Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10<br />
2011<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />
ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />
Schiffs<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />
<strong>UMMANZ</strong><br />
<strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Sievers</strong><br />
+++ 100 Jahre Delius Klasing +++ Die RIVA-Holzboote +++ BB-39 ARIZONA +++ RTR-Renner PURSUIT ++++
Sonderheft<br />
EXTRA<br />
Umfang ca. 120 Seiten<br />
DIN A4<br />
Best.-Nr. 42-2011-01<br />
Preis 9,60 [D]<br />
Erstverkaufstag: 04.11.2011<br />
In der Interessengemeinschaft Minisail-Classic haben sich engagierte Schiffsmodellbauer<br />
zusammengeschlossen, die sich dem weitestgehend originalgetreuen Nachbau <strong>von</strong> Segelschiffsmodellen<br />
verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />
gesegelt werden.<br />
Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die <strong>von</strong> den IG-<br />
Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />
bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />
nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />
ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer <strong>von</strong> Segelschiffen kann <strong>von</strong> den<br />
vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87 -48 /-38 (Fax -50)<br />
bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />
Einfach Code abscannen und<br />
mehr Infos über die Zeitschrift<br />
erfahren – oder unter<br />
www.neckar-verlag.de!
IM OKTOBER<br />
E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />
MOTORSCHIFFE<br />
C. Ladel: Nochmal DIVA, aber anders! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
P. Schmitt: Graupner NEPTUN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
H. Böck: BB-39 USS ARIZONA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />
Räumpinasse SCHWALBE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
V. Neudeck: Ein SWATH-Schiff im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
A. Gobrecht: <strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
RENNBOOTE<br />
Der Name RIVA geht jedem Freund klassischer Holzboote mit Genuss<br />
über die Lippen.Wir werfen einen etwas genaueren Blick auf<br />
die Geschichte dieser italienischen Vorzeigewerft. Seite 68<br />
D. Jaufmann: Test: PURSUIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
M. Wichards: 8. FSR-2,11 Harzpokal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
U-BOOTE<br />
C. Heintze: Modell(U)-Bootshow Großbreitenbach . . . . . . . . . 20<br />
VERSCHIEDENES<br />
H.-J. Welz: 100 Jahre Delius Klasing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
B. Elbel: Serie Superyachten, RIVA Shipyard, Teil 1 . . . . . . . . 68<br />
SEGELSCHIFFE<br />
D. Lux: CAPRICE, ein Ten-Rater<br />
nach klassischem Vorbild aus dem Computer! . . . . . . . . . . . 40<br />
R. Brunschweiler: European Masters 2011 in RG-65 . . . . . . . . 52<br />
W. Ganz: NEREIA, ein Urmodell aus Feuerholz . . . . . . . . . . . 64<br />
RUBRIKEN<br />
Wenn man sich fürs Segeln oder die Seefahrt interessiert, kommt<br />
man am Delius Klasing-Verlag nicht vorbei. In diesem Jahr wird<br />
der Traditionsverlag 100 Jahre alt! Seite 38<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Durch ihre Versenkung am 7.12.1941 in Pearl Harbor gelangte die<br />
ARIZONA zu trauriger Berühmtheit. Das Plastikmodell der Fa.Trumpeter<br />
im M 1:200 bietet sich auch als Fahrmodell an. Seite 22<br />
UNSER TITELBILD<br />
<strong>Polizeiboot</strong>e geben in der Regel immer optisch attraktive und<br />
fahrdynamische Modelle ab.<br />
Das ist auch bei der <strong>UMMANZ</strong> aus dem Programm der Fa.<br />
Modellbau <strong>Sievers</strong> der Fall. Seite 48<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 3
MOTORSCHIFFE<br />
CHRISTOPH LADEL<br />
Nochmal DIVA<br />
aber anders!<br />
M<br />
anchmal ist es im Modellbaubereich<br />
der glei-<br />
che Flash wie mit einer<br />
„neuen Liebe“: Nach ei-<br />
nigen Jahren ohne aktive<br />
Bautätigkeit, immer umgeben <strong>von</strong> meinen<br />
Schiffsmodellen und beschäftigt mit dem<br />
fleißigen Lesen der <strong>SchiffsModell</strong>, kam<br />
wieder einmal der Wunsch nach einem<br />
handlichen Modell auf. Und da sich ja die<br />
ganze Technik in unserem Hobbybereich<br />
momentan sehr rasant entwickelt, wollte<br />
ich auch hier mal etwas Anderes ausprobieren:<br />
neue Akkus, neue Motoren, und<br />
das alles zu relativ erschwinglichen Preisen<br />
… schaun mer mal ...<br />
Im Bericht <strong>von</strong> der Nürnberger Spielwarenmesse<br />
und dann als Testbericht in Heft<br />
9/2008 stieß ich auf die DIVA <strong>von</strong> Aeronaut.<br />
Das Vorbild wurde als Hinckley Picnicboat<br />
identifiziert, das Modell sieht nett aus und<br />
scheint auch gut zu laufen. Auch im Internet<br />
finden sich verschiedene Filme, die den<br />
Appetit verstärken. Und es gibt weitere Informationen<br />
zum Original: Bei der Suche<br />
nach ein paar Bildern mehr stieß ich auf die<br />
Homepage der Nexusmarine Werft in den<br />
USA (http://www.nexusmarine.com/odysy.<br />
html). Das sieht doch noch mehr nach DIVA<br />
aus, als das Hinckley-Boot! Die „Odyssey“<br />
der Werft wird auf der Website gut beschrieben<br />
und meiner Ansicht nach könnte dieses<br />
Boot das konkrete Vorbild der DIVA sein.<br />
Die Proportionen passen fast exakt, der<br />
Antrieb stimmt und das Fahrbild des Originals<br />
ähnelt doch sehr stark den Bildern<br />
in der <strong>SchiffsModell</strong> und den Filmen auf<br />
YouTube. Wäre das nicht was? Auch meine<br />
bessere Hälfte findet das Teil nicht schlecht,<br />
auch die Kombination <strong>von</strong> Holz und Farbe<br />
findet Zustimmung, die Größe ist auch o.k.<br />
(kein weiterer Brocken im Wohnzimmer ...)<br />
und das Budget ist ebenfalls nicht in Gefahr.<br />
Das Original<br />
Die „Odyssey 34‘“ hat eine Länge <strong>von</strong> 34‘<br />
3‘‘, das entspricht ca. 11,10 m, und sie wird<br />
<strong>von</strong> einem 440 HP starken Dieselmotor angetrieben,<br />
der das Boot laut Prospekt auf 25<br />
bis 30 kn bringen soll. Die Kraft des Motors<br />
wird auf eine herkömmliche Wellenanlage<br />
übertragen, das ist ein wesentlicher Unterschied<br />
zum Hinckley Picnicboat, das ja <strong>von</strong><br />
einem Jetantrieb auf Touren gebracht wird.<br />
Auf der Website sind einige Bilder vom Boot<br />
in Fahrt aber auch zu Details zu finden, so<br />
dass man etliche Möglichkeiten zur Detaillierung<br />
hat. Interessanterweise findet sich<br />
auch eine Beschreibung eines Modells im<br />
4 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Holz nur an den Handläufen und Scheuerleisten,<br />
außerdem ist der Heckspiegel mit<br />
hochglanzlackiertem Teakholz versehen,<br />
auf dem der Bootsname in Goldbuchstaben<br />
zu lesen ist.<br />
Das Heck ist außerdem mit Edelstahlleisten<br />
eingefasst und trägt eine umlaufende Badeplattform,<br />
unter der sich zwei Trimmklappen<br />
befinden. Nun aber zum<br />
Modell<br />
In der <strong>SchiffsModell</strong> 9/2008 und auch<br />
im Sonderheft „Motoryachten“ erschien ja<br />
bereits eine sehr detaillierte und gute Beschreibung<br />
des Baus, darum werde ich hier<br />
hauptsächlich auf die <strong>von</strong> mir vorgenommenen<br />
Abweichungen vom Baukasten eingehen.<br />
Der Rumpfbau geht sehr schnell und<br />
dank der durchdachten Konstruktion auch<br />
ohne Probleme <strong>von</strong>statten. Im Gegensatz<br />
zur Baukastenversion habe ich den Rumpf<br />
dann mit einer Lage Glasgewebe (25 g/m²)<br />
Maßstab 1:8 auf den Seiten der Werft! Die<br />
Werft hat dieses Modell mit RC-Anlage für<br />
einen Interessenten gebaut, um die Eigenschaften<br />
des Vorbildes zu demonstrieren –<br />
eine interessante Werbung für das „große“<br />
Boot. Auch ein Übersichtsplan mit Deckslayout<br />
findet sich auf der Homepage. Diese<br />
Bilder zeigen auch die wesentlichen Unterschiede<br />
zum Picnic-Boat und auch zum DI-<br />
VA-Baukasten <strong>von</strong> Aeronaut: Die Plicht ist<br />
komplett anders gestaltet und das Boot hat<br />
keine Reling im eigentlichen Sinne, sondern<br />
die in den USA häufig vorzufindende Fußreling<br />
entlang der Bootsseiten. Auf dem Kajütdach<br />
befindet sich außerdem ein kleines<br />
Beiboot (sieht nach einem Dory-Typ aus),<br />
fest verzurrt neben dem dominierenden<br />
Radargerät. Der Rumpf und die Aufbauten<br />
sind farbig lackiert und zeigen sichtbares<br />
und Epoxidharz verstärkt.<br />
Auch im Inneren wurde der<br />
Rumpf mit Epoxi verstärkt<br />
und versiegelt. Bei Verwendung<br />
dieses leichten Gewebes<br />
und einem sparsamen<br />
Auftrag (Schaumgummirolle)<br />
<strong>von</strong> relativ dünnflüssigem<br />
Epoxidharz bleibt<br />
sogar, wie auf dem Bild zu<br />
sehen, die Möglichkeit, das<br />
Mahagoniholz sichtbar zu<br />
belassen. Der Rumpf gewinnt<br />
dadurch einiges an<br />
Stabilität, aber natürlich<br />
auch an Gewicht. Ein kurzer<br />
Test in der Badewanne<br />
zeigte aber, dass dennoch<br />
mehr als genug Tragfähigkeit verbleibt.<br />
Dann erfolgte der Technikeinbau und wie<br />
bereits angedeutet, wollte ich mal mit den<br />
neuen Techniken spielen, bzw. Erfahrungen<br />
sammeln. Als Antrieb wurde ein brushless<br />
Aussenläufer <strong>von</strong> robbe (ROXXY BL OUT-<br />
RUNNER 2827/34) verwendet, der <strong>von</strong><br />
einem ROXXY BL CONTROL 925-6 angesteuert<br />
wird. Die Welle des Baukastens<br />
wurde in den Ruhestand geschickt, die hat<br />
mich nicht überzeugt und außerdem lässt<br />
sie keinen Wechsel der Schiffsschraube zu.<br />
Aufgrund guter Erfahrung aus der Vergangenheit<br />
bestellte ich eine Compact-Wellen-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 5
anlage bei Oliver Siess (Hydro & Marine)<br />
mit einer 2-mm-Welle und angesetztem<br />
M4-Gewinde an der Schraubenseite. So<br />
blieb der Wellendurchbruch am Rumpf<br />
gleich (das Stevenrohr hat einen Durchmesser<br />
<strong>von</strong> 4 mm, wie das dem Baukasten<br />
beiliegende) und ich hatte dennoch alle<br />
Möglichkeiten zum Wechsel der Schraube.<br />
Außerdem sind diese Wellenanlagen sehr<br />
stabil und bei richtiger Pflege auch nach<br />
vielen Jahren noch top in Schuss. Der Motor<br />
wird direkt angeflanscht (die Bohrungen<br />
Der weitere Aufbau erfolgte mit den Baukastenelementen<br />
und ging zügig voran.<br />
Abweichend vom Baukasten habe ich die<br />
Plicht gemäß den Bildern und der Übersicht<br />
auf den Webseiten <strong>von</strong> Nexus Marine Corp.<br />
neu aufgebaut. Der Aufbau erfolgte auf einer<br />
Sperrholzbasis (0,7 mm) mit Sitzbänken<br />
aus Balsablöcken und einem Decksbelag<br />
wiederum aus Sperrholz. Auf dem Sperrholz<br />
wurden die Planken mit einem mittelharten<br />
Bleistift angezeichnet, danach konnte<br />
ich das Ganze versiegeln.<br />
Auf das Deck wurde nach dem Anstrich im<br />
noch nassen Zustand feiner Vogelsand aufgestreut,<br />
um einen Antirutschbelag darzustellen,<br />
auch hier erfolgte danach noch eine<br />
Behandlung mit Klarlack. Die Fußreling besteht<br />
aus Mahagonileisten, die im Bereich<br />
des Bugs gründlich gewässert und entsprechend<br />
vorgebogen wurden.<br />
Den Aufbau habe ich mit den entsprechenden<br />
Holzapplikationen aus Mahagonileisten<br />
versehen, die Tür aus dem Baukasten<br />
blieb in Natur und wurde nur mit<br />
passen schon) und über eine direkte<br />
Kupplung wird die Kraft übertragen. Das<br />
Ausrichten der Welle und des Motors wird<br />
somit zum Kinderspiel. Diese Antriebskombination<br />
ist wirklich kompakt und einfach<br />
im Aufbau, außerdem werden die Verluste<br />
an der Kupplung eliminiert. Durch den über<br />
das Stevenrohr stattfindenden Kontakt des<br />
Motors mit dem Wasser kann auch eine<br />
gewisse Kühlung erreicht werden, da man<br />
Außenläufer ja nicht mit einem Wasserkühlmantel<br />
versehen kann.<br />
Der weitere Technikausbau beschränkt sich<br />
auf die Akkuhalterung und den Einbau des<br />
Servos unter der Plicht. Als Stromspender<br />
kommt ein 2s LiPo-Akku mit 4.000 mAh Kapazität<br />
<strong>von</strong> robbe zum Einsatz. Wie gesagt<br />
wollte ich einfach mit den neuen Techniken<br />
experimentieren und bis dato war das auch<br />
ein Erfolg, ich habe hier eine gute Kombination<br />
gefunden.<br />
Als Nächstes wurden dann der Rumpf und<br />
das Deck lackiert. Ja, ja, ich höre schon<br />
den Aufschrei, wie man denn „… das<br />
schöne Mahagoni zukleistern …“ kann. Bei<br />
mir wurde jedoch nur der Heckspiegel klarlackiert,<br />
um an dieser Stelle das Mahagoni<br />
sichtbar zu belassen, ganz wie beim Original.<br />
Die Einfassung des Hecks erfolgte mit<br />
selbstklebenden Aluminiumstreifen, die ich<br />
aus einer Dampfsperre aus Alu (Küchenbedarf)<br />
geschnitten habe. Der Name wurde<br />
aus dem Baukasten-Dekorbogen ausgeschnitten<br />
und aufgebracht, dann wurde<br />
das Ganze nochmal mit Klarlack versiegelt.<br />
Auch eine Hecklaterne habe ich angebracht,<br />
allerdings ohne funktionsfähige<br />
Beleuchtung. Die Badeplattform wurde<br />
weggelassen, die ganze Konstruktion erschien<br />
mir zu wackelig und ich befürchtete<br />
an dieser Stelle auch ständige Beschädigungsgefahr<br />
beim Transport.<br />
Klarlack behandelt. Das Radargerät ist ein<br />
Fertigteil <strong>von</strong> robbe, das ganz hervorragend<br />
zum Modell passt. Die Antenne des Originals<br />
dient am Modell als Antenne des Empfängers,<br />
die Reichweite ist damit mehr als<br />
ausreichend. An der Kajütrückwand wurde<br />
dann noch ein Rettungsring in Hufeisenform<br />
angebracht, auch ein Flaggenstock<br />
mit entsprechender Flagge aus Seide wurde<br />
verbaut. Diese Flaggen gibt’s bei CAP<br />
Maquettes (Vertrieb über MKP-Modellbau),<br />
sie sind aus sehr weichem Tuch, so dass<br />
ein originalgetreuer Eindruck entsteht: sie<br />
flattern richtig im Wind und nachdem sie<br />
nass geworden sind, hängen sie auch noch<br />
schön herunter und stehen nicht „brettsteif“<br />
durch die Gegend.<br />
Zusätzlich wurde dem Modell auch noch<br />
eine Besatzung spendiert, die Dame lässig<br />
auf der Bank faulenzend, der Skipper in<br />
Lauerstellung an Steuerbord.<br />
6 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Fahrbetrieb<br />
Vor der ersten Probefahrt habe ich das<br />
Modell komplett ausgerüstet mit Akku und<br />
Fernsteuerung in der Badewanne ausgetrimmt.<br />
Zusätzlicher Ballast wurde nicht eingebracht,<br />
die korrekte Lage konnte mit Hilfe<br />
des Akkus eingestellt werden.<br />
So ausgerüstet und getrimmt ging’s dann<br />
auf einen nahe gelegenen See, obwohl das<br />
Wetter nicht gerade dolle war. Entsprechend<br />
stand dann auch ordentlich Welle auf dem<br />
See ... na ja, probieren wir’s trotzdem mal.<br />
Eine Rennschraube <strong>von</strong> Graupner mit 34,5<br />
mm Durchmesser aufgezogen und dann<br />
rein ins Nass. Langsam Gas gegeben und<br />
... das sieht doch schon ganz gut aus. Allerdings<br />
fehlt noch ein bisschen Speed und<br />
die Wellen sind auch nicht optimal zu durchfahren,<br />
das Modell wackelt ganz schön, die<br />
Dimensionen des Modells passen nicht zu<br />
diesem Seegang. Aber fürs erste Mal war’s<br />
schon ganz o.k.<br />
Beim nächsten Versuch war dann der See<br />
glatt, damit lief es schon besser und nun<br />
konnte ich auch etliche andere Schiffsschrauben<br />
ausprobieren. Dabei gefiel mir<br />
die 40er P am besten. Damit geht das<br />
Teil schon ordentlich ab und der Motor<br />
wird noch nicht mal handwarm. Die DIVA<br />
ist sehr wendig und lässt sich gut beherrschen,<br />
die Fahrlage ist sehr stabil und<br />
auch Hartrudermanöver steckt sie sicher<br />
weg. Auch bei Rückwärtsfahrt lässt sich<br />
das Modell gut manövrieren, für ein Einschraubenschiff<br />
wirklich nicht schlecht!<br />
Das hat sie wohl mit ihrem Original gemeinsam,<br />
denn Nexus Marine macht auf<br />
der Webseite ausdrücklich auf diese Charakteristik<br />
aufmerksam.<br />
Insgesamt bietet die DIVA ein tolles Fahrbild,<br />
sie ist ein nettes kleines Modell, das<br />
schnell und unkompliziert aufzubauen ist<br />
und auch im Betrieb keine Kopfstände nötig<br />
macht. Dabei ist es auch noch leicht zu<br />
transportieren und es macht richtig Spaß,<br />
mit ihr übers Wasser zu fegen. Aber auch<br />
beim Training am Anlegesteg oder beim genauen<br />
Ansteuern einer Boje gefällt mir die<br />
DIVA.<br />
Die Akkukapazität reicht für 30 bis 45 min<br />
Fahrt bei wechselnder Geschwindigkeit.<br />
Insgesamt ist die DIVA ein nettes Modell<br />
und der Umbau auf die „Odyssey 34‘“ hebt<br />
das Boot deutlich <strong>von</strong> der Standardversion<br />
ab. Die Experimente mit LiPo-Akkus und<br />
Brushless-Ausrüstung waren für mich sehr<br />
positiv, darauf werde ich bei den nächsten<br />
Modellen sicherlich zurückkommen.<br />
Technische Daten<br />
Länge 545 mm<br />
Breite<br />
180 mm<br />
Maßstab 1:20<br />
Motor<br />
ROXXY BL<br />
Outrunner 2827-34<br />
Akku<br />
2s LiPo, 7,4 V/4.000 mAh<br />
Bezugsquelle<br />
Fachhandel, www.aeronaut.de<br />
Gisela und Helmut Scharbaum<br />
Fulmar, Tringa und Lucky Girl<br />
Umfang 152 Seiten, DIN A4<br />
Abbildungen 450 in Farbe<br />
Best.-Nr. 155<br />
Preis 29,60 [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 VS-Villingen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-0 (Fax -50)<br />
bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />
Für den Feinen Job<br />
gibt es<br />
die richtigen geräte<br />
Spezialisten für feine Bohr-,<br />
Trenn-, Schleif-, Polier- und<br />
Reinigungsarbeiten.<br />
500 g leichte Elektrowerkzeuge<br />
für 220 - 240 Volt Netzanschluss.<br />
Gehäusekopf aus Alu-Druckguss.<br />
Hochwertiger, balancierter Spezialmotor<br />
mit hoher Lebensdauer.<br />
Leise, präzise und effizient. MICROMOT<br />
Langhals-<br />
Winkelschleifer<br />
Von PROXXON gibt es<br />
LWS<br />
noch 50 weitere Geräte<br />
und eine große Auswahl<br />
passender Einsatzwerkzeuge<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Anwendungsbereiche.<br />
Bitte fragen Sie uns.<br />
Katalog kommt kostenlos.<br />
MICROMOT<br />
Industrie-Bohrschleifer<br />
IB/E<br />
MICROMOT<br />
Bandschleifer<br />
BSL 220/E<br />
www.proxxon.com<br />
Proxxon GmbH - D-54343 Föhren - A-4210 Unterweitersdorf<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
7<br />
0622-PROXXON-SCHIFFSMODELL(90x125)-IBELWSBSL.indd 1 25/07/11 11:13
RUBRIKEN<br />
<br />
<br />
Kleber-App <strong>von</strong> UHU<br />
UHU, die bekannte europäische Klebemarke,<br />
hat als erstes Unternehmen einen Klebeberater<br />
als App herausgebracht. Der interaktive<br />
Berater zeigt schnell und einfach,<br />
welcher Klebstoff am besten zu welchem<br />
Material passt. Ab sofort steht der kostenlose<br />
Download im App-Store bereit. Mehr Informationen<br />
gibt es unter www.uhu.de.<br />
Neuer Seenotkreuzer getauft<br />
Hohen Besuch, zahlreiche Gäste und viele<br />
Schaulustige konnte die Deutsche Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />
auf ihrer Rettungsstation Büsum begrüßen.<br />
Anlass war die Taufe des neuesten Seenotkreuzers<br />
am 13. August in Anwesenheit <strong>von</strong><br />
Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident<br />
des Landes Schleswig-Holstein.<br />
Sandra Carstensen, Gattin des Ministerpräsidenten,<br />
taufte das Schiff auf den Namen<br />
THEODOR STORM und wünschte allzeit<br />
gute Fahrt und der Besatzung stets eine sichere<br />
Heimkehr. Mit der Namengebung erinnert<br />
die DGzRS an den großen norddeutschen<br />
Schriftsteller, der als Lyriker und<br />
Autor <strong>von</strong> Novellen als ein bedeutender Vertreter<br />
des deutschen Realismus gilt. Storms<br />
bekanntestes Werk ist wohl sicher „Der<br />
Schimmelreiter“.<br />
Das Arbeitsboot des 20 Meter langen Kreuzers<br />
wurde <strong>von</strong> Vanessa Burrmann, Tochter<br />
des Büsumer Vormanns Olaf Burrmann, auf<br />
den Namen NIS PUK getauft. Nis Puk ist<br />
eine Märchenfigur, die vor allem im deutschdänischen<br />
Grenzland bekannt ist. Den Menschen<br />
ist er ein hilfreicher Hausgeist, solange<br />
die ihre eigenen Kinder und die Haustiere<br />
gut behandeln.<br />
Die neueste Einheit der DGzRS wurde auf<br />
der Fr. Fassmer-Werft in Berne an der<br />
Unterweser gebaut. In seinem Grußwort betonte<br />
Gerhard Harder, Vorsitzer des Rettungswerks,<br />
dass auch die THEODOR<br />
STORM allein durch Spenden aus der Bevölkerung<br />
finanziert werden konnte. Im gesamten<br />
Land zählt die DGzRS rund 300.000<br />
Förderer, <strong>von</strong> denen aus Schleswig-Holstein<br />
allein 40.000 kommen. Eine besondere<br />
Spende kam vom Ankerherz-Verlag mit Sitz<br />
in Hollenstedt. Seit Jahren bestehen enge<br />
Verbindungen zwischen diesem Verlag und<br />
den Seenotrettern, und das Buch „Orkan-<br />
Taufe der THEODOR STORM:<br />
Vorne (<strong>von</strong> li. nach re.) Michael Schroiff,<br />
stellv.Vorsitzer der DGzRS, Sandra Carstensen,Vanessa<br />
Burrmann, Gerhard Harder,<br />
Vorsitzer der DGzRS, hinten die<br />
Besatzung (rechts vom Namensschild<br />
Vormann Olaf Burrmann)<br />
fahrt“ wurde mit einem Benefiz-Anteil zugunsten<br />
der DGzRS verkauft. Aus diesen<br />
Erlösen wiederum konnte das Ankergeschirr<br />
für den neuen Seenotkreuzer finanziert<br />
werden.<br />
Der 19,90 Meter lange und 38 Tonnen verdrängende<br />
Seenotkreuzer hat in den vergangenen<br />
Monaten umfangreiche Erprobungen<br />
und bereits so manchen erfolgreichen<br />
Einsatz unter zeitweise schweren<br />
Wetter- und Seegangsbedingungen absolviert.<br />
Das 22 kn (= ca. 40 km/h) schnelle<br />
Schiff wird <strong>von</strong> einer drei Mann starken Besatzung<br />
gefahren. Mit einem Tiefgang <strong>von</strong><br />
lediglich 1,30 m kann es auch in Revieren<br />
eingesetzt werden, in denen größere Seenotkreuzer<br />
auf ihr Tochterboot angewiesen<br />
wären.<br />
Die Station Büsum zählt zu den ältesten<br />
Einrichtungen der DGzRS. Erstmals erwähnt<br />
wurde sie im Jahr 1866. In der Folgezeit<br />
sind <strong>von</strong> Büsum aus immer ausgesprochen<br />
leistungsstarke Einheiten zum<br />
Einsatz gekommen. Hierzu zählen beispielsweise<br />
das Motorrettungsboot HIN-<br />
DENBURG sowie die Seenotkreuzer FRITZ<br />
BEHRENS und HANS HACKMACK. Von<br />
1960 bis 1981 war hier übrigens die RICK-<br />
MER BOCK stationiert, die noch heute im<br />
Büsumer Hafen als Museumsschiff besichtigt<br />
werden kann.<br />
www.seenotretter.de<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Kinder <strong>von</strong> 7 bis 14 Jahren haben die Möglichkeit<br />
mit einem RC-Auto einen Führerschein<br />
zu erwerben. Auf dem Trial-Parcours<br />
der IG Rad und Kette geht es um das Geschicklichkeitsfahren<br />
im Gelände, auf rund<br />
400 m² wird daneben entsprechender Funktionsmodellbau<br />
vom Feinsten präsentiert.<br />
Der VÖMEC (Verband Österreichischer Modell-Eisenbahn-Clubs)<br />
zeigt Modelleisenbahnanlagen<br />
in verschiedenen Spurweiten<br />
sowie drei Kinderspielanlagen.<br />
In täglichen Workshops verraten Experten<br />
Tipps und Tricks beim Bau einer Modelleisenbahnanlage,<br />
tägliche Vorführungen <strong>von</strong><br />
RC-Autos, RC-Flugzeugen und Helikoptern<br />
runden das breite Spektrum ab.<br />
Die Modellbaumesse Ried ist am Samstag,<br />
den 8. Oktober 2011, <strong>von</strong> 10.00–18.00 Uhr<br />
und am Sonntag, den 9. Oktober 2011, <strong>von</strong><br />
10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Kostenlose<br />
Parkplätze stehen im Messegelände zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.riedermesse.at.<br />
handel an. Erhältlich sind Stecker, Buchsen<br />
sowie Paare für kraftschlüssige und widerstandsarme<br />
elektrische Verbindungen im<br />
RC-Modellbau. Angeboten werden diese<br />
sowohl in Fünf-Paar- als auch in 50er-Beuteln,<br />
Letztere in „männlicher“ oder „weiblicher“<br />
Ausführung. Lieferbar sind folgende<br />
Typen: 2 mm, 3,5 mm, 4 mm, 6 mm, 8 mm,<br />
2 mm mit Gehäuse, 3,5 mm mit Gehäuse, 4<br />
mm mit Gehäuse sowie T-Plugs und MPX-<br />
Stecker.<br />
CN Development & Media<br />
Haselbauer & Piechowski GbR<br />
Dorfstraße 39<br />
24576 Bimöhlen<br />
Tel. +49 4192 8919083<br />
info@cn-group.de<br />
www.cn-group.de<br />
YUKI MODEL Goldkontaktstecker<br />
Die Firma CN Development & Media bietet<br />
hochwertige Goldkontaktstecker der hauseigenen<br />
Marke YUKI MODEL über den Fach-<br />
Modellbaumesse in Österreich<br />
Im Oktober 2011 ist es wieder so weit: Alle<br />
zwei Jahre trifft sich die internationale Modellbauszene<br />
in Ried im Innkreis und begeistert<br />
sowohl Fachbesucher wie auch Familien.<br />
Die Angebotspalette wurde abermals<br />
vergrößert und die 10.000 m² Ausstellungsfläche<br />
sind bereits ausgebucht.<br />
Auf der zweitgrößten Modellbaumesse in<br />
Österreich präsentieren weit über 100 Aussteller<br />
ein umfangreiches Angebot und Programm<br />
in sieben Hallen und im Freigelände.<br />
Programmpunkte sind Plastik-, Karton- und<br />
RC-Modellbau, Modelleisenbahnen, Workshops,<br />
In- und Outdoor-Vorführungen sowie<br />
neu die „LEGO HALLE“: Die LEGO-Interessensgemeinschaft<br />
Architektur und Modellbau<br />
wird Szenen mit Eigenbauten aus den<br />
Themenbereichen Star Wars, Space, City<br />
und Eisenbahn in der Halle 12 zeigen. Bei<br />
einem Weltrekordversuch soll mit 8.000<br />
Schienen auf einer Gesamtlänge <strong>von</strong> 1.020<br />
m der seit dem Jahr 2000 bestehende Weltrekord<br />
der längsten LEGO-Schienenstrecke<br />
gebrochen werden.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
9
Holen Sie sich den<br />
Durchblick ...<br />
... abonnieren Sie !<br />
Sichern Sie sich eine attraktive Prämie!<br />
• Anker als Schwimmer in 3D-Optik<br />
• optische 3-Tasten-Scroll-Maus<br />
• USB Anschluss<br />
• Aufl ösung: 800 DPI<br />
Bei Abschluss eines Jahresabonnements<br />
erhalten Sie diese attraktive<br />
PC-Aqua-Maus in<br />
-Optik.<br />
<br />
Bestell-Coupon<br />
<br />
Einfach einsenden an: Neckar-Verlag GmbH, Postfach 18 20, D-78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50 Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 www.neckar-verlag.de<br />
Ich bin der neue Abonnent und Leser (Heftempfänger)<br />
und habe mir die Prämie PC-Aqua-Maus augesucht. Ich versichere, dass ich bisher<br />
noch kein <strong>SchiffsModell</strong>-Abo vom Neckar-Verlag bezogen habe.<br />
Vor- und Nachname<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift SM 10/11<br />
Ja, ich erhalte ein Jahr lang <strong>SchiffsModell</strong> jeden Monat druckfrisch und frei<br />
Haus zum Preis <strong>von</strong> nur 53,80 [Inland] / 60,– [Ausland]. Nach einem Jahr läuft<br />
das Abo automatisch weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />
Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzlich Versandkosten<br />
berechnet werden.<br />
Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung der<br />
Abogebühr.<br />
Die Zahlung erfolgt:<br />
nach Rechnungserhalt<br />
Bankabbuchung* (nur in Deutschland)<br />
Konto-Nr.: ______________________<br />
BLZ: _________________________<br />
Geldinstitut: ____________________<br />
per Kreditkarte VISA MasterCard<br />
Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />
gültig bis: _____________<br />
*Ich bin damit einverstanden, dass Sie bis auf Widerruf die <strong>von</strong> mir / uns<br />
zu leistenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines / unseres Kontos<br />
einziehen.
