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elektrowärme international Schätzung der Stahlbadtemperatur im Lichtbogenofen (Vorschau)

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ISSN 0340-3521<br />

VULKAN-VERLAG<br />

AUSGABE<br />

4/2011<br />

1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen<br />

zum<br />

HÄRTEN<br />

&SCHMIEDEN<br />

21.–22. März, Atlantic Congress Hotel Essen<br />

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Relaunch 2012<br />

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Schwerpunkt<br />

Induktives Schmelzen, Erwärmen und Warmhalten<br />

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Prozessenergie von HÜTTINGER:<br />

Ursprung innovativer Oberflächentechnik


12.000 HÄRTEPROZESSE/ JAHR<br />

20 t STÜCKGEWICHT<br />

1 INDUKTIONSANLAGE<br />

Die Liebherr Werke Biberach GmbH in<br />

Biberach an <strong>der</strong> Riss setzt mit <strong>der</strong> 2010 in<br />

Betrieb genommenen Induktionsanlage<br />

zum Härten von Großwälzlagern und Zahnkränzen<br />

neue Maßstäbe, auch für Lagerringe<br />

aus <strong>der</strong> Windkraft. Das Beson<strong>der</strong>e:<br />

Die neue EloRing Anlage lässt die Härtung<br />

von bis zu 6 m großen und 20 t schweren<br />

Werk stücken auf einem horizontalen sowie<br />

bis zu 70° angestellten Bearbeitungstisch zu.<br />

Dadurch stellt Liebherr sicher, dass <strong>im</strong>mer<br />

gleichbleibende Abschreckbedingungen<br />

gegeben sind. Der Garant für ein opt<strong>im</strong>ales<br />

Härtegefüge – <strong>im</strong>mer und <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>.<br />

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EDITORIAL<br />

Warum werden in Deutschland<br />

keine 300-MVA-Lichtbogenöfen<br />

gebaut?<br />

Regelmäßig nehme ich an den Sitzungen des VDEh-Fachausschusses Elektrostahlerzeugung<br />

teil. Im September 2011 stand das Thema „Lichtbogenöfen mit mehr als 200 MVA Anschlussleistung“<br />

auf <strong>der</strong> Tagesordnung. In einem kurzen Vortrag habe ich einen Überblick über <strong>der</strong>artige<br />

Öfen gegeben. Hervorzuheben waren <strong>der</strong> 2007 von Colakoglu Metalurji A.S. (Türkei)<br />

in Betrieb genommene 240-MVA-Drehstromofen, <strong>der</strong> 2010 von Tokyo Steel Tahara (Japan)<br />

in Betrieb genommene 260-MVA-Gleichstromofen sowie aktuell <strong>der</strong> <strong>im</strong> März 2011 in Betrieb<br />

gegangene 300-MVA-Drehstromofen von MMK-Atakas Isken<strong>der</strong>un (Türkei).<br />

Im Anschluss an den Vortrag wurde die Frage gestellt, warum <strong>der</strong>artige Öfen nicht auch in Deutschland gebaut würden.<br />

Darüber lohnt es sich nachzudenken!<br />

Vor gut 20 Jahren überschritten Lichtbogenöfen die Anschlussleistung von 100 MVA – eine Leistung, die damals so gigantisch<br />

und unbeherrschbar erschien wie heute die 300 MVA. Derartige Öfen wurden mit als erstes in Deutschland<br />

installiert, zunächst Drehstromöfen, einige Jahre später folgten Gleichstromöfen. Diese Öfen stellen Meilensteine in den<br />

Entwicklungen bei<strong>der</strong> Ofentechnologien dar.<br />

Weshalb also werden heute keine 300-MVA-Lichtbogenöfen in Deutschland gebaut – unwirtschaftlicher Gigantismus?<br />

Dem wi<strong>der</strong>sprechen die Betriebsergebnisse des Ofens von Colakoglu Metalurji A.S.: Mit 2,8 Mio. t/Jahr ist er <strong>der</strong> weltweit<br />

mit großem Abstand produktivste <strong>Lichtbogenofen</strong>. Unternehmerisches Risiko vielleicht? Hier kommen wir <strong>der</strong> Sache<br />

vermutlich schon näher. Genährt ist dies durch eine Energiepolitik, die Ängste vor exorbitanten Preissteigerungen<br />

schürt, sowie durch eine in weiten Teilen absurde CO 2 -Politik.<br />

Unbenommen steigert eine kernenergiefreie und auf regenerativen Quellen basierende Energieerzeugung unsere Lebensqualität.<br />

Prämisse, um diese Lebensqualität wahrnehmen zu können, sind jedoch Arbeit und Wohlstand für alle Bevölkerungsschichten.<br />

Dies macht eine leistungsstarke Industrie zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Eine Industrie, die höchstmögliche<br />

Umweltstandards einhält, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Gegenzug aber auch die prozess<strong>im</strong>manenten Emissionen ohne Bürokratismus zuerkannt<br />

werden. Nur so, und nicht durch Verlagerung, gelingt es, weltweit eine umweltverträgliche Industrialisierung<br />

zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die Forschungsarbeiten zum <strong>Lichtbogenofen</strong> sind meine Leidenschaft. So hoffe ich darauf, dass auch in Deutschland <strong>der</strong><br />

Schritt zum 300-MVA-<strong>Lichtbogenofen</strong> gewagt wird.<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Krüger<br />

Helmut-Schmidt-Universität / Universität <strong>der</strong> Bundeswehr Hamburg<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

321


Standardwerke<br />

<strong>der</strong> Thermoprozesstechnik<br />

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Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band I.<br />

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Beneke | Schalm<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band II.<br />

Handbuch <strong>der</strong> Brennertechnik für Industrieöfen<br />

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industriellen Thermoprozesstechnik<br />

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Taschenbuch <strong>der</strong> industriellen Wärmetechnik<br />

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beträgt € 150,– !


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Heft 4<br />

Dezember 2011<br />

Wi r t s c h a f t und U n t e r n e h m e n<br />

Deutscher Umweltpreis 2011 geht an Trend setter <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit ....................................328<br />

ABP Induction baut weltgrößte Induktionsschmelzanlage<br />

in China. ........................................328<br />

F<strong>im</strong>a Ol<strong>im</strong>pia bestellt Induktionsofenanlage bei Otto Junker . 329<br />

SMS Meer investiert in Ausbau des Standorts Mönchengladbach<br />

........................................329<br />

Hüttinger Elektronik gründet Tochtergesellschaft in China ...330<br />

ThyssenKrupp und Salzgitter beenden Joint Venture .......330<br />

ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion. .................330<br />

Alfing erhält Großaufträge für Härte maschinen ...........332<br />

Cheltenham Induction Heating wird Ambrell Ltd.. .........332<br />

Energiemanagementsystem <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>et Aluminium nach<br />

DIN EN 16001 zertifiziert ............................332<br />

Eisenmann Druckguss richtet neue Montage-Produktionsstätte<br />

ein ........................................333<br />

voestalpine Stahl ist neuer Service-Partner <strong>der</strong> KELLER MSR. .334<br />

BMW erweitert Gießerei <strong>im</strong> Werk Landshut. .............334<br />

Bosch Rexroth verbessert Prozesstechnik in <strong>der</strong> Aluminiumproduktion<br />

......................................334<br />

Bu<strong>der</strong>us Guss erweitert Werk in Breidenbach. ............334<br />

Hertwich Engineering erhält Auftrag für Homogenisierungsanlage<br />

..........................................336<br />

Gießerei-Gruppe SLR erreicht Umsatzplus von 80 Prozent ...336<br />

Feierliche Einweihung fünf neuer Kammeröfen bei Alu Norf . 337<br />

RHI expandiert in Brasilien ...........................337<br />

Geschäftsbereich <strong>der</strong> Kofler Energies AG als deep <strong>im</strong>pact<br />

group fortgeführt .................................337<br />

Linn High Therm in Zusammenarbeit mit Spacecast Group. ..340<br />

LEDA investiert Million Euro in Lackierstraße und<br />

Ausstellungspavillon ...............................340<br />

Pr o d u k t e und Ve r fa h r e n<br />

Neue Wärmebildkamera-Modelle <strong>der</strong> T-Serie. ............391<br />

Beratung und Opt<strong>im</strong>ierung zur Energieeffizienz von<br />

thermischen Prozessen. .............................391<br />

Anzeige- und Alarmeinheiten zertifiziert nach EN14597<br />

und US-FM ......................................391<br />

Das neue skalierbare Mess-, Regel- und Automatisierungssystem<br />

..........................................392<br />

Pyrometer mit intergierter TBC-Videokamera .............392<br />

Hochtemperaturofen für universelle Wärmebehandlung ....393<br />

Mini-Datenlogger mit hoher Speicherkapazität ...........393<br />

Tragbare und stationäre IR-Thermometer. ...............393<br />

Innovative Glühöfen für die Aluminium-Industrie .........394<br />

Kleinstes autarke Infrarot-Pyrometer ...................394<br />

Neue Schneidstoffsorte für das Drehen von Edelstahl ......395<br />

Elektrozylin<strong>der</strong> für kraftvolle und schnelle Bewegungen. ....395<br />

Beschichtungslösungen in <strong>der</strong> PVD Arc- und Sputtertechnologie<br />

......................................395<br />

Fa c h b e r i c h t e<br />

Hans Rinnhofer, Egbert Baake, Dietmar Trauzeddel<br />

Energiesparpotenzial be<strong>im</strong> induktiven Schmelzen und Erwärmen<br />

von Metallen durch Verringerung <strong>der</strong> Spulenverluste – Teil 2<br />

Energy-saving potentials achievable in inductive melting and heating of metals<br />

by cutting coil losses – Part 2 ..........................................355<br />

2. Praxisseminar „Induktives Schmelzen<br />

& Gießen“ ein voller Erfolg (S. 349)<br />

Matthias An<strong>der</strong>sson, Klaus Krüger, Ansgar Jüchter, Uwe Braun<br />

<strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong> <strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

Temperature est<strong>im</strong>ation of liquid steel in electric arc furnaces ..................359<br />

Mohamed Chaabet, Erwin Dötsch<br />

Der Induktionsofen als Schmelz aggregat für die Stahlerzeugung<br />

Teil 1 – Merkmale von Induktionsöfen in <strong>der</strong> Stahlerzeugung<br />

The induction furnace as a melting facility in steel production<br />

Part 1 – Features of induction furnaces used in steel production ................363<br />

Stahlherstellung mit Lichtbogenöfen –<br />

Wie wird die gewünschte Abstichtemperatur<br />

erreicht? (S. 360)<br />

Peter Wübben<br />

Wi<strong>der</strong>standsbeheizte Drehrohröfen zur Wärmebehandlung von<br />

seltenen Erden und Quarzsand<br />

Resistant heated rotary furnaces for heat treatment of rare earth minerals and<br />

quartz sand .......................................................369<br />

324 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


J o u r n a l<br />

Terminkalen<strong>der</strong> ..................................332<br />

Fortbildung .....................................336<br />

Veranstaltungen .................................340<br />

Personalien .....................................344<br />

Medien ........................................346<br />

N a c h b e r i c h t<br />

Praxisseminar vermittelt Know-how mit vollem Erfolg .....349<br />

N a c h g e f r a g t<br />

Folge 3: Wolfgang Andree<br />

„Energieeffizienz darf nicht zur Worthülse werden“ ......351<br />

Wi r t s c h a f t und Mana g e m e n t<br />

A u s <strong>der</strong> Pr a x i s<br />

NEU !<br />

Hyperselect – Eine alternative Bewertungsmethode <strong>im</strong><br />

Innovations management ...........................375<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Topaktuelle<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Induktives Schmelzen<br />

und Warmhalten<br />

Grundlagen – Anlagenbau – Verfahrenstechnik<br />

Dieses kompakte Buch behandelt die Verfahrenstechnik<br />

des Schmelzens, Warmhaltens und Gießens von Metallen<br />

mit Induktionsanlagen. Dazu werden die Grundlagen <strong>der</strong><br />

induktiven Energieübertragung und die industrielle Ausführung<br />

von Induktionsöfen soweit beschrieben, wie es für<br />

das Verständnis <strong>der</strong> Produktionsprozesse notwendig ist.<br />

Farbige Abbildungen verdeutlichen anschaulich die Thematik.<br />

Ebenso gibt es ein Kapitel über die Schmelztechnologie <strong>der</strong><br />

Metalle und ihrer Legierungen. Auf dieser Grundlage werden<br />

die Auslegung und <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> Induktionsanlagen für<br />

den Einsatz in Eisen- und Stahl gießereien, Stahlwerken<br />

sowie NE-Metallgießereien und -halbzeug werken dargestellt.<br />

Schwerpunkt ist dabei die metallurgische Verfahrenstechnik.<br />

Inhalt:<br />

Einleitung; Grundlagen; Induktive Energieübertragung;<br />

Bauformen von Induktionsöfen; Induktions-Tiegelofen;<br />

Elektromagnetische Rührer und Pumpen; Ofenauslegung für<br />

das Schmelzen <strong>im</strong> Tiegelofen; Schmelzmetallurgie von Eisenund<br />

Nichteisen-Werkstoffen; Betrieb von Induktionsanlagen<br />

in Eisengießereien; Schmelzen <strong>im</strong> Induktionstiegelofen;<br />

Duplizieren, Warmhalten und Speicherschmelzen <strong>im</strong> Tiegelofen;<br />

Warmhalten <strong>im</strong> Rinnenofen; Gießen mit druckbetätigten<br />

Gießöfen; Kontinuierliche Flüssigeisenversorgung; Kontinuierliche<br />

Flüssigeisenversorgung; Schmelzen von Stahlguss <strong>im</strong><br />

Induktionstiegelofen; Induktionstiegelöfen <strong>im</strong> Ministahlwerk;<br />

Induktionsanlagen in <strong>der</strong> Aluminium- Industrie; Induktionsanlagen<br />

für Kupferwerkstoffe; Induktionsanlagen für Zink etc.<br />

Neues Arc-Managementsystem ......................378<br />

Automatisches Parametrierungstool erhöht Prozesssicherheit.<br />

......................................379<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Herausgegeben von Erwin Dötsch<br />

2009, 260 Seiten, DIN A 5, gebunden,<br />

4-Farb-Druck, € 60,00<br />

ISBN 978-3-8027-2379-7<br />

Fo r s c h u n g akt u e l l<br />

Vereinfachte Berechnung <strong>der</strong> freien Oberfläche von<br />

Flüssigmetallen <strong>im</strong> elektromagnetischen Feld. ...........381<br />

I m Pr o f i l<br />

Mit <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW auf dem Weg von heute<br />

nach morgen ....................................385<br />

G r u n d l a g e n<br />

Grundlagen und Anwendungen elektrothermischer<br />

Verfahren ......................................387<br />

Folge 12: Funkenerosion<br />

M a r k t ü b e r s i c h t<br />

Thermoprozessanlagen für die elektrothermische<br />

Behandlung .....................................398<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und<br />

Hilfsstoffe ......................................407<br />

Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering ........411<br />

Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen. ....412<br />

Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung ...........412<br />

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Editorial ........................................321<br />

Faszination Technik ...............................324<br />

Inserentenverzeichnis. .............................396<br />

Impressum. ...........................3. Umschlagseite<br />

Gleich anfor<strong>der</strong>n – per Post o<strong>der</strong> per Fax: +49 / 201 / 820 02-34<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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Induktives Schmelzen und Warmhalten<br />

1. Auflage 2009 für € 60,00 zzgl. Versand<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

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Vulkan Verlag GmbH<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

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Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

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Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

ISWDZs0909<br />

Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei <strong>der</strong> Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62,<br />

45039 Essen schriftlich wi<strong>der</strong>rufen werden. Die rechtzeitige Absendung <strong>der</strong> Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und zur<br />

Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich<br />

damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax o<strong>der</strong> E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung<br />

kann ich je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

325


Faszi nati o n Tech n i k


Glühend heiß Ein Mitarbeiter entfernt Schlacke-Anhaftungen<br />

in <strong>der</strong> Eisenrinne am Kupolofen. Die durchschnittliche Temperatur an<br />

diesem Arbeitsplatz beträgt 70 °C. (Quelle: Franken Guss Kitzingen)


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Deutscher Umweltpreis 2011 geht an Trendsetter<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

Der Deutsche Umweltpreis<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU) hat 2011<br />

zwei Preisträger, die für das<br />

Umweltentlastungspotenzial<br />

<strong>im</strong> deutschen Mittelstand stehen:<br />

Der Gesellschafter, Mitbegrün<strong>der</strong><br />

und Vorstandssprecher<br />

<strong>der</strong> memo AG (Greußenhe<strong>im</strong>),<br />

Jürgen Schmidt<br />

(48), und die Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Firma WS Wärmeprozesstechnik<br />

(Renningen), Dr.-Ing.<br />

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.<br />

E.h. Fritz Brickwedde wies zu<br />

Preisträger Schmidt darauf<br />

hin, dass er ein „Trendsetter<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit“ sei. „Ökologisch<br />

und ethisch überzeugt<br />

und mit ehrgeizigen wirtschaftlichen<br />

Zielen“ treffe er<br />

seine unternehmerischen Entscheidungen.<br />

Ob Sort<strong>im</strong>entsgestaltung,<br />

Logistik, Standort-<br />

o<strong>der</strong> Personalmanagement:<br />

Bei <strong>der</strong> memo AG stünden<br />

Umwelt, Soziales und<br />

Ökonomie gleichberechtigt<br />

nebeneinan<strong>der</strong>. Brickwedde:<br />

„Schmidt hat eine vorbildliche<br />

Aufbauleistung vollbracht, die<br />

für eine deutliche Steigerung<br />

<strong>der</strong> Umweltverträglichkeit von<br />

Alltagsprodukten und Ressourcenschutz<br />

steht.“<br />

Zu den Preisträgern Wünning<br />

führte Brickwedde aus, sie hätten<br />

„einen zentralen Beitrag<br />

dazu geleistet, dass bei Hochtemperaturprozessen,<br />

zum<br />

Beispiel <strong>der</strong> Herstellung von<br />

Stahl, Glas o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> chemischen<br />

Industrie, eine effizientere<br />

Energieverwendung<br />

und deutliche Emissionsmin<strong>der</strong>ungen<br />

an <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

sind und Deutschland<br />

in diesem Segment Weltmarktführer<br />

ist“. Das sei umso<br />

wich tiger, weil <strong>der</strong> weltweite<br />

rasan te Anstieg des Energieverbrauchs,<br />

verbunden mit einer<br />

Zunahme des Ausstoßes<br />

umweltbelasten<strong>der</strong> Schadstoffe,<br />

Energiesparen und<br />

Emissions min<strong>der</strong>ung <strong>international</strong><br />

zum „Thema Nummer<br />

eins“ mache.<br />

In den energieintensiven Industriezweigen<br />

energetische<br />

Verbesserungen zu erreichen<br />

und gleichbleibende o<strong>der</strong> verbesserte<br />

Produktqualität zu<br />

gewährleisten, sei eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zukunft,<br />

<strong>der</strong> sich Vater und Sohn Wünning<br />

erfolgreich und verantwortungsvoll<br />

gestellt hätten.<br />

Die von ihnen entwickelte<br />

FLOX-Technologie sei den bisher<br />

etablierten, nachsorgenden<br />

Abgasreinigungsverfahren<br />

ökologisch und wirtschaftlich<br />

deutlich überlegen. Dass sie so<br />

zügig entwickelt und erfolgreich<br />

weltweit in den Markt<br />

eingeführt worden sei, unterstreiche<br />

die praktische Relevanz<br />

des Verfahrens, bei dem<br />

durch eine spezielle Brennertechnik<br />

20 bis 50 % Energie<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu herkömmlichen<br />

Verfahren gespart und<br />

die sonst auftretenden Stickoxidmengen<br />

spürbar verringert<br />

werden. Sie können die<br />

Lungen reizen und schädigen<br />

und sind auch für den Sauren<br />

Regen, Smog- und Ozonbildung<br />

mitverantwortlich. So sei<br />

es nicht nur zu massiven Umweltentlastungen<br />

in einer ganzen<br />

Branche gekommen.<br />

Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

www.dbu.de<br />

Joach<strong>im</strong> Alfred (81) und Dr.-<br />

Ing. Joach<strong>im</strong> Georg Wünning<br />

(48), teilen sich den mit insgesamt<br />

500.000 Euro dotierten<br />

Preis. Schmidt wird dafür geehrt,<br />

dass sein kl<strong>im</strong>aneutrales<br />

Versandhaus mit seinen ökologischen<br />

Produkten zu einem<br />

nachhaltigen Konsum in Büro,<br />

Schule, Haushalt und Freizeit<br />

beiträgt. Vater und Sohn<br />

Wünning erhalten den Preis<br />

dafür, dass sie in den energieintensiven<br />

Schlüsseltechnologien<br />

eine effizientere Energieverwendung<br />

und deutliche<br />

Emissionsmin<strong>der</strong>ungen möglich<br />

gemacht und <strong>international</strong><br />

Maßstäbe für innovative<br />

Umwelttechnik gesetzt haben.<br />

Die Preise übergab am<br />

30. Oktober in Stuttgart Bundespräsident<br />

Christian Wulff.<br />

Mit gutem Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis und attraktiven Produkten<br />

mache memo Nachhaltigkeit<br />

„alltagstauglich und<br />

massenfähig“. Das Sort<strong>im</strong>ent<br />

sei konsequent ökologisch,<br />

günstig und fair zusammengestellt<br />

und erleichtere den Kunden<br />

durch ausführliche und<br />

informative Produkttexte zu<br />

allen Artikeln die tagtägliche<br />

Entscheidung zum Kauf ökologisch<br />

und sozial einwandfreier<br />

Waren. Als Handelsunternehmen,<br />

dessen Firmengebäude<br />

und Fahrzeugflotte<br />

ebenfalls nach nachhaltigen<br />

Gesichtspunkten konzipiert<br />

und zusammengestellt sei, sei<br />

memo „eine wichtige Schnittstelle<br />

zwischen Herstellern,<br />

Lieferanten und Kunden und<br />

trägt so entscheidend zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

in <strong>der</strong> Produktion sowie zur<br />

zukunftsorientierten Konsumentscheidung<br />

<strong>im</strong> Alltag bei“,<br />

so Brickwedde.<br />

ABP Induction baut weltgrößte Induktionsschmelzanlage<br />

in China<br />

TISCO (Taiyuan Iron and Steel<br />

Group Co. Ltd.), China, erteilt<br />

ABP Induction den Auftrag<br />

zum Bau <strong>der</strong> weltgrößten<br />

Induktionsschmelzanlage<br />

mit einer Produktionsleistung<br />

von 180 t/h. Mit dieser Anlage<br />

zum Schmelzen von Ferro<br />

Chrom bei einer Abgusstemperatur<br />

von 1.670 °C zur Herstellung<br />

von Edelstahl will TIS-<br />

CO auch in diesem Segment<br />

in Sachen Effizienz und Größe<br />

die Nr. 1 weltweit werden.<br />

Ausschlaggebend für das Projekt<br />

war die hohe Wirtschaftlichkeit<br />

des Induktionsanlagenkomplexes<br />

basierend auf<br />

deutlich geringeren Materialverlusten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e des<br />

Chroms, als <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

traditionellen Schmelzen <strong>im</strong><br />

<strong>Lichtbogenofen</strong>. „50 t aus einem<br />

Induktionsofen mit einer<br />

Tap-to-Tap-Zeit von 60<br />

Minuten – das erfor<strong>der</strong>t und<br />

ist eine gewaltige Leistung“,<br />

bringt Dr. Wolfgang Andree<br />

es auf den Punkt. TISCO hatte<br />

vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

schieren Anlagengröße sehr<br />

hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Zuverlässigkeit des Ofens, die<br />

Max<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />

und den Grad <strong>der</strong> Automatisierung.<br />

Wichtige Details,<br />

die zur Auftragserteilung beitrugen<br />

waren z. B. das IFM-<br />

Ofenkonzept, das Absaugkonzept<br />

mit <strong>der</strong> ABP-Ecotop-<br />

Haube o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Parallel-Schwingkreisumrichter,<br />

speziell ausgerichtet auf hohe<br />

Leistungen von 42 MW. „Die<br />

ABP Induction hat ein überzeugendes<br />

technisches und<br />

nachhaltiges Gesamtkonzept<br />

geliefert. Damit lagen sie weit<br />

vorn“, bilanziert Herr Liu Fuxing,<br />

General Manager TISCO<br />

den Ausgang <strong>der</strong> Verhandlungen.<br />

Die Fertigstellung <strong>der</strong><br />

Anlage ist für 2012 vorgesehen.<br />

ABP Induction Systems GmbH<br />

www.abpinduction.com/de<br />

328 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

F<strong>im</strong>a Ol<strong>im</strong>pia bestellt Induktionsofenanlage bei<br />

Otto Junker<br />

Die italienische Eisengießerei<br />

F<strong>im</strong>a Ol<strong>im</strong>pia hat Otto Junker<br />

zur Lieferung einer neuen Induktionsofenanlage<br />

beauftragt.<br />

Die in <strong>der</strong> Toskana gelegene<br />

Gießerei hat sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf die Herstellung<br />

von Formen aus legiertem<br />

Gusseisen für die Glasproduktion<br />

spezialisiert. Die neue<br />

Ofenanlage besteht aus zwei<br />

6-t-Öfen mit einem gemeinsamen<br />

IGBT-Umrichter. Der Umrichter<br />

verfügt über eine Leistung<br />

von 4.000 kW. Durch die<br />

mo<strong>der</strong>ne IGBT-Technik werden<br />

alle Vorteile des Parallelschwingkreisumrichters,<br />

also<br />

hervorragen<strong>der</strong> Wirkungsgrad,<br />

geringe Strombelastung<br />

<strong>der</strong> Bauelemente und geringe<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Kühlwasser,<br />

mit einem konstanten<br />

Leistungsfaktor cos φ von<br />

1 am Umrichtereingang kombiniert.<br />

Die Anlage wird durch<br />

das Otto Junker „Man to Furnace<br />

Interface M2F“ <strong>der</strong> neuesten<br />

Generation gesteuert.<br />

F<strong>im</strong>a Ol<strong>im</strong>pia Fon<strong>der</strong>ie S.p.A.<br />

www.f<strong>im</strong>aol<strong>im</strong>pia.it<br />

SMS Meer investiert in Ausbau des Standorts<br />

Mönchengladbach<br />

SMS Meer investiert in den<br />

Ausbau des Standorts Mönchengladbach<br />

bis 2015 rund<br />

60 Mio. Euro. „Wir steigern<br />

die Produktivität, senken die<br />

Lieferzeiten und sichern damit<br />

langfristig die Arbeitsplätze<br />

am Standort“, sagte Dr. Joach<strong>im</strong><br />

Schönbeck, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung des Maschinen-<br />

und Anlagenbauers,<br />

be<strong>im</strong> symbolischen Spatenstich<br />

am 14. Juli 2011. Mit <strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>nisierung des Maschinenparks<br />

werden die Stückkosten<br />

erheblich gesenkt und<br />

die Durchlaufzeiten gleichzeitig<br />

verkürzt. Die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Schwerlast halle dient vor<br />

allem <strong>der</strong> weiteren Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Produktions abläufe.<br />

Umfangreiche Schulungsmaßnahmen<br />

und eine Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Ausbildungswerkstatt<br />

sorgen dafür, dass die<br />

Mitarbeiter ihre neuen Maschinen<br />

von Beginn an perfekt<br />

bedienen können.<br />

Nicht Verpassen!<br />

<br />

<br />

Themen<br />

» Blockguss » Walzen » Schmieden<br />

Inhalte<br />

» Technologietrends – Innovationen –<br />

Entwicklungen<br />

Zielgruppe<br />

» Stahlproduzenten, Schmiedewerke,<br />

Kunden, Lieferanten, Forschungsinstitute<br />

Interesse, als Besucher, Sponsor<br />

o<strong>der</strong> Aussteller dabei zu sein?<br />

Schauen Sie auf <strong>der</strong> Webseite<br />

www.icrf2012.com. o<strong>der</strong> schreiben<br />

Sie uns: icrf@tema.de.<br />

Kongressekretariat / Organisation<br />

TEMA Technologie Marketing AG<br />

Mrs. Jutta Grawitter<br />

Theaterstr. 74 | 52062 Aachen | Deutschland<br />

Tel: +49 241 88970-69 | Telefax: +49 241 88970-42<br />

Email: icrf@tema.de | www.tema.de<br />

Gastgeber<br />

Stahlinstitut VDEh | Dr.-Ing. Reinhard Fandrich<br />

Sohnstraße 65 | 40237 Düsseldorf | Deutschland<br />

Tel: +49 211 6707-304 | Telefax: +49 211 6707-440<br />

www.stahl-online.de<br />

ww.icrf2012.com<br />

1 st International Conference on<br />

Ingot Casting, Rolling and Forging<br />

(ICRF 2012)<br />

3-7 Juni<br />

2012<br />

Eurogress Aachen<br />

Deutschland<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

329


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Während an<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

ihre Produktion komplett<br />

nach Asien verlagern,<br />

gibt SMS Meer ein klares Bekenntnis<br />

zum Produktionsstandort<br />

Deutschland. „Der<br />

Standort Deutschland bietet<br />

Vorteile, insbeson<strong>der</strong>e dank<br />

unserer engagierten und gut<br />

ausgebildeten Mitarbeiter.<br />

Wenn wir hier unseren Spitzenplatz<br />

halten können, hat<br />

auch Deutschland als Produktionsstandort<br />

noch eine gute<br />

Zukunft“, so Joach<strong>im</strong> Schönbeck.<br />

Ein Abbau von Arbeitsplätzen<br />

ist mit den Investitionen<br />

nicht verbunden. Der Unternehmensbereich<br />

SMS Meer<br />

beschäftigt weltweit 3.000<br />

Mitarbeiter, davon 1.400 in<br />

Mönchengladbach.<br />

SMS Meer<br />

www.sms-meer.com<br />

den Verkauf am Donnerstagabend<br />

auf Anfrage, zu finanziellen<br />

Details machte er keine<br />

Angaben. Die Transaktion<br />

habe „vertriebliche Gründe“.<br />

In <strong>der</strong> GfT Bautechnik hatten<br />

die beiden Stahlkonzerne<br />

vor acht Jahren ihre Handelsgeschäfte<br />

mit Spundwänden<br />

gebündelt. Der Jahresumsatz<br />

summierte sich laut Handelsblatt<br />

zuletzt auf 463 Mio.<br />

Euro, was eine Verdoppelung<br />

gegenüber dem Gründungsjahr<br />

des Joint Ventures bedeutet.<br />

Zeitweise habe die Gesellschaft<br />

aber Verluste geschrieben.<br />

GfT Bautechnik bezeichnet<br />

sich selbst als einen <strong>der</strong><br />

führenden Anbieter <strong>im</strong> Hafenund<br />

Spezialtiefbau. Als ein<br />

Vorzeigeprojekt gilt <strong>der</strong> Hochwasserschutz<br />

für die italienische<br />

Lagunenstadt Venedig,<br />

an <strong>der</strong> die Gesellschaft mitgearbeitet<br />

hat.<br />

ThyssenKrupp AG<br />

www.thyssenkrupp.com/de<br />

Hüttinger Elektronik gründet Tochtergesellschaft<br />

in China<br />

Um die Präsenz auf dem asiatischen<br />

Markt zu erhöhen,<br />

hat Hüttinger Elektronik eine<br />

Tochtergesellschaft in China<br />

gegründet. Die Hüttinger Electronics<br />

(Shanghai) Co., Ltd.<br />

nahm am 1. September 2011<br />

ihre operative Tätigkeit auf.<br />

Der Standort <strong>der</strong> neuen Hüttinger<br />

Gesellschaft befindet<br />

sich in Shanghai, wo das Unternehmen<br />

bisher über ein Repräsentantenbüro<br />

verfügte.<br />

„China ist ein sehr wichtiger<br />

Markt für uns. Wir haben dort<br />

bereits eine hervorragende<br />

Marktdurchdringung <strong>im</strong> Segment<br />

Architekturglasbeschichtung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Bereich<br />

Low-E Glas, erzielt“, so Vertriebs-<br />

und Serviceleiter Michael<br />

Ehinger. „Mit unserer neuen<br />

Tochtergesellschaft werden<br />

wir zusätzlich noch stärker in<br />

den chinesischen Photovoltaikmarkt<br />

eintreten. Hier sehen wir<br />

große Potenziale, da sich die<br />

chinesischen Solarzellenhersteller<br />

inzwischen als weltweit<br />

führend etabliert haben.“<br />

Entsprechend positiv sind die<br />

Erwartungen an die neue Gesellschaft.<br />

„Wir gehen davon<br />

aus, dass wir unseren Umsatz<br />

in China in den nächsten<br />

drei Jahren verdreifachen<br />

können“, prognostiziert Ehinger.<br />

Bei <strong>der</strong> neuen Tochtergesellschaft<br />

handelt es sich um<br />

eine Service- und Vertriebsgesellschaft.<br />

Diese bietet den<br />

chinesischen Kunden zukünftig<br />

umfassende Dienstleistungen<br />

an.<br />

Unter an<strong>der</strong>em durch die<br />

Übernahme <strong>der</strong> Importabwicklung<br />

möchte Hüttinger<br />

Electronics (Shanghai) Co.,<br />

Ltd. seinen Kunden verschiedene<br />

Arbeitsabläufe deutlich<br />

erleichtern. Ein neues Reparaturzentrum<br />

ermöglicht zudem<br />

die Reparatur von Generatoren<br />

vor Ort. Damit gewährleistet<br />

das Unternehmen eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Betreuung seiner chinesischen<br />

Kunden.<br />

HÜTTINGER Elektronik GmbH +<br />

Co. KG<br />

www.huettinger.com<br />

ThyssenKrupp und Salzgitter beenden Joint<br />

Venture<br />

Der Industriekonzern Thyssen-<br />

Krupp will seine Tochterfirma<br />

GfT Bautechnik komplett<br />

übernehmen. Von dem Stahlproduzenten<br />

Salzgitter erwirbt<br />

das Unternehmen die<br />

verbliebenen 30 % an <strong>der</strong> Gesellschaft,<br />

wie das Handelsblatt<br />

berichtet. Ein Sprecher<br />

von ThyssenKrupp bestätigte<br />

ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion<br />

Der weltgrößte Stahlkonzern<br />

ArcelorMittal reagiert auf<br />

die unsichere Wirtschaftslage<br />

und fährt wegen des hohen<br />

Preisdrucks seine Produktion<br />

in Europa herunter.<br />

In Luxemburg sollen ein Elektroofen<br />

und zwei Walzwerke<br />

vo rübergehend abgeschaltet<br />

werden, wie das Unternehmen<br />

erklärte.<br />

Die Anlagen sollen zunächst<br />

bis Jahresende stillstehen,<br />

dann will das Management<br />

die Lage neu prüfen. Auch <strong>im</strong><br />

brandenburgischen Eisenhüttenstadt<br />

und <strong>im</strong> französischen<br />

Florange fährt das Unternehmen<br />

Hochöfen herunter, wie<br />

es bereits zu Monatsbeginn<br />

mitgeteilt hatte. Für das kommende<br />

Jahr hat ArcelorMittal<br />

angekündigt, dauerhaft eine<br />

Milliarde US-Dollar einzusparen.<br />

Dazu sollen Anlagen in<br />

Europa geschlossen und billigere<br />

Alternativen genutzt<br />

werden. Stahlkonzerne spüren<br />

seit einigen Monaten eine<br />

deutliche Zurückhaltung <strong>der</strong><br />

Kunden. Dies führte zu einem<br />

kräftigen Preisrückgang. Dagegen<br />

blieben die Rohstoffkosten<br />

vergleichsweise hoch.<br />

Der Duisburger Stahlhändler<br />

Klöckner & Co. (KlöCo) kassierte<br />

bereits seine Gewinnprognose<br />

und kündigte ein<br />

Sparprogramm an.<br />

Auch ThyssenKrupp bereitet<br />

sich auf eine Drosselung <strong>der</strong><br />

Produktion vor. Der größte<br />

deutsche Stahlhersteller profitierte<br />

bislang von seiner Konzentration<br />

auf hochwertigen<br />

Stahl für den Auto- und Maschinenbau.<br />

Im ersten Halbjahr<br />

war die Produktion noch<br />

fast zu 100 % ausgelastet. Zuletzt<br />

bewegte sich das Unternehmen<br />

nach eigenen Angaben<br />

mit 85 % am Rande <strong>der</strong><br />

Vollauslastung.<br />

ArcelorMittal<br />

www.arcelormittal.com<br />

330 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

21.- 22. März, Atlantic Congress Hotel Essen • www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen <strong>der</strong> induktiven Erwärmung<br />

• Design und Opt<strong>im</strong>ierung durch numerische S<strong>im</strong>ulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2 Induktives Härten<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Induktives Härten von Kurbelwellen<br />

Themenblock 3 Induktive Schmiedeerwärmung<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz mo<strong>der</strong>ner induktiver Schmiedeerwärmer<br />

Workshop 1<br />

Praxisanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>im</strong> induktiven Härten<br />

Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Induktives Verzahnungshärten<br />

• Härten von Zahnrä<strong>der</strong>n mit kleinen Modulen<br />

• Härten von Großlagerringen und Zahnrä<strong>der</strong>n mit großen Modulen<br />

Workshop 2<br />

Praxisanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Induktives Erwärmen von Stahl- und Aluminiumteilen<br />

vor schnelllaufenden Schmiedeprozessen<br />

• Induktives Erwärmen großer Bauteile<br />

z.B. für Kurbelwellen-Schmiedelinien<br />

• Möglichkeiten zur Erhöhung <strong>der</strong> Energie- und Ressourceneffizienz<br />

bestehen<strong>der</strong> Induktionserwärmungsanlagen<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 21.03.2012<br />

Veranstaltung (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Donnerstag, 22.03.2012<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi Abonnenten o<strong>der</strong>/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die<br />

Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (4x Kaffee, 2x<br />

Mittag essen, 1 Abendveranstaltung).<br />

Je<strong>der</strong> Teilnehmer<br />

bekommt zudem das<br />

Fachbuch„Prozesswärme<br />

– Energieeffizienz in <strong>der</strong><br />

industriellen Thermoprozesstechnik“<br />

überreicht.<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: SMS Elotherm GmbH, EFD Induction GmbH,<br />

Eldec Schwenk Induction GmbH, Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH,<br />

ABP Induction Systems GmbH<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 o<strong>der</strong> Online-Anmeldung: www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Ich bin <strong>elektrowärme</strong>-Abonnent<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>im</strong> induktiven Härten o<strong>der</strong><br />

Workshop 2 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

17.–19.<br />

Jan.<br />

7.–9.<br />

Feb.<br />

26.–30.<br />

März<br />

Terminkalen<strong>der</strong><br />

Messen/Kongresse/Tagungen<br />

EUROGUSS 2012<br />

in Nürnberg<br />

Tel.: 0911 / 8606 8000<br />

www.euroguss.de<br />

E-world energy & water<br />

in Essen<br />

Tel.: 0201 / 7244 522<br />

E-Mail: besuchersupport@e-world-essen.com<br />

www.e-world-2012.com<br />

wire & Tube 2012<br />

in Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 4560 01<br />

www.wire.de; www.tube.de<br />

Alfing erhält Großaufträge für Härte maschinen<br />

Der Erfolg des modularen Maschinenkonzepts,<br />

mit dem die<br />

Alfing-Produktlinien COM-<br />

PACT, FLEX, FAST und BAZ<br />

KW600 realisiert werden,<br />

schlägt sich nun in Großaufträgen<br />

von renommierten<br />

Komponenten- und Fahrzeugherstellern<br />

nie<strong>der</strong>, die seit Mitte<br />

2010 bei Alfing Hardening<br />

platziert wurden.<br />

So hat z. B. <strong>der</strong> VW-Konzern<br />

bis dato zwölf Härtemaschinen<br />

<strong>der</strong> Baureihen COMPACT,<br />

FAST und BAZ KW600 bestellt,<br />

von denen bereits sechs<br />

ausgeliefert wurden. Thyssen-<br />

Krupp steht mit sechs nahezu<br />

baugleichen Maschinen des<br />

Typs FLEX auf den Auftragslisten,<br />

GM in den USA mit vier<br />

Maschinen des Typs COM-<br />

PACT und Da<strong>im</strong>ler mit zwei<br />

Maschinen des Typs FLEX. Renommierte<br />

Hersteller von Kurbelwellen<br />

aus aller Welt haben<br />

insgesamt weitere sieben<br />

Härtemaschinen in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Alfing Kessler GmbH<br />

www.alfing.de<br />

18.–21.<br />

April<br />

23.–27.<br />

April<br />

2.–4.<br />

Mai<br />

8.–10.<br />

Mai<br />

22.–24.<br />

Mai<br />

22.–25.<br />

Mai<br />

6.–8.<br />

Juni<br />

14.–15.<br />

Juni<br />

9.–11.<br />

Okt.<br />

10.–12.<br />

Okt.<br />

InterMold 2012<br />

in Osaka, Japan<br />

Tel.: 069 / 2740 030<br />

E-Mail: info@demat.com<br />

www.demat.com<br />

Hannover Messe 2012<br />

in Hannover<br />

Tel.: 0511 / 890<br />

www.hannovermesse.de<br />

FABTECH Mexico<br />

in Mexico City, Mexiko<br />

Tel.: +52 (55) 5268 / 2000<br />

www.fabtechmexico.com<br />

LiMA<br />

in Chemnitz<br />

Tel.: 0371 / 38038 100<br />

E-Mail: info@messe-chemnitz.com<br />

www.l<strong>im</strong>a-chemnitz.de<br />

Sensor+Test<br />

in Nürnberg<br />

Tel.: 05033 / 96 390<br />

E-Mail: info@sensorfairs.de; www.sensor-test.de<br />

CERAMITEC<br />

in München<br />

Tel.: 089 / 949 20720<br />

E-Mail: newsline@messe-muenchen.de<br />

www.ceramitec.de<br />

ALUMINIUM China<br />

in Shanghai, China<br />

Tel.: +86 (0)10 / 5933 9000<br />

E-Mail: alu@reedexpo.com.cn<br />

www.aluminiumchina.com<br />

4. Internationale Kupola Konferenz<br />

in Dresden<br />

Tel.: 0211 / 6871 338<br />

E-Mail: s<strong>im</strong>one.bednareck@vdg.de; www.vdg.de<br />

ALUMINIUM 2012<br />

in Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 90191 232<br />

www.aluminium-messe.com<br />

68. Härterei Kolloquium<br />

in Wiesbaden<br />

Tel.: 0421 / 522 9339<br />

E-Mail: awt.ev@t-online.de; www.awt-online.org<br />

Cheltenham Induction Heating wird Ambrell Ltd.<br />

Ambrell Ltd., Hersteller von Induktionsheizsystemen,<br />

freut<br />

sich die Division von Cheltenham<br />

Induction Heating,<br />

Großbritannien, bekannt zugeben.<br />

Ambrell erwarb Cheltenham<br />

Induction Heating in<br />

2005. Ambrells europäische<br />

Geschäfte haben sich seitdem<br />

wesentlich erweitert, ebenso<br />

wie die Markenbekanntheit.<br />

Der Beschluss, Cheltenham<br />

unter die Dachmarke Ambrell<br />

zu bringen, ermöglichte damit<br />

einheitlich weltweite Präsenz<br />

zu demonstrieren.<br />

Die Namensän<strong>der</strong>ung hat keine<br />

Auswirkungen auf das Tagesgeschäft<br />

von Cheltenham<br />

Induction Heating. Alle Verträge<br />

behalten ihre Gültigkeit<br />

und Kunden erhalten auch<br />

weiterhin die gewohnte Serviceleistung,<br />

versichert das<br />

aufgekaufte Unternehmen.<br />

„Angesichts des anhaltenden<br />

Wachstums, das wir in ganz<br />

Europa und <strong>der</strong> Welt genießen,<br />

macht es Sinn, Cheltenham<br />

Induction Heating unter<br />

die Ambrell Marke zu bringen“,<br />

sagt Bruce Stewart, Ambrell<br />

Vice President of Business<br />

Development. Cheltenham<br />

Induction Heating blickt<br />

auf eine breite Produktpalette<br />

mit mehreren Standorten<br />

weltweit.<br />

Ambrell Ltd.<br />

www.ambrell.com<br />

Energiemanagementsystem <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>et Aluminium<br />

nach DIN EN 16001 zertifiziert<br />

Mit dem Ziel, die Nutzung von<br />

Energie in einem kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess<br />

noch nachhaltiger und effizienter<br />

zu gestalten, haben Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>et Aluminium<br />

AG an den Standorten Essen<br />

und Hamburg das unternehmenseigene<br />

Energiemanagementsystem<br />

weiter opt<strong>im</strong>iert.<br />

Der damit verbundene Arbeitseinsatz<br />

und die erzielten<br />

Erfolge an beiden Standorten<br />

wurden Ende September<br />

2011 vor Ort <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

viertägigen Energieaudits<br />

332 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

muss jährlich durch einen unabhängigen<br />

Gutachter überwacht<br />

werden. Tr<strong>im</strong>et ist eines<br />

<strong>der</strong> ersten Unternehmen in<br />

Deutschland, das dieses neue<br />

Zertifikat erhalten habt. Bereits<br />

<strong>im</strong> Frühjahr 2012 werden<br />

sich auch die Tr<strong>im</strong>et-Standorte<br />

Gelsenkirchen, Harzgerode<br />

und Sömmerda einem solchen<br />

Energieaudit stellen.<br />

Tr<strong>im</strong>et Aluminium AG<br />

www.tr<strong>im</strong>et.de<br />

Eisenmann Druckguss richtet neue Montage-<br />

Produktionsstätte ein<br />

nach DIN EN 16001 durch die<br />

unabhängige TÜV Nord Cert<br />

GmbH bestätigt.<br />

Die feierliche Übergabe des<br />

Zertifikats fand Ende Oktober<br />

2011 bei Tr<strong>im</strong>et in Essen<br />

statt. Dr. Ortrun Janson-Mundel<br />

und Claus-D. Korthals von<br />

<strong>der</strong> TÜV Nord Cert GmbH<br />

überreichten das Zertifikat an<br />

Jana Ehrke, Leiterin Managementsysteme<br />

Entwicklung,<br />

Uwe Kremer, Leiter Instandhaltung<br />

Service Projekte (ISP),<br />

und Heribert Hauck, Leiter <strong>der</strong><br />

Tr<strong>im</strong>et-Energiewirtschaft. Sie<br />

hatten die geleisteten Arbeiten<br />

geleitet und verantwortet.<br />

„Bei allen Prozessen und Tätigkeiten<br />

gilt Ressourceneffizienz<br />

für Tr<strong>im</strong>et als oberstes<br />

Ziel. Durch seinen verantwortlichen<br />

Umgang insbeson<strong>der</strong>e,<br />

aber nicht nur, mit<br />

Strom leistet das Unternehmen<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

für die Erreichung <strong>der</strong><br />

Kl<strong>im</strong>aschutzziele 2020 <strong>der</strong><br />

Europäischen Union und <strong>der</strong><br />

Bundesregierung. Das gilt vor<br />

allem <strong>im</strong> Hinblick auf die Vermin<strong>der</strong>ung<br />

von Treibhausgasemissionen“,<br />

so Dr. Ortrun<br />

Janson-Mundel bei <strong>der</strong><br />

Übergabe des Zertifikats. Seit<br />

August 2009 dient die DIN<br />

EN 16001 als erste Norm zum<br />

Energie management den Unternehmen<br />

als Leitfaden zum<br />

Aufbau eines betrieblichen<br />

Energiemanagementsystems.<br />

Generelles Ziel ist es, die<br />

Energieeffizienz nachhaltig zu<br />

steigern.<br />

So beschreibt die Norm die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein Energiemanagementsystem,<br />

das<br />

Unternehmen in die Lage<br />

versetzen soll, den Energieverbrauch<br />

systematisch und<br />

kontinuierlich zu reduzieren<br />

– unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen.<br />

Das Zertifikat,<br />

das drei Jahre Gültigkeit hat,<br />

Die Eisenmann Druckguss<br />

GmbH hat seit August 2011<br />

eine weitere Halle zur Produktion<br />

und Montage angemietet.<br />

Mit Blick auf zwei neue<br />

Aufträge werden die Standorte<br />

an <strong>der</strong> Riethe<strong>im</strong>er und <strong>der</strong><br />

