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GASWÄRME International Thermoprozesstechnik (Vorschau)

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ISSN 0020-9384<br />

VULKAN-VERLAG<br />

AUSGABE<br />

6/2011<br />

67. Härterei-Kolloquium<br />

12.–14. Oktober 2011 in Wiesbaden<br />

Großer HK-Sonderteil 2011<br />

Informationen – Programm –<br />

Interview – Produktvorschau<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong>


Prädikat:<br />

Besonders wirtschaftlich<br />

IVA auf dem Härtereikolloquium<br />

in Wiesbaden, Halle 9, Stand 923<br />

Für große Aufgaben gerüstet<br />

Ob hohe Flexibilität oder große Chargen: IVA baut<br />

die Anlage, die Sie für Ihre speziellen Wärmebehandlungsaufgaben<br />

benötigen. Das Spektrum<br />

umfasst leistungsfähige Retorten-, Kammer-,<br />

Drehherd- und Schachtofenanlagen zum Aufkohlen,<br />

Nitrieren, Härten oder Glühen. Darüber hinaus bietet<br />

Ihnen IVA perfekt darauf abgestimmte Hard- und<br />

Softwaresysteme – für eine optimale Prozessführung<br />

und eine effiziente Transportautomatisierung.<br />

Und mit unserem hoch spezialisierten Serviceteam<br />

sorgen wir auch noch nach vielen Jahren für einen<br />

reibungslosen Betrieb Ihrer Ofensysteme.<br />

High Furnace Technology – Made in Germany<br />

IVA Industrieöfen GmbH<br />

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E DITORIAL<br />

Umsetzung einer Gesamteffizienz durch<br />

Ökonomie- und Ökologiebetrachtung<br />

in der Thermprozesstechnik<br />

Hinsichtlich einer Gesamteffizienz haben die produzierende<br />

Industrie, die Forschungsinstitute und die<br />

Industrie des Thermprozessanlagenbau und deren<br />

Mitarbeiter in den letzten Jahrzehnten erfolgreich<br />

die Produktionsprozesse auf die neuen Anforderungen<br />

abgestimmt und neue Thermprozessanlagen<br />

entwickelt. So sind insbesondere die Herstellungsprozesse<br />

endabmessungsnaher Produkte zu nennen.<br />

Die Industrie des Beheizungsbaus hat bei der Entwicklung<br />

im Rekuperator- und Regeneratorbereich<br />

erheblich dazu beigetragen energieeffizientere Erwärmungsprozesse<br />

zu ermöglichen. Die Intensivabschreckung<br />

von Stahlteilen ermöglicht den Einsatz ressorcenschonenderer und kostengünstigerer Werkstoffe.<br />

Ohne die Entwicklungen bei der Massivumformung mit den Anforderungen des endkonturnahen Schmiedens,<br />

der Wärmebehandlung aus der Schmiedewärme und der Auswahl eines ausscheidungs-härtenden ferritisch-perlitischen<br />

Stahles mit entsprechender Korrosionsbeständigkeit wären die Entwicklungsschritte in der<br />

Ofshore-Windparktechnologie nicht denkbar.<br />

Durch die Herstellung verlustärmerer Elektoblechqualitäten wird die Gesamteffizienz gesteigert.<br />

Ein weiterer Schritt wird der Ersatz der Metallfahrgastzelle beim PKW durch CFK-Zellen sein. Bisher lag der<br />

kommulierte Energieaufwand pro kg Kohlefaser (Rohmaterial Polyacrylnitril-Fäden) nach einer Studie schon<br />

bei ca. 0,07 GJ/kg. Hinzu kommt noch der Energieaufwand zur Herstellung des CFK aus Kohlefaser und Harnstoff.<br />

Der Energieaufwand eines fertigen Karosserieblechs liegt bei ca. 0,1 GJ/kg (aus 2007). Die Gewichtseinsparung<br />

der CFK-Zelle ist enorm.<br />

Umfassendere Einblicke gibt eine Studie des BMBF „Steigerung der Ressourcenproduktivität als Kernstrategie<br />

einer nachhaltigen Entwicklung“ (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie) wieder.<br />

– Vorraussetzung ist, so wenig wie möglich Ressourcen wie Betriebsmittel, Geldmittel, Boden, Rohstoffe,<br />

Energie, Arbeit, Produktionszeit, Arbeitszeit oder Personen einzusetzen<br />

– Bei der Energie-, Arbeit-, oder Wärmeumsetzung sind die Energieniveaus der bei der Prozesskette entstehenden<br />

Endenergiearten zu minimieren<br />

– Lässt ein Detailprozess keine weitere Optimierung zu, so sind bei zu schlechter Gesamteffizienz alle Anforderungen<br />

an das zu produzierende Endprodukt in Frage zu stellen<br />

– Dabei ist nach Lösungen zu suchen, die eine wesentlich günstigere Gesamtbilanz unter Berücksichtigung<br />

der Ressourcenschonung ermöglichen. Die Folge kann die Umstellung einer ganzen Prozesskette, ja sogar<br />

die Verwerfung eines ganzen Produktionsprozesses sein.<br />

Vor diesem Hintergrund zeigen die in dieser Ausgabe veröffentlichten Fachbeiträge eine Vielzahl von Schritten<br />

auf, um die Gesamteffizienz der Thermoprozessanlagen zu erhöhen.<br />

Dr. Friedhelm Kühn<br />

Ingenieurbüro für Wärmebehandlung<br />

Industrieofenanlagenbau und Energieberatung<br />

Dr. Peter Wendt<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

445


Standardwerke<br />

der <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

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Beneke | Schalm<br />

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Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />

Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />

industriellen <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

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Heft 6<br />

September 2011<br />

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Schwerpunkt:<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

N ACHRICHTEN<br />

UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />

20 Jahre Raytek in Berlin ........................................................452<br />

Andritz liefert Walzgerüst nach Südkorea ..............................452<br />

ThyssenKrupp verkauft Metal Forming Gruppe an<br />

spanische Gestamp Automoción ...........................................452<br />

SDI Corporation Taiwan bestellt Glühsockel bei Ebner ..........452<br />

DEKRA expandiert in Prozessindustrie ...................................452<br />

Trumpf erneut mit Bosch Supplier Award ausgezeichnet .......453<br />

European Aluminium Award ..................................................453<br />

Linde gründet Bildungseinrichtung zum Flammrichten ..........454<br />

GASAG-Gruppe bündelt technische Dienstleistungen ............454<br />

E.ON Ruhrgas nutzt neues Biogasregister ...............................454<br />

Geschäftsbereich „Technologien für Energie effizienz“<br />

der Kofler Energies AG fortgeführt ........................................454<br />

Gazprom steigert Gewinn in Europa ......................................454<br />

Studie „Effizienzsteigerung in stromintensiven Industrien“ ...455<br />

Siemens liefert Sinteranlage für Indien ...................................455<br />

ZPF auf Wachstumskurs .........................................................456<br />

F ACHBERICHTE<br />

Peter Wendt, Frank Maschler, Michal Buryan, Malte Fließ<br />

Glühen von kornorientiertem Elektroblech in gasbeheizten<br />

Mehrstapel-Haubenglühanlagen<br />

Annealing of grain oriented silicon steel in gas-fired multi-stack batch<br />

annealing furnaces ......................................................... 493<br />

Anders Lugnet, Gerd Waning<br />

Produktivitätssteigerung durch Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

und Sauerstoff in Schutzgasöfen<br />

Improving the productivity of controlled atmosphere furnaces with oxygen 499<br />

477<br />

Großer HK-Sonderteil ab S. 473:<br />

Wärmebehandlung leistet wichtigen Beitrag<br />

zur effizienten Energienutzung<br />

Sven Gose, Stefan Schult, Jost Sternberg<br />

Modellgestütztes Energieeffizienz-<br />

Monitoring an Industriefeuerungen<br />

Model-based energy efficiency monitoring of gasfired furnaces ............. 503<br />

Manfred Bauer, Thomas Solbrig<br />

Wärmetechnische Optimierung einer Erwärmungseinrichtung<br />

für Gesenkschmiedeteile<br />

Thermotechnical optimization of the heating equipment for drop<br />

forged parts ................................................................ 509<br />

538<br />

Aus der Praxis: Neues Transportsystem für<br />

Durchlauf-Härteöfen mit Schutzgasbetrieb<br />

Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />

Sicherheit und Verfügbarkeit von gasbeheizten<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

Teil 2: Zusammenhang von Sicherheits- und<br />

Verfügbarkeitsbetrachtungen<br />

Safety and availability of gasfired heat treatment plants<br />

Part 2: Interdependence of safety and availability ........................... 513<br />

448<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

Messe/Kongresse/Tagungen ............................. 456<br />

Veranstaltungen ........................................ 457<br />

Fortbildung ............................................. 458<br />

Organisationen und Verbände ........................... 461<br />

GWI-Seminare .......................................... 462<br />

Personalien ............................................. 463<br />

Medien ................................................. 465<br />

N ACHGEFRAGT<br />

Folge 3: Helmut Egger<br />

„Für innovative Techno logien finden sich allemal<br />

Finanzierungsquellen“ .................................... 467<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

67. Härterei-Kolloquium der AWT<br />

in neuen Räumlichkeiten ................................ 473<br />

Vortragsprogramm ..................................... 474<br />

Interview mit Olaf Irretier: „Wärmebehandlung<br />

leistet Beitrag zur effizienten Energienutzung und<br />

Ressourcenschonung“ .................................. 477<br />

Härterei-Kolloquium-Produktvorschau .................. 481<br />

I M PROFIL<br />

Das Gaswärme-Institut e. V. Essen im Überblick ............ 521<br />

W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Optimierungspotenziale in der Stahlbranche durch<br />

Outsourcing von Transport und Logistik ................. 535<br />

E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

Neu entwickeltes Transportsystem für<br />

Durchlauf-Härteöfen auch mit Schutzgasbetrieb ......... 537<br />

Strahlungsheizung mit Wärmerück gewinnung für<br />

Lager und Büro ......................................... 539<br />

Hightech für „verstaubte“ Energien ..................... 540<br />

F IRMENPORTRÄT<br />

MESA Electronic GmbH ................................ 543<br />

Sind Sie sicher?<br />

Informationen zur funktionalen Sicherheit an<br />

Thermoprozessanlagen erhalten Sie hier:<br />

www.k-sil.de<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Markübersicht 2011 ......................................... 545<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

R UBRIKEN<br />

Editorial ................................................ 445<br />

Faszination Technik ..................................... 450<br />

Inserentenverzeichnis ................................... 544<br />

Impressum ............................................. 3. US<br />

Elster GmbH<br />

Postfach 2809<br />

49018 Osnabrück<br />

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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

449


450<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 5/2011


FACHBERICHTE<br />

Wärmebehandlung der Superlative: Große und schwere Teile zuverlässig<br />

und reproduzierbar Wärmebehandeln ist genau das richtige Einsatzgebiet von<br />

Mehrzweckkammeröfen. Dieser Ofen der Größe XXL mit einem Chargenraum von<br />

900 x 1.500 x 1.300 mm und einem möglichen Chargengewicht von 1.800 kg wird<br />

hier gerade mit einem Zahnrad für ein <strong>GASWÄRME</strong> Getriebe einer <strong>International</strong> Windkraftanlage (60) Nr. 5/2011 chargiert.<br />

(Quelle: AICHELIN Holding GmbH)<br />

451


N ACHRICHTEN<br />

UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />

20 Jahre Raytek in Berlin<br />

Die Raytek GmbH, ein Hersteller<br />

von Sensoren für die<br />

berührungslose Temperaturmessung<br />

von -50 bis<br />

3.500 °C, feiert in diesem<br />

Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />

Nach der Firmengründung im<br />

Jahr 1991 entwickelte sich<br />

Raytek schnell zu einem der<br />

weltweit führenden Anbieter<br />

auf dem Gebiet der Infrarot-<br />

Temperaturmesstechnik. Das<br />

Unternehmen ist die Europazentrale<br />

der zur Fluke-Gruppe<br />

gehörenden Raytek Corporation<br />

und fungiert zugleich als<br />

Kompetenzzentrum des Konzerns<br />

für stationäre Infrarot-Temperaturmesslösungen.<br />

Vom Miniatursensor für den<br />

Einbau in Maschinen und<br />

Anlagen über Infrarot-Zeilenscanner<br />

zum Überwachen<br />

bewegter Messobjekte bis hin<br />

zur fest installierbaren Wärmebildkamera<br />

– am modern<br />

ausgerüsteten Standort Berlin-Pankow<br />

entwickelt und<br />

fertigt Raytek ein umfassendes<br />

Sortiment an Sensoren<br />

für die Temperaturüberwachung<br />

in Produktionsprozessen.<br />

Der Umzug in das neue,<br />

firmeneigene Gebäude im<br />

Jahr 1999 markierte einen<br />

Meilenstein in der Unternehmensentwicklung:<br />

Speziell<br />

ausgelegte Räumlichkeiten<br />

sowie hochqualifizierte, teils<br />

selbst ausgebildete Fachkräfte<br />

sorgen für eine gleich bleibende<br />

Fertigungsqualität und<br />

erlauben es, neben Standardprodukten<br />

auch flexible Sonderlösungen<br />

für verschiedenste<br />

Anforderungen zu<br />

fertigen. Mit der Fertigung<br />

geht eine besonders sorgfältige<br />

Kalibrierung der Sensoren<br />

einher – die dazugehörigen<br />

Kalibriereinrichtungen werden<br />

ständig weiterentwickelt.<br />

Das Unternehmen beschäftigt<br />

in Berlin rund 100 Mitarbeiter<br />

und verzeichnet zweistellige<br />

Wachstumszahlen.<br />

ThyssenKrupp verkauft Metal Forming Gruppe an<br />

spanische Gestamp Automoción<br />

Die ThyssenKrupp AG hat ein<br />

ganzheitliches Konzept zur<br />

strategischen Weiterentwicklung<br />

beschlossen, um den<br />

Konzern wettbewerbsfähig<br />

und nachhaltig in die Zukunft<br />

zu führen. Das Konzept zur<br />

strategischen Weiterentwicklung<br />

umfasst die Optimierung<br />

des Portfolios, Change Management<br />

und Performancesteigerung.<br />

Ziele sind die Verschuldung<br />

zu reduzieren,<br />

Wachstum zu ermöglichen,<br />

Erträge zu erwirtschaften und<br />

Werte zu schaffen. Im Rahmen<br />

der Optimierung des<br />

Portfolios wird sich der Konzern<br />

von den Geschäften<br />

trennen, für die alternative<br />

strategische Optionen tragfähiger<br />

sind.<br />

Die Metal Forming Gruppe<br />

zählte nicht mehr zum Kerngeschäft<br />

der Business Area<br />

ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Deshalb hatte der Konzern<br />

begonnen, mit Interessenten<br />

über den Verkauf des Unternehmens<br />

zu verhandeln. Als<br />

hervorragender Partner nach<br />

dem Best-Owner-Prinzip hatte<br />

sich die Gestamp Automoción<br />

erwiesen. Gestamp ist ein bedeutender<br />

Wettbewerber unter<br />

den Automobilzulieferern<br />

mit weltweit mehr als 70<br />

Standorten. Mit rund 18.000<br />

Mitarbeitern wurde 2010 in<br />

20 Ländern in der Entwicklung<br />

und Fertigung von Metallkomponenten<br />

und Strukturbauteilen<br />

für Karosserien<br />

ein Umsatz von rund 3,1 Mrd<br />

€ erwirtschaftet. Nachdem<br />

die europäischen Kartellbehörden<br />

grünes Licht gegeben<br />

hatten, konnten Eigentumsübertragung<br />

und Zahlung<br />

(„Closing“) am 20. Juli 2011<br />

erfolgen. Über die finanziellen<br />

Konditionen wurde zwischen<br />

den Vertragspartnern Stillschweigen<br />

vereinbart.<br />

SDI Corporation Taiwan bestellt Glühsockel<br />

bei Ebner<br />

Die Firma SDI Corporation,<br />

Taiwan, erteilte Ebner einen<br />

Auftrag über zwei HICON/<br />

H 2® -Glühsockel zur Wärmebehandlung<br />

von Kupferschmalbändern<br />

für die Automobil-<br />

und Elektronikindustrie.<br />

Der Vertrag zwischen<br />

beiden Partnern beinhaltet<br />

die Lieferung von zwei HI-<br />

CON/H2 ® -Glühsockeln und je<br />

einer Heiz- und Kühlhaube.<br />

Die Ofenanlage kann mit<br />

Bandbunden bis zu einem<br />

Außen durchmesser von<br />

1.800 mm und einem bis zu<br />

2.000 mm hohen Bundstapel<br />

chargiert werden. Neben der<br />

Wärmebehandlung zur Rekristallisation<br />

werden auch<br />

korngrößenorientierte Glühungen<br />

durchgeführt. Der<br />

Produktionsstart ist für April<br />

2012 geplant.<br />

Andritz liefert Walzgerüst nach Südkorea<br />

Der internationale Technologiekonzern<br />

Andritz erhielt<br />

vom südkoreanischen Kohlenstoffstahlproduzenten<br />

Dongkuk<br />

Industries Co., Ltd. den<br />

Auftrag zur Lieferung eines<br />

6-High-Walz gerüsts mit einer<br />

Jahreskapazität von 169.000 t.<br />

Die Inbetriebnahme ist für<br />

Ende 2012 geplant. Der Lieferumfang<br />

umfasst die mechanische<br />

und komplette elektrische<br />

Ausrüstung der Anlage,<br />

die niedrig-, normalund<br />

hochgekohlte Kohlenstoffstähle<br />

in einem Dickenbereich<br />

von 0,4 mm-10,0 mm<br />

bei einer maximalen Breite<br />

von bis zu 650 mm produzieren<br />

wird.<br />

DEKRA expandiert in Prozessindustrie<br />

Die internationale Expertenorganisation<br />

DEKRA übernimmt<br />

das Unternehmen für<br />

Explosionsschutz und Prozess-Sicherheitsdienstleistungen<br />

Chilworth Global in Southampton,<br />

Großbritannien.<br />

Chil worth Global erzielt mit<br />

knapp 160 Mitarbeitern einen<br />

Jahresumsatz von rund 15 Mio.<br />

und ist auf Sicherheitslösungen<br />

für die Prozessindustrie<br />

spezialisiert. DEKRA wird damit<br />

zu einem der führenden<br />

internationalen Anbieter in<br />

diesem Feld. Chilworth Global<br />

452<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

verfügt über Prüflabore in<br />

Großbritannien, den USA sowie<br />

über Niederlassungen in<br />

Indien und Kontinentaleuropa<br />

(Frankreich, Italien, Spanien).<br />

Das Dienstleistungsspektrum<br />

umfasst Materialtests, Beratungs-<br />

und Trainings-Services<br />

für die Prozessindustrie mit<br />

Schwerpunkt in der Chemie-,<br />

Pharmaziebranche sowie Lebensmittelindustrie.<br />

Trumpf erneut mit Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet<br />

Trumpf wurde erneut mit<br />

dem Bosch Supplier Award<br />

ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte<br />

in der Kategorie Machinery<br />

and Equipment. Trumpf<br />

gehört damit zu den wenigen<br />

Bosch Zulieferern, die den begehrten<br />

Preis zum zweiten<br />

Mal in Folge erhalten. Mit<br />

dem Preis würdigt Bosch Unternehmen,<br />

die besonders<br />

gute Leistungen bei der Herstellung<br />

und Lieferung von<br />

Produkten oder Dienstleistungen<br />

in den vergangenen zwei<br />

Jahren erbracht haben – insbesondere<br />

hinsichtlich der<br />

Faktoren Qualität, Preisverhalten,<br />

Zuverlässigkeit, Technologie<br />

und der kontinuierlichen<br />

Verbesserung.<br />

Bosch verleiht den weltweit<br />

ausgeschriebenen Lieferantenpreis<br />

zum zwölften Mal<br />

seit 1987. Die Prämierung findet<br />

alle zwei Jahre statt. Die<br />

erste Auszeichnung für<br />

Trumpf erfolgte im Jahr 2007.<br />

Aufgrund der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise wurde die<br />

Preisverleihung 2009 allerdings<br />

ausgesetzt. Der Preis<br />

wurde in sieben Kategorien<br />

an insgesamt 60 Lieferanten<br />

aus 14 Ländern vergeben.<br />

European Aluminium Award<br />

Der European Aluminium<br />

Award wird in 2012 zum achten<br />

Mal verliehen. Der Grundgedanke<br />

dieses Wettbewerbes<br />

ist die Suche neuer Ideen<br />

für einen effizienten und fortschrittlichen<br />

Einsatz des<br />

Werkstoffs Aluminium. Ausgezeichnet<br />

werden Produkte<br />

und Projekte, die den Werkstoff<br />

Aluminium auf innovative<br />

Art und Weise verwenden.<br />

Die Preisträger des European<br />

Aluminium Award erhalten<br />

nicht nur eine Auszeichnung<br />

für ihren innovativen Geschäftsansatz,<br />

sondern auch<br />

einen wichtigen Anreiz für die<br />

Förderung des Unternehmens<br />

insgesamt.<br />

Die Kategorien 2012 sind:<br />

Consumer Products (Design,<br />

Innovation), Industrial Products<br />

(Transport & Automotive,<br />

Building & Construction, Mechanical<br />

Engineering & Electronics,<br />

Production Techniques)<br />

und Young Designers Preis.<br />

Zum zweiten Mal wird der<br />

“Young Designers” Preis für<br />

die Anerkennung der kreativen<br />

Ideen motivierter Studenten<br />

und selbständiger junger<br />

Designer sowie Ingenieure verliehen.<br />

Außerdem verleiht die<br />

Jury einen Jury-Gesamtpreis<br />

für den interessantesten Beitrag<br />

im Bereich “Environment,<br />

Sustainability & Energy Efficiency”.<br />

Neu in 2012 sind die<br />

Special Prizes, die für die Kategorien<br />

„Rolling”, „Casting”,<br />

„Extrusion” und „Surface<br />

Treatment” vergeben werden.<br />

Der European Aluminium<br />

Award ist eine Initiative des<br />

Niederländischen Aluminium<br />

Centrums in Zusammenarbeit<br />

mit der European Aluminium<br />

Association (EAA), des GDA<br />

(Gesamtverband der Aluminiumindustrie<br />

e.V.) und der<br />

ALUMINIUM Messe.<br />

Weitere Informationen: www.<br />

aluminium-award.eu/2012/.<br />

www.schlager-gmbh.de<br />

Hohe Präzision durch 100% deutsches Know-how:<br />

Dadurch trägt SCHLAGER jeder technischen Anforderung<br />

von Wärmebehandlungsbetrieben Rechnung.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

SCHLAGER Industrieofenbau GmbH · Sudfeldstr. 29 - 31 · 58093 Hagen · Tel.: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 00 · Fax: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 99<br />

453


N ACHRICHTEN<br />

Linde gründet Bildungseinrichtung zum<br />

Flammrichten<br />

Linde erweitert sein Angebot<br />

im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />

in der gasebasierten<br />

Fügetechnik: In seinem<br />

Hamburger Ausbildungszentrum<br />

hat das Unternehmen<br />

jetzt eine Bildungseinrichtung<br />

zum Flammrichten gegründet.<br />

Als einzige Einrichtung in<br />

Deutschland wurde die neue<br />

Kursstätte vom DVS (Deutscher<br />

Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren)<br />

zertifiziert. Damit reagiert Linde<br />

auf die Anforderungen der<br />

verarbeitenden Industrie, die<br />

einen wachsenden Bedarf an<br />

Spezialisten auf diesem Gebiet<br />

verzeichnet.<br />

Mit dem neuen Angebot ergänzt<br />

und erneuert Linde das<br />

Know-how von Industrie-Unternehmen<br />

im Flammrichten.<br />

Hier wird den Kursteilnehmern<br />

von Experten das komplette<br />

Wissen zum Thema<br />

Flammrichten in Theorie und<br />

Praxis vermittelt. Das garantiert<br />

eine umfassende Ausbildungsrichtlinie,<br />

die Linde in<br />

enger Zusammenarbeit mit<br />

dem DVS erarbeitet hat.<br />

Beim Flammrichten kommt<br />

Acetylen zum Einsatz. Als<br />

GASAG-Gruppe bündelt technische<br />

Dienstleistungen<br />

Seit 2007 gehört die NGT Service<br />

GmbH mit Sitz in Erfurt<br />

zur GASAG-Gruppe. Mit der<br />

schon 2001 von der GASAG<br />

als 100prozentige Tochter<br />

ausgegründeten BEGA.tec<br />

GmbH gehören damit zwei<br />

Unternehmen zur GASAG-<br />

Gruppe, die Dienstleistungen<br />

zur Installation, Wartung und<br />

Instandhaltung für Energieversorgungsunternehmen<br />

erbringen.<br />

Zur Konzentration<br />

der Kapazitäten im Konzern<br />

und zur Erschließung von Synergien<br />

in der Geschäftstätigkeit<br />

beider Unternehmen<br />

wurde die NGT Service GmbH<br />

mit Wirkung vom 12. Juli<br />

hochentzündliches Reingas<br />

stellt es besondere Anforderungen<br />

an eine sichere Handhabung.<br />

Diese sind in mehreren<br />

parallel gültigen Regelwerken<br />

– wie DGRL, GPSG,<br />

BetrSichV und TRAC – definiert.<br />

Voraussetzung für den<br />

sicheren Umgang mit Acetylen<br />

ist die genaue Kenntnis<br />

der physikalischen, chemischen<br />

und physiologischen<br />

Eigenschaften. Das Hamburger<br />

Ausbildungszentrum von<br />

Linde gewährleistet ab sofort<br />

eine zertifizierte Qualifizierung<br />

dieser Fertigkeiten.<br />

2011 mit der BEGA.tec GmbH<br />

(Berlin) verschmolzen. Mit<br />

dieser Verschmelzung soll die<br />

Kundenorientierung beider<br />

Unternehmen, nunmehr unter<br />

dem Namen BEGA.tec,<br />

weiter verbessert werden. Neben<br />

den bislang bekannten<br />

Leistungen der NGT Service<br />

wird das Portfolio der BEGA.<br />

tec im Bereich Gasanlagen<br />

und Messtechnik nun auch<br />

deutschlandweit angeboten.<br />

Die neue Gesellschaft wird<br />

alle laufenden Kundenaufträge<br />

der NGT Service GmbH<br />

weiter bearbeiten. Erfurt und<br />

Essen bleiben Firmenstandort.<br />

E.ON Ruhrgas nutzt neues Biogasregister<br />

E.ON Ruhrgas hat als erster<br />

Marktteilnehmer Bio-Erdgas-<br />

Mengen in das Biogasregister<br />

der Deutschen Energie-Agentur<br />

(dena) eingebucht. Das<br />

Biogasregister Deutschland ist<br />

eine bundesweite internetbasierte<br />

Handelsplattform und<br />

bietet einen Standard zur Dokumentation<br />

der unterschiedlichen<br />

Eigenschaften von aufbereitetem<br />

Biogas im Erdgasnetz<br />

(Bio-Erdgas). Das Re -<br />

gister erleichtert so die Vermarktung<br />

von Bio-Erdgas. Die<br />

Bio-Erdgas-Mengen wurden<br />

von der E.ON Bioerdgas<br />

GmbH produziert. Von der<br />

dena zugelassene Auditoren<br />

des TÜV Rheinland haben die<br />

Produktion vor Ort geprüft<br />

und Menge, Eigenschaftsprofil<br />

und biogene Herkunft zertifiziert.<br />

Das zertifizierte Bio-<br />

Erdgas wird von E.ON Ruhrgas<br />

an die erdgas mobil<br />

GmbH geliefert. Sämtliche<br />

Fahrzeuge des VW Scirocco<br />

R-Cup 2011 fahren mit diesem<br />

Kraftstoff.<br />

Die dena hat das Biogasregister<br />

zusammen mit Partnern<br />

aus der Wirtschaft, u.a. E.ON<br />

Bioerdgas GmbH und TÜV<br />

Rheinland, aufgebaut. Mit<br />

Hilfe des Registers können<br />

Produzenten, Händler und<br />

Anwender dokumentieren,<br />

welche Art von Bio-Erdgas sie<br />

handeln oder verwenden, wie<br />

viel ins Erdgasnetz eingespeist<br />

und wie viel entnommen<br />

wird. Das Biogasregister ermöglicht,<br />

den Nachweis für<br />

biogene Eigenschaften und<br />

umweltschonende Produktion<br />

des im ganzen Netzgebiet<br />

verteilten Bio-Erdgases zu<br />

führen.<br />

Geschäftsbereich „Technologien für Energieeffizienz“<br />

der Kofl er Energies AG fortgeführt<br />

Das Management der Kofler<br />

Energies Technology GmbH<br />

hat den Geschäftsbereich<br />

„Technologien für Energieeffizienz“<br />

in einem Management-Buy-Out-Prozess<br />

übernommen<br />

und führt diesen als<br />

deep impact group GmbH<br />

fort. Neuer Alleingesellschafter<br />

ist die NEK Sustainable Invest<br />

GmbH von Stephan<br />

Wachtel, der seit dem Jahr<br />

Gazprom steigert Gewinn in Europa<br />

Der russische Gasmonopolist<br />

Gazprom hat Gewinn und<br />

Umsatz im ersten Geschäftsquartal<br />

deutlich gesteigert.<br />

Vor allem die Kunden in Europa<br />

haben ihre Bestellungen<br />

erhöht. Der Gewinn stieg verglichen<br />

zum Vorjahreszeitraum<br />

um 42 % auf 478,5<br />

Mrd. Rubel (rund 11,4<br />

2008 als Technikvorstand der<br />

Kofler Energies AG den Bereich<br />

Technologie und Innovation<br />

verantwortet hatte. Stephan<br />

Wachtel blickt auf eine<br />

knapp 20-jährige Erfahrung<br />

im Bereich Energieeffizienz<br />

zurück und hat 1995 die NEK<br />

Ingenieur-Gruppe gegründet,<br />

die im Jahre 2008 von der<br />

Kofler Energies AG übernommen<br />

wurde.<br />

Mrd. €). Analysten hatten<br />

durchschnittlich 406 Mrd. Rubel<br />

erwartet. Der Umsatz zog<br />

um 38 % auf 1320 Mrd. Rubel<br />

an. 2010 hatte der Gasmonopolist<br />

998 Mrd. Rubel<br />

verdient.<br />

In Gazproms größtem Markt,<br />

Europa, profitierte das Unter-<br />

454<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

nehmen durch eine wieder<br />

erstarkte Nachfrage und gestiegene<br />

Preise. Von Januar<br />

bis März pumpte Gazprom<br />

mit 46,6 Mrd. m 3 11,8 %<br />

mehr Gas nach Europa und in<br />

die Türkei als im Vorjahreszeitraum.<br />

Die Gasausfuhren<br />

in Länder der ehemaligen<br />

Sow jetunion stiegen rasant<br />

um 71,7 % auf 29,2 Mrd. m 3 .<br />

Die Gaspreise zogen in dem<br />

Berichtszeitraum durchschnittlich<br />

um 14 % an. Die<br />

Verkäufe in Russland stagnierten<br />

dagegen. Die Gaslieferungen<br />

auf dem russischen<br />

Binnenmarkt lagen mit 102,5<br />

Mrd. m 3 etwa auf dem Vorjahresniveau.<br />

Analysten erwarten<br />

für den weiteren Jahresverlauf<br />

wegen der bereits<br />

hohen Gaslieferungen in Europa<br />

geringere Erlössteigerungen.<br />

Mitte Juli hatte Gazprom<br />

eine Absichtserklärung<br />

mit dem deutschen Stromproduzenten<br />

RWE geschlossen.<br />

Die beiden Konzerne wollen<br />

Steinkohle- und Gaskraftwerke<br />

in Deutschland, Großbritannien<br />

und den Beneluxstaaten<br />

bauen und betreiben.<br />

Studie „Effizienzsteigerung in stromintensiven<br />

Industrien“<br />

Die Beraterfirma Roland Berger<br />

hat in einer Studie „Effizienzsteigerung<br />

in stromintensiven<br />

Industrien“ für ausgewählte<br />

Industriebranchen<br />

ausgerechnet, dass 23 Mrd. €<br />

Investitionen in die Energieeffizienz<br />

zukünftig 100 Mrd. €<br />

Energiekosten einsparen können.<br />

Anhand von vier ausgewählten<br />

Industriezweigen<br />

zeigen die Studienmacher<br />

Handlungsstrategien bis 2050<br />

auf. Laut Roland Berger könnte<br />

beispielsweise die Papierindustrie<br />

bereits bis zum Jahr<br />

2030 bei der Energieeffizienz<br />

um 30 % zulegen. Bis 2050<br />

liege das Potenzial sogar bei<br />

50 %. In der Metallverarbeitungsindustrie<br />

können bis<br />

2050 etwa 40 % der Stromkosten<br />

eingespart werden.<br />

Siemens liefert Sinteranlage für Indien<br />

Jindal Steel & Power Limited<br />

(JSPL) hat Siemens VAI Metals<br />

Technologies mit der Lieferung<br />

einer Sinteranlage beauftragt.<br />

Sie soll in einem neuen<br />

Stahlwerk zum Einsatz<br />

kommen, das derzeit in Patratu,<br />

Distrikt Ramgarh, im indischen<br />

Bundesstaat Jharkhand<br />

gebaut wird. Die Sinteranlage<br />

wird über ein Sinterband mit<br />

einer Saugfläche von 490 m 2<br />

verfügen und pro Jahr etwa<br />

5 Mio. t an hochqualitativem<br />

Sinter für die Hochofenbefüllung<br />

erzeugen. Der Auftragswert<br />

liegt im zweistelligen<br />

Millionen-Euro-Bereich. Nach<br />

Inbetriebnahme voraussichtlich<br />

Mitte 2013 wird die Produktionslinie<br />

eine der größten<br />

Sinteranlagen in Indien sein.<br />

Das Unternehmen übernimmt<br />

außerdem das Basis- und Detail-Engineering<br />

für die Prozessausrüstung,<br />

liefert die<br />

Elektrotechnik und die Automatisierungssysteme<br />

auf Level<br />

1 und Level 2 sowie Ersatzteile<br />

für die Sinteranlage. Die Montage<br />

und Inbetriebnahme sowie<br />

die Schulung des Betriebspersonals<br />

gehören ebenso<br />

zum Auftrag wie Beratungsleistungen<br />

für die Zukäufe des<br />

Kunden. Das Projekt wird gemeinsam<br />

von Siemens VAI in<br />

Linz, Österreich, und Siemens<br />

VAI Metals Technologies Private<br />

Limited in Kolkata, Indien,<br />

abgewickelt. Neben der Elektro-<br />

und Prozesstechnik imple-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

455


N ACHRICHTEN<br />

Messen/Kongresse/Tagungen<br />

5.-7. Okt. European Conference on Aluminium Alloys<br />

in Bremen<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069/75306-747, Fax: 069/75306-733<br />

ecaa@dgm.de, www.dgm.de/ecaa<br />

12.-14.<br />

Okt.<br />

19.-20.<br />

Okt.<br />

19.-20.<br />

Okt.<br />

25.-26.<br />

Okt.<br />

25.-26.<br />

Okt.<br />

67. Härterei-Kolloquium<br />

in Wiesbaden<br />

AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und<br />

Werkstofftechnik e.V.<br />

Tel.: 0421/522 93 39, Fax: 0421/522 90 41<br />

awt.ev@t-online.de, www.awt-online.org<br />

54. <strong>International</strong>es Feuerfestkolloquium<br />

in Aachen<br />

ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />

Tel.: 02624/9473-171, Fax: 02624/9473-200<br />

info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />

Schadensanalyse<br />

37. Tagung in Würzburg<br />

VDI Wissensforum<br />

Tel.: 0211/6214-201, Fax: 0211/6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/schadensanalyse<br />

50. Gasfachliche Aussprachetagung (gat)<br />

Tagung und Fachausstellung in Hamburg<br />

Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />

Tel.: 0228/9188-601, Fax: 0228/9188-611<br />

krecker@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />

Hochleistungskeramik 2011<br />

Symposium und Kolloquium in Karlsruhe<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069/75306-747, Fax: 069/75306-733<br />

hlk@dgm.de, www.dgm.de/dgm/hlk<br />

8.-9. Nov. Fachforum Biogas<br />

in Leipzig<br />

DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg<br />

Tel.: 03731/4195-339<br />

kontakt@dbi-gti.de, www.dbi-gti.de/termine<br />

15.-16.<br />

Nov.<br />

7.-9.<br />

Febr.<br />

5.-7.<br />

März<br />

4.-6.<br />

April<br />

Explosionsschutz<br />

Fachtagung in Fulda<br />

Tel.: 08233/2340-00<br />

Weka Media GmbH & Co. KG<br />

akademie@weka.de, www.weka-akademie.de<br />

e-world energy and water<br />

Messe und Kongress in Essen<br />

Messe Essen GmbH<br />

Tel: 0201/7244-0, Fax: 0201/7244-248<br />

mail@e-world-essen.com, www.e-world-2012.com<br />

Hochleistungskeramik 2012<br />

DKG-Jahrestagung und Symposium in Nürnberg<br />

Deutsche Keramische Gesellschaft e. V.<br />

Tel.: 02203/96648-0, Fax: 02203/69301<br />

info@dkg.de, www.dkg-jahrestagung.de<br />

Hannover Messe 2012<br />

in Hannover<br />

Deutsche Messe AG<br />

Tel: 0511/89-31146, Fax: 0511/89-31149<br />

info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />

mentiert Siemens innovative<br />

Lösungen und Systeme, die zu<br />

einer verbesserten Effizienz<br />

der Produktion, zu einer<br />

gleichbleibend hohen Sinterqualität<br />

und reduzierten Betriebskosten<br />

beitragen. Dazu<br />

zählt unter anderem ein Intensiv-Misch-<br />

und Granuliersystem<br />

für die Behandlung und<br />

Aufbereitung des Rohmaterials.<br />

Dieses System ermöglicht<br />

auch die Verarbeitung von<br />

Material, das zu mehr als<br />

ZPF auf Wachstumskurs<br />

60 % aus kostengünstigen,<br />

pelletierten Feinerzen (Pellet<br />

Feed) mit einer Korngröße von<br />

weniger als 100 Mikrometern<br />

besteht, und normalerweise<br />

nicht für den Sinterprozess geeignet<br />

ist. Darüber hinaus<br />

wird eine von Siemens VAI<br />

entwickelte selektive Abgasrückführung<br />

eingesetzt, mit<br />

der etwa 40 % der Sinterabgase<br />

in den Produktionsprozess<br />

zurückgeführt werden<br />

können.<br />

Um die Systemführerschaft<br />

beim Warmhalten, Schmelzen<br />

und Vergießen von Aluminium<br />

weiter auszubauen, investiert<br />

die ZPF Holding in drei<br />

Kernbereiche. Zunächst wurde<br />

eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an der Foundry 4 ThermDos<br />

GmbH erworben, die zukünftig<br />

unter dem Namen ZPF<br />

Foundry4 GmbH firmiert.<br />

Kernkompetenz ist das Produkt<br />

ThermDos, ein Dosierofen<br />

für Aluminium, der sowohl<br />

im Druckguss als auch<br />

im Sand- und Gravitationsguss<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Ein weiteres Investitionsfeld<br />

liegt in Asien. Nachdem im<br />

Frühjahr dieses Jahres in einem<br />

ersten Schritt eine ZPF-<br />

Repräsentanz in Shanghai eröffnet<br />

wurde, wurden im<br />

Sommer die Weichen dafür<br />

gestellt, bis Ende des Jahres<br />

2011 einen eigenen Produktionsstandort<br />

in China zu etablieren.<br />

Alle wesentlichen Managementfunktionen<br />

sind bereits<br />

besetzt. Die Pro duktionsgesellschaft<br />

in Fernost wird<br />

eine eigene Marktverantwortung<br />

erhalten und neben China<br />

auch angrenzende Länder<br />

wie Korea, Taiwan, Vietnam,<br />

Kambodscha oder die Philippinen<br />

mit den Ofenanlagen<br />

von ZPF versorgen.<br />

Der dritte Bereich, in den die<br />

ZPF Holding investiert, betrifft<br />

den Ausbau der Serviceaktivitäten.<br />

Unter der Firmierung<br />

ZPF Services GmbH wurde die<br />

gesamte Kundenbetreuung in<br />

eine eigenständige Gesellschaft<br />

überführt. Das Unternehmen<br />

ist einige Kilometer<br />

vom Firmensitz der ZPF Holding<br />

/ ZPF therm entfernt in<br />

Heilbronn angesiedelt. Von<br />

hier aus werden zukünftig<br />

sämtliche Einsätze gesteuert<br />

und die Versorgung der Kunden<br />

mit Ersatzteilen organisiert.<br />

Die Betreuung der lokalen<br />

Serviceteams, die weltweit<br />

vertreten sind, erfolgt ebenfalls<br />

von Heilbronn aus.<br />

17.-19.<br />

April<br />

22.-25.<br />

Mai<br />

Energieeffizienz 2012<br />

20. Fachmesse und Tagung in Erfurt<br />

AGFW – Energieeffizienzverband<br />

für Wärme, Kälte und KWK e.V.<br />

Tel.: 069/6304-415, Fax: 069/6304-391<br />

info@eneff-messe.de, www.eneff-messe.de<br />

Ceramitec 2012<br />

Messe in München<br />

Messe München GmbH<br />

Tel.: 089/949-20273; Fax: 089/949-20279<br />

info@ceramitec.de, www.ceramitec.de<br />

456<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

CERAMITEC 2012:<br />

Technologies – Innovaticns – Materials<br />

Die CERAMITEC 2009 stand<br />

unter dem Einfluss der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />

die auch die<br />

grobkeramische Industrie und<br />

ihre Zulieferer stark getroffen<br />

hat. Nun blickt die Branche<br />

mit Spannung auf die nächste<br />

CERAMITEC, die vom 22. bis<br />

25. Mai 2012 stattfinden<br />

wird. Mit dem<br />

neuen Slogan „Technologies<br />

– Innovations<br />

– Materials“ wird die<br />

gesamte Bandbreite<br />

der Branche zum Ausdruck<br />

gebracht: von der klassischen<br />

Keramik über Rohstoffe<br />

und Pulvermetallurgie<br />

bis hin zur Technischen Keramik.<br />

Die Anlagenbauer für die<br />

Grobkeramik werden neue,<br />

effizientere Maschinen und<br />

Anlagen zeigen, während<br />

Rohstofflieferanten ihre Produkte<br />

und innovativen Komplettlösungen<br />

dem Besucher<br />

anbieten. Aber auch Forschungsinstitute<br />

präsentieren<br />

ihre Visionen für die Werke<br />

der Zukunft.<br />

energieeffizientere Produktion<br />

entwickelt und ihre Maschinen<br />

dabei zum Teil schon<br />

bis ins Detail optimiert. Nun<br />

steht die Branche vor der Herausforderung,<br />

ihren Energiebedarf<br />

bei der Produktion in<br />

den nächsten Jahren weiter<br />

deutlich zu senken. Dafür<br />

sind teilweise grundlegende<br />

Änderungen im<br />

Produktionsprozess<br />

notwendig.<br />

Traditionell hat der Bereich<br />

Grobkeramik seine<br />

Heimat in München auf<br />

der CERAMITEC gefunden.<br />

Das zeigt sich unter anderem<br />

daran, dass wie auch bei den<br />

letzten Veranstaltungen diese<br />

Sparte wieder mit den namhaften<br />

Key-Playern vertreten<br />

sein wird.<br />

Neben der kompletten Darstellung<br />

der gesamten Branche<br />

bietet die Messe auch ein<br />

umfangreiches Rahmenprogramm.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Fachzeitschrift Zi Ziegelindustrie<br />

<strong>International</strong>, wird am 23.<br />

Mai 2012 zum 2. Mal der<br />

HSH Härtereitechnik GmbH<br />

Im Schlop 11<br />

47559 Kranenburg<br />

Tel +49(0)2826-90400<br />

www.hsh-gmbh.com<br />

Wartung, Inspekon,<br />

Kundendienst, Ersatzteile,<br />

Reparaturen, Baugruppen,<br />

Ausmauerungen,<br />

Heizsysteme gas/elektrisch,<br />

Ofensteuerungen,<br />

Schutzgas Regelanlagen,<br />

Betriebsverlagerung,<br />

Inbetriebnahme, Retrot,<br />

Anlagen, Automasierung,<br />

AMS 2750/CQI 9-Beratung,<br />

Abnahme<br />

Partner für Ihre Projekte<br />

rund um die Wärmebehandlungstechnik<br />

Neuer Termin „waste to energy+recycling“ 2013<br />

Das internationale Branchentreffen<br />

„waste to energy+<br />

recycling“ findet vom 5. bis 7.<br />

Juni 2013 statt. Der ursprünglich<br />

vom Veranstalter Messe<br />

Bremen für Mai 2013 angekündigte<br />

Termin musste wegen<br />

einer anderen Großveranstaltung<br />

auf dem Messegelände<br />

geändert werden.<br />

Fachmesse und Konferenz<br />

sind für den 5. und 6. Juni angesetzt,<br />

am 7. Juni beendet<br />

ein Rahmenprogramm mit Exkursionen<br />

die Veranstaltung,<br />

die zuletzt einen Auslandsanteil<br />

von mehr als 20 % mit<br />

starkem Fokus auf Europa vorweisen<br />

konnte. Die Schwerpunktthemen<br />

für 2013 liegen<br />

in der energetischen Verwertung<br />

von Abfällen und Biomassen<br />

sowie der nachhaltigen<br />

Rohstoffrückgewinnung.<br />

www.wte-expo.de<br />

Das nächste Jahrzehnt wird<br />

für die grobkeramische Industrie<br />

noch stärker unter dem<br />

Aspekt umfangreicher Energieeinsparungen<br />

stehen. Die<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

haben in den letzten Jahren<br />

Lösungen für eine immer<br />

„Heavy Clay Day“ veranstaltet.<br />

Hier präsentieren die Experten<br />

der Branche ihre zukunftsweisenden<br />

Lösungen<br />

und neue Ideen zum Schwerpunkt<br />

„Ressourcenschonende<br />

Produktion und Bauweise“.<br />

www.ceramitec.de<br />

ALUMINIUM zieht es ab 2012 nach Brasilien<br />

Die ALUMINIUM, weltweit<br />

führender Messepartner der<br />

Aluminiumindustrie, baut ihre<br />

globalen Aktivitäten erneut<br />

aus und wird ab dem kommenden<br />

Jahr mit einer Veranstaltung<br />

in Brasilien präsent<br />

sein. Mit der <strong>International</strong><br />

ALUMINIUM BRAZIL, die vom<br />

24. bis 26. April 2012 im Rahmen<br />

der EXPOALUMINIO<br />

stattfinden wird, verstärkt<br />

Reed Exhibitions seine Veranstaltungsaktivitäten<br />

in den<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

457


N ACHRICHTEN<br />

Fortbildung<br />

4. Okt. Wärmebehandlung und Eigenschaften von<br />

Leichtmetalllegierungen<br />

AWT-Seminar in Bremen<br />

5.-6. Okt. Controlling kompakt I<br />

AGE-Seminar in Baden-Baden<br />

12. Okt. Bilanzkreismanagement Gas für den Gashandel<br />

BDEW-Seminar in Erfurt<br />

18.-19.<br />

Okt.<br />

19.-21.<br />

Okt.<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren in der industriellen<br />

Anwendung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Hochtemperaturkorrosion<br />

DGM-Seminar in Jülich<br />

20. Okt. Social Media und Web 2.0<br />

BDEW-Seminar in Köln<br />

20.-21.<br />

Okt.<br />

26.-28.<br />

Okt.<br />

Betrieblicher Explosionsschutz und Prüfungen nach<br />

BetrSichV<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

Das 1x1 der Energiewirtschaft II – Starthilfe für<br />

Neu- und Quereinsteiger<br />

AGE-Seminar in Bayreuth<br />

2.-3. Nov. Metallurgie und Technologie der Aluminium-<br />

Werkstoffe<br />

DGM-Seminar in Bonn<br />

8. Nov. <strong>International</strong>e Werkstoffnormung<br />

DIN-Seminar in Stuttgart<br />

8.-9. Nov. Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />

AGE-Seminar in Dresden<br />

10. Nov. Energieeinsparverordnung und Energieberatung<br />

in der Praxis<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

22. Nov. Bilanzkreismanagement Gas für den Gashandel<br />

BDEW-Seminar in Düsseldorf<br />

24.-25.<br />

Nov.<br />

27.-30.<br />

Nov.<br />

Simulation thermomechanisch induzierter Struktur<br />

und Phasenumwandlung<br />

DGM-Seminar in Bayreuth<br />

Refractory Technology, Part 1<br />

Stahl-Akademie-Seminar in Köln<br />

AGE – Die Akademie der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

Tel.: 0228-2598-100, Fax: 0228-2598-120<br />

anmeldung@ew-online.de, www.age-seminare.de<br />

AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

e.V.<br />

Tel.: 0421-522-9339, Fax: 0421-522-9041<br />

awt.ev@t-online.de, www.awt-online.org<br />

BDEW → EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710 46 87-0, Fax: 069-710 46 87-359<br />

info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

Stahl-Akademie → Stahlinstitut VDEh<br />

Tel.: 0211-6707-644, Fax: 0211-6707-655<br />

info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />

weltweit wichtigsten Regionen<br />

der Aluminiumindustrie.<br />

Brasilien – drittgrößter Bauxitlieferant<br />

der Welt und mit einer<br />

Tonnage von 1,6 Mio. t<br />

die Nummer 7 der Produzenten<br />

von Primäraluminium –<br />

übernimmt auch in der Produktion<br />

und Verarbeitung<br />

von Aluminium eine Schlüsselfunktion<br />

im südamerikanischen<br />

Kontinent. Schon heute<br />

ist die EXPOALUMINIO,<br />

E-world 2012 ganz im Zeichen<br />

von „smart energy“<br />

Die zwölfte E-world energy &<br />

water, die vom 7. bis 9. Februar<br />

2012 in der Messe Essen<br />

stattfindet, zeigt unter anderem<br />

neueste Entwicklungen<br />

zum Thema „smart energy“.<br />

In Halle 7, auf einer Fläche<br />

von 540 m 2 präsentieren rund<br />

30 Aussteller Lösungsansätze<br />

für einen Wirtschaftszweig<br />

mit Zukunft. Dabei geht es<br />

etwa um intelligent steuerbare<br />

Netze (smart grids), intelligente<br />

Zähler (smart<br />

Meter) oder vernetzte<br />

Haustechnik. „Smart<br />

energy“ als vergleichsweise<br />

junger Ausstellungbereich<br />

stößt bei<br />

Besuchern wie Ausstellern<br />

auf großes Interesse:<br />

Vor zwei Jahren<br />

wurde die Präsenta tion des<br />

Geschäftsfelds erstmals in das<br />

Konzept der E-world energy<br />

& water integriert. Heute bietet<br />

die Leitmesse der Energieund<br />

Wasserwirtschaft einen<br />

umfassenden Einblick in die<br />

Entwicklungen einer Branche,<br />

die mithilfe innovativer Technologien<br />

Chancen für mehr<br />

Energieeffizienz aufzeigt, um<br />

damit auch den Kohlendioxid-Ausstoß<br />

langfristig zu<br />

reduzieren.<br />

veranstaltet von Reed Exhibitions<br />

Alcantara Machado und<br />

dem brasilianischen Aluminiumverband<br />

ABAL, mit 120<br />

Ausstellern und gut 10.000<br />

Fachbesuchern auf einer Ausstellungsfläche<br />

von 5.000 m²<br />

der wichtigste Branchentreff<br />

der Aluminiumindustrie auf<br />

dem gesamten amerikanischen<br />

Kontinent.<br />

www.aluminium-brazil.com<br />

Erweitert wird der Bereich<br />

durch die Sonderschau „Future<br />

of Mobility“. Die Fahrzeughersteller,<br />

Infrastruktur-<br />

Dienstleister und Verbände<br />

zeichnen die Entwicklung von<br />

alternativen Mobilitätskonzepten<br />

nach. In Sachen Elektromobilität<br />

geht die Forschung<br />

mit großen Schritten<br />

voran. Die Sonderschau zeigt<br />

neue Speichertechnologien<br />

und IT-Lösungen.<br />

Die Wege, um saubere Antriebskraft<br />

zu produzieren<br />

sind vielfältig, eine Möglichkeit<br />

ist die Sonne. „Future of<br />

Mobility“ zeigt solare Carports,<br />

die einerseits Schutz<br />

vor Wind und Wetter bieten,<br />

und andererseits sauberen<br />

Strom direkt vor Ort bereitstellen.<br />

Neben theoretischem<br />

Know-how gibt es aber auch<br />

Informationen mit Praxisbezug:<br />

Auf einem Parcours erhalten<br />

Besucher die Möglichkeit,<br />

alternativ angetriebene<br />

Zweiräder im Selbstversuch<br />

zu testen.<br />

www.e-world-2012.com<br />

458<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

Branchentreff der Wärmebehandlung und<br />

Härtereitechnik 2012 in München<br />

Abend vor der Veranstaltung<br />

anreisen, bieten die Veranstalter<br />

mit einem „Come-Together“<br />

am Mittwoch bereits<br />

die Gelegenheit zum Gedankenaustausch<br />

und „Networking“<br />

unter Fachkollegen.<br />

www.werkstofftechnik<br />

seminare.de<br />

Auch für das kommende Jahr<br />

haben die Veranstalter der<br />

Münchner Werkstofftechnik<br />

Seminare Dr. Schreiner und<br />

Dr. Irretier für das Seminarprogramm<br />

eine Reihe sehr<br />

bekannter Referenten gewinnen<br />

können, die wieder gemäß<br />

dem Motto „aus der<br />

Praxis, für die Praxis“ im Hotel<br />

Post Pasing in München am<br />

31. März und 1. April 2012<br />

vortragen werden.<br />

Der Aktualität folgend werden<br />

auf der kommenden Veranstaltung<br />

u.a. die Wärmebehandlungsverfahren<br />

in der<br />

Zukunft, Schadensfälle in<br />

Härterein, Recourcenschonung,<br />

Energieeffizienz, Wärmebehandlung<br />

von Großgetrieben,<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren<br />

– Verschleiß- und<br />

Korrosionsschutz und Hochtemperaturaufkohlung<br />

die<br />

Schwerpunktthemen sein.<br />

Neben der begleitenden Ausstellung<br />

und dem geselligen<br />

Münchner Abend am ersten<br />

Tag der Veranstaltung, wird<br />

im kommenden Jahr erstmals<br />

in der Rubrik „Produktneuheiten<br />

in der Wärmebehandlung-<br />

Unternehmen stellen<br />

sich vor“ den interessierten<br />

Herstellern und Lieferanten<br />

ein Forum geboten, deren innovative<br />

Entwicklungen und<br />

Produkte vorzustellen. Den<br />

Teilnehmern, die bereits am<br />

Neue Leitmesse IndustrialGreenTec auf der<br />

HANNOVER MESSE<br />

Mit der neuen Leitmesse IndustrialGreenTec<br />

baut die<br />

HANNOVER MESSE (23. bis<br />

27. April 2012) die<br />

Themenfelder<br />

Umwelttechnologien<br />

und Nachhaltigkeit<br />

weiter aus.<br />

Als ideeller Träger<br />

konnte der Zentralverband<br />

Elektrotechnik-<br />

und<br />

Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)<br />

gewonnen werden. „Um im<br />

internationalen Wettbewerb<br />

auch zukünftig bestehen zu<br />

können, brauchen unsere<br />

Mitgliedsunternehmen Rahmenbedingungen,<br />

mit denen<br />

sie ihre Innovations-, Wachstums-<br />

und Wettbewerbsfähigkeit<br />

nachhaltig entwickeln<br />

können.<br />

Umwelttechnologien<br />

spielen hier<br />

eine Schlüsselrolle.<br />

Mit der Industrial-<br />

GreenTec im Rahmen<br />

der HANNOVER MESSE<br />

2012 gibt es nun erstmals<br />

eine Plattform, auf der Unternehmen<br />

nicht nur ihre Produkte<br />

präsentieren, sondern<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

dem Härtereikolloquium:<br />

Halle 3, Stand 202.<br />

CARBOCAT ® . Immer die richtige Atmosphäre im Ofen.<br />

Unterschiedliche Materialqualitäten erfordern unterschiedliche Atmosphären im Wärmebehandlungsofen. CARBOCAT ® bietet Ihnen daher höchste Flexibilität und ermöglicht sowohl<br />

aufkohlende als auch neutrale und entkohlende Atmosphären. In Kombination mit CARBOFLEX ® bildet CARBOCAT ® ein einzigartiges System, das sich besonders durch seine hohe<br />

Benutzerfreundlichkeit auszeichnet: Mit nur einer einzigen Einstellung lassen sich die gesamten Atmosphärenparameter in kürzester Zeit dem Produktionsbedarf anpassen.<br />

CARBOCAT ® im Überblick<br />

→ Patentierte In-situ-Erzeugung von CO-reichen Atmosphären in der heißen Zone des Ofens<br />

→ Für Neutralglühanwendungen und zur Herstellung von Oberflächen mit idealen Eigenschaften<br />

→ Katalysatorlebensdauer von mehr als 5 Jahren<br />

→ Keine Verrohrung zwischen Generator und Ofen, keine Gaskühleinheit<br />

→ Geringerer Platzbedarf, niedriger Energieverbrauch<br />

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Linde AG<br />

Gases Division, Linde Gas Deutschland, Seitnerstraße 70, 82049 Pullach, Telefon 01803.85000-0*, Telefax 01803.85000-1*, www.linde-gas.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

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459<br />

CARBOCAT ® und CARBOFLEX ® sind eingetragene Marken der Linde Group.


