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Flight! Magazin Der große Vergleich: Airbus A320 (Vorschau)

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2. Ausgabe ¦ Deutschland 5 € ¦ Österreich: 5,80 € ¦ Benelux: 5,80 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF Neue Rubrik: General Aviation<br />

WISSEN<br />

Triebwerke<br />

INSIDER<br />

AES Angriff<br />

SZENERIE<br />

Flughafen<br />

Zürich<br />

04 ¦ April 2011<br />

SZENERIE<br />

Viva<br />

Las Vegas<br />

<strong>Der</strong> <strong>große</strong> <strong>Vergleich</strong>:<br />

<strong>Airbus</strong> <strong>A320</strong><br />

Ein Oldie für die Kenner:<br />

Just<strong>Flight</strong> DC-3<br />

Exklusiv im Interview:<br />

Qualitywings<br />

Neue Augenweide:<br />

Cessna 340


Evolution statt Revolution<br />

Aus der XL wurde bis auf weiteres die normale Ausgabe.<br />

Auch diese druckfrische <strong>Flight</strong>! halten Sie mit 84 Seiten<br />

Umfang in Ihrer Hand. Wir wurden selbst von den sehr<br />

guten Verkaufszahlen der ersten Ausgabe überrascht, so dass<br />

wir entschieden haben, bis zu den Sommerausgaben weiter<br />

als XL-Ausgabe zu erscheinen. Einen Dank an alle Leser, die<br />

uns zahlreich unterstützen und in den letzten Wochen ein<br />

Abo abgeschlossen haben oder sich am Kiosk um die Ecke<br />

unser <strong>Magazin</strong> kauften. Unsere Aboabteilung hat kräftig<br />

Überstunden verbucht, um Ihre Abos aufzunehmen. Die<br />

Versandprobleme in manchen Regionen, für die wir uns bei<br />

Ihnen entschuldigen möchten, wurden durch einen neuen<br />

Vertriebspartner angegangen, so dass die <strong>Flight</strong>! pünktlich<br />

in Ihrem Briefkasten landen wird. Nicht immer gelingt alles<br />

wie geplant, dies mussten wir auch bei der ersten Ausgabe<br />

lernen. Zwei Paletten mit <strong>Magazin</strong>en für den Aboversand<br />

wurden beim Transport beschädigt, so dass wir diese neu<br />

verpacken, manche sogar ersetzen mussten.<br />

Am Anfang dieser Ausgabe stand die Idee, alle aktuell<br />

verfügbaren <strong>Airbus</strong>-Modelle für den Flugsimulator mit<br />

ihrem aktuellen Stand und in der aktuellsten Version zu<br />

besprechen, eine „<strong>Airbus</strong>-Ausgabe“ also. Lange Zeit ließ<br />

man uns im Dunkeln, ob die die Wilco-„Evolution“ noch<br />

rechtzeitig fertig würde. Wilco verspätete sich mit ihrem<br />

Update für die <strong>Airbus</strong> Series mehrmals, kurz jedoch vor<br />

dem Drucktermin kam sie endlich! Das lang erwartete<br />

Update wird Evolution genannt. Die angebliche Revolution,<br />

der Air Simmer <strong>A320</strong>, wurde aus dem Grund auf die Mai-<br />

Ausgabe verschoben. Damit präsentieren wir zum ersten<br />

Mal ein Titelthema, das sich über zwei Ausgaben zieht, eine<br />

kleine Revolution also. Die neuen Just<strong>Flight</strong> <strong>Airbus</strong> und ein<br />

paar Infos zu dem <strong>Flight</strong>simLab <strong>Airbus</strong> servieren wir Ihnen<br />

in der nächsten Ausgabe, die am letzten Freitag im April<br />

erscheinen wird. In dieser Ausgabe starten wir ins Thema:<br />

<strong>Airbus</strong> mit dem Aerosoft <strong>Airbus</strong> X und dem Evolution.<br />

Nach den Produkttests folgen in den Sommermonaten<br />

einige Wissensthemen rund um die <strong>Airbus</strong>-Flugzeuge,<br />

geschrieben von einem erfahrenen <strong>Airbus</strong>-Kapitän sowie<br />

einem angehenden Kopiloten.<br />

Damit <strong>Airbus</strong> nicht überhandnimmt – die streiten sich auf<br />

dem realen Markt schon um die Marktführerschaft –, haben<br />

wir unser Team nicht nur um einen Redakteur ergänzt,<br />

der die A32Series aus dem realen Flugverkehr zu verstehen<br />

weiß, Markus Halle (seine Premiere: das Evolution Review),<br />

sondern auch um einen Redakteur, der die Boeing 737<br />

NG Serie aus dem realen Cockpit kennt, Christian Ebner.<br />

Im Szeneriebereich wurde unsere Redaktion ebenfalls<br />

verstärkt, durch Florian Venus und Laurenz Patocka. Die<br />

Notams werden unterstützt durch Martin Beneke.<br />

Aus Freeware für FS9 mach Payware für FS10. Diesen Weg<br />

sind die Entwickler der Zürich-X-Szenerie gegangen, zuvor<br />

bekannt als Free Z. Das Team erklärt Ihnen in unserem<br />

exklusiven Interview, warum. „Ich verbringe dort mehr Zeit<br />

als Zuhause“, so beschreibt Urs Wildermuth seinen Flughafen<br />

Zürich, der Schweizer hat sich die neue Umsetzung der<br />

Szenerie genauer angeschaut, kaum ein anderer kennt diesen<br />

Flughafen, auch im Sicherheitsbereich, derart detailliert<br />

wie unser langjähriger Autor. Er nimmt Sie mit auf seine<br />

Rundreise auf dem Gelände.<br />

Das beste und modernste Cockpit der Welt ist immer<br />

abhängig von der „Power“ aus den Triebwerken. Unser<br />

Redakteur Nicolas Eschenbach verbrachte viel Zeit in der<br />

Technikabteilung einer deutschen Fluggesellschaft, dieses<br />

Wissen fasst er ab Seite 66 in unserem Artikel „Take-off<br />

Thrust is set“ zusammen.<br />

Ironie ist nicht immer einfach via Text zu vermitteln.<br />

Leider wurde unser Artikel „Wie man gegen einen Berg<br />

fliegt“ aus der letzten Ausgabe etwas missverstanden. <strong>Der</strong><br />

Autor wollte an sich damit nur überspritzt formulieren, ein<br />

Pilot solle bei all den Instrumenten nie vergessen mit einem<br />

Auge aus dem Fenster zu schauen und die Umgebung stets zu<br />

beachten. Ob es eine Fortsetzung des Themas gibt, haben wir<br />

noch nicht entschieden. Unglücklich war auch die doppelte<br />

Themenwahl zum Thema FMC, hier wird die 737-Serie mit<br />

Teil drei in der Mai-Ausgabe fortgesetzt, die zweite Serie wird<br />

erstmal durch die MD 11 abgelöst.<br />

Die General Aviation zieht in ein die <strong>Flight</strong>!. Dies entspricht<br />

einem Bedürfnis unserer Leserschaft, die auf einige Artikel<br />

von Urs Wildermuth zu diesem Thema reagiert hat. Die Leser,<br />

die Urs und mich bei den zahlreichen Events kennengelernt<br />

haben, wissen, dass wir beide viel Zeit im Cockpit der<br />

realen GA-Maschinen verbringen und unser Herz für diese<br />

Flugzeuge schlägt. Zusammen haben wir nun auch den<br />

passenden Bereich in der <strong>Flight</strong>! geschaffen. <strong>Der</strong> Nachflieger<br />

baut in dieser Ausgabe die Brücke zur allgemeinen Luftfahrt,<br />

die neue Rubrik von Urs. Er stellt diesen neuen Bereich auf<br />

Seite 78 noch etwas eingehender vor.<br />

Eine Evolution und Weiterentwicklung fanden auch<br />

in unserem <strong>Magazin</strong> statt. In dieser Ausgabe finden Sie<br />

zahlreiche, größere und kleinere „Updates“ am Layout.<br />

Nicht nur die Aufmachung hat ihre Verbesserungen erhalten,<br />

auch auf die Korrektur der Artikel wurde noch mehr Wert<br />

gelegt und unser Team wurde auch in dem Bereich verstärkt.<br />

Editorial<br />

Marc Goergen<br />

www.flightm.com 3


16 26 38<br />

Im Interview: Qualitywings<br />

<strong>Airbus</strong> Special<br />

Ein Oldie für die Kenner<br />

Notams:<br />

Szenerie:<br />

facebook.flightm.com<br />

Aboservice<br />

<strong>Flight</strong>! Leserservice<br />

Postfach 10 41 39<br />

40032 Düsseldorf<br />

Tel: +49 211 690 789 940<br />

Fax: +49 211 690 789 50<br />

Email: abo@flightm.com<br />

Web: abo.flightm.com<br />

6: Tower! 2011<br />

7: LatinVFR macht weiter<br />

8: AFM von den FSGlobal-Machern<br />

9: Die Verkaufscharts<br />

Szene:<br />

10: AES unter Druck<br />

12: Hangartalk<br />

14: Nutzungsrechte von Software<br />

16: Interview: Qualitywings<br />

20: Eine Stunde auf Wolke 7(37-300)<br />

82: Impressum<br />

Flugzeuge:<br />

26 Aerosoft <strong>Airbus</strong> X<br />

32: Wilco Evolution Series 1<br />

38: Just<strong>Flight</strong> DC-3 Legends of <strong>Flight</strong><br />

44: Carenado Cessna 340<br />

48: Zürich X<br />

54: Xin Chao Noi Bai International<br />

58: Viva Las Vegas<br />

60: Weeze X<br />

Wissen:<br />

64: MD-11 fliegen - aber wie?<br />

66: „Take-Off Thrust is set“<br />

68: <strong>Der</strong> Nachflieger<br />

Hardware:<br />

74: FCU: Die günstige Alternative<br />

General Aviation:<br />

78: Editorial von Urs Wildermuth<br />

79: Luftraumwarnung fürs Mobile<br />

80: Österreichs Finanzminister<br />

macht die Flughäfen dicht.


38 54 58<br />

Cessna 340 Hanoi International Airport Viva Las Vegas<br />

Neu!<br />

64<br />

66<br />

78<br />

MD 11 fliegen - aber wie?<br />

Triebwerke<br />

General Aviation


Tägliche Meldungen finden Sie unte<br />

Tower! 2011<br />

Huey 1.10 und die Büchse<br />

Aus dem Hause Feel<br />

39,95 €, für nur 1,99 $ kön-<br />

Nachdem es einige Prob-<br />

there kommt eine neue,<br />

nen Sie auf Feelthere.com<br />

leme mit dem HueyX-Add-<br />

vom Flugsimulator unab-<br />

das „Real Traffic“-Add-on<br />

on gegeben hatte, wurde<br />

hängige Tower-Simulation.<br />

kaufen. Dieses ersetzt<br />

nun eine neue Komplett-<br />

Die umfangreiche Tower!-<br />

die virtuellen Fluggesell-<br />

version veröffentlicht. Ne-<br />

2011-Version werden wir<br />

schaften durch die realen<br />

ben der Aktualisierung<br />

in der nächsten <strong>Flight</strong>!-<br />

Vorbilder. Die offizielle<br />

auf die Version 1.10 wer-<br />

Ausgabe testen. <strong>Der</strong><br />

Website finden Sie unter<br />

den auch sechs weitere<br />

Preis für die Single-Play-<br />

atcsuite.com.<br />

Repaints mitgeliefert.<br />

er-Version beginnt bei<br />

Da bei dem Update alle<br />

Daten überarbeitet und optimiert<br />

wurden, empfiehlt<br />

Aerosoft die alte Version<br />

zu deinstallieren und die<br />

neue Huey-Komplettversion<br />

kostenlos im Kunden-<br />

LatinVFR macht weiter<br />

konto herunterzuladen.<br />

Die<br />

Entwicklerschmiede<br />

LatinVFR ist derzeit<br />

Monatlicher Screen-Contest<br />

<strong>Der</strong> Heli „Huey“ für den<br />

FSX ist aktuell das meistverkaufte<br />

Produkt im Ae-<br />

sehr aktiv in der Flugsimulationsszene<br />

und veröffentlicht<br />

am laufenden<br />

Im <strong>Flight</strong>X.de-Forum wird<br />

Forums,<br />

bearbeitete<br />

rosoft-Downloadshop. Die<br />

Band neue Szenerien.<br />

jeden Monat ein Screen-<br />

Bilder sowie alle gängigen<br />

Version 1.10 ist inzwischen<br />

Jetzt haben sie sich dem<br />

Contest<br />

veranstaltet,<br />

Flugsimulatoren<br />

sind<br />

auch als Box-Version<br />

Flughafen von Peru an-<br />

NOTAMS<br />

der Gewinner bekommt<br />

sein Printscreen als<br />

Poster in der <strong>Flight</strong>!-<br />

Ausgabe. Teilnehmen<br />

kann jeder User des<br />

erlaubt. Mehr Infos finden<br />

Sie in der Bilderecke<br />

im <strong>Flight</strong>X.de-Forum.<br />

Das Poster finden Sie auf<br />

Seite 42 und 43.<br />

erschienen!<br />

genommen (ICAO-Code:<br />

SPIM) und ihn sowohl für<br />

den FSX als auch für den<br />

FS2004 veröffentlicht. Die<br />

Entwickler haben nicht nur<br />

iFly für den FSX<br />

Während PMDG noch<br />

an ihrer Maschine<br />

rumarbeitet, kommt nun die<br />

erste gute Boeing 737 Next<br />

Generation (Testnote 8,6<br />

und als „gut“ empfohlen in<br />

der <strong>Flight</strong>!-März-Ausgabe)<br />

für den <strong>Flight</strong> Simulator<br />

X auf den Markt. Die iFly<br />

erscheint als Download<br />

sowie als Box-Version.<br />

Die traditionelle Box, dann<br />

ohne Onlineaktivierung<br />

und zum Preis von<br />

48,95 €, kann wie gewohnt<br />

im <strong>Flight</strong>andFun.de Shop<br />

bestellt werden. (Schweiz:<br />

mailsoft.com, 69,90 CHF)<br />

6 <strong>Flight</strong>!


www.flightm.com<br />

redaktion@flightm.com<br />

USCitiesX-Reihe erweitert<br />

…<br />

den Flughafen selber, sondern<br />

auch das nähere Umfeld<br />

erstellt und mit einer<br />

200 m² <strong>große</strong>n Fototapete<br />

ausgestattet, welche wiederum<br />

mit Autogen-Häusern<br />

aufgebessert wurde.<br />

Zudem liegt ein detailliertes<br />

und aktuelles AFCAD<br />

bei, welches die Navigation<br />

der AI-Trafficflieger<br />

deutlich erleichtert.<br />

Aerosoft hat ihre<br />

USCitiesX-Serie um die<br />

Stadt Cleveland sowie<br />

einige nahe gelegene Inseln<br />

erweitert! Insgesamt<br />

neun Flughäfen und zwei<br />

Hubschrauberlandeplätze<br />

bietet das Addon aus dem<br />

Hause LimeSim. Außerdem<br />

gibt es viel zu entdecken,<br />

wie zum Beispiel den<br />

Burke Lakefront Airport,<br />

welcher direkt am Wasser<br />

liegt, oder die beeindruckende<br />

Skyline der Stadt.<br />

Fürs „Inselhüpfen“ bieten<br />

sich die nahe gelegenen<br />

Lake Erie Islands an. Die<br />

knapp mehr als 600 MB<br />

<strong>große</strong> Erweiterung für den<br />

Flugsimulator X können<br />

Sie im Shop des Publishers<br />

Aerosoft für 14,95 €<br />

käuflich erwerben. Die Besprechung<br />

von Las Vegas<br />

finden Sie in dieser Ausgabe<br />

auf Seite 58.<br />

Aller guten Dinge sind drei!<br />

Die bekannte Softwareschmiede<br />

Captain Sim hat drei<br />

Änderungen angekündigt.<br />

So wurden die Zusatzpakete<br />

für die 707 von<br />

Captain Sim veröffentlicht.<br />

Es handelt sich dabei um<br />

die Modelle der 707-300C,<br />

der VC-137 und der E-3.<br />

Des Weiteren wurde die<br />

707 Captain um 10 € reduziert.<br />

Dieses Angebot<br />

ist allerdings nur im Captain<br />

Sim Store gültig. Zu<br />

guter Letzt wurde das<br />

Base Pack von der alten<br />

Version 1.2 auf die Version<br />

1.3 angehoben. Das ausführliche<br />

Review der 707<br />

finden Sie in der <strong>Flight</strong>!-<br />

Ausgabe vom Juni, die am<br />

30. Mai erscheinen wird.<br />

www.flightm.com 7


Tägliche Meldungen finden Sie unter www.flightm.com<br />

Das Onlineportal der <strong>Flight</strong>!<br />

Klein, aber fein: Die Murray Islands<br />

Wir freuen uns Ihnen mitteilen<br />

zu können, dass das<br />

Onlineportal der <strong>Flight</strong>!<br />

erweitert wurde. Wir bieten<br />

Ihnen ab sofort einige<br />

neue Funktionen.<br />

Dazu gehören täglich top<br />

aktuelle News von einem<br />

erfahrenen Autorenteam,<br />

das Sie rund um die Uhr<br />

auf dem Laufenden halten<br />

wird, und eine Download-<br />

Datenbank, welche mit<br />

Hilfe von Entwicklern ins<br />

Leben gerufen wurde und<br />

die Möglichkeit bietet, auf<br />

im <strong>Magazin</strong> verwiesene<br />

Dateien zuzugreifen. <strong>Der</strong>zeit<br />

leiten wir allerdings<br />

auch neue Autoren in unser<br />

Newsportal ein, daher würden<br />

wir uns freuen, wenn<br />

Sie die Artikel kommentieren<br />

würden, damit sich<br />

auch diese Autoren verbessern<br />

können. Schauen<br />

Sie doch einfach mal unter<br />

www.flightm.com rein und<br />

machen Sie sich selber ein<br />

Bild von unserem Onlineangebot.<br />

OrbX/FTX/OZx sind weltweit<br />

bekannt für ihre wunderbaren<br />

Szenerien, die<br />

oftmals das Maximum aus<br />

dem Flugsimulator herausholen.<br />

Vor kurzer Zeit<br />

ist eine Freewareszenerie<br />

der Entwickler erschienen.<br />

Es handelt sich um<br />

eine Szenerie von YMUI<br />

(auch: Murray Island). Die<br />

Szenerie war/ist quasi die<br />

„Spielwiese“ der australischen<br />

Entwickler: Hier haben<br />

sie nahezu alle OrbX-<br />

Technologien eingebaut.<br />

Seien es nun die sich<br />

bewegenden Menschen<br />

(PeopleFlow) oder der<br />

angepasste AI-Traffic.<br />

Die <strong>Flight</strong>! spricht<br />

eine klare Download<br />

empfehlung für diese<br />

herausragende, wenn<br />

auch kleine Insel aus.<br />

In der nächsten <strong>Flight</strong>!-<br />

Ausgabe beginnen wir<br />

mit unserer Rundreise in<br />

Australien und der Besprechung<br />

der OrbX-Produkte.<br />

www.fullterain.com<br />

AFM von den FSGlobal-Machern<br />

NOTAMS<br />

ohne AFM<br />

mit AFM<br />

PILOT’S aus Österreich,<br />

bekannt für ihre Produkte<br />

FS Global 2010 und<br />

Ultimate, hat die kurz<br />

bevorstehende Veröffentlichung<br />

ihrer Aerodrome<br />

Flattening Meshes<br />

(AFM) angekündigt.<br />

Diese Meshes sind für<br />

weltweit 24.241 (!) Flugplätze<br />

sowohl in FSX als<br />

auch FS2004 verfügbar.<br />

Insgesamt werden damit<br />

Daten für 48.482 Flugplätze<br />

geliefert. Die Aufgabe<br />

dieser Meshes besteht<br />

darin, das Terrain um die<br />

hässlichen „Badewannen-“<br />

und „Flugzeugträger-Airports“,<br />

die nach<br />

der Installation von hochauflösenden<br />

Meshes wie<br />

FS Global entstehen können,<br />

an das Umland anzupassen.<br />

AFM integriert<br />

diese Flugplätze nahtlos<br />

ins umgebende Terrain<br />

und schafft so ein schönes<br />

Bild fürs Auge.<br />

www.fsim.net<br />

Samui von Thai<strong>Flight</strong><br />

In der letzten Zeit haben selten zu sehen bekommen.<br />

wir Ihnen auf unserer<br />

Zurzeit kämpft der<br />

Onlineplattform flightm. Entwickler allerdings noch<br />

com häufig neue Bilder<br />

eines Flughafens gezeigt,<br />

der sich zurzeit in der<br />

Entwicklungsphase befindet.<br />

Es handelt sich um<br />

den Samui International<br />

Airport. Die Bilder sahen<br />

schon von Anfang an sehr<br />

mit einigen Problemen an<br />

dieser. Wir hoffen natürlich,<br />

dass diese so schnell<br />

wie möglich behoben werden<br />

können. Die Szenerie<br />

wird als Freeware für<br />

den Flugsimulator 2004<br />

verfügbar sein.<br />

vielversprechend aus, nun<br />

aber verfeinert der Entwickler<br />

die Landebahn. Wir<br />

müssen zugeben, dass es<br />

sich dabei um eine der<br />

Landebahnen handelt, die<br />

wir leider Gottes nur sehr<br />

8 <strong>Flight</strong>!


Neues Projekt auf FSDevelopers<br />

Auf der Entwickler- York oder Washington DC<br />

plattform FSDevelopers. angeflogen. <strong>Der</strong> Flughafen<br />

com ist ein neues Projekt<br />

gehört zur größten Stadt<br />

an den Start gegan-<br />

in Vermont. Bisweilen<br />

gen. <strong>Der</strong> Entwickler kündigte<br />

an, den Flughafen<br />

sind zwar noch keine Gebäude<br />

bis auf den Tower<br />

Burlington International erkennbar, wir können<br />

(ICAO-Code: KBTV) für<br />

den Flugsimulator X. Von<br />

aber dennoch gespannt<br />

sein, was wir von dem<br />

Burlington aus werden neuen Entwickler noch<br />

Flughäfen wie der John F. erwarten dürfen.<br />

Kennedy Airport in New<br />

Just<strong>Flight</strong>: SPs für die Luftbusse!<br />

<strong>Der</strong> Publisher Just<strong>Flight</strong> auch mögliche Komplikationen<br />

hat vor einiger Zeit den<br />

lösen. Obwohl<br />

<strong>Airbus</strong> A318, A319, <strong>A320</strong> die <strong>Airbus</strong>-Reihe von<br />

und 321 veröffentlicht. Just<strong>Flight</strong> nur als Payware<br />

Nun haben die Entwickler<br />

das erste Service Pack<br />

(SP) für die <strong>Airbus</strong>-Reihe<br />

veröffentlicht. Es soll unter<br />

erhältlich ist, ist das Service<br />

Pack für alle Nutzer<br />

der Busse kostenfrei. Wir<br />

werden in der nächsten<br />

anderem Probleme mit Ausgabe die Maschine<br />

den Symbolen der MCDU<br />

beheben. Zudem soll es<br />

genauer unter die Lupe<br />

nehmen.<br />

DIE MEIST VERKAUFTE SOFTWARE<br />

www.simmarket.com<br />

die TOP 5<br />

FSX Szenerien<br />

1<br />

2<br />

LATIN<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US CITIES X - CLEVELAND<br />

Entwickler: LimeSim<br />

Preis: 14,95 Euro<br />

Review: 04/2011 (Las Vegas)<br />

Note: 7,7<br />

HUB LIMA PERU<br />

Entwickler: Latin-VFR<br />

Preis: 22,61 Euro<br />

Review: -<br />

Note: -<br />

V.C. BIRD INTL AIRPORT<br />

Entwickler: TropicalSim-1<br />

Preis: 19.04 Euro<br />

Review: -<br />

Note: -<br />

ZURICH X LIVE<br />

Entwickler: FreeZ<br />

Preis: 16,06 Euro<br />

Review: 04/2011<br />

Note: -<br />

FLY TO EKCH COPENHAGEN AIRPORT<br />

Entwickler: Scansim<br />

Preis: 22.55 Euro (Angebot)<br />

Review: -<br />

Note: -<br />

FSX Flugzeuge<br />

1<br />

2<br />

EPIC<br />

3<br />

4<br />

5<br />

TURBINE DUKE<br />

Entwickler: RealAir Simulations<br />

Preis: 41,65 Euro<br />

Review: folgt<br />

Note: -<br />

LT DYNASTY 1.9<br />

Entwickler: Lionheart<br />

Preis: 19,03 Euro<br />

Review: -<br />

Note: -<br />

HUEY X<br />

Entwickler: Aerosoft<br />

Preis: 27,95 Euro<br />

Review: folgt<br />

Note: -<br />

BELL 412/EP FSX SP2<br />

Entwickler: Cera Simaircraft<br />

Preis: 26,17 Euro<br />

Review: folgt<br />

Bewertung: -<br />

THE ULTIMATE 757 COLLECTION<br />

Entwickler: Qualitywings<br />

Preis: 43,15 Euro<br />

Review: -<br />

Note: -


AES unter Druc<br />

Angriff auf d<br />

Szenerien und Flugzeuge gibt<br />

es Tausende in der Flugsimulation,<br />

mal Pay-, mal Freeware.<br />

AES jedoch ist einzigartig,<br />

zumindest jetzt noch. Es ist ein<br />

offenes Geheimnis, dass das Tool<br />

die Goldkuh von Aerosoft und<br />

von Oliver Pabst ist. Inzwischen<br />

könnte man sich fragen, warum<br />

es überhaupt so lange gedauert<br />

hat, bis sich jemand traut Aerosoft<br />

herauszufordern. Die Angst<br />

vor dem Riesen aus Paderborn<br />

scheint jeden Monat kleiner zu<br />

werden, zahlreiche Entwickler<br />

trauen sich dieses Jahr den Platzhirsch<br />

anzugreifen und direkte<br />

Konkurrenzprodukte zu vertreiben<br />

– eine Revolution in der<br />

Szene?<br />

Die Ankündigungen, gegen<br />

AES anzutreten, kommen von<br />

namhaften und sehr erfahrenen<br />

Entwicklerschmieden, die erste<br />

war ORBX mit ihrem People-<br />

Flow. Die Technik ist jedoch eine<br />

ganz andere als von AES bekannt<br />

und gewählt. ORBX setzt auf die<br />

Standard-FSX-Technik „Skinned<br />

Mesch“ . Das australische Team<br />

hat sich sehr viel Mühe gegeben<br />

bei der Umsetzung und Weiterentwicklung<br />

dieser Technik, die<br />

auch bereits in anderen Szenerien<br />

wie dem Andras Field zu finden<br />

ist. <strong>Der</strong> <strong>große</strong> Unterschied<br />

jedoch ist, PeopleFlow kommt<br />

kostenlos mit allen neuen ORBX-<br />

Szenerien. Die bereits erschienenen<br />

Produkte bekommen nach<br />

und nach ein Update verpasst.<br />

Den gleichen, kostenlosen Weg<br />

für die eigenen Szenerien geht<br />

auch FS Dreamteam mit ihrem<br />

GSX-Add-on. Das soll es ermöglichen,<br />

die bekannten Fahrzeuge,<br />

die man gewöhnlich am Flughafen<br />

findet, zu animieren und<br />

ihnen eine Aufgabe zuzuteilen.<br />

Als kostenpflichtige Version<br />

kommt GSX für alle Standard-<br />

FSX-Flughäfen, die Entwickler<br />

versprechen diese Flughäfen<br />

mit Leben zu füllen. Laut eigener<br />

Aussage von FS Dreamteam<br />

soll das Tool die Konfigurationsdateien<br />

von AES lesen können.<br />

AES und die<br />

Pole-Position<br />

Wer kennt ihn nicht? Oliver<br />

Pabst fiel in vielen Foren durch<br />

so manchen gewürzten Forumsbeitrag<br />

auf. Mit seinem AES<br />

hat er in dem Bereich die Flugsimulationsbranche<br />

revolutioniert,<br />

jetzt steht eine Evolution<br />

an, AES Next Generation. Die<br />

erste Änderung wird nach der<br />

Installation sofort auffallen,<br />

man braucht nicht mehr auf ein<br />

externes Tool, den AESConfig,<br />

zurückzugreifen, um die Flugzeuge<br />

zu konfigurieren, sondern<br />

dies ist bequem im Flugsimulator<br />

selbst möglich. Für eine Konfiguration<br />

via zweiten PC ist mit<br />

AESRemote auch gesorgt. Die<br />

oft kritisierten 3D-Objekte werden<br />

ebenfalls neu erstellt und<br />

mit deutlich besseren Texturen<br />

versehen, mindestens 1024er<br />

BMPs, jedoch mit Rücksicht auf<br />

die Rechnerleistung, die nicht<br />

zu sehr in Anspruch genommen<br />

10 <strong>Flight</strong>!<br />

AES Next Generation. An der<br />

747 der Lufthansa ist klar zu<br />

erkennen, es kommen deutlich<br />

mehr Service-Fahrzeuge zum<br />

Einsatz.