Max-Planck-Straße zu eng.<br />

Das Villinger Unternehmen<br />

hat einen Auftrag für die Produktion<br />

einer elektrischen<br />

Parksperre erhalten, eine<br />

neue Generation <strong>der</strong> konventionellen<br />

Handbremse, die per<br />

Knopfdruck aktiviert wird.<br />

Acht bis neun Jahre Laufzeit<br />

seien geplant, berichtet Geschäftsführer<br />

Helmut Hirt. Zudem<br />

wurde Eisenmann von<br />

einem österreichischen Automobilzulieferer<br />

für die Produktion<br />

des so genannten<br />

E‐Rads, eines Antriebsrads für<br />

Elektro-Fahrzeuge, engagiert.<br />

In <strong>der</strong> Startphase gehe es um<br />

geringe Stückzahlen, so Hirt.<br />

Je nach Marktentwicklung<br />

des Elektroantriebs könnte<br />

sich daraus aber ein Großauftrag<br />

ergeben.<br />

„2012 müssen die Aufträge<br />

bewerkstelligt werden“, erläutert<br />

Hirt den Hintergrund <strong>der</strong><br />

vorausschauenden Expansion<br />

an <strong>der</strong> Max-Planck-Straße. Zunächst<br />

soll die CNC-Produktion<br />

in die angemietete Halle<br />

einziehen, wenig später die<br />

Montage. Hirt ist zufrieden<br />

mit <strong>der</strong> Entwicklung des Unternehmens<br />

seit <strong>der</strong> Insolvenz<br />

2009 und <strong>der</strong> anschließenden<br />

Umstrukturierung. Wenn die<br />

Wirtschaft nicht wie<strong>der</strong> verrückt<br />

spiele, werde Eisenmann<br />

2012 wie<strong>der</strong> das Niveau von<br />

2008 erreicht haben. Entsprechend<br />

positiv entwickelt sich<br />

auch die Zahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze,<br />

die Zahl <strong>der</strong> Festangestellten<br />

wird wie<strong>der</strong> hochgefahren.<br />

Fachkräftemangel verspürt <strong>der</strong><br />

Druckguss-Hersteller vor allem<br />

<strong>im</strong> technischen Bereich.<br />

Eisenmann Druckguss GmbH<br />

www.eisenmann-druckguss.de<br />

IR-Pyrometer für die Metallindustrie<br />

MP150<br />

Linescanner<br />

Videopyrometer<br />

Marathon MM<br />

bis 3000°C<br />

• Pelletierung<br />

• Stranggusstechnik<br />

• Walzprozesse<br />

• Profilstahlherstellung<br />

• Schmieden<br />

• Verzinken<br />

www.raytek.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

333


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

voestalpine Stahl ist neuer Service-Partner <strong>der</strong><br />

KELLER MSR<br />

Die Division MSR <strong>der</strong> KELLER<br />

HCW GmbH hat einen Kooperationsvertrag<br />

mit <strong>der</strong> voestalpine<br />

Stahl GmbH Austria unterzeichnet.<br />

Das Elektrotechnische<br />

Zentrum B4E von voestalpine<br />

wird künftig auch für<br />

Drittkunden die Prüfung, Kalibrierung<br />

und Reparatur <strong>der</strong><br />

Temperaturmessgeräte von<br />

Keller HCW übernehmen und<br />

unterstützt damit den Keller-<br />

Vertriebspartner Sensotec in<br />

Graz.<br />

Das Elektrotechnische Zentrum<br />

von voestalpine hat in<br />

seinem Labor für Hochtemperaturmesstechnik<br />

umfassende<br />

Erfahrungen mit dem<br />

Einsatz und <strong>der</strong> Kalibrierung<br />

von berührunglosen Temperaturmessgeräten<br />

gesammelt.<br />

Schließlich ist die Temperatur<br />

ein qualitätsentscheiden<strong>der</strong><br />

Faktor in vielen Einzelschritten<br />

<strong>der</strong> Stahlerzeugung und -verarbeitung.<br />

Das Labor ist mit<br />

mo<strong>der</strong>nen Kalibrieröfen ausgestattet<br />

und bietet für die<br />

gesamte Produktpalette von<br />

KELLER MSR Kalibrier- und Reparaturdienste<br />

an.<br />

KELLER MSR Infrared<br />

www.keller-msr.de<br />

BMW erweitert Gießerei <strong>im</strong> Werk Landshut<br />

BMW investiert bis Sommer<br />

2012 rund 15 Mio. Euro in einen<br />

Erweiterungsbau <strong>der</strong> bestehenden<br />

Leichtmetallgießerei,<br />

womit auch 20 neue Arbeitsplätze<br />

entstehen, teilte<br />

Standortleiter Murat Aksel<br />

mit. Leichtmetall werde <strong>im</strong><br />

Automobilbau <strong>im</strong>mer wichtiger,<br />

deshalb solle die Fertigungskapazität<br />

von aktuell<br />

rund 45.000 t/Jahr auf<br />

69.000 t erhöht werden. Jährlich<br />

werden 2,7 Mio. Guss-<br />

Komponenten aus Aluminium<br />

und Magnesium unter an<strong>der</strong>em<br />

für Motoren, Karosserien<br />

und Achsen hergestellt. BMW<br />

beschäftigt <strong>im</strong> Werk Landshut<br />

aktuell 3.000 Mitarbeiter.<br />

BMW Group<br />

www.bmwgroup.com<br />

Bosch Rexroth verbessert Prozesstechnik in <strong>der</strong><br />

Aluminiumproduktion<br />

Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>der</strong> pr<strong>im</strong>ären Aluminiumproduktion<br />

ist die Kruste, die<br />

sich auf dem Bad bildet. Diese<br />

muss mit einem Krustenbrecher<br />

offen gehalten werden,<br />

um die Aluminiumproduktion<br />

in Gang zu halten. Für diesen<br />

Prozess hat Rexroth den<br />

System Opt<strong>im</strong>izer entwickelt.<br />

Dieser misst und kontrolliert<br />

die entsprechenden Prozessdaten<br />

und hilft so, die Vorgänge<br />

<strong>im</strong> Potroom zu steuern.<br />

Die Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />

Systemen: Durch<br />

die Informationen des System<br />

Opt<strong>im</strong>izers von Rexroth stehen<br />

Daten – beispielsweise zu<br />

Füllständen – zur Verfügung,<br />

die eine Opt<strong>im</strong>ierung des Produktionsprozesses<br />

bedeuten.<br />

Der pneumatische Krustenbrecher<br />

wird durch die präzise<br />

Steuerung so zielgenau eingesetzt,<br />

dass <strong>der</strong> Kontakt mit<br />

dem Bad auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert<br />

ist. Das verbessert das<br />

Produktionsergebnis, und es<br />

sorgt für effizienten Einsatz<br />

sowie opt<strong>im</strong>ierte Lebensdauer<br />

<strong>der</strong> einzelnen Komponenten.<br />

Die Cyrolit Kruste, die während<br />

des Produktionsprozes-<br />

ses <strong>im</strong> Potroom entsteht, muss<br />

regelmäßig durchbrochen<br />

werden. Nur so kann <strong>der</strong> Produktionsprozess<br />

erfolgreich<br />

verlaufen und das Endprodukt<br />

Aluminium eine hochwertige<br />

Qualität erreichen. Zum Brechen<br />

<strong>der</strong> Kruste kommt ein<br />

Pneumatikzylin<strong>der</strong> zum Einsatz,<br />

<strong>der</strong> die Kruste von oben<br />

durchstößt. Um dabei ein zu<br />

langes und zu ungezieltes Eintauchen<br />

des Zylin<strong>der</strong>kolbens<br />

in das Bad zu vermeiden, wurde<br />

<strong>der</strong> patentierte System Opt<strong>im</strong>izer<br />

entwickelt. Der Zylin<strong>der</strong><br />

wird durch den System<br />

Opt<strong>im</strong>izer so gesteuert, dass<br />

er direkt be<strong>im</strong> Kontakt mit<br />

dem Bad wie<strong>der</strong> eingefahren<br />

wird. Hiermit ist die Gefahr<br />

von kontinuierlich größer<br />

werdenden Ablagerungen am<br />

Kolben und <strong>der</strong> Kolbenstange<br />

gebannt.<br />

Der System Opt<strong>im</strong>izer ist mit<br />

<strong>der</strong> sogenannten Bath Sensing<br />

Technology ein einzigartiges<br />

und beson<strong>der</strong>s verlässliches<br />

System. Der Pot Controller<br />

arbeitet hier mit zwei<br />

Signalen: Einem Signal für Bewegung<br />

und einem für Druck.<br />

Das Crust Module, das eine<br />

genaue Messung <strong>der</strong> Höhe<br />

des Bades <strong>im</strong> Pot vorn<strong>im</strong>mt,<br />

sendet die Signale von Badkontakt<br />

und gleichzeitiger<br />

Kolbenposition direkt an den<br />

Pot Controller. So kann <strong>der</strong><br />

Status des Prozesses <strong>im</strong> Bad<br />

direkt angezeigt werden.<br />

Das System kommt mit einem<br />

geringen Druck aus und spart<br />

darüber hinaus durch den gegenüber<br />

herkömmlichen Systemen<br />

meist kürzeren Hub<br />

des Zylin<strong>der</strong>s Druckluft und<br />

somit Energie. Der für diesen<br />

rauen Einsatz prädestinierte<br />

robuste ISO-Zylin<strong>der</strong> zeichnet<br />

sich durch Vielfalt, Belastungsvermögen<br />

und Anpassungsfähigkeit<br />

aus. Er ist wartungsarm<br />

und besteht aus<br />

Aluminium; die Zylin<strong>der</strong>deckel<br />

sind aus Stahl. Die Bauform<br />

gewährleistet eine sichere Direktmontage<br />

<strong>der</strong> Leistungsventile.<br />

Optional erhältlich ist<br />

er mit unterschiedlichen Abstreifern,<br />

Endlagendämpfungen<br />

sowie Sensoren.<br />

Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com<br />

Bu<strong>der</strong>us Guss erweitert Werk in Breidenbach<br />

Die Bu<strong>der</strong>us Guss GmbH investiert<br />

in den Ausbau ihres<br />

Werkes in Breidenbach. Innerhalb<br />

von drei Jahren floßen<br />

insgesamt 54 Mio. Euro. Den<br />

größten Anteil macht die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Gießerei aus.<br />

36 Mio. Euro hat die Firma in<br />

334 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Heute schon Know-how geshoppt?


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

Fortbildung<br />

24. Jan. Daten sinnvoll statistisch aufbereiten und effizient<br />

analysieren<br />

VDI-Seminar in Aschhe<strong>im</strong><br />

25.–26.<br />

Jan.<br />

EEG 2012 – Umsetzung in <strong>der</strong> Praxis<br />

EW-Seminar in Hamburg<br />

30. Jan. Zeitmanagement und effiziente Arbeitsorganisation<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

31. Jan. –<br />

3. Feb.<br />

Industrieofentechnik – Grundlagen und Anwendungen<br />

Stahl-Akademie-Seminar in Bad Neuenahr<br />

1. Feb. Gefährdungsanalyse und Risikobewertung<br />

VDI-Seminar in Frankfurt a. M.<br />

1. Feb. Produktkosten methodisch und effizient senken<br />

VDI-Seminar in München<br />

6. Feb. Jahresunterweisung Elektrotechnik<br />

TAE-Seminar in Ostfil<strong>der</strong>n<br />

7. Feb. Gesetze, Normen und Vorschriften für die Technische<br />

Dokumentation<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

7.–8.<br />

Feb.<br />

23.–24.<br />

Feb.<br />

Grundlagen Erneuerbare Energien<br />

AGE-Seminar in Magdeburg<br />

Hochtemperatur-Sensorik<br />

DGM-Seminar in Goslar<br />

6. März Elektrotechnische Festlegungen für den sicheren<br />

Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel<br />

TAE-Seminar in Ostfil<strong>der</strong>n<br />

6.–9.<br />

März<br />

19.–20.<br />

März<br />

21.–22.<br />

März<br />

Einführung in die Metallkunde für Ingenieure und<br />

Techniker<br />

DGM-Seminar in Darmstadt<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Wärmebehandlungstechnik –<br />

für die industrielle Praxis, Teil A<br />

TAE-Seminar in Ostfil<strong>der</strong>n<br />

Induktives Erwärmen zum Härten und Schmieden<br />

ewi-Seminar in Essen<br />

26. März Jahresunterweisung für Arbeiten unter Spannung<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en Nähe<br />

TAE-Seminar in Ostfil<strong>der</strong>n<br />

AGE – Die Akademie <strong>der</strong> Energie- und Wasserwirtschaft<br />

Tel.: 0228 2598-100, Fax: 0228 2598-120<br />

anmeldung@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069 75306-757, Fax: 069 75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069 7104687-0, Fax: 069 7104687-359<br />

info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong> Leibniz<br />

Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Tel.: 0201 82002-91, Fax: 0201 82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de,<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Stahl-Akademie <strong>im</strong> Stahl-Zentrum<br />

Tel.: 0211 6707-644, Fax: 0211 6707-655<br />

info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />

den Ausbau gesteckt. Die Erweiterung<br />

versetzt die Firma<br />

in die Lage, die Zahl <strong>der</strong> produzierten<br />

Bremsscheiben rasant<br />

zu erhöhen. Im vergangenen<br />

Jahr 2010 verließen 13,5<br />

Mio. Bremsscheiben das Werk,<br />

2011 Jahr werden es 16,5 Mio.<br />

sein. 2012 soll die Stückzahl<br />

auf 19,5 Mio. steigen.<br />

800 m 3 Boden hat die Bu<strong>der</strong>us<br />

Guss GmbH in Breidenbach<br />

ausgehoben, um die<br />

Gießerei erweitern zu können<br />

und 4.000 t Beton verbaut.<br />

Für den Hochbau waren<br />

1.500 t Stahl nötig. Be<strong>im</strong><br />

Aufbau <strong>der</strong> Anlage verlegten<br />

280 Monteure 40 km Kabel<br />

und 10 km Rohrleitungen. Die<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Gießerei ist<br />

jedoch nur ein Teil <strong>der</strong> regen<br />

Investitionstätigkeit des Unternehmens.<br />

„Die Anlage ist<br />

die mo<strong>der</strong>nste Gasreinigungsanlage<br />

für Kupolöfen in Europa“,<br />

sagt Geschäftsführer Lars<br />

Steinhei<strong>der</strong>.<br />

Bu<strong>der</strong>us Guss GmbH<br />

www.guss.bu<strong>der</strong>us.de<br />

Hertwich Engineering erhält Auftrag für<br />

Homogenisierungsanlage<br />

Das türkische Unternehmen<br />

Asas Aluminyum Sanayi ve<br />

Ticaret A.S. (ASAS) hat bei<br />

Hertwich Engineering eine<br />

Homogenisierungsanlage bestellt.<br />

Die neue Anlage reduziert<br />

Betriebskosten. Der elektrisch<br />

beheizte Conti-Ofen<br />

verbraucht nur etwa 210 kWh<br />

pro t Aluminium und damit<br />

deutlich weniger als herkömmliche<br />

Gasöfen. Darüber<br />

hinaus profitiert ASAS von<br />

niedrigen Ausfallzeiten und<br />

Wartungskosten, was die hohe<br />

Produktivität <strong>der</strong> eingesetzten<br />

Strangpresslinien sichert.<br />

Die Lieferung umfasst<br />

eine helikale Ultraschallprüfstation,<br />

Durchlaufhomogenisierung,<br />

Kühlung, Turbokühlung<br />

und eine Säge- und Verpackungsstation.<br />

Die Kapazität<br />

beträgt 80.000 t/Jahr. Die<br />

Inbetriebnahme ist Anfang<br />

2012.<br />

Hertwich Engineering<br />

www.hertwich.com<br />

Gießerei-Gruppe SLR erreicht Umsatzplus von<br />

80 Prozent<br />

Die SLR Gußwerk II und die<br />

SLR MetallbearbeitungsgesmbH<br />

in Steyr haben das<br />

Geschäftsjahr 2010/11 (per<br />

30. Juni) mit einem Umsatzplus<br />

von 80 % auf mehr als<br />

54 (2009/10: 30) Mio. Euro<br />

abgeschlossen. Damit liege<br />

man über dem bisherigen Rekor<strong>der</strong>gebnis<br />

aus dem Jahr<br />

2008, teilte das Unternehmen<br />

mit. Die gesamte Unternehmensgruppe,<br />

zu <strong>der</strong> auch<br />

die Tochter SLR – Czechia s.r.o<br />

gehört, setzte knapp 60 Mio.<br />

Euro um und beschäftigt insgesamt<br />

400 Mitarbeiter, 240<br />

davon am Standort Steyr.<br />

SLR hat <strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

26.000 t Gussteile<br />

produziert. Firmenchef<br />

Alois Obermair rechnet für<br />

2011/12 mit einem Umsatzplus<br />

von rund 5 %. „Unsere<br />

Kunden rechnen mit einem<br />

kräftigeren Wachstum, allerdings<br />

sind die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Schuldenkrise noch<br />

nicht absehbar“, erklärte er.<br />

Bis Ende 2011 seien die Werke<br />

auf jeden Fall voll ausgelastet.<br />

Kopfzerbrechen bereitet<br />

Obermair dagegen <strong>der</strong> zunehmende<br />

Mangel an Facharbeitern<br />

und Lehrlingen: „Es<br />

fehlt uns in Österreich aber<br />

336 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Wi r t s c h a f t u n d Unternehmen<br />

auch in Tschechien das Personal.“<br />

Rund 90 % <strong>der</strong> Produktion<br />

gehen in den Export, mit<br />

Schwerpunkt Europa, USA,<br />

Japan und China. Wegen <strong>der</strong><br />

Erdbebenkatastrophe hätten<br />

sich die Lieferungen auf<br />

den japanischen Markt mehr<br />

als verdoppelt, berichtete <strong>der</strong><br />

Firmenchef. Neue Wege geht<br />

das Unternehmen in <strong>der</strong> mechanischen<br />

Bearbeitung in<br />

Steyr: Neben Investitionen von<br />

rund 1 Mio. Euro läuft <strong>der</strong>zeit<br />

ein Pilotprojekt zum Einsatz<br />

eines Roboters für die Fertigung<br />

von Serienteilen. Ziel<br />

sei es, die Produktion zu beschleunigen<br />

und die Arbeitsbelastung<br />

für die Beschäftigten<br />

zu reduzieren.<br />

SLR – Gußwerk II BetriebsgesellschaftmbH<br />

SLR – MetallbearbeitungsgesmbH<br />

www.slr.at<br />

Feierliche Einweihung fünf neuer Kammeröfen<br />

bei Alu Norf<br />

Anfang Oktober 2011 wurden<br />

bei Alu Norf fünf neue Kammeröfen,<br />

zur Wärmebehandlung<br />

von Aluminium-Bandbunden,<br />

feierlich vom Bundesumweltminister,<br />

Dr. Norbert<br />

Röttgen, eingeweiht. Alu<br />

Norf hat für dieses Projekt<br />

eine För<strong>der</strong>ung erhalten, weil<br />

mit den neuen Öfen „über<br />

den Stand <strong>der</strong> Technik hinaus“<br />

eine Energieeinsparung<br />

entsprechend dem CO 2 -Äquivalent<br />

von 8.300 t/Jahr erzielt<br />

wird.<br />

Kennzeichnend ist ein mathematisches<br />

Modell, welches<br />

aus einem Planungsmodul<br />

und einem Online-Modul<br />

besteht. Das Planungsmodul<br />

stellt Chargen energieeinsatzopt<strong>im</strong>al<br />

zusammen, das<br />

Online-Modul steuert die<br />

Öfen entsprechend <strong>der</strong> Vorgaben<br />

des Planungstools und<br />

greift bei sich än<strong>der</strong>nden Bedingungen<br />

korrigierend ein.<br />

ALU NORF GmbH<br />

www.alunorf.de<br />

RHI expandiert in Brasilien<br />

RHI AG investiert 85 Mio. Euro<br />

für ein Werk in Brasilien. Südamerika<br />

ist auch wegen <strong>der</strong><br />

Rohstoffvorkommen interessant.<br />

Wie <strong>der</strong> neue RHI-Generaldirektor<br />

Franz Struzl be<strong>im</strong><br />

Spatenstich am in Que<strong>im</strong>ados,<br />

nahe Rio de Janeiro, erklärt<br />

hat, sei die Fabrik mit vorerst<br />

200 Arbeitsplätzen „ein wesentlicher<br />

Bestandteil unseres<br />

globalen Wachstumsplanes<br />

für die BRIC-Staaten Brasilien,<br />

Russland, Indien und China.“<br />

2011 wird die RHI in Brasilien<br />

einen Marktanteil von 14 und<br />

in ganz Südamerika von 20 %<br />

erreichen. Mehr als die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Produktion von 60.000 t<br />

Feuerfestmaterial (etwa zur<br />

Auskleidung von Hochöfen<br />

<strong>der</strong> Stahlindustrie sowie für<br />

Brennöfen <strong>der</strong> Zement- und<br />

Glasindustrie) geht an Kunden<br />

in Brasilien, <strong>der</strong> Rest nach<br />

Südamerika. In diesem Teil <strong>der</strong><br />

Welt beliefert die RHI vorrangig<br />

die Stahlindustrie.<br />

Südamerika und speziell Brasilien<br />

zählt aufgrund des Wirtschaftswachstums<br />

zu den<br />

stark wachsenden Stahlmärkten.<br />

Der Verbrauch lag in Brasilien<br />

bei 140 kg pro Kopf. In<br />

China waren es 450 kg, in<br />

Japan 610, Deutschland 500<br />

und in den USA 350 kg. Zu<br />

den Kunden zählt die RHI unter<br />

an<strong>der</strong>em ArcelorMittal,<br />

ThyssenKrupp, die zu Böhler-<br />

Uddeholm gehörende Villares<br />

Metals, Sinobras und den Zementriesen<br />

Holc<strong>im</strong>.<br />

Mit dem Investment ist die<br />

RHI mehr als willkommen: Der<br />

Gouverneur des Staates Rio,<br />

Sergio Cabral, will seinen Bundesstaat<br />

als führenden Stahlstandort<br />

des riesigen Landes<br />

ausbauen. Er rechnet mit Investitionen<br />

von rund 7,6 Mrd.<br />

Euro in den nächsten Jahren.<br />

ThyssenKrupp, die 2009 ein<br />

5 Mrd. Euro teures Stahlwerk<br />

in Betrieb genommen hat,<br />

plant zwei weitere Werke ähnlichen<br />

Ausmaßes. Für die RHI,<br />

die heuer einen Umsatz von<br />

rund 1,7 Mrd. Euro erwartet,<br />

ist Brasilien aber auch wegen<br />

<strong>der</strong> reichen Rohstoffvorkommen<br />

interessant. Mittelfristig<br />

ist <strong>der</strong> Erwerb einer Magnesitmine<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

RHI AG<br />

www.rhi-ag.com<br />

Geschäftsbereich <strong>der</strong> Kofler Energies AG als<br />

deep <strong>im</strong>pact group fortgeführt<br />

Das Management <strong>der</strong> Kofler<br />

Energies Technology GmbH<br />

hat den Geschäftsbereich<br />

„Technologien für Energieeffizienz“<br />

in einem Management-Buy-Out-Prozess<br />

übernommen<br />

und führt diesen<br />

als deep <strong>im</strong>pact group GmbH<br />

fort. Neuer Alleingesellschafter<br />

ist die NEK Sustainable<br />

Invest GmbH von Stephan<br />

Wachtel, <strong>der</strong> seit dem Jahr<br />

2008 als Technikvorstand <strong>der</strong><br />

Kofler Energies AG den Bereich<br />

Technologie und Innovation<br />

verantwortet hatte. Stephan<br />

Wachtel blickt auf eine<br />

knapp 20-jährige Erfahrung<br />

<strong>im</strong> Bereich Energieeffizienz<br />

zurück und hat 1995 die NEK<br />

Ingenieur-Gruppe gegründet,<br />

die <strong>im</strong> Jahre 2008 von <strong>der</strong><br />

Kofler Energies AG übernommen<br />

wurde.<br />

Die deep <strong>im</strong>pact group entwickelt<br />

Produkte, Systemlösungen<br />

und Geschäftsmodelle<br />

<strong>im</strong> Bereich Energieeffizienz<br />

für Volumenmärkte. Das Unternehmen<br />

setzt dabei auf<br />

das Zusammenspiel erfahrener<br />

Ingenieure in Kombination<br />

mit einem interdisziplinären<br />

Research-Team, zu dem<br />

auch Betriebswirte, Mediziner<br />

und Psychologen gehören.<br />

Die Kofler Energies Grup-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

337


J o u r n a l<br />

pe kann über einen Rahmenvertrag<br />

ebenfalls auf diese<br />

Ressourcen zugreifen, so dass<br />

auch zukünftig gemeinsam innovative<br />

Produkte entwickelt<br />

werden können. „Wir greifen<br />

schon heute auf ein hervorragendes<br />

Produktportfolio<br />

zurück und bauen die Gesellschaft<br />

zu einem Business-Incubator<br />

für Energieeffizienz<br />

aus“, so Wachtel, <strong>der</strong> als Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> neuen Gesellschaft<br />

fungiert.<br />

deep <strong>im</strong>pact group GmbH<br />

www.deep<strong>im</strong>pact-group.de<br />

Linn High Therm in Zusammenarbeit mit<br />

Spacecast Group<br />

Mit dem Ziel <strong>der</strong> Planung neuer<br />

Feingießereikonzepte für<br />

Hochtemperaturwerkstoffe<br />

<strong>im</strong> Stahlbereich und Hochtemperaturwerkstoffe<br />

<strong>der</strong> neuen<br />

Werkstoffklasse <strong>der</strong> Aluminide<br />

arbeiten seit dem 1. Oktober<br />

2011 Linn High Therm<br />

mit <strong>der</strong> SpaceCast Group aus<br />

Eschweiler zusammen.<br />

SpaceCast ist ein Rapid Manufacturer,<br />

für die Fertigung<br />

von Prototypen, Vor- und<br />

Son<strong>der</strong>serien. SpaceCast verfügt<br />

über das Know How zum<br />

Vergießen einer umfassenden<br />

Werkstoffauswahl: Aluminium-,<br />

Kupfer-, Kobalt-, Eisen-,<br />

Nickel- und Titanaluminiden.<br />

Darüber hinaus Super- und<br />

Son<strong>der</strong>legierungen. Ein weiterer<br />

Leistungsschwerpunkt<br />

ist die Fertigung topologieopt<strong>im</strong>ierter<br />

Komponenten nach<br />

Bionik-Prinzipien. Seit 2010<br />

hat SpaceCast seine Kompetenz<br />

auf dem Gebiet Feinguss<br />

ausgebaut und unterstützt<br />

Ihre Kunden von <strong>der</strong> Planung<br />

bis zur Durchführung nun<br />

auch Großserienprojekten.<br />

Linn High Therm GmbH<br />

www.linn.de<br />

LEDA investiert Million Euro in Lackierstraße und<br />

Ausstellungspavillon<br />

LEDA, Hersteller von gusseisernen<br />

Kaminöfen und an<strong>der</strong>en<br />

Gießereiprodukten, investiert<br />

auf seinem 34.000 m 2<br />

großen Firmengelände in Leer<br />

rund eine halbe Million Euro in<br />

eine neue Lackier- und Trocknungsanlage,<br />

die in ersten Teilen<br />

bis Mitte August 2011 installiert<br />

wurde. Eine weitere<br />

halbe Million Euro fließt in einen<br />

Ausstellungspavillon für<br />

mo<strong>der</strong>ne Heizöfen in Gusstechnik.<br />

Der Baubeginn war<br />

Anfang September 2011.<br />

Bereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />

hatte LEDA ebenfalls rund<br />

eine Million Euro in zwei neue<br />

Entstaubungsanlagen <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Gießerei investiert.<br />

Ein wesentlicher Teil <strong>der</strong> aktuellen<br />

Maßnahme betrifft den<br />

Einbau einer mo<strong>der</strong>nen Filteranlage,<br />

wodurch sich sowohl<br />

die Arbeitsbedingungen <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter als auch <strong>der</strong> Umweltschutz<br />

weiter verbessern.<br />

In <strong>der</strong> Lackieranlage können<br />

dann nicht nur einzelne Bauteile,<br />

son<strong>der</strong>n auch komplette<br />

Öfen lackiert und anschließend<br />

auf <strong>der</strong> Bandstraße getrocknet<br />

werden, wobei sich<br />

die Trocknungszeit deutlich<br />

verringert.<br />

„Als einer <strong>der</strong> großen Arbeitgeber<br />

vor Ort tragen wir eine<br />

beson<strong>der</strong>e Verantwortung für<br />

unsere Mitarbeiter“, so Folkmar<br />

Ukena, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> LEDA Werk GmbH & Co.<br />

KG, zur Bedeutung des Pro-<br />

jektes für die Region. „Mit <strong>der</strong><br />

neuen Anlage möchten wir<br />

nochmals unsere Qualität steigern<br />

und gleichzeitig die Produktionskosten<br />

senken, um<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Dies dient nicht zuletzt <strong>der</strong> Sicherung<br />

von Arbeitsplätzen.“<br />

Mit aktuell 170 Mitarbeitern<br />

konnte <strong>der</strong> Gießereibetrieb<br />

seinen Umsatz <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Vorjahr <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2011 um 10 % steigern.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Heiztechnik ist<br />

Veranstaltungen<br />

LEDA inzwischen auch <strong>international</strong><br />

für sein hohes Qualitätsniveau<br />

bekannt. Extrem<br />

effiziente und emissionsarme<br />

Kaminöfen mit gedrosselter<br />

Leistungsstärke, insbeson<strong>der</strong>e<br />

für gut gedämmte Niedrigenergiehäuser,<br />

haben sich<br />

zum Exportschlager entwickelt.<br />

56 % <strong>der</strong> Produktion<br />

werden ins europäische Ausland<br />

verkauft.<br />

LEDA Werk GmbH & Co. KG<br />

www.leda.de<br />

Branche blickt erwartungsvoll auf wire & Tube<br />

nach Düsseldorf<br />

wire 2012 und Tube 2012,<br />

die beiden Nummer-1-Messen<br />

für die Draht-, Kabel- und<br />

Rohrindustrie, präsentieren <strong>im</strong><br />

Frühjahr 2012 technologische<br />

Highlights aus ihren Branchen<br />

in den Messehallen am Rhein.<br />

Vom 26. bis 30. März 2012<br />

finden die beiden Leitmessen<br />

bereits zum 13. Mal parallel in<br />

Düsseldorf statt.<br />

Die aktuellen Anmeldezahlen<br />

bei<strong>der</strong> Messen st<strong>im</strong>men<br />

die Düsseldorfer Messemacher<br />

mehr als zuversichtlich.<br />

Zur wire haben sich bereits<br />

über 1.005 Unternehmen aus<br />

45 Län<strong>der</strong>n angemeldet. Traditionell<br />

stark sind auch 2012<br />

wie<strong>der</strong> die Aussteller aus Italien,<br />

Belgien, Frankreich, Österreich,<br />

den Nie<strong>der</strong>landen,<br />

<strong>der</strong> Schweiz, <strong>der</strong> Türkei, Großbritannien<br />

und Deutschland<br />

vertreten. Erfreulich auch<br />

<strong>der</strong> große Anmeldstand aus<br />

Schweden. Aus Übersee kommen<br />

die meisten Unternehmen<br />

aus den USA, China, Indien<br />

und Taiwan.<br />

Die wire zeigt Maschinen zur<br />

Drahtherstellung und Veredelung,<br />

Werkzeuge und Hilfsmaterialien<br />

zur Verfahrenstechnik<br />

sowie Werkstoffe<br />

und Spezialdrähte. Außerdem<br />

werden Innovationen aus den<br />

Bereichen Kabel-, Mess-Steuer-<br />

und Regeltechnik sowie<br />

Prüftechnik gezeigt. Spezialgebiete<br />

wie Logistik, För<strong>der</strong>systeme<br />

und Verpackungen<br />

ergänzen das Angebot.<br />

Draht-, Kabel- und Glasfasermaschinen<br />

sowie die Drahtund<br />

Kabelproduzenten und<br />

<strong>der</strong> Handel mit Draht und<br />

Kabeln belegen die Hallen 9<br />

bis 12, 16 und 17. In <strong>der</strong> Halle<br />

15 ist die Umformtechnik<br />

(Fastener Technology) zu finden,<br />

Halle 16 schließt sich mit<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>fertigungstechnik<br />

(Spring Making) an.<br />

Die Tube blickt auf ein ähnlich<br />

gutes Zwischenergebnis. Mit<br />

805 Ausstellern aus 44 Län<strong>der</strong>n<br />

kommen hier die meisten<br />

europäischen Unternehmen<br />

aus Italien, Frankreich,<br />

den Nie<strong>der</strong>landen, Österreich,<br />

Polen, <strong>der</strong> Schweiz, Spanien,<br />

<strong>der</strong> Türkei, Deutschland<br />

und Großbritannien. Erfreulich<br />

auch <strong>der</strong> gute Anmeldestand<br />

aus <strong>der</strong> Tschechischen<br />

Republik. Die Tube belegt die<br />

Hallen 1 bis 7a. Rohzubehör<br />

befindet sich in den Hallen 1<br />

und 2, <strong>der</strong> Rohrhandel und die<br />

Rohrherstellung schließen sich<br />

340 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


J o u r n a l<br />

Unter dem Titel „Bioerdgas –<br />

graue Zukunft für grüne Energien?“<br />

(Termin: 9. Februar)<br />

stellt eine Veranstaltung die<br />

Entwicklung von regenerativen<br />

Energien aus organischen<br />

Stoffen ins Zentrum des Interesses.<br />

Der Kongress „Zukunftsmarkt<br />

Energiedienstleistungen<br />

– Aktuelles aus<br />

Recht und Steuern“ (7. Februar)<br />

zeigt gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

auf, die verbindlich<br />

sind. Die Konferenz „Zukunftsmarkt<br />

Energiedienstleistungen<br />

– Aktuelles aus<br />

Vertrieb und Technik“ (8. Februar)<br />

informiert über neuste<br />

Technologien und <strong>der</strong>en Marketingpotential.<br />

Die Vorträge<br />

spiegeln in ihrer Vielschichtigkeit<br />

das breite Spektrum von<br />

Energiecontracting wi<strong>der</strong>.<br />

E-world energy & water<br />

www.e-world-2012.com<br />

Hermes Award 2012 – Deutsche Messe<br />

schreibt Technologiepreis aus<br />

in den Hallen 2, 3, 4 und 7 an.<br />

Die Umformtechnik ist in <strong>der</strong><br />

Halle 5 zu finden. Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

präsentieren<br />

sich in den Hallen 6 und<br />

7a, außerdem schließt sich in<br />

Teilen <strong>der</strong> Halle 7a <strong>der</strong> Bereich<br />

Maschinen und Anlagen an.<br />

Die Tube zeigt die gesamte Palette<br />

von <strong>der</strong> Rohrherstellung<br />

über die Rohrbearbeitung bis<br />

hin zur Rohrverarbeitung. Das<br />

Angebot reicht von Rohmaterialien,<br />

Rohren und Zubehör,<br />

Maschinen zur Herstellung von<br />

Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />

über Werkzeuge zur<br />

Verfahrenstechnik und Hilfsmittel<br />

bis hin zu Mess-, Steuer-<br />

und Regeltechnik. Pipelines<br />

und OCTG-Technologie,<br />

Profile- und Profiltechnologie,<br />

Prüftechnik und Spezialgebiete<br />

wie Lagerautomatisierung,<br />

Steuerungs- und Kontrollanlagen<br />

ergänzen die umfangreiche<br />

Angebotspalette.<br />

wire & Tube 2012<br />

www.wire.de und www.Tube.de<br />

Energiecontracting auf <strong>der</strong> E-world energy &<br />

water<br />

Energiecontracting bleibt ein<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> E-world<br />

energy & water, die vom 7.<br />

bis zum 9. Februar 2012 in <strong>der</strong><br />

Messe Essen stattfindet. Das<br />

Wachstumspotential dieses<br />

Bereichs ist nach wie vor groß.<br />

Unter Schirmherrschaft des<br />

Verbands für Wärmelieferung<br />

e.V. informieren zahlreiche<br />

Unternehmen auf dem Contracting-Point<br />

in Halle 2 über<br />

innovative Produkte, Entwicklungen<br />

und Technologien. Der<br />

Gemeinschaftsstand – mittlerweile<br />

zum festen Bestandteil<br />

<strong>der</strong> <strong>international</strong>en Leitmesse<br />

E-world energy & water<br />

avanciert – unterstreicht die<br />

Bedeutung des Contractings.<br />

Das Geschäftsfeld ist gleichzeitig<br />

Thema von drei Konferenzen<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Kongressprogramms.<br />

Der Hermes Award zählt zu<br />

den <strong>international</strong> renommiertesten<br />

Technologiepreisen<br />

und wird von <strong>der</strong> Deutschen<br />

Messe AG zum 9. Mal<br />

ausgeschrieben. Am Wettbewerb<br />

können Unternehmen<br />

und Institutionen teilnehmen,<br />

die ihre Produktinnovationen<br />

als Aussteller auf <strong>der</strong> Hannover<br />

Messe 2012 präsentieren.<br />

Bewerbungsschluss ist <strong>der</strong> 22.<br />

Februar 2012. Die eingereichten<br />

Produkte müssen bereits<br />

industriell erprobt und/o<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> industriellen Anwendung<br />

sein sowie <strong>im</strong> Hinblick auf ihre<br />

technische und ökonomische<br />

Umsetzung als beson<strong>der</strong>s innovativ<br />

beurteilt werden.<br />

Der Award garantiert sowohl<br />

den Preisträgern als auch<br />

den nominierten Unternehmen<br />

hohe mediale Aufmerksamkeit.<br />

Die Preisverleihung<br />

erfolgt <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Eröffnungsfeier<br />

<strong>der</strong> Hannover<br />

Messe in Anwesenheit von<br />

Entschei<strong>der</strong>n aus Wirtschaft,<br />

Politik und Forschung. „Die<br />

bisherigen Preisträger haben<br />

von dieser großen Bühne<br />

nachhaltig profitiert“, sagt<br />

Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Vorstands <strong>der</strong><br />

Deutschen Messe AG. Eine<br />

unabhängige Jury unter dem<br />

Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang<br />

Wahlster, Direktor und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

des Deutschen Forschungszentrums<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

(DFKI), wird den Preisträger<br />

ermitteln. Der Gewinner<br />

sowie die nominierten Unternehmen<br />

werden am 22. April<br />

2012 von <strong>der</strong> Bundesministerin<br />

für Bildung und Forschung,<br />

Prof. Dr. Annette Schavan, <strong>im</strong><br />

Beisein <strong>der</strong> Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel sowie des<br />

nie<strong>der</strong>sächsischen Ministerpräsidenten<br />

David McAllister<br />

ausgezeichnet.<br />

Alle für den Hermes Award<br />

2012 nominierten Produkte<br />

werden zusätzlich vom 23. bis<br />

zum 27. April 2012 <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Research & Technology<br />

in Halle 2 auf <strong>der</strong> Hannover<br />

Messe präsentiert. Die Auszeichnung<br />

ging 2011 an die<br />

Krautzberger GmbH in Eltville.<br />

Ausgezeichnet wurde das<br />

Unternehmen für ein innovatives<br />

Dampfspritzverfahren. Dabei<br />

wird die zum Einsatz kommende<br />

Druckluft zum Spritzen<br />

durch Dampf ersetzt.<br />

Hannover Messe<br />

www.hermesaward.com<br />

Aluminium findet ab 2012 in Düsseldorf statt<br />

Die Aluminium, eine <strong>der</strong> erfolgreichsten<br />

Industriemessen<br />

in Europa, wechselt von <strong>der</strong><br />

Ruhr an den Rhein. Ab 2012<br />

findet die weltweit führende<br />

Messe <strong>der</strong> Aluminiumindustrie<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

341


J o u r n a l<br />

• Schmelzprozess und Metallurgie<br />

– vom Einsatz bis<br />

zum flüssigen Metall<br />

• Speichern und Warmhalten<br />

– vom Abstich bis zum Gießen<br />

• Energieeffizienz und Umweltschutz<br />

– von reduzierten<br />

Emissionen zur kompletten<br />

Wärmerückgewinnung<br />

• Kostensenkung und Wirtschaftlichkeit<br />

– vom Ofenbetrieb<br />

bis zur Instandhaltung.<br />

Verein Deutscher Giessereifachleute<br />

e.V.<br />

www.vdg.de<br />

auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />

statt. Einen entsprechenden<br />

Vertrag unterzeichneten<br />

<strong>der</strong> Messeveranstalter<br />

Reed Exhibitions Deutschland<br />

und die Messe Düsseldorf. Die<br />

Laufzeit des Vertrags erstreckt<br />

sich bis ins Jahr 2024. Bislang<br />

war die alle zwei Jahre veranstaltete<br />

Aluminium in Essen<br />

behe<strong>im</strong>atet.<br />

„Die Entscheidung ist ,pro<br />

NRW‘ gefallen“, so Christian<br />

Wellner, <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

des Gesamtverbandes <strong>der</strong><br />

Aluminiumindustrie (GDA),<br />

<strong>der</strong> ideeller Träger und Kongresspartner<br />

<strong>der</strong> ALUMINIUM<br />

ist. Nordrhein-Westfalen ist<br />

sowohl bei <strong>der</strong> Produktion<br />

von Pr<strong>im</strong>äraluminium – allein<br />

drei von vier deutschen Hütten<br />

haben hier ihren Standort<br />

– als auch in <strong>der</strong> Fertigung von<br />

Halbzeugen das mit Abstand<br />

bedeutsamste Bundesland in<br />

Deutschland. Von den 74.000<br />

Beschäftigten, die in Deutschland<br />

mit Aluminium ihr Geld<br />

verdienen, arbeiten 46.000<br />

in Nordrhein-Westfalen. Der<br />

Umsatz <strong>der</strong> Branche liegt hier<br />

bei etwa 8 Mrd. Euro/Jahr,<br />

das sind rund 60 % des deutschen<br />

Branchenumsatzes.“<br />

Die Aluminium 2012 öffnet<br />

ihre Tore vom 9. bis zum 11.<br />

Oktober in Düsseldorf.<br />

Aluminium 2012<br />

www.aluminium-messe.com<br />

4. Internationale Kupol ofenkonferenz mit<br />

begleiten<strong>der</strong> Fachausstellung<br />

Der Verein Deutscher Giessereifachleute<br />

e.V. (VDG) und<br />

das französische Centre Technique<br />

des Industries de la Fon<strong>der</strong>ie<br />

(CTIF) veranstalten gemeinsam<br />

die 4. Internationale<br />

Kupolofenkonferenz, die vom<br />

14. bis zum 15. Juni 2012 in<br />

Dresden (Marit<strong>im</strong> Internationales<br />

Congress Center) stattfindet.<br />

Der Kupolofen spielt in <strong>der</strong><br />

heutigen Zukunft eine zentrale<br />

Rolle als Schmelzaggregat<br />

für die Produktion von hochwertigem<br />

Gusseisen. Die 4.<br />

Kupolofenkonferenz hat das<br />

Ziel, die neuesten Entwicklungen,<br />

technologischen Trends<br />

und zukünftige Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an das Schmelzen <strong>im</strong> Kupolofen<br />

und das Speichern<br />

<strong>im</strong> Induktionsrinnenofen in<br />

einem <strong>international</strong>en Kreis<br />

von Fachleuten zu diskutieren.<br />

Die Konferenz bildet die<br />

beste Plattform zur Präsentation<br />

interessanter Vorträge. Der<br />

<strong>international</strong>e Anspruch wird<br />

unterstützt durch die dreisprachige<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Konferenz:<br />

Deutsch, Französisch<br />

und Englisch mit jeweiliger S<strong>im</strong>ultanübersetzung.<br />

Folgende<br />

Haupt-Themenfel<strong>der</strong> stehen<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong> Konferenz:<br />

• Rohmaterialien und Energieträger<br />

– vom Traditionellen<br />

zu den Alternativen<br />

EMO Hannover 2011 puscht Geschäfte in <strong>der</strong><br />

<strong>international</strong>en Werkzeugmaschinenindustrie<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> EMO Hannover<br />

2011, <strong>der</strong> Weltleitmesse<br />

<strong>der</strong> Werkzeugmaschinenindustrie,<br />

zogen Veranstalter,<br />

Aussteller und Besucher übereinst<strong>im</strong>mend<br />

ein äußerst positives<br />

Fazit. „Die EMO war<br />

eine rundherum gelungene<br />

Veranstaltung. Besucher und<br />

Aussteller sind sich einig: Die<br />

EMO Hannover hat mit ihrem<br />

perfekten Verlauf ihre Position<br />

als Weltleitmesse <strong>der</strong> Metallbearbeitung<br />

weiter ausgebaut“,<br />

sagte Dr. Detlev Elsinghorst,<br />

Generalkommissar<br />

<strong>der</strong> EMO Hannover, zum<br />

Ende <strong>der</strong> Messe. „Die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

läuft<br />

weiter auf vollen Touren. Insgesamt<br />

wurden allein während<br />

<strong>der</strong> sechstägigen Veranstaltung<br />

wie<strong>der</strong> Aufträge mit<br />

einem Volumen von mindestens<br />

4,5 Mrd. Euro erteilt“,<br />

fügte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

des EMO-Veranstalters<br />

VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

hinzu. „Damit stehen<br />

die EMO-Aussteller nach<br />

den hohen Auftragszuwächsen<br />

<strong>der</strong> vergangenen Monate<br />

noch robuster <strong>im</strong> Markt“, so<br />

Schäfer weiter.<br />

Sechs Tage hatten 2.037<br />

Aussteller aus 41 Län<strong>der</strong>n in<br />

Hannover unter dem Motto<br />

„Werkzeugmaschinen und<br />

mehr“ ihre neuesten Maschinen,<br />

Lösungen und Dienstleistungen<br />

rund um die Metallbearbeitung<br />

präsentiert. „Die<br />

EMO hat sich damit erneut<br />

als einzigartiges <strong>international</strong>es<br />

Schaufenster für Innovationen<br />

erwiesen. Die Innovationskraft<br />

<strong>der</strong> Branche als Basis<br />

für nachhaltiges Wachstum ist<br />

beeindruckend“, sagte Elsinghorst.<br />

Diese Innovationskraft zeigte<br />

sich nicht nur in den technischen<br />

Leistungsdaten <strong>der</strong> Maschinen,<br />

son<strong>der</strong>n überall auf<br />

<strong>der</strong> Messe auch <strong>im</strong> funktionalen,<br />

ansprechenden Design,<br />

das zu einer leistungsfähigen<br />

mo<strong>der</strong>nen Maschine heute<br />

einfach dazugehört.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

standen vor allem Innovationen<br />

und Lösungen rund<br />

um das Thema Nachhaltigkeit<br />

in <strong>der</strong> Produktion. „Die EMO<br />

hat gezeigt, wie intensiv die<br />

Hersteller insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

Energieeffizienz in ihren Anlagen<br />

setzen. Der sparsame Einsatz<br />

von Energie und Rohstoffen<br />

wird <strong>im</strong> Wettbewerb <strong>im</strong>mer<br />

mehr zum entscheidenden<br />

Kriterium für den Erfolg<br />

<strong>im</strong> Weltmarkt“, ist sich Elsinghorst<br />

sicher.<br />

Die Aussteller lobten vor allem<br />

die hohe Internationalität <strong>der</strong><br />

Besucher. Knapp 40 % <strong>der</strong><br />

EMO-Gäste kamen aus dem<br />

Ausland. „Mit ihrem hohen<br />

Anteil <strong>international</strong>er Besucher<br />

ist die EMO in <strong>der</strong> Branche<br />

einmalig. Das ist ihr wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor“, resümierte<br />

