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AUDIO Genial anders (Vorschau)

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6 / 2012 www.audio.de Deutschland 5,50 €<br />

HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />

BEZAHLBAR + <strong>AUDIO</strong>PHIL<br />

Erster Test: das Netzwerk-<br />

Musiksystem von Simple Audio<br />

ELEKTRO-<br />

STATEN<br />

Göttlicher<br />

Raum,<br />

irdischer Preis:<br />

Die Theos von<br />

Martin-Logan<br />

WANDLER-<br />

PREAMPS<br />

Traumhafter<br />

1500-Euro-<br />

Wadia im Vergleichstest<br />

GENIAL ANDERS<br />

Intelligent, konsequent, fernab vom Mainstream:<br />

Diese Geräte bringen nicht nur Individualisten mehr Hörspaß<br />

NEUTRAL,<br />

PRÄZISE,<br />

... SEXY?<br />

75000€-Anlage<br />

von TAD sprengt<br />

HiFi-Vorurteile<br />

EINTAKT-<br />

VERSTÄRKER<br />

10-Watt-Wunder von<br />

Unison und Pathos<br />

Österreich € 6,30 - Schweiz sfr 11<br />

Spanien € 7,45 - BeNelux € 6,50<br />

Griechenland € 7,70 - Italien € 7,45<br />

Finnland € 8,10 - Slowenien € 7,45<br />

3 PHONOSTUFEN BIS 155€<br />

Mit vollwertiger A/D-Wandlung, USB...<br />

und einem verblüffend guten Testsieger


Dynaudio Wireless High-End<br />

Xeo ist neu, Xeo ist einfach, Xeo ist smart, Xeo verändert alles. Denn Xeo ist das erste<br />

kabellose High-End Lautsprechersystem mit Fernbedienung. Verabschieden Sie sich von<br />

klangverschlechternden Lautsprecherkabeln, von D/A-Wandlern, Verstärkern und Extra-<br />

Software. Und aktivieren Sie Ihre Xeo Kompaktlautsprecher oder Standlautsprecher und<br />

Ihren Xeo Transmitter. Unplug and play. www.xeo.dynaudio.com<br />

HIGH END 2012, D104, Atrium 3<br />

All there is.


Bernhard Rietschel<br />

brietschel@wekanet.de<br />

GRENZENLOSER GENUSS<br />

Meinung › EDITORIAL<br />

High End<br />

erschwinglich<br />

nuVero<br />

setzt Maßstäbe<br />

Jeder HiFi-Fan hat eine eigene Geschichte, einen eigenen Werdegang. Am Anfang<br />

steht immer Musik, die Begeisterung für die Vielschichtigkeit der Klänge, für ihre<br />

emotionale Wirkung, die uns auch nach -zig Lebensjahren und Tausenden von<br />

Hörstunden noch überrascht, unvorbereitet anspringt und manchmal schlicht<br />

umhaut.<br />

Eindrucksvoll an Musik ist auch ihre Robustheit – sie entfaltet ihre Wirkung schon<br />

durch ein Trichtergrammophon, durch ein Röhrenradio und selbst durch winzige<br />

Handylautsprecher,deren Frequenzgang aus einer einzigen schartigen 6-Kilohertz-<br />

Schneide zu bestehen scheint, und die wohl primär zum Vertreiben von Wühlmäusen<br />

konstruiert wurden.<br />

Was nicht heißt, dass sich der Genuss nicht steigern ließe – ein Leben lang, wenn<br />

es sein muss. Hinter jeder Entdeckung, die wir mit unseren Ohren machen, wartet<br />

ein neues Geheimnis. Eine Schallplatte kann man nicht leer-hören, man kann sie<br />

höchstens, wenn man zu spät auf den richtigen HiFi-Weg kommt, durchs Hören<br />

zerstören. Umgekehrt fällt uns der Zugang zu neuer, ungewohnter, vielleicht<br />

zunächst schwieriger Musik umso leichter, je angenehmer, vollständiger und<br />

zugänglicher ihre Wiedergabe ist. HiFi mag unseren Geldbeutel schmälern. Aber<br />

solange wir nicht zu der kleinen, aber durchaus existenten Sekte der Fünf-Platten-<br />

Audiophilen gehören, erweitert es immerhin unseren musikalischen Horizont.<br />

Selbst professioneller Umgang mit HiFi, unter Termindruck und mit manchmal<br />

bizarren Arbeitszeiten, schafft es nicht, die Begeisterung zu schmälern. Vor allem<br />

dann nicht, wenn man so intensive Musikerlebnisse hat wie mit den Geräten in<br />

diesem Heft. Gutes HiFi finden wir jeden Monat, aber diesmal waren wir auf eine<br />

Goldmine gestoßen. Stefan Schickedanz hatte das Glück, gleich zwei besonders<br />

euphorisierende Geschichten abzubekommen: Die Kleinleistungs-Amps – einer<br />

spielte gerade, als er vorbeikam – hatten ihn schon eisern im Griff, bevor auch nur<br />

die Hörraumtür zugefallen war. Die TAD-Kette versetzte ihn dann vollends in Trance<br />

– was man dem Text auch deutlich anmerkt.<br />

Am anderen Ende der Preisskala staunte Alex Mitropoulos darüber, wie viel mehr<br />

Musik über einen unscheinbaren 150-Euro-Phonopreamp aus seinen Platten<br />

herauskam. Dazwischen liegen Highlights wie die fantastischen neuen DACs von<br />

Arcam und Wadia, coole Boxen von Dali, tolles Streaming von Simple Audio und<br />

Meridian und natürlich die Martin Logan Theos, die sogar noch transparenter klingt,<br />

als sie aussieht. Alles Komponenten, die uns wieder eine Schicht tiefer in die Musik<br />

eintauchen lassen. Wer gerade auf der Suche nach neuen Kicks ist, wird hier fündig<br />

– oder natürlich bei unseren wie immer umfangreichen CD-Tipps.<br />

2x Standbox<br />

des Jahres<br />

2012:<br />

nuVero 11<br />

...schon das 3. Jahr<br />

in Folge Platz 1* bei<br />

den Leserwahlen von<br />

Audio und Stereoplay!<br />

• Wahre Klangperfektion<br />

• Innovative Technik<br />

• Profiliertes Design<br />

• Made in Germany<br />

„Dürfte so schnell<br />

kaum zu toppen sein“<br />

Stereoplay Highlight 5/09<br />

520/360 Watt<br />

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Erhältlich in Mocca,<br />

Anthrazit, Perlweiß.<br />

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nuVero 11 Klangtest!<br />

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*Kategorie Standlautsprecher<br />

bis 3000 Euro<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

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Schwäbisch Gmünd und D-73430 Aalen ■ Bestell-Hotline mit<br />

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Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 06/2012<br />

Für Klang-Ästheten:<br />

DALI FAZON 5<br />

124<br />

26<br />

138<br />

REKORD-<br />

VERDÄCHTIG<br />

Die Super-Anlage von TAD beeindruckt nicht nur<br />

mit einer Verarbeitung auf allerhöchstem Niveau,<br />

sondern vor allem mit einem exzellenten Klang.<br />

Für Puristen:<br />

10-WATT-AMPS<br />

VON PATHOS UND UNISON<br />

MAGAZIN<br />

8 News Luxman baut nach 28 Jahren<br />

wieder einen Plattenspieler, Canton wird<br />

40, und bei Beyerdynamic kann man<br />

Kopfhörer selbst designen. Bryston<br />

liefert einen neuen Kopfhörer-Amp,<br />

Eternal Arts eine neue Version ihres<br />

Dipols und NAD ein passendes Laufwerk<br />

für den N51.<br />

11 Zubehör: Fadel Art stellt die dritte<br />

Generation der Coherence-Serie vor.<br />

12 Szene Umfrage: Händler und ihre<br />

Vorführ-Favoriten, HiFi-Events & Termine<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

73 Markt<br />

144 Bestenliste<br />

152 Leserbriefe<br />

152 Impressum<br />

154 <strong>Vorschau</strong><br />

LAUTSPRECHER<br />

22 Test: Flächenstrahler<br />

Boxen von Martin Logan sind beliebt – dank<br />

Elektrostaten-Prinzip klingen sie so großräumig<br />

wie nur wenige. Kann die neue Theos<br />

diese Qualität nun auch für weniger als<br />

6000 Euro entwickeln?<br />

26 Test: Standbox mit Charakter<br />

Lautsprecher müssen nicht nur klanglich<br />

gefallen, sondern auch optisch was her<br />

machen – das Auge hört schließlich mit. Die<br />

schicke Dali Fazon 5 glänzt in beiden<br />

Fächern.<br />

124 Test: Die Super-Box<br />

Die kleckert nicht, die klotzt: Die Evolution<br />

One von TAD strebt in jeglicher Hinsicht<br />

mitten hinein ins Zentrum der Lautsprecher-<br />

Elite. Was also bekommt man bei der<br />

Edel-Standbox japanischer Abstammung<br />

für 28000 Euro an Gegenwert?<br />

VERSTÄRKER<br />

40 Test: 3 Phono-Verstärker mit USB<br />

Nur Phono-Preamps mit Lautstärkepoti<br />

erlauben ein korrektes Einpegeln beim<br />

Digitalisieren. Doch wie klingen die drei<br />

Geräte von Dynavox, Pro-Ject und Rega?<br />

124 Test: Endstufe<br />

Die Endstufe zur edlen TAD-Anlage<br />

hört auf den Namen M2500. Hat sie das<br />

Zeug zum Super-Verstärker?<br />

124 Test: Vor-Verstärker<br />

Auch die Vorstufe C2000 der noblen<br />

TAD-Anlage strebt nach kompromissloser<br />

Klangkultur auf High-End-Niveau.<br />

138 Test: 2 Vollverstärker mit Röhre<br />

Die Verstärker von Pathos und Unison<br />

signalisieren nach dem Motto „Weniger ist<br />

mehr” ein puristisches Klangideal – und<br />

holen aus einer handvoll Watt tatsächlich<br />

spektakulären Sound heraus.<br />

4 www.audio.de ›06 /2012


Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 06/2012<br />

KLASSENTREFFEN<br />

Alte Bekannte, neue Gesichter: Arcam<br />

und Wadia haben neue DACs. Harte<br />

Konkurrenz kommt von Exposure und<br />

Nuforce.<br />

44<br />

30<br />

HEIMSPIEL<br />

Wenig Platz – trotzdem viel Klang? Kein<br />

Problem mit den kompakten 5.1-Sets von B&W,<br />

Canton, Elipson, Heco und Teufel.<br />

NORAH JONES<br />

Können diese Augen lügen? Tja ... äußerlich<br />

mag Norah Jones noch das süße Pianopop-<br />

44<br />

Mädel mimen, als das sie einst zum Weltstar<br />

wurde. Aber auf ihrer neuen CD „Little<br />

Broken Hearts“ schlägt sie irritierend andere<br />

Töne an ...<br />

16<br />

65<br />

HUT AB!<br />

Die Meridian M6 ist ein Alleskönner.<br />

Kann sie womöglich sogar eine<br />

ganze Stereo-Anlage ersetzen?<br />

IM TEST<br />

D/A-WANDLER<br />

Arcam FMJ, Exposure 2010 S2 DAC,<br />

Nuforce DAC9, Wadia 121 ...................30<br />

ENDSTUFEN<br />

TAD M2500 .........................................124<br />

KOMPLETTSYSTEME OHNE BOXEN<br />

Simple Audio Roomplayer One .......130<br />

NETZWERK-PLAYER<br />

Simple Audio Roomplayer Two .......130<br />

PHONO-VERSTÄRKER<br />

Dynavox UPR-2.0, Pro-Ject Phono Box<br />

USB V, Rega Fono Mini A2D ..............40<br />

STANDBOXEN<br />

Dali Fazon 5 ..........................................26<br />

Martin Logan Theos ............................22<br />

TAD Evolution One ............................124<br />

SUB-/SAT-BOXENSETS<br />

B&W MT-50, Canton Movie 160, Elipson<br />

Planet M / Planet Sub, Heco<br />

Ambient 5.1a, Teufel Cubycon 2 ........44<br />

VOLLVERSTÄRKER<br />

Pathos Inpol Remix, Unison Simply<br />

Italy ......................................................138<br />

VORVERSTÄRKER<br />

TAD C2000 ..........................................124<br />

STEREO-KOMPLETTANLAGEN<br />

Meridian M6 .........................................16<br />

DIE BESTENLISTE<br />

Alle Tests im Überblick .....................144<br />

Bilder: Titel: Archiv, H. Härle; Inhalt: Archiv, H. Härle, MPS, Noah Abrams / EMI<br />

KOMPLETTSYSTEME<br />

16 Test: Netzwerk-Box<br />

Endlich ist sie da: Mit ihrer unkomplizierten<br />

Bedienung und einer smarten Konstruktion<br />

empfiehlt sich die M6 von Meridian als<br />

Schaltzentrale einer Netzwerk-Anlage.<br />

Doch wie sieht es mit ihren klanglichen<br />

Qualitäten aus?<br />

130 Test: Streaming-Anlage<br />

Die Kombination aus Vollverstärker und<br />

Netzwerkplayer macht den Simple Audio<br />

Roomplayer One zum Multitalent.<br />

SUB-/SAT-BOXENSETS<br />

44 Test: Kompakte Surround-Sets<br />

Bei Platzmangel im Wohnzimmer greift der<br />

Musikfan zu kompakten 5.1-Sets. Mit ganz<br />

unterschiedlichen Konzepten sorgen jetzt<br />

Neulinge von B&W, Canton, Elipson, Heco<br />

und Teufel für frischen Wind in der Szene<br />

der kleinen Großen.<br />

DIGITAL-QUELLEN<br />

30 Test: D/A-Wandler<br />

Es ist soweit: Wadia präsentiert nach<br />

langer Zeit wieder einen DAC. Doch auch<br />

alte Bekannte wie Arcam, Exposure und<br />

Nuforce haben noch ein Ass im Ärmel.<br />

130 Test: Netzwerk-Player<br />

Dass die neue Firma Simple Audio von<br />

ehemaligen Linn-Mitarbeitern geführt wird,<br />

merkt man ihren Netzwerk-Produkten an:<br />

Der Roomplayer Two hat das Zeug dazu, die<br />

HiFi-Szene im Sturm zu erobern.<br />

REPORT<br />

56 Serie: Tontechnik<br />

Das CD-Mastering ist der finale Schritt in<br />

einer Musikproduktion. Was genau dort<br />

geschieht und auf was man achten muss,<br />

erklärt Teil 5 der <strong>AUDIO</strong>-Serie.<br />

MUSIK<br />

61 Pop-CDs<br />

Rufus Wainwright, Europe, Jethro Tull,<br />

Die Ärzte, Die Toten Hosen, Madonna,<br />

Gossip, Walter Trout, The Chieftains ...<br />

62 Die Audiophilen<br />

Milla Kay, Randi Tytingvag, Cowboy<br />

Junkies: Songwriter- und Folk-Preziosen<br />

in luftig-edlem Klang<br />

64 Geheimtipp<br />

Husky: kunstvoller Folkpop mit Gänsehaut-<br />

Qualitäten<br />

66 Musik Blu-ray, DVD<br />

Iron Maiden, Talking Heads, Phil Collins ...<br />

68 Oldie-CDs<br />

Talk Talk, Johnny Cash, ABBA, Madonna ...<br />

69 Jazz-CDs<br />

Jazz Bigband Graz: ganz großes Big-Band-<br />

Kino; Pop, Folk und Weltmusik inklusive<br />

71 Klassik-CDs<br />

Trio Wanderer: Ein französisches<br />

Ensemble spielt Beethoven in Vollendung<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

5


Investieren Sie in bleibende Werte<br />

Unser Beitrag für Ihr ganz persönliches Hörvergnügen:<br />

Normalerweise würden wir Ihnen an dieser Stelle erklären, was<br />

den Klang unserer Serie 800 Diamond von Bowers & Wilkins<br />

so einzigartig macht. Oder welche unserer innovativen<br />

Konstruktionsprinzipien und Technologien maßgeblich für ihre<br />

Qualität verantwortlich sind. Weil aber nur das reine Hörerlebnis<br />

den wahren Musikliebhaber begeistert, sollten Sie sich selbst<br />

vom originalgetreuen Klang unserer Serie 800 Diamond überzeugen.<br />

Ganz nach unserem Motto: Listen and you’ll see!<br />

Und wo könnten Sie dies besser tun als bei einem unserer<br />

76 ausgewählten und kompetenten Fachhandelspartner?<br />

805, 804, 802 Diamond<br />

805, 804, 802 Diamond 805 Diamond 805 Diamond<br />

Diese autorisierten B&W-Fachhändler präsentieren Ihnen gerne die Vorzüge und den hochkarätigen Klang unserer Serie 800 Diamond:<br />

Radio Körner<br />

Könneritzstr. 13<br />

01067 Dresden<br />

Audiophonie<br />

Rentzelstr. 10<br />

20146 Hamburg<br />

Uni Hifi<br />

Am Dobben 23<br />

28203 Bremen<br />

Hifi-Special Wyrwas<br />

Humboldtstr. 23<br />

38106 Braunschweig<br />

Auditorium Münster<br />

Alter Steinweg 22-24<br />

48143 Münster<br />

Hifi Profis<br />

Rheinstr. 4<br />

55116 Mainz<br />

Hifi am Hallmarkt<br />

Oleariusstr. 4<br />

06108 Halle/Saale<br />

RAE-Akustik<br />

Dahlenburger Landstr. 72<br />

21337 Lüneburg<br />

Uni Hifi<br />

Königsworther Str. 8<br />

30167 Hannover<br />

Hifi-Referenz<br />

Steinstr. 31<br />

40210 Düsseldorf<br />

MSP<br />

Cäcilienstr. 48<br />

50667 Köln<br />

Klangstudio Pohl<br />

Mainzer Str. 73<br />

55294 Mainz/Bodenheim<br />

Röhlig Vision & Sound<br />

Äußere Schneeberger Str. 93<br />

08056 Zwickau<br />

Saturn Alexanderplatz<br />

Alexanderplatz 3<br />

10178 Berlin<br />

King Music<br />

Uhlandstr. 20-25<br />

10623 Berlin<br />

Saturn Europa-Center<br />

Tauentzienstr. 9<br />

10789 Berlin<br />

HiFi im Hinterhof<br />

Großbeerenstr. 65<br />

10963 Berlin<br />

Heuer Hifi-TV-Video<br />

Behmenstr. 6<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Hifi Studio Bramfeld<br />

Bramfelder Chaussee 332<br />

22175 Hamburg<br />

Fidelity Acker & Buck<br />

Frohmestr. 5<br />

22457 Hamburg<br />

Projekt Akustik<br />

Tremskamp 51-51a<br />

23611 Bad Schwartau<br />

Audio Point<br />

Kornmarkt 3<br />

24837 Schleswig<br />

EP Coldewey<br />

Burgstr. 6<br />

26655 Westerstede<br />

Beckhoff<br />

Technik & Design<br />

Uhlandstr. 2<br />

33415 Verl<br />

Hört sich gut an<br />

Zimmerstr. 8<br />

33602 Bielefeld<br />

Maurer e.K.<br />

Fünffensterstr. 2a<br />

34117 Kassel<br />

Schäfer & Blank<br />

Sonnenstr. 1-3<br />

35390 Gießen<br />

Radio Ferner<br />

Neue Str. 22/23<br />

38100 Braunschweig<br />

Hifi-Audio<br />

Ulrike Schmidt<br />

Eulerstr. 50<br />

40477 Düsseldorf<br />

Hifi Studio 9<br />

Gewerbeschulstr. 21<br />

42289 Wuppertal<br />

RAE-Akustik<br />

Märkische Str. 125<br />

44141 Dortmund<br />

HiFi Center Liedmann<br />

Harpener Hellweg 22<br />

44805 Bochum<br />

Hifi Spezialist<br />

Werner Pawlak<br />

Schwarze Meer 12<br />

45127 Essen<br />

Saturn<br />

Maybachstr. 115<br />

50670 Köln<br />

Rheinklang<br />

Olpener Str. 955<br />

51109 Köln<br />

Klangpunkt<br />

Karlsgraben 35<br />

52064 Aachen<br />

Hifi Linzbach<br />

Adenauerallee 124<br />

53113 Bonn<br />

Hifi Kohr + Roensch<br />

Jüdemerstr. 28-32<br />

54290 Trier<br />

Schmitz Hifi-Video<br />

Emil-Schüller-Str. 37-39<br />

56068 Koblenz<br />

Musikhaus Geiermann<br />

Göbelstr. 12<br />

56727 Mayen<br />

Auditorium<br />

Feidikstr. 93<br />

59065 Hamm<br />

Raum-Ton-Kunst<br />

Neue Kräme 29<br />

60311 Frankfurt<br />

Hifi Profis<br />

Am Eschenheimer Tor 2<br />

60318 Frankfurt<br />

Hifi im Hinterhof<br />

Geleitsstraße 50<br />

63067 Offenbach


Die Serie 800 Diamond<br />

Hifi Dillity<br />

Würzburger Str. 33<br />

63739 Aschaffenburg<br />

Hifi Profis<br />

Grafenstr. 29<br />

64283 Darmstadt<br />

Hifi Profis<br />

Rheinstr. 29<br />

65185 Wiesbaden<br />

Expert Axel Ulmcke<br />

Talzentrum / Talstr. 38b<br />

66424 Homburg<br />

Phoenix Hifi-Studio<br />

Richard-Wagner-Str. 65<br />

67655 Kaiserslautern<br />

Die Media Profis<br />

N4, 21-23<br />

68161 Mannheim<br />

Expert Esch Heidelberg<br />

Sofienstr. 3<br />

69115 Heidelberg<br />

Studio 26<br />

Sophienstr. 26<br />

70178 Stuttgart<br />

Hifi und Wohnen<br />

Cheruskerstr. 6/1<br />

71101 Schönaich<br />

Akustik Studio Biegler<br />

Kanzleistr. 53<br />

72764 Reutlingen<br />

SG-Akustik<br />

Amalienstrasse 45<br />

76133 Karlsruhe<br />

Audio-Box<br />

Hauptstr. 87<br />

77855 Achern<br />

Hifimarket Esser<br />

Gauchstr. 17<br />

79098 Freiburg<br />

Hifi Treffpunkt<br />

Albert-Roßhaupter-Str. 40<br />

81369 München<br />

Hifi Concept<br />

Wörthstr. 45<br />

81667 München<br />

M&K Hifi<br />

Neidenburgerstr. 6<br />

84030 Landshut<br />

High Fidelity Studio<br />

Dominikanergasse 7<br />

86150 Augsburg<br />

Blank Hifi<br />

Anton-Gies-Str.2<br />

88131 Lindau<br />

Hifi Kemper<br />

Neue Str. 50<br />

89073 Ulm<br />

Hifi Forum<br />

Breslauer Str. 29<br />

91083 Baiersdorf<br />

Klang Galerie<br />

Haidplatz 7<br />

93047 Regensburg<br />

Euronics XXL<br />

Schlegelmilch<br />

Godelstatt 8<br />

97437 Haßfurt<br />

Hifi Senf<br />

Oppenheimstr. 17<br />

99817 Eisenach<br />

Österreich:<br />

Downtown Hifi<br />

Praterstr. 1<br />

1020 Wien<br />

Audio Emotion<br />

Schwarzspanierstr. 11<br />

1090 Wien<br />

HeimkinoWelt<br />

Shopping City Süd,<br />

Top G264<br />

2334 Vösendorf-Süd<br />

Der Gross<br />

Landstr. 47<br />

4020 Linz-Donau<br />

Tonart Franz Stöger<br />

Freileiten 6<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Cinema Audio<br />

und Videotechnik<br />

Ischlerbahnstr. 23a<br />

5301 Eugendorf<br />

Sound Gallery<br />

Innsbruck<br />

Pembaurstr. 14<br />

6020 Innsbruck<br />

Visions for you<br />

Kreil<br />

Rathausplatz 4<br />

6850 Dornbirn<br />

Hifi Team Czesany<br />

Am Fuße des<br />

Schloßberges 4<br />

8010 Graz<br />

Mehr zur Serie 800 Diamond auf:<br />

www.gute-anlage.de und<br />

www.bowers-wilkins.de


Magazin › NEWS<br />

JUNI 2012<br />

HIER GEHT'S RUND<br />

Luxman gilt bei Kennern mindestens seit den 70er Jahren<br />

als HiFi-Marke par excellence. Man denke nur an die champagnerfarbenen<br />

Verstärker-Klassiker L-410 oder L-530 oder<br />

die Plattenspieler PD-277 oder PD-291. Nach 28 Jahren<br />

Abstinenz auf dem mittlerweile wieder lebendigeren Vinyl-<br />

Markt starten die Japaner nun wieder mit hohem Drehmoment<br />

durch: Der neueste Luxus-Spieler heißt schlicht PD-171, hat<br />

aber etliche echte Schmankerln unter seiner vier Millimeter<br />

starken Acryl-Abdeckhaube: Der Player made in Japan sorgt<br />

mit einer 32-Bit-Micon-Schaltung für präzisen Gleichlauf<br />

seines Synchronmotors, der wiederum den fünf Kilo schweren<br />

Plattenteller aus hochdichtem Aluminium mit einem Riemen<br />

antreibt. Dank Aluplatten beim Hauptchassis und schwerem<br />

Holzgehäuse bringt es der PD-171 auf stolze 23 Kilo Lebendgewicht.<br />

Sein S-Tonarm nimmt mit einem Universal-Headshell<br />

Tonabnehmer zwischen 4 und 12 Gramm Eigengewicht auf.<br />

<strong>AUDIO</strong> wird sich mit dem neuen Edel-Dreher aus dem<br />

Land des Lächelns in einem der nächsten Hefte ausführlich<br />

beschäftigen. Der Preis ohne Tonabnehmer: rund 6500 Euro.<br />

www.luxman.de cd<br />

Fotos: Archiv, Dimec – Shutterstock.com<br />

8<br />

www.audio.de ›06 /2012


Magazin › NEWS<br />

LAUF-BURSCHE<br />

KOPF-SCHMUCK<br />

Kopfhörer avancieren mehr und mehr zum Lifestyle-Accessoire. Vor<br />

allem, wenn sie sich individuell gestalten lassen – wie die Custom-Serie<br />

von Beyerdynamic. Zur Auswahl stehen verschiedene Varianten,<br />

von der Raw-Black-Edition bis zur NY-Cab-Version (Foto unten). Mit<br />

Design-Kits zum Nachrüsten können die Lauscher noch weiter verändert<br />

werden, und auch der Sound lässt sich dank vierfach schaltbarer<br />

Bassreflexöffnungen variieren. Die Preise: ab 150 Euro. Übrigens sind<br />

seit kurzem auch Premium-Modelle wie der T 50p (ab 250 Euro) als<br />

sogenannte Manufaktur-Edition in extravaganten Designs zu haben<br />

(Foto oben). www.beyerdynamic.de/manufaktur cd<br />

Im Sommer beim Händler, bereits jetzt auf der HIGH END-<br />

Messe in München: Das neue Laufwerk M50 (Foto, rund 2300<br />

Euro) von NAD agiert auch als äußerst kontaktfreudiger Netzwerkplayer,<br />

der im Team mit dem D/A-Wandler M51 (rund 1700<br />

Euro) Musikgenuss mit Top-Samplingraten von bis zu 192kHz<br />

verspricht. Als dritter im neuen M-Team bietet der M52-Speicher<br />

(rund 2000 Euro) 3TB Daten-Platz für allerlei Wunsch-Musik.<br />

www.nad.de cd<br />

DIPOL FÜR ALLE<br />

Die in <strong>AUDIO</strong> 2/11 getestete und in die<br />

Referenzklasse eingestufte Variante des<br />

EternalArts Dipols zielte mit 16 Ohm<br />

Nennimpedanz eher auf die Röhrenverstärker-Community<br />

und den Betrieb an<br />

Single-Ended-Trioden oder den hauseigenen<br />

OTLs (Röhrenverstärker ohne Tranformer).<br />

Nun bringt Burkhard Schwäbe<br />

für die Besitzer stabiler Transistoramps<br />

und Class-A-Boliden eine 4-Ohm-Version<br />

heraus, die die Stromlieferfähigkeit<br />

solcher Verstärker deutlich besser nutzt<br />

Klanglich soll sich nichts ändern.<br />

www.audioclassica.de mr<br />

GLÜCKWUNSCH!<br />

Canton ist aus der deutschen<br />

HiFi-Landschaft nicht mehr<br />

wegzudenken – nun feiert der<br />

große Lautsprecherhersteller<br />

aus dem Taunus 40-jähriges<br />

Jubiläum. Zum runden Fest<br />

legt Canton eine Jubiläumsbox<br />

auf: Die „Jubilee“ für<br />

rund 9000 Euro ähnelt der<br />

Reference 2.2 und soll in einer<br />

sehr raren Auflage gefertigt<br />

werden. www.canton.de cd<br />

LAUSCH-ANGRIFF<br />

Bryston greift die Referenzliga der Kopfhörerverstärker an: Die Kanadier<br />

spendierten dem BHA-1 einen „Balanced Dual Mono“-Aufbau<br />

mit sechs voll diskreten Class-A-Verstärkern, deren Technik teils aus<br />

den „großen“ Amps der Nobelschmiede abgeleitet ist. An dem Herausforderer<br />

können Kopfhörer mit symmetrischen und Cinch-Kabeln<br />

andocken. Die Verstärkung lässt sich mit einem Schalter regeln (14<br />

oder 20dB). Mit integriertem Netzteil (Foto) kostet er als BHA-1<br />

1500 Euro, mit dem externen Netzteil MPS-2 als BHA-1X rund 3100<br />

Euro. www.bryston.com cd<br />

www.audio.de ›06 /2012 9


Magazin › NEWS<br />

KNOPFLOS SCHÖN<br />

Herforder Schick: Die HighEnd-Marke: T+A stellt einen<br />

smarten, nur 30 Zentimeter breiten Stereo-Receiver vor, der<br />

sich nur via Fernbedienung dirigieren lässt. Unterm Alu-Kleid<br />

des Cala sorgen ein Digital-Class-D-Amp und ein 48-Bit-<br />

Audio-Signalprozessor für Wohlklang. Der Schönling hat einen<br />

UKW-Tuner und einen Streaming Client für Netzwerkzugang<br />

und Internetradio ebenso an Bord wie ein Bluetooth- und<br />

WLAN-Modul plus einen USB-Port. Der Preis: rund 1500<br />

Euro. Passend dazu spielen die Zweiwege-Alu-Böxchen<br />

CS Mini (Paar rund 600 Euro). www.taelektroakustik.de cd<br />

RÖHREN-TV<br />

(AIR)PLAY-STATION<br />

Nach Denon, Marantz und Pioneer setzt<br />

nun auch Yamaha auf das iTunes-Streaming<br />

Airplay. Die AV-Receiver RX-V473<br />

(rund 400 Euro) und RX-V573 (7.1.-Gerät,<br />

rund 500 Euro) gibt Songs von Apples<br />

iPhone & Co drahtlos wieder. Eine<br />

Yamaha-Controller-App kann auch Kontakt<br />

mit DLNA-Netzwerkservern aufnehnen<br />

und so auch andere Quellen nutzen.<br />

Für die Preisklasse bemerkenswert ist<br />

die HDMI-Kompatibilität des neuen Ultra-HD-Bildstandards<br />

4K. Ein Eco- Mode<br />

soll überdies bis zu 20 Prozent Strom<br />

sparen. www.yamaha.de. cd<br />

Die Elektronikspezialisten von Samsung setzen nach dem Audiodock<br />

DA-E750 nun auch bei ihren beiden neuen Surround-Komplettsystemen auf<br />

die feinen, warmen Klangeigenschaften der Röhre in der Verstärkervorstufe.<br />

Die Kraftarbeit für den lebendigen Heimkinosound verrichten digitale<br />

Endstufen, die angeblich 1330 respektive 1000 Watt locker machen<br />

können. Während das HT-E6759W (rund 1300 Euro) als 7.1.-System<br />

filmreifen Sound mit kabellosen Rücklautsprechern verspricht, will<br />

das HT-E6500 (Foto, rund 700 Euro) als 5.1.-Team abendfüllenden<br />

Klang inszenieren. Die Boxen beider Systeme bewegen die Luft<br />

dabei mit glasfaserverstärkten Membranen. Die koreanischen<br />

Entertainer bieten neben Filmgenuss vom 3D-Blu-ray-Player auch<br />

eine iPod-Dockingstation sowie Ethernet, WiFi und Bluetooth.<br />

www.samsung.de cd<br />

10 www.audio.de ›06 /2012


Magazin › NEWS<br />

ART-DIRECTION<br />

Mit der Mark-3-Generation der Edelstrippenserie<br />

Coherence will Fadel Art selbst dem<br />

letzten Signal-Quentchen Gehör verschaffen.<br />

Vor allem in punkto Phase, Impedanz und<br />

Verzögerung soll eine spezielle mechanische<br />

und elektrische Architektur für Hörgenuss<br />

sorgen. Leider sind die Nobel-Verbinder nichts<br />

für schlanke Geldbeutel – die Preise für die<br />

Coherence-III-Lautsprecher- und -Netzkabel<br />

dürften im vierstelligen Eurobereich beginnen.<br />

www.fadelart.fr cd<br />

FOCAL-<br />

ARTIST<br />

Kopf-Chic aus Frankreich: Der Lautsprecherhersteller<br />

Focal präsentiert nach zwei Jahren<br />

Entwicklungsarbeit seinen ersten Kopfhörer.<br />

Der Spirit One wurde mit dem Know-how<br />

von Focal in der Chassisherstellung<br />

auf ausgewogenen Klang<br />

für langen Musikgenuss<br />

getrimmt. Dafür sorgen in<br />

den ohr umschließenden,<br />

geschlossenen Muscheln<br />

Treiber aus Mylar und Titan.<br />

Die Impedanz geben die<br />

Franzosen mit 32 Ohm an.<br />

Zuspieler wie das iPhone lassen<br />

sich mit einem Bedienelement im<br />

1,20 Meter langen Kabel bequem dirigieren.<br />

Im Set des Spirit One enthalten sind überdies<br />

ein Etui, eine Hülle sowie ein Flugzeug- und<br />

3,5/6,35- Millimeter-Adapter. Der Preis liegt bei<br />

rund 200 Euro. www.focal.com/de cd<br />

_085KL_Marantz_<strong>AUDIO</strong>_06.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);10. Apr 2012 09:52:01<br />

Welcome to the Limit<br />

www.marantz.de


Magazin › SZENE<br />

HIFI-TERMINE<br />

4. 5. - 1. 6. PhonoPhono, 10961 Berlin<br />

informiert immer freitags (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) schwerpunktmäßig<br />

über analoge Klangkultur. Die Themen der kommenden Veranstaltungen.<br />

4. Mai: Alt gegen Neu – sind moderne Plattendreher tatsächlich<br />

immer besser als ihre Vorgänger? Ältere Modelle messen sich mit<br />

aktuellen Laufwerken aus vergleichbaren Preislagen. 11. 5.: HighEnd für<br />

Kenner und Genießer – Lautsprecher, Plattenspieler sowie Vollverstärker<br />

und Vor- und Endstufen für anspruchsvolle Ohren zeigen, was sie können.<br />

18. 5.: Plattenspieler justieren – Tipps, Tricks und Hörbeispiele von der<br />

Montage bis zur Feinabstimmung. 25. 5.: Digital Audio – der Computer<br />

lernt HiFi. Moderne Digitalwandler, schnelle Computer, hochwertige<br />

Musik-Downloads und raffinierte Aufnahmetechnik machen den Rechner<br />

mehr und mehr zum Zentrum der Musikwiedergabe. PhonoPhono zeigt,<br />

wie digitale Audiosysteme funktionieren, wie sie klingen – und was man<br />

bei Zusammenstellung und Installation beachten sollte. Plus: großer<br />

Klangvergleich zwischen Digital-Audiosystemen, CD-Playern und<br />

Schallplattenspielern. 1. Juni: Preiswerte Plattenspieler im Vergleich –<br />

dank moderner Fertigungsverfahren und technischer Weiterentwicklung<br />

spielen auch günstige Geräte inzwischen auf erstaunlich hohem<br />

Klang-Niveau. Einige Beispiele dafür, dass guter Geschmack nicht teuer<br />

sein muss. www.phonophono.de<br />

5. 5. Die Steiner Box, 91052 Erlangen<br />

veranstaltet am 5. Mai eine große Wilson-Benesch-Gala. Firmenbzw.<br />

Vertriebsmitarbeiter und das Steiner-Box-Team präsentieren<br />

gemeinsam die neuesten Lautsprechermodelle der englischen<br />

High-End-Company. www.steinerbox.de<br />

11./12. 5. Die Steiner Box, 90478 Nürnberg<br />

Eben erst einer der Stars auf der HIGH END, eine Woche später schon<br />

in der Nürnberger Dependance der Steiner Box eingeschwebt: Der<br />

neue Streaming-Player NDS von Naim kann in der Scheurlstr. 15<br />

ausführlich begutachtet und getestet werden. Dabei stehen sämtliche<br />

Netzteilvarianten zum Kennenlernen bereit – und auch eine Reihe<br />

weitere Naim-Modelle des Jahrgangs 2012. www.steinerbox.de<br />

11./12. 5. Audio Arts, 54290 Trier<br />

freut sich auf den Besuch von Atsushi Miura: Der japanische<br />

Mastermind der High-End-Schmiede Air Tight präsentiert den ersten<br />

Plattenspieler der Firmengeschichte. Unter Strom gesetzt wird der<br />

aufregend gestylte Acoustic Masterpiece T-01 jeweils von 12 bis 19<br />

Uhr. Außerdem in der Vorführung: der neue MC-Übertrager ATH-2A<br />

Reference mit dem Tonabnehmer AT-PC1 Supreme – und das ganze<br />

standesgemäß an den handgefertigten Air-Tight-Röhrenamps. Und<br />

Winzersekt von der<br />

Mosel wird in der<br />

Bäderstr. 7 ebenfalls<br />

ausgeschenkt.<br />

Anmeldung erbeten<br />

unter 0651 / 40386<br />

oder info@audioartstrier.de.<br />

www.<br />

audioarts-trier.de<br />

12. 5. HiFi Treffpunkt, 81369 München<br />

erwartet das neue Lautsprecher-Flaggschiff von Triangle: Von 10-15<br />

Uhr wird die Magellan Grand Concert 2 zeigen, was sie kann. Als<br />

Zuspieler assistieren Top-Komponenten von Musical Fidelity (die<br />

Vorstufe Primo, die Endstufe Titan und der CD-/DAC-Spieler AMS);<br />

dazu wird ein Apple MacBook Pro in die Wiedergabekette integriert.<br />

www.hifitreffpunkt.de<br />

12. 5. HiFi Concept, 81667 München<br />

lädt zu einem amerikanischen High-End-Gipfeltreffen: Die Kultmarke<br />

Pass schickt neue Verstärkermodelle in die Wörthstr. 45+38; Wilson<br />

sekundiert mit einigen seiner lebendig-schnellen Lautsprecher-Flaggschiffe.<br />

www.hificoncept.de<br />

12./19. 5. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />

präsentiert „bezahlbare Highlights der HIGH END“. Dabei widmet sich<br />

Thomas Mathejczyk am 12. Mai in einem „CD Spezial“ den brandneuen<br />

CD-Playern von Cambridge (CD 651) und Vincent (CD<br />

400); dazu zeigt das noch immer aktuelle Multitalent<br />

Audiolab CDQ 8200 seine vielseitigen Qualitäten als<br />

CD-Player mit D/A Wandler und Vorstufe. Eine<br />

Woche später steht dann die „Next Generation“ im<br />

Lautsprecherportfolio von Phonar im Mittelpunkt:<br />

Die zierliche Standbox Veritas P4 Next will an<br />

Elektronik von Cambridge demonstrieren, dass sie zu<br />

den derzeit spannendsten Lautsprecherneuheiten<br />

gehört. Dabei wird auch auf die technischen<br />

Besonderheiten wie den Scan-Speak-Hochtöner<br />

eingegangen, und es werden konkrete Aufstellungstipps<br />

gegeben. www.luna-audio.de.<br />

12. 5. / 25. 5. Radio Ferner, 38100<br />

Braunschweig<br />

präsentiert eine neue Veranstaltungsreihe: In entspannter Wochenend-<br />

Atmosphäre stehen am jeweils zweiten Samstag des Monats wechselnde<br />

Themen und Produkte „Im Fokus“. So dreht sich am 12. Mai alles um die<br />

feine amerikanische Lautsprecherschmiede Martin Logan, legendär für<br />

ihre dynamischen und verfärbungsfreien Elektrostaten. Jens Müller vom<br />

Vertrieb Audio Components zeigt die Vorzüge des elektrostatischen<br />

Klangprinzips, das insbesondere mit der Angst vor großen Räumen<br />

Schluss machen will. Die Präsentationen starten um 11, 14 und 16 Uhr.<br />

Und im Rahmen der bereits bekannten und etablierten „Kleinen Hörprobe“<br />

(jeden letzten Freitag im Monat von 18-20 Uhr) heißt es am 25. Mai „Elac<br />

goes High-End“ – die Kieler lassen ihre neue FS-509 VX-Jet vom Stapel.<br />

Anmeldung erbeten unter Telefon 0531 / 494 87; mail: verkauf@radioferner.com.<br />

www.radio-ferner.com.<br />

17. 5. High End Obsession, 65510 Hünstetten (bei Frankfurt/M.)<br />

hebt den Vorhang für drei interessante Neuheiten: Restek präsentiert<br />

seinen Class-D-Vollverstärker MIND+; Audio Exklusiv führt die Phonovorstufe<br />

P2 und die neuen Elektrostaten P3.1 vor. Und der Analog-Spezialist<br />

Acoustic Solid schickt eine Reihe seiner Nobel-Laufwerke in die<br />

Obergasse 18. www.highend-obsession.de<br />

12 www.audio.de ›06 /2012


Magazin › SZENE<br />

Fotos: Archiv, dowiliukas / Sergey Kandakov – Shutterstock.com<br />

18. / 19. / 30. 5. Sprint Service GmbH, 50389 Wesseling<br />

ist unermüdlich mit Lautsprechern der Aktivspezialisten Backes +<br />

Müller auf Tournee. Die nächsten Stationen: 18. Mai – München;<br />

19. Mai – Wien; 30. Mai – Köln. Präsentiert werden die Modelle<br />

BM Prime 3, Prime 6, Prime 8 und Prime 14 sowie aus der Line-Serie<br />

die BM Line 15, Line 25 und Line 35. Der ursprünglich am 19. 5.<br />

vorgesehene „Autostadt-Workshop“ in Wolfsburg wird auf den 29.<br />

Juni verschoben. Anmeldung und Infos unter Telefon 02236 / 848 445.<br />

Dort erfährt man auch den genauen Veranstaltungsort.<br />

www.aktiv-backesmueller24.de<br />

25. / 26. 5. HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />

veranstaltet jeden letzten Freitag im Monat einen Musikabend. Im<br />

gemütlichen Dachstudio des im schönen Allgäu gelegenen „HiFi-<br />

Bauernhofs“ treffen sich ab 19 Uhr HiFi- und Musikliebhaber, um auf<br />

spannenen Anlagenkonfigurationen und in lockerer Atmosphäre<br />

aktuelle Tonträger und interessantes Zubehör kennen zu<br />

lernen. Und für’s leibliche Wohl gibt es Snacks und<br />

Getränke. Nächster Termin ist der 25. 5.<br />

Dann stehen zum Abhören einige<br />

der Top-Neuheiten der HIGH END<br />

2012 bereit – unter anderem von<br />

Unison, T+A, Rega, Dali, Harbeth,<br />

Piega und Croft. Die Teilnehmerzahl<br />

am Freitagabend ist auf 30 Personen<br />

be- grenzt; daher bitte vorher anmelden.<br />

Gehört werden kann aber auch am folgenden Samstag von 9-16 Uhr.<br />

Telefon: 083 73 / 7019. www.hifi-bauernhof.de<br />

1./2. 6. Seminarhotel Wildland, 29323 Hornbostel<br />

öffnet seine „Kathedrale“ und präsentiert „Hörerlebnisse der Extraklasse“<br />

mit Lautsprechern, Elektronik und Plattenspielern der Marken Myro,<br />

Audionet und Clearaudio. Showtime ist am 1. Juni von 16-22 Uhr, am 2. 6.<br />

von 11-15 Uhr. Und am 1. 6. lockt abends die „Nacht der Musik“ mit<br />

Livemusik und Leckereien. www.myro.de / www.wildland.de<br />

7. 6. Boxen Gross, 10999 Berlin<br />

veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat (18-20 Uhr) einen<br />

HiFi-Workshop. Am 7. Juni auf dem Programm: ein spannender Systemvergleich<br />

zwischen einer „klassischen“ und einer „modernen“ Stereoanlage.<br />

Dabei kreuzt die „klassische“ CD-Player-/Verstärker-Kombi Ayon<br />

CD-1sc / Ayon Spirit 3 plus den Standboxen Audium Comp8 die Klingen mit<br />

der „modernen“ Streaming-Player-/DA-Wandler-Vorverstärker-Kombi<br />

Linn Akurate DSM und den Aktivboxen Linn Majik 140. Außerdem gibt es<br />

am Oranienplatz 5 bereits die wichtigsten Neuheiten der HIGH END 2012<br />

zu besichtigen. www.boxengross.de<br />

8./9. 6. Audio Creativ, 93339 Riedenburg<br />

feiert den 25. Geburtstag der italienischen Röhren- und Lautsprecherschmiede<br />

Opera Audio mit einer großen Neuheiten-Gala. Für’s leibliche<br />

Wohl wird bestens gesorgt, und auch Opera-Chef Gianni Sacchetti<br />

persönlich ist anwesend. www.audio-creativ.de<br />

_0885X_Sintron_Audio_06-12_1-2_Vincent.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 140.00 mm);18. Apr 2012 12:36:04<br />

KRaftvolle<br />

Kombination<br />

High End, wir sind dabei!<br />

Atrium 4, 2. OG<br />

F-231 E & F-231 F.<br />

premiumLine<br />

Puristisch geradlinig, frisch, rein und satt<br />

im Klang ohne jegliche Kompromisse.<br />

CD-S8<br />

CD-Player<br />

SV-800<br />

Vollverstärker<br />

5Jahre<br />

Garantie<br />

Erweiterung*<br />

Vincent<br />

German Brand since 1995<br />

People &Music<br />

www.vincent-tac.de<br />

premiumLine<br />

Sintron Audio GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim · Tel.: 0 72 29 - 18 29 50 · froehling@sintron.de<br />

Schweiz: Sinus Technologies · Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil · Tel: + 41-323891719·info@sinus-technologies.ch<br />

Österreich: Audio Electronic Hi-Fi Geräte Himbergerstr. 27 · A-1100 Wien Tel: + 43-16897694·office@audioelectronic.com


Magazin › SZENE<br />

BEIM HANDEL HINGEHÖRT<br />

<strong>AUDIO</strong> fragt nach im Fachhandel: Wo beginnt für Händler „seriöse“ HiFi-Qualität, welche Komponenten<br />

sind für Einsteiger empfehlenswert? Und welche Tonträger benutzen sie für Vorführungen?<br />

UNSERE FRAGEN AN DEN FACHHANDEL:<br />

1 Wie viel Geld muss man aus Ihrer<br />

Sicht für den Einstieg in seriöse<br />

HiFi-Qualität zirka investieren? Und<br />

welche Gerätekombination würden<br />

Sie zu diesem Preis empfehlen?<br />

2 Was sind Ihre Lieblings-<br />

Vorführ-CDs bzw. -LPs bzw. -DVDs<br />

bzw. -Blu-rays – und warum?<br />

3 Welche neue Marke bzw. welches<br />

herausragende Produkt haben Sie<br />

zuletzt in Ihr Portfolio aufgenommen<br />

– und warum?<br />

SOUND & MOVIE<br />

Michael Nonnewitz<br />

Bockhorner Weg 82<br />

28779 Bremen<br />

1 Der Begriff seriöse HiFi-Qualität<br />

hängt stark von dem eigenen Anspruch<br />

ab. Ich denke, man kann heute für relativ<br />

wenig Geld sehr gute Komponenten<br />

bekommen. Ab zirka 1400 Euro kann es<br />

(den Chinesen sei Dank) sogar schon<br />

Richtung High-End gehen – etwa mit<br />

dem Jungson-Duo Jungson Ja 88E<br />

(Vollverstärker) / CD S5 (CD-Player)<br />

plus den Kompaktboxen Jungson BD 2.<br />

Alternativer Röhrenverstärker: Yarland<br />

M34 (Gesamtpreis dann ca. 1800 Euro).<br />

2 Immer wieder<br />

traumhaft: die Live-<br />

LP „Reise“ von Kari<br />

Bremnes (Strange<br />

Ways) – musikalisch und aufnahmetechnisch<br />

herausragend! Eine außergewöhnliche<br />

Jazz-CD, die an jede Wiedergabekette<br />

höchste Ansprüche stellt,<br />

ist „To Morocco“ von Klaus Doldingers<br />

Passport (Warner). Für mich persönlich<br />

ein echtes Highlight ist das aktuelle<br />

Album „Guitar Man“ von George Benson,<br />

besonders in der hochauflösenden<br />

Variante! Seit über 35 Jahren bin<br />

ich Fan dieses Ausnahmegitarristen,<br />

der auch noch mit über 70 Jahren von<br />

Jazz und Pop bis Funk und Blues als<br />

fantastischer Musiker überzeugt.<br />

3 Ich habe zuletzt die Firma Yarland in<br />

mein Programm aufgenommen (und<br />

bin gleichzeitig auch der Deutschlandimporteur<br />

und baue derzeit eine Vertriebsstruktur<br />

auf). Yarland fertigt in<br />

China hochwertige Röhrenverstärker<br />

ab 400 Euro. Besonderes Highlight ist<br />

der KT-66-Vollverstärker Aone. In der<br />

Preisklasse um 1000 Euro ist er in Sachen<br />

Klang und Verarbeitungsqualität<br />

quasi ohne Konkurrenz.<br />

1 Rega Brio R + Rega Apollo R plus Regallautsprecher<br />

PSB Image B6 – dieses<br />

2000 Euro preiswerte Paket belohnt<br />

mit viel Musik und Freude. Als Standlautsprecherversion<br />

(dann plus 1000<br />

Euo Aufpreis) ist die Chario Syntar 533<br />

unser Favorit.<br />

2 Für Vorführungen verwenden wir<br />

„normale“ und gängige CD-Aufnahmen.<br />

Diese sind bewusst nicht „gesoundet“,<br />

um Fehldiagnosen und Enttäuschungen,<br />

die dann beim Kunden zuhause<br />

unweigerlich auftreten, zu vermeiden.<br />

Zudem bitten wir die Kunden, zu Hörterminen<br />

eigene CDs mitzubringen. Exzellent<br />

klingen aber folgende Aufnah-<br />

men:<br />

Henrik<br />

Freischlader Band:<br />

„Live“; Alvin Lee &<br />

Ten Years After<br />

:„Pure Blues”;<br />

Snowy White: „Fla-<br />

mingo Lake”; Erich<br />

Silcher: „Deutsche Volkslieder“,<br />

gespielt vom Carus-Quintett (deckt<br />

Fehler gnadenlos auf; Anspieltipp: „König<br />

von Thule“); Monty „Montreux“<br />

Alexander: „Live“.<br />

3 Das Neue muss nicht immer besser<br />

sein, wir haben ein bewährtes Programm.<br />

Unsere Kunden sind reine Stereohörer,<br />

von Surroundanlagen oder<br />

<strong>AUDIO</strong> CREATIV<br />

Max Krieger<br />

Marktplatz 9<br />

93339 Riedenburg<br />

TV-Geräten haben wir uns schon lange<br />

getrennt. Begeistert hat uns aber die<br />

neue Generation an D/A-Wandlern, der<br />

Röhrenvollverstärker<br />

Unison<br />

Simply Italy<br />

(siehe S. 138)<br />

und der Tonabnehmer<br />

PC-3 von Air<br />

Tight.<br />

14<br />

www.audio.de ›06 /2012


NEU! CineMate ® 1 SR<br />

Digital Home Cinema Speaker System<br />

Stellen Sie sich vor, Sie könnten endlich Home Cinema Sound ohne<br />

Lautsprecher im ganzen Raum genießen. Eine Innovation von<br />

Bose ermöglicht jetzt raumfüllenden Klang –mit nur einem<br />

sichtbaren Lautsprecher, der unauffällig unter Ihrem Fernsehgerät<br />

Platz findet, und einem kabellosen, versteckt platzierbaren<br />

Acoustimass ® Modul. Hören Sie das CineMate ® 1 SR System selbst und entdecken<br />

Sie, wie Bose Ihre Vorstellung von Home Cinema für immer verändert.<br />

Erleben Sie den Unterschied. Fragen Sie nach einer Vorführung!<br />

Produktinfo, Händlernachweis: ✆ (08 00) 267 31 11 (gebührenfrei)<br />

Kennziffer: 12AYAUD018 Internet: www.bose.de<br />

oder besuchen Sie den Bose Fachhändler in Ihrer Nähe.


