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EasyLinux Abwehr - mit Linux sicher im Netz (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

15 GByte auf<br />

2 Heft-DVDs<br />

03/2011<br />

Juli – September<br />

easy ! LINUX<br />

Kubuntu 11.04<br />

Aktuelle 32-Bit-Version<br />

– KDE 4.6.2<br />

– Installation auf Festplatte<br />

– LibreOffice 3.3.2<br />

– Firefox 4.0<br />

– <strong>Linux</strong>-Kernel 2.6.38.2<br />

– Ubuntu Software-Center<br />

5 Seiten zur Installation <strong>im</strong> Heft<br />

<strong>Abwehr</strong><br />

Mit <strong>Linux</strong> <strong>sicher</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong><br />

Malware: Viren, Würmer und Trojaner S. 32<br />

Fedora 15<br />

Risikofaktor Software aus Repositories:<br />

Dank signierter Pakete gefahrlos installieren S. 32<br />

Phishing: Keine Chance für Passwortsammler S. 32<br />

Firewalls: Wie sie Ihren Rechner schützen S. 37<br />

<strong>Linux</strong>-Versionen auf DVD:<br />

Kubuntu 11.04, Fedora 15, Mageia 1<br />

Titelthema: <strong>Abwehr</strong> – <strong>sicher</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> www.easylinux.de<br />

easy einfach – klar – benutzerfreundlich!<br />

32-Bit-Version <strong>mit</strong> KDE 4.6.3<br />

und brandneuem Gnome 3.0<br />

Mageia 1<br />

Fork von Mandriva <strong>Linux</strong> <strong>mit</strong><br />

KDE 4.6.3, Gnome 2.32 (32 Bit)<br />

Service Kit 03/2011<br />

Updates für (K)Ubuntu 11.04<br />

und OpenSuse 11.3/11.4<br />

Dahe<strong>im</strong> & unterwegs<br />

Fotos vom Smartphone auf den PC holen S. 64<br />

Evernote: Notizen überall verfügbar S. 70<br />

Angetestet<br />

Mageia <strong>Linux</strong> 1 S. 104<br />

Spiele: Foobillard, Secret<br />

Maryo Chronicles S. 108<br />

Motorola Defy S. 114<br />

Mediacenter<br />

Patriot PBO S. 117<br />

Workshops<br />

Unity – die neue Ubuntu-Oberfläche S. 44<br />

Blick in die Sterne <strong>mit</strong> Stellarium S. 52<br />

OpenSuse und Windows 7 SP 1 S. 68<br />

25 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 76<br />

Gnome S. 80<br />

G<strong>im</strong>p S. 92<br />

Shell S. 100<br />

LibreOffice S. 84<br />

Ubuntu S. 88<br />

Facebook, Twitter & Co.<br />

Web-2.0-Clients und Grundlagen S. 56<br />

Besser Radio hören <strong>mit</strong> Last.fm S. 112<br />

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Österreich € 10,80<br />

Schweiz sfr 19,60<br />

BeNeLux € 11,25<br />

Italien € 12,75<br />

Spanien € 12,75<br />

4 196177 309803 03


Server<br />

<strong>Linux</strong><br />

Server<br />

Windows<br />

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<strong>Linux</strong><br />

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EditoriaL<br />

easy LINUX!<br />

HigHlights<br />

03.2011<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Kernel 3.0<br />

kommt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Bald wird Kernel-Version 3.0 erscheinen<br />

– nach etlichen Jahren, in<br />

denen die Versionsnummer <strong>mit</strong> einer<br />

2 begann, klingt das nach einem großen<br />

Durchbruch. Wird <strong>mit</strong> <strong>Linux</strong> 3.0 also alles<br />

anders? Wohl kaum. Kernel 3.0 trägt einfach<br />

diese Nummer, weil Linus Torvalds<br />

meinte, es wäre jetzt langsam Zeit, sich von<br />

den 2.x.y-Nummern zu verabschieden. Der<br />

bereits vorgesehene Name „<strong>Linux</strong> 2.6.40“<br />

wurde also in „<strong>Linux</strong> 3.0“ geändert; mehr<br />

ist da nicht.<br />

Auch bei den Distributoren bedeutet es wenig,<br />

wenn sich die vordere Nummer ändert,<br />

manche machen das z. B. <strong>im</strong> Jahresrhythmus,<br />

alle vier Releases oder nach einem anderen<br />

Schema, das nichts über wesentliche<br />

Änderungen aussagt.<br />

Inhaltslose Nummern<br />

Früher hatten Versionsnummern dagegen<br />

echte Bedeutung: Bei einer Nummer wie<br />

4.1 nannte man die vorne stehende 4 die<br />

„Major Release“ (Hauptversionsnummer)<br />

und die hinter dem Punkt stehende 1 die<br />

„Minor Release“ (Unterversionsnummer).<br />

Der Sinn war klar: Alle Updates innerhalb<br />

einer Major Release standen für kleine Aktualisierungen<br />

und Fehlerkorrekturen, und<br />

der Wechsel der Hauptnummer (von 4.x<br />

auf 5.x) bedeutete wesentliche Neuerungen.<br />

Bei kommerziellen Produkten war hier<strong>mit</strong><br />

auch häufig ein Neukauf nötig, während es<br />

die kleinen Updates oft gratis gab.<br />

Dieses Verständnis missbrauchten dann<br />

gelegentlich auch Software-Anbieter, um<br />

eine neue Version (<strong>mit</strong> unerwartet wenig<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

neuen Features) trotzdem der Käufergruppe<br />

schmackhaft zu machen; in der<br />

Welt der freien (und kostenlosen) Software<br />

sind solche Marketingmaßnahmen<br />

aber eher überflüssig.<br />

3.0 fürs Marketing<br />

Wird nun das baldige Erscheinen von <strong>Linux</strong><br />

3.0 irgendwelche Auswirkungen haben? Ja,<br />

da<strong>mit</strong> ist zu rechnen. Die Zahl der Medienmeldungen<br />

zum Thema wird größer sein<br />

als gewohnt, manche werden den großen<br />

Versionssprung feiern, und da<strong>mit</strong> erhält<br />

<strong>Linux</strong> für ein paar Tage etwas mehr Aufmerksamkeit.<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen werden<br />

aber deswegen kaum ihren Release-Zyklus<br />

anpassen, so dass dann in den folgenden<br />

Monaten nach und nach Distributionen <strong>mit</strong><br />

dem Hinweis „jetzt <strong>mit</strong> Kernel 3.0!“ in die<br />

Downloadbereiche der Anbieter und auf die<br />

Heft-DVDs der <strong>Linux</strong>-Zeitschriften (auch<br />

auf unsere) wandern werden.<br />

Ich fände es aber spannender, auf dem Titel<br />

einer der kommenden Ausgaben „jetzt<br />

<strong>mit</strong> perfekter Hardware-Unterstützung“<br />

(statt „jetzt <strong>mit</strong> Kernel 3.0“) schreiben zu<br />

können. Wenn es so weit ist, wollen wir<br />

uns (trotz kaum veränderter Features)<br />

dennoch freuen, weil über das Medienecho<br />

vielleicht der eine oder andere zusätzliche<br />

Windows-Anwender für einen<br />

<strong>Linux</strong>-Test gewonnen wird. Schließlich<br />

macht es die Masse: Je mehr PC-Anwender<br />

auf <strong>Linux</strong> setzen, desto besser wird die<br />

Unterstützung durch Hardware-Hersteller<br />

und Software-Anbieter. Und dann warten<br />

wir auf <strong>Linux</strong> 4.0.<br />

www.easylinux.de 3<br />

Schwerpunkt: <strong>Abwehr</strong><br />

Gefahren <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>: Was Windows­<br />

Anwender fürchten, lässt <strong>Linux</strong>er<br />

meist kalt: Viren sind hier z. B.<br />

kein Thema. ..... ab S. 32<br />

Firewalls: So funktioniert der<br />

Schutz Ihres PCs. ..... ab S. 37<br />

Web 2.0 für <strong>Linux</strong><br />

Facebook und Twitter ..... ab S. 56<br />

Radio 2.0: Last.fm & Co. ..... ab S. 112<br />

AUF DVD<br />

Kubuntu 11.04 (32 Bit)<br />

Mageia <strong>Linux</strong> 1 (32 Bit)<br />

Fork von Mandriva <strong>Linux</strong><br />

Fedora <strong>Linux</strong> 15 (32 Bit)<br />

Service Kit: Updates für Open­<br />

Suse 11.3/11.04 und Ubuntu 11.04<br />

Weitere Software:<br />

Google Chrome 12, FileZilla, Hugin,<br />

Smb4K, Dropbox, TV­Browser


Überblick<br />

InhaLt<br />

sind sie <strong>mit</strong> <strong>Linux</strong><br />

wirklich <strong>sicher</strong>er <strong>im</strong><br />

netz unterwegs als <strong>mit</strong><br />

Windows? Ja! Erklärungen<br />

ab seite 32.<br />

unity heißt der<br />

neue Desktop von<br />

ubuntu. seite 44.<br />

radio war gestern;<br />

<strong>mit</strong> Last.fm & co. ha-<br />

ben<br />

sie ganz neue<br />

Möglichkeiten, Musik<br />

zu hören.<br />

ab seite 112.<br />

aktuELL<br />

Editorial ......................................................................................................3<br />

DVD-Inhalt..................................................................................................6<br />

Nachrichten ...............................................................................................7<br />

Neue Software ........................................................................................12<br />

Webseiten ................................................................................................22<br />

Kubuntu 11.04 auf Heft-DVD: Installation ...........................................24<br />

Elegant und schön, so präsentiert sich das neue Kubuntu 11.04 <strong>mit</strong><br />

seinem KDE-Desktop. Das benutzerfreundliche Ubuntu-Derivat ist da<strong>mit</strong><br />

eine interessante Alternative zu Ubuntus neuem Unity-Desktop.<br />

sIchErhEIt<br />

Gefahren abwehren ...............................................................................32<br />

Unter Windows sind Firewall und Virenscanner Pflicht, wenn der Rechner<br />

Internetzugang hat und nicht zum Spielball diverser Angreifer werden<br />

soll. <strong>Linux</strong>-Anwender können es gemütlicher angehen.<br />

Firewall-Grundlagen..............................................................................37<br />

Eine massive Brandschutzwand soll Feuer vom Gebäude und seinen<br />

Bewohnern fernhalten. Nach einem ganz ähnlichen Prinzip blockt<br />

<strong>im</strong> Computer eine Firewall Gefahren aus dem Internet ab. Wie ein<br />

Blick auf ihre Arbeitsweise zeigt, ist sie jedoch alles andere als ein<br />

Allheil<strong>mit</strong>tel.<br />

Workshop<br />

Unity für Netbooks und Desktop-PCs ..................................................44<br />

Wer sich auf die neue Optik und die Tastaturkürzel von Unity einlässt,<br />

bekommt da<strong>mit</strong> unter Ubuntu nicht nur einen schnellen, sondern auch<br />

effizienten Desktop.<br />

Blick ins All <strong>mit</strong> Stellarium ..............................52<br />

Mit Stellarium unternehmen Sie vom he<strong>im</strong>ischen<br />

Sofa aus Ausflüge ins Universum. Die Software<br />

kennt nicht nur zahllose Planeten, Sterne und<br />

Nebel, sie zeigt Ihnen den Nachth<strong>im</strong>mel auch<br />

so, wie er gerade aussieht – inklusive Satelliten.<br />

Workshop<br />

Facebook und Twitter ............................................................................56<br />

Statt per Mail kommuniziert man auf Facebook, und aktuelle News<br />

kommen nicht per RSS-Feed, sondern über den Microblogging-Dienst<br />

Twitter auf den Bildschirm. Mit <strong>Linux</strong>-Clients wird Twittern und <strong>Netz</strong>werkeln<br />

noch komfortabler.<br />

Fotos auf dem Smartphone ..............................64<br />

Wer seine Smartphone-Fotos vor dem Veröffentlichen<br />

am he<strong>im</strong>ischen Rechner bearbeiten<br />

möchte, dem hilft Dropbox dabei, sie dorthin zu<br />

kopieren.<br />

Windows 7 SP 1 und OpenSuse ...........................................................68<br />

Haben Sie OpenSuse nach den Vorgaben des Installers eingespielt,<br />

erleben Sie Ihr blaues Wunder, wenn Sie unter Windows 7 auf demselben<br />

PC das Service Pack 1 installieren wollen. Mit diesem Artikel<br />

lösen Sie das Problem.<br />

BasIcs<br />

Notizspeicher Evernote ................................70<br />

Notizen – auf Papier oder <strong>im</strong> PC – sind unschlagbar,<br />

um kurz Wichtiges festzuhalten.<br />

Doch wenn man die Informationen benötigt,<br />

hat man oft den richtigen Zettel nicht zur<br />

Hand. Evernote macht Schluss da<strong>mit</strong>.<br />

Kernel-Varianten ....................................................................................74<br />

Be<strong>im</strong> Update auf eine neue Kernel-Version verwirren die Begriffe<br />

„de fault“, „xen“ und „pae“ manche Anwender: Die in den so benannten<br />

Paketen enthaltenen <strong>Linux</strong>-<br />

Kernel hat der Distributor <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />

Optionen erstellt.<br />

Welche Kernel-Version für Sie die richtige<br />

ist und von welchen Paketen Sie<br />

besser die Finger lassen, verraten wir<br />

in diesem Artikel.<br />

4 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


InhaLt<br />

Zwei Gratis-spiele<br />

für die Freizeit:<br />

1x Billard und<br />

1x Jump & run.<br />

ab seite 108.<br />

Das Motorola-smartphone<br />

Defy bietet einen günstigen<br />

Einstieg in die Welt<br />

der apps – ab seite 114.<br />

Facebook & twitter können sie einfach<br />

<strong>im</strong> Browser nutzen – oder <strong>mit</strong><br />

einem der <strong>Linux</strong>-clients ab seite 56.<br />

tIpps & trIcks<br />

Besser arbeiten <strong>mit</strong> KDE ........................................................................76<br />

Tipps und Tricks zu Gnome ...................................................................80<br />

LibreOffice- / OpenOffice-Tipps ...........................................................84<br />

Knoppix und Kubuntu .............................................................................88<br />

Effizienter arbeiten <strong>mit</strong> G<strong>im</strong>p ................................................................92<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps ..............................................................................................96<br />

Know-how für die Kommandozeile ...................................................100<br />

tEst<br />

Mageia 1 – der Mandriva-Fork.............104<br />

Mageia ist eine neue Distribution, die sich<br />

für den Desktop-Einsatz und auch für <strong>Linux</strong>-<br />

Einsteiger empfiehlt. Wir werfen einen Blick<br />

auf Mageia 1.<br />

Spiele: Secret Maryo Chronicles, Foobillard ..................................108<br />

Auch Gratisspiele können gut aussehen und viel Spaß bereiten. Das<br />

beweisen unter anderem das klassische Jump-and-Run-Spiel Secret<br />

Maryo Chronicles und die Billards<strong>im</strong>ulation Foobillard, die wir in dieser<br />

Ausgabe vorstellen.<br />

tEst<br />

Radio 2.0: Last.fm & Co. ........................................................................112<br />

Web 2.0 gibt es auch <strong>im</strong> Audiobereich: Verschiedene Projekte setzen<br />

auf die kollektive Intelligenz ihrer Mitglieder, um die Musikauswahl zu<br />

opt<strong>im</strong>ieren. Zu den bekanntesten Anbietern in diesem Bereich gehören<br />

Myspace und Last.fm, <strong>mit</strong>tlerweile gibt es zahlreiche weitere Dienste.<br />

Smartphone Motorola Defy .................................................................114<br />

Motorolas Outdoor-Smartphone Defy erweist sich nicht nur als äußerst<br />

robust, sondern auch als leistungsstark – und das zum Kampfpreis.<br />

Patriot Box Office Core ........................................................................117<br />

HD-Mediaplayer gibt es wie Sand am Meer. Der SSD- und Speicherspezialist<br />

Patriot bringt ein neues Modell, das neue und attraktive<br />

Funktionen bietet.<br />

sErvIcE<br />

Impressum........................................................................................ 120<br />

Hardware- und Bücherservice .................................................... 121<br />

<strong>Vorschau</strong> .......................................................................................... 122<br />

5<br />

©Noel Powell, Fotolia


Aktuell<br />

Heft-DVD und Service Kit<br />

Heft-DVD<br />

Mageia 1<br />

Die Community-Abspaltung der<br />

beliebten Distribution Mandriva<br />

wartet <strong>mit</strong> neuester Software<br />

auf. Zum Einsatz kommen KDE<br />

4.6.3, alternativ Gnome 2.32<br />

und Xfce 4.8.1 sowie der <strong>Linux</strong>-<br />

Kernel in Version 2.6.38.7.<br />

Lightning<br />

Funktionsreicher Kalender und Aufgabenplaner<br />

als Add-on für den Mailclient<br />

Mozilla Thunderbird<br />

Makagiga<br />

Die eierlegende Wollmilchsau unter den<br />

Aufgabenplanern <strong>mit</strong> Plug-in-Schnittstelle<br />

zum individuellen Erweitern<br />

Picasa<br />

Multifunktionale Bildverwaltung von<br />

Google <strong>mit</strong> integrierter Fotokorrektur- und<br />

Uploadfunktion sowie Gesichtserkennung<br />

Ausserdem AuF dVd:<br />

• Google Chrome (Webbrowser)<br />

• Krita (Bildbearbeitung)<br />

• Last.fm (Musikplayer)<br />

Stellarium<br />

Das Planetarium für den he<strong>im</strong>ischen PC zeigt<br />

Ihnen in Echtzeit, wie und wo die Sterne gerade<br />

stehen.<br />

Dropbox<br />

Diese Software synchronisiert automatisch<br />

das eingestellte Verzeichnis <strong>mit</strong> der Cloud und<br />

den da<strong>mit</strong> verbundenen Rechnern.<br />

Kdenlive<br />

Ein Videoschnittprogramm der Extraklasse<br />

<strong>mit</strong> zahlreichen Überblendfunktionen sowie<br />

extra Tonspuren<br />

XnConvert<br />

Konvertiert Ihre Bilder in verschiedene Ausgabeformate.<br />

Diverse Filterfunktionen passen<br />

die Aufnahmen an Ihre Wünschen an.<br />

Hugin<br />

Dieses mächtige Stitchingtool erlaubt Ihnen<br />

das problemlose Erstellen von Panoramaaufnahmen<br />

aus mehreren Bildern.<br />

• FileZilla (FTP-Client)<br />

• Smb4K (Freigaben verwalten)<br />

• TV-Browser (Fernsehprogramm)<br />

serVice kit<br />

Das Service Kit auf der Heft-DVD enthält<br />

alle relevanten Sicherheits- und Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse<br />

11.3/11.4 und Kubuntu 11.04 seit dem<br />

Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade<br />

älterer Versionen (beispielsweise von<br />

OpenSuse 11.3 auf OpenSuse 11.4) ermöglicht<br />

das Service Kit jedoch nicht.<br />

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Original-Downloadquellen<br />

von OpenSuse und Canonical. Da<strong>mit</strong><br />

ist die Aktualisierung über die Service-<br />

Kit-DVD technisch identisch <strong>mit</strong> einem<br />

Online update. Durch die zeitliche Differenz<br />

zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

und dem Erscheinen des Heftes können<br />

inzwischen jedoch neue Updates auf<br />

den Servern der Distributoren bereitstehen.<br />

kubuntu 11.04<br />

Die erste Heft-DVD enthält dieses Mal die<br />

neue Version 11.04 von Kubuntu, genannt<br />

„Natty Narwhal“. Neben den üblichen Software-Aktualisierungen<br />

arbeiteten die Entwickler<br />

sowohl am Erscheinungsbild als<br />

auch an der Funktionalität.<br />

So spendierten sie Natty unter anderem<br />

eine neue Samba-Filesharing-Software <strong>mit</strong><br />

besserer Rechteverwaltung und ein neues<br />

Sprachauswahl-Modul. Plasma sowie KDE<br />

samt SC-Applikationen kommen in Version<br />

4.6.2. Auch die Druckerkon-<br />

figuration erfuhr eine<br />

Generalüberholung.<br />

Für GTK-Tools steht<br />

jetzt das deutlich modernere<br />

Oxygen-<br />

Theme bereit.<br />

FedorA 15<br />

Auf Seite A der zweiten Heft-DVD finden Sie<br />

den Red-Hat-Zögling Fedora 15. Die auf der<br />

DVD enthaltene Version lässt Ihnen die<br />

Desktopwahl – unter anderem zwischen<br />

KDE 4.6.3 und Gnome 3.0, das die neue<br />

Gnome Shell <strong>mit</strong>bringt.<br />

Die Distribution <strong>mit</strong> dem Codenamen<br />

„Lovelock“ setzt darüber hinaus auf das<br />

neue Init-System Systemd in Version 26,<br />

das auch die Sitzungsverwaltung übern<strong>im</strong>mt.<br />

LibreOffice 3.3.2 erledigt anstelle<br />

von OpenOffice Text- und Tabellenkalkula-<br />

tion, der Webbrowser Firefox<br />

steht in Version 4.0.1<br />

zum Einsatz bereit.<br />

Kernel 2.6.38 stellt die<br />

Basis. (Thomas Leichtenstern/tle)<br />

n<br />

6 www.easylinux.de<br />

easylinux 03/2011


News<br />

AktuELL<br />

NachrichteN<br />

LibreOffice 3.4.0<br />

Die Document Foundation hat <strong>mit</strong> der Freigabe<br />

von LibreOffice 3.4.0 einen neuen Versionszweig<br />

ihrer freien Bürosuite eröffnet.<br />

Die Release bringt viele verbesserte Details<br />

<strong>mit</strong>, ist aber noch nicht für alle Anwendergruppen<br />

reif.<br />

Die neue Version richte sich vor allem an Poweruser<br />

und Mitglieder der LibreOffice-Community,<br />

welche die Neuerungen ausprobieren<br />

möchten, schreiben die Macher. Allen anderen<br />

empfiehlt das Projekt, auf die erste Wartungs-Release<br />

3.4.1 zu warten, in die Bugfixes<br />

und Stabilisierungen eingehen.<br />

Zahlreiche Neuerungen gibt es bei der Tabellenkalkulation<br />

Calc: Anwender können nun<br />

einen Autofilter auf jedes Tabellenblatt anwenden,<br />

ohne eine benannte Datenbank anzulegen.<br />

Daneben lassen sich benannte Bereiche<br />

auch innerhalb eines Blatts definieren.<br />

Außerdem gibt es Verbesserungen am Dialog<br />

zum Verschieben und Kopieren von Tabellenblättern,<br />

an der Darstellung von Zeichnungsobjekten<br />

sowie an den Referenzen auf externe<br />

Daten. Der Datenpilot unterstützt jetzt eine<br />

unbegrenzte Anzahl von Feldern aller Typen.<br />

Die Textverarbeitung Writer kennt in der<br />

neuen Version Farben und Linienstile für die<br />

Trennlinien zwischen Spalten und oberhalb<br />

der Fußnoten. Aufzählungen lassen sich auch<br />

<strong>mit</strong> griechischen Buchstaben durchnummerieren.<br />

Das Präsentationsprogramm Impress<br />

verfügt jetzt über einen verbesserten HTML-<br />

Export, der <strong>im</strong> Inhaltsverzeichnis alle Folien<br />

als <strong>Vorschau</strong>bilder zeigt.<br />

Daneben haben die Entwickler den ODF-Export<br />

in eine einzelne XML-Datei schneller gemacht<br />

und die Unterstützung für das vor 2000<br />

übliche StarOffice-Format überarbeitet. Das<br />

Menü von LibreOffice fügt sich nun in Canonicals<br />

Desktopumgebung Unity ein und verträgt<br />

sich besser <strong>mit</strong> Gtk+-Themes. Weitere<br />

Details zu den Neuerungen in Version 3.4.0<br />

hat das LibreOffice-Projekt auf seiner Webseite<br />

zusammengefasst [1].<br />

LibreOffice ist unter der LGPL (Version 3) lizenziert.<br />

Die neue Version der Bürosuite steht<br />

für <strong>Linux</strong> als Debian- und RPM-Paket für 32-<br />

und 64-Bit-Intel-Rechner zum Download bereit<br />

[2]. Daneben gibt es Binärdateien für<br />

Windows sowie Intel- und Power-PC-Macs.<br />

(Mathias Huber/hge)<br />

[1] http:// www. libreoffice. org/ download/<br />

3‐4‐new‐features‐and‐fixes/ (http:// ezlx. de/ b3r3)<br />

[2] http:// www. libreoffice. org/ download/<br />

(http:// ezlx. de/ b3r4)<br />

Google Chrome 12 <strong>mit</strong> Unity-Support<br />

Die neue Version 12 des noch recht jungen<br />

Browsers Google Chrome [1] unterstützt auch<br />

das globale Menü von Ubuntus neuer<br />

Oberfläche Unity. Um es zu aktivieren,<br />

geben Sie einfach in<br />

der Adresszeile about:flags<br />

ein und aktivieren die Option<br />

Exper<strong>im</strong>ental Gnome<br />

Menu Bar support.<br />

Chrome lässt sich jetzt<br />

auch <strong>mit</strong> Browser-eigenen<br />

Apps erweitern. Ein Highlight<br />

für viele Anwender ist die App<br />

Angry Birds [2,3], die bisher vor allem auf<br />

iPods und iPhones weite Verbreitung gefunden<br />

hat. Installierte Chrome-Apps erscheinen<br />

in neu geöffneten leeren<br />

Tabs. (Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// www. google. com/ chrome/<br />

(http:// ezlx. de/ b3r16)<br />

[2] https:// chrome. google. com/<br />

webstore/ detail/ aknpkdffaafgjcha<br />

ibgeefbgmgeghloj? hl=de<br />

(http:// ezlx. de/ b3r17)<br />

[3] http://chrome.angrybirds.com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3r20)<br />

Asus Eee PC <strong>mit</strong> Meego<br />

Asus hat auf der Messe Computex in Taipeh<br />

ein Netbook <strong>mit</strong> der <strong>Linux</strong>-Distribution Meego<br />

[1] angekündigt. Mit einem 10-Zoll-Display,<br />

950 Gramm Gewicht und nur 18 mm Dicke<br />

soll das X 101 in der Tasche des mobilen Nutzers<br />

verschwinden. Die weiteren technischen<br />

Angaben sind noch lückenhaft, ein Intel Atom<br />

N435 steckt <strong>im</strong> Inneren, und das Netbook<br />

bringt eine vollständige Tastatur <strong>mit</strong>.<br />

Unter der Bezeichnung X101H gibt es das Gerät<br />

<strong>mit</strong> der Betriebssystemauswahl Meego<br />

oder Windows 7 Starter sowie <strong>mit</strong> Solid-State-<br />

Disk – in der herkömmlichen Version steckt<br />

eine Festplatte. (Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] http:// www. meego. com/ (http:// ezlx. de/ b3r6)<br />

Miro 4.0 <strong>mit</strong> Android-<br />

Schnittstelle<br />

Android-Smartphones<br />

synchronisieren und<br />

in kompatiblen Versionen<br />

darüber<br />

hinaus iTunes-<br />

Vorräte anzapfen –<br />

diese Features bietet die<br />

neueste Version 4.0 der Mult<strong>im</strong>edia-Software<br />

Miro. Der Open-Source-Player konvertiert<br />

zudem Videos und verbindet sich <strong>mit</strong> den<br />

gängigen Kanälen wie YouTube, um etwa Videodaten<br />

und Podcasts herunterzuladen. Die<br />

Konvertierungsfähigkeiten für Videos wurden<br />

ebenfalls verbessert.<br />

Der Download des Quellpakets ist über die<br />

Miro-Seite [1] möglich. Für OpenSuse gibt es<br />

<strong>im</strong> PackMan-Repository ein aktuelles Paket,<br />

eine frische Ubuntu-Version gab es bis Redaktionsschluss<br />

noch nicht. (Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] http:// www. getmiro. com/ (http:// ezlx. de/ b3r12)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

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AktuELL<br />

News<br />

Englisches Ubuntu-<br />

Handbuch<br />

Das Ubuntu Manual Team hat das englischsprachige<br />

Handbuch zu Ubuntu 10.10 veröffentlicht<br />

[1]. Da das Handbuch fast komplett<br />

auf Fachbegriffe<br />

verzichtet und<br />

viel <strong>mit</strong> Bildern<br />

arbeitet, ist es<br />

aber auch <strong>mit</strong><br />

angerostetem<br />

Schulenglisch<br />

gut verständlich.<br />

Eine deutschsprachige<br />

Alternative<br />

ist das<br />

Open Book zu<br />

Ubuntu 10.04 [2]. (Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// ubuntu‐manual. org/ (http:// ezlx. de/ b3r18)<br />

[2] http://openbook.galileocomputing.de/ubuntu/<br />

(ezlx. de/ b3r21)<br />

Neue Nvidia-Treiber<br />

Nvidia hat neue Grafiktreiber für <strong>Linux</strong> veröffentlicht,<br />

die einige Probleme <strong>mit</strong> KDE 4 und<br />

Gnome 3 beseitigen und eine bessere Performance<br />

<strong>mit</strong> den beiden Desktops bieten sollen<br />

[1]. Außerdem unterstützt die neue Version<br />

275.09.07 des Treibers mehr Grafikchips des<br />

Herstellers.<br />

HTC will Smartphones öffnen<br />

Bei den funktionsreichen Smartphones stehen<br />

Betriebssystem-Updates und -Alternativen auf<br />

der Wunschliste vieler<br />

Nutzer. Hersteller HTC<br />

hatte bisher das Flashen<br />

bei Android-Geräten<br />

über einen Speicherschutz<br />

verhindert –<br />

das soll sich ändern.<br />

Auf der Facebook-<br />

Seite von HTC [1]<br />

meldete sich CEO<br />

Peter Chou <strong>mit</strong> einem<br />

kurzen Statement<br />

zu Wort, in<br />

Ausweis-App für Ubuntu<br />

Seit November 2010 gibt es den neuen Personalausweis.<br />

Die für die elektronische Identifikation<br />

nötige App dafür ist nun auch in einer<br />

<strong>Linux</strong>-Version erhältlich. Das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

gibt zwei <strong>Linux</strong>-Versionen heraus, eine für<br />

Debian 5/ 6 und eine für Ubuntu ab Version<br />

9.04. Bei Letzterer gilt aber der Hinweis des<br />

BSI: „Die Ausweis-App unterstützt Ubuntu<br />

11.04 in der klassischen Ansicht. Ubuntu<br />

11.04 <strong>mit</strong> Unity wird nicht unterstützt.“ Das<br />

BSI hat auch seine Informationsseite zu Kartenlesern<br />

[1] auf die unterstützten Funktionen<br />

für die <strong>Linux</strong>-App aktualisiert.<br />

Die Anwendung steht be<strong>im</strong> Bundeamt zum<br />

Download bereit [2]. Nachdem nun die <strong>Linux</strong>-<br />

Version fertig ist, verspricht das BSI: „Eine<br />

dem es heißt, man habe das überwältigende<br />

Feedback der Nutzer gehört, und er könne bestätigen,<br />

dass HTC die Bootloader seiner Geräte<br />

nicht länger sperren will.<br />

Vorausgegangen war dem Schritt von HTC<br />

eine Petition von Handynutzern, die eben<br />

diese Befreiung gefordert hatte [2]. Das Statement<br />

des CEO scheint allerdings eher auf<br />

künftige Gerätegenerationen gerichtet. Auf der<br />

Seite der Petitionsunterzeichner bleibt man<br />

skeptisch. (Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] http:// www. facebook. com/ HTC/ posts/<br />

10150307320018084 (http:// ezlx. de/ b3r7)<br />

[2] http:// www. groubal. com/ htc‐bootloaders‐and‐nand/<br />

(http:// ezlx. de/ b3r8)<br />

Version für das Betriebssystem Mac OS X wird<br />

voraussichtlich <strong>im</strong> Sommer bereitgestellt.“<br />

(Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] https:// www. ausweisapp. bund. de/ pweb/ cms/<br />

kartenleser. jsp (http:// ezlx. de/ b3r1)<br />

[2] https://www. ausweisapp. bund. de/ pweb/<br />

filedownload/ download_pre. do (http:// ezlx. de/ b3r2)<br />

Besitzer von Nvidia-Grafikkarten haben <strong>im</strong>mer<br />

die Wahl zwischen verschiedenen Treibern;<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen liefern meist die<br />

Treiberpakete nv und nouveau aus. Die proprietären<br />

Treiber, die der Kartenhersteller<br />

selbst entwickelt, müssen von Hand nachinstalliert<br />

werden. Ausführlichere Hinweise zu<br />

den Unterschieden gibt es auf der OpenSuse-<br />

Webseite [2] und bei UbuntuUsers.de [3].<br />

(Hans-Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// www. nvidia. com/ object/ linux‐display‐ia32‐275.<br />

09. 07‐driver. html (http:// ezlx. de/ b3r13)<br />

[2] http:// de. opensuse. org/ NVIDIA (http:// ezlx. de/ b3r14)<br />

[3] http:// wiki. ubuntuusers. de/ Grafikkarten/ NVIDIA<br />

(http:// ezlx. de/ b3r15)<br />

SoftMaker Office 2008 gratis<br />

Der Hersteller SoftMaker verschenkt seine Officesuite<br />

SoftMaker Office in der Version 2008<br />

[1]. Gegen Registrierung<br />

erhält der Anwender eine<br />

persönliche Seriennummer<br />

für die <strong>Linux</strong>- oder<br />

Windows-Ausgabe oder<br />

beide. SoftMaker Office<br />

2008 [2] für <strong>Linux</strong> ist als<br />

Debian- oder RPM-Paket<br />

sowie als Tarball <strong>mit</strong> Installationsskript<br />

erhältlich<br />

und eignet sich für<br />

Ubuntu, OpenSuse, Red<br />

Hat, Mandriva, Debian<br />

und weitere Distributionen.<br />

Weitere Informationen<br />

sowie Zugang zur Registrierung gibt es<br />

auf der SoftMaker-Office-Homepage.<br />

Die proprietäre Officesuite besteht<br />

aus der Textverarbeitung<br />

TextMaker, der Tabellenkalkulation<br />

PlanMaker<br />

und dem Präsentationsprogramm<br />

Presentations<br />

und bietet gute Kompatibilität<br />

<strong>mit</strong> den Dateiformaten<br />

von Microsoft<br />

Office. (Mathias Huber/<br />

hge)<br />

[1] http:// www. softmakeroffice.<br />

de/ (http:// ezlx. de/ b3r19)<br />

[2] http://linux‐community.de/<br />

17100 (http:// ezlx. de/ b3r22)<br />

8 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


News<br />

AktuELL<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> <strong>mit</strong> eigener Facebook-Seite<br />

Fedora 15 ist fertig<br />

Red Hats Community-Distribution Fedora ist<br />

in Version 15 erhältlich und bringt zahlreiche<br />

Neuerungen. Die pünktlich erschienene Release<br />

präsentiert sich auf dem Desktop <strong>mit</strong><br />

Gnome 3.0, KDE Plasma Workspaces 4.6 oder<br />

Xfce 4.8. Unter den Anwendungen finden sich<br />

Firefox 4 und LibreOffice. Im Inneren des Systems<br />

arbeitet Kernel 2.6.38.6.<br />

Weitere Details sind <strong>im</strong> Announcement [1]<br />

von Version 15 (Lovelock) nachzulesen.<br />

Images für eine installierbare Live-Desktop-<br />

CD sowie in weiteren Varianten gibt es be<strong>im</strong><br />

Fedora-Projekt zum Download [2]; außerdem<br />

finden Sie Fedora 15 auch auf der Heft-<br />

DVD dieser <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe. (Mathias<br />

Huber/hge)<br />

[1] http:// fedoraproject. org/ wiki/ Fedora_15_<br />

announcement (http:// ezlx. de/ b3r9)<br />

[2] http:// fedoraproject. org/ get‐fedora. html<br />

(http:// ezlx. de/ b3r11)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> bringt seit einem Monat tägliche<br />

News auf der neuen Facebook-Seite [1] – hier<br />

können Sie auch Kontakt <strong>mit</strong> der Redaktion<br />

aufnehmen und Meldungen kommentieren<br />

oder Fragen stellen. Anwender ohne Facebook-Account<br />

können die News selbstverständlich<br />

auch ohne Anmeldung lesen. In unregelmäßigen<br />

Abständen erscheinen zudem<br />

kurze, aktuelle<br />

Artikel auf der<br />

Facebook-Seite,<br />

die Sie <strong>im</strong> Bereich<br />

Notizen finden.<br />

Lassen Sie sich<br />

nicht irritieren:<br />

Facebook-typisch<br />

herrscht auch auf<br />

der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-<br />

Facebook-Seite<br />

ein vertraulicherer<br />

Umgangston,<br />

es wird also geduzt.<br />

Wenn Sie<br />

unser neues Angebot<br />

mögen, klicken Sie doch auf Gefällt mir<br />

und machen Sie da<strong>mit</strong> Ihre Facebook-Freunde<br />

auf unser Angebot aufmerksam. Themen <strong>mit</strong><br />

viel Aufmerksamkeit sind automatisch Kandidaten<br />

für künftige Easy <strong>Linux</strong>-Artikel. (Hans-<br />

Georg Eßer/hge)<br />

[1] http:// www. facebook. com/ easylinux<br />

(http:// ezlx. de/ b3r5)<br />

n<br />

1. Lernen Sie!<br />

Ja, ã training-on-the-jobÒ , oft praktiziert, aber nicht<br />

Ÿ berzeugend. Denn die Kollegen haben nie Zeit<br />

fŸ r echte ErklŠ rungen, au§ erdem werden ã NeueÒ<br />

sofort von dem vereinnahmt, was <strong>im</strong> Unternehmen<br />

schon seit Ewigkeiten tradiert wird. Warum gibt's<br />

seit 2000 Jahren Schulen und UniversitŠ ten?<br />

ã LERNENÒ ist eine vollwertige TŠ tigkeit, auf die<br />

man sich konzentrieren mu§ , die man nicht 'mal<br />

eben so nebenbei tun kann, und die <strong>im</strong>mer auch<br />

eine Prise ã ErneuerungÒ beinhalten sollte!<br />

2. Ineffiziente Arbeit nicht akzeptieren!<br />

Je spezialisierter Sie arbeiten, desto weniger<br />

echte, fachliche Kollegen haben Sie in Ihrem eigenen<br />

Unternehmen. Wir stellen deshalb Gruppen<br />

zusammen, in denen Sie neben hilfsbereiten<br />

Kollegen <strong>mit</strong> Š hnlichen Kenntnissen an IHREM<br />

Projekt arbeiten. Und stŠ ndig ist ein fachlicher Berater<br />

anwesend.<br />

ã Guided CoworkingÒ nennen wir das, und es<br />

kš nnte DIE Lš sung fŸ r so manches Projekt sein,<br />

das in Ihrer Firma ã haktÒ .<br />

3. Hintergrund<br />

Wer den riesigen OpenSource-Baukasten schnell<br />

beherrschen mu§ , geht zu einer unserer Ÿ ber 100<br />

Schulungen. Wer das bereits kann, aber schneller<br />

<strong>mit</strong> seinen Projekten vorankommen will, der<br />

kommt <strong>mit</strong> seiner Arbeit zum Guided Coworking.<br />

Wir sind eine der erfolgreichsten Schulungseinrichtungen<br />

<strong>im</strong> gesamten Bereich ã OpenSourceÒ<br />

- sowohl fŸ r Admins, als auch fŸ r Entwickler.<br />

Siehe www.linuxhotel.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

9


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30<br />

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AktuELL<br />

Neue Software<br />

Neue Software<br />

Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version.<br />

Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor, und auf der Heft-DVD<br />

finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise.<br />

Die Chrome-Offensive: schneller, besser, <strong>sicher</strong>er<br />

Die Entwicklung von Googles Browser Chrome<br />

geht rasend schnell voran. Im April erschien<br />

Version 11, die zwischenzeitlich um ein Sicherheitsupdate<br />

erweitert wurde. Version 12 ist<br />

noch gerade rechtzeitig für diese Ausgabe erschienen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Der Suchmaschinenpr<strong>im</strong>us Google hat sich<br />

<strong>mit</strong> seinem Browser auch deshalb einen Namen<br />

gemacht, weil das Unternehmen sehr genau<br />

darauf achtet, bestehende Webstandards<br />

möglichst akkurat zu nutzen. So war Chrome<br />

[1] der erste Browser, der eine umfassende<br />

und funktionierende Unterstützung für HTML<br />

5 bot. HTML 5 soll der neue Standard für Websites<br />

werden und viele Funktionen bieten, die<br />

sich bisher nur über Krückenkonstruktionen<br />

diE REdAktion MEint<br />

Google Chrome ist und bleibt der schnellste<br />

und der am schnellsten wachsende Webbrowser.<br />

Chrome 12 wartet <strong>mit</strong> wichtigen<br />

Veränderungen in Sachen Performance und<br />

Sicherheit auf. Ein Update ist deshalb sehr<br />

zu empfehlen.<br />

Abb. 1: Googles Browser Chrome wartet vor allem bei<br />

der HtML-5- und CSS-3-unterstützung <strong>mit</strong> einer<br />

Menge neuer Features auf.<br />

wie Flash oder JavaScript realisieren ließen.<br />

Google handelt dabei nicht ganz uneigennützig:<br />

Seit einiger Zeit bietet beispielsweise You-<br />

Tube Filme auch als HTML-5-Videos und nicht<br />

mehr nur <strong>im</strong> Flash-Format an.<br />

Sprechen statt schreiben<br />

Seit Version 11 <strong>im</strong>plementiert Chrome den vom<br />

Konsortium W3C festgelegten Speech-Input-<br />

Standard (Abbildung 1). Ziel ist es, die Verbindung<br />

zwischen Mensch und PC direkter zu gestalten<br />

und neben die Tastatur eine alternative<br />

Methode zu stellen. Denn statt Text einzutippen,<br />

spricht der Anwender ihn; die geöffnete<br />

Webseite interpretiert die Sprache dann als<br />

Kommando und reagiert entsprechend.<br />

Nur HTML-5-Seiten ermöglichen den Zugriff<br />

auf die Speech-Input-Engine des Browsers. Sie<br />

testen das Feature, indem Sie Googles eigenen<br />

Übersetzungsdienst Google Translate (http://<br />

translate.google.com (http://ezlx.de/b3e1)) öffnen.<br />

Im Eingabefenster sehen Sie dort rechts<br />

unten ein kleines Mikrofon-Icon. Sofern an Ihrem<br />

Rechner ein Mikrofon oder Headset angeschlossen<br />

ist, klicken Sie darauf und sprechen<br />

einen Text. Diesen übern<strong>im</strong>mt der Dienst und<br />

übersetzt ihn in die gewählte Zielsprache.<br />

CSS-Turbo<br />

HTML 5 ist für den Einsatz <strong>im</strong><br />

Web 2.0 gerüstet: Ausgefeilte<br />

Effekte und optische G<strong>im</strong>micks,<br />

für die bisher fast <strong>im</strong>mer Flash<br />

herhalten musste, enthält der<br />

neue Webstandard bereits.<br />

Eine ganze Latte an neuen Grafikmöglichkeiten<br />

bekommt das<br />

Format überdies <strong>mit</strong> CSS 3, das<br />

seinerseits viele optische Tricks<br />

<strong>mit</strong>bringt. Die Google-Entwickler<br />

investieren viel Zeit, um genau<br />

diese Funktionen in<br />

Chrome bestmöglich umzusetzen.<br />

So erhielt die CSS-Engine<br />

Unterstützung für 3-D-Effekte<br />

auf Basis des Grafikkarten-Chipsatzes. Üblicherweise<br />

nutzen Browser für die Berechnung<br />

grafischer Effekte die System-CPU, zwacken<br />

dieser da<strong>mit</strong> aber Leistung ab, während sich<br />

die Grafikkarte langweilt. Chrome wickelt seit<br />

Version 11 3-D-Effekte in CSS 3 optional über<br />

die Grafikkarte ab und sorgt so für Performancevorteile.<br />

Mehr Sicherheit in Chrome 12<br />

Auch in Sachen Sicherheit legt Chrome 12 zu:<br />

So hat das Programm ab dieser Version einen<br />

Filter für heruntergeladene Dateien. Anstatt<br />

nur auf Grundlage der Endung einer Datei einen<br />

Betrugsversuch zu unterstellen, prüft die<br />

neue Version fallweise. In Kooperation <strong>mit</strong><br />

Adobe verbesserte Google darüber hinaus den<br />

Umgang <strong>mit</strong> so genannten Flash-Cookies: Die<br />

erlauben es Website-Betreibern nachzuvollziehen,<br />

was Besucher auf der Seite tut. Sie finden<br />

diese Funktion jetzt in den Privacy-Einstellungen<br />

des Browsers.<br />

Die Omnibox getaufte Adresszeile startet ab<br />

sofort auch Programme, wenn die Eingabe einer<br />

Chrome-App entspricht, die über den<br />

Chrome Web Store eingerichtet wurde. Das<br />

Ziel der Entwicklung deutet darauf ihn, dass<br />

Chrome in Zukunft mehr als nur ein Browser<br />

sein möchte und Anwendern auch andere Alltagsbelange<br />

abn<strong>im</strong>mt.<br />

Der Begriff „App“ ist übrigens leicht irreführend,<br />

denn hinter den Apps verbergen sich nur<br />

Webanwendungen, die Chrome (zumindest<br />

teilweise) in einem separaten Fenster ohne die<br />

üblichen Browserelemente ablaufen lässt. n<br />

Infos<br />

[1] Google Chrome: http:// www. google.<br />

com/ chrome/ (http:// ezlx. de/ b3e2)<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Google Chrome<br />

12 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Neue Software<br />

AktuELL<br />

FileZilla: Komfort be<strong>im</strong> FTP-Verkehr<br />

Viele Distributoren bieten ihre Pakete häufig<br />

auch via FTP zum Download an, genauso wie<br />

diverse Hardwarehersteller ihre Treiber. Grund<br />

genug also, einen schmucken und funktionalen<br />

FTP-Client zu verwenden. FileZilla ist ein Anwärter<br />

auf diesen Posten. Es verwaltet nicht<br />

nur Verbindungen über das un<strong>sicher</strong>e FTP-Protokoll,<br />

sondern unterstützt auch die abge<strong>sicher</strong>ten<br />

Varianten FTPS, SFTP und SCP.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Das seit 2006 erhältliche Programm liegt aktuell<br />

in Version 3.5.0 vor. Die Entwickler behaupten<br />

von FileZilla [2], sein wichtigstes<br />

Feature sei die einfache Benutzbarkeit. Tatsächlich<br />

erweist sich die Einstiegshürde als<br />

niedrig: Nach dem Programmstart findet sich<br />

am oberen Rand des Fensters unter der Menüleiste<br />

eine Zeile, in die Sie die Serveradresse<br />

sowie (bei Bedarf) den Nutzernamen samt<br />

Passwort eintragen. Klicken Sie dann auf Verbinden,<br />

stellt FileZilla die FTP-Verbindung <strong>mit</strong><br />

diE REdAktion MEint<br />

FileZilla ist ein rundes Paket und ein komfortables<br />

Tool, um Dateien per FTP zu transferieren.<br />

Die Tatsache, dass das Hauptfenster<br />

der Applikation sehr überladen<br />

wirkt, sorgt für Punktabzug. Schwerer fällt<br />

jedoch ins Gewicht, dass die Applikation<br />

die Zugangsdaten in mehreren Dateien unverschlüsselt<br />

ablegt – ein absolutes No-Go!<br />

Hier besteht dringender Handlungsbedarf<br />

seitens der Entwickler.<br />

diesem Server her. Greifen Sie öfter auf diesen<br />

Server zu, richten Sie ihn <strong>mit</strong> FileZillas Server-<br />

Manager ein: Der verwaltet wie ein erweiterter<br />

Lesezeichenmanager die Zugänge.<br />

Praktisch: Bei einer über die Leiste geöffneten<br />

Verbindung genügt ein Klick auf Datei / Aktuelle<br />

Verbindung in Server-Manager aufnehmen,<br />

um diese zum Server-Manager hinzuzufügen.<br />

Doch Obacht: FileZilla speichert in den<br />

Dateien recentservers.xml, filezilla.xml und sitemanager.xml<br />

sämtliche Zugangsdaten inklusive<br />

Passwörtern <strong>im</strong> Klartext. Das betrifft sowohl<br />

die <strong>im</strong> Server-Manager gespeicherten<br />

Einträge als auch die Chronik aufgerufener<br />

Server, <strong>mit</strong> denen Sie sich über die genannte<br />

Eingabeleiste in der Vergangenheit verbunden<br />

haben. Sie finden diese Dateien <strong>im</strong> Verzeichnis<br />

/home/ Nutzername/ .filezilla.<br />

Souverän bei den Standards<br />

Bei bestehender Verbindung sehen Sie <strong>im</strong><br />

Hauptfenster links den Inhalt eines lokalen<br />

Verzeichnisses und rechts den des offenen<br />

Ordners auf dem Server (Abbildung 2). Mit<br />

einfachen Mausklicks navigieren Sie in der<br />

Verzeichnishierarchie hoch und runter, wie<br />

Sie es von einem normalen Dateibrowser gewohnt<br />

sind. Haben Sie die gewünschte Datei<br />

gefunden, ziehen Sie diese auf den Bereich<br />

Warteschlange, den Sie am unteren Ende des<br />

Fensters finden.<br />

Sie müssen nicht jede Datei einzeln herunterladen,<br />

sondern können der Reihe nach eine<br />

Liste der Downloaddateien anlegen. Es genügt<br />

ein Aufruf des Menüpunkts Transfer /<br />

Warteschlange abarbeiten, um die Downloads<br />

in Gang zu setzen. Um die max<strong>im</strong>ale Anzahl<br />

gleichzeitiger Verbindungen festzulegen, rufen<br />

Sie das Konfigurationsfenster <strong>im</strong> Menü<br />

Bearbeiten / Übertragungen auf und tragen<br />

neben Max<strong>im</strong>ale Anzahl gleichzeitiger Übertragungen<br />

ein, wie viele das Programm s<strong>im</strong>ultan<br />

abarbeitet. Um nicht den gesamten<br />

<strong>Netz</strong>werkverkehr während eines Uploads<br />

oder Downloads lahmzulegen, drosseln Sie<br />

die Transfergeschwindigkeit <strong>mit</strong> dem Aktivieren<br />

der Checkbox neben Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

aktivieren.<br />

Pfiffige Zusatzfunktionen<br />

Wenn Ihnen das FileZilla-Fenster <strong>im</strong> Normalzustand<br />

zu überladen erscheint, blenden Sie<br />

unter Ansicht nicht benötigte Elemente aus.<br />

Viele Features des Programms entziehen sich<br />

indes den Augen des Anwenders: So kommt<br />

das Programm problemlos <strong>mit</strong> Dateien über<br />

4 GByte Größe zurecht – was längst nicht jedes<br />

FTP-Programm kann. Für den Betrieb <strong>mit</strong><br />

dem kommenden IP-Protokoll IPv6 ist die Applikation<br />

ebenfalls gerüstet.<br />

Auch den <strong>sicher</strong>heitsbewussten Anwendern<br />

kommt FileZilla entgegen: Es unterstützt neben<br />

FTP auch SSL-verschlüsseltes FTP (FTPS)<br />

und FTP über SSH-Verbindungen (SFTP). In<br />

beiden Fällen überträgt das Programm die Daten<br />

verschlüsselt und da<strong>mit</strong> abhör<strong>sicher</strong>.<br />

Dies und das<br />

Ärgerlich sind Situationen, in denen ein mehrere<br />

GByte großer Download kurz vor dem Beenden<br />

abbricht. FileZilla unterstützt in solchen<br />

Fällen die Wiederaufnahme solcher Verbindungen<br />

– vorausgesetzt, dass es der korrespondierende<br />

Server unterstützt.<br />

Das Tool bietet darüber hinaus eine Suchfunktion<br />

für Dateien auf dem FTP-Server. Interessant<br />

ist FileZilla auch für alle, die verschiedene<br />

Betriebssysteme benutzen, sich aber nicht an<br />

drei unterschiedliche FTP-Clients gewöhnen<br />

wollen, denn das Programm existiert in Varianten<br />

für <strong>Linux</strong>, Windows und Mac OS X. Optisch<br />

sind die Versionen identisch, so dass es<br />

zu keiner Verwirrung kommt.<br />

n<br />

Infos<br />

[2] FileZilla: http:// www. filezilla. de/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e3)<br />

Abb. 2: der FtP-Client FileZilla besticht nicht nur durch seine intuitive Benutzeroberfläche,<br />

sondern auch durch die unterstützung aller gängigen Übertragungsprotokolle.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

FileZilla<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

13


AktuELL<br />

Neue Software<br />

Hugin: Perfekte Panoramabilder erstellen<br />

Durch die Digitalisierung der Fotografie haben<br />

sich die Möglichkeiten, die Aufnahmen zu bearbeiten,<br />

dramatisch vereinfacht und enorm<br />

erweitert. Dauerte das Zusammenfügen mehrerer<br />

Bilder, beispielsweise zu einem Panorama,<br />

zu analogen Zeiten noch viele Stunden, geschieht<br />

das heute <strong>mit</strong> Werkzeugen wie Hugin<br />

<strong>mit</strong> wenigen Mausklicks.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Hugin [3] hilft Ihnen dabei, mehrere Fotos zusammenzufügen.<br />

Dafür bietet das Programm<br />

einen Assistenten, der beinahe alle Schritte<br />

selbstständig erledigt. Erfahrenere Anwender<br />

verwenden die detailreicheren Einstellungsmöglichkeiten.<br />

Nach dem Programmstart lädt zunächst der<br />

Assistent: Wenn Sie diesen verwenden möchten,<br />

wählen Sie per Bilder auswählen die einzelnen<br />

Teilbilder Ihres Motives aus. Geben Sie<br />

an, welches Objektiv Sie be<strong>im</strong> Fotografieren<br />

verwendet haben – die Werte verwendet Hugin<br />

diE REdAktion MEint<br />

Hugin ist ein außergewöhnliches und sehr<br />

mächtiges Programm. Dank seines Assistenten<br />

eignet es sich nach kurzer Einarbeitung<br />

auch für den weniger versierten Anwender.<br />

Aber auch Profifotografen kommen<br />

<strong>mit</strong> einer Vielzahl von Individualfunktionen<br />

auf ihre Kosten, um noch bessere Resultate<br />

zu erreichen.<br />

später, um die Übergangsbereiche<br />

zwischen den einzelnen<br />

Referenzpunkten zu berechnen.<br />

Im nächsten Schritt<br />

richten Sie die einzelnen<br />

Punkte passend zueinander<br />

aus. Die Feinarbeit n<strong>im</strong>mt Ihnen<br />

Hugin ab. Schließlich erstellen<br />

Sie per Mausklick Ihr<br />

eigenes Panorama.<br />

Auch für Profis<br />

Wem der Automatikmodus<br />

von Hugin nicht ausreicht,<br />

der korrigiert die vom Hugin-<br />

Assistenten festgelegten Abb. 4: Hugin gibt auch dem Profi viele nützliche Werkzeuge<br />

zur Feinjustierung an die Hand.<br />

Werte manuell nach seinen<br />

eigenen Wünschen. Das<br />

Hauptfenster teilt sich in acht Reiter auf. Eines es sich darüber hinaus an, eigene Kontrollpunkte<br />

hinzuzufügen, um die Genauigkeit zu<br />

steht für den Assistenten, die anderen erlauben<br />

Basteln nach Herzenslust. Im Reiter Beschnitt verbessern, <strong>mit</strong> denen das Programm die Bilder<br />

später zusammenfügt.<br />

legen Sie beispielsweise fest, dass einzelne Fotos<br />

vor der Integration in das Panorama noch<br />

zugeschnitten werden müssen.<br />

Automatisches Opt<strong>im</strong>ieren<br />

Um herauszufinden, an welchen Stellen einzelne<br />

Fotos zusammenzufügen sind, unterpunkte<br />

und Objektivwerte stehen Ihnen <strong>im</strong><br />

Nach dem korrekten Festlegen der Kontrollsucht<br />

das Programm alle Fotos eines Panoramas<br />

auf einzelne Punkte hin. Erkennt es die onen zur Verfügung, die das Opt<strong>im</strong>um aus ih-<br />

Reiter Opt<strong>im</strong>ieren (Abbildung 4) viele Funkti-<br />

gleiche Bildstruktur oder markante Merkmale rem Panorama herausholen. Die Auswahl von<br />

in mehreren Bildern, merkt es sich diese als Opt<strong>im</strong>ierung starten genügt dafür. Dann filtert<br />

Kontrollpunkt. Der Kontrollpunkte-Dialog erlaubt<br />

es Ihnen, diese nachträglich anzupassen, zelnen Panoramabildern und sorgt so für ein<br />

Hugin zum Beispiel Unreinheiten aus den ein-<br />

neue einzufügen oder falsch identifizierte zu st<strong>im</strong>miges Aussehen des Bildes.<br />

löschen (Abbildung 3). An dieser Stelle bietet Im letzten Reiter Zusammenfügen legen Sie<br />

schließlich noch Form und Art des fertigen<br />

Panoramafotos fest. So laden Sie beispielsweise<br />

den Fisheye-Effekt, um das Bild so aussehen<br />

zu lassen, als sähe man auf eine gewölbte<br />

Oberfläche.<br />

Das Zusammennähen von Fotos funktioniert<br />

nur <strong>mit</strong> gutem Ausgangsmaterial, das <strong>im</strong><br />

Idealfall speziell für diesen Zweck aufgenommen<br />

wurde. Es gilt: Die Fotos sollten <strong>mit</strong> der<br />

gleichen Brennweite und Belichtung aufgenommen<br />

sein. Ein Stativ erweist sich als sehr<br />

hilfreich, um die Bildauschnitte richtig aneinander<br />

anzupassen.<br />

n<br />

Infos<br />

[3] Hugin: http:// hugin. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e4)<br />

Abb. 3: Mit dem Panoramatool Hugin fügen Sie mühelos mehrere Einzelbilder zu einem<br />

ansehnlichen Panorama zusammen.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Hugin<br />

14 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Neue Software<br />

AktuELL<br />

Smb4K: SMB-Freigaben komfortabel nutzen<br />

Das Transferprotokoll SMB gilt als Standard zum Austausch von Daten<br />

zwischen Rechnern <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>. Smb4K bietet Ihnen eine einfache Möglichkeit,<br />

es für sich zu nutzen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Sie greifen da<strong>mit</strong> nicht nur problemlos auf Windows-Freigaben zu, sondern<br />

richten auf einfache Weise den Samba-Server ein, da<strong>mit</strong> Windows-<br />

Maschinen ihrerseits die <strong>Linux</strong>-Freigaben nutzen können. Das Programm<br />

liegt praktisch allen aktuellen <strong>Linux</strong>-Distributionen bei. Der<br />

Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Smb4K [4] lediglich eine grafische<br />

Oberfläche stellt, um die in <strong>Linux</strong> ohnehin schon vorhandenen<br />

Treiber für das Samba- bzw. CIFS-Protokoll komfortabel zu verwalten<br />

(Abbildung 5).<br />

Nach dem ersten Start zeigt Smb4K das Hauptfenster an. Oben finden<br />

Sie die Dateileiste und einige Icons, die schnellen Zugriff auf die wichtigsten<br />

Funktionen bieten. Der untere Teil enthält drei Reiter. Der<br />

wichtigste davon heißt <strong>Netz</strong>werkumgebung: Ein Klick darauf fördert<br />

eine Liste aller <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> erkannten Freigaben zutage – ähnlich, wie Sie<br />

es von Windows her kennen. Smb4K richtet sich da<strong>mit</strong> auch an neue<br />

<strong>Linux</strong>-Nutzer, die gerade von Windows umgestiegen sind, und macht<br />

ihnen <strong>mit</strong> dieser Funktion das Leben leichter.<br />

Im Abschnitt <strong>Netz</strong>werkumgebung klicken Sie auf den Namen des <strong>Netz</strong>werks,<br />

in dem sich der Rechner <strong>mit</strong> der gewünschten Freigabe befindet.<br />

Ein Klick auf den Eintrag öffnet eine Übersicht aller Freigaben, die<br />

der Rechner zur Verfügung stellt. Ein Linksklick <strong>mit</strong> der Maustaste auf<br />

einen Eintrag sorgt dafür, dass Smb4K die Freigabe lokal in Ihr Dateisystem<br />

einhängt. Standardmäßig nutzt es dafür den Ordner Smb4K in<br />

Ihrem Home-Verzeichnis.<br />

Um eine eingehängte Freigabe auszuhängen, wechseln Sie zum Reiter<br />

Eingehängte Freigaben. Per Klick <strong>mit</strong> der rechten Maustaste und der<br />

Auswahl von Aushängen aus dem Kontextmenü deaktivieren Sie die<br />

Freigabe.<br />

Hänge vormals benutzte Freigaben bei Programmstart ein. Setzen Sie<br />

hier ein Häkchen, hängt das Tool be<strong>im</strong> nächsten Programmstart alle<br />

Freigaben ein, die be<strong>im</strong> letzten Beenden des Programms schon aktiv<br />

waren. Wenn Sie Smb4K in den Autostart-Ordner kopieren, erreichen<br />

Sie da<strong>mit</strong> ein Auto-Mount der Windows-Shares be<strong>im</strong> Login.<br />

Sollte der Zugriff auf eine Freigabe einen Nutzernamen und Kennwort<br />

erfordern, geht das wie folgt: Rechtsklicken Sie in der <strong>Netz</strong>werkumgebung<br />

auf den Namen des Rechners und wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

Authentifizieren aus. Geben Sie dann die Zugangsdaten ein. n<br />

Abb. 5: Mit Smb4k nutzen auch Einsteiger SMB-Freigaben.<br />

Ubuntu GNU/<strong>Linux</strong> 11.04<br />

»Natty Narwhal«<br />

Debian GNU/<strong>Linux</strong><br />

»Squeeze«<br />

Freigaben schon be<strong>im</strong> Programmstart mounten<br />

Als sehr praktisch hat sich <strong>im</strong> Test die Auto-Mount-Option von Smb4K<br />

herausgestellt: Im Konfigurationsdialog, den Sie über Smb4K einrichten<br />

erreichen, finden Sie den Punkt Freigaben und dessen Unterpunkt<br />

1.118 S., 6. Auflage, <strong>mit</strong> 2 DVDs, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2751<br />

786 S., 4. Auflage, <strong>mit</strong> DVD, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2510<br />

Infos<br />

[4] Smb4K: http:// smb4k. berlios. de/ (http:// ezlx. de/ b3e5)<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Smb4K<br />

<strong>Linux</strong>-Know-how<br />

<strong>Linux</strong>-Server einrichten<br />

und administrieren<br />

www.GalileoComputing.de<br />

<strong>Linux</strong>, Ausgabe 2011<br />

diE REdAktion MEint<br />

Wenn Sie häufig von <strong>Linux</strong> aus auf Windows-Freigaben zugreifen<br />

müssen, finden Sie in Smb4K das ideale Werkzeug dafür. Auch Umsteiger<br />

kommen dank der ähnlich strukturierten Freigaben schnell<br />

<strong>mit</strong> der Applikation klar. Smb4K schafft unter KDE eine einheitliche<br />

Oberfläche, die sich gut in den Desktop einpasst und ausgezeichnet<br />

funktioniert. Als nützliche Zusatzfunktion erweist sich das Synchronisieren<br />

von Windows-Shares auf <strong>Linux</strong> und umgekehrt.<br />

Mit Debian 6<br />

GNU/<strong>Linux</strong><br />

925 S., 2011, <strong>mit</strong> DVD, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2443<br />

openbook<br />

online!<br />

1.302 S., 4. Auflage 2011, <strong>mit</strong> 2 DVDs, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2522<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

15<br />

Wissen, wie’s geht.


AktuELL<br />

Neue Software<br />

TV-Browser<br />

Wenn Sie in Zeiten von Web 2.0 und Video on<br />

demand das Fernsehprogramm noch <strong>im</strong>mer<br />

bevorzugen, dann stehen Sie allabendlich vor<br />

dem gleichen Problem: Was läuft, was ist sehenswert?<br />

Die Java-Applikation TV-Browser<br />

hilft Ihnen auf vielfache Weise be<strong>im</strong> Finden der<br />

idealen Sendung.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Die Software für Ihre Distribution finden Sie<br />

auf der Heft-DVD oder auf der Downloadseite<br />

des Projekts. Des Weiteren stellen praktisch<br />

alle Distributoren das Programm in ihren Online-Repositories<br />

zur Installation <strong>mit</strong> Ihrem<br />

Paketmanager bereit. Nach dem ersten Programmstart<br />

begrüßt Sie TV-Browser [5] zunächst<br />

<strong>mit</strong> dem Konfigurations-Wizard, den<br />

Sie <strong>mit</strong> Weiter bestätigen, um zu den <strong>Netz</strong>werkeinstellungen<br />

zu gelangen. Verwenden Sie<br />

keinen Proxy zum Zugriff aufs Internet, klicken<br />

Sie ohne Änderungen auf Weiter. Bestätigen<br />

Sie die Erfolgsmeldung und warten Sie,<br />

während TV-Browser die aktuellen Senderlisten<br />

herunterlädt. Die Gesamtzahl der gefundenen<br />

Sender beeindruckt, denn <strong>im</strong> Schnitt<br />

diE REdAktion MEint<br />

Das digitale Fernsehprogramm TV-Browser<br />

braucht den Vergleich <strong>mit</strong> der analogen<br />

Konkurrenz in keiner Weise zu scheuen. Im<br />

Gegenteil: Kurzfristige Programmänderungen<br />

lassen sich in der gedruckten Ausgabe<br />

nicht korrigieren, <strong>im</strong> digitalen Pendant<br />

dagegen schon. Des Weiteren wartet es<br />

<strong>mit</strong> einer Reihe nützlicher Zusatztools auf<br />

wie etwa der Erinnerungsfunktion.<br />

verwaltet die Software die Informationen von<br />

fast 2 000 Sendern. Dazu zählen neben einhe<strong>im</strong>ischen<br />

auch ausländische, etwa der Schweiz<br />

und Österreich. Auch diverse Radiosender hat<br />

das Programm <strong>im</strong> Repertoire. Im Konfigurationsdialog<br />

stellen Sie ein, welche der Sender<br />

die Software Ihnen zukünftig <strong>im</strong> Hauptfenster<br />

als Programm anzeigen soll.<br />

Die Applikation sortiert dabei zunächst nach<br />

Länderkategorien. Links <strong>im</strong> Fenster Sender<br />

auswählen sehen Sie eine Liste verfügbarer<br />

Kanäle, die zur festgelegten Kategorie <strong>im</strong> ausgewählten<br />

Land passen. Rechts ist die Liste<br />

der angezeigten Sender. Indem Sie <strong>im</strong> Fenster<br />

Verfügbare Sender einen Kanal auswählen und<br />

auf den grünen Pfeil klicken, der nach rechts<br />

zeigt, aktivieren Sie den Sender. Nach Anwahl<br />

aller gewünschten Programme klicken Sie auf<br />

Weiter. Da<strong>mit</strong> ist TV-Browser fertig eingerichtet.<br />

Aktivieren Sie noch das automatische Update<br />

der Programm-Informationen und bestätigen<br />

Sie <strong>mit</strong>tels Klick auf Jetzt aktualisieren –<br />

schon zeigt das Fenster die Programmzeitschrift<br />

an. Die Software gestattet Ihnen auch<br />

das Festlegen, für welchen Zeitraum Sie die<br />

Programmvorschau herunterladen möchten.<br />

Handhabung<br />

Den Großteil des Hauptfensters machen die<br />

Informationen zu den ausgewählten Sendern<br />

aus. Rechts springen Sie <strong>im</strong> Kalender direkt zu<br />

den Programminfos eines best<strong>im</strong>mten Tages.<br />

In der Liste darunter erreichen Sie per Mausklick<br />

den Schnellzugriff auf die Informationen<br />

zu einem best<strong>im</strong>mten Sender.<br />

Im zentralen Fenster zeigt die Software die<br />

Sendungen, die noch laufen, in schwarzer<br />

Schrift an und graut bereits gelaufene aus. Die<br />

Applikation verfügt daneben über eine Baumansicht,<br />

die Sie <strong>mit</strong> einem Klick auf das zweite<br />

Icon von Links in der Icon-Leiste öffnen. Das<br />

Genres-Schlüsselwort erweist sich als sehr hilfreich;<br />

es erlaubt Ihnen doch, <strong>im</strong> Hauptfenster<br />

nur die Sendungen anzuzeigen, die zur gewählten<br />

Kategorie gehören. Wenn Sie beispielsweise<br />

abends gern einen Kr<strong>im</strong>i sehen<br />

möchten, klicken Sie auf Kr<strong>im</strong>i, wählen heute<br />

oder morgen aus und haben eine Liste von Kr<strong>im</strong>is<br />

direkt vor sich (Abbildung 6).<br />

Lieblingssendungen festlegen<br />

Sie stehen auf CSI: Miami? Dank TV-Browser<br />

wissen Sie ab sofort, auf welchen Sendern eine<br />

Folge Ihrer Lieblingssendung zu sehen ist.<br />

Möchten Sie auch über alle nachfolgenden<br />

Sendungen der Serie informiert werden,<br />

rechtsklicken Sie den entsprechenden Eintrag<br />

und wählen aus dem Kontextmenü Lieblingssendungen<br />

/ Zu Lieblingssendungen hinzufügen.<br />

TV-Browser stellt Ihnen dann noch ein<br />

paar Fragen, zum Beispiel danach, ob Sie die<br />

Sendung bevorzugt auf einzelnen Sendern sehen<br />

wollen. Nach Beenden des Assistenten<br />

zeigt TV-Browser die Serie zukünftig besonders<br />

hervorgehoben <strong>im</strong> Hauptfenster an.<br />

Die Software ermöglicht es auch, gewünschte<br />

Programminfos auszudrucken. Geben Sie beispielsweise<br />

<strong>im</strong> Suchfeld oben rechts CSI ein,<br />

erhalten Sie eine Liste aller Sendungen über<br />

den verfügbaren Zeitraum <strong>mit</strong> CSI <strong>im</strong> Namen.<br />

Wenn Sie diese Liste ausdrücken, erhalten Sie<br />

einen tagesaktuellen Episodenguide Ihrer Serie.<br />

Plug-ins und Themes<br />

Zusätzlich lässt sich die Software <strong>mit</strong> einer<br />

Reihe externer nützlicher Plug-ins erweitern.<br />

Eine Übersicht über die derzeit verfügbaren<br />

erhalten Sie unter Extras / Installiere/ Aktualisiere<br />

Plugins. Die Erweiterungen machen TV-<br />

Browser zum Beispiel kompatibel <strong>mit</strong> Fernsehlösungen<br />

wie FreetuxTV oder VDR. Gefällt<br />

Ihnen das Standardlayout der Software nicht,<br />

stehen in der Rubrik Themepack auf der<br />

Homepage eine Reihe weiterer Designs zum<br />

Download bereit.<br />

n<br />

Infos<br />

[5] TV-Browser: http:// www. tvbrowser.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ b3e6)<br />

Abb. 6: die Java-Software tV-Browser bietet ihnen vielfältige Möglichkeiten, das Fernsehprogramm<br />

der nächsten tage und Wochen zu durchstöbern. darüber hinaus erinnert<br />

das Programm auf Wunsch auch an ihre Lieblingsfilme- oder serien.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

TV-Browser<br />

16 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Neue Software<br />

AktuELL<br />

Dropbox: Ein Onlinedatenspeicher für alle<br />

Die Grundidee der dezentralen Datenspeicherung:<br />

Benutzer schaffen sich <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> so etwas<br />

wie eine digitale Festplatte, auf der sie Daten<br />

ablegen. Sie gelangen danach von jedem Ort<br />

der Welt, der einen Internetzugang ermöglicht,<br />

<strong>mit</strong> jedem netzwerkfähigen Gerät an diese Daten.<br />

Dropbox ist einer von vielen Datenspeichern<br />

<strong>im</strong> Rennen um die Gunst des Kunden –<br />

kein anderer ist jedoch so flexibel wie dieser.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Der Dropbox-Client steht auf der Dropbox-<br />

Homepage [6] für alle gängigen Plattformen<br />

zum Download bereit. Alternativ verwenden<br />

Sie die auf der Heft-DVD enthaltenen Pakete<br />

und installieren sie <strong>mit</strong> dem Paketmanager Ihrer<br />

Distribution. Dabei handelt es sich jedoch<br />

lediglich um ein Initialisierungspaket, das<br />

be<strong>im</strong> ersten Start die eigentliche Software aus<br />

dem <strong>Netz</strong> nachlädt. Eine Internetverbindung<br />

ist deswegen be<strong>im</strong> Einrichten unumgänglich.<br />

diE REdAktion MEint<br />

Das Interessanteste an Dropbox ist zweifellos<br />

die automatische Synchronisierung, die<br />

den Datenbestand auf allen angeschlossenen<br />

Clients auf dem gleichen Stand hält.<br />

Da der Provider auch Apps für iPhone, Android<br />

& Co. anbietet, greifen Sie auch <strong>mit</strong><br />

Mobilgeräten problemlos darauf zu. Sie gelangen<br />

also praktisch von überall an Ihre<br />

Daten heran. Die Integration direkt in die<br />

Verzeichnisstruktur des <strong>Linux</strong>-Systems ist<br />

sehr anwenderfreundlich. Allerdings sollten<br />

Sie die Sicherheitsaspekte nicht vernachlässigen<br />

und wichtige Daten nur verschlüsselt<br />

in der Dropbox speichern.<br />

Danach startet die Software zunächst ihren<br />

Konfigurationsassistenten. Dieser richtet unter<br />

anderem einen Init-Dienst ein, der dafür sorgt,<br />

dass der Server be<strong>im</strong> Booten hochfährt. Wenn<br />

Sie noch keinen Dropbox-Account besitzen,<br />

hilft der Assistent <strong>im</strong> Anschluss be<strong>im</strong> Einrichten<br />

eines neuen. Danach sehen Sie in der Kontrollleiste<br />

das Icon von Dropbox. Dieses verrät<br />

Ihnen, dass der Dienst läuft. Ein Klick darauf<br />

öffnet Ihren persönlichen Dropbox-Ordner, der<br />

sich zunächst wie ein normales lokales Verzeichnis<br />

verhält (Abbildung 7). Die Software<br />

verwendet dafür in der Grundeinstellung den<br />

Pfad /home/Dropbox. Die<br />

Konfiguration erlaubt es aber, ihn an eigene<br />

Wünsche anzupassen.<br />

Kostenfrei stellt der Dienst seinen Anwendern<br />

2 GByte Platz zur Verfügung. die 50-GByte-<br />

Variante kostet 9,90 US-Dollar <strong>im</strong> Monat. Für<br />

100 GByte verlangt der Anbieter erkleckliche<br />

19,99 US-Dollar monatlich – <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Stratos Onlinefestplatte Hidrive ein hübsches<br />

Sümmchen. Die kostet bei gleicher Kapazität<br />

nämlich nur knapp 5 Euro <strong>im</strong> Monat.<br />

Synchronisieren per Drag & Drop<br />

Das Funktionsprinzip von Dropbox ist denkbar<br />

einfach: Alle Dateien, die Sie in den lokalen<br />

Dropbox-Ordner kopieren, lädt der Dienst<br />

automatisch in die Onlinefestplatte hoch und<br />

verteilt sie dann an alle Rechner, die diesen<br />

Account ebenfalls benutzen. Löschen Sie eine<br />

Datei, verschwindet diese nicht nur lokal, sondern<br />

auch von dem Server und den korrespondierenden<br />

Clients.<br />

Mittels des LANsync getauften Features gleichen<br />

Sie bedarfsweise auch Dateien zwischen<br />

zwei oder mehr Rechnern <strong>im</strong> lokalen <strong>Netz</strong>werk<br />

ab. Stellt Dropbox fest, dass es <strong>im</strong> LAN<br />

andere Clients <strong>mit</strong> Dropbox-Server existieren,<br />

die den gleichen Account benutzen, synchronisieren<br />

sich die Rechner untereinander ohne<br />

Umweg über den Server. Das Programm eignet<br />

sich so<strong>mit</strong> auch zum lokalen und vor allem<br />

zum deutlich schnelleren Datenabgleich.<br />

Wie Dropbox arbeitet<br />

Dropbox speichert nicht nur Ihre aktuellen<br />

Dateien ab, sondern legt auch eine History der<br />

hochgeladenen Dateien an. An diese gelangen<br />

Sie ausschließlich über das Interface auf der<br />

Homepage. Die Versionierung umfasst auch<br />

Dateien, die Sie schon von der virtuellen Platte<br />

gelöscht haben. Jedoch stellt Ihnen das Webfrontend<br />

nicht nur die Möglichkeit bereit, gelöschte<br />

Dateien wiederherzustellen, sondern<br />

sie auch dauerhaft zu löschen.<br />

Auch in Sachen Sicherheit musste Dropbox<br />

bisher einiges einstecken: Zwar legt die Applikation<br />

die hochgeladenen Daten verschlüsselt<br />

auf Amazons Storage-Service S3 ab; welcher<br />

Schlüssel dabei zum Einsatz kommt, best<strong>im</strong>mt<br />

allerdings Dropbox. Der Anbieter hat so<strong>mit</strong><br />

potenziell jederzeit die Möglichkeit, die Daten<br />

einzusehen. Fatal ist überdies, dass sich der<br />

Service selbst so konfiguriert, dass er direkt<br />

nach Ihrem Login automatisch ohne Passwortabfrage<br />

startet. Kopiert jemand den Ordner<br />

<strong>mit</strong> den Dropbox-Einstellungen und richtet<br />

sie auf seinem eigenen Rechner ein, erhält er<br />

zukünftig vollen Zugriff auf Ihre Daten, ohne<br />

dass Sie etwas davon <strong>mit</strong>bekommen.<br />

Nicht nur deshalb gilt: Nutzen Sie Dropbox<br />

ausschließlich für Daten, die keine persönlichen<br />

Informationen enthalten, oder verschlüsseln<br />

Sie diese vorher, beispielsweise <strong>mit</strong> TrueCrypt.<br />

Ein unabhängiger Test ergab, dass Dropbox<br />

von einmal hochgeladenen TrueCrypt-Containern<br />

jeweils nur die Änderungen synchronisiert<br />

und nicht das ganze Volume. Den Konfigurationsdialog<br />

der Software erreichen Sie über das<br />

Dock-Icon. Er bietet Ihnen unter anderem die<br />

Möglichkeit, den vom Service verursachten<br />

Traffic einzuschränken oder die letzten Synchronisierungen<br />

einzusehen.<br />

n<br />

Infos<br />

[6] Dropbox: http:// www. dropbox. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e7)<br />

