AUDIO Weltpremieren im Test (Vorschau)
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02 / 2013<br />
www.audio.de Deutschland 6,- €<br />
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />
MASSIG SPASS<br />
Schwere Spieler um 3000<br />
Euro – von Pro-Ject und VPI<br />
NAD Masters Digital Music Suite & Accuphase E-260<br />
<strong>Weltpremieren</strong> <strong>im</strong> <strong>Test</strong><br />
NAD: Modulare Streaming-Anlage mit Super-DAC<br />
Accuphase: Der Amp für wirklich alle Fälle<br />
HIFI RELOADED<br />
Coole Röhren für<br />
die Zweitanlage<br />
Dynamikwunder-<br />
Box von Zu Audio<br />
65<br />
CDs, LPs, Downloads<br />
Gehört und bewertet: Musiktipps<br />
mit Klangnote!<br />
Ständchen mit Bändchen:<br />
Boxen von Elac, Quadral,<br />
Martin Logan, Monitor Audio<br />
Österreich € 6,70 - Schweiz sfr 12,00<br />
Spanien € 7,95 - BeNeLux € 7,00<br />
Griechenland € 9,00 - Italien € 7,95<br />
Finnland € 8,85 - Slowenien € 7,95
High Voltage Multi Source Player MP 3000 HV<br />
Der neue Digital-Player Maßstab<br />
HV = High Voltage steht für ein revolutionäres Konzept einer neuen High End-Elektronikserie.<br />
Der Multi Source Player MP 3000 HV ist der Digitalplayer dieser Linie, ein einzigartiges Gerät, das den Zugriff auf alle verfügbaren<br />
Digitalquellen in absoluter High End-Qualität ermöglicht!<br />
Er ist mit dem besten Digital-Analogwandler ausgestattet, den T+A jemals entwickelt hat. Der MP 3000 HV wandelt nicht nur die eingebauten<br />
Quellen wie CD-Laufwerk, Streaming Client und FM-Tuner in höchster Qualität, sondern steht auch einer Vielzahl externer Quellen,<br />
wie PCs, mit professionellen Anschlüssen zur Verfügung. Röhrenähnliche Klangcharakteristik erreichen wir durch unsere neue High-Voltage<br />
Technologie in den analogen Ausgangsstufen; so vereinen sich endlose Kraft und audiophile Sensibilität.<br />
Unglaublich aufwändige Gehäuse aus massivem Aluminium zeichnen die<br />
HV-Serie aus. Sowohl der Entwicklungsaufwand als auch die Verarbeitung<br />
sind bei diesen Geräten exorbitant:<br />
Der Verzicht auf jegliche magnetische Materialien in und an den Gehäusen,<br />
konsequenter vollsymmetrischer Kanalaufbau, sowie fünf abgeschirmte und<br />
separate Gehäusekammern ermöglichen ein Klangniveau, das bisher von<br />
Multi Playern nicht erreicht wurde!<br />
01067Dresden,www.radiokoerner.de(0351/4951342).06108Halle,JP-electronicamOpernhaus(0345/2026735).10559Berlin,HifiPlay(030/3953022).10623Berlin,KingMusic(030/88550600).20095Hamburg,LichtenfeldMediaGmbH(040/30805-10).24114Kiel,HifiStudio»Hört-sich-gut-an«(0431/61056).26125Oldenburg,Hifi+HifiGmbH(0441/3900060).28211Bremen,WilliSchönbornHifi(0421/239033).<br />
28866 Posthausen, Dodenhof - Die Technikwelt (04297/30). 30159 Hannover, Alex Giese Hi-Fi+TV-Technologie (0511/35399737). 30167 Hannover, Uni Hifi Audio & Video GmbH (0511/703737). 32049<br />
Herford,HifiStudioUnger(05221/2017). 40210Düsseldorf,HifiReferenz(0211/325152).40477Düsseldorf,HiFiAudioUlrikeSchmidt(0211/787300).42103Wuppertal,Audio2000KG(0202/454019).44805<br />
Bochum,HiFi-CenterLiedmann(0234/3849697).45127Essen,HifiSpezialistWernerPawlak(0201/236389).45472Mülhe<strong>im</strong>,WernerPawlakHifiZentrum(0208/498253).45663Recklinghausen,Moldenhauer(02361/60050).47051Duisburg,HifiStudioamStadttheater(0203/25014).<br />
50667Köln,MSPHifiStudioGmbH(0221/2575417).53113Bonn,HiFiLinzbachOHG(0228/222051).53797Lohmar-Wahlscheid,<br />
Musik & Akustik Norbert Maurer (02206/9074361).55116 Mainz, NEU Die Hifi Profis (06131/275609-0).56068 Koblenz, Schmitz Hifi Video (0261/38144).59065 Hamm,Auditorium (02381/93390).60318<br />
Frankfurt, Die Hifi Profis (069/92004111).60437 Frankfurt, media@home Jilg (069/5072106).63225 Langen,Vogdt Klang und Bild (06103/977777).63739 Aschaffenburg, Hifi Dillity OHG (06021/24188).<br />
64283 Darmstadt, Die Hifi Profis (06151/1710-0).65185 Wiesbaden,Die Hifi Profis (0611/373839).65185 Wiesbaden, www.fair-kaeuflich.de (0611/4503262).68161 Mannhe<strong>im</strong>,NEU Media Profis Handels<br />
GmbH (0621/3098110).68199 Mannhe<strong>im</strong>,Expert Esch (0621/1239800).69115 Heidelberg,Expert Esch Galerie (06221/656650).70178 Stuttgart,Multi Media 26 (0711/294444).70182 Stuttgart, Graf Hören<br />
& Sehen (0711/2348686).71101 Schönaich,Hifi +Wohnen Schild (07031/754242).71636 Ludwigsburg,Talmon Gros (07141/96000). 72764 Reutlingen, Akustik Studio Biegler (07121/748450). 74072 Heilbronn,<br />
Informationstechnik Eberwein GmbH (07131/80320).76131 Karlsruhe,Löb High Fidelity (0721/22341). 79098 Freiburg,Hifi Studio Polansky (0761/31186).79104 Freiburg,EP:Velde (0761/25764).<br />
79588 Efringen-Lörrach, Puls HiFi High End Surround (07628/1786).79761 Waldshut, Akustik Studio Huber (07751/6427). 80333 München, Home Entertainment Concept Store (089/20186691). 81667<br />
München, Hifi Concept (089/4470774). 93047 Regensburg, Klang Galerie Ton Bild & Design (0941/5999353). 95213 Münchberg, HIFI REGLER (09251/879-500). 97437 Haßfurt, Euronics Schlegelmilch<br />
(09521/94880).A-4632 Pichl,HifiTVHubert Steiger 0043 (0) (7247/6691).<br />
+ T+A | Planckstraße 9-11 | D- 32052 Herford | Tel. 05221/76760<br />
e-mail: info@ta-hifi.com | Internet: www.ta-hifi.com +
Bernhard Rietschel<br />
brietschel@wekanet.de<br />
Meinung › EDITORIAL<br />
Bass-<br />
Legende ++<br />
GUTE VORSÄTZE ZUM NEUEN JAHR<br />
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass dieses Heft – wie schon das vorhergehende<br />
– deutlich satter in der Hand liegt als die Ausgaben des 2012er Jahrgangs und der<br />
Jahre davor. Auch der drastisch kontrastreichere Druck, das sattere, nuancenreichere<br />
Schwarz und die viel frischer leuchtenden Farben sollten kaum zu übersehen<br />
sein. Das wird auch in Zukunft so bleiben, denn wir haben uns für 2013 in jeder<br />
Hinsicht noch bessere Qualität ins Pflichtenheft geschrieben. Die optisch-haptische<br />
Verbesserung zum Beispiel ist nicht dem Zufall oder dem Weihnachtsmann<br />
geschuldet, sondern der Tatsache, dass wir ab sofort ein stärkeres, schwereres<br />
Papier kaufen, das die Druckfarbe mit seiner glatten, ebenmäßigen Oberfläche viel<br />
besser ann<strong>im</strong>mt – und ganz nebenbei auch alterungsbeständiger ist.<br />
Auch inhaltlich haben wir uns viel vorgenommen. Unsere Texte sollen ganz<br />
allgemein noch präziser, stilsicherer und aussagekräftiger werden, jeder Beitrag von<br />
der Newsmeldung bis hin zum Technikkasten entsteht in unserer Redaktion und<br />
wird nicht einfach irgendwo abgetippt.<br />
Viel gearbeitet haben wir in den vergangenen Monaten an unserem Musikteil: Nach<br />
einigen Jahren mit zugekauften Rezensionen haben wir uns auch diesen Heftteil<br />
wieder komplett in die Redaktion zurückgeholt. So können wir ihn viel genauer auf<br />
Ihre Interessen zurechtschneidern und profitieren von einem viel lebendigeren<br />
Austausch zwischen <strong>Test</strong>- und Musikredakteuren. Schließlich sind erstere auch<br />
Musikfans und letztere durchaus HiFi-begeistert.<br />
Ganz allgemein herrscht bei uns gerade eine spannende Aufbruchsst<strong>im</strong>mung: Tolle<br />
Themen müssen wir momentan nicht suchen, sie scheinen von selbst zu materialisieren.<br />
Etwa die verblüffende Häufung an Laufwerk-Wandler-Kombis, deren<br />
Laufwerke in zwei Fällen sogar Streaming-fähig sind. Oder der neue „kleine“<br />
Accuphase-Amp, der zwar <strong>im</strong>mer noch sehr teuer ist, dafür aber absolut konsequent<br />
zeigt, wie man eine Lautstärkeregelung wirklich verlustfrei realisiert. Oder die<br />
Wirkungsgrad-Wunderbox von Zu Audio, die wie zufällig ganz exzellent zu den in<br />
ebendiesem Heft getesteten, erschwinglichen Kleinleistungs-Röhren passt. Und<br />
dann kommt auch noch unser Dekadenz-Experte Stefan Schickedanz mit einem<br />
exklusiven Fahrbericht der wohl besten Mobil-Anlage der Welt – <strong>im</strong> neuen Maserati<br />
Quattroporte.<br />
Ach so, und wir mussten das Heft um 50 Cent verteuern – was <strong>im</strong>merhin einem<br />
Drittelliter Superbenzin entspicht, aber nicht mal die Papier-Mehrkosten deckt.<br />
Umso mehr sind wir Ihnen zum Dank verpflichtet, dass Sie dieses Heft gekauft<br />
haben. Wir sind <strong>im</strong>mer gerne für Sie da – neuerdings sogar auf Facebook.<br />
Viel Spaß mit diesem Heft wünscht<br />
Unsere Bass-Legende AW-1000<br />
hat einen würdigen Nachfolger:<br />
nuLine AW-1100<br />
•noch mehr Tiefgang<br />
•noch mehr Leistung<br />
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Aktiv-Subwoofer nuLine AW-1100:<br />
Bassperformance vom Feinsten für präzise<br />
Musikwiedergabe und brachiales He<strong>im</strong>kino.<br />
Mit 380-Watt-Endstufe und Fernbedienung.<br />
Schleiflack Weiß, Platin, Schwarz oder<br />
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www.audio.de ›02 /2013<br />
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■ Direktverkauf und HiFi-/He<strong>im</strong>kino-Studios: D-73525<br />
Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen ■ Bestell-Hotline mit<br />
Profi-Beratung kostenlos in Deutschland 0800-6823780
Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 02/2013<br />
64<br />
Aufgedreht<br />
Die Masselaufwerke von Pro-Ject und VPI<br />
machen glücklich für ein ganzes HiFi-Leben.<br />
Inklusive Tonabnehmer-Empfehlung.<br />
NEBENJOB<br />
Kleine, aber feine Vollröhren-Verstärker machen sich<br />
auch an der Zweitanlage gut. Im <strong>Test</strong>: Preiswerte<br />
Modelle von Audreal, Cayin und Dynavox.<br />
40<br />
LECKERBISSEN<br />
<strong>AUDIO</strong> hat für jeden etwas <strong>im</strong><br />
Gepäck: Die Zu Audio Union<br />
(rechts) erfreut Koax-Anhänger.<br />
Die German Physiks Borderland<br />
(links) dürfte die Fans von<br />
Radialstrahlern begeistern.<br />
32<br />
46<br />
MAGAZIN<br />
8<br />
14<br />
News Plattenspieler-Profi Rega spendiert<br />
den RP-Modellen ein ungewöhnliches<br />
Union-Jack-Design. Ebenfalls aus<br />
Britannien kommt der Netzwerk-Player<br />
Chord DSX 1000, aus Kanada der Bryston<br />
B 135 SST. Thales bekämpft mit der<br />
Laufwerk/Tonarm-Kombi TTT-C / S<strong>im</strong>plicity<br />
den Spurfehlwinkel. Die Dänen von<br />
Libratone kreierten „soziale Lautsprecher“.<br />
Ein enormer Datenspeicher von Certon<br />
dürfte Platz für tausende CDs bieten.<br />
Szene HiFi-Events und Termine<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
85 Markt<br />
150 Bestenliste<br />
160 Leserbriefe<br />
160 Impressum<br />
162 <strong>Vorschau</strong><br />
LAUTSPRECHER<br />
22<br />
32<br />
46<br />
Vergleichstest: Standboxen mit<br />
Bändchen-Tweeter<br />
Die Hochtöner-Gattung ist bei vielen<br />
Boxenfreunden wegen ihrer Schnelligkeit<br />
und Präzision beliebt. Vier Lautsprecher<br />
wetteifern hier um die beste Umsetzung<br />
des Bändchen-Prinzips.<br />
<strong>Test</strong>: Biegewellen-Lautsprecher<br />
Besonders den Klassik-Fans gefällt der<br />
räumliche Klang von Radialstrahlern.<br />
German Physiks könnte mit der Borderland<br />
MK IV-D jedoch auch Pop-Hörer für sich<br />
gewinnen.<br />
<strong>Test</strong>: Old-School-Standbox<br />
Ein massives Gehäuse und ein Koax-Treiber<br />
mit nur einem Kondensator als Weiche<br />
– mehr steckt in der Zu Audio Union nicht<br />
drin. Wie das wohl klingt?<br />
VERSTÄRKER<br />
16<br />
36<br />
40<br />
<strong>Test</strong>: Vollverstärker<br />
Die HiFi-Gemeinde musste lange darauf<br />
warten, doch endlich ist es so weit: Der<br />
E 260 ist der neue „Kleine” von Accuphase.<br />
Doch so klein klingt er gar nicht, wie er <strong>im</strong><br />
<strong>AUDIO</strong>-<strong>Test</strong> eindrucksvoll zeigte.<br />
<strong>Test</strong>: Verstärker/CD-Player-Duo<br />
AVM schickt mit seinem A 5.2 T ein<br />
mächtiges Aggregat ins Rennen und will<br />
sich mit seiner Performance ein Treppchen<br />
auf dem Sieger-Podest erkämpfen. Der<br />
CD-Bruder CD 5.2 liefert die passenden<br />
Signale.<br />
Vergleichstest: Röhren-Amps<br />
Preiswerte, kleine Röhren-Kistchen<br />
mausern sich zu idealen Signalgebern<br />
für die Zweitanlage. Audreal, Cayin und<br />
Dynavox wollen das Angebotsfeld etwas<br />
aufmischen.<br />
4 www.audio.de ›02/2013
Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 02/2013<br />
48<br />
KASTEN-PRINZIP<br />
Laufwerk und Wandler zu trennen, kennt<br />
man eigentlich nur von CD-Playern, wie<br />
bei Acoustic Plan (Bild). <strong>AUDIO</strong> hat nun<br />
bei Shanling auch eine Streaming-Wandler-Kombi<br />
entdeckt.<br />
TON-SCHEIBE<br />
Das Lifestyle-System BeoPlay A9 von<br />
B&O wertet mit seinem schicken<br />
Design jedes Wohnz<strong>im</strong>mer auf. Doch<br />
macht es klanglich auch eine gute<br />
Figur?<br />
AUF SAMTPFOTEN ...<br />
... schleicht sich die Musik von<br />
Chris Hooson ins Gemüt. Jetzt gibt<br />
es ein neues Album seiner Band<br />
Dakota Suite, das kammermusikalisch<br />
filigranem Folk-Pop und der<br />
Schönheit der Stille huldigt.<br />
73<br />
70<br />
IM TEST<br />
CD-PLAYER<br />
Acoustic Plan DriveMaster .................48<br />
AVM CD 5.2 ...........................................36<br />
D/A-WANDLER<br />
Acoustic Plan DigiMaster, Shanling<br />
DAC H1.1 ...............................................48<br />
NAD Masters M51................................54<br />
KOMPLETTSYSTEME<br />
B&O BeoPlay A9 ..................................70<br />
KOPFHÖRER<br />
AKG K 551, House of Marley Destiny,<br />
Philips Fidelio X 1, Hif<strong>im</strong>an HE-6,<br />
Sennheiser Momentum ....................136<br />
KOPFHÖRER-AMPS<br />
Auralic Taurus, Hif<strong>im</strong>an EF 6,<br />
Lehmann Rhinelander,<br />
Musical Fidelity V-Can II ...................143<br />
NETZWERK-PLAYER<br />
Shanling M3.1 ......................................48<br />
NAD Masters M50 ...............................54<br />
PLATTENSPIELER O. SYSTEM<br />
Pro-Ject Xtension 10, VPI Scout II .....64<br />
STANDBOXEN<br />
Elac FS 407, Martin Logan Motion 40,<br />
Monitor Audio Gold GX 300, Quadral<br />
Chromium Style 102 ............................22<br />
German Physiks Borderland IV-D ......32<br />
Zu Audio Union ....................................46<br />
VOLLVERSTÄRKER<br />
Accuphase E 260 ..................................16<br />
Audreal MT1, Cayin MT 12 N,<br />
Dynavox VR 3000 ................................40<br />
AVM A 5.2 T ..........................................36<br />
DIE BESTENLISTE<br />
Alle <strong>Test</strong>s <strong>im</strong> Überblick .....................150<br />
Bilder: Titel: J. Bauer, MPS; Inhalt: J. Bauer, H. Härle, MPS, Andrew MacNaughtan, Archiv<br />
143<br />
DIGITAL-PLAYER<br />
48<br />
54<br />
Vergleichstest: Kopfhörer-Amps<br />
Ein Kopfhörer benötigt einen adäquaten<br />
Verstärker, um korrekt zu spielen. Vertreter<br />
aller Preisklassen von Auralic, Lehmann,<br />
Musical Fidelity und Hif<strong>im</strong>an zeigen, was<br />
sie können.<br />
Vergleichstest: Laufwerk/<br />
Wandler-Kombination<br />
Die Idee, das Quell-Laufwerk vom Wandler<br />
zu trennen, ist zumindest beachtenswert.<br />
Nur warum machen das Acoustic Plan und<br />
Shanling so?<br />
<strong>Test</strong>: Streaming-Kette<br />
In den D/A-Wandler der neuen Masters-<br />
Serie von NAD konnte <strong>AUDIO</strong> vor Monaten<br />
kurz reinhören. Jetzt kombinieren wir den<br />
M51 mit dem Transport M50 und dem<br />
Datenspeicher M52.<br />
ANALOG-PLAYER<br />
64<br />
KOPFHÖRER<br />
136<br />
REPORT<br />
148<br />
<strong>Test</strong>: Plattenspieler ohne System<br />
Die Vorteile von Masselaufwerken sind<br />
bekannt: Durch hohes Gewicht wollen sie<br />
Resonanzen den Garaus machen. Pro-Ject<br />
und VPI schicken zwei Laufwerke ins<br />
Rennen, die je nach Tonabnehmer<br />
Erstaunliches aus einer LP holen.<br />
Vergleichstest: HiFi-Kopfhörer<br />
AKG, House of Marley, Philips, Sennheiser<br />
und Hif<strong>im</strong>an zeigen sich von ihrer besten<br />
Seite und bieten mit ihren Modellen den<br />
opt<strong>im</strong>alen Kopfschmuck für HiFiisten an.<br />
Fahrbericht: High-End <strong>im</strong> Auto<br />
B&W goes Maserati: <strong>AUDIO</strong> hat das neue<br />
spektakuläre In-Car-Soundsystem bei einer<br />
Probefahrt an der Cote D’Azur gehört.<br />
MUSIK<br />
72<br />
74<br />
77<br />
78<br />
81<br />
83<br />
Pop-CDs<br />
Aerosmith, Yo La Tengo, Dakota Suite,<br />
Bryan Ferry Orchestra, Kris Kristofferson,<br />
Patricia Kaas, Villagers, Michael Schenker,<br />
Pantha Du Prince, Asaf Avidan ...<br />
Gehe<strong>im</strong>tipp<br />
The Lumineers: Folk & Americana 2.0<br />
ohne falsche Patina<br />
Download-Tipps<br />
Von Pop bis Jazz, von Muse und<br />
Mark Knopfler bis Nils Landgren:<br />
High-Resolution-Files <strong>im</strong> Soundcheck<br />
Oldie-CDs<br />
The Who, Eric Clapton, Rolling Stones,<br />
ABBA, Rage Against The Machine ...<br />
Jazz-CDs<br />
Rudresh Mahanthappa: feuriger Ethno-Jazz<br />
mit mächtig Überraschungspotenzial<br />
Klassik-CDs<br />
Opern-Gehe<strong>im</strong>tipp: „Hercule Mourant“ von<br />
Antoine Dauvergne<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
5
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für iPhone & iPad:<br />
Diese autorisierten ROTEL Fachhändler präsentieren Ihnen gerne die Vorzüge und den Klang der neuen Serie 12:<br />
Radio Körner<br />
Könneritzstr. 13<br />
01067 Dresden<br />
EP: Radio Hanel<br />
Bahnhofstr. 70a<br />
01259 Dresden<br />
Uni Hifi<br />
Goldschmidtstr. 14<br />
04103 Leipzig<br />
Hifi am Hallmarkt<br />
Oleariusstr. 4<br />
06108 Halle/Saale<br />
Röhlig Vision & Sound<br />
Holzmarkt 1<br />
07743 Jena<br />
Röhlig Vision & Sound<br />
Äußere Schneeberger Str. 93<br />
08056 Zwickau<br />
Saturn Alexanderplatz<br />
Alexanderplatz 3<br />
10178 Berlin<br />
King Music<br />
Uhlandstr. 20 – 25<br />
10623 Berlin<br />
Saturn Europa-Center<br />
Tauentzienstr. 9<br />
10789 Berlin<br />
HiFi <strong>im</strong> Hinterhof<br />
Großbeerenstr. 65<br />
10963 Berlin<br />
Saturn Berlin-Steglitz<br />
Schloßstr. 110<br />
12163 Berlin<br />
Heuer Hifi-TV-Video<br />
Behmenstr. 6<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Wiesenhavern<br />
Mönckebergstr. 11<br />
20095 Hamburg<br />
Hifi Studio Bramfeld<br />
Bramfelder Chaussee 332<br />
22175 Hamburg<br />
Fidelity Acker & Buck<br />
Frohmestr. 5<br />
22457 Hamburg<br />
Projekt Akustik<br />
Tremskamp 51–51a<br />
23611 Bad Schwartau<br />
COLDEWEY TEC<br />
Burgstr. 6<br />
26655 Westerstede<br />
Hifi City Bremen<br />
Martinistr. 57<br />
28195 Bremen<br />
Uni Hifi<br />
Am Dobben 23<br />
28203 Bremen<br />
Thorenz<br />
Karmarschstr. 43<br />
30159 Hannover<br />
Musikus<br />
Hildeshe<strong>im</strong>er Str. 119<br />
30173 Hannover<br />
EP:Unger<br />
Mindener Str. 85<br />
32049 Herford<br />
Knicker & Wortmann<br />
Königstr. 45<br />
32423 Minden<br />
Sound Systems<br />
Detmolder Str. 192<br />
33100 Paderborn<br />
Beckhoff<br />
Technik & Design<br />
Uhlandstr. 2<br />
33415 Verl<br />
Hört sich gut an<br />
Z<strong>im</strong>merstr. 8<br />
33602 Bielefeld<br />
Radio Maurer<br />
Fünffensterstr. 2a<br />
34117 Kassel<br />
Hifi - Studio Unger<br />
Paderborner Tor 102<br />
34414 Warburg<br />
Acoustics Hifi-Studio<br />
Neue Kasseler Str. 62<br />
35039 Marburg<br />
Sound Studio Allendorf<br />
Besenacker 8<br />
35108 Allendorf<br />
Schäfer & Blank<br />
Sonnenstr. 1–3<br />
35390 Gießen<br />
Dickmann TV-Hifi-Studio<br />
Am Lessingplatz<br />
Arndtstr. 39<br />
39108 Magdeburg<br />
Hifi-Audio<br />
Ulrike Schmidt<br />
Eulerstr. 50<br />
40477 Düsseldorf<br />
Hifi Studio 9<br />
Gewerbeschulstr. 21<br />
42289 Wuppertal<br />
HiFi Center Liedmann<br />
Harpener Hellweg 22<br />
44805 Bochum<br />
Hifi Spezialist<br />
Werner Pawlak<br />
Schwarze Meer 12<br />
45127 Essen<br />
Pawlak HiFi Zentrum<br />
Humboldtring 13<br />
45472 Mülhe<strong>im</strong><br />
Audio Fidelity<br />
Bulmker Str. 32 a<br />
45888 Gelsenkirchen<br />
media@home hifiboehm<br />
Unterer Steinweg 8<br />
08523 Plauen<br />
Audiophonie<br />
Rentzelstr. 10<br />
20146 Hamburg<br />
Uni Hifi<br />
Königsworther Str. 8<br />
30167 Hannover<br />
AES<br />
Oberste Gasse 17<br />
34117 Kassel<br />
Hifi-Referenz<br />
Steinstr. 31<br />
40210 Düsseldorf<br />
EP:Abbing & Bolk<br />
Steinstr. 36<br />
46446 Emmerich
Opt<strong>im</strong>iert für die vernetzte Welt.<br />
Die neue Serie12<br />
RA-10<br />
RA-11<br />
RA-12<br />
RCD-12<br />
RT-11<br />
RT-12<br />
Musik hat sich verändert. Heute können wir sie streamen,<br />
downloaden und wiedergeben – wo <strong>im</strong>mer und wann <strong>im</strong>mer<br />
wir wollen! Doch dieses hohe Maß an Flexibilität und Komfort<br />
geht oftmals zu Lasten einer bestmöglichen Klangqualität. Bis<br />
jetzt! Denn die neue Serie12 von ROTEL verfügt über genau die<br />
technische Ausstattung und Konnektivität, um das Max<strong>im</strong>um<br />
aus Ihren digitalen Musikschätzen herauszuholen. Dank der<br />
perfekten Kombination aus bewährtem Balanced Design<br />
Concept und fortschrittlicher Audio-Streaming-Technologie<br />
lassen alle Komponenten der Serie Ihre Lieblingstitel in wahrhaft<br />
audiophiler Klangqualität erstrahlen. Die neue Serie 12 von<br />
ROTEL – kompromissloser Klang für eine vernetzte Welt.<br />
Weitere Informationen zur Serie 12 von ROTEL finden Sie auf: www.gute-anlage.de und www.rotel.com<br />
Hifi Schluderbacher<br />
Schmelzerstr. 26<br />
47877 Willich<br />
Klangstudio Pohl<br />
Mainzer Str. 73<br />
55294 Mainz/Bodenhe<strong>im</strong><br />
Hifi <strong>im</strong> Hinterhof<br />
Geleitsstraße 50<br />
63067 Offenbach<br />
Hifi Keller<br />
Gottlieb-Da<strong>im</strong>ler-Str. 37<br />
71711 Murr<br />
Hifi Concept<br />
Wörthstr. 45<br />
81667 München<br />
Hifi Forum<br />
Breslauer Str. 29<br />
91083 Baiersdorf<br />
Auditorium Münster<br />
Alter Steinweg 22 – 24<br />
48143 Münster<br />
MSP<br />
Cäcilienstr. 48<br />
50667 Köln<br />
Saturn<br />
Maybachstr. 115<br />
50670 Köln<br />
Rheinklang<br />
Olpener Str. 955<br />
51109 Köln<br />
Klangpunkt<br />
Karlsgraben 35<br />
52064 Aachen<br />
Hifi Kohr + Roensch<br />
Jüdemerstr. 28 – 32<br />
54290 Trier<br />
Schmitz Hifi-Video<br />
Emil-Schüller-Str. 37 – 39<br />
56068 Koblenz<br />
Auditorium<br />
Feidikstr. 93<br />
59065 Hamm<br />
Brumberg<br />
Kämerstr. 21 – 25<br />
59174 Kamen<br />
Media Seller<br />
Cranestr. 10<br />
59590 Geseke<br />
Hifi Profis<br />
Große Friedberger Str. 23-27<br />
60313 Frankfurt<br />
Hifi Dillity<br />
Würzburger Str. 33<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 29<br />
65185 Wiesbaden<br />
Expert Axel Ulmcke<br />
Talzentrum / Talstr. 38b<br />
66424 Homburg<br />
Hirsch + Ille<br />
Hedwig Laudien Ring 21<br />
67071 Ludwigshafen<br />
Media Profis<br />
N4, 21 – 23<br />
68161 Mannhe<strong>im</strong><br />
Mult<strong>im</strong>edia 26<br />
Sophienstr. 26<br />
70178 Stuttgart<br />
Akustik Studio Biegler<br />
Kanzleistr. 53<br />
72764 Reutlingen<br />
SG-Akustik<br />
Amalienstrasse 45<br />
76133 Karlsruhe<br />
Audio-Box<br />
Hauptstr. 87<br />
77855 Achern<br />
Hif<strong>im</strong>arket Esser<br />
Gauchstr. 17<br />
79098 Freiburg<br />
HEC Store<br />
Kardinal-Döpfner-Str. 5<br />
80333 München<br />
M&K Hifi<br />
Neidenburgerstr. 6<br />
84030 Landshut<br />
media@home Ostermeier<br />
Freyberger Str. 27<br />
85055 Ingolstadt<br />
High Fidelity Studio<br />
Dominikanergasse 7<br />
86150 Augsburg<br />
Blank Hifi<br />
Anton-Gies-Str. 2<br />
88131 Lindau<br />
HIFI Studio Kemper<br />
Neue Str. 52<br />
89073 Ulm<br />
EP:Grau<br />
Martin-Luther-Str. 1<br />
90552 Röthenbach<br />
Klang Galerie<br />
Haidplatz 7<br />
93047 Regensburg<br />
Euronics Baumann<br />
Ludwig-Thoma-Str. 20<br />
95447 Bayreuth<br />
Audioladen<br />
Kliebertstr. 3<br />
97072 Würzburg<br />
Euronics Schlegelmilch<br />
Godelstatt 8<br />
97437 Haßfurt<br />
MD Sound<br />
Im Wiesgarten 5<br />
97783 Karsbach-<br />
Weyersfeld<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 4<br />
55116 Mainz<br />
Raum-Ton-Kunst<br />
Große Friedberger Str. 23-27<br />
60313 Frankfurt<br />
Hifi und Wohnen<br />
Cheruskerstr. 6/1<br />
71101 Schönaich<br />
Hifi Treffpunkt<br />
Albert-Roßhaupter-Str. 40<br />
81369 München<br />
Audioviel<br />
Gustavstr. 12<br />
90762 Fürth<br />
Hifi Senf<br />
Oppenhe<strong>im</strong>str. 17<br />
99817 Eisenach
Magazin › NEWS<br />
FEBRUAR 2013<br />
GREAT,<br />
BRITAIN!<br />
Klar dürfen die Briten stolz sein: Immerhin blickt<br />
das Inselvolk auf so erfolgreiche wie sympathisch<br />
absolvierte Olympische Spiele zurück – und auf<br />
neues, hoffnungsfrohes Glück in Windsor Castle<br />
voraus. Kein Wunder also, dass Rega, die renommierte<br />
englische Plattenspieler-Manufaktur, da<br />
ebenso Flagge zeigen möchte – was die Experten<br />
aus Essex sogar wörtlich nehmen: Die respektabel<br />
getesteten Vinyldreher RP 1, RP 3 und RP 6<br />
(Letzterer erhielt ein „überragend“ be<strong>im</strong> Preis-<br />
Leistungsverhältnis in <strong>AUDIO</strong> 5/2012) treten nun<br />
prachtvoll als „Union Jack Edition“ auf, dekoriert<br />
mit der britischen Nationalflagge.<br />
Well, derart zur Schau gestellter Nationalstolz ist<br />
natürlich ebenso sehr Geschmackssache wie der<br />
Genuss gewisser Minzschokoplättchen. Analog-<br />
Fans, die das Flaggen-Design mögen, werden<br />
vornehm bedient: Alle drei Modelle sind bereits<br />
mit MM-Tonabnehmern bestückt (RP 1: „Bias“,<br />
RP 3: „Elys“, RP 6: „Exact“). Während auf dem<br />
RP 1 (600 Euro) ein Plattenteller aus Phenolharz<br />
mit einer Matte aus reiner Wolle rotiert, dreht<br />
auf dem sechseinhalb Kilo schweren RP 6 ein<br />
<strong>im</strong> Floatglas-Verfahren hergestellter Rauchglas-<br />
Plattenteller auf einem Aluminium-Subteller<br />
seine Runden (RP 3 ohne Aluminium). Den<br />
RP 6 (1800 Euro) und den RP 3 (1100 Euro) treibt<br />
darüber hinaus ein vibrationsarmer und geräuschgedämpfter<br />
24-Volt-Motor an.<br />
Übrigens gibt’s für die royalen wie auch für die<br />
bürgerlichen RP-Vinyldreher von Rega neue,<br />
verbesserte Wandhalterungen in Schwarz und<br />
Weiß. Wonderful, isn’t it?<br />
www.rega.co.uk cd<br />
SCHWARZ, MIT VIEL ZUCKER<br />
Passend zum Vinyl-Retro-Trend veröffentlichen<br />
The Who ihr edles „Studio Albums<br />
Vinyl Box Set“ mit den elf originalen Studio-<br />
LPs. Who-Weggefährte Jon Astley remasterte<br />
den Stoff <strong>im</strong> 24bit/96kHz-Format,<br />
das Artwork kommt vollfarbig, matt<br />
laminiert und mit Spot-Glanzkontrast-<br />
Effekten samt dem sechsfach aufklappbaren<br />
Cover von „Tommy“. Mit dabei:<br />
das restaurierte „Quadrophenia“-Fotobuch<br />
von Pete Townshend und Ethan Russell.<br />
www.thewho.com. Und noch eine gute<br />
Nachricht für LP-Freunde: Der Tonträger-<br />
Versender JPC erweiterte sein Online-<br />
Geschäft jüngst um einen „Vinyl-Shop“.<br />
www.jpc.de cd<br />
Fotos: Archiv, Shutterstock.com<br />
8<br />
www.audio.de ›02/2013
Magazin › NEWS<br />
KANADISCHES KRAFTWERK<br />
Potente Verstärkung aus Peterborough/<br />
Ontario: Mit seinem bereits 2012 – als<br />
die Firma 50 Jahre alt wurde – angekündigten<br />
Vollverstärker schickt Bryston ein<br />
nobles Kraftpaket ins High-End-Rennen.<br />
Ob der B 135 SST 2 sogar das Zeug<br />
hat, ausgewachsene Vor-/Endstufen-<br />
Kombis zu schrecken, muss natürlich<br />
ein <strong>Test</strong> klären. Was der Neue unter<br />
der Haube hat, beeindruckt schon mal.<br />
Der Edel-Amp befeuert Lautsprecher<br />
mit 135 Watt pro Kanal (8 Ohm), dabei<br />
sollen sehr lineare Eingangsstufen für<br />
min<strong>im</strong>ale Verzerrungen und geringstes<br />
Rauschen sorgen. Klangfördernde Trenn-<br />
Kost wird in puncto Strom favorisiert:<br />
Drei separate Stromversorgungen (zwei<br />
für analog, eine für digital) sollen die<br />
Kanäle sowie die analogen und digitalen<br />
Baugruppen voneinander entkoppeln.<br />
Kontakte knüpfen kann der Kanadier mit<br />
gleich sieben High-Level-Ports. Ebenso<br />
an Bord: Tape-Loop und auftrennbare<br />
Vor-/Endstufensektionen, die damit auch<br />
eine Surround-Konfiguration erlauben.<br />
Auch für die wieder wachsende Gruppe<br />
der Analog-Freunde haben die Kanadier<br />
ein Herz: Gegen Aufpreis lässt sich die<br />
„Internal Phono Stage“ ordern. Digitalisten<br />
können eine optional erhältliche<br />
D/A-Wandler-Platine bestellen. Für gute<br />
System-Integration sorgen eine RS232-<br />
Schnittstelle (per Software upgradebar)<br />
sowie 12-Volt-Output-Trigger-Anschlüsse;<br />
einer davon ist sogar programmierbar.<br />
Außerdem wartet auf Kopfhörer-Freunde<br />
ein 6,3-Mill<strong>im</strong>eter-Klinken-Eingang. Der<br />
Vollverstärker kostet 5162 Euro – dafür<br />
gewährt Bryston satte 20 Jahre Garantie.<br />
Auf Wunsch kann man noch eine<br />
MM-Phono-Stage (892 Euro) sowie ein<br />
D/A-Wandler-Modul ordern (1460 Euro).<br />
Die Fernbedienung BR-2 schlägt mit<br />
529 Euro zu Buche; Vertrieb: www.<br />
avitech.at; www.bryston.com cd<br />
SOUND-RIEGEL<br />
Die Canton musicbox M ist gleichermaßen Sound-Bar wie<br />
Docking-Station. Der flache Sound-Riegel birgt nützliche<br />
Technik wie virtuellen Raumklang, generiert vom integrierten<br />
Sound-Prozessor und umgesetzt von einem Paar<br />
Zweiwege-Koax-Chassis <strong>im</strong> Bassreflex-Betrieb, die ein<br />
300-Watt-Amp antreibt. Ebenso dabei: eine klanglich<br />
akzeptable Bluetooth-Schnittstelle (apt X) für iPhone &<br />
Co. (bis zu 24bit/96kHz), ein RDS-Tuner und eine Infrarot-<br />
Fernbedienung. Auf der Rückseite können weitere Gerätschaften<br />
an den Analog- und Digitaleingängen (optisch)<br />
andocken. Erhältlich in Hochglanz schwarz oder weiß für<br />
700 Euro. www.canton.de cd<br />
www.audio.de ›02 /2013 9
Magazin › NEWS<br />
DREAM-STREAM<br />
Chord stellt mit dem DSX 1000 einen markanten<br />
High-End-Streamer vor. Der noble Brite<br />
unterstützt die Formate MP3, Ogg Vorbis, AIFF,<br />
WMA, WAV, AAC, ALAC sowie FLAC (bis<br />
192kHz/24bit). Im wahlweise schwarzen oder<br />
silbernen Metallgehäuse schlägt als digitales<br />
Herz ein FPGA-basierter D/A-Wandler – ein<br />
guter Bekannter, der bereits <strong>im</strong> CD-Player<br />
Red Reference Mark III für den guten Ton sorgt:<br />
der QBD 76 HD. Be<strong>im</strong> analogen Aufbau der<br />
Lautstärkeregelung diente dem Digitalisten die<br />
Chord-Referenzvorstufe CPA 8000 als Vorbild.<br />
Kontakte knüpft der DSX 1000 über XLR/<br />
RCA-Anschlüsse (fixed oder regelbar). Das<br />
Streaming-Frontend stammt vom bewährten<br />
Zulieferer Stream Unl<strong>im</strong>ited, eine eigene, für<br />
den DSX 1000 maßgeschneiderte Steuer-App<br />
folgt in Bälde. Der Preis: ab 9550 Euro.<br />
www.chordelectronics.co.uk cd/br<br />
SCHÖN-KLANG<br />
Klanggenuss und Design-Ästhetik – das wollen die<br />
Spezialisten von Bang & Olufsen seit jeher kombinieren.<br />
Bereits letzten Sommer gründeten die Dänen<br />
ihre 12er-Aktiv-Surround-Lautsprecherfamilie mit<br />
den Beolab 12-2 und 12-3. Die große Beolab 12-3<br />
inszeniert Surround- und Stereo-Sound mit einer<br />
speziellen Akustik-Linsen-Technologie, der neueste<br />
Nachwuchs 12-1 soll mit kombinierten Hoch/Mittelton-Lautsprechern<br />
und einem Bass-Chassis auf seiner<br />
Rückseite für eine beeindruckende Performance<br />
sorgen, angetrieben von ICEPower-Class-D-Verstärkern.<br />
Außerdem frisch auf dem Markt sind passende<br />
Standfüße für die gesamte Beolab-12er-Familie zu<br />
230 Euro. Die Preise für die Beolab 12-1: 1145 Euro<br />
pro Stück inklusive einer Wandhalterung.<br />
www.bang-olufsen.com cd<br />
10<br />
www.audio.de ›02 /2013
Magazin › NEWS<br />
ARM IN ARM AUF DER RICHTIGEN SPUR<br />
Seit Beginn der LP-Ära plagt Analog-Fans ein System<strong>im</strong>manentes<br />
Problem: Be<strong>im</strong> Schneiden der LP fährt der<br />
Stichel auf einer geraden Linie in Richtung Plattenmitte,<br />
die Abtastnadel an einem typischen Dreharm reist<br />
dagegen auf einem Kreisbogen – und gleitet daher nur<br />
an genau zwei Punkten wirklich geometrisch korrekt in<br />
der Rille. Außerhalb dieser „Nulldurchgänge“ tritt stets<br />
ein mehr oder weniger großer Spurfehlwinkel auf, der<br />
wiederum erhöhten Klirr zur Folge hat. Ganz aus der<br />
Welt schaffen lässt er sich nur mit aufwendigen Tangentialarmen<br />
– oder mit einer raffinierten Konstruktion,<br />
die Garrard in den 70er Jahren be<strong>im</strong> Zero 100 vorstellte.<br />
Auf den ersten Blick ein normaler Dreharm, führte der<br />
Zero 100 das System in Wirklichkeit an einem Parallelogramm-Gestänge,<br />
das nicht einfach über die Platte<br />
gedreht, sondern parallel verschoben wird. Elegant<br />
– und doch kompliziert: Statt eines Lagers werden für<br />
die Horizontalbewegung nun gleich derer vier benötigt.<br />
Soll das Ganze spielfrei und stabil sein, ist enorme<br />
Fertigungspräzision nötig, die bei preiswerter Massenherstellung<br />
– wie Garrard sie damals versuchte – nicht<br />
möglich ist.<br />
Der Schweizer Entwickler Michael Huber schuf mit<br />
seinen Tonarmen Thales und S<strong>im</strong>plicity moderne,<br />
eigenständige und mechanisch perfekte Neuinterpretationen<br />
dieses Prinzips, die allerdings geometrisch von<br />
der klassischen Parallelogramm-Form abweichen. Der<br />
Effekt ist freilich der gleiche: Null Spurfehlwinkel, die<br />
Nadel steht über den gesamten Schwenkbereich exakt<br />
tangential zur Rille. Die Idee hatte Huber 1996 „in einer<br />
langweiligen Schulstunde“. Nun folgt das Laufwerk<br />
Thales TTT-C, ein idealer Untersatz für den S<strong>im</strong>plicity,<br />
der in Rubin-Spitzenlagern und Miniatur-Doppelschrägkugellagern<br />
in feinster Uhrmacherqualität läuft.<br />
Den TTT-C versorgen Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
Akkus, um störende Netzeinflüsse fernzuhalten.<br />
Preise: 10 750 Euro für den TTT-C, 7300 Euro<br />
für den S<strong>im</strong>plicity. www.gaudios.eu cd/br<br />
_09TWE_musicline_audio_02.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);13. Dec 2012 11:20:27<br />
„Enorme Lebendigkeit und Durchzugskraft, die<br />
Musik vom ersten Takt an spannend und interessant<br />
macht … Über seinen integrierten Player klang der<br />
Na<strong>im</strong> furchterregend gut.“ <strong>AUDIO</strong> 1/2012<br />
Na<strong>im</strong> nicht <strong>im</strong> Versand erhältlich<br />
Die All-in-one-Referenz<br />
„Tatsächlich hat Na<strong>im</strong> Audio hier ein Paket geschnürt,<br />
das sich durch Einzelkomponenten nur mit<br />
erheblich höherem finanziellem Aufwand toppen<br />
lässt … Eine schlichtweg erstklassige<br />
Musikmaschine.“ FIDELITY 4/2012<br />
„Als reiner Verstärker überzeugte Na<strong>im</strong>s SUPERUNITI<br />
von Beginn an mit kräftigen Snare-Anschlägen und<br />
guter Energieverteilung … Selbst komplexere<br />
Kompositionen überzeugten mit gehobener<br />
Detailzeichnung.“ <strong>AUDIO</strong> TEST 5/2012<br />
www.music-line.biz · Tel. 04105 77050
Magazin › NEWS<br />
LIBRATONE ZIPP,<br />
AB 400 EURO<br />
EINMAL ZUM MITNEHMEN, BITTE!<br />
Die dänischen Newcomer Libratone bezeichnen ihren AirPlay-<br />
Speaker Zipp als „sozialen Lautsprecher“. Weil man ihn beispielsweise<br />
dank Akku und Trageschlaufe mit sich herumtragen<br />
kann, in- oder outdoor und zu jeder Party. Um auch außerhalb<br />
eines WLAN-Netzwerkes Musik von jedem AirPlay-fähigen<br />
Gerät wie iPhone oder Android-Smartphone (mit passendem<br />
App) spielen zu können, vermag der Libratone sein eigenes<br />
Ad-hoc-Funk-Netzwerk aufzusetzen. Dort klinken sich die<br />
Tongeber dann ein und können loslegen. Seine ungewöhnliche<br />
Dosenform ist nicht nur Design-Gag; die beiden Bändchen-<br />
Hochtöner erzeugen mit Hilfe einiger akustischer Linsen eine<br />
Art 360-Grad-Streuung. So hat der ganze Freudeskreis höchst<br />
sozial was von der Musik. Für den nötigen Tiefdruck sorgt ein<br />
Mitteltiefton-Chassis <strong>im</strong> Innern der Dose, für die optischen Farbtupfer<br />
das austauschbare Wollkleid, das mittels Reißverschluss<br />
(Zipp) schnell gewechselt ist. Die feine italienische Kleidung ist<br />
mit 50 Euro pro Gewand nicht ganz billig, <strong>im</strong> Starterset sind für<br />
450 Euro bereits drei Bezüge enthalten. Klanglich gibt es noch<br />
eine Überraschung: Über die kostenlose Libratone-App kann<br />
der Zipp für die Aufstellung auf Tisch, Boden oder Regal und mit<br />
verschiedenen Presets klanglich feingetunt werden. Fazit: Eine<br />
erfrischende Idee, technisch sauber umgesetzt. ct<br />
SCHNELLER BRÜTER<br />
10.000.000.000.000 Byte – bis zu 10 Terabyte fasst der neue Datenspeicher<br />
Integrita von Certon. Im verlustfreien FLAC-Format wären das rund 30 000 CDs.<br />
Nachdem die Heidelberger Spezialisten zunächst die Europäische Organisation<br />
für Kernforschung CERN in Genf mit Massenspeicherlösungen versorgten, entwickelten<br />
Certon-Chef Lord Hess und sein Team nun einen audiophilen Musik-/<br />
Videospeicher mit fünf speziell opt<strong>im</strong>ierten Festplatten. Für opt<strong>im</strong>ale Sicherheit<br />
soll die RAID Level 6-Technologie sorgen. Wichtig: Der Integrita soll sich leicht<br />
ins He<strong>im</strong>netzwerk einbinden lassen. Er ist erhältlich in silbern oder schwarz<br />
eloxiertem Aluminium. Der Preis startet bei 3490 Euro. www.certon.de cd<br />
12<br />
www.audio.de ›02 /2013
Magazin › NEWS<br />
DIE RICHTIGEN DIAGRAMME<br />
1 2<br />
Bei beiden Netzwerk-<br />
Playern <strong>im</strong> letzten Heft<br />
waren versehentlich<br />
statt der (<strong>im</strong> Labortext<br />
kommentierten) Klirrspektren<br />
die Frequenzgänge<br />
abgedruckt. Die<br />
korrekten Spektren<br />
zum Pro-Ject (1) und<br />
Atoll (2) sehen Sie links.<br />
FINDE DIE VIER FEHLER<br />
Das Foto der Pro-Ject Stream Box RS <strong>im</strong> letzten Heft war geringfügig verunglückt:<br />
Der Redakteur hatte aus berufsbedingter Neugier mal unter den Deckel geschaut,<br />
diesen dann aber verkehrt herum wieder aufgesetzt. So standen die vier Inbus-<br />
Befestigungsschrauben<br />
etwas unschön hervor.<br />
Richtig herum bietet der<br />
Deckel sauber ausgefräste<br />
Versenkungen, in denen<br />
die Schrauben fast bündig<br />
verschwinden. Klanglich<br />
macht die Deckel-Ausrichtung<br />
keinen Unterschied.br<br />
WE LIKE IT!<br />
Nach dem Relaunch unserer Internetseite<br />
www.audio.de folgt nun der brandneue<br />
Auftritt der Redaktion auf Facebook. Dort<br />
posten wir live aus dem Redaktions alltag,<br />
von Messen und Events, zu aktuellen CD-<br />
Tipps – und was uns noch so einfällt. Wir<br />
freuen uns über jeden, der vorbeischaut!<br />
Und über Anregungen und Beiträge. Auf<br />
Facebook „Audio“ suchen, die Seite<br />
„liken“, und schon gibt es tägliche Neuigkeiten.<br />
Wer’s nicht auf Anhieb findet: Der<br />
offizielle Link lautet http://www.facebook.<br />
com/pages/Audio/342235622536513 ct<br />
SIMPLY THE BEST?<br />
Ayre hat sich für 2013 einiges vorgenommen. Die US-Amerikaner streben nicht<br />
weniger als die Weltherrschaft bei den Vollverstärkern an. Gute Voraussetzungen<br />
hierzu bringt der AX-5 für 10 800 Euro in der Tat mit: Neben dem strikt gegenkopplungsfreien<br />
und vollsymmetrischen Aufbau lockt auch eine raffinierte Art<br />
der Lautstärke-Regelung durch Variable-Gain-Control mit einem eigens für Ayre<br />
entwickelten, Elektromotor-getriebenen Shallco-Stufenschalter. <strong>AUDIO</strong> ist extrem<br />
neugierig und wird den Leistungsträger aus Colorado schnellstmöglich zu einem<br />
<strong>Test</strong> in die Redaktion bitten. ct<br />
www.audio.de ›02 /2013 13
Magazin › XXXXXXXXXXXXXXX<br />
SZENE<br />
HIFI-TERMINE<br />
11. 1. - 8. 2. PhonoPhono, 10961 Berlin<br />
informiert auch nach rund sieben Jahren <strong>im</strong>mer freitags (Bergmannstraße<br />
17, 17 bis 19 Uhr) unermüdlich über analoge Klangkultur sowie<br />
spannende digitale Aspekte. Die Themen der kommenden Wochen. 11. 1.:<br />
Phono-Vorverstärker – Modelle aus unterschiedlichen Preisklassen <strong>im</strong><br />
Vergleich. 18. 1.: Alt vs. Neu, Vorurteil contra Wirklichkeit: Haben ältere<br />
Plattenspieler eine Chance gegen aktuelle Modelle? Oder war früher<br />
doch alles besser? PhonoPhono lässt alte Geräte gegen aktuelle<br />
Laufwerke vergleichbarer Preislagen antreten. 25. 1.: High-End für<br />
Kenner und Genießer – gute Plattenspieler werden an diesem Abend<br />
bewährt überzeugenden Lautsprechern und ausgesuchten Elektronik-<br />
Komponenten zur Seite gestellt – denn das Zusammenspiel von Boxen<br />
und Quellgeräten ist stets mehr als die Summe der Einzelteile. 1. Februar:<br />
Plattenspieler justieren. Tipps & Tricks, Infos und Hörbeispiele rund<br />
um das professionelle Justieren von Plattenspielern – denn nach dem<br />
Aufstellen fängt der Spaß erst richtig an. 8. 2.: Digital Audio –der<br />
Computer lernt HiFi. Moderne Digitalwandler, schnelle Computer,<br />
hochwertige Musik-Downloads und raffinierte Aufnahmetechnik machen<br />
den Computer heute <strong>im</strong>mer mehr zum Zentrum der Musikwiedergabe.<br />
PhonoPhono zeigt, wie digitale Audiosysteme funktionieren und wie sie<br />
klingen – auch <strong>im</strong> Direktvergleich zum CD-Player und zum Plattenspieler.<br />
www.phonophono.de<br />
12. 1. / 25. 1. Radio Ferner, 38100 Braunschweig<br />
setzt <strong>im</strong> neuen Jahr seine Veranstaltungsreihen „Im Fokus“ und „Die<br />
Kleine Hörprobe“ mit neuem Schwung fort. Am zweiten Samstag <strong>im</strong><br />
Januar „<strong>im</strong> Fokus“: die Firma NAD. Vorgeführt werden die Verstärker,<br />
Streamer und CD-Player der britischen Traditionsmarke jeweils um 11,<br />
14 und 16 Uhr – Mitarbeiter von NAD sind vor Ort. Im Rahmen der „Kleinen<br />
Hörprobe (jeden letzten Freitag eines Monats) heißt es am 25. 1. dann<br />
„AVM trifft Bowers & Wilkins – Aluminium trifft auf Diamant“: Die<br />
Elektronik der badischen High-End-Schmiede AVM konzertiert mit den<br />
Kultlautsprechern der englischen Topmarke B&W. www.radio-ferner.de<br />
18./19. 1. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />
Ein Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad (94dB) bei trotzdem wohnraumfreundlichen<br />
Abmessungen und wandnaher Aufstellungsmöglichkeit:<br />
Das ist die <strong>Test</strong>os – die erste auch für größere Stückzahlen<br />
konzipierte Boxen-Eigenentwicklung von Luna-Audio-<br />
Chef Thomas Mathejczyk. Am 18./19. Januar hebt sich<br />
<strong>im</strong> Euckenweg 17 nun der Vorhang für diesen Speaker,<br />
der mit ausgeprägtem „Live“-Charakter und einem<br />
markanten Gehäuse aus Naturstein-MDF-Komposit<br />
neue Wege gehen will. Vorgeführt wird die <strong>Test</strong>os an<br />
einer Kombi von Audiolab (8200 CDQ plus Monoblöcke<br />
8200 MB). Übrigens: Der Name leitet sich von<br />
<strong>Test</strong>osteron ab – diese Box will also die Hormone<br />
kräftig in Wallung bringen. Und ihr Schöpfer scheut<br />
keineswegs den Direktvergleich: Mit der Phonar<br />
Veritas Next sowie der Wharfedale-Jade-Serie<br />
stehen zwei renommierte Konkurrenten in ähnlicher<br />
Preislage (die <strong>Test</strong>os beginnt um 3000 Euro) zum<br />
Hörduell bereit. www.luna-audio.de<br />
18./19. 1. Die Media Profis, 60861 Mannhe<strong>im</strong><br />
AVM meets B&W heißt es auch in Mannhe<strong>im</strong>: Die AVM-Modell-Linien<br />
Ovation und Evolution spielen auf an B&W-Lautsprechern der 800er-<br />
Reihe. Mit dabei: die beiden AVM-Chefs Udo Besser und Günther Mania.<br />
www.diemediaprofis.de<br />
19. 1. / 25. 1. / HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />
Auf seiner Deutschland-Tournee macht Werner Strehl vom ATC-<br />
Vertrieb am 19. 1. <strong>im</strong> schönen Allgäu Station – und stellt die ATC-<br />
„Private Edition“ vor. Mit dabei: die SCM 50 A sowie weitere<br />
ATC-Aktivlautsprecher. Außerdem ab sofort in der Vorführung:<br />
die Aurum-Phonologue-Serie von Quadral. Am 25. 1. findet dann <strong>im</strong><br />
gemütlichen Dachstudio ab 19 Uhr wieder der bewährte Musikabend<br />
statt. Diesmal dreht sich alles um analoge Tonwiedergabe – es locken<br />
neue Plattenspielern und feine Vinyl-Scheiben. Fürs leibliche Wohl<br />
wird wie stets bestens gesorgt. Die Teilnehmerzahl ist auf<br />
30 Personen begrenzt; daher bitte vorher anmelden.<br />
Telefon: 0 83 73 / 70 19. www.hifi-bauernhof.de<br />
25./26. 1. Graf Hören und Sehen, 70182 Stuttgart<br />
stellt das derzeit wohl wichtigste Thema der Unterhaltungselektronik<br />
in den Fokus und präsentiert Stuttgarts nach eigenen Angaben größte<br />
Auswahl an Streaming-Komponenten. Am 25. (15-20 Uhr) und 26. Januar<br />
(10-16 Uhr) in der Charlottenstr. 5 zu begutachten sind aktuelle Modelle<br />
u. a. von Sonos, T+A, Cyrus, Na<strong>im</strong>, Meridian, Sooloos, Pro-Ject, NAD,<br />
Musical Fidelity, Apple und Cambridge. www.graf-plus.de<br />
26. 1. HiFi Concept, 81667 München<br />
präsentiert die Firma Rega in ihrer ganzen Vielfalt. Denn die Briten bauen<br />
mehr als nur erstklassige Plattenspieler. In der Wörthstr. 45+38 steht<br />
eine regelrechte Flotte an exzellenten Vollverstärkern, Vor-/Endstufen,<br />
CD-Playern und Lautsprechern bereit – auch Mitarbeiter des deutschen<br />
Rega-Vertriebs TAD Audio sind vor Ort und freuen sich aufs Fachs<strong>im</strong>peln.<br />
www.hificoncept.de<br />
26. 1. SG-Akustik, 76133 Karlsruhe<br />
lädt zum 5. Karlsruher Analogforum. Von 10 bis 16 Uhr stehen in der<br />
Amalienstraße 45 unter anderem ein Vergleich unterschiedlicher<br />
Tonabnehmer und Laufwerkskonzepte sowie ein Klangduell zwischen<br />
LP und HD-Streaming auf dem Programm. www.sg-akustik.de<br />
26. 1. Sprint Service GmbH,<br />
50389 Wesseling<br />
gastiert mit den Lautsprechern der Aktiv-Spezialisten<br />
Backes & Müller in Wolfsburg. Anmeldung und<br />
Infos unter Telefon 0 22 36 / 84 84 45;<br />
www.aktiv-backesmueller24.eu<br />
1./2. 2. Raum Ton Kunst,<br />
60313 Frankfurt/Main<br />
hebt den Vorhang zur<br />
Europa-Premiere des neuen<br />
Lautsprecher-Stars von<br />
14<br />
www.audio.de ›02/2013
Magazin › SZENE<br />
Magazin › XXXXXXXXXXXX<br />
Fotos: Archiv, dowiliukas / Sergey Kandakov – Shutterstock.com<br />
Wilson Audio – die Alexia schließt ab sofort die Lücke zwischen der<br />
Sasha und der Maxx. www.raum-ton-kunst.de<br />
2./3. 2. HÖRTEST 2013 – Norddeutsche HiFi-Tage<br />
20539 Hamburg<br />
Der Austausch in Internetforen und sozialen Netzwerken über das Thema<br />
High Fidelity? Eine wunderbare Sache natürlich – und zum Beispiel auch<br />
prächtig geeignet, um einen realen HÖRTEST mit Musikfreunden zu<br />
organisieren. Zum Beispiel am 2./3. Februar – an diesem Wochenende<br />
locken an der Waterkant die bestens etablierten „Norddeutschen<br />
HiFi-Tage / HÖRTEST 2013“. Im schmucken Hotel Holiday Inn (Billwerder<br />
Neuer Deich 14) präsentieren über 150 Aussteller auf rund 22 000<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche edle HiFi-Technik aus aller Welt –<br />
einen spektakulären Blick über die Hansestadt inbegriffen. Die wichtigsten<br />
Themen in diesem Jahr: Kopfhörer – <strong>im</strong> Zeitalter der mobilen Musikund<br />
Mediennutzung wichtig wie nie. Musikgenuss am Desktop – HÖRTEST<br />
2013 präsentiert Kompaktmonitore und kleine Aktivboxen plus Digital-/<br />
Analogwandler mit USB-Anschluss. Plattenspieler – neue Vinyldreher von<br />
günstig bis High-End. Drumherum gibt es natürlich eine breite Palette an<br />
traumhaften Lautsprechern und Verstärkern sowie diverse Workshops<br />
zu spannenden Aspekten der HiFi-Technik. Showt<strong>im</strong>e ist jeweils von 10 bis<br />
18 Uhr, der Eintritt ist – top! – auch in diesem Jahr frei. www.hifitage.de<br />
25. 1. / 7. 2. Boxen Gross, 10999 Berlin<br />
lädt in Kooperation mit der „Linn Lounge“ zu einer Listening Session der<br />
etwas anderen Art. Zu hören: „Babel“, das zweite Album von Mumford<br />
And Sons – und zwar als Stream in Studiomaster-Qualität! Ergänzt wird<br />
dieses entspannte Hörvergnügen mit einem kleinen Referat über die<br />
mitreißenden englischen Folk-Newcomer. Be<strong>im</strong> Donnerstags-Workshop<br />
(jeden ersten Donnerstag <strong>im</strong> Monat von 17 bis 19 Uhr) steht das Thema<br />
Streaming am 7. 2. dann nochmals <strong>im</strong> Zentrum: Budgetklasse gegen<br />
High-End – wie groß ist der Klangunterschied? Wie bediene ich alles<br />
am besten? Wie bekomme ich meine CDs auf die Festplatte? Fragen über<br />
Fragen – das Boxen-Gross-Team liefert Antworten anhand von aktuellen<br />
Netzwerkern wie dem Yamaha CD-N 500, dem Atoll ST 200, dem Ayon S-3<br />
und dem Linn Kl<strong>im</strong>ax DS/1. www.boxengross.de<br />
BEIM HANDEL HINGEHÖRT<br />
<strong>AUDIO</strong> fragt nach <strong>im</strong> Fachhandel: Wo beginnt für Händler eine „seriöse“ HiFi-Qualität, welche<br />
Komponenten empfehlen sie für Einsteiger? Und welche Tonträger benutzen sie für Vorführungen?<br />
UNSERE FRAGEN AN DEN FACHHANDEL:<br />
1 Wie viel Geld muss man aus Ihrer<br />
Sicht für den Einstieg in seriöse<br />
HiFi-Qualität zirka investieren? Und<br />
welche Gerätekombination würden<br />
Sie zu diesem Preis empfehlen?<br />
2 Was sind Ihre Lieblings-<br />
Vorführ-CDs bzw. -LPs bzw. -DVDs<br />
bzw. -Blu-rays – und warum?<br />
3 Welche neue Marke respektive<br />
welches herausragende Produkt<br />
haben Sie zuletzt in Ihr Portfolio<br />
aufgenommen – und warum?<br />
STUDIO FÜR<br />
AKTIVEN<br />
HÖRGENUSS<br />
Christoph Zingel<br />
Isenbergstr. 20<br />
45130 Essen<br />
1 Damit aus dem Einstieg nicht<br />
schnell wieder ein Umstieg wird, ist<br />
eine jederzeit glaubwürdige, kohärente<br />
