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6 / 2012 www.audio.de Deutschland 5,50 €<br />
HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK<br />
BEZAHLBAR + <strong>AUDIO</strong>PHIL<br />
Erster Test: das Netzwerk-<br />
Musiksystem von Simple Audio<br />
ELEKTRO-<br />
STATEN<br />
Göttlicher<br />
Raum,<br />
irdischer Preis:<br />
Die Theos von<br />
Martin-Logan<br />
WANDLER-<br />
PREAMPS<br />
Traumhafter<br />
1500-Euro-<br />
Wadia im Vergleichstest<br />
GENIAL ANDERS<br />
Intelligent, konsequent, fernab vom Mainstream:<br />
Diese Geräte bringen nicht nur Individualisten mehr Hörspaß<br />
NEUTRAL,<br />
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... SEXY?<br />
75000€-Anlage<br />
von TAD sprengt<br />
HiFi-Vorurteile<br />
EINTAKT-<br />
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Unison und Pathos<br />
Österreich € 6,30 - Schweiz sfr 11<br />
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HIGH END 2012, D104, Atrium 3<br />
All there is.
Bernhard Rietschel<br />
brietschel@wekanet.de<br />
GRENZENLOSER GENUSS<br />
Meinung › EDITORIAL<br />
High End<br />
erschwinglich<br />
nuVero<br />
setzt Maßstäbe<br />
Jeder HiFi-Fan hat eine eigene Geschichte, einen eigenen Werdegang. Am Anfang<br />
steht immer Musik, die Begeisterung für die Vielschichtigkeit der Klänge, für ihre<br />
emotionale Wirkung, die uns auch nach -zig Lebensjahren und Tausenden von<br />
Hörstunden noch überrascht, unvorbereitet anspringt und manchmal schlicht<br />
umhaut.<br />
Eindrucksvoll an Musik ist auch ihre Robustheit – sie entfaltet ihre Wirkung schon<br />
durch ein Trichtergrammophon, durch ein Röhrenradio und selbst durch winzige<br />
Handylautsprecher,deren Frequenzgang aus einer einzigen schartigen 6-Kilohertz-<br />
Schneide zu bestehen scheint, und die wohl primär zum Vertreiben von Wühlmäusen<br />
konstruiert wurden.<br />
Was nicht heißt, dass sich der Genuss nicht steigern ließe – ein Leben lang, wenn<br />
es sein muss. Hinter jeder Entdeckung, die wir mit unseren Ohren machen, wartet<br />
ein neues Geheimnis. Eine Schallplatte kann man nicht leer-hören, man kann sie<br />
höchstens, wenn man zu spät auf den richtigen HiFi-Weg kommt, durchs Hören<br />
zerstören. Umgekehrt fällt uns der Zugang zu neuer, ungewohnter, vielleicht<br />
zunächst schwieriger Musik umso leichter, je angenehmer, vollständiger und<br />
zugänglicher ihre Wiedergabe ist. HiFi mag unseren Geldbeutel schmälern. Aber<br />
solange wir nicht zu der kleinen, aber durchaus existenten Sekte der Fünf-Platten-<br />
Audiophilen gehören, erweitert es immerhin unseren musikalischen Horizont.<br />
Selbst professioneller Umgang mit HiFi, unter Termindruck und mit manchmal<br />
bizarren Arbeitszeiten, schafft es nicht, die Begeisterung zu schmälern. Vor allem<br />
dann nicht, wenn man so intensive Musikerlebnisse hat wie mit den Geräten in<br />
diesem Heft. Gutes HiFi finden wir jeden Monat, aber diesmal waren wir auf eine<br />
Goldmine gestoßen. Stefan Schickedanz hatte das Glück, gleich zwei besonders<br />
euphorisierende Geschichten abzubekommen: Die Kleinleistungs-Amps – einer<br />
spielte gerade, als er vorbeikam – hatten ihn schon eisern im Griff, bevor auch nur<br />
die Hörraumtür zugefallen war. Die TAD-Kette versetzte ihn dann vollends in Trance<br />
– was man dem Text auch deutlich anmerkt.<br />
Am anderen Ende der Preisskala staunte Alex Mitropoulos darüber, wie viel mehr<br />
Musik über einen unscheinbaren 150-Euro-Phonopreamp aus seinen Platten<br />
herauskam. Dazwischen liegen Highlights wie die fantastischen neuen DACs von<br />
Arcam und Wadia, coole Boxen von Dali, tolles Streaming von Simple Audio und<br />
Meridian und natürlich die Martin Logan Theos, die sogar noch transparenter klingt,<br />
als sie aussieht. Alles Komponenten, die uns wieder eine Schicht tiefer in die Musik<br />
eintauchen lassen. Wer gerade auf der Suche nach neuen Kicks ist, wird hier fündig<br />
– oder natürlich bei unseren wie immer umfangreichen CD-Tipps.<br />
2x Standbox<br />
des Jahres<br />
2012:<br />
nuVero 11<br />
...schon das 3. Jahr<br />
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kaum zu toppen sein“<br />
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www.audio.de ›06 /2012<br />
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Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 06/2012<br />
Für Klang-Ästheten:<br />
DALI FAZON 5<br />
124<br />
26<br />
138<br />
REKORD-<br />
VERDÄCHTIG<br />
Die Super-Anlage von TAD beeindruckt nicht nur<br />
mit einer Verarbeitung auf allerhöchstem Niveau,<br />
sondern vor allem mit einem exzellenten Klang.<br />
Für Puristen:<br />
10-WATT-AMPS<br />
VON PATHOS UND UNISON<br />
MAGAZIN<br />
8 News Luxman baut nach 28 Jahren<br />
wieder einen Plattenspieler, Canton wird<br />
40, und bei Beyerdynamic kann man<br />
Kopfhörer selbst designen. Bryston<br />
liefert einen neuen Kopfhörer-Amp,<br />
Eternal Arts eine neue Version ihres<br />
Dipols und NAD ein passendes Laufwerk<br />
für den N51.<br />
11 Zubehör: Fadel Art stellt die dritte<br />
Generation der Coherence-Serie vor.<br />
12 Szene Umfrage: Händler und ihre<br />
Vorführ-Favoriten, HiFi-Events & Termine<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
73 Markt<br />
144 Bestenliste<br />
152 Leserbriefe<br />
152 Impressum<br />
154 <strong>Vorschau</strong><br />
LAUTSPRECHER<br />
22 Test: Flächenstrahler<br />
Boxen von Martin Logan sind beliebt – dank<br />
Elektrostaten-Prinzip klingen sie so großräumig<br />
wie nur wenige. Kann die neue Theos<br />
diese Qualität nun auch für weniger als<br />
6000 Euro entwickeln?<br />
26 Test: Standbox mit Charakter<br />
Lautsprecher müssen nicht nur klanglich<br />
gefallen, sondern auch optisch was her<br />
machen – das Auge hört schließlich mit. Die<br />
schicke Dali Fazon 5 glänzt in beiden<br />
Fächern.<br />
124 Test: Die Super-Box<br />
Die kleckert nicht, die klotzt: Die Evolution<br />
One von TAD strebt in jeglicher Hinsicht<br />
mitten hinein ins Zentrum der Lautsprecher-<br />
Elite. Was also bekommt man bei der<br />
Edel-Standbox japanischer Abstammung<br />
für 28000 Euro an Gegenwert?<br />
VERSTÄRKER<br />
40 Test: 3 Phono-Verstärker mit USB<br />
Nur Phono-Preamps mit Lautstärkepoti<br />
erlauben ein korrektes Einpegeln beim<br />
Digitalisieren. Doch wie klingen die drei<br />
Geräte von Dynavox, Pro-Ject und Rega?<br />
124 Test: Endstufe<br />
Die Endstufe zur edlen TAD-Anlage<br />
hört auf den Namen M2500. Hat sie das<br />
Zeug zum Super-Verstärker?<br />
124 Test: Vor-Verstärker<br />
Auch die Vorstufe C2000 der noblen<br />
TAD-Anlage strebt nach kompromissloser<br />
Klangkultur auf High-End-Niveau.<br />
138 Test: 2 Vollverstärker mit Röhre<br />
Die Verstärker von Pathos und Unison<br />
signalisieren nach dem Motto „Weniger ist<br />
mehr” ein puristisches Klangideal – und<br />
holen aus einer handvoll Watt tatsächlich<br />
spektakulären Sound heraus.<br />
4 www.audio.de ›06 /2012
Inhalt › <strong>AUDIO</strong> 06/2012<br />
KLASSENTREFFEN<br />
Alte Bekannte, neue Gesichter: Arcam<br />
und Wadia haben neue DACs. Harte<br />
Konkurrenz kommt von Exposure und<br />
Nuforce.<br />
44<br />
30<br />
HEIMSPIEL<br />
Wenig Platz – trotzdem viel Klang? Kein<br />
Problem mit den kompakten 5.1-Sets von B&W,<br />
Canton, Elipson, Heco und Teufel.<br />
NORAH JONES<br />
Können diese Augen lügen? Tja ... äußerlich<br />
mag Norah Jones noch das süße Pianopop-<br />
44<br />
Mädel mimen, als das sie einst zum Weltstar<br />
wurde. Aber auf ihrer neuen CD „Little<br />
Broken Hearts“ schlägt sie irritierend andere<br />
Töne an ...<br />
16<br />
65<br />
HUT AB!<br />
Die Meridian M6 ist ein Alleskönner.<br />
Kann sie womöglich sogar eine<br />
ganze Stereo-Anlage ersetzen?<br />
IM TEST<br />
D/A-WANDLER<br />
Arcam FMJ, Exposure 2010 S2 DAC,<br />
Nuforce DAC9, Wadia 121 ...................30<br />
ENDSTUFEN<br />
TAD M2500 .........................................124<br />
KOMPLETTSYSTEME OHNE BOXEN<br />
Simple Audio Roomplayer One .......130<br />
NETZWERK-PLAYER<br />
Simple Audio Roomplayer Two .......130<br />
PHONO-VERSTÄRKER<br />
Dynavox UPR-2.0, Pro-Ject Phono Box<br />
USB V, Rega Fono Mini A2D ..............40<br />
STANDBOXEN<br />
Dali Fazon 5 ..........................................26<br />
Martin Logan Theos ............................22<br />
TAD Evolution One ............................124<br />
SUB-/SAT-BOXENSETS<br />
B&W MT-50, Canton Movie 160, Elipson<br />
Planet M / Planet Sub, Heco<br />
Ambient 5.1a, Teufel Cubycon 2 ........44<br />
VOLLVERSTÄRKER<br />
Pathos Inpol Remix, Unison Simply<br />
Italy ......................................................138<br />
VORVERSTÄRKER<br />
TAD C2000 ..........................................124<br />
STEREO-KOMPLETTANLAGEN<br />
Meridian M6 .........................................16<br />
DIE BESTENLISTE<br />
Alle Tests im Überblick .....................144<br />
Bilder: Titel: Archiv, H. Härle; Inhalt: Archiv, H. Härle, MPS, Noah Abrams / EMI<br />
KOMPLETTSYSTEME<br />
16 Test: Netzwerk-Box<br />
Endlich ist sie da: Mit ihrer unkomplizierten<br />
Bedienung und einer smarten Konstruktion<br />
empfiehlt sich die M6 von Meridian als<br />
Schaltzentrale einer Netzwerk-Anlage.<br />
Doch wie sieht es mit ihren klanglichen<br />
Qualitäten aus?<br />
130 Test: Streaming-Anlage<br />
Die Kombination aus Vollverstärker und<br />
Netzwerkplayer macht den Simple Audio<br />
Roomplayer One zum Multitalent.<br />
SUB-/SAT-BOXENSETS<br />
44 Test: Kompakte Surround-Sets<br />
Bei Platzmangel im Wohnzimmer greift der<br />
Musikfan zu kompakten 5.1-Sets. Mit ganz<br />
unterschiedlichen Konzepten sorgen jetzt<br />
Neulinge von B&W, Canton, Elipson, Heco<br />
und Teufel für frischen Wind in der Szene<br />
der kleinen Großen.<br />
DIGITAL-QUELLEN<br />
30 Test: D/A-Wandler<br />
Es ist soweit: Wadia präsentiert nach<br />
langer Zeit wieder einen DAC. Doch auch<br />
alte Bekannte wie Arcam, Exposure und<br />
Nuforce haben noch ein Ass im Ärmel.<br />
130 Test: Netzwerk-Player<br />
Dass die neue Firma Simple Audio von<br />
ehemaligen Linn-Mitarbeitern geführt wird,<br />
merkt man ihren Netzwerk-Produkten an:<br />
Der Roomplayer Two hat das Zeug dazu, die<br />
HiFi-Szene im Sturm zu erobern.<br />
REPORT<br />
56 Serie: Tontechnik<br />
Das CD-Mastering ist der finale Schritt in<br />
einer Musikproduktion. Was genau dort<br />
geschieht und auf was man achten muss,<br />
erklärt Teil 5 der <strong>AUDIO</strong>-Serie.<br />
MUSIK<br />
61 Pop-CDs<br />
Rufus Wainwright, Europe, Jethro Tull,<br />
Die Ärzte, Die Toten Hosen, Madonna,<br />
Gossip, Walter Trout, The Chieftains ...<br />
62 Die Audiophilen<br />
Milla Kay, Randi Tytingvag, Cowboy<br />
Junkies: Songwriter- und Folk-Preziosen<br />
in luftig-edlem Klang<br />
64 Geheimtipp<br />
Husky: kunstvoller Folkpop mit Gänsehaut-<br />
Qualitäten<br />
66 Musik Blu-ray, DVD<br />
Iron Maiden, Talking Heads, Phil Collins ...<br />
68 Oldie-CDs<br />
Talk Talk, Johnny Cash, ABBA, Madonna ...<br />
69 Jazz-CDs<br />
Jazz Bigband Graz: ganz großes Big-Band-<br />
Kino; Pop, Folk und Weltmusik inklusive<br />
71 Klassik-CDs<br />
Trio Wanderer: Ein französisches<br />
Ensemble spielt Beethoven in Vollendung<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
5
Investieren Sie in bleibende Werte<br />
Unser Beitrag für Ihr ganz persönliches Hörvergnügen:<br />
Normalerweise würden wir Ihnen an dieser Stelle erklären, was<br />
den Klang unserer Serie 800 Diamond von Bowers & Wilkins<br />
so einzigartig macht. Oder welche unserer innovativen<br />
Konstruktionsprinzipien und Technologien maßgeblich für ihre<br />
Qualität verantwortlich sind. Weil aber nur das reine Hörerlebnis<br />
den wahren Musikliebhaber begeistert, sollten Sie sich selbst<br />
vom originalgetreuen Klang unserer Serie 800 Diamond überzeugen.<br />
Ganz nach unserem Motto: Listen and you’ll see!<br />
Und wo könnten Sie dies besser tun als bei einem unserer<br />
76 ausgewählten und kompetenten Fachhandelspartner?<br />
805, 804, 802 Diamond<br />
805, 804, 802 Diamond 805 Diamond 805 Diamond<br />
Diese autorisierten B&W-Fachhändler präsentieren Ihnen gerne die Vorzüge und den hochkarätigen Klang unserer Serie 800 Diamond:<br />
Radio Körner<br />
Könneritzstr. 13<br />
01067 Dresden<br />
Audiophonie<br />
Rentzelstr. 10<br />
20146 Hamburg<br />
Uni Hifi<br />
Am Dobben 23<br />
28203 Bremen<br />
Hifi-Special Wyrwas<br />
Humboldtstr. 23<br />
38106 Braunschweig<br />
Auditorium Münster<br />
Alter Steinweg 22-24<br />
48143 Münster<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 4<br />
55116 Mainz<br />
Hifi am Hallmarkt<br />
Oleariusstr. 4<br />
06108 Halle/Saale<br />
RAE-Akustik<br />
Dahlenburger Landstr. 72<br />
21337 Lüneburg<br />
Uni Hifi<br />
Königsworther Str. 8<br />
30167 Hannover<br />
Hifi-Referenz<br />
Steinstr. 31<br />
40210 Düsseldorf<br />
MSP<br />
Cäcilienstr. 48<br />
50667 Köln<br />
Klangstudio Pohl<br />
Mainzer Str. 73<br />
55294 Mainz/Bodenheim<br />
Röhlig Vision & Sound<br />
Äußere Schneeberger Str. 93<br />
08056 Zwickau<br />
Saturn Alexanderplatz<br />
Alexanderplatz 3<br />
10178 Berlin<br />
King Music<br />
Uhlandstr. 20-25<br />
10623 Berlin<br />
Saturn Europa-Center<br />
Tauentzienstr. 9<br />
10789 Berlin<br />
HiFi im Hinterhof<br />
Großbeerenstr. 65<br />
10963 Berlin<br />
Heuer Hifi-TV-Video<br />