Überarbeitete<br />

Auflage<br />

inkl. CD-ROM<br />

oder DVD<br />

mit eBook<br />

Handbuch der<br />

Brennertechnik<br />

für Industrieöfen<br />

Grundlagen · Brennertechniken · Anwendungen<br />

Die zweite Auflage dieses Standardwerks erscheint vollständig überarbeitet.<br />

Zahlreiche farbige Illustrationen sowie ergänzende digitale Inhalte werten<br />

das Erscheinungsbild und den Informationsgehalt auf. Optional ist das Buch<br />

auch mit dem kompletten eBook auf DVD erhältlich.<br />

Alle Kapitel wurden von den Fachautoren neu aufbereitet, um den aktuellsten<br />

Stand der Technik wiederzugeben und innovative Entwicklungen in der Branche<br />

aufzuzeigen. Die Leser erhalten einen detaillierten Überblick über unverzichtbare<br />

theoretische Grundlagen, Feuerungskonzepte, Schadstoffbildung, Wärmerückgewinnung<br />

und wesentliche Bauarten. Der Fokus liegt stets auf der Steigerung der<br />

Energieeffi zienz und liefert somit wichtige Tipps für die berufl iche Praxis.<br />

Mit seiner Informationsfülle ist das kompakte Buch ein unersetzliches Nachschlagewerk<br />

für Ingenieure, Entwickler und Anwender sowie Lehrende und Studenten<br />

aus dem Bereich der industriellen <strong>Thermoprozesstechnik</strong>.<br />

Hrsg. A. Milani / J. G. Wünning<br />

2. Aufl age 2011, ca. 450 Seiten, Farbdruck, Hardcover,<br />

mit CD-ROM oder mit DVD<br />

Buch + CD-ROM<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten<br />

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vollständigem eBook<br />

Vulkan-Verlag<br />

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Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen + CD-ROM<br />

2. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2960-7<br />

für € 100,- (zzgl. Versand)<br />

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2. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2961-4<br />

für € 140,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

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Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

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Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />

durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die<br />

Datum, Unterschrift<br />

PAHBBI2011<br />

rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


N ACHRICHTEN<br />

sich über dieses Thema auf<br />

hohem Niveau austauschen<br />

können“, sagt Dr. Klaus Mittelbach,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

des ZVEI.<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

wollen die Industrial-<br />

GreenTec nutzen, um Technologien<br />

zu präsentieren, die<br />

auf der HANNOVER MESSE<br />

bisher kaum sichtbar waren.<br />

Die produzierende Industrie<br />

erhält damit erstmals eine internationale<br />

Plattform, um<br />

Produkte, Technologien und<br />

Verfahren für umweltgerechtes<br />

und nachhaltiges Produzieren<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu präsentieren.<br />

Neben der Ausstellung haben<br />

Besucher die Möglichkeit,<br />

sich im Kompetenzzentrum<br />

für Umwelttechnologien über<br />

Finanzierung, Zertifizierung,<br />

Beratung oder Contracting zu<br />

informieren. Inhaltlich wird<br />

die IndustrialGreenTec durch<br />

die GreenTec-Konferenz begleitet.<br />

Dort informieren und<br />

diskutieren internationale Experten<br />

über aktuelle Branchenthemen<br />

und Lösungen.<br />

Für junge Unternehmen der<br />

Branche ist eine „GreenTec<br />

Start-up Area“ geplant.<br />

www.hannovermesse.de<br />

the expertise<br />

ORGANISATIONEN UND VERBÄNDE<br />

Kooperationsprojekt für Jungingenieure von VDI<br />

und ASME<br />

CERAMITEC 2012<br />

Technologies | Innovations | Materials<br />

Im Juli trafen sich Studenten<br />

und Jungingenieure des VDI<br />

und der American Society of<br />

Mechanical Engineers (ASME)<br />

zum gemeinsamen Pilotprojekt<br />

„Energiekonzept 2050 –<br />

100 % erneuerbar“ im VDI-<br />

Haus in Düsseldorf. Die Gruppe<br />

bestätigte ihre These, dass<br />

ein Wechsel zu einem komplett<br />

nachhaltigen Energiesystem<br />

zwar ambitioniert, aber<br />

durchaus möglich ist. Voraussetzung<br />

sei vor allem die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der erneuerbaren<br />

Energietechnologien –<br />

insbesondere auch im Hinblick<br />

auf Perspektiven für energieintensive<br />

Unternehmen.<br />

Kritik am EEG-Entwurf<br />

Der Gesamtverband textil+<br />

mode (t+m), der Wirtschaftsverband<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM) und<br />

auch der Bundesverband der<br />

Anfang April hatte sich die<br />

Gruppe bereits in Washington<br />

getroffen. Dort einigten sich<br />

die Mitglieder darauf, eine<br />

langfristig ausgerichtete Energie-Roadmap<br />

zu entwickeln.<br />

Beide Teams hatten sich<br />

engagiert, um zu analysieren,<br />

welches Technologieportfolio<br />

denkbar wäre, welche rechtlichen<br />

Schritte beachtet werden<br />

müssten und wie man<br />

die Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

erhöhen könnte. Bis<br />

zum Weltingenieurtag im<br />

September in Genf soll eine<br />

gemeinsame Thesenfassung<br />

entstehen.<br />

deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) kritisieren den Gesetzesentwurf<br />

zur Novelle des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

des BMU. Die drei Indust-<br />

22. – 25. Mai 2012<br />

Neue Messe München<br />

Die Zukunft kennen:<br />

Erfahren Sie alles zu Technischer<br />

Keramik und Pulvermetallurgie.<br />

Nur die CERAMITEC zeigt, was Entscheider wissen<br />

müssen! Technologien – Innovationen – Rohstoffe.<br />

Als globale Leitmesse bietet sie Ihnen somit einmalige<br />

Synergien zwischen den artverwandten Technologien<br />

der Pulvermetallurgie und Keramik.<br />

Tag der<br />

Technischen Keramik<br />

24. Mai 2012<br />

www.ceramitec.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

461


N ACHRICHTEN<br />

GWI-Seminare<br />

4.-5. Okt. Sicheres Arbeiten und Sicherheitstechnik in der<br />

Gas- Hausinstallation<br />

4.-5. Okt. Sachkundigenschulung Durchleitungsdruckbehälter<br />

einschließlich Erdgas-Vorwärmanlagen<br />

nach DVGW G 498 und G 499<br />

10.-11. Okt. Weiterbildung von Sachkundigen u. technischem<br />

Personal für Klärgas- und Biogasanlagen in der<br />

Abwasserbehandlung<br />

10.-11. Okt. Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

12.-13. Okt. Sachkundigenschulung für die Prüfung von Gas-<br />

Messanlagen nach DVGW-Arbeitsblatt G 492<br />

17.-19. Okt. Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und<br />

-Messanlagen im Netzbetrieb und in der Industrie<br />

20.-21. Okt. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

7. Nov. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter<br />

Gasausströmung für Betriebspraktiker und Bereitschaftsdienste<br />

8.-9. Nov. TRGI-Expertenforum - Praxisgerechte u. wirtschaftliche<br />

Anwendung der Technischen Regeln<br />

für Gasinstallationen<br />

10.-11. Nov. Gas-Druckregel- und Messanlagen -Praxisseminar-<br />

14.-15. Nov. Weiterbildung von Sachkundigen im Bereich<br />

Erdgastankstellen - DVGW G 651 -<br />

14. Nov. Arbeiten an Gasrohrleitungen auf Werksgelände<br />

und im Bereich betrieblicher Gasverwendung<br />

15. Nov. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />

16.-18. Nov. Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß<br />

DVGW G 685<br />

17. Nov. Wirtschaftliche Instandhaltung von Gasnetzen<br />

und -anlagen<br />

riebranchen repräsentieren<br />

mit rund 7.000 Unternehmen,<br />

900.000 Beschäftigten<br />

und einem Jahresumsatz von<br />

109 Mrd. € einen Anteil von<br />

mehr als 10 % am verarbeitenden<br />

Gewerbe in Deutschland.<br />

Der Entwurf zur Novelle des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

sieht keine Kostenbegrenzung<br />

vor. Zugeständnisse versucht<br />

das BMU über minimale<br />

Änderungen an der Härtefallregelung<br />

zu machen. Die Kritik<br />

der Verbände: Es handele<br />

sich lediglich um ein Placebo.<br />

Die Härtefallklausel, die energieintensive<br />

Unternehmen<br />

von Zahlungen befreit, erfordert<br />

einen Energiebedarf von<br />

10 GWh/a und einen Energiekostenanteil<br />

von >15% an<br />

der Bruttowertschöpfung.<br />

Diese Schwellenwerte schließen<br />

den Mittelstand mit seinen<br />

kleineren Produktionseinheiten<br />

bisher aus. Alle drei<br />

Verbände fordern, die EEG-<br />

Umlage auf 2 ct/kWh zu deckeln,<br />

den Schwellenwert der<br />

Härtefallregelung auf höchstens<br />

1 bis 5 GWh/a zu senken<br />

sowie eine Absenkung und<br />

eine neue, faire Staffelung<br />

der Bruttowertschöpfungsschwelle.<br />

Unternehmen mit<br />

vielen Beschäftigten dürfen<br />

nicht bestraft werden.<br />

Aktuell zahlen die Unternehmen<br />

eine EEG-Umlage von<br />

3,53 ct/kWh, 2009 waren es<br />

rund 1,2 ct/kWh. Diese Steigerung<br />

von knapp 170 % belastet<br />

vor allem die mittelständische<br />

Industrie. Gefährdete<br />

Produktionsfähigkeit an deutschen<br />

Standorten und Verlagerungen<br />

ins Ausland bedrohen<br />

die Wertschöpfungsketten<br />

in Deutschland.<br />

Ein aktueller Energiepreisvergleich<br />

des WSM zeigt: Der<br />

Netto-Strompreis ist für die<br />

Unternehmen der Stahl- und<br />

Metallverarbeitung 2011 im<br />

Vergleich zu 2010 um 8 %<br />

von 9,5 ct/kWh auf 8,8 ct/<br />

kWh gesunken, die EEG-Umlage<br />

stieg jedoch um 72 %<br />

von 2,0 ct/kWh auf 3,53 ct/<br />

kWh. Nach Berechnungen<br />

des BDG vertilgt die EEG-Umlage<br />

bis zu 50 % der Gewinne<br />

einer Gießerei. Energieintensive<br />

Unternehmen zahlen<br />

hingegen 0,05 ct/kWh.<br />

21.-22. Nov. Gas-Hausanschlüsse - Neue Konzepte für Planung<br />

- Betrieb - Instandhaltung<br />

23.-24. Nov. Durchleitungsdruckbehälter Praxis-Vertiefungsseminar<br />

/ Weiterbildung von Sachkundigen nach G 498<br />

24. Nov. Organisation des Bereitschaftsdienstes<br />

29.-30. Nov. Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen von<br />

GDRM-Anlagen bis 5 bar durch Sachkundige<br />

1.-2. Dez. Störungen und Störungsbeseitigung an Gas-<br />

Druckregelanlagen<br />

6.-7. Dez. Sachkundige für Erdgastankstellen - Das neue<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 651<br />

6.-7. Dez. Weiterbildung von Sachkundigen und technischen<br />

Führungskräften im Bereich von Gas-Druckregelund<br />

-Messanlagen<br />

6. Dez. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von<br />

Versorgungsleitungen - BALSibau - DVGW GW 129<br />

7.-8. Dez. Auslegung und Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />

Gaswärme-Institut e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146<br />

bildungswerk@gwi-essen.de<br />

www.gwi-essen.de<br />

Maschinenexport wächst zweistellig<br />

Die deutschen Maschinenexporte<br />

wuchsen im zweiten<br />

Quartal um 15,8 % gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal<br />

auf nunmehr 35,9 Mrd. €.<br />

Das Tempo aus dem ersten<br />

Quartal, mit einer Steigerungsrate<br />

von 20,9 %, wurde<br />

nicht mehr erreicht. Damals<br />

war der Vergleichsmaßstab<br />

aber auch das erste Quartal<br />

2010 – und das war im Export<br />

der absolute Tiefpunkt der<br />

Krise. Während sich in den<br />

meisten Märkten das Wachstum<br />

verlangsamt hat, kommt<br />

der russische Markt erst wieder<br />

in Schwung. Der Vorjahreswert<br />

wurde um 50,1 %<br />

übertroffen. Russland ist<br />

mittlerweile der viertwichtigste<br />

Markt für die deutschen<br />

Maschinenbauer nach China,<br />

den USA und Frankreich.<br />

Die deutschen Maschinenausfuhren<br />

wuchsen im Juni 2011<br />

um nominal 4,9 % gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat.<br />

Die Exporte steigen damit im<br />

ersten Halbjahr um plus<br />

18,2 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Großen Anteil an diesem<br />

Zuwachs hatte der chinesische<br />

Markt, der um 41,5 %<br />

auf einen Anteil von jetzt<br />

13,5 % zunahmen. Der russische<br />

Markt wuchs um 40,1 %<br />

und verdrängte den italienischen<br />

von Platz 4. Großes<br />

Wachstum gab es auch in der<br />

Türkei (36,1 %), die von Rang<br />

15 auf 11 vorzog. Auch der<br />

US-Markt stieg um 25,8 %.<br />

462<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

ELVHIS expandiert<br />

ELVHIS, der Europäische Leit-<br />

Verband der Hersteller von<br />

Gas-Infrarot-Hellstrahlern hat<br />

auf seiner 43. Sitzung im<br />

März 2011 die Öffnung für<br />

europäische Hersteller von<br />

Dunkelstrahlern vollzogen.<br />

Mit der Integration der Dunkelstrahler<br />

trägt der Verband<br />

der Entwicklung am Markt<br />

Rechnung, dass beide Produktgruppen<br />

mit dem gleichen<br />

Wirkprinzip der Infrarot<br />

Strahlungsheizung arbeiten<br />

und dass immer mehr Unternehmen<br />

beide Systeme herstellen<br />

und vertreiben. Der<br />

zweite wichtige Sitzungsbeschluss<br />

ist die Ausweitung der<br />

Mitgliedschaft auf ordentliche<br />

und außerordentliche Mitglieder.<br />

Hierdurch sollen neue<br />

wichtige Partner für die Interessenvertretung<br />

gewonnen<br />

werden. Mit der Wahl von<br />

Prof. Schwank (Schwank<br />

GmbH Deutschland, Hell- und<br />

Dunkelstrahler) als Präsident<br />

und den Herren Gerad Auvergne<br />

(SBM Frankreich, Hellstrahler)<br />

und Frank Staniland<br />

(Ambirad United Kingdom,<br />

Dunkelstrahler) als Vize-Präsidenten<br />

wird die neue Ausrichtung<br />

und der neue Name von<br />

ELVHIS als „Europäischer Leit-<br />

Verband der Hersteller von<br />

Gas-Infrarot-Heizstrahlern e. V.<br />

zusätzlich unterstrichen.<br />

ELVHIS ist seit Gründung 1994<br />

als gemeinnütziger Interessenvertreter<br />

der europäischen<br />

Hersteller von Gas-Infrarot-<br />

PERSONALIEN<br />

Hellstrahlern tätig und heute<br />

als kompetenter Gesprächspartner<br />

bei der EU-Kommission<br />

und dem Europäischen<br />

Parlament bestens eingeführt.<br />

So baut die Gestaltung der<br />

Produktnormung im CEN TC<br />

180 auf seine direkte Mitwirkung<br />

und auch seine finanzielle<br />

Unterstützung. Aktuell<br />

wichtige Themen im Markt<br />

stellen sich z.B. in der ECO-<br />

Designrichtlinie (EuP) mit ihren<br />

Konsequenzen für die<br />

Strahlungsheizung. Herstellern<br />

von Dunkelstrahlern fehlte<br />

bisher die Möglichkeit, ihre<br />

Interessen auf europäischer<br />

Ebene zu vertreten. Zudem<br />

steht jetzt Unternehmen, Organisationen,<br />

Verbänden, Instituten<br />

und Einzelpersonen,<br />

die sich mit der Herstellung<br />

von Komponenten, dem Handel,<br />

der Forschung oder der<br />

Beratung auf dem Gebiet der<br />

Strahlungsheizung befassen,<br />

als außerordentliches Mitglied<br />

der Beitritt zu ELVHIS offen.<br />

Sie können sich in die Mitgestaltung<br />

wichtiger Rahmenbedingungen<br />

für die Zukunft der<br />

Strahlungsheizung einbringen<br />

und auf eine gestärkte europaweite<br />

Vertretung ihrer Interessen<br />

bauen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann mit<br />

Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel ausgezeichnet<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann<br />

ist im Rahmen der DVGW-<br />

Mitgliederversammlung am<br />

6. Juli 2011 in Bonn mit der<br />

Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Die Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />

ist die höchste Auszeichnung,<br />

die der DVGW zu<br />

vergeben hat. Sie wurde anlässlich<br />

der 40. Jahresversammlung<br />

am 12. Juni 1900<br />

in Mainz gestiftet und erinnert<br />

an die bedeutenden<br />

Chemiker und Hygieniker Robert<br />

Wilhelm Bunsen (1811-<br />

HANS HENNIG<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

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Am Rosenbaum 27<br />

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<br />

1899) und Max Josef von Pettenkofer<br />

(1818-1901).<br />

Klaus Homann begann seine<br />

berufliche Karriere 1979 bei<br />

der Vereinigten Elektrizitätswerke<br />

Westfalen AG (VEW),<br />

wo er bis 1998 verschiedene<br />

leitende Positionen im Bereich<br />

Gasversorgung/Gastechnik<br />

bekleidete. Von 1998 bis 2004<br />

war er Mitglied des Vorstandes<br />

RWE Gas AG. Seit 2004<br />

war Homann Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der RWE<br />

Transportnetz Gas GmbH und<br />

zuletzt Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

bei der Thyssengas<br />

GmbH in Dortmund.<br />

Homann ist seit dem<br />

Jahr 2000 Mitglied<br />

des DVGW-Vorstands.<br />

Dem DVGW-<br />

Präsidium, das er von<br />

2005 bis 2007 als<br />

Präsident führte, gehörte<br />

er von 2002 bis<br />

2009 an. Homann<br />

GmbH<br />

<br />

<br />

<br />

commissioning<br />

<br />

engagierte sich darüber hinaus<br />

in zahlreichen Fachgremien<br />

des DVGW. Von 2003 bis<br />

2006 bekleidete er das Amt<br />

des Präsidenten der europäischen<br />

technisch-wissenschaftlichen<br />

Vereinigung der<br />

Gasindustrie (Marcogaz). Bis<br />

2009 war er Mitglied des Executive<br />

Board der <strong>International</strong>en<br />

Gasunion (IGU), der weltweiten<br />

gasfachlichen Vereinigung.<br />

Seit 2009 ist er<br />

Präsident des DIN Deutsches<br />

Institut für Normung e.V.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

463


N ACHRICHTEN<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause neuer<br />

DVGW-Präsident<br />

wurden, weil Dr. Ulrich Jaroni<br />

2012 aus dem Vorstand ausscheiden<br />

und in den Ruhestand<br />

eintreten wird. Dr. Jaroni<br />

war im April 2002 zum Vorstand<br />

berufen worden und<br />

verantwortet seit Juli 2009<br />

das Gesamtressort „Produktion“.<br />

Wegen der zunehmenden<br />

Komplexität der Aufgaben<br />

und Projekte, die mit dem<br />

strategischen Ziel „Best in<br />

Class“ anstehen, wird das bisherige<br />

Vorstandsressort „Produktion“<br />

in die Ressorts „Metallurgie“<br />

sowie „Walzen und<br />

Veredeln“ geteilt.<br />

Dr. Herbert Eichelkraut, zurzeit<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der Business Area Steel Americas<br />

sowie bei ThyssenKrupp<br />

CSA in Brasilien CEO und verantwortlich<br />

für das Ressort<br />

Produktion (COO), wird zum<br />

1. Januar 2012 in den Vorstand<br />

der ThyssenKrupp Steel<br />

Europe AG eintreten und das<br />

Ressort „Metallurgie“ verantworten.<br />

Über die Nachfolge<br />

in seinen bisherigen Positionen<br />

ist noch nicht entschieden.<br />

Dr. Heribert Fischer, bisher<br />

Leiter des Direktionsbereiches<br />

„Walzen und Veredeln<br />

Duisburg“, wird zum 1. Oktober<br />

2011 das Vorstandsressort<br />

„Walzen und Veredeln“<br />

übernehmen. In dieser Ressortverantwortung<br />

wird nun<br />

auch der Direktionsbereich<br />

„Forschung und Entwicklung“<br />

liegen.<br />

Peter Urban, der im Vorstand<br />

der ThyssenKrupp Steel Europe<br />

AG für das Ressort „Finanzen“<br />

verantwortlich zeichnet,<br />

übernimmt nach Aufsichtsratsbeschluss<br />

ab sofort zusätzlich<br />

in Personalunion die<br />

Vorstandsfunktion „Controlling“<br />

in der Business Area<br />

Steel Americas. Das Ressort<br />

war vakant geworden, weil<br />

Vorgänger Reinhard Florey in<br />

den Vorstand der Business<br />

Area Stainless Global gewechselt<br />

ist.<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause<br />

(53) ist vom Vorstand des<br />

DVGW Deutscher Verein des<br />

Gas- und Wasserfaches zum<br />

neuen Präsidenten gewählt<br />

worden. Er folgt auf Dr.-Ing.<br />

Bernhard Hörsgen (60), Vorstandsmitglied<br />

der Gelsenwasser<br />

AG, der zwei Jahre<br />

amtiert hat.<br />

Krause ist Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Halle GmbH.<br />

Nach Abschluss seines Studiums<br />

der Elektrotechnik an der<br />

Ingenieurhochschule Zittau<br />

war er dort bis zu seiner Promotion<br />

im Jahr 1988 wissenschaftlicher<br />

Assistent. Er leitete<br />

seit 1990 den Bereich Energietechnik<br />

Chemie AG<br />

Bitterfeld-Wolfen, bevor er<br />

1993 Technischer Geschäftsführer<br />

der Energieversorgung<br />

Halle wurde. Seit 2006 ist<br />

Matthias Krause Honorarprofessor<br />

an der Hochschule Zittau/Görlitz.<br />

Im September<br />

2009 wurde er zum Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke<br />

Halle berufen.<br />

Dem DVGW-Präsidium gehören<br />

wie bisher Dr.-Ing. Jürgen<br />

Lenz (60) als Vizepräsident Gas<br />

und Dr.-Ing. Georg Grunwald<br />

(50) als Vizepräsident Wasser<br />

an. Dr. Karl Roth (58) wurde<br />

als neuer DVGW-Vizepräsident<br />

ins Präsidium gewählt. Die<br />

Amtszeit von DVGW-Präsident<br />

Krause beträgt satzungsgemäß<br />

ein Jahr. Im Anschluss an<br />

die erste Amtszeit kann der<br />

Präsident zweimal wiedergewählt<br />

werden.<br />

Gunther Voswinckel neuer Vorsitzender bei der<br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG<br />

Es ist der Beginn einer neuen<br />

Ära im Traditionsunternehmen<br />

Schoeller Werk GmbH<br />

und Co. KG: Zum 1. April<br />

2011 hat Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-<br />

Ing. Gunther Voswinckel die<br />

Führung des Hellenthaler Unternehmens<br />

übernommen<br />

und wird in Zukunft die Geschicke<br />

eines der weltweit<br />

führenden Herstellers von geschweißten<br />

Edelstahlrohren<br />

lenken. Dr. Voswinckel hat die<br />

Nachfolge von Jörg Rumpf als<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

angetreten, der zum<br />

1. Mai 2011 in den Ruhestand<br />

getreten ist. Damit steht erstmals<br />

seit Gründung des Schoeller<br />

Werks ein Nicht-Familienmitglied<br />

an der Spitze des Unternehmens.<br />

Unterstützt wird<br />

Dr. Voswinckel von Frank Poschen<br />

und Jürgen Mensinger,<br />

beide bislang Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung, die jetzt<br />

ebenfalls zu Geschäftsführern<br />

berufen wurden.<br />

Ressort Produktion im Vorstand der ThyssenKrupp<br />

Steel Europe AG wird neu besetzt<br />

Der Aufsichtsrat der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG hat in<br />

seiner Sitzung am 10. August<br />

2011 über einige Personalien<br />

entschieden, die notwendig<br />

Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />

Zum 30. September 2010 hat<br />

Herr Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />

seinen aktiven Dienst<br />

am Engler-Bunte-Institut in<br />

Karlsruhe beendet. Er war<br />

dort seit 1994 tätig als Inha-<br />

464<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHRICHTEN<br />

ber des Lehrstuhls Chemie<br />

und Technik von Gas, Erdöl<br />

und Kohle, sowie als Leiter<br />

des Institutsbereichs Gas, Erdöl,<br />

Kohle (heute Chemische<br />

Energieträger und Brennstofftechnologie)<br />

und der dortigen<br />

DVGW-Forschungsstelle, Abteilung<br />

Gastechnik. Nachfolger<br />

in diesen Ämtern ist Herr<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb,<br />

bisher tätig im Großforschungsbereich<br />

des KIT. Zur<br />

Verabschiedung von Prof. Reimert<br />

fand am 1. Juli 2011 im<br />

Tulla-Hörsaal am KIT-Universitätsbereich<br />

ein Kolloquium<br />

statt, bei dem befreundete<br />

Kollegen und frühere Mitarbeiter<br />

aus verschiedenen Zeitepochen<br />

und Arbeitsfeldern<br />

einige Momente aus dem Berufsleben<br />

von Prof. Reimert<br />

darstellten, sowie aktuelle<br />

Themen, die daraus entstanden<br />

sind.<br />

erdgas-heizsysteme<br />

Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />

Wartung von Industriefeuerungen<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

42275 Wuppertal Große Flurstr. 69 Tel.: 0202 25554-0<br />

www.hans-runkel.de info@hans-runkel.de<br />

MEDIEN<br />

FLIR Systems verstärkt europäischen Vertrieb<br />

Stefan Mettler zum neuen Präsidenten<br />

des BDG gewählt<br />

Seit dem 1. Juni verstärkt<br />

Thomas Jung als Sales Manager<br />

Distribution Central Europe<br />

das Team von FLIR Systems<br />

in Frankfurt. Thomas Jung<br />

kennt FLIR gut, denn bereits<br />

im Januar 2001 hat er dort im<br />

Vertrieb der Infrarotkameras<br />

angefangen. Zwischenzeitlich<br />

arbeitete er ein Jahr und acht<br />

Monate bei einem anderen<br />

Unternehmen – um jetzt mit<br />

über 10 Jahren Branchen-Erfahrung<br />

in leitender Position<br />

um das Vertriebsteam der<br />

mobilen Thermografie-Kameras<br />

von FLIR in Zentral-Europa<br />

in eine neue Generation zu<br />

führen.<br />

Das Präsidium des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) hat auf<br />

seiner letzten Sitzung in Düsseldorf<br />

Herrn Dipl.-Ing. Stefan<br />

Mettler zum Präsidenten gewählt.<br />

Herr Mettler ist Geschäftsführer<br />

der Siempelkamp-Gießerei<br />

GmbH, Krefeld,<br />

einem Unternehmen der<br />

Siempelkamp-Gruppe, einem<br />

international tätigen mittelständischen<br />

Industrieausrüster.<br />

Stefan Mettler folgt Hans-<br />

Dieter Honsel, der sich aus<br />

der Verbandsarbeit zurückgezogen<br />

hat.<br />

Energieumwandlung in Kraft- und<br />

Arbeitsmaschine n<br />

Kolbenmaschinen – Strömungsmaschinen – Kraftwerke<br />

Von Wolfgang Kalide, Herbert Sigloch,<br />

10., bearbeitete Auflage, 384 S. mit 309 Abb., kart.,<br />

€ 29,90, ISBN 978-3-446-41779-3, www.hanser.de/technik<br />

Aufgabe dieses bewährten<br />

Lehrbuches ist es, Studierenden<br />

aller technischen<br />

Fachbereiche<br />

eine vollständige<br />

und leicht verständliche<br />

Abhandlung der<br />

Vorgänge in thermischen<br />

und hydraulischen<br />

Kraft- und Arbeitsmaschinen<br />

zu<br />

geben, wobei gleichzeitig<br />

die konstruktiven<br />

und betrieblichen Grundlagen<br />

und Besonderheiten<br />

berücksichtigt werden.<br />

In vereinfachter Form wird zunächst<br />

ein Einblick in die physikalischen<br />

Grundlagen<br />

der Wärmeund<br />

Strömungs -<br />

lehre gegeben. Danach<br />

werden die<br />

technischen Abläufe<br />

in Kolben- und<br />

Strömungsmaschinen<br />

erläutert. Hinweise<br />

zur Konstruktion<br />

der Maschinen fehlen<br />

ebensowenig wie solche für<br />

den Betrieb.<br />

Wissensbasiertes Prozessmanagement –<br />

ein Thema für den Mittelstand?<br />

GOB Software & Systeme, 21,90 €,<br />

ISBN 978-3-942693-92-9, www.gob.de<br />

Relevantes Wissen bewahren,<br />

weitergeben und zielgerichtet<br />

nutzen – das ist eine der großen<br />

Herausforderungen im<br />

Zuge des Wandels von der Industrie-<br />

zur Wissensgesellschaft.<br />

Welchen Beitrag die IT<br />

zur Lösung dieser Aufgabe leisten<br />

kann, zeigt „Wissensbasiertes<br />

Prozessmanagement –<br />

ein Thema für den Mittelstand?“<br />

auf. Das Buch der<br />

GOB führt exemplarisch auf,<br />

welche Softwaretechniken zur<br />

Unterstützung des Wissensmanagements<br />

zur Verfügung stehen.<br />

So werden unter anderem<br />

die Themen Geschäftsprozessmodellierung,<br />

Dokumentenmanagement,<br />

Business Intelligence<br />

sowie Microsoft Share-<br />

Point 2010 näher beleuchtet.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

465


N ACHRICHTEN<br />

Weishaupt mit neuem Online-Jobportal<br />

Weishaupt bietet jetzt ein<br />

neues Online-Jobportal an.<br />

Neben allgemeinen Informationen<br />

über das Unternehmen<br />

und dessen Standorte in<br />

Deutschland finden Interessierte<br />

dort das Angebot an<br />

Ausbildungsberufen, Profile<br />

der häufigsten Tätigkeiten bei<br />

Weishaupt sowie offene Stellen.<br />

Die Stellensuche kann<br />

dabei entweder über die Auswahl<br />

des Standortes oder der<br />

Tätigkeitsbeschreibung erfolgen.<br />

Bewerber können in<br />

dem neuen Weishaupt-Jobportal<br />

ihre persönlichen Angaben<br />

und alle notwendigen<br />

Bewerbungsunterlagen direkt<br />

online einstellen und übermitteln.<br />

Die unter den Standorten<br />

zu findenden Referenzen<br />

sind übrigens auch für<br />

technisch Begeisterte interessant,<br />

die nicht auf Jobsuche<br />

sind: hier zeigt Weishaupt seine<br />

Produkte im deutschlandweiten<br />

Einsatz.<br />

www.weishaupt-stellenange<br />

bote.de<br />

Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />

Aufbau – Eigenschaften – Prüfung<br />

Vulkan Verlag, Herausgegeben von Gerald Routschka und<br />

Hartmut Wuthnow, 5. Auflage, DIN A5, Hardcover, Ca. 500<br />

DS, Komplett 4-farbig + DVD (mit e-Book), € 100,00<br />

ISBN 978-3-8027-3161-7, www.vulkan-verlag.de<br />

Das Taschenbuch Feuerfeste<br />

Werkstoffe erscheint nun in<br />

der 5., vollständig überarbeiteten<br />

und erweiterten<br />

Auflage – erstmals<br />

in größerem Format<br />

(A5), vierfarbig bebildert<br />

sowie mit<br />

Datenträger. Der Leser<br />

erhält einen ausführlichen<br />

und detaillierten<br />

Überblick<br />

über Aufbau, Eigenschaften,<br />

Berechnungen,<br />

Begriffe bis hin zur<br />

Prüfung Feuerfester Werkstoffe<br />

und somit wichtige Tipps<br />

für die tägliche Arbeit.<br />

In der Neuauflage dieses Klassikers<br />

wurden einige Kapitel<br />

unter Hinzuziehen von neuen<br />

Autoren bearbeitet, der Anhang<br />

durch Anregungen aus<br />

dem Leserkreis ergänzt, Normen-<br />

und Literaturlisten auf<br />

den neuesten Stand gebracht<br />

und das Stichwortverzeichnis<br />

deutlich erweitert.<br />

Dadurch wird die<br />

„Gebrauchseigenschaft“<br />

des Werkes<br />

weiter erhöht.<br />

Wer beruflich in irgendeiner<br />

Form<br />

mit der Feuerfestindustrie<br />

bzw. der<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

zu tun hat,<br />

für den ist dieses kompakte<br />

Buch, mit seiner Fülle von Informationen,<br />

ein unersetzliches<br />

Nachschlagewerk. Für<br />

den komfortablen Gebrauch<br />

unterwegs oder am Arbeitsplatz<br />

sorgt der Datenträger<br />

mit dem e-Book des gesamten<br />

Buches sowie weiteren nützlichen<br />

Informationen.<br />

Strömungsmaschinen<br />

Grundlagen und Anwendungen<br />

Von Herbert Sigloch, 4., aktualisierte Auflage<br />

450 S., gebunden mit einer Multimedia-CD<br />

€ 49,90, ISBN 978-3-446-41876-9, www.hanser.de/technik<br />

Strömungsmaschinen sind<br />

Maschinen zur Energieumwandlung.<br />

Mit Hilfe von<br />

Pumpen werden<br />

Flüssigkeiten oder<br />

Gase transportiert,<br />

Turbinen wandeln<br />

die zugeführte Energie<br />

(Wasserkraft,<br />

Energie von Brennstoffen)<br />

in elektrische<br />

Energie (z. B.<br />

im Wasser- oder<br />

Dampfturbinenkraftwerk)<br />

oder mechanische<br />

Fortbewegungsenergie (z. B.<br />

bei Flugzeugturbinen) um.<br />

Um die fluidspezifischen Eigenschaften<br />

zu berücksichtigen,<br />

wird innerhalb der<br />

Hauptgruppen jeweils in Strömungsmaschinen<br />

für inkompressible<br />

Fluide (Flüssigkeiten)<br />

– also hydraulische Strömungsmaschinen<br />

– und Strömungsmaschinen<br />

für<br />

kompressible Fluide<br />

(Gase, Dämpfe)<br />

– also thermische<br />

Strömungsmaschinen<br />

– unterschieden.<br />

In diesem Buch<br />

werden die physikalischen<br />

und thermodynamischen<br />

Grundlagen, diese<br />

Gruppen von Maschinen, ihre<br />

Wirkungsweise sowie Berechnung<br />

ausführlich mit zahlreichen<br />

anwendungsbezogenen<br />

Praxisbeispielen erläutert.<br />

Der Ingenieur als GmbH-Geschäftsführer<br />

Grundwissen - Haftung - Vertragsgestaltung<br />

Springer Verlag GmbH, von Andreas Sattler, Hans-Joachim<br />

Broll und Sebastian Kaufmann, 6., aktualisierte u. erg. Aufl.,<br />

2010, 220 S., Softcover, 29,95 €,<br />

ISBN 978-3-540-72022-5, www.springer.com<br />

Die meisten GmbHs werden<br />

von Geschäftsführern geleitet,<br />

die weder Juristen noch<br />

Betriebswirte sind.<br />

Deshalb gibt dieses<br />

Buch wichtige Hinweise<br />

zu Themen<br />

wie Haftungsfragen,<br />

Strafvorschriften,<br />

Sorgfaltspflichtverletzungen<br />

und Verantwortung<br />

der GmbH<br />

Dritten gegenüber.<br />

Die zahlreichen<br />

Beispiele und Fälle sind sorgfältig<br />

ausgewählt und genau<br />

auf den Ingenieur als GmbH-<br />

Geschäftsführer abgestimmt.<br />

Die vorliegende Auflage enthält<br />

das neue GmbH-Recht<br />

(MoMiG). Aktualisiert<br />

wurden u.a. die<br />

Ausführungen über<br />

die Pflichten des Geschäftsführers<br />

gegenüber<br />

Finanzbehörden<br />

und Sozialversicherungsträgern,<br />

der Abschnitt<br />

über die Haftung<br />

des Geschäftsführers<br />

im Konzern sowie<br />

die Einkommenstabellen.<br />

Ein Kapitel über Steuern der<br />

GmbH wurde ergänzt.<br />

466<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


N ACHGEFRAGT<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die Gaswärme <strong>International</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“.<br />

Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in<br />

der gasbeheizten <strong>Thermoprozesstechnik</strong> und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

Folge 3: Helmut Egger<br />

„Für innovative Technologien<br />

finden sich allemal<br />

Finanzierungsquellen“<br />

Helmut Egger ist Geschäftsführer der IVA Industrieöfen GmbH,<br />

Dortmund. Im Interview mit Gaswärme <strong>International</strong> (GWI)* spricht<br />

der Unternehmer über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische<br />

Herausforderungen und verrät, was seine persönliche<br />

Energiespar-Leistung ist.<br />

Energie<br />

GWI: Der Energiemix der Zukunft: Wagen<br />

Sie eine Prognose?<br />

Egger: Ich darf da einen Blick in die fernere<br />

Zukunft (ins nächste Jahrhundert)<br />

wagen.<br />

Regenerative Energiequellen, hier vor<br />

allem die Sonnenenergie (Solarthermie,<br />

Photovoltaik, auch als Ausgangsbasis<br />

für die Wasserstoffherstellung), aber natürlich<br />

auch Windenergie werden dann<br />

überwiegen.<br />

Große solarthermische Kraftwerke werden<br />

an dafür prädestinierten Orten<br />

(z.B.in Wüstengebieten) in Betrieb und<br />

die Stromverteilung über sehr lange<br />

Strecken in Verbindung mit verlustarmen<br />

Hochleistungs-Überlandleitungen<br />

verlustarm gelöst sein.<br />

Energieeffizienz ist aus wirtschaftlichen<br />

Gründen allerorts maximal möglich<br />

umgesetzt, sodass sich der Energieverbrauch<br />

pro Erdenbürger auf etwa 40%<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm,<br />

Chefredakteur der Gaswärme <strong>International</strong><br />

des spezifischen Verbrauchswertes von<br />

2010 verringert haben wird.<br />

Atomkraft wird dann keine wesentliche<br />

Rolle mehr spielen, weil einerseits weltweit<br />

die sichere Lagerung hoch radioaktiver<br />

Abfallstoffe nicht zufriedenstellend<br />

gelöst werden konnte und andererseits<br />

nach weiteren Unfällen mit gravierenden<br />

Folgen die Akzeptanz für diese Technologie<br />

nicht mehr gegeben sein wird.<br />

GWI: Deutschland im Jahr 2020: Wie<br />

wird sich der Alltag der Menschen durch<br />

den Wandel der Energiewirtschaft verändert<br />

haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen<br />

sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />

Egger: Nun, bis 2020 ist es nicht mehr<br />

ganz so weit. Der Energie-Alltag der<br />

Menschen wird sich bis dahin dennoch<br />

spürbar verändert haben. Generell wird<br />

sich Energie gegenüber heute signifikant<br />

um etwa 100 % verteuern.<br />

Wir werden weniger herkömmliche<br />

Treibstoffe, stattdessen mehr Flüssiggas<br />

und auch einen signifikanten Anteil an<br />

Wasserstoff tanken, obwohl diese Alternative<br />

in den derzeit verfügbaren Prog-<br />

nosen kaum vorkommt. Brennstoffzellen<br />

werden dann ebenfalls in ausgereifter<br />

und erschwinglicher Technik vorhanden<br />

sein.<br />

Anders als so manche Prognosen dies<br />

vorhersagen, wird der Anteil an „Strom<br />

tankenden“ Fahrzeugen zwar ansteigen,<br />

aber in der Summe eher gering bleiben.<br />

Der Mix an Komfortwärme wird sich<br />

ebenfalls deutlich verändern hin zu erhöhten<br />

Anteilen an Solarenergie in Verbindung<br />

mit Energiespeichern, Nutzung<br />

von Erdwärme bzw. Wärmepumpen,<br />

Biogas sowie Fernwärme in Ballungsräumen.<br />

Neubauten werden mit deutlich<br />

geringeren Komfortwärme-Energieverbräuchen<br />

auskommen, welche dann<br />

autark aus regenerativen Energiequellen<br />

gedeckt werden können.<br />

Licht wird bis 2020 mit deutlich geringerem<br />

Energieeinsatz (Strom) erzeugt<br />

werden. Strom wird von einem deutlich<br />

erhöhten Anteil aus regenerativen Quellen<br />

kommen.<br />

GWI: Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme<br />

etc.: Welche regenerative Energiequelle<br />

halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

467


N ACHGEFRAGT<br />

noch ist dort ein Stillstand in Bezug auf<br />

Egger: Kurz und bündig: Ganz eindeutig GWI: Und Atomkraft? Welche Auswir-<br />

468 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

die Sonne und zwar für die Herstellung kungen sind nach Deutschlands aktueller neue Atomkraftwerksbauten eingetreten,<br />

von Elektroenergie und in Verbindung Stellungnahme zu erwarten?<br />

weil der Markt sich dagegen ausge-<br />

damit zur Herstellung von Wasserstoff<br />

sprochen hat. Es finden sich kaum noch<br />

als Treibstoff der Zukunft.<br />

Egger: Für Deutschland wird dieses Kapitel<br />

Finanziers und Versicherer, die sich nach<br />

in zehn Jahren beendet sein. Eine Risikoabwägung engagieren wollen.<br />

nochmalige Kehrtwende – unter allen<br />

GWI: In welche der aktuell sich entwickelnden<br />

denkbaren politischen Konstellationen –<br />

Technologien würden Sie dem-<br />

schließe ich aus. Anders als das derzeit GWI: Stichwort Energiewende: Welche<br />

nach heute investieren?<br />

gesehen wird, wird dereinst Deutschland Änderungen müssen sich auf politischer,<br />

international als Vorreiter zur Energiewende<br />

auch welt-politischer, auf gesellschaftli-<br />

Egger: In solarenergietechnische Großprojekte<br />

betrachtet werden.<br />

cher und ökologischer Ebene ergeben,<br />

wie Solarthermieanlagen und<br />

damit man realistisch von einer Wende<br />

Deutschland wird eine weltweit führende<br />

Rolle für alle regenerativen Energie-<br />

Elektrolyseanlagen zur Herstellung von<br />

sprechen kann?<br />

Wasserstoff und zugehöriger Transportlogistik<br />

zur weltweiten Verteilung.<br />

Egger: Nimmt man die letzten Weltklitechnologien<br />

einnehmen.<br />

In Zusammenhang mit der jüngsten Nuklearkatastrophe<br />

magipfel zum Maßstab dessen, was wir<br />

in Fukushima in Japan uns in Zukunft erwarten dürfen, dann<br />

GWI: Wie schätzen Sie die zukünftige<br />

sehen wir auch ein Umdenken in anderen<br />

großen Industriestaaten. Der japatelfristig<br />

keine nennenswerten positiven<br />

würde ich auf weltpolitischer Ebene mit-<br />

Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />

Kohle, Gas ein?<br />

nische Ministerpräsident hat sich – bis Maßnahme erwarten, es sei denn, dass<br />

dahin nahezu undenkbar für Japan – vor solche katastrophengetrieben früher als<br />

Kurzem dafür ausgesprochen, in Zukunft erwartet notwendig werden und dann<br />

Egger: Deren Bedeutung wird in dem<br />

komplett auf die Nuklearenergie zu verzichten.<br />

können.<br />

allgemeine Einsichten erwartet werden<br />

Ausmaß schwinden, wie die Preise sich<br />

verteuern bzw. die Vorräte im Falle von<br />

Öl und Gas schwinden. Lange vor Erschöpfung<br />

Eine besonders interessante Entwicklung Auf autonom staatlicher Ebene dürfen<br />

der bekannten Ressourcen zeichnet sich beispielsweise in den USA wir schon eher mit wirksamen Änderun-<br />

werden Erdgas und Öl so teuer und ab. Dort gibt es weder nennenswerte gen rechnen, die politisch auf den Weg<br />

wertvoll geworden sein, dass sie als politische, noch gesellschaftliche Vorbehalte<br />

gebracht werden. Grundlage für solch<br />

Energiequelle nicht mehr nutzbar sind.<br />

gegenüber der Atomenergie. Den- politisches Handeln wird wohl auch<br />

eher


N ACHGEFRAGT<br />

Druck von außen denn innere Einsicht<br />

sein, wie z.B.: volatile / hochspekulative<br />

Energiemärkte, drastisch steigende Kosten<br />

für fossile Energieträger und (politisch)<br />

instabile Versorgungsmärkte<br />

Realistisch ist die Wende dann erreicht,<br />

wenn in den industrialisierten Ländern<br />

das Verbrennen von fossilen Energieträgern<br />

und der damit einhergehende<br />

Ausstoß an CO 2 wirksam und dauerhaft<br />

reduziert worden ist.<br />

GWI: Ihre Forderung an die Bundesregierung<br />

in diesem Zusammenhang?<br />

Egger: Entgegen dem konzertiertem<br />

Verlangen nach staatlichen Förderungen<br />

von allerlei Programmen, Forschungsund<br />

Entwicklungsprojekten würde ich<br />

dafür plädieren, konsequent auf staatliche<br />

Subventionen zu verzichten. Stattdessen<br />

sollten verlässliche, langfristig<br />

wirkende Rahmenbedingungen (z.B.<br />

Emissionsbesteuerung von fossilen Energieträgern)<br />

geschaffen werden, die die<br />

Entwicklung in Richtung Energiewende<br />

fördern. Das würde dann für die wirtschaftlichen<br />

Voraussetzungen zur Energiewende<br />

schaffen helfen.<br />

Für innovative Technologien finden sich<br />

allemal Finanzierungsquellen ohne jedwede<br />

staatliche Inanspruchnahme.<br />

GWI: Die Erneuerbaren Energien haben<br />

mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />

Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer<br />

Zeit?<br />

schende Versorgungstrukturen im allgemeinen<br />

Interesse wohl eher ein Relikt<br />

der Vergangenheit werden müssen.<br />

GWI: Unabhängig von der Energieform<br />

und Technologie, viele halten das Stichwort<br />

„Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />

zur Energiefrage der Zukunft. Wie<br />

schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />

Sie für die bedeutendste Entwicklung<br />

auf diesem Gebiet in der <strong>Thermoprozesstechnik</strong>-Branche?<br />

Egger: Zunächst reihe ich mich mit voller<br />

Überzeugung in die Reihe derer ein, die<br />

in der Verbesserung der Energieeffizienz<br />

einen ganz entscheidenden Beitrag zur<br />

Bewältigung der zukünftigen Anforderungen<br />

und Probleme in der Energieversorgung<br />

sehen. Ein entscheidender<br />

Beitrag kann hierbei aus der <strong>Thermoprozesstechnik</strong>branche,<br />

und zwar in erster<br />

Linie von den Betreibern und erst in zweiter<br />

Linie von den Herstellern thermoprozesstechnischer<br />

Anlagen kommen.<br />

Zumindest die deutschen Hersteller von<br />

thermoprozesstechnischen Anlagen bieten<br />

diese bereits energieeffizient an.<br />

Verbesserungspotenzial gibt es aber<br />

auch hier noch durch Optimierung der<br />

Thermoprozesse, der produktionsbedarfsgerechten<br />

Auslegung sowie durch<br />

integrierte Nutzung von Abwärme aus<br />

Hochtemperatur – Ofenanlagen an peripheren<br />

Anlagen, wie z.B. Reinigungsanlagen<br />

und Niedertemperatur – Ofenanlagen<br />

wie z.B. Anlassen, Warmauslagern,<br />

Altern etc.<br />

Eine ganz wesentliche Energieeffizienzsteigerung<br />

sehe ich in der Nutzung von<br />

Abwärme aus thermoprozesstechnischen<br />

Großanlagen, wie wir sie beispielsweise<br />

in der Stahlindustrie, der Aluminiumindustrie,<br />

der Glasindustrie sowie der Zementindustrie<br />

vorfinden. Solche einzelne Großanlagen<br />

haben einen Energieverbrauch<br />

in der Größenordnung von 300 – 500<br />

GWh/a (= 300.000 – 500.000 MWh/a =<br />

300.000.000 – 500.000.000 kWh/a). Die<br />

Rückgewinnungspotenziale liegen hier<br />

bei 20-40 % der eingesetzten Energie<br />

zur Erzeugung von Strom, Prozesswärme,<br />

Komfortwärme, Prozesskälte, Komfortkälte,<br />

wobei hier das Potenzial für eine<br />

kommunale Versorgung von beispielsweise<br />

10.000 Haushalten aus der Abwärme<br />

einer einzigen thermoprozesstechnischen<br />

Großanlage gegeben wäre.<br />

Würden wir in Deutschland alleine an<br />

allen hier in Betrieb befindlichen Ther-<br />

Egger: Ja, die Situation ändert sich in<br />

absehbarer Zeit bzw. hat sich schon verändert.<br />

Mit dem beschlossenen Atomausstieg<br />

sind die notwendigen Planungen<br />

für Netzausbau, zusätzliche Speicherkraftwerke<br />

etc. bereits angelaufen.<br />

Dem Beharrungsvermögen der Etablierten<br />

(Energieversorger?) kann politisch<br />

entgegengewirkt werden, wenngleich<br />

dies nach der jüngst vollzogenen Wende<br />

von der Wende etwas schwieriger<br />

geworden sein dürfte. Den Etablierten<br />

würde ich einfach die Botschaft vermitteln,<br />

dass sie doch die besten Chancen<br />

haben, nach der Energiewende genauso<br />

wieder zu den Etablierten zählen zu<br />

dürfen.<br />

Allerdings müsste allen Beteiligten klar<br />

sein, dass monopolistische/marktbeherrmoprozessanlagen<br />

eine Energieeffizienzsteigerung<br />

von 25 % durch konsequente<br />

und intelligente Nutzung der Abwärmeenergie<br />

umsetzen, dann würde das etwa<br />

der Produktionsleistung von sieben<br />

Atomkraftwerken mit einer Leistung von<br />

je 1,6 GW entsprechen.<br />

GWI: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />

nach elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />

Egger: Zunächst muss festgestellt werden,<br />

dass die Elektroprozesswärme die<br />

einzig mögliche Alternative bei Thermoprozessanlagen<br />

bei verschiedenen Hochtemperaturverfahren<br />

und Anwendungen<br />

ist (z.B. Stahlschmelz- und Gießanlagen).<br />

Dort, wo sie im Wettbewerb zum Einsatz<br />

von fossilen Brennstoffen (Gas-und Öl)<br />

steht, werden am Ende wirtschaftliche<br />

Gründe den Ausschlag geben, welche<br />

Beheizungstechnik zum Einsatz kommt.<br />

Die großen thermoprozesstechnischen<br />

Anlagen in der Stahlindustrie (Hubbalkenöfen,<br />

Rollenherdöfen, Drehherdöfen<br />

etc.) sind aus wirtschaftlichen Gründen<br />

ganz überwiegend brennstoffbeheizt<br />

(bevorzugt mit Erdgas). Als Vorteil könnte<br />

gelten, dass elektrisch beheizte Thermoprozessanlagen<br />

weniger kompliziert<br />

in der Bedienung sein können und auch<br />

etwas geringeren Wartungsaufwand erfordern.<br />

Betrachtet man die Auswirkungen auf<br />

die Umwelt (CO 2 -Emissionen), dann ergibt<br />

sich für den Primärenergiemix in<br />

Deutschland für die Stromherstellung<br />

ein für die Elektroenergie gegenüber den<br />

fossilen Brennstoffen nachteiliges Bild.<br />

1 MWh elektrische Energie – in Deutschland<br />

erzeugt – verursacht mit 0,53 t CO 2<br />

eine etwa doppelt so hohe Emission wie<br />

1 MWh Energieverbrauch im Falle einer<br />

Gasbeheizung mit 0,27 t CO 2 bei einem<br />

unterstellten feuerungstechnischen Wirkungsgrad<br />

von 75 %.<br />

GWI: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />

zur Effizienzsteigerung?<br />

Egger: Kurz zusammengefasst: Sehr<br />

schleppend und das Problem ist auf der<br />

Anwenderseite auszumachen.<br />

Einerseits gibt es mittlerweile ein doch<br />

breites Beratungs- und Schulungsangebot,<br />

welches durchaus auch gut angenommen<br />

wird. Die Hersteller von thermoprozesstechnischen<br />

Anlagen wissen<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

469


N ACHGEFRAGT<br />

GWI: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />

heute überwiegend sehr gut, wie energieeffiziente<br />

Egger: Eine eher untergeordnete Rolle<br />

470 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

Anlagen gestaltet werden im Hinblick auf den eigenen Energie-<br />

und die Globalisierung Ihr Ge-<br />

müssen und bieten diese Neuanlagen verbrauch bei der Herstellung unserer schäft?<br />

auch entsprechend an. Auch was den Industrieofenanlagen, da wir den Großteil<br />

Altanlagenbestand anbelangt, fehlt es<br />

der Fertigung zukaufen und überwie-<br />

Egger: Überwiegend bisher positiv, was<br />

nicht an Beratungskompetenz bezüglich gend nur die Endmontage selbst durchführen.<br />

den einfacheren Marktzugang anbe-<br />

energetischer Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Wir setzen ausschließlich Strom langt.<br />

als wesentlichen Energieträger im Unternehmen<br />

ein. Diesen kaufen wir derzeit<br />

National oder regional dominiertes Einkaufsverhalten<br />

ist bei fast allen Kunden<br />

Leider verläuft die Umsetzung in der<br />

mit mittelfristiger Bindung am freien<br />

Praxis eher schleppend. In der Mehrzahl<br />

noch im Rückzug begriffen. Auch was<br />

Markt ein.<br />

entscheiden sich die Käufer & Anwender<br />

die Herstellung unserer Produkte und<br />

nicht für die energieeffizientesten Anlagen,<br />

Anlagen betrifft, haben wir heute mehr<br />

weil herkömmliche Amortisations-<br />

denn je Zugang zu kostengünstigen Be-<br />

GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />

berechnungen dies leider oft nicht zulassen.<br />

Amortisationszeiten von mehr als<br />

schaffungsmärkten.<br />

Made in Germany ist ja – wie wir in den<br />

2-4 Jahren für energieeffizientere Technik<br />

auf der Basis gegenwärtiger Ener-<br />

letzten Jahren verstärkt feststellen durften<br />

– unvermindert stark nachgefragt.<br />

Egger: Entsprechend der Antwort zur<br />

giepreise werden kaum akzeptiert. Ein<br />

zuvor gestellten Frage. Voraussichtlich<br />

Das geht nur mit fortschreitender internationaler<br />

Vernetzung auch im Herstell-<br />

schwerwiegender Fehler, wie ich meine,<br />

auch noch eine untergeordnete Rolle.<br />

vor allem, wenn man die bekannt lange<br />

Lebens- und Gebrauchsdauer solcher<br />

prozess.<br />

Großanlagen in Betracht zieht.<br />

GWI: Was wird die wichtigste Innovation<br />

/ Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />

Würde man stattdessen die alternative<br />

GWI: Wie wichtig ist ein Markenname<br />

Betrachtung der voraussichtlichen Verzinsung<br />

des eingesetzten Kapitals (Mehrrieofenanlagen<br />

so verfahrens- und ener-<br />

Bereich?<br />

Egger: Die von uns vertriebenen Indust-<br />

für den Produkterfolg im industriellen<br />

kosten für energieeffizienteste Technik) gieeffizient wie möglich auszustatten<br />

und eine realistische Annahme in Bezug und anzubieten (inklusive Technik zur Egger: Eine gut eingeführte Marke ist<br />

auf die Energiepreisentwicklung ansetzen<br />

…<br />

zu tun, das auf der Basis guter Beratung industriellen Bereich.<br />

Energierückgewinnung) und alles dafür sehr wichtig für den Produkterfolg im<br />

dies von den Kunden auch angenommen<br />

werden wird.<br />

Ich kann das ausdrücklich auch für unser<br />

Unternehmen bestätigen, dürfen wir<br />

GWI: Wie wird sich der Energieverbrauch<br />

doch für einen speziellen thermochemischen<br />

Prozess, das Gasnitrieren bzw.<br />

in Industrie, Gewerbe und Haushalt Ihrer<br />

Meinung nach verändern?<br />

GWI: Welche Herausforderungen sehen Nitrocarburieren in Anspruch nehmen,<br />

Sie auf sich zukommen (wirtschaftlich, mit unseren dafür optimierten Anlagen<br />

Egger: Die privaten Haushalte zahlen technologisch, gesellschaftlich)? Marktführer zu sein. Diese Marktführerschaft<br />

wird wahrgenommen, kommuni-<br />

vergleichsweise die höchsten Energiepreise.<br />

Da in diesem Bereich auch gesetzliche<br />

Maßnahmen leichter umsetz-<br />

Wirtschaftsentwicklung werden uns in Markennamen, gleich bedeutend mit<br />

Egger: Die zyklischen Ausschläge in der ziert bzw. weiter empfohlen über den<br />

bar und auch schon eingeführt sind, immer stärkerem Ausmaß und in kürzeren<br />

Perioden treffen und das gilt es zu<br />

dem Unternehmenskurznamen.<br />

wird sich in diesem Sektor der Energieverbrauch<br />

jährlich am schnellsten verringern.<br />

meistern. Dazu ist große Flexibilität und<br />

Die Sektoren Gewerbe und Indus-<br />

die Einbindung in eine größere, internati-<br />

GWI: Haben Sie wegen Fachkräfteman-<br />

trie werden sich deutlich langsamer entwickeln.<br />

Die Energiekosten dürften sich notwendig. Mit der Zugehörigkeit zur zögert in Deutschland durchführen könonal<br />

auf allen Märkten präsente Gruppe gels Entwicklungen nicht oder nur ver-<br />

in den nächsten 20 Jahren um 200 % Unternehmensgruppe Metalltechnologie nen?<br />

verteuern (Tab. 1).<br />

Holding GmbH (MTH) ist das für die IVA<br />

Industrieöfen GmbH bereits der Fall.<br />

Egger: Nein, zum Glück nicht.<br />

Um den technologischen Vorsprung zu<br />

GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

heute auf dem Energiemarkt?<br />

sichern bzw. auf Spitzenniveau auch<br />

künftig mithalten zu können, gilt es GWI: Braucht eine Führungsmannschaft<br />

sicherzustellen, künftig mehr Medienkompetenz, um Investoren<br />

Tab. 1: Prognose<br />

über geeignetes Personal und Anleger zu überzeugen?<br />

verfügen zu können. Das<br />

Sektor Verbrauch Verbrauchsänderung<br />

absolut<br />

Kosten<br />

ist eine gesellschaftliche Egger: Das ist sicher der Fall bei börsennotierten<br />

Großunternehmen, wozu ich aber<br />

bis 2030<br />

Herausforderung im Hinblick<br />

auf Familien- und uns als Einzelunternehmen nicht zähle.<br />

2030 : 2010 2030 : 2010<br />

Haushalt – 3 % / Jahr – 44 % + 68 %<br />

Bildungspolitik, aber insbesondere<br />

auch in Bezug auf<br />

Gewerbe – 2 % / Jahr – 32 % + 104 %<br />

& Dienstl.<br />

gesteuerte und gewollte GWI: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />

ändern<br />

Industrie – 1,5 % / Jahr – 18 % + 125 %<br />

Immigration.<br />

wollen?