und ermüdungsfreie Wiedergabe<br />
entscheidend. Eigenklang sollte<br />
unbedingt vermieden werden –<br />
was sich einfacher anhört, als es ist.<br />
Am besten erreichen dies vollaktive,<br />
intelligente Lautsprecher, die mittels<br />
Regelung oder digitaler Korrektur<br />
die Restfehler der Box beseitigen.<br />
Paradebeispiel: die Gr<strong>im</strong>m LS-1 mit<br />
komplettem digitalem Audiosystem<br />
mit fünf Eingängen, Lautstärkeregelung<br />
und Fernbedienung. Dazu ein<br />
Mac mit der bewährten Amarra-<br />
Software als Zuspieler – und wir<br />
haben für 20 000 Euro zwar kein<br />
billiges, aber ein außerordentlich<br />
preiswürdiges System.<br />
2 Wie bei Lautsprechern mag ich<br />
auch bei Musikaufnahmen solche,<br />
die ganz natürlich und frei von Effekten<br />
klingen. Viele typische Vorführ-<br />
CDs fallen deshalb heraus – allzu oft<br />
merkt man diesen an, dass der Hörer<br />
vor allem beeindruckt werden soll.<br />
Am liebsten verwende ich intensive,<br />
ungeschönte Liveaufnahmen wie<br />
z. B. Jarek Smietana Band: „Out Of<br />
The Question“ (Not Two); Montreux<br />
Alexander: „Live!“ (MPS/Verve) oder<br />
Nik Bärtsch’s Ronin: „Live“ (ECM).<br />
3 Derzeit gibt es eine starke Bewegung<br />
hin zu höchstwertiger Kopfhörer-Wiedergabe.<br />
Dank der kompletten<br />
STAX-Produktpalette weiß<br />
ich ganz gut, was daran so faszinierend<br />
ist. Zuletzt hat mich aber der<br />
Headamp Three von Mal Valve (Bild<br />
oben) in den Bann gezogen. Als einziger<br />
Kopfhörerverstärker treibt er<br />
sämtliche Hörertypen, egal ob dynamisch,<br />
magnetostatisch oder elektrostatisch<br />
zu Höchstleistungen. In<br />
Kombination mit einem Magnetostaten<br />
wie dem Audeze LCD-3 ein<br />
akustischer Hochgenuss, der nebenbei<br />
lästige Probleme löst wie eine<br />
schwierige Raumakustik oder empfindliche<br />
Nachbarn.<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
15
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
TEST<br />
Edler Vollverstärker<br />
ACCUPHASE E 260 ca. 5000 €<br />
Prinzen-Palast<br />
Der günstigste Verstärker von Accuphase bietet<br />
nicht umwerfend viel Leistung. Gut möglich,<br />
dass er dank ausgefuchster Technik trotzdem<br />
anderen Amps eine lange Nase zeigen kann.<br />
■ Text: Johannes Maier<br />
Anständige <strong>Test</strong>er versuchen,<br />
jedem Verstärker freundlich,<br />
best<strong>im</strong>mt und abgeklärt-objektiv<br />
zu begegnen – egal, woher er kommt.<br />
Nur bei Accuphase wird es schwierig.<br />
Da verneigen sich manche Herren schon<br />
vor dem noch verschlossenen Verpackungskarton.<br />
Und in der Tat: Dieser –<br />
stets doppelt gemoppelt, über 6 Kilo<br />
schwer und außerordentlich schlagsicher<br />
– verdient durchaus Beachtung.<br />
Wenn das Auge dann auf einen neuen<br />
Accuphase fällt, n<strong>im</strong>mt sich selbst der<br />
strengste Juror eine Gedenkminute Zeit.<br />
Im Falle des Einsteiger-Modells E 260<br />
für 5000 Euro kommt ihm zunächst der<br />
Urahn E 202 von 1975 in den Sinn, danach<br />
erinnert er sich an die Nummern<br />
203 bis 213 und schließlich an den E 250<br />
von 2009. Nicht ein einziger dieser Vollverstärker<br />
enttäuschte. Es kam vielmehr<br />
16 www.audio.de ›02/2013
Verstärker › Vollverstärker<br />
Schritt für Schritt zu dezenten Leistungserhöhungen,<br />
begleitet von Verbesserungen<br />
des Störabstands und verminderten<br />
Verzerrungen.<br />
Und es gab <strong>im</strong>mer weiter perfektionierte<br />
Schaltungen. So treibt auch der neue<br />
E 260 die einzelnen Lautsprecher mit<br />
bewährten „working horses“ von Sanken<br />
an (2 SA 1186, 2 SA 2637, 10-Ampère-<br />
Typen, je zwei parallel geschaltet <strong>im</strong><br />
Gegentakt). Den komplexen, symmetrisch<br />
angesteuerten Zweifach-Verstärker<br />
<strong>im</strong> Endstufen-Eingang haben die<br />
Japaner aber weiter verfeinert. Einer<br />
steuert wie üblich den nächstfolgenden<br />
Kreis. Der andere wirkt dagegen – über<br />
Halbleiter-Fußpunkte – auf den Stromverkehr<br />
der übernächsten Stufe ein.<br />
Zu der gleichen Umschlagstelle schickt<br />
auch der Ausgang Strom-Korrektursignale<br />
zurück.<br />
Ganz schön clever, darf der HiFi-Technikus<br />
kombinieren. Denn Accuphase<br />
gewinnt mit dieser ausgekochten Strom-<br />
Spannungs-Mischtechnik Freiheitsgrade<br />
fürs Tuning. Und damit können die<br />
Japaner den Einfluss der Stromgegenkopplungsschleife<br />
auf die Vorkreise<br />
wunderbar in eine best<strong>im</strong>mte klangliche<br />
Richtung dirigieren.<br />
Trotzdem, alles Kinkerlitzchen <strong>im</strong> Vergleich<br />
dazu, was Accuphase für die<br />
eigentliche Vorstufe unternahm. Denn<br />
Silber, Gold und noch so gute Vorsätze<br />
nützen dieser besonders kritischen Baugruppe<br />
relativ wenig, wenn sich das Musiksignal<br />
durch das übliche Lautstärkepotentiometer<br />
kämpfen muss. Nach<br />
dem tapferen Sprung von einem Schleifer<br />
folgt eine wahrlich widrige Kohle-<br />
Hindernisbahn. Bei der üblichen Lautstärke-Position<br />
„halb aufgedreht“ sammelt<br />
eine Art Feder-Rettungsring die<br />
erschöpften Signale erst nach erheblichem<br />
Verlust von Feininformationen<br />
wieder ein.<br />
Zum Glück hat Accuphase diesem bösen<br />
Spiel in seinen aktuellen Verstärkern<br />
ein Ende gesetzt. So auch be<strong>im</strong><br />
E 260, der die rechten und linken Line-<br />
Eingangssignale erst mal mit einer Stufe<br />
aus fünf parallelgeschalteten Pufferverstärkern<br />
umsorgt. Fünffach, weil sich<br />
zum einen ein besonders hoher Störabstand<br />
ergibt (das Rauschen addiert<br />
sich zufällig, die Musikschwingungen<br />
nach Plan). Und zum anderen, damit dieser<br />
Amp eine neuartige Regelelektronik<br />
namens „Accuphase Analog Varigain<br />
Amplifier“ mit ausreichendem Nachdruck<br />
antreiben kann.<br />
Auf der entsprechenden Platine warten<br />
schon eine ganze Reihe von Profi-Schalt-<br />
Fotos: J. Bauer, MPS<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
17
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
ICs darauf, das gekräftigte Eingangssignal<br />
mit Hilfe von 72 Präzisionswiderständen<br />
in unterschiedlichste Portionen aufzuteilen<br />
– in große, mittlere und auch in<br />
kleinste. Je nach Lautstärkewunsch addieren<br />
der Bordcomputer und die ICs<br />
daraus in praktisch unendlich feinen<br />
Stufen einen best<strong>im</strong>mten Stromfluss.<br />
Letzterer steuert nun eine nachfolgende<br />
Stufe nicht nur aus, er erweckt sie durch<br />
Variation ihrer Verstärkung zusätzlich<br />
mehr oder minder zum Leben. Dieser<br />
Amp steht also nicht ständig geifernd<br />
unter Hochspannung da, er verhält sich<br />
vielmehr mal wie ein ganz kleiner, entsprechend<br />
ruhigerer und störärmerer<br />
Wicht – und mal wie ein größerer. Damit<br />
passt er ein stets voll erhaltenes Dynamikfenster<br />
den aktuellen Verhältnissen<br />
an. Ein entscheidender Vorteil – weil bei<br />
der sonst üblichen Potentiometer-Regelung<br />
und der <strong>im</strong> Alltag notwendigen<br />
Dämpfung das Musik-Kleinvieh <strong>im</strong> Störsumpf<br />
versinkt.<br />
PEGELREGELUNG OHNE VERLUST<br />
VON FEININFORMATIONEN<br />
„AAVA“ können die <strong>Test</strong>er also zumindest<br />
von der Theorie her gar nicht ausdrücklich<br />
genug loben. Mit der Extramessung<br />
„Schlau und leise“ (siehe<br />
Seite 21) st<strong>im</strong>mt auch das <strong>AUDIO</strong>-Labor<br />
in das Loblied ein. Ein ähnliches Ergebnis<br />
wäre nur mit einer noch teureren<br />
Lösung mit Vari-Trafoübertrager zu erreichen,<br />
so wie es der griechische Hersteller<br />
Ypsilon bei der Referenz-Vorstufe<br />
PST 100 demonstriert (<strong>AUDIO</strong> 12/2012).<br />
Accuphase setzt aber ohne Frage die<br />
praktikableren Maßstäbe. So schauen<br />
wir – mit dem beruhigenden Gefühl,<br />
dass die Japaner ihre Hausaufgaben erledigt<br />
haben – den Rest des Boliden an.<br />
Etwa die großen Drehspul-Instrumente<br />
auf der Front, denen Accuphase be<strong>im</strong><br />
E 260 erstmals eine digitale Anzeige mitgab.<br />
Im Prinzip kommt den Dezibel-Leistungswerten<br />
nur bei einem best<strong>im</strong>mten<br />
Laborwiderstand absolute und bei<br />
Boxen-Wackel<strong>im</strong>pedanzen eher eine<br />
relative Bedeutung zu. Der Accuphase-<br />
Besitzer will deswegen keinen Groß-<br />
Prozessor <strong>im</strong> Verstärker sehen, dennoch<br />
freut er sich über die freundlichen<br />
Lebenszeichen – über das Zahlenspiel<br />
und das logarithmische Nadelgewiege<br />
links und rechts.<br />
Line 1, 2, 3, Tuner, CD sowie Tape hinein<br />
und heraus – solide Cinch-Ins gibt’s in<br />
Hülle und Fülle. Zumal der Musikfreund<br />
zur Not auf den symmetrischen XLR-<br />
Anschluss ausweichen kann. Allerdings<br />
wirklich nur zur Not, weil Accuphase<br />
die zu 100 Prozent ausbalancierten<br />
„Instrumentations“-Eingangs-Amps den<br />
teureren Brüdern vorbehält und <strong>im</strong><br />
E 260 nur mit einem Normal-IC fährt.<br />
Wie alle Mitglieder der Familie bringt<br />
auch der Benjamin einen vornehmen<br />
Einbauschacht mit, der sich mit Pretiosen<br />
des Hauses auffüllen lässt. LP-Fans<br />
schieben das für rund 1000 Euro erhältliche<br />
Phonomodul AD 20 ein, das sich<br />
von der Frontplatte her für Moving-Magnet-<br />
und Moving-Coil-Tonabnehmer umschalten<br />
lässt (36 dB beziehungsweise<br />
62 dB Verstärkung).<br />
Andere setzen zum selben Preis auf die<br />
Erweiterung DAC 30, die via USB-B sowie<br />
über einen optischen und koaxialen<br />
Eingang Digitalsignale ann<strong>im</strong>mt und<br />
mit einer Dynamik von bis zu 24bit D/Awandeln<br />
kann – bei einem Takt von<br />
96kHz, <strong>im</strong> Falle von Koax-In sogar mit<br />
noch fixeren 192kHz.<br />
Und von wegen Kompromisse: Ein<br />
Knopfdruck genügt, um den mit Pre-<br />
Outs und Pre-Ins ausgerüsteten E 260 in<br />
eine komplett eigenständige AAVA-Vorstufe<br />
und einen schicken Endverstärker<br />
aufzusplitten. Das steigert den Gebrauchswert<br />
unter Umständen ganz beträchtlich.<br />
Und allen, die bei den großen,<br />
aber von mattem Kunststoff verblendeten<br />
Lautsprecherklemmen des E 260<br />
das glitzernde Metall vermissen, sei gesagt:<br />
Die Ausgangspotentiale sollen weder<br />
Augen noch Finger kitzeln, sondern<br />
verlustfrei zu den Boxen gelangen. Dafür<br />
hat Accuphase mit den Großknubbeln,<br />
die sich leichter kräftig zudrehen lassen,<br />
umso gründlicher vorgesorgt.<br />
FUTURE-PROOF: Professoren der Magnetband-Technik goutieren gewiss den Recorder-Ein und -Ausgang des E 260.<br />
Jüngere Semester hingegen werden den Deckel ganz links entfernen und ein DAC-Modul mit USB-Schnittstelle einschieben.<br />
18<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
Selbstredend haben die Japaner auch<br />
den probaten Nachschub nicht vergessen.<br />
Darauf deuten die nicht nur kapazitiv<br />
(2 x 22000 Mikrofarad), sondern<br />
auch physisch besonders umfänglichen,<br />
vom ebenfalls japanischen Spezialisten<br />
Elna zugelieferten Haupt-Stromspeicherelkos<br />
hin. Der mächtige, abgeschirmte,<br />
vergossene und sicherlich niemals<br />
brummende Netztrafo strahlt neben geringfügigen<br />
magnetischen Störfeldern<br />
nichts als Ruhe und Zuversicht aus.<br />
Was ist zu viel des Guten? Diskussionen<br />
löst der E 260 allenfalls mit seinem üppigen<br />
Bedienkomfort aus. Doch warum<br />
nicht? Bei Gelegenheit will nicht nur Opa<br />
mal leise hören. Dann freuen sich alle,<br />
dass der E 260 der Hörphysiologie zuliebe<br />
die Tiefen und Höhen anheben kann.<br />
Mit dem Druck auf den „Comp“-Tipper<br />
gelingt dies sogar sofort.<br />
Die Möglichkeit, via Phasenschalter die<br />
Auslenkungsrichtung der Lautsprechermembranen<br />
um 180 Grad zu drehen sowie<br />
für <strong>Test</strong>s kurz auf Mono zu schalten,<br />
n<strong>im</strong>mt der erfahrene High-Ender dankbar<br />
an. Ebenso wie den Accuphase-typischen<br />
Klang. Keine Haken, keine Ösen,<br />
keine Brechstangen – stattdessen<br />
empfängt der E 260 den Hörer lieber mit<br />
einer sanften Umarmung. Konsequent<br />
wird sein Klang zunächst als äußerst<br />
warm, samtig und bei alledem als sehr<br />
kultiviert wahrgenommen.<br />
DER E 260 KLINGT RUND, WARM<br />
UND DOCH FEINAUFLÖSEND<br />
„Fast zu geschmeidig“, meinten einige<br />
<strong>Test</strong>er, doch sie korrigierten sich bald.<br />
Denn stellte der Accuphase über die<br />
Sonics Allegra etwa Ulita Knaus auf die<br />
Bühne, fehlte nichts – weder an Körper<br />
3<br />
1<br />
GOLDENER SCHNITT:<br />
Die Endstufen mit massiven<br />
Kühlprofilen gruppieren sich<br />
um den gekapselten Trafo<br />
und die Riesen-Elkos des<br />
Netzteils herum.<br />
2<br />
1<br />
2<br />
SICHERE BANK:<br />
Kapselrelais schalten die<br />
Pluspole der Cinch-<br />
Eingänge – auch von Pre-<br />
Out und Main-In – durch<br />
oder legen sie an Masse.<br />
4<br />
3<br />
POTI OHNE REUE:<br />
Der Lautstärkeregler des<br />
E 260 vergreift sich nicht<br />
selbst an der Musik. Er<br />
steuert nur IC-Schalter und<br />
Präzisionswiderstände.<br />
1<br />
4<br />
ALLES IM GRIFF:<br />
Die Kontroll-Logik,<br />
die unter anderem die<br />
Leistungsanzeigen steuert,<br />
und die Vorstufen-Kreise<br />
regieren vorne an der Front.<br />
UM DIE ECKE GEDACHT: Be<strong>im</strong> Vorgänger E 250 füllte die AAVA–Regelung noch ein Gutteil des unteren Abschirmtrakts. Nun<br />
hat Accuphase die Platine – bei besseren Messwerten – so weit verkleinert , dass sie auf die Rückseite der Frontplatte passt.<br />
www.audio.de ›02/2013 19
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
noch an Lippenbewegung. Und neigen<br />
mindere Verstärker dabei leicht zur Nervosität,<br />
nahm die Sängerin ganz mit links<br />
und souverän auch mal einen resoluten<br />
Ausdruck an.<br />
Wunderbar, eigentlich st<strong>im</strong>mte selbst<br />
der metallische Sch<strong>im</strong>mer der brav<br />
kreisrund abgebildeten und locker schaukelnden<br />
Schlagzeugbecken genau. Das<br />
E-Piano züngelte mit absolut leckerer<br />
Süße. Und blieb der Bass <strong>im</strong>mer dezent,<br />
so diente er – ruppig, bauchig, farbig,<br />
mal schiebend, mal bremsend – stets<br />
als ein so verlässliches wie prächtiges<br />
Fahrwerk. Nach einigen weiteren Platten<br />
stand fest, dass der E 260 weniger<br />
für den kurzen feurigen Rausch und<br />
auch nicht so sehr für Hurra-Stippvisiten,<br />
sondern vielmehr für lange, komfortable<br />
musikalische Reisen taugt.<br />
ACCUPHASE LEGTE DEN E 260<br />
FÜR GENUSSVOLLES HÖREN AUS<br />
Klar, der fast doppelt so teure neue<br />
RG 10 von Symphonic Line (<strong>AUDIO</strong> 1/13,<br />
130 Punkte) vermochte noch mehr<br />
Druck, mehr Volumen und mehr Überzeugungskraft<br />
zu entwickeln – wobei er<br />
auch gleich die kräftigeren Accuphase-<br />
Amps recht würdig vertrat. Der Denon<br />
PMA 2020 AE für 2300 Euro, der <strong>im</strong> gleichen<br />
Heft eigentlich brillant abschnitt,<br />
hörte sich <strong>im</strong> Vergleich zum E 260 aber<br />
untenherum unwirsch, oben quengelig,<br />
kurz: enttäuschend an.<br />
Letztlich kam auch der Vorgänger<br />
E 250 (<strong>Test</strong> in der Schwesterzeitschrift<br />
stereoplay, Ausgabe 4/09) nicht ganz an<br />
den etwas tatkräftigeren und räumlicher<br />
agierenden E 260 heran. So wird der<br />
distinguierte Musikfreund, der in dieser<br />
Preisklasse nicht nur den opt<strong>im</strong>alen,<br />
sondern den zeit- und allürenlosesten<br />
Vollverstärker sucht, besser denn je von<br />
Accuphase bedient.<br />
FAZIT<br />
Johannes Maier<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Die Konsequenz, mit der die Accuphase-Ingenieure<br />
an Innovationen<br />
wie der AAVA-Regelung arbeiten<br />
und trotzdem bei ihren Verstärkern<br />
auf jegliche optische Mode-<br />
Attitüde verzichten, verdient<br />
Bewunderung. Diese Philosophie<br />
zahlt sich zu Recht in der Treue<br />
der Kundschaft aus.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC<br />
Hochpegel Cinch / XLR<br />
Festpegel Eingang<br />
TapeOut<br />
Pre Out Cinch / XLR<br />
Kopfhörer<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter<br />
Klangregler / abschaltbar<br />
Loudness<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Phono MM / MC<br />
Klang Cinch<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
*Preis stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />
ACCUPHASE<br />
E 260<br />
P.I.A.<br />
0 61 50 / 50 02 5<br />
pia-hifi.de<br />
um 5000 Euro*<br />
2 Jahre<br />
46,5 x 15,1 x 42 cm<br />
20 kg<br />
– / – (optional)<br />
6 / 1<br />
–<br />
1<br />
1 / –<br />
•<br />
–<br />
• / •<br />
•<br />
Einschubschacht für<br />
Phono-, DAC- und<br />
Zusatz-Line-Optionen.<br />
Vor- und Endstufe<br />
getrennt einsetzbar.<br />
ÅIn jeder Hinsicht umfangreiche,<br />
vollständige<br />
und dennoch absolut<br />
ruhige Wiedergabe ohne<br />
jegliche Kanten.<br />
Í –<br />
– / –<br />
120<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
120 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
2 Mit x 112 0,048% an den Hochtonverzerrungen 8- und 176 Watt an den und 4-Ohm-<br />
110µ<br />
Abtastfähigkeit Lastwiderständen: erweist Damit sich übertrifft das Talismann der E 260<br />
v2<br />
Gold den E als 250 sogar pro Kanal noch sauberer um 10 Watt. als sein Dazu Kollege<br />
Würfel Yoseki (li.), von dass EAT der – Accuphase wobei beide Phasenverschie-<br />
in diesem<br />
Punkt bungen jenseits locker von wegstecken Gut und Böse kann (AK liegen. = 65). Nicht Der<br />
zeigt der<br />
(nicht ganz ideal gezeigte) ist der Klirrverlauf markante erscheint Hochtonanstieg perfekt. Die<br />
zwischen Klirrstabilität 5 und – hier 10kHz wird (o. bei Abb.). diversen Das Boxen<strong>im</strong>pe-<br />
Laufwerk<br />
danzen misst sich gemessen dafür deutlich – sieht rumpelärmer ordentlich aus. (Bild Nur 2, wegen<br />
85,5dB des am leichten Koppler) Anstiegs als der bei EAT, höheren bei gleicher-<br />
Frequenzen<br />
(re.) maßen kommt exzellentem der 260 an Gleichlauf viel teurere (Bild Amps 1, ±0,05%). nicht ran.<br />
REINER TISCH: Das wunderschöne und unerschütterliche HiFi-Möbel aus Massivholz auf dem Aufmacherfoto<br />
stammt von Tabula Rasa. Infos anfordern oder das „Lowboard 07“ in Rauch-Eiche mit Ahornstreifen (um 1600 Euro,<br />
auch in anderen Holzarten) direkt bestellen können Sie unter der Email-Adresse audio@tabula-rasa-moebel.de<br />
20<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
SCHLAU UND LEISE<br />
Die Verstärkerentwickler kennen das Problem seit<br />
langem. Wenn ein Lautstärke-Potentiometer die<br />
Eingangssignale absenkt – dabei agiert es in der<br />
Regel als Spannungsteiler –, reduziert es leider<br />
auch die Dymamik. Das Signal wird kleiner, das<br />
Eingangsrauschen der folgenden Stufe bleibt jedoch<br />
erhalten. Zur Abhilfe spannen einige Verstärker vor<br />
der Dämpfung bis kurz vor dem „Jetzt brennt das<br />
Poti“ hoch. Andere regeln zunächst nur zur Hälfte<br />
ab, verstärken, um dann noch mal zu regeln, um<br />
das eine oder andere Dezibel zu gewinnen. Die<br />
Accuphase-Lösung zeigt aber erstmals die volle<br />
Konsequenz. Nach gründlicher Kräftigung erzeugen<br />
die Signale in einem Widerstandsnetzwerk einen<br />
mehr oder minder hohen Stromfluss. Dieser erweckt<br />
– je umfangreicher, desto mehr – einen nachgeschaltenen<br />
Verstärkerkreis über seine Gegenkopplungsschleife<br />
zum Leben. Im Falle Pegel Null<br />
bleibt er still, bei mittleren Pegeln rauscht er mittel,<br />
erst bei großen taut er auf – ohne den Störabstand<br />
jemals zu vermiesen.<br />
S<br />
1<br />
1<br />
6 k<br />
6 k<br />
ACCUPHASE-<br />
VARIGAIN:<br />
Pro Kanal stellen<br />
Kombinationen aus 36<br />
Widerständen (1) eine<br />
best<strong>im</strong>mte Stromgröße<br />
und Lautstärke her.<br />
Ein spiegelbildlich<br />
aufgestelltes weiteres<br />
Netzwerk (s) ergibt<br />
Symmetrie und<br />
Einstreufestigkeit.<br />
ABSTAND ZUM STÖRGRUND:<br />
Während bei der üblichen<br />
Potentiometer-Regelung (li.) der<br />
Rauschabstand leidet, holt AAVA<br />
viel mehr Sauberkeit raus.<br />
KEINE KOMPROMISSE.<br />
Vollverstärker M6i Eingänge: 4 x Cinch, 1 x XLR, 1 x USB; Ausgänge:<br />
1 x Lautsprecher, Tape-Out, Pre-Out; Leistung 200 Watt/Kanal, silber<br />
oder schwarz, 17Kg, 2.549,-€<br />
MEHR PRODUKTE UND HÄNDLER:<br />
TELEFON 077 28 - 10 64 · WWW.REICHMANN-<strong>AUDIO</strong>SYSTEME.DE
Lautsprecher › standboxen<br />
22 www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
FEINE<br />
STRAHLER<br />
Die meisten Boxen nutzen Hochtöner mit<br />
Kalottenmembranen. Doch eine wachsende<br />
Zahl von Herstellern setzt auf Bändchen und<br />
Air-Motion-Transformer. Vier Modelle dieser<br />
Art ab 2000 Euro hat <strong>AUDIO</strong> geprüft.<br />
■ Text: Wolfram Eifert<br />
Die Diskussion, welche Bauform bei Hochtönern<br />
die besten Ergebnisse bringt, schien lange festgefahren.<br />
Doch in jüngster Zeit bewegt sich da<br />
was. Zwar sind Kalottensysteme mit vorgewölbter Membran<br />
und kreisrunder Schwingspule nach wie vor in der<br />
Überzahl, doch neuerdings kommen vermehrt Boxen<br />
auf den Markt, deren Hochtöner vollflächig angetrieben<br />
werden, nicht nur am äußeren Rand.<br />
Dazu werden leitfähig beschichtete Folienmembranen<br />
starken Magnetfeldern ausgesetzt, was separate Antriebe<br />
entbehrlich macht. Bei klassischen Bändchensystemen<br />
sind die Membranen flach oder leicht gezackt.<br />
Bei der Sonderform Air-Motion-Transformer werden die<br />
Folien vor der Montage vielfach gefaltet. Martin Logan<br />
und Elac huldigen dieser Bauform. Monitor Audio und<br />
Quadral arbeiten mit ungefalteten Membranen. Faszinierende<br />
Klangeigenschaften zeigen beide Varianten.<br />
TEST<br />
Bezahlbare Standboxen mit Folienhochtönern<br />
MARTIN LOGAN MOTION 40 2250 €<br />
QUADRAL CHROMIUM STYLE 102 2000 €<br />
ELAC FS 407 3700 €<br />
MONITOR <strong>AUDIO</strong> GOLD GX 300 3900 €<br />
Fotos: Julian Bauer, MPS, Archiv<br />
www.audio.de ›02 /2013<br />
23
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
MARTIN LOGAN MOTION 40 2250 EURO<br />
Den amerikanischen Hersteller<br />
Martin Logan kennen <strong>AUDIO</strong>-<br />
Leser als führenden Anbieter<br />
elektrostatischer Dipolstrahler. Speziell<br />
das teilaktive Hybridmodell Summit X<br />
gilt in High-End-Kreisen als Inbegriff<br />
gehobener Klangreinheit, es verschlingt<br />
allerdings satte 17 000 Euro und will bauartbedingt<br />
frei aufgestellt werden.<br />
Seit geraumer Zeit fertigt Martin Logan<br />
auch direktstrahlende Boxen, die deutlich<br />
weniger Platz benötigen und um ein<br />
Vielfaches günstiger zu haben sind. Dennoch<br />
ist die Motion 40 ebenfalls keine<br />
Mainstream-Box, denn speziell der<br />
Hochtöner stellt technisch und klanglich<br />
eine Klasse für sich dar. Die Idee zu<br />
diesem Air-Motion-Transformer stammt<br />
von dem 1994 verstorbenen deutschen<br />
Physiker Dr. Oskar Heil und ist ebenso<br />
einfach wie genial.<br />
Der Wissenschaftler störte sich am<br />
mäßigen Leistungsvermögen der in den<br />
Nachkriegsjahren verfügbaren Hochtöner,<br />
die nach heutigen Maßstäben nicht<br />
sonderlich gut waren. Große Folienstrahler<br />
lieferten zwar die erforderlichen<br />
Pegel, zwangen die Anwender jedoch<br />
wegen ihrer starken Bündelung zu einer<br />
disziplinierten Hörplatzwahl. Der Wissenschaftler<br />
faltete daher großflächige<br />
Membranen <strong>im</strong> Stil einer Ziehharmonika<br />
und konnte so bei unveränderter Dynamik<br />
die für das Rundstrahlverhalten<br />
maßgeblichen äußeren Abmessungen<br />
um etwa den Faktor fünf reduzieren.<br />
TRICKREICH GEFALTET<br />
Bereits 1969 erhielt Dr. Heil in den USA<br />
die ersten Patente für seine Erfindung<br />
und konnte Produktionsrechte an mehrere<br />
Firmen vergeben. Am bekanntesten<br />
war seinerzeit der amerikanische<br />
Boxenhersteller ESS. Obwohl die<br />
Schutzrechte längst frei sind, wagen<br />
sich aber bis heute nur wenige Firmen<br />
an die praktische Umsetzung.<br />
Der Schlüssel zu klangstarken Folientreibern<br />
mit linearem Übertragungsverhalten<br />
und geringen Serientoleranzen liegt<br />
bei den empfindlichen Membranfolien,<br />
wo Martin Logan von seinem Knowhow<br />
bei den elektrostatischen Wandlern<br />
profitiert – obwohl sich die Antriebe<br />
grundlegend unterscheiden. Bei den<br />
meist großflächigen Elektrostaten erzeugt<br />
eine elektrische Hochspannung<br />
die nötigen Kräfte, bei Bändchen und<br />
Air-Motion-Transformern sind es Perma-<br />
FEIN GESTALTET:<br />
Die noblen Gehäuse<br />
sind rundherum mit<br />
Hochglanzlack in<br />
Schwarz oder Weiß<br />
überzogen. Die vier<br />
Chassiskörbe liegen<br />
unter einer Blende<br />
versteckt.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Darf gerne wandnah stehen,<br />
Raum durchschnittlich bis gut<br />
bedämpfen. Anwinkeln macht<br />
sich wenig bemerkbar.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
24<br />
www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
FLACHE BAUWEISE: Der rückseitig geschlossene<br />
Hochtöner ragt nur wenige Zent<strong>im</strong>eter in die Tiefe.<br />
GETRENNTE KAMMERN: Der Mitteltöner arbeitet in einem vom übrigen<br />
Gehäuse abgetrennten, vollständig geschlossenen Volumen.<br />
nentmagnete, welche die vom Verstärkersignal<br />
durchflossenen Membranen<br />
anziehen und abstoßen.<br />
Be<strong>im</strong> Hochtöner der Motion 40 ist die<br />
für das Rundstrahlverhalten maßgebliche<br />
Austrittsöffnung kaum größer als<br />
die Fläche einer typischen Kalottenmembran.<br />
Die für Wirkungsgrad und<br />
Dynamik maßgebliche schwingende<br />
Fläche geriet durch eine besonders enge<br />
Faltung jedoch etwa achtmal größer.<br />
Die mittleren Lagen verarbeitet ein 14<br />
Zent<strong>im</strong>eter großer Konusmitteltöner mit<br />
hochfestem Alu-Konus in einer vom<br />
restlichen Boxenvolumen getrennten<br />
Kammer. Zwei konstruktiv ähnliche, etwas<br />
größere Chassis samt zugehöriger<br />
Reflextunnel liefern den Bass und befähigen<br />
die Box zu enormen Schalldruckpegeln.<br />
Satte 111 Dezibel ermittelte das<br />
<strong>AUDIO</strong>-Labor.<br />
Die <strong>Test</strong>er mussten in die Motion 40 nur<br />
kurz reinhören, um zu erkennen, dass<br />
die Box mühelos in Lautstärkeregionen<br />
vordringen kann, welche die meisten Anwender<br />
nur selten ausloten werden.<br />
Doch das Gefühl, man könnte stets noch<br />
eine Schippe drauflegen, wenn es mal<br />
nötig sein sollte, ermöglicht einen angstfreien<br />
Umgang mit klangstarken Titeln,<br />
die es dynamisch in sich haben.<br />
So zum Beispiel das melodisch vertrackte,<br />
rhythmisch lebhafte „Ghosts“ der kanadischen<br />
Sängerin Caroline Keating auf<br />
der Heft-CD „<strong>AUDIO</strong>phile Pearls 2“ vom<br />
vergangenen Monat. Keatings St<strong>im</strong>me,<br />
ähnlich markant wie die von Kate Bush,<br />
kam über die Martin Logan hell und<br />
präsent, wirkte aber in keinster Weise<br />
angestrengt oder gar aggressiv.<br />
Auch die Begleitung aus Piano und<br />
Schlagzeug kam rein und strahlend, ohne<br />
Zeichen von Kompression. Selbst wenn<br />
am Ende des Songs die Streicher hinzutreten,<br />
blieb der Ton entspannt und souverän.<br />
Dass die Motion 40 Bass und<br />
Grundton knapper als gewohnt dosierte,<br />
mochte man ihr nicht ankreiden, zumal<br />
die Abst<strong>im</strong>mung für eine wandnahe<br />
Aufstellung wie gerufen kommmt.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Feindynamik<br />
Max<strong>im</strong>alpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
MARTIN LOGAN<br />
MOTION 40<br />
Audio Components<br />
040 / 27 85 86 0<br />
audiocomponents.de<br />
2250 Euro<br />
5 Jahre<br />
19,2 x 107,9 x 32,6 cm<br />
22,2 kg<br />
• / – / •<br />
schwarzer oder weißer Lack,<br />
hochglänzend<br />
3 Wege, Bassreflex<br />
–<br />
Air-Motion-Transformer<br />
ÅPräziser und sehr spritziger<br />
Klangcharakter mit trockenem<br />
Bass, hohe Dynamikreserven.<br />
Í Bass und Grundton etwas<br />
zurückhaltend.<br />
85<br />
95<br />
85<br />
85<br />
85<br />
90<br />
80<br />
85<br />
sehr gut<br />
87 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Die Motion 40 zeigt sich <strong>im</strong> Grundton recht<br />
zurückhaltend und bevorzugt Frequenzen<br />
über 800Hz (links). Der Air-Motion-Transformer<br />
gefällt mit einem vorbildlich gleichmäßigen<br />
Winkelverhalten. Das Impedanzmin<strong>im</strong>um<br />
erreicht 2,6 Ohm bei 116Hz. Die Box<br />
klirrt wenig, speziell bei tiefen Frequenzen<br />
(rechts). Die max<strong>im</strong>ale Lautstärke beträgt<br />
satte 111dB in 1 Meter Entfernung. AK: 59.<br />
Martin Logan Motion 40<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Martin Logan Motion 40 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02/2013 25
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
QUADRAL CHROMIUM STYLE 102 2000 EURO<br />
Bei Quadral, dem traditionsreichen<br />
Hersteller mit Sitz in Hannover,<br />
sind die Spitzenmodelle traditionell<br />
mit Bändchenhochtönern bestückt.<br />
Unter Highendern fest <strong>im</strong> Bewusstsein<br />
verankert sind die Klassiker Vulkan und<br />
Titan, die bereits in den 80er Jahren mit<br />
einem unglaublich fein und kultiviert klingenden<br />
Bändchen aufwarten konnten,<br />
das seinerzeit von Matsushita in Japan<br />
bezogen wurde. Die Quadral-Legenden<br />
stehen mittlerweile in der achten Generation<br />
und sind leistungsfähiger denn je<br />
– nachzulesen be<strong>im</strong> <strong>Test</strong> der aktuellen Titan<br />
Mk VIII in der Ausgabe 11/2011.<br />
Doch auch Genießer, die keine 11 000<br />
Euro locker machen können oder wollen,<br />
müssen nicht auf die klanglichen Reize<br />
eines Bändchens verzichten. Die neue<br />
Chromium Style 102 ist ebenfalls mit<br />
einem Hochtöner dieser Art bestückt; er<br />
fällt allerdings deutlich kompakter aus<br />
und ist konstruktiv weniger aufwendig.<br />
Das darf er auch, denn mit ihren vier vergleichsweise<br />
kleinen Konus-Treibern<br />
kann die Chromium nicht den klanglichen<br />
Eindruck erzielen, der einer Titan<br />
so unnachahmlich locker gelingt.<br />
Doch trotz ihrer betont schlanken Form<br />
ist die hochgewachsene Säule kein Kind<br />
von Traurigkeit. Über 108 Dezibel Schalldruck<br />
lässt sich die serienmäßig hochglanzlackierte<br />
Schönheit <strong>im</strong> Ernstfall<br />
entlocken, gut 2 Dezibel mehr als die<br />
teureren Modelle von Elac und Monitor<br />
Audio, mit denen wir uns auf den folgenden<br />
Seiten beschäftigen.<br />
STARKE MAGNETE<br />
Der Hochtöner der Chromium verfügt<br />
über mehrere Stabmagnete aus Neodym,<br />
die vor und hinter der Membran<br />
angeordnet sind. Das Material erzeugt<br />
gigantische Feldstärken und befähigt<br />
das Schwingsystem zu einer respektablen<br />
Bandbreite und Impulstreue. Dabei<br />
ist das Chassis streng genommen gar<br />
kein richtiges Bändchensystem, zumindest<br />
nicht <strong>im</strong> Sinn der reinen Lehre.<br />
Klassische Vertreter der Bauform sind<br />
mit dünnen Membranen aus Aluminium<br />
bestückt, die gleichzeitig als Leiterbahn<br />
dienen. Da ihre Länge meist nur wenige<br />
Zent<strong>im</strong>eter erreicht, ist auch der Signalweg<br />
entsprechend kurz, was diese Treiber<br />
extrem niederohmig macht. Derartige<br />
Systeme benötigen deshalb einen<br />
Übertrager, der die Last auf verstärkerverträgliche<br />
Werte hebt.<br />
SCHLANKE BOX:<br />
Die schwarz oder<br />
weiß hochglänzend<br />
lackierten Gehäuse<br />
sind mit lediglich<br />
18 Zent<strong>im</strong>eter Breite<br />
schmal gehalten. Als<br />
Fuß dient eine runde<br />
Glasplatte.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Aufstellung frei oder wandnah,<br />
Akustik darf stärker bedämpft<br />
sein. Box sollte zum Hörplatz<br />
angewinkelt werden.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
26<br />
www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
DAS BÄNDCHEN: Die<br />
Explosionszeichnung zeigt<br />
ungefähr in der Bildmitte die<br />
flache und leichte Membran,<br />
deren leitfähige Beschichtung<br />
unmittelbar vom Tonsignal des<br />
Verstärkers durchflossen wird.<br />
Die nötigen Feldstärken liefern<br />
stabförmige Magnete vor und<br />
hinter der Membran. Wie bei<br />
den meisten Bändchen ist die<br />
Gehäusekammer rückseitig<br />
vollständig geschlossen.<br />
Da anständige Übertrager gutes Geld<br />
kosten und sich dennoch nicht <strong>im</strong>mer<br />
völlig neutral verhalten, arbeiten viele<br />
moderne Folienhochtöner mit Membranen<br />
aus zwei Werkstoffen. Die Basis<br />
bildet hier eine Kunststoff-Folie, auf die<br />
zickzackförmige Leiterbahnen aufgebracht<br />
werden. Der Signalweg wird<br />
dadurch um ein Vielfaches länger und<br />
widerstandsreicher.<br />
Doch auch diese übertragerlose Bändchen-Sorte<br />
ist fertigungstechnisch anspruchsvoller<br />
als ein Standardhochtöner<br />
mit kuppelförmiger Membran. Bändchen-Verfechter<br />
lassen sich davon nicht<br />
abschrecken, zumal sie gute Argumente<br />
haben: Die bewegte Masse ist gering,<br />
und <strong>im</strong> Gegensatz zu Kalottensystemen<br />
wird bei Bändchen die Membran vollflächig<br />
angetrieben, nicht nur am äußeren<br />
Rand. Demnach müssten Bändchen<br />
komplexe Signale naturgetreuer verarbeiten<br />
können.<br />
Tatsächlich zeigt die Quadral genau hier<br />
ihre Stärken. Der Hochtonbereich wirkt<br />
klar und unspektakulär, springt einen<br />
aber nicht an. Das System und mit ihr<br />
die ganze Box klingen ausgesprochen<br />
vornehm und unaufgeregt, aber keineswegs<br />
müde.<br />
Diese Klangschönheit enfaltet sich bereits<br />
bei kleinen Lautstärken, so dass<br />
der Wunsch nach deftigeren Pegeln<br />
deutlich seltener aufkam als bei anderen<br />
Boxen dieser Klasse. Als es wie bei<br />
jedem Boxentest doch mal lauter wurde,<br />
ließ sich die Chromium nicht lumpen<br />
und lieferte ein beachtliches Brett.<br />
Faszinierend, wie dabei die Sanftheit<br />
ungewöhnlich lang erhalten blieb.<br />
Caroline Keatings reine St<strong>im</strong>me in<br />
„Ghosts“, die über Durchschnittsboxen<br />
bisweilen zum Kieksen neigt, wurde<br />
ebenso elegant wie gefühlvoll-plastisch<br />
dargeboten und vom begleitenden Piano<br />
nicht verdeckt. Dass die Chromium<br />
bei aller Spielfreude tiefste Bässe ein<br />
wenig stiefmütterlich behandelte, sei ihr<br />
verziehen; es ist der Preis der schönen,<br />
schlanken Form.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Feindynamik<br />
Max<strong>im</strong>alpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
QUADRAL<br />
CHROMIUM STYLE 102<br />
Quadral GmbH<br />
0511 / 79 04 0<br />
quadral.de<br />
2000 Euro<br />
5 Jahre<br />
17,9 x 111 x 25,9 cm<br />
22 kg<br />
– / – / •<br />
schwarzer oder weißer Lack,<br />
hochglänzend<br />
3 Wege, Bassreflex<br />
–<br />
Bändchenhochtöner<br />
ÅTemperamentvoller Klang mit<br />
hoher Stressresistenz und sehr<br />
guten Dynamikreserven.<br />
Í Etwas wenig Tiefbass.<br />
95<br />
95<br />
90<br />
90<br />
85<br />
80<br />
80<br />
75<br />
sehr gut<br />
88 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Die Schalldruckkurven der Quadral zeigen<br />
sich ausgewogen bis auf eine sehr leichte<br />
Präsenzbetonung. Der Hochtöner bündelt<br />
vertikal nur wenig, horizontal etwas mehr<br />
(links). Die Impedanz fällt bei 190Hz auf 2,9<br />
Ohm. Die untere Grenzfrequenz liegt bei<br />
62Hz bezogen auf -3dB. Die sehr klirrarme<br />
Box (rechts) erzielt Pegel von 108,5dB in 1<br />
Meter Entfernung. Der Wattbedarf ist gering,<br />
die AK beträgt 54.<br />
Quadral Style 102<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Quadral Style 102<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02/2013 27
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
ELAC FS 407 3700 EURO<br />
Der kommerziell erfolgreichste<br />
Hersteller von HiFi-Boxen mit<br />
Air-Motion-Transformern dürfte<br />
die Firma Elac aus dem schleswig-holsteinischen<br />
Kiel sein. Der Jet-Emission-<br />
Tweeter, kurz: JET, wie ihn die Nordlichter<br />
nennen, ist nach 20 Jahren Bauzeit<br />
längst zu einem Markenzeichen gereift.<br />
Das aufwendig in Deutschland gefertige<br />
Chassis arbeitet in unterschiedlichen<br />
Gütestufen in zahlreichen Elac-Boxen.<br />
Lediglich zwei Baureihen für preissensible<br />
Einsteiger müssen mit herkömmlichen,<br />
konstruktiv und fertigungstechnisch<br />
einfacheren Kalottenhochtönern<br />
Vorlieb nehmen.<br />
Seit geraumer Zeit gibt es vom JET sogar<br />
koaxiale Versionen, in Kombination<br />
mit einem ringförmigen Flachmembran-<br />
Mitteltöner in konventioneller, dynamischer<br />
Bauweise, mit gewickelter<br />
Schwingspule und konzentrischem<br />
Magnetsystem. Das jüngste Highlight<br />
der Kieler ist eine Version des JET-Koax<br />
mit mechanisch verstellbarem Abstrahlwinkel<br />
zur Anpassung an verschiedene<br />
Raumakustiken und Hörabstände. Die<br />
so ausgestattete FS 509 (14 000 Euro)<br />
hatte <strong>AUDIO</strong> bereits <strong>im</strong> Februar 2012 <strong>im</strong><br />
Hörraum.<br />
Mit einem Koax kann die FS 407 nicht<br />
aufwarten, doch sie ist eine der ersten<br />
Boxen mit der neuesten Version des JET,<br />
die hausintern als fünfte Generation gilt.<br />
Die Weiterentwicklung gibt sich mit<br />
einer neu gestalteten Frontplatte zu erkennen,<br />
die über vier etwas größere<br />
Austrittsöffnungen verfügt anstelle von<br />
bisher fünf. Feinarbeit an Folienmembran<br />
und ihrer Bedämpfung vergrößert<br />
den nutzbaren Übertragungsbereich<br />
und wirkt klirrmindernd. Damit lässt sich<br />
das Chassis tiefer ankoppeln als seine<br />
Vorgänger und benötigt weniger Bauteile<br />
in der Frequenzweiche.<br />
BEWÄHRT UND DOCH NEU<br />
Das von Dr. Oskar Heil vor mehr als 40<br />
Jahren entwickelte Arbeitsprinzip wurde<br />
natürlich nicht angetastet. Die lamellenartige<br />
Faltung verhilft dem Treiber zu wesentlich<br />
mehr Membranfläche, als es die<br />
äußeren Abmessungen und das (angenehm)<br />
breite Abstrahlverhalten vermuten<br />
lassen. Im Chassis-Inneren wiederum<br />
bewirken bereits kleinste Auslenkungen<br />
eine hochintensive Anregung der Luft,<br />
die dann durch die großflächigen Schlitze<br />
ungehindert ausströmen kann. Der sehr<br />
FEINE GRAZIEN:<br />
Mit gut einem Meter<br />
Höhe zählt die 407 zu<br />
den eher zierlichen<br />
Vertretern ihrer Art.<br />
Die Füße lassen sich<br />
exakt justieren. Das<br />
Reflexrohr mündet<br />
<strong>im</strong> Sockelbereich.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Universell nutzbar, bevorzugt<br />
in Räumen mittlerer Größe frei<br />
oder wandnah stehend. Durch<br />
Anwinkeln mehr Brillanz.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
28<br />
www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
MEISTERHAFT: Die gelbliche Folienmembran ist vielfach gefaltet.<br />
Die neue Generation klirrt weniger und lässt sich tiefer ankoppeln.<br />
VORNEHM: Die Weichen (hier die Bassplatine) sind ausschließlich<br />
mit Luftspulen bestückt, die bauartbedingt keine Sättigung kennen.<br />
gute Wirkungsgrad reduziert die elektrische<br />
Belastung und erlaubt hohe,<br />
unverzerrte Spitzenpegel sowie eine<br />
kompressionsfreie Darstellung auch bei<br />
ungewöhnlich kräftigen Impulsen.<br />
Damit die übrigen Bereiche nicht nachhängen,<br />
sind in der 407 zwei moderne<br />
Konus-Chassis verbaut, die über besonders<br />
verzerrungsarme Magnetsysteme<br />
verfügen. Die Treiber sind extrem langhubig<br />
und sehr hoch belastbar. Ihre<br />
Membranen kombinieren klangneutralen<br />
Zellstoff und hochfestes Aluminium,<br />
mit dem Ziel einer kolbenförmigen<br />
Bewegung ohne Resonanzen. Die Frequenzweiche<br />
nutzt ausschließlich Luftspulen,<br />
die auch bei hohen Strömen<br />
keine Sättigung zeigen.<br />
Klangeigenschaften wie Aggressivität<br />
oder schwindende Feinzeichnung, die<br />
mt einer Überforderung von Weichenbauteilen<br />
oder Chassis einhergehen,<br />
schien die FS 407 nicht zu kennen.<br />
<strong>AUDIO</strong> hat in dieser Klasse selten eine<br />
Box erlebt, deren Spielfreude so wenig<br />
nachlässt, wenn Signale komplexer werden<br />
und Pegel steigen. Viele Boxen beginnen<br />
<strong>im</strong> Präsenzbereich erst leicht und<br />
dann stärker zu nerven, wenn es ihnen<br />
zu viel wird, doch dieses stetige Abgleiten<br />
in Richtung Überlastung war bei der<br />
Elac nicht auszumachen. Man konnte mit<br />
ihr völlig entspannt arbeiten, ohne Druck<br />
auf den Ohren, ohne Gezerre <strong>im</strong> Diskant,<br />
ohne Wummern <strong>im</strong> Bass.<br />
Umso mehr genossen die <strong>Test</strong>er den authentischen<br />
Klang. Die französische Sängerin<br />
Zaz interpretiert auf ihrem Debüt-<br />
Album (Sony) den Edith-Piaf-Klassiker<br />
„Dans Ma Rue“ mit viel Temperament<br />
und nur von einem Pianisten begleitet.<br />
Man muss kein Fan der Gattung Chanson<br />
sein, um zu spüren, dass in dieser<br />
unprätentiösen Aufnahme enorm viel<br />
Leidenschaft steckt. Die Elac ließ den<br />
beiden Akteuren größte dynamische<br />
Freiräume, es klang machtvoll, vielschichtig<br />
und herrlich brillant, aber nie<br />
aufgesetzt. Keine Frage, die FS 407 hat<br />
das Zeug zu einer großen Karriere.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Feindynamik<br />
Max<strong>im</strong>alpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ELAC<br />
FS 407<br />
Elac Electroacustic GmbH<br />
0431 / 64 77 40<br />
elac.de<br />
3700 Euro<br />
10 Jahre<br />
26 x 103,8 x 31,4 cm<br />
20,4 kg<br />
• / – / •<br />
Tobacco, Walnuss, schwarz od.<br />
weiß hochglanz, schwarz matt<br />
2 1/2 Wege, Bassreflex<br />
–<br />
JET-Hochtöner<br />
ÅNeutraler, unangestrengter<br />
Klang mit enormer Spielfreude<br />
und feinster Artikulation.<br />
Í –<br />
105<br />
100<br />
90<br />
95<br />
90<br />
85<br />
90<br />
90<br />
überragend<br />
95 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
In der Messung der Schalldruckkurven<br />
(links) zeigt die FS 407 ein sehr ausgewogenes<br />
Verhalten auch bei Winkeln von 10<br />
und 30 Grad relativ zur Hauptachse. Speziell<br />
in den Mitten liegen die Verzerrungen<br />
(rechts) extrem niedrig. Die Impedanz erreicht<br />
ihr Min<strong>im</strong>um bei 3,8 Ohm und 200Hz.<br />
Die Grenzfrequenz <strong>im</strong> Bass wird bei 51Hz<br />
erreicht. Max<strong>im</strong>al sind 106dB in 1m Entfernung<br />
möglich. AK: 65.<br />
Elac FS 407<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Elac FS 407<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02/2013 29
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
MONITOR <strong>AUDIO</strong> GOLD GX 300 3900 EURO<br />
Mit seiner Gold GX 300 hat der<br />
britische Boxenhersteller Monitor<br />
Audio einen sehr gediegen<br />
verarbeiteten Schallwandler geschaffen,<br />
der Haptik-Fans viel Freude bereiten<br />
dürfte. Fünf edle Lacke und Hölzer<br />
stehen zur Wahl; sie sind alle hochglänzend<br />
ausgeführt.<br />
Die Liebe zum Detail ist beachtlich. Es<br />
gibt keine störenden Haltebuchsen für<br />
die Abdeckrahmen, stattdessen wurden<br />
kleine Magnete in die Schallwand integriert.<br />
Blenden, die farblich auf die mattsilber<br />
sch<strong>im</strong>mernden Membranen abgest<strong>im</strong>mt<br />
sind, verdecken die Korbverschraubungen.<br />
Die Membranen werden<br />
aus Aluminium und Magnesium hergestellt<br />
und sind zusätzlich mit einer dünnen<br />
Keramikschicht überzogen.<br />
Der betont steife Verbund soll eine stets<br />
kolbenförmige Bewegung sicherstellen,<br />
ohne die gefürchteten Aufbrucherscheinungen<br />
vieler vorrangig auf Festigkeit<br />
gezüchteter Werkstoffe. Ebenfalls aus<br />
Metall, in diesem Fall Aluminiumdruckguss,<br />
fertigt Monitor Audio die Körbe.<br />
Zur weiteren Stabilisierung sind die<br />
Chassis über Stangen mit der Boxenrückwand<br />
verbunden. Das soll verhindern,<br />
dass Gehäuseteile durch Chassis<br />
zum Mitschwingen angeregt werden.<br />
Wie üblich sind auch bei Monitor Audio<br />
Bändchenhochtöner den höherwertigen<br />
Linien vorbehalten, die Gold und Platin<br />
heißen. Gold ist die günstigere Reihe der<br />
beiden. Ihr wurde die GX 300 zugeordnet,<br />
die für Multichannel-Freunde auch<br />
Center und Rear-Speaker bereithält, letztere<br />
gar mit umschaltbarer Richtcharakteristik.<br />
Puristen kommen so relativ<br />
günstig an ein vornehmes He<strong>im</strong>kino-<br />
Set, das durchgängig über Bändchensysteme<br />
verfügt.<br />
ULTRALEICHTE MEMBRAN<br />
Die Membran des Hochtöners wird<br />
ebenfalls aus Metallkeramik hergestellt<br />
und wiegt keine 20 Milligramm. Die erforderlichen<br />
Feldstärken liefert ein Seltene-Erden-Magnetsystem.<br />
Die geringe<br />
Masse und der vollflächige Antrieb ermöglichen<br />
eine gigantische Bandbreite<br />
bis etwa 60 Kilohertz hinauf, was bei<br />
Kalotten in der Regel nur mit sündhaft<br />
teuren Membranen aus Beryllium oder<br />
künstlichem Diamant gelingt.<br />
Der Mitteltöner wird erst bei untypisch<br />
hohen 790 Hertz von der vibrationsgeschützt<br />
untergebrachten Weiche in<br />
SEHR NOBEL: Die<br />
Verarbeitung ist viel<br />
aufwendiger als in<br />
der Klasse gewohnt.<br />
Der Fuß sichert<br />
einen festen Stand.<br />
Die Rahmen<br />
werden magnetisch<br />
gehalten.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
M<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Sollte nicht wandnah genutzt<br />
werden. Für mittlere und große<br />
Räume geeignet. Anwinkeln<br />
führt zu größerer Frische.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
30<br />
www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
SEHR SICHER: Die extrem leichte und empfindliche Membran des<br />
Hochtöners wird von einem feinmaschigen Gitter geschützt.<br />
SEHR AUFWENDIG: Die Chassis sind zur besseren mechanischen<br />
Kontrolle über Stangen mit der Gehäuserückwand verbunden.<br />
die Pflicht genommen und konzentriert<br />
seine Arbeit auf ein relativ schmales<br />
Frequenzband, das bei 2600 Hertz<br />
bereits wieder endet. Seine Membran<br />
zuckt deshalb selbst in energiereichen<br />
Stücken nur min<strong>im</strong>al.<br />
So vornehm und detailverliebt wie die GX<br />
300 aussieht, so klingt sie auch. Allein<br />
das satte, bei aller Macht sehr präzise<br />
und sauber eingebundene Bassfundament<br />
lohnt den Besuch be<strong>im</strong> nächstgelegenen<br />
Fachhändler, zumal die übrigen<br />
Bereiche mit ihrer unaufgeregt-feinen<br />
Spielweise perfekt zum erdig-kultivierten<br />
Charakter der Box passen.<br />
Dem Klang fehlte das Spektakuläre und<br />
Knallige, was ernsthafte Audiophile aber<br />
als echten Pluspunkt verbuchen werden.<br />
Ihre große Stärke lag in der Abwesenheit<br />
von Trübungen und Artefakten. Bei<br />
einem elektronischen Gerät würde man<br />
auf hohe Rauscharmut tippen. Bei dieser<br />
Box kann man nur staunen, wie rein und<br />
unverschleiert selbst zarteste Nebenlinien<br />
dargeboten werden. Im Edith-Piaf-<br />
Klassiker „Dans Ma Rue“ perlten die Klavieranschläge<br />
herrlich frisch und sauber,<br />
die St<strong>im</strong>me von Zaz besaß Kraft und Charakter.<br />
Alles klang so rund und souverän,<br />
dass <strong>AUDIO</strong> den britschen Entwicklern<br />
der GX 300 zu diesem sehr gelungenen<br />
Auftritt nur gratulieren kann.<br />
FAZIT<br />
Wolfram Eifert<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Sind Bändchen oder Air-Motion-<br />
Transformer besser als Kalotten?<br />
So pauschal würde ich das nicht<br />
bejahen, aber reizvoll klingen sie<br />
allemal, die Bändchen tendenziell<br />
fein und gediegen, die gefalteten<br />
Varianten dazu noch vital. Wenn<br />
ich die Wahl hätte, würde ich zum<br />
Air-Motion-Transformer greifen,<br />
hier speziell zum JET von Elac.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Feindynamik<br />
Max<strong>im</strong>alpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
MONITOR <strong>AUDIO</strong><br />
GOLD GX 300<br />
M.A.D. Anja Hobbs<br />
02156 / 91 06 31<br />
monitoraudio.de<br />
3900 Euro<br />
5 Jahre<br />
31,7 x 110,5 x 37 cm<br />
27,2 kg<br />
• / – / •<br />
Eiche, Walnuss, Bubinga, Lack<br />
schwarz oder weiß glänzend<br />
3 Wege, Bassreflex<br />
–<br />
Bändchenhochtöner<br />
Å Sehr kultivierter und satter<br />
Klangcharakter mit souveränem<br />
Bass und hoher Detailtreue.<br />
Í –<br />
100<br />
95<br />
90<br />
95<br />
90<br />
90<br />
90<br />
95<br />
überragend<br />
94 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Bis auf eine leichte Spitze bei knapp 5kHz<br />
zeigt die GX 300 ein erfreulich lineares<br />
Schalldruckverhalten mit einem auffallend<br />
kräftigen Bass (links). Die tiefste Impedanz<br />
wird mit 3,5 Ohm bei 136Hz erreicht. In<br />
den Mitten ist der Klirr (siehe untere Kurven<br />
<strong>im</strong> rechten Diagramm) nur gering, sonst etwas<br />
erhöht. Die Box erzielt Max<strong>im</strong>alpegel<br />
von 106dB bei einer unteren Grenzfrequenz<br />
von sehr guten 39Hz. AK: 61.<br />
Monitor Audio Gold GX 300<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Monitor Audio Gold GX 300 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02/2013 31