RUBRIKEN<br />
<br />
Berlin<br />
14. Internationales Schaufahren für Überund<br />
Unterwasserschiffe. Die Interessengemeinschaft<br />
Schiffsmodellbau Berlin/Mahlow<br />
und der Verein Sail & Road e. V in Zusammenarbeit<br />
mit den Berliner Bäder-Betrieben<br />
laden zum Schiffsmodelltreffen ein.<br />
Die Veranstaltung findet vom 07.–09.10.<br />
2011 im Kombibad am Ankogelweg in Berlin<br />
Mariendorf statt. Meldeschluss ist der<br />
02.10.2011, Anmeldungen bitte an:<br />
Klaus Helmich, Bamberger Str. 10a, 12309<br />
Berlin, Tel. 030/76403341 oder E-Mail:<br />
U-Boot-Klaus@web.de<br />
Teilnehmen können alle Modellboote, jedoch<br />
sind Verbrenner zum Fahren nicht zugelassen.<br />
Das Schwimmerbecken ist für die U-<br />
Boote reserviert, auf dem Nichtschwimmerbecken<br />
ist eine Hafenanlage vorhanden. Im<br />
Schwimmerbecken ist zusätzlich eine Show<br />
mit Jet- und anderen schnellen Booten geplant.<br />
Teilnehmende Vereine und IGs bringen Tische<br />
und ggf. Pavillions möglichst selber mit.<br />
Für Einzelteilnehmer stehen Stellflächen zur<br />
Verfügung. Auf dem Gelände ist kein Camping<br />
möglich, jedoch kann in Mahlow (ca. 10<br />
min. Fahrzeit) gecampt werden.<br />
Das Schwimmbad ist am Freitag <strong>von</strong> 13.00–<br />
21.00 Uhr, am Samstag <strong>von</strong> 10.00–21.00<br />
Uhr und am Sonntag <strong>von</strong> 10.00–16.00 Uhr<br />
geöffnet. Am Freitag und am Samstag ist ab<br />
18.00 Uhr Nachtfahren geplant. Auf Anfrage<br />
kann bei der Unterkunftssuche Hilfestellung<br />
geleistet werden. Ein Start- oder Meldegeld<br />
wird nicht erhoben, für Teilnehmer ist der<br />
Eintritt frei.<br />
SMC Noris<br />
Anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens<br />
des Schiffsmodellbauclubs Nürnberg<br />
e. V. findet im großen Saal der Gaststätte<br />
„Genossenschaftssaalbau Bauernfeind“ am<br />
5.11. und 6.11.2011 <strong>von</strong> 10.00–17.00 Uhr<br />
eine Ausstellung zum Thema Schiffsmodellbau<br />
statt. Zahlreiche Gastaussteller aus den<br />
Bereichen Flug-, Auto- und Panzermodellbau<br />
sowie Modelleisenbahn und Star Wars<br />
sind ebenfalls vertreten. Für ein attraktives<br />
Rahmenprogramm in Form <strong>von</strong> Vorführungen,<br />
Schiffsmodellfahren, einer Gartenbahn<br />
zum Mitfahren sowie Bastelworkshops für<br />
Kinder und Jugendliche ist gesorgt.<br />
Ort: Genossenschaftssaalbau Bauernfeind,<br />
Matthäus-Herrmann-Platz 2, 90471 Nürnberg.<br />
Kontakt: Harald Müller, Tel. 0911-9880991,<br />
E-Mail: mueller-harald-nbg@t-online.de,<br />
www.smc-noris.de<br />
SMC Singen Hegau e. V.<br />
Im Rahmen des Hilzinger Kirchweihfestes<br />
veranstaltet der SMC Singen Hegau e. V.<br />
eine <strong>SchiffsModell</strong> Ausstellung. Die Ausstellung<br />
findet in 78247 Hilzingen im Schulgebäude<br />
(in Nähe Rathaus) statt. Die Ausstellung<br />
ist vom 15. bis 17.10.2011 jeweils <strong>von</strong><br />
10.00–17.00 Uhr geöffnet. Eintritt für Erwachsene<br />
€ 1,–, Kinder frei. Infos unter<br />
www.smc-singen-hegau-ev.de<br />
Liebe Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Programme können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
SMC Freiberg a. N.<br />
Der Schiffsmodellbauclub Freiberg a. N. veranstaltet<br />
anlässlich seines 25-jährigen Bestehens<br />
am 3.10.2011 <strong>von</strong> 10.00–17.00 in<br />
Freiberg a. N. im Prisma eine große Schiffsmodellausstellung.<br />
Interessenten mit oder<br />
ohne Modell sind herzlich willkommen.<br />
Weitere Infos unter www.smc-freiberg.de.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
11
MOTORSCHIFFE<br />
PIERRE SCHMITT<br />
Und noch einmal:<br />
Graupner NEP<br />
S<br />
chon im Jahr 1984 kam der Kombi-<br />
Frachter NEPTUN <strong>von</strong> Graupner als<br />
Neuheit auf den Markt. Bis heute ist<br />
dieses Modell immer noch im Ange-<br />
bot, beliebt vor allem wegen seiner handlichen<br />
Größe und seinem günstigen Preis<br />
und nicht zuletzt deshalb, weil Modelle<br />
bzw. Baukästen <strong>von</strong> Frachtschiffen auf dem<br />
Modellbaumarkt eine Seltenheit darstellen.<br />
Die NEPTUN lässt sich durch die Veränderung<br />
der Montageplätze <strong>von</strong> Brückenaufbau<br />
und Ladekränen ganz nach persönlichem<br />
Geschmack auch in zwei verschiedenen<br />
Varianten bauen. Bei dem im Maßstab <strong>von</strong><br />
etwa 1:100–1:120 gehaltenen<br />
Modell handelt es sich aber nicht<br />
um den Nachbau eines konkreten<br />
Vorbilds, sondern das Modell<br />
wurde <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />
Vorbildern inspiriert. Heutzutage<br />
dürfte man Frachter dieser Art im<br />
Original nur noch in den etwas<br />
abgelegeneren Ecken unserer<br />
Welt finden.<br />
In natura hatte ein solches Kombi-Schiff<br />
aus den 60er-Jahren<br />
eine Verdrängung <strong>von</strong> ca. 4.500–4.900<br />
Tonnen und eine Länge <strong>von</strong> etwa 85<br />
bis 105 m. Zu dieser Zeit erfolgte der<br />
Übergang <strong>von</strong> den Stückgutfrachtern zu<br />
den reinen Containerschiffen, typisch für<br />
diese Epoche waren auch die abgerundeten<br />
Teile der Aufbauten, wie man sie z. B.<br />
auch bei der bekannten „Cap San Diego“<br />
finden kann.<br />
Nach zwei relativ aufwendigen Bauprojekten<br />
wollte ich mich wieder einem einfachen Modell<br />
widmen. Die Anschaffung der NEPTUN<br />
erfolgte aber eigentlich eher spontan, denn<br />
das Modell wurde mir recht günstig in einem<br />
12<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
TUN<br />
halb fertigen „Rohbau“-Zustand angeboten:<br />
Deck, Brückenaufbau und die Decksluken<br />
waren schon montiert, auch der Motor und<br />
die Komponenten einer einfachen 2-Kanal-<br />
Anlage waren bereits eingebaut, das Modell<br />
war aber noch nicht fahrbereit. Da ich bislang<br />
noch keinen Frachter in meiner Flotte<br />
hatte, habe ich das Modell fertig gebaut.<br />
Die NEPTUN hat eine Länge <strong>von</strong> 84,5 cm,<br />
eine Breite <strong>von</strong> nur 14,2 cm und einen Tiefgang<br />
<strong>von</strong> ca. 5 cm. Das Leergewicht liegt<br />
bei ca. 1,5 kg, fahrfertig mit RC-Anlage verdrängt<br />
sie ca. 2,7 kg. Der Rumpf und die<br />
Bauteile der Kräne bestehen aus tiefgezogenem<br />
ABS, die restlichen Teile entstehen<br />
vorwiegend aus Holz. Insgesamt enthält der<br />
Bausatz ca. 272 Einzelteile, erfreulicherweise<br />
liegen auch die Beschlagteile dem Kasten<br />
bei. Dafür fehlen aber die Teile für den<br />
Bootsständer, für diesen<br />
gibt es aber zumindest eine<br />
Zeichnung. Auch die alternativ<br />
aufzustellenden zehn<br />
Container müssen separat<br />
zugekauft werden, sofern<br />
die NEPTUN als Containerfrachter<br />
gebaut werden soll.<br />
Eine funktionsfähige nautische<br />
Beleuchtung kann<br />
in Eigenregie auch relativ<br />
leicht realisiert werden.<br />
Mein Ziel war es zwar, das<br />
Modell möglichst schnell<br />
fertig zu stellen, das bedeutete<br />
aber nicht, dass<br />
ich nicht doch noch einige<br />
Verbesserungen und Ergänzungen<br />
einfließen lassen<br />
wollte. Vor allem fällt<br />
die fehlende Radarantenne<br />
auf, die nachgerüstet<br />
werden sollte, Gleiches<br />
gilt für ein Typhon und einige<br />
Funkantennen, die<br />
den Mast optisch ein wenig<br />
aufwerten. Einige Schaltkästen<br />
und eine UKW-<br />
Peilantenne bringen etwas<br />
Leben auf das Peildeck.<br />
Am Heck fehlt ein Flaggenstock<br />
für die Nationalflagge,<br />
am Mast könnte z. B.<br />
eine Reedereiflagge und<br />
die des jeweiligen Gastlandes<br />
angebracht werden.<br />
Alle Türen am Brückenaufbau<br />
erhielten Türdrücker.<br />
Relativ gut gemacht sind<br />
die beiden Rettungsboote,<br />
an diesen habe ich noch<br />
Ruderblätter und seitliche<br />
Halteleinen angebracht.<br />
Die zwei Ladekräne könnte<br />
man sicher relativ einfach<br />
zumindest drehbar gestalten,<br />
ich habe mich aus Zeitgründen<br />
darauf beschränkt,<br />
sie mit dunklem Tauwerk,<br />
„richtigen“ Kabelrollen und<br />
vorbildgerechten Kranhaken<br />
etwas aufzupeppen.<br />
Auf der Kranrückseite habe<br />
ich noch eine Einstiegstür<br />
nachgebildet, dazu noch eine längere senkrechte<br />
Haltestange sowie einen schmalen<br />
Auftritt inkl. Handlauf. Gestaltungsspielraum<br />
gibt es auch bezüglich der Farbe des<br />
Oberdecks, statt der üblichen grünen Maschinenfarbe<br />
kann auch ein dunkles Blau<br />
verwendet werden, auch ein Rotbraun ist<br />
durchaus möglich.<br />
Unzufrieden war ich mit der Oberflächengestaltung<br />
der beiden Ladeluken, sie sind<br />
einfach glatt wie ein Brett ausgebildet. Als<br />
Erstes habe ich die Zwischenräume zwischen<br />
den Abdeckplatten angedeutet, auch<br />
Verstärkungsprofile seitlich um eine der Luken<br />
herum habe ich angebracht.<br />
Am klassischen, großen, rundlichen<br />
Schornstein vergangener Zeiten fehlen die<br />
Abgasöffnungen, hier sollte man ein großes<br />
oder zwei oder drei kleinere Abgasrohre ein-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 13
Ausbesserungen und Lackkorrekturen präsentiert<br />
sich das Modell nun nicht mehr im<br />
Auslieferungszustand, sondern zeigt den<br />
Zustand nach einigen Betriebsjahren.<br />
Fahrerprobung<br />
pflanzen. Einige klassische Rettungsringe<br />
sollten an keinem Schiff fehlen, Gleiches<br />
gilt für Feuerlöschkästen, die ich an der unteren<br />
Rückwand des Brückendecks und an<br />
den Seitenwänden angebracht habe. Auch<br />
die Back wirkte noch etwas „nackt“, hier<br />
sorgten einige typische Lüfter und weitere<br />
Teile für mehr Detailtreue.<br />
Nachdem die verschiedenen Abziehbilder<br />
aufgebracht waren, wurden die Flächen zur<br />
besseren Haltbarkeit der Abziehbilder mit<br />
mattem Klarlack überzogen. Nach diversen<br />
Bei der ersten Wasserung war ich etwas<br />
überrascht: Trotz des schweren Bleiakkus<br />
weit unten im Rumpf und Windstille krängte<br />
das Modell bei der Kurvenfahrt beachtlich,<br />
hier fordert der relativ schmale Rumpf seinen<br />
Tribut. Da die Verdrängung es aber zuließ,<br />
habe ich noch ca. 400 g Ballast zugegeben.<br />
Nun sah die Sache schon wesentlich<br />
besser aus, evtl. können auch nachträglich<br />
angebrachte Schlingerkiele noch für eine<br />
weitere Verbesserung sorgen.<br />
Insgesamt gesehen ist die NEPTUN ein als<br />
nicht allzu kompliziert zu bauendes Modell<br />
einzustufen, als Bau-Nr. 2 oder 3 dürfte<br />
es <strong>von</strong> jedem Modellbauer fertig zu stellen<br />
sein und muss nicht als unvollendetes<br />
Dachbodenmodell enden ... Mit einem<br />
moderaten Budget lässt sich ein durchaus<br />
interessantes und vor allem handliches<br />
Modell mit noch überschaubarem Zeitaufwand<br />
realisieren. Einige zusätzliche Details<br />
steigern zweifellos die optische Attraktivität<br />
dieses Frachters aus einer vergangenen<br />
Epoche.<br />
©<br />
Richard Wagner / Manfred Wilske<br />
Flugzeugträger Graf<br />
Zeppelin<br />
Das Original • Das Modell •<br />
Die Flugzeuge<br />
Umfang 164 Seiten,<br />
DIN A4<br />
Abbildungen 322, meist in Farbe<br />
Best.-Nr. 127<br />
Preis 28,– [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />
faserverbundwerkstoffe<br />
GFK/CFK- Standard<br />
GFK/CFK-Exclusiv<br />
Kompetenz in Beratung<br />
High-Tech zu traumhaften Preisen!<br />
Sparen bis zu 15 % im Vergleich<br />
Dipl.-Ing. H.-B. Einck<br />
Rügenstraße 74 in 45665 Recklinghausen<br />
Tel: (+49)02361-491076 Fax: -43156 mail@emc-vega.de<br />
Materialkatalog für 2 €<br />
Anzeige-Januar-Schiff 180x30.pmd 1<br />
19.01.2004, 15:13<br />
14 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Jahresübersicht 2010<br />
Best.-Nr. 9855<br />
Preis 19,90<br />
für Abonnenten (bitte Kd-Nr. angeben):<br />
Preis 7,50<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 VS-Villingen<br />
Tel. +49(0) 77 21 / 89 87-0 • www.neckar-verlag.de<br />
AZ_SCHIFFE NEU.qxd 07.02.2011 16:01 Uhr Seite 1<br />
www.krick-modell.de • www.krick-modell.de • www.krick-modell.de<br />
Phoenix<br />
RC Yacht „Ready to Sail“<br />
Länge 870 mm<br />
HMS Pegasus<br />
Laser-Holzbaukasten<br />
mit allen Beschlägen<br />
Maßstab 1:64<br />
Länge 800 mm<br />
Aquarama<br />
RC Laser-Holzbaukasten<br />
plus Antriebsset<br />
Länge 850 mm<br />
IMMER MIT<br />
AKTUELLSTEN<br />
NEUHEITEN !<br />
krick<br />
Modellbau vom Besten<br />
Fordern Sie den<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
krick - Hauptkatalog Nr.41N<br />
3<br />
gegen € 10,- Schein (Europa € 20,-) an.<br />
Dieser Katalog ist auch bei Ihrem Fachhändler erhältlich.<br />
Klaus Krick Modelltechnik<br />
Postfach 1138 · 75434 Knittlingen<br />
Über 250 Seiten<br />
Bausätze<br />
und Zubehör!
RENNBOOTE<br />
DIETER JAUFMANN<br />
W<br />
enn man den ak-<br />
tuellen Modellbau-<br />
markt<br />
betrachtet,<br />
so wird man schnell<br />
feststellen, dass derzeit<br />
unübersehbar viele RTR-<br />
Modelle aus Fernost angeboten werden.<br />
Das Schlagwort RTR, das für ready-to-run<br />
steht, bedeutet im Klartext, dass praktisch<br />
alle zum Betrieb des Flitzers erforderlichen<br />
Komponenten im Lieferumfang enthalten<br />
sind. Mit solchen Booten möchte man vor<br />
allem diejenigen Kunden erreichen, die<br />
weniger Lust haben, an Modellen herumzuschrauben<br />
oder sich gar nicht so wirklich<br />
herantrauen. Wobei man trotzdem nicht<br />
vergessen sollte, dass unser Hobby noch<br />
immer Modellbau heißt und der Bau eines<br />
Modells in einer gewissen Weise einfach<br />
dazu gehört. Schließlich wird man in dieser<br />
Zeit <strong>von</strong> der ersten bis zur letzten Schraube<br />
mit dem Modell bestens vertraut.<br />
Ein weiterer Kaufgrund ist natürlich auch<br />
der günstige Preis solcher Modelle, die<br />
komplett fahrfertig mitunter preiswerter angeboten<br />
werden, als wenn man alle zum<br />
Bau benötigten Komponenten einzeln kaufen<br />
würde. Da bei den erwähnten fertigen<br />
Fernost-Modellen die Qualitätsspanne <strong>von</strong><br />
„grottenschlecht“ bis „ziemlich gut“ reicht,<br />
wollte ich mich selbst mal vom aktuellen Angebot<br />
überzeugen. Die Wahl fiel gleich auf<br />
zwei Modelle, zum einen auf die PURSUIT,<br />
welche hier vorgestellt werden soll, zum anderen<br />
auf die OSPREY, über welche ich in<br />
der nächsten Ausgabe der <strong>SchiffsModell</strong><br />
berichten werde.<br />
Nachdem ich die Bestellung online ausgelöst<br />
und die gesamte Summe sofort per<br />
PayPal überwiesen hatte, stand erst mal<br />
Warten, Warten und nochmals Warten an.<br />
Man sollte bei dieser Art der Direktbestellung<br />
also schon einiges an Geduld mitbringen,<br />
da erst nach über vier Wochen ein<br />
kurzes Schreiben vom Zoll im Briefkasten<br />
lag, dass mein Paket zur Abholung bereit<br />
läge. Nachdem dort dann alle Formalitäten<br />
erledigt waren, ging es mit dem großen Paket<br />
auf direktem Weg in den Bastelkeller, wo<br />
zunächst alles in Ruhe inspiziert wurde.<br />
Hinter dem Namen PURSUIT verbirgt sich<br />
ein 820 mm langes, 240 mm breites und<br />
80 mm hohes Mono-Boot, welches bereits<br />
mit einigen hellblauen Aufklebern versehen<br />
war. Nach dem Abnehmen des 380 x 160<br />
mm großen Deckels fiel natürlich der erste<br />
Blick sofort auf den verbauten Motor. Dieser<br />
misst 35 mm im Durchmesser und 60 mm<br />
16 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
in der Länge. Genauere Informationen bezüglich<br />
der technischen Daten gibt der Hersteller<br />
leider nicht an, allerdings befand sich<br />
auf dem Motor ein kleiner Aufkleber mit einer<br />
Internetadresse. Bei der Recherche auf<br />
besagter Homepage fand ich die Informationen,<br />
dass es sich um einen Brushless-Innenläufer<br />
vom Typ 540-3660 FSD mit 1.620<br />
min -1 /V und einer Leistung <strong>von</strong> 950 Watt<br />
handelt. Ein Kühlwassermantel umschließt<br />
den Motor vollkommen und sorgt gegenüber<br />
den sonst üblichen Kühlwasserspira-<br />
len für einen großflächigeren<br />
Kontakt des Kühlwassers zum Motorgehäuse.<br />
Der Motor selbst ist an einem<br />
wassergekühlten Aluminiumhalter befestigt,<br />
welcher wiederum mit vier Inbusschrauben<br />
an den beiden einlaminierten Trägern aus<br />
3,5 mm starkem GfK angeschraubt ist.<br />
Das Ruderservo ist in einem Holzträger<br />
montiert und über einen Kabelbinder<br />
befes tigt. Das sieht zwar ziemlich gewöhnungsbedürftig<br />
aus, aber solange es hält,<br />
sehe ich keinen Grund, das abzuändern.<br />
Als Akku halter dient ein 130 mm x 50 mm<br />
messender Holzträger, der sich direkt vor<br />
dem Motor befindet. Allerdings ist dieser<br />
bereits bei der ersten Probebefestigung<br />
sofort abgegangen, so dass unter diesen<br />
nun ein Klettgurt kam und der Träger erneut<br />
einlaminiert wurde. Die Motorwelle ist mittels<br />
einer Spannzangenkupplung mit der<br />
4,76-mm-Flexwelle verbunden und läuft in<br />
einem Teflonrohr, welches wiederum <strong>von</strong><br />
einem Messingrohr umhüllt ist. Zusätzlich<br />
wird dieses durch einen kleinen, einlaminierten<br />
Holzträger am Boden abgestützt.<br />
Am Heck des Bootes befindet sich ein<br />
Aluminium-Powertrimm, der stufenlos in der<br />
Höhe verstellbar ist, was folglich eine gute<br />
Anpassung an die jeweiligen Wasserbedingungen<br />
ermöglichen sollte.<br />
Die Aluminium-Ruderanlage ist seitlich vom<br />
Powertrimm befestigt, gesteuert wird das<br />
Boot über ein 125 mm langes Ruderblatt,<br />
das dank Hohlbohrung auch für die Kühlwasseraufnahme<br />
zuständig ist. Rechts und<br />
links am Spiegel befinden sich kleine Turn-<br />
fins für mehr Stabilität in den Kurven und<br />
zusätzlich sind auch noch zwei Trimmklappen<br />
angebracht.<br />
Der mitgelieferte Brushless-Regler (45 x<br />
31 x 17 mm) ist ebenfalls an den Kühlkreislauf<br />
angeschlossen. Leider fehlten<br />
auch beim Regler genauere<br />
Daten zur Belastbarkeit<br />
oder der höchstzulässigen<br />
Zellen-<br />
anzahl. Was er tatsächlich aushält, würde<br />
sich somit erst im Betrieb auf dem Wasser<br />
zeigen. Des Weiteren stellte sich auch noch<br />
die Frage, ob dieser Steller über ein BEC<br />
verfügt oder ob ein separater Empfängerakku<br />
benötigt wird. Probieren geht über Studieren,<br />
kurzerhand wurde ein LiPo an den<br />
Regler angeschlossen, welcher sich sofort<br />
durch einen Piep-Ton bemerkbar machte<br />
und seinen Dienst aufnahm. Folglich wird<br />
also kein externer Empfängerakku benötigt.<br />
FAHRERPROBUNG<br />
Für die erste Fahrt wurde ein 3s-Kokam<br />
mit 4000 mAh im Modell befestigt und der<br />
Deckel mit Cellpack wasserdicht abgeklebt.<br />
Zusätzlich wanderte auch noch mein<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 17
GPS-Gerät ins Innere, um gleich mal die<br />
Höchstgeschwindigkeit messen zu können.<br />
Als Propeller montierte ich einen 40-mm-<br />
Graupner-Carbon-Prop und setzte die<br />
PURSUIT ins Wasser. Bevor der Gashebel<br />
das erste Mal komplett durchgezogen wurde,<br />
habe ich noch den Geradeauslauf minimal<br />
nachgetrimmt und dann ging es auch<br />
schon richtig los: Die PURSUIT erreichte innerhalb<br />
kürzester Zeit die Höchstgeschwindigkeit<br />
und zog eindrucksvoll ihre Runden.<br />
Die V max lag bei 42 km/h, so dass auch die<br />
Kurven ohne weiteres mit Vollgas durchfahren<br />
werden konnten. Nach nicht einmal<br />
zwei Minuten Fahrzeit fuhr ich sicherheitshalber<br />
zur Kontrolle der kompletten Hardware<br />
ans Ufer zurück. Als ich das Boot aus<br />
dem Wasser hob, fiel mir bereits auf, dass<br />
das Modell wesentlich schwerer geworden<br />
war und nach dem Öffnen des Deckels war<br />
der Grund sofort ersichtlich: Rund ¼ des<br />
Rumpfes stand bereits unter Wasser ...<br />
Wieder zuhause, kamen alle Komponenten<br />
sofort auf die Heizung zum Trocknen und<br />
ich begab mich auf die Suche, wie all das<br />
Wasser ins Modell hatte eindringen können.<br />
Glücklicherweise konnte ich die Ursache relativ<br />
schnell ausfindig machen: Die Nahtstelle<br />
des Kühlwassermantels hatte ein kleines<br />
Loch, so dass das ganze Kühlwasser ungehindert<br />
herausströmte. Mit wenigen Tropfen<br />
Klebstoff wurde das Loch verschlossen und<br />
mit getrocknetem Empfänger und frisch<br />
geladenen Akkus ging es erneut an den<br />
See für einen weiteren Versuch. Nach einer<br />
Minute Fahrzeit nahm ich das Boot wieder<br />
für eine Inspektion aus dem Wasser. Wie<br />
es sich eigentlich auch gehört, befand sich<br />
dieses Mal nun kein einziger Tropfen Wasser<br />
im Inneren. Da auch der Motor samt<br />
der gesamten Hardware eiskalt geblieben<br />
war, wanderte für die nächste Fahrt ein 4s-<br />
LiPo ins Innere und der Prop musste einer<br />
Graupner 45 K weichen. Nun war die Beschleunigung<br />
deutlich druckvoller und die<br />
Endgeschwindigkeit lag mit 55 km/h auch<br />
etwas höher. Die Fahrzeit betrug mit einem<br />
5000-mAh-Akku über sieben Minuten und<br />
der Motor wurde dabei trotzdem nur handwarm.<br />
Richtig mutig geworden, kam jetzt ein 5s-<br />
LiPo ins Boot, mit dem die PURSUIT zum<br />
Geschoss mutierte und ihrem Namen (=<br />
Verfolger, Jäger) endlich gerecht wurde. Die<br />
Kurven konnten sehr sicher mit einer hohen<br />
Geschwindigkeit durchfahren werden und<br />
der Speed reicht für ein Just for Fun-Boot<br />
absolut aus. Dabei kommt aber auch die<br />
Fahrzeit nicht zu kurz und mit einer anderen<br />
Abstimmung wären auch noch einige km/h<br />
mehr durchaus drin.<br />
Zu bemängeln ist natürlich die anfängliche<br />
Undichtigkeit des Kühlmantels, die bei etwas<br />
weniger Vorsicht bereits auf der ersten<br />
Fahrt den Totalverlust des Bootes hätte<br />
bedeuten können. Da<strong>von</strong> mal abgesehen<br />
kann ich aber sonst nichts gravierend Negatives<br />
über das Modell sagen und ich bin<br />
schon gespannt, wie es mit der OSPREY<br />
ausschauen wird.<br />
18<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Konrad Algermissen<br />
Hochseeschlepper Fairplay IX<br />
Vorbild und Modell<br />
Umfang 69 Seiten, DIN A4<br />
Abbildungen 275<br />
Best.-Nr. 165<br />
Preis 29,90 [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
Tel. +49(0)7721/8987-0<br />
www.neckar-verlag.de<br />
www.<br />
.de<br />
Holz und mehr....<br />
Leisten und Brettchen für den anspruchsvollen Modellbauer.<br />
Gegen 5,– € erhalten Sie unsere aktuelle Preisliste<br />
mit integrierter Holzmusterkarte.<br />
O.C.König, Schlossring 12, 72290 Loßburg. 07446-3619 FAX: 916270<br />
E-Mail: arkowood@t-online.de<br />
Besuchen Sie uns auf der Faszination Modellbau in Friedrichshafen vom 4.11.–6.11.2011<br />
Im September:<br />
ein Wettbewerbsmotor Q80<br />
im Gesamtwert <strong>von</strong> EUR 429,–<br />
Beantworten Sie die Frage auf unserer Homepage!<br />
Gewinnen Sie jeden Monat!!<br />
Gesponsert <strong>von</strong> Hacker Motor GmbH,<br />
Ergolding<br />
Im Oktober:<br />
ein Produkt der Firma Horizon Hobby,<br />
Elmshorn<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
Villingen-Schwenningen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 19
U-BOOTE<br />
CARSTEN HEINTZE<br />
Modell (U)-Bootshow<br />
Großbreitenbach<br />
Zu Gast bei Freunden<br />
Z<br />
um Himmelfahrtswochenende zieht<br />
es jedes Jahr viele Modell-U-Boot-<br />
Fahrer aus ganz Deutschland hoch<br />
auf den Rennsteig im schönen Thüringen,<br />
denn dann lockt eines der Modell-U-Boot-<br />
Treffen des Jahres. Den Feiertag „Christi<br />
Himmelfahrt“ als Ausgangstag für ein langes<br />
Wochenende mit Brückentag nutzend, steht<br />
zu diesem Zeitpunkt den U-Boot-Fahrern<br />
vor Beginn der Badesaison das große<br />
20 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Schwimmbecken zum Fahren zur Verfügung.<br />
Ist der Samstag noch den U-Booten<br />
vorbehalten, findet das Treffen am Sonntag<br />
in einer Modellbootshow gemeinsam mit<br />
Überwasserschiffen den Abschluss.<br />
Dieses Schiffsmodell- und U-Boottreffen<br />
hat inzwischen eine über 10-jährige Tradition<br />
auf dem Rennsteig. Ermöglicht wurde<br />
das dank der tatkräftigen Unterstützung der<br />
Gemeinde Großbreitenbach und ihrer Vereine<br />
samt einer patenten Bürgermeisterin,<br />
die vor Jahren dem Sonar e. V. die Nutzung<br />
des Freibades ermöglichte.<br />
Ausgerichtet wurde die Wochenendveranstaltung<br />
jetzt zum zweiten Mal <strong>von</strong> der Marinekameradschaft<br />
Ilmkreis.<br />
Die wurde gleich vor größere Herausforderungen<br />
gestellt, denn mit den ausbleibenden<br />
Regenfällen im Frühjahr und dem<br />
dadurch gesunkenen Grundwasserspiegel<br />
war das Freibad leider nur zur Hälfte gefüllt.<br />
Eine Begegnung der<br />
„etas anderen“ Art ...<br />
Das sorgte leider im Vorfeld mit der in den<br />
Foren unverzüglich brodelnden Gerüchteküche<br />
dafür, dass einige Bootfahrer das<br />
Treffen für sich absagten. Das ist ärgerlich,<br />
denn darunter waren auch letztjährige Teilnehmer,<br />
die auf den Brückentag-Termin gedrängt<br />
hatten und nun durch Abwesenheit<br />
glänzten.<br />
Für die Wasserung der Boote wurde als<br />
Rettung ein Gerüst unter den Sprungturm<br />
gebaut, das in Verbindung mit einer Leiter,<br />
dafür sorgte, dass die Boote trotz des niedrigen<br />
Wasserstandes ins Wasser gesetzt<br />
werden konnten. Sogar eine elektrische<br />
Winde war an dem Gerüst zu finden. So<br />
viel Einfallsreichtum soll gelobt werden und<br />
dem Spaß am Fahren hat das keinen Abbruch<br />
getan.<br />
So fanden sich nach der „Wasserentwarnung“<br />
ab Donnerstag auf dem Campingplatz<br />
immer mehr U-Bootfahrer ein. Treffen<br />
zum Saisonauftakt sind immer eine gute<br />
Gelegenheit, um zu zeigen, was im Winterhalbjahr<br />
daheim so auf der Helling lag.<br />
Sogar das Wetter spielte mit, so dass auf<br />
dem benachbarten Campingplatz viele Modellbauer<br />
noch lange draußen beisammen<br />
saßen. Packen bei Dunkelheit die „normalen“<br />
Bootfahrer ein, gilt für die U-Bootfahrer<br />
das Nachtfahren als besonderes Erlebnis.<br />
So erhellten diverse U-Boote mit ihren<br />
Scheinwerfern das in nächtlicher Dunkelheit<br />
liegende Becken und sorgten somit für Unterhaltung.<br />
Leider waren am Sonntag auch weniger<br />
Überwasserschiffe zu sehen, so dass Thüringens<br />
größte Modellbootshow in diesem<br />
Jahr etwas kleiner als gewohnt ausfiel.<br />
Da half es auch nicht, den „GEMA-freien<br />
Shanty Hitmix“ bis zum Tinnitus der Teilnehmer<br />
aufzudrehen und das Campinggeschirr<br />
mit Böllerschüssen zu verrütteln ...<br />
FAZIT<br />
Ich bin mir sicher, die U-Boot-Fahrer kommen<br />
auch im nächsten Jahr gerne wieder.<br />
Dass dies kein leerer Spruch ist, zeigt sich<br />
in der Reservierung der so beliebten Holzhäuser<br />
auf dem Campingplatz: Hier kann<br />
man nur mit viel Glück unter den zahlreichen<br />
Häusern mal ein freies zum Veranstaltungstermin<br />
bekommen. Inwieweit sich<br />
der Grad der Kommerzialisierung durch<br />
Modell des bekannten Tiefsee-<br />
Tauchbootes ALVIN<br />
die Veranstalter nach oben drehen lässt, ist<br />
aber fraglich, bedauerte man doch auf den<br />
Internet-Seiten der Marinekameradschaft<br />
die durch das Ausbleiben der Händler und<br />
die geringere Besucherzahl etwas leere<br />
Kasse.<br />
So etwas kann man aber den zahlreichen<br />
Modellbauern, die auf eigene Kosten viele<br />
hundert Kilometer gefahren sind, wohl nicht<br />
anlasten. Gewinn erwirtschaftet man nur,<br />
wenn man als Veranstalter schon weit im<br />
Vorfeld ein tragfähiges Konzept auch für<br />
die Fachhändler ausarbeitet und mit ausreichend<br />
Werbung auch einen Anreiz für<br />
die Besucher bietet. Am besten regeln sich<br />
solche Dinge aber wohl nach wie vor intern<br />
und nicht für alle öffentlich im Internet.<br />
Drücken wir also die Daumen für Großbreitenbach<br />
2012.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 21
MOTORSCHIFFE<br />
HERMANN BÖCK<br />
BB- 39 USS ARIZ<br />
E<br />
igentlich habe ich ja schon mehr<br />
als genügend Modelle in mei-<br />
ner kleinen Werft stehen. Als<br />
Fan der deutschen kaiserlichen<br />
Marine sind dies überwiegend Schiffe aus<br />
dieser Zeit. Angefangen vom kleinen Torpedoboot<br />
bis hin zum Schlachtschiff sind<br />
nahezu alle Typen vertreten, Gleiches gilt<br />
für die Bauweise: Modelle aus Karton- oder<br />
Plastikbausätzen, aber auch in klassischer<br />
Bauweise nach Plänen sind dabei und alles<br />
mit der Zielsetzung, damit auch an Wettbewerben<br />
teilzunehmen. Die Vorbilder der<br />
Kriegsschiffe aus dieser Epoche haben im<br />
Gegensatz zu den heutigen Kampfschiffen<br />
noch ein „Gesicht“, sofern man bei einem<br />
Kriegsschiff überhaupt <strong>von</strong> „Schönheit“<br />
sprechen kann.<br />
Da ich mich seit meiner Jugend auch mit<br />
der Seekriegsgeschichte befasse, weiß<br />
ich natürlich, wie sinnlos die Existenz der<br />
„Grauen“ im Grunde war und ist. Dennoch<br />
fasziniert mich bis heute deren Technik, bietet<br />
sie doch uns Modellbauern im Gegensatz<br />
zu zivilen Schiffen einfach mehr Betätigungsfeld<br />
und Herausforderung beim Bau.<br />
Auf der ständigen Suche nach etwas Neuem<br />
stieß ich auf den Plastikbausatz der<br />
USS ARIZONA des chinesischen Herstellers<br />
Trumpeter. Im Gegensatz zu den gebräuchlichen<br />
Maßstäben <strong>von</strong> 1:350 oder<br />
gar 1:700 wird dieser im für Plastikmodelle<br />
schon fast riesigen Maßstab <strong>von</strong> 1:200 angeboten.<br />
Aus diesem sollte man doch ein<br />
Fahrmodell in brauchbarer Größe erstellen<br />
können!<br />
DAS VORBILD<br />
Die ARIZONA wurde als Einheit der Pennsylvania-Klasse<br />
am 16.3.1914 in der Navy<br />
Yard New York auf Kiel gelegt. Stapellauf<br />
war bereits am 19.6.1915 und die Fertigstellung<br />
erfolgte am 17.10.1916, also in<br />
einer recht kurzen Bauzeit. Nach einem<br />
Umbau im Jahr 1931 war sie 185 m lang,<br />
32,4 m breit und verdrängte 36500 t. Die<br />
max. Geschwindigkeit lag bei 21 kn bei<br />
32000 PS Antriebsleistung, die Bewaffnung<br />
bestand aus 12 x 35,6-cm- und 18 x<br />
12,7-cm-Kanonen.<br />
22<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
ARIZONA im Jahr 1930 mit den markanten Gittermasten (Foto: © wikipedia)<br />
ONA<br />
ARIZONA brennend<br />
und sinkend nach dem<br />
Angriff am 7.12.1941<br />
(Foto: © wikipedia)<br />
ARIZONA im<br />
Jahr 1941<br />
(Foto: © wikipedia)<br />
Das „Arizona Memorial“<br />
über dem Wrack<br />
(Foto: © wikipedia)<br />
Die ARIZONA war zum Zeitpunkt ihrer<br />
Indienststellung bereits veraltet. Die ursprünglichen<br />
riesigen Gittermasten mit<br />
Ausguckplattformen wurden daher bei<br />
einem grundlegenden Umbau im Jahr 1931<br />
durch Dreibeinmasten mit Entfernungsmessern<br />
und Leitständen ersetzt. Der<br />
Rumpf erhielt zusätzliche Torpedowulste,<br />
auch die Deckspanzerung wurde ver stärkt.<br />
Allerdings wohl nicht ausreichend, wie<br />
das spätere Schicksal des Schiffes zeigen<br />
sollte. Die Gefahr aus der Luft hatte man<br />
damals noch nicht richtig eingeschätzt. Die<br />
Umbauten machten das Schiff schwerer,<br />
topplastiger und damit verschlechterten<br />
sich auch die Seeeigenschaften. Die Geschwindigkeit<br />
genügte für einen späteren<br />
Einsatz im Zweiten Weltkrieg ebenfalls<br />
nicht mehr den Anforderungen an ein modernes<br />
