br />

Dolphin in einen neuen Ordner<br />

(Archiv hierher auspacken). In diesem finden<br />

Sie nun eine Datei namens RSSOwl,<br />

über die Sie den Reader per Mausklick <strong>auf</strong>rufen.<br />

Unter OpenSuse 11.4/​12.1 gehen<br />

Sie analog dazu vor, müssen aber im Vorfeld<br />

kein Java installieren.<br />

40 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

der braucht: Sie markieren<br />

wichtige Artikel dauerhaft, begrenzen<br />

die Zahl der Artikel<br />

pro Feed, lassen sich nur die<br />

ungelesenen Artikel anzeigen<br />

(die dynamisch verschwinden,<br />

sobald Sie zum nächsten Artikel<br />

springen). Nicht zuletzt<br />

importieren und exportieren<br />

Sie Feeds im dafür gängigen<br />

OPML-Format. Akregator tritt<br />

dabei als alleinstehendes Programm<br />

(Abbildung 3) <strong>auf</strong><br />

oder als Teil vom oben erwähnten<br />

Kontact.<br />

Verwenden Sie sehr viele<br />

Feeds, verlangsamt Akregator<br />

seine Arbeit. In diesem Fall<br />

sollten Sie Ihre Feeds exportieren<br />

und RSSOwl (Abbildung<br />

4) eine Chance geben (siehe Kasten RSSOwl<br />

installieren). Dieser noch recht junge Feedreader<br />

kommt ebenfalls gut mit vielen Feeds klar,<br />

belastet das System dabei aber weniger stark<br />

und punktet mit seiner Geschwindigkeit. Er<br />

wirkt zwar etwas überladen, und das Design<br />

ist auch nicht gerade bestechend, aber er erledigt<br />

seinen Job ziemlich gut.<br />

Auch Twittern ist für viele Benutzer eine Möglichkeit<br />

geworden, schnell wichtige Informationen<br />

zu sammeln und loszuwerden – in<br />

TweetDeck via Browser<br />

Abb. 6: Mit Turpial gibt es einen freien Twitter-Client aus Venezuela, der schon ziemlich gut mit seinem<br />

Vorbild TweetDeck mithalten kann. So bringt er zum Beispiel die Mehrspaltenansicht mit.<br />

handlichen 140 Zeichen. Das <strong>von</strong> KDE mitgelieferte<br />

Desktop-Widget vergessen Sie getrost<br />

– es gibt wesentlich bessere Programme.<br />

Viele <strong>Windows</strong>- und Mac-Anwender schwören<br />

<strong>auf</strong> TweetDeck. Die Software läuft auch<br />

unter OpenSuse 11.4/​12.1 und Kubuntu<br />

11.10, wenn Sie Adobe AIR installieren. Das<br />

entwickelt Adobe zukünftig nicht mehr weiter,<br />

daher greifen Sie besser zu einer Tweet-<br />

Deck-Variante für den Browser Chrome/​Chromium<br />

(siehe Kasten TweetDeck via Browser).<br />

Den ausgefeilten Twitter-Client TweetDeck<br />

installieren Sie im Chrome/Chromium-Browser,<br />

indem Sie zunächst den Chrome Web<br />

Store [10] besuchen. Sie klicken beim<br />

TweetDeck-Eintrag <strong>auf</strong> Anmelden und melden<br />

sich über einen Google-Account an. Danach<br />

installieren Sie die App. Nach einem<br />

Neustart bietet Chrome Ihnen jedes Mal<br />

an, TweetDeck zu starten, das in einem<br />

Browserfenster läuft (Abbildung 5).<br />

Abb. 5: Der ausgefeilte Twitter-Client TweetDeck setzt eigentlich Adobe Air voraus,<br />

lässt sich aber auch als Chrome-App in einem Browserfenster betreiben.<br />

Daneben gibt es aber zahlreiche freie Clients,<br />

die auch nicht <strong>von</strong> schlechten Eltern sind. Der<br />

bekannteste Client für den KDE-Desktop heißt<br />

Chokoq, der für die Gnome-Umgebung Gwibber.<br />

Beide funktionieren recht gut. Suchen Sie<br />

aber gezielt nach einem Ersatz für TweetDeck,<br />

schauen Sie sich einmal Turpial an (Abbildung<br />

6), das Sie unter Kubuntu 11.10 und<br />

OpenSuse 12.1 über den Paketmanager installieren.<br />

Unter OpenSuse 11.4 verwenden Sie<br />

wieder die Webseite. Suchen Sie nach turpial<br />

und installieren Sie die Variante aus dem Repository<br />

GNOME:Apps/​openSUSE_11.4 über<br />

den 1-Click-Install-Button. Da es sich um eine<br />

Gnome-Software handelt, landen nun einige<br />

Anwendungen <strong>auf</strong> Ihrem Rechner. Damit Turpial<br />

startet, müssen Sie zudem das Paket python-setuptools<br />

einspielen.<br />

Instant Messenger und VoIP<br />

Um einen längeren Plausch mit jemandem zu<br />

führen, greifen Sie am besten zu einem Instant<br />

Messenger oder – wenn Sie ein Bild dazu<br />

wollen – zu einer Voice-over-IP-Lösung wie<br />

Skype (siehe Kasten Skype-Installation) oder<br />

Google Voice- und Videochat. Mit Skype ist es<br />

so eine Sache: Die Software hinkt unter <strong>Linux</strong><br />

Glossar<br />

RSS-Feeds: Viele Webseiten betten Informationen<br />

zu neuen Artikeln in einen<br />

RSS-Feed ein. Feedreader werten<br />

diese kleinen Textdateien, die sich automatisch<br />

aktualisieren, regelmäßig<br />

aus. Als Abonnent erfahren Sie so <strong>auf</strong><br />

einen Blick, welche Seiten neue Artikel<br />

anbieten und – häufig auch – worum<br />

es in diesen Artikeln grob geht.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Abb. 9: Dolphin, der Dateimanager des KDE-Desktops, integriert auch einen einfachen<br />

FTP-Client. Brauchen Sie allerdings ausgefeilte Features, bietet sich Filezilla an.<br />

Abb. 7: Googles Video-Plug-in lässt Sie<br />

auch per Webcam mit anderen Personen<br />

chatten. Alles, was diese dann brauchen,<br />

ist ein Google-Account.<br />

Glossar<br />

SFTP: Secure FTP kopiert Daten nach<br />

FTP-Manier, wobei sich SSH darum<br />

kümmert, diese Daten zu verschlüsseln.<br />

FTPS: Ergänzt FTP um den Secure Sockets<br />

Layer (SSL); So nutzen Sie das<br />

File Transfer Protocol in einer verschlüsselten<br />

Variante.<br />

schon seit Jahren der <strong>Windows</strong>-Version hinterher.<br />

Mittlerweile hat Microsoft den Laden<br />

übernommen, insofern darf man auch zukünftig<br />

keine Wunder erwarten.<br />

Leider gibt es keine wirklich freie Alternative<br />

zu Skype. Offene VoIP-Clients wie Empathy<br />

und Ekiga übertragen zwar Bilder und Töne,<br />

Abb. 8: Dropbox bietet kostenlosen Onlinespeicherplatz<br />

an, den Sie plattformübergreifend<br />

zum Tausch <strong>von</strong> Dateien<br />

einsetzen.<br />

mit ihnen können Sie jedoch keine Leute anrufen,<br />

die Skype verwenden. Seit einiger Zeit<br />

gibt es mit Google Voice- und Videochat [12]<br />

eine potenzielle Alternative zu Skype (siehe<br />

Kasten Googles Videochat).<br />

Datentausch und P2P<br />

E-Mails sind nicht immer der perfekte Weg,<br />

um Dateien zu tauschen. Ab einer bestimmten<br />

Größe ist es sinnvoll, sich nach anderen Lösungen<br />

umzusehen. Zwar erreichen Sie über<br />

den Browser auch unter <strong>Linux</strong> zahlreiche<br />

Sharehoster wie Rapidshare, aber diese Anbieter<br />

sind oft nicht seriös und lassen sich nur für<br />

Dateien nutzen, die keine sensiblen Daten enthalten<br />

[13]. Das Ganze funktioniert recht einfach:<br />

Sie laden eine Datei hoch, erhalten einen<br />

Link und schicken diesen dann an die Person,<br />

welche die Datei herunterlädt.<br />

Bei sensibleren, privaten Daten kommt hingegen<br />

Dropbox ins Spiel, das Sie vielleicht bereits<br />

<strong>von</strong> Ihrem <strong>Windows</strong>- oder Mac-Rechner<br />

her kennen. Die Software bietet einen Client<br />

an, über den Sie Ihre Dateien <strong>auf</strong> einen Dropbox-Server<br />

verschieben und für andere Benutzer<br />

zum Download freigeben. Dabei nutzen<br />

Sie bis zu 2 GByte Speicherplatz kostenlos<br />

(Abbildung 8). Benötigen Sie mehr Platz,<br />

zahlen Sie eine monatliche Gebühr [14].<br />

Nach der Installation der praktischen Software<br />

(siehe Kasten Dropbox installieren)<br />

schieben Sie die Dateien einfach ins Verzeichnis<br />

Dropbox in Ihrem Home-Verzeichnis, und<br />

die Software synchronisiert sie im Hintergrund<br />

mit dem Onlinespeicher [15].<br />

Während Ubuntu einen Cloud-Dienst namens<br />

Ubuntu One vorinstalliert, der ähnlich wie<br />

Dropbox funktioniert, arbeiten die Kubuntu-<br />

Entwickler noch an der Integration. Kubuntu<br />

One wird wohl frühestens ab Kubuntu 12.04<br />

mit <strong>von</strong> der Partie sein, bis dahin sollten Sie<br />

also <strong>auf</strong> Dropbox setzen.<br />

Natürlich gibt es auch die klassischen<br />

Tauschmöglichkeiten über FTP oder P2P-<br />

Netzwerke. Im ersten Fall verwenden Sie unter<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 und Kubuntu üblicherweise<br />

den Dateimanager Dolphin. Er erlaubt<br />

es, Dateien via FTP oder SSH in öffentliche<br />

und private Verzeichnisse <strong>auf</strong> entfernten<br />

Rechnern zu kopieren (Abbildung 9). Auch<br />

ein paar fortgeschrittene Funktionen wie das<br />

Fortsetzen unterbrochener Uploads bietet der<br />

Dateimanager an – wenn Sie den Rechner<br />

zwischendurch nicht ausschalten. Was unter<br />

anderem nicht klappt, ist das Löschen <strong>von</strong><br />

Dateien <strong>auf</strong> entfernten FTP-Servern.<br />

Fortgeschrittene Anwender und Umsteiger<br />

sollten daher eher zu Filezilla [16] greifen, das<br />

sie unter OpenSuse und Kubuntu über die<br />

Softwareverwaltung installieren. Die Software<br />

für <strong>Linux</strong>, <strong>Windows</strong> und Mac OS X erlaubt es,<br />

Dateien per FTP zu versenden und empfangen<br />

(Abbildung 10). Sensible Daten verschlüsseln<br />

Sie mit SSL, auch SFTP sowie FTPS beherrscht<br />

der Client. Die Software hält Verbindungen<br />

aktiv, überträgt Dateien, die größer<br />

als 4 GByte sind und lässt Sie entfernte Dateien<br />

lokal bearbeiten.<br />

Immer mehr Anbieter <strong>von</strong> Spielen und Software<br />

bieten ihre Dateien auch als Torrents an.<br />

Sie laden diese über einen P2P-Client herun-<br />

Googles VideoChat<br />

Auch hier laden Sie für Kubuntu ein Debian-<br />

Paket und für OpenSuse 11.4/​12.1 ein<br />

RPM-Paket <strong>von</strong> der Webseite herunter und<br />

installieren es über die jeweiligen Dateimanager.<br />

Nach einem Neustart <strong>von</strong> Firefox<br />

oder Chromium melden Sie sich bei Google<br />

an und sehen bei Google+ den Eintrag<br />

Hangout. Auf ihn klicken Sie, um die Kamera<br />

einzurichten (Abbildung 7). Anschließend<br />

treffen Sie Ihre Kontakte einfach im<br />

Videochat <strong>von</strong> Google.<br />

42 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

ter, was häufig schneller geht, als ein normaler<br />

Download. Mit KTorrent liefern OpenSuse<br />

und Kubuntu einen Client mit, der den meisten<br />

Ansprüchen genügen dürfte.<br />

Benutzen Sie einen P2P-Client sehr häufig,<br />

schauen Sie sich am besten Vuze (vormals<br />

Azureus) an, laut Eigenwerbung „die leistungsstärkste<br />

BitTorrent-Anwendung der<br />

Welt“ [17]. Der in Java geschriebene Client<br />

läuft auch unter <strong>Windows</strong> und Mac OS X, hat<br />

tatsächlich diverse Features an Bord und lässt<br />

sich unter Kubuntu über den Paketmanager installieren.<br />

Unter OpenSuse 11.4 rufen Sie eine<br />

Webseite <strong>auf</strong> [18], die einen 1-Click-Install-<br />

Button für Vuze enthält (home:enzokiel…),<br />

wenn Sie <strong>auf</strong> der Seite die Such-Option aktivieren<br />

und Suche auch in ’Home’-Projekten ankreuzen.<br />

Für OpenSuse 12.1 haben wir keine<br />

passende Version <strong>von</strong> Vuze gefunden, eventuell<br />

ist die Distribution noch zu neu.<br />

Vuze bringt eine Suchmaschine mit integrierter<br />

Ähnlichkeitssuche mit, bezieht Tracker<br />

aus mehreren Quellen und lässt Sie die Downloads<br />

priorisieren. Die Software kümmert sich<br />

selbst um Port-Freigaben, unterdrückt Drosselungen<br />

des Downloads durch Dritte und spielt<br />

Filme und Musik direkt ab – auch in HD-Qualität.<br />

Das sind nur einige der Features, die Sie<br />

aber in der Regel nur als P2P-Enthusiast benötigen<br />

(Abbildung 11).<br />

Abb. 10: Mit Filezilla bekommen Sie einen komfortablen FTP-Client an die Hand, der<br />

auch <strong>auf</strong> <strong>Windows</strong>- und Apple-Rechnern funktioniert.<br />

Büroartikel<br />

Auch in der Officewelt hat <strong>Linux</strong> einiges zu<br />

bieten, wie die folgende Übersicht zeigt.<br />

Office-Anwendungen<br />

LibreOffice ist zur Zeit das Büropaket für <strong>Linux</strong>,<br />

daher setzen es sowohl Kubuntu als<br />

auch OpenSuse ein. Dabei ist hier nur der<br />

Name neu, denn LibreOffice spaltete sich<br />

2010 als eigenes Projekt <strong>von</strong> OpenOffice ab,<br />

das nur zum Teil offen war und <strong>von</strong> Oracle<br />

kontrolliert wurde.<br />

Das freie, Java-basierte LibreOffice kommt<br />

auch <strong>auf</strong> zahlreichen <strong>Windows</strong>- und Mac-<br />

Rechnern zum Einsatz, weil die Anwender<br />

Dropbox installieren<br />

Kubuntu-Anwender benutzen die Kommandozeile<br />

und geben sudo apt‐get install nautilus‐dropbox<br />

ein, um die Software zu installieren<br />

– Muon blieb im Test leider hängen.<br />

Die Software lädt bei der Installation des<br />

Pakets das proprietäre Dropbox aus dem<br />

Internet herunter und installiert es. Sie<br />

starten den Client über den Menüeintrag<br />

Anwendungen / Internet. Verwenden Sie<br />

OpenSuse 11.4/​12.1, suchen Sie wieder<br />

Abb. 11: Vuze in Aktion: Der P2P-Client bringt extrem viele Features mit, welche die<br />

Herzen <strong>von</strong> regelmäßigen P2P-Nutzern höher schlagen lassen.<br />

nicht zu Microsofts teurer Bürosoftware greifen<br />

wollen und sie nach einem Dateiformat<br />

suchen, das noch in 20 Jahren lesbar ist (Abbildung<br />

12). Dafür nehmen sie auch das etwas<br />

angestaubte Interface in K<strong>auf</strong>.<br />

LibreOffice besteht aus Modulen, die unterschiedlichen<br />

Zwecken dienen. LibreOffice<br />

Writer ist eine umfassende Textverarbeitung,<br />

die bereits erwähnte Webseite <strong>auf</strong> (http://​<br />

software. opensuse. org/) und dort nach<br />

dropbox. Installieren Sie die Version aus<br />

den Repositories openSUSE:11.4:Contrib/​<br />

standard bzw. openSUSE:Factory:Contrib/​<br />

openSUSE_12.1. Anders als bei Kubuntu<br />

lädt die Software erst nach dem Start die<br />

proprietäre Komponente <strong>von</strong> Dropbox aus<br />

dem Netz herunter, bevor der Assistent erscheint,<br />

der Ihnen beim Einrichten hilft.<br />

die weitgehend die Funktionen <strong>von</strong> Word mitbringt.<br />

Calc heißt hingegen die Tabellenkalkulation,<br />

die sich bestens für betriebswirtschaftliche<br />

Berechnungen eignet. Diese beiden<br />

Komponenten gehören zu den beliebtesten im<br />

Paket, und die Entwickler pflegen sie recht intensiv.<br />

LibreOffice Impress ist das Pendant zu<br />

Microsofts PowerPoint und funktioniert intuitiv,<br />

um Folien und Präsentationen zu erstellen.<br />

Wollen Sie darin Zeichnungen einbetten,<br />

greifen Sie zu Draw, mit dem Sie Pixel- und<br />

Vektorgrafiken entwerfen.<br />

Glossar<br />

Vektorgrafiken: Anders als Pixelgrafiken<br />

basieren Vektorgrafiken <strong>auf</strong> mathematischen<br />

Beschreibungen <strong>von</strong> Objekten<br />

und lassen sich daher auch problemlos<br />

und ohne Qualitätsverlust in<br />

der Größe verändern.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Abb. 12: LibreOffice ist die Bürosoftware unter OpenSuse und Kubuntu. Sie besteht aus<br />

verschiedenen Komponenten.<br />

Mit Base legen Sie Datenbanken an; das Modul<br />

gehört zu den schwächeren Komponenten<br />

im Paket. Nicht zuletzt erlaubt Math das Anlegen<br />

<strong>von</strong> Formeln, die Sie später in andere<br />

Dokumente integrieren. Schön ist, dass Sie die<br />

fertigen Dokumente aus LibreOffice heraus direkt<br />

in das PDF-Format exportieren.<br />

Der größte Nachteil <strong>von</strong> LibreOffice besteht<br />

darin, dass nach wie vor die meisten Anwender<br />

das Officepaket <strong>von</strong> Microsoft verwenden<br />

und Dateien in Microsofts neuem XML-Format<br />

speichern. Das versteht LibreOffice bisher nur<br />

zum Teil. So kommt es beim Aufrufen <strong>von</strong><br />

solchen Dokumenten (DOCX, PPTX, XLSX)<br />

häufig zu Darstellungsfehlern. Auch Makros<br />

können Sie (noch) nicht einfach übernehmen<br />

– Sie müssen sie an LibreOffice anpassen.<br />

Die Entwickler arbeiten an mehr Kompatibilität,<br />

doch Microsofts Spezifikation ist 6 000<br />

Seiten dick und verwendet zum Teil proprietäre<br />

Formate. Das ist kein Wunder, sichert<br />

sich der Konzern so doch seine Vormachtstellung.<br />

LibreOffice rennt zwar stets hinterher,<br />

holt aber <strong>auf</strong>: Die alten Microsoft-Formate<br />

(DOC, XLS, PPT) stellt es mittlerweile problemlos<br />

dar, und auch die Unterstützung der<br />

Makros wird ständig besser. Haben die Entwickler<br />

aber irgendwann das XML-Format erfolgreich<br />

nachgebaut, zieht Microsoft vermutlich<br />

ein neues Format aus dem Zylinder. Daher<br />

sollten Sie die Kollegen bitten, Ihnen<br />

Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente<br />

besser in den alten Formaten zu schicken.<br />

Mindmaps und Abl<strong>auf</strong>diagramme<br />

Während Mindmaps ein Thema grafisch<br />

strukturieren, konzentrieren sich Abl<strong>auf</strong>diagramme<br />

und Prozessvisualisierungen eher <strong>auf</strong><br />

das Visualisieren <strong>von</strong> Abläufen und Prozessen.<br />

Unter <strong>Windows</strong> greifen hier viele Anwender<br />

zum kommerziellen Visio, das Sie separat<br />

<strong>von</strong> Microsofts Officepaket erwerben. Neuerdings<br />

kann auch die Vorabversion <strong>von</strong> Libre-<br />

Office Draw bereits einige Visio-Diagramme<br />

importieren, allerdings müssen die Entwickler<br />

nach eigener Aussage noch Arbeit in einen<br />

reibungslosen Import stecken.<br />

Alternativ lassen sich Abläufe und Prozesse<br />

auch mit Hilfe <strong>von</strong> Mindmaps visualisieren.<br />

Entweder Sie greifen dabei zum bereits erwähnten<br />

Draw, oder Sie verwenden einen der<br />

zahlreichen anderen Mindmapper. Der Vertreter<br />

mit den wohl umfangreichsten Möglichkeiten<br />

heißt Freemind – auch diese Software<br />

gibt es für <strong>Windows</strong>. Sie konkurriert mit<br />

MindManager, einer <strong>Windows</strong>-Anwendung,<br />

die denselben Zweck erfüllt. Daneben gibt es<br />

noch kleinere freie Tools wie Labyrinth, Semantik<br />

(das sich speziell für den KDE-Desktop<br />

eignet) und Vym, einen sehr schlanken Mindmapper.<br />

Unter Kubuntu 11.10 installieren Sie<br />

sämtliche Programme über<br />

den Paketmanager Muon.<br />

Unter OpenSuse 11.4/​12.1<br />

bietet der Paketmanager<br />

nur Vym an. Freemind und<br />

Semantik installieren Sie<br />

über die Webseite, wobei<br />

OpenSuse 12.1 dort nur<br />

Freemind anbietet. Dazu<br />

müssen Sie unter Search options<br />

wieder die Option Include<br />

users’ home projects<br />

ankreuzen.<br />

Abb. 13: Über den „Teilen“-<br />

Button fügen Sie dem Dateimanager<br />

Dolphin einen Split<br />

View hinzu und schieben nun<br />

Dateien bequem zwischen<br />

zwei Bäumen hin und her.<br />

Systemwerkzeuge<br />

Datei-, Software-, Netzwerk- und Geräteverwaltung<br />

sind wichtige administrative Aufgaben<br />

– hier geht unter <strong>Linux</strong> manches leichter,<br />

weil z. B. viele Geräte automatisch erkannt<br />

werden und (anders als bei <strong>Windows</strong>) keine<br />

speziellen Treiber benötigen. Die Software-Installation<br />

löst <strong>Linux</strong> ganz anders (und besser)<br />

als <strong>Windows</strong>.<br />

Dateien verwalten<br />

Über den Dateimanager Dolphin haben wir<br />

bereits berichtet: Der Einsatz der Software als<br />

FTP-Client ist eher ein Nebengeschäft. Im<br />

Kern ist Dolphin – wie der <strong>Windows</strong> Explorer<br />

oder der Finder <strong>von</strong> Apple – ein Dateimanager.<br />

Sie navigieren grafisch durch Datei- und<br />

Ordnerhierarchien, legen Verzeichnisse an<br />

und schieben diese per Drag & Drop im Dateisystem<br />

umher. Dazu ist es mitunter sinnvoll,<br />

das Fenster über den Teilen-Button zu splitten<br />

(Abbildung 13), um Dateien bequem <strong>von</strong> einem<br />

in das andere Verzeichnis zu schieben –<br />

auch über Netzwerke hinweg. Dolphin bringt<br />

eine integrierte Suchfunktion mit, zeigt <strong>Vorschau</strong>bilder<br />

an und unterstützt Tabs. Schön<br />

ist auch das integrierte Terminal: Drücken Sie<br />

in einem beliebigen Verzeichnis [F4], ruft<br />

KDE eine Konsole <strong>auf</strong> und beamt Sie direkt in<br />

den angezeigten Ordner.<br />

Dolphin zeigt auch Dateien <strong>auf</strong> fremden Servern<br />

an: Auf diese Weise greifen Sie zum Beispiel<br />

<strong>auf</strong> <strong>Windows</strong>-Freigaben zu. Zudem arbeitet<br />

die Software netzwerktransparent: Sie<br />

bearbeiten Dateien lokal, auch wenn diese <strong>auf</strong><br />

entfernten Rechnern liegen. Verfügen Sie über<br />

die nötigen Schreibrechte, speichern Sie Ihre<br />

Änderungen direkt <strong>auf</strong> dem fremden Server<br />

ab. Nicht zuletzt erlaubt es Dolphin, Dateien<br />

zu „taggen“, sie also mit zusätzlichen Metainformationen<br />

zu versehen. So bewerten Sie im<br />

Dateimanager die Titel Ihrer Musiksammlung<br />

<strong>auf</strong> einer 5-Sterne-Skala, schreiben erhellende<br />

Kommentare zu Ihren Dokumenten und fügen<br />

Stichworte ein, um thematisch zusammengehörige<br />

Dateien später leichter <strong>auf</strong>zuspüren.<br />

Software installieren<br />

und aktualisieren<br />

<strong>Windows</strong> und Mac OS X<br />

bringen nach einer Neuinstallation<br />

meist wenig vorinstallierte<br />

Software mit.<br />

Diese suchen Sie dann <strong>auf</strong><br />

verschiedenen Webseiten<br />

zusammen und spielen die<br />

Tools einzeln ein. Das regelt<br />

<strong>Linux</strong> weit besser, weil<br />

die Software frei ist und<br />

44 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

sich zentral verwalten lässt. Das erledigen die<br />

so genannten Paketmanager, die Tausende<br />

Programme zur Installation anbieten – darunter<br />

viele der hier vorgestellten. Wollen Sie eine<br />

Software per Mausklick installieren, laden die<br />

Paketmanager diese vom FTP-Server <strong>auf</strong> die<br />

Festplatte und installieren sie dort automatisch.<br />

Nicht mehr benötigte Anwendungen entfernen<br />

Sie per Mausklick über dieselbe Software.<br />

Unter Kubuntu kommen neuerdings die<br />

Muon-Paketverwaltung und die Muon-Programmverwaltung<br />

zum Einsatz, die Sie <strong>auf</strong>rufen,<br />

indem Sie [Alt-F1] drücken und muon<br />

neben Suchen eingeben. Während die Muon-<br />

Programmverwaltung nur die ausführbaren<br />

Programme präsentiert (Abbildung 14) – das<br />

aber übersichtlich – findet die Muon-Paketverwaltung<br />

auch „technische“ Dateien wie<br />

etwa das deutsche Sprachpaket für Thunderbird<br />

namens thunterbird-locale-de.<br />

Unter OpenSuse installieren Sie Software traditionell<br />

über die Softwareverwaltung <strong>von</strong><br />

YaST, die Sie im K-Menü über Rechner / Software<br />

installieren/​entfernen erreichen. Während<br />

Sie unter Kubuntu über Muon sehr viele<br />

Programme <strong>auf</strong>spüren, suchen Sie in den<br />

Standardquellen <strong>von</strong> OpenSuse häufig vergeblich<br />

nach einem Programm. Hier liegen viele<br />

Abb. 14: Die Muon-Programmverwaltung kennt nur ausführbare Dateien. Bibliotheken,<br />

Sprach- und Entwicklerdateien finden Sie hingegen in der Muon-Paketverwaltung.<br />

Anwendungen in externen Paketquellen, die<br />

der Paketmanager anfangs nicht kennt. Daher<br />

rufen Sie die Webseite http:// software.​<br />

opensuse. org/ <strong>auf</strong> und suchen dort. Die Ergebnisse<br />

bringen One-Click-Install-Links mit: Ein<br />

Klick <strong>auf</strong> so einen Link öffnet den Paketmanager<br />

(die Option heißt Open with YaST-Meta-<br />

Package-Handler), der die nötigen Paketquellen<br />

automatisch einbindet und die Software<br />

installiert. Achten Sie dar<strong>auf</strong>, möglichst die<br />

Variante auszuwählen, die zu Ihrer installierten<br />

KDE-Version passt. Im Verl<strong>auf</strong> müssen Sie<br />

meist einen Schlüssel importieren, der sicherstellt,<br />

dass die angebotenen Pakete tatsächlich<br />

vom Urheber stammen.<br />

Unter <strong>Windows</strong> und Mac OS X bringt fast jede<br />

Software eine eigene Updatefunktion mit, sodass<br />

bei jeder passenden und unpassenden<br />

Gelegenheit Fenster <strong>auf</strong>poppen und neue Versionen<br />

zum Download anbieten. Auch das<br />

läuft unter <strong>Linux</strong> anders. Die Updates landen<br />

alle zunächst <strong>auf</strong> den FTP-Servern. Ein Update-Manager<br />

zeigt dann alle installierbaren<br />

Aktualisierungen an. Sie wählen einzeln aus,<br />

welche Updates Sie installieren wollen und<br />

welche besser nicht.<br />

Unter Kubuntu zeigt dabei ein kleines gelbes<br />

Icon unten rechts im Panel, dass Updates warten.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> dieses, erscheint der<br />

Muon-Paketmanager, über den Sie Patches<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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45


Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

auswählen und Updates anstoßen.<br />

Verwenden Sie OpenSuse<br />

11.4/​12.1, drücken Sie [Alt-F2]<br />

und geben konsole ein, da die<br />

Softwareaktualisierung so besser<br />

funktioniert. Tippen Sie dann<br />

sudo zypper up<br />

und geben Sie Ihr Passwort ein.<br />

Bestätigen Sie die Frage mit [Eingabe].<br />

Mit [Leertaste] arbeiten<br />

Sie sich durch eventuell angezeigte<br />

Lizenzen und geben zum<br />

Annehmen ja ein. Nun aktualisieren<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 zahlreiche<br />

Pakete, was etwas dauert.<br />

Netzwerk<br />

Die <strong>auf</strong> dem <strong>Linux</strong>-Kernel basierenden Distributionen<br />

sind stark <strong>auf</strong> das Internet ausgerichtet.<br />

Doch wie stellen Sie eine Internetverbindung<br />

her? Dabei hilft ein Plasma Applet<br />

mit dem Namen Netzwerkverwaltung, das Sie<br />

unter Kubuntu 11.10 und OpenSuse 12.1 unten<br />

rechts im Panel finden.<br />

Es signalisiert Ihnen, ob eine Internetverbindung<br />

besteht oder nicht. Auf der sicheren<br />

Seite sind Sie, wenn Sie eine Kabelverbindung<br />

zu einem DSL-Router <strong>auf</strong>bauen, der die IP-<br />

Adressen im lokalen Netzwerk automatisch<br />

vergibt. Dann genügt es, Router und Rechner<br />

mit einem gängigen RJ45-Netzwerkkabel zu<br />

verknüpfen, um ins Netz zu gelangen.<br />

Setzen Sie einen WLAN-Stick ein, und erkennen<br />

Ubuntu und OpenSuse diesen korrekt, erscheinen<br />

bei einem Klick <strong>auf</strong> das Icon im Panel<br />

die WLAN-Netzwerke in der Umgebung.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> eins da<strong>von</strong> und geben Sie das<br />

richtige Passwort ein, sollte der Router Ihnen<br />

Abb. 15: Versagen die grafischen Tools zur Druckerkonfiguration,<br />

gibt es noch eine Browseroberfläche für CUPS.<br />

automatisch eine gültige IP-Adresse zuweisen.<br />

Verwenden Sie hingegen einen UMTS-<br />

Stick oder ein DSL-Modem, klicken Sie mit<br />

der rechten Maustaste <strong>auf</strong> das Applet und<br />

wählen Sie Einstellungen für Netzwerkverwaltung.<br />

In einem der Reiter Wired, Drahtlos,<br />

Mobile Broadband, VPN und DSL tragen Sie<br />

anschließend manuell die Daten für Ihre Netzwerkverbindung<br />

ein.<br />

Während aber die Netzwerkverwaltung unter<br />

OpenSuse 12.1 analog zu Kubuntu funktioniert,<br />

finden Sie das Applet unter OpenSuse<br />

11.4 nicht, weshalb Sie besser ein Netzwerkkabel<br />

verwenden. Hier rufen Sie eine Konsole<br />

<strong>auf</strong> ([Alt-F2] und konsole eingeben) und starten<br />

das Netzwerk über folgenden Befehl neu:<br />

sudo /etc/init.d/network restart<br />

Für Hardware ganz allgemein gilt unter <strong>Linux</strong><br />

ansonsten, dass es schwierig wird, wenn das<br />

freie System sie nicht unterstützt. Sind Sie ein<br />

Tüftler, machen Sie sich <strong>auf</strong> den Weg in die<br />

Foren und Wikis zum Thema und<br />

suchen selbst eine Lösung für das<br />

Problem – das kann aber Zeit<br />

kosten, und Sie müssen vermutlich<br />

<strong>auf</strong> der Kommandozeile arbeiten.<br />

Wollen Sie einfach schnell<br />

einen funktionstüchtigen und internetfähigen<br />

Rechner verwenden,<br />

finden Sie heraus, welche<br />

UMTS-Sticks, WLAN-Karten,<br />

DSL-Modems Kubuntu und<br />

OpenSuse out of the box unterstützen<br />

und legen Sie sich ein<br />

solches Gerät zu (siehe Kasten<br />

Treiber). Ordern Sie es direkt bei<br />

Amazon, erhalten Sie ein 14-tägiges<br />

Rückgaberecht [19]. Es gibt<br />

<strong>von</strong> den allermeisten Geräten mehrere Exemplare,<br />

die problemlos mit <strong>Linux</strong> kooperieren.<br />

Drucker einrichten<br />

Auch Drucker richten Sie unter <strong>Linux</strong> über<br />

grafische Oberflächen ein. Unter Kubuntu<br />

11.10 rufen Sie dazu den Punkt Systemeinstellungen<br />

/ Druckereinrichtung im K-Menü <strong>auf</strong>.<br />

Unter OpenSuse 11.4/​12.1 finden Sie die<br />

Druckerverwaltung unter Rechner / YaST und<br />

dann Hardware / Drucker. Gut unterstützte<br />

Drucker richten Sie dank der grafischen Oberfläche<br />

in ein paar Schritten ein, die mitgelieferten<br />

Treiber-CDs brauchen Sie in diesem<br />

Fall nicht (siehe Kasten Treiber).<br />

Versagt die grafische Oberfläche einmal den<br />

Dienst, gibt es die Möglichkeit, den Druckerserver<br />

CUPS, der die Druckertreiber verwaltet,<br />

über ein Webinterface zu bedienen. Dieses<br />

rufen Sie <strong>auf</strong>, indem Sie http://127.0.0.1:631<br />

in die URL-Leiste des Browsers tippen. Damit<br />

sprechen Sie den Druckerserver an, der <strong>auf</strong><br />

dem Port 631 <strong>auf</strong> Anfragen<br />

lauscht. Über Verwaltung<br />

/ Drucker hinzufügen<br />

ergänzen Sie den <strong>von</strong> Ihnen<br />

angeschlossenen Drucker<br />

(Abbildung 15).<br />

Multimedia<br />

Auch für Musik, Videos<br />

und Fotos hat <strong>Linux</strong> Tools<br />

an Bord, <strong>von</strong> denen wir<br />

einige vorstellen.<br />

Abb. 16: Der KDE-Desktop bringt Amarok als vorinstallierten Audioplayer mit. Die Software beherrscht<br />

viele nützliche Tricks und muss sich vor kommerziellen Anwendungen nicht verstecken.<br />

Musik<br />

Der vorinstallierte Audiospieler<br />

<strong>von</strong> Kubuntu und<br />

OpenSuse heißt Amarok<br />

und besitzt einen guten<br />

Ruf. Er spielt Audiodateien<br />

in verschiedenen<br />

46 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

Formaten ab und konvertiert CDs [1] – wenn<br />

Sie vorher die richtigen Codecs installieren<br />

(Kasten Codecs). Das schlägt Amarok unter<br />

Kubuntu <strong>von</strong> sich aus vor, falls Sie den MP3-<br />

Codec nicht bereits bei der Installation eingespielt<br />

haben.<br />

Treiber<br />

<strong>Linux</strong> unterstützt viele Geräte out of the<br />

box: Sie schließen diese an und können sie<br />

sofort einsetzen. Das gilt für Webcams,<br />

UMTS-Sticks, WLAN-Karten, Scanner usw.<br />

Die Treiber stecken häufig direkt im Kernel,<br />

die mit dem Gerät gelieferten CD/​DVDs benötigen<br />

<strong>Linux</strong>-Anwender meist nicht. In Einzelfällen<br />

müssen Sie eine spezielle Firmware<br />

über den Paketmanager nachinstallieren.<br />

Sie geben dann den Namen des Herstellers<br />

in die Muon-Paketverwaltung oder<br />

in YaST ein und prüfen, ob eine Firmware-<br />

Datei zum Download bereitsteht.<br />

Fummelarbeit wartet mitunter bei neuen<br />

Geräten <strong>auf</strong> Sie, es gilt die Faustregel: Je<br />

älter eine Hardware ist, desto besser unterstützt<br />

<strong>Linux</strong> sie. Es gibt aber – das wollen<br />

wir nicht verschweigen – auch Hardware<br />

ohne jeden <strong>Linux</strong>-Support, die Sie nur unter<br />

<strong>Windows</strong> oder Mac OS X einsetzen können.<br />

Amarok (Abbildung 16) generiert dynamische<br />

Playlists, holt Cover aus dem Internet<br />

(also die Bilder der CD-Hüllen) und sortiert<br />

die Musik nach den ID3-Informationen. Sie<br />

erhalten Zugriff <strong>auf</strong> die Internetangebote <strong>von</strong><br />

Jamendo.com und Magnatune.com, nur der<br />

Last.fm-Support funktioniert nicht richtig. Dafür<br />

warten im Reiter Cool Streams diverse Internetradiosender<br />

<strong>auf</strong> Sie.<br />

Auch Ihre Podcasts verwalten Sie mit der Software,<br />

die Sie zudem über zahlreiche Skripte<br />

und Plug-ins <strong>auf</strong>möbeln. Es dauert eine Zeit,<br />

bis Sie alle Funktionen <strong>von</strong> Amarok kennen.<br />

Das proprietäre Winamp finden Sie unter <strong>Linux</strong><br />

ebenso wenig wie iTunes – beide lassen<br />

sich aber unter Wine betreiben (siehe letzter<br />

Codecs<br />

Aus rechtlichen Gründen unterstützen die<br />

Distributionen nicht automatisch sämtliche<br />

Filmformate. Einige müssen Sie aktiv nachinstallieren,<br />

indem Sie eine externe Paketquelle<br />

in den Paketmanager einbinden. Unter<br />

OpenSuse bringt das PackMan-Repository<br />

die wesentlichen Codecs und Programme<br />

mit [20], unter Kubuntu binden Sie<br />

das Medibuntu-Repository ein [21].<br />

Abschnitt). Als Alternativen zu Amarok kommen<br />

noch Clementine, Banshee, Rhythmbox,<br />

Exaile und weitere Audioprogramme in Frage<br />

– hier herrscht unter <strong>Linux</strong> kein Mangel.<br />

Wollen Sie Musik bearbeiten, greifen Sie zu<br />

einem Klassiker, den auch zahlreiche <strong>Windows</strong>-Anwender<br />

traditionell nutzen: Audacity.<br />

Wollen Sie Audiodateien entklicken, entrauschen,<br />

normalisieren und schneiden, installieren<br />

Sie Audacity unter Kubuntu und<br />

OpenSuse über den Paketmanager.<br />

Filme<br />

Auch im filmischen Bereich müssen Sie sich<br />

nicht umstellen: VLC gehört unter <strong>Linux</strong> zu<br />

den beliebtesten Videoabspielern – auch wenn<br />

Kubuntu den sehr schlichten Dragon Player<br />

an Bord hat und OpenSuse das robuste Kaffeine.<br />

VLC spielen Sie über Muon ein. Unter<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 installieren Sie VLC aus<br />

dem PackMan-Repository:<br />

Rufen Sie über Rechner / Software installieren/​entfernen<br />

die Softwareverwaltung<br />

1<br />

<strong>auf</strong>.<br />

Wählen Sie Konfiguration / Repositories,<br />

2<br />

um eine externe Paketquelle einzubinden.<br />

Über Hinzufügen / Community/​Gemeinschafts-Repositories<br />

landen Sie in einer Lis-<br />

3<br />

te mit Paketquellen <strong>von</strong> Drittanbietern.<br />

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47


Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

die installierten Module und unterstützten<br />

Codecs an (Abbildung 17), bei OpenShot<br />

müssen Sie unter Umständen FFmpeg-Pakete<br />

nachinstallieren. Ein kurzer Blick <strong>auf</strong> die Features:<br />

Kdenlive nutzt wie OpenShot FFmpeg<br />

als Basis. Der Editor schneidet unter anderem<br />

DV, AVC-HD und HD-Video-Material, wie es<br />

aktuelle Videokameras produzieren [22]. Er<br />

beherrscht einige Effekte (etwa Unschärfe,<br />

Verpixeln, Glühen), verschiedene Übergänge<br />

und kann mit mehreren Tracks umgehen. Der<br />

Teufel liegt bei Kdenlive und OpenShot meist<br />

im Detail: FFmpeg unterstützt nicht alle Formate<br />

gleich gut. Es empfiehlt sich daher, mit<br />

gängigen Formaten zu arbeiten. Zudem<br />

kommt es bei der Arbeit mit großen Dateien<br />

nicht selten zu Abstürzen, sichern Sie Ihre<br />

Daten also regelmäßig.<br />

Abb. 17: Kdenlive zeigt direkt nach dem Start die unterstützten Module und Codecs an.<br />

Wählen Sie das PackMan-Repository und<br />

4<br />

klicken Sie <strong>auf</strong> OK, um es einzubinden.<br />

Anschließend installieren Sie VLC.<br />

Im übrigen bringt der Videoplayer auch eine<br />

Reihe voreingestellter Radiosender und Videokanäle<br />

mit, was die <strong>Linux</strong>Tipps ab Seite 94<br />

detailliert beschreiben.<br />

Zum Bearbeiten <strong>von</strong> Videodateien bieten sich<br />

unter Kubuntu und OpenSuse im Wesentlichen<br />

zwei Schnittprogramme an: Kdenlive<br />

und OpenShot. Ersteres ist ein KDE-Projekt,<br />

das seit 2002 existiert und sich inzwischen<br />

perfekt in den KDE-4-Desktop integriert.<br />

OpenShot ist hingegen der Shootingstar unter<br />

den Videoeditoren – es gibt die recht simpel<br />

gestrickte Software erst seit 2008. Sie zielt primär<br />

<strong>auf</strong> den Gnome-Desktop ab, kann aber<br />

eine einfach zu bedienende Alternative sein,<br />

wenn Sie Kdenlive nicht mögen. Die Installation<br />

beider Editoren erfolgt unter Kubuntu<br />

über Muon, unter OpenSuse 11.4/​12.1 binden<br />

Sie für die Installation beider Programme das<br />

PackMan-Repository ein.<br />

Auch bei den Videoeditoren steht und fällt<br />

wieder vieles mit der Installation der richtigen<br />

Codecs. Kdenlive zeigt nach dem Start schön<br />

Fotos<br />

Nicht zuletzt wollen Sie Ihre Fotos unter <strong>Linux</strong><br />

ansehen, taggen und bearbeiten. Als<br />

Schweizer Taschenmesser entpuppt sich dabei<br />

Digikam, das ungeheuer viele Digitalkameras<br />

unterstützt und das Sie unter Kubuntu<br />

über den Paketmanager nachinstallieren. Das<br />

hier vorinstallierte Gwenview genügt aber für<br />

die meisten Zwecke. OpenSuse 11.4 und 12.1<br />

installieren Digikam automatisch.<br />

Digikam wertet geografische Informationen<br />

aus, bringt eine Suchfunktion für ähnliche Fotos<br />

mit, lässt Sie EXIF-Informationen bearbeiten<br />

und verfügt über einen Lichttisch, an dem<br />

Sie die besten Fotos aus einer Serie auswählen.<br />

Es hat eine Farbverwaltung an Bord und<br />

lässt Sie zahlreiche Fotoeffekte einsetzen.<br />

Abb. 18: Von dem unter <strong>Windows</strong> beliebten Bildbetrachter XnView gibt es auch eine <strong>Linux</strong>-Variante.<br />

48 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

Titel<br />

Abb. 19: Aktuell ist Nero <strong>Linux</strong> 4 das einzige Brennprogramm unter <strong>Linux</strong>, das Blu-ray-<br />

Medien mit dem Universal Disk Format 2.50 oder 2.60 brennt.<br />

Kommen Sie <strong>von</strong> <strong>Windows</strong>, können Sie auch<br />

den recht beliebten Bildbetrachter XnView<br />

(Abbildung 18) einsetzen, der bisher unter<br />

<strong>Linux</strong> noch nicht so weit verbreitet ist. Er erkennt<br />

und schreibt TIFF-Dateien, die aus<br />

mehreren Bildern bestehen (Multiframe), importiert<br />

ca. 400 Grafikformate, exportiert in<br />

ca. 50 Formate und unterstützt die Metadatenformate<br />

IPTC und EXIF. Sie laden ein TGZ-<br />

Archiv der Version 0.39 <strong>von</strong> der Webseite herunter<br />

[23], entpacken es im Dateimanager<br />

und wechseln <strong>auf</strong> einer Kommandozeile in<br />

das Unterverzeichnis xnview. Dort führen Sie<br />

die Software über ./xnview.sh aus.<br />

Wollen Sie also Fotos vom Kopf <strong>auf</strong> die Beine<br />

stellen, rote Augen entfernen oder die Bilder<br />

etwas <strong>auf</strong>hellen, greifen Sie zu Gwenview, Digikam<br />

oder XnView – wobei Digikam die ausgefeilteste<br />

Software ist.<br />

Bei <strong>auf</strong>wändigen Fotomontagen hilft ein Photoshop-Pendant<br />

unter <strong>Linux</strong> weiter: Gimp. Die<br />

Software installieren Sie über den Paketmanager<br />

nach, sie bietet etliche Effekte an, die Sie<br />

<strong>auf</strong> die Fotos anwenden. Sie stellen Fotos<br />

scharf oder unscharf, versehen sie mit Schriften<br />

oder Strukturen (Metall, Stoff), lassen sie<br />

alt aussehen usw. Dabei arbeiten Sie mit Ebenen<br />

und exportieren die fertigen Bilder in<br />

viele Formate. Hilfreiche Tipps zum Umgang<br />

mit Gimp finden Sie regelmäßig in diesem<br />

Heft. Kommen Sie <strong>von</strong> Photoshop, kennen Sie<br />

die grundlegenden Techniken, müssen aber<br />

umlernen: Gimp ist kein Photoshop-Klon.<br />

Photoshop selbst läuft unter Umständen in<br />

Wine (siehe Kasten Wine), wobei die Qualität<br />

der Unterstützung stark variiert [24]. Während<br />

etwa Photoshop CS4 mit Wine 1.3.12<br />

überhaupt nicht läuft, funktioniert laut der offiziellen<br />

Wine-Datenbank Photoshop CS5 perfekt<br />

unter Wine 1.3.23. Ist Photoshop also es-<br />

senziell für Sie, sollten Sie die <strong>auf</strong> der Webseite<br />

empfohlenen Kombinationen testen.<br />

Brennprogramme<br />

Als Fans <strong>von</strong> Blu-ray-Medien können Sie<br />

Filme unter <strong>Linux</strong> abspielen, brennen kann<br />

solche zur Zeit aber nur ein Programm: Nero<br />

<strong>Linux</strong> 4 [25]. Als <strong>Windows</strong>-Anwender kennen<br />

Sie Nero vielleicht schon, <strong>von</strong> der kommerziellen<br />

Software gibt es bereits länger eine <strong>Linux</strong>-Variante<br />

inklusive einer Demoversion<br />

(Abbildung 19). Während Kubuntu das Debian-Paket<br />

klaglos installiert, müssen Sie es<br />

unter OpenSuse 11.4/​12.1 über die Kommandozeile<br />

einspielen. Wechseln Sie dazu in das<br />

Verzeichnis mit dem heruntergeladenen RPM-<br />

Paket und geben Sie<br />

sudo rpm ‐ihv ‐‐nodeps nerolinuU<br />

x‐{VERSIONSNUMMER}.rpm<br />

ein, wobei Sie {VERSIONSNUMMER} durch<br />

Ihre Versionsnummer ersetzen. Testen Sie, ob<br />

Nero die Blu-ray brennt, indem Sie UDF 2.50<br />

oder UDF 2.60 als Dateisystemversion wählen.<br />

Die Software gibt zwar einen Warnhinweis<br />

aus, sollte das Medium aber erstellen.<br />

Gewöhnliche CDs und DVDs erstellen Sie hingegen<br />

auch mit freier Software. Die Lösung<br />

heißt K3b und ist eine <strong>auf</strong> KDE zugeschnittene<br />

Brennsoftware mit allem Drum und Dran. Sie<br />

brennen nicht nur Audio-CDs, sondern lesen<br />

diese auch aus [26] und konvertieren so Ihre<br />

Musiksammlung in MP3-Dateien. Sie erzeu-<br />

Abb. 20: Screenshots unter KDE: Mit KSnapshot nehmen Sie den Desktop, einzelne<br />

Ausschnitte oder spezielle Fenster <strong>auf</strong>, bei Bedarf auch zeitverzögert.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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49


Titel<br />

Essenzielle <strong>Linux</strong>-Tools<br />

gen Video-CDs und ‐DVDs und brennen Abbilddateien<br />

(etwa <strong>Linux</strong>-Distributionen). Dabei<br />

überprüft K3b die Md5-Summe, um die<br />

Qualität des Brennvorgangs sicherzustellen,<br />

es brennt Mixed-Mode-CDs (die Audiodateien<br />

und Daten enthalten) und kopiert CDs/​DVDs.<br />

Werkzeuge und Spiele<br />

Nicht zuletzt bringt jedes <strong>Linux</strong> eine Reihe<br />

nützlicher Werkzeuge mit, die kleinere Aufgaben<br />

erledigen. Wir stellen hier ein paar <strong>von</strong><br />

ihnen vor. Bildschirmfotos nehmen Sie unter<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 und Kubuntu am besten<br />

mit KSnapshot <strong>auf</strong>. Das Tool erlaubt es, einzelne<br />

Ausschnitte des Desktops, separate<br />

Fenster oder den kompletten Desktop <strong>auf</strong>zunehmen<br />

– bei Bedarf auch mit einer Verzögerung<br />

<strong>von</strong> ein paar Sekunden (Abbildung 20).<br />

Benötigen Sie mehr Features, installieren Sie<br />

Shutter: Die Software lässt Sie Menüs <strong>auf</strong>nehmen<br />

und die <strong>auf</strong>genommenen Bilder bearbeiten.<br />

Dabei legen Sie rote Rahmen um wichtige<br />

Teile eines Screenshots und nummerieren<br />

diese. So gestalten Sie auch Aufnahmen mit<br />

vielen Elementen übersichtlich.<br />

Anstelle <strong>von</strong> Notepad finden Sie unter Kubuntu<br />

den Editor Kate, unter OpenSuse 11.4/​<br />

12.1 KWrite. Notizen schreiben Sie mit KNotes<br />

<strong>auf</strong> virtuelle gelbe Notizzettel, die Sie <strong>auf</strong> den<br />

Desktop kleben. Klipper heißt eine Zwischenablage:<br />

Kopieren Sie Text, landet dieser automatisch<br />

in Klipper, <strong>von</strong> wo aus Sie ihn in andere<br />

Anwendungen einfügen – natürlich<br />

klappt’s auch über [Strg-C] und [Strg-V].<br />

Es gibt noch viele weitere nützliche Werkzeuge.<br />

Einige da<strong>von</strong> rufen Sie <strong>auf</strong>, indem Sie<br />

ganz rechts unten <strong>auf</strong> die gelbe Bohne im Panel<br />

klicken und Miniprogramme hinzufügen<br />

auswählen. Die so genannten Plasma Applets<br />

zaubern unter anderem eine Uhr, einen Comicbetrachter,<br />

einen Kalender, eine Wetterstation<br />

und viele weitere nützliche kleine Helfer<br />

<strong>auf</strong> den Desktop – schauen Sie sich die gesamte<br />

Liste ruhig einmal an.<br />

Wine<br />

Wine erlaubt es, <strong>Windows</strong>-Software unter<br />

<strong>Linux</strong> auszuführen. Dazu biegt es die System<strong>auf</strong>rufe<br />

<strong>von</strong> <strong>Windows</strong>-Programmen so<br />

um, dass sie unter <strong>Linux</strong> funktionieren. Da<br />

die Software per Reverse Engineering entsteht,<br />

ist sie legal und lässt sich über den<br />

Paketmanager nachinstallieren. Einfache<br />

Programme l<strong>auf</strong>en oft reibungslos; schwieriger<br />

wird es bei komplexen Anwendungen<br />

und Spielen. Die Onlinedatenbank unter [24]<br />

informiert darüber, wie gut eine <strong>Windows</strong>-Anwendung<br />

mit Wine kooperiert.<br />

Spielen mit Wine<br />

Nicht zuletzt gibt es das Thema Spiele. Ja,<br />

viele aktuelle Blockbuster l<strong>auf</strong>en unter <strong>Linux</strong><br />

– allerdings nur in Wine (siehe Kasten Wine).<br />

Hier kommt es dann <strong>auf</strong> die Kombination der<br />

richtigen Wine-Version mit der richtigen Distribution<br />

an. Außerdem darf Ihre Grafikkarte<br />

keine Probleme mit den proprietären 3-D-<br />

Treibern <strong>von</strong> Nvidia oder AMD haben. Auf<br />

der Webseite <strong>von</strong> Ubuntu User [27] finden Sie<br />

unter dem Suchwort Geforce 8800 aktuelle<br />

Spiele, die auch unter Ubuntu l<strong>auf</strong>en.<br />

Infos<br />

[1] Kristian Kißling und Marcel Gagné:<br />

„Rock den Block!“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/​<br />

2011, S. 62 ff.<br />

[2] Evolution und seine Features:<br />

http:// projects. gnome. org/ evolution/​<br />

features. shtml<br />

(http:// ezlx. de/ c1g1)<br />

[3] Webseite <strong>von</strong> KMail:<br />

http:// userbase. kde. org/ KMail/ de<br />

(http:// ezlx. de/ c1g2)<br />

[4] Kontact im Netz:<br />

http:// userbase. kde. org/ Kontact<br />

(http:// ezlx. de/ c1g3)<br />

[5] Opera herunterladen:<br />

http:// www. opera. com/ browser/​<br />

download/ (http:// ezlx. de/ c1g4)<br />

[6] Chrome herunterladen:<br />

http:// www. google. com/ chrome?​<br />

hl=de (http:// ezlx. de/ c1g5)<br />

[7] Rekonq im Test: http:// www.​<br />

linux‐community. de/ Internal/ Artikel/​<br />

Print‐Artikel/ <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>/ 2011/ 02/​<br />

