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SchiffsModell Polizeiboot UMMANZ von Sievers (Vorschau)

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10<br />

2011<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

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Schiffs<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>UMMANZ</strong><br />

<strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Sievers</strong><br />

+++ 100 Jahre Delius Klasing +++ Die RIVA-Holzboote +++ BB-39 ARIZONA +++ RTR-Renner PURSUIT ++++


Sonderheft<br />

EXTRA<br />

Umfang ca. 120 Seiten<br />

DIN A4<br />

Best.-Nr. 42-2011-01<br />

Preis 9,60 [D]<br />

Erstverkaufstag: 04.11.2011<br />

In der Interessengemeinschaft Minisail-Classic haben sich engagierte Schiffsmodellbauer<br />

zusammengeschlossen, die sich dem weitestgehend originalgetreuen Nachbau <strong>von</strong> Segelschiffsmodellen<br />

verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />

gesegelt werden.<br />

Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die <strong>von</strong> den IG-<br />

Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />

bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />

nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />

ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer <strong>von</strong> Segelschiffen kann <strong>von</strong> den<br />

vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

D-78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87 -48 /-38 (Fax -50)<br />

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IM OKTOBER<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

MOTORSCHIFFE<br />

C. Ladel: Nochmal DIVA, aber anders! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

P. Schmitt: Graupner NEPTUN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

H. Böck: BB-39 USS ARIZONA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />

Räumpinasse SCHWALBE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

V. Neudeck: Ein SWATH-Schiff im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

A. Gobrecht: <strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

RENNBOOTE<br />

Der Name RIVA geht jedem Freund klassischer Holzboote mit Genuss<br />

über die Lippen.Wir werfen einen etwas genaueren Blick auf<br />

die Geschichte dieser italienischen Vorzeigewerft. Seite 68<br />

D. Jaufmann: Test: PURSUIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

M. Wichards: 8. FSR-2,11 Harzpokal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

U-BOOTE<br />

C. Heintze: Modell(U)-Bootshow Großbreitenbach . . . . . . . . . 20<br />

VERSCHIEDENES<br />

H.-J. Welz: 100 Jahre Delius Klasing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

B. Elbel: Serie Superyachten, RIVA Shipyard, Teil 1 . . . . . . . . 68<br />

SEGELSCHIFFE<br />

D. Lux: CAPRICE, ein Ten-Rater<br />

nach klassischem Vorbild aus dem Computer! . . . . . . . . . . . 40<br />

R. Brunschweiler: European Masters 2011 in RG-65 . . . . . . . . 52<br />

W. Ganz: NEREIA, ein Urmodell aus Feuerholz . . . . . . . . . . . 64<br />

RUBRIKEN<br />

Wenn man sich fürs Segeln oder die Seefahrt interessiert, kommt<br />

man am Delius Klasing-Verlag nicht vorbei. In diesem Jahr wird<br />

der Traditionsverlag 100 Jahre alt! Seite 38<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Durch ihre Versenkung am 7.12.1941 in Pearl Harbor gelangte die<br />

ARIZONA zu trauriger Berühmtheit. Das Plastikmodell der Fa.Trumpeter<br />

im M 1:200 bietet sich auch als Fahrmodell an. Seite 22<br />

UNSER TITELBILD<br />

<strong>Polizeiboot</strong>e geben in der Regel immer optisch attraktive und<br />

fahrdynamische Modelle ab.<br />

Das ist auch bei der <strong>UMMANZ</strong> aus dem Programm der Fa.<br />

Modellbau <strong>Sievers</strong> der Fall. Seite 48<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 3


MOTORSCHIFFE<br />

CHRISTOPH LADEL<br />

Nochmal DIVA<br />

aber anders!<br />

M<br />

anchmal ist es im Modellbaubereich<br />

der glei-<br />

che Flash wie mit einer<br />

„neuen Liebe“: Nach ei-<br />

nigen Jahren ohne aktive<br />

Bautätigkeit, immer umgeben <strong>von</strong> meinen<br />

Schiffsmodellen und beschäftigt mit dem<br />

fleißigen Lesen der <strong>SchiffsModell</strong>, kam<br />

wieder einmal der Wunsch nach einem<br />

handlichen Modell auf. Und da sich ja die<br />

ganze Technik in unserem Hobbybereich<br />

momentan sehr rasant entwickelt, wollte<br />

ich auch hier mal etwas Anderes ausprobieren:<br />

neue Akkus, neue Motoren, und<br />

das alles zu relativ erschwinglichen Preisen<br />

… schaun mer mal ...<br />

Im Bericht <strong>von</strong> der Nürnberger Spielwarenmesse<br />

und dann als Testbericht in Heft<br />

9/2008 stieß ich auf die DIVA <strong>von</strong> Aeronaut.<br />

Das Vorbild wurde als Hinckley Picnicboat<br />

identifiziert, das Modell sieht nett aus und<br />

scheint auch gut zu laufen. Auch im Internet<br />

finden sich verschiedene Filme, die den<br />

Appetit verstärken. Und es gibt weitere Informationen<br />

zum Original: Bei der Suche<br />

nach ein paar Bildern mehr stieß ich auf die<br />

Homepage der Nexusmarine Werft in den<br />

USA (http://www.nexusmarine.com/odysy.<br />

html). Das sieht doch noch mehr nach DIVA<br />

aus, als das Hinckley-Boot! Die „Odyssey“<br />

der Werft wird auf der Website gut beschrieben<br />

und meiner Ansicht nach könnte dieses<br />

Boot das konkrete Vorbild der DIVA sein.<br />

Die Proportionen passen fast exakt, der<br />

Antrieb stimmt und das Fahrbild des Originals<br />

ähnelt doch sehr stark den Bildern<br />

in der <strong>SchiffsModell</strong> und den Filmen auf<br />

YouTube. Wäre das nicht was? Auch meine<br />

bessere Hälfte findet das Teil nicht schlecht,<br />

auch die Kombination <strong>von</strong> Holz und Farbe<br />

findet Zustimmung, die Größe ist auch o.k.<br />

(kein weiterer Brocken im Wohnzimmer ...)<br />

und das Budget ist ebenfalls nicht in Gefahr.<br />

Das Original<br />

Die „Odyssey 34‘“ hat eine Länge <strong>von</strong> 34‘<br />

3‘‘, das entspricht ca. 11,10 m, und sie wird<br />

<strong>von</strong> einem 440 HP starken Dieselmotor angetrieben,<br />

der das Boot laut Prospekt auf 25<br />

bis 30 kn bringen soll. Die Kraft des Motors<br />

wird auf eine herkömmliche Wellenanlage<br />

übertragen, das ist ein wesentlicher Unterschied<br />

zum Hinckley Picnicboat, das ja <strong>von</strong><br />

einem Jetantrieb auf Touren gebracht wird.<br />

Auf der Website sind einige Bilder vom Boot<br />

in Fahrt aber auch zu Details zu finden, so<br />

dass man etliche Möglichkeiten zur Detaillierung<br />

hat. Interessanterweise findet sich<br />

auch eine Beschreibung eines Modells im<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Holz nur an den Handläufen und Scheuerleisten,<br />

außerdem ist der Heckspiegel mit<br />

hochglanzlackiertem Teakholz versehen,<br />

auf dem der Bootsname in Goldbuchstaben<br />

zu lesen ist.<br />

Das Heck ist außerdem mit Edelstahlleisten<br />

eingefasst und trägt eine umlaufende Badeplattform,<br />

unter der sich zwei Trimmklappen<br />

befinden. Nun aber zum<br />

Modell<br />

In der <strong>SchiffsModell</strong> 9/2008 und auch<br />

im Sonderheft „Motoryachten“ erschien ja<br />

bereits eine sehr detaillierte und gute Beschreibung<br />

des Baus, darum werde ich hier<br />

hauptsächlich auf die <strong>von</strong> mir vorgenommenen<br />

Abweichungen vom Baukasten eingehen.<br />

Der Rumpfbau geht sehr schnell und<br />

dank der durchdachten Konstruktion auch<br />

ohne Probleme <strong>von</strong>statten. Im Gegensatz<br />

zur Baukastenversion habe ich den Rumpf<br />

dann mit einer Lage Glasgewebe (25 g/m²)<br />

Maßstab 1:8 auf den Seiten der Werft! Die<br />

Werft hat dieses Modell mit RC-Anlage für<br />

einen Interessenten gebaut, um die Eigenschaften<br />

des Vorbildes zu demonstrieren –<br />

eine interessante Werbung für das „große“<br />

Boot. Auch ein Übersichtsplan mit Deckslayout<br />

findet sich auf der Homepage. Diese<br />

Bilder zeigen auch die wesentlichen Unterschiede<br />

zum Picnic-Boat und auch zum DI-<br />

VA-Baukasten <strong>von</strong> Aeronaut: Die Plicht ist<br />

komplett anders gestaltet und das Boot hat<br />

keine Reling im eigentlichen Sinne, sondern<br />

die in den USA häufig vorzufindende Fußreling<br />

entlang der Bootsseiten. Auf dem Kajütdach<br />

befindet sich außerdem ein kleines<br />

Beiboot (sieht nach einem Dory-Typ aus),<br />

fest verzurrt neben dem dominierenden<br />

Radargerät. Der Rumpf und die Aufbauten<br />

sind farbig lackiert und zeigen sichtbares<br />

und Epoxidharz verstärkt.<br />

Auch im Inneren wurde der<br />

Rumpf mit Epoxi verstärkt<br />

und versiegelt. Bei Verwendung<br />

dieses leichten Gewebes<br />

und einem sparsamen<br />

Auftrag (Schaumgummirolle)<br />

<strong>von</strong> relativ dünnflüssigem<br />

Epoxidharz bleibt<br />

sogar, wie auf dem Bild zu<br />

sehen, die Möglichkeit, das<br />

Mahagoniholz sichtbar zu<br />

belassen. Der Rumpf gewinnt<br />

dadurch einiges an<br />

Stabilität, aber natürlich<br />

auch an Gewicht. Ein kurzer<br />

Test in der Badewanne<br />

zeigte aber, dass dennoch<br />

mehr als genug Tragfähigkeit verbleibt.<br />

Dann erfolgte der Technikeinbau und wie<br />

bereits angedeutet, wollte ich mal mit den<br />

neuen Techniken spielen, bzw. Erfahrungen<br />

sammeln. Als Antrieb wurde ein brushless<br />

Aussenläufer <strong>von</strong> robbe (ROXXY BL OUT-<br />

RUNNER 2827/34) verwendet, der <strong>von</strong><br />

einem ROXXY BL CONTROL 925-6 angesteuert<br />

wird. Die Welle des Baukastens<br />

wurde in den Ruhestand geschickt, die hat<br />

mich nicht überzeugt und außerdem lässt<br />

sie keinen Wechsel der Schiffsschraube zu.<br />

Aufgrund guter Erfahrung aus der Vergangenheit<br />

bestellte ich eine Compact-Wellen-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 5


anlage bei Oliver Siess (Hydro & Marine)<br />

mit einer 2-mm-Welle und angesetztem<br />

M4-Gewinde an der Schraubenseite. So<br />

blieb der Wellendurchbruch am Rumpf<br />

gleich (das Stevenrohr hat einen Durchmesser<br />

<strong>von</strong> 4 mm, wie das dem Baukasten<br />

beiliegende) und ich hatte dennoch alle<br />

Möglichkeiten zum Wechsel der Schraube.<br />

Außerdem sind diese Wellenanlagen sehr<br />

stabil und bei richtiger Pflege auch nach<br />

vielen Jahren noch top in Schuss. Der Motor<br />

wird direkt angeflanscht (die Bohrungen<br />

Der weitere Aufbau erfolgte mit den Baukastenelementen<br />

und ging zügig voran.<br />

Abweichend vom Baukasten habe ich die<br />

Plicht gemäß den Bildern und der Übersicht<br />

auf den Webseiten <strong>von</strong> Nexus Marine Corp.<br />

neu aufgebaut. Der Aufbau erfolgte auf einer<br />

Sperrholzbasis (0,7 mm) mit Sitzbänken<br />

aus Balsablöcken und einem Decksbelag<br />

wiederum aus Sperrholz. Auf dem Sperrholz<br />

wurden die Planken mit einem mittelharten<br />

Bleistift angezeichnet, danach konnte<br />

ich das Ganze versiegeln.<br />

Auf das Deck wurde nach dem Anstrich im<br />

noch nassen Zustand feiner Vogelsand aufgestreut,<br />

um einen Antirutschbelag darzustellen,<br />

auch hier erfolgte danach noch eine<br />

Behandlung mit Klarlack. Die Fußreling besteht<br />

aus Mahagonileisten, die im Bereich<br />

des Bugs gründlich gewässert und entsprechend<br />

vorgebogen wurden.<br />

Den Aufbau habe ich mit den entsprechenden<br />

Holzapplikationen aus Mahagonileisten<br />

versehen, die Tür aus dem Baukasten<br />

blieb in Natur und wurde nur mit<br />

passen schon) und über eine direkte<br />

Kupplung wird die Kraft übertragen. Das<br />

Ausrichten der Welle und des Motors wird<br />

somit zum Kinderspiel. Diese Antriebskombination<br />

ist wirklich kompakt und einfach<br />

im Aufbau, außerdem werden die Verluste<br />

an der Kupplung eliminiert. Durch den über<br />

das Stevenrohr stattfindenden Kontakt des<br />

Motors mit dem Wasser kann auch eine<br />

gewisse Kühlung erreicht werden, da man<br />

Außenläufer ja nicht mit einem Wasserkühlmantel<br />

versehen kann.<br />

Der weitere Technikausbau beschränkt sich<br />

auf die Akkuhalterung und den Einbau des<br />

Servos unter der Plicht. Als Stromspender<br />

kommt ein 2s LiPo-Akku mit 4.000 mAh Kapazität<br />

<strong>von</strong> robbe zum Einsatz. Wie gesagt<br />

wollte ich einfach mit den neuen Techniken<br />

experimentieren und bis dato war das auch<br />

ein Erfolg, ich habe hier eine gute Kombination<br />

gefunden.<br />

Als Nächstes wurden dann der Rumpf und<br />

das Deck lackiert. Ja, ja, ich höre schon<br />

den Aufschrei, wie man denn „… das<br />

schöne Mahagoni zukleistern …“ kann. Bei<br />

mir wurde jedoch nur der Heckspiegel klarlackiert,<br />

um an dieser Stelle das Mahagoni<br />

sichtbar zu belassen, ganz wie beim Original.<br />

Die Einfassung des Hecks erfolgte mit<br />

selbstklebenden Aluminiumstreifen, die ich<br />

aus einer Dampfsperre aus Alu (Küchenbedarf)<br />

geschnitten habe. Der Name wurde<br />

aus dem Baukasten-Dekorbogen ausgeschnitten<br />

und aufgebracht, dann wurde<br />

das Ganze nochmal mit Klarlack versiegelt.<br />

Auch eine Hecklaterne habe ich angebracht,<br />

allerdings ohne funktionsfähige<br />

Beleuchtung. Die Badeplattform wurde<br />

weggelassen, die ganze Konstruktion erschien<br />

mir zu wackelig und ich befürchtete<br />

an dieser Stelle auch ständige Beschädigungsgefahr<br />

beim Transport.<br />

Klarlack behandelt. Das Radargerät ist ein<br />

Fertigteil <strong>von</strong> robbe, das ganz hervorragend<br />

zum Modell passt. Die Antenne des Originals<br />

dient am Modell als Antenne des Empfängers,<br />

die Reichweite ist damit mehr als<br />

ausreichend. An der Kajütrückwand wurde<br />

dann noch ein Rettungsring in Hufeisenform<br />

angebracht, auch ein Flaggenstock<br />

mit entsprechender Flagge aus Seide wurde<br />

verbaut. Diese Flaggen gibt’s bei CAP<br />

Maquettes (Vertrieb über MKP-Modellbau),<br />

sie sind aus sehr weichem Tuch, so dass<br />

ein originalgetreuer Eindruck entsteht: sie<br />

flattern richtig im Wind und nachdem sie<br />

nass geworden sind, hängen sie auch noch<br />

schön herunter und stehen nicht „brettsteif“<br />

durch die Gegend.<br />

Zusätzlich wurde dem Modell auch noch<br />

eine Besatzung spendiert, die Dame lässig<br />

auf der Bank faulenzend, der Skipper in<br />

Lauerstellung an Steuerbord.<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Fahrbetrieb<br />

Vor der ersten Probefahrt habe ich das<br />

Modell komplett ausgerüstet mit Akku und<br />

Fernsteuerung in der Badewanne ausgetrimmt.<br />

Zusätzlicher Ballast wurde nicht eingebracht,<br />

die korrekte Lage konnte mit Hilfe<br />

des Akkus eingestellt werden.<br />

So ausgerüstet und getrimmt ging’s dann<br />

auf einen nahe gelegenen See, obwohl das<br />

Wetter nicht gerade dolle war. Entsprechend<br />

stand dann auch ordentlich Welle auf dem<br />

See ... na ja, probieren wir’s trotzdem mal.<br />

Eine Rennschraube <strong>von</strong> Graupner mit 34,5<br />

mm Durchmesser aufgezogen und dann<br />

rein ins Nass. Langsam Gas gegeben und<br />

... das sieht doch schon ganz gut aus. Allerdings<br />

fehlt noch ein bisschen Speed und<br />

die Wellen sind auch nicht optimal zu durchfahren,<br />

das Modell wackelt ganz schön, die<br />

Dimensionen des Modells passen nicht zu<br />

diesem Seegang. Aber fürs erste Mal war’s<br />

schon ganz o.k.<br />

Beim nächsten Versuch war dann der See<br />

glatt, damit lief es schon besser und nun<br />

konnte ich auch etliche andere Schiffsschrauben<br />

ausprobieren. Dabei gefiel mir<br />

die 40er P am besten. Damit geht das<br />

Teil schon ordentlich ab und der Motor<br />

wird noch nicht mal handwarm. Die DIVA<br />

ist sehr wendig und lässt sich gut beherrschen,<br />

die Fahrlage ist sehr stabil und<br />

auch Hartrudermanöver steckt sie sicher<br />

weg. Auch bei Rückwärtsfahrt lässt sich<br />

das Modell gut manövrieren, für ein Einschraubenschiff<br />

wirklich nicht schlecht!<br />

Das hat sie wohl mit ihrem Original gemeinsam,<br />

denn Nexus Marine macht auf<br />

der Webseite ausdrücklich auf diese Charakteristik<br />

aufmerksam.<br />

Insgesamt bietet die DIVA ein tolles Fahrbild,<br />

sie ist ein nettes kleines Modell, das<br />

schnell und unkompliziert aufzubauen ist<br />

und auch im Betrieb keine Kopfstände nötig<br />

macht. Dabei ist es auch noch leicht zu<br />

transportieren und es macht richtig Spaß,<br />

mit ihr übers Wasser zu fegen. Aber auch<br />

beim Training am Anlegesteg oder beim genauen<br />

Ansteuern einer Boje gefällt mir die<br />

DIVA.<br />

Die Akkukapazität reicht für 30 bis 45 min<br />

Fahrt bei wechselnder Geschwindigkeit.<br />

Insgesamt ist die DIVA ein nettes Modell<br />

und der Umbau auf die „Odyssey 34‘“ hebt<br />

das Boot deutlich <strong>von</strong> der Standardversion<br />

ab. Die Experimente mit LiPo-Akkus und<br />

Brushless-Ausrüstung waren für mich sehr<br />

positiv, darauf werde ich bei den nächsten<br />

Modellen sicherlich zurückkommen.<br />

Technische Daten<br />

Länge 545 mm<br />

Breite<br />

180 mm<br />

Maßstab 1:20<br />

Motor<br />

ROXXY BL<br />

Outrunner 2827-34<br />

Akku<br />

2s LiPo, 7,4 V/4.000 mAh<br />

Bezugsquelle<br />

Fachhandel, www.aeronaut.de<br />

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RUBRIKEN<br />

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Neuer Seenotkreuzer getauft<br />

Hohen Besuch, zahlreiche Gäste und viele<br />

Schaulustige konnte die Deutsche Gesellschaft<br />

zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

auf ihrer Rettungsstation Büsum begrüßen.<br />

Anlass war die Taufe des neuesten Seenotkreuzers<br />

am 13. August in Anwesenheit <strong>von</strong><br />

Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident<br />

des Landes Schleswig-Holstein.<br />

Sandra Carstensen, Gattin des Ministerpräsidenten,<br />

taufte das Schiff auf den Namen<br />

THEODOR STORM und wünschte allzeit<br />

gute Fahrt und der Besatzung stets eine sichere<br />

Heimkehr. Mit der Namengebung erinnert<br />

die DGzRS an den großen norddeutschen<br />

Schriftsteller, der als Lyriker und<br />

Autor <strong>von</strong> Novellen als ein bedeutender Vertreter<br />

des deutschen Realismus gilt. Storms<br />

bekanntestes Werk ist wohl sicher „Der<br />

Schimmelreiter“.<br />

Das Arbeitsboot des 20 Meter langen Kreuzers<br />

wurde <strong>von</strong> Vanessa Burrmann, Tochter<br />

des Büsumer Vormanns Olaf Burrmann, auf<br />

den Namen NIS PUK getauft. Nis Puk ist<br />

eine Märchenfigur, die vor allem im deutschdänischen<br />

Grenzland bekannt ist. Den Menschen<br />

ist er ein hilfreicher Hausgeist, solange<br />

die ihre eigenen Kinder und die Haustiere<br />

gut behandeln.<br />

Die neueste Einheit der DGzRS wurde auf<br />

der Fr. Fassmer-Werft in Berne an der<br />

Unterweser gebaut. In seinem Grußwort betonte<br />

Gerhard Harder, Vorsitzer des Rettungswerks,<br />

dass auch die THEODOR<br />

STORM allein durch Spenden aus der Bevölkerung<br />

finanziert werden konnte. Im gesamten<br />

Land zählt die DGzRS rund 300.000<br />

Förderer, <strong>von</strong> denen aus Schleswig-Holstein<br />

allein 40.000 kommen. Eine besondere<br />

Spende kam vom Ankerherz-Verlag mit Sitz<br />

in Hollenstedt. Seit Jahren bestehen enge<br />

Verbindungen zwischen diesem Verlag und<br />

den Seenotrettern, und das Buch „Orkan-<br />

Taufe der THEODOR STORM:<br />

Vorne (<strong>von</strong> li. nach re.) Michael Schroiff,<br />

stellv.Vorsitzer der DGzRS, Sandra Carstensen,Vanessa<br />

Burrmann, Gerhard Harder,<br />

Vorsitzer der DGzRS, hinten die<br />

Besatzung (rechts vom Namensschild<br />

Vormann Olaf Burrmann)<br />

fahrt“ wurde mit einem Benefiz-Anteil zugunsten<br />

der DGzRS verkauft. Aus diesen<br />

Erlösen wiederum konnte das Ankergeschirr<br />

für den neuen Seenotkreuzer finanziert<br />

werden.<br />

Der 19,90 Meter lange und 38 Tonnen verdrängende<br />

Seenotkreuzer hat in den vergangenen<br />

Monaten umfangreiche Erprobungen<br />

und bereits so manchen erfolgreichen<br />

Einsatz unter zeitweise schweren<br />

Wetter- und Seegangsbedingungen absolviert.<br />

Das 22 kn (= ca. 40 km/h) schnelle<br />

Schiff wird <strong>von</strong> einer drei Mann starken Besatzung<br />

gefahren. Mit einem Tiefgang <strong>von</strong><br />

lediglich 1,30 m kann es auch in Revieren<br />

eingesetzt werden, in denen größere Seenotkreuzer<br />

auf ihr Tochterboot angewiesen<br />

wären.<br />

Die Station Büsum zählt zu den ältesten<br />

Einrichtungen der DGzRS. Erstmals erwähnt<br />

wurde sie im Jahr 1866. In der Folgezeit<br />

sind <strong>von</strong> Büsum aus immer ausgesprochen<br />

leistungsstarke Einheiten zum<br />

Einsatz gekommen. Hierzu zählen beispielsweise<br />

das Motorrettungsboot HIN-<br />

DENBURG sowie die Seenotkreuzer FRITZ<br />

BEHRENS und HANS HACKMACK. Von<br />

1960 bis 1981 war hier übrigens die RICK-<br />

MER BOCK stationiert, die noch heute im<br />

Büsumer Hafen als Museumsschiff besichtigt<br />

werden kann.<br />

www.seenotretter.de<br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Kinder <strong>von</strong> 7 bis 14 Jahren haben die Möglichkeit<br />

mit einem RC-Auto einen Führerschein<br />

zu erwerben. Auf dem Trial-Parcours<br />

der IG Rad und Kette geht es um das Geschicklichkeitsfahren<br />

im Gelände, auf rund<br />

400 m² wird daneben entsprechender Funktionsmodellbau<br />

vom Feinsten präsentiert.<br />

Der VÖMEC (Verband Österreichischer Modell-Eisenbahn-Clubs)<br />

zeigt Modelleisenbahnanlagen<br />

in verschiedenen Spurweiten<br />

sowie drei Kinderspielanlagen.<br />

In täglichen Workshops verraten Experten<br />

Tipps und Tricks beim Bau einer Modelleisenbahnanlage,<br />

tägliche Vorführungen <strong>von</strong><br />

RC-Autos, RC-Flugzeugen und Helikoptern<br />

runden das breite Spektrum ab.<br />

Die Modellbaumesse Ried ist am Samstag,<br />

den 8. Oktober 2011, <strong>von</strong> 10.00–18.00 Uhr<br />

und am Sonntag, den 9. Oktober 2011, <strong>von</strong><br />

10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Kostenlose<br />

Parkplätze stehen im Messegelände zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.riedermesse.at.<br />

handel an. Erhältlich sind Stecker, Buchsen<br />

sowie Paare für kraftschlüssige und widerstandsarme<br />

elektrische Verbindungen im<br />

RC-Modellbau. Angeboten werden diese<br />

sowohl in Fünf-Paar- als auch in 50er-Beuteln,<br />

Letztere in „männlicher“ oder „weiblicher“<br />

Ausführung. Lieferbar sind folgende<br />

Typen: 2 mm, 3,5 mm, 4 mm, 6 mm, 8 mm,<br />

2 mm mit Gehäuse, 3,5 mm mit Gehäuse, 4<br />

mm mit Gehäuse sowie T-Plugs und MPX-<br />

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Die Firma CN Development & Media bietet<br />

hochwertige Goldkontaktstecker der hauseigenen<br />

Marke YUKI MODEL über den Fach-<br />

Modellbaumesse in Österreich<br />

Im Oktober 2011 ist es wieder so weit: Alle<br />

zwei Jahre trifft sich die internationale Modellbauszene<br />

in Ried im Innkreis und begeistert<br />

sowohl Fachbesucher wie auch Familien.<br />

Die Angebotspalette wurde abermals<br />

vergrößert und die 10.000 m² Ausstellungsfläche<br />

sind bereits ausgebucht.<br />

Auf der zweitgrößten Modellbaumesse in<br />

Österreich präsentieren weit über 100 Aussteller<br />

ein umfangreiches Angebot und Programm<br />

in sieben Hallen und im Freigelände.<br />

Programmpunkte sind Plastik-, Karton- und<br />

RC-Modellbau, Modelleisenbahnen, Workshops,<br />

In- und Outdoor-Vorführungen sowie<br />

neu die „LEGO HALLE“: Die LEGO-Interessensgemeinschaft<br />

Architektur und Modellbau<br />

wird Szenen mit Eigenbauten aus den<br />

Themenbereichen Star Wars, Space, City<br />

und Eisenbahn in der Halle 12 zeigen. Bei<br />

einem Weltrekordversuch soll mit 8.000<br />

Schienen auf einer Gesamtlänge <strong>von</strong> 1.020<br />

m der seit dem Jahr 2000 bestehende Weltrekord<br />

der längsten LEGO-Schienenstrecke<br />

gebrochen werden.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

9


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Ich bin der neue Abonnent und Leser (Heftempfänger)<br />

und habe mir die Prämie PC-Aqua-Maus augesucht. Ich versichere, dass ich bisher<br />

noch kein <strong>SchiffsModell</strong>-Abo vom Neckar-Verlag bezogen habe.<br />

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Datum und rechtsverbindliche Unterschrift SM 10/11<br />

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das Abo automatisch weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />

Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzlich Versandkosten<br />

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Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung der<br />

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*Ich bin damit einverstanden, dass Sie bis auf Widerruf die <strong>von</strong> mir / uns<br />

zu leistenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines / unseres Kontos<br />

einziehen.


RUBRIKEN<br />

<br />

Berlin<br />

14. Internationales Schaufahren für Überund<br />

Unterwasserschiffe. Die Interessengemeinschaft<br />

Schiffsmodellbau Berlin/Mahlow<br />

und der Verein Sail & Road e. V in Zusammenarbeit<br />

mit den Berliner Bäder-Betrieben<br />

laden zum Schiffsmodelltreffen ein.<br />

Die Veranstaltung findet vom 07.–09.10.<br />

2011 im Kombibad am Ankogelweg in Berlin<br />

Mariendorf statt. Meldeschluss ist der<br />

02.10.2011, Anmeldungen bitte an:<br />

Klaus Helmich, Bamberger Str. 10a, 12309<br />

Berlin, Tel. 030/76403341 oder E-Mail:<br />

U-Boot-Klaus@web.de<br />

Teilnehmen können alle Modellboote, jedoch<br />

sind Verbrenner zum Fahren nicht zugelassen.<br />

Das Schwimmerbecken ist für die U-<br />

Boote reserviert, auf dem Nichtschwimmerbecken<br />

ist eine Hafenanlage vorhanden. Im<br />

Schwimmerbecken ist zusätzlich eine Show<br />

mit Jet- und anderen schnellen Booten geplant.<br />

Teilnehmende Vereine und IGs bringen Tische<br />

und ggf. Pavillions möglichst selber mit.<br />

Für Einzelteilnehmer stehen Stellflächen zur<br />

Verfügung. Auf dem Gelände ist kein Camping<br />

möglich, jedoch kann in Mahlow (ca. 10<br />

min. Fahrzeit) gecampt werden.<br />

Das Schwimmbad ist am Freitag <strong>von</strong> 13.00–<br />

21.00 Uhr, am Samstag <strong>von</strong> 10.00–21.00<br />

Uhr und am Sonntag <strong>von</strong> 10.00–16.00 Uhr<br />

geöffnet. Am Freitag und am Samstag ist ab<br />

18.00 Uhr Nachtfahren geplant. Auf Anfrage<br />

kann bei der Unterkunftssuche Hilfestellung<br />

geleistet werden. Ein Start- oder Meldegeld<br />

wird nicht erhoben, für Teilnehmer ist der<br />

Eintritt frei.<br />

SMC Noris<br />

Anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens<br />

des Schiffsmodellbauclubs Nürnberg<br />

e. V. findet im großen Saal der Gaststätte<br />

„Genossenschaftssaalbau Bauernfeind“ am<br />

5.11. und 6.11.2011 <strong>von</strong> 10.00–17.00 Uhr<br />

eine Ausstellung zum Thema Schiffsmodellbau<br />

statt. Zahlreiche Gastaussteller aus den<br />

Bereichen Flug-, Auto- und Panzermodellbau<br />

sowie Modelleisenbahn und Star Wars<br />

sind ebenfalls vertreten. Für ein attraktives<br />

Rahmenprogramm in Form <strong>von</strong> Vorführungen,<br />

Schiffsmodellfahren, einer Gartenbahn<br />

zum Mitfahren sowie Bastelworkshops für<br />

Kinder und Jugendliche ist gesorgt.<br />

Ort: Genossenschaftssaalbau Bauernfeind,<br />

Matthäus-Herrmann-Platz 2, 90471 Nürnberg.<br />

Kontakt: Harald Müller, Tel. 0911-9880991,<br />

E-Mail: mueller-harald-nbg@t-online.de,<br />

www.smc-noris.de<br />

SMC Singen Hegau e. V.<br />

Im Rahmen des Hilzinger Kirchweihfestes<br />

veranstaltet der SMC Singen Hegau e. V.<br />

eine <strong>SchiffsModell</strong> Ausstellung. Die Ausstellung<br />

findet in 78247 Hilzingen im Schulgebäude<br />

(in Nähe Rathaus) statt. Die Ausstellung<br />

ist vom 15. bis 17.10.2011 jeweils <strong>von</strong><br />

10.00–17.00 Uhr geöffnet. Eintritt für Erwachsene<br />

€ 1,–, Kinder frei. Infos unter<br />

www.smc-singen-hegau-ev.de<br />

Liebe Vereinsvorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />

haben Vereine die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />

kostenfrei einzutragen.<br />

SMC Freiberg a. N.<br />

Der Schiffsmodellbauclub Freiberg a. N. veranstaltet<br />

anlässlich seines 25-jährigen Bestehens<br />

am 3.10.2011 <strong>von</strong> 10.00–17.00 in<br />

Freiberg a. N. im Prisma eine große Schiffsmodellausstellung.<br />

Interessenten mit oder<br />

ohne Modell sind herzlich willkommen.<br />

Weitere Infos unter www.smc-freiberg.de.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

