das dental labor Alles auf digital (Vorschau)
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B 2129 E<br />
Die ganze Welt<br />
der Zahntechnik<br />
<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong><br />
c Ab Seite 20 Neuheiten von R + K und Goldquadrat<br />
Stark im Team<br />
c Ab Seite 36 Zirkondioxid und Presskeramik<br />
Plädoyer für den Wandel<br />
c Ab Seite 104 Selbstentwicklung ist ein Jungbrunnen<br />
Januar 2013 · 61. Jahrgang<br />
www.dlonline.de<br />
1
metacon<br />
<strong>das</strong> lichthärtende Wachs<br />
für alle Anwendungsbereiche<br />
DER SCHLÜSSEL<br />
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Metacon Wachs bietet enorme<br />
Qualitäts- und Zeitvorteile<br />
gummieren,<br />
polieren,<br />
fertig!<br />
1 2<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
1 vermessen, anzeichnen, ausblocken<br />
2 genarbte Platte adaptieren und ausschneiden<br />
3 Retentionen anwachsen<br />
4 tiefziehen und lichthärten<br />
5 abheben und ausarbeiten<br />
6 Klammern modellieren, anstiften, lichthärten<br />
7 einbetten horizontal...<br />
8 ...oder vertikal mit Metabase, 3 Modellgüsse/Muffel<br />
9 ausbetten, abstrahlen, ausarbeiten<br />
8 9<br />
STARTPAKET inkl.<br />
Lichthärtegerät<br />
399,– €<br />
zzgl. MwSt. & Versand<br />
Metacon kombiniert <strong>auf</strong> ideale Weise Wachs- und Kunststoffanteile<br />
mit Fotoinitiatoren. So lässt sich <strong>das</strong> Material<br />
vor der Lichthärtung wie Wachs verarbeiten. Durch<br />
Polymerisation wird <strong>das</strong> metacon Wachs zu Kunststoff.<br />
Besuchen Sie uns<br />
IDS 2013<br />
Halle 10.2<br />
Stand M70<br />
Dieser Kunststoff ist stabil genug, sich nicht zu verformen<br />
oder zu brechen, gleichzeitig aber flexibel genug,<br />
um eine Klammerprothese problemlos vom Meistermodell<br />
abheben zu können. Damit gehört <strong>das</strong> Duplikatmodell<br />
der Vergangenheit an.<br />
Metacon – manuell statt CAD/CAM Modellguss<br />
schnell, einfach, präzise, produktiv<br />
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Editorial<br />
Neues aus der Redaktion<br />
Im November sprach mich beim 90.<br />
Jubiläum von Klaus Kanter (siehe<br />
auch Bericht ab Seite 14) ein netter<br />
Leser an, der meinte, mein Foto <strong>auf</strong> dieser<br />
Seite (acht Jahre alt) sei nun langsam<br />
ein wenig in die Jahre gekommen.<br />
Recht hat der Mann! Also gibt es ab dieser<br />
Ausgabe ein neues Bild, damit Sie<br />
und ich mal etwas anderes sehen. Außerdem<br />
sind Jugendfotos irgendwann<br />
mal peinlich … und ein Lächeln kann ja<br />
auch nicht schaden, oder? Das Leben<br />
ist schon ernst genug.<br />
Ab 2013 werden wir <strong>das</strong> Heft auch nicht<br />
mehr bis zur letzten Ausgabe durchpaginieren,<br />
sondern jede Ausgabe neu. Dieser<br />
alte Zopf wäre damit also auch ab.<br />
Soviel zu den Äußerlichkeiten. Kommen<br />
wir zum Inhaltlichen. Neu wird 2013 sein,<br />
<strong>das</strong>s wir uns des Themas „CAD/CAM“<br />
intensiver annehmen. Keine Technik hat<br />
<strong>das</strong> Handwerk so revolutioniert wie diese<br />
– und wir sind längst noch nicht am<br />
Ende der Entwicklung angelangt. Nicht<br />
jeder von uns sieht diesen Trend nur positiv,<br />
es gibt viele kritische Stimmen, und<br />
man muss schon sorgfältig abwägen,<br />
wann man <strong>auf</strong> welchen Zug <strong>auf</strong>springt.<br />
So war für viele, die, verführt von hymnischer<br />
Marketingprosa, zu früh in diese<br />
Technik eingestiegen sind, <strong>das</strong> Erwachen<br />
böse: Viel Geld war in den Sand gesetzt,<br />
für eine Investition, die weder<br />
technisch durchdacht noch wirtschaftlich<br />
war. Damit war auch der Vertrauensvorschuss<br />
in die Technik weitgehend verloren<br />
gegangen, da Zahntechniker sich<br />
eben ungern als „Beta-Tester“ instrumentalisieren<br />
lassen.<br />
Die Lage hat sich mittlerweile erheblich<br />
verbessert, dennoch machen die zahlreichen<br />
Systeme <strong>auf</strong> dem Markt eine<br />
Entscheidung bis heute nicht einfach.<br />
Einen Überblick kann man sich <strong>auf</strong> der<br />
bevorstehenden IDS verschaffen.<br />
Schwerpunkte dort: Neuheiten <strong>auf</strong> dem<br />
CAD/CAM-Sektor; Erweiterung der <strong>digital</strong>en<br />
Prozesskette; Fortschritte bei<br />
Intraoralscannern und Planungssoft-<br />
ware. Die Messe hat den großen Vorteil,<br />
<strong>das</strong>s die Besucher die Möglichkeit<br />
haben, mit entsprechenden Herstellern<br />
und Experten an den Ständen<br />
direkt in Dialog zu treten und so an<br />
Informationen aus erster Hand zu<br />
kommen.<br />
Wir vom <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> wollen mit unserer<br />
CAD/CAM-Reihe, die im Februar<br />
startet, erreichen, <strong>das</strong>s Sie<br />
nicht nur informiert werden, sondern<br />
<strong>das</strong>s Sie eine ebenso fundierte<br />
wie kritische wie wertfreie Berichterstattung<br />
bekommen (siehe<br />
dazu auch Seite 10). Ein ambitioniertes<br />
Unterfangen, ich weiß, aber wenn es<br />
einfach wäre, bräuchten Sie uns ja nicht<br />
… Um eine so komplexe Materie kompetent<br />
einschätzen und bewerten zu<br />
können, bedarf es selbstverständlich<br />
ausgewiesener Fachleute. Diese haben<br />
wir „an Land gezogen“ – diese Kollegen<br />
werden aus dem Labor für <strong>das</strong> Labor<br />
berichten. Seien Sie gespannt!<br />
Nachdem die Zusammenarbeit zwischen<br />
Zahntechniker und Zahnarzt einen<br />
zunehmend wichtigen Stellenwert<br />
einnimmt, werden wir ab 2013 einmal<br />
im Quartal einen Technikartikel veröffentlichen,<br />
der diese Kooperation zwischen<br />
Zahntechniker und Zahnarzt in<br />
ganz besonderer Weise dokumentiert.<br />
Wenn Sie noch weitere Anregungen haben,<br />
was Sie gerne in Ihrem Fachblatt<br />
lesen wollen – ich bin jederzeit froh<br />
über Ihr Feedback.<br />
Ich wünsche Ihnen allen ein gutes Neues<br />
Jahr, <strong>auf</strong> <strong>das</strong>s wir Glück, Gelassenheit<br />
und Zufriedenheit in uns finden.<br />
Und <strong>das</strong>s wir aktiv werden, wenn uns<br />
ein Zustand nicht gefällt. Nach dem<br />
Motto: „Egal wie weit der Weg ist, man<br />
muss den ersten Schritt tun.“<br />
In diesem Sinne<br />
Ihre<br />
e Dr. Angelika Schaller,<br />
Chefredakteurin<br />
www.facebook.com/<strong>das</strong><strong>dental</strong><strong>labor</strong> • www.twitter.com/<strong>das</strong><strong>dental</strong><strong>labor</strong><br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 3
Glosse<br />
Wer erinnert sich nicht mit Wehmut an die Zeiten,<br />
als man in Wahlnächten bis Sonnen<strong>auf</strong>gang –<br />
erschöpft von der nervenzerreißenden Spannung<br />
– vor der Flimmerkiste ausharren musste,<br />
um schließlich zu ahnen, wer uns die nächsten vier<br />
Jahre verarschen durfte? Wer errötet nicht bei dem Gedanken,<br />
wild fluchend über leere Bierflaschen gestolpert<br />
zu sein, nachdem er die letzten amtlichen Prozentzahlen<br />
verschwommen <strong>auf</strong> dem Bildschirm mitbekommen<br />
hatte? Die Bundestagswahl der Neuzeit<br />
läuft da ganz anders ab. Das prognostizierte Endergebnis<br />
mit einer Toleranz von allenfalls 0,4 Prozent<br />
wird praktisch schon mit der Schließung der letzten<br />
Wahllokale vom Fernsehen serviert, und man kann<br />
sich, nachdem sich die Unterlegenen ihre Wahlschlappe<br />
wieder als einzigartigen Triumph zurechtgelabert<br />
haben, den überaus interessanten Analysen widmen.<br />
Da wird dem staunenden Zuschauer <strong>auf</strong> die Stimme<br />
ein <strong>auf</strong>merksamer Blick hinter die Kulissen folgendes<br />
zu Tage: Beim letzten Mal wurde die Schlacht um die<br />
geschiedenen Hausfrauen über 50 offenbar in Würzburg<br />
entschieden, wo die Grünen zugleich die Scharte<br />
wieder auswetzen konnten, die sie bei den ungedienten<br />
Bauarbeitern im Landkreis Passau hatten hinnehmen<br />
müssen. Die SPD hatte im gesamten Landesdurchschnitt<br />
katastrophale Verluste bei den in Vereinen<br />
organisierten Hobbyhandballern hinnehmen müssen,<br />
dafür aber verblüffenderweise weitere 11,8 Prozent<br />
des Anteils der Verheirateten unter den sächsischen<br />
Pfarrern für sich verbuchen können. Von den Zahntechniker-Junggesellen<br />
über 60 mussten die Grünen<br />
22 an die CDU und zwei an die Linken abtreten. Weniger<br />
stürmisch verlief die Wählerbewegung bei den homosexuellen<br />
Stotterern, die fast geschlossen die FDP<br />
unterstützen, während die Rollstuhlfahrer unter 40 der<br />
CDU treu blieben. Einen ruhigen Abend erlebten auch<br />
2013 – Sie haben die Wahl!<br />
genau vorgeführt, wie viele Jungwähler sich diesmal<br />
in SPD-Hochburgen für die Grünen entschieden haben<br />
und wie viele FDP-Anhänger unter den Rentnern in<br />
Bayern zu den Christdemokraten abgewandert sind.<br />
Man erfährt exakt, wo numerisch alles beim Alten geblieben<br />
ist und wo eine Partei nicht <strong>das</strong> an Überläufern<br />
wieder reinkriegen konnte, was andere bei ihr <strong>auf</strong> übelste<br />
und unfaire Weise abgestaubt hatten. Es wird einem<br />
auch gesagt, in welchen Landstrichen die Wahl<br />
eigentlich entschieden worden ist und wo man getrost<br />
zu Hause hätte bleiben können. Aber kann <strong>das</strong> in Zeiten<br />
der totalen Kommunikation unseren Wissensdurst<br />
stillen? Nie und nimmer! Wenn die Wahlforscher zweifelsfrei<br />
herausgefunden haben, wie viele schwule Bauern<br />
des Bayerischen Waldes der FDP, trotz Herrn Westerwelle,<br />
abhanden gekommen sind, dann können und<br />
müssen sie uns auch sagen, wo die 28 Prozent der<br />
konfessionslosen Wilderer geblieben sind, die der SPD<br />
diesmal unverständlicherweise ihre Gefolgschaft versagt<br />
haben. Und wo bitte sind die 16,2 Prozent Beamten<br />
mit unter 1,70 Meter Körpergröße, die sich unvermittelt<br />
von der CDU abgewandt haben? Fragen über<br />
Fragen. Es wäre auch sicherlich für manchen interessant<br />
gewesen zu erfahren, ob die wetterfühligen<br />
Rechtshänder unter den Wählern der Linken wieder<br />
so zahlreich angetreten sind wie bei der letzten Wahl,<br />
oder ob es den Piraten wirklich gelungen ist, mehr als<br />
50 Prozent der protestantischen Facebook-User mit<br />
Twitter-Erfahrung um sich zu scharen. Immerhin fördert<br />
die oberfränkischen Heimatdichter, von denen nur zwei<br />
von der dominierenden Christlich-Sozialen Union zu<br />
der SPD abbröckelten. Die Linke konnte trotz schwerer<br />
Verluste bei den nicht stationär eingewiesenen katholischen<br />
Depressiven einen weiteren überraschenden<br />
Zuwachs bei den Magenkranken unter 30 verzeichnen,<br />
während die übergewichtigen Kraftfahrer schon eine<br />
höhere Mobilität in Richtung Wahlenthaltung ...WAS,<br />
es interessiert Sie nicht die Bohne, wie viele grünäugige,<br />
agnostische, neurasthenische, unverheiratete,<br />
aber mit zwei Kindern gesegnete Rechtsanwälte aus<br />
Niedersachsen die CSU gewählt hätten, wenn sie gedurft<br />
hätten? Na dann eben nicht. Wählen Sie doch,<br />
was Sie wollen! Wie sagte doch seinerzeit Abraham<br />
Lincoln: „Man kann <strong>das</strong> ganze Volk eine Zeit lang täuschen<br />
und man kann einen Teil des Volkes die ganze<br />
Zeit täuschen, aber man kann nicht <strong>das</strong> ganze Volk die<br />
ganze Zeit täuschen.“ In diesem Sinne, gute Wahl!<br />
UMA<br />
4 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
12.-16.3.2013<br />
Wir freuen uns<br />
<strong>auf</strong> Ihren Besuch!<br />
Halle 10.1/Stand D10<br />
3446D<br />
VITA shade, VITA made.<br />
Ein Lächeln verändert die Welt<br />
Immer mehr Menschen dürfen heute <strong>auf</strong> ein ästhetisch ansprechendes<br />
Lächeln vertrauen. Das verdanken Sie nicht zuletzt den drei<br />
Buchstaben „VMK“. Sie stehen für die 1962 von VITA eingeführte<br />
„VITA Metall Keramik“, die Zahntechnikern erstmals die Möglichkeit<br />
gab, festsitzenden Zahnersatz mit hohen ästhetischen Ansprüchen<br />
zu verbinden. Wie sehr VITA als Innovator damit den Nerv der Zeit<br />
traf und einen völlig neuen Markt schuf, zeigen die zahllosen Nachahmer.<br />
Bereits nach kurzer Zeit verselbständigte sich der Markenname<br />
„VMK“ zum Gattungsnamen für die gesamte Metallkeramik.<br />
www.vita-zahnfabrik.com facebook.com/vita.zahnfabrik
Inhalt<br />
14<br />
Editorial<br />
12<br />
Schaller, Dr. A.:<br />
Neues aus der Redaktion 3<br />
Glosse<br />
2013 – Sie haben die Wahl! 4<br />
Aktuell<br />
Flexible Arbeitszeiten 8<br />
Vertriebskooperation<br />
von 3MEspe und Vita 8<br />
Neue Serie:<br />
Digitalisierung im Klartext 10<br />
IDS: „Die Musik spielt in Köln“ 12<br />
Klaus Kanter 90: „Don Tedesco“,<br />
Macher und Vorbild 14<br />
98<br />
24<br />
Events<br />
Bei Bego in Bremen:<br />
Implantology meets CAD/CAM 18<br />
Neues von R + K und Goldquadrat:<br />
<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong> 20<br />
Interview<br />
So tickt der Dentalmarkt:<br />
Interview mit Wernfried Klopfer 24<br />
Ivobase von Ivoclar:<br />
Ein Maximum der Möglichkeiten 29<br />
Technik<br />
Szegö, C.:<br />
Stark im Team 36<br />
`Źujić, V.:<br />
Wie ein natürlicher Zahn 44<br />
Drechsel, A.:<br />
OK-Komplettversorgung<br />
mit Premium-Zirkonoxid 52<br />
Giezendanner, P. und C.:<br />
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-<br />
Handwerk, Teil 3 58<br />
Berger, St.: Effizient und flexibel –<br />
<strong>auf</strong> die Höcker kommt es an 68<br />
6 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Inhalt<br />
36<br />
44<br />
52<br />
68<br />
Produkte<br />
Neuheiten 73<br />
76<br />
Wissen<br />
Brose, Doz. Dr. med. dent. habil. D;<br />
Schecker, Dr. med. dent. R.:<br />
Funktionsgerechte<br />
Konstruktion 76<br />
Termine<br />
Veranstaltungsfinder 88<br />
Menschen<br />
20 Jahre Labor Kaltseis in Wels 93<br />
Dentaltechnologen im Profil:<br />
Annike Rand 94<br />
<strong>Alles</strong> neu<br />
bei Röhrig Zahntechnik 96<br />
ArbeitsLeben<br />
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca 98<br />
Selbstentwicklung:<br />
Plädoyer für den Wandel 104<br />
Telefonabzocke<br />
durch „Spoofing“ 107<br />
Kurz vor Schluss<br />
Infotag in Freiburg 118<br />
Abtanzen mit Wegold 118<br />
Impressum 116<br />
Autorenrichtlinien 117<br />
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen<br />
Dental-Union, Henry Schein<br />
und Verlag Neuer Merkur.<br />
Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
58<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 7
Aktuell<br />
Kurz notiert<br />
Flexible Arbeitszeiten<br />
Interessant für alle Betriebe, die <strong>auf</strong><br />
flexible Arbeitszeiten setzen: Die Beycodent-Software<br />
bietet AZ-Controll an,<br />
ein System mit berührungslosen Chips<br />
oder auch der Chipkarte im Scheckkartenformat.<br />
Die Mitarbeiter können<br />
sich schnell über einen Erfassungs-Terminal<br />
ein- und ausloggen – auch im Offline-Modus.<br />
Besondere Installationen<br />
sind nicht erforderlich, da <strong>das</strong> System<br />
entsprechend der Anforderung angepasst<br />
werden kann. Eine technische<br />
Helpline steht jedem Anwender zur Verfügung.<br />
n<br />
i www.az-controll.de<br />
Vertriebskooperation von 3M Espe und Vita<br />
Die Vita Zahnfabrik vertreibt seit November<br />
2012 deutschlandweit Materialien<br />
der Marke 3M Espe Lava an Labors<br />
und Fräszentren. Die Vertriebskooperation<br />
betrifft Lava Zirkonoxid, Lava<br />
Plus, Lava Ultimate sowie die Lava Färbeflüssigkeiten<br />
und Zubehör. Vita punktet<br />
dabei nach eigener Aussage durch<br />
moderne Logistik und gewährleistet eine<br />
intensive Betreuung durch starke Außendienst-Präsenz.<br />
Mit Veranstaltungen,<br />
Mailings sowie direkte Akquise kann die<br />
Kundenbasis für eine verbesserte Auslastung<br />
der Betriebe erhöht werden. Alle<br />
etablierten Informations- und Verk<strong>auf</strong>sförderungsmaßnahmen<br />
werden fortgeführt,<br />
aber durch zusätzliche Promotion-<br />
Aktionen sowie Anwender- und Materialinformationen<br />
ausgebaut. Zudem wird<br />
mit 3M Espe ein maßgeschneidertes Fortbildungsangebot<br />
<strong>auf</strong>gestellt.<br />
n<br />
i www.3mespe.de<br />
www.vita-zahnfabrik.com<br />
Tel.: 0 22 67 - 65 80-0 • www.picodent.de<br />
8 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Aktuell<br />
Neue CAD/CAM-Serie<br />
Neue Serie: Zahntechnik-Kollegen äußern sich zu CAD/CAM<br />
Digitalisierung im Klartext<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
Kein Zweifel: Digitalisierung ist d a s Thema der Branche. In unserem<br />
CTB-Zirkel, der seit 2000 in Aalen besteht, kam die Idee <strong>auf</strong>, sich regelmäßig<br />
dazu auszutauschen, sich gegenseitig <strong>auf</strong> den neuesten<br />
Stand zu bringen und intensiv zu diskutieren. Auch wenn in den Zahnarztpraxen<br />
noch eine gewisse Zurückhaltung zu spüren ist – lediglich<br />
zwei Prozent arbeiten mit einem Mundscanner – hat sich die Digitalisierung<br />
in der Zahntechnik schon gut etabliert. Doch: CAD/CAM<br />
ist ein überaus komplexes Gebiet, und eben die Vielfalt führt zu Verunsicherung<br />
und Orientierungslosigkeit in den Labors.<br />
Viele Fragen brennen uns dabei <strong>auf</strong> den Nägeln, beispielsweise:<br />
Wenn etwa 70 Prozent der CAD/CAM-Systeme bei genauer betriebswirtschaftlicher<br />
Berechnung nicht ausgelastet sind, dann kann<br />
doch etwas nicht stimmen, oder?<br />
Die zugrundeliegenden Berechnungen sind oft nicht wahrheitsgemäß,<br />
berichtete mir ein Diplom-K<strong>auf</strong>mann, der langjährige einschlägige Erfahrungen<br />
in seinem Betrieb besitzt. Es zählt die Auslastung, es kommt <strong>auf</strong> die<br />
Auswahl der Maschine und des Materials an – aber gibt es vielleicht auch noch<br />
andere Möglichkeiten, <strong>digital</strong> zu fertigen? Zum Beispiel ein neues Netzwerk<br />
oder Genossenschaften?<br />
Man fragt sich: „Wohin geht der Trend, zentral oder dezentral?“ Der Wind hat<br />
sich wieder etwas gedreht, und der Herstellungsprozess findet langsam ins Labor<br />
zurück. Der gewichtige Ausdruck „Wertschöpfung“ gilt also wieder. Doch:<br />
Wie sieht die künftige Entwicklung aus?<br />
Im Rahmen meiner Kurstätigkeit und bei vielen Dienstreisen sprach ich mit zahlreichen<br />
Kollegen land<strong>auf</strong>, landab. Alle äußerten den Wunsch nach einer neutralen<br />
Berichterstattung in der führenden Fachzeitschrift, dem <strong>dental</strong> <strong>labor</strong>.<br />
Ihr Wunsch ist uns Befehl! Beginnend mit der Februar-Ausgabe wird ein Gremium<br />
„Zukunftsorientierte Technik“ seine Einschätzung zum Thema Digitalisierung<br />
äußern. Die Kollegen kommen aus ganz Deutschland und haben den<br />
Markt gründlich beobachtet und analysiert. Ihre Ansichten sind manchmal deckungsgleich,<br />
manchmal kontrovers.<br />
Der erste Bericht wird lauten: Wo ist der Lichtschalter im dunklen Raum?<br />
Freuen Sie sich <strong>auf</strong> fundierte Berichte, aussagekräftige Statements und zahlreiche<br />
„Aha-Erlebnisse“!<br />
Sehr herzlich grüßt Sie<br />
Ihr Kollege<br />
Wolfgang Weisser<br />
Tel.: 0 22 67 - 65 80-0 • www.picodent.de<br />
10 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Aktuell<br />
„Die Musik spielt in Köln“<br />
Internationale Dentalschau vom 12. bis 16. März<br />
„Die Musik spielt in Köln“<br />
Alle zwei Jahre trifft<br />
sich die Branche zur<br />
Internationalen<br />
Dentalschau in Köln.<br />
Vom 12. bis 16. März ist<br />
es wieder soweit. Wer<br />
noch unentschlossen<br />
ist: Hier zehn Gründe<br />
für einen Besuch.<br />
Tel.: 0 22 67 - 65 80-0 • www.picodent.de<br />
Die Größe: Mit rund 1.950 Ausstellern<br />
im Jahr 2011 ist die IDS mit<br />
1<br />
Abstand die größte Dentalmesse der<br />
Welt. Ein Rekord sind auch die Besucherzahlen:<br />
Bei der letzten IDS wurden<br />
sage und schreibe 117.697 Besuchertickets<br />
gelöst, plus 10.000 gegenüber<br />
2009 – eine enorme Wachstumsrate für<br />
eine Fachmesse.<br />
Die Internationalität: Der Inhalt<br />
2hält, was die Verpackung verspricht<br />
– im Falle der Internationalen<br />
Dental-Schau trifft <strong>das</strong> ganz besonders<br />
zu. 2011 trafen Aussteller aus insgesamt<br />
58 Ländern, Besucher und Unternehmen<br />
aus der ganzen Welt, dazu reichlich<br />
internationales Flair <strong>auf</strong> den in Köln<br />
beheimateten rheinischen Frohsinn.<br />
Der Standort: Die IDS findet alle<br />
3zwei Jahre in Köln statt. Der <strong>dental</strong>e<br />
Mittelpunkt der Welt ist via Autobahnring,<br />
Flugzeug, ICE, TGV und Thalys<br />
aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz, aus Holland, Belgien und<br />
Frankreich, optimal erreichbar. Für die<br />
hiesigen Praxisteams liegen alle aktuellen<br />
Innovationen direkt vor der eigenen<br />
Haustür – zugleich eine internationale<br />
Wertschätzung der heimischen<br />
Unternehmen, Forscher und Praktiker.<br />
4<br />
Die Dauer: Wer so ein umfangreiches<br />
Angebot an wichtigen Ständen<br />
und Innovationen sichten will,<br />
braucht eine Zeit. Die IDS bietet fünf Tage<br />
lang die Möglichkeit, alle Highlights<br />
in Ruhe unter die Lupe zu nehmen.<br />
5<br />
Die Innovationen: Auf der IDS werden<br />
Innovationen erwartet, die<br />
Praxis und Labor voranbringen und<br />
überwiegend <strong>auf</strong> der IDS ihre Premiere<br />
haben. Die Musik spielt in Köln, Vorhang<br />
<strong>auf</strong>!<br />
6<br />
Die Kontakte: Auf der IDS werden<br />
wichtige Kontakte geknüpft und<br />
gepflegt. Besucher können ganz direkt<br />
<strong>auf</strong> die ausstellenden Firmen zugehen,<br />
deren Produkte unmittelbar kennenlernen<br />
und Unterstützung bei offenen<br />
Fragen in Anspruch nehmen. Last but<br />
not least bietet die IDS auch die Chance,<br />
Kollegen aus aller Welt zu treffen,<br />
Meinungen auszutauschen und Netzwerke<br />
zu knüpfen.<br />
7<br />
Die Koelnmesse: Mit der Koelnmesse<br />
hat die IDS einen starken<br />
Partner an ihrer Seite, der die IDS in bewährter<br />
und immer neuer Weise in Szene<br />
setzt. So kann ein erfolgreiches<br />
Messeerlebnis aussehen.<br />
8<br />
Der Infoscout: Zu den besonderen<br />
Serviceangeboten der Koelnmesse<br />
gehört auch der Infoscout, <strong>das</strong> webbasierte<br />
Informationssystem für den<br />
IDS-Besucher. Es lässt sich kostenlos<br />
mit dem Webbrowser über <strong>das</strong> WLAN-<br />
Netz in den Messehallen erreichen. Halle<br />
11.2 gesucht? Restaurant mit Fischfilet?<br />
Messestand der Firma X? – der Lotse<br />
liegt <strong>auf</strong> der eigenen Hand – z.B. via<br />
Handy oder Laptop!<br />
9<br />
Die Sehenswürdigkeiten: Auch<br />
abseits des Messerummels hat<br />
Köln einiges zu bieten, weshalb sich die<br />
IDS ideal mit einem abwechslungsreichen<br />
Kulturprogramm verbinden lässt.<br />
Neben dem weltberühmten Wahrzeichen<br />
der Stadt, dem Kölner Dom, sind unter<br />
vielen anderen Publikumsmagneten <strong>das</strong><br />
Schokoladenmuseum, <strong>das</strong> Deutsche<br />
Sport- und Olympiamuseum und der Kölner<br />
Zoo immer einen Besuch wert.<br />
:<br />
Die Tradition: Köln ist die älteste<br />
Großstadt Deutschlands – auch<br />
die Internationale Dental-Schau hat eine<br />
lange Tradition: Zum ersten Mal fand<br />
die Dentalmesse 1923 statt. Seitdem<br />
hat sie sich zur unangefochtenen Leitmesse<br />
<strong>auf</strong> dem Gebiet der Zahnheilkunde<br />
entwickelt.<br />
n<br />
i Messetickets und Infos unter<br />
www.ids-cologne.de<br />
Foto: Koelnmesse<br />
12 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Stressfrei<br />
Ästhetisch<br />
Natürlich<br />
Durch mikrofeine Leuzitkristalle ist VINTAGE ZR ein ästhetisch und technisch perfekt abgestimmtes<br />
Keramiksystem für alle Zirkonoxidgerüste.<br />
Die hohe Stressresistenz und die lichtoptischen Eigenschaften der keramischen Massen bieten Ihnen<br />
erkennbare Vorteile bei der zeitsparenden Verarbeitung und der natürlichen Ausstrahlung der<br />
vollkeramischen Restaurationen.<br />
www.shofu.de
Aktuell<br />
„Don Tedesco“, Macher und Vorbild<br />
Im Meistersaal der<br />
Handwerkskammer zu<br />
Wiesbaden wurde am 16.<br />
November vergangenen<br />
Jahres ein besonderes<br />
Fest begangen: Klaus<br />
Kanter wurde 90 Lenze<br />
alt, gleichzeitig beging<br />
die nach ihm benannte<br />
Stiftung ihr 20. Jubiläum.<br />
f Gruppenbild mit Damen,<br />
von links: Dr. Angelika<br />
Schaller, Frau Dr. Nagel<br />
(Tochter von Klaus Kanter),<br />
der Jubilar und seine<br />
Lebensgefährtin Frau Lange<br />
Klaus Kanter wurde 90<br />
„Don Tedesco“,<br />
Macher und Vorbild<br />
Familie, Freunde und eine zahlreiche<br />
Gästeschar aus Verbandskreisen,<br />
Politik, Wissenschaft, Lehre,<br />
Industrie, Labors und Presse gaben<br />
sich die Ehre. Es war so recht ein „Get<br />
together“ der Branche in einem schönen,<br />
überschaubaren Rahmen.<br />
Ztm. Manfred Heckens, Obermeister<br />
der Innung Rheinland-Pfalz und Präsidiumsmitglied<br />
der Klaus-Kanter-Stiftung,<br />
brachte es in seiner ebenso eloquent<br />
wie unterhaltsam vorgetragenen<br />
Laudatio <strong>auf</strong> den Punkt: Man kann in<br />
der Tat ein so langes und wirkungsreiches<br />
Leben nicht in wenige Worte fassen.<br />
Zahlreiche Ereignisse, Erlebnisse<br />
und wichtige Stationen prägten, so Heckens,<br />
Leben und Wesen des Jubilars:<br />
Kindheit in Armut, Krieg, die Arbeit in<br />
Kolumbien, die Kanter gelehrt habe,<br />
sich „<strong>auf</strong> sich selbst und sein Wissen<br />
zu verlassen“, etwas, was er sein ganzes<br />
Leben lang beherzigt habe, auch<br />
und gerade in der politischen Auseinandersetzung.<br />
Hart, aber fair – dieser<br />
Spruch passe hundertprozentig <strong>auf</strong><br />
14 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Aktuell<br />
MODERNSTE<br />
TECHNOLOGIE FÜR<br />
IHRE PROTHESE<br />
HOCHPRÄZISES<br />
FRÄSEN<br />
d Laudator Manfred Heckens:<br />
„Hart, aber fair!“<br />
d dl-Chefredakteurin Dr. Angelika Schaller<br />
im launigen Gespräch mit Horst-Dieter<br />
Deuser, links, und Ernst Rieder<br />
e Der Jubilar und die dl-Gratulantin<br />
Kanter. „Du hast“, so Heckens weiter, „der<br />
Zahntechnik in Deutschland Dein Gesicht<br />
verliehen.“<br />
Nach der Laudatio erhielt Klaus Kanter die<br />
Philipp-Pfaff-Medaille aus der Hand des<br />
Präsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden.<br />
Die Aufzählung aller Ehrungen, die<br />
Klaus Kanter bisher erhalten hat, füllen<br />
mittlerweile ein eng beschriebenes DIN A5<br />
Blatt.<br />
Die Überbringer der Grußworte einte die<br />
Thematik „Kampf um die Qualität der Ausbildung<br />
in Deutschland.“ Man müsse sich,<br />
so der einheitliche Tenor, stark machen für<br />
<strong>das</strong> bewährte duale Ausbildungssystem,<br />
um sich weiterhin erfolgreich im internationalen<br />
Wettbewerb zu behaupten.<br />
Nach den Reden wurde der Klaus-Kanter-<br />
Preis vergeben. Anliegen und Aufgabe der<br />
Stiftung ist, <strong>das</strong> Wissensniveau des deutschen<br />
Zahntechnikermeisters zu erhalten,<br />
CREATECH<br />
EXCELLENCE<br />
20° Angulierung<br />
Erlaubt die Korrektur des<br />
Schraubenaustrittspunktes<br />
für einen ästhetischen<br />
Abschluss<br />
Createch Excellence ist unser Lösungsangebot,<br />
<strong>das</strong> sich an Zahnmediziner <strong>auf</strong> der suche nach<br />
hochtechnologisch innovativen Produkten richtet.<br />
Wir verwenden Materialien wie Medizinisches Titan<br />
Grad 5 und Chrom-Kobalt die nach den UNE-EN-<br />
ISO Normen zertifiziert sind.<br />
d Das Milanollo-Quartett sorgte für die<br />
festliche musikalische Untermalung.<br />
Im Hintergrund ein Bild des Jubilars als<br />
junger Zahntechniker<br />
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<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 15
Aktuell<br />
„Don Tedesco“, Macher und Vorbild<br />
zu fördern und zu verbessern. Aus 20<br />
Meisterschulen werden jeweils nur die<br />
besten für den Klaus-Kanter-Preis gemeldet,<br />
am Ende gibt es drei Gewinner,<br />
die Spitzen der Spitze. In diesem Jahr<br />
belegten Platz drei Manuela Paul aus<br />
Berlin, Platz zwei Dominik Yo Blaser aus<br />
der Schweiz, und Platz eins (dotiert mit<br />
3500 Euro) ging an Stefan Wolf aus<br />
Karlsruhe. Bedauerlich ist, <strong>das</strong>s aus<br />
Mangel an Sponsoren nur der erste<br />
Platz finanziell ausgestattet werden<br />
kann. Eine engagierte Förderung seitens<br />
der Industrie wäre wünschenswert,<br />
auch um ein Zeichen zu setzen, wie<br />
wichtig der deutsche Zahntechnikermeister<br />
im Hinblick <strong>auf</strong> seinen Stellenwert<br />
national und international ist. Die<br />
Firma Astratec ist diesbezüglich eine<br />
löbliche Ausnahme und engagiert sich<br />
bereits seit vielen Jahren überdurchschnittlich<br />
stark in dieser Angelegenheit.<br />
Der Preisträger des ersten Platzes<br />
sagte in seiner kurzen Dankesrede: „Ich<br />
kann nur jedem raten, den Schritt zum<br />
Meister zu machen und qualitäts- und<br />
zukunftsorientiert zu arbeiten.“<br />
Zum Schluss kam schließlich der Jubilar<br />
Klaus Kanter zu Wort. Er schilderte<br />
Vergangenheit und Gegenwart und wagte<br />
einen Ausblick in die Zukunft „Aus<br />
meiner Sicht“ (siehe Kasten). as n<br />
Auszüge aus Klaus Kanters Rede<br />
„Aus meiner Sicht“<br />
„Mehr der Not als dem eigenen Wunsch gehorchend,<br />
begann ich die Lehre zum Zahntechniker. Viel lieber wäre<br />
ich weiter zur Schule gegangen, allein: es fehlte <strong>das</strong> Geld<br />
für <strong>das</strong> Gymnasium.“<br />
„Meine Hoffnung und meine feste Absicht war dabei, als<br />
selbständiger Meister eigenverantwortlich einen Beruf<br />
ausüben zu können. Noch vor Abschluss meiner Lehrzeit<br />
wurde ich im Februar 1941, gerade 18 geworden, zum<br />
Wehrdienst eingezogen. Fünf Jahre Soldat, mit seinem<br />
menschlich verachtenden 'Befehl ist Befehl'… Ich musste<br />
erfahren, <strong>das</strong>s Leben keine Selbstverständlichkeit ist.“<br />
„Unmittelbar an meine Meisterprüfung in Frankfurt, es war<br />
die erste nach dem Krieg, erhielt ich ein interessantes<br />
Angebot als Abteilungsleiter in einem großen<br />
Lizenzbetrieb der Austenal/USA in Bogota (Kolumbien). Es<br />
war weniger die in Aussicht gestellte hohe Vergütung als<br />
mein Wissensbedürfnis und der Wunsch, mein Lebensbild<br />
zu erweitern, dieses Angebot anzunehmen. Für mich brach<br />
eine Welt zusammen, im positiven wie im negativen Sinne.<br />
Ich ging nach Kolumbien, in der lauteren Absicht, die<br />
besondere berufliche Qualifikation eines deutschen<br />
Handwerksmeisters unter Beweis zu stellen. Es gelang mir<br />
immerhin, mich fachlich nicht zu blamieren! Der Großbe -<br />
trieb mit einem rationell gesteuerten Fertigungssystem<br />
versorgte – mit einer Filiale in Caracas – nicht nur Kolum -<br />
bien, sondern auch die Nachbarländer Peru, Bolivien und<br />
Ecuador mit hochwertigem Zahn ersatz; im Vordergrund<br />
stand dabei die Modellguss tech nik. Zur Produktion wurden<br />
Geräte und ein Maschinen park eingesetzt, die mir<br />
völlig unbekannt waren.<br />
Nach einer Einarbeitungszeit wurde mein Schwerpunkt die<br />
Versorgung von Patienten mit Totalprothesen, und bald<br />
legte man Wert dar<strong>auf</strong>, von 'Don Tedesco' behandelt zu<br />
werden. Nach zwei Jahren Tätigkeit … stellte sich für mich<br />
die Frage nach einer Vertragsverlängerung.<br />
Ausschlaggebend, dieses Angebot nicht anzunehmen,<br />
war … die Überlegung: Welche Generation sollte unsere<br />
vom Krieg zerstörte Heimat wieder <strong>auf</strong>bauen, wenn nicht<br />
die Generation, der ich angehörte?“<br />
„Die Rückkehr nach Deutschland war dann alles andere als<br />
erfreulich: Das deutsche Zahntechniker-Handwerk … be fand<br />
sich in einem kümmerlichen Zustand, von einem selbständigen<br />
Handwerk konnte nicht die Rede sein. … Was ich schon<br />
als junger Soldat gelernt hatte, galt gerade in dieser de -<br />
pres siven Phase unseres Berufs und lautete: Verantwort ung<br />
anderen überlassen ist ein erster Schritt in die Unfreiheit.“<br />
„Der Weg unseres Handwerks nach dem Krieg, der Weg<br />
von seiner entwürdigenden Abhängigkeit bis zur<br />
Selbstständigkeit, wie sie sich heute darstellt, ist mit<br />
wenigen Worten nicht zu erklären. … Nur eines sollte<br />
doch gesagt werden: Als gerade gewählter Bundesvors<br />
it zen de des VDZI fragte ich bei einem Empfang der<br />
Zahnärzte die damalige Gesundheitsministerin Käte<br />
Strobel, ob sie denn schon etwas über die Zahntechniker<br />
gehört habe. Sie antwortete mit einem schlichten NEIN.<br />
Dies ließ bei mir die rote Ampel <strong>auf</strong>leuchten, ein<br />
Startschuss, Berufspolitik in Bewegung zu setzen.“<br />
„In einem inzwischen stark veränderten Umfeld mit knapper<br />
werdenden Ressourcen, globalem Wettbewerb und<br />
einem Technologiewandel, der noch stärker als die Importe<br />
unsere Branche verändert, kann der Zahntech nikermeister<br />
nur überleben, wenn er seine Spitzen stellung behauptet.<br />
Den kommenden Heraus forde rungen gewachsen zu sein,<br />
verlangt verstärkte Gemein samkeit und ein verstärktes<br />
<strong>auf</strong>einander zugehen.“<br />
16 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
STRAUMANN AKADEMIE<br />
