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LinuxUser Sicheres Lan (Vorschau)

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www.linux-user.de<br />

SICHER<br />

IM LAN<br />

ZevenOS 5.0: Wieselflinkes System für ältere Rechner S. 6<br />

Fresh Memory: Lernkartei-Software mit allen Features S. 49<br />

PaintSupreme: Grafikprogramm mit heftigen Macken S. 66<br />

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02.2013<br />

02.2013<br />

Das Magazin für die Praxis<br />

evernote-clients • latex-tools • SIGIL • steam for Linux • SICHERES LAN<br />

NETZWERK UND RECHNER ÜBERWACHEN & ABSICHERN<br />

SICHERES LAN<br />

Firewall optimal einrichten S. 22, 27<br />

Lokales Netzwerk schützen mit IPfire,<br />

Desktop-Firewalls per GUI bedienen<br />

Internet-Zugriffe filtern S. 16<br />

Online-Gaming und Social Networking<br />

mit Squid in vernünftigen Grenzen halten<br />

Linux-Rechner statt Flimmerkiste S. 35, 38<br />

Effektive Netzwerküberwachung auf der Kommandozeile per Iftop,<br />

jede Attacke erkennen mithilfe des digitalen Stolperdrahts Tripwire<br />

Steam for Linux im Praxistest S. 62<br />

Spaßpaket mit leichten Schwächen – warum Valves<br />

Spieleplattform unter Linux noch etwas wackelt<br />

Sigil S. 58<br />

E-Books erstellen<br />

und bearbeiten<br />

Gnofract4d<br />

Fraktale Grafiken<br />

vom Feinsten S. 44<br />

4 195111 005504 02<br />

Mit drei Klicks<br />

zur fertigen VM S. 70<br />

Gnome Boxes vereinfacht<br />

die KVM-Virtualisierung<br />

Freie Clients<br />

für Evernote S. 54<br />

Everpad und Nixnote halten<br />

Notizen und Files synchron<br />

LaTeX-Einsatz leicht gemacht S. 76, 82<br />

Dokumente komfortabel bearbeiten in LibreOffice Writer,<br />

LaTeX-Klasse Beamer für professionelle Präsentationen


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editorial<br />

2012: Tops & Flops<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

in der ersten im neuen Jahr erscheinenden<br />

Ausgabe bietet es<br />

sich an, die vergangenen zwölf<br />

Monate kurz Revue passieren zu<br />

lassen. Ohne langes Drumherum<br />

präsentiere ich Ihnen im Folgenden<br />

die jeweils drei Dinge rund<br />

um Linux, die mich persönlich<br />

2012 am meisten gefreut beziehungsweise<br />

am meisten geärgert<br />

haben. Die Reihenfolge stellt<br />

keine Wertung dar, sonder hält<br />

sich schlicht ans Alphabet: Ich<br />

finde alle drei „Tops“ großartig,<br />

alle drei „Flops“ unterirdisch.<br />

Tops<br />

Der Modellfall LiMux weist klar<br />

den Weg für die Zukunft der öffentlichen<br />

IT: Das Projekt der<br />

Münchener Stadtverwaltung<br />

migrierte fast reibungslos 15 000<br />

Arbeitsplätze auf freie Office-Programme<br />

und Formate, davon<br />

11 000 komplett auf Linux. Dabei<br />

konsolidierte es auch einen<br />

Flicken teppich von Legacy-Anwendungen,<br />

entsorgte einen<br />

Quasi-Monopol-Anbieter und<br />

sparte gegenüber Microsoft-<br />

„Alternativen“ selbst nach konservativer<br />

Lesart mindestens 10 Millionen<br />

Euro an Steuergeldern ein.<br />

Als leistungsfähige Computingund<br />

Entwicklungsplattform für<br />

nur 35 US-Dollar schickt sich der<br />

Raspberry Pi an, die digitale<br />

Kluft zu beseitigen und jedem<br />

Schulkind rund um die Welt das<br />

Programmieren so geläufig zu<br />

machen wie Lesen und Schreiben.<br />

Im Zusammenspiel mit Linux<br />

dürfte das einen ähnlichen gesellschaftlichen<br />

Schub verursachen<br />

wie die Heimcomputer-Welle der<br />

1980er und vor allem die Entwicklung<br />

von Gebieten wie Automatisierung,<br />

Robotik und autonomer<br />

Systeme befördern.<br />

Wie keine andere Innovation des<br />

Jahres 2012 verspricht Valves<br />

Portierung seiner Spieleplattform,<br />

Steam for Linux, Linux endgültig<br />

aus der Ecke des vermeintlichen<br />

Nerd-Betriebssystems heraus zu<br />

katapultieren. Anspruchsvolles<br />

State-of-the-Art-Gaming auch<br />

und gerade auf dem freien Betriebssystem<br />

könnte Linux schnell<br />

auf viele Desktops bringen, die es<br />

sonst nie gesehen hätte.<br />

Flops<br />

Das Entfallen zahlreicher klassischer<br />

Desktop-Funktionen in<br />

Gnome 3 provozierte ein massives<br />

Abwandern von Anwendern<br />

und Distributionen zu Alternativen<br />

wie LXDE, Maté und Cinnamon.<br />

Erst als sogar Kernentwickler<br />

warnten, das Projekt starre<br />

jetzt „in den Abgrund“, bauten<br />

die Gnome grummelnd einige<br />

unver zichtbare Komponenten wie<br />

etwa Hauptmenü oder Taskbar<br />

via Extensions nach.<br />

Mit der viel zu späten und uneinheitlichen<br />

Reaktion auf das<br />

von Windows 8 erzwungene UEFI<br />

Secure Boot haben sich die großen<br />

Distributoren und allen voran<br />

die Linux Foundation ein<br />

Armuts zeugnis ausgestellt. Auch<br />

zwei Monate nach der Markteinführung<br />

des neuen Windows und<br />

entsprechender PCs gibt es für Linux-Anwender<br />

noch immer keinen<br />

einheitlichen, simplen Weg,<br />

UEFI Secure Boot zu nutzen.<br />

Die berüchtigte Shopping Lense<br />

von Ubuntu 12.10 bringt bei jeder<br />

Desktop-Suche Amazon-Produktwerbung<br />

auf den Bildschirm<br />

und verschickt dazu ungefragt<br />

Daten. Anwender, die sich dagegen<br />

wehren, diffamiert Mark<br />

Shuttleworth als Nörgler und<br />

Trolle. Trockener Kommentar<br />

von GNU-Urgestein Richard Stallman:<br />

Ubuntu ist Spyware, Canonicals<br />

Verhalten unentschuldbar.<br />

Your mileage may vary<br />

Soweit meine – zugegeben höchst<br />

subjektive – Auswahl von Highlights<br />

und Aufregern rund um<br />

Linux im vergangenen Jahr. Falls<br />

Sie dabei einen Punkt vermissen,<br />

der Sie im vergangenen Jahr besonders<br />

begeistert oder geärgert<br />

hat, schreiben Sie mir doch eine<br />

kurze Mail mit Ihren Tops und<br />

Flops an jluther@linux‐user.de:<br />

Ich fände es sehr spannend, daraus<br />

ein Stimmungsbild für 2012<br />

zu kompilieren und in der nächsten<br />

Ausgabe vorzustellen.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

www.linux-user.de 02 | 13<br />

3


02 | 13<br />

inhalt<br />

76<br />

Komfortabel getippt,<br />

perfekt gesetzt: Das Tool<br />

Writer2LaTeX vereint<br />

den Komfort einer Textverarbeitung<br />

mit dem Satzsystem LaTeX.<br />

70<br />

Mit Gnome Boxes folgen die Entwickler<br />

dem allgemeinen Mantra<br />

des Desktops und verbergen viele<br />

Funktionen vor dem Anwender. In unserem<br />

Praxis test haben wir nachgeprüft, ob die verbleibenden<br />

Funktionen für den alltagstauglichen<br />

Betrieb der Software ausreichen.<br />

58<br />

<strong>Lan</strong>gsam aber sicher etabliert<br />

sich das E-Book. Wer beim<br />

Erstellen auf das offene Format<br />

EPUB setzt, dem sei der Editor Sigil ans Herz<br />

gelegt, der ganz nebenbei noch die eigenen<br />

Bücher auf dem PC verwaltet.<br />

Aktuelles<br />

Schwerpunkt<br />

Praxis<br />

News: Aktuelles .. . . . . . . . 12<br />

Steam for Linux geht in die Public<br />

Beta, App-Store und A-Modell<br />

für Raspberry Pi, kostenlose<br />

Samba-4-Appliance von Sernet,<br />

Synchronisierer SparkleShare<br />

erreicht Version 1.0, neuer IMAP-<br />

Mailclient Trojitá für KDE<br />

Angetestet.............. 14<br />

Termine und Aufgaben verwalten<br />

mit Calcurses 3.1.2, Multimedia-<br />

Dateien konvertieren mit FF<br />

Multi Converter 1.4.2, Logfiles<br />

analysieren mit Glogg 0.9.1, Texte<br />

bearbeiten mit Jedit 5.0.0<br />

62<br />

Mit einem klaren Bekenntnis zur neuen Strategie<br />

hat das Unternehmen Valve die Linux-<br />

Version der Spieleplattform Steam verbunden.<br />

Allerdings zeigt ein erster Test der Beta-Version, dass<br />

die junge Liebe noch auf wackeligen Füßen steht.<br />

Squid.................. 16<br />

Mit Squid kontrollieren Sie Online<br />

Gaming und Social Networking<br />

über den HTTP-Datenverkehr<br />

schnell und einfach, ohne die<br />

Nutzer zu sehr einzuschränken.<br />

IPfire.................. 22<br />

So gut wie jede Linux-Distribution<br />

verfügt über eine eingebaute<br />

Firewall. Zum professionellen<br />

Schutz des Netzwerkes brauchen<br />

Sie aber mehr: Hier versieht die<br />

dedizierte Firewall-Distribution<br />

IPfire gute Dienste.<br />

Desktop-Firewall .. . . . . . . 27<br />

Nicht jeder Linux-Desktop<br />

braucht unbedingt eine Firewall.<br />

Mit grafischen Werkzeugen richten<br />

Sie aber bei Bedarf im Handumdrehen<br />

eine solche ein.<br />

Iftop .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Träge Netzwerkverbindungen<br />

rauben einem den letzten Nerv.<br />

Häufig hilft ein Blick auf die Netzwerkebene,<br />

um das drängende<br />

Problem zu lösen.<br />

Tripwire.. . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Als digitaler Stolperdraht verhindert<br />

das leistungsfähige HIDS<br />

Tripwire, dass Angreifer den<br />

Rechner unbemerkt verseuchen<br />

oder Dateien verändern.<br />

Gnofract4d.............. 44<br />

Gnofract4d zaubert auf der<br />

Grundlage fraktaler Mathematik<br />

beeindruckende Grafiken und sogar<br />

Videos auf den Bildschirm.<br />

Fresh Memory........... 49<br />

Mit Fresh Memory pusten Sie<br />

den Staub aus den grauen Zellen<br />

und füllen den freigewordenen<br />

Platz mit interessanten Fakten.<br />

Evernote-Clients .. . . . . . . 54<br />

Mit Nixnote und Everpad nutzen<br />

Sie Evernote bequem und effizient<br />

unter Linux und halten auch<br />

auf Ihrem Desktop die Evernote-<br />

Notizen synchron.<br />

Sigil................... 58<br />

Möchten Sie E-Books im freien<br />

EPUB-Format nicht nur konsumieren,<br />

sondern auch selbst<br />

erstellen, dann empfiehlt sich ein<br />

Blick auf den komfortablen und<br />

vielseitigen Editor Sigil.<br />

4<br />

02 | 13<br />

www.linux-user.de


Inhalt<br />

einen schnellen<br />

Blick auf den Netzwerktraffic<br />

leistet Iftop ausgezeichnete Dienste. Das an den<br />

35Für<br />

Klassiker Top angelehnte Tool für die Konsole versorgt Sie in einem<br />

übersichtlichen, aber trotzdem schlanken Interface mit allen relevanten<br />

Informationen für die Analyse von Problemen im Netzwerk.<br />

22<br />

Ein Netzwerk bietet Angreifern viele Einfallstore.<br />

Wer sich richtig absichern will, der vertraut<br />

die Kontrolle einer dedizierten Firewall<br />

an. Im Schwerpunkt stellen wir mit IPfire eine Distribution<br />

vor, die optimal auf diesen Zweck abgestimmt ist. Damit setzen<br />

Sie im Nu einen zentralen Kontrollpunkt auf.<br />

Im Test<br />

Know-how<br />

Heft-DVD<br />

Steam for Linux......... 62<br />

Mit Steam for Linux kommen endlich<br />

aktuelle Spiele auf den Linux-<br />

Desktop. Allerdings wirken Valves<br />

erste Schritte auf dem neuen Terrain<br />

noch etwas wackelig.<br />

Writer2LaTeX .. . . . . . . . . . 76<br />

Mit Writer2LaTeX verknüpfen<br />

Sie die angenehmen Möglichkeit<br />

der Eingabe in LibreOffice Writer<br />

mit dem perfekten Druckbild des<br />

Satzsystems LaTeX.<br />

ZevenOS 5.0.............. 6<br />

Zwar präsentiert sich ZevenOS<br />

5.0 minimalistisch, doch der erste<br />

Blick täuscht: Unter der Haube<br />

findet sich alles, was Ubuntu<br />

12.10 bietet – und Einiges mehr.<br />

PaintSupreme.. . . . . . . . . . 66<br />

Eigentlich ist der Markt an guten<br />

Bildbearbeitungsprogrammen<br />

für Linux gesättigt. Braindistrict<br />

schickt dennoch zwei kommerzielle<br />

Programme ins Rennen.<br />

Netz&System<br />

Gnome Boxes. .......... 70<br />

Drei Klicks, und fertig ist die VM:<br />

Gnome Boxes verspricht einen<br />

einfachen Umgang mit virtuellen<br />

Maschinen. Das erweist sich allerdings<br />

als schwieriger Spagat.<br />

LaTeX Beamer........... 82<br />

Mit einer speziellen LaTeX-Klasse<br />

verpassen Sie Folien und Handouts<br />

ein professionelles Layout.<br />

So unterstützen Sie auf elegante<br />

Weise das gesprochene Wort.<br />

Zorin OS 6.1.. . . . . . . . . . . . . 8<br />

Linux haftet noch immer der<br />

Ruf des Nerd-Betriebssystems<br />

an. Zorin OS will das Vorurteil<br />

widerlegen und lockt mit einer für<br />

Windows-Umsteiger intuitiv zu<br />

bedienenden Oberfläche.<br />

Service<br />

Editorial................. 3<br />

IT-Profimarkt .. . . . . . . . . . 88<br />

Impressum............. 94<br />

Wenn<br />

der Rechner<br />

streikt, ist schnelle<br />

Hilfe gefragt: Mit der<br />

<strong>LinuxUser</strong> Rescue CD<br />

02.13 haben Sie alle<br />

wichtigen Tools für den<br />

Notfall an der Hand.<br />

Möchten Sie mehr über<br />

dieses handoptimierte<br />

System erfahren, lesen<br />

weiter auf Seite 98.<br />

Events/Inserenten .. . . . . . 95<br />

<strong>Vorschau</strong> 03/2013........ 96<br />

Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 97<br />

82<br />

Präsentation und<br />

Handout aus einem<br />

Guss und in einem<br />

perfekt abgestimmten Layout –<br />

die LaTeX-Klasse Beamer automatisiert die nötigen Arbeiten und<br />

schafft so Zeit, um an den Inhalten der Präsentation zu feilen.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 5


heft-dvd<br />

ZevenOS 5.0<br />

Schlanke Ubuntu-Variante ZevenOS 5 auch für ältere Rechner<br />

Schnell und schlicht<br />

Zwar präsentiert<br />

sich ZevenOS 5.0<br />

minimalistisch,<br />

doch der erste<br />

Blick täuscht:<br />

Unter der Haube<br />

findet sich alles,<br />

was Ubuntu 12.10<br />

bietet – und<br />

einiges mehr.<br />

Karsten Günther<br />

ZevenOS 5.0 (32 Bit)<br />

bootfähig auf Heft-DVD<br />

README<br />

Mit ZevenOS 5.0 erscheint<br />

ein weiteres für<br />

einfache beziehungsweise<br />

ältere Hardware<br />

geeignetes Update einer<br />

auf Ubuntu 12.10 basierenden<br />

Distribution.<br />

Quasi als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk<br />

präsentierten die<br />

ZevenOS-Entwickler die Version 5<br />

ihrer Distribution. Das besonderen<br />

Flair von ZevenOS [1] macht<br />

dessen Anlehnung an das zwar<br />

wenig erfolgreiche, aber dennoch<br />

beliebte BeOS [2] aus. Das wurde<br />

1995 als frühes multimedia- und<br />

multitaskingfähiges System entwickelt<br />

und zeichnete sich durch<br />

eine sehr klare Oberfläche aus.<br />

Eigenwillig<br />

Bei ZevenOS handelt es sich um<br />

ein als Hobby entwickeltes und<br />

gepflegtes Projekt. Das Release<br />

der aktuellen Version 5.0 wurde<br />

nur möglich, weil sich genügend<br />

Spender fanden, die es unterstützten.<br />

Da es sich bei ZevenOS<br />

um ein von deutschen Entwicklern<br />

gepflegtes Derivat des XFCEbasierten<br />

Xubuntu handelt, gibt<br />

es keine Lokalisierungsprobleme.<br />

Selbst die Webseiten stehen weitgehend<br />

als deutsche und englische<br />

Varianten bereit.<br />

Das Ziel der Distribution lässt<br />

sich so zusammenfassen: „Meine<br />

Oma soll es bedienen können.“ [3].<br />

Eine relativ gute Dokumentation<br />

und einfache Konzepte sollen für<br />

hohe Usability sorgen. Dabei setzt<br />

ZevenOS auf eine begrenzte Anzahl<br />

von Hotkeys (siehe Tabelle<br />

ZevenOS 5: Wichtige Hotkeys).<br />

Das neue ZevenOS 5 basiert auf<br />

Xubuntu 12.10, unter der Haube<br />

werkeln neben einem Kernel der<br />

3.5er-Serie X.org 7.7 und Pulseaudio<br />

2.1. Da ZevenOS schwächere<br />

und ältere Rechner anpeilt, gibt<br />

es keine 64-Bit-Variante. Die Distribution<br />

bleibt aufgrund ihrer<br />

Abstammung weitgehend kompatibel<br />

zum Ubuntu-Paketfundus,<br />

einige zusätzliche Repositories ergänzen<br />

die Software um Zeven-<br />

OS-spezifische Programme.<br />

Als Dateimanager dient XFCEs<br />

Thunar in der Version 1.5.3, als<br />

Windowmanager kommt statt des<br />

bei Xubuntu verwendeten<br />

XFWM 4 die neueste Version von<br />

Sawfish [4] zum Einsatz. Er lässt<br />

sich besser konfigurieren und erlaubt<br />

das Platzieren von Buttons<br />

links und rechts neben dem Fenstertitel,<br />

was für die BeOS-Themes<br />

erforderlich ist. Auch lässt sich<br />

Saw fish über eine LISP-artige Programmiersprache<br />

in nahezu allen<br />

Aspekten an die Wünsche des Benutzers<br />

anpassen. Alle wichtigen<br />

Fenster-Events wie etwa das Verschieben<br />

oder Größenänderungen<br />

lassen sich mit Skripten verbinden,<br />

die entsprechende Aktionen<br />

auslösen.<br />

Den funktionellen Schwerpunkt<br />

legt ZevenOS eindeutig auf Multimedia.<br />

So richtet es beispielsweise<br />

gleich den Video-Editor OpenShot<br />

mit ein. Er lässt sich im Zusam-<br />

6 02 | 13<br />

www.linux-user.de


ZevenOS 5.0<br />

heft-dvd<br />

menspiel mit Gtk-RecordMyDesktop<br />

nutzen, um Screencasts aufzunehmen,<br />

zu schneiden und<br />

gleich auf Youtube hochzuladen.<br />

Installation<br />

Für die Installation steht ein Hybrid-Image<br />

zur Verfügung [5], das<br />

Sie bei Bedarf mittels dd auch auf<br />

einen USB-Stick kopieren. Für das<br />

Einrichten auf der Festplatte sorgt<br />

ein angepasster Ubiquity-Installer.<br />

Durch Hinzufügen der Zeven OS-<br />

Repositories zu den Soft warequellen<br />

gelingt auch ein Upgrade<br />

einer bestehenden Xubuntu-Installation<br />

für die i386-Architektur<br />

auf ZevenOS. Dazu binden Sie als<br />

Quelle deb http://zevenos.com/<br />

packages/zevenos5/ ./ in Apt oder<br />

Synaptic ein. Das klappt tadellos,<br />

obwohl sich diese Seiten nicht per<br />

HTTP erreichen lassen.<br />

Zusätzliche Programme<br />

In einigen Bereichen setzt Zeven-<br />

OS auf Eigenentwicklungen. Als<br />

auffälligste dieser Eigenentwicklungen<br />

sticht die Deskbar ins<br />

Auge, also das zentrale Interface<br />

für den Anwender. Sie platziert<br />

sich in der Voreinstellung oben<br />

rechts auf dem Desktop. In der<br />

Deskbar schalten Sie die Fenster<br />

und virtuellen Arbeitsflächen um,<br />

starten Programme oder nehmen<br />

Einstellungen vor. Auch das Startmenü<br />

finden Sie dort.<br />

Für die Konfigurationen nutzt<br />

ZevenOS mit Magi (demnächst<br />

Magi 2) ebenfalls eine Eigenentwicklung<br />

[6]. Sie finden derzeit<br />

nur die ältere und weniger leistungsfähige<br />

Version des Programms<br />

im Menü der ZevenOS-<br />

Deskbar unter Zubehör. Der Konfigurationsteil<br />

von Magi lehnt sich<br />

an den Xfce4-Settings-Manager<br />

von XFCE4 an, kann aber mehr:<br />

So enthält sie eine komfortable<br />

Komponente für das Konfigurieren<br />

von Sawfish (Abbildung A),<br />

die Anpassungen für Sawfish-Neulinge<br />

erheblich erleichtert.<br />

Eine weitere Eigenentwicklung<br />

von ZevenOS ist Encode [7]. Dabei<br />

handelt es sich um ein einfaches<br />

Programm zum<br />

Konvertieren von Videos<br />

in verschiedene Formate.<br />

Das Programm<br />

hilft auch beim Erstellen<br />

von Video-CDs. In<br />

eine ähnliche Richtung<br />

geht auch YAVTD: Mit<br />

diesem Tool laden Sie<br />

Youtube-Videos herunter<br />

und konvertieren<br />

sie direkt, beispielsweise<br />

in MP3s.<br />

Ausblick<br />

Mit Magi 2 entsteht gerade<br />

eine komplett neu<br />

entwickelte, touchscreenbasierte<br />

Oberfläche mit eigener API.<br />

Magi 2 kann viel mehr als das derzeitige<br />

Konfigurationstool: So installiert<br />

es Programme für die<br />

wichtigsten Aufgaben und erlaubt<br />

auch Alternativen zu den voreingestellten<br />

Anwendungen auszuwählen.<br />

Magi 2 lässt sich nicht<br />

nur in einem Fenster betreiben,<br />

sondern auch im Vollbildmodus,<br />

was auf Tablets und ähnlichen Geräten<br />

Vorteile bringt. Wann die<br />

Entwickler es allerdings final freigeben,<br />

lässt sich derzeit noch<br />

nicht absehen.<br />

Für die nächste Version von ZevenOS<br />

steht zunächst eine engere<br />

Zusammenarbeit mit dem XFCE-<br />

Team an, um Verbesserungen an<br />

dem XFCE4-Panel Deskbar zu machen.<br />

Außerdem ziehen die Entwickler<br />

einen teilweisen Wechsel<br />

von GTK+ 2 auf GTK+ 3 in Erwägung.<br />

Innerhalb der Community<br />

[1] ZevenOS: http:// www. zevenos. de<br />

info<br />

[2] BeOS: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Beos<br />

[3] ZevenOS-Ziele:<br />

http:// zevenos. com/ files/ zevenos_ziele. pdf<br />

[4] Sawfish:<br />

http:// sawfish. wikia. com/ wiki/ Main_Page/<br />

[5] ZevenOS herunterladen:<br />

http:// www. zevenos. com/ download/<br />

[6] Magi 2:<br />

http:// www. zevenos. com/ about/ magi‐2<br />

[7] Encode:<br />

http:// www. zevenos. com/ about/ encode/<br />

[8] Entwickler-Blog: http:// llelectronics. de. vu<br />

soll dann auch noch diskutiert<br />

werden, ob ZevenOS in Zukunft<br />

als Basis die jeweils aktuelle<br />

Ubuntu-LTS-Version verwendet,<br />

statt wie bisher die im Oktober<br />

erscheinenden Releases. Damit<br />

würden sich die Freigabezyklen<br />

aber verlängern.<br />

Fazit<br />

ZevenOS 5 ist ein schlankes,<br />

schnelles System, das zwar gut<br />

mit älterer Hardware zurechtkommt,<br />

jedoch nicht für 64-Bit-<br />

Rechner zur Verfügung steht.<br />

Durch die Verwendung von Xubuntu<br />

als Basis lassen sich dessen<br />

Repositories nutzen, was für ein<br />

reichhaltiges Software-Angebot<br />

sorgt. Einige Eigenentwicklungen<br />

von ZevenOS runden das Angebot<br />

an „Apps“ noch zusätzlich ab.<br />

Weitere Informationen zu Zeven-<br />

OS und Informationen zu den<br />

neuesten Entwicklungen finden<br />

Sie übrigens im Blog des Chefentwicklers<br />

Leszek Lesner [8]. (jlu) n<br />

Tasten<br />

[Strg]+[Tab]<br />

[Alt]+[1]…[6]<br />

[Druck]<br />

[Strg]+[Esc]<br />

[Strg]+[F2]<br />

[Strg]+[Alt]+[T]<br />

[Strg]+[Alt]+[D]<br />

[Strg]+[Alt]+[Entf]<br />

[Umschalt]+[Alt]+[R]<br />

Funktion<br />

A Magi erlaubt auch<br />

das einfache Anpassen<br />

des Windowmanagers<br />

Sawfish an die eigenen<br />

Vorstellungen.<br />

ZevenOS 5: Wichtige Hotkeys<br />

Zwischen den Fenstern wechseln<br />

Virtuelle Arbeitsfläche wechseln<br />

Screenshot erstellen<br />

xkill aktivieren<br />

Befehlszeile öffnen<br />

Terminal öffnen<br />

Dateimanager öffnen<br />

Taskmanager öffnen<br />

Windowmanager neu starten<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 7


heft-dvd<br />

Zorin OS<br />

Linux haftet noch<br />

immer der Ruf des<br />

Betriebssystems<br />

für Nerds an. Das<br />

Vorurteil möchte<br />

Zorin OS widerlegen<br />

und lockt insbesondere<br />

Windows-Umsteiger<br />

mit einer intuitiven<br />

Oberfläche.<br />

Zorin OS: Ubuntu-Derivat für Umsteiger<br />

Imitator<br />

Erik Bärwaldt<br />

README<br />

Zorin OS wendet sich<br />

an Umsteiger von anderen<br />

Systemen, die sofort<br />

mit Linux produktiv<br />

arbeiten möchten.<br />

info<br />

[1] Zorin OS:<br />

http:// www. zorin‐os. com<br />

Linux gilt als das Chamäleon unter<br />

den Betriebssystemen: Nirgends<br />

sonst finden sich derart<br />

viele unterschiedliche Oberflächen.<br />

Doch des einen Freud ist<br />

des anderen Leid: Viele Anwender<br />

scheuen sich, neue Konzepte zu<br />

erlernen – selbst, wenn sie sich<br />

täglich mit Schadprogrammen<br />

und Sicherheitslücken herumärgern<br />

müssen.<br />

Daher setzt das aus Irland stammende<br />

Ubuntu-Derivat Zorin<br />

OS [1] auf Gnome und LXDE als<br />

Desktops, sodass Windows-Nutzer<br />

eine vertraute Umgebung vorfinden.<br />

Als Standard-Oberfläche<br />

dient Gnome 3.4.2 im klassischen<br />

Design, sodass sich Anwender<br />

ohne jegliche Linux-Kenntnisse<br />

zurechtfinden. Das aktuelle Zorin<br />

OS 6.1 basiert auf Ubuntu 12.04,<br />

das als Long-Term-Support-Variante<br />

auch auf dem Desktop noch<br />

lange Zeit Support erhält.<br />

Versionen<br />

Neben der als Core bezeichneten<br />

Version des Betriebssystems in<br />

32- und 64-Bit-Varianten gibt es<br />

für ältere Computersysteme zusätzlich<br />

eine sogenannte Lite-Version<br />

sowie ein für Lehr- und<br />

Lernzwecke konzipiertes Educational-Image.<br />

Letzteres offeriert<br />

der Distributor für aktuelle und<br />

zusätzlich für ältere Hardware.<br />

Core und Lite unterscheiden sich<br />

primär durch die Arbeitsoberfläche<br />

und den Kernel: Für ältere<br />

Hardware kommen der extrem<br />

ressourcenschonende LXDE-<br />

Desktop sowie ein Kernel ohne<br />

PAE-Erweiterungen zum Einsatz.<br />

Damit lässt sich die Lite-Ausgabe<br />

auf so gut wie jeder x86-kompatiblen<br />

Hardware einsetzen. Dabei<br />

stehen unter den verschiedenen<br />

Varianten die gleichen Paketquellen<br />

bereit, sodass Sie keine Abstriche<br />

bei der Softwareauswahl<br />

hinnehmen müssen.<br />

Überraschung<br />

Nach dem Download und Brennen<br />

des etwa 1,4 GByte großen<br />

Core-Images auf eine DVD startet<br />

das Live-System in einen freundlich<br />

anmutenden Bildschirm, der<br />

außer der Panel-Leiste am unteren<br />

Rand und einigen links auf<br />

dem Desktop angeordneten Icons<br />

keine Überraschungen bietet.<br />

Einen deutlichen Überraschungseffekt<br />

erlebten wir dagegen gleich<br />

beim ersten Test auf älterer Hardware:<br />

Offenbar haben die Entwickler<br />

massiv an einigen Grafiktreibern<br />

geschraubt, denn Zorin<br />

OS ließ sich auch von zwei unter<br />

Linux als sehr widerspenstig bekannten<br />

Grafikkarten von Intel<br />

und AMD/​ATI nicht aus der Ruhe<br />

bringen. Bei der bislang von vielen<br />

Distributionen schlecht unterstützten<br />

älteren Radeon-Grafikkarte<br />

von AMD/​ATI aktivierte<br />

Zorin OS sogar problemlos 3D-<br />

Effekte – unter dem originalen<br />

Ubuntu 12.04 führt dies zum Absturz<br />

des Systems.<br />

Die Software-Auswahl im Live-<br />

Modus weist wenige Besonderheiten<br />

auf: So dient als Standard-<br />

Webbrowser nicht etwa Firefox,<br />

sondern vielmehr Google Chrome<br />

in Version 23. Der glänzt speziell<br />

auf leistungsfähigeren Maschinen<br />

durch ein atemberaubendes Arbeitstempo.<br />

Ansonsten bietet die<br />

Distribution in den einzelnen<br />

Programmgruppen eine überschaubare<br />

Auswahl.<br />

Auf die Platte<br />

Zorin OS lässt sich bei Gefallen<br />

ohne Probleme über ein grafisches<br />

Menü auf der Festplatte<br />

installieren. Sie klicken dazu im<br />

8 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Zorin OS<br />

heft-dvd<br />

Live-Betrieb auf den Starter Install<br />

Zorin 6 auf dem Desktop oder<br />

starten den Installer durch Auswahl<br />

des Eintrags Start the installer<br />

directly im Grub-Bootmanager.<br />

Anschließend leitet Sie die Einrichtungsroutine<br />

in wenigen<br />

Schritten durch die Installation.<br />

Da Zorin OS den von Ubuntu<br />

her bekannten Installer Ubiquity<br />

verwendet, gilt es jedoch – sofern<br />

Sie nicht bereits während der Systemeinrichtung<br />

einen Internet-<br />

Zugang aktiviert hatten – nach<br />

dem Abschluss der eigentlichen<br />

Routine und einem anschließenden<br />

Warmstart noch die Pakete<br />

zur deutschen Lokalisierung<br />

nachzuinstallieren. Danach präsentiert<br />

sich Zorin OS auch in<br />

deutscher Sprache einsatzbereit.<br />

Gnomenu<br />

Das irische Ubuntu-Derivat implementiert<br />

Gnomenu und ersetzt<br />

damit die noch unter<br />

Gnome 2.x übliche Menüstruktur<br />

mit den drei Hauptgruppen Anwendungen,<br />

Orte und System. Das<br />

Gnomenu orientiert sich im Erscheinungsbild<br />

am Menü von<br />

KDE 4, ohne jedoch dessen Ergonomie<br />

zu erreichen. So finden Sie<br />

im Gnomenu links die üblichen<br />

Programmgruppen, während<br />

rechts bunt durcheinandergewürfelt<br />

unterschiedliche Einträge<br />

auftauchen, die teils in Ordner<br />

verzweigen, teils jedoch Konfigurationswerkzeuge<br />

aufrufen.<br />

Haben Sie im linken Bereich des<br />

Gnomenu eine Programmgruppe<br />

geöffnet, so erscheinen die in dieser<br />

Programmgruppe befindlichen<br />

einzelnen Applikationen<br />

links im Fenster, während der<br />

rechte Bereich unverändert<br />

bleibt. Sie kehren zu den Programmgruppen<br />

zurück, indem<br />

Sie unten links im Gnomenu auf<br />

den Eintrag Zurück klicken.<br />

Finden die voreingestellte Menüstruktur<br />

und die Bedienoberfläche<br />

nicht Ihre Zustimmung, so<br />

können Sie per Mausklick den<br />

Desktop ändern. Zorin OS bietet<br />

dazu im Untermenü System Tools<br />

den Zorin Look Changer an, der<br />

drei vorkonfigurierte Erscheinungsbilder<br />

zur Auswahl stellt:<br />

Eher an Einsteiger aus der Windows-Welt<br />

richten sich die Optionen<br />

Windows 7 und Windows XP,<br />

während versiertere Linux-Anwender<br />

wohl eher auf die Option<br />

GNOME 2 zurückgreifen. Der<br />

Look Changer modifiziert sodann<br />

umgehend die Menüstruktur.<br />

Browserwahl<br />

Eine ähnlich einfach zu bedienende<br />

Auswahloption bietet Zorin<br />

OS bei der Auswahl des Webbrowsers.<br />

Unter Linux finden sich ja<br />

inzwischen sehr viele ausgereifte<br />

Browser, die unterschiedliche<br />

Entwicklungsschwerpunkte aufweisen.<br />

Sie können unter dem irischen<br />

Ubuntu-Derivat im Menü<br />

Internet den Zorin Web Browser<br />

Manager aufrufen, der anstelle<br />

des Standard-Browsers Google<br />

Chrome die drei Alternativen<br />

Opera, Firefox und Midori anbietet<br />

(Abbildung A). Die Installation<br />

des gewünschten Browsers<br />

erfolgt per Mausklick auf die jeweilige<br />

Schaltfläche.<br />

Software<br />

Ubuntu ist bekannt für seinen<br />

enormen Software-Fundus. Zorin<br />

OS übernimmt die einzelnen<br />

Ubuntu-Repositories als Paketquellen<br />

und fügt noch diverse<br />

weitere hinzu. Zur Software-Installation<br />

dient jedoch nicht mehr<br />

– wie sonst bei nahezu allen Distributionen,<br />

die Debian<br />

als ursprüngliche Basis<br />

nutzen – Synaptic mit<br />

seiner altbekannten<br />

grafischen Oberfläche,<br />

sondern stattdessen das<br />

von Canonical entwickelte<br />

Software Center.<br />

Es blendet auf der Startseite<br />

kommerzielle Software<br />

inklusive des jeweiligen<br />

Preises in US-<br />

Dollar ein, bietet allerdings<br />

ansonsten in einer<br />

sehr übersichtlichen<br />

und leicht zu bedienenden<br />

Oberfläche in den Programmgruppen<br />

und auf den Applikationsseiten<br />

mehr Informationen<br />

als die herkömmlichen Installer.<br />

Auch beim Software-Center<br />

lassen sich neue Paketquellen<br />

problemlos hinzufügen. Dazu<br />

nutzen Sie das Menü Edit | Software<br />

Sources und wählen dort den<br />

Reiter Other Software. Somit<br />

steht einer Anpassung des Systems<br />

an Ihre Bedürfnisse nichts<br />

im Wege (Abbildung B).<br />

Fazit<br />

Das irische Ubuntu-Derivat Zorin<br />

OS empfiehlt sich als Allrounder<br />

für Anwender, die von anderen<br />

Betriebssystemen umsteigen. Das<br />

System kombiniert die hervorragende<br />

Stabilität mit einer entsprechend<br />

auf die Bedürfnisse der<br />

Zielgruppe hin angepassten Software-Auswahl,<br />

die ein sofortiges<br />

produktives Arbeiten ermöglicht.<br />

Zorin OS kann durch dieses Konzept<br />

dazu beitragen, wenig technikaffine<br />

Nutzer für Linux zu begeistern.<br />

Zu bemängeln bleibt allerdings<br />

die noch unvollständige<br />

deutsche Lokalisierung, die beim<br />

Verwalten des Systems unangenehm<br />

auffällt. (jlu) n<br />

A Gleich vier alternative<br />

Browser bietet der<br />

Browser-Manager an.<br />

Zorin OS 6.1 Core<br />

(64 Bit) bootfähig<br />

auf Heft-DVD<br />

B Das Software-<br />

Center bietet die komfortable<br />

Installation<br />

per Mausklick.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 9


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Aktuelles<br />

Neues rund um Linux<br />

Spiele für alle: Kurz vor<br />

Weihnachten hat Valve die<br />

Beta von Steam for Linux<br />

öffentlich freigegeben.<br />

Steam für Linux jetzt in der Public Beta<br />

Wie gut, dass der Aktuell-Teil<br />

von <strong>LinuxUser</strong> zusammen mit<br />

dem Editorial erst kurz vor dem<br />

Anlauf der Offset-Maschinen in<br />

der Druckerei landet. So können<br />

wir hier noch eine Neuigkeit<br />

melden, die in unserem<br />

Test von<br />

Steam für<br />

Linux auf<br />

Seite 62<br />

noch fehlt:<br />

Kurz vor<br />

Weihnachten<br />

hat Valve<br />

sein Beta-Programm von Steam<br />

für Linux öffentlich freigegeben,<br />

sodass jetzt jedermann<br />

den Spiele-Client testen kann<br />

(http:// tinyurl. com/ lu0213‐<br />

steam‐public). Dazu müssen Sie<br />

lediglich den als DEB-Paket vorliegenden<br />

Client herunterladen<br />

und installieren – Details dazu<br />

lesen Sie in unserem Testbericht.<br />

Die Anlaufstelle für Bugreports<br />

hat Valve nun aus den<br />

in der Closed-Beta noch verwendeten<br />

Steam-Foren in das<br />

besser dafür geeignete Git hub<br />

verlegt. Das dortige Steam-for-<br />

Linux-Repository (https://​<br />

github. com/ ValveSoftware/​<br />

steam‐for‐linux) war zu Drucklegung<br />

noch leer, ermöglicht<br />

aber jedem mit einem Github-<br />

Account, neue Issues anzulegen,<br />

zu bearbeiten und zu verfolgen.<br />

Auch die Datenbank bereits<br />

erfasster Bugs lässt sich an<br />

dieser Stelle durchsuchen. Daneben<br />

gibt es nun unter http://<br />

repo.steampowered.com/steam/<br />

ein Repo für den Linux-Steam-<br />

Client-Installer. (jlu)<br />

kurz notiert<br />

Das für Februar geplante Libre-<br />

Office 4.0 wird sämtliche Formate<br />

von Microsoft Visio unterstützen<br />

(http:// tinyurl. com/ lu0213‐libre<br />

office). Die freie Bürosuite beherrscht<br />

den Import von Visio-<br />

Dateien schon seit einem Jahr.<br />

Nun kann die dafür zuständige<br />

Bibliothek Libvisio alle Formate<br />

von Visio 1 (1992) bis einschließlich<br />

Visio 2013 öffnen.<br />

Das neue Pulseaudio 3.0 unterstützt<br />

jetzt standardmäßig auch<br />

Bluetooth-Klangquellen (http://​<br />

tinyurl. com/ lu0213‐pulseaudio).<br />

Für besseres Zusammenspiel mit<br />

Mobilgeräten sorgt die Unterstützung<br />

für den ALSA Use Case Manager<br />

(UCM). Daneben lässt sich<br />

nun die Latenz von Wiedergabegeräten<br />

korrigieren, um etwa den<br />

Videoton zu synchronisieren.<br />

Hinter dem KDE-Grafikprogramm<br />

Krita steht jetzt eine Stiftung<br />

(http:// tinyurl. com/ lu0213‐krita).<br />

Die „Stichting Krita Foundation“<br />

will freie Grafiksoftware wie Krita<br />

entwickeln, Dienste für Anwender<br />

und Entwickler zur Verfügung zu<br />

stellen sowie Künstler mit allem<br />

versorgen, was sie für die digitale<br />

Kunstproduktion benötigen.<br />

Die rund 170 MByte große Multiboot-Ausgabe<br />

der Live-Distro 4M<br />

Linux 5.0 (http:// 4mlinux. com)<br />

erlaubt es, Debian 6.0, Fedora 17,<br />

Slackware 14.0 und Ubuntu 12.04<br />

über das Netz zu installieren. Daneben<br />

kann man 4M auch booten,<br />

um die Platte zu partitionieren<br />

oder Daten zu sichern.<br />

Trojitá: Neuer IMAP-Mail-Client für KDE<br />

Die Raspberry-Pi-Foundation<br />

möchte ihren Bastler-Rechner<br />

endkundentauglicher machen<br />

und hat dazu unter http://​<br />

store.ra s pb er r y pi. com einen<br />

eigenen App-Store für<br />

das Gerät aufgemacht.<br />

Der Pi-Store soll künftig<br />

als zentrale Anlaufstelle<br />

für Raspberry-Pi-<br />

Software dienen und<br />

enthält neben Apps<br />

und Tools auch Spiele,<br />

Medieninhalte und Tutorials.<br />

Neben kostenlosen<br />

Inhalten finden<br />

sich auch bereits kostenpflichtige<br />

unter den<br />

Der Open-Source-Mailclient<br />

Trojitá wird Teil des KDE-Projekts<br />

(http:// tinyurl. com/​<br />

lu0213‐trojita). Mit dem Mail-<br />

Client Trojitá (http:// trojita.​<br />

f l a s k a .ne t), an dem Jan Kundrát<br />

seit mehreren Jahren arbeitet,<br />

möchten er und sein<br />

Team einen benutzerfreundlichen,<br />

effizienten, standardkonformen<br />

und plattformübergreifenden<br />

IMAP-Client anbieten.<br />

Die Software ist in C++ mit dem<br />

Toolkit Qt4 umgesetzt und unter<br />

der GPL lizenziert. Umfassende<br />

Informationen zum Projekt<br />

finden sich in Kundráts<br />

Masterarbeit (http://​<br />

trojita. flaska. net/​<br />

msc‐thesis. pdf). Der<br />

Quelltext des IMAP-<br />

Clients lagert nun in<br />

der Infrastruktur des<br />

KDE-Projekts unter<br />

extragear/pim/trojita.<br />

Derzeit arbeiten die<br />

Entwickler an der Umsetzung<br />

mehrerer Absender-Identitäten<br />

und der Lokalisierung,<br />

Raspberry Pi für Consumer, Industrie und Robotik<br />

Angeboten, deren Anzahl mit<br />

rund 30 bislang allerdings<br />

recht übersichtlich bleibt. Auch<br />

das bisher aufgrund der hohen<br />

Nachfrage nach dem Raspberry<br />

Der neue Raspberry-Pi-Store bietet neben<br />

kostenlosen auch kostenpflichtige Inhalte an.<br />

demnächst soll das Projekt auf<br />

KDEs Bugzilla umsteigen. (mhu)<br />

KDEs neuer IMAP-Mailclient heißt Trojitá.<br />

Pi Modell B auf der Strecke gebliebene<br />

Modell A des Boards<br />

soll demnächst endlich in Produktion<br />

gehen (http:// www.​<br />

raspberrypi. org/ archives/​<br />

2615). Es verfügt nur über<br />

halb so viel Speicher und<br />

einen einzelnen USB-Port,<br />

auch der Ethernet-Anschluss<br />

fehlt. Dafür eignet<br />

es sich mit einem sehr geringen<br />

Stromverbrauch als<br />

Kontrollmodul zur Automatisierung,<br />

für Robotik<br />

und den industriellen Einsatz.<br />

Dazu passt auch der<br />

vorgesehene Preis von 25<br />

US-Dollar. (jlu)<br />

12<br />

02 | 13<br />

Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />

<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


Neues rund um Linux<br />

aktuelles<br />

Datei-Synchronisierer SparkleShare erreicht Version 1.0<br />

Ab sofort gibt es mit der Sernet<br />

Samba 4 Appliance eine<br />

spezialisierte Linux-Distribution,<br />

mit der sich auf Basis des<br />

kürzlich erschienenen Samba 4<br />

ein Windows Domain Controller<br />

auf Linux-Basis realisieren<br />

lässt. Das ISO-Image (http://​<br />

tinyurl. com/ lu0213‐sernet)<br />

Sernet veröffentlicht kostenlose Samba-4-Appliance<br />

enthält eine angepasste Variante<br />

von Debian Linux, bei der<br />

der Installer durch die Konfiguration<br />

einer Active-Directory-Domain<br />

führt. Windows-<br />

Clients lassen sich dabei wie<br />

von Windows gewohnt in den<br />

Windows Remote Server Admin<br />

Tools über Group Policies<br />

Die freie Datei-Hosting-Software<br />

SparkleShare liegt jetzt in<br />

Version 1.0 vor. Wie der Entwickler<br />

Hylke Bons schreibt<br />

(http:// bomahy. nl/ wordpress/<br />

? p=171), hält er die Software<br />

nun stabil genug für eine solche<br />

Milestone-Release, auch wenn<br />

sie noch kleinere Fehler enthält.<br />

SparkleShare implementiert<br />

einen Ordner, den es über<br />

mehrere Rechner synchronisiert,<br />

ähnlich wie Dropbox oder<br />

Ubuntu One (http:// www.​<br />

linux‐community. de/ 24104).<br />

Im Gegensatz zu diesen handelt<br />

es sich bei SparkleShare<br />

aber um freie Software unter<br />

der GPLv3. Zudem läuft es<br />

nicht bei einem Dienstleister,<br />

sondern auf Ihrem eigenen Server.<br />

Das Setup-Skript Dazzle<br />

hilft dabei, die Software dort<br />

einzurichten. Auf Wunsch verschlüsseln<br />

Sie die Daten lokal<br />

mit AES-256-CBC, bevor<br />

SparkleShare sie<br />

an andere Hosts<br />

überträgt. Weitere<br />

Informationen<br />

sowie die<br />

Installationsdateien<br />

finden<br />

Sie auf http://​<br />

sparkleshare.​<br />

or g. (mhu)<br />

verwalten. Die Konfiguration<br />

des Domain Controllers geschieht<br />

über ein Programm,<br />

das wie sein Windows-Vorbild<br />

dcpromo heißt. Darüber hinaus<br />

unterstützt die Appliance die<br />

Zarafa-Groupware, die als vollwertiger<br />

Ersatz zu Microsoft<br />

Exchange dienen soll. (ofr) n<br />

Private „Dropbox“: SparkleShare<br />

hat jetzt Version 1.0 erreicht.<br />

(Bild: Hylke Bons)<br />

Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit<br />

Jahren im Linuxhotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />

AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />

CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit Linux *<br />

Embedded Linux * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />

Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />

* LDAP * LibreOffice * Linux * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />

Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />

Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />

* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *<br />

Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />

Windows Autoinstall * Windowsintegration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend<br />

Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de<br />

Ja, wir geben es zu und haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)


aktuelles<br />

Angetestet<br />

JJJJI<br />

Das intuitive Calcurse<br />

schont die Ressourcen<br />

und bietet trotzdem alle<br />

wichtigen Funktionen<br />

eines Organizers.<br />

Calcurse, Kalender und Terminplaner für die Konsole<br />

Bei Terminkalendern denken die<br />

meisten an grafische Tools wie<br />

Evolution. Dass es ressourcenschonender,<br />

aber trotzdem komfortabel<br />

geht, zeigt Calcurse. Das<br />

Tool nutzt die Ncurses-Bibliotheken,<br />

um in der Konsole einen<br />

übersichtlichen Kalender zu präsentieren.<br />

Dabei sehen Sie sofort<br />

die Termine des aktuellen Tages,<br />

noch anstehende Aufgaben und<br />

natürlich den aktuellen Monat.<br />

In der Fußzeile zeigt die Software<br />

jeweils die naheliegenden Tastenkürzel<br />

an. Um die Navigation im<br />

Kalender zu erleichtern, unterstützt<br />

die Software die durch Vi/​<br />

Vim etablierten Kombinationen.<br />

Über [Tab] wechseln Sie zwischen<br />

den Bereichen.<br />

Sagen Ihnen die Tastenkürzel<br />

nicht zu, ändern Sie diese sowie<br />

das Layout oder die Farben in der<br />

Konfiguration. Um einen neuen<br />

Termin anzulegen, wählen Sie das<br />

entsprechende Datum im Kalender<br />

aus und drücken [Strg]+[A].<br />

Calcurse fragt nach einer Startzeit.<br />

Geben Sie keine an, interpretiert<br />

es den Termin als ganztägig.<br />

Als Ende tragen Sie entweder eine<br />

Uhrzeit oder einen Zeitraum ein.<br />

Nun benötigt der Termin noch<br />

einen Namen, und der Eintrag ist<br />

fertig. Weitere Informationen<br />

hängen Sie als Notizen an. Bei<br />

sich wiederholenden Ereignissen<br />

besteht die Möglichkeit, ein Intervall<br />

in Form von Tagen, Wochen<br />

oder Monaten zuzuweisen.<br />

Das Anlegen von Aufgaben<br />

funktioniert ebenso simpel. Dabei<br />

wechseln Sie in den Bereich<br />

Aufgaben, drücken [A] und beschreiben<br />

die Aufgabe. Die Angabe<br />

der Priorität für das Bearbeiten,<br />

ein Wert zwischen 1 und 9,<br />

schließt die Eingabe ab. Wie bei<br />

den Terminen versehen Sie Aufgaben<br />

bei Bedarf mit Notizen. Die<br />

Angabe einer Deadline ermöglicht<br />

die Software aber nicht.<br />

Wer seine Termine und Aufgaben<br />

mit anderen Programmen abgleichen<br />

möchte, exportiert diese<br />

als iCal-Datei. Calcurse selbst legt<br />

sein Daim-Programmverzeichnis<br />

im Home-Directory ab.<br />

Calcurse 3.1.1<br />

Lizenz: BSD<br />

Quelle: http:// calcurse. org<br />

JJJII<br />

FF-Multi-Converter geht<br />

Ihnen beim Konvertieren<br />

von Mediendateien unterschiedlichster<br />

Formate<br />

zur Hand und erspart<br />

die Eingabe kryptischer<br />

Parameter.<br />

FF-Multi-Converter, eine Oberfläche für alle Medienformate<br />

Beim Tool FF-Multi-Converter ist<br />

der Name Programm: Es stellt<br />

eine einfache, einheitliche Oberfläche<br />

zum Konvertieren verschiedener<br />

Dateiformate bereit.<br />

Dabei beschränkt sich das Tool<br />

nicht auf einen Typ, wie Bilddateien,<br />

sondern unterstützt das<br />

Wandeln von Videos, Audio-Files<br />

und sogar Textdateien. Unter der<br />

Benutzeroberfläche kommen dabei<br />

bewährte Tools wie Ffmpeg,<br />

Avconv, Libmagick und Unoconv<br />

zum Einsatz, die die eigentliche<br />

Arbeit übernehmen. Das ermöglicht<br />

das Konvertieren zwischen<br />

über 25 Audio- und Video-Formaten,<br />

20 Bildformaten und mehr<br />

als 10 Textformaten.<br />

Für die meisten Formate enthält<br />

das Programm Voreinstellungen,<br />

die Sie über den Preset-Knopf erreichen.<br />

Darüber können Sie jederzeit<br />

eigene Voreinstellungen<br />

anlegen. Die angepassten Parameter<br />

exportieren Sie bei Bedarf<br />

als XML-Datei und importieren<br />

sie auf einem anderen System.<br />

Auf diese Weise bleiben die Einstellungen<br />

erhalten.<br />

Neben den Voreinstellungen legen<br />

Sie optional außerdem für<br />

jede Video-Konvertierung Bildgröße,<br />

Seitenverhältnisse, Wiederholrate,<br />

Bitrate für Audio und<br />

Video sowie den Frequenzbereich<br />

fest. Beim Umwandeln von Bilddateien<br />

beschränken sich die<br />

Möglichkeiten zum Einstellen auf<br />

das Zielformat und die Bildgröße.<br />

Beim Konvertieren von Dokumenten<br />

erlaubt die Software lediglich<br />

das Quell- und Zielformat<br />

anzugeben, weitere Optionen fehlen.<br />

Während Sie Dokumente nur<br />

in ein anderes Format konvertieren<br />

dürfen, erlaubt FF-Multi-<br />

Converter bei Bildern sowie Audio-<br />

und Video-Dateien das Wandeln<br />

ins Ursprungsformat, wobei<br />

die Software auf Wunsch das Original<br />

löscht. Damit eignet sich<br />

FF-Multi-Converter für einfaches<br />

Aufgaben beim Nachbearbeiten<br />

von Multimdia-Daten.<br />

Will man ganze Verzeichnisse<br />

mit Dateien konvertieren, lässt<br />

sich die rekursive Verarbeitung<br />

mit einem Häkchen auf Oberfläche<br />

schnell aktivieren. Viel einfacher<br />

geht es kaum mehr.<br />

FF-Multi-Converter<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: https:// sites. google. com/​<br />

site/ ffmulticonverter/<br />

14 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Angetestet<br />

aktuelles<br />

Log-Dateien übersichtlicher gestalten mit Glogg<br />

Treten Fehler oder Probleme auf,<br />

dann hilft meist ein Blick in die<br />

Log-Datei weiter. Enthält diese jedoch<br />

sehr umfangreiche Daten,<br />

laufen Sie schnell Gefahr, etwas<br />

zu übersehen. Das Tool Glogg erleichtert<br />

das Auswerten solcher<br />

Protokolle durch eine gut strukturierte<br />

Qt-Oberfläche.<br />

In der Mitte des Hauptfensters<br />

zeigt die Software alle Einträge<br />

der geöffneten Log-Datei an. Ein<br />

Suchfeld im unteren Bereich des<br />

Fensters erlaubt die Suche und<br />

das Filtern bestimmter Einträge<br />

mithilfe regulärer Ausdrücke.<br />

Glogg 0.9.1<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: http:// glogg. bonnefon. org<br />

Wem diese suspekt sind, der begrenzt<br />

die Optionen auf Wildcards<br />

oder feste Muster.<br />

Sämtliche Treffer des Suchmusters<br />

listet das Programm in einem<br />

separaten Bereich auf. Außerdem<br />

zeigen rote Markierun gen am<br />

rechten Fensterrand an, wo sich<br />

die gefundenen Zeilen in der Datei<br />

befinden. Standardmäßig<br />

ignoriert Glogg dabei die Groß-/​<br />

Kleinschreibung. Sie dürfen außerdem<br />

einzelne Zeilen am Zeilenanfang<br />

mit einem blauen Pfeil<br />

markieren. Solche Zeilen listet<br />

das Programm dann ebenfalls im<br />

Suchfenster auf.<br />

Um die Ausgabe noch übersichtlicher<br />

zu gestalten, bietet Glogg<br />

die Möglichkeit, Filter festzulegen.<br />

Wie beim Suchfilter verwenden<br />

Sie hier bei Bedarf reguläre<br />

Ausdrücke oder feste Suchmuster,<br />

um Einträge hervorzuheben. Für<br />

jeden Ausdruck lässt sich dabei<br />

eine eindeutige Farbe definieren.<br />

Auf diese Weise sehen Sie sofort<br />

die gewünschten Einträge.<br />

JJJII<br />

Glogg bereitet Log-<br />

Dateien optisch auf, sodass<br />

Sie Einträge<br />

schnell finden, und hilft<br />

mit Filtern, den Überblick<br />

zu bewahren.<br />

Jedit, ein Editor für alle Fälle<br />

Der – wie der Name Jedit schon keit gibt, eigene Modi zu definieren.<br />

Darüber hinaus bietet Jedit<br />

andeutet – auf Java basierende<br />

Editor Jedit hat sich mittlerweile alle wichtigen Funktionen eines<br />

zu einer soliden, hoch funktionalen<br />

Entwicklungsumgebung Soft-Tabs, Wordwrap, Suchen und<br />

Editors wie Auto-Indent, Folding,<br />

nicht nur für Java entwickelt. Ersetzen sowie Lesezeichen, um<br />

So bietet Jedit Syntax-Highlighting<br />

für Markup- und Pro-<br />

Viele der Funktionen erreichen<br />

nur einige aufzuzählen.<br />

grammiersprachen. Die Palette Sie über Tastenkürzel, die Sie bei<br />

reicht von Klassikern wie Ada Bedarf in der Konfiguration anpassen.<br />

Diese bietet zahlreiche<br />

über C und TeX bis hin zu Perl,<br />

VBScript und XML. Selbst für Einstellungsmöglichkeiten, von<br />

Konfigurationsdateien wie Squidconf,<br />

Apache HTTD oder RPM Speicher- und Backup-Einstel-<br />

Layout und Farbgebung über<br />

Spec gibt es Highlighting-Muster. lungen bis hin zum Proxy-Server<br />

Sämtliche Highlighting-Modes für den Zugriff aufs Netz. Dort<br />

liegen als XML-Datei vor, was versierten<br />

Anwendern die Möglich-<br />

über die Sie den Editor erweitern.<br />

stehen zahlreiche Plugins bereit,<br />

Die Palette der über 200 Plugins<br />

Jedit 5.0<br />

gliedert sich in verschiedene Kategorien.<br />

Hier finden Sie solche,<br />

Lizenz: GPLv2<br />

000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd Quelle: http:// www. jedit. org18.09.2006 um 19:00 Jedit Uhr an Subversion Seite 1 oder Git<br />

anzubinden oder um ein SQL-<br />

Statement an eine Datenbank zu<br />

senden. Ein leistungsfähiger Plugin-Manager<br />

überwacht die Zusatzfunktionen.<br />

Eine weitere Stärke des Programms<br />

stellt eine eigene Makrosprache<br />

für frei definierbare<br />

Makros dar. (agr) n<br />

JJJJJ<br />

Die leistungsfähige Entwicklungsumgebung<br />

Jedit eignet sich für viele<br />

Zwecke und lässt sich<br />

über Plugins fast beliebig<br />

erweitern.<br />

X23


schwerpunkt<br />

Webzugriff kontrollieren mit Squid<br />

Squid als Spiel- und Social-Network-Bremse<br />

Kein Durchgang<br />

© Oleksandr Plakhotniuk, 123RF<br />

Mit Squid kontrollieren<br />

Sie den<br />

HTTP-Datenverkehr<br />

schnell und<br />

einfach, ohne die<br />

Nutzer allzusehr<br />

einzuschränken.<br />

Falko Benthin<br />

README<br />

Neben seinem Haupteinsatzgebiet,<br />

dem<br />

Cacheing, bietet Squid<br />

etliche andere interessante<br />

Funktionen, mit<br />

deren Hilfe sich elegant<br />

steuern lässt, wer wann<br />

welche Webseiten ansurfen<br />

darf.<br />

Der Sohn erledigt allnächtlich<br />

Monster in den virtuellen Welten<br />

diverser Online-Rollenspiele, die<br />

Tochter postet rund um die Uhr<br />

auf Facebook, die Mitarbeiter verschleudern<br />

Arbeitszeit auf eBay,<br />

Amazon, Twitter oder noch viel<br />

schlimmeren Seiten – nimmt solch<br />

unerwünschtes Verhalten Überhand,<br />

ist guter Rat oft teuer. Pures<br />

Verbieten erzeugt Heimlichkeit<br />

und zieht möglicherweise unangenehmere<br />

Folgen nach sich, als ein<br />

kontrolliertes Erlauben. Da trifft<br />

es sich gut, dass sich mit dem freien<br />

Proxy Squid schnell und einfach<br />

Grenzen setzen lassen.<br />

Bei Squid [1] handelt es sich um<br />

einen Fork des 1994 gegründeten<br />

Harvest-Projects (Harvest Cache<br />

Daemon), der 1996 von Duane<br />

Wessels ins Leben gerufen wurde.<br />

Die Version 1.0 erschien bereits<br />

im Juli 1996. Der Proxy-Server<br />

steht unter der GPLv2 und wird<br />

von den Entwicklern in erster Linie<br />

als Caching Proxy bezeichnet.<br />

Squid installieren<br />

Squid findet sich in den Repositories<br />

aller gängigen Distributionen und<br />

lässt sich daher in der Regel mithilfe<br />

der distributionseigenen Paketwerkzeuge<br />

installieren. Es gilt dabei zu<br />

beachten, dass einige Distributionen<br />

noch auf ältere Squid-Versionen vor<br />

3.2 setzen, die HTTP 1.1 noch nicht<br />

unterstützen. Wer auf die aktuelle Version<br />

des HTTP-Protokolls angewiesen<br />

ist, muss in dem Fall ebenfalls manuell<br />

installieren oder prüfen, ob sich<br />

nicht ein anderer Web-Proxy (Privoxy,<br />

Tinyproxy) besser eignet.<br />

Möchten Sie die aktuellste Version<br />

nutzen oder selbst bestimmen, wo<br />

der Proxy installiert wird und welche<br />

Tatsächlich eignet sich Squid hervorragend,<br />

um Webseiten zwischenzuspeichern,<br />

den Verbrauch<br />

von Bandbreiten zu verringern,<br />

lahmen Webservern zu einem<br />

Performance-Schub zu verhelfen<br />

oder die Last zwischen mehreren<br />

Webservern zu verteilen. Doch<br />

neben diesen Haupteinsatzgebieten<br />

bietet Squid etliche andere interessante<br />

Funktionen, mit deren<br />

Hilfe sich elegant steuern lässt,<br />

wer wann welche Webseiten ansurfen<br />

darf.<br />

Theorie …<br />

Sie konfigurieren Squid über die<br />

Datei /etc/squid/squid.conf. Für<br />

gewöhnlich nimmt der Proxy seine<br />

Anfragen am Port 3128 entge-<br />

Features er beinhalten soll, dann greifen<br />

Sie zum Quellcode. Sie entpacken<br />

den Tarball in ein beliebiges Verzeichnis,<br />

wechseln dorthin und übersetzen<br />

Squid mit dem klassischen Dreischritt<br />

configure, make und (als root) make<br />

install.<br />

Mit dem Befehl ./configure ‐‐help<br />

geben Sie eine Liste aller verfügbaren<br />

Features aus. Interessante Kandidaten<br />

für selbst kompilierte Squid-<br />

Instanzen stellen zum Beispiel<br />

‐‐enable‐linux‐netfilter oder<br />

‐‐with‐openssl=/usr/bin/openssl<br />

dar. Es gibt zudem ein <strong>Lan</strong>guagepack<br />

[2], mit dem sich Squid in 44<br />

Sprachen lokalisieren lässt.<br />

16 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Webzugriff kontrollieren mit Squid<br />

schwerpunkt<br />

ACL-Typen<br />

Typ Beschreibung fast/​slow<br />

arp MAC-Adressen fast<br />

browser Regulärer Ausdruck, um anfragende Browser fast<br />

zu identifizieren<br />

dst Server-IP-Adresse slow<br />

dstdomain Domainname des Servers fast<br />

dstdom_regex Regulärer Ausdruck in Server-Domainname fast<br />

myip oder IP-Adresse am Squid-Proxy, mit der sich ein Client fast<br />

localip verbunden hat, ab Squid 3.2 localip<br />

myport oder Port am Squid-Proxy, mit dem sich ein Client fast<br />

localport verbunden hat, ab Squid 3.2 localport<br />

port Port-Nummer am Server fast<br />

proto Übertragungsprotokoll (http, https, ftp, gopher) fast<br />

random Pseudozufälliger Typ ab Squid 3.2, der auf einer fast<br />

angegebenen Wahrscheinlichkeit basiert<br />

rep_header Regulärer Ausdruck für Regeln, die Response-Header fast<br />

auswerten<br />

rep_mime_type Regulärer Ausdruck, um Content-Type in Antwort zu fast<br />

identifizieren<br />

req_header Regulärer Ausdruck, um Regel auf Header in Anfrage fast<br />

anzuwenden<br />

req_mime_type Regulärer Ausdruck, um Content-Type in Anfrage zu fast<br />

identifizieren<br />

src Client-IP-Adresse fast<br />

srcdomain Domainname des Clients slow<br />

srcdom_regex Regulärer Ausdruck im Client-Domainname slow<br />

time Zeitangabe, Tag und Stunde fast<br />

url_regex Regulärer Ausdruck in URL fast<br />

urlpath_regex Regulärer Ausdruck in URL-Pfad, berücksichtigt<br />

Protokoll und Hostname nicht<br />

fast<br />

gen, diesen Wert gilt es auch in<br />

den Proxy-Einstellungen des<br />

Webbrowsers anzugeben. Möchten<br />

Sie einen anderen Port verwenden,<br />

setzen Sie diesen in der<br />

Anweisung http_port Port in der<br />

squid.conf.<br />

Für diesen Artikel betrachten<br />

wir nur die Access Control Lists<br />

(ACLs), lassen das Caching komplett<br />

außen vor und übernehmen<br />

hier die Einstellungen der Distribution<br />

beziehungsweise der Entwickler.<br />

Über die ACLs und die<br />

damit verknüpften _access-Direktiven<br />

steuern Sie, wer wann auf<br />

welche Webseiten zugreifen darf.<br />

Dazu bilden Sie ACLs nach dem<br />

Schema acl Name Typ Werte, wobei<br />

Sie die Werte direkt angeben oder<br />

mittels einer Datei übergeben. Bei<br />

letzterer Variante geht Squid von<br />

einem Wert pro Zeile aus. Squid<br />

unterscheidet bei den ACL-Namen<br />

zwischen Groß- und Kleinschreibung.<br />

Geben Sie mehrere<br />

ACLs mit dem gleichen Namen<br />

und unterschiedlichen Werten an,<br />

behandelt Squid diese additiv,<br />

also wie eine einzige ACL mit<br />

mehreren Werten.<br />

Bei den ACL-Typen sind verschiedene<br />

Möglichkeiten erlaubt.<br />

So lassen sich beispielsweise IP-<br />

Adressen und Domainnamen für<br />

Quell- und Zielrechner ebenso<br />

angeben wie MAC-Adressen, Zeiten,<br />

reguläre Ausdrücke [3] in Domainnamen,<br />

URLs oder Referers,<br />

Ports, Protokolle oder HTTP-<br />

Request-Methoden. Die Tabelle<br />

ACL-Typen gibt einen Überblick<br />

über die wichtigsten Typen, mit<br />

denen sich unser Vorhaben realisieren<br />

lässt. In der Tabelle finden<br />

sich zusätzlich Hinweise, ob es<br />

sich um einen „schnellen“ oder<br />

„langsamen“ ACL-Typ handelt.<br />

Schnelle Typen kann Squid sofort<br />

abarbeiten, während er bei langsamen<br />

noch zusätzliche Informationen<br />

einholen muss – etwa über<br />

eine DNS-Abfragen oder eine<br />

Nutzerauthentifizierung.<br />

Die ACLs allein bringen jedoch<br />

noch nicht viel. Um ihr Potenzial<br />

voll zu entfalten, müssen Sie sie<br />

mit den Access-Control-Directives<br />

kombinieren, also den Angaben,<br />

was genau nun eigentlich erlaubt<br />

ist und was nicht. Diese<br />

Direktiven haben die Form<br />

Direktive allow|deny [!]ACL<br />

Hier dürften http_access und http_<br />

reply_access die interessantesten<br />

Anweisungen sein, die Tabelle<br />

Direktiven nennt einige weitere.<br />

Die Access-Direktiven lassen sich<br />

mit mehreren ACLs verknüpfen,<br />

was den Aufbau recht komplexer<br />

Regeln ermöglicht. Die angegebenen<br />

Direktiven arbeitet Squid von<br />

oben nach unten ab. Enthält eine<br />

Zugriffsregel mehr als eine ACL,<br />

so greift sie nur, falls alle ACLs<br />

zutreffen. Findet Squid eine nicht<br />

zutreffende ACL, verwirft er die<br />

komplette Anweisung.<br />

Squid arbeitet die Direktiven so<br />

lange ab, bis er eine findet, die er<br />

auf die aktuelle Anfrage anwenden<br />

kann. Erkennt er keine passende<br />

Regel, verhält sich Squid<br />

recht interessant: Er wendet dann<br />

das Gegenteil der letzten Anweisung<br />

in der Kette an. Um hier keine<br />

Überraschungen zu erleben<br />

und sicherzugehen, dass Squid<br />

wirklich nur das Erlaubte zulässt,<br />

ist es sinnvoll, http_access deny<br />

all als letzte Regel anzuwenden.<br />

Direktive<br />

http_access<br />

http_reply_<br />

access<br />

log_access<br />

request_<br />

header_access<br />

reply_header_<br />

access<br />

Beschreibung<br />

Squid 3.2.5, <strong>Lan</strong>gpack<br />

20121095<br />

LU/squid/<br />

Direktiven<br />

Erlaubt oder verbietet HTTP-Requests auf Basis<br />

der angegebenen ACLs.<br />

Erlaubt oder verbietet Antworten (Replies) eines<br />

Servers auf Client-Anfragen.<br />

Legt fest, welche Requests Squid protokolliert.<br />

Regeln für bestimmte Header, beispielsweise<br />

User-Agent, Link, Server, Referer oder From.<br />

Header, für die Sie ein Deny gesetzt haben,<br />

entfernt Squid.<br />

Wie request_header_access, jedoch für Reply-<br />

Header.<br />

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02 | 13 17


schwerpunkt<br />

Webzugriff kontrollieren mit Squid<br />

Listing 1<br />

# ‐‐‐‐ /etc/squid/squid.conf<br />

acl all src 0.0.0.0/0.0.0.0<br />

#lokales Heimnetzwerk<br />

acl localnet src 192.168.10.0/24<br />

#Rechner der Eltern<br />

acl eltern_rechner src 192.168.10.5/32 192.168.10.11<br />

# Definition der zu ueberwachenden Spiele und Social<br />

# Networks. Ausgelagert in leicht zu ergaenzende<br />

# Extra‐Dateien, da es hier haeufig Aenderungen gibt<br />

#<br />

# Browserbasierte MMORPGs<br />

acl mmorpgs dstdomain "/etc/squid/mmorpgs.txt"<br />

# Social Networks<br />

acl social_networks dstdomain "/etc/squid/soc_nets.txt"<br />

# Spiel‐ und Social‐Network‐freie Zeiten<br />

# Mittagessen am Wochenende<br />

acl spielfrei time AS 12:00‐15:00<br />

# Abendessen an allen Tagen<br />

acl spielfrei time DAS 19:00‐21:00<br />

# Nachtruhe Sonntag bis Donnerstag<br />

acl spielfrei time SMTWH 23:00‐23:59 0:00‐7:00<br />

# FTP‐Anfragen<br />

acl ftp_reqs proto ftp<br />

# HTTP‐Anfragen an soziale Netze und Browser‐MMORPGs<br />

# zu bestimmten Zeiten verbieten<br />

http_access deny localnet !eltern_rechner social_networks<br />

spielfrei<br />

http_access deny localnet !eltern_rechner mmorpgs<br />

spielfrei<br />

# alle FTP‐Anfragen verbieten<br />

http_access deny ftp_reqs<br />

# für lokales Netz vieles erlauben<br />

http_access allow localnet<br />

# Deny‐Direktive für alle sonstigen Fälle<br />

http_access deny all<br />

# Logging für Eltern ausschalten<br />

log_access deny eltern_rechner<br />

… und Praxis<br />

Schreiten wir nun zur Tat. Wie<br />

bei allen Vorhaben hilft es auch<br />

bei der Squid-Konfiguration, die<br />

Probleme vorher einzukreisen<br />

und dann gezielt abzuarbeiten. In<br />

Listing 1 bis Listing 3 finden Sie<br />

eine Beispielkonfiguration, die<br />

browserbasierte MMORPGs und<br />

Social Networks im heimischen<br />

Netz nur zu festen Zeiten zulässt.<br />

So kommen die Kurzen auf ihre<br />

Kosten, aber trotzdem rechtzeitig<br />

zum Essen und ins Bett.<br />

Diese Konfiguration sollte ein<br />

komfortables Surfen erlauben,<br />

mit den von uns gewünschten<br />

Einschränkungen. Wir haben bewusst<br />

auf portbasierte Filterungen<br />

und Ähnliches verzichtet und<br />

gehen davon aus, dass im Netzwerk<br />

nur „gewöhnliche“ Nutzer<br />

agieren, die meist mit dem Browser<br />

arbeiten und auf zusätzliche<br />

spezielle Anwendungen wie FTP-<br />

Clients verzichten. Für ausgebuffte<br />

Früchtchen müssen Sie sich neben<br />

der Squid-Filterung sicherlich<br />

auch noch mit wasserdichten<br />

Firewall-Regeln und zusätzlichen<br />

Filterprogrammen wie Dansguardian<br />

beschäftigen.<br />

Beim Betrachten von Listing 2<br />

und Listing 3 fällt auf, dass bei<br />

den dstdomain-ACLs viele Werte<br />

mit einem Punkt beginnen. Damit<br />

sorgen Sie dafür, dass auch<br />

alle Subdomains in der ACL berücksichtigt<br />

werden. Würden Sie<br />

auf den Punkt verzichten, müssten<br />

die Domains exakt den Anfragen<br />

entsprechen, um in der<br />

Access-Control-Direktive einen<br />

Treffer zu erzielen. Bei den zeitbasierten<br />

ACLs dürfen Sie entweder<br />

Zeitspannen oder Tage angeben.<br />

Auch Kombinationen sind<br />

erlaubt, aber mindestens eine Angabe<br />

müssen Sie machen. Tage<br />

notieren Sie dabei in abgekürzter<br />

Form (siehe Tabelle Tage), bei den<br />

Zeiten sollte der erste Wert kleiner<br />

sein als der zweite.<br />

Mit squid ‐k parse testen Sie erst<br />

einmal, ob die Konfiguration formal<br />

stimmt: Bei Fehlern verweigert<br />

Squid sonst beim nächsten<br />

Start den Dienst. Wie bei so vielen<br />

Linux-Kommandos ist alles<br />

gut, wenn das Kommando durchläuft,<br />

ohne eine Meldung zu erzeugen.<br />

Erst jetzt lassen Sie Squid<br />

Listing 2<br />

# ‐‐‐‐ /etc/squid/mmorpgs.txt<br />

.gilforstales.com<br />

.juggergame.com<br />

.gaiaonline.com<br />

.playomg.com<br />

.gunshine.net<br />

.aq.com<br />

.bigpoint.com<br />

.kabam.com<br />

.r2games.com<br />

.callofgods.com<br />

.drakensang.de<br />

.wsgame.com<br />

die neue Konfiguration mittels<br />

/ etc/init.d/squid reload oder squid<br />

reconfigure neu einlesen.<br />

Browser konfigurieren<br />

Läuft Squid erst einmal, muss der<br />

Proxy nur noch in der Browserkonfiguration<br />

angegeben werden.<br />

Beim Opera findet sich die entsprechende<br />

Einstellung unter Einstellungen<br />

| Netzwerk | Proxyserver,<br />

bei Firefox finden Sie die Eingabemaske<br />

unter Einstellungen |<br />

Erweitert | Netzwerk | Verbindung<br />

(Abbildung A).<br />

Ob die Konfiguration jetzt auch<br />

dort greift, wo sie soll, lässt sich<br />

in der Praxis ausprobieren. Deutlich<br />

schneller und komfortabler<br />

geht es jedoch mit dem kleinen,<br />

zum Squid-Fundus zählenden<br />

Werkzeug Squidclient, das über<br />

die Kommandozeile Anfragen an<br />

den Proxy sendet und so wertvolle<br />

Dienste leistet. Vorausschauend<br />

haben wir bereits alle Problem-<br />

Domains in Extra-Dateien ausgelagert,<br />

sodass wir unsere Access-<br />

Control-Direktiven jetzt automatisiert<br />

testen können. Bei Squidclient<br />

handelt es sich um ein<br />

Kommandozeilenprogramm, das<br />

Sie in der einfachsten Form mittels<br />

squidclient URL aufrufen. Das<br />

setzt jedoch voraus, dass Squid<br />

auf dem lokalen Rechner läuft.<br />

Listing 3<br />

# ‐‐‐‐ /etc/squid/soc_nets.txt<br />

.facebook.com<br />

.schuelervz.net<br />

.jappy.de<br />

.netlog.com<br />

.tumblr.com<br />

plus.google.com<br />

.pferde.de<br />

.youtube.com<br />

Listing 4<br />

#! /bin/bash<br />

URLFILE=$1<br />

while read url;<br />

do<br />

echo $url<br />

squidclient ‐h 192.168.10.111<br />

‐p 3128 http://${url/^./www.} |<br />

grep "HTTP/"<br />

done < URLFILE<br />

exit 0<br />

18 02 | 13<br />

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Webzugriff kontrollieren mit Squid<br />

schwerpunkt<br />

Meist will man sich aber um eine<br />

ganze Reihe von Rechnern kümmern,<br />

auf denen dieselben Regeln<br />

gelten sollen, weswegen der<br />

Squid-Proxy auf einem eigenen<br />

Rechner läuft. In diesem Fall gilt<br />

es, beim Aufruf von Squidclient<br />

den zusätzlichen Schalter ‐h<br />

IP‐Squid zu übergeben. Läuft<br />

Squid auch noch auf einem anderen<br />

Port als 3128, müssen Sie diesen<br />

mit ‐p Port ebenfalls angeben.<br />

Für den Test selbst schreiben Sie<br />

am besten ein kleines Skript, dem<br />

Sie einfach eine Datei mit den zu<br />

Tag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

Alle Tage<br />

Tage<br />

Abkürzung<br />

M<br />

T<br />

W<br />

H<br />

F<br />

A<br />

S<br />

D<br />

testenden URLs übergeben.<br />

Unser Skript aus Listing 4 ist<br />

ein wenig aufgebohrt: Es erweitert<br />

alle Domainnamen<br />

mit führenden Punkten –<br />

also alle, die auch für Subdomains<br />

gelten sollen – um ein<br />

www, da die URL ansonsten<br />

fehlerhaft wäre. Ferner wollen<br />

wir auf das Output-Geraschel<br />

verzichten. Uns genügt<br />

eine Status-Meldung, die<br />

zeigt, ob es die zu filternden<br />

Domains bis in den Browser<br />

schaffen.<br />

Abbildung B auf der nächsten<br />

Seite zeigt einen Testlauf, bei<br />

dem die Access-Control-Direktiven<br />

wie gewünscht greifen und<br />

anstelle lustiger Multiplayer-<br />

Spielchen ein Forbidden im Browser<br />

auftaucht.<br />

Transparenter Abfangjäger<br />

Nun ist es für den Admin wenig<br />

erbaulich, wenn er einen hübschen<br />

Proxy samt sämtlicher<br />

ACLs aufsetzt, der gemeine Nutzer<br />

das aber umgeht, indem er<br />

schlicht die Proxy-Einstellungen<br />

des Browsers ändert. Hier hilft es,<br />

die Nutzer mithilfe eines separaten,<br />

als Squid-Proxy genutzten<br />

Rechners unter Assistenz durch<br />

Iptables zu zwingen, den Web-Zugriff<br />

über Squid abzuwickeln.<br />

A Läuft Squid, müssen<br />

Sie den Proxy nur noch<br />

in der Browserkonfiguration<br />

angeben.<br />

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02 | 13 19


schwerpunkt<br />

Webzugriff kontrollieren mit Squid<br />

B Squidclient prüft, ob<br />

alle URLs wie geplant<br />

gesperrt wurden.<br />

Listing 5<br />

# Squid‐IP und Port<br />

SQUIDIP=192.168.10.111<br />

SQUIDPORT=3129<br />

# Forwarding ein<br />

echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward<br />

Squid lässt sich so im „Interception“-Modus<br />

betreiben und<br />

bleibt in dieser Konfiguration für<br />

Clients völlig transparent.<br />

Im Interception-Modus können<br />

Sie also darauf verzichten, jeden<br />

Client einzeln zu konfigurieren.<br />

Stattdessen weisen Sie ein zentrales<br />

Netzwerkgerät ( in der Regel<br />

den Router) an, alle Webanfragen<br />

über den Proxy zu leiten. So fällt<br />

es dem findigen Nachwuchs deutlich<br />

schwerer, den Proxy zu umgehen:<br />

Dazu muss die Brut schon zu<br />

Tunneln oder zusätzlichen Hilfsprogrammen<br />

greifen.<br />

In Heimnetzwerken kommen<br />

oft Router mit integriertem DSL-<br />

Modem zum Einsatz, die eine<br />

Umleitung von HTTP-Anfragen<br />

über einen Proxy nicht unterstützen.<br />

Deshalb schummeln Sie in so<br />

einem Fall einfach und leiten die<br />

Anfragen erst einmal zum Squid-<br />

Proxy und erst anschließend zum<br />

Router. Der Squid-Proxy fungiert<br />

# HTTP‐Traffic über Squid‐Proxy leiten<br />

iptables ‐t nat ‐A PREROUTING ‐s $SQUIDIP ‐p tcp ‐‐dport<br />

80 ‐j ACCEPT<br />

# Umwege über andere Proxys/Programme berücksichtigen<br />

iptables ‐A FORWARD ‐p tcp ‐m multiport ‐‐dport<br />

3128,8080,6543,6544,7544,9050 ‐j DROP<br />

iptables ‐t nat ‐A PREROUTING ‐p tcp ‐‐dport 80 ‐j DNAT<br />

‐‐to‐destination $SQUIDIP:$SQUIDPORT<br />

iptables ‐t nat ‐A POSTROUTING ‐j MASQUERADE<br />

hier als Bridge, die den HTTP-<br />

Traffic an Squid durchreicht und<br />

alles andere ohne Umwege an den<br />

Router weiterleitet.<br />

Um das zu erreichen, richten Sie<br />

auf dem Squid-Proxy eine kleine<br />

Firewall ein (Listing 5). Diese lässt<br />

sich später noch erweitern, um<br />

unliebsame andere Ports zu blocken,<br />

wie sie „echte“ MMORPGs<br />

benötigen. Sie können freilich<br />

auch auf allen Clients die Firewall<br />

entsprechend einrichten, aber an<br />

zentraler Stelle lässt sie sich leichter<br />

pflegen. Um die Firewall-Einstellungen<br />

auch über Neustarts<br />

hinweg zu erhalten, packen Sie sie<br />

in ein Skript, das beim Systemstart<br />

aufgerufen wird – etwa in<br />

der /etc/rc.local beziehungsweise<br />

/etc/rc.d/rc.local.<br />

Zu guter Letzt teilen Sie Squid<br />

noch mit, dass Sie künftig den<br />

Interception-Modus verwenden<br />

möchten. Dazu fügen Sie in der<br />

squid.conf die Direktive http_port<br />

3129 intercept hinzu (beziehungsweise<br />

transparent für Squid-Versionen<br />

bis 3.1). Jetzt tragen Sie auf<br />

allen Client-Rechnern noch den<br />

Squid-Proxy als neuen Gateway<br />

ein – beziehungsweise geben dem<br />

Proxy-Server die IP-Adresse des<br />

Routers und dem Router eine<br />

neue IP-Adresse. Anschließend<br />

sollten alle HTTP-Anfragen vorbildlich<br />

gefiltert werden.<br />

Der Interception-Modus vereinfacht<br />

zwar Vieles, bringt jedoch<br />

auch einige Probleme mit sich. So<br />

gelingen dabei beispielsweise weder<br />

Proxy-Authentifizierung noch<br />

IP-Filterung. Zudem verletzen Sie<br />

TCP/​IP-Standards, denn der<br />

Proxy empfängt Pakete, die eigentlich<br />

gar nicht für ihn bestimmt<br />

sind. Obendrein kann<br />

Squid ausschließlich HTTP-Pakete<br />

abfangen – kommen HTTPS<br />

Listing 6<br />

acl webprox_1 urlpath_regex ‐i<br />

\?u=<br />

acl webprox_2 dstdom_regex ‐i<br />

prox<br />

http_access deny webprox_1<br />

http_access deny webprox_2<br />

oder FTP ins Spiel, reicht Squid<br />

diese Anfragen direkt weiter.<br />

Perfide Proxies<br />

Noch kann es passieren, dass<br />

durchtriebene Nutzer in ihrer<br />

Gier nach Webseiten auf Web-<br />

Proxies zurückgreifen. Hier<br />

helfen ebenfalls wieder simple<br />

Access-Control-Direktiven, in denen<br />

reguläre Ausdrücke zum Einsatz<br />

kommen. Ein einfaches Beispiel<br />

dazu zeigt Listing 6.<br />

Das Perfide an den Webproxies:<br />

Zwar nehmen viele davon die<br />

URL über den Parameter u (\?u=)<br />

entgegen, aber bei Weitem nicht<br />

alle. Etliche Proxies verschlüsseln<br />

sogar die Parameter in der URL,<br />

was die Jagd nicht eben leichter<br />

macht. Zudem könnten sich Anwender<br />

über zusätzliche Dienste<br />

wie Anon-Proxies (JAP, Jondonym),<br />

Socks-Proxies, Tor und<br />

VPN mogeln. Da hilft nur ordentliches<br />

Monitoring, um festzustellen,<br />

ob jemand den Squid-Proxy<br />

zu umgehen versucht.<br />

Fazit<br />

Squid eignet sich nur für Web-Inhalte,<br />

die sich im Browser darstellen<br />

lassen. Möchten Sie andere<br />

Protokolle sperren, kommen Sie<br />

um eine entsprechende Firewall-<br />

Konfiguration nicht herum.<br />

Iptables erlaubt auch zeitbasierte<br />

Regeln, diese sind jedoch etwas<br />

aufwendiger zu konfigurieren.<br />

Mit Squid kontrollieren Sie den<br />

HTTP-Datenverkehr schnell und<br />

einfach, ohne die Nutzer zu sehr<br />

einzuschränken. Gewiefte Surfer<br />

werden allerdings immer wieder<br />

Lücken finden, durch die sie<br />

schlüpfen können. Daher sollten<br />

Sie auch nach dem Einrichten von<br />

Squid den Netzverkehr hin und<br />

wieder genau beobachten. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Squid: http:// www. squid‐cache. org<br />

[2] <strong>Lan</strong>guagepack: http:// www. squid‐cache.​<br />

org/ Versions/ langpack/<br />

[3] Reguläre Ausdrücke: Frank Hofmann,<br />

„Schnipseljagd“, LU 09/​2011, S. 84,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 24091<br />

20 02 | 13<br />

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schwerpunkt<br />

IPfire<br />

Netze absichern mit IPfire<br />

Zugangskontrolle<br />

Fast jede Distribution bringt eine eingebaute Firewall mit. Professioneller Schutz eines Netzwerks<br />

erfordert aber mehr. Hier versieht die dedizierte Firewall-Distribution IPfire gute Dienste. Erik Bärwaldt<br />

© Bogdan Ionescu, 123RF<br />

IPfire 2.11<br />

Core Update 65<br />

bootfähig auf Heft-DVD,<br />

ISO unter LU/ipfire/<br />

README<br />

IPFire gilt unter Administratoren<br />

als professionelles<br />

Instrument zur<br />

Absicherung auch komplexer<br />

Netze. Was die<br />

Distribution leistet,<br />

zeigt dieser Beitrag.<br />

Überall im Internet lauern Gefahren,<br />

die weder vor einem kleinen<br />

Heim-LAN noch vor großen<br />

Unternehmensnetzen halt machen.<br />

Daher brauchen alle Rechner,<br />

die mit dem Internet verbunden<br />

sind, eine gut eingestellte<br />

Firewall zur Abwehr möglicher<br />

Angreifer. Für Heimnetze empfiehlt<br />

sich ebenso wie für jene in<br />

Unternehmen zur Absicherung<br />

eine externe Firewall, die auf einem<br />

eigens dafür vorgesehenen<br />

Rechner läuft.<br />

Hier leistet die freie Firewall-<br />

Distribution IPfire [1] gute<br />

Dienste: Sie verbindet die Sicherheit<br />

und Stabilität des Betriebssystems<br />

Linux mit vielen Funktionen<br />

und hohem Bedienkomfort.<br />

IPfire kommt als gerade einmal<br />

rund 78 MByte großes ISO-Image<br />

und stellt ausgesprochen niedrige<br />

Hardware-Anforderungen: Die<br />

Entwickler geben als minimale<br />

Systemvoraussetzungen einen<br />

Pentium-Prozessor mit 333 MHz<br />

Taktfrequenz an sowie zum<br />

schnellen Arbeiten ohne viele<br />

Swap-Vorgänge 512 MByte Arbeitsspeicher.<br />

Daneben benötigt<br />

IPfire 2 GByte freien Speicherplatz<br />

auf der Platte, wobei es IDE-,<br />

SCSI- und SATA-Schnittstellen<br />

unterstützt. Für den Betrieb von<br />

der Firewall-Distribution genügt<br />

also durchaus auch ein zehn Jahre<br />

altes Pentium-III-System.<br />

Es muss lediglich über mindestens<br />

zwei Netzwerkkarten verfügen:<br />

Ein LAN-Interface führt nach<br />

außen zum DSL-Anschluss, während<br />

die zweite Schnittstelle die<br />

Verbindung zum internen Netz<br />

herstellt. Die Netzwerkkarten<br />

müssen dabei zwingend mindestens<br />

100 Mbit/​s Transfergeschwindigkeit<br />

bieten. Ältere LAN-<br />

Karten mit lediglich 10 Mbit/​s<br />

maximaler Datentransferrate lassen<br />

sich mit IPfire nicht mehr einsetzen,<br />

was schon aufgrund der<br />

Geschwindigkeit aktueller DSL-<br />

Anschlüsse Sinn macht.<br />

Installation<br />

IPfire hält Sie nicht mit umständlichen<br />

und langwierigen Installationsarbeiten<br />

auf: Die Distribution<br />

startet nach dem Booten von der<br />

CD in einen optisch etwas antiquiert<br />

anmutenden Textbildschirm,<br />

von dem aus Sie dann in<br />

wenigen Schritten das System auf<br />

die Festplatte packen. Sie müssen<br />

dabei lediglich Angaben zur Lokalisierung<br />

machen und die GPL akzeptieren.<br />

Anschließend packt die<br />

Einrichtungsroutine das komplette<br />

System innerhalb weniger Minuten<br />

auf die Festplatte.<br />

Farbenfroh<br />

Nach einem darauf folgenden<br />

Warmstart beginnt die Grundkonfiguration:<br />

Zunächst legen Sie<br />

Passwörter für den Root- und den<br />

Administrator-Zugang von IPfire<br />

fest. Dann geht es ans Eingemachte,<br />

wobei das Konzept der Distribution<br />

einem einfachen Prinzip<br />

folgt: Auch Anfänger ohne Netzwerkkenntnisse<br />

sollen in der Lage<br />

sein, die Firewall-Komponenten<br />

sinnvoll zu konfigurieren.<br />

Um je nach LAN-Konzeption<br />

den Überblick zu behalten, be-<br />

22 02 | 13<br />

www.linux-user.de


IPfire<br />

schwerpunkt<br />

nennt IPfire die einzelnen Netzwerk-Schnittstellen<br />

mit Farben:<br />

Die „rote“ Schnittstelle führt<br />

stets nach außen in gefährliche<br />

Gefilde, also ins Internet. Das<br />

„grüne“ Interface bezeichnet das<br />

meist eher ungefährliche Intranet.<br />

Wenn Sie eine DMZ benötigen,<br />

nutzen Sie im IPfire-Rechner<br />

das „orange“ Interface. Realisieren<br />

Sie zudem einen WLAN-Zugang,<br />

kommt die „blaue“ Schnittstelle<br />

zum Einsatz.<br />

Zunächst ordnen Sie den einzelnen<br />

„Farben“ lediglich die physisch<br />

im Rechner vorhandene<br />

Schnittstellen zu, während Sie die<br />

zugehörigen IP-Adressen erst<br />

später definieren. Üblicherweise<br />

erkennt IPfire die im System verbaute<br />

Netz-Hardware automatisch<br />

– Schwächen offenbarten<br />

sich jedoch im Test bei der Unterstützung<br />

von WLAN-Karten. Wir<br />

konnten mit mehreren in unseren<br />

Systemen verbauten drahtlosen<br />

Netzwerkkarten der Hersteller<br />

Intel und Atheros kein WLAN<br />

aufbauen, da IPfire die Karten<br />

schlicht nicht erkannte.<br />

Sie sollten daher gegebenenfalls<br />

vor dem Einrichten des Systems<br />

anhand der Hardware-Kompatibilitätsliste<br />

[2] prüfen, ob IPfire die<br />

fraglichen Adapter auch unterstützt.<br />

Auch bei der Nutzung von<br />

UMTS-Modems kann es Probleme<br />

geben: So erkannte IPfire beispielsweise<br />

Geräte des Premium-<br />

Herstellers Sierra Wireless überhaupt<br />

nicht. Bei der Treiberunterstützung<br />

für moderne drahtlose<br />

Technologien besteht also noch<br />

Ergänzungsbedarf.<br />

Adressräume einzeichnen: So behalten<br />

Sie anschließend auch bei<br />

komplizierten Einstellungen den<br />

Überblick. Nach erfolgreicher<br />

Konfiguration startet IPfire neu<br />

im Textmodus bis zum Login.<br />

Sie können nun die detaillierte<br />

Verwaltung des Systems über einen<br />

der angeschlossenen Client-<br />

Rechner vornehmen, indem Sie<br />

sich in einem Webbrowser über<br />

die Adresse https://ipfire.localhost:444<br />

oder alternativ https://<br />

IPFire‐IP:444 auf das Firewall-System<br />

aufschalten. IPfire generiert<br />

nun ein SSL-Server-Zertifikat<br />

und baut nach Bestätigung auf<br />

dem Client eine abgesicherte Verbindung<br />

zwischen diesem und<br />

dem Server auf (Abbildung A).<br />

Ergeben sich während des Anmeldens<br />

Probleme, können Sie die<br />

Grundkonfiguration des IPfire-<br />

Systems modifizieren. Dazu wechseln<br />

Sie an den IPfire-Rechner<br />

und melden sich als User root an.<br />

Am Prompt starten Sie anschließend<br />

durch Eingabe des Befehls<br />

setup das Konfigurationsprogramm<br />

und können nun die Netzwerkeinstellungen<br />

modifizieren.<br />

Die webbasierte Konfigurationsoberfläche<br />

von IPfire gliedert sich<br />

in einen großen Anzeigebereich<br />

für Informationen und Einstellungen,<br />

die das System teils auch<br />

grafisch visualisiert, sowie oben<br />

horizontal eine Reiterleiste für<br />

verschiedene Anpassungen und<br />

Monitoring-Optionen. An der<br />

rechten Seite des Programmfensters<br />

befindet sich jeweils abhängig<br />

vom ausgewählten Reiter ein sogenanntes<br />

Sidemenu, das detaillierte<br />

Einstellungen zulässt.<br />

Profile<br />

Je nach Art des Internet-Zugangs<br />

kann es nötig sein, zunächst ein<br />

passendes Profil anzulegen. Bei<br />

kabelgebundenem Zugang ins Internet<br />

über ein DSL-Modem<br />

ebenso wie bei Nutzung einer<br />

UMTS-Datenkarte müssen Sie zunächst<br />

die entsprechenden Einstellungen<br />

Ihres Dienste-Anbieters<br />

in einem Profil definieren.<br />

Dazu öffnen Sie im Reiter System<br />

rechts im Sidemenü den Eintrag<br />

Einwahl, wählen ein passendes<br />

Profil aus und modifizieren es mit<br />

Ihren persönlichen Zugangsdaten.<br />

Anschließend speichern Sie das<br />

modifizierte Profil.<br />

Nutzen Sie für den Internet-Zugang<br />

ein DSL-Modem mit integriertem<br />

Router, wie es die meisten<br />

Provider bei Freischaltung des<br />

DSL-Zugangs mitliefern, können<br />

Sie auf die entsprechende Profil-<br />

Glossar<br />

DMZ: Demilitarized<br />

Zone, „entmilitarisierte<br />

Zone“. Ein sowohl vom<br />

Internet als auch vom<br />

lokalen Netz per Firewall<br />

abgeschirmtes<br />

Netzwerk. Aus diesem<br />

lassen sich auf sichere<br />

Weise Dienste sowohl<br />

nach außen als auch<br />

nach innen anbieten.<br />

A Die Startseite zeigt<br />

lediglich einen kurzen<br />

Überblick.<br />

Konfiguration<br />

In den weiteren Schritten ordnen<br />

Sie nun IP-Adressen zu und konfigurieren,<br />

falls erwünscht, den<br />

DHCP-Server. Hierbei gilt es zu<br />

beachten, dass Sie die unterschiedlichen<br />

Zonen der Netzwerke<br />

auch in der Vergabe der IP-Adressen<br />

abbilden müssen. Es empfiehlt<br />

sich daher, vor der Konfiguration<br />

einen Netzplan anzulegen,<br />

in den Sie die entsprechenden<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 23