Neuer‐Browser‐fuer‐KDE<br />

(http:// ezlx. de/ c1g6)<br />

[8] RSS-Reader <strong>von</strong> Google:<br />

http:// www. google. de/ reader/<br />

(http:// ezlx. de/ c1g7)<br />

[9] RSSOwl zum Download: http:// www.​<br />

rssowl. org/ (http:// ezlx. de/ c1g8)<br />

[10] Webstore für Chrome:<br />

https:// chrome. google. com/​<br />

webstore (http:// ezlx. de/ c1g9)<br />

[11] Skype für <strong>Linux</strong> zum Download:<br />

http:// www. skype. com/ intl/ de/​<br />

get‐skype/ on‐your‐computer/ linux/<br />

(http:// ezlx. de/ c1g10)<br />

[12] Googles Video-Plug-in: http:// www.​<br />

google. com/ chat/ video/ download.​<br />

html (http:// ezlx. de/ c1g11)<br />

[13] Sharehoster im Vergleich:<br />

http:// en. wikipedia. org/ wiki/​<br />

Comparison_of_file_hosting_<br />

services (http:// ezlx. de/ c1g12)<br />

[14] Preisübersicht Dropbox:<br />

http:// www. dropbox. com/ pricing<br />

(http:// ezlx. de/ c1g13)<br />

[15] Anleitung zum Umgang mit<br />

Dropbox:<br />

http:// www. linux‐community. de/​<br />

Daneben bietet die Software PlayOn<strong>Linux</strong> einen<br />

einfachen Weg an, um <strong>Windows</strong>-Programme<br />

und Spiele über Wine zum L<strong>auf</strong>en zu<br />

bringen. Die Software bringt Skripte mit, um<br />

diese Spiele zu installieren. Dabei lädt sie für<br />

jedes Spiel die passende Wine-Version herunter,<br />

mit der das Spiel läuft. Hier gibt es eine<br />

Datenbank der aktuell unterstützten Spiele<br />

[28]. Es sind über 200 Klassiker, darunter Far<br />

Cry, Grand Theft Auto, Dragon Age, Call of<br />

Duty usw. Schauen Sie in die Liste, vielleicht<br />

ist auch Ihr Lieblingsspiel dabei. (kki) n<br />

Internal/ Artikel/ Print‐Artikel/​<br />

<strong>Linux</strong>User/ 2009/ 09/ Synchronl<strong>auf</strong>en<br />

(http:// ezlx. de/ c1g14)<br />

[16] Deutsche Filezilla-Webseite:<br />

http:// www. filezilla. de/<br />

(http:// ezlx. de/ c1g15)<br />

[17] Vuze-P2P-Client im Netz: http:// www.​<br />

vuze. com/ (http:// ezlx. de/ c1g16)<br />

[18] Vuze für OpenSuse 11.4:<br />

http:// software. opensuse. org/​<br />

search? q=vuze&​<br />

baseproject=openSUSE%3A11. 4&​<br />

lang=en& include_home=true&​<br />

exclude_debug=true<br />

(http:// ezlx. de/ c1g17)<br />

[19] Infos zum Rückgaberecht bei<br />

Amazon: http:// www. amazon. de/ gp/​<br />

help/ customer/ display. html?​<br />

nodeId=504958 (http:// ezlx. de/ c1g18)<br />

[20] PackMan-Paketquelle einbinden<br />

(englisch): http:// en. opensuse. org/​<br />

Additional_package_<br />

repositoriesPackman<br />

(http:// ezlx. de/ c1g19)<br />

[21] Medibuntu einrichten: http:// wiki.​<br />

ubuntuusers. de/ medibuntu<br />

(http:// ezlx. de/ c1g20)<br />

[22] Videoeditor Kdenlive:<br />

http:// kdenlive. org/ about‐kdenlive/​<br />

audio‐and‐video‐formats<br />

(http:// ezlx. de/ c1g21)<br />

[23] XnView für <strong>Linux</strong>: http:// newsgroup.​<br />

xnview. com/ viewtopic. php? f=60&​<br />

t=24056 (http:// ezlx. de/ c1g22)<br />

[24] Photoshop unter <strong>Linux</strong> mit Wine<br />

betreiben: http:// appdb. winehq. org/​<br />

appview. php? appId=17<br />

(http:// ezlx. de/ c1g23)<br />

[25] Nero <strong>Linux</strong> 4: http:// www. nero. com/​<br />

deu/ linux4. html<br />

(http:// ezlx. de/ c1g24)<br />

[26] Kristian Kißling: „Erfolgsrezept“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/​2011, S. 46 ff.<br />

[27] Spiele, die mit Wine l<strong>auf</strong>en, <strong>auf</strong> der<br />

Webseite Ubuntu User: http://​<br />

ubuntu‐user. de (http:// ezlx. de/ c1g25)<br />

[28] PlayOn<strong>Linux</strong>: http:// www.​<br />

playonlinux. com/ repository/<br />

(http:// ezlx. de/ c1g26)<br />

50 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Titel<br />

Programme <strong>auf</strong>spüren<br />

Wo versteckt <strong>Linux</strong> die Programme?<br />

Finden statt Suchen<br />

© Studio Porto Sabbia, 123RF<br />

Alles neu, alles anders. Steigen Sie <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> um, heißen viele Programme <strong>auf</strong> einmal anders. Wir erklären,<br />

wie Sie unter <strong>Linux</strong> die relevanten Anwendungen finden.<br />

Kristian Kißling<br />

Als <strong>Windows</strong>- oder Mac-Nutzer haben<br />

Sie sich im L<strong>auf</strong>e der Jahre daran gewöhnt,<br />

Programme über das Startmenü<br />

<strong>auf</strong>zurufen. Dabei wissen Sie in den<br />

meisten Fällen recht genau, welches Programm<br />

Sie benötigen, um einen Film abzuspielen,<br />

Bilder zu betrachten oder ein PDF-<br />

Dokument zu lesen.<br />

Als <strong>Linux</strong>-Umsteiger bringen Sie diese Kenntnisse<br />

meist noch nicht mit. Unser Artikel ab<br />

Seite 38 erläutert zwar ausführlich, welche<br />

gängigen Werkzeuge <strong>Linux</strong> anbietet, doch unter<br />

Umständen deckt der Artikel genau Ihren<br />

Interessenbereich nicht ab.<br />

Keine Sorge: Wir zeigen, wie Sie trotzdem an<br />

Ihre Anwendungen gelangen. Die Techniken<br />

ähneln sich unter OpenSuse 11.4/​12.1 sowie<br />

Kubuntu 11.10 recht stark, da alle drei Distributionen<br />

den KDE-Desktop einsetzen.<br />

Das K-Menü<br />

Auf dem Desktop finden Sie gewöhnlich ein<br />

K-Icon in der linken unteren Ecke des Bildschirms,<br />

über das Sie das zentrale Startmenü<br />

<strong>von</strong> KDE (K-Menü) <strong>auf</strong>rufen. Im Reiter Anwendungen<br />

dröseln die Distributionen ihre installierten<br />

Programme nach Kategorien <strong>auf</strong>,<br />

etwa Internet oder Multimedia.<br />

Anwendungen, die Sie häufig verwenden, fügen<br />

Sie am besten den Favoriten hinzu. Diese<br />

finden Sie gleich im ersten Register im K-<br />

Menü. Um dort ein Programm zu ergänzen,<br />

suchen Sie es unter Anwendungen und klicken<br />

es mit der rechten Maustaste an. Dann<br />

wählen Sie Zu Favoriten hinzufügen.<br />

Sortiert das K-Menü das installierte Programm<br />

eines externen Anbieters falsch oder merkwürdig<br />

ein, finden Sie es <strong>auf</strong> diese Weise allerdings<br />

nicht. Hier hilft die Suchfunktion im K-Menü<br />

weiter, die Sie auch <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> her kennen.<br />

Sie ist äußerst praktisch, um schnell ein Programm<br />

<strong>auf</strong>zuspüren. Klicken Sie <strong>auf</strong> den K-<br />

Button und geben Sie den Namen des gesuchten<br />

Programms ein, erscheinen in der Liste darunter<br />

mögliche Kandidaten. Über [Pfeil runter]<br />

durchforsten Sie die Liste nach Ihrem<br />

Suchziel, markieren dieses und drücken [Eingabe],<br />

um das Programm zu starten.<br />

Suche im Paketmanager<br />

Das K-Menü eignet sich<br />

zwar gut, um bereits installierte<br />

Anwendungen zu finden,<br />

doch machen diese lediglich<br />

einen Bruchteil der<br />

unter <strong>Linux</strong> verfügbaren<br />

Anwendungen aus. Die Paketmanager<br />

<strong>von</strong> Kubuntu<br />

und OpenSuse kennen noch<br />

Tausende weiterer Programme.<br />

Einziges Problem:<br />

Als <strong>Linux</strong>-Neuling wissen<br />

Sie oft nicht, welche Programme<br />

es gibt, um eine<br />

bestimmte Aufgabe zu erledigen.<br />

Wollen Sie zum Beispiel einen Twitter-<br />

Client installieren, müssen Sie gewöhnlich<br />

dessen Namen kennen. Was also tun?<br />

Glücklicherweise denken die Paketmanager in<br />

diesem Punkt mit. Letztere rufen Sie unter<br />

Kubuntu 11.10 und OpenSuse 11.4/​12.1 jeweils<br />

über K-Menü / Rechner / Muon-Paketverwaltung<br />

respektive K-Menü / Rechner / Software<br />

installieren/​entfernen <strong>auf</strong>.<br />

Unter Kubuntu 11.10 bietet der Paketmanager<br />

rechts eine Reihe <strong>von</strong> Kategorien an, in denen<br />

Sie <strong>auf</strong> die Namen der verfügbaren Programme<br />

stoßen. Verwenden Sie OpenSuse<br />

11.4/​12.1, klicken Sie im Paketmanager <strong>auf</strong><br />

das Aufklappmenü Anzeigen und wählen Paketgruppen<br />

aus (Abbildung 1). Auf der linken<br />

Seite erscheint dann die angebotene Software<br />

Abb. 1: Unter „Paketgruppen“ katalogisiert OpenSuse die<br />

verfügbare Software nach thematischen Gruppen.<br />

52 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Programme <strong>auf</strong>spüren<br />

Titel<br />

thematisch nach Gruppen sortiert,<br />

etwa Grafik, Büro oder Multimedia.<br />

Alternativ wählen Sie aus dem Anzeigen-Menü<br />

den Eintrag Schemata, der<br />

die Software nach einem anderen<br />

Strickmuster anordnet und sie etwa<br />

in Konsolenwerkzeuge und Proprietäre<br />

Software <strong>auf</strong>teilt. Nicht zuletzt verschafft<br />

Ihnen der Reiter RPM-Gruppen<br />

einen guten Überblick über die verfügbare<br />

Software, die am linken Rand<br />

<strong>von</strong> OpenSuses Paketmanager in<br />

Form einer Baumstruktur erscheint<br />

(Abbildung 2).<br />

Leider ist die Zahl der Treffer in den<br />

Kategorien mitunter recht hoch. Hier hilft unter<br />

OpenSuse 11.4/​12.1 die Suchfunktion im<br />

Reiter Suchen weiter. Geben Sie als Begriff<br />

etwa twitter ein, listet die Software sämtliche<br />

Programme <strong>auf</strong>, die das Wort in ihrem Namen<br />

oder in der Programmbeschreibung tragen.<br />

Einen Wermutstropfen gibt es dabei: Anders<br />

als in Kubuntus Muon-Programmverwaltung<br />

bewerten die Benutzer die Software hier nicht.<br />

Sie wissen also nicht gleich, welches der fünf<br />

angebotenen Programme (vermutlich) mehr<br />

taugt. Zudem zeigt der Paketmanager <strong>von</strong><br />

OpenSuse auch Softwarepakete an, die sich<br />

an Entwickler richten, darunter Bibliotheken,<br />

Übersetzungsdateien und Entwicklerdateien<br />

(-devel). Das bläst die Ergebnisliste unnötig<br />

<strong>auf</strong> und ist unter Kubuntu besser gelöst.<br />

Dessen Muon-Programmverwaltung zeigt ausschließlich<br />

ausführbare Programme an. Die<br />

Software bringt ebenfalls eine Suchzeile mit,<br />

die Sie rechts oben finden. Geben Sie hier<br />

Libre ein, stoßen Sie <strong>auf</strong> die verfügbaren Libre-<br />

Office-Komponenten. Der Vorteil: Hier erscheinen<br />

Sternchen mit Bewertungen neben<br />

den Suchergebnissen (Abbildung 3).<br />

Dateien finden<br />

Beinharte <strong>Linux</strong>er nutzen zur Suche nach Dateien<br />

Kommandozeilentools wie find und<br />

grep. Weil das die gewöhnlichen Nutzer eher<br />

abschreckt, bringt der KDE-Desktop auch eine<br />

grafische Desktopsuche mit. Unter OpenSuse<br />

11.4/​12.1 rufen Sie diese direkt über einen<br />

Mausklick <strong>auf</strong> den Eintrag Dateien/​Ordner suchen<br />

<strong>auf</strong>, den Sie unter K-Menü / Anwendungen<br />

vorfinden. Kubuntu bringt die Suche zwar<br />

nicht direkt im K-Menü mit, Sie öffnen dieses<br />

im ersten Schritt aber dennoch. In die Zeile<br />

Suche geben Sie nun kfind ein, markieren das<br />

Ergebnis und drücken [Eingabe], um das<br />

Suchtier aus seinem Bau zu locken.<br />

Die Anwendung bringt drei Reiter mit, über<br />

die Sie eine Suche verfeinern. Im Reiter Name/​<br />

Pfad suchen Sie nach Dateien. Diese Suchan-<br />

Abb. 2: Einen guten Überblick gibt auch der Klick <strong>auf</strong><br />

„RPM-Gruppen“, der die Pakete in Baumform anzeigt.<br />

fragen lassen sich speichern, Sie starten sie<br />

<strong>von</strong> jedem Ort im Dateisystem aus. Dazu geben<br />

Sie in der Zeile Name einen Teil des gesuchten<br />

Dateinamens ein (und nutzen * als<br />

Wildcards). In die Zeile darunter gehört das<br />

gewünschte Startverzeichnis für die Suche.<br />

Zusätzlich setzen Sie ergänzende Kreuzchen,<br />

über die Sie Unterordner einbeziehen und<br />

KFind versteckte Dateien anzeigen lassen.<br />

Auch <strong>auf</strong> die Groß-/​Kleinschreibung achtet die<br />

integrierte Suchmaschine, wenn Sie diese Option<br />

aktivieren (Abbildung 4).<br />

Über die Reiter Inhalt und Eigenschaften<br />

engen Sie die Suche ein. Im ersten<br />

Reiter durchforsten Sie die gefundenen<br />

Dateien nach bestimmten<br />

Stichworten. Sie legen einen Dateityp<br />

fest, um nicht alle Dateien einzubeziehen.<br />

Zudem integrieren Sie bei Bedarf<br />

Binärdateien in die Suche und<br />

achten <strong>auf</strong> die Groß-/​Kleinschreibung.<br />

Im zweiten Reiter Eigenschaften beziehen<br />

Sie die Dateieigenschaften<br />

selbst in die Suche mit ein. Zu den<br />

hier verfügbaren Suchkriterien gehören<br />

die Größe einer Datei, der Eigentümer<br />

oder das Entstehungsdatum.<br />

Gerade die letzte Option ist interessant: Haben<br />

Sie vor einer Woche eine Datei im falschen<br />

Verzeichnis angelegt, durchsuchen Sie<br />

nur die veränderten Dateien <strong>von</strong> diesem Tag.<br />

Auch <strong>auf</strong> Veränderungen während der letzten<br />

10 Minuten reduzieren Sie die Suchergebnisse.<br />

Noch ein Tipp zum Schluss: Wollen Sie Dateien<br />

<strong>auf</strong>spüren, die nur der Root-Benutzer lesen<br />

darf, rufen Sie eine Konsole <strong>auf</strong> und starten<br />

die Suchmaschine über kdesudo kfind<br />

(Kubuntu) oder kdesu kfind (OpenSuse) mit<br />

den Rechten des Benutzers root. (kki) n<br />

Abb. 3: Die Sternchen in Kubuntus Softwareverwaltung erscheinen nur, wenn eine Verbindung<br />

zum Internet besteht.<br />

Abb. 4: Über die Suchsoftware KFind spüren Sie Dateien <strong>auf</strong> Ihrem Rechner <strong>auf</strong>.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

53


Titel<br />

Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

<strong>Linux</strong> unter <strong>Windows</strong> mit VirtualBox nutzen<br />

<strong>Linux</strong> rein virtuell<br />

Den Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> können Sie in zwei Geschwindigkeiten schaffen – die langsame Variante verzichtet<br />

zunächst <strong>auf</strong> eine echte <strong>Linux</strong>-Installation und nutzt eine virtuelle Maschine.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Eine inzwischen klassische Möglichkeit,<br />

<strong>Linux</strong> zunächst auszuprobieren,<br />

ist die Benutzung einer Live-DVD,<br />

aber ein <strong>von</strong> DVD gebootetes <strong>Linux</strong> arbeitet<br />

deutlich langsamer als eine richtige Installation,<br />

weil der Zugriff <strong>auf</strong> die DVD so träge ist.<br />

Besser ist dann schon eine virtuelle Maschine<br />

(VM), die Sie auch unter <strong>Windows</strong> schnell angelegt<br />

und mit einer <strong>Linux</strong>-Distribution ausgestattet<br />

haben. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel,<br />

wie Sie das Virtualisierungsprogramm<br />

VirtualBox unter <strong>Windows</strong> installieren und<br />

dann OpenSuse 12.1 oder Kubuntu 11.10 <strong>von</strong><br />

der Heft-DVD dieser Ausgabe einrichten.<br />

Generell unterscheidet sich die <strong>Linux</strong>-Installation<br />

in einer virtuellen Maschine nicht <strong>von</strong><br />

der <strong>auf</strong> einem echten Rechner, weswegen Sie<br />

Glossar<br />

Gast: Im Zusammenhang mit virtuellen<br />

Maschinen bezeichnet man den<br />

echten Rechner meist als Host („Gastgeber“)<br />

und den virtuellen PC als Gast;<br />

die Betriebssysteme, die <strong>auf</strong> den beiden<br />

Maschinen l<strong>auf</strong>en, heißen entsprechend<br />

Hostsystem und Gastsystem.<br />

Vor- und Nachteile<br />

<strong>Linux</strong> <strong>auf</strong> einer virtuellen Maschine statt direkt<br />

<strong>auf</strong> dem PC zu installieren, hat Vor- und Nachteile.<br />

Auf der Habenseite steht die einheitliche<br />

Hardware: VirtualBox gaukelt dem Betriebssystem<br />

ja bestimmte Hardware-Komponenten<br />

(etwa den Festplatten-Controller, die Grafikund<br />

die Netzwerkkarte) vor, und die sind immer<br />

dieselben, egal <strong>auf</strong> welchem Rechner VirtualBox<br />

läuft. Lediglich der Prozessor wird<br />

„durchgereicht“: Sie sehen also in der virtuellen<br />

Maschine genau die CPU, die auch im<br />

Rechner steckt. Die virtuellen Komponenten<br />

der VirtualBox-VMs werden alle <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> unterstützt,<br />

es kann also keine Probleme beim<br />

Einrichten geben, <strong>Linux</strong> läuft in der VM immer.<br />

Auch die Netzwerkeinrichtung ist denkbar einfach:<br />

Das Gast-<strong>Linux</strong> nutzt einfach die Internetverbindung<br />

des <strong>Windows</strong>-PCs mit.<br />

Der Hauptnachteil der Virtualisierung ist ein<br />

leichter Leistungsverlust, der<br />

<strong>auf</strong> aktuellen PCs aber kaum<br />

spürbar ist.<br />

VirtualBox installieren<br />

Um VirtualBox unter <strong>Windows</strong><br />

zu installieren, laden<br />

Sie zwei Dateien aus dem<br />

Downloadbereich der VirtualBox-Webseite<br />

[1] herunter:<br />

Über den Link VirtualBox<br />

4.1.6 for <strong>Windows</strong> hosts erhalten<br />

Sie die Datei Virtual-<br />

Box-4.1.6-74713-Win.exe.<br />

Das ist ein klassischer Installer<br />

für <strong>Windows</strong>, mit dem Sie<br />

VirtualBox in wenigen Schritten<br />

einrichten. Zusätzlich laden<br />

Sie über den Link VirtualBox 4.1.6 Oracle<br />

VM VirtualBox Extension Pack -> All platforms<br />

die Datei Oracle_VM_VirtualBox_Extension_Pack-4.1.6-74713.vbox-extpack<br />

herunter,<br />

die unter sämtlichen VirtualBox-Versionen<br />

(für alle Betriebssysteme) einige Erweiterungen<br />

enthält, u. a. für USB-2.0-Support (Abbildung<br />

1). Falls sich die Versionsnummern bereits<br />

geändert haben sollten, achten Sie dar<strong>auf</strong>,<br />

dass beide Pakete dieselbe Nummer (hier:<br />

4.1.6-74713) haben.<br />

die Beschreibung der OpenSuse- oder Kubuntu-Einrichtung<br />

(ab Seite 26 bzw. 30) auch<br />

für die <strong>Linux</strong>-Installation in der VM verwenden<br />

können.<br />

Abb. 1: Von der VirtualBox-Downloadseite benötigen Sie<br />

zwei Pakete: eines speziell für <strong>Windows</strong> und ein generisches<br />

Erweiterungspaket für alle Betriebssysteme.<br />

54 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

Titel<br />

Abb. 2: Geben Sie bei der Installation einmalig an, dass Sie<br />

Oracle vertrauen, erscheint nur eine Nachfrage dieser Art.<br />

Abb. 3: In diesem Dialog entscheiden Sie, wie viel Hauptspeicher<br />

die virtuelle Maschine erhalten soll.<br />

Bei der Einrichtung <strong>von</strong> VirtualBox übernehmen<br />

Sie alle Vorgaben des Installers. Bevor es<br />

losgeht, warnt die Installationsroutine, dass<br />

die Netzwerkverbindung Ihres <strong>Windows</strong>-<br />

Rechners kurz unterbrochen wird. Da auch<br />

einige Treiber eingerichtet werden, müssen<br />

Sie dies mehrfach zulassen; wenn Sie dem<br />

Hersteller Oracle generell vertrauen wollen,<br />

setzen Sie bei der ersten Nachfrage ein Häkchen<br />

vor Software <strong>von</strong> Oracle Corporation immer<br />

vertrauen (Abbildung 2).<br />

Wenn die Installation abgeschlossen ist, startet<br />

VirtualBox automatisch. Klicken Sie nun<br />

doppelt <strong>auf</strong> die zweite Datei, die Sie heruntergeladen<br />

haben. Die Dateiendung .vbox-extpack<br />

sollte bereits mit VirtualBox verknüpft<br />

sein, so dass sich automatisch ein weiteres<br />

VirtualBox-Fenster öffnet und die Einrichtung<br />

dieser Erweiterung erledigt. Auch hier ist wieder<br />

eine <strong>Windows</strong>-Warnung zum Thema Software-Installation<br />

zu bestätigen. Schließen Sie<br />

danach das zusätzliche VirtualBox-Fenster;<br />

eines reicht aus.<br />

Virtuelle Maschine anlegen<br />

Vor der eigentlichen <strong>Linux</strong>-Installation müssen<br />

Sie eine neue VM erzeugen; VirtualBox<br />

kann mehrere VMs verwalten. Klicken Sie<br />

dazu <strong>auf</strong> Neu. Es öffnet sich zunächst ein Informationsfenster,<br />

das Sie mit Weiter verlassen;<br />

dann erscheint ein Dialog, in dem Sie der<br />

neuem VM einen Namen geben (z. B. Open-<br />

Suse 12.1) und das Betriebssystem auswählen,<br />

das Sie installieren werden. Wenn Sie einen<br />

sinnvollen Namen wählen, erkennt VirtualBox,<br />

welches Betriebssystem Sie meinen;<br />

falls „OpenSuse“, „Ubuntu“, „Kubuntu“ etc.<br />

im Namen vorkommt, erübrigt sich also die<br />

Auswahl des Systems.<br />

Im nächsten Schritt geben Sie an, wie viel<br />

Hauptspeicher die virtuelle Maschine erhält<br />

(Abbildung 3). Achten Sie dabei dar<strong>auf</strong>, dass<br />

sowohl der echte Rechner als auch der virtuelle<br />

ausreichend Speicher erhalten. 512 MByte<br />

(der Vorschlag <strong>von</strong> VirtualBox) reichen zwar<br />

meist für einen flüssigen Betrieb, wenn Sie<br />

aber viel Hauptspeicher im Rechner verbaut<br />

haben, können Sie dem <strong>Linux</strong>-System auch 2<br />

oder sogar 4 GByte gönnen. Mehr als die<br />

Hälfte des tatsächlich vorhandenen RAMs<br />

sollten Sie aber nicht angeben.<br />

Im nächsten Schritt erzeugen Sie eine neue<br />

virtuelle Festplatte (Auswahl: Festplatte erzeugen).<br />

Übernehmen Sie im folgenden Dialog<br />

den vorgeschlagenen Dateityp für die virtuelle<br />

Platte (VDI) mit einem Klick <strong>auf</strong> Weiter;<br />

die Alternativen wären nur interessant,<br />

wenn Sie die erzeugte Platte auch mit anderer<br />

Virtualisierungssoftware wie VMware<br />

nutzen wollten.<br />

Sie haben danach die Wahl, ob der Plattenplatz<br />

dynamisch alloziert sein oder eine feste<br />

Größe haben soll. Meist ist die erste Option die<br />

beste, da die virtuelle Festplatte dann erst bei<br />

Bedarf Platz <strong>auf</strong> der echten Festplatte verbraucht.<br />

Sie können der Platte anschließend<br />

einen (Datei-)Namen geben und ihre Maximalgröße<br />

festlegen. Für OpenSuse oder Kubuntu<br />

sollten Sie ca. 10 GByte einplanen. Die<br />

virtuellen Platten landen in einem Unterordner<br />

<strong>von</strong> C:\Users\Benutzername\VirtualBox VMs –<br />

falls Sie dort keinen Platz mehr haben, können<br />

Sie hier auch ein anderes <strong>Windows</strong>-L<strong>auf</strong>werk<br />

auswählen, das die Daten <strong>auf</strong>nehmen soll.<br />

Abschließend zeigt VirtualBox zwei Übersichten<br />

mit Einstellungen (erst für die Platte, dann<br />

für die ganze VM) an. Klicken Sie in beiden<br />

Dialogen <strong>auf</strong> Erzeugen, erstellt das Programm<br />

die neue VM.<br />

Nun sehen Sie nur noch das Hauptfenster<br />

<strong>von</strong> VirtualBox, das links einen neuen Eintrag<br />

für die gerade erstellte VM enthält – arbeiten<br />

Sie später mit weiteren VMs, erscheinen<br />

diese an derselben Stelle. Rechts finden<br />

Sie eine Zusammenfassung der Eigenschaften<br />

der gerade markierten VM.<br />

Hier können Sie noch eine Anpassung vornehmen,<br />

bevor Sie mit der Installation <strong>von</strong><br />

<strong>Linux</strong> beginnen: Klicken Sie in der Übersicht<br />

<strong>auf</strong> Anzeige und setzen Sie im sich öffnenden<br />

Fenster das Häkchen vor der Option 3D-<br />

Beschleunigung aktivieren. (Die darunter liegende<br />

Option für 2D-Video-Beschleunigung<br />

wird unter <strong>Linux</strong>-Gastsystemen nicht unterstützt.)<br />

Bestätigen Sie die Änderung mit einem<br />

Klick <strong>auf</strong> OK; damit schließen Sie auch<br />

das Fenster. Durch diese Änderung verhält<br />

Abb. 4: Der Startassistent schlägt vor, direkt <strong>von</strong> einer eingelegten CD oder DVD zu installieren.<br />

Alternativ wählen Sie dafür ein ISO-Image aus.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

55


Titel<br />

Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

sich später der Desktop des <strong>Linux</strong>-<br />

Systems performanter.<br />

nutzen; sie sind für die generelle<br />

Nutzung aber nicht zwingend nötig.<br />

<strong>Linux</strong> installieren<br />

Um <strong>Linux</strong> in der virtuellen Maschine<br />

zu installieren, gehen Sie genauso<br />

vor wie bei einer richtigen Installation;<br />

Sie können also den Anleitungen<br />

ab Seite 26 (für OpenSuse 12.1)<br />

bzw. ab Seite 30 (für Kubuntu<br />

11.10) folgen. Es gibt nur wenige<br />

Abweichungen. Nutzen Sie unsere<br />

Heft-DVD für die Installation, legen<br />

Sie diese ein und klicken in Virtual-<br />

Box <strong>auf</strong> Starten. Im Startassistenten,<br />

der nur beim ersten Start einer VM<br />

erscheint, wählen Sie als Installationsmedium<br />

den Eintrag, der zu<br />

Ihrem DVD-L<strong>auf</strong>werk passt (z. B.<br />

Hostl<strong>auf</strong>werk ’D:’) und bestätigen<br />

mit Weiter; im nächsten Dialog klicken<br />

Abb. 5: Die VM bootet vom DVD-L<strong>auf</strong>werk. Mit der richtigen<br />

Sprache und der passenden Bildschirm<strong>auf</strong>lösung kann die<br />

<strong>Linux</strong>-Installation beginnen.<br />

Zugriff <strong>auf</strong> <strong>Windows</strong>-Dateien<br />

Unter <strong>Windows</strong> speichern Sie Ihre<br />

privaten Dateien in einem Unterordner<br />

(meist Eigene Dateien) <strong>von</strong> C:\<br />

Users\Benutzername\ – das virtuelle<br />

<strong>Linux</strong> legt nach einem ähnlichen<br />

Schema das Verzeichnis /home/​Benutzername/​<br />

für Sie an, und Programme<br />

wie LibreOffice speichern<br />

neue Dateien dann in Unterordnern<br />

wie Dokumente. Lästig wird es,<br />

wenn Sie unter <strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong><br />

Officedateien erstellen – diese sind<br />

dann immer nur <strong>von</strong> dem Betriebssystem<br />

aus verfügbar, mit dem Sie<br />

die Dateien angelegt haben. Das<br />

lässt sich leicht beheben, und zwar<br />

am besten gleich am Anfang. Dazu<br />

Sie nochmals <strong>auf</strong> Starten. Wollen Sie hin-<br />

gegen <strong>von</strong> einem ISO-Image eine <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

installieren, klicken Sie im Dialog für<br />

das Installationsmedium <strong>auf</strong> das Ordnersymbol<br />

neben dem Drop-down-Menü und wählen<br />

dann eine Image-Datei <strong>auf</strong> der Platte (Abbildung<br />

4). So oder so ist nun eine Installationsquelle<br />

vorhanden, und das in VirtualBox integrierte<br />

BIOS wird beim Booten der frischen<br />

VM automatisch <strong>auf</strong> dem DVD-Datenträger<br />

nach einem bootfähigen Betriebssystem suchen<br />

der VM. Sie können damit die Internetverbindung<br />

des <strong>Windows</strong>-PCs mitnutzen, also<br />

z. B. Webseiten in Firefox <strong>auf</strong>rufen oder ein<br />

Mailprogramm konfigurieren und damit Ihre<br />

E-Mails abrufen.<br />

Zum „Abschalten“ der virtuellen Maschine<br />

rufen Sie wahlweise den Eintrag des <strong>Linux</strong>-<br />

Startmenüs zum Herunterfahren des Rechners<br />

<strong>auf</strong> oder Sie klicken <strong>auf</strong> den Schließen-Knopf<br />

des (<strong>Windows</strong>-)Fensters, in dem die VM läuft:<br />

Dann erscheint ein Dialog, aus dem Sie den<br />

sind zwei Schritte nötig:<br />

l Sie müssen Ihr privates <strong>Windows</strong>-Verzeichnis<br />

für die <strong>Linux</strong>-VM freigeben<br />

l und anschließend ein paar Änderungen<br />

am <strong>Linux</strong>-System vornehmen,<br />

damit die <strong>Linux</strong>-Programme aus der VM heraus<br />

Dateien direkt im <strong>Windows</strong>-Verzeichnis<br />

ablegen. Wenn Sie das tun, spielt es künftig<br />

keine Rolle mehr, ob Sie unter <strong>Windows</strong> oder<br />

<strong>Linux</strong> eine Word- oder LibreOffice-Writer-Datei<br />

erstellen oder öffnen möchten.<br />

(Abbildung 5). Haben Sie die Gelegen-<br />

Zustand der virtuellen Maschine speichern Rechtsklicken Sie in der l<strong>auf</strong>enden VM<br />

1<br />

heit verpasst, ein ISO-Image auszuwählen, wählen: Darüber sichern Sie den aktuellen rechts unten <strong>auf</strong> das Ordnersymbol (mit<br />

können Sie das auch noch nachträglich über<br />

die Einstellungen der VM erledigen. Sie finden<br />

die richtige Stellschraube später unter Massenspeicher<br />

/ IDE-Controller.<br />

Zustand wie bei einem Suspend-to-disk; aktivieren<br />

Sie die VM das nächste Mal, setzen Sie<br />

die Arbeit genau an der Stelle fort, an der Sie<br />

die VM suspendiert hatten.<br />

dem Tooltip Zeigt die Aktivität der gemeinsamen<br />

Ordner) und wählen Sie aus dem<br />

<strong>auf</strong>klappenden Kontextmenü den (einzigen)<br />

Eintrag Gemeinsame Ordner aus.<br />

Nach dem Abschluss der <strong>Linux</strong>-Installation Die folgenden Hinweise und Anleitungen lassen<br />

Sie <strong>Linux</strong> in der VM noch komfortabler rechts oben <strong>auf</strong> das Ordnersymbol mit dem<br />

Es erscheint ein neues Fenster, in dem Sie<br />

2<br />

haben Sie ein vollwertiges <strong>Linux</strong>-System in<br />

Glossar<br />

ISO-Image: Ein Image (Abbild) ist eine<br />

1:1-Kopie eines Datenträgers, z. B. einer<br />

Festplatte oder einer DVD. Da CDs<br />

und DVDs meist ein ISO-9660-Dateisystem<br />

nutzen, nennt man CD- und<br />

DVD-Abbilder ISO-Images; die Dateiendung<br />

solcher Images ist oft .iso.<br />

Suspend-to-disk: Auch „Ruhezustand“<br />

genannt; das Betriebssystem schreibt<br />

alle Inhalte des Hauptspeichers <strong>auf</strong><br />

die Festplatte und schaltet danach<br />

den Rechner aus. Beim nächten Start<br />

des PCs werden die gesicherten Daten<br />

zurück in den Hauptspeicher geholt,<br />

und der Anwender kann die Arbeit fortsetzen.<br />

Abb. 6: Über VirtualBox legen Sie fest, <strong>auf</strong> welches <strong>Windows</strong>-Verzeichnis das <strong>Linux</strong>-<br />

System in der VM zugreifen darf.<br />

56 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

Titel<br />

Abb. 7: Zwei zusätzliche Zeilen in der Datei „/​etc/​rc.local“ sorgen unter Ubuntu dafür,<br />

dass Sie künftig <strong>auf</strong> die <strong>Windows</strong>-Freigaben zugreifen können.<br />

Pluszeichen (Gemeinsamen Ordner hinzufügen)<br />

klicken.<br />

Ein weiteres Fenster öffnet sich. In dessen<br />

3<br />

oberem leeren Feld Ordner-Pfad klicken Sie<br />

die Drop-down-Box an und wählen Ändern.<br />

Wählen Sie im Dateiauswahldialog den<br />

4<br />

Ordner aus, den Sie für die <strong>Linux</strong>-VM freigeben<br />

möchten. Eine gute Wahl ist der<br />

Ordner Dokumente in Ihrem privaten Verzeichnis<br />

(Abbildung 6). Wenn Sie den<br />

Ordner mit OK übernehmen,<br />

erscheint dessen voller<br />

Pfad im Eingabefeld.<br />

Lassen Sie sich nicht irritieren:<br />

Der Ordner Dokumente<br />

heißt tatsächlich<br />

Documents, <strong>Windows</strong> zeigt<br />

nur an vielen Stellen die<br />

deutsche Übersetzung<br />

dieses Namens an.<br />

Im Feld Ordner-Name ist<br />

5<br />

nun bereits eine Vorgabe<br />

eingetragen – wenn Sie<br />

sich für den Dokumente-<br />

Ordner entschieden haben,<br />

ist dieser Name Documents.<br />

Sie können ihn ändern,<br />

müssen sich die geänderte<br />

Bezeichnung aber<br />

merken. Verwenden Sie in<br />

diesem Namen keine Leeroder<br />

Sonderzeichen.<br />

Falls Sie <strong>Linux</strong> nur lesenden<br />

Zugriff einräumen<br />

6<br />

möchten, setzen Sie das<br />

Häkchen vor der Option<br />

Nur lesbar – für die im Folgenden<br />

angestrebte gemeinsame<br />

Nutzung des<br />

Dokumente-Ordners ist das<br />

aber nicht sinnvoll.<br />

Setzen Sie Häkchen vor Automatisch einbinden<br />

und vor Permanent erzeugen und<br />

7<br />

schließen Sie das Fenster mit OK.<br />

Jetzt müssen Sie die <strong>Linux</strong>-Distribution noch<br />

darüber informieren, dass sie den freigegebenen<br />

<strong>Windows</strong>-Ordner unter /home/​username/​Dokumente/​in<br />

den Verzeichnisbaum<br />

einhängen soll. Die dafür nötigen Schritte<br />

hängen <strong>von</strong> der Distribution ab, die Sie installiert<br />

haben.<br />

Abb. 8: Zwei Welten, gleiche Ansicht: Der Explorer unter <strong>Windows</strong> und<br />

Dolphin unter <strong>Linux</strong> zeigen dieselben Dateien an.<br />

Ubuntu und Kubuntu<br />

Wenn Sie Ubuntu oder Kubuntu verwenden,<br />

müssen Sie die Datei /etc/​rc.local verändern.<br />

Öffnen Sie dazu über [Alt-F2] und Eingabe<br />

<strong>von</strong> konsole ein Terminalfenster und geben<br />

Sie darin den Befehl<br />

sudo kate /etc/rc.local<br />

ein. Damit starten Sie den Editor Kate mit<br />

Root-Rechten und öffnen in ihm die Datei.<br />

Tragen Sie nun vor der letzten Zeile (in der<br />

exit 0 steht) die folgenden zwei Zeilen ein:<br />

umount /media/sf_Documents<br />

mount ‐t vboxsf ‐o uid=1000,gid=U<br />

1000,dmode=770,fmode=660 DocumenU<br />

ts /home/username/Dokumente<br />

Dabei sind mindestens eine, eventuell zwei<br />

Anpassungen notwendig:<br />

l In jedem Fall müssen Sie in der zweiten<br />

Zeile username durch Ihren Benutzernamen<br />

ersetzen.<br />

l In der ersten Zeile ersetzen Sie außerdem<br />

sf_Documents durch sf_ und den Namen,<br />

den Sie in Schritt 5 vergeben haben – falls<br />

Sie sich dort für eine Alternative zu Documents<br />

entschieden haben.<br />

l In der zweiten Zeile ersetzen Sie ebenfalls<br />

Documents durch diesen<br />

Namen.<br />

Speichern Sie dann die Datei<br />

(Abbildung 7) und verlassen<br />

Sie den Editor. Eine Erläuterung<br />

der Optionen gibt es in<br />

der Tabelle Mount-Optionen.<br />

OpenSuse<br />

Unter OpenSuse tragen Sie<br />

eine zusätzliche Zeile in die<br />

Liste der beim Systemstart<br />

einzubindenden Datenträger<br />

ein: Öffnen Sie mit Root-<br />

Rechten im Editor die Datei<br />

/etc/​fstab, z. B., indem Sie<br />

mit [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong><br />

konsole ein Terminalfenster<br />

öffnen und darin<br />

sudo kate /etc/fstab<br />

tippen. Ergänzen Sie am Ende<br />

der Datei diese Zeile:<br />

Documents /home/userU<br />

rname/Dokumente vboxU<br />

sf uid=1000,gid=100,U<br />

dmode=770,fmode=660 U<br />

0 0<br />

An der Zeile sind eventuell<br />

noch Änderungen nötig:<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

57


Titel<br />

Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

Abb. 9: Besonders komfortabel ist der Nahtlosmodus, bei dem Sie die Startleisten <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> sowie die einzelnen Programmfenster<br />

bunt gemischt <strong>auf</strong> dem Bildschirm sehen.<br />

l Ganz am Anfang ersetzen Sie Documents<br />

durch den Ordnernamen, den Sie weiter<br />

oben in Schritt 5 vergeben haben.<br />

l Im dar<strong>auf</strong> folgenden Pfad ersetzen Sie<br />

username durch Ihren eigenen Benutzernamen.<br />

Eine kurze Beschreibung der Optionen in dieser<br />

Zeile finden Sie in der Tabelle Mount-Optionen.<br />

Speichern Sie die Datei mit [Strg-S]<br />

und schließen Sie das Editorfenster.<br />

<strong>Linux</strong>-Appliances<br />

Nach diesen Anpassungen unter OpenSuse<br />

bzw. Ubuntu starten Sie die virtuelle Maschine<br />

neu (indem Sie unter <strong>Linux</strong> den<br />

Menüpunkt zum Neustarten des <strong>Linux</strong>-Systems<br />

<strong>auf</strong>rufen – Sie booten nicht den <strong>Windows</strong>-PC).<br />

Danach sollten Sie in der Lage<br />

sein, über den Unterordner Dokumente in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis <strong>auf</strong> den freigegebenen<br />

<strong>Windows</strong>-Ordner lesend und schreibend<br />

zuzugreifen (Abbildung 8).<br />

Wenn Ihnen die manuelle Installation zu<br />

umständlich ist, können Sie auch eine VM<br />

verwenden, die ein anderer Anwender bereits<br />

eingerichtet hat. Für VirtualBox gibt es<br />

im Internet eine große Sammlung so genannter<br />

virtueller „Appliances“ [2]; das sind<br />

fertig eingerichtete VMs, die als Archivdateien<br />

aus der Konfiguration der VM und einem<br />

fertigen Festplatten-Image bestehen.<br />

Die meisten der frei verfügbaren Appliances<br />

sind allerdings für den englischen Sprachraum<br />

konfiguriert und nutzen die US-amerikanische<br />

oder britische Tastenbelegung,<br />

die beide nicht zur deutschen Tastatur passen,<br />

also eine Korrektur erfordern. Zudem<br />

fehlen hier meist die deutschen Anpassungen<br />

der diversen Programme; ein KDE- oder<br />

Gnome-Desktop und auch die mitgelieferten<br />

Programme werden sich dort also in<br />

englischer Sprache präsentieren.<br />

Zum schnellen Ausprobieren einer Ihnen<br />

noch unbekannten <strong>Linux</strong>-Distribution eignen<br />

sich die Appliances dennoch. Falls Sie dann<br />

beim Nachrüsten der deutschen Sprache<br />

<strong>auf</strong> Probleme stoßen, können Sie sich immer<br />

noch für eine reguläre Installation in einer<br />

eigenen VM entscheiden.<br />

Ein Sicherheitshinweis darf an dieser Stelle<br />

aber nicht fehlen: Die Appliances kommen<br />

nicht direkt vom jeweiligen <strong>Linux</strong>-Distributor;<br />

Sie setzen damit Vertrauen in den Anbieter,<br />

dass keine bösartige Software enthalten<br />

ist. Räumen Sie einer virtuellen Appliance<br />

keine Zugriffsrechte <strong>auf</strong> Ihre <strong>Windows</strong>-Dateien<br />

ein, um das Risiko zu minimieren.<br />

Anders herum<br />

Alternativ zur beschriebenen Vorgehensweise<br />

können Sie auch <strong>auf</strong> einem PC zunächst <strong>Linux</strong><br />

installieren und dann dort in der <strong>Linux</strong>-<br />

Version <strong>von</strong> VirtualBox eine VM anlegen, die<br />

ein <strong>Windows</strong>-System <strong>auf</strong>nimmt. Wie das<br />

funktioniert, haben wir zuletzt vor einem Jahr<br />

beschrieben [3].<br />

Welche der beiden Varianten für Sie die richtige<br />

ist, hängt im Wesentlichen da<strong>von</strong> ab,<br />

welches System Sie überwiegend nutzen<br />

möchten und ob Sie unter einem der Betriebssysteme<br />

Software einsetzen, die spezielle<br />

Hardware ansprechen muss. Für die<br />

meisten Zwecke (Office, Internet und weitere<br />

Standardanwendungen) spielt es keine große<br />

Rolle, welches Betriebssystem <strong>auf</strong> dem echten<br />

Rechner und welches als Gast in der VM<br />

läuft: Dank moderner Virtualisierungstechnik,<br />

wie sie auch VirtualBox verwendet, und<br />

dank der großzügigen Prozessor- und RAM-<br />

Ausstattung aktueller PCs sind die Leistungsverluste<br />

in der virtuellen Maschine kaum<br />

wahrnehmbar.<br />

Wenn Sie aktuelle Spiele unter <strong>Windows</strong> nutzen<br />

wollen, ist die im Artikel beschriebene<br />

Variante (<strong>Windows</strong> <strong>auf</strong> dem PC installieren,<br />

<strong>Linux</strong> via VirtualBox in der virtuellen Maschine)<br />

die bessere, dann damit gibt es keine<br />

Probleme beim Zugriff <strong>auf</strong> die 3-D-Funktionen<br />

der Grafikkarte.<br />

58 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Virtuelles <strong>Linux</strong><br />

Titel<br />

Vollbild- und Nahtlosmodus<br />

Im Normalbetrieb läuft <strong>Linux</strong> komplett im<br />

VirtualBox-Fenster. Die Software bietet aber<br />

noch zwei alternative Modi, die Sie nach Bedarf<br />

aktivieren können:<br />

l Im Vollbildmodus (den Sie über [Strg-F]<br />

mit der rechten Strg-Taste erreichen) verschwindet<br />

die <strong>Windows</strong>-Oberfläche komplett,<br />

und Sie sehen nur noch den <strong>Linux</strong>-<br />

Desktop. Drücken Sie erneut [Strg-F],<br />

kommen Sie zu <strong>Windows</strong> zurück.<br />

l Oft noch nützlicher ist der Nahtlosmodus.<br />

Wenn Sie [Strg-L] (wieder mit der rechten<br />

Strg-Taste) drücken, verschwindet<br />

das VirtualBox-Fenster, und die einzel-<br />

uid=1000<br />

gid=1000 bzw.<br />

gid=100<br />

dmode=770<br />

fmode=660<br />

Mount-Optionen<br />

nen Programmfenster der <strong>Linux</strong>-Anwendungen<br />

erscheinen separat <strong>auf</strong> dem Bildschirm.<br />

Außerdem finden Sie dort auch<br />

die Startleiste <strong>von</strong> <strong>Linux</strong>/​KDE. In der<br />

Regel liegen nun beide Startleisten (<strong>von</strong><br />

<strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong>) am unteren Rand –<br />

meist ist es praktischer, eine da<strong>von</strong> nach<br />

oben zu verschieben. Abbildung 9 zeigt,<br />

wie ein Desktop aussieht, der die beiden<br />

Startleisten oben und unten angeordnet<br />

hat. Außerdem sehen Sie dort mehrere<br />

Programmfenster <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong>,<br />

die sich überlappen. Sie können die<br />

Herkunft der Fenster an den unterschiedlichen<br />

Titelleisten mit ihren Buttons zum<br />

Alle Dateien <strong>auf</strong> der <strong>Windows</strong>-Freigabe erhalten aus <strong>Linux</strong>-Sicht die User-<br />

ID 1000, das ist die ID des ersten unter <strong>Linux</strong> eingerichteten Benutzers.<br />

Analog zur User-ID gibt es noch eine Gruppen-ID. Bei OpenSuse gehört<br />

der erste Benutzer zur Gruppe 100 (users), während Ubuntu für<br />

diesen Benutzer eine private Gruppe erzeugt, welche genauso wie der<br />

Benutzer heißt und dieselbe ID wie der Benutzer hat (1000).<br />

Dieser Eintrag legt die Zugriffsrechte für Verzeichnisse fest. Sie sind<br />

für den Besitzer und Gruppenmitglieder les-, schreib- und betretbar.<br />

Dieser Eintrag legt die Zugriffsrechte für Dateien fest. Sie sind für den<br />

Besitzer und Gruppenmitglieder les- und schreibbar.<br />

Verkleinern, Maximieren und Schließen<br />

erkennen.<br />

Der nächste Schritt<br />

Wenn Sie sich mit dem <strong>Linux</strong>-System in der<br />

virtuellen Maschine anfreunden können und<br />

dort alles an Software finden, was Sie für den<br />

PC-Alltag benötigen, empfiehlt sich als<br />

nächster Schritt eine „richtige“ <strong>Linux</strong>-Installation,<br />

bei der <strong>Linux</strong> ohne Virtualisierung direkt<br />

<strong>auf</strong> der Hardware läuft. Wie das geht,<br />

steht in dieser Ausgabe in den Artikeln ab<br />

Seite 26. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] VirtualBox-Download: https:// www.​<br />

virtualbox. org/ wiki/ Downloads<br />

(http:// ezlx. de/ c1k1)<br />

[2] <strong>Linux</strong>-Images für VirtualBox:<br />

http:// virtualboximages. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1k2)<br />

[3] Thomas Leichtenstern: „System im<br />

System – VirtualBox einrichten und<br />

bedienen“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/​2011,<br />

S. 43 ff.<br />

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59


Titel<br />

Shell-Tools für <strong>Windows</strong><br />

GOW – GNU On <strong>Windows</strong><br />

<strong>Linux</strong>-Shell für <strong>Windows</strong><br />

Zum <strong>Linux</strong>-Umstieg gehören auch erste Kontakte mit der Bash und diversen Shell-Befehlen. Wer diese unter<br />

<strong>Windows</strong> vorab ausprobieren möchte, findet in „GNU On <strong>Windows</strong>“ ein leicht zu installierendes Paket.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Eine der Stärken <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> (und auch<br />

<strong>von</strong> anderen mit Unix verwandten Betriebssystemen<br />

wie FreeBSD und<br />

Mac OS X) ist die leistungsfähige Shell, in der<br />

Anwender Kommandos eingeben können.<br />

Wer bisher nur die klassische <strong>Windows</strong>-Eingabe<strong>auf</strong>forderung<br />

kennt, der wird sich auch<br />

<strong>von</strong> der <strong>Linux</strong>-Shell nur wenig erhoffen; das<br />

ist aber ein Fehlschluss, denn die <strong>Windows</strong>-<br />

Lösung stammt noch aus DOS-Zeiten und ist<br />

nicht mit der <strong>Linux</strong>-Shell vergleichbar.<br />

Wollen Sie unter <strong>Windows</strong> schon den Umgang<br />

mit der <strong>Linux</strong>-Shell üben, ist das kein Problem.<br />

So stellt z. B. Cygwin [3] die Standard-Shell<br />

Bash und eine große Auswahl <strong>von</strong> Kommandozeilentools<br />

zur Verfügung. Die Einrichtung<br />

ist aber recht umständlich und verlangt einen<br />

längeren Download [4]. Mit GOW (GNU on<br />

<strong>Windows</strong>) [1] steht eine kompakte Alternative<br />

zur Verfügung, die in einem klassischen Installer<br />

alle Anwendungen enthält.<br />

Installation<br />

Im Downloadbereich der GOW-Webseite [2]<br />

finden Sie die Datei Gow-0.5.0.exe, die Sie herunterladen<br />

und anschließend ausführen. Es<br />

startet dann ein klassischer Installer, der die<br />

Software einrichtet. Brauchbare Einträge im<br />

Startmenü entstehen dabei leider nicht.<br />

Ab in die Shell<br />

Der einfachste Weg zur Bash führt über den<br />

Start der klassischen <strong>Windows</strong>-Shell (cmd.exe),<br />

die Sie über Eingabe <strong>von</strong> cmd in das Suchfeld<br />

im Startmenü <strong>auf</strong>rufen. Geben Sie dann im<br />

neuen Fenster den Befehl bash ein, um die<br />

Shell zu starten. (Im Test funktionierte das erst<br />

nach einem Neustart <strong>von</strong> <strong>Windows</strong>.)<br />

Einen schnellen Überblick über die verfügbaren<br />

Shell-Befehle verschaffen Sie sich durch<br />

Eingabe <strong>von</strong> gow.bat ‐l. (Sie können dieselbe<br />

Ausgabe auch direkt in der <strong>Windows</strong>-Shell erhalten,<br />

dann reicht das Kommando gow ‐l<br />

ohne die Dateiendung .bat.) Übrigens: Alle<br />

Befehle sind auch aus der <strong>Windows</strong>-Shell heraus<br />

verfügbar, so dass der Start einer Bash<br />

nicht unbedingt notwendig ist.<br />

Viele <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Artikel aus der Rubrik „Guru-<br />

Training“ und die Shell-Tipps können Sie mit<br />

GOW unter <strong>Windows</strong> ausprobieren. Geben Sie<br />

z. B. ls ‐l ein, um die Dateien im aktuellen Arbeitsverzeichnis<br />

der Shell im <strong>Linux</strong>-Stil <strong>auf</strong>zulisten.<br />

Mit cd Ordner wechseln Sie das Verzeichnis,<br />

cd .. bringt Sie eine Ebene nach oben<br />

(Richtung Wurzelverzeichnis \, das in <strong>Linux</strong>-<br />

Notation / geschrieben wird). Unter den GOW-<br />

Tools finden Sie auch den Editor vim, der in<br />

der <strong>Linux</strong>-Welt sehr populär ist, allerdings eine<br />

gewisse Einarbeitungszeit erfordert [5].<br />

Eines der nützlichen Tools im GOW-Paket ist<br />

split: Es kann eine Datei in mehrere Teile zerlegen,<br />

welche sich dann z. B. <strong>auf</strong> mehrere<br />

USB-Sticks kopieren lassen. Es funktioniert<br />

wie unter <strong>Linux</strong>:<br />

split ‐b 20m datei datei.<br />

erzeugt z. B. aus datei mehrere Teile datei.aa,<br />

datei.ab usw. der Größe 20 MByte (Abbildung<br />

1), die Sie nach dem Transfer mit<br />

cat datei.* > datei<br />

wieder zusammensetzen. Wenn Sie den vollen<br />

Funktionsumfang der <strong>Linux</strong>-Tools testen<br />

wollen, empfiehlt sich dann aber doch die Installation<br />

der Cygwin-Pakete – oder Sie richten<br />

gleich ein <strong>Linux</strong>-System in einer virtuellen<br />

Maschine ein. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

Abb. 1: Das Tool „split“ zerlegt eine große Datei in mehrere handliche Teile.<br />