Abb. 7: der lokale dropbox-ordner verhält sich wie jedes andere Verzeichnis – <strong>mit</strong><br />

einem unterschied: Sämtliche dateien, die Sie dorthin kopieren, verteilt der dienst automatisch<br />

an alle korrespondierenden Rechner.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Dropbox<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

17


AktuELL<br />

Neue Software<br />

KOffice Krita: Bilder zeichnen und Fotos bearbeiten – auch für Profis<br />

Jahrelang galt G<strong>im</strong>p als unangefochtener Platzhirsch<br />

in der Bildbearbeitung unter <strong>Linux</strong>.<br />

Doch die Zeiten ändern sich: Mittlerweile gibt<br />

es auf diesem Gebiet jede Menge Mitstreiter.<br />

Das KDE-basierte Programm Krita gilt als<br />

wahres Multitalent. Es eignet sich zum Erstellen<br />

einfacher und komplexer Zeichnungen<br />

ebenso wie zur Fotoretusche.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Das Programm ist Bestandteil der Officesuite<br />

KOffice [7] und in allen von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten<br />

Distributionen enthalten. Unabhängig<br />

davon finden Sie die Software für alle von<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten Distributionen auf<br />

der Heft-DVD und installieren Sie bequem<br />

über den Paketmanager.<br />

Die Textverarbeitung KWord und die Tabellenkalkulation<br />

KSpread aus dem KDE-Officepaket<br />

haben sich zwar nie gegenüber Open-<br />

Office durchsetzen können, aber Krita ist einen<br />

Blick wert. Nach dem ersten Start gibt<br />

sich das Tool etwas sperrig und zeigt lediglich<br />

ein Fens ter <strong>mit</strong> vordefinierten Bildformaten<br />

an. Nach der Auswahl eines davon erscheint<br />

das Hauptfenster. In der Mitte befindet sich<br />

der Bearbeitungsbereich für die aktuelle Grafik,<br />

links finden Sie die Werkzeugleiste und<br />

rechts die Optionen des aktiven Werkzeugs.<br />

Mit an Bord<br />

Dass es sich bei Krita um ein Programm handelt,<br />

das einiger Einarbeitung bedarf, zeigt<br />

schon die Liste der Farbprofile und Dateiformate,<br />

die es unterstützt. Die meisten davon<br />

bietet das Programm sowohl für den Im- als<br />

auch Export an. Hinsichtlich der verwendeten<br />

Farben legt Krita sowohl monochrome Bilder<br />

an, als auch auf RGB- oder CMYK-Farbräumen<br />

basierende. Letztere sind vor allem <strong>im</strong> Printbereich<br />

weit verbreitet.<br />

Weitere Features verraten, dass Krita sich<br />

auch an erfahrene Anwender richtet. Dazu<br />

zählt das Pfadwerkzeug, das unter anderem<br />

das elegante Erstellen von Kurven ermöglicht<br />

(Abbildung 8). Auf Wunsch erstellt Krita auch<br />

vektorbasierte Grafiken, die sich beliebig skalieren<br />

lassen und so auch den Ausdruck in<br />

sehr großen Formaten ermöglichen, ohne zu<br />

verschw<strong>im</strong>men.<br />

Pinsel und Filter<br />

Während andere Grafikwerkzeuge in der Regel<br />

zwei oder drei Formen für Pinsel <strong>mit</strong>bringen,<br />

die <strong>mit</strong> etwas Glück noch einige Optionen<br />

bieten, geht Krita <strong>mit</strong> 15 verschiedenen Pinseltypen<br />

in die Vollen. Sie unterscheiden sich<br />

insbesondere durch die Effekte, die sie be<strong>im</strong><br />

Malen auf dem Bild hinterlassen.<br />

Darüber hinaus kommt Krita <strong>mit</strong> einer ganzen<br />

Reihe von Filtern. Neben der Standardausstattung<br />

wie Gaußscher Weichzeichner oder Linsenkorrektur<br />

bei Fotos bringt das Programm<br />

auch exotische Vertreter wie den Raindrops-<br />

Filter <strong>mit</strong>. Dieser stellt auf der Grafik bei Bedarf<br />

Regentropfen dar – natürlich <strong>mit</strong> umfangreichen<br />

Konfigurationsmöglichkeiten für den<br />

Benutzer.<br />

Nützliche Zusatzfunktionen<br />

Daneben bietet Krita viele sehr nützliche Helferlein.<br />

So unterstützt das Tool das Aufzeichnen<br />

von Makros. Wenn Sie best<strong>im</strong>mte Arbeitsschritte<br />

besonders häufig vollführen, machen<br />

Sie in Krita einfach ein Makro daraus und rufen<br />

dieses später per Mausklick auf. Den Rest<br />

erledigt das Tool dann automatisch.<br />

Erwähnenswert ist auch die Skripting-Engine:<br />

Sie bietet für Anwender eine Schnittstelle, um<br />

Krita um weitere Funktionen zu erweitern. Ab<br />

Werk kommen ein paar Beispiele in der Skriptsprache<br />

Python <strong>mit</strong>. Im <strong>Netz</strong> finden sich weitere<br />

Skripte, die sowohl die Optik wie auch die<br />

Funktionen des Programms verbessern. Auf<br />

Kritas Projektseite stellen die Entwickler ausführliche<br />

Informationen zu Skripten für das<br />

Programm bereit.<br />

Arbeit <strong>mit</strong> Layern<br />

Jedes Grafikprogramm, das etwas auf sich<br />

hält, bietet eine so genannte Layerfunktion an.<br />

Es handelt sich dabei um zusätzliche Ebenen,<br />

die Sie über oder unter das Bild legen, beispielsweise<br />

um neue Elemente <strong>im</strong> Bild einzufügen<br />

oder um den optischen Eindruck zu verändern.<br />

Auch Krita bringt eine solche Unterstützung<br />

<strong>mit</strong>.<br />

Da<strong>mit</strong> ist es für die Software kein Problem,<br />

verschiedene Elemente eines Bildes auf verschiedenen<br />

Ebenen zu verteilen und für jede<br />

davon unterschiedliche Konfigurationsoptionen<br />

zu definieren. Mittels Mausklick blenden<br />

Sie einzelne Ebenen ein oder aus. Neben den<br />

üblichen transparenten Layern kennt Krita<br />

noch gerasterte oder solche <strong>mit</strong> externen Bildern<br />

oder Vektorgrafiken.<br />

n<br />

Infos<br />

[7] Krita: http:// www. koffice. org/ krita/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e9)<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Krita<br />

diE REdAktion MEint<br />

Abb. 8: das Zeichen- und Bildbearbeitungsprogramm krita überzeugt <strong>mit</strong> einer Vielzahl<br />

von Funktionen, die jedoch einer gewissen Einarbeitung bedürfen.<br />

Krita hat so viele Funktionen, dass schon<br />

eine etwas längere Einarbeitungszeit nötig<br />

ist, da<strong>mit</strong> sich das gesamte Potenzial offenbart.<br />

Die Oberfläche ist nüchtern und<br />

nützlich, aber nicht intuitiv gestaltet. Wer<br />

Grafikbearbeitung von anderen Tools wie<br />

G<strong>im</strong>p kennt, findet sich vermutlich schneller<br />

<strong>mit</strong> dem Tool zurecht. Die Krita-Homepage<br />

zeigt einige Grafiken, die <strong>mit</strong> dem Programm<br />

erstellt wurden und das Potenzial<br />

des Programms verdeutlichen.<br />

18 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Neue Software<br />

Aktuell<br />

XnConvert: Stapelweise Bilder bearbeiten und konvertieren<br />

XnConvert [8] konvertiert komfortabel Bildgrafiken<br />

vom einen Format in ein anderes. Nach<br />

Herstellerangaben <strong>im</strong>portiert es über 500 davon,<br />

als Export stehen einige Dutzend zur Verfügung.<br />

Daneben wendet es be<strong>im</strong> Konvertieren<br />

optional diverse Filter an und erlaubt das Bearbeiten<br />

vieler Bilder auf einmal.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Be<strong>im</strong> Start präsentiert Ihnen das XnConvert-<br />

Fenster die noch leere Queue. Im <strong>mit</strong> Eingabe<br />

betitelten Fenster <strong>im</strong>portieren Sie die gewünschten<br />

Bilddateien entweder über die Buttons<br />

ganz unten (Dateien hinzufügen oder<br />

Ordner hinzufügen) oder ziehen Bilder via<br />

Drag & Drop in die Arbeitsfläche. Danach klicken<br />

Sie auf den Tab Verarbeitung, der das<br />

nächste Dialogfenster öffnet.<br />

Darin treffen Sie auf die zweite XnConvert-Fertigkeit,<br />

denn neben der Formatumwandlung<br />

verändert das Programm die Bilder auch nach<br />

Ihren Wünschen. Eine ganze Reihe verschiedener<br />

Funktionen bringt es dafür <strong>mit</strong>. Neben<br />

Klassikern wie Bild drehen und Bild beschneiden<br />

finden sich auch Exoten: Verschiedene<br />

Farbeffekte, Bildprägungen und ein Mosaik-<br />

Look, um nur einige zu nennen. Um sie einzusetzen,<br />

wählen Sie aus dem Drop-down-Menü<br />

die entsprechenden Effekte aus, worauf XnConvert<br />

sie zunächst auf die <strong>Vorschau</strong> anwendet.<br />

Das Tool bietet Ihnen darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

mehrere Effekte zu nutzen, die es in<br />

der angegebenen Reihenfolge anwendet.<br />

Sehr nützlich erweisen sich die XnConvert-Filter<br />

zur Korrektur von Helligkeit, Schärfe und<br />

Kontrast. Die Funktionen des Programms reichen<br />

hier <strong>sicher</strong>lich nicht an die typischer Fotobearbeitungsprogramme<br />

heran, für die<br />

schnelle Korrektur ist das Programm aber zu<br />

gebrauchen (Abbildung 9).<br />

Grafiken exportieren<br />

Zum Export der Bilder dient der Reiter Ausgabe.<br />

Unter Ausgabeverzeichnis geben Sie den<br />

Zielordner und den Namen der exportierten<br />

Grafik an. Unter Format wählen Sie das Ausgabeformat,<br />

das XnConvert verwendet. Ein<br />

Klick auf das Drop-down-Menü offenbart die<br />

Vielfalt der Formatunterstützung. Zur schnelleren<br />

Suche tippen Sie den Anfangsbuchstaben<br />

des gewünschten Codecs. Wenn Sie die Checkbox<br />

Metadaten übernehmen aktivieren, bleiben<br />

die EXIF-Tags der Bilder erhalten. Originaldatei<br />

löschen entfernt die Ursprungsdateien<br />

nach dem Konvertieren.<br />

n<br />

die RedAktion meint<br />

XnConvert ist ein kleines, aber praktisches<br />

Helferlein, um Grafiken von einem Format<br />

in ein anderes zu konvertieren und dabei<br />

schnelle Korrekturen und Veränderungen<br />

am Bild vorzunehmen. Die Fülle an Formaten,<br />

die das Programm unterstützt, ist<br />

beeindruckend. Wenn Sie jemals vor dem<br />

Problem standen, eine Grafikdatei wegen<br />

fehlenden Supports für das Format nicht<br />

öffnen zu können, ist XnConvert genau das<br />

Richtige für Sie.<br />

Infos<br />

[8] XnConvert: http:// www. xnconvert.<br />

com/ (http:// ezlx. de/ b3e10)<br />

Abb. 9: das konvertierungsprogramm XnConvert kennt nicht nur viele verschiedene<br />

Formate, sondern erlaubt auch das einfache Bearbeiten mehrerer Bilder auf einmal.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

XnConvert<br />

OpenSuSe 11.3<br />

- ganz easy!<br />

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AktuELL<br />

Neue Software<br />

Mozilla Lightning: Multifunktions-Kalender als Add-on<br />

Nicht wenige Nutzer ziehen digitale Kalender<br />

einem gedruckten vor. Mindestens genauso<br />

viele halten ein eigenständiges Programm dafür<br />

für unpraktisch. Wenn Sie den E-Mail-<br />

Client Thunderbird verwenden, bietet Mozilla<br />

Lightning eine vollständige und komfortable<br />

Kalenderfunktion als Plug-in.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Die Lightning-Installation geht leicht von der<br />

Hand: Sie finden das passende Add-on auf der<br />

Heft-CD oder auf der Lightning-Website [9].<br />

Über den Add-Ons-Assistenten von Thunderbird<br />

öffnen Sie danach diese Datei. Bestätigen<br />

Sie die Warnmeldung des Plug-in-Managers,<br />

um die Installation des Zusatzmoduls abzuschließen.<br />

Schnellen Zugriff auf sämtliche<br />

Lightning-Features erhalten Sie über das Menü<br />

Termine und Aufgaben.<br />

Das Add-on besteht aus dem Kalender und einer<br />

Terminverwaltung. Sie bieten umfangreiche<br />

Importfunktionen, insbesondere des<br />

gebräuchlichen ICS-Formats. Bekommen Sie<br />

beispielsweise eine Einladung <strong>mit</strong> einer ICS-<br />

Datei <strong>im</strong> Anhang, <strong>im</strong>portiert das Add-on den<br />

darin enthaltenen Termin automatisch in den<br />

Kalender und integriert ihn an der passenden<br />

Stelle in der Übersicht.<br />

Multifunktional<br />

Neben einer Wochen- und Monatsansicht<br />

stellt das Add-on unter Termine und Aufgaben<br />

/ Kalender auch eine Tagesansicht bereit, <strong>mit</strong><br />

der Sie sich einen schnellen Überblick über<br />

Ihre aktuell anstehenden Termine und Aufgaben<br />

verschaffen (Abbildung 10).<br />

Die einzelnen Funktionen öffnet Thunderbird<br />

in mehreren Reitern, sie stören also nicht be<strong>im</strong><br />

Lesen von E-Mails. Wahlweise<br />

zeigt das Fenster die<br />

aktuellen Termine auch <strong>im</strong><br />

E-Mail-Modus an.<br />

Eine Suchfunktion für Schlüsselwörter<br />

in den Beschreibungen<br />

von Terminen steht<br />

ebenso bereit wie ein Dropdown-Menü,<br />

<strong>mit</strong> dem Sie<br />

sich schnell einen Überblick<br />

über Termine der nächsten<br />

Wochen bzw. Monate verschaffen.<br />

Lightning ist auch<br />

in der Lage, mehrere Kalender<br />

s<strong>im</strong>ultan zu verwalten. Dazu ermöglicht<br />

das Add-on auch den Import bestehender Kalender,<br />

beispielsweise von Google (Abbildung<br />

11). Diese öffnet die Software bisher jedoch lediglich<br />

<strong>im</strong> Lesemodus. Das Hinzufügen eigener<br />

Einträge funktioniert derzeit noch nicht. Aber<br />

auch andere Dateiformate bietet das Add-on<br />

zum Import aus dem <strong>Netz</strong> an. Dazu zählen die<br />

Standardformate ICS und CalDAV, aber auch<br />

exotischere Varianten wie der Sun Java System<br />

Calendar Server. Auf Wunsch stellt Lightning<br />

die Einträge der unterschiedlichen Quellen in<br />

verschiedenen Farben dar.<br />

Abb. 11: Lightning erstellt nicht nur lokale kalender, sondern<br />

bindet auch vorhandene aus dem netz ein.<br />

Aufgaben-Management inklusive<br />

Daneben bietet Ihnen Lightning auch die Möglichkeit,<br />

anstehende Aufgaben zu verwalten.<br />

Im Kalender-Reiter sehen Sie rechts eine Liste<br />

anstehender Aufgaben, zu der Sie <strong>mit</strong> den<br />

Pfeiltasten am oberen Rand der Leiste nach<br />

Belieben navigieren.<br />

Um eine neue Aufgabe anzulegen, genügt es, in<br />

die Eingabeleiste am unteren Fensterrand etwas<br />

einzutragen und abschließend <strong>mit</strong> [Eingabe] zu<br />

bestätigen. Ein Doppelklick auf den neuen Eintrag<br />

öffnet den Bearbeitungsmodus, in dem Sie<br />

auf Wunsch Einzelheiten wie Termin oder Veranstaltung<br />

eintragen. Eine Aufgabe verhält sich<br />

dabei wie ein Termin <strong>mit</strong> allen zur Verfügung<br />

stehenden Optionen. Dazu zählen eine Erinnerungsfunktion<br />

sowie eine Wiederholung der<br />

Aufgabe nach Vorgabe. Erledigte Tasks markieren<br />

Sie <strong>mit</strong> einem Häkchen.<br />

Geteilte Kalender<br />

Mittels eines geteilten Kalenders erledigen<br />

viele Büros beispielsweise die Urlaubsplanung.<br />

Eintragen darf nur der Chef, aber alle<br />

Mitarbeiter dürfen ihn einsehen und wissen,<br />

wer wann nicht da ist. Be<strong>im</strong> Anlegen eines<br />

neuen Kalenders wählen Sie zwischen einem<br />

lokalen oder einem <strong>Netz</strong>werkkalender. Entscheiden<br />

Sie sich für letztere Option, fehlt nur<br />

noch die URL zum Kalender – schon weiß<br />

Lightning Bescheid, und Sie sehen die entsprechenden<br />

Einträge.<br />

n<br />

diE REdAktion MEint<br />

Lightning macht aus Thunderbird einen vollständigen<br />

Personal Information Manager.<br />

Wer Thunderbird ohnehin für E-Mails benutzt,<br />

muss dank dieses praktischen Plugins<br />

nicht länger externe Lösungen verwenden.<br />

Selbst <strong>mit</strong> klassischen Groupware-<br />

Suites lässt Thunderbird sich dank Lightning<br />

und dessen CalDAV-Unterstützung in<br />

Verbindung setzen.<br />

Infos<br />

[9] Lightning: http:// www. mozilla. org/<br />

projects/ calendar/ lightning/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e8)<br />

Abb. 10: das thunderbird-Add-on Lightning bietet eine vollständige kalender- und terminverwaltung,<br />

die kaum Wünsche offen lässt.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Mozilla Lightning<br />

20 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Neue Software<br />

AktuELL<br />

Kdenlive: Videoschnitt für jedermann<br />

Bei der Disziplin Videoschnitt gibt es unter<br />

<strong>Linux</strong> bis dato Nachholbedarf. Kdenlive tritt<br />

als Schnittlösung <strong>mit</strong> KDE-Hintergrund an,<br />

dieses Vorurteil zu entkräften. Daneben bietet<br />

die Software aber auch eine reichhaltige Zusatzausstattung.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Das Programm ist Bestandteil der Repositories<br />

aller von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten Distributionen;<br />

außerdem finden Sie es auf der Heft-<br />

DVD. Nach dem ersten Start begrüßt Sie der<br />

Einrichtungsassistent, der Ihnen bei der grundlegenden<br />

Konfiguration unter die Arme greift.<br />

Praktisch: Aus dem Startbildschirm heraus gelangen<br />

Sie auch zu einer kurzen Vorstellung<br />

des Programms auf dessen Website. So machen<br />

Sie sich schnell selbst ein Bild der Fähigkeiten<br />

von Kdenlive [10].<br />

Starten Sie den Konfigurationsdialog, in dem<br />

Sie unter anderem das Standardformat der Videos<br />

festlegen. Danach stellen Sie den Ordner<br />

diE REdAktion MEint<br />

Kdenlive gehört zweifellos zu den mächtigen<br />

Videoeditoren unter <strong>Linux</strong>. Das Programm<br />

bietet eine Vielzahl von Funktionen<br />

– was auf unerfahrene Nutzer aber möglicherweise<br />

unübersichtlich und überladen<br />

wirkt. Wer Kdenlive aber einmal gemeistert<br />

hat, findet einen zuverlässigen Partner für<br />

das Bearbeiten fast aller Videos.<br />

ein, in dem Kdenlive ihre Projekte ablegt. Klicken<br />

Sie <strong>im</strong> nächsten Dialog auf Beenden, um<br />

das Setup abzuschließen.<br />

Danach gelangen Sie automatisch ins Hauptfenster<br />

des Programms, dessen Optik an die<br />

anderer Werkzeuge dieser Art erinnert: Am<br />

unteren Bildschirmrand befinden sich Zeitleisten,<br />

in die Sie Videoclips aus der Bibliothek<br />

ziehen und so zum Bestandteil des offenen<br />

Projekts machen. Oben rechts sehen Sie den<br />

Clip-Monitor, der Ihnen eine <strong>Vorschau</strong> des aktuellen<br />

Videos bietet.<br />

Camcorder vorhanden? Perfekt!<br />

Seine wahren Fähigkeiten zeigt Kdenlive <strong>im</strong><br />

Umgang <strong>mit</strong> dem Video<strong>im</strong>port aus Camcordern.<br />

Die Anzahl der unterstützten Camcorder<br />

ist gewaltig: Von kleinen Taschenkameras<br />

über die handelsüblichen Home-Camcorder<br />

bis hin zu Profigeräten unterstützt Kdenlive<br />

praktisch jedes dieser Geräte. Das umfasst ältere<br />

Modelle <strong>mit</strong> SD-Auflösung genauso wie<br />

aktuelle Kameras, die HD-Videos liefern.<br />

Kdenlive <strong>im</strong>portiert Videos der genannten Geräteklassen<br />

auf Wunsch direkt in die Medienbibliothek<br />

eines geöffneten Projekts, in dem<br />

Sie es anschließend nach den eigenen Vorstellungen<br />

editieren.<br />

Vorhandene Clips? Kein Problem!<br />

Aber auch <strong>im</strong> Hinblick auf fertige Videos leistet<br />

sich das Programm kaum Schwächen: Von<br />

MPEG2-Videos über AVI-Dateien bis hin zu<br />

H264-Videos erkennt Kdenlive fast jedes erdenkliche<br />

Format. Angenehm dabei: In der<br />

Handhabung macht das Programm keinen Unterschied<br />

zwischen <strong>im</strong>portierten und fertigen<br />

Videos. An Audioformaten versteht die Applikation<br />

neben MP2 auch MP3 sowie AC3-Tonspuren<br />

und wandelt die Formate auf Wunsch<br />

auch in andere um.<br />

Bequemes Bearbeiten<br />

Wie der Name zu erkennen gibt, wurde Kdenlive<br />

für die KDE-Desktopumgebung entwickelt,<br />

in die sich das Programm entsprechend<br />

gut integriert. Über den Punkt Zeitleiste in der<br />

Menüleiste erreichen Sie eine Vielzahl von<br />

Schnittfunktionen. So ermöglichen es Ihnen<br />

die enthaltenen Funktionen beispielsweise,<br />

die Zeitleisten in verschiedene Schnittbereiche<br />

einzuteilen, Clips zu gruppieren und Abstände<br />

zwischen Clips einfügen.<br />

Sehr praktisch ist zudem die Effektsammlung,<br />

die Sie über Effektliste links neben der Videovorschau<br />

erreichen. Effekte stehen sowohl für<br />

Video- als auch für Audiospuren zur Verfügung.<br />

Enthalten sind Klassiker wie das Verpixeln<br />

von Bereichen des Bildes sowie Überblendeffekte<br />

(zwischen Videos oder zu einem<br />

schwarzen Bild). Die Effekte nutzen Sie, indem<br />

Sie sie aus der Effektliste direkt unten auf<br />

die Zeitleiste des Videos ziehen, welches Sie<br />

bearbeiten (Abbildung 12).<br />

Sinnvoll exportieren<br />

Nach dem Beenden der Videoschnittarbeiten<br />

steht einer der größten Schritte noch an: das<br />

Rendern der einzelnen Videoschnipsel zu<br />

einem zusammenhängenden Film und das<br />

Umwandeln in ein kompr<strong>im</strong>iertes Format.<br />

Kdenlive n<strong>im</strong>mt Ihnen beide Aufgaben vorbildlich<br />

ab. Über Rendern gelangen Sie zum<br />

Dialog, in dem Sie das Videoformat auswählen.<br />

Abschließend geben Sie noch den Dateinamen<br />

des Videos an. Wünschen Sie anstelle<br />

einer Videodatei eine DVD, bietet Kdenlive dafür<br />

einen Assistenten, der Sie <strong>mit</strong> wenigen<br />

Mausklicks zum fertig gebrannten Datenträger<br />

führt. (Martin Loschwitz/tle/hge) n<br />

Infos<br />

[10] Kdenlive: http:// www. kdenlive. org/<br />

(http:// ezlx. de/ b3e11)<br />

Abb. 12: kdenlive ermöglicht auch Einsteigern das Erstellen von Filmen aus mehreren<br />

Clips <strong>mit</strong> professionellen Übergängen und musikalischer untermalung.<br />

Software zum Artikel auf dVd:<br />

Kdenlive<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

21


AktuELL<br />

Webseiten<br />

Angeklickt<br />

Mehrere Milliarden Webseiten bevölkern zwischenzeitlich<br />

das Internet – auch Suchmaschinen helfen nur bedingt, die<br />

Nadel <strong>im</strong> Heuhaufen zu finden. <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> stellt in jeder<br />

Ausgabe drei interessante Websites vor. Sollten Sie auch<br />

eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an<br />

„redaktion@easylinux. de“ <strong>mit</strong> dem Betreff „Angeklickt“<br />

und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung<br />

Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos das jeweils<br />

aktuellste Starter Kit. (thomas Leichtenstern/tle)<br />

©pressmaster, fotolia.de<br />

Nicht jetzt!<br />

Wer viel <strong>im</strong> Web unterwegs ist, der stolpert<br />

<strong>im</strong>mer wieder über Seiten, die er interessant<br />

findet, aber nicht sofort lesen möchte. Bislang<br />

wanderten sie in die Lesezeichensammlung.<br />

Abhilfe schafft hier der Internetdienst Read It<br />

Later. Nach kostenfreier Anmeldung erlaubt<br />

er über ein so genanntes Bookmarklet, Seiten<br />

einer Liste hinzuzufügen, die Sie über das Internet<br />

erreichen.<br />

Gelesene Beiträge markieren Sie <strong>mit</strong> einem<br />

Häkchen, wo<strong>mit</strong> sie aus der Liste ungelesener<br />

Einträge verschwinden. Daneben bietet der<br />

Service Smartphone-Apps, die es Ihnen erlauben,<br />

die markierten Seiten <strong>mit</strong> Mobilgeräten<br />

zu synchronisieren und offline zu lesen.<br />

Stets synchron<br />

Wer mehrere Browser oder Rechner nutzt,<br />

kennt das Problem der wild verstreuten Lesezeichen.<br />

Zwar bieten alle gängigen Webbrowser<br />

inzwischen Synchronisierungsdienste<br />

an, jedoch sind diese meist nicht zueinander<br />

kompatibel.<br />

Hier sorgt der Webdienst Xmarks für Abhilfe.<br />

Er synchronisiert über Add-ons für die jeweiligen<br />

Browser nicht nur die Lesezeichen, sondern<br />

optional auch offene Tabs und die Browserchronik.<br />

In welche Richtung und was<br />

Xmarks synchronisiert, legen Sie in den jeweiligen<br />

Add-ons fest. Der daran angegliederte<br />

Dienst LastPass erlaubt auch das Abgleichen<br />

der gespeicherten Passwörter.<br />

Do it yourself<br />

Wer sich Canonicals Vorgabe entziehen und<br />

selbst entscheiden möchte, welche Pakete sein<br />

Ubuntu enthält, dem hilft das Projekt Communtu<br />

weiter.Die Seite erlaubt es, individuelle<br />

Ubuntu-Distributionen zu erstellen und abschließend<br />

als ISO-Images herunterzuladen.<br />

Das Projekt bietet die Software in so genannten<br />

Bündeln an, die nach Themen sortiert bereits<br />

die beliebtesten Applikationen enthalten.<br />

Zusätzlich wählen Sie, welche Repositories<br />

die Auswahl Ihrer Software berücksichtigen<br />

soll. Derzeit bietet Communtu alle Ubuntu-<br />

Versionen ab 8.04 an. Als Desktops stehen neben<br />

Gnome auch KDE (Kubuntu), LXDE (Lubuntu)<br />

und Xfce (Xubuntu) bereit.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Read It Later sorgt nicht nur für Ordnung in<br />

den Bookmarks, sondern erlaubt auch das<br />

Offlinelesen der markierten Seiten.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Wer <strong>mit</strong> verschiedenen Browsern und Rechnern<br />

arbeitet, der findet in Xmarks den perfekten<br />

Service, um Lesezeichen abzugleichen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Wer eine individuell angepasste Distribution<br />

dem Standard-Ubuntu vorzieht, der findet in<br />

Communtu die ideale Plattform, um sie bauen.<br />

Infos<br />

Website: http:// readitlaterlist. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3u1)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Temporäre Lesezeichen<br />

Infos<br />

Website: https:// www. xmarks. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3u2)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Lesezeichen synchronisieren<br />

Infos<br />

Website: http:// www. communtu. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3u3)<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema: Eigene Ubuntu-Distros erstellen<br />

22 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


1&1 DUAL HOSTING<br />

DER NEUE STANDARD IM<br />

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AktuELL<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.04 installieren<br />

Ubuntu <strong>mit</strong> KDE-Desktop<br />

Be<strong>im</strong> Tee <strong>mit</strong> KDE<br />

Kristian Kißling<br />

Elegant und schön, so präsentiert sich das neue<br />

Kubuntu 11.04 <strong>mit</strong> seinem KDE-Desktop. Das benutzerfreundliche<br />

Ubuntu-Derivat ist da<strong>mit</strong> eine interessante<br />

Alternative zum neuen Unity-Desktop.<br />

Für einige traditionelle Nutzer von<br />

Ubuntu strahlt Kubuntu seit Version<br />

11.04 <strong>mit</strong> einem Schlag eine neue Attraktivität<br />

aus. Schuld daran sind nicht allein<br />

die Verbesserungen am KDE-4.6-Desktop. Vor<br />

allem Unity, Ubuntus renovierte grafische<br />

Oberfläche, schreckt einige Nutzer ab, die<br />

sich nun nach Alternativen umschauen.<br />

Tatsächlich bringt KDE 4.6 auch Kubuntu<br />

wieder einen Schritt weiter – und das nicht<br />

nur optisch (Abbildung 1). Um nur einige der<br />

Neuerungen zu nennen: Die Aktivitäten für<br />

den Plasma-Desktop funktionieren jetzt besser.<br />

Sie können also alle Werkzeuge, die Sie<br />

zum Erledigen einer best<strong>im</strong>mten Aufgabe benötigen,<br />

einer Aktivität zuordnen. Die Tools<br />

starten dann alle automatisch, sobald Sie<br />

diese Aktivität aufrufen.<br />

Zudem lassen sich nun dank einer besseren<br />

Integration von Samba wesentlich einfacher<br />

Dateien und Drucker in gemischten Windows-/<br />

<strong>Linux</strong>-<strong>Netz</strong>werken teilen. Es genügt,<br />

<strong>mit</strong> der rechten Maustaste auf einen Ordner<br />

<strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager Dolphin zu klicken, um diesen<br />

<strong>im</strong> <strong>Netz</strong>werk freizugeben. Weitere Neuerungen<br />

finden Sie in der Ankündigung des<br />

KDE-Projekts [1] und in den Release Notes<br />

der Kubuntu-Entwickler [2].<br />

Hardwareseitig verlangt Kubuntu<br />

nach 384 MByte Arbeitsspeicher<br />

und beansprucht mindestens<br />

4 GByte Speicherplatz<br />

auf der Festplatte –<br />

was aber extrem knapp ist. Um Kubuntu komfortabel<br />

zu betreiben, sollten Sie dem System<br />

eher 8 bis 10 GByte spendieren; der Installer<br />

nennt 7,6 GByte als Min<strong>im</strong>alausstattung. Laut<br />

Aussage der Entwickler eignet sich Kubuntu<br />

dank der in KDE integrierten Netbook-Oberfläche<br />

[3] besonders gut für Netbooks.<br />

Kubuntu 11.04 via Upgrade<br />

Es gibt verschiedene Wege, um an Kubuntu<br />

11.04 zu gelangen. Unter anderem lässt sich<br />

das Ubuntu-Derivat von einer CD, einer DVD<br />

(z. B. unserer Heft-DVD) oder einem USB-<br />

Stick installieren. Nutzen Sie den Vorgänger<br />

Kubuntu 10.10, aktualisieren Sie die vorhandene<br />

Installation einfach. Wie <strong>im</strong>mer sollten<br />

Sie vor dem Upgrade die wichtigsten Dateien<br />

<strong>sicher</strong>n, um Datenverlusten vorzubeugen.<br />

Um aus Kubuntu 10.10 ein 11.04-System zu<br />

machen, führt ein einfacher Weg über die Benachrichtigungsanzeige<br />

(das I-Symbol unten<br />

<strong>im</strong> Systembereich). Klicken Sie auf diese, erscheinen<br />

ein Text, der Kubuntu 11.04 (Codename<br />

„Natty Narwhal“) ankündigt, und eine<br />

Schaltfläche, über die Sie Ihre Installation aktualisieren.<br />

Funktioniert dieser Weg bei Ihnen<br />

nicht, spielen Sie die Version manuell ein.<br />

Rufen Sie zunächst über den Eintrag Rechner<br />

/ KPackageKit <strong>im</strong> K-Menü Kubuntus<br />

1<br />

Paketmanager auf.<br />

Spielen Sie sämtliche Updates ein, indem<br />

2<br />

Sie auf Softwareaktualisierung klicken,<br />

dann rechts auf Nach neuen Aktualisierungen<br />

suchen.<br />

Kreuzen Sie alle erneuerbaren Pakete an<br />

3<br />

(über ein Häkchen <strong>im</strong> Kästchen ganz oben)<br />

und spielen Sie die Updates ein, um Kubuntu<br />

auf den neuesten Stand zu bringen.<br />

Rechts erscheint ein Button <strong>im</strong> Fenster, der<br />

4<br />

eine Aktualisierung auf Natty Narwhal vorschlägt.<br />

Klicken Sie auf diesen, n<strong>im</strong>mt ein<br />

Upgrade-Assistent seine Arbeit auf.<br />

Nun kochen Sie sich am besten einen Kaffee,<br />

denn das automatisch ablaufende Upgrade<br />

braucht etwas Zeit. Haben Sie zentrale Konfigurationsdateien<br />

verändert (etwa <strong>im</strong> Verzeichnis<br />

/etc), fragt das Tool gelegentlich, ob<br />

es die alten Dateien behalten oder frische Versionen<br />

installieren soll – das müssen Sie <strong>im</strong><br />

Einzelfall selbst entscheiden. Nach einem<br />

Neustart landen Sie schließlich auf der Oberfläche<br />

von KDE 4.6.<br />

Neu installieren<br />

Wollen Sie Kubuntu 11.04 frisch installieren,<br />

nutzen Sie einfach die DVD aus dem Heft. Zunächst<br />

müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr<br />

Rechner die DVD als Installationsquelle akzeptiert<br />

und nicht zuerst auf den Bootsektor<br />

der Festplatte zugreift. Das erledigen Sie, indem<br />

Sie <strong>im</strong> BIOS des Rechners<br />

die Reihenfolge ändern, in der<br />

Ihr Computer be<strong>im</strong> Booten<br />

nach einem Bootmedium<br />

sucht.<br />

24 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Heft-DVD: Kubuntu 11.04 installieren<br />

AktuELL<br />

Um in das BIOS zu gelangen, drücken<br />

Sie bei vielen Rechnern<br />

nach dem Einschalten eine spezielle<br />

Taste. Welche das ist, entnehmen<br />

Sie dem Text auf dem<br />

Bildschirm. Danach erscheint ein<br />

kleines Menü, das es Ihnen erlaubt,<br />

über die Funktionstasten<br />

das Bootmedium vorübergehend<br />

zu ändern. Wählen Sie das CD/<br />

DVD-Laufwerk aus. Dauerhaft<br />

modifizieren Sie die Bootreihenfolge<br />

<strong>im</strong> BIOS, in das Sie meist<br />

über [Esc], [Entf], [F2] oder [F12]<br />

gelangen. Die richtige Taste ist<br />

von Rechner zu Rechner unterschiedlich,<br />

ein Blick ins Handbuch hilft hier<br />

gewöhnlich weiter.<br />

Im BIOS fahnden Sie über die Pfeiltasten nach<br />

einer Möglichkeit, um die Reihenfolge der<br />

verwendeten Bootmedien zu ändern. Sie verschieben<br />

Bootoptionen meist über [+] und [-]<br />

bzw. [Pfeil hoch] und [Pfeil runter], manchmal<br />

auch über die Funktionstasten. Mit [F10]<br />

<strong>sicher</strong>n Sie Ihre Änderungen und starten dann<br />

den Rechner neu. Nun sollte das Bootmenü<br />

der Kubuntu-DVD erscheinen (Abbildung 2).<br />

Im Bootmenü wählen Sie dann den Eintrag<br />

Start Kubuntu und landen nach einer kurzen<br />

Wartezeit bei einem grafischen Auswahldialog<br />

(Abbildung 3). Wählen Sie hier über das<br />

Ausklappmenü die passende Sprache aus und<br />

betätigen Sie dann am besten die Schaltfläche<br />

Kubuntu ausprobieren. Auf diese Weise testen<br />

Sie den KDE-Desktop und Kubuntu, bevor Sie<br />

die Distribution installieren. Sie können zum<br />

Beispiel prüfen, ob Kubuntu Ihre WLAN-Karte<br />

unterstützt und ob es automatisch die richtige<br />

Auflösung für den Bildschirm wählt. Im Live-<br />

Modus rührt Kubuntu die Daten auf Ihrer<br />

Festplatte nicht an. Der Bootvorgang dauert<br />

Abb. 1: Das neue kDE setzt transparenz geschickt ein und macht<br />

nicht nur optisch einiges her.<br />

aber recht lange, weil der Installer die wichtigsten<br />

Dateien von der DVD in den Arbeitsspeicher<br />

lädt. Eine installierte Version läuft<br />

besser und schneller.<br />

Entscheiden Sie sich für eine Installation, klicken<br />

Sie auf das Desktop-Icon Install Kubuntu<br />

11.04. Nun tritt der Installer Ubiquity auf die<br />

Bühne und bietet an, eine Sprache zu wählen.<br />

Im nächsten Fenster prüft er, ob Ihr Rechner<br />

über genügend Speicherplatz verfügt (4 bis<br />

8 GByte), ob er am Internet und am Stromnetz<br />

hängt. Die letzte Information ist interessant,<br />

da<strong>mit</strong> Laptops während der Installation nicht<br />

der Saft ausgeht. Unter diesem Informationsbereich<br />

finden Sie zudem zwei Checkboxen,<br />

die Sie womöglich schon aus Kubuntu 10.10<br />

kennen: Hier best<strong>im</strong>men Sie, ob Kubuntu<br />

gleich be<strong>im</strong> Installieren einige wichtige<br />

Codecs auf den Rechner spielt und zugleich<br />

die Aktualisierungen herunterlädt (Abbildung<br />

4). Die Betonung liegt hier auf Herunterladen,<br />

denn installieren müssen Sie diese Pakete später<br />

selbst. Der Download soll lediglich die ungenutzte<br />

Wartezeit be<strong>im</strong> Installieren von Kubuntu<br />

sinnvoller überbrücken.<br />

Zu den Codecs, die Kubuntu auf<br />

Ihren Wunsch hin und über das<br />

Paket kubuntu-restricted-addons<br />

vorinstalliert, gehören offiziell<br />

unterstützte Pakete aus main und<br />

universe – so nennt das Ubuntu-<br />

Projekt die Paketquellen <strong>mit</strong> offizieller<br />

Unterstützung. Konkret<br />

erhalten Sie Codecs zum Abspielen<br />

von MP3-Dateien, zum Brennen<br />

von Audio-CDs sowie zum<br />

Abspielen einer Reihe von Filmformaten.<br />

Auch die neueste Version<br />

des Flash Players zieht das<br />

Paket auf die Festplatte. Ein Klick<br />

auf Vor bringt Sie zum heikelsten<br />

Punkt der Installation – der Partitionierung.<br />

Teilen und Herrschen<br />

Kubuntu bietet hier – abhängig von den Systemen,<br />

die es bereits auf der Festplatte vorfindet,<br />

– einige Möglichkeiten an. Stößt der Installer<br />

auf eine leere Festplatte, bietet er zwei<br />

Optionen an: Geführt – verwende vollständige<br />

Festplatte und Manuell. Im ersten Fall installiert<br />

sich Kubuntu auf die leere Platte, und Sie<br />

müssen sich nicht weiter darum kümmern –<br />

das ist meist eine gute Wahl. Wollen Sie die<br />

Festplatte selbst aufteilen (dazu lesen Sie weiter<br />

unten mehr), wählen Sie Manuell.<br />

Häufig befindet sich bereits ein System auf<br />

der Festplatte. Kubuntu bietet dann an, eine<br />

der Partitionen zu verkleinern, um so Platz<br />

für sich selbst zu schaffen (Abbildung 5).<br />

Und hier wären wir dann bei einer wichtigen<br />

Frage angelangt: Woran erkennen Sie, welche<br />

Partitionen Sie vor sich haben?<br />

Wir schweifen ab<br />

<strong>Linux</strong>-basierte Systeme benennen Festplatten<br />

nach einem eigenen Schema. Festplatten und<br />

Abb. 2: Nach dem Einlegen der DVD und einem Neustart des<br />

Rechners sollte kubuntus Bootmenü erscheinen.<br />

Abb. 3: Am besten testen Sie kubuntu 11.04 erstmal in der Live-<br />

Version, bevor Sie es installieren.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

25


AktuELL<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.04 installieren<br />

Abb. 4: Bereits während der Installation lassen sich die wichtigsten<br />

Mult<strong>im</strong>edia-Codecs auf den Rechner spielen. updates lädt<br />

kubuntu nur herunter, installiert sie aber vorerst nicht.<br />

Abb. 5: Findet der Installer bereits eines oder mehrere Systeme<br />

auf der Festplatte vor, schlägt er vor, eine der Partitionen zu verkleinern.<br />

Hier gilt es, die richtige zu identifizieren.<br />

Abb. 6: Der Befehl „sudo fdisk -l“ zeigt, welche<br />

Festplatten und Partitionen in Ihrem Rechner existieren,<br />

und gibt die genutzten Dateisysteme an.<br />

andere Massenspeichergeräte spricht <strong>Linux</strong><br />

über spezielle Dateinamen an und hängt die<br />

darauf liegenden Ordner einfach an einer geeigneten<br />

Stelle in den Dateibaum ein – es<br />

„mountet“ sie. Die erste Festplatte<br />

heißt bei Kubuntu /dev/​sda, die<br />

erste Partition auf dieser Platte<br />

trägt die Bezeichnung /​dev/​sda1.<br />

Weitere Partitionen firmieren unter<br />

/​dev/​sda2, /dev/​sda3 usw.<br />

Die Partitionen /dev/​sda1 bis<br />

/dev/​sda4 sind pr<strong>im</strong>äre Partitionen.<br />

Um logische Partitionen anzulegen,<br />

verwandeln Sie eine der<br />

vier pr<strong>im</strong>ären in eine erweiterte<br />

Partition. In dieser erstellen Sie beliebig<br />

viele logische Partitionen,<br />

die Kubuntu <strong>mit</strong> /dev/​sda5 beginnend<br />

hochzählt.<br />

Erweitern Sie das System um eine<br />

weitere Platte, hängt Kubuntu<br />

diese als /dev/​sdb ein und nennt<br />

die Partitionen darauf /dev/​sdb1,<br />

Abb. 7: Da uns <strong>im</strong> test nur 10 GByte Speicherplatz zur Verfügung<br />

stehen, spendieren wir dem Auslagerungsspeicher und<br />

der Root-Partition vergleichsweise wenig Platz.<br />

/dev/​sdb2 etc. Fehlt eine zweite<br />

Festplatte, hängt Kubuntu auch einen<br />

USB-Stick als /dev/​sdb ein.<br />

Während Sie <strong>Linux</strong> problemlos in<br />

logische Partitionen installieren,<br />

belegt Windows stets die erste<br />

(/dev/​sda1) oder die ersten beiden<br />

pr<strong>im</strong>ären Partitionen, also /dev/​<br />

sda1 und /dev/​sda2.<br />

Um herauszufinden, welche Partitionen<br />

sich auf Ihrer Festplatte befinden,<br />

starten Sie die Live-Version<br />

von Kubuntu 11.04 und rufen dann<br />

eine Konsole auf, indem Sie [Alt-<br />

F2] drücken und konsole eingeben.<br />

Tippen Sie nun den Befehl sudo​<br />

fdisk​ ‐l ein, erhalten Sie eine Übersicht der<br />

verfügbaren Festplatten, ihrer Partitionen und<br />

ihrer Dateisysteme (Abbildung 6). Steht dort<br />

in der Spalte System der Eintrag NTFS, handelt<br />

es sich wahrscheinlich um eine Windows-<br />

Partition. Notieren Sie die Partitionsbezeichnungen<br />

(Spalte Gerät) und die Dateisysteme<br />

und versuchen Sie, das Partitionierungsschema<br />

zu verstehen, bevor Sie zur Installation<br />

von Kubuntu schreiten. Ein weiterer<br />

nützlicher Konsolenbefehl lautet sudo​blkid.<br />

Über ihn finden Sie heraus, welche Partition<br />

Kubuntu <strong>mit</strong> welcher UUID versieht (siehe<br />

Kasten UUID).<br />

Zurück zum Thema<br />

Im Fenster, das sich hinter dem Eintrag Manuell<br />

verbirgt, zeigt der Installer auch, welche<br />

Partitionen sich auf der Festplatte befinden<br />

und wie diese heißen. Bei einer leeren Festplatte<br />

müssen Sie die Partitionen selbst anlegen.<br />

In Abbildung 7 zeigen wir, wie Sie eine<br />

10-GByte-Partition für Kubuntu aufteilen.<br />

Es ergibt Sinn, Partitionen nach einem best<strong>im</strong>mten<br />

Muster anzulegen. Erzeugen<br />

Sie zuerst eine Swap-Partition<br />

und dann eine Datenpartition<br />

für das Wurzelverzeichnis, welche<br />

die wichtigsten Systemdateien enthält.<br />

Abschließend legen Sie eine<br />

eigene Home-Partition an, auf der<br />

Sie Ihre persönlichen Daten speichern<br />

– die ist allerdings nicht<br />

zwingend notwendig.<br />

Wählen Sie die Festplatte aus<br />

1<br />

(beispielsweise /dev/​sda) und<br />

klicken Sie dann auf Weiter.<br />

Die nun angezeigte Warnung<br />

besagt, dass Sie Änderungen<br />

vornehmen können, diese aber<br />

erst wirksam werden, wenn Sie<br />

unten rechts auf Jetzt​installieren<br />

klicken.<br />

28 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Heft-DVD: Kubuntu 11.04 installieren<br />

AktuELL<br />

Markieren Sie den Eintrag<br />

2<br />

Freier Speicherplatz, öffnet<br />

sich ein weiteres Fenster. Sie<br />

legen den Swap-Bereich in die<br />

pr<strong>im</strong>äre Partition (Pr<strong>im</strong>ary)<br />

und geben als New partition<br />

size in megabytes einen Wert<br />

von 1000 ein (entspricht etwa<br />

1 GByte). Sie dürfen auch<br />

kleinere Werte verwenden.<br />

Aus dem Drop-down-Menü<br />

3<br />

Use as wählen Sie Auslagerungsspeicher<br />

(Swap) und klicken<br />

auf OK. Im Fenster erscheint<br />

nun rot markiert der Swap-Bereich.<br />

Im nächsten Schritt legen Sie eine Root-Partition<br />

an. Dieser sollten Sie so etwa 4 bis<br />

8 GByte spendieren. Sie enthält sämtliche<br />

Software, die Sie auf dem System installieren,<br />

allerdings keine persönlichen Daten – dazu<br />

gleich mehr. Um diese Partition anzulegen,<br />

wiederholen Sie die Schritte 1 bis 3.<br />

Klicken Sie auf Freier Speicherplatz und<br />

1<br />

dann auf die Schaltfläche Hinzufügen.<br />

Als Partitionstyp wählen Sie erneut Pr<strong>im</strong>ary<br />

und geben als Größe zum Beispiel<br />

2<br />

4000 an (was etwa 4 GByte entspricht).<br />

Abb. 8: Befindet sich bereits ein Windows-System auf dem Rechner,<br />

defragmentieren und verkleinern Sie die Festplatte von da<br />

aus. Sie sollten 4 bis 8 GByte Platz für kubuntu reservieren.<br />

Aus dem Aufklappmenü, das die verfügbaren<br />

Dateisysteme auflistet, wählen Sie<br />

3<br />

<strong>im</strong> Normalfall am besten das schnelle Ext4-<br />

Journaling-Dateisystem.<br />

Nun brauchen Sie noch einen Mount Point.<br />

4<br />

Da es sich um das Wurzelverzeichnis handelt,<br />

geben Sie den in der Verzeichnishierarchie<br />

am höchsten stehenden Einhängepunkt<br />

an, das Wurzelverzeichnis selbst (/).<br />

Den übrigen Platz spendieren Sie dem Home-<br />

Verzeichnis. Dieser Schritt ist kein Muss, Sie<br />

können auch einfach nur eine große Root-Partition<br />

anlegen. Als Dateisystem wählen Sie<br />

einmal mehr das Ext4-Journaling-<br />

Dateisystem, als Mount Point tippen<br />

Sie /home ein.<br />

Alle Ihre persönlichen Daten, also<br />

alle Downloads, Bilder, Songs<br />

und Filme, landen gewöhnlich <strong>im</strong><br />

Home-Verzeichnis, das Sie unter<br />

/home/ benutzername finden und<br />

für das Sie Schreibrechte besitzen.<br />

In diesem Verzeichnis befinden<br />

sich häufig die größten Datenmengen,<br />

da Sie hier auch<br />

Filme, Musik und Imagedateien<br />

lagern. In den anderen Verzeichnissen<br />

finden Sie hingegen Bibliotheken, globale<br />

Konfigurationsdateien, Protokolle und<br />

zahlreiche ausführbare Programme.<br />

Der Vorteil einer separaten Home-Partition<br />

besteht darin, dass Sie recht einfach ein neues<br />

Glossar<br />

Swap: Der Auslagerungsspeicher tritt<br />

dann in Aktion, wenn der Arbeitsspeicher<br />

voll ist. Kubuntu lagert dann Daten<br />

auf die Festplatte aus, was das<br />

System aber deutlich verlangsamt.


AktuELL<br />

Heft-DVD: Kubuntu 11.04 installieren<br />

Ubuntu oder ein anderes <strong>Linux</strong>-<br />

System installieren, ohne Ihre<br />

persönlichen Daten zu verlieren.<br />

Sie mounten die eigenständige<br />

Home-Partition einfach über den<br />

gleichnamigen Einhängepunkt<br />

auf der Root-Partition.<br />

Windows an Bord<br />

Windows sollten Sie <strong>im</strong>mer vor<br />

<strong>Linux</strong> auf die Festplatte spielen.<br />

Der umgekehrte Weg bringt viele<br />

Scherereien <strong>mit</strong> sich und eignet<br />

sich nur für fortgeschrittene Nutzer<br />

[4]. Windows 7 schnappt sich<br />

dabei gleich zwei pr<strong>im</strong>äre Partitionen<br />

(/dev/ sda1 und /dev/ sda2) Abb. 9: Während der Installer kubuntu bereits auf die Festplatte<br />

und schreibt zudem ohne Rücksicht<br />

auf Verluste seinen eigenen legen unter anderem einen Benutzeraccount an.<br />

spielt, geben Sie noch die letzten Systeminformationen ein und<br />

Bootloader auf die Festplatte.<br />

Wollen Sie Kubuntu also nachträglich installieren,<br />

sollten Sie mindestens 4 GByte freien mentieren über Start / Alle Programme / Zu-<br />

Unter Windows XP funktioniert das Defrag-<br />

Platz von der Windows-Partition abknapsen – behör / Systemprogramme und einen Mausklick<br />

auf Defragmentierung. Als Vista-Anwen-<br />

mehr ist besser. Das erledigen Sie aus Windows<br />

heraus, da Sie die Festplatte ohnehin der klicken Sie unter Alle Programme / Zubehör<br />

/ Systemprogramme / Defragmentierung<br />

erst einmal defragmentieren müssen.<br />

auf Jetzt defragmentieren. Verwenden Sie<br />

schrumpfkur<br />

Windows 7, führt der Weg zum Ziel über Start<br />

Zunächst zum Defragmentieren: Windows / Programme / Zubehör / Systemprogramme.<br />

verteilt seine Dateien <strong>im</strong> Laufe der Zeit gern Lediglich ein frisch installiertes Windows-System<br />

müssen Sie nicht defragmentieren. Fah-<br />

über die gesamten Festplatte bzw. Partition.<br />

Um Platz für Kubuntu zu schaffen, müssen ren Sie Windows später wieder hoch, startet<br />

Sie das System vorher defragmentieren. Windows<br />

ordnet die zerstreuten Dateifragmente die Partition aufgrund der Verkleinerung rou-<br />

ein Programm namens Chkdisk. Das überprüft<br />

dann in einem zusammenhängenden Bereich tinemäßig auf Schäden und startet Windows<br />

an. So gehen be<strong>im</strong> Schrumpfen der Partition danach neu.<br />

keine installierten Programme kaputt.<br />

Haben Sie die Partition defragmentiert, verkleinern<br />

Sie sie. Drücken Sie in Windows 7<br />

uuID<br />

die Windows-Taste, tippen Sie in die untere<br />

Zeile fest und klicken Sie auf den Eintrag Festplattenpartitionen<br />

erstellen und partitionieren.<br />

Die Abkürzung UUID steht für „Universally<br />

Unique Identifier“. Diese sehr langen und<br />

Windows XP und Vista bringen in ihrer Systemverwaltung<br />

ein ähnliches Tool <strong>mit</strong>.<br />

eindeutig zuordenbaren Nummern vergibt<br />

<strong>Linux</strong> an jede neue Partition, an USB-Sticks<br />

Markieren Sie die Windows-Partition, die Sie<br />

sowie andere externe Massenspeicher. Klicken<br />

Sie <strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager Dolphin auf eine<br />

verkleinern wollen. Klicken Sie diese <strong>mit</strong> der<br />

dieser nicht eingehängten Partitionen (z. B. rechten Maustaste an und wählen Sie dann<br />

/dev/ sda2) oder stecken Sie einen USB- den Punkt Volume verkleinern aus dem Kontextmenü<br />

(Abbildung 8). 8 GByte sollten Sie<br />

Stick an den Rechner, mountet Kubuntu<br />

diesen Datenträger und hängt ihn unter der Kubuntu-Partition möglichst spendieren,<br />

/media/ uuid ein. Dabei ersetzt das System <strong>im</strong>merhin wollen Sie ja auch Software für das<br />

uuid durch die UUID der jeweiligen Partition.<br />

Diese Technik verhindert so genannte Daten kommt heutzutage schnell zusammen.<br />

<strong>Linux</strong>-System installieren. Diese Menge an<br />

Race Conditions: Hängen zwei USB-Festplatten<br />

A und B an einem Rechner, spricht<br />

4 GByte tun es nur bei extremen Platzproblemen.<br />

Passen Sie den Wert in der Zeile Zu verkleinernder<br />

Speicherplatz in Megabyte an Ihre<br />

<strong>Linux</strong> relativ wahllos mal die eine und mal<br />

die andere über /dev/ sda an. Dank der<br />

Bedürfnisse an und wählen Sie dann Verkleinern.<br />

In den freigewordenen Platz spielen Sie<br />

UUID lassen sich die Platten dennoch korrekt<br />

identifizieren, einhängen und nutzen –<br />

etwa für die Daten<strong>sicher</strong>ung.<br />

anschließend über die manuelle Partitionierung<br />

ein Kubuntu.<br />

Nun starten Sie den Rechner von<br />

der Kubuntu-DVD neu. Im Installer<br />

sollte freier Speicherplatz erscheinen,<br />

in den Sie Kubuntu manuell<br />

installieren. Dabei erzeugen<br />

Sie, wie eben beschrieben, zwei<br />

oder drei Partitionen. Kubuntu<br />

erkennt das bereits installierte<br />

Windows nicht nur automatisch,<br />

sondern legt auch <strong>im</strong> Bootmenü<br />

einen Eintrag für dieses an. Nach<br />

einem Klick auf Jetzt installieren<br />

beginnt die Installation. Noch<br />

fehlen aber einige Angaben.<br />

letzte schritte<br />

Sie legen während der Installation<br />

noch eine Zeitzone fest und<br />

best<strong>im</strong>men, welches Layout Ihre<br />

Tastatur verwendet. Anschließend<br />

richten Sie einen Benutzer ein (Abbildung<br />

9), der dann über administrative Rechte<br />

verfügt. Auf Wunsch verschlüsseln Sie das<br />

Home-Verzeichnis und schalten die automatische<br />

Anmeldung ein. Im zweiten Fall landen<br />

Sie direkt nach dem Start des Rechners auf<br />

dem Desktop und müssen sich nicht explizit<br />

anmelden. Das sollten Sie nur tun, wenn Sie<br />

<strong>sicher</strong> sind, dass niemand anders Zugriff auf<br />

Ihren Rechner hat.<br />

Mit der Angabe dieser Daten schließen Sie den<br />

aktiven Teil der Installation ab. Der Installer<br />

zeigt nun einige Dias, während er das System<br />

installiert. Das dauert eine Weile. Ein abschließender<br />

Neustart beendet den Vorgang, und<br />

Sie richten das <strong>Netz</strong>werk ein und spielen über<br />

Rechner / KPackageKit alle verfügbaren Softwareaktualisierungen<br />

ein. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] Neues in KDE 4.6:<br />

http:// www. kde. org/ announcements/<br />

4. 6/ (http:// ezlx. de/ b3b1)<br />

[2] Ankündigung von Kubuntu 11.04:<br />

http:// www. kubuntu. org/ news/ 11.<br />

04‐release (http:// ezlx. de/ b3b2)<br />

[3] KDE auf Netbooks:<br />

http:// www. linux‐community. de/<br />

Internal/ Artikel/ Print‐Artikel/ <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>/<br />

2011/ 01/ KDE‐fuer‐Netbooks‐<br />

Plasma‐Netbook<br />

(http:// ezlx. de/ b3b3)<br />

[4] Dualboot-Probleme: Kristian Kißling,<br />

Doppelt gemoppelt. <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/ 2011, S. 33 ff.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Kubuntu 11.04<br />

30 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


TiTEL<br />

Gefahren abwehren<br />

© Yuri Arcurs, fotolia.de<br />

Sicherheitsrisiken unter <strong>Linux</strong><br />

Gefahren abwehren<br />

Ach<strong>im</strong> Leitner,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Unter Windows sind Firewall und Virenscanner<br />

Pflicht, wenn der Rechner Internetzugang hat und<br />

nicht zum Spielball diverser Angreifer werden soll.<br />

<strong>Linux</strong>-Anwender können es gemütlicher angehen.<br />

Windows-Anwender wissen, dass<br />

sie sich nur ins Internet wagen<br />

dürfen, wenn sie ein umfassendes<br />

Sicherheitspaket <strong>mit</strong> Firewall, Virenscanner<br />

und vielleicht auch einem Intrusion Detection<br />

System installiert haben, das aktiv Einbruchsversuche<br />

erkennt. Auch dass alte Versionen<br />

von Internet Explorer und Outlook ein No-go<br />

sind, ist den meisten bekannt. <strong>Linux</strong>-Anwender<br />

hingegen verzichten meist auf Virenscanner<br />

und verwandte Tools; trotzdem sind Angriffe<br />

auf diese Systeme viel seltener. Warum das so<br />

ist und ob Antiviren-Software auch unter <strong>Linux</strong><br />

Pflicht sein sollte, klärt dieser Artikel.<br />

Theoretisch können solche Programme auch<br />

einem <strong>Linux</strong>-System zusätzlichen Schutz gewähren.<br />

Praktisch können Sie aber auch sehr<br />

gut darauf verzichten. Bevor Sie auch nur<br />

über Virenabwehr nachdenken, sind andere<br />

Maßnahmen wesentlich wichtiger und wirksamer:<br />

Updates, <strong>sicher</strong>e Konfiguration und<br />

vorsichtiger Umgang <strong>mit</strong> Mail und Web.<br />

Der Begriff „Virus“ hat heute seine enge Definition<br />

verloren und dient vermehrt als Oberbegriff<br />

für sämtliche schädliche Software. Dieser<br />

Bedeutungswechsel führt zu Verwirrung<br />

und Mehrdeutigkeiten: Wer von einem Virus<br />

spricht, meint vielleicht einen Wurm oder ein<br />

trojanisches Pferd, vielleicht aber auch einen<br />

echten Virus. Der folgende Text bleibt daher<br />

bei der engen Definition: Nur ein Virus heißt<br />

Virus, der Oberbegriff lautet Malware (kurz<br />

für „malicious software“ = „bösartige Software“)<br />

oder Schadprogramm.<br />

Dabei ist die Unterscheidung ganz leicht: Viren<br />

verändern ein vorhandenes Programm<br />

und sorgen dafür, dass jeder Start dieses Programms<br />

auch den Virencode ausführt. Wie<br />

ihre biologischen Vorbilder brauchen Viren<br />

den Wirt. Die Technik funktioniert zwar unter<br />

<strong>Linux</strong>, wie einige wenige <strong>Linux</strong>-Viren beweisen,<br />

eine Epidemie ist aber weitgehend ausgeschlossen<br />

und bisher auch ausgeblieben. Die<br />

Gründe dafür liegen in Technik und Organisation<br />

von <strong>Linux</strong> und dessen Anwendern.<br />

Virengefahr<br />

Um sich weiter zu verbreiten, infiziert ein Virus<br />

fremde Software. Unter älteren Windows-<br />

Versionen hatte er dabei freie Hand, <strong>Linux</strong><br />

bremst Viren aber aus. Solange Sie als normaler<br />

User und nicht <strong>mit</strong> Root-Rechten arbeiten,<br />

können die Programme und da<strong>mit</strong> auch die<br />

Viren weder Systemsoftware noch fremde<br />

Programmdateien überschreiben.<br />

Dem Virus fehlt da<strong>mit</strong> ein Ausbreitungsweg:<br />

Er kann keine Programme infizieren, selbst<br />

wenn ihn jemand einschleppt. Dazu kommt,<br />

dass sich <strong>Linux</strong>-Anwender kaum gegenseitig<br />

Software zuschicken. Daran wird sich künftig<br />

nichts ändern: Solange <strong>Linux</strong> und die meisten<br />

<strong>Linux</strong>-Programme frei verfügbar sind, sind<br />

z. B. Raubkopien uninteressant. Originalsoftware<br />

installiert man leichter und schneller von<br />

32 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Gefahren abwehren<br />

TiTEL<br />

der Distributions-DVD, einer Heft-DVD oder<br />

der Originalseite der Entwickler. Solange Sie<br />

als <strong>Linux</strong>-Anwender keine Programme starten,<br />

die aus dunklen Quellen stammen, findet kein<br />

Virus den Weg auf Ihren Rechner.<br />

Äußerst sinnvoll sind Virenscanner für <strong>Linux</strong><br />

in gemischten Umgebungen: Läuft das<br />

Schutzprogramm auf einem Datei- oder Mailserver,<br />

der auch Windows-Clients bedient,<br />

dann schützt <strong>Linux</strong> die Windows-Rechner<br />

vor den Gefahren.<br />

Repositories<br />

Eine potenzielle Gefahr stellen Angriffe auf<br />

Repository-Server dar, bei denen der Angreifer<br />

die Kontrolle über diesen Server erlangt<br />

und Softwarepakete durch eigene Versionen<br />

ersetzt, welche dann Malware enthalten können.<br />

Wer ein auf diese Weise „infiziertes“ Repository<br />

als Paketquelle nutzt, kann sich bei<br />

Installationen aus dieser Quelle Malware auf<br />

den Rechner holen. Davor schützt allerdings<br />

die Tatsache, dass die Softwareverwaltung Sie<br />

warnt, wenn Sie versuchen, ein Paket zu installieren,<br />

das nicht <strong>mit</strong> einem bekannten<br />

Schlüssel signiert wurde (siehe Kasten Paketund<br />

Repository-Signaturen). Der Angreifer hat<br />

keinen Zugriff auf den privaten Schlüssel des<br />

Repository-Anbieters und kann da<strong>mit</strong> seine<br />

veränderten Pakete nicht als offizielle Pakete<br />

kennzeichnen.<br />

abb. 1: Bei openoffice/ Libreoffice (hier Version 3.3.2) best<strong>im</strong>men sie selbst, ob es Makros<br />

ausführen soll, und wenn ja, in welchen dateien sich die Makros befinden müssen.<br />

Führen sie Makros nur aus, wenn sie <strong>sicher</strong> sind, dass der Code unbedenklich ist.<br />

Makroviren<br />

Makroviren funktionieren ähnlich wie Viren,<br />

nur befallen sie keine Programme, sondern<br />

Dokumente. Das klappt, solange die Bearbeitungssoftware<br />

über Makro-Funktionen verfügt.<br />

Es sind durchaus Viren denkbar, die sich<br />

in OpenOffice- bzw. LibreOffice-Dateien einnisten.<br />

Allerdings warnt OpenOffice den Be-<br />

PakET- und REPosiToRy-signaTuREn<br />

Um Anwender vor veränderten Paketen zu<br />

schützen, setzen die großen Distributionen<br />

schon seit einigen Jahren auf signierte Pakete<br />

und zusätzlich auf ein signiertes Gesamtinhaltsverzeichnis<br />

des Repositories. Zum Signieren<br />

setzen sie einen privaten Schlüssel<br />

ein, der gehe<strong>im</strong> (be<strong>im</strong> Distributor) bleibt. Er ist<br />

Teil eines Schlüsselpaars, und der zugehörige<br />

öffentliche Schlüssel ist allgemein zugänglich;<br />

wenn Sie eine neue Quelle einrichten, erhalten<br />

Sie auch diesen Schlüssel.<br />

Für jedes aus dem Repo zu installierende<br />

Paket prüft Ihr Paketmanager nun nach dem<br />

Herunterladen, ob die Signatur des Pakets<br />

gültig ist; die Gesamt<strong>sicher</strong>heit des Repos<br />

folgt daraus, dass auch die Metadaten signiert<br />

sind und sich auf dieselbe Weise überprüfen<br />

lassen.<br />

Als Sicherheitslücke bleibt nun lediglich,<br />

dass Anwender sich von einem Angreifer einen<br />

zusätzlichen Schlüssel „unterjubeln“<br />

lassen und da<strong>mit</strong> dann künftig auch Pakete<br />

aus dem Repository des Angreifers akzeptieren.<br />

Be<strong>im</strong> Einbinden eines neuen Schlüssels<br />

fragt die Paketverwaltung aber <strong>im</strong>mer<br />

noch, ob das wirklich gewünscht ist.<br />

Unter Ubuntu (und Debian, Knoppix sowie<br />

weiteren Debian-basierten Distributionen)<br />

ist apt‐key das Programm, das sich um die<br />

Schlüsselverwaltung kümmert; OpenSuse<br />

hat diese Aufgaben in das Universalwerkzeug<br />

zypper integriert.<br />

Fügen Sie z. B. in Ubuntu 11.04 (Natty) das<br />

Medibuntu-Repository hinzu, indem Sie die<br />

Zeile<br />

deb http://packages.medibuntu.org/ nU<br />

atty free non‐free<br />

in die Konfigurationsdatei /etc/ apt/ sources.list<br />

eintragen und führen dan das Kommando<br />

apt‐get update<br />

aus, um die Paketliste zu aktualisieren, erhalten<br />

Sie die Fehlermeldung<br />

W: GPG‐Fehler: http://packages.medibU<br />

untu.org natty InRelease: Die folgenU<br />

nden Signaturen konnten nicht überprU<br />

üft werden, weil ihr öffentlicher ScU<br />

hlüssel nicht verfügbar ist: NO_PUBKU<br />

EY 2EBC26B60C5A2783<br />

die darauf hinweist, dass auf Ihrem System<br />

kein öffentlicher Schlüssel installiert ist, der<br />

die Echtheit der heruntergeladenen Metadaten<br />

bestätigen kann. Dasselbe passiert,<br />

wenn Sie anschließend versuchen, ein Paket<br />

aus dieser Quelle zu installieren: Es erscheint<br />

dann die folgende Warnung:<br />

$ sudo apt-get install w32codecs<br />

WARNUNG: Die folgenden Pakete könnenU<br />

nicht authentifiziert werden!<br />

w32codecs<br />

Diese Pakete ohne Überprüfung instalU<br />

lieren [j/N]?<br />

Auf diese Weise sind Sie vor unbeabsichtigter<br />

Installation von Software aus nicht vertrauenswürdigen<br />

Quellen geschützt. Zypper<br />

bietet unter OpenSuse vergleichbare Features<br />

wie APT, was das Signieren von Paketen<br />

und Repository-Metadaten angeht. Ausführliche<br />

(aber nicht leicht verständliche) Informationen<br />

bietet eine Webseite von Security-Forschern,<br />

die sich <strong>mit</strong> diesem Thema<br />

beschäftigt haben [1].<br />

Das Signierverfahren, das hier zum Einsatz<br />

kommt, ist übrigens GnuPG: Mit demselben<br />

Tool können Sie auch E-Mails signieren (und<br />

verschlüsseln), wenn Sie GnuPG installieren<br />

und in Ihr Mailprogramm integrieren.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

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TiTEL<br />

Gefahren abwehren<br />

abb. 2: alle modernen <strong>Linux</strong>-distributionen suchen für<br />

sie nach updates und bieten an, diese einzuspielen. Hier<br />

sehen sie die ubuntu-aktualisierungsverwaltung.<br />

nutzer, bevor es ein Makro aus einer unbekannten<br />

Quelle ausführt. Welche Quellen als<br />

bekannt und <strong>sicher</strong> gelten, können Sie selbst<br />

best<strong>im</strong>men (Abbildung 1).<br />

Wenn Sie ein Dokument öffnen, das Makros<br />

enthält, sich aber außerhalb der Pfadliste <strong>im</strong><br />

Dateisystem befindet, fragt OpenOffice nach,<br />

bevor es das Makro ausführt. So behalten Sie<br />

die Kontrolle – bleiben Sie trotzdem vorsichtig<br />

be<strong>im</strong> Umgang <strong>mit</strong> Dokumenten aus unbekannten<br />

Quellen. Solange Sie keine fremden<br />

OpenOffice-Dateien öffnen und die darin enthaltenen<br />

Makros absichtlich zulassen, kann<br />

auch kein Virus Ihre Dateien befallen. Word-<br />

Makroviren haben sowieso keine Chance, da<br />

OpenOffice keine Microsoft-Makros ausführt.<br />

Würmer<br />

Die nächste wichtige Schädlingsart sind<br />

Würmer. Im Gegensatz zu Viren benötigen<br />

sie kein Wirtsprogramm,<br />

sie funktionieren selbstständig<br />

und breiten sich eigenmächtig<br />

aus. Dazu missbrauchen<br />

sie fremde Programme<br />

und deren Sicherheitslücken.<br />

Der bekannteste<br />

Wurmträger ist wohl<br />

das E-Mail-Programm Outlook<br />

unter Windows.<br />

Ein typischer E-Mail-Wurm<br />

versendet sich an alle Personen<br />

aus dem eigenen<br />

Adressbuch. Dem Empfänger<br />

schadet das nur, wenn<br />

er sorglos den E-Mail-Anhang<br />

öffnet oder wenn der<br />

Wurm eine Sicherheitslücke<br />

des Mailprogramms ausnutzt.<br />

Beides könnte auch<br />

unter <strong>Linux</strong> geschehen.<br />

Aber die Hürden, die sich<br />

dem Wurm in den Weg stellen, sind zahlreicher<br />

und höher:<br />

l <strong>Linux</strong>-Anwender benutzen viele verschiedene<br />

Mailprogramme, es herrscht nicht<br />

die unter Windows übliche Outlook-Monokultur.<br />

Ein E-Mail-Wurm würde sich<br />

beträchtlich langsamer ausbreiten, da er<br />

bei vielen Empfängern unwirksam wäre.<br />

l <strong>Linux</strong>-Mailprogramme zeigen den vollen<br />

Dateinamen und geben dem Benutzer<br />

mehr Informationen darüber, welcher Dateityp<br />

tatsächlich <strong>im</strong> Anhang steckt. Da<strong>mit</strong><br />

hat es ein Wurm schwer, wenn er den Benutzer<br />

austricksen und ihn dazu verleiten<br />

will, schädliche Anhänge zu öffnen.<br />

Dennoch gilt unter <strong>Linux</strong> ebenso wie unter<br />

Windows: Öffnen Sie keine Anhänge von suspekten<br />

E-Mails. Und vor allem: Starten Sie<br />

keine unerwartet eintreffenden Programme.<br />

Da<strong>mit</strong> würden Sie einen eventuellen Wurm<br />

selbst in Ihren Rechner einsetzen. Der hätte<br />

dann zwar <strong>im</strong>mer noch nicht die volle Kontrolle<br />

über den Computer, weil Sie ja als normaler<br />

Benutzer und nicht als Root arbeiten,<br />

dennoch bereitet der Schädling Ärger.<br />

Windows <strong>im</strong> Emulator<br />

Interessant ist die Frage, ob Windows-Viren<br />

und -Würmer <strong>mit</strong> Hilfe von virtuellen Maschinen<br />

auch unter <strong>Linux</strong> Ärger machen können.<br />

Das ist tatsächlich der Fall: Wenn auf dem<br />

virtuellen PC ein normales Windows-System<br />

läuft, ist es für die üblichen Windows-Schädlinge<br />

anfällig. Gestatten Sie dem Gastsystem<br />

dann noch den Zugriff auf Ihre privaten Daten<br />

unter <strong>Linux</strong> (über die in VMware oder VirtualBox<br />

eingebauten Freigabefunktionen), dann<br />

können Schadprogramme auch darauf zugreifen<br />

und z. B. Dateien löschen oder verändern,<br />

die Ihnen gehören – Systemdateien, die dem<br />

Administrator root gehören, sind aber auch<br />

dann noch geschützt: Dazu gehören u. a. alle<br />

ausführbaren Programme Ihres <strong>Linux</strong>-PCs. Sie<br />

müssten schon groben Unfug treiben, etwa<br />

den Emulator als root starten und eine Freigabe<br />

für Systemverzeichnisse einrichten, um<br />

Windows-Malware Zugriff auf Systemdateien<br />

zu gestatten.<br />

Das <strong>im</strong> Emulator laufende Windows-System<br />

selbst kann aber in gewohnter Weise von<br />

Schädlingen überrannt werden. Daher gilt: Sie<br />

sollten auch unter <strong>Linux</strong> sehr vorsichtig <strong>mit</strong><br />

bekannt anfälliger Windows-Software sein.<br />

Ältere Internet-Explorer-Versionen sind darum<br />

z. B. auch <strong>im</strong> virtuellen PC unter <strong>Linux</strong><br />

absolut tabu.<br />

Saubermänner<br />

Ob ein Programm schädlich ist oder nicht,<br />

lässt sich nur sehr schwer feststellen. Bei einem<br />

einfachen E-Mail-Wurm ist die Sachlage<br />

noch recht eindeutig. Manche bösartigen<br />

abb. 3: Eine Firewall verhindert, dass Clients verbotene Verbindungen zu einem server herstellen. Was erlaubt ist und was nicht, gibt<br />

der administrator vor – das dafür nötige Regelwerk kann aber schnell sehr komplex werden.<br />