k<br />

ie Goldkuh<br />

Das Video zu PeopleFlow:<br />

http://www.youtube.com/<br />

watch?v=YiQ8DG_Xcnk<br />

Das Video zu GSX:<br />

http://www.youtube.com/<br />

watch?v=RYz0ycvd3FI<br />

Szene<br />

werden soll. Die Modelle werden<br />

besser dargestellt, so werden<br />

unter anderem die Fahrerund<br />

Cateringtüren animiert und<br />

lassen sich öffnen. Sogar die A380<br />

wird nun mit Servicefahrzeugen<br />

realistisch eingedeckt, so können<br />

diese bis zu dem zweiten<br />

Deck hochfahren. Mit all diesen<br />

Änderungen und Erweiterungen<br />

legt AES sehr gut vor und es<br />

dürften so manche Konkurrenten<br />

ins Schwitzen kommen,<br />

eins sollte jetzt jedoch schon<br />

sicher sein: Beim Preis dürfte<br />

AES führend bleiben und das<br />

Teuerste unter den Produkten<br />

darstellen. Kunden mit gültigen<br />

AES Keys können sich auf das<br />

Update freuen, für sie kommt es<br />

kostenlos.<br />

Regionale<br />

Unterschiede<br />

Die Weltenbummler dürften<br />

es wissen, nicht jeder Flughafen<br />

ist gleich, schon gar nicht<br />

Links: AES Config wird<br />

durch eine Konfiguration<br />

im Flugsimulator ersetzt,<br />

dies soll die möglichen<br />

Systemabstürze<br />

verringern.<br />

AES Bilder: Aerosoft Forum<br />

die Fahrzeuge. Darum wollen<br />

sowohl AES wie auch GSX die<br />

Fahrzeuge in verschiedenen<br />

Regionen, mit verschiedenen<br />

Repaints versehen, an manchen<br />

Flughäfen sogar spezifische Fahrzeuge<br />

umsetzen. Die Macher<br />

von GSX wollen sich „Expension<br />

Packs“ extra bezahlen lassen,<br />

bei AES dürften die regionalen<br />

Unterschiede in Verbindung mit<br />

den Credits abgerechnet werden,<br />

da man eh für jeden Flughafen<br />

einzeln bezahlen muss. Ob Aerosoft<br />

irgendwann auch den fairen<br />

Weg geht und ein Tool wie AES<br />

als Standard und kostenlos in<br />

ihren Szenerien anbietet, das<br />

dürfte zu bezweifeln sein, dafür<br />

ist der Konkurrenzdruck noch zu<br />

gering. Eins jedoch dürfte sicher<br />

sein: Alle drei Entwickler werden<br />

sich öffnen und auf Dauer<br />

die Kunden mit einbinden, Repaints<br />

und Erweiterungen zulassen.<br />

Ganz im Sinne von dem oft<br />

besprochenen Web 2.0.<br />

Wir werden uns die Entwicklungen<br />

in den nächsten Wochen<br />

genauer anschauen und Sie auf<br />

dem Laufenden halten.<br />

Marc Goergen<br />

Rechts: Das GSX von<br />

FSDreamteam. Auch hier wird<br />

das Gepäck entladen und die<br />

Flugzeugabfertig wurde<br />

animiert.<br />

Oben: Das People-Flow von ORBX.<br />

Die Personen wirken bereits sehr real und<br />

sind an verschiedenen Stellen an den<br />

Flughäfen zu finden. Bilder: ORBX youtube<br />

GTX Bilder: FSDreamteam<br />

www.flightm.com 11


Tägliche Meldungen finden Sie unter<br />

www.flightm.com<br />

Hangartalk<br />

Aus Flugsimulation wird<br />

Simulation, <strong>Flight</strong> hingegen<br />

ohne Simulator<br />

Kopfschmerzen bei dem Satz? Verständlich. Die<br />

Flugsimulation dreht sich aktuell so schnell im<br />

Kreis, dass manchen schwindelig wird. Jemand,<br />

der noch einen klaren Durchblick hat, ist der<br />

Aerosoft-Geschäftsführer s Tool<br />

Winfried Diekmann. In<br />

seinem eigenen Forum hat er die Situation seiner<br />

Firma nach eigener Sicht dargestellt.<br />

Laut seinen Aussagen war das vergangene Jahr das<br />

erfolgreichste in der Firmengeschichte, dies gelte<br />

für den FS 9 sowie für den Zehner. Trotzdem hat<br />

der Marktführer angekündigt, man wolle sich als<br />

Firma nicht auf die Flugsimulation begrenzen,<br />

sondern das Spektrum auf andere Simulationen<br />

erweitern. Dieser Markt scheint sehr attraktiv geworden<br />

zu sein. Tatsächlich beherrschen Bus, See,<br />

Abriss, Müll, WC, Garten und andere Simulatoren<br />

mehr und mehr die Verkaufscharts. Es ist mehr als<br />

normal, dass Aerosoft nun auch dort Fuß fassen<br />

will, gleich wie gut oder schlecht die Verkaufszahlen<br />

der FS-Produkte sind. Damit sichern sie<br />

langfristig auch die Arbeitsplätze in der Flugsimulation<br />

und die weiteren Produkte.<br />

Die Frage, die man sich natürlich stellen kann,<br />

lautet, ob auch das aktuelle Jahr mit einer solch<br />

guten Verkaufsbilanz bei Aerosoft verbucht<br />

werden wird. In den Jahren, in denen ich in unserer<br />

Szene unterwegs bin, gab es sicherlich oft Kritik<br />

und Gemecker. Nun aber kriegt Aerosoft<br />

aktuell die ganze Breitseite aus der Szene ab.<br />

Ausgelöst wurde diese Kritik durch den Launcher<br />

(siehe <strong>Flight</strong>!-März-Ausgabe). Dieser beschäftigt<br />

die Szene außerordentlich. Weiteres Öl ins Feuer<br />

gegossen hat der Geschäftsführer selbst mit seiner<br />

Äußerung, Aerosoft erwäge eine eidesstattliche Erklärung<br />

beim Weiterverkauf ihrer Box-Produkte,<br />

dass das Produkt auch wirklich vom heimischen<br />

PC deinstalliert wurde. Wir haben in dieser Ausgabe<br />

mit dem Rechtsanwalt Dr. Frank A. Koch<br />

darüber gesprochen, welche Rechte der Kunde<br />

hat. Diese Äußerungen im Forum, vor allem im<br />

Umfeld von den Bedenken über Launcher, sorgen<br />

für weiteren Unmut bei den Kunden, und wenn<br />

Aerosoft anfängt zu husten, hat die ganze Szene<br />

eine Grippewelle zu erwarten.<br />

Wie ist die Stimmung ein paar Monate nach dem<br />

Start des Launchers? Auf unserer Website haben<br />

wir Sie gefragt, unsere Leser. Wir waren selbst<br />

überrascht, 60 Prozent stimmten ab, dass das<br />

System mies sei, und wünschten sich das alte<br />

System zurück. Nur 15 Prozent fanden die<br />

neue Aktivierung gut und die Art berechtigt,<br />

wie Aerosoft die Produkte schützt.<br />

Auch sonst hatte die Firma aus Paderborn wenig<br />

Glück mit dem Launcher: Das Windows 7 Service<br />

Pack machte Probleme: Alle Add-ons wurden automatisch<br />

und fälschlicherweise deaktiviert, ein<br />

Patch musste nachgereicht werden. Inzwischen<br />

sind es nicht nur Kunden, die den Launcher als<br />

unglücklich betrachten, sondern auch diverse<br />

Händler, die es als eine klare Wettbewerbsverzerrung<br />

ansehen, wenn ein Publisher einen Shop<br />

betreibt und diesen in den Publisherprodukten via<br />

Launcher integriert hat. Eine ähnliche Kritik gibt<br />

es bereits seit längerem, dass Aerosoft keine shopunabhängige<br />

Website für ihre Entwicklungen<br />

betreibt. Wie man es sich nicht mit den Händlern<br />

verscherzt, macht Wilco vor, mit einer<br />

getrennten Website für die Produkte<br />

(wilcopub.com) und den Shop (simw.com).<br />

Für die Kunden könnte Aerosoft eine Funktion<br />

zur Verfügung stellen, die ihnen die Daten, die die<br />

Aktivierung an den Server schickt, sichtbar macht.<br />

Das wäre den ehrlichen Kunden gegenüber fair.<br />

Einer der größten Kritik- und Diskussionspunkte<br />

ist die Frage, was eigentlich im Hardwarekey nach<br />

Hause gefunkt wird.<br />

Mit viel Sorge beobachte ich die Stimmung in der<br />

Szene und ich hoffe, dass sich sowohl der Publisher<br />

wie auch die Kunden wieder beruhigen werden.<br />

Das Recht auf Schutz von Produkten ist unbestritten,<br />

jedoch hat auch jeder Kunde das Recht auf<br />

Datenschutz. Zwei Welten, die aktuell aufeinanderprallen.<br />

Während Aerosoft auf andere Simulationen setzt,<br />

bleibt Microsoft auf seinem Marketingweg, man<br />

will den neuen <strong>Flight</strong> ohne den Zusatz „Simulator“<br />

veröffentlichen. Übrigens, auch Aerosoft gab<br />

bekannt, dass ihr Flugsimulator weiter ein Thema<br />

ist und in jeder Entscheidung berücksichtigt wird.<br />

Marc Goergen<br />

12 <strong>Flight</strong>!


Kontakt: redaktion@flightm.com<br />

Die <strong>Flight</strong>! für den Flugsimulator!<br />

Nun ist es soweit: Wir sind stolz<br />

die ersten Flugzeuge unserer<br />

neuen <strong>Flight</strong>!-Flotte vorstellen<br />

zu dürfen. Es handelt sich um<br />

hochwertige Texturen mit dem<br />

Schriftzug des <strong>Flight</strong>!-<strong>Magazin</strong>s.<br />

Sie sind bisweilen alle für Freewareflugzeuge<br />

erhältlich und geben<br />

jedem Leser die Möglichkeit<br />

mit der <strong>Flight</strong>! durch den virtuellen<br />

Himmel fliegen zu können.<br />

Aktuell besteht die Flotte aus<br />

zwei <strong>Airbus</strong>sen des Typ „<strong>A320</strong>“.<br />

Wir haben uns für das kostenlose<br />

<strong>A320</strong> Modell der Entwicklergruppe<br />

Project <strong>Airbus</strong> entschieden,<br />

da dieser sehr detailliert und mit<br />

ansprechenden Animationen ausgestattet<br />

ist. Somit sind sie auch<br />

für virtuelle Piloten geeignet,<br />

die kein Interesse daran haben<br />

sich stundenlang mit Flugzeugen<br />

beschäftigen zu müssen um damit<br />

abheben zu können. Wir hoffen,<br />

damit einen schönen Einstand<br />

gewählt zu haben. In den nächsten<br />

Monaten folgen ebenfalls<br />

Paywarerepaints.<br />

Auch du kannst beim Ausbau der <strong>Flight</strong>!-Flotte helfen! Dafür solltest du mit<br />

einem Bildbearbeitungsprogramm umgehen können, und ein wenig<br />

Erfahrung im Bemalen von Flugzeugen haben. Wenn du diese Kriterien<br />

erfüllst und wir Dein Interesse geweckt haben,<br />

dann melde dich bei uns: m.b@flightm.com<br />

Szene<br />

Vielen Dank für die<br />

freundliche Unterstützung an:<br />

www.sands-repaints.de<br />

und<br />

Florian Venus<br />

Anzeige:<br />

www.flightm.com 13


Risiken bei Weiterv<br />

Die Zulässigkeit der<br />

Weiterveräußerung<br />

von "gebrauchter" Software<br />

ist umstritten, insbesondere,<br />

wenn das Computerprogramm<br />

online zugänglich gemacht<br />

wurde.<strong>Der</strong> Bundesgerichtshof<br />

(BGH) hat nun diese Frage<br />

dem Europäischen Gerichtshof<br />

(EuGH) zur Überprüfung<br />

vorgelegt.<br />

von Nutzu<br />

eigene Rechtsprechung in dieser<br />

Frage entwickelt und eine gemeinschaftsweit<br />

einheitliche<br />

Werkverwertung gefährdet<br />

wäre.<br />

Vertrieb von Software<br />

auf Datenträger<br />

1.1 Erwerb des einzelnen<br />

Programmexemplars<br />

Rechtsanwalt Dr. Frank A. Koch<br />

Maximilianstr. 54<br />

80538 München<br />

Tel.: 089/ 221 330 089/ 221 339<br />

Fax: 089/227 673<br />

E-Mail: koch@anwaltskanzlei-koch.de<br />

Website: www.anwaltskanzlei-koch.info<br />

<strong>Der</strong> BGH fragt in seinem Beschluss<br />

v. 3.2.2011 - I ZR 129/08<br />

- UsedSoft (Pressemitteilung Nr.<br />

21/2011) insbesondere, ob der<br />

Erwerber einer “gebrauchten”<br />

Lizenz “rechtmäßiger Erwerber”<br />

ist, der ohne Zustimmung des<br />

Anbieters das Programm im Rahmen<br />

der bestimmungsgemäßen<br />

Benutzung vervielfältigen darf.<br />

Es könne sich auch die weitere<br />

Frage stellen, ob sich das Verbreitungsrecht<br />

des Rechtsinhabers<br />

erschöpft, wenn ein Computerprogramm<br />

mit Zustimmung des<br />

Anbieters online in den Verkehr<br />

gebracht wird.<br />

Hinweis: <strong>Der</strong> Beschluss ist bereits<br />

als solcher bemerkenswert.<br />

Das Gericht fragt nicht, ob beim<br />

online erfolgenden Download<br />

eine Erschöpfung des national<br />

begrenzten Verbreitungsrechts<br />

des Anbieters im Analogieschluss<br />

angenommen werden, sondern<br />

legt diese Frage dem EuGH vor.<br />

Dies ist zu begrüßen, wenn auch<br />

die gemeinschaftsrechtliche Dimension<br />

in dieser Frage in der<br />

Diskussion bisher kaum Bedeutung<br />

hatte. Nähme man nämlich<br />

nur nach deutschen Recht<br />

eine Erschöpfung des Verbreitungsrechts<br />

bei Online-Vertrieb<br />

an, könnte dies dazu führen,<br />

dass jeder Mitgliedsstaat seine<br />

Kein Streit besteht, soweit Exemplare<br />

von Computerprogrammen<br />

auf Datenträger vertrieben<br />

werden. Mit Veräußerung des<br />

Exemplars auf dem Datenträger<br />

hat der Anbieter sein Verbreitungsrecht<br />

ausgeübt. Er<br />

darf nicht verhindern, dass sein<br />

Kunde als Ersterwerber das Exemplar<br />

auf dem Originaldatenträger<br />

weiterveräußert. Das<br />

Verbreitungsrecht des Anbieters<br />

ist in diesen Fällen "erschöpft" (§§<br />

17 Abs. 2, 69 c Nr. 3 S. 2 UrhG).<br />

<strong>Der</strong> Ersterwerber muss das<br />

Programm nutzen dürfen. <strong>Der</strong><br />

Anbieter kann festlegen, was als<br />

"bestimmungsgemäße Benutzung"<br />

gelten soll. In diesem Rahmen<br />

darf der Erwerber das Programm<br />

nutzen, es sei denn, dass<br />

besondere vertragliche Bestimmungen<br />

geregelt wurden (§ 69<br />

d Abs. 1 UrhG). Nur Einschränkungen<br />

der bestimmungsgemäßen<br />

Benutzung bedürfen also<br />

vertraglicher Regelung, nicht die<br />

bestimmungsgemäße Benutzung<br />

selbst. <strong>Der</strong> Erwerber muss also<br />

berechtigt sein, das Programm<br />

vom Datenträger aus auf seinem<br />

Rechner zu installieren<br />

(und hierbei zu vervielfältigen).<br />

Nicht mehr von der zulässigen<br />

Benutzung umfasst wäre aber<br />

das Erstellen weiterer Kopien des<br />

14 <strong>Flight</strong>!


eräußerung<br />

ngsrechten an Software<br />

Szene<br />

Programms, um diese Dritten<br />

zugänglich zu machen.<br />

1.2 Erwerb einer<br />

Mehrzahl von Nutzerrechten<br />

("Volumenlizenz")<br />

Bei der Einzelplatznutzung ist<br />

der Kunde berechtigt, das Programm<br />

vom Originaldatenträger<br />

in seinen Rechner zu kopieren.<br />

Dieses Vervielfältigen (§ 69 c<br />

Nr. 1 UrhG) beim Installieren ist<br />

Teil der bestimmungsgemäßen<br />

Benutzung. Eine Ausnahme<br />

kann in Fällen gelten, in denen<br />

das Programm nicht auf dem<br />

Rechner des Kunden installiert,<br />

sondern vom Datenträger aus<br />

gestartet wird (wie teilweise bei<br />

Open Source-Betriebssystemen<br />

und –Applikationen angeboten).<br />

Hier ist aber meist wahlweise<br />

auch ein Installieren auf dem<br />

Rechner zulässig.<br />

Bei Mehrplatznutzung ist der<br />

Kunde oft berechtigt, das vollständige<br />

Programm von einer<br />

"Master Copy" auf einer vereinbarten<br />

Anzahl von Arbeitsplatzrechnern<br />

zu installieren und hierbei<br />

zu vervielfältigen. Oft werden<br />

diese Nutzungsrechte im Block<br />

verkauft. Wenn der Kunde dann<br />

nur einen Teil der Nutzungsrechte<br />

tatsächlich benötigt, wird<br />

er von einigen Stimmen in der Literatur<br />

als berechtigt angesehen,<br />

diese nicht benötigten Nutzungsrechte<br />

an Dritte weiterzuveräußern<br />

und den Dritten hierfür<br />

eine selbsterstellte Kopie der<br />

Master Copy mitzuüberlassen.<br />

Dieses Vervielfältigen der Master<br />

Copy zwecks Weiterüberlassung<br />

ist nicht Teil der bestimmungsgemäßen<br />

Benutzung des Programmes<br />

und damit unzulässig.<br />

<strong>Der</strong> Ersterwerber darf nur die<br />

Master Copy selbst weiterveräußern.<br />

Zugleich muss er alle<br />

Programmkopien auf seinen<br />

IT-Systemen löschen.<br />

Unter dieser Voraussetzung<br />

darf der Zweiterwerber der Master<br />

Copy seinerseits das Programm<br />

auf seinen Systemen in<br />

der Anzahl installieren, zu der<br />

der Ersterwerber berechtigt war.<br />

Unzulässig wäre es hingegen,<br />

einzeln die auf Arbeitsplatzrechnern<br />

gespeicherten Programmexemplare<br />

(mit oder ohne Rechner)<br />

zu veräußern<br />

Die Problematik stellt sich<br />

nicht in dieser Weise, wenn der<br />

Kunde die Master Copy auf seinem<br />

Mainframe-Rechner installiert<br />

und auf dieses Programm<br />

von den Arbeitsplatzrechnern<br />

aus über eine Client-Software<br />

("thin client") zugegriffen wird.<br />

Auf den Arbeitsplatzrechnern<br />

wird hier keine vollständige<br />

Programmkopie installiert, sondern<br />

nur der Client. Soweit diese<br />

Client-Software aber vom Anbieter<br />

stammt (und nicht etwa<br />

allgemein verfügbare Browser<br />

verwendet werden), gelten aber<br />

die gleichen Grundsätze und dürfen<br />

nicht mehr Clients installiert<br />

werden als im Vertrag Anbieter<br />

– Kunde vereinbart. <strong>Der</strong> Ersterwerber<br />

überträgt damit i.E. seine<br />

Nutzungsposition voll.<br />

Vertrieb durch<br />

Eröffnen einer<br />

Download-Möglichkeit<br />

Dem Anbieter steht es frei,<br />

das Programm seinen Kunden<br />

online für einen Download<br />

zugänglich zu machen. <strong>Der</strong> Kunde<br />

kann hier in gleicher Weise<br />

Nutzungsrechte erwerben. Es<br />

spielt für ihn also urheberrechtlich<br />

keine Rolle, ob er das Programm<br />

auf Datenträger erwirbt<br />

oder durch Download. Rein<br />

praktisch ist dieser für den Kunden<br />

freilich dann einfacher, wenn<br />

das Programm nach Download<br />

automatisch installierbar ist.<br />

Urheberrechtlich besteht aber<br />

auf Anbieterseite ein wesentlicher<br />

Unterschied: <strong>Der</strong> Anbieter<br />

"verbreitet" das Programmexemplar<br />

nicht. Verbreiten<br />

i.S.d. Urheberrechts (§ 69 c Nr.<br />

3 UrhG) setzt nämlich voraus,<br />

dass das Programmexemplar<br />

nicht nur bei Beginn des Überlassungsvorgangs<br />

auf einem Datenträger<br />

gespeichert ist (das ist<br />

auch beim Download möglich,<br />

der von einem Hostrechner des<br />

Anbieters online erfolgt), sondern<br />

auch während des Überlassungsvorgangs.<br />

Vielmehr macht<br />

er das Programm online für<br />

den Download-Zugriff durch<br />

Kunden zugänglich (§ 69 c Nr. 4<br />

UrhG). Dies stellt kein Verbreiten<br />

i.S.d. § 69 c Nr. 3 UrhG dar,<br />

weshalb an dem online zugänglich<br />

gemachten Programmexemplar<br />

auch keine Erschöpfung<br />

des Verbreitungsrechts eingetreten<br />

sein kann. Folge ist, dass der<br />

online erwerbende Kunde das<br />

installierte Programmexemplar<br />

(ohne gesonderte Zustimmung<br />

des Anbieters) nicht weiterveräußern<br />

darf. Erst recht darf er nicht<br />

seinerseits von der heruntergeladenen<br />

Programmkopie eine als<br />

Master Copy verwendbare Kopie<br />

erstellen und veräußern<br />

RA Dr. Frank A. Koch<br />

www.flightm.com 15


Qualitywings<br />

Überzeugende Produkte<br />

Die Überraschung des letzten Jahres,<br />

Qualitywings überzeugte mit ihrer sehr<br />

guten 757 Collection, jetzt soll die Avro folgen.<br />

Lars Rönnig, der Avro Projektleiter sowie<br />

Außenmodell-Designer gibt im <strong>Flight</strong>! Interview<br />

einen Ausbick auf die Projekte.<br />

<strong>Flight</strong>!: Wurden Sie von dem Erfolg der Boeing 757<br />

Collection überrascht?<br />

Lars Rönnig: Schwer zu sagen. Die erste Version<br />

hatte es nicht leicht auf dem Markt. Als neue Firma<br />

hatten wir kein gutes Bild davon, was genau<br />

unsere Kunden verlangen. Jeder von uns hatte bereits<br />

sehr viel Erfahrung aus dem Freeware Sektor,<br />

aber Payware war für alle neu. Ziel war es immer<br />

ein Produkt zu schaffen, welches zwischen den<br />

F-Lite-Modellen und den Simulationen à la PMDG<br />

angesiedelt ist.<br />

Die Vereinfachung einiger Systeme ging dabei<br />

jedoch teilweise etwas zu weit und unsere Betatests<br />

waren nicht umfangreich genug. Somit kam<br />

es auch, dass unsere zwei Service Packs neben<br />

Bugfixes, auch einige bedeutende Änderungen mit<br />

sich brachten, welche die Systemtiefe deutlich steigerten.<br />

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht<br />

und aus den Fehlern gelernt. Jetzt, ein gutes Jahr<br />

nach Veröffentlichung, ist die 757 auf dem Level,<br />

das wir angestrebt haben und der Erfolg gibt unserem<br />

Konzept – nach einigen Startproblemen – Recht.<br />

Ich freue mich natürlich sehr, dass unsere Mühen<br />

sich ausgezahlt haben und wir mehr und mehr<br />

Akzeptanz in der Community erhalten. Überrascht<br />

bin ich darüber aber nicht, weil ich immer wusste,<br />

welches Potenzial unser Team hat.<br />

<strong>Flight</strong>!: Ist somit eine neue und auf die Zukunft<br />

ausgerichtete Entwicklerschmiede entstanden?<br />

Lars Rönnig: Definitiv! Nachdem so viel Arbeit in<br />

den Aufbau der Firma geflossen ist, wäre es schade<br />

das Erreichte ungenutzt zu lassen. Wir können<br />

auf die vorhandene Infrastruktur zurückgreifen<br />

und haben unsere Lektionen aus der 757 gelernt.<br />

Jetzt ist das ganze Team „heiß“ darauf, dies auch<br />

in unseren nächsten Produkten zu zeigen. Unser<br />

Konzept soll dabei weitestgehend gleich bleiben.<br />

„Complexity…Simplified!“. Allerdings wird die<br />

16 <strong>Flight</strong>!


Interview<br />

Funktionalität noch etwas erweitert. Bei der 757<br />

waren wir noch durch das ursprüngliche Design als<br />

Lite Produkt stark limitiert. Die nächsten Projekte<br />

werden von Anfang an auf das Medium Segment<br />

ausgelegt, um auch die etwas anspruchsvolleren<br />

„Simmer“ anzusprechen.<br />

Die optionale LITE-Mode Funktion wird aber<br />

auch weiterhin beibehalten um das Flugzeug mit<br />

einem einzigen Knopfdruck zu starten. Auch der<br />

Umfang unserer Produkte soll auf hohem Niveau<br />

bleiben. So haben wir mit der 757 alle kommerziell<br />

gebauten Varianten mit über 130 kostenlosen<br />

Lackierungen für den FS9 und FSX angeboten. In<br />

einem Paket. Viele Konkurrenten lassen sich das<br />

extra bezahlen. Diese Stärken wollen wir auch in<br />

Zukunft beibehalten. Es wird also weiter gehen<br />

mit QualityWings.<br />

<strong>Flight</strong>!: Werden ihre Produkte als Box erscheinen<br />

oder ist dieser Vertriebsweg, in der aktuellen Marktsituation<br />

aus dem Trend geraten?<br />

Lars Rönnig: Durch das Box-Segment wird eine<br />

ganz andere Kundschaft angesprochen als durch<br />

die Download-Produkte. Generell bietet unser<br />

Konzept eine gute Grundlage für Boxen. Momentan<br />

gibt es jedoch noch keine konkreten Pläne, die<br />

757 als Box auf den Markt zu bringen. Wie das für<br />

die zukünftigen Produkte aussieht kann ich leider<br />

nicht sagen.<br />

www.flightm.com 17


Ultimate Avro RJ / BAe146<br />

Entwicklerteam:<br />

Ernie Alston<br />

Gauges & Systems Programming<br />

Referenzen: Integrated Simavionics, FSBuild,<br />

PMDG J41, <strong>Flight</strong>1 BN-2 Islander, QW757<br />

Jacob Kubique<br />

Virtual Cockpit & 2D Graphics<br />

Referenzen: CLS747, CLS767, CLS MD80,<br />

QW757, Posky 777, Posky Erj-145<br />

Samy Fay<br />

Master Textures & Liveries<br />

Referenzen: verschiedene Posky Projekte<br />

Emil Serafino Jr<br />

Sounds<br />

Referenzen: verschiedene Posky Projekte,<br />

QW757<br />

Nick Peterson<br />

FDE<br />

Referenzen: verschiedene Posky Projekte,<br />

QW757<br />

Lars Rönnig<br />

Exterior Model & Project Leading<br />

Referenzen: CLS767, QW757,<br />

verschiedene Posky Projekte<br />

Neben dem Core Team helfen einige Avro<br />

Piloten als Assistenten im Team.<br />

QualityWings Management Team:<br />

Corey Ford - CEO<br />

Stefano Anedda - COO<br />

web: www.qwsim.com<br />

<strong>Flight</strong>!: Von der Boeing 757 und 787 zur BAe/<br />

Avro ist ein weiter Weg, warum jetzt dieser<br />

Flugzeugtyp?<br />

Lars Rönnig: Bei der Entscheidung für neue<br />

Projekte spielen mehrere Faktoren eine Rolle.<br />

Zum Einen die Popularität des Flugzeugs als Solches.<br />

Die Avro ist besonders im Kernmarkt der<br />

Flugsimulation, in Europa immer noch stark vertreten<br />

und es gibt für den FS keine aktuelle Umsetzung<br />

im Payware Bereich. Immer wieder hörte<br />

man in Foren den Wunsch nach einer guten Avro<br />

/ BAe146. Des Weiteren muss solch ein Projekt<br />

natürlich auch Anklang im Team finden und wir<br />

brauchen Zugang zu dem Flugzeug. All diese Faktoren<br />

erfüllte der kleine Vierstrahler und somit<br />

fiel die Wahl schnell. Auch die Entscheidung wieder<br />

für beide Flugsimulatoren zu entwickeln war<br />

nicht schwer. <strong>Der</strong> FS9 Markt ist entgegen vieler<br />

Meinungen immer noch lebendig, wie zuletzt eindrucksvoll<br />

durch iFly bewiesen. Zweifelsohne ist<br />

die Avro ein sehr eigenwilliges Design, aber gerade<br />

das übt auf Viele einen gewissen Reiz aus. Dabei<br />

muss ich zugeben, dass ich selber ein absoluter Fan<br />

bin. <strong>Der</strong> Unterschied zur Boeing ist dabei schon<br />

recht gravierend. Die Avro als solches ist ein relativ<br />

kompliziertes Flugzeug mit vielen Eigenarten. So<br />

zum Beispiel der „Airbleedchange“, bei dem nach<br />

dem Start die Zapfluft von der APU auf die Triebwerke<br />

umgeschaltet werden muss. Das macht unser<br />

Ziel – nämlich auch Lite-Kunden bedienen zu<br />

können – natürlich nicht leicht. Ich kann mich da<br />

an viele schlaflose Nächte erinnern – der britischen<br />

Logik sei Dank!<br />

<strong>Flight</strong>!: Die ersten Bilder ihres BAe/Avro Projekts<br />

konnten wir in der Redaktion bereits vor einem<br />

Jahr sehen, bereits damals waren wir sehr positiv<br />

überrascht von der Qualität, werdet ihr diese noch<br />

weiter steigern können?<br />

Lars Rönnig: Wir haben bisher ausschließlich Bilder<br />

von der FS9-Version gezeigt. Mit dem aktuellen<br />

Modell stoßen wir an die Grenzen des FS9 und<br />

gehen teilweise sogar darüber hinaus. So wird es<br />

z.B. eine komplett neue Nachtbeleuchtung geben.<br />

Kabinenbeleuchtung, Logolights, usw. werden dabei<br />

unabhängig voneinander zu bedienen sein und<br />

entsprechende Lichtkegel werfen. Durch eine sehr<br />

gute Optimierung haben wir dabei keine Probleme<br />

mit der Leistung feststellen können. Natürlich wird<br />

18 <strong>Flight</strong>!


es auch eine native FSX Version geben. Ich verspreche<br />

mir bereits sehr viel von den Bump- und Specular<br />

Maps. Jeder der Samy Fay kennt, dürfte wissen,<br />

dass das Resultat für sich sprechen wird.<br />

Cargovarianten sowie einige besondere Modelle<br />

enthalten. So z.B. die RJX Prototypen, das Forschungsflugzeug<br />

der FAAM oder die Statesman<br />

Version der Royal Air Force.<br />

Interview<br />

<strong>Flight</strong>!: Wie wichtig war es Samy Fay für das Team<br />

gewinnen zu können?<br />

Lars Rönnig: Samy Fay ist ein absoluter Meister<br />

der Perfektion. Über sich selbst würde er wahrscheinlich<br />

sagen, er sei einfach Einer von Vielen.<br />

Ein ruhiger Typ, der eher im Hintergrund agiert.<br />

Für die Avro brauchten wir jemanden, der all die<br />

kleinen Details der Maschine perfekt umsetzen<br />

kann, notfalls selbst ohne viele Foto-Referenzen.<br />

Es sind diese kleinen Details, die Manche vielleicht<br />

nie, Andere vielleicht erst nach vielen Flügen bemerken.<br />

Diese Details machen ein Produkt erst<br />

perfekt. Kaum jemand legt einen so hohen Wert<br />

auf Genauigkeit wie Samy. Ich kann mich an einige<br />

Situationen erinnern, in denen er mich auf<br />

Ungenauigkeiten aufmerksam gemacht hat, die im<br />

Bereich von wenigen Zentimetern lagen. Schließlich<br />

passte dadurch eine Nietenreihe nicht ganz genau!<br />

Es braucht aber nicht nur Talent. Wir kennen<br />

uns schon lange von Project Opensky und Samys<br />

Zuverlässigkeit, Professionalität und Hingabe ist<br />

einzigartig. Es ist von unschätzbarem Wert ihn mit<br />

an Bord zu haben.<br />

<strong>Flight</strong>!: Welche Versionen werden im BAe/Avro<br />

Paket enthalten sein?<br />

Lars Rönnig: Für das Paket sind alle Avro RJ und<br />

BAe146 Passagiervarianten geplant. Sprich die<br />

Avro RJ70, RJ85 und RJ100, sowie die BAe146-<br />

100, -200 und -300. Dabei werden es insgesamt<br />

drei verschiedene Cockpit-Varianten geben. Zum<br />

einen das komplett analoge „klassische“ Cockpit<br />

der BAe146-100 und -200. Die -300 wird dann<br />

mit etwas moderneren EFIS Instrumenten ausgestattet<br />

sein. Alle BAe146 Versionen kommen mit<br />

dem GNS-XLS FMC und dem charakteristischen<br />

Autopiloten. Die Avro RJ Varianten sind dann alle<br />

mit den modernen EFIS Instrumenten mit Speedtape<br />

sowie dem neueren Autopiloten im Boeing-<br />

Stil ausgerüstet. Als FMC kommt das GNLU910<br />

zum Einsatz, wie es z.B. auch von der SWISS oder<br />

Lufthansa CityLine genutzt wird. Für einen späteren<br />

Zeitpunkt ist dann noch eine Art Erweiterungspaket<br />

in der Überlegung. Dieses würde die<br />

<strong>Flight</strong>!: Kommen beim virtuellen Cockpit neue<br />

Techniken und eine im <strong>Vergleich</strong> zur 757 Collection,<br />

erhöhte Qualität zum Einsatz?<br />

Lars Rönnig: Ja. Besonderen Wert legen wir hierbei<br />

auf die Nachtbeleuchtung. Es wird separate eine<br />

Beleuchtung für das Overhead, das MCP, das Main<br />

Panel, sowie das Pedestal geben. Flood und Dome<br />

Lichter werden natürlich auch umgesetzt. Es gibt<br />

also einige verschiedene Lichtkonfigurationen, die<br />

je nach Situation gewählt werden können. Eine besondere<br />

Herausforderung am Overhead Panel waren<br />

dabei die BAe-typischen Kippschalter, welche<br />

je nach Schalterstellung anders ausgeleuchtet sind.<br />

<strong>Flight</strong>!: Für wann wird der BAe/Avro Verkaufsstart<br />

angestrebt und verschiebt sich durch dieses Projekt,<br />

die Boeing 787 ?<br />

Lars Rönnig: Aktuell ist eine Veröffentlichung im<br />

dritten Quartal 2011 geplant. Genaueres kann ich<br />

dazu leider nicht sagen, weil man auch nie weiß,<br />

wie die Betatests verlaufen. Wir liegen aber sehr<br />

gut im Zeitplan und die Arbeiten laufen auf Hochtouren.<br />

An der 787 wird parallel weiter gearbeitet,<br />

der Fokus liegt jedoch auf der Avro. Eine Verspätung<br />

der 787 ist noch nicht ersichtlich. Auch wenn<br />

wir Einiges simulieren wollen, die Verspätung<br />

der echten 787 fällt dann wohl hoffentlich in den<br />

Bereich „…Simplified!“.<br />

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Aerosoft <strong>Airbus</strong> X<br />

die leichte<br />

Es kommt nicht wirklich oft<br />

vor, dass man zusammen mit<br />

dem Besprechungsexemplar einen<br />

längeren Brief mitbekommt,<br />

wie man denn das Produkt auch<br />

wirklich zu besprechen und einzuordnen<br />

habe. Genau das geschah<br />

aber hier, und zwar nicht<br />

nur jetzt, beim Endprodukt, sondern<br />

bereits in der Preview, die<br />

wir vor einigen Monaten veröffentlicht<br />

hatten. Produktmanager<br />

Mathijs Kok verspürt darin<br />

ein <strong>große</strong>s Erklärungsbedürfnis,<br />

wieso der <strong>Airbus</strong> X so geworden<br />

ist, wie er ist und nicht anders.<br />

Nachdem er bereits in der gesamten<br />

Zeit der Entwicklung seine<br />

<strong>Airbus</strong>-Visionen für dieses Projekt<br />

auch im Aerosoft-Forum klar<br />

dargestellt hatte und Forumiten<br />

ihn auf einige der in ihren Augen<br />

wesentlichen Abweichungen des<br />

Kok’schen <strong>Airbus</strong>-Bildes von ihren<br />

eigenen Vorstellungen hingewiesen<br />

hatten, erstaunt es nicht<br />

weiter, dass man bei diesem Produkt<br />

nun wirklich durchsetzte,<br />

was man von Anfang an sagte.<br />

<strong>Airbus</strong> X sei kein Produkt für die<br />

Flugsimulationsprofis, sondern<br />

für Anfänger und solche, die sich<br />

mit einem einfach zu bedienenden<br />

und schnell zu erlernenden<br />

Flugzeug abgeben wollen. Wer<br />

mehr wolle, sei nicht ein potenzieller<br />

Kunde für dieses Projekt.<br />

Eines kann man also<br />

Aerosoft im vorliegenden Fall<br />

keineswegs vorhalten: dass sie<br />

nicht deutlich gesagt haben, was<br />

zu erwarten sei. Dies war in der<br />

Entwicklung wohl einmalig –<br />

ein Produktmanager, der derart<br />

deutlich immer wieder und mit<br />

absolut klarer Linie seine Vision<br />

eines „Volksairbus“ vertritt<br />

und dissidenten Kunden dringend<br />

vom Kauf abrät. In seiner<br />

„Einleitung“, die dem Besprechungsexemplar<br />

beilag, weist<br />

Kok einmal mehr darauf hin, wir<br />

möchten es doch unterlassen,<br />

den <strong>Airbus</strong> X mit „super realistischen<br />

Add-ons“ zu vergleichen,<br />

weil dies nicht das Ziel dieser<br />

Entwicklung gewesen sei. Nun,<br />

ich werde versuchen, dies so zu<br />

halten.<br />

Grundsätzlich ist an dem<br />

Konzept des Mathijs Kok nicht<br />

viel zu bemängeln. Er hat sicher<br />

recht mit der Annahme, dass<br />

sehr viele Normalsimmer von<br />

den Hyper-Add-ons überfordert<br />

sind und keine 400 Seiten Manual<br />

lesen wollen, bevor sie in<br />

die Luft kommen. Als einer, der<br />

die größte Zeit seines Flugsimulationslebens<br />

mit einer MD11<br />

verbracht hat, die genau so war,<br />

nämlich extrem komplex, aber<br />

mit guten Flugeigenschaften,<br />

schön anzusehen und mit einem<br />

brauchbaren Cockpit ausgestattet,<br />

kann ich das mehr als nachvollziehen.<br />

Also, schauen wir uns<br />

das Resultat aus dieser Sichtweise<br />

an und nicht aus derjenigen<br />

eines Simmers, der sowohl die<br />

„echte“ Maschine zumindest aus<br />

Full-<strong>Flight</strong>-Simulatoren kennt<br />

und einige hundert Stunden auf<br />

einer anderen <strong>Airbus</strong>-Simulation<br />

26 <strong>Flight</strong>!