Komplettanlagen › Meridian Digital-Kette<br />

zukunfts-musik<br />

Digitaler Aktivlautsprecher, Breitbänder, Designbox – die Meridian M6 vereint das vermeintlich<br />

Unvereinbare. Doch die wahre Sensation ist auf Preisschild und Anschlussfeld zu entdecken: Für<br />

8000 Euro erfüllt sich der HiFi-Traum einer Kette, die Musik von der Quelle bis zu den Chassis digital<br />

verlustfrei überträgt.<br />

■ Text: Malte Ruhnke, Bernhard Rietschel<br />

Test<br />

Volldigitale Komplettanlage mit Aktivboxen,<br />

Vorverstärker und Netzwerk-Client<br />

Meridian M6 (aktivbox) 6000 €<br />

Meridian AC200 2750 €<br />

Meridian MC200 2000 €<br />

16 www.audio.de ›06 /2012


Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />

Beim Thama digitale Signalverarbeitung<br />

gelten die Engländer von<br />

Meridian zurecht als Pioniere: Firmengründer<br />

Bob Stuart erfand einst das<br />

„Meridian Lossless Packaging“ (MLP),<br />

das Grundlage des DVD-Audio-Formats<br />

wurde, und stellte bereits 1990 (!) seine<br />

Lautsprecher auf volldigitale Aktivtechnik<br />

um. Digitale Signalprozessoren übernehmen<br />

die Aufgabe der Frequenzweichen<br />

und das Equalizing, mit dem hauseigenen<br />

Übertragungsprotokoll lassen<br />

sich die Musikdaten mit einem simplen<br />

Netzwerkkabel verlust- und jitterfrei direkt<br />

in die Box übertragen. Der Haken<br />

bisher: Die Standboxen mit dieser Technik<br />

waren allesamt extrem teuer. Das ändert<br />

sich jetzt: Mit der neuen M6 bringt<br />

Meridian eine volldigitale Aktivbox, die<br />

alle technischen Gene ihrer teuren<br />

Geschwister mitbringt. Dabei sieht ihr<br />

Design weniger technisch aus, sondern<br />

integriert sich unauffällig in den Wohnraum<br />

– der Lautsprecher ist als Lautsprecher<br />

nicht erkennbar, alle Chassis sind<br />

verborgen. Ebenso die Kabelanschlüsse,<br />

die sich im Boden der Box befinden.<br />

WO IST DER EINGANG?<br />

Der Kenner stellt beim Überblicken der<br />

Anschlussmöglichkeiten verwundert<br />

fest: Es gibt keinen analogen Eingang!<br />

Die M6 akzeptiert Musiksignale nur über<br />

eine Netzwerkbuchse, die keine ist. Es<br />

muss zwingend eine Meridian-Komponente,<br />

die das hauseigene Übertra-<br />

Fotos: Archiv, MPS<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

17


Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />

SKULPTUR MIT LEUCHTEN: Als Lautsprecher<br />

ist der runde Obelisk kaum erkennbar. Der Ring<br />

oben signalisiert Bereitschaft oder Betrieb.<br />

gungssystem SpeakerLink beherrscht,<br />

die Musiksignale nebst Lautstärkeregelung<br />

liefern. Dafür spart sich der künftige<br />

Besitzer Überlegungen bezüglich<br />

Lautsprecher- und Cinchkabel: Laut Hersteller<br />

ist das Übertragungsprotokoll so<br />

störungssicher und jitterfrei, dass jedes<br />

beliebige CAT5-Kabel auch in größeren<br />

Längen verwendet werden kann, ohne<br />

dass sich auch nur ein Jota am Klang ändert.<br />

Die Verkabelung bringt noch einen<br />

weiteren praktischen Vorteil: Es müssen<br />

nicht zwei Kabel zwischen Vorverstärker<br />

und Boxen gezogen werden – es genügt<br />

auch, etwa die linke Box zu verdrahten<br />

und dann ein weiteres Kabel zwischen<br />

beide Lautsprecher zu installieren.<br />

Doch auch in punkto Lautsprechertechnik<br />

gehört die Meridian zur Avantgarde:<br />

Ohne weitere Umwandlung werden die<br />

PCM-Signale dem digitalen Signalprozessor<br />

zugeleitet, der Frequenzweiche,<br />

Equalizer und Limiter in einem ist. So<br />

kann der Benutzer – im einfachsten Fall<br />

über die Vorverstärker gesteuert – Bassabstimmung<br />

und Ortsfilterung direkt in<br />

der Box auf den Aufstellungsort anpassen,<br />

wie bei Meridian-Aktivboxen üblich.<br />

Im Fall der M6 nimmt die Weiche nur<br />

eine einzige Trennung bei 200 Hz vor: in<br />

den Subwooferkanal und den Rest.<br />

Denn das Herzstück der Box ist ein Breitbänder,<br />

der vom Bass befreit alle hörbaren<br />

Frequenzen aus einem einzigen<br />

Punkt überträgt. Das nur 8,5 Zentimeter<br />

durchmessende Chassis sitzt im Kopfteil<br />

der konisch zulaufenden Box und<br />

spielt mit einer konusförmigen Aluminiummembran,<br />

die im Messlabor durch<br />

extrem geringe Resonanzen und Nachschwinger<br />

auffiel. Durch die Formgebung<br />

werden Kantenreflexionen weitgehend<br />

vermieden, weil das Chassis<br />

breit abstrahlen kann. Der Subwoofer<br />

wiederum sitzt im Bodenteil der Box,<br />

strahlt nach unten auf eine ringförmige<br />

Austritts öffnung. Der ebenfalls<br />

mit einer Aluminiummembran<br />

geladene Woofer misst<br />

14 Zentimeter im Durchmesser<br />

und wird unterhalb 70<br />

Hertz von einem Bassreflex unterstützt.<br />

Jeweils eine eigene Endstufe befeuert<br />

die unterschiedlichen Spielpartner: Ein<br />

auf Effizienz gezüchteter, 150 Watt Sinus<br />

starker Schaltverstärker übernimmt<br />

den Bass, eine klassische analoge Stufe<br />

mit betont geringer Gegenkopplung den<br />

Breitbänder. Erst kurz vor bzw. in der<br />

Endstufe werden die digitalen Musiksignale<br />

also gewandelt – grundsätzlich nur<br />

vom hochauflösenden PCM 24/96 Format<br />

aus, in dem sie von Vorverstärker<br />

oder Quelle losgeschickt wurden.<br />

WANDEL + KONTROLLE<br />

Wobei „Vorverstärker“ den AC200 nicht<br />

ganz richtig beschreibt, weil er eigentlich<br />

gar nichts verstärkt, sondern hauptberuf-<br />

UNGEWÖHNLICHER EINGANG: Es werden<br />

nur Digitalsignale über das Meridien-eigene Link<br />

akzeptiert, die sich auch durchschleifen lassen.<br />

KOPF VON ALLEM: Hinter der Bespannung<br />

steckt der Breitbänder, der vom Bass abgesehen<br />

für alle Frequenzen verantwortlich zeichnet.<br />

18<br />

www.audio.de ›06 /2012


Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />

lich digitale Signale annimmt, sie vorsichtshalber<br />

nochmal präzise nachtaktet<br />

und dann mit Pegelanpassung wieder<br />

ausgibt. Außerdem dient er als Zutrittsportal<br />

für analoge Quellen, die er umgehend<br />

einem vornehmen A/D-Wandler<br />

zuleitet. Analoge Ausgänge gibt es nur in<br />

Form einer Kopfhörerbuchse – den digital<br />

angesteuerten Kopfhörer muss Meridian<br />

erst noch erfinden. Den Hauptausgang<br />

stellen die zwei „SpeakerLink“-<br />

beschrifteten RJ45-Buchsen dar, daneben<br />

liegt ein gleichnamiger Eingang für<br />

Meridian-eigene Quellen. Gewöhnliche<br />

Digitaldiener müssen mit den beiden<br />

Koax-Eingängen vorlieb nehmen; als<br />

vierten Bit-Eingang präsentiert der<br />

AC200 noch einen Spezialstecker für das<br />

optionale iPod-Dock i80.<br />

MACHT DAS SET RICHTIG<br />

RUND: Der AC200 ist Vorstufe, A/D-<br />

Wandler, Kopfhörerverstärker und<br />

Kontrollzentrum für die<br />

Digitallautsprecher.<br />

AUSGEREIFT + ERSCHWINGLICH<br />

Wer analogen Musiklieferanten bereits<br />

Lebwohl gesagt hat und einfach nur eine<br />

möglichst dezente, geradlinige Musikkette<br />

sucht, kann den AC200 weglassen.<br />

Denn der MC200, der als Quelle dieser<br />

LUXUS-PLAYER: Mit seinem integrierten<br />

Musikserver gehört der MC200 momentan<br />

zu den intelligentesten Streaming-Geräten.<br />

Anlage dient, kann über seinen Speaker-<br />

Link-Output nicht nur den AC200, sondern<br />

auch direkt ein Pärchen M6 beliefern.<br />

Es fallen dann allerdings ein paar<br />

Einstellmöglichkeiten weg, die nur mit<br />

dem vollen Gedeck zugänglich sind – etwa<br />

die praktische Standortentzerrung im<br />

Bass: Über das Menü am AC200 lässt<br />

sich eingeben, ob die Box wandnah, frei<br />

oder gar in der Ecke steht; der DSP korrigiert<br />

dann den Bassfrequenzgang entsprechend.<br />

Der MC200 erinnert optisch an eine edle,<br />

etwas zu groß geratene NAS-Platte –<br />

und tatsächlich rotiert darin eine Harddisk<br />

mit 500GB Kapazität, was im verlustfreien<br />

FLAC-Format für etwa 1500<br />

CDs reicht. Wächst die Sammlung über<br />

dieses Limit hinaus, hat Meridian eine<br />

ganze Reihe von Erweiterungsmöglichkeiten<br />

im Angebot. Und die wird man<br />

sicher bald brauchen, denn der Meridian-eigene<br />

„Sooloos“-Musikserver –<br />

der einen eigenen Artikel rechtfertigt<br />

und auch bekommen wird – gewinnt mit<br />

jedem Gigabyte Musik an Faszination.<br />

Was im übertragenen Sinn auch für den<br />

Klang gilt: Bereits Sekundenbruchteile<br />

nach der Verkabelung spielte die Kette -<br />

und das nach dem Motto „sounds as it<br />

STECKBRIEF<br />

MERIDIAN<br />

M6 / MC200 / AC200<br />

Vertrieb<br />

Audio Reference<br />

040 / 533 203 59<br />

www.<br />

audioreference.de<br />

Listenpreis<br />

6000 Euro (nur Speaker)<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 30 x 92 x 30 cm<br />

Gewicht<br />

18 kg (nur Box)<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung • / • +iPad-App<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 4 (2Cinch, 2Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer<br />

•<br />

Video –<br />

USB 1<br />

Digital Koax / optisch 2 / – + Meridian SpeakerLink<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege 2 (Stereo) / 2<br />

Aktivweiche<br />

• (DSP)<br />

schaltbarer Hochpass •<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – (nur Preamp) / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio / Streaming • / •<br />

Klangregler / Wecker • (Bass-Standortentz.) / –<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅZukunftsweisendes Digitalkonzept,<br />

weiträumiger und<br />

schmeichelnder Klang mit<br />

sensationellem Bass.<br />

Í Mehr Detailauflösung und<br />

Direktheit täten gut.<br />

Klang 110<br />

Pegelfestigkeit<br />

gut<br />

Praxis<br />

überragend<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

110 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

19


Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />

DER HEILIGE STREAMING-GRAL:<br />

Meridian unterhält eine eigene Datenbank,<br />

die dem Server sagenhafte Metadaten-Tiefe<br />

verleiht. So lässt sich etwa nach einem ...<br />

auf einer bestimmten Platte beteiligten<br />

Musiker auch in allen anderen Alben auf dem<br />

Server suchen – mit immer wieder verblüffenden<br />

Ergebnissen. Zu jedem Album gibt’s ...<br />

zudem auch Künstlerbiografien und Kritiken,<br />

hochauflösende Covermotive, Infos zu Stil<br />

und Stimmung. Eine vertraute Sammlung<br />

lässt sich so immer wieder neu entdecken.<br />

looks“: gefällig, stimmig und cremig, mit<br />

feinem Gespür für den großen Raum war<br />

die M6 eine Wohltat für alle, die sich<br />

nicht lang mit blumigen audiophilen Beschreibungen<br />

aufhalten, sondern einfach<br />

nur Musik hören wollen. Ob mit heiteren<br />

Tönen (wie Grönemeyers „Musik nur<br />

wenn sie laut ist“) oder ernsterem (Wagners<br />

„Rienzi“-Ouvertüre; Järvi, Chandos)<br />

– die Meridian-Kette gab sich vor<br />

allem stimmig und stressfrei, baute eine<br />

sehr natürliche, fast etwas übertrieben<br />

weite und genau gefächerte Bühne auf,<br />

sofern man die Boxen genau mit dem<br />

Meridian-Logo zum Hörer eingewinkelt<br />

hatte. Verließ man den optimalen Hörbereich,<br />

verloren besonders Streicher<br />

und Blechbläser ihren ohnehin nicht im<br />

Übermaß vorhandenen Glanz, auch<br />

nahm es die Kette dann mit der Detailauflösung<br />

nicht mehr so genau.<br />

Doch der wahre Star des Ensembles ist<br />

der Bass: Impulsgenauigkeit, Tiefe und<br />

Musikalität brauchen auch den Vergleich<br />

mit den teuersten Boxen nicht zu scheuen,<br />

hier zeigte die M6 die Vorzüge der<br />

Aktivtechnik in Vollendung. Bis hin zu gehobenen<br />

Pegeln mobilisierte die Anlage<br />

bei Chris Jones´ „No Sanctuary“ untenrum<br />

ein Pfund, dass man unwillkürlich an<br />

eine mehrfach so große Box mit massigen<br />

Bässen denken musste. Die musikalische<br />

Struktur im Fundament und die geradezu<br />

schmeichlerische Grundtonwärme<br />

behielt sie auch bei flüsterleisen Pegeln<br />

bei, so dass sie auch für die abendliche<br />

Leisehör-Session ein geradezu idealer<br />

Partner sein dürfte.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Musik liegt zumeist digital vor –<br />

was liegt da näher, als sie ohne<br />

Wandlung und damit potenzieller<br />

Verschlechterung bis in die Box digital<br />

zu übertragen? Das Meridian-<br />

Konzept bedeutet nichts weniger<br />

als eine Revolution, die viele Diskussionen<br />

über Kabelklang und<br />

Quellenqualität beendet. Design,<br />

Bedienung und Preis werden viele<br />

„Normal-Hörer“ von diesem Ansatz<br />

überzeugen: und auch für mich gehört<br />

diesem Prinzip die Zukunft.<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang zeigt auf Achse eine Brillanzsenke<br />

und eine Tiefbassanhebung, ansonsten<br />

verläuft der Graph sehr ruhig und<br />

ausgewogen. Mit 32 Hz ist der Tiefgang enorm,<br />

dafür ist der Pegel bei 99 Dezibel begrenzt<br />

– sofern man nicht eine Ortsanpassung<br />

oder Bass reduzierung vornimmt; dann steigen<br />

die Reserven signifikant. Der Klirr zeigt einen<br />

Anstieg im Bass und der Brillanz, ansonsten<br />

gibt sich die M6 angesichts ihrer kleinen Treiber<br />

erstaunlich pegelfest.<br />

Meridian M6<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Meridian M6<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

20<br />

www.audio.de ›06 /2012


Wenn die Welt eine<br />

perfekte Box kennt,<br />

dann diese.“<br />

Zitat Malte Ruhnke, Audiophile 1/2011<br />

„REVOLUTION AUS<br />

DEUTSCHLAND“<br />

Der Zylinderwellenstrahler bildet die Musik so präzise ab, wie kein<br />

anderer Lautsprecher. Die BM35 ist der beste Lautsprecher, den ich<br />

je gehört habe. B&M-Chefentwickler Johannes Siegler sind nostalgische<br />

Anwandlungen fremd. Fast könnte man meinen, er sei<br />

ein Revolutionär seine Innovationen wie der Zeilenstrahler lassen<br />

andere High-End-Entwicklungen wie Trippelschritte anmuten. Doch<br />

kann eine einzige Box mit den hartnäckigen Vorurteilen gegenüber<br />

der Aktiv- wie der Digitaltechnik aufräumen? Sie kann. Wo die Focal<br />

(Focal Grande Utopia) die Positionen der 400 Musiker nur skizzierte,<br />

stellte die Backes jeden einzelnen an seinen richtigen Platz:<br />

unglaublich! Sie ermöglichte sogar auf ungünstigeren Sitzplätzen<br />

ein Durchhören der Musik. Kollege Lothar Brandt atestierte ihr die<br />

„Abbildungsschärfe einer Lesebrille“ aber mit der Breite eines Panoramagemäldes.<br />

Toll, dass eine solche Revolution endlich mal wieder<br />

aus Deutschland kommt.“<br />

Textauszüge Audio 2/2007<br />

BM Line 35 | Preis: 65.990,- Euro/Paar<br />

inkl. MwSt., Lieferung frei Haus<br />

Einmessen in Ihrem Raum nach Absprache<br />

Gastgeschenk der Bundesrepublik Deutschland anlässlich<br />

des Staatsbesuches von Michail Gorbatschow im Jahr 1989<br />

Backes und Müller Premium Partner:<br />

SPRINT SERVICE GmbH<br />

Ihr Ansprechpartner: Hans Gülker<br />

50389 Wesseling (bei Köln & Bonn)<br />

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info@service-sued-backemueller.de<br />

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Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />

TEST<br />

Passiver Hybrid-Elektrostat<br />

MARTIN LOGAN THEOS 5900 €


Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />

3D OHNE BRILLE<br />

Hier schließen Audiophile gern die Augen: Die holographische<br />

Abbildung dieser Elektrostaten ist Legende. Jetzt verbinden Martin<br />

Logan ihren Folienwandler mit einem passiven, dynamischen Bass.<br />

Gibt es die elektrostatische Magie wirklich für moderate 5900 Euro?<br />

■ Text: Malte Ruhnke<br />

Wahre Wunderdinge berichten<br />

Martin-Logan-Fans über ihre<br />

Elektrostaten: Nur sie seien in<br />

der Lage, höchste Auflösung und genaueste<br />

Abbildung mit müheloser Transparenz<br />

zu verbinden. Verantwortlich dafür:<br />

eine elektrostatisch angetriebene Folie,<br />

die zwischen zwei elektrisch vorgeladenen<br />

Gittern schwingt, ohne dass ein<br />

Strom fließt oder nennenswerte Masse<br />

bewegt werden muss. Das Konzept geht<br />

im Bass freilich nur auf, wenn die Folie<br />

entsprechend groß ist – so bleibt die Super-Logan<br />

CLX mit Membran größen im<br />

Quadratmeter-Bereich denn auch der<br />

einzige Vollbereichselektrostat der US-<br />

Manufaktur. Die anderen Logans lassen<br />

sich im Bass von einem zumeist aktiven<br />

Basslautsprecher unterstützen oder sind<br />

gleich selbst komplett aktiv.<br />

Große Ausnahme im Programm ist da<br />

die Theos: Ihr Tieftöner im Achtzoll-Format<br />

spielt als passive Bassreflexkonstruktion<br />

im Sockel des Lautsprechers.<br />

Das macht für Logan die akustische Abstimmung<br />

schwieriger, hat für den Elektrostaten-Fan<br />

aber den Vorteil, dass er<br />

mit erstaunlich günstigen 5900 Euro pro<br />

Paar eine vollwertige ML mit großem<br />

Panel erhält.<br />

ABSOLUT AUSGEREIFT<br />

Die anspruchsvolle Elektrostaten-Technologie<br />

leitet sich dabei direkt von den<br />

Spitzenmodellen CLX und Summit X ab:<br />

Die durchsichtige, hauchdünne, im<br />

Gegensatz zu konventionellen dynamischen<br />

Chassis beinahe masselose Folie<br />

aus Spezialkunststoff wird ausschließlich<br />

über ein elektrisches Wechselfeld<br />

angetrieben, das dem Musiksignal<br />

folgend die vorgeladene Folie mal in<br />

Richtung des hinteren, mal des vorderen<br />

Statorgitters anzieht, während sie vom<br />

anderen zusätzlich abgestoßen wird<br />

(Push-Pull-Antrieb). Um entsprechende<br />

Kräfte zu mobilisieren, muss das elektrische<br />

Feld, einem riesigen Kondensator<br />

ähnlich, mit Hochspannung vorgeladen<br />

werden. Und auch die Musiksignale werden<br />

durch eine Kaskade aus Spulen und<br />

Kondensatoren auf extreme Spannungswerte<br />

bei praktisch nicht vorhandenen<br />

Strömen hochgespannt.<br />

Die Membran ist extremst dünn – 20 davon<br />

gestapelt wären nicht einmal einen<br />

Millimeter dick! Damit ist die Folie auch<br />

nicht steif, wie herkömmliche Schwingflächen<br />

es sind – was allerdings die<br />

Gefahr von Partialschwingungen und<br />

Resonanzen erhöht. Martin Logan hat<br />

hier über die Jahrzehnte eine Technologie<br />

perfektioniert, dank der die Folie in<br />

unterschiedlichen Abständen durch<br />

Quer verstrebungen fixiert wird und damit<br />

nicht zu Eigenschwingungen neigt.<br />

Das stellt höchste Anforderungen an die<br />

Fertigungsqualität – bei Martin Logan<br />

gibt es deshalb einen eigenen Vakuum-<br />

Raum, in dem die Folien unter<br />

Fotos: Archiv, MPS<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

23


Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />

PASSIV MIT STROM: Elektrostat und Bass lassen sich theoretisch<br />

getrennt ansteuern. Der Stromanschluss ist nur für die Hochvolt-<br />

Vorspannung der Gitter notwendig, ein Verstärker ist nicht integriert.<br />

HINTER GITTERN: Die hauchdünne Folie schimmert hinter dem<br />

vorderen Statorgitter. Unterhalb der Fotomitte erkennt man ihre<br />

zeilenförmige Einspannung gegen unkontrollierte Resonanzen.<br />

24 www.audio.de ›06 /2012<br />

Luftabschluss aufgespannt und dann<br />

fixiert werden. Denn die Folie muss überall<br />

einen konstanten Abstand zum Statorgitter<br />

einhalten, die ganze Konstruktion<br />

ist in der Vertikalen gebogen, was die<br />

MLs von anderen Elektrostaten grundlegend<br />

unterscheidet.<br />

Eine plane Folie wäre zwar einfacher zu<br />

bauen, würde in der Horizontalen aber<br />

wegen der zunehmenden Eigenbündelung<br />

zu einem ungleichmäßigen Richtverhalten<br />

und einem viel zu kleinen<br />

Sweet-Spot führen. In der Vertikalen ist<br />

das Phänomen ohne Bedeutung, weil<br />

die Folie einfach so hoch gefertigt wird,<br />

dass sie einen rund 110 Zentimeter<br />

hohen Bereich per Zylinderwelle beschallt<br />

und ausreichend Toleranz bei der<br />

Wahl der Hörhöhe lässt. Diese Abstrahlung<br />

hat zudem den unschätzbaren Vorteil,<br />

dass Boden- und Deckenreflexionen<br />

weitgehend ausgeblendet werden und<br />

auch bei sehr großen Hörabständen von<br />

vier Metern und mehr der direkte Schall<br />

den indirekten überwiegen kann. Im<br />

Bass und Grundton ist das Gehör zunehmend<br />

unempfindlich gegenüber solchen<br />

Feinheiten, weshalb die Theos bereits<br />

unterhalb 400 Hz dem dynamischen<br />

Bass und dem Reflexrohr die Arbeit überlässt.<br />

HOLOGRAPHIE UND MAGIE<br />

Im Hörraum punktete die Theos zuerst<br />

mit ihrer überragenden Abbildung: Die<br />

Art und Weise, wie sie millimetergenau<br />

die mehr als 200 Musiker in Dvoráks Requiem<br />

(Jansons) platzierte und in höchster<br />

holographischer Genauigkeit in den<br />

Raum stellte, stand den großen Logan-<br />

Brüdern in Nichts nach und verschlug<br />

den Hörern schlicht den Atem. Dabei<br />

zeigte sie gerade in den dynamischen<br />

Passagen, etwa dem „Agnus Dei“, eine<br />

famose Transparenz, fächerte alle Stimmen<br />

auf, ohne den Hörer mit allzuviel<br />

Auflösung oder Höheninformation zu<br />

überlasten. Chor und Solisten stellte sie<br />

ein wenig schlank im Grundton dar, was<br />

aber der Glaubwürdigkeit und Ausgewogenheit<br />

insgesamt keinen Abbruch tat<br />

und durch das solide, unauffällig ein-<br />

STECKBRIEF<br />

MARTIN LOGAN<br />

THEOS<br />

Vertrieb<br />

Audio Components<br />

040 / 278 586-0<br />

www.<br />

audio-components.de<br />

Listenpreis<br />

5.900 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

27,5 x 151 x 48 cm<br />

Gewicht<br />

19,5 kg<br />

Furnier/Folie/Lack • / – / –<br />

Farben<br />

Esche schwarz, Zebra,<br />

Kirsche<br />

Arbeitsprinzipien Hybrid-Elektrostat mit passivem<br />

Grundton, Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅUltimativ holographische<br />

Abbildung, mühelos höchste<br />

Transparenz, gepaart mit<br />

Stimmschönheit und Dynamik.<br />

Í Etwas mehr Grundtonwärme<br />

und Basspräzision täten<br />

der Homogenität gut.<br />

Neutralität (2x) 90<br />

Detailtreue (2x) 115<br />

Ortbarkeit 115<br />

Räumlichkeit 100<br />

Feindynamik 100<br />

Maximalpegel 70<br />

Bassqualität 80<br />

Basstiefe 90<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

97 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

EMPFEHLUNG<br />

DETAILAUFLÖSUNG<br />

06/12


Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />

gebundene Bassfundament des Orchesters<br />

wieder ausgeglichen wurde. Dazu<br />

zauberte die Theos einen ausgewachsenen,<br />

glaubwürdigen Raum, ohne ihr<br />

Panorama allzu sehr in die Tiefe zu ziehen,<br />

wie es andere Dipole zuweilen tun.<br />

Dass sie nichts an Hall hinzudichtete,<br />

wirkte bei von Haus aus mit wenig Räumlichkeitsinformationen<br />

gesegneten Popund<br />

Rockaufnahmen zuweilen etwas<br />

gnadenlos: Bei Rushs „Roll The Bones“<br />

schienen Sänger und Instrumente aus<br />

der Stereobasis herauszutreten und den<br />

Hörer mit schon fast aufdringlicher<br />

Direktheit aus nächster Nähe zu bearbeiten.<br />

Doch dank ihrer Transparenz und<br />

Sauberkeit und des zwar schlanken, aber<br />

knackigen und wohlgeformten Tieftones<br />

klang das wiederum extrem dynamisch,<br />

dabei nie nervig. Selbstredend zeigte der<br />

fülligere, etwas rundere Bass bei Marla<br />

Glens „Best Of“ nicht die Schnelligkeit<br />

und ansatzlose, dabei stressfreie Dynamik,<br />

die den Blechbläsern zu eigen war.<br />

Doch er fügte sich homogen und ohne<br />

Nachhinken in das musikalische Geschehen<br />

ein. Auch hier versprühte sie nicht<br />

übermäßig viel Raumtiefe, sorgte aber –<br />

wenn sie in ausreichendem Hörabstand<br />

positioniert war – mit einer etwas gutmütigeren<br />

Platzierung der Instrumente<br />

für einen höheren Wohlfühlfaktor als bei<br />

der Rush-Scheibe. Einen ausgeprägten<br />

Sinn für bestimmte Musikrichtungen<br />

zeigte die Theos nicht – welche CD sich<br />

auch im Player drehte, sie blieb ihrem<br />

Charakter als Auflösungs-, Ortungs- und<br />

Dynamikwunder stets treu, verlangte<br />

dabei außer einer gewissen Portion<br />

Spannung und Strom nicht viel vom<br />

treibenden Verstärker. Wer schon immer<br />

mit einem Elektrostaten geliebäugelt hat<br />

– der Einstieg war noch nie so reizvoll wie<br />

mit der Theos.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Auch wenn ich privat aktiv und auf<br />

der Arbeit überwiegend dynamisch<br />

höre – bei Logan verstehe<br />

ich die bedingungslose Faszination<br />

für Elektrostaten. So mühelos<br />

transparent, so holographisch genau<br />

abbildend wie die Theos ist<br />

kein mir bekannter konventioneller<br />

Speaker. Dank der großen Folie<br />

klingt sie so vollwertig und dynamisch<br />

wie die teureren Logans, die<br />

Einbindung des passiven Basses<br />

ist nicht spektakulär, aber harmonisch.<br />

Ein klarer Kauftipp für alle<br />

Folienfans – und solche, die es<br />

ganz schnell werden wollen.<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K<br />

Akustik<br />

T<br />

D<br />

M<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

G<br />

H<br />

F<br />

Genau auf den Hörer richten,<br />

Abstand ab 3m, Basisbreite<br />

experimentell ermitteln. Hintere<br />

Wand gleichmäßig bedämpfen.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

in <strong>AUDIO</strong> 5/12 und auf www.audio.de.<br />

REFLEX UND WEICHE: Das Reflexrohr arbeitet im<br />

Downfire-Modus. Neben der Frequenzweiche enthält die<br />

Platine auch die Elektronik zum Vor- und Hochspannen.<br />

MESSLABOR<br />

Die Grundtonsenke ist tonal nicht relevant,<br />

weil hier viel mehr Energie in den Raum gestrahlt<br />

wird als oberhalb 500Hz, wo die Bündelung<br />

stark ist. Ebenso ist der Höhenabfall<br />

dem zu geringen Messabstand geschuldet.<br />

Der Klirr ist durchweg gering, Kompression<br />

um 60 Hz begrenzt den Basspegel auf 102<br />

dB, ansonsten erreicht die Theos 106 dB.<br />

Die Impedanz schwankt – der Amp sollte<br />

gegenüber Phasendrehungen stabil sein.<br />

Martin Logan Theos<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

60 dB<br />

4 Ohm<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Martin Logan Theos Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

25


TEST<br />

Highend-Lautsprecher mit Design-Appeal<br />

DALI FAZON 5 3000 €<br />

26 www.audio.de ›06 /2012


Lautsprecher › DESIGNBOX<br />

RAUM-KUNST<br />

Standbox, Kompaktbox oder Designobjekt? Die Dali Fazon 5 ist<br />

eine Mischung aus allem. Sie verkörpert audiophile Tugenden von<br />

der Röhrentauglichkeit bis zum klassischen Zweikanal-Betrieb –<br />

einen Subwoofer hat die Alu-Skulptur nämlich gar nicht nötig.<br />

■ Text: Malte Ruhnke<br />

Das Wort Design-HiFi versetzt<br />

Ehefrauen nicht selten in Verzückung<br />

– und stürzt echte<br />

HighEnder in bittere Verzweiflung, denken<br />

doch beide in diesem Fall ausnahmsweise<br />

an dasselbe: an miniaturisierte<br />

Sub-Sat-Sets mit kleinen Plastik-Würfelchen,<br />

deren Größe unterhalb der Wahrnehmungsgrenze<br />

liegt. Auch wenn<br />

deren Klang mittlerweile auf hohem<br />

Niveau zu spielen vermag: Für einen<br />

echten Audiophilen scheiden sie schon<br />

wegen des oftmals kritischen Übergangs<br />

zwischen Subwoofer und Satellit<br />

aus. Einen Lautsprecher müsste es also<br />

geben, der den Designansprüchen der<br />

Dame genügt, sich von klassischen Stereoamps<br />

antreiben lässt – und trotzdem<br />

im Bass hinreichend erwachsen klingt.<br />

Eben das tun mittlerweile zweifellos viele<br />

Kompaktboxen. Doch sind sie leider<br />

damit auch oft nicht mehr wirklich<br />

kompakt, bauen stattdessen massig in<br />

die Breite. Klangkompetente schmale<br />

Standboxen wiederum gibt es mittlerweile<br />

erstaunlich viele auf dem Markt,<br />

doch sie sind meist relativ eckig gehalten<br />

und dominieren trotz schmaler Taille<br />

optisch immer irgendwie den Raum.<br />

Was liegt also näher als eine Mischform<br />

zu konstruieren? Das dachten sich die<br />

Entwickler des dänischen Spezialisten<br />

Dali – und stießen gleich auf hohe Hürden:<br />

Um den Lautsprecher kraftvoll<br />

tönen zu lassen, braucht er Volumen und<br />

Membranfläche. Zum anderen sollte seine<br />

Grundform möglichst elegant und<br />

rund sein. Die Lösung: eine Skulptur aus<br />

einer gegossenen Aluminiumform, mit<br />

einer klassischen Schallwand auf der<br />

Vorderseite versehen. Die verrundete<br />

Formgebung verjüngt sich dabei nach<br />

unten, es gibt quasi keine parallelen<br />

Wände, was Resonanzen im Luftvolumen<br />

zuverlässig verhindert.<br />

FORM FOLGT FUNKTION<br />

Während das Aluminiumkleid mit einer<br />

Hochglanzlackierung veredelt wird und<br />

sein eigentliches Material dem Auge<br />

verbirgt, zeigen Schallwand und Chassis<br />

gern, was in ihnen steckt: Die Sandwich-<br />

Front mit einer Aluminium-Trägerplatte<br />

mit aufgeklebten Bedämpfungsstoff ist<br />

über eine zusätzliche Polymerdichtung<br />

vom Gehäuse entkoppelt und soll trotz<br />

ihrer hohen Stabilität Reflexionen wie<br />

Resonanzen unterdrücken. Damit diese<br />

gar nicht erst entstehen, sind die beiden<br />

Tiefmitteltöner fast so breit wie die<br />

Schallwand, so dass ihr Schall zumindest<br />

im unteren Einsatzbereich um das<br />

Gehäuse herum gebeugt wird. Der<br />

Hochtöner wiederum ist in einem Waveguide<br />

verbaut, der den Schall sanft auf<br />

einen Abstrahlwinkel von etwa 150 Grad<br />

begrenzt, somit Kantenreflexionen ausblendet<br />

und einen bruchlosen Übergang<br />

in der Directivity zum Tiefmittelton-Duo<br />

herstellt. Die 28-mm-Gewebemembran<br />

ist federleicht und wird von einer kraftvollen<br />

Schwingspule angetrieben.<br />

Da der Hochtöner erst ab 3000 Hz spielt,<br />

sind seine rückwärtigen Kühlrippen auch<br />

eher als Vorsichtsmaßnahme zu sehen,<br />

um auf keinen Fall durch Erwärmung die<br />

elektrischen und mechanischen Parameter<br />

ins Wanken zu bringen. Viel mehr<br />

Fotos: Archiv, J. Bauer<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

27


FUSSNOTE: Die Zuleitung lässt<br />

sich elegant im Bodensockel verstecken<br />

oder außen zeigen – ganz<br />

nach Wunsch.<br />

GUT GEKÜHLT:<br />

Das Magnetsystem des<br />

Hochtöners ist mit klassischen<br />

Ferrit-Magneten ausgestattet.<br />

LANGHUB: Da die Chassis im Bass große<br />

Hübe vollführen müssen, baut Dali eine<br />

Langhub-Schwingspule mit großer<br />

Hinterlüftung ein.<br />

Energie verarbeiten müssen die beiden<br />

Tiefmitteltöner im 12-Zentimeter-Format:<br />

Bis 800 Hz arbeiten beide parallel,<br />

darüber spielt nur noch der obere.<br />

Wegen des kleinen Membrandurchmessers<br />

und der sehr tiefen Abstimmung<br />

der Box müssen beide große Luftmengen<br />

verschieben – ihre Körbe und Schwingsysteme<br />

sind deshalb mit großzügiger<br />

Hinterlüftung zwischen Magnet und<br />

Zentrierung versehen. Außerdem kommt<br />

eine Polkernbohrung zum Einsatz, die<br />

Kompressionseffekte in der Schwingspule<br />

minimiert. Als Membranmaterial<br />

wählt man bei Dali klassischerweise ein<br />

gepresstes Gemisch aus Holzfasern,<br />

das ähnliche Grundeigenschaften wie<br />

Pappe aufweist, aber stabiler bei stärkerer<br />

innerer Bedämpfung ist.<br />

Rückwärtig arbeitet bei der Fazon 5 ein<br />

Bassreflexrohr, dass bei 47 Hz seinen<br />

maximalen Arbeitsbereich hat und damit<br />

die Tiefmitteltöner effizient entlastet.<br />

Durch die sehr dünn gehaltenen Alu-<br />

Wände kann fast das gesamte Brutto-<br />

Volumen auch als Federwirkung für das<br />

Reflexsystem Verwendung finden – ausgenommen<br />

natürlich jenes im Standfuß<br />

der Box, der akustisch vom Gehäuse<br />

getrennt ist. Diese ebenfalls aus edlen<br />

Gussteilen gearbeitete Konstruktion<br />

dient neben der Standfestigkeit auch der<br />

Verkabelung: Wahlweise kann der Besitzer<br />

die Lautsprecherkabel unsichtbar<br />

intern im Fuß anbringen (was freilich nur<br />

bei entsprechend flachen Kabeln funktioniert)<br />

oder mit klassischen Bananenbuchsen<br />

außen.<br />

BASS ERSTAUNT<br />

Das Versprechen, tiefsten Bass aus<br />

kleinstem Volumen zu zaubern, hört<br />

man im HiFi-Bereich oft. Die Fazon gehört<br />

zu den wenigen, die das auch wirklich<br />

einlösen: Liszts wahrhaft tiefes Orgel-Adagio<br />

(Haselböck, NCO) gab die<br />

Dali mit beeindruckender Raumtiefe<br />

VERSTÄRKER-EMPFEHLUNG<br />

Die Dali hat einen guten Kennschalldruck<br />

und eine sehr stabile Impedanz, die fast die<br />

6-Ohm-Spezifikationen erreicht – ideal für<br />

mittlere Röhren. Der Unison Simply Italy<br />

(siehe S. 138) lieferte wundervolle Klangfarben,<br />

aber etwas wenig Pegel. Am Cayin klang<br />

es fast genauso schön, aber dynamischer und<br />

im Bass konturierter.<br />

CAYIN A-55 T, <strong>AUDIO</strong> 9/07<br />

wieder und füllte den in diesem Punkt<br />

definitiv anspruchsvollen <strong>AUDIO</strong>-Hörraum<br />

mit einem soliden Orgelfundament.<br />

Das war nicht übertrieben fett, aber sonor,<br />

und insbesondere bei rockigen und<br />

jazzigen Klängen sogar ausgesprochen<br />

wendig. Im Gegensatz zu vielen Boxen,<br />

STECKBRIEF<br />

DALI<br />

FAZON 5<br />

EMPFEHLUNG<br />

RÖHRENFREUNDLICH<br />

Vertrieb<br />

Dali Deutschland<br />

0731 / 14 11 68 61-0<br />

www.<br />

dali.dk<br />

Listenpreis<br />

3.000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

28 x 92 x 32 cm (mit Fuß)<br />

Gewicht<br />

14 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

Hochglanz schwarz, rot, weiß<br />

Arbeitsprinzipien 2,5-Wege-Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

Aluminiumgehäuse<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅEnorm spielfreudige, sehr<br />

ausgewogene und transparente<br />

Box mit erstaunlich<br />

kraftvoll-tiefem Klangbild.<br />

Í Pegel im Bass kennt<br />

Limits.<br />

Neutralität (2x) 100<br />

Detailtreue (2x) 105<br />

Ortbarkeit 95<br />

Räumlichkeit 100<br />

Feindynamik 100<br />

Maximalpegel 65<br />

Bassqualität 80<br />

Basstiefe 75<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

93 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

06/12<br />

28 www.audio.de ›06 /2012


die aus kleinstem Gehäuse einen nicht<br />

vorhandenen Tiefbass andeuteten, blieb<br />

der Tiefton der Dali knackig und fügte<br />

sich bei Chris Jones’ bassstarkem „No<br />

Sanctuary“ (Stockfisch) spielfreudig ins<br />

Gesamtklangbild ein. Auch sonst überzeugte<br />

die Dali mit audiophilen Tugenden:<br />

einem weiten Raum und einer klaren,<br />

auf den Punkt tönenden Detaildarstellung,<br />

die selbst anspruchsvolle High-<br />

Ender vor Staunen verstummen lassen<br />

dürfte. Aufgrund ihrer überragenden<br />

Spielfreude verleitet die Dali auch gern<br />

mal zum lauteren Hören – dabei kennt<br />

die Basskraft dann natürlich Grenzen,<br />

doch im Normalbetrieb verbirgt sich hinter<br />

dem Design-Kleid ein ausgewachsener,<br />

vielseitiger High-End-Lautsprecher.<br />

RAUM UND<br />

AUFSTELLUNG<br />

Raumgröße<br />

K M<br />

Akustik<br />

T<br />

A<br />

Aufstellung<br />

W<br />

D<br />

G<br />

H<br />

F<br />

Atrium 4, 2. OG,<br />

Raum F202 & F225<br />

Ungefähr auf den Hörer oder bis<br />

15 Grad anwinkeln, Hörabstände<br />

2 bis 3m. Geht auch freistehend,<br />

dann etwas schlanker.<br />

Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />

in <strong>AUDIO</strong> 5/12 und unter www.audio.de.<br />

MESSLABOR<br />

Angesichts des überschaubaren Bruttovolumens<br />

gelang die quantitative Abstimmung<br />

der Fazon vorbildlich: Ihr Frequenzumfang<br />

reicht bis 34 Hz (-6dB) hinab, wobei<br />

der Tiefbass sanft abfällt. Auch die 101<br />

Dezibel Maximalpegel (oberhalb 80 Hz<br />

sind es mit 103 nochmal mehr) sind mehr<br />

als praxistauglich.<br />

Die Abstimmung zeigt sich vorbildlich ausgewogen<br />

mit einer nur minimalen Grundtonsenke<br />

und einem sehr ausgewogenen<br />

Rundstrahlverhalten. Der Klirr ist ebenfalls<br />

auf hervorragendem Niveau, lediglich eine<br />

kleine, ansteigende Spitze um 80 Hz markiert<br />

die mechanischen Grenzen der Chassis.<br />

Für eine schmale Box noch erstaunlich:<br />

Der Kennschalldruck ist hoch (84dB),<br />

die Impedanz gleichmäßig und sanftmütig,<br />

was auch Röhren und schwache Transistoren<br />

als Spielpartner erlaubt.<br />

AK: 61 Impedanz: 6 Ohm<br />

Dali Fazon F5<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Dali Fazon F5<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

4 Ohm<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

Die nächste Generation einer<br />

Legende „HECO Celan GT“<br />

HECO präsentiert die dritte Generation<br />

der legendären Celan-Serie.<br />

Gerundete Gehäuse in Edellack-<br />

Ausführung, optimierte Kraftpapier-Chassis<br />

und ein komplett<br />

neu-entwickelter „High Energy<br />

Tweeter“ mit übergroßer Membranfläche<br />

sind die Merkmale der neuen<br />

Erfolgsserie.<br />

Das Resultat:<br />

Noch mehr Dynamik,<br />

noch mehr Transparenz,<br />

noch mehr Musikerlebnis.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter: www.heco-audio.de.


Digital-Quellen › D/A-Wandler<br />

Test<br />

4 D/A-Wandler von 1500 bis 3000<br />

Euro<br />

Exposure 2010S2 DAC 1500 €<br />

Wadia 121 1550 €<br />

NuForce DAC9 1800 €<br />

Arcam FMJ D33 3000 €<br />

Bleibende<br />

Eindrücke<br />

Richtig gute D/A-Wandler mogeln sich nicht irgendwie durch,<br />

sondern zeigen klangliches Profil – das beweist unser Vergleich<br />

der spannendsten DAC-Neuheiten zwischen 1500 und 3000 Euro.<br />

■ Text: Bernhard Rietschel, Fritz I. Schwertfeger<br />

30 www.audio.de ›06 /2012


Digital-Quellen › D/A-Wandler<br />

Als Produktgattung zwischenzeitlich<br />

fast totgesagt, feiern Digital-<br />

Analog-Wandler seit einigen Jahren<br />

ein fulminantes Revival: Mit PCs und<br />

einer immer größer werdenden Auswahl<br />

an Netzwerkplayern als potentiellen<br />

Datenquellen sind die Außenbord-<br />

Konverter heute sinnvoller denn je.<br />

Umso überraschender, dass Arcam und<br />

Wadia erst jetzt mit neuen Geräten auf<br />

der DAC-Party auftauchen: Die beiden<br />

Firmen hatten den separaten D/A-Wandler<br />

für HiFi-Zwecke einst praktisch<br />

erfunden, beide haben auf ihre Weise<br />

Digitalgeschichte geschrieben. An<br />

diesem Vergleich mit zwei DACs aus<br />

vergleichsweise jüngerer Tradition –<br />

wiederum einem Briten und einem Amerikaner<br />

– interessierte die Tester vor<br />

allem, ob sich die lange Erfahrung auch<br />

heute noch auszahlt. Und ob sich das<br />

klangliche Profil der sagenumwobenen<br />

Vorgänger auch in deren jüngsten<br />

Abkömmlingen wiederfindet.<br />

Fotos: Archiv, H. Härle, Alex Tihonovs / LongQuattro – Shutterstock.com<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

31


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

WADIA 121 UM 1550 EURO<br />

HIFI-IKONE: Das „di“-Logo verursacht bei Digital-Audiophilen<br />

seit den frühen 90er Jahren zuverlässig Herzklopfen.<br />

Was immer uns heute an D/A-<br />

Wandlern gut, sinnvoll und<br />

richtig erscheint – wahrscheinlich<br />

hat es irgendwann in einem Wadia-<br />

Gerät Premiere gefeiert. Das US-Unternehmen<br />

gehörte zu den ersten, die<br />

überhaupt eigenständige DACs bauten.<br />

Das Konzept des Wandler-Vorverstärkers<br />

zum direkten Anschluss an die Endstufe<br />

stammt ebenso aus Minneapolis<br />

wie die erste wirklich verlustfreie digitale<br />

Klangregelung. Und als der Sony CDP-<br />

XA50 mit seinem umschaltbaren Digitalfilter<br />

eine „Klangrevolution“ (<strong>AUDIO</strong><br />

4/97) auslöste, hatte Wadia schon viele<br />

Jahre Erfahrung im Programmieren zeitrichtiger<br />

DSP-Algorithmen – denen<br />

Sonys Spline-Filter dann auch verblüffend<br />

ähnelte.<br />

Don Wadia Moses hatte schon 1988 im<br />

Wadia 2000 Decoding Computer jenen<br />

Digimaster-Algorithmus vorgestellt, der<br />

Impulse ohne unnatürliche Vorschwinger<br />

darstellen konnte, und der dem<br />

schrillen Status Quo der CD-Gründerzeit<br />

einen ersten warmen Lichtschimmer<br />

entgegensetzte. Viele Musikfreunde,<br />

vom Gelegenheits-CD-Käufer bis zum<br />

Weltklasse-Künstler, wurden erst durch<br />

Wadia-DACs (und später auch -Player)<br />

mit dem neuen Medium versöhnt.<br />

Vieles von dem, was damals als Digital-<br />

Esoterik galt, ist heute etablierter Standard<br />

und selbst in preiswerten Wandlerchips<br />

serienmäßig eingebaut. Der<br />

neue 121 hat trotzdem keine Mühe, sich<br />

vom Mainstream abzusetzen. Auf seiner<br />

Hauptplatine haben die Wadianer einen<br />

der vornehmsten Wandlerchips am<br />

Markt installiert, den Sabre 9018 von<br />

ESS. Dessen integriertes, häufig als<br />

Klang-Wunderwaffe gepriesenes Upsampling<br />

umgehen die Amerikaner jedoch<br />

– zugunsten einer 2012er-Version<br />

ihres eigenen Digimaster-Filters, der<br />

nebenan in einem Signalprozessor von<br />

Texas Instruments läuft. Der DSP liefert<br />

32-Bit-Datenworte mit einer Taktrate<br />

von 1,4MHz – die sich problemlos rechnerisch<br />

in der Lautstärke absenken lassen,<br />

ohne dass der Musikinformation<br />

auch nur das zarteste Lüftchen ans Haar<br />

weht – geschweige denn dieses krümmt.<br />

So wird aus dem Wandler eine vollwertige<br />

Vorstufe für Digitalquellen aller Art,<br />

die man normalerweise direkt an der<br />

Endstufe (oder einer Aktivbox) betreiben<br />

sollte. Wadia jedenfalls rät für optimale<br />

Ergebnisse explizit vom Anschluss<br />

eines Vorverstärkers ab: Der Klang könne<br />

eigentlich nur schlechter werden.<br />

Ähnlich klare Aussagen finden sich im<br />

Wadia-Handbuch zur Hierarchie der fünf<br />

Digitaleingänge: Demnach bilden das<br />

symmetrische AES-EBU, die beiden für<br />

Koax-Kabel geeigneten Steckernormen<br />

BNC und Cinch sowie schließlich das<br />

optische TOSLink die gewohnte absteigende<br />

Ordnung, werden aber, für viele<br />

Nutzer sicher überraschend, allesamt<br />

von USB klar überflügelt.<br />

Warum Wadia dem USB-Link so viel<br />

zutraut, ahnt man nach dem Anschluss<br />

an den Mac und einem Blick ins Audio-<br />

Setup des Rechners: Der Eingang arbeitet<br />

asymmetrisch, bietet dem Rechner<br />

den neuen Master-Oszillator des 121 als<br />

Clock-Quelle an und sorgt so dafür, dass<br />

die Wandler stromabwärts ohne den geringsten<br />

Anpassungsbedarf mit dem<br />

stabilsten aller Arbeitstakte bedient werden<br />

können. Dass der moderne USB-<br />

Input dabei anstandslos Samplingraten<br />

bis zu 192kHz verdaut, ist dann schon<br />

fast selbstverständlich.<br />

Überbewerten sollte man den USB-<br />

Jubel trotzdem nicht – schon weil auch<br />

MESSLABOR<br />

Das 121-Testmuster lieferte bei Samplingraten<br />

bis 96kHz den für die Wadia-Filter typischen,<br />

minimalen Hochton-Rolloff, der mit -1dB bei<br />

18kHz aber unhörbar bleibt. Bei 176.4/192kHz<br />

scheint ein anderes Filter zum Einsatz zu kommen,<br />

hier bleibt die Linie bis 88/96kHz absolut<br />

flach. Der Ausgang ist rauscharm (110dB), niederohmig<br />

(48Ω) und zeigt einen perfekt harmonischen<br />

Klirrverlauf (1), der Jitter des (asynchronen)<br />

USB-Eingangs (2) mit 200ps erstklassig.<br />

32<br />

www.audio.de ›06 /2012


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

SIE HABEN DIE WAHL: Koax- und optische Ausgänge sind gleichwertig und dreistufig in<br />

der Spannung anpassbar (4V, 2V, 1V), damit die digitale Pegelregelung optimal funktioniert.<br />

die klassischen Eingänge am 121 gigantisch<br />

gut klangen und natürlich ebenfalls<br />

mit 24/192 zurechtkommen. Etwa mit<br />

Neil Youngs „Harvest“, gerippt von der<br />

DVD-Audio aus dem Jahr 2002 und wiedergegeben<br />

mit dem Linn Sneaky DS<br />

via Koax. Der häufig unausgewogen klingende<br />

Liederzyklus gewann eine selten<br />

gehörte Authentizität, weil der Wadia<br />

die Patina dieser 40 Jahre alten, rausch-<br />

und klirrgezeichneten Aufnahmen teilweise<br />

fast zu entfernen schien. Und<br />

zwar nicht, indem er sie einfach abschliff,<br />

sondern indem er sie in Bedeutungsvolles<br />

(um-)wandelte: feine Farbtupfer hie<br />

und da, die griffige Struktur der Gitarrensaiten<br />

fast an den Fingern spürbar, die<br />

verschiedenen Aufnahmeräume und<br />

-techniken des Albums noch klarer differenzierbar<br />

als sonst.<br />

Im Vergleich mit den anderen Wandlern<br />

dieses Tests erwies sich der Wadia als<br />

der subtilste, anmutigste Kandidat – am<br />

nächsten kam ihm in der Summe aller<br />

Eigenschaften der NuForce, der im Bass<br />

knackiger und dynamischer, dafür aber<br />

auch obenherum etwas kantiger und<br />

weniger farbenprächtig spielte. Die dynamisch<br />

etwas dezentere Gangart, die<br />

unaufdringliche Detailfülle und die unnachahmliche<br />

Fähigkeit, dem Hörer ein<br />

leises „so klingt’s richtig“ zuzuflüstern,<br />

erinnerte frappierend an die großen<br />

Wadia-Klassiker – nur dass die locker<br />

das Zehnfache des 121 kosten konnten.<br />

Um Vergleichbarkeit zu wahren, hörten<br />

die Tester sämtliche DACs in diesem<br />

Test auch an einer analogen Vorstufe –<br />

der überragenden TAD C-2000 von Seite<br />

124. Bei allem Respekt vor der japanischen<br />

Elektronik-Großtat: Wenn der<br />

direkte Weg vom 121 zur Endstufe möglich<br />

ist, sollte man den Preamp links<br />

liegen lassen.<br />

STECKBRIEF<br />

WADIA<br />

WADIA 121<br />

Vertrieb<br />

WBS<br />

0 67 22 / 40 92 86 0<br />

www.<br />

wadia.com<br />

Listenpreis<br />

1550 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 20,5 x 6,5 x 20,5 cm<br />

Gewicht<br />

1,5 kg<br />

DIGITAL IN/OUT<br />

USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />

USB Host: Formate –<br />

Koax/optisch/BNC/AES 2 (BNC+Cinch) / 1 / 1 / 1<br />

Digitalausgang –<br />

AUSGÄNGE<br />

Cinch / XLR / DIN 1 / 1<br />

Pegel regelbar<br />

• + Balance<br />

schaltb. Digitalfilter –<br />

AUSSTATTUNG<br />

Fernbedienung<br />

• (+Laufwerks-Grundfunktionen)<br />

Anzeige kHz / Bit • / –<br />

Software updatefähig •<br />

Besonderheiten<br />

Kopfhörerausgang<br />

EMPFEHLUNG<br />

ANALOGER KLANG<br />

06/12<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅUnverwechselbar sanfter,<br />

selbstverständlicher Klang.<br />

Í –.<br />

DOPPELHERZ: Der DSP mit Wadia-Filtercodes (großer Chip) bildet mit dem ESS-Wandler<br />

(rechts darüber) ein ungewöhnliches, aber sehr effektives Tandem.<br />

Klang Cinch 120<br />

Klang DIN 120<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL 120 PUNKTE<br />

PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />

www.audio.de ›06 /2012 33


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

EXPOSURE 2010S2 DAC UM 1500 EURO<br />

KLASSISCH: Das Exposure-typische Alugehäuse ist vergleichsweise<br />

leicht, aber sehr stabil. Alle Funktionen lassen sich<br />

per Infrarot oder über die Frontplatten-Knöpfe steuern.<br />

Während Wadia mit Ausnahme<br />

weniger Exemplare des sagenumwobenen<br />

Power DAC<br />

keinen einzigen Verstärker gebaut hat,<br />

ist Exposure seit seiner Gründung 1974<br />

in erster Linie Leistungs-Spezialist. Die<br />

Digital-Quellen der Firma – bisher ausschließlich<br />

CD-Player – tragen denn<br />

auch viele Konstruktionsmerkmale der<br />

Exposure-Amps. Etwa die vielfach und<br />

sehr großzügig stabilisierten Betriebsspannungen<br />

sowie diskrete Schaltungen,<br />

wo andere fast sicher ICs eingesetzt<br />

hätten.<br />

Der 2010S2 DAC ist der erste D/A-<br />

Wandler des südenglischen Herstellers<br />

und setzt die Tradition fort: Am Rand der<br />

Hauptplatine stehen ein Dutzend daumendicker<br />

Elkos Spalier, und nach dem<br />

D/A-Wandler beginnt für das Audiosignal<br />

eine chipfreie Zone. Wie es sich für<br />

einen Amp-Experten gehört, ist der Ausgangswiderstand<br />

des Wandlers schön<br />

niedrig. Da der DAC-Chip, ein hochwertiger<br />

Wolfson 8742, einen Onboard-<br />

Lautstärkeregler bietet, macht Expo sure<br />

auch gleich davon Gebrauch und legt<br />

den 2010S2 als DAC-Preamp aus, den<br />

man auch über längere Leitungen direkt<br />

an der Endstufe betreiben kann. Eine<br />

kleine Plastik-Fernbedienung steuert<br />

den Pegel vom Hörplatz aus und beherrscht<br />

praktischerweise auch die<br />

Grundfunktionen vieler Player – solange<br />

deren Bedien-Codes zur RC5-Familie<br />

gehört, was beispielsweise auch auf die<br />

Linn-Netzwerkspieler zutrifft.<br />

Im Hörtest am Linn Sneaky DS, der bekanntlich<br />

serienmäßig ohne Fernbedienung<br />

kommt, konnten die Tester den<br />

Exposure-Drücker folglich als System-<br />

Fernbedienung nutzen. Zum Anschluss<br />

mussten sie das gewohnte Sunwire-<br />

Digitalkabel aber gegen eine andere<br />

Strippe tauschen – der Exposure erlaubt<br />

Koax-Verbindungen nur über BNC-Kupplungen,<br />

die die Briten wegen ihres<br />

korrekten Wellenwiderstands von 75Ω<br />

völlig zu Recht bevorzugen. Nörgler<br />

könnten anmerken, dass man doch wenigstens<br />

einen der drei elektrischen Eingänge<br />

in der universelleren Cinch-Variante<br />

hätte belassen können, aber Exposure<br />

war eben noch nie dafür bekannt,<br />

es jedem recht machen zu wollen. Im<br />

Zweifelsfall sorgt ein Zwischenstecker<br />

(geschätzte zwei Euro günstig) für die<br />

gewünschte Kompatibilität.<br />

MESSLABOR<br />

Die Frequenzgänge des Exposure-DAC (o.<br />

Abb.) sind völlig unauffällig und reichen bei<br />

192kHz Samplingrate bei etwa 50kHz. Der Verlauf<br />

der ersten vier Oberwellen (1) zeigt eine<br />

Vorliebe für ungeradzahligen Klirr, was einen<br />

etwas aufgehellten, betont lebendigen Klang<br />

bewirken kann. Rauschabstand (111dB) und<br />

Ausgangswiderstand (48Ω) sind makellos, der<br />

Jitter am Koax-Eingang (2) mit 163ps hervorragend<br />

gering, mit USB (873ps) deutlich höher.<br />

34<br />

Computer-Audiophile können den Exposure<br />

selbstverständlich auch über USB<br />

anschließen, müssen dann aber eine Besonderheit<br />

berücksichtigen: Unabhängig<br />

von der nativen Abtastrate der spielenden<br />

Datei akzeptiert der 2010S2 ausschließlich<br />

Signale mit 96kHz Sampling.<br />

In der Praxis fällt das gar nicht weiter auf,<br />

weil der angeschlossene Rechner automatisch<br />

eine passende Abtastratenwandlung<br />

durchführt. Die klanglichen<br />

Resultate stehen und fallen dann aber<br />

mit dem dabei verwendeten Verfahren:<br />

Manche Playerprogramme, etwa das<br />

zum Test auf dem Mac verwendete Decibel<br />

(http://sbooth.org/Decibel/) besitzen<br />

eigene, auf Einsatzzweck und<br />

Rechenleistung abstimmbare Algorithmen<br />

und „klingen“ damit am Exposure<br />

signifikant besser als Standardsoftware<br />

à la iTunes.<br />

Selbst mit Dezibel-Unterstützung ließ<br />

sich der USB-Eingang aber nicht so frisieren,<br />

dass er den BNC-Inputs klanglich<br />

den Rang abgelaufen hätte. Der<br />

2010S2 musizierte via Koax einfach fokussierter<br />

und straffer. Und passt damit<br />

perfekt in die Klangtradition der englischen<br />

Marke, die zuletzt mit dem exzelwww.audio.de<br />

›06 /2012


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

zum letzten Takt keine Sekunde lang unentschlossen<br />

oder gar belanglos wirkten.<br />

Dass die DACs von Wadia und<br />

Arcam mit größerem Raum und reicheren<br />

Nuancen aufwarten konnten, nahmen<br />

die Hörer wohlwollend zur Kenntnis<br />

– nach zwei Minuten Musik dachten<br />

sie aber nicht mehr groß darüber nach.<br />

KOMPROMISSLOS: Cinchbuchsen sind für Digitalsignale nicht ideal – Exposure verwendet<br />

stattdessen die elektrisch korrekten BNC-Anschlüsse. Ganz links versteckt sich eine 3,5mm-<br />

Kopfhörerbuchse, die sich über das Menü an der Front ein- und ausschalten lässt.<br />

FAZIT<br />

Bernhard Rietschel<br />

<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />

lenten Vollverstärker 1010 (<strong>AUDIO</strong> 9/11)<br />

Aufsehen erregte. Sehnig und energieprall<br />

spannte der Wandler Rock-Rhythmen<br />

auf, schien an der dynamischen<br />

Struktur zu haften wie ein gutes Sportfahrwerk<br />

am Asphalt. Mit akustischem<br />

Material, etwa Sun Kil Moons traumhaft<br />

sanftem Album „Admiral Fell Promises“,<br />

wirkte der Exposure im direkten Vergleich<br />

schlanker als etwa der NuForce-<br />

DAC, auch das Farbenspektrum des<br />

Engländers hatte eine etwas schlichtere<br />

Note. Die betonte Schnörkellosigkeit<br />

schien aber auf der anderen Seite dem<br />

Timing zugute zu kommen, der inneren<br />

Logik der Gesangs- und Gitarrenphrasen,<br />

die mit großer Selbstverständlichkeit<br />

und zugleich kraftvollem Ausdruck in<br />

den Hörraum strömten.<br />

Äußerlich unscheinbare Aufnahmen wie<br />

die Sun Kil Moon profitierten vom Exposure<br />

am meisten, weil sie vom ersten bis<br />

Der vielseitigere 1500-Euro-DAC,<br />

was Anschlüsse, USB-Fähigkeiten,<br />

aber auch die klangliche Abstimmung<br />

anbetrifft, ist klar der Wadia<br />

121. Sein völlig natürlicher, anmutiger<br />

Klang verleiht ihm eine Sonderstellung<br />

im Markt, die auch der für<br />

sich genommen hervorragende Exposure<br />

nicht gefährden kann. Tempo-<br />

und Timingfans sind mit dem<br />

Briten dennoch bestens beraten.<br />

STECKBRIEF<br />

EXPOSURE<br />

2010S2 DAC<br />

Vertrieb<br />

Convergences-Luscendo<br />

0 27 52 / 47 95 33<br />

www.<br />

exposurehifi.com<br />

Listenpreis<br />

1500 Euro<br />

Garantiezeit<br />

3 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 44 x 9 x 31 cm<br />

Gewicht<br />

5 kg<br />

DIGITAL IN/OUT<br />

USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />

USB Host: Formate –<br />

Koax/optisch/BNC/AES – / 2 / 3 / –<br />

Digitalausgang<br />

1xopt., 1x BNC<br />

AUSGÄNGE<br />

Cinch / XLR / DIN 1 / – / –<br />

Pegel regelbar<br />

•<br />

schaltb. Digitalfilter • (je 5x für SD- und HD-<br />

Samplingraten)<br />

AUSSTATTUNG<br />

Fernbedienung • (+Player-Grundfunktionen)<br />

Anzeige kHz / Bit • / –<br />

Software updatefähig –<br />

Besonderheiten<br />

Kopfhörerausgang<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅKernig-temporeicher, musikalisch<br />

absolut stimmiger<br />

Klang.<br />

ÍÜber USB etwas schwächer.<br />

Klang Cinch 118<br />

Klang XLR –<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

WEISS, WAS ER WILL: Der 2010 besitzt üppige Netzteilreserven, separate Spannungsregler<br />

für sämtliche Schaltungsbereiche und diskrete Analogfilter- und Ausgangsstufen.<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

118 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

www.audio.de ›06 /2012 35


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

ARCAM FMJ D33 UM 3000 EURO<br />

PANZERSCHRANK: Für die Ewigkeit gebaut, für die Zukunft<br />

gewappnet. Umschaltbare Filter erlauben eine Anpassung des<br />

Impulsverhaltens in drei Stufen.<br />

Es gibt Geräte, bei denen man geneigt<br />

ist, sofort seine Garderobe<br />

zu wechseln, um nicht unstandesgemäß<br />

zu erscheinen. Beim Arcam FMJ<br />

D 33 etwa greift man quasi intuitiv zum<br />

Tweed-Jacket und einer sandfarbenen<br />

Hose aus feinstem Cord von Brisbane<br />

Moss – nicht zu vergessen natürlich die<br />

Gummistiefel von Wellington. Selbstredend<br />

dürfen Shortbread und ein Tässchen<br />

Earl Grey nicht fehlen. So gewappnet<br />

kann man Arcam entspannt und mit<br />

einer in vornehmer Zurückhaltung geprägter<br />

Erwartung entgegentreten.<br />

Schließlich hat man es ja nicht mit<br />

irgendeinem gesichtslosen Wandler<br />

unklarer asiatischer Herkunft zu tun –<br />

sondern sozusagen mit einem Vertreter<br />

des höheren britischen HiFi-Adels.<br />

BLACK BOX AUS CAMBRIDGE<br />

Arcam blickt auf eine mittlerweile über<br />

35-jährige Tradition zurück. Und die Engländer<br />

aus Cambridge waren mit der erste<br />

Hersteller, der in den 80er Jahren der<br />

eher verhaltenen Darbietung der in den<br />

damaligen CD-Playern vorhandenen<br />

D/A-Wandler mit einem neuem Konzept<br />

entgegentrat. Mit der Vorstellung der<br />

„Black Box“ war der erste externe D/A-<br />

Wandler geboren – und stellte eine<br />

bedeutsame Weiterentwicklung des<br />

digitalen Klanges dar. Dieses Erbe tritt<br />

nun der FMJ D 33 an und untermauert<br />

seinen hohen Anspruch allein schon<br />

nach der ersten Betrachtung. Säuberlich<br />

aufgeräumt ist nicht nur die massive<br />

Frontplatte, die zwar kein Display vorzuweisen<br />

weiß, aber dafür ihre Linsenknöpfe<br />

ähnlich fein aufreiht wie die Grenadier<br />

Guards ihre acht Knöpfe über<br />

dem Uniformgürtel.<br />

Was das Set-up betrifft, bleibt der Arcam<br />

einfach zu bedienen, zeigt sich trotz des<br />

fehlenden Displays informativ – und im<br />

Innenaufbau frei von Kompromissen,<br />

Gleich zwei massive Ringkerntransformatoren<br />

versorgen jeweils getrennt ihr<br />

analoges bzw. digitales Arbeitsfeld. Beide<br />

Domänen residieren auf einer akribisch<br />

gelayouteten, vierlagigen Platine,<br />

gegenseitige Störungen sind aber schon<br />

deshalb nicht zu erwarten, weil Arcam<br />

potentielle Schleichwege sorgfältig abgekoppelt<br />

hat. Bei der Auswahl der beiden<br />

kanalgetrennten DACs haben die<br />

Arcam-Ingenieure offensichtlich nicht<br />

zu den neuesten, angesagtesten Chips<br />

gegriffen, sondern zu den für ihr Vorhaben<br />

optimal geeigneten: Die PCM1792<br />

von Burr-Brown sind zwar schon ein<br />

paar Jahre auf dem Markt, gehören<br />

klanglich wie preislich aber nach wie vor<br />

zur Elite. Genutzt wird nur der eigentliche<br />

Wandlerteil, den internen Digitalfilter<br />

umgeht Arcam zugunsten eines leistungsfähigeren<br />

externen FPGA (Field<br />

Programmable Gate Array) von Xilinx.<br />

Wer eines Tages nicht nur seinen in die<br />

Tage gekommenen CD-Player durch den<br />

Arcam veredeln möchte, kann die auf<br />

der Festplatte eines PCs oder Macs<br />

schlummernden musikalischen Schätze<br />

per asynchronem USB an den Arcam leiten.<br />

Hier ist der D33 topaktuell, verarbeitet<br />

Samplingraten bis 192kHz und macht<br />

seine eigene Präzisions-Clock zur Herrin<br />

des Datentransfers. 192/24 darf natürlich<br />

auch zu den aus dem Studiobereich<br />

entlehnten, symmetrischen AES/EBU-<br />

Eingängen und zu den klassischen<br />

Cinch-Inputs hereinströmen. Über die<br />

optische TOSLink-Buchse geht's immerhin<br />

bis 96/24 – hier wird meist ein<br />

Sat-Receiver angeschlossen – wer mal<br />

Radio über DVB-S und externen Wandler<br />

gehört hat, versteht, warum.<br />

MESSLABOR<br />

Der Arcam D33 misst sich in jeder Hinsicht<br />

perfekt: Die Frequenzgänge ausgewogen und<br />

breitbandig, die Ausgänge niederohmig (Cinch<br />

47Ω, XLR 140Ω). Der Störabstand zeigt, dass<br />

Arcam die doppelt-differentielle Wandlerbestückung<br />

auch über Cinch voll ausnutzt: Gegenüber<br />

XLR legt Cinch genau die theoretisch möglichen<br />

3dB drauf (112/115dB). Verschwindend<br />

gering ist der Klirr (1), überragend an allen Eingängen<br />

der Jitter (2, USB 165ps, Koax 147ps).<br />

36<br />

www.audio.de ›06 /2012


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

SCRATCH MY BACK: Bis zu acht digitale Eingänge stehen zur Verfügung, als Besonderheit<br />

leistet sich der Arcam gleich zwei USB-Pforten. Eine davon, elektrisch isoliert, lässt hochfrequentes<br />

Störfeuer vom PC außen vor, ist dafür aber langsamer.<br />

Eine weitere interessante Option ist der<br />

iPod-Anschluss, bei dem der Arcam sich<br />

direkt um die Wandlung kümmert – so<br />

findet bei Bedarf eine verlustfreie, höchswertige<br />

Anbindung der iGeräte statt.<br />

Der Arcam zeigte sich im anschließenden<br />

Hörvergleich als besonders feinfühlig,<br />

leichtfüssig agierender Wandler.<br />

Bill Callahans Stimme in „Blood Red<br />

Bird“ (aus „Red Apple Falls“, Drag City)<br />

intonierte er mit eindringlicher Verve<br />

und zartem Schmelz. Er öffnete eine beinahe<br />

grenzenlos breite Bühne und intonierte<br />

mit einer Eindringlichkeit, dass<br />

man das Gefühl hatte, sich nicht vor der<br />

Musik zu befinden, sondern schlicht mittendrin.<br />

Besonders wenn die Filterstellung<br />

2 des Arcam-eigenen Digitalfilters<br />

in Verwendung kam, gewann der Bassbereich<br />

an Kontur und Tempo, stillsitzen<br />

war dann quasi unmöglich. Zwar wurde<br />

der Hochtonbereich dadurch ein wenig<br />

gedeckelt, aber dies führte lediglich zu<br />

einem sanfteren Gesamtbild, ohne das<br />

auch nur ein Quentchen an Information<br />

verloren ging. Bei Sujfan Stevens’ „The<br />

Age of Adz“ aus dem gleichnamigen Album<br />

(Rough Trade) verlor der Arcam nie<br />

die Übersicht, sondern blieb stets kontrolliert<br />

und stellte die gigatische, permanent<br />

in Bewegung befindliche Kullisse<br />

aus unzähligen Instrumentierungen mit<br />

stoischer Ruhe und gleichzeitiger piekfeiner<br />

Tiefenstaffelung dar. Bemerkenswert,<br />

wie die Stimmwiedergabe von der<br />

Fähig keit des Arcam profitierte, ein<br />

tiefreichen des, voluminöses und dennoch<br />

akkurates Bassfundament bereit<br />

zu stellen. Auch bei Bill Callahans „Drover“<br />

(von „Apoca lypse“) bewies er seine<br />

Klasse, als er mit groovendem Tiefbass<br />

und einer frappierenden Rhythmik<br />

dem Autor ein seliges Lächeln auf das<br />

Gesicht zauberte.<br />

STECKBRIEF<br />

Vertrieb<br />

ARCAM<br />

FMJ D33<br />

GP Acoustics<br />

0231/ 9860-320<br />

arcam.de<br />

3000 Euro<br />

5 Jahre<br />

43,3 x 11 x 37 cm<br />

6,2 kg<br />

www.<br />

Listenpreis<br />

Garantiezeit<br />

Abmessungen B x H x T<br />

Gewicht<br />

DIGITAL IN/OUT<br />

USB Host / Stream/iPod<br />

Koax/optisch/BNC/AES 2 / 2 / – / 1<br />

Digitalausgang –<br />

AUSGÄNGE<br />

Cinch / XLR / DIN 2 / 1<br />

Pegel regelbar – / –<br />

– / 2 (Class1 + 2) / •<br />

schaltb. Digitalfilter 2 / zusätzlich zum Standardfilter<br />

AUSSTATTUNG<br />

Fernbedienung • (+iPod-Grundfunktionen)<br />

Anzeige kHz / Bit • / –<br />

max. Abtastrate 96kHz optisch, 192kHz S/<br />

PDIF sowie über asynchrones<br />

USB<br />

Besonderheiten<br />

2 unterschiedliche USB-<br />

Eingänge (Class1 + 2)<br />

06/12<br />

EMPFEHLUNG<br />

NEUTRALITÄT & DYNAMIK<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅKonturierter, ultrasauberer,<br />

bärig-kräftiger Klang, neutral<br />

und dennoch mitreißend.<br />

Í Keine Lautstärke regelung.<br />

WIE AUF DEM SILBERTABLETT: Das USB-Interface von XMOS arbeitet hochpräzise,<br />

verleiht dieser Anschlussvariante ihren besonderen Charme. Arcam reicht die gewandelten<br />

Signale wahlweise symmetrisch oder über zwei Cinch-Ausgänge weiter.<br />

Klang Cinch 125<br />

Klang XLR 125<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL 125 PUNKTE<br />

PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />

www.audio.de ›06 /2012 37


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

NUFORCE DAC-9 UM 1800 EURO<br />

STERNENKREUZER: Designpreisverdächtig und reduziert im<br />

Auftritt – beim NuForce trifft Schlichtheit auf edle Technik.<br />

Wenn es für futuristisches Design<br />

einen Preis gäbe, er würde<br />

definitiv an den NuForce<br />

DAC-9 gehen. Im Jahre 2005 gegründet<br />

und in Milpitas/Kalifornien beheimatet,<br />

gehört es zur Philosophie des Unternehmens,<br />

nicht nur die Ohren, sondern auch<br />

die Augen seiner Kunden zu umschmeicheln.<br />

Bei vielen Herstellern schlägt eine<br />

solche Firmenpolitik tiefe Wunden<br />

auf dem Konto des Käufers – nicht so bei<br />

NuForce: Was hier für das aufgerufene<br />

Geld geboten wird, ist geradezu verlockend,<br />

um das Wort günstig außen vor<br />

zu lassen. Und bildschön anzuschauen<br />

dazu – in seiner minimalistischen, kantigen<br />

Quaderform ist der DAC-9 ein echter<br />

Blickfang.<br />

Technisch betrachtet ist der NuForce<br />

erst einmal nur ein D/A-Wandler – der einem<br />

PC oder Mac aber zu einer klanglichen<br />

Performance verhilft, wie sie<br />

Computern aufgrund ihrer unzähligen internen<br />

Störfelder für gewöhnlich systembedingt<br />

verwehrt bleibt. Diese Störfelder<br />

streuen nicht nur direkt auf den<br />

Analogeingang ein, sondern behindern<br />

auch indirekt eine präzise Wandlung, indem<br />

sie den Datentakt durcheinanderbringen<br />

– also jenen gefürchteten Jitter<br />

erzeugen, der wiederum für hörbar<br />

schlechteren Klang verantwortlich ist.<br />

Dank eines aktuell erhältlichen USB-<br />

Upgrades ist beim DAC-9 das Auslesen<br />

der Daten ab sofort auch in 192 kHz / 24<br />

bit möglich – das beweist die Zukunftsfähigkeit<br />

dieses Wandlers.<br />

Wie jeder andere hochmoderne Wandler<br />

bietet er seine Dienste übrigens nicht<br />

nur CD-Playern an (deren eigene Wandler<br />

eventuell nicht mehr auf der Höhe der<br />

Zeit sind), sondern durchaus auch anderen<br />

digitalen Zuspielern – etwa aus dem<br />

gerade sehr angesagten Streaming-<br />

Bereich. So pusht der NuForce zum Beispiel<br />

die in weiten Kreisen beliebte<br />

Squeezebox Touch zu einem ganz und<br />

gar verblüffenden Auftritt – den man<br />

sich ein bisschen so vorstellen darf, als<br />

würde man einem Kleinwagen einen<br />

megafeurigen, nach Drehzahl gierenden<br />

V6-Cosworth-Triebwerk aus dem Motorsport<br />

einbauen.<br />

VIELSEITIGKEIT PAR EXCELLENCE<br />

Wer mehr digitale Quellen hat, als der<br />

NuForce verwalten kann, macht etwas<br />

falsch: Mit ihrem berührungsempfindlichen<br />

Display erlaubt die amerikanische<br />

Bit-Zentrale ein bequemes Umschalten<br />

zwischen sechs Eingängen. Neben<br />

einem optischen sowie zwei koaxialen<br />

Entrées kann der Besitzer eines DAC-9<br />

auch den digital-symmetrischen Eingang<br />

(AES/EBU-Studiostandard) und<br />

sogar den eher seltenen, aber aufgrund<br />

seiner hervorragenden elektrischen<br />

Eigenschaften optimalen BNC-Eingang<br />

nutzen. Experimentieren ist hierbei nicht<br />

nur erlaubt, sondern wird sogar ausdrücklich<br />

empfohlen.<br />

Und wer nach einem langen Arbeitstag<br />

zu später Stunde nicht unbedingt die<br />

Nachbarn oder die Umgebung mitbeschallen<br />

mag, der wird sich beinahe<br />

spitzbübisch über den im DAC-9 vollkommen<br />

eigenständig aufgebauten<br />

Kopf hörerverstärker freuen. Über einen<br />

an der Vorderfront leicht zugänglichen<br />

Drehregler erfolgt die Lautstärkejustierung,<br />

mit einem satten Einrastgeräusch<br />

lässt sich der Headphone-Amp darüber<br />

auch ganz abschalten. In friedlicher Eintracht<br />

residieren eine 6,3-Millimeter- sowie<br />

eine 3,5mm-Klinkenbuchse nebeneinander,<br />

wobei letztere auch als zusätzlicher<br />

digitaler Eingang dienen kann.<br />

MESSLABOR<br />

Während die Frequenzgänge sehr breitbandig<br />

und ansonsten völlig unauffällig sind, zeigen<br />

Ausgangsspannung (4/8V über Cinch/BNC)<br />

und -widerstand (1,4 (!)/47Ω) des DAC9, dass<br />

der Hersteller es mit der Vorstufenfunktion<br />

mehr als ernst meint. Der Klirr ist niedrig mit<br />

nicht ganz idealem Verlauf (1). Eher durchwachsen<br />

die Jittermessung über den (nicht asynchronen)<br />

USB-Eingang (1300ps); über Koax ist<br />

der Jitter deutlich geringer (311ps, Bild 2).<br />

38<br />

www.audio.de ›06 /2012


Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />

schen Charakter zu verfallen. Lediglich<br />

eine leichte Unentschlossenheit im Tempo<br />

ließ ihn im direkten Vergleich zur Konkurrenz<br />

nervöser wirken. Allerdings verschwand<br />

dieser Eindruck beim Anschluss<br />

direkt an die Endstufe über XLR<br />

– dann wirkte das Klangbild erhaben und<br />

von Weite geprägt.<br />

MAY THE FORCE BE WITH YOU: Über seine beiden XLR-Triebwerke beherrscht der<br />

NuForce jede Endstufe – eine Anschlussoption, die unbedingt ausprobiert werden sollte.<br />

Von den Digitaleingängen überzeugte BNC am meisten.<br />

FAZIT<br />

Fritz I. Schwertfeger<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

FREIRAUM: Allzu beengt geht es beim<br />

DAC-9 nicht zu. Der gekapselte rote<br />

Transformator hält artig Abstand zur<br />

empfindlichen Elektronik – recht so!<br />

Wer nicht unbedingt noch analoge<br />

Quellen verwalten<br />

will, kann sich mit dem<br />

DAC9 eine separate Vorstufe<br />

sparen – dank kräftiger<br />

Ausgangsstufen und digitaler<br />

Pegelregelung befeuert<br />

der NuForce Aktivboxen<br />

und Endstufen am allerliebsten<br />

direkt.<br />

Um all dies zu ermög lichen,<br />

muss auf technischer Seite<br />

ordentlich geklotzt werden.<br />

Entsprechend hochwertige<br />

Zutaten verbauten die Ingeniere<br />

von NuForce in den<br />

DAC-9 – eine aufwändig geregelte<br />

Stromversorgung<br />

zum Beispiel, oder im Parallelbetrieb<br />

arbeitende DA-<br />

Wandler vom Typ PCM<br />

1798 aus dem Hause Texas<br />

Instruments.<br />

Im Hörvergleich offenbarte<br />

der NuForce eine direkte, erfrischende<br />

Gangart. Die<br />

Stimme von Tori Amos in „I<br />

Can See New York“ (aus<br />

„Scarlets Walk“) betörte<br />

durch schillernden Farbenreichtum,<br />

gepaart mit der<br />

bildhaften Lupenreinheit<br />

eines Diamanten. Die Bassläufe<br />

waren schnell, trocken<br />

und präzise, ließen<br />

aber das finale Quentchen<br />

Tiefe vermissen. Bei „The<br />

Greatest Story Ever Told“ von<br />

Bill Wells & Aidan Moffat eröffnete<br />

der NuForce Einblick in allerletzte Details,<br />

ohne dabei in einen nervig analyti-<br />

Der Arcam sowie der NuForce sind<br />

zugegeben zwar keine günstigen,<br />

aber dafür äußerst reizvolle und<br />

tonal exzellente Vertreter ihrer<br />

Gattung. Der Amerikaner bietet eine<br />

zum experimentieren einladende<br />

Anschlussvielfalt und wildert<br />

nebenbei im Vorstufen- und Kopfhörerverstärkersegment.<br />

Der Arcam<br />

wird für unvergesslichen Musikgenuss<br />

sorgen, promised!<br />

STECKBRIEF<br />

NUFORCE<br />

DAC-9<br />

Vertrieb<br />

Higoto GmbH<br />

0201 / 83 25 82 5<br />

www.<br />

digital-highend.de<br />

Listenpreis<br />

1800 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 22 x 6 x 40 cm<br />

Gewicht<br />

3,2 kg<br />

DIGITAL IN/OUT<br />

USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />

Koax/optisch/BNC/AES 2 (BNC + Cinch) / 2 / 1 / 1<br />

Digitalausgang –<br />

AUSGÄNGE<br />

Cinch / XLR / DIN 1 / 1 / –<br />

Pegel regelbar<br />

•<br />

schaltb. Digitalfilter – / –<br />

AUSSTATTUNG<br />

Fernbedienung<br />

• (+Player-Funktionen)<br />

Anzeige kHz / Bit • / –<br />

Software updatefähig •<br />

Besonderheiten<br />

Durch Hardware Upgrade im<br />

USB Bereich 192/24 möglich,<br />

sonst nur 96/24<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅKraftvoller, präsenter<br />

Klang, dabei unaufdringlich<br />

mit jeder Datenquelle.<br />

Í USB-Wiedergabe wenig<br />

komfortabel.<br />

Klang Cinch 120<br />

Klang DIN 120<br />

Ausstattung<br />

sehr gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

120 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

www.audio.de ›06 /2012 39


Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />

KLANG-GIGANTEN<br />

Als erstes verstärkendes Gerät in einer Signalkette spielen Phono-Vorstufen eine entscheidende<br />

Rolle beim Klang. Zudem bieten viele Exemplare die Möglichkeit, den Computer mit Musik via USB<br />

zu füttern – etwa, um LP-Schätze auch für die digitale Welt flott zu machen. Um bei all diesen<br />

Prozessen die Kontrolle zu behalten, empfehlen sich Modelle mit Pegelsteller – zum Beispiel diese<br />

drei Neulinge von Dynavox, Pro-Ject und Rega.<br />

■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />

TEST<br />

Drei USB-Phono-Preamps mit Pegelsteller<br />

DYNAVOX UPR-2.0 90 €<br />

PRO-JECT PHONO BOX USB V 155 €<br />

REGA FONO MINI A2D 130 €<br />

40 www.audio.de ›06 /2012


Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />

Die Klangqualität einer Anlage ist<br />

maximal nur so gut wie jene des<br />

schlechtesten Gerätes in der<br />

Sig nalkette. Diese Regel bekommen angehende<br />

Tontechnikstudenten so früh<br />

wie möglich eingetrichtert, und auch<br />

HiFi-Fans sollten sich immer mal wieder<br />

daran erinnern. Der erste Baustein eines<br />

Systems – stets die Quelle – spielt dabei<br />

die mit Abstand wichtigste Rolle, da dieser<br />

das Signal am deutlichsten prägt. Im<br />

Aufnahmestudio bildet diesen Baustein<br />

die Kombination aus Mikrofon und Preamp.<br />

Letzterer übernimmt einen schwierigen<br />

Job: Er muss das extrem leise Signal<br />

des Mics auf Line-Pegel anheben,<br />

was je nach Mikrofon-Typ eine Verstärkung<br />

von bis zu 60dB bedeutet. Um ungewolltes<br />

Rauschen zu vermeiden, muss<br />

daher ein technisch hochwertiger Vorverstärker<br />

nach dem Tonwandler stehen.<br />

Die selbe Regel gilt auch im Zusammenhang<br />

mit Plattenspielern. Tonabnehmer<br />

liefern Signale zwischen 0,1-0,5 mV bei<br />

MC- und 1-5 mV bei MM-Systemen.<br />

Phonovorverstärker entzerren dann nicht<br />

nur das Vinyl-Signal (RIAA-Kurve), sondern<br />

verstärken selbiges auf die gewünschte<br />

Zielspannung. Diese beträgt<br />

etwa 500 mV, was einen Verstärkungsfaktor<br />

von mindestens 100 bedeutet (bei<br />

MCs sogar 1000). Genau bei diesem<br />

kritischen Vorgang trennt sich logischerweise<br />

die Spreu vom Weizen.<br />

Viele moderne Vollverstärker besitzen –<br />

wenn überhaupt – Phono-Eingänge, bei<br />

denen man klangliche Abstriche in Kauf<br />

nehmen muss. Wer das Beste aus<br />

seinem Plattenspieler holen will, greift<br />

daher gleich zu einem externen Phonovorverstärker.<br />

Hervorragend klingende<br />

Geräte wie der NAD PP3 oder der<br />

Furutech GT40 sind preiswert und können<br />

dank integriertem A/D-Wandlerchip<br />

Musik direkt in den Computer schicken<br />

– im Zeitalter von Netzwerkplayern und<br />

Co. ist das ein praktisches Feature, um<br />

seine LP-Schätze in digitaler Form auch<br />

drahtlos zu genießen.<br />

Das größte Manko vieler dieser Helferlein<br />

ist indes die fehlende Möglichkeit,<br />

den Pegel des digitalen Ausgangs signals<br />

anzupassen. Besonders bei lauten<br />

Maxi-Singles kommen einige USB-Chips<br />

hörbar an ihre Grenzen. Denn wenn das<br />

Signal bei der digitalen Wandlung zu laut<br />

ist, dürfte jedem klar sein, was passiert:<br />

Es übersteuert – und zwar nicht mit einer<br />

warmen Sättigung (wie man sie aus der<br />

analogen Welt kennt), sondern mit grausig<br />

klingendem, digitalem Clipping. Abhilfe<br />

schaffen Phono-Kistchen mit integriertem<br />

Pegelsteller, der die Lautstärke<br />

anpasst, bevor das Signal in den Computer<br />

gelangt. Unsere drei Testkandidaten<br />

von Dynavox, Pro-Ject und Rega weisen<br />

genau diese Fähigkeit auf.<br />

ALLESKÖNNER<br />

Der Dynavox UPR-2.0 überrascht mit<br />

einer Anschlussvielfalt, die ihn zum echten<br />

One-Box-Wonder macht: Musik lässt<br />

sich zum Beispiel über einen Kopfhörerausgang<br />

(Mini-Klinke) auf ein Headset<br />

holen – das hilft, zu später Stunde den<br />

Hausfrieden zu bewahren. Neben dem<br />

obligatorischen Line-Out und Phono-In<br />

ist auch ein Line-Eingang an Bord. Dabei<br />

haben die Entwickler die Cinch-Eingangsbuchsen<br />

doppelt belegt. Der Signaltyp<br />

ist mittels eines Schalters wahlweise<br />

auf Phono oder Line umschaltbar.<br />

Doch aufgepasst: Wird das Knöpfchen<br />

auf „Phono” gestellt, wenn gerade<br />

ein Line-Signal anliegt (etwa<br />

eines CD-Spielers), wird<br />

dieses um ein Vielfaches<br />

verstärkt!<br />

Als einziges Gerät verfügt<br />

der Dynavox über<br />

eine optische Pegel-<br />

Anzeige. Zugegeben:<br />

Zwei kleine LEDs<br />

ermöglichen zwar<br />

keine ultra-präzise<br />

Einstellung, aber ein<br />

rotes Lämpchen signalisiert<br />

immerhin, wenn<br />

Übersteuerungen auftreten.<br />

Dann kommt der Pegelsteller<br />

zum Einsatz, der übrigens<br />

einzig beim Dynavox nicht nur auf<br />

das digitale, sondern auch auf das analoge<br />

Ausgangssignal wirkt.<br />

Musik gelangt via USB in den Mac oder<br />

PC – mit einer Qualität von maximal<br />

48kHz bei 16bit. Um unter Windows korrekt<br />

erkannt zu werden, benötigt der Dynavox<br />

Treiber, die der Hersteller (krass!)<br />

auf einer Mini-Disc mitliefert – aber auch<br />

zum Download im Internet bereitstellt.<br />

MESSLABOR<br />

Der Frequenzgang des Pro-Ject (links) verläuft ausgewogener als<br />

der des Dynavox (mitte) und des Rega (rechts). Mit 101db/12,2mV<br />

für MM/MC-Systeme besitzt der Pro-Ject eine beachtliche Übersteuerungsfestigkeit.<br />

Auch der Störabstand erzielt mit 84/81dB exzellente<br />

Werte. Der Ausgangswiderstand beträgt 100 kOhm. Der<br />

Dynavox verfügt mit 41,1 dB über die größte Verstärkung im Testfeld.<br />

Die Messung der Ausgangslast ergab einen Wert von 509<br />

kOhm. Der Rauschabstand beträgt 75 zu 73 dB; Der Rauschabstand<br />

des Rega beläuft sich auf 80 zu 77 dB. Die maximale Verstärkung<br />

liegt bei 40,4 dB, die Übersteuerungsfestigkeit bei 73 dB.<br />

Fotos: Archiv, MPS, Selyutina Olga – Shutterstock.com<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

41


Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />

SOLIDE UND SMART<br />

Nicht so bei den zwei Winzlingen von<br />

Pro-Ject und Rega: Die Kontrahenten<br />

des Dynavox sind Plug & Play-fähig – benötigen<br />

also keine zusätzlichen Treiber.<br />

Der Pro-Ject macht dank seines massiven<br />

Metall-Gehäuses den solideren Eindruck<br />

als seine zwei federleichten Kontrahenten.<br />

Auch bietet er als einziges Gerät<br />

im Testfeld die Möglichkeit, neben<br />

MM- auch MC-Tonabnehmer zu nutzen.<br />

Alternativ zum Plattenspieler lässt sich<br />

ein externer Zuspieler mit Line-Level<br />

über Mini-Klinke einschleifen und mit einem<br />

Drucktaster auf der Front anwählen.<br />

Das gewandelte Signal gelangt anschließend<br />

über den Mini-USB-Anschluss in<br />

den PC oder MAC. Dabei unterstützt die<br />

Phono Box USB V Abtastraten von bis zu<br />

48kHz bei 16bit.<br />

Alphabetisch letzter im Bunde ist der<br />

neue Fono Mini A2D vom englischen<br />

Hersteller Rega. Eher spartanisch sind<br />

seine Anschlussmöglichkeiten: Neben<br />

einem Phono-Eingang hat er lediglich<br />

noch einen Line- und USB-Ausgang mit<br />

an Bord. Nichts für Wurstfinger ist das<br />

winzig kleine Drehpoti, mit dem man das<br />

USB-Signal anpassen kann. Das Lautstärke-Poti<br />

zeigt – wie auch beim Pro-<br />

Ject – nur über den digitalen USB-Ausgang<br />

Wirkung. Da, <strong>anders</strong> als beim Dynavox,<br />

eine optische Anzeige fehlt, ist<br />

der Signalpegel nur durch Ablesen im<br />

Software-Programm einstellbar. Wie bei<br />

den zwei anderen Testkandidaten kommt<br />

DYNAVOX UPR-2.0<br />

UM 90 EURO<br />

Als Laufwerk für den Dynavox (wie auch<br />

für die zwei anderen Probanden) kam der<br />

neue RP6 von Rega zum Einsatz (Test:<br />

<strong>AUDIO</strong> 5/12). Schon nach kurzer Zeit<br />

waren im direkten A/B-Vergleich Unterschiede<br />

im Klang der drei Kandidaten hörbar.<br />

Im Gegensatz zu seinen zwei Kollegen<br />

wirkte der Dynavox (etwa bei „Camptown<br />

Races” von Dave Brubeck, aus „Gone<br />

With The Wind”, Waxtime) spürbar höhenbetont.<br />

Die Klavierparts klangen luftig,<br />

wobei der UPR-2.0 es nie auf die Spitze<br />

trieb. Gekonnt nutzte er diese Extraportion<br />

Frische auch bei Jeanette Lindströms<br />

„We Would” („Attitude & Orbit Control”).<br />

Mühelos erkennbare Details wie Atemgeräusche<br />

unterstrichen den feinauflösenden<br />

Charakter des Gerätes. Im unteren Frequenzbereich<br />

gefiel der satte Bass: Randi<br />

Tytingvags ohnehin schon exzellentes<br />

Album „Grounding” (siehe S. 62) machte<br />

über das USB-Kistchen gleich noch mehr<br />

Spaß. So stellte sich bei „Paper Tiger”<br />

dank der markanten Basslinie bereits nach<br />

den ersten Takten gute Laune ein.<br />

PRO-JECT PHONO BOX USB V<br />

UM 155 EURO<br />

Der Grundklang des Pro-Ject war dem<br />

des Dynavox ähnlich. Doch im Gegensatz<br />

zu seinem günstigeren Mitstreiter legte<br />

die Phono Box USB V qualitativ noch eins<br />

drauf: Die Abbildung fiel großräumiger<br />

und noch feinzeichnender aus, was die<br />

kleine Box (etwa bei Michel Legrands Album<br />

„Legrand Jazz”, Waxtime) mit Bravour<br />

bewies: Die einzelnen Instrumente<br />

standen bei „Rosetta” souverän im Raum,<br />

ohne sich von einander zu entfernen. Das<br />

virtuose Spiel der Blechbläser lebte über<br />

den Pro-Ject richtig auf, und die ganze<br />

Dynamik dieser grandiosen Platte kam<br />

zum Vorschein. Beim nächsten Track<br />

„Blue And Sentimental” erstaunte die<br />

detailreiche Wiedergabe: Hall bildet der<br />

Pro-Ject im Vergleich zum Dynavox eine<br />

Idee natürlicher ab. Sogar die Vibrationen<br />

vom Blättchen des Saxophonmundstücks<br />

waren nun hörbar. Die definiertere Tieftonwiedergabe<br />

überzeugte besonders bei<br />

basslastigen Old-School-Klassikern wie<br />

bei der Single „Super Rappin’” von Grandmaster<br />

Flash.<br />

REGA FONO MINI A2D<br />

UM 130 EURO<br />

Wer eine ausgewogenere Wiedergabe bevorzugt,<br />

liegt beim Rega richtig. Denn <strong>anders</strong><br />

als beim Dynavox klang es mit dem<br />

Fono Mini A2D deutlich neutraler und<br />

gleichzeitig feinauflösender. Das merkten<br />

die <strong>AUDIO</strong>-Tester vor allem bei der<br />

merklich breiteren Stereo-Abbildung. Besonders<br />

bei Aufnahmen mit akustischen<br />

Instrumenten ergab dies einen detailreicheren<br />

Höreindruck. Ein gutes Beispiel<br />

dafür ist Ralf Illenbergers Album „Red<br />

Rock Journeys” (Stockfisch): Besonders<br />

„Joy” avancierte mit seiner verträumten<br />

Gitarre zum Hörtest-Liebling. Der Bass<br />

klang insgesamt dünner als der seiner Mitstreiter,<br />

weshalb es stellenweise leicht distanziert<br />

tönte. Anderseits passte genau<br />

diese unaufgeregte Art im Spiel des Rega<br />

bei Klassik-Aufnahmen gut zur Musik: Die<br />

Ouvertüre aus „Ein Sommernachts traum”<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy (zu finden<br />

auf der <strong>AUDIO</strong>-LP „Vinyl Masters Vol.<br />

1“) klang mit dem Fono Mini A2D derart<br />

natürlich, dass man das Gefühl bekam,<br />

mitten im Konzertsaal zu sitzen.<br />

42<br />

www.audio.de ›06 /2012


Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />

auch im Rega ein Standard-USB-Chip<br />

zum Einsatz, der eine Aufnahmequalität<br />

von maximal 48kHz bei 16bit zulässt.<br />

Einen An-/Aus-Schalter besitzt der Rega<br />

übrigens nicht: Sobald man das im Lieferumfang<br />

enthaltene Netzteil anschließt,<br />

startet das Gerät. Beim Pro-Ject wie<br />

auch beim Dynavox geschieht das hingegen<br />

erst nach Knopfdruck – wobei beim<br />

Dynavox leider kein Netzteil beiliegt. Dafür<br />

kann er als einziges Gerät im Test den<br />

Saft auch über USB erhalten.<br />

FAZIT<br />

Alexandros Mitropoulos<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

STECKBRIEF<br />

TESTSIEGER<br />

PHONO-VERSTÄRKER<br />

DYNAVOX PRO-JECT REGA<br />

UPR-2.0 PHONO BOX USB V FONO MINI A2D<br />

Vertrieb<br />

Sintron GmbH<br />

072 29 / 18 29 98<br />

ATR<br />

02 08 / 88 26 60<br />

TAD<br />

0 8052 / 95 73 27 3<br />

www. dynavox-audio.de audiotra.de rega-audio.de<br />

Listenpreis 90 Euro 155 Euro 130 Euro<br />

Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre<br />

Maße B x H x T 10,3 x 3,6 x 11,5 cm 10,3 x 3,6 x 11,5 cm 10 x 3 x 12,5 cm<br />

Gewicht 350 g 580 g 320 g<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC • / – • / • (umschaltbar) • / –<br />

Eingänge Cinch / XLR 1/0 1/0 1 / 0<br />

Ausgänge Cinch / XLR 1/0 1/0 1 / 0<br />

Kopfhörer • – –<br />

FUNKTIONEN<br />

Fernbedienung – – –<br />

A/D-Wandler • (max. 48kHz/16bit) • (max. 48kHz/16bit) • (max. 48kHz/16bit)<br />

Lautstärkeregelung • • •<br />

Pegelanzeige • – –<br />

Besonderheiten USB-Powered – –<br />

06/12<br />

Ob klassisch als Phono-Vorstufe<br />

oder als Schnittstelle, um Vinyl zu<br />

digitalisieren: Diese drei Testkandidaten<br />

erledigen beide Jobs vorzüglich.<br />

Der Pro-Ject gefiel mit seinem<br />

warmen Ton am besten, auch<br />

der Rega konnte mit aufgeräumtem<br />

Klang überzeugen. Und der<br />

Dynavox? Ein echtes Multitalent.<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅOptische Pegelanzeige, ÅDynamischer Klang, MM-/ ÅAusgewogener, detailreicher<br />

Lautstärkeregler auch analog MC-tauglich, schweres<br />

Klang.<br />

nutzbar, Kopfhörerausgang. Gehäuse, gute Haptik, Plug & Í Lautstärkepotentiometer<br />

Í Kein Netzteil im Lieferumfang<br />

enthalten,Treiber-Instal-<br />

Í Etwas knapper Rausch-<br />

Play-fähig.<br />

ist etwas klein und schwergängig,<br />

kein An-/Aus-Knopf.<br />

lation unter Windows nötig. abstand bei MC.<br />

Klang Cinch / XLR 85 / – 92 / – 90 / –<br />

Ausstattung überragend überragend befriedigend<br />

Bedienung sehr gut sehr gut gut<br />

Verarbeitung gut sehr gut sehr gut<br />

KLANGURTEIL 85 PUNKTE 92 PUNKTE 90 PUNKTE<br />

PREIS/LEISTUNG SEHR GUT SEHR GUT SEHR GUT<br />

RATGEBER: VINYL-DIGITALISIEREN<br />

DER ANSCHLUSS<br />

Bis auf den Dynavox unter Windows<br />

sind unsere drei Testgeräte Plug & Playfähig,<br />

was eine zusätzliche Treiberinstallation<br />

überflüssig macht. Nachdem die<br />

Phono-Vorstufe per USB mit dem PC<br />

verbunden wurde, muss in der Systemsteuerung<br />

das Gerät festgelegt werden.<br />

Aus der Liste der zur Verfügung stehenden<br />

Komponenten wählt man den Eintrag<br />

namens „USB Codec” aus. Mit<br />

einem Klick darauf stellt man den Eingang<br />

„scharf”, und der Aufnahme steht<br />

(fast) nichts mehr im Weg.<br />

DIE SOFTWARE<br />

Denn um überhaupt aufnehmen zu können,<br />

benötigt man ein entsprechendes<br />

Software-Programm. Der Redaktions-<br />

Liebling ist Audacity (PC/MAC): Effekte,<br />

um Vinyl-Aufnahmen nachträglich zu bearbeiten<br />

– beispielsweise um Rauschen<br />

oder Klicks zu entfernen – hat Audacity<br />

nämlich bereits an Bord. Außerdem sind<br />

in der neuesten Version 2.0 viele nützliche<br />

Funktionen hinzugekommen, die<br />

das Arbeiten mit dem Programm noch<br />

angenehmer gestaltet.<br />

DAS POTENTIOMETER<br />

Das „Problem” bei Schallplatten besteht<br />

darin, dass es früher keinen genormten<br />

Lautstärke-Wert für das Mastern gab,<br />

wie er heute bei CDs Standard ist. Je<br />

nach Land und Presswerk entstanden<br />

daher unterschiedlich laute Scheiben.<br />

Um beim Digitalisieren Herr der Lage zu<br />

bleiben (vor allem aber, um Übersteuerungen<br />

zu vermeiden), kommen also<br />

Pegelsteller zum Einsatz. Die Lautstärke<br />

wird vor der A/D-Wandlung gesenkt,<br />

und Übersteuerungen (siehe Bild oben)<br />

gehören damit der Vergangenheit an.<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

43


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

KLEINER MACHEN, LEUTE<br />

Bei Heimkino gilt oft: je größer die Boxen, desto teurer. Dabei suchen besonders anspruchsvolle<br />

Besitzer edler Flat-TVs eine smarte, unauffällige 5.1-Lösung. Voilà – auch renommierte Hersteller<br />

wie B&W und Canton können ihre Satelliten schrumpfen.<br />

■ Text: Malte Ruhnke (Teufel, B&W, Elipson, Einleitung),<br />

Fritz I. Schwertfeger (Canton, Heco)<br />

TEST<br />

Surround-Sets mit Mini-Satelliten<br />

HECO AMBIENT 5.1A 700 €<br />

CANTON MOVIE 160 720 €<br />

TEUFEL CUBYCON 2 1300 €<br />

B&W MT-50 1575 €<br />

ELIPSON PLANET M + PLANET SUB 1800 €


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

Fotos: Archiv, MPS, photobank.ch – Shutterstock.com<br />

Ein wohlbekannter amerikanischer<br />

Hersteller von Surround-Anlagen<br />

hat es vorgemacht: Die 5.1-Sets<br />

mit den kleinsten Satelliten sind die<br />

edelsten und begehrtesten, und das<br />

macht ja angesichts des Trends zu immer<br />

flacheren Fernsehern auch Sinn. Da<br />

wollen die renommierten Lautsprecherhersteller<br />

natürlich nicht nachstehen<br />

und züchten auch ihre edlen Sets immer<br />

mehr auf Miniaturisierung und Wohnzimmerintegration.<br />

MINIATUR UND GRENZE<br />

Indes: Beliebig klein lassen sich auch die<br />

Satelliten eines 5.1-Sets nicht bauen.<br />

Der Sub kann zwar die tiefen Frequenzen<br />

übertragen, die viel Membranfläche<br />

und Luftverschiebevolumen erfordern<br />

und vom menschlichen Gehör wegen<br />

ihrer langen Schwingungsdauer praktisch<br />

nicht geortet werden können. Er<br />

darf deshalb – mit raumakustischen Einschränkungen,<br />

damit er nicht dröhnt<br />

oder phasig klingende Auslöschungen<br />

produziert – quasi überall platziert werden.<br />

Doch spätestens bei etwa 200 Hz<br />

hört dieses psychoakustische Phänomen<br />

auf und der Sub droht, vom Gehör<br />

doch geortet zu werden.<br />

Eine gewisse Mindestgröße an Satelliten<br />

und deren Mitteltönern ist also physikalisch<br />

geboten, denn auch Frequenzen<br />

zwischen 200 und 500 Hz erfordern<br />

noch eine nennenswerte Luftbewegung.<br />

Um genug Membranfläche und<br />

Volumen dafür bereitzustellen, hat jeder<br />

Hersteller einen anderen Trick beim<br />

Satellitenbau: Man kann etwa zwei<br />

Mittel töner übereinander bauen und die<br />

Box so besonders schmal halten. Die<br />

Verwendung eines Koaxial-Chassis mit<br />

Hochtöner vor dem Mitteltöner bietet<br />

sich ebenfalls an. Und schlussendlich<br />

gilt es, das vorhandene Bruttovolumen<br />

möglichst gut zu nutzen, also wenig<br />

Platz für Gehäusewände und Chassis zu<br />

verschwenden. Alu- oder Plastikwände<br />

haben sich hier gegenüber Holz durchgesetzt,<br />

und beim Magnetmaterial setzen<br />

viele auf Neodym. Beim Konzept<br />

dagegen bleibt man aus guten Gründen<br />

klassisch: Gerade ein Satellit, der oft am<br />

Rande des physikalisch Machbaren<br />

agiert, profitiert sehr von einem zusätzlichen<br />

Hochtöner, den alle hier vertretenen<br />

Hersteller verbauen.<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

45


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

WOMANS WORLD: Edles<br />

Äußeres aus Alu und Lack –<br />

welche Frau (aber nicht nur)<br />

könnte hier schon wiederstehen?<br />

Eine Fußplatte aus<br />

sechs Millimeter starkem<br />

Sicherheits glas sorgt für<br />

sicheren Stand.<br />

HECO AMBIENT 5.1A UM 700 EURO<br />

Wer heutzutage auf der Suche<br />

nach einem gut klingenden<br />

Surroundsystem ist, das auch<br />

optisch ordentlich was her macht, könnte<br />

bei Heco fündig werden. Die Entwickler<br />

aus Pulheim blicken auf diesem<br />

Sektor nicht nur auf eine lange Tradition<br />

zurück, sondern verwenden inzwischen<br />

auch neuere Fertigungstechniken, die in<br />

diesem Preissegment vor einigen Jahren<br />

noch unvorstellbar gewesen wären.<br />

So wurde das Gehäuse der Satelliten<br />

aus stabilen Aluminium gefertigt – dies<br />

erlaubt aufgrund seiner Eigenschaften<br />

eine hohe Festigkeit und Resonanzarmut<br />

bei extrem dünnen Materialwänden.<br />

Das Plus an Innenvolumen kommt letztlich<br />

auch dem Klang zugute. Ein edles,<br />

sehr fein und hochwertig gebürstetes<br />

Finish erfreut das Auge und macht im<br />

Wohnzimmer eine gute Figur. Auch das<br />

Innenleben der Satelliten kann sich<br />

sehen lassen: Der 20-mm-Gewebekalotte<br />

sowie dem 75-mm-Tiefmitteltöner<br />

wurde ein teures Neodym-Magnetsystem<br />

implementiert – das ermöglicht<br />

durch seine im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Ferrit-Magneten viel größere<br />

Feldstärke einen deutlich höheren<br />

Wirkungsgrad. Der Center verfügt über<br />

zwei der 75-mm-Konen, welche dank<br />

ihrer Konstruktionsweise aus optimierter<br />

Schwingspule und kraftverstärktem<br />

Papier überhaupt in der Lage sind, einen<br />

hohen Hub innerhalb eines geschlossen<br />

Gehäuses zu vollbringen. Damit und in<br />

Kombination mit dem Alu-Gehäuse<br />

schafft Heco das Kunststück, einen<br />

hohen Wirkungsgrad bei kleinsten Ausmaßen<br />

zu realisieren. Sofort spürbar ist<br />

das erstaunliche Gewicht der Aluminiumsatelliten.<br />

Das mag zugegeben auch<br />

an der stylishen, sechs Millimeter starken<br />

Glasplatte liegen, die als Standfuß<br />

dient. Aber Stabilität und Standfestigkeit<br />

sind schließlich beruhigende Attribute,<br />

die Appetit machen auf mehr.<br />

Mit der Aufstellung kann je nach Raum<br />

und Geschmack experimentiert werden:<br />

frei aufgestellt oder wandnah – alles<br />

machbar. Im Bereich Tiefton blieb Heco<br />

konventionell und fügte dem Set einen<br />

nach dem Down-Fire-Prinzip arbeitenden<br />

und in seinen Ausmaßen überschau-<br />

MESSLABOR<br />

Der Satellit zeigt eine insgesamt ausgewogene<br />

Vorstellung, seitlich der Achse sogar noch neutraler<br />

als darauf. Die untere Grenzfrequenz fällt<br />

mit 111 Hz praxistauglich aus, allerdings begrenzt<br />

eine Schutzschaltung den Sinuspegel<br />

schon bei 88 dB. Impulse können allerdings<br />

lauter wiedergegeben werden. Der Woofer<br />

zeigt mit 103 dB Pegel und 32 Hz Tiefgang größenbezogen<br />

hervorragende Werte und damit<br />

einen idealen Kompromiss.<br />

Heco Ambient 5-1A (Front) Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

80 dB 85 dB 90 dB 95 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

46<br />

www.audio.de ›06 /2012


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

LANGE WEGE: Die mächtige Sicke der<br />

Membran erlaubt enorme Auslenkungen.<br />

BLACK EYE: Der 20mm-Gewebehochtöner<br />

löst ultrasauber und mit viel Spielfreude auf –<br />

unvergessliche Augenblicke sind garantiert.<br />

bar gebliebenen Subwoofer hinzu. Trotz<br />

aller Kompaktheit – irgendwo muss das<br />

Bassfundament ja herkommen. Und<br />

wenn nicht aus dem Gehäusevolumen,<br />

dann eben durch den Input an Leistung.<br />

Ob Heco hier auch ausreichend liefert?<br />

Man durfte gespannt sein, welche Wahrheiten<br />

sich im Hörraum auftun würden.<br />

Donnerwetter: Was hier geboten wurde,<br />

übertraf die Erwartungen. Im Musikbetrieb<br />

klang das Set bei einer Übernahmefrequenz<br />

von 150 Hz am homogensten,<br />

begeisterte durch einen enorm lebendigen,<br />

luftigen und vor allem sehr sauberen<br />

Klang. Der Mitschnitt des Livekonzerts<br />

„Live At Last“ von Stevie Wonder<br />

verblüffte durch eine fesselnde und<br />

zupackende Gangart, wobei der Woofer<br />

in Sachen Bass gerne etwas tiefer<br />

reichen dürfte.<br />

Ähnlich bei Filmmaterial. In „Der unglaubliche<br />

Hulk“ fackelten die Hecos<br />

nicht lange und inszenierten ein Spektakel,<br />

das mit respekteinflößender<br />

Dynamik und packenden Effekten eine<br />

prickelnde Atmosphäre schuf. Dialoge<br />

_086LM_Bose_Soundlink_Wireless_Audio_06.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);13. Apr 2012 09:37:40<br />

kamen mit einer ex trem guten Sprachverständlichkeit<br />

rüber und transportierten<br />

ordentlich Emotionalität. Toll, Chapeau,<br />

Heco!<br />

STECKBRIEF<br />

HECO<br />

AMBIENT 5.1A<br />

Vertrieb<br />

Audiovox<br />

02234 / 807-0<br />

www.<br />

www.heco-audio.de<br />

Listenpreis<br />

700 Euro<br />

Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />

Front B x H x T / Gewicht 9 x 15 x 11 cm / 1,3 kg<br />

Center B x H x T / Gewicht 22 x 9 x 11 cm / 1,9 kg<br />

Sub B x H x T / Gewicht 23 x 41 x 39 cm / 11,5 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

schwarz<br />

Typ<br />

5.1 Sub/Sat-Set<br />

Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

Alu-Finish mit stilvoller klavierschwarzer<br />

Umrandung<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr räumlich und erfrischend<br />

klingendes Set. Hohe<br />

Spielfreude in Musik sowie<br />

Film. Einfache Handhabung.<br />

Í Im Bass spürbar limitiert.<br />

Klang Musik 72<br />

Klang Film 68<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

70 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

Speichern Sie Ihre Lieblingsmusik auch<br />

in Ihrem Handy? Jetzt können Sie Ihre<br />

Songs immer und überall genießen,<br />

gemeinsam mit anderen und in jeder<br />

Lautstärke. Das Bose ® SoundLink ® ist<br />

ein kabelloses Lautsprechersystem, das<br />

mit Ihrem Smartphone, Ihrem Tablet-<br />

PC oder anderen Bluetooth ® -fähigen<br />

Geräten kompatibel ist. Genießen<br />

Sie Spitzenklang – dank einzigartiger<br />

Technologien, die Ihnen nur Bose bietet.<br />

Erleben Sie den SoundLink ®<br />

Speaker<br />

selbst und hören Sie, wie es klingt, wenn<br />

Sie die Musik auf Ihrem Mobiltelefon<br />

zu neuem Leben erwecken.<br />

Musik.<br />

Immer<br />

und überall.<br />

NEU! SoundLink ® Wireless Mobile Speaker<br />

Kennziffer<br />

12ALAUD018<br />

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✆ (08 00)267 31 11<br />

www.bose.de<br />

©2012 Bose Corporation. Die Bluetooth ® -Wortmarke<br />

und -Logos sind eingetragene Warenzeichen der<br />

Bluetooth SIG, Inc. Jegliche Nutzung durch die<br />

Bose Corporation erfolgt unter Lizenz.