Lautsprecher › RADIALSTRAHLER<br />
TEST<br />
Standbox mit Biegewellen-Wandler<br />
GERMAN PHYSIKS BORDERLAND MK IV-D 10 950 €<br />
32 www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › RADIALSTRAHLER<br />
STRAHLE-MANN<br />
Rundstrahler spalten die Boxen-Liebhaber in zwei Lager – manche lieben sie, andere wollen nicht<br />
mal in ihrer Nähe sein. Die Borderland MK IV-D von German Physiks, die nur in Deutschland erhältlich<br />
ist, könnte selbst Kritiker überzeugen.<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
Fotos: Julian Bauer, MPS<br />
Schließen Sie für einen Moment die<br />
Augen und stellen Sie sich vor, in<br />
der ersten Reihe eines Konzertsaals<br />
zu sitzen. Sie hören, wie sich die<br />
Musiker vorbereiten, ihre Notenblätter<br />
ordnen oder vielleicht ein letztes Mal die<br />
St<strong>im</strong>mung ihrer Instrumente prüfen. Der<br />
Maestro betritt mit strammem Schritt<br />
die Bühne, zählt nach kurzer Pause ein,<br />
und schon erfüllen die ersten Klänge<br />
den Raum.<br />
Keine Sorge: Hier handelt es sich nicht<br />
um einen neuen <strong>AUDIO</strong>-Meditationskurs!<br />
Vielmehr beschreibt diese Einleitung<br />
das Gefühl vieler HiFiisten be<strong>im</strong><br />
Musikhören mit Rundstrahlern. Besonders<br />
Klassik-Liebhaber gehören zu den<br />
eingefleischten Verfechtern der Treiber-<br />
Gattung und sagen ihr eine enorm räumliche<br />
Bühnenabbildung nach. Die Kehrseite<br />
der Medaille, so die Meinung der<br />
Gegner: eine schwammige Abbildung<br />
der Instrumente, gepaart mit schlechtem<br />
Wirkungsgrad.<br />
TRADITIONSTRÄCHTIG<br />
Ein Hersteller aus Deutschland wehrt<br />
sich seit Jahren gegen diese Vorurteile:<br />
German Physiks. Unser Proband, die<br />
Borderland MK IV-D, ist das naheliegendste<br />
Entrée in die Biegewellen-Welt<br />
des Maintaler Unternehmens. Die Box<br />
wird seit 1992 produziert und war auch<br />
das erste Serienmodell von German<br />
Physiks. Das Kürzel „D“ <strong>im</strong> Namen<br />
kennzeichnet eine spezielle<br />
Version, die<br />
nur in Deutschland verkauft wird. Anders<br />
als ihr auch für den Export vorgesehenes<br />
Pendant, das mit wunderhübschen<br />
– und teuren – Edelholz-Furnieren<br />
auftritt und <strong>im</strong>mer nur paarweise auf stellung gebaut wird, präsentiert sich<br />
Bedie<br />
D-Ausführung mit zwei Farben (Weiß<br />
und Schwarz, jeweils hochglanz oder<br />
matt) gediegen einfach. Durch größere<br />
DORISCH: Die achteckige<br />
Borderland ist mit weißem<br />
oder schwarzem Lack<br />
erhältlich – wahlweise matt<br />
oder hochglänzend.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
Hörabstand ab 2,5 m. Bei<br />
kürzerer Entfernung müssen die<br />
Boxen enger beieinander stehen.<br />
Lebendiger Raum von Vorteil.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
Stückzahlen und die eingesparten Vertriebskosten<br />
konnte German Physiks<br />
den finanziellen Aufwand deutlich senken,<br />
was sich letztlich <strong>im</strong> Preis der D-<br />
Version niederschlägt.<br />
An der Entwicklung der Borderland MK<br />
IV-D hat das Maintaler Unternehmen<br />
nicht gespart. Nach wie vor ist es die<br />
Firmenphilosophie, einen absolut natürlichen<br />
Klang zu erschaffen. Hauptverantwortlich<br />
dafür soll der DDD-Wandler<br />
sein, den Ingenieur Peter Dicks („DDD”<br />
steht für Dicks Dipole Driver) entwickelt<br />
und zusammen mit Firmenchef Holger<br />
Müller über die Jahre verbessert hat.<br />
Der vertikal verbaute DDD-Wandler ähnelt<br />
optisch einem klassischen Kolben-<br />
Antrieb, der Schallwellen durch eine<br />
gemeinsame Bewegung der Schwingspule<br />
und der Membran erzeugt. Genau<br />
dieses Arbeitsprinzip nutzten beispielsweise<br />
die legendären Walsh-Wandler,<br />
die in den Lautsprechern des amerikanischen<br />
Herstellers Ohm ihren Dienst<br />
verrichteten. Der DDD-Wandler in der<br />
Borderland geht jedoch einen Schritt<br />
weiter: Mit zunehmender Frequenz ändert<br />
sich das Prinzip der Schallwellen-<br />
Erzeugung von dem eines Kolbenantriebs<br />
hin zur Entstehung von Biegewellen.<br />
Dazu leitet die Schwingspule<br />
Energie an den 0,15mm dünnen Carbonfaser-Konus<br />
und versetzt diesen in eine<br />
horizontale Bewegung. Das rückseitige<br />
Anschlussterminal bietet neben zusätzlichen<br />
Buchsen für den Bi-Amping-Betrieb<br />
auch ein Steckfeld, mit dem man<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
33
Lautsprecher › RADIALSTRAHLER<br />
KABELBAUM: Bei der internen Verkabelung setzt German Physiks auf Stränge mit<br />
ordentlichem Querschnitt. Sie sind fest mit dem WBT-Terminal verlötet.<br />
DOWN UNDER: Unter dem Sockel sitzt der<br />
nach unten abstrahlende 30er-Tieftöner.<br />
die Lautstärke des Hochtons anpassen<br />
kann. Mittels eines Jumpers lässt sich<br />
somit der Pegel oberhalb von 7kHz in<br />
2dB-Schritten (zwischen –2dB und<br />
+4dB) dem eigenen Geschmack – und<br />
noch viel wichtiger – der Raumakustik<br />
anpassen. Rundstrahler funktionieren in<br />
lebendigeren Räumen besonders gut –<br />
allzu trocken darf das Wohnz<strong>im</strong>mer daher<br />
nicht klingen. Falls doch das eine<br />
oder andere Quäntchen Frische fehlt,<br />
kommt eben diese Hochtonanpassung<br />
zum Einsatz, die das in gewissem Maße<br />
kompensieren soll. Die Pegelanpassung<br />
erfolgt dabei nicht etwa mit Kondensatoren,<br />
sondern mit Spulen, die das Signal<br />
auf der Weiche entsprechend umleiten.<br />
Für den Bereich unterhalb von 190Hz<br />
ist ein 30cm-Woofer zuständig, der <strong>im</strong><br />
Downfire-Prinzip den Schall nach unten<br />
abstrahlt (derselbe Typ arbeitet auch<br />
<strong>im</strong> Topmodell „Loreley”). Da man bei<br />
German Physiks eine knackigere Basswiedergabe<br />
bevorzugt, soll ein aufwendig<br />
in das Gehäuse integrierter Helmholtz-Resonator<br />
die Bassgüte kontrollieren.<br />
Dieser wurde auf 240Hz getr<strong>im</strong>mt<br />
und in seinem Inneren wiederum akustisch<br />
opt<strong>im</strong>iert, damit keine Eigenresonanzen<br />
entstehen. Akustische Opt<strong>im</strong>ierung<br />
war generell eine wichtige Vorgabe<br />
bei der Entwicklung: Das Gehäuse aus<br />
einer Kombina tion von 38mm starkem<br />
MDF für die Seitenteile und Multiplex für<br />
die inneren Versteifungen soll besonders<br />
steif und vibrationsarm sein. Ein<br />
akustisch isolierendes Material („Hawaphon“)<br />
füllt zusätzlich die Innenwand der<br />
oktagonalen Box. Und darauf hat man<br />
dann noch Akustik-Filz gelegt.<br />
DONNERLÜTTCHEN<br />
Die eingangs erwähnten Kritikpunkte,<br />
die manche HiFi-Fans einem Rundstrahler<br />
attestieren, dürften sich spätestens<br />
nach den ersten paar Takten Musik in<br />
Wohlgefallen auflösen. Denn so, wie die<br />
Borderland <strong>im</strong> Hörraum aufspielte, forderte<br />
sie konventionelle Direktstrahler<br />
ernsthaft heraus. Ungemein akkurat in<br />
der Abbildung der Instrumente, vermochte<br />
die German Physiks selbst Pegel<br />
jenseits von Gut und Böse zu bedienen.<br />
Was Verstärker angeht, erwiesen<br />
sich beispielsweise der Symphonic Line<br />
RG 10 (<strong>AUDIO</strong> 12/2012) oder der nagelneue<br />
Accuphase E 260 (siehe Seite 16)<br />
als passende Signalgeber. Der AVM<br />
Evolution A 5.1T (der sein Können auf<br />
S.36 dieser <strong>AUDIO</strong>-Ausgabe unter Beweis<br />
stellt) vertrug sich – vielleicht auch<br />
wegen seiner enorm hohen Leistung –<br />
perfekt mit der Borderland.<br />
Besonders der kontrollierte, zugleich<br />
markerschütternd tiefe Bass ließ die<br />
<strong>Test</strong>er anerkennend mit dem Kopf nicken.<br />
Be<strong>im</strong> Eagles-Klassiker „Hotel California”<br />
<strong>im</strong>ponierten <strong>im</strong> Intro der Studio-Version<br />
die strammen Drums so sehr, dass<br />
einige Kollegen das berüchtigte Luftschlagzeug-Fieber<br />
packte – sehr schön,<br />
so muss das sein!<br />
MESSLABOR<br />
Radialstrahler entfalten ihre vollen Klangeigenschaften<br />
mit Hilfe von Wand- und Decken-Reflexionen.<br />
Deshalb sollten die Messergebnisse vorsichtig<br />
interpretiert werden. Der Frequenzgang (links) zeigt<br />
Senken bei 150Hz und 1,5kHz. Die untere Grenzfrequenz<br />
beträgt 31Hz, die obere 30kHz (bei -3dB) mit<br />
einem Max<strong>im</strong>alpegel von 87,5dB. Das Wasserfall-<br />
Diagramm zeigt ab 3kHz eine für einen Biegewellenstrahler<br />
typische unbedenkliche Aktivität. AK: 85.<br />
German Physiks Borderland MK 4-D<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
Frequenzgang<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
German Physiks Borderland MK 4-DPegel- & Klirrver<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
34 www.audio.de ›02/2013
Lautsprecher › RADIALSTRAHLER<br />
Für den akustisch ohnehin lebendigen<br />
<strong>AUDIO</strong>-Hörraum erwies sich die „Flat“-<br />
Einstellung an der Weiche als die opt<strong>im</strong>ale:<br />
Tonal vollkommen ausgewogen,<br />
beeindruckten dann besonders Hallfahnen<br />
und Stereo-Effekte mit ihrer unverschämt<br />
genauen Abbildung. „Because“<br />
von der Beatles-Platte „Love“ entfaltete<br />
sich groß und natürlich, man konnte meinen,<br />
den Fab Four mitten in einer Kathedrale<br />
zu lauschen.<br />
Wegen der hohen Position des DDD-<br />
Wandlers wirkten einige Instrumente in<br />
der räumlichen Darstellung eine Idee zu<br />
weit oben. Bei Stücken mit min<strong>im</strong>alistischer<br />
Instrumentierung wie etwa „Capriccio“<br />
von Brad Mehldaus Album „Highway<br />
Rider“ wirkten die Musiker stellenweise,<br />
als würden sie von einer kleinen<br />
Empore herab spielen. Das legt sich jedoch<br />
mit zunehmendem Hörabstand –<br />
kein Wunder, passt German Physiks den<br />
Klang der Borderland MK IV doch für<br />
Entferungen von mindestens 2,5 Metern<br />
an. Sollen die Lautsprecher doch<br />
näher am Hörer stehen, müssen sie lediglich<br />
etwas enger zusammenrücken;<br />
das brachte die Abbildung wieder ins<br />
Lot. Dann tönte das Wechselspiel zwischen<br />
Mehldaus Klavier und dem rhythmischen<br />
Flamenco-Klatschen präzise<br />
und differenziert, zugleich wirkte die<br />
Musik luftig und vollkommen losgelöst.<br />
FAZIT<br />
Alexandros Mitropoulos<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Vorurteile gegenüber Radialstrahler<br />
kann die Borderland wiederlegen.<br />
Sehr gut gefielen ihre staubtrockenen<br />
Bässe und die detailreichen<br />
Höhen. Als Coax-Fan könnte<br />
man sich an diesem Wandlerprinzip<br />
jedoch etwas schwer tun.<br />
STECKBRIEF<br />
GERMAN PHYSIKS<br />
BORDERLAND MK IV-D<br />
Vertrieb<br />
DDD-Manufaktur<br />
0 61 09 / 50 29 82 3<br />
www.<br />
german-physiks.de<br />
Listenpreis<br />
ab 10 950 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
40 x 123 x 40 cm<br />
Gewicht<br />
54 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
schwarz, weiß wahlweise<br />
matt oder hochglänzend<br />
Arbeitsprinzipien 2-Wege<br />
Raumanpassung über Hochton-Steckfeld<br />
Besonderheiten<br />
DDD-Wandler, Helmholtz-<br />
Resonator, Downfire-Woofer.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅLebhafter Klang mit enorm<br />
räumlicher Abbildung; satter,<br />
kontrollierter Bass. Konstruktion<br />
und Verarbeitung top.<br />
Í –<br />
Neutralität (2x) 95<br />
Detailtreue (2x) 110<br />
Ortbarkeit 90<br />
Räumlichkeit 110<br />
Feindynamik 95<br />
Max<strong>im</strong>alpegel 90<br />
Bassqualität 100<br />
Basstiefe 95<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
99 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
_09V3I_Bose_1-2_S_Audio_2_13.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);19. Dec 2012 08:06:19<br />
QuietComfort ® 15<br />
Acoustic Noise Cancelling ® Headphones<br />
»Fazit: Wer den Bose QuietComfort 15<br />
einmal ausprobiert hat, wird ihn nie wieder<br />
hergeben. Wie kaum ein anderer Kopfhörer<br />
unterdrückt er Lärm und Störgeräusche mit<br />
aktiver Elektronik, sitzt perfekt am Kopf und<br />
klingt zudem hevorragend und ist in Sachen<br />
Tragekomfort und Verarbeitungsqualität<br />
absolut Spitze.«<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
HiFi <strong>Test</strong> 4/2012<br />
Tauche<br />
in deine<br />
Musik<br />
ein<br />
»Der Quiet Comfort 15 überzeugt mit<br />
exzellentem Klang und dem besten Noise-<br />
Cancelling, das wir kennen. Für Reisen der<br />
ideale Begleiter.«<br />
einsnull 5/2012<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf www.bose.de,<br />
rufen Sie uns gebührenfrei<br />
an unter (08 00)267 31 11<br />
Kennziffer: 13AQAUD001<br />
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autorisierten Bose ® Partner<br />
in Ihrer Nähe auf.<br />
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mehr Information
Verstärker › STEREO-KOMBI<br />
TEST<br />
CD-Player und Vollverstärker mit etwas Röhre<br />
AVM EVOLUTION A 5.2 T 5300 €<br />
AVM EVOLUTION CD 5.2 4000 €<br />
36<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › STEREO-KOMBI<br />
Basis-Demokratie<br />
Nicht jedes Drei-Buchstaben-Kürzel steht für eine Partei. Doch<br />
auch bei AVM gibt es <strong>Test</strong>-Kandidaten, die Kunden ins Programm<br />
gewählt haben. Wie verträgt sich Demokratie mit Stereophonie?<br />
■ Text: Stefan Schickedanz<br />
Mitbest<strong>im</strong>mung ist ein großes<br />
Thema in diesen Tagen. Angespornt<br />
durch die <strong>im</strong>mensen<br />
Möglichkeiten des Internets, wollen sich<br />
die Menschen <strong>im</strong>mer stärker an Entscheidungsprozessen<br />
beteiligen. Zwar<br />
ist die Konstruktion neuer Audio-Komponenten<br />
keine so große Sache wie ein<br />
Tiefbahnhof oder ein Konzerthaus. Dennoch<br />
formierte sich, mobilisiert durch<br />
den Aufsehen erregenden Oberklasse-<br />
Preamp Ovation PA 8 mit Röhren-Eingangsstufe,<br />
unter Kunden und Importeuren<br />
der badischen Firma AVM eine<br />
entschlossene Bewegung, die den Ruf<br />
nach der Röhre für die breite Mittelschicht<br />
skandierte.<br />
Dieser Wunsch stieß bei Geschäftsführer<br />
Udo Besser nicht nur auf Gehör,<br />
er bringt ihn inzwischen regelrecht ins<br />
Schwärmen. Dabei gesteht Besser ein,<br />
dass er am Anfang wenig begeistert<br />
war: „Komm lass mal, wir sind <strong>im</strong> Transistorbereich<br />
zu Hause“, habe er dem<br />
US-Importeur Charly Harrison zu vermitteln<br />
versucht. „Doch Charly hat eine<br />
sensationelle Art, dich zu bequatschen“,<br />
gibt Besser flapsig zum Besten.<br />
Das ist gut so, schließlich bescherte das<br />
der HiFi-Welt zwei äußerst interessante,<br />
eigenständige Komponenten, die sich<br />
in <strong>AUDIO</strong> dem ersten <strong>Test</strong> stellen. Von<br />
vorn betrachtet, bieten der CD-Player<br />
CD 5.2 und der Vollverstärker A 5.2 T<br />
das gewohnt glatte, sachlich elegante<br />
AVM-Styling der beliebten Evolution-Serie.<br />
Doch <strong>im</strong> Deckel eröffnet eine Luke<br />
mit schwarz getöntem Glas ganz neue<br />
Einblicke. Darunter befinden sich die<br />
Röhrenstufen, die den beiden Pretiosen<br />
einen Schuss Magie verleihen sollen –<br />
was optisch schon mal als gelungene<br />
Operation bezeichnet werden kann. Die<br />
mit je zwei hochwertigen ECC 83 S vom<br />
tschechischen Hersteller JJ bestückten<br />
Röhren-Sektionen greifen an unterschiedlichen<br />
Stellen in die Signalverarbeitung<br />
ein. Im Vollverstärker steuert<br />
die Röhrenplatine die zugekauften Class-<br />
D-Endstufen-Module an. Udo Besser<br />
formuliert das Ziel: „Wir wollen nichts<br />
maskieren, sondern der Ausgangsstufe<br />
Röhrenklang ein<strong>im</strong>pfen. Schließlich hat<br />
der Class-D-Amp keinen Eigenklang und<br />
verstärkt alles, was man ihm gibt.“ Udo<br />
Besser benutzt dafür den Begriff<br />
„Soundshaping“ und meint damit harmonischen,<br />
zarten Röhrencharme für<br />
komfortables Langzeithören.<br />
Auch be<strong>im</strong> CD-Player, der durch Röhren<br />
in der Ausgangsstufe aufgepäppelt wird,<br />
stellt Besser den besonderen Spaßfaktor<br />
heraus: „Technische Daten sind<br />
Fotos: Archiv, Shutterstock<br />
www.audio.de ›02/2013 37
Verstärker › STEREO-KOMBI<br />
VIELSEITIG: Der CD 5.2 (oben) mutiert<br />
mit seinen Digital-Eingängen und<br />
den regelbaren Ausgängen zum<br />
Vorverstärker. Der A 5.2 T lässt sich<br />
durch drei Modul-Einschübe für Phono,<br />
Tuner und DAC erweitern.<br />
KONSEQUENT: Der A 5.2 T (rechts)<br />
verfügt über vier separate Netzteile,<br />
damit sich die einzelnen Sektionen<br />
nicht beeinflussen. Der Clou ist<br />
die Röhrensektion mit zwei Trioden<br />
ECC 83 S vom Hersteller JJ.<br />
nicht alles. Eine Harley Davidson hat<br />
auch 40 PS weniger als die Konkurrenten,<br />
ist aber trotzdem geiler.“<br />
Dabei brauchen sich die Kennzahlen des<br />
AVM-Duos wahrlich nicht hinter Mitbewerbern<br />
zu verstecken. Der Vollverstärker<br />
liefert Leistung <strong>im</strong> Überfluss und ist<br />
durch gleich drei Erweiterungsschlitze<br />
einzigartig flexibel. Daran lassen sich<br />
Nachrüstmodule für Phono, D/A-Wandler<br />
inklusive USB-Slave für PCs und<br />
Laptops sowie ein hochwertiger UKW-<br />
Tuner unterbringen.<br />
Der CD-Player gehört ebenfalls zu den<br />
smartesten seiner Art. Er verfügt über<br />
eine ganze Reihe von Digital-Eingängen<br />
samt professionellem AES/EBU, was<br />
den Upsampling-DAC (192kHz/24bit)<br />
auch anderen Digital-Quellen als Wandler<br />
bereitstellt. Gleich zwei USB-Anschlüsse<br />
(einer 192kHz/24bit asynchron,<br />
einer 48kHz/24bit) machen den CD 5.2<br />
zur Super-Soundkarte, verlangen allerdings<br />
nach einem Treiber, den es nur<br />
für Windows-User gibt.<br />
FLEXIBLE LÖSUNG<br />
Die symmetrischen und unsymmetrischen<br />
Ausgänge lassen sich über das<br />
frontseitige Setup-Menü zwischen Festpegel<br />
und variablem Ausgangspegel<br />
umschalten; so eignet sich der CD-<br />
Player sogar als Vorstufe. Allerdings<br />
mussten wir <strong>im</strong> Kombi-Betrieb die Laut-<br />
stärkeregelung des Players abschalten,<br />
weil sonst beide Evo-Geräte der Fernbedienung<br />
folgen würden. Zudem mobilisiert<br />
der CD 5.2 mit dem hochwertigen<br />
Laufwerk, das auf einem ausschließlich<br />
für Audio-CD opt<strong>im</strong>ierten Sanyo-Mechanismus<br />
basiert, nur so sein volles<br />
Klangpotenzial.<br />
Wer die Evolution-Komponenten <strong>im</strong><br />
Team betreibt, kann die beiden mitgelieferten<br />
RC-3-Geber aufpreisfrei gegen<br />
die Systemfernbedienung RC-8 mit<br />
10er-Tastatur eintauschen. Auf jeden<br />
Fall machte die Steuerung richtig Spaß:<br />
Zu Beginn des Hörtests begrüßten die<br />
beiden Badener das Hörteam mit einer<br />
„Warm-up“-Meldung in ihren Displays.<br />
MESSLABOR<br />
Der A 5.2 T hat üppig Leistung von 2 x 211 / 393 W an 8 / 4 Ohm;<br />
das beschert ihm in Verbindung mit seiner durch den Würfel (li.)<br />
dokumentierten Laststabilität eine AK von 73. 106dB Rauschabstand<br />
sind ebenfalls exzellent, nicht so das Klirrverhalten (m.) an<br />
ansteigender oder abfallender Leistung. Die Jitterwerte des CD<br />
5.2 (re.) sind okay, aber nicht rekordverdächtig. Die Frequenzgänge<br />
von Player und Vollverstärker fallen durch ihre Röhren-Sektionen<br />
leicht ab, da AVM den Rolloff bewusst nicht kompensiert.<br />
38<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › STEREO-KOMBI<br />
FAZIT<br />
Stefan Schickedanz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Das ist an sich nichts Besonderes. Wenn<br />
die Kleinschreibung <strong>im</strong> Schriftzug allerdings<br />
analog zum Aufwärmvorgang von<br />
hinten nach vorn in Großschreibung<br />
wechselt, dann schon. Die gute St<strong>im</strong>mung<br />
kochte danach proportional zur<br />
Hördauer weiter hoch: Der Player wie<br />
auch der Amp verbanden äußerste<br />
Präzision, höchste Auflösung und Transparenz<br />
mit einer Spielfreude, die man<br />
von der neutral, aber nüchtern wirkenden<br />
Evo- Serie so nicht kannte.<br />
Die Drums auf der markanten Live-Version<br />
von „Hotel California“ (Eagles, „Hell<br />
Freezes Over“) kamen so kraftvoll, explosiv<br />
und konturiert wie Faustschläge<br />
in die Magengrube, der Applaus ging<br />
unter die Haut. Beifall verdiente auch die<br />
räumliche Abbildung: stabil wie die alte<br />
D-Mark und weit und offen wie das<br />
Währungsgebiet des Euro.<br />
Auf sich allein gestellt, legte der CD 5.2<br />
gegen den T+A 1260 R eine solide<br />
120-Punkte-Vorstellung hin. Letzterer<br />
wirkte etwas neutraler, aber nicht ganz<br />
so temperamentvoll. Der A 5.2 T konnte<br />
seine Talente an wirkungsgradstarken<br />
Boxen nicht vollständig zur Schau stellen.<br />
Erst wenn es galt, Widerspenstige<br />
wie die German Physiks Borderland Mk<br />
IV-D zu bezwingen, legte er alle Karten<br />
auf den Tisch – eine solide 115-Punkte-<br />
Leistung. Fraglos hat sich für AVM die<br />
Basis-Demokratie gelohnt.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Laufwerk CD / DVD / BD<br />
Analog In / Out<br />
USB<br />
Digital In koax / optisch<br />
Digital out koax / optisch<br />
Netzwerk<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD<br />
schneller Vor-/Rücklauf<br />
erweiterte Playlists<br />
Bluetooth / AirPlay<br />
Coveranzeige<br />
Radio FM / DAB<br />
Formate<br />
benötigter Server<br />
Gapless<br />
vollw. Steuerung via App<br />
überträgt kpl. Playlist<br />
max. Auflösung kHz/bit<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Klang<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
AVM<br />
EVOLUTION CD 5.2<br />
AVM<br />
0 72 46 / 42 85<br />
avm-audio.com<br />
4000 Euro<br />
3 Jahre<br />
43 x 13 x 32,5 cm<br />
11 kg<br />
• / – / –<br />
– / 2<br />
2<br />
2 / 2 (+ 1 AES/EBU)<br />
1 / 1<br />
–<br />
• / –<br />
• / •<br />
–<br />
– / –<br />
–<br />
– / –<br />
CD<br />
CD-R<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
192kHz/24bit<br />
ÅSehr spritzig, offen<br />
und präzise mit stabiler,<br />
breiter Räumlichkeit<br />
sowie knackigem Bass.<br />
Í –<br />
120<br />
sehr gut<br />
überragend<br />
120 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
AVM steht für funktionelle, klangstarke<br />
und formvollendete Audio-<br />
Komponenten. Doch so emotional<br />
ansprechend und mitreißend<br />
kannte man die Produkte aus<br />
Baden noch nicht. Der Vollverstärker<br />
gibt sich äußerst kraftvoll,<br />
aber auch sehr spielfreudig und<br />
knackig. Der CD-Player aber ist<br />
der eigentliche Star: Durch seine<br />
<strong>im</strong>mensen Möglichkeiten und<br />
sein Preis-Leistungsverhältnis<br />
n<strong>im</strong>mt er noch mehr eine Sonderstellung<br />
ein als der ebenfalls sehr<br />
flexible, modulare Amp.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC<br />
Hochpegel Cinch / XLR<br />
Festpegel Eingang<br />
TapeOut<br />
Pre Out Cinch / XLR<br />
Kopfhörer<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter<br />
Klangregler / abschaltbar<br />
Loudness<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Phono MM/MC<br />
Klang Cinch<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
AVM<br />
EVOLUTION A 5.2 T<br />
AVM<br />
0 72 46 / 42 85<br />
avm-audio.com<br />
5300 Euro<br />
3 Jahre<br />
43 x 13 x 32,5 cm<br />
14 kg<br />
• / • (optional)<br />
4 / 1<br />
1 (weitere zuweisbar)<br />
1<br />
1 / 1<br />
•<br />
–<br />
• / •<br />
•<br />
Drei Modul-Einschübe<br />
für Tuner, DAC und<br />
Phono, vier separate<br />
Netzteile, Vergabe von<br />
Eingangsnamen.<br />
ÅSehr kräftig, kontrolliert.<br />
Spielt <strong>im</strong>pulsiv und<br />
offen, knackiger Bass.<br />
Í Langer Weg des<br />
Lautstärke-Potis<br />
.<br />
100 / 100<br />
115<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
überragend<br />
115 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›02/2013 39
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
TEST<br />
Röhren-Vollverstärker<br />
AUDREAL MT 1 640 €<br />
CAYIN MT 12 N 650 €<br />
DYNAVOX VR 3000 (+ IPOD-DOCK) 750 €<br />
40
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
Tischlein deck dich<br />
Nach der Vollendung seiner Haupt-HiFi-Anlage darf der High-Ender an einen<br />
Nebenhörplatz mit einem dieser kleinen Röhren-Amps denken – und unter Umständen<br />
einen ganz neuen Musikgeschmack entwickeln.<br />
■ Text: Johannes Maier<br />
Ab und zu wird ein <strong>Test</strong>er auch mal<br />
nach seinem Wohlbefinden befragt<br />
– und danach, welche Elektronik<br />
sich bei ihm zu Hause befindet.<br />
Isophon Europa plus AVM-Monoblöcke<br />
plus passive Eigenbau-Vorstufe, kommt<br />
pflichtbewusst die Antwort. Plus diverse<br />
Quellen (aber ohne Radio-GEZerre!).<br />
Was nur die besten Freunde wissen<br />
dürfen: Ab und zu wird auch in der<br />
gemütlichen, küchennahen Sitzecke mit<br />
Hilfe eines Vincent-Players mit Röhrenausgangsstufe,<br />
zweier Autoradiotestbewährter,<br />
mega-eingespielter Canton-<br />
Speaker sowie selbst zugeschnitzter<br />
Teflonkabel (RG 142 und RG 225) gehört.<br />
Das Zentrum dieser Zweitanlage bildet<br />
ein uralter, <strong>im</strong> <strong>Test</strong>labor abgelagerter,<br />
längst nicht mehr gebauter Röhrenverstärker<br />
von McGee.<br />
Wohl nicht daneben gegriffen: Denn an<br />
diesem Ort brauchen wir – genauso wie<br />
an anderen lauschigen Plätzchen – keine<br />
unendliche Weite und keinen Druck, der<br />
die Tischplatte verbiegt. Wir wünschen<br />
uns vielmehr eine Art Musik-Öfchen, in<br />
dem sich eine schöne Klangfarbe, Duft<br />
und Aroma voll entfalten können.<br />
Für genau diesen Job erscheint aktuell<br />
der zum Freundschaftspreis von 640<br />
Fotos: J. Bauer, MPS, Archiv<br />
41
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
AUDREAL<br />
MT 1<br />
640 EURO<br />
NUR VOM FEINSTEN:<br />
Unten rechts spickt ein Alps-<br />
Potentiometer unter seiner<br />
Anschlussplatine heraus.<br />
Auch für die Justage-Tr<strong>im</strong>mer<br />
(links oben), die (schwarzen)<br />
Rubycon-Elkos und die (blauen)<br />
Metallschichtwiderstände<br />
gebührt dem MT 1 Lob.<br />
Euro erhältliche MT 1 von Audreal wie<br />
geschaffen. Um die unvermeidlichen<br />
Mühlen Eingangs- und Lautstärkewahl<br />
kommen unsere kostbaren Signale<br />
natürlich auch hier nicht herum. Statt der<br />
bei Halbleiterkollegen üblichen IC-<br />
Switch-Labyrinthe mutet der Audral den<br />
Musikschwingungen aber nur die wahrlich<br />
handfesten Kupferkontakte eines<br />
Drehschalters sowie eine Schleiferbahn-<br />
Pirouette durch ein stattliches Alps-<br />
Potentiometer zu. Und folgt sonst ein<br />
hungriger Transistor-Taubenschlag, fließen<br />
die Elektronen in dem MT 1 – pro<br />
Kanal – einer einzigen Dreipolröhre zu.<br />
Halt – schon zu viel gesagt! Im Grunde<br />
müssen sie nicht fließen, sie verkünden<br />
dem Steuergitter, quasi leistungslos,<br />
nur ihre Anwesenheit. Wonach die<br />
Röhre – von der glühenden emittierenden<br />
Kathode durch das Gitter hindurch<br />
und dann zum Anoden-Auffangblech<br />
hin – tatsächlich dezidierte Ladungen<br />
durch das Vakuum verschiebt. Und zwar<br />
mit einer weit und sanft geschwungenen<br />
Arbeitskennlinie, von der ein Einzel-<br />
Transistor nur träumen kann. Ergo: genau<br />
das richtige zum Relaxen! Und von<br />
der weiteren Signal-Progres sion ganz<br />
abgesehen, genügt es, die drei kleineren<br />
gl<strong>im</strong>menden Fläschen (ECC 83) und<br />
die etwas größeren (4 x EL84) zu betrachten:<br />
Schon bevor überhaupt die<br />
Musik ertönt, ist so bereits eine adäquate<br />
St<strong>im</strong>mung hergestellt.<br />
Was nicht heisst, dass der MT 1 sich<br />
nicht auch gern einer nüchternen technischen<br />
Überprüfung unterzieht. Keine<br />
Frage, die fingerdicke Alu-Frontplatte,<br />
die Vollmetall-Knöpfe und das Stahlblech-Chassis<br />
halten nicht nur Kritik,<br />
sondern auch jeden Putzwedel aus. Die<br />
einzeln mit der Rückseite verschraubten<br />
Cinchbuchsen und die deutschen Vorbildern<br />
nachempfundenen Boxenklemmen<br />
stammen auch nicht von schlechten Eltern.<br />
Der gewichtige Ringkern-Netz trafo,<br />
der ebenso wie die beiden Ausgangsübertrager<br />
unter einem schmucken<br />
Schutzhelm steckt, sieht ebenfalls nicht<br />
nach 640 Euro aus. Seine insgesamt<br />
sechs Sekundärwicklungen halten nicht<br />
nur für die diversen positiven Versorgungsspannungen<br />
her, sondern auch für<br />
eine negative. Und damit <strong>im</strong> Vergleich zu<br />
den <strong>im</strong> folgenden beschriebenen Mitbewerbern<br />
für einen unter Umständen ent-<br />
MESSLABOR AUDREAL MT 1<br />
Mit 0,048% 2 x 16,8 Watt Hochtonverzerrungen Musikleistung an und 8 Ohm 110µ und<br />
Abtastfähigkeit 2 x 13,5 Watt an erweist 8 Ohm sich bringt das der Talismann Audreal ganz<br />
v2<br />
ordentlich Gold als sogar Leistung noch – sauberer wie auch als der sein Teppich-Würfel<br />
Kollege<br />
zeigt. Yoseki Ob von sein EAT 4- – oder wobei 8-Ohm-Anschluss beide in diesem letzt-<br />
Punkt lich besser jenseits klingt, von muss Gut und ausprobiert Böse liegen. werden. Nicht Bei<br />
(1) gegebener ganz ideal ist Gegenkopplung der markante Hochtonanstieg<br />
(in Grenzen variierbar!)<br />
zeigt zwischen der Audreal 5 und 10kHz ein perfektes (o. Abb.). dynamisches Das Laufwerk Klirrverhalten<br />
misst sich mit dafür „warmen“ deutlich Komponenten rumpelärmer (Bild k2 und 2, k3<br />
(nicht 85,5dB <strong>im</strong> am Bild). Koppler) In puncto als der Klirrstabilität EAT, bei gleicher-<br />
(2) verhält er<br />
sich maßen sanft-ordentlich. exzellentem Gleichlauf <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl: (Bild 1, ±0,05%). 30.<br />
42<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
CAYIN<br />
MT 12 N<br />
650 EURO<br />
REINGEBUTTERT:<br />
Drei der größeren Elkos<br />
(je 100 Mikrofarad bei<br />
400 Volt) dienen sauberer<br />
Endstufenversorgung,<br />
weitere (teure) Rubycons<br />
wurden für die Vorstufen<br />
verbaut. Die weißen<br />
„Realcap“-Folienkondensatoren<br />
leiten<br />
Musiksignale weiter.<br />
scheidenden Vorteil. Während die Verstärker<br />
von Cayin und Dynavox den Bias<br />
für die Endstufenröhren automatisch erzeugen,<br />
findet der HiFi-Enthusiast mit<br />
Mult<strong>im</strong>eter bei dem Audreal vier kleine<br />
Justagepotentiometer vor. Mit ihrer Hilfe<br />
vermag er jeder einzelnen EL 84 diese<br />
oder jene negative Gittervorspannung<br />
und damit einen best<strong>im</strong>mten Ruhestrom<br />
vorzuschreiben. Der Kenner findet zu<br />
alle dem noch einen Tr<strong>im</strong>mer, der einen<br />
Feinabgleich der Korrektur-Gegenkopplung<br />
auf diese oder jene Boxen erlaubt.<br />
Mit solcher Tuningfinesse kann der<br />
Cayin MT 12 N für 650 Euro nicht dienen.<br />
Muss er auch nicht, denn damals in den<br />
50er-Jahren wurden die schlanken Endröhren<br />
des Typs EL 84 (die Sockelschaltungs-Variante<br />
6P1 des Cayin macht da<br />
keinen Unterschied) nicht etwa für proppere<br />
kompakte Vollverstärker wie die<br />
unseren, sondern für Radioapparate entwickelt.<br />
Und darin versahen sie ihren<br />
Dienst nicht etwa wie jetzt per Arbeitsaufteilung<br />
zwischen einer Plus- und<br />
Minus-Spezialistin <strong>im</strong> Gegentakt, sondern<br />
mutterseelenallein – was ganz<br />
besondere Mühe be<strong>im</strong> Strecken und<br />
Bügeln der Kennlinie bedeutete, damit<br />
die Röhre auch ohne abundanten Class-<br />
A-Ruhestrom vernünftig funktionieren<br />
kann. Und <strong>im</strong> Falle des MT 12 N, dass<br />
sich die insgesamt vier Push-Pull-6P1<br />
sowieso schon <strong>im</strong> siebten H<strong>im</strong>mel wähnen.<br />
Mit großer Sicherheit sehen sie<br />
auch die Bias-Einstellung über Fußpunkt-Widerstände<br />
(diese legen die<br />
Kathoden auf ein positives Ausgangspotential,<br />
wonach die Steuergitter das<br />
gewünschte negative sehen) als absolut<br />
ausreichend an.<br />
Zumal alle drei Verstärker ordentliche<br />
Phasensplitterstufen besitzen. Mit je einer<br />
Triode geben sie das Original sowie<br />
ein um 180 Grad versetztes Musiksignal<br />
aus, mit denen sie die Endstufen höchst<br />
probat ansteuern können. Das schöne<br />
Spiel unterstreicht der Cayin nicht nur<br />
mit Stahlmantel und Trafohauben.<br />
Chrom, Edelholz und Goldknöpfe verleihen<br />
dem MT 12 N so viel gutbürgerlichen<br />
Glanz, dass er gern auch auf einem<br />
Spitzdeckchen Platz nehmen kann.<br />
Dagegen würde sich der VR 3000 ganz<br />
entschieden wehren. Mit dem kompakten<br />
750-Euro-Verstärker <strong>im</strong> handschmeichlerisch-schönen<br />
Alu-Guss-<br />
MESSLABOR CAYIN MT 12 N<br />
Mit Das 0,048% Vorserienmodell Hochtonverzerrungen des MT 12 N von und Cayin<br />
110µ<br />
Abtastfähigkeit muss unfreiwillig erweist beweisen, sich dass Talismann ein alternativer<br />
v2<br />
Gold Impedanzabgriff als sogar noch an den sauberer Ausgangsübertragern<br />
als sein Kollege<br />
Yoseki Sinn von macht. EAT 8-Ohm-Boxen – wobei beide weiß in diesem der Amp<br />
Punkt mit stolzen jenseits 15,7 von Watt Gut Sinusleistung und Böse liegen. zu verwöhnen,<br />
Nicht<br />
doch die ganz 4-Ohm-Kollegen ideal ist der markante gehen Hochtonanstieg<br />
mit 4 Watt aber ver-<br />
zwischen gleichsweise 5 und leer 10kHz aus. Der (o. Abb.). Klirrverlauf Das Laufwerk erwies sich<br />
misst bis auf sich kleine dafür Schlenker deutlich als rumpelärmer perfekt. Sehr (Bild zufrie-<br />
2,<br />
denstellend 85,5dB am Koppler) auch die als Klirrstabilität. der EAT, bei Mit gleicher-<br />
wechselnder<br />
maßen Impedanz exzellentem variiert Gleichlauf nur k3 leicht. (Bild AK: 1, ±0,05%).<br />
14.<br />
www.audio.de ›02/2013 43
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
DYNAVOX<br />
VR 3000<br />
750 EURO<br />
VOM DOCK GANZ ZU<br />
SCHWEIGEN: So ein<br />
schönes Alu-Gussgehäuse<br />
und so einen prächtigen,<br />
beleuchteten Ein-/Aus-<br />
Schalter hat in dieser<br />
Preisklasse sonst keiner.<br />
Und auch nicht so eine<br />
kernige Hochspannungs-<br />
Eisenkern-Siebdrossel.<br />
gehäuse katapultiert Dynavox die<br />
Gegentaktler EL 84 und die drei ECC-<br />
Vorarbeiterinnen mutig in die Neuzeit.<br />
Oder doch nicht ganz mutig, denn angesichts<br />
der unter Umständen jungen und<br />
Röhren-unerfahrenen Kundschaft erschien<br />
dem deutschen Vertrieb der<br />
Verstärker in der Urform als zu heiß. Das<br />
Problem muss jetzt ein hinten am Trafogehäuse<br />
eingebauter Ventilator richten.<br />
Dynavox nahm den leisesten der leisen<br />
von der Schwarzwälder Firma Papst –<br />
was aber nicht ausschließt, dass der<br />
sensible Hörer den unvermeidlichen<br />
Luftzug ab und zu wahrnehmen kann;<br />
und andererseits garantiert, dass ein in<br />
unmittelbarer Nähe platziertes iPod keine<br />
glühenden Füße bekommt. So bringt<br />
der coole VR 3000 glücklich und stolz<br />
ein via Klinke anzuschließendes Dock<br />
und einen Ferngeber für die – inklusive<br />
Laut/Leise – wichtigsten Bedienschritte<br />
des heutzutage scheinbar unverzichtbaren<br />
Mobilgeräts mit.<br />
Musste sich der Dynavox ebenso wie<br />
die beiden anderen Röhrenamps mit<br />
CDs und dem Arbeits-Spieler CX 7e von<br />
Ayre begnügen, erwies sich allerdings<br />
bald, dass dieser Hörtest kein Zuckerschlecken<br />
wird. Oder aber erst recht,<br />
denn die durchweg äußerst professionell<br />
und letztlich doch sehr ähnlich aufgebauten<br />
Röhrenverstärker klangen alle<br />
drei gleichermaßen wunderschön.<br />
Egal ob es sich um die Lippen einer zierlichen<br />
Vienna Teng oder einer stattlicheren<br />
Cassandra Wilson handelte: Jeder<br />
Hörer blieb widerspruchslos daran kleben.<br />
Tja, bei so viel St<strong>im</strong>msüße schauten<br />
die Transistor-Amps dieser Preisklasse<br />
ziemlich bedröppelt aus dem<br />
Referenzen-Regal. Und als die Begleitgitarristen<br />
dazu selig-hautwarm und<br />
sensibel-fingernagelig an den Saiten<br />
zupften, holte sie ihre harte, bittere<br />
Realität sogar noch weiter ein.<br />
Nach dem Wechsel von sehr wirkungsgradstarken<br />
Boxen wie der Zu Audio<br />
(Seite 46) oder der Dynavox Impuls III<br />
(<strong>AUDIO</strong> 2/2012) auf die deutlich schwieriger<br />
zu versorgende Sonics Alle gra<br />
(9/2008) ke<strong>im</strong>te bei der Halb leiterei jedoch<br />
Hoffnung auf. Immer noch schön,<br />
<strong>im</strong>mer noch schnuckelig – und doch<br />
erschien die Wiedergabe jetzt etwas<br />
langsamer, ein wenig zäher und eingeschränkter<br />
<strong>im</strong> Raum. Mit einigen Bass-<br />
MESSLABOR DYNAVOX VR 3000<br />
Mit 0,048% 15 Watt an Hochtonverzerrungen 8 Ohm und 12,7 Watt und an 110µ 4 Ohm<br />
Abtastfähigkeit zeigt der Dynavox erweist (<strong>im</strong> Gegensatz sich das Talismann zum Cayin), v2 dass<br />
es Gold mit als Raffinesse sogar noch doch sauberer gelingen als kann, sein Kolle-<br />
über einen<br />
Übertragerabgriff Yoseki von EAT das – wobei nahezu beide volle in Potenzial diesem eines<br />
EL-84-Pärchens Punkt jenseits von abzurufen. Gut und Böse Der Leistungs-Teppich-<br />
liegen. Nicht<br />
ganz Würfel ideal sieht ist dann der markante allerdings Hochtonanstieg<br />
doch bei höheren Im-<br />
zwischen pedanzen 5 dicker und 10kHz aus (1). (o. Das Abb.). dynamische Das Laufwerk Klirrver-<br />
misst halten sich (an 4 dafür Ohm) deutlich erschien rumpelärmer wie aus dem (Bild Bilder-<br />
2,<br />
85,5dB buch mit am schöner Koppler) Abstufung. als der EAT, Diese bei bleibt gleicher-<br />
sogar<br />
maßen bei jeder exzellentem Last erhalten Gleichlauf (2). AK: 29.<br />
(Bild 1, ±0,05%).<br />
44<br />
www.audio.de ›02/2013
Verstärker › RÖHREN-VOLLVERSTÄRKER<br />
Kantenschlägen durfte Marcus Miller<br />
zeigen, dass so ein Transistor-Bolzen<br />
auch seine Daseinsberechtigung hat,<br />
aber deswegen den friedlicheren Röhren<br />
trotzdem nicht <strong>im</strong> Wege steht.<br />
Ganz besonders zahm und anschmiegsam<br />
benahm sich der Audreal – um auf<br />
die gar nicht so leicht fassbaren Unterschiede<br />
unter den <strong>Test</strong>kandiaten zu<br />
kommen. Fülle und Glaubwürdigkeit von<br />
St<strong>im</strong>men schienen ihm besonders wichtig,<br />
er betonte mehr das Volumen und<br />
den Nachhall einer Trommel als den<br />
direkten Schlegel-Kick darauf.<br />
Der Cayin MT 12 N sah die Dinge ein<br />
wenig anders. Er liebte – es verbietet<br />
sich jedoch, an das Wort Schärfe zu denken<br />
– das Schnelle und Helle, das leuchtend<br />
Perlende oben raus. Bässe strickte<br />
er hurtig drauf los, blieb jedoch dann und<br />
wann mal 100 Gramm Substanz schuldig.<br />
Der VR 3000 zeigte schließlich bei<br />
fast stoischer Ausgeglichenheit, dass er<br />
mit beachtlich akkurater Abbildung Instrumente<br />
pr<strong>im</strong>a in die Tiefe zu staffeln<br />
vermag. Für alle drei gab es Für und<br />
Wider – aber eigentlich viel mehr „Fürs“,<br />
so dass für den Zweithörplatz zum<br />
Relaxen jeder dieser drei Röhrenwichte<br />
auf der Stelle gekauft werden kann.<br />
FAZIT<br />
Johannes Maier<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC<br />
Hochpegel Cinch / XLR<br />
Festpegel Eingang<br />
TapeOut<br />
Pre Out Cinch / XLR<br />
Kopfhörer<br />
AUDREAL<br />
MT 1<br />
Audreal<br />
0203 / 93 46 64 3<br />
audreal.de, xindak.com<br />
640 Euro<br />
2 Jahre<br />
32 x 16,8 x 24,6 cm<br />
11,5 kg<br />
– / –<br />
3 / –<br />
–<br />
–<br />
– / –<br />
–<br />
CAYIN<br />
MT 12 N<br />
Cayin<br />
0 61 74 / 25 97 88 0<br />
cayin.de<br />
650 Euro<br />
2 Jahre<br />
33 x 16 x 24,5 cm<br />
8,3 kg<br />
– / –<br />
3 / –<br />
–<br />
–<br />
– / –<br />
–<br />
AUDREAL MIT TUNING-<br />
OPTION: Es darf ausprobiert<br />
werden, ob der 4- oder 8-Ohm-<br />
Boxenanschluss besser klingt.<br />
Extra kräftige Klemmen sorgen<br />
für perfekte Kontakte.<br />
GLORREICHE DREI: Die Zahl<br />
vier mögen die Chinesen nicht,<br />
fünf wäre zu viel. Deswegen<br />
haben alle drei Röhren-Amps –<br />
so auch der MT 12 N von Cayin –<br />
drei Hochpegel-Cincheingänge.<br />
SCHÖN COOL BLEIBEN:<br />
Wer mit dem Gedanken spielt, den<br />
Ventilator des Dynavox zu blockieren,<br />
sollte sich schämen! Ein iPod<br />
bandelt (via Dock und Klinke)<br />
ungern mit Heißspornen an.<br />
DYNAVOX<br />
VR 3000<br />
Sintron<br />
0 72 29 / 18 29 98<br />
dynavox-audio.de<br />
750 Euro<br />
2 Jahre<br />
26 x 16,4 x 24,6 cm<br />
8,7 kg<br />
– / –<br />
3 / –<br />
–<br />
–<br />
– / –<br />
–<br />
Alles nett, alles pr<strong>im</strong>a, aber bitte<br />
beachten: Diese Verstärker eignen<br />
sich – wie angedacht – für ein<br />
Hören <strong>im</strong> Nahfeld mit nicht zu kritischen<br />
Boxen. Für höhere Pegelbieten<br />
die Hersteller Verstärker<br />
mit der kräftigeren EL 34 an. Zur<br />
Entscheidung für den einen oder<br />
anderen kleinen Amp führen<br />
handfeste Gründe: iPod-User nehmen<br />
den Dynavox, Technik-Freaks<br />
den Audreal mit Justage-Bias. Für<br />
den Cayin spricht sein frisches<br />
Gemüt. Das Vorserienmodell<br />
kommt aber nur mit 8-Ohm-<br />
Boxen wirklich klar, bei niederohmigeren<br />
gab der MT 12 N dann<br />
doch zu wenig Leistung ab.<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter<br />
Klangregler / abschaltbar<br />
Loudness<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Phono MM/MC<br />
Klang Cinch<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Für die Klasse äußerst<br />
wertige Cinch-Buchsen,<br />
Lautsprecherklemmen<br />
und Vollmetallknöpfe<br />
ÅAngenehm unprätentiöser<br />
und sehr<br />
ausge glichener EL-84-<br />
typischer Röhrenklang.<br />
Í Eingeschränkte Boxenwahl,<br />
Pegelgrenzen.<br />
–<br />
90<br />
befriedigend<br />
gut<br />
sehr gut<br />
90 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Sonder-Röhrenbestückung<br />
mit 6P1 und 6N1.<br />
Schönes Frontplatten-<br />
Holzfinish<br />
ÅQuicklebendiger, <strong>im</strong><br />
Vergleich zu den EL-84-<br />
Kollegen etwas hellerer<br />
Spring-ins-Feld-Klang.<br />
Í Sehr eingeschränkte<br />
Boxenwahl, Pegell<strong>im</strong>its.<br />
–<br />
90<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
90 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Auf dreifache Sicherheit<br />
bedachte Ventilatorkühlung.<br />
Mitgeliefertes<br />
iPod-Dock + Ferngeber<br />
ÅIm Vergleich zu<br />
den Röhren-Kollegen<br />
etwas mehr Raum- und<br />
Rhythmus-Betonung.<br />
Í Eingeschränkte Boxenwahl,<br />
Pegelgrenzen.<br />
–<br />
90<br />
befriedigend<br />
gut<br />
sehr gut<br />
90 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›02/2013 45
Lautsprecher › STANDBOX<br />
The Rebirth of Cool<br />
Klar, kantig, kompromisslos: Der junge US-Hersteller Zu Audio hebt sich wohltuend vom HiFi-<br />
Mainstream ab. Und verzückt mit hoch effizienten Breitband-Treibern vor allem Röhrenfans.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel<br />
TEST<br />
Hochwirkungsgrad-Box mit Breitbandchassis<br />
und Koax-Superhochtöner<br />
ZU <strong>AUDIO</strong> UNION UM 2500 €<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
Direkt aus den Hörplatz richten,<br />
ggf. leicht nach hinten neigen,<br />
Boden- und Wandabstand nach<br />
Gehör ermitteln.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 150.<br />
F<br />
HiFi war vor langer Zeit mal eine<br />
wirklich dufte Sache. Mit einer<br />
guten Anlage wurde man bewundert,<br />
hatte mehr Chancen bei den Mädchen.<br />
Mehr Spaß be<strong>im</strong> Musikhören gab's<br />
praktisch umsonst dazu. Irgendwann verlor<br />
HiFi dann aber seine Coolness. Zum<br />
Glück wurde <strong>im</strong> Jahr 2000 in Ogden, Utah,<br />
die Firma Zu Audio gegründet, um dieses<br />
Cool, diese flüchtige, kostbare Substanz,<br />
wieder zurückzubringen. Mit einem jungen<br />
Team, das sich auf der Website gerne<br />
mit Bierflasche und Kapuzenshirt zeigt.<br />
Das natürlich überwiegend LPs auflegt<br />
und auf Messen lässige Indie-Sachen<br />
spielt statt das übliche audiophile Pling.<br />
Und das wilde, ungehobelte Breitbandlautsprecher<br />
baut, die Omen heißen, Druid,<br />
Soul Superfly oder jetzt eben Union.<br />
Zu entwickelt eigene Chassis und lässt<br />
sie in Kentucky von Eminence, einem<br />
Spezialisten für Instrumenten- und PA-<br />
Lautsprecher fertigen. Die charakteristisch-kantigen<br />
Gehäuse schreinert Zu<br />
selbst, nur für Deutschland entstehen<br />
die Kabinette bei den estnischen Holzspezialisten<br />
von Audes, was mindestens<br />
genauso gute Qualität ergibt, aber<br />
Fertigungs- und vor allem Frachtkosten<br />
spart. So ist die Union in Deutschland –<br />
inklusive Steuer und vollem Händlerservice<br />
– nicht teurer als in den USA.<br />
Alle anderen Zutaten sind dann freilich Original<br />
Zu: Der Zehnzoll-Breitbänder mit<br />
Gusskorb, mächtigem Antrieb, klassischer<br />
Gewebesicke und Hochtonkegel ist dabei<br />
für den gesamten Frequenzumfang bis<br />
auf die allerletzte Oktave verantwortlich.<br />
Erst ab 12kHz mischt sich dann doch noch<br />
46<br />
www.audio.de ›02 /2013
Lautsprecher › STANDBOX<br />
REINE EFFIZIENZ: Der<br />
Koax (links) kommt mit<br />
einem einzigen Kondensator<br />
als „Weiche“ aus. Die Bass-<br />
Schlitze haben keine normale<br />
Reflexabst<strong>im</strong>mung und<br />
lassen sich über den<br />
Bodenabstand an unterschiedliche<br />
Akustiken und<br />
Verstärker-Charakteristika<br />
anpassen.<br />
eine beschichtete Alukalotte ein, die in einer<br />
Horn-Schallführung <strong>im</strong> Zentrum des<br />
Breitbänders sitzt.<br />
Die Weiche besteht aus genau einem<br />
Bauelement, dem Folienkondensator vor<br />
dem Hochtöner. Der Tiefmitteltöner läuft<br />
frei und ungezähmt lediglich an einer Leine<br />
aus Kupfer-Solidcore. Im Bass arbeitet<br />
er auf eine eigenwillige Gehäuseabst<strong>im</strong>mung<br />
namens ZuGriewe, bestehend aus<br />
vier Schlitzen am Boden und einer Schaumstoffpyramide<br />
<strong>im</strong> Inneren, deren genaue<br />
Wirkungsweise <strong>im</strong> Unklaren bleibt.<br />
UNGLAUBLICHE DYNAMIK<br />
Der Klang der Union ist nicht jedermanns<br />
Sache, nicht für jeden Raum und erst recht<br />
nicht für jeden Verstärker geeignet. Je weniger<br />
Leistung und Kontrolle der Amp hat,<br />
desto angenehmer und offener spielt die<br />
Zu – fabelhaft passte der winzige Lyric Ti-<br />
24, der nur eine Handvoll Watt mobilisiert.<br />
Und der mit der Zu so entfesselt abging,<br />
dass der Autor beinahe das pünktliche Erscheinen<br />
dieses Hefts riskiert hätte, weil<br />
aus jedem Hörraumbesuch stundenlange<br />
Musiksessions wurden. Die Kerneigenschaft<br />
des Zu-Sound heißt Dynamik. Gigantische,<br />
schockierende Grobdynamik<br />
und praktisch trägheitsloses Ansprechen<br />
bis in die feinsten Modulationen, verblüffende<br />
Wendungen und subtile Strukturen,<br />
eine Schnelligkeit und Unmittelbarkeit, die<br />
sich anfühlt, als hätten die Zu-Leute einen<br />
Weg gefunden, die Schallleitung der Luft<br />
zu erhöhen. Wer dieses intensive Drama<br />
erleben will, muss allerdings auch hart genug<br />
sein, die schrillen und je nach Aufnahme<br />
auch mal aufdringlichen Momente<br />
durchzuhalten, die besonders mit kompr<strong>im</strong>ierten,<br />
lieblosen Aufnahmen drohen.<br />
Bass und Grundton sind recht schlank und<br />
müssen durch geschickte Nutzung der<br />
Raumakustik erarbeitet werden. Und winzige<br />
Details in der Kette haben mitunter<br />
erschreckend deutliche Auswirkungen<br />
auf den Klang. Die Union ist eine strenge,<br />
unerbittliche Meisterin, die Disziplin verlangt<br />
– die ein korrektes Set up und eine<br />
fein abgest<strong>im</strong>mte Kette aber auch ungewöhnlich<br />
reich belohnt. Man sollte sie zuhause<br />
testen, ausgiebig und LAUT. Entweder<br />
lernt man sie dann hassen oder<br />
man verfällt ihr – dazwischen ist nichts.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Neutralität (2x)<br />
Detailtreue (2x)<br />
Ortbarkeit<br />
Räumlichkeit<br />
Feindynamik<br />
Max<strong>im</strong>alpegel<br />
Bassqualität<br />
Basstiefe<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
EMPFEHLUNG<br />
DYNAMIK<br />
ZU <strong>AUDIO</strong><br />
UNION<br />
TCG<br />
05921 / 78849 27<br />
tcg-gmbh.de<br />
2500 Euro<br />
5 Jahre<br />
28 x 92 x 28 cm<br />
21 kg<br />
• / – / •<br />
Nussbaum, Lack schwarz<br />
oder weiß, weitere a. Anfr.<br />
1,5-Wege, Reflex-ähnlich<br />
–<br />
–<br />
ÅGigantischer Wirkungsgrad,<br />
enorm pegelfester,<br />
direkter, intensiver Klang.<br />
Í Nicht neutral, kann vordergründig<br />
wirken, braucht<br />
ausgesuchte Elektronik.<br />
60<br />
110<br />
100<br />
100<br />
100<br />
95<br />
70<br />
45<br />
sehr gut<br />
85 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
02/13<br />
MESSLABOR<br />
Frequenzgang (1) <strong>im</strong> Mittelhochton zerklüftet<br />
und ab 1kHz zudem merklich winkelabhängig.<br />
Bass real u.U. etwas stärker, da in<br />
der Messung die Bodenankopplung der vier<br />
Schlitze nicht voll zum Tragen kommt, aber<br />
selbst dann eher schwach und nicht sehr<br />
tief. Eher hochohmige Box (6Ω), sehr wirkungsgradstark<br />
(94dB/2V/1m, AK=27) und<br />
so klirrarm (2), dass das Labor die Max<strong>im</strong>alpegelmessung<br />
bei 114dB beendete.<br />
ZuAudio Union<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02 /2013 47
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
Getrennte Wege<br />
Laufwerk-Wandler-Kombis galten als ausgestorben. Jetzt erfährt<br />
die alte Idee eine Renaissance – aus gutem Grund, wie zwei ganz<br />