Schäfer. Die EMO<br />

spiegele die voranschreitende<br />

Globalisierung wi<strong>der</strong>. Bei den<br />

ausländischen Fachbesuchern<br />

verschoben sich die Anteile<br />

von den europäischen hin zu<br />

den asiatischen und südame-<br />

342 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


J o u r n a l<br />

rikanischen Besuchern um gut<br />

6,5 Prozentpunkte. Damit erreichte<br />

die EMO auch bei <strong>der</strong><br />

Aufenthaltsdauer Spitzenwerte.<br />

„Je<strong>der</strong> vierte Besucher<br />

blieb mehr als drei Tage auf<br />

<strong>der</strong> EMO“, berichtete Schäfer.<br />

Die positive St<strong>im</strong>mung in <strong>der</strong><br />

Branche zeigte sich in den<br />

Messehallen. Mehr als die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Besucher hatte Entscheidungskompetenz<br />

bei Beschaffung<br />

und Einkauf. Entsprechend<br />

kamen 55 %<strong>der</strong><br />

Fachbesucher mit konkreten<br />

Investitionsabsichten auf die<br />

EMO. Bei den ausländischen<br />

Gästen waren es sogar 75 %.<br />

Rund die Hälfte <strong>der</strong> Besucher<br />

wollte in die Erweiterung ihrer<br />

Kapazitäten, 20 % erstmals in<br />

Werkzeugmaschinen investieren.<br />

„Für die Aussteller geht<br />

die Arbeit nach <strong>der</strong> EMO ohne<br />

Pause weiter. Bei einer ohnehin<br />

schon hohen Auslastung<br />

<strong>der</strong> Kapazitäten kommen die<br />

vielen Aufträge, die auf <strong>der</strong><br />

EMO geschrieben wurden,<br />

noch hinzu“, kommentierte<br />

Schäfer.<br />

Die vielfältigen Rahmenveranstaltungen<br />

machten den<br />

EMO-Besuch zusätzlich attraktiv.<br />

Kongresse zu den Themen<br />

nachhaltige Produktionstechnik,<br />

Fertigungstechnologien<br />

für die Luft- und<br />

Raumfahrt, Potenziale des<br />

russischen Marktes und Nachwuchswerbung<br />

stießen auf<br />

reges Interesse.<br />

Vom 19. bis zum 24. September<br />

2011 kamen rund 140.000<br />

Besucher aus über 100 Län<strong>der</strong>n<br />

zur EMO Hannover 2011.<br />

Elsinghorst: „Hochqualifizierte<br />

Besucher aus über 100 Län<strong>der</strong>n,<br />

tausende technische<br />

Innovationen, ein Rahmenprogramm<br />

für den <strong>international</strong>en<br />

Know-how-Transfer<br />

und Aufträge in Milliardenhöhe<br />

– die EMO Hannover<br />

ist mehr als eine Messe. Sie<br />

ist die Weltmeisterschaft <strong>der</strong><br />

Werkzeugmaschinenindustrie,<br />

und hier treten die Champions<br />

an.“ Die EMO Hannover<br />

2013 findet vom 16. bis zum<br />

21. September statt.<br />

EMO Hannover<br />

www.emo-hannover.de<br />

Euroguss 2012: Treffpunkt <strong>der</strong> Druckguss-<br />

Branche in Nürnberg<br />

Vom 17. bis zum 19. Januar<br />

2012 trifft sich die europäische<br />

Druckguss-Fachwelt auf<br />

<strong>der</strong> Euroguss <strong>im</strong> Messezentrum<br />

Nürnberg. Rund 400 erwartete<br />

Aussteller (2010: 364<br />

Aussteller) informieren über<br />

neueste Technik, Prozesse und<br />

Produkte. Über 7.000 erwartete<br />

Druckguss-Experten aus<br />

dem In- und Ausland nutzen<br />

die Messe, um gleich zu Jahresbeginn<br />

anstehende Investitionen<br />

vorzubereiten und Lösungen<br />

für ihre technischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu suchen. Parallel<br />

zur Messe findet <strong>der</strong> Internationale<br />

Deutsche Druckgusstag,<br />

erstmals in <strong>der</strong> Halle<br />

7, statt. Weitere Highlights:<br />

Die Son<strong>der</strong>schau „Forschung,<br />

die Wissen schaf(f)t“, die Bekanntgabe<br />

<strong>der</strong> Gewinner des<br />

Internationalen Aluminiumdruckguss-<br />

sowie des Zinkdruckguss-Wettbewerbs.<br />

DAS TEAM DER<br />

ELEKTROWÄRME INTERNATIONAL<br />

sagt Danke für die Treue und gute Zusammenarbeit und freut sich, Ihnen<br />

nächstes Jahr das neue Layout <strong>der</strong> <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> vorzustellen.<br />

Erstrahlen auch Sie 2012 <strong>im</strong> neuen Glanz.<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Telefon: +49 201 82002 24<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 45051 471<br />

Telefax: +49 89 45051 300<br />

E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvija Subasic<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

RELAUNCH 2012<br />

Wir freuen uns auf Sie und<br />

wünschen Ihnen frohe Festtage!<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

343


J o u r n a l<br />

Personalien<br />

Innovationen sind für die europäische<br />

Druckgussbranche<br />

<strong>im</strong> globalen Wettbewerb<br />

von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung.<br />

Auf <strong>der</strong> neuen Son<strong>der</strong>schau<br />

„Forschung, die Wissen<br />

schaf(f)t“ in Halle 7 präsentieren<br />

sich rund zehn nationale<br />

und <strong>international</strong>e erwartete<br />

Forschungsinstitute, Universitäten<br />

und Fachhochschulen<br />

mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot,<br />

ihren Dienstleistungen<br />

und aktuellen Forschungsschwerpunkten.<br />

Mit<br />

dabei sind unter an<strong>der</strong>em:<br />

• Fraunhofer-Institut für integrierte<br />

Schaltungen IIS, Erlangen<br />

• Hochschule Aalen mit <strong>der</strong><br />

Gießerei Technologie Aalen<br />

(GTA), Aalen<br />

• Neue Materialien Fürth<br />

GmbH, Fürth<br />

• TU Bergakademie Freiberg,<br />

Gießerei-Institut, Freiberg<br />

• Lehrstuhl Werkstoffkunde<br />

und Technologie <strong>der</strong> Metalle<br />

(WTM), Erlangen<br />

• Österreichische Giesserei-<br />

Institut, Leoben<br />

Der Dialog zwischen Forschung<br />

und Anwendung steht<br />

<strong>im</strong> Fokus des Internationalen<br />

Deutschen Druckgusstages,<br />

<strong>der</strong> vom Verband <strong>der</strong> Deutschen<br />

Druckgießereien (VDD)<br />

in Kooperation mit dem Bundesverband<br />

<strong>der</strong> Deutschen<br />

Gießerei-Industrie (BDG) organisiert<br />

wird. Experten diskutieren<br />

an drei Messetagen<br />

über innovative Forschungsergebnisse<br />

und die Vorteile<br />

<strong>der</strong> technologischen Nutzung.<br />

Am Dienstag, den 17. Januar<br />

2012, stehen die Themen Maschinentechnik<br />

und Formen<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt. Am Mittwoch,<br />

den 18. Januar, geht<br />

es um Trennmittel, Gießtechnik<br />

sowie Produktentwicklung<br />

und am Donnerstag, den<br />

19. Januar, sowohl um Gusswerkstoffe,<br />

Schmelztechnik<br />

als auch um Gussbearbeitung.<br />

Der Internationale Deutsche<br />

Druckgusstag wird s<strong>im</strong>ultan<br />

ins Englische übersetzt. Die<br />

Teilnahme ist <strong>im</strong> Messe-Eintrittspreis<br />

enthalten.<br />

Bereits zum vierten Mal werden<br />

<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Eröffnungsfeier<br />

<strong>der</strong> EUROGUSS am<br />

Abend des 16. Januars 2012<br />

beson<strong>der</strong>s herausragende<br />

Zinkgussteile von <strong>der</strong> Initiative<br />

Zink ausgezeichnet. Der Zinkdruckguss-Wettbewerb<br />

hat<br />

das Ziel, die Anwendungsvielfalt,<br />

die hervorragenden Eigenschaften<br />

von Zinkdruckgusserzeugnissen<br />

und nicht zuletzt<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Gießerei-Betriebe<br />

zu präsentieren. Bei den<br />

eingereichten Produkten werden<br />

folgende Kriterien bewertet:<br />

Konstruktion, Gestaltung,<br />

Formenbau, Gießtechnik, Bearbeitung,<br />

Oberflächenbehandlung<br />

und dekorative Eigenschaften.<br />

Neuentwicklungen<br />

<strong>im</strong> Zinkdruckguss sowie<br />

die Umstellung von an<strong>der</strong>en<br />

Werkstoffen o<strong>der</strong> Herstellungsverfahren<br />

auf Zinkdruckguss<br />

werden beson<strong>der</strong>s gewürdigt.<br />

Die Expertenjury ist<br />

hochkarätig besetzt.<br />

Fachmesse Euroguss<br />

www.euroguss.de<br />

Siemens Enterprise Communications holt<br />

Martin Kinne an Bord<br />

Am 15. Oktober 2011 übernahm<br />

Martin Kinne den Posten<br />

des General Manager<br />

Deutschland bei Siemens<br />

Enterprise Communications,<br />

nachdem Stefan Herrlich sich<br />

entschlossen hat, das Unternehmen<br />

zu verlassen. Zudem<br />

ist Kinne Mitglied des Senior<br />

Executive Teams.<br />

Martin Kinne bringt viele Jahre<br />

Erfahrung <strong>im</strong> Vertrieb und<br />

in <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />

<strong>im</strong> Telekommunikations- und<br />

IT-Sektor mit. Von 2007 bis<br />

Anfang 2011 war er Vice President<br />

und General Manager<br />

<strong>der</strong> Personal Systems Group<br />

(PSG) und Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

von HP. Zuvor<br />

war Kinne bereits 17 Jahre<br />

bei Siemens, zuletzt als Geschäftsführer<br />

und Chief Marketing<br />

Officer bei Siemens<br />

Home and Office Communication<br />

Devices (SHC). Weitere<br />

Stationen bei Siemens waren<br />

die Position des Executive<br />

Vice President <strong>der</strong> Siemens<br />

Mobile Networks Europe und<br />

des Executive Vice President<br />

für Siemens mobile Phones <strong>im</strong><br />

asiatisch-pazifischen Raum.<br />

T<strong>im</strong>o Würz wird neuer Geschäftsführer <strong>der</strong> VDMA<br />

Dr. Gutmann Habig als Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Fachverbände<br />

„Gießere<strong>im</strong>aschinen, Hütten-<br />

und Walzwerkeinrichtungen<br />

und<br />

Thermoprozesstechnik“<br />

<strong>im</strong> Verband<br />

Deutscher Maschinen-<br />

und<br />

Anlagenbau<br />

e.V. wurde<br />

zum 1. November<br />

2011 von<br />

Dr.-Ing. T<strong>im</strong>o<br />

Würz abgelöst.<br />

Würz (41)<br />

übern<strong>im</strong>mt<br />

von Habig in<br />

dieser Position<br />

zudem die Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> entsprechenden europäischen<br />

Verbände: CECOF<br />

– European Committee of Industrial<br />

Furnace and Heating<br />

Equipment Associations, CE-<br />

MAFON – European Foundry<br />

Equipment Suppliers Association<br />

sowie EUnited Metallurgy<br />

– European Metallurgical<br />

Equipment Association.<br />

Dr. T<strong>im</strong>o Würz<br />

Habig, <strong>der</strong> die Branchenorganisationen<br />

seit 1991 führte,<br />

verabschiedet sich in den<br />

Ruhestand. Er lenkte in seiner<br />

über 20-jährigen<br />

Tätigkeit<br />

verbandsseitig<br />

die Geschicke<br />

<strong>der</strong> drei<br />

Maschinenbaubranchen<br />

mit metallurgischem<br />

Schwerpunkt<br />

in einer<br />

Phase, in <strong>der</strong><br />

sowohl <strong>der</strong>en<br />

Exportorientierung<br />

als auch<br />

<strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

europäischen<br />

und <strong>international</strong>en Vernetzung<br />

stetig wuchsen. Der Aktionsradius<br />

<strong>der</strong> Verbände wurde<br />

damit kontinuierlich ausgebaut.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung des<br />

VDMA Fachverbandes Hütten-<br />

und Walzwerkeinrichtungen<br />

sowie des europäischen<br />

Branchenverbandes unter<br />

dem Dach von EUnited entstand<br />

unter seiner Ägide eine<br />

344 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


J o u r n a l<br />

Seit Herbst<br />

2010 verantwortete<br />

Herr<br />

Mattina als Mitglied<br />

des Honsel-Vorstands<br />

und COO die<br />

Produktion des<br />

Unternehmens<br />

mit Standorten<br />

in Deutschland,<br />

Frankreich,<br />

Spanien, Mexiko<br />

sowie Brasilien.<br />

Bei Tr<strong>im</strong>et wird er das<br />

Vorstandsteam um Dr. Mareigene<br />

Plattform. Er war Mitbegrün<strong>der</strong><br />

des International<br />

Foundry Forums, einer hochkarätigen<br />

Veranstaltung für<br />

die Entschei<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Welt<br />

des Gießens.<br />

„Unsere Mitgliedsunternehmen<br />

sind<br />

Anbieter industrieller<br />

Schlüsseltechnologien,<br />

die<br />

ihre Innovationen<br />

unter <strong>im</strong>mer<br />

komplexer<br />

werdenden<br />

Rahmenbedingungen<br />

vorantreiben.<br />

Das<br />

Dr. Gutmann Habig<br />

Mega-Thema<br />

Energie- und<br />

Ressourcenschonung wird<br />

meinen Nachfolger noch lange<br />

intensiv beschäftigen“, erklärte<br />

Habig am Dienstag in<br />

Frankfurt.<br />

Würz ist gebürtiger Frankfurter.<br />

Nach dem Studium des<br />

Allgemeinen Maschinenbaus<br />

an <strong>der</strong> Technischen Hochschule<br />

Darmstadt mit Promotion<br />

arbeitete er zunächst in <strong>der</strong><br />

produktionstechnischen Forschung.<br />

Seit 2000 war er Leiter<br />

Forschung und Technik <strong>im</strong><br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

– VDW<br />

– sowie Geschäftsführer des<br />

VDW-Forschungsinstituts. Im<br />

Jahr 2008 übernahm er als<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Geschäftsführer<br />

<strong>im</strong> VDW<br />

weitere Verantwortung.<br />

„Ich übernehme<br />

höchst interessante<br />

und<br />

technologiestarke<br />

Branchenverbände,<br />

<strong>der</strong>en Unternehmen<br />

eine<br />

zentrale Bedeutung<br />

für<br />

die industrielle Wertschöpfung<br />

haben. Für die Verbandstätigkeit<br />

wird dies spannende<br />

und äußerst vielfältige<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bieten“,<br />

betonte Würz. Neben den<br />

wirtschaftlichen und technischen<br />

Schwerpunktthemen<br />

sieht Würz auch die Darstellung<br />

<strong>der</strong> Branchen gegenüber<br />

Politik, Kapitalgebern<br />

und Öffentlichkeit als wichtigen<br />

Teil seiner neuen Aufgaben.<br />

Luigi Mattina wechselt zur Tr<strong>im</strong>et Aluminium AG<br />

Luigi Mattina (44), wechselte<br />

mit Wirkung zum 1. November<br />

2011 in den Vorstand <strong>der</strong><br />

Tr<strong>im</strong>et Aluminium<br />

AG, Essen.<br />

Der Diplom-<br />

Ingenieur <strong>der</strong><br />

Fachrichtung<br />

Maschinenbau<br />

und ausgebildete<br />

Maschinenschlosser<br />

kommt von<br />

<strong>der</strong> Honsel AG,<br />

Meschede. Im<br />

Jahr 2006 hatte<br />

er dort, nach<br />

vorangegangenen<br />

Stationen bei <strong>der</strong> AEG<br />

und einer mehr als zehnjährigen<br />

Karriere bei Alcoa, als Geschäftsleiter<br />

des Werks Nürnberg<br />

begonnen.<br />

tin Iffert (Vorsitzen<strong>der</strong>), Thomas<br />

Reuther und Martin Söffge,<br />

komplettieren. Mit seiner<br />

Kernkompetenz in <strong>der</strong> Automotiveproduktion<br />

wird Luigi<br />

Mattina vor allem diesen Geschäftsbereich<br />

<strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>et verstärken<br />

und erfolgreich weiterentwickeln.<br />

Mattina ist verheiratet<br />

und hat drei Kin<strong>der</strong>.<br />

Linde AG holt Thomas Blades in den Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> Linde AG<br />

hat Thomas Blades (55) als<br />

neues Mitglied des Vorstands<br />

bestellt. Blades folgt auf J.<br />

Kent Masters (51), <strong>der</strong> Ende<br />

September 2011 aus dem Vorstand<br />

<strong>der</strong> Linde AG ausschied.<br />

Blades wird seine Tätigkeit<br />

spätestens zum 1. April 2012<br />

aufnehmen.<br />

Blades war zuletzt CEO <strong>der</strong> Oil<br />

Gas Division des Energy Sectors<br />

<strong>der</strong> Siemens AG. Der studierte<br />

Elektro-Ingenieur ist<br />

britischer Staatsangehöriger<br />

und verfügt über eine breite<br />

<strong>international</strong>e Erfahrung <strong>im</strong><br />

Öl- und Gasegeschäft. Innerhalb<br />

des Vorstands <strong>der</strong> Linde<br />

AG wird er, wie sein Vorgänger,<br />

für das Gasegeschäft des<br />

Unternehmens in Nord- und<br />

Südamerika sowie für das Geschäft<br />

mit Flüssig- und Flaschengasen<br />

und die weltweiten<br />

Healthcare-Aktivitäten<br />

verantwortlich sein.<br />

Siegfried Koepp zum neuen Vorsitzenden des<br />

VDMA NRW gewählt<br />

Auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des VDMA NRW wurde<br />

Siegfried Koepp, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

EMG Automation<br />

GmbH aus<br />

Wenden, zum<br />

neuen Vorsitzenden<br />

gewählt.<br />

Nach<br />

seiner Wahl<br />

bedankte sich<br />

Koepp bei seinem<br />

Vorgänger<br />

Dr. Reinhold<br />

Festge,<br />

Geschäftsführer<br />

von Haver<br />

& Boecker oHG, Oelde, für<br />

dessen bisherige Tätigkeit und<br />

erklärte: „Gemeinsam mit<br />

den Kollegen <strong>im</strong> neuen Vorstand<br />

werde ich mich für die<br />

Belange <strong>der</strong> Branche in Nordrhein-Westfalen<br />

einsetzen.<br />

Ich werde an die bisherige Arbeit<br />

anknüpfen, diese fortführen<br />

und neue Themen aus <strong>der</strong><br />

Branche aufgreifen, um die Interessen<br />

<strong>der</strong> Maschinenbauer<br />

aus Nordrhein-Westfalen zu<br />

vertreten.“<br />

Eine große<br />

Rolle spielen<br />

dabei die Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

die durch die<br />

Umsetzung<br />

von politischen<br />

Maßnahmen<br />

auf den Maschinenbau<br />

in Nordrhein-<br />

Westfalen zukommen,<br />

wie<br />

zum Beispiel das Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz.<br />

„Mir ist es ein beson<strong>der</strong>es<br />

Anliegen, die Leistungen,<br />

die Wertekultur und den<br />

Fortschritt, <strong>der</strong> erst durch den<br />

Maschinenbau möglich wird,<br />

zu kommunizieren und sichtbar<br />

zu machen“, so <strong>der</strong> neue<br />

VDMA Vorsitzende weiter.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

345


J o u r n a l<br />

Frank Brüggestrat wechselt in den Personalvorstand<br />

von ThyssenKrupp Stainless<br />

Frank Brüggestrat ist seit dem<br />

1. September 2011 Personalvorstand<br />

<strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />

Stainless Global <strong>der</strong> Thyssen-<br />

Krupp AG in Krefeld. Damit<br />

trat er die Nachfolge von<br />

Klaus-Peter Hennig an, <strong>der</strong> mit<br />

62 Jahren in den Früh ruhestand<br />

ging. Die Vorstandsebene<br />

wurde bei <strong>der</strong> Thyssen-<br />

Krupp-Tochter neu geschaffen,<br />

da <strong>der</strong> Bereich in Zukunft<br />

eigenständig agieren soll.<br />

Frank Brüggestrat studierte<br />

Betriebswirtschaftslehre an<br />

<strong>der</strong> Universität Bochum. Seine<br />

berufliche Laufbahn begann<br />

<strong>der</strong> Diplom-Ökonom<br />

1990 bei Thyssen Guss in Gelsenkirchen,<br />

wo er in verschiedenen<br />

leitenden Personalpositionen<br />

tätig war. 1995 wurde<br />

er Personalleiter bei Thyssen<br />

Guss Aluminium. 1999 verließ<br />

Brüggestrat das Unternehmen<br />

und ging für ein Jahr zur Norsk<br />

Hydro. Danach kehrte er wie<strong>der</strong><br />

zurück und hatte die Position<br />

des Personaldirektors<br />

<strong>der</strong> Thyssen Umformtechnik<br />

+ Guss (später ThyssenKrupp<br />

Automotiv) inne. 2007 wurde<br />

Brüggestrat Personaldirektor<br />

von ThyssenKrupp Steel und<br />

seit Ende 2009 ist <strong>der</strong> 48-Jährige<br />

als Personalvorstand <strong>der</strong><br />

ThyssenKrupp Marine Systems<br />

AG in Hamburg tätig.<br />

das VDI Wissensforum ausmacht:<br />

Seminare, Foren, Lehrgänge,<br />

Konferenzen und Tagungen<br />

aus Technologie und<br />

Forschung werden kompetent<br />

und übersichtlich präsentiert.<br />

Die Möglichkeit, Seiten über<br />

soziale Netzwerke o<strong>der</strong> per<br />

E-Mail zu empfehlen, rundet<br />

das Angebot ab.<br />

Medien<br />

Internet-Relaunch des VDI Wissensforums<br />

Der neu entwickelte Eventfin<strong>der</strong><br />

ermöglicht eine nutzerfreundliche<br />

Suche <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

und Weiterbildungen<br />

für Ingenieure. Struktur<br />

und Design des Internetauftritts<br />

wurden vollständig überarbeitet.<br />

Direkter Zugriff auf<br />

passende Weiterbildungsangebote,<br />

übersichtliche Strukturen,<br />

mo<strong>der</strong>ne Gestaltung:<br />

Die neue Internetseite des VDI<br />

Wissensforums ist seit Mitte<br />

Oktober 2011 online. Zentrales<br />

Werkzeug ist <strong>der</strong> neue<br />

Eventfin<strong>der</strong>, mit dem Ingenieure<br />

und technische Fachund<br />

Führungskräfte Veranstaltungen<br />

einfach und gezielt<br />

suchen können. Die Auswahl<br />

erfolgt nach Themen und Rubriken<br />

– als Ergebnis werden<br />

alle passenden Events aufgelistet,<br />

vom großen <strong>international</strong>en<br />

Kongress bis zum Seminar.<br />

Der Eventfin<strong>der</strong> bleibt<br />

dem Nutzer auf allen Ebenen<br />

erhalten, so dass er auf je<strong>der</strong><br />

Seite und Unterseite darauf<br />

zurückgreifen kann. Das<br />

Ziel für die neue Internetseite<br />

war, dass <strong>der</strong> Nutzer einfach<br />

und schnell genau die Veranstaltungen<br />

findet, die zu ihm<br />

passen.<br />

Nach Auswahl einer Veranstaltung<br />

bietet <strong>der</strong> Eventfin<strong>der</strong><br />

unter an<strong>der</strong>em den Schnellzugriff<br />

auf das ausführliche Programm-PDF<br />

mit detailliertem<br />

Ablauf und den Referenten<br />

sowie auf die bequeme Anmeldung<br />

per Online-Formular.<br />

Außerdem lässt sich zu jedem<br />

Event eine eigene Unterseite<br />

ansteuern, die alle wichtigen<br />

Informationen <strong>im</strong> Überblick<br />

gibt. Unternehmen, die sich<br />

auf einer Veranstaltung als<br />

Aussteller präsentieren möchten,<br />

können sich hierzu ebenfalls<br />

direkt informieren.<br />

Insgesamt zeigt sich <strong>der</strong> neue<br />

Internetauftritt in mo<strong>der</strong>nem<br />

Design. Es vereint das Markenzeichen<br />

des Vereins <strong>der</strong><br />

Deutschen Ingenieure (VDI) –<br />

das blaue Quadrat – mit technisch<br />

ansprechenden Bewegt-<br />

Elementen. Das unterstreicht<br />

den frischen Charakter, den<br />

Wandel zu einem nachhaltigen Energiesystem<br />

von Hans-Gerd Servatius,<br />

Uwe Schneidewind,<br />

Dirk Rohlfing (Hrsg.)<br />

Springer Verlag 2011<br />

550 Seiten, 129 Abbildungen,<br />

Hardcover<br />

€ 59,95 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-642-21819-4<br />

www.springer.com<br />

Mit den Ereignissen und Entscheidungen<br />

des Jahres 2011<br />

wurde eine neue Phase <strong>im</strong><br />

Wandel zu einem nachhaltigen<br />

Energiesystem eingeleitet.<br />

Das Springer-Buch Smart<br />

Energy bringt Antworten auf<br />

die Frage, welche konkreten<br />

Strategien und Projekte die<br />

Politik, Energieversorger, Technikanbieter<br />

und junge Unternehmen<br />

bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

des Energie-sektors<br />

verfolgen. Den sogenannten<br />

Smart-Technologien kommt<br />

bei <strong>der</strong> intelligenten Gestaltung<br />

einer zunehmend dezentralen<br />

Energieversorgung eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

Das Buch ist das Ergebnis einer<br />

Zusammenarbeit von 47<br />

Autoren, die in 28 Beiträgen<br />

die verschiedenen Aspekte<br />

des Themas beleuchten. Die<br />

renommierten Wissenschaftler<br />

und Berater erläutern einen<br />

konzeptionellen Rahmen für<br />

innovative Geschäftsmodelle,<br />

die Gestaltung von koordinierten<br />

Übergängen und Erfolg<br />

versprechende Zukunftsentwürfe,<br />

wie beispielsweise<br />

die Entwicklung zu Smart<br />

Cities und <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Elektromobilität.<br />

Neben Beispielen<br />

aus Deutschland behandeln<br />

die Autoren auch Perspektiven<br />

an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong>n wie Indien.<br />

Das Buch richtet sich an Praktiker,<br />

Forscher, Lehrende und<br />

Studenten, die sich für die<br />

Themenschwerpunkte Strategie,<br />

Technologie und Innovation<br />

sowie Organisation,<br />

Wandel und Nachhaltigkeit <strong>im</strong><br />

Energiesektor interessieren.<br />

Darüber hinaus ist es auch für<br />

Menschen aus an<strong>der</strong>en Bereichen<br />

relevant, die tiefere Einblicke<br />

in ein aktuelles Politikfeld<br />

von zentraler Bedeutung<br />

für unsere Gesellschaft gewinnen<br />

möchten.<br />

346 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


J o u r n a l<br />

Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />

von Gerald Routschka,<br />

Hartmut Wuthnow<br />

Vulkan-Verlag, Essen<br />

5. Auflage 2011<br />

460 Seiten mit E-Book auf<br />

DVD, DIN A5<br />

€ 100,00 zzgl. Versand<br />

ISBN 978-3-8027-3161-7<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Das Taschenbuch Feuerfeste<br />

Werkstoffe erscheint nun in<br />

<strong>der</strong> 5., vollständig überarbeiteten<br />

und erweiterten Auflage,<br />

erstmals in größerem Format<br />

(A5), vierfarbig bebil<strong>der</strong>t<br />

sowie mit Datenträger.Der<br />

Leser erhält einen ausführlichen<br />

und detaillierten Überblick<br />

über Aufbau, Eigenschaften,<br />

Berechnungen, Begriffe<br />

bis hin zur Prüfung Feuerfester<br />

Werkstoffe und somit wichtige<br />

Tipps für die tägliche Arbeit.<br />

In <strong>der</strong> Neuauflage dieses Klassikers<br />

wurden einige Kapitel<br />

unter Hinzuziehen von neuen<br />

Autoren bearbeitet, <strong>der</strong> Anhang<br />

durch Anregungen aus<br />

dem Leserkreis ergänzt, Normen-<br />

und Literaturlisten auf<br />

den neuesten Stand gebracht<br />

und das Stichwortverzeichnis<br />

deutlich erweitert. Dadurch<br />

wird die „Gebrauchseigenschaft“<br />

des Werkes weiter erhöht.<br />

Wer beruflich in irgendeiner<br />

Form mit <strong>der</strong> Feuerfestindustrie<br />

bzw. <strong>der</strong> Thermoprozesstechnik<br />

zu tun hat, für<br />

den ist dieses kompakte Buch,<br />

mit seiner Fülle von Informationen,<br />

ein unersetzliches<br />

Nachschlagewerk.<br />

Für den komfortablen Gebrauch<br />

unterwegs o<strong>der</strong> am<br />

Arbeitsplatz sorgt <strong>der</strong> Datenträger<br />

mit dem E-Book (DVD)<br />

des gesamten Buches sowie<br />

weiteren nützlichen Informationen.<br />

Das Technik-Portal des BDG: Konstruieren und<br />

Gießen<br />

Ab sofort bietet die Website<br />

„Konstruieren und Gießen“,<br />

das Technik-Portal des BDG,<br />

mit einem E-Mail-Newsletter<br />

ist ein Online-Shop geplant, in<br />

dem Ersatzteile und Zubehör<br />

sowie Hilfsstoffe und Zusatzmittel<br />

für die Wärmebehandlung<br />

direkt <strong>im</strong> online bestellt<br />

werden können.<br />

Mit diesem neuen Angebot<br />

setzt <strong>der</strong> BDG verstärkt auf<br />

aktive und individuelle Kommunikation<br />

mit Konstrukteu-<br />

GERO Hochtemperaturöfen präsentiert neue<br />

Website<br />

Im neuen Look und mit detaillierten<br />

Informationen zur Wärmebehandlung<br />

mit GERO-<br />

Industrieöfen präsentieren<br />

sich die neuen Webseiten <strong>der</strong><br />

GERO Hochtemperaturöfen<br />

GmbH & Co.KG in Neuhausen<br />

bei Pforzhe<strong>im</strong>. Vom Laborofen<br />

über zahlreiche Ausführungen<br />

an Rohröfen, Kammeröfen,<br />

Vakuumöfen, Haubenöfen,<br />

Bottom Loa<strong>der</strong>n bis<br />

hin zu speziellen Anwendungen,<br />

wie Kristallziehanlagen,<br />

erstreckt sich das weite Feld<br />

<strong>der</strong> GERO-Industrieöfen.<br />

Bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Homepage<br />

(www.gero-gmbh.de)<br />

wurde beson<strong>der</strong>s Wert auf<br />

einfache Benutzerführung<br />

und Praxisnähe gelegt. So unterstützt<br />

eine Übersichtstabelle<br />

bei <strong>der</strong> Zuordnung des geeigneten<br />

Industrieofens die<br />

gewünschte Anwendung. Die<br />

wichtigsten Anwendungsbereiche:<br />

Entbin<strong>der</strong>n (katalytisch,<br />

thermisch), Pyrolyse,<br />

Sintern, Glühen, Silizieren,<br />

Tempern und Reduzieren, Löten,<br />

Entgasen, Carbonisieren,<br />

MIM. Wer sich für einen<br />

konkreten Einsatz interessiert,<br />

kann <strong>im</strong> Downloadbereich sofort<br />

die technischen Daten<br />

runterladen. Für die Zukunft<br />

die Möglichkeit, sich regelmäßig<br />

und zeitnah über neue<br />

und interessante Veröffentlichungen<br />

auf <strong>der</strong> Homepage<br />

zu informieren.<br />

Der Newsletter wird alle zwei<br />

Monate versandt und stellt<br />

die neu auf <strong>der</strong> Website erschienenen<br />

Fachartikel, aktuelle<br />

Publikationen sowie<br />

branchenspezifische Terminankündigungen<br />

für Seminare,<br />

Tagungen und Messen vor.<br />

ren, Entwicklern und Gussanwen<strong>der</strong>n.<br />

Neben dem Newsletter<br />

ermöglicht die Website<br />

auch das Abonnement<br />

eines RSS-Feeds. Die Präsenz<br />

auf Social-Media-Plattformen<br />

wie Twitter und Facebook<br />

runden die Möglichkeit ab,<br />

sich je<strong>der</strong>zeit schnell zu informieren.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.kug.bdguss.<br />

de/newsletter.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

347


Hefte<br />

gratis<br />

Die Fachzeitschrift<br />

für elektrothermische<br />

Prozesse<br />

Testen Sie jetzt gratis das führende<br />

Branchenmagazin für die elektrothermische<br />

Prozesstechnik und den elektrisch beheizten<br />

Industrieofenbau.<br />

Nachrichten aus Industrie, Forschung,<br />

Fachverbänden und Unternehmen.<br />

Präsentation von Produkten, Verfahren<br />

und technologischen Entwicklungen.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint in <strong>der</strong> Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

Vorteilsanfor<strong>der</strong>ung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, schicken Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> gratis<br />

zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt <strong>der</strong> zweiten Folge schriftlich<br />

absage, bekomme ich <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> für zunächst ein Jahr (4 Ausgaben)<br />

□ als Heft für € 128,- zzgl. Versand (Deutschland: € 12,- / Ausland: € 14,-) pro Jahr.<br />

□ als ePaper (PDF-Datei) für 128,- pro Jahr.<br />

□ als Heft + ePaper (PDF-Datei) für € 178,40 (Deutschland) / € 180,40 (Ausland) pro Jahr.<br />

Für Schüler und Studenten (gegen Nachweis) zum Vorzugspreis<br />

□ als Heft für € 64,- zzgl. Versand (Deutschland: € 12,- / Ausland: € 14,-) pro Jahr.<br />

□ als ePaper für € 64,- (PDF-Datei) pro Jahr.<br />

□ als Heft + ePaper (PDF-Datei) für € 95,20 (Deutschland) / € 97,20 (Ausland) pro Jahr.<br />

Antwort<br />

Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Wi<strong>der</strong>rufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) o<strong>der</strong><br />

durch Rücksendung <strong>der</strong> Sache wi<strong>der</strong>rufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>rufsfrist genügt die Datum, Unterschrift<br />

PAEWIN0411<br />

rechtzeitige Absendung des Wi<strong>der</strong>rufs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sache an Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>, Fichtestr. 9, 97074 Würzburg<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.<br />

✘<br />

Telefax


N a c h b e r i c h t<br />

Bild 1: Über 50 Teilnehmer<br />

besuchten das 2. Praxisseminar<br />

Praxisseminar vermittelt Know-how<br />

mit vollem Erfolg<br />

Das zweitägige Praxisseminar „Induktives<br />

Schmelzen & Gießen von Eisen- und<br />

Nichteisenmetallen“, das am 20. und 21.<br />

September 2011 <strong>im</strong> Atlantic Congress<br />

Hotel bereits zum zweiten Mal in Essen<br />

statt fand, war mit über 50 Teilnehmern<br />

und acht Referenten ein voller Erfolg.<br />

Die Veranstaltung wurde organisiert<br />

durch das Institut für Elektroprozesstechnik<br />

<strong>der</strong> Leibniz Universität Hannover und<br />

dem Vulkan-Verlag, vertreten durch die<br />

Fachzeitschrift <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>.<br />

Über die zahlreichen Teilnehmer<br />

Bild 2: v.l.n.r. Veranstalter und Referenten:<br />

Dipl.-Ing Stephan Schalm, Dr. Erwin Dötsch,<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake und Prof. Dr.-Ing.<br />

Bernard Nacke<br />

aus namhaften Unternehmen freuten<br />

sich die Veranstalter, vor allem wegen<br />

dem entgegen gebrachtem Vertrauen in<br />

Puncto Know-how und Kompetenz.<br />

Ideale Diskussionsrunde<br />

Das Beson<strong>der</strong>e am Seminar waren die<br />

themenspezifischen Workshops, die <strong>im</strong><br />

Vorfeld von den Teilnehmern gewählt<br />

wurden. Durch die Aufteilung in Workshop<br />

1 (Eisenmetalle) und Workshop 2<br />

(Nichteisenmetalle) konnten sich die Referenten<br />

nicht nur detaillierter vorbereiten,<br />

son<strong>der</strong>n auch spezifischer auf ihre<br />

Zuhörer eingehen. Die Workshops boten<br />

den Seminarteilnehmern damit ein ideales<br />

Forum, um Fragen und aktuelle Problemstellungen<br />

zur Schmelzmetallurgie<br />

etc. mit Experten aus <strong>der</strong> Praxis zu diskutieren.<br />

Das Seminar gab einen weitreichenden<br />

Überblick über den aktuellen Stand des<br />

induktives Schmelzens, Warmhaltens<br />

und Gießen. Darüber hinaus wurden folgende<br />

Inhalte thematisiert:<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven<br />

Schmelzens<br />

• Aufbau und Funktion von Tiegel-, Rinnen-<br />

und Gießöfen<br />

• Ofenauslegung und Energieaufwand<br />

Bild 3: Die Aussteller präsentieren dem<br />

Fachpublikum ihre neuesten Produkte und<br />

Innovationen<br />

• Betriebssicherheit und Energiemanagement<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen.<br />

Gelungener Abschluss<br />

Wichtig war den Veranstaltern neben<br />

einem gelungenen Seminar auch das<br />

Wohlbefinden <strong>der</strong> Teilnehmer. In einer<br />

Abendveranstaltung wurde herzlich zu<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

349


N a c h b e r i c h t<br />

Speis und Trank geladen. Das lud zu interessanten<br />

Gesprächen in gemütlicher Atmosphäre<br />

ein.<br />

Das positive Feedback <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

bewies einmal mehr, dass die Nachfrage<br />

an Weiterbildung in Fachbranchen wie<br />

diese, ungehalten bleibt. Alle Seminarteilnehmer<br />

haben eine Urkunde als Teilnahmebescheinigung<br />

erhalten. Zudem<br />

wurde eine DVD mit allen Vorträgen,<br />

Kontaktdaten <strong>der</strong> Referenten und Teilnehmern<br />

sowie eine Fotoschau mit den<br />

Impressionen <strong>der</strong> zweitägigen Veranstaltung<br />

dazugelegt.<br />

Bild 4: Die Teilnehmer nutzen das Seminar zum Erfahrungsaustausch<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Besuchen Sie auch unser nächstes Seminar:<br />

1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

21.- 22. März, Atlantic Congress Hotel Essen • www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen <strong>der</strong> induktiven Erwärmung<br />

• Design und Opt<strong>im</strong>ierung durch numerische S<strong>im</strong>ulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2 Induktives Härten<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Induktives Härten von Kurbelwellen<br />

Themenblock 3 Induktive Schmiedeerwärmung<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz mo<strong>der</strong>ner induktiver Schmiedeerwärmer<br />

Workshop 1 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>im</strong> induktiven Härten<br />

Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Bernhard Nacke<br />

Workshop 2 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> induktiven<br />

Schmiedeerwärmung Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Veranstalter<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 21.03.2012<br />

Veranstaltung (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Donnerstag, 22.03.2012<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi Abonnenten o<strong>der</strong>/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

MIT REFERENTEN VON: SMS Elotherm GmbH, EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk<br />

Induction GmbH, Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH, ABP Induction Systems GmbH<br />

350 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de


N a c h g e f r a g t<br />

Mit <strong>der</strong> Rubrik „Nachgefragt“ veröffenlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema<br />

„Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle<br />

in <strong>der</strong> elektrothermischen Prozesstechnik und <strong>der</strong> industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

Folge 3: Wolfgang Andree<br />

„Energieeffizienz darf<br />

nicht zur Worthülse<br />

werden“<br />

Dr. Wolfgang Andree ist Geschäftsführer <strong>der</strong> ABP Induction<br />

Systems GmbH. Im Interview* spricht <strong>der</strong> Unternehmer über<br />

die Zukunft <strong>der</strong> Energiewirtschaft, technologische Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung<br />

ist.<br />

■■<br />

Energie<br />

ewi: Der Energiemix <strong>der</strong> Zukunft: Wagen<br />

Sie eine Prognose?<br />

Andree: Sonne, Wind, Erdwärme, Wasser<br />

sowie regenerative Energiequellen.<br />

ewi: Deutschland <strong>im</strong> Jahr 2020: Wie<br />

wird sich <strong>der</strong> Alltag <strong>der</strong> Menschen durch<br />

den Wandel <strong>der</strong> Energiewirtschaft verän<strong>der</strong>t<br />

haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen Sie Ihre Häuser? Wie erzeugen<br />

Sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />

Andree: Energieeffizienz setzt sich in allen<br />

Bereichen durch und führt zu drastischen<br />

Energieeinsparungen – wir tanken<br />

zu 70 % Strom, heizen elektrisch, LEDs<br />

beleuchten unsere Räume.<br />

ewi: Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme<br />

etc.: Welche regenerative Energiequelle<br />

halten Sie für die mit <strong>der</strong> größten Zukunft?<br />

* Das Interview führten Stephan Schalm<br />

und Silvija Subasic<br />

Andree: Die Sonne!<br />

ewi: In welche <strong>der</strong> aktuell sich entwickelnden<br />

Technologien würden Sie demnach<br />

heute investieren?<br />

Andree: Natürlich in die Induktionstechnik.<br />

ewi: Wie schätzen Sie die zukünftige<br />

Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />

Kohle, Gas ein?<br />

Andree: Sie werden so wertvoll wie<br />

heute Edelmetall werden: Edelmetalle<br />

recyceln wir – fossile Stoffe dürfen wir<br />

nicht verbrennen, son<strong>der</strong>n nur in höherwertigen<br />

Prozessen einsetzen.<br />

ewi: Und Atomkraft? Welche Auswirkungen<br />

sind nach Deutschlands aktueller<br />

Stellungnahme zu erwarten?<br />

Andree: Positive Ausstrahlung: An<strong>der</strong>e<br />

Län<strong>der</strong>n werden dem Beispiel Deutschlands<br />

folgen. Dies wird auch zu einem<br />

Schub bei <strong>der</strong> Entwicklung erneuerbarer<br />

Energien führen und Deutschland hat die<br />

Chance, Technologieführer zu werden.<br />

ewi: Stichwort Energiewende: Welche<br />

Än<strong>der</strong>ungen müssen sich auf politischer,<br />

auch welt-politischer, auf gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Ebene ergeben,<br />

damit man realistisch von einer Wende<br />

sprechen kann?<br />

Andree: Was die Automobilindustrie<br />

geschafft hat – globale Werte und<br />

Standards – muss bzgl. <strong>der</strong> Energiewende<br />

durch Politik und Wirtschaftsvertreter<br />

erreicht werden: För<strong>der</strong>programme<br />

zum Einsetzen energieeffizienter Technologie<br />

made in Germany in den BRIC-<br />

Län<strong>der</strong>n. Einführung von Kennzahlen,<br />

die nicht nur den Energieverbrauch des<br />

Kühlschrankes o<strong>der</strong> des Autos angeben,<br />

son<strong>der</strong>n die auch angeben, wie viel Energie<br />

verbraucht wurde, um das Auto herzustellen.<br />

ewi: Ihre For<strong>der</strong>ung an die Bundesregierung<br />

in diesem Zusammenhang?<br />

Andree: Weitere För<strong>der</strong>ung von energieintensiven,<br />

mittelständischen Branchen,<br />

um die erfor<strong>der</strong>lichen Investitionen<br />

für die Energiewende in Deutschland<br />

tätigen zu können. Einführung von<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

351


N a c h g e f r a g t<br />

Kennzahlen, die den Energieverbrauch<br />

zur Herstellung <strong>der</strong> jeweiligen Produkte<br />

belegen und Steuerung <strong>der</strong> Kennzahlen<br />

durch finanzielle Anreize. Dabei <strong>im</strong>mer<br />

den Fokus auf die mittelständischen Unternehmen<br />

haben.<br />

ewi: Die erneuerbaren Energien haben<br />

mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />

Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

<strong>der</strong> Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Än<strong>der</strong>t sich das in absehbarer<br />

Zeit?<br />

Andree: Ja, es wird sich verän<strong>der</strong>n – mir<br />

geht es aber zu langsam. Hier müssen<br />

an<strong>der</strong>e Organisationsformen gefunden<br />

werden, um das Beharrungsvermögen<br />

<strong>der</strong> Etablierten abzukürzen.<br />

ewi: Unabhängig von <strong>der</strong> Energieform<br />

und Technologie, viele halten das Stichwort<br />

„Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />

zur Energiefrage <strong>der</strong> Zukunft. Wie<br />

schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />

Sie für die bedeutendste Entwicklung<br />

auf diesem Gebiet in <strong>der</strong> Thermoprozesstechnik-Branche?<br />

Andree: Energieeffizienz darf nicht zur<br />

Worthülse werden – belegbare Ergebnisse<br />

wie 20 % bessere Energieausnutzung<br />

als die Technik aus dem Jahr 1990<br />

bzw. die vorhandene Technik – nur so erreichen<br />

wir eine Energiewende.<br />

Mit Fokus auf die Induktionstechnik<br />

hat die Leistungselektronikentwicklung<br />

deutlich dazu beigetragen, Energieeffizienz<br />

mit Energieverbrauchreduktionen<br />

von 20 % umzusetzen.<br />

ewi: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />

nach elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />

Andree: Mit dem Einsatz erneuerbarer<br />

Energien führt <strong>der</strong> Einsatz von elektrischen<br />

Prozesswärmeverfahren zu einer<br />

deutlich geringeren CO 2 -Belastung. Weitere<br />

Vorteile: hoher Wirkungsgrad und<br />

Reproduzierbarkeit <strong>der</strong> Vorgänge.<br />

ewi: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />

zur Effizienzsteigerung?<br />

Andree: Zu langsam – die installierten<br />

Gremien haben nur Marketingwirkung<br />

und keine Kompetenzen.<br />

ewi: Wie wird sich <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

in Industrie, Gewerbe und Haushalt Ihrer<br />

Meinung nach verän<strong>der</strong>n?<br />

Andree: Der Energieverbrauch wird in<br />

Deutschland jährlich zwischen 3 % und<br />

4 % zurückgehen.<br />

■■<br />

Unternehmen<br />

ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

heute auf dem Energiemarkt?<br />

Andree: Wir stellen unter an<strong>der</strong>em Anlagen<br />

zum Schmelzen her und haben in<br />

2011 bis zum Zeitpunkt des Interviews<br />

432 MW installierte Schmelzleistung verkauft.<br />

Voraussichtlich werden wir die<br />

500-MW-Zahl erreichen.<br />

ewi: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />

Andree: In unserer Zukunftsanalyse gehen<br />

wir weiterhin von einem hohen Bedarf<br />

aus, Materialien, insbeson<strong>der</strong>e Metalle,<br />

elektrisch zu schmelzen.<br />

ewi: Was wird die wichtigste Innovation/das<br />

wichtigste Projekt Ihres Unternehmens<br />

sein?<br />

Andree: Schmelz- und Erwärmungsanlagen<br />

mit elektrischen Wirkungsgraden<br />

von heute ca. 70 % auf über 80 % zu<br />

entwickeln sowie Prozesswirkungsgrade<br />

von heute 45 % auf über 65 % mit unseren<br />

Kunden gemeinsam zu erreichen.<br />

ewi: Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen sehen<br />

Sie auf sich zukommen (wirtschaftlich,<br />

technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Andree: Wirtschaftlich gesehen müssen<br />

wir die Balance zwischen teilweise<br />

langfristigen Investition in Zukunftsprojekte<br />

und dem kurzfristigen geschäftlichen<br />

Erfolg meistern. Technologisch auf<br />

<strong>der</strong> Höhe zu sein erfor<strong>der</strong>t Innovationsbereitschaft<br />

sowie gute und klare Köpfe.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung für unser Unternehmen<br />

besteht darin, weiterhin junge,<br />

ideenreiche Mitarbeiter zu finden, die<br />

mit uns die Zukunft gestalten.<br />

ewi: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />

und die Globalisierung Ihr Geschäft?<br />

Andree: Die EU-Erweiterung hat keinen<br />

direkten Einfluss, wohl aber die Globalisierung,<br />

die zusätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an unser Unternehmen hinsichtlich<br />