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

BILDHÜBSCH: Erhältlich in<br />

weißem oder schwarzem<br />

Finish, verschönern die<br />

Cantons dank ihrer gerundeten,<br />

harmonischen Form jedes<br />

Wohnzimmer.<br />

CANTON MOVIE 160 UM 720 EURO<br />

Auch bei Canton blickt man mittlerweile<br />

auf jahrzehntelange<br />

Erfahrungswerte zurück – ein<br />

groß klingendes Ensemble mit minimalen<br />

Abmaßen auf die Beine zu stellen, ist<br />

also eine der leichteren Übungen für die<br />

Hessen. Ähnlich wie Heco versucht auch<br />

Canton, bei den Satelliten ein größeres<br />

Innenvolumen durch möglichst dünne<br />

Gehäusewände zu erzielen. Anstelle von<br />

Aluminium wurde in diesem Fall Kunststoff<br />

gewählt, ein Material, das leicht verarbeitbar<br />

ist und bei minimaler Stärke eine<br />

ordentliche akustische Festigkeit bietet.<br />

Die Satelliten erhielten eine schöne,<br />

geschwungene Form, welche stehende<br />

Wellen und Resonanzen innerhalb des<br />

Luftvolumens minimiert. Die geschlossene<br />

Konstruktionsweise kostet zwar<br />

Tiefgang, aber der lässt sich über eine<br />

höhere Trennfrequenz zum Subwoofer<br />

wieder auffangen. Nicht nur die Optik,<br />

auch die Bestückung kann sich im heimischen<br />

Wohnzimmer sehen lassen:<br />

Die nur 15 Millimeter und damit ungewöhnlich<br />

kleinen Hochtöner wurden aus<br />

Aluminium gefertigt, wohingegen die 90<br />

mm großen Chassis für den Tief-Mittelton<br />

lediglich optisch auf den Alu-Look<br />

getrimmt wurden – im Innenaufbau aber<br />

aus klassischem Papier-Pappe-Gemisch<br />

bestehen. Sie dürfen den oberen Grenzfrequenzbereich<br />

beackern, wobei ihnen<br />

dabei der tiefbauende und nach dem<br />

Bandpassprinzip arbeitende Subwoofer<br />

gerne und bei Bedarf auch schon recht<br />

früh unter die Arme greift. Beim einem<br />

solchen System agiert der Woofer – hier<br />

im 20-Zentimeter-Format – im Inneren<br />

des Gehäuses und gibt den Schall nur<br />

über das Resonatorsystem – sprich Luftvolumen<br />

und Rohr an die Außenwelt. Ein<br />

ausgeklügelter Filteralgorithmus sorgt<br />

dafür, dass die Bandbreite vergrößert<br />

wird und somit ein im Pegel gewachsener<br />

Bass entsteht.<br />

WAND ODER REGAL? EGAL!<br />

Wie bei auch bei Heco lassen sich die<br />

Satelliten entweder ins Regal stellen, per<br />

mitgelieferter Wandhalterung platzsparend<br />

an selbiger befestigen oder auf optional<br />

lieferbare Ständer stellen. Alles<br />

recht unkompliziert soweit, lediglich die<br />

MESSLABOR<br />

Der Satellit zeigt gerade im Präsenzbereich<br />

Welligkeiten und Interferenzen, bleibt im Mittel<br />

aber noch ausgewogen. Seine Grenzfrequenz<br />

und damit der Übergang sind mit 117 Hz sinnvoll,<br />

93 dB größenbezogen sogar gut. In Mittelund<br />

Grundton sind sowohl Verzerrungen als<br />

auch Kompression allerdings etwas erhöht. Der<br />

Woofer erreicht achtbare 107 Dezibel Pegel mit<br />

geringen Verzerrungen, reicht allerdings mit 47<br />

Hz Grenzfrequenz nicht sehr tief.<br />

Canton Movie 5-1 (Sat) Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

48<br />

www.audio.de ›06 /2012


HIDDEN<br />

WORKER: Das<br />

Bass-Chasis werkelt<br />

im Innern nach dem<br />

Bandpassprinzip.<br />

MINIMALISMUS PUR: Der Hochtöner ist hart an der Grenze der Physik<br />

konstruiert, kleiner dürfte er nicht werden. Gut zu sehen: die magnetische<br />

Abschirmung des Nachbarchassis.<br />

ebenfalls der Miniaturisierung zum Opfer<br />

gefallenen Lautsprecherklemmen gaben<br />

Anlass zum Grummeln. Für Bananenstecker<br />

sind diese schlicht zu klein, so<br />

dass auf blanke Drahtenden zurückgegriffen<br />

werden muss.<br />

Nach erfolgreich absolvierter Anschluss-<br />

Prozedur entschädigte das Canton-Set<br />

aber mit einem relaxten, eleganten Auftritt.<br />

Dialoge wie z. B. aus dem Film<br />

„Stealth – Unter dem Radar" erhielten<br />

nicht den ansonsten üblichen glasigen<br />

Touch, sondern erklangen natürlich und<br />

mit ordentlichem Volumen. Die Rears<br />

fügten sich homogen ein und sorgten für<br />

ein stimmiges Gesamtbild. Schloss man<br />

bei etwas gehobenem Pegel die Augen,<br />

vergaß man glatt, dass „nur“ ein<br />

vergleichsweise schmächtiges Set für<br />

diesen respektablen Auftritt verantwortlich<br />

war. Der Subwoofer konnte, bedingt<br />

durch sein schmales Volumen, nicht in<br />

die tiefsten Regionen hinabsteigen, aber<br />

für den normalen Alltag sorgt er für ausreichend<br />

Pegelfestigkeit. Er blieb in seiner<br />

Spielweise unaufdringlich, zwar nicht<br />

ganz so trocken wie gewünscht, tönte<br />

aber auch wiederum nicht zu wattig.<br />

Trotzdem machte er Spaß und sorgte für<br />

ordentlich Druck in Richtung des Auditoriums.<br />

Bei dem Stück „You Are The<br />

Sunshine Of My Life“ von Stevie Wonder<br />

(von der Blu-ray „Live At Last“) konnten<br />

die Cantons die enorme Spielfreude<br />

der Hecos zwar nicht ganz erreichen und<br />

ließen den Obertonglanz und das leuchtende<br />

Farbenspiel in den mittleren Frequenzbereichen<br />

ein wenig in den Hintergrund<br />

treten. Doch zauberten sie eine<br />

große Bühne und klangen schön seidig,<br />

und entspannt und luden zu stressfreiem<br />

Hören ein.<br />

_06XKV_Reichmann_Audio_12_11_RZ.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);24. Oct 2011 11:37:59<br />

STECKBRIEF<br />

CANTON<br />

MOVIE 160<br />

Vertrieb<br />

Canton<br />

0 60 83 / 2870<br />

www.<br />

www.canton.de<br />

Listenpreis<br />

720 Euro<br />

Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />

Front B x H x T / Gewicht 11 x 16 x 11 cm / 1,2 kg<br />

Center B x H x T / Gewicht 29 x 11 x 11 cm / 2,2 kg<br />

Sub B x H x T / Gewicht 24 x 41 x 42 cm / 13,5 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

schwarz / weiß<br />

Typ<br />

5.1-Sub/Sat-Set<br />

Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSchickes Design und<br />

edel wirkende Oberflächen.<br />

Klanglich angenehm warm<br />

timbriert.<br />

Í Feinzeichnung im Mittenbereich<br />

könnte besser sein<br />

Klang Musik 68<br />

Klang Film 68<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

68 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

KEINE KOMPROMISSE.<br />

Vollverstärker M6i Eingänge: 4xCinch, 1xXLR, 1xUSB; Ausgänge:<br />

1xLautsprecher, Tape-Out, Pre-Out; Leistung 200Watt/Kanal, silber<br />

oder schwarz, 17Kg, 2.450,-€<br />

MEHR PRODUKTEUND HÄNDLER:<br />

TELEFON 077 28-1064·WWW.REICHMANN-<strong>AUDIO</strong>SYSTEME.DE


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

TEUFEL CUBYCON 2 UM 1300 EURO<br />

Maximal viel Box fürs Geld – unter<br />

diesem Motto machte sich<br />

Teufel besonders mit großvolumigen<br />

THX-Sets für ernsthafte<br />

Heimkinoanwendungen einen guten<br />

Namen. Das Cubycon läuft dieser Philosophie<br />

mit voller Absicht zuwider, hier<br />

durfte ein Gutteil vom Budget auch in<br />

eine Miniaturisierung und eine edle Verkleidung<br />

besonders der Satellitenlautsprecher<br />

fließen. Die gaben mit ihrer<br />

Formgebung zweier gestapelter Würfel<br />

– Ähnlichkeitkeiten mit den Sats eines<br />

großen amerikanischen Herstellers sind<br />

nicht ganz zufällig – dem Sextett auch<br />

seinen Namen. Wobei sich die beiden<br />

Hälften hier nicht gegeneinander verdrehen<br />

lassen, sondern eine massive, feste<br />

Einheit aus eloxiertem Aluminiumprofil<br />

darstellen. Das einzige Zugeständnis an<br />

den Spieltrieb des Nutzers ist das magnetisch<br />

haftende Teufel-Logo, dass sich<br />

für einen liegenden Betrieb flugs umetikettieren<br />

lässt. Im Gegensatz zu klassisch<br />

aufgebauten Satelliten ist es dem<br />

Teufel-Sat akustisch relativ egal, ob er liegend<br />

oder stehend betrieben wird. Denn<br />

der akustisch relevante Mittelhochton<br />

wird von einem Koaxial-Chassis wiedergegeben,<br />

das lediglich im Grundton von<br />

einem zweiten Konustöner – darunter<br />

oder daneben, je nach Aufstellung – unterstützt<br />

wird. Für die Wandmontage,<br />

ebenfalls wahlweise vertikal oder horizontal,<br />

sind zwei rückseitige Ösen ins<br />

Alu integriert, die ein problemloses Aufhängen<br />

ermöglich. Lediglich die Kabel<br />

müssen noch hinter den Alu-Quadern<br />

vorbeiführen, die Terminals selbst machen<br />

einen absolut soliden Eindruck.<br />

FLACH MIT DREI MEMBRANEN<br />

Das gilt auch für den ungewöhnlich<br />

bestückten Woofer: Ein Trio von nur 13<br />

Zentimeter kleinen Polypropylen- Bässen<br />

arbeitet hier nebeneinander, dennoch<br />

verspricht Teufel eine untere Grenzfrequenz<br />

von 33 Hertz. Dabei helfen die<br />

beiden großen Bassreflexschlitze natürlich<br />

deutlich. Die Anordnung soll den<br />

Sub maximal flexibel machen: Hochkant<br />

kann er in einer Ecke neben dem Regal<br />

Platz finden und lässt sich sogar quasi<br />

vollständig einfassen. Oder man legt ihn<br />

MESSLABOR<br />

Der Satellit zeigt einen ausgewogenen Frequenzgang<br />

mit erkennbarer Richtwirkung im<br />

Hochton und größenbezogen extrem geringen<br />

Klirr. Dafür blendet er im Grundton auch<br />

ziemlich früh aus und erzwingt so Trennfrequenz<br />

um 150 Hz. Die schafft der Subwoofer<br />

technisch gesehen locker. Mit 109 Dezibel Maximalpegel<br />

und 32 Hz unterer Grenzfrequenz<br />

spielt er in einer Liga mit deutlich größeren<br />

Woofern.<br />

Teufel CUB 2 FCR (Front) Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

80 dB 85 dB 90 dB 95 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

50<br />

www.audio.de ›06 /2012


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

OHNE KABEL: Für 200 Euro Aufpreis liefert<br />

Teufel auch Sender und Empfänger für den<br />

Drahtlos-Betrieb.<br />

2-WEGE-MINI: Hochtöner<br />

und Mitteltöner sind koaxial<br />

auf engstem Raum vereint,<br />

der Trichter trennt akustisch.<br />

flach, wobei er dann angesichts von 21<br />

Zenti metern Höhe zwar nicht mehr unter<br />

jedes Sofa passt, aber der Kreativität bei<br />

der Aufstellung praktisch kaum mehr<br />

Grenzen gesetzt sind. Bei den Anschlussund<br />

Einstellmöglichkeiten gibt sich der<br />

Sub eher karg: Ein optionaler Hochpegeleingang<br />

existiert neben dem Cinch,<br />

regeln lassen sich nur Pegel und Trennfrequenz.<br />

Die Ansteuerung des Sextetts<br />

sollte also per AV-Receiver erfolgen,<br />

SLIM LINE: Dank Bassreflexschlitz und eines<br />

Chassis-Trios erreicht der Sub seine schmale<br />

Form – auch flachlegen lässt er sich gut.<br />

wobei die Trennfrequenz je nach Aufstellungsvariante<br />

zwischen 120 und 200 Hz<br />

per Gehör ermittelt werden sollte. Für<br />

weitere Freiheiten bei der Aufstellung<br />

lässt sich das Set auch in einer<br />

Wireless-Variante ordern, wobei ein<br />

Sender die Signale zum Beispiel für die<br />

beiden hinteren Kanäle drahtlos vom<br />

AVR überträgt. Teufel selbst traut dem<br />

Cubycon 2 Raumgrößen bis 35 Quadratmeter<br />

zu, was durchaus sportlich<br />

erscheint.<br />

HÖRE LIEBER UNGEWÖHNLICH<br />

Doch im Hörraum klang Stevie Wonders<br />

Blu-ray „Live At Last“ erstaunlich weit –<br />

auf angenehm seidige Weise wusste<br />

das Teufel-Set eine luftige Stadion-<br />

Atmosphäre zu erzeugen, die in Verbindung<br />

mit dem betont trockenen, tiefen<br />

und musikalisch knackigen Bass schon<br />

fast in audiophile Bereiche vorstieß.<br />

Allenfalls eine gewisse Nüchternheit<br />

und Zurückhaltung im Stimmbereich<br />

ließe sich bekritteln, ansonsten überzeugte<br />

das Set auf ganzer Linie. Sogar,<br />

wenn ernsthaftere Scheiben den Weg in<br />

den Player fanden: Jazzige Klänge wie<br />

das „Tribute To Herbie Hancock“ (Chesky)<br />

klangen als Multichannel-SACD<br />

betont räumlich und präzise, als CD erstaunlich<br />

gut abgebildet und dynamisch.<br />

Weder vor klassischen noch rockigen<br />

Klängen kapitulierte das Cubycon, mobilisierte<br />

dabei auch wahrhaft erstaunliche<br />

Pegelreserven, ohne je angestrengt zu<br />

klingen. Allenfalls ein gewisser Hang zur<br />

Verschlankung der Stimmen und zu<br />

einem kompakteren Bass ließ sich fest-<br />

stellen, aber auch das erst bei Lautstärken,<br />

die man einem solchen Mini-<br />

Set niemals zugetraut hätte. Im Kino-<br />

Modus war die Vorstellung des Teufels<br />

einwandfrei mit hervorragender Pegelfestigkeit.<br />

Selbst ordentlich laut klang<br />

das Set noch stimmig und keineswegs<br />

brachial. Die Kanonen und Effekte im<br />

„Fluch der Karibik“ hat man <strong>anders</strong>wo sicher<br />

schon fülliger und körperlicher gehört,<br />

dafür blieb der atmosphärische Eindruck<br />

sowohl laut als auch leise hervorragend<br />

erhalten. Wer dynamischen Filmton<br />

und Musikwiedergabe auf hohem<br />

Niveau kombinieren will: Voilà, kleiner<br />

als mit dem Teufel geht das kaum.<br />

STECKBRIEF<br />

TEUFEL<br />

CUBYCON 2<br />

Vertrieb<br />

Teufel<br />

0 30 / 300 9 300<br />

www.<br />

teufel.de<br />

Listenpreis<br />

1.300 Euro<br />

Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />

Front B x H x T / Gewicht 9,5 x 19 x 9,5 cm / 1,2 kg<br />

Center B x H x T / Gewicht 19 x 9,5 x 9,5 cm / 1,2 kg<br />

Sub B x H x T / Gewicht 21 x 50 x 49,5 cm / 15,5 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />

Farben<br />

mattschwarz<br />

Typ<br />

5.1-Sub/Sat-Set<br />

Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅBetont homogenes, ausgewogenes<br />

und angenehmes<br />

Set mit weiträumiger, klarer<br />

Musikwiedergabe und knackigem<br />

Bass.<br />

Í Mehr Grundtonwärme und<br />

Pegel täten bei Filmen gut.<br />

Klang Musik 73<br />

Klang Film 72<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

73 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

EMPFEHLUNG<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

06/12<br />

www.audio.de ›06 /2012 51


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

B+W MT-50 UM 1575 EURO<br />

Unter den echten Highend-Herstellern<br />

gehört Bowers&Wilkins<br />

aus England zu den konsequentesten,<br />

was die Kombination aus audiophilem<br />

Stereo- und Surround-Klang angeht.<br />

So lassen sich die Vertreter der<br />

Spitzenserie 800 Diamond, obgleich als<br />

puristische Stereo-Lautsprecher bestens<br />

beleumundet, durchweg mit optimal<br />

angepassten Centern und Subwoofern<br />

erweitern, um ein homogen tönendes<br />

Surroundset aufzubauen.<br />

Daher verwundert es also nicht, dass<br />

der preiswerte Multikanal-Einstieg ins<br />

B&W-Programm umgekehrt genauso<br />

auf beste Musikwiedergabe optimiert<br />

wurde. Augenfälligstes Beispiel: Die<br />

Trennfrequenz zwischen Subwoofer und<br />

Satellit wird nicht zugunsten noch kleinerer<br />

Würfel und höherer Pegel nach<br />

oben geschraubt, sondern bei hifi-üblichen<br />

80 Hertz angesetzt. So ist sichergestellt,<br />

dass der Tiefton auch bei ungünstiger<br />

Platzierung nicht ortbar wird<br />

und die Anpassung recht einfach gelingt.<br />

Dafür fällt der neu konstruierte Satellit<br />

namens M-1 auch minimal größer aus<br />

als seine Konkurrenten, macht das aber<br />

mit einer harmonischen, runden Formgebung<br />

im realen Wohnzimmer wieder<br />

wett. Das matte Alu-Profilgehäuse wirkt<br />

noch edler als das seiner Mitstreiter,<br />

mittels einer trickreichen Halterung und<br />

Kugel gelenk lässt sich der Satellit wahlweise<br />

aufstellen oder an Wand wie Decke<br />

schrauben – unsichtbare Kabelführung<br />

inklusive. Oder man dreht ihn um<br />

90 Grad und benutzt ihn als Center.<br />

Allerdings sollten die Hörer in nicht allzu<br />

großem Winkel neben der Achse des<br />

Centers sitzen, denn bei einer so hohen<br />

Trennfrequenz (4 kHz) lassen sich Interferenzeffekte<br />

nicht vermeiden. Die M-1<br />

folgt nämlich der B&W-Philosophie einer<br />

möglichst flachen Filterung – so spielen<br />

Mittel- und Hochtöner in einem weiten<br />

Frequenzbereich zusammen.<br />

Die Chassis des Satelliten wirken richtiggehend<br />

highendig: ein 10er mit Glasfasermembran<br />

nebst Bassreflexöffnung<br />

und eine große 2,5er-Metallkalotte machen<br />

den M-1 bereits ohne Sub zu einem<br />

vollwertigen passiven Kleinmonitor<br />

mit ordentlichem Tiefgang. Kraftvoller<br />

MESSLABOR<br />

Der M-1 zeigt im Hochton einen deutlich welligen<br />

Verlauf auf Achse) - seitlich gemessen<br />

und erst recht im Raum gemittelt nivelliert sich<br />

das allerdings zu einem ausgewogenen Gesamteindruck.<br />

Der Satellit ist tiefreichend und<br />

mit 96,5dB auch ordentlich pegelfest bei guten<br />

Klirrwerten (o.Abb). Der Subwoofer lässt<br />

sich je nach Betriebsart laut, oder mit sensationellem<br />

Tiefgang von 18 Hz betreiben. In letzterer<br />

Position wurde er hier gemessen.<br />

Bowers & Wilkins M-1 Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

52<br />

www.audio.de ›06 /2012


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

CHASSIS-TECHNIK: Der 10er mit<br />

Glasfasermembran ist ein echter<br />

Tiefmitteltöner mit filigranem Gusskorb.<br />

KUGELGELENK: Die Satelliten lassen sich<br />

bombenfest und flexibel an der Wand oder<br />

auf dem Fuß ausrichten.<br />

VOLLPROGRAMM: Neben den üblichen<br />

Reglern für Pegel und Frequenz punktet der<br />

B&W mit Bass-EQ und Tiefgangsteller.<br />

und erwachsener geht es natürlich mit<br />

einem Subwoofer – hier empfiehlt B&W<br />

Freunden des gediegenen Kinotons<br />

wahlweise den digitalen Alleskönner<br />

PV1D für 1600 Euro oder den preiswerten<br />

ASW 608 für 450 Euro als Unterstützung.<br />

Wobei preiswert nicht zu Lasten der<br />

Musikqualität gehen soll. Der fast würfelförmige<br />

608 ist ein geschlossenes<br />

System, das zwar nicht auf höchste Pegel<br />

hin gezüchtet wurde, dafür mit extremem<br />

Tiefgang und optimaler Präzision<br />

punkten soll. Der Woofer, der auch mit<br />

den Kompaktboxen aus der 600er-Serie<br />

harmoniert, ist mit einem extrem langhubigen<br />

Achtzoller ausgestattet, dessen<br />

Membran aus einer Kevlar-/Papp-<br />

Kombination besteht. Er wird von einem<br />

200 Watt Sinus starken Amp angetrieben<br />

und lässt sich im Tiefgang dreistufig<br />

sowie bei der Ortsentzerrung zweistufig<br />

anpassen. Das dient der Bassdosierung<br />

bei suboptimaler Platzierung oder dem<br />

Gewinn von mehr Pegel bei etwas weniger<br />

Tiefgang respektive Druck.<br />

SPEZIALIST FÜR LEISE TÖNE<br />

Wie bei allen Surround-Tests stand erst<br />

einmal eine Verkabelung an, die der<br />

geübte Tester mit einem leise mitlaufenden<br />

Musiksignal vornimmt. Was ansonsten<br />

gerade einmal ausreicht, um die<br />

Funktion zu überprüfen, genügte beim<br />

B&W-Set bereits für ein stimmiges<br />

Klangbild. Das MT-50 hatte nämlich eine<br />

ausgeprägte Liebe zu Details, die es bei<br />

Diana Kralls „Live In Rio“ besonders<br />

crisp und mit hervorragender Deutlichkeit<br />

herausarbeitete. Das Raumerlebnis<br />

war weit, zwar nicht immer ganz präzise<br />

zu orten – doch dafür kam hier richtiges<br />

Kinofeeling auf. Die mitunter frische<br />

Höhen darbietung, etwa bei Katie Meluas<br />

„Shy Boy“, wirkte bei gehobenen Pegeln<br />

fast schon übertrieben – sie half aber der<br />

Deutlichkeit bei Filmdialogen.<br />

Bei Stevie Wonders „Live At Last“ kamen<br />

auch richtig groovende Tiefbässe<br />

zu ihrem Recht. Die Leichtigkeit und exzellente<br />

Auflösung, mit denen die Satelliten<br />

alle Details aus der Musik herausarbeiteten,<br />

ohne eine Spur von Lästigkeit<br />

zu zeigen, harmonierte perfekt mit dem<br />

audiophil-präzisen Tiefbass, der in punkto<br />

Timing und Souveränität den Rest des<br />

Feldes weit hinter sich ließ. Das war<br />

besonders bei Zimmerlautstärke ein Genuss,<br />

wenn die B&W das Feeling eines<br />

Livekonzertes projizierte, ohne dass<br />

man echte Stadionpegel fahren musste.<br />

Bei Filmen zeigte sich denn auch, dass<br />

die Pegelfähigkeiten vor allem im Bass<br />

ihre Grenzen haben und die Tonalität<br />

eher ins Helle kippte. Dennoch: für Fans<br />

gediegener Musikklänge und normaler<br />

Wohnzimmerpegel ein echter Tipp.<br />

STECKBRIEF<br />

B&W<br />

dB<br />

MT-50<br />

Vertrieb<br />

BW Group Germany<br />

052 01 / 8717-0<br />

www.<br />

bowers-wilkins.de<br />

Listenpreis<br />

1.575 Euro<br />

Garantiezeit Passiv/Sub 10 / 3 Jahre (übertragbar)<br />

Front B x H x T / Gewicht 11,5 x 25 x 16 cm / 2,3 kg<br />

Center B x H x T / Gewicht 25 x 11,5 x 16 cm / 2,3 kg<br />

Sub B x H x T / Gewicht 26 x 26 x 33 cm / 8,9 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / –<br />

Farben<br />

mattschwarz, mattweiß<br />

Typ Sub/Sat-Set 5.1<br />

Empfohlene Trennfrequenz 80 Hz<br />

Raumanpassung Tiefgang und EQ schaltbar<br />

Besonderheiten<br />

geschlossener Woofer<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr detailreiches und<br />

klares, enorm räumliches Set<br />

mit sensationell präzis-tiefem<br />

Bass, ideal für kleine Räume.<br />

ÍIn größeren Abständen<br />

diffus, Bass hat wenig<br />

Pegelreserven.<br />

Klang Musik 74<br />

Klang Film 71<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

73 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

KLEINE PEGEL<br />

GROSSER KLANG<br />

www.audio.de ›06 /2012 53


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

ELIPSON PLANET M + PLANET SUB UM 1800 EURO<br />

Was ist die optimale geometrische<br />

Form, um viel Volumen<br />

bei kleinen Abmessungen zu<br />

erreichen? Ganz klar, die Kugel! Und so<br />

sind die Lautsprecher des französischen<br />

Spezialisten Elipson bereits seit über 60<br />

Jahren (!) überwiegend kugelförmig,<br />

was neben der optimalen Raumausnutzung<br />

auch ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten<br />

ohne Kantenreflexionen<br />

und ein breites Rundstrahlen ermöglicht.<br />

Wobei letzteres bei der kleinen Planet<br />

M, von denen sich fünf Stück zu einem<br />

besonders schicken Surround-Set kombinieren<br />

lassen, absichtlich verringert<br />

wird: Ein Koaxialchassis nebst kleinem<br />

Hochtonhorn richtet den Schall stärker<br />

auf den Hörplatz als ein plan eingebauter<br />

Töner und soll so Klarheit und Deutlichkeit<br />

auch bei größeren Hörabständen garantieren.<br />

Dahinter sitzt ein 10er-Mitteltöner<br />

mit Polypropylenmembran, der<br />

speziell für den Betrieb im Koax ohne<br />

Staubschutzkalotte optimiert wurde. Im<br />

Gegensatz zu den Mitbewerbern arbeiten<br />

die Kugelsatelliten als geschlossene<br />

Systeme, was im Oberbass tendenziell<br />

keine so hohen Pegel erlaubt, die Anpassung<br />

an den Subwoofer aber ebenso erleichtert<br />

wie eine Positionierung an der<br />

Wand. Zu diesem Zweck sind in den Kugeln<br />

kleine Gewinde eingelassen, an die<br />

sich wahlweise Wandhalterung oder<br />

Ständer befestigen lassen. Wer die<br />

Rundlinge lieber im Regal oder Rack<br />

platzieren will, kann dies am einfachsten<br />

mit den beiliegenden Metallringen tun.<br />

Das sieht chic aus und erlaubt zudem<br />

eine einfache Ausrichtung der Kugeln.<br />

Den Subwoofer hätte man sicher auch<br />

kugelförmig bauen können, nur verträgt<br />

sich das nicht mit dem hier angewandeten<br />

Downfire-Prinzip. So wurde es denn<br />

letztlich eine andere geometrische<br />

Grundform, der Zylinder. Dieser steht<br />

MESSLABOR<br />

Der Satellit zeigt einen ausgewogenen Frequenzgang,<br />

die Welligkeiten sind irrelevant, da<br />

schmalbandig, der Klirr ist gleichmäßig gut ohne<br />

Anschlagen oder Kompression. Erstaunlich:<br />

die Pegelfestigkeit (97dB) bei sanft fallendem<br />

Basspegel, was die Anpassung erleichert. Im<br />

Hochtonbereich deutet sich die gleichmäßige<br />

Richtwirkung an. Der Subwoofer zeigt mit 102<br />

Dezibel Pegel und 37 Hertz Tiefgang sehr gute<br />

Werte und agiert über weite Bereiche klirrarm.<br />

Elipson Planet M<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

54<br />

www.audio.de ›06 /2012


Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />

EINER NACH DEM ANDEREN: Der Hochtöner samt<br />

Hornschallführung sitzt vor dem kräftigen Mitteltöner.<br />

BASS-TONNE: Der 20er protzt mit starker Sicke und hubfreudiger<br />

Zentrierung. Im Gehäuse sieht man die kräftigen Versteifungen.<br />

auf einem Quartett aus Gummifüßen<br />

und bietet dem nach unten spielenden<br />

Achtzoller damit kontrollierte akustische<br />

Verhältnisse für eine bodennahe Abstrahlung<br />

und gleichmäßige Schallverteilung.<br />

Neben dem Chassis sitzt ein<br />

unauffällig kleines Bassreflexohr, das<br />

indirekt über das Gehäusevolumen angetrieben<br />

wird und das Chassis moderat<br />

entlastet. Ein 200 Watt Sinus starker<br />

Amp befeuert das Chassis, zur besseren<br />

Abstimmung auf den Aufstellort lässt<br />

sich die akustische Phase invertieren.<br />

KLEINE KUGEL, GROSSES KINO?<br />

Wer mal in einem Kino hinter die Kulissen<br />

geschaut hat, findet dort oft ausgewachsene<br />

Beschallungslautsprecher<br />

mit Horntechnik, die für ansatzlose<br />

Direktheit und Dynamik verantwortlich<br />

zeichnen. Das Elipson-Set ähnelte<br />

diesem Charakter verblüffend und ließ<br />

die Tester beinahe vergessen, dass sie<br />

Totos „25th Anniversary“ nur in einem<br />

wohnzimmerähnlichen Kellerraum<br />

lauschten und nicht in einem großen<br />

Saal: Klar und deutlich, aber ansatzlos<br />

direkt und größenbezogen hervorragend<br />

dynamisch, liefen die Planeten selbst zu<br />

großer Form auf, wenn sie mit 3,5 Metern<br />

eigentlich schon grenzwertig große<br />

Hörabstände zu überbrücken hatten.<br />

Dazu gesellte sich ein stabiles Pfund von<br />

Tiefton, der dynamisch dem Rest des<br />

Klangbildes in nichts nachstand und sich<br />

immer wieder ordentlich in Szene setzte.<br />

Dieser Sturm-und-Drang-Charakter offenbarte<br />

bei weniger gut aufgenommenen<br />

Filmen, etwa U2s „Rattle And Hum“<br />

eine gewisse Härte in den Höhen, über<br />

die das sanftmütigere B&W-Set dezent<br />

STECKBRIEF<br />

EMPFEHLUNG<br />

ELIPSON<br />

FILMSOUND<br />

PLANET M + PLANET SUB<br />

Vertrieb<br />

Connect Audio<br />

064 34 / 5001<br />

www.<br />

connectaudio.de<br />

Listenpreis<br />

1.800 Euro<br />

Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />

Front B x H x T / Gewicht 15 x 15 x 15 cm / 1,6 kg<br />

Center B x H x T / Gewicht 15 x 15 x 15 cm / 1,6 kg<br />

Sub B x H x T / Gewicht 31,5 x 39,5 x 31,5 cm / 11 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />

Farben<br />

schwarz, weiß, rot<br />

Typ Sub/Sat-Set 5.1<br />

Empfohlene Trennfrequenz 100-120 Hz<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten –<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅDynamisches, deutliches<br />

und sehr erwachsen<br />

klingendes Set mit toller<br />

Abbildung, auch für größere<br />

Räume.<br />

ÍNicht ganz so sanft.<br />

Klang Musik 73<br />

Klang Film 74<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

74 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

06/12<br />

hinwegsah. Trotzdem punktete das Elipson<br />

bei Musik wie bei Film, solange man<br />

den Woofer nicht völlig mit Tiefbassorgien<br />

überforderte, was er mit einem<br />

sanften Pumpen quittierte. Soviel Sound<br />

aus so kleinen Boxen gab es noch nie –<br />

wer ein großes Wohnzimmer komplett<br />

akustisch füllen will, sollte vielleicht über<br />

einen zweiten Subwoofer nachdenken.<br />

FAZIT<br />

Malte Ruhnke<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Für markerschütterndes Brachialkino<br />

sind die Minis nicht gemacht,<br />

eher für gepflegte Filmbegleitung<br />

im Wohnzimmer. Was überrascht,<br />

ist die musikalische Qualität: Heco<br />

wie B&W bringen für ihre Klasse<br />

eine tolle Stereoqualität, das MT-<br />

50 besonders auch leise. Für viele<br />

Hörer könnte ein Set wie das vielseitige<br />

Teufel auch die Stereoanlage<br />

im Wohnzimmer überflüssig<br />

machen. Richtiges Kinofeeling<br />

kommt aber am meisten mit den<br />

Elipsons auf - dynamisch, direkt<br />

und rundum mitreißend.<br />

www.audio.de ›06 /2012 55


Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />

VOL.V<br />

MASTER-PLAN<br />

Nach der Aufnahme und dem Abmischen krönt das Mastering eine Musikproduktion. Doch was passiert<br />

dabei eigentlich genau? Und wie vermeiden die Männer an den Reglern den berüchtigten Loudness-<br />

Wahn? Die <strong>AUDIO</strong>-Serie über Geheimnisse der Tontechnik enthüllt in Teil 5 also: den großen Master-Plan!<br />

■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />

Welcher Motorradfan kennt das<br />

nicht: Es ist Wochenende, die<br />

Sonne strahlt – perfekte Bedingungen<br />

also für eine Tour über das<br />

Land. Doch dem Spaß während der<br />

Fahrt folgt oft das große Grauen – wenn<br />

das geliebte Bike hinterher so verdreckt<br />

dasteht wie ein englischer Rugby-Spieler<br />

nach einem Match im Regen. Da hilft<br />

nur eins: ab durch die Waschstraße, damit<br />

der motorisierte Schatz wieder im<br />

gewohnten Glanz erstrahlt. Doch die<br />

meisten Reinigungsanlagen beseitigen<br />

oft nur die gröbsten Verunreinigungen –<br />

Schmutz zweiter Ordnung wie auf der<br />

Motorhaube klebende Insekten oder<br />

Staub an schlecht erreichbaren Stellen<br />

muss nachträglich von Hand beseitigt<br />

werden. Das ist oft eine arge Quälerei,<br />

doch das Ergebnis lohnt.<br />

Bei einer Musikproduktion verhält es<br />

sich ähnlich: Nach der Aufnahme folgt<br />

bekanntlich das Abmischen – der wichtigste<br />

Schritt in der Entstehungsphase<br />

eines Albums. Doch so gut der Tontechniker<br />

auch gemischt haben mag: Stets<br />

muss der Mix noch bearbeitet, poliert<br />

werden, bevor das Material endgültig<br />

ins Presswerk gehen kann. Der finale<br />

Feinschliff eines Albums passiert daher<br />

im letzten Arbeitsschritt – dem Mastering.<br />

Seinen Ursprung hat dieser Prozess<br />

Anfang der 50er Jahre. Damals<br />

musste man die Dynamik der Musik begrenzen,<br />

da Schallplatten (und später<br />

Kassetten) nicht den gleichen Dynamikumfang<br />

einer Bandmaschine aufwiesen.<br />

Damit die Nadel nicht ständig aus der<br />

Rille sprang, mussten die Pegelspitzen<br />

also begrenzt werden. CDs hingegen<br />

bieten jede Menge „headroom” (also<br />

Spielraum beim Pegel bzw. Dynamikumfang),<br />

weshalb sich der Zweck des Masterings<br />

inzwischen etwas verändert hat.<br />

Heute versucht man meist, eine Aufnahme<br />

so richtig auf Hochglanz zu bringen.<br />

Im Idealfall teilen sich das Abmischen<br />

und das Mastern zwei verschiedene<br />

Personen. Denn für den letzten Schliff<br />

sind ein Paar „frische” Ohren besser geeignet<br />

als solche, die das Material schon<br />

dutzendfach abgehört haben. Wobei:<br />

Selbst die besten Mastering-Profis nutzen<br />

keine mystischen Voodoo-Techniken<br />

Fotos: Archiv, Yarygin / Oxlock – Shutterstock.com. A. Mitropoulos<br />

56 www.audio.de ›06 /2012


Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />

und arbeiten auch nicht bei Vollmond,<br />

sondern kochen auch nur mit Wasser.<br />

Soll heißen: Wie beim Abmischen kommen<br />

auch beim letzten Arbeitsschritt<br />

des Masterings die Standard-Tools der<br />

Tontechnik zum Einsatz. Die Kunst besteht<br />

letztendlich darin, mit diesen Geräten<br />

die Wünsche der Künstler und der<br />

beteiligten Produzenten zu realisieren<br />

und gleichzeitig den eigenen Klanggeschmack<br />

auf dezente Art einzubringen.<br />

DIE BASICS<br />

Wer schon mal einen Blick in ein normales<br />

Aufnahme- und in ein Mastering-Studio<br />

werfen konnte, dürfte einige Unterschiede<br />

bemerkt haben: Atmen die<br />

meisten Tonstudios eine strikt arbeitsund<br />

technikorientierte Aura, so machen<br />

Mastering-Räume mit schicken Möbeln<br />

und stylischem Ambiente optisch und<br />

atmosphärisch weit mehr her. Doch<br />

auch in der akustischen Abstimmung<br />

gibt es gravierende Unterschiede: Der<br />

Masteringraum klingt viel lebendiger als<br />

ein Aufnahme- oder Kontrollraum – denn<br />

er soll dem Klang eines Wohnzimmers<br />

möglichst nahe kommen.<br />

Ein hübsches Parkett auf dem Boden<br />

und ein schönes Ledersofa reichen für<br />

eine gute Akustik allerdings längst nicht<br />

aus. Vielmehr ist ein intensives Ausmessen<br />

des Raumes und (fast immer) eine<br />

akustische Optimierung erforderlich.<br />

Die Standardtools dafür sind neben ganz<br />

normalen Bassfallen (je mehr, desto<br />

besser) auch Helmholz-Konstruktionen,<br />

um tieffrequente Störenfriede in den<br />

Griff zu bekommen. Bei ungewollten Reflektionen<br />

durch die Seitenwände greift<br />

man zu komplexeren Breitbandabsorbern.<br />

Eine ganz entscheidende Rolle spielen<br />

Diffusoren: Sie streuen den ankommenden<br />

Schall absichtlich ohne jedes System<br />

in alle Richtungen – das verhindert<br />

erste Reflektionen („early reflections”).<br />

Exemplare aus Holz mit unterschiedlich<br />

großen und hohen Quadraten sind die<br />

bekanntesten Vertreter dieser Gattung.<br />

Nutzen Tonstudios üblicherweise aktive<br />

Nahfeldmonitore, so greifen Mastering-<br />

Profis gerne zu audiophil klingenden<br />

HiFi- Lautsprechern: Hersteller wie ATC,<br />

B&W, Duntech oder Wilson sind hier die<br />

üblichen Verdächtigen – sie dominieren<br />

seit Jahrzehnten die Mastering-Szene.<br />

SCHICK: Mastering-Räume sind hübsch anzusehen und besitzen eine andere Akustik als normale<br />

Tonstudios. Bestückt sind sie meist mit wenigen, aber höchstwertigen HiFi-Komponenten.<br />

ZERSTREUT: Absorber, Diffusoren und Bassfallen kommen üblicherweise zum Einsatz, um<br />

die Akustik eines Raumes zu optimieren. Diffusoren wie die bekannten Holz-Exemplare platziert<br />

man dabei über dem Techniker und an der Rückwand, um Reflektionen zu vermeiden.<br />

Sperriges Interieur wie Mischpulte oder<br />

Racks mit Effektgeräten sucht man im<br />

penibelst akustisch optimierten und<br />

streng gegliederten Raum übrigens meist<br />

vergeblich. Lediglich ein kleiner Tisch mit<br />

einer handvoll erlesenen, oft sündhaft<br />

teuren Analog-Schätzen findet vor dem<br />

Mastering-Techniker platz.<br />

DER AUSTAUSCH DER WARE<br />

Doch bevor diese überhaupt zum Einsatz<br />

kommen können, muss zunächst<br />

das „Rohmaterial” angeliefert werden.<br />

Normalerweise treffen dabei alle Beteiligten<br />

zu einem besonderen Meeting,<br />

und der Mastering-Chef erhält die Songs<br />

auf einer CD oder DVD. Doch im Inter-<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

57


Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />

KULT: So lange ist das gar nicht her, dass der<br />

finale Mix noch auf zweispurigen Master-<br />

Bandmaschinen landete. Später kamen DATs,<br />

bevor Festplatten den Standard bildeten.<br />

net-Zeitalter wird auch immer öfter<br />

online gearbeitet: Der Austausch der<br />

Tracks erfolgt dann über einen Server –<br />

somit kann eine Band aus Deutschland<br />

problemlos ein Studio am anderen Ende<br />

der Welt beauftragen. Ob der Kontakt<br />

nun vis-a-vis oder virtuell via Internet geschieht,<br />

hat keinen Einfluss auf die „Ausgangsware”.<br />

Denn der Masterer erhält<br />

vom Mischer in aller Regel eine Stereospur<br />

der einzelnen Songs. Üblich ist es<br />

auch, vereinzelte Instrumentengruppen<br />

(„Stems”), etwa die Bläser oder den<br />

Gesang, zu exportieren, damit man später<br />

flexibler arbeiten und die Pegel<br />

ändern kann. Egal aber ob als Stems<br />

oder als Stereo-Spur, der erste Schritt<br />

ist immer der gleiche. Denn: Die noch<br />

„rohen” Musikstücke besitzen in der Regel<br />

weder Fade-Ins oder -Outs noch die<br />

wichtigen Pausen zwischen den Tracks<br />

– das alles geschieht erst beim Mastering.<br />

Ebenso legt man spätestens jetzt<br />

die Tracklist fest – also die Reihenfolge<br />

der Stücke auf dem Album. Für den<br />

kommerziellen Erfolg der Platte spielt<br />

dieser Faktor eine entscheidende Rolle<br />

– entsprechend hitzig wird oft über diesen<br />

Prozess diskutiert.<br />

Sind die ersten Arbeitsschritte vollbracht,<br />

gilt es anschließend, die Pegel der einzelnen<br />

Aufnahmen untereinander anzupassen.<br />

Das Ziel dabei ist, den Pegel<br />

des leisesten Songs so hoch wie möglich<br />

zu bringen und den der übrigen dementsprechend<br />

anzupassen. Erst wenn<br />

das geschehen ist, schleift man das erste<br />

Effektgerät in den Signalweg.<br />

KLANGANGLEICHUNG<br />

Dabei ist die selbe Reihenfolge wie beim<br />

Mischen einzuhalten. Zunächst kommt<br />

ein Equalizer zum Einsatz. Generell unterscheidet<br />

man beim Mastering zwischen<br />

musikalischen EQs und linearen<br />

Filtern. Ein Vertreter<br />

der ersten Kategorie ist<br />

etwa der allseits beliebte<br />

„Pultec EQ-P1A”, der bereits<br />

in den 60ern in vielen Studios<br />

am Werk war. Originale aus dieser Ära<br />

wechseln heutzutage für enorme Preise<br />

den Besitzer, doch es existieren zum<br />

Glück auch einige moderne Nachbauten,<br />

die genauso gut klingen. Die Besonderheit<br />

dieses Equalizer-Typs ist neben der<br />

Röhrenschaltung der passive Tonschaltkreis:<br />

Mittel eines Reglers kann man bestimmte,<br />

fest eingestellte Frequenzen<br />

verstärken und mittels eines zweiten im<br />

Pegel senken. Da sich alle Regler gegenseitig<br />

beeinflussen, sind etliche Klangnuancen<br />

möglich – was einer Aufnahme<br />

immensen Charme verleihen kann.<br />

Für neutralere Ergebnisse greift man zu<br />

einem linearen Multiband-EQ – er erlaubt,<br />

mit chirurgischer Präzision feinste<br />

Eingriffe im Klanggeschehen vorzunehmen.<br />

Eine Änderung von nur einem<br />

Dezibel im Präsenzbereich um 8 kHz ist<br />

bereits hörbar und kann zum Beispiel<br />

der Stimme den nötigen Kick geben.<br />

Gleichzeitig sind etwaige Störgeräusche<br />

wie das Quietschen der Bassdrum-Maschine<br />

oder ungewolltes Nachhallen der<br />

Snare mit etwas Fingerspitzengefühl<br />

und einem guten Gehör korrigierbar.<br />

Das oberste Ziel bei der Klangveränderung<br />

darf aber nicht aus den Augen verloren<br />

werden: Ob man sich nun für einen<br />

musikalischen, einen linearen EQ oder<br />

BEGEHRT: Originale Pultec EQP1A’s aus den 50ern (links) werden hoch gehandelt – nicht selten werden Preise von 30000 Dollar aufgerufen.<br />

Wer diesen Wahnsinn nicht mitmachen will, greift zu modernen Nachbauten (rechts), die dank hochwertiger Bauteil-Bestückung mindestens<br />

genau so gut klingen.<br />

58<br />

www.audio.de ›06 /2012


Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />

gar für eine Kombination aus beiden entscheidet<br />

– letztlich muss der Klangcharakter<br />

bei allen Tracks identisch sein, damit<br />

ein in sich stimmiges Album entsteht.<br />

EINE PRISE EFFEKT BITTE<br />

Um das „Verschmelzen” der Songs zu<br />

fördern, eignen sich exzellent auch Kompressoren.<br />

Diese Geräte haben im Laufe<br />

der Zeit (Stichwort „Loudness-War“) zu<br />

unrecht das Image der Teufelsmaschine<br />

erhalten. Schuld an der aus audiophiler<br />

Sicht katastrophalen Situation sind allerdings<br />

nicht die Geräte, sondern diejenigen,<br />

die sie bedienen. Denn korrekt eingestellt,<br />

verleihen Kompressoren der<br />

Musik eine bessere Dynamik und vermögen<br />

einzelne Instrumente im Mix gezielt<br />

hervorzuheben. Auch hier gibt es<br />

KLANGLUPE: Mit linearen<br />

Equalizern sind bestimmte<br />

Frequenzbänder<br />

beliebig veränderbar.<br />

Oft genügen kleinste<br />

Anpassungen, um das<br />

gewünschte Klang-<br />

Ergebnis zu erzielen.<br />

KLASSIKER: Der<br />

Limiter LA2A von<br />

Teletronix ist wie der<br />

Pultec ein begehrtes<br />

Vintage-Gerät.<br />

zwei Typen: musikalische wie den<br />

„Fairchild 360” aus den 50ern und modernere<br />

Multibandkompressoren. Mit letzteren<br />

sind einzelne, frei wählbare Frequenzbänder<br />

getrennt manipulierbar. So<br />

sind etwa die Bässe stärker begrenzbar<br />

als die Mitten oder Höhen. Doch bei aller<br />

Schönrednerei gilt: Weniger ist mehr!<br />

Es reicht vollkommen, die lautesten<br />

Pegelspitzen zu komprimieren.<br />

Das nächste Gerät in der Signalkette ist<br />

normalerweise der Limiter, mit dem<br />

man den Pegel der Musik auf die Ziellautstärke<br />

bringt. Übliche Werte für die<br />

Summe beider Kanäle im digitalen Mastering<br />

liegen zwischen -10dBFS (FS<br />

steht für full scale) und -18dBFS, wobei<br />

die Peaks nicht die -3dBFS-Grenze überschreiten<br />

dürfen. Das analoge Gegenstück<br />

zu -18dBFS ist dann der Dezibel-<br />

Wert bei„0VU”.<br />

Wie beim Kompressor gilt auch hier die<br />

Regel, so wenig wie möglich zu begrenzen<br />

– schließlich soll die Dynamik der<br />

Musik erhalten bleiben. Beliebte Geräte<br />

dafür sind der Teletronix LA2A oder der<br />

Urei 1176A – beide ursprünglich in den<br />

50ern im Hörfunk im Einsatz. Standard-<br />

Tools sind auch Brickwall-Limiter, die Pegelüberschreitungen<br />

oberhalb des<br />

Schwellenwertes garantiert verhindern.<br />

Nachdem die Lautstärke auf den gewünschten<br />

Wert gebracht ist, sind nun<br />

auch andere Effekte einschleifbar: Der<br />

Denoiser hilft, lästiges Rauschen zu entfernen.<br />

Mit dem Exciter fügt man der<br />

Aufnahme unverzerrte Obertöne hinzu,<br />

was die Songs frischer klingen lässt. Um<br />

die Abbildung zu vergrößern, greift man<br />

indes zum Stereo Imager, der sogar vereinzelte<br />

Frequenzbereiche bearbeiten<br />

kann. Unbedingt muss hierbei aber auf<br />

eine korrekte Mono-Kompatibilität geachtet<br />

werden, damit die Musik selbst<br />

über einen Lautsprecher noch akzeptabel<br />

klingt. Eine dezente Prise Hall kann<br />

schließlich alles noch natürlicher klingen<br />

lassen.<br />

Soweit die Theorie – ab nächsten Monat<br />

geht es dann in die Praxis: Dann nimmt<br />

<strong>AUDIO</strong> klanglich spektakuläre (oder<br />

auch bizarre) Alben aus Pop und Jazz unter<br />

die Lupe – und verrät, wodurch diese<br />

audiophilen Klassiker zu Kultdiscs der<br />

Musikgeschichte avancierten.<br />

AUFGEREIHT: So sieht ein Mastering-Projekt auf dem Computer aus (hier: ProTools). Die<br />

einzelnen Tracks sind mit den korrekten Pausen dazwischen positioniert, und am Master-<br />

Ausgang hängen alle nötigen Effektgeräte wie EQ, Kompressor, Limiter und Exciter.<br />

MOBIL: Mit bärenstarken Systemen wie dem UAD<br />

kann man überall mastern – und man hat Zugriff auf<br />

exzellente digitale Kopien von alten Mastering-Tools.<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

59


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| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />

POP-CD<br />

DES MONATS<br />

SONGWRITER/POP<br />

RUFUS<br />

WAINWRIGHT<br />

Out Of The Game<br />

Decca (Universal); CD, CD + DVD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Fotos: Redshinestudio / Shutterstock.com, Tina Tyrell / Universal<br />

WIEDER IM SPIEL<br />

Raus aus dem Feuilleton, rein in die Charts? Mit „Out Of The Game“<br />

setzt Rufus Wainwright jetzt wieder auf erwachsenen Pop.<br />

Zuletzt war da zum Beispiel die Oper.<br />

Mit „Prima Donna“ reüssierte Rufus<br />

Wainwright mit einem klassischen Werk,<br />

komplett selbst komponiert mit einem französischsprachigen<br />

Libretto, das er gemeinsam<br />

mit einer Freundin geschrieben hatte.<br />

Zuletzt war da auch „All Days Are Nights:<br />

Songs For Lulu“, das sparsam orchestrierte<br />

letzte Studioalbum, nur Stimme und Klavier<br />

waren zu hören, unter anderem hatte<br />

er auf „Lulu“ drei Shakespeare-Sonette<br />

vertont. Nach diesen Hochkultur-Experimenten<br />

widmet sich er sich nun wieder<br />

mit ganzer Kraft dem Pop.<br />

Nie sei er poppiger, tanzbarer gewesen,<br />

ließ er selbst verlauten. Kein Wunder: Mit<br />

Produzent Mark Ronson (Lily Allen, Amy<br />

Winehouse) hatte Wainwright bei „Out Of<br />

The Game“ einen Pop-Könner an seiner<br />

Seite. Zusammen mit einer Reihe illustrer<br />

Gastmusiker von Martha Wainwright über<br />

Sean Lennon bis Nels Cline (Wilco) legen<br />

die beiden ein facettenreiches Album vor,<br />

vom hymnisch-sarkastischen Titelsong<br />

„Out Of The Game“ über das berührende,<br />

von Karussell-Musik inspirierte Stück<br />

„Montauk“, das seiner Tochter gewidmet<br />

ist, und den Disco-Stampfer „Bitter<br />

Tears“, bis zum achtminütigen Herzstück<br />

„Candles“, einer Ballade für seine 2010<br />

verstorbene Mutter Kate McGarrigle. „Out<br />

Of The Game“ wird Wainwrights Status als<br />

einer der ganz großen Songwriter der Nullerjahre<br />

manifestieren. Andrea Schmidt<br />

„Want Two“, Antony & The Johnsons „Swanlights“


Musik › POP UND ROCK<br />

<strong>AUDIO</strong>PHILE POP-CDS DES MONATS<br />

SONGWRITER<br />

MILLA KAY<br />

Heartmade<br />

edel content (edel); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

SONGWRITER<br />

RANDI TYTINGVAG<br />

Grounding<br />

Ozella Music (Galileo MC); CD, LP<br />

Musik:<br />

„Musik braucht Luft zum Atmen“, lautet<br />

das Credo des Kollegen Alexandros<br />

Mitropoulos, seines Zeichens ausgebildeter<br />

Toningenieur. Ab und an wird<br />

dieses Motto freilich arg missverstanden<br />

und „Luft“ einfach mit einer mittels<br />

Studiotechnik geweiteten Bühne gleichgesetzt.<br />

Wie’s richtig geht, zeigen diese<br />

Aufnahmen: unterschiedlich im Umgang<br />

mit „Luft“ und Raum, aber alle schön in<br />

Bewegung, atmend im positiven Sinn.<br />

Auf „Heartmade“ etwa, dem zweiten<br />

Album der Kieler Singer/Songwriterin<br />

Milla Kay, scheinen sich die Instrumente<br />

fast auf den Füßen zu stehen – wahren<br />

unter der Regie von Mitmusiker und<br />

Produzent Hauke Kliem dennoch das<br />

nötige Quäntchen Distanz. In den Hamburger<br />

Boogie-Park-Studios entstand ein<br />

plastischer, bisweilen leicht angerauter<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

FOLKPOP<br />

COWBOY JUNKIES<br />

The Wilderness<br />

Proper (Rough Trade); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Sound, der penibler Studiotechnik die<br />

livehaftige Atmosphäre einer intimen Cabaret-Bühne<br />

injiziert – was bestens zum<br />

weltläufigen Sound passt. Los geht’s mit<br />

etwas Zigeunerswing, bei dem der Besen<br />

zärtlich das Becken tätschelt und die<br />

Saiten von Kontrabass und Gitarre relaxt<br />

vor dem Auge des Hörers vibrieren. Im<br />

weiteren Verlauf steuern Glockenspiel<br />

und Flöte, Bläser und eine trocken groovende<br />

Akustikgitarre die Kompositionen<br />

Richtung Jazz und Funk, Bossa Nova<br />

und Chanson – so kosmopolitisch kann<br />

man musizieren, wenn man von der Waterkant<br />

kommt.<br />

Großzügiger dimensioniert ist die<br />

Akustik bei Randi Tytingvag. Die in<br />

Stavanger geborene Norwegerin gehört<br />

zur Heerschar nordischer Ladies, die<br />

versiert zwischen Jazz, Pop und Songwritertum<br />

changieren und über das dazugehörige<br />

Rüstzeug verfügen – neben<br />

einer beweglichen Stimme über viel<br />

Einfühlungsvermögen und Stilsicherheit.<br />

Auf ihrem vierten Album „Grounding“<br />

bleibt Jazziges diesmal außen vor. Stattdessen<br />

ist die Gangart mal poppig, mal<br />

chansonesk, teils amerikanisch (mit Banjo<br />

und Pedal-/Lapsteel-Gitarre), teils englisch<br />

(mit E-Gitarre). Die Stimmungen<br />

changieren zwischen frivol, emotional<br />

und verhangen-doppelbödig, wobei der<br />

Klang stets warm-körperhaft bleibt und<br />

nie studiotechnisch unterkühlt wirkt.<br />

Überwiegend viel Raum geben sich<br />

die Cowboy Junkies auf dem vierten<br />

und letzten Teil ihrer „Nomad Series“<br />

(siehe auch <strong>AUDIO</strong> 12/10). Obwohl im<br />

Studio aufgenommen, atmen die Songs<br />

auf „The Wilderness“ fast die Weitläufigkeit<br />

der „Church Of Holy Trinity“,<br />

dem Entstehungsort ihres legendären<br />

1988er-„Trinity Session“-Albums. Ab<br />

und an („Idle Tales“) rücken die Musiker<br />

aber auch ganz dicht zusammen. Musikalisch<br />

bieten die Timmins-Geschwister<br />

und Bassist Alan Anton zwar nichts Neues,<br />

aber das Bekannte auf hohem Niveau:<br />

Ihr Liederzyklus über Themen wie<br />

Einsamkeit, Verlust und Verzweiflung<br />

geht mit luziden Arrangements tief unter<br />

die Haut: kontemplativer Trance-Folk.<br />

Christof Hammer<br />

DISCO-ROCK<br />

GOSSIP<br />

A Joyful Noise<br />

Columbia (Sony); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP<br />

MARINA & THE ...<br />

Electra Heart<br />

Atlantic (Warner); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Gossip – die fröhlichen<br />

Krachmacher?<br />

Musikalisch<br />

glatter, textlich<br />

aufgekratzter:<br />

Drei Jahre nach<br />

ihrem Megaseller<br />

„Music For Men“ machen es sich<br />

Gossip aus Portland nicht so leicht,<br />

wie es erst scheint. Über glasklare<br />

Discobeats, pointierte Gitarrenarbeit<br />

und Keyboard-Spielereien singt<br />

Mode- und Lesben-Ikone Beth Ditto<br />

von Hedonismus und Kriegsopfern.<br />

„A Joyful Noise“ ist trotzdem noch<br />

mehr als seine Vorgänger ein Album<br />

voller Radiosingles.<br />

FS<br />

Yeah Yeah Yeahs, Jessie J<br />

Nach dem Erfolg<br />

mit ihrem Debütalbum<br />

überwiegt<br />

bei Marina Diamandis<br />

der Wille,<br />

einen gerechten Spagat zu schaffen<br />

zwischen Charts-Erfolg und<br />

anspruchsvoller Kunst. Weshalb<br />

dieses Album wieder mit eingängigen<br />

wie tanzbaren Hitparadenstürmern<br />

aufwartet, die nicht ohne<br />

deutliche Cleverness daherkommen.<br />

Man könnte beinahe meinen,<br />

der Mainstream-Pop ist in der<br />

Kunst angekommen. KT<br />

Florence And The Machine, Adele


Immer noch cool as<br />

Funk: Lenny Kravitz.<br />

Musik › POP UND ROCK<br />

DOO-WOP/POP<br />

THE OVERTONES<br />

Gambling Man<br />

Atlantic (Warner); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SOUL/R&B<br />

ROBERTA FLACK<br />

Let It Be Roberta<br />

429 Records/Membran (Sony); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

PROG-ROCK<br />

JETHRO TULL<br />

Thick As A Brick 2<br />

Chrysalis (EMI); CD, CD+DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Fünf harmoniebedürftige<br />

Jungs im Zwirn<br />

und jede Menge<br />

Schu-bi-du. The<br />

Overtones aus Großbritannien machen<br />

den Doo-Wop und Barbershop<br />

der 50-er wieder charttauglich<br />

– auch weil sie sich manche<br />

Songs direkt aus der Hitparade picken.<br />

Dass ihre Cover nicht immer<br />

zünden, zeigt die Mengroup mit<br />

Adeles „Rolling In The Deep“. Zum<br />

lockeren Mitschnippen animieren<br />

die Übertöner aber allemal. KR<br />

Michael Bublé<br />

Yoko Ono hatte<br />

keine Einwände.<br />

So stand „Let<br />

It Be Roberta“<br />

nichts im Wege.<br />

Mit ihren Interpretationen von<br />

Beatles-Klassikern meldet sich<br />

Roberta Flack nach acht Jahren<br />

zurück. Statt unterlegt von den<br />

klampfenden Gitarren präsentiert<br />

die vierfache Grammy-Gewinnerin<br />

Hits wie „Come Together“, „The<br />

Long & Winding Road“ oder „Let<br />

It Be“ nun im sonnigsten Soul-Gewand.<br />

Ungewohnt, aber schön. KR<br />

Natalie Cole<br />

Alles unsicher.<br />

Es geht um die<br />

„What-ifs, Maybes<br />

And Mighthave-beens“<br />

im<br />

Leben des Gerald Bostock. Interessanter<br />

sind die Fakten: Ian<br />

Anderson schuf eine souverän umgesetzte<br />

Fortsetzung des Klassikers<br />

von 1972. Ohne die wichtigen<br />

Musiker von damals, dafür mit viel<br />

Liebe zum Detail. Und auch das<br />

„Drumherum“ stimmt: vom Inhalt<br />

der Bonus-DVD bis zum Newsletter<br />

„www.stcleve.com“. AD<br />

„Thick As A Brick“, „Aqualung“<br />

Aerobic statt Erotik:<br />

Madonna gibt auf<br />

„MDNA“ den Drill<br />

Instructor.<br />

CROONER-POP/ROCK<br />

RICHARD HAWLEY<br />

Standing At The Sky’s Edge<br />

Parlophone (EMI); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

BLUES<br />

WALTER TROUT<br />

Blues For The Modern Daze<br />

Provogue Rec. (Rough Trade); CD, Ltd. Ed., LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

HARD-ROCK<br />

EUROPE<br />

Bag Of Bones<br />

earMUSIC (edel); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP<br />

MADONNA<br />

MDNA<br />

Interscope (Universal); CD, Deluxe Ed., LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Schwermütig<br />

zieht sich die<br />

Crooner-Melancholie<br />

auch auf<br />

dem siebten<br />

Album durch psychedelische Gitarrenwände.<br />

Pompöse Salven von einem<br />

der größten Gitarristen seiner<br />

Generation klingen gleichsam altmodisch<br />

wie zeitlos. Liebe, Verlust<br />

und Erlösung bieten unendliches<br />

Textmaterial. Hinzufügen muss<br />

man nicht viel: Wer Hawley zuvor<br />

mochte, wird auch mit „Standing<br />

At The Sky‘s Edge“ glücklich. KT<br />

Nick Cave, Supergrass<br />

Walter Trout<br />

verstärkte einst<br />

als aufstrebender<br />

Gitarrist die<br />

Präsenz von<br />

Blues-Legenden wie Canned<br />

Heat, John Lee Hooker und John<br />

Mayalls Bluesbreakers. Deren<br />

Schatten entkam der hart arbeitende<br />

61-Jährige nie, seine Solo-<br />

Alben werden dennoch besser.<br />

Auf „Blues For The Modern Daze“<br />

reicht Trouts Ouevre von Soli-verliebtem<br />

Rock bis zu Puristischem<br />

à la Blind Willie Johnson. CA<br />

Joe Bonamassa, Canned Heat<br />

Bereits letzten<br />

Sommer kündigten<br />

Europe die<br />

Verpflichtung<br />

des „heißesten<br />

Rockproduzenten der Welt“ an.<br />

Kevin Shirley heißt er, arbeitete<br />

für Journey, Iron Maiden und Black<br />

Country Communion. Das Ergebnis<br />

ist ein erdiges Album in bester Siebziger-Tradition.<br />

„Bag Of Bones“ ist<br />

eine klare Absage an alle, welche<br />

die Hoffnung auf eine Reanimation<br />

der „Final Countdown“-Ära immer<br />

noch nicht aufgegeben haben. AD<br />

„Last Look At Eden“<br />

Natürlich ist<br />

„MDNA“ ein<br />

Rundumschlag.<br />

Madonna geht<br />

textlich gegen<br />

die Konkurrenz („Give Me All Your<br />

Luv“) und Ex-Ehemann Guy Ritchie<br />

(„I Don‘t Give A“) vor, schließt vermeintlich<br />

heiße Trends wie French<br />

House und Dubstep in ihre Arme.<br />

Aber egal, ob sie die nicht altern<br />

wollende Dancefloor-Einpeitscherin<br />

oder das naive Mädchen gibt: Mehr<br />

als ein verzweifelter Rundumschlag<br />

ist „MDNA“ nie.<br />

SW<br />

Lady Gaga, Nicki Minaj<br />

Fotos: Rankin / Sony, Universal<br />

IRISH FOLK<br />

THE CHIEFTAINS<br />

Voice Of Ages<br />

Hear Music (Universal); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

The Chieftains<br />

spielten schon<br />

mit vielen Größen<br />

der Musikszene<br />

zusammen. Nach<br />

Künstlern wie Marianne Faithfull,<br />

Sting und zuletzt Ry Cooder holte<br />

die irische Musikgruppe nun Stars<br />

der Folkszene ins Tonstudio. Passend<br />

zum 50-jährigen Bestehen der<br />

Band ist auf „Voice Of Ages“ wieder<br />

traditionelle irische Folklore zu<br />

hören – interpretiert von Bon Iver,<br />

Paolo Nutini und den Newcomern<br />

The Civil Wars.<br />

NH<br />

Fiddler’s Green<br />

<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />

SO TESTEN WIR JEDEN MONAT DIE NEUEN CDS<br />

<strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die wichtigsten<br />

neuen Tonträger vor.<br />

Erfahrene Rezensenten bewerten nach den<br />

folgenden Kriterien:<br />

Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />

(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />

Klang für die Aufnahmequalität<br />

Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />

<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />

Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />

ähnlichem Musikstil<br />

In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />

null bis fünf Ohren.<br />

Das Raster:<br />

überragend<br />

sehr gut<br />

gut<br />

befriedigend<br />

ausreichend<br />

<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />

Album von hoher Qualität oder Interpret<br />

mit ähnlichem Musikstil.<br />

www.audio.de › 06/2012<br />

63


Musik › POP UND ROCK<br />

30 Jahre im Geschäft und<br />

Kinder geblieben:<br />

Die Ärzte.<br />

GEHEIM-<br />

TIPP<br />

PUNK/ROCK/POP<br />

DIE ÄRZTE<br />

auch<br />

Hot Action (Universal); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Christof Hammer<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

FOLKPOP<br />

HUSKY<br />

Forever So<br />

Sub Pop (Cargo); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Offiziell<br />

erscheint diese<br />

CD hierzulande<br />

erst in zwei<br />

Wochen. Gut<br />

möglich aber, dass der eine oder<br />

andere sie trotzdem schon zu<br />

Hause stehen hat. Besucher von<br />

Konzerten des Mädchen-Pop-<br />

Duos Boy etwa: Da bestritten<br />

Husky jüngst das Vorprogramm.<br />

Dabei wäre „Forever So“ besser<br />

im Oktober aufgehoben – der<br />

entschleunigte Folkpop dieses<br />

Quartetts aus Melbourne eignet<br />

sich perfekt als Soundtrack für<br />

einen Spaziergang an der Grenze<br />

zwischen Herbst und Winter: andächtig<br />

die Stimmungen, melancholisch<br />

die Harmonien, fragil die<br />

Arrangements mit zärtlich geschlagenen<br />

Akustikgitarren oder<br />

einer einsamen Trompete. Darüber<br />

singt sich Namenspatron<br />

Husky Gawenda mit jungenhaftheller,<br />

aber eindringlicher Stimme<br />

durch auf den ersten Blick<br />

simpel strukturierte Moritaten.<br />

Doch im Detail wurde hörbar<br />

mit Bedacht, Sorgfalt und ausgeprägtem<br />

Sinn für Spannungsbögen<br />

komponiert. Eine leicht<br />

märchenhafte Atmosphäre liegt<br />

über dem selbstversunkenen<br />

Sound dieses Debüts. Husky<br />

verwalten mit ihrem feinen Händchen<br />

für das Poppig-Fokussierte<br />

wie für das Versponnene das<br />

Erbe von Songwriter-Ikonen wie<br />

Nick Drake. Fans von New-Folk-<br />

Barden wie den Turin Breaks<br />

oder den Kings Of Convenience<br />

könnten hier eine neue Lieblingsband<br />

entdecken.<br />

Boy & Bear, Kings Of Convenience<br />

Wer 30 Jahre so<br />

erfolgreich im<br />

Geschäft ist, darf<br />

machen, was er<br />

will. Und genau<br />

das tun die Ärzte. Ihr neues Album<br />

„auch“ ist ein musikalisch<br />

wildes Sammelsurium aus Punk<br />

und Pop, Funk und Schrott. Die<br />

Single „zeiDverschwÄndung“ ist<br />

Zeitverschwendung. Das Album ist<br />

es nicht. Denn Songs wie „Ist das<br />

noch Punkrock?“, „Fiasko“ und vor<br />

allem Farin Urlaubs „TCR“ haben<br />

definitiv Hitpotenzial. KD<br />

„Unrockbar“, „13“<br />

ALTERNATIVE-ROCK<br />

SPIRITUALIZED<br />

Sweet Heart Sweet Light<br />

Double Six Rec (Spaceman Recordings); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Auch diese Spiritualized-Platte<br />

brauchte ihre<br />

Zeit: Heerscharen<br />

an Musikern<br />

doktorten zwei Jahre daran herum,<br />

Alleinherrscher Jason Pierce<br />

mischte zwölf Monate die Resultate<br />

ab. Trotz der ausufernden Vorgehensweise<br />

strotzen die Songs vor<br />

Melodieseligkeit und eingängigen<br />

Hooks. Pierce öffnet mit „Sweet<br />

Heart Sweet Light“ sein eigenes<br />

schräges Pop-Universum aus reinem<br />

Schönklang!<br />

CA<br />

Velvet Underground, La Düsseldorf<br />

FOLK<br />

LOUDON WAINWRIGHT<br />

Older Than My Old Man ...<br />

Proper Records (RTD); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Der langjährige<br />

Folk-Star und<br />

Vater von Rufus<br />

Wainwright zieht<br />

Bilanz. Was er<br />

falsch gemacht hat, was er gut<br />

gemacht hat – Loudon erzählt<br />

mit prägnanter Stimme zwischen<br />

Sprechen und Singen vom Leben.<br />

Musikalisch bewegen sich Klavier<br />

und die Folkrockband leichtfüßig<br />

im Takt. Ein Alterswerk, das keine<br />

Wettkämpfe oder Vergleiche mehr<br />

sucht und somit auch ein bisschen<br />

belanglos sein darf.<br />

KT<br />

Rufus Wainwright, Ben Folds<br />

BLUES/ROCK/FOLK<br />

JACK WHITE<br />

Blunderbuss<br />

Beggars (Indigo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Die Basslinie<br />

in „Freedom At<br />

21“ ist fast so<br />

markant wie einst<br />

in „Seven Nation<br />

Army“. Womit klar sein sollte: Ex-<br />

White-Stripes-Mann Jack White<br />

lässt bei seinem ersten Soloausritt<br />

„Blunderbuss“ nicht allen Garagenbluesrock<br />

hinter sich. Aber<br />

dennoch sind die Zügel lockerer als<br />

früher: Neben klassischen Riffrock-<br />

Gitarren dürfen hier auch Piano und<br />

Orgel, Lapsteel und Streicher die<br />

Melodien zum Ziel führen. SW<br />

The White Stripes, Little Joy<br />

FOLK<br />

THE CORNSHED SISTERS<br />

Tell Tales<br />

Memphis Industries (Indigo); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

The Cornshed<br />

Sisters sind keine<br />

Schwestern<br />

im biologischen<br />

Sinne, auf jeden<br />

Fall aber im Geiste. Auf ihrem Debüt<br />

„Tell Tales“ verschmelzen die<br />

vier glöckchenhellen Stimmen zu<br />

einem ausdrucksstarken A-cappella-Ganzen.<br />

Manchmal gesellt sich<br />

aber auch das Piano als Begleiter<br />

hinzu. Jeder noch so glasklare Ton<br />

der zehn minimalistischen Songs,<br />

die Märchen und Volkswaisen erzählen,<br />

kommt hier zur Geltung. NH<br />

The Unthanks<br />

POP/SOUL/SWING<br />

DIVERSE<br />

Die Besten aus Südwesten<br />

edel content (edel:Kultur); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Über keinem<br />

Bundesland<br />

leuchten so viele<br />

Gourmet-Sterne<br />

wie über Baden-<br />

Württemberg. Dass der Südwesten<br />

auch Stars an den Pop-Himmel katapultiert,<br />

zeigt dieses Ständchen<br />

zum 60. Landesgeburtstag mit der<br />

SWR Big Band und Größen aus Soul<br />

und Pop. Für Highlights sorgen Rolf<br />

Stahlhofen, Xavier Naidoo und Pe<br />

Werner, die kalauernd darüber sinniert,<br />

„Was ein Mann tun muss“.<br />

Charmante Unterhaltung. MI<br />

Xavier Naidoo, Laith Al-Deen<br />

COUNTRY/POP<br />

LIONEL RICHIE<br />

Tuskagee<br />

Universal (Universal); CD, CD + DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

„Tuskagee“ im<br />

US-Bundesstaat<br />

Alabama ist<br />

Lionel Richies<br />

Geburtsort. Was<br />

lag also geografisch näher als ein<br />

Album mit seinen größten Hits,<br />

dargeboten mit Südstaaten-Flair?<br />

Richie geht aber nicht etwa „back<br />

to the roots“, sondern sucht seine<br />

Ursprünge beim blassgesichtigen<br />

Nashville-Country-Pop und dessen<br />

Stars (Blake Shelton, Shania Twain,<br />

Kenny Chesney). „Say You Say Me“<br />

mit Lapsteel? Grauenvoll. SW<br />

Garth Brooks, Keith Urban<br />

Fotos: XWarwick Baker / Sub Pop, Jörg Steinmetz / Die Ärzte, Matias Corral / JKP, Frank W Ockenfels / EMI


30 Jahre im Geschäft und<br />

erwachsen geworden:<br />

Die Toten Hosen.<br />

Musik › POP UND ROCK<br />

PUNK/ROCK<br />

DIE TOTEN HOSEN<br />

Ballast der Republik<br />

JKP (Warner); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP<br />

TRAIN<br />

California 37<br />

Sony Music (Sony Music); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Den 2008 mit dem<br />

recht ernsthaften<br />

und erwachsenen<br />

Album „In<br />

aller Stille“ eingeschlagenen<br />

Weg setzen die Toten<br />

Hosen mit „Ballast der Republik“<br />

nahtlos fort. In „Vogelfrei“ besingt<br />

Campino am Ende gar den Zustand<br />

nach dem eigenen Tod. Auf seine<br />

Weise natürlich! Höhepunkt für<br />

Fußballfans: Mit „Schade, wie kann<br />

das passieren“ legen die Fortuna-<br />

Fans eine perfekte Stadionhymne<br />

nach Niederlagen vor. KD<br />

„In aller Stille“<br />

Der Sommer<br />

2010 war geprägt<br />

von einer tiefen<br />

musikalischen<br />

Seelenverwandtschaft.<br />

Mit ihrem Hit „Hey Soul<br />

Sister“ belegten Train Bestplätze<br />

in den internationalen Charts.<br />

Auch ihr neues Album „California<br />

37“ versprüht viel gute Laune.<br />

Die zwölf Songs bieten jene Sorte<br />

Rock, der einen auf einem USA-Trip<br />

begleiten könnte. Diese Aufnahme<br />

klänge selbst aus den Boxen eines<br />

alten Chevy einwandfrei. NH<br />

Counting Crows<br />

ALTERNATIVE/FOLK-POP<br />

GEMMA RAY<br />

Island Fire<br />

Bronze Rat (Soulfood); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SCI-FI-SOUL-POP<br />

POLIÇA<br />

Give You The Ghost<br />

Memphis Industries (Indigo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

LATIN<br />

SERGIO MENDOZA Y ...<br />

Mambo Stereo<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Le Pop Musik (Groove Attack); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

INDIE-POP<br />

LIGHTSHIPS<br />

Electric Cables<br />

Domino (GoodToGo); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Nach dem<br />

zurückhaltenden<br />

„It‘s A Shame<br />

About Gemma<br />

Ray“ geht die<br />

Sängerin diesmal bisweilen so<br />

richtig in die Vollen: Ihr Album „Island<br />

Fire“ inszeniert sie mit Pauken,<br />

Trompeten, Geigen und auch mal<br />

Kirchenglocken. Doch bei ihrem<br />

leichtfüßigen Wechsel zwischen<br />

himmelhoch jauchzend („Alight!<br />

Alive!“) und zu Tode betrübt („I Can<br />

See You“) behält Gemma Ray stets<br />

ihr Gespür fürs richtige Maß. SM<br />

Adele, Nicole Atkins<br />

Unaufdringlicher,<br />

unverfänglicher<br />

und harmloser<br />

Zeitlupen-R&B<br />

aus Minneapolis.<br />

Sängerin Channy Leanagh gleitet<br />

schwerelos verzerrt durch den<br />

rhythmischen Unterwasser-Soul,<br />

der von Myke Noyce (Bon Iver)<br />

im Background begleitet und von<br />

Ryan Olson (Gayngs) produziert<br />

wurde. Poliça sind die lieblichere<br />

Alternative zu progressiven Acts<br />

wie Grimes. Komisch, aber Jay-Z<br />

ist bereits Fan.<br />

TM<br />

Purity Ring, Grimes<br />

Für diese Platte<br />

reichen drei<br />

Schlagwörter:<br />

Calexico, Tucson<br />

und Mambo. In<br />

der staubigen Wüstenheimat an der<br />

mexikanischen Grenze sind Sergio<br />

Mendoza Y La Orkestra eine feste<br />

Größe. Mit „Mambo Stereo“ kommt<br />

die staubtrockene Neudefinition des<br />

Mambo nun auch zu uns. Und natürlich<br />

sprüht die Platte vor Tanzfieber,<br />

ausgefeilten Arrangements und einer<br />

Coolness, die man wohl nur in<br />

Tucson lernen kann.<br />

KT<br />

Calexico, Brian Lopez<br />

Lightships, das<br />

sind Teenage-<br />

Fanclub-Bassist<br />

Gerard Love und<br />

Mitglieder von<br />

Belle & Sebastian und The Pastels.<br />

Quasi eine schottische Supergroup,<br />

die genau so klingt, wie man vermuten<br />

darf: Die Harmoniegesänge und<br />

eingängigen Refrains auf „Electric<br />

Cables“ könnten auch von Teenage<br />

Fanclub stammen, nur ein bisschen<br />

psychedelischer und verschwurbelter<br />

mutet dieses gelungene,<br />

zärtliche Indie-Pop-Debüt an. AS<br />

Teenage Fanclub, Reindeer Section<br />

INDIE-ROCK<br />

GRAHAM COXON<br />

A+E<br />

Parlophone (EMI); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

HEAVY METAL<br />

ACCEPT<br />

Stalingrad<br />

Nuclear Blast (Warner); CD, CD+DVD, 2-LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

SONGWRITER/POP<br />

NORAH JONES<br />

Little Broken Hearts<br />

Blue Note (EMI); CD, LP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Nach „The<br />

Spinning Top“<br />

von 2009 legt der<br />

ehemalige Blur-<br />

Gitarrist die<br />

Akustikklampfe wieder weg und<br />

tritt den Verzerrer an. So klingt<br />

„A+E“ mehr als deutlich nach den<br />

Gitarrenparts der späteren Blur-<br />

Veröffentlichungen. Coxon liefert<br />

dazu stimmlich durchaus souverän<br />

ab. Neben Krach-Gitarren, schneidenden<br />

Soundeffekten und Drumcomputern<br />

ist aber auch ein Stück<br />

Pop-Verliebtheit mit an Bord. KT<br />

The Subways, Blood Red Shoes<br />

In der Stahlschmiede<br />

läuft<br />

es wieder rund.<br />

Accept-Sänger<br />

Mark Tornillo hat<br />

sich hörbar eingelebt, das Comeback-Album<br />

„Blood Of The Nations“<br />

kletterte bis auf den vierten<br />

Platz der Charts. Ähnliche Höhenflüge<br />

sind vom neuesten Stück Traditionsmetal<br />

zu erwarten: Songs<br />

wie „Hung, Drawn And Quartered“<br />

oder „Stalingrad“ lassen nichts anbrennen.<br />

Die Produktion lag wieder<br />

in Andy Sneaps Händen. AD<br />

„Blood Of The Nations“<br />

Zugegeben:<br />

Der Titel „Little<br />

Broken Hearts“<br />

klingt nach rührseligem<br />

Kleinmädchen-Pianopop<br />

in Pastellfarben.<br />

Eine Irreführung: Auf ihrem<br />

fünften Album wünscht Norah<br />

Jones einer Nebenbuhlerin den Tod<br />

(„Miriam“), spielt mit Klangfarben<br />

von buntem Funk („Say Goodbye“)<br />

bis gespenstischem Country-Folk<br />

(„She‘s 22“) – und zeigt sich als die<br />

gereifte Songwriterin. Piano? Jazz?<br />

Mädchen? Das war gestern. SW<br />

Feist, Beth Orton<br />

Reife Frau mit kleinem<br />

gebrochenem<br />

Herz: Norah Jones.<br />

www.audio.de › 06/2012<br />

65


Musik › DVD / BLU-RAY<br />

Wer rockt hier wen? In<br />

Santiago de Chile traten Iron<br />

Maiden vor mehr als 50.000<br />

begeisterten Zuschauern auf.<br />

HEAVY METAL<br />

IRON MAIDEN<br />

En Vivo!<br />

EMI Records (EMI); 2-DVD, Blu-ray Disc<br />

B: I: K:<br />

BLUES-ROCK<br />

JOE BONAMASSA<br />

Beacon Theatre<br />

Mascot (Rough Trade); 2 DVD, Blu-ray<br />

B: I: K:<br />

Joe Bonamassa erwies sich in den<br />

letzten zwei Jahren als echtes Arbeitstier.<br />

Nach seinen Alben „Dust<br />

Bowl“, der Kollaboration mit Black<br />

Country Communion und der<br />

Zusammenarbeit<br />

mit Beth Hart<br />

(„Don‘t Explain“),<br />

veröffentlicht<br />

der meisterliche<br />

Blues-Gitarrist<br />

nun eine außerordentliche<br />

DVD. „Beacon Theatre – Live From<br />

New York“ ist nicht nur ein optischer<br />

und akustischer Genuss,<br />

vor allem die Songauswahl, die der<br />

Gitarren-Virtuose kredenzt, dürfte<br />

bei Fans auf Gegenliebe stoßen.<br />

Zu den Höhepunkten des Konzerts<br />

gehören sicherlich die Duette mit<br />

Beth Hart, die sich neben Paul<br />

Rodgers und dem großartigen John<br />

Hiatt an Bonamassas Seite die<br />

Ehre gibt. Gänsehautmomente sind<br />

da garantiert. Unterm Strich ist das<br />

ein ekstatisches Klangerlebnis,<br />

das lange nachhallt. MB<br />

Eric Clapton<br />

POST-PUNK/NEW-WAVE<br />

TALKING HEADS<br />

Chronology<br />

Eagle Rock (edel); DVD<br />

B: I: K:<br />

Der einzige Wermutstropfen vorneweg:<br />

Vollständig ist die Zeitreise<br />

nicht, auf die die Talking Heads ihre<br />

Fans mit der DVD „Chronology“<br />

mitnehmen. Wer großzügig über<br />

die Lücke in der<br />

Bandgeschichte<br />

hinwegsieht, die<br />

zwischen den<br />

Jahren 1983 und<br />

der Auflösung der<br />

Postpunker 1991<br />

klafft, wird<br />

dennoch seine Freude an dieser<br />

Nostalgie-Scheibe haben. 1975<br />

startet der optisch teils sehr antik<br />

anmutende Timewalk durch 18<br />

Songs der Talking Heads im CBGB-<br />

Club. Zu hören und zu sehen gibt es<br />

„With Our Love“ und „I‘m Not In<br />

Love“, aber auch Fernsehauftritte<br />

der New-Wave-Band. Auch ein<br />

Konzertmitschnitt vom Jazz-Festival<br />

in Montreux hat es auf die DVD<br />

geschafft. Abgerundet wird „Chronology“<br />

durch ein hintergründiges<br />

Bonus-Interview mit Ex-Frontmann<br />

David Byrne.<br />

MB<br />

The Ramones, Blondie<br />

POP<br />

PHIL COLLINS<br />

Live At Montreux<br />

Eagle Vision (Edel); 2-DVD, Blu-ray Disc<br />

B: I: K:<br />

„Easy Lover“, „Against All Odds“,<br />

„Can‘t Stop Loving You“ – wenn Phill<br />

Collins erstaunlich leichtfüßig und in<br />

Begleitung treuer Bandkameraden<br />

wie Gitarrist Daryl Stuermer die<br />

Bühne entert,<br />

fehlt kein Hit,<br />

bleibt kein Fan<br />

auf seinem Platz<br />

stehen. 2004 gab<br />

der Ex-Genesis-<br />

Frontmann, der<br />

sich mittlerweile ganz in sein Privatleben<br />

zurückgezogen hat,<br />

eines seiner letzten Konzerte<br />

in der Schweiz. Dass er das<br />

Live-Fach beherrschte wie kaum<br />

ein anderer, beweist die DVD „Phil<br />

Collins - Live At Montreux“. Collins<br />

macht die Show zur Familienparty,<br />

vereint Können mit herzlichem<br />

Augenzwinkern und nimmt mehrmals<br />

selbst am Drumset Platz.<br />

Dank scharfer Optik entgeht dem<br />

Zuschauer auch keine Schweißperle,<br />

wenn Collins mit nicht enden<br />

wollender Energie auf die Trommeln<br />

eindrischt.<br />

KR<br />

Genesis<br />

Südamerika ist scheinbar die Wiege<br />

der furiosen Rockkonzert-DVDs.<br />

Das bewiesen Iron Maiden bereits<br />

2002 mit „Rock In Rio“ und das zeigen<br />

die Metaller<br />

auch dieses Mal<br />

mit „En Vivo!<br />

Live At Estadio<br />

Nacional,<br />

Santiago“. Vor<br />

knapp 50.000<br />

Zuschauern<br />

rockten Iron Maiden 2011 die chilenische<br />

Hauptstadt. Ein Massenevent,<br />

das von nicht weniger als 22<br />

HD-Kameras und einer Octocam,<br />

einem schwebenden Aufzeichnungsgerät,<br />

eingefangen wurde.<br />

Während die Masse tobt, bleiben<br />

die Rampensäue souverän. Bruce<br />

Dickinson schmettert routiniert<br />

Hits wie „Fear Of The Dark“ und<br />

„Hallowed Be Thy Name“, Bassist<br />

Steve Harris macht sein Instrument<br />

einmal mehr zur Pump-Gun. „En<br />

Vivo!“ untermauert anschaulich:<br />

Iron Maiden sind eine der besten<br />

Live-Bands der Welt. Höhepunkt<br />

der Bonus-DVD ist die 88-minütige<br />

Dokumentation „Behind The<br />

Beast“. Darin nehmen Iron Maiden<br />

ihre Fans mit auf einen herrlich<br />

durchgeknallten Trip rund um den<br />

Globus.<br />

MB<br />

„Iron Maiden: Rock In Rio“<br />

Fotos: Eagle Vision, John McMurtrie / Iron Maiden Holding Ltd<br />

Voller Einsatz: Phil<br />

Collins begeisterte<br />

2004 beim Jazz-<br />

Festival in Montreux.<br />

66 06/2012 › www.audio.de


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Geldinstitut<br />

Datum<br />

✗<br />

Unterschrift<br />

WK 2032 M06


Musik › OLDIES<br />

VOM SUCHEN UND<br />

VERSCHWINDEN<br />

Zunächst Pop-Sensation, dann Pop-Überwinder:<br />

Die ersten vier Alben von Talk Talk in einer –<br />

leider nur teils – frisch remasterten Neuauflage.<br />

ENIGMA<br />

Seit seinem<br />

Soloalbum 1998<br />

wartet die<br />

Musikwelt auf ein<br />

Lebenszeichen von<br />

Hollis – vergeblich?<br />

Leichte Verzweiflung machte sich damals bei der EMI<br />

breit. Ein Album, dessen erste LP-Seite aus einer<br />

dreiteiligen, 23-minütigen Suite besteht? Wo waren die<br />

(Synthie-)Hits? Als Talk Talk 1988 „Spirit Of Eden“ veröffentlichten,<br />

verschlug es nicht nur ihrer Plattenfirma<br />

die Sprache. Mark Hollis und Co. hatten in monatelanger<br />

Detailarbeit ein organisches, atmosphärisches und Pop-<br />

Songstrukturen ignorierendes Meisterwerk erschaffen,<br />

auf dem nichts mehr daran erinnerte, dass Talk Talk mit<br />

frühen Hits wie „Such A Shame“ oder „It‘s My Life“ als<br />

die „neuen Duran Duran“ vermarktet werden sollten. Das<br />

Album floppte, die Band verließ die EMI. Nun legt ihre<br />

Ex-Plattenfirma die ersten vier Alben der Band neu auf –<br />

erneut ohne ganz großen Enthusiasmus zu beweisen.<br />

Das Debüt „The Party‘s Over“ (1982), der Megaseller<br />

„It‘s My Life“ (1984), das Übergangsalbum „The Colour Of<br />

Spring“ und „Spirit Of Eden“ erscheinen auf CD als reine<br />

Wiederauflage (Remaster von 1997), die beiden letzteren<br />

aber auch als remastertes 180g-Vinyl plus Audio-DVD<br />

mit 96kHz/24bit-Stereo-Abmischung. Gerade im Falle von<br />

„Spirit Of Eden“ werden LP wie auch DVD der ohnehin<br />

grandiosen Klangqualität des Originals mehr als gerecht:<br />

Feinste Details sind nun präzise hörbar, gerade die Höhen<br />

werden bestens wiedergegeben. Die Audio-DVDs enthalten<br />

zwar je einen Bonustrack. Aber ein zusätzliches Booklet<br />

mit Liner-Notes bei den CDs? Ein umfangreicheres „Eden“-<br />

Boxset? Leider Fehlanzeige.<br />

Rolf Schneider<br />

COUNTRY/GOSPEL<br />

JOHNNY CASH<br />

Bootleg Vol. 4<br />

Columbia (Sony); 2 CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Mit Gospelmusik<br />

ist Johnny<br />

Cash sozialisiert<br />

worden – davon<br />

erzählt sein Sohn<br />

John Carter Cash sehr schön im Booklet zu „Bootleg Vol. 4 - The Soul of<br />

Truth“. Ganze 51 Stücke finden sich auf diesem vierten Teil der posthum<br />

veröffentlichten Bootleg-Reihe, ein Dutzend davon bisher unveröffentlicht.<br />

Viele Duette sind darunter, unter anderem mit seiner Frau June Carter<br />

Cash und seiner Tochter Rosanne. Die Compilation widmet sich ganz<br />

den Gospels und christlichen Songs, die Johnny Cash aufgenommen hat,<br />

und obwohl viele davon schon bekannt sind, ist den Machern hier doch<br />

eine beeindruckende Zusammenstellung gelungen. Sie zeigt den, glaubt<br />

man seinem Sohn, für ihn selbst wichtigsten Teil des Werks von Johnny<br />

Cash, der hier seinem tiefen Glauben in der Musik Ausdruck verleiht. AS<br />

Johnny Cash „The Gospel Collection“<br />

In sich gekehrte Gospels:<br />

Johnny Cash.<br />

POP<br />

ABBA<br />

The Visitors<br />

Polar (Universal); CD + DVD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Sensation! Die<br />

erste unveröffentlichte<br />

ABBA-<br />

Aufnahme seit<br />

1994! Dass der<br />

„neue“ Track lediglich ein Medley<br />

aus Demos von „Like An Angel Passing<br />

Through My Room“ ist ... naja.<br />

Aber ABBAs ungeplanter Schwanengesang<br />

„The Visitors“ (1982),<br />

jetzt als Deluxe-CD+DVD erhältlich,<br />

weiß auch ohne Schlagzeilen immer<br />

noch zu begeistern: mit oft etwas zu<br />

synthetischem Sound, aber wie immer<br />

mit großen Pop-Melodien. SW<br />

„Super Trouper“, Diverse „Chess“<br />

Machten mit „The Visitors“ eine<br />

letzte Stippvisite im Pop: ABBA.<br />

68<br />

06/2012 › www.audio.de


Musik › JAZZ<br />

AVANTGARDE/POP<br />

TALK TALK<br />

Parlophone (EMI); CD, LP + Audio-DVD<br />

The Party‘s Over<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

It‘s My Life<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

POP<br />

MADONNA<br />

The Complete Studio Albums<br />

Rhono (Warner); 11-CD-Box<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Rundumschlag,<br />

die zweite: Während<br />

Madonna<br />

selbst mit dem<br />

Haudrauf-Techno<br />

von „MDNA“ langweilt, wirft ihr<br />

Ex-Label Warner ihre elf Alben als<br />

„The Complete Studioalbums“ auf<br />

den Markt. Letzteres ist die bessere<br />

Geldanlage: Denn auch wenn sie<br />

mal perfekt („Like A Prayer“), mal<br />

etwas zu gewollt („American Life“)<br />

den Pop-Zeitgeist abbildete, ein<br />

schlechtes Abziehbild ihrer selbst<br />

war Madonna früher nie. SW<br />

„Like A Prayer“, „Ray Of Light“<br />

JAZZ-CD DES MONATS<br />

ENSEMBLE-JAZZ<br />

JAZZ BIGBAND GRAZ<br />

Urban Folktales – ACT (edel: Kultur); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Nach der musikalischen Weltreise erst mal im<br />

Waschsalon: die Jazz Bigband Graz.<br />

Fotos: EMI Records UK, JT Philips / Sony, Universal, Bear Family, Erich Reismnann / ACT<br />

The Colour Of Spring<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Spirit Of Eden<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

COUNTRY<br />

CONNIE SMITH<br />

Just For What I Am<br />

Bear Family (Bear Family); 5-CD-Boxset<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Eine bewegende<br />

Biografie wie<br />

Loretta Lynn.<br />

Eine warme, klare<br />

Stimme wie Patsy<br />

Cline. Und absolute Authentizität –<br />

im Gegensatz zu Dolly Parton. Warum<br />

Connie Smith nie die Popcharts<br />

eroberte, bleibt rätselhaft. Denn<br />

auch das opulente 5-CD-Boxset<br />

„Just For What I Am“ präsentiert<br />

eine Country-Sängerin zwischen<br />

Balladen und bodenständigem Nashville-Sound,<br />

zwischen christlichem<br />

Glauben und Gospelwärme. RS<br />

„Born To Sing“, Patsy Cline<br />

PROG-ROCK<br />

EMERSON, LAKE & ...<br />

From The Beginning<br />

Legacy (Sony); 5-CD-Bookset<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Wiederauflage<br />

der karriereumspannenden<br />

Box<br />

aus dem Jahr<br />

2007 – ohne<br />

Doku-DVD, dafür zum Preis einer<br />

CD. Auch abgespeckt bleibt „From<br />

The Beginning“ eine gute Werkschau<br />

von Emerson, Lake & Palmer:<br />

Prä-ELP-Aufnahmen, Songs wie das<br />

20-Minuten-Epos „Tarkus“, Live-<br />

Mitschnitte und Raritäten bieten<br />

Kennern wie Einsteigern reichlich<br />

Material. Zur Vertiefung bitte die<br />

Originalalben bis 1973 kaufen! RS<br />

„Brain Salad Surgery“, „Tarkus“<br />

Eine vergessene Nashville-<br />

Ikone: Connie Smith.<br />

Als in den fünfziger Jahren die Big<br />

Bands von der Bildfläche verschwanden,<br />

lag das nicht nur an der<br />

sich beschleunigenden Entwicklung,<br />

die kleine Ensembles und andere Stilistiken<br />

bevorzugte, sondern auch an<br />

der Verbissenheit, mit der Jazzhörer im<br />

Kern am Modell der Swing-Ära festhielten. Natürlich wurde viel<br />

ausprobiert, manches auch entgegen den Trend erfolgreich.<br />

Verankert aber blieb in den Köpfen eine Klangsprache, die<br />

Miller, Goodman, Ellington geprägt hatten und die erst langsam<br />

neue Wege wagte. Die Neunziger waren da wichtig mit<br />

Combos wie der Mingus Big Band, dem auf subversive Weise<br />

konservativen Vienna Art Orchestra oder dem Orchester von<br />

Maria Schneider. Doch genau genommen gehen erst jetzt große<br />

Ensembles mehr als einen Schritt weiter. Sie heißen Ensemble<br />

Denada, Kaspar Ewalds Exorbitantes Kabinett oder Jazz<br />

Bigband Graz und tragen an den großen Klangkörper vor allem<br />

eine gewandelte Spielhaltung heran. Denn dominierte traditionell<br />

bei Jazzorchestern zumeist die Lust an der Wucht, wird<br />

nun das Klangpotenzial mehr als Möglichkeit denn als Verpflichtung<br />

gesehen. „Urban Folktales“, das neunte Album der 1998<br />

gegründeten Jazzbigband Graz, bietet beispielsweise collagenhafte<br />

Erzählungen, mal rockig, mal jazzgetönt, durchzogen von<br />

Electronics, Sphärenklängen, rhythmisch in der Welt von Afrika<br />

über Nordamerika bis Zentraleuropa zu Hause. Gastsolisten<br />

wie der Gitarrist Nguyên Lê, der Sänger Theo Bleckmann oder<br />

der Trompeter Verneri Pohjola verfeinern den eh schon exquisit<br />

besetzten Klangkörper. Das Motiv des eklektisch Folkloristischen<br />

wird als Ideenstrang variiert, mit ein bisschen Minimalismus<br />

und etwas erwachsenem Pop-Flair versetzt, berauschend<br />

präsent gemischt und transparent arrangiert. Das ist frisches<br />

Hörkino mit Geschichten, die in anderen Welten wurzeln als<br />

frühere.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Ensemble Denada, Geir Lysne Ensemble, Trygve Seim<br />

www.audio.de › 06/2012<br />

69


Musik › JAZZ<br />

Wirkt nur auf Fotos etwas<br />

blass: Kira interpretiert Billie<br />

Holiday mit großer Inbrunst.<br />

VOCAL JAZZ<br />

KIRA<br />

Memories Of Days Gone By<br />

Stunt (Sunny Moon); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

MODERN JAZZ<br />

FRANCO AMBROSETTI<br />

Cycladic Moods<br />

Enja (Soulfood); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KOLUMNE<br />

WORLD JAZZ<br />

CHANO DOMINGUEZ<br />

Flamenco Sketches<br />

Blue Note (EMI); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Miles Davis‘<br />

„Kind Of Blue“<br />

war ein Glücksfall,<br />

bei dem die<br />

richtigen Leute in<br />

den richtigen Phasen ihrer Entwicklung<br />

zusammentrafen. Pianist Chano<br />

Dominguez macht es sich mit seiner<br />

Verneigung „Flamenco Sketches“<br />

insofern nicht leicht. Live im Club<br />

aufgenommen wirkt es wie eine Ideensammlung<br />

zu den Originalen, ein<br />

wenig hektisch, virtuos im Idiom des<br />

Flamenco Jazz, aber weit entfernt<br />

von Davis‘ Sophistication. RD<br />

Tomatito, Chick Corea<br />

KAMMER-JAZZ<br />

BEBELAAR, FONDA, JOOS<br />

Between Shadow And Light<br />

Double Moon (Sunny Moon); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Romantik,<br />

Melancholie, freie<br />

Improvisationen<br />

und ein immenses<br />

Form- und Harmoniegefühl:<br />

Das sind die Zutaten<br />

für fünf Trionummern des Pianisten<br />

Patrick Bebelaar, des Bassisten<br />

Joe Fonda plus des Trompeters<br />

und Flügelhornisten Herbert Joos.<br />

Mit volksliedhaften Melodien laden<br />

sie die Hörer ein, sich in den Klangschichten<br />

wohlzufühlen. Je ein Solo<br />

von Fonda und Joos sowie drei Klaviersoli<br />

runden das Album ab. WS<br />

Joe Henderson „Lush Life“<br />

Eine Rocksängerin<br />

verneigt sich<br />

vor der großen<br />

„Lady Day“ Billie<br />

Holiday und das<br />

Experiment geht sogar gut. Der<br />

Grund: Die Dänin Kira Skov interpretiert<br />

diese Stücke, die viel emotionale<br />

Farbe in ihr Leben gebracht<br />

haben, selbst mit großer Inbrunst.<br />

Zudem durchmischt Kira Holiday-<br />

Klassiker wie „God Bless The Child“<br />

und „Don’t Explain“ mit eigenen Titeln,<br />

die sich perfekt einpassen. Eine<br />

Hommage mit persönlicher Note. MI<br />

Caecilie Norby, Billie Holiday<br />

JAZZ<br />

JASPER VAN‘T HOF<br />

Oeuvre<br />

Qrious (edel:Kultur); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Eigentlich ein<br />

ganz normales<br />

Quartett-Album,<br />

obwohl eher<br />

Harry Sokal auf<br />

dem Titelcover stehen sollte. Denn<br />

der Saxofonton des agilen Österreichers<br />

prägt den Sound der Musik<br />

mehr als Jasper van‘t Hofs Klavier.<br />

Zitiert wird alles Mögliche, die Ästhetik<br />

der 60-er ebenso wie Weather<br />

Report. Ein Kuddelmuddel der Ideen,<br />

das durch den bulligen Schlagzeugklang<br />

unterstrichen wird. Mehr ein<br />

Skizzenbuch, als ein „Oeuvre“. RD<br />

Michael Brecker Quartet, Pili Pili<br />

POST-BOP<br />

TONY LAKATOS<br />

Home Tone<br />

Skip Records (Soulfood); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Tony Lakatos, Tenorsaxofonist<br />

der<br />

HR Bigband, und<br />

sein HR-Kollege,<br />

Trompeter Axel<br />

Schlosser, trumpfen gemeinsam<br />

mit drei Top-Amerikanern auf. Bassist<br />

Robert Hurst, Pianist Robi Botos<br />

und Drummer Billy Drummond<br />

bilden mit packenden Breaks und<br />

Tempowechseln eine exzellente<br />

Rhythmusgruppe. So verlängert das<br />

Quintett den Souljazz der 1950er in<br />

eine wilde, komplexe und doch an<br />

Melodien reiche Gegenwart. WS<br />

Johnny Griffin „JG“<br />

Vor Kurzem feierte<br />

der Trompeter<br />

Franco Ambrosetti<br />

seinen 70.<br />

Geburtstag.<br />

Man hört ihm das Alter nicht an, vielleicht<br />

auch, weil er stets zeitlosen<br />

Modern Jazz spielte. Auf „Cycladic<br />

Moods“ nun treffen drei Schweizer<br />

und drei Amerikaner aufeinander<br />

und variieren das Thema des gepflegten<br />

Ensemblespiels auf empathische<br />

Weise. Und der Meister des<br />

samtenen Tons zeigt erneut, dass er<br />

ein exzellenter Erzähler ist. RD<br />

Dave Douglas, Flavio Boltro<br />

PIANO-JAZZ<br />

MARTIN EHLERS TRIO<br />

Fatum<br />

NRW Records (NRW); CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Einfach nur<br />

schön sind diese<br />

Töne, die der<br />

Arzt und Musiker<br />

aus den Tasten<br />

zaubert. Martin Ehlers lässt sich<br />

durch Gefühle inspirieren, bei ihm<br />

rangiert die Melodie vor virtuoser<br />

Leistungsschau. „Fatum“ entstand<br />

mit seinem Trio plus Herb Geller<br />

(Sopransax) und strahlt in manchen<br />

Passagen wieder die romantische<br />

Verführungskraft von „Feel The<br />

Light“ aus (Jazz-CD des Monats in<br />

4/10). Makelloser Klang. MI<br />

„Feel The Light“, Martin Vatter<br />

VOCAL JAZZ<br />

CLAIRE MARTIN<br />

Too Much In Love To Care<br />

Linn Records (Codaex); SACD Hybrid<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Jeder Ton, den<br />