Schlachtschiff.<br />
Ernsthafte militärische Einsätze hat die ARI-<br />
ZONA praktisch nicht erlebt. Ihr Lebenslauf<br />
beschränkte sich auf Übungsfahrten und<br />
die Präsenz im Pazifik. Ihr letzter Standort<br />
war Pearl Harbor auf Oahu, Hawaii und hier<br />
erlangte sie dann auch ihre traurige Berühmtheit.<br />
Am 7. Dezember 1941 überfielen<br />
die Japaner Pearl Harbor mit einem gewaltigen<br />
Luftschlag. Schwere Bomben aus<br />
großer Höhe durchschlugen das Deck der<br />
ARIZONA, entzündeten Pulvervorräte, die<br />
explodierten. Das Schiff brach auseinander<br />
und sank in wenigen Minuten auf den Grund<br />
des Hafenbeckens. Dabei kamen 1175 Besatzungsmitglieder<br />
ums Leben, nur 306<br />
überlebten.<br />
Für die Amerikaner war der Überfall der<br />
Japaner der Auslöser für den Kriegseintritt.<br />
Der damalige Präsident Roosevelt erklärte<br />
den Vorgang zum „Tag der Schande“. Der<br />
Erfolg des Angriffs war für die Japaner jedoch<br />
nicht besonders groß, da die für den<br />
künftigen Kriegsverlauf wichtigen amerikanischen<br />
Flugzeugträger zum Zeitpunkt des<br />
Angriffs nicht im Hafen lagen.<br />
Das Wrack der ARIZONA wurde nicht gehoben.<br />
Die zerstörten Aufbauten hat man<br />
verschrottet, zwei der großen Drillingstürme<br />
kamen als Landbatterien zur Aufstellung.<br />
Da das Schiff auf ebenem Kiel liegt, sind<br />
heute noch Decksteile in Höhe der Wasseroberfläche<br />
zu sehen.<br />
In den 60er-Jahren entstand eine Gedenkstätte<br />
und im Jahr 1980 wurde das „Arizona<br />
Memorial“ als nationale Gedenkstätte über<br />
dem Wrack eröffnet. Weit über 1 Million Besucher<br />
sind dort jährlich zu verzeichnen.<br />
Pearl Harbor ist auch heute noch Standort<br />
eines Teils der US-Pazifikflotte.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 23
DER BAUSATZ<br />
Die ARIZONA reiht sich in eine Serie bekannt<br />
hochqualitativer Plastikmodelle der<br />
Fa. Trumpeter ein, durchaus vergleichbar<br />
mit Tamiya-Produkten. Bereits der große<br />
Karton mit einem sehr realistischen Farbbild<br />
des Originals ist beeindruckend. Der<br />
positive Eindruck hält sich auch nach dem<br />
Öffnen: Der Rumpf ist in zwei Hälften geteilt,<br />
Unterwasser- und Überwasserschiff. Dies<br />
ist eine Erleichterung für denjenigen, der<br />
das Schiff als Wasserlinienmodell bauen<br />
will. Etwas erschrocken war ich allerdings<br />
beim Anblick des Oberteils, denn hier sind<br />
das Hauptdeck und der vordere Teil des<br />
Achterdecks fest mit den Bordwänden verbunden.<br />
Für ein Fahrmodell ein gewaltiges<br />
Hindernis!<br />
Alle Spritzgussäste mit den Teilen (weit<br />
über 1000 Stück) sind sorgfältig verpackt,<br />
besonders filigrane Teile sogar zusätzlich<br />
mit schützendem Schaumstoff umhüllt.<br />
Untergruppen sind nochmals in kleine Kartons<br />
verpackt, alles sehr fein. Neben den<br />
Plastikteilen enthält der Bausatz sauber<br />
gedrehte Geschützrohre für die Schwere<br />
Artillerie, wahlweise verwendbar anstelle<br />
der ebenfalls in Plastik vorhandenen<br />
Rohre.<br />
Ferner gibt es Propellerwellen, deren Länge<br />
aber nur für ein Standmodell reicht.<br />
Eine einfache Ankerkette ist ebenfalls vorhanden.<br />
Das Highlight ist der dem Bausatz<br />
beiliegende Ätzteile-Satz, bestehend aus<br />
zwei Platten mit Reling- und einer Platte mit<br />
Kran- und anderen Teilen. Zwei Bögen mit<br />
Abziehbildern vervollständigen den Kit.<br />
Zur Ergänzung gibt es einen Upgrade-Kit,<br />
der weitere Ätzteile für Niedergänge, Kranteile<br />
sowie gedrehte Metallrohre für die Mittelartillerie<br />
enthält.<br />
Eine gut gegliederte Bauanleitung führt in<br />
übersichtlichen Schritten durch den Bau,<br />
Farbtafeln zeigen die Lackierung.<br />
Zur Qualität: Alle Spritzgussteile sind sehr<br />
sauber ausgeführt, es fällt kaum Entgratungsarbeit<br />
an. Die Passgenauigkeit ist fast<br />
durchgängig hervorragend. Die Detaillierung<br />
ist für diesen Maßstab sehr hoch, besonders<br />
die Beiboote fallen positiv auf. Als<br />
verbesserungswürdig sehe ich die Ausleger<br />
der Kräne an, die hätte man besser gleich<br />
komplett als Ätzteile ausführen sollen. Die<br />
Niedergänge als Plastikteile kann man<br />
ganz vergessen, die sind zu primitiv und<br />
würden den Gesamteindruck des Modells<br />
stören, will heißen, der Upgrade-Kit ist ein<br />
Muss. Schade ist auch das Fehlen eines<br />
Takelplans sowie einer Anleitung, wo denn<br />
die vielen geätzten Relingteile eigentlich<br />
hin sollen. Bescheidene Hinweise finden<br />
sich lediglich auf Bildern auf dem Verpackungskarton<br />
sowie einer Bildserie auf der<br />
Trumpeter-Homepage. Die Relingteile sind<br />
zwar hervorragend geätzt, <strong>von</strong> der Stabilität<br />
her wegen der Feinheit aber kaum für ein<br />
Fahrmodell geeignet.<br />
DER BAU<br />
Ursprünglich hatte ich vor, das Modell nicht<br />
im letzten Ausrüstungszustand <strong>von</strong> 1941,<br />
sondern in seinem ursprünglichen Zustand<br />
der Indienststellung <strong>von</strong> 1916 zu bauen.<br />
Als Liebhaber selbst gefertigter Ätzteile<br />
wären gerade die großen Gittermasten für<br />
mich eine interessante Herausforderung<br />
gewesen. Ursprünglich gab es deutlich<br />
weniger Aufbauten, auch die Mittelartillerie<br />
stand nicht auf einem eigenen erhöhten<br />
Deck.<br />
Europäische Schlachtschiffe aus dieser Zeit<br />
erscheinen mir da einfach „schöner“. Nach<br />
näheren Recherchen kam ich daher zu dem<br />
Schluss, dass mir die Variante <strong>von</strong> 1941<br />
doch besser gefällt.<br />
Vor dem Baubeginn sollte man einige Überlegungen<br />
zur technischen Ausrüstung anstellen:<br />
– Verdrängung, Fahrgewicht, mögliche Zuladung<br />
– Antrieb, Wellenanlage, Rudergröße<br />
– Stabilität der Anbauten im Fahrbetrieb<br />
– Geeignete Kleber<br />
Letzteres ist bei Plastikbausätzen wegen<br />
der technischen Ausrüstung besonders<br />
wichtig, will man böse Überraschungen<br />
vermeiden. Gerade die Verbindung <strong>von</strong><br />
Plastik zu Metall ist kritisch. Für die Verklebung<br />
der Plastikteile untereinander verwende<br />
ich grundsätzlich nur Sekundenkleber.<br />
Die üblichen Plastikkleber sorgen zwar bei<br />
richtiger Anwendung für eine gewissermaßen<br />
„geschweißte“ Verbindung, aber wehe,<br />
es wird zu viel Kleber aufgebracht. Meine<br />
Klebeversuche mit Abfallmaterial aus dem<br />
ARIZONA-Bausatz ergaben Folgendes:<br />
Epoxikleber wie z. B. Uhu Endfest hält überhaupt<br />
nicht, die Verbindung <strong>von</strong> Metall mit<br />
Plastik (z. B. Befestigung der Schraubenwellen)<br />
mittels Stabilit Express hält auch<br />
Das Holzplankendeck<br />
nicht sicher. Als geeignet erwies sich nur<br />
wirkt vorbildgetreuer als<br />
24<br />
die Plastik-Variante<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Das Bild auf dem Verpackungskarton<br />
Neue Wellenanlagen<br />
aus Messing<br />
Uhu Plus Acrylit sowie Sekundenkleber<br />
(letzterer nur mit Aktivator).<br />
Als Nächstes untersuchte ich die Möglichkeiten<br />
der Decksöffnung für den Zugang<br />
zur Technik. Das schon erwähnte, zum<br />
Rumpfoberteil angegossene Deck erweist<br />
sich als echtes Problem. Das kleinere lose<br />
Achterdeck reicht als mögliche Öffnung<br />
nicht aus, der Antrieb liegt viel weiter vorn.<br />
Als Notlösung wäre denkbar, das Deck<br />
unter den Barbetten der beiden achteren<br />
Geschütztürme auszuschneiden, um zu<br />
den Wellenkupplungen zu gelangen und<br />
um die Antriebsmotoren in Einschubtechnik<br />
<strong>von</strong> hinten her einzubauen. Eine größere<br />
Öffnung mittschiffs scheidet wegen<br />
der ungünstigen Platzierung verschiedener<br />
Aufbauteile nahezu aus. Vielleicht kann<br />
sich der Hersteller entschließen, eine eigene<br />
RC-Ausführung mit vom Rumpf getrenntem<br />
Deck anzubieten, Derartiges war<br />
wohl auch schon im Gespräch.<br />
Nachdem ich ohnehin vorhatte, dem Modell<br />
eine richtige Decksbeplankung aus Holz zu<br />
verpassen, war die Entscheidung klar – das<br />
große Plastikdeck fliegt raus. Beim Aussägen<br />
des Decks aus dem Rumpfoberteil<br />
geht das Deck leider kaputt. Wegen seiner<br />
Formgebung ist es nicht möglich, es wieder<br />
verwendbar herauszubekommen. Wer partout<br />
kein neues Deck aus Holz machen will,<br />
kann sich stattdessen auch einen zweiten<br />
Bausatz kaufen und daraus das Plastikdeck<br />
heraussägen. Wer ein Standmodell baut,<br />
braucht sich all diese Gedanken natürlich<br />
nicht zu machen.<br />
Nachdem nun das Rumpfoberteil entkernt<br />
war, ging es an den Zusammenbau. Durch<br />
die „Nut und Feder“-Konzeption passen<br />
die beiden Hälften sehr gut zusammen,<br />
mit vier Schrauben werden sie fest verbunden.<br />
Der Rumpf ist mit seiner großen<br />
Wandstärke recht stabil. Nun ließ ich an<br />
der Innenseite zur Verklebung und Abdichtung<br />
dünnen Sekundenkleber entlang<br />
der Kante hineinlaufen. Hierbei kam mir<br />
jetzt der inzwischen ja durchgängig offene<br />
Rumpf zugute, alles ist schön zugänglich.<br />
Obwohl an der Rumpfaußenseite kaum<br />
ein Spalt entsteht, empfiehlt es sich, die<br />
ganze Rumpflänge hier zu überspachteln,<br />
sonst kommt garantiert später nach dem<br />
Lackieren eine Kante zum Vorschein. Ich<br />
habe hierfür Presto Polyester-Feinspachtel<br />
benutzt, der sich gut mit dem Kunststoff<br />
verbindet und auch zur Montage der Stevenrohre<br />
verwendet wurde.<br />
Nach dem Feinschliff ging es nun ab in die<br />
Badewanne zum Verdrängungstest. Mit<br />
entsprechenden Ballastgewichten kam ich<br />
beim Eintauchen bis zur Wasserlinie auf<br />
4 kg Gesamtgewicht. Somit bleibt für Ausrüstung,<br />
Deck und Aufbauten eine Menge<br />
Spielraum. Beim Krängungsversuch lag<br />
der Rumpf wie das sprichwörtliche Brett im<br />
Wasser, kein Wunder bei der Rumpfform<br />
und der großen Breite.<br />
Nun ging es an den Antrieb. Als Erstes<br />
schliff ich die zu dicken Wellenhosen ganz<br />
weg. In üblicher Weise baute ich Wellenanlagen<br />
mit Messing-Stevenrohren und<br />
rostfreien 2-mm-Wellen ein. Auf frei laufende<br />
Wellen habe ich verzichtet, die Stevenrohre<br />
wurden außen bis zum Wellenbock<br />
durchgezogen. Die äußeren Wellenböcke<br />
aus dem Bausatz lassen sich verwenden,<br />
wenn man sie zumindest mit Laufbuchsen<br />
versieht. Zur besseren Stabilität habe ich<br />
jedoch die Wellenböcke komplett aus Messing<br />
gefertigt. Die Motoren sind <strong>von</strong> Bühler,<br />
die hatte ich noch in meiner Bastelkiste.<br />
Es eignen sich <strong>von</strong> der Leistung her aber<br />
auch z. B. die SPPED 250 <strong>von</strong> Graupner.<br />
Die Motoren bekamen eine Spantlagerung,<br />
als Kupplung dienen Graupnersche Doppelgelenkkupplungen.<br />
Die Propeller aus dem Bausatz sind im<br />
Normalfall ausreichend stabil, ich wollte<br />
jedoch lieber schöne Messingpropeller und<br />
habe diese daher selbst angefertigt. Das<br />
ist gar nicht mal so schwer, der Arbeitsaufwand<br />
lag bei rund fünf Stunden für die vier<br />
Teile der Propeller<br />
Stück. Die Propellerblätter werden mit ihrem<br />
Nabenteil in einem Stück aus 0,5-mm-<br />
Messingblech ausgesägt und sauber zugefeilt.<br />
Die Propellernabe besteht aus zwei<br />
Teilen, dem lagerseitigen Teil und dem<br />
hinten konisch zulaufenden Stück. In beide<br />
kommt eine Gewindebohrung zur Verschraubung<br />
auf der Welle. Die 2-mm-Welle<br />
erhielt ebenfalls Gewinde. Nun steckt man<br />
alle Propellerteile auf die Welle und zieht<br />
sie nur leicht fest. Danach werden die Propellerblätter<br />
mit einer Zange entsprechend<br />
der gewünschten Steigung verschränkt.<br />
Augenmaß genügt, wir bauen ja kein<br />
Rennboot. Damit das Ganze dauerhaft<br />
zusammenhält, wird der Propeller nun hart<br />
verlötet. Dazu lässt man das Lot beidseitig<br />
an jedem Propellerblatt an der Wurzel entlang<br />
einlaufen. Das Lot dringt auch bis in<br />
die Gewindeverschraubung, der Propeller<br />
sitzt damit sicher fest auf der Welle. Da<br />
die Wellen ja leicht in die Rohre eingeführt<br />
werden können, ist eine Demontage der<br />
Propeller gar nicht notwendig.<br />
Das Hartlöten ist übrigens keine Hexerei,<br />
das kann jeder nach etwas Übung. Ich<br />
verwende Maxi Gas 400 in der handlichen<br />
600-g-Dose mit aufgeschraubtem Brenner<br />
sowie Silber-Hartlot, alles <strong>von</strong> Rothenberger.<br />
Der Silberanteil sollte möglichst nicht<br />
über 40% liegen, da sonst die hellere Lotfarbe<br />
auf dem Messing auffällt.<br />
Zur Herstellung: Flussmittel auf Lötstelle<br />
aufpinseln, das Ganze mit Brenner rotglühend<br />
erwärmen, Lötstab an die Lötstelle<br />
heranführen, erwärmen bis Lot in die Lötstelle<br />
fließt und weiter Lot aufbringen bis<br />
eine Rundkehle entsteht. Dann auskühlen<br />
lassen – nicht mit Wasser abschrecken!<br />
Etwas mühsam ist das Entfernen des<br />
glashart gewordenen Flussmittels. Danach<br />
kommen Feil- und Schleifarbeit, anschließend<br />
Polieren und Konservieren mit Zaponlack.<br />
Durch den Auftrag <strong>von</strong> Lot auf die<br />
Nabenkehle der Blätter ist ein Propeller<br />
entstanden, der sich kaum <strong>von</strong> einem gegossenen<br />
unterscheidet.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 25
Das abnehmbare Deck<br />
Die selbst gefertigten Propeller am Modell<br />
Der Antrieb – gut zugänglich<br />
Die neuen Ankerlaufbahnen und Poller<br />
Sperrholz, im Bereich des mittleren Decks<br />
nochmals verstärkt mit 3-mm-Sperrholz.<br />
Da das Hauptdeck eine Abstufung nach<br />
achtern hat, ist eine entsprechende stabile<br />
Verbindung der beiden Teile erforderlich.<br />
Das habe ich mittels Epoxi-Leiterplattenmaterial<br />
realisiert. Damit entstand eine ausreichend<br />
steife Einheit. Für den Einsatz meiner<br />
2,4-GHz-Anlage erhielt das Deck unter dem<br />
Schornstein eine Bohrung mit eingeklebtem<br />
Führungsrohr aus ABS. Hier wird zum Fahrbetrieb<br />
die Empfangsantenne nach oben<br />
geführt.<br />
Nach dem Einpassen der Sperrholzdecks<br />
kam die Belegung mit Planken. Ich verwende<br />
dazu immer Birnbaum-Furnier 0,5<br />
mm. Das gibt es z. B. bei arkowood.de<br />
als Brettchen 10 x 100 cm. Aus diesen<br />
schnitt ich auf der Feinkreissäge Planken mit<br />
0,7 x 50 mm. Ca. 2500 Stück sind für Hauptund<br />
Oberdeck erforderlich ... die Verlegung<br />
erfolgt durch Aufkleben mit Ponal Express<br />
wasserfest. Wer sich etwas weniger Arbeit<br />
machen will, kann in der Plankenbreite<br />
bis max. 1 mm gehen, das ist optisch gerade<br />
noch vertretbar. Bei den Leibhölzern<br />
beschränkte ich mich auf die außen umlaufende<br />
Leibung. Danach erfolgte Schliff<br />
und Feinschliff mit 400er-Papier und eine<br />
anschließende Versiegelung mit Bootslack.<br />
Ein Aufbau mit vier Lackschichten genügt,<br />
die erste Schicht stärker verdünnt, damit<br />
der Lack tief ins Holz eindringt. Es genügt<br />
eine Pinsellackierung, da dieser Lack schön<br />
verläuft und langsam aushärtet. Der letzte<br />
Anstrich wird mit 600er bis 1000er-Nassschleifpapier<br />
leicht überschliffen. Dabei verschwinden<br />
eventuell verbliebene Schmutzkörnchen<br />
und der Hochglanz, der bei<br />
diesem Modell stören würde. Abschließend<br />
erhält das Deck noch eine Spritzlackierung<br />
mit farblosem Seidenmattlack.<br />
Natürlich macht so ein Holzdeck einige<br />
Mehrarbeit, aber der Gesamteindruck des<br />
Modells gewinnt ungemein. Mein Modelltagebuch<br />
weist für diese Arbeit ca. 90 Stun-<br />
Nach Montage der Wellenanlagen und der<br />
Motoren kam das Ruder dran. Das Original-<br />
Plastikteil erhielt eine Bohrung <strong>von</strong> 2 mm<br />
zur Aufnahme einer Welle aus Messing,<br />
die Lagerung erfolgt in einem 4-mm-Messingrohr<br />
mit Buchsen. Für die Montage des<br />
Ruderservos ist genügend Platz zwischen<br />
den vorderen Motoren. Als Drehzahlsteller<br />
verwende ich den kleinen rokraft 50 <strong>von</strong><br />
robbe, der bei einer Gesamtstromaufnahme<br />
<strong>von</strong> nur ca. 1,3 A für alle Motoren völlig<br />
ausreicht.<br />
Zur Stabilisierung der Rumpfwände und<br />
als Auflage für das Deck brachte ich Leisten<br />
und Querstreben oben im Rumpf ein.<br />
Nun fiel mir auf, dass die Bullaugen im<br />
Rumpf wohl eine Nummer zu klein sind.<br />
Also habe ich sie auf 1,7 mm aufgebohrt.<br />
Nach der Rumpflackierung wurden kurze<br />
Rohrstücke aus 1,5-mm-ABS <strong>von</strong> innen<br />
her eingeklebt, die ich zuvor stirnseitig<br />
hellgrau lackiert hatte.<br />
Weiter ging es mit den Decks. Als Basis für<br />
die Aufbringung <strong>von</strong> Planken dient 2-mm-<br />
Filigrane Beiboote<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Das Deck mit seinen<br />
Verschlüssen<br />
den auf, für das fahrfertige<br />
Modell waren es insgesamt<br />
genau 500 Stunden. Das<br />
Hauptdeck habe ich in drei<br />
Teilen ausgeführt: Back bis<br />
Mitte des zweiten Geschützturms,<br />
abnehmbares Mittelteil<br />
mit Decksprung und<br />
Heckteil in der Länge des<br />
Original-Plastikteils.<br />
Zur Sicherung des Mittelteils<br />
auf dem Rumpf<br />
benutze ich die Technik<br />
des Bajonettverschlusses. Dazu erhielten<br />
die Türme B und D Achsen aus 10-mm-<br />
Alurohr, die durch die Barbetten und das<br />
Deck ca. 10 mm nach unten gehen. Am<br />
unteren Ende ist ein Querstift eingeklebt,<br />
der bei aufgesetztem Deck und Drehung<br />
des jeweiligen Geschützturms unter die<br />
darunter liegende Querstrebe im Rumpf<br />
greift und somit Deck und Aufbauten festhält.<br />
Eine solche Achse erhielt auch der<br />
vorderste Geschützturm, hier ist aber statt<br />
des Querstifts eine Nocke aufgeklebt, die<br />
dann bei einer Drehbewegung des Turms<br />
einen Mikroschalter zum Ein-/Ausschalten<br />
der gesamten Stromversorgung betätigt.<br />
Eine einfache und unsichtbare Lösung.<br />
Durch die Ausführung mit dem Holzdeck<br />
sind die auf dem Original-Plastikdeck angespritzten<br />
Teile natürlich verloren gegangen.<br />
Daher müssen sie neu angefertigt werden.<br />
Das betrifft hauptsächlich die Kettenablaufbahnen,<br />
die ich als Ätzteil produziert habe,<br />
es geht aber auch durch Aussägen aus<br />
dünnem Blech. Die dem Bausatz beiliegende<br />
Ankerkette gefiel mir nicht, ich habe<br />
die drei Ketten durch richtige Stegankerketten<br />
ersetzt, die in der kleinsten im Handel<br />
verfügbaren Größe passen und wegen ihrer<br />
Auffälligkeit auf dem Vorschiff einfach besser<br />
aussehen. Gezurrt werden diese mit<br />
kleinen „Ketten“, imitiert durch verzwirbelten<br />
Kupferdraht. Auch sämtliche Poller waren<br />
neu zu fertigen.<br />
Bei den Aufbauten bin ich im Wesentlichen<br />
der Bauanleitung gefolgt. Es gab noch ein<br />
paar Zusatzarbeiten wie z. B. das ordentliche<br />
Verzurren der Beiboote oder die Verglasung<br />
aller Fenster. Der gesamte Bau<br />
bereitet einem geübten Modellbauer aber<br />
keine großen Schwierigkeiten. Lediglich bei<br />
den Endmontagen im Bereich der Dreibeinmasten<br />
ist etwas Nachdenken beim Ablauf<br />
gefragt, wie deren Beine und die einzelnen<br />
Plattformen richtig nacheinander „aufgefädelt“<br />
werden. Besonders wichtig ist hier, die<br />
Relings vor dem Zusammenbau der Teile zu<br />
montieren, später käme man dort nur noch<br />
schlecht hin.<br />
Die zum Ergänzungskit gehörenden Ätzteile<br />
für die Kranausleger passen sehr gut,<br />
leider wirkt das Ganze aber wegen der unterschiedlichen<br />
Materialstärken Plastik versus<br />
Metall ein wenig unharmonisch. Besser<br />
wäre eine komplette Konstruktion aus Ätzteilen.<br />
Ein Schwachpunkt bei Plastikmodellen<br />
im Fahrbetrieb sind immer zwei Bereiche,<br />
nämlich Masten und Relings. Dem ARI-<br />
ZONA-Bausatz liegen für ein Standmodell<br />
brauchbare Relings bei, im praktischen<br />
Fahrbetrieb sind aber zumindest die am<br />
Rumpf befindlichen Relings einfach zu<br />
schwach, zumal sie nur mit ihrem unteren<br />
Gurt stumpf angeklebt werden können.<br />
Sprich sie haben keine senkrechten Stützen,<br />
die man in Löchern befestigen könnte.<br />
Die optisch auffälligen Marse<br />
Für die Rumpf-Relings habe ich daher fertige<br />
Ätzteile verwendet. Die gibt es passend<br />
bei saemann-aetztechnik.de (Best.-Nr.<br />
3011). Bei diesen ist jede dritte Stütze nach<br />
unten verlängert und kann somit in Bohrungen<br />
verklebt werden. Obwohl die aus<br />
0,3-mm-Neusilber geätzten Stützen bereits<br />
recht stabil sind, habe ich die Stützen durch<br />
Anlöten mit jeweils 0,35 mm starkem Messingdraht<br />
aufgedoppelt. So ergibt sich eine<br />
wirklich widerstandsfähig stehende Reling,<br />
die im Fahrbetrieb auch etwas aushält. Die<br />
einzelnen, jeweils 19 cm langen Relingstreifen<br />
werden zusammengelötet. Alle anderen<br />
Relings im Bereich der Aufbauten sind im<br />
Fahrbetrieb weniger Belastungen ausgesetzt,<br />
man könnte das Material aus dem<br />
Bausatz verwenden. Aber wenn ich an das<br />
Erfordernis gelegentlicher Reinigung mit<br />
einem Staubpinsel denke, so gefällt mir<br />
das auch nicht so recht. Daher habe ich<br />
auch für diese Bereiche stabilere Relings<br />
aus 0,2-mm-Neusilber selbst geätzt. Dabei<br />
wurde der richtige Standort für die Stützen<br />
jeweils genau ausgemessen. Natürlich<br />
könnten auch hierfür wieder die fertigen<br />
Relings <strong>von</strong> Saemann verwendet werden,<br />
Robustheit zahlt sich langfristig immer aus.<br />
Bei den Masten habe ich noch nie die Originalteile<br />
aus den Plastikbausätzen verwendet.<br />
Selbst für Standmodelle sind diese<br />
meist zu labil. Besonders Rahen und Stengen<br />
sind nicht belastbar und daher kann<br />
man sie auch nicht richtig auftakeln.<br />
Ich habe deshalb jeweils die senkrechten<br />
Pfahlmasten durch 5-mm-Kohlefaserstäbe<br />
ersetzt. Mit deren Befestigung im dicken<br />
Sperrholzdeck stehen die Dreibeinmasten<br />
nun sehr fest. Eine ähnliche Stabilitätsfrage<br />
stellte sich bei den beiden riesigen<br />
Gitterauslegern an der Mars des vorderen<br />
Mastes. Sie sind so filigran und empfindlich,<br />
dass sie schon bei einem kleinen Stoß<br />
leicht abknicken können. Daher bekam die<br />
Bodenplatte der Mars eine Verdoppelung<br />
mittels 0,2-mm-Messingblech verpasst,<br />
mit jeweils einer kurzen Auflagelasche zu<br />
den Gitterauslegern hin. Deren Konstruktion<br />
ist dreischenklig und wird nach oben<br />
zu einem Dreieck gebogen. Zur Verstärkung<br />
habe ich an der Oberkante einen<br />
0,5-mm-Messingdraht mit eingelötet. Der<br />
Draht ist zur Mars hin verlängert und wird<br />
in das Gehäuse geführt und dort mit der<br />
metallischen Grundplatte verlötet. Der Ausleger<br />
wird gleichzeitig auch auf den Auflagelaschen<br />
verlötet. Somit ist die ganze<br />
Geschichte doch um einiges widerstandsfähiger<br />
und es lassen sich die Takelage<br />
und die Flaggleinen besser strammziehen.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 27
Bootskräne<br />
Der Flugzeugkran mit verstärktem<br />
Bodenlagerwinkel<br />
Natürlich wurden auch alle anderen Stengen<br />
an den Marsen in Messingdraht statt<br />
Plastik ausgeführt.<br />
Etwas problematisch ist die Frage der Takelung.<br />
Leider gibt es hierzu im Bausatz<br />
überhaupt keine Information. Einige Hinweise<br />
finden sich in Fotos oder sonstigen<br />
Publikationen. Die gesamte Takelage habe<br />
ich daher nach diesen Quellen, bei den<br />
Antennen und deren Einspeisung nach logischen<br />
Gesichtspunkten ausgeführt, ebenso<br />
die Flaggleinen und die Beflaggung am<br />
hinteren Mast. Verzichtet habe ich auf die<br />
Abspannungen und Antennen, die <strong>von</strong> den<br />
Marsen zum Bug bzw. Heck führen. Dazu<br />
müsste sonst immer beim Abnehmen des<br />
Aufbaus irgendwie etwas ausgeklinkt werden,<br />
meist mit unschön großen Haken.<br />
Daher fehlen auch der Flaggenstock am<br />
Heck und die Gösch am Bug. Diese Teile<br />
sind im Fahrbetrieb immer das Erste, was<br />
weg bricht. Da meine ARIZONA ohnehin<br />
Die Bordflugzeuge auf<br />
ihren Katapulten<br />
Die 12,7-cm-Mittelartillerie<br />
nicht zum Wettbewerbseinsatz vorgesehen<br />
ist, mögen mir meine Bauprüfer-Kollegen<br />
diese kleine Sünde verzeihen.<br />
Lustig fand ich den großen Bogen mit<br />
Abziehbildern für das gesamte Signalalphabet.<br />
Das ist zwar schön bunt, aber es<br />
wird doch wohl niemand diese Dinger am<br />
Modell aufhängen. Ein Schlachtschiff ist<br />
schließlich kein Musikdampfer. Das Sternenbanner<br />
für den achteren Mast habe<br />
ich eingescannt, auf kräftigem Papier<br />
ausgedruckt und farblos lackiert, Gleiches<br />
geschah mit dem Admiralswimpel im Topp.<br />
Die im Bausatz vorhandenen 64 Plastikfiguren<br />
als Besatzungsmitglieder habe ich<br />
nicht montiert.<br />
Zur Farbgebung kann man den Vorschlägen<br />
der beigefügten Farbkarten folgen.<br />
Dort ist z. B. für das Überwasserschiff das<br />
sogenannte Navy Blue vorgesehen. In Modellbauerkreisen<br />
gibt es immer<br />
wieder heiße Diskussionen<br />
hinsichtlich der Farbe <strong>von</strong> alten<br />
Kriegsschiffen. Auch ich habe<br />
schon viel recherchiert und<br />
bin dabei oft auf Widersprüche<br />
gestoßen. Meist ist nicht mehr<br />
nachvollziehbar, wie das zu<br />
welcher Zeit wirklich war. Im<br />
Fall meiner ARIZONA habe ich<br />
mich daher an der Farbgestaltung<br />
der Abbildung auf dem<br />
Karton orientiert. Verwendet<br />
habe ich zur Spritzlackierung<br />
seidenmatte Lacke <strong>von</strong> Revell.<br />
Rumpf unter Wasser:<br />
Rot 331<br />
Rumpf über Wasser:<br />
Dunkelgrau 378<br />
Wasserpass:<br />
Anthrazit 09 (matt)<br />
Aufbauten:<br />
Grau 374<br />
Masten oben/Marse:<br />
Hellgrau 371<br />
Geschützdecken Türme:<br />
Rot 330<br />
28 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Nachdem das Modell vorläufig fertig war,<br />
ging es erneut in die Badewanne zur Ballastbestimmung<br />
und zum Austrimmen. Um<br />
die ARIZONA möglichst leicht zu halten,<br />
wollte ich nur soviel Ballast einbringen, um<br />
sie ca. 5 mm über die KWL eintauchen zu<br />
lassen. Die Antriebspropeller sind dabei<br />
noch weit <strong>von</strong> möglicher Schaumschlägerei<br />
entfernt. Im Original war ja die Bandbreite<br />
der Tiefenlage wegen Brennstoffvorrat,<br />
Munitionierung etc. auch recht groß.<br />
So kam ich auf ein Fahrgewicht <strong>von</strong> rund<br />
3,5 kg. Mit einem NiMH-Akku <strong>von</strong> acht<br />
Zellen Sub-C betrug der zusätzlich erforderliche<br />
Ballast nur noch 1 kg. Für den<br />
Ballast in Form eines Stücks Flachstahl<br />
klebte ich auf den Rumpfboden zwei z-förmige<br />
Schienen ein, in denen der Ballast in<br />
Verstärkte Mars-Ausleger<br />
Längsrichtung verschiebbar ist. Fixiert wird<br />
er mit Klemmschrauben. So lässt sich das<br />
Modell bei Einsatz anderer Akkus (z.B. Li<br />
Po) unkompliziert austrimmen.<br />
Nun konnte das Modell endlich seinem<br />
Element übergeben werden. Das Fahrbild<br />
ist sehr schön. Als Rennboot sollte man<br />
die ARIZONA nicht betreiben, bedingt<br />
durch den massiven Torpedowulst schiebt<br />
das Modell sonst eine zu große Bugwelle<br />
auf. Die Steuerbarkeit vorwärts ist recht<br />
ordentlich, nur rückwärts mag sie das<br />
gar nicht so recht. Auf eine Verlängerung<br />
des Ruders habe ich trotzdem verzichtet,<br />
das Blattende würde sonst über das Heck<br />
hinausreichen. Im normalen Fahrbetrieb<br />
kommt man aber auch so gut zurecht.<br />
FAZIT<br />
Die ARIZONA im Maßstab 1:200 ist auch<br />
als Fahrmodell für den fortgeschrittenen<br />
Modellbauer durchaus zu empfehlen. Die<br />
Größe ist einerseits handlich aber dennoch<br />
wirkt das Modell auf dem Wasser keineswegs<br />
zu klein. Und es ist mal ein ganz besonderes<br />
Modell, das man nicht jeden Tag<br />
am Teich antrifft.<br />
Rote Turmdecken zur<br />
Fliegererkennung<br />
Dr. Günter Miel<br />
Die LTS- und KTS-<br />
Boote der Volksmarine<br />
Vorbilder und Modelle<br />
Die in der Volksmarine<br />
der ehem. DDR gefahrenen<br />
LTS- bzw. KTS-Boote<br />
sind bislang an den Modellteichen<br />
noch ziemlich<br />
unbekannt und kommen<br />
gerade deshalb für einen<br />
Modellnachbau besonders<br />
in Frage. Die Abkürzung<br />
LTS steht dabei für Leichtes<br />
Torpedo Schnellboot,<br />
KTS für Kleines Torpedo<br />
Schnellboot. Dieses Buch<br />
beschreibt ausführlich und<br />
mit sehr vielen Abbildungen<br />
sowohl die Originale<br />
und ihre Geschichte als<br />
auch den Nachbau der<br />
entsprechenden Modelle.<br />
Neben Hinweisen zu Planung<br />
und Bau der Modelle<br />
fi nden sich auch ausführliche<br />
Kapitel zu grundsätzlichen<br />
Antriebsüberlegungen,<br />
geeigneten Motoren,<br />
Stromversorgung, Propeller<br />
etc. Insbesondere im<br />
Kapitel „Antriebsanlage“<br />
erhält der Leser alle nötigen<br />
Informationen auch<br />
zu aktuellen Komponenten<br />
wie LiPo-Zellen und Brushlessmotoren,<br />
breiten Raum<br />
nehmen auch Hinweise zur<br />
RC-Anlage, Antriebsoptimierung<br />
usw. ein, so dass<br />
dieses Buch auch viele<br />
wichtige Informationen zum<br />
Umgang mit artverwandten<br />
Modellen liefert.<br />
Umfang 96 Seiten<br />
Abbildungen 194<br />
Best.-Nr. 138<br />
Preis 16,20 [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 VS-Villingen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48/-38<br />
bestellungen@neckar-verlag.de<br />
www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
29
MOTORSCHIFFE<br />
Serie: Wachboote der Volksmarine<br />
DR. G. MIEL<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Räumpinasse SCHWALBE<br />
D<br />
ie Räumpinasse SCHWALBE wird<br />
vom Autor in der Reihe über die<br />
Wachschiffe der DDR vorgestellt, ob-<br />
wohl es sich, wie die Überschrift erkennen<br />
lässt, um ein Minenräumboot handelt. Da<br />
jedoch etliche Boote dieses Typs zeitweise,<br />
sozusagen in ihrem zweiten Lebensabschnitt<br />
(1968 bis 1981), in der Grenzbrigade<br />
Küste der DDR als Wachboote liefen und<br />
es sich um einen für den Schiffsmodellbau<br />
durchaus interessanten Schiffstyp handelt,<br />
wurde die SCHWALBE in diese Reihe mit<br />
aufgenommen. Ein schwieriges Erbe des<br />
Zweiten Weltkrieges waren die vielen in der<br />
Ostsee <strong>von</strong> allen Kriegsparteien gelegten<br />
Seeminen. Um die Schifffahrtswege und<br />
Fischgründe wieder gefahrlos befahren zu<br />
können, war das Räumen der Seeminen<br />
Bild 1 : SCHWALBE, über die<br />
Toppen geflaggt.<br />
Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />
Bild 3 : SCHWALBE mit der<br />
Kennung G18 im Grenzdienst.<br />
Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />
Bild 2 : Räumpinassen SCHWALBE<br />
fahren im Konvoi.<br />
Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />
unabdingbar. In den Gewässern vor der<br />
DDR-Küste besorgten das zum größten Teil<br />
die Räumpinassen der SCHWALBE-Klasse<br />
(Bild 1), die man daher zu Recht auch die<br />
„Arbeitsbienen der Ostsee“ nannte (Bild 2).<br />
Eine erste Serie der RP SCHWALBE wurde<br />
1953/54 auf der Thälmann-Werft in Brandenburg<br />
gebaut. Die ersten 12 Einheiten gingen<br />