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Events<br />
„Implantology meets CAD/CAM“<br />
Symposium bei Bego in Bremen<br />
„Implantology meets CAD/CAM“<br />
Unter diesem Motto<br />
führte Bego im Novem -<br />
ber zwei Veranstal -<br />
tungen zusammen:<br />
den 3. Implantologie -<br />
tag der Bego Implant<br />
Systems und <strong>das</strong><br />
5. Anwendertreffen<br />
der Bego Medical.<br />
e Veranstalter und Referenten, von<br />
links: Christoph Weiss, Dipl.-Ing. Carsten<br />
Vagt, Ztm. Wolfgang Weisser, Ztm. Karl<br />
Adt, Ztm. Robert Zimmermann,<br />
Ztm. Joachim Lotz, Ztm. Thomas Riehl,<br />
GF Axel Klarmeyer<br />
Christoph Weiss, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Bego,<br />
eröffnete am Samstagmorgen die<br />
Veranstaltung im Park Hotel Bremen.<br />
Über 350 Teilnehmer diskutierten miteinander.<br />
„Der Dialog mit unseren Kunden<br />
ist uns sehr wichtig; deshalb sind<br />
wir mit einem großen Team vor Ort und<br />
können Fragen der Kunden direkt beantworten“,<br />
freute sich Thomas Schur,<br />
Vertriebsleiter national der Bego Implant<br />
Systems.<br />
Zum Thema „Von der navigierten Implantation<br />
hin zur CAD/CAM-gefertigten<br />
Prothetik“ erläuterten Dr. Dr. Christoph<br />
Yves Malik, Wetzlar, und Ztm. Thomas<br />
Riehl, Bremen, ihre Standpunkte.<br />
Dabei betonten sie besonders die bedeutende<br />
Teamarbeit zwischen Behandler<br />
und Zahntechniker. Anschließend<br />
stellten Spezialisten aus Zahntechnik<br />
und Zahnmedizin Erfahrungen,<br />
c Die Teilnehmer des<br />
5. Bego Medical<br />
Anwendertreffens<br />
18 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
„Implantology meets CAD/CAM“<br />
Events<br />
Arbeitsprozesse und Patientenfälle in<br />
spannenden Vorträgen zur Diskussion.<br />
Fünf Referenten beleuchteten unter wissenschaftlichen<br />
Aspekten Augmentationsmöglichkeiten<br />
mit Bego Biomaterialien<br />
versus autologem Knochen sowie prothetische<br />
Versorgungsmöglichkeiten mit<br />
durchmesserreduzierten Implantaten.<br />
Im Rahmen des 5. Bego Medical Anwendertreffens<br />
unter Moderation von<br />
Ztm. Thomas Riehl, Bremen, lieferte<br />
Ztm. Robert Zimmermann, Fürth, einen<br />
Statusbericht aus dem CTB-Arbeitskreis.<br />
Ztm. Karl Adt, München, stellte die Möglichkeiten<br />
von transluzenten Gerüstmaterialien,<br />
beispielsweise dem neuen<br />
Werkstoff BeCe CAD Zirkon HT+, und Kuriositäten<br />
aus dem Laboralltag vor. Ztm.<br />
Wolfgang Weisser, Aalen, gab wichtige<br />
Hinweise zur Dentalfotografie, und Dr.<br />
Bjørn Greven, Hamburg, stellte einen<br />
Patientenfall mit dem MultiPlus-Konzept<br />
vor. Ästhetische und funktionelle Strategien<br />
in der modernen Implantologie<br />
präsentierte Ztm. Joachim Lotz, Weikersheim,<br />
bevor Dipl.-Ing. Carsten Vagt,<br />
Bremen, einen aktuellen Blick in <strong>das</strong><br />
High-Tech-Produktionszentrum der Bego<br />
in Bremen gewährte.<br />
In Workshops setzten die Anwender theoretisches<br />
Wissen aus den vorangegangenen<br />
Vorträgen praktisch um und diskutierten<br />
mit Referenten und Bego-Mitarbeitern.<br />
„Wir haben es geschafft, mit<br />
diesem Event die Synergien zwischen unseren<br />
Geschäftsbereichen zu unterstreichen<br />
und unsere geballte Kompetenz <strong>auf</strong>zuzeigen“,<br />
freute sich Axel Klarmeyer, Geschäftsführer<br />
der Bego Medical.<br />
Eine abendliche Bootsfahrt <strong>auf</strong> der<br />
„Oceana“ weserabwärts, ein genussvolles<br />
Dinner im Hudson Eventloft und<br />
ein Besuch im Soho Club Bremen ließen<br />
den IMCC Kongress auskingen. n<br />
d Bego-Geschäftsführer<br />
Christoph Weiss eröffnete<br />
<strong>das</strong> Symposium<br />
e Der Workshop „Verblen -<br />
den von BeCe CAD Zirkon<br />
HT+“ mit Ztm. Sandra<br />
Tjarks, Produktmanagerin<br />
bei Bego, stieß <strong>auf</strong> reges<br />
Interesse der Anwender<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 19
Events<br />
<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong><br />
Neuheiten von R + K und dem Kooperationspartner Goldquadrat<br />
<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong><br />
Rübeling + Klar hat in<br />
enger Kooperation mit<br />
seinem Vertriebspartner<br />
Goldquadrat konsequent<br />
alle Signale für den <strong>digital</strong>en<br />
<strong>dental</strong>en Workflow<br />
<strong>auf</strong> Grün gestellt. Die<br />
Softwareentwickler bei<br />
R + K bauten die <strong>digital</strong>e<br />
Plattform inzwischen<br />
weiter aus, um einen<br />
intra-oralen Scanner,<br />
den iScanOral, in die<br />
datengebenden Systeme<br />
einzubauen.<br />
Wichtige Neuerungen bekamen<br />
die Anwender in den Schulungsräumen<br />
von R + K in Berlin-Marzahn<br />
präsentiert. Das Fortbildungstreffen<br />
vermittelte gute Einblicke<br />
in die Kooperation der beiden Unternehmen<br />
und zeigte allen, wie bei R + K<br />
die <strong>digital</strong>e Zahntechnik tagtäglich gelebt<br />
wird. Ein Versprechen der Vergangenheit<br />
wurde gleich zu Beginn des<br />
Treffens erneuert: R + K und Goldquadrat<br />
bleiben offen! Offen für Vorschläge<br />
und Kritik, aber vor allem hinsichtlich<br />
der Datenformate für die <strong>digital</strong>e<br />
Prozesskette. Der Quasi-Standard der<br />
CAD-Anwendungen, die STL-Dateien,<br />
bleibt Fundament aller Entwicklungen.<br />
Bemerkenswert, wie sich bei den Berlinern<br />
Zahntechnik und <strong>digital</strong>e Systementwicklung<br />
perfekt ergänzen. Anforderungsprofile<br />
aus der Zahntechnik<br />
werden von den IT-Experten und Werkzeugbauern<br />
kurzfristig umgesetzt.<br />
Schwerpunkt des Anwendertreffens<br />
war die Vorstellung des intraoralen<br />
Scanners iScan Oral. Das sehr kompakte<br />
Gerät (Scannerhandstück, Netzgerät<br />
und Laptop), <strong>das</strong> baugleich auch<br />
von anderen Mitbewerbern angeboten<br />
e Aus ganz Deutschland waren Kollegen<br />
nach Berlin gereist, um sich über die<br />
Neuerungen von R + K und Goldquadrat<br />
zu informieren<br />
wird, wurde von den Software-Entwicklern<br />
von R + K komplett in <strong>das</strong> Softwarekonzept<br />
des erst in diesem Jahr<br />
vorgestellten Scanners eingebunden.<br />
Für den Zahntechniker ändert sich also<br />
fast nichts; er kann die Daten völlig unkompliziert<br />
in seine CAD-Software einpflegen,<br />
ganz so, als wären sie von abgescannten<br />
Modellen gewonnen worden.<br />
Beim Thema Modelle gehen die Wege<br />
noch auseinander, braucht man doch<br />
für die meisten Arbeiten korrekte Modelle<br />
– und die sollten eben nicht mehr<br />
aus Abdrücken gewonnen werden. Die<br />
iScan-Software enthält zurzeit noch<br />
kein Modul zum Modell-Design, <strong>das</strong> die<br />
Grundlage für <strong>das</strong> Fräsen oder Plotten<br />
von Modellen sein kann. Bei den offenen<br />
Systemen am Markt wird dies im<br />
Moment nur von 3shape bereitgestellt,<br />
was natürlich eine zusätzliche Investi-<br />
20 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
VENEER ÄSTHETIK<br />
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<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong><br />
e Hands-on beim Oralscanner<br />
c Beim Fräsen der Modelle<br />
tion in Software bedeutet. Bei der derzeitigen<br />
Innovations-Geschwindigkeit<br />
wird wohl spätestens zur IDS ein solches<br />
Modul vorliegen. Bis dahin besteht<br />
die Möglichkeit, im Netzwerk der<br />
3shape-Anwender Partner zu finden<br />
oder direkt <strong>auf</strong> <strong>das</strong> entsprechende Angebot<br />
von R + K/Goldquadrat zurückzugreifen.<br />
Die Organical Fräs- und Plottanlagen<br />
von R + K können bereits jetzt<br />
Modelle erstellen. Glücklich, wer schon<br />
entsprechende Geräte hat.<br />
Von der Theorie zur Praxis: Alle Teilnehmer<br />
durften <strong>das</strong> neue Gerät testen.<br />
Der Scanner ist überraschend handlich<br />
und kann die wichtigsten Funktionen<br />
direkt per Tasten am Handstück auslösen.<br />
Die Software unterstützt den Anwender<br />
mit Assistentenfunktionen und<br />
kann per Vestibulärscan die Zuordnung<br />
für die Artikulation ausführen. Die<br />
Anwendung im Mund erfolgt puderfrei,<br />
obwohl auch nicht verschwiegen wurde,<br />
<strong>das</strong>s bei sehr glatten Oberflächen<br />
eine leichte Puderung gelegentlich hilfreich<br />
ist.<br />
Nach der Mittagspause, die übrigens<br />
zum Fräsen von Modellen genutzt wurde,<br />
warteten die Gastgeber mit weiteren<br />
Novitäten <strong>auf</strong>. So ist eine neue Implantat-Planungssoftware<br />
entstanden,<br />
die positiv aus dem Angebot hervorsticht,<br />
indem sie sehr ansprechende<br />
Matchings aus den CT/DVT-Daten und<br />
dem Oberflächen-Scan des intra-oralen<br />
Scanners erlaubt. Die erstellten Bohrschablonen,<br />
natürlich aus voll sterilisierbarem<br />
Material, können wahlweise<br />
knochen- oder schleimhautgestützt<br />
erstellt werden und werden es erlauben,<br />
die jeweilig benötigten Bohrhülsen<br />
verschiedener Systeme einzukleben.<br />
Auf ähnlichen Wegen bewegt sich<br />
auch die dänische Firma 3shape, zu deren<br />
wichtigsten Geschäftspartnern R+K<br />
gehört. Nachdem es um 3shape etwas<br />
ruhiger geworden war, kommen die Dänen<br />
mit etlichen neuen Features <strong>auf</strong> die<br />
Kunden zu. Brücken im Prettau-Style,<br />
gefräste Außen-Teleskope, <strong>digital</strong> gefräste<br />
Aufbiss-Schienen sowie eine eigene<br />
Implantat-Planungs-Software waren<br />
nur einige Stichworte, die Marko<br />
Bähr, Techniker bei R+K, ankündigte.<br />
Abschließend präsentierte Andreas Klar<br />
ein weiteres neues Anwendungsgebiet<br />
seiner Organical-Multi-Fräsmaschinen:<br />
Damit lassen sich individuelle Abut-<br />
22 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
<strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> <strong>digital</strong><br />
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SICHERE<br />
WEG<br />
e Gefräste Modelle<br />
ments für fast alle gängigen Implantat-Systeme<br />
fräsen. Es stehen diverse Aufnahmevorrichtungen<br />
für etliche Implantat-Systeme<br />
zur Verfügung, die präzise hergestellte<br />
Roh-Abutments <strong>auf</strong>nehmen können.<br />
Die Fräsmaschinen können dann nach den<br />
Datensätzen aus dem Abutment-Designer-<br />
Tool die individuell designten Abutments<br />
präzise ausfräsen.<br />
Eine weitere Neuerung, diesmal nicht von<br />
R + K, aber im Vertrieb von Goldquadrat<br />
und ebenfalls mit <strong>digital</strong>en Wurzeln, präsentierte<br />
– leider nur sehr knapp – Goldquadrat<br />
Geschäftsführer Willi Mühlenberg:<br />
Das Quattro-Shade, ein <strong>digital</strong>es Zahnfarb-<br />
Messgerät. Ein gleichartiges Gerät wird in<br />
ähnlicher Form bereits von einem Mitbewerber<br />
seit einigen Jahren mit wenig Werbung<br />
vertrieben. Eigentlich zu Unrecht, ist<br />
es doch <strong>das</strong> einzige Gerät des Marktes, <strong>das</strong><br />
Fotos der zu messenden Zähne macht und<br />
diese dann photospektrometrisch auswertet.<br />
Die ermittelten Werte werden dann<br />
den jeweiligen Keramiksystemen, wie beispielsweise<br />
Noritake, zugeordnet und angezeigt.<br />
Ein zugegeben einfaches Zahnfoto<br />
mit zugeordneten Farbbereichen ist allemal<br />
aussagekräftiger als zum Beispiel<br />
Punktmessungen, von denen später niemand<br />
genau weiß, an welchen Punkten sie<br />
wirklich ermittelt wurden.<br />
n<br />
Karl-Heinz Georgi<br />
HYBRID-POLYMER<br />
FÜR DIE I MPLANTAT- UND<br />
K OMBI-PROTHETIK<br />
<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 23<br />
www.merz-<strong>dental</strong>.de
Interview<br />
So tickt der Dentalmarkt<br />
Serie: Aktuelle Interviews mit Laborchefs<br />
Serie<br />
So tickt<br />
der Dentalmarkt<br />
Was ist los in den Labors? Von Unternehmern in der<br />
Zahntechnik wollen wir wissen, welche Erwartungen,<br />
Erfahrungen, Befürchtungen und Hoffnungen sie<br />
hegen. Unser vierter Interview-Partner ist Wernfried<br />
Klopfer vom Singener Dental-Labor Crass.<br />
ist: Vor den Schulferien zum Beispiel<br />
ist bei einigen Praxen immer Endspurt,<br />
denn der Zahnersatz muss noch vor den<br />
Ferien fertig werden. Wir als Dienstleister<br />
müssen dann mit den Bedingungen<br />
zurechtkommen und tun dies<br />
für unsere Kunden auch professionell.<br />
dl: Bilden Sie aus?<br />
Wernfried Klopfer: Ja, wir bilden aus,<br />
denn <strong>das</strong> ist wichtig, um gute Nachwuchskräfte<br />
für den Beruf zu bekommen.<br />
Ansonsten findet man heute fast<br />
keine guten Zahntechniker mehr. Der<br />
Vorteil der eigenen Ausbildung ist, <strong>das</strong>s<br />
man die Azubis betriebsgerecht schulen<br />
kann und die jungen Leute in allen<br />
Abteilungen unseres Labors von erfahrenen<br />
Zahntechnikern an die Hand<br />
genommen werden. Ich habe auch eine<br />
Verantwortung für unseren Berufstand.<br />
dl: Wie ist die Auftragslage in ihrem Labor?<br />
Wernfried Klopfer: Die Auftragslage ist<br />
gut. Wir verzeichnen die üblichen<br />
Schwankungen, so wie es in unserer<br />
Branche immer ein Auf und Ab gibt.<br />
Mittlerweile wissen wir, wann bei welchem<br />
Behandler besonders viel zu tun<br />
dl: Man bekommt heute schon keinen<br />
guten Zahntechniker, was könnte die<br />
Lösung sein?<br />
Wernfried Klopfer: Man muss sich<br />
schon was einfallen lassen. Wir bieten<br />
gute Fortbildungsmöglichkeiten im Labor,<br />
zum Beispiel mit den neuen <strong>digital</strong>en<br />
Techniken. Wir wurden am Scanner<br />
geschult – die Leute waren begeistert.<br />
Ansonsten kann man bei uns extern<br />
Kurse belegen, wie etwa Implantatseminare,<br />
Keramikkurse und noch vieles<br />
mehr. Wir versuchen, auch mit einem<br />
guten Betriebsklima unsere Leute zu<br />
halten und gehen mit dem Team<br />
menschlich und fair um.<br />
dl: Überblicken sie den heutigen Markt<br />
– wohin geht Ihrer Einschätzung nach<br />
der Trend?<br />
Fotolia© dkimages<br />
24 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Harry liebt Miriam,<br />
aber die liebt leider Ben, ihren neuen Freund.<br />
Doch Harry gibt nicht <strong>auf</strong>.<br />
Er schleicht sich über Facebook in ihr Leben zurück,<br />
zum Äußersten entschlossen …<br />
»Ein Buch für Facebookhasser<br />
und -liebhaber<br />
zugleich. Geldmacher<br />
collagiert viele verschiedene<br />
Textarten und hält<br />
die Spannung bis zum<br />
bitterbösen Ende. Bei<br />
mir hat’s funktioniert …«<br />
Hintergrund: Eky Chan/iStockphoto, piart/iStockphoto<br />
Anne Chaplet,<br />
Schriftstellerin<br />
Christiane Geldmacher<br />
Love@Miriam<br />
Edition 211<br />
ISBN 978-3-937357-71-3<br />
224 Seiten, gebunden<br />
14,80 Euro<br />
www.bookspot.de
Interview<br />
So tickt der Dentalmarkt<br />
Wernfried Klopfer: Hellseher sind wir<br />
alle nicht; ich meine, <strong>das</strong>s es zu einer<br />
zunehmenden Verschiebung zur <strong>digital</strong>en<br />
Arbeitswelt kommt. Ich glaube<br />
aber, <strong>das</strong>s es trotz dieser Entwicklung<br />
nicht ohne Zahntechniker gehen wird.<br />
Wir sind schließlich die Konstrukteure,<br />
und da braucht es schon reichlich Erfahrung<br />
und eine qualifizierte zahntechnische<br />
Ausbildung. Die Funktion<br />
ist auch ein sehr spezieller Bereich – ob<br />
hier die <strong>digital</strong>e Technik dieses sehr<br />
komplexe Thema übernehmen kann,<br />
glaube ich nicht. Ästhetische Arbeiten,<br />
also <strong>das</strong> Anpassen von bestehenden<br />
Zähnen, ist schon für uns eine Herausforderung,<br />
und da sehe ich noch keine<br />
<strong>digital</strong>e Lösung.<br />
Man muss auch die medizinischen Zusammenhänge<br />
verstehen – gerade die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit wird<br />
in diesem <strong>digital</strong>en Segment noch stärker<br />
<strong>auf</strong> uns zu kommen. Nicht alles wird<br />
durch Knopfdruck funktionieren!<br />
dl: Welche Werkstoffe vermissen Sie in<br />
Ihrem Labor?<br />
Wernfried Klopfer: Ich vermisse keine<br />
neuen Werkstoffe, wir haben ausreichend<br />
für alle Bereiche gutes Equipment.<br />
dl: Thema Farbmessung: analog oder<br />
<strong>digital</strong> ?<br />
Brandneue Informationen aus dem <strong>dental</strong>en Markt 2012<br />
Ansichten und Erfahrungen<br />
Wer wissen will, was die Branche bewegt, muss<br />
nach „draußen“, also in die Labors gehen.<br />
Gemeinsam mit der Vita Zahnfabrik entwickelte<br />
Wolfgang Weisser, Leiter der Industriekommunikation<br />
unserer Zeit schrift, die Idee, vor Ort Interviews über<br />
die aktuelle Situation zu führen. Besucht wurden<br />
Dental<strong>labor</strong>s, aber auch Meisterschulen und Zahn -<br />
arztpraxen in Bayern sowie Baden-Württemberg.<br />
Das zweite Ergebnis dieser Inter view-Tournee, die<br />
Wolfgang Weisser mit Vita-PR-Chef Arndt Lommerz -<br />
heim, Key-Account-Manager Peter Phillip und<br />
Vertriebs mitarbeiter Martin Gretlein realisiert hat,<br />
lesen Sie hier. „Es war spannend, vielfältig, sehr interessant<br />
und <strong>auf</strong>schlussreich“, so <strong>das</strong> Fazit.<br />
Wernfried Klopfer: Die Farbestimmung<br />
wird in unserem Labor mit Vita Easyshade<br />
Advance durchgeführt; wir gleichen<br />
<strong>das</strong> Ergebnis aber immer mit unseren<br />
eigenen Farbeindrücken ab.<br />
Die Grundfarbe stimmt (fast) immer mit<br />
der analogen überein, und <strong>das</strong> hilft uns<br />
schon im Tagesgeschäft und bringt<br />
auch eine gewisse Sicherheit im schwierigen<br />
Metier „Farbnahme“!<br />
Nur ist für uns die analoge Begutachtung<br />
immer noch wichtig, um die individuellen<br />
Abstufungen inzisal oder<br />
zervikal zu bestimmen. Auch Verfärbungen,<br />
Transparenzen und Helligkeitsstufen<br />
werden somit besser erkannt.<br />
dl: Welche Bedeutung haben für Sie die<br />
sozialen Netzwerke wie Twitter oder Facebook?<br />
Wernfried Klopfer: Geschäftlich nutze<br />
ich diese Dinge überhaupt nicht. Mir<br />
fehlt schlicht auch die Zeit. Für mich sind<br />
Twitter und Co. bis heute nicht wichtig!<br />
dl: Wie beurteilen Sie die zahntechnische<br />
Zukunft und die Ihres Betriebs?<br />
Wernfried Klopfer: Nach meiner Einschätzung<br />
wird die Nachfrage nach<br />
Zahnersatz so bleiben. Schwerpunkte<br />
werden festsitzender Zahnersatz sein,<br />
die Kombiprothetik wird eine Renaissance<br />
erleben. Dies alles wird vermehrt<br />
mit Implantaten unterstützt werden. Ich<br />
erlebe schon, <strong>das</strong>s Praxis<strong>labor</strong>s, weil<br />
sie sich nicht gerechnet haben, <strong>auf</strong>gelöst<br />
wurden. Das Thema „China-Zahnersatz“<br />
hat sich auch schon beruhigt.<br />
Wir sehen optimistisch in die Zukunft,<br />
denn wir sind vor Ort, und dem Behandler<br />
ist eine gute Betreuung sehr<br />
wichtig. Dies wird sehr geschätzt – <strong>das</strong><br />
ist meine Erfahrung.<br />
Mein Zukunftsslogan heißt: Die Nähe<br />
zählt!!<br />
n<br />
Kontaktadresse:<br />
Ztm. Wernfried Klopfer<br />
Singener Dental-Labor Crass GmbH<br />
Im Haselbusch 21-13<br />
78224 Singen<br />
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26 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Verwirbelungen werden verhindert. Die Düsenform ist strömungstechnisch ideal und<br />
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Ein Maximum der Möglichkeiten<br />
Interview<br />
Ivobase-System: Prothesenbasis-Herstellung mit intelligenter Technik<br />
Ein Maximum<br />
der Möglichkeiten<br />
Ivoclar Vivadent hat sich unter den <strong>dental</strong>en Brenn- und Pressöfen<br />
als weltweiter Marktführer etabliert. Die <strong>auf</strong>einander abgestimmten<br />
Geräte- und Werkstoffsysteme setzen <strong>auf</strong> Qualität und Präzision – und<br />
<strong>das</strong> wissen anspruchsvolle Zahntechniker zu schätzen. Jetzt bringen<br />
die Liechtensteiner etwas Neues <strong>auf</strong> den Markt: Das erste System zur<br />
Herstellung von Prothesenbasen mit intelligenter Steuerungstechnologie.<br />
Als Ivoclar Vivadent 1972 den<br />
Zahntechnikern <strong>das</strong> SR-Ivocap-<br />
System vorstellte, begann eine<br />
beispiellose Erfolgsgeschichte. Wurde<br />
zuvor noch mühsam mit der Stopf-<br />
Press-Technik gearbeitet, revolutionierten<br />
die vielen Vorteile des Injektionsverfahrens<br />
innerhalb kurzer Zeit die<br />
gesamte Prothesenherstellung, denn<br />
hinsichtlich Präzision und Stabilität war<br />
die neue Fertigungsqualität den bis dahin<br />
möglichen Ergebnisse um Längen<br />
voraus. Wie nachhaltig der damalige<br />
Entwicklungschritt gewesen ist, zeigt<br />
die Tatsache <strong>das</strong>s Ivoclar Vivadent<br />
selbst heute - 40 Jahre später - weltweit<br />
noch immer pro Jahr mehrere hundert<br />
SR-Ivocap-Systeme verk<strong>auf</strong>t. „Der<br />
Grund dafür sind unter anderem die guten<br />
Materialeigenschaften. Seine Festigkeit<br />
ist einfach hervorragend. Zudem<br />
hat sich der PMMA-Werkstoff in den<br />
vielen Jahren speziell auch für Allergiepatienten<br />
bestens klinisch bewährt“,<br />
sagt Robert Grünenfelder. Er ist<br />
Business Unit Manager und verantwortlicher<br />
Projektleiter für <strong>das</strong> IvoBase-<br />
Gerät. Weil jedoch nach vier Jahrzehnten<br />
der technische Fortschritt neue<br />
Möglichkeiten bietet, war es an der<br />
Zeit, die zum System gehörenden Geräte<br />
noch einmal gründlich zu überar-<br />
e Fachgespräche führten<br />
(von links): Gottfried Rohner,<br />
Robert Grünen felder und<br />
Wolfgang Weisser von der<br />
dl-Redaktion<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 29
Interview<br />
Ein Maximum der Möglichkeiten<br />
„<br />
beiten und <strong>das</strong> Potenzial der Injektionstechnik<br />
noch besser auszuschöpfen.<br />
Wolfgang Weisser, Leiter der Industriekommunikation<br />
des <strong>dental</strong> <strong>labor</strong>,<br />
sprach mit Robert Grünenfelder<br />
und Gottfried Rohner, Leiter der Abteilung<br />
für Geräteentwicklung, was hinter<br />
der technischen Überarbeitung steckt.<br />
Wir sprechen von einem System,<br />
weil die einzelnen Komponenten speziell<br />
<strong>auf</strong> <strong>das</strong> Gerät abgestimmt sind<br />
“<br />
dl: Herr Grünenfelder, wie kommt ein<br />
Unternehmen dar<strong>auf</strong>, ein technisch ausgereiftes<br />
System zu überarbeiten?<br />
Steckt dahinter vielleicht eine Vision?<br />
Robert Grünenfelder: Ja, <strong>das</strong> stimmt.<br />
Wir sind schon vor längerer Zeit <strong>auf</strong> die<br />
Idee gekommen, den Prozess zu automatisieren<br />
und die bisher notwendigen<br />
manuellen Arbeitsschritte zu ersetzen.<br />
Gottfried Rohner, verfolgte diese Idee,<br />
weil automatische Prozesse zuverlässiger<br />
sind und Handhabungsfehler ausgeschlossen<br />
werden. Und so haben unsere<br />
Geräte-Entwickler in Schaan gemeinsam<br />
mit der Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung<br />
für Material und den<br />
verschiedenen<br />
Fachstellen<br />
<strong>das</strong> gesamte<br />
System einer<br />
intensiven Prüfung<br />
unterzogen<br />
und neu<br />
ausgelegt. Beispielsweise<br />
haben<br />
wir <strong>das</strong> Kapsel-Verpackungssystem<br />
und <strong>das</strong><br />
Material neu <strong>auf</strong>einander<br />
abgestimmt,<br />
so <strong>das</strong>s <strong>das</strong> System nicht nur<br />
zeitgemäß arbeitet, sondern den Forderungen<br />
des Marktes noch besser gerecht<br />
wird und darüber hinaus auch<br />
noch ein schöneres Design besitzt.<br />
dl: Ist denn bei einem Dentalgerät <strong>das</strong><br />
Design von Bedeutung?<br />
Robert Grünenfelder: Ganz klar! Seit<br />
zehn bis 15 Jahren stellen wir einen eindeutigen<br />
Trend fest: Moderne zahntechnische<br />
Labors und Zahnarztpraxen<br />
legen großen Wert <strong>auf</strong> ein modernes und<br />
ergonomisches Design, weil Geräte eben<br />
auch Aushängeschilder sind. Die Formsprache<br />
des neuen IvoBase-Systems<br />
wird im Markt sehr gut angenommen.<br />
dl: Warum sprechen Sie bei IvoBase<br />
von einem „System“?<br />
Robert Grünenfelder: Zum IvoBase-Gerät<br />
gehören verschiedene Kunststoffe.<br />
Sie basieren <strong>auf</strong> einer PMMA-Basis. Wir<br />
sprechen von einem System, weil die<br />
einzelnen Komponenten speziell <strong>auf</strong><br />
<strong>das</strong> Gerät abgestimmt sind und nicht<br />
ohne weiteres untereinander ausgetauscht<br />
werden können. Für eine sichere<br />
Verarbeitung und ein optimales<br />
Ergebnis müssen die Temperatur, der<br />
Injektionsdruck, der Küvettenschließdruck<br />
und andere Parameter exakt eingehalten<br />
werden. So holen wir <strong>das</strong> Maximum<br />
der Möglichkeiten aus dem<br />
Werkstoff heraus. Das ist für uns einfach<br />
eine Qualitätsfrage.<br />
dl: Gab es besondere Herausforderungen<br />
während der Entwicklung?<br />
Gottfried Rohner: Absolut! Wer ein ausgereiftes<br />
System weiter verbessern will<br />
muss Visionen haben. Manchmal muss<br />
man dafür sein ganzes bisheriges Denken<br />
<strong>auf</strong> den Kopf stellen! Unser Wunsch,<br />
alle Prozessschritte in einem Gerät zu<br />
vereinen, führte dazu, <strong>das</strong>s wir ein Wasserbad,<br />
Injektionseinheit, die Hydraulik<br />
und den Spannrahmen integrieren<br />
mussten. Zusätzlich sollte <strong>das</strong><br />
Gerät klein und kompakt sein.<br />
Selbstverständlich mussten sicherheitstechnische<br />
Aspekte<br />
berücksichtigt werden. Nicht<br />
zuletzt legten Marketing und<br />
Produktmanagement Wert dar<strong>auf</strong>,<br />
<strong>das</strong>s die Bedienung einfach<br />
ist.<br />
30 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Interview<br />
Ein Maximum der Möglichkeiten<br />
c Begeistert von intelligenter<br />
Technik, von links:<br />
Robert Grünenfelder,<br />
Wolfgang Weisser,<br />
Gottfried Rohner.<br />
„<br />
Studien weisen eine<br />
sehr hohe<br />
Passgenauigkeit nach<br />
Auch der Fertigungsabl<strong>auf</strong> bot neue Herausforderungen.<br />
Wir wollen Prothesen<br />
ohne Lufteinschlüsse. Gleichzeitig legen<br />
wir großen Wert dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s die<br />
Polymerisationsschrumpfung automatisch<br />
ausgeglichen<br />
wird. Um<br />
dies zu realisieren,<br />
haben unsere<br />
Entwickler<br />
“<br />
<strong>das</strong> System im<br />
Vergleich zum<br />
Ivocap um 180 Grad gedreht werden –<br />
also <strong>auf</strong> den Kopf gestellt. So konnten<br />
sie eine automatische Entlüftung entwickeln,<br />
die absolut einmalig und jetzt<br />
patentiert ist.<br />
dl: Was verstehen Sie unter Schrumpfungskompensation<br />
und was ist der<br />
Nutzen dazu?<br />
Robert Grünenfelder: Jeder PMMA-<br />
Kunststoff schrumpft bei der Polymerisation<br />
um einen gewissen Prozentsatz.<br />
Mit einem bewährten, thermischen Verfahren<br />
analog dem SR-Ivocap-System<br />
lässt sich jedoch die Schrumpfung so<br />
steuern, <strong>das</strong>s die prothesenrelevanten<br />
Teile davon nicht betroffen sind. Die Polymerisation<br />
erfolgt im IvoBase Injector<br />
von oben nach unten. Von unten wird<br />
immer wieder neues, plastisches<br />
Material nachgepresst, bis die Prothese<br />
fertig polymerisiert ist. So wird<br />
die Schrumpfung der Prothese kompensiert.<br />
Der Rest der Schrumpfung<br />
wird in den Injektionskanal verlagert,<br />
der zum Schluss entfernt wird. Nur <strong>das</strong><br />
SR-Ivocap und der Ivobase System bieten<br />
dieses Prinzip der Schrumpfungskompensation.<br />
Somit lässt sich auch<br />
die schlechtere Passung von konventionell<br />
hergestellten Prothesen ohne<br />
Schrumpfungskompensation erklären.<br />
dl: Wurde <strong>das</strong> System auch in klinischen<br />
Studien geprüft?<br />
Gottfried Rohner: Ja. Die internen Studien<br />
unserer F&E-Abteilung in Schaan<br />
und die verschiedener Universitäten<br />
weisen eine sehr hohe Passgenauigkeit<br />
nach. Dies ist wichtig, weil nur eine hohe<br />
Passgenauigkeit eine hohe Saugkraft<br />
und perfekten Halt möglich macht.<br />
Infolge der hohen Passgenauigkeit treten<br />
weniger Druckstellen <strong>auf</strong>, was wiederum<br />
die Schleimhaut weniger reizt<br />
und die Knochensubstanz weniger resorbieren<br />
lässt. So erreichen wir einen<br />
guten Kaukomfort.<br />
dl: Wie steht es um den Anteil des Restmonomers?<br />
Robert Grünenfelder: Verglichen mit einem<br />
konventionellen Heißpolymerisat<br />
ist der Restmonomeranteil mit unserem<br />
System deutlich geringer. Wir haben bei<br />
IvoBase eine Funktion – die RMR-Taste –<br />
mit deren Aktivierung wir Restmonomeranteile<br />
von unter 1 Prozent erreichen.<br />
Dies wirkt sich positiv <strong>auf</strong> die Schleimhaut<br />
aus – vor allem wenn Patienten unter<br />
einer PMMA-Allergie leiden.<br />
32 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Ein Maximum der Möglichkeiten<br />
Interview<br />
dl: Sehen Sie neben Vollautomatischer<br />
Injektion, RMR-Taste<br />
und der Schrumpfungskomepensation<br />
weitere Besonderheiten<br />
von IvoBase im Vergleich<br />
zu anderen Systemen?<br />
Robert Grünenfelder: Ja. Unser<br />
PMMA-Material ist extrem<br />
bruchsicher. Zudem entwickelt<br />
<strong>das</strong> Basismaterial einen sehr<br />
guten Verbund zu Prothesenzähnen.<br />
Insgesamt denke ich,<br />
<strong>das</strong>s Patienten und somit auch<br />
Zahnärzte und Zahntechniker<br />
von dieser Entwicklung profitieren.<br />
Das IvoBase-System wird<br />
auch für Implantatrestaurationen<br />
<strong>auf</strong> Interesse stoßen<br />
dl: In welchen Märkten werden<br />
solche Systeme überhaupt verk<strong>auf</strong>t?<br />
Wer ist da die Zielgruppe?<br />
Robert Grünenfelder: Die Zielgruppe<br />
sind Zahntechniker,<br />
Zahnprothetiker und Zahnärzte,<br />
die höhere Ansprüche an den<br />
abnehmbaren Zahnersatz stellen.<br />
Das System wird weltweit<br />
verk<strong>auf</strong>t. Ich erwarte, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
„<br />
IvoBase-System auch für Implantatrestaurationen<br />
<strong>auf</strong> Interesse<br />
stoßen wird, weil seine<br />
hohe Passgenauigkeit eben<br />
ganz neue Möglichkeiten bietet.<br />
dl: Apropos neue Möglichkeiten:<br />
Sind in diesem Bereich<br />
noch weitere Entwicklungen<br />
und Innovationen in Zukunft<br />
möglich?<br />
Gottfried Rohner: Selbstverständlich<br />
sind Weiterentwicklungen<br />
immer möglich. Möglicherweise<br />
wird es in Zukunft<br />
um eine Prozessbeschleunigung<br />
gehen, falls eines Tages<br />
ganz neue Materialien entwickelt<br />
werden. Aus diesem<br />
Grund haben wir vorsorglich Reserveprogramme<br />
und eine USB-<br />
Schnittstelle für zukünftige Software-Updates<br />
angelegt, damit<br />
<strong>das</strong> Gerät schon heute für zukünftige<br />
Weiterentwicklungen<br />
offen ist.<br />
dl: Wie sieht es bei solchen Verfahren<br />
mit Patenten aus?<br />
Gottfried Rohner: Auf der einen<br />
Seite müssen bei einer<br />
solchen Entwicklung internationale<br />
Patente von anderen<br />
Firmen beachtet werden. Auf<br />
der anderen Seite konnten während<br />
dieser Entwicklung auch<br />
verschiedene Patente von unserem<br />
Unternehmen angemeldet<br />
werden, da in diesem Bereich<br />
sehr viel Know-how bei<br />
uns vorhanden ist. Auch <strong>auf</strong> der<br />
Materialseite konnten entsprechende<br />
Patente angemeldet<br />
werden.<br />
dl: Wo lassen Sie die Geräte fertigen?<br />
Gottfried Rohner: Die Entwicklung<br />
und die Vermarktung der<br />
Geräte erfolgt in Schaan, die<br />
Produktion der Geräte bei Ivoclar<br />
Vivadent in<br />
Bürs in Vorarlberg<br />
in Österreich.<br />
Dort werden<br />
alle Geräte<br />
von Ivoclar Vivadent<br />
gebaut<br />
und hinsichtlich Funktion und<br />
Qualität geprüft. Da sämtliche<br />
Geräte dort produziert werden,<br />
stellen unsere dortigen Kollegen<br />
mit ihrer Kompetenz die hohe<br />
Qualität sicher.<br />
“<br />
dl: Möchten Sie als Produktmanager<br />
Ihre ganz persönlichen<br />
Erwartungen an dieses System<br />
sagen?<br />
Robert Grünenfelder: Es freut<br />
mich, <strong>das</strong>s auch im Bereich der<br />
Prothetik immer noch echte Innovationen<br />
möglich sind und<br />
sein werden. Das System hat<br />
Potenzial. Ich denke da zum Beispiel<br />
an Zukunftswerkstoffe,<br />
von deren Vorteilen Patienten<br />
in heute gar nicht vorstellbarem<br />
Maße profitieren.<br />
n<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 33
Technik<br />
Tipp des Monats<br />
Tipp<br />
des<br />
Monats<br />
Zuverlässiges Reinigen mit SUPERSTEAM<br />
Maximale Leistung<br />
und manuelle Befüllung<br />
e SUPERSTEAM<br />
Der Abdampfer ist wahrhaft ein leidiges<br />
Thema – auch in unserem<br />
Dental<strong>labor</strong>. Schließlich entschieden<br />
wir uns, ein neues Gerät zu<br />
k<strong>auf</strong>en. Unsere Wahl fiel <strong>auf</strong> den SU-<br />
PERSTEAM von Reitel. In unserem Labor<br />
in Aalen haben wir mehrere Geräte dieses<br />
Unternehmens im Einsatz und sind<br />
damit sehr zufrieden.<br />
Der SUPERSTEAM (Abb. 1) schien uns<br />
auch deshalb ideal, weil wir nur ein beschränktes<br />
Platzangebot haben. Zudem<br />
wollten wir einen Dampfstrahler<br />
mit einer manuellen Befüllung,<br />
der mit seinem Fünf-Liter-Tankinhalt<br />
für unseren Betrieb perfekt passt.<br />