[1] GNU On <strong>Windows</strong>: https:// github.​<br />

com/ bmatzelle/ gow/ wiki/<br />

(http:// ezlx. de/ c1m1)<br />

[2] GOW-Download: https:// github. com/​<br />

bmatzelle/ gow/ downloads<br />

(http:// ezlx. de/ c1m2)<br />

[3] Cygwin: http:// www. cygwin. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1m3)<br />

[4] Cygwin-Artikel: Hans-Georg Eßer,<br />

„Brauchbare <strong>Windows</strong>-Shell“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 05/​2005, S. 18 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2005/ 05/​<br />

018‐cygwin/ (http:// ezlx. de/ c1m4)<br />

[5] Vim-Artikel: Heike Jurzik,<br />

„Simsalavim!“, <strong>Linux</strong>User 09/​2006,<br />

S. 95 ff., http:// www. linux‐community.​<br />

de/ artikel/ 9985 (http:// ezlx. de/ c1m5)<br />

60 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Workshop<br />

KDE 3 – Trinity<br />

Trinity bringt KDE 3 zurück<br />

Zurück zur 3<br />

Die prominenten Desktops KDE und Gnome sind beide mit ihren letzten großen Updates <strong>auf</strong> heftigen Widerstand<br />

bei den Anwendern gestoßen. Zumindest für KDE-4-Verweigerer bietet das Trinity Desktop Envriroment<br />

in Version 3.5.13 eine Möglichkeit, weiter mit bewährter Software zu arbeiten.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

KDEs Update <strong>auf</strong> Version 4 hat so viele<br />

Änderungen <strong>auf</strong> den Desktop gebracht,<br />

dass viele Anwender einen<br />

Umstieg <strong>von</strong> der älteren Version 3 so lange<br />

wie möglich herausgezögert haben; aktuelle<br />

Distributionen hatten allerdings oft kein vollständiges<br />

KDE 3 mehr im Angebot, und die<br />

KDE-Entwickler arbeiten nicht mehr an den<br />

Programmen der alten Generation.<br />

Darum hat sich das Projekt Trinity [1] gebildet,<br />

welches das Ziel verfolgt, KDE 3 weiterhin<br />

zu aktualisieren und für moderne <strong>Linux</strong>-<br />

Distributionen verfügbar zu machen. Einige<br />

Zeit lang hat sich dort nichts mehr getan, einen<br />

schon vor sechs Monaten geplanten Trinity-Artikel<br />

in <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> hatten wir zunächst<br />

verschoben, weil unklar war, ob die Projektmitglieder<br />

noch aktiv sind. Inzwischen gibt es<br />

eine neue Trinity-Version 3.5.13 [4], und in<br />

diesem Artikel stellen wir sie vor. Hinweise<br />

zur Installation <strong>von</strong> Trinity unter Ubuntu/​Kubuntu<br />

bzw. <strong>von</strong> KDE-3-Paketen für OpenSuse<br />

finden Sie in den Kästen Trinity unter Ubuntu/​<br />

Kubuntu und KDE 3 für OpenSuse.<br />

KDE 3, wie man es kennt<br />

Wenn Sie Trinity 3.5.13 installieren und starten,<br />

fühlen Sie sich als alter KDE-Hase gleich<br />

heimisch <strong>auf</strong> der Oberfläche: Zwar haben die<br />

© Timo Keilhau www.pixeltrap.de, Fotolia.com<br />

Abb. 1: Trinity 3.5.13 bringt das klassische KDE 3 zurück – und zwar für aktuelle <strong>Linux</strong>-<br />

Distributionen.<br />

Entwickler das KDE-Logo im Startmenü gegen<br />

ein Trinity-Logo ausgetauscht, das sieht aber<br />

sogar dem Originallogo ähnlich, so dass ein<br />

oberflächlicher Blick gar nicht verrät, welcher<br />

Desktop hier aktiv ist (Abbildung 1).<br />

Trinity verwenden Sie genauso, wie Sie es<br />

<strong>von</strong> KDE 3 vielleicht gewohnt sind: Über das<br />

Startmenü rufen Sie die installierten Programme<br />

<strong>auf</strong>; alternativ öffnen Sie mit [Alt-F2]<br />

ein Schnellstartfenster, in das Sie einen vollständigen<br />

Programmnamen eingeben. Dieser<br />

Dialog lässt sich übrigens konfigurieren: Klicken<br />

Sie dazu einfach <strong>auf</strong> Einstellungen. Eine<br />

nützliche Option ist Autocomplete shows<br />

available applications (Autovervollständigung<br />

zeigt verfügbare Anwendungen): Wenn Sie<br />

diese aktivieren, zeigt das Fenster die Namen<br />

<strong>von</strong> Programmen an, die zu Ihrer Eingabe<br />

passen, und Sie müssen nicht mehr den vollen<br />

Namen eingeben.<br />

Schon zu KDE-3-Zeiten gab es zahlreiche<br />

nützliche Programme, die speziell für KDE<br />

62 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


KDE 3 – Trinity<br />

Workshop<br />

entwickelt wurden. Sie sind auch bei Trinity<br />

alle dabei, darunter z. B. die folgenden klassischen<br />

Anwendungen.<br />

Die Klassiker<br />

Trinity unter Ubuntu/​Kubuntu<br />

Das Trinity-Projekt stellt Pakete für mehrere<br />

Ubuntu- bzw. Kubuntu-Versionen bereit. Sie<br />

können sie folgendermaßen einspielen:<br />

Öffnen Sie über [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong><br />

1<br />

konsole in das Schnellstartfenster ein Terminalfenster.<br />

Öffnen Sie dann mit Root-Rechten die Konfigurationsdatei<br />

/etc/​apt/​sources.list. Das<br />

2<br />

erreichen Sie über folgendes Kommando,<br />

das Sie im Terminalfenster eingeben:<br />

sudo kate /etc/apt/sources.list<br />

Tragen Sie die folgenden vier Zeilen in die<br />

3<br />

Datei ein:<br />

deb http://ppa.quickbuild.pearU<br />

soncomputing.net/trinity/triniU<br />

ty‐v3.5.13/ubuntu oneiric main<br />

deb‐src http://ppa.quickbuild.U<br />

pearsoncomputing.net/trinity/tU<br />

rinity‐v3.5.13/ubuntu oneiric U<br />

main<br />

deb http://ppa.quickbuild.pearU<br />

soncomputing.net/trinity/triniU<br />

ty‐builddeps‐v3.5.13/ubuntu onU<br />

eiric main<br />

deb‐src http://ppa.quickbuild.U<br />

pearsoncomputing.net/trinity/tU<br />

rinity‐builddeps‐v3.5.13/ubuntU<br />

u oneiric main<br />

Wenn Sie die langen Zeilen nicht abtippen<br />

l Amarok ist ein moderner Audioplayer für<br />

KDE/​Trinity, Kaffeine spielt diverse Videoformate.<br />

l K3b ist das CD-/​DVD-Brennprogramm für<br />

<strong>Linux</strong>.<br />

l Mit Konversation chatten Sie im IRC (Internet<br />

Relay Chat), während Kopete für<br />

die poupläreren Instant-Messaging-Dienste<br />

zuständig ist.<br />

l Ark ist ein GUI-Tool für diverse Archivformate<br />

(ZIP & Co.).<br />

l Für fortgeschrittene Anwender sind der<br />

professionelle Texteditor Kate und das<br />

Terminalprogramm Konsole (in dem Sie<br />

<strong>auf</strong> der Shell arbeiten) enthalten.<br />

Trinity bietet wie KDE 3 ein einheitliches<br />

Kontrollzentrum, über das Sie alle wesentlichen<br />

Desktopeinstellungen vornehmen können.<br />

Sie starten es z. B. über ein mit [Alt-F2]<br />

geöffnetes Schnellstartfenster, in das Sie<br />

kcontrol eingeben.<br />

Beachten Sie, dass Trinity die persönliche<br />

Konfiguration nicht mehr unterhalb <strong>von</strong> .kde<br />

speichert, sondern dafür den Ordner .trinity<br />

in Ihrem Home-Verzeichnis verwendet. Dadurch<br />

kommen sich Trinity und eine eventuell<br />

zusätzlich vorhandene KDE-4-Installation<br />

nicht in die Quere.<br />

Fazit<br />

Trinity bietet allen KDE-4-müden Anwendern<br />

die Gelegenheit, zur alten Version zurückzukehren<br />

– und das sogar mit aktualisierten Paketen.<br />

Für Ubuntu bzw. Kubuntu gibt es ein<br />

Trinity-Repository, OpenSuse-Benutzer müssen<br />

sich bisher mit der Wieder<strong>auf</strong>nahme der<br />

alten KDE-3.5.10-Pakete in ihre Distribution<br />

zufrieden geben – vielleicht erbarmt sich ja<br />

in den nächsten Monaten ein Paketverantwortlicher<br />

und erstellt Trinity-Pakete für<br />

OpenSuse. (hge) <br />

n<br />

möchten, übernehmen Sie sie aus der Trinity-Installationsanleitung<br />

[2] für Ubuntu<br />

Oneiric Ocelot (Version 11.10).<br />

Speichern Sie mit [Strg-S] die Datei und<br />

4<br />

verlassen Sie den Editor mit [Strg-Q].<br />

Geben Sie nun die folgenden drei Befehle<br />

5<br />

ein; diese können Sie wieder per Copy &<br />

Paste <strong>von</strong> der angegebenen Webseite<br />

übernehmen:<br />

sudo apt‐key adv ‐‐keyserver kU<br />

eyserver.quickbuild.pearsoncomU<br />

puting.net ‐‐recv‐keys 2B8638D0<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo apt‐get install kubuntu‐dU<br />

efault‐settings‐trinity kubuntU<br />

u‐desktop‐trinity<br />

Melden Sie sich dann ab; im dar<strong>auf</strong> erscheinenden<br />

Anmeldebildschirm können Sie<br />

6<br />

TDE (Trinity Desktop Environment) als Desktop<br />

auswählen.<br />

Falls Sie eine ältere Version als Ubuntu/​Kubuntu<br />

11.10 (Oneiric Ocelot) verwenden,<br />

können Sie genauso vorgehen, nur die vier<br />

Zeilen für die Konfigurationsdatei müssen<br />

Sie dann austauschen. Auf der genannten<br />

Webseite finden Sie weiter unten auch die<br />

richtigen Zeilen für Version 11.04 (Natty<br />

Narwhal), 10.10 (Maverick Meerkat) und<br />

10.04.3 (Lucid Lynx). Wir haben die Installation<br />

erfolgreich mit den Versionen 11.10<br />

und 11.04 getestet.<br />

KDE 3 für OpenSuse<br />

Für OpenSuse 11.4 gibt es keine KDE-3-<br />

Pakete, bei Version 12.1 (die Sie <strong>auf</strong> der<br />

Heft-DVD dieser Ausgabe finden) sind sie<br />

aber wieder an Bord. Um KDE 3 einzurichten,<br />

gehen Sie unter OpenSuse 12.1 wie<br />

folgt vor:<br />

Starten Sie YaST und rufen Sie über Soft-<br />

/ Software installieren oder löschen<br />

1ware<br />

die Paketverwaltung <strong>auf</strong>.<br />

Suchen Sie die Pakete kdebase3-ses-<br />

kdegraphics3 (samt „Unterpaketen“<br />

2sion,<br />

kdegraphics3-imaging, kdegraphics3-pdf<br />

etc.) und libreoffice-kde und markieren<br />

Sie diese für die Installation.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> Akzeptieren und im dann<br />

3erscheinenden Dialog <strong>auf</strong> Fortfahren. Das<br />

YaST-Fenster für die Softwareverwaltung<br />

schließt sich automatisch nach der Einrichtung,<br />

und das YaST-Hauptfenster können<br />

Sie dann auch schließen.<br />

Das liefert allerdings die letzte KDE-Version<br />

3.5.10, die noch vom KDE-Team selbst zusammengestellt<br />

wurde: Aktualisierungen<br />

aus dem Trinity-Projekt sind hier nicht eingeflossen,<br />

der Code ist also <strong>auf</strong> dem Stand<br />

<strong>von</strong> August 2008 [5]. Nach dem Abmelden<br />

können Sie im Loginmanager KDE 3 als Sitzung<br />

auswählen.<br />

Alternativ zur Installation über YaST können<br />

Sie auch die Ein-Klick-Installation nutzen.<br />

Wenn Sie die Adresse des KDE-3-Repositories<br />

[3] im Browser <strong>auf</strong>rufen, können Sie<br />

damit eine elementare KDE-3-Umgebung<br />

einspielen.<br />

Infos<br />

[1] Trinity Desktop Environment:<br />

http:// www. trinitydesktop. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1p1)<br />

[2] Anleitung für Ubuntu 11.10: http://​<br />

www. trinitydesktop. org/ installation.​<br />

php# ubuntu (http:// ezlx. de/ c1p2)<br />

[3] OpenSuse-Repository:<br />

http:// download. opensuse. org/​<br />

repositories/ KDE:/ KDE3/​<br />

openSUSE_12. 1/ KDE3‐DEFAULT. ymp<br />

(http:// ezlx. de/ c1p3)<br />

[4] Trinity 3.5.13 Release Notes:<br />

http:// www. trinitydesktop. org/ wiki/​<br />

bin/ view/ Documentation/​<br />

Releases_3_5_13 (http:// ezlx. de/ c1p4)<br />

[5] KDE 3.5.10 Release Notes: http:// kde.​<br />

org/ announcements/ announce‐3. 5. 10.​<br />

php (http:// ezlx. de/ c1p5)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

63


Workshop<br />

ExFAT für externe Platten<br />

Externe Platte für <strong>Linux</strong>, <strong>Windows</strong> und Mac OS<br />

Datenaustausch<br />

Wer <strong>Linux</strong>, <strong>Windows</strong> und<br />

Mac OS X verwendet, steht vor einem<br />

Problem, wenn es um das<br />

Formatieren einer externen Platte<br />

geht, die Daten aller drei Betriebssysteme<br />

<strong>auf</strong>nehmen soll. Die Lösung<br />

heißt ExFAT.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wollen Sie eine gemeinsame externe<br />

Platte für <strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> formatieren,<br />

können Sie diese<br />

mit dem <strong>Windows</strong>-Dateisystem NTFS versehen,<br />

das auch <strong>Linux</strong> gut beherrscht; Mac OS X<br />

kann NTFS-Platten jedoch nur lesen. (Der<br />

Schreibzugriff lässt sich unter Mac OS X zwar<br />

aktivieren, funktioniert aber nicht zuverlässig.)<br />

Ein Dateisystem, das alle drei Systeme out of<br />

the box beherrschen, ist FAT (unter <strong>Linux</strong><br />

vfat), doch scheidet es häufig wegen seiner<br />

Dateigrößenbeschränkung <strong>auf</strong> 4 GByte aus:<br />

Große DVD-Images lassen sich <strong>auf</strong> einer FAT-<br />

Partition nicht speichern.<br />

Die Einschränkung <strong>von</strong> FAT bei den Dateigrößen<br />

hat <strong>Windows</strong> mit dem erweiterten<br />

FAT-Dateisystem ExFAT (Extended FAT, [1])<br />

behoben – damit kommt auch Mac OS X klar,<br />

allerdings spielt hier <strong>Linux</strong> zunächst nicht<br />

mit und meldet beim Einstöpseln einer<br />

Glossar<br />

FUSE: Treiber für Dateisysteme sind<br />

meistens so genannte Kernel-Module,<br />

also ein (nachladbarer) Teil des Betriebssystemkerns.<br />

FUSE (Filesystem<br />

in Userspace) verlagert den Treiber in<br />

einen Prozess, also Code, der <strong>auf</strong> Anwendungsebene<br />

arbeitet. Das macht<br />

FUSE-Treiber etwas langsamer, aber<br />

sie sind leichter zu entwickeln.<br />

ExFAT-formatierten Platte ein unbekanntes<br />

Dateisystem.<br />

Die Lösung des Problems ist ein ExFAT-Treiber<br />

für <strong>Linux</strong>, der FUSE (Filesystem in Userspace)<br />

verwendet; auch der <strong>Linux</strong>-NTFS-Treiber<br />

verwendet FUSE, so dass sich der ExFAT-<br />

FUSE-Treiber in guter Gesellschaft befindet.<br />

Die Einrichtung des Treibers läuft unter Open-<br />

Suse und Ubuntu unterschiedlich, wir beschreiben<br />

sie darum getrennt.<br />

OpenSuse<br />

Die Treiber für OpenSuse finden Sie im Open-<br />

Suse Build Service [2], es gibt Pakete für diverse<br />

OpenSuse-Versionen (Abbildung 1).<br />

Wählen Sie <strong>auf</strong> der Webseite rechts in der<br />

1<br />

Tabelle Build Status Ihre OpenSuse-Version<br />

aus und klicken Sie <strong>auf</strong> den Link (z. B. <strong>auf</strong><br />

openSUSE_11.4).<br />

Auf der erscheinenden Seite klicken Sie<br />

2<br />

unter Architecture: i586 <strong>auf</strong> die erste Paketdatei<br />

fuse-exfat-0.9.5-6.1.i586.rpm. Es öffnet<br />

sich eine weitere Seite; dort klicken Sie<br />

erneut <strong>auf</strong> den Dateinamen (der dort Teil<br />

einer Überschrift ist).<br />

Firefox fragt nun, mit welchem Programm<br />

3<br />

Sie die Datei öffnen möchten. Die Vorgabe<br />

Apper führte im Test mit OpenSuse 12.1 zu<br />

Problemen, und das Paket wurde nicht installiert;<br />

wählen Sie darum den Download<br />

der Datei aus. Firefox speichert das Paket<br />

in Ihrem Ordner Downloads.<br />

© Kristian Peetz, Fotolia.com<br />

Öffnen Sie mit [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong><br />

4<br />

konsole in das Schnellstartfenster ein Terminalfenster.<br />

Geben Sie darin den Befehl<br />

5<br />

sudo rpm ‐i Downloads/fuse*rpm<br />

ein; nach dem Abschicken dieses Kommandos<br />

müssen Sie noch das Root-Passwort<br />

angeben. Über das Kommando installieren<br />

Sie das Paket.<br />

Ubuntu<br />

Unter Ubuntu ist die Nachinstallation schnell<br />

erledigt, wenn Sie ein Repository ergänzen,<br />

das die nötigen Pakete enthält. Dazu öffnen<br />

Sie zunächst über [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong><br />

konsole in das Schnellstartfenster ein Terminalfenster.<br />

Darin geben Sie dann die folgenden<br />

Befehle ein:<br />

sudo apt‐add‐repository ppa:relaU<br />

n/exfat<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo apt‐get install fuse‐exfat<br />

Nach dem ersten Kommando, welches das<br />

Repository für den Treiber hinzufügt, müssen<br />

Sie eventuell Ihr Benutzerpasswort eingeben;<br />

der zweite Befehl aktualisiert die Liste<br />

64 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


ExFAT für externe Platten<br />

Workshop<br />

Glossar<br />

Repository: Ein Repository ist eine Paketsammlung<br />

mit Informationen über<br />

Abhängigkeiten und Konflikte. Die<br />

meisten aktuellen Distributionen bieten<br />

heute die Möglichkeit, die Standardpakete<br />

über „offizielle“ Repos und<br />

zusätzlich Pakete <strong>von</strong> Drittanbietern<br />

über deren Repos zu installieren.<br />

Abb. 1: Der OpenSuse Build Service bietet Treiberpakete für ExFAT an.<br />

der verfügbaren Pakete, und der dritte spielt<br />

das Treiberpaket ein.<br />

Zugriff <strong>auf</strong> die Platte<br />

Wenn Sie eine externe Festplatte anschließen,<br />

bindet <strong>Linux</strong> die dar<strong>auf</strong> vorhandenen Partitionen<br />

in der Regel automatisch ein, die Dateien<br />

tauchen dann in Unterverzeichnissen <strong>von</strong><br />

/media/​<strong>auf</strong>. Leider funktioniert der Automatismus<br />

mit ExFAT-Dateisystemen (<strong>auf</strong> einigen<br />

Systemen) auch nach der Installation des Treibers<br />

nicht, so dass Sie die Partition manuell<br />

suchen und einbinden müssen.<br />

Wenn beim Anstecken einer USB-Platte mit<br />

ExFAT-Dateisystem ein Hinweis erscheint,<br />

dass diese nicht eingebunden werden kann,<br />

öffnen Sie mit [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong> konsole<br />

ein Terminalfenster und werden darin mit<br />

sudo su zum Systemadministrator. Ubuntu-<br />

Anwender müssen dazu ihr eigenes Passwort<br />

eingeben, OpenSuse-Benutzer das Root-Passwort<br />

(das bei einer Standardinstallation mit<br />

dem Benutzerpasswort identisch ist). Geben<br />

Sie dann mit fdisk ‐l die Liste der Partitionen<br />

aller Platten aus. Wir nehmen im Folgenden<br />

an, dass die USB-Platte in der Liste als /dev/​<br />

sdb <strong>auf</strong>taucht und nur eine einzige Partition<br />

hat, die /dev/​sdb1 heißt. Bei ExFAT-Partitionen<br />

steht in der letzten Spalte die Typangabe<br />

HPFS/​NTFS/​exFAT. Passen Sie in den folgenden<br />

Schritten sdb1 an das Ergebnis an, das<br />

fdisk bei Ihnen zurückliefert.<br />

Erzeugen Sie zunächst einen Ordner, über den<br />

Sie später <strong>auf</strong> die Inhalte der Platte zugreifen:<br />

mkdir ‐p /media/exfat<br />

(Diesen Befehl müssen Sie nur ein einziges<br />

Mal eingeben.) Zum Einbinden der Platte verwenden<br />

Sie nun folgendes Kommando:<br />

mount.exfat /dev/sdb1 /media/exfat<br />

Eventuell müssen Sie sdb1 wieder anpassen,<br />

siehe oben. Um den Datenträger wieder auszuhängen,<br />

verwenden Sie umount:<br />

umount /media/exfat<br />

Das Aushängen kann nur gelingen, wenn Sie<br />

keine Dateien oder Verzeichnisse <strong>auf</strong> der<br />

ExFAT-Partition mehr verwenden – wobei der<br />

Begriff „verwenden“ sehr weit gefasst ist: Es<br />

reicht schon aus, wenn ein Dateimanagerfenster<br />

den Inhalt der Partition anzeigt, um das<br />

Aushängen zu blockieren.<br />

Automatisch mounten<br />

Je aktueller Ihre <strong>Linux</strong>-Distribution ist, mit<br />

desto größerer Wahrscheinlichkeit können Sie<br />

ExFAT-Datenträger automatisch einbinden,<br />

sich also den Umweg über die Shell sparen.<br />

Unter anderem hängt das Automatikfeature<br />

da<strong>von</strong> ab, dass eine ausreichend aktuelle Version<br />

(2.18) das Pakets util-linux installiert ist:<br />

In dem Paket steckt u. a. das Kommando<br />

mount. In unseren Tests funktionierte das automatische<br />

Mounten unter Ubuntu 11.10 (Abbildung<br />

2), nicht aber unter der noch neueren<br />

OpenSuse-Version 12.1. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] ExFAT-Treiber: http:// code. google.​<br />

com/ p/ exfat/ (http:// ezlx. de/ c1t1)<br />

[2] ExFAT für OpenSuse: https:// build.​<br />

opensuse. org/ package/ show?​<br />

package=fuse‐exfat& project=home%<br />

3AZaWertun%3Aexfat<br />

(http:// ezlx. de/ c1t2)<br />

Abb. 2: Nach der Treiberinstallation hängt Ubuntu 11.10 ExFAT-Partitionen automatisch ein.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

65


Workshop<br />

Sweet Home 3D<br />

Virtuelle Raumplanung mit Sweet Home 3D<br />

Eigene Wohnung 2.0<br />

Wer in eine neue Wohnung zieht oder die alte optisch <strong>auf</strong>frischen möchte, der will schon vorher wissen, wie es<br />

anschließend aussieht. Sweet Home 3D macht das möglich und erlaubt vorab einen virtuellen Rundgang.<br />

Martin Loschwitz<br />

Im Fernsehen sieht alles immer so einfach<br />

aus: Verzweifelte Menschen wenden sich<br />

hilfesuchend an die Sender, weil sie mit<br />

der Optik eines Zimmers oder mit der gesamten<br />

Wohnung nicht mehr zufrieden sind. Tine<br />

Wittler & Co. eilen sogleich herbei, entwerfen<br />

ein paar flotte Grafiken am Computer und lassen<br />

sich eine ganze Wagenladung Ikea-Möbel<br />

liefern. Das Zimmer oder das Haus wird wie<br />

in der Computergrafik hergerichtet, und am<br />

Ende der Sendung ist aus der Bruchbude ein<br />

Wohntraum in Zartrosa geworden.<br />

Viele Zuschauer denken dann spontan: „Das<br />

will ich auch.“ Tatsächlich ist es <strong>von</strong> großem<br />

Vorteil, vor einer umfassenden Renovierung<br />

zu wissen, wie die eigene Idee nach Abschluss<br />

der Arbeiten aussehen wird. Wenn Sie am<br />

Computer einen Raum mit den tatsächlichen<br />

Abmessungen konstruieren und dann virtuelle<br />

Möbel maßstabsgetreu an den Wänden ausrichten,<br />

wird ein solches Großprojekt planbar:<br />

Schon im Vorfeld steht fest, welche Möbel zu<br />

k<strong>auf</strong>en sind und wo sie stehen werden.<br />

Solche Skizzen mit Bleistift und Papier zu malen,<br />

ist umständlich und verlangt zeichnerisches<br />

Geschick. Die Arbeit am Computer bietet<br />

für diese Aufgabe diverse Vorteile, denn einmal<br />

abgestellte Möbel lassen sich hier per<br />

Mausklick wieder verschieben. Sweet Home<br />

3D ist dabei ein nützlicher Helfer: Das Programm<br />

ist <strong>auf</strong> die Schaffung <strong>von</strong> 3-D-Modellen<br />

ausgelegt, wie sie in Innenräumen typischerweise<br />

benötigt werden. Das Programm ist in<br />

Java geschrieben und somit auch für <strong>Linux</strong> zu<br />

haben, außerdem freie Software und gratis. Mit<br />

Sweet Home 3D hat also jeder die Möglichkeit,<br />

3-D-Raumplanung am Computer in Sekundenschnelle<br />

selbst durchzuführen. In diesem Artikel<br />

helfen wir Ihnen bei den ersten Schritten.<br />

Die Installation<br />

Für die Installation <strong>von</strong> Sweet Home 3D<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten. Weil es<br />

ein Java-Programm ist, ist keine besondere<br />

Einrichtung nötig. Die Autoren des<br />

Werkzeugs bieten <strong>auf</strong> der Homepage eine<br />

so genannte Web-Start-Version an [1]:<br />

Nach einem Klick <strong>auf</strong> Sweet Home 3D mit<br />

Java Web Start ausführen können Sie eine Datei<br />

mit der Endung .jnlp herunterladen. Diese<br />

öffnet sich nach einem Mausklick im Programm<br />

javaws – und<br />

schon startet die Anwendung.<br />

Wer das Programm<br />

lieber im klassischen<br />

Sinne installiert, findet<br />

Pakete für Sweet<br />

Home 3D in allen Kubuntu-basierten<br />

Distributionen<br />

ab Werk. Für<br />

OpenSuse ist das Programm<br />

zumindest in etwas<br />

älteren Versionen<br />

über RPMSeek [2] ebenfalls als Paket zu finden.<br />

Zudem finden Sie ein Archiv samt Installationshinweisen<br />

<strong>auf</strong> unserer Heft-DVD. Abbildung<br />

1 zeigt, wie sich das Programm nach<br />

dem Start präsentiert.<br />

Erste Schritte<br />

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um<br />

sich mit den Bedienelementen <strong>von</strong> Sweet<br />

Home 3D vertraut zu machen. Nur wenn Sie<br />

die wichtigsten Tools kennen, ist eine flüssige<br />

Arbeit mit dem Programm möglich.<br />

Das Programmfenster ist in vier Bereiche <strong>auf</strong>geteilt:<br />

Oben links finden Sie die Modellbibliothek,<br />

in der sich sämtliche „Einrichtungsgegenstände“<br />

befinden – im weitesten Sinne<br />

also alle Elemente, die später zu beweglichen<br />

Objekten innerhalb eines Raums werden.<br />

Hierzu zählt Sweet Home 3D auch Fenster<br />

und Türen, was anfangs etwas irritiert. Ein<br />

Klick <strong>auf</strong> einen der Pfeile vor den Raumbezeichnungen<br />

gibt den Blick <strong>auf</strong> die komplette<br />

Möbelliste frei. Ab Werk kommt das Programm<br />

bereits mit einer großen Zahl vordefinierter<br />

3-D-Modelle, so dass für alle wichtigen<br />

Möbelstücke ein Modell vorhanden ist.<br />

Unter der Sammlung der 3-D-Modelle befindet<br />

sich ein beim Start noch leerer Bereich: Hier<br />

sehen Sie später die Parameter eines per<br />

Mausklick ausgewählten Objekts. Würden Sie<br />

z. B. in Ihrem Modell einen Schrank einfügen,<br />

könnten Sie hier die Maße des Schranks festlegen<br />

und bestimmen, ob der Schrank einoder<br />

ausgeblendet ist. Zusätzlich zu diesem<br />

Bereich gibt es noch einen eigenen Eigenschaften-Dialog,<br />

der per Mausklick <strong>auf</strong>zurufen ist<br />

und mehr Optionen bietet.<br />

Die rechte Fensterhälfte ist in zwei große Teile<br />

gesplittet, welche aber die gleiche Aufgabe erfüllen:<br />

Sie zeigen den aktuellen Zustand des<br />

Raums an. Oben gibt es eine 2-D-Ansicht, unten<br />

eine dreidimensionale Version. Der 2-D-<br />

Bereich bietet eine Skala, anhand derer Sie<br />

mit Maßen sehr genau arbeiten können. In<br />

das 3-D-Modell zoomen Sie über das Steuerkreuz<br />

hinein und ändern den Blickwinkel. Im<br />

66 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Sweet Home 3D<br />

Workshop<br />

Abb. 1: So sieht das Hauptfenster <strong>von</strong> Sweet Home 3D nach dem Start aus – noch wirkt<br />

die Programmoberfläche kahl.<br />

Normalfall wird die Arbeit mit Sweet Home<br />

3D eine Mischung aus 2-D- und 3-D-Modellierung<br />

sein – Sie sollten jedenfalls ein bisschen<br />

Zeit investieren, um sich mit der 3-D-Steuerung<br />

vertraut zu machen, die bisweilen nicht<br />

ganz intuitiv ist.<br />

Die Werkzeugleiste<br />

Ganz oben finden Sie die normale Menüleiste<br />

und die Leiste mit den wichtigsten Werkzeugen.<br />

Interessant sind die sechs Icons ab dem<br />

Icon, das einen schwarzen Mauszeiger zeigt<br />

(Abbildung 2). Mit diesem können Sie im<br />

2-D- oder 3-D-Modell Objekte per Klick auswählen,<br />

um sie zu verändern oder zu verschieben.<br />

Die Greifhand gibt Ihnen die Möglichkeit,<br />

einen anderen Bereich des 2-D- oder<br />

3-D-Modells <strong>auf</strong> den Bildschirm zu holen.<br />

Dazu klicken Sie <strong>auf</strong> einen Bereich und ziehen<br />

den Mauszeiger bei weiterhin gedrückter<br />

Maustaste nach links oder rechts.<br />

Das Symbol mit der Wand samt „+“-Zeichen<br />

ist dazu da, eine neue Wand in das Modell<br />

einzufügen. Über das Icon rechts da<strong>von</strong> legen<br />

Sie einen neuen Raum an, allerdings hat der<br />

neue Raum zunächst keine Mauern. Das Linealsymbol<br />

legt im Raum Bemessungsgrenzen<br />

an. Schließlich ruft das A+-Icon eine Funktion<br />

<strong>auf</strong>, die Texturen in die Grafik im 2-Dund<br />

3-D-Bereich einfügt. Auch mit diesen<br />

Werkzeugen sollten Sie anfangs ein wenig experimentieren,<br />

um sich an den Umgang damit<br />

zu gewöhnen.<br />

Abb. 2: Die Werkzeugleiste mit den wichtigsten<br />

Tools, die Sie bei der alltäglichen<br />

Arbeit mit Sweet Home 3D benötigen.<br />

eines Raums deutlich zu machen, deshalb legt<br />

es keine eigenen Mauern an. So kommen Sie<br />

zu Ihrem ersten eigenen Raum:<br />

Wählen Sie das Werkzeug für neue Mauern<br />

aus und klicken Sie im 2-D-Feld <strong>auf</strong><br />

1<br />

den Ausgangspunkt des neuen Raums,<br />

nachdem Sie den Werkzeugtipp geschlossen<br />

haben. Wenn noch kein anderer Raum<br />

vorhanden ist, empfiehlt sich der Punkt 0/​<br />

0. Ziehen Sie dann den Mauszeiger zum<br />

Endpunkt der Mauer.<br />

Sie sehen in der Einblendung <strong>von</strong> Sweet<br />

2<br />

Home 3D die aktuelle Länge der Mauer, so<br />

dass Sie tatsächlich maßstabsgetreu arbeiten<br />

können, falls Sie die exakten Maße des<br />

Raums kennen. Wenn die richtige Länge für<br />

die Mauer erreicht ist, klicken Sie nochmals<br />

mit der linken Maustaste <strong>auf</strong> den entsprechenden<br />

Punkt – fertig ist die Mauer.<br />

Setzen Sie – noch immer mit dem Werkzeug<br />

für neue Mauern – genau dort an, wo<br />

3<br />

die eben gebaute Mauer <strong>auf</strong>hört. Sie erkennen<br />

diesen Punkt daran, dass sich um den<br />

Mauszeiger herum ein blaues Kreuz mit<br />

blauen Hilfslinien zeigt, wenn Sie den<br />

Mauszeiger genau darüber positionieren.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> den Punkt und ziehen Sie<br />

4<br />

die nächste Mauer hoch, indem Sie wiederum<br />

den Mauszeiger zu deren Endpunkt<br />

verschieben und dort nochmals links klicken.<br />

Die beiden errichteten Mauern sind<br />

nun miteinander verbunden, so dass Sweet<br />

Home 3D sie als zu einem Raum gehörend<br />

erkennt.<br />

Wiederholen Sie die Prozedur für die dritte<br />

5<br />

und vierte Wand. Achten Sie dar<strong>auf</strong>, dass<br />

Sie am Startpunkt und bei der vierten Mauer<br />

auch am Zielpunkt das blaue Kreuz sehen,<br />

mit dem Sweet Home 3D anzeigt, dass es<br />

die Wände miteinander verbinden wird.<br />

Wenn alle Wände stehen, wählen Sie das<br />

6<br />

Werkzeug zum Erstellen eines Raums aus<br />

und klicken doppelt in den Bereich innerhalb<br />

dieser Wände – Sweet Home 3D macht<br />

aus den vier Wänden dann automatisch einen<br />

Raum, den Sie auch als solchen bearbeiten<br />

können.<br />

Fenster und Türen<br />

Ein Raum ohne Fenster und Türen ist wenig<br />

erbaulich, darum bringt das Programm Modelle<br />

dafür mit. Der nächste Schritt besteht darin,<br />

sie in das Modell einzufügen. Das geht so:<br />

Klicken Sie in der Modellbibliothek oben<br />

1<br />

links <strong>auf</strong> den Eintrag Türen und Fenster und<br />

wählen Sie aus der Liste der Einträge zunächst<br />

eine Tür für Ihren neuen Raum aus.<br />

Es gibt sie in offenen und geschlossenen Varianten,<br />

für die Darstellung empfiehlt sich<br />

aber die geöffnete Tür, weil sie – vor allem<br />

im 3-D-Modell – besser erkennbar ist.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> den gewünschten Eintrag<br />

2<br />

und ziehen Sie die gewünschte Tür per<br />

Drag & Drop in das 2-D-Modell. Positionie-<br />

Der erste eigene Raum<br />

Wenn der Umgang mit den Basiswerkzeugen<br />

<strong>von</strong> Sweet Home 3D klar ist, steht der Raumplanung<br />

nichts mehr im Weg. Der erste Schritt<br />

ist, dass Sie einen neuen Raum anlegen. Das<br />

können Sie entweder mit einem speziell hierfür<br />

vorgesehenen Tool oder mit dem Mauerwerkzeug<br />

erledigen. Wenn Sie sich für die<br />

letztere Variante entscheiden, erhalten Sie automatisch<br />

einen vollständigen Raum mit den<br />

sprichwörtlichen vier Wänden – das Raumwerkzeug<br />

ist dazu gedacht, die Grundfläche<br />

Abb. 3: So könnte ein Zimmer aussehen: Blaue Tapeten, Parkettfußboden sowie Holz-<br />

Muster für Fenster und Tür – obendrein ein Doppelbett.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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67


Workshop<br />

Sweet Home 3D<br />

Abb. 4: Über den Dialog „Mobiliar ändern“ lässt sich jedes<br />

Möbelstück umfassend verändern, wie hier das Bett.<br />

ren Sie diese passend <strong>auf</strong> einer der Wände<br />

des Raums. Indem Sie ganz fein mit dem<br />

Mauszeiger navigieren, legen Sie fest, ob die<br />

Tür nach außen oder nach innen <strong>auf</strong>geht.<br />

Wenn Sie nachträglich Breite, Höhe oder<br />

3<br />

Tiefe der Tür verändern möchten – z. B.,<br />

weil die Türgiebel des gestalteten Raums<br />

nicht die Standardhöhe <strong>von</strong> 2 m haben –,<br />

geht das im unteren linken Bereich: Ein<br />

Doppelklick <strong>auf</strong> einen der Werte gibt die<br />

Einstellung frei.<br />

Fügen Sie Ihrem Raum auch eines oder<br />

4<br />

mehrere Fenster hinzu; das funktioniert<br />

wie das Einsetzen <strong>von</strong> Türen. Auch die<br />

Wahl zwischen nach innen und nach außen<br />

<strong>auf</strong>gehenden Fenstern klappt analog.<br />

Sollten Sie mit den Maßen Ihres Fensters<br />

nach dem Einfügen nicht zufrieden sein,<br />

ändern Sie diese wie bei der Tür.<br />

Tapete und Fußboden<br />

Jetzt können Sie mit dem Dekorieren beginnen.<br />

Für Objekte wie die Wände und den Fußboden<br />

lassen sich Farben festlegen. Haben Sie<br />

sich schon oft gefragt, wie ein Zimmer mit<br />

blauer Tapete aussähe? Mit Sweet Home 3D<br />

probieren Sie es aus (Abbildung 3).<br />

Verwenden Sie das Auswahlwerkzeug<br />

1<br />

(Schwarzer-Mauszeiger-Symbol), um die<br />

Wände des Raums auszuwählen. Wenn<br />

Sie dabei [Umschalt] drücken, gelingt das<br />

auch mit mehreren Objekte gleichzeitig.<br />

Stellen Sie sicher, dass alle vier Wände<br />

ausgewählt sind.<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste <strong>auf</strong><br />

2<br />

eine der Wände und wählen Sie den Eintrag<br />

Wände editieren aus. Oben gibt es die<br />

Einträge Linke Seite und Rechte Seite. Welche<br />

Seite die Innenseite Ihres Raums ist,<br />

finden Sie durch Ausprobieren heraus.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> Farbe und<br />

3<br />

entscheiden Sie sich für<br />

die Farbe, welche die<br />

Wand in Zukunft zieren<br />

soll. Wenn Ihnen die Darstellung<br />

gefällt, bestätigen<br />

Sie mit OK.<br />

Dann klicken Sie erst mit<br />

4<br />

der linken und danach<br />

mit der rechten Maustaste<br />

in den grauen Bereich<br />

innerhalb der Wände im<br />

2-D-Feld und wählen im<br />

Kontextmenü Raum editieren<br />

aus.<br />

Bei Boden anzeigen klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> das Feld ne-<br />

5<br />

ben Farbe. Wählen Sie im<br />

Farbspektrum die Farbe<br />

für den Fußboden; bestätigen Sie mit OK.<br />

Auch das Aussehen <strong>von</strong> Türen und Fens-<br />

6<br />

tern können Sie <strong>auf</strong> diesem Weg verändern.<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

jeweils <strong>auf</strong> das Objekt und wählen Sie den<br />

Eintrag Mobiliar editieren aus. Im Feld<br />

Farbe und Textur nehmen Sie die entsprechenden<br />

Einstellungen vor.<br />

Die Arbeit mit Mobiliar<br />

Wenn die eigenen vier Wände erstmal stehen,<br />

geht es mit den Möbeln weiter. Sweet Home<br />

3D kommt ab Werk mit einer ansehnlichen<br />

Sammlung <strong>von</strong> 3-D-Modellen typischer Möbel<br />

wie Schränken, Betten, Lampen usw. Wer es<br />

mit der Einrichtung nicht ganz so genau<br />

nimmt, kann mit diesen Modellen gut arbeiten<br />

und einen realistischen Eindruck vom fertigen<br />

Zustand eines Raums erhalten. So statten Sie<br />

Ihren neuen Raum z. B. mit einem Bett aus:<br />

Klicken Sie links oben <strong>auf</strong> Schlafzimmer<br />

1<br />

und wählen Sie ein Bett aus den Vorlagen<br />

aus, das Ihrem Geschmack (oder Ihrem tatsächlichen<br />

Bett) am nächsten kommt.<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> das Bett, halten Sie die<br />

2<br />

Maustaste gedrückt und ziehen Sie das<br />

Bett per Drag & Drop in die 2-D-Ansicht<br />

des Raums. Platzieren Sie es an der richtigen<br />

Stelle.<br />

Eventuell steht das Bett jetzt genau falsch<br />

3<br />

rum, z. B. mit dem Kopfteil in den Raum<br />

hinein. Die 2-D-Ansicht bietet eine Funktion,<br />

die Gegenstände dreht: Aktivieren Sie<br />

das Auswahlwerkzeug (Schwarzer-Mauszeiger-Icon)<br />

und wählen Sie das Bett aus.<br />

An den Ecken des Objekts erscheinen nun<br />

Steuersymbole, an einer Ecke findet sich<br />

ein blauer Halbkreis.<br />

Schieben Sie den Mauszeiger genau <strong>auf</strong><br />

4<br />

diesen Halbkreis – aus dem Cursor wird<br />

dann ein Symbol, in dem zwei gebogene<br />

Pfeile <strong>auf</strong>einander zeigen. Nun können Sie<br />

das Objekt drehen, indem Sie die linke<br />

Maustaste gedrückt halten und die Maus<br />

bewegen. Wenn das Objekt richtig steht,<br />

lassen Sie die Maustaste los.<br />

Unter Umständen ist der Gegenstand nach<br />

5<br />

dem Rotieren nochmals neu an der Wand<br />

auszurichten, das erledigen Sie wieder mit<br />

dem Auswahlwerkzeug.<br />

Übrigens: Sweet Home 3D bietet ab Werk kein<br />

echtes Doppelbett an, sondern maximal ein<br />

Bett mit den Maßen 1,40 m x 1,90 m. Über die<br />

Eigenschaften unten links können Sie dem<br />

Objekt aber eine neue Breite zuweisen: Nach<br />

einem Doppelklick <strong>auf</strong> die richtige Zeile öffnet<br />

sich der Dialog Mobiliar ändern, in dem Sie<br />

das Bett in ein typisches französisches Doppelbett<br />

mit den Maßen 2,00 m x 1,80 m verwandeln<br />

(Abbildung 4).<br />

Rufen Sie den Menüpunkt 3D Ansicht / Virtuelles<br />

Begehen <strong>auf</strong>, können Sie durch Ihren<br />

Raum wandern (Abbildung 5). Zurück zur<br />

Abb. 5: Sweet Home 3D bietet auch einen „virtuellen Rundgang“, mit dem Sie im<br />

neuen Raum virtuell schlendern können.<br />

68 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Sweet Home 3D<br />

Workshop<br />

Ansicht <strong>von</strong> oben gelangen Sie<br />

über 3D Ansicht / Luftansicht.<br />

chen Sie dann nach den Eigennamen der Ikea-<br />

Möbel – eine Suche nach dem Dreisitzersofa<br />

Ektorp führt z. B. zu einem realistischen 3-D-<br />

Modell dieser Sitzgelegenheit. Unter dem Bild<br />

sehen Sie jeweils den Button Herunterladen.<br />

Wenn dort auch der Eintrag COLLADA (ZIP)<br />

zu finden ist, müssen sie lediglich diese Datei<br />

herunterladen. Sie importieren im Anschluss<br />

das Modell in Sweet Home 3D, indem Sie <strong>auf</strong><br />

Mobiliar / Mobiliar importieren klicken und<br />

die geladene Datei als Modell angeben. In den<br />

folgenden Dialogen übernehmen Sie alle Vorgaben.<br />

Danach ist das Modell nutzbar.<br />

Liegt eine Datei nur als SketchUp-Datei vor,<br />

brauchen Sie einen Rechner mit <strong>Windows</strong> oder<br />

Mac OS X, <strong>auf</strong> dem Sie SketchUp installieren.<br />

In der Anwendung können Sie das Modell<br />

dann öffnen und über File / Export / 3D Modell<br />

exportieren, wobei Sie als Format COLLADA<br />

wählen (Abbildung 6). Die Datei, die Sie so<br />

erstellt haben, importieren Sie dann unter <strong>Linux</strong><br />

in Sweet Home 3D wie zuvor<br />

beschrieben (Abbildung 7).<br />

Zusätzliche 3-D-Modelle<br />

Wem die Standardauswahl <strong>von</strong><br />

Modellen nicht ausreicht, der<br />

kann zusätzliche Modelle aus<br />

dem Internet laden. Auf der Sourceforge-Seite<br />

des Projekts [3] finden<br />

sich vorgefertigte Modellpakete.<br />

Um zum Beispiel das Paket<br />

3Models-KatorLegaz zu installieren,<br />

gehen Sie so vor:<br />

Laden Sie die ZIP-Datei <strong>von</strong><br />

1<br />

der Sourceforge-Seite herunter<br />

und entpacken Sie diese in<br />

einem Ordner.<br />

Rufen Sie in Sweet Home 3D<br />

2<br />

den Menüpunkt Mobiliar / Mobiliar<br />

Bibliothek importieren<br />

<strong>auf</strong> und wählen Sie die Datei im Ordner der<br />

entpackten ZIP-Datei aus, deren Endung<br />

.sh3f ist. Die neuen Modelle stehen Ihnen ab<br />

sofort über die Bibliothek zur Verfügung.<br />

Fazit<br />

Sweet Home 3D hilft bei der Einrichtungsplanung<br />

für eine neue<br />

Wohnung oder beim Redesign der<br />

alten Wohnung. Weil das Tool<br />

maßstabsgetreu arbeitet, können<br />

Sie realistisch simulieren, wie ein<br />

Raum aussehen wird. Die Möglichkeit,<br />

durch zusätzliche Möbel<br />

und Einrichtungsgegenstände den<br />

Umfang zu erweitern, ist sehr<br />

nützlich. Groß raus kommt das<br />

Programm auch durch seine Portabilität:<br />

Weil es in Java geschrieben<br />

wurde, ist es unter <strong>Linux</strong>,<br />

Abb. 6: Einige Modelle bietet das Google 3D Warehouse im Collada-Format<br />

an, das Sie ohne Konvertierung verwenden können. <strong>Windows</strong> und Mac OS X problemlos<br />

einsetzbar. Eine unter <strong>Linux</strong><br />

erstellte Datei können Sie <strong>auf</strong> einem <strong>Windows</strong>-<br />

Rechner also ebenfalls nutzen.<br />

Wünschenswert wäre die Funktion, SketchUp-<br />

Dateien aus Googles 3D Warehouse direkt zu<br />

importieren, ohne den Umweg über eine Konvertierung<br />

zu gehen. Ganz allgemein bietet<br />

SketchUp ein paar Funktionen, die Sweet<br />

Home 3D fehlen; allerdings ist Letzteres dafür<br />

auch wesentlich leichter bedienbar.<br />

Ein Tipp zum Abschluss: Wenn Sie eine komplette<br />

Wohnung gestalten wollen, empfiehlt<br />

es sich, für die einzelne Räume separate Dateien<br />

zu verwenden. Zwar wäre es auch möglich,<br />

die ganze Wohnung in einer Datei zu<br />

speichern. Allerdings wird es dann etwas<br />

schwierig, die Übersicht zu behalten. (hge) n<br />

Schwedische Möbel aus<br />

Googles „3D Warehouse“<br />

Wer seine Möbel vorrangig <strong>von</strong> schwedischen<br />

Firmen bezieht, der kann diese mehr<br />

oder weniger direkt in Sweet Home 3D verwenden.<br />

Für fast alle Ikea-Möbel gibt es in<br />

Googles so genanntem 3D Warehouse originalgetreue<br />

Modelle. Eigentlich sind diese für<br />

die Verwendung mit Googles eigenem 3-D-<br />

Programm SketchUp gedacht, <strong>von</strong> dem es leider<br />

keine <strong>Linux</strong>-Version gibt. Mit ein paar<br />

Tricks lassen sich die Modelle aber auch in<br />

Sweet Home 3D nutzen.<br />

Voraussetzung für den Zugriff <strong>auf</strong> das 3D<br />

Warehouse ist ein Account bei Google und<br />

eine Registrierung [4]. Auf der Webseite su-<br />

Infos<br />

[1] Download <strong>von</strong> Sweet Home 3D<br />

inklusive Web Start:<br />

http:// www. sweethome3d. com/ de/​<br />

download. jsp (http:// ezlx. de/ c1r1)<br />

[2] Paketsuche nach Sweet Home 3D <strong>auf</strong><br />

RPMSeek: http:// www. rpmseek. com/​<br />

rpm‐pl/ SweetHome3D. html? hl=de&​<br />

cs=sweethome:PN:0:0:0:0:0<br />

(http:// ezlx. de/ c1r2)<br />

[3] Zusätzliche 3-D-Modelle für Sweet<br />

Home 3D: http:// sourceforge. net/​<br />

projects/ sweethome3d/ files/​<br />

SweetHome3D‐models/<br />

(http:// ezlx. de/ c1r3)<br />

[4] Google 3D Warehouse: http://​<br />

sketchup. google. com/ 3dwarehouse/ ?​<br />

hl=de (http:// ezlx. de/ c1r4)<br />

Abb. 7: Nicht ganz ernstgemeinter Einrichtungsvorschlag: Über das Collada-Format lassen<br />

sich Modelle aus Googles 3D Warehouse importieren, z. B. das Ikea-Sofa Ektorp.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Sweet Home 3D 3.3<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

69


Workshop<br />

Data Crow<br />

Data Crow verwaltet Ihre CDs, DVDs und Bücher<br />

Sammelleidenschaft<br />

E-Book-Sammlungen und Musik-MP3-Downloads erlauben den schnellen Überblick über die erworbenen<br />

Werke – für klassische Bücher, CDs und DVDs können Sie mit Data Crow eine solche Übersicht erstellen.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wer viele gedruckte Bücher liest,<br />

etliche CDs im Schrank stehen<br />

hat oder eine umfangreiche DVD-<br />

Sammlung pflegt, kennt vielleicht das Problem,<br />

dass mit der Zeit der Überblick verloren<br />

geht. Beim Buch- oder Musikhändler stellt<br />

sich dann die Frage, ob ein interessantes Buch<br />

oder eine günstige DVD schon in der heimischen<br />

Sammlung zu finden ist – Doppelkäufe<br />

sind ärgerlich.<br />

Es gibt für <strong>Linux</strong> eine ganze Reihe <strong>von</strong> Anwendungen,<br />

welche Sie dabei unterstützen<br />

können, alle Medien zu verwalten, aber die<br />

meisten sind webbasiert und setzen die Installation<br />

eines Apache-Webservers voraus.<br />

Data Crow [1] hingegen ist eine einfache<br />

Desktopanwendung, die Ihre Daten lokal<br />

speichert.<br />

Installation und Start<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie Version 3.9.10<br />

der Software; Sie entpacken zur Installation<br />

nur das Data-Crow-Zip-Archiv in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis, öffnen dann im neuen<br />

Ordner ein Terminalfenster und geben darin<br />

sh datacrow.sh<br />

ein. Beim ersten Start erfragt ein Dialog Ihre<br />

Sprache; wählen Sie den Eintrag German aus.<br />

Anschließend erscheint das Hauptfenster, und<br />

ein weiterer Dialog fragt, ob Sie sich als Anfänger<br />

oder als Experten betrachten, was den<br />

Umgang mit diesem Programm angeht; klicken<br />

Sie hier <strong>auf</strong> Anfänger.<br />

Als Neuling nimmt das Programm Sie nun ein<br />

wenig an die Hand und startet den Tool Select<br />

Wizard, in dem Sie eines der Module auswählen<br />

(Abbildung 1): Für Bücher, CDs,<br />

DVDs, Software und andere Kategorien verwendet<br />

Data Crow unterschiedliche Verwaltungsmasken<br />

– zu einem Buch will man andere<br />

Informationen speichern als zu einer<br />

CD. Wir stellen beispielhaft die Verwaltung<br />

<strong>von</strong> Büchern und DVDs vor.<br />

Um die private Bibliothek zu erfassen, wählen<br />

Sie im Tool Select Wizard den Eintrag Bücher<br />

aus, im nächsten Fenster klicken Sie oben <strong>auf</strong><br />

das Plussymbol, und dann geht es los. Die<br />

Maske, in der Sie die Daten des Buchs eingeben,<br />

besteht aus mehreren Reitern, <strong>von</strong> denen<br />

nur die ersten beiden und der letzte interessant<br />

sind. Auf dem ersten Reiter Summary<br />

tragen Sie den Buchtitel und eine Kurzbeschreibung<br />

ein, außerdem können Sie hier das<br />

Publikationsjahr, die Ausgabennummer, eine<br />

Kategorie (Fantasy, Thriller etc.) und ein paar<br />

weitere Daten angeben. Auf dem zweiten Reiter<br />

Informationen geben Sie den Autor an –<br />

dazu klicken Sie neben Authoren (die deutsche<br />

Übersetzung ist nur teilweise gelungen)<br />

<strong>auf</strong> das Ordnersymbol mit dem Pluszeichen<br />

und legen im neuen Fenster einen Autor an.<br />

Verwenden Sie dazu das Feld Name – wenn<br />

Sie die darüber liegenden Felder Vorname und<br />

Nachname mit Inhalt bestücken, müssen Sie<br />

trotzdem das Feld Name ausfüllen. Schließen<br />

Sie dieses Fenster, wird der neue Autor sofort<br />

in den Bucheintrag übernommen.<br />

Der Vorteil dieser <strong>auf</strong> den ersten Blick umständlichen<br />

Autoreneingabe ist, dass Data<br />

Crow eine separate Liste mit Buchautoren<br />

verwaltet; geben Sie später ein zweites Buch<br />

Abb. 1: Buch, CD, DVD oder etwas anderes<br />

– was darf es sein? Der „Tool Select<br />

Wizard“ führt Sie nach der Auswahl ins<br />

richtige Modul.<br />

Abb. 2: Wenn die Sammlung größer wird, finden Sie ein Buch vielleicht schneller über<br />

die Cover-Ansicht als über den Titel.<br />

70 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Data Crow<br />

Workshop<br />

desselben Autors ein, können Sie ihn schon<br />

aus dieser Liste auswählen.<br />

Wechseln Sie abschließend zum Reiter Picture<br />

Front: Wenn Sie ein Cover des Buchs besitzen,<br />

können Sie es hier über Datei / Aus Datei<br />

öffnen ergänzen. Danach klicken Sie rechts in<br />

der Mitte <strong>auf</strong> Speichern. Vorsicht: Ein Klick<br />

<strong>auf</strong> Schließen löscht alle Informationen. Nach<br />

dem Speichern taucht das Buch in der Data-<br />

Crow-Liste <strong>auf</strong> (Abbildung 2). Weitere Bücher<br />

fügen Sie hinzu, indem Sie das Plus-Icon<br />

(Neu) in der Symbolleiste klicken.<br />

Manuell Hunderte Bücher zu erfassen, könnte<br />

eine Weile dauern. Zum Glück kann Data<br />

Crow auch <strong>auf</strong> die Amazon-Datenbank zugreifen;<br />

Sie müssen also nicht alle Daten<br />

selbst eingeben. Um die Funktion auszuprobieren,<br />

klicken Sie das Icon ganz links in der<br />

Symbolleiste (Eintrags-Assistent) an. Es erscheint<br />

dann ein neues Fenster, in dem Sie<br />

zunächst eine Anpassung vornehmen: Während<br />

die Vorauswahl Amazon für den Server<br />

erhalten bleiben kann, sollten Sie das Land<br />

<strong>von</strong> United States <strong>auf</strong> Germany umstellen, damit<br />