Claire Martin mit<br />

warmer, herzlicher<br />

Stimme<br />

singt, wirkt wie<br />

selbstverständlich. Dabei artikuliert<br />

sie klar, sanft und entspannt. Weltklassepianist<br />

Kenny Barron begleitet<br />

sie dezent, beide werden teilweise<br />

von Peter und Kenny Washington<br />

an Bass und Schlagzeug sowie dem<br />

Saxofonisten Steve Wilson unterstützt.<br />

Künstlerisch liegt Martin damit<br />

in der Weltspitze, kommerziell ist<br />

sie (noch) ein Geheimtipp. WS<br />

Jenny Evans „Nuages“<br />

Werner Stiefele<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

SCHRÄG<br />

KLASSISCH<br />

Eine Mini-Brass-Band, ein Klarinettist<br />

mit Streichquartett und<br />

Saxofonquartette: Ungewöhnliche<br />

Besetzungen führen zu eigenwilligen<br />

Klangerlebnissen.<br />

Eine Brass-Band umfasst rund<br />

zehn Mann. Jedenfalls meist. Für<br />

die Ray Anderson Pocket Brass<br />

Band genügen dem Posaunisten<br />

drei Partner: Lew Soloff (Trompete),<br />

Matt Perrine (Sousaphon) und<br />

Bobby Previte (Schlagzeug) legen<br />

mindestens so funky-verrockt wie<br />

große Brass-Bands los. Dank Anderson<br />

wird’s aber auch mal wild<br />

und free. Auch einige Nummern<br />

des FineFones Saxophone Quartet<br />

auf „Funk-A-Lot“ grooven. Peter<br />

Lehel, Olaf Schönborn, Christian<br />

Steuber und Pirmin Ullrich<br />

können aber auch <strong>anders</strong> – mit<br />

stilvoller Kammermusik aus der<br />

vom Bariton- bis zum Sopransaxofon<br />

reichenden Instrumentenfamilie.<br />

Edle Töne: Der Klarinettist<br />

Claudio Puntin ließ sich für „East“<br />

von Klezmer sowie Volksmusik<br />

von Balkan und Griechenland inspirieren.<br />

Ein Streichquartett sorgt<br />

in den sechs Stücken für Kontraste.<br />

Klassisch streng klingen die<br />

drei Kompositionen auf „A Short<br />

History“ des Rova Saxophone<br />

Quartet. Es vereint Neue Musik,<br />

zeitgenössische Kammermusik<br />

und Freiräume zur Improvisation.<br />

RAY ANDERSON ...<br />

Sweet Chicago Suite<br />

Intuition (Sunny Moon)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

FINEFONES ...<br />

Funk-A-Lot<br />

Finetone Music (Note 1)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

CL<strong>AUDIO</strong> PUNTIN<br />

East<br />

Unit Records (harmonia mundi)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

ROVA SAXOPHONE ...<br />

A Short History<br />

Jazzwerkstatt (www.records-cd.com)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Fotos: Stephen Freiheit / Stunt, Marco Borggreve<br />

70 06/2012 › www.audio.de


Musik › KLASSIK<br />

ODE AN DIE SINNLICHKEIT<br />

Deutsch-französische Freundschaft: Die Klaviertrio-Formation Trio<br />

Wanderer aus Paris nimmt Beethoven jegliche teutonische Schwere.<br />

Wenn sich eine französische Klaviertrio-Formation allen Werken Ludwig van<br />

Beethovens dieser Gattung verschreibt, dann könnte das musikalisch einen<br />

territorialen Übertritt bedeuten, dem gehörige Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden sollte. Bis auf die von Beethoven selbst bearbeiteten Versionen des Septetts<br />

op. 20 und der zweiten Sinfonie für Klaviertrio hat das Trio Wanderer auf vier<br />

CDs alle Werke für Klavier, Violine und Violoncello eingespielt.<br />

Erfrischend neue Impulse, ein durchgehender Esprit und eine fantastische<br />

Klangsinnlichkeit machen diese Neuaufnahme zu einem grandiosen Hörerlebnis.<br />

Die erwartete teutonische Schwere und Bedeutung bisheriger Gesamtaufnahmen<br />

wirkt hier wie weggewischt und hat bei aller spieltechnisch anspruchsvollen<br />

Technik eine leuchtende Durchhörbarkeit. Alles ist luzide verwoben,<br />

aufeinander bezogen und lässt sich herrlich genau verfolgen, auch dank einer<br />

hervorragend austarierten Klangregie.<br />

Andreas Lucewicz<br />

Kempff, Szering, Fournier (DG); Abegg-Trio (Tacet)<br />

VOKAL<br />

JOHANNES BRAHMS<br />

EIN DEUTSCHES REQUIEM<br />

Fuge, Brook, Orchestre<br />

Révolutionnaire<br />

et Romantique,<br />

Monteverdi Choir,<br />

John Eliot Gardiner<br />

SDG (harmonia mundi); CD<br />

www.solideogloria.co.uk<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Dirigent Gardiner<br />

schreibt im<br />

Booklet, es gehe<br />

um die Frage,<br />

was Brahms uns<br />

heute zu sagen hat. Die Antwort<br />

lautet: Viel – wenn er so gekonnt<br />

interpretiert wird wie in dieser<br />

fein ausbalancierten Live-Aufnahme:<br />

Chor und Solisten bestechen<br />

mit klarer Artikulation und toller<br />

Phrasierung. Das Orchester ist<br />

hellwach, was besonders gut zu<br />

hören ist im zweiten Satz, der Gänsehautqualität<br />

hat. Überzeugend<br />

auch die Kopplung mit Werken<br />

von Schütz, den Brahms studierte.<br />

Wunderbarer musikalischer Trost<br />

für die Lebenden.<br />

AF<br />

Rattle, Berliner Philharmoniker<br />

(EMI)<br />

KAMMERMUSIK<br />

LUDWIG VAN<br />

BEETHOVEN<br />

KOMPLETTE<br />

KLAVIER-TRIOS<br />

Trio Wanderer<br />

harmonia mundi; 4 CDs<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Drei Franzosen ohne<br />

Kontrabass: das Trio<br />

Wanderer.<br />

ORCHESTER<br />

JOHANN<br />

SEBASTIAN BACH<br />

LES QUATRE OUVERTURES<br />

Les Concerts Des Nations,<br />

Jordi Savall<br />

Alia Vox (harmonia mundi), 2 SACDs<br />

www.ali-vox.com<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Jordi Savalls<br />

Aufnahme der<br />

vier Orchestersuiten<br />

von J.S.<br />

Bach von 1990<br />

kommt nun als SACD zu einem<br />

günstigen Preis wieder heraus.<br />

Freude? Nein, die Wiederauflage<br />

enttäuscht. Zum einen sind seither<br />

so wunderbar frische, kammermusikalisch<br />

raffinierte Aufnahmen<br />

wie die von Café Zimmermann<br />

oder Le Concert Francais<br />

erschienen. Zum anderen hat sich<br />

die digitale Aufnahmetechnik verfeinert;<br />

weder hier noch da kann<br />

Savalls Aufnahme wirklich mithalten.<br />

Sie wirkt breit und etwas<br />

schwerfällig, zumal der Bass ungebührlich<br />

dröhnt. Und stilistisch<br />

klingt’s beim Freiburger Barockorchester<br />

viel besser. LM<br />

Freiburger Barockorchester<br />

„Ouvertüren“ (HM)<br />

www.audio.de › 06/2012<br />

71


Musik › KLASSIK<br />

VOKAL<br />

ANTONÍN DVORÁK<br />

ZIGEUNERLIEDER, SONGS<br />

& DUETS OP. 55, 32, 99<br />

Genia Kühmeier (Sopran),<br />

Bernarda Fink (Mezzo),<br />

Christoph Berner (Piano)<br />

harmonia mundi; CD<br />

www.geniakuehmeier.com<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Unter dem Titel<br />

„Zigeunerlieder“<br />

legt Harmonia<br />

Mundi gleich drei<br />

Dvorák-Zyklen<br />

vor – auch wenn das zu den verhaltenen<br />

„Biblischen Liedern“ wie die<br />

Faust aufs Auge passt. Dennoch,<br />

die Einspielung setzt Maßstäbe.<br />

Das liegt an den exzellenten Stimmen:<br />

dem anspringend hellen Sopran<br />

von Genia Kühmeier und dem<br />

leichten, zarten Mezzo von Bernarda<br />

Fink. Im spröden, schwierigen<br />

Bibelzyklus op. 99 überzeugt Fink<br />

mit beseeltem Tonfall. Und Kühmeier<br />

(op. 55) entfaltet in hohen,<br />

leisen Lagen („Als die alte Mutter“)<br />

eine tolle Aura. Vollends wunderschön<br />

gesungen: die „Mährischen<br />

Duette“ (op. 32).<br />

OPB<br />

Rusalka, Welser-Möst (Orfeo)<br />

VOKAL<br />

HENRY PURCELL<br />

HARMONIA SACRA<br />

Rosemary Joshua,<br />

Les Talens Lyriques,<br />

Christophe Rousset<br />

Aparte (harmonia mundi); CD<br />

www.lestalenslyriques.com<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Von den über 30<br />

geistigen Liedern,<br />

die Purcell<br />

für eine hohe<br />

Stimme geschrieben<br />

hat, hören wir hier 16.<br />

Rosemary Joshua gestaltet sie mit<br />

einer Hingabe, wie man es sich nur<br />

wünschen kann. Und doch wirkt das<br />

Programm eintönig, entsteht der<br />

Wunsch nach Abwechslung. Warum<br />

wurden nicht auch einige der<br />

mehrstimmigen Sätze aufgenommen?<br />

In Maßen genossen, erhält<br />

man jedenfalls ein eindrucksvolles<br />

Bild von der Kunst des Ausdrucks,<br />

die Purcell in seinen nur 36 Lebensjahren<br />

entfaltet hat. LM<br />

Rousset, Les Talens Lyriques „La<br />

Grotta Di Trofonio“ (HM)<br />

KLAVIER<br />

LUDWIG VAN<br />

BEETHOVEN<br />

KLAVIERSONATEN<br />

NR. 30-32<br />

Antti Siirala (Piano)<br />

Cavi Music (harmonia mundi); CD<br />

www.avi-music.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

In anspringendem<br />

Rot: Sopranistin<br />

Genia Kühmeier.<br />

Der späte<br />

Beethoven überschreitet<br />

Grenzen,<br />

formale wie<br />

musikalische.<br />

Das gilt auch für die drei letzten<br />

Klaviersonaten von 1820 bis 1822.<br />

Um das polyphone Gewebe und die<br />

jähen Stimmungswechsel dieser<br />

Meisterwerke voll zur Geltung zu<br />

bringen, bedarf es eines herausragenden<br />

Pianisten wie Antti Siirala:<br />

Sein Anschlag ist hoch differenziert,<br />

seine Geläufigkeit frappierend.<br />

Besonders ausdrucksvoll<br />

gelingen ihm die zahlreichen lyrischen<br />

Passagen. Revolutionäre<br />

Musik aus restaurativer Zeit,<br />

schnörkellos aufgenommen. AF<br />

Alfred Brendel (Philips)<br />

OPER<br />

RICHARD WAGNER<br />

PARSIFAL<br />

Elsner, Selig, DeYoung,<br />

Nikitin, Schute u.a.,<br />

Rundfunksinfonieorchester<br />

Berlin, Marek Janowski<br />

Pentatone (Codaex); 4 SACDs<br />

www.pentatonemusic.com<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Die Mischklangmagie<br />

des<br />

„Parsifal“ ist<br />

akustisch untrennbar<br />

mit dem<br />

mystisch-diffusen Bayreuther Orchestergraben<br />

verbunden – Wagner<br />

schrieb das „Bühnenweihfestspiel“<br />

exklusiv für die Festspiele.<br />

Diese konzertante Aufführung läuft<br />

denn auch des Meisters Willen zuwider,<br />

klingt schwungvoll, in den<br />

Orchesterstimmen differenziert<br />

und rhythmisch überpräzise, was<br />

besonders dem Vorspiel III und den<br />

Verwandlungspassagen zu neuer<br />

sinfonischer Qualität gereicht. Doch<br />

das Weihevolle, Sakrale tritt in den<br />

Hintergrund, und auch der Wahnsinn,<br />

die menschlichen Abgründe,<br />

die Irrungen und Wirrungen der Figuren<br />

verlieren etwas ihre Wirkung.<br />

Gesungen wird fast durchgehend<br />

auf hohem Niveau – was allerdings<br />

nicht verhindert, dass besonders<br />

der 2. Aufzug irgendwie unerotisch<br />

und spannungsarm wirkt. Von dramatischer<br />

Eindringlichkeit sind<br />

die Szenen mit Franz-Josef Selig<br />

(Amfortas) und Evgeny Nikitin (Amfortas)<br />

– das ist Wagner-Theater<br />

auf Weltniveau. Heimlicher Star ist<br />

der Chor: So überragend präzis und<br />

kraftvoll hat man die Gralsritter selten<br />

gehört.<br />

MR<br />

Barenboim (CD) oder Video<br />

OPER<br />

FRANZ SCHREKER<br />

DER SCHMIED VON GENT<br />

Oliver Zwarg, Undine<br />

Dreißig u.a., Chöre der Oper<br />

Chemnitz, Robert-<br />

Schumann-Philharmonie,<br />

Frank Beermann<br />

cpo (Otto Preiser); 2 CDs<br />

www.jpc.de<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Eine „Oper für<br />

jedermann“<br />

sollte es sein:<br />

Entsprechend<br />

volkstümlich<br />

gibt sich „Der Schmied von Gent“<br />

(1932) von Franz Schreker. Der<br />

Komponist, der 1933 vom NS-Regime<br />

als „entartet“ verfemt wird,<br />

erzählt hier von einem tapferen<br />

Handwerker, der sich nach einem<br />

Teufelspakt doch noch ins Paradies<br />

rettet. Ein Märchen, eine Art Kasperltheater.<br />

Und Frank Beermann,<br />

Musikchef in Chemnitz, zeigt, wie<br />

derb, komisch und rhythmisch zündend<br />

Schreker klingen kann. An<br />

den üppigen Zauber aus „Der ferne<br />

Klang“ (1912) erinnern nur das<br />

Hölleninferno und die betörende<br />

Paradiesmusik. Eine beachtliche<br />

Ausgrabung.<br />

OPB<br />

Der ferne Klang, Gerd Albrecht<br />

(Capriccio)<br />

Dynamisch und spielfreudig:<br />

David Zinman dirigiert das<br />

Tonhalle Orchestra Zurich.<br />

SINFONIK<br />

FRANZ SCHUBERT<br />

SINFONIEN NR. 1 & 2<br />

Tonhalle Orchestra Zurich,<br />

David Zinman<br />

RCA Red Seal (Sony); CD<br />

www.tonhalle-orchester.ch<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Für einen Moment<br />

meint man,<br />

eine unbekannte<br />

Mozart-Sinfonie<br />

zu hören, doch<br />

dann wird schnell klar: Schuberts erste<br />

Gattungsbeiträge haben schon<br />

viel Eigenständiges, beispielsweise<br />

die Lust am Tonartwechsel oder den<br />

originellen Umgang mit den Themen.<br />

Auch der heiter-melancholische<br />

Grundzug ist schon da. Zinman und<br />

die Züricher arbeiten das alles präzise,<br />

dynamisch und spielfreudig<br />

heraus – vorzüglich dokumentiert<br />

vom sehr räumlichen Klangbild.<br />

Starkes Plädoyer für Schuberts frühes<br />

Schaffen.<br />

AF<br />

Berliner Philharmoniker, Böhm (DG)<br />

Fotos: Priska Ketterer /Sony, Johannes Ifkovits<br />

72 06/2012 › www.audio.de


Komplett-Anlagen › TAD-Kette<br />

tad or alive<br />

Auf die HiFi-Branche kommt ein Herausforderer zu, der an Heiligtümern<br />

kratzt und sich respektlos mit allen Referenzen anlegt. Unter dem<br />

Tarnnamen TAD will Pioneer die etablierten Elitemarken das Fürchten<br />

lehren – und lockt Audiophile mit dem Versprechen höchster Naturtreue.<br />

Aber Achtung: Das Dabeisein kostet 73000 Euro.<br />

■ Text: Stefan Schickedanz<br />

Test<br />

High-End-System aus Japan<br />

TAD C 2000 24000 €<br />

TAD M 2500 21000 €<br />

TAD Evolution one 28000 €<br />

124 www.audio.de ›06 /2012


Komplett-Anlagen › TAD-Kette<br />

Fotos: Archiv<br />

Pioneer hat seine Midlife-Krise gut<br />

überstanden. Nach der Scheidung<br />

vom ruinösen TV-Bereich macht<br />

der 1938 gegründete japanische Konzern<br />

nur noch das, was ihm am meisten Spaß<br />

macht: Musik und sonst gar nichts. Doch<br />

die Marke führt seit Jahren ein Doppelleben,<br />

das jetzt im Zuge der Identitätsfindung<br />

mehr und mehr an die Öffentlichkeit<br />

dringt. Kennen Sie TAD? Vielleicht haben<br />

Sie den Namen tatsächlich schon gehört,<br />

aber wissen Sie, was sich hinter dem Kürzel<br />

für Technical Audio Devices wirklich<br />

verbirgt? Seit 1975 schon widmet sich<br />

diese Sparte unter Leitung des ehemaligen<br />

JBL-Vize Bart Locanthi der Entwicklung<br />

und Produktion von Audio-Produkten<br />

für den High-End- und Profi-Bereich.<br />

Die neue Evolution-Kette aus der Vorstufe<br />

C 2000, der Endstufe M 2500 und<br />

der 3-Wege-Box Evolution One fordert<br />

nun das Establishment heraus. Ein kühner<br />

Plan, denn spätestens im Lautsprecherbereich<br />

ging für ambitionierte japanische<br />

Vorstöße der Schuss nicht selten nach<br />

hinten los. Doch noch nie standen die<br />

Chancen besser für einen Coup.<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

125


Komplett-Anlagen › TAD-KETTE<br />

Was haben Bands wie die Eagles oder<br />

Grateful Dead mit Studios wie Sky walker<br />

Sound, Walt Disney oder Pixar gemeinsam?<br />

Sie alle zieren die lange Referenz-<br />

Liste von TAD, einer Marke, von der wir<br />

künftig sicher noch öfter hören werden.<br />

Denn mögen 73.000 Euro (exklusive<br />

Quellgerät wohlgemerkt) eine Preiskategorie<br />

sein, in der nicht nur die meisten<br />

Konsumenten, sondern auch die<br />

meisten Hersteller passen müssen – für<br />

TAD markiert die neue Evolution-Serie<br />

ungeachtet des immensen Aufwands<br />

nur die Einstiegsklasse!<br />

Dabei verfolgen die Japaner nach<br />

Tradition ihres Landes einen anderen<br />

Ansatz als zahlreiche High-End-Schmieden<br />

aus Großbritannien, Amerika oder<br />

Italien, die oft den Eindruck erwecken,<br />

einfach das zu bauen, was sie selbst cool<br />

finden. TAD versuchte dagegen in Marktstudien<br />

die Ansprüche von professionellen<br />

Anwendern und Audiophilen auf<br />

einen gemeinsamen Nenner zu bringen.<br />

Das Ergebnis erinnert an Mengenlehre:<br />

hohe Präzision, großer Frequenzumfang,<br />

originalgetreue Wiedergabe, High-Performance-Materialien<br />

oder einfach Beryllium<br />

findet sich in der Schnittmenge beider<br />

Welten, die der Hersteller bedienen<br />

möchte. Um es vorweg zu nehmen: Diese<br />

nüchternen Ziele wurden ausnahmslos<br />

erreicht. Erfreulicherweise blieb die<br />

Seele des Ganzen dabei nicht auf der<br />

Strecke. Das Vergnügen beginnt schon<br />

beim Auspacken. Die Gehäuse der Elektronik<br />

sind extrem schlicht und edel, die<br />

Anfassqualität zählt wie bei den schweren,<br />

aber keinesfalls monströsen Boxen<br />

zum Besten, was <strong>AUDIO</strong>-Redakteure je<br />

in den Händen hielten. Und was die Konstruktion<br />

betrifft: Durchweg dominiert das<br />

Bestreben nach Trennung einzelner<br />

Arbeitsbereiche. Man blickt auf nobelste<br />

Bauteile und konsequenten Aufbau. Beispiele<br />

gefällig? Die hochwertige Frequenzweiche<br />

sitzt durch jede Menge Holz getrennt<br />

im Sockel – also schwingungsseitig<br />

wie thermisch von den Treibern entkoppelt.<br />

Deren Star ist der Beryllium-<br />

Koax nach Coincident Source Technology<br />

(CST) für den Mittel-Hochtonbereich.<br />

Das seltene Metall bricht erst bei sehr hohen<br />

Frequenzen zu Partialschwingungen<br />

TADELLOS: Das mittig<br />

geteilte Gehäuse der<br />

M 2500 wird aus einem<br />

90-Kilo-Alublock<br />

gefräst. Ein Linear-<br />

Netzteil versorgt die<br />

Class-D-Ausgangsstufe.<br />

Deren Module stammen<br />

von IR (International<br />

Rectifier). Das Bild zeigt<br />

die Vier-Kanal-Variante<br />

M 4300, die sich zum<br />

Bi-Amping eignet.<br />

126 www.audio.de ›06 /2012


GRATEFUL TAD: Die Vorstufe besteht wie die<br />

Endstufe aus zwei waagerecht geteilten<br />

Schalen, die aus je einem Alublock gefräst werden.<br />

Das Layout der symmetrischen Schaltungen<br />

ist von den beiden Ringkerntrafos bis zu den<br />

Ausgängen spiegelbildlich und strikt getrennt.<br />

auf, hat aber gegenüber<br />

den in dieser<br />

Hinsicht geringfügig<br />

besseren Diamantmembranen<br />

den Vorteil<br />

geringerer innerer Verluste.<br />

Der M 2500 ist ein symmetrischer Stereo-Verstärker<br />

mit Class-D-Ausgangsstufe,<br />

die ohne Kühlkörper auskommt<br />

und von zwei mächtigen Linear-Netzteilen<br />

gespeist wird. Deren Ringkerntrafos weisen<br />

eine besonders verlustfreie Kopplung<br />

zwischen Primär- und Sekundärwicklungen<br />

auf – das sorgt für Effizienz<br />

und geringe Störstrahlung. Für Bi-Amping-Fans<br />

gibt es alternativ die Vier-Kanal-Version<br />

M 4300 für 24.000 Euro.<br />

Die symmetrische Vorstufe verfügt über<br />

einen spiegelsymmetrischen Dual-Mono-Aufbau<br />

mit riesigem, in einer separaten<br />

Kammer untergebrachten Netzteil<br />

mit doppelten Ringkerntrafos. Ihr Ultra<br />

High Precision Crystal Generator Quartz-<br />

Oszillator stammt aus dem CD-Player<br />

D 600. Als Master Clock soll er einen jitterfreien<br />

Betrieb der mit Burr-Brown<br />

PCM 1794A bestückten Wandler-Sektion<br />

sichern. TAD fräst die beiden von Kammern<br />

für kritische Bereiche dominierten<br />

TAD-ORT: Der Beryllium-Koaxial-Mittel-<br />

Hochtöner verleiht der Evolution One eine<br />

herausragende Ortungsschärfe.<br />

Gehäuseschalen aus<br />

einem massiven Aluminiumblock.<br />

Das wirkt edel, stabilisierend<br />

und abschirmend zugleich und ist<br />

nebenbei antimagnetisch. So ähnlich<br />

kommen auch die Uniblock- Gehäuse des<br />

MacBook Pro auf die Welt. Die Gemeinsamkeiten<br />

gehen sogar noch weiter:<br />

Während PC-Besitzer zur Verwendung<br />

des asynchronen USB-DACs einen Treiber<br />

herunterladen müssen, gilt für Macianer:<br />

„plug & play“.<br />

Genauso problemlos verlief die Installation<br />

und Inbetriebnahme der ganzen Kette.<br />

Aus dem Stand spielte sie extrem locker<br />

und tonal geradezu vorbildlich ausgewogen.<br />

Schnell weckte das Trio Erinnerungen<br />

an Besuche in Tonstudios. Das lag<br />

nicht allein an der herausragenden Neutralität<br />

der gesamten Kette, die den<br />

Eindruck erweckte, einem High-End-<br />

Perpetuum-Mobile zu lauschen – einer<br />

Box, die von alleine spielt. Es schien, als<br />

wäre zwischen Mikrofon und Lautsprecher-Membranen<br />

keinerlei Wiedergabe-<br />

Elektronik im Spiel. Wenn diese extrem<br />

neutrale, luftige Vor-Endkombi nicht der<br />

verstärkende Draht ist, dann hat TAD zumindest<br />

einen großen Schritt in Richtung<br />

dieses Ideals gemacht.<br />

Das Studio-Feeling fußte ebenfalls auf<br />

der perfekten Abbildung: Die Evolution<br />

One kommt dem Ideal der Punktschallquelle<br />

schon verdammt nahe. Ganz gleich,<br />

welche Aufnahme von welcher Quelle<br />

serviert wurde, der Raum wirkte tief,<br />

breit und extrem stabil. Selbst brutale<br />

Lautstärkesprünge ließen die Musiker<br />

auf der imaginären Bühne nicht näher zusammenrücken<br />

geschweige denn durcheinanderwirbeln.<br />

Gegen diesen Fokus,<br />

der sich nicht nur beim Erstarren im<br />

Sweet Spot einstellte, wirken andere<br />

Lautsprecher, die bisher „wie angenagelt“<br />

abzubilden schienen, nervös wie eine<br />

Frauen-WG am Rande des Nervenzu-<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

127


Komplett-Anlagen › TAD-KETTE<br />

sammenbruchs. Im Bass besaß die<br />

Evolution One ein überragendes<br />

Auflösungsvermögen. Aufnahmen<br />

wie „Empire State Of Mind“ von<br />

Alcia Keys und Jay-Z offenbarten eine<br />

nie gehörte Vielschichtigkeit im<br />

Keller – sogar noch als 256kb/s-<br />

AAC-Datei via USB vom MacBook.<br />

Nur jene, die auf Kickbass besonderen<br />

Wert legen, könnten an der<br />

TAD-Box einen winzigen Schwachpunkt<br />

ausmachen. Die Elektronik<br />

erwies sich isoliert betrachtet wie<br />

erwartet als extrem neutral, sehr breitbandig,<br />

transparent und nuanciert. Vor allem<br />

bestach die herausragende Konturschärfe<br />

und die Tiefe des Raums. TAD's<br />

live! Pioneer hat sich die Belohnung von<br />

73.000 Euro redlich verdient.<br />

FAZIT<br />

zum Besten, das ich kenne – ein<br />

Naturereignis! Als der Test bereits<br />

im Kasten war, saß ich bis in die<br />

Nacht mit knurrendem Magen gebannt<br />

davor, um meine Lieblingssongs<br />

neu zu erleben, so wie früher<br />

mit einem neuen Top-Plattenspieler.<br />

Nur eben von der Festplatte.<br />

STECKBRIEF<br />

TAD<br />

M 2500<br />

Vertrieb<br />

Pioneer<br />

0 21 54 / 91 30<br />

www.<br />

tad-labs.com<br />

Listenpreis<br />

21 000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

44 x 17 x 47 cm<br />

Gewicht<br />

43 kg<br />

AUSSTATTUNG<br />

Eingänge Cinch / XLR 1 / 1<br />

Pegelsteller –<br />

Kanäle 2<br />

Ferneinschaltung •<br />

Leistungsanzeige –<br />

Besonderheiten<br />

STECKBRIEF<br />

TAD<br />

C 2000<br />

Vertrieb<br />

Pioneer<br />

0 21 54 / 91 30<br />

www.<br />

tad-labs.com<br />

Listenpreis<br />

24.000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

44 x 14 x 39 cm<br />

Gewicht<br />

23,5 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC – / –<br />

Hochpegel Cinch / XLR 2 / 2<br />

Festpegel Eingang –<br />

PreOut / TapeOut 2 (XLR), 2 Cinch / –<br />

Kopfhörer –<br />

FUNKTIONEN<br />

Aufnahmewahlschalter –<br />

Klangregler/ abschaltbar – / –<br />

Loudness –<br />

Besonderheiten<br />

3 Digitaleingänge (async.<br />

USB, XLR, Cinch)<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅExtrem neutrale, breitbandige<br />

Vorstufe mit exzellentem<br />

D/A-Wandler.<br />

Í Relativ wenig analoge<br />

Anschlussmöglichkeiten.<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSo gut kann ein Digitalverstärker<br />

sein: neutral, schnell,<br />

stark, kontrolliert. Und das<br />

optional auch in vier Kanälen.<br />

Í –<br />

Klang Cinch / XLR 130 / 130<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL 130 PUNKTE<br />

PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />

Die Evolution One lieferte einen linealgeraden Frequenzgang, extreme Grenzfrequenzen<br />

und ein praktisch perfektes Verhalten außerhalb der Achse (1). Dazu kommt<br />

ein extrem niedriger, selbst bei hohen Lautstärken bis in den Bass nur knapp über der<br />

Messgrenze liegender Klirr (2). Die M2500 zeigt einen prächtigen Stabilitätswürfel<br />

(3) und einen weitestgehend lastunabhängigen Frequenzgang (o.Abb.) . In der Harmonischen-Analyse<br />

dominiert k3 bei insgesamt extrem geringem Klirr (4). Die C2000 erzielte<br />

bis auf einen etwas hohen Ausgangswiderstand (328Ω Cinch) sehr gute Werte.<br />

TAD Evolution One<br />

Pegel- & Klirrverlauf<br />

110 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

Stefan Schickedanz<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Was für eine Kette! So etwas von<br />

hochauflösend bis in den tiefsten<br />

Bass, so eine stabile Räumlichkeit<br />

mit Tiefe, solch eine Präzision plus<br />

aberwitzige Reserven: Das zählt<br />

MESSLABOR<br />

Phono MM / MC – / –<br />

Klang Cinch / XLR 130 / 130<br />

Ausstattung<br />

gut<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

STECKBRIEF<br />

130 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

TAD<br />

EVOLUTION ONE<br />

Vertrieb<br />

Pioneer<br />

0 21 54 / 91 30<br />

www.<br />

tad-labs.com<br />

Listenpreis<br />

28.000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

5 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

33 x 117 x 51 cm<br />

Gewicht<br />

54 kg<br />

Furnier/Folie/Lack – / •/ •<br />

Farben<br />

Hochglanz Schwarz, braunes<br />

Holz<br />

Arbeitsprinzipien 3-Wege-Bassreflex<br />

Raumanpassung –<br />

Besonderheiten<br />

Beryllium-Koaxial-Mittel-<br />

Hochtöner<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr homogen, breitbandig<br />

und differenziert im Bass,<br />

exzellente Abbildung.<br />

Í Bass könnte noch etwas<br />

mehr Kick vertragen.<br />

Neutralität (2x) 105<br />

Detailtreue (2x) 110<br />

Ortbarkeit 120<br />

Räumlichkeit 110<br />

Feindynamik 90<br />

Maximalpegel 95<br />

Bassqualität 95<br />

Basstiefe 105<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

105 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

128<br />

www.audio.de ›06 /2012


Ein<br />

Farbwechsel<br />

inklusive<br />

Für jeden bis<br />

30.06.12 gekauften<br />

Connect ID<br />

Endlichein Fernseher<br />

mit Stil.Ihrem.<br />

1 Fernseher. 12 Farben. 2160 Varianten.<br />

Der neue Loewe Connect ID.<br />

Kombinieren Sie Farben, Bildschirmgröße und Aufstelllösung<br />

zu Ihrem persönlichen Einzelstück.Nur eines ist dabei gesetzt:<br />

brillantes Bild und perfekterSound.Demnächst im Fachhandel.<br />

www.loewe.tv


Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />

A SIMPLE PLAN<br />

Simple Audio hat ein ehrgeiziges Ziel: unkomplizierte, intuitiv bedienbare<br />

Netzwerkplayer, die phantastisch klingen – und die trotzdem für alle Musikfreunde<br />

erschwinglich bleiben.<br />

■ Text: Bernhard Rietschel


Digital-Quellen › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />

Netzwerkspieler können für Musikfreunde<br />

aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen reizvoll<br />

sein. Einerseits schaffen das vom Wiedergabevorgang<br />

entkoppelte Vorab-Rippen<br />

der CDs, der per Definition verlustund<br />

fehlerfreie Transport in den Player<br />

und der Wegfall entscheidender Störquellen<br />

(des Laufwerks etwa) ideale<br />

Bedingungen für eine ex trem hochwertige<br />

Wiedergabe digitaler Musik.<br />

Andererseits lockt Netzwerk-HiFi aber<br />

auch mit einer neuen Komfort-Dimension:<br />

Liegt die Musik erst mal auf dem<br />

Server, können sich überall im Haus unabhängige,<br />

kleine oder große, teure oder<br />

billige, den Raum dominierende oder<br />

fast unsichtbare Anlagen daran laben.<br />

Der gesamte digitale Klangschatz, vom<br />

bezahlten Download bis hin zur gerippten<br />

SACD, ist überall im Heimnetzwerk<br />

verlustfrei verfügbar.<br />

Hersteller wie Sonos, Raumfeld oder<br />

Logitech haben mit ihren Player-Programmen<br />

vor allem Komfort und Vielseitigkeit<br />

weiterentwickelt, haben für jede<br />

Hörsituation vom Bad bis zum Kinokeller<br />

die passenden Player und Komplettsysteme<br />

konzipiert, intuitiv verständliche<br />

Bedienoberflächen programmiert<br />

und eine immer größer werdende Zahl<br />

von Online-Musikdiensten integriert,<br />

um die lokale Musikbibliothek perfekt<br />

abzurunden. High-Ender wie Linn oder<br />

T+A haben sich dagegen mehr darauf<br />

konzentriert, die klanglichen Vorzüge<br />

der Netzwerktechnik optimal zu nutzen.<br />

TEST<br />

Netzwerk-Musiksystem, zwei Playermodelle<br />

mit oder ohne eingebauten Verstärker.<br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 1 800 €<br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 2 700 €<br />

BEST OF BOTH WORLDS<br />

Dazwischen war bis jetzt eine Lücke:<br />

Klar gibt es auch Multiroomsysteme aus<br />

einem Dutzend Linns; umgekehrt finden<br />

sich die einfachen Sonos- und Squeezebox-Player<br />

als Digitalquellen mitunter in<br />

extrem vornehmen Anlagen-Umgebungen.<br />

Aber erst Simple Audio hat Geräte<br />

explizit für diese Lücke entwickelt: Die<br />

beiden Roomplayer-Modelle sollen mit<br />

einem Minimum an Netzwerk-Infrastruktur<br />

auskommen und auch von<br />

IT-Nieten in wenigen Minuten zum<br />

Laufen zu bringen sein – wie ein Sonos.<br />

Zugleich sollen sie die klanglichen<br />

Trümpfe des Streaming-Prinzips kompromisslos<br />

ausspielen – wie ein Linn,<br />

aber nicht zu dessen erhabenem Preis.<br />

Fotos: Archiv, MPS, H.Härle, B. Rietschel<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

131


Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />

SIMPLE INSIDE:<br />

Netzteil- und Powerline-<br />

Platine stammen von<br />

Zulieferern, das<br />

Mainboard ist eine<br />

Eigenentwicklung. Der<br />

DAC, ein Wolfson 8772,<br />

dient zugleich als A/D-<br />

Wandler für die Eingänge<br />

und als Lautstärkeregler.<br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 2 UM 700 EURO<br />

An technischer und kaufmännischer<br />

Kompetenz herrscht bei Simple Audio<br />

schon mal kein Mangel: Mit Geschäftsführer<br />

Peter Murphy, dem Kaufmännischen<br />

Leiter Martin Dalgleish und dem<br />

Entwicklungsleiter Alistair Brown sitzen<br />

gleich drei prominente ehemalige Linn-<br />

Leute in der Chefetage. Logisch, dass<br />

der Firmensitz in Glasgow ist. Schon<br />

weniger selbstverständlich ist dagegen,<br />

dass die Roomplayer auch komplett in<br />

Schottland zusammengebaut werden.<br />

SAME SAME, BUT DIFFERENT<br />

Bei der Beschreibung des Konzepts<br />

kommt man nicht umhin, Vergleiche<br />

zwischen Simple Audio und den beiden<br />

großen – offiziell natürlich unausgesprochenen<br />

– Vorbildern Sonos und Linn zu<br />

ziehen. Auffallende Parallele zu Sonos:<br />

Besitzt man mehrere Simple-Player,<br />

muss nur einer davon direkten Kontakt<br />

zum LAN haben. Alle weiteren Player<br />

bringen ihr Netzwerk gewissermaßen<br />

selbst mit. Dafür nutzen sie aber kein<br />

eigenes Funknetz à la Sonos, sondern in<br />

den Spielern integrierte Powerline-<br />

Modems, die die Datenpakete via Stromleitung<br />

von Gerät zu Gerät schicken.<br />

Auch die erste Verbindung zum – frei<br />

festlegbaren – „Master“-Player lässt<br />

sich per Stromnetz herstellen, indem<br />

man einen handelsüblichen Powerline-<br />

Adapter (z.B. von Devolo) zwischenschaltet.<br />

Das Netzkabel wird somit zum<br />

Netzwerkkabel – Simple verspricht sich<br />

davon eine noch höhere Störsicherheit<br />

und Daten-Bandbreite als bei WLAN.<br />

Die größeren Übertragungsraten hat<br />

Simple Audio nicht ungenutzt gelassen<br />

und die Player von vornherein auch für<br />

HD-Files spezifiziert: 24Bit/96kHz gehen<br />

jetzt schon, die selteneren 192kHz-<br />

Dateien sollen nach einem späteren<br />

Software-Upgrade abspielbar werden.<br />

In diesem Punkt sind die Schotten ihren<br />

US-Kollegen also jetzt schon überlegen.<br />

UPNP? NEE ... ODER DOCH!<br />

Beim Zugriff auf die Festplatten-Musiksammlung<br />

des Besitzers verfährt Simple<br />

Audio wiederum ähnlich wie Sonos: mit<br />

eigener Intelligenz und ohne sich auf die<br />

Vorarbeit eines Mediaserver-Programms<br />

zu verlassen. Der „Master“ erfährt über<br />

das einfache, übersichtliche Steuerprogramm<br />

(Mac oder PC) den Pfad zu<br />

132<br />

www.audio.de ›06 /2012


Digital-Quellen › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />

1 EURO PRO WATT:<br />

Die Schaltendstufen-<br />

Platine sitzt huckepack<br />

auf dem Mainboard des<br />

Roomplayer 1. Sie besitzt<br />

ein eigenes Schaltnetzteil;<br />

auch das zwei mal 50<br />

Watt starke Netzteil<br />

rechts vorne wirkt größer<br />

und komplexer als im<br />

Roomplayer 2.<br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 1 UM 800 EURO<br />

den Musikordnern, scannt und sortiert<br />

diese dann selbsttätig. Dabei ist es egal,<br />

ob die Musik auf dem PC selbst liegt<br />

(etwa in der iTunes-Bibliothek) oder auf<br />

eine Netzwerkplatte (NAS) ausgelagert<br />

wurde. In letzterem Fall muss aktuell<br />

allerdings das Setup-Programm auch<br />

bei der Wiedergabe laufen, sonst findet<br />

der Player die Musik auf der NAS nicht<br />

mehr. Statt diesen Schwachpunkt zu beheben,<br />

verspricht das kommende (bei<br />

Redaktionsschluss aber noch nicht erhältliche)<br />

Softwareupdate nun zusätzlich<br />

auch Unterstützung für externe UPnP-Server,<br />

sprich: Läuft auf der NAS beispielsweise<br />

Twonky Media, können die<br />

Simples dann auch wie konventionelle<br />

UPnP-Netzwerkplayer auf dessen Sortierung<br />

zurückgreifen.<br />

Trotzdem sollte Simple Audio die Ergebnisse<br />

der eigenen Indexierung auch<br />

ohne begleitenden PC nutzbar machen.<br />

EIN PLAYER – VIELE GESICHTER<br />

Bei den Schotten ist das sogar besonders<br />

wichtig, weil eines ihrer originellsten<br />

Features darauf basiert: die Fähigkeit,<br />

unterschiedlichen Nutzern jeweils<br />

maßgeschneiderte Bibliotheken anzubieten.<br />

Denn einerseits bildet die gemeinsame<br />

Nutzung einer großen Musikbibliothek<br />

ja gerade den Reiz eines Netzwerk-Musiksystems,<br />

aber andererseits<br />

hat dieser Reiz auch Grenzen. Die fast<br />

vollständige „Bibi & Tina“-Hörspielkollektion<br />

der Jüngsten etwa muss ja<br />

nicht abends die Albenliste bei den<br />

Eltern zumüllen. Umgekehrt interessieren<br />

akribisch zusammengestellte Playlisten<br />

auch hauptsächlich die erstellende<br />

Person – die folglich froh ist, wenn sie<br />

unter „Playlists“ nicht auch noch mehr<br />

oder weniger gelungene DJ-Kicks sämtlicher<br />

Mitnutzer findet. Im Simple-Setup<br />

kreuzt man einfach für jeden der Nutzer<br />

(von denen man beliebig viele anlegen<br />

kann) an, welche Musik jeweils auftauchen<br />

soll. Der Wechsel von einem Nutzer<br />

zum anderen geht dann sekundenschnell.<br />

Apropos Playlisten: Die lassen<br />

sich per Steuerprogramm oder iPhone-<br />

App im laufenden Betrieb erstellen,<br />

speichern und ändern, wie man das von<br />

Sonos, Logitech oder auch Linn gewohnt<br />

ist.<br />

Den Roomplayer gibt es in zwei Varianten:<br />

als reinen Player zum Anschluss an<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

133


Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />

STEUERUNG: DAS<br />

SIMPLE-<strong>AUDIO</strong>-APP<br />

Das Angebot auf dem<br />

Start-Screen umfasst<br />

eigene Musik, Webradio,<br />

den Analog eingang und<br />

Streamingdienste. Hinter<br />

„Music“ verbergen sich<br />

die gewohnten<br />

Sortierungen etwa nach<br />

Künstler, Komponist ...<br />

... oder, wie im Bild,<br />

Album. Ein Tipp auf das<br />

Cover startet das Album<br />

direkt, der Pfeil führt in<br />

die Liste der einzelnen<br />

Tracks. Auch große<br />

Bibliotheken lassen sich<br />

dank Alphabet-Leiste<br />

blitzschnell durchqueren.<br />

Eine Simple-Spezialität<br />

ist die Unterstützung<br />

mehrerer Nutzer mit<br />

jeweils eigenen<br />

Bibliotheken und<br />

Playlist-Speichern. So<br />

müssen sich Fritz’ Gäste<br />

nicht über Chantals<br />

Yoga-CDs wundern.<br />

„Now Playing“ zeigt das<br />

Cover schön groß; die<br />

Info- und Zeitleiste lässt<br />

sich wegtippen. Eine<br />

Navigation innerhalb<br />

des Tracks ist in der<br />

aktuellen Software noch<br />

nicht möglich.<br />

Playlists lassen sich<br />

direkt über den<br />

Controller erstellen, editieren<br />

und speichern. Ein<br />

Finger-Wisch über den<br />

gewünschten Track oder<br />

das gesamte Album öffnet<br />

die entsprechende<br />

„Hinzufügen“-Option.<br />

KLEIN, ABER KOMPLETT: Roomplayer 1 (oben) und 2 netzwerken via LAN oder Stromschluss,<br />

steuern aktive Subwoofer an und verfügen über Digitalausgänge. Letztere waren in<br />

der Test-Firmware noch inaktiv, das erste Update soll sie zum Leben erwecken.<br />

existierende Anlagen, und mit integriertem<br />

Verstärker. Beide Modelle basieren<br />

auf identischen Netzwerk- und Wandlerteilen,<br />

für den Roomplayer 1 stößt noch<br />

ein zusätzliches Netzteilboard und die<br />

Platine mit den Digitalendstufen dazu.<br />

Wer eine kompakte, preiswerte Anlage<br />

aufbauen will, bekommt hier für 100<br />

Euro Mehrpreis eine Verstärkerfunktion,<br />

die einzeln in vergleichbarer Qualität<br />

deutlich mehr kosten würde: Entspannt<br />

legte sich der Simple-Amp auch mit<br />

schwierigen Boxen an, klang beachtlich<br />

großformatig und detailfreudig. Die Tester<br />

mussten zum Vergleich schon einen<br />

Linn Sneaky bemühen, dessen interne<br />

Endstufen im Grund- und Mittelton<br />

strukturierter arbeiteten. Das Sonos-<br />

Äquivalent ZP-120 musizierte neben<br />

dem Simple Audio spröder und weniger<br />

farbstark, bedeutete also keine echte<br />

Konkurrenz für den Roomplayer 1. Als<br />

die Tester den verstärkerlosen Roomplayer<br />

2 per Cinch mit der Referenzanlage<br />

verbanden, wurde es sogar für den<br />

Sneaky überraschend eng. Es bestätigte<br />

sich der Eindruck, den der Simple bereits<br />

während seiner einwöchigen Akklimatisierungsphase<br />

in der Privatanlage<br />

des Autors hinterlassen hatte: Schon<br />

dort fiel das sehr lebendige, im Hochton<br />

unaufdringlich feinzeichnende Wesen<br />

des Schottenplayers auf, breitbandig, informativ<br />

und sehr präzise im Timing. Der<br />

Sneaky wirkte bei gleicher Detailfülle<br />

noch lässiger und vor allem im Stimmbereich<br />

etwas ausdrucksstärker, aber groß<br />

war der Vorsprung wahrhaftig nicht.<br />

Simple Audio hat mit den Roomplayern<br />

also eine hervorragende Streamer-Plattform<br />

entwickelt. Nun gilt es für die<br />

schottischen Entwickler, genau auf die<br />

DESKTOP CONTROLLER:<br />

Für Mac und PC verfügbar,<br />

bietet das Programm ein<br />

schlichtes, aber zweckmäßiges<br />

Player-Interface.<br />

Playlists lassen sich wie in<br />

iTunes erstellen, indem man<br />

ganze Alben oder einzelne<br />

Tracks auf die gewünschte<br />

Liste in der linken Leiste zieht.<br />

134<br />

www.audio.de ›06 /2012


Raumfeld by Teufel –<br />

Empfehlung ist Chefsache!<br />

„Meine Musiksammlung über Raumfeld...<br />

da hat es sofort gefunkt.“<br />

www.teufel.de<br />

Thorsten Reuber<br />

Geschäftsführer bei Teufel<br />

Raumfeld HiFi-Streaming<br />

Die innovativen „Raumfeld by Teufel“ Audio-Streaming-Systeme kombinieren herausragende Klangeigenschaften und<br />

riesige Musikvielfalt mit einfacher Bedienbarkeit. Genießen Sie Ihre digitale Lieblingsmusik und Internet-Musikdienste<br />

im ganzen Haus: kabellos, unkompliziert, in höchster Klangqualität, auf Raumfeld Speakern oder<br />

über Ihre vorhandene HiFi-Anlage.<br />

Die Teufel Vorteile:<br />

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12 Jahre Garantie auf Lautsprecher | Bester Sound zu günstigen<br />

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... macht glücklich


Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />

Wünsche ihrer Kunden zu achten. Die Fähigkeiten<br />

und Funktionen der Roomplayer<br />

können sich dann ebenso dynamisch<br />

entwickeln, wie sie das bei Linn und Sonos<br />

bereits seit Jahren zuverlässig tun.<br />

<strong>AUDIO</strong> vermisst zum Testzeitpunkt vor<br />

allem Gapless-Wiedergabe und die konsequente<br />

Unterstützung von NAS-Laufwerken.<br />

An beidem wird in Glasgow bereits<br />

gearbeitet – bis dahin muss der exzellente<br />

Klang die Wartezeit versüßen.<br />

FAZIT<br />

Bernhard Rietschel<br />

<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />

Das Rezept klingt verlockend einfach,<br />

ist aber verdammt schwer<br />

umzusetzen: Man mische die<br />

Audio-Konsequenz von Linn mit<br />

der Volksnähe von Sonos und<br />

backe daraus leckere kleine Player,<br />

reich an klanglichen Nähstoffen<br />

und nicht zu schwer verdaulich<br />

fürs Konto. Wenn die Schotten von<br />

Simple Audio ihre Roomplayer<br />

jetzt konsequent weiter pflegen,<br />

werden zahllose HiFi-Fans in diesem<br />

Jahr ein neues Lieblingsprodukt<br />

finden.<br />

STECKBRIEF<br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong><br />

SIMPLE <strong>AUDIO</strong><br />

ROOMPLAYER 2 ROOMPLAYER 1<br />

Vertrieb<br />

Trendzone Distribution<br />

0221 / 16 79 29 0<br />

Trendzone Distribution<br />

0221 / 16 79 29 0<br />

www. trendzone-distribution.de trendzone-distribution.de<br />

Listenpreis 700 Euro 800 Euro<br />

Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre<br />

Maße B x H x T 20 x 20 x 5 cm 20 x 20 x 5 cm<br />

Gewicht 1,6 kg 1,6 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Laufwerk CD/DVD/BD – / – /– – / – /–<br />

Analog In/Out 1 Cinch, 1 Miniklinke / 1 Cinch (Stereo + 1 Cinch, 1 Miniklinke / 1 Cinch (Stereo +<br />

Subwoofer), Kopfhörer<br />

Subwoofer), Lautsprecher, Kopfhörer<br />

USB 1x (Host) 1x (Host)<br />

Digital In koax/optisch – / – – / –<br />

Digital out Koax/optisch • / • (nach Update) • / • (nach Update)<br />

Netzwerk LAN, Powerline (200MB Homeplug) LAN, Powerline (200MB Homeplug)<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / – – / –<br />

Schneller Vor/Rücklauf – –<br />

Erweiterte Playlists (Queue) • (speicherbar) • (speicherbar)<br />

Bluetooth/Airplay – / – – / –<br />

Coveranzeige • (über Controller-App) • (über Controller-App)<br />

Radio FM/DAB – / – – / –<br />

Internetradio/Anbieter • / TuneIn • / TuneIn<br />

Formate FLAC, WAV, MP3, AAC, ALAC FLAC, WAV, MP3, AAC, ALAC<br />

benötigter Server – (SMB-Freigaben oder UPnP) – (SMB-Freigaben oder UPnP)<br />

Gapless – –<br />

Steuerung via App<br />

überträgt kpl. Playlist<br />

• (Simple Audio, 0€)<br />

•<br />

• (Simple Audio, 0€)<br />

•<br />

Max. Auflösung bit/kHz. 24/96 24/96<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅEinfache Bedienung & Vernetzung, ÅEinfache Bedienung & Vernetzung,<br />

hervorragender Klang.<br />

hervorragender Klang.<br />

ÍAktuelle Software hat noch Lücken ÍAktuelle Software hat noch Lücken<br />

(Gapless, NAS-Betrieb, Dig-Ausgang). (Gapless, NAS-Betrieb, Dig-Ausgang).<br />

Klang lossless 105 (als Netzwerkplayer) 78 (als Komplettanlage o. Boxen)<br />

Bedienung sehr gut sehr gut<br />

Verarbeitung sehr gut sehr gut<br />

KLANGURTEIL 105 PUNKTE 78 PUNKTE<br />

PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND ÜBERRAGEND<br />

MESSLABOR<br />

In ihren linealgeraden Frequenzgängen unterscheiden<br />

sich Roomplayer 1 und Roomplayer<br />

2 kaum – im Bild (1) das Modell<br />

ohne Verstärker. Der Frequenzgang über<br />

den Analogeingang endet bei etwas über<br />

20kHz – die Signale werden also sofort digitalisiert,<br />

was in einer späteren Software<br />

dann die Verteilung analog angeschlossener<br />

Quellen an andere Roomplayer ermöglicht.<br />

Der Roomplayer 1 leistet 50 Watt Sinus an<br />

4Ω (bzw. 27W an 8Ω; AK=46), was exakt<br />

den Herstellerangaben entspricht. Die Endstufen<br />

sind tadellos laststabil (2) und zeigen<br />

einen für Schaltverstärker-Verhältnisse<br />

ungewöhnlich gleichmäßigen Klirrverlauf<br />

in der Harmonischen-Analyse (3). Im Klirrspektrum<br />

beider Modelle (Bild 4 zeigt das<br />

des RP2) finden sich neben gleichmäßig<br />

abfallenden (und damit klanglich unschädlichen)<br />

Oberwellen auch ein dichter Wald<br />

niederfrequenter Störungen, die zwar nicht<br />

direkt hörbar sind, aber die Jittermessung<br />

massiv stören – deren Ergebnis ist hier<br />

daher leider nicht verwertbar.<br />

(1)<br />

(3)<br />

(2)<br />

(4)<br />

136 www.audio.de ›06 /2012


TONANGEBER<br />

Brillanter Klang, perfektes Bild und Neid inklusive<br />

DER PREMIUM BLU-RAY PLAYER DMP-BDT500<br />

Bilder, die wirken, als wären sie direkt auf die Netzhaut projiziert, treffen auf einen Sound, den Sie sonst nur aus dem Konzertsaal<br />

kennen. Der neue Uniphier Pro 2 Prozessor liefert ein Bild für die Götter – in 2D und 3D – und der 192kHz/32bit Burr Brown DAC mit<br />

vergoldetem 7.1 Analogausgang einen Klang, der seinesgleichen sucht. Die zwei HDMI-Ausgänge wirken da beinahe selbstverständlich.<br />