11


MOTORSCHIFFE<br />

PIERRE SCHMITT<br />

Und noch einmal:<br />

Graupner NEP<br />

S<br />

chon im Jahr 1984 kam der Kombi-<br />

Frachter NEPTUN <strong>von</strong> Graupner als<br />

Neuheit auf den Markt. Bis heute ist<br />

dieses Modell immer noch im Ange-<br />

bot, beliebt vor allem wegen seiner handlichen<br />

Größe und seinem günstigen Preis<br />

und nicht zuletzt deshalb, weil Modelle<br />

bzw. Baukästen <strong>von</strong> Frachtschiffen auf dem<br />

Modellbaumarkt eine Seltenheit darstellen.<br />

Die NEPTUN lässt sich durch die Veränderung<br />

der Montageplätze <strong>von</strong> Brückenaufbau<br />

und Ladekränen ganz nach persönlichem<br />

Geschmack auch in zwei verschiedenen<br />

Varianten bauen. Bei dem im Maßstab <strong>von</strong><br />

etwa 1:100–1:120 gehaltenen<br />

Modell handelt es sich aber nicht<br />

um den Nachbau eines konkreten<br />

Vorbilds, sondern das Modell<br />

wurde <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Vorbildern inspiriert. Heutzutage<br />

dürfte man Frachter dieser Art im<br />

Original nur noch in den etwas<br />

abgelegeneren Ecken unserer<br />

Welt finden.<br />

In natura hatte ein solches Kombi-Schiff<br />

aus den 60er-Jahren<br />

eine Verdrängung <strong>von</strong> ca. 4.500–4.900<br />

Tonnen und eine Länge <strong>von</strong> etwa 85<br />

bis 105 m. Zu dieser Zeit erfolgte der<br />

Übergang <strong>von</strong> den Stückgutfrachtern zu<br />

den reinen Containerschiffen, typisch für<br />

diese Epoche waren auch die abgerundeten<br />

Teile der Aufbauten, wie man sie z. B.<br />

auch bei der bekannten „Cap San Diego“<br />

finden kann.<br />

Nach zwei relativ aufwendigen Bauprojekten<br />

wollte ich mich wieder einem einfachen Modell<br />

widmen. Die Anschaffung der NEPTUN<br />

erfolgte aber eigentlich eher spontan, denn<br />

das Modell wurde mir recht günstig in einem<br />

12<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


TUN<br />

halb fertigen „Rohbau“-Zustand angeboten:<br />

Deck, Brückenaufbau und die Decksluken<br />

waren schon montiert, auch der Motor und<br />

die Komponenten einer einfachen 2-Kanal-<br />

Anlage waren bereits eingebaut, das Modell<br />

war aber noch nicht fahrbereit. Da ich bislang<br />

noch keinen Frachter in meiner Flotte<br />

hatte, habe ich das Modell fertig gebaut.<br />

Die NEPTUN hat eine Länge <strong>von</strong> 84,5 cm,<br />

eine Breite <strong>von</strong> nur 14,2 cm und einen Tiefgang<br />

<strong>von</strong> ca. 5 cm. Das Leergewicht liegt<br />

bei ca. 1,5 kg, fahrfertig mit RC-Anlage verdrängt<br />

sie ca. 2,7 kg. Der Rumpf und die<br />

Bauteile der Kräne bestehen aus tiefgezogenem<br />

ABS, die restlichen Teile entstehen<br />

vorwiegend aus Holz. Insgesamt enthält der<br />

Bausatz ca. 272 Einzelteile, erfreulicherweise<br />

liegen auch die Beschlagteile dem Kasten<br />

bei. Dafür fehlen aber die Teile für den<br />

Bootsständer, für diesen<br />

gibt es aber zumindest eine<br />

Zeichnung. Auch die alternativ<br />

aufzustellenden zehn<br />

Container müssen separat<br />

zugekauft werden, sofern<br />

die NEPTUN als Containerfrachter<br />

gebaut werden soll.<br />

Eine funktionsfähige nautische<br />

Beleuchtung kann<br />

in Eigenregie auch relativ<br />

leicht realisiert werden.<br />

Mein Ziel war es zwar, das<br />

Modell möglichst schnell<br />

fertig zu stellen, das bedeutete<br />

aber nicht, dass<br />

ich nicht doch noch einige<br />

Verbesserungen und Ergänzungen<br />

einfließen lassen<br />

wollte. Vor allem fällt<br />

die fehlende Radarantenne<br />

auf, die nachgerüstet<br />

werden sollte, Gleiches<br />

gilt für ein Typhon und einige<br />

Funkantennen, die<br />

den Mast optisch ein wenig<br />

aufwerten. Einige Schaltkästen<br />

und eine UKW-<br />

Peilantenne bringen etwas<br />

Leben auf das Peildeck.<br />

Am Heck fehlt ein Flaggenstock<br />

für die Nationalflagge,<br />

am Mast könnte z. B.<br />

eine Reedereiflagge und<br />

die des jeweiligen Gastlandes<br />

angebracht werden.<br />

Alle Türen am Brückenaufbau<br />

erhielten Türdrücker.<br />

Relativ gut gemacht sind<br />

die beiden Rettungsboote,<br />

an diesen habe ich noch<br />

Ruderblätter und seitliche<br />

Halteleinen angebracht.<br />

Die zwei Ladekräne könnte<br />

man sicher relativ einfach<br />

zumindest drehbar gestalten,<br />

ich habe mich aus Zeitgründen<br />

darauf beschränkt,<br />

sie mit dunklem Tauwerk,<br />

„richtigen“ Kabelrollen und<br />

vorbildgerechten Kranhaken<br />

etwas aufzupeppen.<br />

Auf der Kranrückseite habe<br />

ich noch eine Einstiegstür<br />

nachgebildet, dazu noch eine längere senkrechte<br />

Haltestange sowie einen schmalen<br />

Auftritt inkl. Handlauf. Gestaltungsspielraum<br />

gibt es auch bezüglich der Farbe des<br />

Oberdecks, statt der üblichen grünen Maschinenfarbe<br />

kann auch ein dunkles Blau<br />

verwendet werden, auch ein Rotbraun ist<br />

durchaus möglich.<br />

Unzufrieden war ich mit der Oberflächengestaltung<br />

der beiden Ladeluken, sie sind<br />

einfach glatt wie ein Brett ausgebildet. Als<br />

Erstes habe ich die Zwischenräume zwischen<br />

den Abdeckplatten angedeutet, auch<br />

Verstärkungsprofile seitlich um eine der Luken<br />

herum habe ich angebracht.<br />

Am klassischen, großen, rundlichen<br />

Schornstein vergangener Zeiten fehlen die<br />

Abgasöffnungen, hier sollte man ein großes<br />

oder zwei oder drei kleinere Abgasrohre ein-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 13


Ausbesserungen und Lackkorrekturen präsentiert<br />

sich das Modell nun nicht mehr im<br />

Auslieferungszustand, sondern zeigt den<br />

Zustand nach einigen Betriebsjahren.<br />

Fahrerprobung<br />

pflanzen. Einige klassische Rettungsringe<br />

sollten an keinem Schiff fehlen, Gleiches<br />

gilt für Feuerlöschkästen, die ich an der unteren<br />

Rückwand des Brückendecks und an<br />

den Seitenwänden angebracht habe. Auch<br />

die Back wirkte noch etwas „nackt“, hier<br />

sorgten einige typische Lüfter und weitere<br />

Teile für mehr Detailtreue.<br />

Nachdem die verschiedenen Abziehbilder<br />

aufgebracht waren, wurden die Flächen zur<br />

besseren Haltbarkeit der Abziehbilder mit<br />

mattem Klarlack überzogen. Nach diversen<br />

Bei der ersten Wasserung war ich etwas<br />

überrascht: Trotz des schweren Bleiakkus<br />

weit unten im Rumpf und Windstille krängte<br />

das Modell bei der Kurvenfahrt beachtlich,<br />

hier fordert der relativ schmale Rumpf seinen<br />

Tribut. Da die Verdrängung es aber zuließ,<br />

habe ich noch ca. 400 g Ballast zugegeben.<br />

Nun sah die Sache schon wesentlich<br />

besser aus, evtl. können auch nachträglich<br />

angebrachte Schlingerkiele noch für eine<br />

weitere Verbesserung sorgen.<br />

Insgesamt gesehen ist die NEPTUN ein als<br />

nicht allzu kompliziert zu bauendes Modell<br />

einzustufen, als Bau-Nr. 2 oder 3 dürfte<br />

es <strong>von</strong> jedem Modellbauer fertig zu stellen<br />

sein und muss nicht als unvollendetes<br />

Dachbodenmodell enden ... Mit einem<br />

moderaten Budget lässt sich ein durchaus<br />

interessantes und vor allem handliches<br />

Modell mit noch überschaubarem Zeitaufwand<br />

realisieren. Einige zusätzliche Details<br />

steigern zweifellos die optische Attraktivität<br />

dieses Frachters aus einer vergangenen<br />

Epoche.<br />

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14 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


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so wird man schnell<br />

feststellen, dass derzeit<br />

unübersehbar viele RTR-<br />

Modelle aus Fernost angeboten werden.<br />

Das Schlagwort RTR, das für ready-to-run<br />

steht, bedeutet im Klartext, dass praktisch<br />

alle zum Betrieb des Flitzers erforderlichen<br />

Komponenten im Lieferumfang enthalten<br />

sind. Mit solchen Booten möchte man vor<br />

allem diejenigen Kunden erreichen, die<br />

weniger Lust haben, an Modellen herumzuschrauben<br />

oder sich gar nicht so wirklich<br />

herantrauen. Wobei man trotzdem nicht<br />

vergessen sollte, dass unser Hobby noch<br />

immer Modellbau heißt und der Bau eines<br />

Modells in einer gewissen Weise einfach<br />

dazu gehört. Schließlich wird man in dieser<br />

Zeit <strong>von</strong> der ersten bis zur letzten Schraube<br />

mit dem Modell bestens vertraut.<br />

Ein weiterer Kaufgrund ist natürlich auch<br />

der günstige Preis solcher Modelle, die<br />

komplett fahrfertig mitunter preiswerter angeboten<br />

werden, als wenn man alle zum<br />

Bau benötigten Komponenten einzeln kaufen<br />

würde. Da bei den erwähnten fertigen<br />

Fernost-Modellen die Qualitätsspanne <strong>von</strong><br />

„grottenschlecht“ bis „ziemlich gut“ reicht,<br />

wollte ich mich selbst mal vom aktuellen Angebot<br />

überzeugen. Die Wahl fiel gleich auf<br />

zwei Modelle, zum einen auf die PURSUIT,<br />

welche hier vorgestellt werden soll, zum anderen<br />

auf die OSPREY, über welche ich in<br />

der nächsten Ausgabe der <strong>SchiffsModell</strong><br />

berichten werde.<br />

Nachdem ich die Bestellung online ausgelöst<br />

und die gesamte Summe sofort per<br />

PayPal überwiesen hatte, stand erst mal<br />

Warten, Warten und nochmals Warten an.<br />

Man sollte bei dieser Art der Direktbestellung<br />

also schon einiges an Geduld mitbringen,<br />

da erst nach über vier Wochen ein<br />

kurzes Schreiben vom Zoll im Briefkasten<br />

lag, dass mein Paket zur Abholung bereit<br />

läge. Nachdem dort dann alle Formalitäten<br />

erledigt waren, ging es mit dem großen Paket<br />

auf direktem Weg in den Bastelkeller, wo<br />

zunächst alles in Ruhe inspiziert wurde.<br />

Hinter dem Namen PURSUIT verbirgt sich<br />

ein 820 mm langes, 240 mm breites und<br />

80 mm hohes Mono-Boot, welches bereits<br />

mit einigen hellblauen Aufklebern versehen<br />

war. Nach dem Abnehmen des 380 x 160<br />

mm großen Deckels fiel natürlich der erste<br />

Blick sofort auf den verbauten Motor. Dieser<br />

misst 35 mm im Durchmesser und 60 mm<br />

16 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


in der Länge. Genauere Informationen bezüglich<br />

der technischen Daten gibt der Hersteller<br />

leider nicht an, allerdings befand sich<br />

auf dem Motor ein kleiner Aufkleber mit einer<br />

Internetadresse. Bei der Recherche auf<br />

besagter Homepage fand ich die Informationen,<br />

dass es sich um einen Brushless-Innenläufer<br />

vom Typ 540-3660 FSD mit 1.620<br />

min -1 /V und einer Leistung <strong>von</strong> 950 Watt<br />

handelt. Ein Kühlwassermantel umschließt<br />

den Motor vollkommen und sorgt gegenüber<br />

den sonst üblichen Kühlwasserspira-<br />

len für einen großflächigeren<br />

Kontakt des Kühlwassers zum Motorgehäuse.<br />

Der Motor selbst ist an einem<br />

wassergekühlten Aluminiumhalter befestigt,<br />

welcher wiederum mit vier Inbusschrauben<br />

an den beiden einlaminierten Trägern aus<br />

3,5 mm starkem GfK angeschraubt ist.<br />

Das Ruderservo ist in einem Holzträger<br />

montiert und über einen Kabelbinder<br />

befes tigt. Das sieht zwar ziemlich gewöhnungsbedürftig<br />

aus, aber solange es hält,<br />

sehe ich keinen Grund, das abzuändern.<br />

Als Akku halter dient ein 130 mm x 50 mm<br />

messender Holzträger, der sich direkt vor<br />

dem Motor befindet. Allerdings ist dieser<br />

bereits bei der ersten Probebefestigung<br />

sofort abgegangen, so dass unter diesen<br />

nun ein Klettgurt kam und der Träger erneut<br />

einlaminiert wurde. Die Motorwelle ist mittels<br />

einer Spannzangenkupplung mit der<br />

4,76-mm-Flexwelle verbunden und läuft in<br />

einem Teflonrohr, welches wiederum <strong>von</strong><br />

einem Messingrohr umhüllt ist. Zusätzlich<br />

wird dieses durch einen kleinen, einlaminierten<br />

Holzträger am Boden abgestützt.<br />

Am Heck des Bootes befindet sich ein<br />

Aluminium-Powertrimm, der stufenlos in der<br />

Höhe verstellbar ist, was folglich eine gute<br />

Anpassung an die jeweiligen Wasserbedingungen<br />

ermöglichen sollte.<br />

Die Aluminium-Ruderanlage ist seitlich vom<br />

Powertrimm befestigt, gesteuert wird das<br />

Boot über ein 125 mm langes Ruderblatt,<br />

das dank Hohlbohrung auch für die Kühlwasseraufnahme<br />

zuständig ist. Rechts und<br />

links am Spiegel befinden sich kleine Turn-<br />

fins für mehr Stabilität in den Kurven und<br />

zusätzlich sind auch noch zwei Trimmklappen<br />

angebracht.<br />

Der mitgelieferte Brushless-Regler (45 x<br />

31 x 17 mm) ist ebenfalls an den Kühlkreislauf<br />

angeschlossen. Leider fehlten<br />

auch beim Regler genauere<br />

Daten zur Belastbarkeit<br />

oder der höchstzulässigen<br />

Zellen-<br />

anzahl. Was er tatsächlich aushält, würde<br />

sich somit erst im Betrieb auf dem Wasser<br />

zeigen. Des Weiteren stellte sich auch noch<br />

die Frage, ob dieser Steller über ein BEC<br />

verfügt oder ob ein separater Empfängerakku<br />

benötigt wird. Probieren geht über Studieren,<br />

kurzerhand wurde ein LiPo an den<br />

Regler angeschlossen, welcher sich sofort<br />

durch einen Piep-Ton bemerkbar machte<br />

und seinen Dienst aufnahm. Folglich wird<br />

also kein externer Empfängerakku benötigt.<br />

FAHRERPROBUNG<br />

Für die erste Fahrt wurde ein 3s-Kokam<br />

mit 4000 mAh im Modell befestigt und der<br />

Deckel mit Cellpack wasserdicht abgeklebt.<br />

Zusätzlich wanderte auch noch mein<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 17


GPS-Gerät ins Innere, um gleich mal die<br />

Höchstgeschwindigkeit messen zu können.<br />

Als Propeller montierte ich einen 40-mm-<br />

Graupner-Carbon-Prop und setzte die<br />

PURSUIT ins Wasser. Bevor der Gashebel<br />

das erste Mal komplett durchgezogen wurde,<br />

habe ich noch den Geradeauslauf minimal<br />

nachgetrimmt und dann ging es auch<br />

schon richtig los: Die PURSUIT erreichte innerhalb<br />

kürzester Zeit die Höchstgeschwindigkeit<br />

und zog eindrucksvoll ihre Runden.<br />

Die V max lag bei 42 km/h, so dass auch die<br />

Kurven ohne weiteres mit Vollgas durchfahren<br />

werden konnten. Nach nicht einmal<br />

zwei Minuten Fahrzeit fuhr ich sicherheitshalber<br />

zur Kontrolle der kompletten Hardware<br />

ans Ufer zurück. Als ich das Boot aus<br />

dem Wasser hob, fiel mir bereits auf, dass<br />

das Modell wesentlich schwerer geworden<br />

war und nach dem Öffnen des Deckels war<br />

der Grund sofort ersichtlich: Rund ¼ des<br />

Rumpfes stand bereits unter Wasser ...<br />

Wieder zuhause, kamen alle Komponenten<br />

sofort auf die Heizung zum Trocknen und<br />

ich begab mich auf die Suche, wie all das<br />

Wasser ins Modell hatte eindringen können.<br />

Glücklicherweise konnte ich die Ursache relativ<br />

schnell ausfindig machen: Die Nahtstelle<br />

des Kühlwassermantels hatte ein kleines<br />

Loch, so dass das ganze Kühlwasser ungehindert<br />

herausströmte. Mit wenigen Tropfen<br />

Klebstoff wurde das Loch verschlossen und<br />

mit getrocknetem Empfänger und frisch<br />

geladenen Akkus ging es erneut an den<br />

See für einen weiteren Versuch. Nach einer<br />

Minute Fahrzeit nahm ich das Boot wieder<br />

für eine Inspektion aus dem Wasser. Wie<br />

es sich eigentlich auch gehört, befand sich<br />

dieses Mal nun kein einziger Tropfen Wasser<br />

im Inneren. Da auch der Motor samt<br />

der gesamten Hardware eiskalt geblieben<br />

war, wanderte für die nächste Fahrt ein 4s-<br />

LiPo ins Innere und der Prop musste einer<br />

Graupner 45 K weichen. Nun war die Beschleunigung<br />

deutlich druckvoller und die<br />

Endgeschwindigkeit lag mit 55 km/h auch<br />

etwas höher. Die Fahrzeit betrug mit einem<br />

5000-mAh-Akku über sieben Minuten und<br />

der Motor wurde dabei trotzdem nur handwarm.<br />

Richtig mutig geworden, kam jetzt ein 5s-<br />

LiPo ins Boot, mit dem die PURSUIT zum<br />

Geschoss mutierte und ihrem Namen (=<br />

Verfolger, Jäger) endlich gerecht wurde. Die<br />

Kurven konnten sehr sicher mit einer hohen<br />

Geschwindigkeit durchfahren werden und<br />

der Speed reicht für ein Just for Fun-Boot<br />

absolut aus. Dabei kommt aber auch die<br />

Fahrzeit nicht zu kurz und mit einer anderen<br />

Abstimmung wären auch noch einige km/h<br />

mehr durchaus drin.<br />

Zu bemängeln ist natürlich die anfängliche<br />

Undichtigkeit des Kühlmantels, die bei etwas<br />

weniger Vorsicht bereits auf der ersten<br />

Fahrt den Totalverlust des Bootes hätte<br />

bedeuten können. Da<strong>von</strong> mal abgesehen<br />

kann ich aber sonst nichts gravierend Negatives<br />

über das Modell sagen und ich bin<br />

schon gespannt, wie es mit der OSPREY<br />

ausschauen wird.<br />

18<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


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<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 19


U-BOOTE<br />

CARSTEN HEINTZE<br />

Modell (U)-Bootshow<br />

Großbreitenbach<br />

Zu Gast bei Freunden<br />

Z<br />

um Himmelfahrtswochenende zieht<br />

es jedes Jahr viele Modell-U-Boot-<br />

Fahrer aus ganz Deutschland hoch<br />

auf den Rennsteig im schönen Thüringen,<br />

denn dann lockt eines der Modell-U-Boot-<br />

Treffen des Jahres. Den Feiertag „Christi<br />

Himmelfahrt“ als Ausgangstag für ein langes<br />

Wochenende mit Brückentag nutzend, steht<br />

zu diesem Zeitpunkt den U-Boot-Fahrern<br />

vor Beginn der Badesaison das große<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Schwimmbecken zum Fahren zur Verfügung.<br />

Ist der Samstag noch den U-Booten<br />

vorbehalten, findet das Treffen am Sonntag<br />

in einer Modellbootshow gemeinsam mit<br />

Überwasserschiffen den Abschluss.<br />

Dieses Schiffsmodell- und U-Boottreffen<br />

hat inzwischen eine über 10-jährige Tradition<br />

auf dem Rennsteig. Ermöglicht wurde<br />

das dank der tatkräftigen Unterstützung der<br />

Gemeinde Großbreitenbach und ihrer Vereine<br />

samt einer patenten Bürgermeisterin,<br />

die vor Jahren dem Sonar e. V. die Nutzung<br />

des Freibades ermöglichte.<br />

Ausgerichtet wurde die Wochenendveranstaltung<br />

jetzt zum zweiten Mal <strong>von</strong> der Marinekameradschaft<br />

Ilmkreis.<br />

Die wurde gleich vor größere Herausforderungen<br />

gestellt, denn mit den ausbleibenden<br />

Regenfällen im Frühjahr und dem<br />

dadurch gesunkenen Grundwasserspiegel<br />

war das Freibad leider nur zur Hälfte gefüllt.<br />

Eine Begegnung der<br />

„etas anderen“ Art ...<br />

Das sorgte leider im Vorfeld mit der in den<br />

Foren unverzüglich brodelnden Gerüchteküche<br />

dafür, dass einige Bootfahrer das<br />

Treffen für sich absagten. Das ist ärgerlich,<br />

denn darunter waren auch letztjährige Teilnehmer,<br />

die auf den Brückentag-Termin gedrängt<br />

hatten und nun durch Abwesenheit<br />

glänzten.<br />

Für die Wasserung der Boote wurde als<br />

Rettung ein Gerüst unter den Sprungturm<br />

gebaut, das in Verbindung mit einer Leiter,<br />

dafür sorgte, dass die Boote trotz des niedrigen<br />

Wasserstandes ins Wasser gesetzt<br />

werden konnten. Sogar eine elektrische<br />

Winde war an dem Gerüst zu finden. So<br />

viel Einfallsreichtum soll gelobt werden und<br />

dem Spaß am Fahren hat das keinen Abbruch<br />

getan.<br />

So fanden sich nach der „Wasserentwarnung“<br />

ab Donnerstag auf dem Campingplatz<br />

immer mehr U-Bootfahrer ein. Treffen<br />

zum Saisonauftakt sind immer eine gute<br />

Gelegenheit, um zu zeigen, was im Winterhalbjahr<br />

daheim so auf der Helling lag.<br />

Sogar das Wetter spielte mit, so dass auf<br />

dem benachbarten Campingplatz viele Modellbauer<br />

noch lange draußen beisammen<br />

saßen. Packen bei Dunkelheit die „normalen“<br />

Bootfahrer ein, gilt für die U-Bootfahrer<br />

das Nachtfahren als besonderes Erlebnis.<br />

So erhellten diverse U-Boote mit ihren<br />

Scheinwerfern das in nächtlicher Dunkelheit<br />

liegende Becken und sorgten somit für Unterhaltung.<br />

Leider waren am Sonntag auch weniger<br />

Überwasserschiffe zu sehen, so dass Thüringens<br />

größte Modellbootshow in diesem<br />

Jahr etwas kleiner als gewohnt ausfiel.<br />

Da half es auch nicht, den „GEMA-freien<br />

Shanty Hitmix“ bis zum Tinnitus der Teilnehmer<br />

aufzudrehen und das Campinggeschirr<br />

mit Böllerschüssen zu verrütteln ...<br />

FAZIT<br />

Ich bin mir sicher, die U-Boot-Fahrer kommen<br />

auch im nächsten Jahr gerne wieder.<br />

Dass dies kein leerer Spruch ist, zeigt sich<br />

in der Reservierung der so beliebten Holzhäuser<br />

auf dem Campingplatz: Hier kann<br />

man nur mit viel Glück unter den zahlreichen<br />

Häusern mal ein freies zum Veranstaltungstermin<br />

bekommen. Inwieweit sich<br />

der Grad der Kommerzialisierung durch<br />

Modell des bekannten Tiefsee-<br />

Tauchbootes ALVIN<br />

die Veranstalter nach oben drehen lässt, ist<br />

aber fraglich, bedauerte man doch auf den<br />

Internet-Seiten der Marinekameradschaft<br />

die durch das Ausbleiben der Händler und<br />

die geringere Besucherzahl etwas leere<br />

Kasse.<br />

So etwas kann man aber den zahlreichen<br />

Modellbauern, die auf eigene Kosten viele<br />

hundert Kilometer gefahren sind, wohl nicht<br />

anlasten. Gewinn erwirtschaftet man nur,<br />

wenn man als Veranstalter schon weit im<br />

Vorfeld ein tragfähiges Konzept auch für<br />

die Fachhändler ausarbeitet und mit ausreichend<br />

Werbung auch einen Anreiz für<br />

die Besucher bietet. Am besten regeln sich<br />

solche Dinge aber wohl nach wie vor intern<br />

und nicht für alle öffentlich im Internet.<br />

Drücken wir also die Daumen für Großbreitenbach<br />

2012.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 21


MOTORSCHIFFE<br />

HERMANN BÖCK<br />

BB- 39 USS ARIZ<br />

E<br />

igentlich habe ich ja schon mehr<br />

als genügend Modelle in mei-<br />

ner kleinen Werft stehen. Als<br />

Fan der deutschen kaiserlichen<br />

Marine sind dies überwiegend Schiffe aus<br />

dieser Zeit. Angefangen vom kleinen Torpedoboot<br />

bis hin zum Schlachtschiff sind<br />

nahezu alle Typen vertreten, Gleiches gilt<br />

für die Bauweise: Modelle aus Karton- oder<br />

Plastikbausätzen, aber auch in klassischer<br />

Bauweise nach Plänen sind dabei und alles<br />

mit der Zielsetzung, damit auch an Wettbewerben<br />

teilzunehmen. Die Vorbilder der<br />

Kriegsschiffe aus dieser Epoche haben im<br />

Gegensatz zu den heutigen Kampfschiffen<br />

noch ein „Gesicht“, sofern man bei einem<br />

Kriegsschiff überhaupt <strong>von</strong> „Schönheit“<br />

sprechen kann.<br />

Da ich mich seit meiner Jugend auch mit<br />

der Seekriegsgeschichte befasse, weiß<br />

ich natürlich, wie sinnlos die Existenz der<br />

„Grauen“ im Grunde war und ist. Dennoch<br />

fasziniert mich bis heute deren Technik, bietet<br />

sie doch uns Modellbauern im Gegensatz<br />

zu zivilen Schiffen einfach mehr Betätigungsfeld<br />

und Herausforderung beim Bau.<br />

Auf der ständigen Suche nach etwas Neuem<br />

stieß ich auf den Plastikbausatz der<br />

USS ARIZONA des chinesischen Herstellers<br />

Trumpeter. Im Gegensatz zu den gebräuchlichen<br />

Maßstäben <strong>von</strong> 1:350 oder<br />

gar 1:700 wird dieser im für Plastikmodelle<br />

schon fast riesigen Maßstab <strong>von</strong> 1:200 angeboten.<br />

Aus diesem sollte man doch ein<br />

Fahrmodell in brauchbarer Größe erstellen<br />

können!<br />

DAS VORBILD<br />

Die ARIZONA wurde als Einheit der Pennsylvania-Klasse<br />

am 16.3.1914 in der Navy<br />

Yard New York auf Kiel gelegt. Stapellauf<br />

war bereits am 19.6.1915 und die Fertigstellung<br />

erfolgte am 17.10.1916, also in<br />

einer recht kurzen Bauzeit. Nach einem<br />

Umbau im Jahr 1931 war sie 185 m lang,<br />

32,4 m breit und verdrängte 36500 t. Die<br />

max. Geschwindigkeit lag bei 21 kn bei<br />

32000 PS Antriebsleistung, die Bewaffnung<br />

bestand aus 12 x 35,6-cm- und 18 x<br />

12,7-cm-Kanonen.<br />

22<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


ARIZONA im Jahr 1930 mit den markanten Gittermasten (Foto: © wikipedia)<br />

ONA<br />

ARIZONA brennend<br />

und sinkend nach dem<br />

Angriff am 7.12.1941<br />

(Foto: © wikipedia)<br />

ARIZONA im<br />

Jahr 1941<br />

(Foto: © wikipedia)<br />

Das „Arizona Memorial“<br />

über dem Wrack<br />

(Foto: © wikipedia)<br />

Die ARIZONA war zum Zeitpunkt ihrer<br />

Indienststellung bereits veraltet. Die ursprünglichen<br />

riesigen Gittermasten mit<br />

Ausguckplattformen wurden daher bei<br />

einem grundlegenden Umbau im Jahr 1931<br />

durch Dreibeinmasten mit Entfernungsmessern<br />

und Leitständen ersetzt. Der<br />

Rumpf erhielt zusätzliche Torpedowulste,<br />

auch die Deckspanzerung wurde ver stärkt.<br />

Allerdings wohl nicht ausreichend, wie<br />

das spätere Schicksal des Schiffes zeigen<br />

sollte. Die Gefahr aus der Luft hatte man<br />

damals noch nicht richtig eingeschätzt. Die<br />

Umbauten machten das Schiff schwerer,<br />

topplastiger und damit verschlechterten<br />

sich auch die Seeeigenschaften. Die Geschwindigkeit<br />

genügte für einen späteren<br />

Einsatz im Zweiten Weltkrieg ebenfalls<br />

nicht mehr den Anforderungen an ein modernes<br />

Schlachtschiff.<br />

Ernsthafte militärische Einsätze hat die ARI-<br />

ZONA praktisch nicht erlebt. Ihr Lebenslauf<br />

beschränkte sich auf Übungsfahrten und<br />

die Präsenz im Pazifik. Ihr letzter Standort<br />

war Pearl Harbor auf Oahu, Hawaii und hier<br />

erlangte sie dann auch ihre traurige Berühmtheit.<br />

Am 7. Dezember 1941 überfielen<br />

die Japaner Pearl Harbor mit einem gewaltigen<br />

Luftschlag. Schwere Bomben aus<br />

großer Höhe durchschlugen das Deck der<br />

ARIZONA, entzündeten Pulvervorräte, die<br />

explodierten. Das Schiff brach auseinander<br />

und sank in wenigen Minuten auf den Grund<br />

des Hafenbeckens. Dabei kamen 1175 Besatzungsmitglieder<br />

ums Leben, nur 306<br />

überlebten.<br />

Für die Amerikaner war der Überfall der<br />

Japaner der Auslöser für den Kriegseintritt.<br />

Der damalige Präsident Roosevelt erklärte<br />

den Vorgang zum „Tag der Schande“. Der<br />

Erfolg des Angriffs war für die Japaner jedoch<br />

nicht besonders groß, da die für den<br />

künftigen Kriegsverlauf wichtigen amerikanischen<br />

Flugzeugträger zum Zeitpunkt des<br />

Angriffs nicht im Hafen lagen.<br />

Das Wrack der ARIZONA wurde nicht gehoben.<br />

Die zerstörten Aufbauten hat man<br />

verschrottet, zwei der großen Drillingstürme<br />

kamen als Landbatterien zur Aufstellung.<br />

Da das Schiff auf ebenem Kiel liegt, sind<br />

heute noch Decksteile in Höhe der Wasseroberfläche<br />

zu sehen.<br />

In den 60er-Jahren entstand eine Gedenkstätte<br />

und im Jahr 1980 wurde das „Arizona<br />

Memorial“ als nationale Gedenkstätte über<br />

dem Wrack eröffnet. Weit über 1 Million Besucher<br />

sind dort jährlich zu verzeichnen.<br />

Pearl Harbor ist auch heute noch Standort<br />

eines Teils der US-Pazifikflotte.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 23