schwerpunkt<br />

IPfire<br />

B Neue Regeln für die<br />

Firewall aktivieren Sie<br />

per Mausklick.<br />

modifikation verzichten: Hier genügt<br />

es, wenn Sie den Router entsprechend<br />

konfigurieren. Auch<br />

mobile Zugänge über drahtlose<br />

Hotspots benötigen kein eigenes<br />

IPfire-Profil.<br />

Multifunktional<br />

Wie die Reiterleiste aufgrund der<br />

angebotenen Optionen bereits erkennen<br />

lässt, geht die IPfire-Distribution<br />

weit über den Funktionsumfang<br />

einer herkömmlichen<br />

Firewall hinaus. Sie können hier<br />

unter anderem auch den Proxy-<br />

Server Squid unter der gleichen<br />

Oberfläche betreiben und konfigurieren,<br />

Snort zur Einbruchserkennung<br />

ist ebenfalls in vorkonfigurierter<br />

Form mit an Bord. Zu<br />

guter Letzt bietet IPfire zusätzlich<br />

mit Guardian einen Server-Aufsatz<br />

für Snort zum Blockieren von<br />

Einbrüchen ins lokale Netz. Guardian,<br />

das Sie als Addon über die<br />

IPfire-eigene Paketverwaltung<br />

Pakfire im Reiter ipfire nachinstallieren,<br />

blockt als gefährlich erkannte<br />

URLs.<br />

Darüber hinaus bietet IPfire jedoch<br />

auch sehr detaillierte Einstellmöglichkeiten<br />

für die Firewall,<br />

die Sie anhand von Regeln<br />

für den ein- wie auch ausgehenden<br />

Datenverkehr festlegen. Außerdem<br />

lässt sich mithilfe von<br />

URL-Sperrlisten der Aufruf bestimmter<br />

Webseiten blockieren.<br />

Um das Funktionsspektrum zu<br />

vervollständigen, dürfen Sie dank<br />

des modularen Aufbaus der Distribution<br />

weitere unterschiedliche<br />

Daemons nachladen: Hier reicht<br />

das angebotene Spektrum von<br />

verschiedenen Virenscannern bis<br />

hin zu einem von IPfire gesteuerten<br />

Print-Server.<br />

Es empfiehlt sich jedoch, lediglich<br />

solche Dienste zu installieren,<br />

die Sie auch tatsächlich benötigen<br />

und nutzen, und dabei jeden einzelnen<br />

Dienst sorgfältig zu konfigurieren.<br />

Insbesondere bei größeren<br />

Netzen sollten Sie möglichst<br />

wenige Dienste auf dem IPfire-<br />

System aktivieren, da jeder zusätzliche<br />

Server potenziell zusätzliche<br />

Angriffsflächen bietet.<br />

Firewall<br />

IPfire basiert auf dem Kernel-Modul<br />

Netfilter und dem Regelwerk<br />

Iptables. Dadurch bietet die Distribution<br />

eine ausgereifte Stateful-Packet-Inspection<br />

und beherrscht<br />

sowohl Routing- als auch<br />

Masquerading-Funktionen. Die<br />

Firewall passen Sie mithilfe eigener<br />

Regeln Ihren individuellen<br />

Bedürfnissen an. Sie erreichen die<br />

Konfigurationsoptionen über den<br />

Reiter firewall oben rechts im<br />

Browserfenster.<br />

Im sich nun öffnenden Kontextmenü<br />

am rechten Bildschirmrand<br />

rufen Sie unterschiedliche Gruppenmenüs<br />

auf. Links im Hauptbereich<br />

finden Sie zunächst Optionen,<br />

um neue Regeln hinzuzufügen,<br />

darunter sehen Sie eine leere<br />

Tabelle. Um eigene Firewall-Regeln<br />

zu entwerfen, sollten Sie sich<br />

jedoch vorab mit der Syntax und<br />

Funktionsweise von Iptables vertraut<br />

gemacht haben [3], da fehlerhafte<br />

Regeln schnell zu unerwünschten<br />

Ergebnissen führen.<br />

Die im Hauptfenster neu zu definierenden<br />

Regeln betreffen lediglich<br />

den eingehenden Datenverkehr.<br />

In der Voreinstellung<br />

verbietet IPfire jeglichen Zugriff<br />

von außen auf die im internen<br />

Netz befindlichen Rechner und<br />

verwirft solche externen Anfragen<br />

mithilfe der Drop-Regel. Daher<br />

sichert die Firewall bereits ab<br />

Werk das Intranet bei eingehenden<br />

Verbindungen komplett ab.<br />

Wichtiger sind deshalb ausgehende<br />

Firewall-Regeln.<br />

Um diese zu bearbeiten, klicken<br />

Sie im Reiter ipfire rechts auf den<br />

Eintrag Ausgehende Firewall. Sie<br />

finden nun drei verschiedene voreingestellte<br />

Betriebsarten, von<br />

denen der erste – der Modus 0 –<br />

aktiviert ist. Er erlaubt jegliche<br />

Form von Kommunikation nach<br />

außen, inklusive von Peer-to-<br />

Peer-Diensten. Daher können<br />

sich bei dieser Einstellung viele<br />

Sicherheitsprobleme ergeben, insbesondere<br />

dann, wenn hinter der<br />

Firewall im Intranet Windows-<br />

Rechner laufen. Sie sollten daher<br />

den Modus wechseln. Anschließend<br />

können Sie sehr detailliert<br />

nicht nur die Peer-to-Peer-Optionen<br />

konfigurieren, sondern finden<br />

auch eine stattliche Liste mit<br />

bereits vordefinierten Regeln vor,<br />

die Sie per Mausklick dem System<br />

hinzufügen.<br />

Um das Regelwerk zu modifizieren,<br />

wechseln Sie zunächst durch<br />

einen Klick auf das entsprechende<br />

Auswahlfeld in den Modus 1 oder<br />

Modus 2. Durch einen weiteren<br />

Klick auf die Schaltfläche Speichern<br />

aktivieren Sie den neuen<br />

Modus. Der Modus 1 bietet hier<br />

die höchste Sicherheitsstufe, in-<br />

24 02 | 13<br />

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IPfire<br />

schwerpunkt<br />

dem er lediglich die explizit im<br />

Regelwerk definierten Paketwege<br />

und Protokolle freigibt und alle<br />

anderen verwirft.<br />

Deshalb können Sie auch ohne<br />

eine entsprechende Freigabe sofort<br />

nach Aktivierung des Modus<br />

1 nicht mehr auf das Internet<br />

zugreifen: IPfire sperrt nun die<br />

Ports 80 und 443, welche das<br />

HTTP- und HTTPS-Protokoll nutzen.<br />

Auch den Port 444 sollten Sie<br />

auf der Firewall freischalten, da<br />

Sie sonst vom Intranet aus nicht<br />

mehr den IPfire-Rechner konfigurieren<br />

können. Sie fügen die entsprechenden<br />

Freigaben hinzu, indem<br />

Sie auf die Schaltfläche Regel<br />

hinzufügen oben im Konfigurationsfenster<br />

klicken.<br />

Anschließend finden Sie oben in<br />

der Anzeige einen Bereich zur manuellen<br />

Eingabe einer Regel sowie<br />

darunter in der Rubrik quick add<br />

die bereits vorgefertigten Regeln.<br />

Die jeweilige Regel können Sie<br />

kurzerhand in Ihre Tabelle übernehmen,<br />

indem Sie rechts in der<br />

Liste auf das Bleistift-Symbol klicken<br />

(Abbildung B).<br />

Die einzelnen Freigaben passen<br />

Sie dann Ihren Wünschen gemäß<br />

an. So ist es möglich, einzelne<br />

Ports nur zu bestimmten Zeiten<br />

an definierten Wochentagen freizuschalten,<br />

wobei Sie hier bei Bedarf<br />

die Freigabe sogar auf einzelne<br />

Rechner im Intranet (identifiziert<br />

via IP-Adresse) oder Subnetze<br />

beschränken. Im direkt unter<br />

der Regeltabelle befindlichen p2pblock<br />

können Sie zudem durch einen<br />

Mausklick auf das jeweilige<br />

Häkchen in der Spalte Status den<br />

gewünschten Dienst blockieren.<br />

IPfire zeigt diese Modifikation<br />

durch ein rotes Kreissymbol mit<br />

weißem Kreuz darin an.<br />

Versehentlich in die Regelliste<br />

aufgenommene Anweisungen löschen<br />

Sie durch einen Klick auf<br />

das Papierkorb-Symbol rechts in<br />

der Spalte Aktion wieder. Insbesondere<br />

dann, wenn Sie in DMZ<br />

oder Intranet Windows-Rechner<br />

einsetzen, müssen Sie mehrere<br />

Regeln für Microsoft-spezifische<br />

Protokolle aktivieren. Anderenfalls<br />

bleiben die zu diesen Protokollen<br />

gehörigen Ports geschlossen<br />

und die Windows-PCs funktionieren<br />

unter Umständen nicht<br />

mehr richtig.<br />

URL-Filter<br />

Ein weiteres nützliches Feature<br />

stellt der URL-Filter von IPfire<br />

dar. Sie erreichen ihn über den<br />

Reiter netzwerk und den dortigen<br />

Sidemenu-Eintrag URL-Filter. Dabei<br />

entpuppt sich der Mechanismus<br />

nicht nur als reiner URL-Filter,<br />

sondern schon als ausgewachsener<br />

Content-Filter: Sie können<br />

also nicht nur mithilfe einer weißen<br />

und schwarzen Liste Domänen<br />

und URLs freigeben oder<br />

sperren, sondern obendrein auch<br />

Ausdrücke und Dateierweiterungen<br />

berücksichtigen (Abbildung<br />

C). Somit lassen sich per<br />

Mausklick beispielsweise multimediale<br />

Dateien oder Datei-Archive<br />

von der Verwendung im Intranet<br />

ausschließen.<br />

Für heterogen aufgebaute Netze<br />

mit Windows-Clients erscheint<br />

zudem die Option nützlich, ausführbare<br />

Dateien zu sperren, um<br />

Schadsoftware fernzuhalten. Auch<br />

IP-Adressen und Zeitkontingente<br />

lassen sich hier verwalten, sodass<br />

bestimmte Rechner nur zu definierten<br />

Zeiten Zugang zum Internet<br />

erhalten. Schließlich können<br />

Sie bei den URL-Filter-Einstellungen<br />

auch noch Sperrseiten anlegen<br />

und wahlfrei gestalten, die<br />

beim Aufruf einer gesperrten URL<br />

am Bildschirm erscheinen.<br />

Terminkalender<br />

Im Menü netzwerk | Connection<br />

Scheduler bietet IPfire die Option,<br />

zu bestimmten Zeiten die Internet-Verbindung<br />

zu trennen und<br />

neu aufzubauen. Zusätzlich lässt<br />

sich IPfire zu bestimmten Zeiten<br />

herunterfahren oder automatisch<br />

ein Neustart des Systems ausführen.<br />

In diesem Einstellungsbildschirm<br />

definieren Sie die Optionen<br />

nach Wochentagen und der<br />

Uhrzeit. Dieser Scheduler ist beispielsweise<br />

bei regelmäßig anfallenden<br />

Wartungsarbeiten nützlich<br />

oder auch dann, wenn Sie in<br />

einem Firmen-Intranet den Internet-Zugang<br />

an Wochenenden deaktivieren<br />

möchten. Die geplanten<br />

Aktionen zeigt IPfire dabei in<br />

einer übersichtlichen Tabelle im<br />

unteren Bereich des Fensters in<br />

Listenform an, wo Sie diese auch<br />

bearbeiten können.<br />

Protokollarisches<br />

IPfire protokolliert alle Firewall-<br />

Ereignisse, sodass Sie bei Unregelmäßigkeiten<br />

die Möglichkeit<br />

haben, anhand der Logfiles die<br />

einzelnen Pakete zu analysieren<br />

und die Firewall anschließend<br />

durch neue Regeln zu verbessern.<br />

Falls Sie IPfire in einem größeren<br />

C Der URL-Filter beinhaltet<br />

auf Wunsch<br />

auch eine Filterung<br />

von Inhalten.<br />

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02 | 13 25


schwerpunkt<br />

IPfire<br />

liefern. Sie erreichen diese Monitoring-Anzeigen<br />

durch einen<br />

Mausklick auf den Reiter status<br />

oben links in der Reiterleiste.<br />

Dort rufen Sie anhand der einzelnen<br />

Kategorien rechts im Sidemenu<br />

die gewünschten Informationen<br />

ab (Abbildung E).<br />

D Die Log-Funktion<br />

klärt über Unregelmäßigkeiten<br />

auf.<br />

E Aussagekräftige<br />

Grafiken spiegeln den<br />

Betriebszustand der<br />

Firewall wider.<br />

Intranet betreiben, können sich<br />

dabei jedoch schnell sehr umfangreiche<br />

und damit unübersichtliche<br />

Protokolldaten ansammeln.<br />

Daher lassen sich im Reiter<br />

firewall in der Option Firewall Optionen<br />

einzelne Log-Dienste gezielt<br />

ab- oder zuschalten.<br />

Um die Protokolle einzusehen,<br />

klicken Sie im Reiter logs im Sidemenu<br />

auf den gewünschten<br />

Dienst. Ist dieser aktiviert und<br />

die Log-Funktion eingeschaltet,<br />

erhalten Sie nun in Form einer<br />

Liste detaillierte Angaben über<br />

entsprechende auffällige Vorfälle.<br />

Die Quell- und Ziel-IP-Adressen<br />

bei protokollierten Ereignissen<br />

färbt IPfire dabei rot ein und verlinkt<br />

sie (Abbildung D), sodass<br />

Sie diese – falls Sie öffentliche IP-<br />

Adressen in den Protokollen vorfinden<br />

– sehr schnell durch einen<br />

Klick auf den jeweiligen Eintrag<br />

die IP-Adresse lokalisieren. Die<br />

Adressen verdächtiger Gegenstellen<br />

setzen Sie anschließend auf<br />

die Sperrliste und unterbinden so<br />

eine weitere Kommunikation.<br />

Status<br />

Falls beim Betrieb des IPfire-Systems<br />

Unregelmäßigkeiten auftreten,<br />

wie beispielsweise niedrige<br />

Transfergeschwindigkeiten beim<br />

Zugriff auf Webseiten, so kann<br />

das durchaus auch an einer Überlastung<br />

der Hardware liegen. Daher<br />

bietet IPfire recht detaillierte<br />

Monitoring-Funktionen, die dank<br />

grafischer Aufbereitung die nötigen<br />

Informationen auf einen Blick<br />

Fazit<br />

IPfire bietet eine gelungene Lösung<br />

zur Rundum-Absicherung<br />

von Netzwerken jeder Größe. Aufgrund<br />

des modularen Konzeptes<br />

mit der distributionseigenen Paketverwaltung<br />

Pakfire installieren<br />

Sie nach Belieben zusätzliche<br />

Dienste nach, ohne dass dafür<br />

aufwendige manuelle Arbeiten<br />

nötig würden. Somit geht IPfire<br />

weit über den Funktionsumfang<br />

einer reinen externen Firewall-<br />

Lösung hinaus: Neben diversen<br />

zusätzlichen Filterfunktionen<br />

können Sie auch einen Proxy-Server<br />

oder ein IDS/​IPS-System zur<br />

Erkennung und Prävention von<br />

Einbrüchen integrieren.<br />

Die bequeme und einfache<br />

Handhabung der Konfiguration<br />

über ein webbasiertes Interface<br />

und sinnvolle Voreinstellungen<br />

ermöglichen es auch weniger versierten<br />

Administratoren, die<br />

Firewall-Distribution aus dem<br />

Stand zu handhaben. Trotzdem<br />

empfiehlt es sich, insbesondere<br />

beim Absichern komplexerer<br />

Netzwerke mit DMZ-Zonen, solide<br />

Kenntnisse der Netfilter/​Iptables-Regelmöglichkeiten<br />

zu erwerben,<br />

um manuelle Einstellungen<br />

an der Firewall kompetent<br />

vornehmen zu können. Aufgrund<br />

der enormen Funktionsvielfalt<br />

der Distribution und der damit<br />

einhergehenden ebenso detaillierten<br />

Konfigurationsmöglichkeiten<br />

fällt zudem eine gewisse Einarbeitungsphase<br />

an. (jlu) n<br />

info<br />

[1] IPfire: http:// www. ipfire. org<br />

[2] Hardware-Kompatibilitätsliste: http:// wiki.​<br />

ipfire. org/ de/ hardware/ networking<br />

[3] Übersicht Iptables:<br />

http:// developer. gauner. org/ doc/ iptables/<br />

26 02 | 13<br />

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Desktop-Firewalls<br />

schwerpunkt<br />

Iptables-Grundlagen für Desktop-Nutzer<br />

Feines Sieb<br />

Nicht jeder Linux-Desktop braucht eine Firewall. Mit<br />

grafischen Werkzeugen lässt sie sich aber bei Bedarf<br />

im Handumdrehen einrichten. Thomas Drilling<br />

© Sachin Ghodke, sxc.hu<br />

Canonical liefert den Ubuntu-<br />

Desktop ohne Fire wall aus. Das<br />

verunsichert gerade Ein- und Umsteiger,<br />

bringen doch OpenSuse<br />

und Fedora sehr wohl eine vorkonfigurierte<br />

Firewall mit. Dabei<br />

handelt es sich um den Paketfilter<br />

Iptables, der sogar einen festen<br />

Bestandteil des Kernels bildet.<br />

Woher rührt diese Diskrepanz?<br />

Warum konfiguriert Ubuntu die<br />

Firewall nicht, wenn der Kernel<br />

sie doch schon mitbringt? Macht<br />

das Fehlen der Firewall Ubuntu<br />

unsicherer als OpenSuse und Fedora?<br />

Diesen Fragen gehen wir im<br />

Folgenden nach. Außerdem zeigen<br />

wir, wie Iptables im Grundsatz<br />

funktioniert, und stellen<br />

komfortable Frontends zum Konfigurieren<br />

der Firewall vor.<br />

Desktop-Firewalls<br />

Bevor Sie Energie in das Installieren<br />

einer Desktop-Firewall stecken,<br />

sollten Sie erst einmal darüber<br />

nachdenken, warum Ubuntu<br />

per Default überhaupt keine<br />

Firewall installiert – und das, obwohl<br />

Canonicals Distribution inzwischen<br />

in vielen Unternehmen<br />

als Desktop zum Einsatz kommt.<br />

Irritationen bei Anwendern, insbesondere<br />

bei Windows-Umsteigern,<br />

rühren meist daher, dass der<br />

im Windows-Umfeld gebrauchte<br />

Begriff „Personal Firewall“ etwas<br />

völlig anderes meint, als eine auf<br />

Iptables basierende Desktop-Firewall<br />

unter Linux.<br />

Eine Personal-Firewall unter<br />

Windows kümmert sich vor allem<br />

um Anwendungen: Sie kontrolliert,<br />

welche Programme oder Prozesse<br />

eine Verbindung ins Netz<br />

herstellen dürfen („Application<br />

Level Gateway“), und kann zudem<br />

Pakete auf Basis des Inhalts verwerfen<br />

(Content-Filter). Unter<br />

Linux dagegen meint „Firewall“<br />

tatsächlich nur einen Paketfilter.<br />

Ob das Sinn macht oder nicht,<br />

hängt primär von zwei Kriterien<br />

ab: Ob sich der betreffende PC im<br />

Rahmen seiner Rolle im lokalen<br />

Netz überhaupt aus dem Internet<br />

erreichen lässt, und ob er nach<br />

außen Dienste anbietet.<br />

Canonical hat Ubuntu als Desktop-Betriebssystem<br />

konzipiert,<br />

das als solches hinter einem NAT-<br />

Router um Einsatz kommt. Bei<br />

einer solchen Position innerhalb<br />

der eigenen Netzstruktur ist eine<br />

Firewall tatsächlich überflüssig,<br />

da ein Host hinter einem NAT-<br />

Router keine öffentliche IP-Adresse<br />

besitzt und sich daher nicht<br />

aus dem Internet erreichen lässt.<br />

Verbindungen ins Internet baut<br />

ein Desktop-System ausschließlich<br />

über den Router auf.<br />

Um Dienste von einem solchen<br />

Host aus im Internet zur Verfügung<br />

zu stellen, müssen Sie auf<br />

dem Router Port-Forwarding für<br />

den gewünschten Port und mit<br />

dem betroffenen Host als Ziel<br />

konfigurieren. In diesem Szenario<br />

kommt demnach dem NAT-Router<br />

die Aufgabe des Paketfilters<br />

zu: Die Einschätzung Canonicals,<br />

bei einem Desktop-Betriebssystem<br />

hinter einem NAT-Router sei<br />

eine Firewall überflüssig, erweist<br />

sich insofern also als richtig.<br />

Das sieht sogar das ansonsten<br />

recht pingelige BSI so: In seinem<br />

jährlich aktualisierten Sicherheitsleitfaden,<br />

den es angesichts<br />

Firestarter 1.0.3<br />

LU/firestarter/<br />

Fwbuilder 5.1.0<br />

LU/fwbuilder/<br />

README<br />

Dieser Workshop hilft<br />

beim Klären der Frage,<br />

ob Sie auf dem Desktop<br />

überhaupt eine Firewall<br />

benötigen, und zeigt,<br />

wie Iptables im Grundsatz<br />

funktioniert. Daneben<br />

stellt er grafische<br />

Frontends vor, mit deren<br />

Hilfe Sie eine Desktop-Firewall<br />

komfortabel<br />

konfigurieren.<br />

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02 | 13 27


schwerpunkt<br />

Desktop-Firewalls<br />

Glossar<br />

BSI: Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik.<br />

Diese für<br />

Fragen der IT-Sicherheit<br />

zuständige Bundesbehörde<br />

untersteht dem<br />

Innenministerium. Sie<br />

gibt unter anderem<br />

Empfehlungen für Standardschutzmaßnahmen<br />

an typischen IT-Systemen<br />

heraus.<br />

Netfilter: Software-<br />

Schicht innerhalb des<br />

Kernels, die beim Senden<br />

und Empfangen von<br />

Netzwerkpaketen aufgerufen<br />

wird. Sie leitet gegebenenfalls<br />

den Aufruf<br />

weiterer Module zur Behandlung<br />

der Pakete<br />

ein, wie etwa Iptables.<br />

der Bedeutung von Ubuntu als<br />

Desktop inzwischen auch in einer<br />

Linux-Version [1] gibt, sieht es<br />

keinerlei Anlass zum Einsatz einer<br />

Desktop-Firewall unter Ubuntu.<br />

Das BSI bezieht sich bei seiner<br />

Einschätzung explizit auf den<br />

Umstand, dass Ubuntu in seiner<br />

Standard-Konfiguration „keine<br />

Kommunikationsschnittstellen<br />

(keine Ports) nach außen anbietet,<br />

die für Angriffe genutzt werden<br />

könnten“. Daher sei das Verwenden<br />

einer Firewall unter<br />

Ubuntu nicht erforderlich.<br />

Allerdings betont auch das BSI<br />

die Notwendigkeit des Absicherns<br />

von zusätzlich installierten Programmen,<br />

die dennoch Ports nach<br />

außen öffnen. Es empfiehlt dazu<br />

den Einsatz des Firewall-Tools<br />

Fire starter [2], das sich problemlos<br />

über das Ubuntu-Software-<br />

Center nachinstallieren lässt.<br />

Sicher ohne Firewall?<br />

Folgt man Canonicals Argumentation,<br />

drängt sich die Frage auf,<br />

warum dann beispielsweise Fedora<br />

und OpenSuse eine eigene, grafisch<br />

administrierbare Firewall an<br />

Bord haben – bei Fedora ist sie sogar<br />

standardmäßig aktiv und sehr<br />

restriktiv eingestellt.<br />

Das liegt bei Red Hats Community-Distribution<br />

zweifelsohne daran,<br />

dass diese sich keineswegs als<br />

reines Desktop-System versteht,<br />

sondern als Spielwiese der Red-<br />

Hat-Entwickler dient: Sie bauen<br />

in Fedora aktuelle Server- und<br />

Cloud-Funktionen ein, die später<br />

in Red Hat Enterprise Linux zum<br />

Einsatz kommen sollen. Bei<br />

OpenSuse liegen die Gründe ähnlich,<br />

auch wenn hier die Beziehungen<br />

zu Suse Linux Enterprise<br />

nicht ganz so direkt ausfallen.<br />

Bei Ubuntu dagegen kommen<br />

bei den per Default installierten<br />

Software-Paketen keine Serverdienste<br />

zum Einsatz. Werden dennoch<br />

Client/​Server-Anwendungen<br />

installiert, konfiguriert Ubuntu<br />

diese so, dass sie sich zunächst<br />

nur lokal über das Loopback-Interface<br />

lo erreichen lassen. Um sie<br />

von außen oder im lokalen Netz<br />

erreichbar zu machen, müssen Sie<br />

die Dienste in den jeweiligen Konfigurationsdateien<br />

für andere<br />

Schnittstellen, Hosts und Netze<br />

explizit freischalten.<br />

Hier liegt tatsächlich ein entscheidender<br />

Unterschied zu Fedora<br />

oder OpenSuse vor, die Server-<br />

Dienste beim Installieren in der<br />

Regel so konfigurieren, dass diese<br />

sich aus dem lokalen Netz erreichen<br />

lassen. Bei einer frischen<br />

Desktop-Installation von Ubuntu<br />

ist dagegen tatsächlich kein einziger<br />

Port nach außen geöffnet und<br />

der Rechner damit unangreifbar.<br />

Allerdings bezieht sich der Begriff<br />

„unangreifbar“ ausschließlich auf<br />

solche Angriffsszenarien, vor denen<br />

ein Paketfilter rein prinzipiell<br />

überhaupt schützen kann.<br />

Ausnahmen<br />

Jenseits von Canonicals Argumentation<br />

gibt es aber dennoch<br />

gelegentlich gute Gründe für den<br />

Einsatz einer Desktop-Firewall –<br />

auch wenn der Rechner keine<br />

Dienste nach außen anbietet.<br />

Zwar trifft Canonicals Einschätzung<br />

zu, dass die meisten Desktop-Systeme<br />

mit Ubuntu hinter<br />

einem NAT-Router zum Einsatz<br />

kommen. Es gibt aber auch Linux-<br />

Rechnern, die die Verbindung<br />

zum Internet direkt über ein DSL-<br />

Modem herstellen. In den heimischen<br />

vier Wänden sterben inzwischen<br />

solche Konfigurationen zunehmend<br />

aus, doch das Problem<br />

betrifft auch jedes Notebook mit<br />

UMTS-Surfstick. Schon aus diesem<br />

Grund ist der Einsatz einer<br />

Desktop-Firewall unter Linux kei-<br />

A So sperren Sie sukzessive<br />

per Mausklick<br />

Dienste auf einem<br />

Fedora-Rechner aus.<br />

28 02 | 13<br />

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Desktop-Firewalls<br />

schwerpunkt<br />

neswegs immer überflüssig, was<br />

erklärt, warum es eine Vielzahl<br />

brauchbarer Frontends gibt.<br />

Da wir in der Vergangenheit wiederholt<br />

solche Werkzeuge vorgestellt<br />

haben (siehe Kasten Iptables-<br />

Frontends), wollen wir im Folgenden<br />

weder weitere Tools aufspüren<br />

noch jedes bekannte Tool erneut<br />

im Detail beschreiben. Stattdessen<br />

stellen wir Ihnen die wichtigsten<br />

Iptables-Grundlagen vor –<br />

was Sie in die Lage versetzt, mit<br />

jedem GUI-Programm dieser Art<br />

zurechtzukommen.<br />

Iptables<br />

Um den kernelbasierten Paketfilter<br />

nutzen zu können, muss das<br />

Paket iptables eingerichtet sein.<br />

Es enthält das gleichnamige<br />

Dienstprogramm zur Steuerung<br />

der Netfilter-Architektur [3] im<br />

Linux-Kernel. Sie starten den Paketfilter<br />

als Root mit dem Kommando<br />

service iptables start (bei<br />

Ubuntu) beziehungsweise systemctl<br />

start iptables.service (bei<br />

Fedora und anderen auf Systemd<br />

basierenden Distributionen).<br />

Das Einschalten bleibt jedoch<br />

vorerst ohne Effekt, da Sie noch<br />

keine Filterregeln definiert haben.<br />

Die übergeben Sie auf der<br />

Kommandozeile mit Befehlen der<br />

Struktur iptables Option an den<br />

Kernel. Solche Regeln gehen allerdings<br />

beim Ausschalten des Computers<br />

wieder verloren. Um sie<br />

dauerhaft zu nutzen, müssen Sie<br />

sie in ein Shell-Skript verpacken<br />

(zum Beispiel fwstart.sh), das Sie<br />

nach dem Systemstart entweder<br />

manuell aufrufen oder fest in das<br />

Init-System [4] der verwendeten<br />

Distribution einbinden (SysV-<br />

Init, Systemd, Upstart).<br />

Im Kontext von Iptables sind<br />

drei Konzepte von zentraler Bedeutung:<br />

Tabellen („tables“), Ketten<br />

(„chains“) und Regeln („rules“).<br />

Dabei enthält eine Tabelle<br />

jeweils mehrere Ketten, jede Kette<br />

wiederum mehrere Regeln. Anhand<br />

der Regeln entscheidet<br />

Iptables, was mit einem ankommenden<br />

oder abgehenden Datenpaket<br />

passieren soll. Jede Regel<br />

besteht aus einem Satz von Parametern,<br />

anhand derer Iptables<br />

prüft, ob die Regel für ein zu behandelndes<br />

IP-Paket greift. Trifft<br />

keiner der Parameter zu, wird das<br />

Paket an die nächste Regel der<br />

Kette weitergereicht. Anderenfalls<br />

verweist die Regel das Paket<br />

entweder an ein neues Ziel („target“)<br />

oder wendet eine Methode<br />

(„policy“) auf das Paket an. Die<br />

wichtigsten davon fasst die Tabelle<br />

Iptables-Policies zusammen.<br />

Eine Kette besteht aus einer<br />

Sammlung von Regeln. Da Iptables<br />

ein Paket bei Nichtzutreffen der<br />

Parameter einer Regel an die<br />

nächste Regel der Kette weiterreicht,<br />

kann es in jeder Kette<br />

durchaus mehrere Regeln geben,<br />

die ein Paket blockieren oder passieren<br />

lassen. Weil der Paketfilter<br />

die Regeln einer Kette sequenziell<br />

abarbeitet, gilt die Bearbeitung<br />

einer Kette als beendet, sobald<br />

die erste Regel zutrifft. Iptables<br />

kennt fünf Standardketten (siehe<br />

Tabelle Standard-Chains), wobei<br />

einige dieser Ketten stets von allen<br />

Paketen durchlaufen werden,<br />

andere nur in Abhängigkeit des<br />

Ziels eines Paketes.<br />

Die Ketten INPUT, FORWARD und OUT‐<br />

PUT nutzen jeweils eine Standardregel,<br />

die dann zur Anwendung<br />

kommt, wenn keine der in der jeweiligen<br />

Kette vorhandenen Regeln<br />

zutrifft oder es gar keine Regel<br />

gibt. In den Ketten PREROUTING<br />

und POSTROUTING lassen sich Pakete<br />

zwar manipulieren, jedoch nicht<br />

ausfiltern. Zusätzlich zu den fünf<br />

Standard-Chains dürfen Sie bei<br />

Bedarf auch benutzerdefinierte<br />

Ketten erstellen.<br />

Die Art der Verarbeitung von<br />

Netzwerkpaketen klassifizieren<br />

drei verschiedene Tabellen namens<br />

mangle, nat und filter.<br />

Ip tables prüft nur in der Tabelle<br />

filter alle ankommenden Pakete,<br />

um festzustellen, ob es ein Paket<br />

durchlassen oder blockieren soll.<br />

Iptables kann aber weitaus mehr,<br />

als nur Pakete zu filtern: Die Tabelle<br />

mangle ermöglicht es dem<br />

Kernel, Daten im Header des Paketes<br />

zu verändern. Mithilfe von<br />

Policy<br />

ACCEPT<br />

Aktion<br />

Das Paket darf passieren.<br />

B Fedoras Systemconfig-firewall<br />

setzt<br />

das Installieren von<br />

Iptables voraus.<br />

Iptables-Policies<br />

DROP Verwirft das Paket ohne Nachricht an den Absender.<br />

MASQUER‐ Ersetzt die Quelladresse des Paketes durch die<br />

ADE IP-Adresse der Schnittstelle, auf dem es den aktuellen<br />

Host-Rechner verlässt.<br />

REDIRECT Akzeptiert das Paket, ändert die Ziel-Adresse aber so,<br />

dass es an den lokalen Host gesendet wird.<br />

REJECT Verwirft das Paket und sendet ein Fehlerpaket zur<br />

Bestä tigung.<br />

Iptables-Frontends<br />

Standard-Chains<br />

<strong>LinuxUser</strong> hat in den vergangenen Jahren<br />

wiederholt verschiedene GUI-Oberflächen<br />

für Iptables vorgestellt [5].<br />

Ubuntu favorisiert die beiden GTKbasierten<br />

Programme Firestarter und<br />

Gufw. Firestarter [6], das sich auch in<br />

den Paketquellen anderer Distributionen<br />

findet, liegt seit 2005 in der Version<br />

1.03 vor und wird offenbar kaum<br />

noch weiterentwickelt. Gufw [7], wie<br />

Firestarter im Universe-Repository beheimatet,<br />

steuert direkt Ubuntus konsolenbasiertes<br />

Firewall-Tool Ufw an.<br />

Nutzer anderer Distributionen greifen<br />

sehr gern zum von Vadim Kurland entwickelten<br />

Firewall Builder [8], der sich<br />

mit seiner auf Qt basierenden Oberfläche<br />

gut in den KDE-Desktop einfügt.<br />

Fedora und OpenSuse haben mit<br />

System-config-firewall und dem YaST-<br />

Modul Firewall eigene grafische Konfigurationswerkzeuge<br />

im Gepäck.<br />

Name<br />

PREROUTING<br />

FORWARD<br />

INPUT<br />

OUTPUT<br />

POSTROUTING<br />

betrifft<br />

Alle Pakete (vor jeder Routing-Entscheidung)<br />

Pakete, die zu einer anderen Netzwerkschnittstelle<br />

weitergeleitet werden (keine Pakete für lokale<br />

Dienste)<br />

Eingehende Pakete, die einen Dienst auf dem<br />

lokalen Rechner ansprechen<br />

Ausgehende Pakete von lokalen Diensten<br />

Alle Pakete (am Ende der Verarbeitung)<br />

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02 | 13 29


schwerpunkt<br />

Desktop-Firewalls<br />

C Das GUI-Tool erzeugt<br />

die gleiche Konfiguration<br />

wie unser<br />

manuell erstellten<br />

Iptables-Regelwerk.<br />

Listing 1<br />

nat kann Iptables interne und<br />

externe IP-Adressen übersetzen<br />

(NAT, Network Adress Translation),<br />

bei Routern eine der wichtigsten<br />

Funktionen.<br />

Jede der genannten Tabellen<br />

enthält eine bestimmte Auswahl<br />

an Ketten. Die Tabelle filter (der<br />

eigentliche Paketfilter) enthält<br />

nur die Ketten FORWARD, INPUT und<br />

OUTPUT – das genügt für das Umsetzen<br />

einer einfachen Firewall<br />

bereits. Der Vollständigkeit halber<br />

sei noch erwähnt, dass die<br />

Tabelle nat die Ketten PREROUTING,<br />

OUTPUT und POSTROUTING enthält, die<br />

Tabelle mangle alle Ketten.<br />

# F für 'flush' löscht alle möglicherweise bestehenden Regeln.<br />

iptables ‐F<br />

# P steht für 'Policy'.<br />

# Alle Pakete verwerfen, die via INPUT eingehen oder<br />

# via OUTPUT oder FORWARD hinaus wollen<br />

iptables ‐P INPUT DROP<br />

iptables ‐P OUTPUT DROP<br />

iptables ‐P FORWARD DROP<br />

# erlaubt (A='Accept') alle eingehenden (INPUT) und ausgehenden (OUTPUT)<br />

# Pakete auf dem Interface (‐i) lo (Localhost)<br />

iptables ‐A INPUT ‐i lo ‐j ACCEPT<br />

iptables ‐A OUTPUT ‐o lo ‐j ACCEPT<br />

# bis hier ist alles verboten, außer Verbindungen von und zu Localhost<br />

# erlaubt auf den Quell‐Ports 1024 bis 65535 (‐j ACCEPT) ausgehende (OUTPUT)<br />

# HTTP‐Verbindungen (port 80) für das TCP‐Protokoll (‐p tcp)<br />

iptables ‐A OUTPUT ‐o eth0 ‐p tcp ‐‐dport 80 ‐‐sport 1024:65535 ‐j ACCEPT<br />

# erlaubt für bereits etablierte Verbindungen ein‐ und ausgehende Pakete<br />

iptables ‐A INPUT ‐i eth0 ‐m state ‐‐state RELATED,ESTABLISHED ‐j ACCEPT<br />

iptables ‐A OUTPUT ‐o eth0 ‐m state ‐‐state RELATED,ESTABLISHED ‐j ACCEPT<br />

Iptables testen<br />

Beschränkt man sich<br />

auf die Basis-Funktion<br />

einer Firewall, könnte<br />

eine Minimalversion einer<br />

Desktop-Firewall in<br />

Iptable-Syntax also<br />

etwa so aussehen wie in<br />

Listing 1. Das Beispiel<br />

erlaubt ausschließlich<br />

ausgehende Kommunikation<br />

über das HTTP-<br />

Protokoll auf den Zielport<br />

80. Mit dieser<br />

Konfiguration können<br />

Sie daher nicht auf SSLgeschützten<br />

Webseiten<br />

surfen. Die letzten beiden ESTAB‐<br />

LISHED-Regeln sind für eine SPI-<br />

Firewall sehr wichtig und erlauben<br />

das Durchlassen sämtlicher<br />

Pakete bereits bestehender Verbindungen.<br />

Iptables-Frontends<br />

Mit diesen Grundlagen kommen<br />

Sie mit jedem grafischen Iptables-<br />

Frontend zurecht und können sich<br />

Ihre Regeln nach Bedarf „zurechtklicken“:<br />

Diese Werkzeuge tun<br />

nichts anderes, als die von Ihnen<br />

in der GUI zusammengestellten<br />

Regeln in eine Iptables-Konfigurationsdatei<br />

zu schreiben, die Sie anschließend<br />

mit jedem beliebigen<br />

Texteditor überprüfen können.<br />

Im folgenden Beispiel verwenden<br />

wir Fedora und dessen grafisches<br />

Iptables-Frontend Systemconfig-firewall.<br />

Starten Sie das<br />

Werkzeug – es benötigt wie jedes<br />

Iptables-Werkzeug Root-Rechte –<br />

dürfte es für Sie jetzt kein Problem<br />

mehr sein, die Firewall mit<br />

den Schaltflächen Aktivieren beziehungsweise<br />

Deaktivieren in der<br />

Symbolleiste ein- oder auszuschalten<br />

sowie im Bereich Trusted<br />

Dienste durch einfaches Setzen<br />

von Häkchen die benötigten Ports<br />

und Dienste freizugeben (Abbildung<br />

A, vorige Doppelseite).<br />

Um die oben genannten Informationen<br />

zu überprüfen, entfernen<br />

Sie exemplarisch sämtliche<br />

Regeln mit Ausnahme der letzten<br />

(WWW(HTTP) 80/​tcp) und klicken<br />

anschließend auf Anwenden.<br />

Das Tool weist Sie noch einmal<br />

darauf hin, dass für das Funktionieren<br />

der Firewall das Paket<br />

Iptables installiert sein muss (Abbildung<br />

B, vorige Seite).<br />

Nun werfen Sie zur Überprüfung<br />

mit einem beliebigen Texteditor<br />

einen Blick in die Datei<br />

/ etc/sysconfig/iptables (Abbildung<br />

C). Das Ergebnis entspricht<br />

in seiner Einfachheit in etwa der<br />

Konfiguration, die wir oben manuell<br />

erarbeitet haben. Stoppen<br />

Sie die Firewall über das GUI oder<br />

mittels systemctl stop iptables.<br />

service, leert sich die Datei sofort.<br />

Die hier genannten Namen und<br />

Pfade gelten für Fedora und das<br />

Werkzeug System-config-firewall.<br />

Andere Firewall-Frontends und<br />

andere Distributionen verwenden<br />

andere Dateien, das ändert aber<br />

nichts am Prinzip. Exemplarisch<br />

konfigurieren wir das gleiche Minimal-Beispiel<br />

unter Ubuntu mit<br />

Firestarter. Der verlangt erst einmal<br />

das Abarbeiten eines Assistenten,<br />

in dem Sie unter anderem<br />

die zu überwachende Netzwerkschnittstelle<br />

wählen (Abbildung<br />

D). Diesen Assistenten können<br />

Sie über das Menü Firewall<br />

jederzeit wieder aufrufen.<br />

30 02 | 13<br />

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Desktop-Firewalls<br />

schwerpunkt<br />

Sie können jedes Iptables-Regelwerk<br />

im Whitelist- (restriktiv)<br />

oder Blacklist-Verfahren (liberal)<br />

konfigurieren. Unser Beispiel<br />

folgt der gängigen Methode, zunächst<br />

jegliche Kommunikation<br />

zu verbieten, alle Pakete zu verwerfen<br />

und danach sukzessive die<br />

tatsächlich benötigten Dienste<br />

nebst Ports zu öffnen.<br />

In Firestarter wechseln Sie dazu<br />

zum Reiter Richtlinie und wählen<br />

zunächst im Auswahlfeld Bearbeiten<br />

der den Eintrag Richtlinie für<br />

ausgehenden Verkehr. Danach aktivieren<br />

Sie per Radio-Button die<br />

Option Einschränkende Voreinstellung,<br />

Whitelist-Verkehr, womit der<br />

Bereich direkt darunter seine Bezeichnung<br />

zu Verbindungen zulassen<br />

zu Rechner wechselt.<br />

Hier wählen Sie per Kontextmenü<br />

(rechte Maustaste) den Eintrag<br />

Regel hinzufügen und füllen<br />

nach Bedarf das Eingabefeld Verbindungen<br />

zulassen zu aus, indem<br />

Sie die gewünschte IP-, Rechneroder<br />

Netzwerkadresse eingeben.<br />

Danach fügen Sie im dritten Bereich<br />

Erlaube Dienst ganz unten<br />

ebenfalls per Kontextmenü eine<br />

weitere neue Regel ein. Den<br />

Dienstnamen (HTTP) wählen Sie<br />

aus der Listenauswahl, was den<br />

Standardport (80) automatisch<br />

setzt (Abbildung E). Mit einem<br />

Klick auf Hinzufügen haben Sie<br />

dann nominell das Gleiche erreicht<br />

wie beim Fedora-Tool.<br />

Mit den bisherigen Erkenntnissen<br />

sollte es für Sie kein Problem<br />

sein, Firestarter, System-configfirewall,<br />

Firewall Builder oder andere<br />

entsprechende GUI-Tools<br />

sukzessive weiter mit eigenen Regeln<br />

zu bestücken.<br />

Fazit<br />

Während sogenannte Personal<br />

Firewalls unter Windows durchaus<br />

ihren Zweck erfüllen, sind<br />

Desktop-Firewalls unter Linux<br />

nicht mehr, als eine Konfigurationshilfe<br />

für den Kernel-Paketfilter.<br />

Der filtert allerdings vereinfacht<br />

ausgedrückt lediglich die aus<br />

dem Internet ankommenden beziehungsweise<br />

dorthin gesendeten<br />

Datenpakete. Er arbeitet aber<br />

prinzipbedingt nur auf Paket-Ebene,<br />

schaut also nicht in die eigentlichen<br />

Daten hinein, wie die Content-Filter<br />

der einschlägigen Windows-Security-Suiten.<br />

Unabhängig davon macht<br />

ein Paketfilter aber nur<br />

dann Sinn, wenn die Rolle<br />

des betreffenden Hosts im<br />

Netzwerk sowie dessen<br />

Konfiguration und Ausstattung<br />

in Bezug auf Serverdienste<br />

diesen überhaupt<br />

angreifbar macht. Linux-Desktops<br />

hinter einem NAT-Router brauchen<br />

in aller Regel keine Firewall.<br />

Für den Fall der Fälle sollten die<br />

im Betrag vermittelten Kenntnisse<br />

aber ausreichen, auch einen<br />

einfachen Server oder ein Notebook<br />

mit UMTS-Modem auf Paket-Ebene<br />

abzusichern.<br />

Das Aufsetzen eines Paketfilters<br />

stellt allerdings nur ein Puzzleteil<br />

einer übergreifenden Sicherheitsstrategie<br />

dar und darf nicht dazu<br />

verführen, andere Aspekte zu vernachlässigen<br />

oder den gesunden<br />

Menschenverstand abzuschalten:<br />

Kann er über andere verwundbare<br />

Stellen eindringen, ist jeder ambitionierte<br />

Angreifer in der Lage,<br />

den Paketfilter binnen weniger<br />

Minuten zu umgehen, auszutricksen<br />

oder zu durchtunneln. (jlu) n<br />

D Der Firestarter<br />

bringt einen Konfigurationsassistenten<br />

mit.<br />

Glossar<br />

SPI: Stateful Packet Inspection.<br />

Die zustandsorientierte<br />

Paketprüfung<br />

bezieht den Status der<br />

Verbindung zur Gegenstelle<br />

in die Entscheidung<br />

zum Akzeptieren<br />

oder Verwerfen eines<br />

Paketes mit ein.<br />

info<br />

[1] BSI-Sicherheitsleitfaden Ubuntu: http:// tinyurl. com/ lu0213‐bsi‐ubuntu<br />

[2] Firestarter: http:// www. fs‐security. com<br />

[3] Netfilter-Projekt: http:// netfilter. org<br />

[4] Init-Systeme: Tim Schürmann, „Staffellauf“, LU 11/​2010, S. 86,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 22207<br />

[5] Firewall-GUIs im Vergleich: Jörg Harmuth, „Feurige Künste“, LU 03/​2006, S. 54,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 10356<br />

[6] Workshop Firestarter: Markus Nasarek, „Brandmelder“, LU 01/​2007, S. 32,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 11962<br />

[7] Workshop Gufw: Kristian Kissling, „Mauern mit Ubuntu“, LU 07/​2009, S. 78,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 22939<br />

[8] Workshop Firewall Builder: Florian Effenberger, „Aufbauhilfe“, LU 05/​2012, S. 70,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 22939<br />

E Das manuelle Erstellen<br />

einer neuen<br />

Fire starter-Regel.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 31


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Iftop<br />

schwerpunkt<br />

© Wild thing, Photocase.com<br />

Netzwerkverkehr analysieren mit Iftop<br />

Verkehrsbeobachter<br />

Träge Netzwerkverbindungen können einem den letzten Nerv rauben. Oft zeigt ein Blick auf die Netzwerkebene, wo es<br />

klemmt. Mit Iftop analysieren Sie flink, welche Verbindungen sich auf der Leitung tummeln. Frank Hofmann<br />