Service und Kundennähe stellt. Ich sehe<br />

aber die Globalisierung als große Chance<br />

für uns.<br />

352 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


N a c h g e f r a g t<br />

ewi: Wie wichtig ist ein Markenname<br />

für den Produkterfolg <strong>im</strong> industriellen<br />

Bereich?<br />

Andree: Nicht unwichtig – das hat uns<br />

<strong>der</strong> Wechsel von ABB zu ABP Induction<br />

in 2005 gezeigt. Aber in unserem Geschäft<br />

halte ich den oftmals sehr persönlichen<br />

Einsatz unserer Mitarbeiter <strong>im</strong> Interesse<br />

unserer Kunden für mindestens<br />

ebenso wichtig wie einen Markennamen.<br />

ewi: Haben Sie wegen Fachkräftemangels<br />

Entwicklungen nicht o<strong>der</strong> nur verzögert<br />

in Deutschland durchführen können?<br />

Andree: Nein.<br />

ewi: Braucht eine Führungsmannschaft<br />

mehr Medienkompetenz, um Investoren<br />

und Anleger zu überzeugen?<br />

Andree: Ja, unbedingt. Klare Kommunikation<br />

ist in allen Geschäftslagen das A<br />

und O.<br />

ewi: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />

än<strong>der</strong>n wollen?<br />

Andree: Die große Verän<strong>der</strong>ung – weg<br />

von einem kleinen Teil eines multinationalen<br />

Konzerns und hin zu einem global<br />

aufgestellten, mittelständischen Unternehmen<br />

ist uns gelungen. Der Än<strong>der</strong>ungsprozess<br />

ist stetig und es liegt in<br />

meiner Hand, alles weitere zu än<strong>der</strong>n –<br />

<strong>im</strong> Schulterschluss mit meinen Mitarbeitern.<br />

ewi: Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />

Expansionen <strong>im</strong> Ausland?<br />

Andree: Sehr wichtig <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Globalisierung. Dabei stehen Service und<br />

Kundennähe <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Wir haben<br />

in den letzen fünf Jahren fünf weitere<br />

Auslandsgesellschaften aufgebaut.<br />

ewi: Ist Ihr Unternehmen offen für erneuerbare<br />

Energien?<br />

Andree: Ja, unser Standort in Deutschland<br />

wurde 2009 mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

ewi: Nutzt Ihr Unternehmen bereits erneuerbare<br />

Energien?<br />

Andree: Nein.<br />

ewi: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />

neue Technologien?<br />

Andree: Die Offenheit gegenüber neuen<br />

Technologien ist eine wesentliche<br />

Grundlage unseres Geschäftes.<br />

ewi: Wie viel gibt ihr Unternehmen jährlich<br />

für Investitionen aus?<br />

Andree: Wir investieren in <strong>der</strong> ABP<br />

Gruppe jährlich ca. 2,5 % vom Umsatz<br />

– davon mindestens 1,5 % in Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

■■<br />

Person<br />

ewi: Was war/ist Ihre größte Energiesparleistung<br />

als Privatmann?<br />

Andree: Der kontinuierliche Austausch<br />

von elektrischen Haushaltsgeräten. In<br />

den letzen 5 Jahren ist <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

bei uns um 15 % gesunken.<br />

ewi: Wie könnte man Ihren Umgang mit<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

charakterisieren?<br />

Andree: Ich versuche, einen freundschaftlichen<br />

und motivierenden Umgang<br />

zu pflegen.<br />

ewi: Was schätzt Ihr Umfeld beson<strong>der</strong>s<br />

an Ihnen?<br />

Andree: Arbeitseinsatz und Offenheit.<br />

ewi: Welche moralischen Werte sind für<br />

Sie beson<strong>der</strong>s aktuell?<br />

Andree: Aufrichtigkeit und Teamgeist.<br />

ewi: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />

zu haben, nicht <strong>im</strong>mer nur von internen<br />

und externen Herausfor<strong>der</strong>ungen in Anspruch<br />

genommen zu werden?<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

353


N a c h g e f r a g t<br />

Andree: Ich versuche konsequent zu<br />

sein und meinen inneren Alarmsignalen<br />

zu folgen.<br />

ewi: Haben/hatten Sie Vorbil<strong>der</strong>?<br />

Andree: Ja, Mahatma Gandhi und Albert<br />

Schweitzer.<br />

ewi: Wie wurden Sie erzogen?<br />

Andree: Ich bin in <strong>der</strong> DDR aufgewachsen.<br />

Meine Eltern haben mich protestantisch<br />

erzogen.<br />

ewi: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Andree: Alles ist verän<strong>der</strong>bar, wenn ich<br />

es will und Freunde dabei mitnehme.<br />

Nichts ist so schlecht, dass es nicht für<br />

etwas Gutes recht ist.<br />

ewi: Welches war in ihren Augen die<br />

wichtigste Erfindung des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts?<br />

Andree: Die Entwicklung <strong>der</strong> Nachrichtentechnik<br />

und Telekommunikation.<br />

ewi: Welche Charaktereigenschaften<br />

sind Ihnen persönlich wichtig?<br />

Andree: Ehrlichkeit und Warmherzigkeit.<br />

Dr. Wolfgang Andree<br />

• Verheiratet, 2 Kin<strong>der</strong><br />

• Geboren am 30.07.1952 in Buckow/Märkische Schweiz<br />

• 1959–1969: Schulausbildung<br />

• 1969–1972: Berufsausbildung Facharbeiter für EDV mit Abitur<br />

• 1972–1977: Mathematik-Studium an <strong>der</strong> Humboldt Universität in Berlin<br />

• 1977–1990: Assistent am Institut für Elektrowärme an <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität in Ilmenau<br />

• Promotion zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet <strong>der</strong> numerischen Feldberechung<br />

• 1984: sechsmonatiger Auslandsaufenthalt an <strong>der</strong> TU Warschau<br />

• Dez. 1990: Arbeit bei ABB Dortmund <strong>im</strong> Entwicklungszentrum<br />

• 1990–1992: Entwicklung von Hochleistungsinduktionsöfen und Dünnbrammeninduktionserwärmungsanlagen<br />

<strong>im</strong> Querfeld<br />

• 1993–1996: Sales Manager<br />

• 1996–1999: Service Manager<br />

• Mai 1999: Geschäftsführer ABB Dortmund/Business Unit Manager ABB<br />

Foundry Systems<br />

• 2005: Verkauf ABB Foundry Systems und Aufbau ABP Induction<br />

• Seit 01.11.2005: Geschäftsführer ABP Induction Systems GmbH und<br />

Präsident <strong>der</strong> ABP Induction Gruppe<br />

ewi: Wann denken Sie nicht an ihre Arbeit?<br />

Andree: Wenn ich das möchte – auf alle<br />

Fälle <strong>im</strong> Urlaub und be<strong>im</strong> Fahrradfahren.<br />

ewi: Wie lautet ihr persönlicher Tipp an<br />

nächste Generationen?<br />

Andree: Jugendliche Ungeduld umzusetzen<br />

in Handeln ist unbedingt erfor<strong>der</strong>lich<br />

– aber auch zu sagen, wenn <strong>der</strong><br />

Kaiser keine Klei<strong>der</strong> anhat.<br />

ewi: Was hat Sie beson<strong>der</strong>s geprägt?<br />

Andree: Die Ereignisse in <strong>der</strong> DDR in<br />

den Jahren 1987 bis 1990 haben mich<br />

sehr geprägt. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />

ewi: Auf was können Sie ganz und gar<br />

nicht verzichten?<br />

Andree: Auf meine Familie und meinen<br />

Freundeskreis.<br />

ewi: Was wünschen Sie <strong>der</strong> Welt?<br />

Andree: Auch wenn es manchmal noch<br />

so dunkel ist, <strong>im</strong>mer ein kleines Licht am<br />

Horizont zu sehen und die Kraft zu haben,<br />

sich dorthin auf den Weg zu machen.<br />

ewi: Die Redaktion <strong>der</strong> <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

bedankt sich für das interessante<br />

und offene Interview.<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Leserservice:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Martina Gr<strong>im</strong>m<br />

0201/82002-12<br />

0201/82002-91<br />

0201/82002-15<br />

0201/82002-24<br />

0931/41704-13<br />

s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

mgr<strong>im</strong>m@datam-services.de<br />

354 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Energiesparpotenzial be<strong>im</strong> induktiven<br />

Schmelzen und Erwärmen von<br />

Metallen durch Verringerung <strong>der</strong><br />

Spulenverluste – Teil 2<br />

Energy-saving potentials achievable in inductive melting and heating of<br />

metals by cutting coil losses – Part 2<br />

Hans Rinnhofer, Egbert Baake, Dietmar Trauzeddel<br />

Ein erheblicher Anteil des Gesamtenergieverbrauches bei <strong>der</strong> Herstellung von<br />

Gussteilen und Halbzeugen wird für das Schmelzen und Erwärmen <strong>der</strong> Metalle<br />

eingesetzt. So beträgt zum Beispiel <strong>der</strong> Anteil für das Schmelzen des Einsatzmaterials<br />

in einer typischen Gießerei zwischen 60 und 70 %. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Energieeinsparung muss zum einen je<strong>der</strong> zusätzlicher Energieverbrauch<br />

aufgrund ungünstiger Fahr- und Betriebsweise vermieden werden und<br />

zum an<strong>der</strong>en müssen durch technische Maßnahmen die elektrischen und thermischen<br />

Verluste <strong>der</strong> Induktionsöfen reduziert werden.<br />

Da bei den technisch bedingten Energieverlusten die elektrischen Verluste in<br />

den Induktionsspulen dominieren, führt bei <strong>der</strong> weiteren Senkung des Energieverbrauches<br />

kein Weg an <strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Spulenverluste vorbei. Die<br />

theoretischen Ansätze zur Verringerung <strong>der</strong> Spulenverluste und die praktischen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Umsetzung werden <strong>im</strong> Teil 1 des Beitrages erläutert. Im Teil 2<br />

werden bezogen auf Induktionstiegelöfen als auch auf die induktiven Bolzenerwärmungsanlagen<br />

die erreichten Ergebnisse neuerer Entwicklungen erläutert<br />

und kommentiert. Ein Ausblick auf weitere technische Lösungsansätze schließt<br />

den Beitrag ab.<br />

In the production of castings and semi-finished products, a substantial part of<br />

the overall energy input is expended on melting and heating the metal. In a typical<br />

foundry, for instance, the proportion of energy consumed for melting charge<br />

materials ranges between 60 and 70 %. In or<strong>der</strong> to realize necessary energy savings,<br />

it is mandatory on the one hand to avoid any additional energy consumption<br />

associated with unfavourable process management and operating reg<strong>im</strong>es.<br />

On the other hand, electrical and thermal losses of the induction furnaces must<br />

be reduced via appropriate engineering measures.<br />

Since electrical losses in the induction coils account for the bulk of all technology-related<br />

energy losses, any further attempt at cutting energy demand is<br />

bound to address the issue of min<strong>im</strong>izing coil losses. The theoretical approaches<br />

towards reducing coil losses and the practical options for their <strong>im</strong>plementation<br />

are outlined in part 1 of this paper. Part 2 explains and comments on the results<br />

achieved via new developments in the design of both coreless induction furnaces<br />

and induction-type billet heaters. The paper concludes with an outlook on<br />

further technical solution approaches.<br />

Darstellung aktueller Entwicklungen<br />

Induktionstiegelöfen<br />

Ausgehend von grundsätzlichen Überlegungen<br />

zur Erhöhung <strong>der</strong> stromführenden<br />

Querschnittsfläche <strong>der</strong> Spule, wodurch<br />

eine Senkung <strong>der</strong> Stromdichte erreicht<br />

wird, wurden spezielle Spulenkonstruktionen<br />

entwickelt und erfolgreich<br />

eingesetzt [1].<br />

Die neue Spulenkonstruktion ermöglicht<br />

ohne weitere Umbauten den Einsatz<br />

in vorhandenen Tiegelöfen und damit<br />

ein relativ einfaches Austauschen gegenüber<br />

einer herkömmlichen Spule. So<br />

wurde ein vorhandener 24-t-Tiegelofen,<br />

<strong>der</strong> zum Schmelzen von Kupferlegierungen<br />

eingesetzt wird, mit <strong>der</strong> neuen Spule<br />

ausgerüstet (Bild 1).<br />

Die erreichten Ergebnisse sind <strong>im</strong> Bild 2<br />

zu sehen: Bei einer Vergrößerung <strong>der</strong><br />

stromführenden Fläche <strong>der</strong> Spule auf<br />

160 % gegenüber <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

Spule wurde eine Energieeinsparung von<br />

9 % erreicht. Die Masse des gesamten<br />

Spulenprofils <strong>der</strong> Neukonstruktion nahm<br />

dabei nur um 10 % zu. Dabei ist festzustellen,<br />

dass die über eine Langzeitmessung<br />

ermittelte Energieeinsparung sich<br />

recht genau mit den theoretisch berechneten<br />

Werten deckt. Aufgrund <strong>der</strong> positiven<br />

Ergebnisse wurden die weiteren<br />

Tiegelöfen des betreffenden Unternehmens<br />

ebenfalls mit <strong>der</strong> neuen Spule aus-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

355


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 1: Kupferschmelzofen<br />

mit<br />

eingebauter energiesparen<strong>der</strong><br />

Spule<br />

Fig. 1: Copper<br />

melting furnace<br />

with built-in energy-saving<br />

coil<br />

gerüstet. Inzwischen sind diese neuen<br />

Spulen bereits mehrere Jahre <strong>im</strong> Einsatz.<br />

Auch in weiteren Induktionstiegelöfen,<br />

die zum Schmelzen von Stahl und Gusseisen<br />

verwendet werden, wurde die<br />

neue Spulenkonstruktion eingesetzt. Da<br />

die Spulenverluste bei den Eisengusswerkstoffen<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu Kupferwerkstoffen<br />

geringer sind, wie bereits weiter<br />

oben erwähnt, liegt die Energieeinsparung<br />

bei Verwendung <strong>der</strong> neuen Spule<br />

auch niedriger und zwar bei ca. 5 %.<br />

Bei dem Einsatz in einem 8-t-Ofen, <strong>der</strong><br />

mit einer Nennleistung von 8.000 kW<br />

betrieben wird, wurde be<strong>im</strong> Schmelzen<br />

von Gusseisen auf 1.450 °C <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

von 510 kWh/t auf 475 kWh/t<br />

reduziert. Unter Beachtung dieser Resultate<br />

ergeben die Berechnungen für den<br />

Einsatz <strong>der</strong> neuen Spulenkonstruktion<br />

in Aluminiumschmelzöfen eine Reduzierung<br />

des Energieverbrauches von 7 %.<br />

Bolzenerwärmungsanlagen<br />

Bei <strong>der</strong> so genannten Magnetheizertechnik<br />

kommt eine mit Gleichstrom betriebene<br />

supraleitfähige Spule zum Einsatz.<br />

Für den eingesetzten Spulenwerkstoff<br />

liegt die Sprungtemperatur, d. h. die<br />

Temperatur bei <strong>der</strong> die Supraleitfähigkeit<br />

einsetzt, <strong>im</strong> Temperaturbereich von<br />

80 K. Ein entsprechendes Kühlaggregat<br />

mit Stickstoff o<strong>der</strong> Helium als Kühlmittel<br />

muss dafür sorgen, dass die Spule ständig<br />

auf diesem Temperaturniveau gehalten<br />

wird.<br />

Der Einsatz von Gleichstrom bedingt,<br />

wie bereits oben ausgeführt, dass durch<br />

Rotation des zu erwärmenden Bolzens<br />

in einem zeitlich konstanten Magnetfeld<br />

die Induktionswirkung erzeugt wird. Mit<br />

<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Drehzahl des Bolzens<br />

kann die Frequenz des elektromagnetischen<br />

Wechselfeldes <strong>im</strong> Bolzen beeinflusst<br />

werden.<br />

Bild 2: Ergebnisse <strong>der</strong> neuen Spulenkonstruktion be<strong>im</strong> Schmelzen von Kupfer <strong>im</strong> Induktionstiegelofen<br />

Fig. 2: Results obtained using the new coil design in melting of copper in an induction crucible<br />

furnace<br />

Für die technischen Details einer <strong>der</strong>artigen<br />

industriell eingesetzten Anlage zur<br />

Erwärmung von Aluminiumbolzen wird<br />

auf die entsprechende Veröffentlichung<br />

hingewiesen [2]. Der energetische Vorteil<br />

dieser Technik - für das Erwärmen<br />

von Aluminiumbolzen wird, da die Spulenverluste<br />

min<strong>im</strong>al sind, ein Wirkungsgrad<br />

von ca. 80 % angegeben – ist unübersehbar.<br />

An dieser Stelle ist anzumerken,<br />

dass hier unter Wirkungsgrad <strong>im</strong>mer,<br />

wenn nicht an<strong>der</strong>s bezeichnet, <strong>der</strong><br />

Gesamtwirkungsgrad einer Anlage verstanden<br />

wird.<br />

356 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Festzustellen ist, dass bei dem Magnetheizer<br />

ohne zusätzlichen Aufwand, anstatt<br />

<strong>der</strong> üblichen Netzfrequenz von<br />

50 Hz, mit einer niedrigen Frequenz gearbeitet<br />

werden kann. Damit kann eine<br />

höhere Eindringtiefe <strong>der</strong> Wirbelströme<br />

<strong>im</strong> Bolzen und somit eine geringere radiale<br />

Temperaturdifferenz während des<br />

Aufheizvorganges erreicht werden. Im<br />

Ergebnis wird von einer schnelleren Erwärmung<br />

und Durchsatzsteigerung gesprochen<br />

[3].<br />

Der letzte Vorteil hält sich allerdingswie<strong>der</strong>um<br />

bezogen auf Aluminium und<br />

übliche Bolzendurchmesser – in Grenzen<br />

wie die nachstehende Berechnung zeigt<br />

(Bild 3). Verglichen wurde die induktive<br />

Erwärmung auf 500 °C eines Aluminiumbolzens<br />

(Durchmesser 152 mm)<br />

auf einer konventionellen Erwärmungsanlage<br />

(50 Hz, 510 kW) und einem Magnetheizer<br />

(4 Hz, 360 kW). Zwar unterscheiden<br />

sich die max<strong>im</strong>alen Temperaturen<br />

(560 °C zu 534 °C be<strong>im</strong> Magnetheizer),<br />

aber Heizzeit und Ausgleichzeit<br />

zeigen nur marginale Unterschiede. Damit<br />

kommt es nur zu einer geringen Steigerung<br />

des stündlichen Bolzendurchsatzes<br />

von 48,0 auf 49,5 Bolzen be<strong>im</strong> Magnetheizer.<br />

Übereinst<strong>im</strong>mend dazu wird von [4] ausgesagt,<br />

dass eine erzielbare Durchsatzleistungssteigerung<br />

durch eine Frequenzabsenkung<br />

erst bei Blockdurchmessern<br />

größer 200 mm erreicht wird. Dies ist<br />

dadurch begründet, dass das Verhältnis<br />

von Bolzendurchmesser zu elektromagnetischer<br />

Eindringtiefe größer wird und<br />

<strong>der</strong> Erwärmungsprozess des Bolzens in<br />

erster Linie durch die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Einsatzgutes best<strong>im</strong>mt wird.<br />

Dabei ist anzumerken, dass be<strong>im</strong> Erwärmen<br />

von Bolzen aus Werkstoffen mit einer<br />

wesentlich schlechteren Wärmeleitfähigkeit<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu Aluminium, die<br />

Unterschiede wesentlich deutlicher ausfallen<br />

werden. Dies trifft z. B. auf Stahlbolzen<br />

zu. Hier soll noch darauf hingewiesen<br />

werden, dass bei den mo<strong>der</strong>nen<br />

Umrichterschaltanlagen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn sie in IGBT-Technik ausgeführt<br />

sind, prinzipiell das Arbeiten mit einer<br />

niedrigeren Frequenz möglich ist. Ein <strong>der</strong>artiges<br />

Anlagenkonzept macht allerdings<br />

nur dann Sinn, wenn damit nennenswerte<br />

Vorteile erzielt werden können.<br />

Be<strong>im</strong> Einsatz <strong>der</strong> Magnetheizertechnik<br />

sind einige Faktoren zu beachten, die aus<br />

<strong>der</strong> völlig neuen technischen Lösung für<br />

die Bolzenerwärmung resultieren.<br />

Bild 3: Vergleich <strong>der</strong> Bolzenerwärmung zwischen einer konventionellen Anlage und einem<br />

Magnetheizer<br />

Fig. 3: Comparative assessment of billet heating for a conventional installation and a magnetic<br />

heater<br />

Vorteilhaft ist die Tatsache, dass Bolzen<br />

mit unterschiedlichem Durchmesser<br />

ohne Verschlechterung des elektrischen<br />

Wirkungsgrades auf <strong>der</strong> gleichen Anlage<br />

erwärmt werden können. Inwieweit<br />

unterschiedlichen Bolzenlängen ohne<br />

Beeinträchtigung <strong>der</strong> gleichmäßigen Erwärmung<br />

<strong>der</strong> Stirnflächen verarbeitet<br />

werden können, lässt sich nicht sicher<br />

beurteilen. Vorgenommene numerische<br />

S<strong>im</strong>ulationen [5] zeigen auf, dass bei dieser<br />

Technologie die Gefahr <strong>der</strong> Überhitzung<br />

<strong>der</strong> Enden <strong>der</strong> Bolzen besteht.Außerdem<br />

ist festzustellen, dass nur ein lineares<br />

Temperaturgefälle (Taper) möglich<br />

ist und eine gezielte Temperaturkorrektur<br />

eines axial ungleichmäßig vorgewärmten<br />

Bolzens nicht erfolgen kann.<br />

Nicht beurteilen lassen sich die Bedenken<br />

hinsichtlich möglicher Beschädigung<br />

und Deformation des Bolzens aufgrund<br />

<strong>der</strong> hohen Anpress- und Antriebskräfte<br />

an den Stirnseiten und eventueller Unwuchtprobleme<br />

be<strong>im</strong> Erwärmen von<br />

nicht symmetrischen Bolzen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei größeren Bolzendurchmessern.<br />

Die Praxis wird zeigen, ob diese neue<br />

Technik universell für das Erwärmen von<br />

Bolzen zum Einsatz kommen kann, o<strong>der</strong><br />

ihre technologische Anwendung begrenzt<br />

ist.<br />

Fazit<br />

Bei den Bolzenerwärmungsanlagen konnte<br />

mit dem Einsatz mehrlagiger Spulen –<br />

4 bis 7 Lagen sind durchaus üblich – eine<br />

deutliche Senkung <strong>der</strong> Spulenverluste<br />

und damit Senkung des Energieverbrauches<br />

erreicht werden. Bezogen auf die<br />

Erwärmung von Aluminiumbolzen konnte<br />

<strong>der</strong> Wirkungsgrad von 50 auf 60 %<br />

verbessert werden [6]. Dabei konnte die<br />

Verwendung von wassergekühlten Hohlprofilen<br />

für die Spulen beibehalten werden,<br />

die allerdings unabhängig <strong>der</strong> Wicklungslage<br />

das gleiche Profil aufweisen.<br />

Damit ist das Energiesparpotenzial des<br />

Prinzips von mehrlagigen Spulen noch<br />

nicht erschöpft; weitere Überlegungen<br />

gehen von folgendem aus.<br />

Theoretische Berechnungen weisen<br />

nach, dass ein <strong>der</strong> jeweiligen Wicklungslage<br />

angepasstes Spulenquerschnittsprofil<br />

– mit zunehmen<strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Wicklungen<br />

von innen nach außen ist eine Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Profilhöhe vorzunehmen –<br />

zu weiteren Senkung <strong>der</strong> Spulenverluste<br />

führt [7]. Es wird eingeschätzt, dass damit<br />

ein Wirkungsgrad – wie<strong>der</strong>um bezogen<br />

auf Aluminiumbolzen – von 65 bis<br />

70 % erreichbar ist.<br />

Die zweite Überlegung besteht darin,<br />

bei mehrlagigen Spulen die Röbeltechnik<br />

einzusetzen. Dabei wird wie bei elektrischen<br />

Großmaschinen <strong>der</strong> elektrische<br />

Leiter in mehrere parallele Teilleiter aufteilt.<br />

Diese Teilleiter werden isoliert voneinan<strong>der</strong><br />

verdrillt. Durch die Verdrillung<br />

<strong>der</strong> Teilleiter (Röbelstabwicklung) wird<br />

eine Verringerung <strong>der</strong> Spulenverluste erreicht.<br />

Durch diese Technik konnte, wie<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

357


Fa c h b e r i c h t e<br />

in [8] berichtet wurde, bei einem induktiven<br />

Erwärmer mit einer Leistung von<br />

1 MW <strong>der</strong> spezifische Energiebedarf<br />

bei <strong>der</strong> Erwärmung von Aluminiumbolzen<br />

gegenüber einem konventionellen<br />

Induktionserwärmer (keine mehrlagige<br />

Spule!) von 260 kWh/t auf 180 kWh/t<br />

gesenkt werden.<br />

Wenn es gelingen würde, beide Lösungsansätze<br />

zu verbinden und damit<br />

eine opt<strong>im</strong>ierte mehrlagige Spule in Röbeltechnik<br />

fertigungs- und betriebssicher<br />

zu bauen, ist das Erreichen eines Wirkungsgrades<br />

von bis zu 75 %, bezogen<br />

auf das Erwärmen von Aluminium, vorstellbar.<br />

Aus den langjährigen Erfahrungen<br />

<strong>im</strong> Spulenbau ist dazu festzustellen,<br />

dass nicht an dem Erzielen eines <strong>der</strong>artigen<br />

hohen Wirkungsgrades zu zweifeln<br />

ist, aber die Lösung <strong>der</strong> fertigungstechnischen<br />

Probleme und die Gewährleistung<br />

einer hohen Betriebssicherheit die<br />

eigentlichen Schwierigkeiten darstellen.<br />

Aus diesen Gründen gibt es bei Induktionstiegelöfen<br />

noch keinen industriellen<br />

Einsatz von mehrlagigen Spulen in Röbeltechnik,<br />

obwohl be<strong>im</strong> Schmelzen von<br />

Gusseisen damit eine Energieeinsparung<br />

von 10 % gegenüber einer konventionellen<br />

Spule zu erzielen wäre. Aber auch<br />

<strong>der</strong> Einsatz von supraleitfähigen Spulen<br />

besitzt noch ausreichend hohes Potenzial,<br />

so z. B. die Entwicklung eines Spulenmaterials<br />

das <strong>im</strong> Temperaturbereich von<br />

80 K effektiv mit Wechselstrom betrieben<br />

werden kann.<br />

Die Anwendung könnte dann sowohl in<br />

Induktionstiegelöfen als auch in Bolzenerwärmungsanlagen<br />

ohne größere technologische<br />

Einschränkungen erfolgen<br />

und eine fast völlige Reduzierung <strong>der</strong><br />

Spulenverluste ermöglichen. Bezogen<br />

auf den Einsatz in Induktionstiegelöfen<br />

setzt dies aber voraus, dass die thermische<br />

Isolierung <strong>der</strong> Spule und die Beherrschung<br />

des hohen Temperaturgradienten<br />

erfolgreich gelöst werden.<br />

Literatur<br />

[1] Schmitz, W.; Trauzeddel, D.: Erfolgreiche<br />

industrielle Anwendung opt<strong>im</strong>ierter<br />

Induktionsspulen für Mittelfrequenzschmelzöfen.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(2008) Heft 1, S. 19–23<br />

[2] Bührer, C.; Hagemann, H.; Kellers, J.;<br />

Ostermeyer, B.; Witte, W.: Effiziente<br />

magnetische Blockerwärmung mit<br />

Gleichstrom. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(2009) Heft 1, S. 19–23<br />

[3] Interview Redaktion: Magnetische Blockerwärmung:<br />

St<strong>im</strong>mt das Potenzial für<br />

eine kommende Standardlösung? <strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong> (2010) Heft 2,<br />

S. 123–126<br />

[4] Beer, S.: Mo<strong>der</strong>ne Ofenkonzepte bei <strong>der</strong><br />

induktiven Erwärmung von großformatigen<br />

Bolzen für Strangpresslinien. <strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong> (2005) Heft 2,<br />

S. 80–84<br />

[5] Zlobina, M.; Nacke,E.; Nikanarov, A.:<br />

Adaptive Induction System for Heating<br />

of Aluminium Billet by Rotation in DC<br />

Magnetic Field. International Scientific<br />

Colloquium, Modelling for Electromagnetic<br />

Processing, Hannover, October<br />

27–29, 2008<br />

[6] Schluckebier, D.: Neuer verlustarmer Induktionsofen<br />

zum Erwärmen von Metallbolzen.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(1984) Heft B3, S. 134–137<br />

[7] Bran, S.; Pesteanu, O.: PShort Consi<strong>der</strong>ations<br />

on Opt<strong>im</strong>um Heights of Conductors<br />

Situated in Slots. Proceedings of<br />

the 4 th <strong>international</strong> conference on opt<strong>im</strong>ization<br />

of electrical and electronoc<br />

equipments. Edited by Transilvana University<br />

of Brasov; Faculty of Electrical Engineering,<br />

Brasov, May 12–14, 1994<br />

[8] Research and innovation at Capenhurst.<br />

Metallurgia (1980) Nov., S. 591–594<br />

Dr. Hans Rinnhofer<br />

Otto Junker GmbH<br />

S<strong>im</strong>merath-Lammersdorf<br />

Tel.: 02473 601-520<br />

E-Mail: rin@otto-junker.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Hannover<br />

Tel.: 0511 762-3248<br />

E-Mail:<br />

baake@etp.uni-hannover.de<br />

Dr. Dietmar Trauzeddel<br />

Otto Junker GmbH<br />

S<strong>im</strong>merath-Lammersdorf<br />

Tel.: 02473 601-342<br />

E-Mail: tra@otto-junker.de<br />

Relaunch 2012<br />

Weitere Informationen und die neuen Mediadaten finden Sie unter:<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

358 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

<strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

Temperature est<strong>im</strong>ation of liquid steel in electric arc furnaces<br />

Matthias An<strong>der</strong>sson, Klaus Krüger, Ansgar Jüchter, Uwe Braun<br />

Das exakte Erreichen <strong>der</strong> gewünschten Abstichtemperatur ist ein Kriterium für<br />

den energieeffizienten Betrieb von Lichtbogenöfen. Die zugehörige, teilmanuelle<br />

Messung <strong>der</strong> Schmelzbadtemperatur erfolgt stichprobenartig über Einmal-<br />

Thermoelemente. Dieses Verfahren ist aufwändig und kostspielig. So besteht<br />

die Zielsetzung, die Schmelzbadtemperatur vorherzusagen. Der Beitrag stellt<br />

verschiedene Verfahren zur Temperaturschätzung gegenüber.<br />

One criterion for an energy-opt<strong>im</strong>ized operation of electric arc furnaces is to<br />

reach the required tapping temperature precisely. The related, partially manual<br />

measurement of the melt temperature is carried out with disposable thermocouples.<br />

This process is t<strong>im</strong>e-consuming and expensive. Therefore development target<br />

is to predict the temperature of the liquid steel by using theoretical models.<br />

This paper will present different methods for est<strong>im</strong>ating the melt temperature.<br />

Einleitung<br />

Bei <strong>der</strong> Herstellung von Stahl <strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

werden Stahlschrott und<br />

gegebenenfalls Eisenschwamm (direktreduziertes<br />

Eisen) mittels elektrischer<br />

und chemischer Energie eingeschmolzen.<br />

Hierbei wird ein erheblicher Anteil<br />

<strong>der</strong> Produktionskosten durch die für den<br />

Schmelzprozess erfor<strong>der</strong>liche Energie<br />

verursacht. Daher ist es ein wesentliches<br />

Ziel, den Produktionsprozess energieeffizient<br />

zu gestalten.<br />

Üblicherweise wird <strong>der</strong> Stahlschrott bei<br />

abgeschaltetem Lichtbogen und zur Seite<br />

geschwenktem Ofendeckel über Körbe<br />

in das Ofengefäß chargiert. Dahingegen<br />

wird <strong>der</strong> Eisenschwamm während<br />

<strong>der</strong> Flüssigbad-Phase durch eine Öffnung<br />

<strong>im</strong> Ofendeckel kontinuierlich in das<br />

Ofengefäß geför<strong>der</strong>t. Bei <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />

Zuführung ist es wünschenswert,<br />

die Temperatur des Stahlbades zu überwachen,<br />

da diese signifikant in die Effizienz<br />

des Schmelzprozesses eingeht. Zu<br />

steuern ist die Temperatur über die elektrische<br />

Leistung sowie über die För<strong>der</strong>rate<br />

des Eisenschwamms.<br />

Bei dem <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Forschungsarbeiten<br />

betrachteten <strong>Lichtbogenofen</strong>,<br />

dem 205 MVA Drehstrom-<strong>Lichtbogenofen</strong><br />

<strong>der</strong> ArcelorMittal Hamburg GmbH<br />

beträgt die Abstichtemperatur 1.620 °C.<br />

Dieser Wert gewährleistet die Verarbeitbarkeit<br />

in den Folgeprozessen. Für eine<br />

hohe Energieeffizienz ist es somit insbeson<strong>der</strong>e<br />

zum Abstich hin zwingend erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die aktuelle Temperatur <strong>der</strong><br />

Schmelze zu kennen. Eine zu hoch geschätzte<br />

Temperatur erfor<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

entsprechenden Messung einen weiteren<br />

Aufheizprozess, eine zu niedrige<br />

<strong>Schätzung</strong> geht mit einer unnötigen<br />

Überhitzung <strong>der</strong> Schmelze einher.<br />

Übliche Erfassung <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

Nach dem Chargieren des Stahlschrottes<br />

wird das Ofengefäß mit dem Ofendeckel<br />

verschlossen. Die Elektroden werden an<br />

die Oberfläche des Stahlschrottes verfahren,<br />

um anschließend die Lichtbögen<br />

zu zünden und so mit dem Einschmelzen<br />

des Stahlschrottes zu beginnen. Mit<br />

fortschreiten<strong>der</strong> Prozessdauer n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong><br />

Anteil an nicht aufgeschmolzenem Material<br />

ab, bis schließlich das gesamte Einsatzmaterial<br />

als flüssige Stahlschmelze <strong>im</strong><br />

Ofengefäß vorliegt. Im Falle <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />

För<strong>der</strong>ung von Eisenschwamm<br />

wird <strong>der</strong> zugehörige Startzeitpunkt gewöhnlich<br />

über die spezifische, je Tonne<br />

Stahlschrott eingebrachte elektrische<br />

Energie festgelegt.<br />

Die erste Messung <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

wird zu einem Zeitpunkt veranlasst,<br />

zu welchem, nach Ansicht des Ofenbedieners,<br />

das Einsatzmaterial vollständig<br />

aufgeschmolzen ist und mit <strong>der</strong> für den<br />

Abstich notwendigen Überhitzung begonnen<br />

werden kann. Es handelt sich<br />

üblicherweise um eine teilautomatisierte<br />

Messung, die manuell durch den<br />

Schmelzer veranlasst wird und anschließend<br />

automatisiert über einen Lanzenroboter<br />

erfolgt [1]. Nach <strong>der</strong> Veranlassung<br />

<strong>der</strong> Messung wird die Ofentür geöffnet,<br />

eine Messsonde verfährt an die Oberfläche<br />

<strong>der</strong> Schmelze und wird kurzzeitig in<br />

das Stahlbad getaucht. Hierbei wird die<br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> über ein Thermoelement<br />

in <strong>der</strong> Messsonde erfasst. Im Anschluss<br />

verfährt <strong>der</strong> Lanzenroboter die<br />

Messsonde zurück in die Ausgangsposition<br />

und die Ofentür wird wie<strong>der</strong> geschlossen.<br />

Die Anzahl an durchgeführten<br />

Temperaturmessungen während einer<br />

Charge liegt <strong>im</strong> Ermessen des zuständigen<br />

Schmelzers, wobei das Einhalten eines<br />

gewünschten Temperaturprofils bei<br />

einer möglichst geringen Anzahl von<br />

Messungen gefor<strong>der</strong>t ist.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />

Erfassung <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

Bei <strong>der</strong> direkten Messung <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

mittels Thermoelement ergeben<br />

sich mehrere Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

359


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 1: <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

ArcelorMittal<br />

Hamburg GmbH<br />

Fig. 1: Electric arc<br />

furnace ArcelorMittal<br />

Hamburg GmbH<br />

Tabelle 1: Betrachteter Ofen<br />

Table 1: Observed furnace<br />

Typ des <strong>Lichtbogenofen</strong>s<br />

Typische Schmelzleistung<br />

Einsatzmenge<br />

Drehstrom<br />

95 MW<br />

165 t<br />

Typischer Anteil<br />

Eisenschwamm<br />

För<strong>der</strong>rate<br />

Eisenschwamm<br />

Power-on-Zeit<br />

30 … 75 %<br />

1 … 5,5 t/min<br />

44 min<br />

Abstichtemperatur 1.620 °C<br />

So ist es mit diesem Messverfahren nicht<br />

möglich, die Temperatur kontinuierlich<br />

zu erfassen. Verfahrensbedingt kann die<br />

Messung jeweils nur zu diskreten Zeitpunkten<br />

stattfinden, <strong>der</strong> gesamte Vorgang<br />

vom Veranlassen einer Messung bis<br />

zum endgültigen Abschluss dauert etwa<br />

20 Sekunden. Für eine opt<strong>im</strong>ierte Prozessführung<br />

ist allerdings eine kontinuierliche<br />

Erfassung aller Zustandsgrößen,<br />

und somit auch <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong>,<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Wegen <strong>der</strong> hohen <strong>Stahlbadtemperatur</strong>en<br />

von bis zu 1.700 °C<br />

und möglichen Beeinträchtigungen <strong>der</strong><br />

Messsonden in Folge <strong>der</strong> Schaumschlacke<br />

kommen Einweg-Sonden zum Einsatz.<br />

Nach einer erfolgten Messung müssen<br />

diese Messsonden manuell durch<br />

neue Sonden ersetzt werden.<br />

Desweiteren gilt, dass diese Form <strong>der</strong><br />

Messung eine erhebliche Störung des<br />

Schmelzprozesses bewirkt. Neben dem<br />

Öffnen <strong>der</strong> Ofentür werden die elektrische<br />

Wirkleistung und die För<strong>der</strong>rate des<br />

Eisenschwamms reduziert, was neben<br />

<strong>der</strong> verringerten Schmelzleistung zum<br />

Zusammenfall <strong>der</strong> Schaumschlacke führen<br />

kann.<br />

Grundsätzlich besitzt das Messprinzip<br />

<strong>der</strong> Temperaturerfassung mittels Thermoelementen<br />

eine für die Erfassung <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> sehr hohe Präzision<br />

von 1 K absoluter Messabweichung. Betrachtet<br />

man allerdings das gesamte Verfahren<br />

dieser Temperaturerfassung, so<br />

können verschiedene Effekte auftreten,<br />

welche die gemessene Temperatur verfälschen.<br />

Es gilt den Zustand <strong>der</strong> Schmelze<br />

zu berücksichtigen. Durch eine inhomogene<br />

Temperaturverteilung kann es<br />

auch bei konstanter Eintauchtiefe und<br />

Position zu fehlerhaften Messwerten<br />

kommen.<br />

Ferner besteht die Möglichkeit, dass sich<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Messung nicht eingeschmolzenes<br />

Material <strong>im</strong> Ofengefäß befindet.<br />

Auch wenn die Temperaturmessung<br />

dann die Temperatur des flüssigen<br />

Stahls an sich korrekt erfasst, stellt diese<br />

jedoch nicht die gesuchte Temperatur<br />

dar. Gesucht ist <strong>der</strong> Energieinhalt <strong>der</strong><br />

Schmelze und damit die mittlere Temperatur<br />

des gesamten Einsatzmaterials.<br />

Dieser Fall kann insbeson<strong>der</strong>e dann auftreten,<br />

wenn grobstückiger Schrott, welcher<br />

beispielsweise Bären enthält, chargiert<br />

wird und sich <strong>im</strong> Bereich des Bodens<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wand des Ofengefäßes<br />

befindet.<br />

Ein ähnlicher Effekt kann bei <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />

Zuführung von Eisenschwamm<br />

entstehen. Ist die För<strong>der</strong>rate des Eisenschwamms<br />

zu hoch, so hat dies eine Anhäufung<br />

von nicht eingeschmolzenem<br />

Eisenschwamm zu einem so genannten<br />

Eisberg zur Folge, wodurch die mittlere<br />

Temperatur ebenfalls nicht korrekt erfasst<br />

wird. Entsprechend haben <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Messung und <strong>der</strong> Prozesszustand<br />

<strong>im</strong> Ofen einen großen Einfluss auf<br />

die Qualität <strong>der</strong> Messung.<br />

Methoden zur <strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

Die <strong>Stahlbadtemperatur</strong> generell und<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Abstichtemperatur<br />

sind entscheidende Kenngrößen des<br />

Schmelzprozesses. Zur kontinuierlichen<br />

<strong>Schätzung</strong> dieser Temperaturen existieren<br />

bereits verschiedene Methoden.<br />

Wesentliche bisherige Ansätze zur kontinuierlichen<br />

<strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

basieren auf <strong>der</strong> Energiebilanz<br />

des Schmelzprozesses und damit<br />

auf den eingesetzten Stoff- und Energiemengen.<br />

Hierbei werden die Parameter<br />

<strong>der</strong> Modelle anhand chemischer<br />

und physikalischer Grundlagen definiert<br />

und/o<strong>der</strong> mittels empirischer Untersuchungen<br />

vergangener Chargen ermittelt.<br />

Anschließend werden die Modelle<br />

für die kontinuierliche Berechnung <strong>der</strong><br />

Temperatur <strong>im</strong> Prozessverlauf herangezogen,<br />

wobei üblicherweise keine fortlaufende<br />

Anpassung <strong>der</strong> Parameter infolge<br />

neuer Chargen erfolgt. Die Genauigkeit<br />

solcher Modelle liegt damit in <strong>der</strong><br />

Größenordnung von 25 bis 30 K Standardabweichung<br />

[2, 3]. Der zugehörige<br />

Schätzfehler liegt deutlich oberhalb<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen des Prozessbetreibers.<br />

Dieser erwartet ein Toleranzband in <strong>der</strong><br />

Größenordnung von ±10 K.<br />

Ergänzend zu diesen energiebasierten<br />

Temperaturmodellen wurde am BFI eine<br />

Methode zur kontinuierlichen Messung<br />

entwickelt [3]. Bei dieser wird nach dem<br />

Einschmelzen des Schrottes die Temperatur<br />

während des Überhitzens kontinuierlich<br />

gemessen, um so die Abstichtemperatur<br />

präziser zu erreichen als dies mit<br />

konventionellen Messungen über Thermoelemente<br />

möglich wäre. Hierzu wird<br />

die Temperatur zunächst über ein konventionelles<br />

Modell geschätzt, zusätzlich<br />

wird jedoch in den letzten Minuten des<br />

Prozesses eine Messsonde in das Stahlbad<br />

getaucht, welche die Wärmestrahlung<br />

<strong>der</strong> Stahlschmelze mittels eines<br />

Lichtleiters zu einem Pyrometer leitet.<br />

Dabei wird die Glasfaser in die Schmelze<br />

nachgeführt und somit eine quasi kon-<br />

360 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 2: Darstellung des Modells und <strong>der</strong> Parameter<br />

Fig. 2: Structure of the model and parameters<br />

Bild 3: Verlauf <strong>der</strong> elektrischen Wirkleistung und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>rate des<br />

Eisenschwamms<br />

Fig. 3: T<strong>im</strong>e characteristics of electric power and feeding rate of<br />

sponge iron<br />

tinuierliche Messung ermöglicht. Dieses<br />

Verfahren stellt gegenüber dem energiebasierten<br />

Modell eine Verbesserung<br />

dar, es wurde bislang an einem Induktionsofen<br />

und einem Pfannenofen getestet<br />

[3]. Zu berücksichtigen sind die nicht<br />

unerheblichen Betriebskosten.<br />

Ein auf den Methoden <strong>der</strong> künstlichen<br />

Intelligenz (KI) basieren<strong>der</strong> Ansatz zur<br />

<strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong> wird<br />

von Fernández et al. in [4] beschrieben.<br />

Um den Zeitpunkt des Erreichens <strong>der</strong> Abstichtemperatur<br />

festzustellen, wird die<br />

Temperatur des Schmelzbades mit Hilfe<br />

eines neuronalen Netzes geschätzt. Als<br />

Variablen dienen diesem Modell Stoffgrößen,<br />

die eingebrachte elektrische<br />

Energie, verschiedene Prozesszeiten, <strong>der</strong><br />

eingebrachte Sauerstoff, <strong>der</strong> zugeführte<br />

Kohlenstoff sowie akustische Kenngrößen<br />

des Prozesses. Die Genauigkeit dieser<br />

Methode liegt <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> energiebasierten<br />

Modelle.<br />

Statistisches Modell als<br />

Lösungsansatz zur <strong>Schätzung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

Aufgrund <strong>der</strong> extremen Umgebungsbedingungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong> ist eine<br />

präzise, kontinuierliche Messung <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> nicht möglich. Daher<br />

ist <strong>der</strong> Einsatz von Modellen zur<br />

Vorhersage <strong>der</strong> Temperatur erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Grundsätzlich ist die Energiebilanz<br />

des Prozesses ein geeigneter Ausgangspunkt.<br />

Diese weist jedoch sowohl bezüglich<br />

<strong>der</strong> Eingangs- als auch bezüglich<br />

<strong>der</strong> Ausgangsgrößen erhebliche Unsicherheiten<br />

auf. Insbeson<strong>der</strong>e sind <strong>der</strong><br />

Zustand des Schrotts, die reale Abgaszusammensetzung<br />

und die Verschlackungsenthalpie<br />

zu nennen. So ist ein<br />

Modellfehler von 30 K beachtenswert<br />

Bild 4: Temperaturverlauf<br />

des Modells<br />

und <strong>der</strong> Messung<br />

Fig. 4: Behavior of<br />

the predicted and<br />

the measured temperature<br />

gering, insbeson<strong>der</strong>e, wenn man sich vor<br />

Augen hält, dass für eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> um 30 K nur etwa<br />

1 % <strong>der</strong> eingebrachten Energie erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist.<br />

Im Folgenden wird ein neuer Ansatz zur<br />

<strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Lichtbogenofen</strong> (Bild 1) vorgestellt, bei<br />

welchem eine kontinuierliche <strong>Schätzung</strong><br />

<strong>der</strong> Temperatur über ein lineares, statistisches<br />

Modell erfolgt. Der Ansatz wurde<br />

am Institut für Automatisierungstechnik<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> ArcelorMittal<br />

Hamburg GmbH entwickelt. Die wesentlichen<br />

Kenndaten des zugehörigen<br />

Ofens sind in Tabelle 1 zusammengestellt.<br />

Wie eine ausführliche Korrelationsuntersuchung<br />

zeigt, hängt die Badtemperatur<br />

bei gegebenem Ofen und gegebener<br />

Fahrstrategie <strong>im</strong> Wesentlichen von<br />

• <strong>der</strong> Menge des Stahlschrotts,<br />

• <strong>der</strong> Menge des Eisenschwamms,<br />

• <strong>der</strong> zugeführte elektrische Energie<br />

• <strong>der</strong> Prozessdauer<br />

ab. So bilden diese Parameter unter Berücksichtigung<br />

einer physikalischen Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Vorgänge <strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

die Eingangsgrößen des Modells<br />

(Bild 2). Den größten Einfluss weisen die<br />

elektrische Energie und <strong>der</strong> kontinuierlich<br />

zugeführte Eisenschwamm auf, <strong>der</strong>en<br />

Verläufe in Bild 3 beispielhaft für<br />

eine Charge dargestellt sind. Charakteristisch<br />

ist die stark variierende För<strong>der</strong>rate<br />

des Eisenschwamms. Diese resultiert<br />

aus <strong>der</strong> Anpassung an die aktuellen Prozesserfor<strong>der</strong>nisse.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e gegen<br />

Ende des Schmelzprozesses, während<br />

<strong>der</strong> Überhitzungsphase, treten starke<br />

Verän<strong>der</strong>ungen bezüglich des Prozesszustandes<br />

auf.<br />

Die Parameter des Modells werden stetig<br />

adaptiert, wodurch Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Eigenschaften des Ofens, des Stahlschrottes<br />

und des eingesetzten Eisenschwamms<br />

berücksichtigt werden.<br />

In Bild 4 ist eine Charge einer Versuchsreihe<br />

mit gezieltem Warmfahren und<br />

Abkühlen als Beispiel einer kontinuierlichen<br />

<strong>Schätzung</strong> zu sehen. Es ist <strong>der</strong> Verlauf<br />

<strong>der</strong> vom Modell geschätzten <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