N ACHGEFRAGT<br />

Egger: Die Voraussetzungen zu schaffen,<br />

um in einem wichtigen Produktsegment<br />

eine allgemein anerkannte Weltmarktführerschaft<br />

zu erreichen. Dazu bedürfte<br />

es gravierender Strukturänderungen, um<br />

nur einige zu nennen: auftragsunabhängige,<br />

modulare Serienfertigung, Anlagenund<br />

Prozesssteuerung mit vielsprachigen<br />

Bedieneroberflächen. Das bedeutet zunächst<br />

höhere Investitionen in Personal<br />

und Technik mit der Perspektive, dann<br />

auch organisch wachsen zu können.<br />

GWI: Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />

Expansionen im Ausland?<br />

Egger: Eine Expansion mit Unternehmensniederlassungen<br />

im Ausland steht<br />

mit der Einbindung in eine größere<br />

Gruppe für das Einzelunternehmen IVA<br />

nicht zur Debatte. Expansionsabsichten<br />

werden aber in der Muttergesellschaft<br />

ständig aktuell bewertet und voraussichtlich<br />

auch weiter – wie in der Vergangenheit<br />

– umgesetzt.<br />

GWI: Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare<br />

Energien?<br />

Egger: Ja, voll und ganz von der Überzeugung<br />

her. Vom Einsatz her ziehen<br />

wir den spezifischen Einkauf von Elektroenergie<br />

aus regenerativer Herstellung in<br />

Erwägung. Noch sind die Versorgungsstrukturen<br />

dafür aber nicht ausreichend<br />

transparent<br />

GWI: Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />

Energien?<br />

Egger: Leider nein.<br />

GWI: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />

neue Technologien?<br />

Egger: Sehr, so offen man nur sein<br />

kann. Das Bessere ist der Feind des<br />

Guten. Nach diesem Motto stellen wir<br />

alle vorhandenen Technologien (Konstruktionsprinzipien,<br />

Verfahrenstechnik,<br />

Fertigungstechnik) auf den Prüfstand<br />

und gehen mit dem technischen Fortschritt,<br />

der ja zwangsläufig sich auch in<br />

der Regel mit wirtschaftlichen Vorteilen<br />

verbindet.<br />

GWI: Wie viel gibt Ihr Unternehmen<br />

jährlich für Investitionen aus?<br />

Egger: Mit unter 3 % des Umsatzes<br />

eher wenig. Das ist aber dem Umstand<br />

geschuldet, dass wir eine nur sehr geringe<br />

Fertigungstiefe haben und damit<br />

keinen teuren Maschinenpark unterhalten<br />

müssen.<br />

Person<br />

GWI: Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung<br />

als Privatmann?<br />

Egger: Nach der Entscheidung im Jahre<br />

1998, ein Eigenheim zu bauen, dieses<br />

damals nach dem möglichen Stand<br />

der Technik als Niedrigenergiehaus zu<br />

konzipieren, inklusive Solaranlage und<br />

Regenwassernutzungsanlage.<br />

GWI: Wie könnte man Ihren Umgang<br />

mit den Mitarbeiter/innen charakterisieren?<br />

Egger: Nach meiner Eigeneinschätzung<br />

kollegial und beispielgebend, Mitbestimmung<br />

und individuelle Mitarbeiterentwicklung<br />

fördernd.<br />

GWI: Was schätzt Ihr Umfeld besonders<br />

an Ihnen?<br />

Egger: Dass sie sich im geregelten Rahmen<br />

mit allen Problemen um Rat an mich<br />

wenden dürfen und ich gerne alles, was<br />

ich weiß, auch weiterzugeben bereit bin.<br />

GWI: Welche moralischen Werte sind für<br />

Sie besonders aktuell?<br />

Egger: Fairness und Einhaltung ethischer<br />

Grundregeln allen (Mitarbeitern,<br />

Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern<br />

etc.) gegenüber und die Unterlassung<br />

jeglicher unlauterer Methoden in der<br />

Ausübung unserer Geschäftstätigkeit<br />

und im Umgang miteinander.<br />

GWI: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />

zu haben, nicht immer nur von internen<br />

und externen Herausforderungen in Anspruch<br />

genommen zu werden?<br />

Egger: Ich schaffe es leider nicht in ausreichendem<br />

Maße, mir die Zeit zu nehmen,<br />

die ich gerne nur für mich hätte.<br />

Das habe ich aber als schwer änderbar<br />

für die verbleibenden aktiven Berufsjahre<br />

akzeptiert. Schnell abzuschalten und<br />

Ruhe zu finden schaffe ich durch ein<br />

kurzes, wahlloses Lesen in einem Buch<br />

über die Wissenschaft der Astronomie<br />

und unser Universum. Es genügen mir<br />

dann fünf Minuten zur vollkommenen<br />

Entspannung. Diese stellt sich ein über<br />

die wieder aufgefrischte Erkenntnis der<br />

absoluten Bedeutungslosigkeit unseres<br />

Tuns und über die kaum wahrnehmbare<br />

Dauer unserer irdischen Existenz.<br />

GWI: Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Egger: Ja, habe ich.<br />

In fachlicher Hinsicht kann ich hier zwei<br />

von mir sehr geschätzte Persönlichkeiten<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

471


N ACHGEFRAGT<br />

anführen. Es ist dies Herr Dr. Joachim<br />

Wünning und Herr Dipl. Chemiker Urs<br />

Wyss, von denen ich sehr viel berufliches<br />

Wissen vermittelt bekommen habe.<br />

Ansonsten ist es über allen stehend: Mohandas<br />

Karamchand Gandhi<br />

Egger: Es waren eher weniger äußere<br />

Einflüssen, als in früher Jugend selbst getroffene<br />

Entscheidungen für die Ausrichtung<br />

meines künftigen Lebens. Ich bin<br />

in etwa so geworden, wie ich mir das<br />

vorgestellt habe.<br />

GWI: Was wünschen Sie der Welt?<br />

Egger: Dass sie frei wird von Hunger<br />

und Krieg und dass sie für alle Geschöpfe<br />

bewohnbar bleibt.<br />

GWI: Wie wurden Sie erzogen?<br />

Egger: Tolerant und weltoffen, in bescheidenen<br />

Verhältnissen.<br />

GWI: Auf was können Sie ganz und gar<br />

nicht verzichten?<br />

Egger: In einem demokratischen Land<br />

in Frieden und Freiheit leben zu können.<br />

GWI: Wir danken Ihnen für das interessante<br />

und offene Gespräch.<br />

GWI: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Egger: Halte es immer mit der Wahrheit,<br />

das ist authentisch und macht es überflüssig,<br />

Lügen zu erfinden und sich dann<br />

merken zu müssen.<br />

GWI: Welches war in Ihren Augen die<br />

wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts?<br />

Egger: Der PC und was sich danach daraus<br />

ableitete.<br />

GWI: Welche Charaktereigenschaften<br />

sind Ihnen persönlich wichtig?<br />

Egger: Absolute Integrität und Unvoreingenommenheit.<br />

Toleranz anderen<br />

Rassen und Religionen gegenüber.<br />

GWI: Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Egger: Bei einem spannenden (wissenschaftlichen)<br />

Dokumentarfilm oder beim<br />

Lesen.<br />

GWI: Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an<br />

nächste Generationen?<br />

Egger: Haltet das Wohnzimmer Erde bewohnbar<br />

für die eigene und die nächsten<br />

Generationen.<br />

Ihr könnt nicht umziehen, wenn Ihr euer<br />

Wohnzimmer verwüstet und unbewohnbar<br />

gemacht habt.<br />

GWI: Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Helmut Egger<br />

Herkunft: Scheibbs, Niederösterreich<br />

Ausbildung: Maschinenbaustudium, HTL Mödling, Österreich von 1968 – 1973<br />

Berufliche Tätigkeit in der Thermoprozessanlagenindustrie:<br />

AICHELIN Industrieofenbau GesmbH<br />

Mödling / Wien, Österreich 1974 – 1989<br />

• Konstrukteur<br />

• Projekt- und Vertriebsingenieur<br />

• Assistent der Geschäftsleitung<br />

AICHELIN Industrieofenbau GmbH<br />

Korntal / Stuttgart 1990 – 1993 und 1996 – 1999<br />

• Produkt Manager<br />

• Projektabteilungsleiter<br />

AICHELIN STAHL Inc.<br />

Kingsville / Kansas City, MO USA 1993 – 1994<br />

• Technischer Leiter<br />

ABAR IPSEN Industries<br />

Ben Salem / Philadelphia, PA USA 1994 – 1995<br />

• Product Manager<br />

IPSEN INDUSTRIES <strong>International</strong><br />

Kleve, Deutschland 1996<br />

• Bereichsleiter Atmosphärenanlagen<br />

Wolfgang KOHNLE GmbH<br />

Birkenfeld / Pforzheim ab April 1999<br />

• Vertriebsleiter<br />

• Geschäftsführer ab Dez. 2000 –<br />

• Geschäftsführender Gesellschafter Juni 2001 – Juni 2010<br />

VDMA – TPT Vorstandsmitglied 2005 – Juni 2010<br />

• Leitung AK Energieeffizienz 2005 – 2009<br />

EGGER Consulting GmbH ab Juli 2010<br />

Industrieberatung<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong>, Verfahrenstechnik, Energieeffizienz<br />

IVA Industrieöfen GmbH, Dortmund seit Oktober 2010<br />

• Geschäftsführer<br />

472<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


67. Härterei-Kolloquium der AWT<br />

in neuen Räumlichkeiten<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

12. bis 14. Oktober 2011<br />

Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />

Zum nunmehr 67. Mal veranstaltet die<br />

AWT, die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik e. V.,<br />

vom 12. bis 14. Oktober 2011 in den<br />

Rhein-Main-Hallen Wiesbaden, das<br />

„Kolloquium für Wärmebehandlung,<br />

Werkstofftechnik, Fertigungs- und Verfahrenstechnik“.<br />

Erstmalig werden Sie in<br />

diesem Jahr das HK über den repräsentativen<br />

Haupteingang der Rhein-Main-Hallen<br />

betreten.<br />

Zum Fachkongress werden wieder rund<br />

600 Teilnehmer aus Industrie, Forschung<br />

und Lehre erwartet, die sich in 27 Fachvorträgen<br />

über den neuesten Stand und<br />

die künftigen Entwicklungen auf dem<br />

Gebiet der Wärmebehandlungs-, Werkstoff-<br />

und Fertigungstechnik informieren<br />

können. Speziell für Praktiker werden<br />

drei grundlagenorientierte Übersichtsvorträge<br />

sowie zwei Grundlagenseminare<br />

angeboten. Damit stellt sich das HK<br />

2011 als einmalige Plattform für Innovationen,<br />

Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch<br />

dar.<br />

Themen-Schwerpunkte sind in diesem<br />

Jahr die Wärmebehandlungs-Anlagentechnik,<br />

Hochfeste Leichtbauwerkstoffe,<br />

Qualitätssicherung für die Wärmebehandlung,<br />

die Bauteilreinigung, Werkstoff-<br />

und Bauteileigenschaften sowie<br />

Thermochemische Verfahren. Einige der<br />

Schwerpunkte werden von Übersichtsvorträgen<br />

begleitet: Prof. Dr.-Ing. Olaf<br />

Kessler, Uni Rostock, behandelt das Thema<br />

„Aluminiumlegierungen für den<br />

Leichtbau“; Dr.-Ing. Peter Sommer, Dr.<br />

Sommer Werkstofftechnik GmbH, betrachtet<br />

die „Qualitätssicherung für die<br />

Wärmebehandlung“ und Prof. Dr.-Ing.<br />

Brigitte Haase, Hochschule Bremerhaven,<br />

berichtet über den Stand der „Bauteilreinigung<br />

vor der Wärmebehandlung“.<br />

Absolute Highlights werden die beiden<br />

Plenarvorträge am Vormittag des<br />

13.10.2011 sein: Der Präsident der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung und<br />

-prüfung, Prof. Dr. rer. nat. M. Hennecke<br />

spricht zum Thema „Innovation und Sicherheit<br />

im Staatsauftrag – aus der Arbeit<br />

der BAM“ und Prof. Dr.-Ing. Dierk<br />

Raabe, Leiter des Max-Planck-Institut für<br />

Eisenforschung in Düsseldorf, wird den<br />

Wissensstand zur „Modellierung von<br />

Struktur und Materialeigenschaften“<br />

darstellen.<br />

Den Praktikern werden am Vormittag<br />

des ersten Tages zum Einen die Grundlagen<br />

zur Verfahrens- und Anlagentechnik<br />

beim Nitrieren und Nitrocarburieren im<br />

Gas von Dr.-Ing. Winfried Gräfen, Firma<br />

Hanomag GmbH, geboten. Zum Anderen<br />

präsentiert Dipl.-Ing. Karl-Michael<br />

Winter von der Firma Process-Electronic<br />

GmbH einen praktischen Überblick zum<br />

Messen und Regeln in der Härterei.<br />

Parallel zu den Vorträgen können die<br />

Teilnehmer am Kolloquium die von der<br />

Technologiebroker Bremen GmbH organisierte<br />

Fachausstellung besuchen. Dort<br />

finden Sie auf 4.000 m 2 Fläche die Ausstellungsstände<br />

der AWT-Mitgliedsfirmen<br />

mit der Möglichkeit zur Information<br />

und Beratung über Wärmebehandlungsanlagen,<br />

-mittel, -zubehör und -prozesstechnik<br />

sowie die einschlägigen Prüfgeräte<br />

zur Qualitätssicherung. Den größeren<br />

Teil der Ausstellung finden Sie in den<br />

Hallen 1 bis 4 im Erdgeschoss und gelangen<br />

über die Treppen des Hauptfoyers in<br />

das Foyer des Obergeschosses durch die<br />

Halle 9 zum Vortragssaal. Das Kongressprogramm,<br />

die Praktikerseminare, die<br />

Mitgliederversammlung und auch der<br />

Empfang am Donnerstagabend finden<br />

an gleicher Stelle statt wie in den vergangenen<br />

Jahren. Dieses veränderte<br />

Konzept der Hallenaufplanung verspricht<br />

eine gleichmäßigere Besucherführung in<br />

den Ausstellungshallen. Im Foyer zum<br />

Vortragssaal sind die Posterwände der<br />

AWT-Fachausschüsse und der Härtereikreise<br />

zu finden und im Bereich des<br />

„Café Drahtlos“ in der Halle 3 auch eine<br />

Jobbörse.<br />

Weitere Informationen über das HK 2011,<br />

die Online-Anmeldung und über die AWT<br />

sind auf der Homepage der AWT unter<br />

www.awt-online.org zu finden. Die Hallenpläne,<br />

Ausstellerliste, Infos über Sponsoringmöglichkeiten<br />

und weitere Details<br />

über die Ausstellung finden Sie unter<br />

www.technologiebroker.de.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

473


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Programm<br />

Vortragsprogramm<br />

Mittwoch, 12. Oktober 2011<br />

Grundlagenseminar für Praktiker<br />

1. 9:00 – 10:30<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45 – 12:15<br />

Winfried Gräfen<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren - Verfahren<br />

und Anlagentechnik<br />

10:30 – 10:45 Kaffeepause<br />

2. 9:00 – 10:30 Karl-Michael<br />

Winter Messen und Regeln in der Härterei<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45 – 12:15<br />

Eröffnung<br />

8. 16:20 – 16:45 Andrey Prihodovsky/Jürgen Kaiser/Helmut Bleier/<br />

Thomas Gerber/Vasily Ploshikhin<br />

Kontaktwärmebehandlung – neues flexibles<br />

Verfahren zur Produktion von Tailored Tempered<br />

Parts beim Presshärten<br />

9. 16:45 – 17:10 Jean Pierre Bergmann/Arne Roos/Franziska Petzoldt/Jorge<br />

dos Santos<br />

Neuartige Ansätze zum Fügen von Mischverbindungen<br />

mittels Pressschweißen<br />

10. 17:10 – 17:45 Olaf Keßler<br />

Übersichtsvortrag: Aluminiumlegierungen für<br />

den Leichtbau<br />

18:00 AWT-Mitgliederversammlung<br />

13:30 – 13:45 Stefan Hock<br />

Eröffnung und Begrüßung<br />

Anlagentechnik<br />

3. 13:45 – 14:10 Roland von Bargen/Axel von Hehl/<br />

Hans-Werner Zoch<br />

Kurzzeit-Rekristallisationsglühen von Mikrobauteilen<br />

aus X5CrNi18-10 im Fallrohrofen<br />

4. 14:10 – 14:35 Björn Zieger<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

bei graphitisolierten Vakuum-Härteöfen<br />

5. 14:35 – 15:00 Maria Gilbert/Robert Eder/Volker Uhlig/<br />

Dimosthenis Trimis<br />

Moderne Chargiergestelle: Untersuchungen<br />

zum Reibverhalten von Edelstählen und mit<br />

Kohlenstofffasern verstärktem Kohlenstoff<br />

(CFC) an einem Hochtemperaturtribometer<br />

Hochfeste Leichtbauwerkstoffe<br />

6. 15:00 – 15:25 Barbara Striewe/Axel von Hehl/Hans-Werner Zoch<br />

Verbundstrangpressen von Aluminium und Titan<br />

– Charakterisierung der Verbundzone<br />

15:25 – 15:55 Kaffeepause<br />

7. 15:55 – 16:20 Mario Säglitz/Vladimir Supik/Ulrich Gernert<br />

Vergleichende Untersuchungen zum Local-<br />

Annealing und Tailored-Tempering von warm<br />

umgeformtem borlegierten Stahl MBW1500<br />

Donnerstag, 13. Oktober 2011<br />

11. 9:00 – 9:25 Anke Dalke/Rolf Zenker/Heinz-Joachim Spies/<br />

Horst Biermann<br />

Eigenschaften von mit dem Elektronenstrahl<br />

umschmelzlegierten und plasmanitrierten<br />

Randschichten von Al-Legierungen<br />

12. 9:25 – 9:50 Marco Klemm/Ingrid Haase/Andrea Rose/<br />

Rolf Zenker/Rainer Franke/Axel von Hehl<br />

Lokales Werkstoffengineering zur Modifizierung<br />

der Randschichteigenschaften von<br />

Aluminiumlegierungen mittels moderner<br />

Elektronenstrahl-Ablenktechniken<br />

9:50 – 10:15 Kaffeepause<br />

10:15 – 11:00 Plenarvortrag<br />

Manfred Hennecke<br />

Innovation und Sicherheit im Staatsauftrag –<br />

aus der Arbeit der BAM<br />

Ehrungen<br />

Stefan Hock<br />

11:00 – 11:10<br />

Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2010<br />

an László Hagymási und Matthias Steinbacher<br />

11:10 11:15 Hans-Werner Zoch<br />

Verleihung der IFHTSE-Fellowship an<br />

Hans M. Tensi<br />

474<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Plenarvortrag<br />

Dierk Raabe<br />

11:15 – 12:00<br />

Modellierung von Struktur und Materialeigenschaften<br />

12:00 – 13:30 Mittagspause<br />

Qualitätssicherung in der Wärmebehandlung<br />

13. 13:30 – 14:05 Peter Sommer<br />

Übersichtsvortrag: Qualitätssicherung für die<br />

Wärmebehandlung<br />

14. 14:05 – 14:30 Werner Schwan<br />

Stand und Ergebnisse aus der Mitarbeit zur<br />

CQI-9 HTSA 3rd Edition - Bericht aus dem<br />

AWT-Fachausschuss 25<br />

15. 14:30 – 14:55 Daniela Rickert/Steffen Schneider<br />

Normung – ein Wegbereiter für Innovationen<br />

16. 14:55 – 15:20 Ralph Malig/Volker Ermert/Arnold Horsch/<br />

Dieter Klein/Rainer Kohlmann/Britta Rentrop/Thorsten<br />

Wuest<br />

Notwendiger Informationsaustausch für eine<br />

erfolgreiche Wärmebehandlung<br />

15:20 –15:40 Kaffeepause<br />

17. 15:40 – 16:05 Sören Segerberg<br />

Quality Assurance of Quenching Media<br />

Reinigen<br />

18. 16:05 – 16:40 Brigitte Haase<br />

Übersichtsvortrag: Bauteilreinigung vor der<br />

Wärmebehandlung<br />

Werkstoff- und Bauteileigenschaften<br />

19. 16:40 – 17:05 Markus Lebsanft/Jens Röse/Alexander Grüning/<br />

Siegfried Wüst/Berthold Scholtes<br />

Thermische Ermüdung von Werkzeugstählen<br />

am Beispiel von Druckgussformen<br />

20. 17:05 – 17:30 Christian Prinz/Brigitte Clausen/Franz Hoffmann<br />

Einfluss der chemischen Homogenität des<br />

Wälzlagerstahls 100Cr6 auf das Verzugsverhalten<br />

von Bauteilen<br />

21. 17:30 – 17:55 Chengsong Cui/Alwin Schulz/Volker Uhlenwinkel/<br />

Frank Zobel/Peter Dültgen/Hans-Werner Zoch<br />

Sprühkompaktierte MMC aus Hartstoffen in<br />

Stahlmatrizen als Werkstoff für korrosionsbeständige<br />

Schneidwerkzeuge<br />

18:00 Empfang der F&E Technologiebroker<br />

Bremen GmbH<br />

Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-Preises<br />

Vortragsprogramm<br />

25. 10:15 – 10:40 Matthias Steinbacher/Brigitte Clausen/<br />

Franz Hoffmann<br />

Einfluss von Bauteilgeometrie und Einsatzhärtungsverfahren<br />

auf den Verzug von schrägverzahnten<br />

Stirnrädern<br />

10:40 – 11:05 Kaffeepause<br />

26. 11:05 – 11:30 László Hagymási/Thomas Waldenmaier/<br />

Thomas Krug/ Volker Schulze/Rainer Reimert<br />

Modellierung und Simulation der Oberflächenkinetik<br />

beim Niederdruck-Carbonitrieren<br />

27. 11:30 – 11:55 David Koch/Dominic Buchholz/Siegfried Bajohr/<br />

Rainer Reimert<br />

Ein CFD-Ansatz zur Beschreibung des Niederdruck-Carbonitrierens<br />

28. 11:55 – 12:20 Holger Selg/Thomas Waldenmaier/Bert Pennings/<br />

Ralf Schacherl/Eric J. Mittemeijer<br />

Stickstoffaufnahme und Eigenspannungsentwicklung<br />

beim Nitrieren von Maraging-<br />

Stählen<br />

29. 12:20 – 12:45 Juan Dong/Franz Hoffmann/Heinrich Klümper-<br />

Westkamp/Hans-Werner Zoch<br />

Einfluss von CO und CO 2 als Kohlenstoffspender<br />

auf den Aufbau der Verbindungsschicht<br />

beim Nitrocarburieren legierter Stähle<br />

12:45 Michael Jung<br />

Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />

2011<br />

12:50 Dieter Liedtke<br />

Schlusswort<br />

13:00 Ende der Veranstaltung<br />

Grundlagenseminar für Praktiker<br />

(anmeldepflichtig)<br />

Mittwoch, 12. Oktober 2011<br />

Thema A<br />

9:00 – 10:30<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45 – 12:15<br />

Winfried Gräfen<br />

Nitrieren und Nitrocarburieren –<br />

Verfahren und Anlagentechnik<br />

10:30 – 10:45 Kaffeepause<br />

Thema B Karl-Michael Winter<br />

9:00 – 10:30 Winter Messen und Regeln in der Härterei<br />

ggf. Wiederholung<br />

10:45 – 12:15<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Freitag, 14. Oktober 2011<br />

Thermochemische Verfahren<br />

22. 9:00 – 9:25 Peter Lankes/Dirk Joritz/Bernd Edenhofer<br />

Gasaufkohlen fast ohne Prozessgasverbrauch –<br />

ein Traum oder Realität?<br />

23. 9:25 – 9:50 Sergey Konovalov/Ulrich Prahl/Rainer Kohlmann/<br />

Wolfgang Bleck<br />

Entwicklung eines Al-reduzierten Einsatzstahls<br />

für das Hochtemperatur-Aufkohlen<br />

24. 9:50 – 10:15 Philipp Nusskern/Volker Schulze/Jürgen Hoffmeister<br />

Simulation des Einsatzhärtens randschichtverdichteter,<br />

gradiert poröser Bauteile aus dem<br />

pulvermetallurgischen Basiswerkstoff Astaloy<br />

85 Mo<br />

HK 2011 im Internet<br />

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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

475


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Interview<br />

„Wärmebehandlung leistet<br />

Beitrag zur effizienten<br />

Energienutzung und<br />

Ressourcenschonung“<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Im Interview mit der Gaswärme <strong>International</strong>* spricht Dr. Olaf Irretier, Mitglied im Vorstand der<br />

AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik) und Leiter des Arbeitskreises<br />

Öffentlichkeitsarbeit der AWT, über die aktuellen Aktivitäten in der AWT, das im Oktober stattfindende<br />

Härterei-Kolloquium, Tagungen und Seminare zur Wärmebehandlung in Deutschland sowie<br />

aktuelle Trends und Entwicklungen in der Wärmebehandlung.<br />

GWI: Herr Dr. Irretier, auch in diesem<br />

Jahr findet mit dem 67. Härterei-Kolloquium<br />

das Jahres-Highlight der deutschsprachigen<br />

Wärmebehandlungsbranche<br />

in Wiesbaden statt. Können Sie, als Mitglied<br />

im Vorstand der AWT und Leiter<br />

des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit<br />

der AWT, die Schwerpunkte dieser Veranstaltung<br />

aufzeigen?<br />

Irretier: Das HK wird auch in diesem<br />

Jahr die wichtigste deutschsprachige<br />

Veranstaltung im Bereich der Wärmebehandlung<br />

und Härtereitechnik sein. Der<br />

Programmausschuss hat mit dem Ziel,<br />

den technischen und wissenschaftlichen<br />

Kenntnisstand auf diesem Gebiet zu fördern,<br />

wieder eine Reihe interessanter Referenten<br />

gewinnen können.<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm,<br />

Chefredakteur der Gaswärme <strong>International</strong><br />

In diesem Jahr liegen die Themenschwerpunkte<br />

in den Bereichen Anlagentechnik,<br />

hochfeste Leistbauwerkstoffe, Qualitätssicherung,<br />

Reinigen, Werkstoff- und<br />

Bauteileigenschaften und thermochemische<br />

Verfahren. Neben den vielen hervorragenden<br />

Vorträgen aus den Universitäten,<br />

Hochschulen und Instituten,<br />

werden sicher auch die Vorträge aus den<br />

Betrieben sehr interessant sein. Ich persönlich<br />

bin schon gespannt auf den Bericht<br />

des AWT-Fachausschusses 25 über<br />

den aktuellen Stand der CQI9.<br />

Besonders beachtenswert ist in diesem<br />

Jahr die deutlich veränderte und vergrößerte<br />

Ausstellung, die den Tagungs- und<br />

Ausstellungsbesuchern wieder eine Vielzahl<br />

von Produktneuerungen und Innovationen<br />

präsentieren wird.<br />

GWI: Die Vorträge auf dem HK sind in<br />

der Regel doch wissenschaftlicher Natur?<br />

Irretier: Das HK in Wiesbaden ist in Europa<br />

in dieser Form einzigartig und bietet<br />

dem Tagungsteilnehmer eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten, seinen Wissensstand<br />

zu erweitern. Neben wissenschaftlichen<br />

Fachvorträgen aus den Instituten und<br />

Forschungseinrichtungen der Unternehmen<br />

werden vor allem auch in den<br />

ergänzenden und vor dem HK stattfindenden<br />

Praktiker-Seminaren sehr praxisbezogene<br />

Themen behandelt. In diesem<br />

Jahr wird Herr Dr. Gräfen das Nitrieren<br />

und Nitrocarburieren und Herr Winter<br />

das Messen und Regeln in der Härterei<br />

sicherlich sehr praxisbezogen behandeln!<br />

Im Übrigen möchte die AWT mit dem<br />

HK das Forum in Deutschland bieten,<br />

auf dem auch der Wissenstransfer in<br />

der Wärmebehandlung stattfindet. Die<br />

Deutsche Wärmebehandlungs- und Härtereitechnik<br />

mit den vielen Lohn- und<br />

Betriebshärtereien, dem Industrieofen-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

477


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Interview<br />

bau, dem peripheren Maschinenbau<br />

und der Verfahrenstechnik hat weltweit<br />

eine führende Position, die nicht zuletzt<br />

auch durch die bisherigen 66 Härterei-<br />

Kolloquien zu erklären ist. Diesen Technologievorsprung<br />

gilt es durch intensive<br />

Forschung und Entwicklung auf diesem<br />

Sektor zu halten und auf Fachtagungen<br />

wie dem Härterei-Kolloquium darüber zu<br />

berichten.<br />

GWI: In den letzten Jahren hat die AWT<br />

vor allem auch das Seminar- und Schulungsprogramm<br />

weiter ausgebaut – mit<br />

Erfolg?<br />

Irretier: Das ist richtig. Gerade in Ergänzung<br />

zum Härterei-Kolloqium, wo überwiegend<br />

Führungskräfte und Fachleute<br />

aus den Unternehmen erscheinen, gilt es<br />

den jüngeren Mitarbeitern in den Betrieben<br />

oder denen, die sich vertiefend mit<br />

unserem Thema beschäftigen wollen,<br />

eine Schulungsplattform zu bieten. Die<br />

AWT hat mit dem Institut für Werkstofftechnik<br />

in Bremen, wo die überwiegende<br />

Anzahl der AWT-Praxisseminare stattfinden,<br />

natürlich optimale Möglichkeiten<br />

in der Vermittlung der Grundlagen der<br />

Wärmebehandlung. Nicht zu vergessen<br />

sind auch die Härterei-Kreise und Fachausschüsse<br />

der AWT, die eben auch<br />

diesen praxisrelevanten Wissenstransfer<br />

ermöglichen.<br />

Das Härterei Kolloquium ist ein „Muss“<br />

für jeden aus der Branche. Es gibt keine<br />

vergleichbare, sehr wohl aber ergänzende<br />

Veranstaltung, die dem Informationsaustausch<br />

und der Kontaktpflege<br />

dienen. Die Münchener Werkstofftechnikseminare,<br />

die jährlich im März oder<br />

April in München stattfinden und bis zu<br />

100 Teilnehmer aufweist, ist eine auch<br />

zeitlich über das Jahr gesehen sehr gute<br />

Ergänzung zum Härterei. Im kommenden<br />

Jahr werden dort u. a. auch Vorträge<br />

von BMW, Volkswagen, ZF, Getrag<br />

und auch Siemens/Winergy gehalten<br />

werden.<br />

GWI: Sie sind als Sprecher des Ausschusses<br />

für Öffentlichkeitsarbeit auch für das<br />

Marketing und den Gesamtauftritt des<br />

HK verantwortlich. Wo werden Sie zukünftig<br />

Ihre Schwerpunkte setzen, um<br />

die Themen unserer Branche auch für<br />

Jung-Ingenieure und den nachkommenden<br />

Generationen interessant zu gestalten?<br />

Irretier: Der AWT-Vorstand und vor allem<br />

auch deren Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

haben das Ziel und Bestreben,<br />

die AWT in der Wärmebehandlungsbranche<br />

weiter bekannt zu machen.<br />

Derzeit arbeiten wir an einer verbesserten<br />

Positionierung und Wahrnehmung<br />

der AWT in der Öffentlichkeit. Wir wollen<br />

mit gezielten Maßnahmen vor allem<br />

auch junge Menschen aus der Branche<br />

ansprechen und zur Mitgliedschaft in<br />

der AWT bewegen. Den vorhandenen<br />

Mitgliedern wollen wir eine verbesserte<br />

Betreuung liefern.<br />

Im Rahmen eines Kommunikationskonzepts<br />

werden wir im kommenden Jahr<br />

gezielte Maßnahmen und Aktivitäten<br />

erarbeiten, die den Mitgliedern und denen,<br />

die es werden können, den Mehrwert<br />

und die Vorteile einer AWT-Mitgliedschaft<br />

deutlich machen.<br />

In den letzten Monaten ist insbesondere<br />

auch unsere AWT-Homepage weiter<br />

umstrukturiert und verbessert worden.<br />

AWT-Mitglieder und Mitglieder der Fachausschüsse<br />

erhalten über die Homepage<br />

eine sehr gute Möglichkeit, den aktuellen<br />

Stand der Wissens und die Ergebnisse<br />

aus den Fachausschüssen zu kommunizieren.<br />

Protokolle, Präsentationen bis<br />

hin zu Forschungsberichten werden auf<br />

der Homepage platziert, die in besonderen<br />

Fällen nur den Mitgliedern der Fachausschüsse<br />

zugänglich sind. Alles in allem<br />

bietet die AWT-Mietgliedschaft eine<br />

Vielzahl von Vorteilen und Möglichkeiten<br />

zum Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

in der Wärmebehandlung.<br />

Im letzten Jahr haben wir zum HK unseren<br />

neuen AWT-Flyer vorgestellt, der<br />

die AWT und deren Tätigkeiten im Detail<br />

vorstellt. Jeder Interessierte kann diesen<br />

Flyer in der AWT-Geschäftsstelle anfordern<br />

– gerne auch mit einem Aufnahmeantrag<br />

für die AWT.<br />

GWI: Merken Sie denn, dass die AWT-<br />

Mitgliederzahl zunimmt?<br />

Irretier: Die Mitgliederzahl steigt wieder.<br />

Die etwa 500 persönlichen Mitglieder<br />

und über 250 Firmenmitglieder sind<br />

zwar eine beeindruckende Zahl, die es<br />

aus unserer Sicht nicht nur als Verband<br />

zu betreuen, sondern auch in der Größe<br />

und Anzahl weiter auszubauen gilt.<br />

GWI: Das geht natürlich auch über neue<br />

Forschungsvorhaben und Aktivitäten,<br />

die die Mitglieder ansprechen. Welche<br />

besonderen Aktivitäten und Tendenzen<br />

sehen Sie denn für die Branche in der<br />

Zukunft?<br />

Irretier: Die aktuellen Themen und<br />

Aufgabenstellungen werden auch Themen<br />

in näherer Zukunft sein. Die weitere<br />

Verbesserung einer „intelligenten“<br />

Sensortechnik für Wärmebehandlungsprozesse,<br />

die direkt als Parameter bzw.<br />

Zielgröße über die Bauteileigenschaften<br />

Auskunft geben, ist eine Tendenz für<br />

die Zukunft und Forschungsgegenstand.<br />

Die Verbesserung der allgemeinen Werkstoff-<br />

und Bauteileigenschaften, als auch<br />

die Integration in die Fertigungskette,<br />

d. h. „One Piece Flow“ und ganzheitliche<br />

Optimierung, werden neben der<br />

weiteren Verbesserung der Energieeffizienz<br />

der Prozesse auch in Zukunft Haupttätigkeitsfelder<br />

der AWT sein.<br />

Moderne Anwendungen, wie z. B. die<br />

der Windkrafttechnik, wo Bauteileigenschaften<br />

mit besonderen Anforderungen<br />

gefragt sind, werden uns auch in der Zukunft<br />

ausreichenden Forschungs- und<br />

Entwicklungsinhalt liefern. Betrachtet<br />

man einmal die Dimensionen und geforderten<br />

Übertragungsleistungen für<br />

die zukünftigen Getriebegenerationen<br />

in der Windkrafttechnik, so spielen eben<br />

Fragen wie Hochtemperaturaufkohlung<br />

mit allen Vor- und Nachteilen für die<br />

Bauteileigenschaften oder das Plasmanitrieren<br />

von Hohlrädern eine weiter gesteigerte<br />

Rolle.<br />

Die Optimierung der Energieeffizienz<br />

und ressourcenschonender Prozesse sind<br />

weitere Aufgaben, denen sich die Betriebe<br />

stellen werden und die wir auch<br />

in der AWT in den Fachausschüssen<br />

bearbeiten. Die Integration der Wärme-<br />

478<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


ehandlung in die Fertigung unter dem<br />

Aspekt des „One Piece Flow“ mit allen<br />

Vor- und Nachteilen in den Abläufen und<br />

Kosten wird derzeit und in der näheren<br />

Zukunft ein weiteres interessantes Betätigungsfeld<br />

sein. Auch wird sich unsere<br />

„metallgeprägte“ Branche verstärkt mit<br />

Werkstoffen aus den Bereichen Kunststoff-<br />

und Keramik beschäftigen, die beispielsweise<br />

in sogenannten „Sandwichbauteilen“<br />

eingesetzt werden.<br />

GWI: Nach der Zeit der schweren Krise<br />

scheint es jetzt deutlich aufwärts zu gehen.<br />

Jüngste konjunkturelle Umfragen<br />

prognostizieren einen Auftragseingang<br />

im deutschen Maschinen- und Anlagenbau<br />

von +20 % gegenüber 2010. Wie ist<br />

die Stimmung speziell in dieser Branche?<br />

Merken Sie bereits positive Auswirkungen<br />

auf das diesjährige HK?<br />

Irretier: Derzeit sind in den meisten Betrieben<br />

die Auftrags- und Umsatzzahlen<br />

wie vor der Krise wieder erreicht. Der<br />

Maschinen- und Anlagenbau boomt,<br />

so dass z. B. die Auslieferung von großen<br />

Industrieofenanlagen nicht selten<br />

ein Jahr und länger dauert. Keine Verschnaufspause<br />

und Überstunden vor<br />

der Krise und eben auch aktuell. Wenn<br />

uns nicht wieder die Börsen und Finanzmärkte<br />

dieser Welt „einen Strich durch<br />

die Rechnung machen“, dann sollten<br />

wir auch in den kommenden Jahren in<br />

Deutschland von prall gefüllten Auftragsbüchern<br />

ausgehen dürfen. Aktuelle<br />

Zahlen hierzu liefert übrigens der Industrieverband<br />

Härtetechnik IHT und der<br />

VDMA, Bereich <strong>Thermoprozesstechnik</strong>,<br />

mit deren entsprechenden Erhebungen<br />

und Marktanalysen. Übertragen auf das<br />

Härterei-Kolloquium sind wir guter Dinge<br />

und gehen von weiter gesteigerten<br />

Teilnehmerzahlen aus!<br />

GWI: Zum Thema Energieeffizienz hört<br />

und liest man viel. Ist dieses Thema in<br />

der Branche nach wie vor noch so akut?<br />

Irretier: Auf jeden Fall. In Zeiten schlechterer<br />

Auftragslage hat man sich, weil die<br />

Betriebe eben auch „Zeit“ hatten, mit<br />

diesem Thema sehr intensiv beschäftigt.<br />

Die Anzahl der Veröffentlichungen und<br />

Fachveranstaltungen sprechen für sich.<br />

Ihr Haus (Vulkan Verlag GmbH) hat hier<br />

ja maßgeblich mitgewirkt, Seminare veranstaltet<br />

und komplette Buchbände veröffentlicht.<br />

Interview<br />

In den letzten Jahren hat das Thema der<br />

Energieeffizienz in nahezu allen Bereichen<br />

der Produktion Einzug gehalten.<br />

Zukünftig wird insbesondere, auch Aufgrund<br />

der gesetzlichen nationalen und<br />

internationalen Bestimmungen, gerade<br />

in der Wärmebehandlung und im Industrieofenbau<br />

mit einem zunehmenden<br />

Handeln nach energieeffizienten Anlagen<br />

und Verfahren zu rechnen sein.<br />

Wenn man betrachtet, dass in den letzten<br />

30 Jahren der weltweite Verbrauch<br />

an Rohstoffen zur Primärenergiegewinnung<br />

um etwa 70 % gestiegen und bis<br />

zum Jahr 2030 – gegenüber 2006 – mit<br />

einem weiteren Anstieg des weltweiten<br />

Primärenergieverbrauchs um 45 % zu<br />

rechnen ist, dann sind wir hier alle gefordert.<br />

Die Ziele sind ja bereits definiert<br />

– bis 2020 soll eine Reduzierung der<br />

Treibhausgase um 40 % erzielt werden,<br />

was eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

um etwa 3 % jährlich erforderlich<br />

macht. Derzeit liegt die jährliche Steigerung<br />

der Energieeffizienz aber noch bei<br />

unter 2 %.<br />

Die europäische Gesetzgebung handelt<br />

derzeit, um die Effizienz der energieintensiven<br />

Wärmebehandlungs- und<br />

Stahlwerksprozesse weiter zu steigern.<br />

Für die Zukunft hat die EU mit dem EU-<br />

Energie- und Klimapaket weitere Ziele,<br />

u. a. die Steigerung der Energieeffizienz<br />

um 20 %, die Reduzierung der Treibhausemissionen<br />

um 20 % und die generelle<br />

Förderung erneuerbarer Energien, festgelegt.<br />

Mit dem „New-Approach-Ansatz“<br />

der EU, d. h. EU Harmonisierung,<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

479


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Interview<br />

CE-Kennzeichnung, Konformitätsbewertung,<br />

dürfen dann nur noch Produkte in<br />

den Handel gebracht werden, die dieser<br />

Richtlinie entsprechen. Derzeit erarbeitet<br />

die EU-Kommission für den Bereich der<br />

Industrieöfen auch eine entsprechende<br />

Studie und geg. daraus folgende Richtlinie,<br />

die auch die Definition und Festlegung<br />

eines Wirkungsgrads für Industrieöfen<br />

beinhaltet. So betrachtet, leistet im<br />

Endeffekt auch die „Wärmebehandlung<br />

einen Beitrag zur effizienten Energienutzung<br />

und Ressourcenschonung“.<br />

GWI: Welche Maßnahmen sind denn in<br />

der Wärmebehandlung bzw. im Industrieofenbau<br />

besonders effizient?<br />

Irretier: Wenn man betrachtet, dass<br />

etwa 40 % der industriell genutzten<br />

Energie für Thermoprozessanlagen und<br />

Industrieöfen verbraucht wird, was einem<br />

Kostenvolumen von etwa 30 Mrd.<br />

Euro entspricht, dann kann man sich<br />

vorstellen, dass eine Vielzahl von möglichen<br />

Maßnahmen zur Energie- und<br />

Ressourcenschonung in unserer Branche<br />

Dr.-Ing. Olaf Irretier<br />

Dr.-Ing. Olaf Irretier studierte Produktionstechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Werkstofftechnik an der<br />

Bremer Universität und promovierte 1996 im Institut<br />

für Werkstofftechnik IWT. Nach leitenden<br />

Tätigkeiten bei der Nabertherm GmbH, GERO<br />

Hochtemperaturöfen GmbH und Ipsen <strong>International</strong><br />

GmbH gründete er 2008 die Industrieberatung<br />

für Wärmebehandlungstechnik IBW Dr.<br />

Irretier (www.ibw-irretier.de).<br />

IBW Dr. Irretier ist ein Beratungsunternehmen<br />

im Bereich Wärmebehandlung, Industrieöfen,<br />

Kühlwassersysteme und Härtereizubehör und<br />

Vertretung und Partner in einer Reihe von Unternehmen der Wärmebehandlungsbranche<br />

und des Industrieofenbaus, wie u.a. Aichelin, Safed, EMA, ECM,<br />

Rübig, David & Baader, Thermconcept, BSN, Annen Verfahrenstechnik, RopReti<br />

und FAI-FTC.<br />

IBW Dr. Irretier plant und liefert mit den Herstellern die geeigneten Öfen und<br />

Anlagen bis zur kompletten Härterei, d. h. Wärmebehandlungsanlagen und Industrieöfen,<br />

Reinigungsanlagen, Gasgeneratoren, Kühlwassersysteme, Härtereizubehör<br />

wie u. a. Chargiergestelle und -körbe, Drahtgewebe und Mantelrohre.<br />

Des Weiteren berät es Unternehmen in Fragen der Optimierung energie- und<br />

ressourceneffizienter Nutzung.<br />

gibt. Der Energieverbrauch einer modernen<br />

Industrieofenanlage ist gegenüber<br />

einer „alten“ Anlagen um etwa 30 %<br />

geringer. Heutzutage werden in Europa<br />

nahezu keine neuen Anlagen in Betrieb<br />

genommen, die nicht hinsichtlich Ofenisolierung,<br />

Beheizungssysteme, Abwärmenutzung,<br />

Stromverbrauch oder auch<br />

der „integrierten“ Nutzung im thermischen<br />

Prozess energetisch optimiert sind.<br />

Eine moderne Ofenanlage spart gegenüber<br />

„Älteren“ etwa 20 % im Bereich<br />

der Wandisolierung, 75 % im Bereich<br />

der Abgase und etwa 60 % im Bereich<br />

der Schutzgase.<br />

Die „anspruchsvolle“ Aufgabe besteht<br />

aber darin, prozessübergreifende Stoffund<br />

Energieflüsse zu erfassen, zu bilanzieren<br />

und die technischen und vor allem<br />

auch kaufmännischen Möglichkeiten der<br />

Energieeinsparung durch eben Verkürzung<br />

von Prozesszeiten, Energiespeicherung,<br />

Abwärmenutzung oder Energierückgewinnung<br />

zu nutzen. Dabei gilt es<br />

in der Härtereitechnik nicht nur die Wärme-,<br />

sondern auch die Kühlprozesse zu<br />

verstehen. Hier gilt es die Potentiale aus<br />

Wärmebehandlung, Ofenbau, Beheizungs-<br />

und Kühltechnik systemgrenzenübergreifend<br />

zu erkennen und zu nutzen.<br />

Möglichkeiten gibt es also genug!<br />

GWI: Herr Dr. Irretier, wir bedanken uns<br />

für dieses Gespräch.<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

Besuchen Sie<br />

Gaswärme <strong>International</strong><br />

in Halle 9, Stand 909<br />

480<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Schutzgaseinsatz für längere Standzeiten beim<br />

Gesenkschmieden<br />

Beim Gesenkschmieden müssen<br />

die eingesetzten Werkzeuge<br />

aufgrund von Verschleißprozessen<br />

nach einer<br />

bestimmten Anzahl von<br />

Schmiedehüben nachgearbeitet<br />

oder ersetzt werden. Da<br />

die Werkzeugkosten je nach<br />

produzierter Stückzahl bis zu<br />

20 % der Herstellkosten des<br />

Schmiedeteils betragen können,<br />

sind Standzeitenverlängerungen<br />

der Werkzeuge ein<br />

effektives Mittel, die Stückkosten<br />

eines Bauteils erheblich<br />

zu senken. Ein Einflussfaktor<br />

auf die Standzeiten ist<br />

der Verschleiß durch die beim<br />

Erwärmen des Rohlings auf<br />

über 1.100 °C entstehenden<br />

Oxide. Ein Teil der Partikel<br />

platzt während des Umformvorgangs<br />

ab und verteilt sich<br />

im Anlagenumfeld, ein Teil<br />

verbleibt auf dem Werkstück<br />

und erhöht durch seine Härte<br />

den Abrieb.<br />

Um das Entstehen einer Oxidschicht<br />

zu verhindern, empfiehlt<br />

Air Liquide das Erwärmen<br />

unter Stickstoff als<br />

Schutzgas. Dazu werden der<br />

betreffende Anlagenbereich<br />

eingehaust sowie Ein- und<br />

Die neueste Entwicklung in<br />

der Anlagentechnik von ALD<br />

Vacuum Technologies GmbH<br />

ist die Wärmebehandlungsanlage<br />

SyncroTherm ® . Mit ihr<br />

kann das Einsatzhärten von<br />

Zahnradkomponenten und<br />

anderen Bauteilen jetzt vollständig<br />

in den One-Piece-<br />

Flow- Fertigungsprozess integriert<br />

werden. Dadurch wird<br />

eine optimale Synchronisation<br />

mit den Zerspanungsmaschinen<br />

in einer Fertigungslinie<br />

erreicht.<br />

Die „One-Piece-Flow“- Wärmebehandlung<br />

wird durch<br />

Auslass abgedichtet. Die Einhausung<br />

lässt sich individuell<br />

an die unterschiedlichen Anlagensysteme<br />

anpassen.<br />

Durch das Inertisieren sinkt<br />

der Sauerstoffgehalt auf unkritische<br />

Werte, die Bildung<br />

von Oxidpartikeln wird unterdrückt.<br />

Versuche unter Praxisbedingungen<br />

bei Kunden mit unterschiedlichen<br />

Produkten<br />

und Anlagen zeigen, dass sich<br />

durch das Inertisieren die<br />

Standzeiten der Gesenke um<br />

den Faktor 4 verlängerten. Air<br />

Liquide arbeitet an weiteren<br />

Optimierungen, um diesen<br />

Wert zu verbessern. Zusätzlich<br />

zu den Einsparungen<br />

durch weniger Nacharbeit<br />

und längere Haltbarkeit des<br />

Werkzeugs reduziert sich<br />

auch der Materialverlust<br />

durch die geringere Oxidbildung.<br />

Dadurch sinkt die<br />

Staubbelastung am Arbeitsplatz<br />

und es entstehen geringere<br />

Kosten für die Entsorgung<br />

des anfallenden Zunders.<br />

Air Liquide Deutschland GmbH<br />

www.airliquide.de<br />

Halle 9 / Stand 915<br />

Perfekte Integration der Wärmebehandlung<br />

in den OPF-Fertigungsfl uss<br />

eine drastische Prozesszeitverkürzung<br />

ermöglicht. Diese<br />

basiert auf einer Hochtemperatur-Niederdruckaufkohlung<br />

mit anschließender Gasabschreckung<br />

und wird durch<br />

die einlagige Chargierung der<br />

Zahnradkomponenten und<br />

intensiver Strahlungswärme<br />

erreicht. Aufkohlung erfolgt<br />

im Hochtemperaturbereich<br />

von ca. 1.050 °C, um eine<br />

hohe Kohlenstoffaufnahme<br />

und eine beschleunigte Diffusion<br />

zu erzielen. Im letzten<br />

Prozessabschnitt werden die<br />

Bauteile verzugsarm im trockenen<br />

Gasstrom gehärtet.<br />

Für eine typische Einsatzhärtetiefe<br />

von 0,65 mm beträgt<br />

die Prozesszeit 40 min statt<br />

üblicherweise 180 min, was<br />

einer Verkürzung um mehr als<br />

75 % entspricht. Durch den<br />

Einsatz mikrolegierter Stähle<br />

wird ein schädliches Kornwachstum<br />

während des<br />

Hochtemperaturprozesses zuverlässig<br />

vermieden.<br />

Die Gesamtanlage einschließlich<br />

Peripherie besitzt kom-<br />

Produktvorschau<br />

pakte Abmessungen und lässt<br />

sich direkt in die Getriebefertigungslinie<br />

zwischen Weichund<br />

Hartbearbeitungsmaschinen<br />

integrieren. Ein Prototyp<br />

der Anlage steht im Wärmebehandlungstechnikum<br />

von<br />

ALD zur Bemusterung von<br />

Kundenbauteilen bereit.<br />

ALD Vacuum Technologies<br />

GmbH<br />

www.ald-vt.de<br />

Halle 9 / Stand 936<br />

Sichere und effiziente Luftkühlung für Endogas-<br />

Generatoren und Ölabschreckbecken<br />

Wasserkühlung gilt heute in<br />

weiten Bereichen der Wärmebehandlung<br />

als Standard, hat<br />

allerdings diverse Nachteile:<br />

Nicht nur werden die Anlagen<br />

durch die steigenden Wasserpreise<br />

immer teurer im Betrieb,<br />

auch macht die Verkalkung<br />

der Rohre häufige Wartungen<br />

nötig. Bei hohen<br />

Temperaturen besteht zudem<br />

die Gefahr, dass das Wasser<br />

explosionsartig verdampft.<br />

Die Avion Europa GmbH &<br />

Co. KG stellt auf dem Härterei-Kolloquium<br />

zwei auf Luftkühlung<br />

basierende Systeme<br />

vor: Speziell für Endogas-Generatoren<br />

wurde der End-O-<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

481


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

Therm entwickelt, der durch<br />

die gleichmäßige Kühlung<br />

eine hohe Gasqualität sicherstellt.<br />

Der Quench Air-Luftkühler<br />

wird dagegen an Abschreckbecken<br />

mit Öl oder<br />

Polymer-Wasser-Lösungen<br />

eingesetzt und sorgt für die<br />

gewünschte Temperierung<br />

und die Homogenität des Abschreckmediums.<br />

Die Temperaturabsenkung<br />

wird in beiden Anlagen über<br />

ein bis zwei Ventilatoren erreicht,<br />

Leistung und Kühlvolumen<br />

werden dabei jeweils an<br />

den konkreten Anwendungsbedarf<br />

angepasst. Die Kühler<br />

sind kompakt konstruiert und<br />

benötigen keine aufwändigen<br />

Leitungsanschlüsse, wodurch<br />

sie platzsparend in die<br />

Fertigung integriert werden<br />

können. Da kein Wasser<br />

durch die Anlagen fließt,<br />

konnte auf teure Edelstahlrohre<br />

verzichtet werden. Zudem<br />

wurde bei der Konzeption<br />

darauf geachtet, dass das<br />

Innenleben mit der Kühleinheit<br />

leicht zugänglich ist, um<br />

die Reinigung zu erleichtern.<br />

Die verwendete Umgebungsluft<br />

ist auch nach dem Kühlen<br />

noch sauber und kann einfach<br />

ausgeleitet werden. Die<br />

in ihr enthaltene Wärme lässt<br />

sich weiter nutzen, etwa zur<br />

Raumheizung.<br />

Avion Europe & Co. KG<br />

www.avion-europe.de<br />

Halle 4 / Stand 420<br />

visualisiert und mittels Barcode-Scannersystem<br />

automatisch<br />

verwaltet.<br />

Neben den beschriebenen<br />

technischen Ausführungsmerkmalen<br />

ist die besondere<br />

Aufstellsituation zu erwähnen.<br />

Aus Platzgründen erfolgte<br />

die Anordnung der<br />

Anlagenkomponenten einschließlich<br />

Hebeeinrichtungen<br />

auf bis zu 14 m Höhe übereinander.<br />

Zur Begehung und<br />

Wartung verfügt die Gesamtanlage<br />

über eine Bühnen-<br />

und Treppenkonstruktion.<br />

Darüber hinaus ist die Anlage<br />

mit einem Gesamtgewicht<br />

von mehr 300 t mit 12 Stützen<br />

auf ca. 4 m Höhe aufgeständert.<br />

Entsprechend konnte<br />

der Produktionsverkehr<br />

während der Aufstellung und<br />

auch in Zukunft weiter unterhalb<br />

der Gesamtanlage erfolgen.<br />

BSN Thermprozesstechnik<br />

GmbH<br />

www.bsn-therm.de<br />

Halle 1 / Stand 176<br />

Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />

Neue Großserien – Auslagerungslinie für<br />

Aluminium-Motorblöcke<br />

Die BSN Thermprozesstechnik<br />

GmbH konnte eine Großserien-Auslagerungslinie<br />

als Turn-<br />

Key-Lösung realisieren. Die<br />

modular aufgebaute Ofenanlage<br />

ist mit einem 2-etagigen<br />

über 4 m breiten Rollenherd<br />

ausgerüstet. Der Transport<br />

der zu behandelnden Produkte<br />

erfolgt hochflexibel auf<br />

durch Roboter beladenen<br />

Gussrosten. Die Beheizung<br />

der Anlage mit einem Massendurchsatz<br />

von 7.500 kg/h<br />

erfolgt direkt mit Erdgas.<br />

Zur Rückführung der Roste<br />

mit abgekühltem Produkt ist<br />

oberhalb der Ofenanlage eine<br />

Luftkühlzone mit optimaler<br />

regenerativer Kühlluftvorwärmung<br />

für den Winterbetrieb<br />

angeordnet. Um zu lange<br />

Auslagerungszeiten im Ofen<br />

auf Grund von Stillständen<br />

nachgeschalteter verketteter<br />

Prozesse zu verhindern, verfügt<br />

die Anlage über Speicherstrecken.<br />

Die Speicherstrecken<br />

sind ebenfalls oberhalb<br />

der Anlage mit einer<br />

Kapazität einer gesamten<br />

Ofencharge angeordnet. Die<br />

Ein- und Auslagerung von<br />

Rosten in bzw. aus den Speicherstrecken<br />

wird zentral<br />

über die Anlagensteuerung<br />

Die Firmengruppe BURGDORF<br />

GmbH befasst sich seit mehr<br />

als 60 Jahren ausschließlich<br />

mit der Entwicklung und dem<br />

Vertrieb von Hochleistungs-<br />

Abschreckölen, Polymer-Abschreckkonzentraten,<br />

Korrosionsschutzmitteln,<br />

Industriereinigern<br />

und Härte schutzmitteln<br />

für Produktions- und<br />

Lohnhärtereien. Der Schwerpunkt<br />

der Tätigkeit liegt auf<br />

der anwendungs- und<br />

verfahrens technischen Beratung<br />

sowie dem After-Sales-<br />

Service.<br />

Mit der Erweiterung des Korrosionsschutzportfolios<br />

wird<br />

das Produktprogramm abgerundet.<br />

Neuentwicklungen<br />

sind das geruchsarme, mit<br />

hoher Ergiebigkeit versehene<br />

Dewatering-Fluid SERVITOL<br />

2404, das lösemittelfreie Korrosionsschutzöl<br />

SERVITOL<br />

4310 für die Zwischenlagerung<br />

und das SERVITOL 4610<br />

für die Langzeit- und Transport-Konservierung.<br />

Diese<br />

Neuentwicklungen heben<br />

sich durch einen niedrigen<br />

spezifischen Verbrauch und<br />

die modernen, den Anforderungen<br />

des Arbeits- und Umweltschutzes<br />

gerecht werdenden<br />

Produktkonzeptionen<br />

hervor.<br />

BURGDORF GmbH & Co. KG<br />

www.burgdorf-kg.de<br />

Halle 9 / Stand 938<br />

482<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Gasfeuerungsautomat für einstufige, atmosphärische<br />

oder Gebläsebrenner<br />

Der mikroprozessorgesteuerte<br />

Gasfeuerungsautomat ist<br />

für den intermittierenden Betrieb<br />

oder Dauerbetrieb von<br />

einstufigen, atmosphärischen<br />

Brennern oder Gebläsebrennern,<br />

insbesondere für industrielle<br />

Thermprozessanlagen<br />

nach EN 746-2 geeignet. Der<br />

Programmablauf und die Programmzeiten<br />

können durch<br />

die Einstellung von Softwareparametern<br />

durch den Kunden<br />

individuell angepasst<br />

werden. Es sind zwei unabhängige<br />

Flammenwächter<br />

vorhanden: Ionisationseingang,<br />

Schalteingang. Des<br />

Weiteren sind Erweiterungsmodule<br />

für Profibus/Modbus-<br />

Kommunikation verfügbar.<br />

Zusatzfunktionen durch Erweiterungsmodule<br />

sind möglich:<br />

Ausführung MPA 4111<br />

(Kunststoffgehäuse, IP 42)<br />

ohne Display, MPA 4112<br />

(Kunststoffgehäuse, IP 54)<br />

mit integriertem Display, MPA<br />

4122 (Metallgehäuse, IP 65,<br />

geeignet für den Einsatz in<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

(Verordnung (EG) Nr.<br />

1935/2004). Zum Zubehör<br />

zählen folgende Elemente:<br />

Flammenwächter, Zündtransformatoren,<br />

Parametrier- &<br />

Servicekoffer Zulassungen<br />

(EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />

nach EG-Gasgeräterichtlinie,<br />

EGBaumusterprüfbescheinigung<br />

nach EG-<br />

Druckgeräterichtlinie, FM Zu -<br />

ELINO Industrie-Ofenbau<br />

GmbH konzipiert, konstruiert<br />

und fertigt Drehrohröfen und<br />

Trommelöfen für eine Vielzahl<br />

von Industrieanwendungen.<br />

Drehrohröfen sind grundsätzlich<br />

mit Brennern ausgestattet.<br />

Der Brenner dient dem Energieeintrag<br />

und brennt direkt in<br />

das mit einer Innenisolierung<br />

ausgestattete Prozessrohr.<br />

Trommelöfen werden grundsätzlich<br />

indirekt beheizt. Bei<br />

diesen Anlagen besteht der<br />

Produktvorschau<br />

lassung nach FM 7610), UL<br />

Recognized Component nach<br />

UL 372, UL 1998 und CSA<br />

22.2, GOST und Rostechnadzor.<br />

Karl Dungs GmbH & Co. KG<br />

www.dungs.com<br />

Foyer OG / Stand 1207<br />

Ofentechnik für unterschiedliche Anforderungen<br />

Prozessraum aus einem hitzebeständigen<br />

metallischen<br />

oder keramischen Rohr. Der<br />

Energieeintrag erfolgt indirekt<br />

von außen über die Rohrwand<br />

in das Produkt. Auf<br />

Grund der indirekten Erwärmung<br />

besteht eine Atmosphärentrennung<br />

zwischen<br />

Heizraum und Prozessraum<br />

und erlaubt eine sauerstofffreie<br />

Atmosphäre für das Produkt.<br />

Trommelöfen können<br />

wahlweise mit einer elektri-<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

HK 2011 Wiesbaden<br />

12.–14. Oktober 2011<br />

Halle 1, Stand 132<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

für die Produktion von Lagern.<br />

Konstruiert, hergestellt und gewartet<br />

von AFC-Holcroft.<br />

Eine der umfangreichsten Produktpaletten in der Wärmebehandlungstechnik:<br />

Durchstoß- und Förderbandofen, Drehherdofen, Universelle Mehrzweckkammerofen<br />

Anlagen (UBQ) – konstruiert und optimiert für die Produktion<br />

von Lagern aller Art<br />

Kundenspezifische Lösungen mit Komplett-Service inklusive automatischer<br />

Be- und Entladesysteme, Härtepressen usw.<br />

Globale Infrastruktur mit Vertretungen und Ansprechpartnern in Nord-Amerika, Europa und Asien<br />

Über 90 Jahre Erfahrung und tausende weltweit realisierte Anlagen<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.afc-holcroft.com<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

AFC-Holcroft USA · Wixom, Michigan | AFC-Holcroft Europe · Boncourt, Schweiz | AFC-Holcroft Asia · Shanghai, China<br />

483


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

schen Beheizung oder mit<br />

Gasbrennern beheizt werden.<br />

Je nach Prozessbedingungen<br />

können Wärmebehandlungen<br />

bis zu 2.200 °C durchgeführt<br />

werden. Produktspezifische<br />

Einbauten innerhalb des<br />

Prozessraums optimieren die<br />

thermischen und chemischen<br />

Vorgänge innerhalb der Anlage.<br />

Auf Grund des einfachen<br />

Produkttransportes erfüllen<br />

diese Anlagen die Anforderungen<br />

vieler Anwendungen<br />

in der chemischen und pulverproduzierenden<br />

Industrie.<br />

ELINO bietet eine Vielzahl von<br />

Anlagen für oxidierende und<br />

reduzierende Atmosphären.<br />

Kalzinieren, Vorreduzieren,<br />

Reduzieren und Carburieren<br />

von Metallpulvern im Trommelofen<br />

werden, bei Bedarf,<br />

als Komplett-System ausgeführt.<br />

Pyrolyse-, Syntheseund<br />

auch Vergasungsanlagen<br />

kommen im Bereich von alternativen<br />

Energien zum Einsatz.<br />

Auf Basis der in der<br />

Technikumsanlage ermittelten<br />

Prozessparameter kann<br />

ELINO ein Upscaling für Industrieanlagen<br />

durchführen.<br />

ELINO INDUSTRIE-OFENBAU<br />

GmbH<br />

www.elino.de<br />

Halle 3 / Stand 326<br />

bensdauer des Brenners bieten.<br />

Installation, Betrieb und<br />

Wartung sind vereinfacht und<br />

kostengünstig. Die Brennstoffeinsparung<br />

ist konstant und<br />

auch nach jahrelanger Nutzung<br />

ohne altersbedingte Einflüsse<br />

im Wärmetauscher/Rekuperator-Bereich.<br />

Mögliche<br />

Brennstoffe sind Erdgas, Propan<br />

oder Butan. Der Brenner<br />

ist in drei Größen erhältlich<br />

mit einer maximalen Brennerleistung<br />

von 60 bis 175 kW.<br />

Der TJSR v5 kann überall im<br />

Zündbereich direkt gezündet<br />

werden, ein Zündbrenner ist<br />

nicht erforderlich. Die Zündung<br />

des TJSR v5 ist bei Hoch/<br />

Niedrig/Aus möglich. Proportionalbetrieb<br />

und Luftüberschussbetrieb<br />

sind ebenso<br />

möglich. Mit der höchsten<br />

Flammengeschwindigkeit in<br />

der Industrie liefert der TJSR<br />

v5 eine stabile Flamme über<br />

seinen gesamten Eingangsbereich.<br />

Eclipse, Inc.<br />

www.eclipsenet.com<br />

Halle 4 / Stand 428<br />

Neuer direkt-befeuerter Rekuperatorbrenner<br />

Eclipse, Inc. hat den TJSR v5<br />

Rekuperatorbrenner für direkt<br />

befeuerte Brenneranwendungen<br />

vorgestellt. Das<br />

fortschrittliche Brennerkonzept<br />

bietet eine Flamme mit<br />

hoher Geschwindigkeit und<br />

brennstoffsparender Rekuperation.<br />

Ein kompakt integrierter<br />

Ejektor saugt die Brennerabgase<br />

durch einen integrierten<br />

keramischen Rekuperator.<br />

Der Rekuperator wärmt die<br />

einströmende Verbrennungsluft<br />

stark vor, wodurch der<br />

Brennerwirkungsgrad deutlich<br />

erhöht wird und der<br />

Brennstoffverbrauch um<br />

50 % gegenüber typischen<br />

Umgebungsluft-Brennern<br />

sinkt. Durch die TJSR<br />

v5-Konzeption ist kein<br />

Heißluft-Rohrsystem<br />

zum Anschluss eines<br />

externen Rekuperators<br />

mehr erforderlich.<br />

Dadurch<br />

sinken Material-<br />

und Installationskosten.<br />

Der<br />

innenisolierte Wärmetauscher<br />

und das Auslassgehäuse<br />

halten die Wärme<br />

im Rekuperatorbereich<br />

und erhöhen den Wirkungsgrad.<br />

Die Außentemperaturen<br />

bleiben sehr niedrig – höherer<br />

Bedienerkomfort und<br />

geringerer thermischer Verschleiß<br />

der zugehörigen Komponenten<br />

außerhalb des<br />

Ofengehäuses sind gewährleistet.<br />

Die integrierten Gasund<br />

Luftblenden vereinfachen<br />

die Installation, Einstellung<br />

und den Aufbau des<br />

Brenners. Eingangswerte<br />

oder Brennerleistung müssen<br />

beim Einschalten nicht eingestellt<br />

werden.<br />

Das neue Brennergehäuse ist<br />

bis zu 40 % leichter.<br />

Änderungen<br />

am Ofenaufbau<br />

und die Installation<br />

werden einfacher,<br />

da Belastungen<br />

und Spannungen<br />

bei der<br />

Montage<br />

weniger berücksichtigt<br />

werden müssen. Die<br />

internen Komponenten sind<br />

aus von der Raumfahrt bekannten<br />

Siliziumkarbid-Materialien,<br />

die exzellente Wärmeleitung<br />

und extrem lange Le-<br />

Neuer Regler nanodac startet in Phase 3<br />

Invensys Eurotherm<br />

hat sein umfangreiches<br />

Know-how im<br />

Bereich sicherer Aufzeichnungs-<br />

und präziser<br />

PID-Regeltechnik<br />

im Kompaktgerät<br />

„nanodac“ optimiert.<br />

Zusätzlich zu<br />

den Grundfunktionen<br />

und den Erweiterungen<br />

in Phase 2<br />

wurde in Phase 3<br />

nun ein weiterer<br />

wichtiger Kundenwunsch<br />

erfüllt: Ein umfangreicher<br />

Programmgeber, der<br />

mit 100 Programmen mit je<br />

25 Segmenten ein weites Feld<br />

von Anforderungen im Bereich<br />

Wärmebehandlung, Sterilisation,<br />

Desinfektion, Milchverarbeitung<br />

etc. abdeckt. Für<br />

Applikationen mit größeren<br />

Anforderungen an die Programmanzahl<br />

können je 100<br />

weitere Programme auf einen<br />

USB-Stick und über einen FTP<br />

Server geladen werden. Um<br />

die Übersicht zu behalten,<br />

können alle Programme mit<br />

Namen versehen werden.<br />

Auch bietet eine „Ampel-“<br />

Anzeige, Informationen über<br />

den Programmstatus und ein<br />

Bargraf macht den Programmfortschritt<br />

deutlich.<br />

Zusätzlich bietet der nanodac<br />

Modbus TCP/IP Master weitere<br />

Funktionen wie zwei Slaves,<br />

30 Datenpunkte, Kaskadenregelblock<br />

und eine abwaschbare<br />

Front.<br />

Der Schreiber/Regler nanodac<br />

bietet die ultimative<br />

Aufzeichnungs- und PID-Regeltechnik<br />

für ein Gerät dieser<br />

Größe. Das kompakte<br />

¼-DIN-Format bietet vier<br />

hochpräzise Universaleingänge<br />

für sichere Datenaufzeichnung<br />

und präzise PID-Regelung.<br />

Dank seines ¼-VGA-<br />

Farbdisplays mit kristallklarer<br />

Anzeige ist der nanodac die<br />

perfekte Schnittstelle zwischen<br />

dem Bediener und der<br />

Anlage. Durch die geringen<br />

Abmessungen ist der nanodac<br />

ideal für kleine Maschinen<br />

oder Prozesse, bei denen diese<br />

kombinierte Funktionalität<br />

aus Platz- oder Kostengründen<br />

bisher nicht machbar<br />

war. Der beachtliche 50-MB-<br />

484<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Flash-Datenspeicher kann<br />