Data Crow <strong>auf</strong> dem deutschen Server<br />

sucht. Die Änderung dieser Einstellung bleibt<br />

für spätere Suchen erhalten. Links oben geben<br />

Sie einen Suchbegriff (z. B. den Buchtitel oder<br />

den Autor) ein und klicken <strong>auf</strong> Finden. Wechseln<br />

Sie dann <strong>auf</strong> den Reiter Tabellen-Ansicht,<br />

um eine übersichtliche Darstellung der Suchergebnisse<br />

zu erhalten (Abbildung 3).<br />

Ist das gesuchte Buch in der Liste, doppelklicken<br />

Sie <strong>auf</strong> dessen Eintrag. Dann lädt das<br />

Programm weitere Informationen zum Buch<br />

sowie eine Cover-Grafik vom Amazon-Server<br />

und öffnet die bereits bekannte Maske zum<br />

Eintragen der Buchinformationen – nur sind<br />

jetzt bereits viele Felder vorausgefüllt, darunter<br />

auch die ISBN und die Seitenzahl. Das<br />

Titelfeld müssen Sie manchmal nachbearbeiten,<br />

wenn Data Crow dort neben dem Titel<br />

noch andere Daten einträgt. Bei vielen Titeln<br />

gelingt es aber perfekt.<br />

Abb. 4: Film-DVDs verwalten Sie wie Bücher, es ändern sich nur einige Eingabefelder.<br />

Filme <strong>auf</strong> DVD<br />

DVDs zu erfassen, funktioniert ähnlich wie<br />

die Eingabe der Buchinformationen. Auch<br />

hier erleichtert Ihnen Data Crow die Arbeit,<br />

indem es den Amazon-Server durchstöbert<br />

und aus den Treffern automatisch neue Einträge<br />

für die Datenbank erstellt. Wenn Sie einen<br />

DVD-Eintrag <strong>von</strong> Hand nachbearbeiten,<br />

fällt <strong>auf</strong>, dass es hier andere Eingabefelder<br />

gibt (Abbildung 4): Ein Buch hat eben keine<br />

Spieldauer, eine DVD keine Seitenzahl. Außerdem<br />

erlaubt das Programm für DVDs auch,<br />

ein Bild der Cover-Rückseite zu speichern,<br />

was bei Büchern nicht möglich ist.<br />

Weitere Funktionen<br />

Data Crow hat auch eine Exportfunktion, die<br />

Sie über das Icon Bericht erstellen in der Symbolleiste<br />

erreichen: Sie können dann zwischen<br />

dem HTML- und dem PDF-Format sowie zwischen<br />

einer detaillierten Beschreibung und einer<br />

einfachen Liste wählen. Die PDF-Liste lässt<br />

sich gut ausdrucken, um auch eine Übersicht<br />

in Papierform verfügbar zu haben. Suchfunktionen<br />

des Programms nehmen immer Rücksicht<br />

<strong>auf</strong> die gerade bearbeiteten Medien, denn<br />

Sie können gezielt in bestimmten Feldern suchen.<br />

Autoren oder Schauspieler wählen Sie<br />

aus einer Drop-down-Liste, um die Übersicht<br />

<strong>auf</strong> passende Titel einzuschränken.<br />

Data Crow können Sie auch dazu einsetzen,<br />

verliehene Medien zu verwalten. Sie doppelklicken<br />

dazu <strong>auf</strong> einen Eintrag, wechseln im<br />

neuen Fenster zum Reiter Verleih Administration<br />

und tragen ein, wer das Medium ausgeliehen<br />

hat und wann es voraussichtlich zurück<br />

kommt.<br />

Wenn Sie das Programm an die Optik eines<br />

Gnome-Desktops anpassen möchten, rufen<br />

Sie den Menüpunkt Einstellungen / Look &<br />

Feel <strong>auf</strong> und wählen dann das GTK-Theme<br />

aus; so integriert Data Crow sich deutlich besser<br />

in die <strong>Linux</strong>-Umgebung. Auch unter KDE<br />

verbessert das die Optik.<br />

Das Programm bietet noch viel mehr Möglichkeiten,<br />

in die Sie sich schrittweise einarbeiten<br />

können. Da es als Java-Programm auch unter<br />

<strong>Windows</strong> und Mac OS X mit identischer Oberfläche<br />

arbeitet, ist es auch ideal für Anwender,<br />

die gerade den Umstieg <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Linux</strong> planen. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Data Crow: http:// www. datacrow. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c1u1)<br />

Abb. 3: Sie müssen die Medien nicht selbst erfassen: Data Crow kann auch bei Amazon<br />

suchen und übernimmt dann die Informationen aus dem Shop.<br />

Software zum Artikel <strong>auf</strong> DVD:<br />

Data Crow 3.9.10<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

71


Basics<br />

Verzeichnishierarchie<br />

Das Dateisystem <strong>von</strong> <strong>Linux</strong><br />

Alles an<br />

seinem Platz?<br />

Das Dateisystem <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> wirkt <strong>auf</strong> den ersten<br />

Blick verwirrend, aber hinter den Ordnern mit den<br />

merkwürdigen Namen steckt ein fixes System,<br />

nach dem <strong>Linux</strong> seine Dateien <strong>auf</strong>bewahrt. Das<br />

befindet sich jedoch permanent im Umbruch.<br />

© Vladislav Lebedinskiy, Fotolia<br />

Kristian Kißling<br />

Hinter dem farblosen Kürzel FHS verbirgt<br />

sich ein Standard, der die meisten<br />

<strong>Linux</strong>-Anwender betrifft: Er definiert,<br />

welche Dateien unter <strong>Linux</strong> wohin gehören.<br />

FHS steht für Filesystem Hierarchy<br />

Standard, aktuell ist die Version 2.3. Den genauen<br />

Wortlaut dieser Richtlinie lesen Sie im<br />

Netz nach [1]. Ausgedruckt ergibt der Text<br />

etwa 53 Seiten, die vor allem Programmierer<br />

angehen, aber auch Relevanz für normale Anwender<br />

besitzen.<br />

Hängen Sie etwa einen<br />

USB-Stick oder ein anderes<br />

externes USB-Gerät<br />

an den Rechner,<br />

müssen Sie nicht stets<br />

nach dem Einhängepunkt<br />

suchen, sondern<br />

finden ihn unter /media<br />

– und zwar unter den<br />

meisten Distributionen.<br />

Im Standard heißt es<br />

hierzu: „Dieses Verzeichnis<br />

enthält Unterverzeichnisse,<br />

die als<br />

Einhängepunkte für bewegliche<br />

Geräte dienen,<br />

zu denen etwa<br />

Floppy Discs, CD-ROMs<br />

und Zip-L<strong>auf</strong>werke gehören.“<br />

Darunter folgt<br />

eine Erklärung zu den<br />

Hintergründen. Die<br />

weist dar<strong>auf</strong> hin, dass <strong>Linux</strong> solche L<strong>auf</strong>werke<br />

historisch meist in die Verzeichnisse /mnt,<br />

/mnt/​cdrom oder /cdrom einhängte, was aber<br />

eventuell dazu führt, dass zu viele neue Verzeichnisse<br />

im Wurzelverzeichnis entstehen.<br />

Daher schlägt der Standard vor, Unterverzeichnisse<br />

im Ordner /media anzulegen.<br />

Hier wird nicht nur deutlich, dass der Verzicht<br />

<strong>auf</strong> Standards schnell in einem Kuddelmuddel<br />

enden kann. Das Beispiel zeigt zugleich, dass<br />

Standards recht schnell Staub ansetzen:<br />

Floppy Discs und Zip-L<strong>auf</strong>werke verwendet<br />

heute kaum noch jemand. Nicht ohne Grund<br />

ist bereits eine Version 3.0 des FHS in Arbeit.<br />

Abb. 1: Dolphin zeigt versteckte Dateien an, wenn Sie im Werkzeugmenü die Option<br />

„Versteckte Dateien anzeigen“ wählen.<br />

Das Home-Verzeichnis<br />

Das für Sie als Benutzer wichtigste Verzeichnis<br />

im Dateisystem ist /home. Darin erhält jeder<br />

Benutzer ein eigenes Verzeichnis, das<br />

meist den Benutzernamen trägt. Alle Dateien,<br />

die Sie aus dem Internet herunterladen, aber<br />

auch Ihre Musik, Videos, Bilder und die selbst<br />

erstellten Dokumente landen in diesem Ordner.<br />

Kubuntu und OpenSuse richten in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis automatisch einige Standardordner<br />

ein, etwa Bilder, Videos und Musik,<br />

die Sie am besten verwenden.<br />

Das Ablegen <strong>von</strong> Dateien im Home-Verzeichnis<br />

klappt unter <strong>Linux</strong> auch deshalb gut, weil<br />

Sie keine Dateien in Verzeichnissen<br />

wie /etc<br />

oder / speichern dürfen,<br />

dazu brauchen Sie administrative<br />

Rechte.<br />

Schieben Sie also im Dateimanager<br />

Dolphin eine<br />

Datei in das Verzeichnis<br />

/var, taucht diese nie<br />

dort <strong>auf</strong>. Sie müssten<br />

Dolphin dafür mit Root-<br />

Rechten starten, über<br />

kdesu dolphin (Open-<br />

Suse) oder kdesudo dolphin<br />

(Kubuntu).<br />

Eine weitere wichtige<br />

Funktion des Home-Verzeichnisses:<br />

Hier legen<br />

Ihre Anwendungen Konfigurationsdateien<br />

ab.<br />

Unter Ubuntu und Open-<br />

Suse gibt es dafür etwa<br />

72 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Verzeichnishierarchie<br />

Basics<br />

die zwei versteckten Verzeichnisse<br />

.config und<br />

.local, die der FHS jedoch<br />

nicht kennt.<br />

Starten Sie also als Nutzer<br />

alex eine Anwendung<br />

wie VLC, legt der seine<br />

lokalen Einstellungen im<br />

Ordner /home/​alex/​.local/​<br />

share/​vlc ab. Passen Sie<br />

VLC an, landen auch<br />

diese Änderungen hier.<br />

Startet nun ein anderer<br />

Nutzer <strong>auf</strong> demselben<br />

System VLC, nutzt er das<br />

Programm wieder im Urzustand,<br />

also ohne die<br />

Anpassungen <strong>von</strong> alex.<br />

Viele Programme legen<br />

ihre Konfigurationsdateien<br />

auch einfach in einem versteckten Ordner<br />

im Home-Verzeichnis ab, etwa Wine, Stellarium,<br />

Firefox oder Thunderbird. Diese Verzeichnisse<br />

zeigt Dolphin an, wenn Sie [Alt-.]<br />

drücken oder einen Eintrag aus dem Werkzeugmenü<br />

oben rechts wählen (Abbildung 1).<br />

In der Konsole offenbart der Befehl ls ‐la diese<br />

Ordner. Sie sollten an diese Verzeichnisse<br />

denken, wenn Sie mit Anwendungen kämpfen,<br />

die nicht richtig funktionieren. Es genügt<br />

oft nicht, sie über den Paketmanager neu zu<br />

installieren. Sie müssen die lokalen Konfigurationsdateien,<br />

die Sie in den genannten Ordnern<br />

finden, manuell löschen. Andernfalls<br />

überlebt der Fehler die Neuinstallation.<br />

Eine <strong>Linux</strong>-Installation ist für mehrere Benutzer<br />

ausgelegt. Jeder Benutzer soll die Gelegenheit<br />

erhalten, die genutzten Anwendungen an<br />

die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Interessanterweise<br />

spricht der FHS 2.3 den zentralen<br />

Benutzerverzeichnissen keine große<br />

Relevanz zu: Laut Richtlinie sollen sich Programme<br />

nicht <strong>auf</strong> die Existenz des Home-Verzeichnisses<br />

verlassen, da einige Anwender<br />

ihre Daten <strong>auf</strong> entfernten Servern speichern.<br />

Abb. 2: Über die Dateien im Verzeichnis „/​etc“ legen Sie systemweite Konfigurationen<br />

für wichtige Programme fest.<br />

und OpenSuse kommt root nur noch selten<br />

zum Einsatz. Hier erhält der erste eingerichtete<br />

Benutzer administrative Rechte und darf<br />

alle wesentlichen Aufgaben erledigen. Unter<br />

anderem darf er in Verzeichnisse schreiben,<br />

die dem Benutzer root gehören.<br />

Konfigurationsdateien in „/etc“<br />

Interessant ist der Ordner /etc. Hier stoßen Sie<br />

<strong>auf</strong> die systemweiten Konfigurationsdateien<br />

diverser Programme. Der Unterschied zu den<br />

lokalen Dateien besteht darin, dass Änderungen,<br />

die Sie hier vornehmen, sämtliche Anwender<br />

des Systems berühren, die das Programm<br />

benutzen. Sind Sie selbst der einzige<br />

User des System, kann Ihnen das egal sein. In<br />

/etc dürfen sich keine Binaries (ausführbare<br />

Programme) befinden; zahlreiche Unterordner<br />

versuchen, eine sinnvolle Logik in die Anordnung<br />

der Konfigurationsdateien zu bringen.<br />

Diese gehören meist zu Systemprogrammen<br />

wie APT (Ubuntu-Paketverwaltung),<br />

Samba, PulseAudio, Grub (Bootmanager),<br />

NetworkManager oder MySQL (Abbildung 2).<br />

Es geht also um Software,<br />

mit der Durchschnittsanwender<br />

wenig<br />

zu tun haben.<br />

Versagt aber unter Kubuntu<br />

mal der grafische<br />

Client der Paketverwaltung,<br />

sollten Sie wissen,<br />

dass Sie die externen Paketquellen<br />

auch in den<br />

Dateien unterhalb <strong>von</strong><br />

/etc/​apt/​sources.list.d/ finden.<br />

Um <strong>Windows</strong>-L<strong>auf</strong>werken<br />

feste Einhängepunkte<br />

zuzuordnen, bearbeiten<br />

Sie die Datei<br />

/etc/​fstab. Aber Vorsicht:<br />

Wenn Sie die Dateien in<br />

/etc ändern, machen Sie<br />

stets Sicherheitskopien.<br />

So drehen Sie die Zeit zurück, falls lebenswichtige<br />

Anwendungen nicht mehr starten.<br />

Fast noch wichtiger sind die Dateien unter<br />

/etc/​init.d: Hier aktivieren und stoppen Sie<br />

wichtige Systemdienste. So startet<br />

sudo /etc/init.d/network restart<br />

unter OpenSuse 11.4/​12.1 das Netzwerk neu<br />

(Abbildung 3). Unter (K)Ubuntu verwenden<br />

Sie hingegen folgenden Befehl:<br />

sudo service network‐manager stop<br />

Das Kommando service verwendet ebenfalls<br />

die Dateien in /etc/​init.d. Generell ersetzen<br />

Sie die Dienste network-manager und network<br />

auch durch beliebige andere, die Sie in /etc/​<br />

init.d vorfinden. Der Parameter restart ruft die<br />

Dienste dabei neu <strong>auf</strong>, stop hält sie an.<br />

Ab und zu finden sich auch Hinweise <strong>auf</strong> die<br />

Datei /etc/​rc.local: Darin tragen Sie Kommandos<br />

ein, die das System beim Start ausführen<br />

soll. Es gibt noch eine Reihe weiterer interessanter<br />

Konfigurationsdateien in /etc, die wir<br />

hier nicht alle vorstellen können.<br />

Die wichtigsten Orte des Systems<br />

Als normaler Benutzer sollten Sie in der Regel<br />

recht selten mit den Ordnern im Wurzelverzeichnis<br />

des Dateisystems zu tun haben. Doch<br />

wenn etwas schiefgeht, rücken diese oft in<br />

den Fokus. Wir stellen die wichtigsten vor.<br />

Den Ordner /media haben wir bereits erwähnt:<br />

Er zeigt die Inhalte <strong>von</strong> mobilen Speichergeräten<br />

an, zu denen etwa moderne<br />

Smartphones, MP3-Player, mobile Festplatten,<br />

USB-Sticks und SD-Karten zählen.<br />

Hinter /root versteckt sich das Home-Verzeichnis<br />

des Benutzers root. Unter Kubuntu<br />

Abb. 3: Das Netzwerk starten Sie unter OpenSuse neu, indem Sie ein Skript <strong>auf</strong>rufen,<br />

das den Netzwerkdienst neu initialisiert.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

73


Basics<br />

Verzeichnishierarchie<br />

Abb. 4: Hängen Sie einen USB-Stick an den Rechner, weist ihm <strong>Linux</strong> eine Gerätedatei<br />

im Verzeichnis „/​dev“ zu.<br />

Die Ordner „/opt“, „/dev“ und „/proc“<br />

Der Ordner /opt kommt mittlerweile aus der<br />

Mode: Hier lagern aber noch immer Programme<br />

<strong>von</strong> Drittanbietern, die Sie nicht direkt<br />

über den Paketmanager installieren, sondern<br />

die einen integrierten Installer mitbringen.<br />

Die Konfigurationsdateien zu den Anwendungen<br />

finden Sie übrigens unter /etc/​opt<br />

oder auch direkt in /opt.<br />

Das Verzeichnis /dev ist interessant, weil es<br />

zeigt, dass <strong>Linux</strong> alles als eine Datei betrachtet<br />

– auch Geräte. Hängen Sie etwa einen USB-<br />

Stick an Ihren Rechner, erstellt <strong>Linux</strong> eine Datei,<br />

die z. B. /dev/​sdb1 heißt (Abbildung 4).<br />

Diese hängt es dann unter dem Mount-Punkt<br />

ein, etwa /media/​usbstick. Wichtig sind hier<br />

noch die Gerätedateien /dev/​null und /dev/​<br />

zero: Erstere ignoriert einfach alle Daten, die<br />

Sie in diese Datei schreiben, Letztere lässt sich<br />

als Quelle verwenden, um eine Datei mit Null-<br />

Bytes zu füllen. Beide Dateien sind für Anwender<br />

eher uninteressant.<br />

Im Ordner /proc legt <strong>Linux</strong> laut FHS 2.3 Prozess-<br />

und Systeminformationen ab. Suchen<br />

Sie Informationen zur CPU oder zum Kernel,<br />

aber auch zu USB-Geräten und l<strong>auf</strong>enden Prozessen,<br />

werden Sie hier fündig. So zeigt cat ​<br />

/proc/cmdline an, welche Bootoptionen der<br />

Kernel beim Start verwendet, und cat /proc/<br />

cpuinfo verrät Details zu den Prozessoren, die<br />

in Ihrem Rechner werkeln (Abbildung 5). Die<br />

Hauptfunktion <strong>von</strong> /proc ist aber, Informationen<br />

zu l<strong>auf</strong>enden Prozessen bereitzustellen:<br />

Dazu finden Sie für jeden Prozess über dessen<br />

eindeutige Prozessnummer (die Prozess-ID)<br />

einen Unterordner, der allerlei Details verrät –<br />

eine vollständige Beschreibung erhalten Sie,<br />

wenn Sie man 5 proc eingeben. Seit Kernel 2.6<br />

finden Sie einige der wichtigen Systeminformationen<br />

auch im Ordner /sys.<br />

Ausführbare Dateien in „/usr/​bin“ & Co.<br />

Der FHS ist nicht fest, es gibt immer wieder<br />

Veränderungen, die dann vor allem die Distributionen<br />

einbringen. So taucht neuerdings ein<br />

Ordner /run im Wurzelverzeichnis <strong>auf</strong>, der<br />

mit Systemd eingeführt wurde, einem neuen<br />

Tool, das die Systemstarts <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> beschleunigen<br />

soll. Der Ankündigung des Entwicklers<br />

folgt dabei – leider <strong>auf</strong> Englisch – ein sehr unterhaltsamer<br />

und zum Teil wüster Schlagabtausch<br />

zwischen Verteidigern des FHS und<br />

Pragmatikern, die den sieben Jahre alten Standard<br />

als veränderbar betrachten [2].<br />

Ein aktueller Vorschlag lautet, die Programme<br />

<strong>von</strong> /bin, /sbin und /usr/​sbin alle nach /usr/​<br />

bin zu verschieben (bzw. diese zunächst dorthin<br />

zu verlinken). In allen Verzeichnissen befinden<br />

sich ausführbare Dateien, die allerdings<br />

verschiedenen Zwecken folgen. In /sbin<br />

stoßen Sie <strong>auf</strong> „System Binaries“, also ausführbare<br />

Programme, die der Systemadministration<br />

dienen und für deren Ausführung Sie<br />

Root-Rechte benötigen. Diese Programme sollen<br />

laut Standard auch dann funktionieren,<br />

wenn das Verzeichnis /usr, das sich <strong>auf</strong> einer<br />

anderen Festplatte/​Partition befindet, noch<br />

nicht gemountet wurde. Alle Systemwerkzeuge,<br />

die Sie erst nach dem Mounten <strong>von</strong> /usr<br />

benötigen, finden Sie im Verzeichnis /usr/​sbin<br />

– wohlgemerkt: Systemwerkzeuge! Gewöhnliche<br />

Alltagsanwendungen wie LibreOffice oder<br />

Firefox finden Sie unter /usr/​bin, das daher<br />

häufig die meisten Dateien beherbergt. Einige<br />

Kommandozeilenprogramme fehlen hier aber:<br />

cp, cat, grep und Co. warten im Ordner /bin<br />

<strong>auf</strong> den Einsatz. Diese etwas verwirrende Aufteilung<br />

wird aber vielleicht schon die nächste<br />

Version des FHS korrigieren.<br />

Um die ausführbaren Dateien auch systemweit<br />

starten zu können, müssen diese im so<br />

genannten Pfad stehen. Die Variable $PATH<br />

speichert dabei, in welchen Verzeichnissen<br />

<strong>Linux</strong> ausführbare Programme erwartet. Dazu<br />

gehören unter Kubuntu die oben genannten<br />

Verzeichnisse, während OpenSuse /sbin und<br />

/usr/​sbin nicht im Pfad <strong>auf</strong>listet. Bei Bedarf<br />

müssen Sie beim Programmstart einen absoluten<br />

Pfad mit angeben, etwa /opt/​bin/​meinprogramm.<br />

Um die in $PATH eingetragenen<br />

Anwendungspfade zu betrachten, geben Sie<br />

in ein Terminal diesen Befehl ein:<br />

echo $PATH<br />

Wollen Sie das neue Verzeichnis /opt/​bin in<br />

den Pfad integrieren (Abbildung 6), lautet<br />

der dafür nötige Befehl:<br />

PATH="$PATH:/opt/bin"<br />

Abb. 5: Über den Befehl „cat“ lesen Sie die Daten des „proc“-Verzeichnisses aus und<br />

erfahren unter anderem mehr über Ihre eingesetzte CPU.<br />

Der Rest: „/lib“, „/tmp“ und „/var“<br />

Die restlichen drei Verzeichnisse lassen sich<br />

recht schnell abhandeln. Im Verzeichnis /tmp<br />

74 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Verzeichnishierarchie<br />

Basics<br />

Abb. 6: Ein Verzeichnis mit ausführbaren Dateien lässt sich über die Kommandozeile etwas<br />

umständlich in den Pfad <strong>auf</strong>nehmen. Die darin enthaltenen Programme rufen Sie<br />

dann systemweit durch die Namenseingabe <strong>auf</strong>.<br />

lagern <strong>Linux</strong> und seine Anwendungen temporäre<br />

Dateien, die mit dem Ausschalten des<br />

Rechners wieder verschwinden. Sensible Daten<br />

sollten Sie hier nicht <strong>auf</strong>bewahren, da<br />

diese nach einem Neustart weg und für alle<br />

Nutzer les- und veränderbar sind.<br />

Bei /lib und /usr/​lib verhält es sich wieder<br />

ähnlich wie bei /usr/​bin, /bin und /sbin. Während<br />

/lib die Bibliotheken <strong>von</strong> Systemwerkzeugen<br />

enthält, die <strong>Linux</strong> im Zweifelsfall noch<br />

vor dem Mounten externer Verzeichnisse benötigt,<br />

landen alle anderen Bibliotheken im<br />

Verzeichnis /usr/​lib. Es gibt daneben noch ein<br />

paar kleinere Verzeichnisse für spezielle Bibliotheken,<br />

aber generell haben Sie als Anwender<br />

mit diesen wenig zu tun.<br />

Last but not least finden Sie die wichtigsten<br />

Logdateien des Systems im Ordner /var/​log.<br />

Hier lagern Protokolle zum Bootvorgang<br />

(boot), zum Kernel (kern.log) oder ganz allgemein<br />

zum System (syslog). Sind Sie <strong>auf</strong> Fehlersuche,<br />

statten Sie unbedingt diesem Ordner<br />

einen Besuch ab. Da es sich meist um Textdateien<br />

handelt, betrachten Sie diese normal in<br />

einem Editor oder Pager (more, less).<br />

Wir haben hier nicht alle verfügbaren und interessanten<br />

Orte im <strong>Linux</strong>-Dateisystem <strong>auf</strong>geführt,<br />

weil einige <strong>von</strong> ihnen gewöhnliche Nutzer<br />

eher nicht interessieren. So finden Sie im<br />

Unterordner /usr/​src das Herzstück <strong>von</strong> <strong>Linux</strong><br />

– den <strong>Linux</strong>-Kernel selbst. Er bringt unter anderem<br />

die Treiber für zahlreiche Peripheriegeräte<br />

mit, die mitunter an einem Rechner hängen.<br />

Auch das Verzeichnis /usr/​local spielt<br />

eine wichtige Rolle, falls Sie Software einmal<br />

selbst aus dem Quellcode übersetzen. Hier<br />

sollen sämtliche selbst kompilierten Programme<br />

landen. Dabei hilft dann der Parameter<br />

prefix=/usr/local.<br />

Das <strong>Linux</strong>-Dateisystem ist historisch gewachsen,<br />

und die darin <strong>auf</strong>geführten Verzeichnisse<br />

erfüllen (und erfüllten) einen bestimmten<br />

Zweck. Der ist nicht immer sofort ersichtlich<br />

und in manchen Fällen auch schon etwas obsolet.<br />

Kennen Sie aber die Funktionen der einzelnen<br />

Ordner, wissen Sie schnell, wo Sie suchen<br />

müssen, wenn ein komplexeres Problem<br />

mit einem Programm <strong>auf</strong>taucht. (kki/​hge) n<br />

Infos<br />

[1] FHS 2.3:<br />

http:// www. pathname. com/ fhs/ pub/​<br />

fhs‐2. 3. html (http:// ezlx. de/ c1f1)<br />

[2] Neues Verzeichnis „/run“:<br />

http:// article. gmane. org/ gmane. linux.​<br />

redhat. fedora. devel/ 146976<br />

(http:// ezlx. de/ c1f2)<br />

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Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks zu KDE<br />

Besser arbeiten mit KDE<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wer unter KDE ständig zur Maus greift, verzichtet <strong>auf</strong> ein nützliches Feature des beliebten<br />

Desktops: KDE-Programme bieten zahlreiche Tastenkürzel, mit denen man schneller vorankommt<br />

als mit der Maus. Die KDE-Tipps stellen einige da<strong>von</strong> vor.<br />

01<br />

Zeilenumbrüche in KWrite<br />

entfernen<br />

Der Texteditor KWrite entfernt <strong>auf</strong> Wunsch per<br />

Tastendruck Umbrüche in Textdateien. Das ist<br />

etwa dann praktisch, wenn man einen Text in<br />

das Eingabefenster eines Webforums kopieren<br />

will, da die Webeditoren in der Regel Text<br />

ohne Umbrüche erwarten. Enthält ein Beitrag<br />

manuelle Umbrüche, werden diese in den Forenbeitrag<br />

übernommen, und der Text passt<br />

sich später nicht automatisch an die Fensterbreite<br />

der anderen Forenmitglieder an.<br />

Um Zeilenumbrüche in Texten zu entfernen,<br />

nutzen Sie in KWrite das Tastenkürzel [Strg-J].<br />

Markieren Sie dazu den Absatz, aus dem die<br />

Zeilenumbrüche verschwinden sollen, und<br />

drücken Sie [Strg-J]. Mehrere Absätze zu markieren,<br />

ist nicht ratsam, da der Umbruchentfernung<br />

auch die Absätze zum Opfer fallen.<br />

Um nur einige wenige Umbrüche zu entfernen,<br />

können Sie auch <strong>auf</strong> eine Markierung<br />

verzichten und stattdessen den Cursor in die<br />

Zeile setzen, an deren Ende der Umbruch verschwinden<br />

soll. Drücken Sie dann [Strg-J],<br />

zieht KWrite die nächste Zeile nach oben.<br />

Zeilenumbrüche in KWrite<br />

02<br />

hinzufügen<br />

Was in die eine Richung funktioniert (siehe<br />

vorheriger Tipp), klappt auch andersrum: Um<br />

einen Text in KWrite nachträglich mit Zeilenumbrüchen<br />

zu versehen, benötigen Sie allerdings<br />

die Maus. Markieren Sie dazu zunächst<br />

den Absatz, der Zeilenumbrüche erhalten soll,<br />

und rufen Sie danach den Menüpunkt Extras /<br />

Zeilenumbruch hinzufügen <strong>auf</strong>.<br />

Nach wie vielen Zeichen KWrite den Zeilenumbruch<br />

setzt, legen Sie im Konfigurationsdialog<br />

des Programms fest, den Sie über Einstellungen<br />

/ Editor einrichten erreichen. Wechseln<br />

Sie dort in den Abschnitt Bearbeitung<br />

und stellen Sie im Feld Zeilenumbruch bei die<br />

gewünschte Zeichenzahl ein (Abbildung 1).<br />

Standardmäßig umbricht der Editor Zeilen,<br />

sobald sie länger als 80 Zeichen sind.<br />

Mehr Tastenkürzel für<br />

03<br />

KWrite<br />

Möchten Sie in KWrite einzelne Aktionen per<br />

Tastenkürzel ausführen, obwohl <strong>von</strong> Haus<br />

aus keine Abkürzung dafür vorgesehen ist, ist<br />

auch das kein Problem: Über Einstellungen /<br />

Kurzbefehle festlegen bringen Sie dem Texteditor<br />

neue Tastentricks bei. Der sich öffnende<br />

Dialog listet alle KWrite-Aktionen <strong>auf</strong><br />

und bietet oben ein Suchfeld, das dabei hilft,<br />

schnell die gewünschte Funktion zu finden.<br />

Geben Sie dort Zeilenumbruch ein und markieren<br />

Sie in der Trefferliste den Eintrag Zeilenumbruch<br />

hinzufügen. Darunter klappt<br />

dann ein Menü aus, in dem Sie die Option Benutzerdefiniert<br />

ankreuzen (Abbildung 2). Klicken<br />

Sie danach <strong>auf</strong> die Schaltfläche mit dem<br />

Schraubenschlüssel und drücken Sie das gewünschte<br />

Tastenkürzel für die Aktion.<br />

Sie müssen sich übrigens keine Sorgen machen,<br />

dabei versehentlich ein bereits vorhandenes<br />

Tastenkürzel zu überschreiben. Ist eine<br />

Tastenkombination schon für eine andere Aktion<br />

vorgesehen, weist KWrite <strong>auf</strong> den Konflikt<br />

hin (Abbildung 3). Sie haben dann die<br />

Wahl, die Aktion abzubrechen oder die Tastenkombination<br />

neu zuzuweisen.<br />

KWrite: Schnellsuche<br />

04<br />

per Tastatur<br />

Gerade in längeren Texten hilft die Suchfunktion<br />

weiter, wenn es darum geht, eine bestimmte<br />

Stelle schnell zu finden. Am schnellsten<br />

rufen Sie im Texteditor KWrite die Suche<br />

mit [Strg-F] <strong>auf</strong>. Möchten Sie den Text nach<br />

dem ersten Treffer weiter nach dem zuvor<br />

eingegebenen Suchbegruff durchforsten, drücken<br />

Sie einfach [F3]. Um zu Fundstellen weiter<br />

vorne im Text zu springen, greifen Sie dagegen<br />

zum Tastenkürzel [Umschalt-F3].<br />

KWrite: Suche nach<br />

05<br />

markiertem Text<br />

Wenn Sie bemerken, dass Sie ein Wort falsch<br />

geschrieben haben, können Sie in KWrite<br />

leicht feststellen, ob Ihnen der Fehler öfters<br />

unterl<strong>auf</strong>en ist – dazu müssen Sie nicht mal<br />

explizit die Suche über [Strg-F] aktivieren.<br />

Markieren Sie stattdessen das<br />

falsch geschriebene Wort und drücken<br />

Sie [Strg-H]. KWrite springt dann automatisch<br />

zum nächsten Vorkommen der markierten<br />

Zeichenkette.<br />

Ansichtsmodi in Dolphin<br />

06<br />

wechseln<br />

Standardmäßig stellt der KDE-Dateimanager<br />

Dolphin Dateien und Verzeichnisse als Symbole<br />

dar. Will man dagegen mehr Informa-<br />

76 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

in der Seitenleiste und wählen Sie Alle Einträge<br />

anzeigen aus dem Kontextmenü.<br />

09<br />

Dolphin: Informationen zum<br />

Speicherplatz in der Statusleiste<br />

Abb. 1: Im Einstellungsdialog <strong>von</strong> KWrite legen Sie fest, nach wie vielen Zeichen das<br />

Programm automatisch einen Zeilenumbruch einfügt.<br />

Normalerweise zeigt Dolphin in der Statusleiste<br />

unten rechts an, wie viel Speicherplatz<br />

noch frei ist. Ist Ihnen die Größenanzeige abhanden<br />

gekommen, haben Sie diese wahrscheinlich<br />

versehentlich deaktiviert. Um sie<br />

wieder einzublenden, klicken Sie mit der<br />

rechten Maustaste <strong>auf</strong> die Statusleiste und setzen<br />

ein Häkchen vor die Option Speicherplatz-<br />

Informationen anzeigen im Kontextmenü.<br />

tionen über den Inhalt eines<br />

Verzeichnisses anzeigen, wie<br />

etwa die Größe und das Erstellungsdatum<br />

<strong>von</strong> Dateien, ist<br />

man mit der so genannten Detailansicht<br />

besser bedient, die<br />

man über Ansicht / Ansichtsmodus<br />

/ Details erreicht.<br />

In diesem Menü gibt es mit dem<br />

Eintrag Spalten auch eine Ansicht<br />

für Freunde <strong>von</strong> Mac OS X.<br />

Wählt man diesen Modus aus,<br />

blendet Dolphin wie der Dateimanager<br />

Finder unter Mac OS X<br />

für jedes Unterverzeichnis, in<br />

das man wechselt, eine neue Spalte ein (Abbildung<br />

4).<br />

Schalten Sie öfters zwischen den Ansichtsmodi<br />

hin und her, sparen Sie viel Zeit, wenn<br />

Sie dazu nicht die Menüeinträge nutzen, sondern<br />

die Icons in der Symbolleiste (die zweite<br />

Dreiergruppe <strong>von</strong> links) oder die Dolphin-eigenen<br />

praktischen Tastenkürzel: [Strg-1] aktiviert<br />

die Symbolansicht, mit [Strg-2] wechseln<br />

Sie zur Detailansicht, und den Spaltenmodus<br />

erreichen Sie über [Strg-3].<br />

Detailansicht <strong>von</strong> Dolphin<br />

07<br />

anpassen<br />

In der Detailansicht zeigt Dolphin standardmäßig<br />

außer dem Dateinamen auch die Dateigröße<br />

sowie das Erstellungsdatum an. Bei<br />

Verzeichnissen finden Sie statt der Größe die<br />

Information, wie viele Objekte sich in dem<br />

Verzeichnis befinden. Die Detailansicht lässt<br />

sich noch informativer gestalten: Über den<br />

Menüpunkt Ansicht / Zusätzliche Informationen<br />

legen Sie fest, welche Spalten Dolphin in<br />

der Detailansicht anzeigt. Neben Dateigröße<br />

und Erstellungsdatum können Sie ihn beispielsweise<br />

anweisen, die Ziele <strong>von</strong> Verknüpfungen<br />

(symbolischen Links), die Zugriffsrechte<br />

oder den Eigentümer <strong>von</strong> Dateien und<br />

Verzeichnissen anzuzeigen.<br />

Abb. 2: Im Editor KWrite können Sie für jede Funktion ein eigenes<br />

Tastenkürzel hinterlegen.<br />

Dolphin: Seitenleiste übersichtlicher<br />

machen<br />

08<br />

In der Seitenleiste links im Fenster stellt der<br />

KDE-Dateimanager Dolphin wichtige und<br />

häufig verwendete Verzeichnisse wie Videos<br />

und Bilder dar. Außerdem haben Sie dort Zugriff<br />

<strong>auf</strong> das Wurzelverzeichnis, den Inhalt<br />

des Mülleimers, Rechner im Netzwerk sowie<br />

eingehängte Datenträger wie SD-Karten,<br />

DVDs und USB-Sticks. Wenn Sie einige dieser<br />

Einträge nicht benötigen, etwa weil Sie<br />

gar kein lokales Netzwerk mit mehreren<br />

Rechnern haben, können Sie die Seitenleiste<br />

durch Ausblenden einzelner Einträge übersichtlicher<br />

gestalten.<br />

Klicken Sie dazu den Eintrag, den Sie loswerden<br />

wollen, mit der rechten Maustaste an und<br />

wählen Sie Eintrag „Netzwerk“ entfernen aus<br />

dem sich öffnenden Kontextmenü. Anstelle<br />

<strong>von</strong> Netzwerk setzt Dolphin den Namen des<br />

gerade markierten<br />

Eintrags ein.<br />

Das Kontextmenü<br />

benötigen Sie auch,<br />

um einmal ausgeblendete<br />

Einträge<br />

wieder anzuzeigen:<br />

Klicken Sie einfach<br />

<strong>auf</strong> eine freie Stelle<br />

Dolphin: Doppel- oder<br />

10<br />

Einzelklick<br />

Wer mehrere <strong>Linux</strong>-Systeme<br />

nutzt, ärgert sich früher oder<br />

später darüber, dass scheinbar<br />

jeder Distributor bei den KDE-<br />

Einstellungen sein eigenes Süppchen<br />

kocht. So wechselt man<br />

unter OpenSuse in Dolphin per<br />

Einzelklick in ein Verzeichnis<br />

und öffnet Dateien, unter Mandriva<br />

und Mageia benötigt man<br />

einen Doppelklick. Auch wer<br />

unter <strong>Windows</strong> eine andere Klickeinstellung<br />

nutzt, als sein <strong>Linux</strong>-Distributor<br />

vorgesehen hat, kommt beim<br />

Wechsel schnell durcheinander.<br />

Dem helfen Sie ab, indem Sie Dolphin im Einrichtungsdialog<br />

mitteilen, ob Sie den Einzeloder<br />

Doppelklick zum Verzeichniswechsel<br />

bevorzugen. Öffnen Sie ihn über Einstellungen<br />

/ Dolphin einrichten und wechseln Sie in<br />

der Leiste am linken Fensterrand zum Eintrag<br />

Navigation. Im Abschnitt Maus aktivieren Sie<br />

dann die gewünschte Option zum Klickverhalten<br />

(Abbildung 5).<br />

Dateien aus Gwenview kopieren<br />

11<br />

und verschieben<br />

Aktuelle Versionen des KDE-Bildbetrachters<br />

Gwenview bieten die Option, Dateien direkt<br />

aus dem Betrachter heraus in ein anderes Verzeichnis<br />

zu verschieben oder zu kopieren.<br />

Klicken Sie dazu einfach mit der rechten<br />

Maustaste <strong>auf</strong> das Bild und wählen Sie den<br />

Abb. 3: Versuchen Sie in KWrite, ein bereits belegtes Tastenkürzel<br />

zu vergeben, weist der Editor Sie dar<strong>auf</strong> hin.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de 77


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Bildbetrachter Gwenview geht das am schnellsten<br />

mit einer Tastenkombination: [Strg-L] dreht<br />

das aktuelle Bild um 90 Grad nach links, in die<br />

andere Richtung geht es mit [Strg-R].<br />

Verschwundene Menüs<br />

14<br />

reaktivieren<br />

Präsentiert sich eines Ihrer KDE-Programme<br />

<strong>auf</strong> einmal ohne Menüleiste? Wenn ja, haben<br />

Sie diese vermutlich versehentlich per Tastenkombination<br />

oder über das Menü Einstellungen<br />

ausgeblendet. Um sie zurückzubekommen,<br />

reicht es aus, [Strg-M] zu drücken.<br />

Abb. 4: Wählt man in Dolphin den Ansichtsmodus „Spalten“ aus, stellt der Dateimanager<br />

Verzeichnisse wie der Finder <strong>von</strong> Mac OS X dar.<br />

Eintrag Kopieren nach oder Verschieben nach<br />

aus dem Kontextmenü. In beiden Fällen öffnet<br />

sich der KDE-Dateiauswahldialog, in dem Sie<br />

den Speicherort wählen und der Datei optional<br />

einen neuen Namen geben können. Noch<br />

schneller erreichen Sie die beiden Optionen<br />

über die Tastatur: Ein Druck <strong>auf</strong> [F7] öffnet<br />

den Dateiauswahldialog zum Anlegen einer<br />

Kopie. Wollen Sie ein Bild verschieben, drücken<br />

Sie stattdessen [F8].<br />

Gwenview: Blättern<br />

12<br />

per Mausrad<br />

Standardmäßig dient das Mausrad im Bildbetrachter<br />

Gwenview zum vertikalen Scrollen,<br />

wenn das Bild in der aktuellen Vergrößerungsstufe<br />

nicht in den <strong>Vorschau</strong>bereich<br />

passt. Dieser Fall tritt jedoch nur ein, wenn<br />

man manuell die Zoom-Stufe ändert, da Gewenview<br />

jedes Bild passend zur aktuellen<br />

Fenstergröße skaliert. Damit das Mausrad<br />

nicht arbeitslos wird, können Sie ihm eine andere<br />

Aufgabe zuweisen, etwa per Drehung<br />

zum nächsten oder vorigen Bild im aktuellen<br />

Verzeichnis zu wechseln.<br />

Das erledigen Sie im Dialog unter Einstellungen<br />

/ Gwenview einrichten. Klicken Sie dort in<br />

der linken Leiste <strong>auf</strong> Bildansicht und setzen<br />

Sie rechts im Fenster ein Häkchen vor die Option<br />

Zum vorherigen bzw. nächsten Bild im<br />

Ordner gehen im Bereich Verhalten des Mausrades<br />

(Abbildung 6).<br />

Gwenview: Bilder schnell<br />

13<br />

drehen<br />

Je nachdem, mit welchem Programm man<br />

hochkant mit der Digitalkamera <strong>auf</strong>genommene<br />

Fotos <strong>auf</strong> die Platte kopiert, liegen die<br />

Bilder danach <strong>auf</strong> der Seite. Beim Import mit<br />

Digikam passiert das nicht, da das Programm<br />

solche Bilder automatisch dreht; kopieren Sie<br />

die Fotos aber einfach über den Dateimanager<br />

<strong>von</strong> der Speicherkarte der Kamera <strong>auf</strong> die Festplatte,<br />

müssen Sie das selbst erledigen. Im<br />

Downloads in KGet<br />

15<br />

pausieren<br />

Mit KGet bringt KDE einen Downloadmanager<br />

mit, mit dem Sie bequem mehrere Downloads<br />

verwalten. L<strong>auf</strong>en sehr viele, und benötigen<br />

Sie die Bandbreite anderweitig, etwa weil Sie<br />

Onlinevideos schauen wollen, können Sie alle<br />

l<strong>auf</strong>enden Downloads <strong>auf</strong> einen Schlag pausieren.<br />

Drücken Sie dazu einfach [Strg-P]. Mit<br />

einem Druck <strong>auf</strong> [Strg-R] setzen Sie alle<br />

Downloads fort.<br />

Kopete automatisch im<br />

16<br />

Onlinemodus starten<br />

Der KDE-Messenger Kopete befindet sich direkt<br />

nach dem Start immer im Offlinemodus.<br />

Das ist zwar praktisch, wenn der Messenger<br />

immer nebenbei läuft, auch wenn man gar<br />

nicht chatten will, stört aber, wenn man das<br />

Programm nur dann startet, wenn man auch<br />

Zeit für eine Plauderei hat.<br />

Über eine Option im Konfigurationsdialog sorgen<br />

Sie dafür, dass Kopete im Onlinemodus<br />

startet. Rufen Sie dazu den Menüpunkt Einstellungen<br />

/ Einrichten <strong>auf</strong> und wechseln Sie<br />

in der Leiste links im Fenster zum Eintrag Verhalten.<br />

Wählen Sie danach im Drop-down-<br />

Menü rechts im Fenster die Option Online aus<br />

(Abbildung 7).<br />

Abb. 5: Im Einstellungsdialog entscheiden Sie, ob Sie Verzeichnisse<br />

in Dolphin per Doppel- oder Einzelklick öffnen wollen.<br />

Abb. 6: In Gwenview können Sie das Mausrad zum Blättern<br />

durch Ihre Bildersammlung verwenden.<br />

78 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Schnelles Umschalten der<br />

19<br />

Browserkennung<br />

Wenn Sie mit Konqueror eine Webseite <strong>auf</strong>rufen,<br />

sendet das Programm bei der Anfrage<br />

eine so genannte Browserkennung mit und<br />

weist sich als Konqueror unter <strong>Linux</strong> aus. Leider<br />

gibt es noch immer Webseiten, die sich<br />

Internet-Explorer-optimiert schimpfen und<br />

Browser aussperren, welche sich nicht als Microsoft-Produkt<br />

zu erkennen geben. Oft ist<br />

das völlig überflüssig, und die Seiten funktionieren<br />

in Konqueror ebenfalls. Möchten Sie<br />

den Inhalt einer solchen Seite unbedingt sehen,<br />

können Sie Konqueror anweisen, sich als<br />

Internet Explorer auszugeben. Am schnellsten<br />

geht das über das Menü: Wählen Sie dort den<br />

Eintrag Extras / Browserkennung ändern und<br />

dann einen der Internet-Explorer-Einträge aus<br />

dem Untermenü. Eine ältere als Version 7 des<br />

Browsers sollten Sie nicht markieren: Der IE 6<br />

wird <strong>von</strong> Microsoft nicht mehr unterstützt,<br />

und auch viele Webseiten nehmen <strong>auf</strong> diese<br />

antike Version keine Rücksicht mehr.<br />

Abb. 7: Im Einrichtungsdialog <strong>von</strong> Kopete weisen Sie den Messenger an, immer im Onlinemodus<br />

zu starten.<br />

Dragon Player per Tastatur<br />

17<br />

steuern<br />

Der Audio- und Videoplayer Dragon Player ist<br />

genau das Richtige für Puristen. Statt den Anwender<br />

mit mehreren Dutzend Optionen, Reglern<br />

und Schaltern vom Audio- oder Videogenuss<br />

abzulenken, beschränkt er sich <strong>auf</strong> das<br />

Wesentliche. Ein Einstellungsmenü sucht man<br />

vergebens; an Bedienelementen gibt es nur<br />

solche, die man <strong>von</strong> alten CD-Playern kennt:<br />

Start, Stopp, nächster und vorheriger Titel,<br />

<strong>von</strong> denen man allerdings nur die ersten beiden<br />

in der Werkzeugleiste findet, die beiden<br />

anderen verbergen sich im Datei-Menü.<br />

Die Buttons braucht man allerdings gar nicht,<br />

wenn man Dragon Player über die Tastatur<br />

steuert: Ein Druck <strong>auf</strong> die Leertaste startet und<br />

pausiert die Wiedergabe, [S] beendet sie, und<br />

mit [.] und [,] springt man zum nächsten bzw.<br />

vorherigen Titel.<br />

Mehr Suchmaschinen für<br />

18<br />

Konqueror<br />

Je nach Distribution bietet der KDE-Webbrowser<br />

Konqueror in seinem Suchfeld nur eine<br />

kleine Auswahl an Suchmaschinen an. Fast<br />

überall findet man Google, die Yahoo-Suche<br />

und eine im Onlinelexikon Wikipedia. Diese<br />

Auswahl lässt sich jedoch leicht – auch um<br />

speziellere Suchmaschinen – erweitern.<br />

Klicken Sie dazu <strong>auf</strong> das Icon links im Suchfeld<br />

und wählen Sie im ausklappenden Menü<br />

Suchmaschinen auswählen. Dar<strong>auf</strong>hin öffnet<br />

sich ein Fenster mit mehreren Dutzend Suchmaschinen,<br />

darunter die Yahoo-Bildersuche,<br />

das Onlinewörterbuch Wiktionary, der Videodienst<br />

Vimeo und Google Maps. Außerdem<br />

gibt es zahlreiche Spezialangebote, etwa für<br />

PHP- oder Qt-Programmierer. Interessant für<br />

<strong>Linux</strong>-Neulinge ist die Möglichkeit, eine Suche<br />

in den KDE-Foren zur Auswahl hinzuzufügen<br />

– dort spricht man allerdings Englisch.<br />

Versehen Sie einfach die gewünschten Suchmaschinen<br />

mit einem Häkchen und bestätigen<br />

Sie die Einstellungen mit einem Klick <strong>auf</strong> OK<br />

(Abbildung 8).<br />

Akustisches Feedback<br />

20<br />

abschalten<br />

In der Vorgabeeinstellung gibt KDE bei bestimmten<br />

Ereignissen, etwa wenn ein Fehler<br />

<strong>auf</strong>tritt oder Sie versuchen, eine bereits vorhandene<br />

Datei zu überschreiben, zusätzlich<br />

zu einem Dialog eine akustische Warnmeldung<br />

aus. Im stillen Kämmerlein daheim mag<br />

das praktisch sein, aber im Büro stört es,<br />

wenn man sich das Zimmer mit anderen Kollegen<br />

teilt. In den KDE-Systemeinstellungen<br />

verpassen Sie dem Desktop und seinen Programmen<br />

einen Maulkorb.<br />

Starten Sie das KDE-Kontrollzentrum über ein<br />

mit [Alt-F2] geöffnetes Schnellstartfenster, in<br />

das Sie systemsettings eingeben. Aktivieren Sie<br />

dort im Abschnitt Allgemeines Erscheinungsbild<br />

und Verhalten das Modul Anwendungsund<br />

Systembenachrichtigungen. Wechseln Sie<br />

im Abschnitt Benachrichtigungen verwalten <strong>auf</strong><br />

den Reiter Wiedergabe-Einstellungen. Sobald<br />

Sie dort die Option Keine Audioausgabe ankreuzen<br />

und Ihre Wahl mit OK bestätigen,<br />

herrscht Ruhe <strong>auf</strong> dem Desktop. (hge) n<br />

Abb. 8: Suchmaschinen satt: Der KDE-Browser Konqueror bietet etliche zur Integration<br />

in sein Suchmenü an.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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79