unterschiedliche Gespanne aus Deutschland und China zeigen<br />
■ Text: Bernhard Rietschel<br />
Als D/A-Wandlung noch sündhaft<br />
teure Bauteil-Armeen erforderte,<br />
Scharen aktiver und passiver<br />
Komponenten, die nur nach peniblem,<br />
manuellem Abgleich ihr klangliches Potential<br />
ausspielen konnten, lag es auf der<br />
Hand, jede noch so geringe Störquelle<br />
aus der Umgebung dieser musikalischen<br />
Rechenzentren zu entfernen. Top-CD-<br />
Spieler waren daher meist zweihäusig,<br />
aufgeteilt in ein reines Laufwerk und einen<br />
reinen D/A-Wandler, verbunden nur<br />
durch ein Datenkabel.<br />
Mit jeder Generation wurden die DACs<br />
dann aber nicht nur einfacher und bei<br />
gleicher Qualität preiswerter, sondern<br />
reagierten auch unempfindlicher auf ihr<br />
elektrisch-physikalisches Umfeld, auf<br />
48<br />
www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
Temperaturschwankungen, zappelige<br />
Versorgungsspannungen, Abweichungen<br />
<strong>im</strong> Datentakt und hochfrequente<br />
Störgeister. Da mit der Anspruchslosigkeit<br />
zudem eine <strong>im</strong>mer kompaktere Bauform<br />
einherging, waren die Tage der Separat-Kombis<br />
bald gezählt.<br />
Zumal die Entwickler zunehmend auch<br />
die Vorteile des einhäusigen Aufbaus<br />
schätzen lernten: So konnten sie von<br />
vornherein dem Wandler die Kontrolle<br />
über den Datentakt geben, statt ihn nach<br />
der Ankunft am Digitaleingang erst mühsam<br />
und fehleranfällig wieder rekonstruieren<br />
zu müssen. Der für HiFi standardisierte<br />
Übertragungsweg S/PDIF musste<br />
nämlich mit einer einzigen Leitung auskommen,<br />
ein separates Clocksignal, wie<br />
es etwa Studios verwendeten, war zugunsten<br />
von Kompatibilität und Einfachheit<br />
nicht vorgesehen. Ein Manko, dass<br />
Firmen wie Linn und Accuphase schon<br />
früh mit hauseigenen Zusatzkabeln zu<br />
reparieren versuchten, mit der Einschränkung,<br />
dass diese Sync-Leitungen dann<br />
nur zwischen Laufwerken und Wandlern<br />
des jeweils gleichen Herstellers Vorteile<br />
brachten.<br />
Das Comeback der D/A-Wandler in den<br />
letzten Jahren war dann auch nicht pr<strong>im</strong>är<br />
von einer neuen, nur so erreichbaren<br />
Qualität getrieben, sondern von der<br />
explodierenden Artenvielfalt <strong>im</strong> digitalen<br />
Audio-Ökosystem. Hing an den DACs<br />
der ersten Generationen meist nur das<br />
CD-Laufwerk, sind heute PCs, Sat-Empfänger,<br />
DVD- und Blu-ray-Spieler sowie<br />
die Netzwerkplayer und Internetradios<br />
als potentielle Quellen hinzugekommen.<br />
Der zentrale Wandler ist nun also auch<br />
ökonomisch sinnvoll. Es war nur eine<br />
Frage der Zeit, bis dann auch wieder separate<br />
CD-Laufwerke und nun sogar rein<br />
digitale Streamer auftauchten.<br />
Gleich drei vollständige Digitalkombis<br />
sind in diesem Monat bei <strong>AUDIO</strong> <strong>im</strong> <strong>Test</strong><br />
gelandet – vor wenigen Monaten hätte<br />
die Redaktion noch Mühe gehabt, auch<br />
nur eine einzige zu finden. Die NAD Masters<br />
Digital Music Suite finden Sie auf<br />
Seite 54, während sich dieser <strong>Test</strong> um<br />
das min<strong>im</strong>alistisch-edle Gespann von<br />
Acoustic Plan und das preislich hochinteressante<br />
Duo von Shanling kümmert.<br />
Fotos: J. Bauer, MPS<br />
www.audio.de ›02/2013 49
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
ENERGIEVERSORGER: Das optionale<br />
Netzteil Powermaster (links) liefert zwei saubere,<br />
präzise geregelte 15V-Spannungen mit<br />
komlett separater Aufbereitung.<br />
TREIBSATZ: Der Drivemaster basiert auf<br />
einem Profi-Druckgusslaufwerk von Philips<br />
und stellt dessen Datenausbeute mit einem<br />
absoluten Min<strong>im</strong>um an Umwegen bereit.<br />
DIGITAL-DAMPFER: Vier EC86-Trioden bilden<br />
die Ausgangsstufe des Dig<strong>im</strong>aster. Das<br />
Mainboard darunter beherbergt unter anderem<br />
ein hochmodernes USB-Interface.<br />
ACOUSTIC PLAN DRIVEMASTER/DIGIMASTER AB 5000 EURO<br />
Bildschön sehen sie aus, die Acoustic-Plan-Komponenten<br />
aus Konstanz.<br />
Ihr wahrer Charme kommt<br />
auf Bildern aber nicht ansatzweise rüber:<br />
Was von Weitem auch noch ein<br />
hübsches Bastlerprodukt sein könnte,<br />
entpuppt sich bei näherer Betrachtung<br />
als ultrapräzise verarbeitet. An den seidigen<br />
Aluflächen, den perfekt passenden<br />
Gehäuseschalen und den in reizvollem<br />
Kontrast mattierten Drehschaltern kann<br />
man sich kaum sattgreifen, jedes Konstruktionsdetail<br />
verrät liebevolle Handarbeit<br />
und eine Reife, die nur aus langer,<br />
konzentrierter Arbeit entstehen kann.<br />
Im zweiten Schritt entdeckt man dann,<br />
dass diese Laufwerk-Wandler-Kombi<br />
auch in ihrer technischen Funktion ungewöhnlich<br />
klar und philosophisch konsequent<br />
umgesetzt ist. Dabei ist die Tatsache,<br />
dass der Wandler mit einer Trioden-<br />
Ausgangsstufe arbeitet, zwar eine der<br />
augenfälligeren Besonderheiten, aber<br />
bei weitem nicht die einzige.<br />
Die Konsequenz beginnt schon bei den<br />
Digitalanschlüssen. Drei Stück stehen<br />
zur Auswahl, aber weder ein normaler<br />
Koax- noch ein optischer Input befindet<br />
sich darunter. Stattdessen drei technisch<br />
überlegene Schnittstellen: Wenn<br />
schon Koax, dann geht es via BNC in den<br />
Dig<strong>im</strong>aster hinein, eine Steckernorm,<br />
die <strong>im</strong> Gegensatz zu banalem Cinch exakt<br />
die für S/PDIF spezifizierten 75Ω<br />
Wellenwiderstand aufweist und damit<br />
ein saubereres HF-Signal überträgt. Die<br />
anderen beiden Eingänge umgehen jeder<br />
auf seine Weise das in der Einleitung<br />
beschriebene Taktproblem: Die asynchrone<br />
USB-Schnittstelle vermeidet Jitter,<br />
indem sie den Datenhahn an der<br />
Quelle (in aller Regel ein PC oder Mac)<br />
nach eigener Maßgabe auf- und zudreht<br />
und damit ihren lokalen Puffer stets konstant<br />
gefüllt hält.<br />
Genau umgekehrt, nämlich zwangsweise<br />
synchron arbeitet die I2S-Verbindung<br />
(exakter: I 2 S) , die der Dig<strong>im</strong>aster exklusiv<br />
seinem Partner Drivemaster anbietet.<br />
Neben den eigentlichen Datenwörtern<br />
reisen hier Bit- und Wordclock als<br />
jeweils separate Signale über ein spezielles<br />
Vierpol-Kabel an, das dem Laufwerk<br />
beiliegt.<br />
Während I2S <strong>im</strong> Inneren auf einer Art<br />
VIP-Express-Gasse nahezu direkt in die<br />
Wandler gleitet, müssen S/PDIF und<br />
50<br />
www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
USB ihre potentiellen Stör-Mitbringsel<br />
zunächst noch in entsprechenden Kontrollen<br />
abgeben. Der BNC-Eingang ist<br />
dabei über einen hochwertigen Pulstrafo<br />
geführt, der USB-Bereich mit iCouplern<br />
(winzigen Übertragern in Chipform)<br />
galvanisch vollständig vom Rest des<br />
Wandlers getrennt.<br />
Mit der eigentlichen Wandlung betraut<br />
Entwickler Claus Jäckle PCM1704 von<br />
Burr-Brown – die letzten „echten“ PCM-<br />
Wandlerchips, die noch auf einer klassischen<br />
R-2R-Widerstandsleiter beruhen,<br />
was sie (wegen des Kalibrierungsaufwands<br />
in der Fertigung) teuer, aber bei<br />
Freunden geradliniger Digitaltechnik umso<br />
beliebter macht. Auf ein Digitalfilter<br />
verzichtet Jäckle als Verfechter der<br />
NOS-Philosophie („No Oversampling“)<br />
einfach ganz. Die folglich umso näher<br />
am Audiobereich liegenden HF-Nebenprodukte<br />
aus dem Wandlungsprozess<br />
entfernt er stattdessen mit einem Ausgangs-Analogfilter,<br />
das sich automatisch<br />
an die aktuell verarbeitete Abtastfrequenz<br />
anpasst.<br />
Wegen der proprietären I2S-Verbindung<br />
liegt es nahe, die Acoustic-Plan-Kombi<br />
wie einen integrierten Spieler zu behandeln<br />
– was <strong>im</strong> Hörtest auch phantastisch<br />
gute Ergebnisse lieferte. Aber auch der<br />
asynchrone USB-Eingang klang mindestens<br />
vergleichbar gut und funktionierte<br />
zumindest an den Redaktions-Macs problemlos<br />
plug-and-play. Für Windows-<br />
Systeme liefert Acoustic Plan einen passenden<br />
Treiber mit.<br />
Was <strong>im</strong> Hörraum zuerst auffiel, war die<br />
opulente Räumlichkeit, die das deutsche<br />
Duo vor den Hörern ausbreitete. Keine<br />
hohle, aufgeblähte Pseudoraum-Blase,<br />
sondern einfach ein großer, weiter Abbildungsmaßstab<br />
mit absolut festen griffigen<br />
Konturen. Auch Netzwerkplayer wie<br />
der Linn Sneaky DS, gegen den teure<br />
CD-Spieler regelmäßig in Schwierigkeiten<br />
geraten, konnten nach kurzem Vergleich<br />
zum Dig<strong>im</strong>aster wieder in Regal<br />
zurück – hier war eine Lebendigkeit, eine<br />
Energie und physische Präsenz geboten,<br />
vom ersten Zupfen der Gitarre bis<br />
zum letzten Tonhauch der Sängerin, die<br />
schon eher an die beiden Plattenspieler<br />
erinnerte, die direkt nebenan für den<br />
<strong>Test</strong> ab Seite 67 aufgebaut waren. Man<br />
macht also einen Fehler, wenn man die<br />
zierlichen Kästchen für Spielzeug hält –<br />
klanglich sind sie echte Giganten<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream / iPod<br />
USB Host: Formate<br />
Koax / optisch / BNC / AES<br />
Digitalausgang<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN<br />
Pegel regelbar<br />
schaltb. Digitalfilter<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung<br />
Anzeige kHz / Bit<br />
Software updatefähig<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Klang Cinch<br />
Klang XLR<br />
Ausstattung<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
ACOUSTIC PLAN<br />
DRIVE-/DIGIMASTER(<br />
Acoustic Plan<br />
07531/ 73562<br />
acousticplan.de<br />
2500/2500 Euro<br />
2 Jahre<br />
je 10.6 x 12,5 x 26 cm<br />
je 2 kg<br />
– / • / •<br />
-<br />
– / • / – (+I2S)<br />
Drivemaster: BNC, I2S<br />
-<br />
-<br />
• / –<br />
–<br />
–<br />
-<br />
• (Drivemaster)<br />
–<br />
•<br />
Option: Powermaster, 800€<br />
ÅVoller, klarer, kräftiger<br />
Ton, wunderbar lebendig<br />
und großzügig.<br />
Í wenig Bedienkomfort,<br />
keine Zeitanzeige.<br />
125 (mit Powermaster 128)<br />
–<br />
ausreichend<br />
gut<br />
überragend<br />
125 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
GUTE CONNECTIONS: Der Drive-Master kommuniziert mit dem Dig<strong>im</strong>aster (Mitte) am liebsten über die I2S-Buchse<br />
(Nummer 2 am DAC). Das Edelnetzteil PowerMaster (rechts) ist optional und kostet 800 Euro Aufpreis.<br />
MESSLABOR<br />
Im Frequenzgang des Wandlers (1) sieht<br />
man die Wirkung des adaptiven Analogfilters<br />
bei verschiedenen Samplingraten. Bei<br />
44.1kHz-Signalen zeigt sich ein min<strong>im</strong>aler<br />
Hochton-Rolloff, sonst ist die Messung<br />
unauffällig. Die Ausgangsspannung ist<br />
mit 2,4V kräftig, der Ausgangswiderstand<br />
(150Ω) niedrig, der Rauschabstand (98dB)<br />
akzeptabel. Jitter ist wider Erwarten über<br />
I2S (900ps) höher als über Koax (225ps, 2).<br />
www.audio.de ›02/2013 51
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
HARTE SCHALE, REI-<br />
CHER KERN: Unter der<br />
Aluhülle sitzt eine sauber<br />
gelayoutete, gut bestückte<br />
Schaltung, die messtechnisch<br />
wie klanglich nichts<br />
anbrennen lässt.<br />
SHANLING M3.1 / H1.1 UM 1200 / 800 EURO<br />
Shanling hatte unter eigenem Namen<br />
zuletzt mit kühn designten,<br />
röhrenbestückten CD-Playern auf<br />
sich aufmerksam gemacht. Dann wurde<br />
es um die Marke zumindest auf dem<br />
deutschen Markt etwas ruhiger. Was<br />
nicht heißt, dass sich die Chinesischen<br />
Entwickler und Fertigungsarbeiter auf<br />
die faule Haut gelegt hätten – als OEM-<br />
Werkbank dient das Unternehmen so<br />
manchem hoch elitären High-End-Label,<br />
dessen genaue Identität freilich unter<br />
dem Siegel der Diskretion bleibt.<br />
Auch nach der Kombi aus Streaming-<br />
Laufwerk M3.1 und D/A-Wandler H1.1<br />
würde sich mancher Mitbewerber die<br />
Finger lecken, aber diese Komponenten<br />
gibt's zunächst mal nur als Originale, auf<br />
denen stolz das Schanling-S prangt.<br />
Eindrucksvoll ist an den beiden Komponenten<br />
schon mal das Verhältnis aus<br />
Preis und rein mechanischem Gegenwert:<br />
Wandler wie Laufwerk stecken in<br />
dicken, sauber geschnittenen Aluprofilen<br />
und liebevolle Detaillösungen wie<br />
den perfekt spielfrei und präzise gelagerten<br />
Lautstärkeknopf des H1.1 vermisst<br />
man mitunter auch bei drastisch<br />
teureren Geräten. Schade eigentlich,<br />
dass das darüber bewegte, gekapselte<br />
ALPS-Poti nur auf den Kopfhörerausgang<br />
wirkt, die Line-Ausgänge – erhältlich<br />
in Cinch- und symmetrischem XLR-<br />
Format – also nur Festpegel ausgeben.<br />
Wandlerseitig geben sich die Chinesen<br />
mit einem Burr-Brown PCM1795 betont<br />
NICHT GANZ KONSEQUENT: Zwischen Laufwerk (rechts) und Wandler (links) bietet sich nur Koax als Datenverbindung an.<br />
Eventueller Jitter taucht aber messtechnisch nicht auf, weil der H1.1 alle Eingänge einem Upsampling unterzieht.<br />
MESSLABOR<br />
Der H1.1 misst sich in jeder Hinsicht mustergültig.<br />
Die Frequenzgänge sind mit allen<br />
Samplingraten ausgewogen, der Störabstand<br />
ist nahe an der Grenze des Machbaren<br />
(116/118dB via Cinch/XLR), Ausgangsspannung<br />
(2/4V) und -widerstand<br />
(100/200Ω) <strong>im</strong> Idealbereich. Der Klirr (1) ist<br />
extrem gering und zudem auch noch harmonisch<br />
zusammengesetzt, der Jitter (2)<br />
über alle Eingänge sehr niedrig.<br />
52<br />
www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › LAUFWERK-WANDLER-KOMBIS<br />
FAZIT<br />
SOLIDE GELA-<br />
GERT: Die Achse<br />
des blauen ALPS-<br />
Lautstärkepotis sitzt<br />
in einer absolut spielfreien<br />
Lagerbuchse.<br />
Die Nachbarplatine<br />
am oberen Bildrand<br />
trägt einen kräftigen<br />
Kopfhörerverstärker.<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />
Zwei Laufwerk-Wandler-Kombis<br />
der etwas anderen Art, die auch<br />
Skeptiker überzeugen und Musikfreunde<br />
begeistern: Acoustic Plan<br />
mit einem hoch kultivierten, technisch<br />
stringenten CD-Duo, Shanling<br />
mit einem Streaming-Gespann,<br />
das in dieser Form und zu<br />
diesem Preis nahezu allein auf<br />
dem Markt ist.<br />
modern, als Ausgangsstufe stehen<br />
OPA2134 des gleichen Herstellers bereit<br />
– auch nicht die schlechteste Wahl.<br />
Eingangsseitig fehlt der AES/EBU-Eingang,<br />
was als bestmögliche Verbindung<br />
zum Laufwerk nur Koax übrig lässt –<br />
nicht ganz konsequent, da am M3.1 der<br />
AES-Ausgang vorhanden ist. Computer<br />
nehmen dagegen ohnehin über USB mit<br />
dem H1.1 Kontakt auf, der <strong>im</strong> jitterarmen<br />
Asynchron-Betrieb Auflösungen bis<br />
192kHz/24bit schluckt.<br />
FAST EIN ALTER BEKANNTER<br />
Der M3.1 basiert auf dem Stream700-<br />
Modul des österreichischen Herstellers<br />
Stream Unl<strong>im</strong>ited, das momentan an allen<br />
Ecken der HiFi-Welt auftaucht. Pro-<br />
Ject, Atoll, Audio Research, Musical Fidelity<br />
– fast jeder, dem die Programmierung<br />
eines eigenen Netzwerkteils zu<br />
umständlich ist, greift bei den Wienern<br />
zu. Und damit auch nicht daneben, denn<br />
das auf BridgeCo-Chips basierende<br />
Stream-Board funktioniert tadellos, versteht<br />
HD-Dateien der 192/24-Königsklasse,<br />
gibt ineinander übergehende<br />
Songs korrekt unterbrechungsfrei wieder<br />
und widmet sich neben Netzwerk-<br />
Musikservern auch direkt angesteckten<br />
USB-Sticks und -Festplatten geschmeidig<br />
und hakelfrei. Ein Wunsch bleibt<br />
be<strong>im</strong> Shanling aber ebenso offen wie bei<br />
vielen anderen Stream700-Playern: Stöbert<br />
man via Frontdisplay in größeren<br />
Sammlungen, fehlt die Möglichkeit, in<br />
langen Listen per Buchstabentaste an<br />
die gewünschte Stelle zu springen. Wer<br />
einen Server mit beispielsweise 2000<br />
Alben vor sich hat und nun etwa nach<br />
der neuen Soundgarden sucht, massiert<br />
minutenlang die Abwärtspfeil-Taste in<br />
die Fernbedienung – und fragt sich, wozu<br />
die Chinesen dann die vollwertige<br />
SMS-Tastatur auf dem Infrarot-Geber<br />
vorgesehen haben. Für die Internetradio-Sendersuche,<br />
lautet die vorläufige<br />
Antwort, und es bleibt die Hoffnung auf<br />
ein Software-Update, das die Tasten<br />
auch für die Server-Auswahl nutzbar<br />
macht – wie es zum Beispiel der Atoll<br />
ST200 vorexerziert.<br />
Klanglich konnte der edle Franzose dem<br />
Kollegen aus Shenzhen dagegen nichts<br />
vormachen. Im Grundcharakter gar nicht<br />
unähnlich, nämlich kräftig, breitbandig<br />
und mit anmachender Lebendigkeit,<br />
zeigte die Kombi weder vor dem Atoll<br />
noch vor dem Hörraum-Stammgast Linn<br />
Sneaky DS den geringsten Respekt. Um<br />
sich richtig deutlich von den integrierten<br />
Kollegen abzusetzen, hätte die Streamer-Wandler-Kombi<br />
lediglich noch etwas<br />
mehr Ruhe und Ordnung ins Klangbild<br />
bringen müssen – hier behielt der<br />
Linn trotz deutlich weniger spektakulärem<br />
Auftritt <strong>im</strong>mer noch die Oberhand.<br />
Die Ruhe kam dann ins Spiel, wenn ein<br />
Mac mit Player-Programm Decibel als<br />
Datenquelle diente. Doch auch, wenn<br />
man M3.1 und H1.1 als zweiteiligen<br />
Netzwerkplayer mit zusätzlichen Digitaleingängen<br />
betrachtet, sind die Komponenten<br />
ihren Preis mehr als wert.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Laufwerk CD / DVD / BD<br />
Analog In / Out<br />
USB<br />
Digital In koax / optisch<br />
Digital out koax / optisch<br />
Netzwerk<br />
FUNKTIONEN<br />
Display OSD<br />
Schneller Vor / Rücklauf<br />
Erweiterte Playlists (Queue)<br />
Bluetooth / Airplay<br />
Coveranzeige<br />
Radio FM / DAB<br />
Internetradio / Anbieter<br />
Formate<br />
Benötigte Server<br />
Gapless<br />
Vollw. Steuerung via App<br />
...überträgt ganze Playlists<br />
Max. Abtastrate<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Klang lossless<br />
Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
SHANLING<br />
M3.2/H1.1<br />
Sound & Movie<br />
0421 / 166 940 73<br />
soundundmovie.de<br />
1200 / 800 Euro<br />
2 Jahre<br />
23x11,8 (H1.1: 8,8) x 37 cm<br />
4,8 / 4,5 kg<br />
– / – / –<br />
– / Cinch + XLR<br />
1x A, 1x B (H1.1) 2xA (M3.1)<br />
H1.1: 1/1<br />
M3.1: 1/1 +1x AES/EBU<br />
M3.1: LAN/WLAN<br />
• / –<br />
•<br />
–<br />
–<br />
•<br />
–<br />
• (vTuner)<br />
FLAC, WAV, MP3, AAC, Ogg<br />
UPnP-AV, empf. Twonky<br />
•<br />
–<br />
–<br />
192/24 LAN und USB<br />
ÅKnackig-dynamischer,<br />
weiträumiger Klang, sehr<br />
sauber.<br />
Í Navigation in langen<br />
Listen könnte noch<br />
komfortabler werden.<br />
115<br />
gut<br />
sehr gut<br />
115 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
www.audio.de ›02/2013 53
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
54 www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
Masters & Server<br />
Zum 40-jährigen Firmenjubiläum hat NAD für die Fans ein<br />
besonderes Präsent parat: Die „Masters Digital Music Suite“,<br />
ein HD-Streaming-Trio aus Player, Wandler und Speicher, steckt<br />
voller technischer wie klanglicher Überraschungen.<br />
■ Text: Christine Tantschinez, Bernhard Rietschel<br />
Das Kürzel NAD steht für „New<br />
Acoustic D<strong>im</strong>ension“. Genau<br />
die hatte Marty Borish <strong>im</strong> Sinn,<br />
als er an Weihnachten 1972 mit einigen<br />
europäischen Vertrieben sein Konzept<br />
für eine neue HiFi-Marke besprach. Es<br />
ganz anders zu machen als die anderen,<br />
besonders als die großen Elektronikriesen.<br />
Statt auf opulente Optik und Marketing-G<strong>im</strong>micks<br />
zu setzen, wollte man<br />
sich aufs Wesentliche konzentrieren und<br />
mehr Klang fürs Geld bieten. Rund um<br />
Cheftüftler Bjørn Erik Edvardsen entstanden<br />
legendäre Verstärker wie der<br />
3020 aus dem Jahr 1975, der die Herzen<br />
der Musikfans <strong>im</strong> Sturm eroberte und<br />
NAD weltweiten Ruhm bescherte.<br />
40 Jahre später hat NAD wieder eine<br />
Idee, es ganz anders zu machen als<br />
andere. Zum runden Firmengeburtstag<br />
hat die zur kanadischen Lenbrook-Gruppe<br />
(u. a. mit PSB) gehörende Firma eine<br />
Überraschung <strong>im</strong> Gepäck: ein großes<br />
Streaming-Rundum-sorglos-Paket namens<br />
Masters Digital Music Suite, bestehend<br />
aus den drei Geräten auf dieser<br />
Doppelseite. Zum Ripping-fähigen Streaming-Transport<br />
M50 gesellen sich der<br />
passende Universal-Wandler M51 und<br />
der extrem lautlose Musik-Datensafe<br />
Fotos: J. Bauer, MPS, Archiv<br />
TEST<br />
NAD<br />
MASTERS M50<br />
1Streaming-Transport<br />
2500 €<br />
2<br />
Ripping-Festplatte<br />
NAD<br />
MASTER M52<br />
1700 €<br />
3D/A-Wandler<br />
NAD<br />
MASTERS M51<br />
2500 €<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
55
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
M52. Zusammen kann diese Troika, die<br />
<strong>AUDIO</strong> bereits acht Wochen vor dem für<br />
Februar geplanten Marktstart exklusiv<br />
testen durfte, Musik aus dem Netzwerk<br />
und dem Internet streamen, CDs abspielen<br />
und rippen, Musikdatenbanken<br />
speichern und verwalten und die analog<br />
gewandelten Daten als Vorstufe direkt<br />
an einen Endverstärker weiterreichen.<br />
MODULAR-KÜCHE<br />
Anders ist, dass NAD diese Fähigkeiten<br />
konsequent auf drei Geräte verteilt und<br />
nicht in einen einzigen Musikserver<br />
zwängt. Zwar ist ein leichter Trend bei<br />
einigen weiteren Herstellern erkennbar,<br />
die Netzwerk-Verarbeitung räumlich von<br />
der Wandler-Sektion zu trennen (siehe<br />
Shanling auf Seite 44), aber die Motive<br />
dazu sind so vielfältig wie unterschiedlich.<br />
Bei NAD sprechen gleich mehrere<br />
plausible Gründe für die Entscheidung.<br />
Zum einen arbeitet <strong>im</strong> Streaming-Player<br />
M50 ein leistungsfähiger und vollwertiger<br />
Prozessor aus der ARM-Familie, der<br />
einen kompletten PC mit Rechenpower<br />
versorgen kann. Diesen potenziellen HF-<br />
Störenfried auf akustisch relevante<br />
Schaltkreise loszulassen, läge dann<br />
doch nicht <strong>im</strong> Sinne der Entwickler. Zum<br />
anderen bietet NAD auch eine Reihe an<br />
„Direct Digital“-Verstärkern an, wie den<br />
ebenfalls aus der Masters-Serie stammende<br />
M2 oder den jüngeren C 390DD,<br />
an die der M50 alternativ andocken kann.<br />
Und es gibt durchaus Netzwerk-Fans,<br />
die bereits einen hochwertigen Wandler<br />
besitzen und nur noch auf ein reines<br />
Streaming-Laufwerk gewartet haben.<br />
1<br />
Streaming-Transport<br />
NAD M50, 2500 €<br />
INTELLIGENZ AUF<br />
EINEM STREICH<br />
QUELLEN: Der M50 bietet Internetradio, den<br />
kostenpflichtigen Abo-Musikdienst WiMP und<br />
natürlich die Mediathek, die auf Netzwerk-<br />
Festplatten, dem M52 oder auch auf USB-<br />
Speichern liegen kann.<br />
EINSTELLUNG:<br />
Ruft das<br />
Konfigurationsmenü<br />
auf. Von dort aus kann<br />
der User den M50<br />
einrichten, z. B. neue<br />
Netzwerk-Shares<br />
eingliedern.<br />
Die Essenz eines guten Streaming-Players<br />
ist nicht allein der Klang. Schon gar nicht,<br />
wenn er wie der M50 digitale Daten <strong>im</strong><br />
Grunde von einem Aggregatzustand in den<br />
nächsten überführt. Umso wichtiger ist in<br />
diesem Falle der Komfort der Bedienung<br />
und wie intelligent der Player seine Besitzer<br />
durch das Labyrinth seiner Musikarchive<br />
führt. Be<strong>im</strong> M50 wurde das Bedienkonzept<br />
quasi vom Reißbrett aus neu entworfen –<br />
und die Fragestellung war merkbar nicht:<br />
„Was kann unser Chip?“, sondern: „Was<br />
will der Kunde?“. Die von <strong>AUDIO</strong> seit Jahren<br />
in gewohnter Regelmäßigkeit eingeforderten<br />
Tugenden eines Streaming-Players<br />
wie Gapless-Fähigkeit (keine<br />
Zwangspausen in für unterbrechungsfreie<br />
Wiedergabe ausgelegten Stücken) erfüllt<br />
der M50 spielend. Mit einem kleinen Preis:<br />
Der volle Komfort bietet sich dem Genießer<br />
nur über die App und ein Apple iPad. Be<strong>im</strong><br />
iPhone-App ist die Darstellung schon<br />
begrenzter, und an Apps für Android wird<br />
noch gearbeitet. Internetradio und<br />
Streaming-Dienste wie WIMP sind bereits<br />
integriert – weitere Optionen sind mit<br />
Software-Updates jederzeit denkbar.<br />
AKTUELLER TITEL: Der gerade<br />
spielende Titel ist links unten mit<br />
Coveransicht <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Blick. Einmal<br />
drauftippen öffnet die Player-Ansicht<br />
rechts.<br />
PLAYLISTE: Die<br />
Ad-hoc-Playliste<br />
zeigt fein übersichtlich<br />
die ausgewählten<br />
Titel in der<br />
Warteschlange.<br />
ALBUMANSICHT:<br />
Sie präsentiert<br />
alle Covers (soweit<br />
vorhanden).<br />
Fehlende Bilder<br />
lassen sich auch<br />
neu suchen.<br />
SORTIERFUNKTIONEN: Das<br />
Musikarchiv kann nach Album, Artist,<br />
Titel , Playlisten sortiert werden oder<br />
nach den letzten Neuzugängen.<br />
Ein Muss für Musiksammler.<br />
56<br />
www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
HiFi<br />
Vento Serie<br />
Der M50 kann dank seiner mannigfaltigen<br />
Digitalausgänge mit so ziemlich<br />
jedem Konverter anbandeln, wahlweise<br />
über AES/EBU, über die Koax- und<br />
Toslink-Outputs bis hin zur HDMI-Leitung.<br />
Letztere überträgt natürlich keine<br />
Videobilder, transportiert aber PCM-Signale<br />
mit bis zu 24bit/192kHz. Der dafür<br />
zuständige Baustein von Analog Devices<br />
übermittelt die Audiodaten als I2S-<br />
Stream inklusive der Taktinformationen<br />
– <strong>im</strong> Verbund mit seinem kongenialen<br />
Partner-DAC M51 die beste, weil jitterunempfindlichste<br />
Verbindungsmöglichkeit<br />
(siehe Messlabor auf Seite 60).<br />
Die High-Resolution-Audiodaten <strong>im</strong><br />
WAV- oder FLAC-Format fischt sich der<br />
M50 gekonnt aus dem he<strong>im</strong>ischen Netzwerk<br />
oder von den Festplatten des M52.<br />
Die Option für Auflösungen bis hin zu<br />
24/192 fehlte dem ersten NAD-Streamer<br />
C446 noch (<strong>Test</strong> in <strong>AUDIO</strong> 8/2011).<br />
Und dies ist bei weitem nicht die einzige<br />
Veränderung. Wo be<strong>im</strong> C446 noch eine<br />
Streaming-Lösung vom Zulieferer Frontier<br />
Silicon die Hauptverantwortung für<br />
MULTIROOM:<br />
Mehrere Netzwerk-<br />
Clients aus der<br />
Familie können von<br />
einer Controller-App<br />
gesteuert werden.<br />
Im Moment gibt es<br />
nur den M50, doch<br />
Zuwachs ist bereits<br />
geplant.<br />
NOW PLAYING:<br />
Zeigt das gerade<br />
spielende Stück mit<br />
schöner großer<br />
Cover-Art.<br />
Für jeden<br />
Anspruch<br />
die passende<br />
Klanglösung<br />
Ideal für Klangästheten:<br />
unsere hochwertigen<br />
Vento Lautsprecher für<br />
anspruchsvollen Musikgenuss.<br />
WARTESCHLANGE: Die noch<br />
ausstehenden Titel werden als<br />
Bildergalerie gezeigt, durch die sich<br />
pfeilschnell vor- und zurückwischen<br />
lässt.<br />
Entdecken Sie Ihren Klang.<br />
Im Fachhandel und unter<br />
www.canton.de<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
57
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
die Datenverarbeitung trägt, wurde <strong>im</strong><br />
Digital Music Player der Masters-Serie<br />
das Netzwerk-Board komplett selbst<br />
bestückt – und programmiert. Ein Weg,<br />
der Mut und Investitionen erfordert und<br />
den in der HiFi-Welt bislang nur ein überschaubares<br />
Grüppchen einschlug. Allerdings<br />
auch die einzige konsequente<br />
Vorgehensweise, um als Hersteller unabhängig<br />
über Updates, Erweiterungen<br />
und vor allem die Intelligenz seiner Streamer<br />
zu entscheiden.<br />
INTELLIGENZBESTIE<br />
Gerade die Software und das Bedienkonzept<br />
sind be<strong>im</strong> M50 bemerkenswert<br />
anders. Zwar hat der Streamer auch ein<br />
vierzeiliges Display, das sich aber mit<br />
rud<strong>im</strong>entären Statusanzeigen und Infos<br />
zum gerade gespielten Song kurz hält.<br />
Vorzugsweise wird der Player über ein<br />
Apple-Tablet gesteuert, auf dem die kostenlose<br />
NAD-App läuft und die Möglichkeiten<br />
der Benutzerführung in erstaunlicher<br />
Pracht demonstriert (siehe Kasten<br />
Seite 56). Gapless-Playback sowie<br />
schneller Vor- und Rücklauf sind eine<br />
Selbstverständlichkeit. Alles an der Bedienung<br />
in der App ist durchdacht, und<br />
selbst die Bitte der <strong>AUDIO</strong>-Redaktion,<br />
auch an die eifrigen Musiksammler zu<br />
denken und eine Sortierung der Alben<br />
à la „Neu hinzugefügt“ zu integrieren,<br />
wurde berücksichtigt. Die Konzentration<br />
auf eine App als universelle Steuerung<br />
macht die Handhabung effizient, schnell<br />
und komfortabel, reduziert aber die Fallback-Optionen:<br />
Die beiliegende Fernbedienung<br />
steuert die tatsächlichen<br />
Player-Funktionen wie Play oder Stop<br />
und bei Bedarf auch die Wandler-Vorstufe<br />
M51, ruft aber nicht das Netzwerkoder<br />
Setup-Menü auf. Über einen Webbrowser<br />
am Computer kann man den<br />
M50 <strong>im</strong> Netzwerk konfigurieren, jedoch<br />
nicht in der Musikbibliothek stöbern und<br />
Titel anwählen. Wie bei allen Streaming-<br />
Geräten gilt die Devise: Alles läuft so<br />
stabil, wie das Netzwerk es zulässt. Die<br />
Investition in ordentliches Equipment<br />
be<strong>im</strong> He<strong>im</strong>netzwerk spart oft Zeit und<br />
schont sicherlich Nerven.<br />
Zur Software-Intelligenz zählt auch die<br />
Schnelligkeit, mit der sich der M50 den<br />
Inhalt freigegebener Netzwerk-Musikordner<br />
aneignet. Für die Indizierung der<br />
rund 26 000 Titel starken <strong>AUDIO</strong>-Mediathek<br />
benötigte der NAD nicht mal eine<br />
halbe Stunde – inklusive Cover-Art. Dann<br />
stand sie dem Benutzer auch schon fein<br />
säuberlich geordnet zur Verfügung. Der<br />
Clou: Der M50 merkt sich ähnlich wie<br />
ein Sonos-System den Speicherort der<br />
Daten und legt selber nur Verweise ab.<br />
Da er diese Daten selbst erstellt und<br />
pflegt, ist er nicht auf externe Intelligenz<br />
angewiesen – auf der NAS muss also<br />
kein Mediaserver-Programm laufen. Auf<br />
dem <strong>AUDIO</strong>-Wunschzettel für zukünftige<br />
Updates fehlt eigentlich nur noch<br />
die Sortierung nach Ordnerstruktur, um<br />
auch unsauber getaggte Dateien schnell<br />
wieder zu finden.<br />
2<br />
Datenspeicher<br />
NAD M52, 1700 €<br />
PANZERSCHRANK FÜR MUSIKSCHÄTZE<br />
Der M52 soll, seinem Beinamen „Digital Music<br />
Vault“ nach, eine Art Tresorraum sein, in dem<br />
die Musikdaten wohlbehütet, aber auch in<br />
direkter Nähe lagern können. Denn still wie<br />
ein „Vault“ (was auch Gruft bedeuten kann)<br />
ist der M52 auf jeden Fall. Umhüllt von einem<br />
Stahl-Chassis und dem edlen Masters-<br />
Gewand drehen drei Festplatten ihre ruhigen<br />
Runden – geräuschlos, denn die speziell für<br />
Server-Farmen konstruierten Massenspeicher<br />
arbeiten mit viel langsameren Drehzahlen als<br />
normale Mult<strong>im</strong>edia-Harddiscs, sie lärmen<br />
weniger und brauchen außerdem fast keine<br />
Kühlung. Somit kann der M52 auf Lärmquellen<br />
wie Lüfter oder Ventilatoren guten Gewissens<br />
verzichten. Für die Sicherheit der Musikschätze<br />
soll ein RAID-Mechanismus sorgen<br />
(Redundant Array of Independent Discs).<br />
Dabei werden die Daten kontinuierlich<br />
redundant auf mehreren Discs gespeichert<br />
und gespiegelt – fällt eine der Festplatten aus,<br />
sind sie dann auf den beiden übrigen<br />
Speichern noch archiviert. Deswegen bleiben<br />
von den drei Terabyte nur zwei Terabyte an<br />
Gesamtkapazität übrig, was aber noch üppig<br />
Platz lässt für eine gigantische Musiksammlung.<br />
Blind darauf verlassen sollte<br />
man sich allerdings nicht – auch bei einem<br />
RAID-System können mehrere Festplatten<br />
gleichzeitig versagen. Die alte Informatiker-<br />
58<br />
MUSIK-SERVER-MODUS AN<br />
Zur Masters-Suite gehört auch eine eigene<br />
Speicherlösung namens M52. Dieser<br />
Datensafe, der mit drei jeweils ein Terabyte<br />
fassenden Server-Platten <strong>im</strong> RAID-<br />
5-Modus bestückt ist (insgesamt eine<br />
Kapazität von zwei Terabyte, entspricht<br />
rund 3000 Stunden Laufzeit in CD-Qualität),<br />
fällt optisch garantiert nicht als<br />
Festplatte auf. Noch weniger klanglich:<br />
Selbst sensible Ohren werden keinen<br />
Mucks wahrnehmen, der annähernd in<br />
die Kategorie „lärmend“ fällt. Der M52<br />
ist in erster Linie für alle HiFi-Fans<br />
gedacht, die ihre Zeit nicht vor einem<br />
Computer verbringen und be<strong>im</strong> Hören<br />
auf keinen Fall an einen solchen erinnert<br />
werden möchten. Er kann über das Netzwerk<br />
aber mit bereits vorhandenen<br />
Musik daten bestückt werden und dient<br />
dem M50 als festgelegter Speicherort<br />
für gerippte CDs. Sobald der M50 per<br />
Netzwerk mit dem Internet und per USB<br />
mit dem M52 verbunden ist, startet<br />
auch schon der Ripping-Modus: CD prüfen,<br />
vier Musikdatenbanken online nach<br />
den passenden Informationen abfragen,<br />
auslesen, Files und entsprechende Mewww.audio.de<br />
›02/2013
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
HiFi<br />
Chrono SLS Serie<br />
TAKTVOLL: HDMI-Anschlüsse an einem Streaming-Player sind<br />
ungewöhnlich, aber in diesem Fall mehr als sinnvoll. Über das<br />
HDMI-Kabel schickt der M50 die Musikdaten synchron getaktet<br />
via I2S-Schnittstelle an den M51 weiter.<br />
tadaten auf der Festplatte speichern, CD<br />
ausspucken, fertig. Die Tracks werden in<br />
rund der Hälfte ihrer Spielzeitdauer ausgelesen<br />
und finden sich anschließend<br />
wahlweise als FLAC oder MP3 (oder<br />
auch beides, falls der MP3-Player ebenfalls<br />
bestückt werden soll) fein säuberlich<br />
in der Mediathek eingeordnet wieder<br />
– natürlich mit passender Cover-Art.<br />
Sollte diese bei einem exotischen Exemplar<br />
fehlen, lässt sich zu einem späteren<br />
Zeitpunkt die Suche danach erneut starten.<br />
Ist der M50 nicht mit der externen<br />
Festplatte verbunden, spielt er die CDs<br />
einfach als Player ab.<br />
Last not least übern<strong>im</strong>mt der Universal-<br />
Wandler M51 das Kommando. Seine<br />
weisheit gilt auch hier: Daten, die nicht an<br />
drei verschiedenen, physisch getrennten<br />
Orten gespeichert wurden, existieren<br />
schlicht nicht.<br />
Der M52 ist speziell als Datensafe und<br />
Ripping-Speicher für den M50 konstruiert –<br />
und bringt außer einem USB-Anschluss<br />
keine weiteren Schnittstellen mit.<br />
Verbunden mit dem Streaming-Client, kann<br />
der M52 <strong>im</strong> Netzwerk gefunden und mit<br />
Daten bestückt werden – für HD-Files ist<br />
dies <strong>im</strong> Moment auch der einzige Weg;<br />
schließlich kann der M50 nur Audio-CDs<br />
auslesen. Im Gespräch ist aber eine zukünftige<br />
Option für direkte HD-Download-<br />
Einkäufe auf den Datenspeicher.<br />
Verantwortung ist umso gewaltiger, weil<br />
dem Streaming-Player selbst als Transport<br />
klanglich keine so relevante Rolle<br />
zufällt. Im Vergleich mit einem per S/P-<br />
DIF an einen neutralen Wandler angeschlossenen<br />
Linn Sneaky DS zeigten<br />
sich zwischen den beiden Netzwerk-<br />
Streamern, wenn überhaupt, nur marginale<br />
Unterschiede, <strong>im</strong> Blindtest kaum<br />
mehr nachvollziehbar. Die Hauptrolle<br />
be<strong>im</strong> Klang spielt <strong>im</strong> NAD-Trio ganz klar<br />
der DAC.<br />
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Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
„Direct Digital DAC“ und steht in direkter<br />
technischer Verwandtschaft zu Digital-<br />
Verstärkern wie dem M2, ebenfalls aus<br />
der Masters-Reihe. Wie der NAD-Amp<br />
transformiert der M51 eintreffende<br />
PCM- in PWM-Signale mit genügend<br />
Headroom für die Pegel-Informationen<br />
(siehe Kasten unten) und arbeitet nicht<br />
nur als Signalkonverter für High-Bit-Resolution<br />
bis zu 24/192, sondern bedient<br />
als regelbarer Vorverstärker direkt die<br />
XLR- oder RCA-Eingänge einer Endstufe.<br />
Am M50 angedockt, ist der DAC<br />
direkt über dessen Fernbedienung<br />
kontrollierbar. Zu seiner Eingangsvielfalt<br />
zählen neben AES/EBU und S/P-DIF<br />
auch ein asynchroner USB-Eingang (mit<br />
eigenem Treiber für Windows-PCs) und<br />
zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Signale,<br />
die beispielsweise schon ein relativ<br />
günstiger Universal-Player ganz bequem<br />
in Stereo-PCM-Form von SACD, DVD-<br />
Audio oder Blu-ray liefern kann.<br />
Zusammen mit ihrem Zuspieler-Gefährten<br />
M50 musste sich die DAC-Vorstufe<br />
direkt einem ähnlich wandelbaren Gegner<br />
mit Streaming-Client, multiplen<br />
Eingängen und Vorverstärker-Qualitäten<br />
stellen: dem Linn Akurate DSM (<strong>AUDIO</strong>-<br />
<strong>Test</strong> 2/2012). Gewohnt kraftvoll und<br />
3<br />
D/A-Wandler<br />
NAD M51, 2500€<br />
DIRECT DIGITAL – DER NAME IST PROGRAMM<br />
Als der M51 vor einigen Monaten (<strong>AUDIO</strong><br />
4/2012) zum Vorab-<strong>Test</strong> in der Redaktion landete,<br />
staunten die <strong>Test</strong>er bei der Inspektion<br />
des Geräteinneren nicht schlecht: Die<br />
gewohnte Audio-Arbeitsteilung, bei der ein<br />
D/A-Wandlerchip (oder mehrere) einer<br />
analogen, meist aus OP-Amp-Chips bestehenden<br />
Ausgangsstufe zuarbeitet, ist <strong>im</strong><br />
NAD-DAC einer neuen, konsequent bis<br />
un mittelbar vor die Ausgangsbuchsen digitalen<br />
Funktionsweise gewichen. Herz des<br />
neuen Konzepts ist ein DDFA (Direct Digital<br />
Feedback Amplifier) des Chipherstellers<br />
Zetex. Dieser Großkäfer empfängt Audiodaten<br />
aus den verschiedenen Eingängen des M51<br />
<strong>im</strong> gewohnten PCM-Format und rechnet sie<br />
in einen pulsweiten-modulierten (PWM-)<br />
Bitstrom mit 7bit Auflösung bei einer<br />
Samplingrate von 844kHz um – also in eine<br />
rasende Folge von Pulsen konstanter<br />
Spannung, die 128 (=2 7 ) verschiedene Breiten<br />
haben können. Verstärkt man diesen Puls-<br />
Strom mit geeigneten Schalttransistoren,<br />
reicht ein mildes Tiefpassfilter, um daraus<br />
wieder analoge Musikwellen werden zu lassen.<br />
Die Schaltung nach der Digital-Digital-<br />
Wandlung ist in jedem Fall sehr einfach und<br />
effizient, das Maß der Ausgangsverstärkung<br />
dabei beliebig skalierbar: Die Direct-Digital-<br />
Vollverstärker M2 und C390DD liefern üppig<br />
dreistellige Leistungen fast ohne Abwärme,<br />
<strong>im</strong> M51 wiederum ist die Schaltverstärker-<br />
Ausgangsstufe so klein d<strong>im</strong>ensioniert, dass<br />
man sie an existierende Verstärker, Endstufen<br />
oder Aktivboxen anschließen kann.<br />
Abgesehen von der Power funktionieren die<br />
volldigitalen Schaltverstärker und der DAC<br />
aber nach völlig identischem Prinzip. Man<br />
kann den DAC also als Kleinleistungs-<br />
Schaltverstärker betrachten – oder umgekehrt<br />
die Vollverstärker als DACs mit riesigen<br />
Ausgangsstufen beschreiben. Die Wahrheit<br />
liegt irgendwo in der Mitte.<br />
Zur Funktionsweise gehört auch, dass vom<br />
analogen Ausgang ein Korrektursignal auf<br />
MESSLABOR<br />
Die Frequenzgänge des M51 (o.Abb.) sind<br />
linealgerade bis auf einen ganz leichten<br />
Anstieg ab ca. 20kHz. Hervorragend ist der<br />
Störabstand mit 122dB, der Ausgangswiderstand<br />
liegt mit 143Ω <strong>im</strong> absolut unkritischen<br />
Bereich – der M51 kann auch längere Kabel<br />
ohne Klangverlust treiben. Klirr findet sich<br />
nur in winzigen Mengen und ist in den Spektren<br />
bloß deshalb sichtbar, weil das extrem<br />
geringe Rauschen ihn nicht verdeckt. In der<br />
Harmonischen-Analyse (1) verläuft der Klirr<br />
außergewöhnlich flach, ohne den sonst üblichen<br />
Anstieg zu höheren Ausgangspegeln.<br />
Interessant die Jittermessungen der M50/<br />
M51-Kombi bei S/P-DIF- und HDMI-Verbindung<br />
(2,3), den Letztere klar gewinnt (470<br />
vs. 334ps). L<strong>im</strong>itierender Faktor ist der M50<br />
– der M51 solo liefert extrem geringe 151ps.<br />
60<br />
www.audio.de ›02/2013
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
HiFi<br />
GLE Serie<br />
HOCHLEISTUNGS-ICS: Der große Chip rechts unten ist ein HDMI-Spezialist von Analog<br />
Devices, links auf dem Mainboard der Zetex-Chip. Für Strom sorgt ein Schaltnetzteil.<br />
den Eingang des DDFA-Chips rückwirkt,<br />
das von einem weiteren Prozessor berechnet<br />
wird. Diese intelligente digitale Gegenkopplung<br />
(digital feedback) ist Namensgeber<br />
des DDFA-Chipsatzes und wohl mitverantwortlich<br />
für den extrem niedrigen Klirr des<br />
Geräts. Eine weitere Qualitätssteigerung<br />
ergibt sich aus der achtkanaligen Auslegung<br />
des Chipsatzes: Da der M51 als Stereogerät<br />
nur zwei Kanäle benötigt, bündelt der DDFA<br />
je vier seiner Ausgänge zu umso präziser<br />
arbeitenden Teams.<br />
Ganz nebenbei regelt der Chip auch noch<br />
die Lautstärke auf höchst seriöse, einer<br />
klassischen Poti- oder PGA-Chip-Lösung in<br />
vielerlei Hinsicht überlegene Weise. Da die<br />
Berechnungen intern mit 35 Bit Genauigkeit<br />
erfolgen und direkt in einem entsprechend<br />
skalierten PWM-Signal resultieren, kann<br />
NAD auch den prinzipiellen Nachteil vieler<br />
digitaler Lautstärkeregelungen umgehen,<br />
unterhalb eines best<strong>im</strong>mten Pegels die<br />
Dynamik des Nutzsignals zu beschneiden.<br />
Der M51 besitzt selbst bei -60dB genügend<br />
Auflösung, um einem 24bit-Signal noch kein<br />
bit zu krümmen.<br />
Auch andere DSP-Funktionen lassen sich auf<br />
dem Chip umsetzen – <strong>im</strong> 390DD etwa gibt es<br />
ein digitales Bassmanagement und eine<br />
Klangregelfunktion. Das Direct-Digital-<br />
Konzept lässt sich in verschiedenen<br />
Konsequenz-Stufen verfolgen: Das Signal<br />
kann – bei den DD-Vollverstärkern – bis fast<br />
an die Lautsprecherklemmen digital bleiben,<br />
oder es wird bereits – be<strong>im</strong> M51 – vor den<br />
Cinch-Buchsen wieder analog. In beiden<br />
Fällen jedoch ist der Signalweg <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu konventionellen Lösungen bestechend<br />
einfach und geradlinig.<br />
Vom Prinzip her vergleichbare Technik findet<br />
sich aktuell noch in recht wenigen Geräten.<br />
Wadia etwa setzt mit dem rein digitalen<br />
Vollverstärker 151 und dem D/A-Wandler 121<br />
ein verwandtes Konzept um.<br />
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erdenklichen Quellen: AES/EBU, Koax, Toslink, asynchrones USB, zwei HDMI-Inputs.<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
61
Digital-Player › STREAMING-KETTE<br />
NICHT OHNE MEIN IPAD: Um alle<br />
Möglichkeiten des Streaming-Players auszukosten,<br />
sollte das NAD-App auf dem iPad laufen,<br />
auf iPhone und iPod wird es schon enger.<br />
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erweiterte Playlists (Queue)<br />
Bluetooth / AirPlay<br />
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Radio FM / DAB<br />
Internetradio / Musik-Abo<br />
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benötigte Server<br />
Gapless<br />
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überträgt ganze Playlists<br />
max. Abtastrate<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
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Bedienung<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL 1<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
NAD<br />
MASTERS M50<br />
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43,5 x 11,5 x 33 cm<br />
8,1 kg<br />
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– / –<br />
• (Typ A)<br />
– / –<br />
koax / opt. / AES/EBU /<br />
HDMI<br />
Ethernet / WLAN<br />
• (4-zeilig)<br />
• / •<br />
•<br />
– / –<br />
• (über ControlApp)<br />
– / –<br />
• (TuneIn) / • (WiMP)<br />
WAV, FLAC, AAC, ALAC...<br />
–<br />
•<br />
•<br />
•<br />
24/192<br />
ÅHochaufgelöst, tolle<br />
räumliche Abbildung und<br />
Feindynamik.<br />
Í Über Koax-Verbindung<br />
T<strong>im</strong>ing nicht ganz präzise.<br />
135 1<br />
sehr gut<br />
überragend<br />
135 PUNKTE 1<br />
SEHR GUT<br />
1<br />
Einstufung in Verbindung mit Wandler M51<br />
geschmeidig, legte der Schotte sofort<br />
die Messlatte weit hoch, kitzelte den<br />
Hörer mit feinen, gleichzeitig kraftvollen<br />
St<strong>im</strong>m-Modulationen des Estonian<br />
Male Choir, ließ die Kontrabass-Saiten<br />
<strong>im</strong> elegant-jazzigen „Smoothie“ (auf Iiro<br />
Rantalas Album „My History Of Jazz“,<br />
als HD-Download bei highresaudio.de)<br />
<strong>im</strong> perfekten T<strong>im</strong>ing schnalzen und<br />
verlieh dem Gitarrenspiel sowie der<br />
eigentümlichen St<strong>im</strong>me von Robin Peck<br />
<strong>im</strong> wunderschönen „Tiger Mountain<br />
Peasant Song“ der Fleet Foxes viel<br />
Ausdruck und Körper.<br />
Das NAD-Gespann konterte mit erstaunlicher<br />
Feinheit, einer größeren<br />
Bühne und ließ den Raum deutlicher Gestalt<br />
annehmen: die Kirche, in welcher<br />
der Estische Männerchor steht; das Studio,<br />
in dem die Kontrabass-Töne verhallen.<br />
Doch fehlte es der Kombi <strong>im</strong> ersten<br />
Durchgang noch am punktgenauen, perfekten<br />
T<strong>im</strong>ing des Linn. Sobald aber die<br />
<strong>Test</strong>er die Digitalschnittstelle von AES/<br />
EBU auf HDMI wechselten und der I2S-<br />
Bus Wirkung zeigen konnte, änderte<br />
sich das schlagartig: Die Konturen wurden<br />
schärfer, der Bass straffer, das Tempo<br />
exakter. Der Unterschied zu einer<br />
S/P-DIF-Verbindung war selten in dieser<br />
Deutlichkeit nachvollziehbar. Der Linn<br />
Akurate DSM machte nach wie vor<br />
seinem Namen alle Ehre, differenzierte<br />
die St<strong>im</strong>men <strong>im</strong> Estonian Choir mühelos,<br />
floss <strong>im</strong> Takt des Kontrabasses nur so<br />
dahin und präsentierte St<strong>im</strong>men als Teil<br />
der Musik, nicht als deren Gegenpart.<br />
Das NAD-Gespann hielt, über HDMI<br />
verbunden, mit seiner Auflösung und<br />
hervorragenden Feindynamik dagegen.<br />
Kurzum: ein klares Unentschieden. Für<br />
NAD und viele Streaming-Fans bedeutet<br />
die Masters Digital Music Suite aber<br />
nicht weniger als eine neue D<strong>im</strong>ension,<br />
nicht nur akustisch. Die Kombi ist jedenfalls<br />
schon vorbereitet auf Zuwachs: Die<br />
Software kann auch mehrere Clienten<br />
<strong>im</strong> Netzwerk verwalten.<br />
FAZIT<br />
Christine Tantschinez<br />
Stv. Chefredakteurin <strong>AUDIO</strong><br />
Zugegeben: Be<strong>im</strong> ersten Gespräch<br />
über die Masters Digital<br />
Music Suite war ich skeptisch.<br />
Zu groß war die Verwunderung,<br />
warum man ausgerechnet bei<br />
einem Streaming-Player die<br />
Wandlersektion auslagern und<br />
Taktfehler riskieren sollte. Doch<br />
die Skepsis wich dem Erstaunen<br />
und der Begeisterung. Nicht nur,<br />
dass NAD mit der HDMI-Verbindung<br />
und I2S-Schnittstelle zum<br />
M51 dem Jitter wirksam entgegentritt<br />
und meine erste Befürchtung<br />
zerstreute. Für mich gehört<br />
vor allem die Software-Lösung<br />
des Streaming-Players mit zu den<br />
besten auf dem Markt. Ob man<br />
den M52 dazu braucht, sei jedem<br />
selbst überlassen – aber die Kombi<br />
M50 und M51 ist eine Wucht.<br />
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Von edel-anmutigen Plattendrehern wie dem Pro-Ject Xtension 10 und dem VPI Scout II<br />
erwarten Vinyl-Fans auch klanglich viel. <strong>AUDIO</strong> hat sich jedenfalls von der Schönheit der<br />
beiden nicht blenden lassen – und genau hingehört.<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
Es spricht sich mehr und mehr herum:<br />
Vinyl klingt gut, und das<br />
kommt auch bei Musik-Interessierten<br />
an, die nicht mit LPs aufgewachsen<br />
sind. Das Ergebnis: Die Nachfrage<br />
steigt, der Platten-Markt ist stabil. Es<br />
gibt Neupressungen von Klassikern, daneben<br />
veröffentlichen auch zahlreiche<br />
aktuelle Acts ihre Alben zusätzlich auf<br />
Vinyl. Lana Del Rey oder Bands wie die<br />
Black Keys haben es vorgemacht, und<br />
viele folgen ihnen (selbst die Musik von<br />
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Lady Gaga ist als Vinyl erhältlich – wer’s<br />
braucht). So produzierte das größte europäische<br />
Presswerk, Opt<strong>im</strong>al in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
<strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr mehr als drei Millionen Scheiben. In<br />
den USA schoss der Verkauf von LPs um<br />
300 Prozent nach oben. Bei solch erfreulichen<br />
Nachrichten führen Vinyl-Aficionados<br />
natürlich Freudentänze auf. Doch<br />
früher oder später entsteht bei vielen der<br />
Wunsch, ihre <strong>im</strong>mer größere Platten-<br />
Sammlung mit einem adäquaten, gern<br />
etwas luxuriöserem Laufwerk zu genießen.<br />
Um solch einen Edelspieler ging es<br />
in den vielen Leserbriefen, die in den<br />
letzten Tagen vermehrt hier eintrudelten:<br />
den Xtension 10 Evolution von Pro-<br />
Ject. Um den <strong>Test</strong> noch spannender zu<br />
gestalten, muss der Pro-Ject gegen einen<br />
Kontrahenten aus Übersee antreten:<br />
Der Scout II trägt das Siegel „Made in<br />
the USA“ und kommt von VPI, der als<br />
Hersteller schon seit Jahrzehnten ein<br />
Wörtchen mitredet.