über den USB-Port mit einem<br />

abnehmbaren USB-Speicherstick<br />

um mindestens weitere<br />

8 GB Speicherplatz ergänzt<br />

werden. Über Ethernet können<br />

Dateien auf einen FTP-<br />

Server geladen werden, wodurch<br />

sich eine praktisch<br />

grenzenlose Speicherkapazität<br />

ergibt. Trotz der geringen<br />

Größe werden keinerlei Abstriche<br />

bei der Datensicherheit<br />

gemacht, denn das Gerät<br />

unterstützt sowohl sichere,<br />

binäre als auch offene CSV-<br />

Datenformate.<br />

Das Produkt umfasst außerdem<br />

zwei unabhängige Regelkreise<br />

mit dem hochmodernen<br />

Eurotherm-PID-Algorithmus<br />

und einer der besten<br />

Selbstoptimierungsfunktionen.<br />

Der Algorithmus maximiert<br />

die Produktivität von<br />

Prozessen und bietet die<br />

Möglichkeit, Überschwingen<br />

zu verhindern und Stromschwankungen<br />

auszugleichen.<br />

Die nanodac-Eingangskreise<br />

zeichnen sich durch<br />

hohe Messgenauigkeit (besser<br />

als 0,1% des Messwerts)<br />

und Störunanfälligkeit aus.<br />

Das Gerät erfüllt strengste<br />

Messwertstandards (einschließlich<br />

Nadcap), die die<br />

Grundlage für präzise Regelund<br />

Aufzeichnungsfunktionen<br />

sind. Das kristallklare Display<br />

und die zahlreichen grafischen<br />

Anzeigeoptionen des<br />

Geräts sorgen dafür, dass der<br />

Bediener alle Prozessinformationen<br />

problemlos ansehen<br />

kann. Für weitere Benutzerfreundlichkeit<br />

sorgen Konfigurationsmenüs<br />

am Frontdisplay<br />

mit Konfigurationsassistenten<br />

und weitere Softwareprogramme<br />

zur Konfiguration<br />

und Datenbearbeitung.<br />

Eurotherm Deutschland GmbH<br />

www.eurotherm.de<br />

Halle 1 / Stand 173<br />

Die Kosten für Prozessgas<br />

und die vermeidbaren Emissionen<br />

beim Einsatzhärten von<br />

metallischen Teilen verringern<br />

sich bis zu Faktor 10, sobald<br />

nach dem neuen, patentierten<br />

HybridCarb-Verfahren zur<br />

Gasaufkohlung von Ipsen vorgegangen<br />

wird. Für Härtereien<br />

ergibt das eine jährliche<br />

Ersparnis von bis zu € 25.000<br />

pro Ofen allein durch den signifikant<br />

geringeren Gasverbrauch.<br />

Ipsen arbeitet zudem<br />

an Plänen, HybridCarb im<br />

Nachrüst-Kit für bereits bestehende<br />

Öfen anzubieten.<br />

Produktvorschau<br />

Neues Recycling-System für Prozessgase<br />

bei Wärmebehandlungen<br />

Im Härterei-Alltag werden<br />

zum Aufkohlen große Mengen<br />

Kohlenwasserstoffhaltiger<br />

Gase (etwa Erdgas) durch<br />

die bis zu 1.000 °C heiße<br />

Ofenkammer geführt. Der<br />

gasgebundene Kohlenstoff<br />

diffundiert hierbei in die Oberfläche<br />

der Werkstücke und<br />

bietet so die Basis für gute<br />

Oberflächenhärte. Allerdings<br />

brennt die gesamte Gasmenge<br />

jeweils nach kurzer Verweildauer<br />

außerhalb des<br />

Ofens kontrolliert ab und wird<br />

dadurch nach kurzer Zeit<br />

nutzlos. Der Durchsatz variiert<br />

hierbei je nach Ofengröße ab<br />

etwa 16 m 3 /h. Jeweils nur<br />

sehr geringe Mengen des im<br />

Gas enthaltenen Kohlenstoffs<br />

werden dabei zur Steigerung<br />

der Oberflächenhärte verwendet.<br />

Der überwiegende Anteil<br />

von rund 97 % verbrennt ungenutzt.<br />

Der Wirkungsgrad<br />

des Verfahrens liegt mithin bei<br />

etwa 2 bis 3 %.<br />

Ipsen <strong>International</strong> hat nun<br />

eine Möglichkeit entwickelt,<br />

diesen Wirkungsgrad radikal<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

485


Mit<br />

komplettem<br />

eBook<br />

auf DVD<br />

PROZESSWÄRME<br />

Energieeffizienz in der industriellen<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Diese Sonderpublikation der Fachzeitschriften <strong>GASWÄRME</strong><br />

<strong>International</strong> und elektrowärme international bietet eine reich<br />

bebilderte Zusammenstellung von Fachberichten zum Thema<br />

Energieeffizienz von gasbeheizten sowie elektrothermischen<br />

Prozessen.<br />

Autoren aus Forschung und Anwendung untersuchen und präsentieren<br />

Möglichkeiten der Energieeinsparung in Thermoprozessanlagen.<br />

Der Leser erhält einen Überblick über bewährte bis hin zu innovativen<br />

Methoden – der praktische Nutzen ist garantiert. Für den komfortablen<br />

Gebrauch unterwegs oder am Arbeitsplatz sorgt der Datenträger<br />

mit dem digitalen eBook des gesamten Buchinhalts sowie weiteren<br />

nützlichen Informationen.<br />

Hrsg.: F. Beneke, S. Schalm<br />

1. Aufl age 2011, ca. 500 Seiten mit eBook auf DVD, Hardcover<br />

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Vulkan-Verlag<br />

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Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

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<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2962-1<br />

für € 80,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

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Kontonummer<br />

PAPRZW2011<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


zu verbessern: HybridCarb<br />

heißt das neue Verfahren, bei<br />

dem Ipsen nunmehr beinahe<br />

die gesamte Gasmenge aus<br />

dem Ofen zum Recycling auf<br />

hoher Wertstufe durch eine<br />

Aufbereitungskammer führt,<br />

anstatt sie abzufackeln. Nach<br />

dem patentierten Ipsen-Prinzip<br />

wird die Gasmischung<br />

nunmehr mittels Zusatzgas in<br />

einem geschützten Hybrid-<br />

Verfahren angereichert und<br />

zurück in den Ofen geführt.<br />

Das Prinzip ist dabei entfernt<br />

vergleichbar mit dem geschlossenen<br />

Kreislauf einer<br />

Zentralheizung, bei der ja<br />

auch nicht das Heizwasser<br />

nach jedem Durchlauf durch<br />

die Heizkörper weggeschüttet<br />

wird. Der gesamte Prozess<br />

im Härterei-Ofen ist, mit<br />

Rücksicht auf eine gute und<br />

exakt reproduzierbare Qualität<br />

der Aufkohlung, mittels<br />

der Ipsen-typischen Systemkontrolle<br />

recht einfach zu<br />

steuern. Insgesamt steigt der<br />

Wirkungsgrad der Kohlenstoffübertragung<br />

und damit<br />

die Kohlenstoffausnutzung<br />

messbar an: Von ehemals<br />

zwei Prozent auf bis zu 30 %<br />

schnellt der System-Wirkungsgrad<br />

mittels Hybrid-<br />

Carb-System in die Höhe. Die<br />

verbrauchte Prozessgasmenge<br />

– und damit natürlich auch<br />

die Kosten – sinken um den<br />

Faktor 10 bis 15. Das bedeutet,<br />

dass von einem Jahresumsatz<br />

für einen typischen<br />

Ofen von etwa 65 t Erdgas<br />

nach einer Reduzierung um<br />

ca. 58 t pro Jahr nur noch 5<br />

bis 10 % übrigbleiben, mithin<br />

rund 7 t überigblieben. Allein<br />

für die Gasaufkohlung errechnet<br />

sich daraus mittels<br />

HybridCarb-Verfahren eine<br />

jährliche Kostenersparnis von<br />

bis zu € 25.000 pro Ofen. Zugleich<br />

bedeutet die reduzierte<br />

Nutzung von Rohstoffen natürlich<br />

einen guten Zug zu<br />

zeitgemäß schonendem Umgang<br />

mit Ressourcen.<br />

Ipsen <strong>International</strong> GmbH<br />

www.ipsen.de<br />

Halle 9 / Stand 917<br />

Produktvorschau<br />

UCON AG Containersysteme KG<br />

Fachbereich Wärmetechnik<br />

Fürstinnenstraße 2<br />

45883 Gelsenkirchen<br />

Tel.: +49 (0)209 / 4010<br />

Fax: +49 (0)209 / 401520<br />

E-Mail: waermetechnik@ucon.de<br />

Internet: www.ucon.de<br />

Kontakt: Sandrine Brisset<br />

Anzeige<br />

Härterei-Kolloquium<br />

Halle 3, Stand 307<br />

Mitglied des Fachverbandes<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong> im VDMA.<br />

Gasnitrierens (KGN). Die KGN<br />

Technologie ist eine einfache<br />

und praxiserprobte Mehrzweckmethode<br />

der thermochemischen<br />

Behandlung bei<br />

niedrigen Temperaturen der<br />

Maschinen- und Werkzeugteile,<br />

die verbesserte und stabile<br />

Qualitäten der behandelten<br />

Teile als auch niedrigere<br />

Arbeitskosten ermöglicht. Der<br />

Nitrierprozess wird automatisch<br />

von NPCS-Steuerung<br />

überwacht, es ist kein Bedienpersonal<br />

für den Prozess erforderlich.<br />

Die Verwendung<br />

der KGN Technologie in Nitrieröfen<br />

erlaubt:<br />

– die Prozesszeit mindestens<br />

um das Doppelte zu reduzieren<br />

– die neue Qualität der Nitrierschicht<br />

zu verbessern<br />

– die Gebrauchsdauer der behandelten<br />

Teile wesentlich<br />

zu erhöhen.<br />

JSC Nakal – Industrial Furnaces<br />

www.nakal.ru<br />

Halle 1 / Stand 132<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Nitrieröfen mit KGN Technologie<br />

Für die europäische Extrusionsindustrie<br />

bietet Nakal<br />

elektrische Öfen für die thermochemische<br />

Behandlung<br />

an, speziell erstellt für das Nitrieren<br />

der Extrusionsstanzen<br />

und Stanzstähle, mit dem Ziel<br />

die Qualität zu verbessern,<br />

Kosten zu reduzieren und die<br />

Geschwindigkeit der Wärmebehandlung<br />

dieser Teile zu erhöhen.<br />

Der Hauptvorteil der Nitrieröfen<br />

ist die neue, in Russland,<br />

als auch in Deutschland, Kanada<br />

und USA patentierte<br />

Technologie des katalytischen<br />

Produkterweiterung bei Ofen unabhängigen<br />

Temperaturmesssystemen<br />

Die Firma PhoenixTM ist Entwickler<br />

und Hersteller von<br />

Ofen unabhängigen Temperaturmesssystemen<br />

zur Inline-<br />

Messung von Produkt- und<br />

Umlufttemperaturen in Industrieöfen.<br />

Dabei fährt ein Datenlogger,<br />

geschützt durch<br />

einen Hitzeschutzbehälter,<br />

zusammen mit den Werkstücken<br />

durch den Ofen hindurch.<br />

Während der Ofenreise<br />

können so Temperaturen<br />

an bis zu 20 Punkten unter<br />

Produktionsbedingungen aufgenommen<br />

werden. Hierbei<br />

übernehmen mehrstufige Isolationen<br />

(z. B. mikroporöse<br />

Isolationen in Verbindung mit<br />

‚phase-change‘-Kühlkörpern<br />

oder Wasserverdunstungen)<br />

die Hitzeschutzleistung. Im<br />

Zusammenhang mit der Weiterentwicklung<br />

der PTM1000<br />

Datenlogger-Serien erweitert<br />

Phoenix TM jetzt sein Portfolio<br />

um eine Funktelemetrie, die<br />

auch in vorhandene Systeme<br />

nachgerüstet werden kann.<br />

Das verwendete Prinzip basiert<br />

auf dem Zigbee Protokoll,<br />

das speziell für den Datenaustausch<br />

zwischen Funksensoren<br />

entwickelt wurde.<br />

Alle Geräte bilden dabei ein<br />

Netzwerk, das dadurch auch<br />

unter ungünstigen Bedingungen<br />

eine sichere Datenübertragung<br />

gewährleistet. Der<br />

Sender ist hier bereits in den<br />

Logger eingebaut, der Koordinator<br />

(Empfänger) wird einfach<br />

per USB an den PC angeschlossen<br />

und auch darüber<br />

mit Energie versorgt. Der batteriebetriebene<br />

Router wird<br />

an einer günstigen Position<br />

am Ofen platziert, um das Si-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

487


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

gnal aus dem Ofen aufzubereiten<br />

und an den weiter entfernten<br />

PC zu senden. Die<br />

Vorteile der Funktelemetrie<br />

liegen in einer Verfügbarkeit<br />

der Messdaten in Echtzeit, die<br />

eine sofortige Prozessoptimierung,<br />

auch unter schwierigsten<br />

Bedingungen (z. B. in Vakuumöfen,<br />

etc) ermöglicht.<br />

Eine weitere Neuerung in<br />

dem Produktprogramm von<br />

Phoenix TM sind Temperaturmesssysteme<br />

für den keramischen<br />

Bereich. Hier arbeiten<br />

die Systeme entweder in einem<br />

extrem kompakten Hitzeschutzbehälter,<br />

der unter<br />

dem Herdwagen befestigt,<br />

Messfahrten von 100 h und<br />

länger standhalten kann oder<br />

Rollenherdsystemen, die zusammen<br />

mit dem Produkt die<br />

heißen Brenntemperatur<br />

durchläuft und einen einfachen<br />

und präzisen Temperaturverlauf<br />

des Brenngutes<br />

aufzeichnet und per Funk an<br />

die Schaltwarte senden kann.<br />

PhoenixTM GmbH<br />

www.phoenixtm.de<br />

Halle 2 / Stand 215<br />

Vakuum-Kammeröfen mit Molybdänheizansatz<br />

Die gängigen Einsatzgebiete<br />

des Einkammer-Vakuumofens<br />

sind das Glühen, Härten, Anlassen<br />

und auch Löten von<br />

Bauteilen aus verschiedensten<br />

Stahlwerkstoffen. In der Regel<br />

werden für diese und ähnliche<br />

Aufgabenstellungen<br />

wassergekühlte Einkammer-<br />

Vakuumöfen mit Graphitfilzisolierter<br />

Heizkammer Ausführung<br />

mit eckigem oder<br />

rundem Aufbau eingesetzt.<br />

Für das martensitische Härten<br />

von Bauteilen diversester<br />

Stahlqualitäten sind diese Systeme<br />

zumeist mit mechanischen<br />

Drehschieber- und<br />

Wälzkolbenpumpen ausgestattet.<br />

Die erzeugte Feinvakuumatmosphäre<br />

realisiert<br />

das typisch metallisch blanke<br />

Wärmebehandlungsergebnis.<br />

An Vakuumanlagen, die zum<br />

Löten mit Nickelbasisloten in<br />

Hochvakuumatmosphäre eingesetzt<br />

werden, ist üblicherweise<br />

noch eine zusätzliche<br />

Öldiffusionspumpe installiert.<br />

Die in vielen Spezialbereichen<br />

ständig steigenden Anforderungen<br />

an Werkstoffe und<br />

deren breitem Spektrum an<br />

spezifischen Wärmbehandlungs-<br />

bzw. Fügeprozessen<br />

haben entsprechend höhere,<br />

differenzierte Ansprüche an<br />

die Ofentechnik. Eine Basis<br />

für die geforderte Ofenatmosphäre<br />

bei z. B. Glühprozessen<br />

von Sonder-Titanlegierungen<br />

oder dem Löten von Diamant-Werkstoffen<br />

im 10<br />

-6mbar- Bereich bieten Ganz-<br />

Hochpräzise Temperatur- und<br />

Sauerstoffmesstechnik<br />

Die thermo-control Körtvélyessy<br />

GmbH fertigt seit fast<br />

30 Jahren hochgenaue und<br />

langlebige Thermoelemente<br />

und Sauerstoffsonden. Die innovativen<br />

Konstruktionsmerkmale<br />

sind ausschlaggebend<br />

für die bekannte Präzision und<br />

Verlässlichkeit<br />

Produkte. Zu diesen<br />

gehören z. B.:<br />

der<br />

– die Aufhebung<br />

von Drift-Effekten<br />

durch unterschiedlich<br />

dicke<br />

Thermodrähte in den<br />

Thermoelementen<br />

– die Ermöglichung von In-Situ<br />

Prüfmessungen von eingebauten<br />

Thermoelementen<br />

durch ein separates<br />

Leerrohr<br />

– die flexible Einbauposition<br />

von Sauerstoffsonden<br />

durch Verwendung von rein<br />

keramischen Komponenten<br />

– die Einsparung der externen<br />

Einspeisung von Refe-<br />

Mit der neuen Brennerreihe<br />

Spaltstrom Rekumat ® S 100,<br />

150, 200, 250 und 400 hat<br />

die WS Wärmeprozesstechnik<br />

GmbH eine weitere innovative<br />

Brennergeneration entwickelt<br />

und erfolgreich am<br />

Markt eingeführt. Rippenrohr<br />

Rekubrenner sind in Wärmebehandlungsanlagen<br />

seit<br />

1970, 1980 im Einsatz und<br />

metall-Vakuumkammeröfen.<br />

Die Ofenheizkammer ist hier<br />

mit mehrlagigen Molybdänund<br />

Edelstahlschildern isoliert,<br />

anstatt mit Graphitmaterial.<br />

Zur Evakuierung auf geforderte<br />

niedrigste Hoch -<br />

vakuum-Bereiche werden unter<br />

anderem trockenlaufende<br />

mechanische Vorpumpen sowie<br />

Turbomolekularpumpen<br />

oder Cryopumpen eingesetzt.<br />

Schmetz GmbH<br />

www.schmetz.de<br />

Halle 9 / Stand 923<br />

Rekumat ® S stellt neue Brennerreihe<br />

renzluft für Sauerstoffsonden<br />

– die Ermöglichung von Temperaturmessung<br />

mit Thermoelementen<br />

in dynamischen<br />

Magnetfeldern durch<br />

eine patentierte Anordnung<br />

der Thermopaare.<br />

Mit<br />

der Erlangung<br />

der ISO 9001:2008<br />

Zertifizierung im Juni<br />

2010 wurde die PARTS Produktlinie<br />

eingeführt. Diese<br />

beschäftigt sich mit der Bau<br />

und Vertrieb von OEM-Produkten<br />

für Anlagenhersteller<br />

und den Wiederverkauf. Zu<br />

den Produkten gehören u. a.<br />

Thermoelemente mit keramischen<br />

Schutzrohren, Mantelthermoelemente<br />

sowie Thermostecker.<br />

thermo-control Körtvélyessy<br />

GmbH<br />

www.thermo-control.com<br />

Foyer OG/ Stand 3<br />

Stand der Technik. Eine deutliche<br />

Verbesserung der Luftvorwärmung<br />

durch größere<br />

Rippenrekus ist nicht möglich,<br />

da der Formgebung bei Rippenrekus<br />

aus hitzebeständigen<br />

Guss und bei keramischen<br />

Rekus Grenzen gesetzt<br />

sind. So würde eine Verdoppelung<br />

der Rekufläche bei<br />

konstantem Durchmesser<br />

488<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


eine Verdoppelung der Rekulänge<br />

bedeuten. Eine deutliche<br />

Energieeffizienzsteigerung<br />

erfordert aber eine Vervielfachung<br />

der Wärme übertragungsgröße.<br />

Zwar erfüllen<br />

Regenaratorbrenner nahezu<br />

ideal diese Voraussetzungen,<br />

arbeiten aber wiederum bei<br />

Leistungen < 100 kW und bei<br />

den heutigen Energiepreisen<br />

nicht immer wirtschaftlich.<br />

Auf Grund dieser Tatsachen<br />

hat WS den Rekumat ® S entwickelt<br />

mit dem entscheidenden<br />

Vorteil der dreidimensional<br />

Ausnutzung des Bauvolumens<br />

gegenüber dem zweidimensionalen<br />

des Rippenrekus.<br />

Der hohe Wärmeübergang<br />

wird durch die Verteilung<br />

der Luft auf viele Einzelwärmetauscher<br />

und der damit<br />

verbundenen hohen Wärmeübertragung<br />

durch Luft- und<br />

Abgasströme in engen Spalten<br />

erreicht. Dies hat als Konsequenz,<br />

dass bei gleichen<br />

Baugrößen der Spaltstromrekuperator<br />

gegenüber dem<br />

Rippenreku eine Wirkungradsteigerung<br />

von 10 bis 15 %<br />

erreicht. Trotz der sich daraus<br />

ergebenden hohen Luftvorwärmung<br />

können mit dem<br />

von der WS GmbH entwickelten<br />

Verbrennungsverfahren<br />

der flammlosen Oxidation<br />

(FLOX ® ), NO x Werte von<br />

< 100 ppm in speziellen Fällen<br />

auch < 50 ppm im Strahlrohr<br />

erreicht werden.<br />

Ein weiteres Ziel der Entwicklung<br />

war die Austauschmöglichkeit<br />

der Rekumat M Baureihe<br />

durch die Rekumat S<br />

Baureihe, ohne Änderungen<br />

am Ofen oder Strahlrohr vornehmen<br />

zu müssen. So können<br />

die Brenner der Rekumat<br />

® M Baureihe bei gleichen<br />

Abmessungen und Druckverlusten<br />

auf Verbrennungsluftund<br />

Abgasseite gegen die<br />

entsprechenden Brenner der<br />

Rekumat S Baureihe S 100,<br />

150, 200 ausgetauscht werden.<br />

Die Größen Rekumat ® S<br />

250 und 400(Anschlussleistung<br />

200, 400 kW) stehen<br />

nach umfangreichen<br />

Tests ebenfalls kurz<br />

vor der Markteinführung.<br />

Natürlich waren<br />

Prozesssicherheit<br />

und möglichst<br />

einfache Wartung der<br />

Brenner während des gesamten<br />

Entwicklungsphase stets<br />

ein zentrales Thema. Durch<br />

den modularen Aufbau der<br />

Brenner wurde zum einen das<br />

Ziel hinsichtlich einfacher<br />

Wartung ebenso erreicht, wie<br />

zum anderen die Prozesssicherheit<br />

durch intensive Tests<br />

im WS Labor und vor allen<br />

Produktvorschau<br />

Dingen durch Anwendungen<br />

unter Prozessbedingungen in<br />

Wärmebehandlungsöfen bewiesen.<br />

Die Eigenschaften<br />

hoher Wirkungsgrad von<br />

≥ 85 % verbunden mit geringen<br />

NO x Werten von < 100<br />

ppm durch<br />

das FLOX ®<br />

Verbrennungsverfahren<br />

sind Alleinstellungsmerkmale<br />

der Rekumat ® S Baureihe.<br />

Zwischenzeitlich wurde diese<br />

neue innovative Brennertechnologie<br />

von WS Wärmeprozesstechnik<br />

auch patentiert.<br />

WS Wärmeprozesstechnik<br />

GmbH<br />

www.flox.com<br />

Halle 9 / Stand 939<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

ECOTHAL ®<br />

– der effiziente Gasbrenner<br />

Der ECOTHAL-SER Brenner (Brenner mit integriertem Rekuperator) ist für<br />

einen hohen Wirkungsgrad und hohe Zuverlässigkeit bei gleichzeitig geringen<br />

Abgaswerten entwickelt worden. Steigern Sie Ihre Produktivität, basierend auf<br />

der erhöhten Leistung, und der besseren Energiebilanz von ECOTHAL.<br />

So beginnen auch Sie Geld zu sparen, indem Sie den besseren Wirkungsgrad,<br />

die höhere Leistung und Produktivität bei gleichzeitig längeren Warungsintervallen<br />

ausnutzen.<br />

Kanthal – a Sandvik brand<br />

Aschaffenburger Str. 7 a,<br />

64546 Moerfelden-Walldorf<br />

Tel +49 6105 40010 • www.kanthal.com<br />

Besuchen Sie uns auf dem Härtereikolloquium in Wiesbaden, 12.–14. Oktober 2011<br />

Sie finden uns in Halle 9, Stand 912<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

489


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

Unternehmensverbund zum Vertrieb von<br />

Glüh- und Härteofenanlagen<br />

Der Unternehmensverbund<br />

der Industrieofen- und Härtereizubehör<br />

GmbH Unna (IHU)<br />

befasst sich mit der Herstellung<br />

und dem Vertrieb von<br />

Glüh- und Härteofenanlagen<br />

sowie deren Zubehör und Ersatzteile<br />

sämtlicher Ofenfabrikate.<br />

Ebenfalls führt der Unternehmensverbund<br />

Wartungen<br />

und Reperaturen an<br />

diesen Anlagen durch. Die<br />

Produktpalette beinhaltet ferner<br />

Abschreckmittel, Isoliermittel<br />

gegen Aufkohlung und<br />

Aufkohlungsflüssigkeiten. Ein<br />

weiterer Bereich der Fertigungsmöglichkeiten<br />

bezieht<br />

sich auf Stahlkonstruktionen<br />

und den Apparatebau.<br />

Industrieofen- und Härtereizubehör<br />

GmbH Unna<br />

www.ihu.de<br />

Halle 9 / Stand 932<br />

Sammlung von Beispielsystemen<br />

mit Gaseingangsstrecken,<br />

Brennersystemen und<br />

Prozesssteuerungen. Jedes<br />

Beispiel wird anhand eines<br />

Fließbildes ausführlich mit<br />

Anwendungs- und Funktionsbeschreibung<br />

erklärt. Hinweise<br />

zum System und die<br />

Nennung möglicher Komponenten<br />

werden abgerundet<br />

von einer Verknüpfung zur<br />

jeweiligen Normengrundlage.<br />

Normenauszüge werden<br />

durch Interpretationen vom<br />

Fachmann und durch die Verbindung<br />

mit praktischen Beispielen<br />

anschaulich dargestellt<br />

und so verständlich aufbereitet.<br />

Auch die funktionale<br />

Sicherheit von Systemen sowie<br />

die Bestimmung und Berechnung<br />

von geforderten<br />

Safety Integrity Level (SIL)<br />

bzw. Performance Level (PL),<br />

die zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen, werden thematisiert.<br />

Neben grundsätzlichen<br />

Erklärungen gibt es hier<br />

Erläuterungen von Anwendungsbeispielen.<br />

So finden<br />

Planer und Betreiber von der<br />

Risikobeurteilung bis zur Bestimmung<br />

der erforderlichen<br />

Werte die richtigen Produkte<br />

– inklusive fachgerechter Einbindung<br />

in ein Gesamtsystem.<br />

Neben weiteren Ratgebern<br />

für Einsteiger und Experten<br />

stehen dem Anwender eine<br />

Reihe von Werkzeugen zur<br />

Verfügung. Die Apps, die entweder<br />

online oder offline betrieben<br />

werden können, helfen<br />

nicht nur beim Auslegen<br />

und Auswählen von Armaturen<br />

und Rohrleitungen, sondern<br />

auch beim Konvertieren<br />

und Berechnen physikalischer<br />

Werte. Darüber hinaus bieten<br />

sie dem Anwender Unterstützung<br />

beim Bestimmen von<br />

SIL/PL-Einstufungen.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

Foyer OG / Stand 4<br />

Moderne und effiziente Strahlrohr-Technologie<br />

Internet-basierte KST-Wissensplattform<br />

Umfangreiches Systemwissen<br />

ist für Planer und Betreiber<br />

von Thermoprozessanlagen<br />

besonders wichtig. Die Anforderungen<br />

reichen hierbei vom<br />

Verständnis physikalischer Zusammenhänge,<br />

über die Einhaltung<br />

rechtlicher Grundlagen<br />

wie nationaler und internationaler<br />

Richtlinien und<br />

Normen, bis hin zu Erfahrungen<br />

mit unterschiedlichen Armaturen<br />

und Geräten sowie<br />

deren Zusammenspiel in Systemen.<br />

Die neue Wissensplattform<br />

„Kromschröder System<br />

Technik“ (KST) bietet<br />

allen Planern und Anlagenbetreibern,<br />

ob Neueinsteigern<br />

oder Experten, Unterstützung<br />

und Projektierungshilfe – und<br />

das nun auch zeitgemäß im<br />

Internet. Der Nutzer kann somit<br />

sichergehen, dass das Unternehmen<br />

schnell auf Veränderungen<br />

und Neuerungen<br />

reagiert und KST dementsprechend<br />

regelmäßig ergänzt<br />

und aktualisiert ist.<br />

Ein Kernbereich der neuen<br />

KST ist die umfangreiche<br />

Immer höhere Ansprüche an<br />

Metallbauteilen machen eine<br />

Wärmebehandlung dieser Teile<br />

oft erforderlich. Viele Wärmebehandlungsprozesse,<br />

vor<br />

allem im höheren Temperaturbereich,<br />

lassen in der Regel<br />

keinen Kontakt zwischen<br />

Wärmgut und Abgase zu<br />

(Schutzgasatmosphäre). Eine<br />

indirekte Beheizung der Anlage<br />

ist dann unumgänglich.<br />

Die übliche Beheizungseinrichtung<br />

besteht aus Brennern<br />

mit Strahlrohren. Rezirkulierende<br />

Strahlrohre kombiniert<br />

mit einem Re ku pe ratorbrenner<br />

bilden aufgrund<br />

ihrer hohen Energieeffizienz<br />

den Stand der Technik.<br />

Die neue UCON Strahlrohrgeneration<br />

wurde mit hitzebeständigen<br />

Metallkomponenten<br />

für den Ofen- und Anlagenbau<br />

entwickelt. Die<br />

verbesserte Festigkeit erweitert<br />

den Anwendungsbereich<br />

der Rohre. Eine überarbeitete<br />

Konstruktion, gemeinsam mit<br />

490<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


dem Einsatz neuer Hochleistungswerkstoffe<br />

und der Einführung<br />

neuer Fertigungsmethoden<br />

führen zu einem leistungsfähigeren<br />

Produkt als<br />

bisher. Rezirkulierende Strahlrohre<br />

moderner Art werden<br />

als Mantelrohr bzw. in P- oder<br />

Doppel-P-Ausführung angefertigt.<br />

Herkömmliche Strahlrohrformen<br />

wie z. B. U- und<br />

W-Rohre werden nach demselben<br />

Konzept angefertigt.<br />

Weitere Merkmale dieser<br />

Strahlrohre sind: (1) Unempfindlichkeit<br />

gegen mechanische<br />

Einwirkungen, welche<br />

Das neuste Temperaturmessgerät<br />

von LumaSense Technologies<br />

ist ein digitales Quotientenpyrometer,<br />

das Hersteller<br />

aus der Industrie in die<br />

Lage versetzt, ihre Produktqualität<br />

und Erträge<br />

bei der Handhabung, der<br />

Montage oder durch das Produkt<br />

auftreten können; (2)<br />

Reparaturfähigkeit und (3)<br />

Kleinserien / Einzelfertigung<br />

sind auch kurzfristig lieferbar.<br />

Typische Anwendungen sind<br />

Ofenanlagen zur Wärmebehandlung<br />

von Stahl wie z. B.<br />

Härteöfen, Warmumformanlagen,<br />

kontinuierliche Bandglühanlagen<br />

(CAL), Bandverzinkungsanlagen<br />

(CGL) und<br />

die Emaillieröfen.<br />

UCON AG Containersysteme KG<br />

www.ucon.de<br />

Halle 3 / Stand 307<br />

Neuester Pyrometer bietet höhere Genauigkeit<br />

unter harten Einsatzbedingungen<br />

durch eine präzisere Messung<br />

von Extremtemperaturen auch<br />

unter den härtesten Bedingungen<br />

zu optimieren.<br />

Das ISR 6 Advanced ist ein Pyrometer<br />

zur berührungslosen<br />

Temperaturmessung, das dem<br />

Nutzer eine bessere Kontrolle<br />

seiner Prozesse ermöglicht<br />

und ideal für den Einsatz in<br />

der Stahl- und Metall-, Silizium-,<br />

Glas- und Zementherstellung<br />

geeignet ist. Der Sensor<br />

ist für Messbereiche zwischen<br />

600 und 3.000 °C<br />

konzipiert. Hierdurch ist das<br />

Gerät besonders gut für Anwendungen<br />

geeignet, die<br />

eine präzise Temperaturmessung<br />

bei sehr hohen Temperaturen<br />

erfordern, wie es zum<br />

Beispiel beim Induktionserwärmen,<br />

Glühen, Schweißen,<br />

Schmieden, Schmelzen, Sintern<br />

oder Züchten von Kristallen<br />

der Fall ist. Zu den weiteren<br />

wesentlichen Merkmalen<br />

zählen eine Messfeldgröße<br />

von bis zu 0,7 mm, eine Erfassungszeit<br />

von weniger als<br />

2 ms sowie die 2-Farben-Methode<br />

bei der zwei benachbarte<br />

Wellenlängen für die<br />

Temperaturmessung verwendet<br />

werden. Im Gegensatz zu<br />

herkömmlichen Pyrometern<br />

sind Temperaturmessungen<br />

mit dem ISR 6 Advanced in<br />

weiten Bereichen emissionsgradunabhängig<br />

und unempfindlich<br />

gegen verschmutzte<br />

Produktvorschau<br />

Sichtfenster oder Staub im<br />

Messstrahl. Außerdem wird<br />

die Produktionsqualität verbessert,<br />

indem das Risiko falscher<br />

Testergebnisse durch die<br />

Fähigkeit, sehr geringe Signalstärken<br />

automatisch zu erkennen,<br />

minimiert wird. Falls erforderlich<br />

kann das Pyrometer<br />

auch im 1-Kanalmodus betrieben<br />

und wie ein konventionelles<br />

Pyrometer verwendet<br />

werden.<br />

LumaSense Technologies Inc.<br />

www.lumasenseinc.com<br />

Halle 3 / Stand 334<br />

Wirtschaftlich charchieren bei über 1.100 °C<br />

Das neue CFC-Hybridsystem<br />

aus CFC und Keramik von<br />

GTD Graphit Technologie<br />

kombiniert die besonderen Eigenschaften<br />

von CFC und Keramik<br />

in der Wärmebehandlung<br />

für optimale Ergebnisse<br />

bei Temperaturen über<br />

1.100 °C. Diese Kombination<br />

berücksichtigt vor allem die<br />

unterschiedlichen Aus dehnungs<br />

koeffizienten dieser<br />

beiden Werkstoffe im Hochtemperaturbereich<br />

und bringt<br />

ihre unterschiedlichen Eigenschaften<br />

in einem System<br />

konstruktiv in Einklang.<br />

Das zum Patent angemeldete<br />

CFC-Hybridsystem mit der<br />

Trapez-Führung der Keramik<br />

ermöglicht eine Anbringung<br />

an einer Seitenwand, ohne<br />

das die Keramik herausfallen<br />

kann. Das bedeutet, dass<br />

auch Teile aufrecht chargiert<br />

werden können, die sich an<br />

der Wand abstützen, wie beispielsweise<br />

Turbinenflügel mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Alle Chargiersysteme<br />

werden gemeinsam mit<br />

dem Kunden auf seine besonderen<br />

Anforderungen hin<br />

speziell entwickelt. GTD bietet<br />

dementsprechend jeweils<br />

die beste Lösung in Bezug auf<br />

den Preis des Systems, das<br />

optimale Handling sowie die<br />

Integration in die Produktionsabläufe.<br />

Die Vorteile des CFC-Hybridsystems<br />

auf einen Blick:<br />

– absolute Verzugsfreiheit<br />

– leichte Bauweise für besseres<br />

Handling<br />

– Kostensenkung durch hervorragende<br />

Energiebilanz<br />

– automatisches Be- und Entladen<br />

möglich<br />

– schnelle Produktionszyklen<br />

für hohe Wirtschaftlichkeit<br />

– lange Lebensdauer und sichere<br />

Prozesse<br />

– dauerhafter Schutz vor<br />

Kontaktreaktionen/Aufkohlen<br />

– optimierte Teilequalität.<br />

GTD Graphit Technologie<br />

GmbH<br />

www.gtd-graphit.de<br />

Halle 1 / Stand 150<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

491


HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

Produktvorschau<br />

Neuer Ammoniaksensor im Gasanalysegerät<br />

MGas 5.1 NH3<br />

Als Resultat ständiger Verbesserungs-<br />

und Optimierungsmaßnahmen<br />

präsentiert die<br />

Firma MESA Electronic GmbH<br />

auf dem diesjährigen Härterei-Kolloquium<br />

in Wiesbaden,<br />

die Erweiterung Ihres Gasanalysegerätes<br />

MGas 5.1 um die<br />

20000 ppm Ammoniak. Die<br />

Messkammer des Analysators<br />

ist auf ca. 120 °C geheizt. Der<br />

Analysator wird häufig im Bereich<br />

„Carbo-Nitrieren“ eingesetzt.<br />

Das Gasanalysegerät MGas<br />

5.1 NH3 ist zur Aufzeichnung<br />

Einstellungen für die Begasung<br />

können mit CARBO-<br />

FLEX ® in einer Rezeptdatenbank<br />

hinterlegt und einem<br />

bestimmten Produkt zugeordnet<br />

werden. Dieses bedienerfreundliche<br />

Konzept hat<br />

einen entscheidenden Vorteil:<br />

Mit einer einzigen Einstellung<br />

lassen sich die gesamten Atmosphärenparameter<br />

in kürzester<br />

Zeit dem Produktionsbedarf<br />

anpassen. Der Aufbau<br />

der Anlage verbindet Einstell-,<br />

Auswertungs- und Steuerelemente<br />

zu einer kompakten,<br />

zentralen Einheit. Untergebracht<br />

sind die Komponenten<br />

in wenigen Standard-Schaltschränken.<br />

Der Anwender<br />

profitiert damit von einer sehr<br />

guten Übersicht und besonderem<br />

Bedienkomfort. Darüber<br />

hinaus bietet CARBO-<br />

CAT ® jede Menge Flexibilität.<br />

So sind zum Beispiel aufkohlende-<br />

ebenso wie neutraleoder<br />

entkohlende Atmosphären<br />

einstellbar.<br />

Linde AG<br />

www.linde-gas.de<br />

Halle 2 / Stand 202<br />

Wärmebehandlungsanlagen mit höchster<br />

Verfügbarkeit<br />

Gaskomponente Ammoniak<br />

(NH3). Das Messprinzip für<br />

den neu entwickelten NH3<br />

Sensor basiert auf einem<br />

durchstimmbaren Diodenlasers<br />

(TDSL). Dabei werden im<br />

nahen Infrarotspektrum die<br />

Absorption von Ammoniak<br />

und Wasser gemessen und<br />

verrechnet. Der momentane<br />

Messbereich des am Markt<br />

befindlichen Gerätes umfasst<br />

derzeit einen Bereich von 0 –<br />

aller Daten mit einem internen<br />

Datenlogger ausgestattet.<br />

Mit Hilfe eines USB-Sticks<br />

können die Daten auf der<br />

mitgelieferten Software ausgewertet<br />

werden. Das Gerät<br />

verfügt über optionale<br />

Schnittstellen wie z. B. RS485,<br />

Modbus, Ethernet und weitere<br />

Schnittstellen.<br />

MESA Electronic GmbH<br />

www.mesa-international.de<br />

Foyer OG / Stand 1<br />

Die Firma Schwartz GmbH<br />

fertigt kontinuierlich und diskontinuierlich<br />

betriebene<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

an, die sowohl unter Luft- als<br />

auch unter Schutzgasatmosphäre<br />

betrieben werden<br />

können. Durch moderne Beheizungssysteme<br />

werden die<br />

hohen Ansprüche durch den<br />

Umweltschutz und die Anforderungen<br />

zur Energieeinsparung<br />

erfüllt.<br />

Die unterschiedlichen Ofentypen<br />

sind für die folgenden<br />

Anwendungen im Einsatz:<br />

Härten, Anlassen, Vergüten,<br />

Normalisieren, Weichglühen<br />

und Blankglühen. Auch weiterhin<br />

setzt sich das Presshärten<br />

in der Automobilindustrie<br />

durch. Schwartz Wärmebehandlungsanlagen<br />

erfüllen<br />

den Anspruch der Kunden,<br />

die Festigkeit für sicherheitsrelevante<br />

Bauteile zu erhöhen<br />

bei gleichzeitiger Einsparung<br />

von Gewicht und Kosten. Das<br />

Spektrum der im Einsatz befindlichen<br />

Öfen umfasst folgende<br />

Anlagen:<br />

– mit und / oder ohne Warenträgerbetrieb<br />

– gas-, elektrisch- oder hybridbeheizt<br />

– für den Betrieb mit und /<br />

oder ohne Schutzgas.<br />

Schwartz GmbH<br />

www.schwartz-wba.de<br />

Foyer OG / Stand 1202<br />

Ofensteuerung mit besonderem Bedienkomfort<br />

Unterschiedliche Materialqualitäten<br />

erfordern unterschiedliche<br />

Atmosphären in Ihrem<br />

Ofen. Für Neutralglühanwendungen<br />

und zur Herstellung<br />

von Oberflächen mit idealen<br />

Eigenschaften bietet CARBO-<br />

CAT ® in Verbindung mit<br />

CARBOFLEX ® ein einzigartiges<br />

System zur Erzeugung der<br />

richtigen Atmosphäre im<br />

Ofenraum. Dabei wird eine<br />

Mischung aus Luft und Erdgas<br />

(oder Propan) in einen beheizten<br />

Katalysator eingespeist,<br />

wo sie unter anderem<br />

zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff<br />

reagieren – die Gasmengen<br />

und die Zusammensetzung<br />

der Ofenatmosphäre<br />

werden über die vorgegebene<br />

Rezeptur gesteuert. Die<br />

492<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Wahlweise inkl. CD<br />

oder DVD mit<br />

komplettem<br />

eBook<br />

Praxishandbuch<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Band II: Anlagen – Komponenten – Sicherheit<br />

Das Praxishandbuch <strong>Thermoprozesstechnik</strong> ist das Standardwerk für<br />

die Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur,<br />

Techniker und Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von<br />

Thermoprozessanlagen befasst.<br />

Der Band II widmet sich den Themenbereichen Anlagen, Komponenten und<br />

Sicherheit. Namhafte Experten der <strong>Thermoprozesstechnik</strong> beschreiben anschaulich<br />

alle relevanten Sachverhalte. Das Werk gibt einen zusammengefassten,<br />

detaillierten Überblick, der sowohl für Studierende aller einschlägigen Fachrichtungen<br />

sowie für Ingenieure hilfreich ist.<br />

Das Buch ist leserfreundlich gestaltet und zahlreiche farbige Tabellen, Graphiken<br />

und Bilder visualisieren die beschriebene Anlagen und Prozesstechnik.<br />

Kapitelübersicht<br />

Anlagen: Schmelzen, Erwärmen und Homogenisieren,<br />

Wärme behandeln, Oberfl ächentechnik, Fügen/Trennen<br />

Komponenten: Brennstoff Erwärmung, Elektrische Erwärmung<br />

Sicherheit: Normen und Sicherheit<br />

Hrsg.: H. Pfeifer, B. Nacke, F. Beneke<br />

2. Aufl age 2011, 1000 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

Buch + CD-ROM<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten<br />

mit Zusatzinhalten und<br />

vollständigem eBook<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

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Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Praxishandbuch <strong>Thermoprozesstechnik</strong> Band II + CD-ROM<br />

2. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2948-5<br />

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2. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-2955-3<br />

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Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

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PAPTP22010


Lexikon der<br />

Gastechnik<br />

Begriffe, Definitionen und<br />

Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der Gastechnik“<br />

ein elementares Nachschlagewerk für die Gasversorgungswirtschaft.<br />

Kurz gefasste Definitionen erlauben<br />

eine Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen<br />

Begriffe in der öffentlichen Gasversorgung.<br />

Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen<br />

im Gasfach“ des DVGW wurde das Werk von<br />

verschiedenen Autorenteams kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Defi nitionen<br />

enthält die 5. Aufl age viele neue Begriffe zu den aktuellen<br />

technischen Entwicklungen.<br />

Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden,<br />

wird das Kompendium jetzt auch in vollständig digitaler<br />

Form angeboten.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Aufl age 2011, ca. 250 Seiten + Datenträger, Broschur<br />

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___ Ex. Lexikon der Gastechnik (ISBN: 978-3-8356-3280-6)<br />

zum Preis von € 50,– zzgl. Versand<br />

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Glühen von kornorientiertem Elektroblech<br />

in gasbeheizten Mehrstapel-<br />

Haubenglühanlagen<br />

Annealing of grain oriented silicon steel in gas-fired multi-stack batch<br />

annealing furnaces<br />

Von Peter Wendt, Frank Maschler, Michal Buryan, Malte Fließ<br />

FACHBERICHTE<br />

Im Gegenteil zum breiten Einsatz für Kohlenstoffstahl und Edelstahl haben sich<br />

Einstapel-Haubenglühöfen beim Glühen von kornorientiertem Elektroblech nicht<br />

durchgesetzt. Der Vorteil des gasdichten Glühraums ist aus Prozesssicht beim<br />

Elektroband nicht notwendig, so dass innerhalb der letzten 20 Jahre alle neuen<br />

Anlagen aus Effektivitätsgründen als Mehrstapel-Haubenglühanlagen ausgeführt<br />

wurden. Für die Bezeichnung dieser Anlagen hat sich auch im deutschsprachigen<br />

Raum der englische Begriff MBAF (Multi Stack Bell Type Annealing<br />

Furnaces) durchgesetzt.<br />

In contrast to their widespread use for carbon steel and stainless steel, singlestack<br />

bell-type annealing furnaces have not become an established solution for<br />

the annealing of grain-oriented electrical steel sheet. The advantage of a gastight<br />

annealing chamber offered by these furnaces is not necessary for electrical<br />

sheet for process reasons. For efficiency reasons, most of the new plants constructed<br />

for these applications over the past 20 years have therefore been multistack<br />

bell-type annealing furnaces (MBAF).<br />

Die Hochtemperaturglühung in der<br />

MBAF-Haubenglühanlage erfolgt<br />

nach der Entkohlung des kaltgewalzten<br />

Bandes (Bild 1) und anschließender<br />

Beschichtung des Bandes mit<br />

Magnesiumoxid.<br />

Ausschnitt der Referenzliste zeigt, wurden<br />

allein in den letzten fünf Jahren 44<br />

MBAF-Sockel mit insgesamt 135 Glühplätzen<br />

und einer Gesamtglühkapazität<br />

von über 140.000 t/a installiert bzw. beauftragt.<br />

Die Hochtemperaturglühung von<br />

kornorientiertem Elektroblech<br />

Ziel der Hochtemperatur-Glühung ist die<br />

Ausprägung der sog. GOSS-Textur, die<br />

zwischen 900 °C und 1100 °C abläuft.<br />

Im Temperaturbereich unterhalb dieser<br />

Schwelle muss das Grobkornwachstum<br />

des bereits rekristallisierten Bandes unterdrückt<br />

werden. Dies wird durch Inhibitoren<br />

(z.B. AlN, MnS) in geeigneter Konzentration<br />

und Korngröße erreicht.<br />

Als GOSS-Textur bezeichnet man die<br />

Ausrichtung der kubischen Kristalle mit<br />

ihrer Seitenkante in Walzrichtung, d.h. in<br />

Orientierung (Bild 4). Je genauer<br />

die Seitenkanten in Walzrichtung orientiert<br />

sind, desto besser sind die magnetischen<br />

Eigenschaften.<br />

Zu Beginn der Glühung liegen nur sehr<br />

wenige Kristalle in GOSS-Textur vor.<br />

Beim Durchlaufen der Umwandlungstemperatur<br />

wachsen die Bezirke mit<br />

GOSS-Textur, indem sie anderweitig ori-<br />

Der Einsatz von kornorientiertem Elektroband<br />

ist von Vorteil bei Anwendungen,<br />

wo der magnetische Fluss in eine<br />

Richtung verläuft. Dies ist vorwiegend<br />

der Fall in Verteilungs- und Leistungstransformatoren,<br />

Drosselspulen und<br />

Wandlern (Bild 2 [1]).<br />

Bei den installierten Anlagen dieses Typs<br />

hat die LOI Thermprocess GmbH einen<br />

Marktanteil von 100 % weltweit. Die<br />

Glühkapazitäten für das kornorientierte<br />

Elektroblech wurden in den letzten Jahren<br />

auf Grund des steigenden Bedarfs<br />

der vorher genannten Produkte stetig<br />

vergrößert, was ein Teilausschnitt aus der<br />

Referenzliste belegt (Bild 3). Wie der<br />

Bild 1: Übersicht Verfahrensstufen zur Herstellung von kornorientiertem Band<br />

Fig. 1: Process steps for the production of grain-oriented steel strip<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

495


FACHBERICHTE<br />

entierte Kristalle an ihren Grenzen umwandeln.<br />

Danach müssen die nun nicht<br />

mehr benötigten Inhibitoren (N, S) durch<br />

Diffusion aus dem Band entfernt werden.<br />

Hierzu dient die Haltestufe bei ca.<br />

1200 °C, bei der üblicherweise reiner<br />

Wasserstoff als Schutzgas genutzt wird.<br />

Weiterhin vollzieht sich während der<br />

Glühung die Umwandlung der MgO-Beschichtung<br />

in Magnesium-Silikat, welches<br />

u.a. zur Isolation der Windungen<br />

und zur Verhinderung des Verklebens<br />

zwischen den Windungen dient.<br />

Bei der Temperaturregelung während<br />

der Aufheizphase ist der Wasserdampfgehalt<br />

der MgO-Beschichtung zu berücksichtigen,<br />

um die Oxidation des<br />

stark siliziumlegierten Bandes zu begrenzen.<br />

Viele Stahlproduzenten verwenden<br />

Material mit einem hohen Schwefelgehalt,<br />

um die gewünschte Gefügeorien-<br />

Bild 2: Anwendungen von kornorientiertem<br />

Elektroblech [1]<br />

Fig. 2: Applications of grain-oriented electrical<br />

sheet [1]<br />

tierung bei der vorangehenden Bearbeitung<br />

zu beeinflussen. Schwefel im Stahl<br />

reagiert beim Hochtemperaturglühen<br />

während des Haltens mit der<br />

Wasserstoffschutz gas atmosphäre und<br />

bildet H 2 S. Auch dies ist bei der Auswahl<br />

der Ausrüstung zu bedenken.<br />

Die Schutzhauben und die Heizhaube<br />

werden zunächst für einen vorgegebenen<br />

Zeitraum mit einer bestimmten<br />

Menge Stickstoff gespült. Anschließend<br />

wird Wasserstoff als Schutzgasatmosphäre<br />

eingeleitet. Die Spülung mit Wasserstoff<br />

wird während des Heizens und<br />

Kühlens fortgesetzt, um gasförmige Reaktionsprodukte<br />

zu entfernen und einen<br />

positiven Druck unter der Schutzhaube<br />

aufrechtzuerhalten. Die Kühlung erfolgt,<br />

indem Verbrennungsluft durch die Brenner<br />

in den Heizraum eingeblasen wird.<br />

Zum Ende des Glühprozesses werden<br />

Heizhaube und Schutzhauben mit Stickstoff<br />

gespült, bevor die Heizhaube gezogen<br />

wird (Bild 5), um auf einem anderen<br />

Glühsockel eingesetzt zu werden. Um<br />

eine Oxidation der Bunde während der<br />

abschließenden Kühlung zu verhindern,<br />

wird die Stickstoffspülung der Schutzhauben<br />

und Bunde fortgesetzt bis die<br />

für den Abschluss des Zyklus festgesetzte<br />

Temperatur erreicht ist.<br />

Anlagenaufbau und<br />

Anlagentypen<br />

Anlagenaufbau<br />

Im Vergleich zu den allgemein bekannten<br />

Einstapel-Haubenglühanlagen unterscheidet<br />

sich das Hochtemperaturglühen<br />

in Mehrstapelanlagen sowohl konstruktiv<br />

als auch prozesstechnisch in wesentlichen<br />

Punkten:<br />

a) Aufgrund der hohen Glühtemperaturen<br />

(1170 bis 1220 °C) erfolgt die<br />

Wärmeübertragung fast ausschließlich<br />

durch Strahlung und deshalb wird auf<br />

eine interne Umwälzung mittels Sockelventilator<br />

verzichtet.<br />

b) Es wird eine Sandtassenabdichtung<br />

zwischen Schutzhaube und Glühraum<br />

bevorzugt, sowie zusätzlich eine Wasserdichtung<br />

am Umfang des Glühsockels<br />

eingesetzt.<br />

c) Die Schutzgaszusammensetzung variiert<br />

aus prozesstechnischen Gründen<br />

mehrfach innerhalb des Glühprozesses<br />

(Bild 6).<br />

Bild 3: Ausschnitt Referenzliste MBAF-Anlagen<br />

Fig. 3: Except from reference list for MBAF plants<br />

496<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

d) Der Heizraum unter der Mehrstapel-<br />

Heizhaube ist während des Glühprozesses<br />

mit der gleichen Schutzgasatmosphäre<br />

befüllt wie die Schutzhaube.<br />

Das System von Heizhaube und<br />

Glühsockel wird während des gesamten<br />

Glühzyklus unter Druck gehalten,<br />

so dass keine Luft in die Heizhaube<br />

eintritt bzw. an die Bunde gelangen<br />

kann, die gerade geglüht werden.<br />

e) Weltweit hat sich eine Elektrobeheizung<br />

durchgesetzt. Die Widerstandsheizung<br />

durch in die Heizhaubenwände<br />

und -decke eingebettete Heizelemente<br />

sorgt für eine optimale<br />

Temperaturgleichmäßigkeit von weniger<br />

als ±10 K in den Bunden.<br />

f) Die Kühlung wird intensiviert durch an<br />

der Heizhaube installierte hocheffektive,<br />

gasdichte Kühlsysteme um die<br />

Kühlzeit zu reduzieren.<br />

Anlagentypen<br />

Unter der Heizhaube sind in der Regel<br />

drei oder vier einzelne Glühgutstuhlungen<br />

in einer Reihe angeordnet. Beim Einsatz<br />

kleinerer Bunde (≤ 12 t) erfolgt in<br />

der Regel eine zweilagige Chargierung,<br />

das heißt, es können zwei Bunde übereinander<br />

auf selbsttragenden Platten geladen<br />

werden (Bild 7).<br />

Bei größeren Bunden wird auf eine zweilagige<br />

Chargierung verzichtet, weil dann<br />

die tragende Stützkonstruktion für diese<br />

Bundgewichte nicht mehr effektiv ist.<br />

Große Bunde (> 12 t) werden deshalb in<br />

der Regel einlagig auf eine Hochtempera<br />

turtrageplatte aus einer hochhitzebeständigen<br />

Legierung geladen oder direkt<br />

auf das Sandmedium im Glühsockel<br />

gestellt (Bild 8).<br />

Jede Glühgutstuhlung hat eigene<br />

Schutzgaseingänge und eine Schutzhaube,<br />

um die Schutzgasatmosphäre um<br />

die einzelnen Bunde zu lenken. Schutzhauben<br />

werden in der Regel aus einem<br />

rostfreien Hochtemperaturstahl hergestellt.<br />

Da während des Glühens Heizhaubentemperaturen<br />

von bis zu 1250 °C erreicht<br />

werden, ist die Wahl des Schutzhaubenmaterials<br />

im Hinblick auf die<br />

Lebensdauer von erheblicher Bedeutung.<br />

Die Schutzhauben werden durch ihr<br />

Eigengewicht mittels Sandtasse gegenüber<br />

dem Sockel abgedichtet. Während<br />

des Spülens wird das Atmosphärenabgas<br />

durch einen geringen Überdruck aus der<br />

Schutzhaube durch den Sand in das Innere<br />

der Heizhaube geleitet und dann<br />

durch das Ausgangsdruckventil aus der<br />

Heizhaube abgeführt. Der ausgespülte<br />

Bild 4: Ausbildung der GOSS-Textur beim Hochtemperaturglühen<br />

Fig. 4: Formation of GOSS texture in high-temperature annealing<br />

Bild 5: MBAF-Anlage: Ziehen der Heizhaube<br />

Fig. 5: MBAF plant: removal of heating hood<br />

Bild 6: Typische Glühkurve von kornorientiertem Elektroblech<br />

Fig. 6: Typical annealing program for grain-oriented electrical sheet<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

497


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: MBAF-Anlage: zweilagige Chargierung<br />

Fig. 7: MBAF plant with two-layer charging<br />

Bild 8: MBAF-Anlage: einlagige Chargierung<br />

Fig. 8: MBAF plant with single-layer charging<br />

Wasserstoff wird am Heizhaubenausgang<br />

verbrannt.<br />

Gasbeheizte MBAF<br />

Motivation und Randbedingungen<br />

für die Entwicklung<br />

In gewachsenen Stahlwerksstrukturen ist<br />

eine in der Prozessroute sinnvolle Installation<br />

einer elektrisch beheizten Mehrstapelhaubenofenanlage<br />

nicht immer<br />

problem los möglich. Oftmals ist die benötigte<br />

Spannungsversorgung nicht ausreichend<br />

bzw. nicht vorhanden und die<br />

Installation einer entsprechenden Mittelspannungsver<br />

sor gung mit entsprechenden<br />

Trafos ist aufwändig und kostenintensiv.<br />

Brenn- und Schutz gase sind in der<br />

Regel vorhanden und leicht bis zum<br />

Übergabepunkt an eine MBAF-Anlage<br />

heranzuführen. Weiterhin sind die Kosten<br />

für die Beschaffung von Brenngas im<br />

Vergleich zur elektrischen Energie bei<br />

vielen Kunden geringer.<br />

Aus diesen Gründen hat sich die LOI<br />

Thermprocess im Jahre 2008 dazu<br />

entschlos sen, auf der Basis der elektrisch<br />

beheizten Mehrstapel-Anlage mit zwei-<br />

lagiger Char gierung (3x2) und den Erfahrungen<br />

aus dem Bereich der Einstapel-Haubenglühöfen<br />

eine gasbeheizte<br />

Anlage zu entwickeln, die im Jahre 2009<br />

erfolgreich in Betrieb genommen wurde.<br />

Randbedingungen für die Entwicklung<br />

Die erste Bedingung für die erfolgreiche<br />

Entwicklung einer solchen Anlage ist natürlich<br />

die Qualität des Produktes, die<br />

durch eine neue Beheizungstechno logie<br />

nicht verschlechtert werden darf. Um<br />

dies zu gewährleisten, müssen die bewährten<br />

Glühkurven mit den entsprechenden<br />

Parametern (Aufheiz- und Abkühlraten,<br />

Haltezeiten, Temperaturgleichmäßigkeit<br />

im Glühstapel und in<br />

den Coils, Schutzgas atmosphären im<br />

Glühraum etc.) abgebildet und eingehalten<br />

werden können.<br />

Die Änderung der Beheizungseinrichtung<br />

bedingt eine Anpassung der Sicherheits<br />

einrichtungen an der Anlage, um<br />

einen gefahrlosen Betrieb zu garantieren,<br />

da sich während des Glühprozesses<br />

Schutz- und Brenngase im gleichen<br />

Brennraum vermischen. Zusätzlich sind<br />

die gesetzlichen Grenzwerte für die ent-<br />

stehenden Abgase bei Glühtemperaturen<br />

von ca. 1200°C einzuhalten.<br />

Das Design der neuen Anlage muss zudem<br />

eine vergleichbare Bedien- und<br />

Wartungs freundlichkeit aufweisen und<br />

nicht zuletzt bei Betriebs- und Instandhal<br />

tungs kosten im Rahmen der bekannten<br />

Größen aus dem Betrieb von elektrisch<br />

beheizten MBAF-Anlagen liegen.<br />

Beheizungseinrichtung<br />

Kern der Neuentwicklung war das Design<br />

der Beheizungseinrichtung. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Brennerlieferanten<br />