DER BAUSATZ<br />

Die ARIZONA reiht sich in eine Serie bekannt<br />

hochqualitativer Plastikmodelle der<br />

Fa. Trumpeter ein, durchaus vergleichbar<br />

mit Tamiya-Produkten. Bereits der große<br />

Karton mit einem sehr realistischen Farbbild<br />

des Originals ist beeindruckend. Der<br />

positive Eindruck hält sich auch nach dem<br />

Öffnen: Der Rumpf ist in zwei Hälften geteilt,<br />

Unterwasser- und Überwasserschiff. Dies<br />

ist eine Erleichterung für denjenigen, der<br />

das Schiff als Wasserlinienmodell bauen<br />

will. Etwas erschrocken war ich allerdings<br />

beim Anblick des Oberteils, denn hier sind<br />

das Hauptdeck und der vordere Teil des<br />

Achterdecks fest mit den Bordwänden verbunden.<br />

Für ein Fahrmodell ein gewaltiges<br />

Hindernis!<br />

Alle Spritzgussäste mit den Teilen (weit<br />

über 1000 Stück) sind sorgfältig verpackt,<br />

besonders filigrane Teile sogar zusätzlich<br />

mit schützendem Schaumstoff umhüllt.<br />

Untergruppen sind nochmals in kleine Kartons<br />

verpackt, alles sehr fein. Neben den<br />

Plastikteilen enthält der Bausatz sauber<br />

gedrehte Geschützrohre für die Schwere<br />

Artillerie, wahlweise verwendbar anstelle<br />

der ebenfalls in Plastik vorhandenen<br />

Rohre.<br />

Ferner gibt es Propellerwellen, deren Länge<br />

aber nur für ein Standmodell reicht.<br />

Eine einfache Ankerkette ist ebenfalls vorhanden.<br />

Das Highlight ist der dem Bausatz<br />

beiliegende Ätzteile-Satz, bestehend aus<br />

zwei Platten mit Reling- und einer Platte mit<br />

Kran- und anderen Teilen. Zwei Bögen mit<br />

Abziehbildern vervollständigen den Kit.<br />

Zur Ergänzung gibt es einen Upgrade-Kit,<br />

der weitere Ätzteile für Niedergänge, Kranteile<br />

sowie gedrehte Metallrohre für die Mittelartillerie<br />

enthält.<br />

Eine gut gegliederte Bauanleitung führt in<br />

übersichtlichen Schritten durch den Bau,<br />

Farbtafeln zeigen die Lackierung.<br />

Zur Qualität: Alle Spritzgussteile sind sehr<br />

sauber ausgeführt, es fällt kaum Entgratungsarbeit<br />

an. Die Passgenauigkeit ist fast<br />

durchgängig hervorragend. Die Detaillierung<br />

ist für diesen Maßstab sehr hoch, besonders<br />

die Beiboote fallen positiv auf. Als<br />

verbesserungswürdig sehe ich die Ausleger<br />

der Kräne an, die hätte man besser gleich<br />

komplett als Ätzteile ausführen sollen. Die<br />

Niedergänge als Plastikteile kann man<br />

ganz vergessen, die sind zu primitiv und<br />

würden den Gesamteindruck des Modells<br />

stören, will heißen, der Upgrade-Kit ist ein<br />

Muss. Schade ist auch das Fehlen eines<br />

Takelplans sowie einer Anleitung, wo denn<br />

die vielen geätzten Relingteile eigentlich<br />

hin sollen. Bescheidene Hinweise finden<br />

sich lediglich auf Bildern auf dem Verpackungskarton<br />

sowie einer Bildserie auf der<br />

Trumpeter-Homepage. Die Relingteile sind<br />

zwar hervorragend geätzt, <strong>von</strong> der Stabilität<br />

her wegen der Feinheit aber kaum für ein<br />

Fahrmodell geeignet.<br />

DER BAU<br />

Ursprünglich hatte ich vor, das Modell nicht<br />

im letzten Ausrüstungszustand <strong>von</strong> 1941,<br />

sondern in seinem ursprünglichen Zustand<br />

der Indienststellung <strong>von</strong> 1916 zu bauen.<br />

Als Liebhaber selbst gefertigter Ätzteile<br />

wären gerade die großen Gittermasten für<br />

mich eine interessante Herausforderung<br />

gewesen. Ursprünglich gab es deutlich<br />

weniger Aufbauten, auch die Mittelartillerie<br />

stand nicht auf einem eigenen erhöhten<br />

Deck.<br />

Europäische Schlachtschiffe aus dieser Zeit<br />

erscheinen mir da einfach „schöner“. Nach<br />

näheren Recherchen kam ich daher zu dem<br />

Schluss, dass mir die Variante <strong>von</strong> 1941<br />

doch besser gefällt.<br />

Vor dem Baubeginn sollte man einige Überlegungen<br />

zur technischen Ausrüstung anstellen:<br />

– Verdrängung, Fahrgewicht, mögliche Zuladung<br />

– Antrieb, Wellenanlage, Rudergröße<br />

– Stabilität der Anbauten im Fahrbetrieb<br />

– Geeignete Kleber<br />

Letzteres ist bei Plastikbausätzen wegen<br />

der technischen Ausrüstung besonders<br />

wichtig, will man böse Überraschungen<br />

vermeiden. Gerade die Verbindung <strong>von</strong><br />

Plastik zu Metall ist kritisch. Für die Verklebung<br />

der Plastikteile untereinander verwende<br />

ich grundsätzlich nur Sekundenkleber.<br />

Die üblichen Plastikkleber sorgen zwar bei<br />

richtiger Anwendung für eine gewissermaßen<br />

„geschweißte“ Verbindung, aber wehe,<br />

es wird zu viel Kleber aufgebracht. Meine<br />

Klebeversuche mit Abfallmaterial aus dem<br />

ARIZONA-Bausatz ergaben Folgendes:<br />

Epoxikleber wie z. B. Uhu Endfest hält überhaupt<br />

nicht, die Verbindung <strong>von</strong> Metall mit<br />

Plastik (z. B. Befestigung der Schraubenwellen)<br />

mittels Stabilit Express hält auch<br />

Das Holzplankendeck<br />

nicht sicher. Als geeignet erwies sich nur<br />

wirkt vorbildgetreuer als<br />

24<br />

die Plastik-Variante<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Das Bild auf dem Verpackungskarton<br />

Neue Wellenanlagen<br />

aus Messing<br />

Uhu Plus Acrylit sowie Sekundenkleber<br />

(letzterer nur mit Aktivator).<br />

Als Nächstes untersuchte ich die Möglichkeiten<br />

der Decksöffnung für den Zugang<br />

zur Technik. Das schon erwähnte, zum<br />

Rumpfoberteil angegossene Deck erweist<br />

sich als echtes Problem. Das kleinere lose<br />

Achterdeck reicht als mögliche Öffnung<br />

nicht aus, der Antrieb liegt viel weiter vorn.<br />

Als Notlösung wäre denkbar, das Deck<br />

unter den Barbetten der beiden achteren<br />

Geschütztürme auszuschneiden, um zu<br />

den Wellenkupplungen zu gelangen und<br />

um die Antriebsmotoren in Einschubtechnik<br />

<strong>von</strong> hinten her einzubauen. Eine größere<br />

Öffnung mittschiffs scheidet wegen<br />

der ungünstigen Platzierung verschiedener<br />

Aufbauteile nahezu aus. Vielleicht kann<br />

sich der Hersteller entschließen, eine eigene<br />

RC-Ausführung mit vom Rumpf getrenntem<br />

Deck anzubieten, Derartiges war<br />

wohl auch schon im Gespräch.<br />

Nachdem ich ohnehin vorhatte, dem Modell<br />

eine richtige Decksbeplankung aus Holz zu<br />

verpassen, war die Entscheidung klar – das<br />

große Plastikdeck fliegt raus. Beim Aussägen<br />

des Decks aus dem Rumpfoberteil<br />

geht das Deck leider kaputt. Wegen seiner<br />

Formgebung ist es nicht möglich, es wieder<br />

verwendbar herauszubekommen. Wer partout<br />

kein neues Deck aus Holz machen will,<br />

kann sich stattdessen auch einen zweiten<br />

Bausatz kaufen und daraus das Plastikdeck<br />

heraussägen. Wer ein Standmodell baut,<br />

braucht sich all diese Gedanken natürlich<br />

nicht zu machen.<br />

Nachdem nun das Rumpfoberteil entkernt<br />

war, ging es an den Zusammenbau. Durch<br />

die „Nut und Feder“-Konzeption passen<br />

die beiden Hälften sehr gut zusammen,<br />

mit vier Schrauben werden sie fest verbunden.<br />

Der Rumpf ist mit seiner großen<br />

Wandstärke recht stabil. Nun ließ ich an<br />

der Innenseite zur Verklebung und Abdichtung<br />

dünnen Sekundenkleber entlang<br />

der Kante hineinlaufen. Hierbei kam mir<br />

jetzt der inzwischen ja durchgängig offene<br />

Rumpf zugute, alles ist schön zugänglich.<br />

Obwohl an der Rumpfaußenseite kaum<br />

ein Spalt entsteht, empfiehlt es sich, die<br />

ganze Rumpflänge hier zu überspachteln,<br />

sonst kommt garantiert später nach dem<br />

Lackieren eine Kante zum Vorschein. Ich<br />

habe hierfür Presto Polyester-Feinspachtel<br />

benutzt, der sich gut mit dem Kunststoff<br />

verbindet und auch zur Montage der Stevenrohre<br />

verwendet wurde.<br />

Nach dem Feinschliff ging es nun ab in die<br />

Badewanne zum Verdrängungstest. Mit<br />

entsprechenden Ballastgewichten kam ich<br />

beim Eintauchen bis zur Wasserlinie auf<br />

4 kg Gesamtgewicht. Somit bleibt für Ausrüstung,<br />

Deck und Aufbauten eine Menge<br />

Spielraum. Beim Krängungsversuch lag<br />

der Rumpf wie das sprichwörtliche Brett im<br />

Wasser, kein Wunder bei der Rumpfform<br />

und der großen Breite.<br />

Nun ging es an den Antrieb. Als Erstes<br />

schliff ich die zu dicken Wellenhosen ganz<br />

weg. In üblicher Weise baute ich Wellenanlagen<br />

mit Messing-Stevenrohren und<br />

rostfreien 2-mm-Wellen ein. Auf frei laufende<br />

Wellen habe ich verzichtet, die Stevenrohre<br />

wurden außen bis zum Wellenbock<br />

durchgezogen. Die äußeren Wellenböcke<br />

aus dem Bausatz lassen sich verwenden,<br />

wenn man sie zumindest mit Laufbuchsen<br />

versieht. Zur besseren Stabilität habe ich<br />

jedoch die Wellenböcke komplett aus Messing<br />

gefertigt. Die Motoren sind <strong>von</strong> Bühler,<br />

die hatte ich noch in meiner Bastelkiste.<br />

Es eignen sich <strong>von</strong> der Leistung her aber<br />

auch z. B. die SPPED 250 <strong>von</strong> Graupner.<br />

Die Motoren bekamen eine Spantlagerung,<br />

als Kupplung dienen Graupnersche Doppelgelenkkupplungen.<br />

Die Propeller aus dem Bausatz sind im<br />

Normalfall ausreichend stabil, ich wollte<br />

jedoch lieber schöne Messingpropeller und<br />

habe diese daher selbst angefertigt. Das<br />

ist gar nicht mal so schwer, der Arbeitsaufwand<br />

lag bei rund fünf Stunden für die vier<br />

Teile der Propeller<br />

Stück. Die Propellerblätter werden mit ihrem<br />

Nabenteil in einem Stück aus 0,5-mm-<br />

Messingblech ausgesägt und sauber zugefeilt.<br />

Die Propellernabe besteht aus zwei<br />

Teilen, dem lagerseitigen Teil und dem<br />

hinten konisch zulaufenden Stück. In beide<br />

kommt eine Gewindebohrung zur Verschraubung<br />

auf der Welle. Die 2-mm-Welle<br />

erhielt ebenfalls Gewinde. Nun steckt man<br />

alle Propellerteile auf die Welle und zieht<br />

sie nur leicht fest. Danach werden die Propellerblätter<br />

mit einer Zange entsprechend<br />

der gewünschten Steigung verschränkt.<br />

Augenmaß genügt, wir bauen ja kein<br />

Rennboot. Damit das Ganze dauerhaft<br />

zusammenhält, wird der Propeller nun hart<br />

verlötet. Dazu lässt man das Lot beidseitig<br />

an jedem Propellerblatt an der Wurzel entlang<br />

einlaufen. Das Lot dringt auch bis in<br />

die Gewindeverschraubung, der Propeller<br />

sitzt damit sicher fest auf der Welle. Da<br />

die Wellen ja leicht in die Rohre eingeführt<br />

werden können, ist eine Demontage der<br />

Propeller gar nicht notwendig.<br />

Das Hartlöten ist übrigens keine Hexerei,<br />

das kann jeder nach etwas Übung. Ich<br />

verwende Maxi Gas 400 in der handlichen<br />

600-g-Dose mit aufgeschraubtem Brenner<br />

sowie Silber-Hartlot, alles <strong>von</strong> Rothenberger.<br />

Der Silberanteil sollte möglichst nicht<br />

über 40% liegen, da sonst die hellere Lotfarbe<br />

auf dem Messing auffällt.<br />

Zur Herstellung: Flussmittel auf Lötstelle<br />

aufpinseln, das Ganze mit Brenner rotglühend<br />

erwärmen, Lötstab an die Lötstelle<br />

heranführen, erwärmen bis Lot in die Lötstelle<br />

fließt und weiter Lot aufbringen bis<br />

eine Rundkehle entsteht. Dann auskühlen<br />

lassen – nicht mit Wasser abschrecken!<br />

Etwas mühsam ist das Entfernen des<br />

glashart gewordenen Flussmittels. Danach<br />

kommen Feil- und Schleifarbeit, anschließend<br />

Polieren und Konservieren mit Zaponlack.<br />

Durch den Auftrag <strong>von</strong> Lot auf die<br />

Nabenkehle der Blätter ist ein Propeller<br />

entstanden, der sich kaum <strong>von</strong> einem gegossenen<br />

unterscheidet.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 25


Das abnehmbare Deck<br />

Die selbst gefertigten Propeller am Modell<br />

Der Antrieb – gut zugänglich<br />

Die neuen Ankerlaufbahnen und Poller<br />

Sperrholz, im Bereich des mittleren Decks<br />

nochmals verstärkt mit 3-mm-Sperrholz.<br />

Da das Hauptdeck eine Abstufung nach<br />

achtern hat, ist eine entsprechende stabile<br />

Verbindung der beiden Teile erforderlich.<br />

Das habe ich mittels Epoxi-Leiterplattenmaterial<br />

realisiert. Damit entstand eine ausreichend<br />

steife Einheit. Für den Einsatz meiner<br />

2,4-GHz-Anlage erhielt das Deck unter dem<br />

Schornstein eine Bohrung mit eingeklebtem<br />

Führungsrohr aus ABS. Hier wird zum Fahrbetrieb<br />

die Empfangsantenne nach oben<br />

geführt.<br />

Nach dem Einpassen der Sperrholzdecks<br />

kam die Belegung mit Planken. Ich verwende<br />

dazu immer Birnbaum-Furnier 0,5<br />

mm. Das gibt es z. B. bei arkowood.de<br />

als Brettchen 10 x 100 cm. Aus diesen<br />

schnitt ich auf der Feinkreissäge Planken mit<br />

0,7 x 50 mm. Ca. 2500 Stück sind für Hauptund<br />

Oberdeck erforderlich ... die Verlegung<br />

erfolgt durch Aufkleben mit Ponal Express<br />

wasserfest. Wer sich etwas weniger Arbeit<br />

machen will, kann in der Plankenbreite<br />

bis max. 1 mm gehen, das ist optisch gerade<br />

noch vertretbar. Bei den Leibhölzern<br />

beschränkte ich mich auf die außen umlaufende<br />

Leibung. Danach erfolgte Schliff<br />

und Feinschliff mit 400er-Papier und eine<br />

anschließende Versiegelung mit Bootslack.<br />

Ein Aufbau mit vier Lackschichten genügt,<br />

die erste Schicht stärker verdünnt, damit<br />

der Lack tief ins Holz eindringt. Es genügt<br />

eine Pinsellackierung, da dieser Lack schön<br />

verläuft und langsam aushärtet. Der letzte<br />

Anstrich wird mit 600er bis 1000er-Nassschleifpapier<br />

leicht überschliffen. Dabei verschwinden<br />

eventuell verbliebene Schmutzkörnchen<br />

und der Hochglanz, der bei<br />

diesem Modell stören würde. Abschließend<br />

erhält das Deck noch eine Spritzlackierung<br />

mit farblosem Seidenmattlack.<br />

Natürlich macht so ein Holzdeck einige<br />

Mehrarbeit, aber der Gesamteindruck des<br />

Modells gewinnt ungemein. Mein Modelltagebuch<br />

weist für diese Arbeit ca. 90 Stun-<br />

Nach Montage der Wellenanlagen und der<br />

Motoren kam das Ruder dran. Das Original-<br />

Plastikteil erhielt eine Bohrung <strong>von</strong> 2 mm<br />

zur Aufnahme einer Welle aus Messing,<br />

die Lagerung erfolgt in einem 4-mm-Messingrohr<br />

mit Buchsen. Für die Montage des<br />

Ruderservos ist genügend Platz zwischen<br />

den vorderen Motoren. Als Drehzahlsteller<br />

verwende ich den kleinen rokraft 50 <strong>von</strong><br />

robbe, der bei einer Gesamtstromaufnahme<br />

<strong>von</strong> nur ca. 1,3 A für alle Motoren völlig<br />

ausreicht.<br />

Zur Stabilisierung der Rumpfwände und<br />

als Auflage für das Deck brachte ich Leisten<br />

und Querstreben oben im Rumpf ein.<br />

Nun fiel mir auf, dass die Bullaugen im<br />

Rumpf wohl eine Nummer zu klein sind.<br />

Also habe ich sie auf 1,7 mm aufgebohrt.<br />

Nach der Rumpflackierung wurden kurze<br />

Rohrstücke aus 1,5-mm-ABS <strong>von</strong> innen<br />

her eingeklebt, die ich zuvor stirnseitig<br />

hellgrau lackiert hatte.<br />

Weiter ging es mit den Decks. Als Basis für<br />

die Aufbringung <strong>von</strong> Planken dient 2-mm-<br />

Filigrane Beiboote<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Das Deck mit seinen<br />

Verschlüssen<br />

den auf, für das fahrfertige<br />

Modell waren es insgesamt<br />

genau 500 Stunden. Das<br />

Hauptdeck habe ich in drei<br />

Teilen ausgeführt: Back bis<br />

Mitte des zweiten Geschützturms,<br />

abnehmbares Mittelteil<br />

mit Decksprung und<br />

Heckteil in der Länge des<br />

Original-Plastikteils.<br />

Zur Sicherung des Mittelteils<br />

auf dem Rumpf<br />

benutze ich die Technik<br />

des Bajonettverschlusses. Dazu erhielten<br />

die Türme B und D Achsen aus 10-mm-<br />

Alurohr, die durch die Barbetten und das<br />

Deck ca. 10 mm nach unten gehen. Am<br />

unteren Ende ist ein Querstift eingeklebt,<br />

der bei aufgesetztem Deck und Drehung<br />

des jeweiligen Geschützturms unter die<br />

darunter liegende Querstrebe im Rumpf<br />

greift und somit Deck und Aufbauten festhält.<br />

Eine solche Achse erhielt auch der<br />

vorderste Geschützturm, hier ist aber statt<br />

des Querstifts eine Nocke aufgeklebt, die<br />

dann bei einer Drehbewegung des Turms<br />

einen Mikroschalter zum Ein-/Ausschalten<br />

der gesamten Stromversorgung betätigt.<br />

Eine einfache und unsichtbare Lösung.<br />

Durch die Ausführung mit dem Holzdeck<br />

sind die auf dem Original-Plastikdeck angespritzten<br />

Teile natürlich verloren gegangen.<br />

Daher müssen sie neu angefertigt werden.<br />

Das betrifft hauptsächlich die Kettenablaufbahnen,<br />

die ich als Ätzteil produziert habe,<br />

es geht aber auch durch Aussägen aus<br />

dünnem Blech. Die dem Bausatz beiliegende<br />

Ankerkette gefiel mir nicht, ich habe<br />

die drei Ketten durch richtige Stegankerketten<br />

ersetzt, die in der kleinsten im Handel<br />

verfügbaren Größe passen und wegen ihrer<br />

Auffälligkeit auf dem Vorschiff einfach besser<br />

aussehen. Gezurrt werden diese mit<br />

kleinen „Ketten“, imitiert durch verzwirbelten<br />

Kupferdraht. Auch sämtliche Poller waren<br />

neu zu fertigen.<br />

Bei den Aufbauten bin ich im Wesentlichen<br />

der Bauanleitung gefolgt. Es gab noch ein<br />

paar Zusatzarbeiten wie z. B. das ordentliche<br />

Verzurren der Beiboote oder die Verglasung<br />

aller Fenster. Der gesamte Bau<br />

bereitet einem geübten Modellbauer aber<br />

keine großen Schwierigkeiten. Lediglich bei<br />

den Endmontagen im Bereich der Dreibeinmasten<br />

ist etwas Nachdenken beim Ablauf<br />

gefragt, wie deren Beine und die einzelnen<br />

Plattformen richtig nacheinander „aufgefädelt“<br />

werden. Besonders wichtig ist hier, die<br />

Relings vor dem Zusammenbau der Teile zu<br />

montieren, später käme man dort nur noch<br />

schlecht hin.<br />

Die zum Ergänzungskit gehörenden Ätzteile<br />

für die Kranausleger passen sehr gut,<br />

leider wirkt das Ganze aber wegen der unterschiedlichen<br />

Materialstärken Plastik versus<br />

Metall ein wenig unharmonisch. Besser<br />

wäre eine komplette Konstruktion aus Ätzteilen.<br />

Ein Schwachpunkt bei Plastikmodellen<br />

im Fahrbetrieb sind immer zwei Bereiche,<br />

nämlich Masten und Relings. Dem ARI-<br />

ZONA-Bausatz liegen für ein Standmodell<br />

brauchbare Relings bei, im praktischen<br />

Fahrbetrieb sind aber zumindest die am<br />

Rumpf befindlichen Relings einfach zu<br />

schwach, zumal sie nur mit ihrem unteren<br />

Gurt stumpf angeklebt werden können.<br />

Sprich sie haben keine senkrechten Stützen,<br />

die man in Löchern befestigen könnte.<br />

Die optisch auffälligen Marse<br />

Für die Rumpf-Relings habe ich daher fertige<br />

Ätzteile verwendet. Die gibt es passend<br />

bei saemann-aetztechnik.de (Best.-Nr.<br />

3011). Bei diesen ist jede dritte Stütze nach<br />

unten verlängert und kann somit in Bohrungen<br />

verklebt werden. Obwohl die aus<br />

0,3-mm-Neusilber geätzten Stützen bereits<br />

recht stabil sind, habe ich die Stützen durch<br />

Anlöten mit jeweils 0,35 mm starkem Messingdraht<br />

aufgedoppelt. So ergibt sich eine<br />

wirklich widerstandsfähig stehende Reling,<br />

die im Fahrbetrieb auch etwas aushält. Die<br />

einzelnen, jeweils 19 cm langen Relingstreifen<br />

werden zusammengelötet. Alle anderen<br />

Relings im Bereich der Aufbauten sind im<br />

Fahrbetrieb weniger Belastungen ausgesetzt,<br />

man könnte das Material aus dem<br />

Bausatz verwenden. Aber wenn ich an das<br />

Erfordernis gelegentlicher Reinigung mit<br />

einem Staubpinsel denke, so gefällt mir<br />

das auch nicht so recht. Daher habe ich<br />

auch für diese Bereiche stabilere Relings<br />

aus 0,2-mm-Neusilber selbst geätzt. Dabei<br />

wurde der richtige Standort für die Stützen<br />

jeweils genau ausgemessen. Natürlich<br />

könnten auch hierfür wieder die fertigen<br />

Relings <strong>von</strong> Saemann verwendet werden,<br />

Robustheit zahlt sich langfristig immer aus.<br />

Bei den Masten habe ich noch nie die Originalteile<br />

aus den Plastikbausätzen verwendet.<br />

Selbst für Standmodelle sind diese<br />

meist zu labil. Besonders Rahen und Stengen<br />

sind nicht belastbar und daher kann<br />

man sie auch nicht richtig auftakeln.<br />

Ich habe deshalb jeweils die senkrechten<br />

Pfahlmasten durch 5-mm-Kohlefaserstäbe<br />

ersetzt. Mit deren Befestigung im dicken<br />

Sperrholzdeck stehen die Dreibeinmasten<br />

nun sehr fest. Eine ähnliche Stabilitätsfrage<br />

stellte sich bei den beiden riesigen<br />

Gitterauslegern an der Mars des vorderen<br />

Mastes. Sie sind so filigran und empfindlich,<br />

dass sie schon bei einem kleinen Stoß<br />

leicht abknicken können. Daher bekam die<br />

Bodenplatte der Mars eine Verdoppelung<br />

mittels 0,2-mm-Messingblech verpasst,<br />

mit jeweils einer kurzen Auflagelasche zu<br />

den Gitterauslegern hin. Deren Konstruktion<br />

ist dreischenklig und wird nach oben<br />

zu einem Dreieck gebogen. Zur Verstärkung<br />

habe ich an der Oberkante einen<br />

0,5-mm-Messingdraht mit eingelötet. Der<br />

Draht ist zur Mars hin verlängert und wird<br />

in das Gehäuse geführt und dort mit der<br />

metallischen Grundplatte verlötet. Der Ausleger<br />

wird gleichzeitig auch auf den Auflagelaschen<br />

verlötet. Somit ist die ganze<br />

Geschichte doch um einiges widerstandsfähiger<br />

und es lassen sich die Takelage<br />

und die Flaggleinen besser strammziehen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 27


Bootskräne<br />

Der Flugzeugkran mit verstärktem<br />

Bodenlagerwinkel<br />

Natürlich wurden auch alle anderen Stengen<br />

an den Marsen in Messingdraht statt<br />

Plastik ausgeführt.<br />

Etwas problematisch ist die Frage der Takelung.<br />

Leider gibt es hierzu im Bausatz<br />

überhaupt keine Information. Einige Hinweise<br />

finden sich in Fotos oder sonstigen<br />

Publikationen. Die gesamte Takelage habe<br />

ich daher nach diesen Quellen, bei den<br />

Antennen und deren Einspeisung nach logischen<br />

Gesichtspunkten ausgeführt, ebenso<br />

die Flaggleinen und die Beflaggung am<br />

hinteren Mast. Verzichtet habe ich auf die<br />

Abspannungen und Antennen, die <strong>von</strong> den<br />

Marsen zum Bug bzw. Heck führen. Dazu<br />

müsste sonst immer beim Abnehmen des<br />

Aufbaus irgendwie etwas ausgeklinkt werden,<br />

meist mit unschön großen Haken.<br />

Daher fehlen auch der Flaggenstock am<br />

Heck und die Gösch am Bug. Diese Teile<br />

sind im Fahrbetrieb immer das Erste, was<br />

weg bricht. Da meine ARIZONA ohnehin<br />

Die Bordflugzeuge auf<br />

ihren Katapulten<br />

Die 12,7-cm-Mittelartillerie<br />

nicht zum Wettbewerbseinsatz vorgesehen<br />

ist, mögen mir meine Bauprüfer-Kollegen<br />

diese kleine Sünde verzeihen.<br />

Lustig fand ich den großen Bogen mit<br />

Abziehbildern für das gesamte Signalalphabet.<br />

Das ist zwar schön bunt, aber es<br />

wird doch wohl niemand diese Dinger am<br />

Modell aufhängen. Ein Schlachtschiff ist<br />

schließlich kein Musikdampfer. Das Sternenbanner<br />

für den achteren Mast habe<br />

ich eingescannt, auf kräftigem Papier<br />

ausgedruckt und farblos lackiert, Gleiches<br />

geschah mit dem Admiralswimpel im Topp.<br />

Die im Bausatz vorhandenen 64 Plastikfiguren<br />

als Besatzungsmitglieder habe ich<br />

nicht montiert.<br />

Zur Farbgebung kann man den Vorschlägen<br />

der beigefügten Farbkarten folgen.<br />

Dort ist z. B. für das Überwasserschiff das<br />

sogenannte Navy Blue vorgesehen. In Modellbauerkreisen<br />

gibt es immer<br />

wieder heiße Diskussionen<br />

hinsichtlich der Farbe <strong>von</strong> alten<br />

Kriegsschiffen. Auch ich habe<br />

schon viel recherchiert und<br />

bin dabei oft auf Widersprüche<br />

gestoßen. Meist ist nicht mehr<br />

nachvollziehbar, wie das zu<br />

welcher Zeit wirklich war. Im<br />

Fall meiner ARIZONA habe ich<br />

mich daher an der Farbgestaltung<br />

der Abbildung auf dem<br />

Karton orientiert. Verwendet<br />

habe ich zur Spritzlackierung<br />

seidenmatte Lacke <strong>von</strong> Revell.<br />

Rumpf unter Wasser:<br />

Rot 331<br />

Rumpf über Wasser:<br />

Dunkelgrau 378<br />

Wasserpass:<br />

Anthrazit 09 (matt)<br />

Aufbauten:<br />

Grau 374<br />

Masten oben/Marse:<br />

Hellgrau 371<br />

Geschützdecken Türme:<br />

Rot 330<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Nachdem das Modell vorläufig fertig war,<br />

ging es erneut in die Badewanne zur Ballastbestimmung<br />

und zum Austrimmen. Um<br />

die ARIZONA möglichst leicht zu halten,<br />

wollte ich nur soviel Ballast einbringen, um<br />

sie ca. 5 mm über die KWL eintauchen zu<br />

lassen. Die Antriebspropeller sind dabei<br />

noch weit <strong>von</strong> möglicher Schaumschlägerei<br />

entfernt. Im Original war ja die Bandbreite<br />

der Tiefenlage wegen Brennstoffvorrat,<br />

Munitionierung etc. auch recht groß.<br />

So kam ich auf ein Fahrgewicht <strong>von</strong> rund<br />

3,5 kg. Mit einem NiMH-Akku <strong>von</strong> acht<br />

Zellen Sub-C betrug der zusätzlich erforderliche<br />

Ballast nur noch 1 kg. Für den<br />

Ballast in Form eines Stücks Flachstahl<br />

klebte ich auf den Rumpfboden zwei z-förmige<br />

Schienen ein, in denen der Ballast in<br />

Verstärkte Mars-Ausleger<br />

Längsrichtung verschiebbar ist. Fixiert wird<br />

er mit Klemmschrauben. So lässt sich das<br />

Modell bei Einsatz anderer Akkus (z.B. Li<br />

Po) unkompliziert austrimmen.<br />

Nun konnte das Modell endlich seinem<br />

Element übergeben werden. Das Fahrbild<br />

ist sehr schön. Als Rennboot sollte man<br />

die ARIZONA nicht betreiben, bedingt<br />

durch den massiven Torpedowulst schiebt<br />

das Modell sonst eine zu große Bugwelle<br />

auf. Die Steuerbarkeit vorwärts ist recht<br />

ordentlich, nur rückwärts mag sie das<br />

gar nicht so recht. Auf eine Verlängerung<br />

des Ruders habe ich trotzdem verzichtet,<br />

das Blattende würde sonst über das Heck<br />

hinausreichen. Im normalen Fahrbetrieb<br />

kommt man aber auch so gut zurecht.<br />

FAZIT<br />

Die ARIZONA im Maßstab 1:200 ist auch<br />

als Fahrmodell für den fortgeschrittenen<br />

Modellbauer durchaus zu empfehlen. Die<br />

Größe ist einerseits handlich aber dennoch<br />

wirkt das Modell auf dem Wasser keineswegs<br />

zu klein. Und es ist mal ein ganz besonderes<br />

Modell, das man nicht jeden Tag<br />

am Teich antrifft.<br />

Rote Turmdecken zur<br />

Fliegererkennung<br />

Dr. Günter Miel<br />

Die LTS- und KTS-<br />

Boote der Volksmarine<br />

Vorbilder und Modelle<br />

Die in der Volksmarine<br />

der ehem. DDR gefahrenen<br />

LTS- bzw. KTS-Boote<br />

sind bislang an den Modellteichen<br />

noch ziemlich<br />

unbekannt und kommen<br />

gerade deshalb für einen<br />

Modellnachbau besonders<br />

in Frage. Die Abkürzung<br />

LTS steht dabei für Leichtes<br />

Torpedo Schnellboot,<br />

KTS für Kleines Torpedo<br />

Schnellboot. Dieses Buch<br />

beschreibt ausführlich und<br />

mit sehr vielen Abbildungen<br />

sowohl die Originale<br />

und ihre Geschichte als<br />

auch den Nachbau der<br />

entsprechenden Modelle.<br />

Neben Hinweisen zu Planung<br />

und Bau der Modelle<br />

fi nden sich auch ausführliche<br />

Kapitel zu grundsätzlichen<br />

Antriebsüberlegungen,<br />

geeigneten Motoren,<br />

Stromversorgung, Propeller<br />

etc. Insbesondere im<br />

Kapitel „Antriebsanlage“<br />

erhält der Leser alle nötigen<br />

Informationen auch<br />

zu aktuellen Komponenten<br />

wie LiPo-Zellen und Brushlessmotoren,<br />

breiten Raum<br />

nehmen auch Hinweise zur<br />

RC-Anlage, Antriebsoptimierung<br />

usw. ein, so dass<br />

dieses Buch auch viele<br />

wichtige Informationen zum<br />

Umgang mit artverwandten<br />

Modellen liefert.<br />

Umfang 96 Seiten<br />

Abbildungen 194<br />

Best.-Nr. 138<br />

Preis 16,20 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

D-78045 VS-Villingen<br />

Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48/-38<br />

bestellungen@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

29


MOTORSCHIFFE<br />

Serie: Wachboote der Volksmarine<br />

DR. G. MIEL<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Räumpinasse SCHWALBE<br />