Die Vorzüge des Geräts sind schnell<br />
<strong>auf</strong> den Punkt gebracht: Ein extrem<br />
robustes Gehäuse bietet neben einem<br />
5,5 bar Dampfdruck eine<br />
zusätzliche Heißwasser-Ausbrühfunk<br />
tion (Abb. 2). Dabei wird heißes<br />
Wasser direkt aus dem Tank entnommen.<br />
Dank der hohen<br />
Feuchtigkeit lassen sich Verunreinigungen<br />
<strong>auf</strong>weichen<br />
und anschließend noch besser<br />
entfernen. Selbstverständlich verfügt<br />
der SUPERSTEAM über Sicherheitseinrichtungen<br />
für einen gefahrlosen<br />
Gebrauch. Die Dampfentnahmepistole<br />
(Abb. 3) des SUPERSTEAM lässt sich mit<br />
einer Hand bedienen. Mit den Drehreglern<br />
kann die Dampf- und Heißwassermenge<br />
direkt an der Gerätefront eingestellt<br />
werden. Zusätzlich lässt sich auch<br />
noch die Kesseltemperatur einstellen. Die<br />
unterschiedlichen Funktionen sind gut erreichbar,<br />
es ist kein Umschalten am Gerät<br />
erforderlich. Als wesentliches Feature bietet<br />
der SUPERSTEAM die Möglichkeit, <strong>das</strong><br />
Gerät an die Druckluftversorgung im Labor<br />
anzuschließen. Mit der Druckluftfunktion<br />
an der Pistole lässt sich <strong>das</strong> gereinigte<br />
Objekt trocknen und sofort weiter<br />
bearbeiten. Auch Schnelligkeit vom<br />
Einschalten bis der Dampfer Betriebsbereit<br />
ist, hat unser Team der GÄF-Zahntechnik<br />
GmbH in Aalen begeistert.<br />
Zur Pflege noch einen Hinweis: Mit dem<br />
Edelstahl-Pflegespray von Reitel entfernen<br />
Sie mühelos Kalk- und Gipsreste<br />
Fazit: Wir sind schon immer Fans von<br />
hochwertigen Geräten gewesen, die<br />
uns im Laboralltag zu Seite stehen. Der<br />
SUPERSTEAM überzeugt durch hervorragende<br />
Qualität „Made in Germany“,<br />
seine Langlebigkeit und zwei Jahre<br />
Garantie. Die Vorzüge des SUPER-<br />
STEAMS haben wir sehr schnell zu<br />
schätzen gewusst. Seit wir mit ihm arbeiten,<br />
macht <strong>das</strong> Abdampfen wieder<br />
richtig Spaß<br />
n<br />
Ztm. Wolfgang Weisser, Aalen<br />
i Info: www.reitel.com<br />
c Mit den Drehreglern<br />
kann die Dampf- und<br />
Heißwassermenge<br />
eingestellt werden<br />
c Dampfentnahme -<br />
pistole des SUPERSTEAM<br />
34 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Inhalt<br />
Technik<br />
Anwenderberichte, Neuheiten und Basiswissen<br />
Technik im Januar<br />
PRESSKERAMIK<br />
KOMPOSIT<br />
CAD/CAM<br />
HIGH-END-PROTHETIK<br />
ZAHNDESIGN<br />
PRODUKTE<br />
WISSEN<br />
Stark im Team<br />
Zirkondioxid und Presskeramik 36<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Restaurationen mit neuem Laborcomposite 44<br />
OK-Komplettversorgung<br />
mit Premium-Zirkonoxid<br />
Stimmige Gesamtlösung eines anspruchsvollen Falles 52<br />
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk,<br />
Teil 3<br />
Zahntechnik im Zeichen von Digitalisierung und CAD/CAM 58<br />
Effizient und flexibel –<br />
<strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
Beim Zahndesign über den Tellerrand geschaut 68<br />
Neuheiten<br />
Geräte und Materialien 73<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Systematische Planung<br />
abnehmbarer gegossener Teilprothesen 76<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 35
Technik<br />
Stark im Team<br />
Zirkondioxid und Presskeramik<br />
Stark im Team<br />
Der ungarische Zahntechniker Csaba Szegö stellt ein Verfahren<br />
vor, <strong>das</strong> die Stabilitätsvorteile von Zirkondioxid – vor allem die<br />
hohe Biegefestigkeit und Bruchzähigkeit – mit den ästhetischen<br />
Vorzügen der Presskeramik-Schichttechnik kombiniert.<br />
Der Autor belegt an einem Fallbeispiel, <strong>das</strong>s die Überpresstechnik<br />
eine gleichwertige Alternative zur herkömmlichen keramischen<br />
Vollverblendung von Zirkondioxidgerüsten darstellt.<br />
Autor:<br />
Überpresstechnik: Gebündelte Vorteile<br />
Csaba Szegö,<br />
Budapest<br />
Indizes:<br />
Abutment<br />
Cut-back-Technik<br />
Implantat<br />
Presskeramik<br />
Überpresstechnik<br />
VITA In-Ceram YZ<br />
VITA PM 9<br />
VITA VM 9<br />
Zirkon<br />
Die Überpresstechnik verbindet drei<br />
Technologien: 1. CAD/CAM für <strong>das</strong> Kronengerüst<br />
aus Zirkondioxid, 2. keramisches<br />
Überpressen für die Basisform<br />
und -farbe der Kronen sowie 3. klassisches<br />
Schichten und Brennen von<br />
Keramik für die Individualisierung. Im<br />
ersten Schritt werden mit dem Sirona<br />
inLab Gerüste aus Yttrium-teilstabilisiertem<br />
In-Ceram YZ Zirkondioxid (Vita)<br />
hergestellt. Diese Gerüste werden mit<br />
der PM 9 Presskeramik (Vita) überpresst,<br />
anschließend im Schmelzbereich<br />
reduziert (Cut-back-Technik) und<br />
mit VM 9 Add-On Massen (Vita) individualisiert.<br />
Die Vorteile für Anwender sind:<br />
n Die gesamte Restauration ist durch<br />
den hervorragenden Verbund mit dem<br />
ZrO2-Gerüst wie „aus einem Stück“<br />
n Die Grundfarbe der Restauration ist<br />
bereits beim Pressen festgelegt<br />
n Schnelle Herstellung über Modellation,<br />
Einbetten, Pressen, Individualisieren<br />
und Glasieren<br />
n Beim Individualisieren mit VM 9 Add-<br />
On-Massen muss keine Schrumpfung<br />
berücksichtigt werden<br />
n Die opake Zirkonkappe maskiert <strong>das</strong><br />
Metall eines Implantats und ermöglicht<br />
eine vollkeramische anstatt einer<br />
metallkeramischen Lösung.<br />
36 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Stark im Team<br />
Presskeramik<br />
Abb. 1 Abb. 2<br />
e Abb. 1 und 2<br />
Ausgangssituation: Unterkiefer<br />
mit Implantat regio 36 mit<br />
Zahnfleischmaske, Oberkiefer mit<br />
Implantaten regio 14 und 26 mit<br />
Zahnfleischmasken.<br />
Besonders zweckmäßig:<br />
Die Einprobe der<br />
Wachsmodellation<br />
Auch bei Fällen, in denen eine Einprobe<br />
zu einem möglichst frühen Zeitpunkt<br />
gewünscht ist, spielt die Überpresstechnik<br />
ihre Vorteile aus. Ein Beispiel:<br />
Bei der Herstellung einer Krone mit Zirkoniumoxidgerüst<br />
im CAD/CAM-Verfahren<br />
und anschließender keramischer<br />
Vollverblendung müssen mindestens<br />
zwei Brände einschließlich<br />
Ausarbeiten durchgeführt werden. Im<br />
Überpressverfahren hingegen kann <strong>das</strong><br />
Zirkoniumoxidgerüst zusammen mit<br />
der Wachsmodellation bereits vor der<br />
Umsetzung in Keramik im Mund einprobiert<br />
werden. So lassen sich speziell<br />
die Form der Restauration sowie die<br />
Zahnfleischsituation überprüfen und<br />
ohne großen Aufwand korrigieren.<br />
Nach Korrektur werden Zirkoniumoxidgerüst<br />
und Wachsmodellation zusammen<br />
eingebettet und weiterverarbeitet.<br />
Anfänger profitieren besonders:<br />
Schritt für Schritt zum Erfolg<br />
Besonders Anfängern, die noch wenig<br />
Kenntnisse und Erfahrungen bei der Modellation<br />
einer anatomischen Krone haben,<br />
wird dieses Verfahren den Einstieg<br />
spürbar erleichtern: Sie erlernen zum<br />
einen Schritt für Schritt die Modellation<br />
einer Vollkrone mit allen ihren okklusalen<br />
und konturgebenden Details<br />
in Wachs. Und zweitens üben sie die keramische<br />
Komplettierung einer im<br />
Schneide- und Halsbereich reduzierten<br />
Restauration ein, die nach dem Pressen<br />
bis <strong>auf</strong> ästhetische Korrekturen im Wesentlichen<br />
fertig ist. In diesem Stadium<br />
können sie sich ganz <strong>auf</strong> die Gestaltung<br />
individueller Schmelzmerkmale konzentrieren,<br />
denn die Grundfarbe der<br />
Krone ist bereits über den Presskeramik-Rohling<br />
vorgegeben.<br />
Der nachfolgend dokumentierte Fall<br />
zeigt, wie Sie in der Praxis von den Stärken<br />
der Überpresstechnik profitieren<br />
können.<br />
Der Fall: Verfärbte Frontzähne<br />
und Schaltlücken im<br />
Seitenzahnbereich<br />
Der etwa dreißigjährige Patient kam wegen<br />
einer Tetracyclin-Verfärbung seiner<br />
oberen Frontzähne sowie dreier Schaltlücken<br />
im Seitenzahnbereich in die Praxis.<br />
Im ersten Behandlungsschritt erwww.dlonline.de<br />
· <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 37
Technik<br />
Stark im Team<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
Abb. 5<br />
Abb. 6<br />
e Abb. 3 Individuell und anatomisch beschliffene Zirkonkappe, eingefärbt mit<br />
Coloring Liquid zum Ersatz von Zahn 36 …<br />
e Abb. 4 ... und Zahn 26: Die anatomischen Vorgaben des späteren Zahnreliefs sind<br />
bereits im Gerüst verkleinert angelegt<br />
e Abb. 5 und 6 Vollanatomische Wachsmodellation<br />
der Kronen 36 und 14<br />
folgte die Behandlung der oberen Front,<br />
nach Abschluss dieses ersten Schritts<br />
die Versorgung der Seitenzahnlücken,<br />
die hier beschrieben wird.<br />
Da die Zahnsubstanz der lückenbegrenzenden<br />
Zähne unversehrt war und<br />
eine Präparation für Brücken nicht in<br />
Frage kam, wurden mit Beginn der<br />
Behandlung der oberen Frontzähne<br />
Titanimplantate (Screw-Vent/Zimmer<br />
Dental) zur Aufnahme von Kronen<br />
gesetzt. Zirkon<strong>auf</strong>bauten kamen aus<br />
Kostengründen und wegen ihrer Empfindlichkeit<br />
bei diesem Patienten nicht<br />
in Frage.<br />
Überpresstechnik<br />
spielt ihre Vorteile aus<br />
Nach einer Einheilzeit von etwa einem<br />
halben Jahr beginnt die Versorgung der<br />
Seitenzahnlücken. Nach Abdrucknahme<br />
und Modellherstellung (Abb. 1 und<br />
2) werden mit der Kombination aus inEos<br />
Scanner und inLab Schleifeinheit<br />
(beide Sirona) Kronengerüste aus In-<br />
38 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Stark im Team<br />
Presskeramik<br />
Abb. 8<br />
Abb. 7<br />
Abb. 9<br />
Abb. 10<br />
Ceram YZ Zirkondioxid (VITA) angefertigt<br />
und vor dem Sintern mit Coloring<br />
Liquids eingefärbt (Abb. 3 und 4). Die<br />
Opazität des Zirkondioxidgerüsts deckt<br />
<strong>das</strong> Abutment des Implantats ab: Der<br />
dunkle Metallkern scheint nicht durch.<br />
Vollanatomische<br />
Wachsmodellation der Kronen<br />
Die vollanatomische Wachsmodellation<br />
der Kronen erfolgt <strong>auf</strong> den Zirkoniumoxidgerüsten<br />
des Meistermodells<br />
(Abb. 5 und 6). Das eingesetzte weiße<br />
Wachs (Architect/Smile Line) lässt sich<br />
angenehm modellieren und adaptieren.<br />
Auch <strong>auf</strong>grund seiner hohen Stabilität<br />
eignet es sich gut für die Einprobe im<br />
e Abb. 7 und 8 Anprobe des Zirkongerüsts mit den in Wachs modellierten<br />
Kronen 14 und 36 zur Kontrolle der Zahnfleischsituation<br />
e Abb. 9 Zirkonkappen mit vollanatomischen Wachsmodellationen<br />
vor dem Einbetten<br />
e Abb. 10 Die Pressobjekte nach dem Ausbetten mit Glasperlen<br />
abgestrahlt<br />
Mund. Eine Zahnfleischmaske unterstützt<br />
die Modellation besonders der<br />
basalen Kronenpartien. Die Einprobe<br />
im Mund dient zur gingivagerechten Gestaltung<br />
der Kronen (Abb. 7 und 8):<br />
Nach kleinen Korrekturen sind sie bereit<br />
für <strong>das</strong> Einbetten (Abb. 9).<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 39
Technik<br />
Stark im Team<br />
Abb. 11<br />
Abb. 12<br />
Abb. 13<br />
Abb. 14<br />
Abb. 15<br />
e Abb. 11 und 12<br />
Reduzierte und für <strong>das</strong> Individuali -<br />
sieren mit VM 9 Add-On-Massen<br />
vorbereitete Kronen 14 und 36<br />
ec Abb. 13 bis 15 Schichten der<br />
Krone 14 mit VM 9 Add-On-Masse von<br />
vestibulär, von mesial und okklusal<br />
Beim Modellieren der Kronen darf es keine<br />
scharfen Kanten und tiefe Fissuren geben,<br />
da an diesen Stellen beim Pressen<br />
Einbettmasse abreißen und in die<br />
Keramik transportiert werden könnte.<br />
Hilfreich für <strong>das</strong> spätere Ausbetten sind<br />
Markierungen an der Innenseite der<br />
Silikonmuffelringe, denn sie zeigen, wo<br />
die Muffel nach dem Pressen <strong>auf</strong>zutrennen<br />
ist.<br />
40 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Stark im Team<br />
Presskeramik<br />
Abb. 16<br />
Abb. 17 Abb. 18<br />
Abb. 19<br />
Abb. 20<br />
e Abb. 16 Fertig gebrannte Krone 26.<br />
Wegen des geringen Platzangebots wurde<br />
sie als Prämolar modelliert.<br />
e Abb. 17 und 18 Die fertig gebrannte<br />
Krone 14 wirkt von palatinal und okklusal<br />
gleichermaßen natürlich<br />
e Abb. 19 und 20 Auch die fertige Krone<br />
36 zeigt von allen Seiten ein natürliches<br />
Erscheinungsbild<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 41
Technik<br />
Stark im Team<br />
Abb. 21<br />
Abb. 22<br />
e Abb. 21<br />
Krone 36 in situ: Farbe und<br />
Form passen perfekt zu den<br />
natürlichen Nachbarzähnen<br />
Pressen der Kronen<br />
Das Vorwärmen, Pressen, Ausbetten,<br />
Abstrahlen (Abb. 10) und Ausarbeiten<br />
der Kronen erfolgt nach der detaillierten<br />
Verarbeitungsanleitung des Herstellers<br />
(VITA).<br />
Vorbereitung<br />
für die Verblendung<br />
ec Abb. 22 und 23<br />
Kronen 14 und 26 wurden nach der letzten<br />
Einprobe okklusal charakterisiert<br />
und in den Fissuren mit Malfarbe den<br />
Nachbarzähnen angepasst<br />
„An welchen Stellen und wie viel soll<br />
die Keramik im Schmelzbereich reduziert<br />
werden?“ Diese Fragen muss zur<br />
Vorbereitung <strong>auf</strong> die Individualisierung<br />
der Kronen mit den niedrigschmelzenden<br />
VM 9 Add-On-Massen (VITA) beantwortet<br />
werden. Eine Analyse der<br />
Nachbarzähne und ihrer Farbe gibt zum<br />
Beispiel Aufschluss darüber, in welchem<br />
Bereich <strong>das</strong> Dentin besonders<br />
hervortritt, wo mehr Schmelz vorhanden<br />
ist und welche Charakteristika den<br />
Zahn kennzeichnen.<br />
Dabei hilft die <strong>digital</strong>e Bildanalyse am<br />
PC: Wie <strong>das</strong> Mikroskop für die Kontrolle<br />
der Passung, ist ein Computer heute<br />
unverzichtbar bei der Auswertung von<br />
Patientenbildern.<br />
Im vorliegenden Fall weist der Nachbarzahn<br />
des Zahns 14 beispielsweise<br />
ausgeprägt transluzente Schmelzleisten<br />
<strong>auf</strong>. Ein Zurückschleifen der Krone<br />
im approximalen Bereich schafft Raum<br />
für den Aufbau der Randleisten mit entsprechend<br />
transluzenten Schmelzmassen.<br />
Für die Individualisierung sind<br />
in der Regel ein Haupt-, ein Korrekturund<br />
ein Glasurbrand erforderlich.<br />
Konzentration <strong>auf</strong><br />
die keramische Schichtung<br />
Zur Verstärkung der Mamelons wird die<br />
weißlich-transparente Add-On-Masse<br />
ADD4 eingesetzt, für den Schmelzsaum<br />
<strong>das</strong> transluzent-bläuliche ADD8. Für eine<br />
lebendig wirkende Lichtbrechung in<br />
den verschiedenen Ebenen schließt<br />
über diesem bläulichen Saum eine Mischung<br />
aus dem weißlichen ADD4 und<br />
dem orangefarbenen ADD6 die Schichtung<br />
der inzisalen Kante ab (Abb. 13).<br />
Im Halsbereich gibt eine Mischung aus<br />
dem orangefarbenen ADD6 und dem<br />
gelblichen ADD5 mehr Tiefe und sorgt<br />
für die zahnhalstypische Dentinfärbung<br />
(Abb. 14). Der Aufbau der Okklusalflächen<br />
erfolgt mit orangefarbenem ADD6<br />
und weißlichem ADD4, die Schichtung<br />
der mesialen und distalen Randleisten<br />
mit dem bläulichen ADD8. Die okklusalen<br />
Leisten werden mit der transparenten<br />
ADD1, der hellen Schmelzmas-<br />
42 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Stark im Team<br />
Presskeramik<br />
Abb. 23<br />
se ADD2 und der bläulichen ADD9 überzogen.<br />
Eine transparente Schicht aus<br />
ADD1 komplettiert die okklusale Schichtung<br />
(Abb. 15).<br />
Finale mit sicherer Hand:<br />
Oberflächen-Finish<br />
Nach dem Ausarbeiten und Glasieren<br />
erfolgt <strong>das</strong> manuelle Nachbearbeiten<br />
mit dem Handstück und rotierenden<br />
Schleifkörpern und Gummierern (All Ceramic<br />
Kit/JOTA). Die Kronen sind nun<br />
fertig für die letzte Einprobe vor dem<br />
Zementieren (Abb. 16 bis 20). Im Mund<br />
machen die Kronen einen sehr natürlichen<br />
Eindruck und passen sich perfekt<br />
in ihre Umgebung ein (Abb. 21 bis 23).<br />
Die Individualisierung der gepressten<br />
Kronen durch Überschichten mit VM 9<br />
Add-On-Massen zeigt ein Ergebnis, <strong>das</strong><br />
mit einer kompletten Keramikverblendung<br />
<strong>auf</strong> einem Zirkongerüst in jeder<br />
Hinsicht mithalten kann.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Das im vorgestellten Fall eingesetzte Verfahren<br />
des Überpressens von Zirkoniumoxidgerüsten<br />
mit anschließender Individualisierung<br />
mithilfe der Schichttechnik<br />
stellt eine sinnvolle Alternative<br />
zur Vollverblendung von Restaurationen<br />
mit Zirkondioxidgerüst dar. Neben dem<br />
hervorragenden Verbund mit dem Zirkondioxidgerüst<br />
bietet diese Lösung<br />
auch Anfängern einen leichten Einstieg in<br />
die Herstellung vollkeramischer Restaurationen.<br />
Farbprobleme werden minimiert,<br />
da die Grundfarbe bereits über<br />
den Rohling vorliegt. Das Verfahren<br />
ist leicht erlernbar und führt über bereits<br />
bekannte Abläufe aus dem metallkeramischen<br />
Gussverfahren – Modellieren,<br />
Einbetten, Pressen etc. – und <strong>das</strong><br />
Individualisieren schnell zu ästhetisch<br />
anspruchsvollen vollkeramischen Kronen.<br />
n<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Csaba Szegö<br />
1125 Budapest<br />
Telefon + 36 70 200 31 38<br />
E-Mail c.szego@me.com<br />
http://bit.ly/TP3xzk<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 43
Technik<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Restaurationen mit compositeverblendeten<br />
Metallgerüsten gelten für nicht Wenige als<br />
preisgünstige, ästhetisch und funktionell aber<br />
unbefriedigende Versorgungen. Velimir `Źujić<br />
zeigt, <strong>das</strong>s sich mit einem neuen Labor-<br />
Composite, dessen Matrix und Füllstoffe<br />
optimal <strong>auf</strong>einander abgestimmt sind, überaus<br />
ansprechende Ergebnisse erzielen lassen.<br />
Restaurationen mit neuem Laborcomposite<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Autor:<br />
Velimir `Źujić,<br />
Rijeka/Kroatien<br />
Indizes:<br />
Composite<br />
Verblendtechnik<br />
Ästhetik<br />
Die Erwartung vieler Patienten an<br />
die Ästhetik und Haltbarkeit <strong>dental</strong>er<br />
Restaurationen ist stark gewachsen.<br />
Nachgefragt werden verfärbungs-<br />
und plaqueresistente sowie abrasionsstabile<br />
Werkstoffe, um ein dem<br />
natürlichen Zahn vergleichbares klinisches<br />
Verhalten der Restauration zu erreichen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
ist die rasche und unkomplizierte Verarbeitung,<br />
wodurch der Zahntechniker<br />
auch die nötige Wertschöpfung erzielt.<br />
Im vorliegenden Fall wird die Herstellung<br />
einer Kombinationsarbeit gezeigt,<br />
deren Metallgerüst mit SR Nexco (Ivoclar-Vivadent/Schaan,<br />
Liechtenstein)<br />
verblendet wurde. Die Entscheidung,<br />
dieses neue Verblendcomposite zu verwenden,<br />
fiel <strong>auf</strong>grund der physikalischen<br />
Eigenschaften, die uns überzeugten.<br />
Durch den hohen anorganischen<br />
Opalfülleranteil bietet es klare<br />
Vorteile hinsichtlich Abrasion, Verfärbung,<br />
Handling und Oberflächenglanz.<br />
Ausgangssituation<br />
und Planung<br />
Die Patientin suchte die Praxis wegen<br />
eines Defektes an ihrer Metall-Keramik-<br />
Brücke im Oberkiefer <strong>auf</strong>, den sie repariert<br />
haben wollte. Die klinische Inspektion<br />
zeigte jedoch, <strong>das</strong>s es in regio<br />
23 zu einer Absplitterung der<br />
Verblendkeramik gekommen war und<br />
<strong>das</strong>s die Krone in regio 24 dezementiert<br />
war. Der Grund für die Absplitterung lag<br />
in einer leichten Mobilität der Brücke,<br />
hervorgerufen durch die fehlenden,<br />
zwei Jahre zuvor extrahierten Zähne 16<br />
und 27, die ursprünglich als endständige<br />
Brückenpfeiler dienten. Zwar war<br />
die Brücke alio loco entsprechend separiert<br />
worden, doch nunmehr wies die<br />
Konstruktion Freiendanhänger in regio<br />
15 sowie in 25 und 26 <strong>auf</strong>, was in der<br />
Folge wiederum zu einer leichten Instabilität<br />
der verbliebenen Brückenpfeiler<br />
geführt hatte (Abb. 1).<br />
44 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Komposit<br />
e Abb. 3 Das gegossene Brückengerüst bei der<br />
intraoralen Kontrolle.<br />
e Abb. 4 Reduktion des Metallgerüstes zur späteren<br />
Aufnahme der Margin-Masse<br />
e Abb. 1 Ausgangssituation:<br />
in regio 15 und 26 separierte Brücke<br />
e Abb. 2 Das vollanatomische<br />
Brücken gerüst mit Retensionsperlen<br />
in der Wachs modellation<br />
In der Zahnarztpraxis wurden die verbliebenen<br />
Pfeilerzähne 14, 13, 11, 21, 22,<br />
23 und 24 nach entsprechender Behandlung<br />
wieder soweit stabilisiert und<br />
<strong>auf</strong>gebaut, <strong>das</strong>s sie in die prothetische<br />
Planung einbezogen werden konnten.<br />
Aufgrund dieser Vorbedingungen kam<br />
statt der von der Patientin gewünschten<br />
Reparatur nur eine Neuanfertigung<br />
in Frage. Die Wahl fiel in Abstimmung<br />
aller Beteiligten <strong>auf</strong> eine mit Composite<br />
verblendete Kombinationsarbeit mit<br />
einer festsitzenden Brücke von 14 <strong>auf</strong><br />
24 sowie beidseitigen CK-Anker, Uml<strong>auf</strong>fräsung<br />
und endständiger Rille mit<br />
einem Transversalband von 15 <strong>auf</strong> 16<br />
sowie 25 <strong>auf</strong> 26. Hierdurch sollten die<br />
Kaukräfte optimal <strong>auf</strong>genommen und<br />
kompensiert werden. Da der Unterkiefer<br />
mit einer Metall-Keramik-Brücke versorgt<br />
war, sprach auch <strong>das</strong> für eine compositeverblendete<br />
Restauration im<br />
Oberkiefer.<br />
Aspekte der Gerüstgestaltung<br />
Bei der Gerüstgestaltung galt es einiges<br />
Grundsätzliches zu beachten, um<br />
die erwünschten optimalen Ergebnisse<br />
zu erzielen. Damit sich <strong>auf</strong>tretende Kaukräfte<br />
<strong>auf</strong> <strong>das</strong> Gerüst und nicht <strong>auf</strong> den<br />
Verblendcomposite übertragen, wurde<br />
<strong>das</strong> Gerüst vollanatomisch bzw. höckerunterstützend<br />
modelliert und die<br />
Platzverhältnisse bzw. die gleichmäßigen<br />
Schichtstärken über einen Silikonschlüssel<br />
kontrolliert. Die Verbinder<br />
wurden in Höhe der Kontaktpunkte und<br />
damit so angelegt, <strong>das</strong>s sie für die Hy-<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 45
Technik<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
c Abb. 5.1<br />
Auftragen des<br />
Haftvermittlers SR Link<br />
c Abb. 5.2<br />
Erster Opaquer<strong>auf</strong>trag<br />
c Abb. 5.3<br />
Einfärben des Opaquers<br />
zervikal und approximal<br />
giene und die Ästhetik beste Voraussetzungen<br />
schufen. Bei den Brückenpfeilern<br />
lag die Mindestwandstärke des<br />
Metallgerüstes nach dem Ausarbeiten<br />
nicht unter 0,5 mm, Grundvoraussetzung<br />
wiederum für die Stabilität des<br />
Metallgerüstes und seinem dauerhaften<br />
Verbund mit dem Composite. Ein<br />
weiterer Schritt, um Abplatzungen und<br />
Sprünge von vorne herein zu unterbinden,<br />
war, alle Übergänge weich verl<strong>auf</strong>en<br />
lassen und scharfe Ecken und Kanten<br />
durch Abrundung zu vermeiden. Basal<br />
konnte, da ausreichend Platz<br />
gegeben war, die Schleimhaut<strong>auf</strong>lage<br />
des Brückenzwischenglieds in regio 12<br />
vollständig für die Verblendung vorgesehen<br />
werden. Hier kommt einem die<br />
geringe Plaqueaffinität von SR Nexco<br />
entgegen. Um am Brückenglied durch<br />
massive Gussteile Lunker zu vermeiden,<br />
wurde <strong>das</strong> Brückenglied ausgehöhlt.<br />
Um neben dem chemischen Verbund<br />
zwischen Metallgerüst und Opaker<br />
durch SR Link mit einem mechanischen<br />
Verbund zu unterstützen, wurden Retensionsperlen<br />
im Bereich der beiden<br />
Dreier und Vierer <strong>auf</strong>gebracht. Das Retentionsadhäsiv<br />
wurde nur dünn <strong>auf</strong>getragen,<br />
um ein zu tiefes Einsinken<br />
der Perlen zu vermeiden.<br />
Anschließend wurde <strong>das</strong> Gerüst gusstechnisch<br />
in Metall überführt.<br />
Vorbereitung zur Verblendung<br />
Um Schattenzonen zu vermeiden und<br />
labial einen ästhetisch-natürlichen Übergang<br />
zum Zahnfleisch zu bewirken, wurde<br />
bei der Ausarbeitung <strong>das</strong> gegossene<br />
Gerüst ausreichend reduziert.<br />
Anschließend wurde <strong>das</strong> Gerüst mit Aluminiumoxid<br />
Al2O3 (80–100 µm) unter 2<br />
bar Druck abgestrahlt. Das Abstrahlen<br />
verbessert die mechanische Haftung des<br />
Opaquers, da die Oberfläche der Legierung<br />
<strong>auf</strong>geraut und somit vergrößert<br />
wird. Eventuelle Rückstände des Aluminiumoxids<br />
lassen sich einfach abklopfen<br />
und sollten keinesfalls durch Abdampfen<br />
oder Abblasen entfernt werden.<br />
Vor dem Auftragen des Opaquer wurde<br />
der Haftvermittler SR Link <strong>auf</strong> die zu verblendenden<br />
Bereiche mit einem sau-<br />
46 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Komposit<br />
beren Einwegpinsel <strong>auf</strong>gestrichen. Die<br />
Einwirkzeit beträgt 3 Minuten. Danach<br />
erfolgte der erste Auftrag (Wash) mit<br />
dem gebrauchsfertigen Opaquer. Dieser<br />
wurde <strong>auf</strong>grund der geringen Durchhärtungstiefe<br />
in sehr dünnen Schichtstärken<br />
mit einem Pinsel <strong>auf</strong>getragen.<br />
Hierbei war dar<strong>auf</strong> zu achten, <strong>das</strong>s<br />
schon der erste Auftrag so homogen<br />
wie möglich erfolgte und die zur Verblendung<br />
vorgesehen Stellen sowie die<br />
Retentionsperlen gut <strong>auf</strong>gefüllt bzw. gefasst<br />
waren. Dies ist umso wichtiger, als<br />
der Wash die wichtigste Verbindung<br />
vom Metall zum Composite darstellt.<br />
Der zweite Auftrag diente der vollständigen<br />
und besonders im Bereich der Retentionsperlen<br />
gut deckenden Schicht.<br />
Der Hohlraum des Brückenzwischengliedes<br />
wurde mit Pontic Fill <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Niveau<br />
der Pfeilerzähne <strong>auf</strong>gebaut. Nach<br />
der Fixierung wurde eine Schicht Opaquer<br />
direkt <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Pontic Fill <strong>auf</strong>getragen,<br />
fixiert und danach direkt im Polymerisationsgerät<br />
polymerisiert. Alle<br />
Polymerisationen bzw. Fixierungen erfolgten<br />
gemäß Herstellerangaben. Hierbei<br />
sind die angegebenen Durchhärtungstiefen<br />
zu beachten, um spätere<br />
Abplatzungen zu vermeiden.<br />
Nachdem die Inhibitionsschicht <strong>auf</strong> der<br />
Opaquer-Oberfläche mit einem Einwegschwämmchen<br />
(ohne Lösungsmittel)<br />
entfernt war, wurde mit den SR Nexco<br />
Pasten Stains clear und Effect orange<br />
im Mischungsverhältnis 50:50 die<br />
Opaquer-Schicht zervikal und approximal<br />
individuell eingefärbt (Abb. 5). Hierdurch<br />
lässt sich die Farbwirkung aus<br />
der Tiefe heraus steigern.<br />
Parallel dazu wurde <strong>das</strong> Meistermodell<br />
mit dem Model Separator isoliert. Er<br />
wird dünn an den Stellen <strong>auf</strong>getragen,<br />
die mit den Massen in Kontakt kommen<br />
könnten, und verhindert deren Festkleben.<br />
Man lässt den Model Separator<br />
kurz einwirken und bläst überschüssiges<br />
Material mit Pressluft ab.<br />
Verblendung mit SR Nexco<br />
Das Schichten mit den pastösen SR Nexco<br />
Massen kann nach Schichtschema oder,<br />
wie im vorliegenden Fall, individuell<br />
e Abb. 6.1 Opaleszenz und<br />
Transluzenz im Durchlicht<br />
e Abb. 6.2 Fluoreszenz und<br />
Leuchtkraft im Auflicht<br />
f Abb. 7 Applizierte<br />
Margin-Masse (Pontic Fill<br />
unter dem Zwischenglied)<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 47
Technik<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
e Abb. 8.1<br />
SR Nexco clear als Basis<br />
entlang der Inzisalkante<br />
e Abb. 8.2<br />
Leichte Nuancierung mit<br />
einer Mischung aus Stains<br />
clear und Stains blue<br />
e Abb. 8.3<br />
Charakterisierung mit einem<br />
Gemisch aus Stains white<br />
und Stains orange<br />
erfolgen. Zu berücksichtigen ist dabei,<br />
die Verblendung in ihrer Charakteristik,<br />
Körperhaftigkeit und Textur auch in Hinblick<br />
<strong>auf</strong> die im Molarenbereich vorgesehenen<br />
Prothesenzähne SR Phonares<br />
II zu gestalten.<br />
Die beiden Vergleichs<strong>auf</strong>nahmen eines<br />
geschichteten Zahnes zeigen die lichtoptischen<br />
Eigenschaften der SR Nexco<br />
Paste. Vom Zahnhals über den Dentinbereich<br />
bis hin zur Schneidekante entsprechen<br />
Opaleszenz und Transluzenz<br />
sowie Fluoreszenz und Leuchtkraft der<br />
Lichtdynamik des natürlichen Zahnes.<br />
Um diese Effekte voll auszuschöpfen,<br />
wurde zur farblichen Stabilisierung im<br />
Zervikal- und Pontic-Bereich zunächst<br />
Margin-Masse halbmondförmig <strong>auf</strong>geschichtet;<br />
beim Brückenzwischenglied<br />
erfolgte dieser Schritt mit Pontic Fill. Die<br />
Übergänge zu den jeweils nächsten<br />
Schichten wurden mit den Modellierinstrumenten<br />
rund gestaltet und gut adaptiert.<br />
Dem Zahntechniker kommt hierbei<br />
die gut abgestimmte Konsistenz der<br />
Massen entgegen, als dadurch einmal<br />
modellierte Konturen erhalten bleiben,<br />
was ein leichtes Schichten ermöglicht.<br />
Durch die vom Hersteller empfohlenen<br />
Mindest- und Maximalschichtstärken<br />
von 1 mm bzw. 2 mm wird eine korrekte<br />
Farbwiedergabe erreicht (Abb. 7).<br />
Die Basis der Schneidekanten wurde<br />
mit SR Nexco <strong>auf</strong>gebaut. Hier war zu<br />
beachten, <strong>das</strong>s eine natürlich wirkende<br />
Verblendung durch die Lichtleitung<br />
in den Inzisalbereich beeinflusst wird<br />
und je nach Schichtstärke der Schneide<br />
sich der Helligkeitswert der Restauration<br />
verändert. Die individuelle, leichte<br />
Nuancierung entlang der Lichtleisten<br />
erfolgte mit einer Mischung aus Stains<br />
clear und Stains blue und eine weitere<br />
Charakterisierung mit einer dünn <strong>auf</strong>getragenen<br />
Mischung aus Stains white<br />
und Stains orange mit einem transluzenten<br />
wie <strong>auf</strong>hellenden Effekt.<br />
Nach der Dentinschichtung mit dem<br />
Aufbau der approximalen Flanken wurden<br />
die Effektmassen Opal Effect OE 2<br />
mesial wie distal appliziert. Die Scheidekanten<br />
wurden reduziert, die Form<br />
der Mamelons blieb im Dentin angedeutet.<br />
Da die Schneide- und Dentinmassen<br />
gut <strong>auf</strong>einander abgestimmt<br />
sind, ließen sich auch filigrane Übergänge<br />
grazil gestalten. Frakturlinien<br />
konnten mit Stains White realistisch imi-<br />
48 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Komposit<br />
d Abb. 9.1<br />
Aufgeschichtetes Dentin<br />
vor …<br />
d Abb. 9.2<br />
… und nach der Applikation<br />
von Opal Effect OE 2 mesial<br />
und distal<br />
tiert werden. Wichtig war, die Stains-<br />
Massen mit Transpa- bzw. Schneidemassen<br />
final zu überschichten, da diese<br />
nicht abrasionsfest sind und sich<br />
Zahnbeläge dar<strong>auf</strong> anlagern könnten.<br />
Während die palatinalen Flächen der<br />
Schneidezähne ebenfalls verblendet<br />
wurden, blieben die Palatinalflächen<br />
der beiden Eckzähne, über welche die<br />
Führung eingestellt wurde, ebenso unverblendet<br />
wie die Okklusalfläche in regio<br />
24 (Abb. 9). Die Inzisalkanten wurden<br />
opalisierend gestaltet (Abb. 9 – 10).<br />
Vor der Endpolymerisation wurde <strong>das</strong><br />
verblendete Gerüst mit SR Gel vollständig,<br />
aber nicht zu dick, abgedeckt,<br />
um die Inhibitionsschicht <strong>auf</strong> ein Minimum<br />
zu reduzieren und eine optimale<br />
Durchhärtung der Oberfläche zu gewährleisten.<br />
Anschließend wurde <strong>das</strong><br />
Gel entfernt, die Restauration final ausgearbeitet<br />
und mit entsprechender<br />
Oberflächentextur versehen.<br />
Fertigstellung<br />
Nach entsprechender Ausarbeitung des<br />
Modellgusses wurde als Haftvermittler<br />
SR Link und anschließend Opaquer A2<br />
<strong>auf</strong> die zu verblendenden Sekundärteile<br />
in regio 5 bzw. Opaquer Pink <strong>auf</strong><br />
die Retentionsflächen <strong>auf</strong>getragen.<br />
Durch den gleichen Schicht<strong>auf</strong>bau im<br />
festsitzenden Teil im Bereich der Sekundärteile<br />
15 und 25 konnte wurde ein<br />
harmonischer Gesamteindruck zum herausnehmbaren<br />
Teil erarbeitet werden.<br />
Eine Modifikation der Prothesenzähne<br />
e Abb. 9.3<br />
Stains White zur Imitation<br />
von Frakturlinien<br />
e Abb. 9.4<br />
Das palatinal verblendete<br />
Gerüst mit Geschiebe<br />
(Ansicht von palatinal)<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 49
Technik<br />
Wie ein natürlicher Zahn<br />
e Abb. 10.1 SR Nexco<br />
Opaquer A2 in regio 5 und<br />
SR Nexco Opaquer pink <strong>auf</strong><br />
den Retentionsflächen<br />
e Abb. 10.2 Durch gleichen<br />
Schicht<strong>auf</strong>bau vollständig<br />
maskiertes CK-Geschiebe<br />
e Abb. 10.3 Harmonisch an<br />
<strong>das</strong> natürliche Zahnfleisch<br />
angeglichene Prothesen -<br />
ränder und gleiche Optik<br />
der geschichteten Zähne<br />
mit dem SR Phonares<br />
Prothesen zahn 16<br />
16 bzw. 26 erwies sich <strong>auf</strong>grund der<br />
sehr schönen Übereinstimmung in Farbe<br />
und Textur zu den geschichteten<br />
Nachbarzähnen als nicht notwendig.<br />
Der Gingivaanteil am Transversalband<br />