WS Wärmeprozesstechnik und<br />

dem Gaswärme Institut e.V. in Essen<br />

wurden verschiedene Brenneranordnungen<br />

bzgl. ihrer Flammengeschwindigkeiten<br />

und Temperaturverteilungen im<br />

Brennraum und Strömungspfade simuliert.<br />

In Bild 9 ist die Temperatur- und<br />

Geschwindigkeitsver teilung im Brenner<br />

im Flammenbetrieb dargestellt.<br />

Bild 10 zeigt die gewählte Brenneranordnung<br />

an der Heizhaube. Jede Stirnseite<br />

ist mit fünf Brennern ausgerüstet.<br />

Bild 9: Temperatur- und<br />

Geschwindigkeitsverteilung<br />

im Brenner (Flammenbetrieb)<br />

Fig. 9: Temperature and<br />

velocity distribution in<br />

burner (flame operation)<br />

498<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

An jeder Längsseite der Heizhaube sind<br />

zusätzlich zwei Brenner installiert.<br />

Durch die gewählte Brenneranordnung<br />

lässt sich eine gleichmäßige Temperaturver<br />

teilung im Brennraum erzielen, wie<br />

die Ergebnisse der CFD-Simulation für<br />

die Schutzhaubentemperaturverteilung<br />

(Bild 11) zeigen.<br />

Üblicherweise wird bei > 850 °C in den<br />

flammenlosen Betrieb (FLOX-Modus) geschal<br />

tet, mit dem Ergebnis sehr niedriger<br />

NOx-Emissionen. Im Flammenbetrieb<br />

werden max. 200 mg/m³ erreicht, im<br />

FLOX-Betrieb


FACHBERICHTE<br />

Bild 12: Gasbeheizte<br />

MBAF-Anlage<br />

(drei Sockel, zwei<br />

Heizhauben)<br />

Fig. 12: Gas-fired<br />

MBAF plant (3<br />

bases, 2 heating<br />

hoods)<br />

duziert sich der Unterschied in den<br />

Investitions kosten im Vergleich zur gasbeheizten<br />

Mehrstapelhaubenofenanlage<br />

erheblich. Für den oben genannten Fall<br />

werden die Mehraufwendungen für die<br />

Gas-MBAF nach etwas mehr als einem<br />

Jahr ausgeglichen.<br />

Max. Coilaußendurchmesser:<br />

1500 mm<br />

Max. Bandbreite: 1050 mm<br />

Max. Coilgewicht: 10 t<br />

Max. Chargengewicht: 60 t<br />

Anschlusswert Heizhaube: 1120 kW<br />

Produktionskapazität: 10.000 t/Jahr<br />

Der Aufbau des Glühsockels ist der elektrisch<br />

beheizten Variante weitestgehend<br />

gleich. Die Beheizung ist mit insgesamt<br />

zehn Hauptbrennern (je 100 kW) und<br />

vier Seitenbrennern (je 30 KW) realisiert.<br />

Der Hauptteil des Abgases wird durch die<br />

Rekuperatorbrenner zur Vorwärmung<br />

der Verbrennungsluft abgeführt, ein kleiner<br />

Teil wird zur Ofendruckregelung benutzt<br />

und über einen separaten Ausgang<br />

abgezogen. Zur Abkühlung der Charge<br />

wird kalte Verbrennungsluft genutzt.<br />

Vergleich elektrisch und<br />

gasbeheizte MBAF<br />

Typische Glühkurve<br />

Vergleicht man eine typische Glühkurve<br />

einer elektrisch beheizten Mehrstapelhaubenofenanlage<br />

mit der einer gasbeheizten<br />

Anlage, dann zeigt sich, dass die<br />

Temperatur-Zeit-Kurven nahezu identisch<br />

sind. Der Temperaturausgleich im<br />

Coil ist in beiden Anla gentypen gleich.<br />

Die Abkühlung der Bunde in der gasbeheizten<br />

Anlage ist am Kühl anfang etwas<br />

langsamer, was sich jedoch im Laufe der<br />

gesamten Kühlung wieder ausgleicht.<br />

Während bei der elektrisch beheizten<br />

Variante im Heizraum nahezu die gleiche<br />

Atmosphäre vorliegt wie im Glühraum<br />

und die Abdichtung zur Umgebung<br />

durch die Heizhaube bzw. deren Wassertasse<br />

zum Sockel hin erfolgt, ist bei der<br />

gasbeheizten Variante der Heizraum mit<br />

Verbrennungsabgas gefüllt. Es ist sicherzustellen,<br />

dass das aus den Schutzhau-<br />

ben über die Sandtassen in den Heizraum<br />

austretende Schutzgas sicher verbrannt<br />

wird. Wasserstoff kann nur<br />

oberhalb der Sicherheits-Zündtemperatur<br />

von 750 °C eingesetzt werden. Durch<br />

geeignet positionierte Temperatur-Messstellen<br />

und einer angepassten Steuerung<br />

der Beheizung konnte ein der elektrisch<br />

beheizten Anlage gleichwertiges Wasserstoff-Spülregime<br />

ermöglicht werden.<br />

Glühergebnisse<br />

Aus den Produktionsergebnissen in den<br />

letzten zwei Jahren zeigt sich, dass die<br />

elektromagnetischen Eigenschaften des<br />

geglühten Elektrobleches in keiner Weise<br />

abhängig von der Beheizungsart sind.<br />

Dies konnte in vollem Umfang vom Kunden<br />

bestätigt werden. Die Eigenschaften<br />

werden nur durch die Gestaltung der<br />

Glühkurven erzeugt. Da der Temperaturausgleich<br />

im Coil nahezu identisch verläuft,<br />

lassen sich Glühkurven von der E-<br />

MBAF auf die Gas-MBAF übertragen und<br />

umgekehrt.<br />

Investitions- und Betriebskosten<br />

Unter der Annahme, dass für die Installation<br />

einer MBAF-Anlage die erforderliche<br />

Mittelspannungsversorgung im Bereich<br />

der Anlage zur Verfügung steht und man<br />

die gebaute Anlage auf eine Anlage mit<br />

sechs Glühsockeln und fünf Heizhauben<br />

hochrechnet, ergeben sich für die gasbeheizte<br />

Anlage um ca. 25 % höhere Investitionskosten.<br />

Demgegenüber stehen<br />

Einsparungen von ca. 10 % bei den Kosten<br />

für die notwendi gen Schutzgase und<br />

ca. 25 % bei der Energie für die Beheizung<br />

der Anlage. Durch die reduzierten<br />

Betriebskosten werden die Mehraufwendungen<br />

bei der Beschaffung nach ca.<br />

zwei Jahren ausgeglichen.<br />

Falls für die elektrisch beheizte MBAF-<br />

Anlage eine zusätzliche Mittel span nungsver<br />

sorgung installiert werden muss, re-<br />

Fazit<br />

Die Erfahrungen mit der neu entwickelten<br />

gasbeheizten Mehrstapel haubenofen<br />

anlage zeigen, dass dieser Anlagentyp<br />

aus technischer und prozesstechnischer<br />

Sicht gleichwertig mit der elektrisch<br />

beheizten MBAF-Anlage ist. Das Investment<br />

für die Installation des neuen Anlagentyps<br />

hängt von den geschilderten<br />

Rahmenbedin gungen beim Kunden ab.<br />

Der Rückfluss der höheren Investitionskosten<br />

wird durch eine Reduzierung der<br />

Betriebskosten erreicht.<br />

Literatur<br />

[1] Merkblatt 401: Elektroband und -blech,<br />

Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf<br />

[1] Dr. Wendt, Peter; Gasse, William: Benefits of<br />

converting HN batch annealing to hydrogen;<br />

Steel Times <strong>International</strong>, September 2002,<br />

pages 18-21<br />

[2] Dr. Wendt, Peter; Maschler, Frank; Dr. Wang,<br />

Peizhong; Quality aspects of hydrogen annealed<br />

steel strip; Metallurgical Plant and<br />

Technology 6 (2007), pages 154-162 •<br />

Dr.-Ing. Peter Wendt<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Tel.: 0201/ 1891-236<br />

Peter.Wendt@loi-italimpianti.de<br />

Dipl.-Ing. Frank Maschler<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Tel.: 0201/ 1891-308<br />

Frank.Maschler@<br />

loi-italimpianti.de<br />

Dr.-Ing. Michal Buryan<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Tel.: 0201/ 1891-349<br />

Michal.Buryan@<br />

loi-italimpianti.de<br />

Dipl.-Ing. Malte Fließ<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Tel.: 0201 / 1891-854<br />

Malte.Fliess@loi-italimpianti.de<br />

500<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Produktivitätssteigerung durch<br />

Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

und Sauerstoff in Schutzgasöfen<br />

Improving the productivity of controlled atmosphere furnaces with oxygen<br />

Von Anders Lugnet, Gerd Waning<br />

FACHBERICHTE<br />

Der Durchsatz von großen Durchlauf-Schutzgasöfen (üblicherweise sind dies Rollenherddurchlauf-<br />

oder Durchstoßöfen) wird oft durch ihre Leistungsfähigkeit<br />

beim Aufheizen der Charge begrenzt. Versuche mit flammenlosen Oxyfuel-Brennern<br />

haben gezeigt, dass man mit diesem Brennertyp die Wärmestromdichte,<br />

die von den zur indirekten Beheizung der Öfen verwendeten Strahlrohren ausgeht,<br />

fast verdoppeln kann, was eine höhere Wärmeübertragung bei den gleichen<br />

Rohrtemperaturen ermöglicht. Es war jedoch unklar, ob dies tatsächlich die<br />

Leistung des Ofens verbessern würde. Unter Einsatz einer numerischen Strömungssimulation<br />

wurde dazu das Modell eines kompletten Rollenherddurchlaufofens<br />

gebaut, wobei besonders auf die Leistungsfähigkeit des Ofens beim<br />

Aufheizen der Charge geachtet wurde.<br />

The output of large continuous controlled atmosphere furnaces, typically rollerhearths<br />

or pushers, is often limited by their ability to heat up the load. Experiments<br />

with flameless oxy-fuel burners have shown that this type of burner can<br />

almost double the heat flux from the radiant tubes used to heat these furnaces<br />

indirectly, enabling higher heat transfer at the same tube temperatures. However<br />

it was not clear if this would actually improve the performance of the furnace. A<br />

model of a complete roller hearth furnace focusing on its performance in heating<br />

the load was constructed using computational fluid dynamics.<br />

Bei großen Durchlauf-Schutzgasöfen,<br />

die indirekt über Strahlrohre<br />

beheizt werden, handelt es sich üblicherweise<br />

um Rollenherddurchlauföfen<br />

(Bild 1) oder Durchstoßöfen. Bei beiden<br />

Ofenarten ist der Durchsatz – aufgrund<br />

des Zeitaufwands für das Aufheizen der<br />

Charge – oft begrenzt. Infolge des geringen<br />

Platzes kann man diesen Nachteil<br />

aber nicht einfach dadurch ausgleichen,<br />

dass man am vorderen Teil des Ofens<br />

weitere Strahlheizrohre anbringt. Zudem<br />

kann man die Rohre selbst nicht heißer<br />

laufen lassen, da sie aufgrund des Materials,<br />

aus dem sie bestehen, bereits die<br />

Grenze ihrer thermischen Belastbarkeit<br />

erreicht haben. Eine mögliche Lösung<br />

wäre jedoch, die vom Strahlrohr ausgehende<br />

Wärmestromdichte zu erhöhen.<br />

Um dies zu bewerkstelligen, könnte man<br />

z.B. den Brenner durch die flammenlose<br />

REBOX ® -Brennertechnologie von Linde<br />

ersetzen [1, 2]. Diese Technologie erhöht<br />

die Wärmestromdichte – die beim besten<br />

herkömmlichen Airfuel-Brenner seiner<br />

Klasse maximal 50 kW/m 2 beträgt –<br />

auf 90 kW/m 2 . REBOX ® -Brenner sind<br />

aber nicht nur effizienter (sie weisen, im<br />

Vergleich zu den üblichen Effizienzen<br />

von nur 75 % bei den führenden konventionellen<br />

Brennern, Effizienzen von<br />

über 90 % auf), sie erzeugen auch fast<br />

kein NO x . Aufgrund der Verbrennungseigenschaften<br />

ist das Temperaturprofil auf<br />

der gesamten Arbeitslänge des Brenners<br />

(ca. 0,5 bis 2 m) sehr flach, wodurch<br />

man eine höhere Mitteltemperatur erhält<br />

als mit einem herkömmlichen Brenner<br />

(Bild 2).<br />

Die Wärmestromdichte zu erhöhen löst<br />

die gestellte Aufgabe jedoch nicht ganz,<br />

denn die Wärme muss schließlich noch<br />

vom Rohr auf die Charge übertragen<br />

werden. Ein großer Teil der Wärmeübertragung<br />

findet durch Konvektion statt;<br />

und weil die meisten Rollenherddurchlauföfen<br />

keine Ventilatoren besitzen, ist<br />

die Übertragung nicht sehr effizient. Um<br />

in solchen Öfen ohne Ventilatoren die<br />

Zirkulation der Ofenatmosphäre zu<br />

verbessern, wurde von Linde die<br />

CARBOJET ® -Hochgeschwindig keits gaseindüsung<br />

entwickelt [3, 4]. Es wurde<br />

getestet, ob die Verwendung von Brennern<br />

mit hoher Wärmestromdichte in<br />

Kombination mit der CARBOJET ® -<br />

Technologie zur Verbesserung der Atmosphärenzirkulation<br />

die Heizleistung eines<br />

typischen Rollenherddurchlaufofens verbessern<br />

würde.<br />

Um die optimale Konfiguration zu bestimmen<br />

und die potenzielle Produktionssteigerung<br />

vorausberechnen zu können,<br />

wurde entschieden, vor der Installation<br />

des Systems in einem großen Rollenherddurchlaufofen<br />

eine numerische Strömungssimulation<br />

durchzuführen.<br />

Das Modell<br />

Modellbeschreibung<br />

Die Modellierung des Rollenherddurchlaufofens<br />

(RHO) auf Basis der numerischen<br />

Strömungssimulation (CFD) wurde<br />

unter Einsatz des handelsüblichen CFD-<br />

Codes FLUENT 6.3.26 durchgeführt. Für<br />

den Aufbau der Geometrie und des Netzes<br />

wurde GAMBIT 2.4 verwendet. Neben<br />

der Modellierung einer Gesamtlänge<br />

von 20 m für den Glühraum des RHO<br />

wurde die Modellierungsanalyse zudem<br />

auf den Kühlabschnitt erweitert, der sich<br />

50 m hinter dem Ofen erstreckt.<br />

Beim Bau des CFD-Modells wurden die<br />

folgenden Parameter verwendet:<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

501


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: Brenner an einem Rollenherddurchlaufofen<br />

Fig. 1: A roller hearth furnace showing the burners<br />

– Gesamtlänge des RHO: 20 m<br />

– Gesamtlänge des für die numerische<br />

Strömungsanalyse betrachteten Bereichs:<br />

72 m<br />

– Gesamtzahl der Strahlrohre über den<br />

Rollen: 39<br />

– Gesamtzahl der Strahlrohre unter den<br />

Rollen: 38<br />

Wo keine Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

verwendet wurde, vernetzte<br />

man den gesamten Bereich unter Verwendung<br />

von sechsflächigen Zellen.<br />

Dort, wo die Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

eingesetzt wurde, wurden die<br />

Bereiche um die Düsen unter Verwendung<br />

von feinen, vierflächigen Zellen vernetzt<br />

und der verbleibende Raum mit<br />

sechsflächigen Zellen aufgefüllt. Dies ermöglichte<br />

eine präzise Auflösung des<br />

Strömungsfeldes in der Nähe der Düsen,<br />

wo zu erwarten war, dass die Geschwindigkeitsgradienten<br />

hoch sind. Wo keine<br />

Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung zum<br />

Einsatz kam, betrug die Gesamtzahl der<br />

Maschen 1,8 Mio. Zellen; wo die Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

verwendet<br />

wurde, ergaben sich 2,4 Mio. Zellen.<br />

Modellierung und Randbedingungen<br />

Um die Wirkung der Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

zu untersuchen, wurde<br />

dem Ofen Endogas mit einer Durchflussrate<br />

von 55 kg/h zugeführt. Gleichzeitig<br />

wurde Stickstoff mit 175 kg/h<br />

eingedüst. Dabei übernahmen vier<br />

CARBOJET ® -Düsen jeweils 11,2 kg/h der<br />

gesamten Stickstoffzufuhr. Die Ofenwände<br />

wurden unter Einsatz der Randbedingung<br />

für Wände in FLUENT modelliert.<br />

Die Stärke der Ofenauskleidung<br />

wurde aufgrund der Einschränkungen<br />

der Geometrie und der Maschen nicht<br />

berücksichtigt. Basierend auf der verfügbaren<br />

Fachliteratur wird vorausgesetzt,<br />

dass eine konstante Wärmestromdichte<br />

von 750 W/m 2 von den Ofenwänden abgeleitet<br />

wird [5].<br />

Die Einlässe für das Endogas und den<br />

Stickstoff wurden als Massenstromeinlässe<br />

definiert. Die im Vergleich zu den Abmessungen<br />

des Ofens geringe Größe der<br />

CARBOJET ® -Lanzen machte es unmöglich,<br />

diese Lanzen innerhalb des Ofenmodells<br />

geometrisch richtig darzustellen. Im<br />

Modell wurden sie deshalb durch Massen-<br />

und Impulsquellen ersetzt. Dieser<br />

Vorgang wurde durch den Vergleich von<br />

Ergebnissen einer vorangegangenen Simulation<br />

bestätigt, bei der eine einzelne<br />

Lanze detailliert dargestellt wurde. Turbulenz<br />

wurde mit dem k-ω-Modell behandelt.<br />

In vorangegangenen Studien<br />

wurde festgestellt, dass dieses Modell bei<br />

freien Konvektionsströmen eine bessere<br />

Korrespondenz zwischen den Experimenten<br />

und der Simulation erzielt als das k-ε-<br />

Modell. Strahlung wurde im Rahmen des<br />

„sophisticated discrete ordinates model“<br />

(DOM) berücksichtigt. Die in der Strömung<br />

vorhandenen Spezies weisen eine<br />

zu vernachlässigende Strahlungsabsorption<br />

auf.<br />

Infolge der Einschränkungen bezüglich<br />

der Größe des Modells kann das Material,<br />

das im Ofen verarbeitet wird (insbesondere<br />

die Charge), nicht geometrisch<br />

aufgelöst werden. Stattdessen wird das<br />

Material als eine flache Oberflächenzone<br />

aufgefasst, die durch die Länge des<br />

Ofens verläuft. Für die Brenner in der<br />

Eingangshälfte des Ofens wurde bezüglich<br />

der Wärmestromdichte eine Randbedingung<br />

von 50 KW/m 2 festgelegt. Für<br />

die Fälle, in denen Oxyfuel-Brenner verwendet<br />

wurden, wurde definiert, dass<br />

die ersten 10 Brenner eine Wärmestromdichte<br />

von 90 KW/m 2 haben sollten. Für<br />

die Brenner in der hinteren Hälfte des<br />

Glühraums wurde die Wärmestromdichte<br />

auf 20 KW/m 2 gesenkt, um die Temperatur<br />

der Metalloberfläche unter den<br />

zulässigen Grenzwerten zu halten<br />

(Bild 3).<br />

Modellierungsansatz<br />

Nach 9,3 m vom Eingang sollte die Charge<br />

eine Temperatur von 850 °C erreicht<br />

Bild 2: Temperaturprofile eines herkömmlichen und eines mit einem<br />

REBOX ® -Brenner befeuerten Rohres<br />

Fig. 2: The temperature profiles of a conventional and a REBOX ® burner<br />

fired tube<br />

Bild 3: Das Modell des Rollenherddurchlaufofens (Eingangs- und Kühlabschnitt<br />

nicht im Bild)<br />

Fig. 3: The roller hearth furnace model (entry and cooling section not<br />

shown)<br />

502<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Anschließend wurde unter Verwendung<br />

der Daten der Wärmeübertragungskoefhaben.<br />

Ziel war es, hierfür die maximale<br />

Beladungsmasse unter den jeweils gegebenen<br />

Bedingungen zu ermitteln. Die gewählte<br />

Temperatur ist dabei typisch für<br />

das Glühen von Rohren in dieser Ofenart.<br />

Zur Lösung der gegebenen Aufgabe sind<br />

zwei Ansätze möglich: Beim instationären<br />

Lösungsansatz müsste für viele Positionen<br />

der fortlaufenden Charge eine<br />

neue Berechnung durchgeführt werden.<br />

Bei einer stationären (zeitlich nicht variierenden)<br />

Simulation, bei der man die<br />

Charge in einer Position halten kann,<br />

muss man andere Wege finden, um die<br />

Bewegung der Charge nachzuahmen.<br />

Jede Methode hat ihre Nachteile. Bei der<br />

instationären Simulation führen die<br />

Komplexität der Geometrie und die Größe<br />

des Bereichs zu einer Gesamtmaschenzahl<br />

von über 2 Mio. Zellen. Die<br />

Durchführung einer Simulation mit beweglichen<br />

Maschen unter Verwendung<br />

der Maschengrößen und über den zu<br />

betrachtenden Zeitraum macht es unmöglich,<br />

innerhalb einer vernünftigen<br />

Zeitspanne Ergebnisse zu erzielen. Bei<br />

der Verwendung einer stationären Simulation<br />

hingegen hat man, obwohl man<br />

damit in einem vernünftigen Zeitrahmen<br />

Ergebnisse erzielen kann, das Problem,<br />

dass es schwierig ist, die dem Prozess innewohnende<br />

Unbeständigkeit (d.h. die<br />

Bewegung der Charge) zu simulieren.<br />

Stationärer Ansatz<br />

Bei der Durchführung der stationären Simulation<br />

wurde vorausgesetzt, dass die<br />

Temperatur an jedem Punkt innerhalb<br />

des Rollenherddurchlaufofens konstant<br />

ist; und dass der Wärmeübertragungskoeffizient<br />

auf der Oberfläche der<br />

Stahlcharge an jedem Punkt konstant<br />

sein wird, über die Länge der Charge jedoch<br />

variieren wird. Zudem wurde der<br />

Bereich, der die Charge enthält, in mehrere<br />

Unterbereiche unterteilt.<br />

Um die Simulation durchzuführen wurde<br />

vorausgesetzt, dass es auf der Oberfläche<br />

der Charge eine Temperaturverteilung<br />

gebe. Alle anderen Randbedingungen<br />

waren dieselben wie die oben dargestellten,<br />

und es wurde keine Wärme -<br />

leitungsgleichung innerhalb der Charge<br />

gelöst.<br />

Anschließend wurde das Modellieren<br />

durchgeführt:<br />

Durch eine numerische Strömungssimulation<br />

konnte man die Strömungs- und<br />

Temperaturfelder erhalten. Der Wert des<br />

Wärmeübertragungskoeffizienten auf<br />

Bei der Wiederholung des Modells mit<br />

CARBOJET ® -Hochgeschwindigkeits gasdü<br />

sen (Simulationen 3 und 4) konnten an<br />

der 9,3-m-Marke mit der Standard-Airfuder<br />

Oberfläche jeder Zone wurde abgeleitet<br />

als<br />

Total Surface heat flux<br />

h =<br />

( T −T<br />

)<br />

wall<br />

ref<br />

(1)<br />

(wobei T wall die Oberflächentemperatur<br />

der Charge und T ref die Referenztemperatur<br />

(298 K) ist).<br />

Unter Verwendung der Daten der Wärmeübertragungskoeffizienten<br />

wurde die<br />

Temperatur in jedem Bereich der Charge<br />

wie im Folgenden gezeigt berechnet:<br />

Für den Bereich der Charge, der gerade<br />

in den Ofen eintritt (dieser tritt bei T ini<br />

ein), wird die Rate der Wärmeabgabe<br />

durch die erste Zone berechnet als<br />

Q = h * Area<br />

_<br />

*( T − T ) (2)<br />

First _ zone 1 First zone ini ref<br />

Es kann angenommen werden, dass die<br />

erste Zone in diesem Ausmaß Wärme<br />

verlieren wird, bis die Charge die Positionen<br />

der zweiten Zone erreicht. Daher:<br />

Gesamte von der ersten Zone verlorene<br />

Wärme (Joules) = Q First_zone * benötigte<br />

Zeit um die Positionen der zweiten Zone<br />

zu erreichen (3)<br />

Durch die Charge verlorene/aufgenommene<br />

Wärme = m* cp *( Tini − Tfinal<br />

) (4)<br />

(wobei T ini die Anfangstemperatur, T final<br />

die Endtemperatur, m die Masse der<br />

Charge in der betrachteten Zone und C p<br />

die spezifische Wärme des Chargenmaterials<br />

ist)<br />

Die Endtemperatur, die durch die Teile<br />

der ersten Zone bis zum Zeitpunkt des<br />

Erreichens der zweiten Zone erzielt wird,<br />

ist also:<br />

T = T − ( Q*<br />

time)/( m* c p<br />

) (5)<br />

final<br />

ini<br />

Dieser Vorgang wurde wiederholt, um<br />

die Temperatur der anschließenden Zonen<br />

zu berechnen.<br />

Bei der Durchführung dieser Berechnungen<br />

wurde vorausgesetzt, dass die Wärmeleitfähigkeit<br />

einer Stahlcharge deutlich<br />

höher ist als die des sie umgebenden<br />

Gases. Daher ist der Widerstand gegenüber<br />

der Wärmeübertragung auf der<br />

Gasseite deutlich höher. Deswegen wurde<br />

keine Wärmeleitungsgleichung für<br />

das Innere der festen Zone gelöst. Außerdem<br />

wurde vorausgesetzt, dass alle<br />

Rohre in jeder einzelnen Zone die gleiche<br />

Temperatur aufwiesen.<br />

fizienten und der Gleichung (3) die Temperatur<br />

auf jeder Zone der Stahlcharge<br />

berechnet, um für die Charge ein aktualisiertes<br />

Temperaturfeld zu erstellen. Um<br />

neue Wärmeübertragungskoeffizienten<br />

zu berechnen, wurde die Simulation mit<br />

diesem aktualisierten Temperaturfeld<br />

wiederholt. Schließlich wurden die Temperaturen<br />

unter Verwendung der neuen<br />

Wärmeübertragungskoeffizienten neu<br />

errechnet. Dieser Vorgang wurde mehrere<br />

Male wiederholt, bis die Temperaturen<br />

und die Wärmeübertragungskoeffizienten<br />

innerhalb der Wiederholung nicht<br />

mehr variierten.<br />

Simulationen<br />

Insgesamt wurden vier verschiedene Simulationen<br />

durchgeführt. Diese beinhalteten:<br />

1. Alle Airfuel-Brenner ohne Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

2. Ersatz der ersten zehn Brenner durch<br />

Oxyfuel-Brenner ohne Verwendung<br />

von Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

3. Alle Airfuel-Brenner mit Düsen zur<br />

Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung in<br />

Betrieb<br />

4. Ersatz der ersten zehn Brenner durch<br />

Oxyfuel-Brenner mit Düsen zur Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

in Betrieb<br />

Die zweiten, dritten und vierten Simulationen<br />

wurden mit immer größeren Chargen<br />

wiederholt, bis sie anzeigten, dass<br />

die Charge bei einer Distanz von 9,3 m<br />

vom Ofeneinlass eine Temperatur von<br />

850 °C erreichte.<br />

Resultate und Diskussion<br />

Bild 4 vergleicht die Heizrate für die 1.<br />

Simulation unter Verwendung von Airfuel-Brennern<br />

mit einer Beladungsrate von<br />

10 t/h mit der Heizrate von Airfuel-Brennern,<br />

die unter den gleichen Bedingungen<br />

betrieben werden, bei denen jedoch<br />

die ersten 10 Brenner durch Oxyfuel-<br />

Brenner bei einer Beladungsrate vom<br />

10,4 t/h ersetzt wurden (2. Simulation).<br />

Beide erzielen 850 °C am selben Punkt<br />

(9,3 m vom Ofeneinlass), doch es ist auffallend,<br />

dass sich die Charge in der Oxyfuel-Zone<br />

selbst bei erhöhter Beladung<br />

schneller aufheizte.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

503


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Die Heizrate bei Verwendung von Airfuel-Brennern und bei Ersatz<br />

der ersten 10 Brenner durch Oxyfuel-Brenner<br />

Fig. 4: The heating rate using air-fuel burners and with the first 10 burners<br />

replaced by oxy-fuel<br />

Bild 5: Die Heizrate bei Verwendung von Airfuel-Brennern und bei Ersatz<br />

der ersten 10 Brenner durch Oxyfuel-Brenner bei Betrieb der CARBOJET ® -<br />

Düsen<br />

Fig. 5: The heating rate using air-fuel burners and with the first 10 burners<br />

replaced by oxy-fuel with the high-speed gas injection nozzles in<br />

operation<br />

el-Konfiguration 11,2 t/h auf 850 °C aufgeheizt<br />

werden. Die Heizleistung der<br />

Oxyfuel-Konfiguration erhöhte sich ebenfalls,<br />

sodass es möglich wurde, 12 t/h aufzuheizen.<br />

Die Heizraten werden in Bild 5<br />

verglichen. Hierbei fällt auf, dass der Oxyfuel-Abschnitt<br />

am Ofeneinlass einen erheblichen<br />

Einfluss auf die Heizrate hat.<br />

Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Durch die Ergebnisse wird klar, dass sowohl<br />

die Verwendung von flammenlosen<br />

REBOX ® -Oxyfuel-Brennern mit ihrem<br />

verbesserten Heizprofil als auch die erhöhte<br />

Wärmestromdichte und die verbesserte<br />

Atmosphärenzirkulation durch<br />

den Einsatz von CARBOJET ® -Hochgeschwindigkeitsgasdüsen<br />

dazu beitragen,<br />

die Durchsatzleistung des Ofens zu<br />

erhöhen. Die höchste Steigerung erzielt<br />

man durch die Kombination von Oxyfuel-Brennern<br />

und CARBOJET ® -Düsen,<br />

weil bei dieser Konfiguration die von den<br />

Oxyfuel-Strahlrohren ausgehende höhere<br />

Wärmestromdichte die Charge wirkungsvoller<br />

aufheizt. Dieses Ergebnis<br />

stimmt mit dem einer früheren Arbeit<br />

überein, bei der gezeigt werden konnte,<br />

dass schon die alleinige Verwendung der<br />

CARBOJET ® -Technologie beim Betrieb<br />

eines Drehrohrofens die Produktion um<br />

18 % steigerte [6]. Eine Steigerung der<br />

Durchsatzleistung an einem realen Rollenherddurchlaufofen<br />

nur durch den Einsatz<br />

der CARBOJET®-Technologie wurde<br />

mittlerweile im Dauerbetrieb bestätigt.<br />

Die hohe Effizienz und die verbesserte<br />

Wärmestromdichte von Oxyfuel-Brennern<br />

in Strahlrohren ist bekannt [7]. Zusammen<br />

mit den geringen NO x -Emissionen<br />

aus dem flammenlosen REBOX ® -Brenner<br />

verdeutlicht es die Umwelt freundlichkeit<br />

der Technologie. Zudem verbraucht sie<br />

weniger Brennstoff und verursacht nur<br />

wenige sonstige Emissionen.<br />

Fazit<br />

Die Kombination der flammenlosen<br />

REBOX ® -Oxyfuel-Technologie mit der<br />

CARBOJET ® -Hochgeschwindig keits gaseindüsung<br />

kann die Durchsatzleistung<br />

eines typischen Rollenherddurchlaufofens<br />

im Vergleich zur Airfuel-Brennertechnologie<br />

ohne Hochgeschwindigkeitsgaseindüsung<br />

um 20 % erhöhen.<br />

Literatur<br />

[1] Krishnamurthy, N., Blasiak, W. und Lugnet,<br />

A.: Development of High Temperature Air<br />

and Oxy-Fuel combustion technologies for<br />

Tabelle 1: Heizleistung für verschiedene Brenner- und CARBOJET ® -Konfigurationen<br />

Table 1: Heating capability for various burner and CARBOJET ® configurations<br />

Modell CARBOJET Brenner Beladungsrate (t/h) Erhöhung<br />

1 Aus Airfuel 10 0<br />

2 Aus Oxyfuel 10,4 4<br />

3 An Airfuel 11,2 12<br />

4 An Oxyfuel 12 20<br />

minimized CO 2 and NOx emissions in Industrial<br />

Heating, The Joint <strong>International</strong> Conference<br />

on Sustainable Energy and Environment,<br />

1-6, 2004<br />

[2] von Schéele, J., Vesterberg, P., Ritzén, O.: Invisible<br />

Flames for Clearly Visible Results, Nordic<br />

Steel & Mining Review, Sweden,16, 2005<br />

[3] Waning, G.: EP1842930, Process for heat<br />

treatment<br />

[4] Waning, G., Mahlo, Th., Möbus, H. und Biedenkopf,<br />

P.: CFD simulations of atmospheres<br />

in roller hearth furnaces: effect of high speed<br />

injection by CARBOJET TM , Proceedings of the<br />

15 th IFHTSE Congress and SMT 20 CD-ROM,<br />

paper F5, 2006<br />

[5] Trinks, W., Mawhinney, M. H., Shannon, R.<br />

A., Reed, R. J. und Garvey, J. R.: Industrial<br />

Furnaces, Wiley-IEEE, 2004<br />

[6] Stratton, P., Mahlo, T. und Uğurtan, M.: Optimising<br />

Atmosphere Circulation in Heat Treatment<br />

Furnaces, Proceedings of IMMC 2008,<br />

Instanbul Turkey, CD-ROM, (auf Türkisch)<br />

[7] Baukai, C. E.: Heat Transfer in Industrial<br />

Combustion, CRC Press, 2000<br />

•<br />

Anders Lugnet<br />

AGA Gas AB, Lidingö,<br />

Schweden<br />

anders.lugnet@linde-gas.com<br />

Tel.: +46 8731 / 1085<br />

Gerd Waning<br />

Linde AG, Bielefeld<br />

gerd.waning@de.linde-gas.com<br />

Tel.: 0521 / 3034-127<br />

504<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Modellgestütztes Energieeffizienz-<br />

Monitoring an Industriefeuerungen<br />

Model-based energy efficiency monitoring of gasfired furnaces<br />

Von Sven Gose, Stefan Schult, Jost Sternberg<br />

Der vorliegende Beitrag soll die Vorteile eines Monitoring-Systems für die energetische<br />

Bewertung von Wärmeerzeugungsanlagen aufzeigen. Zunächst werden<br />

die auftretenden Verlustgrößen und Einsparpotenziale beschrieben. Aus den<br />

Verlustgrößen werden die konventionellen Kennzahlen zur Beurteilung der Energieeffizienz<br />

abgeleitet und gegenübergestellt. Da diese Kennzahlen einen diskontinuierlichen<br />

Prozess oft nur mangelhaft beschreiben können, wird die Kennzahl<br />

„Brennstoffnutzungsgrad“ eingeführt. Dieser Nutzungsgrad, der nur mittels<br />

eines kontinuierlichen Monitoring-Systems erfasst werden kann, ermöglicht eine<br />

realistische Betrachtung der Energieeffizienz einer Wärmeerzeugungsanlage.<br />

Der Nutzen eines solchen Monitoring-Systems wird abschließend anhand eines<br />

Beispiels verdeutlicht.<br />

This paper first describes the losses and the saving potential of heat generation<br />

plants and contrasts the usual characteristic numbers for assessing the energy<br />

efficiency. As these numbers describe a discontinuous process often only insufficiently,<br />

the characteristic number “fuel efficiency” is introduced. This number<br />

can only be calculated through a continuous monitoring system. The benefits of<br />

such a monitoring system are demonstrated by an example.<br />

Die typische Wandlung von latenter<br />

Wärme aus fossilen Energieträgern<br />

durch Feuerungssysteme verschiedenster<br />

Verfahrenstechnik ist heute, nach<br />

wie vor, die wesentliche Quelle für Bereitstellung<br />

von Wärme für fast alle Arten<br />

von Industrieprozessen. Es ist allgemein<br />

bekannt, dass die Rohstoffpreise tendenziell<br />

steigen und dass die Ressourcen<br />

knapper werden. Eine regelmäßige Überprüfung<br />

von Energieeinsparmaßnahmen<br />

ist deshalb mittlerweile unabdingbar.<br />

Das Design eines Feuerungssystems ist in<br />

der Regel auf die Anwendung abgestimmt<br />

und bei einer ordentlichen Prozessführung<br />

wird die im Brennstoff gebundene<br />

Energie vollständig umgewandelt.<br />

Die Emissionen an unvollständig<br />

verbrannten Komponenten liegen im<br />

Größenbereich weniger ppm. Hier gibt<br />

es in Hinsicht auf die Effizienz-Optimierung<br />

kein Potenzial. Um den Hebel sinnvoll<br />

ansetzen zu können, muss man sich<br />

mit dem Prozess beschäftigen, in den<br />

das Feuerungssystem eingebunden ist.<br />

Die bestehenden Potenziale zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz hängen also im<br />

Wesentlichen vom Betriebsprofil der Anlage<br />

ab. Die Frage, welche Technologien<br />

dazu beitragen diese Potenziale auszuschöpfen<br />

ohne die Wirtschaftlichkeit aus<br />

den Augen zu verlieren, steht dabei im<br />

Mittelpunkt.<br />

Ein leistungsfähiges Effizienz-Monitoring-System<br />

kann ein hilfreiches Werkzeug<br />

sein, dieses Betriebsprofil zu ermitteln<br />

und auszuwerten, um so durch<br />

Transparenz zur Effizienz zu gelangen.<br />

Allgemeine Energieverluste und<br />

Einsparpotenziale<br />

Um die Energieeinsparpotenziale von Industrieprozessen<br />

generell mit Modellen<br />

beschreiben zu können, sollten zunächst<br />

die Verlustströme kategorisiert werden.<br />

Eine Aufteilung in vier Kategorien kann<br />

dabei ausreichen:<br />

a) Oberflächenverluste der Feuerungsanlage,<br />

des Kessels oder Ofens,<br />

b) Verlustströme auf Seiten des Wärmeträgers<br />

oder -transporteurs (Abgas-<br />

oder Abluft-Verlustströme, aber auch<br />

Herde, etc.),<br />

c) Verlustströme auf Seiten des zu erwärmenden<br />

Gutes und<br />

d) Unnötiger Verbrauch an Hilfsenergie.<br />

Bei einer derartigen Kategorisierung ist<br />

es irrelevant, ob es sich z.B. um einen<br />

Hochofen, Rollenherdofen oder eine<br />

Dampfkesselanlage handelt.<br />

Oberflächenverluste<br />

Zur Minimierung der Oberflächenverluste<br />

bietet sich in jedem Fall eine Isolierung<br />

an, mit der die Oberflächenverluste in<br />

der Regel auf weniger als 1-3 % reduziert<br />

werden können. Ausnahmen stellen<br />

lediglich Komponenten dar, die beispielsweise<br />

aufgrund von mechanischen<br />

Notwendigkeiten (wie Stabilitätskriterien)<br />

nicht isoliert werden können (z.B.<br />

Drehrohröfen).<br />

Verlustströme auf Seiten des<br />

Wärmeträgers<br />

Verlustströme auf Seiten des Wärmeträgers<br />

sind für die Effizienzbetrachtung<br />

wesentlich interessanter, da sie häufig<br />

eine wirtschaftlich beachtliche Größe<br />

darstellen, die mit vergleichsweise einfachen<br />

Mitteln zu mindern sind. Hier bestehen<br />

vielfach Möglichkeiten, dem Prozess<br />

die Verlustwärmeströme über Wärmetauscher<br />

an geeigneter Stelle wieder<br />

zuzuführen (z.B. Luftvorwärmung oder<br />

Economiser).<br />

Für Dampfkesselanlagen spielt auch die<br />

Minimierung der Abschlamm- und Absalzverluste<br />

eine Rolle.<br />

Verlustströme auf Seiten<br />

des zu erwärmenden Gutes<br />

Verlustströme auf Seiten des zu erwärmenden<br />

Gutes sind zwar oftmals ähnlich<br />

hoch wie Verlustströme auf Seiten des<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

505


FACHBERICHTE<br />

Wärmeträgers, lassen sich aber aufgrund<br />

der schwierigeren Wärmetauschproblematik<br />

häufig nicht ohne großen Aufwand<br />

nutzbar machen.<br />

Unnötiger Verbrauch an<br />

Hilfsenergie<br />

Der Begriff Hilfsenergie bezieht sich im<br />

Wesentlichen auf die elektrische Energie.<br />

Zwei Lösungsansätze sind heute bereits,<br />

auch außerhalb der Feuerungstechnik,<br />

im Fokus: Die Steigerung der Energieeffizienz<br />

von elektrischen Antrieben (Effizienzklassen,<br />

Frequenzumrichter) und der<br />

Einsatz energiesparender Leuchtmittel.<br />

Verluste und Einsparpotenziale<br />

Bild 1: Energieströme einer Kesselanlage<br />

Fig. 1: Energy flows of a boiler plant<br />

Kessel<br />

Q O<br />

Für die Bilanzierung (also für die Gegenüberstellung<br />

von Aufwand und Nutzen)<br />

eines Wärmeerzeuger- oder Ofenprozesses<br />

müssen im ersten Schritt die ein- und<br />

austretenden Energieströme bestimmt<br />

werden.<br />

H Br<br />

H L<br />

H Kondensat<br />

H Speisewasser<br />

Bild 2: Energiebilanz um eine Kesselanlage<br />

Fig. 2: Energy balance for a boiler plant<br />

H Dampf<br />

H A<br />

H Absalz<br />

H Abschlamm<br />

H Durchluft<br />

Bild 1 zeigt die Energieströme eines Wärmeerzeugers<br />

(hier Kesselanlage), Bild 2<br />

die Energiebilanz samt der Bilanzströme.<br />

Die eintretenden Energieströme sind die<br />

elektrische Energie für das Verbrennungsluftgebläse<br />

sowie die Enthalpien<br />

des Brennstoffs und der Verbrennungsluft.<br />

Der Nutzen ist der austretende<br />

Dampf- oder Heiß wasser enthalpiestrom.<br />

Die auftretenden Verluste teilen sich auf<br />

in Abgas- und Durchlüftverluste, Verluste<br />

durch Speisewasser, Oberflächenverluste<br />

und elektrische Verluste. Im Folgenden<br />

werden die verschiedenen Verlustarten<br />

quantifiziert und Maßnahmen vorgestellt,<br />

wie diese Verluste verringert werden<br />

können.<br />

Abgasverluste<br />

Die Abgasverluste hängen von der Menge<br />

und der Temperatur des Abgases ab.<br />

Sie lassen sich gemäß der 1. BImSchV<br />

mit folgender Formel berechnen, wobei<br />

C1 und C2 brennstoffspezifische Werte<br />

sind:<br />

̇<br />

1 ⎛ C<br />

H ṁ<br />

1<br />

A<br />

=<br />

Br<br />

⋅huBr<br />

⋅<br />

100 ⎜<br />

⎝ 21−<br />

O<br />

2,<br />

tr<br />

⎞<br />

+ C<br />

⎟ ⋅ 2<br />

⎠<br />

⋅<br />

( )<br />

ϑA<br />

−ϑ L<br />

( 1)<br />

Bild 3: Einfluss der Abgastemperatur und der -menge auf den Feuerungstechnischen Wirkungsgrad<br />

Fig. 3: Influence of the flue gas temperature and the quantity on the combustion efficiency<br />

Um diese Verluste zu minimieren, müssen<br />

die Abgasmenge und/oder die Abgastemperatur<br />

reduziert werden. Für die<br />

Reduktion der Abgastemperatur bieten<br />

sich Wärmetauscher an. Zur Reduzie-<br />

506<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

rung der Abgasmenge muss der Verbrennungsprozess<br />

optimiert werden, um<br />

den Luftüberschuss möglichst gering zu<br />

halten.<br />

Beispielsweise reduziert eine Maßnahme,<br />

die den Sauerstoffgehalt im Abgas<br />

(also die Abgasmenge) um 1 % senkt,<br />

die Abgasverluste um etwa 0,5 %. Wird<br />

die Abgastemperatur um 10 K verringert,<br />

sinken die Abgasverluste um etwa<br />

0,4 %. Dieser Zusammenhang zwischen<br />

Abgastemperatur, Sauerstoffgehalt im<br />

Abgas und Feuerungstechnischen Wirkungsgrad<br />

ist in Bild 3 erkennbar.<br />

Durchlüftverluste<br />

Aus Sicherheitsgründen sollte vor jedem<br />

Neustart einer Kesselanlage das im Kessel<br />

befindliche Luftvolumen ausgetauscht<br />

werden. Da die ausgetauschte<br />

Luft vom Kessel erwärmt wird, fallen<br />

Durchlüftverluste an. Die Verlustmenge<br />

hängt von der Kesseltemperatur und der<br />

Länge der Durchlüftphase ab – aus der<br />

unten stehenden Formel kann man errechnen,<br />

dass pro Startvorgang eines<br />

10-MW-Kessels Abgasverluste von etwa<br />

30 kWh anfallen. Im intermittierenden<br />

Betrieb können so Verluste von beachtlichen<br />

2 MWh/d entstehen. Das Einsparpotenzial<br />

bei dieser Verlustart besteht<br />

darin, die Anzahl der Durchlüftvorgänge<br />

zu reduzieren. Um dies zu erreichen, ist<br />

es häufig sinnvoll den Regelbereich des<br />

Brenners zu erweitern oder die Reglereinstellungen<br />

zu optimieren.<br />

Ḣ Durchl ft<br />

= V̇<br />

⋅ρ<br />

⋅t ⋅n<br />

⋅<br />

⋅<br />

c pL<br />

L L Durchl ft Durchl ft<br />

,<br />

⋅ϑ<br />

K<br />

(2)<br />

Speisewasserverluste<br />

Speisewasserverluste entstehen durch<br />

Ausschleusen von enthalpiereichem<br />

Speisewasser aus dem Kessel. Dies ist<br />

zum einen notwendig, um eine zu starke<br />

Belastung des Kessels mit Salzen zu verhindern<br />

(„Absalzen“). Zum anderen<br />

muss der sogenannte „Schlamm“ regelmäßig<br />

vom Kesselboden entfernt werden<br />

(„Abschlammen“). Hier sind die<br />

Menge und die Temperatur des ausgeschleusten<br />

Kesselwassers die bestimmenden<br />

Größen zur Berechnung der<br />

Verluste.<br />

Die Menge des benötigten Speisewassers<br />

hängt in erster Linie von der Prozessführung<br />

ab, genauer gesagt von der<br />

Dampfmenge, die durch einen nachgelagerten<br />

Prozess verbraucht wird und so-<br />

mit nicht als Kondensat wieder dem<br />

Wärmeträgerkreislauf zugeführt wird.<br />

Zur Bestimmung der notwendigen nachzuführenden<br />

Speisewasser-Mengen<br />

dient folgende Formel:<br />

ṁ<br />

Speisewasser<br />

1<br />

=<br />

1 − R<br />

FF<br />

(( 1−R ) ⋅ ṁ<br />

+<br />

R<br />

Dampf<br />

+ m ̇<br />

Abschlamm<br />

)<br />

(3)<br />

Die oben gezeigte Formel beinhaltet zusätzlich<br />

die Speisewassermenge, die notwendig<br />

ist, um den Salzgehalt des Kessels<br />

nicht über eine kritische Schwelle<br />

steigen zu lassen (also die „Absalzmenge“).<br />

Beispielsweise muss bei ungenügender<br />

Speisewasserqualität 10% der<br />

zugeführten Speisewassermenge an heißem<br />

Kesselwasser zusätzlich abgesalzt<br />

werden, wie folgende Berechnung darlegt:<br />

.<br />

̇<br />

Absalz<br />

= Absalz ⋅ ⋅ϑ K<br />

kg K<br />

(4)<br />

H m 4,18 kJ<br />

m<br />

ṁ =<br />

Absalz<br />

Speisewasser<br />

L<br />

⋅L<br />

Kessel ,max<br />

Speisewasser<br />

(5)<br />

Die Höhe der Absalzverluste hängt also<br />

von der Menge des frischen Speisewassers<br />

und von dessen Qualität ab. Je höher<br />

die Qualität (heißt: je niedriger der<br />

Salzgehalt), desto weniger Kesselwasser<br />

muss für den Absalzvorgang ausgeschleust<br />

werden. Einsparpotenziale bei<br />

den Speisewasserverlusten liegen also im<br />

Bereich der Wasseraufbereitung: Qualitativ<br />

hochwertiges Speisewasser kann zu<br />

signifikanten Energieeinsparungen führen.<br />

Oberflächenverluste<br />

Die Oberflächenverluste einer Kesselanlage<br />

entstehen durch Strahlungs-, Konvektions-<br />

und Leitungsvorgänge mit der<br />

Umgebung. Die Oberflächenverluste<br />

durch Strahlung und Konvektion lassen<br />

sich vereinfacht unter der Annahme einer<br />

einheitlichen Oberflächentemperatur<br />

folgendermaßen berechnen:<br />

Q̇ 4 4<br />

= A (α⋅( ϑ − ϑ ) + ε ⋅ε<br />

( T −T<br />

))<br />

o<br />

K<br />

K U 0 r K U<br />

(6)<br />

Um diese Verluste zu minimieren, muss<br />

der Kessel gut isoliert werden. Außerdem<br />

sollten Wärmebrücken, die z.B.<br />

durch unisolierte Mannlöcher entstehen,<br />

vermieden werden. Für gut isolierte Kessel<br />

liegen die Oberflächenverluste bei<br />

unter 1 %.<br />

Elektrische Energie<br />

Der größte Verbraucher elektrischer<br />

Energie ist, über die gesamte Feuerungsanlage<br />

gesehen, der Antriebsmotor des<br />

Verbrennungsluftgebläses. Hier lassen<br />

sich durch die Verwendung einer Drehzahlregelung<br />

signifikante Energieeinsparungen<br />

erzielen – solange der Motor<br />

nicht betriebsbedingt permanent in der<br />

Nennlast laufen muss. Bild 4 zeigt anschaulich,<br />

dass durch eine Drehzahlregelung<br />

für das Gebläse gerade im Teillastbereich<br />

eine große Menge elektrischer<br />

Energie eingespart werden kann.<br />

Bilanzierung durch Anlagenkennzahlen<br />

Für die vollständige Bilanzierung (also für<br />

die Gegenüberstellung von Aufwand<br />

und Nutzen) eines Wärmeerzeuger- oder<br />

Ofenprozesses müssen die ein- und austretenden<br />

Energieströme kontinuierlich<br />

gemessen werden. Da dies oftmals aufwändig<br />

ist, werden vielfach stark vereinfachte<br />

Berechnungsverfahren verwendet,<br />

die zu Anlagenkennzahlen führen,<br />

die nur einen statischen Prozess abbilden<br />

können. Dadurch werden nicht alle auftretenden<br />

Verluste einbezogen. Insbesondere<br />

diskontinuierlich auftretende<br />

Prozessstörungen, wie das Abschlammen<br />

einer Kesselanlage, An- und Abfahrvorgänge<br />

(Durchlüften) oder Standby-Verluste<br />

werden mit diesen konventionellen<br />

Berechnungsverfahren und<br />

Kennzahlen nicht erfasst – dabei ließen<br />

sich diese Störgrößen bereits bei hinreichender<br />

Kenntnis des Gesamtprozesses<br />

mit einfachen Annahmen genügend genau<br />

abbilden.<br />

Bild 4: Gegenüberstellung einer Klappen- und<br />

Drehzahlregelung<br />

Fig. 4: Comparison of a damper and speed<br />

control<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

507


FACHBERICHTE<br />

Tabelle 1: Tabelle mit einem Vergleich der Kenngrößen<br />

Table 1: Table with a comparison of the characteristic numbers<br />

Abgasverlust nach Siegert (Abgastemperatur<br />

und O 2 Gehalt)<br />

Zur Beurteilung des Betriebsprofils von<br />

Kesselanlagen wird üblicherweise der<br />

Feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />

(auch als „thermischer Nutzungsgrad“<br />

bezeichnet) des Kessels herangezogen.<br />

Gemäß der Definition in der 1. BImSchV<br />

sind die relevanten Größen zur Bestimmung<br />

des Feuerungstechnischen Wirkungsgrads<br />

Brennstoffkennwerte, der<br />

Sauerstoffgehalt im Abgas, die Abgastemperatur<br />

und die Lufttemperatur:<br />

⎛ C1<br />

η<br />

FT<br />

= 100 −<br />

⎜<br />

⎝ 21−<br />

O<br />

% 2,<br />

tr<br />

⎞<br />

+ C<br />

⎟ − 2<br />

2% (7)<br />

⎠<br />

Der Feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />

kann mit diesen Größen zwar einen kontinuierlich<br />

arbeitenden Wärmeerzeuger<br />

in einem Betriebspunkt vergleichend beschreiben,<br />

liefert jedoch bei dynamisch<br />

betriebenen Anlagen keine belastbaren<br />

Feuerungstechnischer<br />

Wirkungsgrad<br />

Werte. Neben diesem für Industrie-Feuerungssysteme<br />

entscheidenden Nachteil<br />

werden auch Oberflächenverluste,<br />

Durchlüft- sowie Standby-Verluste und<br />

der gesamte Bereich der Speisewasserqualität<br />

und -aufbereitung nur pauschal<br />

betrachtet oder bleiben sogar komplett<br />

unberücksichtigt.<br />

Auch der Kesselwirkungsgrad beschreibt<br />

nur einen Teil der auftretenden Energieströme<br />

in nur einem statischen Betriebpunkt.<br />

Hier werden z.B. Durchlüft- und<br />

Standby-Verluste sowie Verluste durch<br />

das Absalzen nicht erfasst.<br />

η<br />

K<br />

=<br />

( ṁ<br />

Speisewasser<br />

−ṁ<br />

Abschlamm<br />

) ⋅( hDampf −hSpeisewasser<br />

)<br />

m ⋅H<br />

̇<br />

Br<br />

Br<br />

Kesselwirkungsgrad<br />

Brennstoffnutzungsgrad<br />

<br />

Strahlungsverluste <br />

Absalz- und Abschlammverluste<br />

Verluste beim Durchlüften<br />

Standby-Verluste<br />

Betrachtung nur im Beharrungszustand <br />

Betrachtung dynamischer Betriebsweisen<br />

Bild 5: Lastgang eines durchschnittlichen Tages bei der Brauerei Fiege<br />

Fig. 5: Load profile of an average day at the brewery Fiege<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(8)<br />