Iftop gehört in den Werkzeugkasten<br />

jedes Linux-Benutzers.<br />

Der Name steht als Abkürzung<br />

für „interface top“: Das Tool [1]<br />

zeigt die aktuelle Auslastung einer<br />

Netzwerk schnitt stelle an und<br />

gilt als Netzwerk-Pendant zu Top<br />

respektive Htop [2], die beide die<br />

Auslastung der CPU anzeigen.<br />

Iftop gehört meist jedoch nicht<br />

zur Standardinstallation, Sie<br />

müssen das praktische Werkzeug<br />

dem System nachträglich hinzufügen<br />

(Kasten Iftop installieren).<br />

Iftop findet sich in den Repositories<br />

aller gängigen Distributionen und<br />

lässt sich daher in aller Regel über<br />

den Paketmanager installieren. Für<br />

viele weitere DEB- [5] und RPM-basierte<br />

[6] Distributionen finden Sie im<br />

Netz Binärpakete von Iftop. Als Abhängigkeiten<br />

fallen lediglich die beiden<br />

Bibliotheken Libpcap [7] und Libcurses<br />

[8] an – Erstere zur Paketinspektion,<br />

die zweite zur Darstellung<br />

der Ausgabe im Terminal.<br />

Iftop verrät, wofür gerade Bandbreite<br />

auf einer Netzwerkschnittstelle<br />

verbraten wird. Das Programm<br />

stellt dar, welche Netzwerkverbindungen<br />

zwischen zwei<br />

IP-Adressen bestehen und wie<br />

viele Datenpakete über diese Verbindungen<br />

laufen. Alternativ<br />

schalten Sie die Darstellung auch<br />

auf Protokollebene um, etwa um<br />

den gesamten FTP- oder HTTP-<br />

Datenstrom zu überblicken. Damit<br />

eignet sich Iftop insbesondere<br />

zur Fehlersuche und hilft die<br />

Iftop installieren<br />

Finden Sie dort nichts Passendes für<br />

die verwendete Distribution, greifen<br />

Sie zum Quellcode [1]. Die aktuellen<br />

Versionen tragen die Nummer 0.17<br />

(Februar 2006) beziehungsweise<br />

1.0pre2 (Oktober 2011) und liegen als<br />

Tarballs vor. Nach dem Download packen<br />

Sie das Archiv aus und übersetzen<br />

das Tool für Ihre Distribution und<br />

Plattform. Auch wenn die Releases etwas<br />

angestaubt erscheinen, funktionieren<br />

sie im Alltag tadellos.<br />

Frage zu klären, warum sich eine<br />

Leitung so langsam anfühlt.<br />

Erste Schritte<br />

Sie starten Iftop im Terminal mit<br />

dem gleichnamigen Kommando.<br />

Da es administrative Rechte voraussetzt,<br />

müssen Sie zuvor als Benutzer<br />

root angemeldet sein oder<br />

das Programm über sudo starten.<br />

Nach dem Start präsentiert sich<br />

Iftop dreigeteilt: Am oberen Rand<br />

stellt es eine Skala zur Datenrate<br />

dar, in der Mitte die aktiven<br />

Netzwerkverbindungen und am<br />

unteren Rand eine Statistik zur<br />

übertragenen Datenmenge (Abbildung<br />

A, nächste Seite). Dabei<br />

wertet Iftop, sofern Sie es nicht<br />

anders anweisen (dazu später<br />

mehr) die Daten der ersten externen<br />

Netzwerkschnittstelle aus,<br />

die es erkennt. Dabei handelt es<br />

sich in der Regel um eth0.<br />

Die Anzeige einer aktiven Netzwerkverbindung<br />

besteht aus zwei<br />

Zeilen mit jeweils fünf Spalten.<br />

Iftop 0.17, 1.0pre2<br />

LU/iftop/<br />

README<br />

Das Kommandozeilenwerkzeug<br />

Iftop erfasst<br />

den Datenverkehr auf<br />

Netzwerkschnittstellen.<br />

Es analysiert, welche<br />

Netzwerkverbindungen<br />

zwischen zwei IP-Adressen<br />

bestehen und wie<br />

viele Datenpakete über<br />

diese Verbindungen laufen.<br />

Mit cleveren Paketfiltern<br />

behalten Sie im<br />

Alltag den Überblick.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 35


schwerpunkt<br />

Iftop<br />

A Ausführliche Darstellung<br />

von Iftop –<br />

Quelle ohne DNS, aber<br />

mit Port, und Ziel mit<br />

DNS und Protokoll.<br />

Tipp<br />

Iftop kennt eine Vielzahl<br />

von Schaltern<br />

und Optionen – eine<br />

Übersicht zur Laufzeit<br />

erhalten Sie mittels<br />

[H]. Weitere Informationen<br />

bietet die ausführliche<br />

englischsprachige<br />

Manpage.<br />

Diese erreichen Sie<br />

über den Aufruf man<br />

iftop auf der Kommandozeile.<br />

Der Autor<br />

Frank Hofmann<br />

(http:// www. efho. de/)<br />

hat Informatik an der<br />

Technischen Universität<br />

Chemnitz studiert.<br />

Derzeit arbeitet er in<br />

Berlin im Büro 2.0,<br />

einem Open-Source<br />

Experten-Netzwerk,<br />

als Dienstleister mit<br />

Spezialisierung auf<br />

Druck und Satz.<br />

Frank ist Mitgründer<br />

des Schulungsunternehmens<br />

Wizards of<br />

FOSS, seit 2008 koordiniert<br />

er das Regionaltreffen<br />

der Linux<br />

User Groups aus der<br />

Region Berlin-Brandenburg.<br />

B Iftop bietet eine<br />

kompakte Darstellung<br />

der Verbindungen.<br />

Die erste Zeile stellt die Senderichtung<br />

dar, die zweite Zeile die<br />

Empfangsrichtung. Ein kleiner<br />

Pfeil signalisiert zusätzlich die<br />

Richtung der Übertragung: =><br />

steht für die Senderichtung,


Iftop<br />

schwerpunkt<br />

schalt]+[


schwerpunkt<br />

Tripwire<br />

Einbrüche erkennen mit dem IDS Tripwire<br />

Stiller Wächter<br />

Als digitaler Stolperdraht verhindert das leistungsfähige, hostbasierte IDS<br />

Tripwire, dass Angreifer den Rechner unbemerkt mit Trojanern, Backdoors<br />

oder veränderten Dateien verseuchen. Falko Benthin<br />

© John Nyberg, sxc.hu<br />

README<br />

Open Source<br />

Tripwire 2.4.2.2<br />

LU/tripwire/<br />

Das einfache, aber wirkungsvolle<br />

HIDS Tripwire<br />

lässt sich schnell einrichten<br />

und versieht seinen<br />

Dienst still und diskret.<br />

Es wehrt zwar<br />

keine Angriffe ab, hilft<br />

aber dabei, Unstimmigkeiten<br />

zeitnah zu erkennen.<br />

Die dazu verwendeten<br />

Regeln lassen sich<br />

auch nachträglich gut<br />

anpassen, die Berichtsdateien<br />

fallen meist angenehm<br />

klein aus.<br />

Intrusion-Detection-Systeme<br />

erkennen Angriffe auf Rechner<br />

und Netzwerke, indem Sie den<br />

Netzwerkverkehr überwachen<br />

und dabei Angriffsmuster und<br />

Anomalien aufspüren oder womöglich<br />

unerwünschte Änderungen<br />

auf zu schützenden Rechnern<br />

feststellen. Funktionieren sie wie<br />

gedacht, alarmieren sie bei Attacken<br />

den für das System verantwortlichen<br />

Administrator zeitnah.<br />

So lassen sich die mit dem<br />

Angriff einhergehenden Schäden<br />

zumindest eindämmen oder sogar<br />

verhindern.<br />

Für das freie Betriebssystem<br />

gibt es zahlreiche Intrusion-Detection-Systeme<br />

(IDS), entweder<br />

für ganze Netzwerke (netzwerkbasiertes<br />

IDS, NIDS) oder einzelne<br />

Hosts (hostbasiertes IDS,<br />

HIDS). In die erstere Kategorie<br />

fallen Snort, Suricata und Prelude,<br />

die im Idealfall Angriffe auf<br />

gesamte Netzwerke erkennen.<br />

Zur Kategorie der HIDS zählen<br />

Anwendungen wie PortsEntry,<br />

Logcheck, Samhain, OSSEC und<br />

nicht zuletzt Tripwire [1], um das<br />

es in diesem Artikel geht.<br />

Bei Tripwire („Stolperdraht“)<br />

handelt es sich um einen Datei-<br />

Integritätschecker. Das System<br />

wurde 1992 von Gene Kim und<br />

Dr. Eugene Spafford an der Purdue-<br />

Universität [2] in West Lafayette<br />

(USA, Indiana) entwickelt. Seit<br />

1999 entwickelt das Unternehmen<br />

Tripwire Inc. [3] die Anwendung<br />

als Tripwire Enterprise weiter.<br />

Das Tripwire- Open-Source-<br />

Projekt wurde 2002 ins Leben gerufen<br />

und nutzte als Grundlage<br />

die Tripwire-Quellen aus dem Jahr<br />

2000. Es eignet sich laut Tripwire<br />

Inc. für eine kleine Anzahl von<br />

Servern, für die man auf zentralisierte<br />

Administration und Berichts<br />

funktionen verzichten kann.<br />

Funktionsweise<br />

Man kann davon ausgehen, dass<br />

Angreifer das attackierte System<br />

mit Trojanern, Backdoors und veränderten<br />

Dateien kontaminieren,<br />

um jederzeit zurückkehren und<br />

Listing 1<br />

den zur Strecke gebrachten Server<br />

in ihre Machenschaften involvieren<br />

zu können. Dem wirkt Tripwire<br />

entgegen, indem es Informationen<br />

(Prüfsummen, Dateigröße,<br />

Mtime, Ctime, Inode etc.) wichtiger<br />

Verzeichnisse und Dateien verschlüsselt<br />

in einer Datenbank ablegt.<br />

So kann es später die Eigenschaften<br />

der zu überwachenden<br />

Dateien mit den gespeicherten Informationen<br />

vergleichen und Abweichungen<br />

dem verantwortlichen<br />

Administrator melden. Im Idealfall<br />

ist alles in Ordnung, und der<br />

Bericht fällt kurz und knapp aus.<br />

Etwas längere Berichte gibt es,<br />

wenn Dateien gewollt oder ungewollt<br />

geändert wurden – dann<br />

muss der Admin handeln.<br />

Das Prinzip hat den Vorteil, dass<br />

man den Vergleich diskret periodisch<br />

oder bei Verdacht eines Einbruchs<br />

ausführen kann. Das IDS<br />

beansprucht so kaum Systemressourcen,<br />

da es nicht permanent<br />

twadmin ‐‐generate‐keys ‐‐site‐keyfile /etc/tripwire//site.key<br />

twadmin ‐‐generate‐keys ‐‐local‐keyfile /etc/tripwire/$HOSTNAME‐local.<br />

key<br />

38 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Tripwire<br />

schwerpunkt<br />

im Hintergrund läuft und so<br />

meist auch nicht als laufender<br />

Prozess auffällt. Fehlalarme treten<br />

relativ selten auf: In der Regel<br />

wissen Administratoren, dass<br />

Tripwire ihre Server überwacht,<br />

und können so schnell dessen Datenbanken<br />

aktualisieren beziehungsweise<br />

sehen, ob sie selbst<br />

für eine gemeldete Änderung verantwortlich<br />

sind.<br />

Der Nachteil dieser Vorgehensweise:<br />

Das System kann nicht vorab<br />

vor einem gerade stattfindenden<br />

Angriff warnen. Sobald Tripwire<br />

eine Meldung über eine unberechtigte<br />

Änderung an einen<br />

Administrator versendet, darf<br />

dieser getrost von einem gelungenen<br />

Angriff ausgehen, sich mental<br />

auf einen harten Arbeitsein satz<br />

vorbereiten, eine Standleitung<br />

Kaffee ordern, in die Hände spucken<br />

und eine Konsole öffnen.<br />

Installation<br />

In den Repositories der gängigen<br />

Distributionen findet sich eine<br />

recht aktuelle Version des Open-<br />

Source-Zweigs von Tripwire, sodass<br />

Sie das System in aller Regel<br />

bequem über den Paketmanager<br />

installieren. Das Programm erfüllt<br />

seine Aufgaben bereits sehr<br />

gut, sodass die Entwickler nicht<br />

permanent neue Versionen nachlegen.<br />

Aktuell ist die Version<br />

2.4.2.2, die Sie gegebenenfalls mit<br />

dem klassischen Dreischritt aus<br />

den Quellen [4] übersetzen.<br />

Während der Installation legt<br />

Tripwire einen Site- und einen<br />

Local-Key an. Den Ersteren benutzt<br />

es, um die Konfigurationsund<br />

Policy-Dateien zu signieren.<br />

Der Local-Key dient der Absicherung<br />

der Tripwire-Datenbank.<br />

Wurde die Schlüsselgenerierung<br />

bei der Installation aus irgendeinem<br />

Grund ausgelassen, lässt sie<br />

sich mit den Befehlen aus Listing<br />

1 nachholen (Abbildung A).<br />

Für die Passphrase gilt das Gleiche<br />

wie für gute Passwörter:<br />

Mehr als acht Zeichen, Groß- und<br />

Kleinschreibung sowie Sonderzeichen<br />

erhöhen die Sicherheit.<br />

Eventuell müssen Sie auch noch<br />

die Datei /etc/tripwire/twcfg.txt<br />

anpassen. Dort hinterlegen Sie<br />

die Pfade zu den Schlüsseldateien,<br />

den Richtlinien, der Datenbank<br />

und den Berichten. Über<br />

weitere Variablen legen Sie den<br />

Standard-Editor (EDITOR) fest und<br />

geben an, ob Tripwire so lange<br />

wie möglich wartet, bis es eine<br />

Passworteingabe vom Nutzer verlangt<br />

(LATEPROMPTING). Auch Doppelmeldungen<br />

(Datei, Verzeichnis)<br />

bei Veränderungen einer<br />

überwachten Datei lassen sich an<br />

dieser Stelle unterbinden (LOOSE‐<br />

DIRECTORYCHECKING).<br />

Da Tripwire auf entfernten Servern<br />

oft via Cronjob startet, kann<br />

es sinnvoll sein, auch Mails zu<br />

versenden, wenn alles in Ordnung<br />

ist (MAILNOVIOLATIONS=true). Bleibt<br />

dann eine Mail aus, darf der Admin<br />

schon einmal in Alarmstellung<br />

gehen. Die Reportlevel geben<br />

an, wie umfangreich Berichte ausfallen<br />

sollen (siehe Tabelle Report<br />

level). Weiterhin könnten Art<br />

(SMTP oder Sendmail) und die für<br />

den Mailversand nötigen Server<br />

Aufmerksamkeit verlangen.<br />

Stolperdrähte spannen<br />

Sind die Keys vorhanden und die<br />

Konfigurationsdatei im Klartext<br />

angepasst, dann geht es daran,<br />

die Stolperdrähte in Form von Policies<br />

auf dem Server aufzuspannen.<br />

In Tripwires Konfigurationsverzeichnis<br />

/etc/tripwire/ befindet<br />

sich mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

bereits eine kommentierte<br />

Datei twpol.txt mit Standard-<br />

Richtlinien: die Policy-Datei<br />

(„Polfile“). Da jedes System anders<br />

ist, können Sie nicht davon<br />

ausgehen, dass diese den Schutz<br />

bietet, den der individuelle Server<br />

benötigt. Die Datei dient vielmehr<br />

als gute Ausgangsbasis für<br />

eigene Anpassungen.<br />

Die Policy-Datei ist recht übersichtlich<br />

aufgebaut. Es gibt einige<br />

Schlüsselwörter, sogenannte Direktiven,<br />

denen jeweils ein @@ vorangeht<br />

(siehe Tabelle Direktiven).<br />

Mit diesen Direktiven unterteilen<br />

Sie die Richtlinien in Bereiche<br />

mit spezifischen Bedingungen<br />

und individuellen Meldungen.<br />

Level<br />

Beschreibung<br />

Reportlevel<br />

0 Zusammenfassung auf einer Zeile. Listet Anzahl der<br />

Änderungen, Hinzufügungen und Löschungen auf.<br />

1 Parsbare Liste aller Verletzungen.<br />

2 Zusammenfassung, Auflistung der Verletzungen nach<br />

Sektion im Polfile und Regelnamen.<br />

3 Standardlevel, zeigt erwartete und erkannte Eigenschaften<br />

für überwachte Objekte, die geändert wurden.<br />

4 Kompletter Bericht, der bis ins kleinste Detail geht.<br />

Direktive<br />

@@section<br />

@@ifhost<br />

@@else<br />

@@endif<br />

@@print<br />

@@error<br />

@@end<br />

Beschreibung<br />

A Der Site-Key und<br />

der Local-Key schützen<br />

Konfigurationsdateien<br />

und die Tripwire-<br />

Datenbank.<br />

Direktiven<br />

leitet Bereich im Polfile ein, betriebssystemabhängig<br />

Fallunterscheidungen, falls ein Polfile auf<br />

verschiedenen Hosts eingesetzt wird<br />

dito<br />

dito<br />

gibt folgenden String auf der Standardausgabe aus<br />

gibt folgenden String auf der Fehlerausgabe aus<br />

Ende Polfile, alle folgenden Einträge werden ignoriert<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 39


schwerpunkt<br />

Tripwire<br />

Eigenschaften<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

f<br />

g<br />

i<br />

l<br />

m<br />

n<br />

p<br />

s<br />

u<br />

A<br />

C<br />

G<br />

H<br />

M<br />

S<br />

Property<br />

Beschreibung<br />

Atime<br />

vom Objekt belegte Blöcke<br />

Regeln im Polfile beginnen mit<br />

dem zu überwachenden Objekt<br />

(einer Datei oder einem Verzeichnis),<br />

gefolgt von ‐>, den zu überwachenden<br />

Eigenschaften („Properties“)<br />

und optionalen, in<br />

Klammern gesetzten Regelattributen.<br />

Häufig benötigte Properties<br />

haben die Entwickler bereits<br />

in einigen Variablen zusammengefasst.<br />

Daneben dürfen Sie eigene<br />

Variablen definieren, die Sie innerhalb<br />

der Datei mit $(Variable)<br />

aufrufen. Eine Regel erstreckt<br />

sich meist über eine Zeile und endet<br />

mit einem Semikolon. Regeln<br />

lassen sich zudem zu Gruppen zusammenfassen,<br />

wodurch sie sich<br />

später leichter verwalten lassen.<br />

Tripwire kann zahlreiche Kriterien<br />

einer Datei im Blick behalten.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

Atime und Mtime, die von einem<br />

Objekt belegten Blöcke, die ID<br />

der Festplatte, die Inode-Nummer,<br />

die Dateigröße, UID und<br />

Erstellungs- oder Modifizierungszeit des Inodes<br />

Device-ID<br />

Flags (betriebssystemabhängig)<br />

Group-ID des Besitzers<br />

Inode-Nummer<br />

wachsende Datei<br />

Mtime<br />

Anzahl der Links<br />

Dateirechte<br />

Dateigröße<br />

User-ID des Besitzers<br />

ACL-Einstellungen<br />

CRC-32-Prüfsumme<br />

Inode-Generation-Number<br />

HAVAL-Hash<br />

MD5-Hash<br />

SHA-Hash<br />

Vordefinierte Variablen<br />

ReadOnly<br />

Dynamic<br />

Growing<br />

IgnoreAll<br />

Ignore‐<br />

None<br />

Device<br />

entspricht +pinugsmdbfCMAG<br />

entspricht +pinugdfAG<br />

entspricht +pinugdlfAG<br />

prüft nur, ob ein Objekt existiert<br />

prüft alle Properties<br />

entspricht +pugsdrfA<br />

GID sowie die Rechte. Ferner<br />

lässt sich über die Properties das<br />

Hash-Verfahren auswählen. Einen<br />

Überblick über die wichtigsten<br />

Properties und die oben erwähnten<br />

vordefinierten Variablen<br />

gibt die Tabelle Eigenschaften.<br />

Die Regelattribute erlauben, die<br />

Regeln mit berichtsfreundlichen<br />

Namen zu versehen, die Schärfe<br />

einer Regel einzustellen, eine<br />

E-Mail-Adresse und ein auszuführendes<br />

Kommando für den Fall<br />

eines Angriffs anzugeben oder<br />

Wildcard-Muster für zu berücksichtigende<br />

Dateitypen festzulegen.<br />

Darüber hinaus können Sie<br />

die Tiefe der Rekursion angeben,<br />

mit der Tripwire die Inhalte eines<br />

Verzeichnisses berücksichtigt<br />

(siehe Tabelle Regelattribute).<br />

Anhand der E-Mail-Adressen informiert<br />

Tripwire bei einem Angriff<br />

gegebenenfalls verschiedene<br />

Verantwortliche, beispielsweise<br />

Webmaster bei geänderten PHP-<br />

Dateien und den Systemadministrator<br />

bei Auffälligkeiten in Verzeichnissen<br />

wie /etc oder /sbin.<br />

Dabei dürfen Sie mehrere Adressen<br />

durch Kommas getrennt angeben.<br />

Mit dem ausführenden<br />

Kommando (onviolation) lassen<br />

sich beispielsweise Dienste sicherheitshalber<br />

stoppen. Bei der<br />

Rekursion wirken ‐1 und True<br />

identisch: In beiden Fällen berücksichtigt<br />

Tripwire den gesamten<br />

Inhalt eines Verzeichnisses.<br />

Bei 0 oder False dagegen prüft es<br />

nur den Inode des Verzeichnisses.<br />

Eine 1 würde bedeuten, dass Tripwire<br />

auch die in einem Verzeichnis<br />

enthaltenen Dateien auf ihre<br />

Regelattribute<br />

Attribut<br />

rulename<br />

severity<br />

emailto<br />

recurse<br />

onviolation<br />

match<br />

Beschreibung<br />

Integrität prüft, aber die Inhalte<br />

in Unterverzeichnissen fallen bereits<br />

hinten runter.<br />

Eine besondere Art von Regeln<br />

stellen Stop-Points dar, die Sie in<br />

der Form !Objekt; definieren. Dabei<br />

handelt es sich um Verzeichnisse<br />

oder Dateien, die Tripwire<br />

nicht prüfen soll. Mit Stop-Points<br />

lassen sich auch innerhalb eines<br />

zu prüfenden Verzeichnisses Ausnahmen<br />

festlegen.<br />

Jeder Server bedarf individueller<br />

Schutzmaßnahmen, sodass Sie<br />

das Policy-File für jeden Rechner<br />

entsprechend anpassen müssen.<br />

Die Default-Policy-Datei bietet<br />

immerhin bereits einen Mindestschutz,<br />

der sich auf die Verzeichnisse<br />

/boot, /bin, /sbin, /usr/bin,<br />

/ usr/sbin, /usr/local/bin, /usr/local/sbin,<br />

/usr/lib, /usr/local/lib<br />

und /etc erstreckt. Listing 2 zeigt<br />

eine Erweiterung mit Regeln, die<br />

den Schutz auf 64-Bit-Bibliotheken<br />

und eine Nginx-Installation<br />

im Verzeichnis /opt ausweiten.<br />

Die Regel für die 64-Bit-Libraries<br />

zeigt auch, wie sich mehrere Objekte<br />

gruppieren lassen. Über die<br />

hinterlegten E-Mail-Adressen erhalten<br />

die Verantwortlichen mehr<br />

oder weniger erfreuliche Mails.<br />

Haben Sie die Konfigurationsund<br />

Policy-Dateien erstellt, gilt<br />

es, diese zu verschlüsseln, bevor<br />

Sie die Tripwire-Datenbank initialisieren<br />

können. Das erledigen<br />

Sie auf der Kommandozeile mit<br />

den Befehlen aus Listing 3. Anschließend<br />

liegen beide Dateien<br />

in einer Form vor, in der sie nicht<br />

mehr ohne Weiteres lesbar sind.<br />

Die Klartext-Dateien sollten Sie<br />

Vergibt einen Namen für eine Regel, in der Vorgabe das letzte Element<br />

des Objektnamens.<br />

Schärfe als Wert von 0 bis 1 000 000. Geben Sie die Severity bei<br />

der Integritätscheck an, prüft Tripwire nur Regeln ab diesem Level.<br />

E-Mail-Adresse des Administrators.<br />

Rekursionstiefe für Verzeichnisse. Mögliche Werte: True, False<br />

und Zahlen von ‐1 bis 1 000 000.<br />

Führt bei Unstimmigkeiten das angegebene Kommando aus.<br />

Wildcard-Muster für Dateitypen, welche die Integritätsprüfung berücksichtigt.<br />

40 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Tripwire<br />

schwerpunkt<br />

entfernen, nachdem Sie die Tripwire-Datenbank<br />

erfolgreich angelegt<br />

haben. Falls Sie später einmal<br />

einen Blick darauf werfen möchten,<br />

genügt dazu der Befehl twadmin<br />

‐‐print‐polfile beziehungsweise<br />

twadmin ‐‐print‐cfg‐file.<br />

Die Tripwire-Datenbank legen<br />

Sie mit dem Befehl tripwire<br />

‐‐init. Sie findet sich anschließend<br />

standardmäßig als Datei<br />

mit der Endung .twd im Verzeichnis<br />

/var/lib/tripwire/ wieder.<br />

Eventuell meldet Tripwire beim<br />

Anlegen ein paar Fehler, weil die<br />

Policy-Datei ungültige Einträge<br />

enthält, wie etwa nicht vorhandene<br />

Dateien. In dem Fall passen Sie<br />

die Policy-Datei an und generieren<br />

sie neu, bis Tripwire die Datenbank<br />

ohne Gemecker erstellt.<br />

Prüfen und berichten<br />

Bevor Sie Tripwire jetzt in einen<br />

Cronjob verpacken und auf möglichst<br />

wenig unangenehme Post<br />

vom IDS hoffen, sollten Sie erst<br />

Listing 2<br />

(<br />

rulename = "64 Bit Libs",<br />

severity = 100,<br />

emailto = "falko@mail.<br />

de";"chef@mail.de"<br />

)<br />

{<br />

/lib64 ‐> $(ReadOnly) ;<br />

/usr/lib64 ‐> $(ReadOnly) ;<br />

}<br />

einmal testen, ob Tripwire anstandslos<br />

E-Mails versendet. Dazu<br />

rufen Sie es folgendermaßen auf:<br />

# tripwire ‐‐test ‐‐email adresseU<br />

@tld.de<br />

Passt alles, fahren Sie mit tripwire<br />

‐‐check den ersten richtigen Integrationscheck<br />

(Abbildung B). Tripwire<br />

gibt die Berichte in Kurzform<br />

auf der Konsole aus und schreibt<br />

sie parallel dazu etwas ausführlicher<br />

in die Datei Hostname‐Zeitstempel.twr<br />

im Verzeichnis /var/<br />

lib/tripwire/report/ . Soll es diese<br />

auch gleich per E-Mail versenden,<br />

gilt es zusätzlich den Schalter<br />

‐‐email‐report anzugeben. Die Berichte<br />

landen dann bei den in den<br />

jeweiligen Regeln im Policy-File<br />

hinterlegten Empfängern.<br />

Gelegentlich kommt es vor, dass<br />

ein Admin die ein oder andere<br />

Kleinigkeit am System ändert. Da<br />

Tripwire nicht weiß, dass es sich<br />

um erlaubte Modifikationen handelt,<br />

führt das unter Umständen<br />

dazu, dass die Berichte vor Regelverletzungen<br />

nur so strotzen. Damit<br />

das nicht so bleibt, passen Sie<br />

die Tripwire-Datenbank schnell<br />

auf Basis des Berichtes an. Dazu<br />

öffnet das Kommando<br />

# tripwire ‐‐update ‐twrfile /vaU<br />

r/lib/tripwire/report/${HOSTNAMEU<br />

}‐Zeitstempel.twr<br />

einen Editor, der alle Regelverstöße<br />

auflistet (Abbildung C, nächste<br />

Seite). Alternativ übernimmt<br />

Tripwire mit tripwire ‐‐check<br />

‐‐interactive Änderungen sofort.<br />

B Tripwire gibt beim<br />

Integritätscheck eine<br />

kurze Zusammenfassung<br />

auf der Standardausgabe<br />

aus. Die zugehörigen<br />

Berichte fallen<br />

meist detaillierter aus.<br />

Glossar<br />

Atime: Access Time.<br />

Gibt an, wann eine Datei<br />

das letzte Mal zum<br />

Lesen geöffnet wurde.<br />

Mtime: Modification<br />

Time. Gibt an, wann der<br />

Inhalt einer Datei zuletzt<br />

verändert wurde.<br />

/opt/nginx ‐> $(ReadOnly)<br />

(rulename = "Nginx", severity<br />

= 100, emailto = "falko@mail.<br />

de") ;<br />

twadmin ‐‐create‐cfgfile ‐‐cfgfile tw.cfg ‐‐site‐keyfile site.key twcfg.txt<br />

Listing 3<br />

twadmin ‐‐create‐polfile ‐‐polfile tw.pol ‐‐cfgfile tw.cfg ‐‐site‐keyfile site.key twpol.txt<br />

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Open Source lesen Sie täglich im Newsletter<br />

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schwerpunkt<br />

Tripwire<br />

C Änderungen, die<br />

nachvollziehbar und<br />

erlaubt sind, lassen<br />

sich sehr schnell in die<br />

Tripwire-Datenbank<br />

übernehmen.<br />

Tut der Admin sein Einverständnis<br />

durch Nichtstun kund, passt<br />

Tripwire die Datenbank entsprechend<br />

an, die Meldungen treten<br />

künftig nicht mehr auf. Bei nicht<br />

genehmigten Regelverletzungen,<br />

die Tripwire bei jeder Prüfung<br />

wieder vorlegen soll, entfernen<br />

Sie lediglich das Kreuzchen in der<br />

zugehörigen Checkbox.<br />

Um einen Blick in die Tripwire-<br />

Datenbank zu werfen, nutzen Sie<br />

den Befehl twprint ‐‐print‐dbfile.<br />

Ähnlich funktioniert das für eine<br />

binäre Berichtsdatei (Abbildung<br />

D) mit dem Kommando<br />

# twprint ‐‐print‐report ‐‐twrfiU<br />

le /var/lib/tripwire/report/${HOU<br />

STNAME}‐Zeitstempel.twr<br />

Laufen alle manuellen Checks zufriedenstellend,<br />

delegieren Sie die<br />

Integritätsprüfung an einen Cronjob.<br />

Dazu öffnen Sie als Root mit<br />

crontab ‐e die Cron-Tabelle und<br />

fügen dort folgende Zeile ein:<br />

00 5 * * * /usr/sbin/tripwire ‐‐U<br />

check ‐‐email‐report<br />

Damit weiß das System, dass es<br />

künftig täglich um 5:00 Uhr einen<br />

Check vornehmen und per<br />

Mail berichten soll.<br />

Sicherheitstipps<br />

Idealerweise richten Sie Tripwire<br />

auf einem frisch aufgesetzten<br />

System ein: Nur dann können Sie<br />

wirklich sicher sein, dass alle Dateien<br />

noch im Originalzustand<br />

vorliegen. Schlüssel, Policy-File<br />

und Konfigurationsdatei darf<br />

ausschließlich root lesen und<br />

schreiben, was folgendes Kommando<br />

sicherstellt:<br />

# chmod 600 site.key ${HOSTNAME}U<br />

‐local.key tw.*<br />

Auch auf die Verzeichnisse /etc/<br />

tripwire und /var/lib/tripwire/<br />

darf ausschließlich root Zugriff<br />

erhalten (chmod 700 ...).<br />

Sofern möglich, sollten Sie außerdem<br />

die Tripwire-Datenbank<br />

besonders schützen, sodass ein<br />

Angreifer keinerlei Chance hat, sie<br />

zu ändern. Bei einem Desktop-<br />

Rechner bietet sich dazu das Ablegen<br />

auf einem externen Spei chermedium<br />

an. Ein Server kann die<br />

Datenbank vor jedem Test via<br />

SSH und Public-Key-Verfahren<br />

von einem anderen Rechner herunterladen<br />

oder von einem nur<br />

lesbaren Medium beziehen.<br />

Fazit<br />

Tripwire macht seinem Namen<br />

alle Ehre. Das einfache, aber wirkungsvolle<br />

HIDS lässt sich schnell<br />

einrichten und versieht seinen<br />

Dienst still und diskret. Es wehrt<br />

zwar keine Angriffe ab, hilft aber<br />

dabei, Unstimmigkeiten zeitnah<br />

zu erkennen. Während Admins<br />

sonst nur eine geringe Chance haben,<br />

von Angreifern hinterlassene<br />

oder veränderte Dateien aufzuspüren,<br />

bekommen Sie dies von<br />

Tripwire per E-Mail serviert, was<br />

den Aufwand für Suche und Entfernung<br />

spürbar verringert.<br />

Die Regeln lassen sich auch<br />

nachträglich gut anpassen, etwa<br />

wenn sich Inodes und Dateigrößen<br />

als schlechte Properties für<br />

Logdateien erweisen, die ja von<br />

Zeit zu Zeit von Logrotate durchgedreht<br />

werden. Die Berichtsdateien<br />

fallen in der Regel angenehm<br />

klein aus, sodass die Gefahr<br />

einer unbemerkt zulaufenden<br />

Festplatte kaum existiert. Nach<br />

gewollten Änderungen etwa<br />

durch ein Update oder geänderte<br />

Konfigurationsdateien können<br />

Sie die Datenbank unaufwendig<br />

aktualisieren. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Tripwire: http:// www. tripwire. org<br />