Analog › PLATTENSPIELER<br />
TEST<br />
Edle Laufwerke um 3000 Euro<br />
PRO-JECT XTENSION 10 3150 €<br />
VPI SCOUT II 2900 €<br />
Fotos: MPS, Archiv, vic&dd – Shutterstock<br />
www.audio.de 02 /2013 65
Analog › PLATTENSPIELER<br />
PRO-JECT XTENSION 10 EVOLUTION UM 3150 EURO<br />
Denkt man an die österreichischtschechische<br />
Plattenspieler-<br />
Schmiede Pro-Ject, kommt vor<br />
allem das hervorragende Preis-/Leistungs-Verhältnis<br />
ihrer Einsteiger-Laufwerke<br />
in den Sinn. Bei der Entwicklung<br />
des Xtension 10 tobten sich die Ingenieure<br />
aber mit dem Ziel aus, ein kompromissloses<br />
High-End-Laufwerk zu erschaffen.<br />
Hierarchisch n<strong>im</strong>mt der neue<br />
Xtension 10 den dritten Rang <strong>im</strong> riesigem<br />
Geräte-Portfolio des Herstellers ein, und<br />
befindet sich somit direkt unter der Signature-Serie<br />
und seinem großen Bruder,<br />
dem Xtension 12. Letzterer stand Pate<br />
bei der Konstruktion unseres Probanden,<br />
der ebenso aufwendig und pompös auftritt<br />
– nur eben etwas kompakter. Das<br />
merkt man vor allem an der kleineren Zarge,<br />
die jetzt standardmäßige HiFi-Rack-<br />
Maße besitzt.<br />
EVOLUTIONS-KISTE<br />
Die respekteinflößende „50kg”-Angabe<br />
auf der für sich genommen schon beeindruckenden,<br />
massiven Versand-Kiste<br />
lässt es bereits erahnen: Der Xtension 10<br />
ist ein klassisches Masse-Laufwerk, das<br />
konsequent auf reines Gewicht setzt.<br />
Das Innere des MDF-Chassis bekam dafür<br />
eine Füllung aus Metall-Granulat spendiert<br />
und bringt somit stattliche 22kg auf<br />
die Waage. Von diesem kühlen Metallkern<br />
ist aber nichts zu sehen, die Blicke<br />
bleiben ohnehin auf der beeindruckenden<br />
Oberfläche hängen: Mit einer hochglänzenden,<br />
perfekt lackierten Zarge in<br />
wahlweise Mahagoni, Olive oder schwarzem<br />
Piano-Lack, strahlt der Pro-Ject eine<br />
wohlig-kuschelige Wärme aus, die jedem<br />
HiFi-Rack gut steht. Die in den vier<br />
Standfüßen integrierten Magnete sorgen<br />
zwar nicht für einen gravitationslosen<br />
Schwebezustand, wollen jedoch eine<br />
elastische Entkopplung bewirken.<br />
Bekanntlich setzt Pro-Ject bei den Plattentellern<br />
seiner günstigeren Modelle<br />
auf Acryl oder MDF. Für ein Masselaufwerk<br />
sind diese beiden Materialien wegen<br />
ihres geringen Eigengewichtes jedoch<br />
ungeeignet. Ein massiver Metall-<br />
Teller wollte <strong>im</strong> Falle des Xtension 10<br />
trotz der hohen Masse indes auch nicht<br />
harmonieren. Viel mehr entpuppte sich<br />
eine Sandwich-Konstruktion, also ein<br />
Aufbau aus verschiedenen Schichten,<br />
als die beste Lösung: Im Inneren des<br />
6,4kg- schweren, präzisions-gefrästen<br />
Aluminium-Tellers befindet sich noch eine<br />
Lage aus einem speziellen vibrationsabsorbierenden<br />
Material, das etwaigen<br />
Resonanzen den Garaus machen soll.<br />
Getoppt wird das Ganze noch von einem<br />
5mm starken Vinyl-Deckel – das Material<br />
dafür liefern alte Schallplatten.<br />
Der Teller wird (wie schon bei den Standfüßen)<br />
von zwei unterschiedlich gepolten,<br />
sich abstoßenden Magnetringen unterstützt,<br />
was dem wuchtig d<strong>im</strong>ensionierten<br />
Lager einen guten Teil der Traglast<br />
abn<strong>im</strong>mt. Der fest eingebaute Wechselstrom-Motor<br />
bekommt seine Dreh-<br />
Geschwindigkeit von einer in den Xtension<br />
10 integrierten Pro-Ject Speed Box SE<br />
mitgeteilt (die Speed Box ist eine sonst<br />
optional erhältliche, externe Motorsteuerung).<br />
Auf Knopfdruck stehen 33 U/Min<br />
und 45 U/Min abrufbereit – für 78 U/Min<br />
muss man jedoch schon selbst Hand anlegen<br />
und den Riemen am Pulley auf die<br />
entsprechende Rille setzen.<br />
66<br />
www.audio.de ›02 /2013
Analog › PLATTENSPIELER<br />
VERDREHBAR: Eine kleine Klemmschraube neben dem Vertikallager<br />
erlaubt eine Einstellung des Nadelaz<strong>im</strong>uths durch Verdrehen des Armrohrs.<br />
INVERTIERT: Der Dorn des magnetunterstützten Tellerlagers<br />
gleitet in einer Bronze-Buchse mit Keramik-Lagerkugel.<br />
Um elektrische Einstreuungen zu vermeiden,<br />
liefert ein externes Netzteil die<br />
nötige regulierte Betriebs-Spannung.<br />
Wie der Name des Xtension 10 bereits<br />
andeutet, misst der Tonarm (ein auch solo<br />
erhältlicher Pro-Ject 10cc) zehn Zoll. Er<br />
besteht, wie mittlerweile fast alle Modelle<br />
des Herstellers, aus resonanzarmem<br />
und leichtem Carbon. Vier unterschiedliche<br />
Gegenwichte machen den Arm hinsichtlich<br />
des Tonabnehmer-Eigengewichts<br />
flexibel, könnten aber etwas<br />
straffer auf dem Arm sitzen – die Einstellung<br />
des Auflagedrucks wird dadurch etwas<br />
fummeliger als eigentlich nötig. Das<br />
Headshell am vorderen Ende bietet massig<br />
Platz für die Montage auch sperriger<br />
Tonabnehmer-Exoten. Ein Abtaster aus<br />
dem großen Ortofon-Programm wäre<br />
hier naheliegend – schon wegen des gemeinsamen<br />
Vertriebs in Deutschland<br />
und womöglich attraktiven Paketpreisen,<br />
nach denen es sich <strong>im</strong>mer zu fragen<br />
lohnt. Die <strong>AUDIO</strong>-<strong>Test</strong>er entschieden<br />
sich dann auch für das Ortofon 2M-<br />
Black (585€, <strong>AUDIO</strong> 3/08), ein extrem<br />
klirrarmes MM-System mit feinem<br />
Shibata-Diamanten.<br />
NIMM ZWEI<br />
MM deshalb, weil der Spieler mit härter<br />
aufgehängten MCs einen Hauch Nervosität<br />
in den Klang brachte. Das 2M schien<br />
mit dem Kohlefaserarm besser zu harmonieren<br />
und bot einen ausgewogenen,<br />
stabilen, kräftigen Klang, der besonders<br />
mit satten, klar definierten Mitten und<br />
einem fruchtig-frischen Hochtonbereich<br />
beeindruckte. Trotz der detailfördernden<br />
Frische hatten die <strong>Test</strong>er zu keiner Zeit<br />
das Gefühl, aggressiv angefaucht zu<br />
werden – bei aller Lebendigkeit herrschte<br />
stets der Eindruck fundamentaler Autorität.<br />
STECKBRIEF<br />
PRO-JECT<br />
XTENSION 10 EVOLUTION<br />
Vertrieb<br />
Audiotrade<br />
02 08 / 882 660<br />
www.<br />
audiotra.de<br />
Listenpreis<br />
3150 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
44 x 13 x 35 cm<br />
Gewicht<br />
22 kg<br />
Antrieb<br />
Vierkantriemen<br />
Geschwindigkeiten<br />
33, 45, 78 U/min<br />
Drehzahlumschaltung elektronisch/manuell (78)<br />
Arm-Höhenverstellung •<br />
Füße höhenverstellbar •<br />
Pitch-Regelung<br />
•<br />
Vollautomat / Endabschaltung. –/–<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅWuchtiges, absolut<br />
drehstabiles Laufwerk.<br />
ÍGegengewichte etwas<br />
wackelig, Arm empfindlich<br />
gegen Streufelder.<br />
Klang 105<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
105 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Das Gleichlaufspektrum (1) ist perfekt. Mit<br />
einem Wert von +/-0,045% erreicht der Xtension<br />
10 überdurschnittlich gute Ergebnisse.<br />
Auch das Rumpelgeräusch des Pro-Ject liegt<br />
bei hervorragenden 73/81dB (gemessen mit<br />
Platte/Koppler und Benz ACE) und zeigt bis auf<br />
zwei Spitzen bei etwa 175Hz und 590Hz (mit<br />
Koppler gemessen) keine Auffälligkeiten (2).<br />
Tiefenresonanz iegt bei 11Hz lat./vert.<br />
www.audio.de 02 /2013<br />
67
Analog › PLATTENSPIELER<br />
VPI SCOUT II AB 2900 EURO<br />
Die meisten Analog-Fans dürften<br />
den Hersteller aus New Jersey<br />
wegen seiner exzellenten Platten-Waschmaschinen<br />
kennen. Langjährigen<br />
<strong>AUDIO</strong>-Lesern dürfte VPI vielleicht<br />
auch noch bei Laufwerken ein Begriff<br />
sein. „Noch”, denn das letzte Mal als ein<br />
Plattenspieler dieser Firma auf den Redaktions-Prüfstand<br />
landete, ist genau 15<br />
Jahre her (TNT MK4, 29100 Mark, AU-<br />
DIO 1/98). Das konnte so nicht bleiben,<br />
zumal die Laufwerke „Made in USA” unter<br />
vinyl-affinen HiFi-Fetischisten einen<br />
exzellenten Ruf genießen. Bei VPI ist<br />
man stolz darauf, noch als traditionelles,<br />
familiengeführtes „Old-School”-Unternehmen<br />
zu bestehen, das – wie es sich<br />
gehört – die lokale Industrie unterstützt<br />
und jegliche Laufwerks-Teile (bis auf<br />
den Arm-Lift) in den USA fertigt.<br />
Manch einem dürfte unser <strong>Test</strong>gerät<br />
Scout II jedoch irgendwie bekannt vorkommen.<br />
Aus gutem Grund: Optisch<br />
gleicht er seinem Vorgänger, dem Scout,<br />
bis auf wenige Unterschiede wie ein Ei<br />
dem anderen. Nach drei Jahrzehnten<br />
Plattenspielerbau ist Firmenchef Harry<br />
Weisfeld zur Erkenntnis gekommen, das<br />
Rad nicht neu erfinden zu müssen, sondern<br />
viel mehr bestehende Konstruktionen<br />
<strong>im</strong> Detail weiter zu pflegen und zu<br />
verbessern. So spendierten die VPI-Entwickler<br />
dem Nachfolger des Scout einen<br />
neuen Plattenteller, einen überarbeiteten<br />
Antrieb und einen neuen Tonarm.<br />
Doch der Reihe nach...<br />
BORN IN THE USA<br />
Wie schon der Xtension 10 auf der letzten<br />
Doppelseite ist der VPI Scout II ein<br />
riemengetriebenes Masselaufwerk.<br />
Das Gewicht bringt vor allem der wuchtige<br />
Teller mit sich, der <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
Kunststoff-betellerten Ur-Scout das auffälligste<br />
Update darstellt. Der 4,8 cm hohe<br />
Teller besteht bei unserem Probanden<br />
aus massivem Aluminium, wobei<br />
eine dicke, bäuchlings eingearbeitete<br />
Stahlplatte potenzielle, klangschädigende<br />
Eigen-Resonanzen unterdrücken und<br />
nebenbei auch gleich das Gewicht erhöhen<br />
soll. Der Teller dreht sich VPI-typisch<br />
auf einem invertierten Lager mit<br />
Messingbuchse und einem Edelstahl-<br />
Dorn samt Keramik-Kugel. Der Taktgeber<br />
ist eine schwere Motordose, die<br />
zwecks mechanischer wie auch elektrischer<br />
Entkopplung separat in eine Aussparung<br />
an das Chassis geschoben wird.<br />
Die Zarge ist eine Sandwich-Konstruktion<br />
aus MDF und Stahl. Oben liegt die<br />
Faserplatte, nach Kundenwunsch hochglänzend<br />
oder matt, stets jedoch<br />
schwarz lackiert, darunter versteckt sich<br />
die Stahleinlage – <strong>im</strong> Klopftest verhält<br />
sich der Doppeldecker inert wie ein Felsblock.<br />
Der Tonarm (JMW-9 T) misst neun Zoll<br />
und beeindruckt mit seiner hochpräzisen<br />
Fertigungsqualität. Als klassischer<br />
Einpunktler balanciert er lediglich auf einer<br />
gehärteten Metallspitze und erfordert<br />
daher etwas Fingerspitzengefühl in<br />
der Justage – das Gegengewicht beeinflusst<br />
Auflagedruck und Az<strong>im</strong>uth zugleich.<br />
Das Tonarmrohr ist in seinem Inneren<br />
mit einer speziellen Bedämpfungsmasse<br />
beschichtet, die es von Eigenresonanzen<br />
befreien soll. Die aus<br />
dem Tonarm geführten Signalkabel finden<br />
via Lemo-Stecker Anschluss am<br />
Cinch-Terminalblock – das Arm-Oberteil<br />
lässt sich somit in wenigen Handgriffen<br />
austauschen.<br />
68<br />
www.audio.de › 02/2013
Analog › PLATTENSPIELER<br />
EINSTELLUNGSSACHE: Eine Rändelmutter am Sockel erleichtert die<br />
VTA-Justage, das exzentrische Gegengewicht kontrolliert den Az<strong>im</strong>uth.<br />
AUF DIE SPITZE GETRIEBEN: Der blitzsauber verarbeitete Tonarm<br />
JMW-9 T balanciert lediglich auf einer Hartmetall-Spitze (links).<br />
MASTER OF CEREMONY<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-<strong>Test</strong>er wählten zunächst<br />
den wunderhübsch verarbeiteten, exzellent<br />
klingenden MC-Abtaster „Yosegi”<br />
von EAT (<strong>AUDIO</strong> 12/2011) und den Creek<br />
Wyndsor (<strong>AUDIO</strong> 6/2011) in der Rolle<br />
des Phono-Amps. Als allererstes landete<br />
„Moanin’” von Art Blakey & The Jazz<br />
Messengers auf dem Teller. Und was<br />
der Scout II aus diesem live eingespielten<br />
Jazz-Klassiker schuf, war schmackhafteste<br />
audiophile Feinkost: Wie auf<br />
einem Silbertablett voller harmonisch<br />
angeordneter Hors d’oeuvres stellte er<br />
etwa den Raum mit einer herrlich blumig-lieblichen<br />
Luftigkeit <strong>im</strong> Mittelhochton<br />
dar, die einem das Wasser <strong>im</strong> Munde<br />
zusammenlaufen ließ. Der Hauch<br />
Extra-Wärme <strong>im</strong> Oberbass ging auf<br />
die Kappe des Yosegi. Denn mit einem<br />
Ortofon Jubilee tönte der Bass etwa<br />
in Tok Tok Toks Version von „Come Together”<br />
nun stramm und aufgeräumt –<br />
ohne engbrüstig zu wirken. Wärmer<br />
ging es mit dem Yosegi auch <strong>im</strong> Hochton<br />
zu: Ohne Detailreichtum einbüßen<br />
zu müssen, zeichnete der Scout ein<br />
noch seidiger sch<strong>im</strong>merndes Firmament<br />
– genau der Klang-H<strong>im</strong>mel, unter<br />
dem Vinyl-Fans am liebsten träumen.<br />
FAZIT<br />
Alexandros Mitropoulos<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Der Pro-Ject bevorzugte <strong>im</strong> Hörtest<br />
MMs wie das hervorragend<br />
passende 2M Black. Der VPI dagegen<br />
schien MCs zu lieben – besonders<br />
das Yosegi, mit dem er dynamisch<br />
und offen, aber zugleich<br />
wunderbar sinnlich klang.<br />
STECKBRIEF<br />
VPI<br />
SCOUT II<br />
Vertrieb<br />
H.E.A.R. GmbH<br />
040 / 413 55 882<br />
www.<br />
h-e-a-r.de<br />
Listenpreis<br />
2900 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
48 x 20 x 36 cm<br />
Gewicht<br />
18 kg<br />
Antrieb<br />
Vierkantriemen<br />
Geschwindigkeiten<br />
33, 45 U/min<br />
Drehzahlumschaltung manuell<br />
Arm-Höhenverstellung •<br />
Füße höhenverstellbar •<br />
Pitch-Regelung –<br />
Vollautomat / Endabschaltung. –/–<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅVerarbeitung, Tonarm-<br />
Konstruktion und<br />
-Qualität.<br />
ÍMotor könnte noch<br />
ruhiger laufen.<br />
Klang 107<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
107 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
MESSLABOR<br />
Das Gleichlaufspektrum (1) zeigt neben dem<br />
Mess-Signal der <strong>Test</strong>-LP (3,15kHz) paralelle<br />
Störspitzen, die von Motorvibrationen herrühren.<br />
Gleichlaufschwankungen: ±0,085%. Das<br />
Rumpelgeräusch des VPI (2) liegt bei niedrigen<br />
73dB mit Platte; die Kopplermessung liefert<br />
den gleichen Wert. Bis auf zwei geringfügige<br />
Spitzen bei 50/100Hz gibt es <strong>im</strong> Spektrum keine<br />
Auffälligkeiten. Der Arm ist mittelschwer<br />
und nahezu resonanzfrei.<br />
www.audio.de 02 /2013<br />
69
Komplett-Anlage › STREAMING-DESIGN-SYSTEM<br />
Bang, Bang!<br />
70 www.audio.de ›02 /2013<br />
■ Text: Christine Tantschinez<br />
Neues von Bang & Olufsen: Mit dem<br />
auffällig ungewöhnlichen A9 aus<br />
der neuen Serie B&O Play visieren<br />
die Dänen zielsicher ein modernes<br />
Publikum an. Ist die Mischung aus<br />
Kunstwerk und AirPlay-Klangkörper<br />
auch akustisch ein Volltreffer?<br />
TEST<br />
Außergewöhnliches Ton-Möbelstück<br />
B&O PLAY A9 UM 2000 €<br />
Der Überraschungseffekt ist mit<br />
dem A9 sicher. Jeder Besucher<br />
geht garantiert ahnungslos, aber<br />
mit interessierter Miene auf die knapp<br />
hüfthohe Scheibe zu und fragt sich still,<br />
ob der Hausherr ein Faible für Bogenschießen<br />
oder postmoderne Kunst hegt.<br />
Vermutlich fällt selbst das verräterische<br />
Stromkabel, das in die Eingeweide der<br />
Schüssel führt, nicht weiter auf – so lange,<br />
bis das Kunstwerk wie aus heiterem<br />
H<strong>im</strong>mel plötzlich mit Musik loslegt. Wie<br />
sollte man auch vermuten, dass sich<br />
innerhalb des knapp 14 Kilogramm<br />
schweren, schüsselartigen Objekts<br />
eine komplette Wireless-<br />
Streaming-Anlage inklusive<br />
Digital-Verstärker und Zweiwege-System<br />
samt gemeinsamem<br />
Woofer versteckt?<br />
Die austauschbare farbige<br />
Stoffhülle verbirgt eine <strong>im</strong> Fibonacci-Muster<br />
perforierte schwarze<br />
Kunststoffwand. Etwa auf Äquatorhöhe<br />
lugt jeweils ein Set aus Hoch- und Mitteltöner<br />
hervor, befeuert von einem eigenen<br />
Paar Class-D-Endstufen. Auch der<br />
stattliche Woofer hat seinen eigenen<br />
Antrieb, strahlt aber nach hinten ab.<br />
Mittels Schieberegler lässt sich seine<br />
Power je nach Platzierung etwas zügeln;<br />
für den freistehenden Betrieb, in der<br />
Ecke oder gar an der Wand – die der A9<br />
mittels eigener Halterung auch direkt<br />
schmücken kann.<br />
Zur perfekten Tarnung als Design-Objekt<br />
verzichtet der BeoPlay auf jegliche<br />
sichtbare Bedienelemente. Lediglich an<br />
der Rückseite wartet ein kapazitives<br />
Sensorfeld auf eine sanfte Hand zur<br />
Lautstärkeregelung. Nicht, dass man<br />
auf die manuelle Steuerung angewiesen<br />
wäre: Als AirPlay-System kann der A9<br />
natürlich komplett über iPhones, iPads<br />
oder auch iTunes auf PC und Mac kontrolliert<br />
und mit Musikdaten versorgt<br />
werden, wahlweise über eine Ethernet-<br />
Verbindung oder kabellos. Und nicht nur<br />
Apple-Fans können Klangfutter zusammenstellen:<br />
Smartphones und Tablets<br />
mit Android als Betriebssystem greifen<br />
entweder auf den bewährten AirPlay-<br />
S<strong>im</strong>ulator „Honey Player“ zurück – oder<br />
sie nutzen den BeoPlay einfach als<br />
DNLA-Client. Im Netzwerk gibt sich das<br />
Designmöbel als anspielbarer Partner zu
Komplett-Anlage › STREAMING-DESIGN-SYSTEM<br />
TIPP-SPIEL: Per Fingerstreich wird die<br />
Lautstärke geregelt, über App oder am Gerät.<br />
erkennen, dem man via geeigneter Kontrollsoftware<br />
(PlugPlayer, Kinsky etc.)<br />
aus fast allen Plattformen heraus ausgewählte<br />
Lieder servieren kann, gerne<br />
auch direkt von einem Medienserver auf<br />
einer NAS. Der Nachteil: Der BeoPlay<br />
A9 sucht <strong>im</strong> Netzwerk nicht selbst nach<br />
dem passenden Musikfutter und speichert<br />
auch keine Playlisten; er will lieber<br />
häppchenweise bedient werden – und<br />
spielt deswegen nur, solange die Service-Software<br />
aktiv ist und <strong>im</strong> DNLA-<br />
Modus auch nicht gapless. Zwar kann<br />
der A9 theoretisch auch über einen<br />
Webbrowser konfiguriert werden. Aber<br />
um ihn <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk überhaupt<br />
bekannt zu machen, ist ein Apple<br />
iDevice empfohlen. Darauf läuft dann<br />
die kostenlose Setup-App, die das System<br />
mühelos einrichtet und die ihm alsbald<br />
die ersten Töne entlockt.<br />
Der A9 mag unkonventionell aussehen,<br />
aber seine Entwickler legten offenkundig<br />
Wert auf traditionelle HiFi-Tugenden:<br />
Ob be<strong>im</strong> jazzigen Intro „Monoface“ des<br />
Neil Cowley Trios oder dem eigenwilligen<br />
„Kullervo Sonum“ des Estonian<br />
POSITIONS-WECHSEL: Der Schalter passt<br />
die Bass-Stärke an den Aufstellungsort an.<br />
Male Choir – der A9 neigte weder zu<br />
plumper Effekthascherei noch zu verschämter<br />
Zurückhaltung, zeigte sich<br />
stets ausgewogen und neutral abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Er gab sich auch nicht größer,<br />
als es seine Maße zulassen – Bühne und<br />
Abbildung sind natürlich begrenzt. Dafür<br />
konterte er mit einer erstaunlichen, sehr<br />
präzise elektronisch überwachten Pegelstabilität,<br />
die mühelos auch größere<br />
Lofts beschallt. Kurzum: Der A9 ist für<br />
so einige Überraschungen gut.<br />
FAZIT<br />
Christine Tantschinez<br />
Stv. Chefredakteurin <strong>AUDIO</strong><br />
Guckst Du noch oder hörst Du<br />
schon? Ungewöhnliches Design<br />
trifft auf handwerklich einwandfreie<br />
Technik und souveränen Klang.<br />
Natürlich gibt es für den Preis<br />
auch ausgewachsene Anlagen.<br />
Aber keine wird so verblüffen!<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out / Subwoofer<br />
Kopfhörer<br />
Video<br />
USB<br />
Digital In Koax / optisch<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege<br />
Aktivweiche<br />
schaltbarer Hochpass<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD<br />
Radio / CD / DVD<br />
Internetradio / Streaming<br />
Klangregler / Wecker<br />
Batteriebetrieb<br />
Bluetooth<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Klang<br />
Pegelfestigkeit<br />
Praxis<br />
Verarbeitung<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
B&O BEOPLAY<br />
A9<br />
B&O Deutschland GmbH<br />
089 / 75 90 52 30<br />
bang-olufsen.com/de<br />
2000 Euro<br />
2 Jahre<br />
auf Füßen: 70 x 91 x 41 cm<br />
14,5 kg<br />
– / •<br />
• Miniklinke / – / –<br />
–<br />
–<br />
• (USB-B)<br />
– /–<br />
2 / 2.1<br />
•<br />
–<br />
– / –<br />
– / – / –<br />
• (über App) / AirPlay<br />
– / –<br />
–<br />
–<br />
ÅNeutral und ausgewogen<br />
abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Í Spielt gapless nur über<br />
Airplay.<br />
90<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
überragend<br />
90 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Die Abbildung der Frequenzgangmessung<br />
(links) zeigt einen schönen, ausgewogenen<br />
Verlauf in der Einstellung „freistehend“.<br />
Die Pegel- und Klirramplituden messung<br />
(rechts) zeigt fast keinen Klirr bis 95dB, und<br />
dort auch nur <strong>im</strong> Bassbereich bis ca. 100Hz,<br />
bevor es aber richtig eng wird, greift die<br />
Elektronik ein. Im Standby-Betrieb benötigt<br />
der A9 ganze 0,4 Watt Leistung.<br />
B&O A9<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
B&O A9<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
80 dB 85 dB 90 dB 95 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›02 /2013<br />
71
Musik › POP & ROCK<br />
| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />
BACK AGAIN UND GUT WIE EINST IM MAI<br />
Bei Soundgarden ist Musikmachen wie Radfahren: Man verlernt es nicht. Nach 15 Jahren<br />
Auszeit glänzen die Grunge-Veteranen nun mit einem satten neuen Rock-Album voll<br />
klassisch-bewährter Tugenden des Seattle-Sounds.<br />
Irgendwie ulkig und dennoch passend,<br />
dass der Seattle-Vierer Soundgarden<br />
ausgerechnet auf dem Vertigo-Label zurückkehrt<br />
– einst Hort von Black Sabbath,<br />
später He<strong>im</strong>at von Metallica. Denn das<br />
Quartett aus dem äußersten Nordwesten<br />
der USA ist fast sowas wie ein Bindeglied<br />
zwischen den Jahrzehnten und Genres.<br />
Ozzy Osbourne & Co. zählen ebenso zu<br />
den Inspirationsquellen der vier Musiker<br />
wie Led Zeppelin. Dieser düster rollende,<br />
heavy Rock-Sound war es, der sie von<br />
ihren Grunge-Kombattanten Nirvana (voller<br />
Punk-Furor) und Pearl Jam (eher groovy<br />
rockend, ekstatisch und <strong>im</strong>provisierend)<br />
unterschied.<br />
Vor mehr als 15 Jahren ließen Soundgarden<br />
es dann vorerst gut sein; fortan<br />
war pr<strong>im</strong>är Sänger Chris Cornell (mit<br />
Rage-Against-The-Machine-Mitgliedern<br />
als Audioslave) hier und da präsent.<br />
Wer nun das Comeback album<br />
„King An<strong>im</strong>al“ hört, der<br />
fragt sich, warum die Reunion<br />
und das sechste<br />
Studioalbum so ewig<br />
auf sich warten ließen.<br />
Soundgarden<br />
anno 2012 klingen<br />
<strong>im</strong> positiven Sinnw<br />
so, als wären sie nie<br />
aus dem Geschäft<br />
gewesen. Heute<br />
noch mehr denn je<br />
gilt: Weit und breit gibt<br />
es nur wenige Bands,<br />
Post-Grunge<br />
die derart souverän Power und Finesse<br />
in starken Songs mit solch instrumentaler<br />
Fertigkeit kombinieren können. Da erzeugt<br />
die Kraftzentrale Ben Shepherd (Bass) und<br />
Matt Cameron (Drums) wuchtige, unwiderstehliche<br />
Grooves, da zeigt sich K<strong>im</strong> Thayil<br />
als inspiriert-universeller Gitarrist mit Biss<br />
und Feeling in Rock, Grunge und Blues.<br />
Und natürlich wird dieser massive Bandsound<br />
gekrönt von einem der expressivsten<br />
Rock-Vokalisten. Ob die Adrenalin-geladene<br />
Single „Been Away Too Long“ (!), das<br />
heavy- erdige „Blood On The Valley Floor“<br />
oder die groovy Akustik-Nummer „Black<br />
Saturday“ – in der Summme kommt „King<br />
An<strong>im</strong>al“ dem Meister-Opus „Superunknown“<br />
verblüffend nahe.<br />
Ein Fest für alle, die kernigen „rock with<br />
balls“ lieben – in transparentem und kompakt-sattem<br />
Sound, der die Nachbarn<br />
garantiert nicht begeistert. Oder ebenfalls<br />
zu Soundgarden-Fans macht. Claus Böhm<br />
Superunknown, Alice In Chains<br />
POP-CD DES MONATS<br />
SOUNDGARDEN<br />
King An<strong>im</strong>al<br />
Interscope/Universal; CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
72<br />
www.audio.de ›02 /2013
<strong>AUDIO</strong>PHILE CDS DES MONATS<br />
Ashley Davis<br />
Songs Of The Celtic Winter<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Dakota Suite<br />
An Almost Silent Life<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Musik › POP & ROCK<br />
Daisy Rings / DA Music (CD)<br />
Weihnachten ist durch, der Winter aber noch lang – da darf schon<br />
noch einige Wochen am Christstollen genascht werden. Und<br />
an Platten wie dieser: Erhaben zieht „Songs Of The Celtic Winter“ mit<br />
Ashley Davis seine Bahn. Wollte man die Sache kurz und knapp auf den<br />
Punkt bringen, hieße das Fazit: Hier gibt’s einfach „nur“ schöne Musik<br />
in schönem Klang. Das Gehe<strong>im</strong>nis indes liegt in der richtigen Dosierung.<br />
Pathos in den Arrangement, Tremolo in der St<strong>im</strong>me? Schon, aber nicht<br />
zu viel. Hall <strong>im</strong> Klang? Unbedingt – aber ohne den berüchtigten „Kathedralen“-Effekt,<br />
bei dem der<br />
Raum in einen übertrieben Enya, Clannad, Loreena McKennitt<br />
weiten H<strong>im</strong>mel wächst.<br />
So gelang der Lady aus<br />
Kansas (die in L<strong>im</strong>erick<br />
Irische Musik studierte) ein<br />
st<strong>im</strong>miges Potpourri aus<br />
Eigenkompo sitionen und<br />
keltischen Traditionals. Und<br />
wo Genre-Topstar Enya<br />
gerne mal ein wenig kitschig<br />
klingt, gibt sich Ashley Davis<br />
zwar ähnlich feierlich, aber<br />
folk verbundener <strong>im</strong> Ton.<br />
Christof Hammer<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Glitterhouse/Indigo (CD, LP)<br />
The most beautiful sound next to silence“ – diese Zeile kreierte<br />
einst das Münchner Label ECM als ult<strong>im</strong>ativen Cla<strong>im</strong> für eine<br />
Plattenfirma. Einen ähnlichen Ton schlägt hier Chris Hooson an: „An<br />
Almost Silent Life“ nennt der Kopf des englischen Ensembles Dakota<br />
Suite dieses neue Album – und zeigt in ruhigen Grenzgängen zwischen<br />
Folk und Min<strong>im</strong>al Music, dass auch er genau weiß, wie wichtig Stille,<br />
an den richtigen Stellen gesetzt, für die Aura der Musik ist. Die Technik<br />
unterstreicht diese Philosophie mit einem fein aufgelösten Sound, der<br />
gar nicht daran denkt, jedes<br />
Willard Grant Conspiracy, Lambchop Stäubchen aus der Tonspur zu<br />
kehren – und so diese leisen,<br />
von Piano, Gitarre oder Klarinette<br />
getragenen Akustikpretiosen<br />
int<strong>im</strong>-atmend abbildet.<br />
Im Sinne von Vorbildern wie<br />
den Jazz-/Klassik-Feingeistern<br />
Bill Evans und Arvo Pärt wird<br />
hier jeder Ton reflektiert und<br />
hinterfragt und nur gespielt,<br />
was unbedingt nötig ist. Dass<br />
dennoch alles Seele hat,<br />
zeigt die Handschrift wahrer<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Könner. Christof Hammer<br />
SCHÄTZE DES MONATS<br />
Yo La Tengo Fade<br />
Matador-Beggars / Indigo (CD, LP)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Seit der Trennung von Thurston<br />
Moore und K<strong>im</strong> Gordon (Sonic<br />
Youth) dürften Ira Kaplan und Georgia<br />
Hubley das dienstälteste Ehepaar<br />
<strong>im</strong> Indie-Rock-Business sein.<br />
Die Duo, Herz und Seele von Yo La<br />
Tengo, steht seit 1984 zusammen<br />
<strong>im</strong> Studio und auf der Bühne. Auch<br />
Bassist James McNew ist schon<br />
gut 20 Jahre dabei. Nach so viel<br />
gemeinsam verbrachter Zeit ist die<br />
Band aus Hoboken, New Jersey ein<br />
perfekt eingespieltes Team, auch die<br />
zehn neuen Songs wirken wie aus<br />
einem Guss. Dass „Fade“ trotzdem <strong>im</strong>mer wieder überrascht, ist das<br />
Verdienst von John McEntire (Tortoise). Der ist bekannt für Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />
und detailverliebte Produktionen – so sorgt <strong>im</strong> gemütlichen<br />
Streicher-Piano-Feelgood-Folk „Is That Enough“ eine hintergründig<br />
quengel nde Gitarrenspur für Reizpunkte. Schwebende Orgelakkorde,<br />
etwas melodischer Noise und zum Finale eine melancholische Posaune<br />
– so entstand ein entspanntes, reifes Album in facettenreichem,<br />
allerdings ab und an sehr dicht geschichtetem Klang. Michael Sohn<br />
Velvet Underground, Tame Impala, Sonic Youth<br />
The Avett Brothers The Carpenter<br />
Republic/Universal (CD)<br />
Einige Kritiker mäkeln, das inzwischen siebte Album der Band aus<br />
North Carolina sei sehr auf das Thema Tod fokussiert. Okay: Der<br />
Tod taucht <strong>im</strong> ersten Song „The Once And Future Carpenter“ wie <strong>im</strong><br />
finalen „Life“ auf und schwirrt auch durch andere Lieder. Dennoch ist<br />
„The Carpenter“ – wie der Vorgänger „I And Love And You“ (2009)<br />
von Rick Rubin produziert – etwas anderes als lediglich ein in Schwarz<br />
getränktes Songkompendium. Die Brüder Scott und Seth Avett sind<br />
gereift und erwachsener. So schreiben sie zwar über das Lebensende,<br />
aber eher aus der Perspektive des Älterwerdens und nicht des (zu)<br />
Altseins. „Things change and get strange with the movement of t<strong>im</strong>e<br />
/ It’s happening right now to you“, singt Scott mit schleppendem Ton in<br />
„Down With The Shine“. Die Atmosphäre der zwölf Songs ist entsprechend<br />
nach innen gerichtet, bedachter und greift emotional tiefer als<br />
früher. „The Carpenter“ umfasst Country-Folk und melancholische<br />
Balladen („Winter In My Heart“)<br />
– eine feine Kollektion, mit der die<br />
Avett Brothers zwar das Buch der<br />
Country Music nicht neu schreiben,<br />
aber dieses Genre in einen frischen<br />
Ton für eine neue Generation von<br />
Fans übersetzen. Willi Andresen<br />
R. Sexsmith, The Band, W. Jennings<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Universal; Decca Records; Mark Duggan / ACT Music;<br />
EMI; Eric Larrayadieu, Louis Castelain / Harmonia Mundi<br />
73
Musik › POP & ROCK<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Short Shots<br />
S<strong>im</strong>ple Minds: 5x5 Live (Virgin/EMI)<br />
Je fünf Songs aus ihren ersten<br />
fünf Alben plus sechs Bonustracks<br />
in netter Hardcover-Box:<br />
J<strong>im</strong> Kerr & Co. bilanzieren ihre<br />
2012er Europatour auf zwei Live-<br />
Discs und rücken vor allem das<br />
lange Zeit eher stiefmütterlich<br />
behandelte Frühwerk („I Travel“,<br />
„Theme For Great Cities“) wieder<br />
stärker ins Rampenlicht. Leider<br />
kommt der Klang nicht recht aus<br />
dem Quark. ham<br />
Ben Montague Tales Of Flying And<br />
Falling (Nusic/EMI)<br />
Gefällige Melodien kann dieser<br />
junge Brite ohne Frage komponieren.<br />
Noch aber fehlt es seinem<br />
Mainstream-Pop der Marke Robbie<br />
Williams und Ronan Keating<br />
etwas an Individualität, Witz und<br />
Risikobereitschaft. ham<br />
Claudia Brücken The Lost Are<br />
Found (Alive, CD/LP)<br />
Die einstige Avant gardepop-Ikone<br />
der Band Propaganda („A Secret<br />
Wish“), schuf zusammen mit<br />
Stephen Hague (New Order) ein<br />
fluffiges E-Pop-Album mit Covers<br />
von „unfairerweise übersehenen“<br />
Songs aus vier Dekaden – von<br />
den Bee Gees und David Bowie<br />
über Robbie Robertson bis Stina<br />
Nordenstam. Statt spannendkühl<br />
tönt es heute freilich eher<br />
gepflegt nett und gemütlich. cd<br />
Menahan Street Band The Crossing<br />
(Daptone / Groove Attack)<br />
„Vibe und Emotionalität“ sind für<br />
Bandleader Thomas Brenneck die<br />
wesentlichen Bestandteile seines<br />
aus den Dap-Kings hervorgegangenen<br />
Brooklyner Ensembles<br />
– und nutzt diese Tugenden für instrumentalen<br />
Retro-Soul zwischen<br />
Stax/Motown, James-Bond-Flair<br />
und, TripHop-Referenzen. ham<br />
Gianna Nannini Inno (Sony)<br />
Mit Produzent Will Malone (Massive<br />
Attack, The Verve) kreierte die<br />
Nannini eine etwas seltsame Cuvée<br />
aus soften (Streicher satt) und<br />
eher rockigen Tönen: breitbeiniger<br />
Italo-Pop, mal herb, mal marmeladig<br />
<strong>im</strong> Ausdruck. ham<br />
Country<br />
Kris Kristofferson<br />
Feeling Mortal<br />
Swing, Pop<br />
KK-Records / Rough Trade (CD)<br />
Wie bei Johnny Cash oder Willie Nelson<br />
wiegt auch bei Kris Kristofferson ein schön<br />
verknautschtes und verwittertes vokales<br />
Charisma ein für sich genommen reduzier tes<br />
st<strong>im</strong>mliches Register mehr als auf. Was auch<br />
auf Album No. 28 bestens passt zu ernsten<br />
Songs über das Leben und die Schrammen<br />
und Wunden, die es schlägt. Die Arrangements<br />
sind getragen und schlicht, Gitarre,<br />
Bass, Drums plus Piano sowie vereinzelt<br />
eine Pedal-Steel-Gitarre („Stairway To The<br />
Bottom“) sind das Max<strong>im</strong>um. Und wie bei<br />
den Kooperationen zwischen Rick Rubin und<br />
Johnny Cash ist es hier die Produzenten-<br />
Liaison mit Don Was, welche die Persönlichkeit<br />
K. K. in ein neues Licht taucht. Claus Böhm<br />
Johnny Cash, Willie Nelson<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
The Bryan Ferry Orchestra<br />
The Jazz Age<br />
BMG Rights / Good To Go (CD, LP)<br />
Swing und Charleston sind momentan der<br />
dernier cri unter europäischen Großstädtern<br />
– und ist nicht auch Bryan Ferry eigentlich<br />
ein moderner Wiedergänger des Salonlöwen<br />
der goldenen 20er Jahre, sind nicht Glamour<br />
und Dekadenz die Eckpfeiler seines Sounds?<br />
Findet bei diesen (instrumentalen!) Neuinterpretationen<br />
großer Roxy-Songs <strong>im</strong> Hot-Jazz-<br />
Gewand also zusammen, was zusammengehört?<br />
Jein: Zwar geriet „The Jazz Age“<br />
durchaus originell – selbst Kenner müssen<br />
zwe<strong>im</strong>al hinhören, um Songs wie „Don’t Stop<br />
The Dance“ oder „Avalon“ wiederzuerkennen.<br />
Aber diese ironischen Selbstreflexionen<br />
(inklusive künstlicher Patina <strong>im</strong> Klang) sind<br />
ganz klar Geschmackssache. Christof Hammer<br />
die Originalversionen – nicht zu toppen<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Indie-Ethno-Pop<br />
Asaf Avidan<br />
Different Pulses<br />
Rock<br />
Telmavar Rec. / Universal (CD)<br />
Dieser junge Israeli hat mehr zu bieten als<br />
nur seinen markant-brüchigen Falsettgesang<br />
Marke „gefallener Engel“ und den Überraschungshit<br />
„The Reckoning“: Nach seinen<br />
Aufnahmen als AA & The Mojos fasziniert<br />
Asaf Avidan bei seinem Solodebüt mit<br />
elektrifizierten Chansons, in denen Blues auf<br />
Folk und Pop trifft und Balkanbläser, Westerngitarren<br />
sowie Indietronic-Sounds stets<br />
mit leichter Schlagseite durch die Arrangements<br />
torkeln. Eine gelegentliche klangliche<br />
Unschärfe (etwa in den S-Lauten) stört bei<br />
einer ansonsten spannenden Abmischung<br />
übrigens keineswegs, sondern verleiht diesem<br />
farbenprächtigen Indie-Ethno-Pop einen<br />
weiteren Schuss Extravaganz. Christof Hammer<br />
Tom Waits<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Aerosmith<br />
Music From Another D<strong>im</strong>ension!<br />
Columbia/Sony (CD, LP+CD, CD+DVD )<br />
„Das ist die Platte, die herauskommt, wenn<br />
wir fünf zusammen in einem Raum sind, uns<br />
gegenseitig anschreien und die Lautstärke<br />
hochdrehen“, beschreibt Joe Perry das<br />
erste „richtige“ Aerosmith-Werk seit „Just<br />
Push Play“ (2001). Diese Gruppen-Therapie<br />
führte zu einem Album, das weitgehend als<br />
balladenfreie Zone daherkommt – auch die<br />
einzige Ausnahme „What Could Have Been<br />
Love“ setzt auf Gitarren statt auf Streicher.<br />
Stattdessen beschwören Steven Tyler & Co.<br />
mit rotzigen Rocksongs voll erdiger Blueseinflüsse<br />
und den pfundig böllernden Drums<br />
von Joey Kramer ganz die alten Bandtugenden<br />
aus den 80er Jahren. Ebenfalls<br />
old school: der arg enge Klang. Christof Hammer<br />
Pump, Get A Grip; Rolling Stones<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
74<br />
www.audio.de ›02 /2013
Rock<br />
Coldplay Live 2012<br />
Parlophone/EMI (CD+DVD, Blu-ray+CD; Tonformate: Stereo 2.0, DD 5.1, DTS 5.1; Extras: photo gallery)<br />
Ein Sabbat-Jahr haben Chris Martin & Co.<br />
für 2013 angekündigt – die Batterien müssen<br />
wieder aufgeladen werden. Vorher kommt<br />
noch diese Tourbilanz der „Mylo Xyloto“-<br />
Weltreise 2012: ein Mitschnitt voll durchaus<br />
interessanter Einblicke. Zu besichtigen gibt’s<br />
(in top Bild- und Klangqualität) eine Band, die<br />
<strong>im</strong> Superstar-Status angekommen ist und die<br />
es schafft, den damit verbundenen Erwartungen<br />
und Verpflichtungen – ein hit-gieriges<br />
Publikum, ein stadionfüllendes Showkonzept<br />
– ohne allzu große Anbiederungstendenzen<br />
gerecht zu werden. Und der es gelingt, ihren<br />
Konsenspop noch unter hörbarer emotionaler<br />
Anteilnahme zu spielen und nur moderat in<br />
den Routinemodus zu schalten. Gefilmt wurde<br />
unter der (etwas arg konventionellen und auf<br />
Heldeninszenierung bedachten) Regie von Paul<br />
Dugdale (u. a. Adele „Live At The Royal Albert<br />
Hall“) in Paris, Madrid, Los Angeles, Montreal<br />
und Glastonbury. Optisch gibt es Leuchtfarbe<br />
satt plus etwas Pyrotechnik (sowie viele<br />
Schwarzweiß-Parts als cleveren Kontrast),<br />
musikalisch den bandtypischen, jubilierenden<br />
Wohlfühl-Sound mit bewährt filigranen,<br />
bisweilen erstaunlich rockigen Tönen. Dazu<br />
glänzt Chris Martin als hyperaktiver Bühnenderwisch,<br />
die Klasse von Songs wie „Clocks“<br />
oder „Yellow“ steht ohnehin außer Frage.<br />
Allerdings: Ein Track wie „Paradise“ zeigt denn<br />
auch, wo die Coldplay’sche Chorseligkeit an<br />
ihre Geschmacksgrenzen stößt. Christof Hammer<br />
Parachutes, Live 2003 – Chris & Co. damals noch vor 5000 statt vor 50000 Fans<br />
Musik: Klang: Bild:<br />
<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />
SO TESTEN WIR JEDEN<br />
MONAT DIE NEUEN CDS<br />
● <strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die<br />
wichtigsten neuen Tonträger vor.<br />
Erfahrene Rezensenten bewerten nach<br />
den folgenden Kriterien:<br />
● Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />
(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />
● Klang für die Aufnahmequalität<br />
● Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />
● <strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />
ähnlichem Musikstil<br />
● In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />
null bis fünf Ohren.<br />
Das Raster:<br />
überragend<br />
sehr gut<br />
gut<br />
befriedigend<br />
ausreichend<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret<br />
mit ähnlichem Musikstil.<br />
Musik › POP & ROCK<br />
Prog-Rock, Art-Pop<br />
Producers<br />
Made In Basing Street<br />
IMG / Rough Trade (CD)<br />
Die Gentlemen geben sich die Ehre:<br />
Lol Crème, Trevor Horn, Stephen Lipson<br />
und Top-Drummer Ash Soan haben über<br />
Dekaden die britische Pop- und Rockszene<br />
geprägt – etwa bei 10cc, Kate Bush, den Pet<br />
Shop Boys, ABC, Robbie Williams und Seal.<br />
Nun ziehen die Profis gemeinsam sämtliche<br />
Register der Producer-Kunst und schichten<br />
treibende Beats, sonnenbestrahlte E-Gitarren<br />
und groovende Bassläufe zu unaufgeregtem<br />
Soft-Rock und synthie-umwölktem<br />
Pathos-Pop. Das ist nett gedacht, professionell<br />
produziert, klanglich frisch und knackig<br />
umgesetzt – und doch: Kein Vergleich zu den<br />
Glanztaten vergleichbarer Acts wie A-ha<br />
oder Tears For Fears.<br />
Claus Dick<br />
Crowded House, 10cc<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Americana/Folk-Pop<br />
Jason Collett<br />
Reckon<br />
Arts & Crafts / Rough Trade (CD+Bonus-CD; LP)<br />
(Endlich) mal wieder einer, der den Mund<br />
aufmacht und ansingt gegen Finanzkrisen-<br />
Verantwortliche und unsoziale Tendenzen.<br />
Also alles wie anno dazumal bei 68er-<br />
Protestlern von Baez bis Dylan? Mitnichten:<br />
Der Typ von der Band Broken Social Scene<br />
schüttelt zackige Protestlieder und melodiesatte<br />
folkige Songs weit weniger lamentierend,<br />
sondern eher unverkrampft aus dem<br />
Ärmel. Dabei klingt der Kanadier mal einen<br />
Tick wie Andrew Bird oder Neil Young und<br />
poltert schon mal wie die Talking Heads.<br />
Pr<strong>im</strong>a: Dem Album liegt eine Best-Of-Bonus-<br />
CD zum weiteren Kennenlernen bei. Der<br />
Klang: knackig, mit recht ausgewogener<br />
Farb gebung.<br />
Claus Dick<br />
Josh Rouse, Andrew Bird<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
... und läuft!<br />
Wiederentdeckte Perlen, Dauerbrenner,<br />
Platten für die Insel: <strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Christof Hammer verrät, was bei ihm<br />
zu Hause derzeit rauf- und runterläuft.<br />
Babyshambles: Shotter’s Nation<br />
(2007; Parlophone)<br />
Mit rauem Rock, lässigen Kinks-Hommagen<br />
und smartem Akustik-Swing tritt<br />
Pete Dogherty hier charmant die Türe<br />
ein. Eignet sich übrigens auch pr<strong>im</strong>a als<br />
<strong>Test</strong>scheibe für noch leicht<br />
diffuse Bekanntschaften:<br />
Es gab schon Gäste, die<br />
hier nach drei Titeln irritiert<br />
geflüchtet sind – danke,<br />
Pete, für den Fingerzeig.<br />
Elvis Costello And The<br />
Attractions: Imperial Bedroom<br />
(1982; Deluxe-Edition, Demon,<br />
2005) Im Costello-Oeuvre finden sich<br />
arge Langweiler. Wie gut der große<br />
Intellektuelle unter Britanniens<br />
Barden sein kann,<br />
zeigt sein opus magnum<br />
voll traumhafter Balladen<br />
und knitzen Songs zwischen<br />
Pop, Wave und Soul.<br />
www.audio.de ›02/2013 75
Musik › POP & ROCK<br />
Indie-Pop<br />
Elektro-Pop<br />
(Hard-)Rock<br />
Villagers<br />
(Awayland)<br />
Pantha Du Prince & The Bell<br />
Laboratory Elements Of Light<br />
Michael Schenker<br />
Temple Of Rock – Live In Europe<br />
Domino/GoodToGo (CD, LP + MP3-Download)<br />
Rough Trade / Beggars / Indigo (CD, LP)<br />
in-akustik (Deluxe Edition, 2 CDs / Blu-ray / DVD)<br />
Conor J. O’Brien hat eine Fähigkeit, über die<br />
nicht viele verfügen: Auch wenn die Musik<br />
des irischen Songwriters scheinbar ruhig<br />
dahinfließt, hält er das Intensitätslevel <strong>im</strong>mer<br />
so hoch, dass man nicht anders kann als<br />
konzentriert zuhören. Das liegt teils an seiner<br />
verletzlich wirkenden, flehenden St<strong>im</strong>me,<br />
vor allem aber daran, dass die Stücke sich<br />
unter der wohlklingenden Oberfläche ständig<br />
entwickeln: Das zweite Album seines Bandprojekts<br />
Villagers besticht mit Rhythmus- und<br />
Dynamikwechseln, überraschend aufgezogenen<br />
Hallräumen oder leichtfüßigen Balladen,<br />
die langsam zur Hymne anwachsen. Statt<br />
der Wiederholung von Erfolgsformeln regiert<br />
hier die Lust auf Exper<strong>im</strong>ente. Michael Sohn<br />
Grizzly Bear<br />
Was passiert, wenn ein Min<strong>im</strong>al-Techno-<br />
Produzent sein Instrumentarium um ein<br />
Carillon (ein mittelalterliches Glockenspiel)<br />
und ein sechsköpfiges Percussion-Ensemble<br />
erweitert? Bei Hendrik Weber (aka Pantha Du<br />
Prince) ist das Ergebnis ein fließendes, zeitloses<br />
wie auch hermetisches Min<strong>im</strong>al-Werk,<br />
bei dem sich die Bestandteile der Clubkultur<br />
<strong>im</strong> Kontext der E-Musik spiegeln dürfen. Die<br />
fünf Stücke folgen einer ökonomischen Logik,<br />
wechseln subtil zwischen stiller Meditation,<br />
launischem Impulsieren und schemenhafter<br />
Euphorie. Dabei bewahrt sich „Elements Of<br />
Light“ trotz überschaubarer Stilmittel eine<br />
unverschämte Frische: ein Highlight der<br />
aktuellen Electronic Music. Daniel Vujanic<br />
Steve Reich, Gas<br />
Der heute 58-jährige jüngere Bruder des<br />
prominenten „Scorpions“-Rudolf inszenierte<br />
dieses abendfüllende Rock-Werk <strong>im</strong><br />
letzten Mai <strong>im</strong> niederländischen Tilburg und<br />
be<strong>im</strong> Londoner High Voltage Festival vom<br />
Juli 2011. Dabei zieht der Flying-V-Gitarrist<br />
zusammen mit Rock-Recken wie Doogie<br />
White, Herman Rarebell, Francis Buchholz<br />
und Wayne Findley sämtliche Register<br />
seines Könnens. Die Blu-ray-Disc (Tilburg-<br />
Konzert) wertet das opulent aufgemachte<br />
Boxset ebenso auf wie das aufwendige<br />
Booklet mit actiongeladenen Konzertfotos.<br />
Ein rundum geglücktes Happening der guten<br />
alten Rock-Schule – für Fans und solche, die<br />
es durchaus noch werden können. Claus Dick<br />
Scorpions, Ufo<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Exper<strong>im</strong>ental-Pop<br />
GEHEIMTIPP<br />
Christof Hammer<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Die Punch Brothers, die Avett Brothers<br />
(siehe S. 71): Die US-Musik szene<br />
läutet derzeit eine weitere spannende<br />
Runde der Revitalisierung etablierter<br />
Genres ein: mal eher bluegrass-betont, mal<br />
eher Country-orientiert. Mit den Lumineers,<br />
einem gemischten Folk-Trio aus Denver,<br />
entert nun ein dritter Act dieser Americana-<br />
2.0- Bewegung die Bühne und lädt eine<br />
nachdenkliche, <strong>im</strong> positiven Sinn fast naive<br />
Haltung mit authentischer Roots Music auf.<br />
Die Zutaten: Cello, Mando line, Klavier, die<br />
ungeschönte, aber eindrückliche St<strong>im</strong>me<br />
von Wesley Schultz – und ein fast unproduziertes,<br />
livehaftiges Klangbild. Wie sich<br />
das anhört? Ein wenig wie die texanische<br />
Antwort auf die englischen Folk-Newcomer<br />
Mumford & Sons. Oder wie Of Monsters<br />
And Men ohne Bläser und mit Holzspänen<br />
in den Schuhen. Spötter könnten auch von<br />
einem Soundtrack für das nächste Treffen<br />
der Occupy-Ortsgruppe Osterode sprechen<br />
– aber in ihrer völlig unzynischen Aura<br />
wärmen diese Songs das Gemüt wie eine<br />
handgedrechselte Schreinerarbeit aus einer<br />
kleinen Drei-Mann-Holzmanufaktur: echter<br />
Landhausstil ohne falsche Patina.<br />
Arcade Fire, Of Monsters And Men<br />
Christine Owman<br />
Little Beast<br />
Glitterhouse/Indigo (CD)<br />
Ein „kleines Biest“ mit großem Künstlerego:<br />
Zum Instrumentarium von Christine Owman<br />
zählen Cello und Ukulele ebenso wie Säge<br />
und elektronisch verfremdete Vocalparts,<br />
ihre Texte wirken zuweilen wie erkenntnisreich<br />
verbalisierte Röntgenblicke in (Un-)<br />
Tiefen der Emotionen, und ihre Live-Performances<br />
gelten als extravagant-exper<strong>im</strong>entelle<br />
Einheizer. All diese Tugenden spiegelt auch<br />
ihr neues, teils mit Mark Lanegan (Queens<br />
Of The Stone Age) entstandenes Album:<br />
„Little Beast“ sprüht vor pointierten Sound-<br />
Akzenten nebst melodiös-beschwichtigenden<br />
Sequenzen – wirkt hier und da jedoch,<br />
kein Wunder, etwas zu kopflastig. Der Klang:<br />
dynamisch und klar.<br />
Claus Dick<br />
Siouxsie & The Banshees, Bat For Lashes<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
The Lumineers<br />
The Lumineers<br />
Decca/Universal (CD, LP)<br />
Musik:<br />
Klang:
Chanson<br />
Downloads<br />
Rock, Jazz, Klassik, Grenzgänge: <strong>AUDIO</strong>- Mitarbeiter Matthias Inhoffen hat sich quer<br />
durch die Sparten gehört und spannende Aufnahmen gefunden, die als Digitalstream in<br />
hoher Auflösung erhältlich sind und ein ungetrübtes Klangvergnügen bereiten.<br />
Musik › POP & ROCK<br />
Patricia Kaas<br />
Kaas Chante Piaf<br />
RWE / H‘art Musik (CD)<br />
Wer sich an das Vermächtnis der großen<br />
Edith Piaf wagt, kann mit Aufmerksamkeit<br />
rechnen. Zu deren 50. Todestag <strong>im</strong> Oktober<br />
2013 geht nun Patricia Kaas diesen (von ihr<br />
schon lange erwarteten) Schritt und versucht<br />
dem Ouevre der Piaf mit Unterstützung<br />
des Royal Philharmonic Orchestra eigene<br />
Glanzlichter aufzusetzen. Unter Leitung von<br />
Hollywood-Filmkomponist Abel Korzeniowski<br />
dürfte die Bundesverdienstkreuzträgerin aus<br />
Lothringen damit nicht nur bei konservativen<br />
Frankophilen punkten: Mit Verve, bluesigem<br />
T<strong>im</strong>bre und teils pompösen Orchestersounds<br />
haucht sie „Mon Dieu“, „Milord“ oder „La Vie<br />
En Rose“ veritables Leben ein. Der Klang:<br />
dynamisch und plastisch.<br />
Claus Dick<br />
Edith Piaf; Charles Aznavour, Jacques Brel<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Muse The 2nd Law<br />
Rock<br />
Sie lieben die große Geste und besteln sich dafür einen Stadionkompatiblen<br />
Stil, in den sie alles reinmixen, was passt: Pomp-Rock,<br />
Funk, hymnische Melodien, Geigen, krachende Gitarren. Der Erfolg<br />
gibt den Engländern von Muse recht. Und auch HiFi-Fans dürfen<br />
applaudieren. Denn der Power-Sound kommt in HD so kompakt und<br />
druckvoll wie sauber ausgeleuchtet und detailreich rüber (96/24).<br />
HighResAudio<br />
Iiro Rantala My History Of Jazz<br />
HighResAudio<br />
Stilmix<br />
Der finnische Tausendsassa, virtuos und stilsicher zwischen Jazz<br />
und Klassik pendelnd, huldigt hier mit viel Eigensinn seinen persönlichen<br />
(Jazz-)Vorlieben und Vorbildern. Mit kraftvollem Schritt und<br />
ironischer Leichtigkeit wandeln Iiro Rantala und seine kompetenten<br />
Begleiter durch Barock, Bebop, Balladen, Ragt<strong>im</strong>e, Swing, Fusion,<br />
unterstützt durch einen packend lebendigen Klang (96/24).<br />
Carl Nielsen Sinfonien 2 & 3 (Alan Gilbert, NYP)<br />
Klassik<br />
Es lohnt sich, dem Komponisten Carl August Nielsen mehr<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. In den Sinfonien 2 & 3 breitet der<br />
Däne den ganzen menschlichen Gefühlskanon von schierer Kraft bis<br />
leiser Trauer vor dem Zuhörer aus. Alan Gilbert und das New York<br />
Philharmonic inszenieren diese Werke mit einer fesselnden Vitalität.<br />
Der Klang: fein ausbalanciert und hochdynamisch (96/24).<br />
Afro-Indie-Pop<br />
HighResAudio<br />
Sinkane<br />
Mars<br />
City Slang / Universal (CD, LP)<br />
Afro-Beat – und mehr: Das Debüt von Sinkane,<br />
der Band um den New Yorker Sudanesen<br />
Ahmed Gallab (ehemals Multiinstrumentalist<br />
bei Indie-Größen wie Yeasayer, Caribou<br />
oder Of Montreal) spannt einen (Regen-)<br />
Bogen von Funk und Souljazz über Disco<br />
hin zu Downbeat. Das Popformat wird dabei<br />
gern gestaucht und skelettiert, gedehnt und<br />
aufgefächert. Das wirkt. Obwohl die Tracks<br />
durchweg eine perkussive Dominanz atmen,<br />
wirken sie nie vorhersehbar, sondern meist<br />
atmosphärisch, verspielt und aufgeladen.<br />
Gegen Ende wird’s gar daddelig bis verpeilt:<br />
Mancher Song katapultiert sich (noch <strong>im</strong>mer<br />
sehr kurzweilig) in kosmische Weiten hinaus<br />
(Stichwort: Querflötensolo!). Daniel Vujanic<br />
Fela Kuti, Santigold, J<strong>im</strong>i Tenor<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Mark Knopfler Privateering<br />
HighResAudio<br />
Folk-Rock<br />
Der begnadete Nuschler mit einer starken Vorstellung. Auf seinem<br />
neuesten Werk streift Mark Knopfler durch Rock, (Celtic-)Folk oder<br />
Blues und entlockt seiner E-Gitarre auch mal winzige, h<strong>im</strong>mlische<br />
Soli in wunderschönen Farbschattierungen. Der Klang ist der Musik<br />
sehr ähnlich: geerdet, vordergründig unspektakulär, aber rund,<br />
ausgewogen und substanziell (96/24).<br />
Food Mercurial Balm<br />
Trance-Jazz<br />
In der Soundfabrik des norwegischen Drummers Thomas Strønen<br />
und des britischen Saxofonisten Iain Ballamy wird unermüdlich<br />
<strong>im</strong>provisiert und komponiert, werden Naturklänge mit Electronica<br />
verschweißt – sehr zur Freude des Zuhörers, den die zwei und ihre<br />
Mitstreiter zu einem Klangtrip voller Überraschungen entführen. Vor<br />
allem die Studio-Aufnahmen sind ein audiophiler Genuss (96/24).<br />
HighResAudio<br />
Nils Landgren Sent<strong>im</strong>ental Journey<br />
HighResAudio<br />
Jazz-Chanson<br />
Der Mann mit der roten Posaune trifft auch als Sänger ins Herz. Mit<br />
zarter, charmant unperfekter St<strong>im</strong>me lockt Nils Landgren sein Publikum<br />
in die Welt von Mitternachts-Balladen wie „My Foolish Heart“<br />
oder „Speak Low“. Selbst der Disco-Heuler „I Will Survive“ groovt in<br />
Zeitlupe. Die Atmosphäre ist so warm und weich und durchsichtig<br />
wie der Sound (96/24).<br />
www.audio.de 01 /2013 77
The Blue Nile<br />
Musik › OLDIES<br />
Art-Pop<br />
OLDIE-CDs DES MONATS<br />
A Walk Across The Rooftops / Hats<br />
Virgin/EMI (je 2CDs)<br />
Der Sound (ein unterkühlt-romantischer ... tja: Art-Pop), das Label<br />
(die Erst einspielungen erfolgten seinerzeit für die exquisit orientierte<br />
Software-Sparte der schottischen High-End-Schmiede Linn), die Aura<br />
der Musiker (blasse Schöngeister mit introvertiertem bis fast autistischem<br />
Auftreten und einem Schuss gänzlich uneitler Bohèmehaftigkeit):<br />
Das Glasgower Trio The Blue Nile verdiente sich das Etikett<br />
„Kultband“ in mehrfacher Hinsicht. Gerade mal vier Alben schlagen<br />
nach 28 Karrierejahren zu Buche, und nach langer Auszeit gab es<br />
kürzlich wenigstens von Sänger und Chefkomponist Paul Buchanan<br />
mal wieder ein Lebenszeichen (siehe <strong>AUDIO</strong> 7/12) – die Band selbst<br />
gilt mittlerweile als aufgelöst.<br />
Nun spendierte Virgin Records den zentralen Epen eine verdiente<br />
Luxussanierung und legte das Debüt „A Walk Across The Rooftops“<br />
sowie den famosen Nachfolger „Hats“ als „Remastered Collector’s<br />
Edition“ neu auf: von den Musikern selbst mit Samthandschuhen<br />
remastert und um je eine Bonus-CD mit raren, teils erstveröffentlich-<br />
Talk Talk, Japan / David Sylvian<br />
ten Zugaben aufgestockt: würdevolles Comeback für zwei Perlen,<br />
die noch heute keinen Deut weniger „outstanding“ klingen als Mitte/<br />
Ende der 80er Jahre. Die wehmütige St<strong>im</strong>me von Buchanan, die jegliche<br />
Tanzbarkeit verweigernden, mitunter leicht vertrackten Rhythmen,<br />
die min<strong>im</strong>alistischen, ab und an von einer einsamen Trompete<br />
gekrönten Synthie-Streicher-Gitarren-Arrangements: Das atmete<br />
zwar dezent den Sound der mittleren 80er Jahre – einen auf „A Walk<br />
Across The Rooftops“ etwas überpräsenten, fast an Kajagoogoo<br />
erinnernden Funk-Bass inklusive. Dennoch: Die unterkühlte Ästhetik,<br />