<strong>im</strong> Vergleich zur mittels<br />

Tauchtemperatursonden durchgeführten<br />

Messung dargestellt. Die <strong>Schätzung</strong><br />

nutzt den ersten Temperaturmesswert<br />

als Referenz, alle weiteren Messwerte<br />

gehen hier nicht mit in die <strong>Schätzung</strong><br />

ein.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

361


Fa c h b e r i c h t e<br />

Erfolgen weitere Temperaturmessungen,<br />

ist eine Steigerung <strong>der</strong> Genauigkeit des<br />

Modells in Folge einer Adaption möglich.<br />

Allerdings ist die vollständige Adaption<br />

nicht sinnvoll, da die Temperaturmessung<br />

nicht zu jedem Zeitpunkt den<br />

realen Prozesszustand abbildet. So beispielsweise<br />

durch die Trägheit be<strong>im</strong> Einschmelzen<br />

von Eisenschwamm. Allgemein<br />

haben modellbasierte Schätzverfahren<br />

den Vorteil gegenüber einer reinen<br />

Temperaturmessung, dass sie keine<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Erfahrung des Bedieners<br />

aufweisen.<br />

Die Integration weiterer Prozessgrößen<br />

ist für die weiterführende Opt<strong>im</strong>ierung<br />

des Modells vorstellbar. Trotz <strong>der</strong> geringen<br />

Anzahl an Eingangsgrößen hat das<br />

Modell in einer ersten Versuchsreihe eine<br />

Genauigkeit von 11 K Standardabweichung<br />

erreicht, wobei einige deutliche<br />

Ausreißer (Bild 5) in <strong>der</strong> <strong>Schätzung</strong> des<br />

Modells zu berücksichtigen sind.<br />

Im <strong>der</strong>zeitigen Entwicklungsstand wird<br />

das Temperaturmodell in das Prozessleitsystem<br />

des Stahlwerkes integriert. Ziel<br />

ist es mit Hilfe <strong>der</strong> Temperaturschätzung<br />

des Modells sowie weiteren Kenngrößen<br />

des Prozesses eine energieopt<strong>im</strong>ale Regelung<br />

<strong>der</strong> Eisenschwamm-För<strong>der</strong>rate zu<br />

realisieren.<br />

Fazit<br />

Bei <strong>der</strong> Stahlherstellung <strong>im</strong> <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

besteht das Ziel die gewünschte Abstichtemperatur<br />

exakt zu erreichen, da<br />

diese zur energieeffizienten Produktion<br />

beiträgt. Darüber hinaus wird eine kontinuierliche<br />

Verfolgung <strong>der</strong> <strong>Stahlbadtemperatur</strong><br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />

Zuführung von Eisenschwamm für<br />

eine opt<strong>im</strong>ale Prozessführung gefor<strong>der</strong>t.<br />

Die direkte Messung dieser Temperatur<br />

über Thermoelemente ist nur zu diskreten<br />

Zeitpunkten möglich und weist verfahrensbedingt<br />

Nachteile gegenüber<br />

einer modellbasierten <strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> auf, da keine kontinuierliche<br />

Verfolgung <strong>der</strong> Temperatur <strong>im</strong><br />

<strong>Lichtbogenofen</strong> möglich ist.<br />

Für die kontinuierliche <strong>Schätzung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stahlbadtemperatur</strong> existieren Verfahren,<br />

die auf verschiedenen Ansätzen<br />

basieren. Bei konventionellen Verfahren<br />

wird die Temperatur fortlaufend anhand<br />

<strong>der</strong> Energiebilanz des Prozesses geschätzt,<br />

wobei es Ansätze gibt, die Präzision<br />

dieser Verfahren durch Referenzmessungen<br />

zu steigern. Ein an<strong>der</strong>er, auf<br />

den Methoden <strong>der</strong> KI basieren<strong>der</strong> Ansatz<br />

nutzt ein neuronales Netz zur <strong>Schätzung</strong><br />

<strong>der</strong> Badtemperatur. Der Schätzfehler <strong>der</strong><br />

bisherigen Ansätze liegt in <strong>der</strong> Größenordnung<br />

von 25 K Standardabweichung.<br />

Es wurde ein neues Modell vorgestellt,<br />

das auf den physikalischen Vorgängen<br />

basiert und laufend angepasste Parameter<br />

verwendet. Hierdurch finden sich<br />

verän<strong>der</strong>nde Eigenschaften <strong>der</strong> eingesetzten<br />

Materialien und des Ofens Beachtung.<br />

Die bisher erzielten Genauigkeiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Schätzung</strong> von Stahlbad- und<br />

Abstichtemperatur sind erfolgversprechend.<br />

Prinzipiell ist eine weitere Opt<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse durch das Einbeziehen<br />

weiterer Eingangsgrößen sowie durch<br />

Einbeziehung weiterer Temperaturmessungen<br />

möglich. Das Modell wird <strong>der</strong>zeit<br />

in das Prozessleitsystem des Stahlwerkes<br />

integriert und soll als Grundlage für<br />

eine weiterführende Verbesserung des<br />

Schmelzprozesses durch die Automatisierung<br />

<strong>der</strong> Eisenschwammzufuhr dienen.<br />

Literatur<br />

Bild 5: Abweichung<br />

bei <strong>der</strong> Prognose<br />

<strong>der</strong> Abstichtemperatur<br />

Fig. 5: Deviation of<br />

the predicted tap<br />

temperature<br />

[1] Glitscher, W.; Kendall, M.: Thermocouple-based<br />

continuous temperature<br />

measurement systems in continuous<br />

casting operations. Stahl und Eisen 128<br />

(2008) 9, Verlag Stahleisen GmbH, Düsseldorf,<br />

S. 87–92<br />

[2] Kle<strong>im</strong>t, B.; Weinberg, M.; Bongers, J.;<br />

Schöring, M.: Dynamic prediction of<br />

melt temperature for opt<strong>im</strong>ized energy<br />

input and temperature control in steelmaking.<br />

METEC InSteelCon, Düsseldorf,<br />

27. Juni bis 1. Juli 2011<br />

[3] Köchner, H.; Lamp, T.; Fischer, H.: Neue<br />

Techniken <strong>der</strong> kontinuierlichen optischen<br />

Temperaturmessung <strong>im</strong> Stahlwerk. Stahl<br />

und Eisen 129 (2009) 3, Verlag Stahleisen<br />

GmbH, Düsseldorf, S. 39–45<br />

[4] Fernández, J.; Gabal, V.; Montequin, V.;<br />

Balsera, J.: Online est<strong>im</strong>ation of electric<br />

arc furnace tap temperature by using<br />

fuzzy neural networks. Engineering Applications<br />

of Artifical Intelligence 21<br />

(2008), S. 1001–1012<br />

[5] Caffery, G.; Warnica, M.; Molloy, N.,<br />

Lee, M.: Temperature homogenisation in<br />

an electric arc furnace steelmaking bath.<br />

Proceedings of the International Conference<br />

on CFD in Mineral & Metal Processing<br />

and Power Generation. CSIRO Minerals,<br />

1997, S. 87–100<br />

[6] Book, A.: Berührungslose Temperaturmessung<br />

von Metallschmelzen. <strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong> 69 (2011) 2,<br />

S. 161–164<br />

Dipl.-Ing.<br />

Matthias An<strong>der</strong>sson<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

Hamburg<br />

Tel.: 040 6541-3513<br />

E-Mail: matthias.an<strong>der</strong>sson@<br />

hsu-hh.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Krüger<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

Hamburg<br />

Tel.: 040 6541-2722<br />

E-Mail:<br />

klaus.krueger@hsu-hh.de<br />

Dipl.-Ing. Ansgar Jüchter<br />

ArcelorMittal Hamburg GmbH<br />

Tel.: 040 7408-527<br />

E-Mail: ansgar.juechter@<br />

arcelormittal.com<br />

Dr.-Ing. Uwe Braun<br />

ArcelorMittal Hamburg GmbH<br />

Tel.: 040 7408-520<br />

E-Mail:<br />

uwe.braun@arcelormittal.com<br />

362 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Der Induktionsofen als Schmelzaggregat<br />

für die Stahlerzeugung<br />

Teil 1 – Merkmale von Induktionsöfen in <strong>der</strong> Stahlerzeugung<br />

The induction furnace as a melting facility in steel production<br />

Part 1 – Features of induction furnaces used in steel production<br />

Mohamed Chaabet, Erwin Dötsch<br />

Die Weltstahlerzeugung erlebt seit einiger Zeit ein rasantes Wachstum: In den<br />

letzten 10 Jahren stieg die Jahresproduktion von 851 Mt/a in 2001 auf 1417 Mt/a<br />

in 2010, was vor allem durch das Wachstum in China begründet ist. Der Anteil<br />

<strong>der</strong> Elektrostahlerzeugung mit dem <strong>Lichtbogenofen</strong> als klassischem Schmelzaggregat<br />

liegt weltweit (ohne China als Son<strong>der</strong>fall mit 90 % Oxygenstahlanteil)<br />

bei etwa 45 %, mit steigen<strong>der</strong> Tendenz. Nach Entwicklung <strong>der</strong> Induktionstechnologie<br />

mit Umrichterleistungen von über 40 MW für Tiegelöfen mit über 65 t<br />

Fassungsvermögen bietet sich <strong>der</strong> Induktionsofen für kleinere Ministahlwerke als<br />

alternatives Elektro-Schmelzaggregat an. Neben dem Wegfall <strong>der</strong> Elektrodenkosten<br />

und den geringen Anfor<strong>der</strong>ungen an das elektrische Netz liegen dessen<br />

Vorteile hauptsächlich <strong>im</strong> hohen Ausbringen <strong>der</strong> Einsatzstoffe und in <strong>der</strong> niedrigen<br />

Umwelt- und Arbeitsplatzbelastung. Diese Merkmale des Induktionsofens<br />

werden in Teil 1 des vorliegenden Beitrags in <strong>der</strong>en beson<strong>der</strong>er Bedeutung für<br />

die Stahlerzeugung beschrieben. Im zweiten Teil des Fachbeitrags werden dann<br />

Beispiele für den Einsatz des Induktionsofens <strong>im</strong> Stahlwerk vorgestellt.<br />

Global steel output has now been growing extremely rapidly for a prolonged<br />

t<strong>im</strong>e; in the past ten years alone, annual production has risen from 851 million<br />

t/a (in 2001) to 1417 million t/a (2010), as a result, pr<strong>im</strong>arily, of growth in<br />

China. Electric steel production using the electric arc furnace as the classical<br />

melting facility is around 45 % world-wide, with a rising trend (but excluding the<br />

special case of China, where oxygen-route steel holds a 90 % share of production).<br />

Following the development of induction technology and inverter outputs<br />

of over 40 MW for crucible furnaces with capacities of above 65 t, the induction<br />

furnace is now available as an alternative electrical melting installation for use<br />

in smaller mini steel mills. The benefits of this technology can be found in high<br />

feed-material efficiencies and low environmental and workplace burdens, in addition<br />

to the absence of electrode costs and the only modest demands made on<br />

the power-supply grid. These features of the induction furnace and their special<br />

significance for steel production are examined in Part 1 of this article. The second<br />

part of the article then focuses on examples of the use of induction furnaces<br />

in the steelmaking plant.<br />

Einleitung<br />

Stahl ist mit Abstand <strong>der</strong> wichtigste industrielle<br />

Werkstoff für die Güterproduktion<br />

und den Anlagenbau, wie aus <strong>der</strong><br />

Mengendarstellung <strong>der</strong> weltweit produzierten<br />

Hauptwerkstoffe in Bild 1 hervorgeht<br />

[1]. In Bild 2 zeigt sich die etwa<br />

seit 1950 laufende rasante Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Weltstahlerzeugung, die nach <strong>der</strong> in<br />

2006 erfolgten <strong>Schätzung</strong> von Ameling<br />

in 2010 etwa 1.500 Mt/a erreichen sollte.<br />

Aus <strong>der</strong> in Bild 3 dargestellten jährlichen<br />

Rohstahlerzeugung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Regionen während <strong>der</strong> letzten zehn<br />

Jahre wird deutlich, dass trotz des Einbruchs<br />

in 2008/2009 diese Jahrestonnage<br />

mit 1.417 Mt/a annähernd erreicht<br />

wurde. Wichtigster Grund dafür ist das<br />

außergewöhnliche Wachstum in China,<br />

wo sich die Jahrestonnage von 152 Mt in<br />

2001 auf 627 Mt in 2010 mehr als vervierfacht<br />

hat [2].<br />

Stahl – weltweit wichtigster<br />

Werkstoff mit hoher Recyclingquote<br />

Die Stahlerzeugungsverfahren sind von<br />

einer hohen Recyclingquote des Stahlschrotts<br />

geprägt, die <strong>im</strong> industriellen Bereich<br />

und bei Kraftfahrzeugen zwischen<br />

85 und 90 %, <strong>im</strong> privaten Bereich bei<br />

50 % liegt [3]. Somit wurde Schrott als<br />

Rohstoff für die Stahlerzeugung mit einem<br />

Anteil von 40 bis 45 % zum fast<br />

gleichberechtigten Partner von Eisenerz.<br />

In Bild 4 sind die Verfahrenswege <strong>der</strong><br />

Stahlherstellung schematisch dargestellt,<br />

darin links und rechts außen die beiden<br />

Hauptverfahren, nach denen weit über<br />

90 % des Stahls hergestellt werden,<br />

nämlich die Linien “Hochofen/Sauerstoff-Blaskonverter“<br />

mit größtenteils Erz<br />

als Rohstoff und “<strong>Lichtbogenofen</strong>“ mit<br />

Schrott als wichtigster Rohstoffbasis [4].<br />

Den Verfahren entsprechend unterscheidet<br />

man zwischen Oxygen- und Elektrostahl.<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

363


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 1: Welterzeugung <strong>der</strong> wichtigsten Werkstoffe 1970/2006 in<br />

Mt/a [1]<br />

Fig. 1: Global production of the most <strong>im</strong>portant materials<br />

1970/2006, in million t/a [1]<br />

Bild 2: Entwicklung <strong>der</strong> Weltstahlerzeugung nach Ameling [1]<br />

Fig. 2: The trend in global steel production, after Ameling [1]<br />

Bild 3: Rohstahlerzeugung in den Jahren 2005 bis 2010 [2]<br />

Fig. 3: Production of crude steel from 2005 to 2010 [2]<br />

Bild 4: Verfahrenswege <strong>der</strong> Stahlerzeugung [4]<br />

Fig. 4: Processing routes in steel production [4]<br />

Der Elektrostahl-Prozess ist gekennzeichnet<br />

durch seine Flexibilität und<br />

auch bei kleineren Stahlwerkseinheiten<br />

(so genannte Ministahlwerke mit 300<br />

bis 1.200 kt/a) gegebene Wirtschaftlichkeit<br />

sowie durch die geringere Umweltbelastung,<br />

indem <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Oxygenverfahren weniger Staub, CO 2 ,<br />

NO x und Schlacke anfallen [5]. Daraus<br />

folgt weltweit, mit Ausnahme von China<br />

und Japan, ein relatives und absolutes<br />

Wachstum <strong>der</strong> Elektrostahlerzeugung.<br />

Die Bil<strong>der</strong> 5 und 6 zeigen,<br />

dass in den Län<strong>der</strong>n des Nahen Ostens,<br />

in <strong>der</strong> Türkei und in Indien dieser<br />

Trend beson<strong>der</strong>s zum Tragen kommt.<br />

In China dagegen beruht das Wachstum<br />

hauptsächlich auf Oxygen-Stahlwerken<br />

in großen Einheiten, so dass<br />

<strong>der</strong> vergleichsweise gemäßigte Anstieg<br />

<strong>der</strong> Elektrostahlerzeugung von 24 Mt<br />

in 2001 auf 64 Mt in 2010 zu dem relativ<br />

niedrigen Anteil des Elektrostahls<br />

von unter 10 % führt. In <strong>der</strong> übrigen<br />

Welt (ohne China) stieg die Elektrostahlerzeugung<br />

von 323 Mt/a in 2001<br />

auf 350 Mt/a in 2010 mit einem Anteil<br />

von 44 bis 46 % an <strong>der</strong> Gesamtstahlerzeugung<br />

[2].<br />

Wie in Bild 4 dargestellt, besteht ein<br />

Teil des Schmelzgutes für die Elektrostahlerzeugung<br />

aus so genanntem<br />

Eisenschwamm, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Direktreduktionsprozess<br />

hergestellt wird, wobei<br />

aufbereitete Eisenerzpellets <strong>im</strong> festen<br />

Zustand durch ein Heiz- und Reduktionsgas<br />

aus Kohlenmonoxid und<br />

Wasserstoff o<strong>der</strong> auch durch Kohle<br />

vom Sauerstoff befreit werden [6].<br />

Das so erzeugte poröse Produkt „Ei-<br />

364 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

senschwamm“ wird <strong>im</strong> Englischen mit<br />

DRI (Direct Reduced Iron) bezeichnet.<br />

Es fällt nach <strong>der</strong> Reduktion mit einer<br />

Temperatur von 600 bis 900 °C an und<br />

wird häufig <strong>im</strong> heißen Zustand zu HBI<br />

(Hot Briquetted Iron) verpresst. Das Direktreduktionsverfahren<br />

hat in den Regionen<br />

wirtschaftliche Bedeutung, wo<br />

statt verkokbarer Kohle Erdgas als Ressource<br />

für das Reduktionsgas o<strong>der</strong> vergasbare<br />

Kohle zur Verfügung stehen.<br />

Die in Bild 7 aufgeführten DRI-Tonnagen<br />

zeigen, dass beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Nahen<br />

Osten und in Asien, hier hauptsächlich<br />

in Indien, diese für die Direktreduktion<br />

günstigen Bedingungen vorliegen.<br />

Demnach werden in Indien mit <strong>der</strong><br />

DRI-Produktion von 30 Mt/a bei einem<br />

nutzbaren Fe-Anteil des DRI von 85 %<br />

die 41 Mt/a Elektrostahl zu 62 % aus<br />

Eisenschwamm hergestellt. Weltweit<br />

beträgt dieser DRI-Anteil 15 % mit<br />

wachsen<strong>der</strong> Tendenz.<br />

Für die weiter wachsende Weltstahlerzeugung<br />

ist zu erwarten, dass die Recyclingquote<br />

des Stahlschrotts mindestens<br />

auf dem <strong>der</strong>zeitigen hohen Niveau<br />

bleibt und die Bedeutung des DRI<br />

als Schmelzgut ansteigt. Daraus ergibt<br />

sich ein weiteres Wachstum <strong>der</strong> Elektrostahlerzeugung.<br />

Die technisch und<br />

wirtschaftlich interessanteste Komponente<br />

ist dabei das Schmelzaggregat<br />

“Elektroofen“. Hier zeichnet sich ab,<br />

dass neben dem etablierten <strong>Lichtbogenofen</strong><br />

auch <strong>der</strong> Induktionsofen zum<br />

Einsatz kommen wird, wie <strong>im</strong> Folgenden<br />

zunächst anhand seiner charakteristischen<br />

Merkmale, dann in Teil 2 des<br />

Beitrags durch Anlagenbeispiele gezeigt<br />

wird.<br />

Bild 5: Elektrostahlerzeugung von 2001 bis 2010 [2]<br />

Fig. 5: Electric furnace steel production from 2001 to 2010 [2]<br />

Bild 6: Anteil <strong>der</strong> Elektrostahl- an <strong>der</strong> Gesamt-Rohstahlerzeugung in den Jahren 2001 und<br />

2010 [2]<br />

Fig. 6: Electric furnace steel production as a percentage of total crude steel production,<br />

2001 and 2010 [2]<br />

Charakteristische Merkmale<br />

des Induktionsofens<br />

Für den industriellen Einsatz gibt es<br />

zwei Haupttypen von Induktionsöfen,<br />

nämlich den Induktions-Rinnenofen<br />

und den ‐Tiegelofen. Als Schmelzaggregat<br />

für Eisenwerkstoffe hat <strong>der</strong> Rinnenofen<br />

inzwischen nur noch untergeordnete<br />

Bedeutung, so dass die folgenden<br />

Ausführungen sich auf den Tiegelofen<br />

beziehen. In Bild 8 ist eine solche<br />

Induktionsschmelzanlage schematisch<br />

dargestellt. Ihre Hauptkomponenten<br />

sind die Stromversorgungseinheit (mit<br />

Transformator, Frequenzumrichter und<br />

Kondensatorbatterie), <strong>der</strong> Tiegelofen<br />

selbst, das Chargiersystem, die Kühl-<br />

Bild 7: DRI-Produktion in Mt/a in 2001, 2005 und 2010 [2]<br />

Fig. 7: DRI production in million t/a in 2001, 2005 and 2010 [2]<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

365


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 8: Aufbau<br />

einer Induktionsschmelzanlage,<br />

Bauart ABP<br />

Fig. 8: Structure of<br />

an induction melting<br />

installation,<br />

ABP type<br />

Der Tiegelofen selbst ist ein einfach aufgebautes<br />

Schmelzaggregat, das entsprechend<br />

Bild 8 <strong>im</strong> Wesentlichen aus dem<br />

Feuerfesttiegel, <strong>der</strong> ihn umgebenden<br />

Spule und aus einem tragenden Stahlgerüst<br />

besteht. Die von Wechselstrom<br />

durchflossene Spule erzeugt ein elektromagnetisches<br />

Feld, das <strong>im</strong> metallischen<br />

Schmelzgut Wirbelströme induziert, die<br />

nach dem Joule’schen Gesetz zur Erwärmung<br />

und schließlich zum Schmelzen<br />

<strong>der</strong> Einsatzstoffe führen.<br />

Somit wird die Wärme ohne Übertemperatur<br />

direkt <strong>im</strong> Schmelzgut erzeugt, so<br />

dass die in brennstoff- o<strong>der</strong> lichtbogenbeheizten<br />

Öfen bei <strong>der</strong> Energieübertragung<br />

anfallenden Emissionen <strong>im</strong> Induktionsofen<br />

nicht entstehen. Der Staubanfall<br />

liegt in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Einsatzstoffe bei 0,5 bis 1 kg/t<br />

Schmelze, <strong>der</strong> Schlackenanteil bei 10 bis<br />

15 kg/t. Weitere Vorteile <strong>der</strong> überhitzungsfreien<br />

Energieübertragung bestehen<br />

darin, dass kein voreilen<strong>der</strong> Feuerfestverschleiß<br />

durch überhöhte Wandtemperaturen<br />

eintritt, die Gasaufnahme<br />

aus <strong>der</strong> Atmosphäre stark eingeschränkt<br />

wird und dass vor allem <strong>der</strong> Abbrand <strong>der</strong><br />

Einsatz- und Legierungsstoffe min<strong>im</strong>al<br />

ist.<br />

systeme für Stromversorgung und Ofenspule,<br />

die Rauchgasabsaugung sowie<br />

das Leitsystem für die Prozesssteuerung<br />

[7]. Die Anlage ist durch die folgenden<br />

Merkmale gekennzeichnet.<br />

Energieübertragung ohne<br />

Übertemperatur<br />

Induktive Badbewegung<br />

Wie die schematische Darstellung in<br />

Bild 9a zeigt, verläuft <strong>der</strong> vom Spulenstrom<br />

erzeugte magnetische Fluss zum<br />

Teil durch die Schmelze, zum größten Teil<br />

durch die zwischen Spule und Schmelze<br />

befindliche Tiegelwand [8]. Die außen<br />

liegenden Blechpakete bilden einen magnetischen<br />

Rückschluss und führen damit<br />

das äußere magnetische Streufeld<br />

so, dass eine unzulässige Erwärmung <strong>der</strong><br />

umgebenden Ofenkonstruktion verhin<strong>der</strong>t<br />

wird.<br />

Bild 9: a) Feldbild eines Mittelfrequenz-Tiegelofens, b) Kraftverteilung und Strömungsverlauf<br />

[8]<br />

Fig. 9: a) Field <strong>im</strong>age of a medium-frequency crucible furnace, b) Power distribution and<br />

flow pattern [8]<br />

Aus dem Zusammenwirken <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Schmelze induzierten Wirbelströme und<br />

<strong>der</strong> magnetischen Induktion entstehen<br />

elektromagnetische Kräfte, die <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

radial zur Tiegelachse gerichtet<br />

sind und somit die Schmelze von <strong>der</strong><br />

Tiegelwand nach innen drücken. Dem<br />

entgegen wirkt die Schwerkraft, so dass<br />

sich an <strong>der</strong> Badoberfläche eine Kuppe<br />

bildet. Darüber hinaus entsteht eine<br />

Badströmung in Form von zwei gegeneinan<strong>der</strong><br />

drehenden Wirbeltoroiden dadurch,<br />

dass <strong>der</strong> radiale Druck auf die<br />

Schmelze aufgrund des Ausstreuens des<br />

Feldes an den Spulenenden etwa auf<br />

halber Spulenhöhe ein Max<strong>im</strong>um aufweist<br />

(Bild 9b).<br />

366 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Die induktive Badbewegung führt zunächst<br />

zu einer idealen Homogenisierung<br />

<strong>der</strong> Schmelze in Bezug auf die chemische<br />

Zusammensetzung und Temperatur.<br />

Weiterhin ist sie von Vorteil für das<br />

Einrühren von spezifisch leichten Stoffen<br />

wie Spänen, Stanzabfällen, Shred<strong>der</strong>schrott<br />

und Eisenschwamm. Bei geeigneter<br />

Chargierweise werden diese Stoffe<br />

spontan in die Schmelze eingerührt, so<br />

dass opt<strong>im</strong>ale Wärmeübertragungsbedingungen<br />

für das Schmelzen <strong>der</strong> Einzelstücke<br />

gegeben sind.<br />

Umrichter-Stromversorgung<br />

Die Stromversorgung <strong>der</strong> Ofenspule erfolgt<br />

entsprechend Bild 8 über einen<br />

Transformator, einen Frequenzumrichter<br />

und eine die Ofenblindleistung kompensierende<br />

Kondensatorbatterie. Somit<br />

stellt <strong>der</strong> Induktionsofen bei einem<br />

cos φ von etwa 0,95 <strong>im</strong> Leistungsbereich<br />

von 60 bis 100 % <strong>der</strong> Nennleistung für<br />

das elektrische Versorgungsnetz eine<br />

„rein“ ohmsche Last dar, die außerdem<br />

zeitlich konstant, also ohne kurzfristige<br />

Schwankungen ist. Da zusätzlich die Einschaltung<br />

des Ofens über eine zeitliche<br />

Rampe erfolgt, wird jede Art von Flicker<br />

und Netzbelastung durch Rush-Ströme<br />

vermieden. Weiterhin werden durch.<br />

24-Puls-Auslegung des Umrichters die<br />

5., 7., 11., und 13. <strong>der</strong> vom Wechselrichter<br />

verursachten Oberschwingungen<br />

weitgehend reduziert, so dass erst die<br />

23. für das Netz wirksam wird und damit<br />

<strong>im</strong> Normalfall ohne störende Nebenwirkung<br />

bleibt.<br />

Der vom Umrichter eingespeiste Strom<br />

schwingt mit einer Resonanzfrequenz<br />

(zwischen 60 und 110 % <strong>der</strong> Nennfrequenz),<br />

die sich <strong>im</strong> Hochstromkreis zwischen<br />

Ofenspule und Kondensatorbatterie<br />

selbständig einstellt und damit eine<br />

einfache Konstantleistungsregelung ermöglicht.<br />

Durch variable Strom, Spannung<br />

und Frequenz wird die verfügbare<br />

Leistung praktisch bei jedem Zustand<br />

des Schmelzguts <strong>im</strong> Tiegel, d. h. über<br />

die gesamte Schmelzperiode, voll nutzbar.<br />

Daraus ergeben sich die Hauptvorteile<br />

<strong>der</strong> Umrichter-Stromversorgung<br />

gegenüber dem konventionellen Netzfrequenz-Ofen,<br />

<strong>der</strong> bei starrer Netzfrequenz<br />

nur <strong>im</strong> Sumpfbetrieb wirtschaftlich<br />

arbeitet: Die variable und höhere<br />

Frequenz des Spulenstroms <strong>im</strong> Schwingkreis<br />

mit den Variablen Strom und Spannung<br />

erlaubt, dass man den MF-Ofen<br />

ohne Einbuße bei <strong>der</strong> Schmelzleistung<br />

<strong>im</strong> Chargenbetrieb, d. h. ohne Sumpf,<br />

mit festen Einsatzstoffen betreiben und<br />

dass man ihn bei gleichem Fassungsvermögen<br />

mit einer mehrfach höheren Leistung<br />

ausrüsten kann [9]. Darauf beruht<br />

<strong>der</strong> essentielle Fortschritt gegenüber <strong>der</strong><br />

Situation in den 1970er Jahren, wo Anstrengungen<br />

zum Einsatz des NF-Induktionsofens<br />

für die Stahlerzeugung mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger erfolglos unternommen<br />

wurden [10].<br />

Betriebs- und Umweltverhalten<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> direkten Energieübertragung<br />

führt zu hohem Ausbringen <strong>der</strong><br />

Einsatzstoffe mit geringer Staubemission,<br />

wie oben beschrieben. Die Lärmbelastung<br />

wird in zulässigen Grenzen unter<br />

85 bis 83 dB(A) gehalten, indem einerseits<br />

die lärmemittierenden Stromversorgungskomponenten<br />

(Drossel, Umrichter,<br />

Kondensatorbatterie) in geschlossenen<br />

Räumen untergebracht werden und<br />

an<strong>der</strong>erseits bei <strong>der</strong> Ofenbauweise die<br />

For<strong>der</strong>ung nach niedriger Lärmemission<br />

berücksichtigt wird sowie Ofengehäuse<br />

und -plattform lärmgedämmt werden<br />

[11]. Auch die geringe Hitzebelastung<br />

<strong>der</strong> Umgebung macht den Induktionsofen<br />

zu einem arbeitsplatzfreundlichen<br />

Schmelzaggregat.<br />

Feuerfestauskleidung<br />

Im Regelfall werden die Tiegelöfen mit<br />

pulverförmigen Trockenmassen zugestellt,<br />

die <strong>im</strong> Ofen zu einem monolithischen,<br />

aber elastischen Tiegel gesintert<br />

werden. Dabei stellt das Induktionsverfahren<br />

beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Feuerfestauskleidung:<br />

• Möglichst geringe Wanddicke, um<br />

den Aufwand für die Kondensatorbatterie<br />

zur Kompensation <strong>der</strong> Blindleistung<br />

gering und den elektrischen<br />

Wirkungsgrad hoch zu halten.<br />

• Keine Metallpenetration in die Feuerfestwand,<br />

da elektrisch leitende<br />

Stoffe <strong>im</strong> Ofenfutter induktiv aufgeheizt<br />

werden, so dass die eindringende<br />

Metallschmelze nicht zum Stehen<br />

kommt, son<strong>der</strong>n bis zur Spule vordringt<br />

und dort zum Windungsschluss<br />

o<strong>der</strong> sogar zum Austritt führt.<br />

• Hohe mechanische und chemische<br />

Beständigkeit, um <strong>der</strong> Beanspruchung<br />

durch die Badbewegung standzuhalten.<br />

Diese Anfor<strong>der</strong>ungen werden für das<br />

induktive Schmelzen von Eisenguss<br />

durch quarzitische Trockenmassen erfüllt.<br />

Quarzit ist jedoch für die Herstellung<br />

von Stahlschmelzen wegen unzureichen<strong>der</strong><br />

thermischer und chemischer<br />

Beständigkeit ungeeignet. Für diesen<br />

Einsatz sind spinellbildende Trockenmassen<br />

auf MgO- und Al 2 O 3 -Basis die<br />

bevorzugten Baustoffe. Sie zeichnen<br />

sich aus durch eine hohe Temperaturanwendungsgrenze<br />

von über 1.750 °C<br />

bei gleichzeitig günstigem Temperaturwechselverhalten<br />

und geringer Infiltrationsneigung.<br />

Das zuletzt genannte Merkmal beruht<br />

vor allem auf <strong>der</strong> Spinellbildung während<br />

des Sinterns <strong>der</strong> eingebrachten<br />

Masse: Die Bildung des Spinells (MgO ·<br />

Al 2 O 3 ) aus Magnesit und Korund ist<br />

mit einer Volumenzunahme von 7,9 %<br />

verbunden, die nicht nur die be<strong>im</strong> Sintern<br />

ohne solche Reaktionen ab etwa<br />

1.200 °C auftretende Sinterschwindung<br />

kompensiert, son<strong>der</strong>n zu einer zusätzlichen<br />

Verdichtung in <strong>der</strong> Sinterschicht<br />

führt [12].<br />

Fazit<br />

Für die weltweit weiter wachsende Elektrostahlerzeugung<br />

steht <strong>der</strong> Induktionsofen<br />

als alternatives Schmelzaggregat<br />

zum etablierten <strong>Lichtbogenofen</strong> bereit.<br />

Er bietet verfahrens- und umwelttechnische<br />

Vorteile, die ihn für den wirtschaftlichen<br />

Einsatz in kleineren Ministahlwerken<br />

interessant machen. Nachdem entsprechende<br />

frühere Bemühungen mit<br />

dem Netzfrequenztiegelofen nicht erfolgreich<br />

waren, sind nunmehr mit <strong>der</strong><br />

Stromversorgung auf Basis von Hochleistungsumrichtern<br />

sowie mit neutralen<br />

und basischen Feuerfestauskleidungen<br />

die Voraussetzungen für den erfolgreichen<br />

Einsatz <strong>im</strong> Stahlwerk gegeben, auf<br />

die <strong>im</strong> Teil 2 dieses Beitrags eingegangen<br />

wird.<br />

Literatur<br />

[1] Ameling, D.: Ressourceneffizienz – Stahl<br />

ist die Lösung. BDSV Jahrestagung, Berlin,<br />

Sept. 2007<br />

[2] World Steel Association: Steel Statistical<br />

Yearbook 2011<br />

[3] Krüger, K.; Pfeifer, H.: Lichtbogenöfen.<br />

In: Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F.<br />

(Hrsg.): Praxishandbuch Thermoprozesstechnik,<br />

Bd. II, 2. Auflage, Vulkan-Verlag<br />

GmbH, Essen, 2011, S. 43–80<br />

[4] Stahlfibel, Verlag Stahleisen, Düsseldorf<br />

2002<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

367


Fa c h b e r i c h t e<br />

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[5] Ouvradou, C.: European Perspective on<br />

the Role of the EAF. 8 th European Electric<br />

Steelmaking Conference, Birmingham,<br />

9–11 May 2005, pp. 15–30<br />

[6] Schliephake, H.; Steffen, R.; Lüngen,<br />

H. B.: Einsatzstoff Eisenschwamm und<br />

Eisencarbid. In: Heinen, K.-H.: Elektrostahl-Erzeugung,<br />

4. Auflage, Verlag<br />

Stahleisen GmbH, Düsseldorf, 1997,<br />

S. 65–76<br />

[7] Dötsch, E.: Induktives Schmelzen und<br />

Warmhalten. Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

2009, S. 15–53<br />

[8] Wie [7], S. 7–11<br />

[9] Dötsch, E.; Doliwa, H.: Wirtschaftliches<br />

Schmelzen in Mittelfrequenz-Induktionsöfen.<br />

Gießerei 75 (1986) Nr. 17,<br />

S. 495–501<br />

[10] Dötsch, E.; Hegewaldt, F.: Schmelzen von<br />

Stahl in Großraum-Induktions-Tiegelöfen.<br />

Fachberichte Hüttenpraxis Metallverarbeitung<br />

15 (1977), S. 429–433<br />

[11] Dötsch, E.; Gillhaus, H.: Der leise Mittelfrequenz-Tiegelofen<br />

für hohe Schmelzleistungen.<br />

ABB Technik (1993) Nr. 4,<br />

S. 233–238<br />

[12] Wie [7], S. 16–23<br />

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368 <strong>elektrowärme</strong> <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint <strong>international</strong> <strong>der</strong> Vulkan-Verlag · Heft GmbH, 4/2011 Huyssenallee · Dezember<br />

52-56, 45128 Essen


Fa c h b e r i c h t e<br />

Wi<strong>der</strong>standsbeheizte Drehrohröfen<br />

zur Wärmebehandlung von seltenen<br />

Erden und Quarzsand<br />

Resistant heated rotary furnaces for heat treatment of rare earth minerals and<br />

quartz sand<br />

Peter Wübben<br />

Der Drehrohrofen vereint, in vielen Fällen, die in <strong>der</strong> heutigen Zeit gestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen einer mo<strong>der</strong>nen kontinuierlichen Wärmebehandlungsanlage –<br />

hoher Durchsatz, energieeffizient, leichte Automatisierbarkeit und gute Reproduzierbarkeit.<br />

Durch den Einsatz mo<strong>der</strong>ner Hochleistungswerkstoffe ist heute<br />

eine Vielzahl von Anwendungen realisierbar. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten<br />

von Drehrohröfen werden neuerdings erweitert durch den Einsatz bei <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Seltenen Erden und hochreinem Quarzsand.<br />

The rotary tube furnace combines, in most cases, the expectations of today of a<br />

mo<strong>der</strong>n continuous heat treatment furnace - high throughput, energy efficiency,<br />

easy automation and a reliable reproducibility. Today a number of applications<br />

can be realized by the use of high performance materials for the rotary tube. The<br />

various operational possibilities of rotary tube furnaces were recently extended<br />

by applications for the production of rare earth minerals and high purity quartz<br />

sand.<br />

auf wenige Zent<strong>im</strong>eter beschränkt und<br />

die Haltezeit sehr lang. Durch den zusätzlichen<br />

Aufwand be<strong>im</strong> Be- und Entladen<br />

wird die Produktivität stark vermin<strong>der</strong>t.<br />

Zudem kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass die Pulvereigenschaften<br />

von <strong>der</strong> Oberfläche bis zum Boden <strong>der</strong><br />

Schüttung variieren. Theoretisch ließen<br />

sich diese Probleme durch zyklisches vakuumpumpen<br />

vermin<strong>der</strong>n. Jedoch wird<br />

<strong>der</strong> Aufwand und damit <strong>der</strong> Preis <strong>der</strong><br />

Ofenanlage sehr in die Höhe getrieben.<br />

Bei empfindlichen Substanzen besteht<br />

außerdem die Gefahr, dass Abdampfen<br />

o<strong>der</strong> gar Zersetzung eintritt. Probleme<br />

entstehen auch durch eine Kontamination<br />

des Produktes durch den Werkstoff<br />

des Transportbehälters.<br />

Einleitung<br />

Die steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen an Rohstoffe<br />

zur Herstellung von Gläsern,<br />

Quarz und Keramiken für den Einsatz <strong>im</strong><br />

elektronischen o<strong>der</strong> medizinischen Bereich<br />

stellen <strong>im</strong>mer höhere Ansprüche an<br />

die Reinheit, Homogenität und Oberflächenbeschaffenheit<br />

<strong>der</strong> Ausgangspulver.<br />

Durch <strong>im</strong>mer strengere Umweltauflagen<br />

bzw. Entsorgungskosten wird es <strong>im</strong>mer<br />

interessanter Abfallstoffe z. B. aus <strong>der</strong><br />

Metallverhüttung innerbetrieblich zu recyceln,<br />

wobei häufig eine zwischengeschaltete<br />

Aufbereitung nötig ist. Durch<br />

thermische Behandlung lassen sich störende<br />

Verunreinigungen organischer<br />

und anorganischer Art zersetzen o<strong>der</strong><br />

direkt verdampfen.<br />

Für alle Anwendungen gilt: opt<strong>im</strong>ale homogene<br />

Eigenschaften werden nur erreicht,<br />

wenn jedes Teilchen des Pulvers<br />

o<strong>der</strong> Granulats die gleiche Behandlung<br />

erfährt. Das betrifft sowohl die Temperatur-Zeit-Kurve,<br />

als auch die Umgebungsatmosphäre,<br />

wie z. B. den Sauerstoffgehalt<br />

be<strong>im</strong> Kalzinieren.<br />

Die einfachste Methode ist, die Ausgangspulver<br />

in keramische o<strong>der</strong> metallische<br />

Kästen, bzw. Tiegel zu füllen und<br />

<strong>im</strong> Batch-Ofen zu behandeln. Dieses<br />

Verfahren hat jedoch schwerwiegende<br />

Nachteile: Das Gewicht bzw. die thermische<br />

Masse <strong>der</strong> Container übersteigt<br />

die des Produkts meist um ein vielfaches.<br />

Dadurch ist ein hoher Energieverbrauch<br />

und lange Zykluszeiten durch das Aufheizen<br />

und Abkühlen vorprogrammiert.<br />

Da bei Schüttgütern, manchmal noch<br />

durch auftretende Sinterkrusten verstärkt,<br />

die Diffusion des Reaktionsgases<br />

stark behin<strong>der</strong>t wird, ist die Schütthöhe<br />

Da trotz <strong>der</strong> oben genannten Schwierigkeiten<br />

ein Großteil des Pulvers zur gleichen<br />

Zeit reagiert, müssen nachgeschaltete<br />

Entsorgungseinrichtungen, wie Wäscher<br />

o<strong>der</strong> Nachverbrennung für sehr<br />

große Durchflüsse d<strong>im</strong>ensioniert werden.<br />

Die Lösung all dieser Probleme ist<br />

ein Ofen mit kontinuierlichem, behälterlosem<br />

Transport, bei dem die Teilchen<br />

gleichzeitig durchmischt werden, so dass<br />

die Exposition gegenüber <strong>der</strong> Temperatur<br />

und Atmosphäre <strong>im</strong> Mittel homogen<br />

bleibt: Der Drehrohrofen.<br />

Drehrohröfen lassen sich direkt und indirekt<br />

beheizen. Bei <strong>der</strong> direkten Beheizung<br />

wird ein Drehrohr üblicherweise<br />

durch Beheizung mit Brennern direkt<br />

von innen beheizt. Vorteilhaft ist bei diesem<br />

Verfahren, dass <strong>der</strong> Temperaturbelastung<br />

des Rohres bei einer entsprechenden<br />

Wärmeisolation kaum Grenzen<br />

gesetzt werden. Die Wärmeisolation<br />

kann so d<strong>im</strong>ensioniert werden, dass das<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

369


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 1: Drehrohrofen mit Vibrationsför<strong>der</strong>er<br />

und Nachverbrennung bis 1.500 °C<br />

Fig.1: Rotary furnace with vibrating conveyor<br />

and thermal post combustion up to<br />

1,500 °C<br />

Drehrohr außen relativ kühl bleibt und<br />

überall frei zugänglich ist. Die Materialauswahl<br />

und die Möglichkeiten zu mechanischer<br />

Lagerung, Antrieb, etc. sind<br />

kaum beschränkt. So werden extrem<br />

große Bauformen z.B. für die Zementindustrie<br />

möglich. Nachteilig ist bei einer<br />

direkten Beheizung eine Vermischung<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Verbrennung entstehenden<br />

Rauchgase mit den be<strong>im</strong> Prozess entstehenden<br />

Prozessgasen. Im schlechtesten<br />

Fall reagieren die Rauchgase mit dem<br />

Produkt.<br />

Im Gegensatz zur direkten Beheizung erfolgt<br />

bei <strong>der</strong> indirekten Beheizung die<br />

Erwärmung des Drehrohres von außen.<br />

Die Wärmeübertragung an das Produkt<br />

erfolgt dabei durch die erhitzte Wand<br />

des Drehrohres. Die Beheizung kann dabei<br />

elektrisch als auch durch Gasbeheizung<br />

erfolgen. Im Gegensatz zur elektrischen<br />

Beheizung benötigen gasbeheizte<br />

Öfen jedoch hohen Infrastrukturaufwand<br />

und höhere Investitionskosten.<br />

Für den Einsatz <strong>im</strong> Laborbetrieb o<strong>der</strong> für<br />

den Betrieb von Pilotanlagen mit kleinem<br />

Durchsatz gibt es für die Beheizung mit<br />

Gasbrennern jedoch eine untere Grenze,<br />

die sich durch die geringe Heizleistung<br />

ergibt. Im Gegensatz dazu können elektrisch<br />

beheizte Drehrohröfen auch bei<br />

geringer Heizleistung sehr genau in <strong>der</strong><br />

Temperatur gesteuert werden und benötigen<br />

bei Einsatz <strong>im</strong> Dauerbetrieb nur<br />

wenige Ersatzteile.<br />

Für Versuchs-, Technikums- und kleinere<br />

Produktionsöfen – <strong>der</strong> Durchsatz (ca.<br />

1 bis 300 dm 3 /h) wird durch die Haltezeit<br />

und den gutspezifischen Füllgrad<br />

des Rohres best<strong>im</strong>mt – sind elektrisch<br />

beheizte Drehrohröfen die geeignetere<br />

Wahl. Die Grenzen bei keramischen,<br />

plasmagespritzten Rohren liegen etwa<br />

bei einem Durchmesser von D max = 600<br />

mm und einer Länge von Lbeheizt = 5<br />

m. Bei metallischen Rohren können die<br />

max<strong>im</strong>alen Größen bei Temperaturen<br />

< 600 °C auch höher liegen. Bild 1 zeigt<br />

beispielhaft einen elektrisch beheizten<br />

Drehrohrofen für den Laborbetrieb mit<br />

einem keramischen Drehrohr, wie er bei<br />

<strong>der</strong> Wärmebehandlung von hochreinem<br />

Quarzsand zum Einsatz kommt.<br />

Gutbewegung <strong>im</strong> Drehrohrofen<br />

bei Gütern mit wasserähnlichem<br />

Fließverhalten<br />

Entscheidung für den Wärmetransport<br />

von <strong>der</strong> beheizten Drehrohrwand an das<br />

Produkt ist die Bewegung des Produktes<br />

<strong>im</strong> Drehrohr. Bei <strong>der</strong> Bewegung von<br />

Schüttgütern mit wasserähnlichem Fließverhalten<br />

werden sieben verschiedene<br />

Fließformen unterschieden (Bild 2).<br />

1. Reines Gleiten: Hierbei ist die Reibung<br />

zwischen Rohrwand und Schüttgut so<br />

gering, dass das Gut mit zeitlich konstantem<br />

Winkel ohne Bewegung und<br />

Durchmischung <strong>im</strong> Ofenrohr steht.<br />

2. Pendeln: Durch die etwas höhere<br />

Drehzahl besteht ein fortlaufen<strong>der</strong><br />

Wechsel zwischen Haft- und Gleitrei-<br />

bung an <strong>der</strong> Rohrwand. Eine Durchmischung<br />

findet ebenfalls nicht statt.<br />

Aus diesem Grund haben diese ersten<br />

beiden Zustände wenig praktische Bedeutung.<br />

3. Periodisches Stürzen: Be<strong>im</strong> Übergang<br />

von Phase 2 zu 3 ist an <strong>der</strong><br />

Ober- und Randfläche des Schüttgutes<br />

eine Durchmischung zu beobachten.<br />

Die Oberfläche des Gutes ist gekennzeichnet<br />

durch zwei mit stumpfen<br />

Winkel aufeinan<strong>der</strong> stehenden<br />

Ebenen.<br />

4. Abrollen: Dieser Winkel vergrößert<br />

sich mit zunehmen<strong>der</strong> Drehzahl, sodass<br />

sich letztendlich eine einzige<br />

Ebene bildet, an <strong>der</strong>en Oberfläche<br />

ein Materialtransport stattfindet, <strong>der</strong><br />

auch hier an <strong>der</strong> Unterseite fortgesetzt<br />

wird.<br />

5. Überböschen: Die Oberkante des<br />

Schüttgutes steigt mit <strong>der</strong> Drehzahl<br />

weiter an und rundet sich durch das<br />

Hinabgleiten kontinuierlich ab. Die<br />

Durchmischung wird intensiver.<br />

6. Wellenüberschlag: Es findet über die<br />

gesamte Querschnittsfläche hinweg<br />

ein großer Überschlag statt, <strong>der</strong> <strong>im</strong><br />

Stande ist, das Schüttgut zu zerkleinern.<br />

Diese Transportart tritt häufig<br />

auf, wenn mit Einbauten <strong>im</strong> Rohr gearbeitet<br />

wird<br />

7. Zentrifugieren: Nur bei hinreichend<br />

hoher Haftreibung zwischen Ofenwand<br />

und Schüttgut ist <strong>der</strong> typische<br />

Zentrifugenprozess zu beobachten,<br />

bei dem das gesamte Gut an <strong>der</strong> Außenseite<br />

haftet. Dieser unerwünschte<br />

Zustand lässt sich aber häufig durch<br />

einen zusätzlich installierten Abstreifer<br />

wie<strong>der</strong> in Zustand 6 überführen.<br />

Der Abstreifer (Keramik o<strong>der</strong> Metallrohr)<br />

kann dann gleichzeitig als<br />

Schutzrohr für Thermoelemente dienen.<br />

Form Gleiten Kaskaden Katarakt<br />

Unterart 1 2 3 4 5 6 7<br />

Ablauf<br />

Prozess Gleiten Mischen Zerkleinern Zentri fugieren<br />

Anwendung keine Drehrohröfen und -reaktoren, Trockenund<br />

Kühltrommeln, Kugelmühlen<br />

Trommelmischer<br />

keine<br />

Bild 2: Fließformen<br />

<strong>im</strong> Drehrohr<br />

Fig. 2: Types of<br />

flow behavior in rotary<br />

furnace<br />

370 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

Gestell und mechanischer<br />

Aufbau<br />

Beschickung<br />

Die Dosierung und Beschickung eines<br />

Drehrohres erfolgt über Vibrationsrinnen,<br />

För<strong>der</strong>schnecke o<strong>der</strong> Band. Rüttler<br />

erfor<strong>der</strong>n neben einer Frequenzsteuerung<br />

meist zusätzliche flexible mechanische<br />

Einbauten um För<strong>der</strong>mengen exakt<br />

einzustellen. Bei Dosierschnecken<br />

kann <strong>der</strong> erhöhte Abrieb zu Problemen<br />

führen. Bei Schutzgasbetrieb werden<br />

zur kontinuierlichen Befüllung Doppelschleusen<br />

eingesetzt.<br />

Transport und Antrieb<br />

Der Drehrohrantrieb erfolgt über einen<br />

frequenzgesteuerten Drehstrommotor.<br />

Die Durchlaufzeit lässt sich stufenlos<br />

über Drehzahl und Anstellwinkel variieren.<br />

Die Drehzahl für das Rohr liegt meist<br />

<strong>im</strong> Bereich von 1 bis 10 min –1 .<br />

Der Ofen selbst wird auf einen Kipprahmen<br />

aufgebaut. Der Kippwinkel lässt sich<br />

bei kleineren Öfen manuell über Drehkurbel<br />

zwischen 0 und 10° Steigung einstellen,<br />

bei großen Drehrohröfen (Bild 3)<br />

über Hydraulik meist <strong>im</strong> Bereich 0 bis 5°.<br />

Als Material für das Ofengehäuse ist die<br />

Verwendung von Edelstahl meist sinnvoll,<br />

da Drehrohröfen häufig in chemisch<br />

belasteter Umgebung betrieben werden.<br />

Das Rohr sollte auch bei Betrieb an Luft<br />

mit Endkappen versehen sein, da sonst<br />

speziell bei hoher Temperatur – selbst bei<br />

leichten Kippwinkel – starke Zugeffekte<br />

auftreten. Diese machen sich durch einen<br />

starken radialen Temperaturgradienten<br />

<strong>im</strong> Rohr bemerkbar. Dadurch kann<br />

bei Temperaturregelung mit einem <strong>im</strong><br />

Rohr platziertem Thermoelement eine<br />

Überhitzung <strong>der</strong> Rohrwand auftreten,<br />

was zum Festbacken des Schüttgutes am<br />

Rohr führt. Bei Regelung mit außen liegenden<br />

Thermoelementen wird dagegen<br />

die Arbeitstemperatur <strong>im</strong> Rohr nicht<br />

erreicht. Abhängig von Rohrgeometrie,<br />

Kippwinkel und Temperatur kann bei<br />

fehlenden Endkappen <strong>der</strong> radiale Temperaturgradient<br />

mehr als 100 °C betragen.<br />

Wichtig ist, dass sich das Drehrohr leicht<br />

wechseln lässt, ohne dass die Ofenisolation<br />

und die Heizelemente beschädigt<br />

werden. Bei kleineren Rohren kann man<br />

sich damit behelfen, dass man ein langes,<br />

leichtes Kunststoffrohr durch den<br />

Ofen schiebt und das Rohr dann über<br />

Bild 3: Schema eines<br />

Hochtemperatur-Drehrohrofens<br />

Fig. 3: Layout of<br />

high temperature<br />

rotary furnace<br />

dieses einschiebt. Bei größeren Rohren<br />

muss <strong>der</strong> Ofen teilbar bzw. mit Deckel<br />

versehen sein um das Rohr von oben hereinsetzen<br />

zu können.<br />

Kühlzone<br />

Bei kleineren Anlagen ist eine aktive<br />

Kühlung <strong>im</strong> Gutauslass meist nur zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Drehlager erfor<strong>der</strong>lich, da<br />

mit dem Gut nur kleine Wärmemengen<br />

nach außen transportiert werden. Meist<br />

ist Ventilatorenkühlung mit Umgebungsluft<br />

ausreichend. Höhere Abkühlungsraten<br />

können durch wassergekühlte Strecken<br />

mit Umluftventilation erreicht werden.<br />

Für größere Austragsmengen kann<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Kühlzone das Drehrohr in<br />