Der DMP-BDT500 setzt Maßstäbe für Heimkinoenthusiasten. Per integriertem W-LAN spielt er kabellos in Ihrem Heimnetzwerk<br />

mit. Ebenso wie die überaus komfortable Nutzung via Touchpad Fernbedienung oder über die Smartphone App. Und wo Sie Ihr Telefon<br />

gerade in der Hand haben: Vielleicht sind Sie ja großzügig und laden ein paar Neider zu sich ein ...<br />

www.panasonic.de


Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />

AL DENTE<br />

Bella Italia steht hierzulande für eine Extraportion Lebensfreude<br />

und Genusskultur. Doch können zwei Verstärker, denen eine strenge<br />

Leistungsdiät zu Grunde liegt, den Italiener in uns wecken?<br />

■ Text: Stefan Schickedanz<br />

138 www.audio.de ›06 /2012


Verstärker › vollverstärker<br />

Ob Mode, Pasta oder Toskana:<br />

Selten waren Stereotype so positiv<br />

besetzt wie bei Italien. Das<br />

Land ist ein Synonym für Lebensfreude.<br />

Kein Wunder, selbst Politiker sind dort<br />

weder steif noch nüchtern und erfreuen<br />

sich im hohen Alter – wie den Schlagzeilen<br />

zu entnehmen ist – bester Vitalität.<br />

Doch können unsere Nachbarn mithalten,<br />

wenn es um Verstärker-Elektronik geht –<br />

ein Bereich, in dem deutsche oder japanische<br />

Ingenieurskünste den Ton angeben?<br />

Rein zahlenmäßig macht sich am Stammtisch<br />

jedenfalls erst einmal Er nüch terung<br />

breit: Keiner der beiden Amps von Pathos<br />

und Unison kratzt an der 15-Watt-Grenze.<br />

Ihre Konzepte versprechen dem Kenner<br />

dafür Reinheit wie ein Grappa aus bestem<br />

Hause. Reicht das nur für’s stille<br />

Kämmerlein – oder haben die beiden genug<br />

Saft für Bunga-Bunga-Partys?<br />

Fotos: Archiv, H. Härle<br />

Test<br />

Zwei puristische Vollverstärker mit ganz<br />

wenig Watt<br />

Pathos INPOL Remix 5000 €<br />

Unison Simply Italy 2000 €<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

139


Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />

GLÜHENDER PATHOS: Unter dem<br />

edlen Holzdeckel versteckt sich ein<br />

zweistöckiger Hybrid-Amp mit<br />

Röhren-Vor- und Transistor-<br />

Endstufe. Erstere wird von einem<br />

Linear-, letztere von einem<br />

Schaltnetzteil versorgt.<br />

PATHOS INPOL REMIX UM 5000 EURO<br />

Der Begriff Pathos kommt zwar aus<br />

dem Griechischen, aber nichts könnte<br />

diesen in Italien entwickelten und gefertigten<br />

Vollverstärker trefflicher beschreiben:<br />

In ihm vereinen sich „Leidenschaft“<br />

und „Leiden“ zu einem Wort, das nicht<br />

nur die Kühlrippen des INPOL Remix in<br />

einzigartiger Weise prägt.<br />

Ihrem Besitzer verlangt die extrem puristische<br />

Konstruktion eine gewisse Leidensfähigkeit<br />

ab, um ihn dann vollends<br />

mit Leidenschaft zu fesseln. Eine Probe,<br />

wenn man es so will, damit nur wenige<br />

Auserwählte Pathos erlangen: „Wie<br />

hälst Du es mit der Quelle, sprich?“. Ein<br />

Cinch- und ein XLR-Eingang muss IN-<br />

POL-Inhabern reichen – basta! Der doppelte<br />

USB-Eingang zeugt im Moment<br />

lediglich davon, dass man in Vicenza<br />

fieberhaft an der Entwicklung eines<br />

Nachrüst-Boards mit 24Bit/192kHz arbeitet.<br />

Der Preis steht bereits fest: Für<br />

700 Euro mehr gewinnt der puristische<br />

Verstärker dann erheblich an Flexibilität<br />

und passt sich den Gewohnheiten des<br />

modernen Menschen an. Schnell gewöhnen<br />

kann man sich an die vier Tasten<br />

der Fernbedienung, die zwar mit Metall<br />

verwöhnt, dafür mit Beschriftungen<br />

geizt. So etwas sorgt allenfalls im Handel<br />

oder im Testbetrieb für Verwirrung.<br />

Doch solche kommerziellen Überlegungen<br />

brauchen die drei Eigentümer der<br />

1994 gegründeten Manufaktur kaum zu<br />

kümmern: Sie machen mit der Produktion<br />

von Akkuschrau bern jährlich einen deutlich<br />

dreistelligen Millionenumsatz. Die<br />

Marke Pathos ist für sie persönliche Passion.<br />

Das merkt man der liebevoll gestalteten,<br />

sehr durchdachten Konstruktion<br />

auf erfreuliche Weise an: So herrlich unkommerziell<br />

agieren nicht einmal mehr<br />

die üblichen Verdächtigen aus England.<br />

Im Innern wird es richtig abgefahren.<br />

Stichwort: INPOL – das steht für Inseguitore<br />

a Pompa Lineare (sprich: Linear<br />

Pump Tracker), jene patentierte Schaltung,<br />

mit der Pathos einst begann. Die<br />

Spannungsverstärkung erledigen dabei<br />

ausschließlich Röhren. Da ohne passende<br />

Stromportionen aus Spannung noch<br />

keine Leistung wird, werden die Doppeltrioden<br />

von je einem Paar MOSFETs unterstützt,<br />

die in gegenkopplungsfreiem,<br />

symmetrischem Eintakt-Class-A operieren.<br />

Wobei fette Ausgangsübertrager in<br />

einer raffinierten Schaltung nicht nur dafür<br />

sorgen, dass dieser ineffizientesten<br />

aller Verstärkertechniken doch noch ein<br />

paar Watt zu entringen sind, sondern vor<br />

allem dazu beitragen, dass die MOS-<br />

FETs zwar arbeiten, davon aber praktisch<br />

nichts bemerken – die Klirrsignatur<br />

des Inpol entspricht damit zu 100% der<br />

der Treiber-Röhren.<br />

Das klingt eigenwillig – aber nur in der<br />

Theorie. In der Praxis nämlich spielte selten<br />

ein Verstärker mit einer solchen Musikalität,<br />

Authentizität und Autorität auf.<br />

Der italienische Hengst gab den Boxen<br />

so die Sporen, dass niemand, der diesem<br />

Spektakel je beiwohnen darf, auch nur<br />

einen Gedanken an Bässe, Mitten und<br />

Höhen verschwenden würde: Hier spielte<br />

die Musik – als Ganzes, mit allen Details<br />

und Emotionen. Selbst an der KEF<br />

Reference 207/2, der Mutter aller Diven,<br />

erzeugte diese Forza Italia einen Punch<br />

140<br />

www.audio.de ›06 /2012


Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />

LITTLE ITALY: Samt der<br />

peniblen Verdrahtung ist der<br />

Unison für seine Klasse sensationell<br />

ver arbeitet. Übernahme-<br />

Verzerrungen üblicher<br />

Gegentaktverstärker werden<br />

dank der Eintakt-Endstufen<br />

ausgesperrt.<br />

UNISON SIMPLY ITALY UM 2000 EURO<br />

bis in die tiefsten Bässe, dass einem die<br />

bescheidenen Leistungsangaben als<br />

guter Scherz vorkamen. Der heißblütige<br />

Pathos hat das Zeug, selbst einige teurere<br />

Gegner regelrecht zu blamieren.<br />

Die Landsleute von Unison aus Venedig<br />

kann das allerdings kalt lassen: Der<br />

Simply Italy, ein Nachfahre des Simply<br />

Two, kostet weniger als die Hälfte. Das<br />

sieht man ihm nicht an, und man kann es<br />

auch nicht fühlen: Mit 16 Kilogramm<br />

bringt der Single-Ended-Class-A-Röhrenverstärker<br />

sogar mehr Gewicht auf<br />

die Waage als der Pathos. Und an Originalität<br />

steht ihm der neuerdings etwas<br />

benutzerfreundlicher gestaltete „Remix“<br />

des in der Audio 9/2004 getesteten Vorgängers<br />

Simply Two auch kaum nach.<br />

Es handelt sich um einen sehr minimalistischen<br />

Eintakt-Verstärker, der mit nur<br />

einer einzigen Verstärkerröhre vom Typ<br />

EL 34 pro Kanal auf minimale Leistung<br />

im reinen Klasse-A-Betrieb ausgelegt<br />

wurde. Die ebenfalls aus dem Gehäuse<br />

ragenden ECC-82-Röhren gehören zur<br />

Vorstufensektion. Kurze Signalwege waren<br />

ein integraler Bestandteil des Konzepts,<br />

das den größten Teil des Gehäuses<br />

der Trafo-Sektion dem Ringkerntrafo für<br />

die Netzversorgung und den beiden<br />

Ausgangs-Übertragern reserviert. Die<br />

Besitzer des mit einer Holzblende für die<br />

Frontplatte und hölzernem Fernbedienungsgehäuse<br />

ausgelieferten Kleinods<br />

können sich nicht nur entscheiden, ob<br />

sie das Gitter über den Glimmerkolben<br />

lieber abnehmen wollen. Darunter finden<br />

sie zudem einen Schalter, mit dem<br />

sich die Gegenkopplung von „wenig“<br />

auf „sehr wenig“ zurücknehmen lässt.<br />

Dafür bleibt die Wahlfreiheit auf der Suche<br />

nach dem passenden Lautsprecher<br />

stärker begrenzt als das Mitspracherecht<br />

des Bundestages bei der Eurorettung.<br />

Doch waren die Tester angesichts der<br />

Leistungsdaten darauf schon vorbereitet<br />

und griffen in der Lautsprecher-<br />

Asservatenkammer gezielt nach entsprechenden<br />

Wandlern.<br />

Dabei zeigte sich allerdings, dass die<br />

grazile Italienerin weniger Allüren an<br />

den Tag legte als etwa die mit mehr Leistung<br />

gesegnete Diva Lyric Ti 120 Signature<br />

TS, die in Ausgabe 1/12 mit dem<br />

kritischen Impedanzverlauf der KEF<br />

Referenz 207/2 haderte. Simply Italy<br />

mochte es einfach nur nicht laut, das<br />

war alles. Solange der Pegel nicht jenes<br />

gehobene Maß überstieg, das nur im<br />

hochbedämpften <strong>AUDIO</strong>-Hörraum noch<br />

als Zimmerlautstärke empfunden wird,<br />

ließ er sich in diversen Kombinationen<br />

vom freiwilligen Leistungsverzicht des<br />

Unison nichts anmerken. Selbst an der<br />

großen KEF wirkte alles breitbandig und<br />

ausgewogen.<br />

Dabei erschienen Stimmen sowie Naturinstrumente<br />

körperhaft und warm, aber<br />

keinesfalls gesoftet oder in Zuckerwatte<br />

gepackt. Der Bass besaß nicht jenen<br />

fast schon gnadenlosen Punch, mit dem<br />

der Diäthappen von Pathos ungläubiges<br />

Kopfschütteln auslöste. Aber er verfügte<br />

über genug Tiefgang und Kontur, um es<br />

mit manchem Schwergewicht aufzunehmen,<br />

das weit mehr Watt in die Waagschale<br />

warf. Wer den Grenzbereich zur<br />

Überlastung überschritt, erntete aller-<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

141


Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />

dings Schelte – die vornehme Röhren-<br />

Noblesse wich dann schärferen Tönen.<br />

Immerhin brach das plas tische Klangbild<br />

nicht vollständig in sich zusammen, auch<br />

das Timing nahm keinen Schaden.<br />

Für maximale Freude mit diesen äußerst<br />

attraktiven Italien-Exporten braucht es<br />

ein nicht zu großes Hörzimmer und eine<br />

wirkungsgradstarke Box. Das gilt für<br />

den Simply Italy stärker als für den INPOL<br />

Remix, dessen Standfestigkeit regelrecht<br />

Verblüffung auslöste. Positiv: Beide<br />

Amps reagierten unkritisch auf komplexe<br />

Last. Das erleichtert den Boxenkauf,<br />

denn die Empfindlichkeitsangaben sind<br />

verläss licher als Nennimpe danzen. Tipp<br />

für den Unison: die Cabasse Minorca<br />

(Heft 4/09). Und der flotte Remix kann<br />

damit gar Bunga-Bunga im Bungalow.<br />

FAZIT<br />

Stefan Schickedanz<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Weniger ist mehr! Die Leistung der<br />

beiden temperamentvollen Italiener<br />

steht in reziproker Relation<br />

zum Spaß, den sie verbreiten. Der<br />

Unison spielt genial für den Preis,<br />

der Pathos ist schlichtweg der<br />

Hammer. Kleiner Giganten für alle,<br />

die es al dente mögen.<br />

STECKBRIEF<br />

PATHOS<br />

INPOL REMIX<br />

Vertrieb<br />

High-Fidelity Studio<br />

08 21 / 3 72 50<br />

www.<br />

high-fidelity-studio.de<br />

Listenpreis (Paar) 5.000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

29 x 18 x 33 cm<br />

Gewicht<br />

13 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC – / –<br />

Hochpegel Cinch / XLR 1 / 1<br />

Festpegel Eingang –<br />

PreOut / TapeOut – / –<br />

Lautsprecherpaare 1<br />

Kopfhörer –<br />

FUNKTIONEN<br />

Aufnahmewahlschalter –<br />

Klangregler/ abschaltbar –<br />

Loudness –<br />

Besonderheiten<br />

Hybrid-Verstärker mit symmetr.<br />

Class-A-Ausgangsstufe<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr dynamisch, tonal<br />

ausgewogen, toller Punch.<br />

Í Sehr wenig Anschlussmöglichkeiten.<br />

Phono MM/MC – /–<br />

Klang Cinch / XLR 125 / –<br />

Ausstattung<br />

ausreichend<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

125 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

SPARTANER: Momentan müssen sich Fans<br />

des INPOL Remix mit zwei Eingängen begnügen.<br />

Das USB-Bord ist noch in der Entwicklung.<br />

MESSLABOR<br />

JUNGER RÖMER: Gegenüber dem<br />

Vorgänger sind die von der Seite nach hinten<br />

verlegten Anschlüsse ein Plus im Alltag.<br />

In Frequenzgang schneidet der Hybrid vor allem im Bereich unter 40 Hertz besser ab,<br />

bei den Geräuschmessungen liegt er ebenfalls leicht vorn. Bei der Klirrverteilung zeigt<br />

sich der Unison gutmütig, ja mustergültig, während beim Pathos K3 dominiert – allerdings<br />

bei allgemein niedrigerem Pegel. In der Leistung und bei den Stabilitätswürfeln<br />

schenken sich beide nicht viel, sie erweisen sich als recht stabil auf sehr niedrigem<br />

Niveau, die AKs lauten 24 (Unison) respektive 21 (Pathos). Die Sinusleistung liegt bei<br />

9,5/3,3W (Unison) und bei 12/5W (Pathos) an 8 beziehungsweise 4 Ohm.<br />

STECKBRIEF<br />

UNISON<br />

SIMPLY ITALY<br />

Vertrieb<br />

TAD<br />

0 80 52 / 9 57 32 73<br />

www.<br />

unison-research.de<br />

Listenpreis (Paar) 2.000 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Maße B x H x T<br />

26 x 19 x 35 cm<br />

Gewicht<br />

15 kg<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Phono MM / MC – / –<br />

Hochpegel Cinch / XLR 5 / –<br />

Festpegel Eingang –<br />

PreOut / TapeOut – / 1<br />

Lautsprecherpaare 1<br />

Kopfhörer –<br />

FUNKTIONEN<br />

Aufnahmewahlschalter –<br />

Klangregler/ abschaltbar –<br />

Loudness –<br />

Besonderheiten<br />

Single-Ended-Triode mit<br />

extrem geringer Gegenkopplung<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅSehr ausgewogen, gutes<br />

Timing, filigrane Details.<br />

ÍDeutliche Einschränkungen<br />

bei Boxen und Raumgröße.<br />

Phono MM/MC –/–<br />

Klang Cinch / XLR 115 / –<br />

Ausstattung<br />

befriedigend<br />

Bedienung<br />

sehr gut<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

115 PUNKTE<br />

ÜBERRAGEND<br />

142<br />

www.audio.de ›06 /2012


Service › BESTENLISTE<br />

DIE BESTENLISTE<br />

bietet eine Übersicht über 1000 Geräte für HiFi, High End, Netzwerk und Surround, die die Redaktion<br />

getestet hat. Doch sie hilft auch bei der richtigen Kombination der einzelnen Komponenten.<br />

Die <strong>AUDIO</strong>-Bestenliste kann auf über 20<br />

Jahre Kontinuität zurückblicken und ist eine<br />

zuverlässige Orientierungshilfe für Ihren<br />

Kauf. Sie basiert auf gründlichen Hörvergleichen<br />

der Kandida ten mit konkurrierenden<br />

Produkten.<br />

• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt<br />

• neu getestete Geräte orange<br />

Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten<br />

nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.<br />

Verstärker müssen etwa mit dem<br />

Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum<br />

mit dem Hörraum und der Aufstellung.<br />

<strong>AUDIO</strong> bietet deshalb den einmaligen<br />

Service der <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) und des<br />

<strong>AUDIO</strong>-Akustik-Assistenten.<br />

INHALT<br />

LAUTSPRECHER<br />

1. Standboxen Seite 144<br />

2. Kompaktboxen Seite 145<br />

3. Sub-/Sat-Boxensets Seite 148<br />

4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Heft 4/12<br />

5. Subwoofer Aktiv Heft 4/12<br />

6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Heft 4/12<br />

7. Wireless-Boxen Heft 5/12<br />

VERSTÄRKER<br />

1. Vollverstärker Seite 148<br />

2. Vorverstärker Seite 149<br />

3. Endstufen Seite 150<br />

4. Phono-Vorverstärker Seite 150<br />

5. Kopfhörer-Verstärker Heft 4/12<br />

6. AV-Receiver Heft 5/12<br />

7. AV-Vorstufen Seite 150<br />

8. Mehrkanal-Endstufen Heft 3/12<br />

ANALOG-QUELLEN<br />

1. Plattenspieler ohne System Heft 5/12<br />

2. Plattenspieler mit System Seite 150<br />

3. Tonabnehmer Heft 5/12<br />

DIGITAL-QUELLEN<br />

1. CD-/SACD-Player Heft 4/12<br />

2. Musik-Server Heft 5/12<br />

3. Netzwerk-Player Seite 151<br />

4. D/A Wandler Seite 151<br />

5. Digital Porties Heft 2/12<br />

6. Blu-Ray-Player Heft 5/12<br />

KOPFHÖRER<br />

1. HiFi-Kopfhörer Heft 4/12<br />

2. Noise-Cancelling-Kopfhörer Heft 4/12<br />

3. Mobile Kopfhörer Heft 2/12<br />

4. Headsets/Mobilhörer mit Mikro Heft 12/11<br />

KOMPLETT-ANLAGEN<br />

1. Stereo-Komplettsysteme Seite 151<br />

2. Heimkino-Komplettsysteme Heft 2/12<br />

3. Komplettsysteme ohne Boxen Seite 151<br />

4. AV-Komplettsysteme ohne Boxen Heft 2/12<br />

5. One-Box-Systeme (Stereo) Heft 2/12<br />

6. One-Box-Systeme (Surround) Heft 2/12<br />

LAUTSPRECHER<br />

1. STANDBOXEN<br />

<strong>AUDIO</strong> bewertet Lautsprecher unabhängig vom Preis durch intensive Klangvergleiche<br />

(Qualitätsklassen und Punkteschlüssel siehe Anfang der Bestenliste). Mit anderen<br />

Sparten (etwa CD-Player) sind die Qualitätsklassen nicht vergleichbar. Einen Hinweis auf<br />

passende Verstärker gibt Ihnen die einmalige <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK). Diese sollte beim<br />

Lautsprecher kleiner oder gleich der AK des Verstärkers sein – dann ist optimale Dynamik<br />

garantiert. Boxen für Surround finden Sie in zwei weiteren Rubriken. Ein „a“ anstelle der<br />

<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl steht für Aktivbox, „ta“ für teilaktiv.<br />

REFERENZ-KLASSE<br />

AB 101 PUNKTE<br />

Ohne Rücksicht auf Preis und Größe perfektionierte Lautsprecher, bis ins Detail optimiert<br />

und meist von Hand produziert – die Formel 1 der Schallwandler.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

JBL Everest DD 66000 G A H W F 35 4/07 49 800 108<br />

Backes&Müller BM35 M G T A H D W F a 2/07 56 000 107<br />

KEF Blade K M G T A H W F 63 11/11 25 000 105<br />

TAD Evolution One K M G T A F 58 6/12 28 000 105<br />

Canton Reference 1.2 DC G T A F 53 8/09 20 000 104<br />

B&W 800 Diamond M G T A F 58 7/10 22 000 104<br />

ME Geithain ME 804 K G T A H D W F a 3/12 22 000 104<br />

Revel Ultima Salon2 K M G T A W F 71 12/07 24 800 104<br />

T+A Solitaire CWT 500 G T A H W F 66 9/11 14 000 103<br />

Canton Reference 2.2 DC M G T A W F 53 8/09 15 000 103<br />

Klipsch Palladium P-39 F G T A H F 43 1/08 16 000 103<br />

Martin Logan Summit X (ta) G T A H F 58 7/09 16 800 103<br />

Revel Ultima Studio 2 K M G T A D W F 61 12/08 16 900 103<br />

KEF Reference 207/2 M G T A H W F 52 9/07 18 000 103<br />

Martin Logan CLX G T A H F 71 3/09 28 000 103<br />

Wilson Watt /Puppy 7+Watch Dog 48 5/05 40 400 103<br />

Thiel CS 3.7 M G T A F 61 11/08 13 800 102<br />

Elac FS 509 VX-Jet M G T A H F 61 2/12 14000 102<br />

Eternal Arts Dipol K M G T A W F 82 2/11 15000 102<br />

Backes&Müller BM15 M G A H D W F a 10/09 20 000 102<br />

Sonus Faber Stradivari Hom. 56 10/05 31000 102<br />

Burmester B 100 51 4/06 44 900 102<br />

Quadral Titan 8 M G T A F 56 11/11 11 000 101<br />

Backes&Müller BM Prime 14 M G T A H D W F a 8/10 15 000 101<br />

Isophon Cassiano II D K M T A W F 69 12/08 17 800 101<br />

Focal Scala Utopia M G T A F 57 12/08 19 900 101<br />

Apogee Scintilla Mk 4 K M G T A W F 89 2/11 20000 101<br />

ProAc Response D 100 M G T A F 50 8/07 24 900 101<br />

Isophon Arabba M T A F 69 10/06 32 900 101<br />

HIGH-END-KLASSE<br />

91-100 PUNKTE<br />

Lautsprecher nach dem Stand der Technik mit Klang- und Gehäuse-Qualität auf extrem<br />

hohem Niveau. Oft garantiert Serienproduktion ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Martin Logan Ethos K M G T A W F 60 2/11 8300 100<br />

Martin Logan Spire (ta) G A H F 65 10/08 9800 100<br />

Elac FS 609 X-Pi CE M G A H F 60 11/08 16 000 100<br />

Sonics Passion K M T A F 57 6/06 24 000 100<br />

Revel Perf. F-52 K M G T A W F 65 7/06 7800 99<br />

ME Geithain ME 160 G T A H F 48 3/10 7800 99<br />

Jamo R 907 M G T A H F 68 3/09 8000 99<br />

KEF Reference 205/2 M G T A H W F 58 1/08 8800 99<br />

Blumenhofer Genuin FS 3 G T A H D W 53 3/10 8900 99<br />

B&W 803 Diamond M G T A W F 55 10/10 9000 99<br />

Burmester B30 M G A W F 63 3/10 9000 99<br />

Dynaudio Sapphire K M G T A W F 60 1/08 12 000 99<br />

B&W Nautilus 802 D 60 1/05 12 000 99<br />

Naim Ovator S600 M T A F 63 5/10 7800 98<br />

Backes&Müller BMPrime6 M G T A H D W F a 4/12 8000 98<br />

Piega Coax 30 K M T A F 6/11 8000 98<br />

Klipsch Palladium P-37 F M G T A H F 53 10/08 8000 98<br />

Sonus Faber Cremona M M G T A F 58 12/10 8400 98<br />

Neat Ultimatum XL 6 M T A F 70 9/11 9 980 98<br />

Dynaudio Confidence C4 58 4/02 13 500 98<br />

Voxativ Ampeggio G A F 34 5/10 16 900 98<br />

Linn Artikulat 350 A (aktiv) a 9/05 31 900 98<br />

Martin Logan Theos G T A H F 66 6/12 5900 97<br />

Dynaudio Focus 380 M G T A F 60 08/11 6200 97<br />

Focal Electra 1028 Be M T A F 55 11//09 6200 97<br />

Sonics Allegra II K M G T A W F 57 9/08 6200 97<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

JBL Array 1000 M G T A H F 58 11/06 6800 97<br />

Audiodata Avancé 66 9/04 9000 97<br />

PMC EB-1 M G T A F 66 2/08 10 600 97<br />

Avantgarde Uno Nano (ta) G A H W F 13 11/06 11 000 97<br />

Adam Tensor Gamma (ta) K M T A D W F 64 2/08 11 600 97<br />

Naim Ovator S-400 K M T A W F 65 9/11 4200 96<br />

ME Geithain ME150 K M G T A W F 59 9/07 4900 96<br />

Adam Audio Column Mk 3 M G T A W F 60 9/09 5400 96<br />

KSD 2030 M G T A D W F a 3/11 5500 96<br />

Monitor Audio PL 200 K M G T A F 58 9/09 5900 96<br />

Backes+Müller BM 2s K M T A D W F a 1/08 7800 96<br />

Focal Electra 1037 Be M T A F 56 4/07 8000 96<br />

Isophon Europa 2 70 1/03 8000 96<br />

JBL K2 S5800 G T A H F 43 10/03 20 000 96<br />

Canton Vento 890.2 DC M G T A F 54 1/12 3200 95<br />

Klipsch RF-7 II G A H W F 40 11/10 3800 95<br />

Nubert NuVero 14 G T A W F 64 1/09 3900 95<br />

Heco Statement M G T A F 59 1/09 4000 95<br />

Quadral Montan VIII M G T A F 64 12/09 4600 95<br />

PMC Fact 8 K M T A D W F 61 12/10 5500 95<br />

Zu Audio Essence G T A H W F 45 5/10 5700 95<br />

Thiel CS 2.4 K M T A W F 63 7/04 5900 95<br />

Lua Con Espressione 43 10/03 5900 95<br />

Canton Reference 5.2 M G T A F 55 9/08 6000 95<br />

Dynaudio Contour S 5.4 64 8/03 7000 95<br />

Linn Akurate 242 69 7/04 8200 95<br />

Quad ESL 2905 G T A H F 80 4/07 9500 95<br />

Vivid Audio B1 68 6/05 11 000 95<br />

KEF R 700 K M G A H F 57 1/12 2600 94<br />

Dynaudio Focus 260 K M T A D W F 63 1/12 3400 94<br />

Elac FS 248 Black Edition K M G T A W F 56 1/12 3900 94<br />

PMC Twenty 24 K M T A W F 65 3/12 3940 94<br />

BC Acoustique Act A3 M G T A H F 69 6/07 4000 94<br />

Elac FS 249 K M G T A F 58 11/07 4000 94<br />

Sonus Faber Liuto M G T A W F 63 6/09 4000 94<br />

T + A Criterion TS 200 M G T A F 65 10/07 4000 94<br />

Thiel SCS 4T K M T A H D W 59 6/11 4000 94<br />

KSD 2020 M T A H W F a 9/11 4200 94<br />

Revel Performa F-32 73 6/04 4800 94<br />

Pioneer TAD S3 EX M G T A H F 59 9/07 5000 94<br />

GamuT Phi 7 K M T A W F 65 4/09 5300 94<br />

Dali Helicon 400 Mk 2 M T A W F 52 11/07 5400 94<br />

PMC OB 1i M G T F 70 4/09 5800 94<br />

Burmester B 25 M G T A H W F 66 1/08 6000 94<br />

Klipsch Klipschorn KH 60th G A H D 19 7/06 14 000 94<br />

Dali Fazon 5 K M T A D W 61 6/12 3000 93<br />

KEF XQ 40 K M G T A H F 53 3/08 3000 93<br />

Teufel Ultima 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93<br />

ATC SCM 40 K M T A D W 75 6/10 3400 93<br />

T&A KS Active K M T A W F a 4/12 4400 93<br />

PSB Synchrony One K M G A W F 62 4/09 4600 93<br />

TMR Standard III C M T A F 61 10/07 6200 93<br />

Quad ESL 2805 G T A H F 76 7/06 6900 93<br />

Teufel Ultima 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93<br />

Wharfedale Opus2 - 2 M G T A F 60 6/10 3000 92<br />

Gamut Phi 5 K M T A D W 73 9/11 3200 92<br />

Neat Momentum 4i K M T A D W F 68 4/09 3500 92<br />

Sonus Faber Grand Piano 62 10/05 4000 92<br />

Dynaudio Contour S 3.4 64 7/03 4500 92<br />

Tannoy Glenair 10 K M G T A H W F 49 5/07 4500 92<br />

Mordaunt Short Performance 6 61 8/06 5000 92<br />

Ascendo C8 Renaiss. M G A H W F 70 9/07 5800 92<br />

Piega P 5 LTD 67 7/04 7300 92<br />

Teufel Ultima 800 K M G T A D W F 65 1/10 2800 91<br />

Monitor Audio Gold GX 200 K M T A W F 61 4/11 2900 91<br />

T+A Criterion TS 300 M G T A F 65 3/09 3000 91<br />

JBL LS 80 G A H F 56 9/08 3200 91<br />

Audium Comp7 Drive K M A D W F 74 2/12 3500 91<br />

Piega P 5 MK2 67 2/05 3900 91<br />

Elac FS 210 A K M T A W F 61 12/06 4000 91<br />

Pioneer TAD S-1 EX 64 12/05 7600 91<br />

SPITZENKLASSE<br />

76-90 PUNKTE<br />

Lautsprecher für ambitionierte Musik-Genießer. Die Klangqualität lässt in üblichen Wohnräumen<br />

kaum Wünsche offen, die Verarbeitungsqualität genügt hohen Ansprüchen.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Quadral Platinum M5 M G T A F 53 1/10 2400 90<br />

Dynaudio Excite X36 K M G T A F 58 4/11 2600 90<br />

Nubert NuVero 11 M G T A D W F 70 2/09 2700 90<br />

ASW Genius 410 M G T A W F 54 4/11 3200 90<br />

144 www.audio.de ›06 /2012


Service › BESTENLISTE<br />

Ikon Akustik Antaris 69 9/06 6900 90<br />

Magnat Quantum 805 M G T A H W F 56 5/12 2000 88<br />

Nubert NuVero 10 M G T A D W F 70 1/11 2450 88<br />

Cabasse Majorca M G T A H F 48 4/11 1900 87<br />

Canton Karat 770.2 DC K M T A W F 64 1/11 2000 87<br />

PSB Imagine T Tower K M A W F 59 5/12 2000 87<br />

Martin Logan Motion 12 M G T A F 62 3/11 1880 86<br />

Neat Motive 1 K M T A W F 75 5/12 1950 86<br />

Canton Karat 790 DC K M G T A F 58 10/07 2000 86<br />

Focal Chorus 836 V M G T A F 54 10/07 2000 86<br />

Nubert nuLine 122 M G T A W F 61 5/08 2130 86<br />

Heco Celan XT 901 M G A F 52 2/09 2200 86<br />

Isophon Corvara 65 11/04 3000 86<br />

KEF Q 900 M G A H F 6/11 1600 85<br />

B&W CM8 K M T A F 67 12/11 1800 85<br />

System Audio Aura 60 M T A F 68 5/12 1850 85<br />

Elac FS 189 M G T A F 52 10/09 2000 85<br />

Elac FS 247 K M T A W F 58 4/08 2000 85<br />

T+A KS350 K M A F 69 5/12 2000 85<br />

Linn Majik 400 M G T A F 64 4/12 2400 85<br />

B&W 703 63 7/05 3000 85<br />

Audiodata Jolie 66 9/06 4600 85<br />

Audiodata Echelle 2 64 5/03 3600 85<br />

Audio Physic Padua 66 10/03 3700 85<br />

Klipsch RF-82 II G T A H W F 41 2/12 1300 84<br />

Canton Chrono SL 570.2 K M T A W F 58 4/12 1500 84<br />

Sonus Faber Toy Tower K M T A W 63 3/09 1800 84<br />

Audium Comp 5 M T A H F 71 5/10 2000 84<br />

Canton Vento 880 DC K M T A F 55 6/10 2000 84<br />

Jamo C-807 M G T A H F 63 11/07 2000 84<br />

Chario Cygnus K M T A W F 70 12/10 2300 84<br />

System Audio Mantra 60 K M T A W 66 6/10 2400 84<br />

Magnat Quantum 907 62 3/05 2600 84<br />

Dynavox Impulse III M G A H D W 40 2/12 1300 83<br />

Adam Artist 6 K M T A D W F a 4/12 1400 83<br />

Dynavox Impulse V K T A D W 41 11/11 1600 83<br />

Audio Physic Yara 2 Superior K M T A W 63 12/08 2000 83<br />

Magnat Quantum 709 M G T A F 60 10/07 2000 83<br />

Pioneer S-71 K M A H F 72 6/10 2000 83<br />

T+A Criterion TS 350 M T A F 65 4/08 2000 83<br />

B&W 704 58 10/03 2200 83<br />

B&W XT 4 80 10/05 2500 83<br />

KEF XQ30 K T A H DW 64 6/10 2600 83<br />

Heco Celan GT 502 M G T A W F 50 4/12 1400 82<br />

KEF Q 700 M G A H F 60 4/12 1400 82<br />

Acoustic Energy Radiance 2 K M T A H W F 60 4/10 1500 82<br />

PSB T6 Tower M G A F 63 9/10 1500 82<br />

Canton Chrono SL 580 DC K M G T A W F 55 9/10 1600 82<br />

Revel F-12 57 11/05 1600 82<br />

T+A Talis 62 10/05 2000 82<br />

Epos Epic 5 M G T A D W F 51 8/11 1100 81<br />

Canton Chrono 508.2 K M T A W F 57 8/11 1200 81<br />

German Maestro Linea S F-0ne K M G T A W F 60 4/10 1400 81<br />

Dynaudio DM 3/7 K M G A W F 68 4/12 1450 81<br />

KEF iQ 90 M G A H F 51 5/09 1600 81<br />

Kudos X2 K M T A W F 70 10/11 1650 81<br />

Mission 794 K T A D 69 12/08 2000 81<br />

KEF Q 500 K M T A H W F 64 12/10 1000 80<br />

Klipsch RF-62 II M G A H W F 49 8/11 1100 80<br />

Dali Ikon 5 Mk 2 K M T A F 67 8/11 1100 80<br />

Dali Lektor 8 G T A F ´57 9/09 1340 80<br />

Quadral Platinum M4 M G T A F 57 4/10 1400 80<br />

B&W CM 7 67 6/06 1600 80<br />

Heco Celan XT 701 M G A F 54 4/10 1600 80<br />

Tannoy Revolution DC6 T K M A H F 64 9/10 1200 79<br />

System Audio Aura 30 K M T A W F 70 10/11 1250 79<br />

Elac FS 187 K M T A W 63 9/10 1340 79<br />

Heco Celan XT 501 M G T A W F 53 9/09 1400 79<br />

Cabasse Java MC 40 G T A W F 58 5/09 1500 79<br />

Epos M22i K M T A W F 65 12/08 1800 79<br />

Triangle Antal ESW 63 1/06 1800 79<br />

Sonus Faber Grand Piano Home 58 9/00 2600 79<br />

Piega TP5 K M T A F 63 3/07 2770 79<br />

Mordaunt Short Mezzo 6 K M G T A W F 59 9/09 1300 78<br />

Nubert nuLine 102 K M G T A W F 64 12/07 1450 78<br />

Triangle Antal 202 57 6/04 1660 78<br />

Naim Ariva 58 3/05 2000 78<br />

Triangle Celius ES 55 3/05 2300 78<br />

Monitor Audio Silver RX 6 M A F 61 1/10 1030 77<br />

Heco Metas XT 701 M G T A F 56 1/10 1100 77<br />

Epos M 16 i K M T A D W 65 7/08 1350 77<br />

B&W 683 M T A F 66 6/07 1400 77<br />

ASW Cantius 604 59 1/06 1800 77<br />

Elac FS 68.2 K M G T A W F 56 1/11 900 76<br />

Heco Metas XT501 M G A W F 56 1/11 900 76<br />

Jamo S 608 K M T A W F 59 1/10 1000 76<br />

PSB Image T5 K M T A W F 62 1/10 1000 76<br />

Focal Chorus 726 V M T A F 58 7/07 1140 76<br />

Cabasse MT 4 Moorea M T A H W 52 6/06 1200 76<br />

Tannoy Rev. Signature DC6T K M A H W F 60 12/07 1500 76<br />

Audio Pro Avanti A.70 K M G T A D W 64 2/08 1600 76<br />

OBERKLASSE<br />

61-75 PUNKTE<br />

Überdurchschnittlich gute Klangqualität, dennoch erschwingliche Preise – das ist typisch<br />

für die Boxen dieser Klasse.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Boston A 360 M T A F 69 4/11 800 75<br />

Canton GLE 490.2 M G T A F 51 4/11 800 75<br />

Klipsch RF-52 II M A H W F 47 1/11 800 75<br />

Mordaunt Short Aviano 6 K M T A F 60 10/09 860 75<br />

Infinity Classia C336 M G T A F 55 8/08 1200 75<br />

Epos M 15.2 K M T A D W 69 6/06 1250 75<br />

Wharfedale Evo2 30 61 6/06 1300 75<br />

Canton GLE 470.2 M T A W F 52 12/10 700 74<br />

Dali Zensor 7 M T A F 58 1/12 700 74<br />

Jamo C-605 M G T A H F 58 4/08 700 74<br />

Magnat Quantum 655 M G A F 61 12/10 700 74<br />

Monitor Audio Bronze BX5 M T A F 61 12/10 700 74<br />

Elac FS 58.2 M G T A F 56 4/11 800 74<br />

Quadral Argentum 390 M G T A F 58 1/11 900 74<br />

Elac FS 127 K M T A W F 64 8/06 920 74<br />

Dali Lektor 6 M G T A F 55 10/09 940 74<br />

GamuT Dana 1650 K M T A W F 55 10/09 990 74<br />

Canton Chrono 507DC M T A W F 52 11/07 1000 74<br />

Teufel Ultima 5 65 5/05 1000 74<br />

Mordaunt Short Aviano 8 M A F 66 1/10 1060 74<br />

Teufel Ultima 7 M G T A F 69 7/08 1300 74<br />

Spendor S5e 80 3/05 2000 74<br />

Nubert NuBox 511 K M T A F 61 12/06 760 73<br />

Magnat Quantum 657 G T A H F 58 4/11 900 73<br />

Focal Chorus 716 V M G T A F 57 11/08 950 73<br />

Heco Aleva 400 K M T A F 60 11/08 1000 73<br />

Mordaunt-Short 908i K M T A F 60 6/07 1000 73<br />

Audio Pro Blue Dia. V2i K M T A D W F 62 7/08 1400 73<br />

Heco Victa II 701 M G T A F 51 2/11 560 72<br />

Teufel T 500 G A H F 64 12/10 700 72<br />

Yamaha NS-525 F 58 8/06 1000 72<br />

Jamo S 606 M G A H F 67 8/09 600 71<br />

Wharfedale Diamond 9.6 M T A F 60 4/08 650 71<br />

Boston A 250 K A F 66 1/12 700 71<br />

Visonik Evolution 6 62 11/05 900 71<br />

Teufel Ultima 40 M T F 58 2/11 400 70<br />

Mission M 34i K M T A W F 52 1/07 550 70<br />

JBL Studio 180 M A H W F 69 2/11 600 70<br />

Triangle Polaris S 55 8/03 720 70<br />

Magnat Quantum 507 57 5/05 760 70<br />

Cabasse MT 3 Tobago M T A F 61 4/07 800 70<br />

Nubert nuBox 481 M T A W F 55 1/07 500 69<br />

Quadral Argentum 07.1 M T A F 53 1/07 500 69<br />

Teufel M 320 F (teilaktiv) K M T A W F 68 6/08 600 69<br />

Wharfedale Diamond 10.5 K A F 62 2/11 600 69<br />

Focal Chorus 714 V K T A F 59 2/07 700 68<br />

Magnat Quantum 508 56 12/06 700 68<br />

Tannoy Sensys S2 66 5/05 700 68<br />

Tannoy Mercury F4 56 2/06 600 67<br />

JBL Northridge E 100 59 6/04 800 66<br />

JBL Northridge E 80 54 8/03 600 65<br />

Magnat Monitor Supr. 1000 M G T A F 61 1/09 400 64<br />

KEF Cresta 30 K M T A W F 63 5/08 450 64<br />

JBL Northridge E 60 63 2/05 500 64<br />

Wharfedale Vardus VR-400 M G T A F 66 1/09 400 63<br />

Mission M 33 K M T A W 55 9/06 400 63<br />

Tannoy Fusion 3 62 8/05 400 62<br />

Visonik Revo 4 58 2/04 600 62<br />

Heco Victa 301 K M T A W 59 6/11 220 61<br />

Boston A 25 K M A D W 68 6/11 260 61<br />

Magnat Monitor 880 M G A F 59 9/06 360 61<br />

Eltax Liberty 5+ 68 8/03 480 61<br />

MITTEL-KLASSE<br />

31-60 PUNKTE<br />

In diesem Segment reicht die Klangqualität von ordentlich bis dürftig. Unbedingt vorher<br />

anhören.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Wharfedale Vardus VR-300 M T A F 67 8/08 300 60<br />

Wharfedale Vardus VR-200 K M T A D 67 8/08 250 58<br />

Teufel Ultima 20 K M T F 64 6/11 200 57<br />

Reference S 200 62 12/06 130 39<br />

Pure Acoustic Dream 77 57 12/06 470 39<br />

Paramax LM 48 61 9/09 400 36<br />

STANDARDKLASSE<br />

0-30 PUNKTE<br />

Die Klangqualität genügt kaum rudimentärsten Anforderungen. Hier ist vor dem Kauf<br />

Vorsicht geboten.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Dragon Audio Dream 5 67 12/06 225 30<br />

Novex Smartline 600 54 12/06 74 29<br />

NIC HCS 1 63 12/06 88 23<br />

2. KOMPAKTBOXEN<br />

Die Bewertung der Kompaktboxen ist mit der von Stand boxen identisch. Prinzipiell gilt<br />

auch für die <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) das Gleiche. Wenn keine großen Pegel gefragt<br />

sind, darf die AK der Kompaktbox aber um 10 bis 30 Zähler über der des Verstärkers<br />

liegen. Im Zweifelsfall die Kombination probehören.<br />

HIGH-END-KLASSE<br />

91-100 PUNKTE<br />

Die Referenz--Klasse ist hier nicht besetzt, da Kompakt boxen hinsichtlich Bass und<br />

Pegelfestigkeit weniger Punkte sammeln können. Die hier gelisteten Lautsprecher haben<br />

das Klangniveau exzellenter Standboxen und besitzen – gemessen an ihren kompakten<br />

Ausmaßen – überdurchschnittliche dynamische Fähigkeiten.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

ME Geithain RL 922 M G T A D W F a 3/09 10500 100<br />

ME Geithain RL 930 G T A D W F a 3/11 7380 97<br />

Adam Tensor Delta TA M G T A W F 56 6/09 7600 95<br />

Adam Tensor Delta A M G T A W F a 6/09 8400 95<br />

JBL Array 800 M G T A H F 60 2/09 4800 92<br />

Klipsch Palladium P17B M T A H W F 59 2/09 4000 91<br />

B&W 805 Diamond K M T A F 60 4/10 4500 91<br />

SPITZENKLASSE<br />

76-90 PUNKTE<br />

Diese Boxen bieten feine Qualität in Klang und Material und sind sehr wohnraumfreundlich.<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Cabasse Bora M G T A H D W F 51 12/10 2500 90<br />

Tannoy Definition DC8 M G H A W F 56 2/09 3000 90<br />

Pioneer/TAD S-4EX K M T A H F 70 12/10 4000 90<br />

Linn Artikulat 320 A a 9/05 17900 90<br />

Sonics Arkadia M G T A W F 56 5/06 2400 89<br />

Focal Electra 1008 BE K M A W F 62 2/10 3500 89<br />

My Audio Design My Clapton M G T A W 54 2/12 4400 89<br />

Elac 330 CE M G T A D W 60 2/10 3300 88<br />

Adam Compact MK3 Active K M T A D W F a 2/10 2800 87<br />

Canton Reference 9.2 DC K M T A W F 63 12/09 2400 86<br />

Harbeth Compact 7/ES3 M G T A F 62 8/11 2550 86<br />

Linn Akurate 212 69 10/03 5000 86<br />

KEF R300 K M A H W F 63 3/12 1200 85<br />

Kef XQ 20 M G T A H F 60 7/10 1800 85<br />

ProAcTablette Anniversary K M T A W F 76 10/11 1950 85<br />

Sonus Faber Liuto Monitor K M T A W 69 12/09 2100 85<br />

Thiel SCS 4 K M G A H D W F 62 12/09 2200 85<br />

B&W PM1 K M T A F 77 03/12 2500 85<br />

B&W CM 5 K M T A D W 62 5/09 1200 84<br />

Sonics Argenta K M T A W F 56 2/06 1200 84<br />

Canton Vento 830.2 K M T A W F 62 12/11 1300 84<br />

Quadral Aurum Altan VIII M G T A F 60 7/10 1400 84<br />

Sonics Argenta Edition K M T A W F 64 6/07 1600 84<br />

Sonics Argenta Aktiv K M T A W F a 6/08 2600 84<br />

Manger Zerobox 109 K M A H W F 74 9/06 4000 84<br />

Nubert NuVero 4 K M G T A W F 66 7/09 1140 83<br />

Chario Syntar 523R M G T A F 63 3/12 1250 83<br />

Elac BS 244 K M T A W F 64 5/09 1350 83<br />

ME Geithain ME 25 K M T A W F 58 8/06 1380 83<br />

ATC SCM 11 K M T A D W F 78 5/11 1450 83<br />

Harbeth P3 ESR K T A D W 82 3/12 1750 83<br />

Dynaudio Focus 110 A K T A D W F a 6/09 1800 83<br />

Sonus Faber Auditor M K M T A F 67 1/08 3800 83<br />

Nubert NuVero 3 K M T A D W 73 3/12 1080 82<br />

Abacus A-Box 10 K T A D W a 3/11 1190 82<br />

Triangle Comete Anniversary K M T A H D F 62 4/12 1200 82<br />

T+A Criterion TR 400 K M T A W F 71 6/07 1500 82<br />

Audiodata Petite K M T A W F 77 9/03 2700 82<br />

Canton Vento 820 K M T A W 57 7/09 1100 81<br />

KS Digital Coax C5 K M T A H D W F a 10/10 1190 81<br />

PMC DB 1 I K T A W F 72 5/11 1500 81<br />

Yamaha Soavo 2 K M T A W F 61 11/07 1500 81<br />

Klipsch RB-81 II G A H F 52 5/11 800 80<br />

Linn Majik 109 K M T A D W 62 6/09 1200 80<br />

Dynaudio Focus 110 K T A W F 75 3/06 1200 80<br />

Roksan Kandy K2 TR-5 K M A F 70 7/09 1200 80<br />

Canton Chrono SL520 + WA100 K M D A D W F a 4/10 1240 80<br />

Cabasse Minorca K M T A H D W 57 4/09 800 79<br />

Quad 12 L Studio Active K M T A D W a 6/08 1200 79<br />

Piega C2 62 3/03 2000 79<br />

KEF Q 300 K M T A H W F 63 5/11 600 78<br />

German Maestro Linea S B-ONE K M A W F 65 7/10 800 78<br />

Heco Celan XT 301 K M G T A W F 58 4/09 800 78<br />

PSB Imagine Mini K T A D W 71 10/11 800 78<br />

ATC SCM 7 K T A D W 79 10/11 850 78<br />

Dali Ikon 2 MK II M T D W 65 7/10 860 78<br />

Nubert NuPro A20 K M T A D W F a 3/11 530 77<br />

Elipson Planet L 73 10/11 770 77<br />

Elac BS 184 M G T A D W 64 7/10 800 77<br />

Focal Chorus 807 V M T A F 59 10/06 800 77<br />

Triangle Comete Es 58 3/06 800 77<br />

Revel Concerta M-12 K M T A F 68 3/06 900 77<br />

Tannoy Autograph Mini K T A D 71 8/06 1980 77<br />

Canton Ergo 620 K M T A W F 55 4/09 900 76<br />

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Tannoy Reveal 601 A K M T A W F a 10/10 540 74<br />

T + A V 10 (FB) (R) 55 11/03 5000 120<br />

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Belves Aesthet 1<br />

KM T A W F<br />

K T A D W<br />

K M G T A W F<br />

64<br />

63<br />

66<br />

3/10<br />

3/10<br />

9/08<br />

570<br />

640<br />

800<br />

74<br />

74<br />

74<br />

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Accuphase E-408 (FB)<br />

Octave V 70 / Super Black Box (R)<br />

Musical Fidelity kW-550<br />

73<br />

49<br />

88<br />

12/03<br />

8/05<br />

10/07<br />

5900<br />

6100<br />

7800<br />

120<br />

120<br />

120<br />

Magnat Quantum 703 K T A W F 61 2/07 800 74 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Accuphase E-550 (FB) 58 3/06 7900 120<br />

MB Quart Alexxa B-1 K M T A W F 67 2/07 800 74 Teufel System 10 THX Ultra 2 57 11/11 8000 99 106/92 Denon PMA-SA1 / AU-S1 58 10/07 8000 120<br />

Spendor S 3/5 K T A W F 84 8/06 1090 74 Jamo D600 THX Ultra 2 (Set) 58 12/11 4000 97 93/100 Mark Levinson No. 383 (FB) 77 1/00 8900 120<br />

Elac AM 150 K T A D W F a 8/10 500 73 Teufel System 9 THX Ultra 2 56 4/08 4000 92 96/87 Burmester 032 (FB) 67 1/04 11 900 120<br />

Quadral Platinum M 2 K M T A W 63 3/10 600 73 Teufel Theater 8 (THX Ultra 2) 51 10/02 2495 91 95/86 Unison Simply Italy 24 6/12 2000 115<br />

Tannoy Reveal6D K M T A D W F a 7/07 650 73<br />

Audionet SAM V2 63 8/08 3000 115<br />

JBL LSR 2325P K T A H D W F a 8/10 520 72<br />

Cayin VP 100 i (R) 44 6/09 3500 115<br />

Dynaudio DM 2/7 65 1/10 650 72 SPITZENKLASSE 76-90 PUNKTE Octave V 70 (R) 49 8/05 3900 115<br />

Monitor Audio Silver RX 2 M A W F 56 3/10 670 72<br />

Octave V40 SE (R) 45 12/09 4100 115<br />

Expolinear T 100 L<br />

Genelec 6010 A<br />

61<br />

a<br />

8/04<br />

11/09<br />

1600<br />

480<br />

72<br />

71<br />

Neben hoher Klangqualität meistern Boxen in dieser Klasse große Dynamik. Die Satelliten<br />

sind angesichts der großen Reserven meist kompakt oder für Wandmontage geeignet.<br />

Unison Research Sinfonia (R)<br />

Accuphase E-308 (FB)<br />

35<br />

66<br />

12/09<br />

12/04<br />

4100<br />

4500<br />

115<br />

115<br />

Nubert NuWave 35 K M T A W F 65 5/07 530 70<br />

Lua Belcanto (R)(FB) 52 1/08 4500 115<br />

Fostex PM 1 Mk 2 M T A F a 10/10 570 70 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Symphonic Line RG 10 Mk 3/2003 67 7/03 4600 115<br />

B&W 685 K M T A F 62 8/07 600 70 Infinity Cascade Model 9/12/3 73 6/06 4300 83 81/85 Octave V 50 Mk2 (FB) (R) 46 7/03 4700 115<br />

Heco Metas 300 K M T A W F 60 5/07 500 69 Teufel Theater LT 7 53 9/06 4800 83 85/81 Ayre AX 7 (FB) 54 7/03 4750 115<br />

Mission Esprit E 52 K T A D W 64 2/08 650 69 Audio Pro Avanti A.70/A.20/A.10/A 60 2/08 4100 80 81/78 Burmester 051 63 6/06 4950 115<br />

Mordaunt-Short Mezzo 2 K M T A F 64 2/08 700 69 System Audio SA 1750/705/720 57 2/08 4300 79 83/74 Gamut Si 100 (FB) 69 7/08 5300 115<br />

B&W CM 1 K T A D W 83 4/06 800 69 T+A TAL X3/TAL XM/TAL XC 67 3/03 3250 78 80/76 Quad II Classic Integrated (R) 3/11 5500 115<br />

Focal Chorus 706V K M T A W F 62 5/07 470 68 Piega AP 3, AS 3, P Sub 4 63 8/05 4450 76 76/76 TACT M 2150 (FB) 72 7/03 5500 115<br />

Wharfedale Evo2-10 K M T A F 60 5/07 600 68<br />

McIntosh MA 6900 (FB) 73 12/01 7000 115<br />

Dali Ikon 2 M T A D W 59 2/07 800 68<br />

Anthem Intergrated 225 78 8/10 1900 110<br />

Nubert NuBox 381 M G T A W F 56 10/08 380 67 OBERKLASSE<br />

61-75 PUNKTE Creek Destiny 2 63 4/07 2000 110<br />

PSB Image B5 K T A D W 64 2/10 400 67<br />

Musical Fidelity A-5.5 Integrated 76 2/09 2200 110<br />

Mordaunt Short Aviano2<br />

Monitor Audio Bronze BX 2<br />

Magnat Interior Power<br />

Jamo C 603<br />

K M A F<br />

M A F<br />

K M T A H W<br />

67<br />

62<br />

a<br />

67<br />

2/10<br />

11/10<br />

11/09<br />

3/08<br />

460<br />

350<br />

400<br />

440<br />

67<br />

66<br />

66<br />

66<br />

Lautsprecher, bei denen nur noch sehr geübte Hörer klangliche Kompromisse feststellen.<br />

Die Maximal- Lautstärke reicht auf jeden Fall für Wohnzimmer- Verhältnisse aus, trotz der<br />

oft kompakten Boxen<br />

Musical Fidelity M6i<br />

Moon i-3.3<br />

Naim NAC152XS / NAP155XS (FB)<br />

Krell S 300 i<br />

76<br />

63<br />

57<br />

71<br />

8/10<br />

4/07<br />

11/09<br />

6/09<br />

2450<br />

2580<br />

2650<br />

2750<br />

110<br />

110<br />

110<br />

110<br />

B&W 686 K T A D W F 77 1/08 460 66 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Octave V 40 (FB) (R) 45 2/03 2750 110<br />

Elac BS 123 K T A D W 68 8/07 600 66 Elipson Planet M + Planet Sub 74 6/12 1800 74 74/73 T + A PA 1530 R (FB) 71 8/03 2800 110<br />

Heco Aleva 200 K T M A W F 66 1/08 600 66 Focal Dôme 76 2/09 1850 74 72/75 Audio Research VSi 55 (R) 49 5/08 2900 110<br />

Quad 11L2 K M T A W 64 5/07 600 66 Teufel Cubycon 2 54 6/12 1300 73 72/73 Accustic Arts Power ES 59 3/11 3000 110<br />

Dali Zensor 1 K M T A D W F 67 10/11 260 65 B&W MT-50 74 6/12 1575 73 71/74 AVM Evolution A3 NG 63 3/11 3000 110<br />

Magnat Quantum 553 M T A D W 59 2/10 300 65 Teufel Theater LT 2 67 12/07 800 72 71/72 Accuphase E-213 (FB) 66 7/05 3150 110<br />

Mordaunt Short Aviano1 K M T A W F 71 11/10 300 65 Cabasse Eole 2 57 2/09 1300 72 74/69 T + A PA 1260 R 62 11/09 3200 110<br />

Canton GLE 420-2 K T A W F 64 11/10 360 65 Tannoy Revolution DC4/DC4LCR/S1001 68 8/08 1300 72 69/75 Bryston B 100 SST (FB) 68 5/05 3500 110<br />

Magnat Quantum 603 K M T A W 63 3/08 400 65 Teufel Columa 900 59 5/09 1500 72 74/69 Marantz PM-11 S1 (FB) 71 12/04 3500 110<br />

Quadral Rhodium 20 K T A W 70 10/08 400 65 Tannoy Arena Highline 300 73 2/07 2300 72 71/73 Symphonic Line RG 9 Mk 4 (FB) 66 12/04 3700 110<br />