34 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


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TiTEL<br />

Gefahren abwehren<br />

abb. 4: Wenn sie in Firefox eine bekannte Phishing-seite<br />

aufrufen wollen, erscheint diese Warnung – selbst wenn<br />

sie sich hierüber hinwegsetzen, bleibt ein roter Warnbalken<br />

sichtbar.<br />

Funktionen verstecken sich aber gut getarnt<br />

in harmlos wirkenden Programmen. Diese Kategorie<br />

heißt trojanisches Pferd.<br />

Oft weiß nicht einmal der Programmierer von<br />

den verborgenen Programmteilen in seiner<br />

Software. Eventuell hat ein Angreifer den Computer<br />

des Entwicklers geknackt und unbemerkt<br />

Zusatzfunktionen in seine Software eingefügt.<br />

In anderen Fällen ist es der Autor selbst, der<br />

dunkle Ziele verfolgt. Bei Open-Source-Software<br />

stehen die Chancen aber gut, dass andere<br />

Entwickler verborgene Fallen aufdecken und<br />

die <strong>Linux</strong>-Gemeinde warnen. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass dies sehr schnell klappt – hier bewährt<br />

sich Open Source: Sicherheitsspezialisten,<br />

die nach Trojanern fahnden, liegt der komplette<br />

Quellcode vor, sie können jede Zeile untersuchen.<br />

Die Schwierigkeit ist nur, jede Zeile<br />

auch zu verstehen und richtig zu beurteilen.<br />

Gegenwehr<br />

Der prinzipbedingt hohe Schutz bleibt nur erhalten,<br />

wenn alle Computer <strong>mit</strong> den neuesten<br />

Sicherheitskorrekturen ausgestattet sind. Wer<br />

darauf verzichtet, diese „Patch“ oder „Update“<br />

genannten Korrekturen einzuspielen,<br />

setzt sich und andere einer unnötig hohen Gefahr<br />

aus. Ist ein Rechner erst einmal geknackt,<br />

nutzen ihn die Cyber-Gauner für weitere Attacken<br />

auf neue Opfer.<br />

Be<strong>im</strong> Aktualisieren helfen Ihnen die modernen<br />

Distributionen. Deren Onlineupdate-Funktion<br />

(Abbildung 2) sagt Ihnen, wenn es für ein installiertes<br />

Paket eine neue Version gibt. Ist die<br />

Ursache eine Sicherheitslücke, dann sollten<br />

Sie das Update möglichst rasch einspielen.<br />

Wer Onlineupdates nicht einspielt, weil er<br />

keine oder eine zu langsame Internetverbindung<br />

hat, ist <strong>mit</strong> den Service-Kit-DVDs in jeder<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe gut beraten.<br />

Alte Bekannte<br />

Heikel sind vor allem Sicherheitslücken in<br />

Serverprogrammen. Server warten darauf,<br />

dass sich ein anderes Programm<br />

(ein Client) <strong>mit</strong> ihnen<br />

in Verbindung setzt<br />

(Abbildung 3). Ein typischer<br />

Server ist zum Beispiel<br />

Apache (Webserver), dazu<br />

passende Clients sind Firefox<br />

und Chrome.<br />

Über das Internet kann jeder<br />

Verbindung <strong>mit</strong> einem<br />

Server aufnehmen und sein<br />

Unwesen treiben. Als Täter<br />

kommen Menschen <strong>mit</strong><br />

dunklen Absichten (meist<br />

als Cracker tituliert) oder<br />

ein Stück Software in Frage – Letzteres zählt<br />

als weitere Wurmvariante. Zu großer Verbreitung<br />

gebracht haben es Ramen und Lion.<br />

Der Ramen-Wurm [2] griff 2001 den Wu-<br />

FTP-Server an, während der Lion-Wurm [3]<br />

eine Sicherheitslücke <strong>im</strong> DNS-Server Bind<br />

nutzte. In beiden Fällen waren die Lücken<br />

schon länger bekannt, nur hatten die Betreiber<br />

vieler Unix- und <strong>Linux</strong>-Computer die Updates<br />

nicht eingespielt. (Bekannter sind Windows-Würmer<br />

wie etwa der 2010 aktivierte<br />

Wurm StuxNet.)<br />

Firewall<br />

Um sich vor unerwarteten Angriffswellen zu<br />

schützen, verwenden viele <strong>Netz</strong>e so genannte<br />

Firewalls. Die Schutzwälle lassen nur Datenpakete<br />

passieren, die best<strong>im</strong>mten Kriterien<br />

genügen. Diese Kriterien aufzustellen, ist bei<br />

großen Firewalls eine komplexe Aufgabe für<br />

Firewall-Administratoren. Für kleine He<strong>im</strong>netze<br />

oder einzelne Rechner bringen die meisten<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen einfache Konfigurationsprogramme<br />

<strong>mit</strong>.<br />

Eines ist allen Firewalls gemein: Wenn sie<br />

eine Verbindung zulassen, müssen sich weiterhin<br />

die Client- und Serverprogramme selbst<br />

schützen. Der beste Schutz ist, nur die benötigten<br />

Programme zu installieren und zu starten<br />

und Sicherheitsupdates <strong>im</strong>mer einzuspielen.<br />

Einen ausführlichen Artikel zu Firewalls<br />

finden Sie gleich <strong>im</strong> Anschluss an diesen Artikel<br />

ab Seite 37.<br />

Neben Serverprogrammen sind auch die<br />

Clients gefährdet. Sie müssen zwar zunächst<br />

von sich aus eine Verbindung öffnen, über<br />

diesen Weg kann sie dann aber der Server angreifen.<br />

Mit einer <strong>sicher</strong>en Konfiguration verringern<br />

Sie die Angriffsfläche. Je weniger potenziell<br />

gefährliche Features aktiviert sind,<br />

desto schwerer hat es ein Einbrecher, eine Lücke<br />

zu finden. Zusätzlich sollten Sie auch für<br />

Clients alle Sicherheitsaktualisierungen einspielen,<br />

sobald sie verfügbar sind.<br />

Phishing<br />

Kein Softwareproblem ist die moderne Form<br />

des Bauernfängers, das Phishing. Im großen<br />

Stil fälschen Kr<strong>im</strong>inelle <strong>im</strong> Internet E-Mails,<br />

die ihre Empfänger auffordern, die Zugriffsdaten<br />

auf das Bankkonto oder den eBay-Account<br />

zu ändern. Die Adressen in diesen<br />

Mails sind natürlich gefälscht, die Webseiten,<br />

auf die sie verweisen oft täuschend echt<br />

nachgebaut. Dagegen hilft nur ein großes<br />

Maß an Misstrauen: Glauben Sie keinen<br />

Empfehlungen aus unerwartet eintreffenden<br />

Mails und verwenden Sie be<strong>im</strong> Onlinebanking<br />

ausschließlich ein Lesezeichen (Bookmark),<br />

um zur Bankseite zu navigieren. Das<br />

vermeidet Tippfehler und Verwechslungen<br />

<strong>mit</strong> ähnlich klingenden Namen, die zu Seiten<br />

von Onlineräubern führen.<br />

Moderne Mailprogramme und Webbrowser<br />

versuchen, Phishing-Versuche zu erkennen;<br />

die Anbieter der Programme verwalten dazu<br />

Listen <strong>mit</strong> bekannten Phishing-Seiten.<br />

Schlägt der Phishing-Filter an, erscheint eine<br />

Warnung: Bei Mailprogrammen funktioniert<br />

das ähnlich wie bei einem aktiven Spam-Filter,<br />

Browser zeigen bekannte Phishing-Seiten<br />

zunächst gar nicht an und verlangen eine explizite<br />

Freigabe (Abbildung 4). Firefox erklärt<br />

die Funktionsweise des Phishing-Schutzes<br />

auf der Mozilla-Webseite [4].<br />

Gute Selbstverteidigung<br />

Mit <strong>Linux</strong> benutzen Sie eine solide Basis, die<br />

sich gegen Eindringlinge aus dem Untergrund<br />

der Datennetze wehrt. Ihre Mithilfe vorausgesetzt,<br />

ist diese <strong>Abwehr</strong> auch sehr erfolgreich:<br />

So gilt <strong>Linux</strong> zu Recht als <strong>sicher</strong>es Betriebssystem<br />

<strong>mit</strong> verantwortungsvollen Benutzern,<br />

das getrost auf Virenscanner & Co. verzichten<br />

kann. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Paketmanager-Sicherheit:<br />

http:// www. cs. arizona. edu/ stork/<br />

packagemanagersecurity/<br />

(http:// ezlx. de/ b3j1)<br />

[2] Ramen-Wurm:<br />

http:// www. linux‐community. de/<br />

story? storyid=848 (http:// ezlx. de/ b3j2)<br />

[3] Lion-Wurm:<br />

http:// www. linux‐community. de/<br />

story? storyid=1196<br />

(http:// ezlx. de/ b3j3)<br />

[4] Phishing-Schutz in Firefox:<br />

http:// www. mozilla. com/ en‐US/<br />

firefox/ phishing‐protection/<br />

(http:// ezlx. de/ b3j4)<br />

36 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Firewalls<br />

TiTEL<br />

Wie Firewalls den Rechner schützen<br />

Brandmauern<br />

Eine massive Brandschutzwand soll Feuer vom Gebäude<br />

und seinen Bewohnern fernhalten. Nach einem<br />

ganz ähnlichen Prinzip blockt <strong>im</strong> Computer eine<br />

Firewall Gefahren aus dem Internet ab. Wie ein Blick<br />

auf ihre Arbeitsweise zeigt, ist sie jedoch alles andere<br />

als ein Allheil<strong>mit</strong>tel.<br />

© Artsem Martysiuk, 123RF<br />

T<strong>im</strong> Schürmann<br />

ihr Computer ist extrem attraktiv und begehrt<br />

– insbesondere bei Kr<strong>im</strong>inellen. Sie<br />

klopfen systematisch bei allen an das Internet<br />

angeschlossenen Computern an und versuchen,<br />

ihnen auf verschiedenen Wegen Viren,<br />

Trojaner und andere Schadprogramme unterzujubeln.<br />

Diese verwandeln den PC dann<br />

wahlweise in eine Versandstation für Werbe-<br />

E-Mails oder schreiben alle eingetippten Passwörter<br />

und Kreditkartennummern <strong>mit</strong>.<br />

Geschlossene Gesellschaft<br />

Abhilfe gegen solche Angriffe von außen verspricht<br />

eine Firewall. Im abstrakten Sinn ist die<br />

Firewall ein Konzept, um <strong>Netz</strong>e voneinander<br />

zu trennen (etwa Intranet und Internet) und<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von Programmen ungewollte und<br />

schädigende <strong>Netz</strong>werkverbindungen zu verhindern.<br />

In der üblichen Wahrnehmung bestehen<br />

Firewalls hingegen meist aus einem oder<br />

mehreren Programmen, die eingehende und<br />

ausgehende <strong>Netz</strong>werkverbindungen überwachen<br />

und ungebetene Anfragen aus dem Internet<br />

abweisen (Abbildung 1).<br />

Im privaten Bereich kommen dabei meist zwei<br />

Typen von Firewalls zum Einsatz. Sofern die<br />

Firewall auf dem eigenen Computer läuft,<br />

spricht man von einer Desktop- oder Personal-<br />

Firewall (Abbildung 2). Starten Sie auf dem<br />

gleichen PC aber (versehentlich) ein Schadprogramm,<br />

kann dieses die Firewall teilweise<br />

lahmlegen oder ganz abschalten. Folglich ist es<br />

eine gute Idee, die Firewall auf einen eigens für<br />

sie abgestellten Computer auszulagern (Abbildung<br />

3). Eine solche externe Firewall werkelt<br />

in vielen Wohnungen bereits still und he<strong>im</strong>lich<br />

in Form eines DSL-Routers, wie etwa der beliebten<br />

FritzBox. Die gesamte Kommunikation<br />

<strong>mit</strong> dem Internet läuft dabei zwangsweise über<br />

die externe Firewall, die wiederum ein Auge<br />

auf alle durchsausenden Daten wirft und so<br />

alle PCs <strong>im</strong> Haushalt schützt.<br />

Geschützt ist hierbei allerdings <strong>im</strong>mer nur das<br />

komplette He<strong>im</strong>netzwerk gegenüber dem Internet.<br />

Hat sich beispielsweise der PC eines Bewohners<br />

<strong>mit</strong> einem Virus infiziert, könnte dieser<br />

auch theoretisch die Computer der übrigen<br />

Haushalts<strong>mit</strong>glieder anstecken. Das würde<br />

wiederum nur eine Personal-Firewall auf jedem<br />

einzelnen PC verhindern.<br />

Abb. 1: Eine Firewall blockt Anfragen und Kontaktversuche aus dem internet ab, die<br />

Verbindungen des eigenen PCs lässt sie hingegen passieren.<br />

Gesichtskontrolle<br />

<strong>Linux</strong> verfügt bereits über eine eingebaute<br />

Firewall. Sie hört derzeit noch auf den Namen<br />

Netfilter/Iptables und besteht <strong>im</strong> Kern aus<br />

mehreren Komponenten, die alle zusammen<br />

die Firewall bilden. Häufig ist nur von Iptables<br />

die Rede, wenn die <strong>Linux</strong>-Firewall zur Sprache<br />

kommt – dabei handelt es sich lediglich um<br />

eine von mehreren – wenn auch wichtigen –<br />

Komponenten.<br />

Die zugrunde liegende Arbeitsweise von Netfilter/<br />

Iptables ist so s<strong>im</strong>pel wie genial: Wenn ein<br />

Computer <strong>mit</strong> einem anderen Informationen<br />

austauschen möchte, verpackt er die Daten in<br />

kleine Pakete, die sich wesentlich einfacher<br />

und schneller zustellen lassen. Das gleiche<br />

Prinzip haben Sie sehr wahrscheinlich auch bei<br />

Ihrem letzten Umzug angewendet. Wie ein<br />

echtes Postpaket tragen auch die Datenpakete<br />

einen Absender, eine Empfangsadresse und<br />

noch ein paar weitere Informationen, die für<br />

den Transport notwendig sind. Eine Firewall<br />

kann sich diese Paketaufkleber ansehen und<br />

anhand von vorgegebenen Regeln dann entweder<br />

durchlassen (englisch accept), auf den Müll<br />

werfen (drop) oder zurückschicken (reject).<br />

Das funktioniert übrigens in beide Versandrichtungen.<br />

So kann man nicht nur Anfragen<br />

aus dem Internet abblocken, sondern <strong>mit</strong> passenden<br />

Regeln auch umgekehrt ganz gezielt<br />

den Zugriff auf best<strong>im</strong>mte Internetseiten oder<br />

Dienste sperren. Heiße Kandidaten dafür sind<br />

z. B. alle Dienste, die Passwörter <strong>im</strong> Klartext<br />

übertragen. Eine solche Sperrung verhindert<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

37


TiTEL<br />

Firewalls<br />

Abb. 2: Eine Personal-Firewall läuft direkt<br />

auf dem eigenen Computer und<br />

schützt nur dieses eine Gerät.<br />

Abb. 3: Be<strong>im</strong> Einsatz einer externen<br />

Firewall sind die PCs nicht direkt <strong>mit</strong><br />

dem internet verbunden.<br />

Abb. 4: Portweiterleitung: die externe<br />

Firewall n<strong>im</strong>mt Anfragen aus dem internet<br />

entgegen und leitet sie intern weiter.<br />

Aus odEr An? odEr doCh Aus?<br />

Die in <strong>Linux</strong> eingebaute Firewall ist unter<br />

Ubuntu und Kubuntu <strong>im</strong> Auslieferungszustand<br />

abgeschaltet. Aber keine Panik: Canonical<br />

hat alle in seiner Distribution enthaltenen<br />

Programme konsequent so voreingestellt,<br />

dass sie von außen kommende<br />

Datenpakete schlichtweg ignorieren. Unter<br />

OpenSuse ist die Firewall hingegen standardmäßig<br />

aktiv und weist dort alle an der<br />

<strong>Netz</strong>werkkarte ankommenden Daten ab.<br />

In Foren und in der Literatur wird <strong>im</strong>mer wieder<br />

eifrig und heftig darüber diskutiert, welcher<br />

der beiden Wege sinnvoller ist. Eine<br />

standardmäßig aktivierte Personal-Firewall<br />

kann durch ihre strikte Blockadehaltung<br />

den Benutzer verwirren, weil Anwendungen<br />

auch ganz nebenbei, dass irgendwelche (fehlerhaften)<br />

Anwendungen he<strong>im</strong>lich nach Hause<br />

telefonieren. Zu Netfilter gehören dabei unter<br />

anderem ein Paketfilter, eine Adressübersetzung<br />

und eine Verbindungsverfolgung. Das<br />

Netfilter-Projekt [1] bietet noch weitere Komponenten<br />

an.<br />

Für gewöhnlich vergleicht die Firewall das<br />

Adressetikett auf dem hereinkommenden Paket<br />

solange <strong>mit</strong> jeder ihr bekannten Regel, bis<br />

irgendeine zutrifft. Bei sehr vielen Regeln dauert<br />

dies schon einmal eine Weile und verlangsamt<br />

so als unangenehmer Nebeneffekt den<br />

<strong>Netz</strong>werkverkehr. Ein gutes Regelwerk (englisch<br />

„rulebase“) erfordert daher viel Gehirnschmalz.<br />

Um der Firewall die Regeln einzu<strong>im</strong>pfen,<br />

kommt das bereits erwähnte Kommandozeilentool<br />

iptables zum Einsatz, das allerdings<br />

nur recht kryptische Befehle akzeptiert.<br />

Unter OpenSuse gibt es das einfacher zu bedienende<br />

Modul Firewall in der Systemverwaltung<br />

YaST. Unter Kubuntu können Sie die Kommandozeilenlösung<br />

ufw verwenden [2], eine stark<br />

vereinfachte Variante von Iptables.<br />

Ein Webserver sendet <strong>im</strong>mer nur dann eine Internetseite<br />

an den he<strong>im</strong>ischen Rechner, wenn<br />

dieser die Seite explizit anfordert. Trudelt<br />

plötzlich unerwartet ein als Internetseite deklariertes<br />

Paket ins Haus, kann etwas nicht st<strong>im</strong>men.<br />

Um diesen Fall aufzudecken, reicht es jedoch<br />

nicht mehr aus, nur stur auf das Adressetikett<br />

zu schauen. Die Firewall muss sich zusätzlich<br />

merken, wer vorher welche Anfragen<br />

wohin geschickt hat. Diese Fähigkeit bezeichnet<br />

man als Stateful Packet Filtering. Auch die<br />

in <strong>Linux</strong> eingebaute Firewall besitzt ein kleines<br />

nicht so funktionieren, wie sie sollen. Konfiguriert<br />

man das System so konsequent wie<br />

<strong>im</strong> Fall von Ubuntu, ist eine Personal-<br />

Firewall zudem nicht notwendig. Installiert<br />

man sie doch, wäre das in etwa so, als<br />

würde man vor einem Haus <strong>mit</strong> verrammelten<br />

Türen noch einen Wachschutz postieren.<br />

Andererseits kann eine Anwendung<br />

theoretisch schwerwiegende Fehler enthalten<br />

und dadurch dann doch schadhafte Pakete<br />

aus dem Internet annehmen.<br />

Wenn Sie jetzt verwirrt sind, vertrauen Sie<br />

am besten den Voreinstellungen Ihrer Distribution.<br />

Weitere Pro- und Kontra-Argumente<br />

finden Sie z. B. in der Beschreibung<br />

von Ubuntus Uncomplicated Firewall [3].<br />

Gedächtnis, dessen Wissen sich <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Iptables-Regeln ausnutzen lässt.<br />

Ein Angreifer könnte seinen Computer so einrichten,<br />

dass dessen IP-Adresse aus dem he<strong>im</strong>atlichen<br />

<strong>Netz</strong>werk zu stammen scheint. Die<br />

Firewall würde in diesem Fall alle Aktionen<br />

des Fremden erlauben. Ein solches absichtliches<br />

Fälschen einer IP-Adresse bezeichnet<br />

man als IP-Spoofing. Als <strong>Abwehr</strong>maßnahme<br />

weist man die Firewall <strong>mit</strong> Hilfe entsprechender<br />

Regeln an, ausschließlich Kommunikationsversuche<br />

von Computern <strong>mit</strong> ganz best<strong>im</strong>mten<br />

IP-Adressen anzunehmen. Moderne<br />

DSL-Router und Firewalls können dabei zusätzlich<br />

oder alternativ die weltweit eindeutige<br />

Seriennummer der <strong>Netz</strong>werkhardware<br />

(die so genannte MAC-Adresse) heranziehen.<br />

Diese lässt sich allerdings leicht fälschen, bietet<br />

also keine starke Sicherheit.<br />

Striptease<br />

Die <strong>Linux</strong>-Firewall schaut sich die Pakete nur<br />

von außen an, nicht jedoch in sie hinein. Ein<br />

gut verschnürtes Softwarebömbchen würde sie<br />

folglich nicht erkennen. Es gibt allerdings auch<br />

Programme, die auf das Postgehe<strong>im</strong>nis pfeifen<br />

und den Inhalt der Pakete inspizieren. Solche<br />

Proxys (auch Application Level Gateway oder<br />

Filter genannt) schalten sich als eigenständige<br />

Kommunikationspartner meist zwischen die<br />

Firewall und das interne <strong>Netz</strong>werk. Sie sind<br />

häufig auf ganz best<strong>im</strong>mte Paketinhalte spezialisiert.<br />

Ein HTTP-Proxy klopft z. B. Internetseiten<br />

auf <strong>mit</strong>geschickte Viren ab, filtert anrüchige<br />

Inhalte aus (Stichwort: Kinder<strong>sicher</strong>ung)<br />

und speichert die Seiten oft auch noch für einen<br />

schnellen, wiederholten Zugriff zwischen<br />

40 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Firewalls<br />

TiTEL<br />

(Caching). Die Einrichtung eines solchen Filterprogramms<br />

ist je nach Dienst unterschiedlich<br />

kompliziert. Für die Analyse von E-Mails<br />

muss man in der Regel einen kompletten Mail<br />

Transfer Agent (MTA, auch Mail-Relay genannt)<br />

einrichten, der die E-Mails entgegenn<strong>im</strong>mt,<br />

filtert und schließlich <strong>im</strong> lokalen Postfach<br />

ablegt.<br />

Anwender müssen zudem häufig ihre Programme<br />

so einrichten, dass sie den <strong>Netz</strong>werkverkehr<br />

bzw. ihre Daten an den Proxy weiterreichen.<br />

Im überschaubaren He<strong>im</strong>netz ist es oft<br />

einfacher und weniger fehleranfällig, die <strong>im</strong><br />

E-Mail-Programm enthaltenen Funktionen zur<br />

Spam-Erkennung zu nutzen. Zudem dauern<br />

solche Inspektionen deutlich länger, schließlich<br />

muss der Proxy die Pakete sammeln, öffnen,<br />

den Inhalt zusammenbauen, prüfen, wieder<br />

in Pakete verpacken und weiterleiten. Deshalb<br />

lohnt es sich, zunächst einen Paketfilter<br />

einzusetzen und nur alle von ihm als gut befundenen<br />

Pakete noch einmal via Proxy zu<br />

röntgen. Ein nach diesem Prinzip arbeitendes<br />

Programmduo bezeichnet man als Screened<br />

Gateway. Enthält die Firewall direkt die Funktionen<br />

eines Proxys, spricht man auch von einer<br />

Proxy oder Application Level Firewall<br />

(kurz ALF). Untersucht ein Proxy die durchfließenden<br />

Datenpakete gezielt nach auffälligen<br />

Merkmalen, die auf einen Angriff eines Kr<strong>im</strong>inellen<br />

hindeuten, hat man ein Intrusion Detection<br />

System (IDS). Solche Softwaresysteme gehen<br />

jedoch bereits über die eigentlichen Aufgaben<br />

einer Firewall hinaus.<br />

Blinder Fleck<br />

Eine Firewall kann noch mehr, als nur einzelne<br />

Pakete auszusortieren. Sofern man sie auf einem<br />

separaten Computer direkt hinter dem Internetanschluss<br />

betreibt (Abbildung 3), macht<br />

sie auf Wunsch alle Computer des he<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>Netz</strong>werks unsichtbar. Das Zauberwort hierzu<br />

heißt Adressübersetzung, englisch Network<br />

Address Translation (NAT).<br />

Da<strong>mit</strong> ein Computer überhaupt Pakete von anderen<br />

empfangen kann, benötigt er eine Postadresse.<br />

Diese besteht aus einer eindeutigen<br />

Nummer, der IP-Adresse. Verschickt nun ein<br />

Computer aus dem he<strong>im</strong>ischen <strong>Netz</strong>werk ein<br />

Datenpaket, n<strong>im</strong>mt es die NAT-Komponente<br />

der Firewall entgegen und klebt einfach ihre eigene<br />

IP-Adresse als Absender drauf. Der wahre<br />

Absender bekommt von diesem Vorgang überhaupt<br />

nichts <strong>mit</strong>. Der Empfänger <strong>im</strong> Internet<br />

schickt seine Antwort dann wieder an die<br />

Firewall zurück. Diese etikettiert das Paket<br />

he<strong>im</strong>lich wieder um und übergibt es schließlich<br />

an den tatsächlichen Kommunikationspartner.<br />

Ein Computer <strong>im</strong> Internet sieht also<br />

<strong>im</strong>mer nur den PC <strong>mit</strong> der Firewall, alle Computer<br />

<strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen <strong>Netz</strong>werk dahinter bleiben<br />

für ihn unsichtbar. Dieses Verfahren legt<br />

auch eine (versehentlich) auf dem eigenen PC<br />

installierte Schadsoftware lahm, die auf eine<br />

Verbindungsaufnahme von außen wartet.<br />

Dank NAT und einem Paketfilter kann sie darauf<br />

lange warten. Dummerweise rechnen da<strong>mit</strong><br />

<strong>mit</strong>tlerweile auch kr<strong>im</strong>inelle Entwickler<br />

und lassen ihre Schadprogramme den ersten<br />

Schritt ins Internet gehen, wo<strong>mit</strong> die Firewall<br />

wiederum von einer legit<strong>im</strong>en Kommunikation<br />

ausgehen muss.<br />

Das NAT-Verfahren dient eigentlich einem<br />

ganz anderen Zweck: Es ist vor allem dann<br />

notwendig, wenn Ihnen Ihr Internetprovider<br />

nur eine IP-Adresse zuteilt, aber mehrere Computer<br />

<strong>im</strong> Haushalt ins Internet wollen. Der<br />

DSL-Router übern<strong>im</strong>mt dann die vom Provider<br />

spendierte IP-Adresse und weist allen anderen<br />

PCs selbst gewählte Adressen zu, die nur <strong>im</strong><br />

lokalen <strong>Netz</strong>werk funktionieren. Durch dieses<br />

Verfahren wollte man ursprünglich einen sparsamen<br />

und effizienteren Umgang <strong>mit</strong> den li<strong>mit</strong>ierten<br />

IP-Adressen erzwingen. Da aber <strong>im</strong>mer<br />

mehr Geräte und Nutzer ins Internet drängen,<br />

gehen inzwischen trotzdem die Adressen aus.<br />

Daher hat man sich dazu entschlossen, die<br />

bisher 32-Bit langen Hausnummern in der<br />

nächsten Zeit durch 128-Bit lange Monster zu<br />

ersetzen. Das genügt, um jedem Computer,<br />

Kühlschrank, Radiowecker und allen übrigen<br />

Geräten des Universums eine eigene Adresse<br />

zuzuordnen. Der neue Standard namens IPv6<br />

(Internet Protocol, Version 6) kennt daher<br />

auch kein NAT mehr, folglich kann man auf<br />

diesem Weg seine Computer nicht mehr so<br />

einfach verstecken.<br />

Umleitung<br />

Eine externe Firewall schottet die hinter ihm<br />

liegenden Computer <strong>mit</strong>tels Paketfilterung ab.<br />

Möchte man selbst Internetseiten bereitstellen,<br />

einen Game-Server betreiben oder andere<br />

Dienste anbieten, muss man <strong>mit</strong> passenden<br />

Ausnahmeregeln die entsprechenden Anfragen<br />

und Kommunikationsversuche aus dem Internet<br />

durchlassen. Bildlich bohrt man dabei<br />

kleine Löcher in die Brandmauer.<br />

Wenn man zusätzlich noch NAT verwendet,<br />

ist das allerdings erst die halbe Miete. In diesem<br />

Fall sehen die Computer aus dem Internet<br />

nur den PC <strong>mit</strong> der Firewall, nicht aber die dahinterliegenden<br />

Computer <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>Netz</strong>werk. Für dieses Problem gibt es zwei Lösungsansätze<br />

– der erste erfordert wieder etwas<br />

technisches Hintergrundwissen.<br />

In größeren Unternehmen erhält jede Abteilung,<br />

teilweise sogar jeder Mitarbeiter, eine eigene<br />

Durchwahl. Kunden hängen diese Nummer<br />

an die Telefonnummer des Unternehmens<br />

an und erreichen so direkt die gewünschte Abteilung.<br />

Auf eine ganz ähnliche Weise stellt ein<br />

Computer Dienste <strong>im</strong> Internet bereit. Auch dort<br />

erhält jeder Dienst eine eigene Durchwahl zugewiesen,<br />

die man hier jedoch als Port bezeichnet.<br />

So ist z. B. ein Webserver, der Internetseiten<br />

ausliefert, in der Regel unter der<br />

Durchwahl – Pardon – dem Port 80 oder 8080<br />

erreichbar, während ein Mailserver unter Port<br />

25 E-Mails zum Versand entgegenn<strong>im</strong>mt.<br />

Möchte eine Anwendung einen Dienst nutzen,<br />

muss sie auch <strong>im</strong>mer die entsprechende Portnummer<br />

angeben. Der Rechner, der den Dienst<br />

anbietet, stellt die eingehende Anfrage dann direkt<br />

an das passende Programm durch.<br />

GloSSar<br />

IP-Adresse: Die „Telefonnummer“ eines<br />

Computers in einem <strong>Netz</strong>werk. Da<strong>mit</strong><br />

sie einfacher zu lesen ist, teilt man<br />

sie in vier einzelne Zahlenblöcke auf,<br />

wie etwa 80.237.227.187.<br />

Server: Als Server bezeichnet man sowohl<br />

einen Computer, der einen Dienst<br />

<strong>im</strong> Internet anbietet, als auch ein darauf<br />

laufendes Programm, das diese<br />

Dienstleistung dann tatsächlich bereitstellt.<br />

Ein Dateiserver wäre zum Beispiel<br />

ein Rechner, der <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>werk Daten<br />

speichert, ein FTP-Server n<strong>im</strong>mt<br />

diese Daten dann konkret in Empfang.<br />

Port: Die „Durchwahl“ für ein Serverprogramm.<br />

Man notiert sie für gewöhnlich<br />

von einem Doppelpunkt getrennt<br />

hinter der IP-Adresse, wie etwa<br />

80.237.227.187:80.<br />

Der vorgeschalteten Firewall muss man nun<br />

<strong>mit</strong>teilen, an welchen Ports auf welchem Computer<br />

Dienste warten. Die Firewall lauscht<br />

dann stellvertretend an diesen Ports auf Anfragen<br />

aus dem Internet und leitet sie automatisch<br />

an den passenden Computer <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>Netz</strong> weiter (Abbildung 4).<br />

Diese Arbeitsweise bezeichnet man als Portweiterleitung<br />

oder englisch Port Forwarding. Das<br />

Verfahren funktioniert ähnlich wie das Durchstellen<br />

be<strong>im</strong> Telefon: In einem Unternehmen<br />

erreicht man zunächst unter der Durchwahl einen<br />

Mitarbeiter, der einen dann eventuell an<br />

eine Zweigstelle <strong>mit</strong> einer vollkommen anderen<br />

Telefonnummer durchstellt. Die Portweiterleitung<br />

hat allerdings den Nachteil, dass Datenpakete<br />

aus dem Internet in das he<strong>im</strong>ische<br />

<strong>Netz</strong>werk gelangen. Abbildung 5 zeigt das Interface<br />

der FritzBox, über das Besitzer eines<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

41


TiTEL<br />

Firewalls<br />

Abb. 5: in der FritzBox können sie Portweiterleitungen einrichten und da<strong>mit</strong> von außen<br />

den Zugriff auf best<strong>im</strong>mte lokal laufende dienste, etwa einen privaten Webserver oder<br />

einen ssh-server, freigeben.<br />

solchen DSL-Routers bequem Portweiterleitungen<br />

einrichten können.<br />

keine militärischen Einheiten aufhalten dürfen.<br />

Da<strong>mit</strong> der Server in der DMZ nicht schutzlos<br />

herumsteht, richtet man gewöhnlich eine<br />

zweite Firewall ein, die Anfragen für die<br />

Dienste in der DMZ durchlässt – aber wirklich<br />

nur für diese. Mittlerweile gibt es Geräte, die<br />

beide Firewalls in einem Gerät zusammenfassen<br />

und die folglich über mindestens drei <strong>Netz</strong>werkanschlüsse<br />

verfügen. Bei einer DMZ muss<br />

man penibel darauf achten, dass die dortigen<br />

PCs und ihre Programme nicht die Firewall vor<br />

dem privaten <strong>Netz</strong> umgehen – etwa, indem<br />

man eine zweite <strong>Netz</strong>werkstrippe zieht.<br />

ausgesperrt<br />

Be<strong>im</strong> zweiten Lösungsansatz verbindet man<br />

den Server direkt <strong>mit</strong> dem Internetprovider –<br />

erst dahinter folgt die Firewall (Abbildung 6).<br />

Der Server ist da<strong>mit</strong> direkt aus dem Internet erreichbar.<br />

Das übrige <strong>Netz</strong>werk ist aber weiterhin<br />

geschützt – selbst dann, wenn ein Kr<strong>im</strong>ineller<br />

den Server in seine Gewalt bringt. Durch<br />

das Umstöpseln des Servers entsteht jetzt neben<br />

dem <strong>sicher</strong>en lokalen <strong>Netz</strong>werk und dem<br />

Internet ein neuer ungeschützter Bereich. Ihn<br />

bezeichnet man häufig als demilitarisierte Denk mal<br />

Zone, kurz DMZ. Den Begriff hat man etwas Zu einer funktionierenden Firewall gehört <strong>im</strong>mer<br />

auch der Mensch. Wer auf zwielichtigen<br />

unpassend aus dem Militärjargon übernommen.<br />

Dort steht er für einen Landstreifen, in Seiten nach Downloads aktueller Kinofilme<br />

dem eine Waffenruhe gilt und in dem sich fahndet, per E-Mail zugestellte Angebote für<br />

Medikamente aus fremden Ländern<br />

öffnet und vor allem fragwürdige<br />

Anwendungen aus unbekannten<br />

Quellen startet, darf sich nicht wundern,<br />

wenn sich das System plötzlich<br />

merkwürdig verhält. Fahrlässig<br />

handelt auch, wer die externe<br />

Brandmauer für ein Computerspiel<br />

vorübergehend deaktiviert.<br />

Auch bei der Auswahl der Regeln ist<br />

Köpfchen gefragt. So könnte man<br />

die Firewall anweisen, generell alle<br />

Pakete einfach durchzulassen. Unerwünschte<br />

Ereignisse blockiert man<br />

dann sukzessive <strong>mit</strong> entsprechenden<br />

Regeln. Dieses Vorgehen ist jedoch<br />

extrem gefährlich: Vergisst<br />

man auch nur eine (außergewöhnliche)<br />

Situation, bleibt ein Einfallstor<br />

Abb. 6: in einer demilitarisierten Zone gibt es zwischen<br />

Firewall und internet ein weiteres netzwerk. sperrangelweit offen. Ähnliches gilt<br />

für eine Firewall, die <strong>mit</strong> besonders vielen Regeln<br />

aufwartet. Sie beeindruckt zwar den<br />

Laien, durch die Regelschlacht übersieht man<br />

jedoch schnell ein Schlupfloch oder wundert<br />

sich, warum <strong>Netz</strong>werkpakete nicht durchkommen.<br />

Es empfiehlt sich deshalb <strong>im</strong>mer, genau<br />

den umgekehrten Weg zu gehen: Standardmäßig<br />

alles verbieten und dann <strong>mit</strong> gezielten Regeln<br />

best<strong>im</strong>mte Aktionen erlauben.<br />

Die beste Firewall nützt nichts, wenn man<br />

seine Systeme nicht <strong>mit</strong> Updates aktuell hält.<br />

Klaffen in Betriebssystemen und in Anwendungen<br />

wie Firefox oder Adobe Flash seit Monaten<br />

bekannte Sicherheitslöcher, gelangen Kr<strong>im</strong>inelle<br />

über sie bequem an der <strong>sicher</strong>sten<br />

Firewall vorbei. Betreibt man ein ungenügend<br />

geschütztes drahtloses <strong>Netz</strong>werk (WLAN),<br />

braucht sich ein Kr<strong>im</strong>ineller nur auf der Straße<br />

stehend <strong>mit</strong> diesem <strong>Netz</strong>werk zu verbinden<br />

und hat sich so hinter die Firewall und in das<br />

private <strong>Netz</strong>werk geschmuggelt. Einfach zu erratende<br />

Passwörter tun schließlich ihr Übriges.<br />

Fazit<br />

Eine Firewall ist kein Allheil<strong>mit</strong>tel, sondern nur<br />

ein Baustein in einem umfassenden Sicherheitskonzept.<br />

Wir haben nur einen kleinen<br />

Einblick in die Arbeitsweise einer Firewall gegeben.<br />

Wer selbst Filterregeln formulieren<br />

möchte, muss tiefer in die komplexe Funktionsweise<br />

abtauchen. Dort trifft man auf viele<br />

weitere kryptische Fachbegriffe, auf die z. B.<br />

der Wikipedia-Artikel zum Thema „Firewall“<br />

[4] einen kleinen Vorgeschmack gibt.<br />

Glücklicherweise sind die <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

Ubuntu und OpenSuse in ihrem Auslieferungszustand<br />

vorbildlich eingestellt. Nachregulieren<br />

muss man dort nur in Spezialfällen. Wer zusätzlich<br />

noch eine externe Firewall, z. B. in einem<br />

DSL-Router, verwendet und unbekannte<br />

Webseiten nur vorsichtig nutzt, sollte zumindest<br />

von den üblichen Angriffswellen aus dem<br />

Internet verschont bleiben. (kki/hge) n<br />

Infos<br />

[1] Netfilter-Projekt: http:// www. netfilter.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ b3o1)<br />

[2] Ubuntuusers Wiki-Artikel<br />

„Personal Firewalls“: http:// wiki.<br />

ubuntuusers. de/ Personal_Firewalls<br />

(http:// ezlx. de/ b3o2)<br />

[3] Ubuntu Uncomplicated Firewall:<br />

https:// help. ubuntu. com/ community/<br />

UFW (http:// ezlx. de/ b3o3)<br />

[4] Wikipedia-Artikel zu Firewalls:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Firewall<br />

(http:// ezlx. de/ b3o4)<br />

42 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


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Workshop<br />

Unity<br />

Ubuntus neuer Desktop<br />

Steuererleichterung<br />

Wer sich auf die Tastaturkürzel von Unity einlässt, bekommt unter<br />

Ubuntu nicht nur einen schnellen, sondern auch effizienten Desktop.<br />

© higyou; 123RF<br />

sich Mark jedenfalls nicht. Das erste<br />

Ergebnis seiner Bemühungen lässt<br />

sich <strong>im</strong> brandneuen Ubuntu<br />

11.04 (Codename „Natty Narwhal“)<br />

bewundern (Abbildung<br />

1). Ubuntus Desktop der Zukunft<br />

hört auf den Namen Unity und erregt<br />

zur Zeit die Gemüter. Während<br />

die einen sich über die ungewohnte Bedienung<br />

ärgern, freuen sich andere über einen<br />

aufgeräumten und einfach zu bedienenden<br />

Desktop. Klar ist: Unity braucht, um reibungslos<br />

zu arbeiten, nicht nur Ressourcen auf dem<br />

Rechner, sondern erfordert auch ein wenig<br />

Einarbeitungszeit von Anwendern.<br />

Wer diesen Aufwand scheut, kann auch das<br />

klassische Gnome verwenden und trifft hier<br />

auf die bekannten Bedienmuster. Dazu genügt<br />

es, sich vom Unity-Desktop abzumelden und<br />

aus dem Aufklappmenü als Option Ubuntu<br />

Classic zu wählen. Eine Zukunft dürfte dieser<br />

Desktop aber kaum haben, denn auch das<br />

Gnome-Projekt bewegt sich weiter und liefert<br />

<strong>mit</strong>tlerweile Gnome 3 und die Gnome Shell<br />

aus. Das nächste Ubuntu wird dann komplett<br />

auf Unity setzen: Eine 2-D-Variante soll all die<br />

Rechner versorgen, die den 3-D-Anforderungen<br />

von Unity nicht gewachsen sind.<br />

Da<strong>mit</strong> Unity vernünftig läuft, muss Ihre Grafikkarte<br />

3-D-beschleunigt laufen und mindestens<br />

aus dem Jahr 2005 stammen. Laut Aussage<br />

des Projekts setzt der Desktop eine best<strong>im</strong>mte<br />

OpenGL-Version voraus, die eben<br />

jene Grafikkarten ab 2005 unterstützen.<br />

Nutzen Sie eine Nvidia-Karte, installieren Sie<br />

über die Software jockey-gtk (deutscher Name<br />

Zusätzliche Treiber) die proprietären Treiber.<br />

Der freie Noveau-Treiber für Nvidia-Hardware<br />

bietet zwar 3-D-Unterstützung für Gforce-Karten<br />

bis einschließlich der 200er-Serie, diese hat<br />

Ubuntu jedoch <strong>im</strong> Treiber deaktiviert. Setzen<br />

Sie eine ATI-Karte ein, hilft jockey-gtk ebenfalls<br />

dabei, den Closed-Source-Treiber von ATI zu<br />

installieren. Alternativ steht auch hier für ei-<br />

Kristian Kißling<br />

Mark Shuttleworth und seine Firma<br />

Canonical sind die Hauptsponsoren<br />

des Ubuntu-Projekts. Die<br />

Firma steckt eine Menge privates Geld in die<br />

Entwicklung von Ubuntu, hat <strong>mit</strong>tlerweile<br />

mehr als 300 Angestellte und der Mann selbst<br />

recht konkrete Vorstellungen davon, wohin<br />

die Reise <strong>mit</strong> Ubuntu geht – auf sämtliche<br />

Desktops. Das jedenfalls erzählte uns Mark<br />

auf dem <strong>Linux</strong>tag 2010. Auf dem Ubuntu Developer<br />

Sum<strong>mit</strong> nannte er dann konkretere<br />

Zahlen: Bis 2015 sollen 200 Millionen Menschen<br />

Ubuntu nutzen. Zu kleine Ziele steckt<br />

Glossar<br />

Closed-Source-Treiber: AMD/ ATI und<br />

Nvidia stellen eigene, nicht freie Treiber<br />

bereit, die etwa 90 Prozent mehr<br />

Leistung als die freien Treiber liefern.<br />

GrafikprobLEME<br />

Ob Ihre Grafikkarte auf der schwarzen Liste<br />

steht, finden Sie heraus, indem Sie ein<br />

paar Befehle in ein Terminal tippen. Zunächst<br />

rufen Sie über [Strg-Alt-T] ein Terminal<br />

auf und geben /usr/lib/nux/unity_support_test<br />

‐p ein. Entnehmen Sie der Ausgabe,<br />

dass Ihre Grafikkarte nicht unterstützt<br />

wird, aktualisieren Sie zunächst den<br />

installierten Grafikkartentreiber, wenn das<br />

möglich ist. Anschließend booten Sie den<br />

Rechner neu.<br />

Sitzen Sie dann wieder vor einer grafischen<br />

Oberfläche, rufen Sie über [Strg-Alt-T] ein<br />

Terminal auf und tippen in dieses das<br />

Kommando gksu gedit /etc/environment<br />

ein, um die Konfigurationsdatei <strong>mit</strong> Root-<br />

Rechten zu bearbeiten. Ergänzen Sie den<br />

Eintrag UNITY_FORCE_START=1 und starten<br />

Sie Ubuntu neu. Kommt es nun zu Problemen<br />

wie Abstürzen oder Einfrieren, machen<br />

Sie die Schritte auf der Kommandozeile<br />

rückgängig.<br />

Tauchen bei der Eingabe von lspci | grep<br />

VGA zwei verschiedene Grafikkarten auf,<br />

nutzen Sie ein System <strong>mit</strong> Hybridgrafik –<br />

das ist ein Sonderfall. Diese Systeme arbeiten<br />

<strong>im</strong> normalen Modus <strong>mit</strong> einem einfachen<br />

Grafikchip und werfen die laute und<br />

schnelle Grafikkarte nur bei Bedarf an. Für<br />

die Entwickler ist diese Architektur offenbar<br />

ein Alptraum. Das Problem dabei: Der Kernel<br />

weiß nicht, welche Grafikkarte er wählen<br />

soll, der Bildschirm bleibt dunkel.<br />

Probieren Sie dann, einen der beiden Treiber<br />

zu deaktivieren, indem Sie be<strong>im</strong> Booten<br />

[Umschalt] drücken, da<strong>mit</strong> das Bootmenü<br />

erscheint. Drücken Sie [E], löschen Sie quiet<br />

und splash und ersetzen Sie diese z. B.<br />

durch nvidia.modeset=0 bzw. radeon.modeset=0.<br />

Dann drücken Sie [Strg-X], um <strong>mit</strong><br />

den neuen Optionen zu booten. Sie sorgen<br />

dafür, dass Ubuntu die besseren Grafikkarten<br />

be<strong>im</strong> Booten blockiert und dadurch automatisch<br />

den anderen Treiber benutzt.<br />

44 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Unity<br />

Workshop<br />

nige Karten ein freier Treiber zur Verfügung,<br />

der eine ausreichende 3-D-Beschleunigung aktiviert.<br />

Intel-Karten laufen in der Regel recht<br />

gut, weil es für sie freie Treiber gibt.<br />

Bereit für Unity?<br />

Üblicherweise landen Sie nach dem Booten<br />

der Live-Version von Ubuntu 11.04 auf dem<br />

für Ihr System passenden Desktop. Die Distribution<br />

startet be<strong>im</strong> Booten automatisch ein<br />

Programm, das testet, ob Ihre Grafikkarte die<br />

nötigen 3-D-Routinen beherrscht, um Unity<br />

adäquat darzustellen. Sie können den Befehl<br />

auch manuell aufrufen. Drücken Sie dazu<br />

[Strg-Alt-T] und geben Sie<br />

/usr/lib/nux/unity_support_test ‐p<br />

ein, sehen Sie, welche OpenGL-Version die<br />

Grafikkarte verwendet und welche Funktionen<br />

korrekt arbeiten (Abbildung 2).<br />

In einigen Fällen kommt es vor, dass Sie in<br />

der Live-Version auf dem Unity-Desktop arbeiten,<br />

nach der Installation aber nur das<br />

klassische Gnome zur Verfügung steht. Das<br />

liegt daran, dass die Ubuntu-Entwickler Treiber<br />

auf eine schwarze Liste setzen, wenn<br />

diese be<strong>im</strong> Booten reproduzierbar Probleme<br />

verursachen. Da diese Treiber von Nvidia<br />

stammen, wissen die Entwickler nicht, ob die<br />

Firma das Problem bald behebt, und sperren<br />

den Treiber vorsichtshalber. Das lässt sich<br />

rückgängig machen. Auch Probleme <strong>mit</strong> Hybridsystemen,<br />

die eine sparsame und eine<br />

Turbografikkarte an Bord haben, lassen sich<br />

häufig lösen (siehe Kasten Grafikprobleme).<br />

abb. 1: Unity ist der neue Desktop von Ubuntu und soll der Distribution laut aussage<br />

des Ubuntu-Chefs Mark shuttleworth Millionen neuer Nutzer zuführen.<br />

ein. Je größer Ihr Bildschirm ist, desto mehr<br />

Icons platzieren Sie auf dem Launcher. Da<br />

Unity das von Gnome bekannte Panel <strong>im</strong> Fußbereich<br />

fehlt und die Menüs der Anwendungen<br />

meist in die globale Menüleiste ganz oben<br />

wandern, bleibt mehr Platz für Anwendungen:<br />

Firefox zeigt deutlich größere Ausschnitte<br />

von Webseiten als in den vorherigen Ubuntu-<br />

Versionen. Auch die Positionierung der<br />

Knöpfe zum Vergrößern, Verkleinern und<br />

Schließen der Fenster auf der linken Seite soll<br />

Ubuntu auf Geräten <strong>mit</strong> kleinen Displays benutzbarer<br />

machen: Die linke obere Ecke einer<br />

Dash und launcher<br />

In den meisten Fällen lässt sich das neue Anwendung verschwindet so nie aus dem<br />

Ubuntu <strong>mit</strong>samt 3-D-Desktop problemlos in- sichtbaren Bildschirmbereich.<br />

stallieren. Sie landen nach dem Start auf dem Installierte Anwendungen, die sich kein Plätzchen<br />

<strong>im</strong> Launcher <strong>sicher</strong>n, rufen Sie über das<br />

Desktop aus Abbildung 1. Fragen Sie sich<br />

nun, wo die ganzen Programme<br />

stecken, sehen Sie auf der linken<br />

Seite ein vertikales Dock – den<br />

Unity-Launcher, über den Sie<br />

Programme per Klick auf die<br />

Icons starten. Dabei fällt auf, dass<br />

der Launcher zu wenig Platz für<br />

alle Anwendungen <strong>mit</strong>bringt: Er<br />

soll lediglich genug Platz für die<br />

wichtigsten Apps bieten, auf die<br />

Sie jederzeit zugreifen.<br />

Der Launcher bietet vor allem<br />

Vorteile auf Systemen, die nur<br />

ein kleines Display <strong>mit</strong>bringen.<br />

Er passt seine Länge automatisch<br />

an die Höhe des Displays an und abb. 2: Ein integriertes Tool prüft, ob ihre Grafikkarte die für<br />

klappt z. B. be<strong>im</strong> Max<strong>im</strong>ieren eines<br />

Fensters die Liste der Icons kriterium den Desktop<br />

Unity nötigen funktionen beherrscht, und wählt nach diesem<br />

aus.<br />

Glossar<br />

Live-Version: Diese Version von Ubuntu<br />

lädt sich nur in den Arbeitsspeicher.<br />

Sie können dann <strong>mit</strong> Ubuntu arbeiten,<br />

aber das Ganze läuft deutlich langsamer<br />

als bei einer installierten Version.<br />

so genannte Dash auf. Das erreichen Sie, indem<br />

Sie oben links auf das Ubuntu-Symbol klicken.<br />

Nun legt sich ein schwarzes Fenster über<br />

den Bildschirm, das eine Eingabezeile und einige<br />

Icons anzeigt. Klicken Sie auf Mult<strong>im</strong>edia-<br />

Anwendungen oder Internet-Anwendungen,<br />

präsentiert das Dash eine Reihe von Programmen<br />

aus diesen Bereichen, die Sie per Mausklick<br />

aufrufen. Es sortiert die Auswahl<br />

nach am häufigsten benutzten,<br />

installierten und Anwendungen<br />

zum Herunterladen. So entdecken<br />

Sie, welche Programme noch<br />

auf Ihrer Festplatte warten.<br />

Blick durch die Brille<br />

Das Dash gibt es dabei in verschiedenen<br />

Variationen, den lenses,<br />

die wir hier als Linsen bezeichnen.<br />

Klicken Sie auf Mehr<br />

Anwendungen, landen Sie in einer<br />

Linse, die fast sämtliche installierten<br />

Anwendungen kennt<br />

(Abbildung 3). Über Dateien finden<br />

gelangen Sie zur Dateienlinse,<br />

welche die zuletzt aufgeru-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

45


Workshop<br />

Unity<br />

abb. 3: anwendungen finden sie schnell, wenn sie in der anwendungslinse<br />

den Namen eingeben. Die Linse listet auch installierbare<br />

programme aus dem paketmanager auf.<br />

abb. 4: auch kürzlich verwendete Dateien erscheinen in einer<br />

Linse. Über den Dateinamen finden sie gezielt Dateien, die sie<br />

per Mausklick in der passenden anwendung öffnen.<br />

fenen und verfügbaren Dateien anzeigt (Abbildung<br />

4). Auch die Lesezeichen des Date<strong>im</strong>anagers<br />

Nautilus haben einen eigenen Bereich.<br />

Das ist praktisch, wenn Sie Lesezeichen<br />

anlegen, die per Mausklick eine SSH- oder<br />

FTP-Verbindung zu einem anderen Rechner<br />

<strong>im</strong> lokalen <strong>Netz</strong>werk oder Internet aufbauen.<br />

Die entfernten Dateien erscheinen per Mausklick<br />

<strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager.<br />

Diese Linsen sollen unter Ubuntu zukünftig<br />

verschiedenste Aufgaben übernehmen. Eine<br />

Google-Books-Linse lässt Sie schnell und einfach<br />

Googles Buchschätze durchforsten. Eine<br />

Ask-Ubuntu-Linse erlaubt den Zugriff auf die<br />

Fragen und Antworten der englischsprachigen<br />

Plattform Ask Ubuntu [1].<br />

Im unteren Bereich des Dash aus Abbildung<br />

5 rufen Sie direkt und in dieser Reihenfolge<br />

den Browser Firefox, den Bildbetrachter Shotwell,<br />

das E-Mail-Programm Evolution<br />

und den Audioplayer Banshee<br />

auf. Zentral ist aber die obere<br />

Eingabezeile, die Sie <strong>im</strong> täglichen<br />

Umgang <strong>mit</strong> Unity vermutlich am<br />

häufigsten verwenden.<br />

Tippen Sie in die Zeile den Namen<br />

(oder dessen erste Zeichen) der<br />

gesuchten Anwendung ein (etwa<br />

bansh für den Audioplayer Banshee),<br />

erscheinen darunter die<br />

Icons der passenden Programme.<br />

Unity wechselt dann zur Anwendungslinse.<br />

Klicken Sie auf ein<br />

Icon oder bewegen Sie den Cursor<br />

dorthin und drücken [Eingabe],<br />

startet das gewählte Programm.<br />

Taucht die gesuchte Anwendung<br />

ganz links in der Liste auf, genügt<br />

es, lediglich [Eingabe] zu drücken,<br />

was einen Arbeitsschritt spart. Geben Sie beispielsweise<br />

ter ein und drücken [Eingabe], öffnet<br />

das ein Terminalfenster.<br />

schnelle listen<br />

Was aber, wenn Sie nicht genau wissen, wie<br />

eine best<strong>im</strong>mte Anwendung heißt? Hier halfen<br />

bisher die Menüs weiter. Um auf dem Unter den Icons rechts oben – und das ist eine<br />

Indikatoren und globale Menüs<br />

klassischen Gnome-Desktop beispielsweise einen<br />

Browser aufzurufen, suchten Sie <strong>im</strong> Menü mehr die beliebten Gnome-Applets, sondern<br />

weitere wichtige Änderung – finden Sie nicht<br />

Anwendungen unter Internet danach. Diese die so genannten Indikatoren. Die Elemente<br />

Kategorien fehlen unter Unity scheinbar. lassen sich nicht mehr entfernen und umgruppieren,<br />

sondern stecken fest <strong>im</strong> Panel. Dabei<br />

Schauen Sie genauer hin, gibt es sie doch – in<br />

Form einer Quicklist (d. h., eines Kontextmenüs).<br />

Diese Quicklists erreichen Sie, indem Entscheidungen, über die nicht alle Nutzer<br />

handelt es sich um eine von Ubuntus Design-<br />

Sie <strong>mit</strong> der rechten Maustaste auf ein Launcher-Icon<br />

klicken (Abbildung 6). Versuchen gewöhnlich, dass sich alle Elemente verän-<br />

glücklich sind, denn ein Vorteil von <strong>Linux</strong> ist<br />

Sie das be<strong>im</strong> Icon <strong>mit</strong> dem integrierten Pluszeichen,<br />

tauchen rechts daneben die gesuch-<br />

selbst keine Anstrengung in die Lockerung<br />

dern lassen. Auch wenn das Ubuntu-Projekt<br />

dieser Voreinstellungen steckt,<br />

dürfte bald aus der Community<br />

eine Lösung auftauchen, die solche<br />

Elemente konfigurierbar(er)<br />

macht. Gnome-Applets wie der<br />

Systemmonitor oder das ins Panel<br />

integrierte Wörterbuch können<br />

Sie aufgrund dieser Änderungen<br />

nicht mehr verwenden. Es<br />

gibt für viele Elemente allerdings<br />

bereits installierbare Indikatoren,<br />

die Ersatz anbieten [2]. Diese finden<br />

Sie häufig noch nicht über<br />

den Paketmanager, sie stecken<br />

vielmehr in den Paketquellen von<br />

Drittanbietern auf Launchpad.<br />

Auch die globalen Menüs sind<br />

abb. 5: Über die Taste [Windows] rufen sie das Dash auf und neu und gewöhnungsbedürftig.<br />

starten durch die Eingabe eines programmnamens einzelne anwendungenpunkte<br />

einer Anwendung<br />

Dank ihnen finden Sie die Menü-<br />

nicht<br />

ten Kategorien auf, über die Sie Programme<br />

thematisch aufrufen. Es gibt noch mehr<br />

Quicklists. Zeigt der Launcher ein Icon Ihres<br />

USB-Sticks an, liefert die zugehörige Quicklist<br />

eine Option, um den Stick auszuwerfen.<br />

46 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Unity<br />

Workshop<br />

mehr <strong>im</strong> Fenster dieser Anwendung<br />

selbst, sondern <strong>im</strong> oberen<br />

vertikalen Panel – dem globalen<br />

Menü. Das irritiert am Anfang,<br />

wenn Sie wie gewohnt einen<br />

Menüpunkt suchen. Die Menüpunkte<br />

erscheinen nämlich erst,<br />

wenn Sie den Mauszeiger über<br />

das Panel bewegen (Abbildung<br />

7). Um die Verwirrung zu steigern,<br />

verwenden einige Programme<br />

wie etwa LibreOffice das<br />

globale Menü bisher nicht. Da es<br />

zudem nur für Programme erscheint,<br />

die gerade den Fokus besitzen,<br />

kommt es vor, dass das<br />

globale Menü nicht erscheint,<br />

weil gerade irgendwo ein Fenster<br />

auf eine Eingabe wartet. In diesem<br />

Fall klicken Sie auf das Fenster des Programms,<br />

dessen Menü Sie erreichen wollen<br />

und bewegen Sie erst dann die Maus zum<br />

oberen Panel. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />

Entwickler hier nachbessern.<br />

abb. 7: Die Menüs erscheinen in Unity oft erst, wenn sie den<br />

Mauszeiger über das panel oben <strong>im</strong> Desktop bewegen.<br />

Wo ist das system?<br />

Da in Unity neben dem alten Anwendungsmenü<br />

auch das Menü für die Systemeinstellungen<br />

fehlt, stellt sich die Frage, wo Sie etwa<br />

die Startprogramme und bevorzugten Anwendungen<br />

konfigurieren, Ubuntu auf einen USB-<br />

Stick spielen usw. Sie finden die Einstellungen,<br />

indem Sie ganz rechts oben auf das Ausschalt-<br />

Icon und auf den Eintrag Sys tem einstellungen<br />

klicken. Im Designteam gab es die Überlegung,<br />

ein Icon für die Einstellungen in den Launcher<br />

zu integrieren, offenbar fand die Idee aber<br />

nicht genügend Zuspruch.<br />

Eine weitere Besonderheit: Es gibt keinen Systembereich<br />

(auch als Systray bekannt) mehr.<br />

launcher anpassen<br />

Lediglich eine Handvoll Programme wie<br />

Skype und Dropbox erhalten<br />

nach dem Start ein eigenes<br />

Icon <strong>im</strong> oberen Panel<br />

(Abbildung 8). Das hat<br />

<strong>mit</strong>unter etwas merkwürdige<br />

Konsequenzen: Spielen<br />

Sie über Banshee Musik<br />

ab und schließen die Software<br />

dann, so dass diese<br />

<strong>im</strong> Hintergrund weiterspielt,<br />

erscheint <strong>im</strong> Launcher<br />

kein kleines Dreieck,<br />

um anzuzeigen, dass die abb. 6: klicken sie <strong>mit</strong> der<br />

Software läuft. Drücken Sie rechten Maustaste auf die<br />

[Alt-Tab], taucht der Audioplayer<br />

aber auch nicht sie häufig Extrafunktionen.<br />

icons <strong>im</strong> Launcher, entdecken<br />

auf. Er lässt sich nur über Diese Menüs nennen sich<br />

den Lautsprecher-Indikator Quicklists.<br />

steuern und aufrufen. Um für eine Anwendung,<br />

die das unterstützt, ein Icon <strong>im</strong> Systembereich<br />

einzurichten, geben Sie Folgendes ein:<br />

gsettings set com.canonical.UnitU<br />

y.Panel systray‐whitelist "['JavU<br />

aEmbeddedFrame','Wine','Skype','U<br />

Dropbox']"<br />

In die eckige Klammer tragen Sie den Namen<br />

der Anwendung ein, für die Sie ein Icon wünschen.<br />

Das klappt nicht <strong>im</strong>mer. Be<strong>im</strong> P2P-<br />

Client Transmission genügt es, in den Einstellungen<br />

<strong>im</strong> Reiter Arbeitsfläche explizit anzugeben,<br />

dass Sie ein Symbol <strong>im</strong> Arbeitsbereich<br />

wollen. Für Banshee aktivieren Sie in den Einstellungen<br />

(<strong>im</strong> Register Erweiterungen) die<br />

Option Symbol <strong>im</strong> Benachrichtigungsfeld und<br />

melden sich dann neu be<strong>im</strong> Desktop an.<br />

Wir erwähnten anfangs, dass sich der Launcher<br />

an persönliche Vorlieben anpassen lässt.<br />

Wollen Sie zum Beispiel<br />

das Icon von Ubuntu One<br />

entfernen, klicken Sie es<br />

<strong>mit</strong> der rechten Maustaste<br />

an und wählen in der<br />

Quicklist Im Starter behalten.<br />

Das entfernt das Häkchen<br />

links daneben, und<br />

das Icon verschwindet. Um<br />

ein Icon für Ihr Lieblingsprogramm<br />

zu ergänzen,<br />

starten Sie dieses einfach.<br />

Im Launcher erscheint<br />

dann automatisch ein zugehöriges<br />

Icon, dem Sie über<br />

das Quicklist-Menü ein festes<br />

Plätzchen reservieren.<br />

Um ein Icon zu verschieben,<br />

klicken Sie es an und halten<br />

dabei die linke Maustaste gedrückt.<br />

Dann ziehen Sie das Icon<br />

nach rechts aus dem Launcher<br />

und fügen es an der passenden<br />

Stelle wieder ein.<br />

Einer der Gründe, warum der<br />

Unity-Desktop 3-D-Unterstützung<br />

braucht, ist der Einsatz des Compositing<br />

Manager Compiz. Die<br />

Software sorgt für die grafischen<br />

Effekte, die Unity <strong>mit</strong>bringt, etwa<br />

die An<strong>im</strong>ationen <strong>im</strong> Launcher,<br />

das Dash und die Exposé-Ansicht<br />

– dazu später mehr. Über die<br />

Compiz-Konfiguration nehmen<br />

Sie auch Einfluss auf den Launcher<br />

von Unity. Dazu müssen Sie<br />

allerdings eine zusätzliche Komponente<br />

installieren – den CompizConfig Einstellungs-Manager.<br />

Installieren Sie das Paket<br />

ccsm und rufen Sie die Software anschließend<br />

auf, indem Sie <strong>im</strong> Dash ccsm eingeben. Um<br />

die Einstellungen für den Launcher zu ändern<br />

– etwa die Größe der Icons – klicken Sie links<br />

auf den Eintrag Arbeitsfläche und dann rechts<br />

auf Ubuntu Unity Plugin. Zahlreiche Optionen<br />

Glossar<br />

SSH: Secure Shell, ein vor allem unter<br />

<strong>Linux</strong> benutztes Protokoll, über das ein<br />

Server und mehrere Clients über ein<br />

beliebiges <strong>Netz</strong>werk <strong>sicher</strong> Daten austauschen.<br />

erlauben es Ihnen, das Aussehen des Launchers<br />

zu verändern (Abbildung 9). Noch gibt<br />

es aber keine Möglichkeit, ihn auf eine andere<br />

Seite des Desktops zu bewegen, etwa nach<br />

rechts oder unten. Hier handelt es sich um<br />

eine Designentscheidung.<br />

Überblick behalten<br />

Der Gewinn an Platz geht einher <strong>mit</strong> dem Verlust<br />

eines weiteren beliebten Elements – der<br />

unteren Kontrollleiste. Hier zeigt das klassische<br />

Gnome u. a. Einträge für die aktuell benutzten<br />

Anwendungen an. Diese sehen Sie<br />

unter Unity, wenn Sie mehrmals [Strg-Tab]<br />

drücken. Alternativ fahren Sie <strong>mit</strong> dem Mauszeiger<br />

gegen die linke<br />

Seite des Bildschirms, was<br />

den Launcher anzeigt. Die<br />

kleinen Dreiecke links neben<br />

den Icons verweisen klassische<br />

abb. 8: Der<br />

auf geöffnete Anwendungen.<br />

Mehrere Dreiecke reich fehlt in<br />

systembe-<br />

zeigen mehrere offene Unity.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

47


Workshop<br />

Unity<br />

Fenster einer Anwendung an,<br />

etwa von Firefox.<br />

Als weitere Möglichkeit öffnen<br />

Sie über [Windows-W] die Exposé-Ansicht,<br />

die alle geöffneten<br />

Anwendungen auf einen Blick<br />

präsentiert. Per Mausklick wählen<br />

Sie eine von ihnen aus.<br />

ben den Tastaturkürzeln listet<br />

Tabelle 1 auch die wichtigsten<br />

Mausbewegungen auf. Ziehen Sie<br />

zum Beispiel ein Fenster <strong>mit</strong> gedrückter<br />

Maustaste gegen den<br />

rechten oder linken Seitenrand,<br />

halbiert es sich und n<strong>im</strong>mt nur<br />

die halbe Fläche Ihres Desktops<br />

ein. Auf der anderen Hälfte positionieren<br />

Flinke Finger<br />

Wer einmal gelernt hat, den<br />

Rechner <strong>mit</strong> Hilfe von Tastaturkürzeln<br />

Sie dann ein anderes<br />

Fenster und wählen so bequem<br />

zwischen beiden.<br />

zu bedienen, kann <strong>mit</strong><br />

Unity sehr schnell arbeiten. Wollen<br />

Sie Banshee starten, drücken<br />

Sie kurz [Windows], was das<br />

abb. 9: Über ein plug-in für die systemkonfiguration ändern sie<br />

das aussehen des Launchers. Die position lässt sich aber noch<br />

nicht ändern.<br />

Fazit<br />

Unity ist noch nicht wirklich fertig.<br />

Im nächsten Entwicklungszyklus<br />

Dash aufruft, tippen dann bansh ein und drücken<br />

[Eingabe]. Schon läuft der Audioplayer.<br />

Befindet sich die Anwendung <strong>im</strong> Launcher,<br />

lässt sie sich sogar noch schneller starten –<br />

vorausgesetzt, Sie legen für jede Anwendung<br />

eine feste Position <strong>im</strong> Launcher fest. Befindet<br />

sich der Browser Firefox an Position 1, drücken<br />

Sie [Windows-1], und schon startet das<br />

Programm. Geben Sie Ihren meistgenutzten<br />

Programmen feste Positionen, haben Sie die<br />

Ein weiteres interessantes Kürzel: Über [Windows-S]<br />

lassen Sie sich alle Arbeitsflächen anzeigen.<br />

[Windows-D] lässt hingegen alle Fenster<br />

verschwinden, und Sie sehen die Arbeitsfläche.<br />

Zentral ist auch [Strg-Alt-T], das ein<br />

Terminal startet. Weitere Kürzel entnehmen<br />

Sie der Tabelle 1. Praktischerweise gibt es<br />

auch einen Bildschirmhintergrund <strong>mit</strong> integrierter<br />

Kürzeltabelle, den Sie von [3] herunterladen.<br />

So ein Spickzettel sollte den Lernprozess<br />

wird die Oberfläche erstmal auf ein<br />

Gnome-3-Fundament gesetzt. Auf dem<br />

Ubuntu Developer Sum<strong>mit</strong> wurde zudem geplant,<br />

die Linsen, Quicklists und Indikatoren<br />

deutlich auszubauen; hier gibt es bereits einige<br />

Beiträge aus der Community.<br />

Zwar leidet Unity an Kinderkrankheiten, ist<br />

aber auf einem guten Weg. Investieren Sie<br />

etwas Zeit in die Einarbeitung, bedienen Sie<br />

den Desktop über Tastaturkürzel schon bald<br />

Kürzel schon bald <strong>im</strong> Muskelgedächtnis.<br />

Auch das Installieren von Software funktioniert<br />

nochmal deutlich vereinfachen. Ne-<br />

recht effektiv. (kki/hge)<br />

n<br />

einfacher. Wollen Sie etwa G<strong>im</strong>p nachinstallieren,<br />

drücken Sie [Windows-A], was die<br />

Anwendungslinse auf den Plan ruft, und tippen<br />

Kürzel<br />

(kurz) [Windows]<br />

TabELLE 1<br />

Wirkung<br />

ruft das Dash auf<br />

dann g<strong>im</strong>p ein. Im Bereich Anwendungen<br />

(lang) [Windows]<br />

zeigt den Launcher an und dann die den Anwendungen<br />

zugeordneten Nummern<br />

zum Herunterladen erscheint nun ein G<strong>im</strong>p-<br />

Icon. Ein Klick darauf startet den Paketmanager,<br />

der Ihnen gleich einen Button anbietet,<br />

um die gewählte Software einzuspielen.<br />

(lang) [Windows-1], [Windows-2]<br />

usw.<br />

[Alt-F1]<br />

wählt die Anwendung gemäß der <strong>im</strong> Launcher<br />

angezeigten Nummer<br />

setzt den Fokus auf den ersten Eintrag <strong>im</strong> Launcher<br />

[Alt-F2]<br />

ruft die Schnellstartleiste auf den Plan<br />

[Windows-A]<br />

ruft die Anwendungslinse auf<br />

[Windows-F]<br />

ruft die Dateilinse auf<br />

[Windows-W]<br />

Glossar<br />

Compositing Manager: Compiz erstellt<br />

eine 3-D-beschleunigte Ansicht des<br />

Desktops und erlaubt es so unter anderem,<br />

halbtransparente Fenster und<br />

weitere Effekte zu erzeugen.<br />

Infos<br />

[1] Ask-Ubuntu-Linse:<br />

https:// code. launchpad. net/<br />

~askubuntu‐tools/ +archive/ ppa<br />

(http:// ezlx. de/ b3c1)<br />

[2] Quicklists von Benutzern:<br />

http:// askubuntu. com/ questions/<br />

35488/ list‐of‐custom‐launchersquicklists‐for‐unity<br />

(http:// ezlx. de/ b3c2)<br />

[3] Hintergrundbild <strong>mit</strong> Shortcuts:<br />

http:// i. <strong>im</strong>gur. com/ pf1y5. png<br />

(http:// ezlx. de/ b3c3)<br />

[Windows-D]<br />

[Windows-S]<br />

[Strg-Alt-L]<br />

[Strg-Alt-T]<br />

[F10]<br />

[Druck]<br />

[Alt-Druck]<br />

Mausbewegung<br />

linken Bildschirmrand berühren<br />

Fenster ins Panel ziehen<br />

Fenster an den rechten Rand<br />

ziehen<br />

Fenster an den linken Rand<br />

ziehen<br />

<strong>mit</strong>tlerer Mausklick<br />

auf Launcher-Icon<br />

Icon in den Müll ziehen<br />

zeigt die geöffneten Anwendungsfenster<br />

in einer Übersicht an<br />

lässt alle offenen Fenster vom Desktop verschwinden<br />

zeigt alle Arbeitsflächen in der Übersicht an<br />

sperrt den Desktop<br />

ruft ein Terminal auf den Schirm<br />

öffnet den ersten Menüpunkt <strong>im</strong> globalen Menü<br />

n<strong>im</strong>mt einen Screenshot vom Bildschirm auf<br />

n<strong>im</strong>mt einen Screenshot von einem Fenster auf<br />

Wirkung<br />

zeigt den Launcher<br />

vergrößert es in den Vollbildmodus<br />

reduziert das Fenster auf die rechte Hälfte des<br />

Bildschirms<br />

reduziert das Fenster auf der linken Hälfte des<br />

Bildschirms<br />

öffnet eine weitere Instanz eines Programms<br />

entfernt eine Anwendung aus dem Launcher<br />

50 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


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Workshop<br />

Stellarium<br />

Virtuelles Planetarium<br />

Dritter Planet<br />

von links<br />

Mit Stellarium unternehmen Sie vom he<strong>im</strong>ischen<br />

Sofa aus Ausflüge ins Universum. Die<br />

Software kennt nicht nur zahllose Planeten,<br />

Sterne und Nebel, sie zeigt Ihnen den Nachth<strong>im</strong>mel<br />

auch so, wie er gerade aussieht – inklusive<br />

Satelliten.<br />

© rotwild, Photocase.com<br />

Kristian Kißling<br />

In einer lauen Sommernacht <strong>mit</strong> einem<br />

Bier <strong>im</strong> Garten sitzen und Sternbilder raten<br />

ist komplett out. Denn wer etwas auf<br />

sich hält, schleppt natürlich den eigenen<br />

Rechner <strong>mit</strong> und identifiziert <strong>mit</strong> Hilfe freier<br />