die Eleganz dieser Musik überstieg das Meiste, was sich seinerzeit<br />
in New Wave, New Romantic oder Britpop so tummelte.<br />
Mit dem tastenbetonteren „Hats“ spielten die Schotten 1989 endgültig<br />
in ihrer eigenen Liga: Weltabgewandt klingt dieses Synthie-<br />
Opus mit seinen fragilen Songpreziosen wie „Over The Hillside“<br />
oder „Headlights On The Parade“, sich eine völlig eigene, nachtblauschwer<br />
mütige Gegenwirklichkeit erschaffend.<br />
Christof Hammer<br />
A Walk Across The Rooftops Musik: Klang: Hats Musik: Klang:<br />
Rock, Blues<br />
Pop<br />
Soul, Rhythm & Blues<br />
Eric Clapton<br />
Slowhand – 35th Anniversary Edition<br />
Polydor/Universal (CD, CD+DVD, LP, CD+LP)<br />
Der Ex-Stones-Manager Giorgio Gomelsky<br />
nannte ihn „Slowhand“. Ende 1977 nutzte<br />
Eric Clapton diesen Spitznamen für ein<br />
Album, das ihn nach Depressionen und<br />
Drogen-Intermezzi wieder <strong>im</strong> Aufwind zeigte.<br />
Eine flotte Version von J.J. Cales „Cocaine“<br />
eröffnete ein unprätentiöses Rock- und<br />
Blues-Werk, der Hit hieß „Lay Down Sally“.<br />
Die Jubiläums auflage (remastert von den<br />
originalen ¼“-Analogbändern) gibt’s in<br />
mehreren Formaten. Vier Studiosongs sind<br />
neu (u. a. „Alberta“), dazu ein Konzert vom<br />
27. 4.77 aus dem Hammersmith Odeon. Die<br />
Deluxe- liefert neun, die Super-Deluxe-Edition<br />
14 Bühnensongs, darunter eine 14-minütige<br />
Version von „I Shot The Sheriff“. Willi Andresen<br />
J.J. Cale<br />
ABBA<br />
ABBA – Deluxe Edition<br />
Polar /Universal (CD+DVD)<br />
„Mamma Mia“, „I Do I Do I Do IDo IDo“<br />
und „SOS“: Dieses Hit-Dreigestirn lässt<br />
das 1975er Werk „ABBA“ auch heute noch<br />
in hellem Glanz erstrahlen. Das blasse<br />
Reggae-Liedchen „Tropical Loveland“ oder<br />
die, na ja: ulkige Glamrock-Nummer „Hey,<br />
Hey Helen“ zeigen aber auch, was Agnetha,<br />
Frida, Björn und Benny damals alles nicht<br />
konnten. Filetstück der Bonus-DVD: das<br />
TV-Special „ABBA In Australia“. Ein Booklet<br />
mit Making-of-Infos, weiteres Fernsehmaterial<br />
aus Schweden und aus den Archiven<br />
der BBC sowie drei teils bereits bekannte<br />
Bonustracks runden dieses tendenziell an<br />
ABBA-Fans adressierte Paket ab. Neues,<br />
ansprechendes Remastering. Christof Hammer<br />
Arrival, Super Trooper<br />
Diverse Interpreten<br />
Atlantic Soul Legends<br />
Atlantic-Rhino / Warner (20 CDs)<br />
Die Archive der großen Soul-Labels wurden<br />
bereits zigfach (mal liebevoll, mal eher<br />
lieblos) geplündert – von daher neigt man<br />
bei neuerlichen Werkschauen eigentlich eher<br />
zum Gähnen. Aber diese Box lohnt ihren<br />
Schnäppchenpreis von rund 45 Euro allemal.<br />
20 essenzielle Werke aus den Atlantic-Jahren<br />
1958 bis 1975 werden hier (klanglich absolut<br />
ansprechend) als Vinyl-Replikas <strong>im</strong> hübschen<br />
Pappschuber inklusive 32-Seiten-Booklet<br />
gebündelt: Klassiker wie Otis Reddings „Otis<br />
Blue“ oder „Green Onions“ von Booker T &<br />
The MGs – aber auch Alben von Gehe<strong>im</strong>tipps<br />
wie Don Covay, die hier teils (wie „Doin’<br />
What We Wanna“ von Clarence Wheeler) tatsächlich<br />
Digitalpremiere feiern. Christof Hammer<br />
Sweet Soul Music Vol. 1-10 (Bear Family)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
78<br />
www.audio.de ›02 /2013
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WK 3032 M02
Musik › OLDIES<br />
Pop<br />
Crossover<br />
Psychedelic Rock<br />
Peter Gabriel<br />
So – 25th Anniversary Deluxe Edition<br />
Realworld/EMI (2 LPs, 4 CDs, 2 DVDs)<br />
Gabriels 1986er Coup gilt bis heute als Meilenstein.<br />
Nun gibt’s „So“ als edles Jubiläumspaket<br />
mit remasterter CD plus 180g-LPs plus<br />
Gutschein für einen 24-Bit-FLAC-Download.<br />
Plus dickem Fotobuch und fragwürdigen Session-Tapes<br />
sowie Alternativversionen. Das<br />
Remastering korrigiert den 80er-Sound nur<br />
behutsam, die LP klingt vitaler, doch inhomogener,<br />
die CD gefälliger – am modernsten<br />
und audiophilsten aber der Download. Ob all<br />
das den hohen Preis rechtfertigt, mag jeder<br />
selbst entscheiden. Ein echter Leckerbissen<br />
indes ist das 1987er Livekonzert aus Athen,<br />
das als Bootleg Kultstatus erlangte und hier<br />
in voller Länge und mit erstaunlich sattem Ton<br />
seine DVD-/CD-Premiere feiert. Malte Ruhnke<br />
Peter Gabriel I, Genesis<br />
Rage Against The Machine RATM –<br />
XX (20th Anniversary Special Edition)<br />
Epic Legacy / Sony (2 CDs + DVD)<br />
Mit Rick Rubin als Produzent und metal lischem<br />
Brachial-Rock samt stakkatoartigem<br />
Rap stürmten Rage Against The Machine vor<br />
20 Jahren die Szene. Prägend für die Sprengkraft<br />
von RATM war neben dem politisch rebellischen<br />
Shouter Jack de la Rocha vor allem<br />
Tom Morello, einer der versiertesten Gitarristen<br />
des mit diesem Album quasi erfundenen<br />
Crossover-Genres. Nun feiert der Meilenstein<br />
20-jähriges Jubiläum: knackig remastert, teils<br />
differenzierter als einst. Und mit Zugaben<br />
satt: drei Live-Tracks, jenes Dutzend originaler<br />
Demos, die RATM ihren Platten vertrag<br />
bescherten, eine 30-Minuten-Bonus-DVD mit<br />
Videos. Ein substanzielles Statement zwischen<br />
Metal und Rap.<br />
Claus Böhm<br />
Korn<br />
Diverse Interpreten Nuggets – Artefacts<br />
From The First Psychedelic Era ’65-68<br />
Elektrs-Rhino/Warner (CD)<br />
Dass die Mittsechziger eine Fund grube für<br />
musikalische Rohdiamanten sind, fiel schon<br />
früh auf. Genauer gesagt bereits 1972, als<br />
Elektra-Gründer Jac Holzman und Lenny<br />
Kaye (späterer Saitenmann bei Patti Smith)<br />
diese 27 Beat- und Rock-„Nuggets“ aus<br />
den Jahren 1965 bis 1968 davor bewahrten,<br />
in den rasanten Seventies allzu schnell in<br />
Vergessenheit zu geraten. 40 Jahre nach<br />
Erscheinen feiert diese Kompilation nun ihr<br />
Comeback und zeigt, wer damals so alles an<br />
bekannten (Electric Prunes) bis unbekannten<br />
(Mouse, Nazz) Acts am rau-psychedelischen<br />
Sixties-Sound mitmeißelte. Prädikat: historisch<br />
wertvoll, auch klanglich – ein solcher<br />
Sound kommt nicht wieder. Christof Hammer<br />
Love – und mehrere Dutzend junge US-Indiebands<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Classic Rock<br />
Blues, Gospel, Swing<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
The Who Live At Hull<br />
Polydor/Universal (2 CDs)<br />
Die „Live At Leeds“-Eruption vom 14. Februar<br />
1970 hat über mehr als vier Jahrzehnte<br />
den Ruf des definitiven Live-Statements<br />
einer der explosivsten englischen Rock-<br />
Acts gesichert. Den zementierten etliche<br />
Remaster-Editionen stets aufs Neue, und<br />
Teile des Hull-Konzerts gab‘s partiell als<br />
Dreingabe. Nun erscheint diese Show <strong>im</strong><br />
schlichten Design einer damals gebräuchlichen<br />
Scotch-Tape-Box erstmals komplett.<br />
Bisher war sie (unter anderem wegen bei<br />
einigen Parts pannenbedingt fehlender, nun<br />
ergänzter Bass-Spuren) nie zu vollen Ehren<br />
gekommen – obwohl Who-Shouter Roger<br />
Daltrey überzeugt konstatierte: „Hull war der<br />
bessere Gig.“ Der ging einen Tag nach der<br />
Live At Leeds, The Kinks<br />
Leeds-Show über die Bühne – vordergründig<br />
ohne markante Unterschiede <strong>im</strong> Repertoire.<br />
Bei beiden Gigs führten Pete Townshend,<br />
John Entwhistle, Roger Daltrey und Keith<br />
Moon das komplette „Tommy“-Set (auf Disc<br />
2); als Finale von CD 1 gab’s in Hull indes<br />
eine, yes!, 15-minütige Turbo-Version von<br />
„My Generation“ – in Leeds füllte diesen<br />
Part „Magic Bus“ aus. Das Resultat ist eine<br />
Rock-Show mit dem typisch rau-energe tischen<br />
Who-Gestus, die allerdings „Leeds“<br />
als „bestes Live-Album aller Zeiten“ nicht<br />
vom Thron stoßen kann – auch wenn was<br />
dran ist, dass (wie manche Fans und Musiker<br />
meinen) der Saal-Sound in der Stadthalle von<br />
Hull runder und fülliger sei. Claus Böhm<br />
Elvis Presley<br />
24 Karat Hits!<br />
CAPP / Living Stereo / Sieveking Sound (Hybrid-SACD)<br />
1997 remasterte Steve Hoffman 24 Elvis-Hits<br />
aus den Jahren 1956-69 und entlockte dem<br />
Rock’n’Roll-Rabauken einige zuvor nicht<br />
gehörte Zwischentöne. 2012 schliff George<br />
Marino diese Compilation (CAPP 2040 SA)<br />
noch einmal, reduziertes Grundrauschen<br />
sorgt bei der vorliegenden SACD für zusätzliche<br />
Präsenz und räumlich klare Verhältnisse.<br />
Das ebenfalls von Marino remasterte „Elvis<br />
Is Back” (CAPP 2231) deckt – obwohl 1960<br />
innerhalb von 14 Tagen eingespielt – eine<br />
stilistisch größere Bandbreite ab. Der King<br />
glänzt hier mit Blues- und Gospel-Feeling, als<br />
Schnulzen-Charmeur und Rocker, <strong>im</strong> kultigen<br />
„Fever“ sogar als Jazz-Crooner. Winfried Dulisch<br />
ebenfalls neu: „Prince From Another Planet“ – Live<br />
At Madison Square Garden 1972 (Sony, 2 CDs+DVD)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
80<br />
www.audio.de ›02 /2013
50 Jahre Rolling Stones<br />
Zum 50-jährigen Berufsjubiläum der<br />
„greatest rockband on earth“ ist der<br />
Tisch für Rolling-Stones-Fans reichlich<br />
gedeckt. Ein wenig solvent sollte man<br />
aber schon sein, wenn man etwa zur<br />
„Super DeLuxe Edition“ der Hit-Compilation<br />
„Grrr!“greift – rund 100 Euro sind für<br />
dieses Set fällig. Dafür bekommt der Fan<br />
aber auch 5 CDs, eine 7-inch-Vinylsingle<br />
(mit vier BBC-Aufnahmen von 1964), ein<br />
leinengebundenes 96-Seiten-A3-Buch<br />
mit mal mehr, mal weniger spannenden<br />
Memorabilia-Motiven, ein Tour-Poster-<br />
Replika von 1963 sowie fünf Postkarten<br />
– macht 80 Hits der Jahre 1962-2012,<br />
fünf unveröffentlichte BBC-Demos von<br />
ebenfalls 1963 plus zwei neue Songs in<br />
edler Aufmachung. In abgespeckter Form<br />
ist dieses Paket als 3- oder nochmals<br />
preiswerteres 2-CD-Set erhältlich.<br />
Historisch klar wertvoller: die DVD-/<br />
Blu-ray-Doku „Charlie Is My Darling”.<br />
Diese 1965 in Irland von Peter Whitehead<br />
mit einer dynamischen Handkamera<br />
professionell gefilmte Konzert-Doku<br />
über Jagger & Co. ist purer Rock ’n’ Roll.<br />
Der Regisseur drehte <strong>im</strong> Auftrag von<br />
Manager Andrew Loog Oldham hautnah<br />
und live auf und hinter der Bühne,<br />
dazu kommen Spots in Zug, Flugzeug<br />
und Hotelz<strong>im</strong>mern. Körnige Bilder und<br />
authentische Momente plus historische<br />
Konzertaufnahmen aus Dublin zeichnen<br />
das Bild einer aufstrebenden Band. Die<br />
Stones feierten damals mit „(I Can’t Get<br />
No) Satisfaction“ ihren ersten Top-10-Hit<br />
in Großbritannien und USA. Whiteheads<br />
erste Version umfasste 35 Minuten, die<br />
Oldham später auf 50 Minuten aufblies.<br />
Die aktuelle Filmlänge beträgt 65 Minuten.<br />
Prädikat: mitreißend! ham/wa<br />
Grrr!<br />
Abkco/Universal (5 CDs+7‘‘-Single / 3 CDs / 2 CDs,<br />
high-res-download; 24bit/192kHz; linnrecords.com)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Charlie Is My Darling<br />
Abkco/Universal (2 CDs+ 2 DVDs + 10‘‘-Vinyl / Bluray)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
JAZZ-CD DES<br />
MONATS<br />
ACT / Edel:Kultur (CD)<br />
Modern Jazz<br />
Ein hartes Altsaxofon-Stakkato, unterlegt mit pulsierenden Funk-Gitarren-Sprengseln, eröffnet<br />
„Waiting Is Forbidden“ – und damit sind die ersten Bezugspunkte geklärt. Rudresh<br />
Mahanthappa, Amerikaner mit indischen Vorfahren, knüpft an die komplexen Rhythmen und<br />
die Offenheit des Musikerkollektivs der M-Base um Steve Coleman an, das in den 1980ern<br />
die New Yorker Jazzszene aufmischte. Doch während sich Coleman auf afrikanische Grooves<br />
bezog, lässt Mahanthappa, Jahrgang 1971, auch die rhythmische Komplexität und verschlungene<br />
Melodik der indischen Musik in seinen Ethno-Jazz einfließen. Gitarrist David Fiuczynski<br />
bringt neben dem Funk auch Metal- und Country-Sounds hinzu, und das Bass-Schlagzeug-Duo<br />
François Moutin / Dan Weiss hält alles mit Energie und Einfühlungsvermögen zusammen.<br />
Prägendes Element sind nicht einzelne Annährungen an Bekanntes, sondern der beständige<br />
Wechsel zwischen vielerlei Stilen und Einflüssen. So kann Mahanthappa in „Abhogi“ eine Melodie<br />
blasen, die leicht an Charlie Marianos „South Indian Line“ erinnert – und – kaum ist sie<br />
etabliert – schnurstracks zu Mickeymouse-Funk und Drehwurmmelodien wandern. Die elf Titel<br />
stecken voll Überraschungen und Spielwitz, zumal Mahanthappa aus seinem gigantischen<br />
Wissensschatz über ethnische Musiken, Jazz und Rock etwas höchst Eigenes, Intensives<br />
formuliert, das ihn weit gegenüber anderen Jazzsaxofonisten abhebt.<br />
Werner Stiefele<br />
Charlie Mariano & Karnataka College Of Percussion: Jyothi (ECM)<br />
Musik:<br />
Rudresh Mahanthappa<br />
Gamak<br />
Klang:<br />
Joe Lovano & Us Five<br />
Cross Culture<br />
Blue Note / EMI (CD)<br />
„Cross Culture“ hat wenig mit dem Tenorsaxofonisten<br />
zu tun, der gern ein wenig traditionell<br />
die Klischees des modern urbanen Jazz<br />
erfüllt. Es ist vielmehr eine beeindruckend<br />
freie und zugleich konzise Symbiose unterschiedlicher<br />
Stileindrücke, die Joe Lovano <strong>im</strong><br />
Laufe der Jahre gesammelt hat und nun mit<br />
seinem Quintett Us Five in Musik umsetzt.<br />
Die ungewöhnliche Band mit zwei Schlagzeugern,<br />
Klavier und der famosen Bassistin<br />
Esperanza Spalding spannt den Bogen von<br />
geahntem Folk bis hin zu offen fließenden<br />
Improvisationen: grandios gespielt und<br />
zugleich ein geschmackvolles Präsent für den<br />
Bandleader, der <strong>im</strong> Dezember seinen<br />
60. Geburtstag feierte. Ralf Dombrowski<br />
Chris Potter, Branford Marsalis<br />
Ethno-Jazz<br />
Big Band<br />
HP/Ockert/Bigband<br />
HP / One<br />
HGBS / Fenn (CD)<br />
Nicht nur das Blassrosa des Covers verweist<br />
auf die 1970er. HP Ockerts Bigband knüpft<br />
auch akustisch an jene Jahre an, in denen<br />
Elektrobass sowie Rock- und Sambarhythmen<br />
den Wandel der Rundfunk-Tanzorchester<br />
zu Jazz-infizierten Bigbands begleiteten.<br />
Manchmal setzt er, ähnlich wie die Arrangeure<br />
von damals, auch Cello und Violine<br />
ein. Ockert kennt deren Tricks, und so mengt<br />
er strahlende Bläsersätze mit sanften, melodiösen<br />
Soli. Selbst Free-Einleitungen und<br />
dissonante Passagen, die einst als progressiv<br />
galten, greift er wieder auf. In Verbindung<br />
mit einem historisch korrekten, breiten<br />
Stereopanorama entsteht so eine clever<br />
ausgearbeitete Retroscheibe. Werner Stiefele<br />
Peter Herbolzhe<strong>im</strong>er: Sunshine And Bossa Nova<br />
Musik › JAZZ<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 02 /2013 81
Musik › JAZZ<br />
Mainstream<br />
Ron Carter Golden Striker Trio<br />
San Sebastian<br />
Gypsy-Jazz<br />
In And Out / in-akustik (CD+DVD)<br />
Ron Carter ist ein Bassist mit unverwechselbar<br />
obertonreichem Sound, kräftiger<br />
Attacke und großartigen, ungewöhn lichen<br />
Linienführungen. Am 22. Juli 2010 jammten<br />
der Ahnvater des modernen Jazz, Pianist<br />
Mulgrew Miller und Gitarrist Russell Malone<br />
als Golden Striker Trio auf dem Festival <strong>im</strong><br />
spanischen San Sebastian. Die entspannt<br />
swingende Session gibt eine wunderbare<br />
Gelegenheit, Carters Basskunst zu genießen<br />
– vor allem dank der klug auf die Musik<br />
eingehenden Kameraführung der 76-minütigen<br />
DVD-Version. Im Gegensatz dazu wirken<br />
auf der um einen Titel gekürzten CD manche<br />
Passagen etwas zu lang – das Manko vieler<br />
Livemitschnitte.<br />
Werner Stiefele<br />
Ron Carter: Piccolo<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Diknu Schneeberger Trio<br />
Friends<br />
Jive Music / Edel:Kultur (CD)<br />
Electronic Jazz<br />
Food<br />
Mercurial Balm<br />
Easy Listening<br />
ECM/Universal (CD)<br />
Der Kreis um Sound-Sucher wie den<br />
Schlagwerker Thomas Strønen und den<br />
Gitarren-Ästheten Eivind Aarset trifft sich in<br />
wechselnden Konstellationen, um am Verhältnis<br />
von Improvisation und Klangflächengestaltung<br />
zu arbeiten. Eines dieser Labore<br />
heißt Food, besteht aus Strønen und dem<br />
englischen Saxofonisten Iain Bellamy,<br />
ergänzt um Gäste wie hier dem Gitarristen<br />
Christian Fennesz. Das zweite Album für<br />
ECM, „Mercurial Balm“, lässt es wieder<br />
fließen, in verschiedenen Intensitäts- und<br />
Dynamikgraden, mit Arabeskem und Folkjazzigem<br />
als Farbe. Texturmusik in großen<br />
Klangräumen.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Robert Fripp, Dhafer Youssef, Nils Petter Molvaer<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
John Locke Quartet With Lincoln’s<br />
Symphony Orch. Wish Upon A Star<br />
Motéma/Membran (CD)<br />
New Voices In Jazz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Ralf Dombrowski<br />
entdeckte vier neue eigenständige<br />
Jazz-St<strong>im</strong>men<br />
jenseits des Mainstreams.<br />
Sängerinnen dürfen eigentlich alles<br />
singen, so sie denn authentisch<br />
wirken. Die Portugiesin Maria de<br />
Fat<strong>im</strong>a etwa wagt sich mit „Stella“ an<br />
ein brasilianisches Programm, das sie<br />
mit Klaviertrio zum Besten gibt. Da es<br />
nicht die üblichen, ausgelaugten Klassiker<br />
sind und sie zudem die passende<br />
Dramatik in ihre volle St<strong>im</strong>me zu legen<br />
versteht, wurde es bei allem hörbaren<br />
Ernst ein angenehm leichtes Album.<br />
„Memnon – Sound Portraits Of Ibsen<br />
Characters“ hingegen trägt schwer an<br />
seinem Konzept, musikalisch etwas<br />
dem Werk des norwegischen Dramatikers<br />
Ibsen hinzuzufügen. Molldunkel<br />
lässt Helge Lien das Klavier schweifen,<br />
ebenso sinister und pathetisch,<br />
stellenweise avantgardesk singt Ruth<br />
Wilhelmine Meyer ihre getragenen<br />
Assoziationen dazu.<br />
Bewusst theatralisch ist auch „Graces<br />
That Refrain“, für das die Band Music<br />
For A While um die Norwegerin<br />
Tora Augestad Lieder von Dowland,<br />
Schubert, Poulenc oder Purcell interpretiert.<br />
Das Ensemble mit Trompeter<br />
Mathias Eick und Akkor deonist Stian<br />
Carstensen sorgt jedoch für eine leise<br />
ironische Ebene, die die Finsternis<br />
durchbricht. Irina Ungureanu und ihr<br />
Quintett G rünes Blatt schließlich sind<br />
auf „Thirteen Ways“ mit berührender<br />
Empathie und einer Prise Witz der<br />
Kombination von rumänischer Volksmusik<br />
und Impro visation auf der Spur.<br />
Schnell ging es aufwärts mit Diknu Schneeberger,<br />
dem Gitarren-Talent aus Wien. Mit<br />
„Friends – A New Colour In Gypsy Jazz“ ist<br />
nun ein Level erreicht, wo sich Schneeberger<br />
nach einem ungestümeren und einem<br />
traditionellen Album weiter in Richtung<br />
Vergangenheit orientiert. Während seine instrumentalen<br />
Fertigkeiten zunehmen, scheint<br />
sein musikalischer Horizont sich weiter<br />
einzuengen. Zwar sind diesmal Gäste wie<br />
der Klarinettist Herbert Swoboda mit von der<br />
Partie, das Repertoire und der Spielstil sind<br />
jedoch deutlicher denn je Django Reinhardt<br />
& Co. verpflichtet. Das ist schön aus musealer<br />
– und ein wenig langweilig aus kreativer<br />
Perspektive.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Adrien Moignard, Biréli Lagrène<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Geschickt sind Vibrafonist John Locke sowie<br />
seine Arrangeure Ryan Cohan und T<strong>im</strong><br />
Garland den Gefahren ausgewichen, die das<br />
Genre „Jazz With Symphony“ mit sich bringt<br />
– trotz „additional editing and sweetening“<br />
wirken die Arrangements nicht zu zuckerig.<br />
Sonderlich raffiniert fallen sie indes auch<br />
nicht aus, und so umrahmt das Orchester<br />
die getragenen Klänge von Vibrafon, Klavier,<br />
Bass und Schlagzeug sanft und seidig. Auf<br />
der Höhe zeitgenössischen sinfonischen<br />
Schreibens befindet sich dies nicht – aber<br />
das Orchester aus dem US-Bundesstaat<br />
Nebraska bleibt seiner bekannten Repertoirepolitik<br />
aus Klassik, Romantik und Popularmusik<br />
hier st<strong>im</strong>mig treu. Werner Stiefele<br />
F. Tillis & M. Roach – Festival Journey ...<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Pirouet / Edel:Kultur<br />
Maria de Fat<strong>im</strong>a<br />
Stella<br />
Musik:<br />
Ozella/Galileo<br />
R. W. Meyer / H. Lien Memnon<br />
– Sound Portraits Of Ibsen ...<br />
Musik:<br />
Grappa/Galileo<br />
Klang:<br />
Klang:<br />
Music For A While<br />
Graces That Refrain<br />
Musik:<br />
Grünes Blatt<br />
Thirteen Ways<br />
Klang:<br />
Unit Records / Harmonia Mundi<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
82<br />
www.audio.de ›02 /2013
KLANG<br />
TIPP<br />
KLASSIK-CD DES MONATS<br />
Antoine Dauvergne<br />
Hercule Mourant<br />
Gens, Foster-Williams, Gonzales Toro,<br />
Les Talens Lyriques, Christophe Rousset<br />
Musik › KLASSIK<br />
Aparté / Harmonia Mundi (2 CDs)<br />
Rameau, Suiten aus Opern; Le Concert des Nations, Savall (Alia Vox)<br />
Eine unbekannte französische Oper aus<br />
dem Jahr 1761, verfasst von einem Schüler<br />
Rameaus, noch dazu in der damals schon<br />
altmodischen Form der „tragédie lyrique“ –<br />
muss das sein? Es darf, ja muss sogar sein,<br />
wenn es sich, wie hier, um eine rundum<br />
ausgezeichnete Aufführung handelt, live<br />
aufgenommen <strong>im</strong> Theatre Royal in Versailles.<br />
Und wer etwas übrig hat für dieses<br />
Genre, in dem es nur wenige Arien, dafür<br />
aber ausgedehnte Rezitative, prächtige<br />
Chöre und farbige Ballettmusiken gibt,<br />
der wird nach den 140 Minuten feststellen:<br />
Viel Freude be<strong>im</strong> Hören gehabt!<br />
Christophe Rousset und seine Mitmusiker<br />
stürzten sich mit so viel Hingabe und stilistischem<br />
Können in die Sache, dass lebendiges,<br />
pulsierendes Musiktheater entsteht. Antoine<br />
Dauvergne (1713–1797) hat sein Handwerk sehr<br />
gut beherrscht: souveränes Spiel mit melodischen<br />
Floskeln und harmonischen Wendungen,<br />
effektvoller Einsatz der Orchesterfarben. Die<br />
Sänger können sich sehr gut hören lassen,<br />
und das Klangbild ist exzellent: Man hat<br />
durchweg den Eindruck, auf einem guten<br />
Platz <strong>im</strong> Parkett zu sitzen. Laszlo Molnar<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Klavier<br />
Kammermusik<br />
Oper<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Richard Wagner Liebestod,<br />
Spinnerlied, Siegfried-Idyll u. a.<br />
Vestard Sh<strong>im</strong>kus, Piano<br />
Ars / Note 1 (CD)<br />
Ein absolut eigenwilliges Wagner-Album.<br />
Schon was Vestard Sh<strong>im</strong>kus aus Isoldes<br />
„Liebestod“ macht, lässt aufhorchen:<br />
wuchtig, durchpulst, grandios ausschweifend<br />
und dennoch stets durchhörbar – dass er<br />
auch komponiert und jazzt, verleiht seinem<br />
Spiel Komplexität und Drive. Von der frühen<br />
Fantasia (1831) bis zum Siegfried-Idyll (1870)<br />
in Glenn Goulds Version umreißt der 28-jährige<br />
Lette einen Wagner-Kosmos, der durch<br />
eigenständige Deutungen fasziniert. Allein<br />
das Idyll: Es wird bei Sh<strong>im</strong>kus zu einer Grenzerfahrung,<br />
einem Jubelgesang – analytisch<br />
durchleuchtet und doch betörend inszeniert.<br />
Sh<strong>im</strong>kus ist – ein Ereignis. Otto Paul Burkhardt<br />
Sh<strong>im</strong>kus – Peteris Vasks: The Seasons (Wergo)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
F. Mendelssohn-Bartholdy String<br />
Quartet op. 44 No. 1 & 2, op. 80 (Chamber<br />
Music For Strings Vol. 2) Mandelring Quartett<br />
Audite/Edel (Surround-Hybrid-SACD)<br />
Eine reizvolle Gegenüberstellung in überragender<br />
Klangqualität: Das <strong>im</strong> Todesjahr 1847<br />
entstandene Streichquartett op. 80 hat <strong>im</strong><br />
Gegensatz zu den früheren Werken op. 44<br />
keine festen Strukturen mehr. Das Mandelring<br />
Quartett arbeitet aber nicht nur diesen<br />
formalen Aspekt heraus, sondern auch, dass<br />
Bewegung ein zentrales Thema in Mendelssohns<br />
Schaffen ist – toll, wie die vier<br />
Streicher <strong>im</strong>mer wieder tänzerische Akzente<br />
setzen und selbst schnellste Unisono-Stellen<br />
präzise hinbekommen. Eine Mendelssohn-<br />
Einspielung aus einem Guss. Andreas Fritz<br />
Sämtliche Streichquartette – Quartuor Ysaye<br />
(Decca)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Diverse Komponisten<br />
Romantische Arien Christian Gerhaher,<br />
Symphonieorchester des BR, Daniel Harding<br />
Sony (CD)<br />
Wenn einer das Erbe Fischer-Dieskaus<br />
antreten kann, dann er. Gerhaher ist ein Liedsänger<br />
von Gottes Gnaden: äußerst kultiviert<br />
und differenziert, sensibel in der Gestaltung<br />
und wunderbar textverständlich. Aber er hat<br />
auch die St<strong>im</strong>mreserven für große Opernpartien,<br />
kann aufdrehen und zulangen – wie<br />
in der Arie des Lysiart aus Webers „Euryanthe“.<br />
Auch in weniger bekannten Arien von<br />
Schubert oder Schumann zeigt er sich als<br />
Meistersinger. Nur der Wolfram in Wagners<br />
„Tannhäuser“, mit dem er an der Wiener<br />
Staatsoper glänzte, wirkt diesmal allzu künstlich.<br />
Liegt’s vielleicht an den Zeitlupen-Tempi<br />
von Daniel Harding?<br />
Thomas Voigt<br />
Thomas Hampson singt Arien (Warner)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 02 /2013 83
Musik › KLASSIK<br />
Sinfonik<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Orgel<br />
Orchester<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
G. Mahler Sinfonie Nr. 8; Gürzenich-<br />
Orchester Köln, Chöre am Kölner Dom, Philharmonischer<br />
Chor Bonn, Oelze u. a., Markus Stenz<br />
Oehms (SACD)<br />
Dass Markus Stenz ein Moderne-Kenner<br />
ist – auch das hört man in dieser bemerkenswerten<br />
Aufnahme. Eigentlich scheint zu<br />
Mahlers Achter alles gesagt. Dennoch:<br />
Stenz entwickelt mit seinem phänomenalen<br />
Gürzenich-Orchester eine eigene Handschrift<br />
– vom alles umarmenden H<strong>im</strong>melsstürmer-<br />
Elan bis hin zu fahlen Momenten an der<br />
Grenze zum Verstummen. Nein, auch <strong>im</strong><br />
„Faust“-Teil ist das keine weihevolle Goethe-<br />
Feierstunde: Mit höhensicheren Solisten<br />
und schlagkräftigen Chören entfaltet Stenz<br />
diese „Sinfonie der Tausend“ als gewaltigen<br />
Kosmos – zwischen Feuer, Ungestüm und<br />
mystischer Verklärung. Otto Paul Burkhardt<br />
Stenz, Glanert, Caligula (Oehms)<br />
Louis Vierne Orgelsinfonien No. 1 & 2<br />
(Complete Organ Symphonies Vol. 1)<br />
Hans-Eberhard Roß (Orgel)<br />
Audite/Edel (Surround-Hybrid-SACD)<br />
Wer war Louis Vierne? Impressionist wie<br />
Debussy, Schüler von Franck und Widor –<br />
und einer der bedeutendsten Orgelkomponisten<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts. Hans-<br />
Eberhard Roß, der sein Instrument virtuos<br />
beherrscht, erreicht in seiner Interpretation<br />
der beiden ersten Orgelsinfonien ein Höchstmaß<br />
an Klarheit und Tiefenschärfe. Der<br />
volle Klang der Goll-Orgel von St. Martin in<br />
Memmingen ist dabei höchst lebendig und<br />
farbenreich dokumentiert. Ein vielversprechender<br />
Auftakt zur Gesamteinspielung der<br />
sechs Orgelsinfonien Viernes. Andreas Fritz<br />
Widor: Orgelsinfonien Nr. 5 & 10; von Blohn<br />
(Arte Nova)<br />
Viktor Ullmann / Ludwig van<br />
Beethoven Klavierkonzerte Herbert<br />
Schuch, WDR-Sinfonieorchester Köln, Olari Elts<br />
Oehms/Naxos (CD)<br />
Herbert Schuch, einer der profiliertesten Pianisten<br />
der jüngeren Generation, kombiniert<br />
hier Beethovens drittes Klavierkonzert mit<br />
einer Rarität: dem erst 1992 uraufgeführten<br />
Konzert von Viktor Ullmann (1898-1944). Man<br />
meint darin die schl<strong>im</strong>me Zeit zu hören, in<br />
der Ullmann dieses Werk schrieb; es entstand<br />
1939, drei Jahre vor seiner Deportation<br />
nach Theresienstadt. Musikalisch ist dieses<br />
Kontrastprogramm der Idealfall kongruenten<br />
Musizierens: Das Orchester des WDR und<br />
Dirigent Olari Elts sind würdige Partner <strong>im</strong><br />
Dialog mit dem Pianisten, dessen packende<br />
wie hochdifferenzierte Gestaltung den Hörer<br />
sofort fesselt.<br />
Andreas Lucewicz<br />
Ullmann: Ardašev (Orfeo), Beethoven: Richter (DG)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Konzert<br />
Klavier<br />
Sinfonik<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Ermanno Wolf-Ferrari Violinkonzert<br />
D-Dur op. 26 / Orchestermusik aus Opern<br />
B. Schmid, Oviedo Filarmonía, Friedrich Haider<br />
Farao Classics (CD+DVD)<br />
Eine Liebeserklärung an die Geigerin Guila<br />
Bustabo war das Violinkonzert des deutschitalienischen<br />
Komponisten Ermanno Wolf-<br />
Ferrari (1876-1948). Warum es vergessen<br />
wurde, ist völlig unverständlich: Benjamin<br />
Schmid weiß um die betörend schönen<br />
Kantilenen wie auch um die kraftvollen<br />
und karnevalesken Passagen des Werks<br />
und kostet sie voll aus. Subtil interpretierte<br />
Orchestermusik aus vier Opern komplettiert<br />
das Hörvergnügen, zu dem auch der klare<br />
Klang beiträgt. Die DVD und ein üppiges<br />
Booklet erzählen die spannende Geschichte<br />
des Violinkonzerts. Diese Wiederentdeckung<br />
ist eine Sensation!<br />
Andreas Fritz<br />
Hoelscher, RSO Frankfurt (cpo)<br />
Robert Schumann<br />
Symphonische Etüden, Waldszenen,<br />
Arabeske Martin Helmchen, Klavier<br />
Pentatone/Codaex (Surround-Hybrid-SACD)<br />
Martin Helmchen hat eine Vorliebe für Klangfarbenmalerei<br />
auf dem Klavier. Seine neueste<br />
Aufnahme gilt Schumanns Waldszenen, der<br />
Arabeske und den Symphonischen Etüden.<br />
Der 30-jährige Pianist zeichnet vorwiegend<br />
den milden „Eusebius“, indem er der Innerlichkeit<br />
und der Gefühlswelt Schumanns<br />
einen wunderbar austarierten Klangteppich<br />
bereitet. Hier wird durchdacht und fein<br />
nuanciert musiziert. Der wilde „Florestan“<br />
sch<strong>im</strong>mert nur gelegentlich durch. Die<br />
Mehrkanal-SACD besticht durch exzellente<br />
Räumlichkeit und ein detailliertes Spektrum<br />
vom zartesten Pianiss<strong>im</strong>o bis ins voluminöse<br />
Fortiss<strong>im</strong>o. Zugreifen! Andreas Lucewicz<br />
Volodos (Sony); Richter (JVC)<br />
Robert Schumann<br />
Sinfonien Nr. 1 und 3, Orchestre de Chambre<br />
de Lausanne, Christian Zacharias<br />
MDG/Codaex (Hybrid-SACD, Stereo/2+2+2-Ton)<br />
Produktionen von Dabringhaus + Gr<strong>im</strong>m sind<br />
einem hohen technischen Anspruch verpflichtet.<br />
Um einen freien dreid<strong>im</strong>ensiona len Klang<br />
<strong>im</strong> Raum zu erreichen, entwickelte Werner<br />
Dabringhaus die 2+2+2-Technik für sechs<br />
Lautsprecher – entsprechend aufwendig sind<br />
die Klangbilder. Dabei kommt das Künstlerische<br />
manchmal zu kurz, wie bei dieser<br />
CD. Dem Lausanner Orchester fehlt es an<br />
Schwung, und Christian Zacharias vertieft<br />
sich derart ins Detail, dass er vor lauter Bäumen<br />
den Wald nicht sieht. Da bei normalem<br />
Stereo-Ton die D+G-Technik nicht wirkt, kann<br />
die Aufnahme jenseits der 2+2+2-Gemeinde<br />
nicht die erste Wahl sein. Laszlo Molnar<br />
Deutsche Kammerphilharmonie, Paavo Järvi (RCA)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
84<br />
www.audio.de ›02 /2013
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
Being a<br />
hif<strong>im</strong>an<br />
Musik über einen guten Kopfhörer zu erleben,<br />
ist ein sehr int<strong>im</strong>es Erlebnis. Vier Modelle<br />
um 300 Euro, vier Kopfhörerverstärker<br />
aller Preisklassen und ein Magnetostat-High-Ender<br />
versprechen<br />
wundervolle Stunden.<br />
■ Text: Fritz I. Schwertfeger<br />
136 www.audio.de ›02 /2013
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
Der Siegeszug des mobilen<br />
Musik konsums wurde erst<br />
möglich durch Kopfhörer. Wer<br />
aber Wohlklang erwartet von den <strong>im</strong><br />
Lieferumfang der smarten Portis enthaltenen<br />
und meist unbequem sitzenden<br />
Ohrstöpseln, der trifft oft eher auf<br />
schmerzvolle Atonalität.<br />
Dass es auch anders geht, beweist<br />
unser <strong>Test</strong>feld mit Kandidaten um 300<br />
Euro, die jeweils eine andere individuelle<br />
Spezialität mitbringen. Der X1 von<br />
Philips beispielsweise ist optisch,<br />
technisch und haptisch der<br />
ideale HiFi-Hörer, der die<br />
Musik aus der he<strong>im</strong>ischen<br />
Anlage zu später<br />
Stunde an die<br />
Ohren bringt – und<br />
nicht die Nachbarn um ihren Schlaf. Auf<br />
einer langen Flugreise sind Noise-Cancelling-Hörer<br />
wie der Destiny TTR von<br />
House of Marley hilfreich, um in Ruhe<br />
dem musikalischen Geschehen zu lauschen<br />
statt dauernervendem Turbinenbrummen.<br />
Ist man gern oft <strong>im</strong> Freien<br />
unterwegs, spielen Gewicht und Handlichkeit<br />
eine wichtige Rolle und ein an<br />
die eher kraftlosen Ausgangsstufen der<br />
mobilen Geräte angepasster Wirkungsgrad.<br />
Hier trumpfen der fein-elegante<br />
Sennheiser Momentum und der schicksportliche<br />
AKG K551 auf und bringen<br />
dem Smartphone-Nutzer sogar die passende<br />
Freisprechanlage mit. Ein besonderes<br />
Bonbon <strong>im</strong> <strong>Test</strong>reigen ist schließlich<br />
das Hif<strong>im</strong>an-Ensemble. Der Magnetostat<br />
und sein passender Verstärker logieren<br />
zwar preislich weit über dem<br />
sonstigen Feld, sie waren aber zu verlockend<br />
und interessant, um nicht <strong>im</strong><br />
wahrsten Sinne des Wortes Gehör zu<br />
finden.<br />
Die externen Kopfhörer-Amps gehen<br />
noch einen Schritt weiter. Sie bereichern<br />
gezielt die musikalische Darbietung<br />
an der he<strong>im</strong>ischen Kette. Auch als<br />
externe Vorstufe schlagen sich einige<br />
wacker und können beispielsweise<br />
aktive Lautsprecher direkt ansteuern.<br />
Damit wird Musik zum vollendeten,<br />
genussvollen, auch kontemplativen Erlebnis.<br />
Lassen wir die Reise beginnen.<br />
Dieser Kopfhörer<br />
braucht Power. Er ist<br />
ideal am Verstärker<br />
oder noch besser an<br />
einem Kopfhörer-Amp<br />
aufgehoben.<br />
Im Zubehör enthalten<br />
ist eine Tasche<br />
oder ein Etui, in<br />
dem sich der Hörer<br />
verstauen lässt.<br />
Besonders geeignet Hat ein Mikrofon<br />
für die Reise –<br />
und eine<br />
klappbar, mit Adapter Rufannahmetaste<br />
fürs Flugzeug sowie am Kabel und dient als<br />
mit einer aktiven Freisprecheinrichtung<br />
oder passiven für Mobiltelefone.<br />
Geräuschdämmung.<br />
TEST<br />
Vier Kopfhörer um 300 Euro<br />
und ein Magnetostat-Hörer<br />
AKG K 551 300 €<br />
HOUSE OF MARLEY DESTINY 300 €<br />
PHILIPS FIDELIO X 1 300 €<br />
SENNHEISER MOMENTUM 300 €<br />
HIFIMAN HE-6 1200 €<br />
Vier Kopfhörerverstärker<br />
von 150 bis 1700 Euro<br />
HIFIMAN EF 6 1600 €<br />
AURALIC TAURUS 1700 €<br />
MUSICAL FIDELITY V-CAN II 150 €<br />
LEHMANN RHINELANDER 370 €<br />
Fotos: Archiv, Shutterstock.com<br />
www.audio.de ›02/2013<br />
137
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
FARBENSPIEL: Ob in<br />
Weiß oder Schwarz – der<br />
K 551 wirkt sportlich und<br />
gleichzeitig elegant. Am<br />
farbigen Kabel findet sich<br />
die Freisprecheinrichtung<br />
mit Fernbedienung fürs<br />
Mobiltelefon..<br />
AKG K 551 UM 280 EURO<br />
PRAKTISCH: Dank der drehbaren Halter<br />
kann der AKG für den Transport eingeklappt<br />
werden.<br />
FORMFAKTOR: Klassiche Hörerform trifft<br />
auf modernen<br />
Zeitgeist.<br />
Der AKG K 551 macht optisch was her:<br />
In schickem Weiß oder Schwarz ist er<br />
erhältlich, mit knallig buntem Kabel und<br />
einem äußerst robust wirkenden, in sich<br />
drehbaren Halter, der die markanten<br />
Ohrmuscheln stets in angenehmer<br />
Trageposition hält. Der aus Aluminium<br />
gefertigte Bügel ist enorm biegsam und<br />
bietet auf seiner Innenfläche eine weiche<br />
Polsterung. Dank einer zwölfstufigen,<br />
leicht laufenden und gerasterten<br />
Ausziehmechanik lässt er sich spielend<br />
einfach an die Kopfgröße anpassen. Der<br />
K 551 fühlt sich so erstaunlich leicht an.<br />
Vielleicht sollte man nicht unbedingt eine<br />
Downhill-Abfahrt mit ihm planen,<br />
doch sonst bleibt er stets in Position.<br />
Das Kabel bietet praktischerweise ein<br />
integriertes Mikrofon nebst<br />
Bedienelementen für iPhone & Co., eingehende<br />
Anrufe können so direkt angenommen<br />
werden.<br />
Die auf den ersten Blick recht groß geratenen<br />
Polster der großen Hörer mit<br />
den je 50mm-Membranen umschlingen<br />
das Ohr geradezu, ihr Tragekomfort<br />
ist sehr hoch.Die geschlossene<br />
Bauweise dämpft Außengeräusche,<br />
noch bevor diese das musikalische<br />
Geschehen stören könnten.<br />
An mobilen Geräten schlug sich der<br />
AKG bereits sehr gut, beeindruckte er<br />
doch mit seiner weiten Bühnenabbildung<br />
und einem sehr offenen Raum.<br />
An externen Amps wie dem Lehmann<br />
Rhinelander entsandte der<br />
K 551 einen luftigen, kristallinen, ja<br />
fast an Elektrostaten erinnernden<br />
Klang, dessen Lebendigkeit einen<br />
gewissen Glanz verströmte. Auf Ef-<br />
fekthaschereien <strong>im</strong><br />
Bass verzichtete er wiederum<br />
und lieferte einen neutralen<br />
und präzisen Tiefbass mit wohligem<br />
Grundtonfundament.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Garantiezeit<br />
Gewicht<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Harman/Kardon<br />
harmankardon.de<br />
2 Jahre<br />
250 Gramm<br />
Kabel mit 3,5mm-Klinkenstecker<br />
mit Mikrofon und<br />
Fernbedienung.<br />
ÅKlarer, offener, tief<br />
ausleuchtender Klang,<br />
schöne Verarbeitung,<br />
toller Tragekomfort.<br />
Í Kabel könnte länger sein.<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Das Frequenzgang-Diagramm zeigt einen<br />
homogenen Verlauf, mit viel Tiefton<br />
und einen leichten Anstieg <strong>im</strong> Präsenzbereich.<br />
Mit seinem Wirkungsgradmittel<br />
von 98dB geht er auch an Portis<br />
laut. Impedanz: 33Ω.
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
HOUSE OF MARLEY DESTINY TTR UM 300 EURO<br />
Wer bei „House of Marley“ sofort an<br />
Reggae-Musik und Bob Marley denkt,<br />
liegt tatsächlich richtig. Seine Witwe<br />
Rita und sechs seiner Kinder halten alle<br />
Rechte an seinem Erbe und vertreiben<br />
Musik-Accessoires wie Kopfhörer und<br />
iPod-Docks, die das Lebensgefühl der<br />
Marleys widerspiegeln sollen. Ein wichtiger<br />
Bestandteil neben der Musik:<br />
Nachhaltigkeit. So beeindrucken die<br />
Kopfhörer von House of Marley bereits<br />
mit einer durchdachten Verpackung, bei<br />
der biologisch unbedenkliches Packmaterial<br />
verwendet wird; selbst die Klammern,<br />
welche die Kabel am recycelten<br />
Karton festschnallen, sind aus Bast statt<br />
aus Kunststoff.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Garantiezeit<br />
Gewicht<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
House of Marley<br />
thehouseofmarley.com<br />
2 Jahre<br />
420 Gramm<br />
Textilummanteltes Kabel <strong>im</strong><br />
Rastafari-Style sowie 3,5mm-<br />
Klinkenstecker mit Mikrofon<br />
und Fernbedienung. Adapter<br />
auf 6,35mm-Klinke.<br />
ÅWarmer, groovig-rhythmischer<br />
Charakter, tolles<br />
Bassfundament.<br />
ÍNicht hundertprozentig<br />
neutral.<br />
Klang 65<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 65<br />
PREIS/LEISTUNG GUT<br />
MESSLABOR<br />
Der Destiny funktioniert nur mit aktivem<br />
Noise-Cancelling, was ihn an mobilen<br />
Playern mit 107dB Wirkungsgradmittel<br />
laut aufspielen lässt. Bassanhebung<br />
um 50Hz, zu den Mitten ist eine<br />
Absenkung erkennbar. Impedanz: 100Ω.<br />
Auch der Destiny TTR besteht zum Großteil<br />
aus Materialien, die das Gewissen<br />
beruhigen sollen: Leder, Aluminium und<br />
Edelstahl. Er beruhigt auch die Ohren,<br />
speziell in lauten Umgebungen – per<br />
aktivem Noise-Cancelling, angetrieben<br />
von einem Paar AAA-Batterien (noch<br />
nachhaltiger sind natürlich wiederaufladbare<br />
Akkus). Weil aber ohne aktivierte<br />
Geräuschdämmung gar nichts geht,<br />
sollte man bei Langstreckenflügen an<br />
die Reservebatterien denken.<br />
Die weichen, ebenfalls in Leder gehüllten<br />
Ohrmuscheln ermöglichen längeres<br />
Tragen, was dem 40mm-Treiber genug<br />
Gelegenheit gibt, dem Gehörgang erderschütternde<br />
Vibes näherzubringen.<br />
Das textilummantelte, mit einer Fernbedienung<br />
und rechtwinkligem 3,5mm-<br />
Klinkenstecker versehene sowie erfreulich<br />
lange Kabel lässt sich am Gehäuse<br />
des TTR ein- und ausstecken – statt dem<br />
Hörer springt also lediglich das Kabel ab,<br />
falls es be<strong>im</strong> Grooven mal etwas heftiger<br />
zugehen sollte.<br />
Überhaupt ist Grooven das passende<br />
Stichwort für den Marley-Hörer. Der<br />
Bass aus Erykah Badus „The Healer/Promise“<br />
vom Album „New<br />
AmErykah, Pt. One“ drängte<br />
mit unmittelbarer Wucht und<br />
ozeanhafter Tiefe direkt ins<br />
Gehirn, der <strong>Test</strong>er begann als<br />
direkte Folge kontemplativ<br />
und rhythmisch zu zucken.<br />
Der TTR spielt bereits an<br />
mobilen Geräten sehr laut,<br />
an hochwertigen Kopfhörer-Amps<br />
offenbarte er<br />
eine Neigung zu einem bärigen,<br />
warm temperierten<br />
Klangbild, ohne dabei die<br />
Obertonanteile in Gänze zu<br />
vernachlässigen. Feindynamisch<br />
fehlte ein wenig<br />
Leuchtkraft, aber auf jeden<br />
Fall groovt der Marley<br />
wie kaum ein zweiter<br />
Noise-Canceller.<br />
RASTAMAN CHANT: Mikrofon<br />
und Fernbedienung am Kabel <strong>im</strong><br />
stilechten Jamaika-Look.<br />
GET UP, STAND UP: Zwei AAA-Batterien<br />
geben der Geräuschauslöschung <strong>im</strong> Destiny<br />
die notwendige Power.<br />
IRON LION:<br />
Hochwertiges Leder, reichlich<br />
Metall und knackiger Klang<br />
für unterwegs und zu Hause.
Kopfhörer › HIFI-HÖRER<br />
TARNKAPPE: Der Philips<br />
erscheint wuchtig, trägt<br />
sich aber wunderbar leicht.<br />
PHILIPS FIDELIO X1 UM 300 EURO<br />
In das Flaggschiff der Fidelio-Reihe, den<br />
X1, investierte Philips nicht nur feine<br />
technische Zutaten, die dem Kopfhörer<br />
eine besondere, audiophile Aura verleihen,<br />
mit der auch die Optik korrespondiert.<br />
Hier wurde viel Leidenschaft eingebracht.<br />
Das ist deutlich fühl- und in<br />
letzter Konsequenz auch hörbar.<br />
Zunächst wäre da die doppelschichtig<br />
aufgebaute Behausung für die 50mm<br />
großen, kraftvollen Neodym-Treiber. Sie<br />
soll Resonanzen und Vibrationen verhindern,<br />
während sich die Membran über<br />
das offene Gehäuseprinzip<br />
ungewollte Energie,<br />
die rückwärtig<br />
auf sie zurückstrahlt,<br />
vom<br />
Leib hält.<br />
Neben<br />
ZEITLOS ELEGANT:<br />
Auf den ersten Blick sieht<br />
der Fidelio dank flexiblem<br />
Kopfband fast aus wie ein<br />
Studio-Hörer.<br />
technischen Finessen darf der Tragekomfort<br />
nicht zu kurz kommen. Hierfür<br />
warten die variabel gelagerten Ohrschalen,<br />
die sich neigen lasen, mit einer<br />
enorm dicken Schaumstoffpolsterung<br />
und samtartigen Velours-Ummantelung<br />
auf. Der Kopfhörer sitzt fest, gleichzeitig<br />
aber erstaunlich bequem, und fühlt sich<br />
dank des flexiblen Kopfbands erfreulich<br />
leicht an. Der äußere Bügel des Fidelio<br />
ist in edles Kalbsleder gehüllt. Das 3m<br />
lange Kabel wird von einer textilen Ummantelung<br />
in Form gehalten und springt<br />
auch nach gewaltsamen Knickversuchen<br />
stets in seine<br />
gerade Form<br />
zurück.<br />
Klanglich<br />
spielte der<br />
Philips definitiv<br />
in einer eigenen<br />
Liga. Kein Frequenzbereich<br />
drängte sich<br />
in den Vordergrund,<br />
die Wiedergabe war<br />
geprägt von Homogenität,<br />
Vollmundigkeit und<br />
einer sehr breiten Bühnenaufstellung<br />
– ein straffer,<br />
kraftvoller Bass, begleitet von<br />
schillernden, farbenfrohen Mitten,<br />
übergehend in einen kultivierten<br />
und sehr fein auflösenden Obertonbereich.<br />
Der Fidelio ließ stets der Musik<br />
den Vortritt. Speziell <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />
mit den Kopfhörer-Amps unterstrich er<br />
sein souveränes und entspanntes Klangmuster.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Garantiezeit<br />
Gewicht<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Philips Deutschland<br />
philips.de<br />
2 Jahre<br />
370 Gramm<br />
Textilummanteltes, 3m langes<br />
und mit 6,3mm-Klinkenstecker<br />
ausgestattetes Kabel;<br />
Adapter auf 3,5mm<br />
ÅVollmundig, musikalisch<br />
und mitreißend <strong>im</strong> Grundcharakter.<br />
Akkurates, tiefes<br />
Bassfundament.<br />
Í –<br />
Klang 85<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 85<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />
MESSLABOR<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS-LEISTUNG<br />
02/13<br />
Das Frequenzgang-Diagramm bestätigt<br />
dem Fidelio eine ausgewogene,<br />
leicht oberbassbetonte Abst<strong>im</strong>mung<br />
mit etwas stärkerem Klirr um 50Hz. Der<br />
Wirkungsgrad beträgt solide 94,5dB.<br />
Impedanz: 35,6Ω.<br />
140<br />
www.audio.de ›02 /2013
SENNHEISER MOMENTUM UM 300 EURO<br />
Der Momentum von Sennheiser besticht<br />
zunächst durch sein geringes Gewicht<br />
und ein höchst elegantes, garantiert<br />
auffallendes Design. Wenn der<br />
Kopfhörer zu den edlen Leder-Sneakers<br />
passen soll, ist der Momentum die beste<br />
Wahl. Der Metall-Bügel n<strong>im</strong>mt<br />
die Hörmuscheln über einen raffiniert<br />
justierbaren Schiebemechanismus auf<br />
und verblüfft <strong>im</strong> Dreh- und Dehntest mit<br />
großer Belastungstoleranz. Offensichtlich<br />
ein Kopfhörer, der nicht nur fein aussieht,<br />
sondern <strong>im</strong> mobilen Alltag ordentlich<br />
was wegstecken kann.<br />
Für bequemen Sitz auf dem Kopf sorgt<br />
die fingerdicke, in handschmeichelndes<br />
Leder eingebettete Polsterung. Störende<br />
Außengeräusche kapselt der Sennheiser<br />
durch seine geschlossenen Hörmuscheln<br />
ab. Deren Sitz könnte aber<br />
tatsächlich ein wenig druckvoller sein;<br />
andererseits bietet der Momentum so<br />
ein angenehm leichtes Tragegefühl und<br />
macht gerade lange Hörsessions zum<br />
Vergnügen. Dazu tragen auch die Ohrpolster<br />
aus Leder bei. Das steckbare<br />
Standardkabel kann durch ein ebenfalls<br />
beigelegtes Modell mit Freisprecheinrichtung<br />
und Fernbedienung ausgetauscht<br />
werden – für Telefonate und<br />
FLEXIBLE<br />
REISEBEGLEITUNG:<br />
Der Momentum trägt sich dank<br />
opulentem Ledereinsatz und<br />
weicher Polster sehr angenehm.<br />
direkte Wiedergabesteuerung eines<br />
iPhones oder anderer kompatibler<br />
Smartphones. Der Klinkenstecker<br />
ist in jeden Winkel<br />
drehbar und passt so wirklich an<br />
jedes Mobilgerät.<br />
Mit niedriger Impedanz und hohem<br />
Wirkungsgrad lässt der Sennheiser<br />
auch ordentlich Pegel an die Ohren.<br />
Dabei klingt er unangestrengt, dynamisch<br />
und spritzig. An einem Kopfhörer-<br />
Amp wie dem kraftvoll auftretenden Musical<br />
Fidelity V-CAN II lieferte er sehr klar<br />
umrissene Bassläufe, ohne maßlos zu<br />
übertreiben. Vor allem zarten Sängerinnen<br />
wie Lisa Hannigan <strong>im</strong> Stück „Nowhere<br />
To Go“ aus dem Album „Passenger“<br />
verlieh der Senn heiser Gefühl, Raum<br />
und Glanz sowie eine geradezu betörende<br />
Aura.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www<br />
Garantiezeit<br />
Gewicht<br />
Zubehör<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Sennheiser Deutschland<br />
sennheiser.de<br />
2 Jahre<br />
180 Gramm<br />
Robustes Hardcase, Adapter<br />
auf 6,35mm-Klinke, Kabel mit<br />
Fernbedienung und beweglichem<br />
3,5mm-Klinkenstecker<br />
ÅLebendiger, offener<br />
Klang, wertige und schöne<br />
Verarbeitung. Innovativer<br />
Klinkenstecker.<br />
Í –<br />
Klang 80<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 80<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
STIFF UPPER LIP: Mit dem<br />
Sennheiser kann sich der Träger sogar<br />
be<strong>im</strong> Polo sehen lassen. Als Zuschauer,<br />
versteht sich. Das mitgelieferte Hardcase<br />
macht ebenfalls ordentlich was her.<br />
Guter Tiefton, wenig Klirr <strong>im</strong> Bass, dann<br />
eine deutlichere Absenkung um 500Hz<br />
und eine leichtere Anhebung um 7kHz.<br />
Das ermittelte Wirkungsgradmittel (an<br />
32Ω) beträgt 99dB. Impedanz: Mobilplayer-freundliche<br />
22,8Ω.<br />
www.audio.de ›02/2013 141
Kopfhörer › MAGNETOSTAT-HÖRER UND KOPFHÖRER-AMP<br />
DARK STAR: Die 500 Gramm Lebendgewicht des Hif<strong>im</strong>an wirken auf dem<br />
Kopf dank sehr bequemer Lederpolsterung gar nicht so schwer.<br />
HIFIMAN HE-6 UM 1200 EURO<br />
STECKBRIEF HE-6<br />
Vertrieb<br />
Sieveking Sound<br />
GmbH & Co. KG<br />
www<br />
sieveking-sound.de<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Gewicht<br />
502 Gramm<br />
Zubehör<br />
Aufbewahrungsbox in Leder<br />
gehüllt, 4-Pin-XLR-Kabel<br />
nebst Adapter für Klinkenverbindung.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅRaumwunder und Klangästhet,<br />
fesselt durch Musikalität<br />
und in allen Tonspektren<br />
leichtfüßig changierendes<br />
Wesen.<br />
ÍÜppiges Gewicht.<br />
Klang 95<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 95<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
Magnetostatische Kopfhörer<br />
sind <strong>im</strong> Vergleich zu ihren dynamischen<br />
Kollegen echte<br />
Exoten auf dem Markt.<br />
Schließlich ist die Herstellung<br />
aufwendig und kostspielig, die<br />
Hörer aufgrund ihrer Konstruktionsweise<br />
nicht gerade handlich.<br />
Das das noch recht junge, in<br />
New York City von Dr. Fang Bian gegründete<br />
Unternehmen Hif<strong>im</strong>an hält<br />
dennoch einige Exemplare <strong>im</strong> Portfolio<br />
bereithält. Mit dem HE-6 bestellte sich<br />
die <strong>AUDIO</strong>-Redaktion das Spitzenmodell<br />
in die <strong>Test</strong>räume und als opt<strong>im</strong>ale<br />
Ergänzung, den Kopfhörer-Amp EF 6.<br />
Magnetostatische Wandler arbeiten mit<br />
extrem dünnen elektrischen Leiterbahnen<br />
– <strong>im</strong> Falle des HE-6 sogar aus Gold<br />
statt Alu –, die auf eine spezielle Folie<br />
aufgebracht wurden. Das schließlich an<br />
die Leiterbahnen angelegte Musik signal<br />
versetzt die Folie zwischen den Magnetfeldern<br />
in Schwingung. Bärenstarke,<br />
sich gegenüberliegende Neodym-Magnete<br />
in Stabform sind opt<strong>im</strong>ale Energielieferanten.<br />
Der Hif<strong>im</strong>an verlangt denn<br />
auch nach massiver Leistung, ein Einsatz<br />
an mobilen Geräten ist eindeutig<br />
HOLZKOPF: Ein hochwertiger Ständer<br />
(ca. 50 Euro bei Sieveking Sound) hält den<br />
Hörer opt<strong>im</strong>al in Form.<br />
nicht zu empfehlen.<br />
Leistung satt liefert ein formidabler Verstärkungsspezialist<br />
namens EF 6, der eigens<br />
auf den HE-6 abgest<strong>im</strong>mt wurde.<br />
Das heißt aber nicht, dass andere Kopfhörer<br />
nicht ebenfalls hier andocken dürften.<br />
Im Gegenteil, der relativ schwergewichtige<br />
und strompotente Amp (Ausgangs<strong>im</strong>pedanz<br />
um 1 Ohm) stachelte<br />
munter alle Mitglieder des <strong>Test</strong>felds zu<br />
ihrer persönlichen Höchstleistung an –<br />
auch den referenziösen LCD-3 von<br />
Audez‘e. Logischer Weise hält das Kraft-<br />
Extrem ausgewogener, geradliniger<br />
Frequenzgang bis 1kHz, dann min<strong>im</strong>al<br />
unruhiger (oben). Kaum Klirr. Das<br />
Wirkungsgradmittel beträgt 78dB, der<br />
HE-6 benötigt also einiges an treibernder<br />
Power. Impedanz = 57,4Ω.<br />
GOLDADER: Die Magnetkonstruktion mit der dünnen, aus Gold statt Aluminium<br />
ausgeführten Leiterbahn.<br />
142<br />
www.audio.de ›02 /2013
HIFIMAN EF 6 UM 1600 EURO<br />
werk mit einem eigenen, für seine Aufgabe<br />
opt<strong>im</strong>ierten Pre-Out-Verstärker<br />
auch als veritable Vorstufe her. So oder<br />
so fasst der Highender (der die Nachteile<br />
üblicher Drehpotentiometer kennt)<br />
den 24-stufigen, mit Präzisionswiderständen<br />
aufgebauten Lautstärkeregler<br />
mit höchstem Vergnügen an. Und mit<br />
besonderer Hochachtung, weil er weiß<br />
dass seinem Hifi-Mann dank zweier risiger<br />
Netztransformatoren (einer dient nur<br />
dem Head-Ausgangs-Amp) nie und n<strong>im</strong>mer<br />
die Standkraft ausgehen kann.<br />
Zwei Cinch-Line-Ins, ein Miniklinken-<br />
Eingang auf der Front, dazu Klinke- und<br />
Profi-Vierpol-Out, Anschlussmöglichkeiten<br />
gibt es auch genug. Und so durfte<br />
der Hif<strong>im</strong>an loslegen. Mit einer traumhaften<br />
räumlichen Aura und mit sagenhaft<br />
echter Körperlichkeit. An einen <strong>im</strong><br />
Nahfeld arbeitenden Monitor erinnernd,<br />
erhielten angezupfte Gitarrensaiten eine<br />
dramatische Plastizität und Körperhaftigkeit,<br />
jede Farbschattierung wurde mit<br />
einer unangestrengten Selbstverständlichkeit<br />
wiedergegeben. Der HE-6 unterschied<br />
sich in einem direkten Vergleich<br />
von dem Audez'e LCD-3 durch seine<br />
weitläufigere Abbildung und einen nonchalanten,<br />
von besonderem Zauber getragenen<br />
musikalischen Fluss, während<br />
der LCD-3 präziser auf den Punkt kam<br />
und die Hörer mit seiner tonalen Balance<br />
erfreute.<br />
Der Amp lieferte sich mit dem Auralic<br />
Taurus (<strong>Test</strong> auf der folgenden Seite)<br />
einen spannenden Wettkampf. Spritzig<br />
und voller Punch der Auralic, warm und<br />
tief hineinleuchtend, monumental und<br />
feingeistig der Hif<strong>im</strong>an. Insbesondere<br />
chorale Werke klangen über den EF 6<br />
einzigartig gut.<br />
VERSTÄRKUNG: Für wirkungsgradarme Hörer wie den HE-6 sitzt an der Rückseite<br />
ein Kippschalter, der bei Bedarf noch mal 10dB Gain zuführt.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang (o. Abb.) zeigt sich<br />
an 32Ω und 100Ω so glatt, als hätten<br />
die Messingenieure ihn eigenhändig mit<br />
dem Lineal gezogen. Die Störabstände<br />
überraschen mit doch eher mittelmäßigen<br />
81dB an XLR und mageren 75dB<br />
über den Kopfhörerausgang. Bei der<br />
Harmonischen Analyse (Abb.) zeigt er<br />
bis 1 Volt kaum Klirr und dann einen<br />
harmonischen Anstieg.<br />
STECKBRIEF EF-6<br />
HIFIMAN<br />