ohne Bewaffnung und ohne Räumgeräte an<br />
den Seehydrografischen Dienst der DDR.<br />
Nach Auswertung der Erfahrungen mit der<br />
ersten Bauserie erhielten die Boote eine ge-<br />
30 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
schlossene Brücke, einen Dreibeinmast und<br />
neues Räumgerät. Die Stabilitätsprobleme<br />
der ersten Bauserie konnten durch Anbau<br />
<strong>von</strong> Stabilitätswülsten, Festballast und Ballastwasserzellen<br />
behoben werden. Ab dem<br />
12. Boot trugen die Räumpinassen auf dem<br />
Vordeck als Waffe das schwere Zwillings-<br />
MG 12,7 mm DSchK (siehe hierzu auch<br />
den Beitrag: „Die KS-Boote der Seepolizei“<br />
in dieser Reihe), das dann ab dem 19. Boot<br />
durch das Geschütz 2M3 (25-mm-Zwilling)<br />
ersetzt wurde. In der dritten Bauserie wurden<br />
die Motoren vom Typ 6VD224 (224 kW)<br />
gegen Dieselmotoren des Typs 6NVD26A<br />
(397 kW) ausgetauscht, die Geschwindigkeit<br />
erhöhte sich dadurch auf 12,5 kn. Die<br />
zweite und dritte Serie der SCHWALBE-<br />
Klasse wurde auf der Yachtwerft Berlin gebaut.<br />
Diese beiden Serien mit 24 und 18<br />
Einheiten gingen als Räumboote an die<br />
damalige Seepolizei. Nach Erledigung der<br />
Räumarbeit in der Ostsee überstellte man<br />
neun Einheiten der SCHWALBE-Klasse ab<br />
1965 an die Grenzbrigade Küste (Bild 3).<br />
Für die neue Aufgabenstellung als Wachboot<br />
wurde das Räumgerät abgebaut und<br />
auf dem Achterdeck eine zweite Waffe 2M3<br />
montiert. Die Außerdienststellung und Verschrottung<br />
dieser Einheiten der GBK erfolgte<br />
ab April 1971.<br />
Bild 4 : Das Modell der SCHWALBE.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Technische Daten<br />
Länge ü. a. 28,74 m<br />
Breite ü. a. 4,45 m<br />
Verdrängung 63,3 t (3. BA = 83,92 t)<br />
Geschwindigkeit 12,5 kn<br />
Maschinen 2 x 6NVD26A (2 x 198 kW)<br />
nach Modernisierung<br />
Bewaffnung 1 x 2M3 (25-mm-<br />
Doppellafette)<br />
Besatzung 13 Mann<br />
Wie alle diese kleinen militärischen Einheiten<br />
ist auch die SCHWALBE ein dankbares<br />
Objekt für den Modellnachbau (Bild<br />
4). Jürgen Eichardt veröffentlichte bereits<br />
in Heft 11/1976 der Zeitschrift „modellbau<br />
heute“ die Modellbauunterlagen für die<br />
SCHWALBE (Bild 5). Für den Modellbau<br />
nach Plan und Fotos sind gute Unterlagen<br />
sehr wichtig. Daher hier der Hinweis, dass<br />
der aktualisierte Modellbauplan mit etlichen<br />
Detailzeichnungen (auch für die Waffen)<br />
und eine umfangreiche Foto-CD (Fotos<br />
vom Original, den Aufbauten und Geräten<br />
Bild 5 : Modellbauplan der SCHWALBE. Quelle: modellbau heute, Heft 11, 1976<br />
an Bord und <strong>von</strong> Modellen) bei J. Eichardt<br />
erhältlich sind (www.ship-model-today.de).<br />
Modelle der Räumpinasse SCHWALBE<br />
werden auch gern in maritimen Museen<br />
gezeigt. Das Modell auf Bild 6 findet der<br />
Leser im Marinemuseum auf dem Dänholm/Rügen.<br />
Einen exzellenten Modellnachbau<br />
der Räumpinasse SCHWALBE<br />
fertigte U. Krogmann (Bild 7). Am Beispiel<br />
dieses Modells, für das der Erbauer U.<br />
Krogmann die Fotos dankenswerter Weise<br />
zur Verfügung stellte, seien einige interessante<br />
Details näher betrachtet.<br />
Beginnend am Bug des Modells (Bild 8) fällt<br />
die Ankerwinde mit der Schiffsglocke auf.<br />
Bild 8 : Ankerwinde . Foto: U. Krogmann<br />
Bild 6 : Das Modell der<br />
SCHWALBE im Marinemuseum<br />
Dänholm<br />
Bild 7 : Modell der<br />
SCHWALBE.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 31
Bild 10: Modellbauzeichnung für das Geschütz 2M3. Quelle: modellbau heute Heft 4/1972<br />
Bild 9 : Bugbereich mit der Waffe 2M3.<br />
Foto: U. Krogmann.<br />
Bild 11: Geschütz 2M3. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 12b: Fliegererkennungstafel. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 12a: Blick <strong>von</strong> oben in<br />
den Geschützstand<br />
Bild 13: Geschütz 2M3 auf einem<br />
TS-Bootmodell vom Typ 183 mit geöffneten<br />
Seitenklappen im Splitterschutz.<br />
Quelle: Sammlung J. Eichardt<br />
Diesen Typ Ankerwinde kennt der Leser bereits<br />
<strong>von</strong> den anderen in dieser Reihe vorgestellten<br />
Wachschiffen der DDR. Die Winde<br />
war zur damaligen Zeit gewissermaßen ein<br />
Standardausrüstungsteil der seegehenden<br />
Boote. Auf Bild 9 sind dann weitere Details<br />
erkennbar, vor allem die Bugwaffe, das<br />
25-mm-Zwillingsgeschütz vom Typ 2M3 aus<br />
sowjetischer Produktion. Diese Waffe (Bild<br />
10) war eine bewährte Konstruktion und<br />
gehörte ebenfalls zum Standard auf bewaffneten<br />
Schiffen und Booten dieser Größenordnung.<br />
Sie diente der Verteidigung gegen<br />
Angriffe aus der Luft und <strong>von</strong> See, aber vor<br />
allem zum Abschießen aufgeschwommener<br />
Ankertauminen. Sie erreichte eine Schussfolge<br />
<strong>von</strong> 135 bis 150 Schuss/Minute/Rohr<br />
bei einer Schussweite <strong>von</strong> 4000 m gegen<br />
Luftziele und 3000 m gegen Bodenziele.<br />
Das Markante an der Waffe 2M3 sind die<br />
übereinander angeordneten Rohre mit den<br />
trichterförmigen Mündungsbremsen. Durch<br />
dies Anordnung der Rohre wurde an Deck<br />
Platz gespart, so dass die Waffe auch auf<br />
kleineren Booten eingesetzt werden konnte.<br />
Der Schütze richtet die Waffe hydraulisch<br />
mit Hilfe eines Kreiskornvisiers auf das<br />
Ziel. Das Visier ist über ein Parallelogramm<br />
mit den in Höhe und Seite zu richtenden<br />
Rohren gekoppelt. Der Rundumseitenschutz<br />
bietet Schutz gegen Splitter. Auf der<br />
Innenseite des Splitterschutzes ist neben<br />
dem Sitz des Schützen eine Übersichtstafel<br />
mit den Silhouetten gegnerischer, aber<br />
auch eigener Flugzeuge angebracht (Bild<br />
12b), damit nicht versehentlich die eigenen<br />
Kräfte unter Feuer genommen werden. Die<br />
Rohre der Waffe bewegen sich beim Schießen<br />
durch den Rückstoß in Längsrichtung<br />
nach hinten, um die leere Patronenhülse<br />
auszuwerfen und die neue Patrone in das<br />
Rohr zu befördern. Ausgelöst wird die Bewegung<br />
durch die sich ausdehnenden Pulvergase<br />
der gezündeten Patrone. Die Rückholung<br />
der Rohre in die Ausgangsposition<br />
besorgen die beiden starken, gegenläufig<br />
gewickelten Federn je Rohr. Die Patronenzuführung<br />
erfolgt über Gurte aus Munitionskästen<br />
(65 Patronen), die an der Waffe<br />
seitlich eingehängt werden. Zum Nachladen<br />
der Waffe ist daher an der Seite des Rundumsplitterschutzes<br />
eine Klappe angebracht.<br />
Diese Waffe im Maßstab 1:25 nachzubauen<br />
ist für den Modellbauer sicher eine Herausforderung,<br />
nicht leicht, aber reizvoll. Gut zu<br />
erkennen ist das auf Bild 13, das die Waffe<br />
2M3 auf einem Torpedobootmodell vom Typ<br />
183 zeigt.<br />
Zur Ausrüstung eines Minenräumschiffes<br />
gehört naturgemäß das Räumgeschirr. Die<br />
Boote vom Typ SCHWALBE führten mit:<br />
Ein mechanisches Räumgerät gegen Kontaktminen,<br />
eine Geräuschboje (genannt<br />
„Rabatzboje“) für akustische Minen und<br />
ein Hohlstabgerät, das magnetische Minen<br />
auslösen sollte. Die „Rabatzboje“ erkennt<br />
der Leser auf Bild 9, sie ist im Bugbereich<br />
an Deck auf der Steuerbordseite festgelascht.<br />
Beim Schleppen der Boje bewegte<br />
der Propeller ein Hammerwerk im Inneren<br />
der Boje, das starke Geräusche erzeugte<br />
und so die akustische Mine auslöste. Erschwert<br />
wurde das Minenräumen jedoch<br />
durch in die Minen eingebaute Schrittschalter.<br />
Je nachdem, auf welche Zahl solch ein<br />
Schrittschalter eingestellt war, konnte die<br />
32 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Bild 14a: Deckshaus schräg<br />
<strong>von</strong> oben. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 18: Räumwinde und achterlicher Teil des Deckshauses<br />
mit Lüftern für den Maschinenraum. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 17: Räumwinde. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 14b: Deckshaus aus achterlicher Sicht.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 19: Achterdeck.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 16: Kompassstand.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 15: Deckshaus <strong>von</strong><br />
achtern, im Vordergrund<br />
Räumgerät und<br />
Räumwinde.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Mine mehrfach überfahren werden, ohne zu<br />
detonieren. Erst die eingestellte Überfahrtzahl<br />
machte die Mine scharf. Das bedeutete<br />
in der Praxis, dass mit Minen verseuchte<br />
Gebiete in der Ostsee mehrmals überfahren<br />
werden mussten, um auch sicher zu sein,<br />
alle Minen mit Zeit- oder Zahlverzögerung<br />
tatsächlich ausgelöst zu haben. Dieses Verfahren<br />
kostete Zeit und Geld und 100%ig<br />
sicher war es eigentlich nie.<br />
Der Blick auf das Deckshaus (Bilder 14a<br />
und 14b) lässt bereits <strong>von</strong> den anderen<br />
Wachbooten Bekanntes erkennen. Da sind<br />
die beiden Brückennocken für den Signalgast,<br />
der schlanke Dreibeinmast, die nautischen<br />
Lichter, die Antennen und Signalleinen.<br />
Die elektronische Ausrüstung der<br />
damaligen Zeit war verglichen mit heute<br />
noch recht spartanisch. Der Funker hatte<br />
ein Kurzwellenfunkgerät (Morsen) und<br />
ein UKW-Sprechfunkgerät zur Verfügung.<br />
Dem Kommandanten stand dann noch eine<br />
FFK-Anlage (Freund-Feind-Erkennung) zur<br />
Verfügung. Weiterer Informationsaustausch<br />
erfolgte optisch über Signalflaggen oder<br />
mit dem Scheinwerfer (Morsen). Der starke<br />
Scheinwerfer auf dem Dach des Kommandostandes<br />
diente also nicht der Suche nach<br />
dem rechten Weg in der Dunkelheit auf dem<br />
Wasser, sondern der Nachrichtenübermittlung.<br />
Der Blick auf das Deckshaus 15 lässt den<br />
gedeckten Fahrstand, die Rettungsmittel<br />
(Rettungsringe und Rettungsflöße), die<br />
Luftansaugrohre für den Maschinenraum<br />
und den Kompassstand (Bild 16) erkennen.<br />
Auf den Bildern 17 und 18 sieht man im<br />
Detail die Räumwinde, mit der das Räumgeschirr<br />
ausgesetzt und wieder eingeholt<br />
wurde. Neben der Winde (an der Steuer-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 33
Bild 20: Propeller und Ruder.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 21: Mast mit<br />
Antennen und<br />
Signalleinen .<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 22: Kartonmodellbaubogen der SCHWALBE. Quelle: Mitteldeutscher<br />
Kartonmodell-Verlag, Berlin (www.mdk-verlag.de)<br />
Foto: U. Krogmann<br />
bordreling) sind die Scherdrachen zu erkennen,<br />
mit denen vor allem Kontaktminen<br />
geräumt wurden. Die Kontaktminen wurden<br />
durch den Scherdrachen vom Anker getrennt,<br />
detonierten dabei oder schwammen<br />
auf. Aufgeschwommene Minen konnten<br />
dann mit dem Geschütz abgeschossen<br />
oder durch eine angebrachte Sprengladung<br />
ferngesteuert zur Detonation gebracht werden.<br />
Diese Sprengladung wurde durch Matrosen<br />
an der Mine befestigt, nachdem sie<br />
sich im Schlauchboot der Mine vorsichtig<br />
genähert hatten. Dass dies nur bei ruhiger<br />
See funktio nierte und auch eine gehörige<br />
Portion Mut erforderte, ist wohl unbestritten.<br />
Vergleichbar ist das mit der Tätigkeit<br />
der Sprengmeister, die sogar heute noch<br />
gerufen werden müssen, wenn es gilt,<br />
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu<br />
entschärfen oder zu sprengen. Auf Bild 19<br />
sind weitere Details zu erkennen, so weitere<br />
Räumgeräte und die Ablaufbahnen.<br />
Über diese Ablaufbahnen konnten im Bedarfsfall<br />
auch Minen oder Wasserbomben<br />
abgesetzt werden. Bei der Rundumsicht<br />
um das Modell darf natürlich ein Blick auf<br />
die Antriebs- und Ruderanlage nicht fehlen<br />
(Bild 20). Auch diese ist, wie das ganze Modell,<br />
exakt dem Vorbild nachgebaut. Gut zu<br />
erkennen sind ferner die bereits erwähnten<br />
Stabil isa tionswülste an den Bordseiten, die<br />
erst nachträglich, basierend auf den Erfahrungen<br />
aus den Probefahrten, angebracht<br />
wurden. Sie sorgen dann zusammen mit<br />
anderen Details für das typische Bild der<br />
SCHWALBE. Die Mastkonstruktion als<br />
leichter Dreibeinmast (Bild 21) genügte als<br />
Träger der nautischen Lichter, der Antennen<br />
und des Signalhorns den damaligen<br />
Erfordernissen vollauf. Bemerkenswert ist<br />
die große Zahl der Leinen, die über Taljen<br />
(Umlenkrollen) geführt sind und in der Praxis<br />
dem Setzen <strong>von</strong> Signalflaggen dienten.<br />
Wenn man sein Modell mit viel Liebe und<br />
Geduld und allen wünschenswerten Details<br />
gebaut hat, kommt der Zeitpunkt der ersten<br />
Fahrt auf dem Modellgewässer. Man ist<br />
stolz auf die vollbrachte Leistung und freut<br />
sich über sein Modell. Nun kann man anderen<br />
Interessenten geduldig erklären, dass<br />
es ja eigentlich das Modell eines ganz und<br />
gar friedlichen Schiffes ist, auch wenn es<br />
auf dem Vorschiff solch eine martialische<br />
Waffe trägt.<br />
Vor dem Modellnachbau steht immer die<br />
Materialsammlung. Neben dem erwähnten<br />
guten Bauplan und den Fotos bietet sich im<br />
Fall der SCHWALBE hierfür auch der Kartonmodellbaubogen<br />
des Mitteldeutschen<br />
Kartonmodell-Verlags an (Bild 22). Er kostet<br />
nur E 5,60 und ist an ein paar Abenden gebaut.<br />
Dadurch hat man schon einmal eine<br />
gute Vorstellung vom Objekt zukünftiger vieler<br />
Bastelabende.<br />
34 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Uwe Kreckel<br />
Faszination RC-Segeln –<br />
Einfach einsteigen!<br />
Dieses Buch will all denen helfen, die gerade damit<br />
beginnen, sich mit Bau und Betrieb <strong>von</strong> vorbildgetreuen<br />
bzw. vorbildähnlichen Segelschiffsmodellen<br />
zu beschäftigen. Der Leser wird die Vielfalt der entsprechenden<br />
Modelle kennen lernen und erfahren,<br />
was bei der Auswahl eines geeigneten Modells zu<br />
berücksichtigen ist. Ferner wird aufgezeigt, was man<br />
selbst bei Baukästen immer beachten sollte, was<br />
verbessert oder nach eigenen Vorstellungen modifi<br />
ziert werden kann. Aber auch der Bau nach einem<br />
Bauplan und mögliche Modifi kationen kommen nicht<br />
zu kurz.<br />
Bewusst ausgespart wurde der große Bereich der<br />
reinen Regatta-Modelle, die in diesem Buch nicht<br />
behandelt werden konnten.<br />
Zum Buch ist auch eine DVD lieferbar. Buch und<br />
DVD erhalten Sie zum Sonderpreis. Kunden, die bereits<br />
das Buch gekauft haben, erhalten unter Angabe<br />
der Rechnungsnummer die DVD zum Preis <strong>von</strong><br />
19,20 [D].<br />
Buch<br />
ISBN 978-3-7883-1156-8<br />
Umfang 128 Seiten<br />
Abbildungen 300<br />
Best.-Nr. 156 Preis 12,80 [D]<br />
„Hessens größte Modellbaubörse”<br />
Samstag, 8. Oktober, Hans-Pfeiffer-Halle in 68623 Lampertheim.<br />
Für Modell-Flugzeuge, -Autos, -Schiffe, -Motoren und Zubehör.<br />
Bitte Tische reservieren!<br />
Einlass: ab 7.00 Uhr für Verkäufer<br />
ab 8.00 Uhr für Käufer<br />
Modellsportverein Hofheim e.V.<br />
Michael Braner, Tel. 0179/3925017, E-Mail: branermichael@aol.com<br />
www.NESSEL-ELEKTRONIK.de<br />
PVC-SCHRUMPFSCHLAUCH, PolyOlefine / mit Kleber,<br />
Goldverbinder 0,8–8 mm, Balancer-, Servokabel + Verlängerung,<br />
Silikonlitze bis 82, Crimp-Zange, Crimp-Set,<br />
Power-FET, Klappferrit, Händleranfrage erwünscht<br />
Tel. 0049-6182-1886 FAX 06182-3703<br />
www.neckar-verlag.de<br />
Die DVD zum Buch!<br />
Laufzeit ca. 50 min<br />
Best.-Nr. 9848 Preis 23,90 [D]<br />
Buch und DVD in Kombination<br />
Best.-Nr. 9849 Preis 32,– [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 VS-Villingen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-0 (Fax -50)<br />
bestellungen@neckar-verlag.de<br />
www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 35
MOTORSCHIFFE<br />
VOLKER NEUDECK<br />
SWATH-Schiff<br />
im Eigenbau<br />
E<br />
in Fernsehbeitrag über SWATH-<br />
Schiffe (Small Waterplane Area<br />
Twin Hull) weckte mein Interes-<br />
se und ich erinnerte mich daran,<br />
dass ich in der <strong>SchiffsModell</strong><br />
schon einmal einen Beitrag über ein Schiff<br />
dieser Bauart gelesen hatte. Also suchte ich<br />
mir besagten Artikel aus dem Heft 11/2009<br />
noch einmal heraus und beschloss, auch<br />
einmal ein derartiges Modell zu bauen. Nur<br />
sollten Aufwand und Größe meinen Möglichkeiten<br />
entsprechen.<br />
Bei einer ersten Überschlagsrechnung<br />
wurde ein Problem schon deutlich,<br />
denn die Verdrängung der getauchten<br />
Schwimmkörper erbringt nur wenig Auftrieb.<br />
Bei der Größe, die ich mir vorstellte,<br />
würden Rohre mit 40 mm Durchmesser<br />
ein Gesamtgewicht des Modells <strong>von</strong> ca.<br />
1000 g ermöglichen. Ein Stück Abflussrohr<br />
lieferte mir zwei 400 mm lange Stücke<br />
mit einer Wandstärke <strong>von</strong> 2 mm, jedes<br />
dieser Rohre brachte aber alleine schon<br />
92 g auf die Waage. Um den Aufwand so<br />
klein wie möglich zu halten, fertigte ich die<br />
Bug- und Heckteile aus Vollholzstücken.<br />
Ein Stück Alurohr, mit je einer Bundbuchse<br />
an beiden Enden versehen, sollte als<br />
Stevenrohr dienen. Um dem Problem der<br />
Abdichtung aus dem Weg zu gehen, war<br />
mein erster Gedanke, den Antriebsmotor<br />
über der Wasserlinie anzuordnen und über<br />
ein Winkelgetriebe mit der Antriebswelle<br />
zu verbinden. Doch diesen Gedanken ließ<br />
ich im Hinblick auf einen möglichst tiefen<br />
Schwerpunkt doch wieder fallen.<br />
Dann fiel mir ein, dass ich in einem Buch<br />
über U-Boot-Modellbau einmal gelesen<br />
hatte, dass der Autor für den Antrieb seines<br />
Modells den Motor einer Camping-<br />
Tauchpumpe verwendet hatte. Ich besorgte<br />
mir also zwei dieser preiswerten Pumpen<br />
und nach ein wenig „Schnitzwerk“ passten<br />
die Motoren in die Rohre. Zusammen<br />
mit den Motoren betrug das Gewicht der<br />
Tauchkörper nun schon jeweils über 300 g<br />
und mir kamen Bedenken, ob mein neues<br />
Modell nicht doch ein U-Boot werden<br />
würde … Die Bug- und Heckteile wurden<br />
nun erst einmal mit Sekundenkleber eingestrichen,<br />
um sie wasserfest zu machen,<br />
36 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
danach habe ich die Stevenrohre mit Stabilit<br />
Express verklebt. Um die Tauchkörper<br />
später mit dem Rumpf verbinden zu können,<br />
habe ich in jedes der Rohre zwei Gewindebuchsen<br />
eingeklemmt und an diesen<br />
3-mm-Messing-Gewindestangen mit einer<br />
Kontermutter fixiert. Die Pumpenmotoren<br />
sind jeweils mit selbst gefertigten Kupplungsklauen<br />
mit den Wellen verbunden. Im<br />
Tauchkörper vor dem Verkleben, gut<br />
zu erkennen die Klauenkupplung der<br />
Antriebswelle<br />
vorderen Teil jedes Rohres fanden dann<br />
noch je fünf NiMH-Zellen mit 1,45 Ah ihre<br />
Plätze. Ich hoffe, dass sie ihren Dienst<br />
lange verrichten, denn ich musste sie dort<br />
verkleben, so dass ein evtl. Austausch nur<br />
noch mit Gewalt möglich sein wird. Nun<br />
konnte ich die Rohre mit Bug- und Endkappen<br />
endgültig verschließen, ein Probelauf<br />
verlief erfolgreich und jeder der Tauchkörper<br />
wog nun ca. 440 g. Ein Schwimmtest<br />
in der Badewanne ergab, dass jeder der<br />
Tauchkörper noch 200 g Auftrieb lieferte,<br />
also hatte ich noch ca. 400 g für das<br />
Überwasserschiff inkl. Drehzahlsteller und<br />
Empfänger zur Verfügung. Leichtbauweise<br />
war folglich angesagt!<br />
Jetzt kam es darauf an, ein passendes<br />
Überwasserteil für die Tauchkörper zu<br />
bauen. Meine Idee war so eine Art<br />
schwimmender Hubschrauberlandeplatz.<br />
Leider konnte ich in meinem bevorzugten<br />
Baumaßstab <strong>von</strong> 1:25 keinen Plastikbausatz<br />
eines Hubschraubers erwerben, den<br />
das Modell vom Gewicht her hätte tragen<br />
können. Also werde ich später vielleicht<br />
noch einmal eine vergrößerte Variante<br />
meines SWATH-Modells in Angriff nehmen,<br />
aber erst sollte ja einmal dieses Modell<br />
fertig gestellt werden.<br />
Der gesamte Aufbau ist eine richtiggehende<br />
„Schachtel-Konstruktion“, auf das<br />
Deck montierte ich einfach vier Wände,<br />
die mit Ausschnitten für die Fenster versehen<br />
wurden. Das sollte der Wohnbereich<br />
für die Besatzung sein. An der Frontseite<br />
habe ich einen Fahrstand eingerichtet. Um<br />
Gewicht zu sparen, zerlegte ich zwei Servos,<br />
um deren Elektroniken als Drehzahlsteller<br />
einsetzen zu können. Zusätzliche<br />
Leistungsendstufen kamen in die Verbindungsstücke,<br />
die zu den Tauchkörpern<br />
führen. Die Empfängerstromversorgung<br />
übernimmt ein BEC, damit ich mir einen<br />
separaten Empfängerakku sparen konnte.<br />
Nun noch einen Empfänger angesteckt<br />
und die erste Funktionsprobe im Trockenen<br />
durchgeführt ... alles bestens.<br />
Nun wurde wieder Wasser in die Badewanne<br />
gelassen, um das Modell auszutrimmen.<br />
Das Modell war noch hecklastig,<br />
also wanderte noch etwas Trimmblei in<br />
die vorderen Verbindungsstücke, und nun<br />
stimmte der Trimm. Ein erstes, vorsichtiges<br />
Gasgeben ergab: Badewanne ist zu klein!<br />
Die weiteren Fahrversuche verlegte ich<br />
daher in den Gartenteich, wobei sich<br />
ergab, dass die Steuerung relativ schwierig<br />
war und der Bug zum Aufschwimmen<br />
beim Fahrtaufnehmen neigte. Also musste<br />
mein kleines SWATH wie die großen<br />
Vorbilder Seitenflossen bekommen, die<br />
die Fahrt wesentlich stabilisieren. Nach<br />
diesen Maßnahmen bin ich mit dem Fahrverhalten<br />
meines SWATH-Experimentes<br />
sehr zufrieden.<br />
Danach habe ich noch einige ausschmückende<br />
Details wie z. B. bewegliche Seitenteile<br />
am Landedeck und ein Radargerät<br />
und einen Signalmast angebracht, die für<br />
den Einsatz des Hubschraubers weggeklappt<br />
werden können. Ganz zuletzt entstand<br />
dann noch der Kleinhubschrauber<br />
aus allerlei Materialresten.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 37
VERSCHIEDENES<br />
E<br />
s gibt einige wenige Marken oder<br />
Hersteller, deren Namen zum Synonym<br />
für ihre ganze Branche gewor-<br />
den sind. Man denke nur an „Tempo“, tella“ oder „Jeep“.<br />
Etwas Ähnliches kennt man auch im Bereich<br />
„Nu-<br />
der Literatur für den Wassersport. Es<br />
gibt wohl kaum einen Schiffsmodellbauer<br />
oder einen an Segel- oder<br />
Motorbooten interessierten Menschen,<br />
der nicht mindestens ein<br />
Buch des Delius Klasing-Verlages<br />
im Regal stehen hat. Und falls doch<br />
nicht, hängt definitiv einer der großformatigen<br />
Kalender aus diesem Verlag<br />
daheim an der Wand!<br />
Wie sich die Zeiten ändern: Die Erstausgabe<br />
der YACHT schmückte sich<br />
mit dem Kaiser auf dem Titelbild!<br />
Das ist auch kein Wunder, denn De-<br />
lius Klasing ist Europas größter sportverlag. Darüber hinaus sind die Biele-<br />
Wasserfelder<br />
inzwischen auch im Automobil- und<br />
Radsport-Segment erfolgreich und als<br />
Spezialist für diese Themengebiete ist der<br />
Verlag in allen Medienformen aktiv. Leitgedanke<br />
und Anspruch <strong>von</strong> Delius Klasing<br />
ist es, in allen Verlags- und Produktfeldern<br />
erstklassig zu sein: Hochwertige Inhalte,<br />
höchste Produktqualität und ausgezeichneter<br />
Service sind die Schlagworte, die sich<br />
die Mitarbeiter des Verlages auf die Fahne<br />
geschrieben haben. Und dass das nicht nur<br />
Schlagworte, sondern auch Tatsachen sind,<br />
belegt das diesjährige Firmenjubiläum: Nur<br />
mit warmen Worten allein wird nämlich kein<br />
Unternehmen 100 Jahre alt!<br />
H.-J. WELZ<br />
100 JAHRE<br />
38 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Erscheint zwar nicht bei<br />
Delius Klasing, ist dort<br />
aber im Vertrieb: der allseits<br />
bekannte Kalender<br />
der Seenotretter<br />
Am 12. Oktober 1911 in Berlin gegründet,<br />
blickt man am heutigen Unternehmenssitz<br />
in Bielefeld in diesem Jahr folglich auf ein<br />
volles Jahrhundert Verlagsgeschichte zu-<br />
rück. Insgesamt beschäftigt der Verlag rund<br />
220 Mitarbeiter, da<strong>von</strong> über 130 in Bielefeld.<br />
Die Zeitschriften-Redaktionen und Buch-<br />
lektoren haben ihre Standorte in Hamburg,<br />
München und Karlsruhe.<br />
Das Programm des Bielefelder Traditions-<br />
unternehmens umfasst über 1000 lieferbare<br />
Buchtitel und Software-Produkte. Jährlich<br />
kommen rund 120 Neuerscheinungen hin-<br />
zu. Das maritime sowie das automobile<br />
Buchprogramm bildet den Schwerpunkt des<br />
Angebots, das durch ein umfangreiches An-<br />
gebot an Motorrad- und Radsport-Literatur<br />
abgerundet wird.<br />
Neben dem Fachbuchprogramm prägen<br />
insbesondere die 15(!) Zeitschriften aus al-<br />
len Themenfeldern das Gesicht des Verlags.<br />
Ganz oben natürlich „der“ Klassiker der Se-<br />
gel-Zeitschriften schlechthin: Die YACHT<br />
als Europas größtes Wassersportmaga-<br />
zin führt die maritime Sparte an, flan-<br />
kiert durch die Objekte SURF, BOOTE,<br />
BOOTE EXKLUSIV und seit 2008 BOAT<br />
EXCLUSIVE, das englischsprachige<br />
Megayacht-Magazin. Die<br />
zweimal jährlich erscheinende<br />
YACHT CLASSIC<br />
wendet sich vor allem an<br />
alle maritimen Klassik-Liebhaber<br />
und wird daher vor<br />
allem auch <strong>von</strong> vielen, an<br />
klassischen Segelschiffen<br />
und Yachten interessierten<br />
Schiffsmodellbauern mit<br />
Begeisterung gelesen.<br />
Auch das umfangreiche<br />
Buchangebot <strong>von</strong> Delius<br />
Klasing wird <strong>von</strong> vielen<br />
Schiffsmodellbauern für<br />
Re cherche-Zwecke genutzt,<br />
aber nicht nur dafür: Die Vielzahl<br />
der maritimen Themen macht Lust auf die<br />
Beschäftigung mit allem, was mit der Seefahrt<br />
und dem Schiffbau zu tun hat. Diese<br />
Literatur weckt Stimmungen oder befriedigt<br />
die Sehnsucht nach dem Meer und allem<br />
was mit ihm zu tun hat, und gerade das<br />
macht ja den Haupt-Anreiz für viele Schiffsmodellbauer<br />
aus, sich mit diesem Hobby zu<br />
beschäftigen.<br />
Aber selbst diejenigen, die mit Segelschiffen<br />
und Seefahrtsromantik überhaupt nichts<br />
am Hut haben, ihre Modelle lieber stark<br />
motorisieren und dann auf den Modellteich<br />
raus fahren, wenn andere reinkommen, sind<br />
in der Regel Kunden <strong>von</strong> Delius Klasing:<br />
Schließlich findet sich auch der im DSV-<br />
Verlag erscheinende Kalender der DGzRS<br />
„... wir kommen“, der in vielen Modellwerften<br />
an der Wand hängt, im Lieferangebot des<br />
Traditions-Verlages aus Bielefeld. Man ist<br />
geneigt zu fragen: „Wo denn auch sonst?“<br />
Bleibt dem Chronisten am Ende nur noch,<br />
allen Kollegen vom Delius Klasing-Verlag<br />
herzlichen Glückwunsch zum Verlagsjubiläum<br />
zu sagen und alles Gute für die<br />
nächsten 100 Jahre Verlagsgeschichte zu<br />
wünschen!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 39
SEGELSCHIFFE<br />
Ten-Rater „Caprice“<br />
Caprice<br />
DIETMAR LUX<br />
Ein Ten-Rater nach<br />
klassischem Vorbild –<br />
aus dem Computer!<br />
E<br />
s liegt schon eine Weile zurück, da saßen<br />
wir zusammen auf der Jahreshauptversammlung<br />
unseres Vereins<br />
der Modellyachtsegler. Als wir beim Tagesordnungspunkt<br />
„Verschiedenes“ angekommen<br />
waren, fragte ich nach dem Treiben in<br />
der Zehner-Klasse (10R, Ten-Rater).Es wäre<br />
ruhig darum geworden, was wirklich schade<br />
sei, erhielt ich zur Antwort, man müsste wohl<br />
etwas zur Wiederbelebung dieser Königsklasse<br />
tun. Gerd Mentges erklärte sich<br />
spontan bereit, mit seinem neuen Computerprogramm<br />
nach den Vorstellungen interessierter<br />
Vereinskameraden, einen „maßgeschneiderten“<br />
Zehner-Riss zu zeichnen.<br />
Darauf hatte ich gewartet, denn schon 1997<br />
hatte ich einen Bericht über eine besondere<br />
Klasse <strong>von</strong> Rennyachten in England gelesen,<br />
die nach ähnlichen Bauvorschriften um<br />
die Wende zum 20. Jahrhundert entstanden<br />
war und gerade eine Renaissance erlebte.<br />
„Caprice“ hieß der Renner und er sah so<br />
aus, wie ich mir einen Ten-Rater immer vorgestellt<br />
hatte. Ich suchte in meinen gesammelten<br />
Zeitschriften, bis ich in der Classic<br />
Boat Nr. 10 <strong>von</strong> 1997 den Bericht über die<br />
Restaurierung des legendären Thames A<br />
Raters „Caprice“ fand.<br />
Der Bericht galt der „Caprice IV“, also dem<br />
vierten Exemplar dieses Namens. „Nr. I“<br />
und „Nr. II“ waren außerordentlich erfolgreich<br />
und fuhren viele Siege ein, „Nr. III“<br />
war ein Fehlgriff, die „Nr. IV“ war wiederum<br />
so siegreich, dass sie sogar auf einem der<br />
in den 30er-Jahren üblichen Zigarettenbilder<br />
abgedruckt wurde. Gezeichnet wurden<br />
die Yachten sämtlich <strong>von</strong> Jackson, zwar<br />
auf Amateurniveau, aber gut genug, die<br />
besten der „Professionals“ zu schlagen.<br />
Der Text dazu verriet, dass die Klasse der<br />
Thames-A-Rater aus der Zeit stammte, in<br />
der auch die Ten-Rater-Klasse geschaffen<br />
wurde. Die Segelfläche der Originale war<br />
<strong>von</strong> der Wasserlinienlänge abhängig, also<br />
genau wie bei unseren Modellen, somit<br />
schienen sie ideale Vorbilder für einen Ten-<br />
Rater zu sein.<br />
Der „Thames Sailing Club“ pflegt diese<br />
Klasse, <strong>von</strong> der noch etwa 20 Schiffe laufen.<br />
Einige Holzboote, wie die „Vagabound“,<br />
feierten gerade ihren 100. Geburtstag. Der<br />
Rumpf dieser Klassiker ist nach wie vor der<br />
alte, das Rigg mit dem in den Himmel<br />
ragenden Kohlefasermast entspricht hingegen<br />
den heute gängigen Vorstellungen. Im<br />
Rennen treten diese alten Schiffe dann gegen<br />
Neubauten aus Kunststoff an, wieder ein<br />
Grund mehr, eine Modellyacht ähnlicher Art<br />
als Ten-Rater zu bauen.<br />
Deshalb schickte ich Gerd Mentges alle<br />
Unterlagen über die „Caprice“ und bat ihn<br />
um einen ähnlichen Riss dazu. Dieser sollte<br />
etwa 1,6 m lang werden, um die 5 kg Verdrängung<br />
aufweisen, so schmal wie möglich<br />
sein und eine Wasserlinienlänge <strong>von</strong> möglichst<br />
unter 1,2 m haben, außerdem sollte er<br />
natürlich über einen U-Spant verfügen.<br />
Bald darauf freute ich mich über einen Brief<br />
mit dem hier abgebildeten Linienriss, der in<br />
40 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Das Vorbild, der Thames-A-Rater „Caprice“<br />
Eine Flotte Thames-A-Rater im Rennen<br />
etwa meinen Vorstellungen entsprach. Auch<br />
Gerd gefielen die Linien, weshalb er vorschlug,<br />
sie als Anregung zum Neubau eines<br />
Ten-Raters auch anderen zugänglich zu<br />
machen und später zusammen mit der Baubeschreibung<br />
in der <strong>SchiffsModell</strong> vorzustellen.<br />
Der Ten-Rater „Caprice“<br />
auf dem Wasser gesehen hat. Das Erscheinungsbild<br />
wird ganz wesentlich durch die<br />
Vermessungsformel bestimmt, die da lautet:<br />
L x S x 8 = 10.<br />
D. h., die Länge in der Wasserlinie, multipliziert<br />
mit der Segelfläche und einem Faktor<br />
ergibt den Rennwert <strong>von</strong> 10. Das bedeutet<br />
im Umkehrschluss, dass wer mehr Segelfläche<br />
wünscht, die Wasserlinienlänge verkürzen<br />
muss. Da bekanntermaßen „Länge<br />
läuft“, besitzen die meisten Ten-Rater große<br />