D Der Tripwire-Report<br />

[2] Purdue University: http:// www. purdue. edu<br />

zeigt recht ausführlich,<br />

[3] Tripwire Inc.: http:// www. tripwire. com<br />

wo es Unstimmig-<br />

[4] Download: http:// sourceforge. net/ projects/​<br />

keiten gibt.<br />

tripwire/ files/ latest/ download<br />

42 02 | 13<br />

www.linux-user.de


praxis<br />

Gnofract4d<br />

Selbstähnliche Grafiken generieren mit Gnofract4d<br />

Fraktales Gemüse<br />

Gnofract4d zaubert auf der Basis fraktaler Mathematik beeindruckende<br />

Grafiken und sogar Videos auf den Bildschirm. Mario Blättermann<br />

© Severija, 123RF<br />

Gnofract4d (Quellen,<br />

DEB-Pakete 32+64 Bit)<br />

LU/gnofract4d/<br />

Selbstähnlichkeit beschäftigt<br />

sich keineswegs mit dem Wiedererkennungswert<br />

des eigenen<br />

Spiegelbildes nach durchzechter<br />

Nacht, sondern mit der Eigenschaft<br />

eines Objektes, sich in seinen<br />

inneren Strukturen selbst zu<br />

ähneln [1]. Das klingt kompliziert,<br />

ist es aber nicht wirklich.<br />

In der Natur findet sich Selbstähnlichkeit<br />

beispielsweise beim<br />

Romanesco-Blumenkohl. Auch<br />

wenn es nicht sofort ins Auge<br />

sticht: Im essbaren Blütenstand<br />

dieses Gemüses spiegelt sich seine<br />

globale Struktur auch in seinen<br />

Teilen wider. Diese Struktur<br />

stellen Fraktale [2] auf eine mathematische<br />

Grundlage. Sie beschreiben<br />

Objekte, die die anfangs<br />

erwähnte Selbstähnlichkeit<br />

aufgrund der Tatsache aufweisen,<br />

dass das ganze Objekt eine Kopie<br />

seiner Einzelteile darstellt.<br />

Genug der Theorie – schließlich<br />

gibt es eine gediegene Auswahl an<br />

Software, die uns die komplizierte<br />

Berechnung von Fraktalen abnimmt.<br />

Zu dieser Riege zählt<br />

auch Gnofract4d [3]. Dessen<br />

aktu ellste Version 3.14 ist zwar<br />

nicht mehr wirklich taufrisch,<br />

läuft aber stabil und liegt für etli-<br />

Installation<br />

README<br />

Gnofract4d bietet eine<br />

beeindruckende Fülle<br />

von Möglichkeiten, fraktale<br />

Grafiken auf den<br />

Bildschirm zu bringen.<br />

Die Installation gestaltet<br />

sich zwar etwas knifflig,<br />

ist aber der Mühe wert.<br />

Unter Fedora, Gentoo, Mandriva und Mageia installieren Sie<br />

Gnofract4d über die Paketverwaltung. Für andere Distributionen<br />

gibt es eine leidlich aktuelle Installationsanleitung im<br />

Wiki des Projektes [4]. Dort finden sich auch Links zu inoffiziellen<br />

Paketen, die insbesondere unter Ubuntu, Debian<br />

und Gentoo das Kompilieren ersparen.<br />

Zur Installation aus den Quellen benötigen Sie in erster Linie<br />

die Entwicklerpakete für Python 2 und GTK2 sowie einen<br />

C#-Compiler, da die Quellen neben Python auch C#-Code<br />

enthalten. Hinzu kommen die Entwicklerpakete zu den Grafikpaketen<br />

Libpng und Libjpeg. Nach dem Entpacken des<br />

Tarballs stoßen Sie die Installation nach /usr/local mit folgenden<br />

Befehlen an:<br />

$ ./setup.py build<br />

$ sudo ./setup.py install<br />

Geht alles glatt, können Sie anschließend über den Befehl<br />

gnofract4d oder den entsprechenden Menü-Eintrag das Programm<br />

starten. Falls Ihnen die Programmoberfläche ein wenig<br />

Denglisch aussieht, liegt das nicht an einem Installationsfehler:<br />

Die Benutzeroberfläche von Gnofract4d wurde<br />

noch nicht ins Deutsche übersetzt, das Programm an sich<br />

ist rein technisch betrachtet auch noch gar nicht übersetzbar.<br />

Die an zahlreichen Stellen auftauchenden deutschen<br />

Beschriftungen stammen aus dem Fundus von GTK, das<br />

sie quasi an die Benutzeroberfläche von Gnofract4d<br />

durchreicht.<br />

Den Videoumwandler Transcode benötigen Sie zwar nicht<br />

zur Installation, wohl aber im laufenden Betrieb, sofern Sie<br />

aus den Fraktalen auch Filme erstellen möchten. Denken<br />

Sie daran, dass Transcode dazu über Unterstützung für<br />

ImageMagick verfügen muss.<br />

Es gibt zwar ein Handbuch zu Gnofract4d, doch um es auch<br />

tatsächlich offline lesen zu können, fällt noch etwas Handarbeit<br />

an: Im letzten Tarball fehlen irrtümlicherweise einige<br />

Dateien, die Sie aus Git laden müssen [5]. Daneben brauchen<br />

Sie noch einige Pakete aus dem DocBook-Stack. Die<br />

letzten Änderungen am Fedora-Paket geben genauere Auskunft<br />

[6] darüber, was zu tun ist.<br />

44 02 | 13<br />

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Gnofract4d<br />

praxis<br />

che Distributionen als Paket vor<br />

(siehe Kasten Installation).<br />

Bedienpult<br />

Beim ersten Start öffnet sich das<br />

Hauptfenster von Gnofract4d (Abbildung<br />

A) mit einem der bekanntesten<br />

Fraktale, der sogenannten<br />

Mandelbrot-Menge. Die Bezeichnung<br />

meint nicht das Rohmaterial<br />

für ein leckeres Weihnachtsgebäck,<br />

sondern bezieht sich auf den<br />

Mathematiker Benoît Mandelbrot,<br />

der sich mit Fraktalen beschäftigte<br />

und dabei überhaupt erst diesen<br />

Begriff prägte.<br />

Mit den Drehreglern in der<br />

Werkzeugleiste können Sie nun<br />

ein wenig am Bild herumspielen:<br />

Der erste dreht das Objekt in der<br />

Ebene des Bildschirms, der zweite<br />

kippt es nach rechts oder links.<br />

Hier wird schon deutlich, dass es<br />

sich bei Fraktalen nicht um eine<br />

rein zweidimensionale Angelegenheit<br />

handelt, sondern diese sich<br />

auch räumlich darstellen lassen.<br />

Darauf weist schon das „4d“ im<br />

Programmnamen hin, dessen<br />

vierte Dimension wir später noch<br />

genauer betrachten. Die weiteren<br />

Regler arbeiten ähnlich, nur in anderen<br />

Ebenen. Freilich ergeben<br />

diese zaghaften Transformationen<br />

noch nichts, was höheren ästhetischen<br />

Ansprüchen genügt –<br />

doch sie machen Lust auf mehr.<br />

Das Pan-Symbol rechts neben<br />

den Drehreglern schiebt den Bildinhalt<br />

beim Anklicken der Pfeile<br />

in die entsprechende Richtung,<br />

ohne irgendeine Drehung vorzunehmen.<br />

Das hilft beim Erkunden,<br />

ohne weiter in die Tiefe der<br />

Muster vorzudringen, und funktioniert<br />

auch mit den Pfeiltasten<br />

der Tastatur. Die Warp-Funktion<br />

führt dabei zum Stauchen der Ansicht<br />

in Pfeilrichtung.<br />

Richtig interessant wird es erst,<br />

wenn Sie den inneren Werten des<br />

sich selbst ähnlichen Objektes zu<br />

Leibe rücken. Dazu klicken Sie<br />

einfach in die Ansicht – vorzugsweise<br />

natürlich nicht auf einen<br />

der ohnehin einfarbigen Bereiche,<br />

sondern auf die Übergangszonen,<br />

die offensichtlich schon ein wenig<br />

Leben enthalten. Gnofract4d<br />

zieht nun diesen Bereich in die<br />

Mitte der Ansicht und vergrößert<br />

ihn um einen voreingestellten<br />

Wert. Das Rendern der neuen Ansicht<br />

läuft bis zur endgültigen<br />

Auflösung in mehreren Stufen ab<br />

und kann eine Weile dauern, abhängig<br />

von der Grafikleistung des<br />

Rechners und der Komplexität der<br />

Objekte. Nun noch ein wenig an<br />

den Reglern gedreht, und schon<br />

sieht es etwas mehr nach Korallenriff<br />

aus (Abbildung B).<br />

Wenn Ihnen die Kreation gefällt,<br />

speichern Sie sie einfach ab – wie<br />

üblich über das Menü File | Speichern.<br />

Vielleicht sollten Sie aber<br />

vorher überlegen, was Sie mit<br />

dem Bild überhaupt anstellen wollen.<br />

Ein Arbeitsflächenhintergrund<br />

wäre vielleicht ein sinnvoller<br />

Anwendungszweck, wozu<br />

Gnofract4d gleich die Möglichkeit<br />

bietet, die entsprechenden<br />

Dimensionen Ihres Bildschirms in<br />

einer Ausklappliste in der Werkzeugleiste<br />

vorzuwählen.<br />

Gleich daneben finden Sie auch<br />

zwei Knöpfe, mit denen Sie Aktionen<br />

rückgängig machen und bei<br />

Bedarf auch wiederholen, falls bei<br />

all den Zieh- und Dreh-Aktionen<br />

A Das Hauptfenster<br />

von Gnofract4d nach<br />

dem ersten Start.<br />

Glossar<br />

Benoît Mandelbrot: Der<br />

2010 verstorbene französisch-amerikanische<br />

Mathematiker arbeitete<br />

in den Bereichen der<br />

theoretischen Physik,<br />

Finanzmathematik und<br />

Chaosforschung. Sein<br />

wohl bedeutendstes<br />

Vermächtnis ist die<br />

Begründung der Fraktalgeometrie.<br />

B In die Tiefe: das<br />

Rote Meer auf Ihrem<br />

Bildschirm.<br />

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02 | 13 45


praxis<br />

Gnofract4d<br />

C So kann's gehen:<br />

wärmste Empfehlungen<br />

von Gnofract4d.<br />

D Die verschiedenen<br />

Parameter bieten eine<br />

atemberaubende Vielfalt<br />

an Möglichkeiten.<br />

einmal etwas eher Kakophones<br />

herauskommt. Das müssen Sie<br />

aber dann trotzdem nicht unmittelbar<br />

dem Papierkorb übergeben,<br />

sondern können vorherige Zustände<br />

wiederherstellen.<br />

Tiefgang<br />

Das erste fertiggestellte Bild<br />

kratzt nur oberflächlich an den<br />

Möglichkeiten des Programms.<br />

Wenn Sie auf das äußerst rechte<br />

Symbol in der Werkzeugleiste klicken,<br />

wechselt die Ansicht in den<br />

Explorer-Modus. Das eigentliche<br />

Bild finden Sie nun in der Mitte,<br />

umgeben von einigen Vorschlägen,<br />

wie man es verändern könnte<br />

(Abbildung C). Klicken Sie auf eines<br />

der äußeren Bilder, übernimmt<br />

Gnofract4d dessen Parameter<br />

in das mittlere Bild. Mit<br />

den zwei Schiebereglern in der<br />

Werkzeugleiste steuern Sie – in<br />

gewissen Grenzen – die Wirkung<br />

der Änderungen.<br />

Falls Sie nur an den Farben drehen<br />

möchten, schieben Sie den<br />

oberen Regler einfach nach links<br />

zurück, um die Formen unverändert<br />

zu lassen. Es lohnt sich auch<br />

bei gewünschten Verformungen,<br />

den Schieberegler ein wenig zurückzunehmen:<br />

Gerade, wenn das<br />

Bild schon viele Aktionen hinter<br />

sich hat, können kleinste Schrittchen<br />

zum nahezu völligen Verschwinden<br />

jeglicher Formen führen.<br />

Zurück bleibt dann ein fast<br />

einfarbiges Bild mit einigen<br />

schwarzen Löchern, in dem man<br />

Formen nur noch erahnen kann.<br />

Es muss nicht immer die Mandelbrot-Menge<br />

sein: Im Menü<br />

Tools | Formula Browser finden Sie<br />

eine Auswahl an Parametern, die<br />

kaum Wünsche offenlässt (Abbildung<br />

D). Mit dem oberen Auswahlknopf<br />

stellen Sie ein, ob Sie<br />

Veränderungen am Fraktal selbst,<br />

an der inneren oder äußeren Färbung,<br />

an der Transformation oder<br />

an den Farbverläufen vornehmen<br />

wollen. In den meisten Fällen<br />

zeigt Gnofract4d die entsprechende<br />

Formel dazu. Allerdings brauchen<br />

Sie sich als Hobbydesigner<br />

nicht wirklich mit den mathematischen<br />

Zusammenhängen zu befassen.<br />

Probieren geht über Studieren<br />

– Sie werden beeindruckt<br />

sein, welche Ergebnisse sich oft<br />

schon mit geringfügigen Änderungen<br />

erzielen lassen.<br />

Bedenken Sie aber immer, dass<br />

das Programm zunehmend an die<br />

Grenzen seiner Möglichkeiten<br />

stößt, je weiter Sie in das Bild<br />

hineinzoomen. Durch fortwährendes<br />

Anklicken erhalten Sie früher<br />

oder später eine einfarbige<br />

Fläche: Die Unterschiede zwischen<br />

benachbarten Pixeln fallen<br />

dann so gering aus, dass der Renderer<br />

sie nicht mehr erfassen<br />

kann. Doch schließlich gibt es die<br />

Rückgängig-Funktion, sodass Sie<br />

auch aus einer solchen Sackgasse<br />

wieder herausfinden. Falls Sie sich<br />

einmal zu weit in den Eingeweiden<br />

Ihres Bildes verirrt haben,<br />

führt der Menü punkt Edit | Reset<br />

Zoom wieder zur ursprünglichen<br />

Vergrößerungsstufe zurück.<br />

Weiterverarbeitung<br />

Ein neues Hintergrundbild ist<br />

eine feine Sache – aber vielleicht<br />

sollten Sie auch darüber nachdenken,<br />

Ihre Werke zu veröffentlichen.<br />

Gnofract4d bietet dazu eine<br />

Anbindung an die entsprechende<br />

Gruppe bei Flickr [7].<br />

Über das Menü Share | Upload<br />

to Flickr öffnet sich ein Fenster, in<br />

dem Sie Gnofract4d den Zugriff<br />

auf Ihr Flickr-Konto gewähren, sodass<br />

das Programm Bilder direkt<br />

in Ihren Webspace hochladen und<br />

der Gnofract4d-Gruppe zuordnen<br />

kann. Im gleichen Menü finden<br />

Sie Optionen zum Versenden eines<br />

Bildes an einen E-Mail-Empfänger.<br />

Dazu öffnet Gnofract4d<br />

den in Ihrer Arbeitsumgebung<br />

eingestellten bevorzugten Mail-<br />

Client und fügt praktischerweise<br />

das Bild gleich als Anhang einer<br />

neuen Nachricht hinzu.<br />

Unter dem Menüpunkt Tools |<br />

Director verbirgt sich ein Werkzeug<br />

zum Drehen eines Videos<br />

(Abbildung E). Die Bedienung ist<br />

nicht trivial, aber auch ohne<br />

46 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Gnofract4d<br />

praxis<br />

grundlegende Kenntnisse der Formeln<br />

können Sie hier ein ansprechendes<br />

Video zusammenklicken.<br />

Die Keyframes erhalten Sie, indem<br />

Sie zunächst im Hauptfenster<br />

das gewünschte Bild anzeigen<br />

und dann mit Hinzufügen | from<br />

current fractal ins Video übernehmen.<br />

Nach dem Ändern der Ansicht<br />

klicken Sie erneut auf diesen<br />

Menü-Eintrag und wiederholen<br />

den Vorgang so oft, wie Sie wollen.<br />

Für ein erstes Video dürften<br />

drei bis vier Keyframes genügen,<br />

denn schon diese wenigen Arbeitspunkte<br />

dürften den Rechner<br />

eine Weile beschäftigen.<br />

Die Abstände der Keyframes<br />

und weitere Parameter legen Sie<br />

im unteren Bereich des Fensters<br />

fest. Unter Advanced Options nehmen<br />

Sie bei Bedarf vielfältige<br />

Feineinstellungen vor. Zum<br />

Schluss wählen Sie noch einen Namen<br />

für die AVI-Ausgabedatei, geben<br />

die gewünschte Auflösung an<br />

und klicken dann auf Render. Nun<br />

heißt es warten: Selbst das Rendern<br />

eines nur wenige Sekunden<br />

dauernden Videos in DVD-Auflösung<br />

kann auf einem durchschnittlichen<br />

Rechner eine halbe<br />

Stunde dauern (Abbildung F).<br />

Möglicherweise erhalten Sie aber<br />

auch gar kein Video, sondern nur<br />

eine Folge von Einzelbildern. Das<br />

passiert dann, wenn Gnofract4d<br />

das Werkzeug<br />

Transcode auf dem<br />

Rechner nicht findet.<br />

Darauf weist<br />

Gnofract4d aber<br />

im Director-Fenster<br />

hin, sodass Sie<br />

Transcode bei Bedarf<br />

nachinstallieren<br />

können.<br />

Im Test funktionierte<br />

das Rendern<br />

des Videos trotz<br />

vorhandenem<br />

Transcode erst einmal<br />

nicht. Das lag<br />

daran, dass das<br />

von uns verwendete<br />

Transcode ohne<br />

Unterstützung für<br />

die Grafiksuite ImageMagick<br />

kompiliert wurde. In so einem Fall<br />

bleibt als Work-around noch das<br />

Rendern in Einzelbilder, die Sie<br />

dann mit einem anderen Programm<br />

zu einem Film zusammenschneiden.<br />

Ersatzweise lassen sich<br />

die Bilder auch mit einem Trick<br />

abspielen, indem Sie im Bildbetrachter<br />

die Taste zum Weiterschalten<br />

der Bilder festhalten,<br />

meist [Pfeil rechts].<br />

Voreinstellungen<br />

Über das Menü Edit | Einstellungen<br />

erreichen Sie einen Konfigurationsdialog,<br />

der das Einstellen häufig<br />

verwendeter Aktionen ermöglicht.<br />

Im ersten Reiter Image definieren<br />

Sie die Auflösung für gerenderte<br />

Bilder. Der Standardwert<br />

von 640x480 Pixeln erscheint für<br />

heutige Bildschirme kaum noch<br />

zeitgemäß – zumindest, falls Sie<br />

auf ein Hintergrundbild abzielen.<br />

Für ein Video eignet sich entweder<br />

die übliche DVD-Auflösung<br />

von 576x720 oder HD-Video mit<br />

E Gnofract4d kennt<br />

zahlreiche Parameter<br />

zum Erzeugen eines<br />

Videos.<br />

F Beim Rendern von<br />

Videos ist Geduld angesagt<br />

…<br />

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02 | 13 47<br />

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praxis<br />

Gnofract4d<br />

G Vom alten Schlag,<br />

aber robust: Xaos.<br />

Alternativen<br />

1080x1920 Pixeln. Unter Antialiasing<br />

können Sie ein wenig an den<br />

Einstellungen für die Kantenglättung<br />

schrauben, wobei die Option<br />

Best viele Grafikchips schon etwas<br />

ins Schwitzen bringt.<br />

Im Reiter Helpers legen Sie<br />

Hilfs anwendungen fest, zum Beispiel<br />

das E-Mail-Programm zum<br />

Versenden Ihrer Kreationen oder<br />

den Texteditor für den Feinschliff<br />

einer Formel.<br />

Der zweite Reiter enthält Einstellungen<br />

für den C-Compiler –<br />

nicht etwa für das Kompilieren<br />

des Programms, das ist ja schon<br />

Geschichte – sondern für das Umwandeln<br />

der Formeln in Binärcode.<br />

Außerdem finden Sie hier<br />

die Suchpfade für Formeldateien<br />

im System.<br />

Gnofract4d steht nicht allein auf weiter Flur, es gibt<br />

noch einige weitere Programme, die sich der fraktalen<br />

Geometrie verschrieben haben.<br />

Terraform [11] schöpft zwar Fraktale nicht so tiefgreifend<br />

aus wie Gnofract4d, spezialisiert sich aber<br />

dafür auf den Entwurf virtueller <strong>Lan</strong>dschaften. Peilen<br />

Sie ein solches Ziel an, stellt Terraform die bessere<br />

Lösung dar. Mit dem Programm erhalten Sie ganz<br />

spezielle Bauteile, ohne die eine <strong>Lan</strong>dschaft nicht<br />

auskommt, wie etwa Berge, Flüsse und Oberflächenstrukturen.<br />

Die altbackene Oberfläche von Xaos [12] sollte Sie<br />

nicht abschrecken (Abbildung G). Es kann sich in vieler<br />

Hinsicht mit Gnofract4d messen, unter anderem<br />

durch die deutsch lokalisierte Oberfläche. Der DOSähnliche<br />

Touch der Menüs lässt sich ausschalten, indem<br />

Sie Xaos mit dem Befehl xaos ‐driver "GTK+<br />

Online<br />

Zwar liegt es nur in Englisch<br />

vor, doch lässt das<br />

Handbuch [8] zu Gnofract4d<br />

kaum Wünsche<br />

offen. Neueinsteiger in<br />

die Materie finden hier<br />

ebenso Hilfe wie fortgeschrittene<br />

Anwender, die<br />

alle Möglichkeiten der<br />

Formelerzeugung nutzen<br />

wollen. Als hilfreich erweist<br />

sich insbesondere<br />

die ausführliche Liste verfügbarer<br />

Tastenkürzel, die<br />

mit etwas Übung ein wesentlich<br />

schnelleres Arbeiten<br />

mit dem Programm<br />

ermöglichen.<br />

Die Gnofract4d-Webseite bietet<br />

auch weitere Informationen, wie<br />

weiterführende Links zu Datenbanken<br />

mit Formeln oder Bildersammlungen.<br />

Außer dem beschriebenen<br />

Pool bei Flickr gibt es<br />

noch weitere solcher Galerien und<br />

auch Datenbanken mit Formeln.<br />

Ausblick<br />

Die To-do-Liste der Gnofract4d-<br />

Entwickler fällt derzeit lang<br />

aus [9]. Es gilt, noch zahlreiche<br />

Bugs zu beseitigen und Wünsche<br />

für neue Funktionen in die Tat<br />

umzusetzen. Dazu gehören neben<br />

der Beschleunigung des Bildaufbaus<br />

auch das Erleichtern der Installation,<br />

Tastaturkürzel für den<br />

Vollbildmodus und vieles andere<br />

Driver" aufrufen. Geht es um mehr als zwei Dimensionen,<br />

kann Xaos allerdings nicht mehr mit Gnofract4d<br />

mithalten. Zwar gibt es eine Pseudo-3D-Darstellung,<br />

die aber eher an den ent spre chen den Modus<br />

billiger Navigationsgeräte erinnert.<br />

Es gibt sogar eine Windowmaker-Dockapp, die Fraktalgeometrie<br />

nutzt: Wmmand [13] ist bei Lichte betrachtet<br />

allerdings kaum mehr als eine nette Spielerei<br />

für zwischendurch. Das winzige Fensterchen von<br />

64 mal 64 Pixel macht es nicht gerade leicht, die<br />

Strukturen überhaupt nur zu erkennen.<br />

Es gibt noch weitere Alternativen, allerdings teilweise<br />

nicht als frei Software, sondern lediglich als<br />

„Freeware“. Außerdem scheinen die Paketbauer der<br />

großen Distributionen Fraktalsoftware nicht sonderlich<br />

zu mögen: Nur selten stehen Pakete bereit,<br />

meist bleibt nur der Griff zum Compiler.<br />

mehr. Insbesondere eine Gettext-<br />

Implementation (die übrigens<br />

noch gar nicht in der Liste steht)<br />

könnte das Programm einem<br />

deutlich größeren Publikum erschließen.<br />

Allerdings scheint die Entwicklung<br />

von Gnofract4d derzeit nicht<br />

nur ins Stocken geraten zu sein,<br />

sondern ist offenbar völlig eingeschlafen.<br />

Die letzte Veröffentlichung<br />

mit der Versionsnummer<br />

3.14 erfolgte im Juli 2011, und<br />

die neueste Änderung im Versionsverwaltungssystem<br />

[10] liegt<br />

ebenfalls schon ein Jahr zurück.<br />

Nichtsdestotrotz ist Gnofract4d<br />

ein Programm, das schon allein<br />

durch seinen nicht nur zweidimensionalen,<br />

sondern räumlichen<br />

Ansatz im Bereich der freien Software<br />

keine Alternative kennt. Daher<br />

sollten Sie – entsprechende<br />

Fähigkeiten vorausgesetzt – den<br />

Aufruf des Autors zur Mitarbeit<br />

ernst nehmen. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Selbstähnlichkeit: http:// de. wikipedia. org/​<br />

wiki/ Selbstähnlichkeit<br />

[2] Fraktale:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Fraktal<br />

[3] Gnofract4d:<br />

http:// gnofract4d. sourceforge. net/<br />

[4] Installationsanleitung: http:// sourceforge.​<br />

net/ apps/ mediawiki/ gnofract4d/ index.​<br />

php? title=Installation<br />

[5] Fehlende Dokumentationsdateien:<br />

http:// tinyurl. com/ lu0213‐gf4d‐doc<br />

[6] Zusätzlicher Code: http:// tinyurl. com/​<br />

lu0213‐gf4d‐doc‐fedora<br />

[7] Flickr-Gruppe: http:// www. flickr. com/​<br />

groups/ gnofract4d/ pool<br />

[8] Online-Benutzerhandbuch:<br />

http:// gnofract4d. sourceforge. net/ manual/​<br />

index. html<br />

[9] To-do-Liste: http:// gnofract4d. cvs.​<br />

sourceforge. net/ viewvc/ gnofract4d/​<br />

gnofract4d/ Todo<br />

[10] Gnofract4d-Code: http:// gnofract4d. git.​<br />

sourceforge. net/ git/ gitweb. cgi?​<br />

p=gnofract4d/ gnofract4d;a=summary<br />

[11] Terraform:<br />

http:// code. google. com/ p/ terraform/<br />

[12] Xaos: http:// wmi. math. u‐szeged. hu/ xaos/​<br />

doku. php<br />

[13] Wmmand: http:// dockapps. windowmaker.​<br />

org/ file. php/ id/ 13<br />

48 02 | 13<br />

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Lernhilfe<br />

praxis<br />

Lernkartei-Software Fresh Memory<br />

Selbsttest<br />

Mit Fresh Memory pusten Sie den Staub aus den grauen Zellen und füllen<br />

den freigewordenen Platz mit interessanten Fakten. Dr. Karl Sarnow<br />

In manchen Situationen zählt<br />

nur das Gelernte. Da hilft der<br />

Sinnspruch vom „Lernen lernen“<br />

herzlich wenig, denn was nützt<br />

das Wissen um die richtige Suche<br />

nach chemischen Elementen bei<br />

Google, wenn in der Umgebung<br />

kein Zugang zum Internet bereitsteht?<br />

Rein gar nichts – da gibt’s<br />

nur eins: auswendig lernen.<br />

Das Verfahren gehört zwar<br />

nicht gerade zu den Lieblingsmethoden<br />

der modernen Pädagogik,<br />

dem Schüler nutzt es aber<br />

trotzdem. Um etwas auswendig<br />

zu lernen, bietet es sich an, entweder<br />

die Fakten wiederholt<br />

durchzu arbeiten (neuhochdeutsch<br />

heißt das „Drill & Practice“)<br />

oder mithilfe<br />

von Karteikarten zu<br />

verinnerlichen<br />

(„Spaced Repetition“,<br />

[1]).<br />

Die Software Fresh Memory [2]<br />

bildet beide Varianten anhand<br />

virtueller Karteikarten [3] ab.<br />

Unter der Haube<br />

Das Programm ist in C++ geschrieben,<br />

benutzt das Qt-Framework<br />

und unterstützt Unicode<br />

(UTF-8). Das ermöglicht zwar<br />

eine gewisse Unabhängigkeit von<br />

der Plattform, derzeit existieren<br />

aber lediglich Binaries für Ubuntu<br />

und Windows XP/​7. Das Ubuntu-<br />

Paket läuft problemlos auf vielen<br />

anderen auf Debian basierenden<br />

Distributionen, kam im Test aber<br />

unter Ubuntu zum Einsatz.<br />

Derzeit liegt die Applikation nur<br />

mit englischen Texten in den Menüs<br />

vor, Übersetzungen stehen<br />

daneben für Tschechisch, Finnisch,<br />

Russisch und Ukrainisch<br />

bereit. Nach freiwilligen Übersetzern<br />

für andere Sprachen suchen<br />

die Entwickler noch.<br />

Karteikarten<br />

Um mit der Software zu arbeiten,<br />

benötigen Sie zunächst einen Stapel<br />

Karten mit den entsprechenden<br />

Fakten. Diese gehören in das<br />

Unterverzeichnis ~/.config/freshmemory/dictionaries<br />

und tragen die<br />

Endung .fmd. Nach dem Start des<br />

Programms laden Sie einen Kartenstapel<br />

und arbeiten mit einer<br />

von beiden Methoden.<br />

Die Software erkennt die Struktur<br />

der Stapel (Abbildung A,<br />

nächste Seite). Die beiden miteinander<br />

verknüpften Be­<br />

Fresh Memory 1.1.1<br />

(Quellen, DEB, EXE)<br />

LU/freshmemory/<br />

README<br />

Lernen, speichern und<br />

verarbeiten – beim Aneignen<br />

von Fakten gibt<br />

es einen klaren Weg,<br />

um die Materie zu verinnerlichen.<br />

Fresh Memory<br />

hilft durch verschiedene<br />

Methoden,<br />

einmal Gelerntes besser<br />

in den grauen Zellen<br />

zu verankern.<br />

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02 | 13 49<br />

© Womue, Fotolia


praxis<br />

Lernhilfe<br />

A Nach dem Laden<br />

der beiden Stapel<br />

chemical-elements und<br />

countries-europe haben<br />

Sie die Möglichkeit,<br />

diese durchzuarbeiten.<br />

B Fertige Karteikarten<br />

ändern Sie bei Bedarf<br />

nachträglich ab.<br />

C Beim Word Drill sehen<br />

Sie Frage und Antwort<br />

gleichzeitig. Haben<br />

Sie die Option<br />

Show answers nicht gewählt,<br />

zeigt die Software<br />

nur die Frage.<br />

griffe stehen in zwei oder mehr<br />

Spalten. Für das eigentliche Lernen<br />

wählen Sie jeweils zwei Spalten<br />

aus. Das Beispiel countrieseurope<br />

zeigt das sehr schön.<br />

Aus den drei Spalten resultieren<br />

vier mögliche Übungen: Das Zuordnen<br />

von <strong>Lan</strong>d und Hauptstadt,<br />

von Hauptstadt und <strong>Lan</strong>d,<br />

von Flagge und <strong>Lan</strong>d und umgekehrt.<br />

Ein Zuordnen von Hauptstadt<br />

und Flagge oder umgekehrt<br />

klappt nicht. Möchten Sie diese<br />

Möglichkeit hinzufügen, nutzen<br />

Sie dazu die Optionen des Stapels,<br />

die Sie über [Strg]+[1] erreichen<br />

(Abbildung B).<br />

Wertung<br />

Ziffer Bedeutung Auswirkung<br />

Drill &<br />

Practice<br />

Normalerweise<br />

beginnt das<br />

Auswendiglernen<br />

mit dem<br />

Einprägen der<br />

Zuordnungen.<br />

Dieses Training<br />

starten<br />

Sie durch einen<br />

Mausklick auf die Schaltfläche für<br />

den „Word Drill“ oder über Tools |<br />

Word drill [F5]. Während des<br />

Durchlaufs sehen Sie dann die<br />

Frage oben und die zugehörige<br />

Antwort unten, sofern Sie den<br />

Haken bei Show answers gesetzt<br />

haben (Abbildung C).<br />

Die Software zeigt an, im wievielten<br />

Durchlauf Sie sich befinden<br />

und wie viele Fragen aus dem<br />

gesamten Pensum noch anstehen.<br />

Haben Sie die Option Show<br />

answers nicht gewählt, sehen Sie<br />

statt der Antwort die Schaltfläche<br />

Show answer. Klicken Sie diese an,<br />

blendet das Programm die Antwort<br />

ein. Alternativ<br />

gehen Sie<br />

einfach zur<br />

nächsten Frage<br />

weiter.<br />

Hier fehlt – wie<br />

im Modul Spaced<br />

Repetition – eine<br />

Möglichkeit, die<br />

Antwort einzugeben,<br />

damit das<br />

Programm sie<br />

überprüft. Diese<br />

Kontrolle bleibt<br />

dem Benutzer<br />

überlassen. Allerdings<br />

fiele der<br />

Aufwand für das Überprüfen unverhältnismäßig<br />

hoch aus: Fragen<br />

wie das Zuordnen von Ländern zu<br />

Flaggen oder des Namens zu einer<br />

mathematischen Formel fallen so<br />

verschieden in ihrer Struktur aus,<br />

dass nur ein enormer Aufwand<br />

sinnvolle Ergebnisse bringt. Wer<br />

sich sicher fühlt, wiederholt den<br />

Test mithilfe der Spaced-Repetition-Methode<br />

(Abbildung D).<br />

Die Frage erscheint im oberen<br />

Kasten, die Lösung verbirgt sich<br />

hinter dem Knopf Show answer.<br />

Darunter befinden sich die Statusanzeigen.<br />

Sie informieren über<br />

die Anzahl der gerade gelösten<br />

Fragen sowie den Anteil der richtig<br />

(Grün) oder nicht ganz richtig<br />

(Gelb) sowie nicht (Rot) beantworteten<br />

Fragen. Darunter befindet<br />

sich eine deaktivierte Knopfreihe<br />

mit Ziffern von 0 bis 5.<br />

Deren Bedeutung erschließt<br />

sich, sobald Sie den Knopf Show<br />

answer anklicken (Abbildung E).<br />

Erscheint die Antwort nach dem<br />

Klick, ermöglicht es die Software,<br />

5 Karte war zu einfach Software vergrößert das Wiederholungsintervall<br />

4 Richtige Antwort nach etwas Zögern Software erhöht das Wiederholungsintervall leicht<br />

3 Richtige Antwort, aber schwierig zu Wiederholungsintervall bleibt gleich<br />

erinnern<br />

2 Frage kommt bekannt vor, aber Wiederholungsintervall wird stark verkleinert<br />

keine Antwort parat<br />

1 Falsche Antwort, aber die Frage kam Frage erscheint nach jeder anderen Karte erneut<br />

bekannt vor<br />

0 Vollständig unbekannte Karte Karte erscheint wenig später erneut<br />

50 02 | 13<br />

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Lernhilfe<br />

praxis<br />

D Zunächst die Frage, dann die Antwort: So gestaltet<br />

sich das klassische Pauken von Faktenwissen mithilfe<br />

der Spaced-Repetition-Methode.<br />

E Bei der Spaced-Repetition-Methode dürfen Sie selbst<br />

beurteilen, wie Sie die Antwort auf die Frage einschätzen.<br />

Hierzu dienen die Knöpfe mit den Ziffern von 0 bis 5.<br />

sich als Lernender zu fragen, inwieweit<br />

die Antwort parat war.<br />

Das funktioniert nur, wenn Sie<br />

einen der Knöpfe 0 bis 5 drücken.<br />

Grundsätzlich gilt: Je größer die<br />

Nummer, desto besser bekannt<br />

ist die Frage und desto weniger<br />

Wiederholung ist nötig (siehe Tabelle<br />

Wertung). Dieses Reflektieren<br />

gehört zu den wichtigen Teilen<br />

des Lernprozesses. Nur wer<br />

hier ehrlich antwortet, erzielt einen<br />

Lernerfolg: Das Programm<br />

bemüht sich dann später, Defizite<br />

gemäß der Antwort zu beheben.<br />

Alles neu<br />

Eigene Übungen anzulegen, fällt<br />

mit Fresh Memory sehr leicht: Sie<br />

klicken auf das Symbol mit dem<br />

Blatt oder wählen aus dem Menü<br />

File den Eintrag New. Es erscheint<br />

ein leerer Stapel mit den Spalten<br />

Question, Answer, Example. Als<br />

der Autor<br />

Seit den Tagen des TRS-80 Model 1<br />

ist Karl Sarnow ein Fan des eigenen<br />

Computers. Der Lehrer für Mathematik,<br />

Physik und Informatik entwarf<br />

früher Vernetzungskonzepte<br />

unter Linux sowie entsprechende<br />

Anwendungen für Schulen und Unterricht<br />

und hat darüber auch ein<br />

Buch geschrieben (http:// tinyurl.​<br />

com/ lu1212‐sarnow). Seit seiner<br />

Pensionierung widmet er sich seinen<br />

Hobbys Fotografie, Reisen und<br />

Astronomie.<br />

info<br />

[1] Spaced Repetition: http:// en. wikipedia. org/​<br />

wiki/ Spaced_repetition<br />

[2] Fresh Memory:<br />

http:// freshmemory. sourceforge. net<br />

[3] Lernkartei:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Lernkartei<br />

[4] Kurzhandbuch: http:// freshmemory.​<br />

sourceforge. net/ description. html<br />

Erstes speichern Sie die Datei im<br />

Verzeichnis ~/.config/freshmemory/<br />

dictionaries ab (Abbildung F).<br />

Sehr häufig stehen Bilder stellvertretend<br />

für Fragen oder Antworten.<br />

Die zugehörigen Grafiken<br />

legen Sie in einem Unterordner<br />

mit dem gleichen Namen wie der<br />

Kartenstapel selbst ab. In der entsprechenden<br />

Spalte des Stapels<br />

geben Sie dann die Referenz auf<br />

die Abbildungen mittels des<br />

Codes ein.<br />

Das doppelte Prozentzeichen interpretiert<br />

die Software als Unterordner<br />

mit dem gleichen Namen<br />

wie der Kartenstapel.<br />

Auch Karteikästen für das Lernen<br />

von Fakten legen Sie auf einfache<br />

Weise an [4]. Allerdings erlaubt<br />

die Software in den Fragen<br />

und Antworten keine anderen<br />

Formate als reinen Text in der<br />

Codierung UTF-8 (Unicode) oder<br />

Bilder. Möchten Sie einen Karteikasten<br />

beispielsweise für binomische<br />

Formeln anlegen, bleibt nur<br />

der Umweg über den Formeleditor<br />

und einen Screenshot. Gleiches<br />

gilt sinngemäß für chemische<br />

Formeln.<br />

Fazit<br />

Wie viele Programme aus dieser<br />

Kategorie krankt Fresh Memory<br />

an der fehlenden Interaktion mit<br />

dem Lernenden. Bringt der nicht<br />

die notwendige Disziplin auf,<br />

nützt die Software nichts. Geben<br />

Sie sich aber Mühe, den Erfolg an<br />

das Programm zu melden, erfüllt<br />

Fresh Memory die Erwartungen,<br />

die ein Lernender beim Erarbeiten<br />

von Fakten erwartet.<br />

Lehrende freuen sich über eine<br />

einfach zu bedienende Benutzeroberfläche,<br />

die das Erstellen von<br />

Karteikästen sehr leicht macht.<br />

Wer mehr als Text und Bilder in<br />

den Fragen und Antworten erwartet,<br />

den enttäuscht das Programm<br />

jedoch. Trotzdem erweist<br />

es sich als nützliches kleines<br />

Werk zeug zum Pauken nicht nur<br />

von Vokabeln. (agr) n<br />

F Erzeugen Sie eigene<br />

Kartenstapel, setzen<br />

Sie in den Dictionary<br />

Options die Namen der<br />

Felder.<br />

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02 | 13 51


praxis<br />

Evernote-Clients<br />

Evernote unter Linux nutzen<br />

Schnell notiert<br />

Mit Nixnote und Everpad nutzen Sie Evernote bequem und effizient<br />

unter Linux und halten auch auf dem Desktop Ihre Evernote-Notizen<br />

synchron. Vincze-Aron Szabo<br />

© Billy Frank Alexander, sxc.hu<br />

README<br />

Der beliebte Online-<br />

Notizdienst Evernote<br />

lässt sich dank freier<br />

Software auch unter<br />

Linux gut nutzen: Hier<br />

buhlen Everpad und Nixnote<br />

um die Gunst des<br />

Anwenders.<br />

Was ist Evernote?<br />

Ihre persönlichen Informationen<br />

haben Sie dank Evernote [1] immer<br />

und überall dabei und können<br />

Sie bequem beispielsweise<br />

über ein Smartphone abrufen. Im<br />

Juni 2012 nutzten bereits mehr<br />

als 34 Millionen Anwender diesen<br />

Dienst auf den verschiedensten<br />

Plattformen [2].<br />

Die Evernote-Software gibt es<br />

für Android, iOS, Blackberry und<br />

Windows Phone sowie für Mac-<br />

OS-X- und Windows-Rechner,<br />

auch ein offizielles Browser-Plugin<br />

steht zur Auswahl. Eine native<br />

Bei Evernote handelt es sich um einen onlinebasierten Alleskönner<br />

für das Sammeln und Wiederfinden von Notizen und anderen<br />

Dokumenten. Dank vieler verschiedener Client-Anwendungen und<br />

Plugins lässt sich Evernote auf so gut wie jeder Plattform betreiben<br />

und durch die entsprechenden Mechanismen synchron halten<br />

– lediglich Linux bleibt bislang außen vor.<br />

Für die Verwendung von Evernote benötigen Sie ein entsprechendes<br />

Konto, das Sie auf der Evernote-Website kostenlos erstellen<br />

[2]. Power-User greifen zum Premium-Account für 40 Euro<br />

jährlich und können dann zum Beispiel größere Dateien hochladen<br />

oder die Werbung ausblenden.<br />

Linux-Version fehlt hingegen<br />

bislang, als Work-around kann<br />

man höchstens die offizielle Evernote-Software<br />

unter Wine zum<br />

Laufen bringen.<br />

Nixnote und Everpad wollen<br />

diese Lücke füllen und bieten als<br />

native Evernote-Clients für Linux<br />

ihre Dienste an. Während sich<br />

Everpad als kleines Tool präsentiert,<br />

das sich gut in den Desktop<br />

integriert, handelt es sich bei Nixnote<br />

um eine klassische Anwendung,<br />

die möglichst viele Funktionen<br />

in sich vereinen möchte.<br />

Listing 1<br />

$ sudo add‐apt‐repository<br />

ppa:nvbn‐rm/ppa<br />

$ sudo apt‐get update<br />

$ sudo apt‐get install everpad<br />

Listing 2<br />

$ git clone git@github.<br />

com:nvbn/everpad.git<br />

$ cd everpad<br />

$ python setup.py<br />

Everpad<br />

Klein, aber fein – dieses Motto<br />

trifft voll und ganz auf Everpad<br />

zu. Auf die nötigsten Funktionen<br />

reduziert, fügt sich dieser Evernote-Client<br />

bestens in verschiedenste<br />

Desktops ein. Während<br />

sich ältere Versionen des Programms<br />

ausschließlich in Ubuntus<br />

Unity-Oberfläche gut integrierten,<br />

lässt sich die neue Version<br />

2.3 unter KDE und Gnome<br />

ebenso effektiv einsetzen.<br />

Die Installation erweist sich für<br />

Ubuntu-Anwender als Kleinigkeit:<br />

Für Everpad gibt es ein PPA, das<br />

Sie wie in Listing 1 gezeigt hinzufügen.<br />

Anschließend können Sie<br />

die Anwendung direkt über den<br />

Paketmanager installieren.<br />

Nutzer anderer Linux-Distributionen<br />

müssen derzeit noch ein<br />

wenig vorbereitende Paketinstallation<br />

betreiben: Hier gilt es, etliche<br />

Abhängigkeiten aufzulösen,<br />

bevor Sie Everpad einrichten können.<br />

Auf den Github-Seiten von<br />

54 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Evernote-Clients<br />

praxis<br />

A Everpad<br />

B Der schlanke Ever-<br />

nistet sich in<br />

das System-<br />

Panel ein und<br />

stellt über das<br />

Elefanten-Icon<br />

alle wichtigen<br />

Funktionen<br />

bereit.<br />

pad-Editor – hier läuft<br />

er unter KDE – liefert<br />

alle notwendigen<br />

Funktionen für das Erstellen<br />

und Bearbeiten<br />

von Notizen.<br />

Everpad [3] finden Sie unter dem<br />

Link Other linux eine Liste von<br />

(Python-)Paketen, die Sie installieren<br />

müssen. Anschließend spielen<br />

Sie Everpad mit den Kommandos<br />

aus Listing 2 ein.<br />

Nach dem Start steht Everpad<br />

über das für Evernote typische<br />

Elefanten-Icon im System-Panel<br />

zur Verfügung (Abbildung A). Zunächst<br />

findet sich im Ausklappmenü<br />

nur die Option Settings and<br />

Management, die Sie anwählen<br />

müssen, um Everpad erst einmal<br />

zu konfigurieren.<br />

In dem sich nun öffnenden Dialog<br />

Everpad / Settings and Management<br />

klicken Sie im Reiter Settings<br />

auf Authorise, um die Anwendung<br />

einzurichten. Außerdem können<br />

Sie dafür sorgen, dass Everpad bei<br />

jedem Systemstart automatisch<br />

geladen wird, indem Sie das Häkchen<br />

bei Start with system setzen.<br />

Nach dem Klick auf Authorise geben<br />

Sie Ihre Evernote-Zugangsdaten<br />

ein und melden sich an. Im<br />

zweiten Schritt müssen Sie Everpad<br />

den Zugriff auf Ihre Daten erlauben,<br />

indem Sie auf Berechtigen<br />

klicken. Jetzt ist Everpad mit Ihrem<br />

Evernote-Konto verbunden.<br />

Um die Einrichtung abzuschließen,<br />

wählen Sie jetzt den Menüpunkt<br />

Please perform first sync an,<br />

damit sich die Anwendung synchronisiert<br />

und Sie auf die bereits<br />

online hinterlegten Notizen zugreifen<br />

können.<br />

Von nun an greifen Sie durch einen<br />

Klick auf das Evernote-Icon<br />

auf eine Liste aller gespeicherten<br />

Notizen zu, erstellen über Create<br />

Note eine neue Notiz, stoßen über<br />

Last Sync jederzeit die Synchronisation<br />

an oder nehmen über Settings<br />

and Management Einstellungen<br />

vor.<br />

Nach einem Klick auf Create<br />

Note öffnet sich ein schlanker Editor<br />

(Abbildung B). Er stellt alle<br />

Evernote-typischen Funktionen<br />

zur Verfügung, um eine Notiz zu<br />

bearbeiten. Den Titel der Notiz<br />

tragen Sie in der ersten Zeile ein.<br />

Über die Icon-Leisten formatieren<br />

Sie den Text und erstellen Listen.<br />

Unterhalb des Eingabebereiches<br />

können Sie Ihre Notiz einem bestehenden<br />

Notizbuch hinzufügen<br />

und Schlagwörter vergeben. Über<br />

add another fügen Sie der Notiz<br />

Dateien hinzu.<br />

Um eine Übersicht aller vorhandenen<br />

Notizen in einem eigenen<br />

Fenster zu erhalten, klicken Sie<br />

im Everpad-Menü auf All Notes.<br />

Über das Fenster Everpad/All<br />

Notes können Sie einzelne Notizen<br />

löschen oder aufrufen (Abbildung<br />

C). Außerdem sehen Sie in<br />

diesem Fenster, welche Notizen<br />

sich wann zuletzt geändert haben.<br />

Durch die Linse<br />

Ein besonderes Schmankerl der<br />

Ubuntu-Integration von Everpad<br />

stellt die eigene Lense für das<br />

Durchsuchen von Evernote-Notizen<br />

dar (Abbildung D, nächste<br />

Seite). Über solche Unity-„Linsen“<br />

können Sie über das Ubuntu-Dash<br />

so ziemlich alles durchsuchen und<br />

finden. Die Everpad-Lense unterstützt<br />

das Durchsuchen von Notizbüchern,<br />

Orten und Stichwörtern<br />

(„Tags“). Unterschlägt Ihnen<br />

das Dash diese Linse, dann stellen<br />

Sie sicher, dass unter Settings and<br />

Management der Eintrag Start<br />

with system aktiviert ist, und melden<br />

Sie sich vom System ab und<br />

anschließend wieder an.<br />

Unter KDE integriert sich Everpad<br />

mindestens ebenso gut in den<br />

Desktop wie unter Unity. Über<br />

den KDE-Programmstarter KRunner<br />

([Alt]+[F2]) erstellen Sie Notizen<br />

direkt, indem Sie create note<br />

eingeben. Darüber hinaus können<br />

Sie über KRunner auch alle Notizen<br />

durchsuchen, indem Sie einfach<br />

dort einen beliebigen Suchbegriff<br />

eingeben (Abbildung E,<br />

nächste Seite).<br />

Nixnote<br />

Die Evernote-Alternative Nixnote<br />

[4] (bis vor relativ kurzer<br />

Zeit hieß sie noch Nevernote)<br />

läuft nicht nur unter Linux, sondern<br />

auch unter Windows. Nixnote<br />

verfolgt einen ganz anderen<br />

Ansatz als Everpad: Während das<br />

Nixnote 1.4<br />

LU/nixnote/<br />

C Everpad bietet eine<br />

detaillierte Übersicht<br />

all Ihrer Notizen.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 55


praxis<br />

Evernote-Clients<br />

D Mit der Everpad-<br />

Lense durchsuchen Sie<br />

Ihre Notizen via Dash.<br />

Tipp<br />

Unter Ubuntu 12.10<br />

verursacht Everpad<br />

gelegentlich Abstürze<br />

des Unity-Systems. In<br />

diesem Fall empfiehlt<br />

es sich, Everpad mit<br />

dem Befehl *LIBOVER<br />

LAY_SCROLLBAR=0<br />

everpad zu starten.<br />

Letztere klein und schlank ausfällt<br />

und sich bestens in die verschiedenen<br />

Desktops integrieren<br />

lässt, handelt es sich bei Nixnote<br />

um eine klassische Fensteranwendung,<br />

die versucht, möglichst viele<br />

Funktionen bereitzustellen.<br />

Sie installieren Nixnote, indem<br />

Sie ein für das verwendete System<br />

passendes Paket herunterladen<br />

[5] und dann entsprechend<br />

installieren. Ubuntu-Nutzer haben<br />

es einfacher: Sie fügen die<br />

Nixnote-Paketquellen hinzu und<br />

richten die Anwendung über die<br />

Paketverwaltung ein (Listing 3).<br />

Nach der Installation müssen Sie<br />

auch Nixnote für die Nutzung Ihrer<br />

Notizen autorisieren. Dazu klicken<br />

Sie nach dem Start der Anwendung<br />

auf Tools | Connect. Nun<br />

melden Sie sich mit Ihren Zugangsdaten<br />

bei Evernote an und<br />

folgen der Autorisierungsaufforderung.<br />

Nach dem Abschluss dieses<br />

Vorgangs stoßen Sie über<br />

Tools | Synchronize with Evernote<br />

den Abgleich der Notizen an.<br />

Such- und Filterfunktionen, wie<br />

Everpad sie unter anderem als<br />

Unity-Lense bereitstellt, integriert<br />

Nixnote direkt im Programm<br />

fenster. Auf dessen linker<br />

Seite filtern Sie die Notizen über<br />

die Bereiche Notebooks, Tags oder<br />

Attributes. Darüber hinaus definieren<br />

Sie über File | Saved<br />

Searches bei Bedarf eigene Suchen,<br />

die Sie immer wieder aufrufen<br />

können. Durchforsten Sie zum<br />

Beispiel Ihre Notizen regelmäßig<br />

nach „2do“ , um offene Aufgaben<br />

herauszufiltern, geben Sie im entsprechenden<br />

Dialog den Suchbegriff<br />

und einen Namen für die Suche<br />

ein. Anschließend rufen Sie<br />

diese Suche jederzeit direkt über<br />

einen Bereich auf der linken Seite<br />

des Nixnote-Fensters auf.<br />

Neue Notizen legen Sie über<br />

File | Note | Add oder das grüne<br />

Plus-Symbol in der Schalterleiste<br />

an. Daraufhin legt Nixnote in der<br />

Tabellenansicht eine neue Notiz<br />

mit dem Namen Untitled Note an,<br />

den Sie nun entsprechend abändern.<br />

Das Bearbeiten der Notiz<br />

mit dem integrierten Editor geht<br />

ebenso leicht von der Hand wie<br />

mit Everpad, allerdings dürfen Sie<br />

hier keine Anhänge hinzufügen.<br />

Wie in Everpad formatieren Sie<br />

die Notiz mit Fett- oder Kursivschrift<br />

und legen einfache Listen<br />

oder sogar Checklisten an.<br />

Über das Menü Format | Table |<br />

Insert Table ergänzen Sie die Notizen<br />

um einfache Tabellen. Im entsprechenden<br />

Dialog legen Sie<br />

Listing 3<br />

$ sudo add‐apt‐repository<br />

ppa:vincent‐c/nevernote<br />

E Auch unter KDE<br />

macht Everpad durchaus<br />

eine gute Figur.<br />

$ sudo apt‐get update<br />

$ sudo apt‐get install nixnote<br />

56 02 | 13<br />

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Evernote-Clients<br />

praxis<br />

Spalten- sowie Zeilenanzahl fest<br />

und nehmen außerdem Einstellungen<br />

zur Breite vor.<br />

Erweiterte Verwaltung<br />

Im Gegensatz zu Everpad bietet<br />

Nixnote erweiterte Funktionen<br />

für das Verwalten der Daten. Im<br />

Menü unter File finden Sie Einträge<br />

für das Sichern und Wiederherstellen<br />

der Notizen-Datenbank.<br />

Über Backup Database sichern<br />

Sie alle Daten im Nixnoteeigenen<br />

Format .nnex lokal auf<br />

der Festplatte. Solche Sicherungen<br />

können Sie später über Restore<br />

Database wieder einspielen.<br />

Diese Funktion eignet sich aber<br />

lediglich dazu, eine leere Datenbank<br />

frisch zu befüllen – etwa,<br />

wenn Sie Daten in einen neuen<br />

Account überführen möchten<br />

(Abbildung G).<br />

Die übersichtlich gehaltene<br />

Oberfläche von Nixnote täuscht<br />

leicht darüber hinweg, dass sich<br />

die Anwendung detailliert konfigurieren<br />

lässt. Über Edit | Preferences<br />

erreichen Sie den entsprechenden<br />

Einstellungsdialog Settings.<br />

Unter Appearance und Fonts<br />

nehmen Sie grundlegende Einstellungen<br />

vor, wie etwa das gewünschte<br />

Datums- und Zeitformat,<br />

mit welchem Notizbuch Nixnote<br />

starten soll oder wie sich die<br />

Anwendung beim Anlegen von<br />

neuen Notizen verhält.<br />

Nixnote indiziert alle Notizen,<br />

sodass Sie diese besser durchsuchen<br />

können. Unter Indexing betreiben<br />

Sie Feintuning für die Nixnote-Suchfunktion,<br />

indem Sie<br />

zum Beispiel anpassen, was die<br />

Anwendung indizieren soll. Für<br />

info<br />

den Fall, dass die Internet-Verbindung<br />

via Proxy erfolgen soll, haben<br />

Sie unter Connection die Möglichkeit,<br />

die entsprechenden Einstellungen<br />

zu hinterlegen.<br />

Fazit<br />

Everpad und Nixnote demonstrieren<br />

trefflich, wie unterschiedlich<br />

man eine Linux-Anwendung für<br />

Evernote zum Leben erwecken<br />

kann: Obwohl beide Tools alles<br />

enthalten, was man für das Verwenden<br />

von Evernote unter Linux<br />

benötigt, hinterlassen sie einen<br />

völlig unterschiedlichen Eindruck.<br />

Everpad zielt eher auf Anwender<br />

ab, die gut in den Desktop integrierte<br />

Anwendungen bevorzugen.<br />

Es arbeitet im Hintergrund<br />

und lässt sich bei Bedarf schnell<br />

aufrufen, um einen Gedanken<br />

festzuhalten. Dass Everpad in der<br />

neuen Version sowohl Unity als<br />

auch unter KDE und Gnome seine<br />

Stärken tadellos ausspielt, lässt<br />

dieses Werkzeug noch viel interessanter<br />

erscheinen.<br />

Nixnote dagegen kommt mit einer<br />

konservativen Oberfläche<br />

daher, bevorzugt keinen Linux-<br />

Desktop und bietet zudem viele<br />

Verwaltungsfunktionen an, die<br />

man eher selten benötigt. Im Test<br />

hinterließ Nixnote keinen ungetrübt<br />

guten Eindruck: Die Synchronisation<br />

lief oft schleppend,<br />

und die zahlreichen (sicherlich<br />

gut gemeinten) präventiven Warnungen<br />

der Verwaltungsfunktionen<br />

hinterließen einen faden Beigeschmack.<br />

(jlu) n<br />

F Die Nixnote-Oberfläche<br />

orientiert sich<br />

unverkennbar an der<br />

offiziellen Evernote-<br />

Software für Windows.<br />

H Nixnote lässt sich<br />

gut konfigurieren.<br />

[1] Evernote: http:// www. evernote. com<br />

[2] „Evernote By The Numbers“: http://​<br />

techcrunch. com/ 2012/ 06/ 19/ evernote‐bythe‐numbers‐34m‐users‐1‐4m‐paying-<br />

and‐how‐different‐platforms‐pay/<br />

[3] Everpad-Abhängigkeiten: https:// github.​<br />

com/ nvbn/ everpad/ wiki/ how‐to‐install<br />

[4] Nixnote: http:// nevernote. sourceforge. net/<br />

G Sobald Sie auf eine heikle Funk-<br />

[5] Nixnote herunterladen: http:// sourceforge.​<br />

net/ projects/ nevernote/ files/ Current/<br />

tion zugreifen, warnt Nixnote Sie vor<br />

den möglichen Folgen.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 57


praxis<br />

Sigil<br />

E-Books erstellen und bearbeiten mit Sigil<br />

Selbstverlag<br />

© CSschmuck, Fotolia<br />

Möchten Sie E-Books im freien EPUB-Format nicht nur konsumieren, sondern selbst erstellen,<br />

dann empfiehlt sich ein Blick auf den komfortablen und vielseitigen Editor Sigil. Karsten Günther<br />

Sigil 0.6.2 (Quellcode)<br />

LU/sigil/<br />

README<br />

Der freie E-Book-Editor<br />

Sigil hilft beim Erstellen<br />

und Verändern von<br />

E-Books im EPUB-Format.<br />

Die aktuelle Version<br />

0.6 bietet dafür<br />

neben einem Quelltext-<br />

Modus eine gute WYSI-<br />

WYG-Darstellung und<br />

ein reichhaltiges Sortiment<br />

an speziellen<br />

Funktionen.<br />

Man muss sie nicht mögen, aber<br />

E-Books sind heute nicht mehr<br />

wegzudenken. Normalerweise<br />

kauft man die digitalen Schmöker<br />

als fertige Produkte, die sich dann<br />

nicht mehr verändern lassen.<br />

Zwar darf man Anmerkungen anbringen<br />

und Lesezeichen setzen –<br />

aber E-Books selbst schreiben?<br />

Der freie E-Book-Editor Sigil [1]<br />

erlaubt genau das. Anfang Dezember<br />

erschien die Version 0.6.2 dieser<br />

bemerkenswerten Software.<br />

Das EPUB-Format<br />

Neben proprietären Formaten für<br />

E-Books, wie beispielsweise Amazon<br />

sie nutzt, ist das als offener<br />

Standard veröffentlichte [2]<br />

EPUB („Electronic Publication“)<br />

weitverbreitet. Es basiert im Wesentlichen<br />

auf einer Reihe weiterer<br />

offener Standards und nutzt<br />

einen ZIP-Container für die formatierten<br />

Inhalte. Deren Struktur<br />

bilden XML, XHTML und<br />

CSS-Sheets ab. Von diesen Standards<br />

lässt EPUB nur Teile zu,<br />

was die Gestaltung zwar einschränkt,<br />

aber auch vereinfacht.<br />

Texte dürfen dabei UTF-8- oder<br />

UTF-16-codiert vorliegen, die<br />

Auszeichnungen erfolgen mit<br />

XHTML-Tags und um die Formatierungsdetails<br />

kümmern sich<br />

CSS-Sheets. Die Quelltexte lassen<br />

sich der besseren Übersichtlichkeit<br />

halber auf mehrere Eingabedateien<br />

verteilen (die normalerweise<br />

alle die Endung .xhtml erhalten)<br />

und dann zu einem<br />

E-Book zusammenbinden.<br />

Sigil einrichten<br />

Nicht alle Distributionen führen Sigil<br />

bereits in ihren Repositories.Es gibt<br />

aber Pakete für Fedora, OpenSuse und<br />

einige weitere Distributionen [7]. Unter<br />

Ubuntu und dessen Derivaten richten<br />

Sie Sigil über ein PPA ein [8]. Daneben<br />

Neben dem eigentlichen Inhalt<br />

des Dokumentes gehören diverse<br />

Metadaten zu einem E-Book.<br />

Eine genaue Beschreibung der<br />

Struktur eines E-Books liefert das<br />

Open Packaging Format OPF. Es<br />

schreibt beispielsweise vor, dass<br />

Metadaten in einer Datei mit der<br />

Erweiterung .opf liegen müssen.<br />

In dieser Datei listet ein sogenanntes<br />

Manifest (ein Abschnitt<br />

dieser XML-Datei) alle zum E-<br />

Book gehörenden Dateien auf.<br />

Ein minimales Inhaltsverzeichnis<br />

findet sich unter spine, toc und<br />

verweist auf eine ausführlichere<br />

Version in einer externen Datei.<br />

gibt es auch Installationsdateien für<br />

Mac OS X und 32/​64-Bit-Windows.<br />

Zum Übersetzen des Quellcodes benötigen<br />

Sie Cmake, als Abhängigkeiten<br />

setzt Sigil Qt4 sowie Support für XML,<br />

SVG und WebKit voraus.<br />

58 02 | 13<br />

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Sigil<br />

praxis<br />

A Die Quelltextansicht<br />

von Sigil erlaubt, exakte<br />

Manipulationen<br />

am EPUB-Dokument<br />

vorzunehmen.<br />

Das File mit dem ausführlichen<br />

Inhaltsverzeichnis trägt normalerweise<br />

den Namen toc.ncx. Die<br />

Endung .ncx kennzeichnet eine<br />

„Navigationsdatei“ im XML-Format.<br />

Aus ihr heraus lassen sich<br />

Abschnitte und Unterabschnitte<br />

im E-Book direkt anspringen.<br />

Die weiteren Metadaten des<br />

E-Books lagern im Verzeichnis<br />

META‐ INF/. Das Verzeichnis OEBPS<br />

enthält den eigentlichen Inhalt<br />

des E-Books, also formatierte<br />

Texte, Bilder und die zur Formatierung<br />

genutzten Vorlagen.<br />

Sigil<br />

Der EPUB-Editor Sigil gibt sich<br />

schlicht: Ohne ein geladenes Dokument<br />

startet Sigil mit einem<br />

großen Fenster zur Eingabe von<br />

Text, Code und Bildern. Sie können<br />

nun direkt mit den Eingaben<br />

für ein neues Dokument beginnen.<br />

Sigil erinnert hierbei an eine<br />

Kreuzung aus Textverarbeitung<br />

und HTML-Editor. Wenn Sie den<br />

Mauszeiger über einem Schalter<br />

in den beiden gut bestückten<br />

Werkzeugleisten<br />

stehen lassen, erhalten<br />

Sie eine Kurzhilfe<br />

zur jeweiligen Funktion.<br />

Zum Eingeben und Bearbeiten<br />

bestehender<br />

EPUB-Dokumente bietet<br />

Sigil zwei unterschiedliche<br />

Modi an: Voreingestellt<br />

aktiviert das Programm<br />

analog zur klassischen<br />

Textbearbeitung<br />

einen WYSIWYG-Modus. Für<br />

komplexere Aufgaben oder zur<br />

Fehlerbehebung können Sie aber<br />

auch in die Quelltextansicht<br />

wechseln (Abbildung A). Hier finden<br />

Sie alle (XHTML-)Tags im<br />

Dokument und können sie gezielter<br />

als in der WYSIWYG-Darstellung<br />

auswählen.<br />

Neben der direkten Eingabe von<br />

Texten erlaubt Sigil auch, HTMLoder<br />

Klartextdateien (.TXT) sowie<br />

EPUB-Container in ein bestehendes<br />

EPUB-Dokument zu importieren.<br />

In der Praxis bedeutet das,<br />

dass Sie den Editor von Sigil nicht<br />

unbedingt nutzen müssen, aber<br />

können. Die anderen Komponenten<br />

des Programms stehen Ihnen<br />

aber immer noch zur Verfügung.<br />

Schreiben mit Sigil<br />

Natürlich können Sie den Editor<br />

von Sigil zum Schreiben Ihrer<br />

E-Books verwenden. Dagegen<br />

spricht allerdings zweierlei: Zum<br />

einen müssen Sie sich an eine<br />

neue Software gewöhnen. Das<br />

spielt gerade beim Schreiben von<br />

Texten eine relativ große Rolle,<br />

B Oft benötigte Sonderzeichen<br />

stellt Sigil<br />

in einer Palette bereit.<br />

nbsp steht für ein<br />

Leerzeichen ohne Zeilenumbruch,<br />

die *sp-<br />

Varianten für unterschiedlich<br />

breite Leerräume.<br />

Glossar<br />

Markup: Auszeichnungen<br />

im Text. Sie<br />

sollten diese möglichst<br />

sparsam einsetzen, um<br />

eine gute Lesbarkeit zu<br />

erzielen.<br />

C Viele Anpassungen,<br />

wie etwa Zeichensatzgrößen,<br />

nehmen Sie<br />

direkt im Quelltext vor.<br />

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02 | 13 59


praxis<br />

Sigil<br />

D Clips enthalten fertigen<br />

Code. Neue Clips<br />

definieren Sie direkt in<br />

der Quelltextansicht.<br />

Tipp<br />

Amazons E-Book-<br />

Reader unterstützen<br />

EPUB nicht. Allerdings<br />

können diese<br />

Reader derzeit noch<br />

ein unverschlüsseltes<br />

MOBI-Format lesen,<br />

in das Calibre [9]<br />

EPUB-E-Books bei Bedarf<br />

übersetzt. Viele<br />

freie E-Books, die<br />

meisten davon im<br />

EPUB-Format, finden<br />

Sie beim Projekt Gutenberg<br />

[10].<br />

E Einfache syntaktische<br />

Fehler repariert<br />

Sigil meist problemlos.<br />

Sonst stellt der manuelle<br />

Modus die richtige<br />

Wahl dar.<br />

denn das Schreibprogramm soll<br />

den Fluss der Gedanken möglichst<br />

nicht hemmen. Zum anderen<br />

verführt die WYSIWYG-Fähigkeit<br />

von Sigil zu einem ausufernden<br />

Markup. Ein inflationärer<br />

Einsatz von Formatierungen<br />

erschwert dem Leser nicht nur<br />

das Aufnehmen des Textes, sondern<br />

verringert auch die Signalwirkung<br />

einer Auszeichnung.<br />

Daher erstellen Sie den Text<br />

besser mit dem gewohnten<br />

Schreibwerkzeug, etwa mit Libre-<br />

Office. Anschließend kommt Sigil<br />

dann als Formatierungswerkzeug<br />

für die Auszeichnungen sowie für<br />

die Layout- und Syntax-Kontrolle<br />

zum Einsatz. In dieser Phase können<br />

Sie auch Hyperlinks als Verweise<br />

für Ihr Dokument setzen.<br />

Falls Sie Libre- oder OpenOffice<br />

verwenden, steht Ihnen mit Writer2epub<br />

[3] sogar ein Plugin für<br />

das direkte Konvertieren nach<br />

EPUB zur Verfügung. Aber auch<br />

hier sollten Sie mit Sigil die Ergebnisse<br />

kontrollieren und gegebenenfalls<br />

korrigieren. Formatierungen<br />

lassen sich erhalten, wenn<br />

Sie zum Speichern HTML oder<br />

besser gleich EPUB verwenden.<br />

Als Zeichensatz unterstützt<br />

Sigil Unicode (UTF-8/​16). Damit<br />

lassen sich auch „esoterische“<br />

Zeichen direkt nutzen. Speziell<br />

für viel genutzte Sonderzeichen<br />

hält Sigil eine Palette bereit, aus<br />

der Sie die benötigten Glyphen<br />

direkt auswählen (Abbildung B,<br />

vorige Seite). Eine Reihe von<br />

Funktionen, die man bei einer<br />

Textverarbeitung im Menü erwarten<br />

würde – etwa solche zum Ändern<br />

der Schriftgröße – suchen<br />

Sie in den Schalterleisten vergeblich.<br />

Derartige Änderungen müssen<br />

Sie bei Bedarf direkt im<br />

Quelltext vornehmen (Abbildung<br />

C, vorige Seite). Dort haben Sie<br />

aber auch genaue Kontrolle über<br />

diese Anpassungen.<br />

Auch Wechsel im Dokument zu<br />

eigenen Schriften lassen sich nur<br />

über diesen Umweg erreichen.<br />

Für das gesamte Dokument stellen<br />

Sie die Schriften als „Aussehen“<br />

im Bearbeiten-Menü unter<br />

Einstellungen vorab ein. Doch Vorsicht:<br />

Erstens gibt es keine Garantie,<br />

dass jeder E-<br />

Book-Reader diese<br />

Schriften auch wirklich<br />

gut darstellt.<br />

Zweitens lenken<br />

spezielle „Schmuckschriften“<br />

den Leser<br />

eher ab. Drittens<br />

müssen Sie die fraglichen<br />

Fonts in die Ausgabedateien<br />

einbetten, was das E-Book<br />

ziemlich aufbläht.<br />

Spezielle Strukturen<br />

Für viele spezielle Strukturen<br />

offeriert Sigil gar kein eigenes<br />

Werkzeug – ein typisches Beispiel<br />

stellen Tabellen dar. Da diese aber<br />

durch XHTML bereitgestellt werden,<br />

lassen sie sich auch mit Sigil<br />

nutzen und bearbeiten. Eine Tabelle<br />

definieren Sie in der Quelltextansicht<br />

durch die entsprechenden<br />

Tags (), sofern das<br />

beim Konvertieren aus dem Quelltext<br />

noch nicht geschehen ist.<br />

Komplexere, wiederkehrende<br />

Strukturen lassen sich bei Sigil als<br />

sogenannte Clips zur Verfügung<br />

stellen. Sie fügen solche Clips<br />

über das Kontextmenü (rechte<br />

Maustaste) direkt ein, Beispiele<br />

dazu enthält der Menüpunkt<br />

Example Clips. Das Werkzeug zum<br />

Definieren von Clips erreichen Sie<br />

mittels [Alt]+[C] oder über Werkzeuge<br />

| Clips…. Es öffnet sich ein<br />

neuer Dialog mit einer Liste der<br />

vorhandenen Schnipsel (Abbildung<br />

D). Hier wählen Sie entweder<br />

– am besten in der Quelltextansicht<br />

– den gewünschten Code<br />

aus und fügen ihn mittels Clip<br />

Einfügen ins Dokument ein oder<br />

info<br />

[1] Sigil: code. google. com/ p/ sigil/<br />

[2] EPUB-Format:<br />

http:// www. hxa. name/ articles/ content/​<br />

epub‐guide_hxa7241_2007. html<br />

[3] Writer2epub: http:// extensions. openoffice.​<br />

org/ de/ node/ 4615<br />

[4] Reguläre Ausdrücke: Frank Hofmann,<br />

„Schnipseljagd“, LU 09/​2011, S. 84,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 24091<br />