Kost<br />

Payware - Flugzeuge<br />

www.flightm.com 27


verbracht hat, die bis heute als<br />

Messlatte gilt.<br />

Ein kleiner Testflug:<br />

Wien – Zürich<br />

Um Mathijs beim Wort zu<br />

nehmen, man sollte ja diesen<br />

Vogel ohne <strong>große</strong> Vorkenntnisse<br />

in die Luft bringen und auch<br />

als Neuling damit klarkommen.<br />

Würde heißen, aber vielleicht<br />

verstehe ich das falsch, dass auch<br />

jemand, der die <strong>Airbus</strong>se etwas<br />

kennt, keine Probleme haben<br />

sollte. Also frisch drauf los. Ich<br />

lade einen Flugplan in den Flugsimulator,<br />

setze die Maschine auf<br />

den Tarmac in Wien und lege<br />

mal los.<br />

Zunächst starte ich den Load<br />

Editor, mit dem man den Flieger<br />

beladen kann. <strong>Der</strong> ist wirklich<br />

sehr einfach gehalten und eine<br />

Sache von zwei Minuten. Das<br />

Take-Off Sheet ist schon eine<br />

andere Sache.<br />

Wenn ich die angepriesene<br />

Philosophie, die nach dem alten<br />

„KISS“-Prinzip funktioniert<br />

(Keep It Simple (for the) Stupid!),<br />

hier anwenden möchte, komme<br />

ich als Karstadt-Simmer schon<br />

mal ins Schwitzen. Da gibt es viel<br />

auszufüllen, aber keine Daten<br />

hierfür. Wie hoch liegt Wien? Gut<br />

hab ich ein altes Handbuch da,<br />

knapp 600 Fuss. Was für ne Regi<br />

hat die Mühle? Schwer zu wissen,<br />

wenn sie noch nicht geladen ist!<br />

Egal. Wetter? Ich schummle und<br />

hol mir ein METAR. Dann erhält<br />

man die V-Speeds, die anschließend<br />

in das MCDU einzugeben<br />

sind. Per se recht schön, aber ich<br />

hätte mir zum Beispiel noch ein<br />

ausgedrucktes Zero Fuel Weight<br />

gewünscht, denn auch das<br />

braucht man für die MCDU. Hier<br />

wäre eine Chance gewesen, diese<br />

Daten dem Simmer im Load Editor<br />

aber sicher im Take-Off Data<br />

Sheet zur Verfügung zu stellen.<br />

Ist sicher leicht nachzuarbeiten,<br />

aber so ist’s mühsam.<br />

Also speichere ich meine<br />

Gewichte und starte den Flusi.<br />

Die Maschine wird mit laufenden<br />

Motoren und ziemlich gut aufgesetzt<br />

geladen. Also widme ich<br />

mich zuerst mal der MCDU, dem<br />

Eingabegerät des <strong>Flight</strong> Management<br />

and Guidance Systems.<br />

Ohne das Ding geht bei <strong>Airbus</strong><br />

nämlich gar nix und auch der<br />

<strong>Airbus</strong> mit dem X macht hier keinen<br />

Unterschied. Index A und B<br />

können mit laufenden Motoren<br />

geladen werden, was mich nicht<br />

stört, im Gegenteil, für eine Simulation<br />

ist das sogar praktisch.<br />

Ich gebe also die gewünschten<br />

Zahlen ein.<br />

Aber halt, was ist das ZFW?<br />

Hmmm. Auf dem Data Sheet<br />

steht es nicht. Okay, Take-Off<br />

Weight ist 56,1 t und ich habe<br />

11,2 t Sprit an Bord, also nach<br />

Adam Riesling etwa 45 t ZFW.<br />

Aber halt, zuerst muss der CG<br />

eingegeben werden, woher<br />

nehm ich den? Irgendwie krieg<br />

ich den rein und mein ZFW. Na<br />

gut. Weiter zur Performance,<br />

V-Speeds rein, soweit alles in Butter.<br />

Dann rolle ich zur Bahn, aber<br />

halt, nicht die 29 wie erwartet<br />

und geplant, sondern die 11 ist in<br />

28 <strong>Flight</strong>!


Betrieb. Schnell die SID ändern,<br />

doch eben, SIDs sind nicht da,<br />

weil die zu schwierig sind für die<br />

Anfänger? Also ich weiß nicht,<br />

hier händisch umzuprogrammieren<br />

ist schwieriger, so lass ich es<br />

brauchen. Speziell die Leuchteffekte<br />

bei Nacht, wo die Landescheinwerfer<br />

auch Objekte<br />

sauber beleuchten, suchen ihresgleichen.<br />

Hier kriegt der <strong>Airbus</strong><br />

von mir Höchstnoten.<br />

Payware - Flugzeuge<br />

und liniere halt mit der falschen<br />

SID auf, drehe dann händisch zurück,<br />

müsste ja auch gehen.<br />

Vor dem Start ein paar Anmerkungen.<br />

Erstens, die Soundkulisse<br />

dieses Fliegers ist hervorragend.<br />

Mit Abstand die beste,<br />

die ich je von einem <strong>Airbus</strong>-Addon<br />

gehört habe. Die Sounds wurden<br />

nach meinen Informationen<br />

in einem Full-<strong>Flight</strong>-Simulator<br />

von Air Berlin aufgenommen<br />

und teilweise in einem echten<br />

Flugzeug derselben Airline, und<br />

das hört man. Die resultierende<br />

Soundkulisse entspricht den mir<br />

bekannten <strong>Airbus</strong>-Geräuschen<br />

wesentlich besser als alle Konkurrenten<br />

zusammen.<br />

Das Gleiche gilt für das Außenmodell,<br />

das eine wahre Augenweide<br />

ist. Die Texturen,<br />

Beleuchtungseffekte und beweglichen<br />

Teile sind ausgezeichnet<br />

gemacht. Hier waren<br />

Grafikprofis am Werk, die sich<br />

hinter niemandem zu verstecken<br />

Auch das Cockpit, das nur<br />

in einer virtuellen Version, also<br />

in 3D, existiert, gehört grafisch<br />

zum Besten, was die Szene heute<br />

hergibt. Auch hier Bestnoten.<br />

Schön sind die Animationen des<br />

berühmten Tischchens, von dem<br />

viele <strong>Airbus</strong>-„Fans“ bis heute<br />

sicher sind, dass die Franzosen<br />

den Sidestick nur erfunden hätten,<br />

damit man an Bord dieser<br />

Flieger endlich mit Stil dinieren<br />

kann. Oder auch die Seitenfenster,<br />

der Jumpseat und so weiter,<br />

hier wurde geklotzt, nicht gekleckert.<br />

Dafür wurde bei Dingen<br />

wie einer virtuellen Kabine<br />

gespart. Kein wirklicher Verlust,<br />

denn wir sind ja hier zum Fliegen,<br />

nicht zum In-der-Kabinerumsitzen.<br />

Ebenso wurde sonstiger Ballast<br />

abgeworfen wie unnötige<br />

Türen und Klappen, womit man<br />

eine gute Framerate erzielen<br />

wollte. Soweit ich gesehen habe,<br />

ist das gelungen. <strong>Der</strong> Bus hat bessere<br />

Frames als Microsoft-Standardflieger.<br />

www.flightm.com 29


Ein ebenfalls sehr gutes<br />

Element ist die Seite der MCDU,<br />

wo das Flugzeug in mehrere fix<br />

vorprogrammierte Zustände<br />

versetzt werden kann. So etwa<br />

kalt und dunkel, startbereit, rollbereit,<br />

landebereit und ebenfalls<br />

vom User bestimmte Szenarien.<br />

Das ist sehr gut und ein toller Ansatz.<br />

Damit kann man nämlich<br />

wirklich was machen und viel<br />

Zeit sparen.<br />

Flug mit<br />

Hindernissen<br />

Beim Start funktioniert eigentlich<br />

alles, wie es soll. Oder<br />

doch nicht? Also wenn ich die<br />

Gashebel auf volle Leistung stelle,<br />

erscheint im PFD erst mal<br />

gar nix. <strong>Der</strong> Autothrottle muss<br />

manuell zugeschaltet werden.<br />

Das macht der Echte anders. <strong>Der</strong><br />

Startanlauf ist gut zu kontrollieren,<br />

ebenso die Rotation und<br />

der initiale Steigflug. <strong>Der</strong> <strong>Flight</strong><br />

Director zeigt gut an und es ist<br />

einfach ihm zu folgen, zumindest<br />

in dieser Phase. Nach dem<br />

Einfahren des Fahrwerks reduziere<br />

ich auf die obligate Climb<br />

Power, das heißt Throttles langsam<br />

zurück, bis im PFD oben<br />

CLB erscheint. Auch das geht<br />

so weit wie gewohnt. Manuell<br />

drehe ich nun in die Gegenrichtung<br />

zurück, um die „umgekehrte“<br />

SID aus meinem Flugplan<br />

wieder zu holen, und aktiviere<br />

danach den NAV-Modus durch<br />

Ziehen am HDG-Knopf. Hier<br />

will der Flieger aber erst mal gar<br />

nix wissen, ich muss ihn manuell<br />

auf den ersten Wegpunkt ausrichten,<br />

erst dann übernimmt<br />

der NAV-Modus. Nach dem<br />

Einfahren der Landeklappen<br />

steigt der <strong>Airbus</strong> im Managed<br />

Mode mit etwas merkwürdigen<br />

Geschwindigkeiten, aber doch in<br />

etwa <strong>Airbus</strong>-like. Ich gebe ihm<br />

FL310 zu und lasse ihn fliegen,<br />

wie ich das immer mit den Bussen<br />

mache. Die sind ja schließlich<br />

automatisiert, also sollen sie zeigen,<br />

was sie können.<br />

Das Fly By Wire testete ich<br />

im initialen Steigflug. Dort war<br />

es meiner Ansicht nach recht gut<br />

nachgestellt. Wenn man Pitch<br />

und Bank irgendwo hinstellt,<br />

dann bleibt er dort. So soll es<br />

sein. Ebenfalls gehen die Protections<br />

recht gut. Die 66°-Banklimite<br />

sowie die 33°, die der <strong>Airbus</strong><br />

in einem Kurvenflug nicht<br />

überschreiten beziehungsweise<br />

halten soll, passen. Alpha Floor<br />

arbeitete bei einem Versuch im<br />

manuellen Flug gut. Man könnte<br />

also davon ausgehen, dass man<br />

die Maschine problemlos fliegen<br />

lassen könnte. Doch das ist<br />

hier nicht wirklich ratsam. Auf<br />

FL290 angelangt stelle ich fest,<br />

dass dieser „managed“ Modus<br />

die Geschwindigkeit keineswegs<br />

managt, sondern auf 160<br />

kt nahe dem Strömungsabriss<br />

hat zurückfallen lassen. Gute<br />

Gelegenheit, die Alpha Floor<br />

Protection in dieser Situation zu<br />

testen, aber auch die zeigt zwar<br />

an, tut aber deutlich zu wenig,<br />

um hier zu helfen. Also manuell<br />

maximale Power, Autopilot OFF,<br />

Stall Recovery und dann mit Vertical<br />

Speed von 1000 fpm auf<br />

FL 310 steigen. Also das ist keineswegs<br />

korrekt und vor allem<br />

dürfte so was einen Neuling aus<br />

dem Zielpublikum vor gröbere<br />

Probleme stellen!<br />

Im Reiseflug benimmt sich<br />

der <strong>Airbus</strong> ausgezeichnet.<br />

Keine Probleme irgendwelcher<br />

Art. Zeit, sich mit der MCDU etwas<br />

näher auseinanderzusetzen.<br />

Positiv dabei, es geht problemlos<br />

30 <strong>Flight</strong>!


Die Gretchenfrage:<br />

Ist das nun ein<br />

Feierabend- und<br />

Anfängerflieger?<br />

Die Argumentation von Aerosoft<br />

erscheint schlüssig. Das Modell<br />

soll für Anfänger sein, also<br />

weg mit dem komplexen Firlefanz.<br />

Was die Systeme angeht,<br />

ist das okay, da hab ich keine<br />

Mühe damit. Wo ich mir aber die<br />

Haupthaare kratze, ist, wenn ich<br />

mir die Frage nach dem Flugverlauf<br />

stelle. Ist der wirklich einfacher<br />

als mit einem <strong>Airbus</strong>, bei<br />

dem die Automation so läuft, wie<br />

sie es im echten tut?<br />

Payware - Flugzeuge<br />

das Routing anzupassen und der<br />

Bus fliegt das auch schön nach.<br />

Negativ, Dinge wie Holding oder<br />

ein eigentliches V-NAV-Profil<br />

kennt der Bus überhaupt nicht.<br />

Ich muss also, um den Top of<br />

Descent zu bestimmen, selber<br />

ran. Gut, ich kenne das ja, also<br />

FL310 gibt einen Top of Descent<br />

Richtung Zürich kurz vor<br />

Kempten. Managed Descent, da<br />

kennt der Bus auch nix, fliegt einfach<br />

geradeaus weiter, das geht<br />

nur mit Vertical Speed. Auch<br />

gut, machen wir das. Füllen die<br />

Approach-Phase säuberlich ein in<br />

der MCDU. Sinken ab auf FL090,<br />

danach auf 5000 ft. Jetzt sollte<br />

man die Approach-Phase aktivieren,<br />

um die automatischen<br />

Geschwindigkeiten in den Autoschub<br />

zu kriegen, doch wo?<br />

Gibt’s nicht. Also muss die Speed<br />

manuell konfiguriert werden,<br />

in der MCDU ablesen und dann<br />

oben eingeben.<br />

Den Intercept auf das ILS verpasst<br />

der Autopilot gründlich.<br />

Gut, er war auch etwas steil. Ich<br />

setze ihn also manuell auf das<br />

ILS und probiere nochmals. Geht<br />

einigermaßen, aber die 20 kt Seitenwind<br />

machen diesem Autopiloten<br />

sehr schwer zu schaffen.<br />

Auf 1000 ft hau ich ihn raus und<br />

fliege von Hand. Und das ist nun<br />

alles andere als trivial. Hier die<br />

ILS zu halten und ein normales<br />

Profil zu fliegen ist recht anspruchsvoll,<br />

denn der Bus geht<br />

nur langsam in eine Querlage,<br />

dann aber auf einmal heftig. Ich<br />

lande trotzdem, aber nicht gerade<br />

schön. Die Autobrakes gehen<br />

gut, die Spoiler streiken auch bei<br />

manueller Betätigung, Reverse<br />

geht.<br />

Ich mache noch einen manuellen<br />

Rundflug um Zürich herum,<br />

teste nochmals das Fly By<br />

Wire und die wesentlichen Flugeigenschaften<br />

und schließe mit<br />

einer Sichtlandung auf der Piste<br />

28 ab. Das Ganze artet in ziemlich<br />

anspruchsvolles Fliegen aus,<br />

nicht wie gewohnt auf einem<br />

<strong>Airbus</strong>. Denn dadurch, dass alles<br />

von Hand gehen muss, vor allem<br />

die Geschwindigkeitssteuerung,<br />

ist hier hohe Präzision gefragt.<br />

Die Handsteuerung ist mehrheitlich<br />

angenehm, es kann aber<br />

zu reichlich trägen Reaktionen<br />

kommen. Also Vorsicht!<br />

Im Grunde hatte <strong>Airbus</strong> ja die<br />

gleiche Idee wie Mathijs. Einen<br />

Flieger zu bauen, der mit seiner<br />

Automation so einfach zu handhaben<br />

ist, dass jeder Affe ihn<br />

fliegen könnte – theoretisch. Sie<br />

wurden zwar bald eines anderen<br />

belehrt, aber in der Normal<br />

Ops ist der <strong>Airbus</strong> ein ausgesprochen<br />

pflegeleichtes Gerät. Wer<br />

will, kann einen echten <strong>A320</strong><br />

wirklich nach dem Start in den<br />

Autopiloten schmeißen und ihn<br />

bis nach dem Autoland mit wenigen<br />

Manipulationen fliegen<br />

lassen. Flaps und Gear müssen<br />

manuell gefahren werden, der<br />

Approach Mode in der MCDU<br />

und danach für das ILS am Autopiloten<br />

aktiviert werden – voilà.<br />

Und das wäre auch für diesen<br />

„Einfachbus“ die sinnvollste Lösung.<br />

Denn dann wäre er wirklich<br />

für einen Feierabendpiloten<br />

gemacht.<br />

Nur, so geht das hier gar nicht<br />

zu. Dieser <strong>Airbus</strong> braucht wesentlich<br />

mehr manuelle Eingaben<br />

als der echte. Das fängt bei<br />

der Routeneingabe an. Schön,<br />

man kann einen FS-Flugplan<br />

importieren, aber nur einmal,<br />

www.flightm.com 31


nämlich wenn man ihn vor dem<br />

Laden des Fliegers in den FS<br />

programmiert. Bereits bei einem<br />

Runwaywechsel steht man am<br />

Berg. SID/STAR gibt es nicht,<br />

zu komplex? Also für mich ist<br />

das manuelle Umprogrammieren<br />

viel komplizierter, mal nicht<br />

zu vergessen, dass selbst die<br />

Garmin-Geräte von Microsoft<br />

wenigstens Approaches haben.<br />

Ebenso die Routeneingabe, die<br />

über Airways ruck zuck zu machen<br />

ist, hier aber mühsam Waypoint<br />

für Waypoint reingebastelt<br />

werden muss. Im Anflug kommt<br />

dann wirklich Stress auf. Wo sich<br />

der echte <strong>Airbus</strong>pilot entspannt<br />

zurücklehnen kann und der Autopilot<br />

das Geschwindigkeitsprofil<br />

der Klappenstellung anpasst,<br />

passiert hier gar nix, alles von<br />

Hand.<br />

Mein Fazit ist daher<br />

gemischt.<br />

<strong>Der</strong> Aerosoft <strong>Airbus</strong> X ist ein<br />

optisch hervorragender Flieger,<br />

der aber in der Technik den Begriff<br />

„Vereinfachung“ meiner<br />

Ansicht nach falsch auslegt. Auf<br />

der Systemseite habe ich damit<br />

keine Probleme. Ebenso stört es<br />

mich nicht, dass die Copilotenseite<br />

praktisch tot ist, weil ich<br />

bin ja der Captain, also was soll’s.<br />

Dass aber gerade dort, wo <strong>Airbus</strong><br />

wirklich den Piloten Arbeit<br />

abnehmen wollte, diese durch<br />

die Vereinfachungen erschwert<br />

wird, das ist im Hinblick auf die<br />

erwünschte Käuferschaft ausgesprochen<br />

unlogisch.<br />

Stellt man eine Bilanz auf,<br />

so steht auf der positiven<br />

Seite die grafische und akustische<br />

Exzellenz dieses Produkts. Auf<br />

der negativen Seite steht eine<br />

meiner Ansicht nach unzweckmäßige<br />

Vereinfachung der Flugführungslogik,<br />

zum Punkt hin,<br />

wo diese den Piloten unnötig<br />

belastet anstatt, wie das <strong>Airbus</strong><br />

wollte, die Arbeit abnimmt. Ich<br />

wünsche mir, dass Aerosoft die<br />

begonnene Arbeit zu Ende führt<br />

und diese Fluglogik in einen Zustand<br />

versetzt, wo sie als <strong>Airbus</strong>-<br />

Logik zu erkennen und für den<br />

Newbie und Feierabendpiloten<br />

eben das tut, was ein echter <strong>Airbus</strong><br />

kann: eine automatische und<br />

stressfreie Flugdurchführung ermöglichen.<br />

Dann würde der <strong>Airbus</strong><br />

sein Ziel erreichen. Im Moment<br />

zielt er daran vorbei.<br />

Urs Wildermuth<br />

Aerosoft <strong>Airbus</strong> X<br />

Entwickler: Aerosoft<br />

Vertrieb: Aerosoft<br />

Kompatibilität: FSX<br />

Web: www.aerosoft.de<br />

Preis: Download 37,95 €, Box 39,99 €<br />

Pro & Contra:<br />

Hervorragende Grafik innen und außen<br />

Recht angenehmes Flugverhalten<br />

Fly By Wire und Protections vorhanden<br />

Sehr gute Soundkulisse<br />

<strong>A320</strong> und A321<br />

Autoflight und FMGS nur sehr begrenzt tauglich<br />

Vereinfachungen führen zu Workload und<br />

Komplexität, die sie eigentlich zu verhindern suchen<br />

Teilweise sehr träge Reaktion<br />

Installation:<br />

Flugdynamik:<br />

Avionik:<br />

Systemtiefe:<br />

Außenmodell:<br />

Steuercharakteristik:<br />

Visuelles VC:<br />

Autopilot / FMC::<br />

Sound:<br />

Preis/Leistung:<br />

Bewertung:<br />

sehr gut<br />

8,2<br />

9/10<br />

9/10<br />

7/10<br />

7/10<br />

9/10<br />

9/10<br />

9/10<br />

6/10<br />

9/10<br />

32 <strong>Flight</strong>!


(R)Evolution?<br />

Wer als <strong>Airbus</strong>-Fan bisher<br />

auf die Suche nach wirklich<br />

hochwertigen Fliegern für<br />

seinen <strong>Flight</strong> Simulator ging,<br />

wird schnell festgestellt haben,<br />

dass das Angebot an realitätsnahen<br />

und brauchbaren Add-ons<br />

recht mager ist. Die angebotenen<br />

Produkte sehen zeitweilig sehr<br />

schön aus, klingen gut oder bieten<br />

akzeptable Systemtiefe oder<br />

ein leistungsfähiges FMS. Alles<br />

zusammen in Einem, das gibt es<br />

leider nicht.<br />

<strong>Der</strong> Airsimmer bietet zwar<br />

ein wunderschönes Modell, gute<br />

Sounds und eine brauchbare<br />

Flugphysik, kann jedoch nicht<br />

mit einem ausgewogenen funktionsreichen<br />

FMS von sich reden<br />

machen. Stabilitätsprobleme im<br />

Add-on, oft vertröste oder gar<br />

ignorierte Kundenbeschwerden,<br />

sowie die unklare Situation<br />

im Entwicklerteam über die<br />

Das Update für die Wilco Series<br />

Zukunft des Projekts lassen den<br />

Airsimmer leider als ungewisses<br />

Konkurrenzprodukt außen vor.<br />

Schade, wo doch das, was man<br />

bisher zu sehen bekam, vielversprechend<br />

wirkt.<br />

Aerosoft‘s <strong>Airbus</strong> X dagegen<br />

bietet genau das, was das Team<br />

um Mathijs Kok von Beginn an<br />

versprochen hat: einen hübsch<br />

anzuschauendes Modell für die<br />

Einsteiger unter dem Sim-Piloten,<br />

die nicht lang Handbücher<br />

wälzen wollen, sondern bei wohlverdientem<br />

Feierabendbier mit<br />

einem Sorglos-Flieger die Welt<br />

erkunden möchten. Nicht mehr,<br />

aber auch nicht weniger. Wer tief<br />

gehende Systemfunktionen und<br />

perfekten Realismus erwartet,<br />

gehört nicht zur Zielgruppe von<br />

diesem schön anzuschauenden<br />

und wohlklingendem Add-on.<br />

Das Team von Aerosoft jedoch<br />

stellt zeitnah Patches für sein<br />

neues Produkt bereit, geht damit<br />

auf Kundenfeedback ein und<br />

bildet damit (leider) eine<br />

Ausnahme unter den Add-on-<br />

Herstellern. Großer Pluspunkt<br />

an Aerosoft.<br />

Jedoch noch lange vor dem<br />

Airsimmer und dem <strong>Airbus</strong> X<br />

hatte vor vier Jahren Wilco mit<br />

der Veröffentlichung der Wilco<br />

<strong>Airbus</strong> Series Vol. 1 (A318-A321)<br />

und Vol. 2 (A330-A340) sich daran<br />

gemacht, dem suchenden<br />

<strong>Airbus</strong>-Simulator-Fan ein solides<br />

Produkt an die Hand zu geben.<br />

Es wurden im Laufe der<br />

letzten vier Jahre zahlreiche Verbesserungen<br />

nachgereicht, die<br />

jedoch keine großartigen Neuerungen<br />

ins System brachten<br />

und auch die wichtigsten Probleme<br />

nicht lösten. Nun will<br />

Wilco gegen Ende März eine<br />

Neuauflage seiner <strong>Airbus</strong>-Serie<br />

unter dem Namen „Evolution“<br />

veröffentlichen.<br />

Payware - Flugzeuge<br />

www.flightm.com 33


Wir testeten für euch schon vorab,<br />

ob sich der Kauf lohnt und was ihr im<br />

<strong>Vergleich</strong> zur Vorgängerversion zu erwarten<br />

habt. Dabei betrachteten wir<br />

die uns zur Verfügung gestellte <strong>Airbus</strong><br />

Evolution Volume 1. Dazu schauen wir<br />

gezielt auf die Neuerungen gegenüber<br />

dem Vorgängermodell, die Wilco auf<br />

seiner Webseite anpreist. Zum Beispiel<br />

das mitgelieferte Wetterradar aus dem<br />

Hause RealityXP, ein HeadUpDisplay<br />

(HUD) und das überarbeitete FMS.<br />

Beginnen wir mit der Installation.<br />

Nach dem Herunterladen des 163<br />

MB (FSX) <strong>große</strong>n Pakets startet die<br />

Installation in gewohnter Manier mit<br />

Wilco-Eigenwerbung. Sprache auswählen,<br />

Seriennummer eingeben. Und<br />

sieh da, es kommt von meinem Avira<br />

Antivir eine Trojanerwarnung für die<br />

rxpWxSim.dll, einen Bestandteil des<br />

RealityXP-Wetterradars. Ein Upload<br />

der Datei bei www.virustotal.com gibt<br />

Entwarnung. Mir bleibt also nichts<br />

weiter übrig, als meinen Virenscanner<br />

für die Dauer der Installation zu deaktivieren<br />

und die Datei in meine Ignore-<br />

Liste zu setzen. Schade, dass Wilco das<br />

vorher nicht einmal getestet hat, ist<br />

doch der von mir verwendete Virenscanner<br />

weit verbreitet.<br />

34 <strong>Flight</strong>!<br />

Zum Lieferumfang gehören mehrere<br />

Handbücher mit den Spezifikationen<br />

der gelieferten Flugzeuge, ein<br />

99-seitiger Pilot‘s Guide, Checklisten<br />

& Procedures, sowie eine 17-seitige<br />

Einführung in die neuen Systeme des<br />

Evolution, unter Anderem zum Wetterradar<br />

und zum FMS. Damit werden<br />

dem Anfänger sowie dem Profi<br />

alle notwendigen Informationen<br />

mit auf den Weg gegeben, um das<br />

neue Fluggerät bedienen zu können.<br />

Das Update der Navigationsdatenbank<br />

übernimmt auch diesmal Navigraph<br />

mit seinem neuestem Airac.<br />

Anschließend starte ich erwartungsvoll<br />

meinen FSX. Zur Auswahl stehen<br />

im Auslieferungszustand Modelle<br />

von A318-A321 mit ihren<br />

verschiedenen Triebwerkskonfigurationen.<br />

Alle in den <strong>Airbus</strong> Werkslackierungen<br />

mit Ausnahme einer Privatair<br />

Bemalung für den A319 IAE.