Überhänge, welche bei Krängung die<br />
Wasserlinienlänge vergrößern. Sie sehen<br />
dadurch viel eleganter und schöner aus als<br />
die Boote der anderen Klassen.<br />
Die Bootslänge schwankt in der Regel zwischen<br />
1,2 m und 1,8 m. Entscheidend ist<br />
die Vermessungsformel, nach der sie entstanden<br />
sind. Auch M-Boote und sogar<br />
IOM-Boote könnten rein theoretisch als<br />
Auf den nachstehenden Abbildungen sind<br />
die Linien der „Caprice“ als Ten-Rater zu<br />
erkennen. Der Verdrängungsschwerpunkt<br />
liegt ca. 79 cm vor dem Spiegel, also etwa<br />
mittig. Anders als beim Original mit seinem<br />
löffelartigen Bug verläuft dieser beim Modell<br />
aber eher gerade, wie man es z. B. an<br />
modernen Sportruderbooten sieht. Deutlich<br />
erkennt man in der Darstellung bei Krängung<br />
die Vergrößerung der Wasserlinie, das<br />
eigentlich erklärte Ziel der Ten-Rater. Denn<br />
bei Verdrängungsfahrt hängt die Geschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> der Länge der sich ausbildenden<br />
Welle ab, die der Wasserlinienlänge<br />
des eintauchenden Schwimmkörpers entspricht.<br />
Weitere Bezüge zu den Zeichnungen<br />
folgen dann noch später im Text zur<br />
Baubeschreibung.<br />
Nun mag es aber doch etliche Leser geben,<br />
die gar nicht so genau wissen, um was für<br />
eine Art Modell es sich bei einem Ten-Rater<br />
überhaupt handelt. Deshalb erst noch einige<br />
Hintergrundinfos zu den Booten dieser Klasse.<br />
Die Ten-Rater oder Zehner werden oft<br />
auch als die Königsklasse unter den Modellyachten<br />
bezeichnet, und dem stimmt fraglos<br />
jeder zu, der schon einmal solch ein Schiff<br />
Riss gekrängt im Computerprogramm<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 41
Spantenriss der „Caprice“ (ohne Maßstab)<br />
Zehner laufen, wenn dies auch dem<br />
Klassengedanken widerspräche. Bei den<br />
Ten-Ratern sind zudem mehr Freiheiten in<br />
der Wahl der Segel erlaubt, als dies bei<br />
M-Booten oder in der IOM-Klasse der Fall<br />
ist. Im Gegensatz zu den M-Booten wird<br />
auch die „echte“ Segelfläche vermessen.<br />
Diese liegt meist um die 1 m 2 und sie wird<br />
ja durch die Formel bestimmt. Liegt also<br />
erst einmal die Wasserlinienlänge fest, gilt<br />
es, die Segelfläche zu berechnen und so zu<br />
verteilen, dass das Boot leicht luvgierig<br />
segelt. Das passende Segel muss entworfen,<br />
Lateral- und Segelschwerpunkt müssen<br />
gefunden und aufeinander abgeglichen<br />
werden. Darin sehe ich neben der typischen<br />
Rumpfform den besonderen Reiz der Zehner<br />
für den Selbstbauer.<br />
Vor etwa hundert Jahren wurde also schon<br />
nach dieser Formel konstruiert. Die Boote<br />
sind aber deshalb keineswegs veraltet, denn<br />
sogar für die America’s Cupper gilt ja eine<br />
prinzipiell ähnliche Formel, die nicht nur die<br />
Bootsform generiert. Gerade in jüngster<br />
Zeit, sprich seit etwa zwei Jahren, weht wieder<br />
ein frischer Wind in der Zehner-Klasse,<br />
was zu verschiedenen Neubauten geführt<br />
hat. Auch die hier beschriebene „Caprice“<br />
gehört dazu.<br />
fünf Enkel und winkte dankend ab. Damit<br />
haben wir auch schon einen Hauptgrund für<br />
den Selbstbau eines Ten-Raters gefunden,<br />
denn die Nachfrage nach diesen Modellen<br />
ist nicht so groß, als dass sich für einen<br />
Konstrukteur eine Serie stets rechnen würde.<br />
Entwurf, Muster- und Formenbau für<br />
immer neue Schiffe lassen sich in kurzer<br />
Folge kaum realisieren, <strong>von</strong> Seiten der gewerblichen<br />
Hersteller wird somit weniger<br />
ausprobiert bzw. angeboten. Dies scheint<br />
auch der Grund <strong>von</strong> preiswerten oder sogar<br />
kostenlosen Planveröffentlichungen der<br />
Konstrukteure zu sein: Auf diese Weise kann<br />
man bestimmte Varianten <strong>von</strong> Modellbauern<br />
testen lassen, bewährt sich dann ein Entwurf<br />
im Einsatz, nimmt man ein ähnliches Produkt<br />
vielleicht ins Angebot. Deshalb haben<br />
Selbstbauer bei den Ten-Ratern durchaus<br />
ihre Chance auf ein konkurrenzfähiges<br />
Modell. Hinzu kommt, dass der, der selber<br />
zeichnet, rechnet und baut, flexibler und<br />
schneller ist und sich wegen der überschaubaren<br />
Kosten auch einmal Experimente erlauben<br />
kann.<br />
Das macht Spaß, probieren Sie es doch<br />
einmal aus!<br />
Der Bau<br />
Im Folgenden wird der Bau einer Yacht aus<br />
Zedernholz nach dem vorgestellten Riss<br />
<strong>von</strong> G. Mentges beschrieben. Genau wie<br />
bei einem M-Boot kommt es auch bei einem<br />
Ten-Rater auf jedes Gramm an. Die<br />
Folge ist nicht selten, dass „wabbelig“<br />
dünne Kohlefaserschalen für den Rumpf<br />
herhalten müssen. Deren Lebensdauer wird<br />
dabei nicht selten durch Unterdimensionierung<br />
und durch „Torpedieren“, wie man die<br />
auf Regatten unvermeidlichen Rammstöße<br />
durchaus nennen könnte, verkürzt. Leider<br />
versagt mir mein Gemüt, eine ehrfürchtige<br />
Kunstpause einzulegen, wenn vom „Hightech-Material<br />
Kohlefaser“ gesprochen wird.<br />
Ich erinnere mich doch zu gern an die<br />
ungarischen Sportler, die mit ihren Kajaks<br />
aus Zedernholz noch lange mit der Kohlefaserkonkurrenz<br />
auf Rennen mithalten<br />
konnten, bis auch sie sich dem Trend der<br />
Zeit ergaben. Bei den M-Booten schockte<br />
der Franzose Lucas mit seinen aus Zeder<br />
und Kohle nach Art der „Kompositklipper“<br />
im Verbund gebauten Booten noch in den<br />
90er-Jahren die Konkurrenz.<br />
Warum ein Selbstbau?<br />
Neulich hatte sich mein Segelkamerad<br />
Volker in England bei SAILSetc. bzgl. Ten-<br />
Ratern erkundigt. Die Firma bot ihm ein<br />
Exemplar der „Diamond“ an, <strong>von</strong> dem nur<br />
vier Modelle auf Kiel gelegt worden waren.<br />
Das Modell sollte 1.800,– kosten, mit drei<br />
Segelsätzen, Kielflosse und Ruder zusammen<br />
„nur“ 3.300,– Ob damit brit. Pfund oder<br />
Euro gemeint waren, stand nicht dabei …<br />
der Preis erkläre sich aus der Größe und<br />
dem daraus folgenden Materialeinsatz und<br />
der Arbeitsleistung. Volker dachte an seine<br />
Spanten auf der Helling<br />
42 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Grundriss und Aufriss (ohne Maßstab)<br />
Ausgesägte Spanten<br />
Auch ich schlage hier als Baumaterial wieder<br />
Zedernholz vor, aus dem bereits vor<br />
4.000 Jahren Phönizier und Ägypter ihre<br />
Schiffe bauten. Natürlich kann man auch<br />
mit Balsaholz bauen, der Rumpf wird dann<br />
noch etwas leichter. Ein Überzug mit Glasgewebe<br />
darf allerdings bei beiden Holzarten<br />
nicht vergessen werden. Die Planken<br />
stammen aus aufgetrennten Panelbrettern.<br />
Sie können aber auch aus Rotzedernfurnier<br />
der Bootsbauer geschnitten werden, das<br />
meist etwas schwerer ist. Balsabretter gibt<br />
es neuerdings nicht mehr nur im Modellbauladen,<br />
sondern auch schon im Baumarkt,<br />
daraus muss man dann nur noch<br />
Leisten schneiden.<br />
Ein solchermaßen gebauter Holzrumpf wird<br />
dann ungefähr 100 bis 200 g schwerer als<br />
ein Rumpf aus Kohlefaser sein. Er taucht somit<br />
um etwa 1 bis 1,5 mm tiefer ein. Wenn<br />
Ihnen das Boot dann gefällt, können Sie sich<br />
<strong>von</strong> dieser Schale ja immer noch einen leichteren<br />
Abzug in Kohlefaserbauweise herstellen,<br />
es muss ja nicht gleich sein! Für eine<br />
Einzelanfertigung lohnt der Formenbau in<br />
der Regel kaum.<br />
Gerd war so nett, mir mit seinem Computerprogramm<br />
21 schon um die Beplankungsstärke<br />
reduzierte und mit „Füßen“ versehene<br />
Spanten auszudrucken, die ich zur<br />
Sicherheit kopierte und dann mittels Klebestift<br />
zum Aussägen auf 4-mm-Pappelsperrholz<br />
aufleimte. Das Aufkleben mittels Klebestift<br />
verhindert den Verzug des Papiers, es<br />
wird also nicht wellig.<br />
Durch diese größere Spantenzahl wurde der<br />
Abstand zwischen den Spanten auf 8 cm<br />
verringert, so kann einem Durchbiegen beim<br />
späteren Schleifen vorgebeugt werden. Für<br />
den Aufbau des Rumpfes wählte ich eine<br />
Leiterhelling, die ich auf das Baubrett aufschraubte.<br />
Das erleichtert die spätere Trennung<br />
und sorgt für ausreichende Verzugsfestigkeit<br />
beim Bau.<br />
Nach dem Ausrichten der Spanten und der<br />
Prüfung des Straks konnte ich mit dem Beplanken<br />
beginnen. Wie auf den Abbildungen<br />
zu sehen ist, weist der Rumpf sowohl fast<br />
ebene Flächen, an der Kimm aber auch<br />
solche mit sehr starker Krümmung auf. Ich<br />
43
Rumpf während des Beplankens<br />
habe daher dort, wo der Rumpf flach ausgebildet<br />
ist, breite Planken verwendet, an der<br />
Kimm dagegen solche <strong>von</strong> halber Breite.<br />
Außerdem wurde, wo die Krümmung es<br />
erforderte, jede Planke trapezförmig geschliffen,<br />
damit die Klebeflächen viel Halt<br />
gaben. Als Kleber verwendete ich wieder<br />
UHU-hart, der hier bei den 1,7 m langen<br />
Kanten mit einer zugeschnittenen Klebespitze<br />
verteilt wurde. Die veränderte Spitze<br />
stützt die Tube beim Aufbringen der Klebstoffraupe.<br />
Aber Achtung: Diese Plankenlänge<br />
verlangt zügiges Arbeiten, der Kleber<br />
stößt hier mit der Topfzeit fast an seine Grenzen.<br />
Das anschließende Beschichten mit<br />
dünnem Glasgewebe und Epoxidharz erfolgte<br />
in gewohnter Weise.<br />
In den noch über Kopf auf der Helling liegenden<br />
Bootskörper sägte ich an der tiefsten<br />
Stelle, also in der Bootsmitte (79 cm vor<br />
dem Spiegel), einen Schlitz. In diesen leimte<br />
ich mit UHU-plus die als Fertigteil gekaufte<br />
Kieltasche aus CfK so ein, dass ihre<br />
Oberkante mit dem Balkweger höhengleich<br />
abschloss. Der langsam abbindende 2-K-<br />
Kleber erlaubte ein sorgfältiges Ausrichten<br />
und Fixieren. Nach dem Aushärten wurde<br />
der Bootskörper <strong>von</strong> der Unterlage gelöst<br />
und <strong>von</strong> der Helling entfernt.<br />
Leider hatte ich die fertig gekaufte Kieltasche<br />
nicht weiter beachtet, weil ich glaubte, der<br />
Kiel würde darin fast bis nach oben reichen,<br />
so wie bei meinen selbst gefertigten Kieltaschen.<br />
Die oberen 3 cm waren hier jedoch<br />
Befestigung der Kieltasche an Rumpf und Hauptspanten<br />
Modifizierte Spitze an der Klebertube<br />
Füllmaterial, was ich aber erst nach dem Einbau<br />
bemerkte. Die Kielflosse reichte damit<br />
keine vier Zentimeter in den Rumpf hinein,<br />
zu wenig, wie ich meinte!<br />
Jetzt war Nachdenken und Probieren gefragt,<br />
denn es galt, die auftretenden Kräfte<br />
in die Rumpfschale abzuleiten. Natürlich<br />
durfte das Ganze auch kaum etwas wiegen,<br />
obwohl 3,6 kg Blei am 65 cm langen Hebelarm<br />
der Kielflosse roll-, nick- und scherfest<br />
via Kieltasche mit dem Rumpf verbunden<br />
werden sollten. Ich dachte mir daher eine<br />
entsprechende Lösung aus.<br />
Die beiden mit Kohle beschichteten Balsasperrholzspanten<br />
vor und hinter dem Kiel<br />
lassen die Höhe des späteren Decksaufbaus<br />
schon erkennen. Das Mittelteil sollte durch<br />
den höheren Aufbau den stützenden Hebelarm<br />
im Bootskörper vergrößern. Zugleich<br />
wollte ich so den Abstand des Decks zu den<br />
Bäumen und damit den Luftspalt zwischen<br />
Segel und Rumpf verringern. Mit einer 5 mm<br />
starken Buchensperrholzklammer und diversen<br />
Kohlerohrstücken und Kohlestäben,<br />
eingebettet in Spachtel, versuchte ich die<br />
Kräfte über die Spanten auf den Rumpf<br />
zu übertragen, der hier<br />
schon zuvor durch die<br />
Versteifung mit Kohlegewebe<br />
fast wie ein<br />
Panzer aussah.<br />
Später wurden oben an<br />
den vorderen Spant<br />
noch zwei Aluwinkel<br />
geschraubt und verharzt,<br />
welche das<br />
Rohr zur Mastaufnahme<br />
festhalten sollten.<br />
Zusammen mit Faserspachtel<br />
haben die Verstärkungen<br />
etwa 100 g<br />
Zusatzgewicht ergeben.<br />
So wurde der Rumpf mit<br />
allen Einbauten 1.550 g<br />
schwer. Zuviel, wie ich<br />
meine, ich halte deshalb<br />
heute die hier<br />
durchgeführten Einbauten<br />
nicht mehr für die anzustrebende Ideallösung.<br />
Mit den Einbauten schleichen sich nun einmal<br />
nicht selten unerwartete Fehler ein.<br />
Dann stellt sich stets die Frage: Kann man<br />
damit leben, oder sollte das Teil an dieser<br />
Stelle nicht lieber wieder raus? Ich habe<br />
mich bei der Kieltasche letztlich für das<br />
„Drinlassen“ entschieden.<br />
Aufgebockt auf dem Montageschlitten erhielt<br />
die Rumpfschale im nächsten Schritt eine<br />
runde Bordkante, die noch einmal mit Glasgewebe<br />
beschichtet wurde. Ich fertigte sie<br />
aus mehreren Leisten in Schichtbauweise an<br />
und setzte sie mit Polyurethankleber U 600<br />
auf den Balkweger auf. Da<strong>von</strong> versprach<br />
ich mir auch eine höhere Formsteifigkeit.<br />
Andererseits sollte sie die strömungsgünstige<br />
Basis für einen aerodynamischen Decksaufbau<br />
abgeben, erschien mir doch die<br />
Rumpfschale an sich zu flach.<br />
Für den Ausbau gilt: Erst die Einbauten<br />
festlegen und ausführen und danach das<br />
Deck auflegen. Nur so kann man unnötiger<br />
Quälerei entgehen, denn für einen Technikeinbau<br />
durch die Decksöffnung hindurch<br />
sind die Hände einfach zu groß! Das bedeutet<br />
aber, dass nun die weiteren Einbauten<br />
geplant und deren Positionen bestimmt<br />
werden müssen.<br />
Da ich verschiedene Riggs testen wollte,<br />
mussten einige zusätzliche Einbauten vorgenommen<br />
werden. Die geplante feste<br />
Mastposition für das wantenlose Rigg oder<br />
das Swingrigg machte die rechtzeitige Bestimmung<br />
<strong>von</strong> Segel- und Lateralschwerpunkt<br />
erforderlich. Das ist bei Einsatz eines<br />
Riggs mit Pendelfock und verstagtem Mast<br />
nicht nötig, weshalb ich diese einfachere<br />
und auch zur Nachahmung empfohlene<br />
Variante anschließend noch einmal kurz<br />
beschreibe.<br />
Ich beschloss, den wesentlichen Vorteil des<br />
Modellbaus gegenüber dem Großschiffbau,<br />
nämlich die Testmöglichkeit auf dem Wasser,<br />
schon während des Baus, voll auszunutzen.<br />
Also klebte ich mit 5-min.-Epoxi den Ruderkoker<br />
an die geplante Stelle und packte den<br />
Rumpf nebst Kiel, Ruder, Ersatzgewichten<br />
für Einbauten und Rigg, Klebeband, Schreibutensilien,<br />
Sicherungsleine usw. ein. Tags<br />
zuvor hatte ich das Boot noch einmal mit<br />
farblosem Lack gestrichen. Mit all der Ausrüstung<br />
fuhr ich zum Schwimmtest an mein<br />
Fahrgewässer. Vom niedrigen Steg des<br />
Ruderclubs aus konnte ich den mit den<br />
44 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Segel aus Zeichenpapier ausgeschnitten und …<br />
… auf Karton übertragen<br />
Das Boot mit den Einbauten nach der Bestimmung<br />
des Lateralschwerpunktes durch<br />
Schwimmversuch<br />
Ersatzgewichten beladenen Rumpf an einer<br />
Leine gesichert ins Wasser setzen.<br />
Als Erstes stellte ich fest, dass an zwei<br />
Stellen Wasser eindrang. Mit Klebeband<br />
wurde hier <strong>von</strong> außen abgedichtet und die<br />
Stellen habe ich natürlich gleich markiert.<br />
Nun konnte die Schwimmlage getestet und<br />
mit Ersatzgewichten die Positionen für Akku,<br />
Winde und Servos ermittelt werden. Mit<br />
Klebeband und Kuli markierte ich dann die<br />
vordere und achtere Begrenzung der Wasserlinie.<br />
Als Letztes konnte nun die Bestimmung des<br />
Lateralschwerpunktes erfolgen. Ich fand ihn<br />
durch einen Schiebeversuch in aufrechter<br />
Schwimmlage bei eingehängtem Ruderblatt.<br />
Nur wenn der Rumpf exakt im Lateralschwerpunkt<br />
seitlich weggedrückt wird, lässt<br />
er sich ohne Drehbewegung quer durchs<br />
Wasser schieben. Die entsprechende Stelle<br />
wurde markiert.<br />
Dieses praktische Verfahren ist immer noch<br />
das genaueste, denn unterschiedliche<br />
Spantformen in Vor- und Achterschiff werden<br />
dabei automatisch berücksichtigt.<br />
Die ganze Aktion am See hatte keine Stunde<br />
gedauert, jetzt galt es, daheim die<br />
Segelfläche und deren Schwerpunkt und<br />
damit die Position des Steckmastes zu<br />
ermitteln.<br />
Nach meinen Vorstellungen zeichnete ich<br />
im Maßstab 1:5 das Segel erst einmal auf<br />
Zeichenkarton. Dessen Fläche hatte ich aus<br />
der gemessenen Wasserlinie gemäß der<br />
Klassen-Formel errechnet. Anschließend<br />
übertrug ich den Umriss <strong>von</strong> Fock und Groß<br />
zusammen im Maßstab 1:10 auf einen festen<br />
Karton, schnitt ihn aus, hängte ihn an<br />
zwei verschiedenen Punkten auf und trug die<br />
Lote ein. Diese schneiden sich im Segelschwerpunkt.<br />
Der Abstand zum Mast wurde gemessen<br />
und mit 10 multipliziert. Die Mastposition<br />
befindet sich bei 5% der Wasserlinienlänge<br />
plus des Abstandes des Mastes zum<br />
Segelschwerpunkt vor dem gemessenen<br />
Lateralschwerpunkt. Dort habe ich eine Röhre<br />
zur Mastaufnahme auf einem Mastfuß fest<br />
mit UHU-plus im Boot verklebt.<br />
Zu der beschriebenen Vorgehensweise noch<br />
eine Anmerkung: Das sog. Auspendeln führt<br />
hier zu einem hinreichend genauen Ergebnis<br />
und wird u. a. <strong>von</strong> Marconi und Tiller empfohlen.<br />
Außerdem werden nach der neuesten<br />
Segeltheorie Fock- und Großsegel<br />
bezüglich der Umströmung als eine Einheit<br />
angesehen.<br />
Jetzt konnte der abschließende Ausbau<br />
des Rumpfes erfolgen. Zunächst wurde<br />
oben an den Spanten aus Kohlefaserrohren<br />
das Rückgrat eingezogen. Vorne verleimte<br />
ich damit die Auflage für ein zusätzliches<br />
Fockverstellservo zur Feinabstimmung zwischen<br />
Fock und Groß,<br />
achtern hinter den zweiten<br />
Spant das Befestigungsbrett<br />
für die Segelwinde,<br />
deren Trommel auf<br />
Deck sitzen sollte.<br />
Für das Ruderservo wählte<br />
ich eine Holzbrücke aus<br />
quer montierten 3 x 10-<br />
mm-Zedernplanken und<br />
befestigte diese zusätzlich<br />
über dem Fußpunkt<br />
der Großschotführung. Ich<br />
wollte nämlich alle auftretenden<br />
Kräfte in ein Gerippe<br />
einleiten. Die Verleimung<br />
der Querstreben<br />
wurde zusätzlich durch<br />
kleine Dreiecke verstärkt,<br />
die an den Stoßkanten die Leimflächen vergrößern.<br />
Nach dem Anbringen der Fundamente<br />
für die Einbauten ist der Innenraum<br />
unbedingt zu streichen!<br />
Was nun folgte, machte mir wieder richtig<br />
Spaß, konnte ich beim Decksaufbau doch<br />
mal wieder kreativ werden. Ich verwendete<br />
für das Deck eine Rahmenkonstruktion aus<br />
6 x 3-mm-Zedernholzleisten, über welche<br />
ich an den Schrägen 0,4-mm-Birkensperrholz<br />
klebte. Dabei kam wieder der Schaumkleber<br />
U 600 <strong>von</strong> bacuplast zum Einsatz, da<br />
dieser kleine Lücken zwischen Sperrholzplatte<br />
und Rahmenstreben durch Quellen<br />
fugenfrei füllt. Die Mittelflächen blieben frei,<br />
denn sie sollten zum Schluss mit Folie bespannt<br />
werden.<br />
Das Boot wiegt, wie oben schon erwähnt,<br />
1.550 g, da<strong>von</strong> sind mehr als 100 g unnötigerweise<br />
für die Kieltaschenbefestigung<br />
verbraucht worden. Weitere 200 g ließen<br />
sich einsparen, wenn das Deck flach und<br />
nur mit Folienbespannung ausgeführt worden<br />
wäre. Es muss also nicht unbedingt<br />
Kohlefaser sein. Zu diesem Mehrgewicht<br />
als Tribut ans Aussehen bekenne ich mich<br />
aber. Eigentlich war das jetzt alles, doch<br />
halt, ich wollte ja noch den einfachen<br />
Weg für das Abstimmen <strong>von</strong> Rigg und<br />
Boot nennen.<br />
Bestimmung des Lateralschwerpunktes<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 45
Decksgestaltung bei abgenommener<br />
Bespannung<br />
1 = Wirbel zur Fockhalsbefestigung<br />
2 = Fockschotverstellung<br />
3 = Schotspanngummi<br />
4 = Fockschotführung<br />
5 = Fockschottrimmservo<br />
6 = Mastaufnahme<br />
7 = Rumpföffnung<br />
8 = Empfänger auf Verschlussdeckel<br />
9 = Segelwindentrommel<br />
10 = Großschotführung<br />
11 = Großschot<br />
Beginnen wir mit dem Ruder. Die Position<br />
des Ruderkokers, also der Drehachse des<br />
Ruders, wird nach der kürzesten zu erwartenden<br />
Wasserlinie gewählt. Da ja meist<br />
schwerer als geplant gebaut wird, liegt man<br />
damit auf der sicheren Seite, denn die Kokerposition<br />
muss laut Klassenvorschrift vor<br />
dem Ende der Wasserlinie liegen. Schneidet<br />
das Ruderblatt die Wasserlinie weiter hinten,<br />
so gilt diese als verlängert – das kostet Segelfläche<br />
und bringt nichts! Etwa 5 cm vor<br />
der hinteren Wasserlinienmarkierung kann<br />
der Koker mit UHU-Plus oder eingedicktem<br />
Harz eingeleimt werden. Diese Stelle wäre<br />
also schnell gefunden.<br />
Die Mastposition lässt sich dann mit dem<br />
Rigg ersegeln, dazu muss Letzteres aber<br />
erst einmal gefertigt werden. Beim Rigg<br />
wählen wir eines mit Pendelfock, das einen<br />
auf einer Schiene verschiebbaren Mastfuß<br />
besitzt. Diese Schiene reicht <strong>von</strong> der Kielflossenaufnahme<br />
gesehen 10 bis 50 cm<br />
nach vorn, je nachdem, ob man auch gleich<br />
die Leitösen für die Fock und das Drehlager<br />
für die Pendelfock an ihr befestigen will<br />
(ist zu empfehlen). Unter Deck wird die<br />
Schiene gegen den Bootsboden abgestützt,<br />
auf Druck und vorn extra noch auf Zugbelastung<br />
gesichert. Die Wanten werden ebenfalls<br />
rechts und links an Schienen befestigt,<br />
damit sie auch bei nach hinten verrückter<br />
Mastposition der Pendelfock nicht im Wege<br />
sind. Diese nehmen die gewaltigen Zugkräfte<br />
der Wanten auf, deshalb werden sie mit<br />
den verstärkten Spanten verbunden oder<br />
über Drähte oder Kevlarbänder am Kielschwein<br />
befestigt.<br />
Nun zum Segel. Dabei hat man freie Wahl:<br />
Die Fläche ist zwar nach der Wasserlinie vorgegeben,<br />
die Aufteilung in Fock und Groß<br />
und deren Gestalt bleibt aber Entscheidung<br />
des Erbauers. Berechnet wird sie exakt, indem<br />
sie bei komplizierter Form in Teilflächen<br />
zerlegt und diese dann addiert werden. Eine<br />
Hilfe sind hier die Angebotslisten bekannter<br />
Modellsegelhersteller sowie die Klassenbestimmungen<br />
für Ten-Rater.<br />
„Segelmachen ist eine Frage der Kreativität“,<br />
sagte Jack Köper, der Schöpfer der „Tempo-<br />
Scow“ und namhafter Segelmacher aus<br />
Südafrika. Ich kann da nur zustimmen und<br />
Eine Böe fällt ein, der Bug wird ins Wasser gedrückt<br />
Das Boot nimmt Fahrt auf, der Bug hebt<br />
sich und ergibt dynamischen Auftrieb<br />
46 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
den Leser ermuntern, es selbst einmal zu<br />
versuchen.<br />
Zeichnen Sie sich zunächst auf Millimeterpapier<br />
nach Ihren Vorstellungen im Maßstab<br />
1:5 oder 1:10 das Segel auf, das der Flächenvorgabe<br />
entspricht. Also vorgegebene<br />
Wasserlinie in die Formel einsetzen und das<br />
Ergebnis notieren. Sicherheitshalber nehme<br />
ich die Wasserlinie 5 cm länger an, damit das<br />
Segel nicht zu groß wird.Teilen Sie dann die<br />
Flächen in Fock und Groß auf und zeichnen<br />
Sie sich ein Rigg in Originalgröße auf Papier<br />
<strong>von</strong> der Rolle auf (Geschenkpapier aus dem<br />
Supermarkt). Gefällt das Ergebnis, kann danach<br />
das Segel aus Folie geklebt werden.<br />
Jetzt heißt es nur noch Ausprobieren. Das<br />
sollte an einem Tag mit relativ ruhigen Windund<br />
Wasserverhältnissen geschehen. Wählen<br />
Sie einfach eine Einstellung, die Ihnen<br />
passend erscheint, denn sie muss ja noch<br />
nicht endgültig stimmen. Aus Sicherheitsgründen<br />
setzen Sie den Mast zunächst etwas<br />
weiter nach hinten, als Sie es für richtig halten,<br />
also fast über die vordere Kielkante.Lassen<br />
Sie das Boot in Ihrer Nähe verschiedene<br />
Kurse fahren, nehmen Sie es immer wieder<br />
heraus und verändern Sie die Mastposition<br />
immer weiter nach vorn, bis Sie die Stellung<br />
gefunden haben, bei welcher das Boot leicht<br />
luvgierig am Wind segelt.Das Drehgelenk der<br />
Pendelfock und die Fockschotleitöse müssen<br />
dabei natürlich mit nach vorn wandern. Als<br />
Großschotleitöse ist jetzt ein über eine Talje<br />
verstellbarer Ring nützlich.<br />
Das wäre es für das erste Mal. Probieren Sie<br />
so ruhig mehrere Riggs aus und markieren<br />
Sie, falls nötig, die erforderlichen Mastpositionen<br />
dazu an Deck. Schwerpunktbestimmungen<br />
erübrigen sich (s. o.), prinzipiell sind<br />
Sie jetzt also fertig.<br />
Fahrerprobung und Fazit<br />
Das Boot ist auf dem Wasser eine Augenweide,<br />
selbst mit den Provisorien und dem<br />
Erprobungsrigg. Leicht gekrängt verlängert<br />
der Rumpf seine Wasserlinie und läuft anmutig<br />
schneller als die anwesenden Vergleichsboote<br />
der M-Klasse.<br />
Bei relativ wenig Wind zeigt das große Rigg<br />
seine ganze Leistungsfähigkeit: Die Form<br />
des Großsegels, die nach dem großen Vorbild<br />
gestaltet wurde, gefällt<br />
Raumschots bei<br />
hoher Fahrt<br />
Das Original als „Skimming dish“<br />
und erweist sich als äußerst<br />
wirkungsvoll. Zudem scheint<br />
die über einen Leitwagen gefahrene<br />
Fock besser zu ziehen,<br />
als ich es <strong>von</strong> einer Pendelfock<br />
gewohnt bin. Das Boot<br />
ist trotz seiner Länge wendiger<br />
als die M-Boote. Es dreht<br />
trotz seines kleinen Ruders<br />
geradezu auf dem Teller. Ungläubige<br />
Betrachter wollen dabei<br />
sogar Strömungsabrisse<br />
und Zeichen <strong>von</strong> Kavitation<br />
gesehen haben … ich meine,<br />
sie waren einfach nur sprachlos.<br />
Aber man muss ja auch<br />
selbstkritisch bleiben:<br />
Ich habe später die „Caprice“<br />
mit dem gleichen Stell bei<br />
Wind mittlerer Stärke laufen<br />
lassen. Dabei wurde die Nase<br />
trotz des Überhangs vorne tief<br />
ins Wasser gedrückt, wenn<br />
zusätzlich eine Böe einfiel.<br />
Hier sollte das 2,3 m hohe Segel<br />
doch lieber rechtzeitig gegen<br />
ein Stell <strong>von</strong> 2 m Höhe<br />
ausgetauscht werden. Vielleicht würde etwas<br />
mehr Volumen über Wasser im Bugbereich,<br />
wie ihn der Löffelbug des großen<br />
Vorbildes bietet, diese Erscheinung dämpfen.<br />
Nicht ohne Grund nannte man das<br />
Original „skimming dish“, ein verwandter<br />
Begriff für den „Schaumlöffel“, wie das<br />
Originalfoto zeigt.<br />
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, dieses<br />
Boot neben anderen Ten-Ratern auf<br />
dem Wasser zu sehen.<br />
Schlussbemerkung<br />
Vielleicht ist es mir ja gelungen, in Ihnen den<br />
Wunsch nach einem Zehner zu wecken. Das<br />
wäre zu schön, denn die Ten-Rater könnten<br />
wirklich die Königsklasse sein. Ob dabei<br />
dann ein aufgemotztes M-Boot mitfährt, das<br />
ist ohne Belang, denn allein optisch hat dieses<br />
sich schon beim Start aussortiert.<br />
Zu guter Letzt möchte ich es nicht versäumen,<br />
mich beim Herausgeber der Zeitschrift<br />
„Classic Boat“ für die Erlaubnis zu bedanken,<br />
dass ich die Abbildungen der „Caprice“<br />
aus diesem Magazin verwenden dufte. Herr<br />
Mentges hat sich freundlicherweise bereit<br />
erklärt, gegen eine Schutzgebühr jedem<br />
interessierten Modellbauer die gewünschte<br />
Zahl <strong>von</strong> Bauspanten mit Füßchen nach seinem<br />
Computerprogramm auszudrucken.<br />
Entsprechende Anfragen bitte direkt über die<br />
E-Mail-Adresse mentges@rcsegeln.de an<br />
ihn richten.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 47
MOTORSCHIFFE<br />
B<br />
eim Durchstöbern meiner Restekiste<br />
fielen mir so einige Sa<br />
chen in die Hände. Da waren<br />
zum Beispiel zwei herrenlose<br />
500erMotoren, zwei CTIDreh<br />
zahlsteller Thor 15, zwei Wellenanlagen<br />
und ein unbenutzter Empfänger. Außerdem<br />
fand ich noch ein RundumBlaulicht mit fünf<br />
LEDs. Dieses sollte einmal ein Feuerlöschboot<br />
zieren – es kam aber nie zum Bau.<br />
Damit dieses Kapital nicht ungenutzt herumliegen<br />
muss, beschloss ich, das Pferd<br />
einmal <strong>von</strong> hinten aufzuzäumen und das<br />
www nach einem passenden Modell mit<br />
Blaulicht zu durchstöbern. Da ich schon<br />
zwei Modelle aus dem Hause Modellbau<br />
<strong>Sievers</strong> gebaut hatte, fiel meine Wahl aufgrund<br />
der guten Qualität der Bausätze auf<br />
das <strong>Polizeiboot</strong> <strong>UMMANZ</strong>.<br />
Zwischen 1996 und 1999 wurden im Land<br />
MecklenburgVorpommern insgesamt 13<br />
Schiffe dieses Typs als Polizei und Fischereiaufsichtsboote<br />
in Dienst gestellt. Rumpf,<br />
Deck und Aufbauten sind bei diesen Booten<br />
in Faserverbundtechnik gefertigt, die technische<br />
Ausrüstung entspricht modernsten<br />
Anforderungen. Die zwei MANMotoren<br />
ANDREAS GOBRECHT<br />
mit jeweils199 kW sorgen für eine Höchstgeschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> bis zu 23 kn. Die <strong>von</strong><br />
einer dreiköpfigen Besatzung gefahrenen<br />
Boote zeichnen sich durch hohe Stabilität<br />
und gute Manövriereigenschaften aus.<br />
Nachdem ich 188,– Euro per Überweisung<br />
auf den Weg geschickt hatte, machte ich<br />
mich im Internet auf die Suche nach Informationen<br />
zum Vorbild. Da ich schon einige<br />
Zeit aktiver User bei schiffsmodell.net bin,<br />
gab ich auch dort meine Frage nach dem<br />
Vorbild ein. Prompt meldete sich ein anderer<br />
User, der mir eine ganze Reihe <strong>von</strong> Originalbildern<br />
zumailte. An dieser Stelle noch<br />
mal vielen Dank dafür!<br />
Wenige Tage später stand dann ein freundlicher<br />
Paketzusteller vor meiner Tür und<br />
brachte den erwarteten Bausatz.<br />
<strong>von</strong> Modellba<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
klebt, hier kam im GfKRumpf nun Glasfaserspachtel<br />
aus dem KfzBereich zur Verwendung.<br />
Der ist kostengünstiger und hält<br />
bombenfest.<br />
Da keine Sonderfunktionen vorgesehen<br />
waren, konnte der Rumpfbau recht schnell<br />
mit dem Aufkleben des Decks abgeschlossen<br />
werden. Dieses passte nach nur geringer<br />
Arbeit sehr schön auf die zuvor eingeklebten<br />
Auflageleisten, die natürlich auch<br />
mit im Bausatz enthalten sind.<br />
Auf den Bildern vom Original hatte ich gesehen,<br />
das dessen Rumpf hinten nachträglich<br />
verlängert wurde. Diese Verlängerung wurde<br />
mit einem Streifen aus 2mmPolystyrolplatten<br />
nachgebildet und macht das Heck<br />
ein wenig interessanter.<br />
Der Aufbau entstand aus den gefrästen<br />
Platten. Diese passten wie immer hervorragend<br />
und gerade bei einem recht kantigen<br />
Aufbau wie diesem sieht das Endergebnis<br />
immer super aus. Solche Kanten lassen<br />
sich beim Tiefziehverfahren, wie es die<br />
Großserienhersteller anwenden, nicht erreichen.<br />
Auch die sehr sauber hergestellten<br />
Fensterrahmen nebst Scheiben sorgen<br />
ebenso für ein gutes Endergebnis.<br />
Leider fehlte bei mir ein Fensterrahmen<br />
inkl. Scheibe. Nach einer kurzen Mail an<br />
Herrn <strong>Sievers</strong> wurden mir diese Teile kostenfrei<br />
und zügig zugeschickt. Auch wenn<br />
man sonst mal Fragen zum Bausatz hat,<br />
hilft einem der gute Herr <strong>Sievers</strong> gerne und<br />
schnell weiter.<br />
Alle Anbauteile am Aufbau wie der Scheinwerfer<br />
oder das Radargerät sind aus Resin<br />
gefertigt. Der Scheinwerfer wurde mit einer<br />
kaltweißen LED ausgestattet und lässt sich<br />