[5] Tidy: tidy. sourceforge. net<br />

[6] Flightcrew:<br />

http:// code. google. com/ p/ flightcrew/<br />

[7] Sigil-Pakete: http:// code. google. com/ p/​<br />

sigil/ wiki/ LinuxDistroPackages<br />

[8] Sigil-PPAs: https:// launchpad. net/ ~rgibert/​<br />

+archive/ ebook<br />

[9] Calibre: Frank Wieduwilt, „Künftig digital“,<br />

LU 03/​2010, S. 60, http:// www.​<br />

linux‐community. de/ 20049<br />

[10] Freie E-Books: http:// www. gutenberg. org<br />

60 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Sigil<br />

praxis<br />

F In Berichten dokumentiert<br />

Sigil, aus<br />

welchen Dateien die<br />

angezeigten Informationen<br />

stammen.<br />

rufen mit der rechten Maustaste<br />

ein Kontextmenü auf, über das<br />

Sie neue Clips definieren.<br />

Sigil legt seine Konfigurationsdateien<br />

im Home-Verzeichnis unter<br />

.local/share/data/sigil‐ebook/<br />

sigil/ ab. Dort finden Sie neben<br />

Wörterbüchern für die Rechtschreibprüfung<br />

und den letzten<br />

Such- und Ersetzen-Funktionen<br />

und auch die Clips (in sigil_clips.<br />

ini). Sie können diese Dateien bei<br />

Bedarf auch manuell mit einem<br />

Texteditor bearbeiten.<br />

Die Funktionen zum Suchen<br />

und Ersetzen verarbeiten auch reguläre<br />

Ausdrücke [4] und ermöglichen<br />

so das automatische Konvertieren<br />

beispielsweise aus La-<br />

TeX heraus. Suchanfragen speichert<br />

Sigil und stellt sie unter<br />

Werkzeuge | Gesicherte Suchen<br />

zum erneuten Anwenden bereit.<br />

Vorab enthält diese Liste schon<br />

einige vorgefertigte, oft benötigte<br />

Suchen und Ersetzungen.<br />

Sigil erlaubt das Einbinden von<br />

Bildern der Formate JPG, GIF,<br />

PNG und SVG. Über Einfügen |<br />

Bild, [Umschalt]+[I] oder den entsprechenden<br />

Schalter in der<br />

Werk zeug leiste wählen Sie die gewünschte<br />

Bilddatei aus. Zusätzliche<br />

Eigenschaften wie die Höhe<br />

(height="...") und Breite<br />

(width="...") legen Sie anschließend<br />

in der Quelltextansicht fest.<br />

Nicht mehr benötigte Bilder entfernen<br />

Sie mittels Werkzeuge |<br />

Lösche unbenutzte Bilddateien aus<br />

dem E-Book. Das klappt analog<br />

auch für Style-Sheets.<br />

Valider Code<br />

Eine der großen Stärken von Sigil<br />

stellt das Validieren des erzeugten<br />

E-Books dar. Der mehrere<br />

Schritte umfassende Vorgang<br />

stellt sicher, dass das Dokument<br />

den Standards entspricht. Sigil<br />

berücksichtigt dabei sowohl den<br />

(X)HTML- und CSS-Code als auch<br />

die Strukturen des E-Books sowie<br />

die Metadaten.<br />

HTML-Code untersucht Sigil<br />

üblicherweise mittels Tidy [5] auf<br />

syntaktische Fehler. Sigil integriert<br />

dieses Werkzeug bereits, sodass<br />

Sie Fehler schnell erkennen<br />

und beheben können. Findet Sigil<br />

einen Fehler, meldet das Programm<br />

dies mit einem Fenster, in<br />

dem es die ungefähre Position im<br />

Quelltext anzeigt (Abbildung E).<br />

Auch Metadaten können unvollständig<br />

oder fehlerhaft sein. Mit<br />

dem integrierten Metadaten-Validierer<br />

Flightcrew [6] prüft Sigil<br />

die Metadaten und findet beispielsweise<br />

nicht benutzte Dateien<br />

und Ähnliches.<br />

In „Berichten“ fasst Sigil Informationen<br />

aus unterschiedlichen<br />

Bereichen zusammen. Dabei liefert<br />

das Programm Details zu den<br />

eingebundenen HTML/​CSS-Dateien,<br />

den Bildern und vieles Weiteres<br />

(Abbildung F).<br />

Fazit<br />

Sigil präsentiert sich als einfach<br />

zu bedienender Editor für EPUB-<br />

Dokumente. Zahlreiche Tastenkürzel<br />

helfen, auf die wichtigsten<br />

Funktionen schnell zuzugreifen.<br />

Die unterschiedlichen Modi von<br />

der Quelltextansicht bis zur kompletten<br />

WYSIWYG-<strong>Vorschau</strong> erweisen<br />

sich als sehr nützlich,<br />

ebenso wie die verschiedenen eingebauten<br />

Validierungswerkzeuge<br />

für Rechtschreibung, Syntax und<br />

Metadaten.<br />

Viele spezielle Funktionen dienen<br />

zum Anlegen von Hyperlinks<br />

und ähnlichen Elementen und<br />

helfen so beim Erstellen von<br />

E-Books. Hier wäre ein Assistent,<br />

der durch die einzelnen Schritte<br />

führt (siehe Kasten EPUBs bauen)<br />

für Anfänger eine gute Ergänzung.<br />

Insgesamt hinterlässt der<br />

Editor aber einen guten Eindruck<br />

– eigentlich schade, dass er nur<br />

für E-Books ausgelegt ist. (jlu) n<br />

EPUBs bauen<br />

Das Erstellen eines E-Books im EPUB-Format mit Sigil umfasst<br />

im Wesentlichen die folgenden fünf Schritte:<br />

• Das vorbereitete Dokument (eventuell mit RTF-Auszeichnungen<br />

oder im HTML-Format) laden.<br />

• Autor(en) und Titel hinzufügen.<br />

• Ein Cover angeben.<br />

• Ein Inhaltsverzeichnis erstellen und hinzufügen.<br />

• Das Dokument validieren.<br />

Nach dem Erstellen des E-Books sollten Sie dieses idealerweise<br />

noch einmal auf verschiedenen Readern testen – der Teufel<br />

steckt bei EPUBs oft im Detail.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 61


im test<br />

Steam for Linux<br />

© Joerg Michael Gehrke, 123RF<br />

Mit Steam for Linux kommen<br />

endlich aktuelle Spiele auf<br />

den Linux-Desktop. Valve<br />

steckt viel Energie in<br />

das Projekt – doch die<br />

Ausprobiert: Valves Steam-for-Linux-Beta<br />

Steam-Punk<br />

ersten Schritte auf dem<br />

neuen Terrain wirken noch<br />

etwas wackelig. Hanno Böck<br />

README<br />

Spiele-Publisher Valve<br />

portiert seine Plattform<br />

Steam auf Linux und<br />

rückt damit das freie<br />

Betriebssystem auch<br />

für passionierte Gamer<br />

in den Fokus. Nun hat<br />

der Valve einige Nutzer<br />

zu einer geschlos senen<br />

Beta-Phase eingeladen.<br />

Wir werfen einen Blick<br />

auf die Testversion des<br />

Steam-Clients, der noch<br />

einige Macken aufweist.<br />

Die Spieleplattform Steam [1]<br />

stellt seit September eine Linux-<br />

Version ihrer Software zum Test<br />

bereit. In einer geschlossenen<br />

Beta-Phase gewährt Valve derzeit<br />

nur ausgewählten Anwendern den<br />

Zugang, eine offene Beta soll „in<br />

Kürze“ an den Start gehen. Damit<br />

setzt einer der größten Spiele-<br />

Publisher künftig auf Linux als<br />

Plattform für seine Produkte.<br />

Offiziell unterstützt Valve bislang<br />

nur Ubuntu oder andere Debian-basierte<br />

Distributionen. Daher<br />

kommt bei den Tests eine aktuelle<br />

Ubuntu-Version (12.10<br />

„Quantal Quetzal“) zum Einsatz.<br />

Mit einigen Basteleien gelingt es<br />

aber, Steam auch unter anderen<br />

Distributionen zu betreiben. Im<br />

Kasten Valves Strategie lesen Sie,<br />

warum das Unternehmen auf<br />

Linux als Plattform setzt.<br />

Valves Strategie<br />

Valve-Chef Gabe Newell (Abbildung A)<br />

mag Windows 8 erklärtermaßen nicht.<br />

Das System sei „eine Katastrophe“<br />

erklärte er kürzlich in einem Interview.<br />

Der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter<br />

setzt daher auf Linux als weitere Plattform<br />

für Spiele.<br />

Hinter Valves Engagement für das<br />

freie Betriebssystem steckt jedoch<br />

eventuell noch eine andere Motivation:<br />

Wie kürzlich durchsickerte, plant<br />

Grafiktreiber<br />

Kurz nach der Nachricht, dass<br />

Valve einen Steam-Client für<br />

Linux plant, kündigte das Unternehmen<br />

außerdem an, Programmierer<br />

von freien Grafiktreibern<br />

bei deren Optimierung zu unterstützen.<br />

Linux leidet seit <strong>Lan</strong>gem<br />

an mangelhaften Treibern für die<br />

3D-Beschleunigung. Ian Romanick,<br />

der bei seinem Brötchengeber<br />

Intel für die Treiberentwicklung<br />

für Linux zuständig ist, berichtete<br />

im Juli in seinem Blog<br />

über ein erstes Treffen mit den<br />

Valve-Entwicklern [2].<br />

Die hätten sich dabei geradezu<br />

begeistert gezeigt über die Möglichkeit,<br />

den Quellcode der Treiber<br />

einzusehen und zu verändern,<br />

und beide Seiten hätten profitiert:<br />

Die Intel-Entwickler pfleg-<br />

das Unternehmen eine eigene,<br />

PC-basierte Konsole für Spiele: Diese<br />

„Steam Box“ soll PC-Spiele in jedes<br />

Wohnzimmer bringen.<br />

Und obwohl das bisher nicht in den<br />

offiziellen Ankündigungen stand, liegt<br />

es nahe, dass Valve – ähnlich wie<br />

Google bei Android – auf Linux als Unterbau<br />

für die Konsole setzt. Dementsprechend<br />

heftig brodelt in dieser<br />

Hinsicht die Gerüchteküche.<br />

62 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Steam for Linux<br />

im test<br />

ten in der Folge Patches in ihre<br />

Treiber ein, welche die Geschwindigkeit<br />

des Spiels „Left 4 Dead 2“<br />

verbesserten, und Valves Entwickler<br />

konnten ebenfalls Probleme<br />

bei der Performance im Quellcode<br />

des Spiels beheben.<br />

Intel setzt unter Linux ausschließlich<br />

auf Treiber mit offenem<br />

Quellcode. Von AMD gibt es<br />

zwei Treiber-Versionen: Eine mit<br />

offenem Quellcode und eine mit<br />

proprietärem. Nvidia setzt ausschließlich<br />

auf geschlossene Treiber,<br />

wofür sich der Grafikkarten-<br />

Platzhirsch schon häufig harscher<br />

Kritik aus der Community ausgesetzt<br />

sah. Der offene Nvidia-Treiber<br />

Nouveau stammt ausschließlich<br />

aus der Feder der Community.<br />

Sowohl für Grafikkarten von<br />

AMD/​ATI als auch solche von<br />

Nvidia gilt, dass sie ihre volle Geschwindigkeit<br />

erst mit den proprietären<br />

Treibern an den Tag legen.<br />

Zum Zeitpunkt unseres Tests<br />

Mitte Dezember 2012 bot der<br />

Steam-Store bereits 40 Spiele für<br />

Linux an. Ärgerlich dabei: Nur<br />

von wenigen Games gibt es eine<br />

kostenlose Demo-Version für<br />

Linux. Viele Spielehersteller portieren<br />

zwar die Vollversion auf das<br />

freie Betriebssystem, liefern aber<br />

ausschließlich für Windows eine<br />

Demo. Das Fehlen jeder Möglichkeit,<br />

vor dem Griff in den Geldbeutel<br />

festzustellen, ob das angepeilte<br />

Game unter Linux auch tatsächlich<br />

läuft, schreckt potenzielle<br />

Käufer freilich eher ab. Das von<br />

Valve angekündigte „Left 4 Dead<br />

2“ übrigens steht bislang noch gar<br />

nicht als Linux-Version bereit.<br />

Der zweite Befehl dient dazu, die<br />

vom Paket benötigten Abhängigkeiten<br />

nachzuziehen. Anschließend<br />

taucht im Programm-Menü<br />

von Ubuntu der Steam-Client auf.<br />

Der fordert nach dem Start erst<br />

einmal zur Eingabe des Passwortes<br />

auf, um das Paket jockey-common<br />

nachträglich zu installieren.<br />

Es war nicht ganz klar, weshalb<br />

das nicht bereits beim Auflösen<br />

der Abhängigkeiten des Paketes<br />

passiert ist. Auch an anderer Stelle<br />

– etwa beim Update des Clients<br />

– umgeht Valve lieber das Paketmanagement<br />

der Distribution.<br />

Nun fragt die Software nach den<br />

Zugangsdaten zur Steam-Plattform.<br />

Wer keinen Account besitzt,<br />

bekommt hier die Möglichkeit,<br />

einen anzulegen. Alternativ<br />

erstellen Sie den Zugang kostenlos<br />

auf der Webseite des Publishers.<br />

Prominent präsentiert,<br />

erscheint nun das Angebot, eine<br />

Beta-Version des Spiels „Team<br />

Fortress 2“ kostenlos zu installieren<br />

(Abbildung B).<br />

Holpriger Start<br />

Beim Versuch, „Team Fortress 2“<br />

einzurichten, erscheint die Meldung,<br />

dass das Spiel 4773 MByte<br />

an Platz verbraucht. Die im Test<br />

vorhandenen 6 GByte freier Plattenplatz<br />

hätten also ausreichen<br />

sollen, um den teambasierten<br />

Taktik-Shooter zu installieren.<br />

Doch nach einiger Zeit wurden<br />

wir unangenehm überrascht: Das<br />

System meldete, der Festplattenplatz<br />

sei nahezu vollständig belegt,<br />

der Download des Spiels<br />

brach daraufhin ab.<br />

Ein Klick auf den Download<br />

zeigte, warum: Die Größe der Datei<br />

beträgt gut 12 GByte. Warum<br />

die Software vorher darauf verfiel,<br />

einen Umfang von knapp<br />

5 GByte anzugeben, blieb unklar.<br />

Nach dem Vergrößern einer Partition<br />

auf dem Testsystem stand<br />

dann ausreichend Platz bereit,<br />

nun klappte die Installation des<br />

Spiels. Der Installer legt die Daten<br />

übrigens im Home-Verzeich-<br />

A Valve-Chef Gabe<br />

Newell mag Windows 8<br />

nicht und setzt stattdessen<br />

auf Linux als<br />

Spieleplattform.<br />

B Den Steam-Client<br />

bedienen Sie ähnlich<br />

wie eine Webseite in<br />

einem Browser, im<br />

Store erscheint ein<br />

prominenter Link<br />

Linux. Das Spiel „Team<br />

Fortress 2“ gibt es<br />

kostenlos.<br />

Client installieren<br />

Valve bietet den Steam-Client als<br />

DEB-Paket zum Download an [3].<br />

Das installieren Sie entweder über<br />

das Software-Center oder die<br />

Kommandozeile. Für Letzteres<br />

wechseln Sie in das Download-<br />

Verzeichnis und führen dort zur<br />

Installation folgende Befehle aus:<br />

$ sudo dpkg ‐i steam.deb<br />

$ sudo apt‐get install ‐f<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 63