Markus Halle<br />

Ernüchternd ist der Anblick<br />

des <strong>Airbus</strong>, als ich auf der 24L<br />

in KLAX stehe und mir das Fliegerchen<br />

von außen betrachte:<br />

Am Modell sowie am virtuellen<br />

Cockpit und auch am 2D-Panel<br />

hat sich rein gar nichts getan.<br />

Obwohl ich Cold&Dark von der<br />

Cessna 172 zum <strong>Airbus</strong> gewechselt<br />

habe, laufen noch immer<br />

die APU Bleed und die APU.<br />

Auch nach Abschalten von allen<br />

Powerquellen (EXT PWR, APU<br />

GEN) hat man immer noch den<br />

Eindruck, dass unser Vögelchen<br />

Strom hat, man hört ein Rauschen,<br />

vermutlich Lüfter. Es<br />

gibt nach wie vor die gleichen<br />

Systemschwächen wie schon<br />

in den Vorgängerversionen: ich<br />

kann trotz aller ausgeschalteten<br />

Systeme noch sämtliche Steuerflächen<br />

frei bewegen, obwohl<br />

dies mangels Hydraulikdruck<br />

gar nicht möglich sein sollte.<br />

Gerade solche Kleinigkeiten<br />

sollten vom Programmieraufwand<br />

zu bewältigen sein, würden<br />

das Gesamtbild in puncto<br />

Realität aber enorm steigern.<br />

MPL-Fugschüler mit Flugerfahrung auf Bonanza und<br />

Citation Jet 1+ und hat sein <strong>Airbus</strong> 320-Typerating begonnen.<br />

Meinen Walkaround um den<br />

Flieger beende ich also frustriert<br />

und begebe mich zurück ins<br />

Cockpit. External Power schalte<br />

ich ein und mich begrüßen PFD,<br />

ND und ECAM ohne Anlaufzeit<br />

sofort betriebsbereit. Wo sind<br />

die 40 Sekunden Self-Test? Schon<br />

nach wenigen Minuten vergeht<br />

einem die Vorfreude auf die,<br />

zumindest namentlich angekündigte,<br />

Evolution. Doch will ich so<br />

schnell nicht aufgeben. Ich plane<br />

einen Flug von Los Angeles nach<br />

Phoenix. Dabei will ich die beworbenen<br />

Highlights, das neue<br />

FMGS, sowie das Wetterradar,<br />

genauer unter die Lupe nehmen.<br />

Ich nutze die mitgelieferten<br />

Tools zur Berechnunger der<br />

Takeoff Configuration, den Load<br />

Manager und den Fuel Planner,<br />

um mir meinen Spritverbrauch<br />

für den geplanten Flug ausrechnen<br />

zu können.<br />

Zurück im Flugsimulator<br />

ärgere ich mich, dass ich das<br />

Scratchpad des MCDU nicht, wie<br />

bei PMDG, über meine Tastatur<br />

befüllen kann. Gerade bei langen<br />

Flugplänen ist die Klickerei mit<br />

der Maus zeitraubend. Die Eingabe<br />

meines Flugplans erfolgt<br />

dank Airac Update anstandslos,<br />

die V-Speeds (V1, VR, V2) werden<br />

in gewohnter Weise vom<br />

FMS errechnet und so ist binnen<br />

kürzester Zeit das FMS ausreichend<br />

mit Informationen gefüttert,<br />

um direkt starten zu können.<br />

Beim Setzen der Funkfeuer<br />

auf der RAD NAV Page fällt sofort<br />

der (neue) zweite ADF-<br />

Empfänger auf. Im EFIS-Panel<br />

lassen sich nun mit dem jeweils<br />

rechten ADF-VOR-Switch also<br />

auch NDB-Stationen aus dem<br />

ADF2 anzeigen. Am Boden empfange<br />

ich das gerastete Beacon<br />

noch nicht, in der Luft schon.<br />

Realistisch. Weiter geht es. Ich<br />

mache mich also an den Start<br />

der Triebwerke. Alles klappt<br />

wie gewohnt, an den Sounds hat<br />

sich leider nichts getan und auch<br />

das Overhead Panel ist das Gleiche.<br />

Als Kunde fragt man sich<br />

Payware - Flugzeuge<br />

www.flightm.com 35


spätestens jetzt schon, wofür man als<br />

bisheriger Kunde noch einmal Geld<br />

bezahlt hat. Ein kleines Facelifting am<br />

Modell, Soundkulisse und Texturen hätte<br />

man schon erwartet.<br />

Aber ich gebe nicht auf und starte<br />

meinen A321 von der 24L aus Los Angeles.<br />

Das Hochlaufen der Triebwerke<br />

von IDLE auf FLX bzw. TOGA dauert<br />

in einem echten <strong>Airbus</strong> 6 bis 9 Sekunden,<br />

im Wilco <strong>Airbus</strong> hat man bereits<br />

nach 4 Sekunden volle Leistung. Gerade<br />

im Flug fällt auf, dass wenn sich die<br />

Triebwerke in IDLE befinden, sie doch<br />

viel zu schnell auf Leistung kommen.<br />

Das ist schade, denn auch das wäre ein<br />

leicht umzusetzendes Feature, das die<br />

Realität dieses Fliegers immens steigern<br />

würde. Nach dem Start erhalte ich von<br />

ATC einen Direct to DOCAG. Erst nach<br />

der Eingabe mit Hilfe des DIR Buttons<br />

und der anschließenden Bestätigung<br />

zur Aktivierung des temporären <strong>Flight</strong>plans<br />

sieht man erstmals die beworbene<br />

„New Trajectory“, sprich die grüne<br />

Linie zeigt eine schön gezogene Kurve,<br />

die dem wahren Flugverlauf über<br />

Grund entspricht. Im Steigflug erledigt<br />

der Autopilot seine Aufgaben erwartungsgemäß<br />

sauber. Das Einhalten von<br />

Vertical Speeds, Headings oder Speed<br />

Limits gelingt problemlos. Zeit, das<br />

Wetterradar einzuschalten. Es herrscht<br />

schönes Wetter an der Westküste, also<br />

sehe ich auf dem Radar nichts. Ich beschließe,<br />

mir Gewitterzellen vor die<br />

Nase zu setzen. Doch ich sehe noch immer<br />

nichts. Laut Anleitung arbeitet es<br />

in einem Range Setting von 20-80 Meilen.<br />

Das kann ich als Fehlerquelle also<br />

ausschließen. Auch verschiedene Pitch<br />

Settings (man kann das Tilt des Radars<br />

nicht manuell einstellen) bringen keinerlei<br />

Echos auf meinem Display. Erst<br />

kurz vor dem Intercept auf mein ILS in<br />

Phoenix sehe ich unvermittelt eine kleine<br />

Unwetterzelle auf dem Wetterradar,<br />

das deckt sich jedoch nicht mit der Sicht<br />

nach draußen.<br />

<strong>Der</strong> Localizer Intercept klappt hervorragend<br />

und auch auf dem ILS verhält<br />

sich das Flugzeug stabil, der Autothrust<br />

arbeitet sauber. Nach dem<br />

Touchdown fahren meine armierten<br />

36 <strong>Flight</strong>!<br />

In der nächsten <strong>Flight</strong>! finden Sie die Besprechung des<br />

Air Simmer sowie Just <strong>Flight</strong> <strong>Airbus</strong> <strong>A320</strong>.<br />

Die Ausgabe erscheint am 30. April 2011


Ground Spoiler aus, die Reverser<br />

sprechen an, die Autobrake greift<br />

und ich komme schnell zum<br />

Stehen. Ein reibungsloser Flug<br />

ohne Pannen. Ich will aber mehr.<br />

Meine Versuche, etwas Airwork<br />

zu fliegen und dabei das Fly-by-<br />

Wire-System zu testen, das laut<br />

Wilcos Website erheblich verbessert<br />

worden sein soll, sind<br />

ernüchternd. Eine vorgegebene<br />

Pitch wird nicht vernünftig gehalten.<br />

Die Nase sackt um über<br />

5° nach bis sie langsam durch<br />

die nachlaufende Trimmung in<br />

die Ausgangslage zurückkehrt.<br />

Auch der Kurvenflug ohne Höhenverlust,<br />

wie man es vom<br />

<strong>Airbus</strong> eigentlich kennt, funktioniert<br />

nicht. Dass die Konkurrenz<br />

aus dem Hause Aerosoft<br />

und Airsimmer das nicht besser<br />

hinbekommt, soll und darf keine<br />

Entschuldigung sein. Darüber hinaus<br />

lässt sich das Flugzeug aber<br />

zu jedem Zeitpunkt manuell sehr<br />

gut steuern und die <strong>Flight</strong> Control<br />

Computer schützen vor zu<br />

hoher Bank oder dem Stall.<br />

Doch was nun kommt ist<br />

wirklich traurig. Gerade mit<br />

Features die man bewirbt sollte<br />

man auch punkten können: die<br />

angepriesene Verbesserung der<br />

Holding-Funktion versagt in ganzer<br />

Linie. Ich habe den Flieger<br />

jeweils 20 nm im Voraus in verschiedene<br />

Ausgangssituationen<br />

auf ein Holding zufliegen lassen.<br />

Bis auf den Direct Entry gelang<br />

keines der üblichen Entry Procedures.<br />

Weder Teardrop/Offsetnoch<br />

Parallel Entry waren auch<br />

nur im Ansatz wiederzuerkennen.<br />

Stattdessen katapultierte<br />

mich der <strong>Airbus</strong> teilweise bis zu<br />

6 nm auf die Non-Holding-Seite.<br />

In meinen Augen inakzeptabel.<br />

Da wundert es nicht, dass Wilco<br />

im eigenen Screenshot nur das<br />

Holding, nicht aber das dazugehörige<br />

Entry zeigt.<br />

Okay, tief durchatmen. Eine<br />

Sache bleibt noch zu testen: das<br />

HUD-Display. Im Handbuch<br />

wird beschrieben, dass die Nutzung<br />

des HUD-Displays für das<br />

virtuelle (3D-)Cockpit optimiert<br />

wurde. Wie aber schon auf den<br />

Screenshots von Wilco selbst auf<br />

der Website zu sehen ist, umgeben<br />

die grünen Buchstaben des<br />

HUDs unschöne dunkle Ränder,<br />

sodass auf meiner 1024x768er<br />

Auflösung, in der ich den <strong>Airbus</strong><br />

teste, die meisten Zahlen, vor<br />

allem vor hellem Hintergrund,<br />

nicht mehr richtig abzulesen<br />

sind.<br />

Fazit: Schade! Wilco hat seine<br />

Chance verpasst ein wirklich sauberes<br />

<strong>Airbus</strong>-Add-on abzuliefern.<br />

Über schlechte Texturen im 2D<br />

und 3D-Cockpit kann man hinwegschauen.<br />

Jedoch nicht über<br />

das Versagen beworbener Neuerungen.<br />

Die Hoffnung, dass das<br />

Team die offensichtlichen und<br />

seit Jahren bekannten Probleme<br />

<strong>Airbus</strong> Series Evolution Vol. 1<br />

Entwickler: WilcoPub<br />

Vertrieb: WilcoPub<br />

Kompatibilität: FS9/FSX<br />

Web: www.wilcopub.com<br />

Preis: Vollversion 59,95 €, Upgrade 19,95 €<br />

Pro & Contra:<br />

Umfangreiches Paket<br />

Zahlreiche Bemalungen<br />

Virtuelle Kabine und Cockpit<br />

Eignet sich auch für Einsteiger<br />

FS9 und FSX in einem Paket<br />

Keine Onlineaktivierung<br />

A318/A319/320/321/ACJ beinhaltet<br />

keine „Crash to desktop“ festgestellt<br />

Schlechtes Fly-by-Wire<br />

Unrealistische Triebwerksleistung<br />

Wetterradar verursacht Virenwarnung<br />

Installation:<br />

Flugdynamik:<br />

Avionik:<br />

Systemtiefe:<br />

Außenmodell:<br />

Steuercharakteristik:<br />

Visuelles VC:<br />

Autopilot / FMC::<br />

Sound:<br />

Preis/Leistung:<br />

beseitigt, bleiben unerfüllt. Wer<br />

bereits einen Wilco <strong>Airbus</strong> besitzt,<br />

für den lohnen sich die Ausgaben<br />

für das Upgrade in meinen<br />

Augen auf gar keinen Fall. Wer<br />

ein stabil laufendes <strong>Airbus</strong>-Addon<br />

sucht, dass viele Modelle und<br />

Lackierungen, ein stabiles FMS<br />

und einen funktionierenden Autopiloten<br />

mitbringt, der liegt<br />

mit dem <strong>Airbus</strong> Evolution sicher<br />

nicht daneben.<br />

Wer <strong>große</strong>n Realismus auf<br />

allen Gebieten erwartet wird<br />

momentan mit keinem Add-on<br />

für den <strong>Airbus</strong> glücklich. Bleibt<br />

abzuwarten, was FSLabs neueste<br />

<strong>Airbus</strong> Reihe leisten wird und ob<br />

Airsimmer die Entwicklung vom<br />

hauseigenen Flagschiff fortsetzen<br />

wird. Bis dahin wird der Wilco-<strong>Airbus</strong><br />

jedoch nach wie vor<br />

(trotz seiner Mankos) zu meinen<br />

Stammfliegern gehören.<br />

Markus Halle<br />

Bewertung:<br />

sehr gut<br />

8,1<br />

9/10<br />

7/10<br />

8/10<br />

9/10<br />

9/10<br />

7/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

www.flightm.com 37<br />

Payware - Flugzeuge


Die Douglas DC-3 war die<br />

konsequente Weiterentwicklung<br />

der DC-1 und DC-2.<br />

Mehr als 70 Jahre Dienstleistung<br />

haben die DC-3 zu einem<br />

Synonym für die zivile Luftfahrt<br />

werden lassen. Sie wurde das<br />

berühmteste Kolbenflugzeug<br />

ihrer Zeit.<br />

Ursprünglich war sie eine<br />

Version, in der man hauptsächlich<br />

schlafen sollte. Deswegen<br />

wurden Liegen eingebaut, dieses<br />

System nannte man „Douglas<br />

Sleeping Transport“. Mit diesem<br />

Namen absolvierte sie ebenfalls<br />

ihren Jungfernflug am 17.<br />

Dezember 1935. Danach<br />

wurde sie umgebaut, um anfangs<br />

28 und später bis zu 35 Passagiere<br />

befördern zu können. Das<br />

robuste, vielseitige Flugzeug war<br />

im Ersten Weltkrieg eines der<br />

wichtigsten Transportflugzeuge<br />

der Alliierten. Als die Produktion<br />

1947 eingestellt wurde, hatte<br />

Douglas 10.654 Maschinen gebaut.<br />

Die Installation verläuft<br />

problemlos und das Programm<br />

findet schnell den Weg in den<br />

richtigen Flugsimulator-Ordner.<br />

Mitgeliefert werden zwei verschiedene<br />

Triebwerkstypen,<br />

Pratt & Whitney und Wright<br />

Cyclone, sowie eine Militärvariante<br />

und ein Segelflugzeug des<br />

damaligen Weltkriegs. Im Preis<br />

beinhaltet ist ein sehr hilfreiches<br />

Handbuch, in dem Interessantes<br />

über das Flugzeug erklärt wird,<br />

welche Versionen enthalten<br />

sind, die Instrumente erläutert<br />

werden und wie man die Maschine<br />

unter Kontrolle bringt.<br />

Kommen wir nun zum Addon.<br />

Ich nahm sofort das Cockpit<br />

unter die Lupe, dies interessierte<br />

mich am meisten. Anfangs war<br />

ich positiv überrascht. Ich stelle<br />

mir jedoch die Frage, warum das<br />

Cockpit so sauber ist. Da hätte<br />

man ruhig ein paar „dreckige“<br />

Texturen benutzen können. Im<br />

Allgemeinen sind die Texturen<br />

sehr schön gestaltet und viele<br />

neue Anzeigen sind vorhanden,<br />

was sicherlich wiederum<br />

ein Kritikpunkt für so manchen<br />

Oldiefan sein kann. Das<br />

Overhead Panel wurde sehr<br />

schön animiert mit vielen<br />

verschiedenen Schaltern und<br />

Knöpfen. Doch der Spaß hört bei<br />

der Animation schon auf. Es gibt<br />

ein paar vorhandene Knöpfe, die<br />

38 <strong>Flight</strong>!


jedoch leider nicht zu bedienen<br />

sind. Gut, so etwas darf ja mal<br />

vorkommen, aber für mich ist<br />

das immer ein Minuspunkt bei<br />

Add-ons. <strong>Der</strong> zweite Minuspunkt<br />

sind alle 2D-Ansichten. Man<br />

wird den Verdacht nicht los, dass<br />

diese denen der Standard-DC-3<br />

sehr ähnlich sind. Bei dem Overhead<br />

Panel ist das kein allzu<br />

<strong>große</strong>s Problem, aber das 2D-<br />

Mainpanel wird dadurch hart<br />

getroffen. Das Mainpanel in der<br />

VC-Sicht unterscheidet sich stark<br />

vom 2D-Panel. Nicht nur die<br />

Farbe der Texturen unterscheidet<br />

sich, sondern auch mehrere<br />

Uhrenanzeigen sind in der VC-<br />

Sicht vorhanden, am 2D-Panel<br />

nicht mehr.<br />

Payware - Flugzeuge<br />

Hat man sich aber durch die<br />

Cockpit-Sichten durchgeklickt,<br />

kann das Herz wieder höher<br />

schlagen. Ein wahrer Augenschmaus<br />

ist die Kabine. Die<br />

ganze Ausstattung von Sitzen<br />

bis Vorhängen als Sonnenschutz<br />

ist wunderbar und detailreich<br />

animiert. In einer Sitzreihe wurden<br />

sogar Hefte sowie Broschüren<br />

der Airline in die Hinterseite<br />

der Sitzlehne eingefügt, nein eine<br />

<strong>Flight</strong>! oder den Playboy finden<br />

Sie dort noch nicht. Eine Stewardess<br />

im hinteren Teil stehend,<br />

somit die Frauenquote erfüllt,<br />

und die Sicht aus den viereckigen<br />

Fenstern machen den Flug als<br />

Passagier zu einem historischen<br />

Erlebnis.<br />

Außenmodell<br />

Das Außenmodell ist sehr<br />

gut gelungen. Die Triebwerke<br />

sind detailliert geworden, die<br />

www.flightm.com 39


verschiedensten Kolben und<br />

Zylinder sind von vorne leicht<br />

zu erkennen. Genauso gut animiert<br />

wurden die Klappen und<br />

das Fahrwerk. Bei den Landeklappen<br />

sieht man sehr schön<br />

die Hebel zum Einrasten der<br />

Klappen. Beim Fahrwerk wurde<br />

auch nicht gepfuscht. Stoßdämpfer<br />

und andere Hebel sind<br />

deutlich zu sehen und man wundert<br />

sich, was für eine Last diese<br />

Konstruktion überhaupt<br />

aushalten muss.<br />

Aber nicht nur Klappen,<br />

Treibwerke und Fahrwerk sind<br />

gelungen, das ganze Außenmodell<br />

ist fantastisch. Stark sieht<br />

man, wie die Flügel nach oben<br />

gebogen sind. Schöne Extras sind<br />

die Flugbegleiterinnen, Treppen,<br />

Autos oder Soldaten, die man<br />

per Knopfdruck anfordern kann.<br />

Ist die Maschine abgestellt, gibt<br />

es einen Schalter im Cockpit,<br />

der dies ermöglicht. Bei der<br />

Passagierversion erscheint eine<br />

Stewardess auf einer Treppe<br />

oder neben der Treppe, die an<br />

den Haupteingang angeschlossen<br />

ist. Ebenfalls steht ein alter<br />

VW-Bus neben dem Heck der<br />

Maschine, natürlich mit der<br />

entsprechenden Airline-Bemalung.<br />

Bei der Militärversion wird<br />

ein Jeep animiert, der sich<br />

gerade auf den Weg aus der DC-3<br />

macht, gesteuert von einem<br />

Soldaten und daneben ein anderer<br />

Soldat, der die Lage beobachtet.<br />

Meiner Meinung nach bringen<br />

solche Extras immer mehr<br />

Realität in die Simulation und<br />

erhöhen den Spaßfaktor.<br />

Leider bin ich vom Sound<br />

etwas enttäuscht. Er wurde<br />

zwar nicht von der Standard-<br />

DC-3 übernommen, aber ist<br />

trotzdem nicht das, was ich mir<br />

unter einem Sound dieses Typs<br />

vorgestellt hätte. Es würde eher<br />

ein lauter, brummender Sound<br />

dazu gehören. Immerhin war es<br />

das erfolgreichste Kolbenflugzeug<br />

und sollte entsprechend der<br />

Zeit auch noch laut sein.<br />

Flugverhalten und<br />

Systemtiefe<br />

Das Flugverhalten entspricht<br />

sehr dem realen Flugzeug. Sie<br />

reagiert recht träge, aber man<br />

kann sich trotzdem vorstellen,<br />

wie man diese Maschine bändigen<br />

musste. Die Motoren springen<br />

etwas zu schnell an, trotzdem<br />

gibt es ein gutes Gefühl.<br />

Systemtiefe darf man sich nicht<br />

hier erhoffen. Wie gesagt sind<br />

die Standard-2D-Instrumente<br />

eingebaut, deswegen auch das<br />

GPS. Es besteht keinerlei C<br />

hance auf ältere Systeme, bis<br />

auf das Radio für den Funk.<br />

Hier wurde etwas gepfuscht,<br />

denn dementsprechende<br />

Systemtiefe wäre ein nettes<br />

Highlight für jeden gewesen, der<br />

eine Herausforderung abseits der<br />

Hightech-Linienflieger sucht.<br />

40 <strong>Flight</strong>!


Das Segelflugzeug<br />

Mitgeliefert wurde ein<br />

Segelflugzeug, genauer gesagt<br />

der Waco CG-4A Glider. Es handelt<br />

sich dabei um ein Segelflugzeug,<br />

das fähig war Truppen<br />

oder kleinere Fracht zu transportieren.<br />

Wir empfehlen die DC-3 in Kombination in<br />

VFR-Gebieten, besonders empfehlenswert sind<br />

die ORBX-Produkte. In der nächsten <strong>Flight</strong>!<br />

Ausgabe besprechen wir die neuen<br />

Australienszenerien aus der ORBX Produktreihe.<br />

Payware - Flugzeuge<br />

Im FSX ist dies ein sehr nettes<br />

Feature. Die Animierungen<br />

und Texturen entsprechen der<br />

Qualität der DC-3. Man kann auch<br />

sehr gut damit fliegen, sollte man<br />

begeisterter Fan von Segelfliegern<br />

aus dem Ersten und Zweiten<br />

Weltkrieg sein. Es fehlt auch<br />

etwas Realismus beim Schleppen.<br />

Immerhin wird man durch<br />

die Standard Maule Orion in die<br />

Luft gezogen. Mit einem exklusiven<br />

Expansion Pack kann dies<br />

aber behoben werden. Damit<br />

lässt es sich einrichten von der<br />

DC-3 gezogen zu werden, was<br />

etwas mehr Realismus bringt.<br />

Aber, wie wichtig ist es<br />

schon, dass man sich so etwas<br />

kauft? Immerhin geht es um den<br />

Flug danach und nicht um das<br />

Schleppen.<br />

Fazit<br />

Ich bewerte das Add-on als<br />

positiv. Das Modell wurde wunderbar<br />

animiert, genauso sind<br />

die Texturen klar und scharf.<br />

Schade finde ich das langweilige<br />

2D-Panel sowie die etwas faden<br />

Sounds. Trotzdem ist es gut, dass<br />

es eine Version der DC-3 gibt, die<br />

auf jeden Fall besser zu fliegen ist<br />

als die Standardmaschine. Wer<br />

langjähriger Fan dieses Typs ist<br />

und verschiedenste Strecken damit<br />

abfliegen möchte, kann sich<br />

die Just <strong>Flight</strong> DC-3 mit ruhigem<br />

Gewissen kaufen.<br />

Laurenz Patocka<br />

Just<strong>Flight</strong> DC-3 Legends of <strong>Flight</strong><br />

Entwickler: Just<strong>Flight</strong><br />

Shops: <strong>Flight</strong>andFun.de , simmarket.com<br />

Kompatibilität: FSX<br />

Web: www.justflight<br />

Preis: Download 25,50 €, Box 25,50 €<br />

Pro & Contra:<br />

Fairer Preis<br />

Sehr schöne Texturen<br />

Super Modell<br />

Detailreich<br />

Langweilige Sounds<br />

Kaum Systemtiefe<br />

Zu saubere Texturen im Cockpit<br />

Installation:<br />

Flugdynamik:<br />

Avionik:<br />

Systemtiefe:<br />

Außenmodell:<br />

Steuercharakteristik:<br />

Visuelles VC:<br />

Handbuch:<br />

Sound:<br />

Preis/Leistung:<br />

Bewertung:<br />

sehr gut<br />

7,8<br />

9/10<br />

9/10<br />

7/10<br />

6/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

6/10<br />

www.flightm.com 41


Cessna 340 ohne Steroide:<br />

Carenados neueste Augenwei<br />

Die Cessna 340 ist wohl eine<br />

der beliebtesten Twins mit<br />

Druckkabine und sechs Sitzen.<br />

Sie ist so in etwa das Einsteigermodell<br />

bei den Kabinentwins,<br />

verfügt über einen wirklich geräumigen<br />

und ansprechenden<br />

Passagierraum. Mit ihren Kolbenmotoren<br />

kann sie jedoch mit<br />

den Turboprops wie Cheyenne<br />

oder Conquest nicht mithalten,<br />

ist daher heute zu relativ günstigen<br />

Preisen im Gebrauchtmarkt<br />

zu erhalten.<br />

Designmäßig stammt die<br />

C340 aus den 70er Jahren. Die<br />

ersten Exemplare besaßen<br />

TSIO-520-K-Triebwerke mit<br />

285 PS, die spätere C340 A erhielt<br />

dann 310 PS starke TSIO-<br />

540-NB-Motoren. Mit 2720 kg<br />

maximalem Startgewicht und<br />

einer Reichweite zwischen 1000<br />

und 1300 nautischen Meilen ist<br />

sie für nahezu alle Einsatzarten<br />

geeignet. Mit gerade mal 700<br />

m Startstrecke über ein 15 m<br />

Hindernis kommt sie meist auch<br />

mit kleinen Bahnen klar.<br />

Im Flugsimulator geht es<br />

noch mal ne Reihe günstiger. Das<br />

Add-on von Carenado für den FS<br />

X ist mit 35 US-Dollar deutlich<br />

billiger als das Original und bewegt<br />

sich preismäßig im Mittelfeld<br />

der heutigen Szene. Dafür<br />

erhält man jedoch auch eine ganze<br />

Menge, allerdings primär fürs<br />

Auge.<br />

Die Grafik und die 3D-Modellierung<br />

sind die Punkte, bei<br />

denen die Cessna 340 wirklich<br />

glänzt. Es werden vier Bemalungen<br />

mitgeliefert, alle sehr<br />

schön und recht typisch für<br />

das Muster. Die Kabine ist voll<br />

modelliert und verfügt über<br />

diverse sehr gute Animationen<br />

wie etwa einen herausklappbaren<br />

Tisch und diverse weitere.<br />

Auch das Cockpit macht grafisch<br />

einen phantastischen Eindruck.<br />

Von außen gibt es bei der<br />

Cessna 340 schon erst recht<br />

nichts zu meckern. Die Texturen<br />

und das visuelle Außenmodell<br />

sind erstklassig. Auch hier kommen<br />

sehr ansprechende Animationen<br />

dazu, darunter eine perfekt<br />

modellierte Einstiegtür, Luken in<br />

den Motorengehäusen und vorne<br />

im Rumpf und natürlich die<br />

Kontrollflächen, die ausgezeichnet<br />

aussehen und sich auch so<br />

bewegen.<br />

Im grafischen Bereich spielt<br />

Carenado mit diesem Flugzeug<br />

44 <strong>Flight</strong>!


Urs Wildermuth<br />

de.<br />

fliegt seit über 25 Jahren und schreibt fast ebensolange<br />

für Aviatikmagazine. Er ist auch beruflich<br />

in der Aviatik tätig und fliegt zur Zeit seine eigene<br />

Mooney M20C.<br />

Payware - Flugzeuge<br />

in der Topliga. Im Flugtest hingegen<br />

kann die Cessna weniger<br />

überzeugen. Aber werfen wir<br />

zunächst einen Blick auf die<br />

Handbücher.<br />

Von diesen gibt es insgesamt<br />

fünf PDF-Dateien. Zunächst<br />

die normalen und Notfallprozeduren,<br />

einen Referenzführer<br />

und eine Anleitung für das eingebaute<br />

GNS 430. Dann ebenso<br />

eine Anleitung für das mitgelieferte<br />

Wetterradar und eine<br />

Auslegeordnung der Instrumente<br />

und ihrer Bedienung.<br />

<strong>Der</strong> erste Teil mit den Prozeduren<br />

besteht aus Scans des Originalmanuals.<br />

Hier sind einige<br />

Dinge hervorzuheben, so etwa<br />

die Bedienung der Gemischregler,<br />

die je nach Regime anders<br />

verwendet werden müssen.<br />

Ebenso fällt die Bedienung der<br />

Fuel Pumps auf, die wegen möglicher<br />

Dampfblasenbildung recht<br />

häufig zum Einsatz kommen.<br />

Das Tanksystem der Cessna ist in<br />

der realen Maschine auch nicht<br />

ohne: Sind alle Tankvarianten<br />

enthalten, tummeln sich insgesamt<br />

sechs Tanks in Flügeln,<br />

Außenbehältern und sogar den<br />

Motorengondeln.<br />

Performancemäßig gibt das<br />

Manual nicht sehr viel her. Zwar<br />

sind Tabellen für den Reiseflug<br />

vorhanden, diejenigen für alles<br />

andere wie Start und Landestrecken,<br />

ebenso Steig- und Sinkflug<br />

fehlen.<br />

www.flightm.com 45


Das PDF mit dem Layout der<br />

Instrumente ist ausgesprochen<br />

verwirrend und nicht gerade<br />

übersichtlich. Eine Beschreibung<br />

der Systeme der Cessna fehlt<br />

völlig. Das ist schade. Auch die<br />

Referenzwerte sind recht dürftig.<br />

Die Anleitung des GNS 430<br />

zeigt sehr schnell, dass auch<br />

dieses Produkt nicht wirklich<br />

ein echtes dieser Geräte drin hat,<br />

sondern nur eine angedeutete<br />

Kopie basierend auf den Microsoft-GPS-Geräten.<br />

Allerdings<br />

empfiehlt Carenado dazu, bei<br />

Reality XP die entsprechenden<br />

Modelle zu erwerben, was ich<br />

voll unterstütze. Reality XP verfügt<br />

über ein hervorragendes<br />

GNS 430W und viele andere voll<br />

implementierte Instrumente.<br />

<strong>Der</strong> Austausch des Instruments<br />

im Panel ist mit etwas Kenntnis<br />

der Panel.cfg in ein paar Minuten<br />

zu bewerkstelligen. Danach<br />

sind die Unterschiede zwischen<br />

den beiden Geräten (das zweite<br />

GNS 430 bleibt im Originalzustand)<br />

nur allzu offensichtlich zu<br />

erkennen.<br />

Abschließend kann zu den<br />

Manuals gesagt werden, dass sie<br />

den Zweck zwar erfüllen, man<br />

aber deutlich mehr hätte machen<br />

können.<br />

Lahme Ente mit<br />

Höhenkrankheit?<br />

Um die Cessna 340 nun auch<br />

im Element zu testen, mache ich<br />

zunächst ein paar Platzrunden.<br />

Am Boden ist die Maschine gut<br />

zu steuern, ebenso sind Platzrunden<br />

nicht wirklich ein Problem.<br />

Das Flugzeug reagiert gut auf<br />

Steuerausschläge und ist relativ<br />

einfach zu fliegen. Auch unerfahrene<br />

Simpiloten dürften nach etwas<br />

Übung mit ihr klarkommen.<br />

Ebenso ist im Low-Level-Reiseflug<br />

nicht viel zu bemängeln.<br />

Das Cockpit ist recht gut<br />

bestückt. Ein KFC-200-Autopilot<br />

und ein <strong>Flight</strong> Director sind<br />

zwar nicht gerade Standard auf<br />

dieser Maschine, erfüllen den<br />

Zweck aber durchaus. Zur Navigation<br />

sei das Reality-XP-Gerät<br />

empfohlen, das mitgelieferte<br />

GNS 430 kann zwar einiges<br />

mehr als die Microsoft-Teile, die<br />

entscheidenden Funktionen wie<br />

Routenänderung im Flug aber<br />

nicht. <strong>Der</strong> Wetterradar macht<br />

seine Arbeit hingegen recht gut.<br />

Die restlichen Standardinstrumente<br />

funktionieren mehr oder<br />

weniger gut. Speziell zu erwähnen<br />

ist ein Fuel Computer, der<br />

gut arbeitet, aber offenbar keine<br />

Verbindung zum GNS 430 hat<br />

und den Fuel Flow nur für einen<br />

Motor anzeigt. Ebenso ein<br />

Motorenmonitor, mit dem man<br />

eigentlich gut leanen könnte.<br />

Generell kann man sagen,<br />

dass das Cockpit optisch phantastisch<br />

aussieht und von der<br />

Ausrüstung her die Ansprüche<br />

der meisten Flugsimulanten<br />

erfüllen wird. Kritik gibt es bei<br />

den Tanksystemen, die so nicht<br />

wirklich dem Original entsprechen,<br />

was man auch merkt, wenn<br />

man sie zu bedienen versucht,<br />

wie das im Handbuch steht.<br />

Was nun die Flugleistungen<br />

betrifft, könnte Carenado noch<br />

nachbessern. Im Steigflug mit<br />

den im Manual empfohlenen 28“<br />

und 2450 RPM erreicht sie bereits<br />

auf 5000 ft gerade mal um die<br />

700 fpm, etwas lahm. <strong>Der</strong> High<br />

Performance Climb ist besser,<br />

mit den empfohlenen 108 kt sind<br />

da unterhalb von 10 000 ft um die<br />

46 <strong>Flight</strong>!