konnte mit den SR Nexco Gingiva Pasten<br />
dem natürlichen Zahnfleisch der Patientin<br />
harmonisch angeglichen werden.<br />
Die finale Politur der Restauration erfolgte<br />
äußerst sorgfältig, da sich bei Mikrorauheiten<br />
<strong>auf</strong> der Verblendoberfläche<br />
leicht Zahnbelag bilden kann.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Der vorliegende Fall zeigt, wie gut mit<br />
dem Labor-Composite SR Nexco die natürlichen<br />
Bedingungen mit allen Nuancen<br />
und Charakteristiken nahezu perfekt<br />
kopiert werden können. So wunderte es<br />
auch nicht, <strong>das</strong>s die charakteristische,<br />
e Abb. 10.4 Endpolierte Restauration<br />
mit naturnahen Texturen und Licht -<br />
reflexionen<br />
individuelle Oberflächentextur der Restauration<br />
die Patientin an <strong>das</strong> Erscheinungsbild<br />
ihrer ursprünglichen Oberkieferbezahnung<br />
erinnerte.<br />
Das Labor-Composite SR Nexco konnte<br />
durch seine variantenreichen und<br />
perfekt <strong>auf</strong>einander abgestimmten<br />
Massen, ihrer Standfestigkeit beim Modellieren,<br />
der hohen Farbsicherheit und<br />
der zahnähnlichen Lichttransmission<br />
überzeugen. Es besitzt gute Verschlei ß-<br />
eigenschaften und ist <strong>auf</strong>grund der guten<br />
Polierbarkeit weniger plaque- und<br />
verfärbungsanfällig, was wiederum<br />
der Patientin die Hygiene erleichtert.<br />
50 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Wie ein natürlicher Zahn<br />
Komposit<br />
SR Nexco wird <strong>auf</strong>grund der geschilderten<br />
Materialeigenschaften im Labor<br />
des Autors für verschiedene Indikationen<br />
verwendet, bevorzugt in der gerüstgestützten,<br />
festsitzenden Prothetik<br />
sowie für gerüstfreie Frontzahnkronen,<br />
Inlays, Onlays und Veneers.<br />
Aufgrund des breiten Angebots an Gingiva-Massen<br />
findet SR Nexco auch speziell<br />
Anwendung bei der prothetischen<br />
Gingiva.<br />
n<br />
e Abb. 11<br />
Ein harmonisches und wie<br />
natürlich wirkendes<br />
Erscheinungsbild<br />
d Abb. 12<br />
Eine glückliche und hoch<br />
zufriedene Patientin<br />
Tipps zu individuellen Schichtungen<br />
c Um Lufteinschlüsse vor der Schichtung zu vermeiden, die Pasten<br />
keinesfalls durchkneten und überlappen sowie nicht mit<br />
SR Modelling Liquid oder dünnpastösen Komponenten verdünnen.<br />
Generell <strong>das</strong> SR Modelling Liquid nur zum Benetzen der Instrumente<br />
verwenden.<br />
c Um an der Pontic-Auflage eine ausreichende Farb stabilität zu erreichen,<br />
sollten Pasten mit hoher Opazität <strong>auf</strong>getragen und anschließend<br />
mit Margin, bzw. Dentin überschichtet werden.<br />
c Opal Effect-Pasten ermöglichen einen natürlichen Opaleffekt im<br />
inzisalen Drittel.<br />
c Zur Komplettierung und Erhöhung der Vitalität im Schneidebereich<br />
dienen eingefärbte Transpa-Massen. Transpa blue eignet sich für die<br />
mesialen und distalen Flanken.<br />
c Mamelon-Massen ermöglichen eine natürliche Farb vielfalt im inzisalen<br />
Drittel. Kanten an den Übergängen sind dabei zu vermeiden, da<br />
diese ansonsten nach der Polymerisation als Abrisse zu erkennen sind<br />
und die Mamelons dadurch zu intensiv wirken können.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Velimir `Źujić,<br />
Zubotehnicki <strong>labor</strong>atorij<br />
Velimir `Źujić<br />
F. Belulovica 15<br />
51000 Rijeka/Kroatien<br />
Telefon +38 5 51 41 20 00<br />
E-Mail velimirzujic@yahoo.com<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 51
Technik<br />
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
Stimmige Gesamtlösung eines anspruchsvollen Falles<br />
OK-Komplettversorgung<br />
mit Premium-Zirkonoxid<br />
Gerade bei komplexen zahntechnischen Versorgungen ist es wünschenswert, die Material- und<br />
Herstellervielfalt so gering wie möglich zu halten. Denn so lassen sich unter anderem eine höhere<br />
Bioverträglichkeit, eine optimale Abstimmung der einzelnen Komponenten sowie ein reibungsloser<br />
Workflow erreichen. Durch ein multiindikatives Premium-Zirkonoxid ergeben sich in diesem<br />
Zusammenhang heute neue Möglichkeiten, da es sich sowohl für teil- und vollverblendete<br />
Arbeiten als auch für vollanatomische Versorgungen und darüber hinaus sogar als Werkstoff für<br />
Abutments eignet. Der folgende Fall einer kompletten Oberkieferrestauration zeigt, wie sich diese<br />
Anwendungsgebiete in einer einzigen Gesamtlösung kombinieren lassen.<br />
Autor:<br />
Ztm. Alexander Drechsel,<br />
Passau<br />
Indizes:<br />
Werkstoffvielfalt<br />
Bioverträglichkeit<br />
Zirkonoxid<br />
Komplettversorgung<br />
Komplexe Sanierung<br />
Individuelle keramische<br />
Abutments<br />
Wenn es darum geht, eine umfangreiche<br />
Arbeit bei geringer<br />
Werkstoffvielfalt anzufertigen,<br />
stellt sich zunächst die Frage: Wie<br />
lässt sich eine solche komplexe Sanierung<br />
im Wesentlichen mit einem einzigen<br />
Material vornehmen? In der Metallkeramik<br />
führt diese Frage klassischerweise<br />
zu hochgoldhaltigen Universallegierungen<br />
(zum Beispiel<br />
Degunorm, DeguDent, Hanau). In den<br />
modernen CAD/CAM- und Zirkonoxid-<br />
Welten ließ sich lange Zeit keine so eindeutige<br />
Antwort geben. Mit dem Premium-Zirkonoxid<br />
Cercon ht (DeguDent,<br />
Hanau) steht uns heute allerdings ein<br />
Werkstoff zur Verfügung, der <strong>auf</strong>grund<br />
seines breiten Indikationsspektrums<br />
dabei hilft, die Materialvielfalt unter<br />
Aufbietung zahlreicher Vorteile zu reduzieren.<br />
Als besonders facettenreiches<br />
Beispiel dafür dient der folgende<br />
Fall, denn er umfasst über die zahngetragene<br />
Kronen- und Brückenprothetik<br />
hinaus implantatprothetische Komponenten<br />
bis hin zu individuellen keramischen<br />
Abutments.<br />
Falldarstellung<br />
Der Patient stellte sich in der Praxis mit<br />
spärlichem Restzahnbestand im Oberkiefer<br />
vor. Im Beratungsgespräch fiel<br />
die Entscheidung zugunsten einer Versorgung<br />
bis zum 6er. Lediglich bei den<br />
3ern und 4ern konnte noch mit natürlichen<br />
Pfeilern gearbeitet werden, an den<br />
restlichen Positionen wurden Implantate<br />
inseriert. Dabei kamen sowohl im<br />
Frontzahnbereich (11 und 12 sowie 21<br />
und 22) als auch in regio 15 und 16 Bone-Level-Implantate<br />
(Bone Level, Straumann,<br />
Freiburg) zum Einsatz. Lediglich<br />
an Position 25 wurde ein Soft-Tissue-<br />
Level-Implantat (synOcta, Straumann,<br />
Freiburg) verwendet (Abb. 1).<br />
Während der Einheilphase (Abb. 2) war<br />
der Patient mit einem Kunststoffprovisorium<br />
versorgt. Nach abgeschlossener<br />
Einheilung der Implantate wurde wie<br />
üblich <strong>das</strong> Sägeschnittmodell mit Laboranalogen<br />
und Zahnfleischmaske hergestellt<br />
(Abb. 3 und 4). Im nächsten<br />
Schritt ging es um die Abutments: Im<br />
Frontzahnbereich entschieden wir uns<br />
aus ästhetischen Gründen für individuell<br />
designte und gefertigte Zirkonoxid-<br />
Abutments (Abb. 5 und 6). Wie später<br />
bei den Gerüsten kam auch hier transluzentes<br />
Zirkonoxid (Cercon ht medium,<br />
DeguDent, Hanau) zum Einsatz. Für die<br />
Herstellung der Zirkonoxid-Abutments<br />
wurden zunächst <strong>auf</strong> die Laboranaloge<br />
spezielle Kunststoff-Scan-Bodys <strong>auf</strong>gesetzt.<br />
Diese dienten zur Repräsentation<br />
der Implantate bei der anschließenden<br />
52 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
CAD/CAM<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
e Abb. 1 Die klinische Ausgangs -<br />
situation nach Implantateinheilung<br />
e Abb. 2 Der Oberkiefer mit Einheil -<br />
kappen und präparierten Stümpfen von<br />
vestibulär<br />
Digitalisierung per Scanner und Übernahme<br />
in die CAD-Software (Cercon art,<br />
DeguDent, Hanau). Während dieses<br />
Vorgangs wurde per Mausklick auch die<br />
Wahl des Materials vorgenommen. Das<br />
Fräsen der Zirkonabutments erfolgte<br />
im Labor (Cercon brain expert, Degu-<br />
Dent, Hanau). Nach der Ausarbeitung<br />
wurden die Zirkonoxid-Objekte mit den<br />
Titanklebebasen verklebt.<br />
Für die Positionen 15 und 16 entschieden<br />
wir uns für individuell gefertigte Titan-<br />
Abutments (Custom Abutment by Compartis,<br />
DeguDent, Hanau) (Abb. 7 und 8).<br />
Diese wurden ebenfalls mit Cercon art<br />
designt. Der daraus hervorgegangene<br />
Datensatz wurde anschließend zur Herstellung<br />
an eine industrielle Netzwerk-<br />
fertigung (Compartis, DeguDent, Hanau)<br />
geschickt. Für regio 25 fiel die Entscheidung<br />
zugunsten eines präfabrizierten<br />
Abutments (N-Serie, Medentika, Hügelsheim),<br />
eines zu Straumann synOcta passenden<br />
geraden Abutments (Abb. 9). Die<br />
Bissnahme fand mit den <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Modell<br />
<strong>auf</strong>gesetzten fertigen Abutments statt<br />
(Abb. 10). Dabei fungierte der Positionierschlüssel,<br />
der als Hilfe zum Einbringen<br />
der Abutments dient, zugleich als Zentrikregistrat<br />
(Abb. 11). Dieses wurde so<br />
lange im Munde eingeschliffen, bis der<br />
Patient gleichmäßigen Kontakt erzielte.<br />
Anschließend wurde <strong>das</strong> Ganze mit einem<br />
Bissmaterial verschlüsselt, so <strong>das</strong>s<br />
hier ein besonders genaues Ergebnis erzielt<br />
werden konnte.<br />
Nachdem die Abutments im Mund des<br />
Patienten verschraubt waren, zeigte sich<br />
der Unterschied zwischen den Bone-Level-Implantaten<br />
und dem Tissue-Level-<br />
Implantat ganz deutlich. Die Bone-Level-<br />
Implantate wiesen ein sichtbar markanteres<br />
Emergenzprofil <strong>auf</strong>, wohingegen<br />
<strong>das</strong> Tissue-Level Implantat nur knapp<br />
über den Gingivasaum herausragte (Abb.<br />
e Abb. 3 Das Sägeschnitt -<br />
modell mit den Labor -<br />
analogen – hier ist schön zu<br />
sehen, <strong>das</strong>s nur an Position<br />
25 ein Soft Tissue Level<br />
Implantat (synOcta,<br />
Straumann, Freiburg) verwendet<br />
wurde. Speziell im<br />
ästhetisch anspruchsvollen<br />
Frontzahnbereich, aber auch<br />
bei 15 und 16 wurde <strong>auf</strong> ein<br />
Bone Level Implantat (Bone<br />
Level, Straumann, Freiburg)<br />
zurückgegriffen.<br />
e Abb. 4 Modell mit Zahn -<br />
fleischmaske von vestibulär<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 53
Technik<br />
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
Abb. 5 Abb. 6<br />
Abb. 7<br />
Abb. 8<br />
Abb. 9<br />
e Abb. 5 Zweiteilige Abut -<br />
ments im Frontzahn bereich<br />
<strong>auf</strong> dem Modell: Die patientenindividuell<br />
designten und<br />
gefertigten Zirkonoxid-<br />
Abutments (Cercon ht<br />
medium, DeguDent, Hanau)<br />
wurden jeweils mit einer<br />
Titanbasis verklebt.<br />
e Abb. 6 Detail<strong>auf</strong>nahme<br />
des Zirkonoxid-Abutments<br />
e Abb. 7 Individuell gefertigte<br />
Titan-Abutments regio<br />
15 und 16 (Compartis,<br />
DeguDent, Hanau)<br />
e Abb. 8 Individuelles Titan-Abutment<br />
im Detail<br />
c Abb. 9 Präfabriziertes Titan-Abutment<br />
(N-Serie, Medentika, Hügelsheim) <strong>auf</strong><br />
dem Modell<br />
12). Um die Passung überprüfen zu können,<br />
wurden sowohl die Titan-Abutments<br />
aus der Netzwerkfertigung<br />
(Compartis, DeguDent, Hanau) als auch<br />
die ZrO2-Abutments (Cercon ht, Degu-<br />
Dent, Hanau) sowie die natürlichen Pfeiler<br />
mit den CAM-gefertigten Gerüsten<br />
(Cercon brain expert, DeguDent, Hanau)<br />
bestückt (Abb. 13). Sie waren zuvor mit<br />
einer zahntechnischen CAD-Software<br />
(3Shape by DeguDent, DeguDent, Hanau)<br />
designt worden.<br />
Die drei vollanatomischen Kronen sowie<br />
die Brücke im Seitenzahnbereich<br />
konnten direkt nach dem Sintern in <strong>das</strong><br />
Modell eingesetzt werden. Ebenfalls<br />
vollanatomisch beließen wir den Palatinalbereich<br />
der beiden Eckzähne, labial<br />
hingegen wurden sie für die spätere<br />
Teilverblendung reduziert designt und<br />
gefräst. Im Falle der vier Frontzähne arbeiteten<br />
wir <strong>auf</strong>grund der vorgesehenen<br />
Vollverblendung mit den anatomisch<br />
verkleinerten Kappen (Abb. 14).<br />
Das Verblenden schließlich erfolgte mit<br />
einer systemeigenen Verblendkeramik<br />
54 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
CAD/CAM<br />
Abb. 10<br />
Abb. 11<br />
Abb. 12<br />
Abb. 13<br />
e Abb. 10 Auf <strong>das</strong> Modell <strong>auf</strong>gesetzte<br />
Abutments mit Zahnfleischmaske<br />
e Abb. 11 Zentrikregistrat mit<br />
Positionierschlüssel für eine optimale<br />
Bissnahme<br />
(Cercon ceram Kiss, DeguDent, Hanau).<br />
Darüber hinaus verwendeten wir spezielle<br />
Dentine mit einer intensiveren<br />
chromatischen Einstellung (Cercon ht-<br />
Dentine, DeguDent, Hanau), die es uns<br />
ermöglichten, <strong>auf</strong> den Einsatz eines Liners<br />
zu verzichten.<br />
Nachdem <strong>das</strong> Verblenden der Front- und<br />
Eckzähne sowie <strong>das</strong> Bemalen der 4er,<br />
5er und 6er abgeschlossen und eine<br />
letzte Überprüfung <strong>auf</strong> dem Modell vorgenommen<br />
worden war (Abb. 15), ging<br />
es an die Eingliederung der fertigen Arbeit.<br />
Dabei mussten lediglich die 3er<br />
und 4er in der Praxis eingeschliffen werden.<br />
Auf einen anschließenden Glanzbrand<br />
konnten wir dennoch verzichten.<br />
Stattdessen wurden die betreffenden<br />
Kronen in einem letzten Arbeitsschritt<br />
chairside mit Gummier- und Polierlinsen<br />
<strong>auf</strong> Hochglanz gebracht, so <strong>das</strong>s die Arbeit<br />
noch in der gleichen Sitzung eingesetzt<br />
werden konnte (Abb. 16 bis 18).<br />
Diskussion<br />
Der hier dargestellte Patientenfall zeigt,<br />
wie umfangreiche und komplexe Sanierungen<br />
mit Hilfe von Premium-Zirkonoxid<br />
(Cercon ht medium, DeguDent,<br />
Hanau) vorgenommen werden können.<br />
Es erweist sich dabei als multiindikativer<br />
Werkstoff, der sich sowohl für vollanatomische<br />
als auch für teilverblendete<br />
sowie für vollverblendete Arbeiten<br />
eignet. Das Indikationsspektrum erstreckt<br />
sich über Kronen und Brücken<br />
hinaus auch <strong>auf</strong> Freiendbrücken und<br />
bis hin zu individuellen Abutments;<br />
e Abb. 12 Abutments in situ<br />
mit Emergenzprofil – einzige<br />
Ausnahme an Position 25<br />
e Abb. 13 Modellsituation<br />
vor der Individualisierung<br />
bzw. Charakterisierung: die<br />
vollanatomischen 4er, 5er<br />
und 6er wie aus der<br />
Netzwerkfertigung erhalten<br />
(Compartis, DeguDent,<br />
Hanau), die beiden<br />
Eckzähne palatinal vollanatomisch<br />
und labial reduziert<br />
für eine Teilverblendung, im<br />
Frontbereich die anatomisch<br />
verkleinerten Kappen für die<br />
spätere Vollverblendung.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 55
Technik<br />
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
Abb. 14<br />
Abb. 15<br />
Abb. 16<br />
e Abb. 14 Frontansicht der<br />
Zirkonoxid-Kappen vor der<br />
Verblendung<br />
e Abb. 15 Die fertige Arbeit<br />
<strong>auf</strong> dem Modell<br />
c Abb. 16 Die fertige Arbeit<br />
in situ: im Frontzahnbereich<br />
vollverblendet, die Eck -<br />
zähne labial teilverblendet,<br />
eingegliedert und einge -<br />
schliffen, im Seitenzahn -<br />
bereich vollanatomisch<br />
bemalt<br />
dies wurde im vorliegenden Fall voll<br />
ausgeschöpft. Im ästhetisch anspruchsvollen<br />
anterioren Sektor beispielsweise<br />
profitierten wir von gleich mehreren<br />
Stärken des Werkstoffs: Die individuell<br />
gefertigten Zirkonoxid-Abutments beugen<br />
hier auch bei dünner Schleimhautdeckung<br />
dem dunklen Durchscheinen<br />
von Metall im zervikalen Bereich vor,<br />
wie es sich häufig bei Titan-Abutments<br />
beobachten lässt.<br />
Mit der herausragenden Transluzenz sowie<br />
der Möglichkeit, <strong>auf</strong> voreingefärbte<br />
Kronengerüste zurückzugreifen, setzen<br />
sich die Vorteile des Premium-Zirkonoxids<br />
<strong>auf</strong> prothetischer Ebene fort. Somit<br />
lässt sich schon vor der Individualisierung<br />
eine Annäherung an die zu erzielende<br />
Zahnfarbe vornehmen, wobei<br />
die hohe Lichtdurchlässigkeit besonders<br />
gute Voraussetzungen für die ästhetische<br />
Vollendung schafft. Dabei kamen<br />
in unserem Fall speziell <strong>auf</strong> <strong>das</strong><br />
hochtransluzente Gerüstmaterial abgestimmte<br />
Dentine (Cercon ht-Dentine,<br />
DeguDent, Hanau) zum Einsatz. Sie ermöglichten<br />
uns ein Arbeiten ohne Liner,<br />
so <strong>das</strong>s der gewünschte Lichtfluss erhalten<br />
bleiben konnte. Speziell im Zahnhalsbereich<br />
tragen die neuartigen Dentine<br />
zu einer lebendigen Lichtdynamik<br />
bei. Auf diese Weise können Probleme<br />
mit Opazität hier jetzt noch zuverlässiger<br />
umgangen werden.<br />
Im Seitenzahnbereich verzichteten wir<br />
<strong>auf</strong> Verblendungen und setzten komplett<br />
<strong>auf</strong> Vollanatomie in Kombination<br />
mit Malfarben. Das ermöglichte nicht<br />
nur eine substanzschonende Präparation<br />
der 4er, sondern sorgte zudem im<br />
Vergleich zu einer Individualisierung für<br />
eine geringere Bearbeitungszeit und<br />
damit für eine Kostenersparnis. Dieses<br />
Verfahren konnten wir <strong>auf</strong>grund der geringeren<br />
Exponiertheit der Seitenzähne<br />
ohne ästhetische Einbußen durchführen.<br />
Abgesehen davon kommt in diesem<br />
Sektor des Zahnbogens vor allem<br />
dem Thema Sicherheit eine Schlüsselfunktion<br />
zu, da hier verhältnismäßig<br />
große Kaukräfte wirken. Doch auch in<br />
dieser Hinsicht wissen die vollanatomischen<br />
Versorgungen zu überzeugen,<br />
schließen sie doch ein Chipping-Risiko<br />
gänzlich aus. Die funktionelle Gestaltung<br />
erfolgte am Bildschirm mit Software-Unterstützung<br />
(3Shape by Degu-<br />
Dent, DeguDent, Hanau), was nach unserer<br />
Erfahrung im Vergleich zum<br />
manuellen Vorgehen unter Verwendung<br />
des klassischen Meistermodells gerade<br />
die Bearbeitung komplexer Patientenfälle<br />
deutlich erleichtert.<br />
Vollverblendet (Frontzähne), teilverblendet<br />
(Eckzähne), vollanatomisch<br />
56 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
OK-Komplettversorgung mit Premium-Zirkonoxid<br />
CAD/CAM<br />
Abb. 18<br />
(Seitenzähne) – somit konnten wir bei<br />
der gesamten prothetischen Versorgung<br />
<strong>das</strong> Premium-Zirkonoxid den jeweiligen<br />
klinischen Anforderungen entsprechend<br />
einsetzen. Der Vorteil liegt<br />
<strong>auf</strong> der Hand: Wir erzielen ein ästhetisch<br />
und funktionell ausgezeichnetes<br />
Ergebnis und können als zusätzlichen<br />
Pluspunkt die Materialvielfalt im Mund<br />
so gering wie möglich halten.<br />
Früher mussten wir für die Lösung eines<br />
solchen Falles <strong>auf</strong> Produkte unterschiedlicher<br />
Hersteller zurückgreifen,<br />
was einerseits einen höheren Aufwand<br />
bedeutete und andererseits eine potenzielle<br />
Fehlerquelle darstellte. Heute<br />
können wir, wie am vorliegenden Beispiel<br />
gezeigt, vom Abutment bis zur Verblendung<br />
alle nötigen Komponenten<br />
aus einem Hause beziehen und alle<br />
zahntechnischen Objekte mit einer einzigen<br />
Anlage herstellen.<br />
Alternativ wäre eine Versorgung mit Metallkeramik<br />
und Standard-Abutments<br />
denkbar gewesen, wie sie in Zeiten vor<br />
der Digitalisierung üblich war. Dabei<br />
hätten wir allerdings merkliche Einbußen<br />
in ästhetischer Hinsicht hinnehmen<br />
oder aber einen deutlichen Preisanstieg<br />
der Restauration in K<strong>auf</strong> nehmen müssen.<br />
Gegenüber Gussverfahren bietet<br />
die hier dargelegte frästechnisch realisierte<br />
Lösung darüber hinaus einen entscheidenden<br />
Vorteil: Ein spannungsfreier<br />
Sitz kann leichter und zuverlässiger<br />
erreicht werden.<br />
Fazit<br />
Abb. 17<br />
Der vorliegende Fall zeigt anschaulich,<br />
wie eine Gesamtlösung mit dem multiindikativen<br />
Premium-Zirkonoxid Cercon<br />
ht in die Tat umgesetzt werden kann.<br />
Zahlreiche Vorteile bei der Verarbeitung,<br />
bei den Indikationsmöglichkeiten sowie<br />
bei funktionellen und ästhetischen Aspekten<br />
machen den Werkstoff nicht nur<br />
aus zahntechnischer Sicht interessant,<br />
sondern liefern auch für Patient und Behandler<br />
überzeugende Argumente. Aufgrund<br />
der neuesten Fortschritte sowohl<br />
bei Gerüsten aus Zirkonoxid als auch<br />
bei den passenden Verblendmassen<br />
sind die Voraussetzungen für herausragende<br />
Ergebnisse heute nochmals besser<br />
als sie es noch vor einigen Jahren<br />
waren. Insbesondere <strong>auf</strong> den Gebieten<br />
Lichtdynamik und klinische Sicherheit<br />
markiert <strong>das</strong> Premium-Zirkonoxid einen<br />
weiteren Schritt nach vorne. Diese positive<br />
Entwicklung hat ihren Endpunkt<br />
jedoch noch nicht erreicht und stimmt<br />
daher optimistisch für die Zukunft. n<br />
e Abb. 17 Das Endergebnis<br />
im Mund des Patienten<br />
d Abb. 18 Der zufriedene<br />
Patient nach Abschluss der<br />
Behandlung<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Ztm. Alexander Drechsel<br />
Siegfried Drechsel Dental Labor<br />
Dr. Emil-Brichta-Straße 5<br />
94036 Passau<br />
E-Mail Siegfried.Drechsel @t-online<br />
Nähere Infos zum Autor<br />
finden Sie unter<br />
www.dlonline.de/autoren.<br />
http://bit.ly/UrvFnz<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 57
Technik Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
Zahntechnik im Zeichen von Digitalisierung und CAD/CAM<br />
Klares Bekenntnis zum<br />
Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
Autoren:<br />
Carmen<br />
Giezendanner und<br />
Paul Giezendanner<br />
Offenheit und Kooperation gegenüber neuen Angeboten und<br />
Arbeitsverfahren sind gefragt. Das Ziel sollte aber <strong>das</strong> Qualitätshandwerk<br />
bleiben – dafür trägt der Techniker Verantwortung.<br />
Indizes:<br />
Schichtungskonzept<br />
Chipping<br />
Preisdumping<br />
Eink<strong>auf</strong>sgemeinschaften<br />
Dentale Trends<br />
Zirkon<br />
Transparenz<br />
Vertrauen<br />
An dieser Stelle möchten wir einmal<br />
mehr daran erinnern, <strong>das</strong>s<br />
die Keramikverblendungen aus<br />
unserem Labor nicht ohne Grund schöner,<br />
vitaler und in ihrer Tiefenwirkung<br />
brillanter erscheinen, als es die Werkstücke<br />
unserer Mitbewerber tun. Das<br />
bedeutet nicht, <strong>das</strong>s wir einfach besser<br />
sind als andere. Es hat damit zu tun,<br />
<strong>das</strong>s wir uns selbst stets treu geblieben<br />
sind und seit nunmehr über drei Jahrzehnten<br />
den Mehr<strong>auf</strong>wand nicht scheuen<br />
– trotz Kostendruck und anderer<br />
Widrigkeiten. Unser Erfolgsrezept ist<br />
darum kein Geheimnis: Wir glauben daran,<br />
<strong>das</strong>s mit einem <strong>auf</strong>wendigen<br />
Abb. 93<br />
Abb. 94<br />
Abb. 92<br />
e Abb. 92 Okklusionsanatomie<br />
e Abb. 93 Heißluftgerät<br />
c Abb. 94 Okklusionsanatomie<br />
58 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 95<br />
Abb. 97<br />
Abb. 96<br />
e Abb. 95 Vorher<br />
e Abb. 96 Schicht<strong>auf</strong>bau<br />
d Abb. 97 Nachher<br />
Schichtungskonzept [3] nicht nur <strong>das</strong><br />
ästhetische Endergebnis verbessert<br />
wird, sondern mit behutsamer Verarbeitung<br />
der Keramik auch deren Werkstoffeigenschaften<br />
positiv beeinflusst<br />
werden können.<br />
Schichtungskonzept<br />
Giezendanner<br />
Schönheit ist relativ und liegt im Auge<br />
des Betrachters. Diese Aussage möchten<br />
wir gar nicht erst in Frage stellen.<br />
Abb. 98<br />
d Abb. 98 Vorher<br />
f Abb. 99 Nachher<br />
Abb. 99<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 59
Technik Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
c Abb. 100 Vorher<br />
Abb. 100<br />
c Abb. 101 Nachher<br />
Abb. 101<br />
Für uns ist richtungsweisend, <strong>das</strong>s wir<br />
mit dem Schichtungskonzept „Giezendanner“<br />
(siehe Buch: Wissen ist die Basis,<br />
Erfolg <strong>das</strong> Resultat) ein Anwendungskonzept<br />
in Händen haben, <strong>das</strong><br />
uns eine analoge Vorgehensweise bei<br />
allen Materialien und Techniken (von<br />
Metall bis Veneer) gewährleistet und<br />
uns Sicherheit in den unterschiedlichsten<br />
Verfahrenstechniken beim Auftragen<br />
der Verblendkeramik gibt (Abb. 92<br />
bis 101). Damit meinen wir, <strong>das</strong>s dem<br />
Chipping einerseits durch die Anwendung<br />
des Schichtungskonzepts „Giezendanner“<br />
entgegengewirkt werden<br />
kann. Anderseits scheint es einen Trend<br />
zu geben [4] (die Untersuchungen aus<br />
der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik<br />
des Klinikum der Universität München<br />
tendieren dahin), <strong>das</strong>s offensichtlich<br />
Leuzit verstärkte Keramiken signifikant<br />
weniger vom Chipping betroffen sind.<br />
Wir setzen unter anderem <strong>auf</strong> unser<br />
Schichtungskonzept, weil wir in dokumentierter<br />
Weise in den zurückliegenden<br />
acht Jahren (soweit geht unsere interne<br />
Statistik zurück) mit Zirkon-Arbeiten<br />
im Vergleich zu konventionellen Arbeiten<br />
prozentual keine höhere<br />
Verlustrate im Bereich Gerüstbrüche,<br />
Chipping, Abplatzungen, usw. vorliegen<br />
haben.<br />
Niedrigpreiseink<strong>auf</strong><br />
von Halbfabrikaten<br />
Wir leben natürlich auch nicht hinter<br />
dem Mond: Auch wir könnten die Zirkongerüste,<br />
ob in der Schweiz oder im benachbarten<br />
Ausland, um bis zu 70 Prozent<br />
günstiger eink<strong>auf</strong>en und damit die<br />
Wertschöpfung der eigenen Arbeit „optimieren”<br />
beziehungsweise im Preisdumpingkarussell<br />
besser <strong>das</strong>tehen.<br />
Längst gibt es auch unter den Schweizer<br />
Zahntechnikern so genannte „Eink<strong>auf</strong>sgemeinschaften”,<br />
welche ihre Gerüste<br />
in Deutschland fertigen lassen und so<br />
60 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 102<br />
Abb. 103<br />
Abb. 104 Abb. 105<br />
Abb. 106 Abb. 107<br />
e Abb. 102<br />
Ästhetik Set-Up, umgesetzt<br />
in Kunststoff …<br />
e Abb. 103<br />
… und vorbereitet zum Zurückschleifen<br />
für <strong>das</strong> Design des Scans zur Über -<br />
konstruktion<br />
e Abb. 104 und 105<br />
Variabel eingefärbte Zirkonkonstruktion,<br />
geliefert vom Fräszentrum<br />
e Abb. 106 und 107<br />
Primärkonstruktion und<br />
Überkonstruktion aus Zirkon<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 61
Technik Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
Abb. 108<br />
Abb. 109<br />
Abb. 110<br />
Abb. 111<br />
e Abb. 108 und 109 Primärkonstruktion<br />
mit eingeklebten Titaninsert von Zimmer<br />
Dental, eingesetzt in Überkonstruktion.<br />
Ansicht von basal.<br />
e Abb. 110 und 111 Fertigverblendete<br />
Zirkonüberkonstruktion, vorbereitet<br />
zum Zementieren <strong>auf</strong> verschraubter<br />
Primärarbeit<br />
von den gemeinschaftlich ausgehandelten<br />
Stückzahlrabatten profitieren. Ob<br />
dabei immer alle wirklich transparent<br />
darlegen, was Sache ist, mögen wir persönlich<br />
bezweifeln. Als wirksames Instrument<br />
zur Arbeitsbeschaffung taugt<br />
es zudem gerade mal bis zur nächsten<br />
Rabattrunde. Und ob damit <strong>auf</strong> weitere<br />
Sicht Arbeitsplätze erhalten werden und<br />
unser Credo „Pro Schweizer Qualität”<br />
gestützt wird, bleibt erst recht dahingestellt.<br />
In einer Zeit, in der viele Wertargumente<br />
unserer Gesellschaft in der unsäglichen<br />
„Geiz ist geil”-Mentalität und<br />
der Gewinnoptimierungspolitik verblassen,<br />
halten wir es jedenfalls lieber mit<br />
dem „Geist ist geil”, wenn es denn<br />
schon Schlagworte sein müssen. Wir<br />
sind der festen Überzeugung, <strong>das</strong>s<br />
„Schweizer Handwerk “ durchaus ein<br />
Verk<strong>auf</strong>sargument sein kann. Auf die<br />
„aldisierten“ und „Mc Zahn” geprägten<br />
Preiskonkurrenten im In- und Ausland<br />
sollten wir Zahntechniker uns kaum einlassen<br />
– dafür fehlt uns mit Sicherheit<br />
der finanzielle Spielraum nach unten<br />
und der ist bei den Auslandsanbietern<br />
bekanntlich gigantisch.<br />
Prädikat: Handwerkskunst<br />
Weder Kopflastigkeit beim produzierenden<br />
Menschen noch maschinelle Dominanz<br />
ist zu tolerieren. Ein optimales Zusammenspiel<br />
von Brain und Handwerk<br />
des Menschen bis zur maximalen Machbarkeit<br />
der Technik muss <strong>das</strong> Ziel sein,<br />
wenn man <strong>das</strong> zahntechnische Handwerk<br />
auch in Zukunft erfolgreich betreiben<br />
möchte. Die Waage darf weder <strong>auf</strong><br />
die eine, noch <strong>auf</strong> die andere Seite zu<br />
heftig ausschlagen (Abb. 102 bis 111).<br />
62 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 112 Abb. 113<br />
Abb. 114 Abb. 115<br />
Abb. 116 Abb. 117<br />
Es wird demnach an jedem Einzelnen<br />
liegen, Herausforderungen anzunehmen,<br />
sich den Aufgaben zu stellen und<br />
individuelle Wege zu finden. Der eine<br />
wird weiterhin als Marktschreier tätig<br />
sein und sein Produkt für „alle Lebenslagen”<br />
anbieten, <strong>auf</strong> Gedeih und Verderben<br />
ohne Rücksicht <strong>auf</strong> Verluste, dafür<br />
immer ausgerichtet nach der jeweiligen<br />
Windrichtung. Es gab Epochen, in<br />
denen man solche Zeitgenossen „Wendehälse”<br />
nannte. Der andere wird sich<br />
dem Gebet anvertrauen, der dritte wird<br />
sein Glück in der Technologieanwendung<br />
finden und der vierte wird in Marrakesch<br />
einen Nachhilfeunterricht im<br />
Aushandeln von Rabatten besuchen.<br />
Im Rahmen des Zirkon-Hype sind auch<br />
e Abb. 112 Linguale Ansicht der Mikropräparation<br />
<strong>auf</strong> Epoxid-Modell. Vorbereitet und ausgeblockt<br />
für die Doublierung.<br />
e Abb. 113 Teildoublierung der Regio 32/42<br />
e Abb. 114 und 115<br />
Einbettmassenmodell für die Modellation<br />
e Abb. 116 und 117<br />
Aufgewachstes Modellationsdesign<br />
in der Schweiz zahlreiche Fräszentren<br />
als mögliche „Nebeneinnahmequellen“<br />
wie Pilze aus dem Boden geschossen.<br />
Sie liefern gerne weit unter dem „Lava-<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 63
Technik Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
c Abb. 118 Angestiftete<br />
Wachsmodellation <strong>auf</strong><br />
Einbettmassengussfragment<br />
Abb. 118 Abb. 119<br />
c Abb. 119 Tauchbad zur<br />
Liquidsättigung des<br />
Einbettmassenteilfragments<br />
f Abb. 120<br />
Rexillium 3 Gusswürfel<br />
f Abb. 121 Rohgussobjekt<br />
f Abb. 122 bis 124<br />
Das Einbettmassengussprinzip<br />
spiegelt am Ende auch die<br />
kleinsten Defizite wieder<br />
Abb. 120<br />
Abb. 121<br />
Abb. 122<br />
Abb. 123<br />
Abb. 124<br />
64 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 125<br />
Abb. 126<br />
Abb. 127 Abb. 128<br />
Abb. 129<br />
Abb. 130<br />
e Abb. 125 und 126 Werkstück roh bearbeitet<br />
zur Anprobe mit Basal<strong>auf</strong>lagekontrolle<br />
(blauer Kunststoff)<br />
e Abb. 127 und 128 Gussobjekt in situ,<br />
zur Farbnahme im Labor<br />
e Abb. 129 und 130 Werkstücksrohling,<br />
vorbereitet für die Anprobe am Patienten<br />
(Willi Geller Creation-Zirkonkeramik ZI-F)<br />
Gerüst-Preis“, definitiv aber nicht mit<br />
der notwendigen Passungsqualität und<br />
in den meisten Fällen auch ohne Deklaration,<br />
<strong>auf</strong> welchem Graumarkt der Zirkon-Rohling<br />
beschafft wurde. Damit<br />
lässt sich natürlich ein Großteil der Produktionskosten<br />
einsparen. Zumeist für<br />
den (hohen) Preis des Erfolgs der Restauration.<br />
Die Problematik, <strong>das</strong>s Zirkon<br />
eben nicht Zirkon ist, wird inzwischen<br />
breit erkannt. Trotzdem wird munter<br />
weiter <strong>auf</strong> Kosten des Patienten oder<br />
der Reputation der Zahnarztpraxis in<br />
der „Do-it-yourself”-Station Zirkon geschliffen<br />
und angepinselt.<br />
Das ist wahrlich keine große Kunst und<br />
erst recht nicht im Sinne einer zeitgemäßen<br />
Abrechnungspraxis. Als Auftraggeber<br />
(Zahnarzt) sollte man sich über<br />
die Risiken und Auswirkungen der allgemeinen<br />
Preisdrückerei – übrigens<br />
kein alleiniges Phänomen der Dentalbranche<br />
– im Klaren sein. Der Herstel-<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 65
Technik Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
Abb. 131 Abb. 132<br />
Abb. 134<br />
e Abb. 131 und 132 Rekonstruktion bei der finalen<br />
Kontrolle <strong>auf</strong> teilgesägtem 3. Modell (Klasse 4 Gips)<br />
Abb. 133<br />
e Abb. 133 und 134 Dünnflüssiges<br />
Silikon mit großer Endhärte zum Schutz<br />
der Keramik beim Abstrahlen<br />
lungsprozess von zahntechnischen<br />
Werkstücken unterliegt anspruchsvollen<br />
Regeln, die nicht einfach durch „verhängnisvolle<br />
Kreativität in der Produktion”<br />
ausgehebelt werden können. Ob<br />
solches letztlich noch im Sinne des<br />
Produktes oder gar des Endverbrauchers<br />
geschieht, müssen Auftraggeber<br />
und Auftragnehmer selbst entscheiden<br />
und dann auch die Verantwortung<br />
dafür übernehmen. Preisdiktate<br />
oder vermeintliche Arbeitsbeschaffung<br />
sind dabei in jedem Fall schlechte Argumente.<br />
Disziplinierte<br />
Vorgehensweise<br />
Transparenz und Offenheit sind vertrauensbildende<br />