Behmenstr. 6<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Hifi Studio Bramfeld<br />
Bramfelder Chaussee 332<br />
22175 Hamburg<br />
Fidelity Acker & Buck<br />
Frohmestr. 5<br />
22457 Hamburg<br />
Projekt Akustik<br />
Tremskamp 51-51a<br />
23611 Bad Schwartau<br />
Audio Point<br />
Kornmarkt 3<br />
24837 Schleswig<br />
EP Coldewey<br />
Burgstr. 6<br />
26655 Westerstede<br />
Beckhoff<br />
Technik & Design<br />
Uhlandstr. 2<br />
33415 Verl<br />
Hört sich gut an<br />
Zimmerstr. 8<br />
33602 Bielefeld<br />
Maurer e.K.<br />
Fünffensterstr. 2a<br />
34117 Kassel<br />
Schäfer & Blank<br />
Sonnenstr. 1-3<br />
35390 Gießen<br />
Radio Ferner<br />
Neue Str. 22/23<br />
38100 Braunschweig<br />
Hifi-Audio<br />
Ulrike Schmidt<br />
Eulerstr. 50<br />
40477 Düsseldorf<br />
Hifi Studio 9<br />
Gewerbeschulstr. 21<br />
42289 Wuppertal<br />
RAE-Akustik<br />
Märkische Str. 125<br />
44141 Dortmund<br />
HiFi Center Liedmann<br />
Harpener Hellweg 22<br />
44805 Bochum<br />
Hifi Spezialist<br />
Werner Pawlak<br />
Schwarze Meer 12<br />
45127 Essen<br />
Saturn<br />
Maybachstr. 115<br />
50670 Köln<br />
Rheinklang<br />
Olpener Str. 955<br />
51109 Köln<br />
Klangpunkt<br />
Karlsgraben 35<br />
52064 Aachen<br />
Hifi Linzbach<br />
Adenauerallee 124<br />
53113 Bonn<br />
Hifi Kohr + Roensch<br />
Jüdemerstr. 28-32<br />
54290 Trier<br />
Schmitz Hifi-Video<br />
Emil-Schüller-Str. 37-39<br />
56068 Koblenz<br />
Musikhaus Geiermann<br />
Göbelstr. 12<br />
56727 Mayen<br />
Auditorium<br />
Feidikstr. 93<br />
59065 Hamm<br />
Raum-Ton-Kunst<br />
Neue Kräme 29<br />
60311 Frankfurt<br />
Hifi Profis<br />
Am Eschenheimer Tor 2<br />
60318 Frankfurt<br />
Hifi im Hinterhof<br />
Geleitsstraße 50<br />
63067 Offenbach
Die Serie 800 Diamond<br />
Hifi Dillity<br />
Würzburger Str. 33<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Hifi Profis<br />
Grafenstr. 29<br />
64283 Darmstadt<br />
Hifi Profis<br />
Rheinstr. 29<br />
65185 Wiesbaden<br />
Expert Axel Ulmcke<br />
Talzentrum / Talstr. 38b<br />
66424 Homburg<br />
Phoenix Hifi-Studio<br />
Richard-Wagner-Str. 65<br />
67655 Kaiserslautern<br />
Die Media Profis<br />
N4, 21-23<br />
68161 Mannheim<br />
Expert Esch Heidelberg<br />
Sofienstr. 3<br />
69115 Heidelberg<br />
Studio 26<br />
Sophienstr. 26<br />
70178 Stuttgart<br />
Hifi und Wohnen<br />
Cheruskerstr. 6/1<br />
71101 Schönaich<br />
Akustik Studio Biegler<br />
Kanzleistr. 53<br />
72764 Reutlingen<br />
SG-Akustik<br />
Amalienstrasse 45<br />
76133 Karlsruhe<br />
Audio-Box<br />
Hauptstr. 87<br />
77855 Achern<br />
Hifimarket Esser<br />
Gauchstr. 17<br />
79098 Freiburg<br />
Hifi Treffpunkt<br />
Albert-Roßhaupter-Str. 40<br />
81369 München<br />
Hifi Concept<br />
Wörthstr. 45<br />
81667 München<br />
M&K Hifi<br />
Neidenburgerstr. 6<br />
84030 Landshut<br />
High Fidelity Studio<br />
Dominikanergasse 7<br />
86150 Augsburg<br />
Blank Hifi<br />
Anton-Gies-Str.2<br />
88131 Lindau<br />
Hifi Kemper<br />
Neue Str. 50<br />
89073 Ulm<br />
Hifi Forum<br />
Breslauer Str. 29<br />
91083 Baiersdorf<br />
Klang Galerie<br />
Haidplatz 7<br />
93047 Regensburg<br />
Euronics XXL<br />
Schlegelmilch<br />
Godelstatt 8<br />
97437 Haßfurt<br />
Hifi Senf<br />
Oppenheimstr. 17<br />
99817 Eisenach<br />
Österreich:<br />
Downtown Hifi<br />
Praterstr. 1<br />
1020 Wien<br />
Audio Emotion<br />
Schwarzspanierstr. 11<br />
1090 Wien<br />
HeimkinoWelt<br />
Shopping City Süd,<br />
Top G264<br />
2334 Vösendorf-Süd<br />
Der Gross<br />
Landstr. 47<br />
4020 Linz-Donau<br />
Tonart Franz Stöger<br />
Freileiten 6<br />
4840 Vöcklabruck<br />
Cinema Audio<br />
und Videotechnik<br />
Ischlerbahnstr. 23a<br />
5301 Eugendorf<br />
Sound Gallery<br />
Innsbruck<br />
Pembaurstr. 14<br />
6020 Innsbruck<br />
Visions for you<br />
Kreil<br />
Rathausplatz 4<br />
6850 Dornbirn<br />
Hifi Team Czesany<br />
Am Fuße des<br />
Schloßberges 4<br />
8010 Graz<br />
Mehr zur Serie 800 Diamond auf:<br />
www.gute-anlage.de und<br />
www.bowers-wilkins.de
Magazin › NEWS<br />
JUNI 2012<br />
HIER GEHT'S RUND<br />
Luxman gilt bei Kennern mindestens seit den 70er Jahren<br />
als HiFi-Marke par excellence. Man denke nur an die champagnerfarbenen<br />
Verstärker-Klassiker L-410 oder L-530 oder<br />
die Plattenspieler PD-277 oder PD-291. Nach 28 Jahren<br />
Abstinenz auf dem mittlerweile wieder lebendigeren Vinyl-<br />
Markt starten die Japaner nun wieder mit hohem Drehmoment<br />
durch: Der neueste Luxus-Spieler heißt schlicht PD-171, hat<br />
aber etliche echte Schmankerln unter seiner vier Millimeter<br />
starken Acryl-Abdeckhaube: Der Player made in Japan sorgt<br />
mit einer 32-Bit-Micon-Schaltung für präzisen Gleichlauf<br />
seines Synchronmotors, der wiederum den fünf Kilo schweren<br />
Plattenteller aus hochdichtem Aluminium mit einem Riemen<br />
antreibt. Dank Aluplatten beim Hauptchassis und schwerem<br />
Holzgehäuse bringt es der PD-171 auf stolze 23 Kilo Lebendgewicht.<br />
Sein S-Tonarm nimmt mit einem Universal-Headshell<br />
Tonabnehmer zwischen 4 und 12 Gramm Eigengewicht auf.<br />
<strong>AUDIO</strong> wird sich mit dem neuen Edel-Dreher aus dem<br />
Land des Lächelns in einem der nächsten Hefte ausführlich<br />
beschäftigen. Der Preis ohne Tonabnehmer: rund 6500 Euro.<br />
www.luxman.de cd<br />
Fotos: Archiv, Dimec – Shutterstock.com<br />
8<br />
www.audio.de ›06 /2012
Magazin › NEWS<br />
LAUF-BURSCHE<br />
KOPF-SCHMUCK<br />
Kopfhörer avancieren mehr und mehr zum Lifestyle-Accessoire. Vor<br />
allem, wenn sie sich individuell gestalten lassen – wie die Custom-Serie<br />
von Beyerdynamic. Zur Auswahl stehen verschiedene Varianten,<br />
von der Raw-Black-Edition bis zur NY-Cab-Version (Foto unten). Mit<br />
Design-Kits zum Nachrüsten können die Lauscher noch weiter verändert<br />
werden, und auch der Sound lässt sich dank vierfach schaltbarer<br />
Bassreflexöffnungen variieren. Die Preise: ab 150 Euro. Übrigens sind<br />
seit kurzem auch Premium-Modelle wie der T 50p (ab 250 Euro) als<br />
sogenannte Manufaktur-Edition in extravaganten Designs zu haben<br />
(Foto oben). www.beyerdynamic.de/manufaktur cd<br />
Im Sommer beim Händler, bereits jetzt auf der HIGH END-<br />
Messe in München: Das neue Laufwerk M50 (Foto, rund 2300<br />
Euro) von NAD agiert auch als äußerst kontaktfreudiger Netzwerkplayer,<br />
der im Team mit dem D/A-Wandler M51 (rund 1700<br />
Euro) Musikgenuss mit Top-Samplingraten von bis zu 192kHz<br />
verspricht. Als dritter im neuen M-Team bietet der M52-Speicher<br />
(rund 2000 Euro) 3TB Daten-Platz für allerlei Wunsch-Musik.<br />
www.nad.de cd<br />
DIPOL FÜR ALLE<br />
Die in <strong>AUDIO</strong> 2/11 getestete und in die<br />
Referenzklasse eingestufte Variante des<br />
EternalArts Dipols zielte mit 16 Ohm<br />
Nennimpedanz eher auf die Röhrenverstärker-Community<br />
und den Betrieb an<br />
Single-Ended-Trioden oder den hauseigenen<br />
OTLs (Röhrenverstärker ohne Tranformer).<br />
Nun bringt Burkhard Schwäbe<br />
für die Besitzer stabiler Transistoramps<br />
und Class-A-Boliden eine 4-Ohm-Version<br />
heraus, die die Stromlieferfähigkeit<br />
solcher Verstärker deutlich besser nutzt<br />
Klanglich soll sich nichts ändern.<br />
www.audioclassica.de mr<br />
GLÜCKWUNSCH!<br />
Canton ist aus der deutschen<br />
HiFi-Landschaft nicht mehr<br />
wegzudenken – nun feiert der<br />
große Lautsprecherhersteller<br />
aus dem Taunus 40-jähriges<br />
Jubiläum. Zum runden Fest<br />
legt Canton eine Jubiläumsbox<br />
auf: Die „Jubilee“ für<br />
rund 9000 Euro ähnelt der<br />
Reference 2.2 und soll in einer<br />
sehr raren Auflage gefertigt<br />
werden. www.canton.de cd<br />
LAUSCH-ANGRIFF<br />
Bryston greift die Referenzliga der Kopfhörerverstärker an: Die Kanadier<br />
spendierten dem BHA-1 einen „Balanced Dual Mono“-Aufbau<br />
mit sechs voll diskreten Class-A-Verstärkern, deren Technik teils aus<br />
den „großen“ Amps der Nobelschmiede abgeleitet ist. An dem Herausforderer<br />
können Kopfhörer mit symmetrischen und Cinch-Kabeln<br />
andocken. Die Verstärkung lässt sich mit einem Schalter regeln (14<br />
oder 20dB). Mit integriertem Netzteil (Foto) kostet er als BHA-1<br />
1500 Euro, mit dem externen Netzteil MPS-2 als BHA-1X rund 3100<br />
Euro. www.bryston.com cd<br />
www.audio.de ›06 /2012 9
Magazin › NEWS<br />
KNOPFLOS SCHÖN<br />
Herforder Schick: Die HighEnd-Marke: T+A stellt einen<br />
smarten, nur 30 Zentimeter breiten Stereo-Receiver vor, der<br />
sich nur via Fernbedienung dirigieren lässt. Unterm Alu-Kleid<br />
des Cala sorgen ein Digital-Class-D-Amp und ein 48-Bit-<br />
Audio-Signalprozessor für Wohlklang. Der Schönling hat einen<br />
UKW-Tuner und einen Streaming Client für Netzwerkzugang<br />
und Internetradio ebenso an Bord wie ein Bluetooth- und<br />
WLAN-Modul plus einen USB-Port. Der Preis: rund 1500<br />
Euro. Passend dazu spielen die Zweiwege-Alu-Böxchen<br />
CS Mini (Paar rund 600 Euro). www.taelektroakustik.de cd<br />
RÖHREN-TV<br />
(AIR)PLAY-STATION<br />
Nach Denon, Marantz und Pioneer setzt<br />
nun auch Yamaha auf das iTunes-Streaming<br />
Airplay. Die AV-Receiver RX-V473<br />
(rund 400 Euro) und RX-V573 (7.1.-Gerät,<br />
rund 500 Euro) gibt Songs von Apples<br />
iPhone & Co drahtlos wieder. Eine<br />
Yamaha-Controller-App kann auch Kontakt<br />
mit DLNA-Netzwerkservern aufnehnen<br />
und so auch andere Quellen nutzen.<br />
Für die Preisklasse bemerkenswert ist<br />
die HDMI-Kompatibilität des neuen Ultra-HD-Bildstandards<br />
4K. Ein Eco- Mode<br />
soll überdies bis zu 20 Prozent Strom<br />
sparen. www.yamaha.de. cd<br />
Die Elektronikspezialisten von Samsung setzen nach dem Audiodock<br />
DA-E750 nun auch bei ihren beiden neuen Surround-Komplettsystemen auf<br />
die feinen, warmen Klangeigenschaften der Röhre in der Verstärkervorstufe.<br />
Die Kraftarbeit für den lebendigen Heimkinosound verrichten digitale<br />
Endstufen, die angeblich 1330 respektive 1000 Watt locker machen<br />
können. Während das HT-E6759W (rund 1300 Euro) als 7.1.-System<br />
filmreifen Sound mit kabellosen Rücklautsprechern verspricht, will<br />
das HT-E6500 (Foto, rund 700 Euro) als 5.1.-Team abendfüllenden<br />
Klang inszenieren. Die Boxen beider Systeme bewegen die Luft<br />
dabei mit glasfaserverstärkten Membranen. Die koreanischen<br />
Entertainer bieten neben Filmgenuss vom 3D-Blu-ray-Player auch<br />
eine iPod-Dockingstation sowie Ethernet, WiFi und Bluetooth.<br />
www.samsung.de cd<br />
10 www.audio.de ›06 /2012
Magazin › NEWS<br />
ART-DIRECTION<br />
Mit der Mark-3-Generation der Edelstrippenserie<br />
Coherence will Fadel Art selbst dem<br />
letzten Signal-Quentchen Gehör verschaffen.<br />
Vor allem in punkto Phase, Impedanz und<br />
Verzögerung soll eine spezielle mechanische<br />
und elektrische Architektur für Hörgenuss<br />
sorgen. Leider sind die Nobel-Verbinder nichts<br />
für schlanke Geldbeutel – die Preise für die<br />
Coherence-III-Lautsprecher- und -Netzkabel<br />
dürften im vierstelligen Eurobereich beginnen.<br />
www.fadelart.fr cd<br />
FOCAL-<br />
ARTIST<br />
Kopf-Chic aus Frankreich: Der Lautsprecherhersteller<br />
Focal präsentiert nach zwei Jahren<br />
Entwicklungsarbeit seinen ersten Kopfhörer.<br />
Der Spirit One wurde mit dem Know-how<br />
von Focal in der Chassisherstellung<br />
auf ausgewogenen Klang<br />
für langen Musikgenuss<br />
getrimmt. Dafür sorgen in<br />
den ohr umschließenden,<br />
geschlossenen Muscheln<br />
Treiber aus Mylar und Titan.<br />
Die Impedanz geben die<br />
Franzosen mit 32 Ohm an.<br />
Zuspieler wie das iPhone lassen<br />
sich mit einem Bedienelement im<br />
1,20 Meter langen Kabel bequem dirigieren.<br />
Im Set des Spirit One enthalten sind überdies<br />
ein Etui, eine Hülle sowie ein Flugzeug- und<br />
3,5/6,35- Millimeter-Adapter. Der Preis liegt bei<br />
rund 200 Euro. www.focal.com/de cd<br />
_085KL_Marantz_<strong>AUDIO</strong>_06.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);10. Apr 2012 09:52:01<br />
Welcome to the Limit<br />
www.marantz.de
Magazin › SZENE<br />
HIFI-TERMINE<br />
4. 5. - 1. 6. PhonoPhono, 10961 Berlin<br />
informiert immer freitags (Bergmannstr. 17, 17 bis 19 Uhr) schwerpunktmäßig<br />
über analoge Klangkultur. Die Themen der kommenden Veranstaltungen.<br />
4. Mai: Alt gegen Neu – sind moderne Plattendreher tatsächlich<br />
immer besser als ihre Vorgänger? Ältere Modelle messen sich mit<br />
aktuellen Laufwerken aus vergleichbaren Preislagen. 11. 5.: HighEnd für<br />
Kenner und Genießer – Lautsprecher, Plattenspieler sowie Vollverstärker<br />
und Vor- und Endstufen für anspruchsvolle Ohren zeigen, was sie können.<br />
18. 5.: Plattenspieler justieren – Tipps, Tricks und Hörbeispiele von der<br />
Montage bis zur Feinabstimmung. 25. 5.: Digital Audio – der Computer<br />
lernt HiFi. Moderne Digitalwandler, schnelle Computer, hochwertige<br />
Musik-Downloads und raffinierte Aufnahmetechnik machen den Rechner<br />
mehr und mehr zum Zentrum der Musikwiedergabe. PhonoPhono zeigt,<br />
wie digitale Audiosysteme funktionieren, wie sie klingen – und was man<br />
bei Zusammenstellung und Installation beachten sollte. Plus: großer<br />
Klangvergleich zwischen Digital-Audiosystemen, CD-Playern und<br />
Schallplattenspielern. 1. Juni: Preiswerte Plattenspieler im Vergleich –<br />
dank moderner Fertigungsverfahren und technischer Weiterentwicklung<br />
spielen auch günstige Geräte inzwischen auf erstaunlich hohem<br />