Metall ausgeführt und direkt über Düsen<br />

mit Wasser gekühlt werden. Die nötige<br />

Kühlzonenlänge hängt vom Durchsatz,<br />

Korngröße, max<strong>im</strong>al möglicher Austragstemperatur<br />

und dem Material des Auffangbehälters<br />

ab.<br />

Auffangbehälter<br />

Das Gut wird oft nach Durchlaufen <strong>der</strong><br />

Kühlzone batchweise in einem Behälter<br />

aufgefangen o<strong>der</strong> mit einem För<strong>der</strong>band<br />

kontinuierlich zu nachgeschalteten<br />

Anlagen transportiert. Bei Mikrowellenund<br />

Mikrowellenhybrid-Drehrohröfen<br />

(Bild 4) werden Quarzglasrohre o<strong>der</strong> Keramikrohre<br />

verwendet. Muss ein Metallrohr<br />

verwendet werden, kann die Mikrowelleneinspeisung<br />

nur durch die Stirnseiten<br />

des Rohres realisiert werden. Bei den<br />

Mikrowellenhybrid-Drehrohröfen findet<br />

zusätzlich eine konventionelle Beheizung<br />

statt, wobei in <strong>der</strong> Regel elektrische Wi<strong>der</strong>standbeheizung<br />

verwendet wird.<br />

Drehrohr<br />

Je nach Temperatur und Brenngut können<br />

verschiedene Rohrtypen zum Einsatz<br />

kommen. Möglicher Abrieb und Verunreinigung<br />

des Brenngutes und Reaktionen<br />

(chemisch o<strong>der</strong> nur „Anbacken“ des<br />

Brenngutes am Rohr) sind zu berücksichtigen.<br />

Dieses Problem tritt verstärkt bei<br />

feinen Pulvern auf, so dass bei kritischen<br />

Substanzen eine Vorgranulation nötig<br />

werden kann. Bei Pulvern, die zum Kleben<br />

neigen, kann es sinnvoll sein, einen<br />

Abstreifer o<strong>der</strong> eine Kette zu montieren.<br />

Metallische Drehrohrwerkstoffe<br />

Gängige Materialien sind je nach Anwendung<br />

und chemischer Belastung 1.4841<br />

bis 1.050 °C, 1.4828 bis 950 °C, Inconel<br />

bis 1.150 °C und neuerdings APM ® (Fe-<br />

CrAl) bis 1.300 °C. Metallrohre sind mechanisch<br />

robust, erlauben hohe Aufheizund<br />

Abkühlraten, die Einbauten – z. B.<br />

Schnecken und Abstreifer – sind relativ<br />

einfach realisierbar. Die geringe Härte<br />

kann aber durch Abrieb zur Verunreinigung<br />

des Brenngutes führen, da metallische<br />

Hochtemperaturwerkstoffe relativ<br />

viele und zum Teil auch kritische Legierungsbestandteile,<br />

z. B. Ni,Cr enthalten.<br />

Spezielle Legierungen kommen bei <strong>der</strong><br />

Wärmebehandlung von säurehaltigen<br />

Produkten, z. B. bei seltenen Erden,<br />

zum Einsatz. Hier hat sich <strong>der</strong> Werkstoff<br />

Bild 4: Gas-/ Vakuumdichter Mikrowellen-<br />

Drehrohrofen, für CVD Beschichtungen<br />

Fig. 4: Gas and vacuum tight microwave rotary<br />

furnace for CVD process<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

371


Fa c h b e r i c h t e<br />

Bild 5: Temperaturverlauf<br />

am Drehrohrende<br />

Fig. 5: Temperature<br />

curve at the end of<br />

rotary tube<br />

Keramische Rohre haben hohe Abriebsbeständigkeit,<br />

die enthaltenen Stoffe<br />

sind eher unkritisch und es können hohe<br />

Einsatztemperaturen bis 1.700 °C gefahren<br />

werden. Bei Schlicker-gegossenen<br />

Keramikrohren sind die max<strong>im</strong>alen Abmessungen<br />

aber sehr eingeschränkt. Mit<br />

den plasmagespritzten Rohren lassen<br />

sich D<strong>im</strong>ensionen bis zu einem Durchmesser<br />

von 600 mm realisieren. Im Vergleich<br />

zu metallischen Drehrohren ist <strong>der</strong><br />

Preis für plasmagespritzte Drehrohre jedoch<br />

sehr hoch, so dass häufig mehrere<br />

kleinere Öfen mit Drehrohren kleinerer<br />

Durchmesser zum Einsatz kommen.<br />

Eingesetzt werden meist Al 2 O 3 -Werkstoffe,<br />

je nach Temperatur mit steigenden<br />

Al 2 O 3 -Gehalten zwischen 60 bis<br />

99,7 %. Für spezielle Anwendungen,<br />

z. B. be<strong>im</strong> Wärmebehandeln von hochreinem<br />

Quarzsand, kommen Drehrohre<br />

aus hochreinem Al 2 O 3 zum Einsatz,<br />

wobei es auch hier noch Unterschiede<br />

in den herstellungsbedingten enthaltenen<br />

Verunreinigungen gibt. In speziellen<br />

Fällen macht auch <strong>der</strong> Einsatz von<br />

SiC-Rohren Sinn. Die hohe thermische<br />

Leitfähigkeit bewirkt eine gute Wärmeübertragung<br />

bei hohen Durchsätzen und<br />

lässt höhere Aufheizraten zu. Für Aluminiumoxidrohre<br />

liegen die max. Aufheizraten<br />

bei dicht gesinterten Qualitäten bei<br />

120 bis 360 K/h bis 1.200 °C, darüber<br />

bei 180 bis 360 K/h. Poröse Qualitäten<br />

lassen bis zu 400 K/h zu. Die ebenfalls<br />

hohe Empfindlichkeit gegenüber räumlichen<br />

Temperaturgradienten muss bei<br />

<strong>der</strong> Konstruktion des Ofens und be<strong>im</strong><br />

Eintrag großer Mengen kalten Brenngutes<br />

berücksichtigt werden. Bei größeren<br />

Keramikrohren empfiehlt es sich, Maßnahmen<br />

zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

am Rohrende (Bild 5) vorab<br />

durch eine Modellrechnung (Bild 6)<br />

abzusichern.<br />

Bild 6: Modellrechnung<br />

Fig. 6: Modell calculation<br />

1.4562 bei Temperaturen bis 700 °C bewährt.<br />

Quarz/Quarzgut Drehrohre<br />

Die max<strong>im</strong>ale Einsatztemperatur bei<br />

nicht kontinuierlichem Betrieb für Drehrohre<br />

aus Quarz beträgt 1.050 °C. Die<br />

Rohre können auch bei höheren Temperaturen<br />

bis ca. 1.450 °C eingesetzt werden.<br />

Die bei Temperaturen über 1050 °C<br />

stattfindende Cristoballit-Bildung führt<br />

jedoch be<strong>im</strong> Abkühlen unter 600 °C zur<br />

Zerstörung des Einsatzrohres. Die Zyklenzahl<br />

und Lebensdauer eines Quarz-<br />

Drehrohres lässt sich nur schwer vorhersagen,<br />

da sie stark von externen Parametern,<br />

z. B. <strong>der</strong> Luftfeuchtigkeit, abhängt.<br />

Quarzglas als bevorzugtes Material <strong>der</strong><br />

Halbleiterindustrie ist in hochreiner Form<br />

lieferbar. Eine Kontamination des Brenngutes<br />

ist, wenn nicht <strong>der</strong> Quarz selbst<br />

angegriffen wird, ausgeschlossen. Weiterhin<br />

hat Quarz ein extrem gutes Thermoschockverhalten.<br />

Keramische Drehrohre<br />

Beheizung<br />

Da bei den gängigen Bauformen die<br />

Heizelemente meist <strong>der</strong> Umgebungsluft<br />

exponiert sind, werden die aus dem normalen<br />

Ofenbau bekannten Materialien<br />

eingesetzt. FeCrAl (APM ® ) bis 1.400 °C,<br />

MoSi 2 bis 1.850 °C Heizleitertemperatur.<br />

Die max<strong>im</strong>ale Temperatur <strong>im</strong> Rohr ist<br />

ca. 50 bis 100 °C niedriger anzusetzen.<br />

Die Heizung ist meist mehrzonig, da <strong>im</strong><br />

Drehrohr verschiedene Reaktionen ablaufen:<br />

Die Aufheizphase mit Trocknung<br />

des Pulvers mit relativ hohem Energiebedarf,<br />

einer Zone, in <strong>der</strong> exotherme<br />

o<strong>der</strong> endotherme Reaktionen ablaufen<br />

können, und einer Halte- o<strong>der</strong> Abkühlphase,<br />

bei <strong>der</strong> Wärmeverluste ausgeglichen<br />

werden o<strong>der</strong> sogar gekühlt werden<br />

muss. Drei Zonen sind bei kleineren<br />

Aggregaten meist ausreichend. Auf<br />

diese Weise kann eine hohe Temperaturgleichmäßigkeit<br />

erreicht werden. Bei<br />

größeren Öfen o<strong>der</strong> wenn genaue Temperaturprofile<br />

durchfahren werden sollen,<br />

muss die Heizzonenzahl entsprechend<br />

erhöht werden. Aus wirtschaftlichen<br />

(Preis) und technischen Gründen<br />

können auch verschiedene Heizelementtypen<br />

in den einzelnen Zonen einge-<br />

372 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fa c h b e r i c h t e<br />

setzt werden, da Hochtemperaturheizelemente<br />

aus MoSi 2 <strong>im</strong> Temperaturbereich<br />

zwischen 600 bis 900 °C sehr ungünstige<br />

Betriebs bedingungen haben.<br />

Bei MoSi2 muss <strong>der</strong> spätere Kippwinkel<br />

des Ofens berücksichtigt werden, da sie<br />

über 1.300 °C nur senkrecht ±7° betrieben<br />

werden können.<br />

Auslegung<br />

Der übliche Füllgrad für Drehrohröfen<br />

liegt bei ca. 10 % des Drehrohrvolumens.<br />

Je nach Art und Form des Brenngutes<br />

(Pulver, Granulat, Blättchen) kann<br />

<strong>der</strong> Füllgrad aber auch stark davon abweichen.<br />

So lässt sich etwa <strong>der</strong> Füllgrad<br />

durch eingebaute Schikanen verbessern.<br />

Ausschlaggebend für die benötigte<br />

Ofengröße ist die notwendige Haltezeit<br />

bei <strong>der</strong> Arbeitstemperatur. Um diese zu<br />

ermitteln sind in <strong>der</strong> Regel Vorversuche<br />

notwendig, da die Reaktionszeiten meist<br />

erheblich unter denen be<strong>im</strong> Batch-Betrieb<br />

liegen. Grund dafür ist die bessere<br />

Exposition des Schüttgutes zur Ofenatmosphäre<br />

und die durch den guten Wärmeübergang<br />

verkürzten Aufheizzeiten<br />

<strong>im</strong> Drehrohr.<br />

Für die Auslegung gibt es verschiedene<br />

Formeln, die das Verweilzeitverhalten<br />

in einem Drehrohr bei variabler Ofenneigung,<br />

Drehrohrdrehzahl und Schüttguteigenschaften<br />

berücksichtigen. Diese<br />

Formeln können jedoch nur sinnvoll bei<br />

praktischen Erfahrungen mit verschiedenen<br />

Schüttgütern eingesetzt werden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei Schüttgütern, die bei<br />

höheren Temperaturen ihre Fließeigenschaften<br />

drastisch än<strong>der</strong>n, indem sie<br />

z. B. pastös werden, lassen sich verlässliche<br />

Angaben zur Verweilzeit nur durch<br />

Versuche gewinnen.<br />

Fazit<br />

Drehrohröfen lassen sich für viele kontinuierliche<br />

Prozesse zur Wärmebehandlung<br />

von Schüttgütern einsetzen. Sie finden<br />

auch Verwendung bei Entwicklung<br />

neuer Prozesse und Werkstoffe. Die Auslegung<br />

nur nach wissenschaftlichen Formeln<br />

ist nicht möglich und bedarf langjähriger<br />

praktischer Erfahrung, die jedoch<br />

von Fall zu Fall durch Versuche untermauert<br />

werden muss.<br />

Dr.-Ing. Peter Wübben<br />

Linn High Therm GmbH<br />

Eschenfelden<br />

Tel.: 09665 9140-0<br />

E-Mail: wuebben@linn.de<br />

1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

21.- 22. März, Atlantic Congress Hotel Essen • www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen <strong>der</strong> induktiven Erwärmung<br />

• Design und Opt<strong>im</strong>ierung durch numerische S<strong>im</strong>ulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2 Induktives Härten<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Induktives Härten von Kurbelwellen<br />

Themenblock 3 Induktive Schmiedeerwärmung<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz mo<strong>der</strong>ner induktiver Schmiedeerwärmer<br />

Workshop 1 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>im</strong> induktiven Härten<br />

Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Bernhard Nacke<br />

Workshop 2 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> induktiven<br />

Schmiedeerwärmung Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Veranstalter<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 21.03.2012<br />

Veranstaltung (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Donnerstag, 22.03.2012<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi Abonnenten o<strong>der</strong>/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

MIT REFERENTEN VON: SMS Elotherm GmbH, EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk<br />

Induction GmbH, Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH, ABP Induction Systems GmbH<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

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373


Wi r t s c h a f t u n d M a n a g e m e n t<br />

Hyperselect – Eine alternative<br />

Bewertungsmethode <strong>im</strong> Innovationsmanagement<br />

Reinhard Fricke<br />

Das Hyperselect-Diagramm bietet einen<br />

verbesserten Weg zur Bewertung und<br />

Auswahl von Ideen und Alternativen in<br />

Priorisierungsprozessen – insbeson<strong>der</strong>e<br />

in kreativen Prozessen zur Problemlösung<br />

o<strong>der</strong> Chancenfindung <strong>im</strong> Innovationsmanagement.<br />

Schwächen alternativer<br />

Verfahren werden diskutiert und das<br />

Hyperselect-Verfahren mit Grundkonzept<br />

und Anwendung vorgestellt.<br />

Wenn es um neue o<strong>der</strong> verbesserte Produkte<br />

und Dienstleistungen geht, sind<br />

einerseits viele Ideen erfor<strong>der</strong>lich und<br />

an<strong>der</strong>erseits benötigt man gute Filter –<br />

d. h. zuverlässige Bewertungsverfahren<br />

– die die besten Ideen und Optionen herauskristallisieren.<br />

Bereits <strong>der</strong> zweifache<br />

Nobelpreisträger Linus Pauling äußerte:<br />

„Man muss nicht nur mehr Ideen haben<br />

als an<strong>der</strong>e, son<strong>der</strong>n auch die Fähigkeit<br />

besitzen, zu entscheiden, welche dieser<br />

Ideen gut sind.“<br />

Das hier vorgestellte Hyperselect-Bewertungsverfahren<br />

unterstützt diese Fähigkeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Management- und<br />

Teamprozessen <strong>im</strong> Unternehmensumfeld.<br />

Dabei steht hier die finale Bewertungsphase<br />

<strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund, in <strong>der</strong> nach<br />

vorangegangener Aggregation von Einzelkriterien<br />

in zwei Bewertungsd<strong>im</strong>ensionen<br />

die Zusammenführung und abschließende<br />

Auswahl in grafischer Form<br />

erfolgt. Ähnlich ist <strong>der</strong> Ablauf grundsätzlich<br />

auch bei gebräuchlichen Ideenbewertungsverfahren,<br />

die das Raster einer<br />

2-x-2- o<strong>der</strong> 3-x-3-Matrix nutzen, das<br />

durch seine Verwendung in <strong>der</strong> BCG-<br />

Portfolioanalyse <strong>im</strong> Management populär<br />

geworden ist und inzwischen in zahllosen<br />

Varianten verwendet wird.<br />

An dieser Stelle sind kritische Überlegungen<br />

angebracht: Wird ein ursprünglich<br />

in sich st<strong>im</strong>miges und erfolgreiches Konzept<br />

formal auf an<strong>der</strong>e Bereiche übertragen,<br />

besteht leicht die Gefahr, dass die<br />

prinzipiellen Grenzen des Konzepts überschritten<br />

werden. Die Folge sind dann<br />

unzutreffende o<strong>der</strong> zumindest subopt<strong>im</strong>ale<br />

Ergebnisse. Nachfolgend wird zunächst<br />

aufgezeigt, in welchen Fällen die<br />

Anwendung <strong>der</strong> 2-x-2- o<strong>der</strong> 3-x-3-Matrix<br />

generell logische Defizite aufweist.<br />

Anschließend wird verdeutlicht, warum<br />

auch verbreitete Ideenbewertungsverfahren<br />

unter diesem Problem leiden können.<br />

Schließlich wird mit dem Hyperselect-Diagramm<br />

eine neue, verbesserte<br />

Alternative für solche Bewertungsprozesse<br />

vorgestellt.<br />

Schwächen <strong>der</strong> Matrixbasierten<br />

Verfahren<br />

Bild 1: Bewertungsmatrix<br />

2 x 2<br />

mit Bewertungsd<strong>im</strong>ensionen<br />

Attraktivität<br />

und Kompatibilität<br />

Man kann die Positionierung von Wertepaaren<br />

in einem zweid<strong>im</strong>ensionalen Matrix-Raster<br />

mit einem Ausschnitt aus einer<br />

Landkarte vergleichen, in dem Ortskoordinaten<br />

<strong>im</strong> Netz aus Längen- und Breitengraden<br />

angeordnet werden. Den Rasterflächen<br />

sind je nach darzustellendem<br />

Konzept unterschiedliche Charakteristika<br />

zugeordnet. Im Diagramm <strong>der</strong> Portfolio-<br />

Analyse sind das bekanntlich die „Poor<br />

Dogs“, „Question Marks“, „Stars“ und<br />

„Cash Cows“. Aus <strong>der</strong> Positionierung<br />

<strong>der</strong> Wertepaare lassen sich dann Aussagen<br />

über die Zusammensetzung des Produktportfolios<br />

und Handlungsempfehlungen<br />

ableiten. Bei <strong>der</strong> Portfolio-Analyse<br />

– wie auch bei vielen an<strong>der</strong>en Matrix-Verfahren<br />

– ist dieses Vorgehen konsistent<br />

und logisch einwandfrei, solange<br />

die Wertepaare Paare von unabhängigen<br />

Koordinaten darstellen. Übertragen<br />

auf eine Landkarte würde ein Wertepaar<br />

aus Längen- und Breitenkoordinate also<br />

z. B. bedeuten, dass <strong>der</strong> betreffende Ort<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen, Hessen, Nordrhein-<br />

Westfalen o<strong>der</strong> Sachsen liegt.<br />

An<strong>der</strong>s sieht es jedoch aus, wenn nicht<br />

<strong>der</strong> Ort innerhalb des Rasters maßgeblich<br />

für das jeweilige Matrix-Verfahren und<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

375


Wi r t s c h a f t u n d M a n a g e m e n t<br />

die daraus gewonnenen Aussagen ist,<br />

son<strong>der</strong>n eine aus den Koordinaten zusammengesetze<br />

Größe. Würde man sich<br />

z. B. auf <strong>der</strong> Landkarte für alle Orte interessieren,<br />

die von einem Bezugspunkt<br />

den gleichen Abstand haben, wäre die<br />

Lösung offensichtlich ein Kreis um den<br />

Bezugspunkt und die Berechnung des<br />

Abstands würde aus Längen- und Breitenkoordinate<br />

über den Satz des Pythagoras<br />

erfolgen. Würde man dagegen alle<br />

Orte suchen, bei denen das Produkt aus<br />

dem Längen- und dem Breitenabstand<br />

vom Bezugsort gleich ist (konstante Fläche<br />

<strong>der</strong> zugehörigen Rechtecke), so würde<br />

sich eine Hyperbel ergeben.<br />

Es ist damit ersichtlich, dass je nach Art<br />

<strong>der</strong> Zielgröße an<strong>der</strong>e mathematisch-geometrische<br />

Größen vorzuziehen sind als<br />

die Rechteckflächen einer Matrix. Nicht<br />

selten wird trotzdem unkritisch die Matrix-Darstellung<br />

gewählt, ohne den Charakter<br />

<strong>der</strong> Zielgröße zu berücksichtigen.<br />

Bild 1 zeigt anhand einer 2-x-2-Matrix<br />

ein Beispiel dafür: Auf den Achsen sind<br />

die Ideenattraktivität und die Kompatibilität<br />

(mit dem betrachteten Unternehmen)<br />

aufgetragen. Diese Größen setzen<br />

sich ihrerseits aus mehreren Teilkriterien<br />

zusammen.<br />

Grundlagen des Hyperselect-<br />

Verfahrens<br />

Was ist nun die konzeptionelle Zielgröße<br />

bei <strong>der</strong> Ideenbewertung nach den Kriterien<br />

Attraktivität und Kompatibilität? Die<br />

beste Idee/Alternative ist offensichtlich<br />

diejenige, die sowohl für sich genommen<br />

sehr attraktiv ist als auch sehr gut<br />

zum Unternehmen kompatibel ist. „Sowohl<br />

als auch“ bedeutet entsprechend<br />

<strong>der</strong> Booleschen Algebra logisch eine<br />

UND-Verknüpfung und damit mathematisch<br />

ein Produkt, d. h.:<br />

Ideengesamtwert = Attraktivität · Kompatibilität<br />

bzw. W = A · K<br />

Zur Strukturierung und Selektion bieten<br />

sich demzufolge Linien gleichen Ideengesamtwertes<br />

an, d. h. Hyperbeln.<br />

Ideengesamtwert = W = const = A · K<br />

Hyperbeln A = const / K<br />

Die Wertebereiche für A und K werden<br />

zweckmäßigerweise auf 1 normiert. Für<br />

einen Kompromiss aus einfacher Handhabung<br />

und wirksamer Selektion werden<br />

für das grundlegende Hyperselect-<br />

Diagramm vier Bereiche definiert, die<br />

durch drei Hyperbeln abgegrenzt sind.<br />

Als zusätzliche Skala wird die Winkelhalbierende<br />

<strong>im</strong> Diagramm verwendet, was<br />

die Orientierung erleichtert. Teilt man<br />

diesen Diagonalmaßstab in vier gleiche<br />

Abschnitte, so erhält man die drei Wertepaare<br />

für (Attraktivität; Kompatibilität)<br />

mit den Zahlenwerten (0,25; 0,25),<br />

(0,5; 0,5), (0,75; 0,75). Legt man die drei<br />

Hyperbeln durch diese Punkte, ergeben<br />

sich für die zugehörigen Ideengesamtwerte<br />

zu 0,0625; 0,25; 0,5625 (Bild 2).<br />

Bild 2: Hyperselect-Diagramm<br />

mit<br />

vier Bewertungssektoren<br />

Die Wahl <strong>der</strong> drei Hyperbeln mit diesen<br />

Werten erlaubt nicht nur eine ausgewogene<br />

grafische Aufteilung, son<strong>der</strong>n auch<br />

gute Vergleichs- und Abgrenzungsmöglichkeiten<br />

zu den Matrixverfahren.<br />

Hyperselect versus Matrix-Raster an<br />

Beispielen<br />

Benennt man die vier durch die drei Hyperbeln<br />

abgegrenzten Bewertungsbereiche<br />

mit A, B, C und D, so zeigt sich sogleich,<br />

dass <strong>der</strong> A-Bereich wirklich guter<br />

Ideen (Wertigkeit > 56,25 %) <strong>im</strong> Hyperselect-Diagramm<br />

recht klein ist. Das<br />

Hyperselect-Verfahren legt also deutlich<br />

härtere Maßstäbe an – o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gesagt:<br />

Es zeigt auf, dass viele Ideen, die<br />

<strong>im</strong> Matrix-Raster bereits als recht gut<br />

betrachtet werden, <strong>im</strong> Hyperselect-Diagramm<br />

lediglich mäßig abschneiden, da<br />

die Zielgröße das Produkt aus Attraktivität<br />

und Kompatibilität ist (s. o.). Für die<br />

Ideenselektion <strong>im</strong> Unternehmen ist dieses<br />

sehr bedeutsam, da so verhin<strong>der</strong>t<br />

wird, dass wertvolle Ressourcen für vergleichsweise<br />

schwache Ideen verschwendet<br />

werden.<br />

Ideen, die unterhalb <strong>der</strong> mittleren Hyperbel,<br />

d.h. in den Bereichen C und D, liegen,<br />

sollten <strong>im</strong> Allgemeinen nicht weiter<br />

verfolgt werden. Ausnahmen können<br />

dann sinnvoll sein, wenn die Ideen zumindest<br />

<strong>im</strong> C-Bereich liegen und entwe<strong>der</strong><br />

sehr attraktiv o<strong>der</strong> sehr kompatibel<br />

sind (Ideen Nr. 1 bzw. 2 in Bild 3).<br />

Ideen <strong>im</strong> D-Bereich sind generell als unbrauchbar<br />

zu betrachten, da ihre Wertigkeit<br />

unter 6,25 % liegt.<br />

Der Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit sollte<br />

aber stets auf die Bereiche A und B<br />

gerichtet sein. Dabei ist nicht zu vergessen,<br />

dass selbst die mittlere Hyperbel<br />

als Untergrenze des B-Bereichs lediglich<br />

25 % Wertigkeit repräsentiert. Bei Ideen<br />

knapp oberhalb <strong>der</strong> 25-%-Hyperbel ist<br />

also die Frage angebracht, ob eine Weiterverfolgung<br />

in einem Projekt und <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>liche Ressourceneinsatz tatsächlich<br />

gerechtfertigt sind.<br />

Die vier Wertigkeitsbereiche sind somit<br />

wie folgt charkterisierbar:<br />

A-Bereich – Uneingeschränkt<br />

brauchbar:<br />

Die Ideen sollten auf jeden Fall weiter<br />

verfolgt werden. Der Einsatz auch größerer<br />

Ressourcen ist gerechtfertigt. Auch<br />

die Möglichkeiten externer Ressourcenaufstockung<br />

sollten ggf. geprüft werden.<br />

376 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Wi r t s c h a f t u n d M a n a g e m e n t<br />

B-Bereich – Eingeschränkt brauchbar:<br />

Die Ideen, sollten weiter verfolgt werden,<br />

wenn keine A-Alternativen vorhanden<br />

sind. Dabei ist aber stets zu prüfen,<br />

ob die Ideen nicht durch Modifikation in<br />

den A-Bereich gebracht werden können.<br />

Zudem ist <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Ressourceneinsatz<br />

eingehend abzuwägen.<br />

Bild 3: Hyperselect-Diagramm<br />

mit<br />

überlagerter 2-x-2-<br />

Bewertungs matrix<br />

und sechs exemplarischen<br />

Positionen<br />

von Ideen<br />

C-Bereich – Nur in Ausnahmefällen<br />

brauchbar:<br />

Beispielsweise kann eine Idee mit geringer<br />

Attraktivität aber hoher Kompatibilität<br />

brauchbar sein, wenn Sie ohne<br />

großen Ressourceneinsatz schnell zu<br />

wirtschaftlichem Erfolg zu führen verspricht<br />

und das sonstige Unternehmensgeschäft<br />

nicht stört. Eine Idee mit hoher<br />

Attraktivität und geringer Kompatibilität<br />

kann dagegen möglicherweise<br />

(mit geringem Aufwand) an Unternehmen<br />

verkauft werden, zu denen sie besser<br />

passt.<br />

D-Bereich – Unbrauchbar:<br />

Auf Ideen unterhalb <strong>der</strong> 6,25-%-Hyperbel<br />

sollten keine weiteren Gedanken und<br />

Zeit verschwendet werden, selbst wenn<br />

Attraktivität o<strong>der</strong> Kompatibilität für sich<br />

genommen gut o<strong>der</strong> sehr gut sind. Die<br />

Gesamtwertigkeit ist einfach zu gering.<br />

Zum Vergleich werden hier mit dem Matrix-Verfahren<br />

noch einige exemplarische<br />

Fälle betrachtet:<br />

In Bild 3 haben die durch die Punkte<br />

3, 4 und 5 repräsentierten Ideen etwa<br />

die gleiche Gesamtwertigkeit von rund<br />

30 % und fallen damit in den schwachen<br />

Teil des B-Bereichs. Nach <strong>der</strong> Matrix-Bewertung<br />

liegen sie jedoch deutlich in unterschiedlichen<br />

Bewertungsfel<strong>der</strong>n. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Idee 4 wird deutlich überbewertet,<br />

da sie nach <strong>der</strong> Matrix-Bewertung<br />

bereits <strong>im</strong> Feld <strong>der</strong> besten Ideen<br />

liegt. Die Idee 6 liegt entsprechend dem<br />

Matrix-Verfahren zwar <strong>im</strong> schwächsten<br />

Feld. Es wird aber <strong>der</strong> Eindruck suggeriert,<br />

dass etwas Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität<br />

und Kompatibilität aus <strong>der</strong><br />

Idee 6 bereits einen Gewinner machen<br />

würde. Tatsächlich zeigt die Hyperselect-<br />

Analyse, dass die Idee 6 noch nicht einmal<br />

25 % <strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Wertigkeit liefert<br />

und auch mit leichten Verbesserungen<br />

bestenfalls in die schwache Zone<br />

des B-Bereichs gelangen würde – weit<br />

ab vom A-Bereich <strong>der</strong> uneingeschränkt<br />

brauchbaren Ideen.<br />

Die wesentlichen Vorteile des Hyperselect-Diagramms<br />

bei <strong>der</strong> Ideenbewertung<br />

sind:<br />

1. Schwache und mittelmäßige Ideen<br />

werden deutlicher von guten und sehr<br />

guten Ideen getrennt.<br />

2. Der Anspruchslevel wird damit erhöht<br />

und nur wirklich gute Ideen werden<br />

mit wertvollen Unternehmensressourcen<br />

weiterverfolgt.<br />

3. Die Zielgröße „Ideengesamtwertigkeit“<br />

als Produkt aus Attraktivität und<br />

Kompatibilität <strong>der</strong> Idee wird durch die<br />

Hyperbeldarstellung logisch korrekt<br />

und grafisch plausibel dargestellt.<br />

4. Ideen – o<strong>der</strong> allgemein Alternativen<br />

– mit gleicher Gesamtwertigkeit können<br />

zusätzlich nach Attraktivität und<br />

Kompatibilität gewichtet werden.<br />

Fazit<br />

Mit dem Hyperselect-Diagramm und<br />

dem zugehörigen Bewertungsprozess<br />

bietet sich ein flexibles und leistungsfähiges<br />

Werkzeug für die Ideenbewertung<br />

<strong>im</strong> Innovationsmanagement. Es überwindet<br />

Schwächen von verbreitet verwendeten<br />

Verfahren. Für viele Unternehmen<br />

dürfte die schärfere Trennung guter<br />

von schwachen Ideen von beson<strong>der</strong>em<br />

Wert sein, da die Sicherheit bei <strong>der</strong> Ressourcenzuordnung<br />

erhöht wird.<br />

Dr.-Ing. Reinhard Fricke<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität, Hannover<br />

Tel.: 0511 / 762 2872<br />

E-Mail:<br />

dr.fricke@innovationsdoktor.de<br />

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Martina Gr<strong>im</strong>m<br />

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<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

377


A u s <strong>der</strong> Pr a x i s<br />

Neues Arc-Managementsystem<br />

Ob <strong>im</strong> Halbleiter- o<strong>der</strong> Photovoltaikbereich,<br />

in <strong>der</strong> Flachbildschirm – o<strong>der</strong> Architekturglasbeschichtung<br />

– überall dort,<br />

wo dünnste Schichten benötigt werden,<br />

ist die Plasmabeschichtung das Verfahren<br />

<strong>der</strong> Wahl. Die Aufbringung <strong>der</strong><br />

dünnen Schichten in <strong>der</strong> Plasmakammer<br />

kann jedoch von elektrischen Überschlägen,<br />

Arcs genannt, empfindlich gestört<br />

werden. Ein neuer Arc-Schalter,<br />

den HÜTTINGER Elektronik <strong>der</strong>zeit entwickelt,<br />

bringt hier Fortschritte. Durch<br />

ihn können Stromversorgungen Arcs zukünftig<br />

in kürzerer Zeit erkennen und effizienter<br />

bekämpfen.<br />

Arcs – Akute Gefahr für die<br />

aufgebrachten Schichten<br />

Bei plasmagestützten Beschichtungsverfahren<br />

zündet <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> in einer<br />

Vakuumkammer in einem dünnen Gasgemisch<br />

ein Plasma (Bild 1). In diesem<br />

Plasma laufen chemische Reaktionen<br />

ab. Die daraus resultierenden Produkte<br />

scheiden sich als dünne Schicht auf dem<br />

Werkstück ab. Zwischen den Elektroden<br />

kommt es jedoch oft und ohne Vorwarnung<br />

zu elektrischen Überschlägen. Diese<br />

sogenannten Arcs können sowohl die<br />

aufgetragenen Schichten als auch das zu<br />

zerstäubende Material (Target) beschädigen.<br />

Typischerweise treten Arcs 40 bis<br />

50 Mal pro Sekunde auf, in Extremfällen<br />

können sie sich aber auch mehrere tausend<br />

Mal pro Sekunde ereignen. Um das<br />

Werkstück zu schützen, muss die eingesetzte<br />

Stromversorgung auftretende<br />

Arcs möglichst schnell erkennen und die<br />

Energiezufuhr abschalten, um die Entladung<br />

zu löschen.<br />

Um Arcs zu erkennen überwacht die<br />

Stromversorgung mit einer integrierten<br />

Detektionselektronik die Spannungsund<br />

Stromaufnahme des Plasmas in <strong>der</strong><br />

Prozesskammer. Bei einem abrupten<br />

Spannungsabfall und einem Anstieg des<br />

Stromes über ein definiertes Maß geht<br />

Bild 1: Plasmabeschichtung neutral<br />

man davon aus, dass ein Arc vorliegt. In<br />

diesem Fall wird die Energiezufuhr in den<br />

Prozess durch Austasten des Generators<br />

unterbrochen.<br />

Allerdings kann die Stromversorgung ihre<br />

Leistung nicht sprunghaft komplett herunterfahren.<br />

Auch nach dem Abschalten<br />

speist sie Restenergie in die Plasmakammer<br />

ein, welche die Entladung aufrechterhält.<br />

Es kann einige hun<strong>der</strong>t Millionstel<br />

Sekunden dauern, bis <strong>der</strong> Arc ganz verlischt.<br />

Diese kurze Zeitspanne genügt jedoch<br />

um große Schäden anzurichten.<br />

Schnellere Arc-El<strong>im</strong>ination dank<br />

innovativem Arc-Schalter<br />

Um die Bekämpfung von Arcs zu opt<strong>im</strong>ieren,<br />

entwickelt HÜTTINGER <strong>der</strong>zeit<br />

mit Unterstützung des Zentralen Innovationsprogramms<br />

Mittelstand (ZIM)<br />

ein neues elektronisches Arc-Management.<br />

Dieses soll Abschaltraten von bis<br />

zu 8000 Arcs pro Sekunde erreichen. Die<br />

wesentliche Neuerung ist die Reduktion<br />

<strong>der</strong> Restenergie zu noch nie erreichten<br />

niedrigen Werten durch das Trennen<br />

des Generators von <strong>der</strong> Plasmakammer<br />

mit Hilfe eines elektronischen Schalters.<br />

Arcs werden mit deutlich gesteigerter<br />

Empfindlichkeit erkannt und innerhalb<br />

weniger Millionstel Sekunden gelöscht.<br />

Die Vorteile liegen auf <strong>der</strong> Hand: Dank<br />

des neuen Arc-Managements kann die<br />

Stromversorgung praktisch jeden einzelnen<br />

Arc augenblicklich löschen. Und dadurch<br />

höchste Prozesssicherheit und opt<strong>im</strong>ale<br />

Prozessergebnisse garantieren.<br />

Kontakt:<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG (Holding)<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel.: 07156 / 3030<br />

E-Mail: info@trumpf.com<br />

www.de.trumpf.com<br />

378 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


A u s <strong>der</strong> Pr a x i s<br />

Automatisches Parametrierungstool<br />

erhöht Prozesssicherheit<br />

Die plasmo Industrietechnik hat ein automatisiertes<br />

Parametrierungswerkzeug<br />

entwickelt. Das neue Softwaretool unterstützt<br />

Produktionen effizient be<strong>im</strong><br />

Finden von relevanten Prozessdaten und<br />

liefert neben dem Parametersatz automatisch<br />

die in Normen gefor<strong>der</strong>te Prüfmittelfähigkeit.<br />

Durch die einfache Rückverfolgbarkeit<br />

und Fehlerreduktion wird<br />

die Akzeptanz für Prozessüberwachung<br />

massiv zunehmen.<br />

Die heutigen auf dem Markt verfügbaren<br />

Softwarepakete, die das Verfahren<br />

<strong>der</strong> Grenzkurven verwenden, haben<br />

den großen Nachteil, dass sie in <strong>der</strong> laufenden<br />

Produktion durch den enormen<br />

Zeitdruck manuell auf die Breite <strong>der</strong> Toleranzbän<strong>der</strong><br />

angepasst werden. Somit<br />

werden vielfach schlecht bezeichnete<br />

Teile als gute Teile taxiert, indem man<br />

Toleranzbän<strong>der</strong> schnell an die Messsignale<br />

angepasst hat. Fehlerhafte Teile gelangen<br />

somit zum Endkunden. Um dies<br />

zu vermeiden, verfolgte plasmo hier von<br />

Anbeginn an aus prozesstechnischen<br />

Überlegungen eine an<strong>der</strong>e Philosophie:<br />

die Parameter sind komplett händisch zu<br />

setzen unter Verwendung von vorhanden<br />

Analysetools, welche komplette Produktionen<br />

in Batchläufen s<strong>im</strong>ulieren. Der<br />

Vorteil war, dass hiermit bereits <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>te<br />

Prüfmittelfähigkeitsnachweis einer<br />

Prozessüberwachung erbracht wurde,<br />

aber vielfach auch <strong>der</strong> Wunsch entstand,<br />

be<strong>im</strong> Hochfahren einer Produktion/eines<br />

Prozesses den betreuungsintensiven<br />

Aufwand zum Produktionsstart zu<br />

el<strong>im</strong>inieren.<br />

nan<strong>der</strong>. Dieses neue Verfahren erhöhte<br />

bei ersten Testkunden die Akzeptanz für<br />

den Einsatz einer Prozessüberwachung<br />

durch den massiv geringeren Aufwand<br />

(Pflege des Systems, Parameterän<strong>der</strong>ungen,<br />

Wartungsfreundlichkeit etc.).<br />

Workflow und Prozessablauf<br />

Für die einfache Bedienbarkeit wurde<br />

ein selbsterklären<strong>der</strong> bedienbarer Workflow<br />

(Bild 1) umgesetzt, damit konnte<br />

die Software auch ersten Referenzkunden<br />

ohne große Einschulung zum Test<br />

zur Verfügung gestellt werden. Der Kunde<br />

lädt <strong>im</strong> ersten Schritt eine Bauteilbeschreibungsdatei<br />

mit einem komplexen<br />

Bauteil mit mehreren Nähten sowie die<br />

Messwertdateien aus <strong>der</strong> Datenbank. Im<br />

weiteren Verlauf werden die Daten automatisch<br />

auf Plausibilität geprüft. Aufgrund<br />

von statistischen Kennwerten<br />

werden Grobparameter best<strong>im</strong>mt. Der<br />

Vorgabe, eine best<strong>im</strong>mte Restfehlerquote<br />

(NIO Teile <strong>im</strong> IO Stapel) bei gleichzeitig<br />

gegebener Pseudofehlerrate (IO Teile <strong>im</strong><br />

NIO Stapel) einzuhalten, gilt das Hauptaugenmerk.<br />

Die Aufgabe ist daher auch<br />

eine Prozessopt<strong>im</strong>ierungsaufgabe, welche<br />

als Gütekriterium die Min<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>der</strong> Restfehlerquote und <strong>der</strong> Pseudofehlerrate<br />

vorsieht. Eine entsprechende Gewichtung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Faktoren ist auch<br />

möglich. Zusätzliche Nebenbedingungen<br />

(z. B. möglichst weite Grenzen, möglichst<br />

enge Grenzen) werden meist erst<br />

<strong>im</strong> letzten Arbeitsgang best<strong>im</strong>mt.<br />

Plausibilitätsprüfung Aufbereitung<br />

Die Messdaten inklusive Parameter werden<br />

in einer Datenbank gespeichert,<br />

welche automatisiert von <strong>der</strong> plasmo<br />

Online-Software kommen. Manuelle<br />

Prüfergebnisse können direkt an <strong>der</strong> Anlage<br />

vom Mitarbeiter über ein einfach zu<br />

bedienendes HMI eingegeben werden.<br />

Erste Tests und bestehendes Know-how<br />

zeigten die Notwendigkeit, dass diese<br />

„supervised learning Methode“ nur bei<br />

plausiblen Messdaten angewendet werden<br />

sollte. Aufgrund <strong>der</strong> enormen Anzahl<br />

an Messdaten, die <strong>im</strong> Zuge von Installationen<br />

auftreten, erfolgt dies automatisch<br />

bzw. halbautomatisch unter<br />

Verwendung einfacher benutzergeführter<br />

Menüstruktur. Zur Plausibilitätsüberprüfung<br />

werden die Messdaten auf Vollständigkeit<br />

geprüft:<br />

• Sind alle Nähte eines Bauteiles vorhanden?<br />

• Sind die Pegel und die Längen <strong>der</strong> Signale<br />

in gewissen Grenzen?<br />

Software mit lernenden Algorithmen<br />

Das neue Verfahren mit dem plasmo Parametrierungstool<br />

– eine Supervisor Software<br />

mit lernenden Algorithmen – liefert<br />

nun mit vertretbarem Benutzeraufwand<br />

eine Parametrierung inklusive Prüfmittelfähigkeitsnachweis<br />

und stellt eine Neuheit<br />

in diesem Bereich auf dem Markt<br />

dar. Der gewählte Ansatz ermöglicht die<br />

halb automatische Parametrierung aller<br />

relevanten Auswertealgorithmen (absolute<br />

Signalgrenzen, Kurzzeitschwankung<br />

und Signaldynamik) unabhängig vonei-<br />

Bild 1: Workflow automatische Parametrierung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

379


A u s <strong>der</strong> Pr a x i s<br />

Die nächste Softwareversion wird produktneutral<br />

sein und kann in Zukunft<br />

auch an<strong>der</strong>e Datenformate verarbeiten<br />

und unterstützen.<br />

Fazit<br />

Bild 2: Benutzerdefinierte Blacklist und Histogramm<br />

Unvollständige Messdaten werden automatisiert<br />

aus <strong>der</strong> Bewertung ausgeschlossen.<br />

Messsignale, die aufgrund ihrer<br />

Kennwerte darauf hinweisen, dass sie<br />

nicht zuordenbar sind o<strong>der</strong> Prozessän<strong>der</strong>ungen<br />

durchgeführt wurden, können<br />

durch Setzen von Grenzen in den Kennwerten<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Grobparameter und Feinparametrierung<br />