Maßnahmen, die zwischen<br />
Praxis und Labor zwingend notwendig<br />
sind. Unsere internen Arbeitsdossiers<br />
(Abb. 112 bis Abb. 136/ Ab handlung Klebebrücke)<br />
sind jederzeit für den Behandler<br />
einsichtig oder dienen als Beweismittel<br />
unserer Vorgehensweise.<br />
Sollten irgendwann Fragen zur spezifischen<br />
Arbeit zu beantworten sein, können<br />
die Dossiers zur Überprüfung zugezogen<br />
werden. Soviel sei gesagt: Es<br />
ist heute um vieles schwieriger, offen,<br />
transparent und ehrlich zu sein, als sich<br />
dem Druck des Zeitgeistes hinzugeben.<br />
Wir haben uns ohne Zögern für den steinigeren<br />
Weg entschieden.<br />
66 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Klares Bekenntnis zum Qualitäts-Handwerk, Teil 3<br />
High-End-Prothetik<br />
Abb. 135 Abb. 136<br />
Transparenz<br />
Wir kommen nicht umhin, Wege zu beschreiten,<br />
die für andere Berufsgruppen<br />
längst zum Alltag gehören: Marketing<br />
<strong>auf</strong> allen Ebenen, Innovationsbereitschaft<br />
und Meinungsäußerungen<br />
zu heiklen Themen gehören genauso<br />
dazu wie Leistungsbereitschaft, Kompetenz<br />
und Transparenz in dem, was<br />
wir tun. Jeder Auftraggeber und insbesondere<br />
eben auch die Menschen, die<br />
unsere Arbeit im Mund tragen, also die<br />
Patienten, sollen wissen, wer wir sind,<br />
was wir tun und wie wir denken. Transparenz<br />
soll Vertrauen schaffen. n<br />
Der Beitrag wird in der nächsten Ausgabe<br />
fortgesetzt.<br />
e Abb. 135 und 136<br />
Klebeflächen vor Strahlbehandlung<br />
mit 250 Micron<br />
Aluoxid-Strahlmittel<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Paul Giezendanner<br />
Carmen Giezendanner<br />
Paul Giezendanner AG<br />
Dentaltechnik<br />
Poststrasse 5<br />
6060 Sarnen/Schweiz<br />
Telefon +41 41 660 39 38, Fax +41 41 660 86 72<br />
info@giezendanner-<strong>dental</strong>.ch, www.giezendanner-<strong>dental</strong>.ch<br />
www.facebook.com/Giezendanner.Dentaltechnik<br />
Nähere Infos zu den Autoren finden Sie unter www.dlonline.de/autoren.<br />
http://bit.ly/UcYhXb<br />
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Technik<br />
Effizient und flexibel – <strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
Beim Zahndesign über den Tellerrand geschaut<br />
Effizient und flexibel –<br />
<strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
Die Höckergestaltung von Seitenzähnen entscheidet essentiell über die Bewegungs -<br />
freiheit und Kaueffizienz. Dr. Mathias Huck hat in seiner Dissertation „Kaumechanik und<br />
Funktion der Molaren-Okklusion früher Hominiden“ [1] Zahnmorphologien unter die Lupe<br />
genommen. Die Ergebnisse natürlicher Zahnabrasion waren für die Zahndesigner beim<br />
Dentalhersteller Heraeus Vorbild bei der Entwicklung einer neuen Seitenzahnlinie.<br />
Autor:<br />
Ztm. Stephan<br />
Berger, Wasserburg<br />
Indizes:<br />
Höckergestaltung<br />
Kaumechanik<br />
Funktion<br />
Zahndesign<br />
Literaturhinweis:<br />
[1] Huck, M. 2006:<br />
„Kaumechanik und Funk tion<br />
der Molaren-Okklusion früher<br />
Homi niden.“ Dissertation,<br />
Frankfurt am Main<br />
Hierfür analysierte er in seiner<br />
Studie über 400 fossile und<br />
neuzeitliche Molaren verschiedener<br />
Hominiden, darunter die des<br />
Menschen, mit dem Ziel, die unterschiedliche<br />
Morphologie des Menschen<br />
zu verstehen. Seine Untersuchungsergebnisse<br />
über <strong>das</strong> Aussehen natürlich<br />
abradierter Zähne war Vorbild für die<br />
Zahndesigner der Firma Heraeus bei<br />
der Entwicklung einer neuen Seitenzahnlinie,<br />
der neue Pala Idealis Seitenzahn.<br />
Die zahnmorphologische<br />
Untersuchung …<br />
Die Analyse der Seitenzähne erfolgte<br />
durch Einscannen der einzelnen Zähne<br />
in einem hoch<strong>auf</strong>lösenden 3D Scanner(Abb.<br />
1) und zahlreichen zwei- und<br />
dreidimensionalen Vermessungen, um<br />
die Flächen, Ebenen, Längen und Breiten<br />
für den Gesamtzahn, die Höcker sowie<br />
die Facetten zu erfassen.<br />
Auf der Basis von Höckerabhängen,<br />
Facettenorientierungen und Fissurenverläufen<br />
bestimmte Huck die Bewegungsbahnen<br />
des Kiefers. Die mikroskopische<br />
Analyse von Striationen (Abb.<br />
2) – feinster Kratzer, die Nahrungspartikel<br />
<strong>auf</strong> dem Schmelz hinterlassen<br />
haben – bestätigte die berechneten<br />
Bahnen. Für die Vergleichbarkeit der<br />
Höckerproportionen, Kanten und Fissurenmuster<br />
der unterschiedlichen Zähne<br />
erfasste Huck definierte Punkte <strong>auf</strong> den<br />
Zahnoberflächen, sogenannte Landmarks<br />
(Abb. 4). Die Vermessung dieser<br />
Landmarksstrecken ermöglichte es ihm<br />
beispielsweise, morphologische Entwicklungen<br />
im Zeitverl<strong>auf</strong> nachzuvollziehen.<br />
… und die Ergebnisse<br />
Diese zeigen, wie wichtig die Höckermorphologie<br />
für den flexiblen und effizienten<br />
Einsatz der Zähne ist. Für unsere<br />
Vorfahren war <strong>das</strong> Aussehen ihrer<br />
Seitenzähne eine Frage des Überlebens,<br />
denn erst der frühe Mensch konnte <strong>das</strong><br />
Nahrungsangebot jenseits der afrikanischen<br />
Urwälder verwerten und die Welt<br />
erobern. Ein flacheres Höckerrelief erweiterte<br />
die Bewegungsbahnen und<br />
machte ihn flexibler in der Essenswahl.<br />
Die Molarenmorphologie ermöglichte<br />
<strong>das</strong> Aufschließen unterschiedlichster<br />
Nahrung durch Reibung, ähnlich einem<br />
Mörser.<br />
Als Schlussfolgerung für die moderne<br />
Prothetik bedeutet dies, <strong>das</strong>s die künstlichen<br />
Zähne zugleich eine hohe Kaueffizienz<br />
und maximale Bewegungsfreiheit<br />
sicherstellen müssen, damit der<br />
Patient mit seinem Zahnersatz uneingeschränkt<br />
essen und sprechen kann.<br />
Doch wie schafft es der natürliche Zahn,<br />
diese funktionellen Anforderungen<br />
trotz Abnutzung über viele Jahrzehnte<br />
zu erfüllen?<br />
68 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Effizient und flexibel – <strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
Zahndesign<br />
e Abb. 1 Erfassung im<br />
3D-Scanner. Bei der<br />
Triangulation werden aus<br />
den erfassten Punkten winzige<br />
Dreiecke berechnet,<br />
welche die Oberfläche<br />
räumlich wiedergeben<br />
d Abb. 2 Facetten (a und b)<br />
und Striationen (c und d)<br />
Einteilung der natürlichen<br />
Abrasion in Abkauungsstadien …<br />
Anhand der verschmolzenen Facetten<br />
bestimmte Huck den sogenannten Abkauungsgrad;<br />
die Striationen zeigen:<br />
Die häufigsten Bewegungsrichtungen<br />
verl<strong>auf</strong>en transversal (Abb. 5). Im Zuge<br />
der Abnutzung entwickeln sich durch<br />
Zahn- und Nahrungskontakt Funktionsflächen<br />
<strong>auf</strong> den Zähnen. Diese Funktionsflächen<br />
vermaß Huck in den einzelnen<br />
Stadien und fasste diese Ergebnisse<br />
zu Abkauungsschemata zusammen;<br />
sie machen die Entwicklung der Zahnoberflächen<br />
deutlich (Abb. 6):<br />
n Abkauungsgrad 0–3<br />
Der Anteil der Funktionsflächen an der<br />
gesamten Okklusalfläche erhöht sich<br />
n Abkauungsgrad 4<br />
Der Anteil nimmt wieder ab<br />
e Abb. 3 Morphologie<br />
der unteren menschlichen<br />
Molaren mit unterschiedlichen<br />
Fissurenverläufen.<br />
Die natürliche Abrasion<br />
war – mit Ausnahme der<br />
Dentinbecken – Vorbild für<br />
den Heraeus Zahn Idealis.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 69
Technik<br />
Effizient und flexibel – <strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
c Abb. 4 Die Erfassung<br />
von Landmarks <strong>auf</strong> den<br />
oberen (a) und unteren (b)<br />
Molaren macht die unterschiedlich<br />
großen Zähne<br />
der verschiedenen<br />
Hominiden vergleichbar<br />
c Abb. 5 Striations -<br />
richtungen bei den unteren<br />
menschlichen Molaren:<br />
Die häufigsten Bewegung s -<br />
richtungen sind transversal<br />
(90° oder 270°)<br />
Hucks Fazit:<br />
„Morphologische Details der K<strong>auf</strong>läche<br />
und damit eine effektive Nahrungs<strong>auf</strong>bereitung<br />
bleiben im L<strong>auf</strong>e der Abkauung<br />
erhalten und die relativ flachen<br />
Höckerwölbungen ermöglichen einen<br />
breiten Spielraum in den Bewegungsbahnen.“<br />
… und die neuen Blickwinkel<br />
<strong>auf</strong> prothetische Anforderungen<br />
„Die zahnmorphologischen Untersuchungen<br />
des Homo sapiens bestätigen<br />
eine weitere, außerhalb der Paläontologie<br />
liegende Überlegung – die Notwenigkeit<br />
einer funktionsgerechten<br />
Rekonstruktion der Zähne in der modernen<br />
Zahnmedizin.“ Mit diesem Ergebnis<br />
und der resultierenden praktischen<br />
Relevanz nahm die Firma Heraeus den<br />
Ball <strong>auf</strong>: Die natürliche Abrasion, wie<br />
der Wissenschaftler sie beschreibt,<br />
war Vorbild beim Design einer neuen<br />
Zahnlinie für die Implantat- und Geroprothetik.<br />
Die Anforderungen wurden<br />
in Zusammenarbeit mit Zahntechnikern<br />
und Universitäten ermittelt: Die Anwender<br />
wünschten sich einen großvolumigen<br />
Zahn mit reduzierten Schubkräften<br />
und Freiraum in der eindeutigen Zentrik.<br />
Hucks Erkenntnisse zeigten neue Lösungsansätze<br />
<strong>auf</strong>.<br />
70 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Effizient und flexibel – <strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
Zahndesign<br />
Die Merkmale des Pala Idealis Zahns:<br />
n Höckerreduzierung folgt der natürlichen<br />
Abnutzung<br />
n Orientierung bei der Gestaltung an<br />
den am häufigsten gefundenen Abrasionsgraden<br />
und Striationsrichtungen<br />
n Die natürlich reduzierten K<strong>auf</strong>lächen<br />
ermöglichen eine hohe Kaueffizienz<br />
bei maximaler Bewegungsfreiheit<br />
n Die in alle Hauptbewegungsrichtungen<br />
natürlich reduzierten vestibulären<br />
Höcker (Abb. 7) minimieren Schubkräfte<br />
und sorgen für eine gleichmäßige<br />
Kaudruckübertragung<br />
n Die prothetische Statik ist durch oral<br />
und lingual liegende tragende Höcker-<br />
Fossa-Beziehungen optimiert, somit<br />
verbinden die Zähne funktionale Freiräume<br />
mit eindeutiger Verschlüsselung<br />
(Abb. 8)<br />
n Mit mehr Volumen, basaler Breite und<br />
Zahnlänge decken die Zähne bei Implantatarbeiten<br />
Stützstrukturen ästhetisch<br />
ab.<br />
„Wir sind die ersten, die Abrasionsstudien<br />
in die Entwicklung prothetischer Zähne<br />
einbeziehen“, erklärt Stephan Berger,<br />
der die Zahnlinie mitentwickelt hat.<br />
Auf die von Huck beschriebenen, natürlichen<br />
„Dentinbecken“ haben die Entwickler<br />
bewusst verzichtet. „Hier stand<br />
für uns die optimale Hygienefähigkeit<br />
im Vordergrund. Im Alter ist die Pflege<br />
der Prothese besonders wichtig, deshalb<br />
haben wir auch die Fissurentiefe re-<br />
e Abb. 6<br />
Abkauungsschemata beim<br />
Menschen: Der Anteil der<br />
Funktionsflächen nimmt von<br />
Abkauungsgrad (Ag) 1 bis 3<br />
zu. Die Funktionsflächen<br />
verschmelzen im L<strong>auf</strong>e der<br />
Abkauung. Von oben nach<br />
unten: obere erste Molaren,<br />
obere zweite Molaren, untere<br />
erste Molaren (Ag 1 liegt<br />
nicht vor) und untere zweite<br />
Molaren.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 71
Technik<br />
Effizient und flexibel – <strong>auf</strong> die Höcker kommt es an<br />
e Abb. 7 CAD-Design der neuen Seitenzahnlinie von Heraeus:<br />
Eine flachere okklusale Morphologie mit natürlich reduzierter<br />
Höckerneigung bietet mehr Bewegungsfreiheit, reduziert die<br />
Schubkräfte und minimiert die Initialabrasion. Damit und mit<br />
seinem großen Volumen ist der Pala Idealis Zahn besonders gut<br />
für die Implantat- und Geroprothetik geeignet.<br />
e Abb. 8 Die punktgenaue Zentrik mit maxi -<br />
malen Freiheitsgraden in den Bewegungs -<br />
bahnen bietet auch älteren Patienten höchste<br />
Kaueffizienz mit eindeutiger Funktion<br />
(hier CAD-Design)<br />
c Abb. 9 Der neue Pala<br />
Idealis Seitenzahn von<br />
Heraeus für die Implantatund<br />
Geroprothetik ist seit<br />
Herbst 2011 <strong>auf</strong> dem Markt<br />
http://bit.ly/RVsUAm<br />
http://bit.ly/UPmKRp<br />
duziert“, erklärt Berger. Sein Fazit: „Insgesamt<br />
hat uns Dr. Hucks fundierte Forschung<br />
wertvolle Impulse für die Gestaltung<br />
gegeben.“ Zusammen mit Zahnärzten<br />
und Zahntechnikern entwickelten<br />
die Produktspezialisten der Firma Heraeus<br />
den neuen Seitenzahn in Design -<br />
workshops von über 1000 Stunden, <strong>das</strong><br />
finale Design wurde ausgehend von den<br />
natürlichen Abrasionsmorphologien<br />
über ein CAD-Programm am Bildschirm<br />
optimiert. „Durch die Übertragung der<br />
Studienergebnisse <strong>auf</strong> die Prothesenzähne<br />
konnten wir bisher unerfüllten<br />
funktionellen Anforderungen Rechnung<br />
tragen. Dies bestätigt auch <strong>das</strong> positive<br />
Echo der ersten Anwender in Praxis und<br />
Labor.“<br />
Seit Herbst letzten Jahres ist der neue<br />
Pala Idealis Zahn (Abb. 9) <strong>auf</strong> dem<br />
Markt.<br />
n<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Ztm. Stephan Berger<br />
Schlätterstraße 2<br />
88142 Wasserburg<br />
Telefon (0 83 82) 98 60 44<br />
Fax (0 83 82) 98 60 52<br />
E-Mail<br />
stephan.berger@heraeus.com<br />
Nähere Angaben zum Autor und zu Dr. Huck<br />
finden Sie unter www.dlonline.de/autoren<br />
72 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Neuheiten<br />
Produkte<br />
Neuheiten · Geräte · Materialien<br />
Hersteller/Vertrieb: Bredent<br />
Name: Exakto-Rock S<br />
Produkt: Zahnkranzgips<br />
Der neue Klasse-IV-Gips bietet eine genaue Oberflächenerkennung<br />
durch Lichtrückstrahlung in allen Scannern,<br />
was die <strong>digital</strong>e Nacharbeit deutlich reduziert. Die<br />
Expansion von nur 0,08 Prozent sorgt für Dimensionstreue<br />
der Modelle und des anschließenden Zahnersatzes.<br />
Gute Fließeigenschaften und leichtes Aufbauen der<br />
Modelle durch Thixotropie erleichtern die Anwendung<br />
bei Zahnkränzen oder Meistermodellen. Die hohe Druckfestigkeit<br />
und Kantenstabilität ermöglicht splitterfreies<br />
Beschleifen und vereinfacht die exakte Modellherstellung. Exakto-Rock S ist in den Farben Braun und Elfenbein<br />
lieferbar und bietet damit einen guten Kontrast zu Wachs und Kunststoff.<br />
i 89250 Senden, Telefon (0 73 09) 87 23 96, www.bredent.com<br />
Hersteller/Vertrieb: Dentaurum Implants • Name: tioLogic • Produkt: CAD/CAM Scan<strong>auf</strong>bauten<br />
Die Scan<strong>auf</strong>bauten wurden für eine <strong>digital</strong>e Erfassung der Geometrien in der jeweiligen Software konzipiert.<br />
Für die Herstellung der individuellen Hybrid<strong>auf</strong>bauten werden Titanbasen verwendet,<br />
um die mittels CAD/CAM-Technik hergestellten Mesostrukturen aus<br />
Zirkonoxidkeramik zu verkleben. Die Geometrie der Titanbasen<br />
wurde speziell für eine sichere und ästhetische Verbindung mit<br />
der keramischen Mesostruktur ausgelegt. Die Scan<strong>auf</strong>bauten und<br />
Titanbasen sind in allen drei prothetischen Aufbaulinien S, M<br />
und L für <strong>das</strong> tioLogic Implantatsystem erhältlich.<br />
Unter www.dentaurum.de lassen sich die Datensätze für 3Shape,<br />
Dental Wings und exocad herunterladen und in die jeweilige<br />
Software integrieren.<br />
i 75228 Ispringen, Telefon (0 72 31) 80 35 60<br />
www.dentaurum-implants.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Frank Dental<br />
Name/Produkt: Gipsfräse<br />
Arbeitsgänge schnell und effektiv zu gestalten ist auch schon während<br />
der Gipsbearbeitung erforderlich. Die Idee der „überlangen<br />
Gipsfräse“ von Fritz Schalkhäuser unterstützt den zügigen Schleifprozess<br />
der Stumpfherstellung. Mit nur einer Fräse kann in gewohnter<br />
Arbeitsweise der Stumpf von oben bis unten genau beschliffen<br />
werden. So lassen sich Gipsstümpfe schnell und einfach<br />
in Form bringen, denn: „Ein Werkzeugwechsel mehr oder weniger<br />
spielt heute schon eine Rolle“, sagt der internationale Referent<br />
Ztm. Fritz Schalkhäuser.<br />
i 83703 Gmund, Telefon (0 80 22) 6 73 60, www.frank-<strong>dental</strong>.com<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 73
Produkte<br />
Neuheiten<br />
Hersteller/Vertrieb: Wieland Dental<br />
Name: Zenotec select<br />
Produkt: Fräsmaschine<br />
Die Zenotec select kombiniert moderne 5-Achs Simultanbearbeitung<br />
mit den Vorteilen einer automatisierten<br />
Fertigung <strong>auf</strong> engstem Raum. Das Fräsen<br />
über Nacht ist dank eines 10-fach Materialwechslers<br />
ebenso wenig eine Herausforderung wie<br />
die Bearbeitung neuer Materialien. Die Nassoption<br />
erlaubt neben dem Fräsen der bekannten Wieland-Materialpalette<br />
im Trockenbetrieb auch <strong>das</strong><br />
Schleifen von Glaskeramiken und Lithium-Disilikaten.<br />
Hierdurch wird <strong>das</strong> Indikationsspektrum des<br />
Frässystems um ein Vielfaches erweitert.<br />
i 75179 Pforzheim, Telefon (072 31) 37 05-0, www.wieland-<strong>dental</strong>.de<br />
Hersteller/Vertrieb: Goldquadrat<br />
Name: Noritake Value Shades<br />
Produkt: Keramikmassen<br />
Für die Metall-Verblendkeramik EX 3 und die Zirkonoxidkeramik CZR Cerabien<br />
stehen nun die Value Shades zur Verfügung. Die Massen sind als<br />
Dentin und Opakdentin im Set erhältlich. Bereits angemischt lassen sie<br />
sich direkt aus der Flasche verwenden. Das gewünschte Spektrum<br />
der Zahnfarben kann mit den bestehenden Massen nachgebildet werden.<br />
Die jeweiligen Sets Dentin und Opakdentin enthalten je 26 Farben à 10<br />
Gramm.<br />
i 30165 Hannover, Telefon (05 11) 51 14 49 89 70<br />
www.goldquadrat.de<br />
Hersteller/Vertrieb: 3M Espe<br />
Name/Produkt: Lava Ultimate CAD/CAD-Restaurationsmaterial<br />
Lava Ultimate verfügt über Eigenschaften aus Glaskeramik und Composite. Nanokeramische Füllkörper sind<br />
eingebettet in ein Polymernetzwerk, wodurch ein Brennvorgang entfällt, denn der natürliche Glanz lässt sich über<br />
die Politur erzielen. Geeignet für Kronen, Inlays, Onlays<br />
und Veneers ist <strong>das</strong> Restaurationsmaterial in zwölf Farben<br />
und zwei Opazitäten erhältlich. Der Poliervorgang<br />
ist zeitsparend und ermöglicht einen langanhaltenden<br />
Glanz. Das Material ist verfügbar für <strong>das</strong> inLab-System<br />
sowie für die Systeme von 3M Espe und Straumann.<br />
i 82229 Seefeld<br />
Telefon (08 00) 2 75 37 73<br />
www.3mespe.de/lavaultimate<br />
74 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Neuheiten<br />
Produkte<br />
Hersteller/Vertrieb: Heimerle und Meule<br />
Name: Desk Power DP1<br />
Produkt: LED Leuchte<br />
Die Polymerisationsleuchte, basierend <strong>auf</strong> der LED-Technik, ist ein<br />
kompaktes, platzsparendes Tischgerät für die Vor- und Zwischenpolymerisation<br />
von lichthärtenden Kunststoffen. Der Blendschutz<br />
fungiert neben dem Schutz für die Augen als begrenzende Orientierung<br />
für die Positionierung des zu härtenden Materials. Die gebündelten<br />
Lichtstrahlen des LED-Fokuspunkts können so optimal<br />
genutzt werden. Erhältlich zur Leuchte ist eine Arbeitsplatte mit Magnetbefestigung<br />
für die Fixierung am Werktisch.<br />
i 75179 Pforzheim, Telefon (08 00) 1 35 89 50, www.heimerle-meule.com<br />
Hersteller/Vertrieb: Klasse 4 Dental • Name/Produkt: Bafix-Modellsystem<br />
Das Bafix Modellsystem garantiert hohe Präzision bei Implantatarbeiten.<br />
Da keine Pins vorhanden sind, findet sich im Innenraum der Trays<br />
Platz für Implantate oder Stift<strong>auf</strong>bauten, ohne Gefahr einer Erhöhung<br />
der Modelle und dem Risiko der stärkeren Auslenkung der Stümpfe.<br />
Die Anfertigung der Modelle ist einfach und spart etwa 70<br />
Prozent Arbeitszeit im Vergleich zu Modellsystemen, bei denen<br />
Pinlöcher in eine Kunststoffplatte gebohrt werden. Der<br />
Tray ist bis zu fünf Mal wieder verwendbar, was sowohl<br />
der Umwelt als auch dem Geldbeutel zugute kommt. Es<br />
werden keine speziellen Geräte für <strong>das</strong> System benötigt,<br />
weshalb man ohne größere Investitionen direkt<br />
<strong>auf</strong> dieses System umstellen kann.<br />
i 86159 Augsburg, Telefon (08 21) 6 08 91 40, www.klasse4.de<br />
Hersteller/Vertrieb: R&K CAD/CAM Technologie/Metaux Precieux Dental<br />
Name: IPS e.max CAD Inlays<br />
Produkt: CAD/CAM-System MetaNova<br />
Als erstes in Deutschland von Ivoclar zertifiziertes Fertigungszentrum produziert<br />
MetaNova IPS e.max CAD Inlays. Voraussetzung dafür sind die<br />
von Ivoclar vorgegebenen Präparationsempfehlungen. Das<br />
Material ist erhältlich in allen Farben der Vita Classic Farbpalette<br />
in den zwei Transluzenzgraden LT und HT. IPS e.max<br />
CAD besitzt eine gute Passung und hervorragende ästhetische<br />
Eigenschaften. Die Arbeiten lassen sich einfach vor<br />
dem Kristallisationsbrand <strong>auf</strong>passen. Nach dem Brand können<br />
die Strukturen individuell charakterisiert werden.<br />
i 70176 Stuttgart, Telefon (07 11) 69 33 04 30<br />
www.mp-<strong>dental</strong>-gmbh.de<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 75
Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Systematische Planung abnehmbarer gegossener Teilprothesen<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Die gegossene Teilprothese bleibt selbst in Zeiten<br />
moderner Technologien ein probates Therapiemittel zur<br />
prothetischen Versorgung des Lückengebisses. Durch<br />
eine analytische Vorgehensweise bei der Konstruktions -<br />
planung lassen sich für beliebige Ausgangssituationen<br />
dauerhafte Behandlungsergebnisse erzielen.<br />
Autoren:<br />
Doz. Dr. med. dent.<br />
habil. Dirk Brose<br />
und Dr. med. dent.<br />
Roland Schecker,<br />
Bremen<br />
Indizes:<br />
Teilprothese<br />
Stützzonen<br />
Konstruktions -<br />
planung<br />
Verbindungs -<br />
elemente<br />
Basisgestaltung<br />
Restzahn-<br />
Stabilisierung<br />
Nach wie vor gilt die Prämisse, zunächst<br />
dem Patienten die konventionellen<br />
Therapieformen,<br />
die meist mit der abnehmbaren Teilprothese<br />
verbunden sind, anzubieten,<br />
zu erläutern und anschließend <strong>auf</strong> die<br />
Möglichkeiten außervertraglicher Leistungen<br />
hinzuweisen. Wenn mit herkömmlichen<br />
Therapiemitteln eine prothetische<br />
Rehabilitation zu erreichen<br />
ist, kann man diese anwenden und <strong>auf</strong><br />
Implantate verzichten. Das trifft besonders<br />
dann zu, wenn durch die Suprakonstruktion<br />
keine funktionellen<br />
Vorteile gegenüber der konventionellen<br />
Therapie erzielt werden können.<br />
Problemstellung<br />
Problematisch ist die Situation, wenn<br />
nach einer Implantation zusätzlicher<br />
Pfeiler eine prothetische Versorgung<br />
folgt, die den Grundprinzipien der zahnärztlichen<br />
Prothetik widerspricht. Die<br />
mit großem Aufwand durchgeführte Behandlung<br />
bewirkt im Ergebnis eine Fehlkonstruktion<br />
mit allen damit verbundenen<br />
Folgen. Einen Aspekt bildet hierzu<br />
die Prognose der prothetischen<br />
Versorgung: Sie resultiert aus den Anforderungen<br />
und Zielstellungen, die an<br />
eine Teilprothese gestellt werden<br />
(Abb.1). Die prognostische Aussage<br />
steht somit im unmittelbaren Zusammenhang<br />
mit der prothetischen Planung,<br />
wenngleich der Zahnarzt nur selten<br />
Gelegenheit hat, <strong>das</strong> Behandlungsergebnis<br />
nach zehn und mehr<br />
Jahren wiederzusehen. Von besonderem<br />
Interesse ist die prothetische Rehabilitation<br />
des kombinierten Lückengebisses.<br />
Klassifikation des<br />
Lückengebisses nach Eichner<br />
Zur Beurteilung einer funktionsgerechten<br />
prothetischen Versorgung bietet<br />
sich die Klassifikation des Lückengebisses<br />
nach Eichner [1] an (Abb. 2).<br />
Das natürliche Gebiss weist vier Stützzonen<br />
<strong>auf</strong>, und zwar im Prämolaren-<br />
c Abb. 1<br />
Anforderungen an<br />
die Modellguss-<br />
Prothese<br />
Anforderungen an die Modellguss-Prothese<br />
• so einfach wie möglich<br />
• so stabil wie nötig<br />
• im Detail auswechselbar<br />
• erweiterungsfähig<br />
Zielstellungen<br />
• Verminderung der Anzahl von Zwischenlücken<br />
• Lückenschluss im Frontzahnbereich zur<br />
Verbesserung der Phonation und Ästhetik<br />
• Blockbildungen bei parodontal geschädigten<br />
Zähnen<br />
76 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
Eichner Gruppe A 1 Eichner Gruppe A 2 Eichner Gruppe A 3<br />
Beide Kiefer vollbezahnt, Ein Kiefer vollbezahnt, Beide Kiefer mit<br />
einzelne Zähne ein Kiefer mit zahn- Lücken, volle<br />
beschädigt, aber wieder begrenztenLücken Abstützung in<br />
<strong>auf</strong>b<strong>auf</strong>ähig<br />
vier Stützzonen<br />
Eichner Gruppe B 1 Eichner Gruppe B 2 Eichner Gruppe B 3 Eichner Gruppe B 4<br />
d Abb. 2<br />
Klassifikation<br />
des Lückengebisses<br />
nach Eichner<br />
Kontakt nur Kontakt nur Kontakt nur Kontakt nur<br />
in 3 Stützzonen in 2 Stützzonen in 1 Stützzone außerhalb der<br />
Stützzonen<br />
Eichner Gruppe C 1 Eichner Gruppe C 2 Eichner Gruppe C 3<br />
Restzähne in Ein Kiefer unbezahnt, Beide Kiefer<br />
beiden Kiefern Restzähne im unbezahnt<br />
ohne Kontakt<br />
anderen Kiefer<br />
und Molaren-Bereich der rechten und<br />
linken Kieferhälfte. In Gruppe A sind alle<br />
vier Stützzonen mit Gegenzahn-Kontakt<br />
vorhanden. Bei Gruppe B reduziert<br />
sich <strong>das</strong> <strong>auf</strong> drei und zwei Stützzonen<br />
beziehungsweise <strong>auf</strong> eine Stützzone.<br />
In Gruppe C fehlt der Kontakt zu den Gegenzähnen.<br />
Durch diese Einteilung ist<br />
eine funktionsbezogene Planung von<br />
Teilprothesen möglich. Auf dieser Basis<br />
wurde die Klassifikation des Lückengebisses<br />
nach Körber [2] weiterentwickelt,<br />
häufig <strong>auf</strong>tretende Lückengebiss-Konfigurationen<br />
des Ober- und<br />
Unterkiefers wurden in Relation gebracht.<br />
Die Einteilung erfolgt in die Klassen<br />
A bis E, die im Weiteren näher erläutert<br />
werden (Abb. 3).<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 77
Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
A<br />
unterbrochene Zahnreihe<br />
Zwischenlücken<br />
parodontale Abstützung<br />
B<br />
einseitig oder beidseitig<br />
verkürzte Zahnreihe<br />
starre Lagerung parodontal-gingival<br />
gute Stabilisierung der Zähne<br />
C<br />
wenige Zähne, breite parodontale Auflage-<br />
Achse, Lagerung parodontal-gingival<br />
geringe Stabilisierung der Zähne<br />
D<br />
wenige Zähne, schmale parodontale<br />
Auflage-Achse, Lagerung gingival<br />
oder parodontal-gingival<br />
E<br />
einzeln stehende Zähne<br />
Lagerung gingival<br />
und dann <strong>auf</strong> eine Stützzone. In jedem<br />
Fall ist der Biss parodontal abgestützt.<br />
Abnehmbare gegossene Teilprothesen<br />
sind hauptsächlich bei verschiedenen<br />
Varianten der Restzahnverteilung indiziert.<br />
Weil alle Lückengebiss-Konfigurationen<br />
mindestens eine Freiendlücke<br />
<strong>auf</strong>weisen, erfolgt die Prothesen-Lagerung<br />
immer kombiniert parodontal-gingival<br />
(Klasse B).<br />
Sind nur noch wenige Zähne im Oberund<br />
Unterkiefer vorhanden und stehen<br />
diese nicht mehr in okklusalem Kontakt<br />
– ist also keine Stützzone vorhanden –<br />
so ist der inter<strong>dental</strong>e Abstand der Restzähne<br />
relevant. Handelt es sich nach<br />
Verblockung um eine lange Auflagee<br />
Abb. 3 Klassifikation<br />
des Lückengebisses nach<br />
Körber<br />
Klassifikation des<br />
Lückengebisses nach Körber<br />
Gehen Zähne verloren, doch bleiben die<br />
Stützzonen erhalten, so liegt eine Zwischenlücken-Situation<br />
vor, die sich in<br />
der Regel problemlos durch festsitzende<br />
Brücken behandeln lässt (Klasse A).<br />
Bei fortschreitendem Zahnverlust geht<br />
zunächst eine Stützzone verloren. In<br />
diesem Fall ist eine Freiendlücke vorhanden,<br />
die auch mit Zwischenlücken<br />
kombiniert sein kann. Letztere sind bezüglich<br />
des Konstruktionsprinzips von<br />
untergeordneter Bedeutung. Bei weiterem<br />
Verlust von Zähnen reduzieren<br />
sich die Anzahl der Stützzonen <strong>auf</strong> zwei<br />
78 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
achse, kann die parodontal-gingivale<br />
Lagerung gegebenenfalls angestrebt<br />
werden (Klasse C). Ist die Auflageachse<br />
dagegen kurz, so ist die parodontalgingivale<br />
Lagerung der Prothese nur<br />
dann indiziert, wenn im Gegenkiefer ein<br />
entsprechend reduzierter Restzahnbestand<br />
vorhanden ist. Ansonsten gilt die<br />
gingivale Lagerung als <strong>das</strong> Mittel der<br />
Wahl (Klasse D).<br />
Bei einzeln stehenden Zähnen in einem<br />
Kiefer muss man <strong>auf</strong> die parodontale<br />
Abstützung zugunsten der gingivalen<br />
Prothesenlagerung verzichten. Die federnde<br />
Abstützung wird nicht mehr<br />
empfohlen (Klasse E).<br />
Gegenkiefer-Bezahnung<br />
Die vorhandene Verteilung der Zahnlücken<br />
lässt sich nicht immer in <strong>das</strong> beschriebene<br />
Schema einordnen. Es muss<br />
deshalb die jeweilige Gegenkiefer-Bezahnung<br />
beachtet werden. Bei vier und<br />
drei vorhandenen Stützzonen ist die Therapieentscheidung<br />
bei gesunden Zähnen<br />
unproblematisch und durch ihre Lokalisation<br />
vorgegeben. Gänzlich anders<br />
stellt sich die Situation dar, wenn nur<br />
zwei Stützzonen, beziehungsweise eine<br />
oder keine Stützzone vorhanden sind.<br />
Dann muss die Gegenkiefer-Versorgung<br />
explizit in die Überlegungen einbezogen<br />
werden, und zwar mit der Zielstellung,<br />
ein funktionelles Gleichgewicht zwischen<br />
Ober- und Unterkiefer herzustellen<br />
[3]. Diese Forderung ist nicht immer<br />
einfach zu erfüllen und kann sogar dazu<br />
führen, <strong>das</strong>s prothetisch unwichtige<br />
Zähne extrahiert werden müssen, um<br />
den Funktionsausgleich zu erreichen.<br />
Die prothetisch zufällige Lückengebiss-<br />
Situation wird in die prothetisch günstigste<br />
Situation überführt.<br />
Stützpfeiler<br />
In diesem Zusammenhang stellt sich<br />
die Frage nach der funktionellen Wertigkeit<br />
[4] von Zähnen hinsichtlich ihrer<br />
Eignung als Stützpfeiler für die prothetische<br />
Konstruktion. Die Unterscheidung<br />
umfasst drei Gruppen:<br />
n hochwertige Pfeiler: die Molaren und<br />
die Eckzähne<br />
n mittelwertige Pfeiler: die Prämolaren<br />
n geringwertige Pfeiler: die Frontzähne.<br />
Der jeweilige Stellenwert des Zahns ist<br />
nicht nur für die prothetische Planung<br />
therapiebestimmend, sondern beeinflusst<br />
auch die Erweiterungsfähigkeit der<br />
Prothese. Wenn beispielsweise ein Eckzahn<br />
im L<strong>auf</strong>e der Funktionsperiode verloren<br />
gegangen ist, genügt es nicht, eine<br />
Ergänzung in Form der Erweiterung<br />
der Prothese vorzunehmen. Beim Verlust<br />
von Frontzähnen ist diese Möglichkeit<br />
ohne weiteres gegeben, wenn es die Modellguss-Konstruktion<br />
erlaubt.<br />
Darüber hinaus gibt es zahlreiche allgemeine<br />
Faktoren, welche die prothetische<br />
Therapie-Entscheidung beeinflussen und<br />
die hierbei nicht berücksichtigt werden.<br />
Eine schematische Einordnung des Lückengebisses<br />
ist immer von Unzulänglichkeiten<br />
begleitet. Aber die Klassifikationen<br />
von Eichner und Körber bieten die<br />
Möglichkeit, sich einer funktionellen Be-<br />
e Abb. 4 Im OK und UK sind<br />
nur wenige Zähne vorhanden,<br />
aber es handelt sich<br />
um hochwertige Pfeiler. Der<br />
Biss ist durch zwei Stütz -<br />
zonen fixiert. Im OK kommt<br />
ein parodontal gelagertes<br />
Gerüst zur Anwendung.<br />
Aufgrund der langen<br />
Zwischenlücken sollte die<br />
Basis die Breite der Lücken<br />
<strong>auf</strong>weisen. Die Ankopplung<br />
kann frei gewählt werden.<br />
Im UK erfolgt die Lagerung<br />
parodontal-gingival. Die<br />
Zähne werden über einen<br />
Steg stabilisiert.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 79
Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
e Abb. 5 Es sind Zähne in<br />
den vier Quadranten vorhanden,<br />
aber die Lokalisation<br />
ist ungünstig, weil nur eine<br />
Stützzone vorhanden ist.<br />
Deshalb wird im OK eine<br />
Verblockung rechts und<br />
links vorgenommen. Die<br />
Basis kann nur im Bereich<br />
der Parodontien reduziert<br />
werden. Im UK wird eine<br />
Frontzahnbrücke mit<br />
Verschluss der Frontzahn-<br />
Zwischenlücke eingesetzt.<br />
Die Ankopplung im OK und<br />
UK kann mit extrakoronalen<br />
Geschieben erfolgen.<br />
trachtungsweise des Lückengebisses zu<br />
nähern. Bei der prothetischen Planung<br />
sind zunehmend die funktionsbezogenen<br />
Kriterien von Bedeutung und es wird<br />
eine <strong>auf</strong> die einzelne Zahnlücke orientierte<br />
prothetische Versorgung verlassen.<br />
Deshalb sollte die prothetische Wiederherstellung<br />
des Ober- und Unterkiefers in<br />
einem zeitnahen Zusammenhang erfolgen.<br />
Ankopplung an <strong>das</strong> Restgebiss<br />
Die Verbindung der abnehmbaren gegossenen<br />
Teilprothese mit den Restzähnen<br />
des Gebisses hat zum Ziel, neben<br />
der Lagesicherung <strong>auf</strong>treffende<br />
Kaukräfte <strong>auf</strong> die Parodontien weiterzuleiten<br />
[5]. Als Kopplungselemente<br />
kommen zur Anwendung:<br />
n Gussklammern<br />