Software spielend jeden einzelnen Stern und<br />

vorbeifliegende Satelliten. Die freie Software<br />

Stellarium [1] stellt nicht nur den aktuellen<br />

Sternh<strong>im</strong>mel in Echtzeit dar, sie lässt sich<br />

auch noch einfach und intuitiv bedienen und<br />

hebt sich so von trockenen Wissenschaftsanwendungen<br />

ab (Abbildung 1). Wissen Sie, in<br />

welche H<strong>im</strong>melsrichtung Sie gerade schauen,<br />

bauen Sie die Perspektive einfach auf dem<br />

Laptop nach und sind nun in der Lage, die<br />

sichtbaren Sterne zu identifizieren.<br />

Die Macher der Software haben sich dabei einiges<br />

einfallen lassen: So regeln Sie nachts <strong>im</strong><br />

Freien die Helligkeit des Monitors herunter,<br />

indem Sie einen Nachtmodus einschalten. Auf<br />

diese Weise blendet das Display nicht und Sie<br />

Glossar<br />

Software-Rendering: Die Grafik wird<br />

dabei unter Verzicht auf die Grafikkarte<br />

nur <strong>mit</strong> Hilfe der CPU berechnet und<br />

dann lediglich an den Monitor weitergereicht.<br />

behalten den Sternenh<strong>im</strong>mel <strong>im</strong> Blick. Zugleich<br />

besteht die Möglichkeit, die Leuchtkraft<br />

der Sterne <strong>im</strong> Programm zu ändern – sogar einen<br />

Faktor für die Lichtverschmutzung können<br />

Sie einstellen.<br />

Auch für Eltern <strong>mit</strong> Kindern ist die Software<br />

interessant: So lässt sich den lieben Kleinen<br />

plastisch ver<strong>mit</strong>teln, welche Planeten es in<br />

unserem Sonnensystem gibt und wie deren<br />

Bahnen verlaufen. Auch die Sternbilder macht<br />

die Software nachvollziehbar, indem sie artistische<br />

Darstellungen über die Konstellationen<br />

legt (Abbildung 2). Anders als in der Realität<br />

beschleunigen Sie in Stellarium die Zeit nach<br />

Belieben, woraufhin sich die Sterne schneller<br />

bewegen. So lernen Kinder visuell, dass sich<br />

auch die Erde durchs All bewegt und nicht<br />

statisch in dessen Mittelpunkt steht.<br />

Installation<br />

Für Kubuntu gibt es die Software aktuell in<br />

der Version 0.10.6; in den Paketquellen stoßen<br />

Sie noch auf Version 0.10.5. Die neuere<br />

Version lässt sich über eine externe Paketquelle<br />

(ein PPA [2]) installieren, das Sie <strong>mit</strong><br />

dem Paketmanager KPackageKit verbinden.<br />

Abb. 1: Ich glaub, ich steh <strong>im</strong> Wald: Das virtuelle Teleskop lässt sich in stellarium in verschiedenen<br />

landschaftlichen Umgebungen aufstellen.<br />

52 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Stellarium<br />

Workshop<br />

Drücken Sie dazu [Alt-F2] und rufen Sie<br />

1<br />

eine Konsole auf. Stellen Sie <strong>sicher</strong>, dass<br />

die Verbindung ins Internet steht.<br />

Tippen Sie sudo add‐apt‐repository<br />

2<br />

ppa:stellarium/stellarium‐releases in die<br />

Konsole und drücken Sie Eingabe. Der Befehl<br />

integriert das PPA in KPackageKit und<br />

<strong>im</strong>portiert auch gleich den passenden<br />

Schlüssel.<br />

Geben Sie nun sudo apt‐get update ein, um<br />

3<br />

die Paketquelle zu aktualisieren.<br />

Starten Sie nun KPackageKit, sollten Sie in der<br />

Lage sein, Stellarium in der neueren Version<br />

zu verwenden.<br />

Unter OpenSuse 11.3 und 11.4 installieren Sie<br />

Stellarium, indem Sie unsere Heft-DVD als<br />

Paketquelle einbinden. Startet die Software<br />

unter OpenSuse 11.4 nicht, ergänzen Sie einen<br />

Eintrag in der Konfigurationsdatei von<br />

Stellarium:<br />

Rufen Sie den Editor KWrite auf und darin<br />

1<br />

die Datei $HOME/ .stellarium/ config.ini.<br />

Die Variable $HOME steht dabei für Ihr<br />

Home-Verzeichnis.<br />

Um den versteckten Ordner .stellarium <strong>im</strong><br />

2<br />

Datei‐öffnen-Dialog zu sehen, drücken Sie<br />

<strong>im</strong> Home-Verzeichnis [Alt-.].<br />

Tragen Sie die beiden Zeilen use_glshaders<br />

3<br />

= false und use_qpaintenginegl2 = false<br />

in den Abschnitt [main] ein. Nehmen Sie<br />

sich die bereits vorhandenen Einträge dabei<br />

zum Vorbild.<br />

Speichern Sie die Konfigurationsdatei und<br />

4<br />

starten Sie Stellarium neu. Das Programm<br />

sollte nun wie gewohnt funktionieren.<br />

Stellarium braucht am besten eine aktive 3-D-<br />

Beschleunigung, um flüssig zu laufen. Auf<br />

neuen Rechnern sollten die freien Treiber genügen<br />

oder vereinzelt gar das Software-Rendering.<br />

Das virtuelle Planetarium zeigt <strong>im</strong> unteren<br />

Bereich die FPS-Daten an, die erzielten<br />

Frames per Second (dt. Bilder pro Sekunde).<br />

Sie sollten zwischen 20 und 30 liegen, um einen<br />

einigermaßen genießbaren<br />

Eindruck von der Software zu erhalten.<br />

los geht die reise<br />

Starten Sie die Software zum ersten<br />

Mal, stehen Sie plötzlich auf<br />

einer Wiese <strong>mit</strong>ten in Frankreich.<br />

Genau genommen liegt diese<br />

Wiese in der Nähe der Stadt Guéreins,<br />

die Sie wiederum nahe<br />

Lyon finden. Hier begann die<br />

Entwicklung an Stellarium ursprünglich.<br />

Sie sehen einen Buchstaben<br />

am Horizont, der die H<strong>im</strong>melsrichtung<br />

anzeigt, in die Sie<br />

Abb. 2: Die sternbilder sehen nicht nur hübsch aus, sondern ver<strong>mit</strong>teln einen plastischen<br />

Eindruck davon, wo sich welche sternbilder aktuell befinden.<br />

Abb. 4: Über zwei ausklappbare Menüs erreichen sie die wichtigsten<br />

Funktionen des virtuellen planetariums.<br />

Abb. 3: Das Bild der Landschaft stammt zwar<br />

aus dem Entstehungsort von stellarium, tatsächlich<br />

befinden sie sich aber in paris.<br />

gerade blicken. Je nachdem, zu welcher<br />

Uhrzeit Sie die Software starten,<br />

ist es auch dort dunkel oder hell. Stellarium<br />

zeigt Ihnen den H<strong>im</strong>mel (und<br />

seine Sterne) so an, wie Sie ihn sehen<br />

würden, wenn Sie an dieser Stelle<br />

stünden und nach Süden blickten.<br />

Tatsächlich stehen Sie aber in Paris –<br />

das jedenfalls zeigt der Text in dem<br />

Balken am unteren Bildschirmrand an<br />

(Abbildung 3). Er verrät auch, dass<br />

sich Ihr aktueller Standpunkt in 38 Meter<br />

Höhe befindet, Sie ein Gesichtsfeld von 77<br />

Grad überblicken (was Sie über die Zoomfunktion<br />

ändern) und dass Ihre Grafikkarte<br />

Stellarium <strong>mit</strong> rund 16 Bildern pro Sekunde<br />

rendert. Ganz rechts erscheinen das aktuelle<br />

Datum und die Uhrzeit.<br />

Die gezeigte Wiese ist ein symbolisches Freiluftplanetarium<br />

und lässt sich gegen andere<br />

Orte austauschen. Bewegen Sie die Pfeiltasten,<br />

schweift Ihr Blick nach rechts und links –<br />

es handelt sich hier um ein 360-Grad-Panorama.<br />

Auch Blicke nach oben und unten funktionieren.<br />

Über [Bild auf] und [Bild ab] zoomen<br />

Sie aus dem Standort heraus oder nähern<br />

sich einem ins Visier genommenen Planeten.<br />

Dazu klicken Sie zuerst <strong>mit</strong> der linken Maustaste<br />

auf diesen Planeten und drücken dann<br />

[Leertaste], um ihn fest zu fokussieren. Mit<br />

[Bild-auf] zoomen Sie dann an ihn heran. Das<br />

Fokussieren ist wichtig, denn je näher Sie an<br />

den Planeten heranzoomen, desto schneller<br />

scheint er sich zu bewegen.<br />

Zeitreisen<br />

Berühren Sie <strong>mit</strong> dem Mauszeiger<br />

den unteren oder linken Bildschirmrand,<br />

schieben sich zwei<br />

Menüs heraus (Abbildung 4), die<br />

wir <strong>im</strong> Folgenden <strong>im</strong>mer wieder<br />

streifen und über die Sie die<br />

Funktionen von Stellarium erreichen.<br />

Über das untere Menü<br />

schalten Sie verschiedene Effekte<br />

ein oder aus, lassen sich etwa<br />

Sternbilder und Koordinatennetze<br />

anzeigen, aber auch Nebel, den<br />

Boden (hier die gezeigte Wiese)<br />

sowie die Atmosphäre des Planeten.<br />

Klicken Sie mehrmals auf die<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

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53


Workshop<br />

Stellarium<br />

Knöpfchen <strong>im</strong> linken Bereich, bemerken<br />

Sie, wie Elemente auf<br />

dem Bildschirm verschwinden<br />

und erscheinen.<br />

Nun ist es recht hell, wenn Sie<br />

Stellarium tagsüber starten, die<br />

Sterne erkennen Sie <strong>im</strong> Dunkeln<br />

jedoch besser. Das lässt sich opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Im unteren Menü ganz<br />

rechts sehen Sie Symbole, die Sie<br />

vielleicht auch von Ihrer Fernbedienung<br />

her kennen. Hier beschleunigen<br />

und verlangsamen<br />

Sie die Zeit. Mehrere Klicks auf<br />

die Vor- und Rückspulknöpfe beschleunigen<br />

die Zeit, die bei jedem<br />

Klick <strong>mit</strong> der Maustaste <strong>im</strong>mer<br />

schneller läuft. Verwenden<br />

Sie den Abspielknopf, um sie wieder anzuhalten,<br />

und die stilisierte Sanduhr, um die Uhr<br />

auf die aktuelle Zeit zurück zu drehen. Der<br />

Knopf ganz rechts <strong>im</strong> unteren Menü wirft Sie<br />

übrigens ganz aus Stellarium heraus und beendet<br />

die Software. Spulen Sie die Zeit nun<br />

einmal testweise vor, bis es dunkel wird, und<br />

halten Sie die Uhr anschließend an. Vor dem<br />

dunklen Hintergrund lassen sich die Effekte<br />

der unteren Leiste nun opt<strong>im</strong>al testen. Klicken<br />

Abb. 5: Nachts sind alle katzen rot: stellarium bringt einen<br />

Nachtsichtmodus <strong>mit</strong>, da<strong>mit</strong> be<strong>im</strong> Beobachten der sterne <strong>im</strong><br />

Dunkeln der Monitor nicht blendet.<br />

Sie zum Beispiel auf das augenförmige Symbol,<br />

schaltet das den Nachtsichtmodus ein<br />

und färbt das Bild rot ein (Abbildung 5).<br />

standortvorteil<br />

Nun wohnen Sie aber vermutlich nicht in Paris,<br />

sondern in Hamburg, Wien, Zürich oder<br />

einer anderen Stadt. In diesem Fall passen Sie<br />

als Nächstes Ihren Standort an. Dazu drücken<br />

Sie entweder [F6] oder klicken auf das oberste<br />

Icon aus dem seitlichen Menü (Standortfenster).<br />

Neben dem Symbol <strong>mit</strong> der<br />

Lupe geben Sie den gesuchten Standort<br />

ein und klicken dann auf das angezeigte<br />

Ergebnis. Es gibt zudem die<br />

Möglichkeit, die angezeigte Liste <strong>mit</strong><br />

den internationalen Städten um eigene<br />

Standorte zu erweitern.<br />

Abb. 6: In einem konfigurationsfenster, das sie Gefällt Ihnen die Blumenwiese nicht,<br />

über [F4] errreichen, betrachten sie unter anderem<br />

internationale sternbilder und ihre Namen. schnupfen erinnert, ändern Sie das<br />

weil Sie diese ständig an Ihren Heu-<br />

Bild einfach. Drücken Sie [F4] oder<br />

verwenden Sie <strong>im</strong> Menü links das<br />

dritte Icon von oben (H<strong>im</strong>mel‐ und<br />

Anzeigeoptionsfenster). Sie landen in<br />

einem Dialogfenster <strong>mit</strong> vier Reitern<br />

(Abbildung 6); wählen Sie den <strong>mit</strong><br />

Landschaft beschrifteten. Markieren<br />

Sie in ihm einen anderen Eintrag, etwa<br />

Hurricane oder Moon (noch nicht alle<br />

Teile von Stellarium sind übersetzt),<br />

ändert sich die Umgebung Ihres virtuellen<br />

Planetariums <strong>im</strong> Hintergrund.<br />

Über [Bild auf] und [Bild ab] beeinflussen<br />

Sie jeweils den sichtbaren Ausschnitt<br />

der Umgebung, es handelt sich<br />

um eine Zoomfunktion. Entfernen Sie<br />

die Häkchen bei Boden anzeigen oder<br />

Abb. 7: Die perspektiven auf die Landschaft lassen<br />

sich ändern; <strong>mit</strong>unter ruft das extreme Nenen<br />

klareren Blick aufs Universum<br />

Atmosphäre anzeigen, erhalten Sie eibeneffekte<br />

hervor.<br />

(und können endlich die Erklärungen<br />

zu den Menü-Icons entziffern).<br />

Wo Sie schon mal <strong>im</strong> H<strong>im</strong>melund<br />

Anzeigeoptionsfenster sind,<br />

schauen Sie sich auch noch die<br />

anderen Reiter an.<br />

Kennen Sie die Sternbilder „Gerollte<br />

Zunge“, „Äußerer Zaun“<br />

und „Mausoleum“? Nein? Dann<br />

wechseln Sie in das Register<br />

Sternsage und wählen Sie die Option<br />

Chinesisch. Es handelt sich<br />

um chinesische Bezeichnungen<br />

für Sternbilder; hier gibt es noch<br />

weitere lustige Namen. Sie erfahren<br />

auch, welche Bilder die Inuit,<br />

Azteken oder Navajo <strong>mit</strong> den<br />

Sternen verbinden.<br />

Über das Register Markierungen<br />

aktivieren Sie zahlreiche Zusatzinformationen,<br />

die Stellarium am H<strong>im</strong>melszelt anzeigen<br />

soll. Im Bereich Projektion beeinflussen Sie, in<br />

welcher Perspektive Stellarium das H<strong>im</strong>melszelt<br />

präsentiert (Abbildung 7). Unter Sternbilder<br />

können Sie Sternbildfiguren anzeigen. Das<br />

klappt zwar nicht für die Sternbilder sämtlicher<br />

Völker, aber zumindest ein paar Figuren<br />

der Inuit oder Azteken zeichnet Stellarium in<br />

die Sternennacht.<br />

Interessant ist der Reiter H<strong>im</strong>mel, denn hier<br />

stellen Sie die weiter oben genannte Lichtverschmutzung<br />

ein und best<strong>im</strong>men, wie viele<br />

Kometen Sie sehen wollen – und zwar stündlich.<br />

Daneben vergrößern Sie die Darstellung<br />

von Mond und Sternen. Die dynamische Augenadaption<br />

schwächt das Licht der umliegenden<br />

Sterne, sobald ein hellerer Vertreter<br />

ins Blickfeld gerät. Setzen Sie einen Haken <strong>im</strong><br />

Kästchen Nebel, besuchen Sie in Stellarium einige<br />

Nebel, zu denen etwa der Andromeda-<br />

Nebel (Andromeda) und der Pferdekopf-Nebel<br />

(Horsehead nebula) gehören (Abbildung 8).<br />

Nicht zuletzt – auch ganz lehrreich – lassen<br />

sich hier die Bahnen der Planeten aktivieren,<br />

sie erscheinen als Linien am H<strong>im</strong>melszelt<br />

(Abbildung 1).<br />

Als Hobby-Astronom wissen Sie womöglich<br />

bereits, nach welchem Stern Sie suchen. Drücken<br />

Sie [F3] und geben Sie den Namen ein,<br />

holt die Software diesen Stern auf den Schirm.<br />

Während die weit entfernten Sterne be<strong>im</strong> Heranzoomen<br />

weiße Punkte bleiben, lassen sich<br />

andere Objekte näher heranholen; dazu gehören<br />

etwa der Mond, der Mars oder die bereits<br />

genannten Nebel.<br />

Einstellungssache<br />

Drücken Sie [F2] oder wählen Sie aus dem<br />

Menü links das zweite Icon von unten, legen<br />

Sie allgemeine Einstellungen fest. Obwohl<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Stellarium<br />

Workshop<br />

Abb. 8: Nur schwer zu entdecken: Auch den Andromeda-Nebel<br />

finden sie in stellarium, wenn sie die entsprechende Einstellung<br />

aktivieren und [Bild auf] und [Bild ab] verwenden.<br />

Abb. 9: Auch die raumstation Iss lässt sich aus stellarium heraus<br />

in Echtzeit verfolgen. Eine kleine Erweiterung zum Tracken<br />

von satelliten macht es möglich.<br />

Stellarium die Sprache gewöhnlich richtig erkennt,<br />

ändern Sie <strong>im</strong> Reiter Allgemein die<br />

Voreinstellung. Sie legen hier auch den Grad<br />

an Informationen fest, den Stellarium zu einem<br />

Objekt liefert und stellen die Standardeinstellungen<br />

von Stellarium wieder her (falls<br />

Sie sich verzettelt haben). Im Reiter Werkzeuge<br />

erweitern Sie die Sternenpalette von<br />

Stellarium, indem Sie weitere Sternbibliotheken<br />

herunterladen und in die Software integrieren.<br />

Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche<br />

Empfange Katalog und stellen Sie <strong>sicher</strong>, dass<br />

eine Verbindung ins Internet besteht. Zudem<br />

legen Sie fest, in welchem Ordner die Software<br />

Bildschirmaufnahmen ablegt. Diese erzeugen<br />

Sie, indem Sie [Strg-S] drücken. Des<br />

Weiteren gibt es noch die Register Skripte und<br />

Erweiterungen.<br />

Skripte können Sie theoretisch auch selbst erstellen.<br />

Sie tragen die Endung .ssc und befinden<br />

sich <strong>im</strong> Ordner /usr/ share/ stellarium/<br />

scripts. Ausgestattet <strong>mit</strong> Root-Rechten begutachten<br />

und verändern Sie die vorhandenen<br />

Exemplare. Wollen Sie eines von ihnen ausführen,<br />

markieren Sie es und klicken Sie <strong>im</strong><br />

unteren Bereich auf den Abspiel-Button. Das<br />

Skript landscapes.ssc führt Ihnen zum Beispiel<br />

nacheinander vor, welche Landschaften in<br />

Stellarium zur Verfügung stehen. Nebenbei:<br />

Sie finden die Landschaften und alle Dateien,<br />

die zu ihrer Integration nötig sind, <strong>im</strong> Ordner<br />

/usr/ share/ stellarium/ landscapes. Mit etwas<br />

Einarbeitung und einem Panoramafoto ist es<br />

sogar möglich, ein virtuelles Planetarium in<br />

Ihrer Lieblingslandschaft zu betreiben.<br />

Daneben gibt es den Reiter Erweiterungen für<br />

Stellarium. Einige davon bringt die Software<br />

für Sternengucker bereits <strong>mit</strong>, der erwähnte<br />

Reiter listet sie auf. Sie müssen diese Zusätze<br />

allerdings erst gezielt aktivieren. Dazu markieren<br />

Sie die gewünschte Erweiterung auf<br />

der linken Seite und setzen dann unten <strong>im</strong><br />

Fenster das Häkchen neben Be<strong>im</strong> Start laden.<br />

Interessant ist zum Beispiel die Erweiterung<br />

Satellites. Sie verrät Ihnen – basierend auf aktuellen<br />

Daten der amerikanischen Luftüberwachungsleitstelle<br />

NORAD – welche Satelliten<br />

(und Raumstationen) sich gerade in Ihrer<br />

Sichtweite befinden (Abbildung 9). Aktivieren<br />

Sie die Erweiterung und starten Sie Stellarium<br />

neu, um die Satelliten zu betrachten.<br />

Kehren Sie dann in das Fenster <strong>mit</strong> den Erweiterungen<br />

zurück, lässt sich das Zusatztool<br />

auch konfigurieren, indem Sie die gleichnamige<br />

Schaltfläche anklicken. Sie verfolgen auf<br />

Wunsch nur best<strong>im</strong>mte Satelliten, ändern das<br />

Aktualisierungsintervall und blenden die Label<br />

zu den Satelliten aus.<br />

Eine andere Erweiterung lässt Sie den H<strong>im</strong>mel<br />

wie durch ein Okular betrachten. Verwenden<br />

Sie ein Teleskop, das auf einem computergesteuerten<br />

Sockel sitzt, bringt Stellarium die<br />

Möglichkeit <strong>mit</strong>, diesen anzusteuern und das<br />

Teleskop auf die Sternenformation auszurichten,<br />

die Sie in Stellarium ansehen. Mehr Informationen<br />

zu den Plug-ins finden Sie unter [3].<br />

Erste Hilfe<br />

Wollen Sie tiefer in Stellarium eintauchen, als<br />

es dieser Artikel erlaubt, stoßen Sie <strong>im</strong> Internet,<br />

aber auch in Stellarium selbst, auf Quellen<br />

<strong>mit</strong> Informationen. Sie erfahren nicht nur,<br />

wie Sie eigene Skripte und Erweiterungen programmieren,<br />

sondern lernen auch mehr über<br />

die Software selbst. Die <strong>im</strong> Programm integrierte<br />

Hilfe erreichen Sie über das Fragezeichen<br />

<strong>im</strong> Menü auf der linken Seite. Das sich<br />

öffnende Fenster listet zunächst sehr viele<br />

Tastaturkürzel auf, über die Sie in Stellarium<br />

versteckte Funktionen kennenlernen. Am<br />

Ende dieser Liste finden Sie weiterführende<br />

Links, die unter anderem auf das Wiki, das<br />

Benutzerhandbuch und die FAQ von Stellarium<br />

verweisen. Zudem gibt es ein Forum und<br />

die Möglichkeit, eine Frage- und Antwort-<br />

Plattform zu besuchen. Man lässt Sie also<br />

nicht <strong>mit</strong> der Software allein.<br />

Fazit<br />

Stellarium gehört nicht ohne Grund zu den<br />

Open-Source-Empfehlungen in Ubuntus Software-Center.<br />

Das Programm ist schön gemacht<br />

und lässt sich intuitiv bedienen – das<br />

ist 1-A-Schulsoftware. Diese Kombination<br />

macht Stellarium für Einsteiger und Profis<br />

gleichermaßen attraktiv. Besonders gut gefällt<br />

uns die Erweiterung, <strong>mit</strong> der sich Satelliten<br />

verfolgen lassen. Auch die Zeichnungen zu<br />

den Sternbildern sind gelungen und informativ.<br />

Wer sich entsprechend einarbeitet, hat zudem<br />

die Chance, Stellarium um eigene Skripte<br />

und Landschaften zu erweitern. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] Webseite des Projekts:<br />

http:// www. stellarium. org/<br />

(http:// ezlx. de/ b3g1)<br />

[2] PPA für Stellarium 0.10.6:<br />

https:// launchpad. net/ ~stellarium/<br />

+archive/ stellarium‐releases<br />

(http:// ezlx. de/ b3g2)<br />

[3] Plug-ins für Stellarium:<br />

http:// www. stellarium. org/ wiki/ index.<br />

php/ Plugins (http:// ezlx. de/ b3g3)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

55


Workshop<br />

Web-2.0-Clients<br />

Facebook und Twitter<br />

Mit Tux <strong>im</strong> Web 2.0<br />

Statt per Mail kommuniziert man auf Facebook, und aktuelle News kommen<br />

nicht per RSS-Feed, sondern über den Microblogging-Dienst Twitter<br />

auf den Bildschirm. Mit <strong>Linux</strong>-Clients wird Twittern und <strong>Netz</strong>werkeln<br />

noch komfortabler.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

© Julien Eichinger, Fotolia<br />

selbst Menschen, die keinen Computer<br />

benutzen, kennen Twitter und Facebook:<br />

War es doch der Microblogging-<br />

Dienst Twitter und nicht etwa Nachrichtenagenturen,<br />

auf dem man zuerst etwas über<br />

den 2009er Flugzeugabsturz in den Hudson<br />

River bei New York lesen konnte. Seine<br />

Schnelligkeit macht den Reiz des Dienstes aus:<br />

Neben belanglosen Meldungen, satirischen<br />

Anmerkungen und unterhaltsamen Wortspielen<br />

findet man nirgends schneller Kommentare<br />

zu aktuellen Ereignissen. Bevor das Lokalradio<br />

meldet, dass es <strong>im</strong> benachbarten Krankenhaus<br />

einen Feueralarm gegeben hat, weiß man über<br />

Twitter schon längst, dass eine kokelnde<br />

Dämmplatte den Alarm ausgelöst hat.<br />

Noch weit bekannter ist das soziale <strong>Netz</strong>werk<br />

Facebook, das <strong>im</strong>mer wieder wegen Datenschutzbedenken<br />

in die Kritik gerät. All das<br />

stoppt jedoch nicht den scharenweisen<br />

Zulauf. Laut der Nutzerstatistik des Blogs<br />

allfacebook.de vom 18.06.2011 [1] gibt es in<br />

Deutschland über 19 Millionen aktive Facebook-Nutzer,<br />

<strong>im</strong> Januar dieses Jahres waren<br />

es erst 14 Millionen. Wäre Facebook ein Land,<br />

würde es <strong>mit</strong> seinen Nutzern auf Platz 3 der<br />

Bevölkerungsstatistik [2] liegen.<br />

Und wer hat nicht schonmal darüber nachgedacht,<br />

einen Account anzulegen, oder hat es<br />

schon getan, weil die Familie, Kollegen und<br />

Freunde auch bei Facebook sind und sich<br />

nicht mehr per Mail, sondern in dem sozialen<br />

<strong>Netz</strong>werk zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten<br />

verabreden? Auch viele Unternehmen sind auf<br />

Facebook vertreten und bieten ihren Kunden<br />

dort neben zusätzlichen Informationen oft<br />

auch direkten und unbürokratischen Service –<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> übrigens auch. Besuchen Sie uns<br />

doch einfach mal unter www.​facebook.​com/​<br />

​easylinux und lesen Sie dort tagesaktuelle<br />

News und Hinweise aus der Redaktion.<br />

Wir stellen Facebook und Twitter vor und zeigen,<br />

wie Sie Accounts anlegen und was Sie beachten<br />

müssen, um nicht mehr als gewollt von<br />

sich preiszugeben. Danach besprechen wir <strong>Linux</strong>-Clients<br />

für die beiden Dienste, <strong>mit</strong> denen<br />

Sie diese komfortabler als <strong>im</strong> Browser nutzen.<br />

Twitter-Start<br />

Ein Konto bei Twitter legen Sie <strong>im</strong> Handumdrehen<br />

an, denn der Dienst will, dass neue<br />

Nutzer sofort loslegen können. Geben Sie auf<br />

www.​twitter.​com in die drei Eingabefelder Ihren<br />

vollständigen Namen, Ihre Mail-Adresse<br />

Abb. 1: Twitter macht Nutzern die Anmeldung bewusst leicht.<br />

und das gewünschte Passwort ein (Abbildung<br />

1). Aus dem, was Sie unter vollständiger​Name<br />

eintragen, versucht Twitter nach einem Klick<br />

auf Anmelden einen Twitter-Namen zu generieren,<br />

der anderen Nutzern des Dienstes angezeigt<br />

wird. Haben Sie beispielsweise Hans​<br />

Schneider als Namen angegeben, schlägt Twitter<br />

hansschneider als Twitter-Namen vor. Diesen<br />

Vorschlag können Sie aber auch abändern.<br />

Sobald Sie auf Mein​Konto​erstellen klicken,<br />

sind Sie ohne weitere Bestätigung der Mail-Adresse<br />

dabei. Das können Sie später erledigen.<br />

Zunächst schlägt Twitter Ihnen eine Reihe<br />

Nutzer aus verschiedenen Themengebieten<br />

vor, deren Aktivitäten Sie <strong>mit</strong> einem Klick auf<br />

Folgen künftig beobachten können: Das entspricht<br />

in etwa einem Abonnement. Alles,<br />

was die Nutzer twittern, denen Sie folgen, erscheint<br />

in der so genannten T<strong>im</strong>eline in der<br />

linken Hälfte der Twitter-Seite. Haben Sie die<br />

Vorschläge durchgesehen, geht es <strong>mit</strong> einem<br />

Klick auf Nächster​Schritt:​Freunde weiter. Auf<br />

der folgenden Seite können Sie Ihre Kontakte<br />

bei anderen Diensten wie Google Mail und<br />

Yahoo <strong>im</strong>portieren. Möchten Sie private Kontakte<br />

lieber selbst hinzufügen, klicken Sie auf<br />

Überspringe​Import.<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Web-2.0-Clients<br />

Workshop<br />

Danach befinden Sie sich in der Twitter-<br />

Hauptansicht. Links auf der Seite sehen Sie<br />

die Statusmeldungen bzw. Tweets (von englisch<br />

„to tweet“ = zwitschern) der Nutzer,<br />

denen Sie folgen. Rechts blendet Twitter einige<br />

Tipps und weitere Vorschläge, wem Sie<br />

folgen könnten, ein. Diese er<strong>mit</strong>telt der Dienst<br />

aus Ihren aktuellen Vorlieben. Weiter unten<br />

stehen die Trending​Topics. Das sind die Themen,<br />

die derzeit besonders heiß auf Twitter<br />

diskutiert werden. Standardmäßig stehen dort<br />

die weltweiten Trending​Topics, über einen<br />

Klick auf Ändern können Sie das aber auf die<br />

Trending​ Topics in Deutschland umstellen<br />

(Abbildung 2).<br />

Tweets finden, selbst zwitschern<br />

Wenn Sie von Freunden oder Verwandten<br />

wissen, dass sie auch twittern, können Sie<br />

Abb. 2: In der rechten spalte zeigt Twitter viel diskutierte Themen weltweit oder auf ein<br />

Land begrenzt an.<br />

über das Suchfeld ganz oben auf der Twitter-<br />

Seite nach ihnen suchen. Der Dienst präsentiert<br />

das Ergebnis in einer zweispaltigen Ansicht.<br />

Links sehen Sie die Tweets, rechts die<br />

Benutzerprofile, die den Suchbegriff enthalten.<br />

Interessieren Sie sich beispielsweise für<br />

Ubuntu, tauchen rechts unter anderem das<br />

Online-Magazin omgubuntu und der ubuntugeek<br />

auf. Ein Klick auf einen der gefundenen<br />

Nutzer öffnet die T<strong>im</strong>eline all seiner Tweets,<br />

anhand derer Sie entscheiden können, ob Sie<br />

ihm folgen wollen.<br />

Aber wahrscheinlich wollen Sie auf Twitter<br />

nicht nur lesen, sondern auch selbst Statusmeldungen<br />

und Gedanken absetzen. Das machen<br />

Sie über das Eingabefeld oben auf der<br />

Seite, und zu beachten gibt es nur eins: In der<br />

Kürze liegt die Würze; ein Tweet darf max<strong>im</strong>al<br />

140 Zeichen lang sein, der Rest wird abgeschnitten.<br />

Der Zähler unten rechts<br />

unter dem Eingabefeld zählt <strong>mit</strong>,<br />

während Sie tippen, so dass Sie<br />

die restlichen verfügbaren Zeichen<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick haben.<br />

Optional können Sie über das<br />

Icon links unter dem Eingabefeld<br />

Ortsinformationen an einen<br />

Tweet anhängen. Zumeist will<br />

man so viel dann doch nicht<br />

preisgeben, es kann aber eine<br />

praktische Gedächtnisstütze sein,<br />

wenn Sie in einer fremden Stadt<br />

etwas Interessantes sehen und<br />

darüber twittern. Ein Klick auf<br />

Tweet schickt Ihre Statusmeldung<br />

ab, die sofort danach in Ihrer<br />

T<strong>im</strong>eline auftaucht. Das nachträgliche<br />

tippt haben. Bewegen Sie dazu den Mauszeiger<br />

über den Tweet und klicken Sie auf den<br />

Pfeil rechts oben. Die Meldung öffnet sich in<br />

der rechten Spalte, und Sie können sie über<br />

löschen entfernen.<br />

Ein paar Konventionen auf Twitter sollten Sie<br />

kennen: Mit einem so genannten Hashtag, einem<br />

vorangestellten Raute-Zeichen (#) setzt<br />

man in Tweets Schlagwörter. Diese gewichtet<br />

Twitter z. B. be<strong>im</strong> Erstellen der Trending Topics.<br />

In einem Tweet über die WLAN-Einrichtung<br />

unter Ubuntu würde man etwa #Ubuntu<br />

schreiben, um den Namen der <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

als Schlagwort zu setzen.<br />

Sie können auch auf Tweets antworten: Öffnen<br />

Sie Tweets dazu über den Pfeil rechts<br />

oben und klicken Sie auf antworten. Twitter<br />

öffnet dann ein Fenster <strong>mit</strong> Eingabefeld, in<br />

das schon @nutzername eingetragen ist. Dieses<br />

vorangestellte @-Zeichen zeigt, dass man<br />

sich gezielt an diesen Nutzer richtet. Gefällt<br />

Ihnen eine Meldung besonders gut, können<br />

Sie diese auch „retweeten“. Dann wird dieselbe<br />

Meldung nochmal versendet und erreicht<br />

da<strong>mit</strong> auch die Nutzer, die nur Ihnen,<br />

nicht aber der Originalquelle folgen.<br />

Twitter-Tuning<br />

Standardmäßig sind erst einmal alle Tweets<br />

öffentlich, so dass jeder sie <strong>mit</strong> den passenden<br />

Suchbegriffen finden kann. Ihre Mailadresse<br />

ist zwar nicht sichtbar, wird aber von der<br />

Twitter-Kontaktsuche berücksichtigt. Wer<br />

Ihre Adresse als Kontakt in seinem Yahoooder<br />

Google-Mail-Adressbuch hinterlegt hat,<br />

wird Sie daher bei der Suche nach Kontakten<br />

finden. Möchten Sie das nicht<br />

und wollen selbst entscheiden,<br />

wer Ihre Tweets lesen darf, können<br />

Sie das einstellen. Klicken<br />

Sie rechts oben auf Ihren Benutzernamen<br />

und <strong>im</strong> Ausklappmenü<br />

auf Einstellungen. Auf dem Reiter<br />

Konto können Sie unten die Option<br />

Meine​Tweets​schützen aktivieren<br />

(Abbildung 3). Wenn Ihnen<br />

danach jemand folgen<br />

möchte, erhalten Sie eine Anfrage<br />

und müssen erst zust<strong>im</strong>men, bevor<br />

der Anfragende Ihre Tweets<br />

lesen kann. Auch in der Twitter-<br />

Suche tauchen die Nachrichten<br />

geschützter Accounts nicht auf.<br />

Dass Ihre Mailadresse für die<br />

Bearbeiten von Tweets<br />

ist nicht möglich, Sie können sie<br />

jedoch löschen, falls Sie sich ver-<br />

Abb. 3: Wenn sie Ihre Tweets schützen, tauchen sie in der suche<br />

nicht auf und können nur von den Followern gelesen werden, die<br />

sie explizit freischalten.<br />

Kontaktsuche zugänglich ist,<br />

schalten Sie etwas weiter oben<br />

ab: Entfernen Sie einfach das<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

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57


Workshop<br />

Web-2.0-Clients<br />

Abb. 4: Die Leiste oben <strong>im</strong> Fenster weist darauf hin, dass sie Ihre Mailadresse noch bestätigen<br />

müssen.<br />

Häkchen vor Erlaube​anderen,​mich​<strong>mit</strong>hilfe​<br />

meiner​ email​ Adresse​ zu​ finden. Einmal in<br />

den Einstellungen, können Sie gleich noch die<br />

Benachrichtigungen anpassen: Standardmäßig<br />

schickt Twitter jedes Mal eine Mail, wenn jemand<br />

eine Ihrer Meldungen retweetet oder<br />

Ihnen jemand Neues folgt, Sie erwähnt werden<br />

oder eine Antwort erhalten. Auf dem Reiter<br />

Profil können Sie ein Bild hochladen und<br />

eine Kurzbiographie hinterlegen, das ist aber<br />

keine Pflicht.<br />

Einstieg bei Facebook<br />

Ein Facebook-Konto anzulegen, erfordert etwas<br />

mehr Arbeit als das unkomplizierte Anmelden<br />

bei Twitter. Sie können sich direkt auf<br />

der Startseite unter www.​facebook.​de registrieren.<br />

Geben Sie dazu Vor- und Nachname, zwe<strong>im</strong>al<br />

eine gültige Mailadresse (da<strong>mit</strong> melden Sie<br />

sich später an), das gewünschte Passwort sowie<br />

Geschlecht und Geburtsdatum ein. Wie<br />

fast überall kann man sich auch hier <strong>mit</strong> falschen<br />

Daten anmelden, was jedoch dem Sinn<br />

eines sozialen <strong>Netz</strong>werks widerspricht – Sie<br />

wollen ja von Bekannten gefunden werden.<br />

Nach einem Klick auf Registrieren müssen Sie<br />

<strong>im</strong> nächsten Fenster eine Zeichenfolge abtippen,<br />

da<strong>mit</strong> Facebook weiß, dass ein Mensch<br />

den Account erstellt. Klicken Sie dann abermals<br />

auf Registrieren, um zu einer Seite zu gelangen,<br />

auf der Facebook anbietet, anhand Ihrer<br />

Mailkontakte nach möglichen Freunden<br />

zu suchen. Dieser Schritt ist optional, und wir<br />

empfehlen, dass Sie Ihre Kontakte nach und<br />

nach manuell als Freunde hinzufügen. Klicken<br />

Sie dazu auf Diesen​Schritt​überspringen.<br />

Nun erfragt Facebook einige Profilinformationen<br />

(Schule, Hochschule und Arbeitgeber).<br />

Dieser Schritt ist ebenfalls optional, aber das<br />

Ausfüllen der Felder führt später dazu, dass<br />

Facebook Ihnen wahrscheinlich passende<br />

Freundesvorschläge unterbreiten wird, etwa<br />

ehemalige Mitschüler, <strong>mit</strong> denen Sie gemeinsam<br />

den Abschluss gemacht haben. Nach einem<br />

Klick auf Speichern​&​Fortfahren können<br />

Sie ein Profilbild hochladen. Das muss kein<br />

Porträtfoto sein, es kann auch eine angeschnittene<br />

Aufnahme, auf der Sie nicht ohne<br />

Weiteres zu erkennen sind, oder ein beliebiges<br />

Bild sein. Alternativ können Sie auch diesen<br />

Schritt erst einmal überspringen.<br />

Danach landen Sie auf Ihrer Willkommensseite,<br />

und der Dienst bittet Sie, die Registrierung<br />

abzuschließen, indem Sie Ihre Mails abfragen<br />

und auf den Bestätigungslink in der<br />

Mail von Facebook klicken (Abbildung 4). Ist<br />

das erledigt, haben Sie sich erfolgreich angemeldet<br />

und können nun da<strong>mit</strong> beginnen, sich<br />

umzusehen.<br />

Privatsphäre schützen<br />

Standardmäßig ist Facebook sehr freigiebig<br />

<strong>mit</strong> Ihren Daten, und jedermann kann unter<br />

anderem Ihren Status sowie Ihre Fotos und<br />

Beiträge sehen. Das ändern Sie in den Privatsphäre-Einstellungen,<br />

die Sie erreichen, indem<br />

Sie rechts oben auf der Facebook-Seite auf<br />

Konto klicken. Im Abschnitt Inhalte​auf​Facebook​teilen<br />

entscheiden Sie, wer die einzelnen<br />

Punkte sehen kann. Zur Auswahl stehen nur<br />

Freunde, auch die Freunde​von​Freunden sowie<br />

Alle. Außerdem ist es möglich, benutzerdefinierte<br />

Filter anzulegen, bei denen Sie Inhalte<br />

gezielt für einzelne Kontakte freigeben<br />

oder sperren. Das ist jedoch erst praktisch,<br />

wenn Sie bereits Kontakte geknüpft haben.<br />

Für den Anfang empfehlen wir, alle Inhalte so<br />

zu konfigurieren, dass sie nur für Freunde<br />

sichtbar sind (Abbildung 5).<br />

Klicken Sie danach unter Auf​Facebook​vernetzen<br />

auf Einstellungen​anzeigen. Auf der folgenden<br />

Seite entscheiden Sie unter anderem,<br />

ob Ihr Profil über die Suche gefunden werden<br />

Abb. 5: In den privatsphäre-Einstellungen sorgen sie dafür, dass nur Ihre kontakte die<br />

von Ihnen erstellten Inhalte sehen können.<br />

60 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Web-2.0-Clients<br />

Workshop<br />

Abb. 6: Über die Facebook-suche finden sie schnell Bekannte und können ihnen eine<br />

Freundschaftsanfrage senden.<br />

soll, wer Ihnen Nachrichten und Freundschaftsanfragen<br />

schicken darf und wer sehen<br />

soll, wo Sie arbeiten und wohnen. Ob man<br />

hier eher restriktiv entscheidet, ist Geschmackssache,<br />

empfehlenswert ist ein Mittelweg.<br />

Es spricht z. B. nichts dagegen, dass<br />

Ihr Profil bei einer Suche gefunden wird,<br />

wenn Sie bei den Inhaltseinstellungen festgelegt<br />

haben, dass nur Freunde Ihre Inhalte sehen<br />

können.<br />

Weit wichtiger als ein paar Häkchen <strong>im</strong> Web-<br />

Interface ist jedoch der gesunde Menschenverstand,<br />

wenn Sie Ihre Privatsphäre wahren wollen.<br />

Halten Sie sich <strong>mit</strong> dem Posten von Inhalten<br />

zurück, von denen Sie nicht wollen würden,<br />

dass Ihre Mutter oder Ihr Chef sie sieht.<br />

Denn neben Facebook gibt es auch Ihre Kontakte,<br />

denen Sie <strong>im</strong> Gegensatz zu dem Webdienst<br />

nicht verbieten können, Informationen<br />

weiterzugeben. Jeder, der einmal unvorbereitet<br />

in einen Vortrag vor einer Projektgruppe gestolpert<br />

ist und sich bis auf die Knochen blamiert<br />

hat, weiß, dass wenig später nicht nur<br />

die anwesenden Kollegen, sondern die ganze<br />

Firma bestens darüber informiert war.<br />

Nachdem Sie den Zugriff auf Ihre Daten eingeschränkt<br />

haben, können Sie sich daran machen,<br />

Ihr Profil zu ergänzen. Klicken Sie dazu<br />

oben auf Profil (den dritten Eintrag von<br />

rechts) und auf der folgenden Seite auf Profil<br />

bearbeiten. Danach befinden Sie sich in einer<br />

Ansicht, die über die Navigation links in mehrere<br />

Kategorien unterteilt ist. Diese nehmen<br />

Informationen zu Ihren Interessen, aktuellen<br />

und ehemaligen Arbeitgebern und Ihrer<br />

Schullaufbahn auf. Alle Angaben sind optional,<br />

und Sie müssen nur das ausfüllen, was<br />

Sie gegenüber Ihren künftigen Kontakten auch<br />

preisgeben möchten.<br />

<strong>Netz</strong>werkeln<br />

Kontakte finden Sie am schnellsten über die<br />

Suche oben in der Mitte. Geben Sie dort einen<br />

Namen ein, klappt Facebook bereits während<br />

Sie tippen eine Trefferliste aus. Diese wählt es<br />

aus Menschen aus, die <strong>im</strong> selben Ort wie Sie<br />

leben, dieselbe Schule besucht haben, denselben<br />

Arbeitgeber haben bzw. hatten oder <strong>mit</strong><br />

denen Sie gemeinsame Freunde haben. Wollen<br />

Sie alle Treffer sehen, klicken Sie <strong>im</strong> Ausklappmenü<br />

<strong>mit</strong> den Ergebnissen auf Weitere<br />

Ergebnisse für xxx anzeigen, wobei anstelle<br />

von xxx Ihr Suchbegriff steht.<br />

Finden Sie einen Bekannten und möchten ihn<br />

als Kontakt hinzufügen, klicken Sie in der Ergebnisliste<br />

hinter seinem Namen auf den Button<br />

Als FreundIn hinzufügen (Abbildung 6).<br />

Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem Sie<br />

per Anfrage senden direkt eine Kontaktanfrage<br />

losschicken oder erst über Persönliche Nachricht<br />

hinzufügen einen kurzen Text anhängen.<br />

Das bietet sich vor allem bei Bekannten an,<br />

von denen man länger nichts gehört hat.<br />

Nach einigen Stunden oder Tagen erhalten<br />

Sie dann die Nachricht, dass Ihre Freundschaftsanfrage<br />

angenommen wurde. Tipp:<br />

Neue Nachrichten zeigt Facebook in der<br />

blauen Leiste oben <strong>im</strong> Fenster unter dem<br />

Weltkugelsymbol an. Steht daneben eine<br />

weiße Zahl auf rotem Grund, sind neue<br />

Nachrichten da, die Sie schnell per Klick auf<br />

das Weltkugel-Icon sichten. Dort erfahren<br />

Sie auch, ob jemand Ihnen eine Freundschaftsanfrage<br />

geschickt hat, die Sie dann<br />

annehmen oder ablehnen können.<br />

Sind die ersten Kontakte geknüpft, ist der<br />

wichtigste Ort die Ansicht, die Sie über einen<br />

Klick auf Neuigkeiten in der linken Spalte erreichen.<br />

Dort erscheinen Ihre Status-Updates<br />

und die Ihrer Kontakte. Darüber hinaus haben<br />

Sie über die linke Navigation auch Zugriff<br />

auf Nachrichten, die Sie verschickt oder<br />

bekommen haben. Die Nachrichten sind privat,<br />

und nur Sie und Ihr Gegenüber bekommen<br />

sie zu Gesicht. Unter Veranstaltungen<br />

können Sie z. B. Freunde zu Ihrer Geburtstagsparty<br />

einladen. Achten Sie dabei peinlichst<br />

genau darauf, das standardmäßig gesetzte<br />

Häkchen vor Jeder kann die Veranstaltung<br />

sehen und für sie zu-/ absagen zu entfernen.<br />

In den letzten Monaten musste mehrmals<br />

die Polizei ausrücken, um dem Massenandrang<br />

auf versehentlich als öffentlich markierte<br />

Veranstaltungen Herr zu werden.<br />

Um selbst etwas zu posten, geben Sie einfach<br />

den Text in das Eingabefeld oben ein. Über<br />

die Links darüber können Sie unter anderem<br />

Links, Fotos und Videos einbinden, etwa einen<br />

lustigen Fund bei YouTube. Per Klick auf<br />

Teilen veröffentlichen Sie den Beitrag. Das<br />

Schloss-Symbol daneben lässt Sie für den jeweiligen<br />

Beitrag die Privacy-Einstellungen ändern.<br />

Selbst wenn Ihre Status-Updates standardmäßig<br />

nur für Freunde sichtbar sein sollen,<br />

können Sie einzelne Postings hier für alle<br />

lesbar schalten.<br />

Die Nachricht erscheint danach nicht nur bei<br />

Ihren Neuigkeiten, sondern auch bei Ihren<br />

Kontakten. Die können Ihre Nachrichten (so<br />

wie alles, was dort erscheint) kommentieren<br />

oder <strong>mit</strong> einem Klick auf Gefällt mir als interessant<br />

markieren. Sobald jemandem Ihre<br />

Nachricht gefällt, erscheint darunter ein Link,<br />

über den Sie erfahren, welche Kontakte Ihre<br />

Nachricht mögen. Diese so genannten Likes<br />

best<strong>im</strong>men unter anderem die Sortierung der<br />

neuen Meldungen. Bevorzugen Sie grundsätzlich<br />

eine chronologische Sortierung, klicken<br />

Sie oben auf der Seite einfach auf Neueste Meldungen.<br />

Tipp: Für den schnellen direkten<br />

Austausch bietet Facebook eine Chat-Funktion.<br />

Unten rechts <strong>im</strong> Fenster finden Sie den<br />

Eintrag Chat, und nach einem Klick darauf sehen<br />

Sie alle Kontakte, die online sind. Mit einem<br />

Klick auf einen Eintrag in der Liste öffnet<br />

sich ein Chat-Fenster, über das Sie in Echtzeit<br />

<strong>mit</strong>einander kommunizieren können.<br />

Darüber hinaus hat Facebook noch viel mehr<br />

zu bieten. So können Sie Gruppen beitreten<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

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61


Workshop<br />

Web-2.0-Clients<br />

Abb. 7: In Gwibber können sie über die<br />

linke Leiste wählen, ob sie nur die Nachrichten<br />

von Facebook oder Twitter oder<br />

beide zusammen sehen wollen.<br />

oder auch eigene Gruppen zu einem best<strong>im</strong>mten<br />

Thema gründen, und Sie haben Zugriff<br />

auf unzählige Facebook-Anwendungen, bei<br />

denen sich vor allem Spiele wie Farmville großer<br />

Beliebtheit erfreuen. Das alles sind jedoch<br />

optionale Angebote, die Sie getrost ignorieren<br />

können, wenn Sie über Facebook einfach nur<br />

<strong>mit</strong> Freunden in Kontakt bleiben wollen.<br />

Client-Software<br />

Viele Nutzer bevorzugen spezielle Client-Software,<br />

um Neues auf Twitter und Facebook <strong>im</strong><br />

Blick zu behalten. Gegenüber dem Besuch <strong>im</strong><br />

Browser hat das den Vorteil, dass der Client<br />

neben allen anderen Fenstern laufen kann<br />

und auf Wunsch eine Benachrichtigung in der<br />

Kontrollleiste anzeigt, wenn es neue Nachrichten<br />

gibt. Darüber hinaus bieten einige Clients<br />

noch zusätzliche Funktionen, etwa die,<br />

best<strong>im</strong>mte Nutzer bei Twitter stumm zu<br />

schalten. Das ist praktisch, wenn ein Bekannter,<br />

dem man folgt, allzu gesprächig ist, Sie es<br />

aber vermeiden wollen, ihm die Gefolgschaft<br />

zu kündigen, um ihn nicht zu beleidigen.<br />

Nicht zuletzt durch die enge Integration in<br />

Ubuntu erfreut sich Gwibber großer Beliebtheit.<br />

Das Programm, das Sie unter OpenSuse<br />

nachinstallieren müssen, nistet sich <strong>mit</strong> einem<br />

Sprechblasensymbol <strong>im</strong> Panel ein, über das<br />

Sie schnell Meldungen posten und auf Ihre<br />

Konten zugreifen können. Dazu machen Sie<br />

Gwibber zunächst <strong>mit</strong> Ihren Twitter- und<br />

Facebook-Accounts bekannt: Klicken Sie auf<br />

die Sprechblase und wählen Sie Nachrichtenkonten<br />

aus dem Menü. Im folgenden Dialog<br />

wählen Sie aus dem Drop-down-Menü Twitter<br />

oder Facebook und klicken auf Hinzufügen.<br />

Per Klick auf Berechtigen öffnet Gwibber die<br />

Anmeldemaske des ausgewählten Dienstes.<br />

Geben Sie dort Ihre Login-Daten ein und erlauben<br />

Sie Gwibber den Zugriff auf das Konto.<br />

Danach können Sie etwas posten, indem Sie<br />

auf die Sprechblase klicken und dort einfach<br />

einen Tweet eingeben.<br />

Komfortabler ist es, das Hauptfenster von<br />

Gwibber zu öffnen. Geben Sie dazu in ein <strong>mit</strong><br />

[Alt-F2] geöffnetes Schnellstartfenster gwibber<br />

ein. Standardmäßig zeigt das Programm die<br />

Nachrichten aller Accounts in einer gemeinsamen<br />

T<strong>im</strong>eline an (Abbildung 7). Möchten Sie<br />

nur die Nachrichten von Twitter oder Facebook<br />

sehen, klicken Sie in der Seitenleiste einfach<br />

auf das Logo des gewünschten Dienstes.<br />

Die Seitenleiste hat noch mehr zu bieten: So<br />

erreichen Sie über die beiden Briefumschlag-<br />

Icons gesendete und empfangene Nachrichten<br />

und können auf von Ihnen gepostete Videos,<br />

Bilder und Links zugreifen. Eigene Nachrichten<br />

erstellen Sie <strong>im</strong> Eingabefeld unten <strong>im</strong><br />

Fenster, und über die Twitter-<br />

und Facebook-Buttons<br />

ganz unten legen Sie fest,<br />

bei welchem Dienst die<br />

Nachricht erscheinen soll.<br />

Dabei können Sie Nachrichten<br />

auch auf beiden<br />

Plattformen gleichzeitig<br />

posten. Enthält eine Statusmeldung<br />

einen Link,<br />

reicht Gwibber diesen automatisch<br />

an einen URL-<br />

Verkürzungsdienst weiter,<br />

so dass Ihnen auch lange<br />

Links nicht zu viele der rere T<strong>im</strong>elines an.<br />

140 Zeichen klauen.<br />

Sobald Sie den Mauszeiger über eine Meldung<br />

bewegen, blendet Gwibber rechts ein Zahnrad<br />

und einen Briefumschlag ein. Über einen Klick<br />

auf letzteren antworten Sie auf eine Meldung;<br />

der Klick auf das Zahnrad öffnet ein Menü <strong>mit</strong><br />

weiteren Optionen. Dort können Sie unter anderem<br />

eine Direktnachricht an den Verfasser<br />

senden, Nachrichten retweeten (Weiterleiten)<br />

oder sie <strong>mit</strong> Gefällt​mir als interessant markieren.<br />

Die Funktion Übersetzen wäre praktisch,<br />

übersetzt aber lediglich deutschsprachige Beiträge<br />

ins Englische.<br />

Wer einen Twitter-Client sucht, der sich gut<br />

in den KDE-Desktop integriert, sollte sich<br />

Choqok (der Name kommt vom persischen<br />

Wort für Spatz) ansehen, das man aus den<br />

Distributions-Repositories nachinstallieren<br />

kann. Be<strong>im</strong> Start zeigt das Programm auf dem<br />

Abb. 8: standardmäßig zeigt<br />

der Twitter-Client Choqok meh-<br />

Gnome-Desktop <strong>mit</strong>unter den Fehler, dass der<br />

Splash-Screen den Dialog zum Start des Einrichtungsassistenten<br />

überlagert. Beenden Sie<br />

in diesem Fall das Programm und starten Sie<br />

es erneut, dann öffnet es gleich das Hauptfenster.<br />

Über Einstellungen​/​Choqok​einrichten<br />

können Sie dann Ihre Twitter-Kontoinformationen<br />

eingeben. Wechseln Sie dazu in der<br />

linken Leiste auf Zugänge und klicken Sie<br />

ganz rechts auf Hinzufügen​/​Twitter. Im folgenden<br />

Dialog entscheiden Sie auf dem Reiter<br />

Zeitleisten-Einrichtung, welche T<strong>im</strong>eline Choqok<br />

standardmäßig anzeigen soll. Vorausgewählt<br />

sind Home, Reply (Antworten), Inbox<br />

und Outbox (Abbildung 8).<br />

Da<strong>mit</strong> Choqok Zugriff auf Ihren Account erhält,<br />

melden Sie sich zunächst <strong>im</strong> Browser bei<br />

dem Dienst an. Klicken Sie danach auf dem<br />

Tab Twitter-Zugang auf den Button Be<strong>im</strong>​Twitter-Dienst​authentifizieren.<br />

Chokoq fragt nun<br />

nach der PIN, die Sie von Twitter erhalten haben.<br />

Wechseln Sie zum Browserfenster <strong>mit</strong><br />

Twitter und klicken Sie dort auf Autorisiere​<br />

App. Auf der nächsten Seite finden Sie dann<br />

die von Choqok angeforderte PIN. Geben Sie<br />

diese in den Dialog ein (kopieren<br />

funktioniert leider<br />

nicht) und klicken Sie auf<br />

OK. Danach erhalten Sie<br />

die Meldung, dass Choqok<br />

nun autorisiert ist, und sobald<br />

Sie den Einstellungsdialog<br />

schließen, zeigt<br />

Choqok die Tweets der<br />

ausgewählten T<strong>im</strong>elines in<br />

Tabs an (Abbildung 9).<br />

Choqok kann lange Links<br />

nicht nur <strong>mit</strong> einem Kurz-<br />

URL-Service verkürzen, er<br />

beherrscht auch den umgekehrten<br />

Weg, so dass Sie<br />

bei Kurz-URLs anhand der richtigen Adresse<br />

abschätzen können, wo Sie landen. Hat jemand<br />

über einen Bilderdienst Bilder oder ein<br />

YouTube-Video in einen Tweet integriert,<br />

zeigt Choqok eine <strong>Vorschau</strong> an, und Sie wissen<br />

gleich, ob sich ein Klick darauf lohnt.<br />

Über das Kontextmenü der Tweets bietet Choqok<br />

ebenso wie Gwibber die Übersetzung an.<br />

Anders als bei dem Gnome-Programm kann<br />

man die Zielsprache bei Choqok jedoch einstellen.<br />

Der Client greift für die Übersetzungen<br />

auf den Übersetzungsdienst von Google zu.<br />

Eine besonders lästige Funktion von Choqok<br />

<strong>im</strong> Menü Extras sollten Sie ignorieren: Über<br />

Ich​höre​gerade kann Choqok die aktuell von<br />

einem Player wie Amarok oder Banshee gespielten<br />

Liedtitel posten – etwas, das garantiert<br />

jeden Follower nervt.<br />

62 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Web-2.0-Clients<br />

Workshop<br />

Ebenso gut wie Choqok integriert sich Qwit in<br />

den KDE-Desktop. Das Programm <strong>mit</strong> Qt4-<br />

Oberfläche verlangt wie Choqok, dass Sie es<br />

über Eingabe einer PIN bei Twitter zum Zugriff<br />

auf Ihr Konto autorisieren. Danach stellt<br />

es die T<strong>im</strong>eline der Meldungen, Ihre Antworten,<br />

Nachrichteneingang und -Ausgang sowie<br />

die von Ihnen favorisierten Tweets in vertikalen<br />

Tabs dar (Abbildung 10).<br />

Über das Eingabefeld oben <strong>im</strong> Fenster setzen<br />

Sie eigene Tweets ab, direkt neben dem Eingabefeld<br />

finden Sie Buttons, <strong>mit</strong> denen Sie auf<br />

Bilderdienste wie Twitpic und URL-Verkürzerdienste<br />

zugreifen. Über die Icons rechts<br />

neben den Tweets können Sie von oben nach<br />

unten einen Tweet als Favorit markieren, öffentlich<br />

antworten oder ihn retweeten. Das<br />

Icon unter dem Profilbild eines Tweets erlaubt<br />

es Ihnen, den Twitterer per privater Direktnachricht<br />

zu kontaktieren.<br />

Es gibt noch weitere Desktop-Clients, von denen<br />

einige wie Twitux jedoch in der Version,<br />

in der sie den Distributionen beiliegen, nicht<br />

mehr funktionieren. Grund dafür ist eine kürzliche<br />

Änderung an der Schnittstelle zur Kommunikation<br />

<strong>mit</strong> Twitter. Auch <strong>mit</strong> der AIR-<br />

Technik von Adobe entwickelte Clients wie das<br />

beliebte TweetDeck sind für <strong>Linux</strong> nicht mehr<br />

zu empfehlen, da Adobe angekündigt hat, AIR<br />

für <strong>Linux</strong> nicht weiter zu unterstützen.<br />

Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen aber den<br />

<strong>im</strong> Browser laufenden Twitter- und Facebook-<br />

Client Brizzly. Unter www.​brizzly.​com können<br />

Sie nach der Anmeldung dem Dienst Zugriff<br />

auf Ihre Konten gewähren. Sehr praktisch ist<br />

die Möglichkeit, die Nachrichten einzelner<br />

Nutzer zu unterdrücken, was Sie jederzeit wieder<br />

rückgängig machen können. Ein absolutes<br />

Abb. 9: Choqok stellt die T<strong>im</strong>eline und<br />

die Direktnachrichten in Tabs dar.<br />

Alleinstellungsmerkmal von Brizzly ist aber die<br />

Option, jederzeit ein Picnic zu starten. Dabei<br />

handelt es sich um einen Chat, zu dem Sie beliebig<br />

viele Nutzer per Mail, Twitter-Direktnachricht<br />

oder Facebook einladen können.<br />

Fahren Sie dazu einfach <strong>mit</strong> der Maus über<br />

eine Nachricht, über die Sie plaudern wollen,<br />

und klicken Sie auf den dann erscheinenden<br />

Picknickkorb links unter der Meldung (Abbildung<br />

11). Brizzly erfragt einen Namen für Ihr<br />

Abb. 10: Qwit ordnet Twitter-T<strong>im</strong>elines in<br />

vertikalen reitern an.<br />

Picnic, und auf der folgenden Seite können Sie<br />

Teilnehmer einladen. Brizzly verschickt dann<br />

den Link oben auf der Seite, und jeder, der ihn<br />

anklickt, kann an dem Picnic über den Button<br />

Join​this​Picnic teilnehmen. Den Link verschicken<br />

Sie über eines der drei Eingabefelder unten<br />

auf der Seite wahlweise per Mail, via Twitter<br />

oder als Facebook-Nachricht. Dabei dürfen<br />

Sie in jedes Feld auch mehrere Empfänger<br />

durch Kommata getrennt eintragen.<br />

Über Back​to​your​ picnic oben links auf der<br />

Seite gelangen Sie in Ihren Chat-Raum, in dem<br />

bald die ersten geladenen Gäste eintrudeln<br />

dürften. Außer Textnachrichten können Sie<br />

über den Kamera-Button auch Fotos hochladen<br />

und austauschen. Ihre Gäste müssen sich zuvor<br />

bei Brizzly registrieren – es ist jedoch nicht<br />

nötig, dass sie dem Dienst Zugriff auf die Twitter-<br />

oder Facebook-Konten geben. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Facebook-Statistik: http:// allfacebook.<br />

de/ userdata/ (http:// ezlx. de/ b3t1)<br />

Abb. 11: Über den picknickkorb eröffnen sie einen Chat-room, in den sie andere Nutzer<br />

einladen können.<br />

[2] Zur Bevölkerungsstatistik:<br />

http:// www. techzone360. com/ topics/<br />

techzone/ articles/ 180807‐facebook‐ne<br />

ars‐700‐million‐users. htm<br />

(http:// ezlx. de/ b3t2)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

63


Workshop<br />

Bilder-Workflow<br />

© altomedia; 123RF<br />

Fotos zu Webdiensten hochladen<br />

Schnappschuss online<br />

Wer seine Smartphone-Bilder vor dem Veröffentlichen am he<strong>im</strong>ischen Rechner bearbeiten möchte, dem hilft<br />

Dropbox dabei, sie dorthin zu kopieren. Software wie digiKam übern<strong>im</strong>mt den Rest.<br />

Thomas Leichtenstern<br />

Immer mehr Nutzer verwenden anstelle<br />

von Kompaktkameras ihr Smartphone für<br />

die gelegentliche Momentaufnahme – nicht<br />

ohne Grund: Die Bildqualität hat sich in den<br />

letzten Jahren erheblich verbessert und steht<br />

derjenigen von reinen Kameras speziell bei<br />

gutem Wetter kaum noch nach. Wozu also ein<br />

weiteres Gerät <strong>mit</strong>nehmen, wenn das Handy<br />

beinahe den gleichen Zweck erfüllt?<br />

Diverse Kamera-Apps bieten darüber hinaus<br />

bereits eine direkte Uploadmöglichkeit zu<br />

Webdiensten wie Facebook [1], Picasa Web<br />

[2] oder Flickr [3]. Möchten Sie die Bilder vor<br />

dem Veröffentlichen aber am he<strong>im</strong>ischen PC<br />

bearbeiten, wird es etwas komplizierter. Hier<br />

gilt es, die Dateien zunächst auf den Rechner<br />

zu transferieren und sie erst nach dem Bearbeiten<br />

von dort aus ins Internet zu schieben.<br />

Hier bieten sich mehrere Möglichkeiten an,<br />

das zu bewerkstelligen. Wie sie diesen Workflow<br />

<strong>mit</strong> einem Android-Smartphone und dem<br />

Onlinespeicher Dropbox opt<strong>im</strong>ieren, erfahren<br />

Sie <strong>im</strong> Artikel.<br />

Vorbereitungen<br />

Sollten Sie noch auf der Suche nach dem passenden<br />

Smartphone sein, dann lassen Sie sich<br />

nicht von den häufig beworbenen vielen Megapixeln<br />

blenden. Speziell bei Minisensoren,<br />

wie sie in Smartphones zum Einsatz kommen,<br />

bewirken die häufig genau das Gegenteil: Statt<br />

das Bild zu verbessern, wird es häufig nur<br />

größer – und vor allem verrauschter. Als praktikabler<br />

Grenzwert für Sensoren dieser Größe<br />

gelten etwa 5 Megapixel.<br />

Wenn Sie als Besitzer eines Android-Handys<br />

die Bilder aus dem Smartphone am he<strong>im</strong>ischen<br />

PC weiter bearbeiten möchten, sollten<br />

Sie bereits vor der Aufnahme einige wichtige<br />

Regeln beachten:<br />

l Vermeiden Sie, wenn möglich, den Einsatz<br />

eines digitalen Zooms, der nichts<br />

anderes macht, als einen Ausschnitt des<br />

eigentlichen Bildes zu speichern. Das erledigen<br />

Sie später am he<strong>im</strong>ischen PC viel<br />

präziser.<br />

l Da<strong>mit</strong> Ihnen möglichst viel Spielraum<br />

be<strong>im</strong> Nachbearbeiten bleibt, nehmen Sie<br />

die Bilder in der bestmöglichen Qualität<br />

auf, vor allem was die Kompr<strong>im</strong>ierung<br />

betrifft.<br />

Ab ins <strong>Netz</strong><br />

Der übliche, zuweilen aber auch umständliche<br />

Weg, Bilder vom Smartphone auf den PC<br />

zu kopieren, läuft über ein USB-Kabel. Im Modus<br />

Speicherkartenzugriff zeigt der PC den Inhalt<br />

der SD-Karte direkt <strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager an,<br />

<strong>mit</strong> dem Sie die Aufnahmen an einen beliebigen<br />

Ort kopieren.<br />

Komfortabler geht’s <strong>mit</strong> Dropbox [4], einem<br />

Onlinedienst, <strong>mit</strong> dem Sie Dateien verschiedener<br />

Systeme untereinander synchronisieren.<br />

Allerdings setzt der Dienst passende Client-<br />

64 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Bilder-Workflow<br />

Workshop<br />

programme auf allen Geräten voraus, die ihn<br />

nutzen möchten. Löblicherweise bietet der<br />

Betreiber sowohl den Quellcode als auch paketierte<br />

Versionen für <strong>Linux</strong>, Windows und<br />

Mac OS X an. Unabhängig davon gibt es für<br />

alle von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten Distributionen<br />

die Software in den Onlinerepositories.<br />

Alternativ verwenden Sie die auf der Heft-<br />

DVD enthaltene Version; die DVD enthält<br />

auch die für Ihr System passende, detaillierte<br />

Installationsanleitung.<br />

In erster Linie wurde die <strong>Linux</strong>-Version von<br />

Dropbox für den Gnome-Desktop konzipiert,<br />

was vor allem eine nahtlose Integration in den<br />

Date<strong>im</strong>anager Nautilus bedeutet. Aber auch<br />

unter KDE bereitet der Einsatz der Software<br />

keine größeren Probleme, bietet allerdings<br />

nicht ganz denselben Komfort.<br />

Abb. 1: Nach der Installation klinkt sich<br />

Dropbox in die „Weiterleiten“-Funktion<br />

verschiedener Android-Apps ein und erlaubt<br />

da<strong>mit</strong> den direkten Upload der Bilder<br />

auf den Dropbox-server.<br />

Dropbox-Client installieren<br />

Die Installation von Dropbox erfolgt in zwei<br />

Stufen: Alle paketierten Versionen enthalten<br />

lediglich ein Initialisierungsprogramm, das<br />

be<strong>im</strong> Start das Hauptprogramm aus dem <strong>Netz</strong><br />

nachlädt. Eine Internetverbindung ist deswegen<br />

für die Einrichtung zwingend nötig. Im<br />

Anschluss öffnet sich ein weitgehend selbsterklärender<br />

Konfigurationsdialog, über den Sie<br />

auch direkt einen Dropbox-Account anlegen<br />

können, sofern Sie noch keinen haben.<br />

In der kostenfreien Variante stellt Dropbox<br />

2 GByte Speicherplatz auf den Servern bereit,<br />

die 50-GByte-Variante kostet knapp 10 US-<br />

Dollar <strong>im</strong> Monat. Nach Abschluss der Konfiguration<br />

prüft die Software permanent den<br />

Inhalt eines gewähltes Verzeichnisses (in der<br />

Grundeinstellung den Ordner Dropbox in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis) auf Veränderungen<br />

und synchronisiert ihn automatisch <strong>mit</strong> allen<br />

weiteren von Ihnen eingerichteten Dropbox-<br />

Clients und dem Onlineaccount. Kopieren Sie<br />

beispielsweise auf Rechner A die Datei liesmich.txt<br />

in das Verzeichnis, erscheint diese<br />

automatisch <strong>im</strong> Dropbox-Verzeichnis aller übrigen<br />

Rechner. Ähnlich verhält es sich <strong>mit</strong><br />

dem Löschen: Entfernen Sie eine Datei aus Ihrem<br />

Dropbox-Verzeichnis, verschwindet sie<br />

automatisch von den anderen PCs.<br />

Da der Anbieter Apps für das iPhone und Android-Smartphones<br />

in den jeweiligen Stores<br />

bereitstellt, greifen Sie auch <strong>mit</strong> den Mobilgeräten<br />

problemlos auf den <strong>Netz</strong>werkspeicher<br />

zu – allerdings <strong>mit</strong> der Einschränkung, dass<br />

die Apps Dateien vom Dropbox-Server nicht<br />

automatisch herunterladen, was vielen Anwendern<br />

wegen der potenziell hohen Transferkosten<br />

entgegenkommen dürfte.<br />

Praktisch alle Kamera-Apps besitzen eine<br />

Funktion namens Weiterleiten beziehungsweise<br />

Export (Abbildung 1). In diese klinkt<br />

sich die Dropbox-App nach der Installation<br />

ein und erlaubt da<strong>mit</strong> den problemlosen Upload<br />

der Bilder auf den Dropbox-Server – und<br />

da<strong>mit</strong> nach der nächsten Synchronisation<br />

auch auf die übrigen Rechner. Nach der Anwahl<br />

des Export-Buttons erscheint ein Date<strong>im</strong>anager,<br />

in dem Sie das Verzeichnis auf Ihrem<br />

Dropbox-Account wählen, in den die App<br />

das Bild hochladen soll. Typische Bilder, die<br />

Sie <strong>mit</strong> Smartphones erstellen, sind – je nach<br />

Auflösung – 500 KByte bis 2 MByte groß. Sofern<br />

Ihr PC läuft, kopiert Dropbox das Bild<br />

praktisch s<strong>im</strong>ultan dorthin.<br />

Alternativ stehen Ihnen die Bilder auch über<br />

die webbasierte Verwaltungsoberfläche von<br />

Drobox zur Verfügung. Auch hier vorgenommene<br />

Änderungen werden nach dem nächsten<br />

Datenabgleich auf dem PC sichtbar.<br />

Feinschliff<br />

Die Bildverwaltung digiKam [5] ist nicht nur<br />

das passende Werkzeug, um Bilder nachträglich<br />

zu bearbeiten, sondern bietet auch Uploadfunktionen<br />

zu den verschiedensten Bilderdiensten.<br />

digiKam gehört zur Standardausstattung<br />

vieler Distributionen, weswegen eine<br />

nachträgliche Installation meist nicht notwendig<br />

ist. Sollte das Programm bei Ihnen fehlen,<br />

richten Sie es über den Paketmanager Ihrer<br />

Distribution ein.<br />

digiKam verwendet in der Grundeinstellung<br />

den Ordner Bilder in Ihrem Home-Verzeichnis,<br />

um Fotos zu speichern. Weitere Ordner<br />

außerhalb dessen zu nutzen, ist standardmäßig<br />

nicht vorgesehen. Da es relativ umständlich<br />

wäre, die Bilder aus dem Dropbox-Verzeichnis<br />

jedes Mal dorthin zu kopieren, um<br />

sie dann weiterzuverarbeiten, behelfen Sie<br />

sich <strong>mit</strong> einem kleinen Trick:<br />

Öffnen Sie zunächst <strong>mit</strong> [Alt-F2] ein<br />

1<br />

Schnellstartfenster und geben Sie darin<br />

konsole ein, um ein neues Terminalfenster<br />

zu öffnen.<br />

Abb. 2: Bilder in Unterordnern von „photos“ stehen jedem Besucher, der den Link dorthin<br />

kennt, zur Ansicht bereit.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

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65


Workshop<br />

Bilder-Workflow<br />

den Server, was aufgrund der Bildgröße aber<br />

erheblich länger dauern kann. Ein Klick auf<br />

Hochladen beginnen startet den Upload.<br />

Abb. 3: digikam kann Fotos automatisch zu vielen Webdiensten hochladen.<br />

Stellen Sie <strong>sicher</strong>, dass Sie sich in der Shell<br />

2<br />

<strong>im</strong> Pfad Ihres Home-Verzeichnisses befinden,<br />

indem Sie cd (ohne weitere Parameter)<br />

in der Konsole eingeben.<br />

Geben Sie nun ln ‐s ../Dropbox Bilder ein.<br />

3<br />

Da<strong>mit</strong> erzeugen Sie <strong>im</strong> Bilder-Verzeichnis<br />

einen symbolischen Link zum Dropbox-<br />

Ordner, so dass Sie die Dropbox-Bilder in<br />

digiKam nutzen können.<br />

Sollten neue Bilder hinzukommen, drücken<br />

Sie in digiKam [F5], um die Bilderliste zu aktualisieren.<br />

Alle Änderungen am Bild überträgt<br />

Dropbox direkt auf die Onlineversion und<br />

schließlich auf alle weiteren Dropbox-Clients.<br />

Die Öffentlichkeit<br />

Dropbox erlaubt auch anderen Nutzern den<br />

Zugriff auf Ihre Bilder, sofern diese sich in einem<br />

Unterverzeichnis von Pictures bzw. Photos<br />

befinden. Hier kommt aber eine kleine Unbequemlichkeit<br />

der Software ins Spiel: Während<br />

sie unter Gnome eine Nautilus-Erweiterung<br />

einrichtet, <strong>mit</strong> der Sie den öffentlichen<br />

Link per Kontextmenü in die Zwischenablage<br />

kopieren können, müssen Nutzer von Konqueror<br />

und Dolphin auf diesen Komfort verzichten<br />

und sich stattdessen auf der Dropbox-<br />

Webseite anmelden. Wechseln Sie dort ins<br />

Verzeichnis Photos und klicken Sie auf das<br />

Unterverzeichnis, dessen öffentlichen Link Sie<br />

erhalten möchten.<br />

Be<strong>im</strong> Wechsel in die Ansicht Galerie erscheint<br />

über den Bildern eine Box, die diesen Link<br />

enthält (Abbildung 2). Den kopieren Sie und<br />

geben ihn an die Personen weiter, welche die<br />

Bilder sehen dürfen. Allerdings sollten Sie beachten,<br />

dass Google diese Verzeichnisse indiziert.<br />

Mit etwas Geschick ist es da<strong>mit</strong> jedem<br />

möglich, über die Suchmaschine an Ihre Bilder<br />

zu gelangen. So genügt die Eingabe von<br />

site:www.dropbox.com/gallery/ SuU<br />

chbegriff<br />

in der Google-Suche, um alle öffentlichen Fotoverzeichnisse<br />

ausfindig zu machen, auf denen<br />

Ihr Suchbegriff auftaucht.<br />

Zeig her, Deine Bilder<br />

digiKam bietet reichlich Möglichkeiten, die<br />

Aufnahmen <strong>mit</strong> anderen zu teilen. Wählen Sie<br />

zunächst das Bild aus, das Sie hochladen<br />

möchten. Sind es mehrere, halten Sie während<br />

der Auswahl <strong>mit</strong> der Maus [Strg] gedrückt.<br />

Ein Klick auf Exportieren öffnet das<br />

Menü, das die unterstützten Dienste anzeigt<br />

(Abbildung 3); dazu zählen unter anderem<br />

Flickr, Picasa Web und SmugMug.<br />

Stellvertretend beschreiben wir den Upload<br />

zu Picasa Web. Ein Klick auf den gleichnamigen<br />

Eintrag öffnet den Uploaddialog, in dem<br />

Sie als Erstes Ihren Nutzernamen und das<br />

Passwort des Dienstes eingeben. digiKam er<strong>mit</strong>telt<br />

dann alle auf dem Account vorhandenen<br />

Ordner und zeigt sie <strong>im</strong> Drop-down-Menü<br />

unter Album an. Alternativ erzeugen Sie <strong>mit</strong><br />

Neues Album erstellen ein neues Verzeichnis,<br />

das Sie als Ziel verwenden.<br />

Im Bereich Einstellungen darunter legen Sie<br />

die Größe und Qualität der Bilder fest. Bleibt<br />

die Checkbox neben Größe der Fotos vor dem<br />

Hochladen ändern deaktiviert, lädt die Software<br />

die Bilder in ihrer Originalauflösung auf<br />

Alternative Picasa<br />

Ist Picasa Web der einzige Dienst, den Sie nutzen,<br />

können Sie auch das Grafikprogramm Picasa<br />

[6] verwenden, das Uploads auf genau<br />

diese und keine andere Webseite erlaubt.<br />

Wenn Sie diese Einschränkung nicht stört,<br />

bietet Picasa deutlich mehr Komfort als digi-<br />

Kam. So indiziert das Programm automatisch<br />

sämtliche <strong>im</strong> Home-Verzeichnis enthaltenen<br />

Bilder und zeigt sie übersichtlich nach Aufnahmedatum<br />

geordnet an. Ein Doppelklick<br />

auf ein Bild öffnet es <strong>im</strong> Bearbeitungsmodus,<br />

in dem Sie unter anderem Helligkeit und Farbe<br />

nachregulieren. Die Änderungen speichert Picasa<br />

zunächst nicht <strong>im</strong> Bild, sondern in einer<br />

Textdatei namens picasa.ini <strong>im</strong> Ordner, der<br />

auch das Bild enthält. Erst ein Klick auf Save<br />

to disk schreibt die Änderungen in eine Kopie<br />

des Bildes. Das Original verwahrt Picasa <strong>im</strong><br />

Unterverzeichnis Originals.<br />

Zum Hochladen der Aufnahme auf Ihren Picasa-Web-Account<br />

klicken Sie zunächst auf<br />

das Bild und danach auf Upload. Auch hier<br />

öffnet sich der Abfragedialog nach Nutzernamen<br />

und Passwort. Wie in digiKam wählen Sie<br />

jetzt den Zielordner und die Bildauflösung, bevor<br />

Sie die Aufnahme via Upload hochladen.<br />

Fazit<br />

Generell führen fast <strong>im</strong>mer mehrere Wege<br />

nach Rom – wenngleich der vorgestellte<br />

durchaus seine Vorteile <strong>mit</strong>bringt und Ihnen<br />

viele Möglichkeiten eröffnet. Sie schicken <strong>mit</strong><br />

einem Klick Ihre Smartphone-Bilder auf Ihren<br />

he<strong>im</strong>ischen Rechner – oder geben sie direkt<br />

via Dropbox frei. (tle/ hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Facebook: https:// www. facebook. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3p1)<br />