Mit den auf Plausibilität überprüften<br />

Messdaten kann eine Grobparametrierung<br />

aus den Kennwerten gewonnen<br />

werden unter Einbeziehung und Erfahrung<br />

des Anlagebedieners. Kennwerte<br />

wie Fehlergrößen werden den Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> den Produktennormen<br />

entnommen. Eine Opt<strong>im</strong>ierung<br />

ist heute noch notwendig. In Zukunft<br />

wird dieser Schritt jedoch nicht mehr<br />

notwendig sein, denn die berechneten<br />

Kennwerte werden in Zukunft automatisch<br />

zur Plausibilitätsprüfung <strong>der</strong> Opt<strong>im</strong>ierungsergebnisse<br />

herangezogen werden.<br />

Liegen nun die Messdaten und die<br />

gewünschte Bewertung vor, kann mittels<br />

genetischer Algorithmen die Opt<strong>im</strong>ierungsaufgabe<br />

gestartet werden<br />

(Bild 2). Die aktuelle Software unterstützt<br />

die Hardwaregeneration plasmo<br />

processobserver classic und die Nachfolgegeneration<br />

plasmo processobserver<br />

advanced sowie die Baureihe profileobserver<br />

und <strong>der</strong>en unterschiedliche Dateiformate.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Feinparametrierung<br />

ist nun ein Parametersatz inkl.<br />

<strong>der</strong> Kennzahlen Pseudofehlerrate und<br />

Restfehlerquote. Erfüllt das Ergebnis die<br />

gewünschte Kundenfor<strong>der</strong>ung, so liegt<br />

automatisch die Prüfmittelfähigkeit vor.<br />

Die heutigen, auf dem Markt verfügbaren<br />

Softwarepakete, die das Verfahren<br />

<strong>der</strong> Grenzkurven verwenden, werden<br />

in naher Zukunft ersetzt werden.<br />

Unterstützende Softwaretools werden<br />

in <strong>der</strong> laufenden Produktion nicht mehr<br />

wegzudenken sein. Neben ökologischen<br />

Auswirkungen bzw. <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Reduktion von Energie, <strong>der</strong> besseren<br />

Handhabung von Kontrollsystemen<br />

in <strong>der</strong> Produktion sowie <strong>der</strong> höheren<br />

Prozesssicherheit, ist auch eine Reduktion<br />

<strong>der</strong> Schweißnähte am Bauteil<br />

möglich (Redundanz). Heute werden<br />

aus Sicherheitsgründen mehr Schweißnähte<br />

und Punkte gesetzt als nötig.<br />

Durch die einfache Rückverfolgbarkeit<br />

und Fehlerreduktion wird auch die Akzeptanz<br />

für Prozessüberwachung massiv<br />

zunehmen. Der gewählte Ansatz<br />

ermöglicht dem Endkunden, erstmals<br />

auto matisiert Parametrierungen zu erstellen<br />

und auf Wunsch auch die Überprüfung<br />

des Prüfmittelfähigkeitsnachweises<br />

durchzuführen.<br />

Autor:<br />

Daniel Nufer<br />

Kontakt:<br />

plasmo Industrietechnik GmbH<br />

Tina Bruno<br />

Tel.: 0711/ 49066 307<br />

tina.bruno@plasmo.eu<br />

www.plasmo.eu<br />

1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 21.03.2012<br />

Veranstaltung (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

• Donnerstag, 22.03.2012<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr) von Härte- und Schmiedeanlagen<br />

380 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Veranstalter


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Vereinfachte Berechnung <strong>der</strong> freien<br />

Oberfläche von Flüssigmetallen<br />

<strong>im</strong> elektromagnetischen Feld<br />

Teil II: Exper<strong>im</strong>entelle Überprüfungen<br />

Ovidiu Pes˛teanu, Egbert Baake<br />

In diesem zweiten Teil eines zweiteiligen<br />

Beitrags werden die exper<strong>im</strong>entellen<br />

Überprüfungen des <strong>im</strong> ersten Teil erstellten<br />

S<strong>im</strong>ulationsmodells für eine angenäherte<br />

Ermittlung <strong>der</strong> freien Oberflächen<br />

stationärer Flüssigmetallströmungen<br />

<strong>im</strong> elektromagnetischen Feld [1]<br />

vorgestellt. Die berechneten Ergebnisse<br />

werden mit Messungen verglichen, die<br />

in mehreren Laborvorrichtungen für einen<br />

breiten Frequenzbereich, zwischen<br />

50 Hz und 30 kHz, durchgeführt wurden.<br />

Somit wurden die Anwendbarkeit<br />

und Allgemeingültigkeit des Modells für<br />

verschiedene Eindringtiefen des elektromagnetischen<br />

Feldes sowie für die unterschiedlichen<br />

Oberflächenprofile <strong>der</strong><br />

verschiedenen, in ein- o<strong>der</strong> dreiphasigen<br />

Magnetfel<strong>der</strong>n induktiv angetriebenen<br />

Flüssigmetallströmungen überprüft.<br />

Die Berechnungen weisen eine<br />

gute Übereinst<strong>im</strong>mung mit den Messungen<br />

auf.<br />

Einleitung<br />

Die zur Überprüfung <strong>der</strong> Modellgenauigkeit<br />

verwendeten Laborvorrichtungen,<br />

ein Induktionstiegelofen (ITO), ein elektromagnetischer<br />

Rotationsrührer (EMR)<br />

und zwei Anlagen für elektromagnetisches<br />

Schwebeschmelzen (EMS) wurden<br />

so gewählt, dass die entsprechenden<br />

elektromagnetischen Fel<strong>der</strong>, mit verschiedenen<br />

Verhältnissen <strong>der</strong> Eindringtiefe<br />

δ und einer charakteristischen Abmessung<br />

des Schmelzenvolumens, rezirkulierende,<br />

rotationelle o<strong>der</strong> levitierte<br />

Strömungen mit verschiedenen Formen<br />

<strong>der</strong> freien Oberflächen antreiben.<br />

Versuchs-ITO<br />

Eine erste exper<strong>im</strong>entelle Überprüfung<br />

erfolgte durch den Vergleich mit den<br />

Messungen <strong>der</strong> Badkuppenüberhöhung<br />

in einem mit Wood-Metall teilgefüllten<br />

Versuchs-ITO bei einer Schmelzenhöhe<br />

von 40 cm [2]. Die Eindringtiefe<br />

ist bei 386 Hz mit δ = 2,6 cm klein gegenüber<br />

dem Außenradius <strong>der</strong> Schmelze<br />

von 15,8 cm [3]. Die mit <strong>der</strong> angenäherten<br />

Methode berechnete stationäre<br />

freie Oberfläche [4] zeigt in Bild 1 eine<br />

gute Übereinst<strong>im</strong>mung mit den visuell,<br />

mit einer Kontaktmethode, gemessenen<br />

Badhöhen [2]. Dabei liegt die berechnete<br />

Badkuppenüberhöhung von 17,2 cm<br />

nahe <strong>der</strong> gemessenen Höhendifferenz<br />

von ungefähr 17,7 cm.<br />

Dreiphasiger EMR<br />

Für eine exper<strong>im</strong>entelle Verifikation des<br />

S<strong>im</strong>ulationsalgorithmus auch für den Fall<br />

einer größeren Eindringtiefe, wurde ein<br />

mit 50 Hz gespeister EMR mit Wood-Metall<br />

und einer Schmelzenhöhe von 20 cm<br />

verwendet (Bild 2 links) [5]. Dabei liegt<br />

41<br />

22<br />

..<br />

Badhohe (cm)<br />

39,5<br />

..<br />

Badhohe (cm)<br />

19<br />

D<br />

38<br />

0<br />

8<br />

Radius (cm)<br />

16<br />

16<br />

0 2,5 5 7,5<br />

Radius (cm)<br />

Bild 1: Badkuppe <strong>im</strong> Versuchs-ITO: Symbole<br />

− gemessene Werte [2], Linie − berechnete<br />

Kurve [4]<br />

Bild 2: Versuchsrührer mit einer dreiphasigen zweipoligen Wicklung und Wood-Metalll<br />

(links) [3, 5] und berechnetes Profil <strong>der</strong> freien Oberfläche (rechts) [4]<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

381


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

Quarz<br />

rohr<br />

z<br />

..<br />

Flussig<br />

metall<br />

3<br />

z<br />

(cm)<br />

M<br />

S1<br />

S2<br />

a<br />

r<br />

2<br />

Quarzrohr<br />

Spule S2<br />

a<br />

Magnet−<br />

kreis<br />

1<br />

0.010<br />

0.02 1 )mc( 0.03 r<br />

Bild 3: Einfrequenzanlage zum EMS [3, 6]: M Magnetkreis, S1, S2 Spulen<br />

Bild 4: Berechnete Oberflächenkontur <strong>der</strong><br />

levitierten Al-Schmelze mit 3,9 g<br />

die Eindringtiefe δ = 7,1 cm nahe dem<br />

Außenradius des Fluids mit R = 7,5 cm.<br />

Die Kraftdichteverteilung wurde mit einer<br />

analytischen Berechnung <strong>der</strong> Lorentzschen<br />

Rührkraft und einer vereinfachten<br />

Berechnung <strong>der</strong> zur Ermittlung <strong>der</strong> Zentrifugalkraftdichte<br />

verwendeten az<strong>im</strong>utalen<br />

Geschwindigkeit [4] best<strong>im</strong>mt.<br />

C<br />

Quarz<br />

rohr<br />

Z<br />

Z<br />

D<br />

z<br />

Bild 5: Zweifrequenz-Laborvorrichtung zum<br />

EMS [6] (schematisch): Z, J Zahn, Joch des<br />

Magnetkreises, S1–S4 Kupferrohrspulen<br />

D<br />

S2<br />

P<br />

S3 S1 E S4<br />

J<br />

J<br />

..<br />

Flussig<br />

metall<br />

a<br />

r<br />

C<br />

Eine genaue Messung des freien Oberflächenprofils<br />

war, wegen des intensiven<br />

Rührens mit hohen Geschwindigkeiten<br />

bis zu 0,7 m/s, durch welche unregelmäßige<br />

Schwankungen des Oxidfilms<br />

an <strong>der</strong> freien Oberfläche generiert<br />

wurden, nicht möglich. Nur die Differenz<br />

D = 5,2 cm <strong>der</strong> Schmelzenhöhen<br />

bei den Radien r = R und r = 0, bei denen<br />

die Komponenten <strong>der</strong> Oberflächengeschwindigkeit<br />

verschwinden, konnte<br />

man genauer messen [5]. Die Höhendifferenz<br />

D = 5,35 cm <strong>der</strong> berechneten<br />

Oberflächenkontur (Bild 2 rechts) [4]<br />

liegt auch in diesem Fall nahe bei dem<br />

gemessenen Wert.<br />

Einfrequenzanlage für EMS<br />

Eine dritte Verifikation wurde an <strong>der</strong> freien<br />

Schmelzenoberfläche in <strong>der</strong> Laboranlage<br />

zum EMS aus Bild 3 [3, 6] durchgeführt.<br />

Im Luftspalt des Ferritmagnetkreises<br />

M wird von zwei Spulen S1 und<br />

S2 ein Magnetfeld mit horizontalen Feldlinien,<br />

in Abwesenheit einer Metallprobe,<br />

erzeugt. In einem mit Argon gefüllten<br />

Quarzrohr Q, wurden Proben aus <strong>der</strong><br />

Legierung AlMgSiPb mit 3,9 g in einem<br />

Magnetfeld mit 29 kHz levitiert und aufgeschmolzen,<br />

wobei die Eindringtiefe<br />

in <strong>der</strong> flüssigen Probe δ = 1,5 mm klein<br />

gegenüber ihrem Außenradius, also gegenüber<br />

dem Innenradius R = 1 cm des<br />

Quarzrohrs ist.<br />

Das nicht rotationssymmetrische Magnetfeld<br />

wurde in zwei gegenläufige<br />

Drehwellen zerlegt, welche man in Zylin<strong>der</strong>koordinaten<br />

vorteilhaft nicht drei-,<br />

son<strong>der</strong>n zweid<strong>im</strong>ensional in den r- und<br />

z-Richtungen berechnen konnte [3]. Jedes<br />

<strong>der</strong> zwei magnetischen Drehfel<strong>der</strong><br />

wurde für r ≤ R mit dem magnetischen<br />

Vektor- und für r > R mit dem magnetischen<br />

Skalarpotential ermittelt. Nachfolgend<br />

wurden die Mittelwerte in az<strong>im</strong>utaler<br />

Richtung <strong>der</strong> Kraftdichte durch die<br />

Superposition <strong>der</strong> Kraftdichten <strong>der</strong> zwei<br />

berechneten Drehfel<strong>der</strong> best<strong>im</strong>mt [6].<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> berechneten Oberfläche<br />

(Bild 4) weist eine verhältnismäßig<br />

gute Übereinst<strong>im</strong>mung mit <strong>der</strong> Fotografie<br />

des Versuchs (Bild 3 rechts) auf.<br />

Dabei liegt <strong>der</strong> berechnete Außenradius<br />

<strong>der</strong> levitierten flüssigen Probe von<br />

8,4 mm nahe dem visuell gemessenen<br />

Wert von 8,6 mm. Der berechnete Abstand<br />

in vertikaler Richtung zwischen<br />

<strong>der</strong> oberen Kante des Magnetkreises<br />

und dem unteren Anteil <strong>der</strong> freien Oberfläche<br />

ist a = 0,65 mm, wobei <strong>der</strong> entsprechende<br />

gemessene Abstand 1 mm<br />

beträgt [6].<br />

Bemerkenswert ist, dass <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> oberen Oberflächen<br />

<strong>im</strong> ITO und EMR, in <strong>der</strong> Berechnung<br />

<strong>der</strong> freien Oberfläche levitierter<br />

Schmelzen, wegen <strong>der</strong> bei Anwendung<br />

<strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> finiten Differenzen für<br />

kleinere Eindringtiefen verwendeten feineren<br />

Gitternetze, eine strengere Unterrelaxation<br />

als diejenige, welche in [1] präsentiert<br />

wurde, erfor<strong>der</strong>lich ist. Mehrere<br />

Berechnungen haben gezeigt, dass man<br />

die Stabilität <strong>der</strong> iterativen Berechnung<br />

einfach, durch die Anwendung eines geringen<br />

konstanten Relaxationsfaktors ω<br />

= 0,01−0,05, zusammen mit einer sehr<br />

geringen Schranke von 5 ∙ 10 –4 für die<br />

Absolutdifferenzen zwischen zwei sukzessiven<br />

Näherungen <strong>der</strong> Volumenanteilsfunktion,<br />

bzw. von 0,5 mN für die<br />

Absolutdifferenz zwischen <strong>der</strong> berechneten<br />

elektromagnetischen Schwebekraft<br />

und dem Gewicht <strong>der</strong> Schmelze,<br />

gewährleisten kann.<br />

Zweifrequenzanlage für EMS<br />

Eine vierte Überprüfung erfolgte durch<br />

den Vergleich mit Messungen in einer<br />

Zweifrequenzvorrichtung (Bild 5), die<br />

für ein rotationssymmetrisch stabilisier-<br />

382 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

tes, ablauf- und abtropffreies EMS von<br />

Proben mit größeren Gewichten eingesetzt<br />

wurde [7, 6]. In ihrem Luftspalt<br />

werden von zwei Spulenpaare, welche<br />

auf den vier Zähnen (Pole) Z eines Ferritmagnetkreises<br />

angeordent sind, zwei<br />

homogene Magnetfel<strong>der</strong> erzeugt, <strong>der</strong>en<br />

horizontale Feldlinien senkrecht zueinan<strong>der</strong><br />

stehen: Das erste Feld, mit <strong>der</strong> Frequenz<br />

fa, wird von den Spulen S1 und<br />

S2, und das zweite, mit <strong>der</strong> Frequenz fb,<br />

von den Spulen S3 und S4 generiert, wobei<br />

<strong>der</strong> Induktor mit einem gleichen Effektivwert<br />

I aller Spulenströme gespeist<br />

wird. Zur Anpassung des Magnetkreises<br />

an <strong>der</strong> kreisförmigen Quarzrohrform<br />

wurden acht ferritische Platten P verwendet<br />

(Bild 6). Die Ferritzähne wurden<br />

indirekt wassergekühlt, durch die Anwendung<br />

von acht seitlichen Kupferplatten<br />

KP, an denen Kühlrohre KR aus Kupfer<br />

angelötet wurden.<br />

Die Verteilung in <strong>der</strong> vertikalen Mittelebene<br />

C-C (Bild 5) <strong>der</strong> Normalkomponente<br />

<strong>der</strong> magnetischen Induktion, wenn<br />

nur die Spulen S1 und S2 gespeist werden,<br />

weist in Bild 7 (links) für die auf <strong>der</strong><br />

Induktorachse berechnete Kurve, eine<br />

gute Übereinst<strong>im</strong>mung mit den Messungen<br />

auf. Bei einer Höhe von 2 mm<br />

über <strong>der</strong> oberen Oberfläche <strong>der</strong> Induktorzähne,<br />

wo ungefähr die Metallproben<br />

levitiert werden, d. h. bei z =<br />

16 mm, ergeben die Rechnungen mit<br />

<strong>der</strong> Grundharmonischen des Magnetfeldes<br />

die Kurve 1 <strong>der</strong> Az<strong>im</strong>utalkomponente<br />

Bϕ <strong>der</strong> magnetischen Induktion (Bild 7<br />

rechts), wobei für größere Radien die berechneten<br />

Werte zu groß gegenüber den<br />

gemessenen sind. Weil be<strong>im</strong> Radius r =<br />

R i , <strong>im</strong> Punkt P auf <strong>der</strong> Zahnoberfläche<br />

(Bild 5) Bϕ = 0 sein muss, wurde für die<br />

mit <strong>der</strong> Grundharmonischen berechnete<br />

Bϕ-Komponente <strong>der</strong> folgende Verringerungsfaktor<br />

[6]:<br />

K = cos —,<br />

r<br />

2 R i<br />

(1)<br />

finiten Differenzen für ein Gitternetz mit<br />

genüber den Zähnen (Bild 8), d. h. einen<br />

größeren Radius in <strong>der</strong> C-C Ebene<br />

als in <strong>der</strong> D-D Ebene (Bild 5). Zur Berechnung<br />

dieser Form wurde die Druckverteilung<br />

quasi-dreid<strong>im</strong>ensional ermittelt,<br />

durch die Anwendung <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong><br />

eingeführt, worin 2 R i die Länge des<br />

Luftspaltes darstellt (Bild 6).<br />

Die mit KBϕ berechnete Kurve 2 ergibt<br />

eine bessere Übereinst<strong>im</strong>mung mit den<br />

Messwerten (Bild 7 rechts), und somit<br />

wurde K auch zur Ermittlung <strong>der</strong> Lorentzkräfte,<br />

wie folgt verwendet. Wegen<br />

<strong>der</strong> Bϕ-Verringerung gegenüber<br />

den Zähnen, verkleinern sich dort auch<br />

die Lorentzkräfte, wodurch eine vollständig<br />

aufgeschmolzene Metallprobe<br />

eine nicht mehr rotationssymmetrische<br />

Form hat, mit größeren Radien ge-<br />

P KP KR S2<br />

Q<br />

R i<br />

F<br />

b n<br />

S4<br />

Bild 6: Viertel <strong>der</strong> Vorrichtungsdraufsicht (schematisch): P ferritische Polplatte, KP Kühlplatte,<br />

KR Kühlrohr, S2, S4 Spulen, Q Quarzrohr, F Flüssigmetall (links) und Ansicht <strong>der</strong> Laboranlage<br />

mit einem levitierten, festen Φ 30 mm × 15 mm Al-Zylin<strong>der</strong>, gleich nach dem Einschalten<br />

<strong>der</strong> Induktorspannungen (rechts)<br />

10<br />

B<br />

(mT)<br />

5<br />

0<br />

0<br />

r = 0<br />

2.5 z (cm) 5<br />

Bild 7: Verteilungen <strong>der</strong> Effektivwerte <strong>der</strong> magnetischen Induktion in <strong>der</strong> Mittelebene C-C<br />

(Bild 5) <strong>der</strong> zwei, in Abwesenheit einer Probe mit 26 kHz und I = 50 A, gespeisten Spulen S1<br />

und S2: Symbole – gemessene Werte, Linien – berechnete Kurven<br />

einer Gitterweite in az<strong>im</strong>utaler Richtung,<br />

<strong>im</strong> Winkelmaß von π/4. Dank <strong>der</strong> Periodizität<br />

mit einer Periode von π/2, konnte<br />

man den Druck und das Profil <strong>der</strong> freien<br />

Oberfläche nur in den zwei Ebenen C-C<br />

und D-D ermitteln.<br />

Das elektromagnetische Feld wurde<br />

zweid<strong>im</strong>ensional in den zwei Ebenen,<br />

unabhängig voneinan<strong>der</strong> berechnet, und<br />

die Lorentzkräfte wurden mit den Komponenten<br />

<strong>der</strong> Stromdichte und <strong>der</strong> magnetischen<br />

Induktion gemäß<br />

f r = J ϕ B z – J z B ϕ K,<br />

f z = J r B ϕ K – J ϕ B r , (2)<br />

10<br />

Bϕ<br />

(mT)<br />

5<br />

0<br />

z = 16 mm<br />

1<br />

2<br />

0 1 r (cm) 2<br />

ermittelt, mit K [6]:<br />

1. nach Gleichung (1) für die unteren<br />

und mittleren Anteilen <strong>der</strong> Probe,<br />

welche sich in <strong>der</strong> Ebene C-C befinden<br />

und K = 1 in dem oberen Probenanteil,<br />

wo die Komponente Bϕ, durch<br />

einen gegenüber liegenden Zahn,<br />

nicht mehr verringert wird,<br />

2. K = 1 in <strong>der</strong> Ebene D-D.<br />

In <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> Poisson Gleichung des<br />

Druckes in einer vollständig gefüllten Fluid-(F-)Zelle<br />

o<strong>der</strong> einer teilweise gefüllten<br />

Surface-(S-)Zelle aus einer <strong>der</strong> zwei Ebenen,<br />

wurden in az<strong>im</strong>utaler Richtung die<br />

entsprecheden Werte <strong>der</strong> benachbarten<br />

F- o<strong>der</strong> S-Zellen aus <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Ebene<br />

verwendet. Falls in ϕ-Richtung die benachbarte<br />

Zelle <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Ebene leer<br />

ist, dann wurde in az<strong>im</strong>utaler Richtung<br />

die homogene Neumannsche Randbedingung<br />

angewendet. Für beide Druckfel<strong>der</strong><br />

wurde eine einzige Konstante C<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

383


Fo r s c h u n g a k t u e l l<br />

3<br />

z<br />

2<br />

2<br />

1<br />

Quarz<br />

rohr<br />

Ferrit<br />

zahn<br />

cm<br />

1<br />

Bild 8: Draufsicht <strong>der</strong> levitierten flüssigen<br />

Al-Probe mit 28,6 g<br />

mit <strong>der</strong> Gleichung (12) aus dem Teil I [1]<br />

ermittelt, in welcher, zur Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Druckberechnung in zwei Ebenen,<br />

das Schmelzenvolumen V s durch<br />

2V s ersetzt wurde [6].<br />

Für den Versuch mit fa = 28.6 kHz, fb<br />

= 22.7 kHz, I = 195 A, R i = 28 mm und<br />

AlMgSiPb-Proben mit je einer Masse von<br />

28,6 g (Bild 6 rechts, Bild 8 und Bild 9<br />

links), wurde eine Verifikation des erstellten<br />

vereinfachten Modells durch die<br />

folgenden Ergebnisse erhalten: Wie die<br />

Versuche haben auch die Berechnungen<br />

eine untere, praktisch horizontale freie<br />

Oberfläche ergeben (Bild 9 rechts). Der<br />

berechnete Abstand in vertikaler Richtung<br />

zwischen <strong>der</strong> oberen Oberfläche<br />

des Ferritzahnes und <strong>der</strong> unteren freien<br />

Oberfläche beträgt a = 0,1 mm (Bil<strong>der</strong> 5<br />

und 9 rechts), während <strong>der</strong> gemessene<br />

a = 0 mm ist (Bild 9 links). Der Außenradius<br />

von 19,5 mm des in <strong>der</strong> Ebene C-C<br />

berechneten Profils 1 ist ebenfalls nahe<br />

dem visuell gemessenen Radius von 19,2<br />

mm und auch ein Vergleich des oberen<br />

Anteils <strong>der</strong> Kontur 1 weist eine gute<br />

Übereinst<strong>im</strong>mung mit <strong>der</strong> fotografisch<br />

ermittelten Oberflächenkontur auf.<br />

Literatur<br />

[1] Peş teanu, O.: Vereinfachte Berechnung<br />

<strong>der</strong> freien Oberfläche von Flüssigmetal-<br />

len <strong>im</strong> elektromagnetischen Feld. Teil I:<br />

Mathematisches Modell. <strong>elektrowärme</strong><br />

int. 69 (2011) Heft 2, S. 171–174<br />

[2] Kirpo, M.: Modeling of turbulence properties<br />

and particle transport in recirculated<br />

flows. Ph.D. Thesis, University of<br />

Latvia, Riga, 2008<br />

[3] Peş teanu, O., Baake, E.: The Multicell<br />

Volume of Fluid (MC-VOF) Method<br />

for the Free Surface S<strong>im</strong>ulation of MFD<br />

Flows. Part II: Exper<strong>im</strong>ental Verifications<br />

and Results. ISIJ Int. 51 (2011) No. 5,<br />

S. 714–721<br />

[4] Peş teanu, O.: Vereinfachte Berechnung<br />

mit dem Kraftdichtefeld <strong>der</strong> freien Oberfläche<br />

von Flüssigmetallströmungen <strong>im</strong><br />

elektromagnetischem Feld. Tagungsband<br />

Workshop Elektroprozesstechnik<br />

2010, TU Ilmenau, Bericht 3<br />

[5] Peş teanu, O., Schwerdtfeger, K.: Einstellung<br />

<strong>der</strong> Kraftdichteverteilung und des<br />

Strömungsfeldes be<strong>im</strong> elektromagnetischen<br />

Rühren von Metallschmelzen. 48.<br />

Int. Wiss. Kolloquium, TU Ilmenau 2003,<br />

Berichte auf CD-ROM, Reihe 9.6 Electroprozesstechnik<br />

[6] Peş teanu, O., Baake, E.: Beitrag zur vereinfachten<br />

Berechnung <strong>der</strong> freien Oberflächen<br />

induktiv levitierter Metallströmungen.<br />

Tagungsband Workshop Elektroprozesstechnik<br />

2011, TU Ilmenau, Bericht<br />

2<br />

0<br />

0 1 cm 2 r 3<br />

Bild 9: Seitenansicht von E (Bild 5) <strong>der</strong> Vorrichtung mit <strong>der</strong> levitierten aufgeschmolzenen<br />

Al‐Probe mit 28,6 g (links) und berechnete freie Oberflächenkonture in den Ebenen: 1 C-C,<br />

2 D-D (rechts)<br />

[7] Peş teanu, O., Baake, E., Nacke, B.:<br />

Schwebeschmelzen und Durchflussregelung<br />

mit magnetischen Zweifrequenzfel<strong>der</strong>n.<br />

<strong>elektrowärme</strong> int. 62 (2004)<br />

Heft 2, S. 85–86<br />

Danksagung<br />

Die Autoren danken <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

für die Unterstützung<br />

zur Durchführung dieser Arbeit <strong>im</strong> Rahmen<br />

des DFG-Projektes BA 3565/3-1.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ovidiu Peş teanu<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

pesteanu@clicknet.ro<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 / 762-3248<br />

baake@etp.uni-hannover.de<br />

Relaunch 2012<br />

Weitere Informationen und die neuen Mediadaten finden Sie unter:<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

384 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


I m profil<br />

Rubrik: Im Profil (Folge 4)<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich EnergieAgentur.NRW <strong>im</strong> Profil.<br />

Mit <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW auf<br />

dem Weg von heute nach morgen<br />

Die breit angelegten Aktivitäten <strong>der</strong><br />

EnergieAgentur.NRW sind ein zentrales<br />

Element <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> regionalen<br />

Energie- und Kl<strong>im</strong>apolitik. Nach einer<br />

Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW Berlin) belegt<br />

die EnergieAgentur.NRW als Informationsplattform<br />

für die Wissensverbreitung<br />

rund um die Themen Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare Energien bundesweit<br />

den ersten Rang.<br />

Die EnergieAgentur.NRW wird aus Mitteln<br />

des nordrhein-westfälischen Landeshaushalts<br />

finanziert. Sie berät Unternehmen,<br />

Kommunen und Endverbraucher zu<br />

technischen Fragen <strong>der</strong> Effizienzsteigerung<br />

und dem Einsatz erneuerbarer Energien<br />

sowie zur finanziellen För<strong>der</strong>ung, sie<br />

gestaltet Angebote <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung,<br />

und sie för<strong>der</strong>t den Technologietransfer<br />

zwischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft, indem sie die Cluster/Netzwerke<br />

Nordrhein-Westfalens <strong>im</strong> Energiebereich<br />

koordiniert und mo<strong>der</strong>iert.<br />

Die EnergieAgentur.NRW ist deutschlandweit<br />

die größte Landes-Energieagentur<br />

mit inzwischen rund 80 Mitarbeitern.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW ist<br />

<strong>international</strong> ausgezeichnet: Deutscher<br />

Solarpreis, Europäischer Solarpreis, Spezial-Preis<br />

<strong>der</strong> Jury <strong>der</strong> „Regional Renewable<br />

Energy Partnership“ <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union, Weiterbildungs-Innovationspreis<br />

des Bundesinstituts für Berufsbildung,<br />

Regio-Star-Award <strong>der</strong> Europäischen Kommission,<br />

Ernennung des Projektes „missionE“<br />

<strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW zum offiziellen<br />

Projekt <strong>der</strong> UN-Weltdekade „Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung“.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW ist<br />

nach acht Themenfel<strong>der</strong>n geordnet:<br />

„Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />

für Unternehmen und Kommunen“,<br />

„Energieeffizientes und solares Bauen“,<br />

„Innovative Kraftwerke und Netztechnik“,<br />

„Biomasse“, „Kraftstoffe und<br />

Antriebe <strong>der</strong> Zukunft“, „Brennstoffzelle<br />

und Wasserstoff“, „Kl<strong>im</strong>aschutz und<br />

Emissionshandel“ sowie „Solarenergie“.<br />

Nachfolgend sind zwei ausgewählte<br />

Themenfel<strong>der</strong> dargestellt.<br />

Energieeffizienz und erneuerbare<br />

Energien in Unternehmen<br />

• Die EnergieAgentur.NRW informiert<br />

und motiviert mittelständische Unternehmen<br />

in NRW, ihre Effizienz- und<br />

Einsparpotenziale bei <strong>der</strong> Energieanwendung<br />

zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu verbessern. Zudem<br />

lädt sie Unternehmen dazu ein,<br />

sich am Wissenstransfer zu beteiligen<br />

und innovative Energietechnologien<br />

in marktfähige Produkte und effiziente<br />

Produktionsverfahren umzusetzen.<br />

• Einschlägige Studien untermauern: In<br />

nahezu jedem Betrieb lassen sich Einsparpotentiale<br />

bis zu 30 % finden. Die<br />

EnergieAgentur.NRW unterstützt Unternehmen<br />

mit Sitz in NRW be<strong>im</strong> Aufspüren<br />

dieser Einsparpotentiale sowie<br />

bei <strong>der</strong>en wirtschaftlicher Erschließung.<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz und Emissionshandel<br />

• Um mindestens 20 % will die Europäische<br />

Union ihre Treibhausgasemissionen<br />

bis zum Jahr 2020 senken.<br />

Deutschland soll – nach den Plänen<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung – einen wesentlichen<br />

Beitrag zu diesem Vorhaben<br />

leisten und hat mit dem 40 % Reduktionsziel<br />

eine weitere Marke gesetzt.<br />

• Welche Rolle spielen die Regionen<br />

be<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz? Wo können sie<br />

für Unternehmen und Kommunen<br />

konkrete Unterstützung bieten, wo<br />

sind sie in <strong>der</strong> Umsetzung gefragt?<br />

Für Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung<br />

ihre Schwerpunkte <strong>im</strong><br />

Bild 1: CO 2 -Emission in Deutschland (Datenquelle: Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie)<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

385


I m profil<br />

Mai 2008 in <strong>der</strong> Energie- und Kl<strong>im</strong>aschutzstrategie<br />

vorgestellt. Ziel<br />

ist es, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum<br />

bei gleichzeitiger Reduktion<br />

von CO 2 -Emissionen zu erreichen.<br />

Mit einem umfangreichen Maßnahmen-<br />

und Handlungspaket sollen die<br />

energiebedingten CO 2 -Emissionen in<br />

NRW bis zum Jahr 2020 um 81 Millionen<br />

Tonnen gegenüber 2005 gesenkt<br />

werden (Bild 1).<br />

• Überall dort, wo bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Kommunen aber auch private<br />

Haushalte gefragt sind, finden sie<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW.<br />

Sie ergänzt <strong>im</strong> Rahmen ihres<br />

Themenfelds Kl<strong>im</strong>aschutz den bisherigen<br />

Schwerpunkt Emissionshandel<br />

um weitere Projekte und Handlungshilfen.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW<br />

wird maßgeblich durch regional-wirtschaftliche<br />

Beson<strong>der</strong>heiten best<strong>im</strong>mt:<br />

Kein an<strong>der</strong>es Bundesland ist zum Beispiel<br />

<strong>der</strong>art von Preisschwankungen <strong>der</strong> Energiemärkte<br />

betroffen wie die Region zwischen<br />

Rhein und Weser mit ihren energieintensiven<br />

Branchen. In NRW wird so<br />

viel Energie erzeugt und gleichermaßen<br />

verbraucht, wie in keinem an<strong>der</strong>en Bundesland.<br />

Rund 30 % des in Deutschland<br />

produzierten Stroms kommen aus NRW.<br />

Die Zeiten, in denen Energie – Wärme<br />

und vor allem Strom – als No-cost- o<strong>der</strong><br />

Low-cost-Faktor den Verbrauchern zur<br />

Verfügung stand, gehören indes <strong>der</strong> Geschichte<br />

an (Bil<strong>der</strong> 2 und 3).<br />

Gerade <strong>im</strong> Mittelstand und in kleinen<br />

Betrieben fehlt es häufig an Ressourcen,<br />

um sich dem Thema Energie systematisch<br />

zu nähern. Die Folgen sind fehlende<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> technischen Einsparmöglichkeiten<br />

sowie Fehleinschätzung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit einer Effizienzsteigerung.<br />

2009 wurde in NRW deshalb<br />

das Pilotprojekt MOD.EEM („Modulares<br />

Energie-Effizienz-Modell“) – <strong>im</strong> Auftrag<br />

des Bundes-Umweltministeriums und<br />

des NRW-Kl<strong>im</strong>aschutzministeriums – gestartet.<br />

Mit einem Energiemanagement<br />

lassen sich Effizienzpotentiale von Unternehmen<br />

systematisch identifizieren und<br />

erschließen.<br />

Im Rahmen von MOD.EEM wird in 100<br />

Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />

ein Energiemanagement-System eingeführt.<br />

Als Ergebnis des Projekts wird<br />

2013 ein Online-Tool zur Einführung von<br />

Energiemanagement-Systemen sein, das<br />

Unternehmen bundesweit zur Verfügung<br />

steht.<br />

Bild 2: Energiepreise in Deutschland <strong>im</strong> Vergleich (Datenquelle: Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie)<br />

Um einer zunehmenden Dynamik <strong>der</strong><br />

Märkte und <strong>der</strong> durch die Globalisierung<br />

geprägte Wettbewerbssituation zu<br />

begegnen, haben sich Akteure <strong>der</strong> regenerativen<br />

Energiewirtschaft vor drei<br />

Jahren in Netzwerken und den Clustern<br />

„EnergieRegion.NRW“ sowie Energie-<br />

Forschung.NRW (CEF) organisiert, die<br />

von <strong>der</strong> EnergieAgentur.NRW koordiniert<br />

und mo<strong>der</strong>iert werden. Unternehmen<br />

profitieren von den Clustern, indem<br />

sie auf die Kompetenzen an<strong>der</strong>er<br />

Mitglie<strong>der</strong> zugreifen und sich auf eigene<br />

Kernkompetenzen spezialisieren können.<br />

Neben Produktivitäts- und Kooperationsvorteilen,<br />

die so erschlossen werden,<br />

beschleunigt <strong>der</strong> hohe Vernetzungsgrad<br />

den Transport und die Verbreitung von<br />

Informationen.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />

Kontakt:<br />

Bild 3: Entwicklung <strong>der</strong> Strompreise (Datenquelle: Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie)<br />

EnergieAgentur.NRW, Wuppertal<br />

marx@energieagentur.nrw.de<br />

Tel.: 0202/ 245520<br />

386 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


G r u n d l a g e n<br />

Grundlagen und Anwendungen<br />

elektrothermischer Verfahren<br />

Folge 12: Funkenerosion<br />

Neu: Jetzt auch zum<br />

Download unter<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

In regelmäßiger Folge wurden an dieser<br />

Stelle physikalische und verfahrenstechnische<br />

Grundlagen sowie aktuelle Anwendungsbeispiele<br />

industrieller elektrothermischer<br />

Verfahren vorgestellt. Dieser<br />

abschließende Beitrag beschreibt<br />

die Funkenerosion, die als abtragendes<br />

hochpräzises Fertigungsverfahren insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Herstellung komplizierter<br />

Werkstückkonturen in den unterschiedlichsten<br />

metallverarbeitenden Betrieben<br />

eingesetzt wird.<br />

Physikalische und technische<br />

Grundlagen<br />

Die Funkenerosion beruht auf <strong>der</strong> materialabtragenden<br />

Wirkung von elektrischen<br />

Funkenentladungen zwischen einer<br />

Werkzeugelektrode und einem elektrisch<br />

leitenden Werkstück. Die Elektrode<br />

und das Werkstück sind durch einen<br />

Spalt, in dem sich eine dielektrische Flüssigkeit<br />

befindet, voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />

(Bild 1). Die zwischen Elektrode und<br />

Werkstück angelegte Spannung führt<br />

zu einer elektrischen Entladung sobald<br />

die Durchschlagfestigkeit des Dielektrikums<br />

überschritten wird. Dabei bewirkt<br />

die durch einen Elektronenstrom eingeleitete<br />

Entladung <strong>im</strong> Entladungskanal<br />

eine Erwärmung, die eine thermische<br />

Stoßionisation verursacht, so dass ein<br />

Ionenstrom entsteht. Die Funkenentladungen<br />

werden durch zeitlich begrenzte<br />

Spannungs<strong>im</strong>pulse erzeugt, so dass<br />

in den Impulspausen eine Entionisierung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Funkenentladungskanäle<br />

stattfinden kann. Durch die Unterbrechungen<br />

zwischen den einzelnen Funken<br />

wird sichergestellt, dass sich die Funken<br />

auf <strong>der</strong> Arbeitsfläche gleichmäßig verteilen<br />

und stets dort zünden, wo die geringsten<br />

Abstände zwischen Elektrode<br />

und Werkstück sind. In <strong>der</strong> Praxis wird<br />

üblicherweise mit Zündspannungen zwischen<br />

etwa 70 V und 300 V gearbeitet.<br />

An den Fußpunkten <strong>der</strong> Entladungskanäle<br />

tritt eine sehr starke Erwärmung<br />

mit Temperaturen von etwa 10.000 K<br />

auf, wodurch das abzutragende Material<br />

schmilzt. Gleichzeitig bildet sich aufgrund<br />

<strong>der</strong> hohen Temperaturen eine<br />

gasförmige Blase <strong>im</strong> flüssigen Dielektrikum,<br />

die durch das Abschalten des Spannungs<strong>im</strong>pulses<br />

schlagartig <strong>im</strong>plodiert.<br />

Hierdurch wird schmelzflüssiges Material<br />

aus <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Elektroden herausgeschleu<strong>der</strong>t<br />

und erstarrt sofort in<br />

Form von kleinen Kugeln. Durch die dielektrische<br />

Flüssigkeit werden diese Abtragspartikel<br />

aus dem Erodierspalt abtransportiert<br />

und einer Filteranlage zugeführt.<br />

Die Verunreinigungen mit Abtragungspartikeln<br />

und verkrackten Teilchen<br />

des Dielektrikums werden ausgefiltert<br />

und die erwärmte Spülflüssigkeit auf<br />

Temperaturen von 20 bis 30 °C zurückgekühlt.<br />

Anwendungstechniken<br />

Bild 1: Funktionsprinzip einer Funkenerosionsanlage [1]<br />

Bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Funkenerosion<br />

wird unterschieden nach <strong>der</strong> Senkerosion,<br />

die bei überlagerter translatorischer<br />

Bewegung auch als Planetärerosion bezeichnet<br />

wird, <strong>der</strong> Drahterosion und einigen<br />

Son<strong>der</strong>anwendungen wie Feinstlocherodieren<br />

o<strong>der</strong> Entgraterodieren. Das<br />

Verfahrensprinzip des funkenerosiven<br />

Senkens besteht darin, eine Werkzeugelektrode<br />

berührungslos in das zu bearbeitende<br />

Werkstück einzusenken, wobei<br />

sich das gewünschte Profil entsprechend<br />

<strong>der</strong> Elektrodenform <strong>im</strong> Werkstück abbildet.<br />

Als dielektrische Spülflüssigkeit werden<br />

hierbei überwiegend spezielle, aus<br />

Mineralöl gewonnene o<strong>der</strong> synthetisch<br />

hergestellte Kohlenwasserstoffe mit hohen<br />

Durchbruchfeldstärken von mehr als<br />

200 kV/cm eingesetzt. Die Spülung des<br />

Erodierspaltes ist zur Vermeidung von<br />

Prozessstörungen, z. B. durch Kurschlüsse<br />

o<strong>der</strong> Lichtbögen, zwingend erfor<strong>der</strong>lich<br />

und beeinflusst auch die Abtragleistung,<br />

die Reproduzierbarkeit <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse<br />

und die Oberflächengüte.<br />

Während des Erosionsprozesses wird<br />

<strong>der</strong> Funkenspalt durch ein automatisiertes<br />

Vorschubregelsystem so eingestellt,<br />

dass möglichst viele Spannungs<strong>im</strong>pulse<br />

des Generators zu Funken werden. Die<br />

Funkenfolgefrequenzen werden dem gewünschten<br />

Prozess angepasst und liegen<br />

zwischen einigen Kilohertz bei re-<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · September<br />

387


G r u n d l a g e n<br />

Bild 2: Ausschneiden komplexer Geometrien<br />

durch Drahterodieren [Quelle: Bieberle<br />

Werkzeug und Formenbau]<br />

lativ groben Bearbeitungen (Schruppen)<br />

bis hin zu Frequenzen über hun<strong>der</strong>t Kilohertz<br />

zur Erzielung feinster Oberflächenrauhigkeiten<br />

(Schlichten). Be<strong>im</strong> Planetärerodieren<br />

ist es aufgrund <strong>der</strong> zusätzlichen<br />

Raumbewegung möglich auch<br />

komplizierte Werkstückgeometrien mit<br />

geometrisch einfachen Elektroden herzustellen.<br />

Hierbei werden in <strong>der</strong> Regel<br />

automatische Werkzeug-Wechselsysteme<br />

eingesetzt, die es erlauben, komplizierte<br />

Elektrodengeometrien auf mehrere<br />

Einzelelektroden aufzuteilen.<br />

Be<strong>im</strong> Drahterodieren (Bild 2) wird als<br />

Schneidelektrode ein umlaufen<strong>der</strong> Draht<br />

aus beispielsweise Messing, Kupfer o<strong>der</strong><br />

Molybdän verwendet. Bei einem Arbeitsstrom<br />

von 45 A beträgt die max<strong>im</strong>ale<br />

Schneidrate 300 mm 2 pro Minute. Der<br />

Entladestrom wird dem Schneiddraht<br />

über Schleifkontakte nahe dem Arbeitsspalt<br />

zugeführt. Die Schneidgeschwindigkeit<br />

wird <strong>der</strong> gewünschten<br />

Form- und Oberflächengenauigkeit angepasst.<br />

Um Drahtbruch zu vermeiden,<br />

wird die Drahtelektrode laufend erneuert.<br />

Als Spülmittel dient be<strong>im</strong> funkenerosiven<br />

Drahtschneiden grundsätzlich entionisiertes<br />

Wasser, wodurch feinste Erodierspaltbreiten<br />

erzielt werden können.<br />

Beispielsweise lassen sich mit 0,03 mm<br />

dicken Molybdändrähten Radien von<br />

0,02 mm problemlos drahterodieren.<br />

Die Anlagen sind mit einer numerischen<br />

Bahnsteuerung ausgerüstet, die neben<br />

einer Schrägstellung des Drahtes auch<br />

eine Überlagerung <strong>der</strong> Auslenkbewegung<br />

<strong>der</strong> Drahtführung mit <strong>der</strong> Bewegung<br />

des Werkstücks be<strong>im</strong> Schneiden<br />

komplizierter Konizitäten ermöglicht.<br />

dem Impulsgenerator, <strong>der</strong> Dielektrikumsversorgung<br />

sowie <strong>der</strong> Steuerungs- und<br />

Regelungseinheiten. Die Werkzeugmaschine<br />

<strong>der</strong> Anlage ist mit einem elektromotorisch<br />

angetriebenen Arbeitskopf<br />

ausgestattet. Der Koordinatentisch<br />

ebenfalls elektromotorisch verstellbar<br />

trägt den Arbeitsbehälter zur Aufnahme<br />

des Werkstücks und <strong>der</strong> dielektrischen<br />

Flüssigkeit. Da sehr hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Positioniergenauigkeit gestellt<br />

werden, muss die gesamte Konstruktion<br />

eine hohe Steifigkeit und auch eine große<br />

thermische Stabilität aufweisen, wobei<br />

die Aufstellung <strong>der</strong> Anlage in temperierten<br />

Räumen zweckmäßig ist. Die<br />

Werkzeugelektroden werden heute fast<br />

ausschließlich aus Elektrolytkupfer, Wolfram-Kupfer<br />

o<strong>der</strong> Graphit hergestellt.<br />

Diese Elektrodenwerkstoffe erfüllen die<br />

prozessbedingten For<strong>der</strong>ungen nach hohen<br />

Abtragsraten bei möglichst niedrigem<br />

Elektrodenverschleiß, hohe Formbeständigkeit<br />

und günstige Fertigungseigenschaften<br />

zur Herstellung komplizierter<br />

Elektrodengeometrien. Zur Min<strong>im</strong>ierung<br />

des Werkzeugverschleißes wird<br />

die Elektrode gewöhnlich positiv gepolt.<br />

Eine negative Polung ist nur bei extrem<br />

kurzen Entladezeiten o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

von Werkstoffen wie Hartmetall<br />

o<strong>der</strong> Titanlegierungen sinnvoll [2].<br />

Die Abtragsraten, <strong>der</strong> Elektrodenverschleiß<br />

und auch die Oberflächenrauhigkeit<br />

<strong>der</strong> erodierten Werkstücke hängen<br />

von <strong>der</strong> Entladeenergie ab und lassen<br />

sich durch den elektrischen Arbeitsstrom,<br />

die Polarität, Frequenz, Spannung<br />

und Form des Zünd<strong>im</strong>pulses sowie die<br />

Puls- und Pausenlänge gezielt beeinflussen<br />

[1]. Die Impulsparameter werden in<br />

Abhängigkeit vom Arbeitsfortschritt gezielt<br />

nachgeregelt, wobei heute aufwendige<br />

Prozesssteuerungseinrichtungen<br />

mit <strong>im</strong>plementierten Prozessmodellen<br />

und adaptive Prozessregler eingesetzt<br />

werden. Diese rechnergesteuerten Erodieranlagen<br />

sind häufig mit einer 4-Achsen-CNC-Steuerung<br />

ausgestattet und ermöglichen<br />

sehr komplexe Bearbeitungsaufgaben<br />

durchzuführen (Bild 3). Der<br />

Einsatz von automatischen Wechslern<br />

für Werkstück und Werkzeug ermöglicht<br />

den unbeaufsichtigten Betrieb zur Bearbeitung<br />

von verschiedenen Werkstücken<br />

mit unterschiedlichen Werkzeugen.<br />

Das Funkenerodieren bietet zahlreiche<br />

verfahrenstechnische Vorteile [3]. So<br />

ist beispielsweise eine nahezu beliebige<br />

Formgebung möglich, wobei fast alle<br />

metallischen Werkstoffe bearbeitet werden<br />

können. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

be<strong>im</strong> Funkenerodieren kaum Prozesskräfte<br />

auftreten und somit das Werkstück<br />

keinen mechanischen Belastungen<br />

ausgesetzt wird. Für die Fertigung<br />

hat dies zur Folge, dass die gewünschte<br />

Maßhaltigkeit ohne manuelle Nachbearbeitung<br />

erreicht werden kann. Das<br />

Erodieren führt außerdem zu sehr guten<br />

Oberflächenqualitäten mit hoher Präzision,<br />

min<strong>im</strong>alem Verzug und sehr guter<br />

Reproduzierbarkeit. Aus diesen Vorteilen<br />

ergeben sich zahlreiche Anwendungsbereiche.<br />

So hat sich bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

von komplizierten Konturen in metallischen<br />

Werkstoffen mit hoher Festigkeit,<br />

hoher Härte und mit hohem Verschleißwi<strong>der</strong>stand<br />

die funkenerosive Bearbeitung<br />

als eine wirtschaftliche Alternative<br />

zu konventionellen mechanischen Verfahren<br />

durchgesetzt.<br />

Das Erodiersenken wird heute überwiegend<br />

<strong>im</strong> Formen- und Werkzeugbau angewendet.<br />

Beispiele sind die Herstellung<br />

von Matrizen für den Strangguss und<br />

Einsätze für Druck- und Spritzgießwerkzeuge<br />

sowie das Erodieren von Extrudierund<br />

Schnittwerkzeuge. Anwendungsbereiche<br />

des funkenerosiven Drahtschneidens<br />

sind die Herstellung von komplizierten<br />

Bauteilen, wie beispielsweise Turbinenschaufeln,<br />

Stempeln o<strong>der</strong> Matrizen<br />

ohne Teilungen, die sich aus Vollmaterial<br />

aus hochfesten Werkstoffen präzise fertigen<br />

lassen. Auch zum Schneiden von<br />

Werkstücken aus einem Blechstapel, zur<br />

Anlagenaufbau<br />

Eine Funkenerosionsanlage besteht <strong>im</strong><br />

Wesentlichen aus <strong>der</strong> eigentlichen Werkzeugmaschine<br />

mit <strong>der</strong> Vorschubeinheit,<br />

Anwendungsbereiche<br />

Bild 3: Funkenerosionsmaschine [Quelle:<br />

Deckel]<br />

388 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · September


G r u n d l a g e n<br />

Herstellung hochgenauer Schablonen<br />

und Lehren wird das Erodierschneiden<br />

eingesetzt. Ebenso ist die Fertigung von<br />

hochpräzisen Profilbohrungen, z. B. für<br />

Spinndüsen sowie Düsenstöcke für Motoren-Einspritzanlagen<br />

o<strong>der</strong> das Schneiden<br />

von Schlitzen mit nahezu beliebiger<br />

Formgebung in sehr guter Oberflächenqualität<br />

sowie das Gravieren, Entgraten<br />

und Polieren von Oberflächen mit <strong>der</strong><br />

Funkenerosion möglich. Versuchsweise<br />

wird auch für die Bearbeitung nichtmetallischer<br />

Werkstoffe, wie z. B. Silizium-Karbid-Werkstoffe<br />

o<strong>der</strong> polykristalline<br />

Diamanten, die durch entsprechende<br />

Modifikationen ausreichend elektrische<br />

Leitfähigkeiten erhalten, die Funkenerosion<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Literaturhinweise<br />