n extrakoronale Geschiebe<br />
n Teleskop-Verankerungen<br />
n Konuskronen<br />
n <strong>das</strong> Resilienz-Teleskop<br />
n die Steg-Verblockung, <strong>das</strong> Steg-Geschiebe<br />
oder <strong>das</strong> Steg-Gelenk.<br />
Krafteinwirkung<br />
Bei Verwendung der verschiedenen<br />
Kopplungssysteme ist ihre unterschiedliche<br />
Einwirkung <strong>auf</strong> den Ankerzahn<br />
zu beachten [6]. Die Gussklammer<br />
wirkt mit ihrem aktiven Arm <strong>auf</strong> die vestibuläre<br />
Fläche des Zahns und ihr Retentionsschub<br />
verläuft horizontal. Diese<br />
Wirkung kann nur bei Überkronung<br />
des Zahns durch eine orale Fräsung vermindert<br />
werden [7]. Beim extrakoronalen<br />
Geschiebe verläuft die Krafteinwirkung<br />
zwar in Richtung der Zahnwurzel,<br />
jedoch wird der Zahn <strong>auf</strong> Kippung belastet<br />
[8]. Demgegenüber wird der Ankerzahn<br />
bei der Teleskopierung axial in<br />
Richtung der Zahnwurzel beansprucht.<br />
Diese Art der Belastung entspricht a<br />
priori der physiologischen Kaukraftübertragung<br />
<strong>auf</strong> den Zahn, wenn keine<br />
weiteren Kippmomente einwirken [9].<br />
Das Resilienz-Teleskop leitet ebenfalls<br />
die Kaukraft axial <strong>auf</strong> den Zahn weiter,<br />
aber die parodontale Abstützung ist zugunsten<br />
der gingivalen Lagerung weitgehend<br />
reduziert [10]. Die Steg-Verblockung<br />
verfolgt primär nur <strong>das</strong> Ziel, Restzähne<br />
zu einem Widerstandsblock<br />
zusammenzufassen. Der Steg wird in<br />
Barrenform gestaltet und liegt linear<br />
dem Alveolarkamm <strong>auf</strong>. Eine Prothesen-<br />
Retention kann dadurch nicht erreicht<br />
werden und es muss die Kombination<br />
mit Retentionselementen erfolgen. Im<br />
einfachsten Fall kann <strong>das</strong> die Gussklammer<br />
sein. Ansonsten gibt es verschiedene<br />
Retentionssysteme, die in<br />
den Steg integriert werden [11]. Durch<br />
zusätzliche Fräsungen wird der Steg<br />
zum Steg-Geschiebe mit stabilisierender,<br />
abstützender und retentiver Wirkung.<br />
Davon muss grundsätzlich <strong>das</strong><br />
Steg-Gelenk [12] unterschieden werden.<br />
Das Stegprofil ist oval oder rund und<br />
die Stegverbindung muss immer geradlinig<br />
sein. Verschiedene Reiter-Formen<br />
dienen ausschließlich der Retention.<br />
Durch einen Platzhalter zwischen<br />
Steg und Reiter wird die <strong>dental</strong>e Ab-<br />
80 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
e Abb. 6 Bis <strong>auf</strong> einen Prämolaren sind alle<br />
Seitenzähne verloren gegangen. Der Biss ist durch<br />
zwei Stützzonen fixiert. Die OK-Frontzahnreihe ist<br />
durch eine Zwischenlücke unterbrochen. Im UK<br />
bestehen zusätzlich noch zwei Zwischenlücken. Es<br />
wird die primäre Stabilisierung aller Restzähne im<br />
OK und UK empfohlen. Die OK-Basis sollte der<br />
Länge des Freiendsattels entsprechen. Der UK-Bügel<br />
muss gedreht und in den Mundboden gelegt werden.<br />
Besonders problematisch ist der Verl<strong>auf</strong> des Bügels<br />
im Prämolaren-Bereich. Die endständigen<br />
Ankopplungen beider Prothesen können durch<br />
Geschiebe erfolgen.<br />
e Abb. 7 Es besteht eine beidseits verkürzte<br />
Zahnreihe im OK und UK. Die zusätzliche<br />
Zwischenlücke im OK wird durch eine Brücke<br />
geschlossen. Dadurch wird kann die Basis nach<br />
distal verlagert werden. Die Ankopplung erfolgt<br />
durch Gussklammern oder durch beidseitige<br />
Geschiebe. Dann muss der linke obere Prämolar<br />
in die Konstruktion einbezogen werden. Im UK<br />
kann die Ankopplung durch Teleskopierung vorgenommen<br />
werden. Auf den Verl<strong>auf</strong> des UK-<br />
Bügels ist besonders zu achten, weil er sich <strong>auf</strong><br />
beiden Seiten bis in den Prämolaren-Bereich<br />
erstreckt.<br />
stützung verhindert und die Prothese<br />
ist gingival gelagert [13].<br />
Damit wird deutlich, <strong>das</strong>s die unterschiedlichen<br />
Elemente zur Ankopplung<br />
der Teilprothese an <strong>das</strong> Restgebiss<br />
nicht beliebig miteinander kombinierbar<br />
sind. So können Gussklammern<br />
und Teleskop-Verankerungen wegen ihrer<br />
unterschiedlichen Schubwirkung<br />
nicht in einem Kiefer gleichzeitig angewendet<br />
werden, weil bereits nach kurzer<br />
Zeit die Retention der Prothese verloren<br />
geht. Auch die unterschiedlichen<br />
Stege sind nur bedingt mit anderen<br />
Kopplungselementen kombinierbar. Die<br />
einzelnen Möglichkeiten der Verankerung<br />
müssen deshalb <strong>auf</strong>einander abgestimmt<br />
werden [14].<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 81
Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
e Abb. 8 Im OK besteht<br />
eine einseitig verkürzte, im<br />
UK eine beidseitig verkürzte<br />
Zahnreihe. Da nur eine<br />
Stützzone vorhanden ist,<br />
wird die primäre<br />
Verblockung erforderlich.<br />
Die Ankopplung im OK<br />
erfolgt durch Teleskope, im<br />
UK durch extrakoronale<br />
Geschiebe. Der UK-Bügel<br />
reicht bis in den Molaren-<br />
Bereich. Die UK-Frontzahn-<br />
Zwischenlücke wird durch<br />
eine Brücke geschlossen.<br />
Gestaltung der Modellguss-<br />
Prothese im Oberkiefer<br />
Es sind verschiedene Kriterien bei der Konstruktion<br />
der gegossenen Teilprothese zu<br />
beachten. Ein wesentliches Merkmal stellt<br />
die Gestaltung der Oberkiefer-Basis [15]<br />
dar. Sie soll eine gleichmäßige parodontale<br />
Kraftverteilung bewirken. Dazu ist es<br />
erforderlich, den Prothesenschwerpunkt<br />
zu bestimmen. Er ergibt sich aus der Verbindungslinie<br />
der endständigen Pfeiler,<br />
die gleichzeitig die Kippachse der Prothese<br />
ist. Je größer die mesial von der Linie<br />
begrenzte Fläche ist, umso günstiger<br />
ist die parodontale Abstützung. Der von<br />
der Linie distal gelegene Gaumenanteil<br />
übernimmt den Anteil der gingivalen Lagerung<br />
der Modellguss-Konstruktion. Je<br />
größer diese Fläche ist, desto mehr erfolgt<br />
eine Kippbelastung der Pfeiler.Weiter<br />
gilt zu bedenken, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Schleimhaut-Knochen-Tegument<br />
<strong>auf</strong>grund seiner<br />
Resilienz geringer belastbar ist als <strong>das</strong> bei<br />
den Parodontien der Fall ist. Mit Vergrößerung<br />
der Fläche verringert sich die<br />
punktuelle Belastung. Deshalb muss die<br />
Basis der OK-Prothese in diesem Bereich<br />
die größte Ausdehnung <strong>auf</strong>weisen. In der<br />
Regel stellt die AH-Linie (auch A-Linie genannt,<br />
Grenze zwischen hartem und weichem<br />
Gaumen) die distale Begrenzung<br />
dar.<br />
Wesentliche Details<br />
Für die parodontale Freihaltung [16] ist<br />
der marginale Rand palatinal 5 mm unbedeckt<br />
zu lassen. Das ist oft nicht zu<br />
realisieren, wird aber möglich, wenn<br />
durch Lückenschluss mittels kleiner<br />
Brücken die Anzahl der Zwischenlücken<br />
reduziert wird. Wenn die Schonung der<br />
parodontalen Gewebe nicht konsequent<br />
beachtet wird, kommt es zur marginalen<br />
Traumatisierung und zum parodontalen<br />
Gewebeabbau, in deren Folge<br />
die Lockerung zum Verlust der Zähne<br />
führt.<br />
Von besonderer Bedeutung ist die Verwindungsstabilität<br />
[17]. Nur wenn dieses<br />
Konstruktionsmerkmal gewährleistet<br />
ist, wird die Kaukraft alle Teile<br />
des Modellguss-Gerüstes gleichmäßig<br />
belasten. Die konfektionierten Profile<br />
aus genarbtem Wachs sind so dimensioniert,<br />
<strong>das</strong>s bei totaler Gaumenbedeckung<br />
die Forderung nach Verwindungssteifigkeit<br />
erfüllt wird. Diese Situation<br />
tritt aber bei der Teilprothese<br />
nicht <strong>auf</strong>. In Abhängigkeit von der Basis-Reduzierung<br />
muss eine Höhenverstärkung<br />
erfolgen. Die Verdoppelung<br />
der Profilstärke, die als Leiste in der Mitte<br />
des Gaumenbandes oder am distalen<br />
Rand angebracht werden kann,<br />
führt zur Potenzierung <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Vierfache<br />
der Stabilität.<br />
Außerdem sollte, wenn möglich, der anteriore<br />
Bereich des harten Gaumens<br />
freigehalten werden, weil sich dort die<br />
Lautbildung vollzieht. Dadurch wird die<br />
Gewöhnung an <strong>das</strong> Therapiemittel für<br />
den Patienten einfacher und er überwindet<br />
den störenden Fremdkörperreiz<br />
sehr schnell.<br />
Wichtig ist auch die distale Extension<br />
der Modellguss-Prothese. Bei der ver-<br />
82 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
kürzten Zahnreihe muss die Basis soweit<br />
nach distal ausgedehnt werden,<br />
<strong>das</strong>s der Tuberbereich bedeckt und der<br />
vestibuläre Rand funktionell gestaltet<br />
wird. Im Gebiet der größten Einsenkung<br />
der Prothese wird eine größtmögliche<br />
gingivale Auflagefläche geschaffen, die<br />
den Kaudruck <strong>auf</strong>nimmt. Wenn ein<br />
exakter distaler Abschluss vorhanden<br />
ist, wird diese Gestaltung vom Patienten<br />
problemlos toleriert [18].<br />
Schließlich ist <strong>auf</strong> die kleinen Verbinder<br />
hinzuweisen, die für die Ankopplung<br />
der retentiven und abstützenden<br />
Teile an die Basis unerlässlich sind. Sie<br />
tangieren zwangsläufig die Parodontien<br />
und müssen bei der Gerüstherstellung<br />
hohlgelegt werden, um die<br />
Traumatisierung des Gewebes gering<br />
zu halten. Außerdem sollte die Anzahl<br />
der Verbinder so weit wie möglich reduziert<br />
werden. Wenn diese Hinweise<br />
nicht beachtet werden, treten bereits<br />
nach kurzer Zeit Druckstellen an der<br />
Schleimhaut <strong>auf</strong>, die auch durch Hohlschleifen<br />
nicht zu beseitigen sind und<br />
die zur Erneuerung des Modellguss-Gerüstes<br />
führen [19].<br />
Gestaltung der Modellguss-<br />
Prothese im Unterkiefer<br />
Ein wesentliches konstruktives Merkmal<br />
ist der sublinguale Bügel. Er muss<br />
ausreichend hohlgelegt werden und 5<br />
mm Abstand zum marginalen Parodont<br />
<strong>auf</strong>weisen. Dies kann nur erreicht werden,<br />
wenn ein ovales Profil gewählt und<br />
der Bügel horizontal in den Mundboden<br />
gedreht wird. Die notwendige Verwindungssteifigkeit<br />
ist dadurch immer<br />
vorhanden. Das vielfach übliche halbrunde<br />
Profil sollte nicht angewendet<br />
werden [20].<br />
Die parodontale Freihaltung wird dadurch<br />
erreicht, <strong>das</strong>s die Verbindung des<br />
Bügels mit der Basis nach distal verschoben<br />
wird. Der distale Approximalbereich<br />
des lückenbegrenzten Zahnes<br />
wird offen gehalten und ist unterspülbar<br />
[21].<br />
Weil die Einsenkung des Freiendsattels<br />
distal am größten ist, muss sich die Extension<br />
bis zum Trigonum retromolare<br />
erstrecken. Der Sattel sollte außerdem<br />
eine funktionelle Randgestaltung <strong>auf</strong>weisen,<br />
um eine großflächige gingivale<br />
Auflagefläche zu erhalten. Abschließend<br />
ist dar<strong>auf</strong> hinzuweisen, <strong>das</strong>s die<br />
parodontale Abstützung [22] immer sattelnah<br />
zu erfolgen hat. Die sattelfernen<br />
oder federnden Abstützungsformen haben<br />
sich nicht bewährt. Es liegt jedoch<br />
im Falle der verkürzten Zahnreihe immer<br />
eine kombiniert gingival-parodontale<br />
Lagerung der abnehmbaren gegossener<br />
Teilprothese vor. Dieser Sachverhalt<br />
ist bei der Konstruktionsplanung<br />
zu beachten.<br />
Konstruktionsformen<br />
Anhand typischer Lückengebiss-Situationen<br />
sollen die Konstruktionsprinzipien<br />
der abnehmbaren gegossenen Teilprothese<br />
dargestellt und <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Zusammenwirken<br />
der einzelnen Merkmale<br />
hingewiesen werden. Dabei ist zu be-<br />
e Abb. 9 Im OK sind zwei<br />
Zwischenlücken mit einer<br />
Freiendlücke kombiniert, im<br />
UK eine Zwischenlücke mit<br />
zwei Freiendlücken. Es sind<br />
nur zwei Stützzonen vorhanden.<br />
Die umfassende<br />
Verblockung bietet sich an.<br />
Dabei kommen Barrenstege<br />
zum Einsatz. Die Prothese<br />
ist sattelnah abzustützen.<br />
Die Retention kann über<br />
Kunststoff-Reiter erfolgen.<br />
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Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
e Abb. 10 Im OK ist ein<br />
Eckzahn vorhanden. Es handelt<br />
sich um einen hochwertigen<br />
Pfeiler. Im UK sind es<br />
zwei hochwertige Pfeiler -<br />
zähne, die durch eine lange<br />
Auflageachse zu verbinden<br />
sind. Es muss davon ausgegangen<br />
werden, <strong>das</strong>s der<br />
Biss nicht fixiert und daher<br />
keine Stützzone vorhanden<br />
ist. Die OK-Prothese folgt<br />
den Gestaltungskriterien<br />
der totalen Prothese, besitzt<br />
aber eine parodontale<br />
Freihaltung. Die Ankopp -<br />
lung erfolgt durch ein Resi -<br />
lienz-Teleskop. Auf Grund<br />
der reduzierten Gegen -<br />
kiefer-Bezahnung kann die<br />
UK-Prothese parodontalgingival<br />
gelagert werden.<br />
achten, <strong>das</strong>s die Vorschläge zur Konstruktion<br />
<strong>das</strong> prothetische Grundprinzip<br />
vermitteln und <strong>das</strong>s es darüber hinaus<br />
individuelle Gründe gibt, von diesem<br />
Schema abzuweichen. Man sollte<br />
aber immer die konstruktiven Grundlagen<br />
der zahnärztlichen Prothetik in die<br />
Überlegungen einbeziehen [23].<br />
Statische und dynamische<br />
Okklusion<br />
Bei der Gestaltung des K<strong>auf</strong>lächenkomplexes<br />
gibt es einige Bezugspunkte, die<br />
einen Einfluss haben: die Okklusionsebene,<br />
die Campersche Ebene, die Ruheschwebe,<br />
die Eckzahnführung, die<br />
traumatische Okklusion. Anhand dieser<br />
Merkmale ist zu entscheiden, ob die<br />
Bisslage unverändert erhalten bleiben<br />
soll oder ob eine Bisskorrektur vorgenommen<br />
werden muss [24]. Entscheidenden<br />
Einfluss hat dabei die Anzahl der<br />
bereits dargestellten Stützzonen.<br />
Ist der Biss ausreichend fixiert und<br />
muss eine Bissänderung vorgenommen<br />
werden, handelt es sich um eine primäre<br />
Biss-Anomalie. In der Regel wird<br />
eine Bisshebung mit Beseitigung der<br />
traumatischen Okklusion in Frage kommen.<br />
Die Neueinstellung des Bisses<br />
sollte mit Zurückhaltung erfolgen und<br />
nur in geringem Maße über die Ruheschwebe<br />
hinausgehen, weil der Biss<br />
über einen langen Zeitraum myogen fixiert<br />
war.<br />
Ganz anders stellt sich die Situation dar,<br />
wenn bei nicht ausreichender oder verlorengegangener<br />
Abstützung eine Biss-<br />
Senkung mit Distalverlagerung des Unterkiefers<br />
eingetreten ist. Die Veränderung<br />
hat sich über einen längeren Funktionszeitraum<br />
langsam entwickelt. Die<br />
Neueinstellung des Unterkiefers folgt<br />
der horizontalen, der sagittalen und gegebenenfalls<br />
der lateralen Ebene.<br />
Instrumentelle<br />
Funktionsanalyse<br />
Zur exakten Bestimmung einer optimalen<br />
Lagebeziehung des Unterkiefers<br />
zum Oberkiefer bietet sich die instrumentelle<br />
Funktionsanalyse (FAL) an [25].<br />
In diesem Fall kann die Bisshebung und<br />
die Verlagerung des Unterkiefers sehr<br />
viel großzügiger erfolgen und über die<br />
Ruheschwebe hinaus gehen, wenn<br />
funktionelle und ästhetische Gesichtspunkte<br />
dies erforderlich machen. Wenn<br />
sich die neue ermittelte Lagebeziehung<br />
des Unterkiefers erheblich von der vorhandenen<br />
unterscheidet, sollte die angestrebte<br />
Bisseinstellung durch eine<br />
Aufbiss-Schiene mit adjustierter Oberfläche<br />
erfolgen. Die Schiene ist über einen<br />
Zeitraum von vier bis sechs Wochen<br />
ständig zu tragen, dann ist die myogene<br />
Fixation der neuen Bisslage eingetreten.<br />
Man erkennt <strong>das</strong> daran, <strong>das</strong>s der Patient<br />
beim Zubeißen ohne Schiene sofort die<br />
neue Kieferstellung wählt [26].<br />
Bei Prüfung der dynamischen Okklusion<br />
ist dar<strong>auf</strong> zu achten, <strong>das</strong>s eine fixierte<br />
Eckzahnführung erreicht wird,<br />
weil dadurch die optimale gleichmäßige<br />
Kraftverteilung des Modellgussgerüstes<br />
bewirkt wird [27].<br />
84 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
Häufig sind gleichzeitig Myoarthropathien<br />
mit der entsprechenden Kiefergelenk-Kaumuskel-Symptomatik<br />
vorhanden,<br />
die zu behandeln sind [28]. Hier orientiert<br />
sich die Bisseinstellung am<br />
Befund der Kiefergelenke. Auf die Spezifik<br />
der Problematik, die umfangreich<br />
ist und eine gesonderte Betrachtung erfordert,<br />
soll in diesem Zusammenhang<br />
nicht weiter eingegangen werden.<br />
Parodontale Insuffizienz<br />
Multiple Zwischenlücken in Kombination<br />
mit der verkürzten Zahnreihe stellen<br />
bei parodontaler Schwäche ein a priori<br />
konstruktiv nicht lösbares Problem dar.<br />
Durch <strong>das</strong> Modellguss-Gerüst müssen<br />
viele Parodontien bedeckt werden und<br />
es resultieren die <strong>auf</strong>gezeigten Nachteile.<br />
Es bietet sich der Lückenschluss durch<br />
einzelne kleine Brücken an. Dadurch werden<br />
gleichzeitig die Zähne stabilisiert, ihre<br />
physiologische Zahnbeweglichkeit<br />
bleibt jedoch in begrenztem Umfang erhalten.<br />
Bei einer Lückensituation mit vorhandenen<br />
Stützzonen wird einer derartigen<br />
kombinierten Versorgung gegenüber<br />
einer umfassenden Verblockung<br />
aller Restzähne der Vorzug gegeben [29].<br />
Verblockung<br />
Die Verblockung nebeneinander stehender<br />
Zähne ist dann indiziert, wenn<br />
der distale Zahn eine extrakoronale Ankopplung<br />
trägt, weil dadurch <strong>das</strong> Kippmoment<br />
ausgeschaltet wird. Eine umfassende<br />
Zusammenfassung aller Zähne<br />
oder größerer Zahngruppen bietet<br />
sich nur bei großen Freiendlücken an.<br />
Dabei sind der parodontale Abbau und<br />
der Lockerungsgrad der Restzähne in<br />
die Überlegungen einzubeziehen. Bei<br />
tiefen Knochentaschen und Lockerungen<br />
zweiten und dritten Grades sollten<br />
die Zähne nicht in die Konstruktion integriert<br />
werden. Wenn Zähne mit unterschiedlichen<br />
Lockerungsgraden verblockt<br />
werden, kommt es häufig zu<br />
Parodontal-Abszessen, welche die Extraktion<br />
nach sich ziehen. Dieses Risiko<br />
sollte vermieden werden [30].<br />
Die Entscheidung über die Extraktion<br />
eines Zahnes oder seine Erhaltung ist<br />
nicht immer einfach zu treffen. Hilfreich<br />
sind dabei <strong>das</strong> Kriterium der Stützzonen<br />
und <strong>das</strong> Merkmal der Pfeilerwertigkeit.<br />
Sind noch mindestens zwei<br />
Stützzonen und wenigstens drei hochwertige<br />
Pfeilerzähne in verschiedenen<br />
Kieferabschnitten vorhanden, kann bedenkenlos<br />
die prothetische Versorgung<br />
in der vorgesehenen Weise vorgenommen<br />
werden. Werden diese Kriterien unterschritten,<br />
so ist die Steg-Verblockung<br />
<strong>das</strong> Mittel der Wahl. Die Kraftübertragung<br />
erfolgt <strong>auf</strong> der Höhe des<br />
Alveolarkamms und ist damit für parodontal<br />
geschädigte Zähne besonders<br />
schonend.<br />
Modellguss-Schienung<br />
Die abnehmbare Modellguss-Schienung<br />
stellt eine Behandlungsmethode<br />
dar, die zunehmend an Bedeutung verliert.<br />
Sie umfasst die Schienungsklam-<br />
e Abb. 11 Im OK sind drei<br />
Restzähne vorhanden, die<br />
eine Zwischenlücke um -<br />
schließen, im UK zwei<br />
neben einander stehende<br />
Zähne, die zum OK Zahn -<br />
kontakt besitzen. Das<br />
Gerüst ist so zu gestalten,<br />
<strong>das</strong>s die Parodontien freigehalten<br />
werden. Die Rest -<br />
zähne sind zu verblocken.<br />
Zur Ankopplung bieten sich<br />
im OK Geschiebe und im UK<br />
Resilienz-Teleskope an.<br />
Beide Prothesen sollten<br />
Funk tionsränder und Exten -<br />
sionen der Sättel nach distal<br />
<strong>auf</strong>weisen.<br />
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Technik<br />
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
mer im Seitenzahngebiet und die Kappenschiene<br />
im Frontzahnbereich. Die<br />
Schienungsklammer besteht aus mehreren,<br />
miteinander verbundenen Guss-<br />
Klammern. Sie weist abstützende<br />
Elemente und Retentionsteile <strong>auf</strong>. Die<br />
Auflagen für die Abstützung sind inter<strong>dental</strong><br />
okklusal angeordnet und müssen<br />
eingeschliffen werden, um die Okklusion<br />
nicht zu behindern. Es wird<br />
eine sekundäre Stabilisierung der geschädigten<br />
Restzähne erreicht. Die<br />
Schienungsklammer bewirkt, <strong>das</strong>s<br />
selbst stark gelockerte Zähne langzeitig<br />
im Verbund erhalten werden können.<br />
Sie leitet die Kraft <strong>auf</strong> mehrere Parodontien<br />
und übernimmt die Aufgabe eines<br />
Schubverteilungselementes. Als<br />
nachteilig wird ihr unbefriedigendes<br />
Aussehen empfunden. Die Kappenschiene<br />
liegt den Oralflächen der Frontzähne<br />
an und umgreift die Inzisalkanten,<br />
die von oral etwas angeschliffen<br />
werden, um die Metall<strong>auf</strong>lagen nicht<br />
sichtbar werden zu lassen. Karies ist<br />
<strong>auf</strong> den Glattflächen der Zähne nicht zu<br />
erwarten. Der stabilisierende und strukturerhaltende<br />
Effekt ist eindrucksvoll.<br />
Die abnehmbaren Modellguss-Schienungen<br />
stellen sozial verträgliche Therapiemöglichkeiten<br />
dar, durch die langfristig<br />
eine prothetische Rehabilitation<br />
erreicht werden kann [31].<br />
Prognostische Bewertung<br />
Eine grundsätzliche Aussage über die<br />
Prognose der kombinierten festsitzendabnehmbaren<br />
Therapie der gegossenen<br />
Teilprothese ist <strong>auf</strong>grund der Vielzahl<br />
von individuellen Einflussfaktoren nicht<br />
möglich. Es gibt aber Kriterien, die den<br />
Behandlungserfolg wesentlich beeinflussen.<br />
Von besonderer Wichtigkeit ist der Einfluss<br />
der Zahn- und Mundhygiene. Bei<br />
effizienter individueller Pflege und regelmäßigen<br />
professionellen Prophylaxe-Maßnahmen<br />
kann der Zustand der<br />
prothetischen Versorgung über einen<br />
langen Funktionszeitraum stabil gehalten<br />
werden. Regelmäßige zahnärztliche<br />
Kontrolluntersuchungen sind darin<br />
eingeschlossen [32].<br />
Als weiteres Merkmal sind die degenerativen<br />
Abbauvorgänge der oralen Gewebe<br />
hervorzuheben. Hier kommt es<br />
dar<strong>auf</strong> an, <strong>das</strong> Behandlungsmittel an<br />
die jeweilige klinische Situation anzupassen,<br />
bevor die prothetische Versorgung<br />
zum Störfaktor im stomatognathen<br />
System wird. Das erfolgt beispielsweise<br />
durch Unterfütterungen,<br />
Einschleifmaßnahmen, Bisserhöhungen<br />
oder Korrekturen am Modellguss-<br />
Gerüst. Zu diesen Störungen zählen unter<br />
anderem auch die Alveolarkamm-<br />
Atrophie, Schleimhaut-Irritationen und<br />
chronische Prothesen-Druckstellen.<br />
Parodontalerkrankungen verschlechtern<br />
die Prognose, wenn sie in einer<br />
kontinuierlich fortschreitenden und<br />
durch therapeutische Maßnehmen<br />
nicht <strong>auf</strong>zuhaltenden Verl<strong>auf</strong>sform <strong>auf</strong>treten<br />
[33]. Auch Allgemeinerkrankungen<br />
wie Diabetes mellitus wirken sich<br />
entzündungsfördernd <strong>auf</strong> die parodontalen<br />
Gewebe aus.<br />
Zahnverlust ist ein prognostisch ungünstiges<br />
Kriterium. Es wird zwar immer<br />
als Vorteil dargestellt, <strong>das</strong>s die Prothese<br />
beim Verlorengehen von Zähnen erweiterungfähig<br />
ist. Dabei wird nicht bedacht,<br />
<strong>das</strong>s sich durch den Verlust von Stützpfeilern<br />
eine völlig veränderte Belastungssituation<br />
ergibt, der die erweiterte Prothese<br />
nicht entsprechen kann. Die Prognose<br />
verschlechtert sich gravierend.<br />
Daher ist die prothetische Neuversorgung<br />
in Betracht zu ziehen, besonders<br />
dann, wenn es sich um den Verlust hochwertiger<br />
Pfeilerzähne handelt.<br />
Unter Berücksichtigung aller <strong>auf</strong>gezeigten<br />
Merkmale und Kriterien bei der<br />
Planung und Konstruktion der kombinierten<br />
gegossenen Teilprothese ist ein<br />
Therapieerfolg mit einer Funktionsdauer<br />
von zehn bis 20 Jahren keine Seltenheit.<br />
Voraussetzung ist allerdings,<br />
<strong>das</strong>s die Konstruktionsprinzipien konsequent<br />
vom Zahnarzt geplant und<br />
vom Zahntechniker umgesetzt werden<br />
[34].<br />
Zusammenfassung<br />
Bei der Planung zur prothetischen Versorgung<br />
mit einer abnehmbaren gegossenen<br />
Teilprothese ist zunächst eine<br />
diagnostische Bewertung der Lückengebiss-Situation<br />
vorzunehmen.<br />
Dabei ist es empfehlenswert, sich der<br />
funktionsorientierten Lückengebiss-<br />
Klassifikationen nach Eichner und Kör-<br />
86 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX I· 1/2013 · www.dlonline.de
Funktionsgerechte Konstruktion<br />
Teilprothesen<br />
ber zu bedienen. Daraus ableitend können<br />
Korrespondenzadresse:<br />
die einzelnen Gestaltungskriterien<br />
der Ankopplung sowie der Basis- und<br />
Bügelformen unter Beachtung des K<strong>auf</strong>lächenkomplexes<br />
festgelegt werden.<br />
Die Pfeilerzahn-Wertigkeit und der Zustand<br />
der parodontalen Gewebe sind<br />
in die Überlegungen einzubeziehen.<br />
Doz. Dr. med. dent. habil. Dirk Brose<br />
Dr. med. dent. Roland Schecker<br />
Karl-Marx-Straße 13<br />
28279 Bremen<br />
Telefon (04 21) 8 39 89 89<br />
E-Mail dirk.brose@ewetel.net<br />
Wenn eine analytische und systematische<br />
Verfahrensweise bei der Konstruktionsplanung<br />
Nähere Angaben zu den Autoren finden Sie unter www.dlonline.de<br />
der gegossenen Teil-<br />
prothese angewendet wird, kann prognostisch<br />
über einen langen Zeitraum<br />
ein funktionsstabiles Behandlungsergebnis<br />
erwartet werden. n http://bit.ly/UrvFnz http://bit.ly/UPmKRp<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[1] Kappert, H.F., Eichner, K.: Zahnärztliche Werkstoffe und ihre<br />
Verarbeitung, Bd. 2: Werkstoffe unter klinischen Aspekten,<br />
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008;<br />
[2] Biffar, R., Körber, E.: Die prothetische Versorgung des<br />
Lückengebisses, Befunderhebung und Planung. Deutscher<br />
Zahnärzte Verlag, Köln 1999;<br />
[3] Körber, E. , Lehmann, K., Pangidis, C.: Kontrollunter suchun -<br />
gen an parodontal und parodontal-gingival gelagerten Teil -<br />
prothe sen. Dtsch. zahnärztl. Z. 30 (1975) 77;<br />
[4] Gernet, W., Biffar, R., Schwenzer, N., Ehrenfeld, M.:<br />
Zahnärztliche Prothetik, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag,<br />
Stuttgart 2011;<br />
[5] Hohmann, A., Hielscher, W.: Lehrbuch der Zahntechnik 2:<br />
Prothetik, Quintessenz Verlag, Berlin 2004;<br />
[6] Marxkors, R.: Lehrbuch der zahnärztlichen Prothetik,<br />
Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln 2007;<br />
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Zahnersatz im Lückengebiss; Dtsch. zahnärztl. Z. 38 (1983) 967;<br />
[8] Jonson, D. L, Stratton, R. S.: Grundlagen des heraus nehmbaren<br />
Zahnersatzes. Quintessenz Verlag, Berlin 1983;<br />
[9] Graber, G.: Partielle Prothetik, in: Rateitschak, K. H. (Hrsg.):<br />
Farbatlanten der Zahnmedizin, Bd. 3, Georg Thieme Verlag,<br />
Stuttgart 1986;<br />
[10] Körber, K. H.: Zahnärztliche Prothetik. Georg Thieme Verlag,<br />
Stuttgart 1995;<br />
[11] Marxkors, R.: Der funktionell zweckmäßige Zahnersatz.<br />
Hanser Verlag, München 1975;<br />
[12] Dolder, E., Wirz, J.: Die Steg-Gelenk-Prothese. Quintessenz<br />
Verlag, Berlin 1982;<br />
[13] Engelhardt, J. P.: Verbindungsmöglichkeiten der<br />
Teilprothese mit dem Restzahnbestand – Indikation und<br />
Abgrenzung; in: Drücke, W., Klemt, B. (Hrsg.): Konzepte in der<br />
Teilprothetik, Quintessenz Verlag, Berlin 1983;<br />
[14] Ludwig, P., Niedermeier, W.: Checkliste Prothetik, Georg<br />
Thieme Verlag, Stuttgart 2002;<br />
[15] Spiekermann, H., Gründler, H.: Die Modellguss-Prothese:<br />
Ein Leitfaden für Zahnarzt und Zahntechniker, Quintessenz<br />
Verlag, Berlin 1977;<br />
[16] Hofmann, M.: Parodontale Aspekte bei herausnehmbarem<br />
Zahnersatz, Deutsch. zahnärztl. Z. 41 (1986) 913;<br />
[17] Kinematik und Belastungsverteilung abgestützter<br />
Freiendprothesen, Dtsch. zahnärztl. Z. 31 (1976) 547, 612, 774;<br />
[18] Windecker, D., Grafe, N.: Einfluss der Basisgestaltung <strong>auf</strong><br />
<strong>das</strong> dynamische Verhalten der Modell-Einstückguß-Prothese<br />
im Oberkiefer, Dtsch. zahnärztl. Z. 33 (1978) 109;<br />
[19] Pospiech, P.: Die prophylaktisch orientierte Versorgung mit<br />
Teilprothesen, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2001;<br />
[20] Kerschbaum, Th. , Meier, F.: Parodontalbefunde bei unterschiedlicher<br />
Lage des Sublingualbügels, Zahnärztl. Welt 5<br />
(1977) 230;<br />
[21] Marxkors, R.: Parodontalfreundliche Gestaltung partieller<br />
Prothesen, Zahnärztl. Prax. 27 (1975) 420;<br />
[22] Strub, J.R., Kern, M., Türp, J.C., Wittkowski, S.: Curri culum<br />
Prothetik, Bd. 1-3, Quintessenz Verlag, Berlin 2010<br />
[23) Reitemeier, B., Schwenzer, N. Ehrenfeld, M.: Einführung in<br />
die Zahnmedizin, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006;<br />
[24] Lehmann, K.M., Hellwig, E., Wenz, H.J.: Zahnärztliche<br />
Propädeutik: Einführung in die Zahnheilkunde. Deutscher Ärzte<br />
Verlag, Köln 2011;<br />
[25] Freesmeyer, W.B. (Hrsg.): Focus Zahnmedizin: Funktions -<br />
diagnostik und -therapie, Quintessenz Verlag, Berlin 2009;<br />
[26] Lotzmann, U.: Okklusionsschienen und andere<br />
Aufbissbehelfe. Verlag Neuer Merkur, München 1992;<br />
[27] Niedermeier, W.: Zum Einlagerungsverhalten starr abgestützter<br />
Freiendprothesen, Deutsch. zahnärztl. Z. 35 (1980) 394;<br />
[28] Voss, R., Kerschbaum, Th.: Indikation und Kontra indikation<br />
der Verblockung - Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse;<br />
Rhein. Zahnärztebl. H. 5, 1984;<br />
[29] Kerschbaum, Th.: Bewertungen der Verbindungsele mente<br />
zwischen Restgebiss und Zahnersatz; Deutsch. zahnärztl.<br />
Z. 41 (1986) 142;<br />
[30] Spiekermann, H.: Nachuntersuchungen von Modell guss -<br />
prothesen nach vierjähriger Tragezeit; Dtsch. zahnärztl. Z. 30<br />
(1975) 689;<br />
[31] Koeck, B.: Auswahl von Verbindungselementen- Prophy -<br />
laktische Gesichtspunkte; Zahnärztl. Mitt. 73 (1983) 1976;<br />
[32] Hedegard, B.: Die Mitarbeit des Patienten – ein Planungs -<br />
faktor; Zahnärztl. Welt Ref. 88 (1979) 680;<br />
[33] Ketterl, W.: Die Vorbereitung des parodontal geschädigten<br />
Gebisses für eine prothetische Versorgung; Zahnärztl. Welt 88<br />
(1979 ) 715;<br />
[34] Kaiser, F.: Modellguss im Labor. Quintessenz Verlag, Berlin<br />
2005.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 87
Termine<br />
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Ausführlichere Informationen zu den hier <strong>auf</strong>geführten Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.dlonline.de in der Rubrik ‹Termine›<br />
Thema Termin Ort Preise in Euro Veranstalter<br />
Indirektes Kleben – schneller zum Erfolg 27.04. Herborn 300,00 Colloquium – Wissens Wert<br />
Dr. J. Franke, ZTM. Schön (0 27 72) 58 21 48<br />
Tiefzeihtechnik – ästhetische Zahnregulierung 06.07. Herborn 300,00 www.life-<strong>dental</strong>.de<br />
u. Retention<br />
Dr. J. Franke, ZTM. Schön<br />
Indirektes Kleben – schneller zum Erfolg 11.10. Herborn 300,00<br />
Dr. J. Franke, ZTM. Schön<br />
KFO Technik-Grundkurs: <strong>auf</strong> Anfrage Herborn 350,00<br />
Vom Lückenhalter zur Dehnplatte<br />
ZTM. Schön<br />
KFO Aufbaukurs: Bimaxiläre Geräte <strong>auf</strong> Anfrage Herborn 450,00<br />
(Bionator, Aktivatoren usw.) – 2 Tage<br />
ZTM. Schön<br />
KFO Spezial-Kurs: Fränkel III – 2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Herborn 450,00<br />
ZT M. Schön<br />
KFO Spezial-Kurs: <strong>auf</strong> Anfrage Herborn 550,00<br />
Herstellung einer Distal-Jet Apparatur<br />
ZTM. Schön<br />
Individuelle Techniker-Kurse <strong>auf</strong> Anfrage!<br />
Lava Innovationen & Tipps aus der Praxis 16.01. ab Starnberg kostenfrei Corona Lava Fräszentrum<br />
Johannes Semrau, ZT 15:00 Uhr Starnberg<br />
Lava Innovationen & Tipps aus der Praxis 06.02. ab Starnberg kostenfrei (0 81 51) 55 53 88<br />
Johannes Semrau, ZT 15:00 Uhr www.lavazentrum.com<br />
Lava Innovationen & Tipps aus der Praxis 06.03. ab Starnberg kostenfrei<br />
Johannes Semrau, ZT<br />
15:00 Uhr<br />
Teilnahme nur nach Anmeldung, da Teilnehmerzahl begrenzt!<br />
Dentale Formen und Strukturen 18.01.-19.01. Meckenheim 690,00 DA VINCI CREATIV<br />
der Front- und Seitenzähne, Teil I<br />
Forum für die <strong>dental</strong>e Kunst<br />
ZTM Achim Ludwig (0 22 25) 1 00 27<br />
Die Kunst der Minimalisierung – 24.01.-25.01. Meckenheim 690,00 www.davinci<strong>dental</strong>.de<br />
<strong>das</strong> geschichtete Frontzahnveneer<br />
Massimiliano Trombin<br />
Fordern Sie unser aktuelles Kursprogramm 2012 an!<br />
Suchen Sie nicht den Himmel ab – Ihre Sterne 26.01. Petershagen 249,00 Dentaurum GmbH & Co. KG<br />
sind schon da: Teleskope aus EMF (0 72 31) 803-470<br />
ZTM Ulrich Darlath, ZT Stephan Weng<br />
www.dentaurum.de<br />
Teleskopkronen – 15.02.-16.02. Hamburg 279,00<br />
wie <strong>auf</strong> Schienen oder immer <strong>auf</strong> der Spur<br />
ZTM Volker Wetzel<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil I – 22.02.-23.02. Frohburg 449,00<br />
Ihr Einstieg in die KFO<br />
(bei Leipzig)<br />