D<br />

ie Räumpinasse SCHWALBE wird<br />

vom Autor in der Reihe über die<br />

Wachschiffe der DDR vorgestellt, ob-<br />

wohl es sich, wie die Überschrift erkennen<br />

lässt, um ein Minenräumboot handelt. Da<br />

jedoch etliche Boote dieses Typs zeitweise,<br />

sozusagen in ihrem zweiten Lebensabschnitt<br />

(1968 bis 1981), in der Grenzbrigade<br />

Küste der DDR als Wachboote liefen und<br />

es sich um einen für den Schiffsmodellbau<br />

durchaus interessanten Schiffstyp handelt,<br />

wurde die SCHWALBE in diese Reihe mit<br />

aufgenommen. Ein schwieriges Erbe des<br />

Zweiten Weltkrieges waren die vielen in der<br />

Ostsee <strong>von</strong> allen Kriegsparteien gelegten<br />

Seeminen. Um die Schifffahrtswege und<br />

Fischgründe wieder gefahrlos befahren zu<br />

können, war das Räumen der Seeminen<br />

Bild 1 : SCHWALBE, über die<br />

Toppen geflaggt.<br />

Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />

Bild 3 : SCHWALBE mit der<br />

Kennung G18 im Grenzdienst.<br />

Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />

Bild 2 : Räumpinassen SCHWALBE<br />

fahren im Konvoi.<br />

Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />

unabdingbar. In den Gewässern vor der<br />

DDR-Küste besorgten das zum größten Teil<br />

die Räumpinassen der SCHWALBE-Klasse<br />

(Bild 1), die man daher zu Recht auch die<br />

„Arbeitsbienen der Ostsee“ nannte (Bild 2).<br />

Eine erste Serie der RP SCHWALBE wurde<br />

1953/54 auf der Thälmann-Werft in Brandenburg<br />

gebaut. Die ersten 12 Einheiten gingen<br />

ohne Bewaffnung und ohne Räumgeräte an<br />

den Seehydrografischen Dienst der DDR.<br />

Nach Auswertung der Erfahrungen mit der<br />

ersten Bauserie erhielten die Boote eine ge-<br />

30 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


schlossene Brücke, einen Dreibeinmast und<br />

neues Räumgerät. Die Stabilitätsprobleme<br />

der ersten Bauserie konnten durch Anbau<br />

<strong>von</strong> Stabilitätswülsten, Festballast und Ballastwasserzellen<br />

behoben werden. Ab dem<br />

12. Boot trugen die Räumpinassen auf dem<br />

Vordeck als Waffe das schwere Zwillings-<br />

MG 12,7 mm DSchK (siehe hierzu auch<br />

den Beitrag: „Die KS-Boote der Seepolizei“<br />

in dieser Reihe), das dann ab dem 19. Boot<br />

durch das Geschütz 2M3 (25-mm-Zwilling)<br />

ersetzt wurde. In der dritten Bauserie wurden<br />

die Motoren vom Typ 6VD224 (224 kW)<br />

gegen Dieselmotoren des Typs 6NVD26A<br />

(397 kW) ausgetauscht, die Geschwindigkeit<br />

erhöhte sich dadurch auf 12,5 kn. Die<br />

zweite und dritte Serie der SCHWALBE-<br />

Klasse wurde auf der Yachtwerft Berlin gebaut.<br />

Diese beiden Serien mit 24 und 18<br />

Einheiten gingen als Räumboote an die<br />

damalige Seepolizei. Nach Erledigung der<br />

Räumarbeit in der Ostsee überstellte man<br />

neun Einheiten der SCHWALBE-Klasse ab<br />

1965 an die Grenzbrigade Küste (Bild 3).<br />

Für die neue Aufgabenstellung als Wachboot<br />

wurde das Räumgerät abgebaut und<br />

auf dem Achterdeck eine zweite Waffe 2M3<br />

montiert. Die Außerdienststellung und Verschrottung<br />

dieser Einheiten der GBK erfolgte<br />

ab April 1971.<br />

Bild 4 : Das Modell der SCHWALBE.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a. 28,74 m<br />

Breite ü. a. 4,45 m<br />

Verdrängung 63,3 t (3. BA = 83,92 t)<br />

Geschwindigkeit 12,5 kn<br />

Maschinen 2 x 6NVD26A (2 x 198 kW)<br />

nach Modernisierung<br />

Bewaffnung 1 x 2M3 (25-mm-<br />

Doppellafette)<br />

Besatzung 13 Mann<br />

Wie alle diese kleinen militärischen Einheiten<br />

ist auch die SCHWALBE ein dankbares<br />

Objekt für den Modellnachbau (Bild<br />

4). Jürgen Eichardt veröffentlichte bereits<br />

in Heft 11/1976 der Zeitschrift „modellbau<br />

heute“ die Modellbauunterlagen für die<br />

SCHWALBE (Bild 5). Für den Modellbau<br />

nach Plan und Fotos sind gute Unterlagen<br />

sehr wichtig. Daher hier der Hinweis, dass<br />

der aktualisierte Modellbauplan mit etlichen<br />

Detailzeichnungen (auch für die Waffen)<br />

und eine umfangreiche Foto-CD (Fotos<br />

vom Original, den Aufbauten und Geräten<br />

Bild 5 : Modellbauplan der SCHWALBE. Quelle: modellbau heute, Heft 11, 1976<br />

an Bord und <strong>von</strong> Modellen) bei J. Eichardt<br />

erhältlich sind (www.ship-model-today.de).<br />

Modelle der Räumpinasse SCHWALBE<br />

werden auch gern in maritimen Museen<br />

gezeigt. Das Modell auf Bild 6 findet der<br />

Leser im Marinemuseum auf dem Dänholm/Rügen.<br />

Einen exzellenten Modellnachbau<br />

der Räumpinasse SCHWALBE<br />

fertigte U. Krogmann (Bild 7). Am Beispiel<br />

dieses Modells, für das der Erbauer U.<br />

Krogmann die Fotos dankenswerter Weise<br />

zur Verfügung stellte, seien einige interessante<br />

Details näher betrachtet.<br />

Beginnend am Bug des Modells (Bild 8) fällt<br />

die Ankerwinde mit der Schiffsglocke auf.<br />

Bild 8 : Ankerwinde . Foto: U. Krogmann<br />

Bild 6 : Das Modell der<br />

SCHWALBE im Marinemuseum<br />

Dänholm<br />

Bild 7 : Modell der<br />

SCHWALBE.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 31


Bild 10: Modellbauzeichnung für das Geschütz 2M3. Quelle: modellbau heute Heft 4/1972<br />

Bild 9 : Bugbereich mit der Waffe 2M3.<br />

Foto: U. Krogmann.<br />

Bild 11: Geschütz 2M3. Foto: U. Krogmann<br />

Bild 12b: Fliegererkennungstafel. Foto: U. Krogmann<br />

Bild 12a: Blick <strong>von</strong> oben in<br />

den Geschützstand<br />

Bild 13: Geschütz 2M3 auf einem<br />

TS-Bootmodell vom Typ 183 mit geöffneten<br />

Seitenklappen im Splitterschutz.<br />

Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />

Diesen Typ Ankerwinde kennt der Leser bereits<br />

<strong>von</strong> den anderen in dieser Reihe vorgestellten<br />

Wachschiffen der DDR. Die Winde<br />

war zur damaligen Zeit gewissermaßen ein<br />

Standardausrüstungsteil der seegehenden<br />

Boote. Auf Bild 9 sind dann weitere Details<br />

erkennbar, vor allem die Bugwaffe, das<br />

25-mm-Zwillingsgeschütz vom Typ 2M3 aus<br />

sowjetischer Produktion. Diese Waffe (Bild<br />

10) war eine bewährte Konstruktion und<br />

gehörte ebenfalls zum Standard auf bewaffneten<br />

Schiffen und Booten dieser Größenordnung.<br />

Sie diente der Verteidigung gegen<br />

Angriffe aus der Luft und <strong>von</strong> See, aber vor<br />

allem zum Abschießen aufgeschwommener<br />

Ankertauminen. Sie erreichte eine Schussfolge<br />

<strong>von</strong> 135 bis 150 Schuss/Minute/Rohr<br />

bei einer Schussweite <strong>von</strong> 4000 m gegen<br />

Luftziele und 3000 m gegen Bodenziele.<br />

Das Markante an der Waffe 2M3 sind die<br />

übereinander angeordneten Rohre mit den<br />

trichterförmigen Mündungsbremsen. Durch<br />

dies Anordnung der Rohre wurde an Deck<br />

Platz gespart, so dass die Waffe auch auf<br />

kleineren Booten eingesetzt werden konnte.<br />

Der Schütze richtet die Waffe hydraulisch<br />

mit Hilfe eines Kreiskornvisiers auf das<br />

Ziel. Das Visier ist über ein Parallelogramm<br />

mit den in Höhe und Seite zu richtenden<br />

Rohren gekoppelt. Der Rundumseitenschutz<br />

bietet Schutz gegen Splitter. Auf der<br />

Innenseite des Splitterschutzes ist neben<br />

dem Sitz des Schützen eine Übersichtstafel<br />

mit den Silhouetten gegnerischer, aber<br />

auch eigener Flugzeuge angebracht (Bild<br />

12b), damit nicht versehentlich die eigenen<br />

Kräfte unter Feuer genommen werden. Die<br />

Rohre der Waffe bewegen sich beim Schießen<br />

durch den Rückstoß in Längsrichtung<br />

nach hinten, um die leere Patronenhülse<br />

auszuwerfen und die neue Patrone in das<br />

Rohr zu befördern. Ausgelöst wird die Bewegung<br />

durch die sich ausdehnenden Pulvergase<br />

der gezündeten Patrone. Die Rückholung<br />

der Rohre in die Ausgangsposition<br />

besorgen die beiden starken, gegenläufig<br />

gewickelten Federn je Rohr. Die Patronenzuführung<br />

erfolgt über Gurte aus Munitionskästen<br />

(65 Patronen), die an der Waffe<br />

seitlich eingehängt werden. Zum Nachladen<br />

der Waffe ist daher an der Seite des Rundumsplitterschutzes<br />

eine Klappe angebracht.<br />

Diese Waffe im Maßstab 1:25 nachzubauen<br />

ist für den Modellbauer sicher eine Herausforderung,<br />

nicht leicht, aber reizvoll. Gut zu<br />

erkennen ist das auf Bild 13, das die Waffe<br />

2M3 auf einem Torpedobootmodell vom Typ<br />

183 zeigt.<br />

Zur Ausrüstung eines Minenräumschiffes<br />

gehört naturgemäß das Räumgeschirr. Die<br />

Boote vom Typ SCHWALBE führten mit:<br />

Ein mechanisches Räumgerät gegen Kontaktminen,<br />

eine Geräuschboje (genannt<br />

„Rabatzboje“) für akustische Minen und<br />

ein Hohlstabgerät, das magnetische Minen<br />

auslösen sollte. Die „Rabatzboje“ erkennt<br />

der Leser auf Bild 9, sie ist im Bugbereich<br />

an Deck auf der Steuerbordseite festgelascht.<br />

Beim Schleppen der Boje bewegte<br />

der Propeller ein Hammerwerk im Inneren<br />

der Boje, das starke Geräusche erzeugte<br />

und so die akustische Mine auslöste. Erschwert<br />

wurde das Minenräumen jedoch<br />

durch in die Minen eingebaute Schrittschalter.<br />

Je nachdem, auf welche Zahl solch ein<br />

Schrittschalter eingestellt war, konnte die<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Bild 14a: Deckshaus schräg<br />

<strong>von</strong> oben. Foto: U. Krogmann<br />

Bild 18: Räumwinde und achterlicher Teil des Deckshauses<br />

mit Lüftern für den Maschinenraum. Foto: U. Krogmann<br />

Bild 17: Räumwinde. Foto: U. Krogmann<br />

Bild 14b: Deckshaus aus achterlicher Sicht.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Bild 19: Achterdeck.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Bild 16: Kompassstand.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Bild 15: Deckshaus <strong>von</strong><br />

achtern, im Vordergrund<br />

Räumgerät und<br />

Räumwinde.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Mine mehrfach überfahren werden, ohne zu<br />

detonieren. Erst die eingestellte Überfahrtzahl<br />

machte die Mine scharf. Das bedeutete<br />

in der Praxis, dass mit Minen verseuchte<br />

Gebiete in der Ostsee mehrmals überfahren<br />

werden mussten, um auch sicher zu sein,<br />

alle Minen mit Zeit- oder Zahlverzögerung<br />

tatsächlich ausgelöst zu haben. Dieses Verfahren<br />

kostete Zeit und Geld und 100%ig<br />

sicher war es eigentlich nie.<br />

Der Blick auf das Deckshaus (Bilder 14a<br />

und 14b) lässt bereits <strong>von</strong> den anderen<br />

Wachbooten Bekanntes erkennen. Da sind<br />

die beiden Brückennocken für den Signalgast,<br />

der schlanke Dreibeinmast, die nautischen<br />

Lichter, die Antennen und Signalleinen.<br />

Die elektronische Ausrüstung der<br />

damaligen Zeit war verglichen mit heute<br />

noch recht spartanisch. Der Funker hatte<br />

ein Kurzwellenfunkgerät (Morsen) und<br />

ein UKW-Sprechfunkgerät zur Verfügung.<br />

Dem Kommandanten stand dann noch eine<br />

FFK-Anlage (Freund-Feind-Erkennung) zur<br />

Verfügung. Weiterer Informationsaustausch<br />

erfolgte optisch über Signalflaggen oder<br />

mit dem Scheinwerfer (Morsen). Der starke<br />

Scheinwerfer auf dem Dach des Kommandostandes<br />

diente also nicht der Suche nach<br />

dem rechten Weg in der Dunkelheit auf dem<br />

Wasser, sondern der Nachrichtenübermittlung.<br />

Der Blick auf das Deckshaus 15 lässt den<br />

gedeckten Fahrstand, die Rettungsmittel<br />

(Rettungsringe und Rettungsflöße), die<br />

Luftansaugrohre für den Maschinenraum<br />

und den Kompassstand (Bild 16) erkennen.<br />

Auf den Bildern 17 und 18 sieht man im<br />

Detail die Räumwinde, mit der das Räumgeschirr<br />

ausgesetzt und wieder eingeholt<br />

wurde. Neben der Winde (an der Steuer-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 33


Bild 20: Propeller und Ruder.<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Bild 21: Mast mit<br />

Antennen und<br />

Signalleinen .<br />

Foto: U. Krogmann<br />

Bild 22: Kartonmodellbaubogen der SCHWALBE. Quelle: Mitteldeutscher<br />

Kartonmodell-Verlag, Berlin (www.mdk-verlag.de)<br />

Foto: U. Krogmann<br />

bordreling) sind die Scherdrachen zu erkennen,<br />

mit denen vor allem Kontaktminen<br />

geräumt wurden. Die Kontaktminen wurden<br />

durch den Scherdrachen vom Anker getrennt,<br />

detonierten dabei oder schwammen<br />

auf. Aufgeschwommene Minen konnten<br />

dann mit dem Geschütz abgeschossen<br />

oder durch eine angebrachte Sprengladung<br />

ferngesteuert zur Detonation gebracht werden.<br />

Diese Sprengladung wurde durch Matrosen<br />

an der Mine befestigt, nachdem sie<br />

sich im Schlauchboot der Mine vorsichtig<br />

genähert hatten. Dass dies nur bei ruhiger<br />

See funktio nierte und auch eine gehörige<br />

Portion Mut erforderte, ist wohl unbestritten.<br />

Vergleichbar ist das mit der Tätigkeit<br />

der Sprengmeister, die sogar heute noch<br />

gerufen werden müssen, wenn es gilt,<br />

Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu<br />

entschärfen oder zu sprengen. Auf Bild 19<br />

sind weitere Details zu erkennen, so weitere<br />

Räumgeräte und die Ablaufbahnen.<br />

Über diese Ablaufbahnen konnten im Bedarfsfall<br />

auch Minen oder Wasserbomben<br />

abgesetzt werden. Bei der Rundumsicht<br />

um das Modell darf natürlich ein Blick auf<br />

die Antriebs- und Ruderanlage nicht fehlen<br />

(Bild 20). Auch diese ist, wie das ganze Modell,<br />

exakt dem Vorbild nachgebaut. Gut zu<br />

erkennen sind ferner die bereits erwähnten<br />

Stabil isa tionswülste an den Bordseiten, die<br />

erst nachträglich, basierend auf den Erfahrungen<br />

aus den Probefahrten, angebracht<br />

wurden. Sie sorgen dann zusammen mit<br />

anderen Details für das typische Bild der<br />

SCHWALBE. Die Mastkonstruktion als<br />

leichter Dreibeinmast (Bild 21) genügte als<br />

Träger der nautischen Lichter, der Antennen<br />

und des Signalhorns den damaligen<br />

Erfordernissen vollauf. Bemerkenswert ist<br />

die große Zahl der Leinen, die über Taljen<br />

(Umlenkrollen) geführt sind und in der Praxis<br />

dem Setzen <strong>von</strong> Signalflaggen dienten.<br />

Wenn man sein Modell mit viel Liebe und<br />

Geduld und allen wünschenswerten Details<br />

gebaut hat, kommt der Zeitpunkt der ersten<br />

Fahrt auf dem Modellgewässer. Man ist<br />

stolz auf die vollbrachte Leistung und freut<br />

sich über sein Modell. Nun kann man anderen<br />

Interessenten geduldig erklären, dass<br />

es ja eigentlich das Modell eines ganz und<br />

gar friedlichen Schiffes ist, auch wenn es<br />

auf dem Vorschiff solch eine martialische<br />

Waffe trägt.<br />

Vor dem Modellnachbau steht immer die<br />

Materialsammlung. Neben dem erwähnten<br />

guten Bauplan und den Fotos bietet sich im<br />

Fall der SCHWALBE hierfür auch der Kartonmodellbaubogen<br />

des Mitteldeutschen<br />

Kartonmodell-Verlags an (Bild 22). Er kostet<br />

nur E 5,60 und ist an ein paar Abenden gebaut.<br />

Dadurch hat man schon einmal eine<br />

gute Vorstellung vom Objekt zukünftiger vieler<br />

Bastelabende.<br />

34 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Uwe Kreckel<br />

Faszination RC-Segeln –<br />

Einfach einsteigen!<br />

Dieses Buch will all denen helfen, die gerade damit<br />

beginnen, sich mit Bau und Betrieb <strong>von</strong> vorbildgetreuen<br />

bzw. vorbildähnlichen Segelschiffsmodellen<br />

zu beschäftigen. Der Leser wird die Vielfalt der entsprechenden<br />

Modelle kennen lernen und erfahren,<br />

was bei der Auswahl eines geeigneten Modells zu<br />

berücksichtigen ist. Ferner wird aufgezeigt, was man<br />

selbst bei Baukästen immer beachten sollte, was<br />

verbessert oder nach eigenen Vorstellungen modifi<br />

ziert werden kann. Aber auch der Bau nach einem<br />

Bauplan und mögliche Modifi kationen kommen nicht<br />

zu kurz.<br />

Bewusst ausgespart wurde der große Bereich der<br />

reinen Regatta-Modelle, die in diesem Buch nicht<br />

behandelt werden konnten.<br />

Zum Buch ist auch eine DVD lieferbar. Buch und<br />

DVD erhalten Sie zum Sonderpreis. Kunden, die bereits<br />

das Buch gekauft haben, erhalten unter Angabe<br />

der Rechnungsnummer die DVD zum Preis <strong>von</strong><br />

19,20 [D].<br />

Buch<br />

ISBN 978-3-7883-1156-8<br />

Umfang 128 Seiten<br />

Abbildungen 300<br />

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„Hessens größte Modellbaubörse”<br />

Samstag, 8. Oktober, Hans-Pfeiffer-Halle in 68623 Lampertheim.<br />

Für Modell-Flugzeuge, -Autos, -Schiffe, -Motoren und Zubehör.<br />

Bitte Tische reservieren!<br />

Einlass: ab 7.00 Uhr für Verkäufer<br />

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Modellsportverein Hofheim e.V.<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 35


MOTORSCHIFFE<br />

VOLKER NEUDECK<br />

SWATH-Schiff<br />

im Eigenbau<br />

E<br />

in Fernsehbeitrag über SWATH-<br />

Schiffe (Small Waterplane Area<br />

Twin Hull) weckte mein Interes-<br />

se und ich erinnerte mich daran,<br />

dass ich in der <strong>SchiffsModell</strong><br />

schon einmal einen Beitrag über ein Schiff<br />

dieser Bauart gelesen hatte. Also suchte ich<br />

mir besagten Artikel aus dem Heft 11/2009<br />

noch einmal heraus und beschloss, auch<br />

einmal ein derartiges Modell zu bauen. Nur<br />

sollten Aufwand und Größe meinen Möglichkeiten<br />

entsprechen.<br />

Bei einer ersten Überschlagsrechnung<br />

wurde ein Problem schon deutlich,<br />

denn die Verdrängung der getauchten<br />

Schwimmkörper erbringt nur wenig Auftrieb.<br />

Bei der Größe, die ich mir vorstellte,<br />

würden Rohre mit 40 mm Durchmesser<br />

ein Gesamtgewicht des Modells <strong>von</strong> ca.<br />

1000 g ermöglichen. Ein Stück Abflussrohr<br />

lieferte mir zwei 400 mm lange Stücke<br />

mit einer Wandstärke <strong>von</strong> 2 mm, jedes<br />

dieser Rohre brachte aber alleine schon<br />

92 g auf die Waage. Um den Aufwand so<br />

klein wie möglich zu halten, fertigte ich die<br />

Bug- und Heckteile aus Vollholzstücken.<br />

Ein Stück Alurohr, mit je einer Bundbuchse<br />

an beiden Enden versehen, sollte als<br />

Stevenrohr dienen. Um dem Problem der<br />

Abdichtung aus dem Weg zu gehen, war<br />

mein erster Gedanke, den Antriebsmotor<br />

über der Wasserlinie anzuordnen und über<br />

ein Winkelgetriebe mit der Antriebswelle<br />

zu verbinden. Doch diesen Gedanken ließ<br />

ich im Hinblick auf einen möglichst tiefen<br />

Schwerpunkt doch wieder fallen.<br />

Dann fiel mir ein, dass ich in einem Buch<br />

über U-Boot-Modellbau einmal gelesen<br />

hatte, dass der Autor für den Antrieb seines<br />

Modells den Motor einer Camping-<br />

Tauchpumpe verwendet hatte. Ich besorgte<br />

mir also zwei dieser preiswerten Pumpen<br />

und nach ein wenig „Schnitzwerk“ passten<br />

die Motoren in die Rohre. Zusammen<br />

mit den Motoren betrug das Gewicht der<br />

Tauchkörper nun schon jeweils über 300 g<br />

und mir kamen Bedenken, ob mein neues<br />

Modell nicht doch ein U-Boot werden<br />

würde … Die Bug- und Heckteile wurden<br />

nun erst einmal mit Sekundenkleber eingestrichen,<br />

um sie wasserfest zu machen,<br />

36 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


danach habe ich die Stevenrohre mit Stabilit<br />

Express verklebt. Um die Tauchkörper<br />

später mit dem Rumpf verbinden zu können,<br />

habe ich in jedes der Rohre zwei Gewindebuchsen<br />

eingeklemmt und an diesen<br />

3-mm-Messing-Gewindestangen mit einer<br />

Kontermutter fixiert. Die Pumpenmotoren<br />

sind jeweils mit selbst gefertigten Kupplungsklauen<br />

mit den Wellen verbunden. Im<br />

Tauchkörper vor dem Verkleben, gut<br />

zu erkennen die Klauenkupplung der<br />

Antriebswelle<br />

vorderen Teil jedes Rohres fanden dann<br />

noch je fünf NiMH-Zellen mit 1,45 Ah ihre<br />

Plätze. Ich hoffe, dass sie ihren Dienst<br />

lange verrichten, denn ich musste sie dort<br />

verkleben, so dass ein evtl. Austausch nur<br />

noch mit Gewalt möglich sein wird. Nun<br />

konnte ich die Rohre mit Bug- und Endkappen<br />

endgültig verschließen, ein Probelauf<br />

verlief erfolgreich und jeder der Tauchkörper<br />

wog nun ca. 440 g. Ein Schwimmtest<br />

in der Badewanne ergab, dass jeder der<br />

Tauchkörper noch 200 g Auftrieb lieferte,<br />

also hatte ich noch ca. 400 g für das<br />

Überwasserschiff inkl. Drehzahlsteller und<br />

Empfänger zur Verfügung. Leichtbauweise<br />

war folglich angesagt!<br />

Jetzt kam es darauf an, ein passendes<br />

Überwasserteil für die Tauchkörper zu<br />

bauen. Meine Idee war so eine Art<br />

schwimmender Hubschrauberlandeplatz.<br />

Leider konnte ich in meinem bevorzugten<br />

Baumaßstab <strong>von</strong> 1:25 keinen Plastikbausatz<br />

eines Hubschraubers erwerben, den<br />

das Modell vom Gewicht her hätte tragen<br />

können. Also werde ich später vielleicht<br />

noch einmal eine vergrößerte Variante<br />

meines SWATH-Modells in Angriff nehmen,<br />

aber erst sollte ja einmal dieses Modell<br />

fertig gestellt werden.<br />

Der gesamte Aufbau ist eine richtiggehende<br />

„Schachtel-Konstruktion“, auf das<br />

Deck montierte ich einfach vier Wände,<br />

die mit Ausschnitten für die Fenster versehen<br />

wurden. Das sollte der Wohnbereich<br />

für die Besatzung sein. An der Frontseite<br />

habe ich einen Fahrstand eingerichtet. Um<br />

Gewicht zu sparen, zerlegte ich zwei Servos,<br />

um deren Elektroniken als Drehzahlsteller<br />

einsetzen zu können. Zusätzliche<br />

Leistungsendstufen kamen in die Verbindungsstücke,<br />

die zu den Tauchkörpern<br />

führen. Die Empfängerstromversorgung<br />

übernimmt ein BEC, damit ich mir einen<br />

separaten Empfängerakku sparen konnte.<br />

Nun noch einen Empfänger angesteckt<br />

und die erste Funktionsprobe im Trockenen<br />

durchgeführt ... alles bestens.<br />

Nun wurde wieder Wasser in die Badewanne<br />

gelassen, um das Modell auszutrimmen.<br />

Das Modell war noch hecklastig,<br />

also wanderte noch etwas Trimmblei in<br />

die vorderen Verbindungsstücke, und nun<br />

stimmte der Trimm. Ein erstes, vorsichtiges<br />

Gasgeben ergab: Badewanne ist zu klein!<br />

Die weiteren Fahrversuche verlegte ich<br />

daher in den Gartenteich, wobei sich<br />

ergab, dass die Steuerung relativ schwierig<br />

war und der Bug zum Aufschwimmen<br />

beim Fahrtaufnehmen neigte. Also musste<br />

mein kleines SWATH wie die großen<br />

Vorbilder Seitenflossen bekommen, die<br />

die Fahrt wesentlich stabilisieren. Nach<br />

diesen Maßnahmen bin ich mit dem Fahrverhalten<br />

meines SWATH-Experimentes<br />

sehr zufrieden.<br />

Danach habe ich noch einige ausschmückende<br />

Details wie z. B. bewegliche Seitenteile<br />

am Landedeck und ein Radargerät<br />

und einen Signalmast angebracht, die für<br />

den Einsatz des Hubschraubers weggeklappt<br />

werden können. Ganz zuletzt entstand<br />

dann noch der Kleinhubschrauber<br />

aus allerlei Materialresten.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 37


VERSCHIEDENES<br />

E<br />

s gibt einige wenige Marken oder<br />

Hersteller, deren Namen zum Synonym<br />

für ihre ganze Branche gewor-<br />

den sind. Man denke nur an „Tempo“, tella“ oder „Jeep“.<br />

Etwas Ähnliches kennt man auch im Bereich<br />

„Nu-<br />

der Literatur für den Wassersport. Es<br />

gibt wohl kaum einen Schiffsmodellbauer<br />

oder einen an Segel- oder<br />

Motorbooten interessierten Menschen,<br />

der nicht mindestens ein<br />

Buch des Delius Klasing-Verlages<br />

im Regal stehen hat. Und falls doch<br />

nicht, hängt definitiv einer der großformatigen<br />

Kalender aus diesem Verlag<br />

daheim an der Wand!<br />

Wie sich die Zeiten ändern: Die Erstausgabe<br />

der YACHT schmückte sich<br />

mit dem Kaiser auf dem Titelbild!<br />

Das ist auch kein Wunder, denn De-<br />

lius Klasing ist Europas größter sportverlag. Darüber hinaus sind die Biele-<br />

Wasserfelder<br />

inzwischen auch im Automobil- und<br />

Radsport-Segment erfolgreich und als<br />

Spezialist für diese Themengebiete ist der<br />

Verlag in allen Medienformen aktiv. Leitgedanke<br />

und Anspruch <strong>von</strong> Delius Klasing<br />

ist es, in allen Verlags- und Produktfeldern<br />

erstklassig zu sein: Hochwertige Inhalte,<br />

höchste Produktqualität und ausgezeichneter<br />

Service sind die Schlagworte, die sich<br />

die Mitarbeiter des Verlages auf die Fahne<br />

geschrieben haben. Und dass das nicht nur<br />

Schlagworte, sondern auch Tatsachen sind,<br />

belegt das diesjährige Firmenjubiläum: Nur<br />

mit warmen Worten allein wird nämlich kein<br />

Unternehmen 100 Jahre alt!<br />

H.-J. WELZ<br />

100 JAHRE<br />

38 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Erscheint zwar nicht bei<br />

Delius Klasing, ist dort<br />

aber im Vertrieb: der allseits<br />

bekannte Kalender<br />

der Seenotretter<br />

Am 12. Oktober 1911 in Berlin gegründet,<br />

blickt man am heutigen Unternehmenssitz<br />

in Bielefeld in diesem Jahr folglich auf ein<br />

volles Jahrhundert Verlagsgeschichte zu-<br />

rück. Insgesamt beschäftigt der Verlag rund<br />

220 Mitarbeiter, da<strong>von</strong> über 130 in Bielefeld.<br />

Die Zeitschriften-Redaktionen und Buch-<br />

lektoren haben ihre Standorte in Hamburg,<br />

München und Karlsruhe.<br />

Das Programm des Bielefelder Traditions-<br />

unternehmens umfasst über 1000 lieferbare<br />

Buchtitel und Software-Produkte. Jährlich<br />

kommen rund 120 Neuerscheinungen hin-<br />

zu. Das maritime sowie das automobile<br />

Buchprogramm bildet den Schwerpunkt des<br />

Angebots, das durch ein umfangreiches An-<br />

gebot an Motorrad- und Radsport-Literatur<br />

abgerundet wird.<br />

Neben dem Fachbuchprogramm prägen<br />

insbesondere die 15(!) Zeitschriften aus al-<br />

len Themenfeldern das Gesicht des Verlags.<br />

Ganz oben natürlich „der“ Klassiker der Se-<br />

gel-Zeitschriften schlechthin: Die YACHT<br />

als Europas größtes Wassersportmaga-<br />

zin führt die maritime Sparte an, flan-<br />

kiert durch die Objekte SURF, BOOTE,<br />

BOOTE EXKLUSIV und seit 2008 BOAT<br />

EXCLUSIVE, das englischsprachige<br />

Megayacht-Magazin. Die<br />

zweimal jährlich erscheinende<br />

YACHT CLASSIC<br />

wendet sich vor allem an<br />

alle maritimen Klassik-Liebhaber<br />

und wird daher vor<br />

allem auch <strong>von</strong> vielen, an<br />

klassischen Segelschiffen<br />

und Yachten interessierten<br />

Schiffsmodellbauern mit<br />

Begeisterung gelesen.<br />

Auch das umfangreiche<br />

Buchangebot <strong>von</strong> Delius<br />

Klasing wird <strong>von</strong> vielen<br />

Schiffsmodellbauern für<br />

Re cherche-Zwecke genutzt,<br />

aber nicht nur dafür: Die Vielzahl<br />

der maritimen Themen macht Lust auf die<br />

Beschäftigung mit allem, was mit der Seefahrt<br />

und dem Schiffbau zu tun hat. Diese<br />

Literatur weckt Stimmungen oder befriedigt<br />

die Sehnsucht nach dem Meer und allem<br />

was mit ihm zu tun hat, und gerade das<br />

macht ja den Haupt-Anreiz für viele Schiffsmodellbauer<br />

aus, sich mit diesem Hobby zu<br />

beschäftigen.<br />

Aber selbst diejenigen, die mit Segelschiffen<br />

und Seefahrtsromantik überhaupt nichts<br />

am Hut haben, ihre Modelle lieber stark<br />

motorisieren und dann auf den Modellteich<br />

raus fahren, wenn andere reinkommen, sind<br />

in der Regel Kunden <strong>von</strong> Delius Klasing:<br />

Schließlich findet sich auch der im DSV-<br />

Verlag erscheinende Kalender der DGzRS<br />

„... wir kommen“, der in vielen Modellwerften<br />

an der Wand hängt, im Lieferangebot des<br />

Traditions-Verlages aus Bielefeld. Man ist<br />

geneigt zu fragen: „Wo denn auch sonst?“<br />

Bleibt dem Chronisten am Ende nur noch,<br />

allen Kollegen vom Delius Klasing-Verlag<br />

herzlichen Glückwunsch zum Verlagsjubiläum<br />

zu sagen und alles Gute für die<br />

nächsten 100 Jahre Verlagsgeschichte zu<br />

wünschen!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 39


SEGELSCHIFFE<br />

Ten-Rater „Caprice“<br />

Caprice<br />

DIETMAR LUX<br />

Ein Ten-Rater nach<br />

klassischem Vorbild –<br />

aus dem Computer!<br />

E<br />

s liegt schon eine Weile zurück, da saßen<br />

wir zusammen auf der Jahreshauptversammlung<br />

unseres Vereins<br />

der Modellyachtsegler. Als wir beim Tagesordnungspunkt<br />

„Verschiedenes“ angekommen<br />

waren, fragte ich nach dem Treiben in<br />

der Zehner-Klasse (10R, Ten-Rater).Es wäre<br />

ruhig darum geworden, was wirklich schade<br />

sei, erhielt ich zur Antwort, man müsste wohl<br />

etwas zur Wiederbelebung dieser Königsklasse<br />

tun. Gerd Mentges erklärte sich<br />

spontan bereit, mit seinem neuen Computerprogramm<br />

nach den Vorstellungen interessierter<br />

Vereinskameraden, einen „maßgeschneiderten“<br />

Zehner-Riss zu zeichnen.<br />

Darauf hatte ich gewartet, denn schon 1997<br />

hatte ich einen Bericht über eine besondere<br />

Klasse <strong>von</strong> Rennyachten in England gelesen,<br />

die nach ähnlichen Bauvorschriften um<br />

die Wende zum 20. Jahrhundert entstanden<br />

war und gerade eine Renaissance erlebte.<br />

„Caprice“ hieß der Renner und er sah so<br />

aus, wie ich mir einen Ten-Rater immer vorgestellt<br />

hatte. Ich suchte in meinen gesammelten<br />

Zeitschriften, bis ich in der Classic<br />

Boat Nr. 10 <strong>von</strong> 1997 den Bericht über die<br />

Restaurierung des legendären Thames A<br />

Raters „Caprice“ fand.<br />

Der Bericht galt der „Caprice IV“, also dem<br />

vierten Exemplar dieses Namens. „Nr. I“<br />

und „Nr. II“ waren außerordentlich erfolgreich<br />

und fuhren viele Siege ein, „Nr. III“<br />

war ein Fehlgriff, die „Nr. IV“ war wiederum<br />

so siegreich, dass sie sogar auf einem der<br />

in den 30er-Jahren üblichen Zigarettenbilder<br />

abgedruckt wurde. Gezeichnet wurden<br />

die Yachten sämtlich <strong>von</strong> Jackson, zwar<br />

auf Amateurniveau, aber gut genug, die<br />

besten der „Professionals“ zu schlagen.<br />

Der Text dazu verriet, dass die Klasse der<br />

Thames-A-Rater aus der Zeit stammte, in<br />

der auch die Ten-Rater-Klasse geschaffen<br />

wurde. Die Segelfläche der Originale war<br />

<strong>von</strong> der Wasserlinienlänge abhängig, also<br />

genau wie bei unseren Modellen, somit<br />

schienen sie ideale Vorbilder für einen Ten-<br />

Rater zu sein.<br />

Der „Thames Sailing Club“ pflegt diese<br />

Klasse, <strong>von</strong> der noch etwa 20 Schiffe laufen.<br />

Einige Holzboote, wie die „Vagabound“,<br />

feierten gerade ihren 100. Geburtstag. Der<br />

Rumpf dieser Klassiker ist nach wie vor der<br />

alte, das Rigg mit dem in den Himmel<br />

ragenden Kohlefasermast entspricht hingegen<br />

den heute gängigen Vorstellungen. Im<br />

Rennen treten diese alten Schiffe dann gegen<br />

Neubauten aus Kunststoff an, wieder ein<br />

Grund mehr, eine Modellyacht ähnlicher Art<br />

als Ten-Rater zu bauen.<br />

Deshalb schickte ich Gerd Mentges alle<br />

Unterlagen über die „Caprice“ und bat ihn<br />

um einen ähnlichen Riss dazu. Dieser sollte<br />

etwa 1,6 m lang werden, um die 5 kg Verdrängung<br />

aufweisen, so schmal wie möglich<br />

sein und eine Wasserlinienlänge <strong>von</strong> möglichst<br />

unter 1,2 m haben, außerdem sollte er<br />

natürlich über einen U-Spant verfügen.<br />

Bald darauf freute ich mich über einen Brief<br />

mit dem hier abgebildeten Linienriss, der in<br />

40 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Das Vorbild, der Thames-A-Rater „Caprice“<br />