1200 fpm rauszuholen. Oberhalb<br />

von 10 000 ft hingegen muss geleant<br />

werden, ansonsten ist eine<br />

bemerkenswerte Leistungseinbuße<br />

zu finden. Dies im Gegensatz<br />

zum Handbuch, wo erst ab<br />

16 000 ft geleant werden soll bei<br />

diesem Steigflugregime. Hier ist<br />

nun definitiv was oberfaul, denn<br />

je weiter man leant, desto mehr<br />

steigt der Treibstoffverbrauch an,<br />

was nun schlicht nicht stimmen<br />

kann. Immerhin bringt man die<br />

Maschine auf diese Weise in die<br />

für sie normalen Flughöhen von<br />

um die 25 000 ft. Auf 20 000 ft<br />

erreicht die Maschine mit dem<br />

Powersetting von 28“ und 2400<br />

RPM im Handbuch eine TAS<br />

von knapp 180 kt, dies bei einem<br />

Fuel Flow von knapp 110 lb/<br />

Seite, also 220 lb total. Dies mit<br />

total ausgehungerter Mixture<br />

von noch gerade 15%. Das kann<br />

nicht stimmen! <strong>Der</strong> Flow hier ist<br />

zu hoch, die Geschwindigkeit<br />

um 20-25 kt zu wenig. Dieses<br />

Bild bestätigt sich über das ganze<br />

Spektrum. Hier kann man<br />

nur sagen: durchgefallen für den<br />

Moment. Das ist allerdings kein<br />

so <strong>große</strong>s Problem, das KANN<br />

und wird nachgebessert werden.<br />

In den Foren kursieren bereits<br />

Tweaks, mit denen zumindest<br />

einiges korrigiert wird.<br />

ist zu hoffen, dass die an sich<br />

kleinen Probleme (vom Aufwand<br />

her) behoben sein sollten.<br />

Falls nicht, wäre ein Service Pack<br />

abzuwarten. Auf jeden Fall ist<br />

zu empfehlen, dem Flieger das<br />

Original-GPS via Reality XP zu<br />

verpassen, das aber auch für sehr<br />

viele andere Flugzeuge eine sehr<br />

gute Ergänzung bedeutet.<br />

Carenado wäre gut beraten,<br />

sich endlich einen guten Flugmodellspezialisten<br />

ins Haus zu<br />

holen sowie der Optik auch die<br />

passende Systemtiefe und Genauigkeit<br />

zu verpassen. Die Arbeit in<br />

der Optik hätte es verdient!<br />

Urs Wildermuth<br />

Carenado Cessna 340<br />

Entwickler: Carenado<br />

Kompatibilität: FSX<br />

Web: www.carenado.com<br />

Preis: 34,95 $<br />

Download: 105 MB<br />

Pro & Contra:<br />

Phantastisches Außenmodell<br />

Sehr schöne Kabine<br />

Optisch sehr schönes Cockpit<br />

Gute Flugeigenschaften<br />

Motorenparameter sind offensichtlich falsch<br />

Einige Ungereimtheiten mit den Systemen<br />

Dürftige Dokumentation<br />

Payware - Flugzeuge<br />

Weitere Probleme bestehen<br />

mit der Tankanlage, die nicht<br />

dem Original entspricht. Für<br />

einen Großteil der Benutzer<br />

wird dies aber eher von geringer<br />

Wichtigkeit sein.<br />

Fazit<br />

Die Cessna 340 von Carenado<br />

ist optisch wunderschön,<br />

in der Performance aber mangelhaft.<br />

Dennoch ist sie bereits<br />

heute ein ansprechender und<br />

schön zu fliegender GA-Flieger.<br />

Bis zur Drucklegung des Heftes<br />

Installation:<br />

Flugdynamik:<br />

Avionik:<br />

Systemtiefe:<br />

Außenmodell:<br />

Steuercharakteristik:<br />

Visuelles VC:<br />

Handbuch:<br />

Sound:<br />

Preis/Leistung:<br />

Bewertung:<br />

gut<br />

8,0<br />

9/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

7/10<br />

9/10<br />

7/10<br />

9/10<br />

6/10<br />

8/10<br />

www.flightm.com 47


Zürich leb<br />

Als einem, der um die 300<br />

Tage im Jahr auf dem Flughafen<br />

Zürich verbringt und dies<br />

mit Unterbrechungen seit 1986,<br />

ist es mir immer wieder eine<br />

Freude, neue Versionen dieses<br />

Airports zu bekommen. Dies<br />

vor allem auch, da der Flughafen<br />

eigentlich eine nie enden<br />

wollende Baustelle ist und daher<br />

die meisten Szenerien bereits bei<br />

ihrem Erscheinen nicht mehr der<br />

Aktualität entsprechen. Zürich<br />

Live, das aus der Entwicklergruppe<br />

FreeZ für FS9 hervorgegangen<br />

ist, hat dies bereits mit<br />

der bekannten Freeware für den<br />

alten Flusi versucht zu ändern.<br />

Nun liegt mit Zürich Live X die<br />

erste FS-X-Version vor.<br />

Zunächst ist zu erwähnen,<br />

Zürich Live X ist Payware, erhältlich<br />

bei Simmarket. Das<br />

ist an sich verständlich, denn<br />

der Aufwand für das Erstellen<br />

einer solchen Szenerie ist beträchtlich.<br />

Auch wenn diverse<br />

FreeZ-User dies nun lautstark<br />

beklagen, denke ich, ist es nicht die<br />

Entscheidung der Nutzer einer<br />

Free- oder Payware, sondern die<br />

der Entwickler. Und ich kann diese<br />

durchaus nachvollziehen.<br />

<strong>Der</strong> bisherige Platzhirsch war<br />

die Szenerie von FS Dreamteam,<br />

die vor einigen Jahren herausgekommen<br />

ist. Diese ist mittlerweile<br />

in die Jahre gekommen<br />

und in vielen Punkten nicht<br />

mehr aktuell. Einige davon sind<br />

ziemlich heftig, so etwa das<br />

gesamte Terminal 2, das schlicht<br />

nicht mehr so existiert. Ein „Upgrade“<br />

auf Zürich Live ist daher<br />

durchaus sinnvoll. Jedoch muss<br />

davor die FSDT-Szenerie restlos<br />

deinstalliert werden, sonst<br />

kommen ganz komische<br />

Mischversionen dabei heraus.<br />

Die Installation und auch das<br />

Aufdatieren auf Version 1.01 sind<br />

völlig standardmäßig. Die Installationssoftware<br />

stellt fest, ob<br />

die Switzerland-Pro-X-Szenerie<br />

vorhanden ist oder nicht, und<br />

stellt danach die Wahl, ob für<br />

diese oder für die FS-Standardszenerie<br />

installiert werden soll.<br />

Nach der Installation finden sich<br />

im Programmmenü neben einer<br />

IFR-Kartensammlung und dem<br />

obligaten Manual ein Traffic-<br />

Konfigurationsprogramm sowie<br />

ein Season Changer. Mit diesem<br />

lässt sich Sommer, Herbst oder<br />

Winter installieren. Leider fehlen<br />

in der Kartensammlung die VFR-<br />

Karten, welche ich grundsätzlich<br />

begrüßen würde, leider aber bei<br />

den meisten Herstellern nicht<br />

gemacht wird.<br />

Performancemäßig scheint<br />

die Zürich Live X besser zu sein<br />

als die älteren Szenerien, vor<br />

allem aber ist seit der damaligen<br />

FS X Beta von FreeZ sehr viel<br />

gegangen. Die Szenerie läuft<br />

hiermit ähnlich gut wie die<br />

FSDT-Szenerie, eher sogar noch<br />

besser. Zum Fliegen ist sie auf<br />

jeden Fall kein Problem.<br />

48 <strong>Flight</strong>!


t!<br />

Payware - Szenerie<br />

Zuerst muss erwähnt werden,<br />

wie gut sich die Szenerie in die<br />

Umgebung einpasst. Bei Switzerland<br />

Pro ist faktisch kein Unterschied<br />

zu bemerken, wo die<br />

Szenerie anfängt und wo die<br />

Außenwelt weitergeht. Ebenso<br />

ist das alte Problem mit der<br />

dynamischen Szenerie damit<br />

Geschichte, womit die Welt auch<br />

außerhalb des Flughafens endlich<br />

sauber funktioniert. Allein dies<br />

rechtfertigt einen Umstieg, aber<br />

damit ist es bei Weitem nicht<br />

getan.<br />

Die Bodentexturen entsprechen<br />

dem exakten Bild, das ich<br />

jeden Tag vor mir sehe. Selbst<br />

die Straßen sind voll benutzbar,<br />

Tunnels ausgenommen<br />

natürlich. Wer ein FS-Auto besitzt,<br />

kann den Tarmac wie in<br />

Echt abfahren. Aus der Luft ist<br />

der Effekt der Bodenszenerien<br />

hervorragend. Hier haben die<br />

frühen Screenshots nicht zu viel<br />

versprochen! Eine Glanzleistung<br />

in meinen Augen. Auch die<br />

Markierungen und die Beleuchtung<br />

entsprechen weitestgehend<br />

dem Original.<br />

Die Modelle für die Häuser<br />

und Objekte sind von sehr hoher<br />

Qualität. Man merkt deutlich,<br />

dass die Entwickler den Standortvorteil<br />

voll ausgenutzt haben.<br />

Die Terminals sind von erster<br />

Güte, was auch vor der Inneneinrichtung<br />

nicht Halt macht.<br />

Sowohl das Midfield Terminal<br />

wie auch das Airside Center<br />

www.flightm.com 49


Die Entwickler Eugster Remo<br />

und Läderach Marc im <strong>Flight</strong>!<br />

Interview:<br />

<strong>Flight</strong>!: Wie kam es zu der<br />

Entscheidung, von Free- auf Payware<br />

zu wechseln und die FSX-<br />

Version zu verkaufen?<br />

Freez: Die Entscheidung ist uns<br />

nicht leichtgefallen. Mit dem<br />

Schritt, AES Lite einzubauen, ist<br />

aber das berühmte Fass übergelaufen.<br />

Wir haben jedoch den Kaufpreis<br />

so tief wie möglich gehalten,<br />

wir werden mit der Szenerie<br />

definitiv kein Geld verdienen. Dies<br />

war auch nie unsere Absicht.<br />

<strong>Flight</strong>!: Werden noch weitere<br />

Flughäfen folgen?<br />

FreeZ: Das werden wir sehen.<br />

Ziemlich sicher wird etwas folgen,<br />

es ist aber noch unklar, in welcher<br />

Form.<br />

<strong>Flight</strong>!: Wie viel Zeit habt ihr in<br />

die Entwicklung der Zürich X<br />

gesteckt?<br />

FreeZ: Die Stunden haben wir<br />

natürlich nicht gezählt. Da wir aber<br />

etwa 90% des Flughafens komplett<br />

neu erstellt haben, waren es nicht<br />

gerade wenige. Insbesondere die<br />

Wochen vor dem Release haben an<br />

unseren Kräften gezehrt.<br />

<strong>Flight</strong>!: Ist der Konkurrenzkampf<br />

für eine Szenerie vom Flughafen<br />

Zürich nicht zu groß?<br />

FreeZ: Wir sehen das nicht so eng.<br />

Ich glaube, jede Szenerie hat ihre<br />

Vor- und Nachteile und jeder soll<br />

selber entscheiden, welche einem<br />

besser gefällt.<br />

<strong>Flight</strong>!: Welche Merkmale entwickelt<br />

ihr, um sich von der<br />

Konkurrenz hervorzuheben?<br />

FreeZ: Ganz klar die Aktualität<br />

und Genauigkeit der für den<br />

Flugbetrieb relevanten Elemente.<br />

Zudem versuchen wir die<br />

Ratschläge der Piloten zu beherzigen,<br />

alle Beanstandungen auszumerzen<br />

und Wünsche im Rahmen<br />

des Sinnvollen zu erfüllen.<br />

<strong>Flight</strong>!: Wird die FS9-Version<br />

Freeware bleiben?<br />

FreeZ: Ja, die FS9-Version wird<br />

immer gratis bleiben.<br />

<strong>Flight</strong>!: Wer wird Nachfolger vom<br />

FSX?<br />

FreeZ: Wir glauben, es ist noch zu<br />

früh, um diese Frage zu beantworten.<br />

Mit <strong>Flight</strong>, X-Plane und dem<br />

Aerosoft <strong>Flight</strong> Simulator haben<br />

sich drei Türen geöffnet, wir werden<br />

sehen, welche die breite Masse<br />

betritt. Denn danach werden wir<br />

uns richten müssen.<br />

lassen sich von innen erkunden<br />

und entsprechen dort<br />

den realen Gegebenheiten.<br />

Dennoch wurde dort<br />

keine Ressourcenverschleuderung<br />

betrieben, Flusispotter<br />

haben aber dennoch<br />

die Möglichkeit, auch<br />

Shots aus den Gebäuden zu<br />

machen. Was etwas fehlt,<br />

sind Menschen, hier<br />

hatte FSDT noch die Nase<br />

vorn. Speziell auf den<br />

Aussichtsterrassen, aber<br />

auch in den Terminals wäre<br />

das noch eine Nuance, die<br />

man sich überlegen könnte.<br />

Auch wenn noch einige<br />

Objekte am Rand der Szenerie<br />

fehlen, so etwa mein<br />

Arbeitsort, das Meteohaus,<br />

sollen diese nach und nach<br />

in Updates enthalten sein.<br />

Bereits in der Szenerie ist<br />

der Heligrill und der detaillierteren<br />

Aussichtsplatz<br />

beim Würstchenstand<br />

nördlich der Bahnen 16<br />

und 14 wurde bereits angekündigt.<br />

Genau die Updatepolitik<br />

macht Zürich<br />

Live X eben „live“. Die Entwickler<br />

stellen in Aussicht,<br />

die Szenerie immer wieder<br />

an die neuesten aktuellen<br />

Gegebenheiten anzupassen.<br />

Das macht Spaß, denn<br />

wie gesagt, Zürich ändert<br />

sich ständig.<br />

Auch die Texturen der<br />

Gebäude sind sehr schön<br />

und aktuell. Einige in<br />

Realität nicht existierende<br />

Werbeplakate könnte<br />

man jedoch durch realistischere<br />

ersetzen. Ansonsten<br />

ist der Wiedererkennungswert<br />

voll und ganz<br />

50 <strong>Flight</strong>!


gegeben. Zurzeit haben noch einige<br />

Bäume und andere Objekte<br />

einen etwas komischen Schattenwurf,<br />

auch das wird behoben<br />

werden, wie einer der Entwickler<br />

in deren Forum bekanntgab.<br />

Die Bugs sind aber absolut<br />

minimal und die Erfahrungen<br />

mit der Vorgängerversion, die<br />

eben auch nie wirklich „fertig“<br />

war, sondern dem realen Airport<br />

immer nachfolgte, lassen<br />

das „Erst mal bis zum Patch<br />

20 warten“-Gefühl gleich wieder<br />

verschwinden. Wieso sollte<br />

man, denn was der Erstrelease<br />

hier bietet, ist ein deutlicher<br />

Mehrwert gegenüber den bisherigen<br />

Produkten.<br />

Payware - Szenerie<br />

Man merkt dieser Szenerie<br />

in jedem Detail an, dass hier<br />

Leute am Werk sind, die auf<br />

und mit dem Airport leben.<br />

Und das macht Zürich Live X<br />

zu einem sehr speziellen Produkt.<br />

Es ist völlig logisch, dass<br />

eine Entwicklergemeinde, die<br />

jeden Winkel des Flughafens<br />

kennt und täglich damit lebt,<br />

einen völlig anderen Ansatz hat<br />

als „normale“ Entwickler, die<br />

oft den Airport ihres Produkts<br />

ebenfalls nur aus dem Flusi kennen.<br />

Daher kann man sagen,<br />

Zürich Live X ist hier ein Paradebeispiel<br />

dafür, was solche<br />

Entwicklerteams hinkriegen.<br />

Nimmt man die Aussicht auf<br />

ständige Aufdatierung dazu,<br />

stellt sich die Frage eigentlich<br />

nicht mehr, „welches Zürich“<br />

man nun verwenden sollte.<br />

Zürich verwendet AES Lite<br />

für einige Dinge. Das ist soweit<br />

okay. Unverständlich ist aber,<br />

dass die Fluggastbrücken ebenfalls<br />

nur mit AES funktionieren<br />

sollen, schließlich handelt es<br />

www.flightm.com 51


sich hierbei um eine Basisfunktion<br />

des Simulators. Da hätte ich<br />

mir gewünscht, dass man hier<br />

mit dieser Funktion arbeitet.<br />

Ansonsten ist der Verkehrsfluss<br />

ebenso wie der AI Traffic ausgezeichnet,<br />

auch wenn einige<br />

Fahrer wohl massive Probleme<br />

mit der Airport Authority und<br />

der Ramp Safety bekommen<br />

würden. Auch hier wäre es nicht<br />

schlecht, wenn man Pistenkreuzungen<br />

von Catering-Fahrzeugen<br />

und Passagierbussen in den<br />

Griff kriegen würde. Wirklich<br />

stören tut es aber nicht und die<br />

Objekte sind von erster Güte.<br />

Alles in allem hinterlässt<br />

Zürich Live X einen ausgezeichneten<br />

ersten Eindruck. Persönlich<br />

war die Frage, welches<br />

Zürich, für mich absolut kein<br />

Problem mehr. Wer Wert auf<br />

eine aktuelle und lebendige Szenerie<br />

legt, kommt an Zürich Live<br />

X nicht vorbei. Zürich lebt und<br />

so soll es bleiben. Ich freue mich<br />

schon auf die nächsten Updates.<br />

Zürich Live X<br />

Entwickler: Eugster Remo und Läderach Marc<br />

Vertrieb: simmarket<br />

Kompatibilität: FSX<br />

Web: www.zurichx.ch<br />

Preis Download: 16,06 €<br />

Pro & Contra:<br />

Ausgezeichnete Texturen und Modelle<br />

Gute Performance<br />

Sehr hohe Detailgenauigkeit<br />

Standortvorteil optimal genutzt<br />

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

Optimales Einpassen in die Umwelt<br />

Kleinere Bugs<br />

Gebäude manchmal etwas steril (Menschen fehlen)<br />

Modellierung<br />

Texturen<br />

Luftbild<br />

Nachttexturen<br />

Objekte<br />

Frames<br />

Umgebung<br />

Details<br />

Effekte<br />

Bewertung:<br />

hervorragend<br />

8,5<br />

9/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

9/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

Urs Wildermuth<br />

52 <strong>Flight</strong>!


Eine weitere Ausgabe kostenlos<br />

bei Bankeinzug!<br />

Deutschland 5 € ¦ Österreich: 5,80 € ¦ Benelux: 5,80 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF ¦ Italien/Spanien: 6,50 €<br />

Deutschland 5 € ¦ Österreich: 5,80 € ¦ Benelux: 5,80 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF ¦ Italien/Spanien: 6,50 €<br />

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XL Ausgabe<br />

XL Ausgabe<br />

XL Ausgabe<br />

Ich bezahle gebührenfrei per Bankeinzug. Als<br />

Dank dafür erhalte ich nach dem Jahresabo<br />

(12 Ausgaben) und im Anschluss an das weitere Bezugsjahr<br />

eine Ausgabe <strong>Flight</strong>! gratis.<br />

Die Preise:<br />

4 Ausgaben 8 Ausgaben 12 Ausgaben<br />

Deutschland 19,99 € 39,99 € 59,99 €<br />

Österreich 22,99 € 45,99 € 66,99 €<br />

Europa 22,99 € 45,99 € 66,99 €<br />

Schweiz 35,60 CHF 71,20 CHF 105 CHF<br />

Die Preise sind gültig auf allen Bestellungen bis zum 30. April 2011<br />

<strong>Flight</strong>! Leserservice<br />

Postfach 10 41 39<br />

40032 Düsseldorf<br />

Tel: +49 211 690 789 940<br />

Fax: +49 211 690 789 50<br />

Email: abo@flightm.com<br />

INSIDER<br />

INSIDER<br />

Aerosoft<br />

Ausgabe März 2011<br />

INSIDER<br />

Aerosoft Launcher<br />

Aerosoft Launcher<br />

SZENERIE<br />

Launcher<br />

SZENERIE<br />

Flughafen<br />

Flughafen<br />

SZENERIE<br />

Bern X<br />

Flughafen Bern X<br />

OpenVFR Embraer<br />

TOOLS<br />

Bern X<br />

Sichtflug<br />

Embraer<br />

TOOLS<br />

OpenVFR 175/195 in der<br />

Sichtflug Embraer<br />

TOOLS<br />

OpenVFR 175/195<br />

zweiten<br />

in<br />

Generation<br />

der<br />

Sichtflug 175/195 zweiten in Generation<br />

der<br />

zweiten Generation<br />

<strong>Der</strong> Mega Airport für München<br />

<strong>Der</strong> Mega Airport für München<br />

<strong>Der</strong> Mega Airport für München<br />

German Airports:<br />

German Airports:<br />

German Airports:<br />

Flughafen Basel<br />

Flughafen<br />

von France VFR<br />

Stuttgart<br />

Flughafen Basel<br />

Flughafen<br />

von France VFR<br />

Stuttgart<br />

Flughafen Basel<br />

Flughafen<br />

von France VFR<br />

Stuttgart<br />

Ausgabe März 2011<br />

Ausgabe März 2011<br />

Microsoft <strong>Flight</strong>:<br />

das erwartet uns!<br />

Microsoft <strong>Flight</strong>:<br />

das erwartet uns!<br />

Microsoft <strong>Flight</strong>:<br />

das erwartet uns!<br />

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Ausgabe möglich ist.


Hanoi: Nội Bài International Airport<br />

Draußen ist es kalt. Eiskalt.<br />

Das zieht jeden dazu, entweder<br />

schön im Fitnessstudio<br />

die Weihnachtsgans abtrainieren<br />

zu gehen oder sich ein bisschen<br />

„Bildschirmbräune“ zuzulegen.<br />

Umso besser also nun für uns<br />

Simmer, dass uns ein Newcomer-Team<br />

alias „Thai Creation“<br />

pünktlich zur kalten Jahreszeit<br />

ein exotisches und vor allem, einigermaßen,<br />

warmes Ziel schenkt:<br />

Hanoi Noi Bai International.<br />

<strong>Der</strong> kleine längliche Küstenstaat<br />

Vietnam ist durch seine<br />

Vergangenheit sicher jedem bekannt.<br />

Nach seiner Aufteilung<br />

gemäß der Genfer Indochina-<br />

Konferenz gab es also Südvietnam<br />

mit der Hauptstadt Saigon<br />

(nach dem Fall Saigons: Ho Chi<br />

Minh City) und Nordvietnam<br />

mit Hanoi. 1960 begann man<br />

in Hanoi mit den Bauarbeiten<br />

für einen Militärflugplatz in der<br />

Tiefebene des Roten Flusses.<br />

1965 nahm man den Betrieb auf.<br />

Am 30. April 1975 endete der<br />

Vietnamkrieg, nachdem ein Tag<br />

zuvor die Amerikaner mit der<br />

Operation Frequent Wind ihre<br />

letzten Posten in Saigon evakuiert<br />

hatten. Es folgte die Wiedervereinigung<br />

am 2. Juli 1976 unter<br />

kommunistischer Führung. Bis<br />

heute ist es eine „Sozialistische<br />

Volksrepublik“. Das Objekt, der<br />

Flughafen, wurde nun auf den<br />

Standard eines Zivilflughafens<br />

gebracht. Trotzdem erhielt er<br />

erst 1980 ein erstes Terminal. Das<br />

Terminal 1 soll eine Lotusblüte<br />

symbolisieren, die im Buddhismus<br />

zu den acht Kostbarkeiten<br />

zählt. Da die beiden parallelen<br />

Bahnen nur eine Entfernung von<br />

250 Meter haben, hat der Airport<br />

nach den ICAO Safety Regulations<br />

nur eine Kapazität von 10<br />

Millionen Passagieren im Jahr.<br />

<strong>Der</strong> Flughafen wird von vielen<br />

asiatischen Airlines angeflogen,<br />

aber nur von zwei aus dem europäischen<br />

Raum (LOT/Aeroflot).<br />

2007 schaute dann auch einmal<br />

ein A380 der Singapore Airlines<br />

vorbei. Seit Mitte 2010 ist Noi Bai<br />

nun auch ein Hub für Skyteam<br />

durch den Beitritt von Vietnam<br />

Airlines.<br />

Für 20,82 Euro bietet Sim<br />

market die Szenerie an. <strong>Der</strong><br />

Download geht schnell bei den<br />

schmalen 30 MB und umso<br />

schneller ist das Ganze dann<br />

auch per Installer installiert und<br />

im Flusi integriert. Beim Suchen<br />

nach einer Dokumentation werde<br />

ich aber enttäuscht. Keine<br />

Charts, kein Dankeschön, keine<br />

Informationen. Schade! Zumindest<br />

Charts hätte man erwarten<br />

können, da es schwer ist für Vietnam<br />

Charts zu finden. Ehe ich<br />

die Szenerie auf der Platte hatte,<br />

bin ich bei flightsim.com auf<br />

einen Patch von Bob Ferguson<br />

aufmerksam geworden. Dieser<br />

behebt einige AFCAD-Fehler, darunter<br />

auch einige Probleme mit<br />

dem ILS.<br />

Also: auf geht’s. Dazu nehme<br />

ich mir stilgemäß eine Triple Seven<br />

von Vietnam Airlines und<br />

erkunde damit einmal alles von<br />

oben.<br />

Bereits im Anflug fällt mir<br />

eine leider nur mangelhafte Anbindung<br />

an die Standardszenerie<br />

des MSFS auf. Es sind klare Qualitätsunterschiede<br />

ersichtlich.<br />

Nach der Standardszenerie folgt<br />

ein <strong>große</strong>r Sektor mit relativ unscharfen<br />

Bodentexturen und, abgesehen<br />

von dem kleinen „Noi<br />

Bai Industrial Park“ und einem<br />

kleinen angedeuteten Dorf, keinen<br />

großartigen Objekten. In der<br />

Mitte findet sich dann das Gebiet<br />

des Airports, wo man äußerst<br />

zufriedenstellende Groundtexturen<br />

vorfindet. Man merkt, dass<br />

diese Texturen mit viel Liebe<br />

zum Detail erstellt worden sind,<br />

so findet man am Rande der Taxiways<br />

und der Pisten auch ein<br />

bisschen „3D-Gras“. Nach einer<br />

angenehmen Landung verlassen<br />

wir mit Pfiff und Schwung die<br />

Runway und taxeln gemäß Frei-<br />

54 <strong>Flight</strong>!


Payware - Szenerie<br />

gabe zum Gate 9. Entlang des<br />

Rollwegs befinden sich sorgfältig<br />

aufgereiht verschiedene Gepäckcontainer,<br />

Frachtpaletten und sogar<br />

animierte Fahrzeuge. Diese<br />

bewegen sich allerdings nur rund<br />

200 Meter weit und verschwinden<br />

dann wie von Geisterhand.<br />

Schade, auch hier hätte man<br />

gründlicher arbeiten können.<br />

Beim Rollen fällt einem immer<br />

wieder das größte Manko, die<br />

unscharfen Gebäudetexturen,<br />

auf. Sie sind meist unscharf, nahezu<br />

egal an welchen Gebäuden,<br />

am Terminal, am Hangar von<br />

Vietnam Airlines. Auch hier gibt<br />

es also Verbesserungspotenzial.<br />

Trotzdem verblüfft mich immer<br />

wieder diese Liebe zum Detail,<br />

die mich das Manko der Texturen<br />

schnell vergessen lässt. Von Rollwagen<br />

über die kleinen Hütchen<br />

bis hin zum 3D-PAPI ist wirklich<br />

alles da. Einfach toll. Dafür gibt<br />

es ein <strong>große</strong>s Lob. Zudem ist an<br />

jedem Gate ein „Visual Docking<br />

Guidance System“ vorhanden<br />

– wegen des nicht vorhandenen<br />

AES ein hilfreiches Tool. Nachdem<br />

wir nun das Flugzeug abgestellt<br />

haben, beschäftigen wir uns<br />

einmal näher mit dem Terminal.<br />

Auf der Rückseite findet man<br />

eine solide Lösung von Parkplätzen,<br />

zwei Ebenen und vielen<br />

(animierten) Autos. Am neuen<br />

Tower ist eine Baustelle mit Kran<br />

Reale Daten<br />

Name:<br />

IATA Code:<br />

ICAO-Code<br />

Höhe:<br />

Noi Bai International Airport<br />

HAN<br />

VVNB<br />

12m<br />

Luftfracht 110.314 t (2006)<br />

Betreiber:<br />

Northern Airport Authority<br />

Passagiere: 5.184.856 (2006)<br />

Flugbewegungen:<br />

38.033 (2006)<br />

Start- und<br />

Landebahnen<br />

11R/29L 3800 m × 45 m<br />

Beton<br />

11L/29R 3800 m × 45 m<br />

Beton<br />

www.flightm.com 55


angedeutet. Ich bin gespannt, ob<br />

es später mal ein Update gibt,<br />

wenn dieser fertig ist.<br />

Betrachten wir uns das Ganze<br />

nun mal in der Nacht. Hier fällt<br />

einem beim Anflug sofort die<br />

grandiose Beleuchtung auf. Anfluglichter<br />

sind dreidimensional<br />

dargestellt und die Beleuchtung<br />

bei Nacht stimmt absolut! Eine<br />

herrliche Aura, wenn man nach<br />

dem Touchdown einen flüchtigen<br />

Blick auf das Terminal<br />

wirft. Auch dies ist völlig gelungen.<br />

Fazit<br />

Wenn ich nun einmal alles<br />

Revue passieren lasse, bildet sich<br />

bei mir eine gemischte Stimmung.<br />

Auf der einen Seite findet<br />

man zwar unscharfe Texturen<br />

und nicht gelungene Animationen,<br />

auf der anderen aber eine<br />

sehr liebevolle Umsetzung, mit<br />

tollen Details, wie zum Beispiel<br />

dem 3-D-Gras.<br />

Für Leute, die auf Fly-Tampa-Qualität<br />

bestehen, ist diese<br />

Szenerie nicht ausreichend. Für<br />

die Simmer und Feierabendflieger,<br />

die gerne exotische Destinationen<br />

anfliegen, ist diese<br />

Umsetzung von Thai Creation<br />

aber etwas Schönes.<br />

Für mich hat sich der Aufwand<br />

auf jeden Fall gelohnt!<br />

Ich freue mich auf weitere Landungen<br />

und Turnarounds in<br />

Hanoi. Schade, dass dieser Airport<br />

noch kein AES bekommen<br />

hat, denn dann wäre diese Destination<br />

noch ein bisschen reizvoller.<br />

Ich freue mich jedenfalls<br />

auf weitere Umsetzungen von<br />

Thai Creation. Vielleicht ja Ho<br />

Chi Minh City, was für uns Europäer<br />

noch interessanter wäre,<br />

weil dort auch mehr europäische<br />

Airlines landen, wie zum Beispiel<br />

die Lufthansa ab Frankfurt über<br />

Bangkok.<br />

Dominic Funke<br />

Xin Chao Noi Bai International<br />

Entwickler: Thai Creation<br />

Vertrieb: simmarket.com<br />

Kompatibilität: FS9/FSX<br />

Preis Download: 20,82 €<br />

Downloadgröße: 30 MB<br />

Pro & Contra:<br />

Exotische Szenerie<br />

Framerate<br />

Gute Nachttexturen<br />

Fehlende Dokumentation<br />

Anbindung an die Standardszenerie<br />

Ursprüngliche AFCAD-Fehler (<strong>Flight</strong>sim.com Patc<br />

Einige schlechte Texturen<br />

Stolzer Preis<br />

Modellierung<br />

Texturen<br />

Luftbild<br />

Nachttexturen<br />

Objekte<br />

Frames<br />

Umgebung<br />

Details<br />

Effekte<br />

Preis/Leistung:<br />

Bewertung:<br />

mittelmäs<br />

Die Texturen um den Airport herum sind leider nicht so gut<br />

gelungen, jedoch die Ground Texturen sind sehr überzeu-<br />

56 <strong>Flight</strong>!