EF 6<br />
Vertrieb<br />
Sieveking Sound<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.<br />
sieveking-sound.de<br />
Listenpreis<br />
1600 Euro<br />
Maße B x H x T<br />
33 x 10,5 x 31 cm<br />
Gewicht<br />
10,7 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Hochpegel Cinch / XLR 3 (zus. 3,5mm-Klinke) / –<br />
Digital-Eingänge –<br />
USB-Eingang –<br />
Pre Out 1<br />
Kopfhörer-Ausgang 2 (6,35mm Klinke / 4-Pin XLR)<br />
Besonderheiten<br />
Wird ordentlich warm<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSchillernd und samtig wie<br />
Perlmutt, kräftig, sonor.<br />
Í Keine Fernbedienung.<br />
Klang Line-In 115<br />
Klang Kopfhörerausg. 115<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
115 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›02/2013 143
Verstärker › KOPFHÖRERVERSTÄRKER<br />
WIE ES BELIEBT: Vorne<br />
dürfen Klinken- und Studio-<br />
Kopfhörer ran. Wenn hinten<br />
ein Endverstärker angeschlossen<br />
wird, fungiert der<br />
Taurus als Edel-Vorstufe.<br />
AURALIC TAURUS UM 1700 EURO<br />
1700 Euro für einen Kopfhörerverstärker<br />
sind kein Pappenstiel – der Taurus versucht<br />
den Preis aber allein schon mit seinem<br />
Äußeren nach Kräften zu rechtfertigen.<br />
Neben einem auf der zent<strong>im</strong>eterdicken<br />
Frontplatte eingelassenen Tipper<br />
steht Input sowie RCA und XLR. Ein klares<br />
Zeichen, dass der Hörer zwischen<br />
EINGANGSSEKTION HOCH DREI:<br />
Sie offeriert neben zwei Cinch- je zwei<br />
Eingangsamps für XLR rechts und links.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang (o.Abbildung) des Auralic<br />
Taurus zeigt sich extrem breitbandig.<br />
Die Harmonischen-Analyse (Abbildung)<br />
lässt auch kaum Meckereien zu:<br />
Bis 100mV so gut wie kein Klirr, dann<br />
mit k2 sanft ansteigend, k3 (rot) etwas<br />
unruhiger. Die Störabstände sind bei<br />
XLR und Cinch mit 102 und 107dB ganz<br />
ausgezeichnet. Verbrauch Standby/<br />
Betrieb: 0,6 / 18,5W.<br />
einem Cinch- und einem vornehmen<br />
XLR-Eingang wählen kann. Und zwar einem<br />
echten mit einem sauber ausbalancierten<br />
Doppel-Verstärker <strong>im</strong> Hintergrund.<br />
In puncto Ausgang steht vorne<br />
eine Klinken- und eine Studio-Vierkontakt-Buchse<br />
zur Verfügung. Weiterhin<br />
Cinch und XLR auf der Rückseite, woraus<br />
sich schließen lässt, dass der Taurus<br />
nicht nur als Kopfhörer-Amp, sondern<br />
auch als formidable Vorstufe eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Formidabel deshalb, weil Auralic in den<br />
Eingangsstufen Profi-ICs einsetzt, die<br />
jeweils ein kleines Aluprofil daran hindert,<br />
zu warm und damit rauschgefährdet<br />
zu werden. Und weil zwei abgeschirmte<br />
Vergussmodule Class-A-Module<br />
beinhalten, die zur Not 5 Watt liefern<br />
könnten. Überdies hat Auralic das<br />
Transistor-Ensemble so fein ausbaldowert,<br />
dass es auch vor dem Anlegen der<br />
zarten Gegenkopplungsschleife so gut<br />
wie keinen Klirr produziert. Zu alledem<br />
steht ein für die mehrfache Leistung<br />
ausgelegtes Netzteil bereit. Ein so kerniges<br />
wie teures Spulen/Kondensator-Filter<br />
von Schaffner schließt jegliche Netzstörung<br />
definitiv aus.<br />
Klanglich bietet der Auralic Dynamik pur.<br />
Den Kopfhörern hier <strong>im</strong> <strong>Test</strong> hauchte der<br />
Taurus max<strong>im</strong>al viel Struktur und ein<br />
enorm sonores Fundament ein. Mit<br />
Großkalibern wie den Hif<strong>im</strong>an HE-6 oder<br />
Audez'e LCD-3 klang es fast schon transzendentral<br />
hochauflösend. Der Auralic<br />
glänzt dabei mit kraftvollem, fokusierten,<br />
geradlinigen Spiel und einem super griffigen<br />
und dennoch seidigen Bass, der<br />
sich seinen Weg vom Gehirn direkt zum<br />
Solar Plexus bahnt.<br />
STECKBRIEF<br />
AURALIC<br />
TAURUS<br />
Vertrieb<br />
audioNext<br />
0201 / 507 39 50<br />
www.<br />
audionext.de<br />
Listenpreis<br />
1 700 Euro<br />
Maße B x H x T<br />
33 x 6,5 x 23 cm<br />
Gewicht<br />
5,5 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Hochpegel Cinch / XLR 2 / 2<br />
Digital-Eingänge –<br />
USB-Eingang –<br />
Pre Out<br />
sym /unsymm.<br />
Kopfhörer-Ausgang 2 (6,35 mm RCA / 4-Pin XLR)<br />
Besonderheiten<br />
Eingangswahl sym. / unsym.<br />
per Knopfdruck<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
Åultradynamisch, flott,<br />
detailversessen unfeurig und<br />
zart zugleich<br />
Í Keine Fernbedienung<br />
Klang Line-In 115<br />
Klang Kopfhörerausg. 115<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
115 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
144<br />
www.audio.de ›02 /2013
MUSICAL FIDELITY V-CAN II UM 150 EURO<br />
Alle Achtung, trotz seines Freundschaftspreises<br />
von 150 Euro bringt der V-CAN<br />
II von Musical Fidelity ein schickes, gebürstetes<br />
Aluminiumgehäuse mit.<br />
Der kleine Kopfhörerverstärker lässt es<br />
sich auch nicht nehmen, die Eingangssignal<br />
<strong>im</strong> reinen Class A und damit besonders<br />
verzerrungsarm anzuheben. Die<br />
Ausgangshalbleiter gönnen sich verständlicher<br />
Weise nicht ganz den entasprechenden<br />
Dauerumsatz, Sie treiben<br />
MESSLABOR<br />
die Kopfhörer aber <strong>im</strong>mer noch mit gehörig<br />
Strom-Nachdruck an. Der Musical<br />
Fidelity lieferte bereits mit dem mitgelieferten<br />
Netzteil beachtliche unangestrengte<br />
Natürlichkeit und viel Luft oben<br />
raus. Mit dem optionalen Multi-Netzteil<br />
V-PSU II (140 Euro mit ingesamt drei<br />
12-Volt-Ausgängen) nahmen die Klangperspektiven<br />
an Tiefe, Ausleuchtung<br />
und Stabilität zu. So gebahr sich der Kleine<br />
letztlich wie ein Preishammer!<br />
Weil sich eine Class-A-Ausgangsstufe<br />
in der Preisklasse verbietet, arbeitet<br />
der Musical Fidelity offenbar mit relativ<br />
viel Gegenkopplung. Dank der Korrektur<br />
bietet er auch <strong>im</strong> Tiefbass einen glatten<br />
Frequenzgang, Rauschen und Verzerrungen<br />
bleiben denkbar gering. Bei der<br />
relativ hohen Ausgangs<strong>im</strong>pedanz von<br />
beinahe 50 Ohm hält der V-Can sehr kritische<br />
Hörer nicht so gut bei der Stange.<br />
_09V3Y_DENON_COCOON_Audio_0213.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);19. Dec 2012 08:10:53<br />
STECKBRIEF<br />
MUSICAL FIDELITY<br />
V-CAN II<br />
Vertrieb<br />
Reichmann Audio Systeme<br />
07728 - 1064<br />
www.<br />
musicalfidelity.com<br />
Listenpreis<br />
150 Euro<br />
Maße B x H x T<br />
9,5 x 4,0 x 18 cm<br />
Gewicht<br />
350 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Hochpegel Cinch / XLR 2 (3,5mm-Klinke) / –<br />
Digital-Eingänge –<br />
USB-Eingang –<br />
Pre Out –<br />
Kopfhörer-Ausgang 2 (3,5 und 6,25 mm Klinke)<br />
Besonderheiten<br />
Einschleifmöglichkeit<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKlingt deutlich wertiger als<br />
der Preis erwarten lässt.<br />
Í Kein Pre-Out<br />
Klang Line-In 85<br />
Klang Kopfhörerausg. 85<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
85 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
UPDATE<br />
Beauty and the Beat<br />
Seit über einem Jahrhundert formen<br />
wir perfekten Klang. Jetzt formen wir<br />
die Produkte, mit denen Sie diesen<br />
Klang genießen.<br />
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Verstärker › KOPFHÖRERVERSTÄRKER<br />
SCHLICHT ABER SCHLAU: Der Kippschalter zwischen der Neutrik-Kopfhörerbuchse und dem Lautstärkeregler erlaubt es Line-Ein-1<br />
oder -2 aufzustellen. bei Bedarf dienen zwei Cinchbuchsen auch als Vorverstärkerausgang.<br />
LEHMANN<strong>AUDIO</strong> RHINELANDER 370 EURO<br />
Dem Linear – dem größeren und kostspieligerem<br />
Bruder des Rhinelander –<br />
eilt ein Ruf wie Donnerhall voraus. Auf<br />
die Opulenz des Linear wurde <strong>im</strong> Falle<br />
des Rhinelander verzichtet. Inhaber und<br />
Toningenieur Norbert Lehmann nahm<br />
die Herausforderung an, bei kleinerem<br />
Budget und kompakteren Ausmaßen<br />
ein außergewöhnlich hochwertig klingendes<br />
Kleinod zu erschaffen. Schlicht<br />
MESSLABOR<br />
aufgeräumt und ohne viel Gehe<strong>im</strong>niskrämerei<br />
präsentiert sich die Vorderseite,<br />
der Kippschalter in der Mitte aktiviert<br />
ein Relais, das zwischen zwei Line-Ins<br />
umschaltet. Oder auf einen Pre-Out-<br />
Modus wechselt. Jumper-Kontakte erlauben<br />
zwei der Cinchbuchsen zu Ausgängen<br />
umzufunktionieren, so dass der<br />
Rhinelander dann für eine Quelle und für<br />
einen Endverstärker als Vorstufe fungieren<br />
kann.<br />
Das Lautstärkepotentiometer sieht relativ<br />
klein aus, sei aber handselektiert. Im<br />
Eingang operieren extra rauscharme ICs.<br />
Zur Signalkopplung dienen klangneutrale<br />
(blaue und rote) W<strong>im</strong>a-Folienkondensatoren.<br />
Die in Class-A-, also bei sehr<br />
hohem Ruhestrom arbeitenden<br />
Ausgangstransistoren überzeugen<br />
nicht nur durch schiere<br />
Kraft, sondern auch damit,<br />
dass ihre Verstärkung unterschiedlichen<br />
lauten Kopfhörer<br />
angepasst werden kann (6<br />
DER KLEINE LEHMANN: Gleichrichten,<br />
stromsäubern und stabilsieren kann er<br />
selbst. Der Netztrafo wurde ausgelagert.<br />
Mit einem Ausgangswiderstand von<br />
5,7 Ohm kommt der Rhinelander mit jedem<br />
denkbaren Kopfhörer aus. Der ansonsten<br />
linealglatte Frequenzgang zeigt<br />
ganz unten und oben einen klanglich<br />
nicht relevanten (oder höchstens günstigen)<br />
sanften Rolloff. Be<strong>im</strong> ingesamt<br />
sehr günstigen Klirrverlauf dominiert k3<br />
bei größerer Leistung, was in der Regel<br />
zu einem dynamischen Eindruck führt.<br />
und 20 Dezibel Anhebung). Vor komplexen<br />
Impedanzen kennt der Rhinelander<br />
auch keine Furcht. Denn er arbeitet ohne<br />
Über-alles-Gegenkopplung, so dass ein<br />
lastbedingt zeitverschobenes Ausgangssignal<br />
das subtile harmonische<br />
Klirrspektrum schwerlich beirren kann.<br />
Mit den vier dynamischen Kopfhörern<br />
des <strong>Test</strong>feldes hatte der Lehmann keine<br />
Mühe: Mit geradezu stoischer Entschlossenheit<br />
hielt er die Membranen in<br />
musikdienlicher Bewegung. Das hörte<br />
sich energisch, umrissen und doch feinfühlig<br />
an. So ließ der Rhinelander Creeks<br />
OBH 21 (12/10, 300 Euro) <strong>im</strong> Regen stehen,<br />
auch den V-CAN II von oben, erst<br />
der Beyerdynamic A 1 (12/10, 990 Euro)<br />
bremste den Höhenflug – Respekt!<br />
STECKBRIEF<br />
LEHMANN <strong>AUDIO</strong><br />
RHINELANDER<br />
Vertrieb<br />
Lehmannaudio<br />
0 22 02 / 28 06 24 0<br />
www.<br />
lehmannaudio.de<br />
Listenpreis<br />
370 Euro<br />
Maße B x H x T<br />
13,5 x 4,7 x 11 cm<br />
Gewicht<br />
600 Gramm<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Hochpegel Cinch / XLR 2 / –<br />
Digital-Eingänge –<br />
USB-Eingang –<br />
Pre Out<br />
1 per Jumper wählbar<br />
Kopfhörer-Eingang 1 (3,5 mm Klinke)<br />
Besonderheiten<br />
Single Source Preamp<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKraftvoll und feingeistig,<br />
farbgewaltig in den Mitten –<br />
schöner Wolf <strong>im</strong> Schafspelz.<br />
Í<br />
Klang Line-In 95<br />
Klang Kopfhörerausg. 95<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
95 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
146<br />
www.audio.de ›02 /2013
Jetzt <strong>im</strong><br />
Kombiabo!<br />
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Report › HIGH-END-ANLAGE IM AUTO<br />
Powers & Wilkins<br />
B&W war schon <strong>im</strong>mer auf Zack, wenn es um Innovationen ging. Aber mit<br />
dem Maserati-Dreizack <strong>im</strong> Grill laufen die Briten zur absoluten Höchstform auf.<br />
Davon konnten wir uns in einem exklusiven Fahrtest überzeugen.<br />
■ Text: Stefan Schickedanz<br />
Um angesichts spektakulärer und<br />
exorbitant teuer Autos zu einem<br />
treffenden Urteil zu gelangen,<br />
das nicht von spontaner Begeisterung<br />
verkleistert ist, hilft eine einfache Frage:<br />
Angenommen, Geld würde keine Rolle<br />
spielen und man müsste sich auf ein<br />
einziges Gefährt für den Rest aller Tage<br />
festlegen – würde man dieses in Betracht<br />
ziehen? Bisher fand der Autor solche<br />
Traumwagen nur an drei hiesigen<br />
Orten: Zuffenhausen, Affalterbach und<br />
Garching. Weil dort vom Sound des Motors<br />
über den Sound des Audio-Systems<br />
bis zur Synthese aus Alltagstauglichkeit<br />
und Sportsgeist einfach alles passt.<br />
Mit dem neuen Maserati Quattroporte<br />
kommt noch die italienische Stadt<br />
Modena hinzu. Wie das hochmotivierte<br />
Team aus Enthusiasten den Spagat zwischen<br />
Sportwagen und Luxusl<strong>im</strong>ousine<br />
hinbekam, verdient Respekt. Die Ingenieure<br />
opferten gegenüber der letzten<br />
Generation zwar etwas motorisches<br />
Flair für den Umstieg von einem Ferrari-<br />
Saugmotor auf den selbst entwickelten<br />
V8-Biturbo. Dafür schufen sie mit ihrem<br />
Drehmoment-Wunder die perfekte Basis<br />
für die standesgemäße Beschallung<br />
der Insassen. Diese Aufgabe übernahm<br />
eine Partnerschaft, die innerhalb der<br />
HiFi-Szene aufhorchen lässt: Erstmalig<br />
vergab der ehrwürdige britische Boxenbauer<br />
B&W seinen Namen in Lizenz an<br />
einen anderen Hersteller. Das Surround-<br />
System des neuen, von Pininfarina gezeichneten<br />
Quattroporte entstand unter<br />
Federführung von Harman Automotive<br />
in Karlsbad.<br />
Kaum hat sich die Verwunderung über<br />
diese Liaison gelegt, staunt man schon<br />
über die Eckdaten des Systems: 15 Lautsprecher<br />
mit 16 Endstufen-Kanälen. „Ja,<br />
Sie haben richtig gehört“, stellt ein Ingenieur<br />
von Bowers & Wilkins klar, „der<br />
Subwoofer hat eine Doppelschwingspule.“<br />
Dieser dicke Brummer mit den<br />
Abmessungen 320 x 200mm thront auf<br />
der Hutablage des mit weichem Leder<br />
ausgekleideten Viertürers.<br />
An diesem Ort machen sich Subwoofer<br />
mitunter durch Brummen und extreme<br />
Körperschallübertragung auf die Fond-<br />
Passagiere bemerkbar. Nicht so <strong>im</strong><br />
148<br />
www.audio.de ›02/2013
Report › HIGH-END-ANLAGE IM AUTO<br />
TEST<br />
Vollverstärker<br />
SYMPHONIC-LINE RG 10 MK4 HD 8200 €<br />
SYMPHONIC-LINE RG 10 MK4 HD 8200 €<br />
SYMPHONIC-LINE RG 10 MK4 HD 8200 €<br />
FILIGRAN: Die annähernd zwei Tonnen schwere L<strong>im</strong>ousine folgt den Lenkbefehlen fast<br />
wie ein Sportwagen. Sie verwöhnt mit stilvollendetem Schick und Ausnahme-Sound.<br />
TÜR-SPRECHER: Die Tief- und Mitteltöner<br />
bestehen aus leichten, steifen Materialien.<br />
Quattroporte, der auf allen Plätzen einen<br />
extrem sauberen, natürlich abgest<strong>im</strong>mten<br />
Klang ermöglicht. Davon konnte sich<br />
<strong>AUDIO</strong> bei einem Fahrtest an der Côte<br />
d’Azur überzeugen – einige Wochen vor<br />
der Weltpremiere Mitte Januar auf der<br />
Detroit Motor Show.<br />
Dieser 5,26 Meter lange Traum in Lack<br />
und Leder läuft den meisten Wohnz<strong>im</strong>mern<br />
nicht nur in Sachen Luxus und<br />
Komfort den Rang ab. Um dieses intensive,<br />
sämtliche Sinne berührende Klangerlebnis<br />
ringen viele High-Ender ihr halbes<br />
Leben. Nun sind brachiale Dynamik<br />
und Souveränität <strong>im</strong> Auto allein noch keine<br />
Besonderheit. Wenn dazu aber eine<br />
solche Lässigkeit ohne gepresste St<strong>im</strong>men,<br />
Streicher oder Bläser kommt, wird<br />
es selbst für sehr kostspielige He<strong>im</strong>-<br />
Anlagen richtig eng. Gerade <strong>im</strong> Bass<br />
setzen Präzision, Wucht und Differenzierungsvermögen<br />
den Maßstab für jede<br />
Art Audio-System jenseits von Live-Konzerten.<br />
Die einleitenden Drums in „Africa“<br />
(Toto, „XX“) brannten sich tief in das<br />
Gedächtnis des Autors ein. Dergleichen<br />
hat er nur einmal gehört: <strong>im</strong> Ferrari FF,<br />
dessen vier Türbässe von einem ähnlichen<br />
Kaliber sind wie die des Maserati.<br />
Ihre 16,5cm-Membranen bestehen<br />
aus einem extrem leichten Kohlefaser-<br />
Rohacell-Mix. Beide Werkstoffe kommen<br />
aus der Formel 1 beziehungsweise<br />
aus dem Flugzeugbau.<br />
Was der von Harman beigesteuerte<br />
Mehrkanal-DSP-Verstärker damit an<br />
Authentizität ermöglicht, ist eine Steilvorlage<br />
für die Mittelhochton-Sektion,<br />
die den Sieg für alle Fahrzeugkategorien<br />
sicher nach Hause holt. Beinahe unnötig<br />
zu sagen, dass die 10cm-Koni der Mitteltöner<br />
aus gelbem Kevlargewebe bestehen<br />
– dem inoffiziellen Markenzeichen<br />
von B&W.<br />
Doch nicht nur Breitbandigkeit, Klangfarbentreue<br />
und Auflösung suchen derzeit<br />
<strong>im</strong> Auto ihresgleichen. Auch die<br />
räumliche Abbildung überzeugte restlos.<br />
Die Klang-Presets „Stereo“, „On Stage“<br />
und „Ambience“ zeigen das gigantische<br />
Potenzial des von Harman zur Serienreife<br />
gebrachten Verfahrens „Quantum Logic“,<br />
bei dem es sich offensichtlich nicht<br />
um eine neue Surround-Spielerei mit<br />
synthetischem Beigeschmack handelt.<br />
Es erlaubt komplett unterschiedliche,<br />
perfekt fokussierte Klangperspektiven<br />
und nagelt die Instrumente fest, wie es<br />
sonst nur das schwedische DIRAC Live<br />
kann. Wenn der Autor hier kaum von<br />
dem großartigen Maserati redet, muss<br />
es sich um ein akustisches Naturereignis<br />
handeln. Doch der Quattro porte hat<br />
eine strenge Tür: Wer diesem V8-Music-Club<br />
betreten will, muss mindestens<br />
145 000 Euro hinblättern.<br />
Fotos: Archiv<br />
www.audio.de ›02/2013 149
HiFi-Service › RAUMAKUSTIK<br />
AKUSTIK ASSISTENT<br />
Nicht jede Box klingt in jedem Raum<br />
gleich gut. Um Sie vor Fehlkäufen zu bewahren,<br />
gibt <strong>AUDIO</strong> bei jedem getesteten<br />
Lautsprecher an, für welche Umgebung<br />
er sich voraussichtlich gut eignet.<br />
Sie müssen dafür Ihren Raum und Ihre<br />
Hörsituation nach drei Kriterien beurteilen:<br />
Raum größe, Raumakustik und<br />
Boxenauf stellung bzw. Wandabstand. Anschließend<br />
suchen Sie in der Bestenliste<br />
nach Boxen, bei denen alle drei Merkmale<br />
Ihrer Hörsituation – z.B. Klein, Hallig,<br />
Wandnah – mit einer grünen Empfehlung<br />
markiert sind. Voila, der Lautsprecher<br />
wird aller Voraussicht nach passen! Die<br />
<strong>AUDIO</strong>-Empfehlungen sind allerdings nur<br />
als grobe Hinweise zu sehen, in Einzelfällen<br />
kann es trotzdem nicht funktionieren.<br />
Deshalb: Probe- und Vergleichshören ist<br />
in jedem Fall ein guter Rat!<br />
K<br />
T<br />
D<br />
M<br />
A<br />
W<br />
G<br />
H<br />
F<br />
RAUMGRÖSSE<br />
K<br />
KLEINER RAUM<br />
(UM 15 m 2 )<br />
Der Hörabstand liegt um oder unter<br />
zwei Meter – die Box muss auch <strong>im</strong><br />
Nahfeld homogen spielen und darf<br />
nicht dröhnen. Die Anforderungen an<br />
Pegel und Bündelung sind geringer.<br />
M<br />
MITTELGROSSER RAUM<br />
(UM 24 m 2 )<br />
Abstände von zwei und drei Metern<br />
zwischen Box und Hörer sind typisch,<br />
ansonsten ist diese Raumgröße ideal<br />
– sofern der Lautsprecher etwas<br />
Pegel und Bassdruck produziert.<br />
G<br />
GROSSER RAUM<br />
(UM 45 m 2 )<br />
Bei Hörabständen von vier Metern<br />
oder mehr sind nicht nur die Anforderungen<br />
an Schalldruck und Bass deutlich<br />
höher, auch muss der Lautsprecher<br />
noch fokussieren können.<br />
RAUMAKUSTIK<br />
T<br />
TROCKENER RAUM<br />
Polster, Teppiche und Vorhänge<br />
dämpfen und drücken die Nachhallzeit<br />
<strong>im</strong> Mittelton unter 0,4 Sekunden,<br />
oft sind die Höhen stärker bedämpft.<br />
Der Lautsprecher darf weder dunkeldumpf<br />
noch zu direkt klingen.<br />
A<br />
AUSGEWOGENER RAUM<br />
Absorbierende Flächen wie Teppich,<br />
Polster etc. und reflektierende Wände<br />
halten einander die Waage.Die<br />
Nachhallzeit beträgt 0,4-0,6 Sekunden,<br />
der Raumhall ist zudem über die<br />
Frequenzen ähnlich verteilt.<br />
H<br />
HALLIGER RAUM<br />
Parkett, Glas, Beton und hartes Holz<br />
überwiegen – die Akustik wird als<br />
hallig empfunden, die Nachhallzeit<br />
übersteigt 0,6 Sekunden. Die Box<br />
muss den Schall bündeln, um nicht<br />
diffus oder scheppernd zu klingen.<br />
AUFSTELLUNG<br />
D<br />
DIREKT AN DER WAND<br />
Zwischen dem Lautsprecher und der<br />
Wand dahinter liegen weniger als 30<br />
Zent<strong>im</strong>eter. Dies verstärkt den Bass<br />
und macht den Grundton träge – eine<br />
sehr schlanke Abst<strong>im</strong>mung oder eine<br />
Ortsentzerrung sind notwendig.<br />
W<br />
WANDNAH<br />
Der Wandabstand beträgt zwischen<br />
30 und 90 Zent<strong>im</strong>eter. Der Bass wird<br />
hörbar fetter und neigt je nach Raumgröße<br />
zum Dröhnen. Boxen mit<br />
schlank abgest<strong>im</strong>mtem oder sehr trockenem<br />
Bass harmonieren hiermit.<br />
F<br />
FREISTEHEND<br />
Lautsprecher und hintere Wand sind<br />
mehr als einen Meter voneinander<br />
entfernt. Die Box muss auf Bassverstärkung<br />
verzichten, ein satter,<br />
druckvoller oder sogar etwas fetterer<br />
Bass sind von Vorteil.<br />
150 www.audio.de ›02 /2013
Service › BESTENLISTE<br />
DIE BESTENLISTE<br />
bietet eine Übersicht über 1000 Geräte für HiFi, High End, Netzwerk und Surround, die die Redaktion<br />
getestet hat. Doch sie hilft auch bei der richtigen Kombination der einzelnen Komponenten.<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-Bestenliste kann auf über 20<br />
Jahre Kontinuität zurückblicken und ist eine<br />
zuverlässige Orientierungshilfe für Ihren<br />
Kauf. Sie basiert auf gründlichen Hörvergleichen<br />
der Kandida ten mit konkurrierenden<br />
Produkten.<br />
• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt<br />
• neu getestete Geräte orange<br />
Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten<br />
nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.<br />
Verstärker müssen etwa mit dem<br />
Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum<br />
mit dem Hörraum und der Aufstellung.<br />
<strong>AUDIO</strong> bietet deshalb den einmaligen<br />
Service der <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) und des<br />
<strong>AUDIO</strong>-Akustik-Assistenten.<br />
INHALT<br />
LAUTSPRECHER<br />
1. Standboxen Seite 151<br />
2. Kompaktboxen Heft 1/13<br />
3. Sub-/Sat-Boxensets Heft 6/12<br />
4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Seite 152<br />
5. Subwoofer Aktiv Seite 152<br />
6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Seite 152<br />
7. Wireless-Boxen Heft 1/13<br />
VERSTÄRKER<br />
1. Vollverstärker Seite 153<br />
2. Vorverstärker Seite 156<br />
3. Endstufen Seite 156<br />
4. Phono-Vorverstärker Seite 156<br />
5. Kopfhörer-Verstärker Seite 156<br />
6. AV-Receiver Heft 9/12<br />
7. AV-Vorstufen Heft 9/12<br />
8. Mehrkanal-Endstufen Heft 1/13<br />
ANALOG-PLAYER<br />
1. Plattenspieler ohne System Seite 157<br />
2. Plattenspieler mit System Heft 1/13<br />
3. Tonabnehmer Seite 157<br />
DIGITAL-PLAYER<br />
1. CD-/SACD-Player Seite 157<br />
2. Musik-Server Heft 1/13<br />
3. Netzwerk-Player Seite 158<br />
4. D/A Wandler Seite 158<br />
5. Blu-Ray-Player Heft 1/13<br />
6. Mobil-Player Heft 1/13<br />
KOPFHÖRER<br />
1. HiFi-Kopfhörer Seite 158<br />
2. Mobile Kopfhörer (On-Ears) Seite 159<br />
3. Mobile Kopfhörer (In-Ears) Seite 159<br />
4. Noise-Cancelling-Kopfhörer Seite 159<br />
KOMPLETT-ANLAGEN<br />
1. Stereo-Komplettsysteme Heft1/13<br />
2. He<strong>im</strong>kino-Komplettsysteme Heft 2/12<br />
3. Komplettsysteme ohne Boxen Heft 9/12<br />
4. One-Box-Systeme (Stereo) Seite 159<br />
5. One-Box-Systeme (Surround) Heft 2/12<br />
LAUTSPRECHER<br />
1. STANDBOXEN<br />
<strong>AUDIO</strong> bewertet Lautsprecher unabhängig vom Preis durch intensive Klangvergleiche<br />
(Qualitätsklassen und Punkteschlüssel siehe Anfang der Bestenliste). Mit anderen<br />
Sparten (etwa CD-Player) sind die Qualitätsklassen nicht vergleichbar. Einen Hinweis auf<br />
passende Verstärker gibt Ihnen die einmalige <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK). Diese sollte be<strong>im</strong><br />
Lautsprecher kleiner oder gleich der AK des Verstärkers sein – dann ist opt<strong>im</strong>ale Dynamik<br />
garantiert. Boxen für Surround finden Sie in zwei weiteren Rubriken. Ein „a“ anstelle der<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl steht für Aktivbox, „ta“ für teilaktiv.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Ohne Rücksicht auf Preis und Größe perfektionierte Lautsprecher, bis ins Detail opt<strong>im</strong>iert<br />
und meist von Hand produziert – die Formel 1 der Schallwandler.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
JBL Everest DD 66000 G A H W F 35 4/07 49 800 108<br />
Backes&Müller BM35 M G T A H D W F a 2/07 56 000 107<br />
T+A Solitaire CWT 1000 G T A H F 68 1/13 24 000 105<br />
KEF Blade K M G T A H W F 63 11/11 25 000 105<br />
TAD Evolution One K M G T A F 58 6/12 28 000 105<br />
Canton Reference 1.2 DC G T A F 53 8/09 20 000 104<br />
B&W 800 Diamond M G T A F 58 7/10 22 000 104<br />
ME Geithain ME 804 K G T A H D W F a 3/12 22 000 104<br />
Revel Ult<strong>im</strong>a Salon2 K M G T A W F 71 12/07 24 800 104<br />
Dali Epicon 8 G A F 57 1/13 14 000 103<br />
T+A Solitaire CWT 500 G T A H W F 66 9/11 14 000 103<br />
Canton Reference 2.2 DC M G T A W F 53 8/09 15 000 103<br />
Klipsch Palladium P-39 F G T A H F 43 1/08 16 000 103<br />
Martin Logan Summit X (ta) G T A H F 58 7/09 16 800 103<br />
Revel Ult<strong>im</strong>a Studio 2 K M G T A D W F 61 12/08 16 900 103<br />
KEF Reference 207/2 M G T A H W F 52 9/07 18 000 103<br />
Martin Logan CLX G T A H F 71 3/09 28 000 103<br />
Thiel CS 3.7 M G T A F 61 11/08 13 800 102<br />
Elac FS 509 VX-Jet M G T A H F 61 2/12 14000 102<br />
Eternal Arts Dipol K M G T A W F 82 2/11 15000 102<br />
Backes&Müller BM15 M G A H D W F a 10/09 20 000 102<br />
Quadral Titan 8 M G T A F 56 11/11 11 000 101<br />
Backes&Müller BM Pr<strong>im</strong>e 14 M G T A H D W F a 8/10 15 000 101<br />
Isophon Cassiano II D K M T A W F 69 12/08 17 800 101<br />
Focal Scala Utopia M G T A F 57 12/08 19 900 101<br />
Apogee Scintilla Mk 4 K M G T A W F 89 2/11 20000 101<br />
ProAc Response D 100 M G T A F 50 8/07 24 900 101<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Lautsprecher nach dem Stand der Technik mit Klang- und Gehäuse-Qualität auf extrem<br />
hohem Niveau. Oft garantiert Serienproduktion ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Martin Logan Ethos K M G T A W F 60 2/11 8300 100<br />
Martin Logan Spire (ta) G A H F 65 10/08 9800 100<br />
Cabasse Pacific 3 M G A W F 67 1/13 10 000 100<br />
Elac FS 609 X-Pi CE M G A H F 60 11/08 16 000 100<br />
ME Geithain ME 160 G T A H F 48 3/10 7800 99<br />
Jamo R 907 M G T A H F 68 3/09 8000 99<br />
KEF Reference 205/2 M G T A H W F 58 1/08 8800 99<br />
Blumenhofer Genuin FS 3 G T A H D W 53 3/10 8900 99<br />
B&W 803 Diamond M G T A W F 55 10/10 9000 99<br />
Burmester B30 M G A W F 63 3/10 9000 99<br />
German Physiks Borderland MK4-D G A H F 85 2/13 10 950 99<br />
Dynaudio Sapphire K M G T A W F 60 1/08 12 000 99<br />
B&W 804 Diamond M G T A W F 64 7/12 7000 98<br />
Na<strong>im</strong> Ovator S600 M T A F 63 5/10 7800 98<br />
Backes&Müller BMPr<strong>im</strong>e6 M G T A H D W F a 4/12 8000 98<br />
Piega Coax 30 K M T A F 6/11 8000 98<br />
Klipsch Palladium P-37 F M G T A H F 53 10/08 8000 98<br />
Sonus Faber Cremona M M G T A F 58 12/10 8400 98<br />
Neat Ult<strong>im</strong>atum XL 6 M T A F 70 9/11 9 980 98<br />
Voxativ Ampeggio G A F 34 5/10 16 900 98<br />
Heco The New Statement M G T A H F 51 1/13 4800 97<br />
T+A Criterion TCD 210 S G T A H F 57 8/12 5500 97<br />
Martin Logan Theos G T A H F 66 6/12 5900 97<br />
Dynaudio Focus 380 M G T A F 60 08/11 6200 97<br />
Focal Electra 1028 Be M T A F 55 11//09 6200 97<br />
Sonics Allegra II K M G T A W F 57 9/08 6200 97<br />
JBL Array 1000 M G T A H F 58 11/06 6800 97<br />
PMC EB-1 M G T A F 66 2/08 10 600 97<br />
Avantgarde Uno Nano (ta) G A H W F 13 11/06 11 000 97<br />
Adam Tensor Gamma (ta) K M T A D W F 64 2/08 11 600 97<br />
T+A Criterion TCD-310 S K M G T A F 59 12/12 4000 96<br />
Na<strong>im</strong> Ovator S-400 K M T A W F 65 9/11 4200 96<br />
ME Geithain ME150 K M G T A W F 59 9/07 4900 96<br />
Adam Audio Column Mk 3 M G T A W F 60 9/09 5400 96<br />
KSD 2030 M G T A D W F a 3/11 5500 96<br />
Monitor Audio PL 200 K M G T A F 58 9/09 5900 96<br />
Backes+Müller BM 2s K M T A D W F a 1/08 7800 96<br />
Focal Electra 1037 Be M T A F 56 4/07 8000 96<br />
Canton Vento 890.2 DC M G T A F 54 1/12 3200 95<br />
Elac FS 407 M A W F 65 2/13 3700 95<br />
Klipsch RF-7 II G A H W F 40 11/10 3800 95<br />
Nubert NuVero 14 G T A W F 64 1/09 3900 95<br />
Heco Statement M G T A F 59 1/09 4000 95<br />
Tannoy Stirling SE K M G T A W F 45 10/12 4000 95<br />
Quadral Montan VIII M G T A F 64 12/09 4600 95<br />
PMC Fact 8 K M T A D W F 61 12/10 5500 95<br />
Zu Audio Essence G T A H W F 45 5/10 5700 95<br />
Canton Reference 5.2 M G T A F 55 9/08 6000 95<br />
Quad ESL 2905 G T A H F 80 4/07 9500 95<br />
KEF R 700 K M G A H F 57 1/12 2600 94<br />
Tannoy Precision 6.4 M A F 60 11/12 2700 94<br />
Dynaudio Focus 260 K M T A D W F 63 1/12 3400 94<br />
Gauder Akustik Arcona 60 K A W F 72 1/13 3400 94<br />
Elac FS 248 Black Edition K M G T A W F 56 1/12 3900 94<br />
Monitor Audio Gold GX 300 M G A H F 61 2/13 3900 94<br />
PMC Twenty 24 K M T A W F 65 3/12 3940 94<br />
BC Acoustique Act A3 M G T A H F 69 6/07 4000 94<br />
Elac FS 249 K M G T A F 58 11/07 4000 94<br />
Rosso Fiorentino Certaldo K M A W F 72 11/12 4000 94<br />
Sonus Faber Liuto M G T A W F 63 6/09 4000 94<br />
T + A Criterion TS 200 M G T A F 65 10/07 4000 94<br />
Thiel SCS 4T K M T A H D W 59 6/11 4000 94<br />
KSD 2020 M T A H W F a 9/11 4200 94<br />
Pioneer TAD S3 EX M G T A H F 59 9/07 5000 94<br />
GamuT Phi 7 K M T A W F 65 4/09 5300 94<br />
Dali Helicon 400 Mk 2 M T A W F 52 11/07 5400 94<br />
PMC OB 1i M G T F 70 4/09 5800 94<br />
Burmester B 25 M G T A H W F 66 1/08 6000 94<br />
Klipsch Klipschorn KH 60th G A H D 19 7/06 14 000 94<br />
Dali Fazon 5 K M T A D W 61 6/12 3000 93<br />
KEF XQ 40 K M G T A H F 53 3/08 3000 93<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93<br />
ATC SCM 40 K M T A D W 75 6/10 3400 93<br />
T&A KS Active K M T A W F a 4/12 4400 93<br />
PSB Synchrony One K M G A W F 62 4/09 4600 93<br />
TMR Standard III C M T A F 61 10/07 6200 93<br />
Sonus Faber Venere 2.5 M A H F 62 11/12 2800 92<br />
Wharfedale Opus2 - 2 M G T A F 60 6/10 3000 92<br />
Gamut Phi 5 K M T A D W 73 9/11 3200 92<br />
Neat Momentum 4i K M T A D W F 68 4/09 3500 92<br />
Klipsch Cornwall III G T A F 27 10/12 4200 92<br />
Tannoy Glenair 10 K M G T A H W F 49 5/07 4500 92<br />
Ascendo C8 Renaiss. M G A H W F 70 9/07 5800 92<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800 K M G T A D W F 65 1/10 2800 91<br />
Monitor Audio Gold GX 200 K M T A W F 61 4/11 2900 91<br />
T+A Criterion TS 300 M G T A F 65 3/09 3000 91<br />
JBL LS 80 G A H F 56 9/08 3200 91<br />
Audium Comp7 Drive K M A D W F 74 2/12 3500 91<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Lautsprecher für ambitionierte Musik-Genießer. Die Klangqualität lässt in üblichen Wohnräumen<br />
kaum Wünsche offen, die Verarbeitungsqualität genügt hohen Ansprüchen.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Nubert NuLine 284 M G T A W F 61 9/12 1950 90<br />
Canton Chrono SL 595.2 DC K M G T A W F 55 7/12 2400 90<br />
Quadral Platinum M5 M G T A F 53 1/10 2400 90<br />
Dynaudio Excite X36 K M G T A F 58 4/11 2600 90<br />
Nubert NuVero 11 M G T A D W F 70 2/09 2700 90<br />
Chario Constellation Pegasus K M T A W F 68 11/12 2900 90<br />
ASW Genius 410 M G T A W F 54 4/11 3200 90<br />
Epos Elan 35 M G T A W F 50 9/12 1850 89<br />
Phonar Veritas P6 Next M G T A W F 57 9/12 2000 89<br />
KEF R 500 M G A H F 64 9/12 1800 88<br />
Triangle Antal EX M G A H F 59 9/12 1900 88<br />
Magnat Quantum 805 M G T A H W F 56 5/12 2000 88<br />
Quadral Chromium Style 102 M T A W F 54 2/13 2000 88<br />
Audes Maestro 156 M G T A F 51 10/12 2430 88<br />
Nubert NuVero 10 M G T A D W F 70 1/11 2450 88<br />
Cabasse Majorca M G T A H F 48 4/11 1900 87<br />
www.audio.de ›02 /2013<br />
151
Service › BESTENLISTE<br />
Canton Karat 770.2 DC K M T A W F 64 1/11 2000 87<br />
PSB Imagine T Tower K M A W F 59 5/12 2000 87<br />
Martin Logan Motion 40 K M T A W 59 2/13 2250 87<br />
Martin Logan Motion 12 M G T A F 62 3/11 1880 86<br />
Neat Motive 1 K M T A W F 75 5/12 1950 86<br />
Canton Karat 790 DC K M G T A F 58 10/07 2000 86<br />
Opera Grand Mezza MKII K A H W F 64 11/12 2000 86<br />
Focal Chorus 836 V M G T A F 54 10/07 2000 86<br />
Nubert nuLine 122 M G T A W F 61 5/08 2130 86<br />
Heco Celan XT 901 M G A F 52 2/09 2200 86<br />
KEF Q 900 M G A H F 6/11 1600 85<br />
B&W CM8 K M T A F 67 12/11 1800 85<br />
System Audio Aura 60 M T A F 68 5/12 1850 85<br />
Elac FS 189 M G T A F 52 10/09 2000 85<br />
Elac FS 247 K M T A W F 58 4/08 2000 85<br />
T+A KS350 K M A F 69 5/12 2000 85<br />
Linn Majik 400 M G T A F 64 4/12 2400 85<br />
Zu Audio Union K M T A W F 27 2/13 2500 85<br />
B&W 703 63 7/05 3000 85<br />
Klipsch RF-82 II G T A H W F 41 2/12 1300 84<br />
Monitor Audio Silver RX 8 M G T A F 57 7/12 1450 84<br />
Canton Chrono SL 570.2 K M T A W F 58 4/12 1500 84<br />
Chario Syntar 533 M G T A F 68 7/12 1650 84<br />
Sonus Faber Toy Tower K M T A W 63 3/09 1800 84<br />
Audium Comp 5 M T A H F 71 5/10 2000 84<br />
Canton Vento 880 DC K M T A F 55 6/10 2000 84<br />
Jamo C-807 M G T A H F 63 11/07 2000 84<br />
Chario Cygnus K M T A W F 70 12/10 2300 84<br />
System Audio Mantra 60 K M T A W 66 6/10 2400 84<br />
Dynavox Impulse III M G A H D W 40 2/12 1300 83<br />
Adam Artist 6 K M T A D W F a 4/12 1400 83<br />
Phonar Veritas P4 Next M G A D F 56 8/12 1600 83<br />
Dynavox Impulse V K T A D W 41 11/11 1600 83<br />
Audio Physic Yara 2 Superior K M T A W 63 12/08 2000 83<br />
Magnat Quantum 709 M G T A F 60 10/07 2000 83<br />
Pioneer S-71 K M A H F 72 6/10 2000 83<br />
T+A Criterion TS 350 M T A F 65 4/08 2000 83<br />
KEF XQ30 K T A H DW 64 6/10 2600 83<br />
Heco Celan GT 502 M G T A W F 50 4/12 1400 82<br />
KEF Q 700 M G A H F 60 4/12 1400 82<br />
Acoustic Energy Radiance 2 K M T A H W F 60 4/10 1500 82<br />
PSB T6 Tower M G A F 63 9/10 1500 82<br />
Canton Chrono SL 580 DC K M G T A W F 55 9/10 1600 82<br />
Epos Epic 5 M G T A D W F 51 8/11 1100 81<br />
Quadral Ascent 90 M G T A F 57 7/12 1200 81<br />
Canton Chrono 508.2 K M T A W F 57 8/11 1200 81<br />
German Maestro Linea S F-0ne K M G T A W F 60 4/10 1400 81<br />
Dynaudio DM 3/7 K M G A W F 68 4/12 1450 81<br />
KEF iQ 90 M G A H F 51 5/09 1600 81<br />
Kudos X2 K M T A W F 70 10/11 1650 81<br />
Mission 794 K T A D 69 12/08 2000 81<br />
Wharfedale Diamond 10.7 M G T A F 64 8/12 900 80<br />
KEF Q 500 K M T A H W F 64 12/10 1000 80<br />
Klipsch RF-62 II M G A H W F 49 8/11 1100 80<br />
Dali Ikon 5 Mk 2 K M T A F 67 8/11 1100 80<br />
Dali Lektor 8 G T A F ´57 9/09 1340 80<br />
Mulidine Bagatelle V2 K M T A W F 58 7/12 1350 80<br />
Quadral Platinum M4 M G T A F 57 4/10 1400 80<br />
Heco Celan XT 701 M G A F 54 4/10 1600 80<br />
Tannoy Revolution DC6 T K M A H F 64 9/10 1200 79<br />
System Audio Aura 30 K M T A W F 70 10/11 1250 79<br />
Elac FS 187 K M T A W 63 9/10 1340 79<br />
Heco Celan XT 501 M G T A W F 53 9/09 1400 79<br />
Cabasse Java MC 40 G T A W F 58 5/09 1500 79<br />
Epos M22i K M T A W F 65 12/08 1800 79<br />
Piega TP5 K M T A F 63 3/07 2770 79<br />
Mordaunt Short Mezzo 6 K M G T A W F 59 9/09 1300 78<br />
Nubert nuLine 102 K M G T A W F 64 12/07 1450 78<br />
Monitor Audio Silver RX 6 M A F 61 1/10 1030 77<br />
Heco Metas XT 701 M G T A F 56 1/10 1100 77<br />
Epos M 16 i K M T A D W 65 7/08 1350 77<br />
B&W 683 M T A F 66 6/07 1400 77<br />
Elac FS 68.2 K M G T A W F 56 1/11 900 76<br />
Heco Metas XT501 M G A W F 56 1/11 900 76<br />
Jamo S 608 K M T A W F 59 1/10 1000 76<br />
PSB Image T5 K M T A W F 62 1/10 1000 76<br />
Focal Chorus 726 V M T A F 58 7/07 1140 76<br />
Tannoy Rev. Signature DC6T K M A H W F 60 12/07 1500 76<br />
Audio Pro Avanti A.70 K M G T A D W 64 2/08 1600 76<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Überdurchschnittlich gute Klangqualität, dennoch erschwingliche Preise – das ist typisch<br />
für die Boxen dieser Klasse.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Boston A 360 M T A F 69 4/11 800 75<br />
Canton GLE 490.2 M G T A F 51 4/11 800 75<br />
Klipsch RF-52 II M A H W F 47 1/11 800 75<br />
Mordaunt Short Aviano 6 K M T A F 60 10/09 860 75<br />
Infinity Classia C336 M G T A F 55 8/08 1200 75<br />
Canton GLE 470.2 M T A W F 52 12/10 700 74<br />
Dali Zensor 7 M T A F 58 1/12 700 74<br />
Jamo C-605 M G T A H F 58 4/08 700 74<br />
Magnat Quantum 655 M G A F 61 12/10 700 74<br />
Monitor Audio Bronze BX5 M T A F 61 12/10 700 74<br />
Elac FS 58.2 M G T A F 56 4/11 800 74<br />
Quadral Argentum 390 M G T A F 58 1/11 900 74<br />
Dali Lektor 6 M G T A F 55 10/09 940 74<br />
GamuT Dana 1650 K M T A W F 55 10/09 990 74<br />
Canton Chrono 507DC M T A W F 52 11/07 1000 74<br />
Mordaunt Short Aviano 8 M A F 66 1/10 1060 74<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 7 M G T A F 69 7/08 1300 74<br />
Magnat Vector 207 M G A F 51 12/12 600 73<br />
Nubert NuBox 511 K M T A F 61 12/06 760 73<br />
Magnat Quantum 657 G T A H F 58 4/11 900 73<br />
Focal Chorus 716 V M G T A F 57 11/08 950 73<br />
Heco Aleva 400 K M T A F 60 11/08 1000 73<br />
Mordaunt-Short 908i K M T A F 60 6/07 1000 73<br />
Audio Pro Blue Dia. V2i K M T A D W F 62 7/08 1400 73<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 40 MKII M A W F 60 12/12 450 72<br />
Heco Victa II 701 M G T A F 51 2/11 560 72<br />
Teufel T 500 G A H F 64 12/10 700 72<br />
Jamo S 606 M G A H F 67 8/09 600 71<br />
Wharfedale Diamond 9.6 M T A F 60 4/08 650 71<br />
Boston A 250 K A F 66 1/12 700 71<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 40 M T F 58 2/11 400 70<br />
Mission M 34i K M T A W F 52 1/07 550 70<br />
JBL Studio 180 M A H W F 69 2/11 600 70<br />
Cabasse MT 3 Tobago M T A F 61 4/07 800 70<br />
Nubert nuBox 481 M T A W F 55 1/07 500 69<br />
Quadral Argentum 07.1 M T A F 53 1/07 500 69<br />
Teufel M 320 F (teilaktiv) K M T A W F 68 6/08 600 69<br />
Wharfedale Diamond 10.5 K A F 62 2/11 600 69<br />
Focal Chorus 714 V K T A F 59 2/07 700 68<br />
Wharfedale Diamond 10.3 K T A W F 70 12/12 440 67<br />
KEF C5 K A W F 60 12/12 460 66<br />
Magnat Monitor Supr. 1000 M G T A F 61 1/09 400 64<br />
KEF Cresta 30 K M T A W F 63 5/08 450 64<br />
Wharfedale Vardus VR-400 M G T A F 66 1/09 400 63<br />
Mission M 33 K M T A W 55 9/06 400 63<br />
Heco Victa 301 K M T A W 59 6/11 220 61<br />
Boston A 25 K M A D W 68 6/11 260 61<br />
Magnat Monitor 880 M G A F 59 9/06 360 61<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
In diesem Segment reicht die Klangqualität von ordentlich bis dürftig. Unbedingt vorher<br />
anhören.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Wharfedale Vardus VR-300 M T A F 67 8/08 300 60<br />
Wharfedale Vardus VR-200 K M T A D 67 8/08 250 58<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 20 K M T F 64 6/11 200 57<br />
Reference S 200 62 12/06 130 39<br />
Pure Acoustic Dream 77 57 12/06 470 39<br />
Paramax LM 48 61 9/09 400 36<br />
STANDARDKLASSE<br />
0-30 PUNKTE<br />
Die Klangqualität genügt kaum rud<strong>im</strong>entärsten Anforderungen. Hier ist vor dem Kauf<br />
Vorsicht geboten.<br />
Modell Akustik-Assistent AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Dragon Audio Dream 5 67 12/06 225 30<br />
Novex Smartline 600 54 12/06 74 29<br />
NIC HCS 1 63 12/06 88 23<br />
4. SURROUND-SETS<br />
MIT STEREO-FRONTBOXEN<br />
Die Bewertung von Surround-Sets, die als Frontlautsprecher vollwertige Standboxen<br />
oder basstaugliche Kompaktboxen enthalten, ist in Stereo voll mit der Stereo-Bestenliste<br />
kompatibel. Die Einstufung <strong>im</strong> Stereo-Betrieb erfolgt <strong>im</strong> Vergleich mit den Standboxen-<br />
Referenzen, in Surround wird mit einem Referenz-AV-Receiver und opt<strong>im</strong>aler Weicheneinstellung<br />
gehört. Die <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl der Box sollte für den Stereo-Betrieb gleich oder<br />
kleiner als die Verstärker-AK sein. Die Einstufung der Sets erfolgt mit einer Mittelnote aus<br />
Surround und Stereo.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Stereo, Surround-Musik und Film über Kino-Qualität: Diese Sets können schlicht alles,<br />
was den Mehrkanalfan begeistert.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte Sur/St<br />
B&W 803 Diamond Set 55 10/10 22450 101 102/99<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Besser als Kino: Diese Lautsprecher bieten Filmsound wie <strong>im</strong> Kino und können dank großformatiger<br />
Standboxen mit Musik auch mit den besten der besten Boxen konkurrieren.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte Sur/St<br />
Canton Vento 830.2/810.2/858.2/Sub 850R 62 12/11 5400 91 98/84<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Neben hoher Musikqualität meistern Boxen in dieser Klasse große Dynamik. Große<br />
Lautsprecher fürs große Gefühl.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte Sur/St<br />
B&W CM8/CM1/CM Centre/ASW 10CM 67 12/11 4620 90 95/85<br />
Nubert nuLine 122 Set 5.0 61 5/08 3600 88 89/86<br />
T + A Criterion TS 300/TR450/TC500 65 3/09 5000 88 85/91<br />
Gamut Phi5 / Phi 3 / Phi LCR (5.0) 70 9/11 5500 88 84/92<br />
Sonus Faber Toy Tower Set 5.0 63 3/09 3350 82 80/84<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Lautsprecher, bei denen nur noch sehr geübte Hörer klangliche Kompromisse feststellen.<br />
Die Max<strong>im</strong>al- Lautstärke reicht auf jeden Fall für Wohnz<strong>im</strong>mer- Verhältnisse aus, trotz der<br />
oft kompakten Boxen.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte Sur/St<br />
Teufel Theater 4 Hybrid (teilaktiv) 52 9/07 1100 72 75/69<br />
Tannoy Mercury F4-Set 56 3/06 1700 68 69/67<br />
Canton LE 207 Set 60 8/08 1500 67 68/65<br />
Monitor Audio Bronze B4-Set 61 3/06 1450 66 66/66<br />
5. SUBWOOFER AKTIV<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Für die höchsten Weihen in der Klang-Bewertung müssen Subwoofer extrem leistungsstark,<br />
präzise und tiefschürfend sein – ausnahmslos kostspielige Anforderungen.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte St/Surr<br />
Revel Ult<strong>im</strong>a Sub 30 9/04 8900 98<br />
B&W DB1 10/10 4250 97 99/94<br />
ME Geithain Basis 14 K 9/10 3900 96 101/90<br />
Velodyne DD 12+ 5/11 4000 96 99/93<br />
Paradigm Signature Sub 1 9/10 4000 95 96/93<br />
Velodyne DD-18 4/09 3700 94 96/92<br />
Klipsch Palladium P-312 W 4/09 4000 93 92/94<br />
Elac Sub 2080D 9/10 3000 92 93/90<br />
Klipsch SW-311 5/11 1900 91 93/88<br />
Velodyne SPL 1200 Ultra 9/10 2100 91 93/89<br />
Martin Logan Depth I 5/11 2200 91 93/88<br />
Sunfire True Subwoofer EQ Signature 4/09 2700 91 92/89<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
In Sachen Tiefbass-Qualität schlagen diese Woofer die meisten üblichen Boxen, die<br />
Quantität genügt meistens.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte St/Surr<br />
Klipsch SW 115 4/12 1200 88 84/92<br />
Teufel S 8000 SW THX Ultra II 5/11 1700 88 81/97<br />
Velodyne SPL 1200 R 4/07 1950 88 91/85<br />
Martin Logan Dynamo 1000 4/10 1300 87 90/84<br />
Nubert NuVero AW-13 DSP 10/11 1300 87 90/83<br />
Martin Logan Dynamo 1000 (Wireless) 4/10 1500 87 90/84<br />
Velodyne EQ Max 12 8/12 870 86 87/85<br />
T+A Criterion TW 600 6/07 1800 86 91/80<br />
Velodyne CHT-12 Q 7/09 900 84 86/81<br />
KEF HTB 2 SE 4/10 900 83 80/86<br />
KEF HTB 2 SE-W (Wireless) 4/10 1000 83 80/86<br />
Canton Sub 10 7/11 600 81 82/80<br />
Klipsch SW-110 7/11 700 81 82/79<br />
Infinity Classia PSW-310 W 7/09 800 81 79/82<br />
Teufel US6112/6 RHD 9/12 1000 81 79/83<br />
KS Digital Q Sub 2 3/09 1200 81 88/74<br />
Heco Metas Sub 251A 7/11 600 80 83/77<br />
PSB Sub 5i 7/11 600 80 80/80<br />
Nubert NuLine AW-560 4/08 510 78 77/79<br />
ASW Opus SW-200 7/09 650 78 82/74<br />
Velodyne MicroVee 10/08 900 77 79/75<br />
Dynaudio Sub 250 10/08 850 76 81/71<br />
Sunfire HRS 8 10/08 800 76 80/71<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Zur Ergänzung kleiner Lautsprecher und für Home-Cinema-Bassdruck sehr gut geeignete<br />
Subwoofer.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte St/Surr<br />
Velodyne Impact 10 5/10 400 75 76/74<br />
Audio Pro B 1.19 5/10 450 75 78/71<br />
Yamaha NS-SW 310 7/09 300 74 77/71<br />
6. PC-LAUTSPRECHER /<br />
NAHFELD-MONITORE<br />
Die Bewertung von Boxensystemen für den PC- und Schreibtischeinsatz sowie<br />
Nahfeldmonitoren für den Schnittplatz und Homerecordingbereich ist grundsätzlich mit<br />
der von Kompaktboxen vergleichbar, es wird jedoch nur in kurzen Hördistanzen bis 1,5<br />
Meter und <strong>im</strong> Tischeinsatz gehört. Die Sets sind in der Regel Aktivboxen mit eingebautem<br />
Verstärker. Die passiven Lautsprecher, die einen externen Verstärker benötigen, sind an<br />
der angegebene <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) zu erkennen<br />
152<br />
www.audio.de ›02 /2013
Service › BESTENLISTE<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Diese Boxen bieten studiotaugliche Wiedergabequalität <strong>im</strong> Nahfeld, eignen sich auch für<br />
großzügigere Recording-Anwendungen und für den professionelen Studioeinsatz.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Dynaudio Focus 110 A a 6/09 1800 83<br />
Canton Your Duo + Your Sub a 10/12 1200 80<br />
Quad 12 L Studio Active a 6/08 1200 79<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Musikwiedergabe in sehr hoher Qualität für den Einsatz <strong>im</strong> Homerecording-Studio oder<br />
am he<strong>im</strong>ischen Computer - das zeichnet diese Sets aus.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Genelec 6020 A a 7/07 820 75<br />
Dynaudio MC 15 a 7/07 1000 75<br />
Canton Your Duo (Wireless) a 11/11 500 74<br />
Adam Artist 3 a 3/11 650 74<br />
Adam A5 a 9/08 670 74<br />
Focal Bird Pack 2.1 (Verstärker/Sub, Sat) a 9/12 900 74<br />
Nubert NuPro A10 a 7/11 470 73<br />
XTZ MH-800 (mit ext. Amp) a 11/11 450 72<br />
B&W MM1 (USB) a 5/10 500 72<br />
Audio Pro LV 2 (Wireless, USB) a 4/10 700 72<br />
Genelec 6010 A a 11/09 480 71<br />
Teufel Motiv 2 (Sub/Sat) a 12/08 300 70<br />
John Blue JB 3 (passiv) 60 5/10 350 70<br />
Razer Mako (Sub/Sat) a 4/08 400 70<br />
Teufel Concept C200 USB (Sub/Sat) a 11/09 200 69<br />
Nubert NuBox 101 (passiv) 68 5/10 260 69<br />
Innosound Piccolo PS-200 (USB) a 4/10 300 69<br />
Focal XS (Sub/Sat, iPod-Dock) a 1/10 500 69<br />
Logitech Z Cinema (Sub/Sat) a 12/08 200 68<br />
Teufel Concept B200 USB a 4/10 230 68<br />
Teufel Concept C300 Wireless (USB,Sub/Sat) a 3/11 300 68<br />
Quad 9L2 (passiv) 71 5/10 450 68<br />
Edifier S530D (Sub/Sat) a 7/11 230 66<br />
Magnat Interior Power a 11/09 400 66<br />
Bose Companion 3 Seris 2 (Sub/Sat) a 12/08 300 65<br />
Logitech Z906 (5.1 Sub/Sat) a 7/11 350 65<br />
Canton Plus Media 2.1 (Sub/Sat) a 12/08 350 64<br />
Auluxe Dew A2021 (Sub/Sat) a 7/11 200 61<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Musikwiedergabe mit zufrieden stellendem Klang für den Einsatz am he<strong>im</strong>ischen Computer<br />
.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Creative Gigaworks T3 (Sub/Sat) a 12/08 200 60<br />
Logitec Z 2300 (Sub/Sat) a 11/09 200 59<br />
Creative Gigaworks T40 II a 11/09 150 58<br />
Altec Lansing Expressionist BASS a 11/09 130 54<br />
VERSTÄRKER<br />
1. VOLLVERSTÄRKER<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Meist sehr kräftige, in jedem Fall klanglich herausragende Verstärker – Materialauswahl<br />
und Verarbeitungsqualität genügen höchsten Ansprüchen.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pass INT 30A 64 1/10 7500 130<br />
Symphonic Line RG 10 MK IV Ref HD 68 1/13 8300 130<br />
Accuphase E-560 56 4/10 8900 130<br />
Line Magnetic LM-219 IA 34 1/13 10 300 130<br />
Krell FBI (FB) 82 10/07 19 000 130<br />
Pathos Inpol Remix 21 6/12 5000 125<br />
Accuphase E-450 (FB) 74 8/07 6000 125<br />
Symphonic Line RG 10 MK IV Ref 2011 (R) 68 6/11 6800 125<br />
Musical Fidelity AMS 35i 50 6/11 7500 125<br />
McIntosh MA 7000 AC 75 1/10 8500 125<br />
Na<strong>im</strong> Supernait (FB) 59 1/08 3300 120<br />
Na<strong>im</strong> NAC152XS/NAP155XS/FlatcapXS (FB) 57 11/09 3600 120<br />
Lyric Ti 120 Signature 41 1/12 3800 120<br />
Unison Research S6 (R) 3/11 3800 120<br />
Densen B-150 66 6/10 4100 120<br />
Na<strong>im</strong> SuperUniti (+Streaming Client) 61 1/12 4200 120<br />
Resolution Audio Cantata 50 48 5/11 4200 120<br />
Atoll IN 400 72 1/12 4500 120<br />
Accuphase E-260 65 2/13 5000 120<br />
T + A V 10 (FB) (R) 55 11/03 5000 120<br />
Electrocompaniet ECI 6 DS 68 12/12 5900 120<br />
Octave V 70 / Super Black Box (R) 49 8/05 6100 120<br />
Musical Fidelity kW-550 88 10/07 7800 120<br />
Accuphase E-550 (FB) 58 3/06 7900 120<br />
Denon PMA-SA1 / AU-S1 58 10/07 8000 120<br />
Unison S<strong>im</strong>ply Italy 24 6/12 2000 115<br />
Audionet SAM V2 63 8/08 3000 115<br />
Cayin VP 100 i (R) 44 6/09 3600 115<br />
Octave V40 SE (R) 45 12/09 4100 115<br />
Unison Research Sinfonia (R) 35 12/09 4100 115<br />
Lua Belcanto (R)(FB) 52 1/08 4500 115<br />
Burmester 051 63 6/06 4950 115<br />
AVM Evolution A5.2 T 73 2/13 5300 115<br />
Gamut Si 100 (FB) 69 7/08 5300 115<br />
Quad II Classic Integrated (R) 3/11 5500 115<br />
TACT M 2150 (FB) 72 7/03 5500 115<br />
Anthem Intergrated 225 78 8/10 1900 110<br />
Creek Destiny 2 63 4/07 2000 110<br />
Musical Fidelity A-5.5 Integrated 76 2/09 2200 110<br />
Musical Fidelity M6i 76 8/10 2450 110<br />
Moon i-3.3 63 4/07 2580 110<br />
Na<strong>im</strong> NAC152XS / NAP155XS (FB) 57 11/09 2650 110<br />
Krell S 300 i 71 6/09 2750 110<br />
Audio Research VSi 55 (R) 49 5/08 2900 110<br />
Accustic Arts Power ES 59 3/11 3000 110<br />
AVM Evolution A3 NG 63 3/11 3000 110<br />
T + A PA 1260 R 62 11/09 3200 110<br />
Cayin A88T MK2 Selection 42 11/12 2000 108<br />
Vincent SV-236 Mk 69 4/09 1700 105<br />
Na<strong>im</strong> Nait XS 57 2/09 1800 105<br />
Sonus Faber Musica 56 2/09 1950 105<br />
T + A Power Plant Balanced 70 1/12 1990 105<br />
AVM Evolution A3 NG (FB) 57 4/07 2000 105<br />
Ayon Orion 50 2/10 2000 105<br />
Magnat RV 1 (R) 47 2/09 2000 105<br />
T.A.C. K-35 40 12/11 2000 105<br />
Unison Unico Secondo 65 4/09 2000 105<br />
Pathos Classic One MK3 50 2/10 2200 105<br />
Unison Unico SE (FB) 69 4/07 2200 105<br />
Denon PMA-2020 AE 67 1/13 2300 105<br />
Audio Aéro Pr<strong>im</strong>a Amplifier (FB) (R) 60 4/07 2400 105<br />
Luxman L-505 f 63 5/06 3000 105<br />
T + A R 1260 R (Receiver) 62 11/09 3600 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Solide Kraft-Zentralen mit weit überdurchschnittlichem Klang und meist eher rud<strong>im</strong>entärer<br />
Ausstattung.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Cayin MA 80 41 11/12 1000 100<br />
Lyric Ti-60 41 6/10 1400 100<br />
Harman HK 990 (+Raumprozessor) 73 10/09 1500 100<br />
Hegel H70 54 12/11 1500 100<br />
Unison Unico Pr<strong>im</strong>o 59 6/10 1500 100<br />
Magnat MA-800 60 4/09 1500 100<br />
T + A Power Plant 70 12/07 1500 100<br />
Yamaha A-S 2000 (FB) 65 1/08 1600 100<br />
Cayin A-55 T (FB) (R) 42 9/07 1700 100<br />
Pure Sound A 30 (R) 38 9/07 1780 100<br />
AstrinTrew AT-2000 58 2/09 1800 100<br />
Marantz PM-15 S2 60 3/10 1800 100<br />
Creek Destiny IA (FB) 59 4/07 1900 100<br />
Denon PMA-2010 AE 67 2/10 2000 100<br />
Croft Acoustics Integrated R 46 9/11 2100 100<br />
Cyrus 8 vs 2 / PSX-R (FB) 58 4/07 2100 100<br />
Electrocompaniet Prelude PI 2 (FB) 65 4/07 2100 100<br />
Audreal V30 50 11/12 1590 98<br />
AMC 3150 MKII 71 3/12 1000 95<br />
Na<strong>im</strong> Nait 5i 54 8/11 1000 95<br />
Musical Fidelity M3i 57 2/11 1150 95<br />
Lyric Ti-24 (R) 13 5/10 1200 95<br />
Creek Evolution 5350 66 6/10 1350 95<br />
NAD C-375 BEE 71 12/11 1400 95<br />
Arcam A 90 63 4/08 1450 95<br />
Heed Obelisk Si /DAC 42 1/10 1450 95<br />
Densen B-110 58 3/06 1500 95<br />
Musical Fidelity A 3.5 68 3/06 1500 95<br />
Audio Analogue Puccini 70 53 3/06 1600 95<br />
Electrocompaniet PI 1 57 7/07 1600 95<br />
Opera Audio M100 Plus 39 7/07 1700 95<br />
Advance Acoustic MAP-800 75 2/09 2000 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
In dieser Klasse lässt die Klangqualität kaum noch Wünsche offen, Ausstattung und<br />
Verarbeitung sind in jedem Fall alltagstauglich.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Audreal MT 1 30 2/13 640 90<br />
Cayin MT 12 N 14 2/13 650 90<br />
Exposure 1010 A 51 9/11 660 90<br />
Pure Audio A10 19 11/12 700 90<br />
Rega Brio R 48 7/11 700 90<br />
Vincent SV-400 53 9/11 700 90<br />
Dynavox VR 3000 29 2/13 750 90<br />
NAD C 356 BEE 62 4/11 750 90<br />
Rotel RA 12 60 10/12 750 90<br />
Creek Evo 2 58 1/10 780 90<br />
Music Hall A 35.2 67 9/11 800 90<br />
Arcam A 28 (FB) 61 10/08 1000 90<br />
Denon PMA-1510AE 62 2/11 1000 90<br />
Pioneer A-70 58 1/13 1000 90<br />
Roksan Kandy K2 65 9/09 1000 90<br />
Teac AI 1000 65 3/12 1000 90<br />
Unison Unico P (R) 47 5/06 1000 90<br />
Vincent SV-232 (FB) 68 10/08 1000 90<br />
Yamaha A-S 1000 (FB) 64 7/08 1000 90<br />
Exposure 2010 S (FB) 58 4/06 1100 90<br />
Melody SP-3 (R) 25 7/10 1100 90<br />
Audio Analogue Verdi 70 (R) 54 4/06 1200 90<br />
Marantz PM-KI Pearl Lite 60 2/11 1200 90<br />
Wadia 151 PowerDAC Mini (nur Digital-In) 50 9/10 1300 90<br />
Cayin A 50 T 42 2/06 1500 90<br />
Dynavox TPR-3 + ET-100 43 5/12 520 85<br />
Yamaha A-S 700 66 3/09 580 85<br />
Rega Brio 3 46 7/08 600 85<br />
Arcam A 18 46 9/08 700 85<br />
Onkyo A-9555 67 6/06 700 85<br />
AMC 3100 MKII 64 2/12 750 85<br />
Audiolab 8000 S 54 10/06 750 85<br />
Marantz PM 7001 KI 60 5/07 800 85<br />
Marantz PM 8003 60 1/09 800 85<br />
Onkyo A-933 60 12/05 800 85<br />
Arcam A 70 54 3/08 850 85<br />
Vincent SV-226 MK 2 63 2/06 890 85<br />
Rotel RA 1520 60 9/09 900 85<br />
Advance Acoustic MAP 305 DA (mit DAC) 65 9/06 950 85<br />
Audio Analogue Pr<strong>im</strong>o Cento VT 45 3/08 980 85<br />
Cyrus 6vs2 46 1/07 1000 85<br />
Onkyo A-9755 68 4/06 1000 85<br />
Pr<strong>im</strong>aLuna Prologue (R) 42 2/06 1000 85<br />
Roksan Kandy L3 65 1/07 1080 85<br />
Music Hall A 50.2 63 9/09 1100 85<br />
T.A.C. 34 41 2/06 1150 85<br />
Onkyo A-9070 66 1/13 1200 85<br />
Dynavox VR-20 (R) 20 7/10 400 80<br />