Eine Flotte Thames-A-Rater im Rennen<br />

etwa meinen Vorstellungen entsprach. Auch<br />

Gerd gefielen die Linien, weshalb er vorschlug,<br />

sie als Anregung zum Neubau eines<br />

Ten-Raters auch anderen zugänglich zu<br />

machen und später zusammen mit der Baubeschreibung<br />

in der <strong>SchiffsModell</strong> vorzustellen.<br />

Der Ten-Rater „Caprice“<br />

auf dem Wasser gesehen hat. Das Erscheinungsbild<br />

wird ganz wesentlich durch die<br />

Vermessungsformel bestimmt, die da lautet:<br />

L x S x 8 = 10.<br />

D. h., die Länge in der Wasserlinie, multipliziert<br />

mit der Segelfläche und einem Faktor<br />

ergibt den Rennwert <strong>von</strong> 10. Das bedeutet<br />

im Umkehrschluss, dass wer mehr Segelfläche<br />

wünscht, die Wasserlinienlänge verkürzen<br />

muss. Da bekanntermaßen „Länge<br />

läuft“, besitzen die meisten Ten-Rater große<br />

Überhänge, welche bei Krängung die<br />

Wasserlinienlänge vergrößern. Sie sehen<br />

dadurch viel eleganter und schöner aus als<br />

die Boote der anderen Klassen.<br />

Die Bootslänge schwankt in der Regel zwischen<br />

1,2 m und 1,8 m. Entscheidend ist<br />

die Vermessungsformel, nach der sie entstanden<br />

sind. Auch M-Boote und sogar<br />

IOM-Boote könnten rein theoretisch als<br />

Auf den nachstehenden Abbildungen sind<br />

die Linien der „Caprice“ als Ten-Rater zu<br />

erkennen. Der Verdrängungsschwerpunkt<br />

liegt ca. 79 cm vor dem Spiegel, also etwa<br />

mittig. Anders als beim Original mit seinem<br />

löffelartigen Bug verläuft dieser beim Modell<br />

aber eher gerade, wie man es z. B. an<br />

modernen Sportruderbooten sieht. Deutlich<br />

erkennt man in der Darstellung bei Krängung<br />

die Vergrößerung der Wasserlinie, das<br />

eigentlich erklärte Ziel der Ten-Rater. Denn<br />

bei Verdrängungsfahrt hängt die Geschwindigkeit<br />

<strong>von</strong> der Länge der sich ausbildenden<br />

Welle ab, die der Wasserlinienlänge<br />

des eintauchenden Schwimmkörpers entspricht.<br />

Weitere Bezüge zu den Zeichnungen<br />

folgen dann noch später im Text zur<br />

Baubeschreibung.<br />

Nun mag es aber doch etliche Leser geben,<br />

die gar nicht so genau wissen, um was für<br />

eine Art Modell es sich bei einem Ten-Rater<br />

überhaupt handelt. Deshalb erst noch einige<br />

Hintergrundinfos zu den Booten dieser Klasse.<br />

Die Ten-Rater oder Zehner werden oft<br />

auch als die Königsklasse unter den Modellyachten<br />

bezeichnet, und dem stimmt fraglos<br />

jeder zu, der schon einmal solch ein Schiff<br />

Riss gekrängt im Computerprogramm<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 41


Spantenriss der „Caprice“ (ohne Maßstab)<br />

Zehner laufen, wenn dies auch dem<br />

Klassengedanken widerspräche. Bei den<br />

Ten-Ratern sind zudem mehr Freiheiten in<br />

der Wahl der Segel erlaubt, als dies bei<br />

M-Booten oder in der IOM-Klasse der Fall<br />

ist. Im Gegensatz zu den M-Booten wird<br />

auch die „echte“ Segelfläche vermessen.<br />

Diese liegt meist um die 1 m 2 und sie wird<br />

ja durch die Formel bestimmt. Liegt also<br />

erst einmal die Wasserlinienlänge fest, gilt<br />

es, die Segelfläche zu berechnen und so zu<br />

verteilen, dass das Boot leicht luvgierig<br />

segelt. Das passende Segel muss entworfen,<br />

Lateral- und Segelschwerpunkt müssen<br />

gefunden und aufeinander abgeglichen<br />

werden. Darin sehe ich neben der typischen<br />

Rumpfform den besonderen Reiz der Zehner<br />

für den Selbstbauer.<br />

Vor etwa hundert Jahren wurde also schon<br />

nach dieser Formel konstruiert. Die Boote<br />

sind aber deshalb keineswegs veraltet, denn<br />

sogar für die America’s Cupper gilt ja eine<br />

prinzipiell ähnliche Formel, die nicht nur die<br />

Bootsform generiert. Gerade in jüngster<br />

Zeit, sprich seit etwa zwei Jahren, weht wieder<br />

ein frischer Wind in der Zehner-Klasse,<br />

was zu verschiedenen Neubauten geführt<br />

hat. Auch die hier beschriebene „Caprice“<br />

gehört dazu.<br />

fünf Enkel und winkte dankend ab. Damit<br />

haben wir auch schon einen Hauptgrund für<br />

den Selbstbau eines Ten-Raters gefunden,<br />

denn die Nachfrage nach diesen Modellen<br />

ist nicht so groß, als dass sich für einen<br />

Konstrukteur eine Serie stets rechnen würde.<br />

Entwurf, Muster- und Formenbau für<br />

immer neue Schiffe lassen sich in kurzer<br />

Folge kaum realisieren, <strong>von</strong> Seiten der gewerblichen<br />

Hersteller wird somit weniger<br />

ausprobiert bzw. angeboten. Dies scheint<br />

auch der Grund <strong>von</strong> preiswerten oder sogar<br />

kostenlosen Planveröffentlichungen der<br />

Konstrukteure zu sein: Auf diese Weise kann<br />

man bestimmte Varianten <strong>von</strong> Modellbauern<br />

testen lassen, bewährt sich dann ein Entwurf<br />

im Einsatz, nimmt man ein ähnliches Produkt<br />

vielleicht ins Angebot. Deshalb haben<br />

Selbstbauer bei den Ten-Ratern durchaus<br />

ihre Chance auf ein konkurrenzfähiges<br />

Modell. Hinzu kommt, dass der, der selber<br />

zeichnet, rechnet und baut, flexibler und<br />

schneller ist und sich wegen der überschaubaren<br />

Kosten auch einmal Experimente erlauben<br />

kann.<br />

Das macht Spaß, probieren Sie es doch<br />

einmal aus!<br />

Der Bau<br />

Im Folgenden wird der Bau einer Yacht aus<br />

Zedernholz nach dem vorgestellten Riss<br />

<strong>von</strong> G. Mentges beschrieben. Genau wie<br />

bei einem M-Boot kommt es auch bei einem<br />

Ten-Rater auf jedes Gramm an. Die<br />

Folge ist nicht selten, dass „wabbelig“<br />

dünne Kohlefaserschalen für den Rumpf<br />

herhalten müssen. Deren Lebensdauer wird<br />

dabei nicht selten durch Unterdimensionierung<br />

und durch „Torpedieren“, wie man die<br />

auf Regatten unvermeidlichen Rammstöße<br />

durchaus nennen könnte, verkürzt. Leider<br />

versagt mir mein Gemüt, eine ehrfürchtige<br />

Kunstpause einzulegen, wenn vom „Hightech-Material<br />

Kohlefaser“ gesprochen wird.<br />

Ich erinnere mich doch zu gern an die<br />

ungarischen Sportler, die mit ihren Kajaks<br />

aus Zedernholz noch lange mit der Kohlefaserkonkurrenz<br />

auf Rennen mithalten<br />

konnten, bis auch sie sich dem Trend der<br />

Zeit ergaben. Bei den M-Booten schockte<br />

der Franzose Lucas mit seinen aus Zeder<br />

und Kohle nach Art der „Kompositklipper“<br />

im Verbund gebauten Booten noch in den<br />

90er-Jahren die Konkurrenz.<br />

Warum ein Selbstbau?<br />

Neulich hatte sich mein Segelkamerad<br />

Volker in England bei SAILSetc. bzgl. Ten-<br />

Ratern erkundigt. Die Firma bot ihm ein<br />

Exemplar der „Diamond“ an, <strong>von</strong> dem nur<br />

vier Modelle auf Kiel gelegt worden waren.<br />

Das Modell sollte 1.800,– kosten, mit drei<br />

Segelsätzen, Kielflosse und Ruder zusammen<br />

„nur“ 3.300,– Ob damit brit. Pfund oder<br />

Euro gemeint waren, stand nicht dabei …<br />

der Preis erkläre sich aus der Größe und<br />

dem daraus folgenden Materialeinsatz und<br />

der Arbeitsleistung. Volker dachte an seine<br />

Spanten auf der Helling<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Grundriss und Aufriss (ohne Maßstab)<br />

Ausgesägte Spanten<br />

Auch ich schlage hier als Baumaterial wieder<br />

Zedernholz vor, aus dem bereits vor<br />

4.000 Jahren Phönizier und Ägypter ihre<br />

Schiffe bauten. Natürlich kann man auch<br />

mit Balsaholz bauen, der Rumpf wird dann<br />

noch etwas leichter. Ein Überzug mit Glasgewebe<br />

darf allerdings bei beiden Holzarten<br />

nicht vergessen werden. Die Planken<br />

stammen aus aufgetrennten Panelbrettern.<br />

Sie können aber auch aus Rotzedernfurnier<br />

der Bootsbauer geschnitten werden, das<br />

meist etwas schwerer ist. Balsabretter gibt<br />

es neuerdings nicht mehr nur im Modellbauladen,<br />

sondern auch schon im Baumarkt,<br />

daraus muss man dann nur noch<br />

Leisten schneiden.<br />

Ein solchermaßen gebauter Holzrumpf wird<br />

dann ungefähr 100 bis 200 g schwerer als<br />

ein Rumpf aus Kohlefaser sein. Er taucht somit<br />

um etwa 1 bis 1,5 mm tiefer ein. Wenn<br />

Ihnen das Boot dann gefällt, können Sie sich<br />

<strong>von</strong> dieser Schale ja immer noch einen leichteren<br />

Abzug in Kohlefaserbauweise herstellen,<br />

es muss ja nicht gleich sein! Für eine<br />

Einzelanfertigung lohnt der Formenbau in<br />

der Regel kaum.<br />

Gerd war so nett, mir mit seinem Computerprogramm<br />

21 schon um die Beplankungsstärke<br />

reduzierte und mit „Füßen“ versehene<br />

Spanten auszudrucken, die ich zur<br />

Sicherheit kopierte und dann mittels Klebestift<br />

zum Aussägen auf 4-mm-Pappelsperrholz<br />

aufleimte. Das Aufkleben mittels Klebestift<br />

verhindert den Verzug des Papiers, es<br />

wird also nicht wellig.<br />

Durch diese größere Spantenzahl wurde der<br />

Abstand zwischen den Spanten auf 8 cm<br />

verringert, so kann einem Durchbiegen beim<br />

späteren Schleifen vorgebeugt werden. Für<br />

den Aufbau des Rumpfes wählte ich eine<br />

Leiterhelling, die ich auf das Baubrett aufschraubte.<br />

Das erleichtert die spätere Trennung<br />

und sorgt für ausreichende Verzugsfestigkeit<br />

beim Bau.<br />

Nach dem Ausrichten der Spanten und der<br />

Prüfung des Straks konnte ich mit dem Beplanken<br />

beginnen. Wie auf den Abbildungen<br />

zu sehen ist, weist der Rumpf sowohl fast<br />

ebene Flächen, an der Kimm aber auch<br />

solche mit sehr starker Krümmung auf. Ich<br />

43


Rumpf während des Beplankens<br />

habe daher dort, wo der Rumpf flach ausgebildet<br />

ist, breite Planken verwendet, an der<br />

Kimm dagegen solche <strong>von</strong> halber Breite.<br />

Außerdem wurde, wo die Krümmung es<br />

erforderte, jede Planke trapezförmig geschliffen,<br />

damit die Klebeflächen viel Halt<br />

gaben. Als Kleber verwendete ich wieder<br />

UHU-hart, der hier bei den 1,7 m langen<br />

Kanten mit einer zugeschnittenen Klebespitze<br />

verteilt wurde. Die veränderte Spitze<br />

stützt die Tube beim Aufbringen der Klebstoffraupe.<br />

Aber Achtung: Diese Plankenlänge<br />

verlangt zügiges Arbeiten, der Kleber<br />

stößt hier mit der Topfzeit fast an seine Grenzen.<br />

Das anschließende Beschichten mit<br />

dünnem Glasgewebe und Epoxidharz erfolgte<br />

in gewohnter Weise.<br />

In den noch über Kopf auf der Helling liegenden<br />

Bootskörper sägte ich an der tiefsten<br />

Stelle, also in der Bootsmitte (79 cm vor<br />

dem Spiegel), einen Schlitz. In diesen leimte<br />

ich mit UHU-plus die als Fertigteil gekaufte<br />

Kieltasche aus CfK so ein, dass ihre<br />

Oberkante mit dem Balkweger höhengleich<br />

abschloss. Der langsam abbindende 2-K-<br />

Kleber erlaubte ein sorgfältiges Ausrichten<br />

und Fixieren. Nach dem Aushärten wurde<br />

der Bootskörper <strong>von</strong> der Unterlage gelöst<br />

und <strong>von</strong> der Helling entfernt.<br />

Leider hatte ich die fertig gekaufte Kieltasche<br />

nicht weiter beachtet, weil ich glaubte, der<br />

Kiel würde darin fast bis nach oben reichen,<br />

so wie bei meinen selbst gefertigten Kieltaschen.<br />

Die oberen 3 cm waren hier jedoch<br />

Befestigung der Kieltasche an Rumpf und Hauptspanten<br />

Modifizierte Spitze an der Klebertube<br />

Füllmaterial, was ich aber erst nach dem Einbau<br />

bemerkte. Die Kielflosse reichte damit<br />

keine vier Zentimeter in den Rumpf hinein,<br />

zu wenig, wie ich meinte!<br />

Jetzt war Nachdenken und Probieren gefragt,<br />

denn es galt, die auftretenden Kräfte<br />

in die Rumpfschale abzuleiten. Natürlich<br />

durfte das Ganze auch kaum etwas wiegen,<br />

obwohl 3,6 kg Blei am 65 cm langen Hebelarm<br />

der Kielflosse roll-, nick- und scherfest<br />

via Kieltasche mit dem Rumpf verbunden<br />

werden sollten. Ich dachte mir daher eine<br />

entsprechende Lösung aus.<br />

Die beiden mit Kohle beschichteten Balsasperrholzspanten<br />

vor und hinter dem Kiel<br />

lassen die Höhe des späteren Decksaufbaus<br />

schon erkennen. Das Mittelteil sollte durch<br />

den höheren Aufbau den stützenden Hebelarm<br />

im Bootskörper vergrößern. Zugleich<br />

wollte ich so den Abstand des Decks zu den<br />

Bäumen und damit den Luftspalt zwischen<br />

Segel und Rumpf verringern. Mit einer 5 mm<br />

starken Buchensperrholzklammer und diversen<br />

Kohlerohrstücken und Kohlestäben,<br />

eingebettet in Spachtel, versuchte ich die<br />

Kräfte über die Spanten auf den Rumpf<br />

zu übertragen, der hier<br />

schon zuvor durch die<br />

Versteifung mit Kohlegewebe<br />

fast wie ein<br />

Panzer aussah.<br />

Später wurden oben an<br />

den vorderen Spant<br />

noch zwei Aluwinkel<br />

geschraubt und verharzt,<br />

welche das<br />

Rohr zur Mastaufnahme<br />

festhalten sollten.<br />

Zusammen mit Faserspachtel<br />

haben die Verstärkungen<br />

etwa 100 g<br />

Zusatzgewicht ergeben.<br />

So wurde der Rumpf mit<br />

allen Einbauten 1.550 g<br />

schwer. Zuviel, wie ich<br />

meine, ich halte deshalb<br />

heute die hier<br />

durchgeführten Einbauten<br />

nicht mehr für die anzustrebende Ideallösung.<br />

Mit den Einbauten schleichen sich nun einmal<br />

nicht selten unerwartete Fehler ein.<br />

Dann stellt sich stets die Frage: Kann man<br />

damit leben, oder sollte das Teil an dieser<br />

Stelle nicht lieber wieder raus? Ich habe<br />

mich bei der Kieltasche letztlich für das<br />

„Drinlassen“ entschieden.<br />

Aufgebockt auf dem Montageschlitten erhielt<br />

die Rumpfschale im nächsten Schritt eine<br />

runde Bordkante, die noch einmal mit Glasgewebe<br />

beschichtet wurde. Ich fertigte sie<br />

aus mehreren Leisten in Schichtbauweise an<br />

und setzte sie mit Polyurethankleber U 600<br />

auf den Balkweger auf. Da<strong>von</strong> versprach<br />

ich mir auch eine höhere Formsteifigkeit.<br />

Andererseits sollte sie die strömungsgünstige<br />

Basis für einen aerodynamischen Decksaufbau<br />

abgeben, erschien mir doch die<br />

Rumpfschale an sich zu flach.<br />

Für den Ausbau gilt: Erst die Einbauten<br />

festlegen und ausführen und danach das<br />

Deck auflegen. Nur so kann man unnötiger<br />

Quälerei entgehen, denn für einen Technikeinbau<br />

durch die Decksöffnung hindurch<br />

sind die Hände einfach zu groß! Das bedeutet<br />

aber, dass nun die weiteren Einbauten<br />

geplant und deren Positionen bestimmt<br />

werden müssen.<br />

Da ich verschiedene Riggs testen wollte,<br />

mussten einige zusätzliche Einbauten vorgenommen<br />

werden. Die geplante feste<br />

Mastposition für das wantenlose Rigg oder<br />

das Swingrigg machte die rechtzeitige Bestimmung<br />

<strong>von</strong> Segel- und Lateralschwerpunkt<br />

erforderlich. Das ist bei Einsatz eines<br />

Riggs mit Pendelfock und verstagtem Mast<br />

nicht nötig, weshalb ich diese einfachere<br />

und auch zur Nachahmung empfohlene<br />

Variante anschließend noch einmal kurz<br />

beschreibe.<br />

Ich beschloss, den wesentlichen Vorteil des<br />

Modellbaus gegenüber dem Großschiffbau,<br />

nämlich die Testmöglichkeit auf dem Wasser,<br />

schon während des Baus, voll auszunutzen.<br />

Also klebte ich mit 5-min.-Epoxi den Ruderkoker<br />

an die geplante Stelle und packte den<br />

Rumpf nebst Kiel, Ruder, Ersatzgewichten<br />

für Einbauten und Rigg, Klebeband, Schreibutensilien,<br />

Sicherungsleine usw. ein. Tags<br />

zuvor hatte ich das Boot noch einmal mit<br />

farblosem Lack gestrichen. Mit all der Ausrüstung<br />

fuhr ich zum Schwimmtest an mein<br />

Fahrgewässer. Vom niedrigen Steg des<br />

Ruderclubs aus konnte ich den mit den<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Segel aus Zeichenpapier ausgeschnitten und …<br />

… auf Karton übertragen<br />

Das Boot mit den Einbauten nach der Bestimmung<br />

des Lateralschwerpunktes durch<br />

Schwimmversuch<br />

Ersatzgewichten beladenen Rumpf an einer<br />

Leine gesichert ins Wasser setzen.<br />

Als Erstes stellte ich fest, dass an zwei<br />

Stellen Wasser eindrang. Mit Klebeband<br />

wurde hier <strong>von</strong> außen abgedichtet und die<br />

Stellen habe ich natürlich gleich markiert.<br />

Nun konnte die Schwimmlage getestet und<br />

mit Ersatzgewichten die Positionen für Akku,<br />

Winde und Servos ermittelt werden. Mit<br />

Klebeband und Kuli markierte ich dann die<br />

vordere und achtere Begrenzung der Wasserlinie.<br />

Als Letztes konnte nun die Bestimmung des<br />

Lateralschwerpunktes erfolgen. Ich fand ihn<br />

durch einen Schiebeversuch in aufrechter<br />

Schwimmlage bei eingehängtem Ruderblatt.<br />

Nur wenn der Rumpf exakt im Lateralschwerpunkt<br />

seitlich weggedrückt wird, lässt<br />

er sich ohne Drehbewegung quer durchs<br />

Wasser schieben. Die entsprechende Stelle<br />

wurde markiert.<br />

Dieses praktische Verfahren ist immer noch<br />

das genaueste, denn unterschiedliche<br />

Spantformen in Vor- und Achterschiff werden<br />

dabei automatisch berücksichtigt.<br />

Die ganze Aktion am See hatte keine Stunde<br />

gedauert, jetzt galt es, daheim die<br />

Segelfläche und deren Schwerpunkt und<br />

damit die Position des Steckmastes zu<br />

ermitteln.<br />

Nach meinen Vorstellungen zeichnete ich<br />

im Maßstab 1:5 das Segel erst einmal auf<br />

Zeichenkarton. Dessen Fläche hatte ich aus<br />

der gemessenen Wasserlinie gemäß der<br />

Klassen-Formel errechnet. Anschließend<br />

übertrug ich den Umriss <strong>von</strong> Fock und Groß<br />

zusammen im Maßstab 1:10 auf einen festen<br />

Karton, schnitt ihn aus, hängte ihn an<br />

zwei verschiedenen Punkten auf und trug die<br />

Lote ein. Diese schneiden sich im Segelschwerpunkt.<br />

Der Abstand zum Mast wurde gemessen<br />

und mit 10 multipliziert. Die Mastposition<br />

befindet sich bei 5% der Wasserlinienlänge<br />

plus des Abstandes des Mastes zum<br />

Segelschwerpunkt vor dem gemessenen<br />

Lateralschwerpunkt. Dort habe ich eine Röhre<br />

zur Mastaufnahme auf einem Mastfuß fest<br />

mit UHU-plus im Boot verklebt.<br />

Zu der beschriebenen Vorgehensweise noch<br />

eine Anmerkung: Das sog. Auspendeln führt<br />

hier zu einem hinreichend genauen Ergebnis<br />

und wird u. a. <strong>von</strong> Marconi und Tiller empfohlen.<br />

Außerdem werden nach der neuesten<br />

Segeltheorie Fock- und Großsegel<br />

bezüglich der Umströmung als eine Einheit<br />

angesehen.<br />

Jetzt konnte der abschließende Ausbau<br />

des Rumpfes erfolgen. Zunächst wurde<br />

oben an den Spanten aus Kohlefaserrohren<br />

das Rückgrat eingezogen. Vorne verleimte<br />

ich damit die Auflage für ein zusätzliches<br />

Fockverstellservo zur Feinabstimmung zwischen<br />

Fock und Groß,<br />

achtern hinter den zweiten<br />

Spant das Befestigungsbrett<br />

für die Segelwinde,<br />

deren Trommel auf<br />

Deck sitzen sollte.<br />

Für das Ruderservo wählte<br />

ich eine Holzbrücke aus<br />

quer montierten 3 x 10-<br />

mm-Zedernplanken und<br />

befestigte diese zusätzlich<br />

über dem Fußpunkt<br />

der Großschotführung. Ich<br />

wollte nämlich alle auftretenden<br />

Kräfte in ein Gerippe<br />

einleiten. Die Verleimung<br />

der Querstreben<br />

wurde zusätzlich durch<br />

kleine Dreiecke verstärkt,<br />

die an den Stoßkanten die Leimflächen vergrößern.<br />

Nach dem Anbringen der Fundamente<br />

für die Einbauten ist der Innenraum<br />

unbedingt zu streichen!<br />

Was nun folgte, machte mir wieder richtig<br />

Spaß, konnte ich beim Decksaufbau doch<br />

mal wieder kreativ werden. Ich verwendete<br />

für das Deck eine Rahmenkonstruktion aus<br />

6 x 3-mm-Zedernholzleisten, über welche<br />

ich an den Schrägen 0,4-mm-Birkensperrholz<br />

klebte. Dabei kam wieder der Schaumkleber<br />

U 600 <strong>von</strong> bacuplast zum Einsatz, da<br />

dieser kleine Lücken zwischen Sperrholzplatte<br />

und Rahmenstreben durch Quellen<br />

fugenfrei füllt. Die Mittelflächen blieben frei,<br />

denn sie sollten zum Schluss mit Folie bespannt<br />

werden.<br />

Das Boot wiegt, wie oben schon erwähnt,<br />

1.550 g, da<strong>von</strong> sind mehr als 100 g unnötigerweise<br />

für die Kieltaschenbefestigung<br />

verbraucht worden. Weitere 200 g ließen<br />

sich einsparen, wenn das Deck flach und<br />

nur mit Folienbespannung ausgeführt worden<br />

wäre. Es muss also nicht unbedingt<br />

Kohlefaser sein. Zu diesem Mehrgewicht<br />

als Tribut ans Aussehen bekenne ich mich<br />

aber. Eigentlich war das jetzt alles, doch<br />

halt, ich wollte ja noch den einfachen<br />

Weg für das Abstimmen <strong>von</strong> Rigg und<br />

Boot nennen.<br />

Bestimmung des Lateralschwerpunktes<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 45


Decksgestaltung bei abgenommener<br />

Bespannung<br />

1 = Wirbel zur Fockhalsbefestigung<br />

2 = Fockschotverstellung<br />

3 = Schotspanngummi<br />

4 = Fockschotführung<br />

5 = Fockschottrimmservo<br />

6 = Mastaufnahme<br />

7 = Rumpföffnung<br />

8 = Empfänger auf Verschlussdeckel<br />

9 = Segelwindentrommel<br />

10 = Großschotführung<br />

11 = Großschot<br />

Beginnen wir mit dem Ruder. Die Position<br />

des Ruderkokers, also der Drehachse des<br />

Ruders, wird nach der kürzesten zu erwartenden<br />

Wasserlinie gewählt. Da ja meist<br />

schwerer als geplant gebaut wird, liegt man<br />

damit auf der sicheren Seite, denn die Kokerposition<br />

muss laut Klassenvorschrift vor<br />

dem Ende der Wasserlinie liegen. Schneidet<br />

das Ruderblatt die Wasserlinie weiter hinten,<br />

so gilt diese als verlängert – das kostet Segelfläche<br />

und bringt nichts! Etwa 5 cm vor<br />

der hinteren Wasserlinienmarkierung kann<br />

der Koker mit UHU-Plus oder eingedicktem<br />

Harz eingeleimt werden. Diese Stelle wäre<br />

also schnell gefunden.<br />

Die Mastposition lässt sich dann mit dem<br />

Rigg ersegeln, dazu muss Letzteres aber<br />

erst einmal gefertigt werden. Beim Rigg<br />

wählen wir eines mit Pendelfock, das einen<br />

auf einer Schiene verschiebbaren Mastfuß<br />

besitzt. Diese Schiene reicht <strong>von</strong> der Kielflossenaufnahme<br />

gesehen 10 bis 50 cm<br />

nach vorn, je nachdem, ob man auch gleich<br />

die Leitösen für die Fock und das Drehlager<br />

für die Pendelfock an ihr befestigen will<br />

(ist zu empfehlen). Unter Deck wird die<br />

Schiene gegen den Bootsboden abgestützt,<br />

auf Druck und vorn extra noch auf Zugbelastung<br />

gesichert. Die Wanten werden ebenfalls<br />

rechts und links an Schienen befestigt,<br />

damit sie auch bei nach hinten verrückter<br />

Mastposition der Pendelfock nicht im Wege<br />

sind. Diese nehmen die gewaltigen Zugkräfte<br />

der Wanten auf, deshalb werden sie mit<br />

den verstärkten Spanten verbunden oder<br />

über Drähte oder Kevlarbänder am Kielschwein<br />

befestigt.<br />

Nun zum Segel. Dabei hat man freie Wahl:<br />

Die Fläche ist zwar nach der Wasserlinie vorgegeben,<br />

die Aufteilung in Fock und Groß<br />

und deren Gestalt bleibt aber Entscheidung<br />

des Erbauers. Berechnet wird sie exakt, indem<br />

sie bei komplizierter Form in Teilflächen<br />

zerlegt und diese dann addiert werden. Eine<br />

Hilfe sind hier die Angebotslisten bekannter<br />

Modellsegelhersteller sowie die Klassenbestimmungen<br />

für Ten-Rater.<br />

„Segelmachen ist eine Frage der Kreativität“,<br />

sagte Jack Köper, der Schöpfer der „Tempo-<br />

Scow“ und namhafter Segelmacher aus<br />

Südafrika. Ich kann da nur zustimmen und<br />

Eine Böe fällt ein, der Bug wird ins Wasser gedrückt<br />

Das Boot nimmt Fahrt auf, der Bug hebt<br />

sich und ergibt dynamischen Auftrieb<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