ZT Monika Brinkmann<br />
Teleskopkrone aus emf 22.02. Münster 249,00<br />
ZTM Carsten Haake<br />
Die Pendelapparatur und Ihre Modifikationen 23.02. Münster 250,00<br />
ZT Ursula Wirtz<br />
Dentale Fotografie für Praxis und Labor-Fotos, 23.02. Münster 249,00<br />
die Spass machen<br />
ZTM Wolfgang Weisser<br />
KFO Creativ – bunt geht’s besser und macht mehr 23.02. Neumünster 219,00<br />
Spass<br />
ZT Claudia Stößer<br />
Lasersicherheitsschulung mit praktischen 01.03. Ispringen 165,00<br />
Übungen am Laser<br />
Dipl. Ing.(FH) Klaus Merkle/ZT der<br />
Dentaurum-Gruppe<br />
Der Funktionsregler nach Fränkel 01.03.-02.03. Neumünster 449,00<br />
ZT Sven Milpauer, Dipl.med. Wolfgang Siegert<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil I – 08.03.-09.03. Münster 449,00<br />
Ihr Einstieg in die KFO<br />
ZT Jörg Meier<br />
88 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Veranstaltungs-Finder<br />
Termine<br />
Thema Termin Ort Preise in Euro Veranstalter<br />
KFO Creativ – bunt geht’s besser und macht mehr 09.03. L<strong>auf</strong> 219,00 Dentaurum GmbH & Co. KG<br />
Spass<br />
(bei Nürnberg)<br />
ZT Claudia Stößer<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil II – 22.03.-23.03. Frohburg 449,00<br />
für diejenigen, die (noch) mehr wissen wollen<br />
(bei Leipzig)<br />
ZT Monika Brinkmann<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil II – 22.03.-23.03. Frohburg 449,00<br />
für diejenigen, die (noch) mehr wissen wollen<br />
(bei Leipzig)<br />
ZT Monika Brinkmann<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil I – 22.03.-23.03. Ispringen 449,00<br />
Ihr Einstieg in die KFO<br />
ZT Martin Geller<br />
Oberkieferdehnung (GNE, Hyrax ® ) vs. Quadhelix 22.03.-23.03. Ispringen 449,00<br />
ZT Guido Pedroli<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil I – 12.04.-13.04. Alling 449,00<br />
Ihr Einstieg in die KFO<br />
(bei München)<br />
ZT Jörg Stehr<br />
Laserschweiß-Grundkurs – 12.04. Ispringen 165,00<br />
Ihr Einstieg in die Lasertechnik<br />
Zahntechniker der Dentaurum-Gruppe<br />
Der Funktionsregler nach Fränkel 12.04.-13.04. Ispringen 449,00<br />
ZT Konrad Hofmann, Dr. Wolfgang Scholz<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil II – 12.04.-13.04. Münster 449,00<br />
für diejenigen, die (noch) mehr wissen wollen<br />
ZT Jörg Meier<br />
Teleskopkrone aus emf 13.04. Frohburg 249,00<br />
ZT Michael Röhnisch<br />
(bei Leipzig)<br />
Optimierung der Friktion von Doppelkronen bei 13.04. Hamburg 149,00<br />
älteren und neuen Arbeiten<br />
ZTM Volker Wetzel<br />
KFO Creativ – bunt geht’s besser und macht mehr 13.04. Münster 219,00<br />
Spass<br />
ZT Claudia Stößer<br />
Aufbaukurs Plattenapparaturen-für diejenigen, 19.04.-20.04. Ispringen 449,00<br />
die nach den Grundkursen weitermachen wollen<br />
ZT Monika Brinkmann<br />
Klammermodellgusskurs für Fortgeschrittene 19.04.-20.04. Ispringen 449,00<br />
ZT Klaus Dittmar<br />
Die gaumen- bzw. bügelfreie Teleskopprothese im 19.04.-20.04. Münster 449,00<br />
Einstückgussverfahren aus CoCr<br />
ZT Michael Martin<br />
Perfektionieren Sie Ihre Biege- und Streutechnik 20.04. Münster 275,00<br />
ZT Guido Pedroli<br />
Ideen und Systeme für den rationellen 26.04. Ispringen 249,00<br />
Arbeitsabl<strong>auf</strong> im KFO-Fach<strong>labor</strong><br />
ZT Christine Ramian, Timo Brade<br />
Metallverbindungen in der KFO 26.04. Ispringen 219,00<br />
ZT Thomas Braun<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil II – 26.04.-27.04. Ispringen 449,00<br />
für diejenigen, die (noch) mehr wissen wollen<br />
ZT Martin Geller<br />
Kieferorthopädischer Grundkurs Teil II – 26.04.-27.04. Ispringen 449,00<br />
für diejenigen, die (noch) mehr wissen wollen<br />
ZT Martin Geller<br />
Der Funktionsregler nach Fränkel 26.04.-27.04. Münster 449,00<br />
ZT Sven Milpauer, Dipl.med. Wolfgang Siegert<br />
Herstellung eines gnathologischen Set-up 27.04. Freiberg 219,00<br />
ZT Stephan Jopp<br />
(bei Dresden)<br />
Die Pendelapparatur und Ihre Modifikationen 27.04. Ispringen 250,00<br />
ZT Ursula Wirtz<br />
Implantatplanung – 02.03. Berlin 383,00 Dentaurum Implants GmbH<br />
von klassisch bis dreidimensional (0 72 31 99) 803-470<br />
Dr. Sigmar Schnutenhaus<br />
www.dentaurum.de<br />
Anatomie und operative Techniken – 02.03. Erlangen 460,00<br />
ein Implantationskurs an Humanpräparaten<br />
Dr. Joachim Hoffmann, Prof. Dr. Winfried Neuhuber<br />
Anatomie und operative Techniken – 09.03. Ulm 460,00<br />
ein Implantationskurs an Humanpräparaten<br />
Prof. Dr. T. M. Böckers, Dr. Joachim Hoffmann<br />
Sinusbodenelevationen und augmentative 13.04. Leipzig Auf Anfrage<br />
Techniken<br />
Prof. Dr. Hans-Ludwig Graf<br />
Implantatprothetik optimiert: 01.06. Jena 383,00<br />
Von der Planung bis in die Erhaltungsphase<br />
Dr. Joachim Hoffmann<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 89
Termine<br />
Veranstaltungs-Finder<br />
Thema Termin Ort Preise in Euro Veranstalter<br />
Implantatplanung – 22.06. Ispringen 383,00 Dentaurum Implants GmbH<br />
von klassisch bis dreidimensional<br />
Dr. Sigmar Schnutenhaus<br />
Implantatplanung – 22.06. Ispringen 383,00<br />
von klassisch bis dreidimensional<br />
Dr. Sigmar Schnutenhaus<br />
Implantatplanung – 22.06. Ispringen 383,00<br />
von klassisch bis dreidimensional<br />
Dr. Sigmar Schnutenhaus<br />
Einsteiger Workshop Ceramco iC 07.12. Stuttgart 195,00 Dentsply<br />
Ztm. Udo Waniek<br />
DeguDent GmbH<br />
Aufstellprothetik APFNT 13.02.-14.02. Berlin 325,00 (0 81 61) 59 59 76<br />
Zt. Burkhard Maaß<br />
dentsply-degudent.de<br />
Intensiv-Workshop 22.02. Essen 299,00<br />
„Vollkeramik, Metallkeramik mit System“<br />
Ztm. Thomas Kühn<br />
Ceramco iC Masterworkshop 04.03.-05.03. Neuss 498,00<br />
Ztm. Jochen Peters<br />
in:joy Masterworkshop 09.04. Neuss 249,00<br />
Ztm. Jochen Peters<br />
Eine für <strong>Alles</strong> Metallkeramik, Vollkeramik und 12.04.-13.04. Essen 495,00<br />
Überpressstechnik mit System<br />
Ztm. Thomas Kühn<br />
Einsteiger Workshop Ceramco iC 18.04. Hannover 195,00<br />
Ztm. Udo Waniek<br />
Ceramco iC meets in:joy&Genios 19.04. Ismaning 299,00<br />
Ztm. Janusch Kipka<br />
Aufstellprothetik APFNT 25.04.-26.04. Hamburg 325,00<br />
Zt. Burkhard Maaß<br />
Intensiv-Workshop 26.04. Bad Honnef 299,00<br />
„Vollkeramik, Metallkeramik mit System“<br />
Ztm. Thomas Kühn<br />
Ceramco iC Masterworkshop 29.04.-30.04. Neuss 498,00<br />
Ztm. Jochen Peters<br />
Einsteiger Workshop Ceramco iC 28.05. Hamburg 195,00<br />
Zt. Burkhard Maaß<br />
Aufstellprothetik APFNT 10.06.-11.06. Essen 325,00<br />
Ztm. Udo Waniek<br />
Aufstellprothetik APFNT 12.06.-13.06. Hannover 325,00<br />
Zt. Burkhard Maaß<br />
Einsteiger Workshop Ceramco iC 19.06. Ismaning 195,00<br />
Ztm. Udo Waniek<br />
Ceramco iC Masterworkshop 24.06.-25.06. Neuss 498,00<br />
Ztm. Jochen Peters<br />
Einsteiger Workshop Ceramco iC 26.06. Stuttgart 195,00<br />
Ztm. Udo Waniek<br />
in:joy Masterworkshop 03.07. Neuss 249,00<br />
Ztm. Jochen Peters<br />
Ausführliche Informationen finden Sie <strong>auf</strong> unserer Website www.dentsply-degudent.de<br />
Die totale Prothese – APF 09.01. Essen 250,00 FUNDAMENTAL<br />
ZTM Klaus Osten<br />
Schulungszentrum<br />
Moderne Teleskop- und Kombinationstechnik 16.01.-17.01. Essen 650,00 (02 01) 86 86 4-0<br />
ZTM Klaus Osten<br />
www.fundamental.de<br />
Die Klammermodellgussprothese 29.01.-30.01. Essen 495,00<br />
ZTM Klaus Osten<br />
IPS e.max Presstechnologie 20.02.-21.02. Essen 299,00<br />
Christian Voss<br />
Intensiv-Tagesseminar Vollkeramik, 22.02. Essen 299,00<br />
Metallkeramik mit System<br />
ZTM Thomas Kühn<br />
PSK DentalÄsthetiker Start des 1. Wochenende 22.02.-23.02. Essen 1200,00<br />
ZTM Volker Brosch<br />
Fordern Sie unsere aktuellen Seminarbroschüren 2013 an!<br />
CAD/CAM 1 Einsteiger 05.02. Ettlingen 99,00 Heraeus Kulzer GmbH<br />
Techn. Fachberater (0 61 81) 35 4014<br />
CAD/CAM 1 Einsteiger 05.02. Hagen 99,00 www.heraeus-<strong>dental</strong>.de<br />
Techn. Fachberater<br />
CAD/CAM 3 Fortgeschrittenen Kurs 06.02. Ettlingen 189,00<br />
Techn. Fachberater<br />
CAD/CAM 3 Fortgeschrittenen Kurs 06.02. Hagen 189,00<br />
Techn. Fachberater<br />
CAD/CAM 4 AbutmentDesigner 07.02. Ettlingen 189,00<br />
und Implant Bar und Bridge<br />
Techn. Fachberater<br />
90 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Termine<br />
Thema Termin Ort Preise in Euro Veranstalter<br />
CAD/CAM 4 AbutmentDesigner 07.02. Hagen 189,00 Heraeus Kulzer GmbH<br />
und Implant Bar und Bridge<br />
Techn. Fachberater<br />
Die totale Prothese 21.02.-22.02. Berlin 645,00<br />
Lerch, Peter<br />
Digitale Dentale Fotografie 22.02. Hanau 245,00<br />
Weisser, Wolfgang<br />
Detaillierte Beschreibungen finden Sie unter www.heraeus-<strong>dental</strong>.com/kursprogramm<br />
CAD/CAM Workshop – Präsentation 16.01. Stuttgart kostenlos Metaux Precieux Dental GmbH<br />
Wladimir Knjasev (07 11) 69 33 04 30<br />
Vollkeramik und deren Indikationen 16.01. Stuttgart 499,00 www.mp-<strong>dental</strong>-gmbh.de<br />
Benjamin Votteler<br />
Frontzahnformen III 08.02.-09.02. Hamburg Auf Anfrage<br />
Andreas Nolte<br />
CAD/CAM Workshop – Präsentation 20.02. Stuttgart kostenlos<br />
Wladimir Knjasev<br />
Weitere Informationen finden Sie <strong>auf</strong> unserer Webseite www.mp-<strong>dental</strong>-gmbh.de<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 15.02. Hamburg 120,00 model-tray GmbH<br />
ZTM B. Haker-Hamid (08 00) 3 38 14 15<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 19.04. Hamburg 120,00 www.model-tray.de<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 24.05. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 23.08. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 20.09. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 18.10. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 15.11. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
model-tray – <strong>das</strong> System für höchste Ansprüche 06.12. Hamburg 120,00<br />
ZTM B. Haker-Hamid<br />
Teilnahme nur nach Anmeldung möglich! Weitere Infos unter www.model-tray.de<br />
Rationelle Aufwachstechnik für Auszubildende 04.02.-05.02. Neuss 350,00 Jochen Peters<br />
ZTM Jochen Peters (0 21 31) 4 88 89<br />
Funktionelles Designen mit 3Shape 20.02. Neuss 295,00 www.ds-peters.de<br />
ZTM Jochen Peters<br />
Rationelle Aufwachstechnik für Auszubildende 25.03.-26.03. Neuss 350,00<br />
ZTM Jochen Peters<br />
Das Modell – Die Visitenkarte des Labors 01.02. Frohburg 220,00 picodent GmbH<br />
ZTM T. Weiler , J. Glaeske Dental Produktions- u.<br />
Workshop rund ums zeiser-Modellsystem 20.02. Garbsen 120,00 Vertriebs GmbH<br />
ZT U. Rudnick (0 22 67) 65 80 0<br />
Das Modell – Die Visitenkarte des Labors 03.04. Hamburg 220,00 www.picodent.de<br />
ZTM T. Weiler , ZT U. Rudnick<br />
Das Model – Die Visitenkarte des Labors 12.04. München 220,00<br />
ZTM T. Weiler , J. Glaeske<br />
Das Modell – Die Visitenkarte des Labors 27.04. Regenst<strong>auf</strong> 220,00<br />
ZTM T. Weiler , J. Glaeske<br />
Workshop rund ums zeiser-Modellsystem 15.05. Essen 120,00<br />
ZTM R. Haß<br />
Das Modell – Die Visitenkarte des Labors 18.09. Garbsen 220,00<br />
ZTM T. Weiler , ZT U. Rudnick<br />
Das Modell – Die Visitenkarte des Labors 30.10. Hamburg 220,00<br />
ZTM T. Weiler , ZT U. Rudnick<br />
Workshop rund ums zeiser-Modellsystem 13.11. Garbsen 120,00<br />
ZT U. Rudnick<br />
Das Modell-Die Visitenkarte des Labors Meckenheim 220,00<br />
ZTM C. Füssenich, ZT U. Rudnick<br />
Weitere Termine <strong>auf</strong> Anfrage!<br />
Tizian CAD/CAM Workshop 11.01. Rosbach 49,00 Schütz Dental GmbH<br />
Tizian CAD/CAM Workshop 25.01. Rosbach 49,00 (0 60 03) 8 14-0<br />
Dialog Vario Komposit – Systemvorst. 1 Tag 30.01. Rosbach 79,00 www.schuetz-<strong>dental</strong>.de<br />
Tizian CAD/CAM Workshop 08.02. Rosbach 49,00<br />
Tizian CAD/CAM Live Demo 1 Tag 08.02. Stuttgart 49,00<br />
Tizian CAD/CAM Live Demo 1 Tag 20.02. Remagen 49,00<br />
Tizian CAD/CAM Workshop 22.02. Rosbach 49,00<br />
Dialog Vario Komposit – Systemvorst. 1 Tag 10.04. Rosbach 79,00<br />
3D Navigation in der Implantologie 2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00<br />
Ästhetiktrends in der Keramik 1–2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00<br />
Digitale Funktionsdiagnostik fürs Labor 2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 91
Termine<br />
Veranstaltungs-Finder<br />
Thema Termin Ort Preise in Euro Veranstalter<br />
Implantatprothetik von A –Z, Cézanne <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00 Schütz Dental GmbH<br />
Tizian CAD/CAM Live Demo 1 Tag <strong>auf</strong> Anfrage Berlin <strong>auf</strong> Anfrage<br />
zebris Anwenderworkshop, Cézanne <strong>auf</strong> Anfrage Berlin <strong>auf</strong> Anfrage<br />
3D Navigation in der Implantologie 2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00<br />
Ästhetiktrends in der Keramik 1–2 Tage <strong>auf</strong> Anfrage Berlin 390,00<br />
aktuelles Kursprogramm unter: www.schuetz-<strong>dental</strong>.de<br />
FDT 5-ZT: Die Herstellung von Aufbissschienen – 18.01.-19.01. Westerburg 800,00 Westerburger Kontakte<br />
Seminar für Zahntechniker (0 26 63) 9 11 90 30<br />
ZTM Paul Gerd Lenze, ZT Dominik Püsch<br />
www.westerburgerkontakte.de<br />
Gesichts-, Sprach-, Modell- und 01.03.-02.03. Westerburg 780,00<br />
Zahnersatzanalyse für die patientengerechte<br />
Planung von Zahnersatz<br />
ZTM Jürg Stuck<br />
FDT 1: Grundlagen der Okklusion 08.03.-09.03. Westerburg 900,00<br />
ZTM Paul Gerd Lenze, Dr. Diether Reusch<br />
FDT 4: Instrumentelle Funktionsanalyse mit 13.06.-15.06. Westerburg 1230,00<br />
arbiträrer Scharnierachse<br />
Dr. Diether Reusch, ZA Jochen Feyen, ZTM P.G. Lenze<br />
Modernes Behandlungskonzept der Restauration 20.06.-22.06. Westerburg 1350,00<br />
von Front- und Seitenzähnen<br />
Dr. Diether Reusch, Dr. Uwe Blunck, ZTM P.G. Lenze u.a.<br />
Zähne werfen sich in Schale – Veneers mit 01.02.-02.02. Pforzheim 599.- Euro WIELAND Dental + Technik<br />
Reflex dimension<br />
GmbH & Co. KG<br />
ZTM Haristos Girinis (0 72 31) 37 05 -322<br />
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Ortho System von 3shape<br />
ZTM Udo Höhn<br />
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ZT Gabriele Lömmel<br />
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Claus-Jürgen Möll<br />
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ZT Gabriele Lömmel<br />
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Anwenden von 3shape: Basiswissen für Einsteiger<br />
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92 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Fröhliche Feier mit Feuerwerk<br />
Menschen<br />
20 Jahre Labor Kaltseis in Wels<br />
Fröhliche Feier<br />
mit Feuerwerk<br />
menjubiläum. Nach Gründung<br />
der Firma im Jahr 1992 und fünfjähriger<br />
Geschäftstätigkeit in<br />
Wels, Niederthan/Österreich,<br />
erwarben sie in Aistersheim ein<br />
passendes Grundstück und errichteten<br />
ein neues Firmengebäude,<br />
in dem sie seit 1997 ihr<br />
Labor führen.<br />
Bürgermeister Rudolf Riener<br />
und WKO Bezirksstellenleiter<br />
Hans Moser würdigten die besonderen<br />
Verdienste von Susanne<br />
und Wilfried Kaltseis und<br />
gratulierten zum runden Jubiläum.<br />
Das Dental<strong>labor</strong> beschäftigt<br />
sechs Mitarbeiterinnen, welche<br />
alle im Betrieb ausgebildet<br />
5-Achsen<br />
simultan<br />
Fräsen<br />
Für Zahnprothesen<br />
aus Zirkonium,<br />
PMMA und<br />
Wachs<br />
de Zum besonderen Jubiläum<br />
begrüßte <strong>das</strong> Ehepaar Kaltseis<br />
viele Gratulanten und ehrte<br />
treue Mitarbeiter<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Mit einem „Tag der offenen<br />
Tür“ und einer<br />
großen Festveranstaltung<br />
feierten Susanne und Wilfried<br />
Kaltseis ihr 20-jähriges Fir-<br />
wurden. Langjährige Firmentreue<br />
der Angestellten, ein gutes<br />
Arbeitsklima und hochqualitative<br />
Arbeit des gesamten<br />
Teams sind Gründe für eine große<br />
Anzahl von Stammkunden<br />
aus dem Bereich der Zahnärzte,<br />
so die Jubilare.<br />
Für zehnjährige Betriebstreue<br />
wurden die Geschwister Andrea<br />
und Karin Payrhuber aus Hofkirchen<br />
mit einer Urkunde und<br />
einem Geschenk geehrt; für 15–<br />
jährige Firmenzugehörigkeit<br />
wurde Astrid Sickinger aus Aistersheim<br />
ausgezeichnet.<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 93<br />
www.rolandeasyshape.com<br />
12.-16. März 2013<br />
3.1<br />
L040-M041
Menschen<br />
Dentaltechnologen im Profil<br />
Zahlreiche Zahnärzte und Geschäftspartner<br />
genossen den Tag der offenen Tür mit<br />
einem Fachvortrag von Enrico Steger, bei<br />
vielen guten Gesprächen und kulinarischen<br />
Köstlichkeiten, die Sepp Wolfsgruber<br />
von der „Alten Mühle“ aus Südtirol<br />
kreierte. Auch viele Aistersheimer gratulierten<br />
dem Firmenchef sowohl zum 20-<br />
jährigen Betriebsjubiläum als auch zum<br />
kurz bevorstehenden 60. Geburtstag.<br />
Ein besonderer Gratulant war die Musikkapelle<br />
Aistersheim, die sich bei ihrem<br />
langjährigen Sponsor und Gönner<br />
mit einem Jubiläumsmarsch und einem<br />
Ehrengeschenk einstellte.<br />
Künstlerischer Höhepunkt der „20-Jahre“-Feier<br />
war, als zu den Klängen der<br />
Arie „Nessun dorma“, gesungen von Tenor<br />
Richter Grimbeek, ein Festfeuerwerk<br />
den klaren Nachthimmel erhellte. n<br />
Studenten aus Osnabrück stellen sich vor<br />
Dentaltechnologen im Profil<br />
Im neuen Jahr setzen wir unsere Befragung junger Dentaltechnologen fort. Diesmal berichtet<br />
Annike Rand über ihre konkreten Pläne und Vorstellungen von der <strong>dental</strong>en Marktentwicklung.<br />
Annike Rand<br />
Ausbildungsabschluss 2007<br />
Bachelor Dentaltechnologie 2007<br />
Bachelor of Science 2010<br />
Master „Angewandte Werkstoffwissenschaften“ 2010<br />
Master of Science 2012<br />
Warum haben Sie den Weg zum Studium<br />
gewählt?<br />
Während meiner Ausbildung konnte ich<br />
den rasanten Technologiefortschritt in<br />
der Branche erleben. Allerdings wollte<br />
ich aktiv dabei sein und nicht nur den<br />
Wandel samt seiner Auswirkungen beobachten.<br />
Das Studium Dentaltechnologie<br />
war die Gelegenheit meine Ideen<br />
umzusetzen, die ich in der Ausbildungszeit<br />
gesammelt hatte.<br />
Was hat Ihnen am besten im Studium<br />
gefallen?<br />
Im Bachelor-Studiengang konnte ich<br />
mir ein breit gefächertes Grundwissen<br />
über die berufsspezifischen Materialen<br />
und Verfahren aneignen. Im weiterführenden<br />
Masterstudiengang „Angewandte<br />
Werkstoffwissenschaften“ ließ<br />
sich <strong>das</strong> erworbene Wissen in vielen unterschiedlichen<br />
praxisnahen Forschungs -<br />
projekten anwenden.<br />
Die praktischen Projekte haben mich<br />
besonders begeistert. Im Studium hatte<br />
ich die Möglichkeit, mich mit Themen<br />
ausführlich und eigenständig zu beschäftigen<br />
und Analysemethoden kennenzulernen<br />
und anzuwenden. Dank<br />
der kleinen Studiengruppe im Masterstudiengang<br />
war die Zusammenarbeit<br />
untereinander sehr intensiv und effektiv<br />
– auch mit den Lehrbe<strong>auf</strong>tragten.<br />
Welche Berufsaussichten wurden Ihnen<br />
eröffnet?<br />
Fotolia © FO8DE8<br />
94 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Menschen<br />
Der Abschluss in „Angewandte Werkstoffwissenschaften“<br />
ermöglicht mir, leitende<br />
Tätigkeiten in der Wirtschaft zu übernehmen<br />
und <strong>das</strong> über die Dentalindustrie hinaus:<br />
zum Beispiel in der allgemeinen<br />
Werkstoff erzeugenden Industrie. Die Spezialisierung<br />
<strong>auf</strong> bestimmte Materialien, wie<br />
Keramiken, war mir im Studium durch die<br />
einzelnen Projekte selbst überlassen. Auch<br />
in unterschiedlichen Forschungsinstituten<br />
und Materialprüfanstalten könnte ich tätig<br />
werden.<br />
Wo sehen Sie die Zukunft der Zahntechnik?<br />
Leider befürchte ich, <strong>das</strong>s kleine Labors<br />
vom Markt verdrängt werden, wenn sie sich<br />
nicht spezialisieren oder versuchen, sich<br />
von der Masse abzuheben. Viele herkömmliche<br />
Arbeitsschritte werden durch<br />
CAD/CAM-Systeme abgelöst. Den Beruf<br />
des Zahntechnikers wird es sicherlich noch<br />
in ferner Zukunft geben, aber <strong>das</strong> feinmechanische<br />
und kreative Handwerk, wird<br />
wohl nur noch von wenigen ausgeübt werden.<br />
Der größte Teil der Patienten erhält industriell<br />
hergestellten Zahnersatz, da dieser<br />
zukünftig schneller und kostengünstiger<br />
herzustellen ist.<br />
Dentale Materialien werden weiterentwickelt<br />
und Zahnersatz wird nicht nur der oralen<br />
Strukturerhaltung dienen, sondern<br />
auch medizinische Funktionen übernehmen,<br />
wie zum Beispiel die langsame Abgabe<br />
von Medikamenten.<br />
Der Fortschritt ist nicht <strong>auf</strong>zuhalten und<br />
man muss Acht geben, mitzuhalten.<br />
Welche Berufsperspektive würde Sie reizen?<br />
Die Erfahrungen, die ich während meiner<br />
Bachelor- und Masterarbeit an der medizinischen<br />
Hochschule Hannover sammeln<br />
durfte, möchte ich gerne nach dem Studium<br />
in der Forschung und Entwicklung einsetzen.<br />
Hierbei reizt mich besonders <strong>das</strong><br />
Material Keramik, mit dem ich mich in den<br />
vergangenen zwei Jahren ausgiebig beschäftigt<br />
habe. Mich interessiert zudem die<br />
Prüfung und Schadensanalyse von <strong>dental</strong>en<br />
Produkten und Materialien, sowohl<br />
durch praktische Verfahren aber auch mit<br />
Hilfe von FEM Simulationen (Finite-Elemente-Methode).<br />
Ich erhoffe mir eine Arbeit, die abwechslungsreich<br />
ist und sich an dem aktuellen<br />
Stand der Technik orientiert.<br />
<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 95
Menschen<br />
Stilvoll arbeiten mit „Weitsicht“<br />
<strong>Alles</strong> neu bei Röhrig Zahntechnik<br />
Stilvoll arbeiten mit „Weitsicht“<br />
Umbauen wollte Detlef<br />
Röhrig schon länger,<br />
denn die Einrichtung<br />
seines Betriebs war in<br />
die Jahre gekommen.<br />
Nun präsentierte er ein<br />
verjüngtes Labor und<br />
„so nebenbei“ gleich<br />
ein neues Konzept.<br />
Detlef Röhrig ist seit 1999 in Boppard-Hirzenach<br />
selbstständig. Vor<br />
der Betriebsgründung ließ sich<br />
der Zahntechniker noch einmal kräftig<br />
den Wind um die Nase wehen. Gemeinsam<br />
mit Ehefrau Esther Gehann war er 14<br />
Monate lang mit dem Motorrad in Südamerika<br />
unterwegs. Und dann gings los:<br />
Die Einrichtung des Labors bestand aus<br />
über 30 Jahre alten Freudingmöbeln,<br />
während die nötigen Geräte nach und<br />
nach angeschafft wurden. Etwa zwölf Jahre<br />
später stand eine Veränderung an. Ein<br />
Kursbesuch bei Andreas Kunz war eine<br />
gute Inspiration. Die Innenarchitektur des<br />
Berliner Labors trägt die unverkennbare<br />
Handschrift des Designer-Duos Guy und<br />
Stefan Genette– die Einrichtung und die<br />
dahinter stehende Philosophie beeindruckte<br />
Detlef Röhrig tief. Guy Genette,<br />
der sich als „Erschaffer von Lebensräumen“<br />
bezeichnet, bekam den Auftrag,<br />
<strong>das</strong> Bopparder Labor zu „faceliften“.<br />
Auch die Wände erhielten ein neues „Gewand“<br />
mit Naturstoffen wie Lehm- und<br />
Kalkputz, und abesondere Leuchten sorgen<br />
für optimale Sicht.<br />
So kann die Laborcrew wunderbar arbeiten.<br />
Zum Team gehören neben Esther<br />
Gehann, die den betriebswirtschaftlichen<br />
Part innehat, die Zahntechnikerin<br />
Anke Reuter und die<br />
Umschülerin Violeta Hopf.<br />
e Das Team im neuen Ambiente, von<br />
links: Detlef Röhrig, Esther Gehann,<br />
Anke Reuter und Violeta Hopf<br />
Labor-Schwerpunkte sind die Implantatprothetik,<br />
die Presskeramik, die Totalprothetik<br />
nach Gutowski sowie die<br />
Funktionsanalyse und Phonetik.<br />
Im September 2012 feierten die Röhrigs<br />
<strong>das</strong> neue Labor und bezogen ebenfalls<br />
<strong>das</strong> große Treppenhaus mit ein,<br />
über <strong>das</strong> man in die angeschlossene<br />
Pension mit vier Doppelzimmern gelangt.<br />
Nach einem Gläschen Sekt begrüßte<br />
Esther Gehann die Gäste: Im<br />
klangvollen Treppenhaus intonierte die<br />
Sängerin und Gesangslehrerin ein extra<br />
vorbereitetes Lied. Nach dem Ohrenschmaus<br />
sorgten Köstlichkeiten<br />
vom Buffet für <strong>das</strong> leibliche Wohl, während<br />
eine Diashow Eindrücke von der<br />
Südamerika-Reise lieferte.<br />
Unter dem Namen „Weitsicht-Institut“<br />
(www.Weitsicht-Institut.de) kündigte der<br />
Hausherr die Gründung einer Fortbildungsstätte<br />
„der anderen Art“ an. Nicht<br />
nur Fachkurse – teils mit Patienteneinbindung<br />
– finden statt, sondern auch Seminare<br />
für Persönlichkeitsentwicklung<br />
und Bewusstseinserweiterung. „Dieser<br />
Aspekt wird immer wichtiger werden,<br />
wenn es darum geht, <strong>auf</strong> die Wünsche<br />
96 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Menschen<br />
e So macht Arbeit Spaß<br />
der Patienten einzugehen“, sagt Detlef Röhrig,<br />
dem immer wieder bestätigt werde, wie<br />
viel Geduld er mit den Patienten habe.<br />
Die Möglichkeit, gleich im Haus übernachten<br />
zu können, ist für etliche Patienten und Seminargäste<br />
sicher sehr angenehm. Die liebevoll<br />
eingerichteten Zimmer der Pension<br />
(www.pension-roehrig.de), die einen Blick<br />
<strong>auf</strong> <strong>das</strong> romantische Rheintal erlauben und<br />
der teils überdachte Hof mit seinem Wohlfühl-<br />
Ambiente ergänzen <strong>das</strong> Konzept des Institutes.<br />
Bei schönem Wetter wird gesunde Kost<br />
im Freien serviert, und der Wald direkt hinter<br />
dem Haus lädt zu Spaziergängen ein.<br />
Getreu der Philosophie des Hauses waren<br />
auch die Referenten während der Eröffnungsfeier<br />
außergewöhnlich. So staunten<br />
die Gäste nicht schlecht, als Lilo Schaper<br />
demonstrierte, was alles aus dem Gesicht<br />
eines Menschen ablesbar ist: Wie die Nase<br />
Dominanz oder Bescheidenheit verrät, oder<br />
<strong>das</strong>s die Form der Ohren von Geburt ein Leben<br />
lang so bleiben, während sich andere<br />
Gesichtsteile durchaus verändern. Auch an<br />
der Gesichts-Physiognomie ist zu erkennen,<br />
ob es sich um ein Bewegungs-, Empfindungs-<br />
oder Ernährungsnaturell handelt.<br />
Rudolf Fiedler erklärte, wie man sicher im<br />
Internet navigiert, ehe Ultra-Marathonläufer<br />
Michael Snehotta, von seinem Sibirienl<strong>auf</strong><br />
<strong>auf</strong> dem winterlichen Baikalsee berichtete<br />
und erzählte, wie er den Hautkrebs<br />
besiegt hat und heute, nach nur zwei Jahren,<br />
wieder l<strong>auf</strong>en kann.<br />
Eine schöne Erfolgsgeschichte – wünschen<br />
wir den Röhrigs, <strong>das</strong>s sie ebenfalls <strong>auf</strong> der<br />
Erfolgsspur bleiben!<br />
jh/bs n<br />
<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 97
ArbeitsLeben<br />
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca<br />
Fortbildung mit Urlaubsflair<br />
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca<br />
Eine traumhafte<br />
Kulisse, nämlich die<br />
Ferieninsel Mallorca,<br />
ein Top-Referent,<br />
Hiroki Goto, und ein<br />
ideenreicher Veran -<br />
stalter, Claude Less,<br />
Inhaber des Futuradent<br />
Dental<strong>labor</strong>s in Luxem -<br />
burg. Beste Voraus -<br />
setzungen also für<br />
einen Live-Workshop<br />
der Extraklasse.<br />
e Auf dem Weg zur Lieb -<br />
lings insel der Deutschen<br />
e Die „Mallorca-Crew“, von<br />
links: Hiroki Goto, dl-Autor<br />
Karl-Heinz Georgi, Peter<br />
Klein, Romy Pampel, Bärbel<br />
Werner, Annette Kurz,<br />
Claude Less, Patientin und<br />
Verlobter Mitarbeiter im<br />
Weingut, Manfred Gottlieb,<br />
Kim Wies, Wilhelm<br />
Mühlenberg und Anne Leser<br />
Bei der Auswahl der Keramik für<br />
diesen Ästhetik-Workshop gab es<br />
für Claude Less keine Frage: Er<br />
setzt <strong>auf</strong> Noritake CZR, eine der besten<br />
Verblend-Keramiken des Weltmarktes:<br />
Auch ich habe in der Praxis erfahren, wie<br />
positiv sich diese Keramik in Szene setzt.<br />
Veranstaltungsort war <strong>das</strong> Labor von<br />
Dagmar Rother. Die Schweizerin betreibt<br />
<strong>auf</strong> ihrer Finca nahe der Stadt Petra ein<br />
Dental<strong>labor</strong>. Dagmar Rothers Kinder wiederum<br />
haben in der Nähe einen Catering-Service<br />
und vermitteln Unterkünfte<br />
in nahegelegenen Hotel-Fincas – ein<br />
weiterer Standortvorteil für diesen Workshop.<br />
So war es nicht schwierig, den<br />
deutschen Importeur und Generalvertreiber<br />
der Noritake Keramik als Sponsor<br />
für diesen Workshop zu gewinnen;<br />
zumal sich Claude Less einen der Top-<br />
Referenten aus dem Noritake-Umfeld<br />
gesichert hatte: Hiroki Goto! Dieser lernte<br />
sein Handwerk unter anderem am berühmten<br />
Osaka-Kataoka-Training Center.<br />
Weitere Stationen führten ihn über<br />
Kanada in die USA, nach Californien, wo<br />
er derzeit lebt und arbeitet, wenn er<br />
nicht weltweit unterwegs ist, um Schulungen<br />
zu leiten.<br />
Übrigens: In Petra ist ein kleines Lokal,<br />
<strong>das</strong> angeblich die beste Paella der Insel<br />
bietet – eigentlich noch ein Grund,<br />
dorthin zu fahren…<br />
Goldquadrat Geschäftsführer Wilhelm<br />
Mühlenberg unterbrach seinen Mallorca-Urlaub<br />
für einen Tag und begrüßte<br />
die Teilnehmer. Im Gepäck hatte er <strong>das</strong><br />
komplette Sortiment der Noritake Zirkon-Keramik<br />
sowie die neuesten Produkte<br />
aus dem Haus Smile Line: <strong>Alles</strong><br />
rund um die Keramikverarbeitung, vom<br />
neuesten N.era Pinselsatz bis hin zu<br />
den Flexipalette Kontrastplatten für die<br />
<strong>dental</strong>e Fotografie.<br />
98 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca<br />
ArbeitsLeben<br />
zum Einsatz kam, bis man entdeckte,<br />
<strong>das</strong>s sich dieses Material<br />
perfekt als Bindeglied zwischen<br />
dem Zirkongerüst und<br />
der Verblendkeramik eignet.<br />
Fehlstellen im Verbund oder Abhebungen<br />
der diversen Verblend-Massen<br />
vom Shade-Base-Stain-Washbrand<br />
sind bei<br />
diesem, im Übrigen voll-synthetischen,<br />
Keramik-System<br />
nicht festzustellen.<br />
Weiterempfehlung: 100%<br />
5,0<br />
Arbeitsschritte<br />
e Claude Less, rechts,<br />
mit Hiroki Goto<br />
Der Patientenfall<br />
Der Fall war anspruchsvoll: Die<br />
junge Patientin hatte einen offenen<br />
Biss und einen devitalen<br />
oberen Einser – inzwischen versorgt<br />
mit einem Aufbau. Der andere<br />
mittlere Schneidezahn, mit<br />
deutlicher Fehlstellung, wurde<br />
maximal beschliffen, um eine<br />
ästhetische Versorgung zu ermöglichen.<br />
Alle Teilnehmer erhielten<br />
optimal vorbereitete Zirkonkäppchen.<br />
Diese waren aus<br />
Noritake Zirprime gefräst, einem<br />
Zirkonwerkstoff, mit dem<br />
Noritake schon seit Jahren <strong>auf</strong><br />
höhere Transluzenz bei Zirkon-<br />
Gerüstwerkstoffen setzt. Die Zirprime-Blanks<br />
gibt es in verschiedenen<br />
Farben, so<strong>das</strong>s es<br />
nicht mehr notwendig ist, weißes<br />
Zirkon zu verarbeiten, beziehungsweise<br />
abzudecken. Die<br />
sehr Opaker-ähnlichen Shade-<br />
Base Liner Massen sind inzwischen<br />
den sogenannten Shade-<br />
Base-Stains gewichen, einer<br />
Masse, die ursprünglich als Liner<br />
bei der Verarbeitung der<br />
Presskeramik des Herstellers<br />
Fotos sind für Hiroki Goto ebenso<br />
selbstverständlich wie der<br />
persönliche Kontakt: „Wie soll<br />
ich Frontzahnkronen für Menschen<br />
anfertigen, die ich nicht<br />
kenne oder nie gesehen habe?<br />
Geht gar nicht!“ Zur Kontrolle<br />
setzt er <strong>auf</strong> eine LED-Lichtquelle<br />
mit mehreren im Kreis angeordneten<br />
LEDs, welche <strong>das</strong> ganze<br />
Licht im neutralen Bereich<br />
von 5500 Grad Kelvin abstrahlen.<br />
Er verwendet Farbringe von<br />
verschiedenen Herstellern, um<br />
einen möglichst passenden<br />
Farbzahn herauszusuchen, der<br />
dann auch als Referenz am Arbeitsplatz<br />
dient. Nach eingehender<br />
Analyse entscheidet er,<br />
mit welchen Massen er die Verblendungen<br />
fertigen wird. Dazu<br />
skizziert er die Schichtung, die<br />
chronologisch alle Arbeitsschritte<br />
enthält, die er durchführen<br />
wird.<br />
Die vorbereiteten Käppchen bemalt<br />
er mit dem passenden<br />
Shade-Base-Stain in der ausgesuchten<br />
Farbe und zu 50 Prozent<br />
vermischt mit Shade-Base-Stain-<br />
Fluorescent-Masse. Im Bereich<br />
der Kronenränder wie auch approximal,<br />
kamen für ein höheres<br />
Chroma etwas Pink sowie eine<br />
orange-eingefärbte Cervical-<br />
Masse hinzu. Angemischt werden<br />
diese Massen mit IS-Flüssigkeit<br />
aus dem Internal-Stains<br />
Malfarbenset. Die Internal-Stains<br />
sind Malfarben, die nach dem<br />
Dentinbrand <strong>auf</strong>gemalt werden,<br />
um interne Effekte genau plat-<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 99<br />
Referent:<br />
ZTM<br />
Wolfgang<br />
Weisser<br />
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Ästhetische<br />
Dentale<br />
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14. September 2013<br />
Fortbildungspunkte 8<br />
Kursgebühr<br />
320,00 € (ZÄ, ZT) zzgl. MwSt.<br />
250,00 € (ZMF) zzgl. MwSt.