[2] Picasa Web: https:// picasaweb.<br />

google. com/ (http:// ezlx. de/ b3p2)<br />

[3] Flickr: http:// www. flickr. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3p3)<br />

[4] Dropbox: https:// www. dropbox. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3p4)<br />

[5] digiKam: http:// www. digikam. org/<br />

(http:// ezlx. de/ b3p5)<br />

[6] Picasa: http:// picasa. google. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3p6)<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Dropbox, Picasa<br />

66 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


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Workshop<br />

Windows 7 SP1<br />

OpenSuse und Windows 7 Service Pack<br />

Friedliche Koexistenz<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wer OpenSuse nach den Vorgaben des<br />

Installers eingespielt hat, erlebt sein<br />

blaues Wunder, wenn er auf einem parallel<br />

installierten Windows 7 das Service<br />

Pack 1 installieren will. Wir ten, wie Sie das Problem<br />

verra-<br />

lösen.<br />

seit Februar ist das Service Pack 1 für<br />

Windows 7 da, und etliche Benutzer,<br />

die Windows 7 und OpenSuse parallel<br />

auf einem Rechner betreiben, hatten und<br />

haben das Problem, dass die Installation des<br />

Service Packs <strong>mit</strong> dem nichtssagenden „Fehlercode<br />

0x800f0a12“ abbricht. Mit Google findet<br />

man schnell Leidensgenossen und die<br />

abenteuerlichsten Vermutungen, woran sich<br />

der Installer des Service Packs stört – zumeist<br />

wird dem <strong>Linux</strong>-Bootmanager Grub die Schuld<br />

in die Schuhe geschoben. Auch die Support-<br />

Datenbank von Microsoft kennt den Fehler,<br />

beschreibt ihn allerdings nur auf einer eng-<br />

lischsprachigen Seite<br />

und liefert für den konkreten<br />

Fall eines parallel<br />

installierten <strong>Linux</strong>’<br />

keine Lösung [1].<br />

Was schiefgeht<br />

Der Bootmanager Grub ist<br />

komplett unschuldig, und auch an <strong>Linux</strong> liegt<br />

es nicht, dass sich das Service Pack nicht einspielen<br />

lässt. Dafür ist allein eine Installationsvorgabe<br />

von OpenSuse verantwortlich.<br />

Seit einigen Versionen schreibt die Distribution<br />

den Bootmanager Grub nämlich nicht<br />

Abb. 1: In der Datenträgerverwaltung von Windows können sie kontrollieren, ob die<br />

Windows-partition aktiv ist. In diesem Beispiel ist sie es nicht; der markierte Menüpunkt<br />

erscheint in schwarzer schrift.<br />

mehr in den Master Boot Record, also<br />

in den Startbereich der Festplatte, sondern in<br />

den Bootsektor der Root-Partition. Liegt diese<br />

in einer erweiterten Partition, landet Grub in<br />

deren Bootsektor. Da<strong>mit</strong> sich OpenSuse danach<br />

überhaupt starten lässt, markiert der Installer<br />

die Partition als aktiv, in deren Bootsektor<br />

Grub installiert ist.<br />

Nun möchte aber das Service Pack für Windows<br />

den so genannten BCD Store (Boot Configuration<br />

Data) bearbeiten, in dem die Booteinstellungen<br />

für Windows liegen. Dieser BCD<br />

Store befindet sich auf Systemen, auf denen nur<br />

Windows installiert ist, auf der als aktiv markierten<br />

Partition. Das ist entweder eine kleine<br />

Systempartition am Anfang der Festplatte oder<br />

die, auf die Sie unter Windows über den Laufwerksbuchstaben<br />

C: zugreifen. Be<strong>im</strong> Einspielen<br />

von Service Pack 1 sucht dessen Installer nach<br />

der aktiven Partition und findet bei einem parallel<br />

installierten OpenSuse eine, deren Dateisystem<br />

er nicht einmal lesen kann.<br />

Statt nun Ross und Reiter zu nennen, also zu<br />

melden, dass er den BCD Store auf der aktuell<br />

aktiven Partition nicht finden kann, schleudert<br />

er dem Anwender einen kryptischen Fehlercode<br />

entgegen und bricht die Installation des<br />

Service Packs ab. Das Problem trifft übrigens<br />

nicht nur Anwender, die eine Standardinstallation<br />

von OpenSuse gemacht haben – auch ei-<br />

68 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Windows 7 SP1<br />

Workshop<br />

nige Partitionierungstools und<br />

Bootmanager für Windows richten<br />

eine eigene Partition für sich<br />

ein, die sie als aktiv markieren.<br />

Wollen Sie überprüfen, ob bei Ihnen<br />

dieses Problem für den Fehlercode<br />

verantwortlich ist, öffnen<br />

Sie über die Windows-Systemsteuerung<br />

die Datenträgerverwaltung.<br />

Sie finden sie unter Verwaltung<br />

/ Computerverwaltung / Datenspeicher.<br />

Um herauszufinden,<br />

ob Ihre Windows- oder die eventuell<br />

vorgeschaltete Systempartition<br />

aktiv ist, klicken Sie diese in<br />

der grafischen Ansicht unten<br />

rechts <strong>im</strong> Fenster <strong>mit</strong> der rechten<br />

Maustaste an. Ist <strong>im</strong> Kontextmenü<br />

die Option Partition als aktiv markieren<br />

anklickbar (also nicht blassgrau, sondern<br />

schwarz), ist die Windows-Partition nicht aktiv<br />

(Abbildung 1).<br />

Vorsicht: Machen Sie nicht den Fehler, nun<br />

einfach Ihre Windows-Partition als aktiv zu<br />

markieren und dann das Service Pack einzuspielen.<br />

Das funktioniert zwar, aber danach<br />

können Sie <strong>Linux</strong> erst einmal nicht<br />

mehr starten, da es unter Windows <strong>mit</strong><br />

Bord<strong>mit</strong>teln nicht möglich ist, eine Partition<br />

als aktiv zu markieren, deren Dateisystem<br />

Windows nicht kennt. Danach müssten Sie<br />

die OpenSuse-DVD <strong>im</strong> Reperaturmodus booten,<br />

um das <strong>Linux</strong>-System wieder startfähig<br />

zu machen.<br />

Grub umsiedeln<br />

Am einfachsten lösen Sie das Problem, indem<br />

Sie unter OpenSuse den <strong>Linux</strong>-Bootmanager<br />

Grub in den Master Boot Record der Festplatte<br />

installieren. Danach können Sie gefahrlos die<br />

Windows-Partition oder deren vorgelagerte<br />

Systempartition als aktiv markieren und dann<br />

das Service Pack einspielen.<br />

Abb. 3: In den „Bootloader-optionen“ untersagen sie<br />

opensuse, das Active-Flag für die Bootpartition zu setzen.<br />

Setzen Sie unter Speicherort des Bootloaders<br />

ein Häkchen vor Aus Master-Boot-Re-<br />

4<br />

cord starten und deaktivieren Sie die Option<br />

Aus Root-Partition starten bzw. Aus<br />

erweiterter Partition starten (Abbildung 2).<br />

Klicken Sie nun noch auf die Schaltfläche<br />

5<br />

Bootloader-Optionen und entfernen Sie <strong>im</strong><br />

folgenden Dialog die Häkchen vor Active-<br />

Flag in Partitionstabelle für Bootpartition<br />

setzen und vor Generischen Bootcode in<br />

MBR schreiben (Abbildung 3). Nach zwei<br />

Klicks auf OK speichert YaST die Einstellungen<br />

und installiert Grub in den Master<br />

Boot Record.<br />

Die Aktion in Schritt 5 bewirkt leider nicht,<br />

dass OpenSuse nun wieder die ursprünglich<br />

aktive Partition als aktiv markiert, sorgt aber<br />

dafür, dass YaST bei späteren<br />

Aufrufen der Bootmanager-<br />

Einrichtung die Finger von<br />

der Partitionstabelle lässt.<br />

Jetzt geht es zurück zu Windows,<br />

da die Festplattenverwaltung<br />

von YaST keine<br />

Möglichkeit bietet, eine Partition<br />

als aktiv zu markieren.<br />

Das geht zwar problemlos<br />

auch <strong>mit</strong> dem Kommandozeilentool<br />

fdisk (über dessen<br />

Kurzbefehl a), es setzt aber<br />

voraus, dass man sich gut<br />

<strong>mit</strong> Gerätenamen unter <strong>Linux</strong><br />

auskennt. Für <strong>Linux</strong>-<br />

Einsteiger ist es daher einfacher,<br />

die Windows-Partition in der Datenträgerverwaltung<br />

unter Windows<br />

als aktiv zu markieren.<br />

Aktiv werden<br />

Sobald Windows läuft, öffnen Sie<br />

die Datenträgerverwaltung, wie<br />

oben beschrieben. Abbildung 1<br />

zeigt ein System, auf dem Windows<br />

<strong>mit</strong> manueller Partitionierung<br />

erstellt wurde, daher gibt es<br />

dort keine ca. 100 MByte große<br />

Systempartition, sondern nur eine<br />

einzige große Windows-Partition,<br />

Abb. 2: Im opensuse-kontrollzentrum YasT weisen sie das system<br />

an, den Bootmanager Grub in den MBr zu installieren. Besitzen Sie einen PC, auf dem<br />

auf der auch der BCD Store liegt.<br />

noch das vom Hersteller installierte<br />

Windows 7 läuft, ist die Wahrscheinlich-<br />

Starten Sie das OpenSuse-Kontrollzentrum<br />

1<br />

YaST aus dem Abschnitt System des Startmenüspartition<br />

finden, die an der geringen Größe<br />

keit groß, dass Sie eine vorgeschaltete System-<br />

Wechseln Sie links in den Abschnitt System leicht zu erkennen ist. Ist eine vorhanden,<br />

2<br />

und klicken Sie danach in der rechten müssen Sie diese als aktiv markieren, ansonsten<br />

die normale Windows-Partition. Das ist<br />

Fensterhälfte doppelt auf Bootloader.<br />

In den Bootmanager-Einstellungen wechseln<br />

Sie auf den Tab Bootloader-Installation. der rechten Maustaste an und wählen Sie die<br />

schnell erledigt: Klicken Sie die Partition <strong>mit</strong><br />

3<br />

Option Partition als aktiv markieren aus dem<br />

Kontextmenü. Danach läuft die Installation<br />

von Service Pack 1 fehlerfrei durch.<br />

Vorsorgemaßnahmen<br />

Wer solche Probleme von vornherein vermeiden<br />

will und die Installation von OpenSuse<br />

erst plant, kann schon bei der Installation festlegen,<br />

dass Grub <strong>im</strong> Master Boot Record landet<br />

und die eigene Bootpartition nicht als aktive<br />

Partition markiert wird. Den entscheidenden<br />

Dialog finden Sie in der Installationsübersicht.<br />

Klicken Sie dort auf Systemstart, um die Bootmanager-Einstellungen<br />

zu öffnen. Dort wechseln<br />

Sie (wie in YaST) auf den Reiter Bootloader-Installation<br />

und stellen <strong>sicher</strong>, dass nur die<br />

Option Aus Master-Boot-Record starten angehakt<br />

ist. In den Bootloader-Optionen entfernen<br />

Sie, wie ebenfalls weiter oben beschrieben, die<br />

Häkchen vor Generischen Bootcode in MBR<br />

schreiben und Aktiv-Flag in Partitionstabelle<br />

für Bootpartition setzen. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Eintrag der Fehlermeldung in der<br />

Support-Datenbank von Microsoft:<br />

http:// windows. microsoft. com/ en‐US/<br />

windows7/ windows‐7‐windows‐serve<br />

r‐2008‐r2‐service‐pack‐1‐sp1‐<br />

installation‐error‐0x800F0A12<br />

(http:// ezlx. de/ b3n1)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

69


Workshop<br />

Evernote<br />

Onlinedienst Evernote als Notizspeicher<br />

© Torsten Schon, Fotolia<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Zettelwirtschaft<br />

Notizen – auf Papier oder <strong>im</strong> PC – sind unschlagbar, um kurz Wichtiges<br />

festzuhalten. Doch wenn man die Informationen dann benötigt,<br />

hat man allzu oft den passenden Merkzettel nicht zu Hand.<br />

Evernote macht Schluss da<strong>mit</strong>: Über den Onlinedienst greifen Sie<br />

von überall auf Ihre Notizen zu.<br />

kennen Sie das? Sie stehen <strong>im</strong> Supermarkt<br />

vor dem Gemüseregal, doch<br />

der Einkaufszettel liegt dahe<strong>im</strong>. So<br />

praktisch Notizen auch sind, sie haben den<br />

Nachteil, meistens nie dort zu sein, wo man<br />

sie tatsächlich braucht.<br />

Ein Weg aus dem Dilemma führt über den<br />

Onlinedienst Evernote [1], der nicht nur be<strong>im</strong><br />

Speichern und Verwalten von Textnotizen<br />

hilft, sondern auch Bilder, Videos und sogar<br />

Sprachaufnahmen in die digitalen Merkzettel<br />

einbettet. Grundsätzlich können Sie von jedem<br />

Computer <strong>mit</strong> Internetzugang aus über<br />

den Browser auf Ihre Notizen zugreifen.<br />

Nun hat man aber trotz zunehmender Verbreitung<br />

von Smartphones unterwegs nicht<br />

<strong>im</strong>mer eine Internetverbindung, etwa <strong>im</strong> Ausland,<br />

wo man gut daran tut, UMTS-Datenverbindungen<br />

wegen der oft horrenden Roaming-<br />

Gebühren abzuschalten. Hier kommen spezielle<br />

Evernote-Clients ins Spiel, die es für mehrere<br />

Desktop- und Mobilbetriebssysteme gibt.<br />

Sie gleichen, sobald eine Internetverbindung<br />

vorhanden ist, alle Notizen <strong>mit</strong> dem Onlinedienst<br />

ab und speichern sie lokal, so dass Sie<br />

ohne <strong>Netz</strong> darauf zugreifen können. Notizen,<br />

die Sie <strong>im</strong> Offlinemodus erstellen oder ändern,<br />

lädt der Client automatisch hoch, wenn Sie<br />

das nächste Mal online sind. Installieren Sie<br />

sowohl auf dem Notebook, dem Desktop-PC<br />

und dem Smartphone einen Evernote-Client,<br />

haben Sie auf all diesen Geräten einen einheitlichen<br />

Notizbestand, der automatisch synchronisiert<br />

wird, wenn Sie online sind.<br />

Wir beschreiben zunächst, wie Sie ein kostenloses<br />

Evernote-Konto anlegen und über den<br />

Browser darauf zugreifen. Danach stellen wir<br />

die Desktopclients für <strong>Linux</strong> und Windows<br />

sowie die Evernote-Apps für Android und<br />

Apples iOS (iPad, iPod, iPhone) vor.<br />

Kontoeröffnung<br />

Ein Konto richten Sie fix auf der Evernote-<br />

Webseite [1] ein. Es gibt eine kostenlose und<br />

eine Premium-Variante, die 45 US-Dollar pro<br />

Jahr kostet. Für das durchschnittliche Notizaufkommen<br />

reicht der kostenlose Zugang locker<br />

aus: Da<strong>mit</strong> dürfen Sie jeden Monat<br />

60 MByte Daten hochladen. Die Premium-<br />

Version erlaubt bis zu 1 GByte Daten pro Monat,<br />

und Sie können da<strong>mit</strong> neben Notizen<br />

auch Dateien wie Office-Dokumente bei dem<br />

Dienst speichern. Unterschiede zwischen der<br />

kostenlosen und der Premium-Version beschreibt<br />

eine Seite des Anbieters [2].<br />

Für ein kostenloses Konto klicken Sie oben<br />

rechts auf LOS GEHT’S. Auf der folgenden<br />

Seite müssen Sie dann lediglich Ihren Namen<br />

(optional) und eine gültige E-Mail-Adresse sowie<br />

den gewünschten Benutzernamen und<br />

ein Passwort eingeben. Das Passwort sollte<br />

aus Sicherheitsgründen neben Buchstaben<br />

und Zahlen auch Satzzeichen enthalten. Geben<br />

Sie zum Schluss noch unter Wort-Überprüfung<br />

die Zeichen aus dem Bild in das Eingabefeld<br />

ein. Mit diesem „Captcha“ überprüft<br />

der Dienst, ob tatsächlich ein Mensch das<br />

Konto anlegt und nicht etwa ein Skript.<br />

70 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Evernote<br />

Workshop<br />

Nach einem Klick auf Registrieren sollten Sie<br />

Ihre Mails abfragen. Evernote hat Ihnen eine<br />

Bestätigungsmail geschickt, in der Sie per<br />

Klick auf den Link Ihre Mailadresse bestätigen.<br />

Ist das erledigt, können Sie sich <strong>mit</strong> dem<br />

zuvor festgelegten Benutzernamen und dem<br />

Passwort anmelden.<br />

Zettelablage<br />

Im Browser präsentiert sich Evernote in einer<br />

dreispaltigen Ansicht (Abbildung 1). In der<br />

linken Spalte finden Sie die Liste Ihrer Notizbücher<br />

und Schlagwörter. Standardmäßig legt<br />

Evernote ein Notizbuch <strong>mit</strong> Ihrem Benutzernamen<br />

an. Diese Grundausstattung können Sie<br />

gleich erweitern: Klicken Sie dazu auf den Pfeil<br />

neben Notizbücher und wählen Sie <strong>im</strong> ausklappenden<br />

Menü Neues Notizbuch. Nachdem Sie<br />

ihm einen Namen gegeben haben, erscheint es<br />

in der Liste. Schlagwörter helfen später bei der<br />

Suche nach einer best<strong>im</strong>mten Notiz. Sie können<br />

sofort einige anlegen und diese später Ihren<br />

Notizen zuordnen, oder Sie erledigen das<br />

erst be<strong>im</strong> Erstellen einer neuen Notiz.<br />

Die <strong>mit</strong>tlere Spalte zeigt alle Merkzettel des<br />

markierten Notizbuchs in einer Liste. Be<strong>im</strong><br />

ersten Anmelden finden Sie dort nur die Willkommensmeldung<br />

von Evernote. Sobald Sie<br />

eine Notiz anklicken, erscheint in der dritten<br />

Spalte ihr Inhalt <strong>im</strong> Nur-Lese-Modus. Möchten<br />

Sie diesen Inhalt ändern, führt der Weg<br />

über die Schaltfläche Bearbeiten. Nach einem<br />

Klick darauf (oder wenn Sie über Neue Notiz<br />

einen neuen Zettel erstellen) landen Sie <strong>im</strong><br />

Bearbeitungsmodus. Hier können Sie eine<br />

Schriftart und -farbe auswählen, den Text<br />

rechtsbündig oder zentriert stellen, Einrückungen<br />

vornehmen und Listen erstellen. Außerdem<br />

ist es möglich, an eine Notiz Dateien<br />

anzuhängen und über das Symbol <strong>mit</strong> dem<br />

weißen Quadrat Aufgaben-Checkboxen einzufügen.<br />

Da<strong>mit</strong> können Sie bequem To-do-Listen<br />

erstellen, deren Punkte Sie nach und nach<br />

als erledigt abhaken (Abbildung 2). Ein Klick<br />

auf Fertig speichert alle Änderungen und beendet<br />

den Bearbeitungsmodus.<br />

Notizen teilen, Einstellungen verwalten<br />

Einmal erstellte Notizen können Sie auch in<br />

anderen Anwendungen nutzen. Neben einigen<br />

Exportmöglichkeiten, etwa ins HTML-<br />

Abb. 2: Im Bearbeitungsmodus zeigt Evernote die von einer Textverarbeitung bekannten<br />

Buttons zum Formatieren der schrift und zum Einfügen von Dateien an.<br />

Abb. 1: standardmäßig zeigt Evernote Notizbücher, die Notizübersicht und den Inhalt<br />

von Notizen in einer dreispaltigen Ansicht an.<br />

Format, können Sie Notizen über den gleichnamigen<br />

Button oben rechts via Mail, Facebook<br />

oder Link freigeben. Die Mailoption verschickt<br />

den Inhalt der Notiz an eine Mailadresse,<br />

über die Wahl von Link erstellen Sie<br />

einen Zufallslink, über den jeder, der diese<br />

zufällig erzeugte Adresse kennt, auch ohne<br />

Evernote-Konto die Notiz lesen kann. Bei einer<br />

Freigabe via Facebook erscheint der Inhalt<br />

der Notiz auf Ihrer Facebook-Seite und ist da<strong>mit</strong><br />

für alle Ihre Freunde oder auch für alle<br />

Besucher lesbar. Übrigens: Ab Seite 56 dieser<br />

Ausgabe stellen wir das populäre soziale<br />

<strong>Netz</strong>werk vor und erklären, wie Sie dort dafür<br />

sorgen, dass nicht Hinz und Kunz Zugriff auf<br />

Ihre Daten haben.<br />

Einen weiteren Blick sollten Sie in der Browseransicht<br />

dem Punkt Einstellungen gönnen.<br />

Dort können Sie Ihr Passwort ändern, und Sie<br />

finden <strong>im</strong> Abschnitt Kontozusammenfassung<br />

eine ungefähre Schätzung, wie viele Notizen,<br />

Bilder und Sprachaufnahmen Sie noch hochladen<br />

dürfen. Ein Evernote-Monat dauert jeweils<br />

30 Tage, und der erste beginnt an dem<br />

Tag, an dem Sie Ihr Konto anlegen.<br />

Eine besonders pfiffige Funktion gibt es unten<br />

in der Kontozusammenfassung unter E-Mail<br />

an Evernote zu entdecken. Evernote legt für<br />

jeden Benutzer eine eigene Mailadresse der<br />

Form username.xxxxx@m.evernote.com an,<br />

wobei statt xxxxx eine zufällige Zeichenfolge<br />

hinter Ihrem Benutzernamen steht. Alle Mails,<br />

die an diese Adresse gehen, erscheinen automatisch<br />

als Notizen in Ihrem Evernote-Konto.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

71


Workshop<br />

Evernote<br />

Zieht die Adresse irgendwann zu<br />

viel Spam an, lassen Sie über einen<br />

Klick auf Bitte neue E-Mail-<br />

Adresse erstellen eine <strong>mit</strong> einer<br />

anderen Zeichenfolge erstellen.<br />

Clients für dahe<strong>im</strong><br />

Die Evernote-Website preist zwar<br />

Clients für Windows und diverse<br />

Mobilsysteme an, eine <strong>Linux</strong>-Lösung<br />

fehlt jedoch: Tatsächlich hat<br />

der Dienst noch keinen <strong>Linux</strong>-<br />

Client <strong>im</strong> Angebot. Das ist nicht<br />

tragisch, da Sie zu dem freien, in<br />

Java geschriebenen Programm<br />

Nevernote [3] greifen können. Die<br />

Pakete für (K)Ubuntu und Open-<br />

Suse können Sie über die Paketverwaltung<br />

installieren, nachdem men bekannte Fensterlayout.<br />

Abb. 3: Der <strong>Linux</strong>-Client für Evernote nutzt das aus Mailprogram-<br />

Sie unsere Heft-DVD als Paketquelle<br />

eingebunden haben. Übrigens: Auf der nen vertragen sich aber <strong>mit</strong>einander und dürfen<br />

parallel installiert sein.<br />

DVD (und auf der Webseite) gibt es auch eine<br />

Windows-Version des Programms. Falls Ihnen Im OpenSuse-Startmenü finden Sie das Programm<br />

nun unter Anwendungen / Internet /<br />

der weiter unten beschriebene Windows-Client<br />

des Herstellers nicht zusagt, können Sie auch Weitere Programme / Evernote-clone; wenn Sie<br />

unter Windows Nevernote nutzen.<br />

Ubuntu <strong>mit</strong> der neuen Oberfläche Unity verwenden,<br />

gelangen Sie über Internet-Anwen-<br />

Ubuntu-Anwender können nach der Installation<br />

direkt loslegen; OpenSuse-Benutzer müssen<br />

(unter Version 11.4) zunächst das Paket anzeigen und die anschließende Auswahl von<br />

dungen / Installiert, einen Klick auf xx weitere<br />

libpng12-0 nachinstallieren. Das geht ebenfalls<br />

über die Paketverwaltung oder <strong>mit</strong> dem buntu ist das Programm direkt unter Anwen-<br />

Nevernote ans Ziel. Im KDE-Menü von Ku-<br />

Kommando<br />

dungen / Internet zu finden.<br />

Nevernote unterscheidet sich optisch deutlich<br />

zypper install libpng12‐0<br />

vom Webinterface. Statt einer dreispaltigen<br />

in der Shell; vorinstalliert ist bei OpenSuse Ansicht präsentiert es ein Fensterlayout, wie<br />

nur die ähnliche Bibliothek libpng14, die nicht Sie es von Mailprogrammen her kennen. In<br />

<strong>mit</strong> Nevernote kompatibel ist. Beide Versio-<br />

der linken Spalte finden Sie Notizbücher und<br />

Schlagwörter, rechts daneben zeigt das Programm<br />

oben die Notizen des markierten Notizbuchs<br />

und unten die gerade markierte Notiz<br />

an (Abbildung 3).<br />

Nevernote fragt Sie be<strong>im</strong> ersten Start nicht<br />

nach Ihren Evernote-Zugangsdaten. Diese müssen<br />

Sie dem Programm über Online / Connect<br />

<strong>im</strong> Menü <strong>mit</strong>teilen. Ein Klick auf Online / Synchronize<br />

with Evernote startet dann den ersten<br />

Datenabgleich <strong>mit</strong> dem Webdienst. (Das Programm<br />

ist leider nur in englischer Sprache verfügbar.)<br />

Danach synchronisiert Nevernote automatisch<br />

alle 15 Minuten. Möchten Sie das Intervall<br />

anpassen, sind Sie <strong>im</strong> Einstellungsmenü<br />

unter Edit / Preferences richtig. Im Abschnitt<br />

Connection wählen Sie das gewünschte Synchronisierungsintervall<br />

über das Drop-down-<br />

Abb. 4: Im Einstellungsdialog von Nevernote<br />

können sie das synchronisierungs-<br />

<strong>mit</strong> der Nevernote die Daten niemals automa-<br />

Menü aus; es bietet auch die Option manual,<br />

intervall einstellen; standardmäßig<br />

tisch synchronisiert, sondern nur dann, wenn<br />

gleicht das programm alle 15 Minuten Sie es explizit über Online / Synchronize with<br />

seine Daten <strong>mit</strong> dem onlinedienst ab. Evernote dazu auffordern (Abbildung 4).<br />

Trotz der anderen Optik lässt sich<br />

Nevernote ebenso leicht bedienen<br />

wie die Weboberfläche. Mit einem<br />

Klick auf das grüne Pluszeichen<br />

erstellen Sie eine neue Notiz <strong>im</strong><br />

markierten Notizbuch. Unten<br />

rechts <strong>im</strong> Evernote-Fenster geben<br />

Sie dann den Text ein. Wie auch<br />

<strong>im</strong> Web finden Sie über der Notiz<br />

Buttons für die Textformatierung.<br />

Was Nevernote leider noch nicht<br />

bietet, sind Schaltflächen zum<br />

Einfügen von Bildern und Anhängen<br />

von Dateien, aber <strong>mit</strong> einem<br />

Trick geht das trotzdem: Ziehen<br />

Sie einfach die gewünschte Datei<br />

per Drag & Drop aus dem Date<strong>im</strong>anager<br />

Dolphin in das Nevernote-Fenster.<br />

Für Windows-Systeme bietet<br />

Evernote einen eigenen Client an, den Sie direkt<br />

über die Startseite des Dienstes herunterladen<br />

können. Es handelt sich um eine der<br />

unter Windows üblichen Setup-Dateien, die<br />

das Programm <strong>mit</strong> wenigen Mausklicks auf<br />

Weiter auf der Festplatte einrichtet und Icons<br />

<strong>im</strong> Startmenü und auf dem Desktop anlegt.<br />

Der Installer startet das Programm nach der<br />

Installation automatisch, und Sie können sich<br />

<strong>mit</strong> Benutzername und Passwort anmelden.<br />

Je nachdem, wie viele Notizen Sie bereits online<br />

gespeichert haben, kann das erste Synchronisieren<br />

etwas länger dauern. Sich <strong>im</strong><br />

Programm zurechtzufinden, fällt leicht, da es<br />

sich komplett an der Browseransicht orientiert.<br />

Einziger Unterschied: Statt in einer Liste<br />

<strong>mit</strong> <strong>Vorschau</strong>bildern zeigt der Windows-<br />

Client nur die <strong>Vorschau</strong>bilder der Notizen in<br />

der <strong>mit</strong>tleren Spalte an. Das lässt sich jedoch<br />

über das Menü ändern, das sich hinter dem<br />

Galerie-Symbol verbirgt (Abbildung 5).<br />

Weitere Unterschiede zur Browservariante gibt<br />

es bei den Funktionen. So müssen Sie <strong>im</strong> Windows-Client<br />

für Notizen nicht explizit in einen<br />

Bearbeitungsmodus wechseln, um sie zu verändern.<br />

Stattdessen klicken Sie einfach in der<br />

rechten Spalte in die Notiz und schreiben los.<br />

Zwei praktische Funktionen befinden sich <strong>im</strong><br />

Menü, das ausklappt, wenn Sie auf Neue Notiz<br />

klicken: So können Sie dort neben normalen<br />

Notizen auch eine Webcam-Notiz anlegen und<br />

danach <strong>mit</strong> der Webcam ein Video aufnehmen<br />

und es einbetten. Außerdem gibt es die Handschrift-Notiz,<br />

über die sich besonders Nutzer<br />

von Grafiktabletts freuen dürften.<br />

Clients für unterwegs<br />

Evernote bietet auch für gängige Smartphones<br />

Clientprogramme an, <strong>mit</strong> denen Sie Ihre No-<br />

72 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Evernote<br />

Workshop<br />

tizen auch unterwegs <strong>im</strong>mer dabei haben.<br />

Wer ein Smartphone oder Tablet <strong>mit</strong> Googles<br />

Betriebssystem Android nutzt, findet die<br />

Evernote-App <strong>im</strong> Market. Geben Sie dort<br />

Evernote ins Suchfeld ein und tippen Sie den<br />

ersten Treffer in den Ergebnissen an. Auf der<br />

Detailseite der App tippen Sie auf Installieren.<br />

Der Market informiert Sie über die Berechtigungen,<br />

welche die App benötigt.<br />

Nachdem Sie der App die Rechte <strong>mit</strong> OK eingeräumt<br />

haben, starten der Download und<br />

die Installation.<br />

Wo Sie Evernote danach finden, hängt davon<br />

ab, ob der Anwendungsstarter Ihres Android-<br />

Geräts Apps alphabetisch oder nach dem Installationsdatum<br />

sortiert. Zur Not blättern<br />

Sie durch Ihre Apps, bis Sie das Evernote-<br />

Icon <strong>mit</strong> dem Elefantenkopf sehen. Der Startbildschirm<br />

der App bietet ganz oben eine<br />

Suchfunktion sowie Icons zum Anlegen einer<br />

Notiz und einer Fotonotiz (Schnappschuss).<br />

Entscheiden Sie sich für Letzteres, startet<br />

Evernote die Kamera-App und erstellt aus<br />

dem aufgenommenen Bild eine Notiz, zu der<br />

Sie noch Schlagwörter, einen Titel und ergänzenden<br />

Text hinzufügen können. Textformatierungen<br />

sind in der App allerdings<br />

nicht möglich.<br />

Über den unteren Bereich des Startbildschirms<br />

haben Sie schnellen Zugriff auf die Liste aller<br />

Notizen, die Notizbücher sowie die Schlagwörter.<br />

Wechseln Sie in eine dieser Übersichten,<br />

zeigt die App oben rechts neue Icons.<br />

Über das Pluszeichen legen Sie eine neue Notiz<br />

an, das Ausklappmenü daneben lässt Sie<br />

Abb. 6: In den kategorieansichten können<br />

sie über die Icons oben rechts neue<br />

Merkzettel anlegen, die vorhandenen<br />

durchsuchen und in der App navigieren.<br />

Abb. 5: In der Windows-Version können sie die optik der Notizliste ändern.<br />

zurück zum Startbildschirm oder in eine andere<br />

Listenansicht wechseln, und die Lupe<br />

öffnet ein Suchfeld (Abbildung 6).<br />

Eine schöne Funktion entdeckt man, wenn<br />

man eine neue Notiz anlegt: Sie können nicht<br />

nur Dateien anhängen oder Kameraaufnahmen<br />

einfügen, sondern über das Mikrofonsymbol<br />

auch Sprachnotizen aufzeichnen.<br />

Drücken Sie doch mal die Menütaste am<br />

Handy, wenn Sie eine Notiz schreiben: Über<br />

den einzigen Menüeintrag Ort festlegen können<br />

Sie <strong>mit</strong> Google Maps einen Ort auswählen,<br />

dessen Breiten- und Längengrad zusammen<br />

<strong>mit</strong> der Notiz gespeichert wird. So weisen<br />

Sie z. B. Fotos Geodaten zu.<br />

Im App Store von Apple finden Sie Evernote<br />

für das iPhone und iPad. Nutzen Sie Evernote<br />

als Suchbegriff und tippen Sie in der Trefferliste<br />

auf den Button Gratis und danach auf Installieren.<br />

Nach Eingabe Ihres iTunes-Passworts<br />

starten Download und Installation, und<br />

das iPhone/ iPad blättert automatisch auf den<br />

Screen, wo es die App ablegt.<br />

Nachdem das Programm Ihre Evernote-Zugangsdaten<br />

abgefragt hat, zeigt es eine Übersicht<br />

aller Notizbücher an, in die Sie per Fingertipp<br />

wechseln können. Alternativ schalten<br />

Sie am oberen Bildschirmrand die Ansicht auf<br />

eine Liste aller Notizen oder Schlagwörter um<br />

oder starten eine Suche. Unabhängig davon,<br />

wo Sie sich in der App befinden, legen Sie<br />

neue Notizen über die Schaltfläche links unten<br />

in der Ecke an.<br />

Wie in der Android-App ist es auch hier nicht<br />

möglich, die Schrift zu formatieren, dafür<br />

können Sie jedoch Audionotizen aufnehmen<br />

und auch Bilder einfügen. Auf dem iPad 1 stehen<br />

dafür nur die in der Galerie gespeicherten<br />

Fotos bereit, auf dem iPad 2 und dem iPhone<br />

können Sie auch auf die eingebaute Kamera<br />

zugreifen. Obwohl die App für das Mobilsystem<br />

von Apple optisch mehr hermacht als die<br />

Android-Version, hat sie insgesamt weniger<br />

zu bieten – so kann man <strong>mit</strong> ihr z. B. keine<br />

neuen Notizbücher anlegen.<br />

Neben den hier vorgestellten Clients bietet<br />

Evernote auch welche für den Palm Pre, Blackberrys<br />

und Windows Mobile in Version 5 und<br />

6 an. Selbst ohne passenden Client ist fast <strong>im</strong>mer<br />

der Zugriff auf Ihre Notizen via Browser<br />

möglich – und sei es aus einem Internet-Café.<br />

Einen Nachteil hat die allgegenwärtige Notizverwaltung<br />

jedoch: Die Ausrede, man habe<br />

den Zettel <strong>mit</strong> dem nächsten Zahnarzttermin<br />

verschlampt, fällt künftig flach. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Evernote: http:// www. evernote. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3m1)<br />

[2] Vergleich der kostenlosen und der<br />

Premium-Variante: http:// www.<br />

evernote. com/ about/ intl/ de/ premium/<br />

(http:// ezlx. de/ b3m2)<br />

[3] Nevernote: http:// nevernote.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ b3m3)<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Nevernote 0.99<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

73


Basics<br />

Kernel-Varianten<br />

Wozu „default“-, „xen“- und „pae“-Kernel-Pakete gut sind<br />

Kernel-Varianten<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Be<strong>im</strong> Update auf eine neue Kernel-Version verwirren<br />

die Begriffe „default“, „xen“ und „pae“ manche Anwender:<br />

Die in den so benannten Paketen enthaltenen<br />

<strong>Linux</strong>-Kernel hat der Distributor <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />

Optionen erstellt.<br />

Wer eine neue Kernel-Version installiert<br />

und da<strong>mit</strong> das eigentliche<br />

Betriebssystem durch eine aktuellere<br />

Version ersetzt, hat in der Regel die<br />

Wahl zwischen verschiedenen Kernel-Paketen,<br />

die zwar alle dieselbe Versionsnummer<br />

tragen, sich aber durch zusätzliche Bezeichnungen<br />

oder Buchstabenkombinationen wie<br />

default, generic, desktop, xen und pae unterscheiden.<br />

Was es da<strong>mit</strong> auf sich hat, verraten<br />

wir in diesem Artikel.<br />

Auf einem normalen Desktop und auch auf<br />

einem Netbook oder Notebook erreichen Sie<br />

in der Regel <strong>mit</strong> der Kernel-Variante die besten<br />

Ergebnisse, die das Installationsprogramm<br />

automatisch vorschlägt (wenn Sie<br />

eine der normalen Desktop-<strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

verwenden, etwa Kubuntu oder Open-<br />

Suse). Eine grundsätzliche Frage ist allerdings,<br />

ob Sie <strong>Linux</strong> in der 32- oder 64-Bit-<br />

Version installieren sollten.<br />

32 oder 64 Bit<br />

Die meisten <strong>Linux</strong>-Distributionen werden in<br />

zwei Versionen angeboten: als 32- und als<br />

64-Bit-Variante. Die Bit-Zahl gibt an, wie groß<br />

Speicheradressen sind, über die das Betriebssystem<br />

(und auch die darauf laufenden Programme)<br />

auf den Hauptspeicher zugreifen. Es<br />

handelt sich dabei um zwei separate Welten:<br />

l Ein Programmpaket einer 64-Bit-<strong>Linux</strong>-<br />

Version können Sie unter einem 32-Bit-<br />

<strong>Linux</strong>-System gar nicht verwenden, und<br />

l ein Programmpaket einer 32-Bit-<strong>Linux</strong>-<br />

Version läuft auf einem 64-Bit-System nur<br />

dann, wenn Sie zusätzliche Kompatibilitätspakete<br />

einspielen, und das ist sinnlos,<br />

wenn es auch eine 64-Bit-Version gibt.<br />

Dazu kommt für 64-Bit-Varianten die generelle<br />

Anforderung, dass die CPU 64-bittig sein<br />

muss, ältere Prozessoren arbeiten intern nur<br />

<strong>mit</strong> 32 Bit.<br />

Die <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Redaktion empfiehlt generell<br />

den Einsatz der 32-Bit-Versionen, denn da<strong>mit</strong><br />

erreichen Sie in der Regel eine etwas höhere<br />

Hardware-Kompatibilität. Aus diesem Grund<br />

finden Sie auch auf den Datenträgern <strong>im</strong> Heft<br />

meist nur 32-Bit-Versionen. Die 64-Bit-Varianten<br />

sollten generell nur fortgeschrittene Anwender<br />

nutzen, die sich zu helfen wissen,<br />

wenn sich z. B. ein benötigter Treiber nicht<br />

installieren lässt, weil es ihn nur in einer<br />

32-Bit-Version gibt.<br />

Hauptvorteil der 64-Bit-Versionen ist, dass<br />

Sie da<strong>mit</strong> erstaunlich große Mengen an RAM<br />

nutzen können, wie sie nie in normalen<br />

Desktop-PCs oder Notebooks, sondern nur in<br />

spezialisierten Server-PCs verbaut werden:<br />

Mit 64-Bit-<strong>Linux</strong> könnten Sie z. B. problemlos<br />

ein ganzes Terabyte RAM (das sind<br />

1024 GByte) verwenden – das ist aber deutlich<br />

überd<strong>im</strong>ensioniert für die tägliche Arbeit<br />

<strong>mit</strong> ein paar Programmen unter KDE oder<br />

Gnome. Um mehr als 4 GByte RAM anzusprechen,<br />

gibt es <strong>mit</strong> „PAE“ noch eine Alternative.<br />

PAE-Kernel für mehr als 4 GByte<br />

Das Kürzel PAE steht für Physical Address Extension<br />

und bezeichnet eine Technik, <strong>mit</strong> der<br />

Betriebssysteme mehr als 4 GByte Speicher<br />

nutzen können, obwohl sie <strong>im</strong> 32-Bit-Modus<br />

laufen. Wo liegt hier überhaupt das Problem?<br />

Ein 32-Bit-Betriebssystem nutzt die CPU <strong>im</strong><br />

32-Bit-Modus – entweder, weil es sich um<br />

eine entsprechende 32-Bit-CPU handelt oder<br />

weil (trotz 64-Bit-CPU) die 32-Bit-Version des<br />

Systems installiert wurde. Das bedeutet, dass<br />

intern in der CPU nur 32 Bit breite Register<br />

zur Verfügung stehen, auch für den Zugriff<br />

auf die Speicherzellen. Mit 32 Bit lassen sich<br />

2 32 verschiedene Adressen ansprechen; das<br />

entspricht genau 4 GByte.<br />

<strong>Linux</strong> unterstützt <strong>mit</strong> PAE ein Feature der<br />

Prozessoren, <strong>mit</strong> dem sich trotz 32-bittigem<br />

Betrieb mehr als 4 GByte nutzen lassen. CPUs<br />

verfügen nämlich meist über einen breiteren<br />

Adressbus, auch wenn es sich nicht um<br />

64-Bit-CPUs handelt. So haben z. B. die meisten<br />

32-Bit-CPUs von Intel einen 36 Bit breiten<br />

Adressbus, über den sich theoretisch bis zu<br />

64 GByte RAM nutzen lassen.<br />

Theorie beiseite: Wenn Sie einen Rechner<br />

<strong>mit</strong> mehr als 4 GByte eingebautem Arbeitsspeicher<br />

verwenden, müssen Sie entweder<br />

ein 64-Bit-<strong>Linux</strong> oder eine 32-Bit-Version <strong>mit</strong><br />

aktivierter PAE (also den pae-Kernel) ver-<br />

74 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Kernel-Varianten<br />

Basics<br />

wenden, um den Speicher jenseits der<br />

4 GByte auch nutzen zu können.<br />

Virtualisierung <strong>mit</strong> Xen<br />

Der Name Xen hat nichts <strong>mit</strong> Zen zu tun, auch<br />

wenn er ähnlich klingt. Xen ist ein so genannter<br />

Hypervisor: ein kleines Mini-Betriebssystem,<br />

dessen einziger Zweck es ist, parallel<br />

mehrere virtuelle Maschinen zu betreiben, in<br />

denen dann z. B. <strong>Linux</strong> laufen kann. Der Einsatz<br />

von Xen erinnert da<strong>mit</strong> an die Nutzung<br />

mehrerer virtuellen Maschinen in VirtualBox<br />

oder VMware; technisch unterscheidet sich<br />

die Xen-Lösung aber von VirtualBox & Co.<br />

Wer eine Xen-Installation wählt, bootet tatsächlich<br />

zunächst Xen und nicht <strong>Linux</strong>; vom<br />

laufenden Xen aus wird dann ein erstes <strong>Linux</strong>-<br />

System in einer virtuellen Maschine gestartet,<br />

so dass der Rechner benutzbar wird. Aus diesem<br />

ersten <strong>Linux</strong>-System heraus können Anwender<br />

<strong>mit</strong> Hilfe der Xen-Tools dann weitere<br />

solche Maschinen starten, die sich via Xen die<br />

vorhandenen Ressourcen teilen.<br />

Für den normalen Desktopbetrieb werden Sie<br />

Xen nie brauchen, bei der Installation in einer<br />

virtuellen Maschine (VirtualBox, VMware &<br />

Co.) kommen sich die beiden Virtualisierungstechniken<br />

sogar in die Quere, so dass oft<br />

schon das Booten eines Xen-<strong>Linux</strong>’ fehlschlägt.<br />

Kernel-Pakete, die xen <strong>im</strong> Namen tragen,<br />

sollten Sie also meiden.<br />

Hinweise der Distributoren<br />

Das OpenSuse-Team und die Webseite ubuntuusers.​de<br />

bieten in ihren Dokumentations-<br />

Wikis [1,2] ein paar Hinweise zur Bedeutung<br />

der Kernel-Pakete.<br />

l Bei Ubuntu deutet die Ergänzung -generic<br />

auf einen Standard-Kernel hin (Abbildung<br />

1); Pakete <strong>mit</strong> der Endung -virtual<br />

abb. 1: Mehrere Kernel stehen zur Wahl bei Ubuntu – meist fahren sie <strong>mit</strong> „generic“-<br />

Kerneln am besten, wenn sie einen normalen arbeitsplatzrechner verwenden.<br />

sind für die Installation als Gastsystem<br />

in einer virtuellen Maschine gedacht.<br />

Manchmal taucht auch -server auf: Diese<br />

Kernel empfehlen sich für den Einsatz<br />

auf Serversystemen ohne grafische Oberfläche.<br />

Ergänzend gibt es die bei Ubuntu<br />

als „Mainline-Kernel“ bezeichneten Pakete<br />

<strong>mit</strong> unverändertem Original-Kernel<br />

– diese sind aber nur erhältlich, wenn Sie<br />

ein spezielles PPA [3] einrichten, und Sie<br />

werden diese ungepatchten Versionen <strong>im</strong><br />

Normalfall nicht benötigen.<br />

l Unter OpenSuse läuft <strong>im</strong> Normalfall der default-Kernel<br />

(Abbildung 2). Auf Desktop-<br />

PCs ist der desktop-Kernel eine Alternative,<br />

die auch PAE unterstützt. Das verrät aber<br />

nicht die Webseite, sondern erst ein Blick<br />

in die Paketbeschreibung (z. B. <strong>mit</strong> Hilfe<br />

des Kommandos zypper​ info​ kernel-desktop).<br />

Er hat aber andere Eigenschaften<br />

als der pae-Kernel: Einige Features, die<br />

auf Desktoprechnern nicht benötigt werden,<br />

sind dort deaktiviert. Der Kernel <strong>mit</strong><br />

Endung -vanilla enthält keine OpenSuseeigenen<br />

Patches, sondern ist der offizielle<br />

Kernel von der <strong>Linux</strong>-Kernel-Webseite [4].<br />

Daneben gibt es <strong>mit</strong> -vmi noch eine Version<br />

für den Einsatz in virtuellen Maschinen<br />

(VMware, VirtualBox etc.).<br />

Die Xen-Version trägt unter beiden Distributionen<br />

die gleiche Kennung -xen <strong>im</strong> Namen.<br />

Fazit: Standard reicht<br />

Nun haben Sie viel über die diversen Kernel-<br />

Pakete gelesen, die Ubuntu und OpenSuse anbieten<br />

– als Zusammenfassung bleibt aber der<br />

kurze Hinweis, dass auf normalen Desktoprechnern<br />

der Einsatz des jeweiligen Standard-<br />

Kernels meist die beste Entscheidung ist, und<br />

die Installer richten auch genau diesen ein,<br />

wenn Sie nichts an den Vorgaben ändern.<br />

GloSSAr<br />

PPA: Ein Personal Package Archive<br />

(PPA) ist eine spezielle Installationsquelle<br />

(ein Paket-Repository) für<br />

Ubuntu, häufig <strong>mit</strong> sehr spezieller Ausrichtung<br />

und entsprechend wenigen<br />

Paketen.<br />

Kernel-Updates, vor allem auf Versionen, welche<br />

die jeweiligen Update-Programme nicht<br />

vorschlagen, sollten Sie meiden – das gilt speziell<br />

dann, wenn Sie Nvidia- oder ATI-Treiber<br />

vom Hersteller benutzen, denn diese funktionieren<br />

nach einem Kernel-Wechsel oft nicht<br />

mehr und verlangen ebenfalls nach einer Aktualisierung.<br />

Selbst kompilierte Kernel sind<br />

übrigens ein Relikt aus der Vergangenheit; als<br />

normaler Anwender werden Sie fast nie einen<br />

Grund finden, selbst die Kernel-Quellen zu<br />

übersetzen. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] OpenSuse-Kernel: http:// en. opensuse.<br />

org/ Kernel (http:// ezlx. de/ b3i1)<br />

[2] UbuntuUsers: http:// wiki. ubuntuusers.<br />

de/ kernel (http:// ezlx. de/ b3i2 )<br />

[3] Mainline-Kernel-PPA: http:// kernel.<br />

ubuntu. com/ ~kernel‐ppa/ mainline<br />

(http:// ezlx. de/ b3i4)<br />

abb. 2: auch Opensuse bietet zahlreiche Kernel-Varianten an; die standardversion<br />

heißt hier „default“. spezial-Kernel wie „ec2“ und „xen“ ignorieren sie am besten.<br />

[4] Kernel-Webseite: http:// www. kernel.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ b3i3)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

75


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks zu KDE<br />

Besser arbeiten <strong>mit</strong> KDE<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Kaum eine Desktopumgebung bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten als KDE. Das macht<br />

sie hochgradig individuell anpassbar, <strong>mit</strong>unter aber auch unübersichtlich. Wir zeigen<br />

u. a., wie Sie das Menü, die Zwischenablage und Dateiauswahldialoge ganz nach<br />

Ihrem Geschmack einrichten.<br />

01 Newsmeldungen<br />

auf dem Desktop<br />

Das Web ist aktueller als jede Tageszeitung –<br />

und so schauen viele Anwender regelmäßig<br />

bei Newsangeboten wie dem der Tagesschau<br />

vorbei oder informieren sich auf der <strong>Linux</strong>-<br />

Community, was es Neues rund um das freie<br />

Betriebssystem und Open-Source-Software<br />

gibt. Mehrere Newsquellen <strong>mit</strong> dem Browser<br />

<strong>im</strong> Blick zu behalten, ist umständlich, und ein<br />

separater Newsreader wie der Akregator ist<br />

nicht jedermanns Sache.<br />

Ein guter Kompromiss, um die Lieblings-<br />

Newsquellen <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick zu haben, ist<br />

das KDE-Applet News, das sich halbtransparent<br />

über den Desktop legt und in einem fest<br />

definierten Zeitintervall (voreingestellt sind<br />

30 Minuten) alle neuen Nachrichten Ihrer<br />

Newsquellen abholt.<br />

Sie starten die Nachrichtenzentrale über einen<br />

Rechtsklick auf den Desktop und Auswahl<br />

von Miniprogramme hinzufügen aus dem<br />

Kontextmenü. Suchen Sie <strong>im</strong> sich öffnenden<br />

Fenster nach News und ziehen Sie den gleichnamigen<br />

Treffer <strong>mit</strong> gedrückt gehaltener linker<br />

Maustaste auf den Desktop.<br />

Das Miniprogramm zeigt standardmäßig die<br />

Schlagzeilen neuer Nachrichten vom KDE-<br />

Projekt an. Sobald Sie auf eine davon klicken,<br />

öffnet sich der Standardbrowser, meistens<br />

Firefox, und zeigt die komplette Meldung an<br />

(Abbildung 1).<br />

Mehr News für das<br />

02<br />

„News“-Applet<br />

Die Liste der vordefinierten Nachrichtenquellen<br />

<strong>im</strong> Miniprogramm (siehe Tipp 01) ist recht<br />

überschaubar. Neben<br />

den standardmäßig aktiven<br />

KDE-News stehen <strong>im</strong><br />

Einstellungsmenü nur<br />

noch ein paar weitere<br />

KDE- und distributionsspezifische<br />

Quellen zur<br />

Auswahl bereit. Wer sich<br />

auch für das politische<br />

Tagesgeschehen interessiert<br />

oder <strong>Linux</strong>-News in<br />

deutscher Sprache vorzieht,<br />

wird da<strong>mit</strong> nicht<br />

glücklich.<br />

Das Angebot lässt sich jedoch<br />

leicht um weitere<br />

Nachrichtenquellen erweitern.<br />

Dazu öffnen Sie<br />

den Einstellungsdialog über das Schraubenschlüsselsymbol<br />

der Widget-Leiste. (Sie klappt<br />

Abb. 1: Mit dem Miniprogramm<br />

„News“ haben sie aktuelle Nachrichten<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick.<br />

aus, sobald Sie den Mauszeiger über das<br />

News-Widget bewegen.) Klicken Sie dort links<br />

auf Nachrichtenquellen und geben Sie in das<br />

Feld neben Nachrichtenquelle hinzufügen den<br />

Link zu einem RSS-Feed ein.<br />

Welche Links Sie hier angeben müssen, finden<br />

Sie am schnellsten <strong>mit</strong> Firefox heraus:<br />

Wenn eine Seite einen RSS-Feed anbietet, ist<br />

bei Firefox der Menüpunkt<br />

Lesezeichen / Diese<br />

Seite abonnieren aktiv.<br />

Über einen Klick darauf<br />

gelangen Sie zum RSS-<br />

Feed der Seite, und<br />

Firefox bietet über einen<br />

Button an, sie als dynamisches<br />

Lesezeichen zu<br />

abonnieren. Das müssen<br />

Sie nicht, Sie benötigen<br />

nur die URL aus der<br />

Adresszeile. Klicken Sie<br />

doppelt in die Adresszeile,<br />

um den Link in die<br />

Zwischenablage zu übernehmen.<br />

Wechseln Sie<br />

nun zum Einstellungsdialog<br />

des News-Miniprogramms und fügen<br />

Sie die kopierte Adresse <strong>mit</strong> einem Klick der<br />

<strong>mit</strong>tleren Maustaste ein. Arbeiten Sie <strong>mit</strong> einer<br />

Zwei-Tasten-Maus ohne Rad, drücken Sie<br />

stattdessen beide Maustasten gleichzeitig.<br />

Klicken Sie danach auf Nachrichtenquelle<br />

hinzufügen, und schon<br />

taucht die gewünschte Site in der Liste<br />

auf, deren News regelmäßig direkt auf Ihrem<br />

Desktop landen (Abbildung 2).<br />

Abholintervall für<br />

03<br />

Nachrichten anpassen<br />

Standardmäßig klappert das News-Applet für<br />

den Desktop alle 30 Minuten die eingerichteten<br />

Nachrichtenquellen ab und schaut, ob es<br />

76<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

etwas Neues gibt. Sind Ihnen 30 Minuten zu<br />

lang, setzen Sie die voreingestellte Zeit einfach<br />

herunter. Bewegen Sie dazu die Maus über<br />

das News-Applet und klicken Sie in der ausklappenden<br />

Seitenleiste auf das Schraubenschlüsselsymbol.<br />

Im Einrichtungsdialog stellen<br />

Sie <strong>im</strong> Abschnitt Allgemein das gewünschte<br />

Aktualisierungsintervall in Minuten ein.<br />

Datum und Uhrzeit<br />

04<br />

in allen Formaten<br />

Die „digitale Uhr“, die KDE unten rechts in der<br />

Kontrollleiste einblendet, richtet sich standardmäßig<br />

nach den Regionaleinstellungen Ihres<br />

Systems. So verwendet sie bei deutschen Regionaleinstellungen<br />

das 24-Stunden-Format für die<br />

Uhrzeit und zeigt auch das Datum in hiesieger<br />

Notation an: Der Tag und nicht der Monat steht<br />

vorne. Das lässt sich über den Einrichtungsdialog<br />

der Uhr auch nicht ändern.<br />

Benötigen Sie trotzdem einmal die amerikanische<br />

Schreibweise in der Form Jahr-Monat-<br />

Tag, werden Sie <strong>im</strong> Kontextmenü der Uhr fündig.<br />

Unter dem Eintrag In die Zwischenablage<br />

kopieren, finden Sie eine ganze Reihe Schreibweisen<br />

für Datum und Uhrzeit. Sobald Sie<br />

eine davon anklicken, landet sie in der Zwischenablage,<br />

und Sie können sie z. B. in Office-Dokumente<br />

einfügen.<br />

Verzeichnisse aus der<br />

08<br />

Ordnerleiste entfernen<br />

Im Dialog zum Speichern und Öffnen von Dateien<br />

zeigen KDE-Anwendungen links eine<br />

Leiste <strong>mit</strong> einigen vorausgewählten Ordnern<br />

an. Dazu gehören unter anderem das Homeaktionen.<br />

Wie viele das sind,<br />

unterscheidet sich von Distribution<br />

zu Distribution. Über das<br />

Einrichtungsmenü der Zwischenablage<br />

erhöhen oder reduzieren<br />

Sie die Anzahl der zu speichernden<br />

Einträge.<br />

Klicken Sie dazu <strong>mit</strong> der rechten<br />

Maustaste auf das Klemmbrett-<br />

Symbol (unter OpenSuse eine<br />

Schere) und wählen Sie Klipper<br />

einrichten aus dem sich öffnenden<br />

Kontextmenü. Im Abschnitt<br />

Allgemein können Sie <strong>mit</strong> den<br />

Pfeiltasten hinter dem Feld Größe<br />

des Verlaufsspeichers die Anzahl<br />

der zu speichernden Einträge anpassen (Abbildung<br />

3).<br />

Zwischenablage per<br />

06<br />

Tastenkombination öffnen<br />

Oft hat man gerade beide Hände an der Tastatur,<br />

wenn man Text aus der KDE-Zwischenablage<br />

in ein Dokument einfügen will. Schneller<br />

als <strong>mit</strong> der Maus öffnet man sie in diesem<br />

Fall <strong>mit</strong> der Tastenkombination [Strg-Alt-V].<br />

Mit den Pfeiltasten navigieren Sie zwischen<br />

den Einträgen und wählen den gewünschten<br />

<strong>mit</strong> einem Druck auf [Eingabe] aus. Über die<br />

gewohnte Tastenkombination [Strg-V] fügen<br />

Sie den so ausgewählten Text dann in das Dokument<br />

ein.<br />

07 Zwischenablage<br />

<strong>im</strong> Blick<br />

Nutzen Sie die <strong>im</strong> vorherigen Tipp beschriebene<br />

Tastenkombination [Strg-Alt-V], um<br />

Abb. 2: <strong>im</strong> Einrichtungsdialog des News-Miniprogramms<br />

können sie weitere Nachrichtenquellen hinzufügen,<br />

hier das Onlineangebot des spiegel.<br />

Mehr Einträge<br />

05<br />

in der Zwischenablage<br />

Die KDE-Zwischenablage Klipper, die sich <strong>im</strong><br />

Systembereich der Kontrollleiste befindet, ist<br />

nicht zuletzt deshalb so praktisch, weil sie<br />

nicht nur den zuletzt kopierten Text speichert,<br />

sondern nahezu beliebig viele Kopierschnell<br />

Zugriff auf die KDE-Zwischenablage<br />

zu erhalten, stört es Sie vielleicht auch, dass<br />

sie sich rechts unten öffnet. Viel praktischer<br />

wäre es, wenn sie an der aktuellen Cursorposition<br />

aufklappen würde. Dieses Verhalten erreichen<br />

Sie über den Einstellungsdialog der<br />

Zwischenablage: Sie öffnen ihn per Rechtsklick<br />

auf das Klipper-Icon <strong>im</strong> Systembereich<br />

der Kontrollleiste und wählen <strong>im</strong> aufklappenden<br />

Kontextmenü den Eintrag Klipper einrichten.<br />

Im Abschnitt Allgemein setzen Sie einfach<br />

ein Häkchen vor Kontextmenü an Mausposition<br />

öffnen und bestätigen die Änderung <strong>mit</strong><br />

einem Klick auf OK.<br />

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Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 3: <strong>im</strong> Einrichtungsdialog der kDE-Zwischenablage legen<br />

sie fest, wie viele Einträge klipper speichert.<br />

Abb. 4: Einmal ausgeblendete Ordner lassen sich über das kontextmenü<br />

der schnellzugriffsleiste wieder anzeigen.<br />

Verzeichnis Ihres Benutzers (Persönlicher<br />

Ordner), das <strong>Netz</strong>werk, der Basisordner und<br />

der Mülle<strong>im</strong>er. Die ersten beiden benötigt man<br />

wahrscheinlich häufiger, der Mülle<strong>im</strong>er-Eintrag<br />

ist jedoch ziemlich nutzlos. Auch den<br />

Schnellzugriff auf den „Basisordner“ (das<br />

Wurzelverzeichnis /) benötigt man nur selten,<br />

da man als normaler Benutzer außerhalb seines<br />

Home-Verzeichnisses sowieso keine Dateien<br />

verändern oder neu anlegen darf.<br />

Solche kaum benötigen Einträge werden Sie<br />

leicht los: Klicken Sie beispielsweise den Mülle<strong>im</strong>er<br />

<strong>mit</strong> der rechten Maustaste an und wählen<br />

Sie <strong>im</strong> Kontextmenü Mülle<strong>im</strong>er ausblenden.<br />

Nicht wundern: Der Mülle<strong>im</strong>er verschwindet<br />

nicht sofort, sondern erst, wenn<br />

Sie ein anderes Verzeichnis markieren.<br />

Auf diese Weise versteckte Einträge zaubern<br />

Sie genauso leicht wieder hervor: Klicken Sie<br />

dazu <strong>mit</strong> der rechten Maustaste in einen freien<br />

Bereich der Schnellzugriffsleiste und wählen<br />

Sie <strong>im</strong> aufklappenden Kontextmenü den Eintrag<br />

Alle Einträge anzeigen<br />

(Abbildung 4).<br />

Abb. 5: programme aus dem k-Menü<br />

können sie per Drag & Drop<br />

und über ihr kontextmenü auf den<br />

Desktop legen.<br />

Eigene Ordner<br />

09<br />

<strong>im</strong> Schnellzugriff<br />

Haben Sie, wie <strong>im</strong> letzten<br />

Tipp beschrieben, einzelne<br />

Verzeichnisse aus<br />

der Schnellzugriffsleiste<br />

des Dateiauswahldialogs<br />

gelöscht, können Sie den<br />

so gewonnenen Platz für<br />

Ordner nutzen, die Sie<br />

tatsächlich häufig benötigen,<br />

etwa das Verzeichnis<br />

Downloads oder das,<br />

in dem Sie Ihre Office-<br />

Dokumente speichern.<br />

Um die Schnellzugriffsleiste<br />

um ein Verzeichnis zu erweitern, ziehen<br />

Sie es einfach <strong>mit</strong> gedrückt gehaltener linker<br />

Maustaste aus der rechten Fensterhälfte in die<br />

Leiste und lassen es dort fallen.<br />

10 Programmstarter<br />

auf dem Desktop<br />

Sie können Programmsymbole aus dem KDE-<br />

4-Menü auf den Desktop ziehen, um den Programmstarter<br />

so <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick zu haben.<br />

Alternativ klicken Sie das Icon <strong>im</strong> Menü <strong>mit</strong><br />

der rechten Maustaste an und wählen Zur Arbeitsfläche<br />

hinzufügen aus dem Kontextmenü<br />

(Abbildung 5).<br />

Hinzufügen von Programmen<br />

11<br />

zur Arbeitsfläche scheitert<br />

Gibt es bei den Programmen <strong>im</strong> K-Menü den<br />

Eintrag Zur Arbeitsfläche hinzufügen nicht<br />

(siehe Tipp 10), liegt das daran, dass Sie irgendwann<br />

die Option Miniprogramme sperren<br />

<strong>im</strong> Kontextmenü des Desktops ausgewählt<br />

haben. Sie bewirkt,<br />

dass Sie die Widgets<br />

auf dem Desktop<br />

nicht verschieben können,<br />

und verhindert auch<br />

das Löschen und Hinzufügen<br />

von Widgets. Sie<br />

deaktivieren die Option,<br />

indem Sie <strong>mit</strong> der rechten<br />

Maustaste auf eine<br />

freie Stelle des Desktops<br />

klicken und <strong>im</strong> aufklappenden<br />

Menü den Punkt<br />

Miniprogramme entsperren<br />

aufrufen. Danach<br />

lassen sich die Programmstarter<br />

aus dem<br />

K-Menü wieder auf den<br />

Desktop verfrachten.<br />

Konqueror: Eingebettete Ansicht<br />

12<br />

für Textdateien<br />

Wer den alten Konqueror gegenüber Dolphin<br />

als Date<strong>im</strong>anager bevorzugt, ärgert sich eventuell<br />

darüber, dass das Programm Textdateien<br />

nicht mehr wie früher in der eingebetteten<br />

Ansicht, sondern <strong>im</strong> Texteditor öffnet. Verantwortlich<br />

dafür sind die Dateityp-Einstellungen<br />

für Texte. Diese passen Sie <strong>im</strong> KDE-Kontrollzentrum<br />

an: Sie starten es über ein <strong>mit</strong> [Alt-<br />

F2] geöffnetes Schnellstartfenster, in das Sie<br />

systemsettings eingeben. Wechseln Sie dort<br />

auf den Tab Erweitert und öffnen Sie unter Erweiterte<br />

Benutzereinstellungen das Modul Dateizuordnungen.<br />

Markieren Sie in der Baumansicht<br />

links <strong>im</strong> Fenster den Eintrag text und<br />

setzen Sie in der rechten Fensterhälfte ein<br />

Häkchen vor Datei in eingebettetem Betrachter<br />

anzeigen (Abbildung 6).<br />

Künftig zeigt Konqueror Textdateien wieder<br />

in der eingebetteten Ansicht an, in der Sie<br />

diese wie <strong>im</strong> Texteditor auch bearbeiten können.<br />

Möchten Sie eine Textdatei doch einmal<br />

in KWrite, Kate oder LibreOffice Writer öffnen,<br />

erledigen Sie das über den Eintrag Öffnen<br />

<strong>mit</strong> <strong>im</strong> Kontextmenü.<br />

Eingefrorene Kontrollleiste<br />

13<br />

wiederbeleben<br />

Mitunter passiert es, dass die Kontrollleiste<br />

einfriert, wenn Sie über den Halbkreis unten<br />

rechts den Bearbeitungsmodus aktiviert haben.<br />

Auch Warten hilft da nicht – die Leiste<br />

bleibt tot. Sie müssen sich nun nicht abmelden<br />

oder den Desktop abschießen, um alles<br />

wieder ins Lot zu bringen. Öffnen Sie stattdessen<br />

über ein <strong>mit</strong> [Alt-F2] geöffnetes Schnellstartfenster,<br />

in das Sie konsole eingeben, ein<br />

Befehlsfenster. Mit dem Kommando<br />

kquitapp plasma‐desktop<br />

78 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 6: Über die Einstellungen für die Dateizuordnungen sorgen<br />

sie dafür, dass konqueror Textdateien selbst anzeigt.<br />

Abb. 7: <strong>im</strong> Menü-Editor können sie programmen Tastenkürzel<br />

für den schnelleren start zuweisen.<br />

(„KDE quit application“) beenden Sie die<br />

Plasma-Oberfläche von KDE. Nicht erschrecken:<br />

Da<strong>mit</strong> verschwinden alle Miniprogramme,<br />

die Arbeitsflächenordner und die<br />

Kontrollleiste. Die erhalten Sie <strong>mit</strong> dem Befehl<br />

plasma‐desktop<br />

aber sofort zurück.<br />

Anwendungen per<br />

14<br />

Tastenkombination starten<br />

Bei einem gut gefüllten K-Menü ist es gar<br />

nicht so einfach, sich bis zu seinen Lieblingsprogrammen<br />

durchzuhangeln. Diese auf den<br />

Reiter Favoriten zu packen, ist auch keine Lösung,<br />

da der Platz dort beschränkt ist. Am<br />

schnellsten starten Sie häufig benötigte Programme<br />

über Tastenkombinationen, die Sie<br />

den Anwendungen <strong>im</strong> Menü-Editor zuweisen.<br />

Öffnen Sie dieses Tool, indem Sie <strong>mit</strong> der<br />

rechten Maustaste auf den K-Menü-Button<br />

klicken und Menü-Editor aus dem Kontextmenü<br />

wählen.<br />

Dort finden Sie links <strong>im</strong> Fenster eine Liste aller<br />

Programmkategorien. Über<br />

einen Klick auf das Pluszeichen<br />

vor einer Kategorie klappt die<br />

Liste der zugehörigen Programme<br />

aus. Um nun beispielsweise dem<br />

Audioplayer Amarok die Tastenkombination<br />

[Alt-A] zuzuweisen,<br />

markieren Sie ihn in der Kategorie<br />

Unterhaltungsmedien und<br />

wechseln rechts <strong>im</strong> Fenster auf<br />

den Reiter Erweitert. Klicken Sie<br />

unten rechts auf die Schaltfläche<br />

hinter Aktuelles Tastenkürzel<br />

und drücken Sie das gewünschte,<br />

etwa [Alt-A] – es erscheint dort,<br />

während Sie schreiben, und ist<br />

sofort aktiv (Abbildung 7).<br />

Sie müssen nicht befürchten, versehentlich<br />

ein Tastenkürzel zu vergeben, das schon belegt<br />

ist: KDE überprüft die Liste aller eingerichteten<br />

Tastenkombinationen auf Dubletten<br />

und zeigt <strong>im</strong> Fall des Falles eine Warnung<br />

an. Danach können Sie die Aktion entweder<br />

abbrechen oder die Tastenkombination doch<br />

neu zuzuweisen.<br />

Kontrollleiste automatisch<br />

15<br />

ausblenden<br />

Gerade auf kleinen Bildschirmen ärgert man<br />

sich über jeden Zent<strong>im</strong>eter verschenkten Platzes,<br />

der nicht von Programmfenstern genutzt<br />

werden kann. Unter KDE gewinnen Sie Platz<br />

dazu, indem Sie den Desktop anweisen, die<br />

Kontrolleiste automatisch auszublenden.<br />

Klicken Sie dazu auf den Halbkreis ganz<br />

rechts in der Leiste und wählen Sie <strong>im</strong> ausklappenden<br />

Bereich die Option Weitere Einstellungen.<br />

Es öffnet sich ein Menü, in dem<br />

Sie den Eintrag Automatisch ausblenden anklicken.<br />

Künftig mogelt sich die Kontrollleiste<br />

nur noch in Ihr Blickfeld, wenn Sie den<br />

Abb. 8: <strong>im</strong> Einrichtungsdialog des k-Menüs legen sie fest, dass<br />

sie nur <strong>mit</strong> klicks durch die Tabs des Menüs wechseln wollen.<br />

Mauszeiger an den unteren Bildschirmrand<br />

bewegen.<br />

Konqueror: Schnellzugriff<br />

16<br />

auf den Mülle<strong>im</strong>er<br />

Wenn Sie Konqueror als Date<strong>im</strong>anager einsetzen<br />

und schnell eine Datei aus dem Mülle<strong>im</strong>er<br />

wiederherstellen wollen, müssen Sie den<br />

KDE-Abfalle<strong>im</strong>er nicht über sein – eventuell<br />

von einem Fenster überdecktes – Desktopsymbol<br />

ansteuern. Geben Sie in der Adressleiste<br />

von Konqueror einfach trash:/ ein und<br />

drücken Sie [Eingabe], um zum Mülle<strong>im</strong>er zu<br />

wechseln.<br />

K-Menü: Versehentlichen<br />

17<br />

Tabwechsel verhindern<br />

Viele Nutzer mögen das Menü von KDE 4 vor<br />

allem wegen seiner praktischen Suchfunktion.<br />

Stöbert man aber einfach so durch die<br />

Programmkategorien, passiert es gelegentlich,<br />

dass man versehentlich den Mauszeiger<br />

über einen anderen Tab bewegt. Standardmäßig<br />

wechselt das K-Menü dann von der<br />

Anwendungsübersicht zu diesem<br />

Tab, etwa zu den Favoriten<br />

oder zum Verlauf.<br />

Den versehentlichen Tabwechsel<br />

verhindern Sie, indem Sie das<br />

K-Menü so einrichten, dass der<br />

Tabwechsel explizit per Mausklick<br />

erfolgen muss. Klicken Sie<br />

dazu <strong>mit</strong> der rechten Maustaste<br />

auf den Menü-Button und wählen<br />

Sie Einstellungen für K-Menü<br />

aus dem Kontextmenü. Entfernen<br />

Sie danach <strong>im</strong> Bereich Allgemein<br />

das Häkchen vor der Option<br />

Kategorien durch Überfahren<br />

<strong>mit</strong> der Maus wechseln (Abbildung<br />

8). (hge)<br />

n<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

79


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps und Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik<br />

Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für <strong>Linux</strong>. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig<br />

Nützliches und Praktisches für die alternative grafische<br />

Oberfläche vor.<br />

Zeit und Datum<br />

18<br />

in die Zwischenablage<br />

Das obere Panel des Gnome-Desktops zeigt ein<br />

kleines Uhren-Applet, über das Sie Datum und<br />

Uhrzeit <strong>im</strong> Blick behalten. Klicken Sie <strong>mit</strong> der<br />

linken Maustaste auf das Applet, klappen der<br />

Kalender und eine Ansicht der Orte aus. Über<br />

die rechte Maustaste hingegen richten Sie die<br />

Uhrzeit nicht nur ein, sondern kopieren auch<br />

Zeit und Datum in die Zwischenablage (Menüpunkte<br />

Uhrzeit kopieren bzw. Datum kopie‐<br />

GloSSar<br />

Pangramm: Ein Satz, der alle Buchstaben<br />

des Alphabets enthält und sich<br />

so<strong>mit</strong> ideal zur Anzeige von Schriftarten<br />

eignet. Es existieren verschiedene<br />

deutsche Pangramme, <strong>mit</strong> und<br />

ohne Sonderzeichen. Auch für andere<br />

Sprachen gibt es solche Sätze – das<br />

bekannteste englische ist „The quick<br />

brown fox jumps over the lazy dog.“<br />

ren). Anschließend fügen Sie deren Inhalt <strong>mit</strong><br />

der <strong>mit</strong>tleren Maustaste, über Bearbeiten / Einfügen<br />

und oft auch <strong>mit</strong> dem Shortcut [Strg-V]<br />

in ein Dokument oder Terminal ein.<br />

Gnome Spec<strong>im</strong>en: Fonts anschauen<br />

19<br />

und vergleichen<br />

Schon während der Installation einer <strong>Linux</strong>-<br />

Distribution wandern zahlreiche Schriftarten<br />

<strong>mit</strong> auf die Platte, und auch das <strong>Netz</strong> stellt einen<br />

reichhaltigen Fundus freier Fonts zur Verfügung,<br />

aus dem Sie sich nach Herzenslust<br />

bedienen können. Office-Anwendungen, Textsatzsysteme,<br />

DTP- und Grafikprogramme liefern<br />

teilweise noch zusätzliche Fonts.<br />

Welche Schriftarten auf Ihrem Rechner installiert<br />

sind, verrät das Programm Gnome Spec<strong>im</strong>en.<br />

Ubuntu-Anwender finden ein entsprechendes<br />

Paket <strong>im</strong> Universe-Repository; Open-<br />

Suse-Nutzer installieren es von der Heft-DVD.<br />

Nach dem Start aus der Abteilung Grafik des<br />

Menüs Anwendungen oder über den Befehl<br />

gnome‐spec<strong>im</strong>en, den Sie in ein Terminalfenster<br />

oder einen Schnellstarter ([Alt-F2]) eingeben,<br />

sehen Sie ein zweigeteiltes Programmfenster.<br />

Links sind alle auf dem System vorhandenen<br />

Fonts aufgelistet, rechts ist der Ansichtsbereich.<br />

Die einzelnen Schriftgruppen auf der linken<br />

Seite können Sie aufklappen und so auch feststellen,<br />

wie der Font kursiv, fett sowie kursiv<br />

und fett gleichzeitig aussieht. Rechts ist <strong>im</strong><br />

Feld Textvorschau das Pangramm „Zwölf<br />

Boxkämpfer jagen Viktor quer über den großen<br />

Sylter Deich“ eingetragen; Sie können<br />

hier aber auch etwas eigenes eingeben. Direkt<br />

daneben definieren Sie die Größe; voreingestellt<br />

sind 12 pt. Klicken Sie auf Hinzufügen,<br />

um die <strong>Vorschau</strong> einer Schriftart in den rechten<br />

unteren Bereich aufzunehmen. Zeigen Sie<br />

dort mehrere Fonts an, können Sie diese bequem<br />

vergleichen (Abbildung 1). Schaltflächen<br />

zum Leeren der gesamten Anzeige und<br />

zum Entfernen einzelner Fonts finden Sie<br />

ebenfalls <strong>im</strong> rechten Bereich.<br />

Evolution: Signaturen anlegen<br />

20<br />

und verwalten<br />

Signatur nennt man den Textabschnitt am<br />

Ende von E-Mails. Er sollte Informationen zum<br />

Absender enthalten und bei privater Post nicht<br />

länger als vier Zeilen à 80 Zeichen sein, auch<br />

wenn sich heute kaum noch jemand an diese<br />

Konvention hält. Ein Signaturtrenner kapselt<br />

die Signatur vom Nachrichtentext ab. Der<br />

Trenner steht in einer eigenen Zeile, die aus<br />

zwei Bindestrichen, gefolgt von einem Leerzeichen<br />

besteht. Diese Regel erlaubt es den meisten<br />

E-Mail-Programmen und Newsreadern,<br />

eine Signatur automatisch zu identifizieren<br />

und sie bei einer Antwort nicht zu zitieren.<br />

Mit dem Gnome-Mailclient Evolution können<br />

Sie mehrere Signaturen anlegen und für jeden<br />

80 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011<br />

©Martin Benavides, http://elmaya.pochorno.com


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Verfassen Sie nun eine neue Nachricht und<br />

wählen aus dem Drop-down-Menü ein bestehendes<br />

Konto als Absender aus, hängt Evolution<br />

automatisch den konfigurierten Textbaustein<br />

an die Nachricht an. Den <strong>im</strong> letzten Tipp<br />

erwähnten Trenner („‐‐ “) fügt das Mailprogramm<br />

selbstständig hinzu. Darüber hinaus<br />

können Sie aus dem Aufklappmenü neben<br />

dem Absender auch <strong>im</strong>mer von Hand eine<br />

Signatur aussuchen (Abbildung 3).<br />

Abb. 1: Gnome spec<strong>im</strong>en ist ein praktisches kleines Tool, <strong>mit</strong> dem sie auf dem system<br />

installierte schriftarten betrachten und <strong>mit</strong>einander vergleichen.<br />