Mit viel Liebe zum Detail…<br />

Payware - Szenerie<br />

h verfügbar)<br />

6,4<br />

sig<br />

6/10<br />

6/10<br />

5/10<br />

7/10<br />

7/10<br />

9/10<br />

6/10<br />

7/10<br />

5/10<br />

<strong>Der</strong> militärische Teil des Airports mit dem<br />

Noi Bai Industrial Park im Hintergrund<br />

Eine schöne Aura bei Nacht<br />

www.flightm.com 57


VIVA L<br />

aus der Produktreihe „US Cities X“ Las Vegas<br />

Ob die Gründungsväter 1854<br />

wohl gedacht hätten, dass<br />

ihre kleine Siedlung einmal zu<br />

dem wird, was sie heute ist? Mit<br />

gut einer halben Million Einwohnern<br />

und mehr als 39 Millionen<br />

Touristen im Jahr hat sich Las Vegas<br />

inmitten der Wüste von Nevada<br />

zu einer bedeutenden Stadt<br />

gemausert. Vor allem durch ihre<br />

Kasinos konnte sie weltweit Berühmtheit<br />

erlangen. Hinzu kamen<br />

immer wieder spektakuläre<br />

Gebäude und Shows, welche die<br />

Stadt Jahr für Jahr immer wieder<br />

für Touristen aus aller Welt<br />

interessant machten. Die Szenerieschmiede<br />

LimeSim hat sich in<br />

der Serie „US Cities X“ nun Las<br />

Vegas angenommen. Ob ihre<br />

Umsetzung genauso erfolgversprechend<br />

ist wie das Original,<br />

wird der Test zeigen!<br />

Nach der unkomplizierten Installation<br />

des gut 1,8 GB <strong>große</strong>n<br />

Downloads und der Anmeldung<br />

im neuen Aerosoft Launcher<br />

empfiehlt sich dem Käufer zuerst<br />

ein Blick in das 17-seitige<br />

englischsprachige Handbuch. Es<br />

gibt Aufschluss über Kompatibilität<br />

sowie Intensität der Szenerie<br />

und liefert nützliche Tipps<br />

zum Umgang mit dem Add-on.<br />

Ebenfalls wird die Installation<br />

der kostenlosen Grand-Canyon-<br />

Szenerie von ORBX empfohlen.<br />

Denn es ist mit dem Flugzeug<br />

nur ein Katzensprung zu diesem<br />

beeindruckenden Wahrzeichen.<br />

Ebenfalls sollte der Käufer seine<br />

Las-Vegas-Szenerie individuell<br />

an die Leistung seines Rechners<br />

anpassen, hierzu liefert<br />

Aerosoft ein Tool mit. Denn mit<br />

den falschen Einstellungen kann<br />

aus der Szenerie schnell eine<br />

Diashow werden. Käufer des<br />

McCarran International Airport<br />

vom FS Dream Team haben<br />

laut Aussage von Aerosoft<br />

mit nur kleinen Unstimmigkeiten<br />

zu rechnen. Käufer der<br />

Mega Scenery Las Vegas haben<br />

dagegen volle Kompatibilität.<br />

Doch Schluss mit dem Vorgerede,<br />

begeben wir uns nach Las<br />

Vegas. Das neue Add-on werden<br />

wir mit einem kleinen Rundflug<br />

in einer Cessna erkunden. Schon<br />

beim Start am McCarran International<br />

Airport fällt auf, wie<br />

nah die Stadt inzwischen an den<br />

internationalen Airport herangewachsen<br />

ist. Egal, in welche Richtung<br />

man sein Flugzeug starten<br />

lässt, fast immer muss man über<br />

die eng besiedelte Stadt und vorbei<br />

an Häuserfronten. Unterlegt<br />

ist das gesamte Areal der Szenerie<br />

mit Fototexturen. Neben<br />

der Stadt an sich wurde auch<br />

die umliegende Landschaft mit<br />

aufgebessert. Auch der für die<br />

58 <strong>Flight</strong>!


Online-Aktivierung<br />

AS VEGAS<br />

Dieses Add-on muss mit einer<br />

Internetverbindung aktiviert werden!<br />

Payware - Szenerie<br />

von LimeSim<br />

Wasserversorgung von Las Vegas<br />

so wichtige Hoover-Staudamm<br />

ist mit umgesetzt worden.<br />

Wie bei allen bisherigen „US<br />

Cities X“-Szenerien von Lime-<br />

Sim sind die Texturen aus der<br />

Ferne wieder schön anzuschauen.<br />

Kommt man jedoch näher<br />

an ein Gebäude, entpuppen sich<br />

die Texturen leider erneut als<br />

eine graue Pixelmasse. Dennoch,<br />

mein Flug entlang des sogenannten<br />

Stripes, der Hauptstraße von<br />

Las Vegas, bleibt dennoch beeindruckend.<br />

Stück für Stück ist<br />

hier jedes einzelne Hotel und<br />

Gebäude mit seinen individuellen<br />

Merkmalen nachgebaut<br />

worden. Zufahrtsstraßen führen<br />

zu Brücken übers Wasser oder zu<br />

gepflegten Vorgärten am Stadtrand.<br />

Unter einem ist der Sound<br />

einer Großstadt zu hören. Von<br />

hupenden Autos über Sirenen<br />

bis hin zum typischen Großstadtsummen<br />

des fahrenden Verkehrs.<br />

Auch die in der Realität sich vor<br />

den verschiedenen Hotels befindenden<br />

Wasser- und Feuershows<br />

wurden eindrucksvoll in die Szenerie<br />

integriert. Ohne Probleme<br />

kann hier der Flugsimulator zum<br />

Fahrsimulator werden. Auf den<br />

einschlägigen Internetseiten sind<br />

Fahrzeuge kostenfrei zu bekommen.<br />

Damit kann man dann<br />

schon einmal eine rasante Fahrt<br />

www.flightm.com 59


entlang des weltberühmten Stripes<br />

von Las Vegas unternehmen<br />

und bekommt aus dieser<br />

Perspektive erst mit, wie hoch<br />

doch etliche Gebäude sind und<br />

wie eng die Bebauung der Innenstadt<br />

ist. Überhaupt macht die<br />

gesamte Innenstadt einen sehr<br />

lebendigen Eindruck. Hat man<br />

den Standardverkehr des FSX<br />

aktiviert, suchen sich auf den<br />

Straßen auch unzählige Autos<br />

ihren Weg durch die Großstadt.<br />

Einzig und allein die teilweise<br />

sehr schlechten Texturen stören<br />

das gute Gesamtbild. Verlässt<br />

man die Stadt, findet man sich<br />

schnell in der Nevadawüste wieder.<br />

Hier befindet sich seit vielen<br />

Jahren das weltweit als mystisch<br />

angesehene Testgebiet Area 51.<br />

Auch hier wurde versucht diese<br />

Region mit Fototexturen aufzuwerten.<br />

Selbstverständlich nur so<br />

gut wie möglich. Genaueres wird<br />

man über dieses Gebiet nicht erfahren,<br />

da es nach wie vor als gut<br />

bewachtes und geheimes Testgelände<br />

gilt. Dennoch merkt<br />

der erfahrene FS-Pilot, dass die<br />

Szenerie auch außerhalb von<br />

Las Vegas überzeugen kann. Bestens<br />

erkennbar ist die Aufwertung<br />

durch die neuen Texturen<br />

und die Platzierung der bisher<br />

fehlenden Salzseen.<br />

Dennoch bleibt erneut die<br />

Frage, was das Produkt einem<br />

deutschen Käufer bringen soll.<br />

Leider nicht viel, da für den<br />

Durchschnittseuropäer wohl die<br />

schon recht gute Standardumsetzung<br />

von Microsoft für Las Vegas<br />

ausreichen dürfte eher eine detailgetreue<br />

Umsetzung der Airports<br />

in der Region wünschenswert<br />

wäre. Käufer aus den USA oder<br />

gar Flugsimulatorbegeisterte, die<br />

Las Vegas kennen oder viel in<br />

den USA unterwegs sind, sollten<br />

sich überlegen, ob sie sich nicht<br />

eine der aufregendsten Städte der<br />

USA zulegen wollen.<br />

Christoph Schipke<br />

„US Cities X“ Las Vegas<br />

Entwickler: LimeSim, Sascha Normann<br />

Vertrieb: Aerosoft<br />

Kompatibilität: FSX<br />

Web: www.aerosoft.de<br />

Preis Download: 14,95 €<br />

Downloadgrösse: 1,8 GB<br />

Installationsgrösse: 2 GB<br />

Pro & Contra:<br />

Verbesserte Texturen<br />

Kompatibel mit anderen Produkten<br />

Nicht nur die Stadmitte wurde umgesetzt<br />

Viel Leben in der Stadt<br />

Interessantes Heligebiet<br />

Unscharfe Texturen<br />

Bewertung:<br />

7,7<br />

Modellierung<br />

Texturen<br />

Luftbild<br />

Nachttexturen<br />

Objekte<br />

Frames<br />

Umgebung<br />

Details<br />

Effekte<br />

7/10<br />

5/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

9/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

8/10<br />

Preis/Leistung:<br />

gut<br />

60 <strong>Flight</strong>!


<strong>Der</strong> Kleine vom Niederrhein<br />

Weeze X im Test<br />

Kleinflughäfen liegen – zumindest<br />

im realen Leben<br />

– nicht zuletzt wegen einer bekannten<br />

irischen Günstigfluglinie<br />

im Trend. Aerosoft überraschte<br />

Ende letzten Jahres mit<br />

dem Release von Weeze X, einem<br />

eher bescheidenen Flughafen am<br />

Niederrhein, der besonders der<br />

bereits angesprochenen Ryanair<br />

als Dreh- und Angelpunkt dient.<br />

Seitdem sind auch andere Fluggesellschaften<br />

wie zum Beispiel<br />

die deutsche Air Berlin oder das<br />

deutsch-türkische Joint Venture<br />

SunExpress auf den Geschmack<br />

von Weeze gekommen.<br />

Weeze in Real<br />

Die Geschichte Weezes reicht<br />

bis ins Jahre 1933 zurück, als an<br />

der heutigen Stelle ein Segelflugplatz<br />

errichtet wurde. Während<br />

des Zweiten Weltkriegs diente<br />

der Platz als Scheinflughafen,<br />

welcher die Alliierten zu Fehlabwürfen<br />

verleiten sollte. Erst nach<br />

Kriegsende 1945 wurde der Segelflugbetrieb<br />

vorübergehend<br />

wieder aufgenommen. Ab 1953<br />

wurde mit dem Bau eines Militärflugplatzes<br />

der Briten begonnen.<br />

<strong>Der</strong> zivile Flugbetrieb fand<br />

seinen Anfang erst am 1. Mai<br />

2003. Die Passagiere für die drei<br />

Mal täglich stattfindenden Ryanair-Flüge<br />

nach London wurden<br />

damals noch in einem provisorischen<br />

Hangar abgefertigt, bis<br />

das rund 15.000 Quadratmeter<br />

<strong>große</strong> Terminal eröffnet wurde.<br />

Heute wird Weeze unter<br />

anderem von Ryanair, Wizzair,<br />

XL Airways Germany, Transavia,<br />

SuneExpress, Sky Airlines,<br />

Corendon Airlines und ab<br />

April 2011 auch von Air Berlin<br />

angeflogen, die Palma de Mallorca<br />

drei Mal wöchentlich bedient.<br />

Kauf, Installation<br />

und Handbuch<br />

<strong>Der</strong> Kauf gestaltet sich in Aerosoft-Manier<br />

problemlos über<br />

die Homepage. Für knapp 16<br />

Euro wandert Weeze X in beiden<br />

Versionen über die virtuelle Ladentheke.<br />

Wie von Aerosoft gewohnt<br />

erwartete ich zunächst eine<br />

einfache, problemlose und<br />

schnelle Installation. Nach dem<br />

Installieren wurde ich zunächst<br />

aufgefordert, das Produkt über<br />

den Aerosoft Launcher zu<br />

aktivieren. Nun gut, das ist zwar<br />

ärgerlich, weil zeitaufwendig,<br />

aber ja bereits von anderen Produkten<br />

bekannt. Bereits nach<br />

dem ersten Starten fällt mir auf,<br />

dass Aerosofts neue Methode,<br />

Produktpiraterie zu bekämpfen,<br />

extrem auf die Prozessorleistung<br />

schlägt. Selbst einfaches Navigieren<br />

im Windows Explorer<br />

ist ein Drahtseilakt, wenn nebenher<br />

der Aerosoft Launcher<br />

läuft. Unter diesen Bedingungen<br />

stellt sich mir die Frage, welche<br />

Daten überhaupt „nach Hause“<br />

übertragen werden? Hinzu<br />

kamen bei mir noch ein paar<br />

Abstürze und eine Fehlermeldung<br />

beim Aktivieren, die sich<br />

dann beim dritten Versuch auf<br />

merkwürdige Weise verflüchtigt<br />

hatte. Dass es besser geht, zeigt<br />

zum Beispiel <strong>Flight</strong>1 mit dem<br />

Wrapper, mit dem ich bisher keinerlei<br />

Probleme hatte.<br />

Das Handbuch ist übersichtlich<br />

und informativ. Auf 22 Seiten<br />

finden sich dort in deutscher<br />

und englischer Sprache viele<br />

Informationen zum realen und<br />

virtuellen Flughafen Weeze.<br />

Auf nach Weeze<br />

Nachdem die Installation nun<br />

endlich geglückt ist, setze ich<br />

mich auf den linken Sitz meiner<br />

B737-800. Erwartungsvoll<br />

geht’s ex Antalya Richtung Westdeutschland.<br />

Nach fast dreieinhalb<br />

Stunden Flug nähern wir<br />

uns der deutsch-holländischen<br />

Grenze und damit unserem<br />

Payware - Szenerie<br />

www.flightm.com 61


62 <strong>Flight</strong>!<br />

Zielort. Wir planen also<br />

unseren Anflug auf die Piste 27,<br />

übrigens die einzige mit ILS dort,<br />

und werden vom Düsseldorfer<br />

Arrival-Lotsen sicher bis auf<br />

3000 ft heruntergecleart.<br />

Positiv anzumerken ist, dass<br />

der Flugplatz erst einmal gesucht<br />

werden muss. Die Eingliederung<br />

in die Standardszenerie ist definitiv<br />

gelungen, die Farben harmonieren<br />

gut mit Ultimate Terrain<br />

Europe. Sanft setze ich die<br />

Boeing auf die knapp zweieinhalb<br />

Kilometer kurze Piste und<br />

lasse sie gemütlich ausrollen.<br />

Bereits beim ersten Betrachten<br />

fällt mir auf, dass die Bodentexturen<br />

trotz ihrer 0,5 m/<br />

Pixel Auflösung unscharf wirken.<br />

Beim Rollen am Boden<br />

ist wie in der Realität Vorsicht<br />

geboten. Die Taxiways sind nicht<br />

die breitesten und der Flughafenzaun<br />

steht relativ nah an den<br />

Rollwegen. Vorbei am kleinen<br />

Kontrollturm geht’s Richtung<br />

Vorfeld. Hier beglückt Aerosoft<br />

den Kunden mit dynamischem<br />

Verkehr und einigen statischen<br />

Objekten, die den ansonsten eher<br />

langweiligen Flughafen etwas beleben.<br />

Die Vorfeldtexturen gefallen<br />

mir besonders gut, sie weisen<br />

Spuren von Abnutzungen und<br />

Dreck auf, sind aber dennoch<br />

dezent und nicht übertrieben.<br />

<strong>Der</strong> Ramp Agent begrüßt<br />

uns mit einem freundlichen<br />

„Welcome, blocks in position“,<br />

und schon beginnt ein reges<br />

Treiben um das Flugzeug,<br />

das AES-Nutzern „für lau“<br />

zur Verfügung gestellt wird.<br />

Die Landseite gestaltet sich eher<br />

leblos, was für einen Flughafen<br />

dieser Größe allerdings verständlich<br />

ist. Die Parkplatztexturen<br />

sind leider unscharf, das sollte<br />

dem Linienflieger aber eher weniger<br />

auffallen. Weiterhin positiv<br />

auffallend sind das wunderschön<br />

modellierte Terminalgebäude<br />

und der Kontrollturm. Hier<br />

wurde mit viel Liebe zum Detail<br />

gearbeitet, besonders schön<br />

finde ich, dass die bereits<br />

angesprochenen Flughafenzäune<br />

ebenfalls realisiert wurden.<br />

Tages- und<br />

Jahreszeiten<br />

Wie es sich für eine heutige<br />

Payware-Szenerie gehört<br />

kommt Weeze X natürlich auch<br />

mit Winter- und Nachttexturen.<br />

Besonders die Wintertexturen<br />

finde ich sehr gelungen, es wird<br />

ein sehr realistisches Bild von<br />

nicht allzu viel Schnee vermittelt.<br />

An vielen Stellen sticht noch<br />

der bräunliche Untergrund heraus,<br />

und selbst die Dächer der<br />

Militär- und Zivilgebäude sind<br />

teilweise mit leichtem Schnee<br />

oder Reif bedeckt. Des Nachts<br />

erstrahlt der Airport in einem<br />

dezenten Licht. Bei vielen Addons<br />

wurde bisher der Apron als<br />

überbelichtet empfunden, dies<br />

ist hier definitiv nicht der Fall.<br />

Die <strong>große</strong>n Flutlichtmasten beleuchten<br />

auch nur einen Teil des<br />

Aprons, sodass circa die Hälfte<br />

des Vorfelds im Halbdunkel<br />

ist. <strong>Der</strong> militärische Teil hat nur<br />

eine Taxiway-Edge-Beleuchtung<br />

bekommen und liegt ansonsten<br />

im völligen Dunkel, was sich mir<br />

als ebenso realistisch erschließt.


Online-Aktivierung<br />

Dieses Add-on muss mit einer<br />

Internetverbindung aktiviert werden!<br />

Payware - Szenerie<br />

Fazit<br />

Weeze X von Aerosoft macht<br />

für mich abgesehen von einigen<br />

Kleinigkeiten einen sehr soliden<br />

und schönen Eindruck. Bei den<br />

Texturen besteht teilweise noch<br />

Verbesserungspotenzial, ebenso<br />

bei der neuen Installationsweise.<br />

Die Gebäude wurden mit<br />

Detailgenauigkeit erstellt, dennoch<br />

halten sich die Frames in<br />

einem annehmbaren Rahmen.<br />

Wer also mit anderen Szenerien<br />

wie der German-Airports-Reihe<br />

gute Framerates erzielt, sollte<br />

auch mit Weeze X keinerlei<br />

Probleme haben.<br />

Außerdem ist mir<br />

aufgefallen, dass der dynamische<br />

Verkehr am Boden immer extrem<br />

lange braucht, um in eine Kurve<br />

zu fahren. Das ist zwar nicht<br />

weiter störend, wurde bei anderen<br />

Airports aber wesentlich<br />

besser realisiert.<br />

Für Niederrheiner und jene,<br />

die es werden wollen, spreche ich<br />

für Weeze X auf jeden Fall eine<br />

Kaufempfehlung aus. Simmer,<br />

die einen belebten Großstadtairport<br />

haben wollen, werden mit<br />

Weeze X eher weniger Freude<br />

haben.<br />

Aerosoft Weeze X<br />

Entwickler: Aerosoft<br />

Vertrieb: Aerosoft<br />

Kompatibilität: FS9/FSX<br />

Web: www.aerosoft.de<br />

Preis Download: 15,95 €<br />

Downloadgrösse: FSX 315 MB<br />

Pro & Contra:<br />

Gelungene Gebäudemodellierung<br />

Anbindung an die Standardszenerie<br />

Gute Framerates<br />

Teilweise unscharfe Texturen<br />

Recht hoher Preis<br />

Modellierung<br />

Texturen<br />

Luftbild<br />

Nachttexturen<br />

Objekte<br />

Frames<br />

Umgebung<br />

Details<br />

Effekte<br />

Preis/Leistung:<br />

Bewertung:<br />

ausreichend<br />

7,8<br />

7/10<br />

7/10<br />

8/10<br />

7/10<br />

8/10<br />

10/10<br />

8/10<br />

7/10<br />

8/10<br />

Florian Venus<br />

www.flightm.com 63


Die MD11 fliegen -<br />

Tutorial<br />

Die Veränderungen in der<br />

Flugsimulatorszene sind<br />

kaum zu übersehen. Die Zeiten,<br />

in denen man sich „mal eben“ in<br />

ein Cockpit eines der Standardflugzeuge<br />

des FS2004 oder FSX<br />

setzt, sind vorbei. Add-ons werden<br />

immer realistischer, dadurch<br />

aber auch komplexer. In der folgenden<br />

Serie möchte ich deshalb<br />

auf eines der komplexesten und<br />

kompliziertesten Add-ons eingehen,<br />

das der Flugsimulator<br />

zurzeit zu bieten hat: die PMDG<br />

MD11. Das Besondere an der<br />

MD11 ist, dass sie zwar durchaus<br />

Ähnlichkeiten mit einer<br />

Boeing oder einem <strong>Airbus</strong> hat, aber<br />

dennoch in vielen Punkten ihre<br />

eigene Logik besitzt.<br />

Die D-ALCM auf ihrer Parkposition<br />

Das Cockpit „Cold & Dark“<br />

Zur realen Maschine: Die<br />

D-ALCM, mit der wir heute<br />

unseren Flug nach Malta durchführen,<br />

ist die letzte jemals ausgelieferte<br />

MD11, jedoch nicht die<br />

letzte gebaute. Gebaut wurde sie<br />

im Jahre 2000, anschließend mit<br />

der Registration N9069R erprobt<br />

und getestet und schließlich am<br />

22. Februar 2001 fast genau einen<br />

Monat nach ihrer Schwestermaschine<br />

D-ALCN, die die<br />

letzte jemals gefertigte MD11 ist,<br />

feierlich an die Lufthansa Cargo<br />

übergeben. Sie ist somit ein Vollfrachter<br />

und nicht wie viele ihrer<br />

Schwestermaschinen bei anderen<br />

namhaften Frachtfluggesellschaften<br />

eine umgebaute Passagierversion.<br />

Unser Tutorialflug beginnt an<br />

einem schönen Sommermorgen<br />

auf dem Flughafen Frankfurt.<br />

Die MD11F der Lufthansa Cargo<br />

mit der Registrierung D-ALCM<br />

steht im „Cold & Dark“-Modus<br />

– also in einem Zustand, in dem<br />

alle Instrumente aus sind und<br />

kein Strom vorhanden ist – vor<br />

uns. Beim ersten Blick auf das<br />

Overhead fällt auf, dass es nach<br />

Systemen gegliedert ist. Zu welcher<br />

Systemgruppe die Schalter<br />

eines Teilabschnitts des Overheads<br />

gehören, steht immer links<br />

daneben, um ein langes Suchen<br />

zu vermeiden. Als Erstes werden<br />

64 <strong>Flight</strong>!