Klang-Niveau. Einige Beispiele dafür, dass guter Geschmack nicht teuer<br />
sein muss. www.phonophono.de<br />
5. 5. Die Steiner Box, 91052 Erlangen<br />
veranstaltet am 5. Mai eine große Wilson-Benesch-Gala. Firmenbzw.<br />
Vertriebsmitarbeiter und das Steiner-Box-Team präsentieren<br />
gemeinsam die neuesten Lautsprechermodelle der englischen<br />
High-End-Company. www.steinerbox.de<br />
11./12. 5. Die Steiner Box, 90478 Nürnberg<br />
Eben erst einer der Stars auf der HIGH END, eine Woche später schon<br />
in der Nürnberger Dependance der Steiner Box eingeschwebt: Der<br />
neue Streaming-Player NDS von Naim kann in der Scheurlstr. 15<br />
ausführlich begutachtet und getestet werden. Dabei stehen sämtliche<br />
Netzteilvarianten zum Kennenlernen bereit – und auch eine Reihe<br />
weitere Naim-Modelle des Jahrgangs 2012. www.steinerbox.de<br />
11./12. 5. Audio Arts, 54290 Trier<br />
freut sich auf den Besuch von Atsushi Miura: Der japanische<br />
Mastermind der High-End-Schmiede Air Tight präsentiert den ersten<br />
Plattenspieler der Firmengeschichte. Unter Strom gesetzt wird der<br />
aufregend gestylte Acoustic Masterpiece T-01 jeweils von 12 bis 19<br />
Uhr. Außerdem in der Vorführung: der neue MC-Übertrager ATH-2A<br />
Reference mit dem Tonabnehmer AT-PC1 Supreme – und das ganze<br />
standesgemäß an den handgefertigten Air-Tight-Röhrenamps. Und<br />
Winzersekt von der<br />
Mosel wird in der<br />
Bäderstr. 7 ebenfalls<br />
ausgeschenkt.<br />
Anmeldung erbeten<br />
unter 0651 / 40386<br />
oder info@audioartstrier.de.<br />
www.<br />
audioarts-trier.de<br />
12. 5. HiFi Treffpunkt, 81369 München<br />
erwartet das neue Lautsprecher-Flaggschiff von Triangle: Von 10-15<br />
Uhr wird die Magellan Grand Concert 2 zeigen, was sie kann. Als<br />
Zuspieler assistieren Top-Komponenten von Musical Fidelity (die<br />
Vorstufe Primo, die Endstufe Titan und der CD-/DAC-Spieler AMS);<br />
dazu wird ein Apple MacBook Pro in die Wiedergabekette integriert.<br />
www.hifitreffpunkt.de<br />
12. 5. HiFi Concept, 81667 München<br />
lädt zu einem amerikanischen High-End-Gipfeltreffen: Die Kultmarke<br />
Pass schickt neue Verstärkermodelle in die Wörthstr. 45+38; Wilson<br />
sekundiert mit einigen seiner lebendig-schnellen Lautsprecher-Flaggschiffe.<br />
www.hificoncept.de<br />
12./19. 5. Luna Audio Lounge, 90471 Nürnberg<br />
präsentiert „bezahlbare Highlights der HIGH END“. Dabei widmet sich<br />
Thomas Mathejczyk am 12. Mai in einem „CD Spezial“ den brandneuen<br />
CD-Playern von Cambridge (CD 651) und Vincent (CD<br />
400); dazu zeigt das noch immer aktuelle Multitalent<br />
Audiolab CDQ 8200 seine vielseitigen Qualitäten als<br />
CD-Player mit D/A Wandler und Vorstufe. Eine<br />
Woche später steht dann die „Next Generation“ im<br />
Lautsprecherportfolio von Phonar im Mittelpunkt:<br />
Die zierliche Standbox Veritas P4 Next will an<br />
Elektronik von Cambridge demonstrieren, dass sie zu<br />
den derzeit spannendsten Lautsprecherneuheiten<br />
gehört. Dabei wird auch auf die technischen<br />
Besonderheiten wie den Scan-Speak-Hochtöner<br />
eingegangen, und es werden konkrete Aufstellungstipps<br />
gegeben. www.luna-audio.de.<br />
12. 5. / 25. 5. Radio Ferner, 38100<br />
Braunschweig<br />
präsentiert eine neue Veranstaltungsreihe: In entspannter Wochenend-<br />
Atmosphäre stehen am jeweils zweiten Samstag des Monats wechselnde<br />
Themen und Produkte „Im Fokus“. So dreht sich am 12. Mai alles um die<br />
feine amerikanische Lautsprecherschmiede Martin Logan, legendär für<br />
ihre dynamischen und verfärbungsfreien Elektrostaten. Jens Müller vom<br />
Vertrieb Audio Components zeigt die Vorzüge des elektrostatischen<br />
Klangprinzips, das insbesondere mit der Angst vor großen Räumen<br />
Schluss machen will. Die Präsentationen starten um 11, 14 und 16 Uhr.<br />
Und im Rahmen der bereits bekannten und etablierten „Kleinen Hörprobe“<br />
(jeden letzten Freitag im Monat von 18-20 Uhr) heißt es am 25. Mai „Elac<br />
goes High-End“ – die Kieler lassen ihre neue FS-509 VX-Jet vom Stapel.<br />
Anmeldung erbeten unter Telefon 0531 / 494 87; mail: verkauf@radioferner.com.<br />
www.radio-ferner.com.<br />
17. 5. High End Obsession, 65510 Hünstetten (bei Frankfurt/M.)<br />
hebt den Vorhang für drei interessante Neuheiten: Restek präsentiert<br />
seinen Class-D-Vollverstärker MIND+; Audio Exklusiv führt die Phonovorstufe<br />
P2 und die neuen Elektrostaten P3.1 vor. Und der Analog-Spezialist<br />
Acoustic Solid schickt eine Reihe seiner Nobel-Laufwerke in die<br />
Obergasse 18. www.highend-obsession.de<br />
12 www.audio.de ›06 /2012
Magazin › SZENE<br />
Fotos: Archiv, dowiliukas / Sergey Kandakov – Shutterstock.com<br />
18. / 19. / 30. 5. Sprint Service GmbH, 50389 Wesseling<br />
ist unermüdlich mit Lautsprechern der Aktivspezialisten Backes +<br />
Müller auf Tournee. Die nächsten Stationen: 18. Mai – München;<br />
19. Mai – Wien; 30. Mai – Köln. Präsentiert werden die Modelle<br />
BM Prime 3, Prime 6, Prime 8 und Prime 14 sowie aus der Line-Serie<br />
die BM Line 15, Line 25 und Line 35. Der ursprünglich am 19. 5.<br />
vorgesehene „Autostadt-Workshop“ in Wolfsburg wird auf den 29.<br />
Juni verschoben. Anmeldung und Infos unter Telefon 02236 / 848 445.<br />
Dort erfährt man auch den genauen Veranstaltungsort.<br />
www.aktiv-backesmueller24.de<br />
25. / 26. 5. HiFi auf dem Bauernhof, 87452 Altusried<br />
veranstaltet jeden letzten Freitag im Monat einen Musikabend. Im<br />
gemütlichen Dachstudio des im schönen Allgäu gelegenen „HiFi-<br />
Bauernhofs“ treffen sich ab 19 Uhr HiFi- und Musikliebhaber, um auf<br />
spannenen Anlagenkonfigurationen und in lockerer Atmosphäre<br />
aktuelle Tonträger und interessantes Zubehör kennen zu<br />
lernen. Und für’s leibliche Wohl gibt es Snacks und<br />
Getränke. Nächster Termin ist der 25. 5.<br />
Dann stehen zum Abhören einige<br />
der Top-Neuheiten der HIGH END<br />
2012 bereit – unter anderem von<br />
Unison, T+A, Rega, Dali, Harbeth,<br />
Piega und Croft. Die Teilnehmerzahl<br />
am Freitagabend ist auf 30 Personen<br />
be- grenzt; daher bitte vorher anmelden.<br />
Gehört werden kann aber auch am folgenden Samstag von 9-16 Uhr.<br />
Telefon: 083 73 / 7019. www.hifi-bauernhof.de<br />
1./2. 6. Seminarhotel Wildland, 29323 Hornbostel<br />
öffnet seine „Kathedrale“ und präsentiert „Hörerlebnisse der Extraklasse“<br />
mit Lautsprechern, Elektronik und Plattenspielern der Marken Myro,<br />
Audionet und Clearaudio. Showtime ist am 1. Juni von 16-22 Uhr, am 2. 6.<br />
von 11-15 Uhr. Und am 1. 6. lockt abends die „Nacht der Musik“ mit<br />
Livemusik und Leckereien. www.myro.de / www.wildland.de<br />
7. 6. Boxen Gross, 10999 Berlin<br />
veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat (18-20 Uhr) einen<br />
HiFi-Workshop. Am 7. Juni auf dem Programm: ein spannender Systemvergleich<br />
zwischen einer „klassischen“ und einer „modernen“ Stereoanlage.<br />
Dabei kreuzt die „klassische“ CD-Player-/Verstärker-Kombi Ayon<br />
CD-1sc / Ayon Spirit 3 plus den Standboxen Audium Comp8 die Klingen mit<br />
der „modernen“ Streaming-Player-/DA-Wandler-Vorverstärker-Kombi<br />
Linn Akurate DSM und den Aktivboxen Linn Majik 140. Außerdem gibt es<br />
am Oranienplatz 5 bereits die wichtigsten Neuheiten der HIGH END 2012<br />
zu besichtigen. www.boxengross.de<br />
8./9. 6. Audio Creativ, 93339 Riedenburg<br />
feiert den 25. Geburtstag der italienischen Röhren- und Lautsprecherschmiede<br />
Opera Audio mit einer großen Neuheiten-Gala. Für’s leibliche<br />
Wohl wird bestens gesorgt, und auch Opera-Chef Gianni Sacchetti<br />
persönlich ist anwesend. www.audio-creativ.de<br />
_0885X_Sintron_Audio_06-12_1-2_Vincent.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 140.00 mm);18. Apr 2012 12:36:04<br />
KRaftvolle<br />
Kombination<br />
High End, wir sind dabei!<br />
Atrium 4, 2. OG<br />
F-231 E & F-231 F.<br />
premiumLine<br />
Puristisch geradlinig, frisch, rein und satt<br />
im Klang ohne jegliche Kompromisse.<br />
CD-S8<br />
CD-Player<br />
SV-800<br />
Vollverstärker<br />
5Jahre<br />
Garantie<br />
Erweiterung*<br />
Vincent<br />
German Brand since 1995<br />
People &Music<br />
www.vincent-tac.de<br />
premiumLine<br />
Sintron Audio GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim · Tel.: 0 72 29 - 18 29 50 · froehling@sintron.de<br />
Schweiz: Sinus Technologies · Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil · Tel: + 41-323891719·info@sinus-technologies.ch<br />
Österreich: Audio Electronic Hi-Fi Geräte Himbergerstr. 27 · A-1100 Wien Tel: + 43-16897694·office@audioelectronic.com
Magazin › SZENE<br />
BEIM HANDEL HINGEHÖRT<br />
<strong>AUDIO</strong> fragt nach im Fachhandel: Wo beginnt für Händler „seriöse“ HiFi-Qualität, welche Komponenten<br />
sind für Einsteiger empfehlenswert? Und welche Tonträger benutzen sie für Vorführungen?<br />
UNSERE FRAGEN AN DEN FACHHANDEL:<br />
1 Wie viel Geld muss man aus Ihrer<br />
Sicht für den Einstieg in seriöse<br />
HiFi-Qualität zirka investieren? Und<br />
welche Gerätekombination würden<br />
Sie zu diesem Preis empfehlen?<br />
2 Was sind Ihre Lieblings-<br />
Vorführ-CDs bzw. -LPs bzw. -DVDs<br />
bzw. -Blu-rays – und warum?<br />
3 Welche neue Marke bzw. welches<br />
herausragende Produkt haben Sie<br />
zuletzt in Ihr Portfolio aufgenommen<br />
– und warum?<br />
SOUND & MOVIE<br />
Michael Nonnewitz<br />
Bockhorner Weg 82<br />
28779 Bremen<br />
1 Der Begriff seriöse HiFi-Qualität<br />
hängt stark von dem eigenen Anspruch<br />
ab. Ich denke, man kann heute für relativ<br />
wenig Geld sehr gute Komponenten<br />
bekommen. Ab zirka 1400 Euro kann es<br />
(den Chinesen sei Dank) sogar schon<br />
Richtung High-End gehen – etwa mit<br />
dem Jungson-Duo Jungson Ja 88E<br />
(Vollverstärker) / CD S5 (CD-Player)<br />
plus den Kompaktboxen Jungson BD 2.<br />
Alternativer Röhrenverstärker: Yarland<br />
M34 (Gesamtpreis dann ca. 1800 Euro).<br />
2 Immer wieder<br />
traumhaft: die Live-<br />
LP „Reise“ von Kari<br />
Bremnes (Strange<br />
Ways) – musikalisch und aufnahmetechnisch<br />
herausragend! Eine außergewöhnliche<br />
Jazz-CD, die an jede Wiedergabekette<br />
höchste Ansprüche stellt,<br />
ist „To Morocco“ von Klaus Doldingers<br />
Passport (Warner). Für mich persönlich<br />
ein echtes Highlight ist das aktuelle<br />
Album „Guitar Man“ von George Benson,<br />
besonders in der hochauflösenden<br />
Variante! Seit über 35 Jahren bin<br />
ich Fan dieses Ausnahmegitarristen,<br />
der auch noch mit über 70 Jahren von<br />
Jazz und Pop bis Funk und Blues als<br />
fantastischer Musiker überzeugt.<br />
3 Ich habe zuletzt die Firma Yarland in<br />
mein Programm aufgenommen (und<br />
bin gleichzeitig auch der Deutschlandimporteur<br />
und baue derzeit eine Vertriebsstruktur<br />
auf). Yarland fertigt in<br />
China hochwertige Röhrenverstärker<br />
ab 400 Euro. Besonderes Highlight ist<br />
der KT-66-Vollverstärker Aone. In der<br />
Preisklasse um 1000 Euro ist er in Sachen<br />
Klang und Verarbeitungsqualität<br />
quasi ohne Konkurrenz.<br />
1 Rega Brio R + Rega Apollo R plus Regallautsprecher<br />
PSB Image B6 – dieses<br />
2000 Euro preiswerte Paket belohnt<br />
mit viel Musik und Freude. Als Standlautsprecherversion<br />
(dann plus 1000<br />
Euo Aufpreis) ist die Chario Syntar 533<br />
unser Favorit.<br />
2 Für Vorführungen verwenden wir<br />
„normale“ und gängige CD-Aufnahmen.<br />
Diese sind bewusst nicht „gesoundet“,<br />
um Fehldiagnosen und Enttäuschungen,<br />
die dann beim Kunden zuhause<br />
unweigerlich auftreten, zu vermeiden.<br />
Zudem bitten wir die Kunden, zu Hörterminen<br />
eigene CDs mitzubringen. Exzellent<br />
klingen aber folgende Aufnah-<br />
men:<br />
Henrik<br />
Freischlader Band:<br />
„Live“; Alvin Lee &<br />
Ten Years After<br />
:„Pure Blues”;<br />
Snowy White: „Fla-<br />
mingo Lake”; Erich<br />
Silcher: „Deutsche Volkslieder“,<br />
gespielt vom Carus-Quintett (deckt<br />
Fehler gnadenlos auf; Anspieltipp: „König<br />
von Thule“); Monty „Montreux“<br />
Alexander: „Live“.<br />
3 Das Neue muss nicht immer besser<br />
sein, wir haben ein bewährtes Programm.<br />
Unsere Kunden sind reine Stereohörer,<br />
von Surroundanlagen oder<br />
<strong>AUDIO</strong> CREATIV<br />
Max Krieger<br />
Marktplatz 9<br />
93339 Riedenburg<br />
TV-Geräten haben wir uns schon lange<br />
getrennt. Begeistert hat uns aber die<br />
neue Generation an D/A-Wandlern, der<br />
Röhrenvollverstärker<br />
Unison<br />
Simply Italy<br />
(siehe S. 138)<br />
und der Tonabnehmer<br />
PC-3 von Air<br />
Tight.<br />
14<br />
www.audio.de ›06 /2012
NEU! CineMate ® 1 SR<br />
Digital Home Cinema Speaker System<br />
Stellen Sie sich vor, Sie könnten endlich Home Cinema Sound ohne<br />
Lautsprecher im ganzen Raum genießen. Eine Innovation von<br />
Bose ermöglicht jetzt raumfüllenden Klang –mit nur einem<br />
sichtbaren Lautsprecher, der unauffällig unter Ihrem Fernsehgerät<br />
Platz findet, und einem kabellosen, versteckt platzierbaren<br />
Acoustimass ® Modul. Hören Sie das CineMate ® 1 SR System selbst und entdecken<br />
Sie, wie Bose Ihre Vorstellung von Home Cinema für immer verändert.<br />
Erleben Sie den Unterschied. Fragen Sie nach einer Vorführung!<br />
Produktinfo, Händlernachweis: ✆ (08 00) 267 31 11 (gebührenfrei)<br />
Kennziffer: 12AYAUD018 Internet: www.bose.de<br />
oder besuchen Sie den Bose Fachhändler in Ihrer Nähe.