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps und Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für <strong>Linux</strong>. Die Gnome-Tipps stellen regelmäßig Nützliches<br />

und Praktisches für Gnome vor. Beginnend mit dieser<br />

Ausgabe zeigen wir Tricks für die dritte Generation des<br />

Desktops: die Gnome Shell.<br />

oben im Panel. Alternativ drücken Sie [Alt-<br />

F1] und tippen das Wort „Systemeinstellungen“.<br />

In der Regel reichen die ersten<br />

drei Buchstaben, damit die Eingabe eindeutig<br />

ist.<br />

Öffnen Sie aus dem Bereich Hardware in<br />

2<br />

der Mitte die Einstellungen zur Tastatur.<br />

Dort wechseln Sie zum zweiten Reiter namens<br />

Tastaturkürzel.<br />

Klicken Sie in der Liste links <strong>auf</strong> die Kategorie<br />

System und überprüfen Sie, dass<br />

3<br />

rechts ein Eintrag Den „Befehl ausführen“-<br />

Dialog anzeigen aktiv ist. Steht dort anstelle<br />

des Shortcuts der Hinweis Deaktiviert,<br />

klicken Sie die Zeile einmal mit der<br />

linken Maustaste an. Es erscheint nun Neue<br />

Tastenkombination. Drücken Sie dann einfach<br />

[Alt-F2] – fertig.<br />

Den Rechner per Mausklick<br />

21<br />

herunterfahren<br />

Über das Benutzermenü ganz rechts im oberen<br />

Panel erreichen Sie nicht nur die Systemeinstellungen,<br />

sperren den Bildschirm <strong>von</strong><br />

Hand oder starten eine zweite grafische Session<br />

für einen weiteren Benutzer, sondern Sie<br />

melden sich auch vom Desktop ab und legen<br />

den Rechner schlafen (Bereitschaft). Nach einem<br />

Knopf zum Herunterfahren bzw. Neustarten<br />

suchen Sie vergeblich.<br />

Mit einem kleinen Trick verwandelt sich der<br />

Button Bereitschaft in Ausschalten – drücken<br />

Sie dazu einfach die Alt-Taste. Wenn Sie anschließend<br />

<strong>auf</strong> den veränderten Knopf klicken,<br />

öffnet sich ein Dialogfenster, das Sie darüber<br />

informiert, dass der Rechner automatisch<br />

in 60 Sekunden herunterfährt. Hier haben<br />

Sie die Möglichkeit, den Vorgang abzubrechen,<br />

den Rechner neu zu starten oder den<br />

Computer direkt ohne Wartezeit auszuschalten<br />

(Abbildung 1).<br />

Schnellstarter [Alt-F2]<br />

22<br />

(re)aktivieren<br />

Auf einigen Gnome-3-Installationen funktioniert<br />

die Tastenkombination [Alt-F2] für<br />

schnelle Programmstarts<br />

nicht mehr. Keine Sorge –<br />

das Feature ist nicht etwa<br />

verschwunden, sondern<br />

nur deaktiviert. So schalten<br />

Sie die praktische Abkürzung<br />

wieder ein:<br />

Öffnen Sie die System-<br />

1<br />

einstellungen, z. B. per<br />

Klick <strong>auf</strong> Ihren Benutzernamen<br />

ganz rechts<br />

Befehle über [Alt-F2] im Terminal<br />

23<br />

starten<br />

Der Schnellstarter der Gnome Shell ist etwas<br />

gewöhnungsbedürftig. Vorbei sind die Zeiten,<br />

in denen der Dialog bekannte Anwendungen<br />

präsentierte oder Ihre Eingabe vervollständigte.<br />

Für vage Vorstellungen <strong>von</strong> einer gesuchten<br />

Anwendung eignet sich das Aktivitäten-Menü<br />

eindeutig besser. Der Schnellstarter<br />

Abb. 1: Drücken Sie [Alt], verwandelt sich der Menüpunkt<br />

„Bereitschaft“ in „Ausschalten“, und ein Dialogfenster<br />

bietet Optionen zum Reboot, Shutdown oder Abbruch.<br />

80 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012<br />

©Martin Benavides, http://elmaya.pochorno.com


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

nimmt in der neuen Gnome-<br />

Version nur noch vollständige<br />

und korrekt geschriebene Befehle<br />

entgegen.<br />

Ebenfalls verschwunden ist eine<br />

Checkbox, über die Sie ein<br />

Kommando in einem Terminalfenster<br />

starten. Letzteres erreichen<br />

Sie über einen praktischen<br />

Tastatur-Shortcut: Geben Sie in<br />

der mit [Alt-F2] geöffneten Befehlszeile<br />

das Shell-Kommando<br />

ein und schicken Sie es nicht<br />

mit [Eingabe], sondern mit<br />

[Strg-Eingabe] ab.<br />

Neue Favoriten<br />

24<br />

für das Dash<br />

Fahren Sie mit der Maus in die<br />

linke obere Ecke des Desktops<br />

oder drücken Sie [Alt-F1], gelangen<br />

Sie nicht nur in eine<br />

Übersicht der gerade l<strong>auf</strong>enden<br />

Programme, sondern blenden<br />

gleichzeitig am linken Rand das so genannte<br />

Dash ein, das Ihre bevorzugten Anwendungen<br />

als Schnellstarter sowie Icons <strong>von</strong> l<strong>auf</strong>enden<br />

Programmen anzeigt. Ein Rechtsklick <strong>auf</strong><br />

ein Symbol öffnet einen kleinen Dialog mit<br />

verschiedenen Aktionen. Sie erreichen darüber<br />

z. B. gezielt ein Fenster einer l<strong>auf</strong>enden<br />

Anwendung, das mehrere Fenster geöffnet<br />

hat, oder erzeugen ein weiteres Fenster. L<strong>auf</strong>ende<br />

Programme, die temporär im Dash sind,<br />

verankern Sie dort per Rechtsklick und Auswahl<br />

<strong>von</strong> Zu Favoriten hinzufügen.<br />

Alternativ öffnen Sie das Aktivitäten-Menü,<br />

klicken oben <strong>auf</strong> Anwendungen, navigieren<br />

zur gesuchten Abteilung und ziehen ein Programmsymbol<br />

per Drag & Drop in das Dash<br />

hinein. Landet es aus Versehen an einer falschen<br />

Stelle, bewegen Sie es einfach mit gedrückt<br />

gehaltener linker Maustaste an einen<br />

neuen Ort. Über einen Rechtsklick <strong>auf</strong> ein<br />

Icon und Aus Favoriten entfernen werden Sie<br />

den Starter elegant los (Abbildung 2).<br />

Abb. 2: Das Dash erlaubt<br />

über Favoriten<br />

Zugriff <strong>auf</strong> Lieblingsprogramme<br />

und l<strong>auf</strong>ende<br />

Anwendungen.<br />

Fenster minimieren<br />

25<br />

und maximieren<br />

Der neue Gnome-Desktop verzichtet <strong>auf</strong> die<br />

Knöpfe zum Minimieren und Maximieren der<br />

Fenster. In der Fensterleiste der Programme<br />

befindet sich lediglich ganz rechts ein Knopf<br />

zum Schließen. Dabei handelt es sich nicht<br />

etwa um Schikane – die Entwickler haben<br />

sich durchaus etwas dabei gedacht. Per Mausgeste<br />

etwa vergrößern Sie Fenster in den Vollbildmodus.<br />

Dazu reicht es, eine Anwendung<br />

an der Fensterleiste anzufassen, an den oberen<br />

Bildschirmrand zu ziehen<br />

und loszulassen. Ein Doppelklick<br />

mit der Maus <strong>auf</strong> die<br />

Fensterleiste und die Tastenkombination<br />

[Alt-F10] bewirken<br />

dasselbe. Bewegen Sie<br />

das Fenster zurück <strong>auf</strong> den<br />

Desktop oder klicken Sie erneut<br />

doppelt <strong>auf</strong> die Leiste,<br />

nimmt die Anwendung wieder<br />

ihre Originalgröße an.<br />

Was das Minimieren betrifft,<br />

begründen die Gnome-Macher<br />

den fehlenden Button<br />

damit, dass der neue Desktop<br />

einfach keinen Bereich anbietet,<br />

wohin ein verkleinertes<br />

Fenster verschwinden<br />

könnte. Ein unteres Panel mit<br />

einer Fensterliste existiert<br />

nicht länger, und die neuen<br />

virtuellen Desktops (siehe<br />

Tipp 26 bieten eigentlich ausreichend<br />

Platz, so dass es<br />

nicht mehr nötig ist, Fenster zu verkleinern.<br />

Sie starten eine andere Anwendung oder ein<br />

weiteres Fenster einer l<strong>auf</strong>enden einfach <strong>auf</strong><br />

dem nächsten Arbeitsplatz – fertig.<br />

Wer dennoch Fenster <strong>von</strong> Hand minimieren<br />

möchte, der erreicht eine entsprechende<br />

Funktion per Rechtsklick <strong>auf</strong> die Fensterleiste.<br />

Benötigen Sie das Feature häufiger und möchten<br />

Sie zum Verkleinern nicht jedes Mal zur<br />

Maus greifen, richten Sie wie folgt einen<br />

neuen Tastatur-Shortcut ein:<br />

Öffnen Sie die Systemeinstellungen (siehe<br />

1<br />

Tipp 22 und wechseln Sie im Bereich Hardware<br />

zu Tastatur.<br />

Gehen Sie zum Reiter Tastaturkürzel und<br />

2<br />

dort in die Abteilung Fenster. Klicken Sie<br />

mit der linken Maustaste <strong>auf</strong> die Zeile Fenster<br />

minimieren, wo in der Voreinstellung<br />

kein Kürzel, sondern Deaktiviert steht.<br />

Geben Sie die gewünschte Tastenkombination<br />

ein. Sollte diese bereits für eine andere<br />

3<br />

Funktion in Verwendung sein, warnt ein<br />

Dialogfenster und verrät auch, wo der<br />

Shortcut zum Einsatz kommt. Dann können<br />

Sie den Vorgang abbrechen oder die<br />

vorhandene Funktion überschreiben.<br />

Die neuen virtuellen<br />

26<br />

Desktops<br />

Das Konzept der virtuellen Arbeitsflächen ist<br />

nicht neu – auch Gnome 2 bot dieses Feature<br />

an. Unten im Panel befand sich ein entsprechender<br />

Umschalter, über den Sie per Mausklick<br />

die vier voreingestellten Flächen erreichten.<br />

Auch Tastenkürzel waren für die schnelle<br />

Navigation per Keyboard vorhanden. Die<br />

neuen virtuellen Desktops der Gnome Shell<br />

erscheinen nicht in festgelegter Anzahl, sondern<br />

nur bei Bedarf. Sie erreichen sie nicht<br />

länger über einen Umschalter, sondern indem<br />

Sie die Aktivitäten anklicken (bzw. [Alt-F1]<br />

drücken) und dann mit der Maus in den rechten<br />

Bereich fahren. Noch schneller wandern<br />

Sie über die Tastatur hoch und runter: [Strg-<br />

Alt-Pfeil hoch] und [Strg-Alt-Pfeil runter]<br />

bringen Sie vor und zurück.<br />

Um eine Anwendung direkt <strong>auf</strong> einem bestimmten<br />

Desktop zu starten, bleibt nur der<br />

Umweg über die Favoriten. Von dort aus ziehen<br />

Sie ein Icon per Drag & Drop <strong>auf</strong> den gewünschten<br />

Desktop. Alternativ öffnen Sie ein<br />

Programm, klicken mit der rechten Maustaste<br />

<strong>auf</strong> die Fensterleiste und wählen aus dem<br />

Kontextmenü Auf Arbeitsfläche darüber verschieben<br />

bzw. Auf Arbeitsfläche darunter verschieben.<br />

Per Tastatur erreichen Sie das Glei-<br />

Abb. 3: Per Knopfdruck oder über das Menü teilen Sie Nautilus in zwei Spalten. Das ist<br />

praktisch, wenn Sie Dateien in andere Ordner verschieben wollen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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81


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Sie das Problem über den Schnellstarter. Tippen<br />

Sie [Alt-F2] und geben Sie r (bzw. die<br />

Langform restart) ein. Schicken Sie das Kommando<br />

über die Eingabetaste ab. Danach flackert<br />

der Bildschirm kurz, während die Gnome<br />

Shell neu startet. L<strong>auf</strong>ende Anwendungen sind<br />

normalerweise nicht da<strong>von</strong> betroffen, so dass<br />

Sie schnell weiterarbeiten können.<br />

Abb. 4: Im Gnome-Mediaplayer Banshee setzen Sie über das Menü „Werkzeuge“ Lesezeichen<br />

für den schnelleren Zugriff.<br />

che über [Umschalt-Strg-Alt-Pfeil hoch] und<br />

[Umschalt-Strg-Alt-Pfeil runter].<br />

Nautilus: Bequemer arbeiten mit<br />

27<br />

zwei Spalten<br />

Müssen Sie oft Dateien hin- und herschieben,<br />

bietet der Gnome-Dateimanager ein hilfreiches<br />

Feature an: Über Ansicht / Zusätzliche Leiste<br />

oder [F3] teilen Sie das Hauptfenster in zwei<br />

Spalten <strong>auf</strong>. Die aktive Seite ist dabei heller<br />

eingefärbt, so dass Sie <strong>auf</strong> einen Blick erkennen,<br />

wo Sie sich befinden. Interessant ist vor<br />

allem die Möglichkeit, in beiden Hälften unterschiedliche<br />

Ansichtsmodi zu verwenden. So<br />

haben Sie links etwa eine Listenansicht, rechts<br />

nur die Symbole (Abbildung 3).<br />

Beide Spalten besitzen darüber hinaus ihre eigenen<br />

Navigations-Icons, zeigen den aktuellen<br />

Aufenthaltsort an und bieten über die Lupe die<br />

Möglichkeit, nach Dateien und Verzeichnissen<br />

zu suchen. Ziehen Sie ein Objekt per<br />

Drag & Drop <strong>von</strong> einer in die andere Hälfte,<br />

verschieben Sie es. Halten Sie dabei die Taste<br />

[Strg] gedrückt, erstellen Sie stattdessen eine<br />

Kopie. Ein erneuter Druck <strong>auf</strong> [F3] oder ein<br />

Glossar<br />

XML: Die Extensible Markup Language<br />

ist eine Beschreibungssprache für hierarchisch<br />

strukturierte Daten. XML-Dateien<br />

sind reine Textdateien und daher<br />

auch in einem einfachen Texteditor<br />

modifizierbar. Das Format kommt oft<br />

zum Datenaustausch zwischen verschiedenen<br />

Programmen und Plattformen<br />

zum Einsatz. Die Theme-Dateien<br />

des Gnome-Desktops sind ebenfalls<br />

in XML geschrieben.<br />

Mausklick <strong>auf</strong> dem Menüeintrag unter Ansicht<br />

schließt den gerade aktiven Bereich.<br />

28 Augenschmaus<br />

im Mediaplayer<br />

Der Mediaplayer Banshee gibt nicht nur Musik<br />

wieder, sondern spielt auch Videodateien ab.<br />

Dazu legt das Programm eine eigene Videobibliothek<br />

an. In der Voreinstellung verwendet<br />

es den Ordner Videos im eigenen Home-Verzeichnis.<br />

Mit besonders vielen Funktionen<br />

wartet der Player nicht <strong>auf</strong>: Neben Abspielen<br />

und Anhalten, einem Vollbild- und einem<br />

Fenstermodus hat das Tool noch eine Lesezeichenfunktion<br />

im Menü Werkzeuge zu bieten –<br />

das war’s (Abbildung 4).<br />

Videos reihen Sie zusammen mit mit Musikstücken<br />

in die Warteschlange ein – der eigenen<br />

Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.<br />

Auf diese Weise generieren Sie auch bunt gemischte<br />

Playlisten. Dazu markieren Sie einen<br />

oder mehrere Filme im Bereich Videos, klicken<br />

die Auswahl mit der rechten Maustaste<br />

an und wählen Zur Warteschlange hinzufügen<br />

aus dem Kontextmenü aus. Danach klicken<br />

Sie in der linken Leiste <strong>auf</strong> Warteschlange und<br />

entscheiden sich im Menü Bearbeiten für Wiedergabeliste<br />

exportieren. Banshee speichert<br />

die Listen im M3U-Format ab, was einen unkomplizierten<br />

Import in diesem und in anderen<br />

Playern erlaubt.<br />

Gnome Shell komfortabel<br />

29<br />

neu starten<br />

Haben Sie auch das Problem, dass sich der<br />

neue Desktop ab und zu <strong>auf</strong>hängt oder die<br />

Fensterübersicht in Aktivitäten falsch aussieht?<br />

Meistens hilft in diesem Fall nur, sich ab- und<br />

wieder neu anzumelden. Komfortabler lösen<br />

30<br />

Fortgeschrittenes: Layout <strong>von</strong> Programmfenstern<br />

anpassen<br />

Für diesen Tipp benötigen Sie nicht nur Administratorrechte<br />

<strong>auf</strong> dem System, sondern<br />

Sie unternehmen auch einen kleinen Ausflug<br />

in einen Texteditor und bearbeiten eine XML-<br />

Datei. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zeigt Ihnen, wie Sie das Standard-Theme<br />

„Adwaita“ so modifizieren, dass die Programmfenster<br />

einen etwas breiteren Rahmen<br />

erhalten, den Sie besser mit der Maus anfassen<br />

können. Dabei ändern Sie die Größe <strong>von</strong><br />

einem <strong>auf</strong> drei Pixel und schaffen sich so etwas<br />

mehr Platz zum Klicken. Außerdem zeigen<br />

wir, wie Sie die Titelleiste am oberen<br />

Rand etwas verkleinern, und zwar <strong>von</strong> neun<br />

<strong>auf</strong> sechs Pixel.<br />

Öffnen Sie ein Dateimanager-Fenster mit<br />

1<br />

Administratorrechten, etwa über [Alt-F2]<br />

und Eingabe <strong>von</strong> gksu nautilus. Navigieren<br />

Sie ins Verzeichnis /usr/​share/​themes/​Adwaita/​metacity-1.<br />

Klicken Sie die Datei metacity-theme-3.xml<br />

2<br />

mit der rechten Maustaste an und wählen<br />

Sie Kopieren aus dem Kontextmenü. Anschließend<br />

drücken Sie [Strg-V], und im selben<br />

Ordner liegt nun eine Kopie der Datei.<br />

Starten Sie den Texteditor Ihrer Wahl mit<br />

3<br />

Administratorrechten und öffnen Sie die<br />

Theme-Einrichtungsdatei für die Gnome<br />

Shell, z. B. über [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong>:<br />

gksu gedit /usr/share/themes/U<br />

Adwaita/metacity‐1/metacity‐tU<br />

heme‐3.xml<br />

Geben Sie <strong>auf</strong> Aufforderung Ihr eigenes<br />

Kennwort ein.<br />

Navigieren Sie bis zum Block, der <strong>von</strong><br />

4<br />

und <br />

eingeschlossen ist. Hier finden Sie<br />

die folgenden drei Anweisungen, welche<br />

die Pixelgröße für den linken, den rechten<br />

und den unteren Fensterrand definieren:<br />

<br />

<br />

<br />

82 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Ersetzen Sie alle drei Werte so, dass der<br />

5<br />

Rand überall gleich groß ist (drei Pixel):<br />

<br />

<br />

<br />

Jetzt fehlt noch die Titelleiste, die in der<br />

6<br />

Voreinstellung neun Pixel groß ist:<br />

Abb. 5: Größere Fensterrahmen für leichtere Klicks: Um Look & Feel der Themes zu ändern,<br />

ist derzeit noch ein Griff zum Texteditor erforderlich.<br />

<br />

Ersetzen Sie die 9 durch eine 6 und speichern<br />

Sie die Änderungen. Sie können den<br />

Texteditor nun beenden.<br />

Starten Sie nun die Gnome Shell wie im vorigen<br />

Tipp beschrieben über [Alt-F2] und Eingabe<br />

<strong>von</strong> r neu. Die Änderungen sind sofort<br />

aktiv: Die Fensterrahmen erscheinen nun etwas<br />

breiter und die Leiste etwas schmaler (Abbildung<br />

5). Sollten Sie sich an irgendeiner<br />

Stelle vertippt haben oder zur ursprünglichen<br />

Konfiguration zurückkehren wollen, haben Sie<br />

ja zur Sicherheit die Kopie der Themes-Datei.<br />

31<br />

Größe der „Aktivitäten“-<br />

Icons ändern<br />

Gerade <strong>auf</strong> Netbooks mit ihren kleinen Displays<br />

ist die Anzeige der Anwendungen in<br />

den Aktivitäten oft etwas unglücklich – zu<br />

groß sind die Symbole und die Abstände zueinander,<br />

um ausreichend zu sehen. Wenn Sie<br />

den Griff zum Texteditor wie im vorigen Tipp<br />

nicht scheuen, gelangen Sie so zu einer übersichtlicheren<br />

Darstellung:<br />

Erstellen Sie wie in Schritt 1 bis 3 des vorigen<br />

Tipps eine Sicherungskopie der Datei<br />

1<br />

/usr/​share/​gnome-shell/​theme/​gnome-shell.<br />

css und öffnen Sie danach das Original mit<br />

Root-Rechten in einem Texteditor.<br />

Wandern Sie zum Kommentarblock<br />

2<br />

/* Apps */​und suchen Sie diesen Block:<br />

.icon‐grid {<br />

spacing: 36px;<br />

‐shell‐grid‐item‐size: 11U<br />

8px;<br />

}<br />

Halbieren Sie nun beide Werte, hinter spacing<br />

tragen Sie also 18px ein und hinter<br />

3<br />

-shell-grid-item-size steht danach 59px:<br />

.icon‐grid {<br />

spacing: 18px;<br />

‐shell‐grid‐item‐size: 59;<br />

}<br />

Damit sind die Abstände zwischen den<br />

4<br />

Symbolen halbiert – es fehlen nur noch die<br />

Icons selbst. Dazu schauen Sie sich den<br />

übernächsten Block an:<br />

.icon‐grid .overview‐icon {<br />

icon‐size: 96px;<br />

}<br />

Auch diesen Wert halbieren Sie, tragen anstelle<br />

der 96px also 48px ein.<br />

Speichern Sie die Änderungen, verlassen<br />

5<br />

Sie den Texteditor und starten Sie die<br />

Gnome Shell über [Alt-F2] und Eingabe<br />

<strong>von</strong> r neu.<br />

Abbildung 6 zeigt <strong>auf</strong> einem Netbook-Display<br />

den Originallook und die neue Einstellung<br />

mit den verkleinerten Abständen und<br />

Symbolen.<br />

Seitenleiste in Nautilus<br />

32<br />

vergrößern<br />

Der Gnome-Dateimanager präsentiert sich in<br />

der neuen Desktopversion in der Voreinstellung<br />

im Browsermodus. Das heißt, dass Sie<br />

an der linken Seite eine Leiste sehen, die angeschlossene<br />

Geräte, verschiedene Verzeichnisse,<br />

den Mülleimer und Netzwerkfreigaben<br />

anzeigt. Die Gnome-Entwickler haben als<br />

Größe für die Seitenleiste 148 Pixel festgelegt.<br />

Reicht das nicht aus oder ist dies sogar zu<br />

breit, können Sie den Bereich mit der Maus<br />

über den mittleren Anfasser zurechtziehen.<br />

Um das nicht für jedes Nautilus-Fenster zu<br />

wiederholen, machen Sie einen eigenen Wert<br />

zur Vorgabe.<br />

Am leichtesten und schnellsten gelingt dies<br />

über das neue Konfigurationstool der Gnome<br />

Shell namens DConf-Editor. Sollte das Programm<br />

nicht installiert sein, rüsten Sie es über<br />

den Paketmanager Ihrer Distribution nach.<br />

Anschließend starten Sie die Anwendung über<br />

[Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong> dconf‐editor. Navigieren<br />

Sie links zu org / nautilus / windowstate.<br />

Rechts sehen Sie nun die einzelnen<br />

Konfigurationsschlüssel, unter anderem den<br />

für die Breite der Seitenleiste (sidebar-width).<br />

Doppelklicken Sie <strong>auf</strong> die Zahl 148 und tragen<br />

Sie dann einen eigenen Wert ein. Die Änderungen<br />

sind sofort aktiv; <strong>von</strong> Ihnen modifizierte<br />

Schlüssel hebt das Programm mit fetter<br />

Schrift hervor. (hge) n<br />

Abb. 6: Drei Werte ändern Sie in der Einrichtungsdatei „gnome-shell.css“, danach sehen die Anwendungen in den „Aktivitäten“<br />

gleich viel übersichtlicher aus. Das linke Bild zeigt die geänderte Darstellung.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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83


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

mit LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

In den LibreOffice-Tipps erfahren Sie diesmal, wie Sie einen unglaublich hohen Stundenlohn<br />

erzielen, Arbeitszeiten runden und eine Formel bequem in viele Zellen kopieren.<br />

Calc: Wie hoch ist mein<br />

33<br />

Stundenlohn?<br />

Sie haben in Calc in die Zelle A2 den erhaltenen<br />

Lohn <strong>von</strong> 650,00 Euro und in die Zelle B2<br />

die geleistete Stundenzahl <strong>von</strong> 8:15 Stunden<br />

eingetragen. Errechnen Sie nun in der Zelle<br />

C2 mit der Formel<br />

=A2/B2<br />

Ihren Stundenlohn, erleben Sie eine Überraschung:<br />

Calc errechnet nämlich einen Traumsalär<br />

<strong>von</strong> 1.890,91 Euro, obwohl die Formel<br />

Lohn/​Stundenzahl doch das richtige Ergebnis<br />

liefern sollte (Abbildung 1). Was ist passiert?<br />

Das Problem verursacht die Zelle mit der<br />

Stundenzahl. Tippen Sie hier 8:15 ein, verwendet<br />

Calc automatisch das Zeitformat<br />

HH:MM:SS und weist somit als Eintrag<br />

08:15:00 aus. Klicken Sie <strong>auf</strong> diese Zelle und<br />

wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag<br />

Direkte Formatierung entfernen, kommt der<br />

tatsächlich <strong>von</strong> Calc eingetragene Wert zum<br />

Vorschein – nämlich 0,34375. Der Grund dafür<br />

ist, dass Calc Zeitangaben als Bruchteile<br />

eines ganzen Tages betrachtet. Steht in Ihrer<br />

Tabelle etwa die Zeitangabe 12:00, rechnet<br />

Calc intern mit dem Wert 0,5 – die Software<br />

betrachtet 12 Stunden als die Hälfte eines ganzen<br />

Tages. Analog dazu entsprechen der Zeitwert<br />

<strong>von</strong> 18:00 der Dezimalzahl 0,75 und der<br />

Zeitwert 8:15 der Dezimalzahl 0,34375. Dies<br />

erklärt auch den überhöhten Stundenlohn.<br />

Aber wie erhalten Sie den passenden Wert für<br />

die Stundenlohnberechnung? Ganz einfach:<br />

Sie multiplizieren den Zeitwert mit 24. Als Ergebnis<br />

erhalten Sie die vollen Stunden mit<br />

dem passenden Dezimalanteil für die Minuten.<br />

Aus 8:15 macht die Multiplikation mit 24<br />

den Dezimalwert 8,25. Mit dem berechnen Sie<br />

nun problemlos den Stundenlohn. Das richtige<br />

Ergebnis <strong>von</strong> 78,79 Euro erhalten Sie also,<br />

wenn Sie in C2 die folgende Formel eintragen:<br />

=A2/(B2*24)<br />

Sie beheben dieses Problem alternativ aber<br />

auch mit einer weiteren, nicht minder interessanten<br />

Formel (Abbildung 2). Diese bringt<br />

Sie ebenfalls zum richtigen Resultat.<br />

=A2/(((TEXT(LINKS(TEXT(B2;"HH:MM"U<br />

);2);"0"))*1)+((TEXT(RECHTS(TEXTU<br />

(B2;"HH:MM");2);"0"))*1)/60)<br />

Mit Hilfe der Funktion TEXT(Zahl; Format)<br />

bringt Calc die Stunden (8) und die Minuten<br />

(15) jeweils in ein zweistelliges Zahlenformat.<br />

Aus diesem extrahieren die Funktionen<br />

LINKS(„Text“; Zahl) und RECHTS(„Text“;<br />

Zahl) die Stunden und Minuten und wandeln<br />

diese dann in Stunden um. Mit der so gewonnenen<br />

Dezimalzahl errechnen Sie ebenfalls<br />

den Stundenlohn. Als Ergebnis erhalten Sie<br />

wieder 78,79 Euro.<br />

Nutzen Sie Kubuntu 11.10, müssen Sie die<br />

Formel abändern. Der Grund: Kubuntu kennt<br />

die deutschen Formelnamen nicht, Sie müssen<br />

die englischen verwenden:<br />

=A2/(((TEXT(LEFT(TEXT(B2;"HH:MM"U<br />

);2);"0"))*1)+((TEXT(RIGHT(TEXTU<br />

(B2;"HH:MM");2);"0"))*1)/60)<br />

Calc: Wie hoch ist mein aktueller<br />

34<br />

Tagesverdienst?<br />

Angenommen, Sie haben sich die geleisteten<br />

Arbeitsstunden <strong>auf</strong>geschrieben und mit dem<br />

Auftraggeber einen Stundenlohn <strong>von</strong> 55,00<br />

Euro vereinbart. Nun möchten Sie mit Calc Ihren<br />

Gesamtverdienst berechnen. Dazu schreiben<br />

Sie in die Zelle A2 den Stundenlohn <strong>von</strong><br />

55,00 Euro. In der Zelle B2 erfassen Sie die<br />

Stundenzahl: 8:15 Stunden.<br />

Abb. 1: Wer wäre nicht glücklich über einen Stundenlohn<br />

<strong>von</strong> fast 2 000 Euro? Leider passieren solche Rechenfehler<br />

viel zu selten.<br />

Abb. 2: Die Formel ist zwar sehr lang und umständlich, funktioniert aber<br />

auch. Wichtig: Unter Kubuntu müssen Sie die englischen Namen der Funktionen<br />

verwenden.<br />

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LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 3: Mit Hilfe der Funktionen „STUNDE()“ und „MINUTE()“<br />

rechnen Sie einfach den Tagesverdienst aus.<br />

Abb. 4: Für das Aufrunden und Abrunden <strong>von</strong> Werten verwenden<br />

Sie die Funktionen „OBERGRENZE()“ und „UNTERGRENZE()“.<br />

Damit Calc am Ende das richtige Ergebnis<br />

ausweist, tippen Sie in die Ergebniszelle C2<br />

die folgende Formel ein:<br />

=STUNDE(B2)*A2+MINUTE(B2)*A2/60<br />

In Kubuntu 11.10 tippen Sie Folgendes:<br />

=HOUR(B2)*A2+MINUTE(B2)*A2/60<br />

Die Tabellenfunktion STUNDE() verwandelt<br />

den in Textform vorliegenden Stundeneintrag<br />

in eine Zeitangabe zurück. Calc gibt die Stunde<br />

als ganze Zahl aus, die einen Wert <strong>von</strong> 0 (0<br />

Uhr) bis 23 (23 Uhr) annehmen kann. Die Tabellenfunktion<br />

MINUTE() wandelt eine fortl<strong>auf</strong>ende<br />

Zahl hingegen in Minuten um. Die Minute<br />

wird dabei als ganze Zahl ausgegeben, die<br />

einen Wert <strong>von</strong> 0 bis 59 annehmen kann. Diese<br />

beiden Werte multiplizieren Sie mit dem vereinbarten<br />

Stundenlohn der Zelle A2. Das Ergebnis<br />

der Minutenberechnung müssen Sie abschließend<br />

durch 60 dividieren, um <strong>auf</strong> einen<br />

Stundenlohn zu kommen. Als Gesamtverdienst<br />

erhalten Sie 453,75 Euro (Abbildung 3).<br />

Calc: Arbeitszeiten <strong>auf</strong> zehn Minuten<br />

<strong>auf</strong>runden<br />

35<br />

Erfassen Sie die Arbeitszeiten zur Lohnberechnung<br />

in einer Calc-Tabelle, berechnet die Software<br />

immer im Zehn-Minuten-Takt, wobei der<br />

Arbeitgeber jede angebrochene Zehn-Minuten-<br />

Einheit voll bezahlt. In der Tabelle müssen Sie<br />

also die tägliche Arbeitszeit stets <strong>auf</strong> die nächsten<br />

zehn Minuten <strong>auf</strong>runden.<br />

Für solche Rundungen bieten sich die Funktionen<br />

OBERGRENZE(Zahl; Schrittweite) und<br />

UNTERGRENZE(Zahl;<br />

Schrittweite) an. Damit runden<br />

Sie Zahlen <strong>auf</strong> ein Vielfaches<br />

eines bestimmten<br />

Wertes <strong>auf</strong> und ab. Unter<br />

Kubuntu 11.10 heißen die<br />

Funktionen CEILING (Obergrenze)<br />

beziehungsweise<br />

FLOOR (Untergrenze).<br />

Da es sich bei Zeitwerten programmintern um<br />

Bruchteile eines ganzen Tages handelt (die<br />

Stundenangabe 12:00 entspricht einem halben<br />

Tag, also 0,5, die Angabe 6:00 einem Vierteltag,<br />

also 0,25 usw.), müssen Sie <strong>auf</strong> einen<br />

Bruchteil des Tages runden. Dieser Wert richtet<br />

sich nach der gewünschten Genauigkeit.<br />

Im Beispiel geht es um Zehn-Minuten-Einheiten,<br />

weshalb Sie <strong>auf</strong> den Wert 1/​(Anzahl der<br />

Zehn-Minuten eines Tages), also <strong>auf</strong> 1/​(24*6)<br />

oder 1/​144 runden müssten. Wären die Abrechnungszeiten<br />

Viertelstunden, müssten Sie<br />

<strong>auf</strong> 1/​(24*4) oder 1/​96 runden etc.<br />

Die Beispieltabelle erfasst nun in Spalte A die<br />

Anfangszeit und in Spalte B die Endzeit. In<br />

der Spalte C berechnet Calc die <strong>auf</strong> Zehn-Minuten<br />

gerundete Arbeitszeit, indem es die Differenz<br />

der beiden Zellen B2 und A2 mit folgender<br />

Formel errechnet:<br />

=OBERGRENZE(B2‐A2;1/144)<br />

Unter Kubuntu 11.10 heißt diese Funktion<br />

CEILING, analog verwenden Sie FLOOR() für<br />

UNTERGRENZE(). Anschließend müssen Sie<br />

in der Formelzelle noch ein Uhrzeitformat zuweisen,<br />

damit die anstelle eines Dezimalwertes<br />

einen Zeitwert anzeigt. Dazu klicken Sie<br />

mit der rechten Maustaste <strong>auf</strong> die Zelle, wählen<br />

Zellen formatieren und dann die Kategorie<br />

Zeit und das Format 13:37:46 (Abbildung 4).<br />

Calc: Dezimalwerte in Stundenangaben<br />

umrechnen<br />

36<br />

Eine weitere Tabelle berechnet bestimmte<br />

Sollstunden mit Hilfe einer Formel. Diese liefert<br />

Dezimalwerte zurück, beispielsweise 5,33<br />

oder 2,16, die Calc nun als Zeitangaben darstellen<br />

muss, hier also als 5:20 oder 2:10.<br />

Bekannterweise betrachtet Calc Uhrzeiten als<br />

Bruchteile eines ganzen Tages, also Dezimalwerte<br />

zwischen 0 und 1. Somit brauchen Sie<br />

eine dezimale Stundenangabe wie 5,33 nur<br />

durch die Anzahl der Stunden eines Tages –<br />

also durch 24 – zu teilen, um den gewünschten<br />

Zeitwert zu erhalten. Wenn in Zelle A2<br />

zum Beispiel der Wert 5,33 steht, berechnen<br />

Sie mit folgender Formel problemlos den entsprechenden<br />

Zeitwert:<br />

=A2/24<br />

Abb. 5: In einigen Fällen ist es sinnvoll, einen Wert <strong>auf</strong> Minuten zu runden<br />

und die Sekunden zu entfernen.<br />

Als Ergebnis liefert die Formel zunächst eine<br />

Dezimalzahl zurück (0,22); das Umwandeln<br />

in eine Zeit entpuppt sich jedoch als reine Formatfrage.<br />

Wählen Sie Format / Zellen und<br />

wechseln Sie zur Registerkarte Zahlen. In der<br />

Kategorie Zeit wählen Sie im Listenfeld Format<br />

die gewünschte Darstellungsform, zum<br />

Beispiel 13:37:46. Ein Klick <strong>auf</strong> OK bestätigt<br />

die Auswahl.<br />

Dieses Verfahren hat jedoch einen Nachteil:<br />

Setzen Sie ein Zahlenformat ein, das nur Stunden<br />

und Minuten ausgibt, rundet Calc das Ergebnis<br />

nicht korrekt <strong>auf</strong> die nächste Minute.<br />

Stattdessen schneidet es den Sekundenanteil<br />

ab und macht so aus 5,33 Stunden den Zeitwert<br />

5:19. Da sich bei sekundengenauer Darstellung<br />

05:19:48 ergibt, müssten Sie den Zeitwert<br />

tatsächlich <strong>auf</strong> 5:20 <strong>auf</strong>runden.<br />

In so einem Fall rechnen Sie die dezimale<br />

Stundenangabe in Minuten um und runden<br />

das Ergebnis <strong>auf</strong> die nächste<br />

ganze Zahl. Um daraus einen<br />

typischen Zeitwert zu<br />

machen, müssen Sie die errechneten<br />

Minuten noch<br />

durch die Anzahl der Minuten<br />

eines ganzen Tages –<br />

also durch 24*60 = 1440 –<br />

teilen.<br />

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85


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

Steht beispielsweise in B2 die<br />

dezimale Stundenangabe 0,22,<br />

erhalten Sie mit folgender Formel<br />

ein korrekt <strong>auf</strong> die nächste<br />

Minute gerundetes Ergebnis:<br />

=RUNDEN(A2*60;0)/1440<br />

Formatieren Sie den daraus resultierenden<br />

Dezimalwert wieder<br />

als Zeit, ergibt sich 05:20<br />

(Abbildung 5). Unter Kubuntu<br />

11.10 rufen Sie die RUNDEN-<br />

Funktion über den englischen<br />

Namen ROUND() <strong>auf</strong>.<br />

Calc: Formel in viele<br />

37<br />

Zellen kopieren<br />

Eine Formel in viele Zellen einer<br />

Spalte einzufügen, ist immer<br />

schwierig. Erledigen Sie dies <strong>auf</strong><br />

die übliche Art (Formel in C2<br />

eintragen und sie dann mit Hilfe<br />

des Aufziehkästchens nach unten<br />

kopieren), bekommen Sie sicher Probleme<br />

mit dem Markieren, oder das Kopieren dauert<br />

sehr lange. Es gibt aber Möglichkeiten, das<br />

elegant zu umgehen.<br />

Die erste Möglichkeit: Sie kopieren die Formel<br />

in alle Zellen der Spalte. Dazu klicken Sie<br />

<strong>auf</strong> die Zelle mit der Formel, um sie zu aktivieren<br />

und übernehmen dann die Formel mit<br />

[Strg-C] in die Zwischenablage. Nun klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> den Spaltenkopf, um die ganze Spalte<br />

zu markieren. Über [Strg-V] fügen Sie die Formel<br />

dann in alle Zellen der markierten Spalte<br />

ein. Weil das je nach Rechner doch einige Zeit<br />

dauert und Sie selten alle 1.048.576 Zellen (!)<br />

benötigen, empfehle ich die Möglichkeit zwei.<br />

Abb. 6: Lästige Hochkommata, die mitunter beim Importieren<br />

<strong>von</strong> Daten entstehen, lassen sich einfach entfernen.<br />

Die zweite Möglichkeit: Sie füllen nur einen<br />

Bereich der Spalte C, etwa C2:C1000. Dazu<br />

schreiben Sie wiederum Ihre Formel in die<br />

Zelle C2. Dann kopieren Sie diese mit [Strg-C]<br />

in die Zwischenablage, wobei C2 aktiv bleibt.<br />

Im Namensfeld der Rechenleiste (ganz links)<br />

steht die Zellbezeichnung C2. Ergänzen Sie<br />

diese um den Eintrag :C1000, so dass dort nun<br />

C2:C1000 steht.<br />

Drücken Sie jetzt [Eingabe], markiert das den<br />

Bereich C2:C1000. Über [Strg-V] fügen Sie die<br />

Formel in alle markierten Zellen ein. Ein erneuter<br />

Druck <strong>auf</strong> [Eingabe] schließt den Vorgang<br />

ab und übernimmt die Formel in alle<br />

Zellen des markierten Bereichs. Die folgende<br />

Warnung, nach der die Formel die Startzelle<br />

überschreibt, bestätigen Sie mit<br />

einem Klick <strong>auf</strong> Ja.<br />

Calc: Störendes<br />

38<br />

Hochkomma löschen<br />

Nach dem Export aus einem Buchhaltungsprogramm<br />

erhalten Sie<br />

oft eine Calc-Tabelle, in der einige<br />

Spalten störende Hochkommata<br />

enthalten. Wie werden Sie diese<br />

Artefakte wieder los?<br />

Hier wurden offenbar mit Hilfe eines<br />

Hochkommas Zahlen- oder<br />

Datumswerte als Text definiert.<br />

Wollen Sie etwa 1/12 in eine Tabellenzelle<br />

eingeben, scheitert die<br />

direkte Eingabe. Calc wertet Ihre<br />

Eingabe als Datumswert aus und<br />

wandelt sie in 01.12.12 um. Damit<br />

Calc das unterlässt, stellen Sie Ihrem<br />

Wert ein Hochkomma voran:<br />

'1/12<br />

Calc stellt nun den Wert als Text dar, und<br />

zeigt das Hochkomma nicht mehr im Tabellenblatt<br />

an. Sichtbar wird dieses nur in der<br />

Bearbeitungszeile. Wollen Sie die Daten jedoch<br />

in andere Programme übernehmen, stören<br />

die Hochkommata womöglich. Die Funktion<br />

Text in Spalten bietet ein zuverlässiges<br />

Verfahren an, störende Hochkommata aus<br />

ganzen Tabellenspalten zu entfernen.<br />

Markieren Sie die Tabellenspalte, in der Sie<br />

1<br />

die Hochkommata beseitigen wollen.<br />

Rufen Sie im Menü Daten den Befehl Text<br />

2<br />

in Spalten <strong>auf</strong>.<br />

Im nun erscheinenden gleichnamigen Dialogfeld<br />

aktivieren Sie die Trennoption Ge-<br />

3<br />

trennt und löschen dann die Häkchen in<br />

den Kästchen des Bereichs Getrennt.<br />

Im letzten Schritt des Dialogs müssen Sie<br />

4<br />

im Abschnitt Felder als Spaltentyp die Option<br />

Standard aktivieren (Abbildung 6).<br />

Damit das klappt, müssen Sie aber zuerst<br />

<strong>auf</strong> die Zellen im <strong>Vorschau</strong>bild klicken.<br />

Der abschließende Klick <strong>auf</strong> OK wandelt<br />

5<br />

die markierten Werte an Ort und Stelle in<br />

Zahlenwerte um, sofern sie sich entsprechend<br />

interpretieren lassen. Zellen, die nur<br />

ein Hochkomma enthielten, formatiert Calc<br />

ebenfalls im Zahlenformat Standard und<br />

zeigt nachfolgende Zahleneingaben als rechenbare<br />

Zahlen und nicht nur als Text an.<br />

Abb. 7: Über einen einfachen Trick erhöhen Sie mehrere Werte in bereits vorhandenen<br />

Zellen <strong>auf</strong> einen Streich.<br />

Calc: Wertereihen mit einem Faktor<br />

39<br />

multiplizieren<br />

In einer Calc-Tabelle wollen Sie sämtliche<br />

Werte um einen bestimmten Prozentsatz erhöhen.<br />

Optimal wäre es dabei, wenn Sie die<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

Werte direkt in der aktuellen Spalte umrechnen<br />

könnten, was ein kleiner Trick möglich<br />

macht. Über Inhalte einfügen erledigen Sie<br />

quasi „vor Ort“ Standardberechnungen mit<br />

ganzen Tabellenbereichen – so auch jene Multiplikationen<br />

mit einem bestimmten Faktor,<br />

die Sie für die Werteerhöhung benötigen.<br />

Um etwa alle Werte Ihrer Liste um 10 % zu<br />

erhöhen, gehen Sie folgendermaßen vor:<br />

Schreiben Sie in eine leere Zelle den Faktor<br />

1<br />

für die Multiplikation – für eine zehnprozentige<br />

Preiserhöhung müssten Sie also<br />

1,10 eingeben. Bei der Eingabezelle kann<br />

es sich um eine leere Zelle im selben Tabellenblatt<br />

wie die Werteliste handeln oder<br />

auch um eine Zelle in einem anderen Blatt.<br />

Markieren Sie die Eingabezelle und drücken<br />

2<br />

Sie [Strg-C], um den Inhalt in die Zwischenablage<br />

zu kopieren.<br />

Markieren Sie in der Werteliste die Zellen<br />

3<br />

mit den zu erhöhenden Zahlen.<br />

Rufen Sie anschließend den Befehl Bearbeiten<br />

/ Inhalte einfügen<br />

4<br />

<strong>auf</strong>.<br />

Im nun angezeigten Dialogfenster (Abbildung<br />

7) aktivieren Sie im Bereich Auswahl<br />

5<br />

die Option Alles einfügen. Bei Rechenoperationen<br />

wählen Sie die Option Multiplizieren<br />

aus. Calc multipliziert<br />

nun alle derzeit markierten<br />

Werte mit dem zuvor<br />

kopierten Faktor. Sie können<br />

die Werte bei Bedarf<br />

auch pauschal Addieren,<br />

Subtrahieren oder durch<br />

sie Dividieren.<br />

Im Abschnitt Zellen verschieben<br />

aktivieren Sie<br />

6<br />

nun die Option Nicht verschieben.<br />

Ein Klick <strong>auf</strong> OK setzt<br />

7<br />

nun die Berechnung um. Das Ergebnis erscheint<br />

direkt in den markierten Zellen, deren<br />

ursprüngliche Formatierung Sie über<br />

Zellen formatieren wieder herstellen.<br />

Calc: Geburtstagslisten<br />

40<br />

sortieren<br />

Geburtstagslisten erfassen oft das Datum der<br />

verschiedensten Tage und unterschiedlichsten<br />

Jahre, etwa 20.10.2010. Solche Listen nach<br />

dem Tagesdatum zu sortieren, ist schwierig,<br />

weil Sie die erfassten Geburtstage unabhängig<br />

vom Geburtsjahr zuerst nach dem Monat und<br />

dann nach dem Tag sortieren.<br />

Abb. 8: Um Geburtstagslisten nach Tagen und Monaten<br />

zu sortieren, verwenden Sie beispielsweise die Funktionen<br />

„MONAT()“ und „TAG()“.<br />

Als Lösung bietet sich die folgende Formel an,<br />

die den Monat und den dazugehörigen Tag eines<br />

Datumswerts, der in der Zelle B5 steht,<br />

mathematisch in eine sortierfähige Zahl umwandelt<br />

(Abbildung 8):<br />

=MONAT(B5)*100+TAG(B5)<br />

Für ein Datum am 24. Dezember ermittelt die<br />

Formel den Wert 1224, für ein Datum an einem<br />

23. Juni den Wert 623. Unter Kubuntu<br />

11.10 greifen Sie zu den Funktionen MONTH()<br />

und DAY(). Die Spalte mit diesen Formelergebnissen<br />

verwenden Sie dann als Sortierkriterium<br />

für die Geburtstagsliste. (kki) n<br />

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Tipps & Tricks<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Tipps und Tricks zu Knoppix und Ubuntu<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu und Knoppix basieren <strong>auf</strong> der <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

Debian – wir verraten Tricks und Kniffe, welche die Arbeit<br />

mit diesen Systemen erleichtern.<br />

Ubuntu: Flackernde Samsung-<br />

41<br />

Netbooks<br />

Besitzer <strong>von</strong> Samsung-Netbooks erleben nach<br />

der Installation oder dem Upgrade <strong>auf</strong> die<br />

neue Ubuntu-Version eine unschöne Überraschung:<br />

Sobald der Energiesparmodus den<br />

Bildschirm abdunkelt, fängt dieser an zu flackern.<br />

Während es bei der Vorgängerversion<br />

Glossar<br />

PPA: Ein Personal Package Archive ist<br />

eine besondere Form einer externen<br />

Paketquelle für Ubuntu, die Sie über<br />

die kostenlose Onlineplattform Launchpad<br />

erreichen. Über diese persönlichen<br />

Archive bieten Ubuntu-Entwickler<br />

selbst gebaute Pakete an, die in den<br />

regulären Quellen nicht oder nur in veralteten<br />

Versionen enthalten sind.<br />

11.04 noch half, manuell die Helligkeit über<br />

die [Fn]-Tasten zu regeln, flimmert 11.10<br />

munter weiter, und nur ein Neustart der grafischen<br />

Oberfläche löst (temporär)<br />

das Problem.<br />

Bei einigen Modellen, unter anderem<br />

<strong>auf</strong> dem getesteten<br />

N130, ist das Trackpad außerdem<br />

nicht funktionsfähig, und<br />

die WLAN-Karte lässt sich nicht<br />

per Knopfdruck ein- und ausschalten.<br />

Abhilfe schaffen verschiedene<br />

Pakete und ein angepasster<br />

Kernel aus einem PPA-<br />

Archiv [1]. Die Komponenten<br />

richten Sie schnell über ein Terminalfenster<br />

([Strg-Alt-T]) oder<br />

eine der virtuellen Konsolen<br />

unter [Strg-Alt-F1] bis [Strg-Alt-<br />

F6] ein. So gehen Sie vor:<br />

Fügen Sie das Repository zu<br />

1<br />

den Paketquellen hinzu und<br />

aktivieren Sie es:<br />

sudo add‐apt‐repository ppa:vU<br />

oria/ppa<br />

Auf Aufforderung geben Sie Ihr eigenes<br />

Kennwort ein und bestätigen die Einrichtung<br />

mit der Eingabetaste.<br />

Bringen Sie die Liste der Pakete <strong>auf</strong> den<br />

2<br />

neuesten Stand und führen Sie ein Systemupgrade<br />

durch:<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo apt‐get upgrade<br />

Installieren Sie die Pakete samsung-backlight,<br />

samsung-tools und samsung-wireless.<br />

3<br />

Der Paketmanager löst eventuelle Abhängigkeiten<br />

automatisch <strong>auf</strong>.<br />

Führen Sie anschließend ein vollständiges<br />

4<br />

Systemupgrade durch, in dessen Verl<strong>auf</strong><br />

auch der angepasste Kernel für Samsung-<br />

Netbooks <strong>auf</strong> die Platte wandert:<br />

sudo apt‐get dist‐upgrade<br />

Starten Sie den Rechner zum Abschluss<br />

4<br />

neu.<br />

Abb. 1: Ubuntu ist äußerst gesprächig <strong>auf</strong> der Kommandozeile und<br />

versucht, mit allerhand Tipps weiterzuhelfen.<br />

Geben Sie nun in einem Terminalfenster oder<br />

<strong>auf</strong> einer virtuellen Konsole das Kommando<br />

uname ‐a ein, sehen Sie als Bestätigung, dass<br />

der neue Kernel gebootet wurde:<br />

<strong>Linux</strong> zwerg 3.0.0‐12‐generic #21U<br />

~ppa3~loms~oneiric‐Ubuntu SMP ThU<br />

u Oct 13 10:07:48 UTC 2011 i686 U<br />

i686 i386 GNU/<strong>Linux</strong><br />

Das Flimmern sollte nun ein Ende haben; die<br />

Helligkeitsregler, das Trackpad und die<br />

WLAN-Karte funktionieren.<br />

Ubuntu: Position des Mauszeigers<br />

42<br />

anzeigen<br />

Unter Gnome 3 und Unity gibt es eine praktische<br />

Möglichkeit, per Tastendruck die aktuelle<br />

Position des Mauszeigers <strong>auf</strong> dem Desktop<br />

hervorzuheben. Um das Feature zu aktivieren,<br />

gehen Sie in die Systemeinstellungen,<br />

beispielsweise per Mausklick <strong>auf</strong> das Symbol<br />

im Dash oder über die <strong>Windows</strong>-Taste, Eingabe<br />

<strong>von</strong> sys und Klick <strong>auf</strong> das passende Icon.<br />

Dort wechseln Sie zum Bereich Maus und<br />

Touchpad und setzen ein Häkchen<br />

bei Position des Mauszeigers<br />

anzeigen, wenn die Strg-<br />

Taste gedrückt wird. Die Einstellung<br />

ist sofort aktiv – drücken<br />

Sie [Strg], erscheinen um<br />

den Mauszeiger herum blinkende<br />

orange Kreise.<br />

Ubuntu: Kommando<br />

43<br />

nicht gefunden<br />

Wenn Sie häufiger <strong>auf</strong> der<br />

Shell arbeiten, haben Sie sicher<br />

schon bemerkt, dass Ubuntu<br />

bei falsch geschriebenen Befehlen<br />

oder nicht installierten<br />

Programmen äußerst hilfsbereit<br />

ist: Anstelle einer einfachen<br />

Meldung, dass das Kommando<br />

nicht bekannt ist, sehen<br />

88 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Knoppix und Ubuntu<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 2: Die neue Ubuntu-Version ersetzt<br />

den Gnome Display Manager durch<br />

LightDM. In der Voreinstellung ist der<br />

Unity-Greeter aktiv.<br />

Sie Hinweise <strong>auf</strong> eventuelle Vertipper, Vorschläge<br />

zu anderen Befehlen und sogar Ratschläge,<br />

welches Paket Sie installieren könnten<br />

und wie das dafür nötige Kommando lautet<br />

(Abbildung 1).<br />

Dahinter steckt ein Python-Skript mit einer<br />

kleinen Datenbank, die Informationen zu verfügbaren<br />

Kommandos und Paketen enthält.<br />

Wer dieses Feature nicht benutzen möchte,<br />

etwa weil die Antwortzeiten zu lang sind oder<br />

weil er einfach die Meldungen nicht sehen<br />

möchte, der deinstalliert ganz einfach die beiden<br />

Pakete command-not-found und command-not-found-data.<br />

LightDM: Neuer Loginmanager<br />

44<br />

kurz erklärt<br />

Mit der neuen Ubuntu-Version 11.10 (Codename<br />

„Oneiric Ocelot“) hält auch ein neuer<br />

Displaymanager (für die grafische Anmeldung)<br />

Einzug. Nach dem Booten begrüßt Sie<br />

der Light Display Manager, kurz LightDM, der<br />

den Gnome Display Manager gdm ablöst.<br />

Auch im LightDM melden Sie sich mit Benutzername<br />

und Passwort an, und anschließend<br />

startet die ausgewählte Desktop umgebung.<br />

Zuständig für das Aussehen ist der so genannte<br />

Greeter. In der Voreinstellung ist <strong>auf</strong><br />

Ubuntu-Systemen das Paket unity-greeter aktiv<br />

(Abbildung 2). Der nächste Tipp zeigt,<br />

wie Sie LightDM nachträglich unter Kubuntu<br />

einrichten und den lightdm-qt-greeter verwenden.<br />

LightDM können Sie derzeit nicht über<br />

eine grafische Anwendung, sondern nur mit<br />

einem Texteditor konfigurieren. Die beiden<br />

wichtigsten Einrichtungsdateien sind:<br />

l /etc/​lightdm/​lightdm.conf: Das ist die zentrale<br />

Steuerdatei, in welcher unter anderen<br />

der Greeter, eine mögliche automatische<br />

Anmeldung, die Sitzungsauswahl,<br />

die Anzeige der Gastsitzung und vieles<br />

mehr konfiguriert ist.<br />

l /etc/​lightdm/​users.conf: Hier finden Sie<br />

Angaben dazu, welche Accounts im<br />

Abb. 3: Installieren Sie das Paket „lightdm-qt-greeter“, um unter Kubuntu den neuen<br />