im test<br />

Steam for Linux<br />

C Auch das preisgekrönte<br />

Indie-Spiel<br />

„World of Goo“ steht<br />

über Steam bereit und<br />

läuft unter Linux ohne<br />

jedes Problem.<br />

tage, dass die relativ<br />

simple Grafikkarte des<br />

Testsystems (ein Intel<br />

GM965) vermutlich nicht<br />

in der Lage ist, das Spiel<br />

zu starten. Allerdings<br />

klappt der Start von<br />

„Team Fortress 2“ auf<br />

demselben Rechner unter<br />

Windows tadellos. Zwar<br />

ruckelt das Spiel deutlich,<br />

aber es lässt sich durchaus<br />

spielen.<br />

D Fehlanzeige: Das<br />

Spiel „Waveform“ zeigt<br />

zwar einen Intro-<br />

Screen, verweigert<br />

aber penetrant den<br />

Start. Hilfreiche Hinweise<br />

auf die Ursache<br />

sucht man vergebens.<br />

nis unter .local/share/Steam ab:<br />

Gut zu wissen, falls Sie später<br />

Steam samt der mehreren GByte<br />

großen Downloads wieder entfernen<br />

möchten.<br />

Beim Start des Spiels tauchte<br />

das nächste Problem auf: Zwar erklangen<br />

die ersten Takte der<br />

Intro- Musik, der Bildschirm blieb<br />

jedoch schwarz. Gleich anschließend<br />

beendete sich das Spiel wieder,<br />

und es erschien das Fenster<br />

des Steam-Clients. Es gab weder<br />

Hinweise noch eine Fehlermeldung,<br />

die erklärt hätte, was<br />

schiefgegangen war.<br />

Etwas redseliger gibt sich die<br />

Software, wenn Sie sie von der<br />

Konsole aus aufrufen: Ein erneuter<br />

Start des Spiels erzeugte eine<br />

mehrere MByte große Debug-<br />

Ausgabe und die Meldung, dass<br />

im Spiel ein Speicherzugriffsfehler<br />

aufgetreten war. Einen Crash-<br />

Report übermittelte das Programm,<br />

so teilte es hier mit, automatisch<br />

an Valve – ohne vorher<br />

eine Zustimmung einzuholen.<br />

Da das Problem vermutlich<br />

durch die Grafikkarte im Testsystem<br />

verursacht wurde, richteten<br />

wir im Anschluss die neuesten<br />

Grafiktreiber für Linux über<br />

das Paketarchiv xorg-edgers [4]<br />

ein. Doch auch das brachte keine<br />

Abhilfe, „Team Fortress 2“ stürzte<br />

weiter ab.<br />

Die Suche im offiziellen Linux-<br />

Forum bei Valve und im Netz förderte<br />

lediglich die Erkenntnis zu-<br />

World of Goo<br />

Daraufhin unternahmen<br />

wir einen weiteren Versuch<br />

mit einem Spiel, das<br />

weniger Ansprüche an die<br />

Leistung der Grafik-Hardware<br />

stellt. Über den Steam-Store<br />

installierten wir das Indie-Game<br />

„World of Goo“: Dabei handelt es<br />

sich um ein pfiffiges Knobelspiel,<br />

bei dem Sie vor der Aufgabe stehen,<br />

mit Bällen aus einer glibberigen<br />

Substanz ein Gerüst zu bauen,<br />

um ein Ziel zu erreichen.<br />

Der Kostenpunkt für „World of<br />

Goo“ liegt bei 8,99 Euro. Die ersten<br />

Levels gibt es – wie bei vielen<br />

im Steam-Store angebotenen<br />

Spielen – aber auch als kostenlose<br />

Demo. Diesmal war unser Spieleversuch<br />

von Erfolg gekrönt –<br />

„World of Goo“ startete problemlos<br />

und lief auf dem Testsystem<br />

flüssig (Abbildung C).<br />

Bei den meisten anderen Spielen<br />

verliefen die Versuche weniger<br />

glücklich: Einige zeigten zwar<br />

den Startbildschirm an, stürzten<br />

aber ab, sobald das eigentliche<br />

Spiel startete (Abbildung D). Bei<br />

anderen scheiterte bereits der<br />

Start. Hinweise auf die Ursache<br />

gab es hier ebenso wenig wie bei<br />

„Team Fortress 2“. Lediglich auf<br />

der Konsole tauchten einige – in<br />

aller Regel wenig hilfreiche – Fehlermeldungen<br />

auf.<br />

Jenseits von Ubuntu<br />

Obwohl Valve offiziell nur Ubuntu<br />

unterstützt, funktioniert Steam<br />

grundsätzlich auch unter anderen<br />

Distributionen. Im Test gelang es<br />

64 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Steam for Linux<br />

im test<br />

uns etwa, die Software<br />

erfolgreich unter Gentoo<br />

zu installieren. Ein<br />

Paket hierfür findet<br />

sich im Bugtracker der<br />

Distribution. Im Entwickler-Wiki<br />

von Valve<br />

finden sich Verweise<br />

auf experimentelle Pakete<br />

für zahlreiche andere<br />

Linux-Derivate [5].<br />

Neben der Möglichkeit<br />

zum Zocken von<br />

Spielen bietet Steam<br />

zahlreiche direkt in den<br />

Client integrierte Community-Funktionen<br />

an<br />

(Abbildung E). Ein eingebauter<br />

Client fürs<br />

Instant Messaging<br />

zeigt, wie viele Freunde<br />

gerade online sind, und<br />

bietet die Möglichkeit,<br />

mit diesen zu chatten. Über den<br />

Client haben Sie ebenfalls Zugriff<br />

auf das Forum auf der Steam-<br />

Webseite. Sie erhalten eine Meldung,<br />

sobald jemand dort auf einen<br />

Ihrer Beiträge antwortet.<br />

Im Hauptmenü bietet die Software<br />

die Möglichkeit, den Steam-<br />

Client zu aktualisieren. Steam ersetzt<br />

dabei eigenmächtig seine eigene<br />

Datei /usr/bin/steam und ignoriert<br />

dabei das Paketmanagement<br />

der Distribution völlig.<br />

Darüber hinaus besteht die<br />

Möglichkeit, zu überprüfen, ob<br />

die Grafiktreiber auf dem neuesten<br />

Stand sind. Doch der Aufruf<br />

dieses Menüpunktes führt lediglich<br />

zu einer Fehlermeldung –<br />

Steam sei nicht in der Lage, die<br />

Aktualität des Treibers zu prüfen,<br />

heißt es da. Hier liegt die Vermutung<br />

nahe, dass ebenfalls die eingesetzte<br />

Intel-Karte Probleme bereitete<br />

und die Software lediglich<br />

die Treiber der Marktführer AMD<br />

und Nvidia überprüft.<br />

Fazit<br />

Valve will Linux zur Plattform für<br />

Spiele machen. Das stellt für den<br />

Linux-Desktop eine enorme<br />

Chance dar, gegenüber proprietären<br />

Betriebssystemen Boden gut<br />

zu machen: Seit <strong>Lan</strong>gem richten<br />

viele Enthusiasten nur deswegen<br />

noch ein Windows-System als<br />

Dual-Boot ein, damit sie gelegentlich<br />

einmal ein aktuelles Spiel<br />

zocken können. Der Weg zum<br />

Linux-Zocker-PC allerdings erscheint<br />

derzeit nach wie vor weit<br />

und steinig: Die Beta von Steam<br />

weist noch etliche drastische Macken<br />

auf. Valve hat aber freilich<br />

noch die Chance, diese vor der<br />

finalen Version zu beheben.<br />

Entscheidend für den Erfolg<br />

dürfte aber werden, ob es dem<br />

Publisher auch gelingt, genügend<br />

Spiele-Entwickler davon zu überzeugen,<br />

einer Linux-Version ihrer<br />

Games zu veröffentlichen und dafür<br />

zu sorgen, dass diese stabil<br />

laufen. Während unter Windows<br />

über 2000 Spiele in Steam bereitstehen,<br />

gibt es unter Linux bislang<br />

nur eine kleine Auswahl. Was<br />

aber noch schwerer wiegt: Die wenigsten<br />

davon funktionierten auf<br />

dem Testsystem – vermutlich kamen<br />

bei den Versuchen der Entwickler<br />

nur wenige Systemkonfigurationen<br />

zum Einsatz.<br />

Die Grafiktreiber bleiben unter<br />

Linux ein Sorgenkind. Sobald<br />

allerdings mehr 3D-Spiele für<br />

Linux bereitstehen, dürfte sich<br />

die Situation schnell verbessern.<br />

Mit jedem neuen Spiel steigt der<br />

Druck auf die Hersteller AMD,<br />

Nvidia und Intel dafür zu sorgen,<br />

dass ihre Hardware unter Linux<br />

tadellos läuft. Somit profitiert der<br />

gesamte Linux-Desktop von<br />

Valves Schritt.<br />

Äußerst fragwürdig erscheint<br />

die Entscheidung Valves, beim<br />

Steam-Client stellenweise das Paketmanagement<br />

der Distributionen<br />

zu umgehen. Das Unternehmen<br />

sollte sich hier besser bemühen,<br />

mit den Distributoren zu kooperieren.<br />

Einige Entwickler wären<br />

vermutlich sogar bereit, den<br />

Steam-Client direkt zu integrieren.<br />

(agr/​jlu) n<br />

info<br />

[1] Steam: http:// store. steampowered. com<br />

[2] Ian Romanick trifft Valve-Entwickler: http://​<br />

www. paranormal‐entertainment. com/ idr/​<br />

blog/ posts/ 2012‐07‐19T18:54:37Z‐The_<br />

zombies_cometh/<br />

[3] Download des Ubuntu-Pakets:<br />

http:// media. steampowered. com/ client/​<br />

installer/ steam. deb<br />

[4] Aktuelle Grafiktreiber für Ubuntu: http://​<br />

www. ubuntuupdates. org/ ppa/ xorg‐edgers<br />

[5] Steam für andere Distributionen:<br />

https:// developer. valvesoftware. com/ wiki/​<br />

Steam_under_Linux<br />

E Neben der Möglichkeit<br />

zum Zocken von<br />

Spielen bietet der<br />

Steam-Client zahlreiche<br />

integrierte Community-Funktionen<br />

an.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 65


im test<br />

PaintSupreme<br />

Bildbearbeitung PaintSupreme im Test<br />

Arge Tücken<br />

Eigentlich ist der<br />

Markt an guten<br />

Bildbearbeitungsprogrammen<br />

für<br />

Linux gesättigt.<br />

Die Firma Braindistrict<br />

wagt<br />

dennoch einen<br />

Versuch, zwei<br />

kommerzielle Programme<br />

ins Rennen<br />

zu schicken.<br />

Thomas Leichtenstern<br />

README<br />

Die Firma Braindistrict<br />

versucht, gleich mit<br />

zwei kommerziellen Grafik-Programmen<br />

beim<br />

Nutzer zu punkten: Das<br />

von der Idee tatsächlich<br />

revolutionäre Tool IFX-<br />

Supreme verkettet mehrere<br />

Filter und erlaubt<br />

deren blitzschnelles Anwenden<br />

auf beliebige<br />

Bilder. PaintSupreme<br />

dagegen wirkt wie ein<br />

abgeschlankter Photoshop<br />

mit ähnlichen<br />

Funktionen.<br />

Immer öfter bieten Software-<br />

Schmieden ihre Programme auch<br />

für Linux an. So offeriert die Kölner<br />

Firma Braindistrict [1] die Bildbearbeitungstools<br />

IFX-Su preme [2]<br />

und PaintSupreme [3] sowohl für<br />

Mac OS X und Windows als auch<br />

für Linux. Aus unserem Test schied<br />

IFX-Supreme wegen eines gravierenden<br />

Software-Fehlers jedoch<br />

schon frühzeitig aus (siehe Kasten<br />

IFX-Supreme: K.O. in der ersten<br />

Runde). Auch PaintSupreme erwies<br />

sich im Lauf des Testes unter manchen<br />

Distributionen als komplett<br />

oder nahezu unbrauchbar.<br />

Installation<br />

Braindistrict bietet PaintSupreme<br />

als generisches Installationspaket<br />

zum Download an, das keinerlei<br />

Abhängigkeiten benötigt und damit<br />

auf allen gängigen Linux-Derivaten<br />

laufen sollte. Die Lizenz<br />

kostet moderate 19,99 US-Dollar.<br />

Warum eine deutsche Firma ihr<br />

Produkt allerdings in einer Fremdwährung<br />

verkauft, bleibt unklar.<br />

Nach dem Download des etwa<br />

50 MByte großen Installers gilt<br />

es, diesem Ausführberechtigungen<br />

zu geben (Listing 1, Zeile 1).<br />

Danach klicken Sie ihn im Dateimanager<br />

an oder starten den Installationsdialog<br />

direkt (Zeile 2).<br />

Der folgende Setup Wizard fragt<br />

lediglich, in welches Verzeichnis<br />

er die Software installieren soll.<br />

IFX-Supreme: K. O. in der ersten Runde<br />

Die Idee hinter IFX-Supreme klingt<br />

spannend und dürfte sicherlich einige<br />

Foto-Enthusiasten interessieren: Im<br />

Kern geht es darum, Filter und Effekte,<br />

etwa Fraktal oder Chromatic Abberation<br />

miteinander zu verketten und<br />

so eine konstante Verarbeitungsreihe<br />

zu erstellen, mit der sich beliebige Bilder<br />

in Sekundenschnelle den Vorgaben<br />

gemäß anpassen lassen. Allerdings<br />

erweist sich die Bedienung des<br />

Tools als alles andere als intuitiv und<br />

erfordert einige Einarbeitungszeit. Der<br />

Nach Abschluss des Setups erscheint<br />

auf dem Desktop das Icon<br />

PaintSupreme, einen Eintrag ins<br />

KDE-Menü schreibt die Software<br />

nicht. Unter Ubuntu 12.10 funktionierte<br />

zwar das Setup, den Start<br />

verweigerte das Programm jedoch.<br />

Erste Schritte<br />

Beim ersten Start fällt das dunkel<br />

gehaltene Layout der Arbeitsumgebung<br />

auf, das den Blick aufs<br />

Grund, warum die Redaktion das Programm<br />

aus dem Test nahm, ist jedoch<br />

ein anderer. Mit der Trial-Variante<br />

lassen sich weder die Filterkette<br />

noch damit bearbeitete Bilder speichern.<br />

Das ermög licht erst ein Freischalten<br />

durch Eingabe der Seriennummer.<br />

Ein Klick auf den Eintrag<br />

Help | Enter serial… sollte die zugehörige<br />

Eingabemaske öffnen, tat das<br />

jedoch im Test nicht. Entsprechend<br />

ließ sich die Software nicht lizenzieren<br />

und bestimmungsgemäß nutzen.<br />

66 02 | 13<br />

www.linux-user.de


PaintSupreme<br />

im test<br />

Bild nicht ablenken soll, aber speziell<br />

bei ungünstigen Lichtverhältnissen<br />

das Lesen der Menüs erschwert.<br />

Die kontextsensitiven<br />

und zuweilen wichtigen Zusatzinformationen<br />

via Fly-out blendet<br />

die Software unter Kubuntu fast<br />

unlesbar in schwarzer Schrift mit<br />

dunkelgrauem Hintergrund ein<br />

(Abbildung A). Unter Open-<br />

Suse 12.1 zeigte die Software diese<br />

jedoch korrekt mit beigem Hintergrund<br />

und gut lesbar an.<br />

Ein Umstellen des Layouts erlaubt<br />

die Software ebenso wenig<br />

wie das Ändern der englischen<br />

Lokalisierung. Wie auch bei IFX-<br />

Supreme gilt, dass die Software<br />

kein Speichern der Bilder ohne die<br />

Eingabe der Seriennummer erlaubt.<br />

Allerdings funktioniert hier<br />

der Dialog und ermöglicht damit<br />

das Freischalten.<br />

Als Erstes erscheint die Abfragebox<br />

Welcome to PaintSupreme, in<br />

der Sie festlegen, ob Sie ein neues<br />

Bild erstellen oder ein vorhandenes<br />

öffnen möchten (Abbildung<br />

B). Der Dialog Open File<br />

zeigt jedoch keinerlei <strong>Vorschau</strong>bilder<br />

an, was die Auswahl des gewünschten<br />

Fotos erheblich erschwert.<br />

Das Startfenster enthält<br />

am unteren Rand die Checkbox<br />

Connect to database to download<br />

templates. Bleibt diese beim Öffnen<br />

des Bildes aktiviert, erscheint<br />

der IFX Filters Download, der alle<br />

derzeit verfügbaren Filter anzeigt.<br />

Über die Checkboxen unter Install<br />

stellen Sie ein, welchen davon Sie<br />

mit einem Klick auf den Button<br />

Install herunterladen möchten.<br />

Bilder bearbeiten<br />

Die Arbeitsfläche wirkt auf den<br />

ersten Blick wie ein abgespeckter<br />

Klon von Photoshop. Links befindet<br />

sich die Werkzeugleiste, in der<br />

Mitte das Bild und rechts Zusatzfunktionen<br />

wie der Layer Manager<br />

und die Navigation. Lediglich der<br />

Punkt Filter Packs hebt Paint-<br />

Suprem von der Konkurrenz ab. Er<br />

ermöglicht das schnelle Anwählen<br />

der installierten Filter und zeigt in<br />

einem kleinen <strong>Vorschau</strong>bild deren<br />

Wirkung. Nach Auswahl des<br />

gewünschten Filters und dem<br />

Bestä tigen durch Apply erscheint<br />

der zugehörige Einstellungsdialog,<br />

sofern der<br />

Filter einen besitzt.<br />

Mit dem Auswahlwerkzeug<br />

hat die Software ihre liebe Mühe.<br />

So lässt sie sich beispielsweise bei<br />

der Anwahl von Bildsequenzen via<br />

Zauberstab nicht selten 20 und<br />

mehr Sekunden Zeit, bis die Auswahl<br />

endlich steht. In Extremfällen,<br />

beispielsweise nach dem Erhöhen<br />

der Sensitivity, vergeht<br />

aber auch mal eine Minute und<br />

mehr. Das vollmundige Versprechen,<br />

PaintSupreme sei eines der<br />

schnellsten Bildbearbeitungsprogramme<br />

auf dem Markt, hält die<br />

Software also nicht einmal im Ansatz<br />

ein. Beim Kombinieren von<br />

Zauberstab und Rechteck-Auswahl<br />

kam es im Test darüber hinaus<br />

auch vor, dass die Auswahl<br />

überhaupt nicht mehr funktionierte.<br />

Erst ein Neustart des Programms<br />

behob den Fehler wieder.<br />

Wer es aus Gimp und Co. gewöhnt<br />

ist, viele Einstellungen<br />

nach einem Rechtsklick ins Bild<br />

via Kontextmenü zu erreichen,<br />

wird von PaintSupreme bitter<br />

enttäuscht: Lediglich im Auswahlmodus<br />

erscheinen einige<br />

Einträge, etwa Reselect oder Select<br />

all. Weit schwerer wiegt jedoch,<br />

dass PaintSupreme sich unter<br />

Kubuntu weigert, das bearbeitete<br />

Bild in bestimmte Dateiformate<br />

zu speichern. Zwar stehen über<br />

30 davon im Dialog zum Speichern<br />

zur Auswahl, darunter auch<br />

JPEG, TIFF und PNG, jedoch<br />

schreibt die Software die Änderungen<br />

nur ins Photoshop-Format<br />

PSD oder nach PDF.<br />

Bei der Anwahl anderer Formate<br />

tut die Software zwar beim Beenden<br />

des Dialogs so, als hätte sie<br />

info<br />

[1] Braindistrict: http:// www. braindistrict. com<br />

[2] IFX-Supreme: http:// www. braindistrict. com/​<br />

de/ ifx‐supreme/<br />

[3] PaintSupreme: http:// www. braindistrict.​<br />

com/ de/ paintsupreme/<br />

das Bild gesichert, ein Blick in<br />

den Zielordner verrät jedoch das<br />

Gegenteil. Unter OpenSuse hingegen<br />

klappte der Bilderexport<br />

wie vorgesehen.<br />

Fazit<br />

IFX-Supreme scheitert schon<br />

durch die Tatsache, dass sich die<br />

Seriennummer nicht eingeben<br />

lässt. PaintSupreme versagt spätestens<br />

beim Speichern der Bilder<br />

unter Kubuntu. Lediglich das<br />

PSD- und das PDF-Format funktionieren<br />

dort tatsächlich. Eine<br />

Installation unter Ubuntu 12.10<br />

klappt zwar, der Programmstart<br />

schlägt dort jedoch fehl. Lediglich<br />

unter OpenSuse funktioniert das<br />

Programm wie vorgesehen.<br />

Die meisten der freien Bildbearbeitungsprogramme,<br />

allen voran<br />

Gimp, leisten erheblich mehr als<br />

PaintSupreme. Falls die Windowsund<br />

Mac-OS-Software von Braindistrict<br />

ähnlich viele Fehler aufweist,<br />

stellt sich unweigerlich die<br />

Frage, woher die Firma die 10 000<br />

zufriedenen Nutzer nimmt, mit<br />

denen sie wirbt. (tle) n<br />

01 $ chmod 500 PaintSupreme‐linux‐installer.run<br />

02 $ ./PaintSupreme‐linux‐installer.run<br />

A Was PaintSupreme<br />

in den kontextsensitiven<br />

Meldungen anzeigt,<br />

lässt sich unter<br />

Kubuntu nur erahnen.<br />

B Beim Start zeigt die Software ein Fenster, mit dessen Hilfe<br />

Sie ein neues Bild erstellen oder ein vorhandenes öffnen.<br />

Listing 1<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 67


netz&system<br />

Gnome Boxes<br />

Virtualisierungssoftware Gnome Boxes im Überblick<br />

Schlicht und einfach<br />

© Gabriel77, sxc.hu<br />

Drei Klicks und<br />

fertig ist die VM:<br />

Gnome Boxes verspricht<br />

einen einfachen<br />

Umgang mit<br />

virtuellen Maschinen.<br />

Das erweist<br />

sich als schwieriger<br />

Spagat.<br />

Thomas Drilling<br />

README<br />

Mit Gnome Boxes gesellt<br />

sich ein weiterer<br />

Vertreter der Riege der<br />

Virtualisierungslösungen<br />

hinzu. Es fungiert<br />

zwar wie Virt-Manager<br />

als Frontend für<br />

Libvirt, bietet aber eine<br />

einfach zu bedienende<br />

Oberfläche.<br />

Wer unter Linux hin und wieder<br />

virtuelle Maschinen benötigt –<br />

etwa zum Testen anderer Betriebssysteme,<br />

zum Ausführen<br />

von Windows-Software, für die es<br />

kein Linux-Pendant gibt, oder einfach<br />

als sichere Sandbox zum Surfen<br />

– der greift häufig zur kostenlosen<br />

VirtualBox [1] von Oracle.<br />

Die erweist sich dank einfach zu<br />

handhabender Oberfläche, integriertem<br />

Viewer und vielen zusätzlichen<br />

Tools bisher als die am<br />

schnellsten und einfachsten zu<br />

handhabende Software. Diese Rolle<br />

strebt nun Gnome Boxes an [2].<br />

Bislang greifen viele Anwender<br />

lieber zum flexibleren, im Kernel<br />

enthaltenen Gespann KVM/​Qemu<br />

oder zu Xen. Für beide freie Lösungen<br />

gibt es inzwischen ebenfalls<br />

zahlreiche, in der Regel auf<br />

Libvirt basierende grafische<br />

Front ends, von denen der maßgeblich<br />

von Red Hat entwickelte<br />

Virt-Manager [3] am weitesten<br />

fortgeschritten erscheint. Für Anwender,<br />

die vorrangig Desktop-<br />

Betriebssysteme wie Windows<br />

virtualisieren möchten, hat der<br />

Ansatz KVM/​Virt-Manager gegenüber<br />

VirtualBox auf den ersten<br />

Blick den Nach teil, dass zum<br />

Darstellen der Bildschirmausgabe<br />

kein RDP bereitsteht. Dafür unterstützt<br />

Virt-Manager neben<br />

VNC zusätzlich das Spice-Protokoll<br />

von Red Hat [4].<br />

VirtualBox als integrierter Virtual<br />

Machine Manager bietet von<br />

Haus aus eine passable Grafik-<br />

Performance in virtuellen Maschinen<br />

– zumindest, sofern Sie die<br />

jeweiligen Gastsystemerweiterungen<br />

einrichten, was per Knopfdruck<br />

funktioniert. Diese installieren<br />

je nach Betriebssystem<br />

Treiber für einen flotteren Zugriff<br />

auf Netzwerk und Festplatte, welche<br />

die Zugriffe nicht über die jeweiligen<br />

virtuellen Geräte abwickeln,<br />

sondern auf die physischen<br />

Geräte des Host-Systems zugreifen.<br />

Das erfolgreiche Installieren<br />

sämtlicher Treiber unter Virtual-<br />

Box erfordert allerdings unter<br />

Umständen das Übersetzen eines<br />

Kernel-Moduls. Das geschieht<br />

zwar weitgehend automatisch,<br />

führt aber bei einem Update des<br />

Kernels oder von VirtualBox mitunter<br />

zu Problemen.<br />

Bei KVM/​Qemu erhöhen Sie die<br />

I/​O-Performance von Festplatten<br />

und Netzwerkkarten durch Einsatz<br />

sogenannter Virtio-Treiber.<br />

Die sind für Linux-Gastsysteme<br />

in den meisten Distributionen bereits<br />

enthalten, während Sie Virtio/​KVM-Treiber<br />

für Windows-<br />

Gastsysteme aktuell in der Version<br />

0.1-30 aus dem Netz [5] herunterladen<br />

und bei Installation<br />

von Windows mit der Option Externe<br />

Treiber laden einbinden.<br />

Für eine gute Grafikleistung bei<br />

KVM sorgt Spice. Die KVM-Lösung<br />

bietet Profis den Vorteil der<br />

größeren Flexibilität und Stabilität<br />

(immerhin stammt der Code<br />

größtenteils von Red-Hat-Entwicklern)<br />

und hat sich in vielen<br />

Virtualisierungslösungen für Unternehmen<br />

bestens bewährt.<br />

RDP, VNC, Spice & Co.<br />

Betreiben Sie einen kleinen Server<br />

im Heimnetz – etwa als Datei-,<br />

Mail- oder Media-Server – erweist<br />

es sich gelegentlich als nützlich,<br />

die daheim benötigten virtuellen<br />

Instanzen auf diesen zu verfrachten.<br />

Das setzt aber auf der Seite<br />

70 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Gnome Boxes<br />

netz&system<br />

des Servers eine CPU mit VT-Erweiterung<br />

voraus sowie ausreichend<br />

Hauptspeicher und eine<br />

mittlere durchschnittliche Last.<br />

Außerdem benötigen Sie ein<br />

schnelles lokales Netz.<br />

3D-Beschleunigung und Gaming-Anwendungen<br />

scheiden<br />

dann zwar aus, flüssiges Arbeiten<br />

mit einer ausreichend großer Auflösung<br />

auf dem Gastsystem für<br />

den typischen Office-Einsatz stellen<br />

aber zumindest mit RDP oder<br />

Spice kein Problem dar. Virtual-<br />

Box hat RDP fest in den Virtual<br />

Machine Manager eingebaut.<br />

Möchten Sie die Bildschirmausgabe<br />

des virtuellen Systems auf<br />

einen RDP-Client umleiten, müssen<br />

Sie in den Einstellungen von<br />

VirtualBox auf dem Gastsystem<br />

bei Anzeige im Tab Fernsteuerung<br />

lediglich den RDP-Server einschalten<br />

und den zu verwendenden<br />

Port festlegen (Abbildung A).<br />

Der Vorteil des Virt-Managers<br />

bezüglich der Bildschirmausgabe<br />

des Gastsystems besteht darin,<br />

dass er neben VNC auch das Spice-<br />

Protokoll von Red Hat unterstützt<br />

[4]. Spice arbeitet sehr<br />

schnell, setzt aber voraus, dass Sie<br />

in der VM paravirtualisierte Treiber<br />

verwenden. Benutzen Sie den<br />

Virt-Manager unter Fedora oder<br />

RHEL, können Sie Spice nach Installation<br />

der benötigten Pakete<br />

gleich ausprobieren.<br />

Das Einrichten von Spice erledigen<br />

Sie über die grafische Oberfläche<br />

des Virt-Managers: Dazu<br />

stellen Sie in der Konfiguration<br />

der virtuellen Maschine in der<br />

Sektion Anzeige den Typ von VNC<br />

auf Spice um. Ferner wählen Sie in<br />

der Sektion Video den QLX-Treiber<br />

aus (Abbildung B). Prinzipiell<br />

funktioniert Spice ohne diesen,<br />

dann aber nicht in allen Auflösungen.<br />

In den Host-Einstellungen<br />

des Virt-Managers tragen Sie im<br />

Reiter VM-Details im Bereiche<br />

Neue VM bei Install Graphics ebenfalls<br />

Spice ein.<br />

Sollen Client und Host Bildschirminhalte<br />

und Sound (Spice<br />

unterstützt das Übertragen von<br />

Audio) in anderen Setups und bei<br />

anderen Betriebssystemen über<br />

Spice abwickeln, müssen Sie mitunter<br />

mehr Aufwand treiben. Zu<br />

diesem Thema hat unsere Schwesterpublikation<br />

ADMIN Magazin<br />

einen Beitrag veröffentlicht [6].<br />

Gnome Boxes bietet zumindest<br />

unter Fedora einen funktionierenden<br />

Spice-Stack. Bei Fedora 17<br />

mit Gnome 3.4.2 funktioniert das<br />

allerdings bisher nur lokal. Freilich<br />

lässt sich immer ein dedizierter<br />

RDP-Server oder VNC-Server<br />

im Gastsystem aufsetzen, sobald<br />

dieses installiert ist. Der Zugriff<br />

aus der Ferne klappt dann aber<br />

nur auf eine bestehende Session.<br />

Windows-Systeme haben je nach<br />

Versionen einen RDP-Server an<br />

Bord. Für Linux gibt es zahlreiche<br />

Lösungen zum Nachinstallieren,<br />

etwa X2go [7].<br />

Verteilt virtuell<br />

Was nicht jeder weiß: VirtualBox<br />

unterstützt mit seinem Headless-<br />

Modus beziehungsweise dem integrierten<br />

Vboxwebsrv-Service<br />

ebenfalls den Client/​Server-Betrieb.<br />

Selbstverständlich könnten<br />

Sie die lokale Version von Virtual-<br />

Box auf ihrem Server installieren<br />

(sofern der über eine grafische<br />

A Mit den Erweiterungen<br />

erhält VirtualBox<br />

einen RDP-Server.<br />

Remotebox 1.5,<br />

Phpvirtualbox 4.2-4<br />

LU/boxes/<br />

B Der QLX-Treiber ermöglicht<br />

im Zusammenhang<br />

mit Spice<br />

den Betrieb bei sehr<br />

großen Auflösungen.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 71


netz&system<br />

Gnome Boxes<br />

C Phpvirtualbox holt<br />

das GUI einer entfernt<br />

laufenden VirtualBox-<br />

Installation ins Fenster<br />

des Browsers.<br />

D Ein Assistent führt<br />

durch alle zum Anlegen<br />

einer virtuellen<br />

Maschine notwendigen<br />

Schritte.<br />

Oberfläche verfügt), die virtuellen<br />

Maschinen dort lokal konfigurieren<br />

und über das Netz vom Arbeitsplatz<br />

aus via VNC oder RDP<br />

auf die Bildschirmausgabe der<br />

virtuellen Systeme zugreifen.<br />

Für mehr Eleganz in einem solchen<br />

Szenario sorgt der Einsatz<br />

eines Clients, der speziell für die<br />

Zusammenarbeit mit dem Web/​<br />

Headless-Modus von VirtualBox<br />

konzipiert wurde, wie die auf<br />

GTK/​Perl basierende Remotebox<br />

[8] oder die in PHP geschriebene<br />

Phpvirtualbox ([9], Abbildung<br />

C). Beide kommunizieren<br />

via SOAP mit Vboxwebsrv.<br />

Installation<br />

Die beiden Lösungen VirtualBox<br />

(im Headless-Modus) und Virt-<br />

Manager ähneln konzeptionell<br />

dem seinerzeit beliebten VMware-Server,<br />

den es<br />

allerdings seit einiger<br />

Zeit nicht mehr<br />

gibt. Anders das<br />

seit 2011 in Entwicklung<br />

befindliche<br />

Gnome Boxes<br />

[10]: Es bietet<br />

lediglich die Möglichkeit,<br />

virtuelle<br />

Maschinen lokal<br />

anzulegen und zu<br />

konfigurieren.<br />

Zwar klappt wie<br />

erläutert ein<br />

Remote- Zugriff via<br />

VNC oder Spice auf<br />

laufenden virtuellen<br />

Maschinen oder<br />

entfernten physischen Desktops.<br />

Es besteht aber keine Möglichkeit,<br />

diese wie beim Virt-Manager remote<br />

anzulegen oder zu steuern.<br />

Eine Preview-Version von Boxes<br />

war bereits in der Entwickler-Version<br />

von Gnome 3.3 enthalten.<br />

Gnome 3.4 enthält eine Beta-Version,<br />

die es erlaubt, lokale virtuelle<br />

Maschinen zu erstellen.<br />

Allerdings fehlen gegenüber der<br />

aktuellen Version in Gnome 3.6<br />

noch eine Reihe von Funktionen,<br />

und im Test erwies sich das Release<br />

3.4 zudem als nicht sonderlich<br />

stabil. Einzelheiten zum Entwicklungsstand<br />

der Versionen<br />

finden Sie in den jeweiligen Release-Notes<br />

der Gnome-Boxes-<br />

Quellen, an die Sie über den FTP-<br />

Server des Projektes [11] gelangen:<br />

Sie finden sich in einer Datei<br />

mit der Endung .news.<br />

Müssen Sie nicht unbedingt mit<br />

den neuesten Version experimentieren,<br />

dann kommen Sie mit der<br />

jeweiligen Gnome-Version der<br />

verwendeten Distribution in den<br />

Genuss der zugehörigen Boxes-<br />

Version, die Sie über die Paketverwaltung<br />

ihrer Distribution<br />

ins tallieren. Ubuntu-Nutzer finden<br />

zudem die derzeit aktuellste<br />

stabile Gnome-Boxes-Version<br />

3.6.2 auf Launchpad [12].<br />

Features<br />

Die Besonderheit von Gnome Boxes<br />

liegt darin, dass das Tool das<br />

von Red Hat speziell für Desktop-<br />

Virtualisierung entwickelte Spice-<br />

Protokoll unterstützt und dazu<br />

auf die Libvirt sowie die neu entwickelte<br />

Libvirt-glib aufsetzt.<br />

Diese Bibliothek fungiert als Zwischenschicht<br />

zur Libvirt, erleichtert<br />

aber nach Aussage der Entwickler<br />

[13] die Integration in<br />

Glib-basierte Programme.<br />

Darüber hinaus benutzt Gnome<br />

Boxes zum Erkennen der Betriebssysteme<br />

auf einem Installationsmedium<br />

die ebenfalls von<br />

Red Hat/​Fedora ins Leben gerufene<br />

Libosinfo [14], was in einigen<br />

Fällen eine sogenannte Express-<br />

Installation ermöglicht. Übrigens<br />

ist Gnome Boxes komplett in der<br />

Sprache Vala geschrieben; Libvirtglib<br />

und Libosinfo dagegen in<br />

effizienterem C.<br />

Bei Boxes handelt es sich wie bei<br />

allen Komponenten des Gnome-<br />

Desktops um freie Software. Die<br />

Entwickler betonen allerdings,<br />

dass die Software nicht als professionelles<br />

Werkzeug für Administratoren<br />

beim Einsatz im Unternehmen<br />

gedacht ist – hierfür<br />

empfehlen sie Red Hats Virt-Manager.<br />

Die Benutzeroberfläche sei<br />

deshalb bewusst einfach gehalten,<br />

heißt es. In der Tat gleichen<br />

sich große Teile der Infrastruktur<br />

von Boxes und Virt-Manager.<br />

Ein erster Test<br />

Theoretisch sollte sich Boxes unter<br />

Fedora optimal testen lassen,<br />

weil Gnome hier als favorisierter<br />

72 02 | 13<br />

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Gnome Boxes<br />

netz&system<br />

Desktop dient und man außerdem<br />

annehmen darf, dass Fedora die<br />

von der Software verwendeten<br />

Technologien (KVM, Libvirt,<br />

Spice) besonders gut integriert.<br />

Die in Fedora 17 enthaltene Boxes-Version<br />

3.4.3-2 ließ sich in<br />

der Tat komfortabel aus den Paketquellen<br />

installieren. Sie starten<br />

das Programm in der deutschen<br />

Lokalisierung durch einen Aufruf<br />

der Software Boxen. Möchten Sie<br />

eine lokale virtuelle Maschine erstellen,<br />

genügt wie beim Virt-Manager<br />

die Angabe eines vorhandenen<br />

Installationsabbilds. Der Assistent<br />

leitet Sie durch die weiteren<br />

Schritte (Abbildung D).<br />

Im Unterschied zum Virt-Manager<br />

bietet das Gnome-Programm<br />

jedoch nur wenig Möglichkeiten,<br />

Einfluss auf die Installation zu<br />

nehmen. Die Startseite des Assistenten<br />

klärt darüber auf, dass Sie<br />

die Möglichkeit haben, wahlweise<br />

über das Netzwerk auf existente,<br />

virtuelle KVM-Systeme zuzugreifen<br />

oder lokal eine neue und somit<br />

eigenständig laufende virtuelle<br />

Maschine einzurichten. Dazu<br />

müssen KVM, Libvirt und diverse<br />

andere Komponenten installiert<br />

sein, zudem braucht der Rechner<br />

eine CPU mit VT-Erweiterung.<br />

Im ersten Schritt Quellauswahl<br />

des Assistenten wählen Sie entweder<br />

einen Netzwerkpfad zu einer<br />

laufenden KVM-Maschine beziehungsweise<br />

einem Remote-<br />

Display oder ein lokal vorhandenes<br />

ISO-Image zum Aufsetzen einer<br />

neuen virtuellen Maschine.<br />

Im Fall der lokalen Instanz öffnet<br />

sich ein Dialog zur Auswahl einer<br />

Datei, in dem Sie einfach zum gewünschten<br />

Installation-Image navigieren<br />

(Abbildung E).<br />

Im nächsten Schritt mit dem Titel<br />

Vorbereitung endete das Experiment<br />

mit dem Schnellstart von<br />

Gnome Boxes 3.4.3 unter Fedora:<br />

Der Assistent brach den Versuch<br />

mit einer wenig aussagekräftigen<br />

Fehlermeldung ab. Im Dialog Erstellung<br />

einer neuen Box wird vorbereitet<br />

gab das Programm an, zunächst<br />

die angegebene ISO-Datei<br />

zu analysieren, wozu die Libosinfo<br />

zum Einsatz kam. Da sich<br />

Gnome Boxes 3.4.3 anderweitig<br />

als ebenfalls wenig stabil erwies,<br />

erfolgt kurzerhand der Wechsel<br />

auf die aktuelle Version 3.6.1.1<br />

von Boxes unter Kubuntu 12.10.<br />

In Apper installieren Sie den<br />

kompletten Gnome-Desktop<br />

durch Auswahl des Meta-Paketes<br />

gnome-desktop. Boxes funktioniert<br />

aber auch unter KDE. Das<br />

sieht zwar weniger gut aus als unter<br />

Gnome und Widgets – so sind<br />

die Schaltflächen beispielsweise<br />

oft schwer zu erkennen – das<br />

Setup erfüllt aber seinen Zweck.<br />

Der Schritt Quellauswahl und die<br />

Analyse eines ISO-Images funktioniert<br />

mit dem neuen System sofort<br />

und ohne Probleme.<br />

Einen Wimpernschlag später<br />

steht die Software in den Startlöchern,<br />

um die virtuelle Maschine<br />

anzulegen. Das erledigen Sie über<br />

die gleichnamige Schaltfläche<br />

rechts oben. Dass der Assistent<br />

dabei einige Schritte überspringt,<br />

liegt an der erwähnten Bibliothek<br />

Libosinfo, mit deren Hilfe Boxes<br />

das zu installierende System automatisch<br />

erkennt (Abbildung F).<br />

Für den Arbeitsspeicher der virtuellen<br />

Maschine schlägt Boxes<br />

im Beispiel eine Größe von<br />

500 MByte vor, für das virtuelle<br />

Laufwerk 20 GByte. Mithilfe der<br />

Schaltfläche Anpassen rechts ändern<br />

Sie diese Größen sowie eine<br />

Handvoll weiterer Parameter über<br />

einfache Schieberegler oder Schalter<br />

(Abbildung G, nächste Seite).<br />

Die Einstellungen zum Speicher<br />

finden Sie in der Rubrik System.<br />

In der Rubrik Anzeige sehen Sie,<br />

dass Boxes 3.6.1 Red Hats Spice-<br />

Protokoll zur Anzeige virtueller<br />

Maschinen unterstützt. Bei Bedarf<br />

schalten Sie an dieser Stelle<br />

die USB-Weiterleitung ein. In der<br />

E Nach der Wahl eines<br />

lokalen ISO-Images<br />

kümmert sich Boxes<br />

automatisch um das<br />

Einrichten der virtuellen<br />

Maschine.<br />

F Für eine Reihe von<br />

Betriebssystemen unterstützt<br />

Gnome Boxes<br />

einen Express-Modus.<br />

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02 | 13 73


netz&system<br />

Gnome Boxes<br />

G Wer die Konfiguration<br />

des Assistenten<br />

nicht selbst übernehmen<br />

möchte, der passt<br />

die VM (in bescheidenem<br />

Umfang) an die<br />

eigenen Wünsche an.<br />

H Mit einer Übersicht<br />

erleichtert Boxes die<br />

Auswahl der richtigen<br />

Maschine für die Arbeit<br />

mit einem virtuellen<br />

System.<br />

Rubrik Anmeldung zeigt Boxes<br />

den verwendeten Virtualisierer<br />

(Qemu) sowie die Zugriffsadresse<br />

über das lokale Spice-Protokoll.<br />

Mit einem Klick auf das Symbol<br />

mit dem Pfeil links oben neben<br />

dem Namen der virtuellen Maschine<br />

verlassen Sie den Dialog<br />

mit den Einstellungen und gelangen<br />

zurück zur letzten Seite Revision<br />

im Assistenten. Ein Klick auf<br />

Anlegen, und Boxes bootet direkt<br />

das angegebene ISO. Sie haben<br />

dann die Möglichkeit, mit dem<br />

Installieren fortzufahren. Den<br />

automatisch gestarteten Vollbildmodus<br />

verlassen Sie bei Bedarf<br />

über [Strg]+[Umschalt]+[F11].<br />

Boxes zeigt alle virtuellen Maschinen<br />

oder Remote-Desktop-<br />

Verbindungen in einer Übersicht,<br />

sobald Sie den Assistenten mit<br />

Abbrechen verlassen. Für laufende<br />

VMs erstellt das Programm jeweils<br />

eine kleine <strong>Vorschau</strong> (Abbildung<br />

H). Möchten Sie eine Verbindung<br />

zu einer entfernt laufenden<br />

virtuellen Maschine im Netz<br />

oder einem gewöhnlichen (VNC-)<br />

Remote-Desktop herstellen, klicken<br />

Sie in der Übersicht<br />

auf Neu, gefolgt<br />

von Weiter, wählen Sie<br />

bei der Auswahl der<br />

Quelle die Methode geben<br />

Sie die Adresse ein,<br />

und nutzen Sie hier<br />

wahlweise die Syntax<br />

spice://IP‐Adresse oder<br />

vnc://IP‐Adresse. Der<br />

Assistent springt wieder<br />

zur Seite Revision,<br />

und Sie erstellen die<br />

Verbindung mit einem<br />

Klick auf die Schaltfläche<br />

Anlegen.<br />

Gnome Boxes kennt übrigens einige<br />

Kommandozeilen-Parameter,<br />

die es beim Aufruf mit gnome‐boxes<br />

‐help verrät. Mit ‐‐check stellen<br />

Sie etwa fest, ob das KVM-Modul<br />

geladen ist und die CPU die notwendigen<br />

Voraussetzungen erfüllt.<br />

Ein gnome‐boxes ‐version zeigt<br />

die aktuell installierte Version an.<br />

Mit einem Aufruf von gnome‐boxes<br />

Image öffnen Sie direkt die entsprechende<br />

virtuelle Maschine.<br />

Fazit<br />

Technisch unterscheiden sich die<br />

vorgestellten Lösungen fundamental.<br />

VirtualBox bietet dem<br />

ambitionierten Heimanwender<br />

alle Möglichkeiten, ohne die Ansprüche<br />

an die Kenntnisse unnötig<br />

hoch zu schrauben. Im Gegensatz<br />

dazu erweist sich Virt-Manager<br />

als Profi-Tool, das zudem das<br />

komfortable Anlegen und Verwalten<br />

von Speicher-Pools erlaubt.<br />

Das neue Gnome Boxes hingegen<br />

gibt sich als einfach zu bedienendes<br />

und zudem schickes, funktional<br />

aber eher ein ge schränk tes<br />

Libvirt-Frontend. Das ist ganz im<br />

Sinne der Erfinder: Funktionen<br />

wie der Express-Modus sowie das<br />

Beschränken von Optionen passen<br />

exakt ins Konzept der Gnome-Macher.<br />

Die in einigen Distributionen<br />

verfügbare Beta-Version<br />

3.4.x von Boxes erweist sich allerdings<br />

als wenig tauglich für den<br />

praktischen Einsatz.<br />

Mit der in Gnome 3.6 enthaltenen<br />

Version deuten die Entwickler<br />

an, wohin die Reise geht. Gelegenheitsnutzer<br />

und Einsteiger<br />

finden mit Boxes einen einfach zu<br />

handhabenden Zugang zu KVMbasierter<br />

Virtualisierung und legen<br />

mit wenigen Mausklicks virtuelle<br />

Maschinen an oder nutzen<br />

das Programm als Terminal-Client<br />

für VNC-Sitzungen.<br />

Realistisch betrachtet, fahren<br />

aber wohl viele Anwender im Moment<br />

mit VirtualBox besser, und<br />

Admins haben mit Virt-Manager<br />

ohnehin vollen Zugang zu den<br />

vielen Funktionen KVM/​Qemubasierter<br />

Instanzen. Diese Situation<br />

könnte sich allerdings mit der<br />

kommenden Gnome-Boxes-Version<br />

3.8 ändern, denn die Entwickler<br />

arbeiten in Boxes 3.7 bereits<br />

an der Integration von Red Hats<br />

oVirt-Framework [15]. Das ermöglicht<br />

es, virtuelle Maschinen<br />

mithilfe von Boxes in der Cloud<br />

zu verwalten: Hier müssten die<br />

Mitbewerber dann erst noch<br />

nachziehen. (agr) n<br />

info<br />

[1] Oracle VirtualBox: http:// virtualbox. org<br />

[2] Gnome-Boxes-Projektseite:<br />

https:// live. gnome. org/ Boxes<br />

[3] Virt-Manager: http:// virt‐manager. org<br />

[4] Spice: http:// spice‐space. org<br />

[5] KVM-Virtio-Treiber: http:// alt. fedoraproject.​<br />

org/ pub/ alt/ virtio‐win/ latest/ images/ bin<br />

[6] Virtuelle Maschinen mit Spice:<br />

http:// www. admin‐magazin. de/ Das‐Heft/​<br />

2012/ 06/ Virtuelle‐Maschinen‐mittels‐VNCund‐Spice‐bedienen<br />

[7] X2go: Markus Feilner, „Der letzte Heuler“,<br />

LU 07/​2011, S. 34, http:// www.​<br />

linux‐community. de/ 23613<br />

[8] Remotebox:<br />

http:// remotebox. knobgoblin. org. uk/<br />

[9] Phpvirtualbox:<br />

http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox<br />

[10] Gnome Boxes:<br />

https:// live. gnome. org/ Boxes<br />

[11] Boxes-Quellen: http:// ftp. gnome. org/ pub/​<br />

GNOME/ sources/ gnome‐boxes<br />

[12] Boxes auf Launchpad: https:// launchpad.​<br />

net/ ubuntu/ +source/ gnome‐boxes<br />

[13] Boxes-Blogspot: http:// zee‐nix. blogspot.​<br />

com/ 2011/ 11/ behold‐boxes. html<br />

[14] Libosinfo:<br />

https:// fedorahosted. org/ libosinfo<br />

[15] oVirt: http:// www. ovirt. org<br />

74 02 | 13<br />

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Text, Satz, Sieg<br />

Mit Writer2LaTeX verknüpfen Sie die angenehme Möglichkeit der Eingabe in<br />

LibreOffice Writer mit dem perfekten Druckbild des Satzsystems LaTeX. Michael Niedermair<br />

© Patita_rds, sxc.hu<br />

Writer2latex 1.2beta,<br />

Writer2LaTeX 1.0.2<br />

(Extension)<br />

LU/writer2latex/<br />

README<br />

Wer gerne mit Libre-<br />

Office Texte schreibt –<br />

vielleicht sogar im Team<br />

– der braucht auf das<br />

perfekte Druckbild von<br />

LaTeX nicht zu verzichten:<br />

Ein Satz kleiner<br />

Helfer konvertiert das<br />

Dokument in die entsprechende<br />

Satzdatei<br />

und entfernt nebenbei<br />

noch überflüssige Auszeichnungen.<br />

W2L installieren<br />

Bietet die verwendete Distribution<br />

noch keine aktuelle Version von<br />

Writer2 LaTeX, so installieren Sie das<br />

Tool – eine Java-Laufzeitumgebung vorausgesetzt<br />

– leicht selbst nach. Dazu<br />

laden Sie die aktuelle Version (zu Redaktionsschluss<br />

die Datei writer2latex12beta.zip)<br />

aus dem Web [1] oder<br />

von der Heft-DVD herunter. Obwohl<br />

Writer2LaTeX noch im Beta-Stadium<br />

Wer in Team-Arbeit ein Dokument<br />

erstellt, muss sich zwangsläufig<br />

mit der Frage auseinandersetzen,<br />

welches Programm dazu<br />

zum Einsatz kommen soll. Eine<br />

gängige Antwort lautet „Word“,<br />

gelegentlich bringt ein Kollege<br />

„Writer“ ins Spiel – nur „LaTeX“<br />

ist so gut wie nie zu hören. Die<br />

beiden Erstgenannten bieten jedoch<br />

nicht die perfekte Ausgabe<br />

des Satzsystems, das seinerseits<br />

wiederum in Sachen Komfort bei<br />

der Eingabe gewöhnungsbedürftig<br />

erscheint.<br />

Eine Lösung des Dilemmas verspricht<br />

Writer2LaTeX [1]: Es<br />

wandelt alle Formate, für die es in<br />

LibreOffice einen Import-Filter<br />

gibt, nach LaTeX um, und ermöglicht<br />

so allen Mitstreitern die<br />

(fast) freie Wahl des Editors.<br />

Die Software besteht im Moment<br />

aus vier stabilen Paketen:<br />

Writer2LaTeX (kurz W2L) übernimmt<br />

das Umwandeln von Writer-Dokumenten<br />

in LaTeX-Dateien.<br />

Dazu gesellen sich Writer2-<br />

BibTeX, das Literaturangaben aus<br />

einem Writer-Dokument extrahiert<br />

und in einer BibTeX-Datei<br />

speichert. Mit Writer2xhtml wandeln<br />

Sie Texte aus LibreOffice<br />

nach XHTML, dann wandeln Sie<br />

sie mit MathML 2.0 und CSS2 zur<br />

Anzeige in Webseiten oder geben<br />

sie als EPUB aus. Über Calc2xhtml<br />

schließlich konvertieren Sie Tabellen<br />

aus der Office-Suite nach<br />

XHTML (mit CSS2) zur Anzeige<br />

in Webseiten. Writer4LaTeX, eine<br />

Erweiterung (Extension) für Libre-<br />

Office Writer, um diesen in eine<br />

LaTeX-Installation zu integrieren,<br />

befindet sich noch in einem sehr<br />

frühen Entwicklungsstadium.<br />

Die meisten gängigen Distributionen<br />

enthalten Libre Office samt<br />

der W2L-Extension (im Paket writer2latex)<br />

bereits, allerdings nicht<br />

immer in der aktuellsten Version<br />

(siehe Kasten W2L installieren).<br />

Aufruf<br />

Es gibt im Wesentlichen vier<br />

Möglichkeiten, um W2L zu verwenden.<br />

Im einfachsten Fall verwenden<br />

Sie das Programm als Erweiterung<br />

direkt in LibreOffice.<br />

Dazu laden Sie die OXT-Datei aus<br />

dem Netz oder von der Heft-DVD<br />

nach. Für die ersten Versuche und<br />

zum Testen erweist sich dies als<br />

völlig ausreichend. Allerdings bieten<br />

die Menüs nur die vorgegebenen<br />

Einstellungen und lassen wenig<br />

Raum für individuelle Anpassungen<br />

(Abbildung A).<br />

steckt, läuft es sehr zuverlässig. Sie<br />

entpacken die ZIP-Datei in ein beliebiges<br />

Verzeichnis und erteilen dann<br />

der Datei writer2latex12/w2l mithilfe<br />

des Kommandos chmod +x writer‐<br />

2latex12/w2l das Ausführungsrecht.<br />

Nun fügen Sie das Verzeichnis writer2latex12<br />

der Umgebungsvariablen<br />

PATH hinzu und können das Tool dann<br />

mit dem Befehl w2l aufrufen.<br />

76 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Writer2LaTeX<br />

know-how<br />

Alternativ starten Sie W2L von<br />

der Kommandozeile (Listing 1),<br />

wozu Sie LibreOffice nicht benötigen.<br />

Hier nehmen Sie alle Einstellungen<br />

entweder direkt oder über<br />

eine Konfigurationsdatei in einem<br />

XML-Format vor. Eine dritte Variante<br />

stellt der Aufruf von W2L<br />

aus einem Java-Programm dar,<br />

was sich aber in der Regel als wenig<br />

praktikabel erweist.<br />

Die komfortabelste Methode,<br />

gerade für das Erstellen umfangreicher<br />

Dokumente, ist der Aufruf<br />

über ein Apache-Ant-Skript (siehe<br />

Kasten Das Build-Tool Apache-<br />

Ant). Das Paket ant-worker stellt<br />

entsprechende Möglichkeiten bereit<br />

(Listing 2). Die Entwickler arbeiten<br />

seit 2010 an dem Projekt<br />

und erweitern es schrittweise,<br />

seit Kurzem steht es auf Sourceforge<br />

bereit [2]. Sie finden es außerdem<br />

auf der Heft-DVD.<br />

Dabei überprüft die Software<br />

die ODT-Dateien im Quellverzeichnis.<br />

Gibt es zu einer gefundenen<br />

Datei im Zielverzeichnis<br />

eine entsprechende TeX-Datei,<br />

deren Zeitstempel älter ist, unternimmt<br />

das Programm nichts.<br />

Fehlt die Datei oder ist älter, so<br />

führt die Applikation die passende<br />

Aufgabe aus.<br />

Dabei gibt das Tool die Parameter<br />

wie Quell- und Zieldatei an<br />

Listing 1<br />

$ w2l ‐ultraclean<br />

writerbeispiel.odt<br />

writerbeispiel_ultraclean.tex<br />

This is Writer2LaTeX, Version<br />

1.0.2 (2010‐05‐31)<br />

Starting conversion...<br />

Reading default configuration<br />

ultraclean.xml<br />

Converting writerbeispiel.odt<br />

Done!<br />

Listing 2<br />

<br />

<br />

<br />

den Aufruf zum Konvertieren<br />

weiter. Der Task writer2latex ruft<br />

mit der angegebenen Konfiguration<br />

die W2L-Java-Bibliothek auf.<br />

Als Ergebnis erhalten Sie die gewünschte<br />

LaTeX-Datei.<br />

Erstes Beispiel<br />

Im ersten Beispiel kommt ein<br />

Writer-Dokument (Abbildung B)<br />

zum Einsatz, das normale Elemente<br />

enthält, wie etwa Überschriften,<br />

Text, Bilder, Tabellen,<br />

Formeln und Aufzählungen. Die<br />

Besonderheit bei den Bildern<br />

liegt darin, dass eines direkt importiert<br />

wurde, das andere jedoch<br />

nur über einen Verweis (Link)<br />

eingebunden ist.<br />

Standardmäßig stellt W2L fünf<br />

Konfigurationen bereit (siehe Tabelle<br />

Basiskonfiguration, S. 78).<br />

Die erzeugte LaTeX-Datei folgt<br />

dabei im Aufbau den Konventionen<br />

für diesen Dokumententyp:<br />

Auf den Header folgt eine Präambel<br />

mit allen Deklarationen. Daran<br />

schließt sich der eigentliche<br />

Text des Dokumentes an.<br />

Der erste Teil des Beispiels (Listing<br />

3) zeigt den Kopf der LaTeX-<br />

Ant diente ursprünglich zum Erstellen<br />

von Java-Programmen. Dabei übersetzt<br />

das Programm ähnlich wie Make<br />

die entsprechenden Dateien nur dann,<br />

wenn sich die Ursprungsdatei geändert<br />

hat. Über diverse Regeln legen<br />

Sie fest, welche Datei oder welcher<br />

Datei. Als Encoding kommt dabei<br />

ASCII zum Einsatz, daher stehen<br />

Umlaute in der LaTeX-Notation<br />

im Text. Metadaten zum Titel<br />

oder Autor übernimmt die Software<br />

aus den Einstellungen von<br />

LibreOffice. Formatvorlagen setzt<br />

W2L dabei in entsprechende Makros<br />

oder Umgebungen für LaTeX<br />

um, wie Überschrift 1 in section<br />

oder Überschrift 2 in subsection.<br />

Einen wichtigen Punkt stellt das<br />

Umwandeln von Bildern dar. Für<br />

jedes eingebundene Bild erzeugt<br />

W2L eine eigene Datei, sofern es<br />

das Format unterstützt. An den<br />

Dateinamen hängt es ‐img001 für<br />

das erste Bild an, die Datei-Endung<br />

hängt vom eingebundenen<br />

Format ab. Das erste Bild trägt im<br />

Beispiel den Dateinamen writerbeispiel‐img001.jpg.<br />

Externe Bilder bindet W2L mit<br />

dem angegebenen Namen ein.<br />

Hier ist es sinnvoll, in der Office-<br />

Suite unter dem Menüpunkt Optionen<br />

| Laden/​Speichern | Allgemein<br />

die Option URLs relativ zum<br />

Dateisystem speichern zu verwenden:<br />

Das sorgt dafür, dass kein<br />

absoluter Pfad zum Einsatz<br />

Das Build-Tool Apache-Ant<br />

Aufruf von welcher Quelle abhängt.<br />

Inzwi schen kommt Ant nicht nur beim<br />

Übersetzen von Java-Programmen zum<br />

Einsatz, sondern in vielen Bereichen,<br />

da es sehr leicht fällt, entsprechende<br />

Regeln zu schreiben und so LaTeX-<br />

Dokumente zu übersetzen.<br />

A Der Dialog zum Export<br />

beim Einsatz von<br />

Writer2LaTeX als Extension<br />

bietet viele<br />

Möglichkeiten zur<br />

Konfiguration, schöpft<br />

aber bei Weitem nicht<br />

das volle Potenzial der<br />

Software aus.<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 77


Know-how<br />

Writer2LaTeX<br />

Tipp<br />

Anstelle der Umgebung<br />

verbatim bietet<br />

es sich in vielen Fällen<br />

an, die komfortablere<br />

Umgebung<br />

lstlisting zu verwenden.<br />

Basiskonfiguration<br />

kommt und das Dokument sowie<br />

der LaTeX-Export auf anderen<br />

Systemen funktionieren.<br />

Der vorher schon erwähnte Export<br />

birgt noch ein weiteres Problem:<br />

LaTeX unterstützt im Wesentlichen<br />

nur Postscript-Bilder,<br />

jedoch kein PNG oder JPEG. Erst<br />

PDFLaTeX versteht sich auf diese<br />

Formate. Im Export sehen Sie an<br />

den entsprechenden Stellen den<br />

Text Warning: Image ignored in<br />

eckigen Klammern; der Code für<br />

das eingebundene Bild ist mit einem<br />

vorangestellten Prozentzeichen<br />

deaktiviert.<br />

Eingebettete Tabellen verfrachtet<br />

der Export in die Umgebung<br />

supertabular. Bei Formeln kommt<br />

Parameter Konfigurationsdatei Beschreibung<br />

‐ultraclean ultraclean.xml Entfernt fast alle<br />

Formatierungen.<br />

‐clean clean.xml Entfernt Formatierungen,<br />

aber nicht so restriktiv wie<br />

‐ultraclean.<br />

‐pdfscreen pdfscreen.xml Für die Präsentation am<br />

Bildschirm optimiert.<br />

‐pdfprint pdfprint.xml Für die Ausgabe auf einem<br />

Drucker optimiert.<br />

‐article article.xml Die Klasse article kommt<br />

zum Einsatz, viele Formatierungen<br />

bleiben erhalten.<br />

die Umgebung equation zum Einsatz,<br />

für Aufzählungen itemize<br />

oder enumerate. Letzteres hängt<br />

davon ab, ob Sie mit Aufzählungszeichen<br />

oder einer fortlaufenden<br />

Nummer gearbeitet haben.<br />

Große Dokumente<br />

Bei umfangreichen Texten ist es<br />

wenig sinnvoll, diese in ein einziges<br />

Dokument mit Kopf, Präambel<br />

und Textkörper umzuwandeln.<br />

Die Erfahrung lehrt, dass<br />

man solche Dateien besser in einzelne<br />

Bereiche (Kapitel) aufteilt<br />

und diese jeweils in einer eigenen<br />

Datei speichert.<br />

Das ermöglicht es zudem mehreren<br />

Autoren, gleichzeitig an den<br />

Dateien zu arbeiten. Zudem brauchen<br />

Sie immer nur das geänderte<br />

Dokument neu zu übersetzen,<br />

wodurch W2L weniger Speicher<br />

verbraucht. Bei sehr großen<br />

Dokumenten mit komplexeren<br />

Strukturen kommt es gelegentlich<br />

vor, dass W2L mit einem Fehler<br />

beim Zugriff auf den Arbeitsspeicher<br />

abstürzt.<br />

Zusätzlich zu den Teilen erzeugt<br />

W2L ein Hauptdokument mit<br />

Kopf und Präambel, die Teildokumente<br />

benötigen diese dann<br />

nicht mehr. In der Hauptdatei<br />

binden Sie die Kapitel über den<br />

Befehl \ input{Kapitel} ein, wobei<br />

Kapitel dem Dateinamen ohne<br />

Endung entspricht.<br />

Vorüberlegungen<br />

Bevor Sie die Arbeit angehen,<br />

lohnt es sich, genau zu überlegen,<br />

welchen LaTeX-Compiler Sie einsetzen<br />

wollen. Die alteingesessenen<br />

Varianten sind das klassische<br />

LaTeX sowie PDFLaTeX. Beide<br />

Listing 3<br />

01 % This file was converted to LaTeX by Writer2LaTeX<br />

ver. 1.3.1<br />

02 % see http://writer2latex.sourceforge.net for more<br />

info<br />

03 \documentclass{article}<br />

04 \usepackage[ascii]{inputenc}<br />

05 \usepackage[T1]{fontenc}<br />

06 \usepackage[ngerman]{babel}<br />

07 \usepackage{amsmath}<br />

08 \usepackage{amssymb,amsfonts,textcomp}<br />

09 \usepackage{array}<br />

10 \usepackage{supertabular}<br />

11 \usepackage{hhline}<br />

12 \usepackage{caption}<br />

13 \usepackage{graphicx}<br />

14 \makeatletter<br />

15 \newcommand\arraybslash{\let\\\@arraycr}<br />

16 \makeatother<br />

17 \setlength\tabcolsep{1mm}<br />

18 \renewcommand\arraystretch{1.3}<br />

19 \title{}<br />

20 \author{Michael Niedermair}<br />

21 \date{2012‐08‐25}<br />

22 \begin{document}<br />

B Das Writer-Beispiel-Dokument.<br />

78 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Writer2LaTeX<br />

know-how<br />

verwenden im Wesentlichen nur<br />

Type1-Fonts (PFB- und AFM-Dateien).<br />

Truetype- oder Opentype-<br />

Fonts erfordern meist aufwendige<br />

Handarbeit.<br />

Zu den modernen Varianten gehören<br />

zum einen XeTeX [3] (an<br />

dem aber niemand mehr arbeitet)<br />

und zum anderen Luatex [4], das<br />

voraussichtlich die Nachfolge von<br />

TeX antritt. Luatex unterstützt<br />

TFF- und OTF-Fonts, auch bei<br />

den gängigen Formaten für Bilder<br />

gibt es hier keine Probleme.<br />

Der nächste Punkt betrifft das<br />

Encoding. Bei LaTeX-Dateien<br />

handelt es sich um reine Textdateien,<br />

bei denen Sie mittels der<br />

Codierung festlegen, wie eine<br />

Software ein Zeichen in eine Datei<br />

schreibt. Die meisten Betriebssysteme<br />

verwenden inzwischen<br />

UTF-8 als Encoding. Daher ist es<br />

sinnvoll, dies beim Umwandeln<br />

ebenfalls einzusetzen.<br />

Ein weiterer Vorteil ergibt sich<br />

dabei aus der Tatsache, dass besondere<br />

Zeichen, die Sie in Libre-<br />

Office über Einfügen | Sonderzeichen<br />

einfügen, als entsprechendes<br />

UTF-8-Zeichen im Export erscheinen.<br />

Unterstützt der verwendete<br />

Font dieses Zeichen, sehen<br />

Sie es korrekt am Bildschirm<br />

und im Ausdruck.<br />

Ein wichtiger Punkt bei den<br />

Vor überlegungen sollte der Arbeit<br />

im Team gelten: Gerade Autoren,<br />

die meinen, Sie könnten perfekt<br />

mit der Textsoftware umgehen,<br />

ändern gerne die Vorlage nach<br />

eigenem Belieben oder erstellen<br />

Formatierungen nicht nur mit<br />

der Vorlage, sondern modifizieren<br />

die Schrift zusätzlich über die<br />

direkten Möglichkeiten, die das<br />

Programm bietet.<br />

Bekommen Sie solche Dokumente,<br />

müssen Sie in der Regel<br />

viel Handarbeit investieren, um<br />

diese wieder in einen Zustand zu<br />

bringen, mit dem sich weiterarbeiten<br />

lässt. Das Ziel sollte es daher<br />

sein, dass möglichst viele der<br />

eigenmächtigen Formatierungen<br />

automatisch wieder aus dem Text<br />

verschwinden.<br />

Konfigurieren<br />

Als Herzstück der Konfiguration<br />

dient eine XML-Datei. Einfache<br />

Konfigurationen nehmen Sie dabei<br />

über einen Key-Value-Eintrag<br />

vor, etwa um das Encoding auf<br />

UTF-8 festzulegen. Eine Übersicht<br />

über alle Konfigurationsparameter<br />

findet sich im Netz [5].<br />

Geht es darum, bestimmte Layout-Definitionen<br />

umzusetzen, so<br />

verwenden Sie dazu das Element<br />

. Möchten Sie beispielsweise<br />

das Layout Listing,<br />

das Quellcode enthält, in die La-<br />

TeX-Umgebung verbatim umsetzen,<br />

so verwenden Sie dazu die<br />

Konfiguration aus Listing 4.<br />

Der Compiler verarbeitet dabei<br />

das Layout Listing als Block, in<br />

dem er mehrere Zeilen zusammenfasst.<br />

Vor den Block schreibt<br />

er in das LaTeX-Dokument die<br />

Anweisung \begin{verbatim} und<br />

beendet diesen mit \end{verbatim}.<br />

Die einzelnen Zeilen im Block bekommen<br />

keine besondere Auszeichnung,<br />

sondern erscheinen<br />

unverändert. Dies ist besonders<br />

dann wichtig, wenn Sie Quellcode-Zeilen<br />

ins Originaldokument<br />

einfügen, da diese sonst<br />

unter Umständen die Ausgabe in<br />

LaTeX beeinflussen.<br />

Formate entfernen<br />

Listing 5 zeigt die Konfiguration,<br />

um ein möglichst einfaches LaTeX-<br />

Teildokument zu erhalten. Möchten<br />

Sie sehen, welche Formatvorlagen<br />

das Tool zu welchen Umgebungen<br />

umsetzt, tragen Sie bei<br />

der Option debug als Wert true ein.<br />

Für das Formatieren ist der Parameter<br />

formatting zuständig. Er<br />

kennt fünf mögliche Einstellungen:<br />

Mit convert_all konvertieren<br />

Sie jedes verwendete Format,<br />

convert_most konvertiert alles bis<br />

auf die Formatvorlagen für Absätze<br />

und von Hand vorgenommene<br />

Änderungen an den Schriften.<br />

Über convert_basic, die Grundeinstellung,<br />

erhalten Sie einfache<br />

Formatierungen am Text, wie<br />

Fettungen, die Ausrichtung des<br />

Textes und Nummerierungen.<br />

Dagegen behält ignore_most nur die<br />

einfachen Textformatierungen,<br />

ignore_all wirft alle hinaus. Für<br />

ein möglichst unkompliziertes<br />

Umwandeln eignet sich ignore_all<br />

(sehr restriktiv) und ignore_most.<br />

<br />

<br />

01 <br />

02 <br />

03 <br />

04 <br />

05 <br />

06 <br />

07 <br />

Listing 4<br />

Listing 5<br />

08 <br />

09 <br />

10 <br />

11 <br />

12 <br />

13 <br />

14 <br />

15 <br />

16 <br />

17 <br />

18 <br />

19 <br />

20 <br />

21 <br />

22 <br />

23 <br />

24 <br />

25 <br />

26 <br />

27 <br />

\makeatletter<br />

\newcommand\maxwidth{%<br />

\ifdim\Gin@nat@width>\linewidth%<br />

\linewidth%<br />

\else\Gin@nat@width\fi}<br />

\makeatother<br />

Listing 6<br />

Listing 7<br />

\section{Beispiel für Writer2LaTeX:}<br />

Dies ist ein Beispiel, wie ein<br />

LibreOffice‐Writer‐Dokument nach LaTeX umgewandelt wird.<br />

\subsection{Bilder:}<br />

\begin{figure}<br />

\includegraphics[width=\maxwidth]<br />

{writerbeispielmyconf‐img001}<br />

\caption[Eingefügtes Bild]{Eingefügtes Bild}<br />

\end{figure}<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 79


Know-how<br />

Writer2LaTeX<br />

Der Autor<br />

Michael Niedermair<br />

schreibt als Lehrer an<br />

der Münchner IT-<br />

Schule viel – vor<br />

allem Unterrichtsskripte<br />

zusammen<br />

mit Kollegen, die La-<br />

TeX nicht verwenden.<br />

Ansonsten programmiert<br />

er viel mit Java<br />

und bereitet seine<br />

Schüler auf die LPI-<br />

Prüfung vor.<br />

Listing 8<br />

Alle Seitenformatierungen entfernt<br />

die Anweisung in Zeile 17.<br />

Bilder und Tabellen erhalten auf<br />

Wunsch die entsprechende gleitende<br />

Umgebung. Bei Bildern<br />

empfiehlt es sich, voreingestellte<br />

Angaben zur Größe zu entfernen<br />

(original_image_size). So kommen<br />

die Originalmaße zum Einsatz,<br />

was Verzerrungen des Seitenverhältnisses<br />

vermeidet. Mit der Option<br />

remove_graphics_extension entfernen<br />

Sie das Suffix aus der Angabe<br />

zum Dateinamen. Das ermöglicht<br />

es, in einem parallelen<br />

Aufruf eine SVG-Grafik in ein<br />

PDF umzuwandeln und dieses automatisch<br />

einzubinden. PDF zählt<br />

zu den Formaten, die LaTeX ohne<br />

Probleme unterstützt.<br />

<br />

<br />

<br />

Listing 9<br />

\begin{tabular}{|l|r|}\hline<br />

\textbf{Peter} & \textbf{13} \\\hline<br />

Uschi & 23 \\\hline<br />

& 36 \\<br />

\hline<br />

\end{tabular}<br />

\endinput<br />

Listing 10<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Listing 11<br />

two="\\begin{table}\\caption{$1}\\InputIfFileExists{$2.<br />

tex}{}{Tabelle nicht gefunden!}\\end{table}"<br />

Um das Bild an die Breite des Textes<br />

anzupassen, empfiehlt es sich,<br />

für alle Bilder die Breite festzulegen<br />

(Parameter image_options in<br />

Zeile 12). Das Makro maxwidth<br />

sorgt dafür, dass LaTeX Bilder,<br />

die schmaler laufen als der Text,<br />

in Originalgröße einbindet. Bilder,<br />

die größer sind, skaliert es<br />

entsprechend (Listing 6, vorige<br />

Seite). Dazu laden Sie das Paket<br />

graphicx. Listing 7 (vorige Seite)<br />

zeigt einen Ausschnitt aus der erzeugten<br />

LaTeX-Datei.<br />

Tabellen<br />

Tabellen verursachen regelmäßig<br />

Probleme, wenn Sie mit vielen<br />

Formatvorlagen geschmückt sind<br />

oder eine Zelle weiterer Tabellen<br />

enthält. Solche Konstrukte in ein<br />

einheitliches Aussehen zu bringen,<br />

erweist sich als schwierige<br />

und zeitaufwendige Aufgabe. Da<br />

fällt es oft leichter, wenn Sie den<br />

Autor auffordern, die Tabelle mit<br />

Calc statt mit Writer zu erstellen.<br />

Dies hat zwei Vorteile: Zum einen<br />

legt der Autor dann nur den<br />

Inhalt fest, die Formatierung<br />

igno rieren Sie einfach. Zum anderen<br />

ermöglicht die Applikation<br />

sehr einfach, in Tabellen zu rechnen:<br />

Es stehen alle Möglichkeiten<br />

von Calc bereit, eine Writer-Tabelle<br />

muss da passen.<br />

Die Calc-Tabelle exportieren Sie<br />

in eine CSV-Datei, wobei alle Formate<br />

verloren gehen. Anschließend<br />

wandeln Sie das CSV mit einem<br />

Editor wie Sed oder mit einem<br />

Ant-Task in eine LaTeX-Tabelle<br />

um. Der Task calc2csv ruft<br />

dabei LibreOffice Calc auf und exportiert<br />

die Tabelle im CSV-Format<br />

(Listing 8). Dabei dient das<br />

Komma (44) als Spaltentrenner,<br />

für Zeichenketten kommt das<br />

doppelte Anführungszeichen (34)<br />

zum Einsatz. Mit terminateooo<br />

wird LibreOffice dann wieder beendet.<br />

Anschließend lässt sich die<br />

CSV-Datei direkt in eine LaTeX-<br />

Tabelle umwandeln – das Ergebnis<br />

zeigt Listing 9.<br />

Um diese Tabelle einzubinden,<br />

markieren Sie sie im Writer-Dokument<br />

mit einer Textzeile. Im<br />

Beispiel sieht diese wie folgt aus:<br />

TABELLE::Tabellenbeschriftung::U<br />

Datei::<br />

Diese Zeile verwenden Sie später<br />

in dem zweistufigen Makro input<br />

(Listing 10). Beim Export ersetzt<br />

es Sonderzeichen wie den Unterstrich<br />

entsprechend. Enthält der<br />

Dateiname der CSV-Datei einen<br />

Unterstrich, so machen Sie die<br />

ungewollte Ersetzung mit sedlatex<br />

wieder rückgängig. Anschließend<br />

wandeln Sie mit Sed die<br />

Markierung in entsprechende La-<br />

TeX-Makros um. Hier im Beispiel<br />

lautet der Name des Makros<br />

InputIfFileExists.<br />

Möchten Sie die Tabelle lieber in<br />

einer Gleitumgebung mitsamt Beschriftung<br />

sehen, so hilft der Parameter<br />

aus Listing 11.<br />

Fazit<br />

Nach dem Umwandeln in LaTeX<br />

dürfen Sie die Datei beliebig ändern.<br />

Beachten Sie dabei aber,<br />

dass Sie alle manuellen Änderungen<br />

in der LaTeX-Datei nachpflegen<br />

müssen, wenn der Autor am<br />

Writer-Dokument Änderungen<br />

vornimmt.<br />

Mit etwas Experimentierfreude<br />

wandeln Sie selbst komplexere<br />

Writer-Dokumente im Handumdrehen<br />

automatisch nach LaTeX<br />

um. Damit eignet sich Writer als<br />

komfortabler Editor für das Satzsystem.<br />

Im W2L-Handbuch finden<br />

Sie noch weitere interessante<br />

Möglichkeiten – ein Blick lohnt<br />

sich auf jeden Fall. (agr) n<br />

[1] Writer2LaTeX-Paket:<br />

http:// writer2latex. sourceforge. net/<br />

info<br />

[2] Apache-Ant-Erweiterung Ant-Worker:<br />

http:// sourceforge. net/ projects/ antworker/<br />

[3] XeTeX: Daniel Stender, „Weltsprache“,<br />

LU 11/​2008, S. 76,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 17025<br />