Komplettanlagen › Meridian Digital-Kette<br />
zukunfts-musik<br />
Digitaler Aktivlautsprecher, Breitbänder, Designbox – die Meridian M6 vereint das vermeintlich<br />
Unvereinbare. Doch die wahre Sensation ist auf Preisschild und Anschlussfeld zu entdecken: Für<br />
8000 Euro erfüllt sich der HiFi-Traum einer Kette, die Musik von der Quelle bis zu den Chassis digital<br />
verlustfrei überträgt.<br />
■ Text: Malte Ruhnke, Bernhard Rietschel<br />
Test<br />
Volldigitale Komplettanlage mit Aktivboxen,<br />
Vorverstärker und Netzwerk-Client<br />
Meridian M6 (aktivbox) 6000 €<br />
Meridian AC200 2750 €<br />
Meridian MC200 2000 €<br />
16 www.audio.de ›06 /2012
Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />
Beim Thama digitale Signalverarbeitung<br />
gelten die Engländer von<br />
Meridian zurecht als Pioniere: Firmengründer<br />
Bob Stuart erfand einst das<br />
„Meridian Lossless Packaging“ (MLP),<br />
das Grundlage des DVD-Audio-Formats<br />
wurde, und stellte bereits 1990 (!) seine<br />
Lautsprecher auf volldigitale Aktivtechnik<br />
um. Digitale Signalprozessoren übernehmen<br />
die Aufgabe der Frequenzweichen<br />
und das Equalizing, mit dem hauseigenen<br />
Übertragungsprotokoll lassen<br />
sich die Musikdaten mit einem simplen<br />
Netzwerkkabel verlust- und jitterfrei direkt<br />
in die Box übertragen. Der Haken<br />
bisher: Die Standboxen mit dieser Technik<br />
waren allesamt extrem teuer. Das ändert<br />
sich jetzt: Mit der neuen M6 bringt<br />
Meridian eine volldigitale Aktivbox, die<br />
alle technischen Gene ihrer teuren<br />
Geschwister mitbringt. Dabei sieht ihr<br />
Design weniger technisch aus, sondern<br />
integriert sich unauffällig in den Wohnraum<br />
– der Lautsprecher ist als Lautsprecher<br />
nicht erkennbar, alle Chassis sind<br />
verborgen. Ebenso die Kabelanschlüsse,<br />
die sich im Boden der Box befinden.<br />
WO IST DER EINGANG?<br />
Der Kenner stellt beim Überblicken der<br />
Anschlussmöglichkeiten verwundert<br />
fest: Es gibt keinen analogen Eingang!<br />
Die M6 akzeptiert Musiksignale nur über<br />
eine Netzwerkbuchse, die keine ist. Es<br />
muss zwingend eine Meridian-Komponente,<br />
die das hauseigene Übertra-<br />
Fotos: Archiv, MPS<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
17
Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />
SKULPTUR MIT LEUCHTEN: Als Lautsprecher<br />
ist der runde Obelisk kaum erkennbar. Der Ring<br />
oben signalisiert Bereitschaft oder Betrieb.<br />
gungssystem SpeakerLink beherrscht,<br />
die Musiksignale nebst Lautstärkeregelung<br />
liefern. Dafür spart sich der künftige<br />
Besitzer Überlegungen bezüglich<br />
Lautsprecher- und Cinchkabel: Laut Hersteller<br />
ist das Übertragungsprotokoll so<br />
störungssicher und jitterfrei, dass jedes<br />
beliebige CAT5-Kabel auch in größeren<br />
Längen verwendet werden kann, ohne<br />
dass sich auch nur ein Jota am Klang ändert.<br />
Die Verkabelung bringt noch einen<br />
weiteren praktischen Vorteil: Es müssen<br />
nicht zwei Kabel zwischen Vorverstärker<br />
und Boxen gezogen werden – es genügt<br />
auch, etwa die linke Box zu verdrahten<br />
und dann ein weiteres Kabel zwischen<br />
beide Lautsprecher zu installieren.<br />
Doch auch in punkto Lautsprechertechnik<br />
gehört die Meridian zur Avantgarde:<br />
Ohne weitere Umwandlung werden die<br />
PCM-Signale dem digitalen Signalprozessor<br />
zugeleitet, der Frequenzweiche,<br />
Equalizer und Limiter in einem ist. So<br />
kann der Benutzer – im einfachsten Fall<br />
über die Vorverstärker gesteuert – Bassabstimmung<br />
und Ortsfilterung direkt in<br />
der Box auf den Aufstellungsort anpassen,<br />
wie bei Meridian-Aktivboxen üblich.<br />
Im Fall der M6 nimmt die Weiche nur<br />
eine einzige Trennung bei 200 Hz vor: in<br />
den Subwooferkanal und den Rest.<br />
Denn das Herzstück der Box ist ein Breitbänder,<br />
der vom Bass befreit alle hörbaren<br />
Frequenzen aus einem einzigen<br />
Punkt überträgt. Das nur 8,5 Zentimeter<br />
durchmessende Chassis sitzt im Kopfteil<br />
der konisch zulaufenden Box und<br />
spielt mit einer konusförmigen Aluminiummembran,<br />
die im Messlabor durch<br />
extrem geringe Resonanzen und Nachschwinger<br />
auffiel. Durch die Formgebung<br />
werden Kantenreflexionen weitgehend<br />
vermieden, weil das Chassis<br />
breit abstrahlen kann. Der Subwoofer<br />
wiederum sitzt im Bodenteil der Box,<br />
strahlt nach unten auf eine ringförmige<br />
Austritts öffnung. Der ebenfalls<br />
mit einer Aluminiummembran<br />
geladene Woofer misst<br />
14 Zentimeter im Durchmesser<br />
und wird unterhalb 70<br />
Hertz von einem Bassreflex unterstützt.<br />
Jeweils eine eigene Endstufe befeuert<br />
die unterschiedlichen Spielpartner: Ein<br />
auf Effizienz gezüchteter, 150 Watt Sinus<br />
starker Schaltverstärker übernimmt<br />
den Bass, eine klassische analoge Stufe<br />
mit betont geringer Gegenkopplung den<br />
Breitbänder. Erst kurz vor bzw. in der<br />
Endstufe werden die digitalen Musiksignale<br />
also gewandelt – grundsätzlich nur<br />
vom hochauflösenden PCM 24/96 Format<br />
aus, in dem sie von Vorverstärker<br />
oder Quelle losgeschickt wurden.<br />
WANDEL + KONTROLLE<br />
Wobei „Vorverstärker“ den AC200 nicht<br />
ganz richtig beschreibt, weil er eigentlich<br />
gar nichts verstärkt, sondern hauptberuf-<br />
UNGEWÖHNLICHER EINGANG: Es werden<br />
nur Digitalsignale über das Meridien-eigene Link<br />
akzeptiert, die sich auch durchschleifen lassen.<br />
KOPF VON ALLEM: Hinter der Bespannung<br />
steckt der Breitbänder, der vom Bass abgesehen<br />
für alle Frequenzen verantwortlich zeichnet.<br />
18<br />
www.audio.de ›06 /2012
Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />
lich digitale Signale annimmt, sie vorsichtshalber<br />
nochmal präzise nachtaktet<br />
und dann mit Pegelanpassung wieder<br />
ausgibt. Außerdem dient er als Zutrittsportal<br />
für analoge Quellen, die er umgehend<br />
einem vornehmen A/D-Wandler<br />
zuleitet. Analoge Ausgänge gibt es nur in<br />
Form einer Kopfhörerbuchse – den digital<br />
angesteuerten Kopfhörer muss Meridian<br />
erst noch erfinden. Den Hauptausgang<br />
stellen die zwei „SpeakerLink“-<br />
beschrifteten RJ45-Buchsen dar, daneben<br />
liegt ein gleichnamiger Eingang für<br />
Meridian-eigene Quellen. Gewöhnliche<br />
Digitaldiener müssen mit den beiden<br />
Koax-Eingängen vorlieb nehmen; als<br />
vierten Bit-Eingang präsentiert der<br />
AC200 noch einen Spezialstecker für das<br />
optionale iPod-Dock i80.<br />
MACHT DAS SET RICHTIG<br />
RUND: Der AC200 ist Vorstufe, A/D-<br />
Wandler, Kopfhörerverstärker und<br />
Kontrollzentrum für die<br />
Digitallautsprecher.<br />
AUSGEREIFT + ERSCHWINGLICH<br />
Wer analogen Musiklieferanten bereits<br />
Lebwohl gesagt hat und einfach nur eine<br />
möglichst dezente, geradlinige Musikkette<br />
sucht, kann den AC200 weglassen.<br />
Denn der MC200, der als Quelle dieser<br />
LUXUS-PLAYER: Mit seinem integrierten<br />
Musikserver gehört der MC200 momentan<br />
zu den intelligentesten Streaming-Geräten.<br />
Anlage dient, kann über seinen Speaker-<br />
Link-Output nicht nur den AC200, sondern<br />
auch direkt ein Pärchen M6 beliefern.<br />
Es fallen dann allerdings ein paar<br />
Einstellmöglichkeiten weg, die nur mit<br />
dem vollen Gedeck zugänglich sind – etwa<br />
die praktische Standortentzerrung im<br />
Bass: Über das Menü am AC200 lässt<br />
sich eingeben, ob die Box wandnah, frei<br />
oder gar in der Ecke steht; der DSP korrigiert<br />
dann den Bassfrequenzgang entsprechend.<br />
Der MC200 erinnert optisch an eine edle,<br />
etwas zu groß geratene NAS-Platte –<br />
und tatsächlich rotiert darin eine Harddisk<br />
mit 500GB Kapazität, was im verlustfreien<br />
FLAC-Format für etwa 1500<br />
CDs reicht. Wächst die Sammlung über<br />
dieses Limit hinaus, hat Meridian eine<br />
ganze Reihe von Erweiterungsmöglichkeiten<br />
im Angebot. Und die wird man<br />
sicher bald brauchen, denn der Meridian-eigene<br />
„Sooloos“-Musikserver –<br />
der einen eigenen Artikel rechtfertigt<br />
und auch bekommen wird – gewinnt mit<br />
jedem Gigabyte Musik an Faszination.<br />
Was im übertragenen Sinn auch für den<br />
Klang gilt: Bereits Sekundenbruchteile<br />
nach der Verkabelung spielte die Kette -<br />
und das nach dem Motto „sounds as it<br />
STECKBRIEF<br />
MERIDIAN<br />
M6 / MC200 / AC200<br />
Vertrieb<br />
Audio Reference<br />
040 / 533 203 59<br />
www.<br />
audioreference.de<br />
Listenpreis<br />
6000 Euro (nur Speaker)<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 30 x 92 x 30 cm<br />
Gewicht<br />
18 kg (nur Box)<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung • / • +iPad-App<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 4 (2Cinch, 2Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer<br />
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Video –<br />
USB 1<br />
Digital Koax / optisch 2 / – + Meridian SpeakerLink<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege 2 (Stereo) / 2<br />
Aktivweiche<br />
• (DSP)<br />
schaltbarer Hochpass •<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – (nur Preamp) / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio / Streaming • / •<br />
Klangregler / Wecker • (Bass-Standortentz.) / –<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅZukunftsweisendes Digitalkonzept,<br />
weiträumiger und<br />
schmeichelnder Klang mit<br />
sensationellem Bass.<br />
Í Mehr Detailauflösung und<br />
Direktheit täten gut.<br />
Klang 110<br />
Pegelfestigkeit<br />
gut<br />
Praxis<br />
überragend<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
110 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
19
Komplettanlagen › MERIDIAN DIGITAL-KETTE<br />
DER HEILIGE STREAMING-GRAL:<br />
Meridian unterhält eine eigene Datenbank,<br />
die dem Server sagenhafte Metadaten-Tiefe<br />
verleiht. So lässt sich etwa nach einem ...<br />
auf einer bestimmten Platte beteiligten<br />
Musiker auch in allen anderen Alben auf dem<br />
Server suchen – mit immer wieder verblüffenden<br />
Ergebnissen. Zu jedem Album gibt’s ...<br />
zudem auch Künstlerbiografien und Kritiken,<br />
hochauflösende Covermotive, Infos zu Stil<br />
und Stimmung. Eine vertraute Sammlung<br />
lässt sich so immer wieder neu entdecken.<br />
looks“: gefällig, stimmig und cremig, mit<br />
feinem Gespür für den großen Raum war<br />
die M6 eine Wohltat für alle, die sich<br />
nicht lang mit blumigen audiophilen Beschreibungen<br />
aufhalten, sondern einfach<br />
nur Musik hören wollen. Ob mit heiteren<br />
Tönen (wie Grönemeyers „Musik nur<br />
wenn sie laut ist“) oder ernsterem (Wagners<br />
„Rienzi“-Ouvertüre; Järvi, Chandos)<br />
– die Meridian-Kette gab sich vor<br />
allem stimmig und stressfrei, baute eine<br />
sehr natürliche, fast etwas übertrieben<br />
weite und genau gefächerte Bühne auf,<br />
sofern man die Boxen genau mit dem<br />
Meridian-Logo zum Hörer eingewinkelt<br />
hatte. Verließ man den optimalen Hörbereich,<br />
verloren besonders Streicher<br />
und Blechbläser ihren ohnehin nicht im<br />
Übermaß vorhandenen Glanz, auch<br />
nahm es die Kette dann mit der Detailauflösung<br />
nicht mehr so genau.<br />
Doch der wahre Star des Ensembles ist<br />
der Bass: Impulsgenauigkeit, Tiefe und<br />
Musikalität brauchen auch den Vergleich<br />
mit den teuersten Boxen nicht zu scheuen,<br />
hier zeigte die M6 die Vorzüge der<br />
Aktivtechnik in Vollendung. Bis hin zu gehobenen<br />
Pegeln mobilisierte die Anlage<br />
bei Chris Jones´ „No Sanctuary“ untenrum<br />
ein Pfund, dass man unwillkürlich an<br />
eine mehrfach so große Box mit massigen<br />
Bässen denken musste. Die musikalische<br />
Struktur im Fundament und die geradezu<br />
schmeichlerische Grundtonwärme<br />
behielt sie auch bei flüsterleisen Pegeln<br />
bei, so dass sie auch für die abendliche<br />
Leisehör-Session ein geradezu idealer<br />
Partner sein dürfte.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Musik liegt zumeist digital vor –<br />
was liegt da näher, als sie ohne<br />
Wandlung und damit potenzieller<br />
Verschlechterung bis in die Box digital<br />
zu übertragen? Das Meridian-<br />
Konzept bedeutet nichts weniger<br />
als eine Revolution, die viele Diskussionen<br />
über Kabelklang und<br />
Quellenqualität beendet. Design,<br />
Bedienung und Preis werden viele<br />
„Normal-Hörer“ von diesem Ansatz<br />
überzeugen: und auch für mich gehört<br />
diesem Prinzip die Zukunft.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang zeigt auf Achse eine Brillanzsenke<br />
und eine Tiefbassanhebung, ansonsten<br />
verläuft der Graph sehr ruhig und<br />
ausgewogen. Mit 32 Hz ist der Tiefgang enorm,<br />
dafür ist der Pegel bei 99 Dezibel begrenzt<br />
– sofern man nicht eine Ortsanpassung<br />
oder Bass reduzierung vornimmt; dann steigen<br />
die Reserven signifikant. Der Klirr zeigt einen<br />
Anstieg im Bass und der Brillanz, ansonsten<br />
gibt sich die M6 angesichts ihrer kleinen Treiber<br />
erstaunlich pegelfest.<br />
Meridian M6<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Meridian M6<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
20<br />
www.audio.de ›06 /2012
Wenn die Welt eine<br />
perfekte Box kennt,<br />
dann diese.“<br />
Zitat Malte Ruhnke, Audiophile 1/2011<br />
„REVOLUTION AUS<br />
DEUTSCHLAND“<br />
Der Zylinderwellenstrahler bildet die Musik so präzise ab, wie kein<br />
anderer Lautsprecher. Die BM35 ist der beste Lautsprecher, den ich<br />
je gehört habe. B&M-Chefentwickler Johannes Siegler sind nostalgische<br />
Anwandlungen fremd. Fast könnte man meinen, er sei<br />
ein Revolutionär seine Innovationen wie der Zeilenstrahler lassen<br />
andere High-End-Entwicklungen wie Trippelschritte anmuten. Doch<br />