über einen ZweikanalMemoryschalter einschalten.<br />
Die Radarantenne habe ich mithilfe<br />
eines ausgedienten Servos zum Drehen<br />
überredet.<br />
Der Mast wird aus Messingdraht geformt<br />
und verlötet. Nach den Bildern vom Origiu-<strong>Sievers</strong><br />
In dem sicher verpackten Paket befand sich<br />
alles, was man für ein gutes Ergebnis benötigt:<br />
Ein sauber laminierter Rumpf, Wellenanlagen,<br />
Propeller, jede Menge Tüten<br />
mit gefrästen Polystyrolteilen, Beschlagteile<br />
aus Resin und Zinnguss, Lampenkörper,<br />
Fahnen und geplottete Aufschriften. Alles<br />
so, wie ich es <strong>von</strong> <strong>Sievers</strong> gewohnt bin.<br />
Als Erstes wurde der Bootständer nach der<br />
Vorlage im Bauplan hergestellt. Dafür kann<br />
man den Bauplan noch verwenden, danach<br />
kann man ihn getrost zur Seite legen, denn<br />
er ist, wie bei <strong>Sievers</strong> gewohnt, sehr sparsam<br />
gehalten. Lediglich die 1:1Ansichten<br />
mit einigen Detailzeichnungen sind da wesentlich<br />
aufschlussreicher. Hier sollte sich<br />
Herr <strong>Sievers</strong> vielleicht doch noch mal ein<br />
paar Gedanken zu einem etwas ausführlicheren<br />
Plan machen, denn ein Anfänger<br />
im Modellbau wird damit definitiv nicht zum<br />
Erfolg kommen.<br />
Das Modell ist im Maßstab 1:25 gehalten<br />
und hat daher mit 52 cm Länge und 16,8<br />
cm Breite ein recht handliches Format. Bei<br />
einer angegebenen Zuladung <strong>von</strong> etwa 1,5<br />
kg konnte ich bedenkenlos meine beiden<br />
500erMotoren einbauen. Bei den Wellen<br />
und den Ruderkokern wollte ich mal eine<br />
andere Variante ausprobieren. Sonst habe<br />
ich solche Sachen immer mit Stabilit einge<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 49
nal habe ich diesen noch etwas verfeinert.<br />
Oben auf den Mast kam nun mein rotierendes<br />
Blaulicht, das mit dem anderen Kanal<br />
des Memoryschalters angesteuert wird<br />
und auch die restlichen Laternen bekamen<br />
noch ein paar Birnen spendiert. Nachdem<br />
auch die Reling gelötet war und der Kran<br />
samt Lüftern und Rettungsinsel auf dem<br />
Deck seinen Platz gefunden hatte, ging es<br />
ans Lackieren.<br />
An dieser Stelle sei noch mal erwähnt, dass<br />
GfKRümpfe zuvor gründlich zu säubern,<br />
anzuschleifen und zu entfetten sind, nur<br />
dann ist ein sauberes Lackierergebnis garantiert.<br />
Auf die Grundierung kamen wie immer<br />
bei mir Farben aus dem Hause Model<br />
Master. Diese kann ich wirklich nur empfehlen.<br />
Jetzt fehlten nur noch die Aufkleber und<br />
dann konnte es zur Probefahrt gehen.<br />
Fahrerprobung<br />
An einem schönen sonnigen Tag ging es<br />
zum Vereinsgewässer. Dort angekommen,<br />
wurde der sechszellige Akkupack eingelegt.<br />
Ich hatte mir zwei GraupnerRennschrauben<br />
mit 32,5 mm Durchmesser besorgt, in<br />
der Hoffnung dass diese zu der Motorisierung<br />
passen würden. Meine Hoffnungen<br />
wurden erfüllt: Das Modell legt eine ordentliche<br />
Geschwindigkeit vor, ohne dabei<br />
zu schnell oder unsicher zu werden. Ein<br />
wunderschönes und auch vorbildgerechtes<br />
Fahrbild war der Lohn meiner vielen Bastelstunden.<br />
Der Akkupack hält allerdings je<br />
nach Fahrweise nur ca. 10 bis 15 Minuten.<br />
Vielleicht tausche ich diesen noch mal gegen<br />
einen LiPoAkku aus.<br />
Der einzige Wermutstropfen ist allerdings<br />
mein Blaulicht. Obwohl die LEDs wirklich<br />
recht hell sind, sind sie bei sonnigem Wetter<br />
kaum zu erkennen. Aber dafür zieht es bei<br />
einer Fahrt am Abend oder in der Dämmerung<br />
alle Blicke auf sich.<br />
Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass<br />
der Bau des Modells viel Spaß gemacht<br />
hat. Der Grund dafür ist hauptsächlich die<br />
gute Bauteileausführung <strong>von</strong> Herrn <strong>Sievers</strong>.<br />
Man bekommt für sein Geld einen super<br />
ausgerüsteten Baukasten und ein Modell,<br />
das nicht gleich an jedem Teich in mehrfacher<br />
Ausführung zu finden ist. Nur etwas<br />
Erfahrung im Modellbau sollte man schon<br />
mitbringen, denn die Bauanleitung ist nicht<br />
wirklich hilfreich.<br />
Bezugsquelle: Manfred <strong>Sievers</strong>, Portlandstr.<br />
5, 30629 Hannover, Tel. 0511/581125,<br />
info@modellbausievers.de<br />
50<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Unsere Herbstlektüren<br />
Stefan Post<br />
U-Boot-Modellbau<br />
Konstruktion • Bau •<br />
Betrieb<br />
Umfang 232 Seiten<br />
Abbildungen 192<br />
Best.-Nr. 150<br />
Preis 24,– [D]<br />
Klaus Krick<br />
Historische Schiffsmodelle<br />
selbst gebaut<br />
Umfang 248 Seiten<br />
Abbildungen 450<br />
Best.-Nr. 136<br />
Preis 20,40 [D]<br />
Martina und Klaus Buldt<br />
Dampfpinasse<br />
Lagom<br />
Umfang 112 Seiten<br />
Abbildungen 208<br />
Best.-Nr. 113<br />
Preis 18,50 [D]<br />
Willi Aselmeyer<br />
Dampf 41<br />
Dampfschlepper<br />
Hein<br />
Umfang 136 Seiten<br />
DIN A4<br />
Best.-Nr. 16-2011-01<br />
Preis 22,50 [D]<br />
erscheint im Winter 2011<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-0 (Fax -50)<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />
www.neckar-verlag.de<br />
Hintergrund: © Chris Klein / PIXELIO
SEGELSCHIFFE<br />
European Masters 201<br />
der Klasse RG-65<br />
FÜNF TAGE MODELLSEGELN<br />
IN STECKBORN (SCHWEIZ)<br />
D<br />
ie European Masters der RG-65<br />
Klasse 2011 sind Geschichte. Vom<br />
31. August bis zum 4. September<br />
2011 segelten 25 Modellsegler vor Steckborn<br />
am Untersee um Meisterehren. Über<br />
die Organisation, das RC-Sailing-Team-<br />
Untersee und die Vorbereitungen auf den<br />
Großanlass wurde in der Ausgabe 08/2011<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> ja schon berichtet. Nun<br />
ging es darum, die Planung in die Realität<br />
umzusetzen. Nicht ganz einfach für einen<br />
jungen und relativ kleinen Verein. Wie bei der<br />
Organisation so einer Veranstaltung üblich,<br />
waren kurz vor dem Start noch Tausend kleine<br />
Dinge zu erledigen. Alles was vergessen<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
1<br />
RETO BRUNSCHWEILER<br />
worden war, musste in den wenigen Tagen<br />
vor der Meisterschaft noch organisiert werden,<br />
natürlich möglichst so, dass die Teilnehmer<br />
da<strong>von</strong> nichts bemerkten ...<br />
Am Mittwoch, dem 31. August war es dann<br />
endlich soweit, das Aufstellen der Infrastruktur<br />
war angesagt. Dank der Hilfe <strong>von</strong><br />
vielen Vereinsmitgliedern konnten diese<br />
Arbeiten flüssig durchgeführt werden, um<br />
17.00 Uhr konnten wir die Aufbauarbeiten<br />
als abgeschlossen betrachten und im Anschluss<br />
wurden die ersten Bootskontrollen<br />
durchgeführt. Kontrolliert wurden die Masthöhe<br />
über Deck, die Segelfläche, die gute<br />
Sichtbarkeit der Segelnummern und die<br />
Rumpflänge. Mit der Hilfe <strong>von</strong> Mess-Lehren<br />
konnte das zügig abgewickelt werden. Bei<br />
der Kontrolle der Segelfläche wurden Vergleichssegel<br />
zu Hilfe genommen. Da ein<br />
wenig größer, dort ein wenig kleiner, im<br />
Endeffekt also wieder die Grundfläche egalisiert.<br />
Dieses System hat sich bewährt und<br />
gezeigt, dass einem das Auge sehr genau<br />
aufzeigt, wo etwas nicht stimmt. Bei einem<br />
der kontrollierten Segel hatten wir den Verdacht,<br />
dass es zu groß sei. Dieses Segel<br />
wurde dann durch den offiziellen Vermesser<br />
des Schweizerischen Segelverbandes sehr<br />
genau nachgemessen und kontrolliert. Dabei<br />
stellte sich heraus, dass 10 cm² zu viel<br />
Stoff verarbeitet worden waren. Die Schere<br />
hat diesem Umstand dann schnell den Garaus<br />
gemacht und dem Segel zur richtigen<br />
Größe verholfen.<br />
Beim Thema der guten Sichtbarkeit der Segelnummern<br />
haben die RG-Segler einen<br />
großen Sprung nach vorne gemacht. Sauber<br />
gezeichnete und farblich gut sichtbare<br />
Zahlen und Länder-Codes waren überall<br />
vorhanden und erleichterten somit die Arbeit<br />
der Regattaleitung ganz wesentlich.<br />
Der erste Tag wurde um 20.00 Uhr abgeschlossen,<br />
nachdem wir die Hälfte des Teilnehmerfeldes<br />
kontrolliert hatten.<br />
Das Thema Teilnehmerfeld war ohnehin<br />
ein etwas schwieriges Thema. Ursprünglich<br />
hatten sich einmal 40 Segler zur<br />
Teilnahme angemeldet. Das war für uns<br />
die Basis für die Kalkulation gewesen.<br />
Nachdem die Anmeldefrist abgelaufen war<br />
und die Rechnungen für das Startgeld<br />
verschickt worden waren, verschwanden<br />
etliche „Freunde des Modellsegelsports“ in<br />
der Versenkung und reagierten weder auf<br />
Nachfrage noch auf die zugestellte Rechnung.<br />
Eigentlich schade, denn gute Gründe<br />
für eine Absage hätten und haben wir<br />
ja auch akzeptiert. Es gibt natürlich immer<br />
Gründe, die eine Teilnahme verhindern,<br />
aber sich einfach nicht mehr zu melden,<br />
das hat uns doch etwas irritiert. Nun gut,<br />
am Donnerstagmittag hatten wir 25 Schiffe<br />
und deren Segel kontrolliert.<br />
Am 1. September um 12.00 Uhr konnten wir<br />
die European Masters 2011 unter dem Beisein<br />
des Stadtpräsidenten <strong>von</strong> Steckborn<br />
feierlich eröffnen und die Segler zu einem<br />
kurzen „Welcome Drink“ einladen. Die halbe<br />
Welt ist an diesen Meisterschaften vertreten<br />
gewesen. Das größte Teilnehmerfeld stellte<br />
die Schweiz mit acht Teilnehmern, dann<br />
kamen Deutschland mit fünf, Spanien, England,<br />
Frankreich und Holland mit je zwei,<br />
Portugal und Argentinien mit je einem und<br />
Brasilien mit zwei Teilnehmern. Von Brasilien<br />
an den Untersee, Wahnsinn!<br />
Das Skipper Meeting folgte der Eröffnung.<br />
Engagiert wurden die Regeln und Vorschriften<br />
der Meisterschaft diskutiert und<br />
sämtliche Unklarheiten beseitigt. Kurz vor<br />
14.00 Uhr konnten dann die Boote aufs<br />
Wasser und die ersten Läufe wurden gesegelt.<br />
Bei wunderbarem, warmem und<br />
sonnigem Segelwetter konnten bei leichten<br />
Winden so in zwei Gruppen je drei Läufe<br />
gesegelt werden.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 53
Der Abend stand im Zeichen des sich Kennenlernens.<br />
Der „Welcome Event“ führte<br />
die Gruppe mit der Hörifähre auf die Insel<br />
Reichenau.<br />
Der Freitagmorgen empfing die Segler mit<br />
leichtem Regen und weiterhin schwachen<br />
Winden. Schon bald zeigte sich, wer mit diesen<br />
Bedingungen besser umgehen konnte.<br />
Erst gegen Mittag, als die Sonne Löcher in<br />
die Wolkendecke brannte, setzte ein leichter<br />
Ostwind ein, der ein reguläres Regattasegeln<br />
ermöglichte. Der Tag wurde lang. Wettfahrtleiter<br />
Thomy Blatter behielt die Boote<br />
bis um 19.00 Uhr auf dem Wasser. Dafür<br />
wurden die Steuerleute dann mit Freibier in<br />
der Festwirtschaft belohnt. Kameradschaft<br />
wurde bei dieser Meisterschaft groß geschrieben.<br />
Man half sich, fachsimpelte und<br />
gab einander Tipps und Tricks. Eben so, wie<br />
es sein sollte.<br />
Am Samstag empfing uns schon am Morgen<br />
schönes Wetter. Aber die ersten herbstlichen<br />
Vorboten waren nicht zu übersehen:<br />
Über dem See hing der Nebel tief, er wurde<br />
dann aber schnell <strong>von</strong> der Sonne aufgelöst.<br />
Leichter Wind aus östlicher Richtung<br />
brachte uns dann bis zum Mittag schöne<br />
Voraussetzungen für vier weitere Regattaläufe.<br />
Nach dem Mittag lief dann nicht mehr<br />
viel. Sonne und bleiglatter See, das Warten<br />
begann. Die Segler mussten Stunden warten,<br />
bis sie der Regattaleiter erlöste und<br />
sie unter die Dusche schickte. Der vorhandene<br />
Wind war wieder sehr schwach (1 Bft)<br />
und brachte den an diese Verhältnisse gewohnten<br />
Bodenseeseglern einige Vorteile.<br />
Tobias Laux vom Zürichsee konnte mit zwei<br />
ersten und einem zweiten Platz überzeugen.<br />
Aber auch der führende Brasilianer, Jorge<br />
Bercht, konnte bei diesen Verhältnissen gut<br />
mithalten und einen weiteren Laufsieg verzeichnen.<br />
Insgesamt blieb die Ausgangslage<br />
spannend. Jorge Bercht (BRA 50) führte<br />
weiter die Rangliste an. Hinter ihm hatte es<br />
das Feld aber etwas aufgemischt. Auf den<br />
zweiten Platz vorgefahren war Tobias Laux,<br />
knapp hinter Tobi konnte sich John Tushingham<br />
platzieren. Die Plätze 2 bis 5 trennten<br />
knapp 10 Punkte. Für den Sonntag blieb es<br />
also spannend und vieles war noch möglich.<br />
Die Wetteraussichten waren schwierig.<br />
Es wurde Regen angesagt, der jedoch erst<br />
nach Zusammenbruch des Föhns in die<br />
Ostschweiz vordringen sollte.<br />
PUNKTESTAND<br />
Um 20.00 Uhr konnten wir eine große Anzahl<br />
Segler und Begleiterinnen zum „Captains<br />
Dinner“ empfangen. Ein gelungener<br />
Abend, bei dem wir allen Teilnehmern ein<br />
Erinnerungsgeschenk mitgeben konnten.<br />
Wiederum auf 8.00 Uhr<br />
hatte der Regattaleiter<br />
die Startbereitschaft<br />
am Sonntag festgelegt.<br />
Am Sonntag sah die<br />
Windsituation zu Beginn<br />
noch ganz gut aus.<br />
Ein erster B-Lauf konnte<br />
gestartet werden.<br />
Leider wurde der vorhandene<br />
Wind immer<br />
schwächer und schlief<br />
im Verlauf auch noch<br />
ganz ein. Nur vier Boote<br />
erreichten die Ziellinie<br />
im vorgegebenen Zeitlimit.<br />
Das war es dann<br />
auch. Der Wind blieb<br />
aus ... bis zu dem Zeitpunkt,<br />
an dem wir uns durchgerungen hatten,<br />
die Regattaserie abzuschließen. Dies<br />
ist erfahrungsgemäß immer so und ist wahrscheinlich<br />
das Schicksal des Segelsports.<br />
Kurz nach 11.00 Uhr setzte der Wind dann<br />
wieder ein wenig ein und verhalf den Seglern<br />
damit, die Zeit bis zum Mittagessen<br />
EM 2011 STECKBORN<br />
RG65 / Lauf: 15<br />
Rang SegelNr Name Land Punkte<br />
1 50 Bercht Jorge BRA 48.4 (-18.0) 30.4<br />
2 6 Laux Tobias SUI 74.7 (-23.0) 51.7<br />
3 51 Tushingham John GBR 80.4 (-25.0) 55.4<br />
4 150 Badertscher Stefan SUI 86.1 (-29.0) 57.1<br />
5 67 Pinsini Marius SUI 85.1 (-24.0) 61.1<br />
6 77 Moreno Augustin ARG 89.7 (-24.0) 65.7<br />
7 86 Gernert Peter GER 108.4 (-31.0) 77.4<br />
8 01 Camilo Jorge POR 109.0 (-26.0) 83.0<br />
9 9 Semken Arne GER 141.0 (-45.0) 96.0<br />
10 20 Runne Cord GER 146.0 (-33.0) 113.0<br />
11 78 Wolf Martin GER 163.7 (-35.0) 128.7<br />
12 37 Haenel Roland FRA 173.0 (-37.0) 136.0<br />
13 414 Karalus Steven GER 190.7 (-44.0) 146.7<br />
14 24 Schellenbaum André SUI 204.0 (-53.0) 151.0<br />
15 46 Drenth Harry NED 205.0 (-45.0) 160.0<br />
ex. 32 de Wilde Gerrit NED 205.0 (-45.0) 160.0<br />
17 118 Kohler Daniel FRA 253.0 (-50.0) 203.0<br />
18 23 Tushingham Liz GBR 264.0 (-51.0) 213.0<br />
19 13 Astbury William BRA 276.0 (-59.0) 217.0<br />
20 123 Stutz Heiri SUI 284.0 (-50.0) 234.0<br />
21 85 Borter Heinz SUI 306.0 (-63.0) 243.0<br />
22 15 Brand Friedrich SUI 301.0 (-47.0) 254.0<br />
23 157 Bläuer Ulrich SUI 310.0 (-49.0) 261.0<br />
24 66 Ortega Antonio ESP 315.0 (-50.0) 265.0<br />
25 40 Segrera Jose Ramon ESP 344.0 (-54.0) 290.0<br />
und der Rangverkündigung zu verkürzen.<br />
Die durch Walter Luitz kommentierten Segelvorführungen<br />
im Rahmen <strong>von</strong> Match Races<br />
und Fleetraces fanden beim Publikum<br />
großen Gefallen und brachten dem Einen<br />
oder Anderen den Modellsegelsport etwas<br />
näher.<br />
Um 13.00 Uhr konnten wir verkünden:<br />
„And the winner is“: BRA 50 Jorge Bercht.<br />
Mit einem Vorsprung <strong>von</strong> 21,3 Punkten<br />
konnte er die European Masters 2011 zu<br />
seinen Gunsten entscheiden. Jorge ist ein<br />
verdienter Sieger, der über die ganze Serie<br />
sehr konstante Leistungen zeigte. Auf<br />
die weiteren Plätze kamen SUI-6, gesteuert<br />
<strong>von</strong> Tobias Laux, und GBR-51, gesteuert<br />
<strong>von</strong> John Tushingham. Seine Frau Liz,<br />
übrigens die einzige Dame, die mitsegelte,<br />
erreichte Rang 18.<br />
Nun sind die European Masters 2011 zu<br />
Ende und gehören bereits der Geschichte<br />
an. Für unseren Verein war die Durchführung<br />
ein Kraftakt, der sich aber absolut<br />
gelohnt hat. Wir haben viele neue Leute<br />
kennen gelernt, viele positive Feedbacks erhalten<br />
und zudem den Modellsport regional<br />
in den Medien platzieren können.<br />
Nun freuen wir uns auf das kommende Jahr,<br />
in dem in Europa ja die Weltmeisterschaft<br />
der RG-65 Klasse durchgeführt werden soll.<br />
Die drei<br />
Erstplatzierten<br />
54 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Aus unserem<br />
Bauplanprogramm<br />
Chickie IV **<br />
Edler Mahagoni-Renner nach dem Vorbild eines amerikanischen<br />
Sportbootes der 30er-Jahre.<br />
Länge 975 mm<br />
Breite 400 mm<br />
Verdrängung 7000 – 8500 g<br />
Maßstab 1:5<br />
Antrieb Elektro, 1 x ab Baugröße 800, 20 – 24 Zellen<br />
Best.-Nr. 9784 Preis 29,70 [D]<br />
Aquarama Special ***<br />
Vorbildähnlicher Nachbau eines bekannten italienischen<br />
Mahagoni-Sportbootes.<br />
Länge 830 mm<br />
Breite 250 mm<br />
Maßstab 1:10<br />
Antrieb Elektro, 2 x Baugröße 600, 7 Zellen<br />
Best.-Nr. 9656 Preis 20,40 [D]<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de
RENNBOOTE<br />
er dritte Lauf zur deutschen<br />
Meisterschaft wurde<br />
in diesem Jahr vom<br />
SMC-Thale ausgetragen.<br />
Jeder, der den Gondelteich kennt, weiß,<br />
welche optimalen Bedingungen dort für<br />
solch eine Rennbootregatta vorherrschen.<br />
Trotz des ungemütlichen Wetters waren<br />
auch in diesem Jahr wieder viele Fahrer aus<br />
dem ganzen Land zum inzwischen achten<br />
Harzpokal angereist.<br />
Gefahren wurden drei Vorläufe à 20 min,<br />
<strong>von</strong> denen die jeweils besten zwei Durchgänge<br />
jedes Teilnehmers für die Wertung<br />
zusammengezählt wurden. Die besten acht<br />
Fahrer aus den Vorläufen qualifizieren sich<br />
direkt für das A-Finale. Zusätzlich haben<br />
auch noch zwei Fahrer aus dem B-Finale<br />
(Plätze 9–16) die Chance, ins A-Finale aufzusteigen.<br />
Während des ersten Vorlaufs am Samstagmorgen<br />
wurde schon deutlich, dass es<br />
hier nur ein Streichergebnis geben würde.<br />
Es wurde sehr defensiv und fair gefahren,<br />
dennoch legte Günther Ostwald mit 60 gefahrenen<br />
Runden schon ein ordentliches<br />
Ergebnis vor. Hinter Günther fuhr Carsten<br />
Helmund, der z. Zt. auf Platz 2 der aktuellen<br />
Rangliste der Meisterschaft 2011 liegt, mit<br />
58 Runden.<br />
In der zweiten Gruppe legte Dirk Weichhaus<br />
die Messlatte mit 66 Runden noch ein<br />
ganzes Stück höher. Es ist schon beeindruckend,<br />
wie Dirk mit seinem schnellen Boot<br />
20 Minuten lang jede Boje des Kurses haarscharf<br />
umrundet.<br />
Boote <strong>von</strong><br />
Norbert<br />
Dobberstein<br />
(vorne) und<br />
Frank Belling<br />
warten auf<br />
ihren Einsatz<br />
Mario Wiegandt, der schon die ersten beiden<br />
Meisterschaftsläufe in Salzwedel und<br />
Westerstede für sich entscheiden konnte,<br />
musste leider wegen eines Defekts an seinem<br />
Boot den ersten Vorlauf frühzeitig aufgeben.<br />
Die zweite Wertung wurde gleich im Anschluss<br />
ausgetragen. Nach packenden,<br />
rundenlangen Zweikämpfen hatten auch<br />
Norbert Dobberstein, Mario Wiegandt und<br />
Andre Bremer die 60-Runden-Mauer durchbrochen.<br />
Nach dem dritten Durchgang am<br />
Samstagnachmittag standen die ersten<br />
acht Finalteilnehmer für Sonntag fest.<br />
Sonntag morgen wurde pünktlich mit dem<br />
B-Finale gestartet. Hier wurde schon merklich<br />
offensiver gefahren, da noch zwei <strong>von</strong><br />
acht Fahrern aufsteigen konnten und somit<br />
noch die Möglichkeit hatten, den Wettbewerb<br />
zu gewinnen.<br />
Dieser Lauf war an Spannung nicht mehr<br />
zu überbieten, was sich auch im Ergebnis<br />
widerspiegelt.<br />
Mit 64 Runden konnte ich das Rennen für<br />
mich entscheiden, mit einem Abstand <strong>von</strong><br />
nur acht Sekunden zum Zweitplatzierten<br />
Klaus Schümann (auch 64 Runden), gefolgt<br />
<strong>von</strong> Frank Belling (63 Runden) und Siegbert<br />
Schmalz (62 Runden). Also waren die ersten<br />
vier Fahrer keine zwei Runden (gemessen<br />
mit Nachlaufzeit) <strong>von</strong>einander entfernt.<br />
Somit rutschten nun auch Marc Wichards<br />
MARC WICHARDS<br />
56<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Startvorbereitung zum zweiten Vorlauf<br />
Die konzentrierten Piloten<br />
und Klaus Schümann mit den Startplätzen<br />
9 und 10 ins A-Finale.<br />
Das Hauptfinale wurde eine Stunde nach<br />
dem B-Finale gestartet. Somit hatten die<br />
beiden Aufsteiger noch genügend Zeit zum<br />
Wechseln der Startnummern und zum Auftanken.<br />
Da fast alle Fahrer mit einer DSM-<br />
Fernsteuerung ausgestattet waren, entfiel<br />
auch das lästige Umquarzen.<br />
Im Finale zeigte Dirk Weichhaus noch mal<br />
so richtig, was in ihm steckt. Souverän steuerte<br />
er sein Boot einen Start-Ziel-Sieg entgegen.<br />
Er war an diesem Wochenende einfach<br />
nicht zu schlagen und hatte am Ende<br />
mit 70 Runden einen Vorsprung <strong>von</strong> 5 Runden<br />
vor dem Zweiten, Mario Wiegandt. Den<br />
Platz Runden Name Boot Motor<br />
1. 70 Dirk Weichhaus Schümann-Rumpf Novarossi<br />
2. 65 Mario Wiegandt Eigenkonstruktion Picco<br />
3. 62 Karl-Heinz Suslik Kuhfahl 2009 Novarossi<br />
4. 61 Klaus Schümann Schümann LRP<br />
5. 60 Carsten Helmund Zotter Novarossi<br />
6. 56 Wolfgang Müller Kuhfahl 2009 Novarossi<br />
7. 56 Norbert Dobberstein Zotter Novarossi<br />
8. 50 Andre Bremer Zotter Novarossi<br />
9. 48 Günther Ostwald Eigenbau Novarossi<br />
10 31 Marc Wichards Zotter LRP<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
Mit diesem Boot führt Mario<br />
Wiegandt z. Zt. die Rangliste der<br />
Deutschen Meisterschaft an,<br />
ein verkürzter Marles-Rumpf<br />
Andre Bremers „Zotterrumpf“<br />
57
Das Boot <strong>von</strong> Dietmar Kuhpfahl,<br />
fast zu schade zum Fahren<br />
dritten Platz belegte Karl Heinz Suslik, der<br />
während des Wettbewerbs mit seiner vorausschauenden<br />
Fahrweise und Konstanz<br />
überzeugte.<br />
Obwohl in der Klasse FSR-V 2,11 jedes Jahr<br />
ein Teilnehmerzuwachs zu verzeichnen ist,<br />
gibt es noch keinen Hersteller, der ein konkurrenzfähiges<br />
Boot anbietet. Deshalb sind<br />
alle Boote Eigenentwicklungen der Fahrer.<br />
Vielleicht ändert sich diese Situation in naher<br />
Zukunft, da diese „kleine“ Klasse auch<br />
immer mehr auf großen internationalen<br />
FSR-Regatten ausgeschrieben wird.<br />
Bei den Motoren hat Novarossi hier immer<br />
noch die Nase vorn, allerdings bietet Novarossi<br />
auch als einziger Motorenhersteller<br />
serienmäßig einen Marine-Motor an. Für die<br />
Fahrer, die nicht die Möglichkeit haben, sich<br />
einen Wasserkühlkopf selbst zu fertigen,<br />
bietet die Firma Neussel Modellbautechnik<br />
neuerdings auch für alle anderen Motoren<br />
Wasserkühlköpfe an.<br />
Die Regatta war wie jedes Jahr wieder ein<br />
voller Erfolg. Ein großes Lob an Carsten<br />
Helmund und sein Team. Alles war super<br />
durchorganisiert und ich hoffe, dass wir uns<br />
im nächsten Jahr auf den 9. Harzpokal freuen<br />
dürfen.<br />
Die ersten drei (<strong>von</strong> links): Mario Wiegandt, Dirk Weichhaus und Karl-Heinz Suslik<br />
Schnellstes Boot an diesem<br />
Wochenende, der Renner <strong>von</strong> Dirk<br />
Weichhaus. Die Form ist eine Eigenentwicklung<br />
<strong>von</strong> Klaus Schümann.<br />
Rechts Heckansicht<br />
Ungewöhnliches Design des<br />
Bootes <strong>von</strong> Günther Ostwald<br />
Gut eingemummelt:<br />
Ilka Helmund und<br />
Michael Siegert an<br />
der Rundenzählung<br />
58<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 00/2011
Bestellung eines JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />
Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />
Bestellung eines GESCHENKABONNEMENTS ab Heft ____________<br />
Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. Den Geschenkgutschein erhalte ich umgehend<br />
nach Bezahlung der Rechnung.<br />
Adresse des Auftraggebers:<br />
Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße<br />
Abopreis inkl.<br />
Versandkosten /<br />
Einzelheftbestellungen<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />
ohne DVD<br />
Modell mtl.<br />
mit DVD (6-mal jährlich)<br />
Einzelheft 4,20 / 9,10<br />
Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />
Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />
elektroModell vjl.<br />
Einzelheft 9,60<br />
Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />
Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />
ohne DVD<br />
mit DVD (4-mal jährlich)<br />
sm<br />
Bitte veröffentlichen Sie nachstehende private Kleinanzeige unter „kurz & fündig“ in der nächsterreichbaren Ausgabe <strong>von</strong><br />
PLZ<br />
Ort<br />
Einzelheft 5,–<br />
Abopreis Inland 53,80<br />
Abopreis Ausland 60,–<br />
mtl.<br />
Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Einzelheft 7,50<br />
Abopreis Inland 28,–<br />
Abopreis Ausland 30,–<br />
Modell 6 x jl.<br />
Einzelheft 4,90<br />
Abopreis Inland 25,–<br />
Abopreis Ausland 29,40<br />
<br />
Modell mtl.<br />
mtl.<br />
Modell 6x jl.<br />
Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />
bis 8 Zeilen<br />
kostenlos<br />
bitte<br />
an kreuzen,<br />
wenn die<br />
Anzeige<br />
mit Bild<br />
erscheinen<br />
soll. Je Bild<br />
5,–<br />
zu sätzlich.<br />
In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />
Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />
-Service (kostenlos)<br />
Ich bestelle aus dem Programm des<br />
<br />
Leseexemplar Zeitschrift:<br />
Modell<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
elektroModell<br />
Journal Dampf&Heißluft<br />
CAR-Modell<br />
Menge<br />
Best.-Nr.<br />
Titel<br />
Preis <br />
Prospekt:<br />
Modellbau<br />
schule<br />
sonstiges (z. B. Feuerwehr, Kunst)<br />
<br />
adressänderung ab: ______________<br />
Ich bin Abonnent <strong>von</strong>:<br />
Neu:<br />
Straße<br />
<br />
PLZ<br />
Kd.-Nr.:<br />
Ort<br />
Datum<br />
rechtsverbindliche Unterschrift
-Bestellschein für ein Jahres- bzw. Geschenk-Abo<br />
Bitte in einen Umschlag<br />
stecken und senden an:<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
78045 Villingen-schwenningen<br />
Die Jahresabonnementgebühr / den Geschenk-Auftrag zahle ich<br />
nach Rechnungserhalt<br />
bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung *<br />
(nur in Deutschland)<br />
Kontonr.:<br />
BLZ:<br />
Geldinstitut:<br />
per Kreditkarte<br />
Visa MasterCard<br />
Karten Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />
gültig bis: ____________<br />
* Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die <strong>von</strong> mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fällig keit zu<br />
Lasten meines / unseres Kontos einziehen.<br />
Ihre Vorteile beim Bezug im Abonnement<br />
• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />
• Sie können das Abonnement jederzeit kündigen.<br />
-Bestellschein für Kleinanzeigen<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
anzeigen-abteilung<br />
78045 Villingen-schwenningen<br />
Der Betrag in Höhe <strong>von</strong> ..................... wird bezahlt<br />
durch beigefügte(n) Geldschein(e) bzw. Münze(n)<br />
durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />
Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />
aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />
* Bitte unbedingt Name, Ort und Verwendungszweck angeben;<br />
sonst ist keine Verbuchung möglich!<br />
durch Bankabbuchung (nur Deutschland) Absender und Kontoinhaber müssen identisch sein!<br />
Kontonr.: _________________________________ BLZ: _____________________________<br />
Geldinstitut: __________________________________________________________________<br />
durch Visa<br />
durch MasterCard<br />
Karten Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />
Vor- und Zuname<br />
gültig bis: ______________<br />
Straße PLZ Ort<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />
sm<br />
-Service und -Bestellschein<br />
Bitte beachten sie:<br />
Der Versandkostenanteil <strong>von</strong> 3,– gilt nur<br />
für Sendungen innerhalb Deutschlands.<br />
Versandkosten bei Sendungen ins Ausland:<br />
Bücher und Zeitschriften 5,–<br />
Baupläne 9,–<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
Bezahlung<br />
nach Rechnungserhalt<br />
bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung*<br />
(nur in Deutschland)<br />
Kontonr.:<br />
BLZ:<br />
Geldinstitut:<br />
per Kreditkarte<br />
Visa MasterCard<br />
Karten Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />
gültig bis: ____________<br />
* Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die <strong>von</strong> mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fälligkeit zu<br />
Lasten meines / unseres Kontos einziehen.<br />
78045 Villingen-schwenningen<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße PLZ Ort<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />
sm
RUBRIKEN<br />
kurz & fündig<br />
Privatanzeigen (private Inserenten, nicht-gewerbliche Texte) können nur<br />
schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />
Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />
der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />
schreiben.<br />
In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen,<br />
erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />
Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />
5. Februar).<br />
Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die<br />
Veröffentlichung automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />
Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />
!<br />
weitere Zeile 2,50 Euro. Anzeige mit Bild 5, — Euro.<br />
Einfache Abwicklung: Vorauszahlung in bar, Überweisung, Kreditkarte<br />
(Visa, Master) oder Abbuchung. Gleichzeitig wird Ihre Anzeige im Internet<br />
unter www.neckar-verlag.de veröffentlicht!<br />
PLZ 2…<br />
Segelboot Kolibri n. Hoppe,<br />
Rumpf und Bauplan, Länge 120 cm,<br />
Frästeilesatz <strong>von</strong> R. Kuhlmann, beplankt<br />
mit 2-mm-Mahagoni. Leider<br />
musste an einigen Stellen mit Holzkitt<br />
nachgebessert werden, Rumpf ist<br />
grob geschliffen, Materialwert ca.<br />
€ 110,–, VB € 65,–. Tel. 0151/<br />
59227331. 201<br />
PLZ 3…<br />
Seenotrettungsboot, 9-m-Klasse,<br />
Hans Ingwersen, Modell ist fertig gebaut<br />
und lackiert, verbaut sind Motor,<br />
Welle mit Schraube und Ruderservo<br />
mit Ruderanlenkung, Originalverp.<br />
und Bauplan sind auch vorhanden,<br />
Preis € 200,–, Tel. 05604/7885. 301<br />
PLZ 4…<br />
Zu verkaufen: robbe-Soundmodul<br />
Navy, Nr. 8270, neu und robbe<br />
Antriebsset, neu; SK Berlin, Nr. 1153<br />
und robbe Lader Power Peak B6EQ-<br />
BiD, Nr. 8561, mit Schaltnetzteil, 230<br />
V, 5 A und Anschlusskabel, 12 V,<br />
gebraucht; Revell U-Boot Atlantic,<br />
Version 1/72, neu, VB. Tel. 0203/<br />
3921354. 401<br />
PLZ 5…<br />
Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />
bis 1970. Tel. 0221/394538, 0163/<br />
9296575. 501<br />
Biete Yamato, 1:250, sehr selten,<br />
Doyusha Japan, RC-fähig, sehr stabil,<br />
mit Motor, Verteilergetriebe, je 4 Stevenrohre,<br />
Wellen, Schrauben, weitere<br />
Einzelteile siehe: http://img4web.com/<br />
g/SFWKA, Festpreis € 150,–, verzollt,<br />