den Leser ermuntern, es selbst einmal zu<br />

versuchen.<br />

Zeichnen Sie sich zunächst auf Millimeterpapier<br />

nach Ihren Vorstellungen im Maßstab<br />

1:5 oder 1:10 das Segel auf, das der Flächenvorgabe<br />

entspricht. Also vorgegebene<br />

Wasserlinie in die Formel einsetzen und das<br />

Ergebnis notieren. Sicherheitshalber nehme<br />

ich die Wasserlinie 5 cm länger an, damit das<br />

Segel nicht zu groß wird.Teilen Sie dann die<br />

Flächen in Fock und Groß auf und zeichnen<br />

Sie sich ein Rigg in Originalgröße auf Papier<br />

<strong>von</strong> der Rolle auf (Geschenkpapier aus dem<br />

Supermarkt). Gefällt das Ergebnis, kann danach<br />

das Segel aus Folie geklebt werden.<br />

Jetzt heißt es nur noch Ausprobieren. Das<br />

sollte an einem Tag mit relativ ruhigen Windund<br />

Wasserverhältnissen geschehen. Wählen<br />

Sie einfach eine Einstellung, die Ihnen<br />

passend erscheint, denn sie muss ja noch<br />

nicht endgültig stimmen. Aus Sicherheitsgründen<br />

setzen Sie den Mast zunächst etwas<br />

weiter nach hinten, als Sie es für richtig halten,<br />

also fast über die vordere Kielkante.Lassen<br />

Sie das Boot in Ihrer Nähe verschiedene<br />

Kurse fahren, nehmen Sie es immer wieder<br />

heraus und verändern Sie die Mastposition<br />

immer weiter nach vorn, bis Sie die Stellung<br />

gefunden haben, bei welcher das Boot leicht<br />

luvgierig am Wind segelt.Das Drehgelenk der<br />

Pendelfock und die Fockschotleitöse müssen<br />

dabei natürlich mit nach vorn wandern. Als<br />

Großschotleitöse ist jetzt ein über eine Talje<br />

verstellbarer Ring nützlich.<br />

Das wäre es für das erste Mal. Probieren Sie<br />

so ruhig mehrere Riggs aus und markieren<br />

Sie, falls nötig, die erforderlichen Mastpositionen<br />

dazu an Deck. Schwerpunktbestimmungen<br />

erübrigen sich (s. o.), prinzipiell sind<br />

Sie jetzt also fertig.<br />

Fahrerprobung und Fazit<br />

Das Boot ist auf dem Wasser eine Augenweide,<br />

selbst mit den Provisorien und dem<br />

Erprobungsrigg. Leicht gekrängt verlängert<br />

der Rumpf seine Wasserlinie und läuft anmutig<br />

schneller als die anwesenden Vergleichsboote<br />

der M-Klasse.<br />

Bei relativ wenig Wind zeigt das große Rigg<br />

seine ganze Leistungsfähigkeit: Die Form<br />

des Großsegels, die nach dem großen Vorbild<br />

gestaltet wurde, gefällt<br />

Raumschots bei<br />

hoher Fahrt<br />

Das Original als „Skimming dish“<br />

und erweist sich als äußerst<br />

wirkungsvoll. Zudem scheint<br />

die über einen Leitwagen gefahrene<br />

Fock besser zu ziehen,<br />

als ich es <strong>von</strong> einer Pendelfock<br />

gewohnt bin. Das Boot<br />

ist trotz seiner Länge wendiger<br />

als die M-Boote. Es dreht<br />

trotz seines kleinen Ruders<br />

geradezu auf dem Teller. Ungläubige<br />

Betrachter wollen dabei<br />

sogar Strömungsabrisse<br />

und Zeichen <strong>von</strong> Kavitation<br />

gesehen haben … ich meine,<br />

sie waren einfach nur sprachlos.<br />

Aber man muss ja auch<br />

selbstkritisch bleiben:<br />

Ich habe später die „Caprice“<br />

mit dem gleichen Stell bei<br />

Wind mittlerer Stärke laufen<br />

lassen. Dabei wurde die Nase<br />

trotz des Überhangs vorne tief<br />

ins Wasser gedrückt, wenn<br />

zusätzlich eine Böe einfiel.<br />

Hier sollte das 2,3 m hohe Segel<br />

doch lieber rechtzeitig gegen<br />

ein Stell <strong>von</strong> 2 m Höhe<br />

ausgetauscht werden. Vielleicht würde etwas<br />

mehr Volumen über Wasser im Bugbereich,<br />

wie ihn der Löffelbug des großen<br />

Vorbildes bietet, diese Erscheinung dämpfen.<br />

Nicht ohne Grund nannte man das<br />

Original „skimming dish“, ein verwandter<br />

Begriff für den „Schaumlöffel“, wie das<br />

Originalfoto zeigt.<br />

Ich freue mich jedenfalls schon darauf, dieses<br />

Boot neben anderen Ten-Ratern auf<br />

dem Wasser zu sehen.<br />

Schlussbemerkung<br />

Vielleicht ist es mir ja gelungen, in Ihnen den<br />

Wunsch nach einem Zehner zu wecken. Das<br />

wäre zu schön, denn die Ten-Rater könnten<br />

wirklich die Königsklasse sein. Ob dabei<br />

dann ein aufgemotztes M-Boot mitfährt, das<br />

ist ohne Belang, denn allein optisch hat dieses<br />

sich schon beim Start aussortiert.<br />

Zu guter Letzt möchte ich es nicht versäumen,<br />

mich beim Herausgeber der Zeitschrift<br />

„Classic Boat“ für die Erlaubnis zu bedanken,<br />

dass ich die Abbildungen der „Caprice“<br />

aus diesem Magazin verwenden dufte. Herr<br />

Mentges hat sich freundlicherweise bereit<br />

erklärt, gegen eine Schutzgebühr jedem<br />

interessierten Modellbauer die gewünschte<br />

Zahl <strong>von</strong> Bauspanten mit Füßchen nach seinem<br />

Computerprogramm auszudrucken.<br />

Entsprechende Anfragen bitte direkt über die<br />

E-Mail-Adresse mentges@rcsegeln.de an<br />

ihn richten.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 47


MOTORSCHIFFE<br />

B<br />

eim Durchstöbern meiner Restekiste<br />

fielen mir so einige Sa­<br />

chen in die Hände. Da waren<br />

zum Beispiel zwei herrenlose<br />

500er­Motoren, zwei CTI­Dreh­<br />

zahlsteller Thor 15, zwei Wellenanlagen<br />

und ein unbenutzter Empfänger. Außerdem<br />

fand ich noch ein Rundum­Blaulicht mit fünf<br />

LEDs. Dieses sollte einmal ein Feuerlöschboot<br />

zieren – es kam aber nie zum Bau.<br />

Damit dieses Kapital nicht ungenutzt herumliegen<br />

muss, beschloss ich, das Pferd<br />

einmal <strong>von</strong> hinten aufzuzäumen und das<br />

www nach einem passenden Modell mit<br />

Blaulicht zu durchstöbern. Da ich schon<br />

zwei Modelle aus dem Hause Modellbau­<br />

<strong>Sievers</strong> gebaut hatte, fiel meine Wahl aufgrund<br />

der guten Qualität der Bausätze auf<br />

das <strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong>.<br />

Zwischen 1996 und 1999 wurden im Land<br />

Mecklenburg­Vorpommern insgesamt 13<br />

Schiffe dieses Typs als Polizei­ und Fischereiaufsichtsboote<br />

in Dienst gestellt. Rumpf,<br />

Deck und Aufbauten sind bei diesen Booten<br />

in Faserverbundtechnik gefertigt, die technische<br />

Ausrüstung entspricht modernsten<br />

Anforderungen. Die zwei MAN­Motoren<br />

ANDREAS GOBRECHT<br />

mit jeweils199 kW sorgen für eine Höchstgeschwindigkeit<br />

<strong>von</strong> bis zu 23 kn. Die <strong>von</strong><br />

einer dreiköpfigen Besatzung gefahrenen<br />

Boote zeichnen sich durch hohe Stabilität<br />

und gute Manövriereigenschaften aus.<br />

Nachdem ich 188,– Euro per Überweisung<br />

auf den Weg geschickt hatte, machte ich<br />

mich im Internet auf die Suche nach Informationen<br />

zum Vorbild. Da ich schon einige<br />

Zeit aktiver User bei schiffsmodell.net bin,<br />

gab ich auch dort meine Frage nach dem<br />

Vorbild ein. Prompt meldete sich ein anderer<br />

User, der mir eine ganze Reihe <strong>von</strong> Originalbildern<br />

zumailte. An dieser Stelle noch<br />

mal vielen Dank dafür!<br />

Wenige Tage später stand dann ein freundlicher<br />

Paketzusteller vor meiner Tür und<br />

brachte den erwarteten Bausatz.<br />

<strong>von</strong> Modellba<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


klebt, hier kam im GfK­Rumpf nun Glasfaserspachtel<br />

aus dem Kfz­Bereich zur Verwendung.<br />

Der ist kostengünstiger und hält<br />

bombenfest.<br />

Da keine Sonderfunktionen vorgesehen<br />

waren, konnte der Rumpfbau recht schnell<br />

mit dem Aufkleben des Decks abgeschlossen<br />

werden. Dieses passte nach nur geringer<br />

Arbeit sehr schön auf die zuvor eingeklebten<br />

Auflageleisten, die natürlich auch<br />

mit im Bausatz enthalten sind.<br />

Auf den Bildern vom Original hatte ich gesehen,<br />

das dessen Rumpf hinten nachträglich<br />

verlängert wurde. Diese Verlängerung wurde<br />

mit einem Streifen aus 2­mm­Polystyrolplatten<br />

nachgebildet und macht das Heck<br />

ein wenig interessanter.<br />

Der Aufbau entstand aus den gefrästen<br />

Platten. Diese passten wie immer hervorragend<br />

und gerade bei einem recht kantigen<br />

Aufbau wie diesem sieht das Endergebnis<br />

immer super aus. Solche Kanten lassen<br />

sich beim Tiefziehverfahren, wie es die<br />

Großserienhersteller anwenden, nicht erreichen.<br />

Auch die sehr sauber hergestellten<br />

Fensterrahmen nebst Scheiben sorgen<br />

ebenso für ein gutes Endergebnis.<br />

Leider fehlte bei mir ein Fensterrahmen<br />

inkl. Scheibe. Nach einer kurzen Mail an<br />

Herrn <strong>Sievers</strong> wurden mir diese Teile kostenfrei<br />

und zügig zugeschickt. Auch wenn<br />

man sonst mal Fragen zum Bausatz hat,<br />

hilft einem der gute Herr <strong>Sievers</strong> gerne und<br />

schnell weiter.<br />

Alle Anbauteile am Aufbau wie der Scheinwerfer<br />

oder das Radargerät sind aus Resin<br />

gefertigt. Der Scheinwerfer wurde mit einer<br />

kaltweißen LED ausgestattet und lässt sich<br />

über einen Zweikanal­Memoryschalter einschalten.<br />

Die Radarantenne habe ich mithilfe<br />

eines ausgedienten Servos zum Drehen<br />

überredet.<br />

Der Mast wird aus Messingdraht geformt<br />

und verlötet. Nach den Bildern vom Origiu-<strong>Sievers</strong><br />

In dem sicher verpackten Paket befand sich<br />

alles, was man für ein gutes Ergebnis benötigt:<br />

Ein sauber laminierter Rumpf, Wellenanlagen,<br />

Propeller, jede Menge Tüten<br />

mit gefrästen Polystyrolteilen, Beschlagteile<br />

aus Resin und Zinnguss, Lampenkörper,<br />

Fahnen und geplottete Aufschriften. Alles<br />

so, wie ich es <strong>von</strong> <strong>Sievers</strong> gewohnt bin.<br />

Als Erstes wurde der Bootständer nach der<br />

Vorlage im Bauplan hergestellt. Dafür kann<br />

man den Bauplan noch verwenden, danach<br />

kann man ihn getrost zur Seite legen, denn<br />

er ist, wie bei <strong>Sievers</strong> gewohnt, sehr sparsam<br />

gehalten. Lediglich die 1:1­Ansichten<br />

mit einigen Detailzeichnungen sind da wesentlich<br />

aufschlussreicher. Hier sollte sich<br />

Herr <strong>Sievers</strong> vielleicht doch noch mal ein<br />

paar Gedanken zu einem etwas ausführlicheren<br />

Plan machen, denn ein Anfänger<br />

im Modellbau wird damit definitiv nicht zum<br />

Erfolg kommen.<br />

Das Modell ist im Maßstab 1:25 gehalten<br />

und hat daher mit 52 cm Länge und 16,8<br />

cm Breite ein recht handliches Format. Bei<br />

einer angegebenen Zuladung <strong>von</strong> etwa 1,5<br />

kg konnte ich bedenkenlos meine beiden<br />

500er­Motoren einbauen. Bei den Wellen<br />

und den Ruderkokern wollte ich mal eine<br />

andere Variante ausprobieren. Sonst habe<br />

ich solche Sachen immer mit Stabilit einge­<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 49


nal habe ich diesen noch etwas verfeinert.<br />

Oben auf den Mast kam nun mein rotierendes<br />

Blaulicht, das mit dem anderen Kanal<br />

des Memoryschalters angesteuert wird<br />

und auch die restlichen Laternen bekamen<br />

noch ein paar Birnen spendiert. Nachdem<br />

auch die Reling gelötet war und der Kran<br />

samt Lüftern und Rettungsinsel auf dem<br />

Deck seinen Platz gefunden hatte, ging es<br />

ans Lackieren.<br />

An dieser Stelle sei noch mal erwähnt, dass<br />

GfK­Rümpfe zuvor gründlich zu säubern,<br />

anzuschleifen und zu entfetten sind, nur<br />

dann ist ein sauberes Lackierergebnis garantiert.<br />

Auf die Grundierung kamen wie immer<br />

bei mir Farben aus dem Hause Model<br />

Master. Diese kann ich wirklich nur empfehlen.<br />

Jetzt fehlten nur noch die Aufkleber und<br />

dann konnte es zur Probefahrt gehen.<br />

Fahrerprobung<br />

An einem schönen sonnigen Tag ging es<br />

zum Vereinsgewässer. Dort angekommen,<br />

wurde der sechszellige Akkupack eingelegt.<br />

Ich hatte mir zwei Graupner­Rennschrauben<br />

mit 32,5 mm Durchmesser besorgt, in<br />

der Hoffnung dass diese zu der Motorisierung<br />

passen würden. Meine Hoffnungen<br />

wurden erfüllt: Das Modell legt eine ordentliche<br />

Geschwindigkeit vor, ohne dabei<br />

zu schnell oder unsicher zu werden. Ein<br />

wunderschönes und auch vorbildgerechtes<br />

Fahrbild war der Lohn meiner vielen Bastelstunden.<br />

Der Akkupack hält allerdings je<br />

nach Fahrweise nur ca. 10 bis 15 Minuten.<br />

Vielleicht tausche ich diesen noch mal gegen<br />

einen LiPo­Akku aus.<br />

Der einzige Wermutstropfen ist allerdings<br />

mein Blaulicht. Obwohl die LEDs wirklich<br />

recht hell sind, sind sie bei sonnigem Wetter<br />

kaum zu erkennen. Aber dafür zieht es bei<br />

einer Fahrt am Abend oder in der Dämmerung<br />

alle Blicke auf sich.<br />

Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass<br />

der Bau des Modells viel Spaß gemacht<br />

hat. Der Grund dafür ist hauptsächlich die<br />

gute Bauteileausführung <strong>von</strong> Herrn <strong>Sievers</strong>.<br />

Man bekommt für sein Geld einen super<br />

ausgerüsteten Baukasten und ein Modell,<br />

das nicht gleich an jedem Teich in mehrfacher<br />

Ausführung zu finden ist. Nur etwas<br />

Erfahrung im Modellbau sollte man schon<br />

mitbringen, denn die Bauanleitung ist nicht<br />

wirklich hilfreich.<br />

Bezugsquelle: Manfred <strong>Sievers</strong>, Portlandstr.<br />

5, 30629 Hannover, Tel. 0511/581125,<br />

info@modellbau­sievers.de<br />

50<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


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Stefan Post<br />

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E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

Hintergrund: © Chris Klein / PIXELIO


SEGELSCHIFFE<br />

European Masters 201<br />

der Klasse RG-65<br />

FÜNF TAGE MODELLSEGELN<br />

IN STECKBORN (SCHWEIZ)<br />

D<br />

ie European Masters der RG-65<br />

Klasse 2011 sind Geschichte. Vom<br />

31. August bis zum 4. September<br />

2011 segelten 25 Modellsegler vor Steckborn<br />

am Untersee um Meisterehren. Über<br />

die Organisation, das RC-Sailing-Team-<br />

Untersee und die Vorbereitungen auf den<br />

Großanlass wurde in der Ausgabe 08/2011<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> ja schon berichtet. Nun<br />

ging es darum, die Planung in die Realität<br />

umzusetzen. Nicht ganz einfach für einen<br />

jungen und relativ kleinen Verein. Wie bei der<br />

Organisation so einer Veranstaltung üblich,<br />

waren kurz vor dem Start noch Tausend kleine<br />

Dinge zu erledigen. Alles was vergessen<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


1<br />

RETO BRUNSCHWEILER<br />

worden war, musste in den wenigen Tagen<br />

vor der Meisterschaft noch organisiert werden,<br />

natürlich möglichst so, dass die Teilnehmer<br />

da<strong>von</strong> nichts bemerkten ...<br />

Am Mittwoch, dem 31. August war es dann<br />

endlich soweit, das Aufstellen der Infrastruktur<br />

war angesagt. Dank der Hilfe <strong>von</strong><br />

vielen Vereinsmitgliedern konnten diese<br />

Arbeiten flüssig durchgeführt werden, um<br />

17.00 Uhr konnten wir die Aufbauarbeiten<br />

als abgeschlossen betrachten und im Anschluss<br />

wurden die ersten Bootskontrollen<br />

durchgeführt. Kontrolliert wurden die Masthöhe<br />

über Deck, die Segelfläche, die gute<br />

Sichtbarkeit der Segelnummern und die<br />

Rumpflänge. Mit der Hilfe <strong>von</strong> Mess-Lehren<br />

konnte das zügig abgewickelt werden. Bei<br />

der Kontrolle der Segelfläche wurden Vergleichssegel<br />

zu Hilfe genommen. Da ein<br />

wenig größer, dort ein wenig kleiner, im<br />

Endeffekt also wieder die Grundfläche egalisiert.<br />

Dieses System hat sich bewährt und<br />

gezeigt, dass einem das Auge sehr genau<br />

aufzeigt, wo etwas nicht stimmt. Bei einem<br />

der kontrollierten Segel hatten wir den Verdacht,<br />

dass es zu groß sei. Dieses Segel<br />

wurde dann durch den offiziellen Vermesser<br />

des Schweizerischen Segelverbandes sehr<br />

genau nachgemessen und kontrolliert. Dabei<br />

stellte sich heraus, dass 10 cm² zu viel<br />

Stoff verarbeitet worden waren. Die Schere<br />

hat diesem Umstand dann schnell den Garaus<br />

gemacht und dem Segel zur richtigen<br />

Größe verholfen.<br />

Beim Thema der guten Sichtbarkeit der Segelnummern<br />

haben die RG-Segler einen<br />

großen Sprung nach vorne gemacht. Sauber<br />

gezeichnete und farblich gut sichtbare<br />

Zahlen und Länder-Codes waren überall<br />

vorhanden und erleichterten somit die Arbeit<br />

der Regattaleitung ganz wesentlich.<br />

Der erste Tag wurde um 20.00 Uhr abgeschlossen,<br />

nachdem wir die Hälfte des Teilnehmerfeldes<br />

kontrolliert hatten.<br />

Das Thema Teilnehmerfeld war ohnehin<br />

ein etwas schwieriges Thema. Ursprünglich<br />

hatten sich einmal 40 Segler zur<br />

Teilnahme angemeldet. Das war für uns<br />

die Basis für die Kalkulation gewesen.<br />

Nachdem die Anmeldefrist abgelaufen war<br />

und die Rechnungen für das Startgeld<br />

verschickt worden waren, verschwanden<br />

etliche „Freunde des Modellsegelsports“ in<br />

der Versenkung und reagierten weder auf<br />

Nachfrage noch auf die zugestellte Rechnung.<br />

Eigentlich schade, denn gute Gründe<br />

für eine Absage hätten und haben wir<br />

ja auch akzeptiert. Es gibt natürlich immer<br />

Gründe, die eine Teilnahme verhindern,<br />

aber sich einfach nicht mehr zu melden,<br />

das hat uns doch etwas irritiert. Nun gut,<br />

am Donnerstagmittag hatten wir 25 Schiffe<br />

und deren Segel kontrolliert.<br />

Am 1. September um 12.00 Uhr konnten wir<br />

die European Masters 2011 unter dem Beisein<br />

des Stadtpräsidenten <strong>von</strong> Steckborn<br />

feierlich eröffnen und die Segler zu einem<br />

kurzen „Welcome Drink“ einladen. Die halbe<br />

Welt ist an diesen Meisterschaften vertreten<br />

gewesen. Das größte Teilnehmerfeld stellte<br />

die Schweiz mit acht Teilnehmern, dann<br />

kamen Deutschland mit fünf, Spanien, England,<br />

Frankreich und Holland mit je zwei,<br />

Portugal und Argentinien mit je einem und<br />

Brasilien mit zwei Teilnehmern. Von Brasilien<br />

an den Untersee, Wahnsinn!<br />

Das Skipper Meeting folgte der Eröffnung.<br />

Engagiert wurden die Regeln und Vorschriften<br />

der Meisterschaft diskutiert und<br />

sämtliche Unklarheiten beseitigt. Kurz vor<br />

14.00 Uhr konnten dann die Boote aufs<br />

Wasser und die ersten Läufe wurden gesegelt.<br />

Bei wunderbarem, warmem und<br />

sonnigem Segelwetter konnten bei leichten<br />

Winden so in zwei Gruppen je drei Läufe<br />

gesegelt werden.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 53


Der Abend stand im Zeichen des sich Kennenlernens.<br />

Der „Welcome Event“ führte<br />

die Gruppe mit der Hörifähre auf die Insel<br />

Reichenau.<br />

Der Freitagmorgen empfing die Segler mit<br />

leichtem Regen und weiterhin schwachen<br />

Winden. Schon bald zeigte sich, wer mit diesen<br />

Bedingungen besser umgehen konnte.<br />

Erst gegen Mittag, als die Sonne Löcher in<br />

die Wolkendecke brannte, setzte ein leichter<br />

Ostwind ein, der ein reguläres Regattasegeln<br />

ermöglichte. Der Tag wurde lang. Wettfahrtleiter<br />

Thomy Blatter behielt die Boote<br />

bis um 19.00 Uhr auf dem Wasser. Dafür<br />

wurden die Steuerleute dann mit Freibier in<br />

der Festwirtschaft belohnt. Kameradschaft<br />

wurde bei dieser Meisterschaft groß geschrieben.<br />

Man half sich, fachsimpelte und<br />

gab einander Tipps und Tricks. Eben so, wie<br />

es sein sollte.<br />

Am Samstag empfing uns schon am Morgen<br />

schönes Wetter. Aber die ersten herbstlichen<br />

Vorboten waren nicht zu übersehen:<br />

Über dem See hing der Nebel tief, er wurde<br />

dann aber schnell <strong>von</strong> der Sonne aufgelöst.<br />

Leichter Wind aus östlicher Richtung<br />

brachte uns dann bis zum Mittag schöne<br />

Voraussetzungen für vier weitere Regattaläufe.<br />

Nach dem Mittag lief dann nicht mehr<br />

viel. Sonne und bleiglatter See, das Warten<br />

begann. Die Segler mussten Stunden warten,<br />

bis sie der Regattaleiter erlöste und<br />

sie unter die Dusche schickte. Der vorhandene<br />

Wind war wieder sehr schwach (1 Bft)<br />

und brachte den an diese Verhältnisse gewohnten<br />

Bodenseeseglern einige Vorteile.<br />

Tobias Laux vom Zürichsee konnte mit zwei<br />

ersten und einem zweiten Platz überzeugen.<br />

Aber auch der führende Brasilianer, Jorge<br />

Bercht, konnte bei diesen Verhältnissen gut<br />

mithalten und einen weiteren Laufsieg verzeichnen.<br />

Insgesamt blieb die Ausgangslage<br />

spannend. Jorge Bercht (BRA 50) führte<br />

weiter die Rangliste an. Hinter ihm hatte es<br />

das Feld aber etwas aufgemischt. Auf den<br />

zweiten Platz vorgefahren war Tobias Laux,<br />

knapp hinter Tobi konnte sich John Tushingham<br />

platzieren. Die Plätze 2 bis 5 trennten<br />

knapp 10 Punkte. Für den Sonntag blieb es<br />

also spannend und vieles war noch möglich.<br />

Die Wetteraussichten waren schwierig.<br />

Es wurde Regen angesagt, der jedoch erst<br />

nach Zusammenbruch des Föhns in die<br />

Ostschweiz vordringen sollte.<br />

PUNKTESTAND<br />

Um 20.00 Uhr konnten wir eine große Anzahl<br />

Segler und Begleiterinnen zum „Captains<br />

Dinner“ empfangen. Ein gelungener<br />

Abend, bei dem wir allen Teilnehmern ein<br />

Erinnerungsgeschenk mitgeben konnten.<br />

Wiederum auf 8.00 Uhr<br />

hatte der Regattaleiter<br />

die Startbereitschaft<br />

am Sonntag festgelegt.<br />

Am Sonntag sah die<br />

Windsituation zu Beginn<br />

noch ganz gut aus.<br />

Ein erster B-Lauf konnte<br />

gestartet werden.<br />

Leider wurde der vorhandene<br />

Wind immer<br />

schwächer und schlief<br />

im Verlauf auch noch<br />

ganz ein. Nur vier Boote<br />

erreichten die Ziellinie<br />

im vorgegebenen Zeitlimit.<br />

Das war es dann<br />

auch. Der Wind blieb<br />

aus ... bis zu dem Zeitpunkt,<br />

an dem wir uns durchgerungen hatten,<br />

die Regattaserie abzuschließen. Dies<br />

ist erfahrungsgemäß immer so und ist wahrscheinlich<br />

das Schicksal des Segelsports.<br />

Kurz nach 11.00 Uhr setzte der Wind dann<br />

wieder ein wenig ein und verhalf den Seglern<br />

damit, die Zeit bis zum Mittagessen<br />

EM 2011 STECKBORN<br />

RG65 / Lauf: 15<br />

Rang SegelNr Name Land Punkte<br />

1 50 Bercht Jorge BRA 48.4 (-18.0) 30.4<br />

2 6 Laux Tobias SUI 74.7 (-23.0) 51.7<br />

3 51 Tushingham John GBR 80.4 (-25.0) 55.4<br />

4 150 Badertscher Stefan SUI 86.1 (-29.0) 57.1<br />

5 67 Pinsini Marius SUI 85.1 (-24.0) 61.1<br />

6 77 Moreno Augustin ARG 89.7 (-24.0) 65.7<br />

7 86 Gernert Peter GER 108.4 (-31.0) 77.4<br />

8 01 Camilo Jorge POR 109.0 (-26.0) 83.0<br />

9 9 Semken Arne GER 141.0 (-45.0) 96.0<br />

10 20 Runne Cord GER 146.0 (-33.0) 113.0<br />

11 78 Wolf Martin GER 163.7 (-35.0) 128.7<br />

12 37 Haenel Roland FRA 173.0 (-37.0) 136.0<br />

13 414 Karalus Steven GER 190.7 (-44.0) 146.7<br />

14 24 Schellenbaum André SUI 204.0 (-53.0) 151.0<br />

15 46 Drenth Harry NED 205.0 (-45.0) 160.0<br />

ex. 32 de Wilde Gerrit NED 205.0 (-45.0) 160.0<br />

17 118 Kohler Daniel FRA 253.0 (-50.0) 203.0<br />

18 23 Tushingham Liz GBR 264.0 (-51.0) 213.0<br />

19 13 Astbury William BRA 276.0 (-59.0) 217.0<br />

20 123 Stutz Heiri SUI 284.0 (-50.0) 234.0<br />

21 85 Borter Heinz SUI 306.0 (-63.0) 243.0<br />

22 15 Brand Friedrich SUI 301.0 (-47.0) 254.0<br />

23 157 Bläuer Ulrich SUI 310.0 (-49.0) 261.0<br />

24 66 Ortega Antonio ESP 315.0 (-50.0) 265.0<br />

25 40 Segrera Jose Ramon ESP 344.0 (-54.0) 290.0<br />

und der Rangverkündigung zu verkürzen.<br />

Die durch Walter Luitz kommentierten Segelvorführungen<br />

im Rahmen <strong>von</strong> Match Races<br />

und Fleetraces fanden beim Publikum<br />

großen Gefallen und brachten dem Einen<br />

oder Anderen den Modellsegelsport etwas<br />

näher.<br />

Um 13.00 Uhr konnten wir verkünden:<br />

„And the winner is“: BRA 50 Jorge Bercht.<br />

Mit einem Vorsprung <strong>von</strong> 21,3 Punkten<br />

konnte er die European Masters 2011 zu<br />

seinen Gunsten entscheiden. Jorge ist ein<br />

verdienter Sieger, der über die ganze Serie<br />

sehr konstante Leistungen zeigte. Auf<br />

die weiteren Plätze kamen SUI-6, gesteuert<br />

<strong>von</strong> Tobias Laux, und GBR-51, gesteuert<br />

<strong>von</strong> John Tushingham. Seine Frau Liz,<br />

übrigens die einzige Dame, die mitsegelte,<br />

erreichte Rang 18.<br />

Nun sind die European Masters 2011 zu<br />

Ende und gehören bereits der Geschichte<br />

an. Für unseren Verein war die Durchführung<br />

ein Kraftakt, der sich aber absolut<br />

gelohnt hat. Wir haben viele neue Leute<br />

kennen gelernt, viele positive Feedbacks erhalten<br />

und zudem den Modellsport regional<br />

in den Medien platzieren können.<br />

Nun freuen wir uns auf das kommende Jahr,<br />

in dem in Europa ja die Weltmeisterschaft<br />

der RG-65 Klasse durchgeführt werden soll.<br />

Die drei<br />

Erstplatzierten<br />

54 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Aus unserem<br />

Bauplanprogramm<br />

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Vorbildähnlicher Nachbau eines bekannten italienischen<br />

Mahagoni-Sportbootes.<br />

Länge 830 mm<br />

Breite 250 mm<br />

Maßstab 1:10<br />

Antrieb Elektro, 2 x Baugröße 600, 7 Zellen<br />

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RENNBOOTE<br />

er dritte Lauf zur deutschen<br />

Meisterschaft wurde<br />

in diesem Jahr vom<br />

SMC-Thale ausgetragen.<br />

Jeder, der den Gondelteich kennt, weiß,<br />

welche optimalen Bedingungen dort für<br />

solch eine Rennbootregatta vorherrschen.<br />

Trotz des ungemütlichen Wetters waren<br />

auch in diesem Jahr wieder viele Fahrer aus<br />

dem ganzen Land zum inzwischen achten<br />

Harzpokal angereist.<br />

Gefahren wurden drei Vorläufe à 20 min,<br />

<strong>von</strong> denen die jeweils besten zwei Durchgänge<br />

jedes Teilnehmers für die Wertung<br />

zusammengezählt wurden. Die besten acht<br />

Fahrer aus den Vorläufen qualifizieren sich<br />

direkt für das A-Finale. Zusätzlich haben<br />

auch noch zwei Fahrer aus dem B-Finale<br />

(Plätze 9–16) die Chance, ins A-Finale aufzusteigen.<br />

Während des ersten Vorlaufs am Samstagmorgen<br />

wurde schon deutlich, dass es<br />

hier nur ein Streichergebnis geben würde.<br />

Es wurde sehr defensiv und fair gefahren,<br />

dennoch legte Günther Ostwald mit 60 gefahrenen<br />

Runden schon ein ordentliches<br />

Ergebnis vor. Hinter Günther fuhr Carsten<br />

Helmund, der z. Zt. auf Platz 2 der aktuellen<br />

Rangliste der Meisterschaft 2011 liegt, mit<br />

58 Runden.<br />

In der zweiten Gruppe legte Dirk Weichhaus<br />

die Messlatte mit 66 Runden noch ein<br />

ganzes Stück höher. Es ist schon beeindruckend,<br />

wie Dirk mit seinem schnellen Boot<br />

20 Minuten lang jede Boje des Kurses haarscharf<br />

umrundet.<br />

Boote <strong>von</strong><br />

Norbert<br />

Dobberstein<br />

(vorne) und<br />

Frank Belling<br />

warten auf<br />

ihren Einsatz<br />

Mario Wiegandt, der schon die ersten beiden<br />

Meisterschaftsläufe in Salzwedel und<br />

Westerstede für sich entscheiden konnte,<br />

musste leider wegen eines Defekts an seinem<br />

Boot den ersten Vorlauf frühzeitig aufgeben.<br />

Die zweite Wertung wurde gleich im Anschluss<br />

ausgetragen. Nach packenden,<br />

rundenlangen Zweikämpfen hatten auch<br />

Norbert Dobberstein, Mario Wiegandt und<br />

Andre Bremer die 60-Runden-Mauer durchbrochen.<br />

Nach dem dritten Durchgang am<br />

Samstagnachmittag standen die ersten<br />

acht Finalteilnehmer für Sonntag fest.<br />

Sonntag morgen wurde pünktlich mit dem<br />

B-Finale gestartet. Hier wurde schon merklich<br />

offensiver gefahren, da noch zwei <strong>von</strong><br />

acht Fahrern aufsteigen konnten und somit<br />

noch die Möglichkeit hatten, den Wettbewerb<br />

zu gewinnen.<br />

Dieser Lauf war an Spannung nicht mehr<br />

zu überbieten, was sich auch im Ergebnis<br />

widerspiegelt.<br />

Mit 64 Runden konnte ich das Rennen für<br />

mich entscheiden, mit einem Abstand <strong>von</strong><br />

nur acht Sekunden zum Zweitplatzierten<br />

Klaus Schümann (auch 64 Runden), gefolgt<br />

<strong>von</strong> Frank Belling (63 Runden) und Siegbert<br />

Schmalz (62 Runden). Also waren die ersten<br />

vier Fahrer keine zwei Runden (gemessen<br />

mit Nachlaufzeit) <strong>von</strong>einander entfernt.<br />

Somit rutschten nun auch Marc Wichards<br />

MARC WICHARDS<br />

56<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Startvorbereitung zum zweiten Vorlauf<br />

Die konzentrierten Piloten<br />

und Klaus Schümann mit den Startplätzen<br />

9 und 10 ins A-Finale.<br />

Das Hauptfinale wurde eine Stunde nach<br />

dem B-Finale gestartet. Somit hatten die<br />

beiden Aufsteiger noch genügend Zeit zum<br />

Wechseln der Startnummern und zum Auftanken.<br />

Da fast alle Fahrer mit einer DSM-<br />

Fernsteuerung ausgestattet waren, entfiel<br />

auch das lästige Umquarzen.<br />

Im Finale zeigte Dirk Weichhaus noch mal<br />

so richtig, was in ihm steckt. Souverän steuerte<br />

er sein Boot einen Start-Ziel-Sieg entgegen.<br />

Er war an diesem Wochenende einfach<br />

nicht zu schlagen und hatte am Ende<br />

mit 70 Runden einen Vorsprung <strong>von</strong> 5 Runden<br />

vor dem Zweiten, Mario Wiegandt. Den<br />

Platz Runden Name Boot Motor<br />

1. 70 Dirk Weichhaus Schümann-Rumpf Novarossi<br />

2. 65 Mario Wiegandt Eigenkonstruktion Picco<br />

3. 62 Karl-Heinz Suslik Kuhfahl 2009 Novarossi<br />

4. 61 Klaus Schümann Schümann LRP<br />

5. 60 Carsten Helmund Zotter Novarossi<br />

6. 56 Wolfgang Müller Kuhfahl 2009 Novarossi<br />

7. 56 Norbert Dobberstein Zotter Novarossi<br />

8. 50 Andre Bremer Zotter Novarossi<br />

9. 48 Günther Ostwald Eigenbau Novarossi<br />

10 31 Marc Wichards Zotter LRP<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