kann eine einzige Box mit den hartnäckigen Vorurteilen gegenüber<br />
der Aktiv- wie der Digitaltechnik aufräumen? Sie kann. Wo die Focal<br />
(Focal Grande Utopia) die Positionen der 400 Musiker nur skizzierte,<br />
stellte die Backes jeden einzelnen an seinen richtigen Platz:<br />
unglaublich! Sie ermöglichte sogar auf ungünstigeren Sitzplätzen<br />
ein Durchhören der Musik. Kollege Lothar Brandt atestierte ihr die<br />
„Abbildungsschärfe einer Lesebrille“ aber mit der Breite eines Panoramagemäldes.<br />
Toll, dass eine solche Revolution endlich mal wieder<br />
aus Deutschland kommt.“<br />
Textauszüge Audio 2/2007<br />
BM Line 35 | Preis: 65.990,- Euro/Paar<br />
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des Staatsbesuches von Michail Gorbatschow im Jahr 1989<br />
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Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />
TEST<br />
Passiver Hybrid-Elektrostat<br />
MARTIN LOGAN THEOS 5900 €
Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />
3D OHNE BRILLE<br />
Hier schließen Audiophile gern die Augen: Die holographische<br />
Abbildung dieser Elektrostaten ist Legende. Jetzt verbinden Martin<br />
Logan ihren Folienwandler mit einem passiven, dynamischen Bass.<br />
Gibt es die elektrostatische Magie wirklich für moderate 5900 Euro?<br />
■ Text: Malte Ruhnke<br />
Wahre Wunderdinge berichten<br />
Martin-Logan-Fans über ihre<br />
Elektrostaten: Nur sie seien in<br />
der Lage, höchste Auflösung und genaueste<br />
Abbildung mit müheloser Transparenz<br />
zu verbinden. Verantwortlich dafür:<br />
eine elektrostatisch angetriebene Folie,<br />
die zwischen zwei elektrisch vorgeladenen<br />
Gittern schwingt, ohne dass ein<br />
Strom fließt oder nennenswerte Masse<br />
bewegt werden muss. Das Konzept geht<br />
im Bass freilich nur auf, wenn die Folie<br />
entsprechend groß ist – so bleibt die Super-Logan<br />
CLX mit Membran größen im<br />
Quadratmeter-Bereich denn auch der<br />
einzige Vollbereichselektrostat der US-<br />
Manufaktur. Die anderen Logans lassen<br />
sich im Bass von einem zumeist aktiven<br />
Basslautsprecher unterstützen oder sind<br />
gleich selbst komplett aktiv.<br />
Große Ausnahme im Programm ist da<br />
die Theos: Ihr Tieftöner im Achtzoll-Format<br />
spielt als passive Bassreflexkonstruktion<br />
im Sockel des Lautsprechers.<br />
Das macht für Logan die akustische Abstimmung<br />
schwieriger, hat für den Elektrostaten-Fan<br />
aber den Vorteil, dass er<br />
mit erstaunlich günstigen 5900 Euro pro<br />
Paar eine vollwertige ML mit großem<br />
Panel erhält.<br />
ABSOLUT AUSGEREIFT<br />
Die anspruchsvolle Elektrostaten-Technologie<br />
leitet sich dabei direkt von den<br />
Spitzenmodellen CLX und Summit X ab:<br />
Die durchsichtige, hauchdünne, im<br />
Gegensatz zu konventionellen dynamischen<br />
Chassis beinahe masselose Folie<br />
aus Spezialkunststoff wird ausschließlich<br />
über ein elektrisches Wechselfeld<br />
angetrieben, das dem Musiksignal<br />
folgend die vorgeladene Folie mal in<br />
Richtung des hinteren, mal des vorderen<br />
Statorgitters anzieht, während sie vom<br />
anderen zusätzlich abgestoßen wird<br />
(Push-Pull-Antrieb). Um entsprechende<br />
Kräfte zu mobilisieren, muss das elektrische<br />
Feld, einem riesigen Kondensator<br />
ähnlich, mit Hochspannung vorgeladen<br />
werden. Und auch die Musiksignale werden<br />
durch eine Kaskade aus Spulen und<br />
Kondensatoren auf extreme Spannungswerte<br />
bei praktisch nicht vorhandenen<br />
Strömen hochgespannt.<br />
Die Membran ist extremst dünn – 20 davon<br />
gestapelt wären nicht einmal einen<br />
Millimeter dick! Damit ist die Folie auch<br />
nicht steif, wie herkömmliche Schwingflächen<br />
es sind – was allerdings die<br />
Gefahr von Partialschwingungen und<br />
Resonanzen erhöht. Martin Logan hat<br />
hier über die Jahrzehnte eine Technologie<br />
perfektioniert, dank der die Folie in<br />
unterschiedlichen Abständen durch<br />
Quer verstrebungen fixiert wird und damit<br />
nicht zu Eigenschwingungen neigt.<br />
Das stellt höchste Anforderungen an die<br />
Fertigungsqualität – bei Martin Logan<br />
gibt es deshalb einen eigenen Vakuum-<br />
Raum, in dem die Folien unter<br />
Fotos: Archiv, MPS<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
23
Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />
PASSIV MIT STROM: Elektrostat und Bass lassen sich theoretisch<br />
getrennt ansteuern. Der Stromanschluss ist nur für die Hochvolt-<br />
Vorspannung der Gitter notwendig, ein Verstärker ist nicht integriert.<br />
HINTER GITTERN: Die hauchdünne Folie schimmert hinter dem<br />
vorderen Statorgitter. Unterhalb der Fotomitte erkennt man ihre<br />
zeilenförmige Einspannung gegen unkontrollierte Resonanzen.<br />
24 www.audio.de ›06 /2012<br />
Luftabschluss aufgespannt und dann<br />
fixiert werden. Denn die Folie muss überall<br />
einen konstanten Abstand zum Statorgitter<br />
einhalten, die ganze Konstruktion<br />
ist in der Vertikalen gebogen, was die<br />
MLs von anderen Elektrostaten grundlegend<br />
unterscheidet.<br />
Eine plane Folie wäre zwar einfacher zu<br />
bauen, würde in der Horizontalen aber<br />
wegen der zunehmenden Eigenbündelung<br />
zu einem ungleichmäßigen Richtverhalten<br />
und einem viel zu kleinen<br />
Sweet-Spot führen. In der Vertikalen ist<br />
das Phänomen ohne Bedeutung, weil<br />
die Folie einfach so hoch gefertigt wird,<br />
dass sie einen rund 110 Zentimeter<br />
hohen Bereich per Zylinderwelle beschallt<br />
und ausreichend Toleranz bei der<br />
Wahl der Hörhöhe lässt. Diese Abstrahlung<br />
hat zudem den unschätzbaren Vorteil,<br />
dass Boden- und Deckenreflexionen<br />
weitgehend ausgeblendet werden und<br />
auch bei sehr großen Hörabständen von<br />
vier Metern und mehr der direkte Schall<br />
den indirekten überwiegen kann. Im<br />
Bass und Grundton ist das Gehör zunehmend<br />
unempfindlich gegenüber solchen<br />
Feinheiten, weshalb die Theos bereits<br />
unterhalb 400 Hz dem dynamischen<br />
Bass und dem Reflexrohr die Arbeit überlässt.<br />
HOLOGRAPHIE UND MAGIE<br />
Im Hörraum punktete die Theos zuerst<br />
mit ihrer überragenden Abbildung: Die<br />
Art und Weise, wie sie millimetergenau<br />
die mehr als 200 Musiker in Dvoráks Requiem<br />
(Jansons) platzierte und in höchster<br />
holographischer Genauigkeit in den<br />
Raum stellte, stand den großen Logan-<br />
Brüdern in Nichts nach und verschlug<br />
den Hörern schlicht den Atem. Dabei<br />
zeigte sie gerade in den dynamischen<br />
Passagen, etwa dem „Agnus Dei“, eine<br />
famose Transparenz, fächerte alle Stimmen<br />
auf, ohne den Hörer mit allzuviel<br />
Auflösung oder Höheninformation zu<br />
überlasten. Chor und Solisten stellte sie<br />
ein wenig schlank im Grundton dar, was<br />
aber der Glaubwürdigkeit und Ausgewogenheit<br />
insgesamt keinen Abbruch tat<br />
und durch das solide, unauffällig ein-<br />
STECKBRIEF<br />
MARTIN LOGAN<br />
THEOS<br />
Vertrieb<br />
Audio Components<br />
040 / 278 586-0<br />
www.<br />
audio-components.de<br />
Listenpreis<br />
5.900 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
27,5 x 151 x 48 cm<br />
Gewicht<br />
19,5 kg<br />
Furnier/Folie/Lack • / – / –<br />
Farben<br />
Esche schwarz, Zebra,<br />
Kirsche<br />
Arbeitsprinzipien Hybrid-Elektrostat mit passivem<br />
Grundton, Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅUltimativ holographische<br />
Abbildung, mühelos höchste<br />
Transparenz, gepaart mit<br />
Stimmschönheit und Dynamik.<br />
Í Etwas mehr Grundtonwärme<br />
und Basspräzision täten<br />
der Homogenität gut.<br />
Neutralität (2x) 90<br />
Detailtreue (2x) 115<br />
Ortbarkeit 115<br />
Räumlichkeit 100<br />
Feindynamik 100<br />
Maximalpegel 70<br />
Bassqualität 80<br />
Basstiefe 90<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
97 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
EMPFEHLUNG<br />
DETAILAUFLÖSUNG<br />
06/12
Lautsprecher › ELEKTROSTATEN<br />
gebundene Bassfundament des Orchesters<br />
wieder ausgeglichen wurde. Dazu<br />
zauberte die Theos einen ausgewachsenen,<br />
glaubwürdigen Raum, ohne ihr<br />
Panorama allzu sehr in die Tiefe zu ziehen,<br />
wie es andere Dipole zuweilen tun.<br />
Dass sie nichts an Hall hinzudichtete,<br />
wirkte bei von Haus aus mit wenig Räumlichkeitsinformationen<br />
gesegneten Popund<br />
Rockaufnahmen zuweilen etwas<br />
gnadenlos: Bei Rushs „Roll The Bones“<br />
schienen Sänger und Instrumente aus<br />
der Stereobasis herauszutreten und den<br />
Hörer mit schon fast aufdringlicher<br />
Direktheit aus nächster Nähe zu bearbeiten.<br />
Doch dank ihrer Transparenz und<br />
Sauberkeit und des zwar schlanken, aber<br />
knackigen und wohlgeformten Tieftones<br />
klang das wiederum extrem dynamisch,<br />
dabei nie nervig. Selbstredend zeigte der<br />
fülligere, etwas rundere Bass bei Marla<br />
Glens „Best Of“ nicht die Schnelligkeit<br />
und ansatzlose, dabei stressfreie Dynamik,<br />
die den Blechbläsern zu eigen war.<br />
Doch er fügte sich homogen und ohne<br />
Nachhinken in das musikalische Geschehen<br />
ein. Auch hier versprühte sie nicht<br />
übermäßig viel Raumtiefe, sorgte aber –<br />
wenn sie in ausreichendem Hörabstand<br />
positioniert war – mit einer etwas gutmütigeren<br />
Platzierung der Instrumente<br />
für einen höheren Wohlfühlfaktor als bei<br />
der Rush-Scheibe. Einen ausgeprägten<br />
Sinn für bestimmte Musikrichtungen<br />
zeigte die Theos nicht – welche CD sich<br />
auch im Player drehte, sie blieb ihrem<br />
Charakter als Auflösungs-, Ortungs- und<br />
Dynamikwunder stets treu, verlangte<br />
dabei außer einer gewissen Portion<br />
Spannung und Strom nicht viel vom<br />
treibenden Verstärker. Wer schon immer<br />
mit einem Elektrostaten geliebäugelt hat<br />
– der Einstieg war noch nie so reizvoll wie<br />
mit der Theos.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Auch wenn ich privat aktiv und auf<br />
der Arbeit überwiegend dynamisch<br />
höre – bei Logan verstehe<br />
ich die bedingungslose Faszination<br />
für Elektrostaten. So mühelos<br />
transparent, so holographisch genau<br />
abbildend wie die Theos ist<br />
kein mir bekannter konventioneller<br />
Speaker. Dank der großen Folie<br />
klingt sie so vollwertig und dynamisch<br />
wie die teureren Logans, die<br />
Einbindung des passiven Basses<br />
ist nicht spektakulär, aber harmonisch.<br />
Ein klarer Kauftipp für alle<br />
Folienfans – und solche, die es<br />
ganz schnell werden wollen.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K<br />
Akustik<br />
T<br />
D<br />
M<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
G<br />
H<br />
F<br />
Genau auf den Hörer richten,<br />
Abstand ab 3m, Basisbreite<br />
experimentell ermitteln. Hintere<br />
Wand gleichmäßig bedämpfen.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
in <strong>AUDIO</strong> 5/12 und auf www.audio.de.<br />
REFLEX UND WEICHE: Das Reflexrohr arbeitet im<br />
Downfire-Modus. Neben der Frequenzweiche enthält die<br />
Platine auch die Elektronik zum Vor- und Hochspannen.<br />
MESSLABOR<br />
Die Grundtonsenke ist tonal nicht relevant,<br />
weil hier viel mehr Energie in den Raum gestrahlt<br />
wird als oberhalb 500Hz, wo die Bündelung<br />
stark ist. Ebenso ist der Höhenabfall<br />
dem zu geringen Messabstand geschuldet.<br />
Der Klirr ist durchweg gering, Kompression<br />
um 60 Hz begrenzt den Basspegel auf 102<br />
dB, ansonsten erreicht die Theos 106 dB.<br />
Die Impedanz schwankt – der Amp sollte<br />
gegenüber Phasendrehungen stabil sein.<br />
Martin Logan Theos<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
16 Ohm<br />
8 Ohm<br />
60 dB<br />
4 Ohm<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Martin Logan Theos Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
25
TEST<br />
Highend-Lautsprecher mit Design-Appeal<br />
DALI FAZON 5 3000 €<br />
26 www.audio.de ›06 /2012
Lautsprecher › DESIGNBOX<br />
RAUM-KUNST<br />
Standbox, Kompaktbox oder Designobjekt? Die Dali Fazon 5 ist<br />
eine Mischung aus allem. Sie verkörpert audiophile Tugenden von<br />
der Röhrentauglichkeit bis zum klassischen Zweikanal-Betrieb –<br />
einen Subwoofer hat die Alu-Skulptur nämlich gar nicht nötig.<br />
■ Text: Malte Ruhnke<br />
Das Wort Design-HiFi versetzt<br />
Ehefrauen nicht selten in Verzückung<br />
– und stürzt echte<br />
HighEnder in bittere Verzweiflung, denken<br />
doch beide in diesem Fall ausnahmsweise<br />
an dasselbe: an miniaturisierte<br />
Sub-Sat-Sets mit kleinen Plastik-Würfelchen,<br />
deren Größe unterhalb der Wahrnehmungsgrenze<br />
liegt. Auch wenn<br />
deren Klang mittlerweile auf hohem<br />
Niveau zu spielen vermag: Für einen<br />
echten Audiophilen scheiden sie schon<br />
wegen des oftmals kritischen Übergangs<br />
zwischen Subwoofer und Satellit<br />
aus. Einen Lautsprecher müsste es also<br />
geben, der den Designansprüchen der<br />
Dame genügt, sich von klassischen Stereoamps<br />
antreiben lässt – und trotzdem<br />
im Bass hinreichend erwachsen klingt.<br />
Eben das tun mittlerweile zweifellos viele<br />
Kompaktboxen. Doch sind sie leider<br />
damit auch oft nicht mehr wirklich<br />
kompakt, bauen stattdessen massig in<br />
die Breite. Klangkompetente schmale<br />
Standboxen wiederum gibt es mittlerweile<br />
erstaunlich viele auf dem Markt,<br />
doch sie sind meist relativ eckig gehalten<br />
und dominieren trotz schmaler Taille<br />
optisch immer irgendwie den Raum.<br />
Was liegt also näher als eine Mischform<br />
zu konstruieren? Das dachten sich die<br />
Entwickler des dänischen Spezialisten<br />
Dali – und stießen gleich auf hohe Hürden:<br />
Um den Lautsprecher kraftvoll<br />
tönen zu lassen, braucht er Volumen und<br />
Membranfläche. Zum anderen sollte seine<br />
Grundform möglichst elegant und<br />