[1] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band I: Grundlagen, Prozesse, Verfahren.<br />

Vulkan-Verlag, Essen 2010<br />

[2] Pfeifer, H.; Nacke, B.; Beneke, F. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band II: Anlagen, Komponenten, Sicherheit.<br />

Vulkan-Verlag, Essen 2011<br />

[3] www.erosion.de<br />

Download: www.elektrowaerme-online.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0511 / 762-3248<br />

baake@etp.uni-hannover.de<br />

1. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

21.- 22. März, Atlantic Congress Hotel Essen • www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen <strong>der</strong> induktiven Erwärmung<br />

• Design und Opt<strong>im</strong>ierung durch numerische S<strong>im</strong>ulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2 Induktives Härten<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Induktives Härten von Kurbelwellen<br />

Themenblock 3 Induktive Schmiedeerwärmung<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz mo<strong>der</strong>ner induktiver Schmiedeerwärmer<br />

Workshop 1 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>im</strong> induktiven Härten<br />

Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Bernhard Nacke<br />

Workshop 2 Praxisanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> induktiven<br />

Schmiedeerwärmung Mo<strong>der</strong>ation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

Veranstalter<br />

Termin:<br />

• Mittwoch, 21.03.2012<br />

Veranstaltung (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Donnerstag, 22.03.2012<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi Abonnenten o<strong>der</strong>/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

MIT REFERENTEN VON: SMS Elotherm GmbH, EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk<br />

Induction GmbH, Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH, ABP Induction Systems GmbH<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · September<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

389


join the best<br />

26.–30. März 2012<br />

Düsseldorf, Germany<br />

Wire, Cable,<br />

Fibre Optic,<br />

Wire Products<br />

and Machinery<br />

Spring<br />

Making<br />

Fastener<br />

Technology<br />

Plant and<br />

Machinery<br />

Profiles<br />

Pipe and Tube Processing<br />

Machinery<br />

Innovationen <strong>im</strong> Fokus<br />

Tube Trading and<br />

Manufacturing<br />

Tube Accessories<br />

Bending and<br />

Forming Technology<br />

Willkommen auf den Weltleitmessen <strong>der</strong> Rohr-, Draht- und Kabelindustrie!<br />

Hier treffen Sie die <strong>international</strong>e Fachwelt, die Spezialisten, Innovatoren und Weltmarktführer <strong>der</strong><br />

Branche. Und informieren Sie sich umfassend über den aktuellen Stand und die zukunftsweisenden<br />

Trends bei <strong>der</strong> Rohr-, Draht- und Kabelherstellung und -verarbeitung. 2012 <strong>im</strong> Fokus <strong>der</strong> wire:<br />

die Fastener und Spring-Making Technologie, mo<strong>der</strong>nste Maschinen und Anlagen zur Herstellung<br />

von Fe<strong>der</strong>n und Befestigungselementen. Und <strong>im</strong> Fokus <strong>der</strong> Tube: Profiltechnologie, neueste<br />

OCTG-Entwicklungen, Kunststoffrohre und flexible Rohre.<br />

Eine feste Größe in Ihrem Kalen<strong>der</strong> – <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> wire und Tube 2012 in Düsseldorf!<br />

Internationale Fachmesse Draht und Kabel<br />

www.wire.de<br />

Internationale Rohr-Fachmesse<br />

www.tube.de<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 1010 06<br />

40001 Düsseldorf<br />

Germany<br />

Tel. +49 (0)2 11/45 60-01<br />

Fax +49 (0)2 11/45 60-6 68<br />

www.messe-duesseldorf.de


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

Neue Wärmebildkamera-Modelle <strong>der</strong> T-Serie<br />

Die Infrarotkameras FLIR T640<br />

und T620 produzieren mit ihrem<br />

mo<strong>der</strong>nen ungekühlten<br />

Mikrobolometer-Detektor<br />

(640 x 480 Pixel) hochauflösende<br />

Wärmebil<strong>der</strong> mit feinsten<br />

Temperaturunterschieden<br />

von 0,04 °C. Mit <strong>der</strong> umfangreichen<br />

Vollausstattung strebt<br />

FLIR an, sie schnell als neue<br />

Referenz-Wärmebildkameras<br />

für Anwendungen zur vorbeugenden<br />

Instandhaltung<br />

zu etablieren. Dazu gehören<br />

neben <strong>der</strong> neuen WiFi-Funktionalität<br />

auch die Bild-<strong>im</strong>-<br />

Bild-Funktion (Realbild wird<br />

mit Wärmebild überlagert),<br />

Thermal Fusion, 5-Megapixel-Tageslichtkamera,<br />

extrem<br />

heller LCD-Touchscreen,<br />

zusätzlicher Sucher (T640),<br />

Sprach- und Textkommentare,<br />

skizzierte Kommentare über<br />

den Touchscreen, MeterLink<br />

(drahtlose Übertragung von<br />

Daten einer Extech-Stromzange<br />

zur FLIR T640/T620), Berichtserstellung<br />

direkt in <strong>der</strong><br />

FLIR Systems GmbH<br />

www.flir.de<br />

Kamera, Messpunkte, automatische<br />

Erkennung heißer/<br />

kalter Stellen und Isothermen<br />

(oberhalb/unterhalb/Intervall)<br />

– und das alles bei höchst ergonomischer,<br />

einfacher Bedienung.<br />

Schmiedeöfen, Kühlwassersysteme<br />

und Kühltürme. Das<br />

Beratungsunternehmen vertritt<br />

ergänzend die italienische<br />

Giessereigruppe FAI-FTC und<br />

den Hersteller für Drahtgewebe<br />

RopReti.<br />

IBW Dr. Irretier<br />

www.ibw-irretier.de<br />

Anzeige- und Alarmeinheiten zertifiziert nach<br />

EN14597 und US-FM<br />

In <strong>der</strong> EU und vielen an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erde müssen zum<br />

sicheren Einsatz von wärmeerzeugenden<br />

Anlagen best<strong>im</strong>mte<br />

Sicherheitsvorschriften erfüllt<br />

werden. Neben <strong>der</strong> CE<br />

Zertifizierung sind in Europa<br />

die EN-Normen wichtige und<br />

unumgängliche Standards.<br />

Für die Zertifizierung von Temperaturwächtern<br />

wurde die<br />

bisher gültige deutsche DIN<br />

3440 durch die Europäische<br />

Norm EN 14597 ersetzt.<br />

Alle Geräte <strong>der</strong> Serie 3200i,<br />

Anzeiger- und Alarmeinheiten<br />

von Invensys Eurotherm,<br />

rotherm sind hochgenaue Anzeiger<br />

für Temperatur- und<br />

Prozessmessungen. Mit integrierten<br />

Relaisausgängen bieten<br />

die Geräte absoluten Prozessschutz<br />

für Übertemperaturen<br />

in einem Ofen.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung dieser Serie<br />

wurde beson<strong>der</strong>en Wert<br />

auf einfache Bedienung gelegt.<br />

Über die „Quick Code“<br />

Konfiguration, können alle<br />

benötigten Grundeinstellungen<br />

ganz einfach direkt am<br />

Gerät vorgenommen werden.<br />

Der Quick Code beinhaltet<br />

Sensortyp, Messbereich und<br />

Beratung und Opt<strong>im</strong>ierung zur Energieeffizienz<br />

von thermischen Prozessen<br />

Kompetenz in Beratung und<br />

Planung sowie individuelle<br />

und wirtschaftlich durchdachte<br />

Lösungen für den mo<strong>der</strong>nen<br />

Wärmebehandlungsbetrieb<br />

bietet das Beratungsunternehmen<br />

IBW Dr. Irretier.<br />

Auf Basis einer detaillierten<br />

Prozess- und Kostenanalyse<br />

bietet IBW Dr. Irretier mit seinen<br />

Partnern für die Wärmebehandlung<br />

von Metallen das<br />

technisch sinnvollste und wirtschaftlichste<br />

Konzept an. Alle<br />

Ofenanlagen werden komplett<br />

mit Chargiersystem auf<br />

die jeweils spezifische Kundenanfor<strong>der</strong>ung<br />

ausgelegt<br />

und ausgeführt.<br />

IBW Dr. Irretier hat die Beratung<br />

für einige <strong>der</strong> führenden<br />

Hersteller <strong>der</strong> Branche weiter<br />

ausgebaut und deckt nun nahezu<br />

den kompletten Bereich<br />

für Wärmebehandlung, Industrieofenbau,<br />

Kühlwassertechnik<br />

und Härtereizubehör<br />

ab: Mehrzweckkammeröfen,<br />

kontinuierliche Ofenanlagen<br />

und För<strong>der</strong>bandöfen, Induktionshärteanlagen<br />

und Freqenzumrichter,<br />

Vakuumöfenund<br />

modulare Vakuumanlagen,<br />

Plasmanitrieranlagen,<br />

Schacht- und Retortenöfen,<br />

Umluft- und Trocknungsöfen,<br />

Kammer- und Herdwagenöfen,<br />

Glüh-, Härte- und<br />

haben die Qualitätsprüfung<br />

für die Zulassung nach dieser<br />

Norm erfolgreich bestanden.<br />

Für den amerikanischen<br />

Markt verfügt die Serie 3200i<br />

darüber hinaus auch über die<br />

Zulassung nach FM (Factory<br />

Mutual), einem ähnlichen<br />

Standard zu EN14597. Die Anzeiger<br />

Serie 3200i ist damit<br />

erste Wahl für Unternehmen<br />

und OEM´s die innerhalb <strong>der</strong><br />

EU o<strong>der</strong> nach USA exportieren.<br />

Die Serie 3200i von Eu-<br />

Alarme. Im laufenden Betrieb<br />

wird je<strong>der</strong> Parameter <strong>im</strong> Klartext<br />

mit entsprechen<strong>der</strong> Funktionsbeschreibung<br />

wahlweise<br />

in Deutsch, Englisch, Französisch,<br />

Spanisch o<strong>der</strong> Italienisch<br />

angezeigt. Kundenspezifische<br />

Meldungen und Alarmmeldungen<br />

können mit <strong>der</strong> Eurotherm<br />

Invensys eigenen Software<br />

iTools konfiguriert und<br />

vom PC geladen werden.<br />

Eurotherm Deutschland GmbH<br />

www.eurotherm.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

391


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

Das neue skalierbare Mess-, Regel- und<br />

Automatisierungssystem<br />

Modular aufgebaut nutzt<br />

JUMO mTRON T einen Ethernet-basierten<br />

Systembus und<br />

eine integrierte SPS – auch für<br />

dezentrale Automatisierungsaufgaben.<br />

Das universell einsetzbare<br />

Mess-, Regel- und<br />

Automatisierungssystem vereint<br />

das umfangreiche Prozess-Know-how<br />

von JUMO,<br />

mit einem einfachen, anwendungsorientierten<br />

und benutzerfreundlichen<br />

Konfigurationskonzept.<br />

Herzstück von JUMO mTRON<br />

T ist die Zentraleinheit mit einem<br />

Prozessabbild für bis zu<br />

30 Ein- und Ausgangsmodule.<br />

Die CPU besitzt übergeordnete<br />

Kommunikationsschnittstellen<br />

inklusive Webserver. Für<br />

individuelle Steuerungsapplikationen<br />

verfügt das System<br />

über eine SPS (CoDeSys V3),<br />

Programmgeber- und Grenzwertüberwachungsfunktionen<br />

sowie Mathematik- und<br />

Logikmodule. Als Ein-/Ausgangsmodule<br />

stehen Mehrkanal-Reglermodul,<br />

Analog-<br />

Eingangsmodule mit 4- und<br />

8-Kanälen, Relaismodul in<br />

4-Kanal-Ausführung sowie<br />

das frei konfigurierbare Digital-Ein-/<br />

Ausgangsmodul mit<br />

12-Kanälen zur Verfügung.<br />

Das 4-Kanal Analog-Eingangsmodul<br />

verfügt über vier galvanisch<br />

getrennte universelle<br />

Analogeingänge für Thermoelemente,<br />

Wi<strong>der</strong>standsthermometer<br />

sowie Einheitssignale.<br />

Somit können mit <strong>der</strong> gleichen<br />

Hardware verschiedenste<br />

Prozessgrößen präzise erfasst<br />

und digitalisiert werden<br />

– dies vereinfacht Planung,<br />

Disposition und Lagerhaltung<br />

mit den entsprechenden Kostenvorteilen.<br />

Jedes Mehrkanal-Reglermodul<br />

unterstützt<br />

bis zu vier autarke PID-Regelkreise<br />

mit schneller Zykluszeit<br />

und bewährtem Regelalgorithmus<br />

ohne die Zentraleinheit<br />

zu belasten. Das System<br />

erlaubt den gleichzeitigen Betrieb<br />

von bis zu 120 Regelkreisen<br />

und wird dadurch auch<br />

anspruchsvollen Regelprozessen<br />

gerecht. Mittels Optionssteckplätzen<br />

können Ein- und<br />

Ausgänge jedes Reglermoduls<br />

individuell erweitert und angepasst<br />

werden.<br />

Das Multifunktionspanel ermöglicht<br />

neben <strong>der</strong> Visualisierung<br />

die komfortable Bedienung<br />

<strong>der</strong> Regler und Programmgeber.<br />

Weiterhin ist ein<br />

benutzerabhängiger Zugriff<br />

auf Parameter- und Konfigurationsdaten<br />

des Gesamtsystems<br />

möglich. Als Beson<strong>der</strong>heit<br />

ist die Registrierfunktion<br />

eines vollwertigen Bildschirmschreibers<br />

inklusive Web server<br />

Pyrometer werden häufig mit<br />

einer Durchblickoptik eingesetzt.<br />

Damit lässt sich das Pyrometer<br />

exakt auf das Messobjekt<br />

ausrichten und die<br />

richtige Messentfernung einstellen.<br />

Erst bei korrekter optischer<br />

Einrichtung erzielt das<br />

Pyrometer die höchst mögliche<br />

Messgenauigkeit. Bei<br />

schwer zugänglichen Montageorten<br />

des Pyrometers ist die<br />

Durchblickoptik für die routinemäßige<br />

Prüfung ungünstig.<br />

Alternativ werden Pyrometer<br />

mit einem Laser-Pilotlicht eingesetzt.<br />

Der Nachteil des Lasers<br />

ist, dass er lediglich den<br />

Mittelpunkt des Messflecks<br />

und nicht die exakte Größe<br />

kennzeichnet. Außerdem ist<br />

das Pilotlicht bei hellen Objekten<br />

schwer erkennbar und<br />

verliert bei hohen Umgebungstemperaturen<br />

stark an<br />

Intensität.<br />

Als neue Variante bietet KEL-<br />

LER MSR für die Pyrometer<br />

<strong>der</strong> Serie CellaTemp PA eine<br />

neuartige integrierte Videokamera<br />

an. Die Videokamera<br />

besitzt einen extrem großen<br />

Dynamikbereich mit automatischer<br />

Belichtungsregelung.<br />

Ab einer Lichtempfindlichkeit<br />

<strong>im</strong>plementiert. Zum Auslesen<br />

und Auswerten <strong>der</strong> historischen<br />

Daten stehen bewährte<br />

PC-Programme zur Verfügung.<br />

Durch serienmäßig vordefinierte<br />

Bildschirmmasken<br />

reduzieren sich Inbetriebnahmezeiten<br />

erheblich.<br />

JUMO GmbH & Co. KG<br />

www.jumo.net<br />

Pyrometer mit intergierter TBC-Videokamera<br />

von 0,5 lx liefert die Kamera<br />

sowohl bei kalten als auch<br />

heißen, helle Messobjekte ein<br />

scharfes Bild. Bisherige in Verbindung<br />

mit Pyrometern eingesetzte<br />

Videokameras besitzen<br />

nur einen sehr geringen<br />

Dynamikbereich. Daher sind<br />

verschiedene Filter erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um das Bild entwe<strong>der</strong> auf<br />

ein kaltes o<strong>der</strong> auf ein heißes<br />

Objekt opt<strong>im</strong>al einzustellen.<br />

Eine weitere Neuheit ist die<br />

TBC (Target Brigthness Control)<br />

Funktion. Die Belichtungsregelung<br />

<strong>der</strong> Kamera<br />

ermittelt die Lichtstärke<br />

<strong>im</strong> Messfeld des Pyrometers<br />

und nicht wie sonst üblich<br />

aus dem Mittelwert des Gesamtbildes.<br />

Dadurch wird das<br />

Messobjekt <strong>im</strong>mer mit opt<strong>im</strong>aler<br />

Helligkeit am Monitor<br />

<strong>im</strong> Leitstand angezeigt. Die<br />

Kamera übersteuert nicht,<br />

wenn sich ein kleines, heißes<br />

Messobjekt vor einem kalten<br />

Hintergrund befindet. Neu ist<br />

auch, dass direkt mit dem Videosignal<br />

<strong>der</strong> Messwert übertragen<br />

wird. Auf dem Monitor<br />

wird das Videobild, <strong>der</strong> Messfleck<br />

und <strong>der</strong> Messwert angezeigt.<br />

Bisher war dazu <strong>im</strong>mer<br />

ein PC erfor<strong>der</strong>lich, bei dem<br />

392 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

<strong>der</strong> Messwert getrennt über<br />

die digitale Schnittstelle zum<br />

PC übertragen und dort mit<br />

dem Videobild softwaretechnisch<br />

zusammengefügt wurde.<br />

Zur Anzeige des Videobildes<br />

kann daher ein handelsüblicher<br />

Videomonitor o<strong>der</strong><br />

TFT Fernseher mit Composite<br />

Videoeingang eingesetzt werden.<br />

Durch die sehr hohe geometrische<br />

Auflösung von 5,6<br />

µm/Pixel werden selbst kleinste<br />

Objekte wie eine Glühwendel<br />

sehr scharf abgebildet. Die<br />

hohe Bildqualität bleibt auch<br />

bei Umgebungstemperaturen<br />

bis 65 °C erhalten. Alle 44<br />

Ausführungen <strong>der</strong> CellaTemp<br />

PA Serie für Temperaturbereich<br />

von 0 bis 3.000 °C sind<br />

mit Kamera lieferbar.<br />

KELLER MSR Infrared<br />

www.keller-msr.de<br />

Hochtemperaturofen für universelle<br />

Wärmebehandlung<br />

Linn High Therm bietet hochwertige<br />

Hochtemperaturöfen<br />

für universelle Wärmebehandlungen<br />

an, die zum Graphitisieren,<br />

Sintern und Vakuumlöten<br />

in <strong>der</strong> Glas- und Keramikindustrie,<br />

Nuklearindustrie und<br />

Metallindustrie gedacht sind.<br />

Die vakuumdichten Ofenkammern<br />

sind mit Drehschieberund<br />

Turbomolekularpumpen<br />

bis 5 x 10 –4 mbar ausgestattet.<br />

Der Nutzraum fasst bis<br />

zu 52 l bei einer Max<strong>im</strong>altemperatur<br />

von 2.100 °C. Die<br />

Schutzgase sind: Formiergas,<br />

Stickstoff und Argon. Umfangreiche<br />

Optionen ermöglichen<br />

universellen Einsatz:<br />

• auch für H 2 -Betrieb, Begasungs-<br />

und Abfackelungseinrichtung,<br />

Sicherheitspaket<br />

• Vakuumpumpstände, Partialdruckregelung<br />

• Kondensatfalle, Taupunktmesseinrichtung<br />

• 3-Zonen-Regelung<br />

• Graphit-Heizelemente,<br />

• Gasrückkühlung, Umlaufkühler<br />

und Notwasserversorgung.<br />

Linn High Therm GmbH<br />

www.linn.de<br />

Hauptmerkmal <strong>der</strong> MSR Datenlogger<br />

ist ihre Fähigkeit,<br />

auf kleinstem Raum höchste<br />

Leistung zu erbringen. Die<br />

miniaturisierten Logger eignen<br />

sich durch ihre Vielzahl an<br />

verfügbaren Messgrössen, ihr<br />

kleines Format und ihre ausserordentliche<br />

Speicherkapazität<br />

als effiziente Lösung für<br />

unterschiedlichste Messaufgaben.<br />

Der bereits mit beachtlichen<br />

zwei Millionen Messwerten<br />

Speicherkapazität ausgestattete<br />

MSR145 erfährt<br />

mit <strong>der</strong> optional erhältlichen<br />

microSD-Karte (≥ 4GB) eine<br />

zusätzliche Aufwertung in Sachen<br />

Speicher. Über eine Milliarde<br />

Messwerte Speicherkapazität<br />

stehen dem Anwen<strong>der</strong><br />

neu zur Verfügung. Die<br />

microSD-Karte des MSR145<br />

kann während den Aufzeichnungen<br />

mühelos ausgewechselt<br />

werden, was insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Langzeitmessungen ein<br />

bedeuten<strong>der</strong> Vorteil ist. Die<br />

gespeicherten Daten können<br />

so je<strong>der</strong>zeit vom Anwen<strong>der</strong><br />

ausgewertet werden, wann<br />

und wo <strong>im</strong>mer es erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist. Ob zur Überwachung von<br />

Transporten sensibler Güter,<br />

zum Kl<strong>im</strong>a-Monitoring in <strong>der</strong><br />

Gebäudetechnik o<strong>der</strong> zur Dokumentation<br />

von Prozessabläufen<br />

in <strong>der</strong> Industrie.<br />

Eine Aufwertung in Sachen<br />

Flexibilität und Kompatibilität<br />

erhalten auch die analogen<br />

Eingänge, welche die MSR<br />

Electronics GmbH optional<br />

zu ihren Datenlogger-Typen<br />

(MSR145, MSR160, MSR165,<br />

MSR255) anbietet. Neu sind<br />

sie mit folgen<strong>der</strong> frei wählbarer<br />

Eingangskonfiguration<br />

erhältlich: 0…20 mA; 4…20<br />

mA; 0…3,0 V; 0,5…4,5 V;<br />

0…5,0 V; 1,0…6,0 V; 0…10,0<br />

V; 0…12,0 V; 0…24,0 V; Auflösung<br />

12 Bit. Dank dieser Erweiterung<br />

lassen sich an den<br />

bereits mit bis zu fünf verschiedenen<br />

Sensoren (Temperatur,<br />

Feuchte, Druck, Licht,<br />

3-Achsen-Beschleunigung)<br />

erhältlichen MSR Datenlogger<br />

zusätzlich individuelle, externe<br />

Sensoren anschliessen.<br />

MSR Electronics GmbH<br />

www.msr.ch<br />

Mini-Datenlogger mit hoher Speicherkapazität<br />

Eine markant höhere Speicherkapazität<br />

für den vielseitigen<br />

Datenlogger MSR145 sowie<br />

mehr Flexibilität bei den<br />

Analogeingängen: Mit diesen<br />

Neuerungen stellt das Schweizer<br />

Technologieunternehmen<br />

MSR Electronics GmbH bei<br />

seinen Loggern jetzt noch<br />

mehr Anwendungen sicher.<br />

Tragbare und stationäre IR-Thermometer<br />

Zur präzisen berührungslosen<br />

Temperaturmessung von<br />

metallischen Oberflächen hat<br />

Optris die kurzwellig messenden<br />

Infrarot-Thermometer mit<br />

den Wellenlängenbezeichnungen<br />

1M, 2M und 3M <strong>im</strong><br />

Programm. Die innovativen,<br />

stationären 3M-Infrarotsensoren<br />

mit einer Starttemperatur<br />

von 50 °C eignen sich beson<strong>der</strong>s<br />

zur Überwachung von<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

393


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

Metallen und Kompositen in<br />

Verarbeitungsprozessen in<br />

Nähe <strong>der</strong> Raumtemperatur.<br />

Tragbare Pyrometer wie das<br />

optris P20 1M / 2M werden<br />

z. B. in Lohnhärtereien eingesetzt,<br />

wo in leistungs- und<br />

zeitbasierten Anlagen die IR-<br />

Temperaturmessung nur sporadisch<br />

erfolgt. Soll hier eine<br />

große Anzahl an Infrarotmessstellen<br />

eingerichtet werden<br />

(OEM-Einsatz), kommen<br />

die kleinen, günstigen stationären<br />

Geräte <strong>der</strong> Kompaktserie<br />

wie das optris CSmicro 2M<br />

zum Einsatz. Das optris CSmicro<br />

2W 2M misst Temperaturen<br />

von 385 bis 1.600 °C.<br />

Die innovative LED-Anzeige<br />

in <strong>der</strong> separaten Elektronik<br />

dient zum einen als Zielhilfe<br />

zur Sensorausrichtung, zum<br />

an<strong>der</strong>en wird über die LED-<br />

Selbstdiagnose <strong>der</strong> Zustand<br />

Innovative Glühöfen für die Aluminium-Industrie<br />

Aluminium Norf will <strong>im</strong> Kaltwalzwerk<br />

innovative, energieeffiziente<br />

Glühöfen <strong>der</strong> Otto<br />

Junker GmbH einsetzen. Die<br />

Glühöfen sind mit mo<strong>der</strong>nster<br />

Anlagentechnik ausgestattet.<br />

Eine Online-Prozesssteuerung<br />

ermöglicht den energiesparenden<br />

Einsatz von walzwarmen<br />

statt abgekühlten Aluminiumbän<strong>der</strong>n.<br />

Bisher wurden<br />

die Glühöfen auf Grundlage<br />

von Versuchen und metallurgischen<br />

Erfahrungen gesteuert.<br />

Voraussetzung dafür war,<br />

des Pyrometers angezeigt<br />

(z. B. Überhitzung<br />

des Optikkopfes).<br />

Einen wichtigen Vorteil bei<br />

<strong>der</strong> Installation in <strong>der</strong> induktiven<br />

Wärmebehandlung bieten<br />

die stationären IR-Temperatursensoren<br />

mit abgesetztem<br />

Optikkopf und separater<br />

Elektronikbox. Der Optikkopf<br />

kann ohne Beeinflussung<br />

durch elektromagnetische<br />

Strahlung z. B. in Induktornähe<br />

installiert werden. Die vielfältigen<br />

Varianten <strong>der</strong> Datenausgabe<br />

an <strong>der</strong> Box (digital /<br />

analog), die leicht zugänglichen<br />

Programmiertasten sowie<br />

das Display zur Temperaturanzeige<br />

erleichtern zudem<br />

die Integration <strong>der</strong> Geräte<br />

in bestehende und geplante<br />

Anlagen.<br />

Optris GmbH<br />

www.optris.de<br />

dass die Öfen eine definierte<br />

Temperatur hatten und die<br />

Bän<strong>der</strong> zu Beginn des Glühprozesses<br />

kalt waren. Aus diesem<br />

Grund mussten die Bän<strong>der</strong><br />

nach dem vorgelagerten<br />

Walzprozess abgekühlt werden.<br />

Die ihnen anhaftende<br />

Restwärme ging dabei verloren.<br />

In <strong>der</strong> neuen Anlage ermöglichen<br />

Temperaturmessungen<br />

an den Bän<strong>der</strong>n und<br />

<strong>im</strong> Ofen nunmehr die rechnergesteuerte<br />

Ermittlung<br />

einer Echtzeit-Wärmebilanz,<br />

welche die bedarfsgerechte<br />

Beheizung <strong>der</strong> Glühöfen erlaubt.<br />

Mit dem Vorhaben werden<br />

auf Basis einer Produktionsmenge<br />

von 180.000 Jahrestonnen<br />

jährlich 4.857.705<br />

kWh Strom und 9.804.600<br />

kWh Erdgas gegenüber den<br />

Altanlagen weniger eingesetzt.<br />

Otto Junker GmbH<br />

www.otto-junker.de<br />

Kleinstes autarke Infrarot-Pyrometer<br />

Die berührungslos arbeitenden<br />

MI3-Temperaturmesssysteme<br />

von Raytek gibt es jetzt<br />

zusätzlich zur RS485-Option<br />

auch mit Modbus- o<strong>der</strong><br />

PROFIBUS-Schnittstelle. Die<br />

Infrarot-Pyrometer <strong>der</strong> MI3-<br />

Baureihe bestehen aus einem<br />

überaus schnellen Miniaturmesskopf<br />

und separater Kommunikati-onselektronik,<br />

wahlweise<br />

<strong>im</strong> Schutz- o<strong>der</strong> Hutschienengehäuse.<br />

Drei Modelle<br />

decken einen Messbereich<br />

von –40 bis +1.650 °C<br />

ab. Der breite Temperaturbereich<br />

und die hohe Datenqualität<br />

gestatten den Einsatz<br />

in einer Vielzahl von Anwendungen,<br />

speziell zur Prozessüberwachung.<br />

Einzigartig auf<br />

dem Markt ist, dass <strong>der</strong> Messwert<br />

direkt <strong>im</strong> Sensorkopf<br />

in ein digitales Signal umgewandelt<br />

wird. Zusammen mit<br />

Funktionen wie Selbstüberwachung<br />

auf Kabelbruch erhöht<br />

dies die Datenzuverlässigkeit<br />

um ein Vielfaches. Mit<br />

nur 28 mm Länge und 14 mm<br />

Durchmesser ist <strong>der</strong> IP65-<br />

Messkopf <strong>im</strong> Edelstahlgehäu-<br />

394 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

se zudem das kleinste eigenständige<br />

Infrarot-Pyrometer<br />

<strong>der</strong> Welt. Als OEM-Version<br />

lässt es sich über den internen<br />

digitalen Bus direkt auf Geräteebene<br />

an vorhandene Steuerungssysteme<br />

anbinden, eine<br />

zusätzliche Kommunikationsbox,<br />

wie sonst üblich, ist nicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

munikationsbox<br />

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />

<strong>der</strong> MI3-Baureihe ist<br />

das Mehrkopfdesign: Bis zu<br />

acht individuell adressierbare<br />

Messköpfe lassen sich an eine<br />

MI3-Kommunikationsbox anbinden<br />

– dies min<strong>im</strong>iert Anschaffungskosten<br />

und Installationsaufwand.<br />

Parametrierung<br />

und Bedienung sind äußerst<br />

nutzerfreundlich. Die<br />

digitale Kommunikation zwischen<br />

Sensor und Box und<br />

die patentierte au-tomatische<br />

Kopferkennung ermöglichen<br />

außerdem „Plug & Play“. Die<br />

robusten MI3-Sensoren bieten<br />

exzellente EMV-Eigenschaften<br />

und können in Umgebungstemperaturen<br />

bis 120 °C ohne<br />

Kühlung eingesetzt werden.<br />

Die <strong>im</strong> Lieferumfang <strong>der</strong> Kom-<br />

enthaltene<br />

Software DataTemp MultiDrop<br />

gestattet uneingeschränkten<br />

Fernzugriff auf sämtliche<br />

Prozesswerte und Parameter.<br />

Über die standardmäßige<br />

USB-Schnittstelle können sich<br />

Bediener z. B. zu Diagnosezwecken<br />

bequem vor Ort einloggen.<br />

Raytek GmbH<br />

www.raytek.de<br />

Neue Schneidstoffsorte für das Drehen von<br />

Edelstahl<br />

Präzisionswerkzeughersteller<br />

Safety stellt zur EMO die neue<br />

Dreh-Schneidstoffsorte 8625<br />

vor und löst damit die bisherige<br />

Sorte 8525 ab. Die neue<br />

Schneidstoffsorte 8625 ist<br />

eine hocheffiziente und zu-<br />

strat mit hohem Kobaltgehalt<br />

trotzt auch höheren Temperaturen<br />

be<strong>im</strong> Drehen, ist gegen<br />

plastische Verformung<br />

gewappnet und beugt einer<br />

frühzeitigen Aufbauschneidenbildung<br />

vor. Aufgrund<br />

Elektrozylin<strong>der</strong> für kraftvolle und schnelle<br />

Bewegungen<br />

Für kraftvolle und schnelle lineare<br />

Bewegungen hat SKF<br />

die CASM-Elektrozylin<strong>der</strong> entwickelt.<br />

Sie lassen sie sich flexibel<br />

und genau positionieren<br />

und benötigen sie nur eine<br />

geringere Anzahl an Systemkomponenten.<br />

Die modular<br />

aufgebauten CASM-Elektrozylin<strong>der</strong><br />

von SKF können einfach<br />

an den jeweiligen Motor<br />

o<strong>der</strong> an die individuelle Antriebsumgebung<br />

angebunden<br />

werden. Das senkt die Projektierungs-<br />

und Programmierungskosten<br />

erheblich. Auch<br />

eine komplett montierte Lösung,<br />

die auf 1FK7-Servomotoren<br />

von Siemens basieren<br />

und auf das Antriebssystem<br />

Sinamics S110 / S120 abgest<strong>im</strong>mt<br />

ist, liefert SKF kurzfristig<br />

ab Lager. Nach Kundenwunsch<br />

können auch an<strong>der</strong>e<br />

Motoren angeschlossen<br />

werden. Außer dem kleinsten<br />

Servomotor, dem 1FK7 015,<br />

sind alle Motoren mit einer<br />

DRIVE-CLiQ-Schnittstelle ausgerüstet.<br />

Zusätzlich sind bei<br />

all diesen Motoren ein mehrpoliger<br />

Resolver, eine glatte<br />

Antriebswelle und eine Haltebremse<br />

eingebaut. Drehbare<br />

Anschlussstecker vereinfachen<br />

den Anschluss und die Kabelführung<br />

bei verschiedenen Installationspositionen.<br />

Auch unter widrigen Bedingungen<br />

können die CASM-<br />

Elektrozylin<strong>der</strong> dauerhaft eingesetzt<br />

werden. Dafür sorgen<br />

die hochwertigen Materialien,<br />

das Dichtungskonzept<br />

mit Schutzart IP54S und die<br />

hohe Verarbeitungsqualität.<br />

Die spielarme Konstruktion erreicht<br />

eine Positioniergenauigkeit<br />

von bis zu ±0,01 mm. Zusammen<br />

mit den verschiedenen<br />

Spindeltypen für unterschiedliche<br />

Geschwindigkeiten<br />

und Kräfte, können die<br />

CASM-Elektrozylin<strong>der</strong> für die<br />

meisten Anwendungen opt<strong>im</strong>al<br />

eingesetzt werden. Sinterfilter<br />

kompensieren <strong>im</strong> Inneren<br />

<strong>der</strong> Lineareinheit Druckschwankungen<br />

be<strong>im</strong> Ein- und<br />

Ausfahren des Schubrohres.<br />

SKF<br />

www.skf.com<br />

Beschichtungslösungen in <strong>der</strong> PVD Arc- und<br />

Sputtertechnologie<br />

verlässige Lösung zum Drehen<br />

von rostfreien Stählen. Damit<br />

werden rund 80 % <strong>der</strong> Anwendungsfälle<br />

abgedeckt. Sie<br />

eignet sich je nach Plattenausführung<br />

ausgezeichnet vom<br />

leichten Vorschlichten bis hin<br />

zum Schruppen auch bei unterbrochenem<br />

Schnitt.<br />

Der Hochleistungsschneidstoff<br />

besteht aus einer mehrlagigen,<br />

sehr zähen MT-CVD-<br />

Beschichtung (Medium Temperature<br />

Chemical Vapor Deposition)<br />

mit hoher Schichthaftung<br />

(Adhäsion). Das neu<br />

entwickelte, feinkörnige Sub-<br />

des Multi-Schichtaufbaus<br />

aus Lagen von Titancarbonitrid<br />

(TiCN für abrasiven Verschleißwi<strong>der</strong>stand)<br />

und Aluminiumoxid<br />

(Al 2 O 3 für hohe<br />

Temperaturbeständigkeit) <strong>im</strong><br />

Wechsel und einer goldfarbenen<br />

Deckschicht aus Titannitrid<br />

(TiN) auf <strong>der</strong> Spanfläche<br />

werden Schneidenausbrüche<br />

und Kantenausbröckelung<br />

verringert. Die Standzeit <strong>der</strong><br />

beschichteten Wendeschneidplatten<br />

erhöht sich laut Hersteller<br />

deutlich.<br />

Safety Deutschland<br />

www.safety-cuttingtools.com<br />

Das modulare Anlagenkonzept<br />

<strong>der</strong> METAPLAS-DOMI-<br />

NO-Serie kann speziell auf individuelle<br />

Bedürfnisse und Ansprüche<br />

zugeschnitten werden.<br />

Das gesamte Spektrum<br />

<strong>der</strong> Dünnfilm Beschichtungstechnologien<br />

steht zur Verfügung.<br />

Neben PVD und PACVD<br />

Modulen, <strong>der</strong> Realisierung<br />

von Kombibehandlungen –<br />

<strong>der</strong> Kombination von PVD-<br />

Beschichtung und Plasmanitrieren<br />

– und Hybridtechnologien<br />

– <strong>der</strong> Kombination von<br />

Arc- und Sputtertechnologie<br />

– bietet das Anlagenkonzept<br />

mit seiner HIPAC (High Ionisation<br />

Plasma Assisted Coating)<br />

Technologie einen <strong>der</strong> innovativsten<br />

Ansätze in <strong>der</strong> Oberflächenbeschichtung.<br />

Die HIPAC-Technologie stellt<br />

eine Weiterentwicklung des<br />

hochionisierten Prozesses<br />

HPPMS (High Power Pulsed<br />

Magnetron Sputtering) dar<br />

und wurde speziell auf industrielle<br />

Bedürfnisse ausgelegt.<br />

Sie verbindet die Vorteile <strong>der</strong><br />

HPPMS und <strong>der</strong> patentier-ten<br />

hoch effizienten Ätztechnololgie<br />

AEGD (Arc-Enhanced<br />

Glow Discharge). Diese Technik<br />

ermöglicht einen hohen<br />

Ionisationsgrad ähnlich dem<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

395


P r o d u k t e u n d Ve r fa h r e n<br />

Arc-Prozess. Durch die hohe<br />

Plasmadichte können beson<strong>der</strong>s<br />

fehlerfreie Schichten mit<br />

hoher Dichte erzeugt werden.<br />

Die Schichten sind dabei<br />

sehr glatt und bereits ab einer<br />

Temperatur von 60 °C haftfest<br />

applizierbar.<br />

Das Zerstäuben von Metallen<br />

und an<strong>der</strong>en Beschichtungsmaterialien<br />

durch das HIPAC-<br />

Verfahren beruht auf dem<br />

Pulsen bei kleinen Frequenzen<br />

<strong>der</strong> Sollspannung (kleiner als<br />

2 kHz) und Tastverhältnissen<br />

von weniger als 10 %. Durch<br />

die durchschnittlich klein gehaltene<br />

Leistung kann eine<br />

hohe Ladungsdichte (Elektronen<br />

und Ionen) <strong>im</strong> Plasma realisiert<br />

werden. Diese Verbesserung<br />

unterstützt die Kontrolle<br />

des Abscheidungsprozesses<br />

und ermöglicht auch<br />

die Abscheidung von Hybrid<br />

schichten (z. B. Arc und<br />

HPPMS). So können Schichtzusammensetzungen<br />

und Mikrostrukturen<br />

opt<strong>im</strong>al zugeschnitten<br />

und verbessert werden.<br />

Neben <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Anlagentechnologie<br />

treibt Sulzer<br />

Metaplas GmbH sein Schichtportfolio<br />

voran. Beson<strong>der</strong>s in<br />

<strong>der</strong> Opt<strong>im</strong>ierung von Werkzeugen<br />

für die Zerspanung,<br />

Umformung und Kunststoffverarbeitung<br />

liegen die Stärken<br />

des Unternehmens, die<br />

zusammen mit den eigenen<br />

Beschichtungszentren weiterentwickelt<br />

wird. Die für diese<br />

Bereiche bereits eingeführten<br />

M A C-Schichten werden<br />

stetig erweitert und opt<strong>im</strong>iert<br />

um Kundenbedürfnissen opt<strong>im</strong>al<br />

gerecht zu werden. So<br />

stehen M A C-Schichten, wie<br />

Mpower, Mtec und Mforce<br />

beson<strong>der</strong>s für längere Standzeiten,<br />

höhere Qualitätsstandards<br />

und die Reduzierung<br />

von Verschleiß und Reibung<br />

<strong>der</strong> beschichteten Werkzeuge.<br />

Sulzer Metaplas GmbH<br />

www.sulzermetco.com<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

EUROGUSS 2012, Nürnberg .............................................................................................................374<br />

Hüttinger Elektronik GmbH + Co. KG, Freiburg <strong>im</strong> Breisgau ........................................................Titelseite<br />

ICRF 2012, Aachen .......................................................................................................................... 329<br />

Raytek GmbH, Berlin ....................................................................................................................... 333<br />

SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid............................................................................. 2. Umschlagseite<br />

wire 2012 / Tube 2012, Düsseldorf .................................................................................................... 390<br />

Marktübersicht........................................................................................................................397–412<br />

Beilage: Jahres-Wandkalen<strong>der</strong> 2012 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

396 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


elektro<br />

wärme<br />

<strong>international</strong><br />

Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />

Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische<br />

Behandlung........................................................................................ 398<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und<br />

Hilfsstoffe........................................................................................... 407<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering........................ 411<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen................. 412<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung............................... 412<br />

Kontakt:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />

Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

www.elektrowaerme-markt.de


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Thermische Gewinnung<br />

(Erzeugen)<br />

Schmelzen, Gießen<br />

398 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Pulvermetallurgie<br />

Wärmen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

399


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmen<br />

400 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

401


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

402 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

403


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Reinigen und Trocknen<br />

Abkühlen und Abschrecken<br />

404 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

405


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

Recyceln<br />

Energieeffizienz<br />

406 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Abschreckeinrichtungen<br />

Härtereizubehör<br />

Induktoren<br />

Heizelemente<br />

För<strong>der</strong>- und Antriebstechnik<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

407


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Induktoren<br />

Mess- und Regeltechnik<br />

408 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Schutz- und Reaktionsgase<br />

Ofenbaustoffe (nicht<br />

Feuerfeststoffe)<br />

Stromversorgung<br />

Schmiedezubehör<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

409


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Stromversorgung<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

Prozessautomatisierung<br />

Reinigungs- und<br />

Trocknungsanlagen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel. 0201-82002-24<br />

Fax 0201-82002-40<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

410 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember<br />

411


M a r k t ü b e r s i c h t<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

412 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> · Heft 4/2011 · Dezember


I m p r e s s u m<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

Organschaft<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Redaktionsbüro<br />

Redaktionsassistenz<br />

Anzeigenverkauf<br />

Anzeigenverwaltung<br />

69. Jahrgang · Heft 4 · Dezember 2011<br />

Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik <strong>der</strong> Universität Hannover, des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />

UND ABFALLTECHNIK <strong>im</strong> Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main,<br />

und des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Fachverband Elektrowärmeanlagen,<br />

Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />

Prof. Dr.-Ing. A. von Starck, Honorarprofessor für elektrische Erwärmung, RWTH Aachen<br />

Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik,<br />

Universität <strong>der</strong> Bundeswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger,<br />

Hüttinger Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an <strong>der</strong><br />

RWTH Aachen, Dr. H. Rinnhofer, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH, Dr.-Ing. H. Stiele,<br />

EFD Induction GmbH<br />

Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dr.-Ing. F. Beneke, Dr. rer. nat. M. Blum, Dr.-Ing. E. Dötsch, Dr.-Ing. O. Irretier,<br />

Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-12, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Annamaria Frömgen, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-91, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Silvija Subasic, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-15, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 (0)201 82002-24, Fax: +49 (0)201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Tel. +49 (0)89 45051-471, Fax: +49 (0) 89 45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/ Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Tel.: +49 (0)931 4170-1616, Fax: +49 (0)931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

Satz und Gestaltung<br />

Druck<br />

Verlag<br />

Geschäftsführer<br />

Spartenleiter<br />

ISSN 0340-3521<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />

Bezugspreise 2012:<br />

Abonnement (Deutschland): € 128,- + € 12,- Versand<br />

Abonnement (Ausland): € 128,- + € 14,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 37,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 37,- + € 3,50 Versand<br />

Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Län<strong>der</strong> sind es Nettopreise.<br />

Ein Zeitschriftenabonnement beinhaltet automatisch ein Online-Abo. Bestellungen sind je<strong>der</strong>zeit über den Leserservice<br />

o<strong>der</strong> jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />

Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb <strong>der</strong> Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zust<strong>im</strong>mung des Verlags unzulässig und strafbar.<br />

Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die Rechte <strong>der</strong> Weitergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung,<br />

<strong>im</strong> Magnettonverfahren o<strong>der</strong> ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede <strong>im</strong> Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte und benutzte Kopie dient gewerblichen<br />

Zwecken gem. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft,<br />

Goethe straße 49, 80336 München, von <strong>der</strong> die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Straße 11, 46238 Bottrop<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />

Telefon +49 (0)201 82002-0, Telefax +49 (0)201 82002-40<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joach<strong>im</strong> Jauch<br />

Stephan Schalm<br />

ePaper (als PDF):<br />

Abonnement: € 128,-; Einzelheft € 37,- (abzgl. Versand)<br />

Abo Plus (Print + ePaper):<br />

Abonnement (Deutschland): € 178,40 inkl. € 12,- Versand<br />

Abonnement (Ausland): € 180,40 inkl. € 14,- Versand<br />

Mitglied <strong>der</strong> Informationsgemeinschaft zur Feststellung <strong>der</strong> Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)


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