System Fidelity SA-270 (FB) 54 12/08 400 80<br />
Yamaha A-S 500 64 1/11 420 80<br />
AMC XIA 52 10/10 450 80<br />
Marantz PM 6004 51 2/12 450 80<br />
NAD C 326 BEE (FB) 56 8/09 460 80<br />
Harman/Kardon HK 980 (FB) 63 12/08 500 80<br />
Marantz PM 7001 60 6/06 500 80<br />
Pioneer A 6 53 2/07 500 80<br />
Teac A-H01 46 2/12 500 80<br />
Vincent SV-129 53 8/08 650 80<br />
Pioneer A 9 56 2/07 800 80<br />
Peachtree iDecco ( DAC, iPod-Dock) 44 9/10 1200 80<br />
Peachtree Nova (DAC, Sonos-Dock) 47 6/09 1300 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Dieses Segment ist qualitativ <strong>im</strong> gehobenen Mittelfeld angesiedelt, Serienproduktion hält<br />
die Preise attraktiv.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Dynavox VR-307 33 5/10 300 75<br />
Advance Acoustic MAP 101 52 10/09 370 75<br />
Denon PMA-720 AE 56 9/12 400 75<br />
Rotel RA-04 SE 46 10/10 400 75<br />
Denon PMA-710 AE 55 10/09 400 75<br />
Rotel RA-04 49 8/06 400 75<br />
Advance Acoustic MAP 105 (FB) 59 6/07 400 75<br />
Advance Acoustic MAP 103 58 5/06 400 75<br />
Audio Block V-100 46 9/12 450 75<br />
NAD C 325 BEE 57 8/06 450 75<br />
King Rex T-20U + PSU 11 5/10 460 75<br />
Harman Kardon HK 3490 (FB, Receiver) 67 9/08 500 75<br />
Dynavox VR-70 E 35 5/06 500 75<br />
Advanced Acoustic Max 250 64 2/12 650 75<br />
Pioneer A-30 57 9/12 300 70<br />
NAD C 316 BEE 56 10/10 350 70<br />
Advance Acoustic EZY-7 (iPod-Dock) 46 10/07 600 70<br />
Magnat MC1 (Receiver mit SACD-Player+FB) 55 1/08 990 70<br />
Denon PMA-520 AE 54 8/12 250 68<br />
Onkyo TX-8050 63 8/11 400 68<br />
Denon PMA-510 AE 53 6/09 250 65<br />
System Fidelity SA-250 (FB) 50 10/08 275 65<br />
Marantz PM 5004 49 10/10 330 65<br />
Marantz PM 5003 48 8/09 330 65<br />
Yamaha AX-497 60 3/07 330 65<br />
Onkyo A 9355 53 12/07 370 65<br />
Marantz PM 6002 (FB) 53 11/07 400 65<br />
Onkyo A-5 VL 56 8/09 400 65<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Schon die Einstiegsklasse der Stereo-Verstärker überzeugt durch ihre Qualität, die<br />
Ausstattung ist oft so gut wie in höheren Klassen.<br />
Modell AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Yamaha AX 397 56 10/07 270 60<br />
Pro-Ject Receiver Box 33 5/10 425 60<br />
Denon DRA-700 AE (FB, Receiver) 62 1/07 410 60<br />
Onkyo A-9155 53 10/07 230 55<br />
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<strong>AUDIO</strong> erscheint <strong>im</strong> Verlag WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH, Richard-<br />
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Service › BESTENLISTE<br />
2. VORVERSTÄRKER<br />
Die Einstufung von Vorverstärkern n<strong>im</strong>mt <strong>AUDIO</strong> aufgrund ihrer Klangqualität vor. Maßgeblich<br />
ist der bestklingende Hochpegel eingang. Mit der Einstufung von Vollverstärkern<br />
oder Endstufen sind die Punktzahlen nicht vergleichbar. (R) steht für Röhrengeräte, (Phono)<br />
für die Preisangabe einschließlich (optionalem) Eingang für Vinyl-Platten spieler.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Die klangliche Auflösung feinster Details erfordert teure Bauteile und sorgfältige<br />
Konstruktion – in dieser Klasse selbstverständlich.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Ypsilon Electronics PST-100 MK2 12/12 23 100 135<br />
AVM PA 8 10/12 6450 130<br />
Pass XP 20 5/09 9750 130<br />
McIntosh C 500 C / C 500 T (R, Phono) 6/10 12 900 130<br />
Accuphase C-2810 (Phono) 9/06 18 870 130<br />
McIntosh C 1000P AC (Transistor, Phono) 12/06 20 800 130<br />
Octave Jubilee 5/08 22 600 130<br />
TAD C2000 6/12 24 000 130<br />
Burmester 077 / Ext. Netzteil (Phono) 7/09 31 000 130<br />
Audio Research LS-27 11/11 7300 128<br />
Octave HP 500 SE 10/11 7450 128<br />
T + A P 10₂ 11/10 7500 128<br />
McIntosh C 50 4/11 7900 128<br />
Brinkmann Calvin 8/09 5500 125<br />
Pass XP-10 8/09 6000 125<br />
T + A P 10 11/06 6000 125<br />
Marantz SC-7 S2 2/07 7000 125<br />
Musical Fidelity Pr<strong>im</strong>o 9/09 7800 125<br />
Belles LA-01 6/08 7900 125<br />
Symphonic Line RG2 Reference HD 10/12 8000 128<br />
Mark Levinson No. 320 S 3/06 8900 125<br />
Audionet Pre G2 2/08 9500 125<br />
Convergent SL1 Ult<strong>im</strong>ate MK2 8/06 9900 125<br />
Krell Evo 202 8/06 12 000 125<br />
McIntosh C 1000 T AC (Röhre, Phono) 12/06 20 800 125<br />
Ayre K-5 XE MP 8/09 3800 120<br />
Linn Akurate Control 10/11 5000 120<br />
Audionet PRE 1 G3 + EPS 9/09 5380 120<br />
Ayon S3 3/12 5700 120<br />
Linn Akurate DSM 2/12 6450 120<br />
Audionet PRE I G3 12/07 3290 115<br />
Audio Research LS-17 12/08 4000 115<br />
McIntosh C 220 AC 11/08 4450 115<br />
Moon 350 P 4/12 2500 110<br />
Lyngdorf DPA-1 (+Raumkorrektur, D/A-Wandler) 10/09 3000 110<br />
Electrocompaniet EC 4.8 6/09 3700 110<br />
Ayre K-5xe 4/08 3800 110<br />
Atoll PR 300 9/10 1500 105<br />
Croft Micro 25R 4/12 1700 105<br />
Pr<strong>im</strong>are Pre 32 9/12 2100 105<br />
AVM PA-3.2 4/12 2700 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Kompromisse bezüglich der Klangqualität sind in dieser Klasse fremd, eher ist die<br />
Ausstattung spartanisch.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Exposure 3010 S2 Pre 8/11 1200 100<br />
Audiolab 8200 CDQ (CD-Laufwerk, DAC) 5/11 1200 100<br />
Vincent SA-94 9/10 2100 100<br />
Na<strong>im</strong> NAC 152 XS / Flatcap XS 11/09 2200 100<br />
Cayin SP-30 S 6/08 2300 100<br />
NAD C-165 BEE 10/10 900 95<br />
Quad Elite Pre 10/10 1000 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Messtechnisch fehlerfreie Vorverstärker mit sehr guter Klangqualität und oft attraktivem<br />
Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Vincent SA-31 Mk 7/09 1100 90<br />
Rotel RC-1580 4/12 1200 90<br />
Chord Chordette Pr<strong>im</strong>e 1/11 1000 90<br />
Peachtree Nova (+Endstufe+DAC+Sonos-Dock) 6/09 1300 90<br />
Quad 99 PRE 1/09 1300 90<br />
Na<strong>im</strong> NAC 122x 2/08 1300 90<br />
AVM V 3 NG 11/06 1600 90<br />
Densen B-200 11/06 1500 90<br />
Advance Acoustic MPP 205 7/06 450 85<br />
NAD C 162 (Phono) 2/05 650 85<br />
Astin Trew At 1000 8/07 800 85<br />
Advance Acoustic MPP 505 2/08 850 85<br />
Dynavox TPR-3 5/12 300 80<br />
Pro-Ject Pre Box SE 5/10 325 80<br />
Rotel RC-06 7/06 500 80<br />
Vincent SA-96 7/06 500 80<br />
Cyrus Pre VS 2 7/07 900 80<br />
Audiolab 8000Q 11/08 1100 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pro-Ject Pre Box 11/07 225 70<br />
3. ENDSTUFEN<br />
Die Rangfolge unter den Endstufen (auch Leistungsverstärker genannt) best<strong>im</strong>mt <strong>AUDIO</strong><br />
allein aufgrund der Klangqualität. Mit anderen Gerätekategorien (etwa CD-Player) sind die<br />
Qualitätsklassen (Punkteschlüssel am Anfang der Bestenliste) nicht vergleichbar. Einen<br />
Hinweis auf passende Lautsprecher gibt Ihnen die einmalige <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK).<br />
Diese sollte größer oder gleich der AK der Laut sprecher sein – dann ist opt<strong>im</strong>ale Dynamik<br />
garantiert. Nähere Infos dazu finden Sie am Anfang der Bestenliste und bei www.audio.<br />
de. (R) bedeutet Röhrenverstärker, bei Mono-Endstufen gibt <strong>AUDIO</strong> Paar-Preise an.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Feinsinn und große Dynamik zählen zu den Tugenden in der Verstärker-Königsklasse – zu<br />
entsprechenden Preisen.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pass XA 100.5 (mono) 73 5/09 17 750 135<br />
T + A M 10 (mono) 89 11/10 20 000 135<br />
Ypsilon Electronics Aelius (mono) 76 12/12 23 100 135<br />
Dan D'Agostino Momentum 76 11/12 30 000 135<br />
Octave Jubilee (R, mono) 72 5/08 44 000 135<br />
Krell Evolution 900 (mono) 99 6/07 48 000 135<br />
McIntosh 2 KW AC (mono) 104 12/06 67 500 135<br />
AVM SA 8 77 10/12 9900 130<br />
Audionet Max (mono) 82 03/08 12 500 130<br />
Krell Evo 402 86 8/06 19 000 130<br />
TAD M2500 65 6/12 21 000 130<br />
Convergent JL 2 Signature MK 2 (R) 61 8/06 21 900 130<br />
Accuphase M-6000 (mono) 79 5/08 24 000 130<br />
McIntosh MC 2301 AC (R) 73 6/10 25 900 130<br />
Audio Research VS-115 61 11/11 7300 125<br />
Audionet Amp (mono) 76 9/09 8000 125<br />
Octave RE290 (SuperBlackBox) 50 10/11 9250 125<br />
Symphonic Line RG7 Reference 71 10/12 9500 125<br />
Musical Fidelity AMS-50 57 9/09 9700 125<br />
Mark Levinson No. 432 87 3/06 10 900 125<br />
Krell Evo 302 85 12/07 12 000 125<br />
Octave MRE 130 + Super Black Box (R) 61 3/06 13 400 125<br />
Marantz MA-9 S2 (mono) 84 2/07 14 000 125<br />
Accuphase P-7100 76 9/06 14 900 125<br />
Ayre V5 XE 69 8/09 5800 120<br />
Brinkmann Stereo 59 8/09 5850 120<br />
Pass XA 30.5 66 8/09 6500 120<br />
Quad II Eighty (Mono,R) 51 8/08 7900 120<br />
Belles MB-200 78 6/08 7900 120<br />
Electrocompaniet AW 400 (Mono) 84 6/09 9500 120<br />
Audio Research Reference 110 58 12/08 10 000 120<br />
Audionet AMP I V2 74 12/07 4490 115<br />
McIntosh MC 252 AC 74 11/08 5900 115<br />
Moon 330 A 64 4/12 3000 105<br />
Vincent SP-995 (Mono) 70 9/10 3300 105<br />
Linn Akurate 2200 67 10/11 4000 105<br />
Quad II Forty (Mono, R) 42 8/08 4900 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
In dieser Klasse lässt die Klangqualität keine Wünsche offen, oft helfen gemäßigte<br />
Ausgangsleistung und Serienproduktion zu einem erreichbaren Preisniveau.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Atoll AM 200 66 9/10 1350 100<br />
Vincent SP-331 Mk 73 7/09 1600 100<br />
Croft Series 7R 46 4/12 1700 100<br />
Linn Majik 2100 56 3/07 2200 100<br />
Exposure Mono 68 8/11 2400 100<br />
Rotel RB-1090 83 12/06 2500 100<br />
Rotel RB-1091 (mono) 87 12/06 3000 100<br />
AVM MA-3.2 76 4/12 4500 100<br />
Densen B-305 (Bi-Amping, Paar) 53 11/06 2200 95<br />
Cayin SP-40 M (R) 46 6/08 2300 95<br />
Quad II Classic (Mono, R) 27 8/08 3180 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Solide Endstufen-Technik ohne klangliche Kompromisse gibt es in der populärsten Klasse<br />
der Endverstärker.<br />
Modell . AK <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Dynavox VR-80E (Paar) 53 2/12 1400 90<br />
Na<strong>im</strong> NAP 155 XS 57 11/09 1400 90<br />
Advance Acoustic MAA 705 (Paar) 73 2/08 1900 90<br />
Quad 99 Mono 70 1/09 2000 90<br />
Pr<strong>im</strong>are A 34.2 71 9/12 2100 90<br />
Pro-Ject AMP Box SE Mono 56 5/10 730 85<br />
Rotel RB-1552 69 4/12 850 85<br />
Chord Chordette Scamp 40 1/11 1000 85<br />
Musical Fidelity 58 11/12 1050 85<br />
Astin Trew At 5000 52 8/07 1200 85<br />
Pro-Ject AMP Box SE 50 5/10 325 80<br />
Cyrus 6 Power 55 7/07 600 80<br />
NAD C 245 BEE 56 11/11 600 80/85<br />
Audiolab 8000M (Paar) 60 11/08 1600 80<br />
Dynavox ET-100 43 5/12 220 75<br />
Pro-Ject Amp Box Mono (Paar) 40 11/07 450 75<br />
4. PHONO-VERSTÄRKER<br />
Diese auch Vor-Vorverstärker genannten Spezialisten finden ihren Platz zwischen Plattenspieler<br />
und Vor- oder Vollverstärker. Die Einstufung lehnt sich an die der Phono-Eingänge<br />
von entsprechend ausgestatteten Vorverstärkern an.<br />
(MM) = Moving Magnet-Tonabnehmer, (MC) = Moving Coil<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Phono-Vorstufen entlocken hier Tonabnehmern feinste Nuancen, sie loten die Grenzen<br />
des Mediums Vinyl aus.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Audio Research Reference Phono 2 8/10 12 950 135<br />
Octave Phono Modul 7/10 4400 130<br />
Pass XP 15 (MM/MC) 6/09 4650 130<br />
AMR PH-77 (USB-Ausgang) 8/10 8800 130<br />
Burmester 100 (USB-Ausgang) 8/10 9800 130<br />
Audio Research PH6 1/11 3800 125<br />
Na<strong>im</strong> SuperLine / HI-CAP 8/08 4300 125<br />
Esoteric E-03 11/09 5000 125<br />
Creek Wyndsor Phono Preamp (MM/MC) 6/11 1850 120<br />
Linn Uphorik (MM/MC) 7/10 2200 120/120<br />
Transrotor Phono 8 MC Sym (MC) 6/11 2400 120<br />
Ayre P-5 XE (MM/MC) 7/10 2800 120/120<br />
Renaissance RP-01 8/08 2900 120<br />
Fosgate Signature Phono 12/12 2500 117<br />
Manley Labs Chinook 12/12 2500 117<br />
Pro-Ject Phono Box RS 9/12 840 115/115<br />
Musical Fidelity M1 Vinl 3/12 850 115<br />
Audiolab 8000 PPA 12/08 950 115<br />
Chord Chordette Dual 7/10 950 115<br />
Whest Two 3/12 1000 115<br />
Pure Sound P10 / T10 12/12 1060 115<br />
Clearaudio Balance+ / Accu+ 12/08 2000 115<br />
Goldenote PH7 12/12 600 113<br />
Aqvox Phono 2 CI (MM/MC) 3/06 700 110<br />
Densen DP-Drive / DP-04 (MM/MC) 1/07 850 110<br />
Musical Fidelity V-LPS/V-PSU (MM/MC) 7/10 360 105/105<br />
Moon 110 LP (MM/MC) 6/11 550 105<br />
Musica Ibuki Phono (MM/MC) 7/11 700 90/105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Diese Verstärker erreichen bereits überdurchschnittlich gute Klangqualität als hochwertige<br />
Bindeglieder zwischen feinen Tonabnehmern und sehr guten Vor- oder Vollverstärkern.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Musical Fidelity (MM/MC) 9/12 150 100<br />
Musical Fidelity V-LPS (MM/MC) 7/10 165 95/95<br />
Clearaudio Nano (MM/MC) 7/08 200 95<br />
Pro-Ject Tube Box MK II (MM/MC) 3/06 300 95<br />
Pro-Ject Phono Box USB V (MM/MC) 6/12 155 92<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Rega Fono Mini A2D 6/12 130 90<br />
NAD PP 3 (MM/MC) mit USB-Ausgang 7/08 150 90<br />
Dynavox UPR-2.0 6/12 90 85<br />
Pro-Ject Phono Box MK II USB 7/08 125 85<br />
Thorens MM-005 7/08 180 85<br />
5. KOPFHÖRER-VERSTÄRKER<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Ult<strong>im</strong>ativer Klang für Kopfhörer-Audiophile. Power und Auflösung <strong>im</strong> Überfluss.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Hif<strong>im</strong>an EF-6 2/13 1600 115<br />
Auralic Taurus 2/13 1700 115<br />
Cayin HA-1A 12/10 1000 110<br />
Eternal Arts KHV 5/11 2750 110<br />
Lehmann Black Cube Linear USB 12/10 930 108<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Feinster Klang und perfekte Kompatibilität auch mit schwierigen Hörern.<br />
156 www.audio.de ›02 /2013
Service › BESTENLISTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
MusicalFidelity M1HPA 12/10 600 100<br />
Violectric HPA V100 (USB-96/24 Option 150€ ) 12/10 650 100<br />
Beyerdynamic A 1 12/10 990 100<br />
Lehmann Rhinelander 2/13 370 95<br />
KingRex HQ-1 12/10 700 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Schon an diesen Verstärkern klingen Kopfhörer klar besser als an Headphone-Ausgängen,<br />
wie sie typischerweise an Vollverstärkern zu finden sind.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Musical Fidelity V-CAN II 2/13 150 85<br />
Fostex HP-P1 7/11 500 85<br />
Creek OBH-21 12/10 300 80<br />
ANALOG-PLAYER<br />
1. PLATTENSPIELER OHNE SYSTEM<br />
Die Bewertung erfolgt mit Referenz-Tonabnehmern; sie bezieht sich allein auf die<br />
Klangqualität von Laufwerk und Tonarm. Die Preise sind ohne Tonabnahmer angegeben.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Vinyl-Rillen enthalten mikroskopische Strukturen; die Spieler dieser Klasse, teils in kleinen<br />
Stückzahlen gefertigt, machen sie dank präzisester Mechanik und perfekt unterdrückten<br />
Resonanzen hörbar.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Transrotor Artus 6/06 118 000 125<br />
Linn LP 12 SE Radikal 6/09 13 800 125<br />
Linn LP 12 + Keel + Ekos SE + Lingo 7/07 12 000 120<br />
Garrard 501 Inspiration 10/05 14 500 120<br />
SME 20/12 + 312 S 7/07 16 800 120<br />
Transrotor Ambassador TMD + SME 3500 5/05 11 000 115<br />
EAT Forte S 7/11 5070 110<br />
Linn LP 12 + Lingo + Ekos + Trampolin 1/04 6300 110<br />
Dr. Feickert Blackbird 7/11 6490 110<br />
Roksan Xerxes + Artemiz + DX 2 1/09 8000 110<br />
Avid Acutus + Dynavector DV 507 II 5/05 13 500 110<br />
VPI Scout II 2/13 2900 107<br />
Well Tempered Amadeus 4/09 2900 105<br />
Pro-Ject Xtension 10 Evolution 2/13 3150 105<br />
Transrotor ZET 3 + Konstant M1 + Tr. 5009 6/07 5300 105<br />
Clearaudio Innovation / Universal 11/08 8300 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Mechanisch aufwendige Laufwerke und Tonarme, die das Klang-Potenzial von Vinyl-<br />
Platten weitestgehend ausloten.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
T+A G 1260 R 6/10 2000 100<br />
Pro-Ject RPM 10 7/06 2000 100<br />
Transrotor ZET 1 / 250 STR 2/06 2000 100<br />
Thorens TD-160 HD / RB-250 4/09 2200 100<br />
Rega P7 6/08 2500 100<br />
Avid Diva II + Jelco 4/09 3000 100<br />
Clearaudio Avantgarde / Satisfy 10/06 3000 100<br />
Clearaudio Ambient / Unifiy / VTA-Lifter 5/06 3990 100<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Hier stellt die Klangqualität selbst anspruchsvolle Vinyl-Platten-Genießer zufrieden, die<br />
Technik ist ausgereift.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Rega P3-24 Piano Edition 1/10 1100 90<br />
Roksan Radius 5 / N<strong>im</strong>a 8/04 1160 90<br />
Thorens TD 810 9/06 1300 90<br />
Clearaudio Emotion / Tangent 3/05 2000 90<br />
Rega RP3 2/12 780 85<br />
Thorens TD 700 1/07 1000 85<br />
Pro-Ject RPM 5 9/05 550 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Mit Plattenspielern in dieser Klasse ist Musikhören bereits ein echter Genuss, der Komfort<br />
ist meist spartanisch.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pro-Ject Xpression 2 5/06 400 75<br />
Pro-Ject RPM-1 9/07 300 65<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Numark TT-500 4/07 350 60<br />
Omnitronic DD-2250 4/07 180 50<br />
3. TONABNEHMER<br />
Die Punktzahlen geben ein Maß für die Klangqualität der Tonabnehmer unabhängig vom<br />
verwendeten Spieler. Zur besseren Übersicht ist die nach oben offene Punkte skala in<br />
sechs Qualitätsklassen unterteilt (Punkteschlüssel siehe Anfang der Bestenliste). Beachten<br />
Sie, dass Ihr Verstärker je nach Tonabnehmer-Typ einen passenden Phono-Eingang<br />
aufweisen muss: (MC) bedeutet Moving Coil System, (MM) Moving Magnet,(MI) Moving<br />
Iron, (HO) High Output.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Kniffelige Handarbeit in mikroskopischen D<strong>im</strong>ensionen ist für Tonabnehmer-Kleinode in<br />
dieser Klasse notwendig – und für hohe Preise verantwortlich. Juwelen für Vinyl.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Benz Micro LP-S (MC) 8/09 2900 110<br />
EAT Yosegi (MC) 12/11 1500 105<br />
Benz Ebony (MC HO) 9/04 2400 105<br />
Clearaudio Stradivari 12/06 2400 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Die äußerst präzisen Abtaster in dieser Kategorie liefern eine Klangqualität, die viele der<br />
Schallplatte nicht zutrauen.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Lyra Delos (MC) 7/11 1100 100<br />
Kiseki Blue NOS (MC) 7/11 1600 100<br />
Lyra Dorian 11/07 800 95<br />
Benz Glider SL 2/09 900 95<br />
Ortofon SPU Royal N 2/09 1250 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Makelloser Klang ist in dieser Klasse bereits absolute Pflicht, ebenso gute Abtastfähigkeit<br />
– Systeme für ambitionierte LP-Hörer.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Clearaudio Concept MC 12/10 500 90<br />
Ortofon SPU Classic N 2/09 575 90<br />
Benz ACE L 2/09 590 90<br />
Benz Micro ACE L 2000 12/10 600 90<br />
Denon DL-103 SA (MC) 8/07 600 90<br />
Clearaudio Maestro (MM) 3/07 620 90<br />
Clearaudio New Symphony (MC) 10/06 890 90<br />
Denon DL-103 R 4/06 350 85<br />
Sumiko Blue Point Special Evo III 12/10 430 85<br />
Nagaoka MP-300 (MI) 3/09 450 85<br />
Ortofon Vivo Blue 12/10 325 80<br />
Goldring 2500 (MI) 3/09 360 80<br />
Ortofon 2M Black 3/08 530 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Tonabnehmer mit guter Klangqualität; starke Verfärbungen oder auffällige Abtastverzerrungen<br />
sind auf dieser Stufe tabu.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Nagaoka MP-150 (MI) 3/09 200 75<br />
Ortofon Salsa (MC) 1/07 240 75<br />
Ortofon Vivo Red 12/10 250 70<br />
Goldring 2300 (MI) 3/09 260 70<br />
Ortofon Samba (MC) 1/07 200 65<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Solide Abtaster, die weder be<strong>im</strong> Hören noch be<strong>im</strong> allfälligen Austausch Kopfschmerzen<br />
bereiten. Genuss ohne Reue.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Ortofon 2M Blue (MM) 8/07 180 60<br />
Goldring 2200 (MI) 3/09 200 60<br />
Goldnote Babele (MM) 7/12 120 55<br />
Ortofon 2M Red (MM) 8/07 90 48<br />
DIGITAL-PLAYER<br />
1. CD-/SACD-PLAYER<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Präzise Mechanik und erlesene Digitaltechnik kitzeln feinste Details aus den Discs – das<br />
hat leider seinen Preis.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte SACD/CD<br />
Accuphase DP-800 / DC-801 3/07 25 200 140 / 140<br />
Moon 750 D 5/10 9450 135<br />
Audio Research CD-8 11/09 10 500 135<br />
Wadia 581i SE 5/08 12 000 135<br />
Accuphase DP-600 4/09 12 400 135 / 135<br />
DCS Puccini/U-Clock (+USB-DAC) 10/09 18 100 135 / 135<br />
Teac Esoteric P 03 / D 03 10/06 24 000 140 / 135<br />
Accuphase DP-700 1/08 15 700 135 / 135<br />
Moon 650 D 12/11 6800 130<br />
McIntosh MCD 500 4/09 7950 135 / 130<br />
Ayre DX-5 (+Blu-ray, USB-DAC) 10/10 10 800 120 / 130<br />
Audionet ART G2 5/07 4500 125<br />
Accuphase DP-400 1/09 4500 125<br />
Na<strong>im</strong> CDX 2 7/07 4600 125<br />
Acoustic Plan DriveMaster/DigiMaster 2/13 5000 125<br />
Symphonic Line Der CD-Spieler 7/07 5000 125<br />
T + A D 10 4/06 5500 135 / 125<br />
McIntosh MCD 301 AC 11/08 5280 135 / 125<br />
Accuphase DP-500 5/07 5600 125<br />
Audio Research CD-5 5/09 6000 125<br />
Rega Valve Isis CD-Player (USB-DAC) 1/12 9000 125<br />
Meridian 808 1/06 11 000 125<br />
Unison Research Unico CDE 9/10 2900 120<br />
Linn Majik CD 6/07 3000 120<br />
T + A SACD 1250 R 7/07 3000 130 / 120<br />
TAC C-60 11/09 3200 120<br />
Na<strong>im</strong> CD 5 XS / Flatcap XS 11/09 3300 120<br />
Restek Epos 7/07 3570 120<br />
Burmester 052 6/06 3750 120<br />
AVM Evolution CD 5.2 2/13 4000 120<br />
T + A SACD 1260 R 10/09 4000 135 / 120<br />
Denon DVD-A1 UD (+Blu-ray) 9/09 5000 125 / 120<br />
Audio Aéro Capitole Reference 4/06 6500 120<br />
Teac Esoteric X-03 4/06 7500 135 / 120<br />
Burmester 061 5/07 7700 120<br />
Raysonic CD-138 11/09 1800 115<br />
NAD M5 10/07 2250 125 / 115<br />
Na<strong>im</strong> CD 5 XS 11/09 2350 115<br />
Ayon CD-1S 11/09 2500 115<br />
T + A CD 1260 R 11/09 2500 115<br />
Cayin CDT-17 A 4/06 2500 115<br />
AVM CD3.2 12/11 2750 115<br />
T + A Music Player Balanced(+Netzwerk/FM) 1/12 2890 115<br />
Lyric CD-100 12/09 1300 110<br />
Pure Sound A-8000 9/10 1500 110<br />
Astin Trew AT 3500 3/08 1800 110<br />
Cyrus CDXt / DAC XP (integr. Vorstufe) 6/07 4600 110<br />
Marantz SA-15 S1 7/07 1500 115 / 105<br />
Cayin SP-CD 300 6/08 1600 105<br />
Advance Acoustic MCD-403+MDA-503 6/08 1600 105<br />
Denon DCD-2000 AE 6/07 1650 115 / 105<br />
Marantz SA-15 S2 3/10 1800 115 / 105<br />
AVM Evolution CD 3 8/06 1800 105<br />
Atoll SACD 200 (SACD 5.1) 7/10 2000 120 / 105<br />
Marantz SA 15 S2 LE 12/11 2000 105<br />
T + A Music Player E2 (+Netzwerk-Client) 12/07 2000 105<br />
Exposure 3010 S 6/07 2000 105<br />
Arcam CD 36 3/08 2175 105<br />
Densen B 420 3/08 2200 105<br />
Rega Apollo R 7/12 800 103<br />
Marantz SA-KI Pearl Lite 2/11 1200 115 / 103<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Überdurchschnittlich solide wirkende Mechanik und gehobene musikalische Qualitäten<br />
prägen diese Player für Genießer.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte SACD/CD<br />
Rotel RCD 12 10/12 600 100<br />
Vincent CD-400 9/11 700 100<br />
Creek Evolution CD 5/07 760 100<br />
AMC XCDI VT 3/12 800 100<br />
NAD C 565 BEE 5/09 900 100<br />
Marantz SA 8003 1/09 900 115 / 100<br />
Pioneer D 9 12/07 900 110 / 100<br />
Vincent CD-S 1.1 9/07 990 100<br />
Denon DCD-1510AE 2/11 1000 113 / 100<br />
AMC CD6d 9/10 1000 100<br />
Astin Trew At 3000 8/07 1000 100<br />
Rega Apollo 7/08 1000 100<br />
Musical Fidelity M3CD 2/11 1150 100<br />
Yamaha CD-S 2000 2/08 1300 115 / 100<br />
East Sound CD-E5 SE 6/07 1400 100<br />
Quad 99CDP-2 (Variable Out/6 Digital-In) 7/08 1470 100<br />
Densen B-410 6/07 1600 100<br />
Sony SCD-XA 5400 ES 1/09 2000 105 / 100<br />
Audio Aéro Pr<strong>im</strong>a 5/07 2100 100<br />
NAD C546 BEE 8/12 560 98<br />
Rotel RCD- 06 SE 8/12 600 98<br />
Harman/Kardon HD 980 12/08 300 95<br />
System Fidelity CD-270 12/08 400 95<br />
www.audio.de ›02 /2013<br />
157
Service › BESTENLISTE<br />
Pro-Ject CD Box SE 5/10 520 95<br />
NAD C 545 BEE 8/09 550 95<br />
Harman/Kardon HD 990 5/09 600 95<br />
Exposure 1010 D 9/11 620 95<br />
Music Hall CD 35.2 9/11 700 95<br />
Arcam CD 17 9/08 700 95<br />
Vincent CD-S2 8/08 740 95<br />
Teac CD 1000 3/12 800 110 / 95<br />
Marantz SA 7001 KI 7/07 900 110 / 95<br />
Yamaha CD-S 1000 7/08 900 110 / 95<br />
Sony XA 1200 ES 9/07 900 110 / 95<br />
Pioneer D 6 2/07 500 100 / 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Sorgfältig opt<strong>im</strong>ierte Großserien-Technik, Preis und Klangqualität stehen oft in sehr<br />
attraktiver Relation zueinander.<br />
Modell . . <strong>Test</strong> Preis Punkte SACD/CD<br />
Marantz CD-5004 10/10 300 90<br />
NAD C 515 BEE 4/08 300 90<br />
Denon DCD-720 AE 9/12 400 90<br />
Marantz CD-6002 11/07 400 90<br />
NAD C 525 BEE 2/07 400 90<br />
Yamaha CD-N500 11/12 500 90<br />
Denon DCD-520 AE 8/12 250 88<br />
Yamaha CD-S 300 1/11 270 85<br />
Advance Acoustic MCD 200 10/09 350 85<br />
Audio Block C-100 9/12 400 85<br />
Pioneer PD-30 9/12 400 100 / 85<br />
Onkyo C-S5 VL 8/09 400 90 / 85<br />
Yamaha CD-S 700 3/09 480 85<br />
Denon DBP-2012 UD (+Blu-ray) 6/11 850 105 / 85<br />
Yamaha CDX-497 3/07 270 80<br />
System Fidelity CD-250 10/08 275 80<br />
AMC XCDI 10/10 350 80<br />
3. NETZWERK-PLAYER<br />
Auch „Clients“ genannt. Netzwerk-Player spielen Musikdateien, die sie über ein LAN-<br />
Netzwerk von einem externen Speicher (PC- oder NAS-Platte). Die Einstufung erfolgt mit<br />
unkompr<strong>im</strong>ierten PCM-Signalen .<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Klanglich so gut wie allerbeste CD-Player – mit hoch auflösendem Material potenziell<br />
sogar noch besser.<br />
Modell .<strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Linn Kl<strong>im</strong>ax DS / 1 7/11 15 850 148<br />
Linn Kl<strong>im</strong>ax DS / Dynamik 11/09 15 000 145<br />
Linn Akurate DS 2011 1/11 5500 140<br />
Linn Kl<strong>im</strong>ax DS 11/07 15 000 140<br />
NAD M50 + M51 2/13 5000 135<br />
Linn Akurate DS / Dynamik 11/09 5200 135<br />
Linn Akurate DSM 2/12 6450 135<br />
Ayon S3 03/12 5700 132<br />
Linn Akurate DS 5/09 5200 130<br />
Linn Majik DS / Dynamik 11/09 2400 130<br />
Cyrus Stream XP + Netzteil PSX-R 9/11 2400 125<br />
Linn Majik DS 11/08 2400 125<br />
Na<strong>im</strong> ND-5 XS 3/12 2400 125<br />
T + A MP 1260 R 2/10 2690 125<br />
Shanling M3.1 / H1.1 2/13 2000 115<br />
Opera Reference 7 9/12 2500 115<br />
T + A MP 1250 R 6/08 2500 115<br />
T+A Music Player Balanced (+CD-Player, FM-Radio) 1/12 2890 115<br />
Yamaha NP-S2000 1/11 1450 110<br />
Linn Sneaky Music DS (über Line-Ausgang) 7/08 1500 110<br />
Pro-Ject Streambox RS 1/13 1500 110<br />
Atoll ST 200 1/13 2000 110<br />
Cyrus Stream XP (DAC, Vorstufe, Funk-Controller) 9/11 2400 110<br />
Logitech Transporter 11/07 2000 110<br />
S<strong>im</strong>ple Audio Roomplayer Two 6/12 700 105<br />
Musical Fidelity M1 Clic 1/11 1600 105<br />
T + A Music Player (CD-Player,FM-Radio) 12/07 2000 105<br />
Pro-Ject StreamBox SE 11/11 735 103<br />
Onkyo T-4070 5/12 800 103<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Klanglich auf dem Niveau sehr guter CD-Player, spielen unkompr<strong>im</strong>iertes Material wie MP3.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Denon DNP-720 AE 11/11 500 100<br />
Pioneer N-50 3/12 600 100<br />
Hifidelio CD-Streamer 8/10 700 100<br />
NAD C-446 (DAB, FM/AM) 8/11 800 100<br />
Marantz NA-7004 1/11 800 100<br />
Micromega Airstream 4/10 1000 100<br />
Rotel RDG-1520 1/11 1000 100<br />
Sonos Bundle BU 150 (2 Player + Controller) 1/09 1000 100<br />
Pioneer N-30 5/12 400 98<br />
Yamaha CD-N 500 11/12 500 98<br />
Raumfeld Connector 8/11 280 95<br />
Logitech Squeezebox 3 4/08 280 95<br />
Logitech Squeezebox Touch 6/10 300 95<br />
Logitech Squeezebox Duet 5/08 400 95<br />
Loewe Individual Sound Multiroom Receiver 5/10 700 95<br />
Sonos ZonePlayer + Controller 5/08 700 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Nicht nur unkompr<strong>im</strong>ierte Files in WAV- und FLAC-Qualität, auch MP3 können die Player<br />
auf Hifi-tauglichem Niveau abspielen.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Teac WAP-8500 4/10 400 90<br />
Teac WAP-8600 (incl. Controller) 2/11 500 90<br />
Terratec Noxon 2 Radio 4/08 300 85<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Hier steht der Komfort <strong>im</strong> Vordergrund, die Klangqualität liegt auf dem Niveau guter<br />
DVD- oder CD-Player.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pinnacle Soundbridge H.M. 4/08 100 75<br />
Freecom MusicPal 4/08 120 75<br />
4. D/A WANDLER<br />
Sinnvoll als Klangtuning etwa für betagtere CD-Player, digitale Sat-Receiver und<br />
Netzwerkplayer. Koax- und optische Eingänge sind Standard, zunehmend auch eine<br />
USB-Schnittstelle zum Anschluss an den PC. Der Klang ist nicht direkt mit CD-Playern<br />
vergleichbar, da die verwendete Datenquelle einen merklichen Klangeinfluss haben kann.<br />
Die Punkte beziehen sich auf jeweils opt<strong>im</strong>ale Bedingungen.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Bringen Netzwerkplayer und anderen Quellen mit Digitalausg an das Klangniveau der<br />
CD-Player aus der Referenz-Klasse. Die erste Bewertung ist für Cinch-Ausgänge – die<br />
zweite falls vorhanden für die Symetrische-Ausgänge (XLR)<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
NAD M51 2/13 2500 125/125<br />
Audio Research Reference DAC 7/12 15000 140/140<br />
Resolution Audio Cantata MC 7/10 5900 135/135<br />
Ayre DX-5 (nur USB, + 5.1SACD, CD, Blu-ray) 10/10 10800 125/130<br />
T+A DAC 8 7/12 1850 125/125<br />
Arcam FMJ D33 6/12 3000 125/125<br />
Ayre QB-9 (nur USB) 9/09 2800 120/125<br />
Na<strong>im</strong> DAC 3/10 3000 125/ –<br />
Atoll DAC 200 10/12 1500 120/120<br />
Wadia 121 6/12 1500 120/120<br />
Fostex HP-A8C 10/12 1650 120 / –<br />
Nuforce DAC9 6/12 1800 120/120<br />
Auralic ARK MX+ 5/12 1800 120/120<br />
Antelope Zodiac + 7/11 2200 120/120<br />
Acoustic Plan DigiMaster 2/13 2500 120/ –<br />
Audio Research DAC-7 10/08 3500 –/120<br />
M2Tech Young 4/11 1100 118 / –<br />
Leema Elements DAC 4/12 1500 118/118<br />
Hegel HD 20 (USB, Cinch) 9/11 1400 115/118<br />
Benchmark DAC1 USB 8/10 1300 115/118<br />
Moon 300 D 8/10 1400 115/118<br />
Teac UD-H01 5/12 350 113/115<br />
Asus Xonar Essence One 1/12 400 113/115<br />
KingRex UD-384 1/12 450 115 / –<br />
Musical Fidelity M1 DAC 8/10 500 113/115<br />
Styleaudio Carat-SAPPHIRE 8/10 675 115/ –<br />
Vincent DAC-1 5/12 700 115/115<br />
Music Hall DAC 25.3 1/12 700 115/110<br />
Rega DAC 5/11 700 115/ –<br />
Audiolab M-Dac 4/12 750 115/115<br />
Shanling DAC H1.1 2/13 800 115/115<br />
Chord Chordette Peach 1/11 1000 115/ –<br />
Exposure 2010 S2 DAC 6/12 1500 115/ –<br />
Hegel HD11 5/12 1050 113/115<br />
Audiolab 8200 CDQ (CD-Laufwerk, Vorverstärker) 5/11 1200 115/115<br />
Peachtree Audio iDac (iPod-Dock) 5/11 1200 115/ –<br />
North Star ESSENSIO 11/10 1300 115/ –<br />
Peachtree Nova (+Vor/Vollverstärker/Sonosdock) 6/09 1300 115/ –<br />
Calyx DAC 24/192 7/11 1500 115 /115<br />
Restek MDAC + 8/10 1500 115/ –<br />
Peachtree DACit 1/12 500 113/ –<br />
Moon 100 D 4/11 550 113/ –<br />
Musical Fidelity V-DAC II (USB, Cinch) 9/11 240 110/ –<br />
Arcam RDAC 11/10 400 110/ –<br />
Musical Fidelity V-DAC mit V-PSU 8/10 435 110/ –<br />
NuForce Icon HDP 8/10 450 110/ –<br />
Atoll DAC 100 8/10 550 110/ –<br />
Furutech GT 40 (USB-In/Out, Phono-In) 9/11 500 103/ –<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Bringen Netzwerkplayer und alle anderen Quellen mit Digitalausgang auf das Klangniveau<br />
sehr guter CD-Player.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Kingrex UD-01 (nur USB) 1/09 190 100/ –<br />
Pro-Ject DAC Box FL 5/10 210 100/ –<br />
Pro-Ject DAC Box S USB 8/12 160 95/ –<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Sauberer Klang, den in preiswerten Netzwerkplayern oder gar PCs eingebauten Wandlern<br />
meist überlegen.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Pro-Ject USB Box (nur USB) 1/09 100 85/ –<br />
KOPFHÖRER<br />
1. HIFI-KOPFHÖRER<br />
<strong>AUDIO</strong> bewertet Kopfhörer getrennt nach ihrem An wendungszweck. HiFi-Kopfhörer<br />
werden hauptsächlich zum Hören an der Stereo-Anlage genutzt. Sie sind als dynamische<br />
Hörer in verschiedenen Bauformen von geschlossen bis offen vertreten. (E) bedeutet<br />
Elektrostat-Kopfhörer.<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
Hörer dieser Klasse garantieren ein unverfälschtes Klangerlebnis<br />
91-100 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Hif<strong>im</strong>an HE-6 2/13 1200 97<br />
Denon AH-D7100 11/12 1250 97<br />
Audez'e LCD-3 3/12 1950 97<br />
Audez'e LCD-2 6/11 995 95<br />
Sennheiser HD-800 5/09 1000 95<br />
Stax Set 3050 (E) 12/07 1445 95<br />
Fostex TH-900 8/12 1700 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Sehr natürliche Klangfarben und enormer Detailreichtum zählen zu den Kardinal-Tugenden<br />
dieser Top-Kopfhörer.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Grado SR 325i 12/08 400 90<br />
Stax SRS-2050 11/06 780 90<br />
Beyerdynamic T1 12/09 890 90<br />
Denon AH-D7000 12/08 1000 90<br />
Grado GS 1000 i 5/09 1100 90<br />
Ultrasone Edition 8 Palladium 10/11 1300 90<br />
Philips Fidelio X1 2/13 300 85<br />
Sony MDR-MA 900 8/12 300 85<br />
Beyerdynamic T-90 8/12 500 85<br />
Denon AH-D5000 12/07 700 85<br />
Ultrasone Signature Pro 3/12 900 85<br />
Grado SR 225 12/08 300 80<br />
AKG K 701 2/06 400 80<br />
PSB M4U 2 8/12 450 80<br />
AKG Q 701 12/10 500 80<br />
Sony MDR-Z1000 5/11 500 80<br />
Sennheiser HD-700 11/12 700 80<br />
Shure SRH 840 12/10 200 78<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
In dieser Klasse sind Klangverfärbungen gering, die Auflösung ist bereits sehr fein.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
AKG K 272HD 12/08 180 75<br />
Beyerdynamic DT 660 10/06 170 75<br />
Focal Spirit One 8/12 200 75<br />
Sennheiser HD 598 12/10 230 75<br />
Beyerdynamic DT 880 3/03 250 75<br />
Philips Fidelio L1 3/12 250 75<br />
Beyerdynamic DT 990 2/06 300 75<br />
Ferrari by Logic3 Scuderia PS200 11/12 300 75<br />
Stax SR 001 MK 2 (E) 2/06 326 75<br />
Ultrasone Pro900 12/10 450 75<br />
Bose AE 2 12/10 150 70<br />
AKG K 601 2/06 250 70<br />
Cresyn CS-HP600 12/08 60 65<br />
Beyerdynamic DT 440 10/06 120 65<br />
Denon AH-D 1100 12/10 170 65<br />
Beyerdynamic DT 770 2/06 220 65<br />
Phiaton MS 400 12/09 250 65<br />
Cresyn CS-HP500 12/08 50 62<br />
158 www.audio.de ›02 /2013
Service › BESTENLISTE<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Diese Hörer bieten eine ordentliche Klangqualität<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
AKG K 530 12/07 80 60<br />
Creative Aurvana DJ 12/07 100 60<br />
Sony MDR-XB 700 12/09 130 60<br />
AKG K 171 2/06 140 60<br />
Ultrasone HFI-780 12/09 200 60<br />
Philips SHP 9000 12/07 160 60<br />
Sony MDR-V 7000 DJ 12/07 190 60<br />
Philips SHP 5401 12/08 40 55<br />
Creative HQ-1900 12/07 60 55<br />
Sennheiser HD-238 Precision 12/09 100 55<br />
2. MOBILE KOPFHÖRER (ON-EAR)<br />
Aufliegende, oder ohrumschließende Kopfhörer für den mobilen Einsatz konzipiert.<br />
Modelle mit Mikrofon und Fernbedienung eignen sich für die Nutzung mit Mobiltelefonen<br />
und werden mit (H) gekennzeichnet.<br />
SPITZENKLASSE<br />
Diese Klasse bietet trotz kleiner Maße den Hörgenuss großer HiFi-Hörer<br />
76-90 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Grado iGrado 10/06 80 80<br />
AKG K 551 (H) 2/13 300 80<br />
B&W P5 06/10 300 80<br />
Sennheiser Momentum (H) 2/13 300 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Wenig Klangverfärbung, gute Auflösung und gute Qualität zeichnen diese mobilen Hörer<br />
aus.<br />
Modell<br />
<strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Harman Kardon CL 11/12 200 75<br />
AKG K 420 12/09 55 70<br />
Sennheiser PX-200 II 3/11 80 70<br />
Ultrasone Zino 3/11 100 70<br />
Beyerdynamic Custom One Pro 11/12 200 70<br />
Ultrasone hfi 780 7/11 200 70<br />
Philips O'Neill The Strech 3/11 100 68<br />
Pro-Ject Hear It One 11/12 200 68<br />
Beyerdynamic DTX 35 12/07 25 65<br />
Beyerdynamic DT 235 12/07 46 65<br />
AiAiAi Track (H) 3/11 50 65<br />
Sennheiser HD448 7/11 90 65<br />
AKG K 450 3/11 90 65<br />
Koss Porta Pro 10/01 90 65<br />
AKG K 307 (H) 06/10 100 65<br />
Marshall Major 11/12 100 65<br />
Sennheiser/Adidas HD220 by Originals 3/11 55 62<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Die ordentliche Klangqualität dieser Klasse übertrifft bereits die der meisten Serien-Hörer<br />
von Portis.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
AKG K 26 P 10/06 45 60<br />
Philips O´Neil the Snug 7/11 60 60<br />
JBL Roxy Reference 430 06/10 70 60<br />
Panasonic RP-HTX 7 3/11 70 60<br />
AKG K 430 12/08 80 60<br />
Beyerdynamic DTX 900 2/06 80 60<br />
Klipsch Image One 7/11 150 60<br />
Sony MDR-570 06/10 40 55<br />
Koss KTX Pro 1 10/06 41 55<br />
Sennheiser PMX 100 2/06 50 55<br />
AKG K 27i 2/06 60 55<br />
Sony MDR ZX 700 7/11 100 55<br />
Ultrasone iCans 10/06 109 55<br />
Vivanco SR 230 2/06 25 50<br />
Shure SE210 12/07 150 50<br />
Panasonic RP-HT 260 12/07 27 45<br />
Philips SHL 9500 10/06 40 45<br />
Koss KSC 75 2/06 46 45<br />
Beyerdynamic DTX 300 P 7/11 50 45<br />
3. MOBILE KOPFHÖRER (IN-EAR)<br />
In-Ears müssen sehr gut <strong>im</strong> Gehörgang sitzen, um ihren Klang zu entfalten.<br />
Sie kommen an Mp3-Player, iPod, tragbare CD- oder DVD-Player zum Einsatz. Modelle mit<br />
Mikrofon und Fernbedienung eignen sich für die Nutzung mit Mobiltelefonen und werden<br />
mit (H) gekennzeichnet.<br />
Hörer aus dieser Klasse begeistern mit audiophilen Klang-Qualitäten für unterwegs.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
AKG K3003 (H) 10/11 1000 90<br />
Phonak Audeo PFE 232 (H) 12/11 500 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Wenig Klangverfärbung, gute Auflösung und gute Qualität zeichnen diese mobilen Hörer<br />
aus.<br />
Modell<br />
<strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Sennheiser IE 8 12/08 250 75<br />
Ult<strong>im</strong>ate Ears SF5 Pro 2/06 260 75<br />
Ult<strong>im</strong>ate Ears Triple Fi 10vi (H) 12/09 350 75<br />
Denon C551 12/07 100 70<br />
Phonak Audéo PFE 122 (H) 06/10 150 70<br />
B&W C5 (H) 10/11 180 70<br />
Sennheiser CX 980 06/10 190 70<br />
Shure E3c 10/06 220 70<br />
Sony MDR-EX600 10/11 200 70<br />
Grado GR 8 12/09 320 70<br />
Shure E4c 2/06 355 70<br />
Bose SIE2i (H) 12/12 150 68<br />
Bang & Olufsen Earset 3i (H) 10/11 210 68<br />
Sony MDR-EX85LP 12/07 50 65<br />
Bose Tri-Port In Ear 12/07 100 65<br />
Cerative Zen AURVANA 10/06 100 65<br />
Ult<strong>im</strong>ate Ears Super Fi 4 vi (H) 12/08 110 65<br />
Monster Mobile Jamz (mit SD-Card) (H) 06/10 120 65<br />
Bose Mobile In-Ear (H) 12/09 130 65<br />
Sleek Audio SA-6 (mit Audiofiltern) 06/10 200 65<br />
Sennheiser IE 7 12/09 200 65<br />
Sony EX 700 12/08 300 65<br />
Beyerdynamic DTX 50 12/08 60 62<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Die ordentliche Klangqualität dieser Klasse übertrifft bereits die der meisten Serien-Hörer<br />
von Portis.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Cresyn C220 E 12/08 30 60<br />
Denon C 252 12/08 30 60<br />
Ult<strong>im</strong>ate Ears 400VI 7/11 80 60<br />
Sennheiser CX 300 2/06 70 60<br />
AKG K 340 12/08 80 60<br />
Shure SE 102 12/08 80 60<br />
Klipsch Image S4i (H) 06/10 100 60<br />
Shure E2C 2/06 115 60<br />
Panasonic RP-HJE 70 E 10/06 150 60<br />
Creative EP-510 12/08 10 55<br />
JVC HA-FX66 12/08 30 55<br />
Philips SHE 9550 12/08 40 55<br />
NuForce NE 700X 7/11 60 55<br />
Denon AH-C 710 12/09 150 55<br />
Sennheiser MX-W1 (Funk) 10/08 350 55<br />
AKG K 24 P 1/05 30 50<br />
Sennheiser MXL 51 10/06 30 50<br />
Sennheiser MX 75 10/06 40 50<br />
Sennheiser PMX 80 II 12/08 40 50<br />
AKG K 12 P 10/06 16 45<br />
Philips SHS 8500 10/06 27 45<br />
Koss „The Clef“ 12/07 46 45<br />
Sennheiser LX 90 10/06 55 45<br />
4. NOISE-CANCELLING-KOPFHÖRER<br />
Diese Kopfhörer messen Störgeräusche von außen mithilfe eines Mikrofons und<br />
generieren die passenden gegenphasigen Signale, um die Lärmkulisse zu dämpfen. Einige<br />
Hörer arbeiten nur mit aktivierter Geräuschunterdrückung. Für das aktive Noise-Cancelling<br />
brauchen die Kopfhörer Energie in Form von Batterien oder Akkus.<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Effektives Noise-Cancelling und eine gute Klangqualität bei aktivierter Geräusch–<br />
unterdrückung.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Bose Quiet Comfort 15 12/09 350 70<br />
Denon AH-NC 800 11/10 350 70<br />
Sennheiser PXC 450 12/07 350 70<br />
Sony MDR-NC 500 D 10/08 400 70<br />
Sennheiser PXC 300 10/08 230 65<br />
House of Marley Destiny TTR 2/13 300 65<br />
Sony MDR-NC 300 B (In-Ear) 12/09 300 65<br />
Sennheiser PXC 350 10/08 300 65<br />
Denon AH-NC 732 10/08 300 65<br />
Creative Aurvana X-Fi 10/08 300 65<br />
Monster Beat Studio 10/10 330 65<br />
Bose Quite Comfort 3 12/07 400 65<br />
Wirksam gegen große Lärmkulissen, der Klang ist ausgewogen.<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
AKG K 390 NC (In-Ear) 10/10 130 60<br />
Tivoli Radio Silenz 11/12 170 60<br />
Panasonic RP-HC 500 12/07 250 60<br />
Phiaton PS 300 NC 12/09 350 60<br />
Sennheiser MM 550 Travel 10/10 400 60<br />
Creative EP-3 NC (In-Ear) 10/10 100 55<br />
Sennheiser CX 6 (In-Ear) 12/08 120 55<br />
Philips SHN 9500 12/07 150 55<br />
Sony MDR-NC 60 12/07 200 55<br />
JVC HA-NC 250 10/08 200 55<br />
Maxell HP-NCII 12/07 50 50<br />
Philips SHN 7500 (In-Ear) 12/07 70 50<br />
Panasonic RP-HC 30 12/07 80 50<br />
Sony MDR-NC 40 10/08 100 50<br />
AKG 440 NC 12/07 110 40<br />
KOMPLETT-ANLAGEN<br />
4. ONE-BOX-SYSTEME (STEREO)<br />
Laufwerke, Netzwerk-Empfänger und/oder iPod-Docking-Schnittstellen finden hier zusammen<br />
mit den passenden Lautsprechern in einem einzigen Gehäuse Platz. Oft beherbergen<br />
diese kompakten Systeme auch einen FM-Tuner.<br />
Die Liste enthält auch früher getestete „reine“ iPod-Dockingstations mit ehemals eigener<br />
Bewertungsskala. Diese Punkte wurden an das <strong>im</strong> Normalfall bei <strong>AUDIO</strong> genutzte<br />
Bewertungsspektrum angepasst und sind dadurch nun direkt mit anderen One-Box-<br />
Systemen vergleichbar.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Modell .<strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Geneva Model XXL (Dock, CD, EM) 4/10 3500 110<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Geneva XL (Dock, CD, FM) 2/07 1900 100<br />
Teufel iTeufel Air 4/12 500 92<br />
B&W Zeppelin Air (Dock, AirPlay) 5/11 600 92<br />
Loewe Sound Vision 4/12 1500 92<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong> Preis Punkte<br />
Raumfeld by Teufel One 4/12 450 90<br />
B&W Zeppelin (Dock) 3/08 600 90<br />
NAD Viso 1 (Dock, Bluetooth) 1/12 600 90<br />
Philips DS 9000 (Dock) 3/11 630 90<br />
Loewe AirSpeaker 12/11 750 90<br />
B&W A7 1/13 800 90<br />
Geneva L (Dock, CD, FM) 2/07 1000 90<br />
B&O Beoplay A9 2/13 2000 90<br />
Creative ZiiSound D5X (iPod, Bluetooth) 8/12 300 85<br />
Sony RDP-XA 900 IP (iPod) 8/12 300 85<br />
B&W A5 1/13 500 85<br />
Canton Your Solo 4/12 500 85<br />
JBL Onbeat Xtreme (Dock, FM, Bluetooth) 1/12 600 85<br />
Yamaha Restio ISX-800 (Dock, CD, FM, USB) 1/12 600 85<br />
Bang & Olufsen BeoSound 8 4/11 990 85<br />
Logitech Sqeezebox Boom (Netzwerk) 1/09 300 80<br />
Loewe Soundbox (Dock, CD, FM, USB) 1/12 500 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Modell <strong>Test</strong><br />
Preis Punkte<br />
Logitech Sqeezebox Radio (Mono, Netzwerk) 2/10 180 75<br />
Sonos ZonePlayer S5 (Netzwerk) 2/10 400 75<br />
Geneva Model S (Dock, FM) 1/10 330 75<br />
Logitech UE Air Speaker (iPod, Airplay) 8/12 350 75<br />
B&W Zeppelin Mini (Dock) 1/10 400 75<br />
Klipsch G-17 Air (iPod, Airplay) 8/12 550 75<br />
Teac SR-80i (Dock, FM) 3/11 200 70<br />
Sonos Play:3 (Streaming, Internetradio) 9/11 300 70<br />
Harman/Kardon Go + Play Micro (Dock) 3/11 300 70<br />
Edifier Esiena if360 (Dock, CD, FM) 5/10 350 70<br />
Yamaha TSX-130 (Dock, CD, FM) 5/10 350 70<br />
Bose Soundlink Wireless (Wirelles nur per USB) 4/10 550 69<br />
Logitech Pure-Fi Dream (Dock, FM) 5/10 250 65<br />
Ravon Medea (Dock) 5/10 250 65<br />
Sonoro Audio Cubo Dock (Dock) 3/11 300 65<br />
Pioneer NAS-5 (Dock, FM) 1/10 500 65<br />
www.audio.de ›02 /2013<br />
159
S. 36<br />
S. 91<br />
S. 32<br />
S. 56<br />
S. 26<br />
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Benelux € 5,90<br />
Italien € 6,75<br />
Spanien € 6,75<br />
Finnland € 7,35<br />
Slowakei € 6,75<br />
Griechenland € 7,50<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart;<br />
Postfach 105254: 70045 Stuttgart,<br />
Telefon 0711 / 207030-4500, Fax -4501<br />
Bereichsleiter Unterhaltungselektronik<br />
Andreas Stumptner<br />
Chefredakteur und Leiter <strong>Test</strong> & Technik<br />
Bernhard Rietschel (br)<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Christine Tantschinez (ct)<br />
Redaktion <strong>Test</strong> & Technik<br />
Alexandros Mitropoulos (am)<br />
Autor <strong>Test</strong> & Technik<br />
Johannes Maier (fm)<br />
Magazin<br />
Christof Hammer (ham), Claus Dick (cd)<br />
Textredaktion<br />
Matthias Inhoffen<br />
Layout<br />
Tilman Schreiber<br />
Produktion / Lithografie / Bildredaktion<br />
DC – Design & Consulting / Sindelfingen<br />
www.promooffice.de<br />
Sekretariat und Leserservice<br />
Sibylle Hänsch<br />
Messlabor TESTfactory<br />
Peter Schüller (Laborleitung; ps), Heinz Lemke<br />
(Laborleitung), Dipl.-Ing. Michael Götzinger (mg)<br />
Fotografie<br />
Herbert Härle, mps-Fotostudio<br />
<strong>Test</strong>geräteverwaltung<br />
Christoph Monn, Kristian R<strong>im</strong>ar<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Claus Dick (cd), Fritz Schwertfeger (fs),<br />
Wolfram Eifert (we), Stefan Schickedanz (sts)<br />
Musik<br />
Christof Hammer<br />
Mitarbeiter Pop: Willi Andresen, Claus Böhm, Claus Dick,<br />
Michael Sohn, Daniel Vujanic<br />
Mitarbeiter Klassik: Otto Paul Burkhardt,<br />
Dr. Andreas Fritz, Laszlo Molnar, Thomas Voigt<br />
Mitarbeiter Jazz: Matthias Inhoffen, Werner Stiefele,<br />
Ralf Dombrowski<br />
Anzeigen-Abteilung<br />
Dr. Michael Hackenberg (verantwortlich),<br />
0711 / 207030-8502, mhackenberg@wekanet.de<br />
Silke Pietschel; 0711 / 207030-8503; spietschel@wekanet.de;<br />
Vedran Bud<strong>im</strong>ir, 089 / 25556-1181; vbud<strong>im</strong>ir@wekanet.de<br />
Ihr Kontakt für private Kleinanzeigen:<br />
Telefon: 0711 / 182-188; Fax: 0711 / 182-1783,<br />
email: hif<strong>im</strong>arkt-ga@motorpresse.de<br />
HiFi-Markt für Händler:<br />
Jürgen Auselt; 089 / 25556-1172, jauselt@wekanet.de;<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 37 / 01. 01. 2013<br />
Vertrieb Handel<br />
MZV Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co KG<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißhe<strong>im</strong><br />
Telefon: 089 / 31906-0; Fax: -113<br />
MZV@mzv.de<br />
Vertriebsleitung<br />
Robert Riesinger<br />
Herstellung<br />
Marion Stephan<br />
Leitung Sales Corporate Publishing & Media Services<br />
Richard Spitz; 089 / 25556-1108; rspitz@wekanet.de<br />
Head Of Digital Sales<br />
Christian Heger<br />
Telefon: 089 / 25556-1162<br />
E-Mail: cheger@wekanet.de<br />
Druck<br />
Stürtz GmbH, 97080 Würzburg<br />
Printed in Germany<br />
ISSN Nr. 0171-4147<br />
Geschäftsführer<br />
Wolfgang Materna, Werner Mützel, Kai Riecke<br />
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Studenten (Imm.Besch.) erhalten einen<br />
Nachlass von 10 % auf den Abo-Preis.<br />
Einzelheft-Nachbestellung<br />
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Bei höherer Gewalt entfällt die Lieferungspflicht,<br />
Ersatz ansprüche werden nicht anerkannt. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Bilder übern<strong>im</strong>mt der<br />
Verlag keine Haftung. Alle Rechte vorbehalten.<br />
© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Teilauflagen dieser Ausgabe enthalten Beilagen der<br />
Akustik Tune NEM-New Enterprise Media GmbH<br />
SIE HABEN DAS WORT<br />
Schreiben Sie uns. Per Brief: <strong>AUDIO</strong>, 70162 Stuttgart;<br />
per Fax: 0711 / 20 70 30 - 45 01 oder per E-Mail: Leserbriefe@audio.de.<br />
35 JAHRE (<strong>AUDIO</strong> 1/13)<br />
Glückwunsch dem gesamten<br />
Team – und ein paar gute Wünsche<br />
für die Zukunft: dass die<br />
Fluktuation in der Redaktion ein<br />
Ende hat – mehr Kontinuität und<br />
Stabilität. Dass CT keine Computerzeitung<br />
draus macht (kleiner<br />
Scherz). Dass der Musikteil<br />
(klein, aber fein) dauerhaft in euren<br />
Händen bleibt (super – Claus<br />
Böhm is back!) Und: dass die<br />
Einsparung von Herrn Rietschel<br />
keinen Bestand hat – oder wo<br />
ist denn das geschätze Editorial<br />
geblieben? Wolfram Kurzmann<br />
Vielen Dank für die Wünsche. Ja,<br />
wir sind zuversichtlich, Sie auch<br />
in Zukunft nicht zu enttäuschen,<br />
sondern – Stichwort Musikteil –<br />
interessengenau und mit einem<br />
Autoren- und Redaktionsteam<br />
nach Ihrem Geschmack zu informieren.<br />
Dazu gehört auch Christine<br />
Tantschinez, die aus <strong>AUDIO</strong><br />
garantiert kein Computerheft<br />
machen, aber das Zuammenwachsen<br />
von PC- und HiFi-Technik<br />
kompetent und praxisnah<br />
begleiten wird. Der Wegfall des<br />
Editorials war nur eine Notlösung,<br />
um Platz für das doppelte Titelblatt<br />
zu gewinnen – schon in<br />
diesem Heft ist es wieder an<br />
gewohnter<br />
Stelle!<br />
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NETZWERK-PLAYER<br />
OHNE D/A-WANDLER<br />
Da ich <strong>im</strong> Besitz einer voll digitalen<br />
Anlage bin (Gr<strong>im</strong>m Audio<br />
LS1), suche ich nach einer Möglichkeit,<br />
dem Gerät möglichst<br />
viele Musikdaten über ein Gerät<br />
anzubieten. Allerdings besitzen<br />
alle mir über den Weg gelaufenen<br />
Musikserver oder Netzwerk-<br />
Player mehr oder weniger hochwertige<br />
D/A-Wandler, die ich gar<br />
nicht benötige und die für mich<br />
unnötigerweise den Preis hochtreiben.<br />
Sind Ihnen entsprechende<br />
Geräte ohne D/A-Wandler<br />
bekannt? Andreas Werner<br />
Sie liegen mit Ihrer Frage hart<br />
am Puls der Zeit – und eine erste<br />
Antwort finden Sie bereits in diesem<br />
Heft auf S. 54 <strong>im</strong> Rahmen<br />
des <strong>Test</strong>s der neuen Komponenten-Kette<br />
von NAD. Zudem<br />
haben wir ein reines Streaming-<br />
„Laufwerk“ eines chinesischen<br />
<strong>AUDIO</strong>-SCHWESTERZEITSCHRIFTEN IM FEBRUAR<br />
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1. Einstecken<br />
2. Starten<br />
3. Abziehen<br />
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Cloudspeicher: Daten<br />
überall greifbar haben<br />
Herstellers hier, das auch gut in<br />
Ihren Plan passen würde. Ich<br />
selbst benutze übrigens, wann<br />
<strong>im</strong>mer ich eine Streaming-<br />
Datenquelle brauche, seit Jahren<br />
einen Linn Sneaky DS, dessen<br />
Netzwerk-Seite ich für absolut<br />
hervorragend halte! br<br />
PHONO-PREAMPS<br />
Ich habe mir einen Plattenspieler<br />
von Pro-Ject (Debut Carbon<br />
Esprit mit 2m blue) gekauft. Mir<br />
wurde geraten, noch einen separaten<br />
Phono-Vorverstärker zuzukaufen.<br />
Ich habe einen Marantz<br />
PM 17 Mk II als Verstärker – reicht<br />
der nicht aus? Dieter Kurzawa<br />
Sie können den Pro-Ject fraglos auch<br />
direkt anschließen, der eingebaute<br />
Phono-Vorverstärker des PM-17II ist<br />
wirklich ordentlich. Dennoch ist der<br />
Rat, sich einen externen Phono-Vorverstärker<br />
zuzulegen, nicht falsch. Ab<br />
circa 300-400 Euro klingen separate<br />
Modelle klar besser als die <strong>im</strong> Marantz<br />
integrierten. Und: Anders als ein<br />
höherwertiger Tonabnehmer, den<br />
viele Analogfans als erstes Upgrade<br />
planen, hält ein Phono-Preamp quasi<br />
ewig. br<br />
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VIDEO: Von HbbTV bis 4k: die wichtigsten<br />
Infos über das TV der Zukunft<br />
(das zum Teil schon Realität ist). Im<br />
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video2 | 2013<br />
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COLORFOTO XX/2010 99
<strong>Vorschau</strong> <strong>AUDIO</strong> 03/13<br />
SPANNUNGS-GELADEN<br />
Die Spannung steigt <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes. Die Redaktion erwartet<br />
den neuen High-End-Amp von T+A zum ersten <strong>Test</strong>. Der<br />
PA 3000 HV arbeitet tatsächlich<br />
unter und Hochspannung<br />
– 160 Volt<br />
liegen an den Endstufen<br />
an. Da kribbelt es schon<br />
allein vor Vorfreude.<br />
ERSTE KLASSE<br />
Komisch: So viele Vollverstärker,<br />
die in reiner Class-<br />
A-Manier arbeiten, gibt es<br />
gar nicht. Dennoch kam ein<br />
stattliches <strong>Test</strong>feld an Neulingen<br />
zusammen, die sich<br />
<strong>im</strong> <strong>AUDIO</strong>-Hörraum bereits<br />
warmspielen – wie etwa der<br />
Musical Fidelity AMS 35i.<br />
IN TIME<br />
Der größte Vorteil des<br />
Koax-Treibers ist seine meist<br />
direkte, präzise und schnelle<br />
Musik wiedergabe. Indes: Bei<br />
begrenzten Platzverhältnissen<br />
greift man gerne zu einer<br />
Kompaktbox. Ob und wie gut<br />
sich nun ein Koax mit dem relativ<br />
kleinen Gehäusevolumen<br />
anfreunden kann, zeigt der ausführliche<br />
Vergleich. Mit dabei:<br />
edle Exemplare, teils aktiv, teils<br />
passiv, von KEF, Tannoy und<br />
KS Digital.<br />
PERFEKTION MK2?<br />
Die nicht zu verachtende Fan-Gemeinde<br />
des kultigen Benchmark DAC1 dürfte<br />
sich freuen: Nach einer sehr langen<br />
Entwicklungszeit erscheint nun der DAC2<br />
HGC als direkter Nachfolger des legendären<br />
Wandlers. Doch kann er seinem<br />
Vorgänger das Wasser reichen – und ihn<br />
womöglich noch übertreffen?<br />
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... nie gehört, nie gesehen? Das könnte<br />
sich bald ändern: Der blonde US-Youngster<br />
hat nämlich mächtig Soul, Funk und<br />
Rhythm ’n’ Blues <strong>im</strong> Geist der 70er Jahre<br />
in der Kehle – und dürfte mit seinem<br />
Debütalbum ordentlich für Wirbel sorgen.<br />
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Geräte von 40 bis 42 Zoll (101 - 106 cm) entsprechen diesen Abmessungen. Kennziffer 13AYAUD001