rund sein. Die Lösung: eine Skulptur aus<br />
einer gegossenen Aluminiumform, mit<br />
einer klassischen Schallwand auf der<br />
Vorderseite versehen. Die verrundete<br />
Formgebung verjüngt sich dabei nach<br />
unten, es gibt quasi keine parallelen<br />
Wände, was Resonanzen im Luftvolumen<br />
zuverlässig verhindert.<br />
FORM FOLGT FUNKTION<br />
Während das Aluminiumkleid mit einer<br />
Hochglanzlackierung veredelt wird und<br />
sein eigentliches Material dem Auge<br />
verbirgt, zeigen Schallwand und Chassis<br />
gern, was in ihnen steckt: Die Sandwich-<br />
Front mit einer Aluminium-Trägerplatte<br />
mit aufgeklebten Bedämpfungsstoff ist<br />
über eine zusätzliche Polymerdichtung<br />
vom Gehäuse entkoppelt und soll trotz<br />
ihrer hohen Stabilität Reflexionen wie<br />
Resonanzen unterdrücken. Damit diese<br />
gar nicht erst entstehen, sind die beiden<br />
Tiefmitteltöner fast so breit wie die<br />
Schallwand, so dass ihr Schall zumindest<br />
im unteren Einsatzbereich um das<br />
Gehäuse herum gebeugt wird. Der<br />
Hochtöner wiederum ist in einem Waveguide<br />
verbaut, der den Schall sanft auf<br />
einen Abstrahlwinkel von etwa 150 Grad<br />
begrenzt, somit Kantenreflexionen ausblendet<br />
und einen bruchlosen Übergang<br />
in der Directivity zum Tiefmittelton-Duo<br />
herstellt. Die 28-mm-Gewebemembran<br />
ist federleicht und wird von einer kraftvollen<br />
Schwingspule angetrieben.<br />
Da der Hochtöner erst ab 3000 Hz spielt,<br />
sind seine rückwärtigen Kühlrippen auch<br />
eher als Vorsichtsmaßnahme zu sehen,<br />
um auf keinen Fall durch Erwärmung die<br />
elektrischen und mechanischen Parameter<br />
ins Wanken zu bringen. Viel mehr<br />
Fotos: Archiv, J. Bauer<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
27
FUSSNOTE: Die Zuleitung lässt<br />
sich elegant im Bodensockel verstecken<br />
oder außen zeigen – ganz<br />
nach Wunsch.<br />
GUT GEKÜHLT:<br />
Das Magnetsystem des<br />
Hochtöners ist mit klassischen<br />
Ferrit-Magneten ausgestattet.<br />
LANGHUB: Da die Chassis im Bass große<br />
Hübe vollführen müssen, baut Dali eine<br />
Langhub-Schwingspule mit großer<br />
Hinterlüftung ein.<br />
Energie verarbeiten müssen die beiden<br />
Tiefmitteltöner im 12-Zentimeter-Format:<br />
Bis 800 Hz arbeiten beide parallel,<br />
darüber spielt nur noch der obere.<br />
Wegen des kleinen Membrandurchmessers<br />
und der sehr tiefen Abstimmung<br />
der Box müssen beide große Luftmengen<br />
verschieben – ihre Körbe und Schwingsysteme<br />
sind deshalb mit großzügiger<br />
Hinterlüftung zwischen Magnet und<br />
Zentrierung versehen. Außerdem kommt<br />
eine Polkernbohrung zum Einsatz, die<br />
Kompressionseffekte in der Schwingspule<br />
minimiert. Als Membranmaterial<br />
wählt man bei Dali klassischerweise ein<br />
gepresstes Gemisch aus Holzfasern,<br />
das ähnliche Grundeigenschaften wie<br />
Pappe aufweist, aber stabiler bei stärkerer<br />
innerer Bedämpfung ist.<br />
Rückwärtig arbeitet bei der Fazon 5 ein<br />
Bassreflexrohr, dass bei 47 Hz seinen<br />
maximalen Arbeitsbereich hat und damit<br />
die Tiefmitteltöner effizient entlastet.<br />
Durch die sehr dünn gehaltenen Alu-<br />
Wände kann fast das gesamte Brutto-<br />
Volumen auch als Federwirkung für das<br />
Reflexsystem Verwendung finden – ausgenommen<br />
natürlich jenes im Standfuß<br />
der Box, der akustisch vom Gehäuse<br />
getrennt ist. Diese ebenfalls aus edlen<br />
Gussteilen gearbeitete Konstruktion<br />
dient neben der Standfestigkeit auch der<br />
Verkabelung: Wahlweise kann der Besitzer<br />
die Lautsprecherkabel unsichtbar<br />
intern im Fuß anbringen (was freilich nur<br />
bei entsprechend flachen Kabeln funktioniert)<br />
oder mit klassischen Bananenbuchsen<br />
außen.<br />
BASS ERSTAUNT<br />
Das Versprechen, tiefsten Bass aus<br />
kleinstem Volumen zu zaubern, hört<br />
man im HiFi-Bereich oft. Die Fazon gehört<br />
zu den wenigen, die das auch wirklich<br />
einlösen: Liszts wahrhaft tiefes Orgel-Adagio<br />
(Haselböck, NCO) gab die<br />
Dali mit beeindruckender Raumtiefe<br />
VERSTÄRKER-EMPFEHLUNG<br />
Die Dali hat einen guten Kennschalldruck<br />
und eine sehr stabile Impedanz, die fast die<br />
6-Ohm-Spezifikationen erreicht – ideal für<br />
mittlere Röhren. Der Unison Simply Italy<br />
(siehe S. 138) lieferte wundervolle Klangfarben,<br />
aber etwas wenig Pegel. Am Cayin klang<br />
es fast genauso schön, aber dynamischer und<br />
im Bass konturierter.<br />
CAYIN A-55 T, <strong>AUDIO</strong> 9/07<br />
wieder und füllte den in diesem Punkt<br />
definitiv anspruchsvollen <strong>AUDIO</strong>-Hörraum<br />
mit einem soliden Orgelfundament.<br />
Das war nicht übertrieben fett, aber sonor,<br />
und insbesondere bei rockigen und<br />
jazzigen Klängen sogar ausgesprochen<br />
wendig. Im Gegensatz zu vielen Boxen,<br />
STECKBRIEF<br />
DALI<br />
FAZON 5<br />
EMPFEHLUNG<br />
RÖHRENFREUNDLICH<br />
Vertrieb<br />
Dali Deutschland<br />
0731 / 14 11 68 61-0<br />
www.<br />
dali.dk<br />
Listenpreis<br />
3.000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
28 x 92 x 32 cm (mit Fuß)<br />
Gewicht<br />
14 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
Hochglanz schwarz, rot, weiß<br />
Arbeitsprinzipien 2,5-Wege-Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
Aluminiumgehäuse<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅEnorm spielfreudige, sehr<br />
ausgewogene und transparente<br />
Box mit erstaunlich<br />
kraftvoll-tiefem Klangbild.<br />
Í Pegel im Bass kennt<br />
Limits.<br />
Neutralität (2x) 100<br />
Detailtreue (2x) 105<br />
Ortbarkeit 95<br />
Räumlichkeit 100<br />
Feindynamik 100<br />
Maximalpegel 65<br />
Bassqualität 80<br />
Basstiefe 75<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
93 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
06/12<br />
28 www.audio.de ›06 /2012
die aus kleinstem Gehäuse einen nicht<br />
vorhandenen Tiefbass andeuteten, blieb<br />
der Tiefton der Dali knackig und fügte<br />
sich bei Chris Jones’ bassstarkem „No<br />
Sanctuary“ (Stockfisch) spielfreudig ins<br />
Gesamtklangbild ein. Auch sonst überzeugte<br />
die Dali mit audiophilen Tugenden:<br />
einem weiten Raum und einer klaren,<br />
auf den Punkt tönenden Detaildarstellung,<br />
die selbst anspruchsvolle High-<br />
Ender vor Staunen verstummen lassen<br />
dürfte. Aufgrund ihrer überragenden<br />
Spielfreude verleitet die Dali auch gern<br />
mal zum lauteren Hören – dabei kennt<br />
die Basskraft dann natürlich Grenzen,<br />
doch im Normalbetrieb verbirgt sich hinter<br />
dem Design-Kleid ein ausgewachsener,<br />
vielseitiger High-End-Lautsprecher.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
G<br />
H<br />
F<br />
Atrium 4, 2. OG,<br />
Raum F202 & F225<br />
Ungefähr auf den Hörer oder bis<br />
15 Grad anwinkeln, Hörabstände<br />
2 bis 3m. Geht auch freistehend,<br />
dann etwas schlanker.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
in <strong>AUDIO</strong> 5/12 und unter www.audio.de.<br />
MESSLABOR<br />
Angesichts des überschaubaren Bruttovolumens<br />
gelang die quantitative Abstimmung<br />
der Fazon vorbildlich: Ihr Frequenzumfang<br />
reicht bis 34 Hz (-6dB) hinab, wobei<br />
der Tiefbass sanft abfällt. Auch die 101<br />
Dezibel Maximalpegel (oberhalb 80 Hz<br />
sind es mit 103 nochmal mehr) sind mehr<br />
als praxistauglich.<br />
Die Abstimmung zeigt sich vorbildlich ausgewogen<br />
mit einer nur minimalen Grundtonsenke<br />
und einem sehr ausgewogenen<br />
Rundstrahlverhalten. Der Klirr ist ebenfalls<br />
auf hervorragendem Niveau, lediglich eine<br />
kleine, ansteigende Spitze um 80 Hz markiert<br />
die mechanischen Grenzen der Chassis.<br />
Für eine schmale Box noch erstaunlich:<br />
Der Kennschalldruck ist hoch (84dB),<br />
die Impedanz gleichmäßig und sanftmütig,<br />
was auch Röhren und schwache Transistoren<br />
als Spielpartner erlaubt.<br />
AK: 61 Impedanz: 6 Ohm<br />
Dali Fazon F5<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
2 Ohm<br />
Impedanzverlauf<br />
50 dB<br />
1 Ohm<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
Dali Fazon F5<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
16 Ohm<br />
8 Ohm<br />
4 Ohm<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
Die nächste Generation einer<br />
Legende „HECO Celan GT“<br />
HECO präsentiert die dritte Generation<br />
der legendären Celan-Serie.<br />
Gerundete Gehäuse in Edellack-<br />
Ausführung, optimierte Kraftpapier-Chassis<br />
und ein komplett<br />
neu-entwickelter „High Energy<br />
Tweeter“ mit übergroßer Membranfläche<br />
sind die Merkmale der neuen<br />
Erfolgsserie.<br />
Das Resultat:<br />
Noch mehr Dynamik,<br />
noch mehr Transparenz,<br />
noch mehr Musikerlebnis.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
unter: www.heco-audio.de.
Digital-Quellen › D/A-Wandler<br />
Test<br />
4 D/A-Wandler von 1500 bis 3000<br />
Euro<br />
Exposure 2010S2 DAC 1500 €<br />
Wadia 121 1550 €<br />
NuForce DAC9 1800 €<br />
Arcam FMJ D33 3000 €<br />
Bleibende<br />
Eindrücke<br />
Richtig gute D/A-Wandler mogeln sich nicht irgendwie durch,<br />
sondern zeigen klangliches Profil – das beweist unser Vergleich<br />
der spannendsten DAC-Neuheiten zwischen 1500 und 3000 Euro.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel, Fritz I. Schwertfeger<br />
30 www.audio.de ›06 /2012
Digital-Quellen › D/A-Wandler<br />
Als Produktgattung zwischenzeitlich<br />
fast totgesagt, feiern Digital-<br />
Analog-Wandler seit einigen Jahren<br />
ein fulminantes Revival: Mit PCs und<br />
einer immer größer werdenden Auswahl<br />
an Netzwerkplayern als potentiellen<br />
Datenquellen sind die Außenbord-<br />
Konverter heute sinnvoller denn je.<br />
Umso überraschender, dass Arcam und<br />
Wadia erst jetzt mit neuen Geräten auf<br />
der DAC-Party auftauchen: Die beiden<br />
Firmen hatten den separaten D/A-Wandler<br />
für HiFi-Zwecke einst praktisch<br />
erfunden, beide haben auf ihre Weise<br />
Digitalgeschichte geschrieben. An<br />
diesem Vergleich mit zwei DACs aus<br />
vergleichsweise jüngerer Tradition –<br />
wiederum einem Briten und einem Amerikaner<br />
– interessierte die Tester vor<br />
allem, ob sich die lange Erfahrung auch<br />
heute noch auszahlt. Und ob sich das<br />
klangliche Profil der sagenumwobenen<br />
Vorgänger auch in deren jüngsten<br />
Abkömmlingen wiederfindet.<br />
Fotos: Archiv, H. Härle, Alex Tihonovs / LongQuattro – Shutterstock.com<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
31
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
WADIA 121 UM 1550 EURO<br />
HIFI-IKONE: Das „di“-Logo verursacht bei Digital-Audiophilen<br />
seit den frühen 90er Jahren zuverlässig Herzklopfen.<br />
Was immer uns heute an D/A-<br />
Wandlern gut, sinnvoll und<br />
richtig erscheint – wahrscheinlich<br />
hat es irgendwann in einem Wadia-<br />
Gerät Premiere gefeiert. Das US-Unternehmen<br />
gehörte zu den ersten, die<br />
überhaupt eigenständige DACs bauten.<br />
Das Konzept des Wandler-Vorverstärkers<br />
zum direkten Anschluss an die Endstufe<br />
stammt ebenso aus Minneapolis<br />
wie die erste wirklich verlustfreie digitale<br />
Klangregelung. Und als der Sony CDP-<br />
XA50 mit seinem umschaltbaren Digitalfilter<br />
eine „Klangrevolution“ (<strong>AUDIO</strong><br />
4/97) auslöste, hatte Wadia schon viele<br />
Jahre Erfahrung im Programmieren zeitrichtiger<br />
DSP-Algorithmen – denen<br />
Sonys Spline-Filter dann auch verblüffend<br />
ähnelte.<br />
Don Wadia Moses hatte schon 1988 im<br />
Wadia 2000 Decoding Computer jenen<br />
Digimaster-Algorithmus vorgestellt, der<br />
Impulse ohne unnatürliche Vorschwinger<br />
darstellen konnte, und der dem<br />
schrillen Status Quo der CD-Gründerzeit<br />
einen ersten warmen Lichtschimmer<br />
entgegensetzte. Viele Musikfreunde,<br />
vom Gelegenheits-CD-Käufer bis zum<br />
Weltklasse-Künstler, wurden erst durch<br />
Wadia-DACs (und später auch -Player)<br />
mit dem neuen Medium versöhnt.<br />
Vieles von dem, was damals als Digital-<br />
Esoterik galt, ist heute etablierter Standard<br />
und selbst in preiswerten Wandlerchips<br />
serienmäßig eingebaut. Der<br />
neue 121 hat trotzdem keine Mühe, sich<br />
vom Mainstream abzusetzen. Auf seiner<br />
Hauptplatine haben die Wadianer einen<br />
der vornehmsten Wandlerchips am<br />
Markt installiert, den Sabre 9018 von<br />
ESS. Dessen integriertes, häufig als<br />
Klang-Wunderwaffe gepriesenes Upsampling<br />
umgehen die Amerikaner jedoch<br />
– zugunsten einer 2012er-Version<br />
ihres eigenen Digimaster-Filters, der<br />
nebenan in einem Signalprozessor von<br />
Texas Instruments läuft. Der DSP liefert<br />
32-Bit-Datenworte mit einer Taktrate<br />
von 1,4MHz – die sich problemlos rechnerisch<br />
in der Lautstärke absenken lassen,<br />
ohne dass der Musikinformation<br />
auch nur das zarteste Lüftchen ans Haar<br />
weht – geschweige denn dieses krümmt.<br />
So wird aus dem Wandler eine vollwertige<br />
Vorstufe für Digitalquellen aller Art,<br />
die man normalerweise direkt an der<br />
Endstufe (oder einer Aktivbox) betreiben<br />
sollte. Wadia jedenfalls rät für optimale<br />
Ergebnisse explizit vom Anschluss<br />
eines Vorverstärkers ab: Der Klang könne<br />
eigentlich nur schlechter werden.<br />
Ähnlich klare Aussagen finden sich im<br />
Wadia-Handbuch zur Hierarchie der fünf<br />
Digitaleingänge: Demnach bilden das<br />
symmetrische AES-EBU, die beiden für<br />
Koax-Kabel geeigneten Steckernormen<br />
BNC und Cinch sowie schließlich das<br />
optische TOSLink die gewohnte absteigende<br />
Ordnung, werden aber, für viele<br />
Nutzer sicher überraschend, allesamt<br />
von USB klar überflügelt.<br />
Warum Wadia dem USB-Link so viel<br />
zutraut, ahnt man nach dem Anschluss<br />
an den Mac und einem Blick ins Audio-<br />