ArbeitsLeben<br />
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca<br />
c Im Kursraum<br />
wird eifrig gearbeitet<br />
d Bei der Farbwahl<br />
zieren zu können. Die ölige IS-Flüssigkeit<br />
ergibt eine Sirup-artige Konsistenz<br />
der Basis-Masse, die damit absolut<br />
standfest und in dünner Schichtstärke<br />
<strong>auf</strong>getragen werden kann. Der<br />
Washbrand selbst erfolgt vergleichsweise<br />
hoch, bei 1080 Grad Celsius. Alle<br />
Brände werden <strong>auf</strong>grund der besonderen<br />
Anforderungen von Zirkon grundsätzlich<br />
mit einer vierminütigen Abkühlphase<br />
gefahren.<br />
Keramikmassen<br />
Je nach Schwierigkeitsgrad der zu erstellenden<br />
Restauration (Platzverhältnisse,<br />
interne Effekte) entscheidet er<br />
sich für zwei Dentinbrände, was er auch<br />
in diesem Fall für erforderlich hielt. Im<br />
Halsbereich wurde eine Mischung aus<br />
Cervical-Masse und Dentin (50:50) <strong>auf</strong>getragen,<br />
der Zahnkörper wurde mit<br />
weißlichem Opakdentin dünn überzogen<br />
und der inzisale Käppchenrand wurde<br />
mit einem gezackten Rand aus Opakdentin<br />
versehen. Diese erste Schichtung<br />
wurde gebrannt, um jede<br />
Verschiebung der Massen durch nachfolgendes<br />
Auftragen zu vermeiden. Es<br />
folgte die eigentliche Dentin-Schichtung<br />
in Anlehnung an die erstellte Skizze<br />
und so, wie der Zahn am Ende aussehen<br />
soll. Nun wird an folgenden Stellen<br />
abgetragen: approximal sowie auch<br />
inzisal, labial <strong>das</strong> inzisale Drittel bis zur<br />
Mitte der Schneidekante; ebenso die<br />
mesialen und distalen Flanken. Es folgt<br />
ein zweiter Dentinbrand. Die gebrannte<br />
Krone wird begutachtet und Hiroki<br />
Goto entscheidet von Fall zu Fall ob er<br />
jetzt eine interne Bemalung vornimmt<br />
oder nicht. Je nach dem, wie sich die<br />
Nachbarzähne darstellen, werden geschrumpfte<br />
Bereiche der Kronen mit<br />
Schneidemasse <strong>auf</strong>gefüllt; falls durch<br />
gesteigerte Transluzenz Kronen zu dunkel<br />
erscheinen, wird Schneidemasse<br />
(zu 50 Prozent mit Dentin gemischt)<br />
zum cervikalen Saum hin mit Halsmasse<br />
abgetönt. Die Schneidekante wird<br />
mit einer Wechselschichtung <strong>auf</strong>gefüllt.<br />
Zum Einsatz kamen dabei diverse Ef-<br />
100 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
ArbeitsLeben<br />
www.ids-cologne.de<br />
fekt-Schneidemassen: blau getönte<br />
Transpamassen für die approximalen<br />
Bereiche, wenig bläuliche Transpamasse<br />
für den bläulichen Saum der<br />
Schneide, weißliche Transpa für die Mamelons<br />
sowie eine neutrale Transpamasse<br />
für den restlichen Überzug der<br />
Labialfläche. Die Palatinalfläche wurde<br />
mit chromatisch stärker abgetöntem<br />
Opakdentin überschichtet und Schmelzleisten<br />
mit heller Schneidemasse imitiert.<br />
Sämtliche Massen wurden von Hiroki<br />
Goto sehr feucht angemischt und<br />
in kleinen Portionen mit feinem Pinsel<br />
exakt platziert. Diese Arbeitsweise fiel<br />
an diesem heißen Wochenende besonders<br />
schwer. Interessanterweise kam<br />
die Standard-Modellierflüssigkeit „Meister<br />
Liquid“ des Noritake CZR-Systems<br />
mit den hohen Temperaturen gut zurecht.<br />
Die angemischten Massen waren<br />
hervorragend modellierbar und die Verdunstung<br />
hielt sich in Grenzen. Die mit<br />
destilliertem Wasser angemischten<br />
Massen waren dagegen sehr „pflegebedürftig“.<br />
Nach dem Schmelzbrand<br />
wurden die Kronen in Situ betrachtet,<br />
beschliffen und dann die angestrebten<br />
Effekte gezielt über interne Bemalung<br />
intensiviert. Goto erkärte, <strong>das</strong>s es nicht<br />
abwegig sei, spezielle interne Malfarben<br />
zu benutzen, da normale Malfarben<br />
gelegentlich zu Unverträglichkeiten<br />
neigen.<br />
Der interne Malfarbenbrand wird ca. 30<br />
Grad niedriger als der Standardbrand<br />
durchgeführt. Nach diesem letzten Malfarbenbrand<br />
vervollständigte Hiroki Goto<br />
die Kronen mit Lustermassen. Diese<br />
Massen sind eine Spezialität des Noritake<br />
Systems. Damit lassen sich Form<br />
und Oberfläche der Verblendungen<br />
sehr genau an die übrigen natürlichen<br />
Zähne anpassen. Es stehen derzeit<br />
zwölf Lustermassen in verschiedenen<br />
Tönungen und Transparenzgraden zur<br />
Verfügung, mit denen sich nahezu alle<br />
Eigenschaften von natürlichem Schmelz<br />
nachahmen lassen.<br />
Perikymatien wurden nachgebildet und<br />
prominente Leisten mit dem Gummierer<br />
vorsichtig anpoliert. Danach konnte<br />
die Krone final bemalt und glasiert<br />
werden. Abschließend erhielt die glasierte<br />
Krone eine mechanische Politur,<br />
so<strong>das</strong>s sich der Glanzgrad perfekt an<br />
die Nachbarzähne angepasst.<br />
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<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 101
ArbeitsLeben<br />
Keramik <strong>auf</strong> Mallorca<br />
e Ergebnisse – von Hiroki<br />
Goto (Bilder oben) und<br />
einem Teilnehmer<br />
Edle Ergebnisse<br />
Goto verstand es hervorragend, uns seine<br />
Ideen und Techniken nahezubringen.<br />
Er hat in diesem Workshop eine Arbeitsweise<br />
gezeigt, die nicht alltäglich<br />
und letztlich nur für privat abgerechnete<br />
Restaurationen bezahlbar ist. Die<br />
<strong>auf</strong>wändige Fertigung mit sehr vielen<br />
Bränden passt auch zeitlich in keinen<br />
Rahmen. Er demonstrierte Schritt für<br />
Schritt ein Vorgehen, <strong>das</strong> es ermöglicht,<br />
unter maximaler Kontrolle nahezu jede<br />
farbliche Nuance und jede Besonderheit<br />
exakt wiederzugeben. Wie gut die<br />
einzelnen Lektionen bei den Teilnehmern<br />
ankamen, ließ sich an den fertig<br />
gestellten Kronen erkennen. Diese waren<br />
allesamt sehr gut, aber unterschiedlich<br />
in der Interpretation der äußeren<br />
Erscheinung, Form und Stellung.<br />
Fazit<br />
Die Umstände für diesen Workshop waren<br />
sicher anspruchsvoll. 38 Grad Celsius<br />
im Schatten – und im Schulungsraum –,<br />
beengte Platzverhältnisse und dazu ein<br />
Fall, der weiten Raum für Interpretationen<br />
ließ. Bewundernswert, wie Teilnehmer<br />
und Referent mit dieser Situation umgingen.<br />
Die Gruppe wuchs schnell zusammen<br />
und arbeitete stärker zusammen, als<br />
ich <strong>das</strong> von vergleichbaren Veranstaltungen<br />
kenne; zumal zwei Teilnehmer noch<br />
keine praktischen Erfahrungen mit der<br />
Noritake Keramik hatten. Die Ergebnisse<br />
waren durchweg gut, gemessen an den<br />
Umständen sogar sehr gut.<br />
Bis in die späten Abendstunden arbeiteten<br />
wir. Das Essen war grundsätzlich<br />
für 22 Uhr angesetzt, zu einer Zeit, wenn<br />
sich „Malle“ etwa abgekühlt hat. Da es<br />
aber auch nachts noch warm blieb, wurden<br />
lange Gespräche in „Poolnähe“ geführt.<br />
Irgendwann wurden die Klimaanlagen<br />
eingeschaltet, um einigermaßen<br />
schlafen zu können. Eigentlich sollte<br />
man nachmittags einen Mittagsschlaf<br />
von drei Stunden einlegen, um morgens<br />
leichter aus dem Bett zu kommen und<br />
abends länger auszuhalten …<br />
Es spricht sicher einiges dafür, „Bildungsurlaub“<br />
zu machen. Die Teilnehmer<br />
sind entspannter, und eine völlig<br />
fremde Umgebung zwingt zur produktiven<br />
Zusammenarbeit. Jeder von uns<br />
nahm wertvolle Anregungen für die tägliche<br />
Arbeit mit.<br />
n<br />
Karl-Heinz Georgi<br />
102 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Nicht schon wieder!<br />
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ArbeitsLeben<br />
Selbstentwicklung ist ein Jungbrunnen<br />
Plädoyer für den Wandel<br />
Plädoyer<br />
für den Wandel<br />
„Wer stabil im Leben stehen will, muss an sich arbeiten!“<br />
Der Führungs- und Unternehmensethiker Dr. Ferdinand Rohr -<br />
hirsch, Philosophieprofessor an der Katholischen Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt, verweist im Gespräch mit unserer Zeit -<br />
schrift <strong>auf</strong> eine wichtige Aufgabe, die viel zu wenig beachtet<br />
wird: die Entwicklungsarbeit an sich selber.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
e Ferdinand Rohrhirsch:<br />
„Herr der Zukunft ist, wer sich<br />
wandeln kann“<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
ist heute selbstverständlich.<br />
Doch weit weniger<br />
selbstverständlich ist aus der<br />
Sicht von Rohrhirsch die „hautnahe<br />
Arbeit an sich selber“. Viele<br />
gute Fachleute seien in ihrer<br />
menschlichen Entwicklung stecken<br />
geblieben. Darin sieht<br />
Rohrhirsch ein ebenso existenzgefährdendes<br />
Defizit wie in<br />
fachlichen Mängeln.<br />
Für Rohrhirsch muss die Arbeit<br />
an sich selber als Jungbrunnen<br />
angesehen werden, der fit<br />
macht für eine auch persönlich<br />
deutlich anspruchsvollere Zukunft.<br />
<strong>Alles</strong> werde noch viel rasanter<br />
im Fluss sein. Dar<strong>auf</strong> gelte<br />
es sich einzustellen. Wor<strong>auf</strong><br />
es für Rohrhirsch bei dieser unmittelbar<br />
persönlichen Entwicklungsarbeit<br />
ankommt, sagt<br />
er mit einem altem chinesischen<br />
Sprichwort: Herr der Vergangenheit<br />
ist, wer sich erinnern<br />
kann. Herr der Zukunft ist,<br />
wer sich wandeln kann.<br />
Dabei ist keine opportunistische<br />
Anpassung an neue Verhältnisse<br />
gemeint. Worum es<br />
gehe, sei die Auseinandersetzung<br />
mit sich selbst im Sinne eines<br />
„unverzichtbaren Hinterfragens<br />
des eigenen Denkens<br />
und Tuns“.<br />
Eindringlich sein Appell: „Wir leben<br />
in einer ungemein innovativen<br />
Welt. Wir lassen die gewohnte<br />
alte Ökonomie immer<br />
mehr hinter uns. <strong>Alles</strong> wird kurzlebiger<br />
und vernetzter. Nur wer<br />
mit sich selbst innovativ umgehen<br />
kann und umgeht, nur wer<br />
in Systemzusammenhängen denken<br />
kann und denkt, sichert sich<br />
den Anschluss an die Entwicklung.<br />
Wer sich dieser Einsicht verschließt,<br />
riskiert, als Strandgut<br />
der Entwicklung zu enden.“<br />
Rohrhirsch: „Ich habe mich vom<br />
Eisenbahner des mittleren<br />
Dienstes zum Hochschullehrer,<br />
Coach und Berater – ich sage<br />
nicht emporgearbeitet, ich sage<br />
entwickelt. Nicht weil ich<br />
‚Karriere‘ machen wollte, sondern<br />
weil ich neugierig war <strong>auf</strong><br />
104 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Plädoyer für den Wandel<br />
ArbeitsLeben<br />
meine Möglichkeiten, <strong>auf</strong> neue Erfahrungen.<br />
Ich bin davon überzeugt, und<br />
meine beruflichen Erfahrungen bestätigen<br />
<strong>das</strong>: Ohne die l<strong>auf</strong>ende lernende<br />
Selbsterneuerung aus der Auseinandersetzung<br />
mit sich selbst und der Welt<br />
gelingt ein tatkräftiges In-der-Welt-stehen<br />
schwerer denn je.“<br />
Einleuchtend die Begründung: Wir leben<br />
in einer Welt, deren eigentliche<br />
existenzielle berufliche Bedrohung weniger<br />
aus den Umständen kommt, in<br />
die sich der einzelne gestellt sieht, als<br />
aus der Scheu vor der selbstkritischen<br />
Auseinandersetzung mit all den Faktoren,<br />
die l<strong>auf</strong>end <strong>auf</strong> diese Umstände<br />
einwirken und sie von jetzt <strong>auf</strong> gleich<br />
massiv verändern können.<br />
In diesem Zusammenhang verweist<br />
Rohrhirsch <strong>auf</strong> Goethes kleines Gedicht<br />
„Selige Sehnsucht“. Da heißt es zum<br />
Schluss: „Und so lang du <strong>das</strong> nicht hast,<br />
dieses: Stirb und Werde! Bist du nur ein<br />
trüber Gast <strong>auf</strong> der dunklen Erde.“<br />
„Schauen Sie sich um, nicht Wenige<br />
sind so ein trüber Gast <strong>auf</strong> der Erde,<br />
weil sie einfach nicht bereit sind, aus<br />
den Kleidern und Schuhen des Gewohnten<br />
zu schlüpfen, weil sie in sich<br />
selbst gefangen sind. Lieber leiden sie<br />
als <strong>auf</strong>zubrechen.“ Die so viel diskutierte<br />
Flucht in die innere Kündigung<br />
beispielsweise sei so gesehen ein zutiefst<br />
uninnovatives und in die Sackgasse<br />
führendes Verhalten.<br />
Wor<strong>auf</strong> es für Rohrhirsch heute vielleicht<br />
mehr denn je ankommt ist, sich<br />
nicht gegen die Umstände zu behaupten,<br />
sondern sich für die Umstände fit<br />
zu machen. Doch dazu, sagt er, „muss<br />
man sich über sich selbst hinauswagen.“<br />
Allein dieses Wagnis initiiere persönliches<br />
Wachstum, helfe, Routinen<br />
in Denkmustern wie in Handlungsweisen<br />
zu entlarven, neue Horizonte zu erkennen<br />
und für sich zu eröffnen.<br />
Nur zu gut kennt Rohrhirsch die diesbezügliche<br />
Frage nach dem Wie? Und<br />
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ArbeitsLeben<br />
er weiß auch, <strong>das</strong>s seine Antwort<br />
immer wieder Erstaunen<br />
und Verblüffung auslöst ob ihrer<br />
vermeintlichen Einfachheit.<br />
Wie <strong>das</strong> Wort „hinterfragen“<br />
schon andeute, persönliche Entwicklung<br />
bedeute, sich immer<br />
wieder mit Fragen zu konfrontieren<br />
– Warum tue ich <strong>das</strong>? Warum<br />
lasse ich <strong>das</strong>? Warum<br />
scheue ich vor diesem oder jenem<br />
zurück? Warum verhalte<br />
ich mich so? Sukzessiv führe<br />
<strong>das</strong> zu mehr Klarheit über sich<br />
und einem bewussteren, weniger<br />
aus Routinen kommenden<br />
Denken und Auftreten.<br />
Rohrhirsch weiß, <strong>das</strong>s dieses<br />
Ansinnen gewöhnungsbedürftig<br />
ist. Ausgerechnet <strong>das</strong>, was<br />
vielen Menschen Angst macht,<br />
sich in Frage zu stellen, sich mit<br />
sich selbst auseinanderzusetzen,<br />
<strong>das</strong> soll für mehr berufliche<br />
Sicherheit sorgen? „Hört sich<br />
paradox an, ich weiß, ist aber<br />
der Schlüssel zu mehr Stabilität<br />
im Leben.“ Der Gedanke, der dahinter<br />
steht, ist uralt: Um etwas<br />
zu gewinnen, muss etwas <strong>auf</strong>geben<br />
werden. In unserem Diskussionszusammenhang<br />
die<br />
vermeintlich Sicherheit gebende,<br />
tatsächlich aber genau für<br />
<strong>das</strong> Gegenteil sorgende Orientierung<br />
am Gewohnten, an verfestigten<br />
Vorstellungen und vor<br />
Plädoyer für den Wandel<br />
allem auch Erwartungen. Rohrhirsch:<br />
„So manche Ehe- oder<br />
Beziehungskrise ist in diesem<br />
Sinne eine Erwartungskrise!“<br />
Abschiedlich zu leben, nicht zu<br />
klammern, so wie es Hermann<br />
Hesse in seinem Gedicht „Stufen“<br />
geschrieben hat: „Es muss<br />
<strong>das</strong> Herz bei jedem Lebensrufe,<br />
bereit zum Abschied sein und<br />
Neubeginne ... Nur wer bereit<br />
zu Aufbruch ist und Reise, mag<br />
lähmender Gewöhnung sich entraffen“<br />
– <strong>das</strong> ist für Rohrhirsch<br />
d a s Lebenselixier. Wer sich aus<br />
dieser Bereitschaft <strong>auf</strong> die Auseinandersetzung<br />
mit sich selbst<br />
einlasse, mit dem Wunsch, die<br />
zwangsläufig sich einstellenden<br />
Verkrustungen im Kopf <strong>auf</strong>zubrechen,<br />
sich offener zu machen,<br />
den Horizont weiter und<br />
Blick und Tritt dadurch sicherer<br />
zu machen, der banne beruflich<br />
und überhaupt existenziell die<br />
Gefahren unserer Zeit durch<br />
den Aufbau freierer geistiger<br />
Strukturen zuverlässiger als<br />
durch so manche angepriesene<br />
andere Maßnahme. Ratsam also,<br />
<strong>auf</strong> den römischen Philosophen<br />
Seneca zu hören, der zu<br />
bedenken gab: „Nicht, weil es<br />
schwer ist, wagen wir es nicht.<br />
Sondern weil wir es nicht wagen,<br />
ist es schwer.“<br />
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gehen – Lebensmuster verstehen und verändern – Ein schematherapeutisches<br />
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106 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
Benjamin Thorn/pixelio.de<br />
„Spoofing“ greift weiter um sich<br />
Ahnungslose Bürger führt es<br />
massenhaft in die Irre. Die<br />
Urheber des Delikts zu identifizieren,<br />
scheint aussichtslos zu<br />
sein. Gemeint ist Telefonabzocke<br />
in Verbindung mit „CallerID<br />
Spoofing“. Dieser<br />
Begriff steht für die<br />
Verschleierung der<br />
eigenen Identität,<br />
indem eine vertrauenswürdige<br />
Rufnum<br />
mer im Display des Angerufenen<br />
<strong>auf</strong>taucht. Die Verbraucherzentralen<br />
erhalten täglich<br />
neue Fallschilderungen: Anrufer<br />
geben sich als Mitarbeiter<br />
des Verbraucherschutzes aus<br />
und versuchen, Verbraucher mit<br />
falschen Geschichten in Verträge<br />
zu locken. Prüft jemand die<br />
im Display angezeigte Rufnummer,<br />
existiert dieser Anschluss<br />
gar nicht oder man kommt tatsächlich<br />
bei der Verbraucherzentrale<br />
Bayern heraus. „Die<br />
Angerufenen haben also gar<br />
keine Chance, die wahre Identität<br />
des Anrufers zu erkennen“,<br />
kritisiert Marion Breithaupt-Endres,<br />
Vorstand der Verbraucherzentrale<br />
Bayern. Außerdem<br />
werde durch diese falschen Verbraucherschützer<br />
der gute Ruf<br />
von Verbraucherorganisationen<br />
geschädigt.<br />
ArbeitsLeben<br />
Telefonabzocke durch falsche Verbraucherschützer<br />
„Spoofing“ greift weiter um sich<br />
„Kürzlich erhielten wir sogar ein<br />
anwaltschaftliches Schreiben<br />
mit der Aufforderung, belästigende<br />
Anrufe bei der Mandantin<br />
zu unterlassen“, sagt Breithaupt-Endres.<br />
„Die Anrufe wurden<br />
unserer Münchener<br />
Geschäftsstelle zugeordnet.<br />
Hier<br />
lag eindeutig<br />
Spoofing vor“.<br />
Breithaupt-Endres<br />
stellt klar,<br />
<strong>das</strong>s die Mitarbeiter<br />
der Verbraucherzentrale<br />
Bayern niemals un<strong>auf</strong>gefordert<br />
anrufen<br />
und erst recht nichts<br />
verk<strong>auf</strong>en.<br />
Eindringlich warnt die „echte“<br />
Verbraucherschützerin, sich am<br />
Telefon nicht <strong>auf</strong> derartige Angebote<br />
einzulassen. Keinesfalls<br />
sollten besonders sensible Daten<br />
wie die eigene Bankverbindung<br />
am Telefon preisgegeben<br />
werden. „Das Beste ist, einfach<br />
<strong>auf</strong>zulegen“, so Breithaupt-Endres.<br />
Denn egal, was gesprochen<br />
wurde, die Abzocker tun<br />
so, als seien Verträge geschlossen<br />
worden und greifen<br />
<strong>auf</strong> Konten zu. Wichtig für Betroffene<br />
ist daher, die Kontoauszüge<br />
regelmäßig zu prüfen<br />
und unberechtigte Abbuchungen<br />
sofort zurückbuchen zu lassen.<br />
Bei Fragen helfen die Beratungsstellen<br />
der Verbraucherzentrale<br />
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(Adressen im Internet unter<br />
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110 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Zahntechniker (m/w)<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir in Bad Rappenau<br />
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Tel.: 0 72 64 – 91 530 • E-Mail: r.schatz@schatz-<strong>dental</strong>.de<br />
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Zahntechniker/Meister/KFO-Techniker (m/w)<br />
Wir sind eine moderne und qualitätsorientierte<br />
Mehrbehandlerpraxis mit gut etabliertem Dental<strong>labor</strong> und suchen<br />
zum baldmöglichsten Einstieg eine/n motivierte/n Zahntechniker/in<br />
oder -meister/in und eine/n KFO-Techniker zur Unterstützung unsers<br />
Laborteams.<br />
Wir bieten ein interessantes und qualitätsorientiertes Arbeitsumfeld<br />
(auch CAD/CAM). Wenn Sie Freude am selbstständigen Arbeiten<br />
haben und fortbildungsorientiert sind, freuen wir uns <strong>auf</strong> Ihre<br />
Bewerbung unter bondenti@gmx.de<br />
Zur Verstärkung unseres jungen, dynamischen Teams<br />
suchen wir einen<br />
Zahntechnik-Meister (m/w)<br />
sowie einen<br />
Zahntechniker (m/w)<br />
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für alle Bereiche der Zahntechnik.<br />
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Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihre aussagekräftige Bewerbung.<br />
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An der Werft 7<br />
21680 Stade<br />
oder per Mail an:<br />
info@<strong>dental</strong>-design-stade.de<br />
Mehr über unser Labor finden Sie unter<br />
www.<strong>dental</strong>-design-stade.de<br />
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hochwertigen Produktlösungen bestmöglich befriedigen<br />
zu können, suchen wir zur Verstärkung unseres<br />
Teams zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
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Ihr Aufgabengebiet hat diese Schwerpunkte:<br />
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<strong>auf</strong> dem Gebiet der <strong>digital</strong>en Modellund<br />
Restaurationsherstellung<br />
• Steuerung der Kommunikation zwischen<br />
Anwendungstechnik und Entwicklungspartnern<br />
• Verwaltung von Testergebnissen und Produktfortschritt<br />
• Customer Service am Telefon und vor Ort<br />
• Betreuung von Systemimplementierungen vor Ort<br />
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und evtl. Kombitechnik liegen.<br />
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Alte Bahnhofsstr. 4 • 31275 Lehrte b. Hannover<br />
Tel.: 0 51 32 - 5 10 46 • Fax: 0 51 32 - 5 15 24<br />
info@zahnarzt-wiontzek.de<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 111
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Zahntechniker(in) / Meister(in)<br />
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112 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 113
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• Medien- und Agenturarbeit<br />
• Ausbau & Betreuung sozialer Netzwerke<br />
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• Erarbeitung von Fachbeiträgen<br />
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oder Reparatur? Solche Fragen bewegen Zahntechniker ebenso häufig wie Praxismitarbeiter.<br />
Sicher gibt es dafür Computerprogramme, doch ist es lästig, jedes Mal den Rechner hochfahren zu<br />
müssen, um dem jeweiligen Festzuschuss die gelisteten BEMA- und BEL-Leistungen zuzuordnen.<br />
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Impressum<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
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61. Jahrgang ISSN 0011-8656<br />
Die ganze Welt der Zahntechnik<br />
Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft<br />
für Funktionstherapie, DGF<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Burkhard P. Bierschenck<br />
Verleger<br />
(0 89) 31 89 05-37<br />
burkhard.bierschenck@vnmonline.de<br />
Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion<br />
(0 89) 31 89 05-57<br />
angelika.schaller@vnmonline.de<br />
Barbara Schuster<br />
Textchefin<br />
(0 89) 31 89 05-29<br />
barbara.schuster@vnmonline.de<br />
Zt. Almut Seybold<br />
Fachredaktion (Leitung)<br />
(0 89) 31 89 05-52<br />
almut.seybold@vnmonline.de<br />
Zt. Katrin Lahn<br />
Fachredaktion Industrie/Journal<br />
(0 89) 31 89 05-69<br />
katrin.lahn@vnmonline.de<br />
Ztm. Wolfgang Weisser<br />
Leitung Industriekommunikation<br />
(01 73) 3 12 37 20<br />
wolfgang.weisser@web.de<br />
Zt. Karl-Heinz Georgi<br />
Fachredaktion<br />
(01 71) 9 36 77 37<br />
kh.georgi@t-online.de<br />
Elke Zimmermann<br />
Anzeigenleitung<br />
Kleinanzeigen/Stellenanzeigen<br />
(0 89) 31 89 05-76<br />
elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich)<br />
Textchefin: Barbara Schuster<br />
Technik-Redaktion: Zt. Almut Seybold (Leitung) (0 89) 31 89 05-52<br />
Katrin Lahn (Industrie, Journal) (0 89) 31 89 05-69<br />
Ztm. Wolfgang Weisser (Technik und Ausbildung) (01 73) 3 12 37 20<br />
Zt. Karl-Heinz Georgi (01 71) 9 36 77 37<br />
E-Mail: dl.redaktion@vnmonline.de<br />
Leitung Industriekommunikation: Ztm. Wolfgang Weisser (01 73) 3 12 37 20<br />
Freie Mitarbeit: Michael Bandering, Hartmut Volk, Klaus L. Ehrnthaler<br />
Redaktionsassistenz: Madeleine Golke (0 89) 31 89 05-37<br />
Fachbeirat: Ztm. Frank Becker, Gelsenkirchen; Ztm. Jürgen Bereth, Onazheim; Ztm. Martin Berns,<br />
Kenzingen; Ztm. Joachim Bredenstein, Melle; Ztm. Hans Bock, Emmendingen; Ztm. Klaus Ernst,<br />
Möhringen; Ztm. Rainer Gläser, Freiburg/Br.; Ztm. Werner Gotsch, Marktleuten; Ztm. Hartmut Grau,<br />
Ulm; Ztm. Thomas Hahne, Düsseldorf; Ztm. Carola Harfst, Stuttgart; Ztm. Utz Hetzel berger, Berlin;<br />
Dr. hc. Ztm. Wolfgang Jasper, Marienberg; Ztm. Jan Langner, Schwäbisch Gmünd; Ztm. Ralf Linde,<br />
Meckenbeuren; Ztm. Thorsten Michel, Schorndorf; Ztm. Gerhard Neuendorff, Ostfildern; Ztm.<br />
Sigmund Opferkuch, Aalen; Ztm. Reinhard Prull, Freiburg; Ztm. Peter Schertzinger, Bötzingen; Ztm.<br />
Axel Seeger, Berlin; Ztm. Dirk Seiring, Seelow; Ztm. Rainer Semsch, Freiburg/Br.; Ztm. Josef Sorg,<br />
Deg gen hausertal; Ztm. Martin Tornow, Landau; Ztm. Thilo Vock, Stuttgart; Ztm. Hans Peter Vögtle,<br />
Schluchsee; Ztm. Katharina Wagner, Weißenfels; Ztm. Tony Wiessner, Scheßlitz<br />
Beirat Verbände/Ausbildung: Ztm. Heiko Bischoff, Northeim; Ztm. Hans-Jürgen Borchard,<br />
Münster; Christian Girbig, Dresden; Ztm. Klaus Leier, Bad Driburg; Ztm. Gerd Lehmann, München;<br />
Ztm. Norbert Wichnalek, Augsburg; Ztm. Peter Thomsen, Kiel; Ztm. Lutz Wolf, Osnabrück;<br />
Beirat Wissenschaft: Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstorfer, Tübingen; Prof. Bernd Kordaß, Greifswald;<br />
Prof. Dr. K. M. Lehmann, Marburg; Prof. Dr. Ulrich Lotzmann, Dassel; Prof. Ulrich Stüttgen,<br />
Düsseldorf; Privatdozent Dr. med. Vogel, Leipzig; Prof. Dr. Ralf Vollmuth, Würzburg;<br />
Prof. Dr. Heiner Weber, Tübingen.<br />
Layout: Ute Buchholz-Gall<br />
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Leitung Marketing: Burkhard P. Bierschenck<br />
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<strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> erscheint monatlich.<br />
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Bestätigung 67,– €/134,– SFr. Der €-Preis beinhaltet die Versandkosten<br />
für Deutschland und Österreich, der SFr-Preis die Versandkosten für die Schweiz.<br />
Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Abl<strong>auf</strong> schriftlich gekündigt wird.<br />
Rabatte für Sammelabonnements <strong>auf</strong> Anfrage.<br />
Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER<br />
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Ausgabe Italien: teamwork media srl , Peter Asselmann, Via Marconi 71b, 25069 Villa Carcina<br />
(BS); Ausgabe Kanada/USA: Palmeri Publishing Inc., 135-145 Royal Crest Court, Markham<br />
Ontario L3R 9Z4, Canada; Ausgabe Rumänien: Luis Alberto Szalina, President of Dental<br />
Technician National Association, E-Mail: Albi szalina luis_alberto_dent@yahoo.com; Ausgabe<br />
Spanien: Ediciones Especializa<strong>das</strong> Europeas, S.A., Joan Estapé, Milà i Fontanals, 14-26, 3 0 , 1 a ,<br />
ES-08012 Barcelona; Ausgabe Syrien: Arab Dental Labor, Prof. Basem Hakim, P.O. Box 6606,<br />
SY-Aleppo; Ausgabe Tschechien: Spolecenstvo zubnich techniku – podnikatelu, Jindra<br />
Sevcikova, Jugoslavskych partyzanu 18/635, 160 00 Praha 6;<br />
Ausgabe Türkei: Vestiyer Publishing Group, Kervangecmez Cad. 5/1, TR-34387 Mecidiyeköy –<br />
Istanbul; Ausgabe Ungarn: Dental Press Hungary Kft., HU-1012 Budapest, Kuny Domokos;<br />
Bekanntgabe lt. Bayerischem Pressegesetz vom 3.10.1949, Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />
Gesellschafter: Burkhard P. Bierschenck 99,4%, Magical Media 0,6%<br />
116 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 1/2013 · www.dlonline.de
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Unsere Zeitschrift <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong>, <strong>das</strong> internationale<br />
Fachmagazin für die ganze Welt der Zahntechnik,<br />
wendet sich an selbständige und angestellte<br />
ZahntechnikerInnen. Wir bieten unseren Lesern abwechslungsreiche<br />
Technik-Artikel zu aktuellen Themen.<br />
Daher suchen wir auch immer wieder Autoren, die berichten<br />
über<br />
n Fallbeispiele<br />
n Arbeitstechniken<br />
n Werkstoffkunde<br />
n Erfahrungen zu Produkten und Materialien<br />
n Arbeitstechniken für die Ausbildung.<br />
Aufbau und Form<br />
Ein Beitrag, den Sie einreichen, sollte so <strong>auf</strong>gebaut<br />
und gegliedert sein, wie er später auch im Heft erscheinen<br />
wird. Bitte nur unformatierten Word-Text, keine<br />
Bilder mit einbinden!<br />
n Titel<br />
n kurze Zusammenfassung des Inhalts<br />
n Indizes<br />
n Vorspann<br />
n eigentlicher Artikeltext; wichtig: alle Bilder eindeutig<br />
zuordnen!<br />
n Bildunterschriften (Bildbeschreibung) für jedes Bild<br />
n Korrespondenzadresse des Autoren mit Telefonnummer<br />
und E-Mail-Adresse<br />
n Literaturverzeichnis: Autor, Titel, Verlag mit Ort und<br />
Erscheinungsjahr, ISBN-Nummer<br />
n Kurzvita (kurze Angaben über den beruflichen Werdegang<br />
und die momentane Tätigkeit)<br />
n Portrait des Autoren.<br />
Bilder<br />
Da Bilder gerade bei zahntechnischen Fachartikeln<br />
sehr viel zum Verständnis des Textes beitragen, legen<br />
wir auch größten Wert <strong>auf</strong> hochwertiges Bildmaterial.<br />
Gewünscht werden unbearbeitete <strong>digital</strong>e Bilder mit<br />
einer Auflösung von mindestens 300 dpi bei einer Mindestgröße<br />
von 100 x 65 mm in den Formaten *.jpeg,<br />
*.tiff oder *.eps.<br />
Der Autor ist dafür verantwortlich, <strong>das</strong>s bei Bildern von<br />
Patienten die Einwilligung des Dargestellten vorliegt<br />
und auch nicht gegen <strong>das</strong> Urheberrecht verstoßen<br />
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Die eingereichten Beiträge werden von unserer<br />
Fachredaktion und einem Gut acht ergremium<br />
begutachtet, daher können im Voraus keine<br />
Zusagen gemacht werden. Abgelehnte Manuskripte<br />
werden zurückgesandt. Ein Anspruch<br />
<strong>auf</strong> Ver öf fent lichung in einer bestimmten Ausgabe<br />
be steht nicht, es sei denn, der Artikel<br />
wur de eigens für diese Ausgabe erbeten.<br />
Die Redaktion behält sich stilistische Änderungen<br />
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heißt Artikel, die innerhalb des letzten Jahres<br />
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Redaktion <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong><br />
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Paul-Gerhardt-Allee 46<br />
81245 München<br />
Telefon (0 89) 31 89 05-52<br />
E-Mail almut.seybold@vnmonline.de<br />
www.dlonline.de · <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI ·1/2013 117
Kurz vor Schluss<br />
Im Februar lesen Sie:<br />
Kompetenz<br />
Paul und Carmen Giezendanner appellieren in einem mehrteiligen<br />
Fachbeitrag an die Kollegen, ihre Arbeiten ins rechte<br />
Licht zu rücken und ihre Kompetenz zu zeigen.<br />
Der Goldpreis<br />
Der Preis für ein Gramm<br />
Feingold (ohne MwSt.)<br />
betrug am ...<br />
3. Dezember 2012<br />
€ 46,76<br />
13. Dezember 2012<br />
€ 46,09<br />
Plattform<br />
Um Anbieter und Nachfrager von CAD/CAM-Leistungen<br />
zusammenbringen – dafür bietet die Innung Hamburg und<br />
Schleswig-Holstein eine neue Plattform<br />
Kooperation<br />
Was darf der Zahntechniker? Die Kooperation von Labor und Praxis war Thema eines<br />
Vortrags von Vertretern der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns bei der SZI.<br />
In Freiburg am 19. Januar<br />
Meisterschule informiert<br />
<strong>Alles</strong>, was Sie schon immer wissen<br />
wollten über den Vollzeit- oder Teilzeitkurs<br />
an der Freiburger Meisterschule,<br />
erfahren Sie am Samstag, 19. Januar,<br />
von 10 bis 14 Uhr. Meisteraspiranten<br />
bekommen Informationen über die Pla-<br />
J<br />
nung der Arbeit, die statischen Verhältnisse,<br />
die Vielfalt der Konstruktionsmöglichkeiten<br />
bis hin zur Durchführung<br />
dieser komplexen Arbeit im Prüfungsabl<strong>auf</strong>.<br />
Fragen werden beantwortet zu<br />
den genauen Vorbereitungsabläufen,<br />
zum Kombi-Modul, zum Zeitmanagement<br />
der Prüfungsarbeit, zur korrekten<br />
Dokumentation der Teilarbeit und zum<br />
Fachgespräch. Der Infotag findet statt<br />
an der Gewerbe Akademie Freiburg, Bildungszentrum<br />
für Zahntechnik, Raum<br />
Schauinsland und Zahn<strong>labor</strong> 2 (Z2),<br />
Wirthstraße 28, 79110 Freiburg<br />
Interessenten sollten sich bitte telefonisch<br />
oder per E-Mail anmelden: Telefon<br />
(07 61)15 25 0-67; Fax (15 25 0-68),<br />
E-Mail i.poeppelmann@wissen-hochdrei.de,<br />
Internet www.bildungszentrum-zahntechnik.de<br />
n<br />
Schlusstermine<br />
März-Heft<br />
2013<br />
Journal-Teil: 4. Februar<br />
Fachbeiträge:<br />
nach Rücksprache mit<br />
der Redaktion<br />
Industrieanzeigen:<br />
11. Februar<br />
Gelegenheitsanzeigen:<br />
11. Februar<br />
Party-Time in Heidelberg<br />
Abtanzen mit Wegold<br />
Beste Stimmung, fetzige<br />
Musik, coole Leute – so<br />
war es wieder bei der letzten<br />
Wegold-Nikolaus-Party, die am<br />
7. Dezember in Heidelberg<br />
stattfand. In der Print Media<br />
Lounge amüsierten sich rund<br />
700 Gäste aus Dental<strong>labor</strong>s<br />
und Zahnarztpraxen. Verk<strong>auf</strong>sleiter<br />
Reiner Guth und sein<br />
Team hatten wieder eine tolle<br />
Fete organisiert!<br />
n<br />
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XIVE® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Dentsply Implants Manufacturing GmbH, Mannheim. Bone Level®<br />
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Warenzeichen der Astra Tech GmbH, Elz.<br />
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