aber wie?<br />

wir dem Flugzeug Strom von unserer<br />

Batterie geben. <strong>Der</strong> Schalter<br />

dafür befindet sich links im<br />

Electrical Panel. Zuerst muss mit<br />

einem Linksklick die virtuelle<br />

Schutzklappe angehoben werden,<br />

bevor mit einem weiteren<br />

Linksklick der eigentliche<br />

Schalter gedrückt werden kann.<br />

Als Nächstes werden wir den<br />

Drehschalter für die Emergency<br />

Power, der sich unter dem Battery-Schalter<br />

befindet, in die ARM-<br />

Position drehen. Dies geschieht<br />

durch einen Rechtsklick.<br />

Weiter müssen wir noch die<br />

Notbeleuchtung armen, das<br />

heißt auf Bereitschaft stellen.<br />

Dazu stelle ich den Hebel EMER<br />

LT im Light Panel im unteren<br />

Teil des Overheads per Linksklick<br />

auf die Armed-Position. Die<br />

wichtigsten Instrumente auf der<br />

Kapitänsseite haben nun Strom<br />

und wir können damit beginnen,<br />

auch den Rest des Cockpits auf<br />

das Fliegen vorzubereiten.<br />

Das FMC der PMDG MD11<br />

beinhaltet einige zusätzliche<br />

Funktionen. Unter dem Punkt<br />

FS Shortcuts können mehrere<br />

externe Vorgänge am Flugzeug<br />

bedient werden. Um alle Instrumente<br />

mit Energie zu versorgen,<br />

reicht unsere Batterie nicht aus.<br />

Deshalb müssen wir unter dem<br />

Menüpunkt Ground Connections<br />

noch die External Power<br />

connecten. Dies bedeutet, dass<br />

das Flugzeug externen Strom<br />

bekommt und uns dadurch alle<br />

benötigten Anzeigen zur Verfügung<br />

stehen. Im Overhead ist<br />

nun auf den Schaltern EXT PWR<br />

und GLY EXT PWR eine grüne<br />

AVAIL-Schrift zu sehen. Durch<br />

Drücken dieser Schalter nimmt<br />

das Flugzeug quasi den Strom<br />

von außen an. EXT PWR ist der<br />

für uns relevante Schalter, damit<br />

wir Strom im Cockpit haben.<br />

<strong>Der</strong> GLY EXT PWR-Schalter<br />

bezieht sich auf die Galley, also<br />

die Flugzeugküche. Nun gehen<br />

auch die restlichen vier unserer<br />

insgesamt sechs Displays an,<br />

allerdings bieten sie uns noch<br />

nicht die Informationen,<br />

die wir zum Fliegen brauchen.<br />

Deshalb müssen in<br />

insgesamt zwei Schritten<br />

die drei IRS-Systeme des<br />

Flugzeugs aktiviert werden.<br />

Diese sind dafür zuständig,<br />

dass das Flugzeug<br />

jederzeit weiß, wo es sich<br />

befindet. Dies kann je nach<br />

Ihrer individuellen Realitätseinstellung<br />

bis zu zehn<br />

Minuten dauern. In dieser<br />

Zeit darf sich die MD11 keinesfalls<br />

bewegen. Für ungeduldige<br />

Piloten findet sich<br />

deshalb in den PMDG-Einstellungen<br />

ein Schieberegler,<br />

mit dem Sie die Dauer<br />

dieses Vorgangs individuell<br />

bestimmen können. Schritt<br />

eins der IRS-Aktivierung,<br />

in der Fachsprache auch<br />

IRS-Align genannt, schließt<br />

auch Teil eins des MD11-<br />

Tutorials ab. Im linken oberen<br />

Teil des Overhead-Panels<br />

befinden sich die drei<br />

Drehschalter für das IRS.<br />

Diese müssen alle durch einen<br />

Rechtsklick in die Position<br />

NAV gedreht werden.<br />

Beim Drehen des ersten<br />

Schalters – unabhängig davon,<br />

welchen Sie zuerst<br />

drehen – beginnt ein automatischer<br />

Test für die Feuerglocke<br />

im Frachtraum.<br />

Somit sind wir am Ende<br />

unseres „Cold & Dark“-<br />

Setups angekommen. In<br />

zweiten Teil geht es an das<br />

Füttern des FMCs mit den<br />

für den Flug relevanten Daten,<br />

wie zum Beispiel Gewicht,<br />

Geschwindigkeiten<br />

und natürlich der Route.<br />

Weiterhin werde ich noch<br />

einige Besonderheiten im<br />

Bezug auf das <strong>Flight</strong>-Management-System<br />

erklären.<br />

Florian Venus<br />

Das Overhead-Panel<br />

Das Cockpit nach dem Cold & Dark-Setup<br />

Wissen<br />

www.flightm.com 65


„Take-Off Thrust is se<br />

66 <strong>Flight</strong>!<br />

In der modernen Zivilluftfahrt<br />

sind Triebwerke das mit Abstand<br />

komplexeste Bordsystem<br />

mit essenziellem Einfluss auf<br />

die Flugsicherheit. Man versucht<br />

durch die Verwendung qualitativ<br />

höchstwertiger Materialen und<br />

neuester Technologien sowie<br />

eine intensive Wartung eine möglichst<br />

<strong>große</strong> Zuverlässigkeit zu<br />

erreichen. Deswegen überrascht<br />

es auch nicht, dass für rund ein<br />

Drittel des Gesamtpreises beim<br />

Flugzeugneukauf ausschließlich<br />

die Triebwerke verantwortlich<br />

sind. Wie genau ein Triebwerk<br />

funktioniert und was eigentlich<br />

neben den zwei im Wesentlichen<br />

sichtbaren Elementen, der Triebwerksverkleidung<br />

und den Fan<br />

Blades, hinter einem Zweistrom-<br />

Turbinen-Luftstrahltriebwerk<br />

(ZTL) steckt, ist Inhalt des folgenden<br />

Artikels.<br />

Die weltweit größten Triebwerkshersteller<br />

sind Pratt &<br />

Whitney (PW), Rolls-Royce (RR)<br />

und General Electric (GE). Eines<br />

<strong>große</strong>n Bekanntheitsgrads erfreuen<br />

sich ebenfalls CFM, die<br />

International Aero Engines (IAE)<br />

und die Engine Alliance (EA).<br />

Diese drei Gemeinschaftsunternehmen<br />

basieren alle auf verschiedenen<br />

Kooperationen der<br />

drei <strong>große</strong>n Hersteller, entweder<br />

unter sich oder mit kleineren<br />

Unternehmen. So ist CFM56<br />

beispielsweise eine gemeinsame<br />

Gründung von General Electric<br />

und der französischen Snecma.<br />

Die V2500-Motoren von IAE sind<br />

aus einem Bündnis von Pratt &<br />

Whitney, Rolls-Royce und MTU<br />

sowie zwei japanischen Firmen<br />

entstanden. Das V im Namen<br />

soll übrigens abgeleitet von der<br />

römischen Ziffer V die fünf<br />

Gründungsmitglieder symbolisieren.<br />

Das zum RR Trent 900<br />

alternative A380-Triebwerk<br />

GP7200 ist ein Gemeinschaftswerk<br />

der Engine Alliance. Diese<br />

besteht aus General Electric und<br />

Pratt & Whitney, was ebenfalls<br />

die Herkunft des Namens erklärt.<br />

Ein Triebwerk besteht aus<br />

Elementen, die in Obergruppen<br />

eingeteilt werden können: beginnend<br />

mit dem Triebwerkseinlauf,<br />

endend mit den beiden Schubdüsen.<br />

Im Folgenden gehe ich diese<br />

einzeln durch und erläutere ihre<br />

Funktionsweise näher.<br />

Mit dem Triebwerkseinlauf<br />

ist der Bereich zwischen Einlaufkante<br />

und Fan beschrieben.<br />

Hier startet die Luftaufnahme,<br />

die für den gesamten Prozess benötigt<br />

wird. <strong>Der</strong> Triebwerkseinlauf<br />

wirkt als Diffusor, was bedeutet,<br />

dass die einströmende<br />

Luft verlangsamt, der Druck<br />

dabei jedoch erhöht wird. Dies<br />

wird durch einen expandierenden<br />

Querschnitt erreicht. Dieser<br />

Schritt ist notwendig, da<br />

die folgenden Verdichterstufen<br />

nur korrekt arbeiten können,<br />

wenn die anströmende Luft die<br />

Schallgeschwindigkeit nicht<br />

überschreitet. Zur Benennung<br />

heutiger Triebwerkseinläufe an<br />

Zweistromstrahltriebwerken<br />

verwendet man die Bezeichnung<br />

Unterschalleinlauf. Bei den Einläufen<br />

unterscheidet man kreisrunde<br />

Pitot-Einläufe von unten<br />

abgeflachten Einläufen, wie sie<br />

beispielsweise am Boeing-737-<br />

300-Triebwerk CFM56-3B verwendet<br />

werden. Durch abgeflachte<br />

Triebwerkseinläufe wird<br />

eine vergrößerte Bodenfreiheit<br />

erreicht, was das Ansaugen von<br />

Fremdkörpern während des<br />

Rollens verhindern soll.<br />

Es folgen die Verdichterstufen.<br />

<strong>Der</strong> Verdichtungsprozess der<br />

Luftmasse in zivilen Zweistrom-<br />

Turbinen-Luftstrahltriebwerken<br />

findet in vier Stufen statt. Im<br />

ersten Schritt saugt der Fan die<br />

einströmende Luftmasse an und<br />

leitet diese dann weiter ins Triebwerksinnere.<br />

Nach der ersten<br />

Verdichterstufe, dem Fan, erfolgt<br />

die Verteilung auf Haupt- und<br />

Nebenstrom. Dazu jedoch später<br />

im Text mehr. Die folgenden<br />

drei Verdichter sind der Niederdruckverdichter<br />

(Low Pressure<br />

Compressor, LPC), der Mitteldruckverdichter<br />

(Intermediate<br />

Pressure Compressor, IPC) und<br />

der Hochdruckverdichter (High<br />

Pressure Compressor, HPC).<br />

Hierbei handelt es sich um sogenannte<br />

Axialverdichter, die<br />

wiederum aus mehreren Laufrädern<br />

mit aufsitzenden Schaufeln<br />

aufgebaut sind. Ziel der Axialverdichter<br />

ist es, die einströmende<br />

Luft in Druckenergie umzuwandeln.<br />

Auch hier kommt wieder<br />

das Diffusorprinzip zum Einsatz.<br />

Vor der Brennkammer wird die<br />

einströmende Luft dann auf<br />

etwa 25 Meter pro Sekunde ab-


t“<br />

gebremst, damit die Flamme der<br />

Brennkammer nicht hinausgetragen<br />

werden kann. Die Luft ist<br />

durch den Verdichtungsprozess<br />

nun stark erhitzt. Das nächste<br />

Bauelement nach den Verdichterstufen<br />

ist die Brennkammer.<br />

Man unterscheidet drei Arten<br />

von Brennkammern: die<br />

Rohrbrennkammer, die Ring-<br />

Rohrbrennkammern und die<br />

Ringbrennkammer. In heutigen<br />

Triebwerken kommen Ringbrennkammern<br />

zum Einsatz,<br />

da sie die größte Platz- und Gewichtsersparnis<br />

mit sich bringen<br />

und von der Konstruktion her<br />

am einfachsten zu bauen sind.<br />

Auf Englisch wird dieser Teilbereich<br />

des Triebwerks als „combustion<br />

section“ bezeichnet.<br />

Das Pratt&Whitney Triebwerk GP7200 für die<br />

<strong>Airbus</strong> A380 der Emirates (Bild: PW Press)<br />

In der Brennkammer wird<br />

der einströmenden, heißen Luft<br />

nun Kerosin zugeführt, wo sie<br />

einem andauernden Verbrennungsprozess<br />

unterzogen wird.<br />

In der Ringbrennkammer werden<br />

Temperaturen bis über 2000<br />

Grad erreicht. Da die am Triebwerk<br />

verwendeten Materialien<br />

diesen Temperaturen nicht gewachsen<br />

sind, wird ein Kontakt<br />

zwischen der Flamme und den<br />

umliegenden Materialien vermieden.<br />

Das passiert durch die<br />

Aufteilung der Luft in zwei Teilströme.<br />

Die Primärluft gelangt<br />

in den Verbrennungsprozess, ein<br />

sekundärer Luftstrom verhindert<br />

den Kontakt zwischen Flamme<br />

und Brennkammerwand. Nach<br />

der Brennkammer durchläuft die<br />

Luft die Turbinen.<br />

Die Turbinensektion ist in die<br />

Hochdruckturbine (High Pressure<br />

Turbine, HPT), die Mitteldruckturbine<br />

(Intermediate<br />

Pressure Turbine, IPT) und die<br />

Niederdruckturbine (Low Pressure<br />

Turbine, LPC) unterteilt. Als<br />

„core engine“ bezeichnet man<br />

den Bereich vom Hochdruckverdichter<br />

bis zur Hochdruckturbine.<br />

Ziel dieser Sektion ist es, die<br />

aus der Brennkammer einströmenden<br />

Gase in Geschwindigkeit<br />

umzusetzen. An dieser Stelle<br />

entsteht also der eigentliche<br />

Schub. Dabei unterscheidet man<br />

Primärdüse und Sekundärdüse.<br />

Um den Unterschied nachvollziehen<br />

zu können, müssen zunächst<br />

zwei Begriffe erklärt werden:<br />

Haupt- und Nebenstrom.<br />

Nachdem die einströmende<br />

Luft die erste Verdichterstufe,<br />

also den Fan, passiert hat, wird<br />

der Luftstrom in Hauptstrom<br />

und Nebenstrom geteilt. Das<br />

bedeutet, dass der eine Teil der<br />

Luft in das Turbinengehäuse<br />

einströmt und den oben beschriebenen<br />

Prozess durchläuft,<br />

wohingegen der zweite Teil der<br />

Luft zwischen Turbinengehäuse<br />

und Triebwerksverkleidung<br />

hindurchströmt. Dieses Prinzip<br />

bringt wesentliche Vorteile mit<br />

sich. Zum einen ermöglicht der<br />

Nebenstrom die Kühlung der inneren<br />

Triebwerkskomponenten,<br />

zum anderen wird dadurch eine<br />

starke Reduktion des Lärms beigetragen.<br />

Hinzu kommt eine erhöhte<br />

Wirtschaftlichkeit, da der<br />

Kerosinverbrauch durch den Nebenstrom<br />

sinkt. Das Verhältnis<br />

zwischen der Luftmenge, die am<br />

Turbinengehäuse vorbeiströmt,<br />

und der Luftmenge, die den Verbrennungsprozess<br />

durchläuft,<br />

nennt man Nebenstromverhältnis.<br />

Bei heutigen Triebwerken ist<br />

der Anteil, der durch den Nebenstrom<br />

läuft, wesentlich größer<br />

als der des Hauptstroms. Das <strong>Airbus</strong>-A380-Triebwerk<br />

GP7200 beispielsweise<br />

hat ein Nebenstromverhältnis<br />

von 9:1. Da die Luft<br />

Wissen<br />

www.flightm.com 67


Die Thrust Levers in Reverse<br />

Stellung. Hier kann die Stärke<br />

des Umkehrschubes innerhalb<br />

des amberfarbenden Bereiches<br />

bestimmt werden<br />

im Nebenstrom kalt bleibt, im<br />

Hauptstrom jedoch durch Komprimierung<br />

und Verbrennung erhitzt<br />

wird, spricht man auch vom<br />

heißen Kreis und kalten Kreis.<br />

Haupt- und Nebenstrom erklären<br />

nun den Unterschied<br />

zwischen der Sekundärdüse und<br />

Primärdüse, die oben angesprochen<br />

wurden. <strong>Der</strong> Hauptstrom<br />

endet an der Primärdüse, wohingegen<br />

der Nebenstrom an der<br />

Sekundärdüse endet.<br />

Heutige Triebwerke werden<br />

mit mehr als einer Welle gebaut.<br />

Bei Triebwerken von Pratt &<br />

Whitney und General Electric<br />

kommen in der Regel zwei Wellen<br />

zum Einsatz, bei der Trent-<br />

Serie von Rolls-Royce werden<br />

sogar drei Wellen verwendet.<br />

Ein entsprechendes Getriebe<br />

befindet sich zwischen Fan und<br />

Niederdruckturbine. Dadurch<br />

können der Fan, die Verdichterstufen<br />

und die Turbinen individuelle<br />

Drehzahlen erreichen.<br />

Die Komponenten können so<br />

optimal arbeiten. Das Resultat<br />

sind ein geringerer Kerosinverbrauch<br />

und eine Lärmreduktion.<br />

Außerdem ist so ein schnelleres<br />

Beschleunigen möglich.<br />

Neben dem Schub ist auch<br />

die Schubumkehr eine elementare<br />

Funktion des Triebwerks.<br />

Nach dem Aufsetzen eines<br />

Flugzeugs auf die Landebahn<br />

kommt dieser zur Verkürzung<br />

des Bremswegs zum Einsatz. Die<br />

maximale Leistung des Umkehrschubs<br />

entspricht etwa 60% des<br />

Startschubs. <strong>Der</strong> Umkehrschub<br />

leitet in heutigen Zweistromluftstrahltriebwerken<br />

den Luftstrom<br />

im Nebenstrom gegen<br />

die Flug- beziehungsweise Rollrichtung<br />

um. Dabei kommen<br />

zwei verschiede Verfahren zum<br />

Einsatz. Man unterscheidet das<br />

Kaskadenprinzip vom „Pivoting<br />

Door“-Prinzip. Beim Kaskadenprinzip<br />

fahren sogenannte „blocker<br />

doors“ in den Nebenstrom<br />

herein, während sich gleichzeitig<br />

der hintere Teil des Triebwerks<br />

gegen die Flugrichtung verschiebt.<br />

Im entstehenden Zwischenraum<br />

sind nun die gitterförmigen<br />

Kaskaden sichtbar. Die<br />

Luftmasse des Nebenstroms trifft<br />

dann also auf die „blocker doors“<br />

und wird dann durch die Kaskaden<br />

nach außen umgelenkt. Ein<br />

typisches Beispiel hierfür ist das<br />

Triebwerk V2500 von IAE. Das<br />

„Pivoting Door“-Prinzip funktioniert<br />

ähnlich. <strong>Der</strong> Unterschied<br />

besteht darin, dass die Umlenkung<br />

durch ausfahrende Türen<br />

(auf Englisch: Pivoting Doors)<br />

erfolgt, die in den Nebenstrom<br />

eingreifen. Ein Beispiel dafür ist<br />

das CFM56-5B.<br />

Man spricht vom „idle reverse“,<br />

wenn ein Triebwerk zwar<br />

den Umkehrschub aktiviert hat<br />

und die Doors somit geöffnet<br />

sind, jedoch kein zusätzlicher<br />

Schub gegeben wird. Bei der Stufe<br />

„emergency reverse“ werden<br />

die maximalen 60% erreicht.<br />

Um einzelne Triebwerke voneinander<br />

zu unterscheiden, zieht<br />

man verschiedene Kriterien zur<br />

Charakterisierung heran. Wichtigster<br />

Punkt sind natürlich die<br />

Kosten im Betrieb. Dazu gehören<br />

der Kerosinverbrauch und der<br />

Das<br />

Das Pratt&Whitney Triebwerk PW6000<br />

<strong>Airbus</strong> A318 der LanChile (Bild: PW Press un<br />

68 <strong>Flight</strong>!


Das V2500 von IAE arbeitet mit dem<br />

Kaskadenprinzip. Blocker-Doors fahren<br />

in den Nebenstrom und die gitterförmigen<br />

Kaskaden leiten den<br />

Luftstrom gegen<br />

Am CFM56-5 kommt das<br />

Pivoting Doors Prinzip zum<br />

Einsatz<br />

Wissen<br />

Pratt&Whi<br />

für die<br />

d <strong>Airbus</strong> Media)<br />

Wartungsaufwand. Dann kann<br />

die Anzahl der einzelnen Verdichterstufen<br />

verglichen werden.<br />

Das heißt, man betrachtet, aus<br />

wie vielen einzelnen Laufrädern<br />

Niederdruck-, Mitteldruck- und<br />

Hochdruckverdichter aufgebaut<br />

sind. Auch die Anzahl der Wellen<br />

sowie die Art der Brennkammer<br />

sind wichtige <strong>Vergleich</strong>saspekte.<br />

Hinzu kommen der Luftdurchsatz,<br />

gemessen in Kilogramm<br />

pro Sekunde, und das Nebenstromverhältnis.<br />

Des Weiteren<br />

vergleicht man auch simplere Aspekte<br />

wie die Triebwerkslänge,<br />

den Triebwerksdurchmesser, die<br />

Trockenmasse und den maximalen<br />

Schub.<br />

Im <strong>Airbus</strong>-Cockpit gibt es<br />

zwei Instrumente, die nähere<br />

Informationen zu den Triebwerken<br />

liefern: das Engine Warning<br />

Display (E/WD) und die Engine<br />

Page des Electronic Centralized<br />

Aircraft Monitoring (ECAM)<br />

Control Panels.<br />

Vom Engine Warning Display<br />

lassen sich sechs wichtige Informationen<br />

entnehmen. Die obere<br />

Anzeige zeigt den N1-Wert in<br />

Prozent. <strong>Der</strong> N1-Wert bezieht<br />

sich auf die Drehfrequenz der ersten<br />

Welle im Triebwerk. Angegeben<br />

ist der prozentuale Anteil<br />

von der maximal erreichbaren<br />

Leistung. Die EGT-Anzeige (Exhaust<br />

Gas Temperature) gibt die<br />

Abgastemperatur in Grad Celsius<br />

an. Darunter befindet sich der<br />

N2-Wert in Prozent. Dieser bezieht<br />

sich auf die Drehfrequenz<br />

der zweiten Welle im Triebwerk.<br />

Bei Triebwerken der Trent-Serie<br />

von Rolls-Royce findet man<br />

auch noch einen N3-Wert, der<br />

entsprechend die Drehfrequenz<br />

der dritten Welle angibt. Die<br />

Prozentzahl bezieht sich bei N2<br />

und N3 wie auch beim N1-Wert<br />

auf die höchste Leistung, die<br />

zu erreichen ist. <strong>Der</strong> unterste<br />

Wert auf dem Engine Warning<br />

Display gibt den Kerosinzufluss<br />

(FF = Fuel Flow) in Kilogramm<br />

pro Stunde an. Ebenfalls wichtig<br />

ist die hellblaue Anzeige oben<br />

rechts, die angibt, in welchem<br />

Schubmodus sich die Triebwerke<br />

befinden. Dabei unterscheidet<br />

man CL, FLX und TOGA. Die<br />

letzte wichtige Anzeige, die dem<br />

E/WD zu entnehmen ist, ist<br />

FOB (Fuel on Board), ebenfalls<br />

angegeben in Kilogramm.<br />

<strong>Der</strong> Engine Page des ECAM<br />

lassen sich weitere sechs Aspekte<br />

entnehmen, die jedoch nicht<br />

ganz so wichtig sind wie die<br />

des Engine Warning Displays.<br />

<strong>Der</strong> obersten Anzeige ist zu entnehmen,<br />

wie viel Kerosin das<br />

Triebwerk seit dem letzten Triebwerksstart<br />

verbraucht hat. Die<br />

folgenden drei Anzeigen beziehen<br />

sich auf das Öl. Die oberste<br />

zeigt den Wert für die Ölmenge<br />

an Bord, angegeben in Quarten.<br />

Die mittlere zeigt den Öldruck<br />

in Pound per Square Inch (PSI)<br />

an. Die unterste informiert über<br />

die Temperatur des Öls. Die<br />

letzten beiden Anzeigen geben<br />

Auskunft über die Vibrationen<br />

in der ersten (N1) und zweiten<br />

(N2) Verdichterstufe. Ein Wert<br />

von fünf Einheiten ist dabei das<br />

Maximum.<br />

Nicolas Eschenbach<br />

www.flightm.com 69


Nachtflug nach Sicht,j<br />

ein Erfahru<br />

70 <strong>Flight</strong>!<br />

Als ich vor einigen Jahren<br />

mein Instrument Rating<br />

machte, war darin der Nachtflug<br />

eingeschlossen. Die damaligen<br />

Flüge sind mir als wenig aufregend,<br />

aber schön in Erinnerung<br />

geblieben, sie waren aber primär<br />

nach IFR. Nach meiner Wiederaufnahme<br />

der Fliegerei nahm ich<br />

naiverweise an, dass die damalige<br />

Berechtigung auch heute noch<br />

gelten würde, was aber nicht<br />

der Fall ist. Daher entschied ich<br />

mich, diese Berechtigung wieder<br />

neu zu erwerben.<br />

Eine Nachtflugberechtigung<br />

nach JAR bedeutet eine Reihe<br />

von Trainingspunkten, die abgehakt<br />

werden müssen. Zunächst<br />

sind total fünf Stunden Nachtflug<br />

nach Sicht notwendig, was<br />

gleichzeitig das Minimum für<br />

den Erwerb des NIT-Eintrags in<br />

die Lizenz bedeutet. Davon müssen<br />

mindestens drei Stunden mit<br />

Fluglehrer erfolgen, worin ein<br />

mindestens einstündiger Überlandflug<br />

enthalten sein muss.<br />

Zusätzlich muss der Kandidat<br />

fünf Nachtstarts und -landungen<br />

allein an Bord erfüllen. Praktisch<br />

bedeutet dies, vor allem in Mitteleuropa,<br />

dass man diese Ausbildung<br />

in den Wintermonaten<br />

absolvieren muss und dass diese<br />

Sache ganz schön ins Geld geht.<br />

Denn die meisten Flugplätze<br />

verlangen Sondergebühren für<br />

Nachtflüge. Man sollte daher unbedingt<br />

vorher abklären, welche<br />

Flugplätze für solche Dinge besser<br />

geeignet sind, und allenfalls,<br />

ob sie bestimmte „Nachtabende“<br />

anbieten, an denen diese Zusatzgebühren<br />

nicht verlangt werden.<br />

Zusätzlich braucht das Flugzeug<br />

eine Minimalausrüstung,<br />

um bei Nacht nach Sicht operieren<br />

zu können. Dazu gehören<br />

Landescheinwerfer, Positionslichter,<br />

rotierendes Warnlicht<br />

und eine Innenbeleuchtung, die<br />

das ganze Cockpit und insbesondere<br />

das Instrumentenbrett angemessen<br />

erleuchtet. Man benötigt<br />

ebenfalls eine Taschenlampe plus<br />

eine weitere mit der Möglichkeit,<br />

rotes Licht zu geben. Dazu<br />

ist eine Reihe von Instrumenten<br />

und Radios erforderlich. Für die<br />

genauen Anforderungen bitte<br />

die jeweiligen Vorschriften des<br />

Landes konsultieren.<br />

Wesentlich beim Nachtflug<br />

ist es, sich mit den physischen<br />

Problemen dieser Flugart auseinanderzusetzen.<br />

<strong>Der</strong> Mensch reagiert<br />

auf die Reize in der Nacht<br />

anders als am Tag. Zunächst einmal<br />

gilt es hier, die sensorischen<br />

Einflüsse anzuschauen. Wie<br />

auch beim Fliegen in Wolken<br />

fehlt in der Nacht weitgehend<br />

der natürliche Horizont. Dies bedeutet,<br />

dass man sich auf die Instrumente<br />

verlassen und entgegen<br />

den Illusionen, die einem das<br />

„Hosenbodengefühl“ vermittelt,<br />

fliegen muss. <strong>Der</strong> künstliche Horizont<br />

und die primären Fluglageinstrumente<br />

dienen dazu. Insbesondere<br />

gilt dies bei Anflügen<br />

und Landungen, wo Anflughilfen<br />

wie PAPI oder VASI enorm<br />

mithelfen, die Höhe über der<br />

Piste abzuschätzen. Dazu später<br />

noch mehr.<br />

Die Nachtsicht ist ein weiteres<br />

Element. Wer das Cockpit zu<br />

hell beleuchtet, sieht nicht nach<br />

außen, das gilt hier wie beim Autofahren.<br />

Ideal ist eine Beleuchtung<br />

in Rot, da das Auge sich von<br />

Rot nach der Außensicht schneller<br />

umgewöhnen kann. Rot ist<br />

aber für die Betrachtung der<br />

Karte zum Beispiel ungeeignet,<br />

weshalb ein kleines Kartenlicht<br />

für solche Zwecke unverzichtbar<br />

ist. Ebenfalls sehr sinnvoll ist die<br />

Anschaffung einer Stirnlampe,<br />

auch diese nach Möglichkeit in<br />

Rot und Weiß umschaltbar. Damit<br />

bleiben die Hände im Falle<br />

eines Ausfalls der Instrumentenbeleuchtung<br />

frei.<br />

Weiter ist die Navigation in<br />

der Nacht ebenfalls weit stärker<br />

eingeschränkt als in der<br />

Nacht. Auf der ICAO-Karte wird<br />

dem unter anderem durch das


ngsbericht.<br />

Wissen<br />

Einzeichnen der Nachtumrisse<br />

der Städte Rechnung getragen.<br />

Im heutigen Zeitalter von GPS-<br />

Navigation und ebenso mit Radionavigation<br />

via VOR und NDB<br />

kann man zwar in der Nacht<br />

ausgezeichnet navigieren, man<br />

darf aber bei allen Gadgets nicht<br />

vergessen, die terrestrische Navigation<br />

voll beizubehalten. Elektrische<br />

Geräte können jederzeit<br />

ausfallen und dann ist derjenige,<br />

der sklavisch ergeben an seinen<br />

Bildschirmen klebt, in einer<br />

ziemlich bösen Situation.<br />

Unsere Nachtflugausbildung<br />

beginnt in Zürich und führt zu<br />

den beiden Flugplätzen Memmingen<br />

und Leutkirch. Beide<br />

sind die ganze Woche bis 22 Uhr<br />

für Nachtflug geöffnet, was uns<br />

aber nur begrenzt hilft, da wir<br />

um 22 Uhr bereits wieder in Zürich<br />

sein müssen. Für die fünf<br />

Stunden Nacht zählen auch nur<br />

die Stunden, die wirklich in der<br />

Nacht, das heißt nach 30 Minuten<br />

nach Sonnenuntergang bis<br />

30 Minuten vor Sonnenaufgang,<br />

geflogen werden. Das bedeutet,<br />

eine gute Planung ist absolut<br />

notwendig. Im März beginnt die<br />

Nacht jeweils gegen 18 Uhr 30<br />

lokale Winterzeit, bei Sommerzeit<br />

wird das Programm so<br />

knapp, dass es kaum mehr fliegbar<br />

ist. Ebenso ist das Aufrechterhalten<br />

der Bewilligung oft<br />

problematisch, denn um mit Passagieren<br />

Nachtflug zu machen,<br />

muss man innerhalb von drei<br />

Monaten jeweils drei Landungen<br />

bei Nacht vorweisen können. Daher<br />

ist es nicht übel, wenn man<br />

zum Beispiel bei einem Ausflug<br />

nach Frankreich die Gelegenheit<br />

wahrnimmt und auf den dort oft<br />

24 Stunden geöffneten Plätzen<br />

gleich noch ein paar Landungen<br />

macht, um „current“ zu bleiben.<br />

<strong>Der</strong> Nachflieger mit Urs Wildermuth<br />

www.flightm.com 71


Wir starteten am 9. März zur<br />

ersten Session, nach Memmingen.<br />

Memmingen verfügt über<br />

ein ILS und PAPI sowie eine über<br />

2000 m lange Landebahn mit Befeuerung.<br />

Dies ermöglicht ausgezeichnete<br />

Trainingsbedingungen<br />

ebenso wie die Option, sogenannte<br />

Stop and Gos im Gegensatz<br />

zu Touch and Gos zu fliegen.<br />

Man hält also nach der Landung<br />

erst mal an, retabliert den Flieger<br />

und startet dann gleich wieder.<br />

Auf kleineren Plätzen geht<br />

so etwas nicht, hier kann man<br />

entweder mit Touch and Gos<br />

oder eben mit Fullstop und Zurückrollen<br />

trainieren. Die Route<br />

führt über den Ausflugspunkt<br />

ECHO, danach über die Wegpunkte<br />

BODAN und dem VOR<br />

Kempten nach dem südlichen<br />

Einflugpunkt Sierra von Memmingen.<br />

Wir steigen aufgrund<br />

der Luftraumstruktur erst auf<br />

3500 ft und danach auf 5500 ft.<br />

Es empfiehlt sich bei Nacht nicht,<br />

ohne Not zu tief zu fliegen, da<br />

man im Falle eines Motorausfalls<br />

sonst nur sehr wenig Zeit hat,<br />

nach einer Notlandemöglichkeit<br />

Ausschau zu halten. <strong>Der</strong> Flug<br />

verläuft problemlos, die Aussicht<br />

ist herrlich. <strong>Der</strong> Boden sieht aus<br />

wie die Auslage eines feinen Juweliergeschäfts,<br />

die Städte und<br />

Straßen leuchten wie wunderschöne<br />

Broschen und Juwelen.<br />

Dies ist sicher einer der <strong>große</strong>n<br />

Reize beim VFR-Nachtflug.<br />

Für den Anflug in Memmingen<br />

briefen wir die Piste 24. Dies<br />

heißt von Sierra her eine Standardplatzrunde<br />

zu fliegen und<br />

danach einen normalen Anflug.<br />

Mein Instruktor weist mich darauf<br />

hin, nur mit Klappen 15°<br />

zu landen, anstatt der normalen<br />

30°, da bei der Mooney damit<br />

der Anstellwinkel besser ist. Dies<br />

sollte sich noch zeigen, erwies<br />

sich aber als absolut richtig.<br />

<strong>Der</strong> Endanflug erfolgte nun<br />

mit Hilfe der PAPI. Diese bestehen<br />

aus einer rechtwinklig von<br />

der Piste abgehenden Lichterkette<br />

mit zwei oder vier Lampen.<br />

Bei einigen Flugplätzen sind<br />

diese an beiden Seiten der Piste<br />

platziert, bei anderen nur auf<br />

der normalerweise linken Seite.<br />

Die PAPI geben an, ob man auf<br />

dem 3°-Gleitweg ist oder nicht.<br />

Dies zeigen sie an, indem zwei<br />

der Lampen Weiß und die anderen<br />

beiden Rot zeigen. Ist man<br />

zu hoch, sind alle weiß, zu tief<br />

sind alle rot. Zusammen mit der<br />

Pistenbefeuerung ergibt sich hier<br />

ein gut zu verstehendes Bild.<br />

Die ersten Landungen hingegen<br />

waren, um es mal vorsichtig<br />

auszudrücken, nicht gerade<br />

fahrwerkschonend. Mein neuer<br />

LED-Scheinwerfer zeigt hier seine<br />

Schwächen, die Ausleuchtung<br />

der Bahn ist alles andere als gewohnt.<br />

Daher rumpelte ich das<br />

erste Mal mitten im Flare in den<br />

Boden rein, den ich noch deutlich<br />

unter mir wähnte. Hier zeigt<br />

sich die wirkliche Schwierigkeit<br />

des Nachtflugs, vor allem für<br />

mich. Das Abschätzen der Höhe<br />

über Grund ist, zumindest mit<br />

der Mooney in dieser Konfiguration,<br />

massiv schwieriger, als ich<br />

es von Seneca und Cessna vom<br />

IFR her gewohnt war. Wir flogen<br />

sechs Landungen, machten danach<br />

eine Pause und flogen dann<br />

nach Zürich zurück. Es war klar,<br />

hier müssen wir massiv mehr<br />

trainieren.<br />

Den Abschluss des ersten Tags<br />

72 <strong>Flight</strong>!


Wissen<br />

machte eine Landung auf Piste<br />

32 in Zürich, nach einem sogenannten<br />

„Hotel 1 Approach“.<br />

Dieser führte vom Meldepunkt<br />

E2 auf die Höhe des Rollwegs<br />

Hotel 1 mit anschließender Landung<br />

weit in die Runway hinein.<br />

Und hier lauert eine Falle in der<br />

Nacht: Im Queranflug befindet<br />

sich ein Hügelzug mit zuerst einer<br />

1854 ft und danach einer 1680<br />

ft hohen Erhebung. Die Platzhöhe<br />

ist 1416 ft. Man muss also bis<br />

fast in den Endanflug hinein auf<br />

der Voltenhöhe von 2500 ft bleiben,<br />

denn dieser Hügelzug ist in<br />

der Nacht kaum zu erkennen.<br />

Erst über der Autobahn kann<br />

man wirklich absinken, was<br />

zu einem steilen Anflug führt.<br />

Und hier verhaspelte ich mich<br />

und fuhr anstatt 15°- die vollen<br />

30°-Klappen. Dies führt dazu,<br />

dass die Mooney mit einem<br />

flacheren Anstellwinkel in das<br />

Ausrunden geht als mit 15° und<br />

damit zu einer bei diesem Muster<br />

verpönten Drei-Punkt-Landung.<br />

Das machen wir bestimmt nie<br />

wieder!<br />

Die zweite Nacht führte dann<br />

nach Leutkirch. Diese Piste ist<br />

deutlich kürzer und auch schmaler.<br />

Hier flogen wir neun Anflüge<br />

und Landungen, mit und<br />

ohne Landeklappen. Vorgesehen<br />

war, hier noch meine fünf Sololandungen<br />

anzuhängen, was ich<br />

aber nicht mehr machen wollte,<br />

da ich nach den neun Platzrunden<br />

ziemlich fertig war. Zwar<br />

gingen die meisten Landungen<br />

gut von der Hand, die Konsistenz<br />

war aber nicht so, wie ich es gewollt<br />

hätte. Daher beschlossen<br />

wir, nach Zürich zurückzufliegen.<br />

<strong>Der</strong> Hotel-1-Anflug gelang<br />

diesmal mit der Erfahrung des<br />

letzten Mals besser.<br />

Nun steht noch eine Nacht<br />

aus, bei der bei Drucklegung<br />

noch nicht bekannt war, wann<br />

sie stattfinden würde. Daher<br />

werde ich das noch bei Gelegenheit<br />

nachliefern. Im zweiten<br />

Teil werde ich auch noch auf die<br />

ATC-Mechanismen des Nachtflugs<br />

und die Sololandungen eingehen.<br />

Urs Wildermuth<br />

<strong>Der</strong> Nachflieger mit Urs Wildermuth<br />

www.flightm.com 73


Die günstige Alternat<br />

Skalarki heißt eigentlich Marcin<br />

Kapera und wohnt in Großbritannien.<br />

Ende 2008 begann er damit, sein<br />

eigenes Cockpit zu bauen. Da er ein<br />

Laserschneidegerät besitzt, kann er alle<br />

Teile in höchster Präzision ausschneiden<br />

und gravieren. Im Januar 2010 setzte<br />

er seine ersten Produkte zum Verkauf<br />

online, nachdem er von vielen Freunden<br />

dazu animiert wurde.<br />

Für die Zukunft plant er, dass seine<br />

bestehenden Produkte verbessert<br />

werden. Natürlich sollen aber<br />

auch kontinuierlich neue Produkte<br />

hinzukommen, sodass am Ende<br />

alle Teile eines <strong>Airbus</strong> <strong>A320</strong>-<br />

Cockpits vorhanden sind. Und das<br />

für den gewohnt niedrigen Preis wie<br />

bei der FCU und der MCDU. Ein Blick<br />

auf seine Homepage lohnt sich auf<br />

jeden Fall:<br />

www.a320-project.skalarki.co.uk<br />

<strong>Der</strong> Versand nach Deutschland kostet<br />

im Durchschnitt etwa 60 Euro und<br />

erfolgt versichert mit DHL.<br />

Jeder<br />

Homecockpit-Bauer<br />

kennt die Problematik. Die<br />

meisten Produkte für das eigene<br />

Cockpit zu Hause gibt es nur zu<br />

horrenden Preisen. Opencockpits<br />

macht es schon seit längerer<br />

Zeit vor, dass es auch günstiger<br />

geht. Aber besonders für <strong>Airbus</strong><br />

bietet Opencockpits keine <strong>große</strong><br />

Auswahl. Ein neuer Hersteller<br />

namens Skalarki aus Großbritannien<br />

bietet nun zahlreiche<br />

Produkte für die <strong>A320</strong> zu extrem<br />

günstigen Preisen an. Kann das<br />

was taugen?<br />

Als ich im Sommer das erste<br />

Mal von Skalarkis FCU hörte, war<br />

ich sprachlos, vor allem über das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Für<br />

nur 368 Pfund (etwa 440 Euro)<br />

sollte es eine komplette FCU<br />

geben, allerdings zum Selberaufbauen<br />

und ohne „Glarewings“<br />

(seitliche Panels für Master Warning<br />

und Master Caution). Ich<br />

bestellte das Gesamtpaket in<br />

der Hoffnung, damit ein echtes<br />

Schnäppchen landen zu können.<br />

Beim Auspacken zeigte sich<br />

bereits, dass die Produkte von<br />

wirklich hoher Qualität sind.<br />

Zwar besteht das meiste aus<br />

Kunststoff, allerdings ist es lasergeschnitten<br />

und -graviert. Die<br />

FCU kann entweder an eine spezielle<br />

Platine von Skalarki angeschlossen<br />

werden (nicht im Preis<br />

inbegriffen) oder aber an jedes<br />

beliebige andere IO-System. Es<br />

wurde auch beachtet, dass für<br />

Opencockpits nur neun Eingänge<br />

pro Gruppe benutzt werden<br />

können. Beim Zusammenbau<br />

zeigte sich allerdings, dass ein<br />

paar Teile fehlten. Bei der Anzahl<br />

an Komponenten ist das auch<br />

nicht verwunderlich. Diese wurden<br />

sehr schnell vom Hersteller<br />

nachgeliefert. Allgemein lässt<br />

sich die FCU sehr einfach zusammenbauen.<br />

Optisch ist die FCU mit Anbauten<br />

eine Augenweide. Es sind<br />

alle Funktionen einer realen FCU<br />

vorhanden. Die Encoder lassen<br />

sich drücken und ziehen, es gibt<br />

Umschalter für inHg/hPa und in<br />

den Displays sind alle Beschriftungen<br />

umgesetzt. Alle Taster besitzen<br />

einen klaren Druckpunkt.<br />

Allerdings gibt es auch ein paar<br />

Kritikpunkte: Knöpfe für die EFIS<br />

Control Panels werden nicht mitgeliefert.<br />

Auch werden als VOR/<br />

ADF-Umschalter einfache Kippschalter<br />

mitgeliefert. In der Realität<br />

sind dies Kippschalter mit<br />

Sicherung, das bedeutet, man<br />

muss die Schalter zum Umlegen<br />

erst ziehen. Teilweise haben die<br />

Encoder bei jeder Umdrehung<br />

einen bestimmten Punkt, an<br />

dem sich diese deutlich schwerer<br />

drehen lassen als sonst. Dies ist<br />

auf die Eigenkonstruktion der<br />

gesamten Encoder-Push-Pull-<br />

Mechanik zurückzuführen. Hier<br />

hilft aber ein wenig Fett in der<br />

Mechanik. Auch die Kippschalter<br />

lassen sich durch Zukäufe<br />

ersetzen. Was mehr stört, ist,<br />

dass Skalarki scheinbar nicht viel<br />

Wert auf LED-Farben legt. Für<br />

74 <strong>Flight</strong>!