Setup des Rechners: Der Eingang arbeitet<br />
asymmetrisch, bietet dem Rechner<br />
den neuen Master-Oszillator des 121 als<br />
Clock-Quelle an und sorgt so dafür, dass<br />
die Wandler stromabwärts ohne den geringsten<br />
Anpassungsbedarf mit dem<br />
stabilsten aller Arbeitstakte bedient werden<br />
können. Dass der moderne USB-<br />
Input dabei anstandslos Samplingraten<br />
bis zu 192kHz verdaut, ist dann schon<br />
fast selbstverständlich.<br />
Überbewerten sollte man den USB-<br />
Jubel trotzdem nicht – schon weil auch<br />
MESSLABOR<br />
Das 121-Testmuster lieferte bei Samplingraten<br />
bis 96kHz den für die Wadia-Filter typischen,<br />
minimalen Hochton-Rolloff, der mit -1dB bei<br />
18kHz aber unhörbar bleibt. Bei 176.4/192kHz<br />
scheint ein anderes Filter zum Einsatz zu kommen,<br />
hier bleibt die Linie bis 88/96kHz absolut<br />
flach. Der Ausgang ist rauscharm (110dB), niederohmig<br />
(48Ω) und zeigt einen perfekt harmonischen<br />
Klirrverlauf (1), der Jitter des (asynchronen)<br />
USB-Eingangs (2) mit 200ps erstklassig.<br />
32<br />
www.audio.de ›06 /2012
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
SIE HABEN DIE WAHL: Koax- und optische Ausgänge sind gleichwertig und dreistufig in<br />
der Spannung anpassbar (4V, 2V, 1V), damit die digitale Pegelregelung optimal funktioniert.<br />
die klassischen Eingänge am 121 gigantisch<br />
gut klangen und natürlich ebenfalls<br />
mit 24/192 zurechtkommen. Etwa mit<br />
Neil Youngs „Harvest“, gerippt von der<br />
DVD-Audio aus dem Jahr 2002 und wiedergegeben<br />
mit dem Linn Sneaky DS<br />
via Koax. Der häufig unausgewogen klingende<br />
Liederzyklus gewann eine selten<br />
gehörte Authentizität, weil der Wadia<br />
die Patina dieser 40 Jahre alten, rausch-<br />
und klirrgezeichneten Aufnahmen teilweise<br />
fast zu entfernen schien. Und<br />
zwar nicht, indem er sie einfach abschliff,<br />
sondern indem er sie in Bedeutungsvolles<br />
(um-)wandelte: feine Farbtupfer hie<br />
und da, die griffige Struktur der Gitarrensaiten<br />
fast an den Fingern spürbar, die<br />
verschiedenen Aufnahmeräume und<br />
-techniken des Albums noch klarer differenzierbar<br />
als sonst.<br />
Im Vergleich mit den anderen Wandlern<br />
dieses Tests erwies sich der Wadia als<br />
der subtilste, anmutigste Kandidat – am<br />
nächsten kam ihm in der Summe aller<br />
Eigenschaften der NuForce, der im Bass<br />
knackiger und dynamischer, dafür aber<br />
auch obenherum etwas kantiger und<br />
weniger farbenprächtig spielte. Die dynamisch<br />
etwas dezentere Gangart, die<br />
unaufdringliche Detailfülle und die unnachahmliche<br />
Fähigkeit, dem Hörer ein<br />
leises „so klingt’s richtig“ zuzuflüstern,<br />
erinnerte frappierend an die großen<br />
Wadia-Klassiker – nur dass die locker<br />
das Zehnfache des 121 kosten konnten.<br />
Um Vergleichbarkeit zu wahren, hörten<br />
die Tester sämtliche DACs in diesem<br />
Test auch an einer analogen Vorstufe –<br />
der überragenden TAD C-2000 von Seite<br />
124. Bei allem Respekt vor der japanischen<br />
Elektronik-Großtat: Wenn der<br />
direkte Weg vom 121 zur Endstufe möglich<br />
ist, sollte man den Preamp links<br />
liegen lassen.<br />
STECKBRIEF<br />
WADIA<br />
WADIA 121<br />
Vertrieb<br />
WBS<br />
0 67 22 / 40 92 86 0<br />
www.<br />
wadia.com<br />
Listenpreis<br />
1550 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 20,5 x 6,5 x 20,5 cm<br />
Gewicht<br />
1,5 kg<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />
USB Host: Formate –<br />
Koax/optisch/BNC/AES 2 (BNC+Cinch) / 1 / 1 / 1<br />
Digitalausgang –<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN 1 / 1<br />
Pegel regelbar<br />
• + Balance<br />
schaltb. Digitalfilter –<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung<br />
• (+Laufwerks-Grundfunktionen)<br />
Anzeige kHz / Bit • / –<br />
Software updatefähig •<br />
Besonderheiten<br />
Kopfhörerausgang<br />
EMPFEHLUNG<br />
ANALOGER KLANG<br />
06/12<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅUnverwechselbar sanfter,<br />
selbstverständlicher Klang.<br />
Í –.<br />
DOPPELHERZ: Der DSP mit Wadia-Filtercodes (großer Chip) bildet mit dem ESS-Wandler<br />
(rechts darüber) ein ungewöhnliches, aber sehr effektives Tandem.<br />
Klang Cinch 120<br />
Klang DIN 120<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL 120 PUNKTE<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND<br />
www.audio.de ›06 /2012 33
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
EXPOSURE 2010S2 DAC UM 1500 EURO<br />
KLASSISCH: Das Exposure-typische Alugehäuse ist vergleichsweise<br />
leicht, aber sehr stabil. Alle Funktionen lassen sich<br />
per Infrarot oder über die Frontplatten-Knöpfe steuern.<br />
Während Wadia mit Ausnahme<br />
weniger Exemplare des sagenumwobenen<br />
Power DAC<br />
keinen einzigen Verstärker gebaut hat,<br />
ist Exposure seit seiner Gründung 1974<br />
in erster Linie Leistungs-Spezialist. Die<br />
Digital-Quellen der Firma – bisher ausschließlich<br />
CD-Player – tragen denn<br />
auch viele Konstruktionsmerkmale der<br />
Exposure-Amps. Etwa die vielfach und<br />
sehr großzügig stabilisierten Betriebsspannungen<br />
sowie diskrete Schaltungen,<br />
wo andere fast sicher ICs eingesetzt<br />
hätten.<br />
Der 2010S2 DAC ist der erste D/A-<br />
Wandler des südenglischen Herstellers<br />
und setzt die Tradition fort: Am Rand der<br />
Hauptplatine stehen ein Dutzend daumendicker<br />
Elkos Spalier, und nach dem<br />
D/A-Wandler beginnt für das Audiosignal<br />
eine chipfreie Zone. Wie es sich für<br />
einen Amp-Experten gehört, ist der Ausgangswiderstand<br />
des Wandlers schön<br />
niedrig. Da der DAC-Chip, ein hochwertiger<br />
Wolfson 8742, einen Onboard-<br />
Lautstärkeregler bietet, macht Expo sure<br />
auch gleich davon Gebrauch und legt<br />
den 2010S2 als DAC-Preamp aus, den<br />
man auch über längere Leitungen direkt<br />
an der Endstufe betreiben kann. Eine<br />
kleine Plastik-Fernbedienung steuert<br />
den Pegel vom Hörplatz aus und beherrscht<br />
praktischerweise auch die<br />
Grundfunktionen vieler Player – solange<br />
deren Bedien-Codes zur RC5-Familie<br />
gehört, was beispielsweise auch auf die<br />
Linn-Netzwerkspieler zutrifft.<br />
Im Hörtest am Linn Sneaky DS, der bekanntlich<br />
serienmäßig ohne Fernbedienung<br />
kommt, konnten die Tester den<br />
Exposure-Drücker folglich als System-<br />
Fernbedienung nutzen. Zum Anschluss<br />
mussten sie das gewohnte Sunwire-<br />
Digitalkabel aber gegen eine andere<br />
Strippe tauschen – der Exposure erlaubt<br />
Koax-Verbindungen nur über BNC-Kupplungen,<br />
die die Briten wegen ihres<br />
korrekten Wellenwiderstands von 75Ω<br />
völlig zu Recht bevorzugen. Nörgler<br />
könnten anmerken, dass man doch wenigstens<br />
einen der drei elektrischen Eingänge<br />
in der universelleren Cinch-Variante<br />
hätte belassen können, aber Exposure<br />
war eben noch nie dafür bekannt,<br />
es jedem recht machen zu wollen. Im<br />
Zweifelsfall sorgt ein Zwischenstecker<br />
(geschätzte zwei Euro günstig) für die<br />
gewünschte Kompatibilität.<br />
MESSLABOR<br />
Die Frequenzgänge des Exposure-DAC (o.<br />
Abb.) sind völlig unauffällig und reichen bei<br />
192kHz Samplingrate bei etwa 50kHz. Der Verlauf<br />
der ersten vier Oberwellen (1) zeigt eine<br />
Vorliebe für ungeradzahligen Klirr, was einen<br />
etwas aufgehellten, betont lebendigen Klang<br />
bewirken kann. Rauschabstand (111dB) und<br />
Ausgangswiderstand (48Ω) sind makellos, der<br />
Jitter am Koax-Eingang (2) mit 163ps hervorragend<br />
gering, mit USB (873ps) deutlich höher.<br />
34<br />
Computer-Audiophile können den Exposure<br />
selbstverständlich auch über USB<br />
anschließen, müssen dann aber eine Besonderheit<br />
berücksichtigen: Unabhängig<br />
von der nativen Abtastrate der spielenden<br />
Datei akzeptiert der 2010S2 ausschließlich<br />
Signale mit 96kHz Sampling.<br />
In der Praxis fällt das gar nicht weiter auf,<br />
weil der angeschlossene Rechner automatisch<br />
eine passende Abtastratenwandlung<br />
durchführt. Die klanglichen<br />
Resultate stehen und fallen dann aber<br />
mit dem dabei verwendeten Verfahren:<br />
Manche Playerprogramme, etwa das<br />
zum Test auf dem Mac verwendete Decibel<br />
(http://sbooth.org/Decibel/) besitzen<br />
eigene, auf Einsatzzweck und<br />
Rechenleistung abstimmbare Algorithmen<br />
und „klingen“ damit am Exposure<br />
signifikant besser als Standardsoftware<br />
à la iTunes.<br />
Selbst mit Dezibel-Unterstützung ließ<br />
sich der USB-Eingang aber nicht so frisieren,<br />
dass er den BNC-Inputs klanglich<br />
den Rang abgelaufen hätte. Der<br />
2010S2 musizierte via Koax einfach fokussierter<br />
und straffer. Und passt damit<br />
perfekt in die Klangtradition der englischen<br />
Marke, die zuletzt mit dem exzelwww.audio.de<br />
›06 /2012
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
zum letzten Takt keine Sekunde lang unentschlossen<br />
oder gar belanglos wirkten.<br />
Dass die DACs von Wadia und<br />
Arcam mit größerem Raum und reicheren<br />
Nuancen aufwarten konnten, nahmen<br />
die Hörer wohlwollend zur Kenntnis<br />
– nach zwei Minuten Musik dachten<br />
sie aber nicht mehr groß darüber nach.<br />
KOMPROMISSLOS: Cinchbuchsen sind für Digitalsignale nicht ideal – Exposure verwendet<br />
stattdessen die elektrisch korrekten BNC-Anschlüsse. Ganz links versteckt sich eine 3,5mm-<br />
Kopfhörerbuchse, die sich über das Menü an der Front ein- und ausschalten lässt.<br />
FAZIT<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />
lenten Vollverstärker 1010 (<strong>AUDIO</strong> 9/11)<br />
Aufsehen erregte. Sehnig und energieprall<br />
spannte der Wandler Rock-Rhythmen<br />
auf, schien an der dynamischen<br />
Struktur zu haften wie ein gutes Sportfahrwerk<br />
am Asphalt. Mit akustischem<br />
Material, etwa Sun Kil Moons traumhaft<br />
sanftem Album „Admiral Fell Promises“,<br />
wirkte der Exposure im direkten Vergleich<br />
schlanker als etwa der NuForce-<br />
DAC, auch das Farbenspektrum des<br />
Engländers hatte eine etwas schlichtere<br />
Note. Die betonte Schnörkellosigkeit<br />
schien aber auf der anderen Seite dem<br />
Timing zugute zu kommen, der inneren<br />
Logik der Gesangs- und Gitarrenphrasen,<br />
die mit großer Selbstverständlichkeit<br />
und zugleich kraftvollem Ausdruck in<br />
den Hörraum strömten.<br />
Äußerlich unscheinbare Aufnahmen wie<br />
die Sun Kil Moon profitierten vom Exposure<br />
am meisten, weil sie vom ersten bis<br />
Der vielseitigere 1500-Euro-DAC,<br />
was Anschlüsse, USB-Fähigkeiten,<br />
aber auch die klangliche Abstimmung<br />
anbetrifft, ist klar der Wadia<br />
121. Sein völlig natürlicher, anmutiger<br />
Klang verleiht ihm eine Sonderstellung<br />
im Markt, die auch der für<br />
sich genommen hervorragende Exposure<br />
nicht gefährden kann. Tempo-<br />
und Timingfans sind mit dem<br />
Briten dennoch bestens beraten.<br />
STECKBRIEF<br />
EXPOSURE<br />
2010S2 DAC<br />
Vertrieb<br />
Convergences-Luscendo<br />
0 27 52 / 47 95 33<br />
www.<br />
exposurehifi.com<br />
Listenpreis<br />
1500 Euro<br />
Garantiezeit<br />
3 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 44 x 9 x 31 cm<br />
Gewicht<br />
5 kg<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />
USB Host: Formate –<br />
Koax/optisch/BNC/AES – / 2 / 3 / –<br />
Digitalausgang<br />
1xopt., 1x BNC<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN 1 / – / –<br />
Pegel regelbar<br />
•<br />
schaltb. Digitalfilter • (je 5x für SD- und HD-<br />
Samplingraten)<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung • (+Player-Grundfunktionen)<br />
Anzeige kHz / Bit • / –<br />
Software updatefähig –<br />
Besonderheiten<br />
Kopfhörerausgang<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKernig-temporeicher, musikalisch<br />
absolut stimmiger<br />
Klang.<br />
ÍÜber USB etwas schwächer.<br />
Klang Cinch 118<br />
Klang XLR –<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
WEISS, WAS ER WILL: Der 2010 besitzt üppige Netzteilreserven, separate Spannungsregler<br />
für sämtliche Schaltungsbereiche und diskrete Analogfilter- und Ausgangsstufen.<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
118 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›06 /2012 35
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
ARCAM FMJ D33 UM 3000 EURO<br />
PANZERSCHRANK: Für die Ewigkeit gebaut, für die Zukunft<br />
gewappnet. Umschaltbare Filter erlauben eine Anpassung des<br />
Impulsverhaltens in drei Stufen.<br />
Es gibt Geräte, bei denen man geneigt<br />
ist, sofort seine Garderobe<br />
zu wechseln, um nicht unstandesgemäß<br />
zu erscheinen. Beim Arcam FMJ<br />
D 33 etwa greift man quasi intuitiv zum<br />
Tweed-Jacket und einer sandfarbenen<br />
Hose aus feinstem Cord von Brisbane<br />
Moss – nicht zu vergessen natürlich die<br />
Gummistiefel von Wellington. Selbstredend<br />
dürfen Shortbread und ein Tässchen<br />
Earl Grey nicht fehlen. So gewappnet<br />
kann man Arcam entspannt und mit<br />
einer in vornehmer Zurückhaltung geprägter<br />
Erwartung entgegentreten.<br />
Schließlich hat man es ja nicht mit<br />
irgendeinem gesichtslosen Wandler<br />
unklarer asiatischer Herkunft zu tun –<br />
sondern sozusagen mit einem Vertreter<br />
des höheren britischen HiFi-Adels.<br />
BLACK BOX AUS CAMBRIDGE<br />
Arcam blickt auf eine mittlerweile über<br />
35-jährige Tradition zurück. Und die Engländer<br />
aus Cambridge waren mit der erste<br />
Hersteller, der in den 80er Jahren der<br />
eher verhaltenen Darbietung der in den<br />
damaligen CD-Playern vorhandenen<br />
D/A-Wandler mit einem neuem Konzept<br />
entgegentrat. Mit der Vorstellung der<br />
„Black Box“ war der erste externe D/A-<br />
Wandler geboren – und stellte eine<br />