gern Besichtigung/Selbstabholung.<br />
E-Mail: woldig@web.de 502<br />
Modellbauplan Riva Aquarama<br />
Spezial mit Heft 9/95, neu, Neupreis<br />
€ 20,40, für € 12,– inkl. Versand<br />
zu verkaufen. Tel. 02241/338694 oder<br />
E-Mail: wewe12@gmx.de 503<br />
Biete Yamato, 1:200, ca. 1,32 m,<br />
Nichimo Japan, RC-fähig, verwindungsfrei,<br />
mit Motor, Verteilergetriebe,<br />
je 4 Stevenrohre, Wellen, Schrauben<br />
und Zubehör, siehe: http://<br />
img4web.com/g/1DL31, Festpreis €<br />
350,–, verzollt, gern Besichtigung/<br />
Selbstabholung. E-Mail: woldig@<br />
web.de 504<br />
Suche Bauanleitung Graupner,<br />
Nr. 2076, Flugzeugträger Graf Zeppelin,<br />
gern als Kopie oder E-Mail, Kosten<br />
werden erstattet. E-Mail: woldig@web.de<br />
505<br />
PLZ 6…<br />
Verkaufe robbe, Antje, Modell ist<br />
sauber gebaut und 2K-lackiert, kpl.<br />
mit Servo, Motor, Regler, Akku und<br />
Empfänger, VB € 100,–; Adolph<br />
Bermpohl, Rohbau, mit 3 x Speed<br />
500E und 2 Servos, Heckklappe,<br />
funktionstüchtig, leider ohne Beschlag<br />
und Plan, VB € 100,–. Tel. 0160/<br />
96810569. 601<br />
Suche Bauplan und Bauanleitung<br />
<strong>von</strong> Wyeforce <strong>von</strong> Krick, Unkosten<br />
werden natürlich erstattet. Tel. 0173/<br />
9819834. 602<br />
Verk., nur geg. Abholung, histor.<br />
Schiffe: Amerigo Vespucci, HMS<br />
Bounty, Endeavour, Victory, Sea Lady,<br />
Caracca Atlantica, Chaperon-GfK-<br />
Rumpf, Optimist-Graupner, Manta-<br />
Kehrer, Düsseldorf, und andere. E-<br />
Mail: schmitt.trix@web.de 603<br />
Nautilus, 1,50 m, Original aus<br />
meinem gleichnamigen Buch im<br />
Neckar-Verlag. Usingen, Tel. 06081/<br />
15106. 604<br />
robbe Sonderfunktionssatz<br />
Dolly, originalverpackt, Best.-Nr.<br />
1009, VB € 30,–, Tel. 06104/5201.<br />
605<br />
Baukasten SK Berlin, 1150, originalverpackt,<br />
mit Baukasten Steppke,<br />
1151, Beschlagsatz, 1152,<br />
Antriebssätze 1153 u. 1157, Bugstrahlruder,<br />
1155, Funktionssätze für<br />
Heckklappe und Löschen, 1154 u.<br />
1156, VB € 895,–. Tel. 06104/5201.<br />
606<br />
robbe E-Motor Power 1000,<br />
Best.-Nr. 4474, VB € 30,–. Tel.<br />
06104/5201. 607<br />
PLZ 7…<br />
Verkaufe wg. Hobbyaufgabe<br />
Amati Bismarck, Bausatz, Rumpf sauber<br />
geb., rohbaufertig, alles kpl. mit<br />
Dok., Bauanleitg., Fernst., Akkus,<br />
etc., € 570,– VB, Selbstabh. bevorzugt.<br />
Tel. 0177/2426959, abends.<br />
701<br />
Segelyachtbausatz Rubin und<br />
Bleiballastkiel, Antriebseinheit und<br />
Segelwinde, leicht angefangen, zu<br />
verk., € 399,–, an Selbstabholer oder<br />
Versand zu € 15,–. Tel. 07621/<br />
9160093 ab 18 Uhr, Volker Barthelmes,<br />
Schwarzwaldstr. 45, 79539 Lörrach.<br />
702<br />
PLZ 8…<br />
Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />
und Benzinmotoren bis 1970,<br />
auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />
29, 80992 München, Tel. 089/<br />
145739, Fax 1417041. 801<br />
Suche alle Graupner Bellaphonund<br />
Standard-Fernsteuerungen, auch<br />
Teile wie Empfänger, Servos etc.,<br />
sowie Originalkartone dazu. Angebote<br />
bitte an Tel. 0821/5439391 oder<br />
E-Mail: eolo1@web.de 802<br />
Schnellboot, Typ S 100, Bausatz<br />
Nr. 5603, neu u. originalverp., <strong>von</strong><br />
Italeri, M 1:35, L 999 mm, mit Ätzsatz<br />
für € 157,– inkl. Porto abzugeben.<br />
Jürgen Ruddies, Tel. 01520/6148368.<br />
803<br />
Hist. Modellschiffe: La Couronne,<br />
Wasa, Victory, Sov. of the Seas,<br />
Wappen <strong>von</strong> Hamburg, San Felipe,<br />
Falmouth, Golden Yacht, Baltimore-<br />
Clipper, usw., sehr gute Qualität, zu<br />
verkaufen. Tel. 089/160600, Internet:<br />
www.nauticus-ships.de.tl 804<br />
Schweiz<br />
Verkaufe wegen Todesfall<br />
Dampfmaschinen Stuart Mill Engine<br />
S50, Stuart D10, viel Zubehör: Manometer,<br />
Kugelhahn, Holländer, div.<br />
Größen Kugellager, Schiffzubehör,<br />
Drehbank Emco Compact 5 mit<br />
viel Zubehör, Preise VB. Info unter<br />
Tel. 0041/796081179 oder E-Mail anita_zogg@bluemail.ch<br />
1./CH<br />
Verkaufe Fachbücher der Reihe<br />
Dampf vom Neckar-Verlag, Nr. 1<br />
bis 32, Preis € 100,–. Info unter<br />
Tel. 0041/796081179 oder E-Mail:<br />
anita_zogg@bluemail.ch 2./CH<br />
Verkaufe Drehbank Emco<br />
Compact 5 mit viel Zubehör, Preis<br />
VB. Info unter Tel. 0041/796081179<br />
oder E-Mail: anita_zogg@bluemail.ch<br />
3./CH<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 61
Enzyklopädie des historischen<br />
Schiffsmodellbaus<br />
<strong>von</strong> Wolfram zu Mondfeld / Barbara zu Wertheim (Hrsg.)<br />
Band 5.1<br />
Boote<br />
ISBN 978-3-7883-1174-2<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Best.-Nr. 50-5.1<br />
Preis 19,80 [D]<br />
Lieferbar ab<br />
01.12.2011<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Rettungsboote<br />
• Ausbau <strong>von</strong> Beibooten<br />
• Beiboote in der Antike • Paddel, Skull und Riemen<br />
• Beiboote bis Ende 15. Jhd. • Ausrüstung <strong>von</strong> Beibooten<br />
• Beiboote bis Ende 16. Jhd. • Takelung <strong>von</strong> Beibooten<br />
• Beiboote bis Ende 17. Jdh. • Bootsfl aggen<br />
• Beiboote bis Ende 18. Jhd. • Beiboote 19. bis 20. Jhd.<br />
• Davits<br />
• Walfangboote<br />
• Lagerung <strong>von</strong> Beibooten in der Kuhl<br />
• Lagerung <strong>von</strong> Beibooten auf Hüttendächern<br />
Übersicht<br />
Band 1 Modelle und Vorkenntnisse (lieferbar)<br />
Band 2 Material und Werkzeug (lieferbar)<br />
Band 3.1 Der Rumpf (lieferbar)<br />
Band 3.2 Der Rumpf (lieferbar)<br />
Band 4 Die Ausrüstung<br />
Band 5.1 Boote (erscheint am 04.11.2011)<br />
Band 5.2 Kleinfahrzeuge (erscheint am 18.04.2012)<br />
Band 6 Sichtbare Schiffsmaschinen<br />
Band 7 Masten und Rahen (lieferbar)<br />
Band 8 Taue, Blöcke und Segel (lieferbar)<br />
Band 9 Stehendes Gut (lieferbar)<br />
Band 10 Laufendes Gut<br />
Band 11 Allerlei Exoten<br />
Band 12 Flaggen, Lexikon und Nachträge<br />
Unser Service für Sie:<br />
Bestellen Sie diese Reihe im Abonnement und Sie<br />
erhalten dann das jeweilige Buch sofort nach Erscheinen<br />
automatisch mit Rechnung zugesandt.<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in...<br />
…09112 Chemnitz<br />
…48155 Münster<br />
SCHWEIZ<br />
…CH-3603 Thun<br />
…19294 Neu Göhren<br />
…60437 Frankfurt<br />
…32278 Kirchlengern<br />
…83071 Stephanskirchen<br />
…CH-5040 Schöftland<br />
…45359 Essen<br />
…85356 Freising<br />
…CH-8049 Zürich<br />
…CH-8307 Effretikon<br />
MODELLBAU DIND<br />
Flug-, Schiffs- und Automodelle<br />
Funkfernsteuerungen<br />
Illnauerstrasse 14, CH-8307 Effretikon<br />
Tel. +41 (0) 52 343 32 55 Fax +41 (0) 52 343 78 62<br />
e-mail: mobadi@bluewin.ch Internet: www.mobadi.ch<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 63
SEGELSCHIFFE<br />
WOLFGANG GANZ<br />
NEREIA<br />
ODER:<br />
EIN<br />
URMODELL<br />
AUS<br />
FEUERHOLZ<br />
D<br />
ie NEREIA stammt vom Zeichen<br />
brett eines der bekanntesten Yachtkonstrukteure<br />
der Welt: Francis<br />
Herreshoff. Mir begegnete diese<br />
Ketsch in dem Buch „53 Boats you<br />
can build“, das ich mir vor fast einem Vierteljahrhundert<br />
aus den USA schicken ließ.<br />
Richard Anderson, der in diesem Buch die<br />
Skizzen der 53 Segelyachten kommentiert<br />
hatte, war in seinem Kommentar über die<br />
NEREIA voll des Lobes über die kleine<br />
Yacht. Er betonte ausdrücklich die unmittelbare<br />
konstruktive Nähe zu der berühmten<br />
amerikanischen Kultyacht TICONDEROGA,<br />
ohne zu versäumen, auf bestehende Unterschiede<br />
einzugehen.<br />
Die Beschreibung ihrer Schwimm und Segeleigenschaften<br />
führte dazu, dass ich mich<br />
über 20 Jahre nach dem Kauf des in der<br />
ersten Zeit für mich enttäuschenden Buches<br />
zum Bau dieses Seglers entschloss. Die<br />
Gründe dafür waren vielfältiger Art. Da jeder<br />
Modellbauer historischer Segler vor<br />
64<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Das Rumpfgerippe,<br />
gut zu erkennen ist die<br />
Mittschiffsplatte<br />
Ein ungewohnter Anblick<br />
ist die „Beplankung zwischen<br />
den Spanten“ schon<br />
der Entscheidung für ein bestimmtes Modell<br />
unbedingt gleiche oder ähnliche Überlegungen<br />
anstellen muss, sollen hier die<br />
Gründe kurz aufgeführt werden, da sie<br />
mehr oder weniger auf alle entsprechend<br />
verkleinerten Ausführungen größerer Originale<br />
übertragbar sind.<br />
1. Die Planskizzen und der Begleittext beschreiben<br />
eine kleine Yacht <strong>von</strong> lediglich 32<br />
Fuß Länge in der WL. Dies bedeutet, dass<br />
bei einer Verkleinerung auf ungefähr 1 m<br />
Modelllänge ein Maßstab <strong>von</strong> etwa 1:11<br />
nötig ist. Dies führt dazu, dass bei einer Verdrängung<br />
des Originals <strong>von</strong> 12 t ein Modell<br />
<strong>von</strong> 8 kg Masse entsteht. Diese bildet die<br />
Voraussetzung für ausreichende Gewichtsstabilität<br />
bei annehmbarer Transportfreundlichkeit.<br />
2. Der Begleittext beschreibt die Besegelung<br />
als gemäßigt, aber für alle Wetterbedingungen<br />
ausreichend, außer für ausgesprochenen<br />
Leichtwind. Er betont, dass diese<br />
moderate Besegelung zusammen mit reichlich<br />
Bleiballast die Yacht steif und auch bei<br />
Starkwind leicht manövrierbar mache. Dies<br />
sind für den Modellbauer entscheidende<br />
Aussagen, die noch dadurch verstärkt werden,<br />
dass Henderson ausdrücklich darauf<br />
hinweist, dass im Plan des Originals keine<br />
Reffmöglichkeiten angegeben sind. Für den<br />
Modellbauer ist das beruhigend zu wissen,<br />
da er ja nur wenige Möglichkeiten hat, bei<br />
einem auf dem Fahrgewässer befindlichen<br />
Modell auf plötzliche und unerwartete Windstärkenänderungen<br />
zu reagieren. Das Reffen<br />
<strong>von</strong> Segeln gehört meistens nicht dazu.<br />
3. Bei einer Wasserlinienlänge <strong>von</strong> 32 Fuß<br />
beträgt die Breite 11 Fuß. Diese im Verhältnis<br />
zur Länge stolze Breite beinhaltet eine<br />
beachtliche Formstabilität, so dass man<br />
beim Modell einen gesunden Mix aus Formund<br />
Gewichtsstabilität erwarten kann. In<br />
diesem Zusammenhang erhält auch der<br />
ausdrückliche Hinweis Bedeutung, dass im<br />
Bereich der vergleichsweise riesigen Kajüte<br />
durch den fülligen Verlauf der Spanten<br />
eine so tief liegende Bodensohle ermöglicht<br />
wurde, dass zum Erreichen einer ausreichenden<br />
Kopffreiheit auf das Erhöhen des<br />
Kajütaufbaus oder des Freibords verzichtet<br />
werden konnte. Auch dass durch die Völligkeit<br />
der Spanten die nasse Oberfläche reduziert<br />
wird, verdient in diesem Zusammenhang<br />
Erwähnung.<br />
4. Auch das auf den ersten Blick in den<br />
Skizzen auffallende riesige Ruder lässt die<br />
berechtigte Erwartung aufkommen, dass<br />
bei einem segelfähigen Modell der NEREIA<br />
auf die oft beschriebene notwendige Vergrößerung<br />
der Ruderfläche verzichtet werden<br />
kann.<br />
DER BAU<br />
Im ersten Moment muss die Absicht, ein<br />
Urmodell aus Feuerholz zu bauen, wohl<br />
als reine Spinnerei erscheinen. Deshalb<br />
möchte ich erwähnen, dass sich die entsprechende<br />
Entscheidung im Laufe der<br />
Planung mehr oder weniger zwangsläufig<br />
<strong>von</strong> selbst ergeben hat. Der Hauptgrund<br />
dafür lag darin, dass auf dem verfügbaren<br />
Linienriss der Rumpf eine Gesamtlänge<br />
<strong>von</strong> kümmerlichen 135 mm hatte. Bei der<br />
gewünschten Gesamtlänge <strong>von</strong> ungefähr<br />
1 m, der angepeilten Gesamtmasse um 8<br />
kg und vor allem den Möglichkeiten des verfügbaren<br />
Fotokopierers ergab sich der etwas<br />
skurille Maßstab <strong>von</strong> 1:7,81. Bei dieser<br />
Vergrößerung wurden die feinen Linien des<br />
Spantenrisses so breit, dass ein genaues<br />
Arbeiten nur noch sehr beschränkt möglich<br />
war. Deshalb spiegelte ich lediglich die vergrößerten<br />
Halbspanten durch Falten längs<br />
der Mittellinie und Pausen und verwendete<br />
die so entstandenen Spanten direkt ohne<br />
die Beplankungsdicke zu subtrahieren. Alle<br />
Spanten wurden in Vollmaterial ausgeführt.<br />
Auch die Seitenansicht des Risses wurde<br />
auf die 7,81-fachen Maße vergrößert und<br />
als volle Platte (siehe Foto) ausgeführt.<br />
Danach habe ich an allen Teilen die bis<br />
zur Wasserlinie reichenden rechteckigen<br />
Schlitze ausgesägt, über die Spanten und<br />
Mittschiffsplatte später ineinander geschoben<br />
werden sollten. Die Spanten wurden mit<br />
Befestigungsstegen versehen, so dass die<br />
auf der Platte und den Spanten eingezeichnete<br />
Wasserlinie überall den gleichen Abstand<br />
vom Hellingbrett bekam. Durch die se<br />
Maßnahme wurden eventuell gemachte<br />
größere Fehler sofort zwingend sichtbar.<br />
Nach der Befestigung der Spanten mit Hilfe<br />
<strong>von</strong> Vierkantleisten und Holzschrauben<br />
entstand nach dem Einfügen und Verleimen<br />
mit der Mittschiffsplatte ein festes Gefüge,<br />
das nun leicht „zwischenbeplankt“ werden<br />
konnte. Diese Beplankungsart hat den Vorteil,<br />
dass beim Erstellen des Gerüstes der<br />
rechnerische und zeichnerische Abzug der<br />
Plankenstärke entfällt. Auch das Anschrägen<br />
der Spanten ist nicht erforderlich.<br />
Normalerweise wird man sich zum Beplanken<br />
eine Anzahl <strong>von</strong> Vierkantleisten<br />
schneiden oder kaufen, jeweils auf den<br />
entsprechenden Abstand der Spanten ablängen<br />
und mit diesen verleimen. Im Falle<br />
der NEREIA betrugen alle Spantabstände<br />
entweder 13 cm oder 6,5 cm. Beim Herstellen<br />
<strong>von</strong> Anzündhölzern für meine beiden<br />
Kamine brachten mich die beim Aufspalten<br />
der Birkenholzscheiben entstehenden, nicht<br />
einmal sehr regelmäßigen Leisten auf den<br />
Gedanken, sie könnten die Bedingungen für<br />
eine Beplankung erfüllen. Vom kostenlosen<br />
Vorhandensein einmal abgesehen, erfüllten<br />
sie durch ihre sechsjährige Lagerung die<br />
Forderung nach weitgehender Trockenheit<br />
vollkommen und ließen sich als Weichholz<br />
auch leicht spanend verformen. Es war noch<br />
nicht einmal unbedingt nötig, Leistenstücke<br />
gleichen und rechtwinkligen Querschnitts<br />
zu verleimen, da ein genaues Arbeiten in<br />
dieser Bauphase nicht zwingend notwendig<br />
war. Ich musste aber unbedingt darauf<br />
achten, dass ich die Stücke nicht bündig mit<br />
den Spanten verleimte, da ja Planken <strong>von</strong><br />
Spant zu Spant nicht geradlinig, sondern<br />
meistens nach außen gebogen verlaufen.<br />
Eine zu große Zugabe führt dabei lediglich<br />
zu einem erhöhten Arbeitspensum mit<br />
dem Hobel zum Erreichen der Endform des<br />
Rumpfes.<br />
Negative Folgen im Hinblick auf die Formtreue<br />
ergaben sich nicht, da die Genauigkeit<br />
ja durch die Spanten vorgegeben war.<br />
Ich konnte später auch feststellen, dass<br />
eine „normale“ Beplankung mich bei der<br />
NEREIA vor nicht unerhebliche Schwierigkeiten<br />
beim Biegen der Leisten gestellt hätte.<br />
Man kann letztlich sagen, dass das „Beplanken<br />
zwischen den Spanten“ einfacher,<br />
aber auf keinen Fall zeitsparender<br />
ist als das konservative Beplanken. Dies<br />
kommt daher, dass die meisten der viel<br />
zahlreicheren Zwischenplanken jede für<br />
sich abgelängt und angepasst werden<br />
müssen, da ihre Berührungsflächen mit<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 65
den Spanten nur in den seltensten Fällen<br />
rechtwinklig zur Planke verlaufen. Auch die<br />
Überstände der Leisten an den Leimstellen<br />
sorgen für beträchtliche Mehrarbeit bei der<br />
spanenden Verformung des Rohlings zur<br />
Endform des Rumpfes.<br />
Beim Vorhandensein eines genauen und<br />
ausreichend großen Planes würde ich<br />
die hier praktizierte Methode auf keinen<br />
Fall vorziehen, da sie ganz einfach nicht so<br />
professionell und wirklichkeitsnah ist wie<br />
die auch sonst <strong>von</strong> mir fast immer praktizierte<br />
konservative Beplankung. Wenn<br />
jedoch der Linienriss <strong>von</strong> 13 cm auf über<br />
einen Meter mit beschränkten fototechnischen<br />
Mitteln vergrößert wird, können<br />
Fehler entstehen, zu deren Beseitigung<br />
eben etwas mehr Material benötigt wird.<br />
Deshalb weichen in ähnlich gelagerten<br />
Fällen Modellbauer meistens gleich auf<br />
die Schichtbauweise aus, so dass ich die<br />
hier vorgestellte Verfahrensweise auch zwischen<br />
Schicht- und Spantbauweise einordnen<br />
möchte.<br />
Im Falle der NEREIA war sie kein Fehlgriff,<br />
da sich bei der weiteren Verarbeitung zur<br />
Rumpfendform an einigen Stellen die Notwendigkeit<br />
ergab, auch an den Spanten, die<br />
an sich ja die Endform begrenzen sollten,<br />
etwas Material wegzunehmen.<br />
Von da an verlief der Weiterbau des<br />
Rumpfes wie gehabt. Nach dem Glätten<br />
wurde die Urform mehrfach gestrichen und<br />
zwischen den Streichvorgängen immer wieder<br />
geschliffen. Danach habe ich <strong>von</strong> dem<br />
Positiv eine Negativform hergestellt und<br />
darin wiederum den endgültigen Rumpf laminiert.<br />
Nach dessen anschließender Oberflächenbearbeitung<br />
konnte der Bau fortgesetzt werden.<br />
Die Bleiballastmasse <strong>von</strong> knapp 5 kg<br />
wurde wie schon öfter beschrieben in den<br />
Rumpf eingebracht, Wellenanlage, Motor<br />
und Stromversorgung eingebaut. Dabei ist<br />
zu erwähnen, dass die Stromquellen für<br />
Empfänger und Motor aus je fünf in Reihe<br />
gechalteten 1,2 V/3.500-mAh-Babyzellen<br />
bestehen, die dank ihrer Form so tief im Kiel<br />
direkt über der Bleimasse liegen können,<br />
dass die zehn Zellen durchaus als Teil des<br />
Ballastes angesehen werden können.<br />
Beim Original tritt die Welle des Hilfsantriebs<br />
seitlich schräg aus dem Rumpf heraus,<br />
so dass sich die Schraube nicht in der<br />
Das fertige Urmodell bietet dann<br />
wieder eine vertraute Optik<br />
Mittschiffslinie, sondern an der Backbordseite<br />
befindet. Aus optischen und fahrtechnischen<br />
Gründen habe ich am Modell die<br />
Antriebsanlage jedoch in der Mittschiffslinie<br />
eingebaut.<br />
Nicht zuletzt wegen ihrer geringen Größe<br />
hat die NEREIA ein flaches Bootsheck mit<br />
einem imposant großen Ruder, das über<br />
eine Pinne gesteuert wird. Diese wird bei<br />
meinem Modell über eine senkrecht stehende<br />
Gabel bewegt, die am Lenkhebel<br />
eines unter Deck befindlichen Servos befestigt<br />
ist. Die Herstellung <strong>von</strong> Deck, Aufbauten,<br />
Masten und Bäumen möchte ich<br />
nicht detailliert beschreiben, da dies nur<br />
eine Wiederholung bereits öfter beschriebener<br />
Arbeitsvorgänge bedeuten würde.<br />
Ich möchte hier lediglich auf einige auch<br />
für andere Modellbauer interessante Besonderheiten<br />
hinweisen. So wurde der<br />
mehr als die Hälfte der gesamten Bootslänge<br />
einnehmende riesige Aufbau fest auf<br />
dem Deck installiert und zwecks Zugang<br />
zum Schiffsinneren nur dessen Dach abnehmbar<br />
gestaltet. Dieses muss jedoch<br />
nur entfernt werden, wenn es einmal Störungen<br />
in der Funktion des Modells geben<br />
sollte. Dann wird das Arbeiten im Inneren<br />
des Rumpfes aber dank der riesigen Öffnung<br />
im Vergleich zu anderen Modellen<br />
regelrecht zur Wohltat. Zum Ein- und<br />
Ausschalten der Stromversorgung braucht<br />
lediglich das vordere Oberlicht mit dem<br />
riesigen Bullauge abgenommen zu werden.<br />
Auch das Laden der beiden Akkus<br />
erfolgt über die unter diesem Oberlicht installierten<br />
Ladebuchsen.<br />
Auch die NEREIA besitzt eine Vorrichtung<br />
zum bequemen Einsetzen und Herausnehmen<br />
des Modells, wie sie im Beitrag über<br />
die MIPIWOGA (<strong>SchiffsModell</strong> 7/09) beschrieben<br />
wurde. Eine M8-Mutter befindet<br />
sich im Rumpf direkt über Kiel und Akkus<br />
unter einer starken Holzleiste mit Bohrung.<br />
In diese Mutter kann eine Gewindestange<br />
eingedreht werden. Durch einen Griff an<br />
dieser Gewindestange, evtl. auch noch in<br />
Ergänzung mit einem Haltegurt, kann das<br />
Modell dann bequem ins Wasser gesetzt<br />
werden, vor allem, wenn die Wasseroberfläche<br />
tiefer liegt als die Uferböschung.<br />
66 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Die benötigten 25 Bullaugen mit drei verschiedenen<br />
Durchmessern fertigte ich aus<br />
rundem PVC-Rohr <strong>von</strong> der Elektroinstallation.<br />
Zum genauen Ablängen der benötigten<br />
Ringe wurde eine einfache Hilfsvorrichtung<br />
gebaut, die lediglich aus einer kleinen<br />
Sperrholzplatte bestand, deren Dicke der<br />
Tiefe der Bullaugen entsprach. In diese<br />
Platte wurde eine Bohrung eingebracht,<br />
in der das Rohr mit Presssitz saß. Oberund<br />
Unterseite des Brettchens dienten<br />
somit als Hilfe beim Ablängen der Ringe.<br />
Für die Rahmenscheiben mit den entsprechenden<br />
Befestigungsbohrungen wurde<br />
1-mm-Flugzeugsperrholz verwendet (siehe<br />
Skizze). Zum genauen und zügigen Verleimen<br />
der Einzelteile wurde wie schon<br />
zuvor ein Brett mit der gleichen Bohrung,<br />
aber mit geringerer Dicke verwendet, wobei<br />
hier das Kunststück darin bestand,<br />
die Teile nicht auch gleich mit der Hilfsvorrichtung<br />
zu verleimen. Danach wurden<br />
die fertigen Bullaugen gestrichen, später<br />
einfach auf ein Stück Tesaband geklebt<br />
und in jedes einige Tropfen Polyesterharz<br />
geschüttet. Nach dem Aushärten der „Verglasung“<br />
konnte ich die nun fertigen Bullaugen<br />
vom Klebeband abziehen und am<br />
Modell montieren.<br />
Auch beim Bau <strong>von</strong> Masten und Bäumen<br />
wurde auf PVC-Rohre aus dem Baumarkt<br />
zurückgegriffen, in diesem Fall jedoch auf<br />
solche mit einen quadratischen Querschnitt<br />
mit einer äußeren Kantenlänge <strong>von</strong> 8 mm.<br />
Sie wurden mit Holzleisten so umleimt, dass<br />
an den die Segel aufnehmenden Seiten ein<br />
Spalt entstand. Mit Rasierklingenhobel und<br />
Schleifpapier wurden nun die Teile der Takelage<br />
in die gewünschte Form gebracht.<br />
Zuletzt wurden mit einer Minitrennscheibe<br />
die Schlitze im Holz auf das PVC-Rohr ausgeweitet,<br />
um die zur Aufnahme der Segel<br />
gewünschten Mast- und Baumspuren zu<br />
erhalten.<br />
FARBGEBUNG<br />
In den mir zur Verfügung stehenden spärlichen<br />
Unterlagen über die NEREIA gab es<br />
keinerlei Angaben über die Farbgebung<br />
der kleinen Yacht. Da in meiner Modellflotte<br />
die schwarzen, dunkelblauen und dunkelgrünen<br />
Farbtöne für Überwasserschiffe in<br />
fast erdrückender Weise dominieren, entschloss<br />
ich mich bei der neuen Ketsch für<br />
ein weißes Überwasserschiff, ein rotes Unterwasserschiff<br />
und einen hellgrünen Wasserpass.<br />
Da heute im Hinblick auf die Farbgebung<br />
<strong>von</strong> Segelstoffen nahezu alles möglich<br />
ist, erhielt das Modell blaue Segel. Diese<br />
gelinde gesagt „gewagte“ Farbgebung begründe<br />
ich einfach mit der Tatsache, dass<br />
bei einem selbst mit jedem Jahr das Grau<br />
stärker dominiert und man sich deshalb<br />
nach etwas frischeren und jugendlichen<br />
Farbnuancen sehnt ... Trotzdem muss ich<br />
zugeben, dass das dadurch etwas kitschig<br />
wirkende Modell optisch gewöhnungsbedürftig<br />
ist. Mir ist diese Gewöhnung inzwischen<br />
aber gelungen.<br />
DIE SEGELSTEUERUNG<br />
Die einfache Ketschbesegelung erlaubte<br />
mir die Installation einer unkomplizierten<br />
Segelsteueranlage, was ich nach meinem<br />
ewigen Kampf um funktionierende Rahsegelsteuerungen<br />
als ausgesprochen wohltuend<br />
empfand. Sie besteht aus einem<br />
einzigen sehr starken Servo, auf dem ein<br />
überlanger Servoarm mit einer Vielzahl <strong>von</strong><br />
Bohrungen aufgeschraubt ist. Die Schoten<br />
der drei Segel werden einfach in diese Bohrungen<br />
eingehängt. Es leuchtet ein, dass<br />
es ein Leichtes ist, durch Wechseln der<br />
benutzten Bohrungen gewollte oder notwendige<br />
Veränderungen innerhalb <strong>von</strong> Sekunden<br />
durchzuführen. Ein weiterer Vorteil<br />
der Servosteuerung besteht in der Proportionalität<br />
der Segelstellung zur Stellung des<br />
Steueknüppels am Sender.<br />
FAHRBERICHT<br />
Die NEREIA wurde mein schnellstes Schiff<br />
– was ihre Bauzeit betrifft. Dreieinhalb Monate<br />
nach Baubeginn setzte ich sie, wenn<br />
auch noch nicht bis ins letzte Detail fertig,<br />
zum Segeln ins Fahrgewässer. Dort zeigte<br />
sie sich sofort als flotter Segler, jedoch nicht<br />
als ausgesprochener Renner. Von der Funktionsweise<br />
her stimmte bei ihr <strong>von</strong> Anfang<br />
an fast alles. Auch heute zeigt sie weitgehend<br />
die Segeleigenschaften ihres gro ßen<br />
Vorbildes. Ihr einfaches und moderates<br />
Ketschrigg macht sie bei fast jeder Wetterlage<br />
einsetz- und segelbar. Ihre besten<br />
Segeleigenschaften entfaltet sie eindeutig<br />
bei größeren Windstärken. Bei Schwachwind<br />
bereitet das Segeln mit ihr hingegen<br />
weniger Freude. Einer ihrer Hauptvorteile<br />
liegt in ihrer Transportfreundlichkeit. Abgetakelt<br />
passt sie auf jeden Rücksitz und in<br />
nahezu jeden Kofferraum. Ich habe sie während<br />
der gesamten letzten Segelsaison in<br />
meinem Mittelklasse-Van nur fertig aufgetakelt<br />
transportiert.<br />
Im Hinblick auf die Komplexibilität und das<br />
daraus resultierende Fahrbild ist sie für den<br />
versierten Modellbauer natürlich ein Rückschritt.<br />
Optisch kann sie mit den meisten<br />
meiner anderen historischen Segler nicht<br />
konkurrieren, was weitgehend auf das einfache<br />
Ketschrigg zurückzuführen ist. Die<br />
gleiche Einfachheit macht sie jedoch weniger<br />
störanfällig und somit ist so ein Modell<br />
jedem, der beim Einstieg in den Bau ferngesteuerter<br />
historischer Segler auf Erfolgserlebnisse<br />
beim Segeln angewiesen ist, sehr<br />
zu empfehlen.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
67
VERSCHIEDENES<br />
BERT ELBEL<br />
Neues aus der Welt der<br />
Traumyachten<br />
Das Portrait einer italienischen<br />
Vorzeige-Werft Teil 1<br />
H<br />
allo,<br />
liebe <strong>SchiffsModell</strong>-Leser.<br />
Mit dieser Folge unserer Yacht-<br />
Serie möchte ich ein dreiteiliges<br />
Werft-Portrait mit der Geschichte der wohl<br />
weltweit bekanntesten italienischen Werft<br />
beginnen: Die Rede ist natürlich <strong>von</strong> RIVA.<br />
Vor allem die Fans schöner Runaboats aus<br />
edlem Mahagoni werden bei diesem Namen<br />
sicher hellhörig. In diesem ersten Teil<br />
der RIVA-Story wird die Zeit <strong>von</strong> der Gründung<br />
bis etwa ins Jahr 1971 dokumentiert.<br />
Etwa zu dieser Zeit verließ der begnadete<br />
Designer Carlo Riva die Werft und gleichzeitig<br />
wurde die Produktion der Boote auf<br />
das damals neue Material GfK umgestellt.<br />
Natürlich werden vor allem auch die einzelnen<br />
Boote mit ihren Details in Wort und Bild<br />
nicht zu kurz kommen.<br />
Im zweiten Teil der Dokumentation geht<br />
es dann weiter über die wechselnden Besitzer<br />
der Werft bis hin zum finanziellen<br />
Ende im Jahr 2000. Der dritte Teil startet<br />
schließlich mit der erfolgreichen Übernahme<br />
durch die FERRETTI GROUP um Norberto<br />
Ferretti bis zu den heute aktuellen<br />
und wunderbaren Yachten.<br />
Doch fangen wir ganz am Anfang<br />
an, nämlich mit der<br />
Gründung der Werft<br />
unter dem Namen CANTIERE di<br />
RIVA. Der junge Pietro Riva war<br />
ein armer Fischer, der mit seiner<br />
Familie im norditalienischen Sarnico<br />
am Ufer des Lago d´Iseo lebte.<br />
Nach einem der üblichen Stürme<br />
auf der Südseite der Alpen reparierte<br />
der gerade mal 20 Jahre alte<br />
Pietro einige beschädigte Fischerboote<br />
so geschickt, dass er sich<br />
plötzlich vor ähnlichen Aufträgen<br />
kaum noch retten konnte. So entstand im<br />
Jahr 1842 Pietros erste Werft (Foto 1).<br />
Dort reparierte er zunächst defekte bzw.<br />
beschädigte Boote, die er dann langfristig<br />
natürlich auch wartete. Als Steigerung der<br />
Aktivitäten folgte dann der Bau eigener Fischerboote,<br />
und später der <strong>von</strong> Ausflugsbooten,<br />
die er nach eigenen Entwürfen für<br />
den Betrieb auf dem Lago di Como (Comer<br />
See) baute.<br />
Die nun florierende Werft übergab er<br />
schließlich seinem Sohn Ernesto, der jedoch<br />
bei einem Bootsunfall ums Leben<br />
kam. So übernahm dessen Bruder<br />
Serafino Riva<br />
die Werft und unter seiner Leitung wurden<br />
nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem<br />
auch die ersten „richtigen“ Racing-Boats<br />
entwickelt und gebaut. Serafino war nicht<br />
nur ein begnadeter Bootsbauer, sondern<br />
auch ein enthusiastischer Motoren-Liebhaber.<br />
Zwischen den beiden Weltkriegen<br />
Foto 1: Pietro Rivas erste Werft<br />
stieg die Nachfrage nach Motorbooten<br />
sehr stark, und da Serafino frühzeitig sehr<br />
gute Kontakte zu den Motoren-Herstellern<br />
Maserati, Issotta-Fraschini, Fiat und BPM-<br />
Motoren hergestellt hatte, war seine nun<br />
weiter expandierende Werft RIVA in der<br />
Lage, die große Nachfrage zu decken.<br />
Da er selbst auch ein begeisterter Boots-<br />
Rennfahrer war, wusste er bei Entwurf und<br />
Produktionen genau, worauf es ankam.<br />
In diesen Jahren wuchs Serafinos Sohn<br />
Carlo auf, in einer Zeit, in der er neben dem<br />
Erfolg der Werft und der Begeisterung für<br />
schöne Boote bzw. exklusives Bootshandwerk<br />
aber auch die ersten finanziellen Probleme<br />
des Unternehmens erleben musste.<br />
Diese entstanden durch die Kosten der<br />
ständigen Weiterentwicklung der Boote sowie<br />
den Ehrgeiz, außer den Antriebsmotoren<br />
praktisch alles selbst herzustellen und<br />
in den Booten zu verarbeiten.<br />
Während einer kurzen, aber heftigen Krankheit<br />
Serafinos bekam der junge Carlo die<br />
Gelegenheit, das, was er an der Technischen<br />
Hochschule <strong>von</strong> Cremona<br />
gelernt hatte, zum Vorteil der Werft<br />
einzusetzen: Er unterbrach sein<br />
Studium, um seinem erkrankten<br />
Vater zu helfen, doch seine Ideen<br />
stießen nicht gerade auf ein positives<br />
Echo in der Familie. Die Jahre<br />
des Zweiten Weltkriegs brachten<br />
auch die Produktion der RIVA-<br />
Werft zum Erliegen, und wären da<br />
nicht finanzstarke Sponsoren und<br />
Bootsliebhaber gleichermaßen<br />
gewesen, so wie Seniore Dusio,<br />
Eigentümer der Cisitalia-Autofabrik<br />
(später Pininfarina) und Giuseppe<br />
Beretta, Inhaber der gleichnamigen<br />
Waffenfabrik, hätte sich der<br />
Neustart zum Ende des Krieges<br />
68<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Foto 2: SCOIATTOLO<br />
Foto 3: 1954er CORSARO<br />
Foto 4: Eine ARISTON der ersten Ausführung<br />
hin sicher ungleich schwieriger gestaltet.<br />
Beide unterstützten Carlos Idee einer<br />
Kombination <strong>von</strong> Schönheit, Technik und<br />
Vollkommenheit im Bootsbau, und so kam<br />
es, dass nach weiteren Querelen zwischen<br />
Vater und Sohn<br />
Carlo Riva<br />
im Jahr 1949 die Werft <strong>von</strong> seinem Vater<br />
übernahm. Er hoffte, dass dieser mit der<br />
Zeit lernen würde, dass wirtschaftliches<br />
und gewinnorientiertes Denken der Werft<br />
zu einem Neustart verhelfen könnte.<br />