Ubuntu-Standard-Loginmanager LightDM zu verwenden.<br />

Loginmanager <strong>auf</strong>tauchen. In der Voreinstellung<br />

zeigt LightDM keine Benutzerkennungen<br />

(UIDs) kleiner als 500 an, was<br />

sinnvoll gewählt ist, da <strong>auf</strong> diese Weise<br />

nur die „echten“ Nutzer und keine Systemaccounts<br />

<strong>auf</strong>tauchen.<br />

Zusätzlich finden Sie im Verzeichnis /etc/​<br />

lightdm für einige der Greeter Einrichtungsdateien,<br />

darunter für den unity-greeter und für<br />

den lightdm-gtk-greeter (falls das gleichnamige<br />

Paket installiert ist). Für die Qt-Variante (siehe<br />

nächster Tipp) gibt es derzeit keine Feintuning-Möglichkeiten.<br />

Um die LightDM-Einrichtungsdateien<br />

zu verändern, arbeiten Sie entweder<br />

mit sudo und einem Texteditor wie<br />

Nano oder Vim, oder Sie melden sich an der<br />

grafischen Umgebung an und verwenden (aus<br />

einem Terminalfenster heraus)<br />

das Kommando sudo<br />

gedit bzw. sudo kwrite.<br />

LightDM: Nachträgliche<br />

Einrichtung<br />

45<br />

Kubuntu, der KDE-Ableger<br />

<strong>von</strong> Ubuntu, setzt weiterhin<br />

<strong>auf</strong> den K Display Manager<br />

kdm als Standard-Loginmanager.<br />

Möchten Sie diesen<br />

durch den im vorigen Tipp<br />

vorgestellten Light Display<br />

Manager ersetzen, gehen Sie<br />

so vor:<br />

Öffnen Sie das K-Menü<br />

1<br />

und navigieren Sie zur<br />

Abteilung Anwendungen / System. Starten<br />

Sie die Muon-Paketverwaltung.<br />

Geben Sie ins Suchfeld lightdm ein. Installieren<br />

Sie zunächst das angebotene Paket<br />

2<br />

lightdm-qt-greeter. Dazu klicken Sie mit der<br />

rechten Maustaste <strong>auf</strong> den Namen und<br />

wählen aus dem Kontextmenü Für Installation<br />

vormerken. In der Liste erscheint nun<br />

in der Spalte Angefordert für dieses Paket<br />

sowie für lightdm und liblightdm-qt-1-0 ein<br />

grüner Hinweis Installieren (Abbildung 3).<br />

Klicken Sie in der Werkzeugleiste <strong>auf</strong> Änderungen<br />

anwenden. Im folgenden Dialog<br />

3<br />

wählen Sie aus dem Drop-down-Menü Benutzer<br />

auswählen Ihren eigenen Account<br />

aus, geben ins Feld darunter das passende<br />

Kennwort ein und klicken <strong>auf</strong> OK.<br />

Abb. 4: Der Light Display Manager bringt ein eigenes<br />

Theme für Kubuntu mit, das Sie im Paket „lightdm-qtgreeter“<br />

finden. Das Look & Feel können Sie derzeit nicht<br />

verändern.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

89


Tipps & Tricks<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Sie hinter dem mount-Kommando den Namen<br />

der Gerätedatei und einen frei wählbaren<br />

Mount-Punkt (den Einhängepunkt) im Verzeichnisbaum<br />

an. Über welchen Namen Sie<br />

das Gerät ansprechen können, finden Sie<br />

ebenfalls im Terminalfenster heraus. Stecken<br />

Sie das USB-Gerät an und tippen Sie den Befehl<br />

dmesg in ein Terminal. Sie sollten Meldungen<br />

der folgenden Art sehen:<br />

[82723.476325] usb 1‐1: new highU<br />

speed USB device...<br />

...<br />

[82725.241296] sd 5:0:0:0: [sdb]U<br />

31703040 512‐byte logical blockU<br />

s: (16.2 GB/15.1 GiB)<br />

Abb. 5: Der aktuelle Unity-Desktop bringt eine neue Musiklinse mit, die zum Filtern die<br />

Banshee-Datenbank verwendet.<br />

Das Konfigurationsskript für lightdm erkennt,<br />

dass bereits kdm in Betrieb ist, und<br />

4<br />

fragt nach, welcher Displaymanager der<br />

Standard sein soll. Im Drop-down-Menü ist<br />

kdm voreingestellt; hier wählen Sie nun<br />

lightdm und klicken <strong>auf</strong> Fortsetzen.<br />

Nach Abschluss der Installation können Sie<br />

Muon beenden und sich über das K-Menü /<br />

Verlassen abmelden. Danach sollte der neue<br />

Displaymanager im KDE-Look erscheinen und<br />

zum Login <strong>auf</strong>fordern (Abbildung 4). Klappt<br />

das nicht, werfen Sie einen Blick in die Logfiles<br />

unterhalb <strong>von</strong> /var/​log/​lightdm/​. Während<br />

LightDM <strong>auf</strong> einem Testrechner problemlos<br />

startete, verweigerte er <strong>auf</strong> einem<br />

zweiten Computer den Dienst. Abhilfe schaffte<br />

die Installation des Pakets gnome-settingsdaemon<br />

und seiner Abhängigkeiten, gefolgt<br />

<strong>von</strong> einem Reboot.<br />

Ubuntu: Neue Linsen bringt der<br />

46<br />

Ozelot<br />

Der Unity-Desktop der neuen Ubuntu-Version<br />

bringt neue Linsen mit, über die Sie einige<br />

Aufgaben flink und flott über die Tastatur erledigen.<br />

Zur Erinnerung:<br />

l [<strong>Windows</strong>-A] startet die Anwendungslinse,<br />

über die Sie installierte Programme<br />

finden und Vorschläge zu Anwendungen<br />

erhalten, die Sie herunterladen können.<br />

l [<strong>Windows</strong>-F] öffnet ein Suchfeld, und in<br />

dieser Linse fahnden Sie in Dateien und<br />

Ordnern nach Begriffen. Ein Klick rechts<br />

oben <strong>auf</strong> Suchergebnisse filtern bietet<br />

Buttons, mit denen Sie noch gezielter suchen,<br />

etwa nach Daten aus den letzten<br />

sieben oder 30 Tagen, nach Bildern, Dokumenten,<br />

Musik usw. oder nach Dateien,<br />

die eine bestimmte Größe haben.<br />

Wenn Sie einfach nur die <strong>Windows</strong>-Taste drücken,<br />

sehen Sie am unteren Rand Symbole für<br />

die installierten Linsen. Per Mausklick erreichen<br />

Sie dann den Filter. Neu bei Oneiric Ocelot<br />

ist eine Musiklinse, die Sie auch direkt<br />

über [<strong>Windows</strong>-M] anspringen. Sofern Sie mit<br />

Banshee Ihre Musiksammlung eingelesen haben,<br />

suchen Sie damit nach Titeln und Alben.<br />

Auch hier befindet sich neben dem Suchfeld<br />

eine Filtermöglichkeit für Musik aus bestimmten<br />

Jahrzehnten oder Genres (Abbildung 5).<br />

Knoppix: Wechselmedien<br />

47<br />

<strong>von</strong> Hand mounten<br />

Die Live-Distribution hängt in der Voreinstellung<br />

keine Medien automatisch in den Verzeichnisbaum<br />

ein – eine Ausnahme ist nur der<br />

Knoppix-Datenträger selbst. Die Gründe dafür<br />

erläutert der Knoppix-Erfinder Klaus Knopper<br />

<strong>auf</strong> der Debian-Knoppix-Mailingliste [2]: „Ich<br />

würde es nicht gut finden, wenn eine Live-Distribution<br />

ohne meine Zustimmung <strong>auf</strong> die<br />

Dateisysteme meines Computers zugreift.“<br />

Eingelegte DVDs und CDs mounten Sie entweder<br />

über den Dateimanager PCManFM (Symbol<br />

rechts vom LXDE-Startmenü), indem Sie in<br />

der linken Leiste <strong>auf</strong> ein Geräte-Icon klicken,<br />

oder Sie öffnen per Klick <strong>auf</strong> das dritte Symbol<br />

<strong>von</strong> links im Panel ein Terminalfenster und geben<br />

in dieses den Befehl mount /media/sr0<br />

ein. Um eine CD/​DVD wieder auszuhängen,<br />

klicken Sie das CD-Symbol im Dateimanager<br />

mit der rechten Maustaste an und wählen aus<br />

dem Kontextmenü den Eintrag Wechselmedium<br />

auswerfen. Der Befehl für die Shell lautet<br />

entsprechend umount /media/sr0.<br />

Auch USB-Sticks und externe Festplatten<br />

hängt Knoppix nicht automatisch ein. Um ein<br />

solches Gerät <strong>von</strong> Hand einzuhängen, geben<br />

In der zweiten Zeile sehen Sie, wie Knoppix<br />

einen 16 GByte großen Stick als /dev/​sdb erkennt.<br />

Den Stick können Sie nun mit dem Befehl<br />

fdisk genauer untersuchen. Dieser benötigt<br />

Root-Rechte, Sie stellen also sudo voran:<br />

$ sudo fdisk ‐l /dev/sdb<br />

Disk /dev/sdb: 16.1 GB, 16064184U<br />

320 bytes<br />

...<br />

/dev/sdb1 * 32 121141 156U<br />

83584 b W95 FAT32<br />

/dev/​sdb1 ist eine Partition <strong>auf</strong> dem Stick: Genau<br />

wie Festplatten werden auch USB-Sticks<br />

in solche Partitionen <strong>auf</strong>geteilt; meist gibt es<br />

da<strong>von</strong> genau eine. Sie mounten die Partition<br />

anschließend genau wie die CD/​DVD <strong>auf</strong> der<br />

Kommandozeile. Beachten Sie, dass der Einhängepunkt<br />

existieren muss. Während<br />

/media/​sr0 für CDs/​DVDs schon vorhanden<br />

ist, erstellen Sie für den USB-Stick einfach mit<br />

sudo mkdir /media/usb einen neuen. Danach<br />

mounten Sie den Stick über das folgende<br />

Kommando:<br />

mount /dev/sdb1 /media/usb<br />

Ersetzen Sie /dev/​sdb1 dabei durch die mit<br />

dmesg und fdisk gefundene Gerätedatei. Um<br />

das Gerät auszuhängen, nehmen Sie wieder<br />

den umount-Befehl zu Hilfe. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] <strong>Linux</strong>-Samsung-PPA <strong>von</strong> Fortunato<br />

Ventre: https:// launchpad. net/​<br />

%7Evoria/ +archive/ ppa<br />

(http:// ezlx. de/ c1e1)<br />

[2] Klaus Knopper zu Wechselmedien:<br />

http:// lists. debian. org/ debian‐knoppix/​<br />

2011/ 08/ msg00068. html<br />

(http:// ezlx. de/ c1e2)<br />

90 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Tipps & Tricks<br />

Gimp<br />

Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp<br />

Effizienter arbeiten<br />

mit Gimp<br />

Die hier <strong>auf</strong>geführten Tipps und<br />

Tricks bringen Ihnen Gimp-Funktionen<br />

und ‐Arbeitstechniken näher.<br />

Wir zeigen, wie Sie die GUI anpassen und mit Filtern abstrakte Bilder, einen<br />

Streifenhintergrund für Flyer oder den Orton-Effekt erzeugen.<br />

Claudia Meindl<br />

Abb. 1: Mit dem Filter „Kubismus“ verwandeln Sie jedes Foto in<br />

ein abstraktes Kunstwerk.<br />

Abstrakte Bilder mit wenigen<br />

48<br />

Mausklicks<br />

Gimps Menüpunkt Filter / Künstlerisch enthält<br />

einige interessante Kunstfilter, mit denen Sie<br />

nicht nur langweilige Fotos <strong>auf</strong>peppen: In<br />

Kombination mit weiteren Filtern erzeugen<br />

Sie vielmehr ansehnliche Bilder. Klicken Sie<br />

hier zum Beispiel <strong>auf</strong> den Kubismus-Filter, begeben<br />

Sie sich zurück zu den Anfängen der<br />

abstrakten Malerei. Charakteristisch sind die<br />

Würfeldarstellungen (Abbildung 1), die Sie<br />

über einen Filterdialog einstellen. Im Dialogfenster<br />

Kubismus finden Sie sowohl Regler für<br />

die Kachelgröße als auch für die Kachelsättigung.<br />

Soll die Hintergrundfarbe in die Bildkreation<br />

mit einfließen, aktivieren Sie die Option<br />

Hintergrundfarbe verwenden.<br />

Werkzeugkasten um Werkzeugsymbole<br />

erweitern<br />

49<br />

In Gimp haben Sie die Möglichkeit, den Umfang<br />

der Werkzeuge im Werkzeugkasten<br />

selbst zu bestimmen, falls Sie sich für den Arbeitsbereich<br />

mehr Übersicht wünschen. Um<br />

Werkzeuge ein- und auszublenden, öffnen Sie<br />

über Fenster / Andockbare Dialoge / Werkzeuge<br />

im Bildmenü den Werkzeugdialog. In<br />

Abbildung 2 sehen Sie einen Ausschnitt der<br />

langen Werkzeugliste, die für den Werkzeugkasten<br />

zur Verfügung stehen. Alle mit einem<br />

Augensymbol versehenen Werkzeuge sind im<br />

Werkzeugkasten<br />

aktiv. Ein Klick <strong>auf</strong><br />

das jeweilige Auge<br />

entfernt das Werkzeug-Icon<br />

aus dem<br />

Kasten. Am Ende<br />

des Dialogfensters<br />

befindet sich das<br />

Aktionssymbol Die<br />

Ordnung und Sichtbarkeit<br />

der Werkzeuge<br />

wiederherstellen:<br />

Über einen<br />

Mausklick versetzen<br />

Sie hier die Ansicht<br />

in den ursprünglichen<br />

Dialogzustand<br />

zurück.<br />

Die Positionen der<br />

Werkzeuge im Werkzeugkasten legen Sie bequem<br />

per Drag & Drop fest.<br />

50<br />

Filterspaß: Streifenhintergrund mit<br />

Filtern basteln<br />

Streifenhintergründe erzeugen Sie nicht nur<br />

manuell mit Hilfe <strong>von</strong> Auswahlwerkzeugen<br />

und Geduld: Mit dem Filter Plastisches Rauschen<br />

im Bildmenü unter Filter / Render / Wolken<br />

erstellen Sie in weniger als 60 Sekunden<br />

einen Streifeneffekt (Abbildung 3).<br />

Rufen Sie über Filter / Render / Wolken /<br />

1<br />

Plastisches Rauschen im Bildmenü den Filterdialog<br />

<strong>auf</strong>.<br />

Im Filterdialog stellen Sie bei Zufälliger<br />

2<br />

Anfangswert einen Wert zwischen 20 und<br />

200 ein, abhängig da<strong>von</strong>, wie die Farbverteilung<br />

für Ihre Streifen ausfallen soll. Aktivieren<br />

Sie die Option Turbulenz, um das<br />

Ergebnis etwas abzudunkeln. Als X-Größe<br />

wählen Sie den höchsten Wert 16, für die<br />

Y-Größe den niedrigsten Wert.<br />

Über die <strong>Vorschau</strong> überprüfen Sie das Einstellungsergebnis<br />

und bestätigen die Ak-<br />

3<br />

tion mit OK.<br />

Sie erzeugen eine neue Ebene ([Umschalt-<br />

4<br />

Strg-N]) und füllen diese mit einer Farbe.<br />

Wollen Sie die Farbe <strong>auf</strong> der darunterliegenden<br />

Ebene ändern, stellen Sie den Ebe-<br />

5<br />

nenmodus <strong>von</strong> Normal <strong>auf</strong> eine passende<br />

Option wie Multiplikation oder Bildschirm.<br />

Die Ausrichtung der Streifen ändern Sie jederzeit<br />

mit Hilfe der Transformationswerk-<br />

6<br />

zeuge Drehen ([Umschalt-R]) und Transformation<br />

([Umschalt-P]).<br />

51<br />

Fotos bewusst unscharf machen:<br />

Den Orton-Effekt einsetzen<br />

Der Orton-Effekt heißt nach dem Fotografen<br />

Michael Orton, der diese Technik als Erster<br />

einsetzte. Es geht darum, dass sich zwei überbelichtete<br />

Fotos, <strong>von</strong> denen eines scharf und<br />

das andere unscharf ist, überlagern. Wir zeigen,<br />

wie Sie den Effekt in wenigen Schritten<br />

selbst erzeugen.<br />

Öffnen Sie das zu bearbeitende Foto und<br />

1<br />

dann den Ebenendialog ([Strg-L]).<br />

Duplizieren Sie die Bildebene mit Ebene /<br />

2<br />

Ebene duplizieren ([Umschalt-Strg-D]).<br />

Wechseln Sie per Doppelklick <strong>auf</strong> die unterste<br />

3<br />

Bildebene.<br />

Rufen Sie über den Menüpunkt Filter / Verbessern<br />

/ Schärfen den Schärfen-Filter <strong>auf</strong>.<br />

4<br />

Legen Sie in dessen Einstellungen einen<br />

Schärfewert zwischen 10 und 20 Prozent fest.<br />

Wechseln Sie zurück <strong>auf</strong> die oberste Ebene.<br />

5<br />

Hier wenden Sie den Gaußschen Weichzeichner<br />

an, den Sie im Bildmenü unter Filter<br />

/ Weichzeichnen finden. Im Dialog-<br />

92 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Gimp<br />

Tipps & Tricks<br />

fenster des Filters stellen<br />

Sie den Weichzeichnenradius<br />

<strong>auf</strong> einen<br />

Wert <strong>von</strong> 15.<br />

Abschließend wählen<br />

6<br />

Sie für die oberste<br />

Ebene einen Modus aus.<br />

Hier ist Multiplikation<br />

ideal, wenn das Ergebnis<br />

dunkler ausfallen<br />

soll. Wählen Sie hingegen<br />

den Modus Harte<br />

Kanten, wirkt der Effekt<br />

weniger düster.<br />

Je nachdem, wie stark Sie<br />

die Ebenendeckkraft regulieren,<br />

arbeiten Sie noch<br />

etwas am Ergebnis. Der Effekt<br />

eignet sich für eine<br />

Vielzahl an Motiven (Abbildung<br />

4).<br />

Abb. 2: Der Werkzeugdialog<br />

zeigt die Werkzeuge,<br />

die Sie für die Anzeige im<br />

Werkzeugkasten aktivieren<br />

und dadurch schnell<br />

ansteuern können.<br />

Text im Bild positionieren<br />

52<br />

Mit dem Verschieben-<br />

Werkzeug ([M]) bewegen<br />

Sie eine Textauswahl frei<br />

im Bild. Soll der Text aber<br />

eine exakte Position einnehmen, greifen Sie<br />

zum Ausrichten-Werkzeug ([Q]). Den Werkzeugdialog<br />

öffnen Sie über Werkzeuge /<br />

Transformationen / Ausrichten.<br />

Unterhalb des Werkzeugmenüs erscheinen<br />

nun verschiedene Pfeile, über die Sie das<br />

Textobjekt ausrichten. Um es mittig im Bild<br />

zu platzieren, aktivieren Sie bei Relativ zu die<br />

Option Erstes Objekt und dann mit einem<br />

Mausklick die Textebene. Anschließend klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> die beiden Icons Am Zentrum des<br />

Abb. 4: Der Orton-Effekt: Je nach Stärke des Weichzeichnerradius’ und<br />

der Auswahl des Ebenenmodus’ erhalten Sie abweichende Ergebnisse.<br />

Ziels ausrichten und An der<br />

Mitte des Ziels ausrichten. Der<br />

Text erscheint nun exakt mittig<br />

im Bild. Wollen Sie die Position<br />

um einige Pixel nach links, rechts, oben oder<br />

unten verschieben, verwenden Sie den Bereich<br />

Verteilen. Hier tragen Sie bei Versatz den<br />

gewünschten Wert ein und klicken <strong>auf</strong> das<br />

passende Positions-Icon.<br />

Das Gimp-eigene Dateiformat komprimiert<br />

speichern<br />

53<br />

In Gimp bearbeitete Bilder speichern Sie idealerweise<br />

im Gimp-eigenen Dateiformat XCF.<br />

So stellen Sie sicher, dass keine Bildbearbeitungsinformationen<br />

wie etwa Pfade, Kanäle<br />

oder Ebenen verloren gehen. Aufgrund der<br />

Datenfülle sind diese Bilder aber recht groß.<br />

Möchten Sie etwas Speicherplatz sparen,<br />

komprimieren Sie die Bilder beim Sichern.<br />

Hierfür wählen Sie im Dialogfenster, das Sie<br />

über den Menüpunkt Bild speichern ([Umschalt-Strg-S])<br />

erreichen, die Dateiendung<br />

gzip-Archiv (*.xcf.gz, *.gz, *.xcfgz) bzw. bzip-<br />

Archiv (*.xcf.bz2, *.bz2, *.xcfbz2) aus. Verwenden<br />

Sie das GZ-Format, sparen Sie etwa<br />

50 % Speicherplatz ein, beim BZ2-Format<br />

sind es bis zu 80 %. Um die so komprimierten<br />

Dateien später anzuschauen, müssen Sie diese<br />

nur im Dateimanager entpacken. (kki) n<br />

Abb. 3: Eine einfache Möglichkeit, einen Streifenhintergrund mit Gimp zu erzeugen, bietet der Filter „Plastisches Rauschen“.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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93


Tipps & Tricks<br />

<strong>Linux</strong><br />

Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps<br />

In den <strong>Linux</strong>-Tipps zeigen wir diesmal, wie Sie Mailinglisten<br />

nach Informationen durchforsten, die Medienbibliothek<br />

<strong>von</strong> VLC nutzen und den Feed Reader<br />

RSSOwl sauber halten.<br />

Kristian Kißling<br />

Thunderbird: Schnellfilterleiste<br />

54<br />

ein-/​ausblenden<br />

Zum Einstieg in die <strong>Linux</strong>-Tipps zunächst eine<br />

Lockerungsübung: Klicken Sie mit der linken<br />

Maustaste <strong>auf</strong> das Lupensymbol oberhalb der<br />

E-Mail-Übersicht (zwischen den Suchfeldern),<br />

blendet Thunderbird die Schnellfilterleiste ein<br />

und aus (Abbildung 1). Das schafft mehr<br />

Platz für die E-Mail-Liste darunter.<br />

Die Symbole <strong>auf</strong> der Schnellfilterleiste können<br />

Sie aber auch sinnvoll verwenden: Geben Sie<br />

in die Suchleiste unter dem Lupensymbol einen<br />

Begriff ein, zeigt Thunderbird häufig sehr<br />

viele Fundstücke an. Sie schränken nun die<br />

Resultate weiter ein, indem Sie zum Beispiel<br />

<strong>auf</strong> das Icon mit der Klammer klicken. Dann<br />

bleiben in der Trefferliste nur solche E-Mails<br />

übrig, die Attachments enthalten.<br />

Thunderbird: Deutsche Sprache<br />

55<br />

einstellen (nur unter Kubuntu)<br />

Soll der Donnervogel auch unter Kubuntu<br />

11.10 Ihre E-Mails abholen und verwalten,<br />

müssen Sie ihm die deutsche Sprache explizit<br />

beibringen. Leider lässt sich das dazu nötige<br />

Paket nur über die Kommandozeile installieren,<br />

da die neue Paketverwaltung Muon hier<br />

im großen Stil versagt: Selbst wenn Sie den<br />

Namen thunderbird‐locale‐de in die Suchleiste<br />

tippen, taucht kein Ergebnis dafür <strong>auf</strong> – obwohl<br />

das Paket existiert. Über [Alt-F2] und<br />

die Eingabe <strong>von</strong> kon rufen Sie daher eine Konsole<br />

<strong>auf</strong>. Dann installieren Sie das deutsche<br />

Sprachpaket:<br />

sudo apt‐get install thunderbirdU<br />

‐locale‐de<br />

Nach der Eingabe des Benutzerpassworts und<br />

einem Neustart des E-Mail-Vogels spricht dieser<br />

Deutsch. In OpenSuse 11.4 und 12.1 ist<br />

dieser Umweg nicht nötig: Beide Distributionen<br />

stellen gleich die richtige Sprache ein.<br />

Thunderbird: E-Mails über die<br />

56<br />

Archivierfunktion <strong>auf</strong>bewahren<br />

Wichtige E-Mails oder ganze Threads gehen<br />

schnell in der täglichen Mailflut unter, wenn<br />

Sie keine rettenden Inseln bauen. Dazu dient<br />

die Archivfunktion, die Sie unter Kubuntu<br />

11.10 zunächst aktivieren müssen. Wählen<br />

Sie hier Bearbeiten / Konteneinstellungen und<br />

unterhalb des passenden Kontos den Eintrag<br />

Kopien & Ordner. Rechts erscheint nun ein<br />

Bereich mit der Überschrift Nachrichtenarchiv.<br />

Setzen Sie das Kreuzchen bei Archiv speichern<br />

unter und wählen Sie die Option Ordner „Archiv“<br />

in aus. Rechts daneben im Aufklappmenü<br />

bestimmen Sie das passende E-Mail-<br />

Konto und bestätigen die Wahl ganz unten<br />

rechts im Fenster über OK. Unter OpenSuse<br />

11.4/​12.1 fällt dieser Schritt weg.<br />

Glossar<br />

Style Sheet: Cascading Style Sheets<br />

sind meist externe Dateien mit der Endung<br />

.css, die Sie einfach in den Quellcode<br />

für Ihre HTML-Seiten einbinden.<br />

Über die CSS-Dateien legen Sie das<br />

Aussehen der HTML-Elemente fest, so<br />

zum Beispiel Textgrößen, Farben und<br />

die Abstände der Elemente.<br />

Abb. 1: Schalten Sie in Thunderbird <strong>auf</strong> der rechten Seite die Schnellfilterleiste aus,<br />

bleibt etwas mehr Platz für die darunterliegende E-Mail-Übersicht.<br />

94 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


<strong>Linux</strong><br />

Tipps & Tricks<br />

Um unter Kubuntu und OpenSuse<br />

das Archiv anzulegen, markieren<br />

Sie nun eine in Frage kommende<br />

Nachricht und wählen aus dem<br />

Kontextmenü den Eintrag Archivieren<br />

(oder Sie drücken [A]).<br />

Thunderbird legt einen neuen<br />

Ordner namens Archiv an und<br />

verschiebt die E-Mail dorthin –<br />

im ursprünglichen Ordner fehlt<br />

sie also fortan.<br />

Sie archivieren auch komplette<br />

Konversationen, die aus mehreren<br />

Mails bestehen (Threads).<br />

Dazu schalten Sie zunächst die<br />

Themenansicht ein (über Ansicht<br />

/ Sortieren nach / Gruppiert nach<br />

Thema). Dann klappen Sie den zu archivierenden<br />

Themenbaum zu und klicken <strong>auf</strong> die<br />

oberste E-Mail. Entweder rufen Sie Archivieren<br />

per Rechtsklick aus dem Kontextmenü<br />

<strong>auf</strong>, oder Sie klicken im Header der E-Mail <strong>auf</strong><br />

den Button Archivieren (Abbildung 2).<br />

Ein Wermutstropfen: Offenbar gibt es keine<br />

Möglichkeit, das Archivieren rückgängig zu<br />

machen. Sie müssen die E-Mails bei Bedarf<br />

also <strong>von</strong> Hand in ihre Ursprungsordner zurück<br />

befördern. Bei zusammengeklappten<br />

Themenbäumen genügt es wieder, die hierarchisch<br />

oben liegende E-Mail zu verschieben,<br />

um alle anderen mitzunehmen.<br />

Thunderbird: E-Mails clever<br />

57<br />

sortieren und durchsuchen<br />

Wo wir gerade bei Threads sind: E-Mails lassen<br />

sich nicht nur thematisch gruppieren,<br />

sondern auch nach einer vorausgewählten<br />

Sortierung. Das erweist sich als nützlich,<br />

wenn Sie große Postfächer durchsuchen. Ein<br />

Beispiel: Sie wollen alle E-Mails einer Person<br />

sehen, die an eine Mailingliste schreibt. Zugleich<br />

würden Sie gern wissen, wer die meisten<br />

E-Mails an die Liste schickt. Dazu wählen<br />

Sie den gewünschten Ordner in Thunderbird<br />

aus und klicken <strong>auf</strong> Ansicht / Sortieren nach /<br />

Von. Nun erhalten Sie eine nach den Namen<br />

der Absender alphabetisch sortierte Liste.<br />

Über Ansicht / Sortieren nach / Gruppiert nach<br />

Sortierung lassen Sie sich die sortierte Liste in<br />

Themenbäumen anzeigen (Abbildung 2).<br />

Die gesammelten Beiträge der gesuchten Person<br />

verschieben Sie jetzt über [A] oder einen<br />

Klick <strong>auf</strong> den Button Archivieren ins Archiv.<br />

Alternativ markieren Sie den Thread und<br />

wählen Datei / Speichern als / Datei. Das sichert<br />

alle E-Mails zu dem Thema einzeln in<br />

einem Ordner. Nicht zuletzt erfahren Sie auch<br />

über die Suchzeile, welche Autoren sich wie<br />

oft zu einem bestimmten Thema äußern.<br />

Abb. 2: Auch ganze Themenbäume archivieren Sie in Thunderbird<br />

mit nur einem einzigen Mausklick.<br />

Es gibt hier noch zahlreiche weitere Möglichkeiten,<br />

die E-Mails zu sortieren, etwa nach<br />

dem Empfänger, dem Betreff oder dem Datum.<br />

So filtern Sie schnell die relevanten<br />

E-Mails aus dem übervollen Briefkasten.<br />

Firefox: Webseiten testen und<br />

58<br />

manipulieren mit Firebug<br />

Der nächste Tipp betrifft Sie nur, wenn Sie<br />

Webseiten entwickeln und ein wenig Erfahrung<br />

im Umgang mit HTML und CSS mitbringen.<br />

Mit Firebug [1] blenden Sie einzelne Elemente<br />

einer Webseite aus, rücken sie an eine<br />

andere Stelle oder ändern ganz allgemein die<br />

Parameter der Darstellung. Das hilft etwa, um<br />

zu testen, wo Sie ein Element einer Webseite<br />

am besten platzieren. Zudem identifizieren<br />

Sie so Elemente, die Ihr Seitenlayout zerstören<br />

oder die Sie <strong>auf</strong> einer Seite schlicht nerven<br />

(zum Beispiel bestimmte Werbebanner).<br />

Um Firebug zu installieren, klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> den Link Zu Firefox<br />

hinzufügen <strong>auf</strong> der Downloadseite.<br />

Ein Fenster erscheint, in<br />

dem Sie nach kurzer Zeit Jetzt installieren<br />

wählen. Nach einem<br />

Neustart des Browsers ist Firebug<br />

einsatzbereit.<br />

Angenommen, Sie wollen einen<br />

Button <strong>auf</strong> einer Webseite ein<br />

wenig verändern. Klicken Sie dafür<br />

mit der rechten Maustaste <strong>auf</strong><br />

diesen und wählen Sie Element<br />

untersuchen aus dem Kontextmenü.<br />

Im Fenster unten erscheint<br />

ein eigener Bereich, über den Sie<br />

Firebug bedienen (Abbildung 3).<br />

Der markierte Code im linken Bereich erzeugt<br />

den Button (Punkt 2), rechts sehen Sie das<br />

zugehörige Style Sheet.<br />

In Abbildung 3 sehen Sie, was passiert, wenn<br />

Sie einen Parameter im Style Sheet modifizieren<br />

(hier den Abstand des Textes zum Rand<br />

des Elements, Punkt 3). Das wirkt sich direkt<br />

<strong>auf</strong> den Button Zu Firefox hinzufügen aus<br />

(Punkt 1). Auf diese Weise testen Sie, welche<br />

Werte am besten zu einem Element passen,<br />

bevor Sie den Quellcode der Seite tatsächlich<br />

ändern – Sie betreiben sozusagen „Webdesign<br />

in Echtzeit“.<br />

Firefox: ReminderFox hilft der<br />

59<br />

Erinnerung <strong>auf</strong> die Sprünge<br />

Es soll Menschen geben, die wochenlang ohne<br />

das Internet auskommen. Wenn Sie diese<br />

Zeitschrift lesen, gehören Sie vermutlich nicht<br />

dazu. Es ist sogar wahrscheinlich, dass Sie<br />

Abb. 3: Mit der beliebten Firefox-Erweiterung Firebug manipulieren Sie in Echtzeit die<br />

Elemente einer Webseite. Das hilft Webentwicklern beim Testen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

95


Tipps & Tricks<br />

<strong>Linux</strong><br />

Willkommen bei ReminderFox, verschwindet<br />

der Text auch. Weitere Einstellungen des Addons<br />

ändern Sie, indem Sie mit der rechten<br />

Maustaste <strong>auf</strong> den Eintrag in der Leiste klicken<br />

und Einstellungen wählen. Hier passen<br />

Sie das Verhalten der Erweiterung an Ihre eigenen<br />

Wünsche an.<br />

Abb. 4: Praktisch: Wenn Sie ohnehin jeden Tag im Internet surfen, kann Ihr Browser Sie<br />

auch gleich an wichtige Termine und Aufgaben erinnern.<br />

einmal am Tag den Browser anwerfen und<br />

eine Webseite ansteuern. Da ergibt es Sinn,<br />

wenn der Browser Sie auch gleich an dringende<br />

Termine (wie den nächsten Zahnarztbesuch)<br />

und Aufgaben (Geburtstagsgeschenke<br />

für Oma k<strong>auf</strong>en) erinnert. Spätestens an dieser<br />

Stelle kommt die Firefox-Erweiterung ReminderFox<br />

[2] ins Spiel.<br />

Die installieren Sie analog zu Firebug und<br />

starten den Browser neu. Testweise tragen Sie<br />

Glossar<br />

RSS-Feed: Die Technologie hinter<br />

„Really Simple Syndication“ ermöglicht<br />

es, die Beiträge einer Webseite in<br />

einer kurzen, textbasierten <strong>Vorschau</strong>variante<br />

für RSS-Feedreader anzubieten.<br />

Darüber erfahren potenzielle Besucher,<br />

worum es in dem neuen Beitrag<br />

geht, ohne dafür die Webseite besuchen<br />

zu müssen.<br />

dann Ihren ersten wichtigen Termin ein. Klicken<br />

Sie dazu mit der linken Maustaste <strong>auf</strong><br />

den Schriftzug Willkommen bei ReminderFox<br />

in der Add-on-Leiste, öffnet sich ein kleines<br />

Fenster, in das Sie Ihre Termine tippen (Abbildung<br />

4). Dabei unterstützt Sie <strong>auf</strong> der rechten<br />

Seite tatkräftig ein Kalender. Neben dem<br />

Register Termine links oben sehen Sie einen<br />

Reiter mit der Beschriftung Aufgaben, in dem<br />

Sie anstehende Erledigungen <strong>auf</strong>listen.<br />

Bewegen Sie den Mauszeiger über den genannten<br />

ReminderFox-Schriftzug, erscheint<br />

ein Tooltip mit den anstehenden Terminen.<br />

Zusätzlich schiebt sich zehn Sekunden nach<br />

dem Start des Browsers ein kleines Fenster<br />

vom unteren Bildschirmrand ans Tageslicht<br />

und verrät, welche Termine <strong>auf</strong> der Agenda<br />

stehen. Alle zwei Stunden erscheint das Fenster<br />

der Erweiterung erneut.<br />

Den Schriftzug in der Add-on-Leiste generiert<br />

ReminderFox übrigens aus den Texten der anstehenden<br />

Termine. Löschen Sie den Termin<br />

Abb. 5: RSS-Feeds spüren Sie <strong>auf</strong> einigen Webseiten über „Seiteninformationen“ <strong>auf</strong>.<br />

Firefox: RSS-Feeds <strong>auf</strong> Webseiten<br />

60<br />

identifizieren<br />

Wollen Sie eine Webseite nicht ständig besuchen,<br />

um nach neuen Beiträgen zu schauen,<br />

abonnieren Sie einfach ihren RSS-Feed. Geeignete<br />

Feedreader wie Liferea, Akregator und<br />

RSSOwl erkennen und holen neue Einträge<br />

dann automatisch und präsentieren sie in einer<br />

kompakten Übersicht. Auf diese Weise<br />

behalten Sie Dutzende <strong>von</strong> Webseiten im<br />

Auge, ohne diese einzeln besuchen zu müssen.<br />

So weit jedenfalls die Theorie.<br />

In der Praxis weisen die Seitenbetreiber oft<br />

nicht explizit <strong>auf</strong> ihre RSS-Feeds hin oder verstecken<br />

Informationen dazu in den Tiefen ihrer<br />

Webseite. Hier hilft Firefox mitunter weiter.<br />

Der schlaue Fuchs ist in einigen Fällen in<br />

der Lage, solche Feeds eigenständig <strong>auf</strong>zuspüren.<br />

Dazu genügen ein paar Mausklicks.<br />

Ein Beispiel: Im <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Blog [3] (das auch<br />

einen RSS-Button anbietet) erscheinen hin<br />

und wieder Hinweise zum Heft. Um die beiden<br />

Feeds der Seite zu abonnieren, besuchen<br />

Sie diese und rufen im Browser Extras / Seiteninformationen<br />

<strong>auf</strong> (oder Sie drücken [Strg-<br />

I]). Im oberen Bereich des Fensters sehen Sie<br />

nun ein Icon mit der Beschriftung Feeds, das<br />

Sie anklicken. Ein kleines Fenster präsentiert<br />

die URLs aller gefundenen RSS-Feeds (Abbildung<br />

5). Im ersten Schritt testen Sie diese:<br />

Klicken Sie <strong>auf</strong> einen der Links, sollte im<br />

Browser eine Liste der Einträge erscheinen.<br />

Funktioniert das, kopieren Sie den Link und<br />

ergänzen ihn im Feedreader. Aber denken Sie<br />

daran, dass diese Methode nicht <strong>auf</strong> allen<br />

Webseiten zum Erfolg führt.<br />

RSSOwl: Deutsche Sprachunterstützung<br />

einrichten (Kubuntu)<br />

61<br />

Um RSS-Feeds bequem zu verwalten, bietet<br />

sich unter anderem der Feed Reader RSSOwl<br />

[4] an, der gerade die Version 1.0 erreicht hat.<br />

Kubuntu-Anwender installieren die Software<br />

<strong>von</strong> der Heft-DVD, müssen der Eule aber noch<br />

Deutsch beibringen. Unter OpenSuse 11.4 und<br />

12.1 finden Sie hingegen die deutschsprachigen<br />

Versionen als ZIP-Archive <strong>auf</strong> der Heft-<br />

DVD, womit dieser Schritt entfällt. Sie entpacken<br />

jeweils das passende ZIP-Archiv, wechseln<br />

in den dabei entstehenden Unterordner<br />

und führen RSSOwl per Doppelklick aus.<br />

96 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


<strong>Linux</strong><br />

Tipps & Tricks<br />

OnLine<br />

Das Portal für Android-<br />

Fans, Smartphone-und<br />

Tablet Nutzer<br />

Neu!<br />

Abb. 6: Um den Feedreader schlank zu halten, sollten Sie gelegentlich die abonnierten<br />

Feeds <strong>auf</strong>räumen und die Anzahl der Artikel begrenzen.<br />

Unter Kubuntu 11.10 klicken Sie <strong>auf</strong> Tools /<br />

Language / Download Additional Languages.<br />

Die Software öffnet nach einem Augenblick<br />

ein neues Fenster. In diesem klappen Sie den<br />

Reiter RSSOwl Languages heraus und setzen<br />

ein Kreuzchen bei German Translation 1.0.0.<br />

Über Next gelangen Sie weiter und nicken<br />

dann eine Endnutzerlizenz (EULA) ab. Sie bestätigen<br />

die Installation der Sprache über Finish<br />

und klicken – etwas später – <strong>auf</strong> Install.<br />

Die Frage nach einem Neustart beantworten<br />

Sie mit Yes und sitzen dann vor einer deutschsprachigen<br />

Oberfläche.<br />

RSSOwl: Ansicht des RSS-Feedreaders<br />

anpassen<br />

62<br />

Nach dem Start passen Sie RSSOwl mit ein<br />

paar Tricks an die persönlichen Bedürfnisse<br />

an. Haben Sie wenig Platz <strong>auf</strong> dem Display,<br />

sparen Sie einfach die Leiste mit den Icons<br />

ein, deren Funktionen Sie ohnehin über das<br />

Textmenü erreichen. Entfernen Sie das Häkchen<br />

beim Menüpunkt Ansicht / Werkzeugleisten<br />

/ Werkzeugleiste, verschwindet das Menü,<br />

und Sie erhalten mehr Platz für Ihre Feed-<br />

Liste <strong>auf</strong> der rechten Seite.<br />

RSSOwl: Die Anzahl der <strong>auf</strong>bewahrten<br />

Artikel begrenzen<br />

63<br />

Wollen Sie sich täglich über die neuesten Entwicklungen<br />

in bestimmten Bereichen informieren,<br />

kommen schnell Tausende Beiträge<br />

zusammen. Das macht die Eule träge und<br />

muss nicht sein: Sie begrenzen einfach die<br />

Anzahl der Einträge pro RSS-Feed oder versehen<br />

die Artikel mit einem Verfallsdatum.<br />

Dazu wählen Sie Werkzeuge / Reinigen und<br />

suchen in dem sich öffnenden Fenster alle<br />

Feeds <strong>auf</strong>, deren Artikelanzahl Sie begrenzen<br />

wollen. Ein Klick <strong>auf</strong> Weiter bringt Sie<br />

zum nächsten Fenster. Hier stoßen Sie <strong>auf</strong><br />

die Bereiche Feeds <strong>auf</strong>räumen und Artikel<br />

<strong>auf</strong>räumen, die jeweils einige Optionen<br />

mitbringen (Abbildung 6).<br />

Zunächst zu den Aufräumoptionen: Ein Problem<br />

<strong>von</strong> Feedreadern besteht darin, dass<br />

die Einträge der Feeds, also die Artikel, im<br />

L<strong>auf</strong>e der Zeit veralten. Wer RSS-Feeds verwendet,<br />

will in der Regel „frische“ Informationen.<br />

Andere Feeds funktionieren irgendwann<br />

nicht mehr, weil das Blog verwaist<br />

oder der Besitzer seine Webseite überarbeitet.<br />

Mit RSSOwl machen Sie hier reinen<br />

Tisch. Sie entfernen Feeds, die lange nicht<br />

mehr aktualisiert wurden – den Zeitraum geben<br />

Sie in Tagen an. Feeds mit Verbindungsproblemen<br />

löschen Sie ebenfalls.<br />

Der Bereich Artikel <strong>auf</strong>räumen kennt auch<br />

zwei Möglichkeiten der Konservierung: Sie<br />

legen eine maximale Anzahl an zu behaltenden<br />

Artikeln fest (10 bis 30 sind ein guter<br />

Wert), oder Sie definieren ein maximales<br />

Alter der zu behaltenden Artikel (in Tagen).<br />

Dabei übertrumpft die maximale Anzahl<br />

das Alter der Artikel: Wollen Sie nur<br />

zehn Artikel behalten, löscht die Software<br />

den elften Eintrag auch dann automatisch,<br />

wenn er noch aktuell ist. Lediglich Beiträge,<br />

die Sie als wichtig markiert haben ([Strg-<br />

Umschalt-S]), schließt RSSOwl vom Reinigungsprozess<br />

aus. Ein Klick <strong>auf</strong> Weiter<br />

zeigt Ihnen, welche konkreten Feeds und<br />

+ Tests aktueller Tablets<br />

und Smartphones<br />

+ Informationen zu Apps<br />

und Systemtools<br />

+ App-Neuheiten<br />

+ Rubrik für Power-User<br />

+ Workshops<br />

+ Tipps & Tricks<br />

+ und vieles mehr!<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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97<br />

www.android-user.de


Tipps & Tricks<br />

<strong>Linux</strong><br />

Blogs RSSOwl ins Visier nimmt<br />

(Abbildung 7). Stimmen Sie der<br />

Auswahl zu, beginnen Sie das<br />

Großreinemachen über Fertigstellen.<br />

RSSOwl startet nun neu und<br />

bietet pro Feed deutlich weniger<br />

Artikel an.<br />

Abb. 7: Sie legen individuell fest, welche Feeds Sie bereinigen<br />

wollen. Am Ende legt RSSOwl die geplanten Änderungen<br />

zur Kenntnisnahme vor.<br />

VLC: Den Medienbrowser<br />

64<br />

verwenden<br />

Der Medienbrowser <strong>von</strong> VLC geht<br />

meist ein wenig unter. Das liegt daran,<br />

dass der Videoabspieler gewöhnlich<br />

in einem kleinen Fenster<br />

startet und der Medienbrowser erst<br />

erscheint, wenn Sie explizit [L]<br />

drücken oder den Menüpunkt Ansicht<br />

/ Wiedergabeliste <strong>auf</strong>rufen.<br />

In einem großen leeren Fenster legen<br />

Sie anschließend eine Wiedergabeliste<br />

an oder durchforsten die<br />

Einträge der Medienbibliothek. Hier<br />

gibt es tatsächlich einige interessante<br />

Dinge zu entdecken, beispielsweise<br />

unter dem Eintrag Lo‐<br />

Glossar<br />

UPnP: Universal Plug and Play ist eine<br />

Technologie, dank der sich Clients und<br />

Server in einem lokalen Netzwerk automatisch<br />

finden. Geräte bieten ihre<br />

Multimediadateien über UPnP im Netzwerk<br />

an, UPnP-fähige Fernseher oder<br />

Radios entdecken diese Ressourcen<br />

und spielen sie dann ab.<br />

kales Netzwerk / Universal Plug’n’Play. So<br />

zeigt VLC vorhandene UPnP-Ressourcen im<br />

Netzwerk an. Über das UPnP-Protokoll geben<br />

einige Geräte automatisch ihre Mediensammlungen<br />

(Musik, Filme, Bilder) im Netzwerk<br />

frei. Dazu gehören etwa Mediacenter und<br />

tragbare Geräte mit Netzanschluss. Auf solche<br />

Angebote wartet VLC, der als UPnP-Client arbeitet<br />

und diese Dateien über das Netzwerk<br />

abspielen kann. Der Vorteil: Filme und Musik<br />

werden gestreamt. Sie müssen diese also nicht<br />

erst <strong>auf</strong> den lokalen Rechner kopieren,<br />

was viel Zeit spart. Die Kooperationen<br />

zwischen UPnP-Clients und<br />

‐Servern klappt aber nicht immer,<br />

hier hilft nur ausprobieren.<br />

Weitere interessante Angebote verstecken<br />

sich hinter dem Eintrag Internet<br />

(Abbildung 8): Hier stoßen<br />

Sie <strong>auf</strong> die Free Music Charts <strong>von</strong><br />

Darkerradio.com [5], die aus einer<br />

monatlich zusammengestellten Hitliste<br />

freier Musik bestehen. Sicher<br />

entdecken Sie hier einige Perlen.<br />

Das Icecast-Directory hält zudem<br />

Hunderte <strong>von</strong> freien Internetradiosendern<br />

für Sie bereit. Jamendo [6],<br />

ein weiterer Anbieter freier und<br />

kommerzieller Musik, bietet die Jamendo<br />

Selections an. Diese Musikstücke<br />

sind zum Teil nach Genre<br />

sortiert, aber es gibt auch eine<br />

Sammlung der beliebtesten Songs.<br />

Unter Channels.com stoßen Sie <strong>auf</strong><br />

zahlreiche kostenfreie Videoclips<br />

aus diversen gesellschaftlichen Bereichen.<br />

Die angebotenen Videos kosten<br />

nichts und stammen hauptsächlich <strong>von</strong> amerikanischen<br />

Anbietern. Es handelt sich um<br />

Beiträge aus den Bereichen Kunst, Comedy,<br />

Wissenschaft, Religion usw.<br />

Nicht zuletzt gibt es zwei leere Einträge: Unter<br />

Podcasts legen Sie Ihre abonnierten Podcasts<br />

ab. Der Unterpunkt Freebox TV erwacht<br />

hingegen zum Leben, wenn Sie die in Frankreich<br />

angebotene Freebox benutzen – VLC ist<br />

ein französisches Projekt. Alles in allem finden<br />

Sie in der Liste also freies und kostenloses<br />

Audio- und Videomaterial, das mehr als einen<br />

Abend füllen dürfte. (kki) <br />

n<br />

Infos<br />

Abb. 8: VLC zeigt nicht nur UPnP-Ressourcen im lokalen Netzwerk an. Sie greifen über<br />

die Anwendung auch <strong>auf</strong> eine Reihe <strong>von</strong> Radiosendern sowie zahlreiche freie Videound<br />

Audiodateien zu. Das setzt jedoch eine Internetverbindung voraus.<br />

[1] Firebug herunterladen: https://​<br />

addons. mozilla. org/ en‐US/ firefox/​<br />

addon/ firebug/ (http:// ezlx. de/ c1a1)<br />

[2] ReminderFox-Add-on: https:// addons.​<br />

mozilla. org/ de/ firefox/ addon/​<br />

reminderfox/ (http:// ezlx. de/ c1a2)<br />

[3] <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Blog: http:// ezlx.​<br />

wordpress. com/ (http:// ezlx. de/ c1a3)<br />

[4] RSSOwl für OpenSuse 11.4/​12.1:<br />

http:// www. rssowl. org/ download<br />

(http:// ezlx. de/ c1a4)<br />

[5] Darkerradio: http:// www. darkerradio.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ c1a5)<br />

[6] Jamendo: http:// www. jamendo. com/​<br />

de/ (http:// ezlx. de/ c1a6)<br />

98 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene <strong>Linux</strong>-Nutzer schwören <strong>auf</strong> flexible<br />

Kommandozeilentools, mit denen sich manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen lässt als in grafischen<br />

Programmen. Wir stellen die wichtigsten<br />

Anwendungen vor, um auch Einsteiger zu einem<br />

Ausflug in die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

Prozess-IDs <strong>auf</strong> der Konsole<br />

65<br />

anzeigen<br />

Verschiedene Tools listen alle oder nur die eigenen<br />

l<strong>auf</strong>enden Prozesse <strong>auf</strong>. So zeigt beispielsweise<br />

der Aufruf <strong>von</strong> ps x alle eigenen<br />

Prozesse an:<br />

$ ps x<br />

...<br />

3150 ? S 0:03 sshd: huhU<br />

n@pts/0<br />

3151 pts/0 Ss 0:00 ‐bash<br />

3253 pts/0 S+ 0:00 screen<br />

3254 ? Ss 0:03 SCREEN<br />

3255 pts/1 Ss 0:00 /bin/bash<br />

3270 pts/1 S+ 0:10 irssi<br />

...<br />

Am Anfang der Zeile sehen Sie die so genannte<br />

PID (Prozess-ID). Die Nummern sind<br />

eindeutig vergeben. Sie benötigen diese beispielsweise,<br />

um Prozesse gezielt zu beenden,<br />

anzuhalten oder fortzusetzen. Interessieren<br />

Sie sich nicht für alle Prozesse, sondern nur<br />

für die einer bestimmten Anwendung, können<br />

Sie die ps-Ausgabe mit einem Pipe-Zeichen<br />

(„|“, [AltGr-


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

namens bin, in dem Sie selbst geschriebene<br />

Skripte ablegen, könnte das so aussehen:<br />

~/bin/skript<br />

Oder in Kombination mit cd:<br />

~ $ cd ~/bin<br />

bin $ ./skript<br />

Das ./ steht dabei für das aktuelle Verzeichnis,<br />

die Bash sucht dann nicht im Pfad. Um<br />

Tipparbeit zu sparen und den Ordner bin im<br />

eigenen Home-Verzeichnis in den Pfad <strong>auf</strong>zunehmen,<br />

definieren Sie mit export die PATH-<br />

Variable neu. Dazu hängen Sie ans Ende der<br />

Liste einfach :~/​bin an:<br />

Abb. 1: In Vim zeigen Sie über das Split-Kommando zwei Dateien in einem Fenster an.<br />

Die aktive Hälfte (hier oben) hat eine etwas dickere Schrift in der Statusleiste.<br />

Begriff „Netbook“ und springt zum ersten<br />

Treffer.<br />

Vim: Unterschiedlich<br />

68<br />

große Splits<br />

Wenn Sie einen Bereich kleiner als den anderen<br />

sehen möchten, definieren Sie dies entweder<br />

im Split-Kommando oder schrumpfen<br />

bzw. vergrößern einen Teil nachträglich. Beim<br />

Öffnen der zweiten Ansicht definieren Sie direkt<br />

die Zeilenanzahl, zum Beispiel so:<br />

:10 sp artikel2.txt<br />

Um die aktive Ansicht zu vergrößern, können<br />

Sie wieder eine Tastenkombination einsetzen:<br />

[Strg-W], [+] fügt eine Zeile hinzu. Zeilenweise<br />

verkleinern Sie entsprechend mit [Strg-<br />

W], [-]. Der Shortcut [Strg-W], [Umschalt- –]<br />

(_) maximiert das aktuelle Fenster, und mit<br />

[Strg-W], [Umschalt-0] (=) machen Sie beide<br />

Teile wieder gleich groß.<br />

sind, in denen die Shell automatisch nach<br />

ausführbaren Programmen sucht. Wie diese<br />

Variable bei Ihnen definiert ist, schauen Sie<br />

sich mit dem echo-Kommando an:<br />

$ echo $PATH<br />

/usr/lib/lightdm/lightdm:/usr/loU<br />

cal/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbiU<br />

n:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/games<br />

Liegt ein Programm nicht in diesem Pfad,<br />

können Sie es nicht einfach über seinen Namen<br />

starten. In der Regel müssen Sie es dann<br />

entweder über den kompletten Pfad <strong>auf</strong>rufen,<br />

oder Sie wechseln zunächst mit cd an den<br />

Aufenthaltsort und starten es über ./programmname<br />

(mit vorangestelltem Punkt und<br />

Schrägstrich, ohne Leerzeichen). Befindet sich<br />

in Ihrem Home-Verzeichnis z. B. ein Ordner<br />

$ echo $PATH<br />

/usr/lib/lightdm/lightdm:/usr/loU<br />

cal/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbiU<br />

n:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/games<br />

$ export PATH=$PATH:~/bin<br />

$ echo $PATH<br />

/usr/lib/lightdm/lightdm:/usr/loU<br />

cal/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbiU<br />

n:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/gamesU<br />

:/home/huhn/bin<br />

Die Shell löst dabei ~/​bin zum kompletten<br />

Pfad <strong>auf</strong>, also /home/​huhn/​bin im Beispiel.<br />

Im export-Aufruf haben Sie dabei die Möglichkeit<br />

genutzt, den bestehenden Wert <strong>von</strong><br />

$PATH bei der Neudefinition zu verwenden.<br />

Mutt: Verschiedene Absender pro<br />

70<br />

Mailordner<br />

Der Konsolenmailer Mutt verwaltet die elektronische<br />

Post für mehrere Konten und arbeitet<br />

auch mit mehreren Ordern, so genannten<br />

Umgebungsvariable „$PATH“<br />

69<br />

anpassen<br />

Wenn Sie in der Shell einen Befehl wie ls oder<br />

xterm eingeben, rufen Sie das entsprechende<br />

Programm aus einem der Programmverzeichnisse<br />

<strong>auf</strong>, dazu gehören z. B. /bin und /usr/​<br />

bin. Überprüfen können Sie das schnell mit<br />

dem Kommando which, das Ihnen verrät, wo<br />

eine bestimmte Anwendung liegt:<br />

$ which ls<br />

/bin/ls<br />

$ which xterm<br />

/usr/bin/xterm<br />

Es reicht aber aus, einfach den Namen ohne<br />

den kompletten Pfad ins Terminal zu tippen.<br />

Dafür verantwortlich ist die Umgebungsvariable<br />

$PATH, in der mehrere Ordner <strong>auf</strong>gelistet<br />

Abb. 2: Der Mailclient Mutt zeigt verschiedene Status-Flags an. So sehen Sie <strong>auf</strong> einen<br />