Account bzw. für jede E-Mail eine passende<br />

auswählen. Das ist vor allem dann praktisch,<br />

wenn Sie <strong>mit</strong> dem Programm sowohl private<br />

als auch berufliche Mails verwalten. So erstellen<br />

Sie eine Signatur in Evolution:<br />

Öffnen Sie den Konfigurationsdialog des<br />

1<br />

Mailclients über Bearbeiten / Einstellungen<br />

und navigieren Sie in der linken Baumansicht<br />

zu Editoreinstellungen.<br />

Wechseln Sie zum Reiter Signaturen und<br />

2<br />

klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen.<br />

Im folgenden Fenster geben Sie dem Textbaustein<br />

einen Namen, etwa dienstlich oder<br />

privat. Tragen Sie danach <strong>im</strong> Editorfenster<br />

darunter Ihren Text ein. Im Drop-down-<br />

Menü über dem Eingabefeld steht neben<br />

Einfacher Text (Vorauswahl) auch HTML<br />

zur Verfügung. Das HTML-Format erlaubt<br />

zwar mehr Gestaltungsmöglichkeiten, allerdings<br />

wollen oder können einige Empfänger<br />

die Signatur dann nicht lesen.<br />

Gefällt Ihnen die Signatur, wählen Sie aus<br />

4<br />

dem Menü Datei den Eintrag Speichern und<br />

schließen. Zurück in den Evolution-Einstellungen<br />

sehen Sie die angelegte(n) Sig natur(en).<br />

Wenn Sie einen Eintrag <strong>mit</strong> der<br />

Maus anklicken, erscheint unten <strong>im</strong> Fenster<br />

eine <strong>Vorschau</strong> (Abbildung 2).<br />

In den Editoreinstellungen können Sie die Signaturen<br />

über die gleichnamige Schaltfläche<br />

bearbeiten und Textbausteine auch entfernen.<br />

Evolution: Signaturen zu<br />

21<br />

Mailkonten hinzufügen<br />

Signaturen können Sie bei Bedarf einer Mailadresse<br />

fest zuordnen. Wechseln Sie dazu<br />

links zum Bereich E‐Mail‐Konten, wählen Sie<br />

einen Account aus und klicken Sie auf Bearbeiten.<br />

Direkt auf dem ersten Reiter Identität<br />

sehen Sie ganz unten das Drop-down-Menü<br />

Signatur. Klappen Sie es aus und wählen Sie<br />

eine vorher angelegte Signatur aus. Die Schaltfläche<br />

Neue Signatur unten rechts öffnet wieder<br />

den Dialog aus dem vorigen Tipp.<br />

Eigenes Kennwort über<br />

22<br />

„Persönliche angaben“ ändern<br />

Über System / Einstellungen öffnen Sie einen<br />

Dialog zum Verändern der persönlichen Angaben<br />

Ihres Accounts. In dem Fenster finden<br />

Sie drei Reiter, auf denen Sie Mailadressen,<br />

Telefonnummern und Instant-Messenger-Daten<br />

eingeben (Reiter Kontakt), Ihre Postanschrift<br />

eintragen (Adresse) und Angaben zur<br />

Homepage, zum Kalender oder Ihrem Job hinterlegen<br />

(Persönliche Informationen).<br />

Ganz oben rechts <strong>im</strong> Fenster sehen Sie eine<br />

Schaltfläche Passwort ändern, über die Sie das<br />

Kennwort Ihres Accounts neu setzen. In den<br />

folgenden Dialog geben Sie zuerst Ihr aktuelles<br />

Kennwort ein und klicken auf Authentifizieren.<br />

Danach dürfen Sie in die beiden Felder<br />

darunter ein neues Passwort eingeben. Das<br />

zweite Feld Neues Passwort wiederholen<br />

schließt eventuelle Vertipper aus, denn wenn<br />

die beiden Eingaben nicht zusammen passen,<br />

erhalten Sie den Hinweis Die beiden Passwörter<br />

st<strong>im</strong>men nicht überein, und die Schaltfläche<br />

Passwort ändern bleibt ausgegraut. Erst,<br />

wenn beide Einträge identisch sind, können<br />

Sie den Button zum Ändern anklicken.<br />

Screenshots <strong>im</strong> Media-<br />

23<br />

player Totem erstellen<br />

Gnomes Mediaplayer Totem gibt nicht nur<br />

Filme und Musik in unterschiedlichen Forma-<br />

Alternativ können Sie anstelle eines eigenen<br />

3<br />

Textes über das Menü Einfügen fertige<br />

Texte oder HTML-Dateien, Emoticons und –<br />

nur <strong>im</strong> HTML-Modus – Bilder, Links, Trennlinien<br />

und Tabellen hinzufügen. Zudem ist<br />

<strong>im</strong> Menü Format und über die Schaltflächen<br />

die Gestaltung <strong>mit</strong> verschiedenen Absatzstilen<br />

und Ausrichtungen erlaubt.<br />

Abb. 2: Mit Evolution verwalten sie bequem mehrere Mailsignaturen – zum Beispiel für<br />

private und berufliche Mails, die sie am selben rechner schreiben.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

81


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

ten wieder, sondern erstellt auch<br />

Momentaufnahmen von laufenden<br />

Videos. Spielen Sie einen Film<br />

ab und drücken Sie [Strg-S] oder<br />

wählen Sie aus dem Menü Bearbeiten<br />

den Eintrag Bildschirmfoto<br />

aufnehmen. Im folgenden Dialog<br />

geben Sie dem Screenshot einen<br />

Namen und wählen darunter einen<br />

Speicherort auf der Festplatte<br />

aus (Abbildung 4).<br />

Im Menü Bearbeiten finden Sie<br />

außerdem den Eintrag Bildschirmfoto‐Galerie<br />

erstellen, über<br />

den Sie ein Foto <strong>mit</strong> mehreren<br />

Szenen-Thumbnails speichern.<br />

Entscheiden Sie sich für einen<br />

Namen und einen Speicherort, legen<br />

Sie die Breite der einzelnen <strong>Vorschau</strong>bildchen<br />

in Pixeln fest (Voreinstellung ist 128 Pixel),<br />

und lassen Sie den Player entweder<br />

selbst die Anzahl der Thumbnails berechnen<br />

oder geben Sie einen eigenen Wert ein. Klicken<br />

Sie abschließend auf Speichern, um die<br />

Galerie zu erzeugen.<br />

Abb. 3: Eine signatur wählt Evolution auf Wunsch automatisch<br />

aus; sie können diese jedoch auch selbst setzen.<br />

lesezeichen für den<br />

24<br />

Konfigurationseditor<br />

Viele Gnome-Programme beschränken sich<br />

bei der Einrichtung auf wenige, häufig genutzte<br />

Optionen und lagern fortgeschrittene<br />

Konfigurationsmöglichkeiten in den Konfigurationseditor<br />

GConf aus. Diesen starten Sie<br />

entweder über [Alt-F2] und Eingabe von<br />

gconf‐editor oder über den Menüpunkt Anwendungen<br />

/ Systemwerkzeuge / Konfigurationseditor.<br />

Über die linke Baumansicht erreichen<br />

Sie die Gnome-Anwendungen, die Desktopeinstellungen<br />

usw. Markieren Sie einen<br />

Eintrag, erscheinen in der rechten Fensterhälfte<br />

die zugehörigen Einstellungen und Erklärungen<br />

zu den Schlüsseln.<br />

Haben Sie sich erstmal durch die verschachtelten<br />

Strukturen durchgeklickt und eine lange<br />

gesuchte Einstellung gefunden, bietet GConf<br />

über Lesezeichen / Lesezeichen hinzufügen an,<br />

Bookmarks zu erstellen. Anschließend finden<br />

Sie das neue Lesezeichen in diesem Menü. Um<br />

ein Bookmark wieder zu entfernen, wählen Sie<br />

Lesezeichen bearbeiten, suchen einen Eintrag<br />

aus der Liste aus und klicken auf Löschen.<br />

25 Tastatur-Navigation<br />

in Gedit-Tabs<br />

Den Texteditor des Gnome-Desktops Gedit<br />

starten Sie über Eingabe von gedit in ein<br />

Schnellstart- oder Terminalfenster oder über<br />

den Menüpunkt Anwendungen / Zubehör /<br />

Texteditor. Sofern Sie das Programm über ersteren<br />

Weg öffnen, können Sie optional schon<br />

eine Datei zur Bearbeitung angeben. Auch<br />

mehrere Dokumente sind möglich:<br />

Abb. 4: Der Mediaplayer Totem erstellt per Tastaturshortcut oder über das Menü<br />

screenshots von laufenden Filmen.<br />

gedit datei1.txt datei2U<br />

.txt datei3.txt ...<br />

Für jedes Dokument öffnet der<br />

flinke Editor einen eigenen Reiter.<br />

Diese Tabs holen Sie, wie<br />

auch <strong>im</strong> Browser Firefox, durch<br />

einen Mausklick in den Vordergrund.<br />

Alternativ wandern Sie<br />

<strong>mit</strong> der Tastatur durch sie hindurch:<br />

Über [Alt-1] erreichen Sie<br />

den ersten Tab, <strong>mit</strong> [Alt-2] den<br />

zweiten usw. [Strg-Alt-Bild ab]<br />

bringt Sie einen Reiter nach links,<br />

[Strg-Alt-Bild auf] nach rechts.<br />

Die Reiter können Sie auch bequem<br />

per Drag & Drop neu anordnen<br />

– innerhalb der Anwendung<br />

oder, wenn Sie einen Tab aus Gedit herausziehen,<br />

als eigenständiges Fenster.<br />

26<br />

Gedit: Dateien per<br />

SSH bearbeiten<br />

Der flinke Texteditor erlaubt auch die Arbeit<br />

<strong>mit</strong> Dokumenten, die auf einem anderen Rechner<br />

liegen. Das ist z. B. dann praktisch, wenn<br />

Sie <strong>mit</strong> dem Laptop auf der Couch sitzen und<br />

schnell die Gnome-Tipps fertig schreiben müssen,<br />

die sich aber auf einem anderen Computer<br />

befinden. Das Feature nutzt dazu den Date<strong>im</strong>anager<br />

Nautilus, der Verbindungen zu<br />

entfernten Servern über verschiedene Protokolle<br />

erlaubt. So gehen Sie vor:<br />

Öffnen Sie den Einrichtungsdialog von<br />

1<br />

Nautilus entweder über den Menüpunkt<br />

Orte / Verbindung zu Server oder aus einem<br />

Fenster des Date<strong>im</strong>anagers heraus<br />

über Datei / Mit Server verbinden.<br />

Im folgenden Dialogfenster entscheiden Sie<br />

2<br />

sich <strong>im</strong> Drop-down-Menü Dienste‐Typ für<br />

ein Verbindungsprotokoll. Zur Wahl stehen<br />

SSH, FTP (<strong>mit</strong> und ohne Zugangsbeschränkung),<br />

Windows-Freigaben und WebDAV<br />

(HTTP oder HTTPS).<br />

Danach tragen Sie ins Feld Name den Hostnamen<br />

oder die IP-Adresse des entfernten<br />

3<br />

Computers ein. Eine Portnummer müssen<br />

Sie nur eingeben, falls der Server auf der<br />

Gegenseite anders als üblich konfiguriert<br />

ist; andernfalls identifiziert Nautilus automatisch<br />

die richtige Portnummer.<br />

Geben Sie einen Benutzernamen und op-<br />

4<br />

tional einen Namen für die Verbindung ein.<br />

Danach klicken Sie auf den Button Verbinden.<br />

Der entfernte Rechner taucht nun in<br />

der linken Seitenleiste des Date<strong>im</strong>anagers<br />

bei den Orten auf. Sobald Sie dort oder über<br />

Gedit auf die Gegenstelle zugreifen, geben<br />

Sie auf Aufforderung das Kennwort ein.<br />

82 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Um <strong>im</strong> Texteditor eine Datei auf einem solchen<br />

Rechner zu bearbeiten, gehen Sie wie<br />

gewohnt über das Menü Datei / Öffnen. Suchen<br />

Sie in der linken Ansicht den entfernten<br />

Rechner. In der rechten Dialoghälfte blättern<br />

Sie durch die entfernten Verzeichnisse und<br />

Dateien – genau wie auf der lokalen Maschine.<br />

Praktisch: Gedit zeigt in der Titelleiste des<br />

Programmfensters den Namen der Datei, das<br />

Verbindungsprotokoll und auch den genauen<br />

Aufenthaltsort an. So erkennen Sie sofort, dass<br />

es sich nicht um ein lokales Dokument handelt<br />

(Abbildung 5).<br />

Nautilus: Zuletzt besuchte<br />

27<br />

orte anzeigen<br />

Die linke Seitenleiste des Gnome-Date<strong>im</strong>anagers<br />

zeigt in der Voreinstellung die Orte an.<br />

Hier finden Sie Ihr Home-Verzeichnis hinter<br />

dem Benutzernamen, die Arbeitsfläche (die<br />

Dinge, die auf dem Desktop liegen), das gesamte<br />

Dateisystem, <strong>Netz</strong>werkfreigaben, Verbindungen<br />

zu entfernten Rechnern, Wechseldatenträger<br />

wie CDs/ DVDs oder USB-Sticks<br />

und den Müll. Abgetrennt hinter dem Strich<br />

tauchen die Nautilus-Lesezeichen auf.<br />

Klicken Sie <strong>mit</strong> der Maus auf das Drop-down-<br />

Menü oberhalb der linken Seitenleiste, haben<br />

Sie außerdem Zugriff auf Informationen zu einem<br />

Ordner, die Baumansicht, Notizen, Embleme<br />

(Symbole, <strong>mit</strong> denen Sie Ordner und<br />

Dateien in Nautilus markieren können) und<br />

die Chronik. Wählen Sie Letztere aus, um die<br />

zuletzt besuchten Verzeichnisse einzublenden.<br />

Die Chronik erreichen Sie alternativ über das<br />

Untermenü Gehe zu: Darin finden Sie den Eintrag<br />

Chronik leeren, der den Verlauf löscht.<br />

Abb. 6: Auf dem gescannten rechner sind unter anderem<br />

die entfernte Anmeldung <strong>mit</strong> ssH, ein VNc-server (port<br />

5900) und der Druckserver cUps (port 631) erreichbar.<br />

Abb. 5: Gedit öffnet auch Dokumente auf entfernten rechnern, wenn sie eine entsprechende<br />

Verbindung konfiguriert haben. Die Titelleiste des Fensters verrät Details.<br />

Diagnose: Portscan <strong>mit</strong><br />

28<br />

Gnome Nettool<br />

Ein praktisches Tool zum Untersuchen des<br />

<strong>Netz</strong>werks und zur Diagnose bei eventuellen<br />

Problemen finden Gnome-Benutzer unter Anwendungen<br />

/ Systemwerkzeuge / <strong>Netz</strong>werkdiagnose.<br />

Um z. B. zu testen, welche Ports bei<br />

einem anderen Rechner geöffnet sind, gehen<br />

Sie zum Reiter Port‐Scan, geben ins Feld <strong>Netz</strong>werkadresse<br />

die IP-Adresse der Gegenstelle ein<br />

und klicken auf Scannen. Im unteren Bereich<br />

sehen Sie anschließend, was der Rechner alles<br />

nach außen preisgibt. Das Nettool blendet hier<br />

eine Liste der Ports <strong>mit</strong> ihren Nummern und<br />

Diensten ein (Abbildung 6).<br />

Beachten Sie, dass Sie einen solchen Portscan<br />

<strong>im</strong>mer nur zur Überprüfung eigener Maschinen<br />

einsetzen dürfen. Administratoren anderer<br />

Rechner werden sich über derartige Überprüfungen<br />

nicht besonders freuen und sie<br />

meistens als Einbruchsversuch werten. Den<br />

lokalen Rechner <strong>mit</strong> diesem Programm zu<br />

scannen, ergibt übrigens wenig Sinn, weil Sie<br />

nicht erkennen können, welche Ports wirklich<br />

nach außen offen sind. Um die eigene Maschine<br />

zu testen, empfiehlt sich der Reiter<br />

<strong>Netz</strong>werkstatus. Klicken Sie dort die Checkbox<br />

Aktive <strong>Netz</strong>werkdienste an.<br />

29 Systemverwaltung:<br />

Neuen Benutzer anlegen<br />

Der Gnome-Desktop bringt sein eigenes grafisches<br />

Tool zur Benutzer- und Gruppenverwaltung<br />

<strong>mit</strong>. Sie finden es <strong>im</strong> Menü System unter<br />

Systemverwaltung / Benutzer und Gruppen.<br />

Um einen neuen Account anzulegen,<br />

klicken Sie links unten<br />

auf Hinzufügen und geben<br />

dann Ihr eigenes Kennwort<br />

(Ubuntu) bzw. das<br />

Root-Passwort (OpenSuse)<br />

ein. Im folgenden Dialog tragen<br />

Sie ins Feld Name den<br />

Vor- und Zunamen ein; ins<br />

Feld Kurzer Name gehört der<br />

Loginname. Das Programm<br />

macht selbst Vorschläge für<br />

Letzteren, die es aus dem<br />

vollen Namen ableitet.<br />

Klicken Sie auf OK und legen<br />

Sie <strong>im</strong> nächsten Dialog ein<br />

Passwort für den neuen Benutzer fest. Dieses<br />

geben Sie zwe<strong>im</strong>al ein, um eventuelle Vertipper<br />

auszuschließen. Alternativ markieren Sie<br />

die Checkbox Zufälliges Passwort erzeugen.<br />

Danach nehmen Sie optional erweiterte Einstellungen<br />

über die gleichnamige Schaltfläche<br />

vor. Auf dem zweiten Reiter (Benutzerrechte)<br />

definieren Sie z. B. die Gruppenzugehörigkeit<br />

des Accounts. Per Klick in die einzelnen<br />

Checkboxen erlauben Sie Zugriff auf Audiogeräte,<br />

Wechseldatenträger, die Druckereinrichtung,<br />

WLAN-Geräte und vieles mehr.<br />

Auf dem letzten Reiter Erweitert definieren Sie<br />

ein anderes Home-Verzeichnis als das automatisch<br />

gesetzte, die Standard-Shell (Voreinstellung<br />

ist die Bash) und die Standardgruppe.<br />

Außerdem finden Sie hier eine Checkbox,<br />

über die Sie den Account temporär deaktivieren.<br />

Um einen Benutzer vollständig zu löschen,<br />

wechseln Sie wieder ins Hauptfenster<br />

und klicken auf den gleichnamigen Button<br />

unter der Benutzerliste.<br />

Das Gnome-Werkzeug bietet übrigens praktische<br />

Voreinstellungen für die Gruppenzugehörigkeit:<br />

Es unterscheidet bei Kontentyp zwischen<br />

Administrator und Desktop‐Benutzer.<br />

Abhängig von Ihrer Wahl erhält der Account<br />

einen Normalarbeitsplatz oder Systemverwaltungsrechte.<br />

(hge)<br />

n<br />

Info<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Gnome Spec<strong>im</strong>en (OpenSuse)<br />

GloSSar<br />

Gruppenzugehörigkeit: <strong>Linux</strong> kann jeden<br />

Benutzer Mitglied in verschiedenen<br />

Gruppen sein lassen. So erlaubt<br />

etwa die Zugehörigkeit in der<br />

Gruppe „disk“ den Direktzugriff auf<br />

Festplatten und Partitionen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

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83


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

<strong>mit</strong> LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

Die Bürosuite LibreOffice entpuppt sich <strong>im</strong>mer wieder als nützlicher Helfer <strong>im</strong> Büroalltag. Wir<br />

zeigen, welche Tricks die freie Software beherrscht.<br />

OpenOffice heißt in den aktuell erscheinenden<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

LibreOffice. Die Distributionen setzen<br />

auf den von der Community unterstützten<br />

OpenOffice-Fork, aber umlernen müssen Sie<br />

deshalb nicht. Beide Bürosuiten gleichen sich<br />

bisher fast aufs Haar. Wir zeigen einige Tricks<br />

<strong>im</strong> Umgang <strong>mit</strong> den Komponenten Calc, Writer<br />

und Draw.<br />

Calc: Ähnliche Daten in verbundene<br />

Zellen übernehmen<br />

30<br />

Angenommen, Sie möchten ein Kalkulationsblatt<br />

erstellen, das für jeden Tag zwei Spalten<br />

reserviert. Das Datum soll in der 1. Zeile stehen,<br />

wobei <strong>im</strong>mer zwei Zellen (etwa A1 und<br />

B1) verbunden sind (Abbildung 1). Die erste<br />

verbundene Zelle enthält das Datum<br />

01.07.2011, die zweite besteht aus den Zellen<br />

C1 und D1 und enthält den Eintrag 02.07.2011.<br />

Leider ist es <strong>mit</strong> LibreOffice Calc nicht möglich,<br />

verbundene Zellen einfach nach rechts<br />

aufzuziehen, ohne zugleich die Formatierung<br />

zu zerstören. Auch das Kopieren der Zelle A1<br />

in die übrigen Überschriftenzellen bringt nicht<br />

den gewünschten Erfolg. Sie erhalten in allen<br />

Zellen <strong>im</strong>mer den Wert der Zelle A1. Um nicht<br />

alle Zellen mühselig <strong>mit</strong>einander verbinden,<br />

formatieren und beschriften zu müssen, greifen<br />

Sie zu folgendem Trick:<br />

Verbinden Sie die Zellen A1 und B1 über<br />

1<br />

den Menüeintrag Format / Zellen zusammenfassen<br />

/ Zellen verbinden oder über die<br />

Abb. 1: Mit einem kleinen Trick sorgen sie dafür, dass Libre-<br />

Office calc auch die Daten in verbundenen Zellen automatisch<br />

einträgt.<br />

entsprechende Symbolschaltfläche. Formatieren<br />

Sie die verbundene Zelle nun nach<br />

eigenem Gutdünken.<br />

Im nächsten Schritt kopieren Sie den Inhalt<br />

2<br />

der verbundenen Zelle <strong>mit</strong> Hilfe der Tastenkombination<br />

[Strg-C].<br />

Klicken Sie in die Zelle C1 und drücken Sie<br />

3<br />

[Strg-V], um eine zweite verbundene und<br />

formatierte Zelle zu erhalten.<br />

Nun tragen Sie in die verbundene Zelle A1<br />

4<br />

das erste Datum ein: 01.07.2011<br />

In die verbundene Zelle C1 schreiben Sie<br />

5<br />

die Formel =A1+TAG(2) und drücken<br />

abschließend [Eingabe].<br />

Kopieren Sie nun die verbundene Zelle C1<br />

6<br />

<strong>mit</strong>samt der Formel über das Tastenkürzel<br />

[Strg-C].<br />

Markieren Sie nun die Zellen E1 bis B1 und<br />

7<br />

fügen Sie über [Strg-V] den Inhalt der Zwischenablage<br />

in die Zellen ein. Fertig ist die<br />

opt<strong>im</strong>ale Überschriftenzeile für den Monat<br />

Januar inklusive sämtlicher Tage. Selbstverständlich<br />

setzen Sie auf diese Weise<br />

auch eine Überschriftenzeile <strong>mit</strong> drei oder<br />

mehr verbundenen Zellen um.<br />

Das richtige Datum liefert die Funktion<br />

TAG(Zahl), die zum gegebenen Datum die<br />

Tageszahl Zahl hinzu addiert. Die möglichen<br />

Werte liegen zwischen 1 und 31. Beachten<br />

Sie, dass TAG(1) als Zahl die 31 liefert. Um<br />

den nächsten Tag zu erhalten, müssen Sie als<br />

Parameter den Wert 2 einsetzen.<br />

Sollen als Spaltenüberschrift die Monate Januar<br />

bis Dezember erscheinen,<br />

tragen Sie in<br />

die verbundene Zelle A1<br />

den Wert 01.07.2011 ein<br />

und wählen aus dem<br />

Kontextmenü, das Sie<br />

über einen Rechtsklick<br />

auf die Zelle erhalten,<br />

den Eintrag Zellen formatieren.<br />

Dann wählen Sie MMMM, um den<br />

Eintrag Juli zu erhalten. In die ebenfalls <strong>mit</strong><br />

MMMM formatierte Verbundzelle C1 tragen<br />

Sie <strong>im</strong> Folgenden die Formeln<br />

=A1+TAG(1)<br />

oder<br />

=A1+TAG(32)<br />

ein und kopieren die verbundene Zelle C1 wie<br />

oben beschrieben in die Zellen E1 bis W1. In<br />

den Zellen stehen nun alle Monate des Jahres<br />

<strong>mit</strong> Namen, beginnend <strong>mit</strong> dem Monat Juli.<br />

Calc: Ein Umschaltsymbol<br />

31<br />

für den Autofilter<br />

Arbeiten Sie in Ihren Calc-Tabellen häufig <strong>mit</strong><br />

der Funktion Autofilter, müssen Sie diese<br />

Funktion <strong>im</strong>mer wieder neu über Daten / Filter<br />

/ AutoFilter ein- und ausschalten, weil es<br />

standardmäßig keine Symbolschaltfläche dafür<br />

gibt.<br />

Dieses Manko lässt sich jedoch relativ leicht<br />

beheben. Wählen Sie Ansicht / Symbolleisten<br />

/ Anpassen. In der Dialogbox Anpassen wählen<br />

Sie <strong>im</strong> Listenfeld diejenige Symbolleiste<br />

(etwa Standard), die das Symbol erhalten soll.<br />

Anschließend klicken Sie auf Hinzufügen. In<br />

der nun erscheinenden Auswahlbox Befehle<br />

Tipp<br />

Verwenden Sie in der Dialogbox Befehle<br />

hinzufügen nicht den gleichnamigen Befehl<br />

AutoFilter des Bereichs Tabelle. Dieser filtert<br />

die Datensätze nämlich lediglich nach<br />

dem Inhalt des aktuellen Datenfeldes und<br />

bleibt als AutoFilter-Schaltfläche inaktiv.<br />

Beide Befehle verwenden zwar das gleiche<br />

Symbol, aber nur das Kommando AutoFilter<br />

aus dem Bereich Daten führt zum gewünschten<br />

Erfolg.<br />

84 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

hinzufügen wählen Sie unter Bereich die Kategorie<br />

Daten und markieren dann rechts unterhalb<br />

von Befehle den Eintrag AutoFilter. Ein<br />

Klick auf Hinzufügen verfrachtet die Schaltfläche<br />

in die anfangs gewählte Symbolleiste und<br />

Sie schließen das Dialogfeld.<br />

Sie schieben nun <strong>im</strong> Reiter Symbolleisten des<br />

Dialogfensters Anpassen das Symbol <strong>mit</strong> Hilfe<br />

der beiden Pfeilschaltflächen an die gewünschte<br />

Stelle und beenden den Vorgang<br />

über einen Klick auf OK. Ab sofort wartet eine<br />

Umschaltfläche für den Autofilter auf Sie.<br />

Writer: Zahlen in Tabellen<br />

32<br />

automatisch formatieren<br />

Fügen Sie in Writer eine Tabelle ein und tippen<br />

Sie 5,8 € in eine Zelle, erscheint diese<br />

Zahl linksbündig formatiert. Soll Writer die<br />

eingegebenen Zahlen und Währungsbeträge<br />

automatisch erkennen, zweistellig ausgeben<br />

und rechtsbündig ausrichten, müssen Sie Writer<br />

dieses Verhalten erst beibringen.<br />

Dazu wählen Sie den Menüpunkt Extras / Optionen<br />

und dann links die Kategorie LibreOffice<br />

Writer / Tabelle (Abbildung 2). Im rechten<br />

oberen Abschnitt des Fensters finden Sie<br />

den Bereich Eingabe in Tabellen.<br />

Aktivieren Sie die Kontrollkästchen Zahlenerkennung,<br />

Zahlenformaterkennung und Ausrichtung,<br />

um das gewünschte Writer-Verhalten<br />

festzulegen. Geben Sie nach Aktivierung<br />

dieser Optionsfelder die Zahl 5,8 € in eine<br />

Zelle ein und verlassen Sie diese über [Tab],<br />

zeigt Writer das gewünschte Ergebnis an.<br />

Writer: Text entlang<br />

33<br />

einer Freihandlinie<br />

Um besondere Schrifteffekte zu erzielen, lassen<br />

Sie Ihren Text entlang einer Freihandlinie<br />

laufen. Selbst das Erstellen eines Effekts, wie<br />

der in Abbildung 3 gezeigte beschriftete Hinweispfeil,<br />

der an einer formatierten Freihandlinie<br />

entlangläuft, ermöglichen LibreOffice<br />

Writer und Draw.<br />

Um diesen Trick einzusetzen, greifen Sie auf<br />

ein verstecktes Dialogfeld zurück, nämlich auf<br />

die standardmäßig ausgeblendete Dialogbox<br />

FontWork. Verwechseln Sie aber an dieser<br />

Stelle nicht Fontwork Gallery <strong>mit</strong> Fontwork.<br />

Abb. 3: schöner Effekt: Mit ein paar<br />

Handgriffen lassen sie schrift entlang einer<br />

formatierten Freihandlinie laufen.<br />

Abb. 2: Über die Dialogbox „Optionen“ legen sie unter anderem fest, dass LibreOffice<br />

Writer Einträge in einer Tabelle automatisch formatiert.<br />

Abb. 4: Das <strong>im</strong>mer noch vorhandene Dialogfeld<br />

„Fontwork“ der Vorversionen<br />

lockt <strong>mit</strong> vielen kreativen Möglichkeiten.<br />

Das zum Aktivieren der Dialogbox Fontwork<br />

notwendige Icon fügen Sie am besten in die<br />

Symbolleiste Zeichnen neben das bereits vorhandene<br />

Symbol Fontwork Gallery ein. Dazu<br />

klicken Sie in der Symbolleiste Zeichnen (Ansicht<br />

/ Symbolleisten / Zeichnen) auf die ganz<br />

rechts angebrachte kleine Pfeilschaltfläche<br />

und wählen dann <strong>im</strong> aufklappenden Menü<br />

den Befehl Symbolleiste anpassen.<br />

In der folgenden Dialogbox Anpassen klicken<br />

Sie auf Hinzufügen, da<strong>mit</strong> die Dialogbox Befehle<br />

hinzufügen erscheint. Hier klicken Sie <strong>im</strong><br />

Abschnitt Bereich auf den Eintrag Format und<br />

dann <strong>im</strong> rechten Auswahlfenster Befehle auf<br />

Fontwork. Übernehmen Sie die Auswahl <strong>mit</strong><br />

einem Klick auf Hinzufügen. Ein weiterer Klick<br />

auf Schließen zeigt Ihnen wieder das Dialogfenster<br />

Anpassen – <strong>mit</strong>samt der nun von Ihnen<br />

eingefügten (und <strong>mit</strong> einem Häkchen versehenen)<br />

neuen Funktion. Verschieben Sie<br />

diesen <strong>mit</strong> den links angebrachten Pfeilschaltflächen<br />

an die gewünschte Stelle der Symbolleiste.<br />

Ein Klick auf OK beendet die Aktion.<br />

Nun erstellen Sie Ihre Kurvenschriften. Dazu<br />

zeichnen Sie <strong>mit</strong> dem Kurvenwerkzeug aus<br />

der Zeichnenleiste eine Freihandlinie oder<br />

Kurve willkürlich auf die Arbeitsfläche. Ein<br />

Doppelklick auf die Kurve oder Linie aktiviert<br />

den Textbearbeitungsmodus und zeigt einen<br />

blinkenden Cursor an. Sie beginnen nun einfach<br />

<strong>mit</strong> dem Schreiben. Wollen Sie den Text<br />

übernehmen, klicken Sie einfach außerhalb<br />

des Objekts auf das Arbeitsblatt.<br />

Klicken Sie nun wieder auf die Kurve, um sie<br />

zu markieren, und öffnen Sie dann <strong>mit</strong> einem<br />

Klick auf das neu eingefügte Icon Fontwork in<br />

der Zeichenleiste das gleich lautende Dialogfeld<br />

(Abbildung 4). Hier klicken Sie auf das<br />

Werkzeug Drehen (zweites Symbol in der dritten<br />

Reihe), um die Schrift der Kurve entlanglaufen<br />

zu lassen, und dann sofort auf das<br />

Werkzeug Auto-Textgröße (letztes Symbol in<br />

der vierten Reihe), um die Textgröße an die<br />

Kurve anzupassen. Die Ergebnisse zeigt<br />

LibreOffice sofort an.<br />

Passt der Linienzug nicht zum Text, weil der<br />

Schriftzug abgehackt oder schwer lesbar ist,<br />

so schalten Sie einfach in den Punktbearbeitungsmodus<br />

um (wählen Sie das Werkzeug<br />

Punkte in der Symbolleiste Zeichnen) und<br />

passen Sie die Kurve an. Dazu brauchen Sie<br />

nur die Knotenpunkte zu verschieben oder<br />

deren Stützpunkte zu justieren.<br />

Verläuft die Schrift nach Wunsch, folgt der<br />

kreative Teil der Arbeit, in dem Sie das Ganze<br />

noch etwas aufpeppen. Zuerst formatieren Sie<br />

den Schriftzug. Dazu wählen Sie aus dem<br />

Kontextmenü des markierten Textes den Befehl<br />

Zeichen, der das gleichnamige Dialogfeld<br />

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03/2011<br />

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85


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

aufruft. Wählen Sie in den Registerkarten die<br />

passende Schrift sowie die gewünschte Größe<br />

und Farbe. Ein Klick auf OK wendet alle Änderungen<br />

auf den markierten Text an. Auf<br />

Wunsch formatieren Sie sogar jeden einzelnen<br />

Buchstaben getrennt. Natürlich fügen Sie auch<br />

Leerzeichen oder Sonderzeichen hinzu – die<br />

behandelt LibreOffice wie Buchstaben.<br />

Im nächsten Schritt passen Sie das Aussehen<br />

der Linie an Ihre Wünsche an. Soll der Schriftzug<br />

ohne Freihandlinie erscheinen, deaktivieren<br />

Sie einfach die Option Kontur. Die dazu<br />

nötige Schaltfläche finden Sie in der Dialogbox<br />

Fontwork als erstes Symbol der siebten<br />

Reihe. Ein erneuter Klick auf das Symbol<br />

bringt die Linie wieder zum Vorschein.<br />

Großartige Ergebnisse erhalten Sie auch,<br />

wenn Sie die Linie nicht entfernen, sondern<br />

als Gestaltungs<strong>mit</strong>tel einsetzen. Die Werkzeuge<br />

dazu finden Sie <strong>im</strong> Befehl Linie des<br />

Kontextmenüs oder in der Symbolleiste Zeichnungsobjekt-Eigenschaften,<br />

in der Sie auch<br />

Schriftfarben festlegen (Abbildung 5). Sie suchen<br />

für die verwendete Linie eine beliebige<br />

Breite, Farbe und Stil aus und weisen ihr<br />

wahlweise sogar Transparenz zu. Natürlich<br />

lässt sich auch für das Aussehen der Linienenden<br />

ein passender Stil festlegen.<br />

Die Lage des Textes zur Grundlinie best<strong>im</strong>men<br />

Sie über das Drehfeld Abstand <strong>im</strong> Fontwork-Fenster,<br />

<strong>mit</strong> dem Sie den Text an die<br />

Grundlinie anpassen oder ihn sogar über die<br />

Grundlinie hinaus schieben. Das besagte<br />

Drehfeld finden Sie in der fünften Reihe <strong>im</strong><br />

Dialogfeld Fontwork.<br />

Auf Wunsch weisen Sie den beiden Elementen<br />

– also der Schrift und der Linie – auch einen<br />

Schatten zu. Dazu verwenden Sie das Register<br />

Schatten aus der Symbolleiste Linie, die<br />

Abb. 7: Ein eigenes Linienende erstellen<br />

sie bequem in Draw.<br />

Abb. 5: <strong>im</strong> symbolmenü<br />

„Zeichenobjekt-Eigenschaften“<br />

beeinflussen<br />

sie das Aussehen der gewählten<br />

Linie.<br />

Sie über den Eintrag Linie<br />

<strong>im</strong> Kontextmenü erreichen.<br />

Draw: Linien und<br />

34<br />

deren Enden<br />

Wie Sie vielleicht wissen,<br />

versehen Sie auf Wunsch<br />

alle in Draw und Writer gezeichneten Linien<br />

<strong>mit</strong> Linienenden, etwa <strong>mit</strong> Pfeilspitzen oder<br />

sonstigen Symbolen. Zeichnen Sie eine Linie,<br />

blendet sich automatisch die Symbolleiste<br />

Zeichnungsobjekt-Eigenschaften ein, in der<br />

LibreOffice Ihnen eine umfangreiche Auswahl<br />

von Linienenden offeriert.<br />

Sind Sie <strong>mit</strong> der angebotenen Auswahl unzufrieden,<br />

laden Sie weitere Linienenden nach.<br />

Dazu klicken Sie in der Symbolleiste Zeichnungsobjekt-Eigenschaften<br />

auf das Symbol Linie<br />

(das <strong>mit</strong> der Füllfeder), um das gleichnamige<br />

Dialogfeld zu öffnen (Abbildung 6).<br />

Wechseln Sie zur Registerkarte Linienenden<br />

und klicken Sie auf das Ordner-Icon <strong>mit</strong> der<br />

Tooltipp-Beschriftung Linienendentabelle laden.<br />

Es öffnet sich ein weiteres Dialogfeld,<br />

das Ihnen alle <strong>mit</strong> LibreOffice<br />

gelieferten Linienenden-Dateien<br />

präsentiert. Diese Dateien<br />

tragen alle die Endung<br />

.soe. Die Datei <strong>mit</strong> den Standardlinienenden<br />

trägt den Namen<br />

standard.soe. Ein Doppelklick<br />

auf eine der anderen<br />

angebotenen Dateien lädt<br />

diese zur weiteren Verwendung<br />

und ersetzt die Standardlinienenden.<br />

Sind Sie <strong>mit</strong> den angebotenen<br />

Linienenden noch <strong>im</strong>mer nicht<br />

zufrieden, erzeugen Sie eigene<br />

Versionen und fügen diese der<br />

Tabelle hinzu. Dazu zeichnen<br />

Sie in Draw <strong>mit</strong> Hilfe der Kurvenwerkzeuge<br />

Ihr eigenes Linienende,<br />

etwa die in Abbildung<br />

7 gezeichnete Figur.<br />

Mit Hilfe der eingeschalteten<br />

Rasterpunkte (Ansicht / Raster<br />

/ Am Raster fangen) und des<br />

Abb. 6: Die registerkarte „Linienenden“ enthält Werkzeuge<br />

zur Linienenden-Bearbeitung.<br />

Abb. 8: Am Ende kombinieren<br />

sie die Linien <strong>mit</strong><br />

ihrem selbst erstellten<br />

Linienendenstil.<br />

Abb. 9: Fügen sie ein<br />

Notizfeld in den rechten<br />

seitenrahmen ein.<br />

Punktemodus’ (wählen Sie in der Symbolleiste<br />

Zeichnen das Symbol Punkte) richten Sie die<br />

Figur exakt aus. Entspricht das Linienende Ihren<br />

Vorstellungen, verlassen Sie den Punktemodus,<br />

achten jedoch darauf, dass das neu<br />

erstellte Objekt weiterhin markiert ist. Dann<br />

rufen Sie über das Füllfedersymbol der Objektleiste<br />

das Dialogfeld Linie auf und wechseln<br />

wieder zur Registerkarte Linienenden.<br />

Klicken Sie nun auf Hinzufügen, öffnet sich<br />

das Dialogfeld Name , in dem Sie dem neu erstellten<br />

Linienende einen passenden Namen<br />

zuweisen. Ein Klick auf OK schließt die ganze<br />

Aktion ab. Das neue Linienende landet in der<br />

aktuellen Liste und steht Ihnen unter dem vergebenen<br />

Namen fortan zur Verfügung.<br />

Wie das neue Linienende nach dem Anheften<br />

aussieht, beobachten Sie <strong>im</strong> <strong>Vorschau</strong>fenster<br />

des Dialogfeldes. Entspricht es<br />

nicht Ihren Erwartungen, können<br />

Sie es über die jeweiligen<br />

Schaltflächen jederzeit ändern,<br />

neu hinzufügen oder<br />

auch wieder löschen. Das neue<br />

Linienende lässt sich nun wie<br />

eines der Standardenden verwenden.<br />

Seine Größe ändern<br />

Sie <strong>mit</strong> Hilfe der Registerkarte<br />

Linie. Die Kurve, versehen <strong>mit</strong><br />

dem selbst erstellten Linienende,<br />

kann sich sehen lassen<br />

(Abbildung 8).<br />

Writer: Notizen<br />

35<br />

auf dem Seitenrand<br />

Sie haben ein Writer-Dokument<br />

erhalten und möchten es<br />

<strong>mit</strong> Notizen und Bemerkungen<br />

versehen? Am einfachsten<br />

wäre es, die Notizen in den<br />

dafür vorgesehenen Seitenrand<br />

von fünf Zent<strong>im</strong>etern<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

Breite zu schreiben. Aber leider<br />

lässt sich die Schreibmarke<br />

nicht in diesem geschützten<br />

Bereich platzieren.<br />

Um dort trotzdem Text zu erfassen,<br />

bietet sich ein am Absatz<br />

verankerter Rahmen an<br />

(Abbildung 9).<br />

Um so einen Rahmen einzufügen,<br />

gehen Sie wie folgt<br />

vor: Zuerst öffnen Sie über<br />

Einfügen / Rahmen die Dialogbox<br />

Rahmen und wechseln<br />

zur Registerkarte Typ.<br />

Im Abschnitt Größe best<strong>im</strong>men<br />

Sie zuerst die Maße des<br />

Notizfeldes. Im Beispiel wählen<br />

wir eine Breite von 4 cm<br />

– die Höhe ist beliebig. Wichtig<br />

ist hingegen, dass Sie den<br />

Eintrag Autom. Größe aktivieren, denn dann<br />

passt sich die Höhe des Rahmens automatisch<br />

an die Textlänge an. Als Verankerung wählen<br />

Sie Am Absatz (Abbildung 10).<br />

Um Ihre Notizen auch richtig neben dem Text<br />

zu platzieren, benötigen Sie die Einstellungen<br />

<strong>im</strong> Abschnitt Position. Wählen Sie hier Horizontal<br />

Mitte zu Seitenrand Rechts sowie Vertikal<br />

Von Oben um 0,00 cm zu Rand, positioniert<br />

LibreOffice das vier Zent<strong>im</strong>eter breite<br />

Notizfeld genau in die Mitte des fünf Zent<strong>im</strong>eter<br />

breiten Seitenrandes. Die ersten Textzeile<br />

beginnt exakt neben der ersten Textzeile des<br />

Absatzes, an dem das Textfeld verankert ist.<br />

Sie fügen nun jedem Absatz ein eigenes Textfeld<br />

hinzu oder dehnen die Notizen bei Bedarf<br />

bis zum Textende aus.<br />

Abb. 10: Die Dialogbox „rahmen“ bietet zahlreiche Möglichkeiten,<br />

um einen rahmen zu positionieren und zu formatieren.<br />

Calc: Formeln <strong>mit</strong> Kommen-<br />

36<br />

taren versehen<br />

Möchten Sie Calc-Tabellen <strong>mit</strong> Formeln weitergeben,<br />

sollten Sie vor allem sehr komplexe<br />

Formeln <strong>mit</strong> ergänzenden Hinweisen versehen,<br />

um deren Verständnis zu erleichtern. Es<br />

lassen sich zwar nicht direkt Kommentare an<br />

die Formeln hängen, aber <strong>mit</strong> ein paar Tricks<br />

erreichen Sie auch in Formelzellen Ihr Ziel<br />

(Abbildung 11). Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.<br />

Bei der ersten Möglichkeit<br />

nutzen Sie die Funktion<br />

N(Wert). Diese liefert den<br />

Wert 1, wenn der Parameter<br />

eine Zahl ist. Handelt es sich<br />

um Text, liefert die Funktion<br />

das Ergebnis 0. Da ein als Parameter<br />

eingefügter Kommentar <strong>im</strong>mer Text<br />

ist, hängen Sie den Rückgabewert 0<br />

problemlos an Ihre Formel. So liefert<br />

=A1+B1+N("Rohgewinn")<br />

die Summe aus A1 und B1. Der angehängte<br />

Kommentar Rohgewinn verändert<br />

weder das Zellergebnis noch<br />

die Zellformatierung und ist nur Teil<br />

der Formel in der Eingabezeile.<br />

Sie fügen Kommentare auch innerhalb<br />

von Formeln ein und kommentieren<br />

so Formelteile:<br />

=A1+N("=Einkaufspreis")*U<br />

B1+N("=RG‐Aufschlag")<br />

Es gibt eine zweite Möglichkeit. An<br />

Zellen, die keine Zahlen enthalten<br />

und so<strong>mit</strong> als Ergebnis der Funktion<br />

N() eine angezeigte 0 zurückgeben, hängen<br />

Sie Kommentare <strong>mit</strong> Hilfe der Funktionen<br />

RECHTS(Kommentar, Anzahl der Zeichen)<br />

oder LINKS(Kommentar, Anzahl der Zeichen),<br />

wobei Sie die Zahl der Zeichen auf 0 setzen:<br />

=A1&" "&B1&LINKS("SachbearbeitU<br />

erin";0)<br />

Das sieht kompliziert aus, löst das Problem<br />

aber auf elegante Weise (kki)<br />

n<br />

Abb. 11: Mit Tricks hängen sie verborgene kommentare<br />

an Formeln, die den Betrachtern das Leben erleichtern.<br />

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Tipps & Tricks<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Tipps und Tricks zu Knoppix und Ubuntu<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu <strong>Linux</strong> und Knoppix basieren auf der <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

Debian – wir verraten Tricks und Kniffe, welche die<br />

Arbeit auf diesen Systemen angenehmer machen.<br />

Ubuntu: Globales Menü<br />

37<br />

in Unity verwenden<br />

Eines der hervorstechendsten Merkmale am<br />

neuen Desktop Unity (siehe auch Artikel Steuererleichterung<br />

ab Seite 44 in dieser Ausgabe) ist<br />

das globale Menü. Sie arbeiten auf dem neuen<br />

GLossar<br />

Umgebungsvariable: Mit Umgebungsvariablen<br />

legen Sie das Verhalten von<br />

Programmen fest. In der Voreinstellung<br />

sind einige dieser Variablen bereits gesetzt,<br />

wie beispielsweise LANG für die<br />

Spracheinstellungen. Den Wert einer<br />

solchen Variablen zeigen Sie <strong>mit</strong> dem<br />

Kommando echo in einem Terminalfenster<br />

an; der Umgebungsvariable<br />

stellen Sie dabei ein Dollarzeichen voran<br />

(echo $LANG), ohne das Dollarzeichen<br />

würde der Befehl <strong>im</strong> Beispiel nur<br />

das Wort „LANG“ ausgeben.<br />

Ubuntu-Desktop fast <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Vollbildmodus,<br />

und die meisten Programmfenster lagern sogar<br />

ihr Menü in das obere Panel aus. Das spart<br />

zwar Platz auf kleinen Displays, ist aber nicht<br />

<strong>im</strong>mer übersichtlich. Das Menü der jeweiligen<br />

Anwendung erscheint erst, wenn<br />

Sie den Mauszeiger über die Kontrollleiste<br />

bewegen.<br />

Wer das zu verwirrend findet,<br />

der blendet <strong>mit</strong> [F10] das globale<br />

Menü der Anwendung <strong>im</strong> Vordergrund<br />

ein. Dabei erscheinen<br />

nicht nur die Menüeinträge selbst<br />

<strong>im</strong> Panel, sondern bei den meisten<br />

Programmen klappt das erste<br />

Menü von links gleich aus und<br />

zeigt seine Einträge an (Abbildung<br />

1). Mit den Pfeiltasten können<br />

Sie nun hoch- und runterblättern;<br />

ein Druck auf [Eingabe]<br />

wählt einen Menüeintrag aus.<br />

Falls keine Anwendung läuft, blenden Sie <strong>mit</strong><br />

[F10] übrigens das Nautilus-Menü ein.<br />

Ubuntu: Globales Menü<br />

38<br />

temporär deaktivieren<br />

Einige Programme öffnen be<strong>im</strong> Start mehr als<br />

ein Fenster. Dazu gehört beispielsweise das<br />

beliebte Grafikprogramm G<strong>im</strong>p (siehe auch<br />

die Tipps ab Seite 92). Das globale Menü –<br />

egal ob über den Mauszeiger oder die Taste<br />

[F10] – öffnet sich nur dann, wenn das G<strong>im</strong>p-<br />

Hauptfenster den Fokus hat. Ist der Werkzeugkasten<br />

oder der Ebenendialog gerade aktiv,<br />

verweigert der Grafikfuchs in dieser Hinsicht<br />

die Zusammenarbeit.<br />

Um G<strong>im</strong>p für eine einzige Sitzung ohne das<br />

Feature zu starten und zur gewohnten Ansicht<br />

zurückzukehren, greifen Sie zu einem Trick<br />

und definieren eine leere Umgebungsvariable<br />

UBUNTU_MENUPROXY. Geben Sie dazu<br />

in ein <strong>mit</strong> [Alt-F2] geöffnetes Schnellstartoder<br />

in ein <strong>mit</strong> [Strg-Alt-T] geöffnetes Terminalfenster<br />

den folgenden Befehl ein:<br />

UBUNTU_MENUPROXY="" g<strong>im</strong>p<br />

Danach startet G<strong>im</strong>p einmalig <strong>mit</strong> dem Menü<br />

<strong>im</strong> Hauptfenster, und auch ein (versehentlicher)<br />

Druck auf [F10] bleibt wirkungslos.<br />

Abb. 1: Mit dem globalen Menü können sich viele Unity-Benutzer<br />

nicht recht anfreunden. [F10] macht das Menü <strong>im</strong> panel sichtbar.<br />

Ubuntu: Globales Menü<br />

39<br />

ganz loswerden<br />

Den <strong>im</strong> vorigen Tipp gezeigten Befehl zur Deaktivierung<br />

des globalen Menüs können Sie<br />

auch als Alias einrichten, um G<strong>im</strong>p <strong>im</strong>mer auf<br />

diese Weise zu starten. Alternativ – wenn Ihnen<br />

dieses Menü <strong>im</strong> oberen Panel auch aus<br />

anderen Gründen auf die Nerven geht – deinstallieren<br />

Sie das entsprechende Paket. Öffnen<br />

Sie dazu das Ubuntu Software-Center und geben<br />

Sie oben rechts ins Suchfeld den Begriff<br />

indicator-appmenu ein. Markieren Sie das<br />

gleichnamige Paket und bestätigen Sie über<br />

Entfernen, dann verabschiedet sich das globale<br />

Menü für <strong>im</strong>mer aus Unity.<br />

Ubuntu: Loginmanager<br />

40<br />

GDM einrichten<br />

Anwender von Ubuntu – egal, ob <strong>mit</strong> einem<br />

Unity- oder Gnome-Desktop – sehen nach<br />

dem Rechnerstart in der Regel den Loginmanager<br />

GDM (Gnome Display Manager). Dort<br />

weisen Sie sich <strong>mit</strong> Ihrem Benutzernamen<br />

und dem dazugehörigen Kennwort als zulässiger<br />

Benutzer aus, wählen optional eine<br />

Desktopumgebung oder einen Windowmanager<br />

aus, und versetzen den Rechner in Bereitschaft,<br />

starten ihn neu oder schalten ihn aus.<br />

Außerdem ist es möglich, für die<br />

nächste Sitzung die Tastaturbelegung<br />

und die Sprache der Oberfläche<br />

festzulegen.<br />

Den Gnome Display Manager<br />

konfigurieren Sie <strong>mit</strong> Administratorrechten<br />

aus einer laufenden<br />

Gnome- oder Unity-Sitzung<br />

heraus. Am schnellsten geht das<br />

über [Alt-F2] und Eingabe von<br />

gdmsetup. Sie finden das Konfigurationsprogramm<br />

darüber hinaus<br />

<strong>im</strong> Gnome-Menü unter System<br />

/ Systemverwaltung / Anmeldebildschirm<br />

oder <strong>im</strong> Unity-<br />

Kontrollzentrum (Kommando<br />

88 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Knoppix und Ubuntu<br />

Tipps & Tricks<br />

gnome-control-center) in der Abteilung System<br />

unter Anmeldebildschirm. Klicken Sie auf die<br />

Schaltfläche Entsperren und geben Sie Ihr eigenes<br />

Passwort ein, um <strong>mit</strong> Root-Rechten zu<br />

arbeiten.<br />

Über Aktivierung der entsprechenden Checkboxen<br />

legen Sie fest, ob Ihr Ubuntu-Rechner<br />

eine Melodie bei der Anmeldung abspielt, eine<br />

Benutzerliste und einen Bildschirm zur Auswahl<br />

des Anzumeldenden <strong>im</strong> Loginmanager<br />

anzeigt. Möchten Sie hingegen für einen best<strong>im</strong>mten<br />

Account eine automatische Anmeldung<br />

einrichten (was aus Sicherheitsgründen<br />

nicht unbedingt empfehlenswert ist), haben<br />

Sie ebenfalls in diesem Dialogfenster die Möglichkeit<br />

dazu. Nach einem Klick in die Checkbox<br />

suchen Sie aus dem Drop-down-Menü einen<br />

Benutzernamen aus.<br />

Praktisch ist in diesem Zusammenhang die<br />

darunter liegende Checkbox Allen anderen:<br />

Über diese geben Sie anderen Benutzern für<br />

eine festgelegte Zeitspanne die Gelegenheit,<br />

die automatische Anmeldung zu umgehen<br />

und stattdessen selbst eine Sitzung zu starten.<br />

Ganz unten <strong>im</strong> Fenster suchen Sie über<br />

das Drop-down-Menü aus den vorhandenen<br />

Desktopumgebungen des Systems eine Standardsitzung<br />

aus, die startet, wenn ein Benutzer<br />

nichts anderes <strong>im</strong> GDM auswählt (Abbildung<br />

2).<br />

Ubuntu/ Knoppix: In nicht<br />

41<br />

installierten Paketen suchen<br />

Sie suchen nach einer Datei, die ein anderes<br />

Programm vermisst, und haben keine Ahnung,<br />

in welchem Paket sich diese versteckt?<br />

Kein Problem – Ubuntu und Knoppix bringen<br />

als Debian-Derivate genau wie die Debian-<br />

Distribution selbst ein praktisches Tool für die<br />

Shell <strong>mit</strong>, das Ihnen bei der Suche nach Dateien<br />

aus nicht installierten Paketen hilft. Installieren<br />

Sie das Paket apt-file über Ihren bevorzugten<br />

Paketmanager. Bringen Sie danach<br />

die Paketlisten auf den neuesten Stand; das<br />

Tool lädt dabei die Indexdateien von jedem in<br />

der Datei /etc/ apt/ sources.list eingerichteten<br />

Repository herunter:<br />

Das Update darf aber auch<br />

ruhig häufiger passieren, da<br />

apt-file die Contents-Dateien<br />

der Archive anschaut, und<br />

diese können sich bei den<br />

Quellen natty-updates und<br />

natty-security auch vor dem<br />

Erscheinen einer neuen<br />

Ubuntu-Version ändern. Für<br />

das Aktualisieren benötigt<br />

apt-file Root-Rechte, weswegen<br />

Sie obiges Kommando<br />

<strong>mit</strong> sudo einleiten müssen;<br />

die eigentlichen Suchfunktionen<br />

des Programms können<br />

Sie <strong>mit</strong> normalen Rechten<br />

nutzen.<br />

Um nach einer Datei zu suchen,<br />

übergeben Sie <strong>im</strong><br />

apt-file-Aufruf den Namen:<br />

$ apt‐file search gtk.h<br />

audacious‐dev: /usr/include/libaU<br />

udgui/libaudgui‐gtk.h<br />

gambas2‐doc: /usr/share/gambas2/U<br />

help/help/comp/gb+gtk.html<br />

...<br />

Das Programm listet alle Pakete auf, welche<br />

die gesuchte Datei enthalten. Zusätzlich<br />

bringt das Tool eine Option <strong>mit</strong>, die den<br />

kompletten Inhalt eines nicht installierten<br />

Pakets anzeigt. Dazu geben Sie hinter dem<br />

Aufruf einfach die Option list, gefolgt vom<br />

Paketnamen an:<br />

$ apt‐file list audacious‐dev<br />

audacious‐dev: /usr/include/audaU<br />

cious/api‐alias‐begin.h<br />

audacious‐dev: /usr/include/audaU<br />

cious/api‐alias‐end.h<br />

...<br />

audacious‐dev: /usr/include/api.h<br />

Die Contents-Dateien landen übrigens <strong>im</strong> Verzeichnis<br />

/var/ cache/ apt/ apt-file. Dieses müssen<br />

Sie jedoch nicht von Hand aufräumen.<br />

Geben Sie stattdessen sudo apt-file purge ein,<br />

Abb. 2: in „gdmsetup“ definieren sie auch eine standardsitzung<br />

für alle Benutzer, die <strong>im</strong> Anmeldebildschirm keine<br />

eigene Auswahl treffen.<br />

um den Cache zu leeren und die Dateien zu<br />

entfernen.<br />

Ubuntu/ Knoppix: „apt-file“<br />

42<br />

ohne root-rechte<br />

Mit einem kleinen Trick können Sie den<br />

praktischen Helfer apt-file vollständig ohne<br />

sudo und Administrationsrechte verwenden,<br />

also auch be<strong>im</strong> Aktualisieren der Datenbank.<br />

Dazu erstellen Sie in Ihrem Home-<br />

Verzeichnis einen Ordner, in dem die heruntergeladenen<br />

Contents-Dateien landen.<br />

Anschließend arbeiten Sie <strong>mit</strong> diesem privaten<br />

Cache und durchsuchen die Dateien<br />

nach Herzenslust.<br />

Ein eigenes Cache-Verzeichnis erstellen Sie<br />

auf der Shell <strong>mit</strong> dem Befehl mkdir; das folgende<br />

Kommando legt es unterhalb von<br />

Downloads <strong>im</strong> eigenen Home an:<br />

mkdir ~/Downloads/cache<br />

Anschließend geben Sie apt-file bei jedem<br />

Aufruf über die Option -c dieses Verzeichnis<br />

als Cache vor. Um die Contents-Dateien herunterzuladen<br />

und zu aktualisieren, tippen Sie<br />

also Folgendes:<br />

$ sudo apt‐file update<br />

[sudo] password for huhn:<br />

Downloading complete file http:/U<br />

/mirror.netcologne.de/ubuntu/disU<br />

ts/natty/Contents‐i386.gz<br />

...<br />

File is up‐to‐date.<br />

...<br />

Jedes Mal, wenn Sie etwas an den Softwarequellen<br />

auf Ihrem System verändert haben,<br />

führen Sie diese Aktualisierung durch.<br />

Abb. 3: Es ist möglich, <strong>mit</strong> „apt-file“ einen privaten cache <strong>im</strong> eigenen Home-Verzeichnis<br />

zu erstellen und auf „sudo“ zu verzichten.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

89


Tipps & Tricks<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

apt‐file ‐c ~/Downloads/cache upU<br />

date<br />

Ein Blick in den Ordner zeigt anschließend<br />

wieder für jedes Repository einen eigenen<br />

Eintrag (Abbildung 3). Ähnlich funktionieren<br />

die Suche und das Aufräumen in dem Verzeichnis.<br />

Verwenden Sie einfach die <strong>im</strong> vorigen<br />

Tipp gezeigten Kommandos und fügen<br />

Sie jeweils -c ~/Downloads/cache hinzu.<br />

Ubuntu: Grafisches<br />

43<br />

Grub-2-Konfigurationstool<br />

Der Grub Customizer hilft Ihnen <strong>mit</strong> einer<br />

gut strukturierten, grafischen Oberfläche bei<br />

GLossar<br />

PPA: Ein Personal Package Archive ist<br />

eine spezielle Variante einer externen<br />

Paketquelle, die Sie über Ubuntus Onlineplattform<br />

Launchpad erreichen.<br />

Viele Anwender und Entwickler legen<br />

eigene Pakete in einem PPA ab. Häufig<br />

finden Sie hier brandaktuelle Versionen<br />

einer best<strong>im</strong>mten Software oder<br />

exper<strong>im</strong>entelle Pakete; daher ist ein<br />

Blick in die Bugliste empfehlenswert.<br />

Abb. 4: das grafische grub-konfigurationstool erleichtert<br />

die Einrichtung des Bootloaders.<br />

der Einrichtung des Bootloaders<br />

Grub 2. Für Natty Narwhal<br />

(11.04) gibt es den praktischen<br />

Helfer nicht in den offiziellen<br />

Ubuntu-Repositories. Sie installieren<br />

das Paket stattdessen über das<br />

Launchpad-PPA [1]. Listing 1<br />

zeigt, wie Sie auf der Shell den<br />

Paketmanager <strong>mit</strong> der Quelle bekanntmachen<br />

und den Grub Customizer<br />

einspielen.<br />

Nach dem Start über ein Terminalfenster<br />

oder [Alt-F2] und Eingabe<br />

von sudo grub-customizer testet<br />

das Programm, ob die benötigten<br />

Einrichtungstools (grub-mkconfig,<br />

update-grub, grub-install usw.) installiert<br />

sind, und zeigt eine vorhandene<br />

Einrichtungsdatei namens<br />

grub.cfg. Im Grub-Customizer-Hauptfenster<br />

sehen Sie nach kurzer Zeit<br />

sämtliche gefundenen Kernel- und Initial-<br />

Ramdisk-Dateien (Abbildung 4).<br />

Über Klicks in die Checkboxen schließen Sie<br />

best<strong>im</strong>mte Kernel aus dem Bootmenü aus.<br />

Mit den Pfeil-Icons in der Werkzeugleiste bewegen<br />

Sie Einträge nach oben oder unten,<br />

und das Symbol <strong>mit</strong> dem nach rechts gerichteten<br />

blauen Pfeil liest die Konfiguration neu<br />

ein. Über die Menüs können Sie zudem eine<br />

Partition auswählen, den Bootloader in den<br />

MBR (Master Boot Record) installieren und<br />

die Ansicht aktualisieren.<br />

Klicken Sie auf Einstellungen, öffnet sich ein<br />

Dialogfenster, in dem Sie auf drei Reitern unter<br />

anderem einrichten,<br />

LisTing 1: grUB cUsToMizEr AUs dEM ppA insTALLiErEn<br />

$ sudo add‐apt‐repository ppa:danielrichter2007/grub‐customizer<br />

[sudo] password for huhn:<br />

Executing: gpg ‐‐ignore‐t<strong>im</strong>e‐conflict ‐‐no‐options ‐‐no‐default‐keyring ‐‐secret‐keyring /etc/apt/secring.gpg ‐‐trustdbU<br />

‐name /etc/apt/trustdb.gpg ‐‐keyring /etc/apt/trusted.gpg ‐‐pr<strong>im</strong>ary‐keyring /etc/apt/trusted.gpg ‐‐keyserver hkp://keysU<br />

erver.ubuntu.com:80/ ‐‐recv 59DAD276B942642B1BBD0EACA8AA1FAA3F055C03<br />

gpg: Schlüssel 3F055C03 von hkp Server keyserver.ubuntu.com anfordern<br />

gpg: Schlüssel 3F055C03: Öffentlicher Schlüssel „Launchpad PPA for Daniel Richter“ <strong>im</strong>portiert<br />

gpg: kein uneingeschränkt vertrauenswürdiger Schlüssel 0811110C gefunden<br />

gpg: Anzahl insgesamt bearbeiteter Schlüssel: 1<br />

gpg: <strong>im</strong>portiert: 1 (RSA: 1)<br />

$ sudo apt‐get update<br />

...<br />

Es wurden 11,5 kB in 50 s geholt (229 B/s)<br />

$ sudo apt‐get install grub‐customizer<br />

Paketlisten werden gelesen... Fertig<br />

Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut<br />

Statusinformationen werden eingelesen... Fertig<br />

Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:<br />

menu<br />

...<br />

Möchten Sie fortfahren [J/n]? J<br />

Hole:1 http://ppa.launchpad.net/danielrichter2007/grub‐customizer/ubuntu/ natty/main grub‐customizer i386 2.1.2‐0ubuntuU<br />

1~ppa1n [279 kB]<br />

Hole:2 http://mirror.netcologne.de/ubuntu/ natty/universe menu i386 2.1.44ubuntu1 [452 kB]<br />

...<br />

menu (2.1.44ubuntu1) wird eingerichtet ...<br />

grub‐customizer (2.1.2‐0ubuntu1~ppa1n) wird eingerichtet ...<br />

90 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Knoppix und Ubuntu<br />

Tipps & Tricks<br />

l welcher Eintrag <strong>im</strong> Bootmenü automatisch<br />

bootet, wenn Sie nicht selbst eine<br />

Auswahl treffen,<br />

l ob das Bootmenü angezeigt wird oder<br />

nicht,<br />

l ob darin Wiederherstellungseinträge auftauchen,<br />

l ob Grub Farben oder ein Hintergrundbild<br />

zeigt<br />

und vieles mehr. Alle in Grub Customizer gemachten<br />

Einstellungen schreibt das Tool erst<br />

auf die Platte, wenn Sie auf Speichern klicken.<br />

Um in Grub Customizer vorgenommene Konfigurationen<br />

zu verwerfen, wählen Sie <strong>im</strong><br />

Menü Datei / Beenden und klicken dann auf<br />

Beenden, ohne zu speichern.<br />

44<br />

Knoppix: Grub <strong>mit</strong> der<br />

Live-DVD reparieren<br />

Startet Ihr <strong>Linux</strong>-Rechner nicht mehr, z. B.<br />

weil Sie Windows nach <strong>Linux</strong> auf die Platte<br />

gespielt und da<strong>mit</strong> den Bootloader Grub <strong>im</strong><br />

Master Boot Record überschrieben haben,<br />

greifen Sie zu einer Live-DVD wie Knoppix.<br />

So reparieren Sie Grub 2:<br />

Starten Sie den Rechner <strong>mit</strong> eingelegter<br />

1<br />

CD/ DVD und warten Sie, bis Sie die grafische<br />

Arbeitsumgebung LXDE sehen.<br />

Öffnen Sie ein Terminalfenster und werden<br />

2<br />

Sie über Eingabe von sudo -s zum Benutzer<br />

root.<br />

Binden Sie die Root-Partition des anderen<br />

3<br />

<strong>Linux</strong>-Systems ein, die <strong>im</strong> Beispiel /dev/<br />

sda1 heißt und den Bootloader <strong>im</strong> MBR beherbergt.<br />

Danach hängen Sie hintereinander<br />

die drei Dateisysteme /dev, /sys und<br />

/proc ein:<br />

Abb. 5: Mit der Live-distribution knoppix reparieren sie auch den Bootloader grub eines<br />

anderen systems.<br />

mount /dev/sda1 /mnt<br />

mount ‐o bind /dev /mnt/dev<br />

mount ‐o bind /sys /mnt/sys<br />

mount ‐t proc /proc /mnt/proc<br />

Verwenden Sie dann den chroot-Befehl –<br />

4<br />

da<strong>mit</strong> können Sie das unter /mnt eingebundene<br />

System so nutzen, als hätten Sie<br />

es gestartet:<br />

chroot /mnt<br />

Starten Sie die Reparatur von Grub <strong>mit</strong> den<br />

5<br />

folgenden drei Kommandos:<br />

grub‐mkconfig ‐o /boot/grub/grU<br />

ub.cfg<br />

update‐grub2<br />

grub‐install /dev/sda<br />

Verlassen Sie über [Strg-D] die chroot-Umgebung<br />

und starten Sie den Computer neu.<br />

6<br />

Sie sollten anschließend das gewohnte<br />

Menü des Bootloaders sehen.<br />

Abbildung 5 zeigt noch einmal die Ausgaben,<br />

die Sie bei der Reparatur eines anderen <strong>Linux</strong>-<br />

Systems unter Knoppix sehen. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Grub Customizer in Launchpad:<br />

https:// launchpad. net/ grubcustomizer<br />

(http:// ezlx. de/ b3q1)<br />

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Tipps & Tricks<br />

G<strong>im</strong>p<br />

Anwendertipps und kleine Kniffe zu G<strong>im</strong>p<br />

Effizienter arbeiten<br />

<strong>mit</strong> G<strong>im</strong>p<br />

Die hier aufgeführten Tipps und<br />

Tricks bringen Ihnen G<strong>im</strong>p-Funktionen<br />

und -Arbeitstechniken näher.<br />

Wir präsentieren tolle Fotoeffekte wie den Tilt-Shift-Effekt und Bilder <strong>mit</strong><br />

transparenten Textbereichen und zeigen, wie Sie einzelne Webseitenelemente<br />

– wie etwa einen Post-it-Notizzettel – erstellen.<br />

Claudia Meindl<br />

Die Welt als Modelleisenbahn: Den<br />

45<br />

Tilt-Shift-Effekt umsetzen<br />

Bei Tilt-Shift-Aufnahmen handelt es sich um<br />

Fotos, die <strong>mit</strong> einem speziellen T&S-Objektiv<br />

fotografiert wurden. Das Charakteristische daran<br />

ist die extreme Tiefenschärfe: Die Motive<br />

wirken wie Miniaturen. In diesem Tipp verraten<br />

wir, wie Sie den Effekt digital s<strong>im</strong>ulieren.<br />

Öffnen Sie zunächst das Ausgangsbild und<br />

wählen Sie <strong>im</strong> Bildmenü Farben / Farbton /<br />

Sättigung. Die Objekte <strong>im</strong> Bild sollen künstlich<br />

wirken; dazu erhöhen Sie die Sättigung:<br />

Bewegen Sie den Regler für Sättigung nach<br />

rechts, bis Ihnen die Farben gefallen.<br />

Duplizieren Sie nun die Hintergrundebene<br />

([Umschalt-Strg-D]). Öffnen Sie über Filter /<br />

Weichzeichnen / Gaußscher Weichzeichner das<br />

Filterdialogfenster und stellen Sie den Weichzeichnenradius<br />

auf einen hohen Wert von<br />

etwa 50 ein. Anschließend klicken Sie <strong>mit</strong> der<br />

rechten Maustaste auf die Ebene. Rufen Sie<br />

über das Kontextmenü den Punkt Ebenenmaske<br />

hinzufügen auf. Aktivieren Sie die Option<br />

Weiß (volle Deckkraft) und bestätigen Sie<br />

die Auswahl <strong>mit</strong> Hinzufügen. Verwenden Sie<br />

Abb. 1: Der Gaußsche Weichzeichner sorgt für die nötige Tiefenschärfe, welche ein<br />