Nachdem Carlo feststellen musste, dass<br />
die nach Bestelleingang praktizierte Einzelanfertigung<br />
nicht mehr zeitgemäß und<br />
mehr als unwirtschaftlich war, begann er<br />
mit der Planung der Serienproduktion seiner<br />
Mahagoniboote. Hierbei galten seine<br />
Hauptüberlegungen der Rationalisierung<br />
der Produktion und der Standardisierung<br />
einzelner Baugruppen der Boote, und<br />
das auch modellübergreifend. Von nun an<br />
wurde ein neuer Prototyp getestet und<br />
erst nach erfolgreichem Test begann die<br />
Serienfertigung. So konnten zum einen<br />
technische Probleme schnell und effektiv<br />
behoben werden und zum anderen nun<br />
auch endlich die angestrebten und <strong>von</strong><br />
den Eignern gewünschten Lieferfristen für<br />
die Boote eingehalten werden.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011<br />
Die „Wooden Boats“<br />
wie Carlos Mahagoni-Boote bis zum heutigen<br />
Tag international genannt werden,<br />
wurden zu Beginn der Produktion anfangs<br />
der 1950er-Jahre mit einem zweistelligen<br />
Buchstabencode benannt. Dies waren die<br />
vier Modelle SCOIATTOLO (AV), CORSA-<br />
RO (AR), ARISTON (AU) und TRITONE<br />
(BQ), wobei es sich bei allen Modellen<br />
um die jeweils erste Serie handelte. Die<br />
Folgeserien der einzelnen Bootstypen bekamen<br />
dann endlich richtige Namen. Das<br />
Kleinste jemals gebaute RIVA-Modell war<br />
die „AV“, bzw.<br />
SCOIATTOLO<br />
zu deutsch „Eichhörnchen“. Gleichzeitig war<br />
dieses Boot das Einzige der Werft, das jemals<br />
mit einem Außenborder angetrieben<br />
wurde. Die Leistung der ABs wechselte<br />
zunächst mit dem jeweils verbauten Außenborder,<br />
1953 wurde jedoch nur noch ein 25<br />
PS starker EVINRUDE-Außenborder verwendet.<br />
RIVA-typisch entwickelte Carlo für<br />
diesen EVINRUDE selbst eine sogenannte<br />
„Control-Box“ zur Steuerung des Motors<br />
vom Fahrersitz aus.<br />
Die Windschutzscheibe des „Eichhörnchens“<br />
bestand zum ersten Mal aus klarem<br />
Kunststoff, jedoch noch ohne Rahmen. Die<br />
beiden Sitzbänke, welche mit Leder in weißer<br />
und der Riva-typischen Farbe Türkis<br />
bezogen sind, wurden auf einem Mahagonirahmen<br />
montiert. Das Lenkrad mit drei<br />
angedeuteten Seglern auf der Nabe ist ein<br />
Zurüstteil des FIAT-Konzerns, wobei der<br />
untere Teil des Kranzes wieder in Türkis<br />
lackiert ist. Foto 2 zeigt eine SCOIATTOLO<br />
aus der letzten Serie, in der die Windschutzscheibe<br />
auch endlich einen verchromten<br />
Rahmen bekommen hatte. Die<br />
CORSARO<br />
basiert als „AR“ bereits auf einem Entwurf<br />
aus dem Jahr 1946. Erstaunlicherweise<br />
wurden <strong>von</strong> diesem recht unbekannten<br />
Modell lediglich 40 Stück gebaut, obwohl<br />
das optisch sehr ansprechende Runaboat<br />
als reiner Zweisitzer als recht sportlich<br />
galt. Hierfür spricht auch die Motorleistung<br />
Foto 5: Eine ARISTON eines<br />
späteren Baujahres<br />
<strong>von</strong> bis zu 158 PS (für die letzte Serie ab<br />
1955), mehr als genug für ein 5,65 m langes<br />
Boot. Als zusätzliches Ausstattungsdetail<br />
gab es ein Polster zum Sonnenbaden,<br />
welches auf den beiden Motorklappen<br />
befestigt werden konnte. Die bis zu diesem<br />
Zeitpunkt verwendete zweiteilige<br />
Windschutzscheibe wurde in der letzten<br />
Serie ebenfalls durch eine einteilige und<br />
geschwungene Scheibe ersetzt.<br />
Das Zweispeichen-Lenkrad war ebenso wie<br />
die Polster der Sitzbank mit schneeweißem<br />
Leder bezogen, ein sehr schöner Kontrast<br />
zu dem rötlichen Mahagoniholz. Aufmerksame<br />
<strong>SchiffsModell</strong>-Leser werden wissen,<br />
dass ich dieses Boot bereits einmal<br />
aus einem RTR-Modell der Firma Equi page<br />
umgebaut habe (siehe <strong>SchiffsModell</strong><br />
2/2008). Neben der später produzierten<br />
AQUARAMA ist die<br />
ARISTON<br />
das wohl bekannteste und auch meist verkaufte<br />
Boot der Werft. Der Name ARISTON<br />
ist Programm, denn er bedeutet nichts<br />
weniger als „The best of the best“. In den<br />
verschiedenen Ausführungen war dieses<br />
Modell 24 Jahre(!) lang im Programm der<br />
Werft und wurde über 1.000 Mal verkauft.<br />
Keine andere RIVA erreichte je wieder diese<br />
Zahlen. In diesem langen Zeitraum musste<br />
die ARISTON natürlich auch etliche Modifikationen<br />
über sich ergehen lassen. Hierzu<br />
zählten die Anpassung der Gesamtlänge<br />
(<strong>von</strong> 6,2 bis zu fast 7 Metern) ebenso wie<br />
die Motorisierung bis hinauf zu 350 PS, was<br />
dem Runaboat eine Topspeed <strong>von</strong> 80 km/h<br />
ermöglichte.<br />
69
Die ARISTON wurde in drei verschiedenen<br />
Versionen hergestellt: Da war zunächst<br />
einmal die „normale“ ARISTON, welche<br />
zwischen 1950 und 1972 produziert wurde.<br />
Dass ausgerechnet die „AU“ mit den<br />
Design ideen der Nachkriegszeit zum Bestseller<br />
werden sollte, konnte Carlo anfangs<br />
der 1950er-Jahre noch nicht ahnen. Wie alle<br />
Boote der ersten Serie hatte auch die ARIS-<br />
TON eine zweiteilige, gerade Windschutzscheibe,<br />
die erst 1952 gegen eine einteilige,<br />
jedoch wieder ohne Rahmen, ersetzt wurde.<br />
1955 erhielt die ARISTON parallel zur FLO-<br />
RIDA SUPER dann ihre erste größere Modifikation:<br />
Zuerst einmal wurde der Rumpf<br />
verlängert, um der optionalen CADILLAC-<br />
Maschine ausreichend Platz zu geben.<br />
Diese vor allem leistungsgesteigerte ARIS-<br />
TON CADILLAC wurde <strong>von</strong> 1956–1957<br />
zwar nur 19 Mal gebaut, dafür aber exklusiv<br />
mit einem CADILLAC V8 bestückt, der<br />
immerhin 250 PS leistete. Doch auch diese<br />
Antriebs-Variante wurde <strong>von</strong> 1960–1974<br />
in der SUPER ARISTON nochmals gesteigert:<br />
Mit CHRIS CRAFT V8-Motoren <strong>von</strong><br />
275–350 PS gehörte dieses RIVA-Modell<br />
in dieser Zeit bereits zu den ganz schnellen<br />
Runaboats auf dem Wasser. Dieses letzte<br />
Modell hatte dann auch alle Details, die RI-<br />
VA-Fans so schätzen, nämlich die einteilige,<br />
gerundete Windschutzscheibe mit dem verchromten<br />
Rahmen und dem ebenfalls verchromten<br />
Suchscheinwerfer, die vielfältigen<br />
verchromten Beschläge und natürlich auch<br />
die türkisen Ledersitze.<br />
Von der Fa. Horizon Hobby gibt es unter<br />
dem Namen „Volere 22“ übrigens ein recht<br />
vorbildgetreues RTR-Modell einer ARIS-<br />
TON (siehe Beitrag im <strong>SchiffsModell</strong>-<br />
Sonderheft „Motoryachten“). Auch die Produktion<br />
der<br />
TRITONE<br />
in der Vorserie als „BQ“ benannt, begann im<br />
Jahr 1950. Das erste zweimotorige Topmodell<br />
wurde nach Triton, in der griechischen<br />
Mythologie der Sohn <strong>von</strong> Meeresgott Poseidon,<br />
benannt. Während seiner Produktionszeit<br />
wurde das Modell in nicht weniger<br />
als sechs Versionen gebaut, wenngleich die<br />
beiden Modelle SPECIALE CADILLAC und<br />
INTERCEPTOR nur jeweils einmal gebaut<br />
bzw. verkauft wurden.<br />
Das Rumpfdesign der ersten Serie basierte<br />
auf dem Rumpf der sehr gut und schnell<br />
Foto 9: SUPER FLORIDA<br />
laufenden CORSARO, mit dem Unterschied<br />
des Doppel-Antriebes sowie der zweiten<br />
Sitzreihe im Cockpit. Wie bereits bei der<br />
ARISTON erfolgreich umgesetzt, gab es<br />
auch eine TRITONE CADILLAC, welche<br />
etwas verlängert wurde, um den beiden bis<br />
zu je 320 PS starken V8-Motoren genügend<br />
Platz zu geben.<br />
1960 startete dann die Produktion der SU-<br />
PER TRITONE, die mit ihrer Länge <strong>von</strong> 8,25<br />
Metern die zweitgrößte „Holz“-RIVA überhaupt<br />
wurde. Auch dieses Modell wurde<br />
wie die SUPER ARISTON <strong>von</strong> zwei CHRIS<br />
CRAFT-Motoren angetrieben. Wie schon<br />
erwähnt, blieben die Varianten SUPER TRI-<br />
TONE SPECIALE CADILLAC mit zwei 320<br />
PS starken V8-CADILLACs und die SUPER<br />
TRITONE INTERCEPTOR mit zwei 215 PS<br />
starken FORD Interceptor-Motoren absolute<br />
Einzelstücke. Als direkter Vorläufer zur<br />
AQUARAMA kann die letzte und weniger<br />
bekannte Version der TRITONE gelten, ihr<br />
Name lautete APERTO.<br />
Als Basis dieser Variante diente ab 1960<br />
die SUPER TRITONE, welche statt des<br />
geschlossenen Hecks mit dem bekannten<br />
Polster zum Sonnenbaden eine offene und<br />
fest eingelassene Sonnenliege im Heckbereich<br />
bekam. Außerdem wurde in den<br />
schrägen Heckspiegel mittig ebenfalls eine<br />
Vertiefung eingelassen. So wurde der Zugang<br />
ins Wasser zum Baden erheblich erleichtert.<br />
Als markantes optisches Designdetail<br />
wurden die Einfassung sowie der<br />
Zugang zum Wasser aus weiß lackiertem<br />
Ahornholz gefertigt – ein wunderschöner<br />
optischer Effekt. Die seitliche Polsterung der<br />
Sonnenliege bestand aus ebenfalls weißem<br />
Leder. Damit war dieses TRITONE-Topmodell<br />
der späteren AQUARAMA schon zum<br />
Verwechseln ähnlich.<br />
Ab 1952 wurden den neu entwickelten Modellreihen<br />
dann <strong>von</strong> Anfang an „richtige“<br />
Namen gegeben, wobei natürlich neben<br />
den Spitzenmodellen auch verstärkt Wert<br />
auf kleinere Boote gelegt wurde. So war die<br />
knapp 5 Meter lange<br />
SEBINO<br />
das erste Modell, das ausschließlich für<br />
die Serienproduktion entwickelt worden<br />
war. Der Name SEBINO entspricht dem ursprünglichen<br />
Namen des Lago d‘Iseo. Das<br />
Decksdesign des einfachen Bootes, ausgestattet<br />
mit einer einzelnen Sitzreihe und<br />
Foto 6: TRITONE<br />
Foto 7: TRITONE<br />
Foto 8: SEBINO<br />
Foto 10: SUPER FLORIDA mit Verdeck,<br />
Vorbild für die Graupner TAIFUN<br />
einer dahinter liegenden Sonnenliege, war<br />
die Basis für die späteren Modelle FLORI-<br />
DA, JUNIOR und OLYMPIC. Alle 119 Boote<br />
wurden mit einem 60 PS starken CHRIS<br />
CRAFT-Motor angetrieben. Das wohl bekannteste<br />
und auch beliebteste RIVA-Modell<br />
mit Single-Antrieb war alleine schon<br />
durch die Namensgebung die<br />
FLORIDA<br />
Als verlängerte Variante der SEBINO wurde<br />
die FLORIDA ab 1952 natürlich auch mit<br />
einem stärkeren Motor angeboten. Wurde<br />
das Basismodell noch mit dem bekannten<br />
CHRIS CRAFT-Motor angetrieben, erhielt<br />
die nochmals vergrößerte SUPER FLORI-<br />
70 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Foto 12: SUPER AQUARAMA<br />
Foto 11: Rumpf einer AQUARAMA im Bau<br />
DA zum ersten Mal den hauseigenen RIVA-<br />
V8 mit 220 PS. Dieses kompakte Sportboot<br />
stellte mit seinen knapp über 6 Metern Länge<br />
den Inbegriff des Wasserski-Zugbootes<br />
dar, woher übrigens auch Carlo Rivas Inspiration<br />
für den Namen des Modells kam:<br />
Mitte der 1960er-Jahre war die Atlantikküste<br />
des US-Staates Florida das gelobte Land<br />
für alle Wasserskiläufer. Mit der gleichen<br />
Decksaufteilung wie die SEBINO, dem Mahagonideck<br />
und den weiß lackierten Einlagen<br />
aus Ahornholz sah die SUPER FLORI-<br />
DA zudem auch sehr elegant aus.<br />
Bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass<br />
es <strong>von</strong> der FLORIDA eines der wenigen<br />
bekannten Großserienmodelle einer RIVA<br />
gab. Hierbei handelt es sich um das Graupner-Modell<br />
TAIFUN aus den frühen 1970er<br />
Jahren, welches für die damalige Zeit recht<br />
gut detailliert war und <strong>von</strong> einem 3,5-cm³-<br />
Verbrenner angetrieben wurde.<br />
Wenn wir in der chronologischen Reihenfolge<br />
bleiben wollen, kommen wir nun als<br />
Nächstes zu dem Boot, welches zum Inbegriff<br />
des Namens RIVA überhaupt wurde,<br />
nämlich zur<br />
AQUARAMA<br />
Während der dritten „International Nautical<br />
Fair of Milano“ 1963 wurde die AQUARA-<br />
MA mit dem Werbeslogan „Sun, sea, joy of<br />
living!“ der Öffentlichkeit präsentiert. Federführend<br />
bei der Namensgebung war das zu<br />
dieser Zeit sehr populäre Breitwandkino-<br />
Format mit dem Namen Cinerama, das<br />
man eben in Aquarama abänderte. Der<br />
Prototyp hieß werftintern LIPICAR und basierte<br />
auf der TRITONE APERTO, welche<br />
zunächst einmal um 25 cm verbreitert wurde.<br />
Dadurch wurde der sowieso bereits sehr<br />
konkave und dadurch markante Bugbereich<br />
noch breiter. Wie auf Foto 11 zu sehen ist,<br />
wurde dieser Bug zum RIVA-Markenzeichen<br />
schlechthin. Außerdem wurde natürlich<br />
auch das <strong>von</strong> Anfang an sehr beliebte<br />
Sonnenheck der APERTO übernommen.<br />
Eine weitere Neuerung waren die Einzelsitze<br />
in „der ersten Reihe“, und natürlich gab<br />
es auch dieses Runaboat nur mit Doppel-<br />
Antrieb. Damit hatte die AQUARAMA vom<br />
Foto 13: SUPER AQUARAMA<br />
Foto 15: AQUARAMA SPECIAL<br />
Foto 14: SUPER AQUARAMA<br />
ersten Modell an das Zeug zum Bestseller<br />
und Kultobjekt.<br />
Nach der mittlerweile standardmäßigen<br />
strengen Testphase für die LIPICAR ging<br />
das Boot dann mit dem Namen AQUARA-<br />
MA im Jahr 1963 in die Serienfertigung. Alle<br />
technischen und optischen Errungenschaften<br />
der TRITONE APERTO wurden natürlich<br />
auf die Neue übertragen. Die optisch auffälligsten<br />
Neuerungen waren die Ankerbox im<br />
Bug mit der großen verchromten Bugplatte<br />
zum Schutz der Bugspitze, die Einzelsitze<br />
mit den Taschen an der Rückseite sowie<br />
das lackierte Armaturenbrett mit der neuesten<br />
Uhrenserie <strong>von</strong> VDO. Die Sonnenliege<br />
wurde gewichtsmäßig abgespeckt und bekam<br />
einen Niedergang mit Antirutschbelag<br />
hinunter zu einer Badeleiter.<br />
Die Polster der ersten AQUARAMAs waren<br />
weiß mit schwarzen Steppnähten. Die ab<br />
dem Jahresende 1963 lieferbare SUPER<br />
AQUARAMA bekam als eine weitere Neuerung<br />
im „Zubehör“ eine Kühlbox unter der<br />
Rücksitzbank. Ab 1967 gab es dann auch<br />
eine Chemietoilette unter der Koje und die<br />
Antriebs-Motoren wechselten <strong>von</strong> CHRIS<br />
CRAFT über Chrysler zu den hauseigenen<br />
RIVA-V8-Motoren.<br />
Ab 1969, beginnend mit der Baunummer<br />
309, bekam das Runaboat dann einen<br />
neuen Bugbeschlag. Dieser hatte nur noch<br />
einen einzelnen breiteren Lufteinlass statt<br />
der bisherigen zwei kleineren. Während die<br />
Polsterung der AQUARAMA <strong>von</strong> weiß zu<br />
beige wechselte, bekam die SUPER AQUA-<br />
RAMA die bekannte türkise Polsterung.<br />
Mit der Baunummer 316 fand dann eine der<br />
größten Veränderungen des Rumpfdesigns<br />
der AQUARAMA statt: Das Deck wurde um<br />
9 cm erhöht. Da ich vermute, dass dieses<br />
Rumpf-Refit nicht sehr bekannt ist, resultieren<br />
hieraus auch die Fehler der verschiedenen<br />
Modell-Baupläne, da diese Differenz<br />
gerade in der Bugwölbung sehr auffällt. Die<br />
vorbildlich richtige Variante hat einen mehr<br />
geraden Bugdeck-Verlauf. Doch zurück zum<br />
Vorbild. Auch die Umrandungen der Polsterung<br />
wechselten nochmals zu einem rotorangen<br />
Farbton. 1972 wurde die Produktion<br />
der beiden Modelle AQUARAMA und<br />
SUPER AQUARAMA eingestellt.<br />
1972 startete dann die Produktion des größten<br />
RIVA-Mahagoni-Bootes, werftintern<br />
als LUNGO (= mehr als 7 Meter lang) be-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 71
Foto 17: Armaturenbrett einer SPECIAL<br />
Foto 19: Norberto<br />
Ferretti auf der letzten<br />
gebauten AQUARAMA<br />
SPECIAL<br />
Foto 16: AQUARAMA SPECIAL<br />
zeichnet: Mit der Baunummer 503 begann<br />
der Siegeszug der AQUARAMA SPECIAL.<br />
Die Verlängerung erfolgte im Heckbereich<br />
mit einer längeren Badeplattform. Auch das<br />
Mahagoni-Armaturenbrett wurde modernisiert,<br />
es bekam neue Motor-Starterknöpfe,<br />
neue VDO-Armaturen sowie ein neues<br />
Lenkrad der Firma MOMO. Die letzten Modelle<br />
bekamen nur noch fünf VDO-Rundinstrumente<br />
mit grauen Zifferblättern, zum Teil<br />
als Kombi-Instrumente für die Motoren. Die<br />
Polster der SPECIAL waren übrigens wieder<br />
weiß, mit Rändern und Kanten in türkiser<br />
Farbgebung. Die beiden nun 350 PS<br />
leistenden RIVA-V8 bringen das Boot auf<br />
immerhin 82 km/h.<br />
Während der Produktionszeit der AQUARA-<br />
MA wurden 768 Boote gebaut, das Letzte<br />
im Jahr 1996. Dieses letzte Modell mit der<br />
Baunummer 784 ist im Besitz der FERRET-<br />
TI Group. Auf Foto 19 ist Norberto Ferretti,<br />
der Gründer der FERRETTI- Werft, auf diesem<br />
Boot zu sehen. Doch nun wieder zurück<br />
zu den kleinen Booten der Werft. Die<br />
JUNIOR<br />
erhielt ihren Namen aus genau diesem<br />
Grund: Sie war und ist die kleinste RIVA,<br />
die je gebaut wurde. Ab 1966 ersetzte sie<br />
die FLORIDA mit dem Werbespruch: „It´s<br />
the young peoples rocket“ – ich denke, dass<br />
eine Übersetzung nicht nötig ist. Im Laufe<br />
der Produktionszeit wurde die JUNIOR<br />
dann zu einer der vielseitig verwendbarsten<br />
RIVAs überhaupt entwickelt. Ihre Haupt-<br />
Anwendungsgebiete waren jedoch die als<br />
Tender und Wasserski-Zugboot.<br />
Foto 18: Weiße Polster mit<br />
Rändern in Türkis<br />
Bis zum Jahr 1972 wurden insgesamt 626<br />
Einheiten gebaut, und da sich das Bötchen<br />
so gut verkauft hatte, wurde es durch die<br />
exakt baugleiche RUDY ersetzt. Einziger<br />
Unterschied: Der Rumpf bestand nicht mehr<br />
aus Holz, sondern aus GfK. Von diesem<br />
Boot gibt’s dann weitere Infos im zweiten<br />
Teil dieser Werftgeschichte. Kommen wir<br />
zum letzten „Wooden Boat“ der CANTIERE<br />
di RIVA, nämlich der<br />
OLYMPIC<br />
Das 6,55 m lange Boot bekam seinen Namen<br />
bereits in der Entwicklungszeit während<br />
der Olympischen Spiele in Mexiko,<br />
die im Jahr 1968 stattfanden. Das Boot<br />
ersetzte die SUPER FLORIDA, war aber<br />
vom Design und den Details her bedeutend<br />
anspruchsvoller. Dieses letzte aller kleinen<br />
RIVA-Boote wurde ausschließlich mit den<br />
neu entwickelten RIVA V8-Motoren mit Leistungen<br />
<strong>von</strong> 220–270 PS angetrieben. Auch<br />
die OLYMPIC sah durch die Kombination<br />
<strong>von</strong> Mahagoniholz und weiß-türkisem Leder<br />
sehr edel aus.<br />
So weit die Infos zu allen RIVA-Mahagoni-Booten.<br />
Genauere Hinweise zu den<br />
technischen Daten können der Tabelle<br />
entnommen werden, welche chronologisch<br />
nach dem Start der Baujahre aufgebaut<br />
ist. Dadurch stehen die verschiedenen<br />
Versionen einiger Modelle nicht zwingend<br />
untereinander.<br />
So mancher Leser wird sich beim Blick in die<br />
Tabelle über die teilweise sehr differierenden<br />
Längen- und Breitenmasse wundern.<br />
Diese resultieren zum einen bei kleinen<br />
Unterschieden im Zentimeterbereich ganz<br />
einfach aus der Verwendung des Werkstoffes<br />
Holz. Früher wurde halt nicht in Formen<br />
gebaut! Zum anderen wurden die Boote immer<br />
wieder einmal vergrößert. Die Gründe<br />
hierfür waren entweder die Wünsche der<br />
Kunden oder die vorgesehene Verwendung<br />
größerer Motoren, die mehr Platz benötigten.<br />
Nun dürfte auch so manchem Modellbauer<br />
klar sein, weshalb die Informationen<br />
über die Mahagoni-Boote so unterschiedlich<br />
sind, und selbst das vorhandene Bauplanmaterial<br />
der unterschiedlichen Anbieter<br />
nicht gleich, geschweige denn korrekt ist.<br />
Dieser erste Teil des RIVA-Portraits wäre<br />
natürlich unvollständig, wenn wir nicht kurz<br />
einen Blick auf die Zeit zwischen 1969 und<br />
1972 werfen würden.<br />
Carlo Riva<br />
ohne seine Werft<br />
Carlo hatte bereits ab Mitte der 1960er-Jahre<br />
den finanziellen Niedergang <strong>von</strong> RIVA<br />
kommen sehen. Zunächst stagnierten die<br />
Absatzzahlen, bevor sie komplett einbrachen.<br />
Sein Zögern bezüglich der Produkti-<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
Foto 21: OLYMPIC<br />
Foto 20: JUNIOR<br />
Foto 22: OLYMPIC<br />
Foto 24: MONTE CARLO 30‘<br />
Offshorer<br />
onsumstellung auf moderne Werkstoffe wie<br />
GfK zeigte natürlich negative Folgen, da die<br />
klassische Holz-Produktion <strong>von</strong> Booten im<br />
Vergleich zum Kunststoffbau finanziell nicht<br />
mehr konkurrenzfähig war. Manchmal sind<br />
Zufälle schon sehr erstaunlich: 1969 verkaufte<br />
Carlo Riva die Werft, die seit dem<br />
19. Jahrhundert in Familienbesitz war, an<br />
die amerikanische Investorengruppe Whittaker,<br />
also exakt im gleichen Jahr, als Enzo<br />
Ferrari seine Sportwagen-Schmiede an den<br />
Fiat-Konzern verkaufte. Bis zum Herbst<br />
1971 blieb Carlo noch als Geschäftsführer<br />
in Sarnico, bevor er ganz zum Missfallen<br />
Foto 23: Carlos erste CARAVELLE<br />
der US-Leitung die Werft endgültig verließ.<br />
Während Carlos Schwager Gino Gervasoni<br />
die Leitung in Sarnico übernahm,<br />
widmete sich Carlo dem Entwurf zweier<br />
grundverschiedener Yachtdesigns: Erstens<br />
der Planung der neu aufkommenden Mini-<br />
Mega-Yachten in der Größenordnung <strong>von</strong><br />
etwa 24 Metern, und zweitens dem Bau<br />
eines 30-Fuß-Sportbootes. Bereits 1964<br />
hatte Carlo versucht, gemeinsam mit der<br />
niederländischen Werft „De Fries“ die 75<br />
Fuß lange CARAVELLE-Serie (Foto 23)<br />
zu produzieren. Leider wurden diesem<br />
wunderschönen Projekt die immensen<br />
Die Holzboote der CANTIERI di RIVA<br />
Name/Code Bau- Stück Länge (m) Breite (m) Antrieb (HP)<br />
Zeitraum zahl<br />
SCOIATTOLO AV 1950–57 133 4,12–4,30 1,45–1,50 3–35 (AB)<br />
CORSARO AR 1950–55 40 4,80–5,65 1,75–1,86 60–158<br />
ARISTON AU 1950–72 804 6,24–6,80 1,95–2,15 105–220<br />
TRITONE BQ 1950–66 226 7,60–8,03 2,55–2,62 112 + 350 – 2 x 145 – 2 x 185<br />
SEBINO 1952–57 119 4,90–5,11 1,88–1,99 60<br />
FLORIDA 1952–64 426 5,40–5,59 1,90–1,94 95–185<br />
SUPER FLORIDA 1953–69 711 5,82–6,27 2,15–2,20 158–220<br />
ARISTON CADILLAC 1956–58 19 6,45–6,47 2,15–2,16 250<br />
TRITONE CADILLAC 1956–60 10 7,94–8,30 2,58–2,62 2 x 250 – 2 x 320<br />
SUPER ARISTON 1960–74 181 6,52–6,95 2,16–2,20 275–350<br />
SUPER TRITONE 1960–63 20 8,22–8,25 2,62 2 x 215 – 2 x 290<br />
SUPER TRITONE<br />
SPECIALE CADILLAC<br />
1960 1 8,22 2,62 2 x 320<br />
SUPER TRITONE<br />
INTERCEPTOR<br />
1960 1 8,22 2,62 2 x 215<br />
TRITONE APERTO 1960–63 15 8,22–8,25 2,62 2 x 215 – 2 x 290<br />
AQUARAMA 1962–71 288 8,02–8,50 2,60–2,62 2 x 185 – 2 x 220<br />
SUPER AQUARAMA 1663–71 203 8,25–8,50 2,60–2,62 2 x 215 – 2 x 400<br />
JUNIOR 1966–72 626 5,55–5,70 2,16–2,17 180–220<br />
OLYMPIC 1969–79 264 6,55–6,60 2,25 220–270<br />
AQUARAMA SPECIAL 1972–96 277 8,78 2,60 2 x 320 – 2 x 350<br />
Transportkosten <strong>von</strong> den Niederlanden<br />
ins Mittelmeer zum Verhängnis. Die Verdienstspanne<br />
zwischen der Fertigstellung<br />
der Yacht und deren Ablieferung<br />
wurde so regelrecht „aufgefressen“. Aus<br />
den gleichen Gründen scheiterte auch der<br />
zweite Versuch.<br />
Bedeutend mehr Erfolg hatte Carlo mit der<br />
Entwicklung seines 28 Fuß langen Sport-<br />
Offshorers. Carlo wollte ein europäisches<br />
Gegenstück zu den amerikanischen CIGA-<br />
RETTEs und SCARABs bauen, und mit Bob<br />
Hobs, den er in Florida kennen lernte, fand<br />
er den richtigen Partner für seine neue Idee.<br />
Im März kaufte er die MARE e SOLE BOAT-<br />
YARD in Ventimiglia und begann mit der<br />
Produktion des Bootes. Bis Mitte des Jahres<br />
1983 verließen 101 Boote die Werft, bis<br />
Carlo den Namen der Werft in OFFSHORE<br />
MARINE änderte. Bis zum Dezember 1988<br />
wurden weitere 150 Boote des Typs 30´<br />
Offshorer gebaut (Foto 24). Leider brachte<br />
auch die Verlängerung der Rümpfe auf 32<br />
bzw. 40 Fuß nicht den gewünschten Verkaufserfolg,<br />
weshalb die Werft 1994 leider<br />
schließen musste.<br />
Carlo Riva ist heute der Ehrenpräsident der<br />
RIVA HISTORICAL SOCIETY in Mailand,<br />
die sich der Kenntnis-Archivierung klassischer<br />
RIVA-Boote sowie der Registrierung<br />
der erhaltenen Exemplare verschrieben<br />
hat. Sein Enkel Anselmo Vigani betreibt die<br />
kleine Werft R.A.M. (Revisione Assistenza<br />
Motoscafi) direkt neben der immer noch in<br />
Betrieb befindlichen RIVA-Werft in Sarnico,<br />
die mittlerweile wesentlich größere Luxus-<br />
yachten unter dem FERRETTI-Label baut.<br />
Anselmo restauriert alte RIVAs und baut<br />
auch neue „Wooden-Boats“ nach Original-<br />
Plänen, die er aber aus rechtlichen Gründen<br />
natürlich nicht als RIVA verkaufen darf.<br />
Damit schließt sich der Kreis.<br />
Im kommenden zweiten Teil der RIVA-Story<br />
wird der steinige Weg der RIVA S.p.A.<br />
ohne Carlo Riva, also bis zur Übernahme<br />
durch die italienische FERRETTI-GROUP<br />
dokumentiert.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011 73
Demnächst in der<br />
... und noch vieles andere mehr!<br />
Aus aktuellem Anlass kann es<br />
zur Verschiebung angekündigter<br />
Beiträge kommen.<br />
Flugzeugträger SEYDLITZ<br />
k.-u-k.-Torpedoboot HUSZAR<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
(ohne Kleinanzeigen)<br />
Seite<br />
aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Bastler Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 15, 35<br />
Eichardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Faber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Graupner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3<br />
Hobby-Lobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Horizon Hobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />
Offshore-Yacht AB58'<br />
Segeln mit<br />
einem Trimaran<br />
11/2011<br />
ist ab dem 28. 10. bei Ihrem Händler!<br />
Seite<br />
Jojo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Klippfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Lassek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Modellbaukaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
MSV Hofheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Nessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Proxxon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 9, 11<br />
Regner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Sperrholzshop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
smt – Steinhagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Impressum<br />
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />
1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />
+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />
E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />
Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) 9389701.<br />
Volksbank eG, Villingen-Schwenningen (BLZ<br />
694 900 00) 8915<br />
Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion:<br />
Hans-Jörg Welz, Postfach 1820,<br />
78008 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />
Grafik und Layout:<br />
Dietmar Schenk<br />
Anzeigen:<br />
Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />
Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />
E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />
Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />
Marketing:<br />
Rita Riedmüller<br />
+ 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />
E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />
Vertrieb:<br />
Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />
(Abonnementsverwaltung)<br />
Monika Fritschi<br />
Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />
Druck:<br />
Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />
Woche des Monats.<br />
Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />
€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />
Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />
Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />
Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />
Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />
Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />
Auslieferung für die Schweiz:<br />
WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />
10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />
Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />
Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />
© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />
Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />
werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />
unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />
Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />
Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />
das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />
dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />
handelt und dass keine anderweitigen Copyright-<br />
oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />
Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />
des Verlags über.<br />
Produkt- und Warennamen werden ohne<br />
Gewährleistung einer freien Verwendbarkeit<br />
benutzt.<br />
Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />
erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />
des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />
oder unter Verwendung elektronischer<br />
Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />
werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />
zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />
Gebrauch des Lesers gestattet.<br />
34.Jahrgang<br />
ist auf umweltfreundlichem<br />
Papier gedruckt.<br />
Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />
<strong>von</strong> Fernsteuerungen sind die geltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu beachten.<br />
74 <strong>SchiffsModell</strong> 10/2011
mx-20<br />
Integrierte Echtzeit-Telemetrie<br />
und Sprachausgabe<br />
AZ 111<br />
Hohe Sicherheit<br />
Optimiertes Frequenzhopping<br />
Höchste Präzision<br />
Zeitgleiches Ansteuern der Servos<br />
Echtes Pilotenfeeling<br />
Telemetrie im Display, Sprachausgabe<br />
Martin Herrig<br />
Amtierender F3B Weltmeister<br />
fliegt HoTT<br />
mx-20 GRAUPNER HoTT<br />
Computersystem 2,4 GHz<br />
Best.-Nr. 33124 € 469,--*<br />
www.facebook.de/graupnernews<br />
12 Steuerfunktionen<br />
7 Flugphasen<br />
www.youtube.de/graupnernews<br />
* unverb. Preisempfehlung<br />
GRAUPNER GmbH & Co. KG • Postfach 1242 • 73220 Kirchheim unter Teck • www.graupner.de
Vertrautes<br />
schafft<br />
Vertrauen<br />
Spektrums neue 7-Kanal<br />
Eine Legende kehrt zurück! Der 7-Kanal Sender, der<br />
die RC-Revolution ausgelöst hat, ist wieder da – neuer,<br />
besser und noch innovativer. Die neue DX7s mit DSMX<br />
Technologie, intuitiver Airware Software und der<br />
Fähigkeit zum Empfang <strong>von</strong> Telemetriedaten ist ein<br />
Meisterstück der Ingenieurskunst. Wenn Sie sie einmal<br />
in der Hand hatten und die hervorragende Ergonomie,<br />
die erstklassige Balance und die präzisen vierfach<br />
kugelgelagerten Knüppel erlebt haben, werden Sie sie<br />
nicht mehr weglegen wollen. Zusammen mit der Airware-<br />
Software, dem großen LCD Screen und dem SD-Karten-<br />
Leser setzt die DX7s damit den neuen Standard für<br />
7-Kanal Anlagen.<br />
Das Warten hat ein Ende. Weitere Informationen<br />
und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />
www.horizonhobby.de<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. DSMX, AirWare, SimpleScroll and the Horizon Hobby logo are trademarks of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum<br />
trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. US patent number 7,391,320. Other patents pending. 16793.G