Die konventionellen Kennzahlen erfassen<br />

die Effizienz einer Kesselanlage nur<br />

unzureichend, da wesentliche Effizienzgrößen<br />

erst mit Berücksichtigung der dynamischen<br />

Betriebsweise sinnvoll dargestellt<br />

werden können. Für eine vollständige<br />

Bilanzierung einer Kesselanlage<br />

muss daher eine andere Kenngröße gewählt<br />

werden. Die Autoren schlagen dafür<br />

den Brennstoffnutzungsgrad vor.<br />

Diese Kennzahl wird durch kontinuierliche<br />

Erfassung (Monitoring) der entscheidenden<br />

Energieströme über eine Zeitspanne<br />

gebildet (siehe Formel (9)). Für<br />

die Erfassung der Energieströme ist eine<br />

entsprechende Mess- und Auswerte-<br />

Hardware notwendig, die an der Kesselanlage<br />

installiert wird. Diese Kennzahl<br />

bietet sich an, da sie in ähnlicher Form<br />

auch auf andere Energiewandlungsprozesse<br />

anwendbar ist.<br />

η<br />

Br<br />

Nutzen<br />

= =<br />

Aufwand<br />

t<br />

∫<br />

0<br />

t<br />

∫<br />

0<br />

Ḣ<br />

Br<br />

Dampf<br />

Luft<br />

dt<br />

( Ḣ<br />

+ Ḣ<br />

) dt<br />

Aufwand<br />

−Verluste<br />

=<br />

=<br />

Aufwand<br />

(9)<br />

t<br />

∫<br />

0<br />

( H ̇ + H ̇ −H ̇ −H<br />

̇ − ḢH − Q ̇ ) dt<br />

Br Luft Absalz Abschlamm<br />

t<br />

∫<br />

0<br />

( Ḣ<br />

+ Ḣ<br />

) dt<br />

Br<br />

Luft<br />

Durchl ft<br />

Tabelle 1 stellt die drei genannten Kenngrößen<br />

gegenüber und zeigt, welche<br />

Größen bei ihnen berücksichtigt werden.<br />

Modellgestütztes Effizienz-<br />

Monitoring am Beispiel von<br />

Kesselfeuerungen<br />

Sinnvolle bzw. effiziente Maßnahmen zu<br />

ermitteln, um die Energieeffizienz von<br />

Anlagen zu steigern, ist oftmals nicht trivial.<br />

Insbesondere wenn der Prozess<br />

nicht kontinuierlich in einem engen Leistungsfenster<br />

betrieben werden kann,<br />

sind bei Optimierungsbetrachtungen<br />

auch instationäre Betriebsbedingungen<br />

mit zu berücksichtigen, die eine zielgerichtete<br />

Bewertung von Einsparpotenzialen<br />

erschweren.<br />

Notwendig ist eine spezielle Hard- und<br />

Software, die die wichtigsten Energieströme<br />

aufnimmt und speichert. Weiterhin<br />

ist es sinnvoll, wenn die gespeicherten<br />

Daten einfach zu beurteilen sind und<br />

schnell abgelesen werden können. Somit<br />

ist die Zusammenfassung von Prozessgrößen<br />

in einer Effizienzkennzahl, wie<br />

dem oben beschriebenen Brennstoffnutzungsgrad,<br />

von großem Vorteil. Wenn<br />

O<br />

508<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Bild 6: Anteilige Verluste<br />

des 2-MW-Kessels<br />

(links) und des 3-MW-<br />

Kessels (rechts)<br />

Fig. 6: Losses of the<br />

2-MW boiler (left) and<br />

the 3-MW boiler (right)<br />

Strahlung<br />

20 %<br />

Strahlung<br />

31%<br />

Abgas<br />

39%<br />

Durchlüften<br />

19%<br />

Abgas<br />

61 %<br />

Durchlüften<br />

30%<br />

Wesentlich ist aber vor allem, dass mehr<br />

Transparenz erzeugt wird, um das Bewusstsein<br />

für zusätzliche Energieeinspardies<br />

gelingt und wenn das Monitoring-<br />

System zusätzlich mit nur wenigen, leicht<br />

zugänglichen kontinuierlichen Messdaten<br />

korrekte Ergebnisse liefert, fällt der<br />

zusätzliche Aufwand zur Implementierung<br />

gering aus.<br />

Ein solches Monitoring-System, der<br />

SAACKE se@vis efficiency monitor, wurde<br />

bei der Brauerei Fiege in Bochum eingesetzt,<br />

um Einsparpotenziale aufzudecken.<br />

Dort sind ein Dampfkessel mit 3<br />

MW und ein weiterer Dampfkessel mit 2<br />

MW Leistung im Einsatz. Prozessbedingt<br />

ist bei diesen Kesseln die Dampfabnahme<br />

sehr unstetig (z.B. durch das sog. Einmaischen,<br />

Bild 5) – eine große Herausforderung<br />

für die Effizienz-Berechnung und<br />

damit ein sehr gutes Beispiel für die Vorteile<br />

eines permanenten Monitoringsystems.<br />

Mithilfe des Monitoring-Systems kann<br />

ein genaues Betriebsprofil der Feuerungsanlagen<br />

erstellt werden (Bild 5), das als<br />

Grundlage für die Analyse der Kesselverluste<br />

dient. Die Diskontinuität des Prozesses<br />

und somit das Betriebsprofil beider<br />

Kessel ist gut ersichtlich. Die Verluste der<br />

einzelnen Kessel können mit dem Monitoring-System<br />

erfasst und nach der Ursache<br />

aufgeschlüsselt werden, wie die zwei<br />

Diagramme in Bild 6 zeigen.<br />

Anhand der in Tabelle 2 dargestellten<br />

Werte wird der entscheidende Vorteil eines<br />

permanenten Monitoring-Systems<br />

deutlich: Der Feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />

der beiden Kessel liegt bei<br />

über 90 % – der Brennstoffnutzungsgrad<br />

allerdings nur bei 85 % bzw. 75 %.<br />

Erst mit diesen Zahlen ist eine fundierte<br />

Analyse der Energieeffizienz möglich, die<br />

dann auch die notwendige Grundlage<br />

für eine zuverlässige Investitionsentscheidung<br />

darstellt.<br />

Aus der Analyse der Betriebsdaten ergeben<br />

sich folgende Rückschlüsse: Infolge<br />

der zahlreichen Brennerstarts beider Kes-<br />

In den kommenden Jahren wird ein großer<br />

Teil der industriellen Wärmeerzeuger<br />

oder Ofenprozesse in Deutschland mosel<br />

ist zunächst eine Optimierung der<br />

Leistungsregelung sinnvoll. Eine Kesselfolgeschaltung<br />

wird gewährleisten, dass<br />

erst dann Dampf aus dem 3-MW-Kessel<br />

entnommen wird, wenn der 2-MW-Kessel<br />

an seine Leistungsgrenzen gelangt.<br />

Ein großes Einsparpotential bei geringen<br />

Investitionskosten böte eine Kesselwarmhaltung<br />

für den 3-MW-Kessel, der<br />

somit im Standby-Betrieb schnell zur<br />

Dampflieferung genutzt werden kann.<br />

Durch die Warmhaltung ist auch ein<br />

kontinuierlicherer Betrieb der Heizkessel<br />

gewährleistet. Im Gegensatz dazu ist die<br />

Nachrüstung mit einem Economizer (Abgaswärmetauscher<br />

zur Kesselspeisewasservorwärmung)<br />

oder einer O 2 -Regelung<br />

nicht lohnend. Sie würden zwar ebenfalls<br />

zur Effizienzsteigerung beitragen,<br />

sind aber im diesem Beispiel wegen der<br />

vergleichsweise geringen Größe der Feuerungsanlage<br />

und der ständig wechselnden<br />

Lastverhältnisse für den Betreiber<br />

wahrscheinlich nicht wirtschaftlich.<br />

Natürlich lassen sich mit einem Effizienz-<br />

Monitoring-System auch bereits umgesetzte<br />

Investitionsentscheidungen nachträglich<br />

bilanzieren, um deren Wirtschaftlichkeit<br />

zu bewerten.<br />

Tabelle 2: Daten der untersuchten Kessel<br />

Table 2: Data of the studied boilers<br />

potenziale bei Betreibern zu steigern.<br />

Ähnlich wie in dem o.g. Beispiel sind<br />

selbst bei hochmodernen Anlagen in<br />

Deutschland Einsparpotenziale > 10 %<br />

vorhanden und mit schon geringem Aufwand<br />

zu heben. Bei einfacher ausgestatteten<br />

Anlagen sind zweifellos deutlich<br />

höhere Potenziale zu erwarten.<br />

Die Firma SAACKE arbeitet beispielsweise,<br />

unterstützt durch das BMU und die<br />

DEG, an einem Projekt, das dazu beitragen<br />

wird, Energiesparpotenzial von Feuerungsanlagen<br />

auch in Schwellen- und<br />

Entwicklungsländern aufzuzeigen und<br />

so die Entscheidungsträger vor Ort für<br />

dieses Thema sensibilisieren soll. In<br />

Mumbai (Indien) werden derzeit an verschiedenen<br />

Dampfkesselanlagen moderne<br />

Feuerungen installiert. Mit Hilfe des<br />

kontinuierlichen Monitoring-Systems,<br />

das bereits Monate vor der Modernisierung<br />

installiert wurde, kann schon heute<br />

abgeschätzt werden, dass nach vollständiger<br />

Modernisierung Energieeinsparungen<br />

von mehr 10 % erreicht werden<br />

können, und dass sich Investitionen solcher<br />

Art innerhalb kurzer Zeit rechnen.<br />

Fazit<br />

Ist-Zustand 3-MW Kessel 2-MW Kessel<br />

Brennstoffnutzungsgrad 75 % 85 %<br />

Feuerungstechnischer Wirkungsgrad<br />

Kesselverluste resultierend aus:<br />

>91,5 % >90,5%<br />

Strahlungsverluste 31 % 20 %<br />

Durchlüftverluste 30 % 19 %<br />

Abgasverluste 39 % 61 %<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

509


FACHBERICHTE<br />

dernisiert werden. Diese Maßnahmen<br />

werden vermutlich auf der Basis von<br />

Kennzahlen zum stationären Betrieb<br />

durchgeführt – obwohl diese nicht auf<br />

das individuelle Betriebsprofil der Anlage<br />

eingehen. Im schlimmsten Fall können<br />

diese Zahlen deshalb zu Fehlinvestitionen<br />

führen.<br />

Um die richtigen Entscheidungen zur Effizienzsteigerung<br />

zu treffen, muss zunächst<br />

Transparenz geschaffen werden,<br />

die dann, in einem zweiten Schritt, mit<br />

dem Ergreifen der richtigen Maßnahmen<br />

zu höherer Effizienz führt. Erst durch<br />

eine eingehende Betrachtung des realen,<br />

ggf. diskontinuierlichen Prozesses wird<br />

diese Transparenz geschaffen. Dieser<br />

Weg erscheint auf den ersten Blick zwar<br />

aufwändiger, ermöglicht aber im Gegensatz<br />

zu den herkömmlichen Ansätzen<br />

eine qualifizierte Bewertung von kostenintensiven<br />

Veränderungen.<br />

•<br />

Dipl.-Ing. Sven Gose<br />

SAACKE GmbH, Bremen<br />

s.gose@saacke.de<br />

Tel.: 0421 / 64955646<br />

Dipl.-Ing. Stefan Schult<br />

SAACKE GmbH, Bremen<br />

s.schult@saacke.de<br />

Tel.: 0421 / 64955041<br />

Dipl.-Ing. Jost Sternberg<br />

SAACKE GmbH, Bremen<br />

j.sternberg@saacke.de<br />

Tel.: 0421 / 64950<br />

Abkürzung Bedeutung Einheit<br />

A Oberfläche m²<br />

h spez. Enthalpie kJ/kg<br />

H Enthalpie kJ<br />

H·<br />

Enthalpiestrom<br />

kJ/s<br />

L Leitfähigkeit µS<br />

m·<br />

Massenstrom<br />

kg/h<br />

n Frequenz 1/h<br />

O 2,tr Sauerstoffkonzentration trocken Vol-%<br />

Q· 0 Oberflächenverluste kW<br />

R FF Rückführfaktor -<br />

R R Rückführrate -<br />

t Zeit s<br />

T absolute Temperatur K<br />

V·<br />

Volumenstrom<br />

m³/h<br />

α Wärmeübergangskoeffizient kW/m² K<br />

ε 0 Emissivität -<br />

η Wirkungsgrad %<br />

ρ Dichte kg/m³<br />

ϑ Temperatur °C<br />

Indice<br />

A<br />

Abgas<br />

Absalz<br />

Absalzen<br />

Abschlamm<br />

Abschlammen<br />

Br<br />

Brennstoff<br />

Dampf<br />

Dampf<br />

Durchlüft<br />

Durchlüften<br />

FT<br />

Feuerungstechnisch<br />

K<br />

Kessel<br />

Kondensat<br />

Kondensat<br />

L<br />

Luft<br />

max<br />

maximal<br />

Speisewasser Speisewasser<br />

U<br />

Umgebung<br />

Konstanten<br />

C 1 Brennstoffspezifische Konstante -<br />

C 2 Brennstoffspezifische Konstante -<br />

c p,l spez. isobare Wärmekapazität der Luft 1kJ/kg K<br />

ε r Stefan Bolzmann Konstante 5,67 10 -8 W/m²K 4<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktion:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Leserservice:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

Jutta Zierold<br />

Martina Grimm<br />

0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

0931/4170473 mgrimm@datam-services.de<br />

510<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Wärmetechnische Optimierung<br />

einer Erwärmungseinrichtung für<br />

Gesenkschmiedeteile<br />

Thermotechnical optimization of the heating equipment for drop forged parts<br />

Von Manfred Bauer, Thomas Solbrig<br />

Die Anforderungen an Unternehmen, in denen Prozesse im Hochtemperaturbereich<br />

ablaufen, sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Aus technologischer,<br />

ökonomischer und ökologischer Sicht muss jede Anwendung einer genauen<br />

Betrachtung und Untersuchung unterzogen werden. Nur mit innovativer<br />

Technik, im Folgenden dargestellt an einem Wiedererwärmungsofen für Gesenkschmiedeteile,<br />

lässt sich die Energieeffizienz von Industrieanlagen weiter steigern<br />

und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sich diese Anlagen auch noch wirtschaftlich<br />

betreiben lassen. Ein völlig neues Ofenkonzept, geänderte Ofenkonstruktion<br />

(senkrechter Materialfluss), adaptierte Materialzuführung, der Aufbau<br />

der Brennkammer, die Auswahl eines mehrschichtigen Wärmedämmsystems<br />

und nicht zuletzt eine innovative Brenner- und Feuerungstechnik mit 100 %<br />

Nutzung der Abgaswärme waren die Voraussetzungen die Ziele zu erreichen.<br />

During the last years companies dealing with processes run at high temperatures<br />

have been facing increased requirements. Every appliance is subject to the detailed<br />

inspection and examination due to technological, economical and environmental<br />

reasons. Only innovative technology (further demonstrated on the example<br />

of the reheat furnace for drop forged parts) helps increase industrial<br />

equipment energy efficiency and at the same time ensures economic efficiency<br />

while operating the equipment. Absolutely new furnace concept, modified furnace<br />

design (vertical material flow), an adapted material feed, combustion<br />

chamber structure, the choice of multilayer thermal insulation system and not to<br />

forget the innovative burner and firing technology with 100% use of waste gas<br />

heat were the preconditions to achieve these aims.<br />

Derzeit werden bei der Gesenk- und<br />

Freiformschmiede Ing. Stefan Kutsche<br />

mittels fünf ölbeheizter<br />

Schmiedeöfen ca. 1.400 t Stahl pro Jahr<br />

auf eine Arbeitstemperatur von 1.150 °C<br />

erwärmt und anschließend zu Gesenkschmiedeteilen<br />

verarbeitet.<br />

Die Energieverluste aufgrund der Nichtnutzung<br />

des heißen Abgases liegen auf<br />

relativ hohem Niveau und daher war es<br />

notwendig parallel zu allen anderen Aktivitäten<br />

hinsichtlich Energieeffizienz<br />

jede Anstrengungen zu unternehmen<br />

diese Energie ebenfalls zu nutzen.<br />

Die durch die derzeit installierten Ölbrenner<br />

zugeführte Wärmemenge ist unabhängig<br />

der Schmiedeteilgeometrie eine<br />

konstante Größe und führt daher dazu,<br />

dass einzelne Schmiedeteile nicht gleichmäßig<br />

erwärmt werden, was sich wiederum<br />

in unterschiedlichen Materialeigenschaften<br />

der Endprodukte auswirken<br />

kann.<br />

Die Bilder 1a und b dokumentieren den<br />

bisherigen Stand der Wiedererwärmungsöfen<br />

im Unternehmen.<br />

Anforderungen an die Beheizungseinrichtung<br />

für den senkrechten<br />

Schmiedeofen<br />

Bild 2 zeigt die vertikale Temperaturverteilung<br />

in den einzelnen Zonen (Abschnitten)<br />

der neuen Anlage. Dabei sind<br />

auf der linken Seite der Abbildung der<br />

Temperaturverlauf und die schrittweise<br />

Erwärmung der Schmiedeteile dargestellt,<br />

auf der rechten Seite die Abnahme<br />

der Temperatur des Abgases entlang der<br />

Segmente des Rekuperators. Die Abgastemperatur<br />

am oberen Ende des Abschnittes<br />

1 wurde mit 124,3 °C gemessen.<br />

Ein wesentlicher Teil des Wärmeinhaltes<br />

des Abgases konnte somit auf das<br />

vorzuwärmende Schmiedeteil abgegeben<br />

werden.<br />

Die feuerfeste Zustellung und Dämmung<br />

der wärmetechnischen Anlage wurde in<br />

Form einer mehrschichtigen wärmetechnisch<br />

optimierten Sandwichbauweise<br />

ausgeführt.<br />

Von außen (kalte Seite) nach innen (Feuerseite)<br />

kamen folgende Materialien zum<br />

Einsatz:<br />

– HTW-Matte: Rohdichte 128 kg/m³, Dicke<br />

½“<br />

– Vakuumformteil aus HTW, oberflächengehärtet<br />

und vorgebrannt<br />

– Feuerbeton<br />

Die Auswahl der feuerfesten Materialien<br />

erfolgt entsprechend den Rahmenbedingungen<br />

und Anforderungen der Einbauposition<br />

im Ofen. Zum Transport und zur<br />

Führung der Schmiedeteile durch den<br />

Ofen werden hochtemperaturbeständige<br />

Konstruktionsmaterialien (Kanthal<br />

APM) der Firma Kanthal / Sandvik eingesetzt.<br />

Kanthal APM ist eine pulvermetallurgisch<br />

hergestellte ferritische Legierung<br />

(FeCrAl) mit einer maximalen Einsatztemperatur<br />

von 1.425°C bei guter Oxidationsbeständigkeit.<br />

Die hohe Warmund<br />

Kriechfestigkeit des Materials erlauben<br />

einen Einsatz auch dort, wo hohe<br />

Anforderungen an die Formstabilität gestellt<br />

werden.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

511


FACHBERICHTE<br />

Bild 1a und b: Ölbefeuerte Schmiedeöfen ohne Wärmerückgewinnung (derzeit im Einsatz)<br />

Fig. 1a and b: Oil fired forging furnaces without heat recovery (currently in use)<br />

Bei der Verarbeitung dieser Materialen<br />

sind besondere Rahmenbedingungen<br />

und Herstellerempfehlungen insbesondere<br />

beim Schweißen einzuhalten. Diese<br />

Empfehlungen gelten sowohl für voroxidierte<br />

als auch nicht oxidierte Materialien.<br />

Allgemeine Empfehlungen<br />

– Schweißverfahren: WIG<br />

– Schweißzusatz: möglichst ähnliches<br />

Material, wie das an das APM-Rohr<br />

anzuschweißende Material mit niedrigem<br />

Si- und C-Gehalt<br />

– Schweißparameter: minimal mögliche<br />

Schweißtemperatur und Schweißstrom<br />

sind anzustreben; zu hohe Temperatur<br />

beim Schweißen kann zu Rissbildung<br />

führen.<br />

– Verschweißen von Kanthal APM mit<br />

Kanthal APM (z.B. Rohrboden): Vorwärmen<br />

der Teile auf 300 ° bis 500 °C<br />

mit Gasflamme oder in einem Ofen<br />

Schweißzusatz: Kanthal A1 Draht 1 bis<br />

3 mm<br />

Den Boden zunächst mit einigen<br />

Schweißpunkten anheften, den<br />

Schweißspalt mit 3-4 Lagen vollkommen<br />

ausfüllen. Der Schweißvorgang<br />

muss beendet sein, bevor die beiden<br />

vorgewärmten Teile unter 200 °C abgekühlt<br />

sind. Nach Beendigung des<br />

Schweißvorganges muss das Rohr sofort<br />

(vor Abkühlung unter 180 °C) entspannungsgeglüht<br />

werden; Temperatur<br />

700 °C, Haltezeit 1 h<br />

– Ein einsatzbedingt notwendiges Voroxidieren<br />

im Anschluss an das Entspannungsglühen,<br />

aber gleichfalls sofort<br />

nach dem Schweißvorgang muss<br />

erfolgen, Temperatur 1050 °C / Haltezeit<br />

5h<br />

Brennertechnik<br />

Das völlig neue Ofenkonzept machte<br />

auch eine innovative Brenner- und Feuerungstechnik<br />

notwendig als Voraussetzung<br />

dafür, die Ziele zu erreichen. Zum<br />

Einsatz kommen zwei an die Brennkammer<br />

tangential angesetzte Brenner<br />

C20/48.1 aus der Brennerserie C von FBB<br />

Engineering GmbH.<br />

Bild 2: Vertikale Temperaturverteilung in den einzelnen vertikal angeordneten Zonen (Abschnitten)<br />

der Anlage mit Brennkammer und Rekuperator, ohne Berücksichtigung der wärmetechnischen Optimierung<br />

durch eine gesteuerte Teilezuführung<br />

Fig. 2: Vertical temperature distribution in separate vertically arranged zones (sections) of the unit<br />

with combustion chamber and recuperator and without consideration of the thermotechnical optimization<br />

by means of controlled parts feeding<br />

Der Brenner besteht aus dem Gehäuse,<br />

mit einem Luftanschluss, einem Gasanschluss<br />

und einer Mischkammer. Gas<br />

und Luft werden getrennt in die Mischkammer<br />

zugeführt und darin vorgemischt.<br />

Das Gas-Luft-Gemisch strömt<br />

durch das Brennrohr und die Zündung<br />

erfolgt durch eine Zündelektrode die<br />

gleichzeitig als Flammenüberwachungselektrode<br />

dient. Der Brenner wird in dieser<br />

Anwendung unter stöchiometrischen<br />

Bedingungen betrieben.<br />

In der C-Brennerserie (Typ C 17 – C 48)<br />

gibt es eine Reihe von Brennern unterschiedlicher<br />

Leistungen (3 – 45 kW) mit<br />

angepassten Brennrohrdurchmessern.<br />

512<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Bild 3: Brenner C20/48.1<br />

Fig. 3: Burner C20/48.1<br />

Bild 3 zeigt den Brenner C20/48.1 inkl.<br />

Zündeinrichtung, wie er in der beschriebenen<br />

Anwendung eingesetzt wird.<br />

Steuerung<br />

Die Brennersteuerung ist nach EN746-2<br />

ausgeführt und die eingesetzten Brenner<br />

werden mittels je einer gemeinsamen<br />

Zünd- und Überwachungselektrode betrieben.<br />

Die eigentliche Regelung der<br />

beiden Brenner erfolgt über eine Gasgleichdruckregelung,<br />

die es erlaubt, dass<br />

jeder der beiden Brenner einzeln in der<br />

Leistung verändert werden und geregelt<br />

werden kann. Als Regelgröße für die<br />

Leistungsregelung wird die Brennkammertemperatur<br />

benutzt. Die komplette<br />

Bedienung der Brennersteuerung erfolgt<br />

am Steuerschrank, der in unmittelbarer<br />

Nähe an der Brennkammer sitzt.<br />

Die Brennkammer<br />

Das Herzstück der Anlage stellt die<br />

Brennkammer dar (Bild 4). Ein ganzheitliches<br />

Ofenkonzept, die richtige Auswahl<br />

und die zweckmäßige Verwendung der<br />

Brennertechnik zum einen und eine den<br />

wärmetechnischen Anforderungen ausgelegte<br />

Ofenraumgeometrie und feuerfeste<br />

Zustellung zum anderen sind maßgeblich<br />

verantwortlich für eine hohe<br />

Energieeffizienz der beschriebenen Beheizungseinrichtung<br />

und damit für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der erzeugten<br />

Produkte. Die durch die maßgebliche<br />

Energieeinsparung erzielte Verringerung<br />

der CO 2 -Emissionen leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Durch den Einsatz der innovativen Brenner-<br />

und Feuerungstechnik mit weitgehender<br />

Nutzung der strömungsinduzierten<br />

Abgaswärme und aufgrund des effizienten<br />

Wärmeübergangs zwischen<br />

Flamme und Schmiedeteil im Ofen konnte<br />

eine wesentlich bessere Energieausnutzung<br />

erreicht werden.<br />

Die Möglichkeit der adaptiven Anpassung<br />

des Brenners auf unterschiedliche<br />

Schmiedeteilgeometrien und die elektronische<br />

Steuerung der Teilezuführung<br />

stellen sicher, dass beim Wechsel der zu<br />

fertigenden Bauteilserie immer die optimale<br />

Wärmeenergieausnutzung im System<br />

erhalten bleibt.<br />

Der prognostizierte Gesamtwirkungsgrad<br />

der Anlage von ca. 70-90 % der<br />

zugeführten Primärenergie konnte durch<br />

Messungen mit 89,4 % bei kontinuierlicher<br />

Arbeitsweise belegt werden.<br />

Messungen in der Brennkammer:<br />

– Außentemperatur in mittlerer<br />

Wärmetauscherhöhe: 29 °C<br />

– Außentemperatur im mittleren<br />

Brennkammerbereich: 76 °C<br />

– Temperatur im Inneren der<br />

Brennerbuchse: 1.175 °C<br />

– Temperatur der ausgetragenen<br />

Schmiedeteile: 1.145 °C<br />

Bild 5 zeigt die komplette Schmiedeofenanlage<br />

mit Brennkammer, Rekuperator<br />

und Teilezuführung als völlig neu<br />

konzipiertes Ofenkonzept mit geänderter<br />

Ofenkonstruktion und senkrechtem<br />

Materialfluss inkl. adaptierter Materialzuführung.<br />

Fazit<br />

Die Innovation liegt in der Umsetzung<br />

des synergetischen Zusammenspiels von<br />

Brenner, Wärmeführung in der Brennkammer<br />

und Abwärmerückgewinnung<br />

durch Vorwärmung der Schmiedeteile im<br />

Rekuperator sowie der bedarfsgerechten<br />

Zuführung der geometrisch unterschiedlichen<br />

Schmiedeteile. Mit der adaptiven<br />

Flammanpassung des Brenners sowie<br />

durch die bedarfsgerechte Steuerung der<br />

Zuführung bei wechselnden Schmiedeteilgeometrien<br />

wird sichergestellt, dass<br />

zu jedem Zeitpunkt eine optimale Res-<br />

Bild 4: Brennkammer<br />

Fig. 4: Combustion chamber<br />

Bild 5: Gesamtansicht des Schmiedeofens mit<br />

Brennkammer, Rekuperator und Teilezuführung<br />

Fig. 5: Overall view of the forging furnace with<br />

combustion chamber, recuperator and parts<br />

feeding<br />

sourcennutzung und Energieeffizienz<br />

gewährleistet wird.<br />

Umweltpreis Sachsen<br />

Das Projekt wurde im Juni 2011 mit<br />

dem Titel “Energiereduzierung durch<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

513


FACHBERICHTE<br />

Optimierung und Einsatz neuer Prozessführender<br />

Komponenten an einer<br />

Erwärmungseinrichtung für Gesenkschmiedeteile“<br />

mit dem „Preis für Umweltschutz<br />

2011“ in Sachsen aus gezeichnet.<br />

Kooperation<br />

Das vorliegende Projekt, das eine Förderung<br />

durch die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt erhielt, wurde in Zusammenarbeit<br />

von FBB Engineering GmbH, Mönchengladbach,<br />

und Gesenk- und Freiformschmiede<br />

Ing. Stefan Kutsche,<br />

Burgstädt, durchgeführt.<br />

Danksagung<br />

Für die gute Zusammenarbeit während<br />

des Projektes möchten wir uns bei folgenden<br />

Unternehmen bedanken:<br />

– Kanthal GmbH / Sandvik Wire & Heating<br />

Technology<br />

– Metacon<br />

– Bachmann<br />

– Westsächsische Hochschule Zwickau,<br />

Wärmetechnik<br />

– ME Erhardt<br />

Patent<br />

Unter dem Akz. 102009049678 ist das<br />

Patent eingetragen.<br />

•<br />

Manfred Bauer<br />

FBB Engineering GmbH,<br />

Mönchengladbach<br />

Tel.: 02166 / 9700 565<br />

m.bauer@fbb-engineering.de<br />

Thomas Solbrig<br />

Gesenk- und Freiformschmiede<br />

Ing. Stefan Kutsche, Burgstädt<br />

Tel.: 03724 / 1865-11<br />

service@gesenkschmiedekutsche.de<br />

ZF 100 ® Brenner (Zero Flame)<br />

Tri X100 ® Brenner<br />

LOW NO X Brenner (< 70 ppm)<br />

Regenerativbrenner<br />

Sinterbrenner<br />

Flachflammenbrenner<br />

Impulsbrenner<br />

Strahlrohrbrenner<br />

Sauerstoffbrenner<br />

Zündbrenner<br />

Sonderbrenner<br />

Isolierbetonschalen<br />

Fasermodule<br />

Vakuumringe<br />

Feuerfestbauteile<br />

FBB ENGINEERING GmbH<br />

Breite Strasse 194<br />

41238 Mönchengladbach<br />

Tel.: +49 (0) 2166 - 9700 - 400<br />

Fax.: +49 (0) 2166 - 9700 - 444<br />

www.fbb-engineering.de<br />

info@fbb-engineering.de<br />

514<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Sicherheit und Verfügbarkeit von gasbeheizten<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

Teil 2: Zusammenhang von Sicherheits- und<br />

Verfügbarkeitsbetrachtungen<br />

Safety and availability of gasfired heat treatment plants<br />

Part 2: Interdependence of safety and availability<br />

Von Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />

Die Begriffe „Sicherheit“ und „Verfügbarkeit“ wurden in der GWI 5/11 definiert<br />

und erläutert. Die Darlegungen zur Sicherheitstechnik werden in diesem Artikel<br />

fortgeführt und anhand von Beispielen aus der Ofen- und Brenner technologie<br />

illustriert. Insbesondere wird die Bedeutung von Redundanzen in der Sicherheitstechnik<br />

beschrieben. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Sicherheit und<br />

Verfügbarkeit, die häufig als Unvereinbarkeit dieser beiden Ziele in Erscheinung<br />

tritt. Letztendlich liegt jedoch eine mehrdimensionale Optimierungsaufgabe in<br />

Bezug auf die Konzeption von Anlagen vor.<br />

The terms „safety” and „availability” have been defined and explained in the<br />

previous issue. The discussion of safety engineering will be continued in this article<br />

and illustrated by examples taken from plants implementing gas burners<br />

and furnaces. The effect of redundancies on the sensitivity of safety systems is<br />

explained and describes in detail. The existing interdependence of safety and<br />

availability is often seen as a contradiction. Optimization of both goals is just not<br />

possible; at least, when observing cost. But this only means, that we have to<br />

deal with a multidimensional optimization task, when planning plants.<br />

Redundanz in der Sicherheitstechnik<br />

bedeutet, dass einzelnen Komponenten<br />

des Systems mehrfach vorhanden<br />

sind. Im Extremfall ist das gesamte<br />

Sicherheitssystem mehrfach<br />

vorhanden. Redundante Zweige eines<br />

Sicherheitssystems werden als „Kanäle“<br />

bezeichnet. Diese Redundanzen sollen<br />

die Sensitivität der Sicher heits einrichtung<br />

dadurch erhöhen, dass die Wahrscheinlichkeit<br />

für ein Versagen (d.h. eine Gefahr<br />

wird nicht erkannt) der Sicherheitseinrichtung<br />

selbst reduziert wird. Bei<br />

teilweise redundant ausgeführten Systemen<br />

müssen die für ein Versagen besonders<br />

anfälligen Komponenten mehrfach<br />

ausgeführt werden. Die „schwächste“<br />

Komponente bestimmt das Sicherheitsniveau<br />

(z.B. eine SIL-Klassifizierung [1])<br />

der gesamten Einrichtung). Theoretisch<br />

gilt, dass das Sicherheitsniveau eines Systems<br />

höchstens dem Sicherheitsniveau<br />

der schwächsten Komponente entspricht.<br />

Ferner muss auch eine Analyse<br />

der Ausfallsicherheit von Komponenten<br />

gemessen an den realen Einsatzbedingungen<br />

in der betreffenden Anlage erfolgen.<br />

So sagt die MTBF einer Messung<br />

nur etwas über die Ausfall wahrscheinlichkeit<br />

des Messgeräts unter idealen<br />

Bedingungen aus. Im realen Anlagenbetrieb<br />

kommen noch weitere<br />

Gefährdungen für das Messgerät hinzu.<br />

I.a. können folgende Faktoren zum Versagen<br />

von Komponenten einer Sicherheits<br />

einrichtung beitragen:<br />

• Gerätefehler:<br />

– MTBF = statistische Kenngröße für<br />

Wahrscheinlichkeit des Versagens<br />

– nicht vermeidbar, aber reduzierbar<br />

durch erhöhte Investition in „besseres“<br />

Gerät<br />

• verfahrenstechnische „Unwägbarkeiten“:<br />

– Auswirkungen auf das Gerät bzw.<br />

auf die Messgröße, die vom Verfahren<br />

herrühren und die Funktion des<br />

Geräts beeinträchtigen<br />

– unvermeidbar, da für Verfahren bzw.<br />

Konstruktion der Anlage physikalisch<br />

bedingt („höhere Gewalt“)<br />

• Externe Schädigungen:<br />

– das Gerät wird durch unbeabsichtigte<br />

äußere nicht aus dem Verfahren<br />

resultierende Einflüsse beschädigt<br />

und dadurch zum Versagen gebracht<br />

– eigentlich vermeidbar, praktisch<br />

kaum vermeidbar<br />

• Manipulation und Fehlbedienung:<br />

– mutwillige Veränderungen am Gerät,<br />

die ein Versagen zur Folge haben<br />

– Eingriffe des Bedienpersonals, die<br />

das Gerät schädigen („menschliches<br />

Versagen“)<br />

– kaum vermeidbar<br />

Man bezeichnet die Robustheit einer Sicherheitskomponente<br />

in Bezug auf die<br />

o.g. Faktoren als „Eigensicherheit“ (im<br />

allgemeinen Sinne). D.h. je höher die<br />

Eigensicher heit der Komponente, desto<br />

geringer der Betrag des Geräts selbst<br />

zum Risiko der falsch negativen Gefährdungsbeurteilung<br />

(Gefahr ist vorhanden,<br />

wird jedoch nicht erkannt).<br />

Redundanz von Komponenten zielt auf<br />

eine Erhöhung der Eigensicherheit des redundanten<br />

Systems im Vergleich zum einfach<br />

aufgebauten System. Dies ist aber<br />

nur der Fall, wenn die redundanten Komponenten<br />

unabhängig voneinander sind.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

515


FACHBERICHTE<br />

Die Wahrscheinlichkeit für ein Doppelversagen<br />

ist nur bei Versagensunabhängigkeit<br />

geringer als die Wahrscheinlichkeit<br />

für ein Einzelversagen. Für den Fall<br />

von beein flussenden Umgebungsparametern<br />

ist die Annahme von Versagensunab<br />

hängigkeit nicht richtig; ebenfalls<br />

nicht bei Manipulation. Für Gerätefehler<br />

kann, insbesondere bei diversitärer Ausführung<br />

der betreffenden Komponenten,<br />

von Unabhängigkeit ausgegangen<br />

werden. Redundanz ist hier oft das wirtschaftlichste<br />

Mittel zur Verbes serung der<br />

Eigensicherheit. In den anderen Fällen<br />

müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen<br />

werden, damit die Redundanz auch<br />

„wirkt“. Zu diesen Maßnahmen gehören<br />

„Diver sität der Örtlichkeit“ und „Diversität<br />

der Messgröße“. D.h. die redundanten<br />

Kompo nenten werden an unterschiedlichen<br />

Orten angeordnet. Damit<br />

soll vor allem die Aus wirkung von externen<br />

Schädigungen minimiert werden.<br />

Grundlage ist die Annahme, dass eine<br />

externe Schädigung nur örtlich begrenzt<br />

wirkt. Unter „Diversität der Mess größe“<br />

versteht man die Erhebung von zwei unterschiedlichen<br />

Messgrößen durch die<br />

Redundanzpartner, die aber gleichermaßen<br />

eine Aussage über die zu beurteilende<br />

Gefährdung ermöglichen.<br />

Manipulationen können durch Redundanz<br />

nicht verhindert werden; Redundanz<br />

macht es nur schwieriger die Manipulationen<br />

durchzuführen. Eine geeignete<br />

Maß nahme gegen Manipulation sind<br />

Plausibilitätsbetrachtungen. Solche Betrachtungen<br />

basieren auf dem Verfahren<br />

bzw. physikalischen Gesetzmäßigkeiten.<br />

Im Gutzustand des Sicherheitssystems<br />

werden die vom Sicherheitssystem verwerteten<br />

Informatio nen auf Konsistenz<br />

mit dem Systemzustand geprüft. Dies<br />

kann in manchen Fällen nur über Beobachten<br />

eines längeren Zeitraums durchgeführt<br />

werden. Sind die Infor mationen<br />

nicht plausibel, so muss nach den Ursachen<br />

gesucht werden. Ursache kann<br />

eine Manipulation sein, muss es aber<br />

nicht. Auf Kosten der Selektivität (nur<br />

Gefahren werden auch als solche identifiziert)<br />

kann bei Vorliegen eines nicht<br />

plausiblen Zustands Gefahr signalisiert<br />

werden; besser ist es jedoch zu warnen<br />

und eine Aufklä rung anzufordern.<br />

Zur Illustration von Redundanz bei Sicherheitssystemen<br />

zur Verbesserung der<br />

Sen sitivität soll wieder das schon im ersten<br />

Teil dieser Abhandlung erwähnte<br />

Beispiel des Endschalters „unten“ an der<br />

Haupttür eines mit Brennern befeuerten<br />

Ofens dienen. Die Information „Ofentür<br />

geschlos sen“ wird durch diesen Endschalter<br />

ermittelt. Das Sicherheitssystem<br />

schaltet bei „Ofentür nicht unten“ und<br />

„Brenner an“ die Gaszufuhr ab.<br />

Anmerkung:<br />

Durch Abschalten der Brenner bei geöffneter<br />

Ofentür soll verhindert werden,<br />

das Ofenperso nal durch heiße Gase verletzt<br />

wird. Dieses Risiko ist bei klassischer<br />

Betriebsweise von Bren nern relativ gering.<br />

Liegt aber ein Regenerativsystem<br />

mit alternierend feuernden Brennern vor,<br />

so können, wenn während des Zündvorgangs<br />

die Ofentür geöffnet ist, durch<br />

Druckstöße beim Zünden Gefährdungen<br />

für das Personal entstehen. Das Risiko ist<br />

hier wesentlich höher als bei Dauerbetrieb<br />

der Brenner. D.h. bei gleicher Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

für das schadensauslösende<br />

Ereignis sind die Folgen<br />

(Kosten) ungleich höher. Zusätzliche<br />

Maß nahmen sind also erforderlich.<br />

Ein Blockieren des Endschalters in der<br />

Position „Tür geschlossen“ stellt ein Versagen<br />

des Sicherheitssystems dar; d.h.<br />

die von einer geöffneten Ofentür ausgehende<br />

Gefahr wird nicht erkannt.<br />

Ursachen für eine Fehlfunktion des Endschalters:<br />

• Gerätefehler:<br />

Endschalter blockiert z.B. wegen Materialermüdung<br />

• verfahrenstechnische „Unwägbarkeiten“:<br />

Endschalter blockiert wegen verfahrensbedingter<br />

Verschmutzung im Zustand<br />

„geschlossen“<br />

• Externe Schädigungen:<br />

Endschalter wird durch z.B. einen<br />

Chargiervorgang beschädigt und verbleibt<br />

im Zustand „geschlossen“<br />

• Manipulation:<br />

Endschalter wird elektrisch oder mechanisch<br />

„gebrückt“.<br />

Bei einem „einkanaligen“ Aufbau entsprechend<br />

Bild 1 (a) wird das Versagen<br />

des Endschalters die Sicherheitseinrichtung<br />

vollständig außer Kraft setzen. Bei<br />

redun dantem Aufbau entsprechend<br />

Bild 1 (b) müssen beide Endschalter den<br />

Zustand „Tür geschlossen“ anzeigen,<br />

damit das System „keine Gefahr“ meldet<br />

(Voterkonfiguration: 1 von 2 (1v2);<br />

d.h. „gut“ nur, wenn beide Endschalterinforma<br />

tio nen „gut“). Werden die redundanten<br />

Endschalter auch noch an verschiedenen<br />

Posi tionen angeordnet, so<br />

sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine<br />

Fehlfunktion weiter. Eine „Diversität der<br />

Messgröße“ ließe sich z.B. dadurch realisieren,<br />

dass ein Endschalter durch die<br />

Ofentür betätigt wird, während der<br />

Bild 1: 1-kanaliger (a) und 2-kanaliger (b) Aufbau eines Sicherheitssystems (Beispiel)<br />

Fig. 1: Single channel (a) and double-channel (b) design of a safety system (example)<br />

516<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

zweite Schalter durch den Türantrieb betätigt<br />

wird.<br />

Eine Manipulation, d.h. das Brücken beider<br />

Endschalter, wird dagegen nicht erkannt.<br />

Eine Plausibilitätsbetrachtung<br />

gründet sich darauf, dass die Tür aus<br />

verfahrens tech nischen Gründen innerhalb<br />

eines definierten Zeitraums mindestens<br />

einmal geöffnet werden muss. Wird<br />

die Tür in diesem Zeitraum nicht geöffnet,<br />

so ist dies zwar nicht plausibel, eine<br />

Fehlfunktion muss jedoch nicht unbedingt<br />

vorliegen. Bei einem längeren Stillstand<br />

kann es sich um eine normale Erscheinung<br />

handeln; eine gesonderte<br />

Überprüfung ist ggf. erforderlich. Will<br />

man die Plausibilitätsbetrachtung verbessern,<br />

um auch hier zu keinen falsch<br />

positiven Entscheidungen (Verhalten<br />

nicht plausibel, aber keine Fehlfunktion)<br />

zu gelangen, muss man noch mehr Information<br />

heranziehen. So muss bei<br />

Ausgabe des Befehls „Öffnen“ an den<br />

Türantrieb (gemeint ist jede Vorrichtung,<br />

die die Tür öffnet bzw. schließt) nach einer<br />

definierten Ver zögerungszeit „Tür<br />

nicht geschlossen“ durch die Endschalter<br />

signalisiert werden. Wird zusammen mit<br />

einem Befehl „Tür öffnen“ kein Verlassen<br />

der Endlage erkannt, so liegt eventuell<br />

eine Fehlfunktion der Sicherheitseinrichtung<br />

vor (es kann jedoch auch eine<br />

Fehlfunktion des Türantriebs vorliegen).<br />

Erst wenn zusätzliche Information über<br />

die Türposition vorliegt und diese einen<br />

Zustand „Tür nicht geschlossen“ anzeigt,<br />

wird eine Fehlfunktion der Sicherheitseinrichtung<br />

immer wahrscheinlicher.<br />

Anmerkung:<br />

Im Beispiel ist ein regelmäßiges Ansprechen<br />

der Sicherheitseinrichtung durch<br />

das Verfahren gewährleistet. Es gibt je-<br />

Bild 2: Sicherheitssystem mit Plausibilitäts- und Testmodul<br />

Fig. 2: Scheme of a safety system including plausibility check and test system<br />

Einflussfaktoren, die alle redundanten<br />

Zweige eines Sicherheitssystems gleichermaßen<br />

beeinflussen, müssen gesondoch<br />

Sicherheitseinrichtungen, die nur<br />

im Gefahrenfall ansprechen oder im normalen<br />

Betriebszustand der Anlage fast<br />

nie ansprechen. Beispiel ist die Überwachung<br />

eines dauernd brennenden Zündbrenners<br />

durch Ionisation. Nur wenn der<br />

Zündbrenner abgeschaltet wird, wird<br />

eine funktionstüchtige Überwachungseinrichtung<br />

den Zustand „Aus“ melden.<br />

Sollte während des normalen Betriebs<br />

die Überwachungseinrichtung so geschädigt<br />

werden, dass immer „ein“ erkannt<br />

wird, verliert die Sicherheitseinrichtung<br />

ihre Sensitivität, ohne dass dies<br />

erkannt werden kann. In solchen Fällen<br />

muss die Sicherheitseinrichtung periodisch<br />

getestet werden. Das Verfahren ist<br />

ggf. so zu modifizieren, dass ein kurzes<br />

periodisches Abschalten des Zündbrenners<br />

möglich ist.<br />

Bild 2 zeigt ein Sicherheitssystem mit<br />

zwei redundanten Kanälen, einem 1v2-<br />

Voter, einer Plausibilitätseinheit und einer<br />

Testeinrichtung. Ein negativer Test<br />

führt hier zur Sicherheitsreaktion; bei geringerem<br />

Risiko genügt es jedoch, nur<br />

eine Warnung auszulösen.<br />

Bisher wurde nur die Redundanz bei der<br />

Informationsgewinnung betrachtet. Da<br />

die übrigen Komponenten eines Sicherheitssystems<br />

ebenfalls versagen können,<br />

müssen für diese Komponenten die gleichen<br />

Betrachtungen wie für die Sensorik<br />

angestellt werden. Bild 3a und 3b zeigt<br />

am Beispiel der Ofentürüberwachung,<br />

wie die Eigensicherheit des Systems auf<br />

der Aktorseite verbessert werden kann.<br />

Variante a) zeigt zwei Aktoren (Schließer<br />

im Pfad „Gasventil auf“), die vom Ergebnis<br />

des Voters (realisiert durch Reihenschaltung<br />

der Sensoren) angesteuert<br />

werden. Variante b) zeigt einen vollständig<br />

zwei-kanaligen Aufbau des Sicherheitssystems.<br />

Der Voter wird hier durch<br />

Reihenschaltung der Gasventile realisiert.<br />

Bild 3: 2-kanaliges Sicherheitssystem (sensorseitig), (a) mit redundanten Aktoren, (b) vollständig 2-kanalig (Beispiel)<br />

Fig. 3: Double channel safety system (input), (a) with redundant outputs, (b) double channel outputs (Example)<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

517


FACHBERICHTE<br />

dert überwacht werden. Tritt eine solche<br />

Einwirkung in der Gestalt auf, dass vom<br />

Sicherheitssystem keine Gefahr mehr erkannt<br />

werden kann, so muss das Sicherheitssystem<br />

als Gesamtheit einen „sicheren“<br />

Zustand annehmen. Unter einem<br />

„sicheren“ Zustand versteht man, dass<br />

das System die Entscheidung „Gefahr<br />

vorhanden“ trifft und entsprechende<br />

Aktionen auslöst. Im Beispiel ist die<br />

Stromversorgung für Sensoren und Aktoren<br />

ein solcher Einflussfaktor.<br />

Durch die in Bild 3 gezeigte Verschaltung<br />

und durch Anordnung von Gasventilen,<br />

die energielos geschlossen sind, wird bei<br />

Ausfall der Energie sichergestellt, dass<br />

die Anlage in den sicheren Zustand geht,<br />

d.h. die Brenner werden abgeschaltet. Es<br />

verbleibt nur noch das Restrisiko, dass die<br />

Gasventile mechanisch nicht schließen.<br />

Dieses Restrisiko wird noch durch Anordnung<br />

von zwei hinter einander angeordneten<br />

Gasventilen gemindert. Verbessern<br />

lässt sich die Anordnung 3b nur noch dadurch,<br />

dass jeder Endschalter jedes Gasventil<br />

vom Befehl abtrennt.<br />

Es ist auch erforderlich, die Übertragungskanäle<br />

zwischen den einzelnen<br />

Kom po nen ten eines Sicherheitssystems<br />

in die Betrachtung der Eigensicherheit<br />

einzubeziehen. Jede Störung eines Übertragungskanals<br />

muss für den betreffenden<br />

Zweig der Sicherheitseinrichtung so<br />

wirken, als ob am Eingang des Übertra-<br />

gungskanals „Gefahr vorhanden“ ansteht.<br />

Im Beispiel (Bild 3) stellt die Verdrahtung<br />

zwischen den Endschaltern<br />

den Übertragungskanal zwischen Sensor,<br />

Voter und Aktor dar. Wird dieser Kanal<br />

gestört, z.B. durch Drahtbruch, so<br />

werden die die Ventile vom Befehl abtrennenden<br />

Relais stromlos und öffnen.<br />

D.h. die Ventile schließen und sperren<br />

das Gas ab.<br />

Wie schon ausgeführt benötigt man bei<br />

vorliegenden Redundanzen eine zusätzliche<br />

Entscheidungsinstanz (voter), die die<br />

mehrfach vorhandenen (Zwischen-)Ergebnisse<br />

vergleicht und dann die end -<br />

gültige Ent scheidung trifft. Damit stellt<br />

der Voter eine weitere Fehlerquelle dar.<br />

Eine redundante Ausführung eines Voters<br />

gibt es i.a. nicht, da ja gerade der<br />

Voter die redundant ermittelte Information<br />

auswertet und zu einer Entscheidung<br />

verdichtet. Nur eine vollständige Verdopplung<br />

des Sicherheitssystems mit<br />

Querverschaltung der Entscheidung vermeidet<br />

diesen „single-point-of-failure“<br />

(SPOF). Unter einem SPOF eines Systems<br />

versteht man eine Komponente, deren<br />

Ausfall den Ausfall des gesamten Systems<br />

nach sich zieht. Stellt der Voter einen<br />

solchen SPOF dar, so ist darauf zu<br />

achten, dass der Ausfall des Voters erkannt<br />

wird und das Sicherheitssystem<br />

daraufhin den „sicheren Zustand“, nämlich<br />

die Signalisierung von Gefahr, einnimmt.<br />

Bild 4: Vollständig<br />

2-kanaliges Sicherheitssystem<br />

mit Querverschaltung<br />

(Beispiel)<br />

Fig. 4: Complete<br />

double channel safety<br />

system with cross<br />

links (Example)<br />

Unter einer Querverschaltung versteht<br />

man bei einem zwei-kanalig aufgebauten<br />

System die Weiterleitung der Entscheidung<br />

eines Kanals auf die Aktoren<br />

des anderen Kanals. Bild 4 zeigt am Beispiel<br />

der Türendschalter einen zwei-kanaligen<br />

Aufbau mit Querverschaltung.<br />

Der Voter ist immer noch ein SPOF; durch<br />

seinen aufwändigen Aufbau jedoch gut<br />

gegen Eigenversagen geschützt.<br />

Anmerkung:<br />

In der Sicherheitstechnik wird häufig die<br />

Vereinfachung getroffen, dass zu einem<br />

Zeitpunkt immer nur ein Fehler auftritt.<br />

Grundlage dieser Annahme ist, dass die<br />

Verbundwahrscheinlichkeit von zwei<br />

Fehlerereignissen kleiner ist als die Wahrscheinlichkeit<br />

für jedes Einzelereignis.<br />

D.h. ein Doppelversagen ist immer unwahrscheinlicher<br />

als ein Einzelversagen.<br />

Dies ist sicher nicht der Fall, wenn das<br />

Versagen einer zweiten Komponente<br />

dem Versagen einer anderen Komponente<br />

folgt. Oft wird der Fehler gemacht,<br />

dass die Information von den redundanten<br />

Sensoren zwar über zwei getrennte<br />

Kabel dem Voter zugeführt werden, diese<br />

aber eng beieinander auf dem gleichen<br />

Kabelweg geführt werden. Wird<br />

dieser Kabelweg zerstört, sind mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit beide Signale betroffen.<br />

Die Anwendbarkeit des Ausschlusses<br />

von Mehrfachversagen muss im Einzelfall<br />

sorgfältig geprüft werden. Insbesondere<br />

bei hohem Risiko muss hier das<br />

sich aus der Annahme von Einzelversagen<br />

ergebende Restrisiko betrachtet<br />

werden. Strenges Beachten von Diversität<br />

ist Grundbedingung.<br />

Mehrfache Redundanzen<br />

Sicherheitstechnisch zu bevorzugen ist<br />

immer die Anordnung redundanter,<br />

diver sitärer Systeme zur Überwachung<br />

von größeren Risiken, da hier höhere<br />

Sensitivität erforderlich ist. Die Zunahme<br />

der Kom plexität der Sicherheitssysteme<br />

birgt jedoch die Gefahr, dass die Eigensicherheit<br />

sinkt. Abhilfe bringt die Trennung<br />

der Sicherheits systeme; jedes System<br />

beurteilt den Anlagenzustand für<br />

sich und wirkt dann auf einen zugeordneten<br />

Aktor.<br />

Als Beispiel sei die Überwachung der Einhaltung<br />

einer mindestens stöchiometrischen<br />

Verbrennung bei einer Gasverbrennung<br />

angeführt:<br />

Das Verbrennungsluftverhältnis Lambda<br />

ist der Quotient aus der tatsächlich für<br />

518<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

die Verbrennung zur Verfügung stehenden<br />

Luftmasse zur mindestens notwendigen<br />

Luftmasse für eine stöchio metrische<br />

Verbrennung. Letztere Größe ergibt<br />

sich aus der zu verbrennenden Gasmenge<br />

und ihrer Zusammensetzung (bei der<br />

Verbrennung von reinem Methan wird<br />

bezogen auf die Gasmenge näherungsweise<br />

die 10-fache Luftmenge benötigt).<br />

Der Bedarf an Luft für eine Verbrennung<br />

mit der Luftzahl λ ist der Luftbedarf L λ =<br />

λ * L min . Lambda sollte 1 nicht unterschreiten;<br />

für eine effektive und emissionsarme<br />

Verbrennung sollte Lambda<br />

aber auch nicht wesentlich größer sein.<br />

Eine Lambda-Regelung des Luft-Gasgemisches<br />

sollte den Luftbedarf für einen<br />

gegebenen Lambda-Sollwert und einer<br />

gegeben Gasmenge einstellen.<br />

Unterstöchiometrische Verbrennungen<br />

stellen ein hohes Risiko mit möglichen<br />

Personenschäden dar. Die Sicherheitseinrichtungen<br />

sollten auf jeden Fall dieses<br />

Risiko abdecken. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit,<br />

des Materialschutzes und<br />

des Umweltschutzes muss aber auch das<br />

Auftreten eines zu hohen Lambdas erkannt<br />

werden. Lambda kann nicht direkt<br />

gemessen werden. Eine Sicherheitseinrichtung<br />

muss also andere, zugängliche<br />

Messgrößen erheben, um die vorgegebenen<br />

Grenzwerte für Lambda einzuhalten.<br />

1. Messung der Luft- und Gasmengen:<br />

Die Mengen werden z.B. mit Messblenden<br />

über den Differenzdruck ermittelt,<br />

in Normkubikmeter gewandelt<br />

und unter Berücksichtigung des Gaskomposition<br />

in Lambda umgerechnet.<br />

Dieses Verfahren erfordert „sichere“<br />

Messumformer (Δ p/mA), eine fehlersichere<br />

Messwerterfassung, eine fehlersichere<br />

Recheneinheit, eine sichere<br />

Ausgabe eines Freigabekontakts und<br />

ein sicheres Ventil für die Absperrung<br />

der Gaszufuhr.<br />

Abhängig ist das Verfahren von einer<br />

korrekten Angabe des Brennwertfaktors<br />

des verwendeten Gases.<br />

2. Messung des Restsauerstoffs im Abgas:<br />

Die als O 2 verfügbare Sauerstoffmenge<br />

im Abgas korreliert mit Lambda und<br />

lässt sich als Indikator verwenden. Die<br />

Messung kann z.B. mit einem O 2 -Laser<br />

durchgeführt werden und liefert ein<br />

Stromsignal proportional zum O 2 -<br />

Wert. Dieser kann über einen Grenzwertschalter<br />

eine Abschaltung der<br />

Gaszufuhr bei zu geringem O 2 -Wert<br />

vornehmen.<br />

3. Überwachung der Flammenintensität<br />

des Brenners:<br />

Die Intensität der Flamme eines Gasbrenners<br />

wird mit einer Fotozelle gemessen,<br />

in einen mVolt-Wert gewandelt.<br />

Über einen Grenzwertschalter<br />

kann eine Abschaltung der Gaszufuhr<br />

vorgenommen werden.<br />

Für sich allein genommen ist nur Verfahren<br />

3 hinreichend sicher. Hierfür gibt es<br />

typgeprüfte Geräte, die unabhängig von<br />

einem ggf. verwendeten Auto mati sierungs<br />

gerät für eine sichere Abschaltung<br />

sorgen. Es ist die kostengünstigste Lösung<br />

für die Vermeidung von Schäden<br />

durch unterstöchiometrische Verbrennung.<br />

Nachteil ist, dass keine für eine<br />

optimale Prozessführung benötigten Informationen<br />

gewonnen werden und<br />

eine Überschreitung eines Lambda-<br />

Grenzwertes nicht feststellbar ist.<br />

Das Verfahren 2 liefert die besten Informationen<br />

für die Einhaltung eines Rest-<br />

O 2 -Werts im Abgas und für entsprechende<br />

Sicherheitsabschaltungen. Es erlaubt<br />

eine auf diesem Wert basierende Regelung<br />

und damit eine optimale Prozessführung.<br />

Allerdings sind die Investitionskosten<br />

hoch und die Eigensicherheit entsprechender<br />

Geräte gering.<br />

Das Verfahren 1 kann mit sehr guter Eigensicherheit<br />

aufgebaut werden; z.B.<br />

mit einer fehlersicheren SPS. Die gelieferten<br />

Informationen können für die<br />

Prozess führung (Gas/Luft-Regelung) verwendet<br />

werden. Die Investitionskosten<br />

liegen zwischen den beiden anderen<br />

Verfahren. Störend ist lediglich die Abhängigkeit<br />

vom (nicht direkt messbaren)<br />

Brennwertfaktor.<br />

Werden alle drei Verfahren parallel verwendet,<br />

ergibt sich ein Höchstmaß an<br />

Sicherheit. Die Investitionskosten sind allerdings<br />

recht hoch. Diese lassen sich jedoch<br />

rechtfertigen, wenn die Mess -<br />

ergeb nisse verwendet werden, um die<br />

Wirt schaft lichkeit des Verbren nungsprozesses<br />

zu optimieren. Die Hinzunahme<br />

von Verfahren 3 erhöht die Sensitivität<br />

und Eigensicherheit des gesamten<br />

Sicherheits systems zu einem sehr günstigen<br />

Preis/Leistungsverhältnis.<br />

Verfügbarkeit<br />

D.h. Verfügbarkeit einer Anlage ist ein<br />

Maß dafür, zu welchem Anteil eine Anlage<br />

bestimmungsgemäß genutzt wird [2].<br />

Verfügbarkeit wird hier meist als Prozentsatz<br />

eines vereinbarten Zeitraums<br />

angegeben.<br />

Verfügbarkeit berechnet sich wie folgt:<br />

V = (Gesamtzeit – Ausfallzeit) / Gesamtzeit<br />

Es gilt:<br />

Ausfallzeit = geplante Ausfallzeit +<br />

ungeplanter Stillstand<br />

Ein geplanter Stillstand hat i.a. folgende<br />

Gründe:<br />

– organisatorische Gründe (z.B. Feiertage,<br />

Ein-Schicht-Betrieb )<br />

– Produktionsgründe (keine Aufträge,<br />

kein Bedarf)<br />

– regelmäßige Wartung<br />

Je nach Definition werden geplante Stillstandszeiten<br />

zu Wartungszwecken in die<br />

Ausfallzeiten einbezogen oder dort nicht<br />

berücksichtigt. Das Einbeziehen geplanter<br />

Wartungszeit macht durchaus Sinn,<br />

wenn der ROI von Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der so definierten Verfügbarkeit<br />

berechnet werden soll.<br />

Ungeplanter Stillstand entsteht durch<br />

Ausfall von Komponenten der Anlage,<br />

die den Betrieb der Anlage verhindern;<br />

z.B. der Ausfall eines Brenners, ein Gasventil<br />

öffnet nicht mehr, etc. Ein ungeplanter<br />

Ausfall entsteht jedoch auch<br />

durch eine Sicher heits abschaltungen;<br />

d.h. wenn das Sicherheitssystem einen<br />

gefährlichen Anlagenzustand erkennt.<br />

Diesem liegt zwar häufig der Ausfall von<br />

Komponenten zu Grunde, kann aber<br />

auch, wie im vorherigen Teil des Artikels<br />

diskutiert, andere Gründe haben. Insbesondere<br />

wirken hier auch die falsch positiven<br />

Entscheidungen des Sicherheitssystems.<br />

Wir definieren hier die in<br />

die Berechnung der Verfügbarkeit eingehende<br />

Ausfallzeit als bestehend aus:<br />

– regelmäßige Wartung<br />

– betriebsverhindernde Ausfälle ohne<br />

gefährlichen Anlagenzustand<br />

– Sicherheitsabschaltungen richtig positiv<br />

– Sicherheitsabschaltungen falsch positiv<br />

Die Gesamtzeit bestimmt sich als die<br />

Zeit, in der die Anlage operativ genutzt<br />

werden sollte; also ohne Berücksichtigung<br />

von Außerbetriebssetzungen aus<br />

organi sato rischen und produktionstechnischen<br />

Gründen.<br />

So definiert ist die Verfügbarkeit ein Maß<br />

für die Wirtschaftlichkeit der Anlage, die<br />

es zu optimieren geht. Klar erkennbar ist<br />

der Zusammenhang mit dem Wirken des<br />

Sicher heitssystems. Jede falsch positive<br />

Entscheidung mindert die Verfügbarkeit.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