Merkmal des Tilt-shift-Effekts darstellt.<br />

Schwarz/ Weiß für die Vorder- und Hintergrundfarben<br />

und aktivieren Sie das Farbverlaufswerkzeug<br />

([F]). In den Werkzeugeinstellungen<br />

stellen Sie die Form auf Bi-linear. Abschließend<br />

klicken Sie <strong>mit</strong> der Maus in den<br />

Bereich, den Sie scharf darstellen wollen, und<br />

ziehen bei gedrückter Maustaste den Verlauf<br />

nach unten weg. Sie sehen gleich, wie der<br />

Verlauf wirkt (Abbildung 1).<br />

46<br />

Bilder <strong>mit</strong> transparenten<br />

Textbereichen gestalten<br />

Das Textwerkzeug bietet vielfältige Möglichkeiten,<br />

ein Bild optisch zu verändern. Mit<br />

Hilfe von farbigen Ebenen verwenden Sie zum<br />

Beispiel darunter liegende Bildmotive zur Gestaltung<br />

der Textoberfläche:<br />

Öffnen Sie ein Foto Ihrer Wahl und legen<br />

1<br />

Sie darüber eine neue transparente Ebene<br />

an ([Umschalt-Strg-N]).<br />

Füllen Sie die neue Ebene <strong>mit</strong> einer passenden<br />

Vordergrundfarbe ([Umschalt-B])<br />

2<br />

oder einem Farbverlauf ([F]).<br />

Aktivieren Sie das Textwerkzeug ([T]).<br />

3<br />

Führen Sie hierzu einen Mausklick auf das<br />

Icon <strong>im</strong> Werkzeugkasten aus, woraufhin<br />

G<strong>im</strong>p zusätzlich den Dialog Werkzeugeinstellungen<br />

einblendet.<br />

In diesem legen Sie neben der Schrift auch<br />

4<br />

die zu verwendende Größe und Ausrichtung<br />

des Textes fest.<br />

Mit einem Klick auf die farbige Ebene öffnet<br />

sich der G<strong>im</strong>p-Texteditor. In das Dia-<br />

5<br />

logfenster tragen Sie den gewünschten Text<br />

ein. Verwenden Sie das Verschieben-Werkzeug<br />

([M]), um ihn anschließend zu positionieren.<br />

Nach diesem Arbeitsschritt erscheint<br />

<strong>im</strong> Ebenenstapel eine weitere Ebene<br />

– die Textebene. Solange diese Ebene existiert,<br />

können Sie auch nachträglich Änderungen<br />

am Inhalt und Erscheinungsbild<br />

des Textes vornehmen. Sie müssen dafür<br />

lediglich das Textwerkzeug aktivieren, auf<br />

die Textebene klicken und die Werkzeugeinstellungen<br />

<strong>im</strong> Dialogfenster anpassen.<br />

Mit einem rechten Mausklick auf die Text-<br />

6<br />

ebene <strong>im</strong> Ebenenstapel rufen Sie das Kontextmenü<br />

der aktiven Ebene auf. Im nächsten<br />

Schritt verwenden Sie den Punkt Auswahl<br />

aus Alphakanal. Dadurch wählt G<strong>im</strong>p<br />

die einzelnen Buchstaben der Textebene<br />

automatisch aus.<br />

Blenden Sie die Textebene aus, indem Sie<br />

7<br />

<strong>im</strong> Ebenenstapel auf das Symbol <strong>mit</strong> dem<br />

Auge klicken. Achten Sie darauf, dass die<br />

Auswahl dennoch weiterhin besteht. Haben<br />

Sie die Textebene ausgeblendet, aktivieren<br />

Sie <strong>mit</strong> einem Mausklick die darunter<br />

liegende farbige Ebene.<br />

92 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


G<strong>im</strong>p<br />

Tipps & Tricks<br />

Um den hinter dem Text liegenden Bildbereich<br />

freizulegen, schneiden Sie die ausge-<br />

8<br />

wählten Buchstaben einfach aus. Dazu<br />

wählen Sie aus dem Bildmenü den Eintrag<br />

Bearbeiten / Ausschneiden ([Strg-X]). Über<br />

Datei / Speichern unter legen Sie das fertige<br />

Bild abschließend auf der Festplatte ab.<br />

47<br />

Post-its als Gestaltungselemente<br />

für Webseiten einsetzen<br />

In diesem Tipp erfahren Sie, wie Sie einen<br />

einfachen Post-it-Notizzettel wie in Abbildung<br />

2 erstellen. Dieser lässt sich als Gestaltungselement<br />

für Webseiten oder Fotomontagen<br />

einsetzen.<br />

Erzeugen Sie ein neues Bild ([Strg-N]) und<br />

1<br />

erstellen Sie über Ebene / Neue Ebene eine<br />

zusätzliche Ebene <strong>mit</strong> Transparenz als Füllung.<br />

Ändern Sie den Bezeichner Ebenenname<br />

in Notizzettel.<br />

In die neue Notizzettelebene zeichnen Sie<br />

2<br />

<strong>mit</strong> dem Auswahlwerkzeug ein Rechteck.<br />

Dieses befüllen Sie <strong>mit</strong> Hilfe des Werkzeugs<br />

Füllen <strong>mit</strong> gelber Farbe. Wählen Sie<br />

einen Gelbton, der leicht ins Orange geht.<br />

Mit einem Doppelklick auf das Werkzeug-<br />

3<br />

Icon Abwedeln / Nachbelichten <strong>im</strong> Werkzeugkasten<br />

öffnen Sie zugleich den Werkzeugdialog.<br />

Wählen Sie den Pinsel Circle<br />

(13) aus und aktivieren Sie den Typ Abwedeln.<br />

Klicken Sie einmal <strong>mit</strong> der Maus auf<br />

die linke obere Ecke des gelben Rechtecks<br />

und halten Sie [Umschalt] gedrückt. Klicken<br />

Sie anschließend in die rechte obere<br />

Ecke. G<strong>im</strong>p stellt durch diesen Vorgang<br />

den gelben Rand oben heller dar. Für den<br />

nächsten Vorgang stellen Sie die Deckkraft<br />

<strong>im</strong> Werkzeugkasten auf 50%. Wählen Sie<br />

den Pinsel Circle Fuzzy (19) aus und skalieren<br />

Sie die Pinselgröße auf 3. Abschließend<br />

setzen Sie in der Mitte links per Mausklick<br />

einen weiteren Startpunkt. Drücken Sie<br />

dann [Umschalt] und legen Sie <strong>mit</strong> einem<br />

weiteren Mausklick den Endpunkt rechts<br />

<strong>im</strong> Mittelbereich fest.<br />

Aktivieren Sie dann das Werkzeug Drehen<br />

4<br />

([Umschalt-R]). Klicken Sie auf die Notizzettelebene,<br />

öffnet sich das Dialogfenster<br />

Drehen. Tragen Sie bei Winkel einen Wert<br />

von -15 ein und betätigen Sie die Rotieren-<br />

Schaltfläche. Klicken Sie <strong>im</strong> folgenden <strong>mit</strong><br />

der rechten Maustaste auf die oberste<br />

Ebene (Schwebende Auswahl) und wählen<br />

Sie Ebene verankern.<br />

Über Filter / Verzerren / IWarp rufen Sie<br />

5<br />

ein Filterdialogfenster auf. Im Bereich Einstellungen<br />

ändern Sie den Deformierungsradius<br />

auf 100 und wählen den Deformierungsmodus<br />

Bewegen. Mit Hilfe der Maus<br />

verformen Sie den linken und rechten<br />

Randbereich des gelben Rechtecks so, dass<br />

Abb. 3: Der schatten wird zunächst <strong>mit</strong> Hilfe von G<strong>im</strong>ps pfadwerkzeug erzeugt und<br />

dann <strong>mit</strong> dem Gaußschen Weichzeichner behandelt.<br />

Abb. 2: Einen post-it-Notizzettel erstellen sie <strong>mit</strong> G<strong>im</strong>p relativ unkompliziert. Dieser<br />

lässt sich nicht nur als Webseitenelement verwenden, sondern auch für Fotomontagen.<br />

er in etwa der Darstellung in Abbildung 2<br />

gleicht. Beobachten Sie die Verformung in<br />

der <strong>Vorschau</strong>. Stellt Sie das Ergebnis nicht<br />

zufrieden, verwenden Sie die Zurücksetzen-Schaltfläche.<br />

St<strong>im</strong>mt das <strong>Vorschau</strong>ergebnis<br />

<strong>mit</strong> Ihren Vorstellungen überein,<br />

klicken Sie auf OK.<br />

Erzeugen Sie wie in Schritt 1 eine neue<br />

6<br />

transparente Ebene und ändern Sie den<br />

Ebenenname in Schatten. Positionieren Sie<br />

diese unterhalb der Notizzettelebene.<br />

Aktivieren Sie das Pfadwerkzeug ([B]) und<br />

7<br />

zeichnen Sie für die Schattendarstellung<br />

eine Form ein, die der in Abbildung 3 ähnelt.<br />

Rufen Sie jetzt den Menüpunkt Auswahl<br />

/ Vom Pfad auf und füllen Sie die<br />

Auswahl <strong>mit</strong> schwarzer Farbe.<br />

Im Bildmenü Auswahl aktivieren Sie als<br />

8<br />

Nächstes den Punkt Nichts auswählen. Klicken<br />

Sie dann auf Filter / Weichzeichnen /<br />

Gaußscher Weichzeichner. Es öffnet sich<br />

das Filterdialogfenster. Tragen Sie hier einen<br />

Weichzeichnenradius von 15 ein und<br />

aktivieren Sie den Filter. Abhängig davon,<br />

wie stark der Schatteneffekt sein soll, passen<br />

Sie die Deckkraft der Ebene an.<br />

Die Form der Schattenebene lässt sich auch<br />

9<br />

über den Filter IWarp modifizieren. Färben<br />

Sie die Hintergrundebene passend um. Alternativ<br />

entfernen Sie diese komplett, bevor<br />

Sie das Bild <strong>im</strong> PNG- oder JPG-Format<br />

speichern. Zusätzlich verfassen Sie <strong>mit</strong><br />

dem Textwerkzeug einen Text. Verwenden<br />

Sie hierzu eine passende Schriftart und lassen<br />

Sie den Text dann am besten um einen<br />

Winkel von -15 Grad rotieren. (kki) n<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

93


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Tipps & Tricks<br />

<strong>Linux</strong><br />

Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps<br />

In dieser Ausgabe der <strong>Linux</strong>-Tipps zeigen wir, wie<br />

Sie Ihre Firefox-4-Daten <strong>mit</strong> anderen Browsern synchronisieren,<br />

die aktuellen Ferien und Feiertage<br />

schnell in Thunderbirds Kalender <strong>im</strong>portieren und in<br />

VLC interessante Filtereffekte verwenden.<br />

Kristian Kißling<br />

Thunderbird 3: Themenbäume<br />

48<br />

schnell durchforsten<br />

Verfolgen Sie regelmäßig langatmige Konversationen<br />

auf Mailinglisten, kennen Sie das<br />

Phänomen vielleicht: Threads, die sich über<br />

mehrere Tage erstrecken, lassen sich <strong>im</strong> Nachhinein<br />

oft nur schwer lesen und verfolgen.<br />

Um das Prozedere zu vereinfachen, gibt es die<br />

Thread-Ansicht (Abbildung 1).<br />

Klicken Sie <strong>im</strong> linken Bereich auf einen Thunderbird-Ordner<br />

Ihrer Wahl, <strong>im</strong> Zweifelsfall auf<br />

den Posteingang. In der Standardeinstellung<br />

erscheinen nun oben rechts fein säuberlich<br />

aufgelistet die E-Mails dieses Ordners. Üblicherweise<br />

sind sie nach dem aktuellen Datum<br />

sortiert; die zuletzt eingegangenen E-Mails erscheinen<br />

– je nach Voreinstellung – ganz oben<br />

oder ganz unten in der Liste.<br />

In der Zeile über den E-Mails erblicken Sie<br />

verschiedene Symbole. Bewegen Sie die Maus<br />

über das Icon ganz links, erscheint ein Tooltipp<br />

<strong>mit</strong> der Beschriftung Klicken,<br />

um Themenbäume anzuzeigen.<br />

Folgen Sie dem Rat, sortiert<br />

Thunderbird die E-Mails nach<br />

Threads bzw. Themenbäumen<br />

und rückt die Antworten auf eine<br />

E-Mail jeweils ein. Sie verfolgen<br />

die komplette Diskussion, indem<br />

Sie einfach auf den Zweigen des<br />

Themenbaums von E-Mail zu E-Mail hüpfen.<br />

Aber auch das dauert bei ausschweifenden<br />

Diskussionen oft recht lange.<br />

Es gibt daher einen Weg, um die Mails in einem<br />

langen Thread nur kurz zu überfliegen.<br />

Zunächst klappen Sie den Thread ein, indem<br />

Sie das kleine Dreieck neben der ersten E-Mail<br />

<strong>im</strong> Thread anklicken. Markieren Sie <strong>im</strong> zweiten<br />

Schritt die eingeklappte E-Mail, erscheinen<br />

auf der Fläche darunter alle Beiträge <strong>im</strong><br />

Überblick (Abbildung 2). Zwar sehen Sie<br />

nicht die kompletten Beiträge, aber die ersten<br />

paar Zeilen enthalten oft schon alle wichtigen<br />

Informationen.<br />

Abb. 1: in der Thread-Ansicht lassen sich auch E-Mail-Diskussionen<br />

verfolgen, die sich über mehrere Tage hinziehen.<br />

Thunderbird 3: Die Kalender-Erweiterung<br />

Lightning einrichten<br />

49<br />

Für Thunderbird 3 gibt es eine praktische Kalender-Erweiterung<br />

namens Lightning [1], die<br />

Sie unter Kubuntu einrichten, indem Sie neben<br />

Thunderbird selbst auch das Paket<br />

xul-ext-lightning installieren. Da dieses aber<br />

nur in englischer Sprache vorliegt, installieren<br />

Sie Lightning am besten direkt von der Webseite,<br />

wie es die folgende Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung beschreibt. Als Nutzer von Open-<br />

Suse 11.3/ 11.4, verwenden Sie ebenfalls die<br />

Variante von der Webseite. Läuft bei Ihnen<br />

ein 64-Bit-System, müssen Sie momentan<br />

noch warten: Eine 64-Bit-Variante von Lightning<br />

fehlte zum Redaktionsschluss.<br />

Besuchen Sie die Add-on-Webseite für<br />

1<br />

Lightning und laden Sie das Paket herunter,<br />

indem Sie auf Herunterladen für <strong>Linux</strong><br />

klicken.<br />

Rufen Sie Thunderbird auf und suchen Sie<br />

2<br />

aus dem Menü den Punkt Extras / Add-ons.<br />

In dem Dialogfenster wählen Sie Erweiterungen<br />

und dann unten die Schaltfläche<br />

Installieren.<br />

Sie suchen anschließend <strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager<br />

3<br />

nach der eben heruntergeladenen XPI-Datei,<br />

die ein linux <strong>im</strong> Namen trägt, und klicken<br />

doppelt auf diese.<br />

Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem<br />

4<br />

eine Schaltfläche namens Jetzt installieren<br />

erscheint, die Sie anwählen.<br />

Nach einem Neustart steht das Kalendermodul<br />

Lightning in deutscher Sprache<br />

zur Verfügung. Sie finden die<br />

meisten Einstellungen des Kalenders<br />

unter dem Menüpunkt Termine<br />

und Aufgaben. Daneben<br />

gibt es in Thunderbirds Konfigurationsmenü<br />

(Bearbeiten / Einstellungen)<br />

noch einen Eintrag<br />

für das Kalendermodul.<br />

96 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


<strong>Linux</strong><br />

Tipps & Tricks<br />

Thunderbird 3:<br />

50<br />

Mehrere Kalender<br />

Elektronische Kalender werden<br />

nicht nur schnell unübersichtlich,<br />

es bleibt bei mehreren Terminen<br />

auch oft unklar, welche davon<br />

wichtig sind und welche weniger.<br />

Für dieses Problem gibt es eine<br />

praktische Lösung. Wer mehrere<br />

Kalender anlegt, kann nicht nur<br />

best<strong>im</strong>mte Termine einfach einund<br />

ausblenden (Abbildung 3).<br />

Legen Sie etwa einen Kalender<br />

nur für Geburtstage an, lässt dieser<br />

sich exportieren, ohne gleich<br />

tausend andere Termine <strong>mit</strong>zuschleppen.<br />

Legen Sie später einen<br />

neuen Termin an, wählen Sie dabei<br />

über ein Aufklappmenü den<br />

passenden Kalender aus.<br />

Um die Kalender zu verwalten,<br />

rufen Sie über Termine und Aufgaben / Kalender<br />

zunächst den Zeitplaner selbst auf. Im<br />

rechten Bereich sehen Sie alle vorhandenen<br />

Kalender. Über einen Rechtsklick öffnen Sie<br />

das Kontextmenü und legen über den Eintrag<br />

Neuer Kalender einen solchen an. Geben Sie<br />

dem Kalender zur späteren Identifizierung<br />

eine best<strong>im</strong>mte Farbe und einen aussagekräftigen<br />

Namen. Über das Kästchen links neben<br />

dem Kalendereintrag blenden Sie diesen ein<br />

oder aus. Klicken Sie <strong>mit</strong> der rechten Maustaste<br />

auf einen Kalender, lässt sich dieser exportieren<br />

oder publizieren – <strong>im</strong> letzten Fall<br />

senden Sie ihn an einen eigenen Webserver.<br />

Abb. 2: Beiträge in langen Themenbäumen lassen sich dank dieser<br />

Ansicht schnell überfliegen.<br />

Thunderbird 3: Einen Blick in die<br />

51<br />

nahe Zukunft werfen<br />

Meist wollen Sie aus Thunderbird heraus nur<br />

einen Blick in die nahe Zukunft werfen. Klicken<br />

Sie in Thunderbirds Hauptfenster unten<br />

rechts auf Tagesplan, erscheint darüber eine<br />

Seitenleiste, die Ihre Aufgaben und Termine<br />

für die nächsten drei Tage darstellt (Abbildung<br />

4). Im oberen Bereich sehen Sie die Termine,<br />

<strong>im</strong> unteren die Aufgaben.<br />

Die dort angezeigten Daten speisen sich nur<br />

aus den von Ihnen links ausgewählten Kalendern.<br />

Klicken Sie auf einen der schwarzen<br />

Pfeile rechts und links neben Termine und<br />

Abb. 3: Wenn sie mehrere kalender anlegen, erleichtert ihnen das nicht nur den Überblick,<br />

sondern vereinfacht später auch den Export in andere Anwendungen.<br />

Aufgaben, betrachten Sie entweder<br />

nur die anstehenden Termine<br />

oder nur die Aufgaben. Ein erneuter<br />

Klick auf den Eintrag Tagesplan<br />

lässt den Kalender wieder<br />

verschwinden.<br />

52<br />

Thunderbird 3:<br />

Ferien- und Feiertage<br />

Nicht nur für Lehrer und Eltern<br />

<strong>mit</strong> schulpflichtigen Kindern ist<br />

es interessant, die Ferienzeiten<br />

<strong>im</strong> eigenen Bundesland zu kennen.<br />

Wer will sich schon gerne<br />

<strong>mit</strong> etlichen anderen Reisenden<br />

um die letzten freien Plätze <strong>im</strong><br />

ICE prügeln. Die Feiertage sollte<br />

man kennen, um Kurzurlaube<br />

möglichst früh zu planen.<br />

Das Sunbird-Projekt, aus dem<br />

auch die Lightning-Erweiterung<br />

hervorging, schafft hier Abhilfe. Es bietet Ferien-<br />

und Feiertagskalender zum freien Download<br />

an [2]. Die Ferienkalender sind nach<br />

Bundesländern sortiert und lassen sich extrem<br />

einfach und schnell in Thunderbirds Kalendermodul<br />

integrieren.<br />

Im folgenden<br />

1<br />

Beispiel laden<br />

wir den bayerischen<br />

Ferienkalender<br />

für<br />

das Schuljahr<br />

2010/ 2011 herunter<br />

[3] und<br />

speichern die<br />

ICS-Datei zunächst<br />

einmal<br />

in einem lokalen<br />

Ordner.<br />

Abb. 4: Auf kurze<br />

sicht: Ein klick<br />

rechts unten auf „Tagesplan“<br />

zeigt die<br />

Termine und Aufgaben<br />

für die nächsten<br />

drei Tage an.<br />

Externe Kalender<br />

lassen sich<br />

2<br />

nur in bestehende<br />

Kalender<br />

integrieren.<br />

Das bedeutet,<br />

Sie müssen zunächst<br />

einen neuen Kalender lokal anlegen.<br />

Gibt es einen solchen Kalender bereits, entfällt<br />

dieser Schritt. Über [Umschalt-Strg-D]<br />

holen Sie die Kalenderansicht auf den<br />

Schirm. Darin wählen Sie nach einem<br />

Rechtsklick in den freien Bereich innerhalb<br />

der Seitenleiste den Punkt Neuer Kalender<br />

aus dem Kontextmenü.<br />

Geben Sie dem neuen Kalender einen aussagekräftigen<br />

Namen und ordnen Sie ihm<br />

3<br />

auch gleich eine noch nicht genutzte Farbe<br />

zu, bevor Sie fortfahren.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

97


Tipps & Tricks<br />

<strong>Linux</strong><br />

Abb. 5: Um ihre Daten zwischen verschiedenen<br />

Firefox-installationen auszutauschen, exportieren sie<br />

diese zunächst auf die server des Firefox-projekts.<br />

In Thunderbird wählen Sie nun den Menüpunkt<br />

Termine und Aufgaben / Importie-<br />

4<br />

ren, durchsuchen die Festplatte nach der<br />

ICS-Datei und klicken auf Öffnen.<br />

Thunderbird öffnet dann ein kleines Fens-<br />

5<br />

ter und will wissen, in welchen Kalender<br />

es die Daten <strong>im</strong>portieren soll. Geben Sie die<br />

passende Variante an.<br />

Noch ein Tipp am Rande: Trägt der Quellkalender<br />

die Endung ical, kann ihn Thunderbird<br />

offiziell nicht <strong>im</strong>portieren, weil die Software<br />

als Importformate lediglich ICS und CSV akzeptiert.<br />

Ändern Sie die Endung der ICAL-Datei<br />

hingegen einfach zu ics, klappt der Import<br />

doch in vielen Fällen.<br />

Firefox 4: Mit Sync wichtige Daten<br />

53<br />

in die Cloud exportieren<br />

Ein neues Feature von Firefox 4 heißt Sync.<br />

Dieses erlaubt es, Ihre Firefox-Daten <strong>mit</strong> anderen<br />

Firefox-Installationen zu synchronisieren,<br />

die Sie auf anderen Geräten betreiben –<br />

etwa auf Mobilgeräten. Nutzen Sie OpenSuse<br />

11.3 <strong>mit</strong> Firefox 3.6, installieren Sie Sync von<br />

der Webseite [4]. Das Add-on kommt in einem<br />

Mix aus Deutsch und Englisch daher,<br />

funktioniert aber weitgehend gleich.<br />

Zu den synchronisierten Daten gehören unter<br />

anderem Lesezeichen, Passwörter, die Chronik<br />

sowie die Einstellungen. Dabei kopiert<br />

Firefox diese Daten auf einen Webserver. Von<br />

einer anderen Firefox-Installation aus greifen<br />

Sie später auf die Daten zu. Ein recht langer<br />

Schlüssel soll davor schützen, dass Hacker an<br />

Ihre Daten gelangen. Praktisch an der Sync-<br />

Erweiterung ist, dass sie sich recht einfach bedienen<br />

und einrichten lässt. Zunächst exportieren<br />

Sie Ihre Daten:<br />

Dazu klicken Sie <strong>im</strong> ersten Schritt auf den<br />

1<br />

Menüpunkt Extras / Sync einrichten, um<br />

die Funktion zu konfigurieren.<br />

Da Sie Ihre Daten noch nicht<br />

2<br />

exportiert haben, wählen Sie<br />

hier den Eintrag Neues Benutzerkonto<br />

anlegen (Create a<br />

New Account).<br />

Klicken Sie unten links auf<br />

3<br />

Sync-Einstellungen (Sync Options),<br />

um festzulegen, welche<br />

Daten der Dienst synchronisieren<br />

soll (Lesezeichen,<br />

Chronik etc.) Über Fertig<br />

(Done) gelangen Sie abschließend<br />

zum Ausgangsfenster<br />

zurück.<br />

Geben Sie hier eine E-Mail-<br />

4<br />

Adresse und ein Passwort an,<br />

wobei Sie die E-Mail-Adresse<br />

frei wählen. Dann setzen Sie<br />

ein Häkchen bei den Nutzungsbedingungen,<br />

die Sie <strong>im</strong> Vorfeld lesen sollten. Als Server<br />

wählen Sie den Firefox-Sync-Server; Sie können<br />

die Daten aber auch auf einem eigenen<br />

Server <strong>sicher</strong>n (Abbildung 5).<br />

Ein Klick auf Weiter bringt zu zum nächs-<br />

5<br />

ten Fenster. Das zeigt Ihren so genannten<br />

Sync-Schlüssel an, den Sie über Speichern<br />

auf der Festplatte ablegen oder sich notieren.<br />

Er sorgt für die notwendige Sicherheit<br />

be<strong>im</strong> Datenaustausch.<br />

Klicken Sie auf Speichern (Save) oder Drucken<br />

(Print), um eine Kopie des Schlüssels<br />

6<br />

in die Hände zu bekommen. Das Firefox-<br />

Projekt kennt diesen Schlüssel nicht und<br />

kann ihn später nicht restaurieren. Er gewährleistet,<br />

dass Ihre Daten <strong>sicher</strong> auf den<br />

Firefox-Servern liegen.<br />

Im nächsten Fenster müssen Sie durch die<br />

7<br />

Eingabe eines Prüftextes (Captcha) bestätigen,<br />

dass Sie kein Roboter bzw. Programm<br />

sind, das automatisiert Sync-Accounts<br />

anlegt. Geben Sie die<br />

angezeigten und nur schwer<br />

lesbaren Buchstaben und<br />

Zahlen ein.<br />

Haben Sie den Test erfolgreich<br />

passiert, klicken Sie auf<br />

8<br />

Fertigstellen und beenden so<br />

die Eingabe.<br />

Über den Menüpunkt Extras /<br />

9<br />

Jetzt synchronisieren aktualisieren<br />

Sie zukünftig die zu <strong>sicher</strong>nden<br />

Daten.<br />

Firefox 4: Captchas korrekt<br />

anzeigen<br />

54<br />

Erscheint be<strong>im</strong> Versuch, Ihre Daten<br />

zu synchronisieren, <strong>im</strong> siebten<br />

Schritt kein Captcha, stören<br />

vermutlich best<strong>im</strong>mte Erweiterungen<br />

von Firefox. Eine Lösung des Problems<br />

besteht darin, diese zwischenzeitlich zu deaktivieren.<br />

Dazu klicken Sie auf Extras / Addons,<br />

dann auf Erweiterungen. Klicken Sie bei<br />

jeder Erweiterung auf den Button Deaktivieren<br />

und starten Sie den Browser anschließend<br />

neu. Dann versuchen Sie einmal mehr, den<br />

Sync-Dienst zu benutzen. Klappt das nun<br />

schließlich, vergessen Sie nicht, die Add-ons<br />

wieder zu aktivieren.<br />

55<br />

Firefox 4: Ge<strong>sicher</strong>te Daten aus der<br />

Cloud in den Browser holen<br />

Nun sitzen Sie vor einem anderen Gerät (etwa<br />

einem Mobilgerät), auf dem Firefox läuft. Sie<br />

wollen die Daten aus der Cloud in diesen<br />

Browser transferieren. Klicken Sie dazu auf<br />

Extras / Sync einrichten, dann aber auf Verbinden.<br />

Firefox geht nun davon aus, dass bereits<br />

ge<strong>sicher</strong>te Daten existieren, die Sie <strong>im</strong>portieren<br />

wollen. Der Browser zeigt dazu eine<br />

Kombination aus Zahlen und Ziffern an, die<br />

Sie auf dem anderen Rechner <strong>mit</strong> dem Original-Firefox<br />

eingeben – Sie brauchen also physikalischen<br />

Zugang zum Rechner!<br />

Starten Sie den Browser, dessen Daten Sie<br />

1<br />

exportieren wollen und wählen Sie Bearbeiten<br />

/ Einstellungen.<br />

Im Konfigurationsfenster wählen Sie rechts<br />

2<br />

oben den Punkt Sync und klicken unten<br />

auf Gerät hinzufügen.<br />

Tippen Sie nun jene Zahlen und Ziffern in<br />

3<br />

die leeren Felder ein, die Firefox auf dem<br />

anderen Rechner anzeigt (Abbildung 6),<br />

und klicken Sie dann auf Weiter.<br />

Haben Sie alles richtig gemacht, erscheint auf<br />

beiden Rechnern eine Erfolgsmeldung. Unter<br />

Firefox 3.6 funktioniert das Ganze etwas anders:<br />

Hier brauchen Sie die Accountdaten und<br />

den dabei erzeugten Sync-Schlüssel. Die Zah-<br />

Abb. 6: sie brauchen Zugriff auf ihren Originalrechner,<br />

um die Firefox-Daten erfolgreich <strong>mit</strong> einer anderen installation<br />

zu synchronisieren.<br />

98 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


<strong>Linux</strong><br />

Tipps & Tricks<br />

Um den Speicherort selbst zu best<strong>im</strong>men, rufen<br />

Sie über [Strg-P] oder Extras / Einstellungen<br />

wieder die Einstellungen auf. Dann klicken<br />

Sie <strong>im</strong> Bereich links auf den Eintrag Video.<br />

Im rechten Bereich erscheint nun ein Abschnitt,<br />

den VLC <strong>mit</strong> Videoschnappschüsse<br />

überschreibt. In die Zeile Verzeichnis tragen<br />

Sie den Speicherort ein, als Präfix kommt zum<br />

Beispiel der Namen des Films in Frage, von<br />

dem Sie aktuell Schnappschüsse erstellen.<br />

Auch zwischen den Ausgabeformaten wählen<br />

Sie: Bereit stehen die Formate PNG und JPG.<br />

Abb. 7: kleine spielerei: Mit VLc legen sie verschiedene Filter über Filme, die sie abspielen.<br />

<strong>im</strong> Bild zu sehen ist ein Welleneffekt unter Opensuse 11.4.<br />

lenmethode aus Abbildung 6 fällt weg. Vom<br />

Sicherheitsstandpunkt aus ist dieser Weg gewiss<br />

gut gewählt, die Praxis sieht aber oft anders<br />

aus. Normalerweise steht der Quellrechner<br />

zu Hause und Sie wollen zum Beispiel aus<br />

dem Urlaub auf Ihre Firefox-Lesezeichen und<br />

-Daten zugreifen. In diesem Fall haben Sie<br />

den Rechner <strong>mit</strong> der Firefox-Version, die als<br />

Datenquelle dient, nicht parat.<br />

In Firefox 4 klicken Sie ein weiteres Mal<br />

1<br />

auf Extras / Sync einrichten und wählen<br />

dann den Button Verbinden.<br />

Klicken Sie jetzt aber auf den Link Ich habe<br />

2<br />

das Gerät nicht bei mir.<br />

Nun verlangt Firefox nach Ihren Accountdaten<br />

und dem Sync-Schlüssel, den der<br />

3<br />

Browser be<strong>im</strong> Anlegen des Accounts erzeugt<br />

hat. Sie sollten sich den Schlüssel<br />

be<strong>im</strong> Einrichten des Accounts also am besten<br />

irgendwo notieren. Geben Sie alle geforderten<br />

Daten korrekt ein, synchronisiert<br />

Firefox diese erfolgreich.<br />

Kennen Sie den Sync-Schlüssel nicht, hilft<br />

auch der Link Ich habe mein anderes Gerät<br />

verloren nicht weiter. Folgen Sie diesem,<br />

löscht das die Daten in Ihrem Firefox-Account<br />

und legt diese neu an – ausgehend von Ihrem<br />

aktuell genutzten Browser und <strong>mit</strong> einem<br />

neuen Sync-Schlüssel.<br />

Firefox 4: Die eingerichtete Sync-<br />

56<br />

Verbindung wieder löschen<br />

Ihre Daten müssen aber nicht bis in alle Ewigkeit<br />

in der Cloud verweilen. Über die Voreinstellungen<br />

von Firefox entfernen Sie die Sync-<br />

Einstellungen wieder. Klicken Sie auf Bearbeiten<br />

/ Einstellungen und dort auf Sync, sehen<br />

Sie das von Ihnen eingerichtete Konto. Über<br />

das Aufklappmenü Benutzerkonto verwalten<br />

ändern Sie bei Bedarf Ihr Passwort (Passwort<br />

ändern) oder lassen sich den Sync-Schlüssel<br />

noch einmal anzeigen. Der Eintrag Quota verwalten<br />

verrät, wie viel Speicherplatz Ihnen<br />

online noch zur Verfügung steht – bei Millionen<br />

von Nutzern kann das Firefox-Projekt naturgemäß<br />

nur eine begrenzte Menge an Speicherplatz<br />

spendieren.<br />

Daneben ändern Sie die Art der Daten, die Sie<br />

synchronisieren wollen, nehmen also z. B. die<br />

Chronik von dem Prozess aus. Wollen Sie zukünftig<br />

ganz auf das Synchronisieren verzichten,<br />

melden Sie Ihr Gerät einfach wieder ab,<br />

indem Sie auf den Link Dieses Gerät deaktivieren<br />

klicken. Den Zweck des Links Gerät hinzufügen<br />

haben wir bereits weiter oben erläutert.<br />

Legen Sie einen neuen Sync-Account an,<br />

können Sie die alte E-Mail-Adresse allerdings<br />

nicht mehr wiederverwenden.<br />

Aus VLC heraus Screenshots von<br />

57<br />

einem Film erzeugen<br />

Möchten Sie einige der Szenen eines aktuellen<br />

Films in Form von Schnappschüssen festhalten,<br />

schießen Sie diese direkt aus dem Videoplayer<br />

VLC heraus. Spielen Sie dazu den Film<br />

ab und wählen Sie an der passenden Stelle<br />

aus dem Menü Video den Eintrag Schnappschuss.<br />

Das aufgenommene Bild landet, in der<br />

Auflösung des abgespielten Films, <strong>im</strong> Ordner<br />

Bilder in Ihrem Home-Verzeichnis.<br />

58<br />

VLC: Effektvolle Filter über das abgespielte<br />

Video legen<br />

Wo Sie gerade in den Voreinstellungen sind:<br />

Hier lassen sich auch einige Effekte (Filter)<br />

aufrufen, die Sie direkt über ein abgespieltes<br />

Video legen. So ist es möglich, das Bild zu invertieren<br />

oder einen psychedelischen Effekt<br />

zu generieren, der den Film zu einer schillernden<br />

Erfahrung macht. Schwindlig wird dem<br />

Zuschauer auch, wenn Sie einen Welleneffekt<br />

wie in Abbildung 7 von der Leine lassen. Diesen<br />

richten Sie recht einfach ein:<br />

Um den Filter anzulegen, klicken Sie in<br />

1<br />

den Einstellungen von VLC unten links unter<br />

Einstellungen zeigen auf Alle. Sie erreichen<br />

nun alle verfügbaren Optionen.<br />

Klappen Sie <strong>im</strong> folgenden Schritt <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>mit</strong> den vielen Einträgen die Option<br />

2<br />

Video aus. Ein Mausklick auf den Unterpunkt<br />

Filter lässt auf der rechten Seite zahlreiche<br />

Filter auftauchen.<br />

Setzen Sie ein Häkchen be<strong>im</strong> Exemplar Ihrer<br />

Wahl und klicken Sie Speichern, um die<br />

3<br />

Einstellungen zu übernehmen.<br />

Rufen Sie den Film nun neu auf, erscheint der<br />

gewählte Filtereffekt über dem Bild. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] Kalendermodul für Thunderbird:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/<br />

thunderbird/ addon/ lightning/<br />

(http:// ezlx. de/ b3d1)<br />

[2] Freie Kalendersammlung:<br />

http:// www. sunbird‐kalender. de/<br />

extension/ kalender/<br />

(http:// ezlx. de/ b3d2)<br />

[3] Schulferien in Bayern (Kalender):<br />

http:// www. sunbird‐kalender. de/<br />

extension/ kalender/<br />

Schulferien_2010‐2011_BY. ics<br />

(http:// ezlx. de/ b3d3)<br />

[4] Sync-Add-on für Firefox 3.6:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/ firefox/<br />

addon/ firefox‐sync/<br />

(http:// ezlx. de/ b3d4)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

99


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene <strong>Linux</strong>-Nutzer schwören auf flexible<br />

Kommandozeilentools, <strong>mit</strong> denen sich manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen lässt als in grafischen<br />

Programmen. Wir stellen die wichtigsten<br />

Anwendungen vor, um auch Einsteiger zu einem<br />

Ausflug in die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

Mit „wget“ best<strong>im</strong>mte<br />

59<br />

Dateitypen herunterladen<br />

In der letzten Ausgabe haben wir schon einige<br />

Tipps zum Downloadmanager wget verraten<br />

und gezeigt, wie Sie rekursiv ganze Websites<br />

spiegeln und abgebrochene Downloads fortsetzen.<br />

Das praktische Tool hat noch mehr zu<br />

bieten und lädt auf Wunsch nur best<strong>im</strong>mte Dateitypen<br />

herunter. Um alle JPEG-Dateien der<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Website auf die eigene Platte zu<br />

bringen, geben Sie den folgenden Befehl ein:<br />

wget ‐r ‐A jpg www.easylinux.de<br />

Die erste Option sorgt dafür, dass wget rekursiv<br />

arbeitet und einen kompletten Spiegel einer<br />

Webseite <strong>mit</strong> all ihren Unterverzeichnissen<br />

anlegt. Hinter ‐A steht der gewünschte<br />

Dateityp und danach die Adresse der Website.<br />

Wenn Sie auf die Meldungen in der Konsole<br />

achten, sehen Sie, dass der Downloadmanager<br />

auch in diesem Szenario die Indexdateien<br />

erwischt, diese aber anschließend wieder<br />

löscht und nur die Bilder behält):<br />

In »www.easylinux.de/2011/02/012U<br />

‐software‐news/index.html« speicU<br />

hern.<br />

...<br />

Entferne »www.easylinux.de/2011/U<br />

02/012‐software‐news/index.html«U<br />

, da dies zurückgewiesen werden U<br />

soll.<br />

Alle heruntergeladenen Bilder finden Sie – in<br />

der gewohnten Ordnerstruktur – <strong>im</strong> Verzeichnis<br />

www.easylinux.de (Abbildung 1).<br />

Es ist möglich, hinter der Option ‐A gleich<br />

eine ganze Reihe von Dateitypen anzugeben.<br />

Um zusätzlich zu den JPEGs auch PNG- und<br />

GIF-Dateien der Webseite zu spiegeln, rufen<br />

Sie das Programm einfach über wget ‐r ‐A<br />

jpg,png,gif ... auf.<br />

„wget“: Best<strong>im</strong>mte Dateitypen<br />

60<br />

ausschließen<br />

Der Downloadmanager für die Shell bringt außerdem<br />

einen Aufrufparameter <strong>mit</strong>, <strong>mit</strong> dem<br />

Sie gezielt Dateitypen vom Download ausschließen.<br />

Um beispielsweise verschiedene<br />

Videoformate zurückzuweisen, tippen Sie:<br />

wget ‐R avi,mpg,wmv ...<br />

Auf diese Weise sorgen Sie also dafür, dass<br />

größere Datenmengen gar nicht erst durch die<br />

Leitung wandern; sie schließen folglich Speicherfresser<br />

aus.<br />

Abb. 1: Der Downloadmanager „wget“ lädt auf Wunsch nur best<strong>im</strong>mte Dateitypen auf<br />

die platte herunter. Die Verzeichnisstruktur bleibt be<strong>im</strong> rekursiven Download erhalten.<br />

61 Rechtschreibprüfung<br />

für die Shell: „aspell“<br />

Die meisten Office-Anwendungen und Mailprogramme<br />

finden auf Wunsch Ihre Tippfehler,<br />

schlagen alternative Schreibweisen vor<br />

und fügen Begriffe den persönlichen Wörterbüchern<br />

hinzu. Wer den Service einer Rechtschreibprüfung<br />

auf der Konsole vermisst,<br />

sollte sich aspell anschauen. Auf den meisten<br />

Systemen ist das Tool automatisch installiert,<br />

100 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

weil es bereits in vielen grafischen<br />

Programmen die Sprachkontrolle<br />

<strong>im</strong> Hintergrund übern<strong>im</strong>mt.<br />

Darüber hinaus können<br />

Sie aspell auch als eigenständige<br />

Anwendung auf der Konsole benutzen.<br />

Um beispielsweise eine Textdatei<br />

zu überprüfen, geben Sie das folgende<br />

Kommando ein:<br />

aspell ‐c text.txt<br />

Normalerweise erkennt aspell automatisch,<br />

welche Sprache der<br />

Text hat, und sucht selbst ein passendes<br />

Wörterbuch aus. Erhalten<br />

Sie jedoch eine Fehlermeldung,<br />

überprüfen Sie, ob die passende<br />

Sprachdatei auf Ihrem Rechner installiert ist.<br />

Diese spielen Sie über den Paketmanager Ihrer<br />

Distribution ein; auf allen von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten<br />

Systemen heißen die Pakete aspell‐<br />

XX, wobei Sie XX durch ein Länderkürzel ersetzen.<br />

Die deutschen Wörterbücher erhalten<br />

Sie also über die Pakete aspell‐de und aspellde‐alt<br />

(alte Rechtschreibung).<br />

Nach dem Aufruf von aspell sehen Sie <strong>im</strong> oberen<br />

Teil des Terminals Ihren Text. Begriffe,<br />

die nicht <strong>im</strong> Wörterbuch sind, also als Vertipper<br />

zählen, hebt das Tool hervor. Unten blendet<br />

das Programm die wichtigsten aspell-Befehle<br />

zum Ändern, Hinzufügen, Ersetzen,<br />

Ignorieren usw. ein. Findet der Spellchecker<br />

in seinem Wörterbuch Ersetzungsvorschläge<br />

für ein ihm unbekanntes Wort, zeigt er diese<br />

in der unteren Hälfte durchnummeriert an<br />

(Abbildung 2). Um einen Vorschlag zu übernehmen,<br />

geben Sie einfach die Ziffer, gefolgt<br />

von [Eingabe] ein.<br />

Persönliche „aspell“-<br />

62<br />

Wörterbücher verwalten<br />

Möchten Sie einen aspell-Vorschlag nicht umsetzen,<br />

können Sie ihn über [I] einmal und<br />

<strong>mit</strong> [Umschalt-I] für die Dauer der laufenden<br />

Sitzung ignorieren. Alternativ nehmen Sie ein<br />

Wort über [A] in das persönliche Wörterbuch<br />

auf. aspell legt diese versteckten Dateien (beginnen<br />

<strong>mit</strong> einem Punkt) <strong>im</strong> eigenen Home-<br />

Verzeichnis ab. Sie heißen .aspell.XX.pws,<br />

wobei XX für das Wörterbuchkürzel steht,<br />

LisTing 1<br />

personal_ws‐1.1 de 4<br />

boot<br />

Bootloaders<br />

Canonical<br />

Terminalfenster<br />

Abb. 2: „aspell“ schlägt vor, nicht bekannte Wörter zu ersetzen.<br />

Alternativ nehmen sie neue Begriffe auf oder ignorieren sie.<br />

also etwa .aspell.de.pws für das deutsche<br />

Wörterbuch.<br />

Diese Dateien können Sie in einem Texteditor<br />

wie beispielsweise Gedit, KWrite o. Ä. bearbeiten.<br />

Beachten Sie, dass jeder Begriff dabei<br />

in einer neuen Zeile steht; die Reihenfolge ist<br />

alphabetisch. Listing 1 zeigt eine solche persönliche<br />

Wörterbuchdatei.<br />

Eigenes „aspell“-Wörterbuch<br />

63<br />

erstellen und nutzen<br />

Natürlich können Sie auch eine eigene Datei<br />

erstellen, die Sie aspell dann be<strong>im</strong> Aufruf als<br />

persönliches Wörterbuch ans Herz legen. Das<br />

empfiehlt sich möglicherweise, wenn Sie einen<br />

Fachtext <strong>mit</strong> vielen interessanten Worten<br />

prüfen möchten oder ein deutscher Text vorliegt,<br />

der viele englische Ausdrücke enthält,<br />

die nicht <strong>im</strong> persönlichen deutschen Wörterbuch<br />

landen sollen. Schreiben Sie, wie in Listing<br />

1 zu sehen ist, alle Begriffe untereinander.<br />

Auf die alphabetische Reihenfolge müssen<br />

Sie nicht zwingend achten, wohl aber auf<br />

die erste Zeile:<br />

personal_ws‐1.1 de 4<br />

Die Ziffer, die für die Anzahl<br />

der Begriffe in der Datei<br />

steht, können Sie getrost<br />

ignorieren; aspell ersetzt<br />

diese be<strong>im</strong> nächsten Lauf<br />

durch den richtigen Wert.<br />

Angenommen, Ihre Sprachdatei<br />

heißt linux‐vokabeln,<br />

und Sie möchten, dass aspell<br />

diese bei der Korrektur zurate<br />

zieht, lautet der Befehl:<br />

aspell ‐c shelltippU<br />

s.txt ‐p linux‐vokaU<br />

beln<br />

Alles, was Sie nun in der interaktiven<br />

Sitzung über [A] in das Wörterbuch<br />

aufnehmen, landet ebenfalls<br />

in der Datei linux‐vokabeln.<br />

64 Zeilennummern<br />

für den „cat“-Befehl<br />

Mit dem Programm cat geben Sie<br />

Textdateien auf der Shell aus:<br />

cat skript.sh<br />

Um die Ausgabe übersichtlicher<br />

zu gestalten und Zeilennummern<br />

einzufügen, verwenden Sie den<br />

Parameter ‐n. Abbildung 3 zeigt<br />

eine solche durchnummerierte<br />

Textdatei. Auch be<strong>im</strong> „Zusammenkleben“<br />

von Textdateien –<br />

die eigentliche Aufgabe des praktischen cat-<br />

Kommandos – funktioniert der Schalter:<br />

cat ‐n datei1 datei2 > datei3<br />

Hängen Sie den Parameter ‐n einfach an den<br />

ursprünglichen Befehl an. Das letztgenannte<br />

Kommando macht aus den beiden Dateien datei1<br />

und datei2 eine lange Datei datei3 und<br />

nummeriert diese gleich <strong>mit</strong> durch. Natürlich<br />

funktioniert das Ganze auch <strong>mit</strong> mehr als<br />

zwei Texten – so ist cat ein praktischer Zählmeister<br />

für die Shell.<br />

Editor aus dem Pager<br />

65<br />

„less“ heraus starten<br />

Mit less betrachten Sie Textdateien auf der<br />

Shell und blättern in diesen seitenweise vor<br />

und zurück. Dazu geben Sie hinter dem Befehl<br />

den Namen der Datei an:<br />

less tipps.txt<br />

Mit den Cursortasten geht es zeilenweise hoch<br />

und runter, <strong>mit</strong> [Bild auf] und [Bild ab] seitenweise.<br />

Mit [Umschalt-G] springen Sie di-<br />

Abb. 3: Das programm „cat“ fügt auf Wunsch Zeilennummern<br />

ein und macht da<strong>mit</strong> die Ausgabe von Texten auf<br />

der shell übersichtlicher.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

101


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

rekt zum Dateiende, [G] bringt Sie zum Anfang.<br />

Drücken Sie [V], startet der Pager einen<br />

Texteditor, und Sie können die Datei un<strong>mit</strong>telbar<br />

bearbeiten, ohne less selbst beenden zu<br />

müssen. Nach dem Verlassen des Editors landen<br />

Sie direkt wieder <strong>im</strong> Pager, den Sie über<br />

[Q] beenden.<br />

Welcher Texteditor den Dienst aufn<strong>im</strong>mt, best<strong>im</strong>men<br />

Sie über die Umgebungsvariable<br />

EDITOR. Arbeiten Sie gerne <strong>mit</strong> dem Editor<br />

V<strong>im</strong>, tippen Sie also zunächst:<br />

export EDITOR=v<strong>im</strong><br />

Drücken Sie nun in less die Taste [V], öffnen<br />

Sie die Datei zur Bearbeitung in V<strong>im</strong>.<br />

Die auf diese Weise definierte Variable EDI‐<br />

TOR ist nur in der aktuellen Bash gültig. Beenden<br />

Sie das Terminal oder melden sich von<br />

der Konsole ab, hat Ihr <strong>Linux</strong>-System den<br />

Lieblingseditor wieder vergessen. Um den<br />

Texteditor dauerhaft einzurichten, schreiben<br />

Sie das export-Kommando in die Bash-Konfigurationsdatei<br />

~/ .bashrc und lesen die Datei<br />

über den Aufruf<br />

source ~/.bashrc<br />

neu ein, starten ein neues Terminal oder melden<br />

sich neu an.<br />

Mehrere Dateien in<br />

66<br />

„less“ betrachten<br />

Dem Pager less können Sie be<strong>im</strong> Start gleich<br />

mehrere Textdateien <strong>mit</strong> auf den Weg geben,<br />

zum Beispiel so:<br />

less d1.txt d2.txt d3.txt<br />

Am unteren Rand sehen Sie in einer Statuszeile,<br />

welche Datei Sie gerade betrachten, wie<br />

viele Sie <strong>mit</strong> less geöffnet haben und welche<br />

Datei als Nächstes dran ist:<br />

d1.txt (file 1 of 3) ‐ Next: d2.U<br />

txt<br />

GloSSaR<br />

Umgebungsvariable: Mit Umgebungsvariablen<br />

erweitern Sie den Funktionsumfang<br />

der Shell und legen das Verhalten<br />

von best<strong>im</strong>mten Programmen<br />

fest. In der Voreinstellung sind einige<br />

dieser Variablen bereits gesetzt, wie<br />

z. B. HISTSIZE (definiert die Größe der<br />

Bash-History) oder LANG (Spracheinstellungen).<br />

Den Wert einer solchen<br />

Variablen zeigen Sie <strong>mit</strong> dem Kommando<br />

echo an; der Umgebungsvariable<br />

stellen Sie ein Dollarzeichen voran:<br />

echo $HISTSIZE.<br />

Um zur nachfolgenden Textdatei zu wechseln,<br />

tippen Sie in less das Kommando :n; zur vorherigen<br />

geht’s <strong>mit</strong> :p zurück. Praktischerweise<br />

merkt sich less für jede Textdatei Ihre aktuelle<br />

Position – wechseln Sie also <strong>mit</strong> den gezeigten<br />

Befehlen hin und her, landen Sie <strong>im</strong>mer wieder<br />

an der zuletzt besuchten Stelle.<br />

Benötigen Sie diese Wechselfunktion nicht,<br />

und wollen Sie lieber sämtliche Dateien als<br />

eine gefühlte große Datei durchblättern, starten<br />

Sie less <strong>mit</strong> dem Parameter ‐e:<br />

less ‐e d1.txt d2.txt d3.txt<br />

Danach blättern Sie <strong>mit</strong> den üblichen Kommandos<br />

und Pfeiltasten dateiübergreifend vor<br />

und zurück.<br />

Musikalischer Wecker<br />

67<br />

für die Shell: „at“<br />

Das Programm at führt von Ihnen definierte<br />

Aufgaben zu einem genau festgelegten Zeitpunkt<br />

aus. Sie starten den praktischen Helfer<br />

über das gleichnamige Kommando und geben<br />

zusätzlich den Zeitpunkt an, an dem at einen<br />

Job ausführen soll. Anschließend tippen Sie<br />

in einer Art Shell weitere Kommandos ein und<br />

beenden at danach <strong>mit</strong> [Strg-D]. Als Zeitpunkte<br />

funktionieren Angaben wie<br />

l 13:00 (13 Uhr am heutigen Tag; ist es nach<br />

13 Uhr, dann am folgenden Tag),<br />

l 07:00pm (7 Uhr abends, also 19 Uhr),<br />

l 07:00am (7 Uhr morgens),<br />

l now (jetzt),<br />

l tomorrow (morgen) und today (heute),<br />

l now+10min (in zehn Minuten)<br />

und viele mehr. Die Kürzel am und pm stehen<br />

für die <strong>im</strong> englischen Sprachraum üblichen,<br />

aus dem Lateinischen übernommenen Bezeichnungen<br />

für den Vor<strong>mit</strong>tag (ante meridiem)<br />

und den Nach<strong>mit</strong>tag (post meridiem).<br />

Um <strong>mit</strong> at einen musikalischen Wecker für<br />

den nächsten Morgen um 8 Uhr einzurichten,<br />

geben Sie also das folgende Kommando ein:<br />

$ at 08:00am<br />

warning: commands will be executU<br />

ed using /bin/sh<br />

at><br />

Der Prompt hat sich verändert, und hinter<br />

at> tippen Sie jetzt den Weckbefehl. Um eine<br />

MP3-Datei abzuspielen, eignet sich beispielsweise<br />

der Kommandozeilenplayer mpg321:<br />

at> mpg321 Musik/Tangerine_DreamU<br />

/Stratosfear/01_stratosfear.mp3<br />

at> <br />

job 4 at Wed Jun 1 08:00:00 2011<br />

Nachdem Sie den Auftrag eingegeben haben,<br />

drücken Sie [Strg-D] und sehen dann den Hinweis<br />

EOT („End of Transmission“ = „Ende<br />

der Datenübertragung“) und abschließend die<br />

Bestätigung des Jobs. Da<strong>mit</strong> der Weckruf erklingt,<br />

muss der Rechner natürlich am nächsten<br />

Morgen um 8 Uhr laufen.<br />

„at“-Jobs anzeigen<br />

68<br />

und löschen<br />

Welche at-Kommandos noch auf die Ausführung<br />

warten, verrät das Kommando atq („at<br />

queue“ = „at-Warteschlange“):<br />

$ atq<br />

4 Wed Jun 1 08:00:00 2011 a huhn<br />

5 Tue May 31 18:36:00 2011 a huhn<br />

Als Erstes sehen Sie die Jobnummer, dann<br />

folgen das Datum und die Uhrzeit, der Name<br />

der Warteschlange (a) und der Benutzername.<br />

Welcher Job geplant ist, sehen Sie<br />

nicht. Die einzige Möglichkeit, mehr Informationen<br />

zu erhalten, bietet ein Blick in die<br />

Dateien unter /var/ spool/ atjobs/ (OpenSuse)<br />

bzw. /var/ spool/ cron/ atjobs/ (Ubuntu). Es<br />

handelt sich um reine Textdateien, die allerdings<br />

nur für den Benutzer root lesbar sind.<br />

Ganz am Ende der jeweiligen Datei steht der<br />

at-Befehl.<br />

Um einen Auftrag zu löschen, tippen Sie at ‐d<br />

gefolgt von der Jobnummer:<br />

$ atq<br />

4 Wed Jun 1 08:00:00 2011 a huhn<br />

5 Tue May 31 18:36:00 2011 a huhn<br />

$ at ‐d 4<br />

$ atq<br />

5 Tue May 31 18:36:00 2011 a huhn<br />

Eine Bestätigung erhalten Sie nicht; der erneute<br />

Aufruf des Kommandos zum Betrachten<br />

der Warteschlange (atq) bestätigt aber, dass<br />

der Job nicht länger geplant ist.<br />

Zeilen- und Spaltennummern<br />

69<br />

in V<strong>im</strong> anzeigen<br />

Auf einigen Systemen zeigt der beliebte Texteditor<br />

in der Statuszeile am unteren Rand in<br />

der Voreinstellung nicht an, in welcher Zeile<br />

und Spalte sich der Cursor befindet. Ist das<br />

bei Ihnen auch so, und Sie sehen lediglich<br />

den Hinweis – EINFÜGEN – o. Ä., schalten<br />

Sie die praktische Orientierungshilfe über<br />

den folgenden Eintrag in der Einrichtungsdatei<br />

~/ .v<strong>im</strong>rc ein:<br />

set ruler<br />

Be<strong>im</strong> nächsten Start blendet der Texteditor<br />

rechts unten in der Statuszeile die Cursorposition<br />

sowie die relative Position in der Datei in<br />

Prozentzahlen ein – so behalten Sie den Überblick.<br />

(hge)<br />

n<br />

102 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


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TEsT<br />

Mageia <strong>Linux</strong> 1<br />

Mandriva-Fork: Mageia 1 „Cauldron“<br />

Freier Zaubertrank<br />

Heinz-Stefan Neumeyer,<br />

Wolfgang Völker,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Mageia ist eine neue <strong>Linux</strong>-Distribution, die sich<br />

für den Desktopeinsatz und auch für <strong>Linux</strong>-Einsteiger<br />

empfiehlt. Da sie ein Fork von Mandriva ist,<br />

musste das Entwicklerteam aber nicht bei Null anfangen.<br />

Wir werfen einen Blick auf Mageia 1.<br />

Mandriva, das ältere <strong>Linux</strong>-Anwender<br />

auch noch unter dem Namen<br />

Mandrake kennen, hat sich <strong>im</strong><br />

September in zwei separate Distributionen<br />

aufgespalten. Das Entwicklerteam des Mandriva-Forks<br />

hat dem neuen System den Namen<br />

Mageia [1] gegeben: Der Begriff bedeutet<br />

„Zauberei“ oder „zauberhaft“ und steht da<strong>mit</strong><br />

in guter Mandrake-Tradition – Mandrake<br />

heißt der Zauberer in einem Comicstrip, den<br />

es seit den 30er-Jahren gibt. Die erste Release,<br />

Mageia 1, ist seit Kurzem erhältlich, und Sie<br />

finden sie auch auf der Heft-DVD.<br />

Mageia bietet <strong>im</strong> Downloadbereich [2] eine<br />

Auswahl von CD- und DVD-Images an, <strong>mit</strong><br />

denen Sie das System testen oder installieren<br />

können; es gibt 32- und 64-Bit-Versionen –<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-typisch besprechen wir aber nur<br />

die 32-Bit-Varianten und empfehlen die 64-Bit-<br />

Version nur fortgeschrittenen Anwendern.<br />

Interessant ist die Nutzung der Live-CDs (die<br />

es als KDE- und Gnome-Varianten gibt), denn<br />

diese enthalten – anders als die DVDs – bereits<br />

die proprietären Grafikkartentreiber von<br />

Nvidia und ATI/ AMD. Sie erlauben auch den<br />

direkten Start der Installation (wie bei den<br />

DVDs) oder alternativ eine Installation aus<br />

dem laufenden Live-System heraus.<br />

Software-Auswahl<br />

Die angebotenen Softwarepakete von Mageia<br />

sind aktuell: KDE 4.6.3, Gnome 2.32.1 und<br />

LXDE 1.0 können Sie bereits bei der Installation<br />

auswählen; Xfce 4.8.1 und aktuelle Versionen<br />

einfacher Windowmanager stehen für<br />

die nachträgliche Einrichtung in den Onlinequellen<br />

zur Verfügung. Gnome 3 gibt es hingegen<br />

für die erste Mageia-Release noch nicht.<br />

Die Kernel-Version ist 2.6.38.7.<br />

In der Detailauswahl der Pakete gibt es noch<br />

erhebliche Lücken. Vor allem Desktopthemes<br />

und Icon-Sammlungen, aber auch ganze<br />

Gruppen von Anwendungen, die bei Mandriva<br />

zum Standard gehören, sind unter Mageia<br />

noch nicht verfügbar.<br />

Installation und Einrichtung<br />

Wer den Mandriva-Installer kennt, fühlt sich<br />

gleich he<strong>im</strong>isch: Von optischen Anpassungen<br />

abgesehen läuft die Installation identisch ab.<br />

Sie ist übersichtlich und klar gegliedert, die einzelnen<br />

Abschnitte bauen logisch aufeinander<br />

auf. Haben Sie be<strong>im</strong> Booten der CD oder DVD<br />

<strong>mit</strong> [F2] die Sprache auf Deutsch umgestellt, ist<br />

die Benutzerführung überwiegend deutschsprachig,<br />

nur an wenigen Stellen, wie z. B. in der<br />

erweiterten Paketauswahl, sind ein paar englische<br />

Sprachkenntnisse erforderlich. Eine weitgehend<br />

automatisierte Installation ist ebenso<br />

möglich wie eine in vielen Details benutzergesteuerte<br />

Auswahl und Einrichtung.<br />

Nach dem Laden des Installationssystems von<br />

der DVD, der Bestätigung der Sprach- und Tastaturauswahl<br />

und dem Akzeptieren der Lizenzbedingungen<br />

folgt die Partitionierung. Die<br />

kann der Mageia-Installer auf Wunsch vollautomatisch<br />

durchführen (Abbildung 1) und erzeugt<br />

dann drei Partitionen für das Root-Verzeichnis<br />

(/), den Swap-Bereich und die Home-<br />

Verzeichnisse. Bei der Aufteilung berücksichtigt<br />

das Programm die Plattengröße. Wollen Sie<br />

selbst festlegen, wie viel Platz die Partitionen<br />

erhalten, können Sie über den Punkt Benutzerdefinierte<br />

Partitionierung Ihre Vorstellungen<br />

umsetzen. Auch verschlüsselte Partitionen<br />

können Sie hier anlegen. Im Anschluss erzeugt<br />

der Installer nach einer Sicherheitsabfrage die<br />

Partitionen und formatiert sie.<br />

Bereits installierte Windows-Systeme erkennt<br />

der Installer und bindet sie in das Bootmenü<br />

ein. Außerdem ist später vom laufenden System<br />

aus auch der Zugriff auf die NTFS-formatierte<br />

Windows-Partition möglich.<br />

© Andrejs Pidjass, 123RF<br />

104 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Mageia <strong>Linux</strong> 1<br />

TEsT<br />

Abb. 1: Mageia kann die Platte automatisch partitionieren; alternativ<br />

legen sie Partitionen manuell an.<br />

Abb. 2: Der Installer gibt einen Überblick über die systemkonfiguration<br />

und erlaubt auch Korrekturen.<br />

Weiter geht es <strong>mit</strong> der Auswahl des Desktops:<br />

Hier stehen KDE und Gnome zur Wahl. Entscheiden<br />

Sie sich für eine dieser Umgebungen,<br />

können Sie die von Mageia getroffene Vorauswahl<br />

der Pakete übernehmen. Sie ist zurückhaltend<br />

und bietet alles, was für eine arbeitsbereite<br />

Desktopumgebung notwendig ist.<br />

Über Benutzerdefiniert und individuelle Paketauswahl<br />

eröffnen sich erweiterte Möglichkeiten,<br />

das System fein abgest<strong>im</strong>mt zusammenzustellen.<br />

Hier können Sie auch den schlanken<br />

Desktop LXDE auswählen. Für „Vielinstallierer“<br />

ist das Angebot interessant, eine<br />

individuelle Paketauswahl für spätere Installationen<br />

auf anderen PCs zu speichern, wahlweise<br />

auf einem USB-Stick oder (falls Sie noch<br />

Diskettenlaufwerke haben) auf einer Diskette.<br />

Ein Stick sollte allerdings schon be<strong>im</strong> Start der<br />

Installation angeschlossen sein, da<strong>mit</strong> Mageia<br />

ihn bei der Partitionierung erkennt.<br />

Die Installation läuft zügig ab: Je nach Auswahl<br />

der Arbeitsumgebung und der individuell gewählten<br />

Pakete ist Mageia <strong>mit</strong> LXDE in 15 bis<br />

20 Minuten, <strong>mit</strong> KDE oder Gnome in 25 bis 30<br />

Minuten installiert. Im folgenden Schritt setzen<br />

Sie das Root-Passwort und legen einen ersten<br />

Benutzer an. Über die fortgeschrittenen Optionen<br />

können Sie einen Gastzugang einrichten.<br />

Es folgt die Auswahl der Monitorauflösung, danach<br />

erscheint eine Übersicht aller Installationseinstellungen,<br />

in der Sie auch noch Korrekturen<br />

vornehmen können (Abbildung 2);<br />

hier können Sie u. a. festlegen, welche Systemdienste<br />

automatisch starten sollen. Praktisch ist<br />

an dieser Stelle die bei vielen anderen Distributionen<br />

weggefallene Option, die Einstellungen<br />

des X-Servers für das grafische System zu prüfen<br />

und bei Bedarf auch zu ändern.<br />

Im letzten Schritt können Sie auf den Spiegelservern<br />

nach Aktualisierungen suchen und<br />

diese direkt einspielen. Die Installation schließt<br />

<strong>mit</strong> dem automatischen Auswerfen der DVD<br />

und der Aufforderung zu einem Neustart des<br />

frisch installierten Mageia-Systems ab.<br />

Im Kasten Upgrade von Mandriva 2010.2 beschreiben<br />

wir eine Alternative zur Installation:<br />

Der Installer kann auch ein bestehendes<br />

Mandriva-System auf Mageia 1 upgraden.<br />

UPgrADE von MAnDrIvA 2010.2<br />

Erster Start und Nacharbeiten<br />

Nach dem Neustart präsentiert sich Mageia<br />

nüchtern und aufgeräumt. Für die weitere Einrichtung<br />

steht das Kontrollzentrum MCC zur<br />

Verfügung, das dieselben Funktionen wie das<br />

entsprechende Mandriva-Tool bietet. Aus einer<br />

Shell heraus rufen Sie das Kontrollzentrum<br />

<strong>mit</strong> mcc auf; in der Startleiste findet sich aber<br />

auch ein Icon für den schnellen Start.<br />

Als Erstes sollten die Onlinepaketquellen eingerichtet<br />

werden. Über die Punkte Software<br />

verwalten und Paketquellen für Installation<br />

und Aktualisierung einrichten gelangen Sie<br />

in einen entsprechenden Dialog, der bisher<br />

nur das Installationsmedium anzeigt. Sie<br />

können wahlweise nur Updatequellen oder<br />

die kompletten Paketquellen einrichten.<br />

Empfehlenswert ist die zweite Variante bei<br />

gleichzeitiger Deaktivierung der Installations-DVD,<br />

wenn Sie über einen ständigen<br />

Internetzugang verfügen.<br />

Der Mageia-Installer kann ein Mandriva-System<br />

auf Mageia 1 aktualisieren. Wir haben<br />

diese Funktion in mehreren Szenarien getestet,<br />

einmal <strong>mit</strong> einem frisch installierten<br />

Mandriva 2010.2 <strong>mit</strong> Xfce (in einer virtuellen<br />

Maschine) und einmal <strong>mit</strong> einem über<br />

Jahre regelmäßig aktualisierten Mandriva-<br />

System, das ursprünglich <strong>mit</strong> Version<br />

2008.0 eingerichtet wurde.<br />

Das Onlineupgrade in der virtuellen Maschine<br />

lief in knapp zwei Stunden durch und<br />

führte <strong>im</strong> Wesentlichen zu einem sauberen<br />

und fehlerfreien Mageia-System; ein Upgrade<br />

<strong>mit</strong> Hilfe der Installations-DVD war<br />

ca. zehn Minuten schneller.<br />

Nach Abschluss des Upgrades zeigt der Installer<br />

eine größere Anzahl Pakete an, die<br />

„Waisen“ (englisch: orphans) sind, und<br />

schlägt vor, diese <strong>mit</strong> dem Befehl urpme<br />

‐ ‐ auto‐orphans zu entfernen. Dies sollte<br />

man sich unbedingt Paket für Paket anschauen.<br />

(Als Waisen bezeichnet die Mandriva/<br />

Mageia-Paketverwaltung Pakete, die<br />

ursprünglich als Abhängigkeit von einem anderen<br />

Paket <strong>mit</strong>installiert wurden und jetzt<br />

nicht mehr benötigt werden.)<br />

Auf dem Testrechner lief nach dem Entfernen<br />

dieser Waisen und dem anschließenden<br />

Neustart die grafische Oberfläche nicht<br />

mehr, weil Mageia hier auch einen benötigten<br />

Nvidia-Treiber entfernte.<br />

Einige Anwendungen, wie z. B. Evolution,<br />

nutzen in einer Neuinstallation andere Vorgabepfade<br />

für die Ablage ihrer Arbeitsdateien.<br />

Be<strong>im</strong> Upgrade werden die alten Einstellungen<br />

allerdings übernommen und fehlerfrei<br />

weiter genutzt.<br />

Der Upgradeversuch hinterließ einen guten<br />

Eindruck. Mandriva-Anwender sollten sich<br />

aber trotzdem überlegen, ob sie diesen Weg<br />

beschreiten wollen. Der Zeitaufwand für<br />

das Upgrade und die notwendigen Nacharbeiten<br />

ist viel größer als bei einer Neuinstallation.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

105


TEsT<br />

Mageia <strong>Linux</strong> 1<br />

die Platte, darunter das neue LibreOffice,<br />

G<strong>im</strong>p, VirtualBox und auch einige Spiele.<br />

Nicht vorinstalliert ist der Videoplayer<br />

Kaffeine. Die Arbeitsfläche selbst präsentiert<br />

sich sachlich und aufgeräumt.<br />

Mageia hat sich bei KDE für das traditionelle<br />

K-Menü entschieden (Abbildung 5), aber<br />

auch das neue KDE-Menü ist verfügbar. Insgesamt<br />

macht KDE 4 bei Mageia einen ausgereiften<br />

und gut benutzbaren Eindruck. Alle Mult<strong>im</strong>edia-Anwendungen<br />

laufen problemlos.<br />

Abb. 3: Paketquellen sind <strong>im</strong> Kontrollzentrum MCC schnell eingerichtet.<br />

Repositories<br />

Die Repositories gliedern sich in core-release,<br />

core-backports und core-updates sowie sechs<br />

weitere Zweige <strong>mit</strong> den Namen nonfree-* und<br />

tainted-* statt core-*. Die *-release-Repos enthalten<br />

die Stammpakete der Distribution.<br />

Backports sind Rückportierungen aus dem Entwicklerzweig.<br />

In *-updates fließen die laufenden<br />

Aktualisierungen ein. In nonfree-* finden<br />

Sie Pakete, die nicht unter einer freien Lizenz<br />

stehen, wie z. B. Firmwarepakete für WLAN-<br />

Chips. Die tainted-*-Repos enthalten Pakete,<br />

die in einigen Ländern Patente verletzen könnten<br />

– diese Repos müssen Sie zunächst manuell<br />

aktivieren, wenn Sie Pakete daraus installieren<br />

möchten. Über das Kon trollzentrum<br />

können Sie <strong>im</strong> Bereich Softwareverwaltung Repositories<br />

jederzeit entfernen, verändern oder<br />

neu einrichten (Abbildung 3).<br />

Für die Paketverwaltung nutzen Sie entweder<br />

das Kommandozeilentool urpmi oder das grafische<br />

Frontend RPMDrake (Abbildung 4);<br />

beide Varianten funktionieren wie bei Mandriva.<br />

RPMDrake sortiert die Pakete in sinnvolle<br />

Gruppen und bietet auch eine Suchfunktion,<br />

die allerdings nicht die Paketbeschreibungen<br />

durchsuchen kann, sondern nur Pakete<br />

findet, bei denen ein Treffer <strong>im</strong> Paketnamen<br />

vorkommt – das können andere besser.<br />

<strong>Linux</strong>-Installationen hat Mageia 1 eine deutlich<br />

bessere Energieverwaltung. Mit dem aktuellen<br />

Kernel 2.6.38 liefen die Testgeräte bis<br />

zu 10 % länger <strong>mit</strong> einer Akkuladung.<br />

Bei einem aktuellen Acer-Subnotebook <strong>mit</strong><br />

1366 x 768 Pixeln erkannte Mageia nicht die<br />

richtige Auflösung; eine manuelle Auswahl <strong>im</strong><br />

Kontrollzentrum konnte dieses Problem aber<br />

beheben. Auf diesem Rechner gab es auch Probleme<br />

<strong>mit</strong> den Suspendmodi: Einschlafen und<br />

Aufwachen funktionierten zwar, aber das<br />

WLAN lief danach nicht mehr und ließ sich<br />

nur über einen Neustart reaktivieren.<br />

KDE 4 bei Mageia<br />

Eine Standardinstallation bringt KDE 4.6.3<br />

und eine Reihe beliebter Anwendungen auf<br />

Fazit<br />

Das Mageia-Team hat viel richtig gemacht, und<br />

man merkt, dass dort Menschen <strong>mit</strong>arbeiten,<br />

die Mandriva kennen und schätzen und die<br />

Distribution in bewährter Form weiterpflegen<br />

wollen. So haben die Mageia-Entwickler gut<br />

daran getan, erst einmal die nötige Infrastruktur<br />

– Website, Mailinglisten, Build-Server usw.<br />

– aufzubauen und die von Mandriva bekannten<br />

Konfigurationswerkzeuge beizubehalten,<br />

um schnell eine erste Version von Mageia zu<br />

veröffentlichen. Besonders viel Energie ist bei<br />

der ersten Version in die Hardware-Unterstützung<br />

und die Bestückung der Software-Repositories<br />

geflossen. Während Ersteres ausgesprochen<br />

gut gelungen ist, lässt die Software-Auswahl<br />

noch zu wünschen übrig und reicht an<br />

die von Mandriva nicht heran.<br />

Das gewohnte Look & Feel sorgt dafür, dass<br />

sich Nutzer, die Mandriva bereits kennen, unter<br />

Mageia gleich zu Hause fühlen. <strong>Linux</strong>-<br />

Neulinge werden an Mageia die grafischen<br />

Konfigurationswerkzeuge schätzen, alte <strong>Linux</strong>-Hasen<br />

die Freiheit, auch selbst auf der<br />

Kommandozeile Hand anlegen zu dürfen,<br />

Hardware<br />

Mageia bootet auch auf älterer Hardware (einem<br />

Laptop <strong>mit</strong> Centrino-Prozessor und<br />

1,5 GByte RAM) sehr schnell und arbeitet<br />

stets flüssig. Die Hardwareerkennung ist ausgereift,<br />

funktioniert <strong>sicher</strong> und erfordert nur<br />

an wenigen Stellen Nacharbeiten. Bei unseren<br />

Tests <strong>mit</strong> mehreren Notebooks fiel ein Umstand<br />

besonders auf: Im Vergleich zu älteren<br />

Abb. 4: rPMDrake ist die softwareverwaltung von Mageia.<br />

106 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Mageia <strong>Linux</strong> 1<br />

TEsT<br />

zu „Showstoppern“ reichten und neuen Benutzern<br />

nachträglich den Spaß verderben<br />

konnten. Ein Beispiel dafür ist in Mageia etwa<br />

die Paketsuche <strong>im</strong> grafischen Frontend, die<br />

nur die Namen, nicht aber die Paketbeschreibungen<br />

durchforstet.<br />

Für ehemalige Mandriva-Nutzer präsentiert<br />

sich Mageia als echte Alternative und auch<br />

Nutzer, die vor allem Wert auf gute Hardware-Unterstützung<br />

und Treiberversorgung<br />

legen, sind bei dem Newcomer richtig. Wer<br />

allerdings nach der größtmöglichen Software-<br />

Auswahl sucht und auch eher exotische Programme<br />

einsetzt, ist – noch – <strong>mit</strong> Ubuntu oder<br />

OpenSuse besser bedient. (hge) n<br />

Infos<br />

Abb. 5: KDE verwendet unter Mageia standardmäßig das klassische Menü.<br />

ohne dass das die grafischen Tools durcheinander<br />

bringt.<br />

Da<strong>mit</strong> Mageia sich einen festen Platz in der<br />

Distributionslandschaft <strong>sicher</strong>t, sollten die<br />

Entwickler sich jedoch von einer „Mandriva-<br />

Tugend“ verabschieden, die sie <strong>im</strong>mer noch<br />

pflegen: Es gab in jeder Version diverse<br />

Schlampereien, die von Schönheitsfehlern bis<br />

[1] Mageia: http:// mageia. org/ de/<br />

(http:// ezlx. de/ b3s1)<br />

[2] Download: http:// mageia. org/ de/<br />

downloads/ (http:// ezlx. de/ b3s2)<br />

software zum Artikel auf DvD:<br />

Mageia 1<br />

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TEsT<br />

Secret Maryo Chronicles, Foobillard<br />

Spiele für zwischendurch: Secret Maryo Chronicles und Foobillard<br />

Jump & Run <strong>mit</strong> Maryo<br />

oder ein Billardmatch?<br />

T<strong>im</strong> Schürmann<br />

Auch Gratisspiele können äußerst gut aussehen und eine Menge Spaß bereiten. Das beweisen<br />

unter anderem das klassische Jump-and-Run-Spiel Secret Maryo Chronicles und die<br />

Billards<strong>im</strong>ulation Foobillard. Beide liegen sowohl Ubuntu als auch OpenSuse bei und verkürzen<br />

nicht nur die Mittagspause.<br />

In Secret Maryo Chronicles [1] steuert der<br />

Spieler einen kleinen Jungen durch fantasievoll<br />

gezeichnete Landschaften <strong>im</strong> Comiclook.<br />

Den zahlreichen und überall herumwuselnden<br />

Monstern weicht der Held über gezielte<br />

Sprünge aus. Einigen Gegnern kann man<br />

auch auf den Kopf hüpfen und sie so außer<br />

Gefecht setzen. Berührt man hingegen ein<br />

Monster, verliert man eines von insgesamt<br />

drei Leben. Das Gleiche geschieht, wenn der<br />

Held in eine der vielen fiesen Fallen tappt oder<br />

einen bodenlosen Abgrund hinabstürzt.<br />

Sterntaler<br />

Mit gekonnten Hüpfern gelangt Maryo auch<br />

auf Felsvorsprünge und andere höher gelegene<br />

Plattformen. Springt der Held von unten<br />

gegen speziell gekennzeichnete Steine, bekommt<br />

er entweder eine Goldmünze oder<br />

aber einen interessanten Bonusgegenstand<br />

(PowerUp) spendiert (Abbildung 1). Letztgenannte<br />

machen sich allerdings langsam aus<br />

dem Staub. Nur wenn Maryo sie schnell genug<br />

einfängt, rüsten sie ihn unter anderem<br />

<strong>mit</strong> Waffen aus oder verdoppeln seine Größe.<br />

sEcrET Maryo chronIcLEs<br />

Homepage:<br />

Entwickler:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Voraussetzungen:<br />

http:// www.<br />

secretmaryo. org/<br />

Florian Richter und<br />

viele weitere<br />

GPLv3<br />

kostenlos<br />

von <strong>Linux</strong> erkannte 3-D-<br />

Grafikkarte <strong>mit</strong> aktivierter<br />

3-D-Beschleunigung,<br />

mindestens 256 MByte<br />

Hauptspeicher<br />

Nach einem solchen Wachstumsschub übersteht<br />

er auch einmal eine Kollision <strong>mit</strong> einem<br />

gemeinen Gegner.<br />

Nicht nur in Steinen, auch in der Landschaft<br />

findet man <strong>im</strong>mer wieder verstreute Goldmünzen.<br />

Hat man 100 Stück davon eingesammelt,<br />

erhält man ein zusätzliches Leben gutgeschrieben.<br />

Darüber hinaus verteilt das Spiel<br />

Punkte für besondere Aktionen, wie etwa einen<br />

ausgeschalteten Gegner. In jedem Spielabschnitt<br />

(Level) darf man einmal an einer<br />

beliebigen Position den Spielstand speichern,<br />

was allerdings gleich satte 3 000 Punkte kostet.<br />

Man sollte sich folglich gut überlegen, ob<br />

und – wenn ja – an welcher Stelle man diese<br />

Funktion nutzt.<br />

Jede Kollision <strong>mit</strong> einem Monster oder einer<br />

Falle setzt den Helden wieder an den Anfang<br />

eines Abschnitts zurück. Bereits gespielte Abschnitte<br />

darf man jederzeit noch einmal in<br />

Angriff nehmen und so z. B. weitere Punkte<br />

sammeln oder auf die Suche nach versteckten<br />

Bonusräumen gehen. Sollten irgendwann alle<br />

Leben aufgebraucht sein, ist das Spiel beendet,<br />

und man muss alle Abschnitte noch einmal<br />

von vorne beginnen.<br />

Tastenvirtuose<br />

Nach dem Start des Programms landen Sie in<br />

einem englischsprachigen Hauptmenü. Um ein<br />

neues Spiel zu beginnen, klicken Sie hier einfach<br />

Start an. Ein neues Fenster bittet Sie nun,<br />

108 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Secret Maryo Chronicles, Foobillard<br />

TEsT<br />

abb. 1: secret Maryo chronicles: In steinen <strong>mit</strong> einem kleinen<br />

Fragezeichen versteckt sich ein wertvoller Bonusgegenstand.<br />

abb. 2: Die Lianen erklettert man <strong>mit</strong> [Pfeil auf], die schildkröte<br />

versteckt sich nach einem sprung auf ihren Kopf in ihrem Panzer.<br />

eine Welt auszuwählen. Aktivieren Sie hier<br />

einfach die Schaltfläche Enter rechts unten.<br />

Auf einer Landkarte dürfen Sie jetzt <strong>mit</strong> Maryo<br />

den zu spielenden Abschnitt ansteuern (Abbildung<br />

4). Da Sie noch keinen gemeistert haben,<br />

drücken Sie hier einfach die Eingabetaste:<br />

Da<strong>mit</strong> betreten Sie direkt den ersten Level.<br />

Maryo steuern Sie über die Pfeiltasten, <strong>mit</strong> [S]<br />

springt er in die Luft. Mit [Pfeil ab] duckt sich<br />

der Junge und erreicht so auch unzugängliche<br />

Stellen. Gelbe Steine <strong>mit</strong> zwei Augen können<br />

Sie von unten anspringen und ihnen so eine<br />

Goldmünze oder einen Bonusgegenstand entlocken<br />

(Abbildung 3).<br />

Manche Steine spucken kleine Informationstexte<br />

aus, die Sie <strong>mit</strong> der Eingabetaste schließen.<br />

Wenn Sie auf eine Schildkröte springen,<br />

verkriecht sie sich in ihren Panzer (Abbildung<br />

2). Wenn Sie jetzt die Taste [A] drücken und<br />

dabei in den Panzer laufen, n<strong>im</strong>mt ihn Maryo<br />

auf. In dieser Form benutzt ihn Maryo als<br />

Schutzschild. Sobald Sie noch einmal [A] drücken,<br />

wirft der Held den Panzer durch den Level<br />

und el<strong>im</strong>iniert so <strong>im</strong> besten Fall einen Gegner.<br />