Jamo S 404 K M T A D W 77 11/10 300 63 KEF KHT 3005 71 1/07 1500 71 72/70 Lua Sonata SEL (FB) (R) 50 12/04 4300 110<br />

PSB Image B4 K T A D 68 11/10 300 63 B&W MT-20 72 2/07 1800 71 70/72 ASR Schäfer Emitter I Clear Blue (FB) 77 7/03 4500 110<br />

PSB Alpha B1 K M T A W 57 3/09 300 63 Heco Ambient 5.1a 76 6/12 700 70 68/72 AVM A6 (FB) 65 2/03 4500 110<br />

JBL ES 30 M G T A F 65 3/08 400 63 Boston A2310 HTS 77 8/11 800 70 68/71 Vincent SV-236 Mk 69 4/09 1700 105<br />

Cabasse MT 3 Antigua 54 4/06 460 63 Heco Music Colors 5.1 56 12/11 900 70 70/70 Naim Nait XS 57 2/09 1800 105<br />

Sonus Faber Concertino Home 63 3/02 1000 63 Teufel Motiv 10 69 2/09 1200 70 71/69 Sonus Faber Musica 56 2/09 1950 105<br />

Tannoy F1 Custom K M A D W 60 3/09 240 62 Canton Movie CD 202 62 8/08 1350 70 70/70 T + A Power Plant Balanced 70 1/12 1990 105<br />

Mordaunt Short 902i K M T A D W 71 3/07 250 62 KEF KHT 2005.3 74 8/08 1000 69 68/69 AVM Evolution A3 NG (FB) 57 4/07 2000 105<br />

Nubert nuBox 311 K M T A D W 63 3/07 280 62 Canton Movie 160 69 6/12 720 68 68/68 Ayon Orion 50 2/10 2000 105<br />

Quadral Argentum 03 60 9/05 320 62 Mordaunt Short Genie 72 4/05 1200 64 62/65 Magnat RV 1 (R) 47 2/09 2000 105<br />

Dali Lektor 1 K M T A W 73 3/09 340 62<br />

T.A.C. K-35 40 12/11 2000 105<br />

Visonik Evolution 3 66 12/03 450 62<br />

Unison Unico Secondo 65 4/09 2000 105<br />

JBL Studio L 830 68 4/06 500 62 MITTEL-KLASSE<br />

31-60 PUNKTE Pathos Classic One MK3 50 2/10 2200 105<br />

Magnat Monitor Supr. 200 K M T A W 65 1/09 180 61<br />

Unison Unico SE (FB) 69 4/07 2200 105<br />

Triangle Stella ES 59 4/06 500 61 In dieser Klasse sind die Boxen oft wohnzimmerfreundlich kompakt, die Klangqualität ist<br />

insgesamt in Ordnung.<br />

Audio Aéro Prima Amplifier (FB) (R)<br />

Vincent SV 238 (FB) (R)<br />

60<br />

75<br />

4/07<br />

8/03<br />

2400<br />

2500<br />

105<br />

105<br />

MITTEL-KLASSE<br />

31-60 PUNKTE Modell AK Test Preis Punkte Sur/St<br />

Luxman L-505 f 63 5/06 3000 105<br />

Accuphase E-212 (FB) 66 5/02 3050 105<br />

Teufel Concept S 74 11/05 565 60 60/60 Symphonic Line RG 14 Edition (FB) 66 8/02 3080 105<br />

Solide und seriös gefertigte Kompaktboxen mit zufrieden stellendem Klang – wuchtige Focal/JMLab Sib / Cub 58 12/02 1200 59 56/62 T + A R 1260 R (Receiver) 62 11/09 3600 105<br />

Bässe sind nicht ihr Metier.<br />

Cabasse Xo 2 44 2/06 1000 58 62/54 Cayin 500 MK (FB) (R) 40 7/03 3900 105<br />

Teufel Concept R 55 9/05 295 57 59/55 Lua Sonata SE (FB) (R) 50 7/02 4100 105<br />

Audio Pro Cinema Precision 64 5/06 700 55 56/54 McIntosh MA 6500 69 12/00 4600 105<br />

Krell KAV 300 iL (FB) 76 10/01 5000 105<br />

Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />

Mission M 32i K M T A W 58 11/06 300 60<br />

Triangle Sathis 108 59 7/03 400 60<br />

Jungson BD 2 Mk 2 K M A F 67 9/08 500 60<br />

Wharfedale Vardus 100 63 1/09 200 59<br />

Epos ELS 3 62 9/05 350 59<br />

JBL Northridge E 50 61 6/04 500 59<br />

Mission M 31i 65 3/07 230 58<br />

Infinity Primus 150 64 1/05 250 58<br />

JBL Northridge E 30 63 7/03 300 58<br />

Focal Chorus 705 V K T A D W 67 11/06 350 58<br />

Wharfedale Crystal 2-10 K T A D W 66 6/08 150 57<br />

Wharfedale Diamond 9.1 64 1/06 200 57<br />

Sonos SP-100 66 6/08 180 54<br />

JBL Balboa 10 69 7/06 200 50<br />

JBL Control 1G Universe 59 1/00 200 49<br />

Tawo 203 65 4/05 107 45<br />

Centrum Gali 200 82 7/06 100 44<br />

3. SUB-/SAT-BOXENSETS<br />

Die Bewertung von Boxensets mit Satelliten und Subwoofer ist mit den Noten für<br />

Stereo-Boxen nicht direkt vergleichbar. Die Bewertung erfolgt sowohl in Stereo wie<br />

auch in Surround mit dem Subwoofer und einer optimal eingepegelten Weiche in einem<br />

hochwertigen AV- Receiver. Alle Sets in dieser Liste sind ausdrücklich nicht zum Betrieb<br />

mit Stereo-Verstärkern oder AV-Anlagen ohne Bass management empfohlen. Die <strong>AUDIO</strong>-<br />

Kennzahl spielt bei dieser Betriebsart kaum eine Rolle. Die Einstufung der Sets erfolgt mit<br />

einer Mittelnote aus Surround und Stereo.<br />

AB 101 PUNKTE<br />

Meist sehr kräftige, in jedem Fall klanglich herausragende Verstärker – Materialauswahl<br />

und Verarbeitungsqualität genügen höchsten Ansprüchen.<br />

Modell . AK Test Preis Punkte<br />

Pass INT 30A 64 1/10 7500 130<br />

Accuphase E-560 56 4/10 8900 130<br />

Krell FBI (FB) 82 10/07 19 000 130<br />

Pathos Inpol Remix 21 6/12 5000 125<br />

Accuphase E-450 (FB) 74 8/07 6000 125<br />

Symphonic Line RG 10 MK IV Ref 2011 (R) 68 6/11 6800 125<br />

Musical Fidelity AMS 35i 50 6/11 7500 125<br />

McIntosh MA 7000 AC 75 1/10 8500 125<br />

Naim Supernait (FB) 59 1/08 3300 120<br />

Naim NAC152XS/NAP155XS/FlatcapXS (FB) 57 11/09 3600 120<br />

Lyric Ti 120 Signature 41 1/12 3800 120<br />

Unison Research S6 (R) 3/11 3800 120<br />

Densen B-150 66 6/10 4100 120<br />

Naim SuperUniti (+Streaming Client) 61 1/12 4200 120<br />

Resolution Audio Cantata 50 48 5/11 4200 120<br />

Atoll IN 400 72 1/12 4500 120<br />

HIGH-END-KLASSE<br />

91-100 PUNKTE<br />

Solide Kraft-Zentralen mit weit überdurchschnittlichem Klang und meist eher rudimentärer<br />

Ausstattung.<br />

Modell . AK Test Preis Punkte<br />

Lyric Ti-60 41 6/10 1200 100<br />

Harman HK 990 (+Raumprozessor) 73 10/09 1500 100<br />

Hegel H70 54 12/11 1500 100<br />

Unison Unico Primo 59 6/10 1500 100<br />

Magnat MA-800 60 4/09 1500 100<br />

Marantz PM-15 (FB) 67 6/05 1500 100<br />

T + A Power Plant 70 12/07 1500 100<br />

Cambridge 840 A V2 67 4/08 1500 100<br />

Yamaha A-S 2000 (FB) 65 1/08 1600 100<br />

Cayin A-55 T (FB) (R) 42 9/07 1650 100<br />

Pure Sound A 30 (R) 38 9/07 1780 100<br />

AstrinTrew AT-2000 58 2/09 1800 100<br />

Marantz PM-15 S2 60 3/10 1800 100<br />

Unison Research Simply Two (R) 19 9/04 1800 100<br />

Creek Destiny IA (FB) 59 4/07 1900 100<br />

Denon PMA-2010 AE 67 2/10 2000 100<br />

Croft Acoustics Integrated R 46 9/11 2100 100<br />

Cyrus 8 vs 2 / PSX-R (FB) 58 4/07 2100 100<br />

Electrocompaniet Prelude PI 2 (FB) 65 4/07 2100 100<br />

Musical Fidelity A 5 (FB) 75 3/05 2200 100<br />

Marantz PM-17 Mk II Ki (FB) 60 8/03 2300 100<br />

AMC 3150 MKII 71 3/12 1000 95<br />

Lyric Ti-24 (R) 13 5/10 1000 95<br />

Naim Nait 5i 54 8/11 1000 95<br />

148<br />

www.audio.de ›06 /2012


Service › BESTENLISTE<br />

Musical Fidelity M3i 57 2/11 1150 95<br />

Creek Classic 5350 SE 58 12/06 1300 95<br />

Unison Research Unico (FB) (R) 62 9/03 1300 95<br />

Creek Evolution 5350 66 6/10 1350 95<br />

NAD C-375 BEE 71 12/11 1400 95<br />

Arcam A 90 63 4/08 1450 95<br />

Heed Obelisk Si /DAC 42 1/10 1450 95<br />

Densen B-110 58 3/06 1500 95<br />

Musical Fidelity A 3.5 68 3/06 1500 95<br />

Audio Analogue Puccini 70 53 3/06 1600 95<br />

Electrocompaniet PI 1 57 7/07 1600 95<br />

Opera Audio M100 Plus 39 7/07 1700 95<br />

Advance Acoustic MAP-800 75 2/09 2000 95<br />

SPITZENKLASSE<br />

76-90 PUNKTE<br />

In dieser Klasse lässt die Klangqualität kaum noch Wünsche offen, Ausstattung und<br />

Verarbeitung sind in jedem Fall alltagstauglich.<br />

Modell . AK Test Preis Punkte<br />

Exposure 1010 A 51 9/11 660 90<br />

Rega Brio R 48 7/11 700 90<br />

Vincent SV-400 53 9/11 700 90<br />

NAD C 356 BEE 62 4/11 750 90<br />

Creek Evo IA 59 5/07 765 90<br />

Creek Evo 2 58 1/10 780 90<br />

Music Hall A35.2 67 9/11 800 90<br />

Arcam A 28 (FB) 61 10/08 1000 90<br />

Cambridge 740 A 67 3/08 1000 90<br />

Creek A 50 iR (FB) 53 9/03 1000 90<br />

Denon PMA-1510AE 62 2/11 1000 90<br />

Naim Nait 5i (FB) 54 3/04 1000 90<br />

Unison Unico P (R) 47 5/06 1000 90<br />

Roksan Kandy K2 65 9/09 1000 90<br />

Teac AI 1000 65 3/12 1000 90<br />

Vincent SV-232 (FB) 68 10/08 1000 90<br />

Yamaha A-S 1000 (FB) 64 7/08 1000 90<br />

Exposure 2010 S (FB) 58 4/06 1100 90<br />

Melody SP-3 (R) 25 7/10 1100 90<br />

Audio Analogue Verdi 70 (R) 54 4/06 1200 90<br />

Marantz PM-KI Pearl Lite 60 2/11 1200 90<br />

Wadia 151 PowerDAC Mini (nur Digital-In) 50 9/10 1300 90<br />

Cayin A 50 T 42 2/06 1400 90<br />

Roksan Caspian (FB) 57 9/03 1420 90<br />

Cyrus 8 (FB) 58 5/03 1600 90<br />

Dynavox TPR-3 + ET-100 43 5/12 520 85<br />

Yamaha A-S 700 66 3/09 580 85<br />

Rega Brio 3 46 7/08 600 85<br />

NAD C 355 BEE (FB) 62 4/08 650 85<br />

Arcam A 18 46 9/08 700 85<br />

Onkyo A-9555 67 6/06 700 85<br />

AMC 3100 MKII 64 2/12 750 85<br />

Audiolab 8000 S 54 10/06 750 85<br />

Denon PMA-1500 AE 62 12/05 800 85<br />

Marantz PM 7001 KI 60 5/07 800 85<br />

Marantz PM 8003 60 1/09 800 85<br />

Onkyo A-933 60 12/05 800 85<br />

Arcam A 70 54 3/08 850 85<br />

Vincent SV-121 (FB) 54 9/03 850 85<br />

Atoll IN 100 (FB) 60 3/04 875 85<br />

Vincent SV-226 MK 2 63 2/06 890 85<br />

NAD C 372 (FB) 71 3/04 900 85<br />

Rotel RA-1062 (FB) 60 3/04 900 85<br />

Rotel RA 1520 60 9/09 900 85<br />

Advance Acoustic MAP 305 DA (mit DAC) 65 9/06 950 85<br />

Audio Analogue Primo Cento VT 45 3/08 980 85<br />

CEC AMP 3300 (FB) 37 3/04 1000 85<br />

Cyrus 6 (FB) 46 8/04 1000 85<br />

Cyrus 6vs2 46 1/07 1000 85<br />

Onkyo A-9755 68 4/06 1000 85<br />

PrimaLuna Prologue (R) 42 2/06 1000 85<br />

Roksan Kandy KA-1 Mk III (FB) 63 2/03 1040 85<br />

Rega Mira 3 (FB) 49 9/03 1050 85<br />

Roksan Kandy L3 65 1/07 1080 85<br />

Music Hall A 50.2 63 9/09 1100 85<br />

T.A.C. 34 41 2/06 1150 85<br />

Primare I 20 (FB) 61 9/04 1200 85<br />

Dynavox VR-20 (R) 20 7/10 400 80<br />

System Fidelity SA-270 (FB) 54 12/08 400 80<br />

Yamaha A-S 500 64 1/11 420 80<br />

AMC XIA 52 10/10 450 80<br />

Marantz PM 6004 51 2/12 450 80<br />

NAD C 326 BEE (FB) 56 8/09 460 80<br />

Harman/Kardon HK 980 (FB) 63 12/08 500 80<br />

Marantz PM 7001 60 6/06 500 80<br />

Pioneer A 6 53 2/07 500 80<br />

Teac A-H01 46 2/12 500 80<br />

Creek 4330 MK 2 57 8/02 630 80<br />

Vincent SV-129 53 8/08 650 80<br />

Audio Analogue Primo 50 8/04 700 80<br />

Pioneer A 9 56 2/07 800 80<br />

Peachtree iDecco ( DAC, iPod-Dock) 44 9/10 1200 80<br />

Peachtree Nova (DAC, Sonos-Dock) 47 6/09 1300 80<br />

OBERKLASSE<br />

61-75 PUNKTE<br />

Dieses Segment ist qualitativ im gehobenen Mittelfeld angesiedelt, Serienproduktion hält<br />

die Preise attraktiv.<br />

Modell . AK Test Preis Punkte<br />

Dynavox VR-307 33 5/10 300 75<br />

Advance Acoustic MAP 101 52 10/09 370 75<br />

Rotel RA-04 SE 46 10/10 400 75<br />

Denon PMA-710 AE 55 10/09 400 75<br />

Rotel RA-04 49 8/06 400 75<br />

Advance Acoustic MAP 105 (FB) 59 6/07 400 75<br />

Advance Acoustic MAP 103 58 5/06 400 75<br />

NAD C 320 BEE (FB) 59 10/05 400 75<br />

Rotel RA-01 51 9/04 400 75<br />

NAD C 325 BEE 57 8/06 450 75<br />

Cambridge 350 A 44 10/10 450 75<br />

King Rex T-20U + PSU 11 5/10 460 75<br />

Harman Kardon HK 3490 (FB, Receiver) 67 9/08 500 75<br />

Dynavox VR-70 E 35 5/06 500 75<br />

Atoll In 50 (FB) 50 10/05 500 75<br />

Harman/Kardon HK 970 (FB) 63 10/05 500 75<br />

Rotel RA-02 (FB) 52 2/03 600 75<br />

Cambridge 640 A V2 57 5/06 600 75<br />

Advanced Acoustic Max 250 64 2/12 650 75<br />

Arcam A 65 Plus (FB) 52 10/04 650 75<br />

Cyrus 5 (FB) 51 3/00 900 75<br />

Marantz PM 4001 50 11/05 300 70<br />

NAD C 316 BEE 56 10/10 350 70<br />

NAD C 315 BEE 55 12/07 350 70<br />

Cambridge Azur 640 A (FB) 55 9/04 500 70<br />

Advance Acoustic EZY-7 (iPod-Dock) 46 10/07 600 70<br />

Rotel RA-972 (FB) 60 6/02 770 70<br />

Magnat MC1 (Receiver mit SACD-Player+FB) 55 1/08 990 70<br />

Onkyo TX-8050 63 8/11 400 68<br />

Denon PMA-500 AE 50 11/06 230 65<br />

Denon PMA-510 AE 53 6/09 250 65<br />

System Fidelity SA-250 (FB) 50 10/08 275 65<br />

Cambridge 340 A (FB) 43 1/06 300 65<br />

Marantz PM 5004 49 10/10 330 65<br />

Marantz PM 5003 48 8/09 330 65<br />

Yamaha AX-497 60 3/07 330 65<br />

Onkyo A 9355 53 12/07 370 65<br />

Marantz PM 6002 (FB) 53 11/07 400 65<br />

Onkyo A-5 VL 56 8/09 400 65<br />

Harman/Kardon HK 3480 (FB, Receiver) 68 2/05 500 65<br />

Marantz SR 4320 (FB, Receiver) 59 2/05 500 65<br />

MITTEL-KLASSE<br />

31-60 PUNKTE<br />

Schon die Einstiegsklasse der Stereo-Verstärker überzeugt durch ihre Qualität, die<br />

Ausstattung ist oft so gut wie in höheren Klassen.<br />

Modell AK Test Preis Punkte<br />

Denon PMA-495 R (FB) 54 4/04 200 60<br />

Yamaha AX 397 56 10/07 270 60<br />

Denon DRA-1000 (FB, Receiver) 61 2/05 400 60<br />

Pro-Ject Receiver Box 33 5/10 425 60<br />

Denon DRA-700 AE (FB, Receiver) 62 1/07 410 60<br />

Onkyo A-9155 53 10/07 230 55<br />

2. VORVERSTÄRKER<br />

Die Einstufung von Vorverstärkern nimmt <strong>AUDIO</strong> aufgrund ihrer Klangqualität vor. Maßgeblich<br />

ist der bestklingende Hochpegel eingang. Mit der Einstufung von Vollverstärkern<br />

oder Endstufen sind die Punktzahlen nicht vergleichbar. (R) steht für Röhrengeräte, (Phono)<br />

für die Preisangabe einschließlich (optionalem) Eingang für Vinyl-Platten spieler.<br />

REFERENZ-KLASSE<br />

AB 101 PUNKTE<br />

Die klangliche Auflösung feinster Details erfordert teure Bauteile und sorgfältige<br />

Konstruktion – in dieser Klasse selbstverständlich.<br />

Modell . . Test Preis Punkte<br />

Pass XP 20 5/09 9750 130<br />

McIntosh C 500 C / C 500 T (R, Phono) 6/10 12 900 130<br />

Accuphase C-2810 (Phono) 9/06 18 870 130<br />

McIntosh C 1000P AC (Transistor, Phono) 12/06 20 800 130<br />

Octave Jubilee 5/08 22 600 130<br />

TAD C2000 6/12 24 000 130<br />

Mark Levinson No. 32 (Phono) 1/00 25 000 130<br />

Burmester 077 / Ext. Netzteil (Phono) 7/09 31 000 130<br />

Krell Evolution Two 7/05 38 000 130<br />

Audio Research LS-27 11/11 7300 128<br />

Octave HP 500 SE 10/11 7450 128<br />

T + A P 10₂ 11/10 7500 128<br />

McIntosh C 50 4/11 7900 128<br />

Brinkmann Calvin 8/09 5500 125<br />

Pass XP-10 8/09 6000 125<br />

T + A P 10 11/06 6000 125<br />

Marantz SC-7 S2 2/07 7000 125<br />

Musical Fidelity Primo 9/09 7800 125<br />

Belles LA-01 6/08 7900 125<br />

Mark Levinson No. 320 S 3/06 8900 125<br />

Audionet Pre G2 2/08 9500 125<br />

Convergent SL1 Ultimate MK2 8/06 9900 125<br />

Burmester 011 1/02 11 900 125<br />

Krell Evo 202 8/06 12 000 125<br />

McIntosh C 1000 T AC (Röhre, Phono) 12/06 20 800 125<br />

Ayre K-5 XE MP 8/09 3800 120<br />

Linn Akurate Control 10/11 5000 120<br />

Audionet PRE 1 G3 + EPS 9/09 5380 120<br />

Ayon S3 3/12 5700 120<br />

Accuphase C-2000 11/04 5750 120<br />

Linn Akurate DSM 2/12 6450 120<br />

Spectral DMC 15 4/04 6900 120<br />

Accuphase C-2400 6/04 8700 120<br />

Krell KCTx 9/02 12 000 120<br />

Audionet PRE I G3 12/07 3290 115<br />

Audio Research LS-17 12/08 4000 115<br />

McIntosh C 220 AC 11/08 4450 115<br />

Pass X 2.5 3/02 5100 115<br />

Marantz SC-7S1 6/04 7000 115<br />

McIntosh C 2200 (R) 9/02 7950 115<br />

Moon 350 P 4/12 2500 110<br />

Linn Exotik (5.1 konfigurierbar) 11/04 2700 110<br />

Lyngdorf DPA-1 (+Raumkorrektur, D/A-Wandler) 10/09 3000 110<br />

Bryston 25 BP Phono 6/02 3500 110<br />

Electrocompaniet EC 4.8 6/09 3700 110<br />

Ayre K-5xe 4/08 3800 110<br />

Pass X 2 11/02 3850 110<br />

Naim NAC 202 5/03 4300 110<br />

Accuphase C-245 4/02 6200 110<br />

Cambridge 840 E 7/09 1500 105<br />

Ayre K-5xe 4/08 3800 110<br />

Pass X 2 11/02 3850 110<br />

Naim NAC 202 5/03 4300 110<br />

Accuphase C-245 4/02 6200 110<br />

Atoll PR 300 9/10 1500 105<br />

Cambridge 840 E 7/09 1500 105<br />

T+A P 1230 R 9/03 1500 105<br />

Croft Micro 25R 4/12 1700 105<br />

AVM PA-3.2 4/12 2700 105<br />

Plinius CD-LAD 3/03 2850 105<br />

HIGH-END-KLASSE<br />

91-100 PUNKTE<br />

Kompromisse bezüglich der Klangqualität sind in dieser Klasse fremd, eher ist die<br />

Ausstattung spartanisch.<br />

Modell . . Test Preis Punkte<br />

Exposure 3010 S2 Pre 8/11 1200 100<br />

Audiolab 8200 CDQ (CD-Laufwerk, DAC) 5/11 1200 100<br />

Cayin SP-30 S 6/08 1800 100<br />

Vincent SA-93 9/05 1800 100<br />

Vincent SA-94 9/10 2100 100<br />

Naim NAC 152 XS / Flatcap XS 11/09 2200 100<br />

Octave HP 300 (R) 2/02 2700 100<br />

NAD C-165 BEE 10/10 900 95<br />

Quad Elite Pre 10/10 1000 95<br />

SPITZENKLASSE<br />

76-90 PUNKTE<br />

Messtechnisch fehlerfreie Vorverstärker mit sehr guter Klangqualität und oft attraktivem<br />

Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Modell . . Test Preis Punkte<br />

Vincent SA-31 Mk 7/09 1100 90<br />

Meridian 501 1/02 1200 90<br />

Rotel RC-1580 4/12 1200 90<br />

Chord Chordette Prime 1/11 1000 90<br />

PrimaLuna ProLogue Three 12/05 1250 90<br />

Peachtree Nova (+Endstufe+DAC+Sonos-Dock) 6/09 1300 90<br />

Quad 99 PRE 1/09 1300 90<br />

Naim NAC 122x 2/08 1300 90<br />

AVM V 3 NG 11/06 1600 90<br />

Densen B-200 11/06 1500 90<br />

Rotel RC 1090 1/02 1500 90<br />

Advance Acoustic MPP 205 7/06 450 85<br />

NAD C 162 (Phono) 2/05 650 85<br />

Linn Kollektor 8/99 750 85<br />

Astin Trew At 1000 8/07 800 85<br />

Advance Acoustic MPP 505 2/08 850 85<br />

Dynavox TPR-3 5/12 300 80<br />

Pro-Ject Pre Box SE 5/10 325 80<br />

Rotel RC-06 7/06 500 80<br />

Vincent SA-96 7/06 500 80<br />

Restek Mini Pre 2/05 500 80<br />

Atoll PR 200 4/02 625 80<br />

Cyrus Pre VS 2 7/07 900 80<br />

Audiolab 8000Q 11/08 1100 80<br />

OBERKLASSE<br />

61-75 PUNKTE<br />

Modell . . Test Preis Punkte<br />

Rotel RC-03 10/02 450 75<br />

Pro-Ject Pre Box 11/07 225 70<br />

www.audio.de ›06 /2012<br />

149


Komplett-Anlagen › AIRPLAY-BOX<br />

LOEWE JUNIOR<br />

Mit dem AirSpeaker erobert sich Loewe ein neues Revier. Das Soundsystem ist kein Klangzubehör<br />

für den Fernseher, sondern eine drahtlose iPod-HiFi-Anlage für den stilbewussten Youngster.<br />

■ Text: Christine Tantschinez<br />

Egal, was man posthum über Steve<br />

Jobs denken mag. Seine Aktivitäten<br />

zu Lebzeiten dürften Apple<br />

noch eine ganze Weile solide Einnahmen<br />

bescheren. Dritthersteller zahlen<br />

weiterhin Lizenzen, um an iPod, iPhones<br />

und iPads mit Zubehör andocken zu dürfen.<br />

Seit gut einem Jahr gehört auch die<br />

drahtlose Schnittstelle AirPlay zum<br />

Erlösmodell. Nur wer sich auf die streng<br />

geheimen Apple-Konditionen einlässt,<br />

darf über WLAN den in CD-Qualität<br />

übertragenen Ton vom jeden dazu<br />

fähigen Apple-Gerät empfangen und<br />

wiedergeben.<br />

Dass sich dies zu lohnen scheint, beweisen<br />

die vielen Unternehmen, die sich<br />

trotz der stringenten Kontroll- und<br />

Lizenzbedingungen den AirPlay-Sticker<br />

auf die Verpackung heften möchten. Darunter<br />

tradionsreiche HiFi-Unternehmen<br />

wie B&W und JBL, Denon und Marantz.<br />

Mit Start im November gehört auch die<br />

deutsche Traditionsmarke Loewe dazu.<br />

Eigentlich kennt man Loewe als Premium-Hersteller<br />

für TV-Geräte. Zwar<br />

gibt es seit einiger Zeit auch unterstützendes<br />

Klangzubehör aus dem fränkischen<br />

Kronach – beispielsweise<br />

Soundbars aus Kooperationen mit Yamaha,<br />

Satelliten-Boxen im Stil von Bose<br />

oder gar elegante und mit akustischem<br />

Aufwand und Ehrgeiz entwickelte Magnetostaten<br />

– aber eine vollkommen vom<br />

TV-Gerät losgelöste Produktreihe ist ein<br />

echtes Novum. Der Loewe Air Speaker<br />

eröffnet nun diesen Reigen.<br />

Optisch hält er sich ganz eng an das<br />

unverwechselbare TV-Design. Eine kühle,<br />

elegante Aluminiumhaut umgibt den<br />

Quader, eine Intarsie in frei wählbaren<br />

Farben im Deckel verleiht den Schuss<br />

Individualität. Mit Anschlüssen auf der<br />

Rückseite für Netzstecker, USB-Kabel<br />

(um iPad und iPhone nebenbei mit Energie<br />

zu versorgen), Mini-Klinke für weitere<br />

Zuspieler und Ethernet-Buchse für die<br />

Anbindung an das lokale Netzwerk ist<br />

das Lautsprecher-System schon mit<br />

allem Nötigen ausgestattet. Die Einrichtung<br />

über das Ethernet ist übrigens nur<br />

für das erste Setup zwingend – danach<br />

macht der AirSpeaker seinem Namen<br />

alle Ehre und empfängt Audiosignale<br />

auch drahtlos durch die Luft.<br />

Vier Tasten am Gerät reichen zur Bedienung.<br />

Die Lautstärke kann sowohl am<br />

Speaker als auch am AirPlay-Zuspieler<br />

kontrolliert werden. Die Taste namens<br />

„S“ wie Source wählt die zuspielende<br />

Quelle aus: Aktivierter AirPlay-Modus<br />

leuchtet violett, der USB-Eingang blau.<br />

Aus dem Standby erweckt ihn entweder<br />

der Power-Knopf – oder ein per Netzwerk<br />

anklopfendes Signal. Überhaupt:<br />

Die Bedienung ist ein Kinderspiel. Wer<br />

noch nie AirPlay benutzt hat, wird es<br />

kaum glauben können, wie simpel es<br />

wirklich ist. Egal, ob iTunes auf Mac oder<br />

PC oder einer der mobilen Apple-Player<br />

mit iOS-Betriebssystem als Quelle dient,<br />

im Netzwerk bereit stehende Wiederga-<br />

TEST<br />

AirPlay-fähiges Lautsprecher-<br />

System im individuellen Look<br />

LOEWE AIRSPEAKER 750 €<br />

150<br />

www.audio.de ›12 /2011


Komplett-Anlagen › AIRPLAY-BOX<br />

begeräte werden automatisch erkannt.<br />

Das AirPlay-Symbol erscheint dann flugs<br />

im Wiedergabemenü. Drauf klicken, Air-<br />

Speaker auswählen und schon erklingt<br />

der Titel aus dem Sound-Würfel.<br />

Und das mit einer Kraft und Klarheit, die<br />

man ihm angesichts seiner Schuh karton-<br />

Maße kaum zugetraut hätte. Das eingebaute<br />

2.1-System mit zwei Hoch- und<br />

Mitteltönern und zwei Woofern vermochte<br />

DSP-entzerrt und -geregelt<br />

nicht nur erstaunlich laut aufzuspielen,<br />

sondern auch verblüffend räumlich.<br />

Der AirSpeaker setzte Stimmen (wie bei<br />

der A-Cappella-Einlage „Sun Giant“ der<br />

Fleet Foxes) und Instrumentenklänge<br />

(wie das Gitarrenspiel der Americana-<br />

Veteranen Calexico) akurater und greifbarer<br />

in den Vordergrund als der B&W<br />

Zeppelin Air (<strong>AUDIO</strong> 5/11). Dieser konterte<br />

zwar mit einem felsenfesten Bassfundament<br />

und mehr Grundton, aber der<br />

AirSpeaker gefiel – ähnlich wie eine B&O<br />

Beosound 8 – mit Eleganz und einer in<br />

sich stimmigen, klaren Abstimmung.<br />

Mehr Feingeist als Draufgänger, aber für<br />

eine Party immer zu haben.<br />

FAZIT<br />

Christine Tantschinez<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteurin<br />

Schade, dass es in meiner Studentenzeit<br />

nicht schon solche Sound-<br />

Systeme gegeben hat. Kompakt,<br />

aber ausgeklügelt genug, um die<br />

ganze WG zu beschallen. Und<br />

obendrein sehr elegant. Mit Air-<br />

Play trifft der AirSpeaker auch<br />

noch den Zeitgeist und setzt auf<br />

ein unkom pliziertes, unkomprimiertes<br />

draht loses Streaming-Verfahren.<br />

Wer ihn besser auf dem<br />

Sideboard oder Regal statt auf<br />

dem Tisch platziert, erlebt enorm<br />

viel Klang von Loewe Junior.<br />

BUNT IST DAS NEUE SCHWARZ: Die<br />

Intarsie auf dem Deckel ist in fast jeder Farbe<br />

bestellbar. Hochglanzlackiert sind sie alle.<br />

Schwarz und Weiß gibt es natürlich auch.<br />

STECKBRIEF<br />

LOEWE<br />

AIRSPEAKER<br />

Vertrieb<br />

Loewe AG<br />

09 26 1/ 99 0<br />

www.<br />

loewe.de<br />

Listenpreis<br />

750 Euro<br />

Garantiezeit<br />

2 Jahre<br />

Abmessungen B x H x T 24 x 12 x 24 cm<br />

Gewicht<br />

3,7 kg<br />

Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />

ANSCHLÜSSE<br />

Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5mm Klinke) / – / –<br />

Kopfhörer –<br />

Video –<br />

USB 1<br />

Digital Koax / optisch – / – (Kombi-Klinke)<br />

LAUTSPRECHER<br />

Kanalzahl / Wege Stereo (2.1) / 2<br />

Aktivweiche –<br />

schaltbarer Hochpass –<br />

FUNKTIONEN<br />

Display / OSD – / –<br />

Radio / CD / DVD – / – / –<br />

Internetradio/Streaming – / –<br />

Klangregler / Wecker • (über iPod) /–<br />

Batteriebetrieb –<br />

Bluetooth/AirPlay – / •<br />

<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />

ÅElegant, kompakt; feiner<br />

Klang mit schönen Stimmen.<br />

Í Auf Aufstellung achten<br />

– bei zu viel Bodenfläche<br />

könnte es dröhnen.<br />

Klang 90<br />

Pegelfestigkeit<br />

gut<br />

Praxis<br />

überragend<br />

Verarbeitung<br />

überragend<br />

KLANGURTEIL<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

90 PUNKTE<br />

SEHR GUT<br />

MESSLABOR<br />

ÜBERSICHT: UNTERSCHIEDE DER ÜBERTRAGUNGSVERFAHREN BEI DOCKS<br />

Fotos: Archiv<br />

Ein harmonisch abgestimmtes Soundsystem<br />

mit ausgeglichenem Frequenzgang.<br />

Der Maximalpegel ist für die kompakte<br />

Größe absolut ausreichend und geregelt;<br />

bevor es zu hörbaren Verzerrungen<br />

kommen könnte, wird der Bassanteil gedrosselt.<br />

Das Klirramplituden-Diagramm<br />

(o. Abb.) zeigt auch bei 95 dB noch keine<br />

Schreckmomente. Das Wasserfalldiagramm<br />

(o. Abb.) weist das Gehäuse<br />

als solide und resonanzarm aus.<br />

Loewe Air Speaker<br />

Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

50 dB<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

DOCK / USB<br />

Damit hat alles begonnen:<br />

Um den ersten iPods die<br />

Töne zu entlocken, wurden<br />

Soundsysteme mit einer<br />

passenden Apple-Schnittstelle<br />

ausgestattet, auf der<br />

die Pods andocken konnten.<br />

Früher noch analog übertragen,<br />

geben die Player ihre<br />

Signale nun digital aus. Oft<br />

auch über das weiße iPod-<br />

Kabel an USB.<br />

BLUETOOTH<br />

Der Kurzstreckenfunk ist in<br />

fast jeden mobilen Smartphone<br />

und Handy zu finden<br />

und damit sehr universell.<br />

Ein großer Nachteil aber ist<br />

das darin genutzte Übertragungsverfahren:<br />

Weil<br />

die Bandbreite limitiert ist,<br />

muss das Signal verlustbehaftet<br />

komprimiert werden.<br />

Auch wird der Player<br />

nicht aufgeladen.<br />

AIRPLAY<br />

Im lokalen Netzwerk angemeldete<br />

AirPlay-fähige<br />

Geräte werden von den<br />

iOS-Betriebssystemen und<br />

Apple iTunes erkannt und<br />

erhalten über LAN /WLAN<br />

ihre Signale. Die Daten werden<br />

verlustfrei im Apple<br />

Lossles-Format mit 16 Bit,<br />

44,1 kHz übertragen. Vorteil:<br />

sehr einfach und bequem.<br />

Nachteil: kein Aufladen.<br />

www.audio.de ›12 /2011<br />

151


IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart;<br />

Postfach 105254: 70045 Stuttgart,<br />

Telefon 0711 / 207030-4500, Fax -4501<br />

Bereichsleiter Unterhaltungselektronik<br />

Andreas Stumptner<br />

Chefredakteur und Leiter Test & Technik<br />

Bernhard Rietschel (br)<br />

Test und Technik<br />

Alexandros Mitropoulos (am),<br />

Dipl.-Medienwirt (FH) Malte Ruhnke (mr)<br />

Magazin<br />

Christof Hammer (ham), Claus Dick (cd)<br />

Textredaktion<br />

Christof Hammer (ham)<br />

Redaktion audio.de<br />

Sedin Mujic(sem)<br />

Grafische Gestaltung<br />

Tanja Haller<br />

Produktion / Lithografie / Bildredaktion<br />

DC – Design & Consulting / Sindelfingen<br />

www.promooffice.de<br />

Sekretariat und Leserservice<br />

Sibylle Hänsch (Ltg.)<br />

Messlabor TESTfactory<br />

Peter Schüller (Laborleitung; ps), Heinz Lemke<br />

(Laborleitung), Dipl.-Ing. Michael Götzinger (mg)<br />

Fotografie<br />

Herbert Härle, mps-Fotostudio<br />

Testgeräteverwaltung<br />

Christoph Monn, Kristian Rimar<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Claus Dick (cd), Stefan Schickedanz (ssc),<br />

Fritz I. Schwertfeger (fis)<br />

Musik<br />

Christof Hammer (ham),<br />

teleschau – der Mediendienst, Riesstr. 17, 80992 München<br />

Mitarbeiter Klassik: Otto Paul Burkhardt (opb), Dr.<br />

Andreas Fritz (af), Laszlo Molnar (lm)<br />

Mitarbeiter Jazz: Matthias Inhoffen (mi), Werner Stiefele<br />

(ws), Ralf Dombrowski (rd)<br />

Anzeigen-Abteilung<br />

Dr. Michael Hackenberg (verantwortlich),<br />

0711 / 207030-8502, mhackenberg@wekanet.de<br />

Silke Pietschel; 0711 / 207030-8503; spietschel@wekanet.de;<br />

Vedran Budimir, 089 / 25556-1181; vbudimir@wekanet.de<br />

Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />

Jasmin Köbele; 0711 / 207030-5540; Fax: -8501<br />

HiFi-Markt:<br />

Jürgen Auselt; 089 / 25556-1172, jauselt@wekanet.de;<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 33 / 01. 01. 2009<br />

Vertrieb Handel<br />

MZV Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Telefon: 089 / 31906-0; Fax: -113<br />

MZV@mzv.de<br />

Vertriebsleitung<br />

Robert Riesinger<br />

Herstellung<br />

Marion Stephan<br />

Sonderdrucke<br />

Silke Pietschel; 0711 / 207030-8503;<br />

spietschel@wekanet.de<br />

Convergence & Business Developement Manager<br />

Richard Spitz; 089 / 25556-1108; rspitz@wekanet.de<br />

Leitung Onlinesales<br />

Albert Petryszyn, 089 / 25556-1860,<br />

apetryszyn@wekanet.de<br />

Druck<br />

Stürtz GmbH, 97080 Würzburg<br />

Printed in Germany<br />

ISSN Nr. 0171-4147<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Materna, Thomas Mehls, Werner Mützel<br />

Abonnenten-Service<br />

Burda Direct GmbH, Postfach 180; 77649 Offenburg<br />

ein Hubert Burda Media Unternehmen<br />

Telefon: 0781 / 639 4548, Fax: 0781 / 639 4549<br />

E-Mail: weka@burdadirect.de<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland: € 63,90 / € 73,80 Euro (Kombi-Abo bestehend aus<br />

12 Ausgaben Print plus jeweiliger digitaler iPad-Version)<br />

Schweiz: sfr 127,80;<br />

EU-Ausland: € 73,90. Sonstiges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten (Imm.Besch.) erhalten einen<br />

Nachlass von 10 % auf den Abo-Preis.<br />

Einzelheft-Nachbestellung<br />

Burda Direct GmbH, Postfach 180; 77649 Offenburg<br />

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Bitte Bankverbindung angeben.<br />

Bei höherer Gewalt entfällt die Lieferungspflicht,<br />

Ersatz ansprüche werden nicht anerkannt. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der<br />

Verlag keine Haftung. Alle Rechte vorbehalten.<br />

© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />

Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Die Gesamtauflage dieser Ausgabe enthält eine Beilage<br />

der Grey Computer GmbH ; Teilausgaben enthalten Beilagen<br />

der <strong>AUDIO</strong> EMOTION GmbH und der HeimkinoWelt<br />

- „1080p“ Audiovisuelle Systeme GmbH.<br />

SIE HABEN DAS WORT<br />

Schreiben Sie uns. Per Brief: <strong>AUDIO</strong>, 70162 Stuttgart;<br />

per Fax: 0711 / 20 70 30 - 45 01 oder per E-Mail: Leserbriefe@audio.de.<br />

VINYL-DIGITALISIERUNG,<br />

TEIL 1 (<strong>AUDIO</strong> 4/2012)<br />

Von diesem <strong>AUDIO</strong>-Special<br />

habe ich mir eine Liste von Analog-Digital-Konvertern<br />

erhofft.<br />

Ich habe im A/B-Vergleich zweier<br />

LP-Digitalisierungen (über<br />

einen Linn LP12; einmal mit der<br />

on-board-Soundcard eines neuen<br />

Dell, einmal mit einer Pinnacle-Soundkarte<br />

in einem alten PC,<br />

Pegel jeweils ange glichen) festgestellt,<br />

dass beide Digital-Kopien<br />

im Vergleich zur LP „breiigmulmig“<br />

klangen. Es ist für mich<br />

keineswegs sicher, dass der Einsatz<br />

eines externen ADCs zu<br />

klanglich besseren Digitalkopien<br />

führt. Wenn ein externer ADC<br />

keine analoge Pegel regelung<br />

hat, vermute ich, dass die Volume-Einstellung<br />

wohl manuell in<br />

der Software (oder gar automatisch?)<br />

gemacht wird.<br />

Bei CDs können Pegel größer 0<br />

dB nicht vorkommen, bei LPs<br />

durchaus. Da sind +3dB nicht<br />

selten, es sollen sogar +10 dB<br />

gemessen worden sein. Wie<br />

geht ein ADC mit solchen Peaks<br />

um? Was, wenn ein Knackser einer<br />

beschädigten LP einen noch<br />

höheren Pegel liefert?<br />

Hans-Dieter Franke<br />

Die meisten von mir gewählten<br />

Geräte im Test besitzen einen<br />

analogen Pegelsteller (bis auf die<br />

USB-Phono-Preamps. Phonovorstufen<br />

mit Lautstärkepoti finden<br />

Sie übrigens in diesem Heft<br />

auf S. 40). Das bedeutet, dass<br />

Sie selbst bei sehr lauten LPs<br />

(Beispiel: Maxis) den Pegel der<br />

Aufnahme senken können, damit<br />

es keine unerwünschten<br />

Übersteuerungen gibt. Digitale,<br />

sprich Software-Pegelsteller, haben<br />

leider den Nachteil, dass sie<br />

neben der Lautstärke oft auch<br />

die Bit-Tiefe senken können, wodurch<br />

sich auch Quantisierungsfehler<br />

einschleichen können.<br />

Wenn nun ein Knackser die Aufnahme<br />

an einer Stelle zum Clipping<br />

bringt, hat man die Wahl:<br />

Schneidet man die übersteuerte<br />

Stelle selbst manuell heraus –<br />

oder schleift man bereits während<br />

der Aufnahme einen Limiter<br />

in den Signal-Weg ein? Näheres<br />

zur Bearbeitung von LP-Aufnahmen<br />

gab es in Heft 5/12. am<br />

<strong>AUDIO</strong>-SCHWESTERZEITSCHRIFTEN IM JUNI<br />

PC-GO: Trendthema Cloud-Computing:<br />

was Sie alles wissen müssen.<br />

Im Test: kompakte Digitalkameras<br />

und Datentarife im Ausland. Schrittfür-Schritt-Ratgeber:<br />

So retten Sie<br />

verlorene Daten. www.pcgo.de<br />

COLORFOTO: SLRs – wie gut sind<br />

die Neuen von Canon, Nikon oder<br />

Pentax? Vor den Kulissen von Rom<br />

und Abu Dhabi: Tipps zu den Themen<br />

Reisefotografie und Arbeiten mit<br />

Kunstlicht. www.colorfoto.de<br />

DIGITALER ERSATZ FÜR<br />

VORVERSTÄRKER<br />

Ich beabsichtige, meinen Vorverstärker<br />

„nachhaltig“ auf den<br />

digitalen AES-Ausgang umstellen<br />

und damit Aktivboxen ansteuern.<br />

Zusätzlich zu den heute<br />

üblichen digitalen Eingängen<br />

sollten noch drei gute analoge<br />

Geräte (LP-Player, Tuner, Band)<br />

anschließbar sein. Eine verlustfreie<br />

digitale Lautstärkeregelung<br />

wäre wünschenswert.<br />

Gibt es auf dem Markt ein empfehlenswertes<br />

Gerät? Seit Wochen<br />

sammele ich Informationen<br />

und habe jeden Überblick<br />

verloren.<br />

Wolfgang Völler<br />

Viele Vorstufen mit genau diesen<br />

Spezifikationen gibt es tatsächlich<br />

nicht. Aber: Vorbehaltslos<br />

kann ich etwa die DC330 von<br />

Accuphase oder die ICE-802<br />

von B&M empfehlen. Beide<br />

Geräte verarbeiten Signale mit einer<br />

Abtastrate von max. 192 kHz<br />

bei 24 Bit. Ein Kandidat aus dem<br />

Pro-Bereich: der Benchmark<br />

ADC1, der aber nur einen analogen<br />

Eingang hat (XLR). am<br />

VIDEO-HOMEVISION: Im Test:<br />

Luxus-AV-Receiver, Action-Cams,<br />

80''-TV von Sharp. Ratgeber: die<br />

besten Tricks gegen üble Bildfehler.<br />

Plus: Top-Filme aus 15 Jahren DVD.<br />

www.video-homevision.de<br />

Fotos: Archiv, Pokomeda – Shutterstock.com


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COLORFOTO XX/2010 99


<strong>Vorschau</strong> <strong>AUDIO</strong> 07/12<br />

KRAFT-KOMBI<br />

Audio Research läutet die Streaming-Ära ein – und zwar gleich<br />

mit der ganz großen Glocke: Die „Digital Media Bridge“ aus der<br />

erhabenen Reference-Serie ist Netzwerkplayer, DAC und Vorstufe<br />

in einem. Das röhrenstarrende Schlachtschiff hat ein klares<br />

Ziel: Die beste Digitalquelle der Welt zu werden.<br />

VIEL BOX FÜR’S GELD<br />

Nichts gegen zierliche Böxchen, aber<br />

wenn’s so richtig rocken soll, ist eher<br />

Power und Druck gefragt. Groß und kräftig<br />

sollten die Lautsprecher dann am besten<br />

sein. Damit beim Kauf das Bankkonto<br />

nicht kollabiert, testet <strong>AUDIO</strong> Vollblut-<br />

Lautsprecher unter 2000 Euro.<br />

Themen können sich aus aktuellen Anlässen oder<br />

Lieferschwierigkeiten verschieben.<br />

Fotos: Archiv, Ra Studio – Shutterstock.com<br />

DIAMOND-CLUB<br />

Mit der 804 von B&W – der<br />

kleinsten und erreichbarsten<br />

Standbox aus der 800er-<br />

Diamond-Serie – erhält<br />

man Zugang zur klanglichen<br />

Nautlius-Wunderwelt. Aber<br />

der Verstärker muss perfekt<br />

passen. <strong>AUDIO</strong> hatte viel<br />

Spaß bei der Suche.<br />

AUF DIE PLÄTZE ...<br />

Der Markt für kostenpflich tige<br />

Musik-Dienste im Internet<br />

boomt. Neben alten Bekannte<br />

wie Napster oder Last.fm<br />

wollen sich auch immer mehr<br />

Neulinge von spotify bis Deezer<br />

ein Stück vom leckeren<br />

Kuchen sichern.<br />

<strong>AUDIO</strong> sichtet das immer<br />

stärker wachsende<br />

Streaming- Angebot und<br />

testet die wichtigsten<br />

Dienste auf Herz,<br />

Nieren – und Klang.<br />

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Aktions-Nummer: WK2032MV.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, geben Sie uns<br />

spätestens 10 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe Bescheid. Ansonsten<br />

erhalten Sie <strong>AUDIO</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen<br />

Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />

DONNER UND GEISTESBLITZ: Die Redaktion nimmt besonders intelligente Subwoofer<br />

unter die Lupe, mit Features wie Raumeinmessung, drahtloser Übertragung<br />

– oder gar einem vollständigen 5.1-Kanal-Decoder.<br />

IDEALE ANLAGEN: Von Händlern zusammengestellt, bei <strong>AUDIO</strong> auf Herz und<br />

Nieren geprüft – spannende Kombinationen um 2000 Euro.<br />

NETZWERK: Im nächsten Heft ist nicht nur der Audio Research, sondern mindestens<br />

noch eine weitere hochinteressante Streaming-Überraschung mit dabei.<br />

DIE NÄCHSTE ERSCHEINT AM 1. JUNI 2012<br />

_0867Z_Visonik_<strong>AUDIO</strong>_06.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 74.00 mm);12. Apr 2012 10:11:05<br />

Patentierte Technologie des<br />

BulletPlug ®<br />

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kräftige Basswiedergabe und perfektes, konstantes Abstrahlverhalten<br />

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T = Lange, tief abgestimmte Transmissionlines mit Doppel-Spezialtieftonsystem,<br />

CD = Constant Directivity durch D‘Appolito- Mitteltonanordnung<br />

mit Waveguide-Hochtonkalotte.<br />

Die tonale Ausgewogenheit und präzise Abbildung, der Detailreichtum<br />

und die enorme Auflösung, der trockene und tiefe Bass und die<br />

seidigen Höhen sind einmalig!<br />

01067 Dresden, www.radiokoerner.de (0351/4951342). 06108 Halle, JP-electronic am Opernhaus (0345/2026735). 10559 Berlin, Hifi Play (030/3953022). 10623 Berlin, King Music (030/88550600). 20095 Hamburg,<br />

Lichtenfeld Media GmbH (040/30805-10). 24114 Kiel, Hifi Studio »Hört-sich-gut-an« (0431/61056). 26125 Oldenburg, Hifi + Hifi GmbH (0441/3900060). 28211 Bremen, Willi Schönborn Hifi (0421/239033).<br />

28866 Posthausen, Dodenhof - Die Technikwelt (04297/30). 30159 Hannover, Alex Giese Hi-Fi +TV-Technologie (0511/35399737). 30167 Hannover, Uni Hifi Audio & Video GmbH (0511/703737). 32049<br />

Herford, Hifi Studio Unger (05221/2017).33415 Verl, Beckhoff Technik u.Design GmbH (05246/92600).40210 Düsseldorf, Hifi Referenz (0211/325152).40477 Düsseldorf, HiFi Audio Ulrike Schmidt (0211/787300).42103<br />

Wuppertal,Audio 2000 KG (0202/454019).44805 Bochum,HiFi-Center Liedmann (0234/3849697).45127 Essen, Hifi Spezialist Werner Pawlak (0201/236389).45472 Mülheim,Werner Pawlak Hifi Zentrum (0208/498253).<br />

45663 Recklinghausen, Moldenhauer (02361/60050).47051 Duisburg,Hifi Studio am Stadttheater (0203/25014). 50667 Köln,MSP Hifi Studio GmbH (0221/2575417).53113 Bonn,HiFi Linzbach OHG (0228/222051).53797<br />

Lohmar-Wahlscheid, Musik & Akustik Norbert Maurer (02206/9074361). 55116 Mainz, NEU Die Hifi Profis (06131/275609-0). 56068 Koblenz, Schmitz Hifi Video (0261/38144). 59065 Hamm, Auditorium (02381/93390).<br />

60318Frankfurt,DieHifiProfis (069/92004111).60437Frankfurt,media@homeJilg(069/5072106).63225Langen,VogdtKlangundBild(06103/977777).63739Aschaffenburg,HifiDillity OHG(06021/24188).64283Darmstadt,<br />

Die Hifi Profis (06151/1710-0).65185Wiesbaden,Die Hifi Profis (0611/373839).65185Wiesbaden, www.fair-kaeuflich.de (0611/4503262).68161 Mannheim,NEU Media Profis Handels GmbH (0621/3098110).68199<br />

Mannheim,Expert Esch (0621/1239800).69115Heidelberg,Expert Esch Galerie (06221/656650).70178Stuttgart,AEP Studio26 (0711/294444).70182Stuttgart, Graf Hören & Sehen (0711/2348686).71101Schönaich,Hifi +<br />

Wohnen Schild (07031/754242).71636 Ludwigsburg,Talmon Gros (07141/96000). 72764 Reutlingen, Akustik Studio Biegler (07121/748450). 74072 Heilbronn, Informationstechnik Eberwein GmbH (07131/80320).76131<br />

Karlsruhe,Löb High Fidelity (0721/22341). 79098 Freiburg,Hifi Studio Polansky (0761/31186).79104 Freiburg,EP:Velde (0761/25764).79588 Efringen-Lörrach,Puls HiFi High End Surround (07628/1786).79761Waldshut,<br />

Akustik Studio Huber(07751/6427).80333München, Home Entertainment Concept Store (089/20186691).81667München, Hifi Concept (089/4470774).93047Regensburg,Klang GalerieTon Bild & Design (0941/5999353).<br />

97437 Haßfurt,Euronics Schlegelmilch (09521/94880).A-4632 Pichl,HifiTVHubert Steiger 0043 (0) (7247/6691).<br />

+ T+A | Planckstraße 9-11 | D- 32052 Herford | Tel. 05221/76760<br />

e-mail: info@ta-hifi.com | Internet: www.ta-hifi.com +


DANKE!<br />

Reference<br />

HiFi<br />

Home Cinema<br />

Pro House<br />

Flexidelity<br />

Am Anfang war der Ton. Und die Idee, die Welt mit Lautsprechern zu verändern.<br />

Heute, 40 Jahre später, haben wir viele Kapitel der Musikgeschichte klangvoll<br />

begleitet. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, unseren Kunden, Partnern<br />

und Mitarbeitern für ihre Begeisterung und Treue zu danken und freuen uns auf<br />

die nächsten Jahre Klang von Morgen.<br />

www.canton.de

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