Mit diesem Boot führt Mario<br />

Wiegandt z. Zt. die Rangliste der<br />

Deutschen Meisterschaft an,<br />

ein verkürzter Marles-Rumpf<br />

Andre Bremers „Zotterrumpf“<br />

57


Das Boot <strong>von</strong> Dietmar Kuhpfahl,<br />

fast zu schade zum Fahren<br />

dritten Platz belegte Karl Heinz Suslik, der<br />

während des Wettbewerbs mit seiner vorausschauenden<br />

Fahrweise und Konstanz<br />

überzeugte.<br />

Obwohl in der Klasse FSR-V 2,11 jedes Jahr<br />

ein Teilnehmerzuwachs zu verzeichnen ist,<br />

gibt es noch keinen Hersteller, der ein konkurrenzfähiges<br />

Boot anbietet. Deshalb sind<br />

alle Boote Eigenentwicklungen der Fahrer.<br />

Vielleicht ändert sich diese Situation in naher<br />

Zukunft, da diese „kleine“ Klasse auch<br />

immer mehr auf großen internationalen<br />

FSR-Regatten ausgeschrieben wird.<br />

Bei den Motoren hat Novarossi hier immer<br />

noch die Nase vorn, allerdings bietet Novarossi<br />

auch als einziger Motorenhersteller<br />

serienmäßig einen Marine-Motor an. Für die<br />

Fahrer, die nicht die Möglichkeit haben, sich<br />

einen Wasserkühlkopf selbst zu fertigen,<br />

bietet die Firma Neussel Modellbautechnik<br />

neuerdings auch für alle anderen Motoren<br />

Wasserkühlköpfe an.<br />

Die Regatta war wie jedes Jahr wieder ein<br />

voller Erfolg. Ein großes Lob an Carsten<br />

Helmund und sein Team. Alles war super<br />

durchorganisiert und ich hoffe, dass wir uns<br />

im nächsten Jahr auf den 9. Harzpokal freuen<br />

dürfen.<br />

Die ersten drei (<strong>von</strong> links): Mario Wiegandt, Dirk Weichhaus und Karl-Heinz Suslik<br />

Schnellstes Boot an diesem<br />

Wochenende, der Renner <strong>von</strong> Dirk<br />

Weichhaus. Die Form ist eine Eigenentwicklung<br />

<strong>von</strong> Klaus Schümann.<br />

Rechts Heckansicht<br />

Ungewöhnliches Design des<br />

Bootes <strong>von</strong> Günther Ostwald<br />

Gut eingemummelt:<br />

Ilka Helmund und<br />

Michael Siegert an<br />

der Rundenzählung<br />

58<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 00/2011


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RUBRIKEN<br />

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der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

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5. Februar).<br />

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Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />

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Rumpf und Bauplan, Länge 120 cm,<br />

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mit 2-mm-Mahagoni. Leider<br />

musste an einigen Stellen mit Holzkitt<br />

nachgebessert werden, Rumpf ist<br />

grob geschliffen, Materialwert ca.<br />

€ 110,–, VB € 65,–. Tel. 0151/<br />

59227331. 201<br />

PLZ 3…<br />

Seenotrettungsboot, 9-m-Klasse,<br />

Hans Ingwersen, Modell ist fertig gebaut<br />

und lackiert, verbaut sind Motor,<br />

Welle mit Schraube und Ruderservo<br />

mit Ruderanlenkung, Originalverp.<br />

und Bauplan sind auch vorhanden,<br />

Preis € 200,–, Tel. 05604/7885. 301<br />

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gern Besichtigung/Selbstabholung.<br />

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Biete Yamato, 1:200, ca. 1,32 m,<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 61


Enzyklopädie des historischen<br />

Schiffsmodellbaus<br />

<strong>von</strong> Wolfram zu Mondfeld / Barbara zu Wertheim (Hrsg.)<br />

Band 5.1<br />

Boote<br />

ISBN 978-3-7883-1174-2<br />

Umfang 120 Seiten<br />

Best.-Nr. 50-5.1<br />

Preis 19,80 [D]<br />

Lieferbar ab<br />

01.12.2011<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Rettungsboote<br />

• Ausbau <strong>von</strong> Beibooten<br />

• Beiboote in der Antike • Paddel, Skull und Riemen<br />

• Beiboote bis Ende 15. Jhd. • Ausrüstung <strong>von</strong> Beibooten<br />

• Beiboote bis Ende 16. Jhd. • Takelung <strong>von</strong> Beibooten<br />

• Beiboote bis Ende 17. Jdh. • Bootsfl aggen<br />

• Beiboote bis Ende 18. Jhd. • Beiboote 19. bis 20. Jhd.<br />

• Davits<br />

• Walfangboote<br />

• Lagerung <strong>von</strong> Beibooten in der Kuhl<br />

• Lagerung <strong>von</strong> Beibooten auf Hüttendächern<br />

Übersicht<br />

Band 1 Modelle und Vorkenntnisse (lieferbar)<br />

Band 2 Material und Werkzeug (lieferbar)<br />

Band 3.1 Der Rumpf (lieferbar)<br />

Band 3.2 Der Rumpf (lieferbar)<br />

Band 4 Die Ausrüstung<br />

Band 5.1 Boote (erscheint am 04.11.2011)<br />

Band 5.2 Kleinfahrzeuge (erscheint am 18.04.2012)<br />

Band 6 Sichtbare Schiffsmaschinen<br />

Band 7 Masten und Rahen (lieferbar)<br />

Band 8 Taue, Blöcke und Segel (lieferbar)<br />

Band 9 Stehendes Gut (lieferbar)<br />

Band 10 Laufendes Gut<br />

Band 11 Allerlei Exoten<br />

Band 12 Flaggen, Lexikon und Nachträge<br />

Unser Service für Sie:<br />

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Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 63


SEGELSCHIFFE<br />

WOLFGANG GANZ<br />

NEREIA<br />

ODER:<br />

EIN<br />

URMODELL<br />

AUS<br />

FEUERHOLZ<br />

D<br />

ie NEREIA stammt vom Zeichen­<br />

brett eines der bekanntesten Yachtkonstrukteure<br />

der Welt: Francis<br />

Herreshoff. Mir begegnete diese<br />

Ketsch in dem Buch „53 Boats you<br />

can build“, das ich mir vor fast einem Vierteljahrhundert<br />

aus den USA schicken ließ.<br />

Richard Anderson, der in diesem Buch die<br />

Skizzen der 53 Segelyachten kommentiert<br />

hatte, war in seinem Kommentar über die<br />

NEREIA voll des Lobes über die kleine<br />

Yacht. Er betonte ausdrücklich die unmittelbare<br />

konstruktive Nähe zu der berühmten<br />

amerikanischen Kultyacht TICONDEROGA,<br />

ohne zu versäumen, auf bestehende Unterschiede<br />

einzugehen.<br />

Die Beschreibung ihrer Schwimm­ und Segeleigenschaften<br />

führte dazu, dass ich mich<br />

über 20 Jahre nach dem Kauf des in der<br />

ersten Zeit für mich enttäuschenden Buches<br />

zum Bau dieses Seglers entschloss. Die<br />

Gründe dafür waren vielfältiger Art. Da jeder<br />

Modellbauer historischer Segler vor<br />

64<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Das Rumpfgerippe,<br />

gut zu erkennen ist die<br />

Mittschiffsplatte<br />

Ein ungewohnter Anblick<br />

ist die „Beplankung zwischen<br />

den Spanten“ schon<br />

der Entscheidung für ein bestimmtes Modell<br />

unbedingt gleiche oder ähnliche Überlegungen<br />

anstellen muss, sollen hier die<br />

Gründe kurz aufgeführt werden, da sie<br />

mehr oder weniger auf alle entsprechend<br />

verkleinerten Ausführungen größerer Originale<br />

übertragbar sind.<br />

1. Die Planskizzen und der Begleittext beschreiben<br />

eine kleine Yacht <strong>von</strong> lediglich 32<br />

Fuß Länge in der WL. Dies bedeutet, dass<br />

bei einer Verkleinerung auf ungefähr 1 m<br />

Modelllänge ein Maßstab <strong>von</strong> etwa 1:11<br />

nötig ist. Dies führt dazu, dass bei einer Verdrängung<br />

des Originals <strong>von</strong> 12 t ein Modell<br />

<strong>von</strong> 8 kg Masse entsteht. Diese bildet die<br />

Voraussetzung für ausreichende Gewichtsstabilität<br />

bei annehmbarer Transportfreundlichkeit.<br />

2. Der Begleittext beschreibt die Besegelung<br />

als gemäßigt, aber für alle Wetterbedingungen<br />

ausreichend, außer für ausgesprochenen<br />

Leichtwind. Er betont, dass diese<br />

moderate Besegelung zusammen mit reichlich<br />

Bleiballast die Yacht steif und auch bei<br />

Starkwind leicht manövrierbar mache. Dies<br />

sind für den Modellbauer entscheidende<br />

Aussagen, die noch dadurch verstärkt werden,<br />

dass Henderson ausdrücklich darauf<br />

hinweist, dass im Plan des Originals keine<br />

Reffmöglichkeiten angegeben sind. Für den<br />

Modellbauer ist das beruhigend zu wissen,<br />

da er ja nur wenige Möglichkeiten hat, bei<br />

einem auf dem Fahrgewässer befindlichen<br />

Modell auf plötzliche und unerwartete Windstärkenänderungen<br />

zu reagieren. Das Reffen<br />

<strong>von</strong> Segeln gehört meistens nicht dazu.<br />

3. Bei einer Wasserlinienlänge <strong>von</strong> 32 Fuß<br />

beträgt die Breite 11 Fuß. Diese im Verhältnis<br />

zur Länge stolze Breite beinhaltet eine<br />

beachtliche Formstabilität, so dass man<br />

beim Modell einen gesunden Mix aus Formund<br />

Gewichtsstabilität erwarten kann. In<br />

diesem Zusammenhang erhält auch der<br />

ausdrückliche Hinweis Bedeutung, dass im<br />

Bereich der vergleichsweise riesigen Kajüte<br />

durch den fülligen Verlauf der Spanten<br />

eine so tief liegende Bodensohle ermöglicht<br />

wurde, dass zum Erreichen einer ausreichenden<br />

Kopffreiheit auf das Erhöhen des<br />

Kajütaufbaus oder des Freibords verzichtet<br />

werden konnte. Auch dass durch die Völligkeit<br />

der Spanten die nasse Oberfläche reduziert<br />

wird, verdient in diesem Zusammenhang<br />

Erwähnung.<br />

4. Auch das auf den ersten Blick in den<br />

Skizzen auffallende riesige Ruder lässt die<br />

berechtigte Erwartung aufkommen, dass<br />

bei einem segelfähigen Modell der NEREIA<br />

auf die oft beschriebene notwendige Vergrößerung<br />

der Ruderfläche verzichtet werden<br />

kann.<br />

DER BAU<br />

Im ersten Moment muss die Absicht, ein<br />

Urmodell aus Feuerholz zu bauen, wohl<br />

als reine Spinnerei erscheinen. Deshalb<br />

möchte ich erwähnen, dass sich die entsprechende<br />

Entscheidung im Laufe der<br />

Planung mehr oder weniger zwangsläufig<br />

<strong>von</strong> selbst ergeben hat. Der Hauptgrund<br />

dafür lag darin, dass auf dem verfügbaren<br />

Linienriss der Rumpf eine Gesamtlänge<br />

<strong>von</strong> kümmerlichen 135 mm hatte. Bei der<br />

gewünschten Gesamtlänge <strong>von</strong> ungefähr<br />

1 m, der angepeilten Gesamtmasse um 8<br />

kg und vor allem den Möglichkeiten des verfügbaren<br />

Fotokopierers ergab sich der etwas<br />

skurille Maßstab <strong>von</strong> 1:7,81. Bei dieser<br />

Vergrößerung wurden die feinen Linien des<br />

Spantenrisses so breit, dass ein genaues<br />

Arbeiten nur noch sehr beschränkt möglich<br />

war. Deshalb spiegelte ich lediglich die vergrößerten<br />

Halbspanten durch Falten längs<br />

der Mittellinie und Pausen und verwendete<br />

die so entstandenen Spanten direkt ohne<br />

die Beplankungsdicke zu subtrahieren. Alle<br />

Spanten wurden in Vollmaterial ausgeführt.<br />

Auch die Seitenansicht des Risses wurde<br />

auf die 7,81-fachen Maße vergrößert und<br />

als volle Platte (siehe Foto) ausgeführt.<br />

Danach habe ich an allen Teilen die bis<br />

zur Wasserlinie reichenden rechteckigen<br />

Schlitze ausgesägt, über die Spanten und<br />

Mittschiffsplatte später ineinander geschoben<br />

werden sollten. Die Spanten wurden mit<br />

Befestigungsstegen versehen, so dass die<br />

auf der Platte und den Spanten eingezeichnete<br />

Wasserlinie überall den gleichen Abstand<br />

vom Hellingbrett bekam. Durch die se<br />

Maßnahme wurden eventuell gemachte<br />

größere Fehler sofort zwingend sichtbar.<br />

Nach der Befestigung der Spanten mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Vierkantleisten und Holzschrauben<br />

entstand nach dem Einfügen und Verleimen<br />

mit der Mittschiffsplatte ein festes Gefüge,<br />

das nun leicht „zwischenbeplankt“ werden<br />

konnte. Diese Beplankungsart hat den Vorteil,<br />

dass beim Erstellen des Gerüstes der<br />

rechnerische und zeichnerische Abzug der<br />

Plankenstärke entfällt. Auch das Anschrägen<br />

der Spanten ist nicht erforderlich.<br />

Normalerweise wird man sich zum Beplanken<br />

eine Anzahl <strong>von</strong> Vierkantleisten<br />

schneiden oder kaufen, jeweils auf den<br />

entsprechenden Abstand der Spanten ablängen<br />

und mit diesen verleimen. Im Falle<br />

der NEREIA betrugen alle Spantabstände<br />

entweder 13 cm oder 6,5 cm. Beim Herstellen<br />

<strong>von</strong> Anzündhölzern für meine beiden<br />

Kamine brachten mich die beim Aufspalten<br />

der Birkenholzscheiben entstehenden, nicht<br />

einmal sehr regelmäßigen Leisten auf den<br />

Gedanken, sie könnten die Bedingungen für<br />

eine Beplankung erfüllen. Vom kostenlosen<br />

Vorhandensein einmal abgesehen, erfüllten<br />

sie durch ihre sechsjährige Lagerung die<br />

Forderung nach weitgehender Trockenheit<br />

vollkommen und ließen sich als Weichholz<br />

auch leicht spanend verformen. Es war noch<br />

nicht einmal unbedingt nötig, Leistenstücke<br />

gleichen und rechtwinkligen Querschnitts<br />

zu verleimen, da ein genaues Arbeiten in<br />

dieser Bauphase nicht zwingend notwendig<br />

war. Ich musste aber unbedingt darauf<br />

achten, dass ich die Stücke nicht bündig mit<br />

den Spanten verleimte, da ja Planken <strong>von</strong><br />

Spant zu Spant nicht geradlinig, sondern<br />

meistens nach außen gebogen verlaufen.<br />

Eine zu große Zugabe führt dabei lediglich<br />

zu einem erhöhten Arbeitspensum mit<br />

dem Hobel zum Erreichen der Endform des<br />

Rumpfes.<br />

Negative Folgen im Hinblick auf die Formtreue<br />

ergaben sich nicht, da die Genauigkeit<br />

ja durch die Spanten vorgegeben war.<br />

Ich konnte später auch feststellen, dass<br />

eine „normale“ Beplankung mich bei der<br />

NEREIA vor nicht unerhebliche Schwierigkeiten<br />

beim Biegen der Leisten gestellt hätte.<br />

Man kann letztlich sagen, dass das „Beplanken<br />

zwischen den Spanten“ einfacher,<br />

aber auf keinen Fall zeitsparender<br />

ist als das konservative Beplanken. Dies<br />

kommt daher, dass die meisten der viel<br />

zahlreicheren Zwischenplanken jede für<br />

sich abgelängt und angepasst werden<br />

müssen, da ihre Berührungsflächen mit<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 65


den Spanten nur in den seltensten Fällen<br />

rechtwinklig zur Planke verlaufen. Auch die<br />

Überstände der Leisten an den Leimstellen<br />

sorgen für beträchtliche Mehrarbeit bei der<br />

spanenden Verformung des Rohlings zur<br />

Endform des Rumpfes.<br />

Beim Vorhandensein eines genauen und<br />

ausreichend großen Planes würde ich<br />

die hier praktizierte Methode auf keinen<br />

Fall vorziehen, da sie ganz einfach nicht so<br />

professionell und wirklichkeitsnah ist wie<br />

die auch sonst <strong>von</strong> mir fast immer praktizierte<br />

konservative Beplankung. Wenn<br />

jedoch der Linienriss <strong>von</strong> 13 cm auf über<br />

einen Meter mit beschränkten fototechnischen<br />

Mitteln vergrößert wird, können<br />

Fehler entstehen, zu deren Beseitigung<br />

eben etwas mehr Material benötigt wird.<br />

Deshalb weichen in ähnlich gelagerten<br />

Fällen Modellbauer meistens gleich auf<br />

die Schichtbauweise aus, so dass ich die<br />

hier vorgestellte Verfahrensweise auch zwischen<br />

Schicht- und Spantbauweise einordnen<br />

möchte.<br />

Im Falle der NEREIA war sie kein Fehlgriff,<br />

da sich bei der weiteren Verarbeitung zur<br />

Rumpfendform an einigen Stellen die Notwendigkeit<br />

ergab, auch an den Spanten, die<br />

an sich ja die Endform begrenzen sollten,<br />

etwas Material wegzunehmen.<br />

Von da an verlief der Weiterbau des<br />

Rumpfes wie gehabt. Nach dem Glätten<br />

wurde die Urform mehrfach gestrichen und<br />

zwischen den Streichvorgängen immer wieder<br />

geschliffen. Danach habe ich <strong>von</strong> dem<br />

Positiv eine Negativform hergestellt und<br />

darin wiederum den endgültigen Rumpf laminiert.<br />

Nach dessen anschließender Oberflächenbearbeitung<br />

konnte der Bau fortgesetzt werden.<br />

Die Bleiballastmasse <strong>von</strong> knapp 5 kg<br />

wurde wie schon öfter beschrieben in den<br />

Rumpf eingebracht, Wellenanlage, Motor<br />

und Stromversorgung eingebaut. Dabei ist<br />

zu erwähnen, dass die Stromquellen für<br />

Empfänger und Motor aus je fünf in Reihe<br />

gechalteten 1,2 V/3.500-mAh-Babyzellen<br />

bestehen, die dank ihrer Form so tief im Kiel<br />

direkt über der Bleimasse liegen können,<br />

dass die zehn Zellen durchaus als Teil des<br />

Ballastes angesehen werden können.<br />

Beim Original tritt die Welle des Hilfsantriebs<br />

seitlich schräg aus dem Rumpf heraus,<br />

so dass sich die Schraube nicht in der<br />

Das fertige Urmodell bietet dann<br />

wieder eine vertraute Optik<br />

Mittschiffslinie, sondern an der Backbordseite<br />

befindet. Aus optischen und fahrtechnischen<br />

Gründen habe ich am Modell die<br />

Antriebsanlage jedoch in der Mittschiffslinie<br />

eingebaut.<br />

Nicht zuletzt wegen ihrer geringen Größe<br />

hat die NEREIA ein flaches Bootsheck mit<br />

einem imposant großen Ruder, das über<br />

eine Pinne gesteuert wird. Diese wird bei<br />

meinem Modell über eine senkrecht stehende<br />

Gabel bewegt, die am Lenkhebel<br />

eines unter Deck befindlichen Servos befestigt<br />

ist. Die Herstellung <strong>von</strong> Deck, Aufbauten,<br />

Masten und Bäumen möchte ich<br />

nicht detailliert beschreiben, da dies nur<br />

eine Wiederholung bereits öfter beschriebener<br />

Arbeitsvorgänge bedeuten würde.<br />

Ich möchte hier lediglich auf einige auch<br />

für andere Modellbauer interessante Besonderheiten<br />

hinweisen. So wurde der<br />

mehr als die Hälfte der gesamten Bootslänge<br />

einnehmende riesige Aufbau fest auf<br />

dem Deck installiert und zwecks Zugang<br />

zum Schiffsinneren nur dessen Dach abnehmbar<br />

gestaltet. Dieses muss jedoch<br />

nur entfernt werden, wenn es einmal Störungen<br />

in der Funktion des Modells geben<br />

sollte. Dann wird das Arbeiten im Inneren<br />

des Rumpfes aber dank der riesigen Öffnung<br />

im Vergleich zu anderen Modellen<br />

regelrecht zur Wohltat. Zum Ein- und<br />

Ausschalten der Stromversorgung braucht<br />

lediglich das vordere Oberlicht mit dem<br />

riesigen Bullauge abgenommen zu werden.<br />

Auch das Laden der beiden Akkus<br />

erfolgt über die unter diesem Oberlicht installierten<br />

Ladebuchsen.<br />

Auch die NEREIA besitzt eine Vorrichtung<br />

zum bequemen Einsetzen und Herausnehmen<br />

des Modells, wie sie im Beitrag über<br />

die MIPIWOGA (<strong>SchiffsModell</strong> 7/09) beschrieben<br />

wurde. Eine M8-Mutter befindet<br />

sich im Rumpf direkt über Kiel und Akkus<br />

unter einer starken Holzleiste mit Bohrung.<br />

In diese Mutter kann eine Gewindestange<br />

eingedreht werden. Durch einen Griff an<br />

dieser Gewindestange, evtl. auch noch in<br />

Ergänzung mit einem Haltegurt, kann das<br />

Modell dann bequem ins Wasser gesetzt<br />

werden, vor allem, wenn die Wasseroberfläche<br />

tiefer liegt als die Uferböschung.<br />

66 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Die benötigten 25 Bullaugen mit drei verschiedenen<br />

Durchmessern fertigte ich aus<br />

rundem PVC-Rohr <strong>von</strong> der Elektroinstallation.<br />

Zum genauen Ablängen der benötigten<br />

Ringe wurde eine einfache Hilfsvorrichtung<br />

gebaut, die lediglich aus einer kleinen<br />

Sperrholzplatte bestand, deren Dicke der<br />

Tiefe der Bullaugen entsprach. In diese<br />

Platte wurde eine Bohrung eingebracht,<br />

in der das Rohr mit Presssitz saß. Oberund<br />

Unterseite des Brettchens dienten<br />

somit als Hilfe beim Ablängen der Ringe.<br />

Für die Rahmenscheiben mit den entsprechenden<br />

Befestigungsbohrungen wurde<br />

1-mm-Flugzeugsperrholz verwendet (siehe<br />

Skizze). Zum genauen und zügigen Verleimen<br />

der Einzelteile wurde wie schon<br />

zuvor ein Brett mit der gleichen Bohrung,<br />

aber mit geringerer Dicke verwendet, wobei<br />

hier das Kunststück darin bestand,<br />

die Teile nicht auch gleich mit der Hilfsvorrichtung<br />

zu verleimen. Danach wurden<br />

die fertigen Bullaugen gestrichen, später<br />

einfach auf ein Stück Tesaband geklebt<br />

und in jedes einige Tropfen Polyesterharz<br />

geschüttet. Nach dem Aushärten der „Verglasung“<br />

konnte ich die nun fertigen Bullaugen<br />

vom Klebeband abziehen und am<br />

Modell montieren.<br />

Auch beim Bau <strong>von</strong> Masten und Bäumen<br />

wurde auf PVC-Rohre aus dem Baumarkt<br />

zurückgegriffen, in diesem Fall jedoch auf<br />

solche mit einen quadratischen Querschnitt<br />

mit einer äußeren Kantenlänge <strong>von</strong> 8 mm.<br />

Sie wurden mit Holzleisten so umleimt, dass<br />

an den die Segel aufnehmenden Seiten ein<br />

Spalt entstand. Mit Rasierklingenhobel und<br />

Schleifpapier wurden nun die Teile der Takelage<br />

in die gewünschte Form gebracht.<br />

Zuletzt wurden mit einer Minitrennscheibe<br />

die Schlitze im Holz auf das PVC-Rohr ausgeweitet,<br />

um die zur Aufnahme der Segel<br />

gewünschten Mast- und Baumspuren zu<br />

erhalten.<br />

FARBGEBUNG<br />

In den mir zur Verfügung stehenden spärlichen<br />

Unterlagen über die NEREIA gab es<br />

keinerlei Angaben über die Farbgebung<br />

der kleinen Yacht. Da in meiner Modellflotte<br />

die schwarzen, dunkelblauen und dunkelgrünen<br />

Farbtöne für Überwasserschiffe in<br />

fast erdrückender Weise dominieren, entschloss<br />

ich mich bei der neuen Ketsch für<br />

ein weißes Überwasserschiff, ein rotes Unterwasserschiff<br />

und einen hellgrünen Wasserpass.<br />

Da heute im Hinblick auf die Farbgebung<br />

<strong>von</strong> Segelstoffen nahezu alles möglich<br />

ist, erhielt das Modell blaue Segel. Diese<br />

gelinde gesagt „gewagte“ Farbgebung begründe<br />

ich einfach mit der Tatsache, dass<br />

bei einem selbst mit jedem Jahr das Grau<br />

stärker dominiert und man sich deshalb<br />

nach etwas frischeren und jugendlichen<br />

Farbnuancen sehnt ... Trotzdem muss ich<br />

zugeben, dass das dadurch etwas kitschig<br />

wirkende Modell optisch gewöhnungsbedürftig<br />

ist. Mir ist diese Gewöhnung inzwischen<br />

aber gelungen.<br />

DIE SEGELSTEUERUNG<br />

Die einfache Ketschbesegelung erlaubte<br />

mir die Installation einer unkomplizierten<br />

Segelsteueranlage, was ich nach meinem<br />

ewigen Kampf um funktionierende Rahsegelsteuerungen<br />

als ausgesprochen wohltuend<br />

empfand. Sie besteht aus einem<br />

einzigen sehr starken Servo, auf dem ein<br />

überlanger Servoarm mit einer Vielzahl <strong>von</strong><br />

Bohrungen aufgeschraubt ist. Die Schoten<br />

der drei Segel werden einfach in diese Bohrungen<br />

eingehängt. Es leuchtet ein, dass<br />

es ein Leichtes ist, durch Wechseln der<br />

benutzten Bohrungen gewollte oder notwendige<br />

Veränderungen innerhalb <strong>von</strong> Sekunden<br />

durchzuführen. Ein weiterer Vorteil<br />

der Servosteuerung besteht in der Proportionalität<br />

der Segelstellung zur Stellung des<br />

Steueknüppels am Sender.<br />

FAHRBERICHT<br />

Die NEREIA wurde mein schnellstes Schiff<br />

– was ihre Bauzeit betrifft. Dreieinhalb Monate<br />

nach Baubeginn setzte ich sie, wenn<br />

auch noch nicht bis ins letzte Detail fertig,<br />

zum Segeln ins Fahrgewässer. Dort zeigte<br />

sie sich sofort als flotter Segler, jedoch nicht<br />

als ausgesprochener Renner. Von der Funktionsweise<br />

her stimmte bei ihr <strong>von</strong> Anfang<br />

an fast alles. Auch heute zeigt sie weitgehend<br />

die Segeleigenschaften ihres gro ßen<br />

Vorbildes. Ihr einfaches und moderates<br />

Ketschrigg macht sie bei fast jeder Wetterlage<br />

einsetz- und segelbar. Ihre besten<br />

Segeleigenschaften entfaltet sie eindeutig<br />

bei größeren Windstärken. Bei Schwachwind<br />

bereitet das Segeln mit ihr hingegen<br />

weniger Freude. Einer ihrer Hauptvorteile<br />

liegt in ihrer Transportfreundlichkeit. Abgetakelt<br />

passt sie auf jeden Rücksitz und in<br />

nahezu jeden Kofferraum. Ich habe sie während<br />

der gesamten letzten Segelsaison in<br />

meinem Mittelklasse-Van nur fertig aufgetakelt<br />

transportiert.<br />

Im Hinblick auf die Komplexibilität und das<br />

daraus resultierende Fahrbild ist sie für den<br />

versierten Modellbauer natürlich ein Rückschritt.<br />

Optisch kann sie mit den meisten<br />

meiner anderen historischen Segler nicht<br />

konkurrieren, was weitgehend auf das einfache<br />

Ketschrigg zurückzuführen ist. Die<br />

gleiche Einfachheit macht sie jedoch weniger<br />

störanfällig und somit ist so ein Modell<br />

jedem, der beim Einstieg in den Bau ferngesteuerter<br />

historischer Segler auf Erfolgserlebnisse<br />

beim Segeln angewiesen ist, sehr<br />

zu empfehlen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

67


VERSCHIEDENES<br />

BERT ELBEL<br />

Neues aus der Welt der<br />

Traumyachten<br />

Das Portrait einer italienischen<br />

Vorzeige-Werft Teil 1<br />

H<br />

allo,<br />

liebe <strong>SchiffsModell</strong>-Leser.<br />

Mit dieser Folge unserer Yacht-<br />

Serie möchte ich ein dreiteiliges<br />

Werft-Portrait mit der Geschichte der wohl<br />

weltweit bekanntesten italienischen Werft<br />

beginnen: Die Rede ist natürlich <strong>von</strong> RIVA.<br />

Vor allem die Fans schöner Runaboats aus<br />

edlem Mahagoni werden bei diesem Namen<br />

sicher hellhörig. In diesem ersten Teil<br />

der RIVA-Story wird die Zeit <strong>von</strong> der Gründung<br />

bis etwa ins Jahr 1971 dokumentiert.<br />

Etwa zu dieser Zeit verließ der begnadete<br />

Designer Carlo Riva die Werft und gleichzeitig<br />

wurde die Produktion der Boote auf<br />

das damals neue Material GfK umgestellt.<br />

Natürlich werden vor allem auch die einzelnen<br />

Boote mit ihren Details in Wort und Bild<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Im zweiten Teil der Dokumentation geht<br />

es dann weiter über die wechselnden Besitzer<br />

der Werft bis hin zum finanziellen<br />

Ende im Jahr 2000. Der dritte Teil startet<br />

schließlich mit der erfolgreichen Übernahme<br />

durch die FERRETTI GROUP um Norberto<br />

Ferretti bis zu den heute aktuellen<br />

und wunderbaren Yachten.<br />

Doch fangen wir ganz am Anfang<br />

an, nämlich mit der<br />

Gründung der Werft<br />

unter dem Namen CANTIERE di<br />

RIVA. Der junge Pietro Riva war<br />

ein armer Fischer, der mit seiner<br />

Familie im norditalienischen Sarnico<br />

am Ufer des Lago d´Iseo lebte.<br />

Nach einem der üblichen Stürme<br />

auf der Südseite der Alpen reparierte<br />

der gerade mal 20 Jahre alte<br />

Pietro einige beschädigte Fischerboote<br />

so geschickt, dass er sich<br />

plötzlich vor ähnlichen Aufträgen<br />

kaum noch retten konnte. So entstand im<br />

Jahr 1842 Pietros erste Werft (Foto 1).<br />

Dort reparierte er zunächst defekte bzw.<br />

beschädigte Boote, die er dann langfristig<br />

natürlich auch wartete. Als Steigerung der<br />

Aktivitäten folgte dann der Bau eigener Fischerboote,<br />

und später der <strong>von</strong> Ausflugsbooten,<br />

die er nach eigenen Entwürfen für<br />

den Betrieb auf dem Lago di Como (Comer<br />

See) baute.<br />

Die nun florierende Werft übergab er<br />

schließlich seinem Sohn Ernesto, der jedoch<br />

bei einem Bootsunfall ums Leben<br />

kam. So übernahm dessen Bruder<br />

Serafino Riva<br />

die Werft und unter seiner Leitung wurden<br />

nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem<br />

auch die ersten „richtigen“ Racing-Boats<br />

entwickelt und gebaut. Serafino war nicht<br />

nur ein begnadeter Bootsbauer, sondern<br />

auch ein enthusiastischer Motoren-Liebhaber.<br />

Zwischen den beiden Weltkriegen<br />

Foto 1: Pietro Rivas erste Werft<br />

stieg die Nachfrage nach Motorbooten<br />

sehr stark, und da Serafino frühzeitig sehr<br />

gute Kontakte zu den Motoren-Herstellern<br />

Maserati, Issotta-Fraschini, Fiat und BPM-<br />

Motoren hergestellt hatte, war seine nun<br />

weiter expandierende Werft RIVA in der<br />

Lage, die große Nachfrage zu decken.<br />

Da er selbst auch ein begeisterter Boots-<br />

Rennfahrer war, wusste er bei Entwurf und<br />

Produktionen genau, worauf es ankam.<br />

In diesen Jahren wuchs Serafinos Sohn<br />

Carlo auf, in einer Zeit, in der er neben dem<br />

Erfolg der Werft und der Begeisterung für<br />

schöne Boote bzw. exklusives Bootshandwerk<br />

aber auch die ersten finanziellen Probleme<br />

des Unternehmens erleben musste.<br />

Diese entstanden durch die Kosten der<br />

ständigen Weiterentwicklung der Boote sowie<br />

den Ehrgeiz, außer den Antriebsmotoren<br />

praktisch alles selbst herzustellen und<br />

in den Booten zu verarbeiten.<br />

Während einer kurzen, aber heftigen Krankheit<br />

Serafinos bekam der junge Carlo die<br />

Gelegenheit, das, was er an der Technischen<br />

Hochschule <strong>von</strong> Cremona<br />

gelernt hatte, zum Vorteil der Werft<br />

einzusetzen: Er unterbrach sein<br />

Studium, um seinem erkrankten<br />

Vater zu helfen, doch seine Ideen<br />

stießen nicht gerade auf ein positives<br />

Echo in der Familie. Die Jahre<br />

des Zweiten Weltkriegs brachten<br />

auch die Produktion der RIVA-<br />

Werft zum Erliegen, und wären da<br />

nicht finanzstarke Sponsoren und<br />

Bootsliebhaber gleichermaßen<br />

gewesen, so wie Seniore Dusio,<br />

Eigentümer der Cisitalia-Autofabrik<br />

(später Pininfarina) und Giuseppe<br />

Beretta, Inhaber der gleichnamigen<br />

Waffenfabrik, hätte sich der<br />

Neustart zum Ende des Krieges<br />

68<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Foto 2: SCOIATTOLO<br />

Foto 3: 1954er CORSARO<br />

Foto 4: Eine ARISTON der ersten Ausführung<br />

hin sicher ungleich schwieriger gestaltet.<br />

Beide unterstützten Carlos Idee einer<br />

Kombination <strong>von</strong> Schönheit, Technik und<br />

Vollkommenheit im Bootsbau, und so kam<br />

es, dass nach weiteren Querelen zwischen<br />

Vater und Sohn<br />

Carlo Riva<br />

im Jahr 1949 die Werft <strong>von</strong> seinem Vater<br />

übernahm. Er hoffte, dass dieser mit der<br />

Zeit lernen würde, dass wirtschaftliches<br />

und gewinnorientiertes Denken der Werft<br />

zu einem Neustart verhelfen könnte.<br />

Nachdem Carlo feststellen musste, dass<br />

die nach Bestelleingang praktizierte Einzelanfertigung<br />

nicht mehr zeitgemäß und<br />

mehr als unwirtschaftlich war, begann er<br />

mit der Planung der Serienproduktion seiner<br />

Mahagoniboote. Hierbei galten seine<br />

Hauptüberlegungen der Rationalisierung<br />

der Produktion und der Standardisierung<br />

einzelner Baugruppen der Boote, und<br />

das auch modellübergreifend. Von nun an<br />

wurde ein neuer Prototyp getestet und<br />

erst nach erfolgreichem Test begann die<br />

Serienfertigung. So konnten zum einen<br />

technische Probleme schnell und effektiv<br />

behoben werden und zum anderen nun<br />

auch endlich die angestrebten und <strong>von</strong><br />

den Eignern gewünschten Lieferfristen für<br />

die Boote eingehalten werden.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />

Die „Wooden Boats“<br />

wie Carlos Mahagoni-Boote bis zum heutigen<br />

Tag international genannt werden,<br />

wurden zu Beginn der Produktion anfangs<br />

der 1950er-Jahre mit einem zweistelligen<br />

Buchstabencode benannt. Dies waren die<br />

vier Modelle SCOIATTOLO (AV), CORSA-<br />

RO (AR), ARISTON (AU) und TRITONE<br />

(BQ), wobei es sich bei allen Modellen<br />

um die jeweils erste Serie handelte. Die<br />

Folgeserien der einzelnen Bootstypen bekamen<br />

dann endlich richtige Namen. Das<br />

Kleinste jemals gebaute RIVA-Modell war<br />

die „AV“, bzw.<br />

SCOIATTOLO<br />

zu deutsch „Eichhörnchen“. Gleichzeitig war<br />

dieses Boot das Einzige der Werft, das jemals<br />

mit einem Außenborder angetrieben<br />

wurde. Die Leistung der ABs wechselte<br />

zunächst mit dem jeweils verbauten Außenborder,<br />

1953 wurde jedoch nur noch ein 25<br />

PS starker EVINRUDE-Außenborder verwendet.<br />

RIVA-typisch entwickelte Carlo für<br />

diesen EVINRUDE selbst eine sogenannte<br />

„Control-Box“ zur Steuerung des Motors<br />

vom Fahrersitz aus.<br />

Die Windschutzscheibe des „Eichhörnchens“<br />

bestand zum ersten Mal aus klarem<br />

Kunststoff, jedoch noch ohne Rahmen. Die<br />

beiden Sitzbänke, welche mit Leder in weißer<br />

und der Riva-typischen Farbe Türkis<br />

bezogen sind, wurden auf einem Mahagonirahmen<br />

montiert. Das Lenkrad mit drei<br />

angedeuteten Seglern auf der Nabe ist ein<br />

Zurüstteil des FIAT-Konzerns, wobei der<br />

untere Teil des Kranzes wieder in Türkis<br />

lackiert ist. Foto 2 zeigt eine SCOIATTOLO<br />

aus der letzten Serie, in der die Windschutzscheibe<br />

auch endlich einen verchromten<br />

Rahmen bekommen hatte. Die<br />

CORSARO<br />

basiert als „AR“ bereits auf einem Entwurf<br />

aus dem Jahr 1946. Erstaunlicherweise<br />

wurden <strong>von</strong> diesem recht unbekannten<br />

Modell lediglich 40 Stück gebaut, obwohl<br />

das optisch sehr ansprechende Runaboat<br />

als reiner Zweisitzer als recht sportlich<br />

galt. Hierfür spricht auch die Motorleistung<br />

Foto 5: Eine ARISTON eines<br />

späteren Baujahres<br />

<strong>von</strong> bis zu 158 PS (für die letzte Serie ab<br />

1955), mehr als genug für ein 5,65 m langes<br />

Boot. Als zusätzliches Ausstattungsdetail<br />

gab es ein Polster zum Sonnenbaden,<br />

welches auf den beiden Motorklappen<br />

befestigt werden konnte. Die bis zu diesem<br />

Zeitpunkt verwendete zweiteilige<br />

Windschutzscheibe wurde in der letzten<br />

Serie ebenfalls durch eine einteilige und<br />

geschwungene Scheibe ersetzt.<br />

Das Zweispeichen-Lenkrad war ebenso wie<br />

die Polster der Sitzbank mit schneeweißem<br />

Leder bezogen, ein sehr schöner Kontrast<br />

zu dem rötlichen Mahagoniholz. Aufmerksame<br />

<strong>SchiffsModell</strong>-Leser werden wissen,<br />

dass ich dieses Boot bereits einmal<br />

aus einem RTR-Modell der Firma Equi page<br />

umgebaut habe (siehe <strong>SchiffsModell</strong><br />

2/2008). Neben der später produzierten<br />

AQUARAMA ist die<br />

ARISTON<br />

das wohl bekannteste und auch meist verkaufte<br />

Boot der Werft. Der Name ARISTON<br />

ist Programm, denn er bedeutet nichts<br />

weniger als „The best of the best“. In den<br />

verschiedenen Ausführungen war dieses<br />

Modell 24 Jahre(!) lang im Programm der<br />

Werft und wurde über 1.000 Mal verkauft.<br />

Keine andere RIVA erreichte je wieder diese<br />

Zahlen. In diesem langen Zeitraum musste<br />

die ARISTON natürlich auch etliche Modifikationen<br />

über sich ergehen lassen. Hierzu<br />

zählten die Anpassung der Gesamtlänge<br />

(<strong>von</strong> 6,2 bis zu fast 7 Metern) ebenso wie<br />

die Motorisierung bis hinauf zu 350 PS, was<br />

dem Runaboat eine Topspeed <strong>von</strong> 80 km/h<br />

ermöglichte.<br />

69


Die ARISTON wurde in drei verschiedenen<br />

Versionen hergestellt: Da war zunächst<br />

einmal die „normale“ ARISTON, welche<br />

zwischen 1950 und 1972 produziert wurde.<br />

Dass ausgerechnet die „AU“ mit den<br />

Design ideen der Nachkriegszeit zum Bestseller<br />

werden sollte, konnte Carlo anfangs<br />

der 1950er-Jahre noch nicht ahnen. Wie alle<br />

Boote der ersten Serie hatte auch die ARIS-<br />

TON eine zweiteilige, gerade Windschutzscheibe,<br />

die erst 1952 gegen eine einteilige,<br />

jedoch wieder ohne Rahmen, ersetzt wurde.<br />

1955 erhielt die ARISTON parallel zur FLO-<br />

RIDA SUPER dann ihre erste größere Modifikation:<br />

Zuerst einmal wurde der Rumpf<br />

verlängert, um der optionalen CADILLAC-<br />

Maschine ausreichend Platz zu geben.<br />

Diese vor allem leistungsgesteigerte ARIS-<br />

TON CADILLAC wurde <strong>von</strong> 1956–1957<br />

zwar nur 19 Mal gebaut, dafür aber exklusiv<br />

mit einem CADILLAC V8 bestückt, der<br />

immerhin 250 PS leistete. Doch auch diese<br />

Antriebs-Variante wurde <strong>von</strong> 1960–1974<br />

in der SUPER ARISTON nochmals gesteigert:<br />

Mit CHRIS CRAFT V8-Motoren <strong>von</strong><br />

275–350 PS gehörte dieses RIVA-Modell<br />

in dieser Zeit bereits zu den ganz schnellen<br />

Runaboats auf dem Wasser. Dieses letzte<br />

Modell hatte dann auch alle Details, die RI-<br />

VA-Fans so schätzen, nämlich die einteilige,<br />

gerundete Windschutzscheibe mit dem verchromten<br />

Rahmen und dem ebenfalls verchromten<br />

Suchscheinwerfer, die vielfältigen<br />

verchromten Beschläge und natürlich auch<br />

die türkisen Ledersitze.<br />

Von der Fa. Horizon Hobby gibt es unter<br />

dem Namen „Volere 22“ übrigens ein recht<br />

vorbildgetreues RTR-Modell einer ARIS-<br />

TON (siehe Beitrag im <strong>SchiffsModell</strong>-<br />

Sonderheft „Motoryachten“). Auch die Produktion<br />

der<br />

TRITONE<br />

in der Vorserie als „BQ“ benannt, begann im<br />

Jahr 1950. Das erste zweimotorige Topmodell<br />

wurde nach Triton, in der griechischen<br />

Mythologie der Sohn <strong>von</strong> Meeresgott Poseidon,<br />

benannt. Während seiner Produktionszeit<br />

wurde das Modell in nicht weniger<br />

als sechs Versionen gebaut, wenngleich die<br />

beiden Modelle SPECIALE CADILLAC und<br />

INTERCEPTOR nur jeweils einmal gebaut<br />

bzw. verkauft wurden.<br />

Das Rumpfdesign der ersten Serie basierte<br />

auf dem Rumpf der sehr gut und schnell<br />

Foto 9: SUPER FLORIDA<br />

laufenden CORSARO, mit dem Unterschied<br />

des Doppel-Antriebes sowie der zweiten<br />

Sitzreihe im Cockpit. Wie bereits bei der<br />

ARISTON erfolgreich umgesetzt, gab es<br />

auch eine TRITONE CADILLAC, welche<br />

etwas verlängert wurde, um den beiden bis<br />

zu je 320 PS starken V8-Motoren genügend<br />

Platz zu geben.<br />

1960 startete dann die Produktion der SU-<br />

PER TRITONE, die mit ihrer Länge <strong>von</strong> 8,25<br />

Metern die zweitgrößte „Holz“-RIVA überhaupt<br />

wurde. Auch dieses Modell wurde<br />

wie die SUPER ARISTON <strong>von</strong> zwei CHRIS<br />

CRAFT-Motoren angetrieben. Wie schon<br />

erwähnt, blieben die Varianten SUPER TRI-<br />

TONE SPECIALE CADILLAC mit zwei 320<br />

PS starken V8-CADILLACs und die SUPER<br />

TRITONE INTERCEPTOR mit zwei 215 PS<br />

starken FORD Interceptor-Motoren absolute<br />

Einzelstücke. Als direkter Vorläufer zur<br />

AQUARAMA kann die letzte und weniger<br />

bekannte Version der TRITONE gelten, ihr<br />

Name lautete APERTO.<br />

Als Basis dieser Variante diente ab 1960<br />

die SUPER TRITONE, welche statt des<br />

geschlossenen Hecks mit dem bekannten<br />

Polster zum Sonnenbaden eine offene und<br />

fest eingelassene Sonnenliege im Heckbereich<br />

bekam. Außerdem wurde in den<br />

schrägen Heckspiegel mittig ebenfalls eine<br />

Vertiefung eingelassen. So wurde der Zugang<br />

ins Wasser zum Baden erheblich erleichtert.<br />

Als markantes optisches Designdetail<br />

wurden die Einfassung sowie der<br />

Zugang zum Wasser aus weiß lackiertem<br />

Ahornholz gefertigt – ein wunderschöner<br />

optischer Effekt. Die seitliche Polsterung der<br />

Sonnenliege bestand aus ebenfalls weißem<br />

Leder. Damit war dieses TRITONE-Topmodell<br />

der späteren AQUARAMA schon zum<br />

Verwechseln ähnlich.<br />

Ab 1952 wurden den neu entwickelten Modellreihen<br />

dann <strong>von</strong> Anfang an „richtige“<br />

Namen gegeben, wobei natürlich neben<br />

den Spitzenmodellen auch verstärkt Wert<br />

auf kleinere Boote gelegt wurde. So war die<br />

knapp 5 Meter lange<br />

SEBINO<br />

das erste Modell, das ausschließlich für<br />

die Serienproduktion entwickelt worden<br />

war. Der Name SEBINO entspricht dem ursprünglichen<br />

Namen des Lago d‘Iseo. Das<br />

Decksdesign des einfachen Bootes, ausgestattet<br />

mit einer einzelnen Sitzreihe und<br />

Foto 6: TRITONE<br />

Foto 7: TRITONE<br />

Foto 8: SEBINO<br />

Foto 10: SUPER FLORIDA mit Verdeck,<br />

Vorbild für die Graupner TAIFUN<br />

einer dahinter liegenden Sonnenliege, war<br />

die Basis für die späteren Modelle FLORI-<br />

DA, JUNIOR und OLYMPIC. Alle 119 Boote<br />

wurden mit einem 60 PS starken CHRIS<br />

CRAFT-Motor angetrieben. Das wohl bekannteste<br />

und auch beliebteste RIVA-Modell<br />

mit Single-Antrieb war alleine schon<br />

durch die Namensgebung die<br />

FLORIDA<br />

Als verlängerte Variante der SEBINO wurde<br />

die FLORIDA ab 1952 natürlich auch mit<br />

einem stärkeren Motor angeboten. Wurde<br />

das Basismodell noch mit dem bekannten<br />

CHRIS CRAFT-Motor angetrieben, erhielt<br />

die nochmals vergrößerte SUPER FLORI-<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Foto 12: SUPER AQUARAMA<br />

Foto 11: Rumpf einer AQUARAMA im Bau<br />

DA zum ersten Mal den hauseigenen RIVA-<br />

V8 mit 220 PS. Dieses kompakte Sportboot<br />

stellte mit seinen knapp über 6 Metern Länge<br />

den Inbegriff des Wasserski-Zugbootes<br />

dar, woher übrigens auch Carlo Rivas Inspiration<br />

für den Namen des Modells kam:<br />

Mitte der 1960er-Jahre war die Atlantikküste<br />

des US-Staates Florida das gelobte Land<br />

für alle Wasserskiläufer. Mit der gleichen<br />

Decksaufteilung wie die SEBINO, dem Mahagonideck<br />

und den weiß lackierten Einlagen<br />

aus Ahornholz sah die SUPER FLORI-<br />

DA zudem auch sehr elegant aus.<br />

Bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass<br />

es <strong>von</strong> der FLORIDA eines der wenigen<br />

bekannten Großserienmodelle einer RIVA<br />

gab. Hierbei handelt es sich um das Graupner-Modell<br />

TAIFUN aus den frühen 1970er<br />

Jahren, welches für die damalige Zeit recht<br />

gut detailliert war und <strong>von</strong> einem 3,5-cm³-<br />

Verbrenner angetrieben wurde.<br />

Wenn wir in der chronologischen Reihenfolge<br />

bleiben wollen, kommen wir nun als<br />

Nächstes zu dem Boot, welches zum Inbegriff<br />

des Namens RIVA überhaupt wurde,<br />

nämlich zur<br />

AQUARAMA<br />

Während der dritten „International Nautical<br />

Fair of Milano“ 1963 wurde die AQUARA-<br />

MA mit dem Werbeslogan „Sun, sea, joy of<br />

living!“ der Öffentlichkeit präsentiert. Federführend<br />

bei der Namensgebung war das zu<br />

dieser Zeit sehr populäre Breitwandkino-<br />

Format mit dem Namen Cinerama, das<br />

man eben in Aquarama abänderte. Der<br />

Prototyp hieß werftintern LIPICAR und basierte<br />

auf der TRITONE APERTO, welche<br />

zunächst einmal um 25 cm verbreitert wurde.<br />

Dadurch wurde der sowieso bereits sehr<br />

konkave und dadurch markante Bugbereich<br />

noch breiter. Wie auf Foto 11 zu sehen ist,<br />

wurde dieser Bug zum RIVA-Markenzeichen<br />

schlechthin. Außerdem wurde natürlich<br />

auch das <strong>von</strong> Anfang an sehr beliebte<br />

Sonnenheck der APERTO übernommen.<br />

Eine weitere Neuerung waren die Einzelsitze<br />

in „der ersten Reihe“, und natürlich gab<br />

es auch dieses Runaboat nur mit Doppel-<br />

Antrieb. Damit hatte die AQUARAMA vom<br />

Foto 13: SUPER AQUARAMA<br />

Foto 15: AQUARAMA SPECIAL<br />

Foto 14: SUPER AQUARAMA<br />

ersten Modell an das Zeug zum Bestseller<br />

und Kultobjekt.<br />

Nach der mittlerweile standardmäßigen<br />

strengen Testphase für die LIPICAR ging<br />

das Boot dann mit dem Namen AQUARA-<br />

MA im Jahr 1963 in die Serienfertigung. Alle<br />

technischen und optischen Errungenschaften<br />

der TRITONE APERTO wurden natürlich<br />

auf die Neue übertragen. Die optisch auffälligsten<br />

Neuerungen waren die Ankerbox im<br />

Bug mit der großen verchromten Bugplatte<br />

zum Schutz der Bugspitze, die Einzelsitze<br />

mit den Taschen an der Rückseite sowie<br />

das lackierte Armaturenbrett mit der neuesten<br />

Uhrenserie <strong>von</strong> VDO. Die Sonnenliege<br />

wurde gewichtsmäßig abgespeckt und bekam<br />

einen Niedergang mit Antirutschbelag<br />

hinunter zu einer Badeleiter.<br />

Die Polster der ersten AQUARAMAs waren<br />

weiß mit schwarzen Steppnähten. Die ab<br />

dem Jahresende 1963 lieferbare SUPER<br />

AQUARAMA bekam als eine weitere Neuerung<br />

im „Zubehör“ eine Kühlbox unter der<br />

Rücksitzbank. Ab 1967 gab es dann auch<br />

eine Chemietoilette unter der Koje und die<br />

Antriebs-Motoren wechselten <strong>von</strong> CHRIS<br />

CRAFT über Chrysler zu den hauseigenen<br />

RIVA-V8-Motoren.<br />

Ab 1969, beginnend mit der Baunummer<br />

309, bekam das Runaboat dann einen<br />

neuen Bugbeschlag. Dieser hatte nur noch<br />

einen einzelnen breiteren Lufteinlass statt<br />

der bisherigen zwei kleineren. Während die<br />

Polsterung der AQUARAMA <strong>von</strong> weiß zu<br />

beige wechselte, bekam die SUPER AQUA-<br />

RAMA die bekannte türkise Polsterung.<br />

Mit der Baunummer 316 fand dann eine der<br />

größten Veränderungen des Rumpfdesigns<br />

der AQUARAMA statt: Das Deck wurde um<br />

9 cm erhöht. Da ich vermute, dass dieses<br />

Rumpf-Refit nicht sehr bekannt ist, resultieren<br />

hieraus auch die Fehler der verschiedenen<br />

Modell-Baupläne, da diese Differenz<br />

gerade in der Bugwölbung sehr auffällt. Die<br />

vorbildlich richtige Variante hat einen mehr<br />

geraden Bugdeck-Verlauf. Doch zurück zum<br />

Vorbild. Auch die Umrandungen der Polsterung<br />

wechselten nochmals zu einem rotorangen<br />

Farbton. 1972 wurde die Produktion<br />

der beiden Modelle AQUARAMA und<br />

SUPER AQUARAMA eingestellt.<br />

1972 startete dann die Produktion des größten<br />

RIVA-Mahagoni-Bootes, werftintern<br />

als LUNGO (= mehr als 7 Meter lang) be-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 71


Foto 17: Armaturenbrett einer SPECIAL<br />

Foto 19: Norberto<br />

Ferretti auf der letzten<br />

gebauten AQUARAMA<br />

SPECIAL<br />

Foto 16: AQUARAMA SPECIAL<br />

zeichnet: Mit der Baunummer 503 begann<br />

der Siegeszug der AQUARAMA SPECIAL.<br />

Die Verlängerung erfolgte im Heckbereich<br />

mit einer längeren Badeplattform. Auch das<br />

Mahagoni-Armaturenbrett wurde modernisiert,<br />

es bekam neue Motor-Starterknöpfe,<br />

neue VDO-Armaturen sowie ein neues<br />

Lenkrad der Firma MOMO. Die letzten Modelle<br />

bekamen nur noch fünf VDO-Rundinstrumente<br />

mit grauen Zifferblättern, zum Teil<br />

als Kombi-Instrumente für die Motoren. Die<br />

Polster der SPECIAL waren übrigens wieder<br />

weiß, mit Rändern und Kanten in türkiser<br />

Farbgebung. Die beiden nun 350 PS<br />

leistenden RIVA-V8 bringen das Boot auf<br />

immerhin 82 km/h.<br />

Während der Produktionszeit der AQUARA-<br />

MA wurden 768 Boote gebaut, das Letzte<br />

im Jahr 1996. Dieses letzte Modell mit der<br />

Baunummer 784 ist im Besitz der FERRET-<br />

TI Group. Auf Foto 19 ist Norberto Ferretti,<br />

der Gründer der FERRETTI- Werft, auf diesem<br />

Boot zu sehen. Doch nun wieder zurück<br />

zu den kleinen Booten der Werft. Die<br />

JUNIOR<br />

erhielt ihren Namen aus genau diesem<br />

Grund: Sie war und ist die kleinste RIVA,<br />

die je gebaut wurde. Ab 1966 ersetzte sie<br />

die FLORIDA mit dem Werbespruch: „It´s<br />

the young peoples rocket“ – ich denke, dass<br />

eine Übersetzung nicht nötig ist. Im Laufe<br />

der Produktionszeit wurde die JUNIOR<br />

dann zu einer der vielseitig verwendbarsten<br />

RIVAs überhaupt entwickelt. Ihre Haupt-<br />

Anwendungsgebiete waren jedoch die als<br />

Tender und Wasserski-Zugboot.<br />

Foto 18: Weiße Polster mit<br />

Rändern in Türkis<br />

Bis zum Jahr 1972 wurden insgesamt 626<br />

Einheiten gebaut, und da sich das Bötchen<br />

so gut verkauft hatte, wurde es durch die<br />

exakt baugleiche RUDY ersetzt. Einziger<br />

Unterschied: Der Rumpf bestand nicht mehr<br />

aus Holz, sondern aus GfK. Von diesem<br />

Boot gibt’s dann weitere Infos im zweiten<br />

Teil dieser Werftgeschichte. Kommen wir<br />

zum letzten „Wooden Boat“ der CANTIERE<br />

di RIVA, nämlich der<br />

OLYMPIC<br />

Das 6,55 m lange Boot bekam seinen Namen<br />

bereits in der Entwicklungszeit während<br />

der Olympischen Spiele in Mexiko,<br />

die im Jahr 1968 stattfanden. Das Boot<br />

ersetzte die SUPER FLORIDA, war aber<br />

vom Design und den Details her bedeutend<br />

anspruchsvoller. Dieses letzte aller kleinen<br />

RIVA-Boote wurde ausschließlich mit den<br />

neu entwickelten RIVA V8-Motoren mit Leistungen<br />

<strong>von</strong> 220–270 PS angetrieben. Auch<br />

die OLYMPIC sah durch die Kombination<br />

<strong>von</strong> Mahagoniholz und weiß-türkisem Leder<br />

sehr edel aus.<br />

So weit die Infos zu allen RIVA-Mahagoni-Booten.<br />

Genauere Hinweise zu den<br />

technischen Daten können der Tabelle<br />

entnommen werden, welche chronologisch<br />

nach dem Start der Baujahre aufgebaut<br />

ist. Dadurch stehen die verschiedenen<br />

Versionen einiger Modelle nicht zwingend<br />

untereinander.<br />

So mancher Leser wird sich beim Blick in die<br />

Tabelle über die teilweise sehr differierenden<br />

Längen- und Breitenmasse wundern.<br />

Diese resultieren zum einen bei kleinen<br />

Unterschieden im Zentimeterbereich ganz<br />

einfach aus der Verwendung des Werkstoffes<br />

Holz. Früher wurde halt nicht in Formen<br />

gebaut! Zum anderen wurden die Boote immer<br />

wieder einmal vergrößert. Die Gründe<br />

hierfür waren entweder die Wünsche der<br />

Kunden oder die vorgesehene Verwendung<br />

größerer Motoren, die mehr Platz benötigten.<br />

Nun dürfte auch so manchem Modellbauer<br />

klar sein, weshalb die Informationen<br />

über die Mahagoni-Boote so unterschiedlich<br />

sind, und selbst das vorhandene Bauplanmaterial<br />

der unterschiedlichen Anbieter<br />

nicht gleich, geschweige denn korrekt ist.<br />

Dieser erste Teil des RIVA-Portraits wäre<br />

natürlich unvollständig, wenn wir nicht kurz<br />

einen Blick auf die Zeit zwischen 1969 und<br />

1972 werfen würden.<br />

Carlo Riva<br />

ohne seine Werft<br />

Carlo hatte bereits ab Mitte der 1960er-Jahre<br />

den finanziellen Niedergang <strong>von</strong> RIVA<br />

kommen sehen. Zunächst stagnierten die<br />

Absatzzahlen, bevor sie komplett einbrachen.<br />

Sein Zögern bezüglich der Produkti-<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011


Foto 21: OLYMPIC<br />

Foto 20: JUNIOR<br />

Foto 22: OLYMPIC<br />

Foto 24: MONTE CARLO 30‘<br />

Offshorer<br />

onsumstellung auf moderne Werkstoffe wie<br />

GfK zeigte natürlich negative Folgen, da die<br />

klassische Holz-Produktion <strong>von</strong> Booten im<br />

Vergleich zum Kunststoffbau finanziell nicht<br />

mehr konkurrenzfähig war. Manchmal sind<br />

Zufälle schon sehr erstaunlich: 1969 verkaufte<br />

Carlo Riva die Werft, die seit dem<br />

19. Jahrhundert in Familienbesitz war, an<br />

die amerikanische Investorengruppe Whittaker,<br />

also exakt im gleichen Jahr, als Enzo<br />

Ferrari seine Sportwagen-Schmiede an den<br />

Fiat-Konzern verkaufte. Bis zum Herbst<br />

1971 blieb Carlo noch als Geschäftsführer<br />

in Sarnico, bevor er ganz zum Missfallen<br />

Foto 23: Carlos erste CARAVELLE<br />

der US-Leitung die Werft endgültig verließ.<br />

Während Carlos Schwager Gino Gervasoni<br />

die Leitung in Sarnico übernahm,<br />

widmete sich Carlo dem Entwurf zweier<br />

grundverschiedener Yachtdesigns: Erstens<br />

der Planung der neu aufkommenden Mini-<br />

Mega-Yachten in der Größenordnung <strong>von</strong><br />

etwa 24 Metern, und zweitens dem Bau<br />

eines 30-Fuß-Sportbootes. Bereits 1964<br />

hatte Carlo versucht, gemeinsam mit der<br />

niederländischen Werft „De Fries“ die 75<br />

Fuß lange CARAVELLE-Serie (Foto 23)<br />

zu produzieren. Leider wurden diesem<br />

wunderschönen Projekt die immensen<br />

Die Holzboote der CANTIERI di RIVA<br />

Name/Code Bau- Stück Länge (m) Breite (m) Antrieb (HP)<br />

Zeitraum zahl<br />

SCOIATTOLO AV 1950–57 133 4,12–4,30 1,45–1,50 3–35 (AB)<br />

CORSARO AR 1950–55 40 4,80–5,65 1,75–1,86 60–158<br />

ARISTON AU 1950–72 804 6,24–6,80 1,95–2,15 105–220<br />

TRITONE BQ 1950–66 226 7,60–8,03 2,55–2,62 112 + 350 – 2 x 145 – 2 x 185<br />

SEBINO 1952–57 119 4,90–5,11 1,88–1,99 60<br />

FLORIDA 1952–64 426 5,40–5,59 1,90–1,94 95–185<br />

SUPER FLORIDA 1953–69 711 5,82–6,27 2,15–2,20 158–220<br />

ARISTON CADILLAC 1956–58 19 6,45–6,47 2,15–2,16 250<br />

TRITONE CADILLAC 1956–60 10 7,94–8,30 2,58–2,62 2 x 250 – 2 x 320<br />

SUPER ARISTON 1960–74 181 6,52–6,95 2,16–2,20 275–350<br />

SUPER TRITONE 1960–63 20 8,22–8,25 2,62 2 x 215 – 2 x 290<br />

SUPER TRITONE<br />

SPECIALE CADILLAC<br />

1960 1 8,22 2,62 2 x 320<br />

SUPER TRITONE<br />

INTERCEPTOR<br />

1960 1 8,22 2,62 2 x 215<br />

TRITONE APERTO 1960–63 15 8,22–8,25 2,62 2 x 215 – 2 x 290<br />

AQUARAMA 1962–71 288 8,02–8,50 2,60–2,62 2 x 185 – 2 x 220<br />

SUPER AQUARAMA 1663–71 203 8,25–8,50 2,60–2,62 2 x 215 – 2 x 400<br />

JUNIOR 1966–72 626 5,55–5,70 2,16–2,17 180–220<br />

OLYMPIC 1969–79 264 6,55–6,60 2,25 220–270<br />

AQUARAMA SPECIAL 1972–96 277 8,78 2,60 2 x 320 – 2 x 350<br />

Transportkosten <strong>von</strong> den Niederlanden<br />

ins Mittelmeer zum Verhängnis. Die Verdienstspanne<br />

zwischen der Fertigstellung<br />

der Yacht und deren Ablieferung<br />

wurde so regelrecht „aufgefressen“. Aus<br />

den gleichen Gründen scheiterte auch der<br />

zweite Versuch.<br />

Bedeutend mehr Erfolg hatte Carlo mit der<br />

Entwicklung seines 28 Fuß langen Sport-<br />

Offshorers. Carlo wollte ein europäisches<br />

Gegenstück zu den amerikanischen CIGA-<br />

RETTEs und SCARABs bauen, und mit Bob<br />

Hobs, den er in Florida kennen lernte, fand<br />

er den richtigen Partner für seine neue Idee.<br />

Im März kaufte er die MARE e SOLE BOAT-<br />

YARD in Ventimiglia und begann mit der<br />

Produktion des Bootes. Bis Mitte des Jahres<br />

1983 verließen 101 Boote die Werft, bis<br />

Carlo den Namen der Werft in OFFSHORE<br />

MARINE änderte. Bis zum Dezember 1988<br />

wurden weitere 150 Boote des Typs 30´<br />

Offshorer gebaut (Foto 24). Leider brachte<br />

auch die Verlängerung der Rümpfe auf 32<br />

bzw. 40 Fuß nicht den gewünschten Verkaufserfolg,<br />

weshalb die Werft 1994 leider<br />

schließen musste.<br />

Carlo Riva ist heute der Ehrenpräsident der<br />

RIVA HISTORICAL SOCIETY in Mailand,<br />

die sich der Kenntnis-Archivierung klassischer<br />

RIVA-Boote sowie der Registrierung<br />

der erhaltenen Exemplare verschrieben<br />

hat. Sein Enkel Anselmo Vigani betreibt die<br />

kleine Werft R.A.M. (Revisione Assistenza<br />

Motoscafi) direkt neben der immer noch in<br />

Betrieb befindlichen RIVA-Werft in Sarnico,<br />

die mittlerweile wesentlich größere Luxus-<br />

yachten unter dem FERRETTI-Label baut.<br />

Anselmo restauriert alte RIVAs und baut<br />

auch neue „Wooden-Boats“ nach Original-<br />

Plänen, die er aber aus rechtlichen Gründen<br />

natürlich nicht als RIVA verkaufen darf.<br />

Damit schließt sich der Kreis.<br />

Im kommenden zweiten Teil der RIVA-Story<br />

wird der steinige Weg der RIVA S.p.A.<br />

ohne Carlo Riva, also bis zur Übernahme<br />

durch die italienische FERRETTI-GROUP<br />

dokumentiert.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 73


Demnächst in der<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

Flugzeugträger SEYDLITZ<br />

k.-u-k.-Torpedoboot HUSZAR<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kleinanzeigen)<br />

Seite<br />

aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Bastler Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 15, 35<br />

Eichardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Faber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Graupner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3<br />

Hobby-Lobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Horizon Hobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />

Offshore-Yacht AB58'<br />

Segeln mit<br />

einem Trimaran<br />

11/2011<br />

ist ab dem 28. 10. bei Ihrem Händler!<br />

Seite<br />

Jojo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Klippfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Lassek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Modellbaukaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

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Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />

1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />

E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />

Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) 9389701.<br />

Volksbank eG, Villingen-Schwenningen (BLZ<br />

694 900 00) 8915<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion:<br />

Hans-Jörg Welz, Postfach 1820,<br />

78008 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout:<br />

Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />

Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />

Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />

Marketing:<br />

Rita Riedmüller<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

Monika Fritschi<br />

Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck:<br />

Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />

Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />

Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />

Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung einer freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

34.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

<strong>von</strong> Fernsteuerungen sind die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

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©2011 Horizon Hobby, Inc. DSMX, AirWare, SimpleScroll and the Horizon Hobby logo are trademarks of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum<br />

trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. US patent number 7,391,320. Other patents pending. 16793.G

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