Doch Vorsicht: Der Panzer prallt an Wänden<br />

ab und wird so zu einem Boomerang.<br />

Am linken oberen Bildschirmrand finden Sie<br />

Ihren aktuellen Punktestand, direkt rechts daneben<br />

die Anzahl der bereits gesammelten<br />

Goldmünzen. Die tickende Uhr auf der rechten<br />

Seite verrät einfach nur, wie lange Sie bereits<br />

<strong>im</strong> aktuellen Abschnitt herumlaufen.<br />

Ganz am rechten Rand neben dem Kinderkopf<br />

steht schließlich noch die Anzahl der derzeit<br />

verfügbaren Leben.<br />

Sobald Sie sich Ihren Weg durch den Abschnitt<br />

gebahnt haben, finden Sie ein Tor, auf<br />

das zwei dicke Wegweiser zeigen (Abbildung<br />

5). Platzieren Sie Maryo davor und drücken<br />

Sie [Pfeil auf]. Da<strong>mit</strong> haben Sie den Level gemeistert<br />

und können auf der Landkarte den<br />

nächsten in Angriff nehmen.<br />

Mit [Esc] gelangen Sie jederzeit wieder zurück<br />

zum Hauptmenü. Hier können Sie auch den<br />

aktuellen Stand via Save speichern (vorausgesetzt,<br />

Sie haben genug Punkte gesammelt) und<br />

ihn später wieder über Load zurückholen.<br />

Balla-Balla<br />

Foobillard [2] ist eine kostenlose Billards<strong>im</strong>ulation,<br />

die <strong>mit</strong> einer ansehnlichen 3-D-Grafik<br />

und realistischer Ballphysik aufwartet. Zur<br />

Auswahl stehen die Billardarten Carambolage<br />

und Snooker sowie die Pool-Varianten 8-Ball<br />

und 9-Ball. Wer keinen passenden menschlichen<br />

Mitspieler findet, darf auch gegen den<br />

Computer antreten. Der ist auch der einzige<br />

Widersacher <strong>im</strong> spartanischen Turniermodus,<br />

in dem es einfach 15 Spiele gegen Computergegner<br />

zu überstehen gilt. Die Bedienung von<br />

Foobillard wirkt zunächst recht merkwürdig –<br />

hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt,<br />

gehen die Stöße recht leicht von der Hand.<br />

abb. 3: hüpft Maryo unter einen gelb erleuchteten stein, bekommt<br />

er eine Goldmünze gutgeschrieben.<br />

abb. 4: auf dieser schicken Landkarte wählen sie den nächsten<br />

Level aus, den sie bestreiten möchten.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

109


TEsT<br />

Secret Maryo Chronicles, Foobillard<br />

abb. 5: Maryo muss in jedem abschnitt diesen ausgang erreichen<br />

– dann geht es weiter.<br />

abb. 6: Die Billards<strong>im</strong>ulation Foobillard startet standardmäßig<br />

eine Partie. Den Tisch darf man frei drehen und heranholen.<br />

Nach dem Programmstart befinden Sie sich<br />

bereits <strong>mit</strong>ten in einer Partie für zwei menschliche<br />

Spieler (Abbildung 6). Bei gedrückter<br />

linker Maustaste verändern Sie <strong>mit</strong> Mausbewegungen<br />

den Blickwinkel. Halten Sie hingegen<br />

die rechte Maustaste gedrückt, fahren Sie<br />

näher an den Spielball heran bzw. entfernen<br />

sich von ihm.<br />

Nagerfolter<br />

Mit der Blickrichtung verändern Sie auch<br />

gleichzeitig die Schussrichtung: Der normal<br />

unsichtbare Queue trifft den Ball <strong>im</strong>mer in dem<br />

kleinen, schwarzen Zielkreuz auf der Kugel<br />

(Abbildung 7). Sie blicken folglich <strong>im</strong>mer<br />

durch den Queue auf den Ball. Möchten Sie die<br />

gerade eingestellte Schussrichtung festhalten<br />

und um den Tisch laufen, schalten Sie <strong>mit</strong> [C]<br />

in die so genannte Cue-Ansicht (Abbildung<br />

10), aus der Sie über die gleiche Taste wieder<br />

zurück in den normalen Modus gelangen.<br />

Die gestrichelte weiße Hilfslinie zeigt an, wohin<br />

der Ball be<strong>im</strong> Abstoß rollen wird. Über das<br />

Mausrad oder die Pfeiltasten nach oben und<br />

unten regulieren Sie die Schussstärke, die zur<br />

Kontrolle auch noch einmal der Balken am unteren<br />

Bildschirmrand anzeigt. Links davon<br />

nennt Foobillard den derzeitigen Spieler und<br />

zeigt je nach Billardvariante <strong>mit</strong> einem kleinen<br />

Symbol oder einem entsprechenden Texthinweis<br />

an, welcher Ball als Nächstes anzuspielen<br />

ist. Die Leertaste führt den Stoß schließlich<br />

aus. Ging der Spielball ins Loch, platzieren Sie<br />

ihn <strong>mit</strong> der Maus bei gleichzeitig gedrückter<br />

Umschalt- und linker Maustaste. Alle weiteren<br />

Tastenbelegungen verrät [F1].<br />

Kryptische Speisekarte<br />

Mit [Esc] gelangen Sie jederzeit in das Hauptmenü.<br />

Dort finden Sie unter Options alle nur<br />

erdenklichen Spieleinstellungen. Vor allem der<br />

Punkt game ist interessant: Darüber erreichen<br />

Sie ein weiteres Untermenü, in dem Sie unter<br />

game type die Billardvariante auswählen. Die<br />

aktuell gültige ist dabei farblich hervorgehoben.<br />

Per back geht es ins vorherige Menü, wo<br />

Sie unter table size die zur Billardvariante passende<br />

Tischgröße auswählen. Via back gelangen<br />

Sie wieder zum Hauptmenü zurück.<br />

Hinter display warten noch ein paar Einstellungen<br />

rund um die Grafik: resolution legt<br />

Homepage:<br />

Entwickler:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Voraussetzungen:<br />

FooBILLarD<br />

http:// foobillard.<br />

sourceforge. net/<br />

Florian Berger<br />

GPLv2<br />

kostenlos<br />

von <strong>Linux</strong> erkannte 3-D-<br />

Grafikkarte <strong>mit</strong> aktivierter<br />

3-D-Beschleunigung<br />

abb. 7: Das kleine schwarze, kaum erkennbare Fadenkreuz<br />

kennzeichnet den auftreffpunkt des Queues.<br />

abb. 8: auch snooker kennt Foobillard. hier muss man aber daran<br />

denken, die korrekte Tischgröße einzustellen.<br />

110 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Secret Maryo Chronicles, Foobillard<br />

TEsT<br />

die Auflösung fest, <strong>mit</strong> dem view mode können<br />

Sie zwischen einer Vollbilddarstellung<br />

und einem Spiel <strong>im</strong> Fenster wechseln, und<br />

<strong>mit</strong> red/ green stereo aktivieren Sie eine spezielle<br />

Stereoansicht für Rot-Cyan-Brillen, wie<br />

sie Abbildung 9 zeigt. Wenn Sie solch eine<br />

Pappbrille noch <strong>im</strong> Schrank liegen haben,<br />

können Sie auf diese Weise das Spiel in 3-D<br />

genießen. Die nächsten Punkte schalten verschiedene<br />

Grafikeffekte ein- und aus: lensabb.<br />

9: Wer noch eine anaglyphenbrille (rot-cyan-Brille) in der<br />

schublade liegen hat, kann Foobillard in 3-D spielen.<br />

abb. 10: In der cue-ansicht zeigt Foobillard auch den Queue.<br />

Das erleichtert das Zielen.<br />

InsTaLLaTIon<br />

Die Installation der beiden Spiele ist kinderleicht;<br />

Voraussetzung ist lediglich eine aktive<br />

Internetverbindung.<br />

Ubuntu<br />

Klicken Sie in der Symbolleiste am linken<br />

Bildschirmrand (dem Launcher) auf das<br />

Symbol für das Ubuntu Software-Center (in<br />

der Voreinstellung das sechste von oben).<br />

Wenn Sie unter Ubuntu noch den Gnome-<br />

Desktop nutzen, rufen Sie stattdessen Anwendungen<br />

/ Ubuntu Software-Center auf.<br />

In jedem Fall geben Sie in das Suchfeld<br />

rechts oben in der Ecke je nach gewünschtem<br />

Spiel foobillard oder super maryo<br />

chronicles ein, klicken in der Liste darunter<br />

den erscheinenden Eintrag an und lassen<br />

das Spiel installieren. Ubuntu fragt Sie<br />

jetzt nach Ihrem Passwort (das Sie bei der<br />

Installation von Ubuntu vergeben haben).<br />

Geben Sie es in das Eingabefeld ein und<br />

klicken Sie danach auf Legit<strong>im</strong>ieren. Warten<br />

Sie, bis der Fortschrittsbalken durchgelaufen<br />

ist.<br />

flare s<strong>im</strong>uliert z. B. ein Blendlicht, wie es bei<br />

Kameras entsteht, wohingegen reflections<br />

das Verfahren wählt, <strong>mit</strong> denen Foobillard<br />

die Lichtreflexionen auf den Bällen berechnet.<br />

Via table theme verändern Sie das Aussehen<br />

des Tisches, die Abbildungen zeigen<br />

die Variante gold-green.<br />

Um jetzt ein neues Billardspiel zu starten,<br />

bemühen Sie den Punkt Restart Game. Hier<br />

haben Sie die Wahl zwischen einer einzelnen<br />

opensuse<br />

Unter OpenSuse sind ein paar Mausklicks<br />

mehr notwendig. Öffnen Sie das K-Menü,<br />

wechseln Sie dort auf das Register Rechner<br />

und starten Sie das Programm YaST.<br />

OpenSuse fragt Sie jetzt nach Ihrem Passwort<br />

(das Sie bei der Installation von Open-<br />

Suse vergeben haben). Tippen Sie es in<br />

das Eingabefeld ein und klicken Sie auf<br />

OK. Wählen Sie links die Rubrik Software,<br />

und rufen Sie dann auf der rechten Seite<br />

den Punkt Software-Repositories auf. Klicken<br />

Sie jetzt Hinzufügen an, markieren<br />

Sie Community/ Gemeinschafts-Repositories,<br />

gehen Sie einen Schritt Weiter, kreuzen<br />

Sie den Punkt openSUSE BuildService<br />

– Spiele an und betätigen Sie OK. Sollte<br />

eine Nachfrage erscheinen, wählen Sie die<br />

Option Importieren.<br />

Schließen Sie das Fenster Konfigurierte<br />

Software-Repositories via OK. Zurück <strong>im</strong><br />

YaST-Kontrollzentrum rufen Sie Software<br />

installieren oder löschen auf. Tippen Sie in<br />

das Eingabefeld links oben foobillard bzw.<br />

maryo und klicken Sie auf Suchen. In der<br />

Liste rechts erscheinen jetzt ein bzw. bei<br />

Maryo zwei Einträge. Kreuzen Sie alle an<br />

und klicken Sie dann rechts unten in der<br />

Ecke auf Akzeptieren.<br />

In jedem Fall warten die Spiele nach ihrer<br />

Installation <strong>im</strong> Startmenü bzw. <strong>im</strong> Dash auf<br />

ihren Start.<br />

Partie (single match), dem Turniermodus<br />

(Tournament) und einer Trainingssitzung<br />

zwischen zwei realen Spielern (Training).<br />

Nachdem Sie Ihre Wahl getroffen haben,<br />

kehren Sie <strong>im</strong> Hauptmenü via Resume wieder<br />

an den Tisch zurück.<br />

Fazit<br />

Secret Maryo Chronicles ist sichtlich von der<br />

beliebten Super-Mario-Bros.-Serie inspiriert<br />

[3]. Sein Autor Florian Richter hat bereits<br />

2003 <strong>mit</strong> der Entwicklung begonnen; das Spiel<br />

ist so<strong>mit</strong> ein <strong>Linux</strong>-Klassiker – und das zurecht:<br />

Die Grafiken sind liebevoll gezeichnet,<br />

die Landschaften herausfordernd und abwechselnd<br />

gestaltet. Allein eine spannende<br />

Hintergrundgeschichte fehlt.<br />

Foobillard bietet eine exzellente Grafik und<br />

eine äußerst gute Ballphysik. Zwar ersetzt das<br />

Spiel keinen Besuch in der Kneipe, die Mittagspause<br />

verkürzt es aber allemal. Als Neueinsteiger<br />

muss man jedoch etwas Geduld<br />

<strong>mit</strong>bringen und sich neben der Steuerung<br />

auch <strong>mit</strong> den unzähligen Einstellungen vertraut<br />

machen. Zudem sind Kenntnisse über<br />

mindestens eine der unterstützten Billardvarianten<br />

zwingende Voraussetzung. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Secret Maryo Chronicles: http:// www.<br />

secretmaryo. org/ (http:// ezlx. de/ b3k2)<br />

[2] Foobillard: http:// foobillard.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ b3k3)<br />

[3] Informationen zu Super Mario Bros.:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Super_<br />

Mario_Bros.<br />

(http:// ezlx. de/ b3k1)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

111


TEsT<br />

Web 2.0: Last.fm & Co.<br />

Hörgemeinschaften <strong>mit</strong> Last.fm & Co.<br />

© Vitali Dyatchenko, 123RF<br />

Kristian Kißling<br />

Hören 2.0<br />

Nicht nur Facebook und Twitter leben<br />

von den Beiträgen ihrer Nutzer. Auch<br />

<strong>im</strong> Audiobereich gibt es Versuche, interessierte<br />

Hörer aktiv zu beteiligen. Zu den<br />

bekanntesten Web-2.0-Anbietern gehören<br />

Myspace und Last.fm, <strong>mit</strong>tlerweile gibt es weitere<br />

Dienste. Wir stellen einige von ihnen vor<br />

und zeigen, wie <strong>Linux</strong> da<strong>mit</strong> umgeht.<br />

In vielen Fällen genügt ein schlichter Browser<br />

wie Firefox, um einen spezifischen Dienst zu<br />

nutzen. Myspace [1] gibt es zum Beispiel seit<br />

2003. Die kommerzielle Webseite bietet Nutzern,<br />

die über keine eigene Homepage verfügen,<br />

Platz zur Selbstdarstellung an. Vor allem<br />

Künstler und Bands treten hier traditionell in<br />

Kontakt <strong>mit</strong> ihren Fans. Sie machen nicht nur<br />

Werbung für Touren und Konzerte, berichten<br />

über Neuigkeiten, tauschen sich <strong>mit</strong> anderen<br />

Bands aus und stellen neue Alben vor, sondern<br />

platzieren auch unentgeltliche Kostproben<br />

ihrer Musik auf der Seite. Die Plattform,<br />

die 2005 von Rupert Murdochs News Corporation<br />

gekauft wurde, verliert inzwischen allerdings<br />

<strong>im</strong>mer mehr Nutzer.<br />

Glossar<br />

DRM: Digital Rights Management soll<br />

verhindern, dass Anwender Songs kopieren.<br />

Es bringt aber oft Nachteile für<br />

die Nutzer <strong>mit</strong> sich, da sich solche Titel<br />

nicht auf allen Geräten – und unter<br />

<strong>Linux</strong> teilweise <strong>mit</strong> keinem einzigen<br />

Audioplayer abspielen lassen.<br />

Web 2.0 gibt es auch <strong>im</strong> Audiobereich: Verschiedene Projekte<br />

setzen auf die kollektive Intelligenz ihrer Mitglieder, um die Auswahl<br />

an Musik zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Während Myspace eher dem Austausch von<br />

Informationen über Bands, Touren und Musik<br />

dient, teilen die Nutzer von Last.fm [2] etwas<br />

anderes – ihren Musikgeschmack. Last.fm gehört<br />

zu den bekannten Musik-Communitys,<br />

der Dienst ist in zahlreiche Audioplayer integriert.<br />

Er entstand aus einer Kooperation zwischen<br />

Last.fm und dem Audioscrobbler-Projekt.<br />

Basierend auf den musikalischen Vorlieben<br />

anderer Nutzer erzeugt Last.fm individualisierte<br />

„Radiosender“, die Sie über das Internet<br />

oder über die besagten Audioplayer anhören.<br />

Das Projekt wertet dabei die Hörgewohnheiten<br />

und Lieblingssongs der Nutzer aus und<br />

errechnet daraus das musikalische Programm.<br />

Last.fm bietet allerdings nur eine eingeschränkte<br />

Auswahl an Songs und häufig keine<br />

ganzen Alben an. Zudem ist der Zugriff <strong>mit</strong>tlerweile<br />

kostenpflichtig, wenn Sie nicht in<br />

Deutschland, Großbritannien oder den USA<br />

wohnen. Diese Einschränkungen machen es<br />

der Konkurrenz leichter, auf dem Markt der<br />

sozialen Musikdienste Fuß zu fassen.<br />

Die Plattform Grooveshark [3], die es seit<br />

2007 gibt, gehört neben Pandora und Spotify<br />

zu den bekanntesten Newcomern für gemeinschaftlichen<br />

Musikgenuss. Dort dürfen auch<br />

einfache Nutzer Songs hochladen, und es sind<br />

die meisten Alben vollständig auffindbar.<br />

Ähnlich wie bei Last.fm gibt es ein<br />

Grooveshark-Radio, das selbstständig Songs<br />

abspielt, die dem Nutzer seinem Hörprofil<br />

nach vermutlich gefallen. Diese Offenheit verursacht<br />

aber auch Probleme für Grooveshark:<br />

Die Betreiber zahlen <strong>mit</strong>tlerweile Lizenzgebühren<br />

an EMI, eine Klage von Universal läuft<br />

noch. Auch Tracks von Pink Floyd sucht man<br />

auf der Plattform vergebens, weil die Band erfolgreich<br />

gegen die Webseite klagte.<br />

Zwei weitere bekannte Webseiten neben<br />

Grooveshark sind Spotify und Pandora. Erstere<br />

kommt aus Schweden und hat Verträge<br />

<strong>mit</strong> fast allen großen Labels, darunter Sony,<br />

EMI, Warner Music Group und Universal, abgeschlossen.<br />

Zugleich besitzt die Industrie<br />

Anteile an Spotify. Die Auswahl an Titeln ist<br />

zwar sehr groß, aber leider DRM-verseucht.<br />

Außerdem wurde <strong>im</strong> April das kostenlose Hören<br />

stark eingeschränkt. Aufgrund hoher<br />

GEMA-Forderungen lässt sich der Service in<br />

Deutschland aber bisher ohnehin nicht nutzen.<br />

Auch Pandora spielt Titel nach den Vor-<br />

112 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Web 2.0: Last.fm & Co.<br />

TEsT<br />

lieben anderer Nutzer ab und zeigt<br />

dann, wo man diese kaufen kann. Dieser<br />

Dienst funktioniert bislang nur in<br />

den USA. Eine Liste <strong>mit</strong> weiteren Webseiten,<br />

die ähnliche Dienste anbieten,<br />

finden Sie unter [4].<br />

Eine ganz andere Form der Kooperation<br />

gibt es <strong>mit</strong> der MusicBrainz-Datenbank<br />

[5]. Diese sammelt und verwaltet<br />

ID3-Tags für MP3s. Bei diesen Tags<br />

handelt es sich um Metadaten, die in<br />

Textform in den MP3-Dateien selbst<br />

stecken. Spielen Sie eine MP3-Datei auf<br />

einem Audioplayer ab, zeigt dieser beispielsweise<br />

den Namen und den Interpreten<br />

des gerade gespielten Titels,<br />

wenn er ihn in den Metadaten findet.<br />

Konvertieren Sie nun eine Original-CD<br />

in MP3-Dateien, holt die dazu verwendete<br />

Software die passenden ID3-Tags<br />

aus der MusicBrainz-Datenbank. Mit<br />

MusicBrainz Picard [6] gibt es gar ein<br />

eigenes Programm, das nichts anderes<br />

tut, als MP3-Sammlungen <strong>mit</strong> den richtigen<br />

Tags zu versehen. Sie müssen also nicht selbst<br />

die Metadaten für Ihre MP3s eintragen, was<br />

Arbeit erspart. Existiert in der Datenbank<br />

noch kein Eintrag für Ihre eben konvertierte<br />

CD, geben Sie die Tags einfach selbst ein und<br />

ergänzen Sie auch gleich auf der Webseite.<br />

Grooveshark – über den Firefox-Browser und<br />

hören auch die Radiosender über die Webseite.<br />

Es gibt aber auch Last.fm-Plug-ins für<br />

verschiedene Audioplayer.<br />

Leider unterstützen Amarok und Banshee zur<br />

Zeit kein Last.fm, <strong>mit</strong> Rhythmbox empfangen<br />

Sie die Radiosender hingegen schon. Das ist<br />

allerdings keine opt<strong>im</strong>ale Lösung für ein KDE-<br />

System, da Sie in diesem Fall einige Pakete<br />

nachinstallieren müssen.<br />

Benutzen Sie am besten den nativen Last.fm-<br />

Player, der auch unter Kubuntu und Open-<br />

Suse 11.3/ 11.4 läuft (Abbildung 1). Unter<br />

Kubuntu 11.04 installieren Sie ihn über das<br />

Programm KPackageKit (Suchbegriff<br />

last). Für OpenSuse 11.3/ 11.4 binden<br />

Sie die Heft-DVD als Paketquelle ein<br />

und installieren den Last.fm-Client<br />

über diese. Indem Sie lastfm (Kubuntu)<br />

bzw. Last.fm (OpenSuse) in<br />

ein Terminalfenster oder ein <strong>mit</strong> [Alt-<br />

F2] aufgerufenes Schnellstartfenster<br />

eingeben, starten Sie den Player.<br />

Grooveshark ist bisher noch nicht in<br />

einen Audioplayer integriert, lässt sich<br />

aber ebenfalls über die Webseite bedienen<br />

– vorausgesetzt auf Ihrem System<br />

läuft der Flash Player. Zudem gibt<br />

es Groovedown [7], einen inoffiziellen<br />

Grooveshark-Downloader, der dank<br />

Wine auch unter Kubuntu und Open-<br />

Suse funktioniert (Abbildung 2).<br />

Sie laden ein RAR-Archiv von der<br />

Groovedown-Webseite [8] oder von<br />

der Heft-DVD herunter (aktuell ist Version<br />

0.65), das Sie <strong>mit</strong> Hilfe von unrar<br />

<strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager entpacken. Dann<br />

spielen Sie wine auf den Rechner und<br />

führen das Programm da<strong>mit</strong> aus.<br />

Auch den MP3-Tagger Picard installieren<br />

Sie unter OpenSuse 11.4 und Kubuntu<br />

11.04 bequem über die Paketverwaltung.<br />

Für OpenSuse 11.3, wählen<br />

Sie den Last.fm-Weg und suchen auf<br />

der Software-Webseite des Projekts [7]<br />

nach picard. Ein Klick auf das Knöpfchen<br />

1-Click-Installation spielt den ID3-<br />

Lieferanten auf den Rechner. Sie rufen<br />

ihn dann über das K-Menü auf oder indem<br />

Sie picard in eine Konsole tippen.<br />

steckt Musik in linux?<br />

Generell lassen sich die verschiedenen<br />

Musikdienste unter <strong>Linux</strong> recht gut nutzen.<br />

Windows-Software wie Groovedown<br />

Abb. 1: Der Player von Last.fm funktioniert auch unter<br />

läuft inzwischen ohne Probleme<br />

<strong>Linux</strong>. Unter Opensuse installieren sie das Paket, indem<br />

in Wine. Ein hauptsächlicher Gewinn<br />

sie unsere Heft-DVD als Paketquelle verwenden. für die Zuhörer besteht jedoch in den<br />

zahlreichen Möglichkeiten, stundenlang<br />

Musik auf Basis von Empfehlungen zu hören.<br />

Nicht nur entdecken Sie so neue, spannende<br />

Musik: Sie brauchen auch keine umfangreiche<br />

eigene Musiksammlung mehr, um sich den<br />

ganzen Tag <strong>mit</strong> guten Songs zu versorgen. Betrachtet<br />

man allerdings die zahlreichen Dienste,<br />

die sich inzwischen <strong>im</strong> Internet tummeln,<br />

würde man sich in einigen Fällen eine bessere<br />

Tools für linux<br />

Integration in die offiziellen Audioplayer der<br />

Für Kubuntu 11.04, OpenSuse 11.3 und 11.4<br />

existieren verschiedene Werkzeuge, <strong>mit</strong> denen<br />

Sie die geschilderten Dienste verwenden.<br />

Beginnen wir bei Last.fm. Ohne Spezialprogramme<br />

benutzen Sie Last.fm – wie auch<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen wünschen. (kki)<br />

Infos<br />

n<br />

[1] Myspace: http:// de. myspace. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3f1)<br />

Abb. 2: Groovedown ist ein Windows-Programm,<br />

das auch unter <strong>Linux</strong> funktioniert –<br />

Wine macht es möglich.<br />

[2] Last.fm: http:// www. lastfm. de/<br />

(http:// ezlx. de/ b3f2)<br />

[3] Grooveshark: http:// grooveshark. com/<br />

(http:// ezlx. de/ b3f3)<br />

[4] Last.fm-artige Seiten <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>:<br />

http:// en. wikipedia. org/ wiki/ Last. fm#<br />

S<strong>im</strong>ilar_services (http:// ezlx. de/ b3f4)<br />

[5] MusicBrainz-Datenbank: http://<br />

musicbrainz. org/ (http:// ezlx. de/ b3f5)<br />

[6] MusicBrainz Picard: http://<br />

musicbrainz. org/ doc/ MusicBrainz_<br />

Picard (http:// ezlx. de/ b3f6)<br />

[7] Groovedown: http:// groovedown. me/<br />

(http:// ezlx. de/ b3f8)<br />

[8] Groovedown zum Download:<br />

http:// groovedown. me/ de/ download/<br />

(http:// ezlx. de/ b3f9)<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Last.fm Client, Groovedown<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

113


TEsT<br />

Motorola Defy<br />

Outdoorhandy Motorola Defy <strong>im</strong> Test<br />

© Iofoto, 123rf.com<br />

Thomas Leichtenstern<br />

Bereits <strong>im</strong> September des letzten Jahres<br />

stellte Motorola das Outdoorhandy<br />

Defy [1] vor. In heutigen Zeitmaßstäben<br />

gerechnet gehört es da<strong>mit</strong> beinahe<br />

schon zum alten Eisen. Allerdings wartet das<br />

Smartphone (Abbildung 1) <strong>mit</strong> Attributen<br />

auf, <strong>mit</strong> denen es zum Dauerbrenner avancieren<br />

könnte: Es bietet nämlich teilweise einzigartige<br />

Ausstattungsmerkmale zum derzeit unschlagbaren<br />

Preis von etwa 250 Euro.<br />

Hart <strong>im</strong> Nehmen<br />

Defy heißt aus dem Englischen übersetzt so<br />

viel wie „trotzen“ oder „herausfordern“ und<br />

trifft das derzeitige Alleinstellungsmerkmal<br />

des Geräts ziemlich genau: Laut Herstellerangaben<br />

entspricht es nämlich der Schutzklasse<br />

IP67. Die sieht nicht nur einen vollständigen<br />

Staubschutz vor, sondern garantiert auch,<br />

dass bei zeitweiligem Eintauchen kein Wasser<br />

eindringt. Dafür spendierte Motorola den physikalischen<br />

Schnittstellen Gummistöpsel, die<br />

sie gegen Eindringen von Fremdkörpern<br />

schützen (Abbildung 2).<br />

Darüber hinaus besteht das Display aus kratzunempfindlichem<br />

Gorillaglas, das auch mal<br />

Der Herausforderer<br />

Motorolas Outdoor-Smartphone Defy erweist sich nicht nur als äußerst<br />

robust, auch in der Leistung braucht es sich vor der Konkurrenz<br />

nicht zu verstecken – und das zum Kampfpreis.<br />

eine Rutschpartie über den Asphalt unbeschadet<br />

übersteht. Da es zudem heftigere Stöße<br />

und Stürze klaglos erträgt, ist es derzeit wohl<br />

das robusteste Smartphone auf dem Markt.<br />

Das fällt schon be<strong>im</strong> Öffnen des Gehäusedeckels<br />

auf, der wegen der Gummidichtung<br />

deutlich strammer sitzt als die der meisten anderen<br />

Smartphones. Auch die bei anderen Geräten<br />

üblichen mechanischen Funktionstasten<br />

verlegt Motorola in das Glasdisplay, Lediglich<br />

die Wiptaste zum Regulieren der Lautstärke<br />

sowie der Ein- und Auschalter bleiben als<br />

echte Schalter übrig.<br />

Da die Entwickler mehr die Funktionalität in<br />

den Fokus stellten, leidet die Ästhetik ein wenig:<br />

Einen Schönheitspreis gewinnt das Handy<br />

<strong>sicher</strong>lich nicht, dafür erweist es sich als sehr<br />

alltagstauglich und bietet praktisch die gleichen<br />

Ausstattungsmerkmale wie deutlich teurere<br />

Konkurrenten.<br />

Hardware<br />

Das Kernstück des Smartphones ist die CPU<br />

OMAP3610 von Texas Instruments <strong>mit</strong> einem<br />

Takt von 800 MHz. Im Vergleich zur Konkurrenz,<br />

die inzwischen <strong>mit</strong> 1 GHz und mehr<br />

aufwartet, klingt das nicht nach besonders<br />

viel, jedoch hängt das Gerät <strong>mit</strong> 1026 Punkten<br />

<strong>im</strong> Benchmark <strong>mit</strong> Quadrant Standard Edition<br />

[2] diverse Vertreter <strong>mit</strong> schnelleren CPUs<br />

deutlich ab [3]. So erreichten das Nexus One<br />

und das HTC Desire gerade einmal 500<br />

114 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Motorola Defy<br />

TEsT<br />

Abb. 1: Das motorola Defy gehört zwar<br />

nicht zu den elegantesten smartphones,<br />

dafür überzeugt es durch Robustheit und<br />

vergleichsweise gute performance.<br />

Abb. 2: Abdeckungen an der UsB- und Audiobuchse verhindern zuverlässig das Eindringen<br />

von flüssigkeit und staub.<br />

Punkte. Das liegt nicht zuletzt an der verbauten<br />

PowerVR SGX 530 GPU <strong>im</strong> Defy, die Grafiken<br />

darstellt. Das zeigt sich auch <strong>im</strong> Alltag:<br />

Praktisch alle Anwendungen, auch Spiele,<br />

starten ohne große Verzögerung und laufen<br />

flüssig. Das gilt auch für den Browser, der<br />

sich in der Geschwindigkeit kaum von PC-<br />

Programmen unterscheidet.<br />

Auch speichertechnisch ist das Defy bestens<br />

gerüstet. So wartet es <strong>mit</strong> 500 MByte RAM<br />

(Arbeitsspeicher) und 2 GByte ROM (Datenspeicher)<br />

auf, wovon das System etwa<br />

800 MByte belegt. Der Micro-SD-Einschub,<br />

der sich <strong>im</strong> Batteriefach befindet, n<strong>im</strong>mt Karten<br />

bis zu einer Kapazität von 32 GByte auf,<br />

eine 2-GByte-Karte liefert Motorola <strong>mit</strong>.<br />

Auch wenn es optisch anders wirkt, ist das<br />

Display <strong>mit</strong> 3,7 Zoll (9,5 cm) Diagonale so groß<br />

wie das des HTC Desire. Mit einer Auflösung<br />

von 480 x 854 Pixeln zeigt es auch filigranere<br />

Bilder noch gestochen scharf und unverpixelt<br />

an. Das kapazitive Display ermöglicht z. B. das<br />

Zoomen in Bilder oder Webseiten durch das<br />

Zusammenziehen von zwei Fingern auf dem<br />

Bildschirm, hat aber dafür einen Nachteil: Er<br />

erlaubt die Bedienung ausschließlich <strong>mit</strong> den<br />

Fingern – Versuche <strong>mit</strong> Handschuhen oder einem<br />

Stift scheitern.<br />

Im Test zeigte die Anzeige auch bei Sonnenlicht<br />

kaum Schwächen. Dank des eingebauten<br />

Helligkeitssensors passt sich die Display-Beleuchtung<br />

automatisch an die Umgebung an.<br />

Zum Kontakt <strong>mit</strong> der Außenwelt setzt Motorola<br />

auf die gängigen Standards: Eine 3,5-mm-<br />

Klinke bietet sich als Anschluss für Headset<br />

und Kopfhörer an, die Micro-USB-Buchse verbindet<br />

das Phone <strong>mit</strong> PC oder Ladegerät.<br />

Sehr gute Ergebnisse erzielt das Smartphone<br />

be<strong>im</strong> Telefonieren. Zum einen wartet es <strong>mit</strong><br />

einem sehr guten Empfangsteil auf, zum anderen<br />

unterdrücken diverse Filter wirkungsvoll<br />

Fremdgeräusche. Das ist vor allem dann von<br />

Vorteil, wenn Sie das Gerät während einer Autofahrt<br />

<strong>im</strong> Freisprechmodus betreiben.<br />

Einer der Schwachpunkte fast aller Smartphones<br />

ist die kurze Akkulaufzeit. Das Defy<br />

macht hier keine Ausnahme. Obwohl es <strong>mit</strong><br />

einer Leistung von 1540 mAh einen vergleichsweise<br />

starken Energiespeicher <strong>mit</strong>bringt,<br />

geht ihm bei intensiver Nutzung nach<br />

max<strong>im</strong>al zehn Stunden die Puste aus. Bei normalem<br />

Gebrauch hält der Akku <strong>im</strong> Idealfall<br />

drei Tage. Allerdings bieten die passenden<br />

Apps einige Möglichkeiten, den Energiehunger<br />

des Defy einzudämmen (siehe Kasten<br />

Empfohlene Apps) und die Laufzeit teils erheblich<br />

zu verlängern.<br />

Im Test überraschte die Qualität der integrierten<br />

5-MPixel-Kamera: Sie produzierte auch<br />

EmpfohLEnE Apps<br />

Zwischenzeitlich bietet der Android Market<br />

über 200 000 Apps an, von denen etwa<br />

zwei Drittel kostenlos zum Download bereitstehen.<br />

Die Übersicht zeigt auf dem Defy<br />

getestete, nützliche Apps:<br />

l DroidLight: funktioniert den eingebauten<br />

LED-Blitz zur Taschenlampe um<br />

l MyTracks: macht aus dem Smartphone einen<br />

GPS-Tracker<br />

l Battery Graph: zeigt grafisch die Lade- und<br />

Entladezyklen des Defy an<br />

l Network Monitor: zeigt grafisch den aktuellen<br />

<strong>Netz</strong>werktransfer und in einer Liste<br />

den verbrauchten Traffic nach Tag, Woche<br />

und Monat sortiert an<br />

bei schlechteren Lichtverhältnissen noch vergleichsweise<br />

gute Bilder (Abbildung 3). Der<br />

eingebaute „Blitz“ überzeugt jedoch nicht –<br />

bereits in einer Entfernung von mehr als einem<br />

Meter verpufft seine Wirkung. Dafür eignet<br />

er sich <strong>mit</strong> der entsprechenden App pr<strong>im</strong>a<br />

als LED-Taschenlampe. Weniger erfreulich<br />

fiel dagegen auf, dass der integrierte Audioplayer<br />

keine Ogg-Vorbis-Dateien wiedergibt.<br />

Immerhin unterstützt der Bildbetrachter von<br />

Hause aus das freie PNG-Format.<br />

Software<br />

Motorola liefert das Gerät <strong>mit</strong> der nicht mehr<br />

zeitgemäßen Android-Version 2.1 aus, verspricht<br />

aber für das zweite Quartal 2011 ein<br />

Update auf 2.2. Eine weitere Aktualisierung<br />

(auf Android 3.x) wird der Hersteller aber voraussichtlich<br />

nicht anbieten. Als Verschl<strong>im</strong>m-<br />

l Advanced Task Killer: beendet <strong>im</strong> Hintergrund<br />

laufende überflüssige Prozesse und<br />

verlängert da<strong>mit</strong> die Laufzeit unter Umständen<br />

erheblich<br />

l T<strong>im</strong>eriffic: ermöglicht das zeitgesteuerte<br />

Ein- und Ausschalten von Diensten, etwa<br />

Bluetooth oder WLAN<br />

l Astro Date<strong>im</strong>anager: funktionsreicher Date<strong>im</strong>anager<br />

– unter anderem <strong>mit</strong> SMB-Anbindung<br />

l Dropbox: ermöglicht den unkomplizierten<br />

Datenaustausch zwischen verschiedenen<br />

Rechnern und Mobilgeräten<br />

l Wapedia: praktische Suche auf den Seiten<br />

von Wikipedia<br />

l WiFiManager: erlaubt das einfache Verwalten<br />

von WLAN-Verbindungen<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

115


TEsT<br />

Motorola Defy<br />

besserung baute das Unternehmen eine Oberfläche<br />

namens Motoblur ins System ein. Der<br />

da<strong>mit</strong> verbundene Onlineaccount erfordert zunächst<br />

eine Registrierung; danach synchronisiert<br />

ein Dienst regelmäßig die Adressdaten<br />

und erlaubt <strong>im</strong> Verlustfall das Löschen der persönlichen<br />

Daten vom Gerät. Dieser eher zweifelhafte<br />

Service von Motorola stößt bei vielen<br />

Anwendern auf Kritik, denn das sinnvolle Nutzen<br />

des Geräts erfordert, wie bei allen Androiden<br />

auch, einen Google-Account, der praktisch<br />

dieselben Dienste bereitstellt.<br />

Darüber hinaus bietet die Motoblur-Oberfläche<br />

vergleichsweise wenig Funktionen. Auch<br />

stört das gelegentliche Ruckeln be<strong>im</strong> Blättern<br />

zwischen den virtuellen Desktops. Abhilfe<br />

schaffen diverse Apps, etwa Go Launcher EX,<br />

die nicht nur flüssiger laufen, sondern auch<br />

ungleich mehr Funktionen <strong>mit</strong>bringen.<br />

Allerdings bietet Motorola auch durchaus<br />

sinnvolle Zusatzprodukte – allen voran die<br />

App G3 Mobile Hotspot. Sie verwandelt das<br />

Telefon in einen WLAN-Hotspot, an dem Sie<br />

sich beispielsweise <strong>mit</strong> Ihrem Laptop anmelden<br />

und darüber <strong>im</strong> Internet surfen. Im Test<br />

funktionierte der Verbindungsaufbau <strong>mit</strong><br />

OpenSuse problemlos. Allerdings benötigt das<br />

Gerät in diesem Modus sehr viel Energie.<br />

Zum Verwalten des Geräts über einen PC bietet<br />

Motorola die App Phone Portal. Zugriffe<br />

auf die webbasierte Oberfläche (Abbildung<br />

4) sind via WLAN und USB möglich.<br />

Der Zugriff auf die Konfiguration <strong>im</strong> USB-Modus<br />

Portal und Tools setzt jedoch auf dem<br />

Rechner installierte Software voraus. Unter<br />

Windows geschieht deren Setup automatisch<br />

be<strong>im</strong> ersten Einstecken des Smartphones. Sie<br />

Abb. 3: Wunder darf man von der eingebauten Kamera nicht erwarten, aber sie erfüllt<br />

ihren Zweck auch bei Dämmerlicht noch bemerkenswert gut.<br />

ermöglicht es auch, das Handy als Modem<br />

über diese Schnittstelle zu nutzen. Für <strong>Linux</strong><br />

fehlen die benötigten Treiber jedoch.<br />

Auch der WLAN-Support funktioniert nicht<br />

fehlerfrei. So erfordert der Date<strong>im</strong>anager zum<br />

Up- und Download von Dateien den Internet<br />

Explorer, den <strong>Linux</strong>-Anwender naturgemäß<br />

nicht auf ihrem System besitzen. Weit wichtiger<br />

ist jedoch die Funktion zum Im- und Export<br />

der Kontakte. Diese funktionierte <strong>im</strong> Test einwandfrei.<br />

Als Formate bietet das GUI das universelle<br />

vCard-Format VCF und das einfache<br />

CSV-Format (comma-separated values).<br />

Um Dateien <strong>mit</strong> dem Rechner abzugleichen,<br />

bietet sich der USB-Modus Speicherkartenzugriff<br />

an. Er erlaubt den problemlosen Datentransfer<br />

über jeden Dateibrowser. Die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

vom PC zum Telefon<br />

bewegt sich bei etwa 5 MByte pro Sekunde, in<br />

die andere Richtung etwa das doppelte.<br />

Fazit<br />

Das Defy ist nicht nur als ausgesprochen robust,<br />

sondern auch sehr performant. Im Leistungstest<br />

hängt es etliche Geräte <strong>mit</strong> einer höheren<br />

CPU-Taktung locker ab. Dank der hohen<br />

Displayauflösung von 480 x 854 Pixeln<br />

eignet sich das Gerät auch zum Spielen und<br />

Betrachten von Bildern. Alles in allem ist das<br />

Smartphone ein klasse Allrounder und <strong>mit</strong> einem<br />

Straßenpreis von etwa 250 Euro derzeit<br />

das preiswerteste Android-Smartphone <strong>mit</strong><br />

diesen Ausstattungsmerkmalen. (tle) n<br />

Infos<br />

Abb. 4: motorolas webbasiertes phone portal ermöglicht es unter anderem, per Webbrowser<br />

Eintellungen am handy zu ändern und Kontakte zu <strong>im</strong>- oder exportieren.<br />

[1] Motorola Defy:<br />

http:// www. motorola. com/<br />

Consumers/ DE‐DE/<br />

Consumer‐Products‐and‐Services/<br />

Mobile‐Phones/<br />

MOTOROLA‐DEFY‐DE‐DE? localeId=22<br />

(http:// ezlx. de/ b3a1)<br />

[2] Quadrant Standard Edition<br />

Benchmark: http:// www. appbrain.<br />

com/ app/ quadrant‐standard‐edition/<br />

com. aurorasoftworks. quadrant. ui.<br />

standard (http:// ezlx. de/ b3a2)<br />

[3] Quadrant Standard Edition<br />

Benchmark (Ergebnisse):<br />

http:// www. androidpit. de/ de/ android/<br />

forum/ thread/ 406478/ Defy‐Power<br />

(http:// ezlx. de/ b3a3)<br />

116 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Patriot Box Office Core<br />

TEsT<br />

Vielseitiger HD-Mediaplayer<br />

Mehrplayer<br />

HD-Mediaplayer gibt es von zahllosen Herstellern.<br />

Der SSD- und Speicherspezialist Patriot<br />

bringt ein neues Modell, das einige zusätzliche<br />

attraktive Funktionen bietet.<br />

Daniel Kottmair<br />

Die meisten Mediaplayer ähneln sich<br />

wie Netbooks: Sie unterstützen fast<br />

dieselben Dateitypen und Codecs,<br />

haben zwei USB-Anschlüsse, HDMI, <strong>Netz</strong>werk,<br />

SPDIF, Cinch-Anschlüsse, optionales<br />

WLAN, einen Sigma-Designs- oder Realtek-<br />

Chip und ein <strong>Linux</strong>-System <strong>mit</strong> darüber gestülptem<br />

Mediaplayer-Benutzerinterface unter<br />

der Haube.<br />

Patriot versucht, sich <strong>mit</strong> dem <strong>im</strong> Handel für<br />

rund 70 Euro erhältlichen (UVP: 100 Euro)<br />

Patriot Box Office Core (kurz PBO Core) vom<br />

Einerlei der Mediaplayer durch einige attraktive<br />

Zusatzfeatures abzuheben: So bietet der<br />

amerikanische Hersteller Unterstützung für<br />

optische USB-Laufwerke und USB-Hubs sowie<br />

die Option, in das Gerät eine günstige nackte<br />

2,5"-Festplatte zu bauen, was dann auch den<br />

Betrieb als externe Festplatte, SMB-Server<br />

oder Torrent-Downloader erlaubt.<br />

Auspacken<br />

Das 14,5 x 14 x 3,8 cm große Gerät ist kaum<br />

größer als ein WDTV, der Western-Digital-<br />

Konkurrent bietet aber nicht die Option auf<br />

eine Festplatte. Die Oberfläche aus gebürstetem<br />

schwarzem Aluminium wirkt wertig und<br />

macht das Gerät <strong>mit</strong> 530 Gramm relativ<br />

schwer, was zusammen <strong>mit</strong> den Gummifüßen<br />

das Ein- und Ausstecken erleichtert. Die Fernbedienung<br />

erscheint <strong>mit</strong> 47 Knöpfen stark<br />

überladen (Abbildung 1); viele davon sind<br />

nur in einem Betriebsmodus verwendbar<br />

(z. B. bei der DVD-Wiedergabe). Die Stromversorgung<br />

liefert ein kleines externes Steckernetzteil;<br />

Patriot legt dem Gerät löblicherweise<br />

ein HDMI-Kabel bei. Obendrein gibt es<br />

auch noch ein Composite-Cinch- und ein USB-<br />

Slave-Kabel für den Betrieb als Festplatte. Der<br />

PBO Core hat einen winzigen Lüfter, den man<br />

<strong>im</strong> Betrieb jedoch nicht hört.<br />

Bedienung<br />

Das grafische Benutzerinterface des PBO Core<br />

bedienen Sie – wie die meisten Mediaplayer –<br />

über eine Horizontal/ Vertikal-Navigation, die<br />

dem XMB-Interface der PSP oder der Play-<br />

Station 3 ähnelt.<br />

Die Bedienung ist recht intuitiv, störend wirken<br />

lediglich eine stellenweise mangelhafte<br />

deutsche Lokalisierung,<br />

welche die Texte gerne auch<br />

mal abschneidet, und ein<br />

paar Inkonsistenzen in der<br />

Benutzerführung: So kann<br />

man Audiospuren <strong>mit</strong> einem<br />

Klick umschalten, für<br />

Untertitel muss man sich jedoch<br />

durch diverse Menüs<br />

hangeln. An einigen Stellen<br />

(z. B. <strong>im</strong> Wetter-Widget)<br />

wird auf eine ominöse Info-<br />

Taste verwiesen, die sich<br />

nicht auf der Fernbedienung<br />

findet; hier<strong>mit</strong> meint Patriot<br />

die blaue Optionstaste.<br />

Gelegentlich friert der<br />

Player ein und muss <strong>mit</strong><br />

dem Ein/ Ausschalter neu<br />

gestartet werden – auch<br />

hier gibt es wenig Unterschied<br />

zur Konkurrenz.<br />

Leider sieht Patriot keine<br />

Onlineupdates vor, neue<br />

Firmware-Versionen müssen<br />

an einem PC von der<br />

Homepage [1] heruntergeladen<br />

und dann per USB-<br />

Stick installiert werden. Abb. 1: Overkill: Mehr<br />

Unter dem Hauptmenüpunkt<br />

IMS (Internet Media matisch<br />

Knöpfe sind nicht auto-<br />

besser.<br />

Services) finden Sie die Internet-Funktionalität<br />

des PBO Core. Auch hier gibt es wenig<br />

Neues <strong>im</strong> Vergleich zur Konkurrenz; zahllose<br />

Podcasts und Videofeeds, RSS-Feeds, Aktienkurse<br />

und Wetterinformationen, Internetradio-Streams,<br />

Picasa und Flickr warten auf<br />

Nutzung. Auf Wunsch können Sie zusätzloch<br />

eigene Quellen hinzufügen. Im Menü PBO<br />

Core Favourites gibt es unter International<br />

auch einige deutsche Streams, z. B. „Tagesschau“,<br />

„Tagesthemen“, „Heute“, „Heute<br />

Journal“ sowie „Quarks & Co“<br />

oder auch die Satiresendungen<br />

„Neues aus der Anstalt“ und<br />

„Toll“ von Frontal 21.<br />

Bei den Videooptionen bietet<br />

das Gerät praktische Einstellmöglichkeiten<br />

für das Bild: Helligkeit,<br />

Kontrast, Farbe, Sättigung<br />

und digitale Rauschunterdrückung<br />

lassen sich beliebig<br />

regulieren. Der 24p-Modus erlaubt<br />

auf geeigneten Fernsehern<br />

die ruckelfreie Wiedergabe<br />

entsprechenden Materials.<br />

Eine weitere praktische Funktion<br />

ist die unterbrechungsfreie<br />

Wiedergabe von Videos, die in<br />

meherere Dateien aufgeteilt<br />

sind, z. B. für die DVD-Formate<br />

VOB und TS oder AVI.<br />

Bei der Audioausgabe können<br />

Sie wahlweise über S/ PDIF den<br />

nackten Bitstream (in Dolby<br />

Digital/ AC3, DTS, AAC oder<br />

WMA) ausgeben, den ein externer<br />

Surround-Receiver dekodiert,<br />

oder den auch am Analog-Audioausgang<br />

anliegenden<br />

Stereo-Downmix <strong>im</strong> unkompr<strong>im</strong>ierten<br />

LPCM-Format nutzen.<br />

So können selbst ältere Recei-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

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117


TEsT<br />

Patriot Box Office Core<br />

Abb. 2: Das Rückpanel des PBO Core bietet die üblichen Anschlüsse.<br />

ver, die kein WMA oder AAC (was erst seit<br />

Blu-ray zum Standardrepertoire gehört) unterstützen,<br />

wenigstens den Stereoton nutzen.<br />

Auch für Besitzer eines nicht DTS-fähigen Receivers<br />

ist die Option nützlich. Für die Digital-<br />

Audioausgabe über HDMI gibt es dank der<br />

höheren möglichen Bandbreite zusätzlich die<br />

Option, die Multichannel-Audiodaten dekodiert<br />

zu schicken, wo<strong>mit</strong> das Audioformat<br />

dem Endgerät völlig egal ist. Die Ausgabe des<br />

nackten Bitstreams ist da<strong>mit</strong> nur für die neueren<br />

7.1-Surround-Systeme notwendig, denn<br />

das vollständige Dekodieren der einzelnen<br />

Kanäle der neuen 7.1-Blu-ray-Codecs Dolby<br />

TrueHD und DTS-HD Master Audio beherrscht<br />

der PBO Core nicht.<br />

Bei der Bild- und Musikwiedergabe bietet das<br />

Patriot-Gerät vor allem bekannte Features: Der<br />

Musikplayer zeigt ID-Tags und als Bilddateien<br />

beiliegende Cover-Grafiken an, und es gibt optional<br />

Hintergrundmusik und Überblendeffekte<br />

für Slideshows. Lediglich der Ken-Burns-Effekt<br />

[2], bei dem automatisch <strong>im</strong> Bild gezoomt und<br />

gescrollt wird, ist neu.<br />

Der PBO Core spult <strong>mit</strong> bis zu 32-facher Geschwindigkeit<br />

vor und zurück, bei nur doppelter<br />

Geschwindigkeit gibt es sogar Tonausgabe<br />

in korrekter Tonhöhe. Slow Motion ist<br />

bis 1/ 16 der Normalgeschwindigkeit möglich<br />

(Slow-Taste), bis 1/ 2 ebenfalls <strong>mit</strong> korrigiertem<br />

Ton. Die CM-Skip-Taste springt 20 Sekunden<br />

weiter, <strong>mit</strong> der Go-To-Taste kann man an<br />

einen beliebigen Punkt <strong>im</strong> Film springen. Im<br />

Pausenmodus kann der Anwender <strong>mit</strong> der<br />

Pause-Taste Einzelframes weiterschalten.<br />

Die Pflicht<br />

Die Ports des PBO Core (Abbildung 2) entsprechen<br />

weitgehend dem Standard: zwe<strong>im</strong>al<br />

USB 2.0, 100-MBit-Ethernet, HDMI 1.3, Cinch<br />

für analoge SD-Video- und Stereo-Audioausgabe,<br />

optisches S/ PDIF für Digitalaudio sowie<br />

zusätzlich ein Mini-USB-Slave-Port für den<br />

Betrieb als Festplatte (nur <strong>mit</strong> integrierter<br />

Festplatte). Be<strong>im</strong> Ausschalten schickt der<br />

Player externe Festplatten korrekt schlafen.<br />

Auch die abspielbare Medienvielfalt ist recht<br />

gängig: An Video-Codecs unterstützt das Gerät<br />

bis zu einer Auflösung von 1080p MPEG1/<br />

2/ 4, H.264, DivX 3-7/ Xvid und WMV9, sowie<br />

bis 720p auch RealVideo. Auch die Audio-<br />

Codecs entsprechen dem, was der verbaute<br />

Realtek-Chipsatz eben kann: MP3, AC3, DTS,<br />

AAC, MP2, (L)PCM, Ogg Vorbis, WAV, FLAC,<br />

RealAudio und WMA. An Container-Formaten<br />

spielt er AVI, MKV, MP4, MPG, VOB, TS,<br />

M2TS, FLV, WMV, MOV (nicht alle Codecs),<br />

DAT, ASF, RM/ RMVB und ISO ab und erkennt<br />

die Untertitelformate SRT, SMI, SUB,<br />

SSA, ASS und Vobsub. Bilder zeigt der PBO<br />

Core in den Formaten JPEG, BMP, PNG, TIFF<br />

und GIF an. Wie bei anderen Realtek-basierten<br />

Geräten gibt es die Einschränkung, dass<br />

kein VC-1 (WMV3) in MKV-Containern unterstützt<br />

wird.<br />

Patriot bietet unter der Produktnummer PC-<br />

BOWAV2-N ein optionales passendes WLAN-<br />

Dongle (neue Version <strong>mit</strong> 802.11n) für das<br />

Gerät an, welches auch unter <strong>Linux</strong>, Windows<br />

und Mac OS X funktioniert. Es unterstützt<br />

WEP, WPA und WPA2. Die höhere mögliche<br />

Bandbreite nützt jedoch zumindest am PBO<br />

Core nichts, über UPnP gestreamte Videos <strong>mit</strong><br />

hoher Bitrate <strong>im</strong> 20-MBit/ s-Bereich ruckeln,<br />

obwohl diese über 802.11g-WLAN schon flüssig<br />

laufen sollten. Es sollen auch andere USB-<br />

Adapter <strong>mit</strong> Realtek-Chipsatz funktionieren;<br />

eine Kompatibilitätsliste, die verraten könnte,<br />

welche Dongles welcher Anbieter das Gerät<br />

akzeptiert, pflegt der Hersteller jedoch nicht.<br />

Der WLAN-Betrieb <strong>mit</strong> dem Patriot-Dongle<br />

klappt einwandfrei – zumindest, solange die<br />

Bitrate nicht zu hoch ist. Einen offiziellen<br />

Preis für das neue Dongle gibt es noch nicht,<br />

aber viel mehr als der Vorgänger, der für<br />

rund 15 Euro <strong>im</strong> Handel erhältlich ist, wird<br />

es wohl nicht kosten.<br />

An <strong>Netz</strong>werkprotokollen beherrscht der PBO<br />

Core UPnP und SMB, Unterstützung für NFS<br />

oder Appleshare, wie sie einige andere Mediaplayer<br />

bieten, gibt es nicht. Auch bei den<br />

Dateisystemen geht Patriot einen Schritt zurück<br />

und streicht die gängige Unterstützung<br />

für Apples HFS-Dateisystem. Neben FAT16,<br />

FAT32 und NTFS beherrscht der PBO Core<br />

nur noch das <strong>Linux</strong>-Format Ext3; Ext4-Festplatten<br />

bindet das Gerät nicht ein. Darüber<br />

hinaus beherrscht das Gerät auch die CD/<br />

DVD-Dateisysteme ISO9660 und UDF.<br />

Be<strong>im</strong> Energieverbrauch bleibt das Gerät Mediaplayer-üblich<br />

sparsam: 8 Watt <strong>im</strong> Leerlauf<br />

ohne Festplatte und 11 Watt <strong>mit</strong> (be<strong>im</strong> Abspielen<br />

eines 1080p-Films und <strong>im</strong> Leerlauf) sind<br />

fast nichts, be<strong>im</strong> Ausschalten geht die Messung<br />

trotz Steckernetzteil auf 0 Watt zurück.<br />

Die Kür<br />

Die Features, die das Gerät vom Einheitsbrei<br />

abheben, sind besonders interessant: Die USB-<br />

Hub-Unterstützung funktioniert einwandfrei,<br />

der PBO Core mountet jedes Laufwerk eines<br />

zum Test voll bestückten USB-Hubs <strong>mit</strong> sieben<br />

Ports ohne Murren. Die Zeiten, in denen man<br />

sich – wie be<strong>im</strong> HD-Mediaplayer-Pionier<br />

WDTV – zwischen WLAN und einer zweiten<br />

Festplatte entscheiden musste, sind da<strong>mit</strong> endlich<br />

vorbei. Die optische Laufwerksunterstützung<br />

klappt ebenfalls, sowohl <strong>mit</strong> CD-, DVDals<br />

auch <strong>mit</strong> Blu-ray-Laufwerken.<br />

Hierbei gibt es jedoch ein Problem: Der PBO<br />

Core unterstützt keine Verschlüsselungsverfahren,<br />

weder <strong>mit</strong> dem CSS von kommerziellen<br />

DVDs noch dem AACS-Kopierschutz von<br />

Blu-ray kann er etwas anfangen. Im Test zeigt<br />

er zwar das Menü einer CSS-verschlüsselten<br />

DVD an, blendet aber ein Fenster <strong>mit</strong> dem<br />

Hinweis ein, dass er verschlüsselte Inhalte<br />

nicht unterstützt. Nach Bestätigung des Dialogs<br />

beendet der Player die DVD-Wiedergabe.<br />

Nach dem Einlegen einer Blu-ray-Disc <strong>mit</strong> Kopierschutz<br />

hängt sich der Player sogar kommentarlos<br />

auf und startet neu. Als Ersatz für<br />

den DVD- oder Blu-ray-Player taugt der PBO<br />

Core also nur, wenn die eigene Sammlung<br />

völlig kopierschutzfrei ist – das wird selten<br />

der Fall sein. Hat die Blu-ray oder DVD keinen<br />

Kopierschutz, funktioniert die Wiedergabe<br />

einwandfrei, bei DVDs – genau wie bei ISO-<br />

Dateien – dank Realtek-Chipsatz sogar <strong>mit</strong><br />

118 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Patriot Box Office Core<br />

TEsT<br />

freigeben, auch die Erstellung eigener Playlists<br />

setzt einen internen Datenspeicher voraus.<br />

Das Kopieren per SMB ist noch gemächlicher<br />

als <strong>im</strong> Date<strong>im</strong>anager: Nur 1,16 MByte/ s<br />

maßen wir über WLAN, das sind gerade mal<br />

2,06 MByte/ s via Ethernet.<br />

Abb. 3: Die Installation der Festplatte ist ein Kinderspiel.<br />

Menü-Unterstützung, von Blu-rays kann das<br />

Gerät nur den Hauptfilm abspielen. Ein Update<br />

<strong>mit</strong> Blu-ray- und sogar HD-DVD-Menü-<br />

Unterstützung ist allerdings <strong>im</strong> Handbuch angekündigt.<br />

Unterstützte Mediendateien auf<br />

CDs, DVDs oder BD-ROMs spielt der Patriot<br />

genau wie Audio-CDs ebenfalls klaglos ab.<br />

Das Laufwerk bleibt dabei <strong>im</strong>mer erfreulich<br />

leise und dreht nicht bis zur Max<strong>im</strong>algeschwindigkeit<br />

hoch.<br />

Wir bestückten das Gerät zum Test <strong>mit</strong> einer<br />

2.5"-Platte, hierzu muss man lediglich zwei<br />

Schrauben auf der Rückseite entfernen und<br />

die Platte einsetzen und festschrauben (Abbildung<br />

3). Nach dem Einbau wird die Platte<br />

nach einer Warnung vollständig formatiert,<br />

Patriot n<strong>im</strong>mt hierfür <strong>im</strong>mer das NTFS-Dateisystem.<br />

Der Betrieb als externes USB-Laufwerk<br />

funktioniert einwandfrei und schnell.<br />

Patriot vergisst jedoch <strong>im</strong> Handbuch zu erwähnen,<br />

dass man USB-Geräte (wie etwa das<br />

WLAN-Dongle) zuvor ausstecken muss, sonst<br />

bindet das Gerät die Platte nicht ein.<br />

Das Kopieren von USB-Laufwerken auf die interne<br />

Festplatte funktioniert <strong>im</strong> komfortabel<br />

zu bedienenden Date<strong>im</strong>anager des PBO Core,<br />

geht jedoch äußerst langsam vonstatten: Im<br />

Test erreichten wir gerade einmal 3,1 MByte/s,<br />

für größere Kopieraktionen ist also ein Anschluss<br />

als USB-Laufwerk an den Rechner<br />

Pflicht. Die Torrent-Funktionalität erschließt<br />

sich leider nur über die <strong>mit</strong>gelieferte, verwirrenderweise<br />

„Transcode Server“ genannte<br />

Windows-Software, <strong>mit</strong> der man über ein Benutzerinterface<br />

die Torrent-Dateien auf den<br />

PBO Core überspielt.<br />

Mit integrierter Festplatte kann man den<br />

Player auch als SMB-Share <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>werk selbst<br />

Fazit<br />

Preislich liegt der PBO Core auf dem Niveau<br />

der direkten Konkurrenz von Seagate, WD &<br />

Co., er hat aber einige praktische Zusatzfeatures<br />

zu bieten. Die Unterstützung von USB-<br />

Hubs und optischen Laufwerken ist ein echter<br />

Segen, auch die optionale interne Festplatte<br />

und der Betrieb als externe USB-Festplatte<br />

sind attraktive Optionen. Das Internetangebot<br />

ist reichhaltig, bietet erfreulicherweise<br />

deutsche Inhalte und ist zudem individuell<br />

erweiterbar.<br />

Leichte Abzüge gibt es lediglich für die <strong>im</strong><br />

Torrent-Betrieb nötige Windows-Software,<br />

die fehlende HFS-Unterstützung, die niedrigen<br />

Transfergeschwindkeiten über USB und<br />

<strong>Netz</strong>werk und das mangelhaft lokalisierte<br />

Benutzerinterface. Auch die nicht vorhandene<br />

Unterstützung von verschlüsselten<br />

kommerziellen DVDs und Blu-rays ist ärgerlich,<br />

wobei dies nicht Patriot anzulasten ist,<br />

sondern der Medienindustrie, die sich offenen,<br />

<strong>Linux</strong>-basierten Playern verweigert und<br />

keine Lizenzen dafür herausgibt. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Firmware-Seite: http:// www.<br />

patriotmemory. com/ forums/<br />

showthread. php? 2131‐Update‐04‐04‐<br />

2011‐PBO‐Firmware‐Releases<br />

(http:// ezlx. de/ b3h1)<br />

[2] Ken-Burns-Effekt: http:// de. wikipedia.<br />

org/ wiki/ Ken_Burns# Ken‐Burns‐Effekt<br />

(http:// ezlx. de/ b3h2)<br />

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Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Ach<strong>im</strong> Leitner Gefahren abwehren (32)<br />

Claudia Meindl Effizienter arbeiten <strong>mit</strong> G<strong>im</strong>p (92)<br />

Daniel Kottmair Mehrplayer (117)<br />

Franz Böhm OpenOffice-Tipps (84)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (7), Gefahren abwehren (32),<br />

Mit Tux <strong>im</strong> Web 2.0 (56), Windows 7 SP1 (68), Evernote (70),<br />

Kernel-Varianten (74), KDE-Tipps (76), Test: Mageia 1 (104)<br />

Heike Jurzik Gnome-Tipps (80), Knoppix- und Ubuntu-Tipps (88), Shell-Tipps (100)<br />

Heinz-Stefan Neumeyer Test: Mageia 1 (104)<br />

Kristian Kißling Kubuntu-Installation (24), Unity (44), Stellarium (52),<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps (96), Last.fm (112)<br />

Martin Loschwitz Neue Software (12)<br />

Mathias Huber Nachrichten (7)<br />

Thomas Leichtenstern Angeklickt (22), Bilder-Workflow (64), Test: Motorola Defy (114)<br />

T<strong>im</strong> Schürmann Firewalls (37), Test: Spiele (108)<br />

Uli Bantle Nachrichten (7)<br />

Wolfgang Völker Test: Mageia 1 (104)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

1&1 Internet http://www.einsundeins.de 10, 23<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> http://www.easylinux.de 19, 35, 87, 91<br />

FrOSCon e.V. http://www.froscon.de 29<br />

Galileo Press http://www.galileo-press.de 15<br />

Hetzner Online http://www.hetzner.de 124<br />

<strong>Linux</strong>-Hotel http://www.linuxhotel.de 9<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin http://www.linux-magazin.de 77, 119<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin Academy http://academy.linux-magazin.de 103, 121<br />

<strong>Linux</strong>-Onlineshop http://www.linux-onlineshop.de 123<br />

<strong>Linux</strong>User http://www.linux-user.de 67, 94<br />

OVH http://www.ovh.de 31, 43<br />

Pearl Agency http://www.pearl.de 51<br />

PlusServer http://www.plusserver.de 26, 38, 48, 58<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Strato http://www.strato.de 2<br />

UbuntuUser http://www.ubuntu-user.de 107<br />

Einem Teil dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma OVH (http://www.ovh.de) bei. Wir bitten<br />

unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

DvD-ProbLEmE<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die auf einen defekten Datenträger schließen<br />

lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail <strong>mit</strong> Fehlerbeschreibung<br />

an cdredaktion@easylinux.de.<br />

EaSy<strong>Linux</strong> community Edition<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> gibt es jetzt auch als Community Edition:<br />

Das ist eine 32-seitige PDF-Datei <strong>mit</strong> Artikeln aus der<br />

aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des<br />

gedruckten Heftes erscheint.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können<br />

Sie von der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail<br />

erhalten. Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE<br />

<strong>Linux</strong> ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns <strong>mit</strong> seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der <strong>Linux</strong>-Pinguin wurde von Larry Ewing <strong>mit</strong> dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der <strong>Linux</strong> New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt be<strong>im</strong> Verlag.<br />

Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2011 <strong>Linux</strong> New Media AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2011


Hardware- & Bücherecke<br />

SErvicE<br />

Internet-Quellen zu <strong>Linux</strong> und Hardware<br />

Hardware- &<br />

BücHerecke<br />

<strong>Linux</strong>-Nutzer sind in der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie Windows-<br />

Anwender. Gerade neue Geräte werden<br />

von <strong>Linux</strong> oft erst <strong>mit</strong> gewisser Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem Kauf eines Geräts sollte<br />

man sich daher als <strong>Linux</strong>-Anwender informieren,<br />

ob es <strong>mit</strong> <strong>Linux</strong> kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-Links finden Sie hier auch<br />

einige Literaturtipps und -Links. All das soll<br />

nur als Anregung dienen. Bevor Sie sich für<br />

ein best<strong>im</strong>mtes Buch entscheiden, sollten Sie<br />

online oder in einer Buchhandlung zumindest<br />

ein Kapitel probelesen, ob Ihnen der Stil gefällt.<br />

(hge)<br />

n<br />

UNIX-C-C++ Java<br />

Seminare<br />

in Nürnberg<br />

(oder inhouse)<br />

UNIX/<strong>Linux</strong><br />

UNIX/<strong>Linux</strong>-Aufbau<br />

C, C-Aufbau<br />

C++<br />

OOA/OOD (<strong>mit</strong> UML)<br />

Java<br />

Perl, XML<br />

weitere Kurse auf Anfrage, Telephonhotline<br />

Dipl.-Ing.<br />

Christoph Stockmayer GmbH<br />

90571 Schwaig/Nbg • Dreihöhenstraße 1<br />

Tel.: 0911/505241 • Fax 0911/5009584<br />

EMail: sto@stockmayer.de<br />

http://www.stockmayer.de<br />

HardwarE aLLgEmEin<br />

http://de.opensuse.org/Hardware SuSE-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das <strong>Linux</strong>-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin<br />

ACADEMY<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu <strong>Linux</strong> in Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.linux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft opt<strong>im</strong>al unter <strong>Linux</strong>? Hier finden Sie<br />

Erfahrungsberichte von Nutzern und wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz von <strong>Linux</strong> auf Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung rund um Hardware unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

KommuniKation<br />

- Training für die Prüfungen<br />

http://linmodems.org Infos zum Betrieb von Windows-only-Modems unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

LPI 101 und 102<br />

http://free.hostdepartment.com/g/ Infos und Kompatibilitätsliste für Winmodems<br />

(englisch/<br />

- Training für die Prüfungen<br />

gro<strong>mit</strong>kc/winmodem.html<br />

deutsch)<br />

LPI 201 und 202<br />

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines<br />

(deutsch)<br />

Sparen Sie <strong>mit</strong><br />

ISDN-Zugangs<br />

paketpreiSen!<br />

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter <strong>Linux</strong>,<br />

(deutsch)<br />

sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, inklusive<br />

(englisch)<br />

einer Liste der unterstützten Modelle<br />

drucKEr<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin<br />

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema <strong>Linux</strong> und Drucken (englisch)<br />

LM-Academy_1-9h_Anzeige_LPIC-Mike.indd ACADEMY 1<br />

muLt<strong>im</strong>Edia<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/<br />

view/Main/WebHome<br />

Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation,<br />

Video und TV unter <strong>Linux</strong><br />

(deutsch)<br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/ Wird mein Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

sane-backends.html<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

LitEratur<br />

<strong>Linux</strong> 2011, M. Kofler,<br />

Addison Wesley 2010<br />

ISBN 3-8273-3025-4 (1280 Seiten)<br />

Einstieg in <strong>Linux</strong><br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo 2007<br />

ISBN 3-8362-1089-4 (448 Seiten)<br />

Grundlagenbuch <strong>Linux</strong><br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker 2007<br />

ISBN 3-8158-2901-1 (1215 Seiten)<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. <strong>Linux</strong> New Media 2010<br />

keine ISBN (181 Seiten)<br />

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker in 10. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit<br />

<strong>mit</strong> <strong>Linux</strong>, von der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt<br />

nicht nur zum Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. <strong>Netz</strong>werk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, Mult<strong>im</strong>edia.<br />

Einführung in <strong>Linux</strong> <strong>mit</strong> Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger und fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware<br />

und Mult<strong>im</strong>edia. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.<br />

Für alle <strong>Linux</strong>-Einsteiger: Das Buch aus der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Redaktion hilft be<strong>im</strong> Einstieg<br />

in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware.<br />

Bestellung über http://www.easylinux.de/opensuse-buch<br />

Online-Training<br />

Prüfungsvorbereitung<br />

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OpenOffice -<br />

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18.04.2011 11:05:38 Uhr<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011<br />

www.easylinux.de<br />

LM_Academy_1-9h_Anzeige_openoffice-Mike.indd 1<br />

121<br />

12.04.2011 15:08:54 Uhr


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 04/2011<br />

erscheint am 13.10.2011<br />

©PKruger, 123RF<br />

Dampf machen<br />

Der PC wirkt langsam, obwohl eine ak-<br />

tuelle CPU drin werkelt? In der Titel-<br />

strecke der kommenden Ausgabe zei-<br />

gen wir Ihnen, wie Sie viele Dinge un-<br />

ter <strong>Linux</strong> deutlich beschleunigen kön-<br />

nen. Sie vermeiden da<strong>mit</strong> überflüssige<br />

Wartezeiten, denn auch die Sekunde,<br />

die KDE zum Wechseln auf einen anderen<br />

Desktop braucht, kann auf Dauer<br />

nerven.<br />

Weitere Themen sind flinke Date<strong>im</strong>anager,<br />

Tools, <strong>mit</strong> denen Sie Aufgaben,<br />

etwa aus der Bildbearbeitung und bei<br />

Downloads aus dem Internet, automatisieren,<br />

und auch ein Ausflug in die<br />

<strong>Linux</strong>-Shell.<br />

Moderne Desktops<br />

KDE 4, Gnome 3, Unity und viele mehr: Die Auswahl<br />

bei den grafischen Oberflächen für <strong>Linux</strong> ist größer<br />

geworden, und viele langjährige KDE-Anwender fragen<br />

sich, ob ein Wechsel sinnvoll ist. Wir schauen, für<br />

wen sich der Umstieg auf einen der Alternativdesktops<br />

lohnt und <strong>mit</strong> einem wie hohen Aufwand dies verbunden<br />

ist.<br />

Verschlüsselt und signiert<br />

E-Mails wandern in der Regel unverschlüsselt durchs<br />

<strong>Netz</strong>. Wenn Sie <strong>sicher</strong>stellen wollen, dass außer dem<br />

Empfänger niemand einen Blick auf die offenen<br />

„Postkarten“ werfen kann, setzen Sie GnuPG ein,<br />

um die Nachrichten zu verschlüsseln und vielleicht<br />

auch zu signieren. Wir erklären die Grundlagen, stellen<br />

die Tools vor und verraten, wie Sie Ihre Kontakte<br />

<strong>mit</strong> Windows-Mailern einbeziehen können.<br />

©alexwhite, 123RF<br />

©Diego-Cervo, 123RF<br />

Officepakete <strong>im</strong> Test<br />

LibreOffice bzw. OpenOffice und SoftMaker Office<br />

sind die beiden – echten – Alternativen unter<br />

<strong>Linux</strong>; daneben gibt es noch die Textverarbeitungen<br />

und Tabellenkalkulationen, die zu den<br />

Desktops KDE und Gnome gehören, und auch ein<br />

Vergleich <strong>mit</strong> dem Noch-Marktführer von<br />

Microsoft kann nicht schaden. Eine Alternative<br />

sind zudem Onlinedienste wie Google Docs<br />

(deutsch: „Text und Tabellen“), die Dokumente<br />

online speichern und über Webapplikationen die<br />

Bearbeitung erlauben. Im kommenden Heft vergleichen<br />

wir.<br />

<strong>Linux</strong>User 08/2011 erscheint am 21.07. 2011<br />

© Dinny , sxc.hu<br />

Backup und Recovery<br />

Mit sirrendem Geräusch verabschiedet sich die Festplatte<br />

ins Nirwana. Die darauf folgende Stille eignet<br />

sich ausgezeichnet, um in Ruhe zu überlegen, welche<br />

wichtigen Dateien es wohl ins letzte Backup geschafft<br />

haben. Wer sich solche großen Momente <strong>im</strong> Leben ersparen<br />

will, setzt von Anfang an auf eine vernünftige<br />

Sicherungsstrategie, komplett <strong>mit</strong> redundanter Datenhaltung<br />

und einfachem Weg zum Wiederherstellen. In<br />

der kommenden Ausgabe stellen wir Ansätze vor, <strong>mit</strong><br />

denen Sie Ihre wachsende Datensammlung stressfrei<br />

vor unerwarteten Ereignissen schützen.<br />

Meteorit NB-7 <strong>mit</strong> Android<br />

Ausgestattet <strong>mit</strong> einem 7-Zoll-Display, einem ARM-Prozessor und Android-Apps<br />

schickt sich der H<strong>im</strong>melskörper an, die Reisetaschen zu erobern.<br />

Für unter 100 Euro bringt er alles <strong>mit</strong>, was Sie unterwegs brauchen.<br />

Ob das reicht, um die Kundenherzen zu erobern, zeigt ein Test.<br />

Sichere Webseiten<br />

Mit SSL-Zertifikaten ziehen Sie auf einem Webserver eine zusätzliche<br />

Sicherheitsschicht ein, die den klassischen Passwortschutz sinnvoll<br />

ergänzt und Ihnen zusätzlich bei Bedarf eine große Flexibilität be<strong>im</strong><br />

Administrieren der Zugänge und Benutzerrechte auf dem System ermöglicht.<br />

Wir zeigen, wie Sie die sperrig wirkende Technologie meistern<br />

und gekonnt für Ihre Zwecke einsetzen.<br />

Grafikpower dank Opt<strong>im</strong>us<br />

Moderne Laptops <strong>mit</strong> Nvidia-Hardware fahren in Sachen<br />

Grafik häufig zweigleisig: Zum einen liefert<br />

ein integrierter Chip eine Strom sparende Ausgabe,<br />

zum anderen ein dedizierter Chip die nötige Power<br />

für anspruchsvollere Szenarien. Der Opt<strong>im</strong>us<br />

getauften Technologie mangelt es an ziellen <strong>Linux</strong>-Treibern, aber eine enga-<br />

offigierte<br />

Community sorgt in dieser Sache<br />

für inoffizielle Abhilfe.<br />

© Toshiba<br />

122 Änderungen der Themen vorbehalten<br />

www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/2011

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