Blick, ob eine Mail etwa nur an Sie oder mehrere ging, ob Sie schon geantwortet haben<br />

oder ob etwas wichtig ist.<br />

100 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

Foldern, zusammen. So können Sie Ihre privaten<br />

und auch die beruflichen E-Mails in nur<br />

einem Programm lesen und beantworten und<br />

beides doch strikt trennen. Damit Sie nicht<br />

aus Versehen in den Firmenmails Ihren privaten<br />

Absender und andersrum eintragen, definieren<br />

Sie einfach für den entsprechenden<br />

Ordner einen eigenen Absender.<br />

Wenn der Mailfolder z. B. <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> heißt<br />

und Sie alle Nachrichten in diesem Ordner als<br />

hjurzik@easylinux.de beantworten möchten,<br />

lautet der passende Eintrag in der Mutt-Konfigurationsdatei<br />

~/​.muttrc:<br />

folder‐hook =<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 'my_hdr FU<br />

rom:hjurzik@easylinux.de'<br />

Damit haben Sie den Absender konfiguriert.<br />

Auf Wunsch können Sie zusätzlich eine Reply-<br />

To-Adresse einrichten. Um als Antwortadresse<br />

für den Mailfolder <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> auch die Absenderadresse<br />

zu verwenden, schreiben Sie:<br />

folder‐hook =<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 'my_hdr RU<br />

eply‐To:hjurzik@easylinux.de'<br />

Zudem ist es möglich, unterschiedliche Signaturen<br />

zu nutzen. Dazu geben Sie in einer weiteren<br />

Konfigurationsanweisung die Datei mit<br />

der passenden E-Mail-Signatur an:<br />

folder‐hook =<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 'set signU<br />

ature="~/.signature.easy"'<br />

In die Datei ~/​.signature.easy im eigenen<br />

Home-Verzeichnis schreiben Sie dann noch<br />

die passende Signatur – fertig.<br />

Mutt: Mail-Flags in der<br />

71<br />

Nachrichtenübersicht<br />

Der Mailclient Mutt markiert die Nachrichten<br />

in der Pager-Ansicht (Nachrichtenansicht) mit<br />

unterschiedlichen Status-Flags. So sind neue<br />

Mails beispielsweise mit einem N gekennzeichnet,<br />

alte ungelesene Nachrichten mit einem<br />

O, vor einer beantworteten Mail steht ein<br />

r und vor einer als wichtig markierten Nachricht<br />

ein !. Außerdem verwendet Mutt die<br />

Kürzel K (Mail mit öffentlichem PGP-Schlüssel),<br />

P (Nachricht ist mit PGP, GnuPG oder<br />

S/​MIME verschlüsselt), s (Mail ist signiert,<br />

aber nicht geprüft) und S (Signatur ist geprüft).<br />

Ein D zeigt an, dass die Nachricht zum<br />

Löschen vorgemerkt ist, ein d, dass ein Attachment<br />

gelöscht werden soll.<br />

Sehen Sie ein C, heißt das, dass Sie im CC:-<br />

Feld stehen (also vom Sender als Empfänger<br />

einer Kopie gekennzeichnet wurden), T bedeutet,<br />

Sie stehen im To:-Feld, die Nachricht<br />

geht aber noch an weitere Benutzer, und<br />

wenn Sie ein + sehen, wissen Sie, dass die E-<br />

Mail nur für Sie alleine bestimmt ist und es<br />

Abb. 3: Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Ein einfacher Befehl <strong>auf</strong> der Shell zeigt,<br />

was Sache ist, und wertet die Antwort einer Webseite aus.<br />

keine weiteren Empfänger gibt. Mails, die Sie<br />

verschickt haben, erkennen Sie am F, und<br />

Mails, die an eine Mailingliste gegangen sind,<br />

die Sie abonniert haben, am L. Das Sternchen<br />

markiert eine oder mehrere Mails und fasst<br />

diese so zusammen, dass Sie eine gemeinsame<br />

Aktion dar<strong>auf</strong> anwenden können.<br />

Mit wenigen Kommandos können Sie diese<br />

Flags manipulieren. Um eines zu setzen, drücken<br />

Sie die Taste [W] (Abbildung 2). Danach<br />

zeigt der Mailclient am unteren Rand in<br />

der Statuszeile die Frage an:<br />

Setze Indikator? (D/N/O/r/*/!):<br />

Geben Sie jetzt mit der Tastatur einfach das<br />

entsprechende Zeichen ein, also zum Beispiel<br />

[R], wenn Sie die Mail als gelesen markieren<br />

möchten, oder [Umschalt-N], wenn sie als<br />

neue Nachricht erscheinen soll. Möchten Sie<br />

den Vorgang abbrechen, drücken Sie einfach<br />

die Eingabetaste.<br />

Ebenso leicht werden Sie ein gesetztes Flag<br />

los. Die Tastenkombination ist [Umschalt-W].<br />

Auch danach sehen Sie in der Statuszeile einen<br />

Hinweis:<br />

Entferne Indikator? (D/N/O/r/*/!):<br />

Für das Ausrufezeichen (also das Flag, um eine<br />

E-Mail als wichtig hervorzuheben) und das<br />

Sternchen (um Mails zu taggen), gibt es Abkürzungen.<br />

Drücken Sie [Umschalt-F], erscheint<br />

ein Ausrufezeichen davor; erneutes Betätigen<br />

des Shortcuts entfernt es wieder. Das Sternchen<br />

setzen und entfernen Sie mit [T].<br />

Ja, ist denn schon<br />

72<br />

Weihnachten?<br />

Diese alles entscheidende Frage beantwortet<br />

z. B. die Webseite http:// isitchristmas. com/:<br />

Nur am 25. und 26. Dezember steht dort als<br />

Antwort „YES“, ansonsten verneint der Code<br />

<strong>auf</strong> der Seite. Möchten Sie die Seite nicht immer<br />

wieder im Browser <strong>auf</strong>rufen oder neu laden,<br />

definieren Sie sich einen einfachen Alias<br />

für die Shell. Einmalig richten Sie einen Alias<br />

über das gleichnamige Kommando ein:<br />

alias xyz=befehl<br />

In diesem Listing ist xyz der Alias-Name, hinter<br />

dem Gleichheitszeichen steht der Befehl.<br />

Um die genannte Webseite mit dem Textbrowser<br />

w3m <strong>auf</strong> der Shell abzufragen, können<br />

Sie z. B. folgenden Alias definieren:<br />

alias xmas='echo "Is it ChristmaU<br />

s yet? $(w3m ‐dump http://isitchU<br />

ristmas.com/)"'<br />

Der Name für den Alias lautet in diesem Beispiel<br />

xmas. Anschließend folgt die Zuweisung<br />

eines Befehls, der in einfache Hochkommata<br />

eingeschlossen ist. Der Befehl gibt zunächst mit<br />

echo die Frage „Is it Christmas yet?“ aus („Ist<br />

jetzt Weihnachten?“) und fasst dann den w3m-<br />

Aufruf in den runden Klammern zusammen.<br />

Die Konstruktion $( ... ) nimmt die Ausgabe<br />

des Befehls und macht daraus ein Argument.<br />

Der w3m-Parameter ‐dump wandelt die HTML-<br />

Datei in einen gut lesbaren Text um.<br />

Möchten Sie den Alias dauerhaft einrichten,<br />

speichern Sie ihn in der Datei .bashrc im eigenen<br />

Home-Verzeichnis. Die Bash-Einrichtungsdatei<br />

bearbeiten Sie mit einem Texteditor.<br />

An welcher Stelle dort die Alias-Definition<br />

steht, spielt keine Rolle. Um den neuen Alias<br />

nutzen zu können, rufen Sie entweder eine<br />

neue Shell <strong>auf</strong> oder laden die geänderte Konfigurationsdatei<br />

mit dem folgenden Befehl:<br />

source ~/.bashrc<br />

Der neue Befehl xmas verrät nun, ob Sie sich<br />

gerade in den Festtagen befinden (Abbildung<br />

3) – da Weihnachten gerade vorbei ist, können<br />

Sie die Beschreibung an andere informative<br />

Webseiten anpassen. (hge) n<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

101


Test<br />

Blocks That Matter<br />

Jump & Run: Blocks That Matter<br />

Bohrmaschine<br />

Wenn man eine weiße Waschmaschine mit einem<br />

Bohrer ausstattet, das Ergebnis in ein Jump-&-<br />

Run-Spiel steckt und die Mischung noch mit etwas<br />

Tetris und einer spannenden Kriminalgeschichte<br />

würzt, erhält man einen genialen Spaßmacher für<br />

kalte Wintertage. Viel Spaß mit Blocks That Matter.<br />

Tim Schürmann<br />

Entführt, sie wurden einfach entführt:<br />

zwei unschuldige schwedische Spieleprogrammierer.<br />

Am helllichten Tag<br />

stürmten zwei unbekannte Männer das Büro<br />

<strong>von</strong> Alexey und Markus. Mit psychologisch geschickter<br />

Überredungskunst und zwei geladenen<br />

Pistolen verschleppten sie die beiden in<br />

eine karge Hütte mitten in einem einsamen<br />

Wald. Hier sollen sie für „den Boss“ ihr nächstes<br />

Computerspiel fertigstellen – und das möglichst<br />

flott. Eine Flucht scheint unmöglich. Ihre<br />

einzige Hoffnung ist ein kleiner Roboter, den<br />

Alexey und Markus glücklicherweise noch<br />

kurz vor ihrer Entführung erfunden hatten.<br />

Blocks That Matter ist ein kommerzielles Spiel<br />

des französischen Entwicklerteams Swing<br />

Swing Submarine. Bislang bekommt man es<br />

nur über die Internetdienste Indievania,<br />

Desura oder Gameolith. Entsprechende Links<br />

dorthin findet man <strong>auf</strong> der Blocks-That-Matter-<br />

Homepage [1]. Wer nicht die Katze im Sack<br />

k<strong>auf</strong>en möchte, darf die ersten Levels mit einer<br />

Testversion anspielen. Wie man sie in Betrieb<br />

nimmt, verrät der Kasten Probierstube.<br />

Blockwart<br />

Der Tetrobot get<strong>auf</strong>te Roboter sieht aus wie<br />

eine kleine Waschmaschine mit Armen und<br />

Beinen. Auf der Suche nach Alexey und Markus<br />

lässt ihn der Spieler durch verwinkelte<br />

Landschaften hüpfen. Ziel ist immer ein kleines<br />

Portal, das den Tetrobot in den nächsten<br />

<strong>von</strong> insgesamt 40 zu durchquerenden Level<br />

Probierstube<br />

Wer Blocks That Matter probespielen<br />

möchte, der geht dazu wie folgt vor:<br />

Besuchen Sie die Homepage des Spiels<br />

1<br />

[1] und klicken Sie dort <strong>auf</strong> den gut versteckten<br />

roten Schriftzug A Playable Demo<br />

(unterhalb des großen <strong>Vorschau</strong>bildes).<br />

Damit landen Sie <strong>auf</strong> einer neuen Seite,<br />

<strong>auf</strong> der Sie Blocks That Matter – Playable<br />

Demo <strong>Linux</strong> und dann den roten Knopf<br />

Download Now! anklicken. Die nach ein<br />

paar Sekunden angebotene ZIP-Datei speichern<br />

Sie <strong>auf</strong> der Festplatte (im Download-<br />

Ordner).<br />

Jetzt wählen Sie im Startmenü Rechner /<br />

2<br />

Persönlicher Ordner. Im neuen Fenster klicken<br />

Sie <strong>auf</strong> den Ordner Downloads, dann<br />

mit der rechten Maustaste <strong>auf</strong> die heruntergeladene<br />

Datei und wählen Extract Archive<br />

Here bzw. unter Kubuntu Archiv hierher<br />

auspacken.<br />

Mit [F5] aktualisieren Sie die Darstellung<br />

3<br />

und wechseln in den neu entstandenen<br />

Ordner. Dort klicken Sie das Programm<br />

BTM mit der rechten Maustaste an, wählen<br />

Eigenschaften, wechseln <strong>auf</strong> das Register<br />

Berechtigungen, haken Ausführbar<br />

an und schließen das Fenster mit OK.<br />

Um zukünftig das Spiel zu starten, klicken<br />

4<br />

Sie einfach das Programm BTM an.<br />

Sollte das nicht funktionieren, klicken Sie<br />

zunächst mit der rechten Maustaste in einen<br />

weißen Bereich des Dolphin-Fensters,<br />

wählen unter OpenSuse Aktionen / Open<br />

Terminal Here bzw. unter Kubuntu Aktionen<br />

/ Terminal hier öffnen, tippen im neu erscheinenden<br />

Fenster<br />

sh BTM_launcher_linux.sh<br />

ein (dabei Groß- und Kleinschreibung beachten)<br />

und drücken die Eingabetaste.<br />

Verweigert Blocks That Matter immer noch<br />

den Dienst, rufen Sie unter OpenSuse den<br />

Paketmanager <strong>auf</strong> (Rechner / Software installieren/​entfernen)<br />

und stellen darin sicher,<br />

dass die Pakete java-1_6_0-openjdk<br />

und openal-soft installiert sind. Unter Kubuntu<br />

wählen Sie den Menüpunkt Rechner /<br />

Muon-Programmverwaltung und spielen das<br />

Paket JavaJDK Java 6 Runtime ein.<br />

102 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Blocks That Matter<br />

Test<br />

Abb. 1: So lösen Sie eine typische Aufgabe: Für den Tetrobot ist der Hügel zur Rechten viel zu hoch (links oben). Also bohrt er erst einmal<br />

alle herumliegenden Blöcke ab (rechts oben), schichtet vier da<strong>von</strong> übereinander (links unten), so dass er über das Hindernis hinweg<br />

hüpfen kann (rechts unten).<br />

katapultiert. Das Portal zu erreichen, ist jedoch<br />

nicht immer ganz einfach: Mal versperren<br />

Mauern den Weg, mal sind weite Abgründe<br />

zu überbrücken.<br />

Glücklicherweise kann der Tetrobot Gesteinsblöcke<br />

abbauen, diese in seinem Innern <strong>auf</strong>bewahren<br />

und dann bei Bedarf wieder in die<br />

Landschaft kleben (Abbildung 1). Dabei sind<br />

ihm allerdings ein paar Grenzen gesetzt: Um<br />

einen Block <strong>auf</strong>zunehmen, muss er entweder<br />

mit dem Kopf mehrfach <strong>von</strong> unten dagegen<br />

springen oder ihn mit seinem eingebauten<br />

Bohrer wegfräsen. Blöcke, <strong>auf</strong> denen er steht,<br />

kann er darum nicht abbauen. Darüber hinaus<br />

kann der Tetrobot immer nur vier Blöcke<br />

gleichzeitig verbauen, <strong>von</strong> denen mindestens<br />

ein Stein an einer Wand, der Decke oder dem<br />

Boden befestigt sein muss. Das gesamte Vorhaben<br />

erschweren hier und da herumwuselnde<br />

Schleimmonster, die dem Tetrobot an<br />

die Elektrik wollen (Abbildung 2).<br />

Erdkunde<br />

Zu guter Letzt existieren auch noch verschiedene<br />

Gesteinsarten mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />

(Abbildung 3). So schliddern<br />

Eisklötze eine Weile über die Erde, während<br />

Sandblöcke immer einen festen Untergrund<br />

benötigen – andernfalls rutschen sie nach unten<br />

weg. Zu Beginn des Spiels kann der Tetrobot<br />

nur einige wenige Gesteinsarten abbauen.<br />

Im späteren Verl<strong>auf</strong> rüsten spezielle Maschinen<br />

weitere wichtige Funktionen nach. Hierdurch<br />

kann der Roboter dann z. B. acht oder<br />

mehr in einer Reihe liegende Blöcke weg-<br />

Blocks That Matter<br />

Entwickler:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Bezugsquelle:<br />

Voraussetzungen:<br />

http:// www.​<br />

swingswingsubmarine.​<br />

com/<br />

Swing Swing Submarine<br />

Kommerziell<br />

4,99 Euro<br />

Aktuelle <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

mit aktivierter 3-D-Grafik,<br />

2 GByte Hauptspeicher,<br />

400 MByte freier Plattenplatz<br />

Abb. 2: Immer wieder melden sich Alexey und Markus mit ein paar Hinweisen oder lustigen<br />

Kommentaren. Die roten „Wabbeldinger“ sollte man besser nicht berühren.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

103


Test<br />

Blocks That Matter<br />

Abb. 3: In „Blocks That Matter“ ist auch Geschicklichkeit gefragt: Diese bröseligen Blöcke<br />

lösen sich unter den Tetrobot-Füßen langsam <strong>auf</strong>. Wer nach oben will, muss folglich<br />

schnell sein.<br />

Handling<br />

Im Spiel selbst navigiert man mit den Pfeiltasten,<br />

die Eingabetaste wählt einen Menüpunkt<br />

aus. Einsteiger wählen den Adventure Mode<br />

und entscheiden sich im nächsten Schirm für<br />

die ganz linke Option (der Kasten mit dem Tetrobot).<br />

Die dann angezeigten weißen Würfel<br />

stehen jeweils für einen Level. Wenn man<br />

noch keinen gespielt hat, muss man den ersten<br />

mit der Eingabetaste bestätigen. Damit<br />

startet nach einer kurzen Einführungssequenz<br />

endlich das eigentliche Spiel.<br />

Den Tetrobot steuert man über die Pfeiltasten,<br />

die Leertaste lässt ihn hüpfen; die weitere Bedienung<br />

erklären Alexey und Markus direkt<br />

im Spiel.<br />

Tipp: Im ersten Level gilt es übrigens, den Tetrobot<br />

noch ohne Bohrer in die linke obere<br />

Ecke zu einer Maschine zu bugsieren.<br />

sprengen (Abbildung 4) – Tetris lässt grüßen.<br />

Gelegentlich melden sich Alexey und Markus<br />

über einen sicheren Kommunikationskanal<br />

und geben wertvolle Tipps. Auf diesem Weg<br />

erzählt das Spiel auch die recht spannende<br />

Hintergrundgeschichte weiter, Zwischensequenzen<br />

gibt es nicht.<br />

In jedem Level haben die Entwickler eine spezielle<br />

Schatzkiste versteckt. Wer sie erreicht<br />

und zum Ausgang trägt, erhält einen „Block<br />

That Matters“. Diese Blöcke zeigen das Symbol<br />

eines Videospiels, das in irgendeiner Weise<br />

mit Blöcken Videospielgeschichte geschrieben<br />

hat oder noch schreiben wird. Konnten Sie genügend<br />

Blocks That Matter sammeln, schaltet<br />

das Spiel einen der insgesamt 20 Bonuslevel<br />

frei. Die Schatzkisten zu erreichen, ist allerdings<br />

nicht leicht und manchmal nur mit spezieller<br />

Ausrüstung zu bewerkstelligen, die der<br />

Tetrobot erst in einem späteren Level erhält.<br />

Nicht nur deshalb darf man einmal absolvierte<br />

Karten jederzeit noch einmal in Angriff nehmen<br />

– denn vielleicht findet man neben der<br />

Schatztruhe auch eine bessere Lösung mit weniger<br />

gesetzten Blöcken.<br />

Wer schließlich alle 40 Level durchgespielt<br />

hat, bastelt sich mit dem integrierten Level-<br />

Editor kurzerhand eigene Karten und teilt sie<br />

direkt aus dem Spiel heraus mit anderen<br />

Blocks-That-Matter-Fans.<br />

Fazit<br />

Gut geklaut ist halb gewonnen – so könnte<br />

man den lustigen Mix aus Tetris, Minecraft<br />

und Super Mario Bros zusammenfassen. Wer<br />

einmal angefangen hat, kann jedenfalls nicht<br />

so schnell wieder <strong>auf</strong>hören: Blocks That Matter<br />

macht regelrecht süchtig. Dazu tragen<br />

nicht zuletzt auch die vielen Details und Einfälle<br />

der Entwickler bei. Obendrein möchte<br />

man wissen, wie die Entführungsgeschichte<br />

denn nun weitergeht.<br />

Allerdings braucht man eine Weile, bis man<br />

die etwas komplexe und mitunter fummelige<br />

Steuerung beherrscht. In den späteren Leveln<br />

warten zudem einige hammerharte Kopfnüsse<br />

<strong>auf</strong> den Spieler. Immerhin gibt es kein Zeitlimit;<br />

man darf so lange und so oft knobeln,<br />

wie man möchte. Sterben kann der Tetrobot<br />

ebenfalls nicht – im schlimmsten Fall muss<br />

man den aktuellen Level noch einmal <strong>von</strong><br />

vorne beginnen.<br />

Blocks That Matter ist kinderfreundlich, steigert<br />

den Schwierigkeitsgrad im richtigen Maße<br />

und hat durch die zahlreichen versteckten Bonusgegenstände<br />

einen hohen Wiederspielwert.<br />

Mit immer wieder neuen, pfiffigen Ideen<br />

sorgt das Spiel für Abwechslung – z. B. wenn<br />

man plötzlich vor einem überdimensionalen<br />

Schleimmonster schnell Reißaus nehmen<br />

muss. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

Abb. 4: Wie Tetris: Acht oder mehr Blöcke in einer Reihe sprengt der Tetrobot <strong>auf</strong><br />

Wunsch einfach weg.<br />

[1] Blocks That Matter: http:// www.​<br />

swingswingsubmarine. com/ games/​<br />

blocks‐that‐matter/ (http:// ezlx. de/​<br />

c1d1)<br />

104 www.easylinux.de<br />

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Test<br />

Kubuntu 11.10<br />

Oneiric Ocelot im Test<br />

Kunterbuntu<br />

Im Oktober 2011 erschien die neue Kubuntu-Version, die<br />

Sie auch <strong>auf</strong> der Heft-DVD dieser <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe finden.<br />

Während der Artikel <strong>auf</strong> Seite 30 beschreibt, wie Sie<br />

den Ubuntu-Ableger installieren, verraten wir hier, welche<br />

Neuigkeiten unter der Haube stecken.<br />

© Wu Kailiang, 123RF<br />

Heike Jurzik<br />

Kubuntu 11.10, Codename „Oneiric<br />

Ocelot“, kommt mit einem bunten<br />

Strauß voll neuer Software: Kernel<br />

3.0.0, LibreOffice 3.4.4, Firefox 8.0, Amarok<br />

2.4.3 und vieles mehr. Haben Sie die Distribution<br />

<strong>von</strong> unserer Heft-DVD installiert, empfiehlt<br />

sich zunächst eine Aktualisierung <strong>auf</strong><br />

die allerneueste Version. Die <strong>auf</strong> dem Installationsmedium<br />

vorhandene KDE-Version 4.7.1<br />

hat inzwischen ein Upgrade <strong>auf</strong> 4.7.2 erfahren.<br />

Neue Programmversionen zieht das nicht<br />

nach sich, sondern nur Fehlerkorrekturen.<br />

Auf den ersten Blick hat sich <strong>auf</strong> dem KDE-<br />

Desktop nicht viel verändert, der Teufel steckt<br />

allerdings im Detail. Kubuntus Look & Feel ist<br />

– abgesehen <strong>von</strong> einigen vorkonfigurierten<br />

Aktivitäten – weitgehend gleich geblieben. Einige<br />

Aktivitäten erscheinen allerdings als Makulatur,<br />

weil Kubuntu die geplanten Anwendungen<br />

in der Voreinstellung nicht installiert,<br />

etwa Digikam. Der Dateimanager Dolphin<br />

bringt keine Menüleiste mehr mit und wirkt so<br />

schlanker. Vermissen Sie die Leiste, schalten<br />

Sie diese über [Strg-M] wieder ein. Als Standardbrowser<br />

surft wieder Rekonq durchs Web,<br />

Firefox ist aber schnell nachgerüstet.<br />

Alle Anwender, die KDE als zu speicherhungrig<br />

empfinden, verschlanken den Desktop<br />

jetzt über das Paket kubuntu-low-fat-settings.<br />

Nach der Installation entfernt das Tool einige<br />

Dienste und deaktiviert Desktopeffekte, was<br />

sich vor allem <strong>auf</strong> älterer Hardware positiv<br />

bemerkbar macht – eine schöne Idee, die auch<br />

<strong>auf</strong> dem Test-Netbook gefällt.<br />

Pakete am l<strong>auf</strong>enden Band<br />

Mit schöner Regelmäßigkeit überraschen die<br />

Kubuntu-Macher ihre Benutzer mit einer<br />

neuen Paketverwaltung. Adept und KPackage-<br />

Kit sind Geschichte – das neue Tool zum Installieren,<br />

Aktualisieren und Löschen <strong>von</strong><br />

Software heißt Muon. Es kommt gleich in<br />

zwei Spielarten, die Sie beide im K-Menü im<br />

Bereich Anwendungen / System finden: als<br />

Muon-Paketverwaltung und als Muon-Programmverwaltung.<br />

Ersteres bietet die gewohnten Fähigkeiten eines<br />

Paketmanagers. Es filtert die angezeigten<br />

Ergebnisse, stellt die Abhängigkeiten zu anderen<br />

Komponenten dar und entfernt Programme<br />

vollständig – inklusive der Konfigurationsdateien.<br />

Die Programmverwaltung ist<br />

hingegen eine schlankere Benutzerschnittstelle.<br />

Sie zeigt nur die Namen und Symbole<br />

der Anwendungen an, so wie sie auch im K-<br />

Menü erscheinen (Abbildung 1). Zusätzlich<br />

präsentiert die Muon-Programmverwaltung –<br />

wenn Sie online sind – die aus dem Software-<br />

Center bekannten Bewertungen, Zusatzinformationen<br />

und Benutzerrezensionen. Tatsächlich<br />

handelt es sich um dieselben Daten, die<br />

sich Muon hier zunutze macht.<br />

Im Test zeigte sich Muon gelegentlich unkooperativ,<br />

vergaß gesetzte Filter und sogar die<br />

komplette Paketliste. Ein Neustart des Programms<br />

löste das Problem. Der im Netz oft<br />

erwähnte Bug, laut dem die Anwendung neue<br />

Softwarequellen nicht anzeigt, verschwand<br />

nach der Aktualisierung <strong>auf</strong> KDE SC 4.7.2.<br />

Abb. 1: Der Paketmanager Muon kommt in zwei Ausführungen: Die Paketverwaltung<br />

(links) bietet mehr Kontrolle und detaillierteres Arbeiten mit den Paketen, die Programmverwaltung<br />

(rechts) erinnert eher an das Software-Center.<br />

Ab ins Internet<br />

Ein Blick in die gleichnamige Abteilung des K-<br />

Menüs zeigt Altbewährtes: ein BitTorrent-Programm<br />

(KTorrent), ein E-Mail-Client (KMail),<br />

ein Instant Messenger (Kopete), ein IRC-Client<br />

(Quassel), ein Feed Reader (Akregator), Rekonq<br />

als Webbrowser und ein Firefox-Installationsprogramm,<br />

das die aktuelle Variante<br />

aus dem Internet nachlädt und installiert.<br />

Firefox präsentiert sich anschließend in Version<br />

8.0 – die zum Zeitpunkt des Artikels neueste<br />

Version. Die deutsche Sprachanpassung<br />

müssen Sie für diese Version <strong>von</strong> Hand vornehmen,<br />

indem Sie das Paket firefox-locale-de<br />

über die Muon-Paketverwaltung einspielen.<br />

106 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Kubuntu 11.10<br />

Test<br />

Ein Blick <strong>auf</strong> die installierten Plug-ins (Menü<br />

Extras / Add-ons / Plugins) zeigt, dass Firefox<br />

anfangs lediglich eine Erweiterung für die<br />

Skype-Buttons in Kopete mitbringt. Andere<br />

Plug-ins wie den Flash Player, QuickTime,<br />

<strong>Windows</strong> Media usw. spielen Sie entweder<br />

<strong>von</strong> Hand ein, oder Sie warten, bis Sie mit<br />

Firefox <strong>auf</strong> Inhalte stoßen, die der Browser<br />

nicht anzeigen kann. Dann tritt der integrierte<br />

Plugin-Finder-Service <strong>auf</strong> den Plan und blendet<br />

am oberen Rand eine Schaltfläche ein<br />

(Fehlende Plugins installieren).<br />

Ein Beispiel: Beim Besuch <strong>auf</strong> dem Videoportal<br />

YouTube fordert dieses den Flash Player<br />

an. Nach einem Klick <strong>auf</strong> den Button öffnet<br />

sich ein Dialogfenster, das Ihnen anbietet,<br />

Gnash oder Adobes Flash Player nachzurüsten.<br />

Im Test traten mit beiden Varianten keinerlei<br />

Probleme <strong>auf</strong>. Nach der Auswahl des<br />

Anbieters und einem Klick <strong>auf</strong> Weiter verlangte<br />

das Installationstool nach dem eigenen<br />

Passwort und spielte alle benötigten Komponenten<br />

automatisch ein (Abbildung 2). Die<br />

so installierten Plug-ins nutzt übrigens auch<br />

Rekonq – nach dem Einspielen des Flash-<br />

Plug-ins zeigte auch der KDE-Browser Filme<br />

des Videoportals an.<br />

Schwierige Umstellung<br />

Zusammen mit der neuen KDE SC 4.7.2 landen<br />

einige Neuerungen <strong>auf</strong> der Platte, die<br />

nicht jedem gefallen dürften. So hat die neue<br />

KMail-Version laut Aussagen <strong>auf</strong> Mailinglisten<br />

und in Foren schon viele Anwender vor erhebliche<br />

Probleme gestellt. Grund dafür ist<br />

die Umstellung der KDE-PIM-Programme<br />

(Kontact) <strong>auf</strong> Akonadi. Vor einem Upgrade<br />

<strong>auf</strong> die neue Kubuntu-Version sollte Sie daher<br />

unbedingt eine Sicherungskopie Ihrer Daten<br />

Abb. 2: Der Plug-in-Finder <strong>von</strong> Firefox<br />

bietet neben dem freien Flash Player<br />

Gnash auch die Adobe-Variante an und<br />

spielte im Test beide problemlos ein.<br />

anlegen. Dazu gehören nicht nur die elektronische<br />

Post selbst, sondern auch die Adressen<br />

aus KAddressBook und die Kalender, Notizen<br />

und Aufgaben aus KOrganizer.<br />

Im Test verursachte eine ganz frische Kubuntu-Installation<br />

keine Probleme, und nach<br />

dem Start <strong>von</strong> KMail erschien der Kontenassistent,<br />

der beim Einrichten eines Mailaccounts<br />

hilfreich unter die Arme greift. Ein zweiter,<br />

aktualisierter Testrechner hatte zunächst<br />

Schwierigkeiten mit dem Akonadi-Dienst und<br />

KMail (Abbildung 3). Nach der in der letzten<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe vorgeschlagenen Holzhammermethode<br />

[1] lief zwar Akonadi, KMail<br />

verweigerte jedoch weiterhin die Zusammenarbeit,<br />

da es offenbar die alten Daten nicht migrieren<br />

konnte. Im offiziellen Ubuntu-Wiki<br />

finden Sie eine gute, englischsprachige Anleitung,<br />

wie Sie das Problem aus der Welt schaffen<br />

[2]. Hilfreiche Tipps und Tricks erhalten<br />

Sie weiterhin <strong>auf</strong> der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ubuntu-Mailingliste<br />

[3].<br />

Ebenfalls eingeschränkt funktionierte <strong>auf</strong> beiden<br />

Testrechnern die automatische Suche<br />

nach diversen Multimedia-Plug-ins, ohne die<br />

Amarok keine MP3-Dateien und Streams abspielt.<br />

Der Dialog mit dem Vorschlag, weitere<br />

Pakete zu installieren, erschien zwar, doch<br />

die anschließende Installation klappte lediglich<br />

in der Live-Version <strong>von</strong> Kubuntu und<br />

nach einem Neustart <strong>von</strong> Amarok. Hier hilft<br />

es, die passenden GStreamer- und Fluendo-<br />

Plug-ins <strong>von</strong> Hand über die Muon-Paketverwaltung<br />

einzuspielen; das Paket heißt kubuntu-restricted-addons.<br />

Oder – noch besser –<br />

Sie wählen gleich beim Installieren die Option<br />

Software <strong>von</strong> Drittanbietern installieren.<br />

Fazit<br />

Eingefleischte Kubuntu-Fans sind Kummer gewöhnt.<br />

Die Umstellung der Kontact-PIM-Suite<br />

stellt aber auch erfahrene <strong>Linux</strong>er vor Probleme.<br />

Langes Doku-Studium und stundenlange<br />

Internetrecherche sind garantiert, um vernünftig<br />

mit KMail und Co. zu arbeiten.<br />

Was die neue Softwareverwaltung betrifft,<br />

wird es unter Kubuntu langsam zur Tradition,<br />

einen halbwegs funktionierenden Paketmanager<br />

durch ein neues Programm zu ersetzen.<br />

Das benötigt dann wieder einige Releases, bis<br />

es alle Features zuverlässig beherrscht. Warum<br />

die Macher des KDE-basierten Ablegers<br />

nicht gleich <strong>auf</strong> das Ubuntu-Software-Center<br />

setzen, bleibt ein Rätsel.<br />

Last but not least erweist sich auch das Verlassen<br />

der Arbeitsumgebung und das Ausschalten<br />

des Rechners <strong>auf</strong> einigen Maschinen<br />

als schwierig. Die entsprechenden Schaltflächen<br />

im K-Menü schalten den Computer nicht<br />

aus oder starten ihn neu, sondern befördern<br />

Sie in diesen Fällen lediglich zum Loginschirm<br />

des Display Managers zurück. In solchen Fällen<br />

hilft nur ein Ausflug <strong>auf</strong> die Kommandozeile:<br />

Der Befehl sudo shutdown ‐h now und<br />

die Eingabe Ihres Benutzerkennworts beenden<br />

den Spuk. (kki) <br />

n<br />

Infos<br />

Abb. 3: Der Akonadi-Dienst startete <strong>auf</strong> einem aktualisierten Kubuntu-System nicht<br />

richtig, zudem patzte KMail. Die E-Mail-Software stürzte auch nach der Behebung dieses<br />

Problems reproduzierbar mit einem „schweren Fehler“ ab.<br />

[1] Akonadi-Probleme und<br />

Lösungsvorschläge: Hans-Georg<br />

Eßer, „Besser arbeiten mit KDE“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 04/​2011, S. 70 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2011/ 04/​<br />

070‐kde‐tipps/ (http:// ezlx. de/ c1i1)<br />

[2] Datenmigration zur neuen KMail-<br />

Version: https:// wiki. ubuntu. com/​<br />

OneiricOcelot/ Final/ Kubuntu/ Kmail2<br />

(http:// ezlx. de/ c1i2)<br />

[3] <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Mailinglisten: http:// www.​<br />

easylinux. de/ Kontakt/ Mailinglisten<br />

(http:// ezlx. de/ c1i3)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

107


Test<br />

Fedora 16<br />

Aktuelles <strong>Linux</strong> mit Gnome 3.2.1 und Kernel 3.1<br />

Fedora 16<br />

Fedora wird mit der neuen Version 16 wieder dem selbst gestellten Anspruch gerecht, technisch <strong>auf</strong> dem<br />

aktuellen Stand zu sein. So gibt es Kernel 3.1 und das frische Gnome 3.2.1 als Standarddesktop.<br />

Thomas Drilling<br />

Abb. 1: Fedora 16 bringt die aktuelle Gnome-Version 3.2.1 <strong>auf</strong> den Desktop.<br />

Aus Sicht der Fedora-Entwickler ist der<br />

Einsatz neuester Technologien genau<br />

der Sinn des Fedora-Projekts: Es dient<br />

als Experimentierfeld für Red Hats Enterprise-<br />

Distributionen. Das heißt nicht, dass man dort<br />

Fedora-Anwender als Betatester betrachtet –<br />

die Fedora-Entwickler verzichten auch in Version<br />

16 <strong>auf</strong> die schon länger geplante Umstellung<br />

<strong>auf</strong> das neue Dateisystem btrfs, weil es<br />

dafür noch an Reparaturwerkzeugen fehlt – Fedora<br />

hat aber definitiv den Anspruch, stets die<br />

jeweils aktuellste <strong>Linux</strong>-Distribution zu sein.<br />

So lockte z. B. der Vorgänger Fedora 15 als<br />

erste Distribution mit Gnome 3 als Standarddesktop.<br />

Leider ließ Gnome 3 in Sachen Funktionalität<br />

noch Fragen offen. Fedora 16 verspricht<br />

hier mit Gnome 3.2.1 (Abbildung 1)<br />

Nachbesserung, und so widmeten sich die Entwickler<br />

vor allem dem Feinschliff. Was dabei<br />

herausgekommen ist, hat das Zeug, Fedora<br />

vom bisherigen Distrowatch-Rang 3 ein großes<br />

Stück näher an die Nummer 2 (Ubuntu) zu katapultieren.<br />

Daran hat unter anderem Gnome<br />

3.2.1 einen Anteil, das in Umbruchzeiten im<br />

direkten Vergleich mit Unity das kleinere Übel<br />

für KDE-Verächter zu sein scheint.<br />

Fedora 16 steht wie gewohnt als in erster Linie<br />

Gnome-basierte Distribution für den Desktop<br />

sowie in Form so genannter „Spins“ (mit<br />

den Desktops KDE, LXDE und Xfce) in 32-<br />

und 64-Bit-Versionen <strong>auf</strong> der Fedora-Projektseite<br />

[1] zum freien Download zur Verfügung.<br />

Neben der Gnome-basierten Live-CD und den<br />

alternativen Spins gibt es auch eine Installations-DVD,<br />

die alle Desktops enthält.<br />

Am bewährten, im Vergleich zu Ubuntu aber<br />

nicht sonderlich intuitiven Installer „Anaconda“<br />

hat sich gegenüber den Vorgängerversionen<br />

nichts geändert. Er funktioniert, ist<br />

aber nicht sehr ansehnlich und in einigen Belangen<br />

umständlicher zu handhaben als der<br />

<strong>von</strong> Ubuntu. Für Fedora 17 versprechen die<br />

Entwickler eine vor allem optisch überarbeitete<br />

Anaconda-Version.<br />

Neues bei Fedora 16<br />

Als in der Hauptsache <strong>von</strong> Red Hat getragene<br />

Distribution glänzt Fedora 16 vor allem mit<br />

der Verwendung neuer<br />

Technologien. Eher überfällig<br />

als innovativ tauscht Fedora<br />

16 endlich den traditionellen<br />

mit eigenen Patches<br />

gepflegten Bootmanager<br />

Grub Legacy gegen<br />

Grub 2 aus. Die tiefgreifendste<br />

Neuerung ist der<br />

Einsatz des erst seit Kurzem<br />

verfügbaren Kernel 3.1 als<br />

Standard-Kernel.<br />

Das neue Unterwasser-Hintergrund-Theme<br />

ist nicht<br />

zufällig gewählt, sondern<br />

passt zum Fedora-16-Codenamen<br />

„Verne“. Neben<br />

technischen Neuerungen<br />

und Gnome 3.2 hat Fedora<br />

16 auch neue Anwendungen<br />

im Gepäck, etwa Suhsi,<br />

ein <strong>Vorschau</strong>tool, das so<br />

ziemlich jeden Dateityp inklusive<br />

Videodateien unterstützt.<br />

Ansonsten unterscheidet<br />

sich die Softwareausstattung<br />

aber nicht<br />

108 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Fedora 16<br />

Test<br />

Abb. 2: Onlinekonten in Gnome 3.2.1 funktionieren mit E-Mail-Konten genauso wie mit Kontakten, allerdings<br />

unterstützt Gnome bisher nur Google.<br />

groß vom Vorgänger, abgesehen <strong>von</strong> den üblichen<br />

Updates der wichtigsten Anwendungen,<br />

wie Firefox (in Version 7.0.1) oder Libre<br />

Office (3.4.3).<br />

Da sich Fedora außerdem vollständig <strong>auf</strong> freie<br />

Software konzentriert, müssen Fedora-Anwender<br />

wichtige unfreie Erweiterungen, wie<br />

proprietäre Grafiktreiber oder Video- und Audio-Codecs,<br />

über die externen Paketquellen<br />

<strong>von</strong> RPM Fusion [4] nachinstallieren. Ist auch<br />

Fedora vorrangig als Desktopdistribution gedacht,<br />

bleibt es bei Red Hats derzeitigem Engagement<br />

im Cloud- und Virtualisierungssektor<br />

nicht aus, dass auch Fedora 16 auch in<br />

dieser Hinsicht gut bestückt ist, Hinweise<br />

dazu finden sich in den Release Notes [3].<br />

Gnome 3.21<br />

Fedora setzt <strong>auf</strong> Gnome 3 als Standarddesktop,<br />

und so enthält Fedora 16 als eine der<br />

ersten Distributionen überhaupt das jüngste<br />

Gnome-Update 3.2.1 mit zahlreichen Neuerungen,<br />

darunter die Möglichkeit, Onlinekonten<br />

<strong>von</strong> Google & Co. als „Speicherorte“<br />

zentral verwalten zu können, so dass Anwendungen<br />

wie Empathy, Evolution oder<br />

das Kalender-Applet direkt dar<strong>auf</strong> zugreifen<br />

können (Abbildung 2). Allerdings verzichtet<br />

Fedora 16 <strong>auf</strong> die ebenfalls mit Gnome 3.2<br />

eingeführte gemeinsame Nutzung <strong>von</strong> lokal<br />

und online gespeicherten Dokumenten übert<br />

die Anwendung Gnome Documents, weil<br />

diese noch einen Vorabstatus hat. Anwender<br />

können Gnome Documents aber nachinstallieren.<br />

Die Integration <strong>von</strong> Onlinekonten beschränkt<br />

sich <strong>auf</strong> Google.<br />

So funktioniert etwa das Freigeben <strong>von</strong><br />

Google-Mail-Konten in Evolution tadellos,<br />

ebenso wie die desktopweite Verwaltung <strong>von</strong><br />

Onlinedokumenten, während die Kalenderanbindung<br />

zwischen Google und Evolution und<br />

die Integration <strong>von</strong> Instant Messaging noch zu<br />

wünschen übrig lassen. Außerdem synchronisiert<br />

das neue Gnome Contacts nur solche<br />

Google-Kontakte, die in Gmail als „My Contacts“<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Die Fedora-Entwickler haben Gnome 3.2.1<br />

nicht unverändert übernommen, sondern in<br />

vielen Punkten angepasst – etwa in Form<br />

neuer Desktop-Themes oder zahlreicher Änderungen<br />

an der Gnome Shell: Sie haben<br />

z. B. die Verwaltung externer Datenträger<br />

aus Nautilus heraus unmittelbar in die<br />

Gnome Shell verlagert. Darüber hinaus<br />

macht Gnome 3.2.1 nicht nur Dokumente<br />

und Kontakte desktopweit verfügbar, sondern<br />

auch E-Mail- und Chat-Accounts. Mehr<br />

zur neuen Gnome-Version finden Sie in den<br />

Gnome Release Notes [2].<br />

Fazit<br />

Unter dem Strich ist Fedora 16 trotz kleinerer<br />

Mängel ein gelungenes Update. Vor allem<br />

Gnome 3.2.1 gefällt dank individueller Verbesserungen<br />

und bringt auch das Gnome-Projekt<br />

insgesamt voran, für das Fedora 16 ein<br />

wichtiger Multiplikator ist. Wer Gnome ohne<br />

Probleme ausprobieren möchte, der kann das<br />

am einfachsten tun, indem er<br />

Fedora 16 installiert.<br />

Beim Thema Desktop zeigt<br />

sich unverkennbar, dass die<br />

Red-Hat-Entwickler sowohl<br />

im Gnome-Projekt als auch<br />

im Fedora-Projekt involviert<br />

sind, und so hinterlässt<br />

Gnome 3.2.1 in Fedora 16 einen<br />

deutlich „runderen“ Gesamteindruck<br />

als Unity in<br />

Ubuntu. Das gilt aber nicht<br />

für das Gesamtkunstwerk Fedora,<br />

das noch eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Altlasten mit sich herumschleppt.<br />

So sch<strong>auf</strong>elt<br />

eine Fedora-Standardinstallation<br />

noch immer einige<br />

Red-Hat-spezifische Einstellungswerkzeuge<br />

<strong>auf</strong> die<br />

Platte, die nicht nur schon<br />

lange nicht mehr gepflegt<br />

werden, sondern für die es<br />

auch längst gute Alternativen<br />

im Gnome-Desktop gibt, was<br />

den Gesamteindruck im Vergleich zum konsistenteren<br />

Ubuntu stört.<br />

Zudem ist es unter Fedora immer noch etwas<br />

mühsamer, einen alltagstauglichen Desktop<br />

mit proprietären Grafiktreibern, Codecs oder<br />

anderen unfreien Komponenten wie Flash<br />

und Java einzurichten als unter Ubuntu, und<br />

die Schriftendarstellung verlangt bei einer<br />

Standardinstallation ebenfalls nach Nachbesserung.<br />

Erfahrene Nutzer, die sich nicht da<strong>von</strong><br />

abschrecken lassen, Fedora mit ein paar<br />

zusätzlichen Handgriffen alltagstauglich zu<br />

machen, finden in Fedora 16 eine bemerkenswerte<br />

Distribution, die sehr aktuelle<br />

Software nutzt und dabei erfreulich stabil<br />

läuft, was durchaus nicht für alle früheren<br />

Versionen galt. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Fedora-Download:<br />

http:// fedoraproject. org/ de_CH/​<br />

get‐fedora‐options (http:// ezlx. de/ c1j1)<br />

[2] Gnome 3.2 Release Notes:<br />

http:// library. gnome. org/ misc/​<br />

release‐notes/ 3. 2/ (http:// ezlx. de/ c1j2)<br />

[3] Fedora 16 Release Notes:<br />

http:// docs. fedoraproject. org/ en‐US/​<br />

Fedora/ 16/ html/ Release_Notes/<br />

(http:// ezlx. de/ c1j3)<br />

[4] RPM Fusion: http:// rpmfusion. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c1j4)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

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109


Test<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12 im Kurztest<br />

Frisch und<br />

einsteigertauglich<br />

<strong>Linux</strong> Mint 12 ist einen Blick abseits der Ubuntu- und OpenSuse-<br />

Welt wert, denn das <strong>auf</strong> Ubuntu <strong>auf</strong>bauende System bringt Features<br />

mit, die besonders <strong>Linux</strong>-Einsteigern das Leben erleichtern.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Schon länger gibt es eine treue Fangemeinde<br />

um die Distribution <strong>Linux</strong><br />

Mint [1], die seit Version 11 für größeres<br />

Aufsehen in der <strong>Linux</strong>-Community sorgt.<br />

Den Populartitätsschub verdankt das System<br />

vor allem der Entscheidung, nicht wie Ubuntu<br />

den Unity-Desktop als Standardoberfläche einzusetzen<br />

– für viele Nutzer ein Anlass, Mint<br />

als Alternative in Betracht zu ziehen. Als solche<br />

eignet es sich perfekt, setzt Mint doch<br />

Ubuntu als Basis ein und ist mit diesem kompatibel:<br />

Für die Nutzer bedeutet das, dass sie<br />

unter <strong>Linux</strong> Mint problemlos Ubuntu-Pakete<br />

installieren können, und auch die meisten Anleitungen<br />

zur Hardware-Einrichtung unter<br />

Ubuntu lassen sich 1:1 <strong>auf</strong> Mint übertragen.<br />

System<br />

Dazu kommen einige Mint-Besonderheiten,<br />

die man unter Ubuntu nicht findet: So bringt<br />

das System <strong>von</strong> Haus aus zahlreiche Multimedia-Codecs<br />

mit und spielt gängige Audio- und<br />

Videoformate out of the box ab. Auch ein ei-<br />

Glossar<br />

Fork: Das englische Wort Fork (Gabel)<br />

verwenden Software-Entwickler, wenn<br />

ein Projekt <strong>von</strong> einem bestimmten Entwicklungsstand<br />

an <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Gruppen (getrennt) weiterentwickelt<br />

wird. Der letzte Stand der Programmquellen,<br />

den das alte und das neue<br />

Projekt noch gemeinsam haben, ist<br />

der Fork-Zeitpunkt, vergleichbar mit einer<br />

Weggabelung, an der sich die bis<br />

dahin gemeinsamen Wege trennen.<br />

genes Startmenü mit Suchfunktion und eine<br />

dem Ubuntu Software-Center nachempfundene<br />

Paketverwaltung gehören zur Grundausstattung.<br />

Mint 12 setzt noch einen dr<strong>auf</strong>: Spezielle<br />

Erweiterungen trimmen Gnome 3 optisch<br />

und funktional <strong>auf</strong> Gnome 2.<br />

Als Ubuntu-Derivat lässt sich <strong>Linux</strong> Mint bequem<br />

zunächst als Live-System testen und per<br />

Klick <strong>auf</strong> ein Desktop-Icon installieren. Das<br />

geht wie mit Ubuntu angenehm schnell, da<br />

man die Vorschläge des Installers bedenkenlos<br />

übernehmen kann. Die Software-Ausstattung<br />

<strong>von</strong> <strong>Linux</strong> Mint 12 entspricht der <strong>von</strong> Ubuntu<br />

11.10: Als Kernel kommt <strong>Linux</strong> 3.0, als grafisches<br />

System X.org 7.6 zum Einsatz. Das Büropaket<br />

LibreOffice liegt in Version 3.4 bei,<br />

Thunderbird und Firefox in Version 7, den<br />

Browser aktualisiert das Update nach der Installation<br />

gleich <strong>auf</strong> Version 8. Anders als bei<br />

anderen Distributionen ist nicht Google, sondern<br />

DuckDuckGo [2] als Standardsuchmaschine<br />

eingestellt. Wer Google bevorzugt, kann<br />

den Suchprimus über einen Link <strong>auf</strong> der Mint-<br />

Seite [3] zur Auswahl <strong>von</strong> Firefox hinzufügen.<br />

Desktop nach Maß<br />

Der Standarddesktop bei <strong>Linux</strong> Mint ist<br />

Gnome 3, was man jedoch nur bemerkt,<br />

Abb. 1: Der Mint-Desktop verwendet Gnome 3, bietet aber die <strong>von</strong> Gnome 2 bekannten<br />

Elemente. Damit eignet er sich auch für Anwender, welche die alte Optik vermissen.<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


<strong>Linux</strong> Mint 12<br />

Test<br />

Abb. 2: Im „Gnome Tweak Tool“ legen Sie unter „Shell-Erweiterungen“<br />

fest, welche Erweiterungen aktiv sind.<br />

wenn man mit dem Mauszeiger versehentlich<br />

in die linke obere Bildschirmecke kommt<br />

und so das Dashboard öffnet. Optisch und<br />

<strong>von</strong> den Funktionen gibt sich der Mint-Desktop<br />

wie Gnome 2 (Abbildung 1). Das haben<br />

die Entwickler über Erweiterungen für die<br />

Gnome Shell erreicht, die klassische Desktop-Elemente<br />

<strong>von</strong> Gnome 2 nachrüsten, darunter<br />

das Panel am<br />

unteren Bildschirmrand,<br />

in dem man<br />

das Startmenü, den<br />

Desktopumschalter<br />

und die Fensterliste<br />

findet.<br />

Trotz dieser Anpassungen<br />

ist es leicht<br />

möglich, den Mint-<br />

Desktop in ein normales<br />

Gnome 3 zu<br />

verwandeln, indem<br />

man die Mint-Erweiterungen<br />

ausschaltet.<br />

Im Tool Erweiterte<br />

Einstellungen<br />

im Menü Sonstige<br />

gibt es den Abschnitt<br />

Shell-Erweiterungen<br />

in dem sich die Mint-Extensions einzeln<br />

deaktivieren lassen (Abbildung 2). Das<br />

klappt mitunter nicht im l<strong>auf</strong>enden Betrieb;<br />

in diesem Fall meldet man sich einfach ab<br />

und wieder neu an.<br />

Wer sich nicht <strong>von</strong> Gnome 2 trennen kann,<br />

sollte einmal den Sitzungstyp Mate im Anmeldemanger<br />

auswählen. Er startet den Mate-<br />

Desktop, bei dem es sich um eine Gnome-2-<br />

Abspaltung, einen so genannten Fork, handelt.<br />

Er ist allerdings nur etwas für hartgesottene<br />

Fans, da noch nicht alle Gnome-2-Programme<br />

<strong>auf</strong> Mate portiert wurden und es<br />

noch einige Bugs gibt.<br />

Fazit<br />

Mit Mint 12 haben die Entwickler einen Volltreffer<br />

gelandet, der alle Anwender begeistern<br />

dürfte, die mit modernen Oberflächen wie<br />

Ubuntus Unity und Gnome 3 nur wenig anfangen<br />

können. Dass sich Mint als Live-System<br />

erst einmal gefahrlos testen lässt, ist ein<br />

zusätzlicher Pluspunkt, der Lust <strong>auf</strong>s Ausprobieren<br />

macht. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] <strong>Linux</strong> Mint: http:// www. linuxmint.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ c1c1)<br />

[2] DuckDuckGo: http:// duckduckgo. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c1c2)<br />

[3] Firefox-Suchmaschine ändern:<br />

http:// linuxmint. com/ searchengines.​<br />

php (http:// ezlx. de/ c1c3)<br />

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111


Test<br />

Java-Versionen<br />

Verschiedene Java-Versionen unter <strong>Linux</strong><br />

Versionsvielfalt<br />

Zahlreiche Java-Versionen wie<br />

Sun Java, Oracle Java, Blackdown,<br />

OpenJDK, IcedTea oder<br />

© Hans-Georg Eßer<br />

GNU Java stehen unter <strong>Linux</strong><br />

zur Verfügung. Da viele Anwendungen<br />

und unzählige Webseiten<br />

Java voraussetzen, geben<br />

wir eine Übersicht. Sie erfahren<br />

auch, wie Sie mit mehreren<br />

gleichzeitig installierten Java-<br />

Versionen umgehen.<br />

Thomas Drilling, Hans-Georg Eßer<br />

Aktuelle <strong>Linux</strong>-Distributionen enthalten<br />

in der Regel OpenJDK an Stelle<br />

<strong>von</strong> Sun Java als Standard-Java-Version.<br />

Suns Version ließ sich aber bei vielen<br />

Distributionen bis 2010 noch problemlos über<br />

Partner-Repositories installieren. Da Oracle<br />

mit dem Erwerb <strong>von</strong> Sun im Sommer 2011 die<br />

Lizenzbedingungen für Java änderte, können<br />

die Distributionshersteller nicht mehr „Oracle<br />

Java“ als Installationspaket in die eigenen Pa-<br />

Glossar<br />

Repositories: Ein Repository ist eine<br />

Paketsammlung mit Informationen<br />

über Abhängigkeiten und Konflikte. Die<br />

meisten aktuellen Distributionen bieten<br />

heute die Möglichkeit, die Standardpakete<br />

über „offizielle“ Repos und<br />

zusätzlich Pakete <strong>von</strong> Drittanbietern<br />

über deren Repos zu installieren. Ein<br />

Beispiel für solche inoffiziellen Repos<br />

sind die <strong>von</strong> PackMan.<br />

ketquellen <strong>auf</strong>zunehmen. Damit ist die Situation<br />

rund um Java ein wenig unübersichtlich,<br />

zumal neben den verschiedenen Java-Varianten<br />

(Sun, Oracle, Open Source) auch verschiedene<br />

Versionen (5, 6, 7) im Uml<strong>auf</strong> sind.<br />

Wir erklären die Unterschiede zwischen den<br />

Java-Varianten und zeigen, wie Sie den Umgang<br />

mit unterschiedlichen Versionen <strong>auf</strong> einem<br />

System praktisch handhaben können.<br />

Eine Empfehlung für eine bestimmte Version<br />

geben wir nicht; die einzige sinnvolle Empfehlung<br />

ist ganz praktischer Natur: Stellt Ihr<br />

Browser eine Java-basierende Webseite nicht<br />

korrekt dar, probieren Sie schlicht eine andere<br />

Variante. Außerdem verwenden wir im Folgenden<br />

meist die allgemeine Bezeichnung<br />

Java, auch wenn es bedeutsame Unterschiede<br />

zwischen JRE, JDK und JVM gibt. Eine kurze<br />

Erläuterung findet sich im Kasten Wortwahl.<br />

Für unsere Tests haben wir Ubuntu 11.04 und<br />

OpenSuse 12.1 verwendet.<br />

Sun Java/​Oracle Java<br />

Durch den Verk<strong>auf</strong> <strong>von</strong> Sun an Oracle im Januar<br />