[4] Luatex: http:// www. luatex. org<br />

[5] Parameter von W2L:<br />

http:// writer2latex. sourceforge. net/ doc1.​<br />

2/ user‐manual14. html# toc27<br />

80 02 | 13<br />

www.linux-user.de


R<br />

CeBIT Open Source<br />

5.–9.3.2013<br />

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen<br />

von Linux und Open Source!<br />

Das tägliche Vortragsprogramm liefert Ihnen<br />

Hintergrundinformationen aus erster Hand!<br />

Jetzt in Halle 6!<br />

Stand F02<br />

Auf der Bühne: Hochkarätige Vertreter der Open-Source-Szene, u.a.<br />

Klaus Knopper,<br />

KNOPPER.NET<br />

Jon „maddog“ Hall,<br />

Linux International<br />

Peer Heinlein,<br />

Heinlein Support GmbH<br />

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Linux<br />

Professional<br />

Institute


praxis<br />

Beamer<br />

Slides erstellen mit der LaTeX-Klasse Beamer<br />

In Szene gesetzt<br />

Mit einer speziellen<br />

LaTeX-Klasse geben<br />

Sie Folien und Handouts<br />

ein professionelles<br />

Layout und unterstützen so<br />

auf elegante Weise das gesprochene Wort. Daniel Tibi<br />

© Gdt, sxc.hu<br />

Beamer 3.23,<br />

Beamer User Guide<br />

LU/beamer/<br />

README<br />

Präsentationen unterstützen<br />

dadurch, dass<br />

sie wichtige Informationen<br />

veranschaulichen.<br />

Die LaTeX-Klasse beamer<br />

bringt professionell<br />

gestaltete Vorlagen für<br />

Ihre Folien mit. Das<br />

Handout erstellen Sie<br />

aus der gleichen Datei.<br />

Als PDF exportiert zeigen<br />

Sie die Folien problemlos<br />

auf fremden<br />

Computern.<br />

Bei einem Vortrag sollte die Präsentation<br />

dezent hinter das gesprochene<br />

Wort zurücktreten.<br />

Keinesfalls darf sie zu schrill ausfallen<br />

oder sinnlose Effekte und<br />

Elemente enthalten: Das Layout<br />

soll den Inhalt unterstützen, darf<br />

ihn aber nicht verdecken. Erstellen<br />

Sie Ihre Präsentationen mit<br />

LaTeX und der Dokumentenklasse<br />

beamer, können Sie sich ganz auf<br />

den Inhalt konzentrieren und zwischen<br />

professionellen Vorlagen für<br />

ein dezentes und ansprechendes<br />

Layout wählen [1]. Zudem bereiten<br />

Sie den Inhalt der Folien als<br />

Text für ein Handout auf.<br />

Grundeinstellungen<br />

Alle Grundeinstellungen treffen<br />

Sie wie bei LaTeX üblich in der<br />

Präambel [2]. Listing 1 enthält ein<br />

Beispiel für mögliche Parameter.<br />

Da Sie aus der gleichen LaTeX-Datei<br />

heraus nicht nur die Präsentation<br />

für den Bildschirm erstellen,<br />

sondern bei Bedarf zusätzlich<br />

auch das Handout, enthält die<br />

Präambel einen doppelten Eintrag<br />

für die Dokumentenklasse.<br />

A Im Standardlayout erzeugt LaTeX schlichte und gut lesbare Folien.<br />

Um aus der LaTeX-Datei die Bildschirmpräsentation<br />

zu erstellen,<br />

wählen Sie beamer als Dokumentenklasse<br />

aus (Zeile 1). Das vorangestellte<br />

Prozentzeichen kommentiert<br />

die Zeilen 2 und 3 aus,<br />

der Compiler berücksichtigt sie<br />

also nicht. Zum Erstellen des<br />

Handouts entfernen Sie das Prozentzeichen<br />

vor den Zeilen 2<br />

und 3 und schreiben es vor Zeile 1<br />

(oder löschen die Zeile ganz).<br />

In diesem Fall kommt die Klasse<br />

article zum Einsatz. Die Angaben<br />

in der eckigen Klammer bestimmen<br />

das Papierformat und die<br />

Schriftgröße (Zeile 2). Das Paket<br />

beamerarticle bereitet die Folien<br />

als Text auf (Zeile 3). Damit alles<br />

korrekt funktioniert, kommentieren<br />

Sie unbedingt eine der beiden<br />

Klassen aus.<br />

Listing 1<br />

01 \documentclass{beamer}<br />

02 %\documentclass[a4paper,12pt]<br />

{article}<br />

03 %\usepackage{beamerarticle}<br />

04 \usepackage[utf8]{inputenc}<br />

05 \usepackage[T1]{fontenc}<br />

06 \usepackage[ngerman]{babel}<br />

82 02 | 13<br />

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Beamer<br />

praxis<br />

Als Nächstes bestimmen Sie die<br />

Zeichencodierung. Die richtige<br />

Wahl ermöglicht es, Umlaute und<br />

das scharfe S direkt einzugeben<br />

(Zeile 4). Linux-Systeme verwenden<br />

heute üblicherweise UTF-8.<br />

Führt das zu Fehlermeldungen<br />

oder einer falschen Anzeige von<br />

Zeichen, wählen Sie alternativ als<br />

Codierung ISO 8859-15 (Latin9).<br />

Um Umlaute und das scharfe S<br />

direkt einzugeben, wählen Sie für<br />

die Ausgabe die T1-Codierung<br />

(Zeile 5). Schließlich stellen Sie<br />

noch Deutsch in neuer Rechtschreibung<br />

als Sprache ein (Zeile<br />

6). Möchten Sie Ihre Folien in<br />

alter Rechtschreibung setzen, geben<br />

Sie stattdessen german ohne<br />

führendes n als Option für die<br />

Klasse an.<br />

Layout wählen<br />

Nun wählen Sie das Layout aus.<br />

Ohne weitere Angaben erstellt<br />

LaTeX schlichte Folien mit weißem<br />

Hintergrund, schwarzem<br />

Text in einer Schrift ohne Serifen<br />

sowie farbigen Überschriften und<br />

Hervorhebungen (Abbildung A).<br />

Über die umfangreichen Vorlagen<br />

der Klasse ändern Sie bei Bedarf<br />

die verschiedenen Elemente des<br />

Layouts einer Folie.<br />

Die Klasse beamer bringt fünf Arten<br />

von Vorlagen mit [3]. Dabei<br />

können Sie auf komplette Vorlagen<br />

zurückzugreifen, die alle Elemente<br />

einer Folie ansprechen.<br />

Abbildung B zeigt eine Folie auf<br />

Basis der Vorlage AnnArbor. Alternativ<br />

ändern Sie gezielt einzelne<br />

Elemente. Die Tabelle Vorlagen<br />

erläutert, was die Vorlagen bewirken<br />

und wie Sie sie einbinden.<br />

Was Sie am Layout anpassen,<br />

hängt neben dem persönlichen<br />

Geschmack von der Art des Vortrags<br />

ab. So ergibt eine Inhaltsübersicht<br />

in jeder Folie bei einem<br />

Vortrag über zehn Minuten wenig<br />

Sinn. Bei einer Präsentation über<br />

anderthalb Stunden hilft sie dagegen<br />

dem Rezipienten, den<br />

Überblick zu behalten.<br />

Eine Schrift ohne Serifen hat<br />

sich für Präsentationen am Bildschirm<br />

bewährt, da<br />

kurze Texte auf Distanz<br />

in dieser Schrift<br />

erfahrungsgemäß am<br />

besten zu lesen sind.<br />

Möchten Sie der Präsentation<br />

aber ein<br />

klassisch-konservatives<br />

Aussehen geben,<br />

dann wählen Sie eine<br />

Schrift mit Serifen.<br />

Die Wirkung von<br />

Farben sollten Sie<br />

nicht unterschätzen.<br />

Blau oder Grau wirken<br />

sachlich, Gelb oder<br />

Grün vermitteln einen<br />

frischen und unkonventionellen<br />

Eindruck. Rot oder Violett verleihen<br />

dem Vortrag eine lebhafte<br />

und emotionale Note. Text und<br />

Hintergrundfarbe sollten Sie gut<br />

aufeinander abstimmen und für<br />

ausreichend Kontrast sorgen, damit<br />

der Text leserlich bleibt.<br />

Titelangaben<br />

Um die Präambel zu vervollständigen,<br />

fehlen noch die Angaben<br />

zum Titel. Listing 2 (nächste Seite)<br />

enthält ein Beispiel: Dazu gehören<br />

Thema und Untertitel des<br />

Vortrags (Zeile 1 und 2) sowie der<br />

Name des Präsentierenden (Zeile<br />

3). Mehrere Namen verbinden<br />

Sie mit \and. Zeile 4 enthält neben<br />

dem Datum noch die Veranstaltung,<br />

bei der Sie den Vortrag halten.<br />

Den Abschluss bildet der<br />

Name der Organisation, die Sie<br />

vertreten (Zeile 5).<br />

Den vollständigen Eintrag geben<br />

Sie jeweils in geschweiften<br />

Klammern an. Bei Bedarf stellen<br />

Sie jeder Angabe einen kurzen<br />

Eintrag in eckigen Klammern voran.<br />

Einige Themes wiederholen<br />

die Angaben und Titel in einer<br />

Übersicht auf jeder Folie. Ragen<br />

die vollständigen Texte aus dem<br />

Kasten heraus, bietet es sich an,<br />

kurze Versionen zu verwenden.<br />

Damit ist die Präambel komplett.<br />

Folien anlegen<br />

Nun gehen Sie dazu über, im<br />

Hauptteil der Datei die einzelnen<br />

Folien anzulegen. Listing 3 auf<br />

der nächsten Seite enthält ein ex-<br />

B Die Präsentationsvorlage<br />

AnnArbor gehört<br />

zu den Komplettvorlagen,<br />

die viele Elemente<br />

einheitlich ändert.<br />

Außerdem fügt<br />

sie eine Leiste mit<br />

Angaben zu Kapitel<br />

und Abschnitt oben<br />

und eine Leiste mit<br />

Titelangaben unten in<br />

die Folien ein.<br />

Art der Vorlage Funktion Befehl<br />

Präsentationsvorlagestimmt<br />

Komplettpaket: Legt Farbe von Text und Hintergrund fest, be-<br />

\usetheme{Theme}.<br />

die Attribute der Schrift, die Präsentation des Inhalts<br />

und legt fest, ob in jeder Folie Übersichtsleisten mit Titelangaben<br />

und Inhaltsübersicht erscheinen.<br />

Farbvorlagen Weisen dem Text und Hintergrund der Folien Farben zu. Die \usecolortheme{Theme}<br />

verschiedenen Vorlagen bieten aufeinander abgestimmte<br />

Kombi nationen.<br />

Schriftvorlagen Wirken sich auf die Attribute des Textes aus. \usefonttheme{Theme}<br />

Vorlagen für<br />

innere<br />

Gestaltungselemente<br />

Vorlagen für<br />

äußere<br />

Gestaltungselemente<br />

Verändern das Aussehen des Inhalts der Folie und bieten die<br />

Möglichkeit, jene Elemente zu verändern, die nicht Farbe und<br />

Schrift betreffen. Sie wirken sich auf die Gestaltung der Titelfolie,<br />

des Literaturverzeichnisses und der Fußnoten aus und<br />

bestimmten die Darstellungsweise von Listen, Aufzählungen<br />

und Strukturelementen einer Folie.<br />

Sprechen die äußere Gestaltung der Folie an. Sie bestimmen,<br />

wo der Titel steht und ob es in jeder Folie Übersichtselemente<br />

mit Titelangaben und Inhaltsübersicht gibt, wo diese erscheinen<br />

und wie sie aussehen.<br />

Vorlagen<br />

\useinnertheme{Theme}<br />

\useoutertheme{Theme}<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 83


praxis<br />

Beamer<br />

Listing 2<br />

trem verkürztes Beispiel des<br />

Hauptteils einer Präsentation.<br />

Wie bei allen LaTeX-Dokumenten<br />

steht der Hauptteil zwischen den<br />

Befehlen \ beginn{document} und<br />

\ end{document} (Zeile 1 und 16).<br />

Es gibt zwei Methoden, um Folien<br />

anzulegen. Für kurze Inhalte<br />

wie etwa eine einzige Zeile eignet<br />

sich der Befehl \ frame{Folieninhalt}<br />

besonders. In Zeile 2 kommt diese<br />

Methode zum Einsatz, um die<br />

Titel-Folie zu erzeugen, in Zeile 3,<br />

01 \title[Meine Welt]{Meine Welt in zwei Dimensionen}<br />

02 \subtitle{Eine kurze Vorstellung Flatlands sowie<br />

dessen Bewohner und ihres Alltagslebens}<br />

03 \author{A. Square}<br />

04 \date[ITKuQu 12.12.2012]{Interuniversales Treffen der<br />

Kugeln und Quadrate (ITKuQu) am 12.12.2012}<br />

05 \institute[Geo Wentbridge]{Geometrisches Institut der<br />

Universität Wentbridge}<br />

Listing 3<br />

01 \begin{document}<br />

02 \frame{\maketitle}<br />

03 \frame{\tableofcontents[pausesections]}<br />

04 \section[Häuser und Klima]{Die HÄUSER und das Klima in<br />

Flatland}<br />

05 \subsection[HÄUSER]{Die HÄUSER in Flatland}<br />

06 \begin{frame}<br />

07 \frametitle{Die HÄUSER und das Klima in Flatland}<br />

08 \framesubtitle{Die HÄUSER in Flatland}<br />

09 \begin{block}{Erlaubte Formen}<br />

10 Die übliche Form eines Hauses ist ein \alert{Fünfeck}.<br />

11 \end{block}<br />

12 \begin{block}{Verbotene Formen}<br />

13 \alert{Quadratische} und \alert{dreieckige} HÄUSER<br />

sind nicht erlaubt.<br />

14 \end{block}<br />

15 \end{frame}<br />

16 \end{document}<br />

Listing 4<br />

01 \begin{frame}<br />

02 \frametitle{Die Einwohner Flatlands}<br />

03 \begin{itemize}<br />

04 \item Frauen sind gerade Linien.<br />

05 \pause<br />

06 \item Arbeiter und Soldaten sind gleichschenklige<br />

Dreiecke.<br />

07 \pause<br />

08 \item Kaufleute sind gleichseitige Dreiecke.<br />

09 \pause<br />

10 \item Gelehrte sind Quadrate und Fünfecke.<br />

11 \pause<br />

12 \item Priester sind Kreise.<br />

13 \end{itemize}<br />

14 \end{frame}<br />

um die Übersicht über den Inhalt<br />

anzuzeigen. Die Option pausesections<br />

in Zeile 3 bewirkt, dass die<br />

einzelnen Einträge des Inhaltsverzeichnisses<br />

nicht direkt auf<br />

der Folie erscheinen, sondern einzeln<br />

nacheinander. Wählen Sie<br />

diese Option, wenn Sie beim Präsentieren<br />

des Inhaltsverzeichnisses<br />

jeden Punkt einzeln erläutern<br />

möchten. Auf Knopfdruck holen<br />

Sie dann den jeweils nächsten<br />

Punkt auf den Bildschirm.<br />

Für längere Inhalte eignet sich<br />

die Umgebung frame besser. Sie<br />

kommt in den Zeilen 6 bis 15 zum<br />

Einsatz. Der Folientitel steht in<br />

Zeile 7, der Untertitel in Zeile 8.<br />

Diese Befehle geben Titel und Untertitel<br />

nur in der Folie aus, zu der<br />

sie gehören, erzeugen aber keinen<br />

Eintrag im Inhaltsverzeichnis.<br />

LaTeX erzeugt Folien nur aus<br />

dem Text, der innerhalb einer<br />

frame-Umgebung steht. Außerhalb<br />

stehender Text fällt beim Erstellen<br />

der Folien unter den Tisch,<br />

findet sich aber in den Handouts.<br />

Sie können auch gezielt angeben,<br />

welcher Text nur in Folien und<br />

welcher nur im Handout steht.<br />

Das ist etwa sinnvoll, um Folien<br />

zur Begrüßung und Verabschiedung<br />

zu erstellen, deren Inhalt Sie<br />

nicht im Handout haben möchten,<br />

oder wenn Sie ins Handout<br />

längere Texte drucken wollen, die<br />

nicht in den Folien erscheinen sollen.<br />

Text innerhalb des Befehls<br />

\ mode{Text} erscheint<br />

nur in der Folie, solcher innerhalb<br />

des Befehls \mode{Text}<br />

nur im Handout.<br />

Zum Gliedern der Präsentation<br />

dienen \ section{Kapitel} (Zeile 4)<br />

für Kapitel oder Überschriften<br />

erster Ordnung sowie \ subsection<br />

{Abschnitt} (Zeile 5) für Abschnitte<br />

oder Überschriften zweiter Ordnung.<br />

Diese Befehle stehen außerhalb<br />

der Umgebung frame und haben<br />

keinen direkten Einfluss auf<br />

den Inhalt der Folien. Sie dienen<br />

lediglich dazu, einen entsprechenden<br />

Eintrag im Inhaltsverzeichnis<br />

anzulegen und erscheinen bei einigen<br />

Themes in der Übersicht.<br />

Wenn Sie jedoch ein Handout erzeugen,<br />

erscheint an der entsprechenden<br />

Stelle der nummerierte<br />

Eintrag der Gliederung, wie Sie es<br />

aus anderen LaTeX-Dokumenten<br />

kennen. Bei Bedarf stellen Sie den<br />

Befehlen zum Gliedern in eckigen<br />

Klammern einen Kurztitel voran.<br />

Das hilft, wenn Sie ein Theme<br />

verwenden, das in jeder Folie eine<br />

Übersichtsleiste der einzelnen<br />

Kapitel generiert, und der Text<br />

dafür sonst zu lang wäre.<br />

Den einzelnen Einträgen innerhalb<br />

einer Folie verleihen Sie mit<br />

der Umgebung block Struktur<br />

(Zeile 9 bis 14). Dem einleitenden<br />

Befehl geben Sie bei Bedarf in einer<br />

zweiten geschweiften Klammer<br />

eine Überschrift mit (Zeile 9<br />

und 12). Wollen Sie keine Überschrift<br />

haben, entfällt die zweite<br />

geschweifte Klammer einfach.<br />

Insbesondere für Mathematiker<br />

interessant: Die Klasse beamer<br />

stellt außerdem die Umgebungen<br />

definition (Definition), example<br />

(Beispiel), theorem (Theorem) und<br />

proof (Beweis) bereit. Ihnen fehlt<br />

jedoch eine zweite geschweifte<br />

Klammer für eine Überschrift, da<br />

LaTeX die Überschriften dieser<br />

Einträge automatisch einfügt. Je<br />

nach ausgewähltem Theme erscheinen<br />

Überschrift und Inhalt<br />

der einzelnen Umgebungen in unterschiedlichem<br />

Stil.<br />

Der Befehl \alert{Text} hebt<br />

Textstellen farblich hervor (Zeile<br />

10 und 13). In welcher Farbe<br />

der mit diesem Befehl markierte<br />

Text in der Folie erscheint, hängt<br />

vom Theme ab, das Sie ausgewählt<br />

haben. Im Handout erscheint<br />

der Text kursiv gesetzt.<br />

Overlays erzeugen<br />

Daneben bietet beamer auch noch<br />

die Möglichkeit, Overlays zu erzeugen.<br />

Das Konzept stammt aus<br />

der Welt der Overhead-Projektoren:<br />

Während des Vortrags ergänzen<br />

sich dabei einzelne Folien so,<br />

dass sich Schritt für Schritt ein<br />

Gesamtbild ergibt.<br />

Im einfachsten Fall wollen Sie<br />

die einzelnen Einträge einer Folie<br />

84 02 | 13<br />

www.linux-user.de


Beamer<br />

praxis<br />

(etwa die einzelnen Punkte einer<br />

Aufzählung) schrittweise einblenden.<br />

Dazu dient der Befehl \pause.<br />

Listing 4 zeigt ein Beispiel für<br />

eine Folie mit fünf Overlays. Die<br />

Umgebung itemize erzeugt eine<br />

Liste, deren einzelne Punkte Sie<br />

mit dem Befehl \item angeben.<br />

Der Befehl \pause erzeugt jeweils<br />

ein neues Overlay.<br />

Statt die einzelnen Punkte einfach<br />

nur schrittweise abzuarbeiten,<br />

können Sie auch gezielt steuern,<br />

was in welchem Overlay erscheint.<br />

In diesem Fall geben Sie<br />

hinter einem Eintrag in spitzen<br />

Klammern an, in welchem der<br />

Overlays er auftaucht. Listing 5<br />

zeigt ein Beispiel, das eine Folie<br />

mit 15 Overlays erzeugt.<br />

Nicht gekennzeichneter Text erscheint<br />

in allen Folien. In den Zeilen<br />

9 bis 13 gibt die spitze Klammer<br />

hinter den Befehlen \ item und<br />

\alert an, in welchem der Overlays<br />

diese Befehle und der zugehörige<br />

Text erscheinen. Mehrere Seiten<br />

trennen Sie durch ein Komma,<br />

aufeinanderfolgende Seiten fassen<br />

Sie mit einem Bindestrich zusammen.<br />

Soll ein Text ab einem bestimmten<br />

Overlay bis zum Schluss<br />

erscheinen, brauchen Sie dazu nur<br />

das erste Overlay anzugeben, gefolgt<br />

von einem Bindestrich.<br />

Literaturangaben<br />

Zu einem wissenschaftlichen Vortrag<br />

gehören Literaturangaben.<br />

Listing 6 zeigt ein Beispiel für eine<br />

derartige Folie. Hier machen Sie<br />

die Angaben genau wie in anderen<br />

LaTeX-Dokumenten innerhalb der<br />

Umgebung thebibliography (Zeile 3<br />

bis 7). Die 1 in der zweiten geschweiften<br />

Klammer von Zeile 3<br />

gibt an, wie breit die Zahlen in<br />

den Labels vor den einzelnen Einträgen<br />

maximal ausfallen – hier<br />

bleiben sie also einstellig.<br />

Zeile 5 enthält einen Beispieleintrag.<br />

In der ersten geschweiften<br />

Klammer steht dessen Kurztitel,<br />

in der zweiten geschweiften<br />

Klammer der komplette Titel.<br />

Statt der üblichen Zahlen in eckigen<br />

Klammern stellen Sie den einzelnen<br />

Einträgen ein Buch- oder<br />

Dokumentensymbol voran. Zeile<br />

4 definiert dazu mit book in der<br />

eckigen Klammer ein Buchsymbol.<br />

Für Artikel stellt LaTeX ein<br />

Dokumentensymbol bereit, das<br />

Sie mit article auswählen.<br />

Folien und Handouts<br />

Ist die Präsentation fertig, geht es<br />

daran, die Folien und das Handout<br />

zu erstellen. Durch das plattformunabhängige<br />

PDF-Format<br />

stellen Sie sicher, dass Ihre Präsentation<br />

nicht nur auf dem eigenen<br />

Computer funktioniert, sondern<br />

auch auf fremden Rechnern.<br />

Bei der Präsentation zeigen Sie<br />

die Folien mit einem beliebigen<br />

PDF-Betrachter an. Üblicherweise<br />

ermöglichen PDF-Betrachter die<br />

Anzeige im Vollbildmodus [3]. Die<br />

Darstellung entspricht dem, was<br />

Sie von anderen Präsentationsprogrammen<br />

kennen. Auf Knopfdruck<br />

blättern Sie weiter, mit den<br />

Pfeiltasten navigieren Sie in der<br />

Präsentation.<br />

LaTeX erzeugt in allen Folien<br />

rechts unten eine Navigationsleiste,<br />

die Sie zum Blättern, Navigieren<br />

und sogar zum Suchen in der<br />

Präsentation nutzen, ohne den<br />

Vollbildmodus beenden und auf<br />

das Menü des PDF-Betrachters<br />

zurückgreifen zu müssen (Abbildung<br />

C). Möchten Sie die Leiste<br />

nicht einblenden, ergänzen Sie in<br />

der Präambel den Befehl \setbeamertemplate{navigation<br />

symbols}{}.<br />

[1] LaTeX-Klasse Beamer:<br />

info<br />

http:// www. ctan. org/ tex‐archive/ macros/​<br />

latex/ contrib/ beamer<br />

[2] LaTeX-Grundlagen: Chr. Baun, Katrin Jost,<br />

„Die ersten Schritte“, LU 02/​2006, S. 90,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 10126<br />

[3] Beamer User Guide: http:// www. ctan. org/​<br />

tex‐archive/ macros/ latex/ contrib/ beamer/​<br />

doc/ beameruserguide. pdf<br />

[4] PDF-Viewer: Erik Bärwaldt, „Ansichtssache“,<br />

LU 11/​2007, S. 76,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 14338<br />

Der einzige Nachteil im Vergleich<br />

zu klassischen Präsentationsprogrammen<br />

für Präsentationen<br />

liegt darin, dass Sie während des<br />

laufenden Vortrags keine Änderungen<br />

an den Folien vornehmen<br />

können: Jede Ergänzung setzt<br />

voraus, dass Sie dazu die Quelldatei<br />

öffnen und mindestens einen<br />

LaTeX-Lauf starten.<br />

Fazit<br />

Dieser kleine Workshop hat Ihnen<br />

einen Überblick über die<br />

Möglichkeiten der LaTeX-Klasse<br />

beamer verschafft. Mit etwas Zeit<br />

gestalten Sie aus den zahlreichen<br />

Vorlagen und mit den umfangreichen<br />

Möglichkeiten schnell und<br />

einfach pfiffige Präsentationen.<br />

So stellt LaTeX die richtige Wahl<br />

dar, um Ihre Vorträge professionell<br />

zu präsentieren. (agr) n<br />

01 \begin{frame}<br />

02 \frametitle{Analogieschluss auf Hyperwürfel}<br />

Listing 5<br />

03 \framesubtitle{Die Kugel wollte es nicht glauben, aber<br />

es stimmt!}<br />

04 \begin{theorem}<br />

05 Es gibt ein <strong>Lan</strong>d der vier Dimensionen, das von<br />

Hyperwürfeln bewohnt wird.<br />

06 \end{theorem}<br />

07 \begin{proof}<br />

08 \begin{itemize}<br />

09 \item Ein Punkt hat \alert{0 Dimensionen}<br />

und \alert{0 Seiten}.<br />

10 \item Eine Linie hat \alert{1 Dimension}<br />

und \alert{2 Seiten}.<br />

11 \item Ein Quadrat hat \alert{2<br />

Dimensionen} und \alert{4 Seiten}.<br />

12 \item Ein Würfel hat \alert{3 Dimensionen}<br />

und \alert{6 Seiten}.<br />

13 \item Es gibt einen Hyperwürfel mit \alert{4<br />

Dimensionen} und \alert{8 Seiten}.<br />

14 \end{itemize}<br />

15 \end{proof}<br />

16 \end{frame}<br />

01 \begin{frame}<br />

02 \frametitle{Literatur}<br />

03 \begin{thebibliography}{1}<br />

04 \setbeamertemplate{bibliography item}[book]<br />

C Eine Navigationsleiste<br />

befindet sich in<br />

jeder Folie. Die Elemente<br />

dienen zum<br />

Blättern innerhalb der<br />

Folien oder Overlays<br />

sowie innerhalb der<br />

Abschnitte oder Kapitel<br />

zum Navigieren sowie<br />

zum Suchen.<br />

Der Autor<br />

Der Benediktinermönch<br />

Daniel Tibi<br />

nutzt LaTeX nicht<br />

nur mit Begeisterung<br />

in seinem Theologie-Studium<br />

an<br />

der Ruhr-Universität<br />

Bochum, sondern<br />

auch bei seiner Arbeit<br />

als Autor und<br />

Übersetzer.<br />

Listing 6<br />

05 \bibitem{square1884}{A. Square: Flatland. A Romance of<br />

Many Dimensions. London 1884.}<br />

06 \end{thebibliography}<br />

07 \end{frame}<br />

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02 | 13 85


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RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />

Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />

1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung


service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Linux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Linux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Linux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener Linux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes <strong>Lan</strong>dkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.de<br />

Guntersblumer Linux-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Linux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg-<br />

<strong>Lan</strong>d (LUGO<strong>Lan</strong>d)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

90<br />

02 | 13


Usergroups/Markt<br />

service<br />

linux.usergroups<br />

Heilbronn<br />

Linux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

Köln<br />

Kölner Gentoo Linux User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer Linux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Köln<br />

<strong>Lan</strong>dau<br />

<strong>Lan</strong>dshut<br />

<strong>Lan</strong>gen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

<strong>Lan</strong>genfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-Usergroup <strong>Lan</strong>dau (LUG-<br />

<strong>Lan</strong>dau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup <strong>Lan</strong>dshut<br />

http://www.lalug.de<br />

<strong>Lan</strong>gener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

<strong>Lan</strong>genfelder Linux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Jena<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Lohr<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

Kronach<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher Linux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Linux-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Linux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher Linux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

S. 92<br />

Harte Nuss?<br />

Geknackt!<br />

fauxware, Fotolia<br />

■ Hilfe für Einsteiger<br />

■ Topaktuelle News<br />

■ Riesiges Artikelarchiv<br />

www.linux-community.de<br />

Deine tägliche Portion Linux<br />

www.linux-user.de<br />

02 | 13 91


service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups (Fortsetzung von S. 91)<br />

Moers<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Linux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Linux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Linux-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger Linux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.franken.<br />

de/rlug/<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Saarland<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tuttlingen<br />

Tübingen<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Linux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club Linux-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Wedel<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Linux-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

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http://www.luga.or.at<br />

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lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

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http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

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Linux-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

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Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler Linux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

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Linux-Usergroup Würzburg<br />

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Brüssel, Belgien<br />

https://fosdem.org/2013/<br />

05.-06.02.2013<br />

M-Days<br />

Messe Frankfurt<br />

http://www.m-days.com<br />

07.-08.02.2013<br />

Apps World North America<br />

San Francisco, CA, USA<br />

http://www.apps-world.net/northamerica<br />

12.-15.02.2013<br />

USENIX FAST ’13<br />

San Jose, CA, USA<br />

https://www.usenix.org/conference/fast13<br />

19.-20.02.2013<br />

DFN Workshop Sicherheit in vernetzten Systemen<br />

Grand Elysee Hotel,<br />

Rothenbaumchaussee 10<br />

20148 Hamburg<br />

http://www.dfn-cert.de<br />

22.-24.02.2013<br />

SCaLE 11x<br />

Los Angeles, CA, USA<br />

http://www.socallinuxexpo.org/scale11x/<br />

26.02.-01.03.2013<br />

GUUG FFG 2013<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main<br />

Fachbereich 2, Studiengang Informatik<br />

Gebäude 1<br />

Nibelungenplatz<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

http://www.guug.de/veranstaltungen/ffg2013/<br />

05.-09.03.2013<br />

CeBIT 2013<br />

Messegelände<br />

30521 Hannover<br />

http://www.cebit.org<br />

16.-17.03.2013<br />

Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />

Hörsaal- und Seminar-Gebäude<br />

der Technischen Universität Chemnitz<br />

Reichenhainer Straße 90<br />

09126 Chemnitz<br />

http://chemnitzer.linux-tage.de<br />

02.-22.04.2013<br />

Concurso Univ. de SwL – Evaluación<br />

Sevilla, Spanien<br />

http://www.concursosoftwarelibre.org<br />

Autoren<br />

Andreas Bohle Inhalt (4), <strong>Vorschau</strong> (96)<br />

Erik Bärwaldt Zorin OS: Ubuntu-Derivat für Umsteiger (8),<br />

Netze absichern mit IPFire (22)<br />

Falko Benthin Squid als Spiel- und Social-Network-Bremse (16),<br />

Einbrüche erkennen mit dem IDS Tripwire (38)<br />

Mario Blättermann Selbstähnliche Grafiken mit Gnofract4d (44)<br />

Hanno Böck Steam for Linux im Test (62)<br />

Thomas Drilling Iptables-Grundlagen für Desktop-Nutzer (27),<br />

Virtualisierungssoftware Gnome Boxes (70)<br />

Karsten Günther Schlichte Ubuntu-Variante ZevenOS 5 (6),<br />

E-Books erstellen und bearbeiten mit Sigil (58)<br />

Frank Hofmann Netzwerkverkehr analysieren mit Iftop (35)<br />

Thomas Leichtenstern Grafiksoftware PaintSupreme im Test (66),<br />

Neues auf den Heft-DVDs (97)<br />

Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um Linux (12)<br />

Michael Niedermair LibreOffice als komfortabler LaTeX-Editor (76)<br />

Dr. Karl Sarnow Lernkartei-Software Fresh Memory (49)<br />

Vincze-Aron Szabo Evernote unter Linux nutzen (54)<br />

Daniel Tibi Slides erstellen mit der LaTeX-Klasse Beamer (82)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (14)<br />

Inserenten<br />

1&1 Internet AG www.einsundeins.de 10<br />

Android User www.android-user.de 37<br />

Deutsche Messe AG www.cebit.de 43<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 15<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 93<br />

Medialinx AG www.medialinx-gruppe.de 81<br />

Linux-Community www.linux-community.de 91<br />

Linux-Hotel www.linuxhotel.de 13<br />

Linux-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 93<br />

Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 41<br />

Linux-Onlineshop.de www.linux-onlineshop.de 99<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 21, 34, 47, 95<br />

Mobile World Congress www.mobileworldcongress.com 89<br />

Chemnitzer Linux-Tage www.linux-tage.de 19<br />

Pluspol GmbH www.pluspol.de 75<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 32, 52, 68, 86<br />

Schlittermann www.schlittermann.de 91<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 93<br />

Strato AG www.strato.de 2<br />

Webtropia www.webtropia.com 100<br />

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VORSCHAU<br />

Das nächste Heft: 03/2013<br />

Ausgabe 03/2013 erscheint am 21. Februar 2013<br />

© CTR, sxc.hu<br />

Linux-taugliche Hardware<br />

Linux läuft schon lange nicht mehr nur auf den<br />

schnöden grauen Industrie-PCs. Vom Laptop bis<br />

zum E-Book-Reader finden sich zahllose Geräte,<br />

die den Pinguin mit an Bord haben. Aber die Vielfalt<br />

birgt ihre Tücken: Schlecht dokumentierte<br />

Komponenten erschweren den Betrieb. Gerade<br />

bei Notebooks heißt die Devise immer noch „Augen<br />

auf“. In der nächsten Ausgabe unternehmen<br />

wir einen Streifzug durch die Regale, picken die<br />

Hardware heraus, die sich im praktischen Einsatz<br />

bewährt hat, und warnen vor schwarzen Schafen.<br />

Dateien sicher löschen<br />

Kontoinformationen, Passwörter,<br />

medizinische Befunde – auf<br />

einem PC lagern bisweilen Daten,<br />

die niemand in falschen Händen<br />

sehen möchte. Aber ein einfaches<br />

Löschen hinterlässt oft nachvollziehbare<br />

Spuren. Wir zeigen, wie<br />

Sie Daten derart gründlich von<br />

der Platte putzen, dass ein<br />

Wiederherstellen nicht mehr<br />

möglich ist.<br />

Spracherkennung<br />

Mit dem Projekt Simon streben<br />

die Entwickler das ambitionierte<br />

Ziel an, dem PC das Zuhören beizubringen.<br />

Spracherkennung bedeutet<br />

aber nicht nur ein Mehr an<br />

Komfort, sondern eröffnet vielen<br />

erst den Zugang zu Mail oder<br />

Schriftverkehr. Ein Workshop<br />

zeigt, was heute schon geht.<br />

Alternatives Office-Paket Calligra im Test<br />

Mit der Version 2.6 haben die Entwickler an vielen Stellschrauben der<br />

Office-Suite Calligra gedreht.<br />

Etliche neue Features warten<br />

auf den Praxistest. Wir haben<br />

die Komponenten einer gründlichen<br />

Prüfung unterzogen und<br />

zusammengefasst, was es beim<br />

Einsatz des alternativen Officeprogramms<br />

zu beachten gilt.<br />

Ausgabe 01/2013 ist am 10. Januar 2013 erschienen<br />

Datensicherung<br />

Wichtige Dateien soll man regelmäßig<br />

sichern – das ist bekannt,<br />

aber viele scheuen den Aufwand.<br />

Im Schwerpunkt der kommenden<br />

Ausgabe zeigen wir bequeme Wege<br />

zum Backup auf USB-Medien und<br />

im Netz. Weitere Themen: Windows-<br />

und Mac-OS-Dateien sichern<br />

und Versionsverwaltung.<br />

Einführung in KDE 4.9<br />

Für alle, die noch wenig Erfahrung<br />

mit Linux und speziell mit<br />

KDE haben, stellen wir wichtige<br />

Funktionen des Desktops vor und<br />

zeigen, wie die Tools kooperieren.<br />

Schon mit dem Basispaket erhalten<br />

Sie eine große Auswahl hilfreicher<br />

Programme; viele weitere<br />

finden sich in den Repositories.<br />

Android synchronisieren<br />

Smartphones und Tablets mit<br />

Android speichern allerlei Daten:<br />

Die können Sie auch mit dem heimischen<br />

Linux-PC synchronisieren<br />

und so die doppelte Verwaltung<br />

von Kontakten, Terminen und anderem<br />

vermeiden. Unser ausführlicher<br />

Workshop stellt dazu Apps<br />

und Linux-Programme vor.<br />

MAGAZIN<br />

© Olegunarua, 123RF<br />

Ausgabe 03/2013 erscheint am 07. Februar 2013<br />

Knackpunkt Distribution Kolab 3 Open Attic<br />

Das nächste Magazin beurteilt die<br />

Qualität großer Distributionen.<br />

Dazu analysieren die Tester unter<br />

anderem, ob und wann die Maintainer<br />

auf Patches reagieren. Außerdem<br />

erhalten Anwender Hilfe,<br />

die ein Linux länger als fünf Jahre<br />

in Betrieb halten müssen.<br />

Siebeneinhalb Jahre nach Version<br />

2 soll die dritte Version des freien<br />

Groupware-Servers Kolab erscheinen.<br />

Ob sich Akonadi, Active<br />

Sync, bessere Performance und<br />

die Integration von mehr Clients<br />

nach dieser Zeit als großer Wurf<br />

erweisen, lohnt es zu klären.<br />

Die Storage-Software kombiniert<br />

offene Schnittstellen, freien Code<br />

und eine Web-GUI: Open Attic<br />

beherrscht Provisioning, Monitoring,<br />

Backups, blockorientiertes<br />

Speichermanagement, Snapshots,<br />

Deduplizierung und das<br />

automatische Spiegeln.<br />

96<br />

02 | 13<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.


DVD-Inhalt<br />

service<br />

Neues auf den<br />

Heft-DVDs<br />

Ubuntu 12.10 <strong>LinuxUser</strong>-XXL-Edition<br />

Eine wahre Fundgrube an Programmen bietet Ihnen die von der Redaktion erstellte<br />

Ubuntu 12.10 LU-XXL-Edition, die Sie auf der Rückseite der Heft-DVD finden.<br />

Neben sämtlichen bis 18.12.2012 erschienenen Updates bringt die <strong>LinuxUser</strong>-<br />

Kompilation gegenüber dem Original-Ubuntu etwa 5 GByte zusätzlicher Software<br />

mit, unter anderem Kino, Kaffeine, VLC, KMPlayer, Rosegarden, Audacity,<br />

K3b, Gimp, Rawtherapee und KMyMoney. Zusätzlich enthält<br />

das XXL-System die komplette deutsche Lokalisierung, was<br />

ein Nachinstallieren von Sprachpaketen erspart.<br />

Chakra GNU/​Linux 2012.12<br />

Der Arch-Linux-Ableger Chakra GNU/​Linux 2012.12 „Claire“<br />

bringt mit KDE 4.9.4 das jüngste Update der freien Desktop-<br />

Umgebung mit. Daneben kommen Kernel 3.6.6, Kmod 0.11, ein aktualisierter<br />

Systemd und die neue Toolchain mit GCC 4.7.2 zum Einsatz.<br />

Auch die neuesten proprietären Grafikkartentreiber hat<br />

die Distribution bereits mit an Bord. Das Installieren und Aktualisieren<br />

erledigt das Kommandozeilentool Pacman.<br />

Einsteiger-Desktop Zorin OS 6.1<br />

Das Ubuntu-Derivat Zorin OS 6.1 Core 32 richtet sich mit seiner intuitiven<br />

Benutzerführung vornehmlich an Windows-Umsteiger und<br />

bietet alles, was man im Alltag braucht. Dazu zählen neben Google Chrome auch<br />

ein Mediaplayer, ein Mail-Client, ein Multi-Messenger sowie eine Bildbearbeitung.<br />

Als Kernel dient Linux 3.2.32, als Desktop eine gelungene Mischung aus<br />

Gnome 3, Compiz und AWN. Da Zorin OS 6.1 auf der LTS-Version<br />

12.04 basiert, stehen noch über vier Jahre Updates bereit.<br />

Schlankes Puppy Linux 5.4 „Slacko“<br />

Das auf Slackware basierende Puppy Linux 5.4 nutzt als Kernel wahlweise<br />

Linux 3.2.33 mit 4G-Treiber oder Linux 3.4.17 mit PAE-Unterstützung.<br />

Daneben enthält die Distribution einen Update-<br />

Manager, der Security-Fixes direkt aus dem Slackware-<br />

Fundus einspielt. Puppy 5.4 „Slacko“ verwendet JWM<br />

als Window-Manager und kombiniert ihn mit dem<br />

Rox-Filer zu einem ressourcenschonenden Desktop.<br />

ZevenOS 5.0 für ältere Rechner<br />

Die auf Xubuntu basierende Distribution ZevenOS 5.0<br />

ersetzt die hauseigene Deskbar durch das Panel der Desktop-<br />

Umgebung XFCE 4.10. Daneben verwendet das System den<br />

Kernel 3.5, X-org 7.7 sowie Pulseaudio 2.1. Der Dateimanager Thunar<br />

bietet in der Version 1.5.3 nun Tabs sowie eine Seitenleiste mit Kategorien. Unter<br />

den mitgebrachten Anwendungen finden sich unter anderem Audacity 2.0,<br />

Claws-Mail 3.8.1, Gimp 2.8, Inkscape 0.48 sowie die jüngste Firefox-Version 17.<br />

02 | 13 97


Service<br />

DVD-Inhalt<br />

<strong>LinuxUser</strong><br />

Rescue-CD 02.13<br />

Das Kernstück unserer<br />

multifunktionalen<br />

<strong>LinuxUser</strong> Rescue-CD<br />

bildet in der Ausgabe<br />

02.13 die auf Gentoo basierende<br />

System Rescue<br />

CD in der brandneuen<br />

Version 3.1.2 mit den frischesten<br />

Ausgaben der<br />

Btrfs-Tools, von Partclone<br />

und Nwipe. Sie<br />

kümmert sich mit einer<br />

umfangreichen Toolchain<br />

um Systemwiederherstellung<br />

und Datenrettung.<br />

Alle Arbeiten rund um<br />

um das Einrichten und<br />

Pflegen von Partitionen<br />

erledigen Sie mit Parted<br />

Magic 2012_10_10 und<br />

dessen Kerntool Gparted<br />

0.14.0 mit LVM-Support.<br />

Zum Sichern und Wiederherstellen<br />

kompletter<br />

Partitions- und Festplatteninhalte<br />

dient die Disk-<br />

Cloning-Distribution<br />

Clonezilla Live 2.0.1-15<br />

auf Basis von Debian<br />

„Sid“ mit Stand vom<br />

17.12.2012. (tle/​jlu) n<br />

Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />

GRATIS-E-Book<br />

Das Linux-Kochbuch von Carla<br />

Schroder bietet Ihnen die hochkonzentrierte<br />

Erfahrung vieler<br />

Jahre Linux-Administration in<br />

Form praktischer Rezepte. Jede<br />

Lösung dieser Sammlung lässt<br />

sich direkt auf typische Alltagsprobleme<br />

anwenden und erspart<br />

Stunden mühevollen Ausprobierens.<br />

Die behandelten Themen<br />

umfassen unter anderem das Installieren<br />

von Software, die Benutzerverwaltung,<br />

das Dateimanagement,<br />

das Anpassen des<br />

Kernels, Boot-Loader-Einrichtung<br />

und Multiboot, Apache, Samba,<br />

Drucken mit CUPS sowie Backup<br />

und Sys tem sicher ung. Das über<br />

600 Seiten umfassende E-Book<br />

liegt auf der Heft-DVD als PDF<br />

vor und kostet beim O‘Reilly-Verlag<br />

in dieser Form 15 Euro.<br />

AKTUELLE PROGRAMME AUF DER HEFT-DVD<br />

Iptables erlaubt es, flexible und mächtige Firewallsysteme<br />

aufzubauen, jedoch erfordert die manuelle<br />

Konfiguration viel Fleiß und Zeit. Möchten Sie lediglich<br />

einen einzelnen PC oder ein kleines Heimnetz absichern,<br />

dann nimmt Ihnen Firestarter 1.0.3 einen<br />

großen Teil dieser Arbeit ab.<br />

Mit dem Firewall Builder 5.1.0 entwickeln Sie Firewall-Setups<br />

in einer grafischen Oberfläche und konvertieren<br />

anschließend die Regeln in die richtige Syntax.<br />

Die Software unterstützt dabei neben Iptables<br />

unter anderem Ipfilter, Ipfw und OpenBSD PF.<br />

Mit Iftop 0.17 analysieren Sie, welche Verbindungen<br />

sich auf der Leitung tummeln. Das Kommandozeilenwerkzeug<br />

erfasst den Datenverkehr auf Netzwerkschnittstellen.<br />

Es analysiert, welche Netzwerkverbindungen<br />

zwischen zwei IP-Adressen bestehen und wie<br />

viele Datenpakete über diese Verbindungen laufen.<br />

Zur Oberklasse der Programme zum Berechnen und<br />

Darstellen von Fraktalen zählt Gnofract4d 3.14. Es<br />

zaubert auf der Basis fraktaler Mathematik beeindruckende<br />

Grafiken und sogar Videos auf den Bildschirm.<br />

Calcurse 3.1.2 ist ein Kalender inklusive Aufgabenverwaltung<br />

für die Konsole. Er benötigt nur wenige Systemressourcen<br />

und läuft auch in SSH-Sitzungen zügig.<br />

Der FF Multi Converter 1.4.2 dient als grafische Benutzeroberfläche<br />

zum Konvertieren beliebiger Medienformate.<br />

Die Palette der unterstützten Codecs reicht<br />

von Audio-Dateien und Bildern bis hin zu Dokumenten<br />

und Videos. Das Programm besitzt keine eigenen<br />

Konvertierungsroutinen, sondern greift auf bewährte<br />

Tools wie Ffmpeg zurück.<br />

Möchten Sie E-Books im freien EPUB-Format nicht nur<br />

konsumieren, sondern auch selbst erstellen, dann<br />

empfiehlt sich ein Blick auf den komfortablen und vielseitigen<br />

Editor Sigil 0.6.2. Er hilft beim Erstellen und<br />

Verändern von E-Books im EPUB-Format.<br />

In vielen Fällen hinterlassen Angreifer auf dem attackierten<br />

System Trojaner, Backdoors und veränderte<br />

Dateien. Dem wirkt das HIDS Tripwire 2.4.22 entgegen,<br />

indem es Informationen (Prüfsummen, Dateigröße,<br />

Mtime, Ctime, etc.) wichtiger Verzeichnisse und Dateien<br />

verschlüsselt in einer Datenbank ablegt.<br />

98<br />

02 | 13


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