519


FACHBERICHTE<br />

Jede falsch negative Entscheidung (sofern<br />

sie Materialgefährdung betrifft)<br />

wird sich früher oder später auf die Betriebsbereitschaft<br />

der Anlage auswirken<br />

und wirkt deshalb auch ungünstig auf<br />

die Verfügbarkeit.<br />

Gemäß dem o.g. Katalog der Ausfallzeiten<br />

lässt sich die Verfügbarkeit durch<br />

u.a. folgende Maßnahmen verbessern:<br />

Im Planungsstadium der Anlage können<br />

Investitionen in bessere Qualität von<br />

Komponenten den Zeitaufwand für spätere<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

verringern. Redundanzen erlauben es,<br />

die Anlage bei Ausfall einzelner Komponenten<br />

weiter zu betreiben und Reparaturen<br />

ggf. im Betrieb oder zu planmäßigen<br />

Stillstandszeiten auszuführen.<br />

Selbstverständlich hat auch der Ausbildungsstand<br />

der Anlagenfahrer und des<br />

Wartungspersonals Einfluss auf die Verfügbarkeit.<br />

Es wird häufig beobachtet,<br />

dass gerade bei Anlagen mit geringem<br />

Störaufkommen, Anlagenfahrer im Störfall<br />

falsch reagieren. Dadurch kommt es<br />

zusätzlich zu vermeidbaren Ausfällen. Zu<br />

allem Über fluss braucht dann das Wartungspersonal<br />

verhältnismäßig lange,<br />

um den Fehler zu finden und zu beseitigen<br />

(da er ja sehr selten vorkommt). Bei<br />

allen hier ausgeführten Überlegungen<br />

zur Optimierung der Anlage und ihrer Sicherheitseinrichtungen,<br />

sollte nicht vergessen<br />

werden, dass durch verbesserte<br />

Ausbildung und Training die Verfügbarkeit<br />

stark verbessert werden kann. Um<br />

bei Anlagen, die relativ störungsarm arbeiten,<br />

den Trainingszustand der Anlagenfahrer<br />

und des Wartungspersonals<br />

zu erhalten und zu verbessern, bietet<br />

sich eine computergestützte Simulation<br />

der Anlage an. Regelmäßiges Training an<br />

dieser Simulation, die natürlich auch vor-<br />

In diesem Modell nicht berücksichtigt ist<br />

die „Zuverlässigkeit“ der Anlage. Wobei<br />

wir Zuverlässigkeit als eigenständige,<br />

von der allgemeinen Verfügbarkeit abgekommende<br />

Fehler simulieren muss, sollte<br />

Fehlbedienungen seitens des Personals<br />

minimieren. Die Instandhaltung<br />

kann an einer Simulation das Aufspüren<br />

von Fehlerursachen erlernen und optimale<br />

Strategien dazu entwickeln.<br />

Unter der Annahme, dass eine vorbeugende<br />

bzw. frühzeitige Wartung weniger<br />

Aufwand bedeutet und auch zu<br />

wählbaren Zeiten ausgeführt werden<br />

kann und damit die Kosten für Ausfälle<br />

reduziert, muss auch das „Condition<br />

Monitoring System (CMS)“ als Maßnahme<br />

zur Verbesserung der Verfügbarkeit<br />

genannt werden, z.B. [3]. Wie schon<br />

mehrfach erwähnt, benötigt ein sensitives<br />

und selektives Sicherheitssystem eine<br />

Vielzahl von Informationen über den Anlagenzustand;<br />

dies sind meist Informationen,<br />

die zum eigent lichen Betrieb der<br />

Anlage nicht erforderlich wären. Diese<br />

Informationen können mehrfach genutzt<br />

werden, nämlich einmal als Eingaben für<br />

das Sicherheitssystem und zum anderen<br />

für das CMS. Damit können die Kosten<br />

für die Informations erhebung, die einen<br />

Großteil der Kosten für das Sicherheitssystem,<br />

darstellen, auf das CMS mit verteilt<br />

werden.<br />

Die völlig unnötige Einbuße an Verfügbarkeit<br />

auf Grund falsch positiver<br />

Entschei dungen des Sicherheitssystems<br />

lässt sich durch Verbesserung der Eigensicherheit<br />

des Systems zumindest teilweise<br />

vermeiden. In den o.g. Beispielen<br />

wurde im Wesentlichen die Sensitivität<br />

der Sicherheitseinrichtung durch Redundanzen<br />

verbessert. Eine Redundanz erhöht<br />

die Sensitivität immer dann, wenn<br />

die Entschei dung für Gefahr schon bei<br />

Vorliegen eines Votums mit Aussage<br />

„Gefahr“ erfolgt. Damit wird aber allein<br />

durch die Fehlfunktion eines Kanals eine<br />

falsch positive Entscheidung getroffen.<br />

Die Selektivität und damit die Verfügbarkeit<br />

der Anlage sinken. Diversität der Kanäle<br />

ändert an diesem Sachverhalt<br />

nichts. Um hier die Selektivität zu verbessern,<br />

muss man die Informationserhebung<br />

um mindestens einen zusätzlichen<br />

Kanal erweitern. Der Voter trifft dann die<br />

Entscheidung nach dem Mehrheitsprinzip:<br />

Gefahr liegt nur dann vor, wenn die<br />

Mehrheit der redundanten Informationen<br />

Gefahr signalisiert (Bild 5).<br />

Dies bedeutet natürlich weiteren Aufwand,<br />

der mit dem Gewinn an Verfügbarkeit<br />

zu vergleichen ist. Eine Triple-Redundanz<br />

ist z.B. in größeren Kraftwerken<br />

und bei Gasturbinen höherer<br />

Leistung gebräuchlich. Dies ist sofort begreiflich,<br />

denn das Gefahrenpotenzial ist<br />

auf Grund der involvierten Energie sehr<br />

hoch, die Kosten für eine Abschaltung<br />

wegen falsch positiver Entscheidung<br />

auch. Bei gasbeheizten Wärmebehandlungsöfen<br />

findet man bisher kaum eine<br />

derartige Gestaltung. Allerdings sollte<br />

man bei Öfen höherer Leistung (z.B. ><br />

20MW) die Kosten einer falsch positiven<br />

Entscheidung in Bezug auf gefährdete<br />

Komponenten sorgfältig ermitteln.<br />

Die Erweiterung des Beispiels „Türendschalter“<br />

auf Triple-Redundancy zeigt<br />

Bild 6. Als Voter kommt hier eine fehlersichere<br />

Steuerung zum Einsatz, da eine<br />

sichere Relais-Logik für eine 2von3-Auswahl<br />

sehr aufwendig ist. Die Aktor-Seite<br />

wird über zwei redundante fehlersichere<br />

Ausgänge mit nachgeschalteten diversitären<br />

Relais realisiert.<br />

Zuverlässigkeit<br />

Bild 5: 3-fach redundanter Aufbau mit 2v3 Voter<br />

Fig. 5: Triple redundant system using a 2 out of 3 voter<br />

520<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


FACHBERICHTE<br />

Überlegungen, die darauf abzielen Totalabschaltungen<br />

zu verhindern und stattdessen<br />

einen unteroptimalen Betrieb zuzulassen,<br />

stellen eine weitere Möglichkeit<br />

zur Verbesserung der Verfügbarkeit<br />

dar. Wenn es um Optimierung des Anlagrenzte<br />

Eigenschaft einer Anlage sehen<br />

[4]. Diese sogenannte Funktionszuverlässigkeit<br />

sei definiert als das Ausmaß, zu<br />

dem die Anlage bei Betrieb fähig ist, die<br />

bestimmungsgemäße Funktion in der<br />

geforderten Qualität zu liefern. Eine genaue<br />

begriffliche Definition hat sich bisher<br />

nicht durchgesetzt. Insbesondere in<br />

den Normwerken finden sich unterschiedliche,<br />

unklare Aussagen. So definiert<br />

die DIN 40041 Funktionszuverlässigkeit<br />

„als die Beschaffenheit einer Einheit<br />

bezüglich ihrer Eignung, während<br />

oder nach vorgegebenen Zeitspannen<br />

bei vorgegebenen Anwendungsbedingungen<br />

die Zuverlässigkeitsforderung zu<br />

erfüllen [5]“. Bei Betrachtungen zur Optimierung<br />

eines Anlagendesigns, sollte<br />

der Begriff die Fähigkeit der Anlage ausdrücken<br />

im optimalen Anlagenzustand<br />

zu verweilen und zu pro duzieren (ob diese<br />

nun genutzt wird oder auch nicht).<br />

Zur Illustration unserer Auffassung von<br />

Funktionszuverlässigkeit diene folgendes<br />

(qualitatives) Beispiel aus der Schmelzofentechnik.<br />

Ein gasbeheizter Umschmelzofen soll folgende<br />

Kenngrößen optimieren:<br />

• spezifischer Gasverbrauch<br />

(verbrauchte Menge an Gas pro Tonne<br />

eingesetztes Festmetall bis zum Erreichen<br />

des Flüssigzustandes mit einer<br />

Mindesttemperatur)<br />

• spezifische Schmelzleistung<br />

(Zeitdauer pro Tonne eingesetztes<br />

Festmetall bis zum Erreichen des o.g.<br />

Flüssigzustandes)<br />

• Emissionskennwert<br />

(Menge an während der Schmelzzeit<br />

produzierten Schadstoffen)<br />

Diese Kenngrößen werden anhand eines<br />

vorgegebenen Optimierungsziels (z.B.<br />

energielastige Optimierung, Durchsatzoptimierung<br />

etc) gewichtet und zu einer<br />

Kennziffer zusammengefasst. Bei „optimalem“<br />

Anlagenbetrieb erreicht die Anlage<br />

den aus ihrem Design theoretisch<br />

möglichen Betriebspunkt in Bezug auf<br />

diese Kennziffer. Unter Funktionszuverlässigkeit<br />

versteht man die Fähigkeit der Anlage<br />

bei Betrieb in diesem optimalen Betriebspunkt<br />

zu verweilen, wobei Einflussfaktoren,<br />

die nicht aus der Anlage selbst<br />

resultieren, unberücksichtigt bleiben (z.B.<br />

Art des eingesetzten Festmetalls).<br />

Bei der Berechnung der Verfügbarkeit<br />

wird normalerweise die oben definierte<br />

Zuverlässigkeit nicht berücksichtigt; d.h.<br />

es spielt keine Rolle, ob die Anlage im<br />

optimalen Betrieb arbeitet oder durch<br />

Eingriffe in das Verfahren unteroptimal<br />

arbeitet. Diese Einschränkung ist insofern<br />

von Bedeutung, als eine Möglichkeit,<br />

die Auswirkung von Sicherheits abschaltungen<br />

auf die Verfügbarkeit zu<br />

mindern, darin besteht, nicht vollständig<br />

abzuschalten, sondern den Betriebspunkt<br />

der Anlage vorher so zu verlagern,<br />

das die Gefährdung nicht eintritt. Man<br />

vermeidet dadurch zwar die vollständige<br />

Abschaltung und erhält die Verfügbarkeit,<br />

jedoch auf Kosten der Funktionszuverlässigkeit.<br />

Wie im ersten Teil des Artikels als Beispiel<br />

aufgeführt, kann man bei Erreichen eines<br />

Schwell werts für die Kamintemperatur<br />

über eine Ablöseregelung zunächst<br />

die Brenner leistung herunter fahren. Bei<br />

geeigneter Auslegung dieser Regelung<br />

und bei einer gewissen Klasse von Störungen<br />

vermeidet man das Erreichen der<br />

Gefahrengrenze für die Kamintemperatur,<br />

die Anlage bleibt deshalb in Betrieb.<br />

Die spezifische Schmelzleistung wird jedoch<br />

sinken und damit die Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlage. Dies ist jedoch unvermeidbar<br />

und besser als die Abschaltung<br />

der Anlage, die erforderlich wird,<br />

wenn die Kamintemperatur weiterhin<br />

steigt.<br />

Bild 6: 3-fach redundantes<br />

Sicherheitssystem<br />

(Beispiel)<br />

Fig. 6: Triple redundant<br />

safety system<br />

(Example)<br />

gendesigns und um Berechnung des ROI<br />

für sicherheitstechnische Einrichtungen<br />

geht, würden die Kosten für zusätzliche<br />

Komplexität der Sicherheitseinrichtung<br />

u.U. durch Erhalt der Verfügbarkeit bei<br />

eingeschränkter Leistung aufgefangen<br />

werden. Auch sollte beachtet werden,<br />

dass eine Anlage, die unterhalb von kritischen,<br />

material gefähr denden Zuständen<br />

betrieben wird, erfahrungsgemäß geringere<br />

Wartungskosten erfordert und auch<br />

eine längere Lebensdauer aufweist.<br />

Fazit<br />

Sicherheitseinrichtungen beeinflussen<br />

die Verfügbarkeit von Anlagen i.a. negativ.<br />

Eine hohe Sensitivität des Sicherheitssystems<br />

wird meist mit einer Anzahl von<br />

falsch positiven Entscheidungen einhergehen.<br />

Das Restrisiko für Personen bzw.<br />

Materialschäden ist dann zwar hinreichend<br />

klein, aber die Selektivität ist nicht<br />

hoch genug. Dies wiederum bedeutet<br />

weniger Verfügbarkeit und daher geringere<br />

Wirt schaft lichkeit der Anlage. Hohe<br />

Sicherheit und hohe Verfügbarkeit bei limitierten<br />

Investitions kosten scheinen unvereinbar.<br />

Lediglich durch höhere Investitionen<br />

in die Sicherheitstechnik können<br />

die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

auf den Ertrag der Anlage verringert<br />

werden.<br />

Wird die Sicherheitstechnik nur auf Personenschäden<br />

und unabhängig von<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der Verfügbarkeit<br />

oder zur Optimierung des Prozes-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

521


FACHBERICHTE<br />

ses betrachtet, so erscheint sie lediglich<br />

als Kostenfaktor (sowohl was Investitionskosten<br />

wie auch Betriebskosten angeht)<br />

ohne einen wirtschaftlichen Payback;<br />

Sicherheits technik als notwendiges<br />

Übel. Diese Betrachtungsweise führt<br />

dazu, die Investitionen in die Sicherheitstechnik<br />

möglichst gering zu halten und<br />

geringen Aufwand in Planung und Ausführung<br />

dieser Anlagenkomponente zu<br />

legen. Durch diesen Artikel wollen die<br />

Autoren zu einer anderen Sichtweise anregen.<br />

Kosten für die Erfassung von zusätzlichen,<br />

für die Prozessausführung<br />

nicht relevanten Informationen über die<br />

Anlage, stellen den wesentlichen Anteil<br />

der Investitions kosten für Sicherheitstechnik.<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der<br />

Selektivität erfordern meist die Erfassung<br />

weiterer Daten. Diese Investitionen<br />

könnten auch für andere Zwecke, die einen<br />

wirtschaftlichen Ertrag bringen, genutzt<br />

werden. D.h. es sollten andere Dimensionen<br />

in die sicherheits technische<br />

Betrachtung einbezogen werden, z.B.<br />

Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Wartbarkeit,<br />

Lebensdauer und Prozessoptimierung.<br />

Eine Verbes serung dieser<br />

Faktoren, die alle einen Einfluss auf die<br />

Wirtschaftlichkeit der Anlage haben, erfolgt<br />

durch Verfahren, die ebenfalls die<br />

genauere Erfassung des Anlagenzustands<br />

erfordern. Kerngedanke ist<br />

also, dass die Einrichtungen der<br />

Sicherheits technik und die von ihnen gelieferten<br />

Informationen mehrfach genutzt<br />

werden. Der ROI für die Investitionen<br />

in die Sicherheitstechnik muss dann<br />

unter Berücksichtigung dieser zusätzlichen<br />

Effekte ermittelt werden. Letztend-<br />

lich liegt in Bezug auf die Konzeption<br />

von Anlagen eine mehr dimensionale Optimierungsaufgabe<br />

vor, die alle vorgenannten<br />

Faktoren berücksichtigt und<br />

den Grenznutzen unter der Nebenbedingung<br />

eines vollständigen Personenschutzes<br />

der Investition ermittelt.<br />

Wenn die Grundkosten durch den von<br />

der Sicherheitstechnik zu gewährleistenden<br />

Personenschutz bedingt sind, und<br />

die Mehrfachnutzung der Investition für<br />

die o.g. Aufgaben durch einen vergleichsweise<br />

geringen Mehraufwand (de<br />

facto i.w. zu sätz liche Software) erreicht<br />

werden kann, sollte diese Chance zu einem<br />

Payback nicht vertan werden.<br />

Als Mehrfachnutzung von erhobenen Informationen<br />

über den Anlagenzustand<br />

muss auch die Ausweitung des Sicherheitskonzepts<br />

auf die Vermeidung oder<br />

Verminderung von Materialschäden gesehen<br />

werden. Die ohnehin vorhandene<br />

Information kann genutzt werden, um<br />

das Material der Anlage zu schonen. Gelingt<br />

es außerdem, Beanspruchungen<br />

durch Abschaltung zu vermeiden und<br />

durch kontinuierliches Verfahren des Betriebspunkts<br />

zu ersetzen, so wird damit<br />

mit Wahrscheinlichkeit die Lebensdauer<br />

der Anlage erhöht bzw. werden Wartungszyklen<br />

verlängert. Ein nachhaltiges<br />

Anlagenkonzept sieht nicht nur einen<br />

kurzfristigen ROI vor, sondern ermöglicht<br />

auch eine lange Nutzungsdauer und den<br />

Erhalt der Qualität der Anlage über die<br />

Zeit.<br />

Damit kann die intelligente Gestaltung<br />

eines Anlagenkonzepts unter dem<br />

Gesichts punkt „Sicherheit und Verfügbarkeit“<br />

wesentlich zur Langzeiteffizienz<br />

einer Anlage beitragen und den Schutz<br />

einer wirtschaftlichen Ressource, nämlich<br />

der betreffenden Anlage, im Sinne<br />

einer ökonomischen Nachhaltigkeit gewährleisten.<br />

Literatur<br />

[1] DIN EN61508-2, Feb. 2911: Anforderungen<br />

an sicherheitsbezogene elektrische/elektronische/programmierbare<br />

elektronische Systeme,<br />

Beuth Verlag, Berlin, Februar 2011<br />

[2] Börcsök, J.: Elektronische Sicherheitssysteme.<br />

Hardwarekonzepte, Modelle und Berechnung.<br />

Hüthig, Heidelberg 2007<br />

[3] Wittkewitz, J.: Condition Monitoring Systeme<br />

– eine Einführung, in Erneuerbare Energien,<br />

Schlütersche Verlags gesellschaft, Hannover,<br />

Dez. 2010<br />

[4] Börcsök, J.: Funktionale Sicherheit, Grundzüge<br />

sicherheitstechnischer Systeme. Hüthig,<br />

Heidelberg 2008<br />

[5] DIN 40 041, Dez. 1990: Zuverlässigkeit; Begriffe,<br />

Beuth Verlag, Berlin, Dezember 1990<br />

Ulli Wellner<br />

WTMB, Leuk, Schweiz<br />

Tel.: +41 27 / 473 4536<br />

wtmb@wellner.ch<br />

Dieter Kutzner<br />

BTS Engineering GmbH,<br />

Erkrath<br />

Tel.: 0211 / 240 871-10<br />

d.kutzner@bts-kutzner.de<br />

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HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

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Gaswärme <strong>International</strong><br />

in Halle 9, Stand 909<br />

522<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Rubrik: Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen im Bereich<br />

der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich das Gaswärme-Institut e.V. Essen im Profil.<br />

Das Gaswärme-Institut e. V.<br />

Essen im Überblick<br />

Das Gaswärme-Institut e. V. Essen (GWI)<br />

ist ein anerkanntes, über die Region<br />

NRW hinaus etabliertes Forschungsinstitut<br />

des deutschen Gasfachs und wurde<br />

1937 unter dem Dach der Vereinigten<br />

Institute für Wärmetechnik gegründet.<br />

Als Brancheninstitut für das Gasfach sollten<br />

seinerzeit praxisorientierte Forschungsarbeiten<br />

durchgeführt werden, um im<br />

Wettbewerb mit anderen Energiearten<br />

bestehen zu können. Den Bereichen der<br />

Forschung und Entwicklung widmet sich<br />

das GWI heute in zwei Abteilungen, der<br />

Geräte- und Brennstofftechnik sowie der<br />

Industrie- und Feuerungstechnik. Das akkreditierte<br />

Prüflaboratorium zählt zu den<br />

größten und wichtigsten im Gasfach in<br />

Deutschland, und mit dem Bildungswerk<br />

werden weite Kreise der Fachöffentlichkeit<br />

erreicht (Bild 1).<br />

Das GWI zählt zurzeit 60 Mitgliedsunternehmen,<br />

z. B. Gas- und Energieversorgungsunternehmen,<br />

Stadtwerke, Hersteller<br />

und Verbände. Fast 75 Jahre nach<br />

der Gründung sind die Tätigkeiten heute<br />

breit gefächert und umfassen nahezu<br />

alle Technologien rund um die Gase der<br />

öffentlichen Gasversorgung, also Erdgas<br />

und Gase aus verschiedenen alternativen<br />

Quellen. Für die vielfältigen und anspruchsvollen<br />

Fragestellungen der Kunden<br />

stehen dem Institut hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter zur Verfügung sowie leistungsstarke<br />

Technik und hervorragende<br />

Labor- und Rahmenbedingungen.<br />

Industrie- und Feuerungstechnik<br />

Die Abteilung Industrie- und Feuerungstechnik<br />

ist in allen Bereichen der industriellen<br />

Thermoprozessanlagen tätig. Aktuelle<br />

Fragen der Effizienzsteigerung,<br />

Schadstoffminimierung sowie Nutzung<br />

von alternativen Brennstoffen stehen im<br />

Mittelpunkt von nationalen und internationalen<br />

Forschungsprojekten und Industrieaufträgen.<br />

Hinzu kommen Beratungen,<br />

Brennertests, numerische Simulationen<br />

und gutachterliche Tätigkeiten für<br />

alle Industriebranchen. Die Aktivitäten<br />

und Forschungsergebnisse der Abteilungen<br />

werden auf nationalen und internationalen<br />

Messen, Konferenzen und Tagungen<br />

sowie in der einschlägigen Fachpresse<br />

veröffentlicht.<br />

Die Forschungsfelder umfassen die Branchen<br />

der Glas-, Stahl-, NE-Metall-, Kraftwerks-<br />

und Gasturbinen, ebenso die<br />

chemische und keramische Industrie. Die<br />

Auswirkungen von schwankenden Gasbeschaffenheiten<br />

auf die Produktquali-<br />

Bild 1: GWI<br />

Organisationsstruktur<br />

Bild 2: Vergleich einer fotografierten<br />

und mittels CFD<br />

simulierten Flamme in einer<br />

U-Flammenwanne<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

523


??????? I M PROFIL<br />

Bild 3: Aufbau des COSTAIR-Brenners (a) und Biomassevergaser (b)<br />

a) Aufbau der Brennkammer mit integriertem COSTAIR-Brenner<br />

b) Biomassevergaser der Firma REW Regenerative Energie Wirtschaftssysteme GmbH<br />

tät, von alternativen Brennstoffen wie<br />

Bio- oder Deponiegas auf die Schadstoffemissionen<br />

und von Brenneroptimierungen<br />

auf das Verbrennungsverhalten sind<br />

einige Beispiele der laufenden Aktivitäten.<br />

In der Abteilung Industrie- und Feuerungstechnik<br />

wird dabei auf die Kombination<br />

von numerischer Simulation und<br />

experimentellen Untersuchungen gesetzt,<br />

um zeit- und kostengünstig Entwicklungsarbeiten<br />

durchführen zu können<br />

und praxisgerechte Lösungsansätze<br />

anzubieten. Im Bild 2 ist ein Vergleich<br />

einer Flamme in einer Glasschmelzwanne<br />

im simulierten und Originalzustand<br />

dargestellt.<br />

Nachfolgend werden einige ausgewählte<br />

Forschungs- und Entwicklungsthemen<br />

vorgestellt:<br />

Einsatz alternativer Brennstoffe<br />

Der Einsatz erneuerbarer Energien und<br />

alternativer Brennstoffe spielt in der aktuellen<br />

Energiepolitik der Bundesregierung<br />

eine entscheidende Rolle und wird<br />

auch zukünftig immer stärker zunehmen.<br />

Deshalb werden im Bereich der Industrie-<br />

und Feuerungstechnik verschiedene<br />

Anwendungs- und Herstellungsverfahren<br />

von festen und gasförmigen<br />

Biobrennstoffen untersucht.<br />

Ein Beispiel ist die energetische Verwertung<br />

von anfallendem Biogas aus einer<br />

Biomassevergasungsanlage, z. B. in der<br />

im Bild 3 b darstellten Biomasse-Vergasungsanlage<br />

der Firma REW Regenerative<br />

Energie Wirtschaftssysteme GmbH.<br />

Dort werden die unterschiedlichsten Einsatzstoffe<br />

vergast, und das entstehende<br />

Biogas kann durch den Einsatz innovativer<br />

Brennertechnik effizient und schadstoffarm<br />

verbrannt werden. Die anfallende<br />

Wärme kann dann in nachfolgenden<br />

Prozessen, z. B. in Strom umgewandelt<br />

und eingespeist werden.<br />

Die untersuchten Einsatzstoffe an dieser<br />

Biomasse-Vergasungsanlage reichten<br />

von Holz über Hühnertrockenkot und<br />

Hafenschlick bis hin zu Hühnerfedern.<br />

Im nachgeschalteten COSTAIR-Brenner<br />

(Bild 3 a) konnten die entstehenden<br />

Gase ohne Probleme verbrannt werden.<br />

Im Bild 4 sind die NO x - und CO-Emissionen<br />

für eine Basis- und eine verbesserte<br />

Variante mit einem optimierten Luftverteiler<br />

dargestellt. Das hohe Niveau der<br />

NO x -Emissionen resultiert aus den ammoniakhaltigen<br />

Bestandteilen des Hühnertrockenkots.<br />

Durch eine verbesserte<br />

Variante des Brenners konnten die Emissionen<br />

deutlich gesenkt werden.<br />

Die Abteilung Industrie- und Feuerungstechnik<br />

passt sich den neuen Anforderungen<br />

der zu untersuchenden Gase<br />

ständig an. Deshalb wurden Analysengeräte<br />

(stationäre und mobile Einheiten)<br />

um die in Biogasanlagen zusätzlich auftretenden<br />

Komponenten H 2 , CH 4 und<br />

SO 2 ergänzt.<br />

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von<br />

erneuerbaren Energien liegt in der Torrefizierung<br />

von Biomasse. Zusammen mit<br />

verschiedenen Hochschulinstituten und<br />

Industrieunternehmen werden die Grenzen<br />

und Einsatzmöglichkeiten von torrefizierter<br />

Biomasse in Kraftwerksprozessen<br />

als Ersatzbrennstoff und in Hochofenprozessen<br />

als Ersatzreduktionsmittel<br />

untersucht. Bild 5 zeigt eine Auswahl<br />

verschiedener holz- und halmartiger Ein-<br />

Bild 4: NO x - und CO-Emissionen beim Verbrennen des Produktgases aus 50 % vergastem Hühnertrockenkot und 50 % vergasten Holzspänen<br />

a) Basis-Luftverteiler<br />

b) optimierter Luftverteiler<br />

524<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Bild 5: Eingesetzte Biomassen für den Torrefizierungs- und Vergasungsprozess<br />

satzstoffe für die Torrefizierung und Vergasung<br />

von Biomasse.<br />

Bild 6 zeigt das Ergebnis des Torrefactionprozesses<br />

für drei unterschiedliche<br />

Torrefizierungsstufen. Da die Anforderungen<br />

der verschiedenen Industriezweige<br />

(Kraftwerk- und Hochofenprozess) an<br />

die torrefizierte Biomasse sehr unterschiedlich<br />

sind und bestimmte Spurenelemente,<br />

z. B. ein erhöhter Alkalienund<br />

Chlor-Gehalt bei halmgutartigen<br />

Biomassen (Stroh) zu Verschlackungen<br />

von Heizflächen führen kann, müssen<br />

verschiedene Qualitäten und Einstellparameter<br />

(Temperatur und Verweilzeit)<br />

untersucht werden.<br />

Brennerentwicklung<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten<br />

der Abteilung Industrie- und Feuerungstechnik<br />

liegt in der Entwicklung und Optimierung<br />

innovativer Brennertechnologien<br />

für verschiedenste Anwendungen.<br />

Im Bild 7 ist ein Brennersystem für den<br />

Einsatz in einer Mikrogasturbine (MGT)<br />

dargestellt. Der COSTAIR-Brenner wurde<br />

für schwachkalorige Anwendungen in<br />

der MGT entwickelt und erfolgreich bis<br />

zu einem Heizwert von 1,2 kWh/m N ³ getestet.<br />

Das Hauptaugenmerk der Industrie liegt<br />

auf schadstoffarmer, vielseitig einsetzbarer<br />

und vor allen effizienter Brennertechnik.<br />

Dabei werden am Gaswärme-Institut<br />

die zwei Untersuchungsmöglichkeiten<br />

„Experiment“ und „Simulation“ einge-<br />

Bild 6: Ausgangs- und torrefizierte Biomasse am Beispiel der Kiefer<br />

Bild 7: Darstellung eines COSTAIR-Brenner für den Einsatz in einer Mikrogasturbine<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

525


??????? I M PROFIL<br />

Bild 8: Simulierter Stromlinienverlauf in einem Industriekessel<br />

<br />

Bild 9: Einbau eines Mehrstoffbrenners an der GWI-Versuchsanlage<br />

setzt und effektiv miteinander kombiniert.<br />

Viele Variationen können relativ einfach<br />

am Rechner mit Hilfe der numerischen<br />

Simulation erprobt werden, ohne kostenintensive<br />

Messungen durchzuführen.<br />

Dabei können die unterschiedlichsten<br />

Geometrievariationen getestet werden,<br />

so dass tendenzielle Vorhersagen zum<br />

Schadstoffverhalten, der Flammenform,<br />

der Wärmeübertragung etc. getroffen<br />

werden können. Im Bild 8 ist beispielhaft<br />

der Stromlinienverlauf der Abgase<br />

in einem Industriekessel dargestellt. Damit<br />

sind z. B. Aussagen über die Wärmeübertragung<br />

an die Wasserseite möglich.<br />

Die experimentelle Untersuchung der<br />

Brenner und Validierung der numerischen<br />

Daten stellt die zweite Untersuchungsmöglichkeit<br />

dar. An den vorhandenen<br />

Versuchsanlagen der Industrieund<br />

Feuerungstechnik können Brenner<br />

bis zu einer Leistung von 1,2 MW, einer<br />

Luftvorwärmung bis 1.250 °C und Ofenraumtemperaturen<br />

bis 1.600 °C getestet<br />

werden. Dabei können fast alle gasförmigen<br />

Brennstoffe und Gasgemische untersucht<br />

werden – hierzu steht eine leistungsfähige<br />

Gasmischanlage zur Verfügung.<br />

Als Oxidator wird Luft bis reiner<br />

Sauerstoff verwendet.<br />

Im Bild 9 ist ein an der Versuchsanlage<br />

des GWI eingebauter Mehrstoffbrenner<br />

der Firma BTS Engineering Erkrath abgebildet.<br />

Bei diesen Untersuchungen sollten<br />

Aussagen über das Zündverhalten,<br />

die Schadstoffemissionen und die Flammenform<br />

getroffen werden. Beispielhaft<br />

sind im Bild 10 die Flamme des Zündbrenners<br />

im Erdgasbetrieb und eine OH-<br />

Aufnahme in der Draufsicht im Schwachgasbetrieb<br />

zu sehen.<br />

Effizienzsteigerung und<br />

Schadstoffminimierung<br />

Aufgrund steigender Energiepreise und<br />

zukünftig zu erwartender Abgaben für<br />

CO 2 -Emissionen im Rahmen des Zertifikatehandels<br />

rücken die Steigerung der<br />

Effizienz von Thermoprozessanlagen und<br />

auch die Einsparung an Energie immer<br />

weiter in den Fokus der industriellen Forschung<br />

und Entwicklung. Die Aufträge<br />

und Forschungstätigkeiten der Abteilung<br />

Industrie- und Feuerungstechnik haben<br />

sich in den letzten Jahren in diesem Bereich<br />

beachtlich erhöht. Durch die Einführung<br />

einer Sekundärgasbefeuerung<br />

konnte z. B. an einer schon sehr effizienten,<br />

regenerativ befeuerten Glasschmelzwanne<br />

der Energieverbrauch um 2 %<br />

gesenkt werden. Die elektrische Zusatzbeheizung<br />

muss erst bei sehr viel höheren<br />

Tonnagen eingeschaltet werden. Dies<br />

konnte durch intensive numerische Voruntersuchungen<br />

bezüglich der Positionierung<br />

der Sekundärgasbefeuerung<br />

(Bild 11) und der daraus resultierenden<br />

Auswirkungen auf das Feuerfestmaterial,<br />

die Strömungsführung in der Wanne und<br />

der Wärmeübertragung auf das Glasbad<br />

erreicht werden. Nebenbei konnten die<br />

NO x -Emissionen ebenfalls leicht gesenkt<br />

Bild 10: Visuelle Darstellung der Zündflamme und der Schwachgasverbrennung<br />

a) Flammenbild<br />

b) OH-Aufnahme<br />

526<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

werden. Die Energieeinsparung der industriellen<br />

Umsetzung der Sekundärgasbefeuerung<br />

ist im Bild 12 zu sehen.<br />

Um die Untersuchungen hinsichtlich der<br />

Energieeffizienz von Industrieanlagen in<br />

einem gesamtheitlichen Kontext zu erfassen,<br />

wurde eine Thermografie-Kamera<br />

angeschafft, mit deren Hilfe z. B.<br />

Schwachstellen in der Isolierung von<br />

Thermoprozessanlagen mit geringem<br />

Aufwand detektiert werden können.<br />

Beispielhaft ist dazu eine thermografische<br />

Aufnahme des GWI-Versuchsofens<br />

mit der entsprechenden Auswertung im<br />

Bild 13 dargestellt.<br />

Brennstoff- und Gerätetechnik<br />

Das Tätigkeitsfeld der Abteilung Brennstoff-<br />

und Gerätetechnik reicht von Fragen<br />

zur Gasbeschaffenheit und versorgungstechnischen<br />

Fragen klassischer<br />

und erneuerbarer Energieträger über die<br />

Verbrennungs- bzw. Reaktionstechnik<br />

bis hin zur Endanwendung in innovativen,<br />

hocheffizienten Gerätetechnologien<br />

zur Bereitstellung von Wärme, Strom<br />

und Kälte.<br />

Die Abteilung ist Ansprechpartner bei öffentlich<br />

geförderten Vorhaben in EU-,<br />

Bundes- und Landes-Forschungsprogrammen<br />

sowie bei Industrieprojekten<br />

und zudem gefragter Ingenieurdienstleister<br />

in technisch-wirtschaftlichen Fragestellungen<br />

und systemanalytischen<br />

Studien. Neben der Entwicklung, Erprobung<br />

und Optimierung von Komponen-<br />

Bild 11: Variation der Sekundärgasbefeuerung an einer U-Flammenwanne<br />

Bild 12: Energieeinsparung über der Tagestonnage nach Einsatz der Sekundärgasbefeuerung<br />

Bild 13:<br />

Thermografie-<br />

Aufnahme des<br />

GWI-Versuchsofens<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

527


??????? I M PROFIL<br />

Bild 14: Versuchshaus mit Solarkollektoren im<br />

Hintergrund und Trockenkühler zum gleichzeitigen<br />

Betrieb mehrerer Anlagen. Vor dem Haus<br />

sind drei Erdkollektoren für Wärmepumpen<br />

installiert.<br />

ten, Gesamtsystemen und Verfahren aus<br />

der Energie-, Wärme- und Strömungstechnik<br />

bestimmen aktuell vor allem die<br />

Diversifizierung des Energieträgermarktgefüges<br />

mit einer Konvergenz der Stromund<br />

Gasnetze sowie der Klimaschutz<br />

und CO 2 -Einsparung durch Effizienzsteigerung<br />

die Tätigkeiten.<br />

In der Brennstofftechnik werden speziell<br />

die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

bei der Einspeisung<br />

von Biogas und Wasserstoff ins Erdgasnetz,<br />

die Ermittlung des Konditionierungsaufwandes<br />

bei L- und H-Gas-Netzen<br />

und die Erprobung und Optimierung<br />

innovativer Mess- und Regeltechnik rund<br />

ums Thema Abrechnung sowie die Erfassung<br />

brenntechnischer Parameter –<br />

Stichwort ‚Smart Grids’ – behandelt, um<br />

nur einige zu nennen.<br />

Das Technologieangebot in der Gerätetechnik<br />

hat sich in den letzten Jahren<br />

enorm erweitert. Neben den klassischen<br />

Brennwertgeräten stehen hoch effiziente<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Wärmepumpen,<br />

Brennstoffzellen und die<br />

Einbindung regenerativer Quellen, wie<br />

Sonnenenergie oder Biogas unter Berücksichtigung<br />

von Speichersystemen,<br />

zur Verfügung. Das Zusammenspiel von<br />

Energiebedarf, Gerätetechnik, Gebäude<br />

und Nutzer zu analysieren und zu optimieren<br />

ist eine der Kernkompetenzen.<br />

Im Versuchshaus (Bild 14) können das<br />

Nutzerverhalten gezielt simuliert und die<br />

jeweiligen Auswirkungen mit Hilfe modernster<br />

Messtechnik detailliert erfasst<br />

und ausgewertet werden. Neben wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen ist es<br />

zudem möglich, an den installierten Anlagen<br />

Schulungen, Demonstrationen<br />

und Informationsveranstaltungen durchzuführen.<br />

Am Versuchshaus befindet<br />

sich ferner ein Erdkollektortestfeld.<br />

Im Labor werden Anlagen und Anlagenkombinationen<br />

an verschiedenen Versuchsständen<br />

auf ihre Effizienz, Dynamik<br />

und Emissionen getestet (Bild 15). Neben<br />

statischen Wirkungsgradmessungen<br />

können dabei auch dynamische Lastprofile<br />

vorgegeben und hieraus Nutzungsgrade<br />

abgeleitet werden.<br />

Für die Auslegung, Planung und Überprüfung<br />

zukünftiger Energieversorgungskonzepte<br />

und dafür optimierter<br />

Systeme zur Wärme- und Strombereitstellung<br />

wird mit Partnern eine Simulationsumgebung<br />

in Modelica entwickelt,<br />

die die Berücksichtigung sämtlicher systemrelevanter<br />

Parameter gestattet<br />

(Bild 16) und speziell dynamische Zustände<br />

abbilden kann. Somit wird unter<br />

anderem eine dynamische Modellierung<br />

des gesamten Gebäudeenergiesystems<br />

ermöglicht. Vor dem Hintergrund der<br />

Smart Grids und der gekoppelten Stromund<br />

Wärmeversorgung mit wechselnden<br />

Ein- und Ausspeisepreisen ist die Simulation<br />

ein erforderliches Instrument, um<br />

die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

von Gas-Plus-Technologien<br />

darstellen zu können. Ziel ist eine Optimierung<br />

von Gebäudedämmung und<br />

Gas-Plus-Technologien. Weitere Stärken<br />

liegen bei der Entwicklung und Optimierung,<br />

z. B. von einzelnen Gerätekomponenten<br />

wie Mehrstoffbrennern oder<br />

auch Wärmeübertragern.<br />

Als Berechnungswerkzeuge werden Modelica,<br />

FLUENT (Strömungsmechanik),<br />

CHEMCAD (Prozesssimulation), STANET<br />

(Rohrnetzberechnung) und GasCalc verwendet.<br />

Die Erfahrungen und Kenntnisse<br />

auf den Gebieten der Brennstoff- und<br />

Gerätetechnik werden in Form von Normungs-,<br />

Richtlinienarbeit und Veröffentlichungen<br />

weitergegeben.<br />

Im Folgenden werden u. a. einige Projekte<br />

im Rahmen der Innovationsoffensive<br />

Gastechnologie des DVGW aus dem Forschungscluster<br />

4 vorgestellt. Hier werden<br />

Grundlagen für die Optimierung<br />

und Einführung von energieeffizienten<br />

Anwendungstechnologien – den Gas-<br />

Plus-Technologien – unter Berücksichtigung<br />

der effizienten Einbindung regenerativer<br />

Energien erarbeitet.<br />

Neben der etablierten Gasbrennwerttechnik<br />

mit solarthermischer Unterstützung<br />

werden Gaswärmepumpen, Technologien<br />

zur Kraft-Wärme-Kopplung<br />

und Brennstoffzellen zur Wärme- bzw.<br />

gleichzeitiger Wärme- und Strombereitstellung<br />

oder Klimatisierung in verschiedenen<br />

Projekten untersucht. Ein wesentlicher<br />

Aspekt ist dabei, die Anwendungspotenziale<br />

der verschiedenen Technologien<br />

oder Kombinationen im Gebäudebereich<br />

aufzuzeigen. Zentrale Aufgabenstellungen<br />

in den Projekten sind die<br />

Durchführung und Auswertung von Praxistests<br />

und Parameteranalysen sowie<br />

Bild 15: Mobiler,<br />

autarker<br />

Versuchsstand<br />

für statische<br />

und dynamische<br />

Messungen<br />

528<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Bild 16: Schema zur dynamischen Simulation eines oder mehrerer Gebäude unter Berücksichtigung der systemrelevanten Parameter<br />

experimentelle Untersuchungen zur Validierung<br />

von Simulationsrechnungen.<br />

Des Weiteren werden regionale Technologie-<br />

und Demonstrationszentren an<br />

den Standorten der Institute in Essen,<br />

Freiberg und Karlsruhe aufgebaut, um<br />

die Weiterbildung insbesondere des installierenden<br />

Handwerks, der Energieberater<br />

von Versorgungsunternehmen sowie<br />

von Studenten zu intensivieren und<br />

die Gas-Plus-Technologien einem breiten<br />

Publikum zugänglich zu machen.<br />

„Smart Heating“: Brennwert plus<br />

Solar im System Gebäude- /<br />

Anlagentechnik<br />

Die Gasbrennwerttechnologie ist die etablierte<br />

Standardtechnologie mit noch<br />

sehr großen Marktpotenzialen. Es besteht<br />

Optimierungsbedarf in der praktischen<br />

Umsetzung und beim Betrieb, insbesondere<br />

in Kombination mit solarthermischen<br />

Anlagen.<br />

Das Projekt „Brennwert + Solar“ dient<br />

der Zusammenführung, Kategorisierung,<br />

Bewertung und Weiterentwicklung der<br />

Kriterien für eine optimale Anwendung<br />

dieser Technologie in der Gebäudetechnik.<br />

Schwerpunkt ist die richtige und optimale<br />

Dimensionierung in Abhängigkeit<br />

der Randbedingungen, die durch die Anlagentechnik<br />

und Gebäudesituation vorherrschen.<br />

Projektziele:<br />

– Analyse und Priorisierung der Systeme<br />

und Komponenten für die Heizungsunterstützung<br />

und Warmwasserbereitung<br />

– Analyse und Bewertung von Planungsund<br />

Auslegungswerkzeugen<br />

– Bewertung der Kriterien für eine effizienten<br />

Anwendung und Dimensionierung<br />

im Sinne einer optimierten Systemintegration<br />

– Demonstration einer Praxisanlage gemäß<br />

den ermittelten Parametern<br />

– Zusammenstellen von Handlungsempfehlungen<br />

zur Darstellung der Optimierungsmöglichkeiten<br />

für Planung,<br />

Installation und Betrieb.<br />

Bild 17: Die Sensitivitätsanalyse<br />

anerkannter<br />

Auslegungsverfahren für<br />

Gasbrennwert-Solarthermie-Anlagen<br />

zeigt große<br />

Varianzen bei sonst gleichen<br />

Randbedingungen<br />

(Quelle: GWI/DVGW)<br />

Bisherige Projektergebnisse:<br />

Die Optimierungspotenziale wurden aufgedeckt.<br />

Auswertungen aus den Ergebnissen<br />

mit unterschiedlichen Planungswerkzeugen<br />

(Simulationen, Hersteller-<br />

Tools, Richtwerte, Normenwerte) und<br />

Feldtestdaten liegen vor und zeigen<br />

deutliche Varianzen (Bild 17). Das Nutzerverhalten<br />

bestimmt maßgeblich die<br />

Effizienz und wird in den Handlungsempfehlungen<br />

entsprechend berücksichtigt.<br />

Sanierungskonzepte für<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

Die Umsetzung der europäischen und<br />

nationalen Klimaziele erfordert eine Intensivierung<br />

der energetischen Sanie-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

529


??????? I M PROFIL<br />

rung des Gebäudebestandes. Rund<br />

50 % aller Wohnungen nutzen Erdgas<br />

zur Beheizung und Warmwasserbereitung.<br />

Ein großes Optimierungspotenzial<br />

liegt hierbei im Mehrfamilienhausbereich<br />

mit einem großen Anteil gasbeheizter<br />

Wohnungen.<br />

Ziel dieses Projektes ist die Erarbeitung<br />

ökologischer und ökonomischer Bewertungsmethoden<br />

von energetischen Sanierungskonzepten<br />

für dezentral beheizte<br />

Mehrfamilienhäuser. Insbesondere der<br />

Einfluss des Nutzerverhaltens auf die Effizienz<br />

der Sanierungsalternativen wird<br />

durch geeignete Berechnungen und<br />

Marktforschungsmethoden berücksichtigt.<br />

Projektziele:<br />

– Ermittlung des realistischen Gebäudepotenzials<br />

– Erarbeitung und Definition von Sanierungsalternativen<br />

vor dem Hintergrund<br />

bestehender Infrastruktursysteme<br />

in Gebäuden (zentrale und dezentrale<br />

Beheizung, Etagensysteme)<br />

– Bewertung des Nutzerverhaltens<br />

– Bewertung der Sanierungsalternativen<br />

nach Primär- und Endenergiebedarf,<br />

dem Anteil erneuerbarer Energien,<br />

Emissionen, Komfort und Kosten<br />

– Ableitung von Handlungsempfehlungen.<br />

Projektergebnisse:<br />

Eine Bewertung der energetischen Sanierungskonzepte<br />

für den Mehrfamilienhausbereich<br />

nach ökologischen und<br />

ökonomischen Gesichtspunkten liegt<br />

vor. Sanierungsalternativen wurden definiert<br />

und nach den im Projekt gestellten<br />

Kriterien (Endenergiebedarf, Anteil erneuerbarer<br />

Energien, CO 2 -Bilanz, Emissionen,<br />

Wirtschaftlichkeit) unter Berücksichtigung<br />

des Nutzerverhaltens differenziert<br />

dargestellt. Empfehlungen für<br />

effiziente Anlagenkonzepte auf Basis<br />

von Gas-Etagensystemen wurden abgeleitet.<br />

Kontinuierliche Abgasabführung<br />

von Gaswärmepumpen und<br />

Brennwertheizgeräten<br />

Im Zuge der stetig zunehmenden Forderungen<br />

nach Effizienzsteigerungen von<br />

Heizgeräten und der Reduktion des CO 2 -<br />

Ausstoßes von Gasgeräten sind eine<br />

Vielzahl neuer Gastechnologien entwickelt<br />

und zur Marktreife geführt worden<br />

(Gas-Plus-Technologien). Insbesondere<br />

durch die Gesetzgebung gewinnt die<br />

Einbindung von regenerativen Energien<br />

in der häuslichen Wärmeversorgung zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Als eine Möglichkeit, einen Beitrag zu einem<br />

schonenden Umgang mit den vorhandenen<br />

Umweltressourcen zu leisten<br />

(Einbindung von Umweltwärme), wird<br />

hier der Einsatz von Gaswärmepumpen<br />

gesehen. Für die Gebäudeenergieversorgung<br />

werden zurzeit Gaswärmepumpen<br />

mit kleiner Heizleistung (bis 10 kW) entwickelt.<br />

In vielen Anwendungsfällen –<br />

insbesondere im Gebäudebestand – wird<br />

eine Kopplung dieser Systeme mit bestehenden<br />

Brennwertheizgeräten oder im<br />

Bestand mit Niedertemperaturheizkesseln<br />

(NT-Kessel) notwendig, um die Spitzenlast<br />

abzudecken. Die Anbindung an<br />

Bild 18: Darstellung<br />

der<br />

Nutzungsgrade<br />

verschiedener im<br />

Projekt bewerteter<br />

Gasheizungssysteme<br />

(NT<br />

– Niedertemperaturkessel,<br />

BW<br />

– Brennwertkessel,<br />

GWP – Gaswärmepumpe).<br />

Der Maximalwert<br />

gibt jeweils<br />

den Nutzungsgrad<br />

beim Betriebsoptimum<br />

an (Quelle: GWI/<br />

DVGW 2011)<br />

ein gemeinsames Abgassystem ist eine<br />

entscheidende Voraussetzung, um den<br />

Installationsaufwand und damit die Kosten<br />

zu reduzieren.<br />

Projektziele:<br />

– Recherche und Analyse des vorhandenen<br />

Regelwerkes, Aufzeigen möglicher<br />

Hemmnisse<br />

– Erarbeitung eines Konzeptes zur Kaskadierung<br />

von Gaswärmepumpen mit<br />

Brennwertheizgeräten unter Nutzung<br />

eines gemeinsamen Abgassystems<br />

– Auslegung von Abgasleitungen für exemplarisch<br />

ausgewählte Gaswärmepumpen-Systeme<br />

mit Zusatzheizgeräten<br />

– Ableitung von konkreten Ergänzungsvorschlägen<br />

für das Regelwerk.<br />

Projektergebnisse:<br />

Es liegt eine strukturierte Zusammenfassung<br />

der Regelwerke in Deutschland und<br />

Europa vor. Das Konzept einer Kaskadenschaltung<br />

der beiden Systeme wurde<br />

erarbeitet und erfolgreich getestet. Verschiedene<br />

zusätzliche Anordnungen und<br />

Anlagenkonfigurationen wurden simuliert<br />

und Empfehlungen für die Anpassung<br />

der entsprechenden Regelwerke<br />

erstellt.<br />

Anwendungspotenziale<br />

von GWP – Gaswärmepumpe<br />

mit Solarthermie im System<br />

Gebäude / Anlagentechnik /<br />

Nutzer<br />

Für eine höchstmögliche Effizienz von<br />

Gaswärmepumpen (GWP) sind neben<br />

der Qualität der Einzelkomponenten und<br />

der Systemintegration das Nutzerverhalten<br />

und vor allem die Wärmequelle<br />

wesentlich. Ziel dieses Vorhabens ist die<br />

Bewertung und Optimierung des Techno<br />

logiekonzepts unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Einkopplung von Solarwärme.<br />

Um dieses Potenzial effizient<br />

zu nutzen, ist eine optimale Einstellung<br />

und Abstimmung der Anlagenparameter<br />

wesentlich. Es werden Handlungsempfehlungen<br />

für die optimierte Installation<br />

und Nutzung abgeleitet.<br />

Projektziele:<br />

– Zusammenstellung der Betriebs- und<br />

Anlagenparameter<br />

– Bestimmung der Einzeleinflüsse in Abhängigkeit<br />

von Gebäudestrukturen,<br />

530<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Nutzerverhalten und der Anlagenkombination<br />

– Modellbildung zur Simulation und Abgleich<br />

mit Feldtestdaten<br />

– Aufbau einer Versuchs- und Demonstrationsanlage<br />

zur experimentellen Untersuchung<br />

der identifizierten Parametereinflüsse<br />

– Erarbeitung von optimalen Einstellungen<br />

und Handlungsempfehlungen<br />

– Nutzung der installierten Technik zur<br />

Schulung und Demonstration.<br />

Im Projekt wird die Kombination einer<br />

Gaswärmepumpe mit einer solarthermischen<br />

Anlage als Umweltwärmequelle<br />

untersucht. Durch den Solarkollektor<br />

kann zudem auch Brauchwasser bereitgestellt,<br />

oder Solarwärme zur Heizungsunterstützung<br />

genutzt werden. Die Gaswärmepumpe<br />

wird nach der VDI-Richtlinie<br />

4650 vermessen. Im weiteren Verlauf<br />

des Projektes werden Daten von Feldtestuntersuchungen<br />

ausgewertet und<br />

zusammen mit den Prüfstandsdaten eine<br />

Bewertung der Technologie vorgenommen.<br />

Bisherige Projektergebnisse:<br />

Da die Sonne als Wärmequelle nicht<br />

ganztägig und ganzjährig in gleicher Intensität<br />

verfügbar ist, stellt dieses Konzept<br />

eine besondere Art der Umweltwärmeeinkopplung<br />

dar. Die bisherigen Ergebnisse<br />

aus dem Vorhaben sind in dem<br />

übergreifenden GWP-Projekt „GWP +<br />

Umweltwärme“ dargestellt.<br />

Anwendungspotenziale von<br />

GWP – Optimierung der<br />

Umweltwärmeeinkopplung<br />

über Erdwärmesonden /<br />

Erd kollektoren / Außenluft<br />

Gaswärmepumpen gelten als zukunftsweisende<br />

Technologie für die Gebäudebeheizung.<br />

Die verschiedenen Technologien<br />

arbeiten nach dem Absorptionsbzw.<br />

Adsorptionsprinzip und können<br />

durch die hohen Nutzungsgrade und die<br />

Einkopplung von Umweltwärme einen<br />

großen Beitrag zur effizienten Nutzung<br />

von Primärenergie leisten und die CO 2 -<br />

Emissionen senken. Bei Gaswärmepumpen<br />

spielen die Systemintegration, die<br />

Einzelkomponenten der Wärmepumpe<br />

selbst, das Nutzerverhalten und vor allem<br />

die optimale Einbindung der Wärmequelle<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Projektziele:<br />

– Darstellung der Anforderungen an die<br />

Systemintegration für Neubauten und<br />

Bestandsgebäude<br />

– Parameteranalyse auf Basis von Feldtestdaten<br />

– Laboruntersuchungen der Gaswärmepumpen<br />

nach aktuellsten Richtlinien<br />

– Analyse unterschiedlicher Wärmequellen<br />

(Kollektoren, Erdwärmesonden,<br />

Außenluft) im Hinblick auf die Optimierung<br />

der Systemeinbindung<br />

– Ermittlung und Bewertung von Effizienzsteigerungspotenzialen<br />

– Technologiedemonstration sowie anlagenspezifische<br />

Schulungsmaßnahmen<br />

an den Standorten der Institute in Essen,<br />

Freiberg und Karlsruhe.<br />

Die verschiedenen Gaswärmepumpen<br />

werden auf dem Prüfstand nach der VDI-<br />

Richtlinie 4650-2 untersucht; zusätzlich<br />

werden auch Daten von Feldtestuntersuchungen<br />

ausgewertet. Aus den Analysen<br />

der Laboruntersuchungen sowie der Praxisdaten<br />

können somit Aussagen über<br />

die Effizienz dieser Technologien abgeleitet<br />

werden. Weiterhin werden das relevante<br />

Normen- und Regelwerk für Gaswärmepumpen<br />

betrachtet und entsprechende<br />

Überarbeitungsvorschläge<br />

zu sammen gestellt.<br />

Einzelne Geräte werden nach den Untersuchungen<br />

im Labor für eine Technikdemonstration<br />

dauerhaft installiert. An<br />

dem Projekt sind die Institute DBI, EBI<br />

und GWI beteiligt, die jeweils Gaswärmepumpen<br />

unterschiedlicher Verfahrensprinzipien<br />

und von unterschiedlichen<br />

Herstellern untersuchen und bewerten.<br />

Dabei werden auch die Technologien<br />

Erdwärmesonde, Erdkollektor und Luftkollektor<br />

zur Erschließung der Umweltwärme<br />

betrachtet.<br />

Bisherige Projektergebnisse:<br />

Die Prüfstandsergebnisse belegen das<br />

hohe Potenzial der untersuchten Gaswärmepumpen-Technologien<br />

(Bild 18).<br />

Gerade im unteren Leistungsdrittel sind<br />

Wirkungsgrade von bis zu 140 % erreichbar.<br />

Beim Einsatz von Gasabsorptionswärmepumpen<br />

kann auf einen zusätzlichen<br />

Spitzenlastkessel verzichtet<br />

werden, da durch den hier integrierten<br />

Brenner Wärme mit höheren Temperaturen<br />

bereitgestellt werden kann. Dies ist<br />

insbesondere im Falle einer Sanierung<br />

bzw. für den Einsatz im Gebäudebestand<br />

mit nicht optimalen Wärmeverteilsystemen<br />

von Vorteil ist. Auch die Demonstrationszentren<br />

in Essen, Freiberg und<br />

Karlsruhe stehen kurz vor der Fertigstellung<br />

ihrer Praxistests. So können zusätzliche<br />

Erkenntnisse aus dem praxisnahen<br />

Einsatz dieser Technologien aus erster<br />

Hand gewonnen werden und in die Beurteilung<br />

einfließen.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

im System Gebäude / Anlagentechnik<br />

Der Kraft-Wärme-Kopplung kommt wegen<br />

ihrer vielfältigen Vorteile in den sich<br />

abzeichnenden zukünftigen Energiesystemen<br />

eine Schlüsselrolle in der Gasanwendung<br />

zu. Hervorzuheben sind die<br />

hohe Energieeffizienz der Strom- und<br />

Wärmeproduktion, die Flexibilität in der<br />

Anwendung und die Möglichkeit, stabilisierend<br />

auf das Stromnetz einzuwirken<br />

und so Netzdienstleistungen zu erbringen.<br />

In diesem Projekt werden verschiedene<br />

KWK-Technologien unter Berücksichtigung<br />

einer intelligenten Abwärmenutzung,<br />

möglicher Substitution von Stromanwendungen<br />

und Kombinationen der<br />

Technologien zur Wärme- und Stromerzeugung<br />

sowie Speichereinbindung untersucht.<br />

Projektziele:<br />

– Analyse und Bewertung verschiedener<br />

KWK-Technologien insbesondere mit<br />

Blick auf den Gebäudebestand<br />

– Eignungsvergleich und Anforderungen<br />

an KWK für Neubau und Bestand<br />

– Gegenüberstellung der KWK mit anderen<br />

Gas-Plus-Technologien<br />

– Erstellung und Bewertung von Nahund<br />

Abwärme-Nutzungskonzepten<br />

sowie zur stromorientierten Betriebsweise<br />

von Mikro-KWK-Anlagen<br />

– Experimentelle Untersuchung zur Wärmespeicheroptimierung<br />

bzw. zur Speicheroptimierung<br />

für höhere Geräteauslastungen<br />

– Bewertung von Dämmmaßnahmen an<br />

Gebäuden unter Berücksichtigung eines<br />

KWK-Einsatzes<br />

– Integration der KWK-Geräte in die Demonstrationszentren<br />

an den Standorten<br />

der Institute in Essen, Freiberg<br />

und Karlsruhe für Technologiedemonstration.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

531


??????? I M PROFIL<br />

Bild 19: Messung eines KWK-Gerätes mit Speicher über 24 Stunden gemäß<br />

Vorgaben der DIN 4709 (Quelle: GWI/DVGW 2011)<br />

Bild 20: Elektrischer Wirkungsgrad im Dauerbetrieb über einen Zeitraum<br />

von etwa 9 Monaten (Quelle: GWI/DVGW 2011)<br />

Es wird ein fundierter, technisch-wissenschaftlicher<br />

Technologieleitfaden für das<br />

System Nutzer / Gebäude / Anlage / Abwärmenutzung<br />

erstellt. Die Vermessungen<br />

der KWK-Anlagen werden auf einem<br />

Prüfstand gemäß den Vorgaben der<br />

Norm DIN 4709 durchgeführt und erlauben<br />

eine praxisnahe Bewertung für die<br />

Anwendung im Bestands- und Neubausektor<br />

(Bild 19).<br />

Anwendungspotenziale innovativer<br />

Gasanwendungstechniken<br />

– Brennstoffzellen im System<br />

Gebäude / Anlagentechnik<br />

Die Brennstoffzelle bietet mit ihren technischen<br />

Spezifikationen – elektrischen<br />

Wirkungsgraden von bis zu 60 % – und<br />

Anwendungsmöglichkeiten eine hochinteressante<br />

technische Innovation. Diese<br />

Wirkungsgrade liegen im Bereich hocheffizienter<br />

Stromerzeugungstechnologien<br />

(GuD-Kraftwerke), wobei aber bei der<br />

Brennstoffzelle im betrachteten Leistungsbereich<br />

zusätzlich die Abwärme<br />

genutzt werden kann.<br />

In dem Projekt wird eine Langzeituntersuchung<br />

mit einem SOFC-Brennstoffzellensystem<br />

(Solid Oxide Fuel Cell), basierend<br />

auf dem Hochtemperaturkonzept<br />

durchgeführt. Dieses System ist für Neubauten<br />

und Bestandsgebäude gleichermaßen<br />

geeignet, da z. B. durch Kopplung<br />

mit einem Zusatzheizgerät Spitzenlasten<br />

gedeckt werden können.<br />

Projektziele:<br />

– Identifikation und Bewertung geeigneter<br />

Technologiekombinationen mit<br />

Brennstoffzellen für die Anwendung in<br />

der Gebäudetechnik<br />

– Langzeiterprobung als Einzelgerät und<br />

in Kombination mit anderen Technologiekonzepten<br />

– Technologiedemonstrationen an den<br />

Standorten der Institute in Essen, Freiberg<br />

und Karlsruhe für geräte- und anlagenspezifische<br />

Schulungsmaßnahmen.<br />

Die Brennstoffzelle erreicht bei Dauerbetrieb<br />

im Versuchshaus unter praxisnahen<br />

Randbedingungen einen elektrischen<br />

Wirkungsgrad von rund 60 %, wobei die<br />

Degradation mit weniger als 1 % auf<br />

1.000 Betriebsstunden sehr niedrig liegt<br />

im Rahmen der vom Hersteller angegebenen<br />

Daten. Die Langzeituntersuchungen<br />

werden weitergeführt (Bild 20).<br />

Optionen der Konditionierung<br />

von aufbereitetem Biogas mit<br />

Flüssiggas<br />

Die Rahmenbedingungen für den Gasnetzzugang<br />

werden in Deutschland von<br />

der Gasnetzzugangsverordnung (Gas-<br />

NZV) festgelegt. Die GasNZV regelt die<br />

Bedingungen, unter denen die Gasnetzbetreiber<br />

Transportkunden Zugang zu<br />

den Gasnetzen gewähren müssen. Die<br />

novellierte Fassung trat am 09.09.2010 in<br />

Kraft. Ziel der Neuregelung ist die Förderung<br />

der Einspeisung von Biogas, durch<br />

die Vereinfachung des Netzzugangs für<br />

die Biogaseinspeiser in Deutschland. So<br />

sollen bis zum Jahr 2020 rund 6 Mrd. m³<br />

und bis zum Jahr 2030 10 Mrd. m³ Biomethan<br />

eingespeist werden.<br />

Die Übernahme und der Transport von<br />

aufbereitetem Biogas sind sowohl von<br />

technischen als auch von wirtschaftlichen<br />

Kriterien abhängig. Für die effiziente<br />

Entwicklung des Energieträgers Biogas<br />

ist die Beantwortung der Fragestellungen,<br />

ob die technisch-physikalischen<br />

und wirtschaftlichen Möglichkeiten insbesondere<br />

der Flüssiggaszumischung vor<br />

dem Hintergrund der relevanten Regularien<br />

und Verordnungen gegeben sind<br />

und welche Optionen sich daraus ergeben,<br />

von großer Bedeutung.<br />

Während in den vorausgegangenen Arbeiten<br />

die notwendigen Mengen an<br />

Flüssiggas für einen zum derzeitigen<br />

Stand aktuellen Aufbereitungsgrad (96<br />

bis 99,5 Vol.-% Methangehalt) ermittelt<br />

wurden, hat dieses Projekt die Ermittlung<br />

und Argumentation der technischphysikalisch<br />

möglichen Flüssiggaszumischgrenzen<br />

sowie wirtschaftliche Aspekte<br />

unter Berücksichtigung der<br />

folgenden Punkte zum Ziel:<br />

– Aus der GasNZV folgende Randbedingungen:<br />

Übergabe von Gas nach<br />

DVGW-Arbeitsblättern G 260 „Gasbeschaffenheit“<br />

(Januar 2000 bzw. Mai<br />

2008) und G 262 „Nutzung von Gasen<br />

aus regenerativen Quellen in der<br />

öffentlichen Gasversorgung“ (November<br />

2004 und Stand 2007) sowie Aspekte<br />

durch zwischenzeitliche Neufassungen<br />

und evtl. höhere Anforderungen<br />

an die Aufbereitung, wenn die<br />

Beschaffenheit im Netz durch Konditionierung<br />

nicht erreicht werden kann.<br />

– Zusammensetzung des marktverfügbaren<br />

Flüssiggases (Einfluss von Bestandteilen<br />

neben Propan und Butan).<br />

532<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Daraus können evtl. günstige Zusammensetzungen<br />

abgeleitet werden.<br />

– Ermittlung der möglichen Flüssiggasmengen<br />

unter Berücksichtigung des<br />

Phasenverhaltens und der Kondensatmengen<br />

mit Vergleich zu den verteilten<br />

Erdgasen auf Basis einer Analyse<br />

verteilter Erdgase bis C40.<br />

– Bestimmung der Methanzahlen und K-<br />

Zahl-Fehler für ausgewählte Druck und<br />

Temperaturpaarungen.<br />

– Einfluss anderer Beimengungen<br />

(Schwefel und Öl-Rückständen) auf<br />

das Kondensationsverhalten.<br />

– Betrachtung weiterer technischer Optionen,<br />

hier: Ethanzumischung. Hintergrund<br />

ist die Berücksichtigung aller<br />

denkbaren Optionen und deren Bewertung<br />

(speziell für hochkalorige<br />

Gase).<br />

Projektziele:<br />

Das Ergebnis sind die möglichen Zumischraten<br />

(Qualitätseinflüsse berücksichtigt)<br />

von Flüssiggas mit der für den<br />

Anwendungsfall geltenden physikalischtechnischen<br />

Beschränkung und die Reihenfolge<br />

der Grenzen durch Kondensation,<br />

Methanzahl sowie K-Zahl für die verteilten<br />

Gase auf Basis einer Analyse bis<br />

C40 mit den Nebenbedingungen durch<br />

andere Beimengungen inklusive der<br />

wirtschaftlicher Aspekte zur Beurteilung<br />

des wirtschaftlich Möglichen.<br />

Projektergebnisse:<br />

Bild 21 stellt die Ergebnisse zusammenfassend<br />

dar. Der Brennwert ist als Funktion<br />

der Flüssiggaszumischung für 3 Flüssiggaszusammensetzungen<br />

(95/5, 75/25<br />

und 60/40 Propan/Butan) und drei Aufbereitungsgrade<br />

(97, 98, 99,5 % Methan<br />

im aufbereiteten Biogas, konditioniert<br />

mit den jeweiligen Flüssiggaszusammensetzungen)<br />

abgebildet. Die<br />

Methanzahlen sind an den Punkten der<br />

Stoffmengengrenzen (3,5, 5 und 6 Mol-<br />

%) aus G 486 notiert (kleine Symbole).<br />

Zusätzlich sind Grenzen durch Methanzahlen,<br />

einen Butanmolanteil von 1,5 %,<br />

K-Zahl-Abweichungen und Kondensationslinien<br />

eingezeichnet. Als Grenze für<br />

die Kondensationslinien wurde eine Krikondenthermtemperatur<br />

(KKT) von etwa<br />

-17°C eingezeichnet, um einen genügenden<br />

Abstand zu den 1 Mol-Qualitätslinien<br />

der meisten Erdgase zu erreichen:<br />

Bild 21: Zumischraten von Flüssiggas<br />

Bei Verwendung von 95/5 Propan/Butan<br />

liegen die Grenzen auf Basis der Stoffmengen<br />

aus G 486 (3,5/1,5 Mol-% Propan/Butan<br />

(AGA8 p>100 bar), 5 Mol-%<br />

Propan (SGERG), 6/1,5 Mol-% Propan/<br />

Butan (AGA8 p100 bar), 5 Mol-% Propan<br />

(SGERG), 6 Mol-% Propan (AGA8 p100 bar), 5 Mol-% Propan<br />

(SGERG), 6 Mol-% Propan (AGA8 p


??????? I M PROFIL<br />

Bild 22: Akustik-Labor<br />

auf 97 % Methan sind dann ca. 11,9<br />

kWh/m 3 möglich. In jedem Fall ist die<br />

Messbarkeit der Flüssiggasanteile zu beachten.<br />

Der Kostenrahmen für das Konditioniergas<br />

ist abhängig vom Aufbereitungsgrad<br />

des Biogases und dem zu erzielenden<br />

Brennwert und liegt mit aktuellen Flüssiggaspreisen<br />

unter den getroffenen Annahmen<br />

zwischen 2 und 14 ct/m 3 (Produktgas).<br />

Bei Brennwerten größer als 12<br />

kWh/m 3 betragen die Kosten ca. 11 ct/<br />

m 3 . Eine Differenz im Aufbereitungsgrad<br />

von 99,5 zu 97 % Methan resultiert in 3<br />

ct/m 3 höheren Kosten für das Produktgas.<br />

Die Kostenbetrachtung ermöglicht<br />

einen Vergleich mit weiteren Alternativen<br />

(z. B. Rekonstruktionsverfahren).<br />

Bild 23: Kursteilnehmer bei der praktischen<br />

Ausbildung<br />

Mit Ethan anstatt Propan/Butan-Gemischen<br />

sind Brennwerte bis 11,8 kWh/m 3<br />

mit den Einschränkungen nach G 486<br />

möglich. Einen Markt für Ethan gibt es<br />

im Gegensatz zum amerikanischen Kontinent<br />

derzeit nicht. Aufgrund der größeren<br />

erforderlichen Mengen dürfte das<br />

Ethan ca. 580 €/t inklusive Transport<br />

und Steuern kosten, um mit Propan/Butan-Gemischen<br />

gleichzuziehen.<br />

Prüflaboratorium<br />

Das Angebot des Prüflaboratoriums am<br />

GWI umfasst die Prüfung von Produkten<br />

der Gas- und Wasserinstallation, der<br />

Feuerungstechnik für die Energieträger<br />

Gas und Öl einschließlich der heute üblichen<br />

Sicherheitsarmaturen sowie diverse<br />

Bauprodukte im Bereich der Abgastechnik.<br />

Das Prüflaboratorium bewertet aber<br />

nicht nur die Einhaltung von Richtlinien.<br />

Es gestaltet auch die Erstellung und<br />

Überarbeitung von nationalem und internationalem<br />

Regelwerk aktiv mit. Zwei<br />

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:<br />

die Einführung der Gassteckdose im<br />

Haushaltsbereich und des Gas-Strömungswächters<br />

als maßgebliche Sicherheitskomponente<br />

in der Gas-Hausinstallation.<br />

In beiden Fällen war das GWI mit<br />

entsprechenden Vorstudien und Voruntersuchungen<br />

beauftragt worden, deren<br />

Ergebnisse maßgeblich in die Regelwerke<br />

einflossen. Erst hierdurch wurde die<br />

Markteinführung der Produkte möglich.<br />

Im Akustiklabor werden Schallemissionen<br />

von Wärmeerzeugern durchgeführt,<br />

wobei hier ein Schwerpunkt bei Prüfungen<br />

gemäß EN 15036 liegt. Die Messungen<br />

erfolgen im Freifeldverfahren in einem<br />

reflexionsarm ausgeführten Raum<br />

mit den Innenmaßen von ca. 8,0 m x 4,5<br />

m x 5,4 m (Bild 22).<br />

Zum weiteren Dienstleistungsangebot<br />

des Prüflaboratoriums zählen funktionsund<br />

sicherheitstechnische Überprüfungen<br />

von Einzelanlagen, Auditierungen<br />

von QM-Systemen sowie sicherheitstechnische<br />

Gutachten. Zurzeit werden<br />

Prüfstände konzipiert, um Wasserarmaturen<br />

und deren akustisches Verhalten<br />

zu prüfen. Voraussichtlich sind diese<br />

Prüfstände Ende 2011 einsatzbereit.<br />

Bildungswerk<br />

Seit 1969 begleitet das GWI die Branche<br />

mit regelmäßigen Weiterbildungsveranstaltungen.<br />

Das GWI-Bildungswerk fühlt<br />

sich dabei vor allem dem Ziel verpflichtet,<br />

den hohen Standard der technischen<br />

Qualifikation und des Sicherheitsbewusstseins<br />

der Mitarbeiter in den Unternehmen<br />

der Gaswirtschaft zu erhalten.<br />

Für die Unternehmen im deutschen Gasfach<br />

hat sich die Eigenverantwortlichkeit<br />

hinsichtlich der Sicherheit ihrer Gasleitungen<br />

und -anlagen in technischer und<br />

wirtschaftlicher Hinsicht seit Jahrzehnten<br />

bewährt. Auch im derzeitigen Umbruch<br />

der Energiewirtschaft, im Spannungsfeld<br />

aus Liberalisierung und Regulierung der<br />

Energiemärkte einerseits und der technologischen<br />

Umsteuerung in Rahmen<br />

der Energiewende andererseits, kommt<br />

der Weiterbildung der Mitarbeiter in den<br />

Unternehmen nach wie vor eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Diesem Schwerpunkt widmet sich das<br />