ive<br />

die Glarewings werden größtenteils<br />

falsche Farben mitgeliefert.<br />

Die Anzeige für die Sidestickpriority<br />

ist auch nicht zweigeteilt,<br />

sondern beide Aufschriften<br />

leuchten gleichzeitig in einer Farbe.<br />

Real ist das nicht. Für Bastler<br />

besteht aber auch hier Abhilfe.<br />

Die richtigen LED-Farben lassen<br />

sich günstig nachkaufen und der<br />

Knopf ist zerlegbar, sodass man<br />

die beiden Leuchtkammern trennen<br />

kann. Diese sind aber auch<br />

nur mit einem eigenen IO-System<br />

und nicht dem von Skalarki<br />

ansteuerbar.<br />

Homecockpit<br />

Hardware<br />

Weitere kleinere Mankos<br />

sind, dass die EFIS-Drehschalter<br />

allesamt sieben Positionen besitzen,<br />

also mehr, als real verfügbar<br />

sind. Man kann die Schalter<br />

über ihre eigentlich maximale<br />

Position hinausdrehen. Im realen<br />

<strong>Airbus</strong> sind zudem die LEDs der<br />

Taster mit einer Blende versehen<br />

und zeigen nicht eine rechteckige<br />

leuchtende Fläche, sondern ein<br />

Muster.<br />

Weiterhin fällt im direkten<br />

<strong>Vergleich</strong> zu einer realen FCU<br />

auf, dass beim Vertical Speed kein<br />

Plus-Zeichen dargestellt werden<br />

kann und dass die letzten beiden<br />

Nullen groß statt wie in der<br />

www.flightm.com 75


Realität klein sind. Über die letzten<br />

Kleinigkeiten kann ich persönlich<br />

bei dem günstigen Preis<br />

hinwegsehen. Viel eher ins Gewicht<br />

fällt, dass man die Punkte<br />

in den Sieben-Segment-Anzeigen,<br />

wie sie zum Beispiel für die<br />

Mach-Anzeige benutzt werden,<br />

nur im sogenannten Multiplexed-Betrieb<br />

benutzen kann. Dies<br />

unterstützt aber die Hardware<br />

von Opencockpits nur für die<br />

Segmente an sich, nicht aber für<br />

die Dezimalpunkte. Wird also<br />

Opencockpits als IO-System verwendet,<br />

so können die Dezimalpunkte<br />

gar nicht betrieben werden.<br />

Trotzdem ist die FCU für<br />

diesen Preis ziemlich gut. Über<br />

manche Kleinigkeiten kann man<br />

hinwegsehen, da sie im Betrieb<br />

nur wenig auffallen. Hauptkritikpunkte<br />

sind die falschen Farben<br />

mancher LEDs der Glarewings<br />

und die fehlende Ansteuerbarkeit<br />

der Dezimalpunkte bei Verwendung<br />

anderer IO-Systeme.<br />

Für etwa 580 Euro gibt es übrigens<br />

auch eine bereits aufgebaute<br />

und getestete FCU.<br />

Ein weiteres Produkt ist die<br />

MCDU für 400 Pfund, also rund<br />

480 Euro. Die MCDU kommt<br />

genau wie die MCDU von<br />

Opencockpits aufgebaut und<br />

getestet. Aber lohnen sich die<br />

zusätzlichen 70 Euro mehr für<br />

Skalarkis MCDU wirklich? Ja,<br />

eindeutig. Denn seine MCDU ist<br />

hintergrundbeleuchtet und hat<br />

ein deutlich besseres Display. Das<br />

Display von Opencockpits lässt<br />

sich nur über Composite ansteuern.<br />

Die Bildqualität ist gerade<br />

noch so ausreichend, aber die<br />

Farbdarstellung ist beim schrägen<br />

Betrachten deutlich verschlechtert.<br />

Skalarki verwendet<br />

ein Display, das sich über VGA<br />

betreiben lässt. Dadurch ist die<br />

Bildqualität sehr gut und auch<br />

das Display überzeugt. Aus allen<br />

Winkeln im Cockpit lassen sich<br />

Bild und Farben klar erkennen.<br />

Die Status-LEDs sind auch<br />

vorhanden, aber genau wie bei<br />

den Glarewings sind größtenteils<br />

die Farben falsch. Für etwa<br />

20 Euro lassen sich aber bessere<br />

LEDs nachkaufen und einbauen.<br />

Weiteres gibt es an der MCDU<br />

nicht auszusetzen.<br />

Die MCDU kann nur mit Skalarkis<br />

eigener Software betrieben<br />

werden. Es existieren bereits Profile<br />

für die gängigsten Softwareprodukte<br />

wie Project Magenta<br />

und JeeHell. Skalarki schreibt<br />

aber umgehend Profile für andere<br />

Software, sofern sich der Kunde<br />

das wünscht.<br />

Christoph Paulus<br />

76 <strong>Flight</strong>!


Die Mission:<br />

Flugachterl<br />

"Fülle eine Kolumne mit Gegenwartsbezug,<br />

FS-Relevanz, kein Hindernis!"<br />

heute: "wingview"<br />

wing|view, der; -en, [engl.: ist bereits englisch; franz.:<br />

keine Ahnung, fragen Sie Ihre Schwester; deutsch:<br />

Flügel|Sicht]<br />

Es handelt sich hierbei um ein im Aufwind befindliches<br />

Phänomen virtueller Luftfahrer, Airliner, wie zum<br />

Beispiel das Potemkinsche Dorf "AIRBUS X", aus den<br />

Sitzreihen 13 bis 18 zu landen. Weil um Authentizität<br />

bemühte, virtuelle Sitzgurus wissen längst, die Reihen<br />

11 und 12 sind furchtbar unbequem.<br />

Und wenn schon die Landung ungemütlich werden soll,<br />

darf das durch alles mögliche erfolgen, bloß nicht<br />

durch eine unattraktive Sitzreihe!<br />

Die Spielbergs unter den Materialprüflingen filmen<br />

aus der Kabinen-Sicht das Wingflex-Gezappel<br />

und teilen die gewonnenen visuellen Eindrücke mit<br />

gleichgesinnten Oscar-Anwärtern auf "YOUTUBE".<br />

Vorsicht, weitere Anglizismen sind im Vormarsch!<br />

Dieses Treiben hätte womöglich längst meditativen<br />

Charakter, wenn der verlängerte Arm der<br />

Musikindustrie schneller schalten würde, als<br />

man den "Mute-Button"[deutsche Übersetzung:<br />

"Stillschweigevereinbarungsknopf"], in der<br />

Übersichtlichkeit des Netzauftritts überhaupt findet.<br />

Selbstverständlich könnte man statt "Netzauftritt"<br />

zu technischen Begriffen wie "Flash-Player" greifen,<br />

aber erwarten Sie eine brauchbare Übersetzung ins<br />

Wienerische nicht vor der nächsten Ausgabe von<br />

"<strong>Flight</strong>!".<br />

Solange die virtuelle Filmakademie meiner Umlaufbahn<br />

nicht mittels Traffic Advisory Schatten spendet,<br />

habe ich übrigens für jeden Anflug von Kreativität<br />

volles Verständnis. Die Herrschaften nähern sich<br />

spielerisch bzw. perfektionieren Aufgaben wie<br />

Videoschnitt und Nachvertonung, bereichern<br />

den Add-on Absatz und senken nicht zuletzt<br />

auch das Durchschnittsalter.<br />

Aber sollte die "IBFU" (= IVAO Bundesstelle für<br />

Flugunfalluntersuchung] jemals abschließend<br />

ermittelt haben, dass ich wegen eines Kopfin-der-Kabine<br />

Aviators im Short-Final die<br />

Keplerschen Gesetze aufheben musste, wäre<br />

durchaus das eine oder andere Bugrad zu<br />

rupfen.<br />

Die Analysten, die sich vom Thema bisher nicht<br />

haben ablenken lassen, fragen sich womöglich,<br />

ob man "wingview" Glücksgefühle nicht auch<br />

problemlos in das Cockpit eines jeden VFR-<br />

Gefährts verlagern könnte, ohne sich durch die<br />

Schuppen des Vordermanns die Sicht auf die<br />

Landebahn zu nehmen.<br />

Genauso, ob nicht ein "wingview" womöglich<br />

die Sicht des Flügels auf allerhand Treiben<br />

impliziert. Auf zum Beispiel in Trance befindliche<br />

FS-Piloten der Reihen 13 bis 18!<br />

herzlichst und bierernst<br />

Ihre Stubenfliege<br />

bürgerlicher Name „Musca domestica“, hat<br />

ein Faible für gute Weißweine, ein Herz für die<br />

Leidensfähigkeit der FS Community und wenn<br />

nicht gerade Frau zwecks Landung in Sicht ist,<br />

geht er ganz gerne in die Luft.<br />

Kolumne<br />

www.flightm.com 77


General Aviation<br />

78 <strong>Flight</strong>!<br />

Liebe Leser.<br />

Mit der Einführung der<br />

neuen Zeitschrift sehe<br />

ich es an der Zeit, auch einmal<br />

neue Wege zu gehen. Wie bereits<br />

bekannt ist, fliege ich seit Ende<br />

2009 wieder in real. Die letzten<br />

zwei Jahre haben mir verschiedene<br />

Dinge aufgezeigt, welche<br />

mich dazu bewogen haben, der<br />

Redaktion den Vorschlag zu machen,<br />

zusätzlich zum Fokus auf<br />

die Flugsimulation einige Seiten<br />

über die General Aviation oder<br />

Allgemeine Luftfahrt zu bringen,<br />

spezifisch über Möglichkeiten<br />

für Einsteiger in die selbe und<br />

auch notwendige Informationen<br />

und Diskussionen über relevante<br />

Themen. Dies hat zwei Gründe.<br />

Erstens werde ich seit meinem<br />

Artikel „<strong>Der</strong> Weg zurück“ immer<br />

wieder von Simmern angefragt,<br />

welche über den Einstieg in die<br />

Realfliegerei Auskunft möchten.<br />

Ich denke auch, für viele Simmer<br />

ist dies durchaus von Interesse, da<br />

es eigentlich der logische nächste<br />

Schritt ist. Sehr viele Leute haben<br />

heute das Gefühl, die Fliegerei sei<br />

nur noch ein Bonzensport für Superreiche.<br />

Das ist definitiv falsch<br />

und das wollen wir hier auch näherbringen.<br />

Gerade in den neuen<br />

Sparten wie UL / Ecolight gibt es<br />

viel Neues zu berichten. Ebenso<br />

sind die Preise für Gebrauchtflugzeuge<br />

massiv gesunken in<br />

den letzten Jahren, bis teilweise<br />

in die Preisklassen von Personenwagen.<br />

Gleichzeitig wird es attraktiver,<br />

privat ein Flugzeug zu<br />

betreiben, da die Schulen und Betriebe,<br />

die solche vermieten, mit<br />

heftigen Kostenschüben seitens<br />

der Behörden und EU Organe<br />

zu kämpfen haben, die sie auch<br />

weitergeben. Daher werden wir<br />

in den nächsten Ausgaben einige<br />

„Einsteigerflieger“ etwas näher<br />

vorstellen, das heisst Flugzeuge<br />

mit tiefen Anschaffungs- und Betriebskosten<br />

aber doch grossem<br />

Nutzwert. Dazu widmen wir uns<br />

natürlich auch dem Thema, wie<br />

kann man’s schaffen zum Echtflieger<br />

zu werden, was sind die<br />

Möglichkeiten und Kosten. Reiseberichte<br />

und Fachartikel sollen<br />

dieses Angebot abrunden.<br />

<strong>Der</strong> zweite Grund liegt darin,<br />

dass Europa zur Zeit von der<br />

Regulierungswut der Europäischen<br />

Luftfahrtbehörden regelrecht<br />

überschwemmt wird. Dies<br />

aber wird oft genug selbst in den<br />

gängigen GA <strong>Magazin</strong>en nicht<br />

wirklich thematisiert und entsprechend<br />

schon gar nicht in den<br />

Mainstream Medien. Ich bin aber<br />

der Ansicht, dass diese Dinge<br />

einem breiteren Publikum aufgezeigt<br />

gehören und dazu zählt<br />

durchaus auch Ihr, die ihr als<br />

Flugsimulanten diese Zeitschrift<br />

lest. Auch Ihr habt eine Stimme,<br />

auch Eure Unterstützung können<br />

Vereinigungen wie AOPA<br />

und Aeroclubs brauchen, auch<br />

Ihr geht wählen. Vor allem aber<br />

teilt Ihr mit den Realpiloten die<br />

Liebe zur Luftfahrt. Daher werde<br />

ich immer wieder auf Dinge<br />

wie die zur Zeit in Österreich<br />

abgehende Amtschimmelparade<br />

hinweisen.<br />

Schliesslich wollen wir von<br />

<strong>Flight</strong> in der Zukunft auch die<br />

Brücke zwischen Flugsimulation<br />

und Realfliegerei mit Leserreisen<br />

und ähnlichen Events vermehrt<br />

schlagen, sowie fachübergreifende<br />

Wissensartikel über Themen<br />

die für beide Bereiche interessant<br />

sind fördern. Für die Simmer ist<br />

das durchaus im Sinne von „as<br />

real as it gets“ zu verstehen, denn<br />

oft genug stelle ich fest, dass Zusammenhänge<br />

wie Motorenleistungen,<br />

Bedienung, ATC Verfahren<br />

und so weiter zwar als<br />

graue Materie herumgeboten<br />

werden, die Grundsätze aber fehlen,<br />

um diese auch richtig einzuordnen.<br />

Gerade wenn es um die<br />

Beurteilung von Addons geht,<br />

wird oft klar, dass zwar Wissen<br />

vorhanden ist, jedoch in der<br />

praktischen Anwendung grosse<br />

Lücken klaffen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich<br />

euch viel Spass bei den neuen<br />

GA Seiten. Wie gesagt, wir bauen<br />

langsam auf und fangen heute<br />

mal mit einem Brennpunktthema<br />

und einer Softwarebesprechung<br />

an. Mehr in den nächsten<br />

Ausgaben.<br />

Mit Fliegergruss<br />

Urs Wild ermuth


Luftraumwarnung fürs Mobile!<br />

AIRSPACE AVOID by PocketFMS<br />

Die Flugplanung Pocket-<br />

FMS erfreut sich seit<br />

Jahren <strong>große</strong>r Beliebtheit bei<br />

der VFR-Community. Mit den<br />

weitaus günstigsten Navdaten<br />

weit und breit und der Fähigkeit,<br />

auf diversen AutoGPS-Geräten<br />

zu funktionieren, hat dem<br />

Produkt einen sehr guten<br />

Namen eingebracht. Nun erweitert<br />

PocketFMS seine Produktpalette<br />

auf die neueren mobilen<br />

Geräte wie iPhone/iPad,<br />

Android und, wie bisher, Windows-Mobile-Geräte.<br />

<strong>Der</strong> Fokus dabei ist Airspace<br />

Avoidance, dies ist eine<br />

Applikation, die eine Moving<br />

Map der Umgebung mit allen<br />

eingeschränkten Lufträumen<br />

anzeigt und den Piloten vor<br />

dem Einfliegen in einen solchen<br />

warnt – in Anbetracht der<br />

ständig zunehmenden Komplexität<br />

der Lufträume ein ehrgeiziges<br />

Ziel, aber ein durchaus sinnvolles.<br />

Denn mit der Komplexität<br />

nimmt auch die Anzahl der Luftraumverletzungen<br />

zu.<br />

Die meisten Navigations-GPS-<br />

Geräte wie etwa die Garmin 430<br />

und auch die portablen Geräte<br />

erfüllen diese Funktion zwar,<br />

jedoch als Unterfunktion und<br />

ohne <strong>große</strong> Möglichkeiten, auch<br />

Informationen zum Luftraum<br />

einfach abzurufen. Airspace<br />

Avoid setzt hier an. Das Handy<br />

oder der Tablet wird hier zum<br />

Darstellungsgerät ausschließlich<br />

für Lufträume, diese selber sind<br />

gut beschriftet und mit Drauftippen<br />

auf den Schirm kann<br />

die Information zum Luftraum<br />

angezeigt werden. Damit kann<br />

das Navigationsgerät wieder<br />

diese Aufgabe wahrnehmen und<br />

der Pilot hat eine unabhängige<br />

Warnanzeige für die Lufträume.<br />

Momentan kann man bei<br />

Airspace Avoid nur gerade einen<br />

Zielflugplatz eingeben, worauf<br />

eine magentafarbene Linie<br />

von der gegenwärtigen Position<br />

dorthin gezogen wird. Für die<br />

Zukunft stellt Rob Weyers von<br />

PocketFMS aber den Import von<br />

Flugplänen des hauseigenen Planers<br />

sowie eine Möglichkeit in<br />

Aussicht, eigene Routen direkt<br />

einzugeben. Das wäre sehr wünschenswert.<br />

Im Flug funktioniert das Programm<br />

fast selbsterklärend. <strong>Der</strong><br />

Bildschirm zeigt die Lufträume<br />

und Flugplätze auf einer Moving<br />

Map an. Kommt man einem<br />

Luftraum zu nahe, erscheint eine<br />

Warnung mit den detaillierten<br />

Informationen zum Luftraum<br />

wie Ober- und Untergrenze sowie<br />

der Funkfrequenz, falls vorhanden.<br />

Will man Informationen<br />

so anschauen, tippt man auf den<br />

entsprechenden Luftraum und<br />

erhält so die Infos.<br />

Ich bekam die Gelegenheit,<br />

das Programm in seiner Andriod-Version<br />

auf einem Galaxy<br />

Tab von Samsung sowie einem<br />

A81E-Tablet aus China zu testen.<br />

Auf dem Galaxy Tab läuft das<br />

Programm hervorragend. Die<br />

Darstellung ist schnell und<br />

äußerst akkurat. Auch auf dem<br />

A81E war das Programm zum<br />

Laufen zu kriegen und lief ebenfalls<br />

gut. Wahrscheinlich wird<br />

das A81E in Zukunft für diesen<br />

Zweck verwendet, da es wesentlich<br />

leichter ist als das Galaxy und<br />

daher leichter in der Saugnapfhalterung<br />

verbleibt.<br />

PocketFMS-User erhalten<br />

dazu die Navdaten umsonst, die<br />

anderen können Navdaten über<br />

erneutes Kaufen der App aufdatieren.<br />

Auch dann ist es noch<br />

günstig, wer aber alle 24 Tage<br />

neue Daten haben will, kauft am<br />

besten gleich PocketFMS und<br />

genießt damit die Vorzüge dieses<br />

Programms auf dem PC.<br />

Für mich ist Airspace<br />

Aware mit seinen 15,99 US-<br />

Dollar / 12,99 Euro ein hervor<br />

ragendes Tool, das, wenn richtig<br />

eingesetzt, stark zur Sicherheit<br />

und zu bussenfreiem Fliegen beitragen<br />

kann. Und das zu einem<br />

Preis, der unter dem eines einzigen<br />

Nav-Updates normaler<br />

GPS-Geräte liegt.<br />

Urs Wildermuth<br />

Entwickler: PocketFMS Foundation<br />

Website: www.pocketfms.com/airspaceavoid/<br />

Kompatibilität: iPhone, iPad,<br />

Android, Windows CE<br />

Download: Via Marketplace<br />

Preis: 15,99 $ / 12,99 €<br />

General Aviation<br />

Einfache Bedienung<br />

Aktuelle Navdaten (mehrmals pro Monat aufdatiert)<br />

„Set and Forget“, keine mühsame Bedienung<br />

während des Flugs<br />

Lässt Navigations-GPS für anderes frei<br />

Kann (noch) keine Flugpläne importieren<br />

www.flightm.com 79


Österreichs Finanzminister<br />

macht die Flughäfen dicht.<br />

Die umstrittene Flugabgabe,<br />

in Deutschland als Ticketsteuer<br />

bekannt, hat in unserem<br />

Nachbarland Österreich eine<br />

heftige Kontroverse ausgelöst.<br />

Schuld daran ist nur bedingt die<br />

Abgabe selber, sondern die Art<br />

und Weise, wie die Abgabe erhoben<br />

werden soll.<br />

Anders als bei solchen Abgaben<br />

üblich kann diese Steuer<br />

nicht etwa über den Flughafen<br />

im Rahmen der Gebührenordnung<br />

bezahlt werden, sondern<br />

muss per Selbstdeklaration dem<br />

zuständigen Finanzamt abgerechnet<br />

werden. Dazu kommt,<br />

dass die Abgabe auch für private<br />

Flüge gilt, also auch dann, wenn<br />

gar kein Ticket bezahlt wird. Damit<br />

sind für viele Privatflieger,<br />

aber auch für Airlines, die keine<br />

ständige Vertretung in Österreich<br />

haben, die österreichischen<br />

Flugplätze nur noch mit enormem<br />

Aufwand oder gar nicht<br />

anfliegbar.<br />

Die Flugabgabe wurde in<br />

Österreich im Vorjahr 2010<br />

beschlossen und auf den 1. Januar<br />

eingeführt. Gültig wird sie ab<br />

dem 1. April. Wie ein Aprilscherz<br />

der schlechteren Sorte muten<br />

denn auch die Ausführungsbestimmung<br />

sowie die Tatsache<br />

an, dass die Abgabe für „alle mineralölbetriebenen<br />

Flugzeuge“<br />

– egal ob sie kommerziell oder<br />

nichtkommerziell unterwegs<br />

sind – gilt. Damit unterscheidet<br />

sich das Gesetz deutlich von dem<br />

des Nachbarn Deutschland, wo<br />

nichtkommerzielle Flüge davon<br />

ausgenommen sind.<br />

Noch schlimmer aber als die eigentliche<br />

Abgabe, die auf Kurzstrecken<br />

mit 8 Euro pro Passagier<br />

zu Buche schlägt, ist die Art<br />

und Weise, wie Finanzminister<br />

Joseph Pröll und sein offensichtlich<br />

aviatikfremdes Team die<br />

Steuer eintreiben wollen. Ganz<br />

offensichtlich hat das Finanzamt<br />

hier versäumt, mit Fachleuten<br />

vom Luftfahrtbundesamt und<br />

Vertretern der Betroffenen zu<br />

reden, denn das bei Drucklegung<br />

dieses Artikel auf den 1. April<br />

angekündigte Verfahren ist für<br />

einen <strong>große</strong>n Teil der Benutzer<br />

schlicht nicht umsetzbar und<br />

kommt, wird es so eingeführt,<br />

einer Aussperrung vor allem<br />

der ausländischen Nutzer der<br />

österreichischen Flughäfen nahe.<br />

Um nämlich den Obolus entrichten<br />

zu dürfen, muss jeder<br />

Operator, das heißt jede Airline<br />

und Bedarfsfluggesellschaft sowie<br />

jeder Luftverkehrsverein und<br />

private Eigner, einen Fiskalvertreter<br />

in Österreich benennen,<br />

der dann mit seinem gesamten<br />

Vermögen für die Ehrlichkeit<br />

besagter Kundschaft haftet und<br />

in regelmäßigen Abständen die<br />

geflogenen Passagierzahlen ans<br />

Finanzamt melden muss. Dieses<br />

dürfen sowohl Notare, Steuerberater<br />

oder sonstige Firmen sein,<br />

die einen Wohnsitz in Österreich<br />

haben.<br />

Wenn ich also ein Privatflugzeug<br />

wie eine Cessna 172<br />

80 <strong>Flight</strong>!


General Aviation<br />

oder ein Ultraleicht mit einem<br />

bis drei Passagieren im nicht gewerbsmäßigen<br />

Verkehr auf einen<br />

österreichischen Flughafen<br />

bewegen will, muss ich:<br />

• Einen Notar oder<br />

Rechtsanwalt zu meinem voll<br />

verantwortlichen Fiskalvertreter<br />

benennen.<br />

• Diesem nach jeder Landung<br />

auf einem österreichischen<br />

Flughafen die Anzahl der von<br />

mir beförderten Passagiere amtlich<br />

melden.<br />

• <strong>Der</strong> Fiskalvertreter<br />

muss danach meine Meldung<br />

auf einem neuen Formular<br />

dem Steueramt einreichen und<br />

erhält für den Operator eine<br />

Steuerrechnung, die er diesem<br />

weiterverrechnen muss. Gleichzeitig<br />

ist der Vertreter für diesen<br />

Operator gegenüber dem österreichischen<br />

Staat voll haftbar.<br />

Natürlich heißt das, dass die in<br />

Frage kommenden Firmen oder<br />

Personen dankend abwinken<br />

oder sich die Leistung fürstlich<br />

bezahlen lassen, wofür man nur<br />

Verständnis haben kann. Rein<br />

arbeitsmäßig kassiert ein solcher<br />

Berufsmensch in Österreich mal<br />

sicher um die 80 Euro pro Stunde.<br />

Um also den Passagier einer<br />

Cessna 150 ordnungsgemäß zu<br />

deklarieren und die anfallende<br />

Steuer von 8 Euro begleichen<br />

zu können, fallen schon allein<br />

für EINE STUNDE Arbeit des<br />

besagten Vertreters die zehnfache<br />

Summe und eine Menge<br />

Umtriebe an.<br />

Noch schlimmer wird es für<br />

gewerbsmäßig operierende Adhoc-Charter-<br />

und Executive-Flieger,<br />

die in der Regel noch nicht<br />

mal am Vortag wissen, dass sie<br />

morgen nach Wien oder Salzburg<br />

müssen. Für <strong>große</strong> Firmen<br />

kann sich die Errichtung einer<br />

Fiskalvertretung unter Umständen<br />

lohnen, für kleinere aber mit<br />

Sicherheit nicht. Sie sind damit<br />

von der Benutzung der Flughäfen<br />

ausgeschlossen, ebenso wie<br />

die Privatpiloten mit ihren von<br />

Verein, Schule oder selbst gehaltenen<br />

Flugzeugen.<br />

Dieser Akt galoppierenden<br />

Behördenwahnsinns ist wohl in<br />

der zivilisierten Welt, von einem<br />

EU-Land mal ganz zu schweigen,<br />

einzigartig. Offensichtlich<br />

hat hier eine Behörde ohne jede<br />

Branchenkenntnis schlicht die<br />

Prozeduren anderer Abgaben<br />

und Steuern kopiert, ohne daran<br />

zu denken, dass wohl 90% der<br />

Luftfahrt international betrieben<br />

werden und auf den Flughäfen<br />

vornehmlich ausländische<br />

Firmen operieren. Sollte an<br />

der Regel festgehalten werden,<br />

muss Österreich wohl in naher<br />

Zukunft mit massiven Sanktionen<br />

anderer Länder gegen die<br />

eigenen Airlines und österreichisch<br />

registrierte Flugzeuge<br />

rechnen und zudem mit einem<br />

starken Einbruch des Verkehrs<br />

und damit des Tourismus. Denn<br />

viele der heute tätigen Unternehmen<br />

werden als Konsequenz<br />

die österreichischen Flughäfen<br />

schlicht meiden.<br />

Auch wenn es sich hier um einen<br />

besonders schwerwiegenden<br />

Akt der Einschränkung des internationalen<br />

Luftverkehrs durch<br />

ein ICAO- und EU-Mitglied handelt,<br />

fällt er doch in eine Atmosphäre,<br />

die in den letzten Jahren<br />

die Luftfahrt immer wieder als<br />

Milchkuh und Buhmann für alle<br />

möglichen Dinge heranzieht.<br />

Diese Atmosphäre muss sich<br />

verbessern, will Europa sich luftfahrttechnisch<br />

nicht völlig vom<br />

Rest der Welt abkoppeln.<br />

Eine Gruppe von Piloten hat<br />

in Österreich nun eine Petition<br />

gestartet, die diesen Auswüchsen<br />

entgegentreten will. Sie ist auf<br />

dieser Website zu finden:<br />

http://www.trytofly.at/<br />

petition/petition.php<br />

Hoffen wir, dass sich, bis Sie<br />

diese Ausgabe in der Hand halten,<br />

wenigstens die schlimmsten<br />

Auswirkungen des Gesetzes erledigt<br />

haben. Informieren Sie sich<br />

aber auf jeden Fall, wenn Sie mit<br />

einem eigenen oder gemieteten<br />

Flugzeug beabsichtigen, nach<br />

dem 1. April 2011 (kein Scherz)<br />

die österreichischen Flughäfen<br />

anzufliegen.<br />

Urs Wildermuth<br />

www.flightm.com 81


Die Mai-Ausgabe erscheint am<br />

Freitag den<br />

30. April 2011<br />

Oslo-Gardermoen<br />

RealAir Duke<br />

France VFR<br />

Iceland X<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

Geschäftsführer:<br />

Redaktion<br />

redaktion@flightm.com:<br />

Aboservice:<br />

maui artworks société anonyme<br />

30 route de Longwy<br />

4750 Pétange<br />

Luxemburg<br />

maui@maui.lu<br />

Marc Goergen<br />

marc.g@flightm.com<br />

Urs Wildermuth<br />

Florian Harms<br />

Simon Hradecky<br />

Armin Klose<br />

Christian Ebner<br />

Christoph Schipke<br />

Berthold Paustian<br />

Sebastian Antrak<br />

Stefan Hänschen<br />

Nicolas Eschenbach<br />

Armin Klippe<br />

Christoph Paulus<br />

Sandra Lammers<br />

Florian Venus<br />

Markus Halle<br />

Martin Beneke<br />

Thomas Hempel<br />

Julian Kirchhoff<br />

Florian Schlund<br />

Manuel Margreiter<br />

Lucas Crisologo<br />

Nicolas Grün<br />

Dominic Funke<br />

Laurenz Patocka<br />

Marc Goergen (Chefredakteur)<br />

<strong>Flight</strong>! Leserservice<br />

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