2010 fielen alle wichtigen Sun-Entwicklungen,<br />

wie Java, Solaris, MySQL und Open-<br />

Office unter die Regie <strong>von</strong> Oracle, was aber<br />

bisher weder für die Außenwahrnehmung<br />

der „Marke“ Java, noch für den Endanwender<br />

nennenswerte Konsequenzen hatte,<br />

wenn man <strong>von</strong> der Lizenzsituation bei Java<br />

absieht; nur heißt es jetzt offiziell „Oracle<br />

Java“ statt „Sun Java“.<br />

Java stand und steht unter einer proprietären<br />

Lizenz. Allerdings war Java immer kos-<br />

Wortwahl<br />

Ist allgemein <strong>von</strong> „Java“ die Rede, meint<br />

der Begriff meist das Java Runtime Environment<br />

(JRE, deutsch Java-L<strong>auf</strong>zeitumgebung).<br />

SE steht übrigens für Standard Edition.<br />

Gleichwertige Bezeichnungen in diesem<br />

Zusammenhang sind JRE, Java Virtual<br />

Machine, Virtual Machine, Java VM oder<br />

JVM. Ein JRE ist stets erforderlich, um<br />

Java-Programme ausführen zu können,<br />

egal, ob <strong>auf</strong> dem lokalen PC oder als Webanwendung.<br />

Wer selbst Java-Programme<br />

entwickeln möchte, braucht das so genannte<br />

JDK (Java Development Kit), das<br />

auch das JRE enthält.<br />

112 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Java-Versionen<br />

Test<br />

Oracle-Java-Installation<br />

Wer eine offizielle Java-Version vom Oracle<br />

unter <strong>Linux</strong> verwenden möchte, kann das<br />

seit 2010 nur durch manuelles Installieren<br />

tun. Voraussetzung ist das Herunterladen<br />

des JRE [5]. Die Java-Seite ist wegen der<br />

zahlreichen Varianten nicht besonders übersichtlich.<br />

Scrollen Sie ein wenig nach unten<br />

zur Tabelle Java Platform, Standard Edition<br />

und klicken Sie dort in der rechten Spalte<br />

JRE <strong>auf</strong> Download.<br />

Ubuntu<br />

Auf der Folgeseite akzeptieren Sie die Lizenz<br />

und laden die Datei jre-7u1-linux-i586.tar.gz<br />

herunter (Abbildung 1). Entpacken Sie das<br />

Archiv mit einem Archivmanager in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis und verschieben Sie das<br />

gesamte entpackte Verzeichnis (nicht die<br />

enthaltenen Dateien) mit Administratorrechten<br />

in den Ordner /usr/​lib/​jvm/​.<br />

Danach müssen Sie Ihr System noch mit der<br />

neuen Version bekannt machen. Öffnen Sie<br />

dazu ein Terminalfenster (z. B. über [Alt-F2]<br />

und Eingabe <strong>von</strong> konsole) und führen Sie darin<br />

die folgenden Befehle aus:<br />

sudo add‐apt‐repository ppa:nilarimoU<br />

gard/webupd8<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo apt‐get install update‐java<br />

sudo update‐java<br />

Nach dem ersten Befehl müssen Sie eventuell<br />

Ihr Passwort eingeben; das letzte Kommando<br />

öffnet ein Fenster, in dem Sie zunächst<br />

zu löschende Java-Versionen auswählen<br />

können. Wählen Sie dort keinen Eintrag<br />

aus, sondern klicken Sie direkt <strong>auf</strong> OK.<br />

Es erscheint ein ähnliches Fenster, in dem<br />

Sie nun neben anderen Versionen auch<br />

jre1.7.0_01 sehen (Abbildung 2). Wählen<br />

Sie diese aus und klicken Sie ein weiteres<br />

Mal <strong>auf</strong> OK.<br />

OpenSuse<br />

Für die Installation unter OpenSuse verwenden<br />

Sie das RPM-Paket, das Oracle <strong>auf</strong> der<br />

Abb. 3: Mit „update-alternatives“ wählen Sie unter OpenSuse für Java und das Plugin<br />

jeweils die neue Oracle-Version aus.<br />

Downloadseite anbietet [5]; der Dateiname<br />

ist jre-7u1-linux-i586.rpm. Speichern Sie dieses<br />

Paket in Ihrem Home-Verzeichnis.<br />

Öffnen Sie dann ein Terminalfenster (z. B.<br />

über [Alt-F2] und Eingabe <strong>von</strong> konsole) und<br />

führen Sie darin die folgenden Befehle aus:<br />

sudo zypper install ‐y jre‐7u1‐linux-U<br />

i586.rpm<br />

alias upd="sudo /usr/sbin/update‐alteU<br />

rnatives"<br />

upd ‐‐install /usr/bin/java java /usrU<br />

/java/jre1.7.0_01/bin/java 1000<br />

upd ‐‐install /usr/lib/browser‐pluginU<br />

s/javaplugin.so javaplugin /usr/java/U<br />

jre1.7.0_01/lib/i386/libnpjp2.so 1000<br />

upd ‐‐config java<br />

upd ‐‐config javaplugin<br />

Die letzten beiden Kommandos fordern Sie<br />

<strong>auf</strong>, sich für eine <strong>von</strong> mehreren Java- bzw.<br />

Java-Plug-in-Versionen zu entscheiden. Wählen<br />

Sie dabei jeweils eine Version, die in<br />

/usr/​java/​jdk1.7.0_01/​liegt (Abbildung 3);<br />

um das Tippen zu erleichtern, haben wir in<br />

diesen Zeilen zunächst ein Shell-Alias namens<br />

upd definiert, das in jedem Aufruf zu<br />

sudo /usr/sbin/update‐alternatives wird.<br />

Prüfen<br />

Nun können Sie nun noch überprüfen, ob das<br />

Update erfolgreich war; es sollte dort bei Eingabe<br />

<strong>von</strong> java ‐version die Ausgabe<br />

java version "1.7.0_01"<br />

Java(TM) SE Runtime Environment<br />

(build 1.7.0_01‐b08)<br />

Java HotSpot(TM) Client VM (build<br />

21.1‐b02, mixed mode)<br />

erscheinen.<br />

Abb. 1: Wollen Sie die offizielle Oracle-Version nutzen, müssen Sie diese <strong>von</strong> der<br />

Java-Seite herunterladen.<br />

Abb. 2: „update-java“ zeigt unter<br />

Ubuntu alle verfügbaren Java-Versionen<br />

an und lässt Sie eine da<strong>von</strong> auswählen.<br />

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113


Test<br />

Java-Versionen<br />

tenlos. Sogar der Quellcode war stets einsehbar,<br />

die Lizenz erlaubt aber keine Änderungen<br />

am Java-Quellcode. In der Anfangszeit<br />

gab es im Übrigen auch keine <strong>Linux</strong>-<br />

Version <strong>von</strong> Java. Eine solche wurde erst<br />

vom Blackdown-Projekt als Portierung entwickelt.<br />

Die Blackdown-Entwickler stützten<br />

sich dabei <strong>auf</strong> die frei zugänglichen Quelltexte<br />

<strong>von</strong> JDK und JRE <strong>von</strong> Sun und fügten<br />

Patches hinzu, die Java unter <strong>Linux</strong> l<strong>auf</strong>fähig<br />

machten. Das Projekt wurde im Jahr<br />

2007 eingestellt. Sun selbst nutzte später<br />

unter anderem die Blackdown-Patches für<br />

die Entwicklung einer eigenen <strong>Linux</strong>-Variante<br />

<strong>von</strong> Java.<br />

Leider trägt das Versionierungsschema <strong>von</strong><br />

Java nicht gerade zu mehr Durchblick bei. So<br />

zählten sowohl Sun, als auch Blackdown die<br />

Versionsnummern bis einschließlich der Version<br />

1.4 kontinuierlich gemeinsam hoch.<br />

Blackdown übernahm also stets die aktuelle<br />

Version <strong>von</strong> Sun und fügte die eigenen Erweiterungen<br />

hinzu.<br />

Die letzte Blackdown-Version 1.4 ist übrigens<br />

auch heute noch verfügbar [1]. Vom<br />

Einsatz älterer Java-Versionen ist allerdings<br />

dringend abzuraten. Mit der Java-Version<br />

1.5 änderten sich die Versionsnamen: Seitdem<br />

heißt es Java 5 (Version 1.5), Java 6<br />

und Java 7.<br />

Sun Java 6 und Oracle Java 7<br />

Die letzte offiziell unter dem Namen Sun entwickelte<br />

Version war Java 6. Desktopprogramm<br />

in Java 6 oder höher haben nicht<br />

mehr den altmodischen Java-Look, sondern<br />

passen sich unter <strong>Linux</strong> dem jeweiligen GTK-<br />

Theme an. Java 6 ist wie alle Java-Versionen<br />

im Java-Archiv [2] verfügbar, auch wenn<br />

Sun ausdrücklich vor dem Einsatz „älterer“<br />

Browser-Plug-in installieren<br />

Java-Versionen warnt. Die momentan aktuelle<br />

Java-Version <strong>von</strong> Oracle trägt die Versionsnummer<br />

7 und ist ausschließlich bei<br />

Oracle erhältlich [3].<br />

Wenn Sie Oracle Java verwenden möchten,<br />

müssen Sie unter <strong>Linux</strong> manuell ein Paket<br />

installieren (siehe Kasten Oracle-Java-Installation).<br />

OpenJDK<br />

OpenJDK [4] ist die offizielle freie Implementierung<br />

der Java Standard Edition bzw. des<br />

JDK <strong>von</strong> Oracle. Sie steht mit Ausnahme extern<br />

gelinkter Software unter der GNU General<br />

Public License (GPL). Die offizielle, freie<br />

Implementierung <strong>von</strong> Sun Java weckte große<br />

Erwartungen bei den Nutzern. Allerdings zog<br />

sich das Freigeben der Java-Quellen lange<br />

hin, unter anderem, weil die Rechte an einigen<br />

Code-Bestandteilen nicht vollständig bei<br />

Sun lagen, so dass einige Komponenten neu<br />

entwickelt werden mussten. Die meisten Distributionen<br />

liefern OpenJDK als Standard-<br />

Java-Version mit. Allerdings haben einige<br />

Java-Programme mit dieser Version Probleme<br />

– in solchen Fällen ist Oracles Java<br />

immer einen weiteren Versuch wert.<br />

GNU Java<br />

GNU Java ist die Java-Implementierung des<br />

GNU-Projekts und ebenfalls in den Paketquellen<br />

der meisten Distributionen enthalten.<br />

Sie basiert – wie der GNU Compiler für<br />

Java (GCJ) – <strong>auf</strong> der Klassenbibliothek „GNU<br />

Classpath“, einer freien Implementierung der<br />

Standardklassen <strong>von</strong> Java. Zahlreiche freie<br />

Compiler und L<strong>auf</strong>zeitumgebungen wie der<br />

GCJ, die freie Java-VM Kaffe und IcedTea<br />

nutzen die unter der GNU GPL lizenzierte Bibliothek<br />

GNU Classpath.<br />

Ein Java-Paket alleine bringt dem Browser<br />

noch nicht bei, mit Java-Inhalten <strong>auf</strong> Webseiten<br />

umzugehen; dafür ist ein Plug-in nötig,<br />

das dann die installierte Java-Version<br />

nutzt.<br />

Für etwaige Anzeigeprobleme im Browser<br />

ist nicht die JVM, sondern das Browser-<br />

Plug-in (z. B. für Firefox) verantwortlich. Bei<br />

OpenJDK 6/​7 ist das, wie erwähnt, das<br />

IcedTea-Plug-in.<br />

Bei Ubuntu heißt das Plug-in-Paket icedteaplugin.<br />

Ubuntu stellt bei etwaigen Anzeigeproblemen<br />

noch die Pakete icedtea-7-jrjamvm<br />

bzw. icedtea-7-jr-jamv als Alternative<br />

zur Verfügung. Gibt es Probleme bei der Anzeige<br />

<strong>von</strong> Webseiten mit dem IcedTea-Plugin,<br />

reicht es nicht, das offizielle Oracle Java<br />

7 zu installieren (siehe Kasten Oracle-Java-<br />

Installation), der Browser muss das mitgelieferte<br />

Plug-in auch benutzen, und das geschieht<br />

durch das Verlinken des bei Oracle<br />

Java 7 mitgelieferten Browser-Plug-ins libnpjp2.so<br />

in das Plug-in-Verzeichnis für<br />

Firefox. Das erledigen Sie mit dem folgenden<br />

Befehl:<br />

sudo ln ‐sf /usr/lib/jvm/jre1.7.0_01U<br />

/jre/lib/i586/libnpjp2.so /usr/lib/fU<br />

irefox/plugins<br />

(Das funktioniert unter OpenSuse und<br />

Ubuntu.) Um das neue Plug-in zu aktivieren,<br />

müssen Sie den Browser neu starten.<br />

IcedTea<br />

IcedTea war ein <strong>von</strong> Sun unabhängiges Gemeinschaftsprojekt,<br />

das dank der Verwendung<br />

<strong>von</strong> GJC beim Erstellen einer eigenen<br />

freien OpenJDK-Version ohne proprietäre<br />

Entwicklungswerkzeuge auskam – anders als<br />

OpenJDK, bei dessen Entwicklung proprietäre<br />

Bibliotheken und Werkzeuge <strong>von</strong> Sun<br />

verwendet wurden.<br />

Die IcedTea-Entwickler haben den freien<br />

Code <strong>von</strong> OpenJDK mit dem Code aus dem<br />

GNU-Classpath-Projekt jeweils an den Stellen<br />

komplettiert, an denen es wegen proprietärer<br />

Bestandteile noch Lücken gab. IcedTea<br />

war damit seinerzeit die vollständigste freie<br />

Java-Implementation, spielt heute aber keine<br />

Rolle mehr. Vom Projekt übrig geblieben ist<br />

nur das Java-Browser-Plug-in icedtea-plugin,<br />

das OpenJDK verwendet.<br />

Fazit<br />

Das freie OpenJDK 7, das die Distributionen<br />

mitliefern, reicht in vielen Fällen aus. Wenn<br />

Java-Programme damit nicht funktionieren,<br />

installieren Sie Oracles offizielles Java-Paket<br />

nach.<br />

Noch verfügbare ältere Java-Varianten wie<br />

Sun Java 6 oder Blackdown 1.4 sind aus Sicherheitsgründen<br />

tabu. GNU Java ist bei den<br />

meisten Distributionen in den Paketquellen<br />

enthalten und bei Anzeigeproblemen einen<br />

Versuch wert, spielt aber nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Damit auch Ihr Webbrowser Java beherrscht,<br />

ist die Installation eines Plug-ins nötig. Details<br />

dazu verrät der Kasten Browser-Plug-in<br />

installieren. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Blackdown Java 1.4:<br />

http:// www. t2‐project. org/ packages/​<br />

blackdown‐jre. html<br />

(http:// ezlx. de/ c1h1)<br />

[2] Sun Java 6: http:// www. oracle. com/​<br />

technetwork/ java/ archive‐139210.​<br />

html (http:// ezlx. de/ c1h2)<br />

[3] Oracle Java 7:<br />

http:// www. oracle. com/ technetwork/​<br />

java/ javase/ downloads/<br />

java‐archive‐downloads‐java<br />

se7‐521261. html# jre‐7‐oth‐JPR<br />

(http:// ezlx. de/ c1h3)<br />

[4] OpenJDK: http:// openjdk. java. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c1h4)<br />

[5] JavaSE: http:// www. oracle. com/​<br />

technetwork/ java/ javase/ downloads/<br />

(http:// ezlx. de/ c1h5)<br />

114 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


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Test<br />

<strong>Windows</strong> 8<br />

<strong>Windows</strong> 8 Developer Preview<br />

Neue Kacheln<br />

Die großen <strong>Linux</strong>-Desktops KDE und Gnome entwickeln<br />

sich kontinuierlich weiter, aber auch Microsoft<br />

schläft nicht. Die Developer Preview <strong>von</strong><br />

<strong>Windows</strong> 8 verspricht tiefgreifende Änderungen.<br />

Martin Loschwitz<br />

Microsoft hatte es in den vergangenen<br />

Jahren selten leicht. Diverse<br />

Ausflüge in die Multimediawelt<br />

gingen genauso daneben (Zune) wie der<br />

Versuch, sich mit <strong>Windows</strong> Mobile als Betriebssystem<br />

<strong>auf</strong> Handys neben iOS und Android<br />

zu etablieren. Böse Zungen behaupten<br />

auch, Microsoft habe jetzt schon den Tablet-<br />

Zug verpasst und müsse sich mit der dominierenden<br />

Stellung <strong>von</strong> Apple und Android abfinden.<br />

Wie zum Trotz veröffentlichte das Unternehmen<br />

aus Redmond im September eine Developer<br />

Preview <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> 8, die offensichtlich<br />

mit besonders vielen Tablet-Features<br />

gespickt ist und <strong>Windows</strong> 7 beerben soll.<br />

Wer dominiert den Desktop?<br />

Tablets haben die Art und Weise der Computerbenutzung<br />

grundlegend verändert. Seit<br />

<strong>Windows</strong> 95 hatten Desktop-PCs mit <strong>Windows</strong><br />

oder <strong>Linux</strong> im Grunde immer dieselbe<br />

Struktur: Ein Startmenü bietet Zugriff <strong>auf</strong> die<br />

wichtigsten Tools, die Taskleiste macht das<br />

Navigieren zwischen l<strong>auf</strong>enden Anwendungen<br />

möglich, und die zentralen Eingabewerkzeuge<br />

sind Maus und Tastatur. iPhone und<br />

iPad haben dieses Prinzip ungekrempelt: Die<br />

Maus wich den Fingern der Anwender, und<br />

der Monitor wurde fixer Bestandteil der Computerbedienung.<br />

Der Erfolg gibt dieser Art der<br />

Computernutzung Recht, und dass selbst dreijährige<br />

Kinder Tablets ohne jede Eingewöhnungszeit<br />

nutzen können, belegt, wie intuitiv<br />

diese Art der Bedienung ist.<br />

Microsoft greift das in der Vorabversion <strong>von</strong><br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>auf</strong> und hat als erste Sofortmaßnahme<br />

einige Teile des Erscheinungsbilds <strong>von</strong><br />

<strong>Windows</strong> komplett umgebaut. Wer ein Smartphone<br />

mit <strong>Windows</strong> Mobile 7 in den Fingern<br />

hatte, dem wird die Optik bekannt vorkommen.<br />

Microsoft folgt in dieser Hinsicht also<br />

Apple und passt das Computer-Betriebssystem<br />

optisch an die mobile Variante an.<br />

Der erste Schock für passionierte <strong>Windows</strong>-<br />

Nutzer versteckt sich bereits beim Klick <strong>auf</strong><br />

das <strong>Windows</strong>-Symbol unten links: Klassisch<br />

öffnet sich dann das Startmenü. In <strong>Windows</strong> 8<br />

ist das anders, es verschwinden alle Standardelemente<br />

vom Desktop, und es erscheint eine<br />

Art Dashboard, <strong>auf</strong> dem großformatige Icons<br />

der nutzbaren Programme zu sehen sind. Microsoft<br />

nennt diese Icons „Tiles“ oder Kacheln.<br />

Die Fingerwisch-Funktion ist inklusive: Auf<br />

Geräten mit Touchscreen sorgt das Wischen in<br />

eine Richtung für einen Scrolleffekt, so dass<br />

weitere Einträge sichtbar werden (Aufmacherbild).<br />

Auf Systemen ohne Touchscreen dienen<br />

die rechte Maustaste oder Scrollbalken am<br />

unteren Bildschirmrand als Ersatz. Außer den<br />

Kacheln zum Starten <strong>von</strong> Programmen soll der<br />

neue Startbildschirm Zugriff <strong>auf</strong> Miniprogramme<br />

wie Socialite bieten, mit dem Microsoft<br />

Facebook-User ködern möchte.<br />

Anwendungen im Vollbildmodus<br />

Die vollständig überarbeitete Oberfläche bezeichnet<br />

Microsoft als „Metro“, und das klassische<br />

Startmenü ist nicht die einzige <strong>Windows</strong>-Institution,<br />

die dem Rotstift zum Opfer<br />

gefallen ist. Auch Fensterdekorationen sucht<br />

man in <strong>Windows</strong> 8 über weite Strecken vergeblich.<br />

Ein Klick <strong>auf</strong> eine Kachel der Metro-<br />

Oberfläche startet zwar ein Programm, aber<br />

die <strong>auf</strong> Metro abgestimmten Programme haben<br />

keine Fensterleisten im klassichen Sinn.<br />

Sie nehmen automatisch die gesamte Bildschirmfläche<br />

ein und setzen die Idee der Navigation<br />

mittels Wischgesten fort. Der Internet<br />

Explorer, der bei der Developer Preview<br />

mitinstalliert wird, ist ein gutes Beispiel dafür<br />

(Abbildung 1). Programme, die nicht <strong>auf</strong> Metro<br />

abgestimmt sind, erscheinen allerdings<br />

wie unter <strong>Windows</strong> 7.<br />

Eingefleischte <strong>Windows</strong>-Benutzer werden in<br />

diesem Zusammenhang übrigens auch das<br />

Fehlen der Taskleiste beklagen: Weil alle Metro-spezifischen<br />

Programme im Vollbildmodus<br />

l<strong>auf</strong>en, ist für die Taskleiste kein Platz<br />

mehr. Microsoft geht wohl da<strong>von</strong> aus, dass<br />

die Kachelsammlung zum zentralen Drehund<br />

Angelpunkt des Systems wird. Immerhin<br />

gibt es die Möglichkeit, mit dem Mauszeiger<br />

in die Ecke links unten zu scrollen, um ein<br />

kleines Menü mit Links zu den wichtigsten<br />

Punkten, wie Einstellungen oder eine Suchfunktion,<br />

<strong>auf</strong> den Schirm zu holen.<br />

Neue Systemsteuerung<br />

Bis zu <strong>Windows</strong> 7 war die Systemsteuerung<br />

kein Paradebeispiel für einen intuitiv gestalteten<br />

Konfigurationsdialog. Unter <strong>Windows</strong> 8<br />

erfährt das Kontrollzentrum ein gründliches<br />

Remake und soll ab sofort ebenfalls über Gesten<br />

steuerbar sein; auch hier hat Microsoft offensichtlich<br />

Ideen <strong>von</strong> <strong>Windows</strong> 7 Mobile geborgt.<br />

Links finden sich einzelne Schlagwörter,<br />

die verschiedene Optionen unter einem<br />

Punkt bündeln. Klickt man <strong>auf</strong> eine der Kacheln,<br />

erscheinen rechts die zugehörigen<br />

Schalter und Hebel. Der Gerätemanager erhält<br />

einen kleinen Bruder in Form eines mit Geräte<br />

übertitelten Dialogs (Abbildung 2), in dem<br />

alle konfigurierten Geräte <strong>auf</strong> einen Blick zu<br />

sehen sind. Wer die alte Systemsteuerung<br />

samt Gerätemanager lieber mag, findet sie<br />

über den Menüpunkt More.<br />

Programmkonfiguration<br />

Im Zusammenhang mit dem Metro-Look hat<br />

Micorosoft auch vielen Konfigurationsdialo-<br />

116 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


<strong>Windows</strong> 8<br />

Test<br />

gen ein Facelifting verpasst. Der bereits erwähnte<br />

Eintrag Einstellungen im stark verkleinerten<br />

Menü unten links öffnet eine Seitenleiste,<br />

über die sich ein Programm im Metro-<br />

Modus steuern lässt. Im unteren Bereich der<br />

Seitenleiste finden sich Icons, die mit dem alten<br />

System Tray vergleichbar sind. Sie geben<br />

eine schnelle Übersicht über Akkul<strong>auf</strong>zeit,<br />

Helligkeitseinstellung und Netzwerkverbindungen.<br />

Hier versteckt sich dann auch der<br />

Knopf zum Herunterfahren des Systems.<br />

Metro-Programme im <strong>Windows</strong>-Store<br />

Apple hat einen App Store, Google hat einen<br />

Android Market, und in Zukunft möchte auch<br />

Microsoft mitmischen, wenn es um schnelle<br />

Umsätze mit Software geht: <strong>Windows</strong> 8 wird<br />

zusammen mit <strong>Windows</strong> Mobile die Möglichkeit<br />

bieten, <strong>auf</strong> den <strong>Windows</strong> Store zuzugreifen.<br />

Vermutlich wird Microsoft das Angebot<br />

auch für ältere <strong>Windows</strong>-Versionen öffnen –<br />

der Fokus liegt allerdings eindeutig <strong>auf</strong> dem<br />

Vertrieb der „Metro style apps“, Programme in<br />

Metro-Optik. Microsoft hat bereits angekündigt,<br />

dass der hauseigene <strong>Windows</strong>-Store die<br />

einzige Bezugsquelle für Metro-Programme<br />

sein soll – interessanterweise sorgt man sich<br />

in Redmond um „Konsistenz, Verlässlichkeit<br />

und Sicherheit“. In der Vorabversion ist der<br />

<strong>Windows</strong>-Store allerdings noch nicht nutzbar.<br />

Fazit<br />

Microsoft will <strong>Windows</strong> 8 fit für Tablet-PCs<br />

machen. So wie die Tablet-Verk<strong>auf</strong>szahlen in<br />

den letzten Jahren dank iPad & Co. gestiegen<br />

sind, ist das sicher eine gute Idee, um auch<br />

eine brauchbare Plattform für Tablet-PCs im<br />

Angebot zu haben.<br />

Ob der <strong>von</strong> Microsoft eingeschlagene Weg<br />

wirklich der richtige ist, muss sich allerdings<br />

erst herausstellen. Seit <strong>Windows</strong> XP zeigen<br />

echte <strong>Windows</strong>-Power-User bei GUI-Veränderungen<br />

regelmäßig die gleiche Reaktion: Sie<br />

verlangen nach Möglichkeiten, um die Neuerungen<br />

zu deaktivieren. <strong>Windows</strong> 8 dürfte die<br />

<strong>Windows</strong>-Version werden, die seit <strong>Windows</strong><br />

95 die heftigsten Änderungen an Optik und<br />

Bedienung bringt. Fragwürdig ist darum die<br />

Entscheidung, das <strong>Windows</strong> für Desktopcomputer<br />

optisch an das hauseigene Handy-Betriebssystem<br />

anzupassen. Denn Tester, die<br />

sich mit iOS, Android und <strong>Windows</strong> 7 Mobile<br />

befasst haben, stellten Letzterem bisher fast<br />

immer das schlechteste Zeugnis aus. Ein großer<br />

Kritikpunkt war, dass das System aus<br />

Redmond im Vergleich mit den Konkurrenten<br />

weniger intuitiv ist.<br />

Auf der Positivseite bleibt, dass <strong>Windows</strong> 8<br />

wesentlich besser für die Bedienung mit Ta-<br />

Abb. 1: Das Metro-Design betrifft auch Programme, hier den Internet Explorer, der an<br />

das neue Design bereits angepasst ist.<br />

blet-Gesten geeignet ist als seine Vorgänger.<br />

Viele Designkonzepte sind durchaus pfiffig.<br />

Wenn die <strong>auf</strong> Metro abgestimmten Programme<br />

eine einheitliche Optik haben und<br />

sich auch ähnlich bedienen lassen, wird der<br />

Umgang gerade für Computerneulinge leichter<br />

– allerdings nicht <strong>auf</strong> einem klassischen Computer<br />

mit Tastatur und Maus, der keine Gesten<br />

unterstützt.<br />

Wenn die neue <strong>Windows</strong>-Version erscheint<br />

und damit das <strong>von</strong> Apple bekannte Wischen<br />

<strong>auf</strong> PCs zu etablieren versucht, wird sich die<br />

Frage stellen, ob auch <strong>Linux</strong> eine solche Alternative<br />

benötigt. Die grafische Oberfläche<br />

(der X-Server) ist bereits multi-touch-fähig,<br />

aber es fehlen noch die Programme, die mit<br />

Wischgesten etwas anfangen könnten. Bis<br />

dahin und darüber hinaus wird weiter geklickt,<br />

denn <strong>Linux</strong> und die Open-Source-Anwendungen<br />

werden niemanden zwingen,<br />

sich an ein neues Benutzungsmodell zu gewöhnen.<br />

(hge) <br />

n<br />

Abb. 2: Die neue Systemsteuerung ist besser strukturiert als unter <strong>Windows</strong> 7 und soll<br />

die Administration erleichtern.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

117


Guru-Training<br />

Farbe für die Shell<br />

Voranstellen einer Raute „#“) aus, so dass sie<br />

sich jederzeit wieder verfügbar machen lassen.<br />

Es gibt noch zahlreiche weitere Konfigurationsdateien,<br />

deren Verwendung da<strong>von</strong> abhängt,<br />

wie Sie eine Shell starten; eine detaillierte<br />

Beschreibung führt an dieser Stelle aber<br />

zu weit.<br />

© David Dan Calin, Fotolia<br />

Prompt individualisieren<br />

Zum Individualisieren des Shell-Prompts<br />

können Sie mit der Variablen PS1 experimentieren.<br />

Deren aktuellen Wert zeigen Sie mit<br />

echo $PS1 an. Als minimalistisches Beispiel<br />

können Sie<br />

PS1='> '<br />

Farbige Shell-Prompts und „ls“-Ausgaben<br />

Farbe für die Shell<br />

Thomas Drilling<br />

Die Bash lässt sich in vielfältiger Weise konfigurieren<br />

und den persönlichen Vorlieben anpassen. Ein individueller<br />

Prompt kann die Übersichtlichkeit fördern,<br />

und auch die Ausgabe <strong>von</strong> „ls“ wird mit Farben<br />

lesbarer.<br />

Dieser Beitrag widmet sich der individuellen<br />

Gestaltung des so genannten<br />

Prompts und der farblichen Gestaltung<br />

der Anzeige <strong>von</strong> ls. Es geht nicht darum,<br />

die Terminalanwendung mit farbigen Schriften<br />

oder Hintergründen zu versehen: Das ist über<br />

die Programmeinstellungen möglich, bei KDEs<br />

Konsole z. B. über Einstellungen / Profile verwalten.<br />

Wer den Prompt mit individuellen<br />

Farben konfiguriert, findet sein Farbsetup in<br />

jedem Terminalprogramm wieder, auch bei<br />

der Anmeldung im Textmodus (ohne grafische<br />

Oberfläche).<br />

eingeben, danach besteht der Prompt nur<br />

noch aus dem „>“-Zeichen. Sie können Ausgaben<br />

<strong>von</strong> beliebigen Bash-Befehlen in den<br />

Prompt integrieren, z. B. über<br />

PS1='$(pwd) > '<br />

womit der Minimal-Prompt <strong>von</strong> oben stets<br />

den vollen aktuellen Pfad mit anzeigt. Ein<br />

weiteres Beispiel in der Form Uhrzeit user@<br />

rechner verzeichnis > wird so gesetzt:<br />

PS1='\A \u@\h \W >'<br />

Bei \A, \W und anderen Zeichenkombinationen,<br />

die mit einem Backslash beginnen, handelt<br />

es sich um so genannte Escape-Sequenzen,<br />

welche dazu führen, dass die Bash im<br />

Prompt nicht einfach den Backslash ausgibt,<br />

sondern besondere Inhalte, wie eben die Uhrzeit<br />

oder den Benutzernamen.<br />

Konfigurationsdateien<br />

Die die Bash zu konfigurieren, setzen Sie Umgebungsvariablen<br />

global in der Datei /etc/​profile<br />

oder wahlweise für Ihr Benutzerkonto in<br />

$HOME/​.bashrc. In der Regel sind hier bereits<br />

eine Reihe <strong>von</strong> Umgebungsvariablen voreingestellt,<br />

wie etwa PATH oder PS1 für den<br />

Prompt. Das Experimentieren mit Umgebungsvariablen<br />

ist relativ leicht: Kommentieren<br />

Sie die vorhandenen Einstellungen (durch<br />

Abb. 1: In der Konfigurationsdatei „~/​.dircolors“ können Sie für jeden beliebigen Dateityp<br />

ein individuelles Farbattribut setzen.<br />

118 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Farbe für die Shell<br />

Guru-Training<br />

Abb. 2: Mit diesen Befehlen setzen Sie die Umgebungsvariable „LS_COLORS“.<br />

Befehle und Standard-Escape-Zeichen lassen<br />

sich übrigens auch beliebig komplex schachteln<br />

und außerdem um ganz normale Zeichen<br />

ergänzen, so dass sich jeder beliebige Text als<br />

Prompt verwenden lässt.<br />

Prompt mit Farben<br />

Neben dem individuellen Gestalten des<br />

Prompts lässt sich die Variable PS1 zudem mit<br />

individuellen Farbkodierungen bestücken,<br />

wofür auch Escape-Sequenzen nötig sind. Farben<br />

können zu einer übersichtlicheren Darstellung<br />

beitragen. Mit<br />

PS1="\[\033[0;32;40m\u@\h:\w\$ \]"<br />

wählen Sie die Vordergrundfarbe Grün (32)<br />

und die Hintergrundfarbe Schwarz (40). Die<br />

Null (0) steht für „normale“ Schrift, 1 ergäbe<br />

„fett“.<br />

Das Einklammern <strong>von</strong> Escape-Squenzen mit<br />

eckigen Klammer verhindert mögliche Interpretationsfehler<br />

der Shell. Die Angabe \033 ist<br />

die Oktaldarstellung der Zahl 27, laut ASCII-<br />

Tabelle verbirgt sich dahinter das Zeichen<br />

„Escape“: Das Zeichen leitet die Farb-Escape-<br />

Sequenz ein.<br />

Jede Farbdefinition bleibt gültig, bis eine neue<br />

erfolgt. In der zuletzt angegebenen Farbe liest<br />

die Shell anschließend auch neue Kommandos<br />

ein. Für den Vorder- und Hintergrund stehen<br />

jeweils die gleichen acht Farben zur Verfügung.<br />

Schwarz, Rot, Grün, Gelb, Blau, Magenta,<br />

Cyan und Weiß haben die Werte 30 bis<br />

37; für die Hintergrundfarben sind es entsprechend<br />

40 bis 47.<br />

Damit die Schrift nach dem Prompt nicht ebenfalls<br />

grün ist, hängt man am Ende die Escape-<br />

Sequenz \033[0m an. Ein Beispiel dafür ist:<br />

PS1="\[\033[0;37;44m\u@\033[0;32;U<br />

40m\h:\033[0;33;41m\w$\033[0m\] "<br />

Schwarz und das Arbeitsverzeichnis in Gelb<br />

<strong>auf</strong> Rot, was zugegebenermaßen etwas übertrieben<br />

ist, aber das Prinzip erläutert. Die<br />

Null (0) nach der ersten Escape-Sequenz<br />

sorgt wie beschrieben für die Voreinstellung<br />

der Schrift des Shell-Prompts.<br />

Neben den Werten 0 und 1 für „normal“ und<br />

„fett“ stehen außerdem die Schrifteigenschaften<br />

22, 4, 24, 5, 25, 7, 27 für nicht fett, unterstrichen,<br />

nicht unterstrichen, blinkend, nicht<br />

blinkend, invers und nicht invers zur Verfügung.<br />

Farbige Dateien und Verzeichnisse<br />

Wenn Sie mit ls den Inhalt eines Verzeichnisses<br />

<strong>auf</strong>listen, erscheinen einige Einträge farbig.<br />

Die Farbzuordnungen der einzelnen Dateitypen<br />

haben nichts mit der PS1-Variable zu<br />

tun, sondern sind in der Datei /etc/​dircolors<br />

gespeichert (falls diese existiert).<br />

Aus den Einstellungen in der Datei dircolors<br />

erzeugt das Kommando<br />

eval $(dircolors ‐b /etc/dircolors)<br />

eine Belegung der Variablen LS_COLORS, und<br />

diese wertet das Tool ls aus, wenn Sie es mit<br />

der Option ‐ ‐ color <strong>auf</strong>rufen.<br />

Umgekehrt erzeugen Sie aus der aktuellen<br />

Farbliste für ls mit dem Kommando<br />

dircolors ‐p > ~/.dircolors<br />

eine Datei in Ihrem Home-Verzeichnis, welche<br />

die Farbzuordnungen enthält. Wenn Sie<br />

die Einstellungen darin bearbeitet haben (Abbildung<br />

1), können Sie anschließend<br />

eval $(dircolors ‐b ~/.dircolors)<br />

eingeben, um die Änderungen wirksam zu<br />

machen. Geben Sie nur dircolors ein, erhalten<br />

Sie als Ausgabe die notwendigen Befehle, welche<br />

die Variable LS_COLORS aktualisieren<br />

(Abbildung 2).<br />

Ein Eintrag in der Datei .dircolors könnte beispielsweise<br />

so aussehen:<br />

DIR 01;34 #DIRECTORY<br />

Die Farbcodes für Vorder- und Hintergrundfarben<br />

sind dieselben wie oben für die<br />

Prompt-Darstellung. Der Eintrag DIR im Beispiel<br />

steht für ein Verzeichnis; der erste Wert<br />

01 kennzeichnet wieder das Schriftattribut,<br />

eine Hintergrundfarbe ist hier nicht gesetzt.<br />

Zum Ausprobieren der Änderungen starten<br />

Sie die Bash neu oder aktualisieren <strong>von</strong> Hand<br />

die Umgebungsvariable LS_COLORS mit eval<br />

$(dircolors ‐b ~/.dircolors) (siehe oben).<br />

Eine farbige ls-Ausgabe sehen Sie in Abbildung<br />

3.<br />

Fazit<br />

Das farbliche Aufpeppen der Bash ist kein Hexenwerk<br />

und stellt ein riesiges Experimentierfeld<br />

dar. Wenn Sie die Konfigurationsdateien<br />

vorher sichern oder die Standardwerte nur<br />

auskommentieren, kann es auch keine Probleme<br />

geben. (hge) <br />

n<br />

Damit erscheint der Benutzername in Weiß<br />

<strong>auf</strong> Blau, der Rechnername in Grün <strong>auf</strong><br />

Abb. 3: Farbe im Verzeichnislisting sorgt für einen besseren Überblick.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

119


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DVD-Produktion<br />

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Schlussredaktion Heike Jurzik, hjurzik@easylinux.de (hej)<br />

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Titel<br />

Claudia Meindl, Heike Jurzik, Martin Loschwitz<br />

Christian Ullrich, cullrich@linuxnewmedia.de<br />

Dana Fidlerova, produktion@linuxnewmedia.de<br />

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Jahresabo (4 Ausgaben) 33,30 E 36,70 E CHF 66,60 40,– E<br />

Preise Digital:<br />

Heft-PDF Einzelausgabe 9,80 E 9,80 E CHF 12,70 9,80 E<br />

DigiSub (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E CHF 43,15 29,95 E<br />

DigiSub (zum Printabo) 4,– E 4,– E CHF 00 4,- 4,– E<br />

HTML-Archiv (zum Abo 1 ) 12,– E 12,– E CHF 012,– 12,– E<br />

1<br />

) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer<br />

aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. <strong>auf</strong> Anfrage.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsende<strong>auf</strong>träge bei der Post nicht für Zeitschriften<br />

gelten.<br />

Hinweise zu Aboformen mit <strong>Linux</strong>-Community-Clubmitgliedschaft: http://www.linux-community.de/LC-Klub<br />

Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um ein weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur<br />

nächs ten Ausgabe kündbar. Ein Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. Informationen über weitere<br />

Aboformen finden Sie unter http://shop.linuxnewmedia.de/.<br />

Abo/Bestellung<br />

Abo-Service<br />

Einzelheftbestellung<br />

Marketing/Sales<br />

Anzeigen<br />

Mediaberatung D, A, CH<br />

http://www.easylinux.de/Abo<br />

Lea-Maria Schmitt<br />

Postfach 1165<br />

74001 Heilbronn<br />

E-Mail: abo@linuxnewmedia.de<br />

D: Tel.: (07131) 2707 274 • Fax: (07131) 2707 78 601<br />

CH: Tel.: +41 43 816 16 27<br />

http://www.easylinux.de/Abo • E-Mail: sales@easylinux.de<br />

info@linuxnewmedia.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Brian Osborn<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2012.<br />

Petra Jaser, anzeigen@easylinux.de<br />

Tel.: (089) 99 34 11 24 • Fax: (089) 99 34 11 99<br />

Mediaberatung USA Ann Jesse, ajesse@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 841 8834<br />

und weitere Länder Eric Henry, ehenry@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 917 0990<br />

Pressevertrieb<br />

Druck<br />

MZV GmbH & Co. KG • Ohmstraße 1 • 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 31906–0 • Fax: (089) 31906–113<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Claudia Meindl Gimp-Tipps (92)<br />

Franz Böhm LibreOffice-Tipps (84)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (7), Umstieg <strong>auf</strong> <strong>Linux</strong> (36),<br />

<strong>Linux</strong> rein virtuell (54), GNU on <strong>Windows</strong> (60), KDE 3 – Trinity (62),<br />

Datenaustausch mit ExFAT (64), Data Crow (70), KDE-Tipps (76),<br />

Test: <strong>Linux</strong> Mint 12 (110), Java-Versionen (112)<br />

Heike Jurzik Test: Kubuntu 11.10 (106), Kubuntu 11.10 installieren (30),<br />

Gnome-Tipps (80), Knoppix- und Ubuntu-Tipps (88), Shell-Tipps (99)<br />

Kristian Kißling Essenzielle <strong>Linux</strong>-Software (38), Dateien und Programme finden (52),<br />

Basics: <strong>Linux</strong>-Dateisystem (72), <strong>Linux</strong>-Tipps (94), Nachrichten (7)<br />

Marcel Hilzinger OpenSuse 12.1 installieren (26)<br />

Martin Loschwitz Sweet Home 3D (66), Test: <strong>Windows</strong> 8 Developer Preview (116)<br />

Mathias Huber Nachrichten (7)<br />

Peter Kreußel Neue Software (12)<br />

Thomas Drilling Java-Versionen (112), Farbe für die Shell (118), Test: Fedora 16 (108)<br />

Thomas Leichtenstern Angeklickt (25)<br />

Tim Schürmann Blocks That Matter (102)<br />

Uli Bantle Nachrichten (7)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

Android User http://www.android-user.de 19, 45, 47, 97<br />

Chemnitzer <strong>Linux</strong>-Tage http://chemnitzer.linux-tage.de 111<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> http://www.easylinux.de 23, 35, 75, 91<br />

Hetzner Online http://www.hetzner.de 124<br />

ixsoft http://www.ixsoft.de 2<br />

<strong>Linux</strong>-Hotel http://www.linuxhotel.de 9<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin http://www.linux-magazin.de 115<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin Academy http://www.academy.linux-magazin.de 13, 59<br />

<strong>Linux</strong>-Onlineshop http://www.linux-onlineshop.de 123<br />

<strong>Linux</strong>User http://www.linuxuser.de 61, 87, 105<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Strato http://www.strato.de 11<br />

Ubuntu User http://www.ubuntu-user.de 15, 51<br />

Zedonet http://www.turboprint.de 17<br />

DVD-Probleme<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die <strong>auf</strong> einen defekten Datenträger schließen<br />

lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung<br />

an cdredaktion@easylinux.de.<br />

Easylinux Community Edition<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> gibt es jetzt auch als Community Edition:<br />

Das ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der<br />

aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des<br />

gedruckten Heftes erscheint.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können<br />

Sie <strong>von</strong> der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail<br />

erhalten. Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE<br />

<strong>Linux</strong> ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>von</strong> Linus Torvalds und wird <strong>von</strong> uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) <strong>von</strong> X/Open. Der <strong>Linux</strong>-Pinguin wurde <strong>von</strong> Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit <strong>von</strong> Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der Einsendung <strong>von</strong> Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der <strong>Linux</strong> New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag.<br />

Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2012 <strong>Linux</strong> New Media AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/2012


Hardware- & Bücherecke<br />

Service<br />

Internet-Quellen zu <strong>Linux</strong> und Hardware<br />

Hardware- &<br />

Bücherecke<br />

<strong>Linux</strong>-Nutzer sind in der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie <strong>Windows</strong>-<br />

Anwender. Gerade neue Geräte werden<br />

<strong>von</strong> <strong>Linux</strong> oft erst mit gewisser Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem K<strong>auf</strong> eines Geräts sollte<br />

man sich daher als <strong>Linux</strong>-Anwender informieren,<br />

ob es mit <strong>Linux</strong> kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-Links finden Sie hier auch<br />

einige Literaturtipps und -Links. All das soll<br />

nur als Anregung dienen. Bevor Sie sich für<br />

ein bestimmtes Buch entscheiden, sollten Sie<br />

online oder in einer Buchhandlung zumindest<br />

ein Kapitel probelesen, ob Ihnen der Stil gefällt.<br />

(hge)<br />

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UNIX-C-C++ Java<br />

Seminare<br />

in Nürnberg<br />

(oder inhouse)<br />

UNIX/<strong>Linux</strong><br />

UNIX/<strong>Linux</strong>-Aufbau<br />

C, C-Aufbau<br />

C++<br />

OOA/OOD (mit UML)<br />

Java<br />

Perl, XML<br />

weitere Kurse <strong>auf</strong> Anfrage, Telephonhotline<br />

Dipl.-Ing.<br />

Christoph Stockmayer GmbH<br />

90571 Schwaig/Nbg • Dreihöhenstraße 1<br />

Tel.: 0911/505241 • Fax 0911/5009584<br />

EMail: sto@stockmayer.de<br />

http://www.stockmayer.de<br />

Hardware allgemein<br />

http://de.opensuse.org/Hardware SuSE-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das <strong>Linux</strong>-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin<br />

ACADEMY<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank <strong>von</strong> ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu <strong>Linux</strong> in Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.linux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft optimal unter <strong>Linux</strong>? Hier finden Sie<br />

Erfahrungsberichte <strong>von</strong> Nutzern und wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz <strong>von</strong> <strong>Linux</strong> <strong>auf</strong> Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung rund um Hardware unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb <strong>von</strong> USB-Geräten unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

Kommunikation<br />

- Training für die Prüfungen<br />

http://linmodems.org Infos zum Betrieb <strong>von</strong> <strong>Windows</strong>-only-Modems unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

LPI 101 und 102<br />

http://free.hostdepartment.com/g/ Infos und Kompatibilitätsliste für Winmodems<br />

(englisch/<br />

- Training für die Prüfungen<br />

gromitkc/winmodem.html<br />

deutsch)<br />

LPI 201 und 202<br />

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines<br />

(deutsch)<br />

Sparen Sie mit<br />

ISDN-Zugangs<br />

paketpreiSen!<br />

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter <strong>Linux</strong>,<br />

(deutsch)<br />

sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb <strong>von</strong> PCMCIA-Karten, inklusive<br />

(englisch)<br />

einer Liste der unterstützten Modelle<br />

Drucker<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin<br />

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema <strong>Linux</strong> und Drucken (englisch)<br />

LM-Academy_1-9h_Anzeige_LPIC-Mike.indd ACADEMY 1<br />

Multimedia<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/<br />

view/Main/WebHome<br />

Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation,<br />

Video und TV unter <strong>Linux</strong><br />

(deutsch)<br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/ Wird mein Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

sane-backends.html<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

Literatur<br />

<strong>Linux</strong> 2011, M. Kofler,<br />

Addison Wesley 2010<br />

ISBN 3-8273-3025-4 (1280 Seiten)<br />

Einstieg in <strong>Linux</strong><br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo 2007<br />

ISBN 3-8362-1089-4 (448 Seiten)<br />

Grundlagenbuch <strong>Linux</strong><br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker 2007<br />

ISBN 3-8158-2901-1 (1215 Seiten)<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. <strong>Linux</strong> New Media 2010<br />

keine ISBN (181 Seiten)<br />

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker in 10. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit<br />

mit <strong>Linux</strong>, <strong>von</strong> der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt<br />

nicht nur zum Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, Multimedia.<br />

Einführung in <strong>Linux</strong> mit Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger und fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware<br />

und Multimedia. Der Schwerpunkt liegt <strong>auf</strong> Shell-Anwendungen.<br />

Für alle <strong>Linux</strong>-Einsteiger: Das Buch aus der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Redaktion hilft beim Einstieg<br />

in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware.<br />

Bestellung über http://www.easylinux.de/opensuse-buch<br />

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Prüfungsvorbereitung<br />

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OpenOffice -<br />

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18.04.2011 11:05:38 Uhr<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012<br />

www.easylinux.de<br />

LM_Academy_1-9h_Anzeige_openoffice-Mike.indd 1<br />

121<br />

12.04.2011 15:08:54 Uhr


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2012<br />

erscheint am 12.04.2012<br />

©Thomas B., Fotolia<br />

Multimedia-Netzwerk<br />

Machen Sie Ihren <strong>Linux</strong>-PC zur Multimedia-Zentrale für das<br />

ganze Haus: Wir schauen in der kommenden Ausgabe das<br />

Thema Heimnetzwerk unter einem Multimedia-Gesichtspunkt<br />

an, es geht u. a. um Streaming <strong>von</strong> Audio- und Videodateien.<br />

Wir stellen Software vor, die auch <strong>Windows</strong>-Rechner im heimischen<br />

Netz mitversorgt. Wenn Sie auch vom Internet aus <strong>auf</strong><br />

Ihre lokale Musik- und Videosammlung zugreifen wollen, ist Tonido<br />

ein interessanter Dienst.<br />

Alles herunterladen<br />

Downloads sind einfach: Rechter Mausklick, Speichern unter,<br />

eventuell Zielordner wählen, fertig. Doch manche Webseiten<br />

wollen nicht, dass Sie alle Elemente der Seite herunterladen.<br />

Mit Browser-Plug-ins und <strong>auf</strong> Downloads spezialisierten<br />

Tools laden Sie alle Inhalte herunter. Unser Workshop<br />

zeigt, wie es geht.<br />

Thunderbird komplett<br />

Thunderbird ist eines der leistungsfähigsten E-Mail-Programme<br />

für <strong>Linux</strong>. Wir zeigen im Detail, wie Sie das Programm konfigurieren<br />

– auch für ungewöhnlichere Aufgaben. Themen<br />

sind u. a. Filter, Mailinglisten und Spam-<br />

Vermeidung. Ergänzend gibt es außer der Reihe<br />

in den Tipps und Tricks eine Sammlung <strong>von</strong><br />

Thunderbird-Tipps.<br />

Dual-Head-Betrieb<br />

Zwei Monitore an einem Computer zu betreiben, kann die tägliche<br />

Arbeit deutlich komfortabler machen, zumal auch hoch<strong>auf</strong>lösende<br />

Geräte mit 22 Zoll schon für ca. 200 Euro erhältlich sind. Wie Sie Ihr<br />

<strong>Linux</strong>-System konfigurieren müssen, um vom Zweitbildschirm zu profitieren,<br />

lesen Sie im nächsten Heft.<br />

<strong>Linux</strong>User 02/2012 erscheint am 19.01.2012<br />

©Lioneltitu, sxc.hu<br />

Android-Geräte und Tools<br />

Android mit seinem <strong>Linux</strong>-Unterbau hat mittlerweile<br />

seinen festen Platz in der Welt der Mobilgeräte erobert.<br />

Es zeichnet sich im Gegensatz zu den Systemen anderer<br />

Anbieter durch eine größere Flexibilität und Funktionsvielfalt<br />

aus. In der kommenden Ausgabe nehmen wir<br />

die Version 4.0 <strong>auf</strong> einem Samsung Galaxy Nexus unter<br />

die Lupe und zeigen, wie Sie Daten vom Mobilgerät <strong>auf</strong><br />

dem PC sichern, welche günstigen Tablets sich in der<br />

Praxis bewähren und wo sich Android in der Landkarte<br />

der Mobilsysteme positioniert. Außerdem nehmen wir<br />

CLI-Tools für Android unter die Lupe.<br />

Alternative Docks<br />

<strong>Linux</strong>-Desktops bringen in der Regel ein Panel mit, das in erster Linie<br />

funktionalen Gesichtspunkten folgt. Dass es nicht unbedingt Grau in Grau<br />

zu sein braucht, zeigt ein Workshop in der nächsten Ausgabe, wenn wir<br />

zeigen, wie Sie dem digitalen Schreibtisch mehr Glanz verleihen.<br />

Window Switch<br />

Die vernetzte Welt ermöglicht das Arbeiten an quasi jedem Platz der<br />

Welt. Aber die Mobilität sorgt gleichzeitig für Verdruss: Jeder Wechsel<br />

geht schließlich mit einem Bruch im Workflow einher. Mit Window<br />

Switch nehmen Sie dagegen Ihre Applikation einfach netzwerktransparent<br />

mit, wenn Sie zum Arbeiten an einen anderen Standort umsiedeln.<br />

So arbeiten Sie nahtlos weiter.<br />

<strong>Linux</strong> <strong>auf</strong> dem Mac Mini installieren<br />

Klein und schick – der Mac Mini macht <strong>auf</strong> dem Schreibtisch und im<br />

Wohnzimmer etwas her. Aber die hauseigene Software inklusive Betriebssystem<br />

sorgt bei Open-Source-Anhängern für Bauchschmerzen<br />

– Grund genug also, <strong>Linux</strong> <strong>auf</strong> der Edel-Hardware zu installieren. Unser<br />

Workshop schärft den Blick für mög liche Hürden beim Setup.<br />

122 Änderungen der Themen vorbehalten<br />

www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/2012

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