GWI-Bildungswerk mit seinen Seminaren<br />

und praktischen Schulungen zu vielen<br />

Themen aus den Bereichen Planung, Bau,<br />

Betrieb und Instandhaltung von Gasleitungen<br />

und Gasanlagen. Die Veranstaltungen<br />

sollen einen Beitrag dazu leisten,<br />

diese Eigenverantwortung bezüglich der<br />

Sicherheit wahrnehmen zu können.<br />

Dass dies gelingt, ist auch vor allem den<br />

Dozenten aus der Branche zu verdanken,<br />

die „aus der Praxis – für die Praxis“ ihre<br />

Erfahrungen und Kompetenzen in die<br />

Schulungen einbringen. Darüber hinaus<br />

verfügt das GWI über eine Reihe von<br />

Schulungsanlagen, in denen viele Situationen<br />

der betrieblichen Praxis von Netzund<br />

Anlagenbetreibern durchgespielt<br />

und geübt werden können (Bild 23).<br />

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der<br />

Veranstaltungen ist es, den Teilnehmern<br />

immer wieder die Möglichkeiten der umweltfreundlichen<br />

und effizienten Nutzung<br />

des Energieträgers Erdgas zu verdeutlichen.<br />

Erdgas ist durchaus ein „erklärungsbedürftiges“<br />

Produkt. Daher ist ein weiteres<br />

Ziel der Veranstaltungen, die Vermittlung<br />

neuer Techniken und Entwicklungen<br />

für die Gasanwendung in den Bereichen<br />

Haushalt, Gewerbe und Industrie, wobei<br />

hier auch die Forschungsergebnisse des<br />

GWI mit einfließen.<br />

Derzeit sind die Themen am GWI geprägt<br />

durch die Projekte der DVGW-Innovationsoffensive<br />

„Gastechnologie“,<br />

die auch in vielen Veranstaltungen des<br />

GWI-Bildungswerks thematisiert werden.<br />

Hervorzuheben sind hier die GWI-<br />

Fachtagungen „Zukunftsforum Gasheizung“.<br />

Diese Veranstaltungen haben in<br />

diesem Jahr und in den Vorjahren immer<br />

wieder Impulse für die aktuellen Herausforderungen<br />

geliefert, woran sich zeigt,<br />

534<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


I M ??????? PROFIL<br />

dass das GWI neben reinen Schulungsveranstaltungen<br />

zur Wissensvermittlung<br />

auch mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />

Diskussionsprozesse in der<br />

Branche initiieren und befördern kann.<br />

Dazu kommen noch Schulungen zu den<br />

aktuellen Regelwerken für die Zielgruppe<br />

des installierenden Handwerks, die so<br />

gleichzeitig für die aktuellen Themen im<br />

Bereich der Gasanwendung begeistert<br />

werden können. Es ist deutlich zu spüren,<br />

dass die Praktiker aus dem Handwerk<br />

als Marktpartner zwar unverzichtbar<br />

sind für Umsetzung innovativer Lösungen<br />

am Markt, diese aber derzeit<br />

noch sehr kritisch die Alltagstauglichkeit<br />

neuer Konzepte bewerten und selber<br />

noch überzeugt werden müssen. Hier ist<br />

eine neutrale, d. h. von Hersteller- und<br />

Produktinteressen freie Institution, wie<br />

das GWI, gut geeignet, diesen Transfer<br />

in die Praxis zu begleiten.<br />

Auch im Ausland ist das GWI-Bildungswerk<br />

mit Veranstaltungen aktiv, so z. B.<br />

durch die Beteiligung an der Organisation<br />

einer Tagung zum deutsch chinesischen<br />

Erfahrungsaustausch an der Tongji<br />

Universität Shanghai. Aufgrund der großen<br />

Resonanz werden weitere Workshops<br />

in China folgen.<br />

Traditionell dienen die Erlöse aus den<br />

Weiterbildungsveranstaltungen dazu,<br />

die Forschungsaktivitäten des GWI zu<br />

unterstützen. Im Gegensatz zu rein kommerziellen<br />

Veranstaltern werden die gemeinnützig<br />

erwirtschafteten Gelder damit<br />

zur Lösung der Zukunftsaufgaben<br />

der Branche verwendet, eine Tatsache,<br />

die von den Kunden des GWI-Bildungswerks<br />

durchaus geschätzt wird.<br />

Mit den GWI-Veranstaltungen gelingt es<br />

regelmäßig, einen sehr interessierten und<br />

kompetenten Teilnehmerkreis zu gewinnen.<br />

Über die reine Veranstaltungsdurchführung<br />

hinaus ist das Bildungswerk daher<br />

für die Teilnehmer auch beratend tätig,<br />

z. B. bei Fragen zur Interpretation des<br />

Regelwerks oder zur Weiterentwicklung<br />

des technischen Sicherheitsmanagements<br />

in den Unternehmen. Teilweise<br />

entwickeln sich aus den Diskussionen mit<br />

den Teilnehmern aber auch konkrete Projekte,<br />

die dann zu Aufträgen z. B. für die<br />

Forschungsabteilungen oder für das Prüflabor<br />

führen. Das reicht von der Begutachtung<br />

von Schäden bis hin zu größeren<br />

Forschungsaufträgen.<br />

Aus den GWI-Weiterbildungsaktivitäten<br />

ergeben sich somit Beratungs- und Entwicklungsprojekte,<br />

deren Ergebnisse<br />

wiederum in aktuelle Veranstaltungen<br />

einfließen. So lassen sich Synergieeffekte<br />

zwischen den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern<br />

des Gaswärme-Instituts erzielen.<br />

Autoren:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus<br />

Dr.-Ing. Anne Giese<br />

Dipl.-Ing. Frank Burmeister<br />

Dipl.-Ing. Martin Kronenberger<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf<br />

Kontakt:<br />

Gaswärme-Institut e. V. Essen<br />

Hafenstraße 101<br />

45356 Essen<br />

Tel. 0201 / 3618-0<br />

E-Mail: info@gwi-essen.de<br />

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Resselstraße 5 –7 · 45663 Recklinghausen<br />

Tel. 02361 6098-0<br />

Fax 02361 6098-50<br />

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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

535


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W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Optimierungspotenziale in der<br />

Stahlbranche durch Outsourcing von<br />

Transport und Logistik<br />

Von Juliane Gandert<br />

Im Stahlhandel sowie in der Stahlproduktion und -distribution ist die Suche nach<br />

Optimierungspotenzialen ein ständiges Thema. Transport und Logistik sind dabei<br />

ein beliebter Ansatzpunkt – schließlich bieten sich hier viele Möglichkeiten, Kosten<br />

zu senken. Doch unter welchen Bedingungen ist ein Outsourcing sinnvoll<br />

und was ist bei diesem Schritt zu beachten, damit Liefertreue und Qualität auf<br />

dem gewohnten Niveau bleiben?<br />

Unternehmen, die den Transport ihrer<br />

Güter an einen Dienstleister<br />

ausgelagert haben, profitieren<br />

grundsätzlich von zwei Vorteilen. An erster<br />

Stelle steht die Senkung der Transportkosten.<br />

Ein Spediteur, der über<br />

spezielle Dispositionssoftware und Routenprogramme<br />

verfügt, kann Touren<br />

effizienter planen und optimieren. So reduziert<br />

ein Dienstleister zum Beispiel<br />

durch geschickte Disposition die Anzahl<br />

der notwendigen Fahrzeuge. Aber auch<br />

versteckte Kosten lassen sich einsparen.<br />

Unnötig hohe Transportkosten kommen<br />

beispielsweise dann zustande, wenn<br />

trotz eines eigenen Fuhrparks Laderaum<br />

hinzugekauft werden muss. Das ist für<br />

viele Unternehmen immer dann nötig,<br />

wenn die eigenen Kapazitäten für zusätzliche<br />

Aufträge kurzfristig nicht ausreichen<br />

oder Mitarbeiter plötzlich erkranken.<br />

In diesen Situationen muss ein<br />

Unternehmen trotz laufender Kosten für<br />

eigene Fahrzeuge und Mitarbeiter weitere<br />

finanzielle Mittel aufbringen. Je nach<br />

Marktsituation kann Laderaum unter<br />

Umständen teuer sein. Ein komplettes<br />

Outsourcing vermeidet diese kostspielige<br />

Praxis und ermöglicht ein marktunabhängiges<br />

Agieren.<br />

sich anfallen, werden so zu proportionalen<br />

Kosten.“ Das heißt mit anderen Worten,<br />

das Unternehmen gewinnt einen<br />

exakten Überblick über die Frachtkosten<br />

pro Stück. Von diesen harten Fakten abgesehen,<br />

bedeutet eine bessere Auslastung<br />

der Fahrzeuge nicht nur einen Gewinn<br />

für das Unternehmen, sondern<br />

auch für die Allgemeinheit. Weniger<br />

Fahrzeuge verursachen auch weniger<br />

Verkehrsaufkommen und damit eine Reduktion<br />

der CO 2 -Emission.<br />

Besondere Anforderungen in<br />

der Stahlbranche<br />

Der Transport von Stahl ist nicht ohne<br />

weiteres mit dem Transport anderer Güter<br />

zu vergleichen. Viele Werkstoffe, vor<br />

allem im Langgutbereich, lassen sich<br />

nicht kompakt auf Paletten gestapelt<br />

verladen – dafür sind die Teile oft zu<br />

groß, zu lang, zu schwer. Darüber hinaus<br />

muss die Last auf dem LKW gleichmäßig<br />

verteilt werden. Eine spezielle Sicherung<br />

der Ladung – insbesondere bei Stahlstückgut<br />

– ist zusätzlich erforderlich. Unbestritten<br />

verlangen Verladung und<br />

Transport von Stahl spezielles Know-how<br />

sowie entsprechende Werkzeuge und<br />

Transportmittel, damit auch empfindliches<br />

Frachtgut, wie beispielsweise Edelstahl,<br />

nicht beschädigt wird. Neben diesen<br />

materialspezifischen Gründen spielen<br />

auch immer allgemeine Fragen eine<br />

Rolle, wie etwa: Kann der Dienstleister<br />

die vereinbarten Lieferzeiten halten, behält<br />

man die eigene Flexibilität und wie<br />

funktioniert die Zusammenarbeit? „Outsourcing<br />

ist noch nie ein Selbstläufer gewesen<br />

und wird es in Zukunft auch nicht<br />

werden“, stellt Josef Hergarten fest.<br />

„Daher sollten Unternehmen aus Stahlproduktion,<br />

Verarbeitung und Distribution<br />

den Fuhrpark nur an einen hochspe-<br />

Die Kosten werden jedoch nicht nur geringer,<br />

wie Josef Hergarten, Gesellschafter<br />

der Unternehmensgruppe Hergarten,<br />

erklärt: „Nach dem Start des Outsourcings<br />

werden die jeweiligen Arbeitsschritte<br />

metrisch abgerechnet. Die betreffenden<br />

Fixkosten, die für den Unterhalt<br />

des Fuhrparks und den Transport an<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

537


W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

zialisierten Dienstleister abgeben, der<br />

über entsprechend geschulte Mitarbeiter<br />

und Know-how in der Beförderung von<br />

Stahl verfügt.“ Sein Sohn und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Unternehmensgruppe<br />

Hergarten Marcel Hergarten<br />

ergänzt: „Die Effizienz des Transports<br />

hängt maßgeblich davon ab, wie<br />

gut die Mitarbeiter sind. Eine platzsparende<br />

und fachgerechte Ladung und Ladungssicherung<br />

auf den Fahrzeugen ist<br />

das A und O“. Davon abgesehen besitzt<br />

nur eine Stahlspedition das erforderliche<br />

Equipment zur Verladung und Sicherung<br />

der Fracht, wie Zurrketten, spezielle<br />

Fahrzeugrungen und Rungentaschen,<br />

Langhebelratschen zur optimalen Kraftübertragung,<br />

Antirutschmatten, Seilund<br />

Kantenschoner. Günstig ist es zudem,<br />

einen Dienstleister zu wählen, der<br />

eine Verladung über Nacht oder nach<br />

regulärer Tagschicht anbietet. Die Stahlspedition<br />

Hergarten gewinnt auf diese<br />

Weise wertvolle Zeitpuffer für den eigentlichen<br />

Transport. Die Verwendung<br />

einer adäquaten Speditionssoftware sollte<br />

für Speditionen selbstverständlich<br />

sein, nur so können die Optimierungspotenziale<br />

voll ausgeschöpft werden und<br />

die Lieferzeiten sich spürbar verbessern.<br />

Individuelle Leistung für die<br />

Kunden<br />

Die meisten Speditionen bieten ihre<br />

Dienstleistung in verschiedenen Ausbaustufen<br />

an. Auf diese Weise wird gewährleistet,<br />

dass der Umfang des Outsourcings<br />

den individuellen Anforderungen<br />

des Kunden entspricht. So bietet Hergarten<br />

beispielsweise als Basismodell die<br />

Stellung eines Fuhrparks mit qualifiziertem<br />

Personal und entsprechenden Werkzeugen.<br />

Dabei behält der Auftraggeber<br />

die Verantwortung für den kaufmännischen<br />

Bereich und die Disposition. Weiter<br />

ausbauen lässt sich dieses Modell<br />

durch die Übernahme der Disposition.<br />

Auf Wunsch übernimmt Hergarten auch<br />

die Verbuchung der Ein- und Ausgänge<br />

im ERP-System des Kunden. Das nächstgrößere<br />

Modell, das die Stahlspedition<br />

für ihre Kunden realisiert, umfasst zusätzlich<br />

die Verladung mit eigenem, speziell<br />

geschultem Personal. Ein komplettes<br />

Outsourcing des Transports geht noch<br />

einen Schritt weiter: Je nach den Bedürfnissen<br />

des Kunden wird zum Beispiel die<br />

Verladung auch über Nacht abgewickelt.<br />

Weitere Arbeiten, wie das Kommissionieren<br />

oder das Bestücken von Sägen können<br />

ebenfalls mit übernommen werden.<br />

Fazit<br />

Gerade in der Stahlbranche bietet ein<br />

Outsourcing des Transports viele Möglichkeiten<br />

Kosten einzusparen. Jedoch<br />

kann ein solches Projekt nur dann erfolgreich<br />

umgesetzt werden, wenn man mit<br />

einem Stahlspediteur zusammenarbeitet,<br />

der über eine gewisse Größe und langjährige<br />

Erfahrung am Markt verfügt. Unternehmen<br />

aus Stahlproduktion, Verarbeitung<br />

und Distribution gewinnen<br />

durch diesen Schritt nicht nur absolute<br />

Kostentransparenz und sparen finanzielle<br />

Mittel, sondern können oftmals auch<br />

ihre Liefer-Performance verbessern. In<br />

manchen Fällen ist sogar eine Erweiterung<br />

des Leistungsspektrums möglich,<br />

da dem Spediteur eine größere Bandbreite<br />

von Werkzeugen und LKWs zur<br />

Verfügung steht. So könnte ein Stahlhändler<br />

Stückgut in sein Produktspektrum<br />

aufnehmen, das vorher nicht vom<br />

eigenen Fuhrpark befördert werden<br />

konnte. Spezialisierte Speditionen bieten<br />

zudem einen 24-Stunden-Versand an.<br />

Durch diesen Service wird es für Unternehmen<br />

aus der Stahlbranche beispielsweise<br />

möglich, Just-in-time-Lieferungen<br />

anzubieten.<br />

Juliane Gandert<br />

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i.A. von B. Hergarten –<br />

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538<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

Neu entwickeltes Transportsystem<br />

für Durchlauf-Härteöfen<br />

auch mit Schutzgasbetrieb<br />

In verketteten Produktionslinien integrierte<br />

Durchlauföfen müssen in Betriebssicherheit<br />

und Verfügbarkeit eine<br />

hohe Qualität anbieten. Störungen an<br />

der Ofenanlage führen zum Ausfall der<br />

gesamten Produktionslinie und damit zu<br />

sehr hohen Kosten. Die insbesondere in<br />

der Automobilindustrie vorgegebenen<br />

hohen Durchsatzleistungen fordern bei<br />

der Wärmebehandlung von Stückgütern<br />

sehr kurze Taktzeiten (z. B. für den Transport<br />

von Achsen, Wellen, Federelementen,<br />

Platinen zum Presshärten usw.).<br />

Auch hierbei dürfen Produktionsunterbrechungen<br />

an vor- oder nachgeschalteten<br />

Anlagen die Sicherheit und Reproduzierbarkeit<br />

des Ofen-Transportsystems<br />

nicht beeinträchtigen.<br />

Auf Basis dieser Anforderungen hat BSN<br />

ein neues Transportsystem entwickelt. Es<br />

bietet eine sehr gute Reproduzierbarkeit<br />

im Materialfluss sowohl für den kontinuierlichen<br />

als auch diskontinuierlichen Betrieb.<br />

Eine hohe Flexibilität bezüglich Teilespektrum<br />

und Behandlungszeiten sind<br />

weitere kennzeichnende Eigenschaften<br />

des von BSN patentierten Transportsystems.<br />

In Bild 1 ist ein Durchlaufofen mit BSN-<br />

Hubschrittförderer in Seitenansicht und<br />

im Layout dargestellt. Der Transport erfolgt<br />

mittels mehrerer auf der Ofenbreite<br />

angeordneter Gliederstränge auf die das<br />

Wärm- bzw. Stückgut direkt oder über<br />

Warenträger aufgelegt wird.<br />

Nachdem das Wärmgut auf der Aufgabestrecke<br />

abgelegt ist, wandert es taktweise<br />

durch den Ofen. Das Prinzip ist ähnlich<br />

dem bekannten Hubbalkentransport-System;<br />

nach einem Transportschritt aller auf<br />

den Gliedersträngen liegenden Teile, werden<br />

diese von einer im Boden integrierten<br />

Hubeinrichtung abgehoben und die Gliederstränge<br />

werden die gleiche Schrittlänge<br />

zurückgezogen. Danach werden die<br />

Teile wieder auf die Gliederstränge abgesenkt<br />

und der nächste Transportschritt<br />

kann durchgeführt werden.<br />

Bild 1: Indirekt gasbeheizter Durchlaufofen mit BSN-Hubschrittförderer zum Austenitisieren und<br />

Erwärmen von Stahlplatinen auf Presstemperatur<br />

Das Reversieren der Gliederstränge erfolgt<br />

mittels an beiden Enden angeordneter<br />

Getriebemotoren. Über eine Anbindung<br />

durch handelsübliche und umlenkbare<br />

Rollenketten außerhalb des<br />

Warmbereiches werden die Stränge innerhalb<br />

des Ofens hin und her gezogen.<br />

Der jeweils ziehende Motor ist der Master<br />

und der gegenüberliegende hält die<br />

Stränge auf Spannung (Slave).<br />

Mit diesem Transportsystem können sowohl<br />

die Vorteile des Hubbalkentransportes<br />

als auch die des Rollentransportes<br />

Bild 2: Blick in den Ofenraum<br />

genutzt werden. In der immer exakten<br />

und sicheren Positionierung – auch bei<br />

schweren Teilen, hohen Temperaturen<br />

und großen Ofennutzlängen – werden<br />

die Eigenschaften eines Hubbalkentransportes<br />

erreicht.<br />

Die entkoppelten Bewegungen für das<br />

Heben/Senken und für das Hin- und Zurückfahren<br />

der Transportstränge ermöglicht<br />

den Ofen schutzgasdicht auszuführen;<br />

des Weiteren kann auch im Ofenboden<br />

eine flächendeckende Beheizung<br />

problemlos eingebaut werden. Damit<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

539


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

Bild 3a, 3b, 3c: Durchlaufofen mit BSN-Hubschrittförderer, welcher für das Austenitisieren und Erwärmen von hochfesten Karosseriebauteilen auf<br />

Presshärte-Temperatur eingesetzt wird<br />

sind auch die Möglichkeiten gegeben,<br />

welche Rollenherdöfen bieten.<br />

Bild 2 bietet einen Blick in den Ofenraum<br />

(bei angehobenen Ofendeckel).<br />

Die Gliederstränge und die dazwischen<br />

angeordneten Hub- und Senkleisten sind<br />

hier zu sehen. Wie oben aufgeführt,<br />

können ober- und unterhalb der Transportebene<br />

z. B. Brenner mit Strahlrohren<br />

angeordnet werden. Dieses erhöht die<br />

Erwärmungsintensität deutlich.<br />

Ein Kettentransport ist keine gleichwertige<br />

Alternative zum Transportsystem<br />

„Hubschrittförderer“. Die limitierte Belastbarkeit<br />

und insbesondere die sehr<br />

kurzen Standzeiten der Kettenstränge<br />

bei Temperaturen bis 1.000 °C sind entscheidende<br />

Nachteile eines Kettentransportes.<br />

Die mechanischen und thermisch<br />

belasteten Gliederstränge des BSN-Hubschrittförderers<br />

sind auf eine lange Lebensdauer<br />

ausgelegt:<br />

– Das Gleiten erfolgt auf keramischen<br />

Elementen mit niedrigem Reibwert.<br />

– Der ausgewählte Chrom-Nickel-Stahlguss<br />

hat eine hohe Zeitstandfestigkeit.<br />

Es werden Qualitäten eingesetzt, welche<br />

sich für ähnliche Belastungen und<br />

Anwendungsfälle dauerhaft bewährt<br />

haben.<br />

– Die hier nicht notwendige Umlenkung<br />

der heißen Glieder erhöht die Standzeit<br />

um ein vielfaches.<br />

Die Bilder 3 a, b und c zeigen einen<br />

Durchlaufofen mit BSN-Hubschrittförderer,<br />

welcher für das Austenitisieren und<br />

Erwärmen von hochfesten Karosseriebauteilen<br />

auf Presshärte-Temperatur eingesetzt<br />

wird. Die für diese Anwendung<br />

speziell vorliegenden Anlagenvorteile<br />

sind nachstehend aufgeführt:<br />

– Unabhängige, platzsparende und<br />

mehrspurige Fahrweise innerhalb eines<br />

Ofens<br />

– Parallele Nutzung mehrerer Spuren für<br />

Großteile<br />

– Hohe Positioniergenauigkeit<br />

– Hohe Betriebssicherheit<br />

– Kein Reversieren bei Störungen; sehr<br />

kleine Abstände des Wärmgutes im<br />

Ofen realisierbar<br />

– Deutlich geringerer Wartungsaufwand<br />

(keine Rollen); d.h. geringere Kosten/<br />

Produktionsausfall<br />

– Geringere Wärmeverluste; nur wenige<br />

Gehäusedurchführungen erforderlich<br />

– Diffusion von Platinenbeschichtung in<br />

Fördertechnik oder „Aufbackungen”<br />

sind unproblematisch<br />

– Sehr schneller Austransport durch integrierte<br />

Entnahmeeinrichtung<br />

– Auch für Warenträgerbetrieb geeignet<br />

– Anlage ist beliebig abschaltbar, auch<br />

mit Material; keine Notstromversorgung<br />

erforderlich<br />

– Kürzere Anlagen realisierbar aufgrund<br />

einer möglichen Nutzbreite von bis zu<br />

5 m<br />

Ein anderer Anwendungsfall ist der<br />

Transport von runden Teilen. Bild 4 zeigt<br />

den Einlaufbereich eines Ofens für die<br />

Wärmebehandlung und damit den<br />

Transport von Getriebewellen. Eine Prismenaufnahme<br />

der Gliederstränge verhindert<br />

ein Ab- bzw. Wegrollen des<br />

rundgeformten Stückgutes. Die mit größeren<br />

Prismen ausgestatteten Hub-/<br />

Senk leisten zentrieren die Wellen nach<br />

jedem Umsetzvorgang.<br />

Die beiden bereits Anfang 2011 in Betrieb<br />

gegangenen Ofenanlagen – sowohl<br />

für das Presshärten als auch für die Wärmebehandlung<br />

von Getriebewellen – bestätigen<br />

die oben genannten Eigenschaften<br />

und Vorteile in vollem Umfang.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Werner Schütt<br />

BSN Thermprozesstechnik GmbH,<br />

Simmerath<br />

Bild 4: Einlaufbereich eines Ofens für den Transport von runden Bolzen<br />

Tel.: 02473 / 9277-112<br />

werner.schuett@bsn-therm.de<br />

www.bsn-therm.de<br />

540<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Strahlungsheizung mit Wärmerückgewinnung<br />

für Lager und Büro<br />

E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

Ob Unternehmer, Betriebsleiter oder<br />

strategischer Einkäufer, wer heute über<br />

die Sanierung seiner Hallenheizungen<br />

nachdenkt, sollte das Thema Wärmerückgewinnung<br />

mit in Betracht ziehen.<br />

Zum einen, weil das Thema Nachhaltigkeit<br />

für viele Unternehmen an Bedeutung<br />

gewinnt, zum anderen, weil gleich<br />

auf mehreren Ebenen beachtlich gespart<br />

werden kann. Auch die KFW-Bankengruppe<br />

unterstützt mit günstigen Krediten<br />

und kompetenten Energieberatern.<br />

Omnibusse, Industriemotoren oder<br />

Schaufelbagger – die Spezialisten der<br />

Weilheimer Traditionsfirma von Motoren<br />

Bauer nehmen es als Instandsetzer von<br />

Fahrzeugmotoren mit Aggregaten vieler<br />

Gattungen auf. 1950 als reiner Reparaturbetrieb<br />

gegründet, besteht das inzwischen<br />

230 Mitarbeiter starke Familienunternehmen<br />

heute aus drei Sparten. Neben<br />

dem Servicezentrum für Motoren<br />

und Fahrzeuge gibt es die Sparte Maschinenbau<br />

und Technologie sowie die<br />

Sparte Bauer Industrie Innovation.<br />

Fest verankert im Leitbild des Unternehmens<br />

sind Themen wie nachhaltiges Wirtschaften<br />

und Energieeffizienz. Dabei<br />

schließen sich im Selbstverständnis der Firmenleitung<br />

ökonomisches Denken und<br />

ökologisches Handeln keineswegs aus.<br />

Auch Mitte 2010 spielte dieser Anspruch<br />

eine maßgebende Rolle, als die Investitionsentscheidung<br />

zur Sanierung der Heizungsanlage<br />

mit Installation eines Wärmerückgewinnungssystems<br />

getroffen wurde.<br />

Abschied vom Öl<br />

Wie bei vielen Sanierungen ging auch<br />

diesem Projekt die Einsicht voraus, dass<br />

die bestehende Heizung der Produktionsund<br />

Lagerhallen zu kostspielig ist und die<br />

Altanlage zudem die geforderten Faktoren<br />

Behaglichkeit und Heizleistung nicht<br />

mehr im gewünschten Maße erbringt.<br />

Mit anderen Worten: Im Falle Bauer hatte<br />

die alte Ölheizung ausgedient und mit ihr<br />

die Warmluftgeräte. Die Energiekosten<br />

waren schlichtweg zu hoch.<br />

Um bei der Heizungssanierung möglichst<br />

alle Potenziale der Energieeinsparung<br />

auszuschöpfen, setzte Bauer auf die Unterstützung<br />

eines Energieeffizienzberaters<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KFW). Der unabhängige Energiefachmann<br />

erkannte, dass eine effiziente Heizung<br />

in diesem Fall nur auf Infrarot-Technologie<br />

basieren kann. In der Ausschreibungsphase<br />

wurde dann noch ein<br />

weiterer, richtungsweisender Aspekt mit<br />

in die Planung eingebracht: Die bisher<br />

ungenutzte Energie des Abgases sollte<br />

mit einem Wärmerückgewinnungs-System<br />

für die Beheizung von Büroflächen<br />

sinnvoll genutzt werden.<br />

Nach Sichtung verschiedener Anbieter<br />

entschied sich das Bauer-Management<br />

für das Unternehmen Schwank – einen<br />

jener Hersteller, der im Bereich der Strahlungsheizungen<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

über viele Jahre Erfahrung verfügt.<br />

Bereits in den 90ern realisierte das Unternehmen<br />

die ersten Wärmerückgewinnungssysteme.<br />

Die Büros profitieren<br />

Das System hybridSchwank sieht die Wärmerückgewinnung<br />

aus den Abgasen einer<br />

Heizanlage mit Schwank Dunkelstrahlern<br />

vor. Bei dieser Lösung werden die beim<br />

Verbrennungsprozess entstehenden Abgase<br />

in einem isolierten Abgassystem gesammelt<br />

und einem rekuperativen Edelstahl-Wärmetauscher<br />

zugeführt. Dieser<br />

Luft-Wasser-Tauscher gibt dabei die Wärmeenergie<br />

der Abgase an das Medium<br />

Wasser ab. Das auf diese Weise erwärmte<br />

Wasser wird einem angeschlossenen Pufferspeicher<br />

zugeführt. Dieser unterstützt<br />

die ebenfalls sanierte Warmwasserheizung<br />

der Bürogebäude. Durch die Kombination<br />

von Hallen- und Büroheizung spart Bauer<br />

doppelt Energiekosten.<br />

Fakten der Bilanz<br />

Durch eine Kombination von Wärmedämm-Maßnahmen<br />

und den Einbau der<br />

Schwank Dunkelstrahler spart Bauer in<br />

seinen Hallen 650.000 kWh/a ein. Die Behaglichkeit,<br />

insbesondere im Bereich der<br />

häufig geöffneten Werkstatttore, hat<br />

spürbar zugenommen. Darüber hinaus<br />

spart die Wärmerückgewinnung in den<br />

Büroflächen bis zu 55.000 kWh/a. So ergeben<br />

sich im Vergleich zum früheren Zustand<br />

für einen „statistischen Normwinter“<br />

schließlich eine Gesamteinsparungen<br />

von 51 % für die Hallenbereiche und<br />

29 % für die Büroflächen. Betrachtet<br />

man die kompletten Lebenszykluskosten<br />

des neuen Systems, so stellt man fest,<br />

dass sich auch die Kostenfaktoren Wartung<br />

und Instandhaltung in der Gesamtberechnung<br />

positiv auswirken werden. •<br />

Kontakt:<br />

Schwank GmbH<br />

Tel.: 0221 / 7176-0<br />

www.schwank.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

541


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

Hightech für „verstaubte“ Energien<br />

Durch den bewussten Umgang mit Ressourcen<br />

werden selbst Rohstoffquellen<br />

attraktiv, die nicht im Rampenlicht stehen,<br />

wie zum Beispiel Braunkohle oder<br />

ähnlich fluidisierbare Staubmaterialien.<br />

Südlich von München hat sich ein Anlagenhersteller<br />

angesiedelt, der es mit besonderer<br />

Technik schafft, solche Energieträger<br />

wirtschaftlich zu verbrennen. Die<br />

durchgängige Automatisierung nach<br />

dem Vorbild von Totally Integrated Automation<br />

(TIA) spielt bei der Staubdosierung<br />

und Staubverbrennung eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Neben regenerativen Energien, die zurzeit<br />

besondere Aufmerksamkeit erhalten,<br />

gibt es eine Reihe weiterer Alternativen,<br />

die mit der richtigen Technik ebenfalls<br />

gute Ergebnisse aufweisen. Dabei<br />

gehört die Energienutzung über Verbrennung<br />

heutzutage zu den zentralen<br />

Themen weltweit. Beispielsweise zählt<br />

Braunkohle durch den vergleichsweise<br />

einfachen Abbau nach wie vor zum<br />

Energiemix. Das gilt vor allem dann,<br />

wenn die Verbrennungsanlagen wirtschaftlich<br />

sind und mit hohem Wirkungsgrad<br />

arbeiten. „Hier erweisen sich<br />

unsere Dosierer und Heißgaserzeuger als<br />

interessante Lösung“, versichert Dipl.-<br />

Ing. Peter Schöfmann, Abteilungsleiter<br />

der Elektrotechnik beim Anlagenhersteller<br />

Carbotechnik Energiesysteme GmbH<br />

in Geretsried südlich von München. Das<br />

führt dazu, dass Kesselanlagen, wie sie<br />

von Carbotechnik ebenfalls geplant werden,<br />

nach eigener Darstellung einen<br />

Wirkungsgrad von mehr als 92 % erreichen.<br />

Über patentierte Entwicklungen wurde<br />

eine homogene Verbrennung entwickelt<br />

und damit Anlagen mit hohem Wirkungsgrad<br />

gebaut. Ein wesentlicher<br />

Pluspunkt gegenüber Wettbewerbsprodukten<br />

ist der, dass bei den Carbotechnik-Anlagen<br />

eine schnelle Umschaltung<br />

von staubförmigen fluidisierbaren Energieträgern<br />

auf gasförmige Energieträger<br />

möglich ist.<br />

Dosierer mit hoher Genauigkeit<br />

Entscheidend für eine energieeffiziente<br />

Verbrennung staubförmiger Energieträger<br />

ist die homogene Durchmischung<br />

von Staub und Luft. Eine wesentliche<br />

Rolle dabei spielt auch die gleichmäßige<br />

Verbrennung entsprechend der Leistungsanforderung,<br />

wie es bei Gasflammen<br />

bekannt ist. Hierfür baut das bayerische<br />

Unternehmen entsprechende Dosierer,<br />

deren Dosiergenauigkeit +/- 3 %<br />

übersteigt.<br />

Die Dosiermaschine besteht aus einem<br />

zylindrischen Behälter, der bis zu 10 bar<br />

druckstoßfest (für Brennstäube) ausgeführt<br />

werden kann. Sie trägt unten einen<br />

Fließboden und ist etwa zu zwei Drittel<br />

mit dem Produkt gefüllt. Drückt man<br />

über ein Fluidisiergebläse die Luft mit geringer<br />

Geschwindigkeit von unten durch<br />

den Fließboden, fluidisiert das Produkt.<br />

Das bedeutet, es dehnt sich um etwa ein<br />

Drittel aus und nimmt flüssigkeitsähnliche<br />

Eigenschaften an. Über eine oder<br />

mehrere horizontal rotierende Lochscheiben<br />

wird der fluidisierte Staub in die Zuleitungen<br />

zu nachgeordneten Brennsystemen<br />

geführt.<br />

Dezentrale Peripherie für<br />

autarke Subsysteme<br />

Da solche Dosierer auch als reines Subsystem<br />

an Kunden geliefert werden, erweist<br />

sich ein autarker Betrieb als äußerst<br />

praktisch. „Aus diesem Grund setzen<br />

wir die dezentrale Peripherie<br />

SIMATIC ET 200S von Siemens ein, die<br />

sich flexibel anpassen lässt“, erklärt Josef<br />

Hundegger aus der Elektrotechnikabteilung<br />

bei Carbotechnik. Wird der Dosierer<br />

als Subsystem geliefert, wird die ET 200S<br />

mit einer Kopfbaugruppe IM 151 ausgerüstet.<br />

Diese CPU verarbeitet alle Signale<br />

und kommuniziert über ein ebenfalls anreihbares<br />

Profibus-Modul mit der übergeordneten<br />

Anlagensteuerung.<br />

Damit meint der Fachmann die flexiblen<br />

Möglichkeiten der dezentralen Peripherie.<br />

Es lassen sich nämlich nahezu beliebig<br />

I/O-Module, Motorstarter und Frequenzumrichter<br />

miteinander kombinieren.<br />

Selbst die Sicherheitstechnik sowie<br />

Standardautomatisierung können auf<br />

ein und derselben Einheit verarbeitet<br />

werden. Während Profibus noch häufig<br />

in Maschinenumgebungen verwendet<br />

wird, setzt Carbotechnik verstärkt auf<br />

Profinet. Hierfür lässt sich an die dezentrale<br />

Peripherie Simatic ET 200S ein entsprechendes<br />

Modul anreihen, das mehrere<br />

PN-Ports zur Verfügung stellt. Damit<br />

lassen sich die Dosierer einfach in Anlagen<br />

einbinden und sind gleichzeitig für<br />

den Remote-Service vorbereitet.<br />

Visualisierung mit Archiv und<br />

Fernzugriff<br />

Peter Schöfmann kommentiert: „Für uns<br />

ist es wichtig, die Prozessdaten jederzeit<br />

542<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

beobachten und archivieren zu können,<br />

um die Dosier- wie auch die Brennertechnik<br />

kontinuierlich verbessern zu können.“<br />

Deshalb setzt der Experte in jeder<br />

Anlage – ob Dosiereinheit oder Heißgaserzeuger<br />

– ein Touch Panel MP 277<br />

von Siemens zur Visualisierung ein. Der<br />

Vorteil ist, dass diese Geräte eine Archivfunktion<br />

unterstützen, wodurch sich<br />

wichtige Werte hinterlegen lassen – ganz<br />

abgesehen davon, dass sie eine hohe<br />

Auflösung haben und eine farbige Darstellung<br />

ermöglichen.<br />

Außerdem unterstützen die Touch Panel<br />

einen so genannten Smart Service, also<br />

den Remote-Zugriff über eine IP-Adresse<br />

und eine VPN-Verbindung. Per Fernwartung<br />

kann das Unternehmen jederzeit<br />

passwortgeschützt darauf zugreifen und<br />

muss zur Betrachtung der Prozessparameter<br />

nicht zwangsläufig in die Steuerung<br />

der Anlage eingreifen.<br />

Umfangreiche Visualisierungsmöglichkeiten<br />

Carbotechnik-Anlagen – entweder Dosierer<br />

als Stand-alone-Lieferung oder als<br />

gesamte Anlage zur Wärmeerzeugung –<br />

lassen sich vom Prozessingenieur fast<br />

komplett über die Visualisierung parametrieren.<br />

Das bedeutet, Betreiber brauchen<br />

keine Steuerungstechniker, um die<br />

Anlagen einzusetzen bzw. anzupassen.<br />

Mit der Visualisierungssoftware WinCC<br />

und WinCC flexible lassen sich auf einfache<br />

Weise Anlagenbilder zeichnen, Parameter<br />

anzeigen bzw. verändern, Fehler<br />

darstellen, Störungen sammeln und<br />

Werte archivieren. In der Software kann<br />

der Programmierer zum Beispiel definieren,<br />

welche Kenngrößen archiviert werden<br />

sollen – und ab welchen Schwellwerten<br />

bzw. wie lange diese aufgezeichnet<br />

werden. Die Sicherung des Archivs<br />

kann auf einem handelsüblichen Daten-<br />

Stick erfolgen, der am USB-Anschluss<br />

des MP 277 steckt.<br />

Hightech führt zu energieeffizienten<br />

Lösungen<br />

Die ausgefeilte Prozesstechnik spielt gerade<br />

auch bei den Heißgaserzeugern<br />

eine wesentliche Rolle für eine möglichst<br />

rückstandsfreie Verbrennung des Staub-<br />

Luft-Gemischs aus dem Dosierer. Ein solcher<br />

Impuls-Brenner von Carbotechnik<br />

zum Beispiel zeichnet sich dadurch aus,<br />

dass über die Brennluft, Mischluft und<br />

Kühlluft eine zirkulierende Bewegung<br />

stattfindet, durch die sich eine konstante,<br />

saubere, selbsterhaltende Verbrennung<br />

mit entsprechend geringen Rückständen<br />

ergibt. „Dadurch ist keine permanente<br />

Stützflamme notwendig, und<br />

die Brennstoffkosten halten sich niedrig“,<br />

erklärt Peter Schöfmann.<br />

Außerdem bleiben die Außenwände<br />

vergleichsweise kühl, wodurch auf eine<br />

Ausmauerung mit Schamotte verzichtet<br />

werden kann. Das spart nicht nur Investitionskosten,<br />

sondern hat auch äußerst<br />

positiven Einfluss auf den Betrieb der<br />

Anlagen, da Zeiten für Vorheizen und<br />

Abkühlen entfallen. Das bedeutet auch,<br />

dass die Brenner in kürzester Zeit auf<br />

ihre volle Leistung erhitzt werden<br />

können.<br />

Sicherheitstechnik inklusive<br />

Damit sämtliche Randbedingungen eingehalten<br />

werden, setzt der Automatisierungsfachmann<br />

die Steuerung Simatic<br />

S7-315 F 2DP/PN von Siemens ein. Wichtig<br />

ist für ihn dabei nicht die hohe Rechengeschwindigkeit<br />

der Steuerung,<br />

sondern die Speicherkapazität. Außerdem<br />

gibt es sie – wie die ET 200S – mit<br />

Profinet-Anschluss und einer fehlersicheren<br />

CPU.<br />

Im Dosierer muss zum Beispiel für die<br />

frequenzgeregelte Dosierscheibe bei<br />

Wartungsarbeiten ein sicherer Stopp garantiert<br />

sein. Hierzu ist der entsprechende<br />

Frequenzumrichter ET 200S – oder<br />

alternativ der Sinamics G120 – mit der<br />

entsprechenden Sicherheitsfunktionalität<br />

ausgerüstet. Aber auch die Füllstandssonde<br />

sowie der Motorstarter für<br />

das Rührwerk über dem Fließboden<br />

müssen sicherheitsgerichtet überwacht<br />

werden.<br />

Dagegen muss im Heißgaserzeuger alles<br />

sicherheitsgerichtet überwacht werden,<br />

was mit der Verbrennung zu tun hat.<br />

Hierzu gehört die analoge Messung der<br />

Luftmenge ebenso wie die Druckwächter<br />

und die Gasventile für die Zündung.<br />

Fazit<br />

Am Beispiel der Carbotechnik Energiesysteme<br />

GmbH in Geretsried südlich von<br />

München wird deutlich, welchen Mehrwert<br />

aufeinander abgestimmte Automatisierungslösungen<br />

haben. Sowohl bei<br />

den Dosiereinrichtungen für fluidisierbare<br />

Stäube als auch bei den Brennern für<br />

Trocknungsanlagen, die das Unternehmen<br />

herstellt, basiert die Automatisierung<br />

hauptsächlich auf Systemen von<br />

Siemens.<br />

•<br />

Autoren:<br />

Dipl.-Ing. Armin Döberl und<br />

Andrea Conradty<br />

Siemens AG<br />

Industry Sector<br />

Kontakt:<br />

Siemens AG<br />

Karin Kaljumäe<br />

Fax: 0911 / 654-4271<br />

karin.kaljumae@siemens.com<br />

www.siemens.com<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

543


TECHNIK & GESCHICHTE<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Edition<br />

Vom Kofferkessel bis<br />

zum Großkraftwerk –<br />

Die Entwicklung<br />

im Kesselbau<br />

Grundlagen<br />

Konstruktion<br />

Anwendungen<br />

Dieses Nachschlagewerk für Ingenieure, Techniker sowie<br />

Technikbegeisterte bietet einen umfassenden Überblick über<br />

die Entwicklung im industriellen und gewerblichen Kesselbau.<br />

Mit über 600 farbigen Grafi ken, Abbildungen und Tabellen wird die<br />

Entwicklung im Dampfkesselbau, seit dem von James Watt 1776<br />

entwickelten Kofferkessel bis in die heutige Zeit aufgezeigt. Rund<br />

250 Dampfkessel, wie sie in Industrie, Gewerbe und in Großkraftwerken<br />

zum Einsatz kommen werden ebenso abgehandelt wie<br />

Kessel zum Antrieb von Schiffen sowie von historischen Lokomotiven<br />

und Straßenfahrzeugen.<br />

Die Darstellung wird durch grundlegende Erläuterungen aus den<br />

Bereichen der Bruchmechanik, Wärmetechnik sowie Strömungsund<br />

Verbrennungslehre ergänzt.<br />

Hrsg.: W. Noot<br />

1. Aufl age 2010, 590 Seiten, 4-Farb-Druck, Broschur<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 / 201 / 820 02-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

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ISBN: 978-3-8027-6<br />

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Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

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45039 Essen<br />

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Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

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Datum, Unterschrift<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

KsslZs2010


F IRMENPORTRÄT E DITORIAL<br />

MESA Electronic GmbH<br />

Firmenname/Ort: MESA Electronic GmbH<br />

Leitenstraße 26, 82538 Geretsried<br />

Geschäftsführung: Dr. Džo Mikulović und<br />

Dipl.-Ing. (FH) Florian Ehmeier<br />

Geschichte: Mit der Einführung des „Carbomat C-<br />

CO2“ als einen der ersten C-Pegel Regler<br />

begann 1974 die Erfolgsgeschichte der<br />

Firma MESA Electronic GmbH in Geretsried.<br />

Um vorrangig den Service und den<br />

Vertrieb auszubauen gründete der damalige<br />

Eigentümer Herr Sturm 1987 für den<br />

Raum Baden Württemberg, die Firma ME-<br />

SA Mess- und Regeltechnik in Filderstadt<br />

sowie 1988 für den Raum Nordrheinwestfalen<br />

die Firma MESA Industrie-Electronic<br />

in Marl. Beide Unternehmen sind mittlerweile<br />

selbständig.<br />

Wichtige Meilenstei ne sind<br />

– Einführung der weltweit ersten Brennersteuerung,<br />

die die Ein- und Ausschaltzeiten<br />

der Rekuperatorbrenner anhand<br />

der erforderlichen Leistung regelt.<br />

– Weltweit erster Einsatz der Lambda-<br />

Sonde zur Taupunktregelung für Endogasgeneratoren<br />

und C-Pegel Regelung<br />

Anfang der Neunziger Jahre.<br />

– Einführung des „mGas“ als weltweit<br />

erster 4-Komponenten Gasanalysator<br />

mit C-Pegel Berechnung.<br />

Kooperationen:<br />

Mitarbeiterzahl:<br />

Exportquote:<br />

– Mitglied in AWT Fachausschüssen<br />

– Vertriebspartner von Invensys Eurotherm<br />

für den süddeutschen Raum<br />

Beschäftigt sind 20 Mitarbeiter<br />

40 % des Umsatzes wird im Ausland generiert<br />

Produktspektrum: 1) Mess-, Regel- und Steuerungssysteme<br />

für die Wärmebehandlung insbesondere<br />

für Aufkohlung, Nitrieren, Taupunkt- und<br />

Sauerstoffregelung<br />

2) Kundenspezifische Schweißkonstruktionen<br />

aus hitzebeständigem Edelstahl<br />

für die Wärmebehandlung<br />

Produktion:<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

Zertifizierung:<br />

Servicemöglichkeiten:<br />

Internet:<br />

3) Modernisierung bestehender elektrischer<br />

Schaltanlagen und Steuerungen sowie<br />

komplette Ofenwartungen<br />

4) Kundenspezifische Entwicklung und<br />

Lösungen in den Bereichen Industrie,<br />

Energie, Gesundheitswesen und Umwelt<br />

Alle MESA eigenen Produkte werden im<br />

Werk in Geretsried gefertigt<br />

Neue innovative Produkte sowie neue<br />

Technologien können schnell entwickelt,<br />

gefertigt und auf den Markt gebracht<br />

werden. Als Pioniere der Kohlenstoffpotenzial-<br />

und Nitrierpegel-Bestimmung,<br />

-Regelung oder -Berechnung, ob mit O 2 -<br />

Sonde, Lambda Sonde, H 2 -Sensor oder<br />

dem Gasanalysegerät, wurde sehr viel<br />

Wissen und Erfahrung gesammelt. Durch<br />

das Mitwirken in den AWT Arbeitskreisen<br />

ist MESA immer auf dem neuesten Stand<br />

der Forschung und Entwicklung.<br />

Die Mesa Electronic GmbH ist ISO<br />

9001:2008 zertifiziert.<br />

Die weltweiten Vertriebspartner werden<br />

regelmäßig geschult und unterstützen die<br />

Kunden in allen technischen Fragen. Auch<br />

im Werk in Geretsried werden kontinuierlich<br />

Schulungen für Kunden und Partner<br />

angeboten. Aber auch Seminare direkt<br />

beim Kunden sind möglich. Mit dem<br />

neuen Service-Paket bietet das Unternehmen<br />

einen Servicevertrag für Analysegeräte<br />

an. Das Paket beinhaltet die Wartung,<br />

Kalibrierung und den Service der<br />

Analysegeräte. Darüber hinaus bietet das<br />

Unternehmen sowohl vor Ort Kalibrierungen<br />

als auch eine Express-Kalibrierung im<br />

Werk an.<br />

www.mesa-international.de<br />

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Reinhard Totzauer<br />

Vertrieb<br />

Tel.: 08171 / 7693 - 14<br />

rtotzauer@mesa-international.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

545


I NSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

AFC-Holcroft, Wixom, Michigan, USA ...........................................................................................................483<br />

AICHELIN Holding GmbH, Mödling, Österreich ..................................................................... 4. Umschlagseite<br />

Bredtmann-Girke Industrieofenbau GmbH, Recklinghausen ......................................................................535<br />

CERAMITEC 2012, München .........................................................................................................................461<br />

Elster GmbH, Osnabrück ................................................................................................................................449<br />

FBB E ngineering GmbH, Mönchengladbach ................................................................................................514<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen ......................................................................................................................463<br />

HSH Härtereitechnik GmbH, Kranenburg .....................................................................................................457<br />

IVA Industrieöfen GmbH, Dortmund ...................................................................................... 2. Umschlagseite<br />

Linde AG, Gases Division, Linde Gas Deutschland, Pullach ..........................................................................459<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen ..........................................................................................................Titelseite<br />

MESA Industrie-Elektronik GmbH, Marl ......................................................................................................464<br />

Process-Electronic GmbH, Heiningen ...........................................................................................................485<br />

runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal ..............................................................................................................465<br />

Sandvik Wire & Heating Technology, ZN der Sandvik Materials Technology Deutschland GmbH,<br />

Mörfelden-Walldorf ......................................................................................................................................489<br />

Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen ....................................................................................................453<br />

UCON AG Containersysteme KG, Fachbereich Wärmetechnik, Gelsenkirchen ..........................................487<br />

UNI-GERÄTE GmbH, Weeze ..........................................................................................................................455<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen .............................................................................................499<br />

Marktübersicht ........................................................................................................................................547-568<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Lexikon der Gastechnik Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der Gastechnik“ ein elementares<br />

Nachschlagewerk für die Gasversorgungswirtschaft. Kurz gefasste Defi nitionen<br />

erlauben eine Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe<br />

in der öffentlichen Gasversorgung.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Aufl age 2011, ca. 250 Seiten + Datenträger, Broschur<br />

Oldenbourg-Industrieverlag GmbH<br />

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<strong>GASWÄRME</strong><br />

<strong>International</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

Marktübersicht 2011<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren ............................................................... 548<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ........................................................................ 554<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering ............................. 567<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen ................................................................................ 568<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung.................................... 568<br />

Kontakt:<br />

Frau Jutta Zierold<br />

Tel.: 0201 / 82002-22<br />

Fax: 0201 / 82002-40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

Bildquelle: Elster Kromschröder GmbH


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Thermische Gewinnung<br />

(Erzeugen)<br />

Pulvermetallurgie<br />

Schmelzen, Gießen<br />

Wärmen<br />

548<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

549


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

550<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

551


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Abkühlen und Abschrecken<br />

Wärmerückgewinnung<br />

552<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Reinigen und Trocknen<br />

Fügen<br />

Recyceln<br />

Energieeffizienz<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

553


M ARKTÜBERSICHT<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Energieeffizienz<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Abschreckeinrichtungen<br />

Armaturen<br />

554<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Förder- und Antriebstechnik<br />

Gasrohrleitungen / Rohr-<br />

Durchführungen<br />

Industriebrenner<br />

Ihr „Draht“<br />

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Jutta Zierold<br />

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j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

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555


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Industriebrenner<br />

556<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Ihr „Draht“<br />

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Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

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Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

557


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Industriebrenner<br />

Brenner-Zubehör<br />

558<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

559


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Brenner-Zubehör<br />

Brenner-Anwendungen<br />

560<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Ihr „Draht“<br />

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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

561


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Brenner-Anwendungen<br />

Heizsysteme<br />

562<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik<br />

Ihr „Draht“<br />

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Tel. 0201-82002-22<br />

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Weitere Informationen und Details:<br />

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563


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik<br />

Prozessautomatisierung<br />

564<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

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565


M ARKTÜBERSICHT<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

HÄRTEREI-KOLLOQUIUM 2011<br />

WIESBADEN<br />

12. – 14. Okt. 2011<br />

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Gaswärme <strong>International</strong><br />

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566 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

566


M ARKTÜBERSICHT<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

567


M ARKTÜBERSICHT<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

568<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Organschaft:<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten<br />

Indu strie öfen; Organ des Gaswärme-Instituts – GWI –, Essen, des Bereichs<br />

Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des<br />

Instituts für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-<br />

Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für Energieverfahrenstechnik<br />

des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal,<br />

des Institutes für Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie,<br />

Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfall technik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber:<br />

H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-<br />

Bunte-Institut der Universität Karlsruhe · Dr.-Ing. Rolf Albus, Geschäftsführender<br />

Vorstand des Gaswärme-Institutes e.V., Essen · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main<br />

· Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der<br />

RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof.<br />

Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />

Anlagen Freiberg · Dr.-Ing. T. Wagner, Präsident der Bundesvereinigung der<br />

Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., Köln · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G.<br />

Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Schriftleitung:<br />

Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing.<br />

A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing.<br />

G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dr.-Ing. D. Stirnberg · Dipl.-Ing. St. Schalm ·<br />

Dr.-Ing. P. Wendt · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Zeitschrift für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

Fundierte Berichterstattung über den effi zienten<br />

Energieeinsatz im gasbeheizten Ofenbau und in<br />

der industriellen Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

und zur Verminderung von Schadstoffemissionen<br />

sowie dem technischen Sicherheits- und<br />

Energiemanagement.<br />

NEU<br />

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oder als ePaper<br />

erhältlich<br />

Bezugsbedingungen:<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint achtmal pro Jahr mit Doppelausgaben im<br />

Januar/Februar und November/Dezember.<br />

Bezugspreise:<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 248,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 248,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 47,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 47,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich<br />

Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 322,40 + € 18,- Versand<br />

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Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle<br />

übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />

möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />

Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz: Elisabeth Terplan, Tel. 089-45051-443,<br />

E-Mail: terplan@oldenburg.de; Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung: Martina Mittermayer,<br />

Tel. 089-45051-471, Fax 089-45051-300,<br />

E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />

Telefon: +49 (0) 931 / 4170-1616, Telefax: +49 (0) 931 / 4170-492<br />

E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />

ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das<br />

gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch<br />

die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im<br />

Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte<br />

Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur<br />

Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49,<br />

80336 München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druck:<br />

Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH<br />

Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

ISSN 0020-9384.<br />

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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen


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Härtereikolloquium Wiesbaden,<br />

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