bedeutsame Weiterentwicklung des<br />
digitalen Klanges dar. Dieses Erbe tritt<br />
nun der FMJ D 33 an und untermauert<br />
seinen hohen Anspruch allein schon<br />
nach der ersten Betrachtung. Säuberlich<br />
aufgeräumt ist nicht nur die massive<br />
Frontplatte, die zwar kein Display vorzuweisen<br />
weiß, aber dafür ihre Linsenknöpfe<br />
ähnlich fein aufreiht wie die Grenadier<br />
Guards ihre acht Knöpfe über<br />
dem Uniformgürtel.<br />
Was das Set-up betrifft, bleibt der Arcam<br />
einfach zu bedienen, zeigt sich trotz des<br />
fehlenden Displays informativ – und im<br />
Innenaufbau frei von Kompromissen,<br />
Gleich zwei massive Ringkerntransformatoren<br />
versorgen jeweils getrennt ihr<br />
analoges bzw. digitales Arbeitsfeld. Beide<br />
Domänen residieren auf einer akribisch<br />
gelayouteten, vierlagigen Platine,<br />
gegenseitige Störungen sind aber schon<br />
deshalb nicht zu erwarten, weil Arcam<br />
potentielle Schleichwege sorgfältig abgekoppelt<br />
hat. Bei der Auswahl der beiden<br />
kanalgetrennten DACs haben die<br />
Arcam-Ingenieure offensichtlich nicht<br />
zu den neuesten, angesagtesten Chips<br />
gegriffen, sondern zu den für ihr Vorhaben<br />
optimal geeigneten: Die PCM1792<br />
von Burr-Brown sind zwar schon ein<br />
paar Jahre auf dem Markt, gehören<br />
klanglich wie preislich aber nach wie vor<br />
zur Elite. Genutzt wird nur der eigentliche<br />
Wandlerteil, den internen Digitalfilter<br />
umgeht Arcam zugunsten eines leistungsfähigeren<br />
externen FPGA (Field<br />
Programmable Gate Array) von Xilinx.<br />
Wer eines Tages nicht nur seinen in die<br />
Tage gekommenen CD-Player durch den<br />
Arcam veredeln möchte, kann die auf<br />
der Festplatte eines PCs oder Macs<br />
schlummernden musikalischen Schätze<br />
per asynchronem USB an den Arcam leiten.<br />
Hier ist der D33 topaktuell, verarbeitet<br />
Samplingraten bis 192kHz und macht<br />
seine eigene Präzisions-Clock zur Herrin<br />
des Datentransfers. 192/24 darf natürlich<br />
auch zu den aus dem Studiobereich<br />
entlehnten, symmetrischen AES/EBU-<br />
Eingängen und zu den klassischen<br />
Cinch-Inputs hereinströmen. Über die<br />
optische TOSLink-Buchse geht's immerhin<br />
bis 96/24 – hier wird meist ein<br />
Sat-Receiver angeschlossen – wer mal<br />
Radio über DVB-S und externen Wandler<br />
gehört hat, versteht, warum.<br />
MESSLABOR<br />
Der Arcam D33 misst sich in jeder Hinsicht<br />
perfekt: Die Frequenzgänge ausgewogen und<br />
breitbandig, die Ausgänge niederohmig (Cinch<br />
47Ω, XLR 140Ω). Der Störabstand zeigt, dass<br />
Arcam die doppelt-differentielle Wandlerbestückung<br />
auch über Cinch voll ausnutzt: Gegenüber<br />
XLR legt Cinch genau die theoretisch möglichen<br />
3dB drauf (112/115dB). Verschwindend<br />
gering ist der Klirr (1), überragend an allen Eingängen<br />
der Jitter (2, USB 165ps, Koax 147ps).<br />
36<br />
www.audio.de ›06 /2012
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
SCRATCH MY BACK: Bis zu acht digitale Eingänge stehen zur Verfügung, als Besonderheit<br />
leistet sich der Arcam gleich zwei USB-Pforten. Eine davon, elektrisch isoliert, lässt hochfrequentes<br />
Störfeuer vom PC außen vor, ist dafür aber langsamer.<br />
Eine weitere interessante Option ist der<br />
iPod-Anschluss, bei dem der Arcam sich<br />
direkt um die Wandlung kümmert – so<br />
findet bei Bedarf eine verlustfreie, höchswertige<br />
Anbindung der iGeräte statt.<br />
Der Arcam zeigte sich im anschließenden<br />
Hörvergleich als besonders feinfühlig,<br />
leichtfüssig agierender Wandler.<br />
Bill Callahans Stimme in „Blood Red<br />
Bird“ (aus „Red Apple Falls“, Drag City)<br />
intonierte er mit eindringlicher Verve<br />
und zartem Schmelz. Er öffnete eine beinahe<br />
grenzenlos breite Bühne und intonierte<br />
mit einer Eindringlichkeit, dass<br />
man das Gefühl hatte, sich nicht vor der<br />
Musik zu befinden, sondern schlicht mittendrin.<br />
Besonders wenn die Filterstellung<br />
2 des Arcam-eigenen Digitalfilters<br />
in Verwendung kam, gewann der Bassbereich<br />
an Kontur und Tempo, stillsitzen<br />
war dann quasi unmöglich. Zwar wurde<br />
der Hochtonbereich dadurch ein wenig<br />
gedeckelt, aber dies führte lediglich zu<br />
einem sanfteren Gesamtbild, ohne das<br />
auch nur ein Quentchen an Information<br />
verloren ging. Bei Sujfan Stevens’ „The<br />
Age of Adz“ aus dem gleichnamigen Album<br />
(Rough Trade) verlor der Arcam nie<br />
die Übersicht, sondern blieb stets kontrolliert<br />
und stellte die gigatische, permanent<br />
in Bewegung befindliche Kullisse<br />
aus unzähligen Instrumentierungen mit<br />
stoischer Ruhe und gleichzeitiger piekfeiner<br />
Tiefenstaffelung dar. Bemerkenswert,<br />
wie die Stimmwiedergabe von der<br />
Fähig keit des Arcam profitierte, ein<br />
tiefreichen des, voluminöses und dennoch<br />
akkurates Bassfundament bereit<br />
zu stellen. Auch bei Bill Callahans „Drover“<br />
(von „Apoca lypse“) bewies er seine<br />
Klasse, als er mit groovendem Tiefbass<br />
und einer frappierenden Rhythmik<br />
dem Autor ein seliges Lächeln auf das<br />
Gesicht zauberte.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
ARCAM<br />
FMJ D33<br />
GP Acoustics<br />
0231/ 9860-320<br />
arcam.de<br />
3000 Euro<br />
5 Jahre<br />
43,3 x 11 x 37 cm<br />
6,2 kg<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Abmessungen B x H x T<br />
Gewicht<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream/iPod<br />
Koax/optisch/BNC/AES 2 / 2 / – / 1<br />
Digitalausgang –<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN 2 / 1<br />
Pegel regelbar – / –<br />
– / 2 (Class1 + 2) / •<br />
schaltb. Digitalfilter 2 / zusätzlich zum Standardfilter<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung • (+iPod-Grundfunktionen)<br />
Anzeige kHz / Bit • / –<br />
max. Abtastrate 96kHz optisch, 192kHz S/<br />
PDIF sowie über asynchrones<br />
USB<br />
Besonderheiten<br />
2 unterschiedliche USB-<br />
Eingänge (Class1 + 2)<br />
06/12<br />
EMPFEHLUNG<br />
NEUTRALITÄT & DYNAMIK<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKonturierter, ultrasauberer,<br />
bärig-kräftiger Klang, neutral<br />
und dennoch mitreißend.<br />
Í Keine Lautstärke regelung.<br />
WIE AUF DEM SILBERTABLETT: Das USB-Interface von XMOS arbeitet hochpräzise,<br />
verleiht dieser Anschlussvariante ihren besonderen Charme. Arcam reicht die gewandelten<br />
Signale wahlweise symmetrisch oder über zwei Cinch-Ausgänge weiter.<br />
Klang Cinch 125<br />
Klang XLR 125<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 125 PUNKTE<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
www.audio.de ›06 /2012 37
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
NUFORCE DAC-9 UM 1800 EURO<br />
STERNENKREUZER: Designpreisverdächtig und reduziert im<br />
Auftritt – beim NuForce trifft Schlichtheit auf edle Technik.<br />
Wenn es für futuristisches Design<br />
einen Preis gäbe, er würde<br />
definitiv an den NuForce<br />
DAC-9 gehen. Im Jahre 2005 gegründet<br />
und in Milpitas/Kalifornien beheimatet,<br />
gehört es zur Philosophie des Unternehmens,<br />
nicht nur die Ohren, sondern auch<br />
die Augen seiner Kunden zu umschmeicheln.<br />
Bei vielen Herstellern schlägt eine<br />
solche Firmenpolitik tiefe Wunden<br />
auf dem Konto des Käufers – nicht so bei<br />
NuForce: Was hier für das aufgerufene<br />
Geld geboten wird, ist geradezu verlockend,<br />
um das Wort günstig außen vor<br />
zu lassen. Und bildschön anzuschauen<br />
dazu – in seiner minimalistischen, kantigen<br />
Quaderform ist der DAC-9 ein echter<br />
Blickfang.<br />
Technisch betrachtet ist der NuForce<br />
erst einmal nur ein D/A-Wandler – der einem<br />
PC oder Mac aber zu einer klanglichen<br />
Performance verhilft, wie sie<br />
Computern aufgrund ihrer unzähligen internen<br />
Störfelder für gewöhnlich systembedingt<br />
verwehrt bleibt. Diese Störfelder<br />
streuen nicht nur direkt auf den<br />
Analogeingang ein, sondern behindern<br />
auch indirekt eine präzise Wandlung, indem<br />
sie den Datentakt durcheinanderbringen<br />
– also jenen gefürchteten Jitter<br />
erzeugen, der wiederum für hörbar<br />
schlechteren Klang verantwortlich ist.<br />
Dank eines aktuell erhältlichen USB-<br />
Upgrades ist beim DAC-9 das Auslesen<br />
der Daten ab sofort auch in 192 kHz / 24<br />
bit möglich – das beweist die Zukunftsfähigkeit<br />
dieses Wandlers.<br />
Wie jeder andere hochmoderne Wandler<br />
bietet er seine Dienste übrigens nicht<br />
nur CD-Playern an (deren eigene Wandler<br />
eventuell nicht mehr auf der Höhe der<br />
Zeit sind), sondern durchaus auch anderen<br />
digitalen Zuspielern – etwa aus dem<br />
gerade sehr angesagten Streaming-<br />
Bereich. So pusht der NuForce zum Beispiel<br />
die in weiten Kreisen beliebte<br />
Squeezebox Touch zu einem ganz und<br />
gar verblüffenden Auftritt – den man<br />
sich ein bisschen so vorstellen darf, als<br />
würde man einem Kleinwagen einen<br />
megafeurigen, nach Drehzahl gierenden<br />
V6-Cosworth-Triebwerk aus dem Motorsport<br />
einbauen.<br />
VIELSEITIGKEIT PAR EXCELLENCE<br />
Wer mehr digitale Quellen hat, als der<br />
NuForce verwalten kann, macht etwas<br />
falsch: Mit ihrem berührungsempfindlichen<br />
Display erlaubt die amerikanische<br />
Bit-Zentrale ein bequemes Umschalten<br />
zwischen sechs Eingängen. Neben<br />
einem optischen sowie zwei koaxialen<br />
Entrées kann der Besitzer eines DAC-9<br />
auch den digital-symmetrischen Eingang<br />
(AES/EBU-Studiostandard) und<br />
sogar den eher seltenen, aber aufgrund<br />
seiner hervorragenden elektrischen<br />
Eigenschaften optimalen BNC-Eingang<br />
nutzen. Experimentieren ist hierbei nicht<br />
nur erlaubt, sondern wird sogar ausdrücklich<br />
empfohlen.<br />
Und wer nach einem langen Arbeitstag<br />
zu später Stunde nicht unbedingt die<br />
Nachbarn oder die Umgebung mitbeschallen<br />
mag, der wird sich beinahe<br />
spitzbübisch über den im DAC-9 vollkommen<br />
eigenständig aufgebauten<br />
Kopf hörerverstärker freuen. Über einen<br />
an der Vorderfront leicht zugänglichen<br />
Drehregler erfolgt die Lautstärkejustierung,<br />
mit einem satten Einrastgeräusch<br />
lässt sich der Headphone-Amp darüber<br />
auch ganz abschalten. In friedlicher Eintracht<br />
residieren eine 6,3-Millimeter- sowie<br />
eine 3,5mm-Klinkenbuchse nebeneinander,<br />
wobei letztere auch als zusätzlicher<br />
digitaler Eingang dienen kann.<br />
MESSLABOR<br />
Während die Frequenzgänge sehr breitbandig<br />
und ansonsten völlig unauffällig sind, zeigen<br />
Ausgangsspannung (4/8V über Cinch/BNC)<br />
und -widerstand (1,4 (!)/47Ω) des DAC9, dass<br />
der Hersteller es mit der Vorstufenfunktion<br />
mehr als ernst meint. Der Klirr ist niedrig mit<br />
nicht ganz idealem Verlauf (1). Eher durchwachsen<br />
die Jittermessung über den (nicht asynchronen)<br />
USB-Eingang (1300ps); über Koax ist<br />
der Jitter deutlich geringer (311ps, Bild 2).<br />
38<br />
www.audio.de ›06 /2012
Digital-Quellen › D/A-WANDLER<br />
schen Charakter zu verfallen. Lediglich<br />
eine leichte Unentschlossenheit im Tempo<br />
ließ ihn im direkten Vergleich zur Konkurrenz<br />
nervöser wirken. Allerdings verschwand<br />
dieser Eindruck beim Anschluss<br />
direkt an die Endstufe über XLR<br />
– dann wirkte das Klangbild erhaben und<br />
von Weite geprägt.<br />
MAY THE FORCE BE WITH YOU: Über seine beiden XLR-Triebwerke beherrscht der<br />
NuForce jede Endstufe – eine Anschlussoption, die unbedingt ausprobiert werden sollte.<br />
Von den Digitaleingängen überzeugte BNC am meisten.<br />
FAZIT<br />
Fritz I. Schwertfeger<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
FREIRAUM: Allzu beengt geht es beim<br />
DAC-9 nicht zu. Der gekapselte rote<br />
Transformator hält artig Abstand zur<br />
empfindlichen Elektronik – recht so!<br />
Wer nicht unbedingt noch analoge<br />
Quellen verwalten<br />
will, kann sich mit dem<br />
DAC9 eine separate Vorstufe<br />
sparen – dank kräftiger<br />
Ausgangsstufen und digitaler<br />
Pegelregelung befeuert<br />
der NuForce Aktivboxen<br />
und Endstufen am allerliebsten<br />
direkt.<br />
Um all dies zu ermög lichen,<br />
muss auf technischer Seite<br />
ordentlich geklotzt werden.<br />
Entsprechend hochwertige<br />
Zutaten verbauten die Ingeniere<br />
von NuForce in den<br />
DAC-9 – eine aufwändig geregelte<br />
Stromversorgung<br />
zum Beispiel, oder im Parallelbetrieb<br />
arbeitende DA-<br />
Wandler vom Typ PCM<br />
1798 aus dem Hause Texas<br />
Instruments.<br />
Im Hörvergleich offenbarte<br />
der NuForce eine direkte, erfrischende<br />
Gangart. Die<br />
Stimme von Tori Amos in „I<br />
Can See New York“ (aus<br />
„Scarlets Walk“) betörte<br />
durch schillernden Farbenreichtum,<br />
gepaart mit der<br />
bildhaften Lupenreinheit<br />
eines Diamanten. Die Bassläufe<br />
waren schnell, trocken<br />
und präzise, ließen<br />
aber das finale Quentchen<br />
Tiefe vermissen. Bei „The<br />
Greatest Story Ever Told“ von<br />
Bill Wells & Aidan Moffat eröffnete<br />
der NuForce Einblick in allerletzte Details,<br />
ohne dabei in einen nervig analyti-<br />
Der Arcam sowie der NuForce sind<br />
zugegeben zwar keine günstigen,<br />
aber dafür äußerst reizvolle und<br />
tonal exzellente Vertreter ihrer<br />
Gattung. Der Amerikaner bietet eine<br />
zum experimentieren einladende<br />
Anschlussvielfalt und wildert<br />
nebenbei im Vorstufen- und Kopfhörerverstärkersegment.<br />
Der Arcam<br />
wird für unvergesslichen Musikgenuss<br />
sorgen, promised!<br />
STECKBRIEF<br />
NUFORCE<br />
DAC-9<br />
Vertrieb<br />
Higoto GmbH<br />
0201 / 83 25 82 5<br />
www.<br />
digital-highend.de<br />
Listenpreis<br />
1800 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 22 x 6 x 40 cm<br />
Gewicht<br />
3,2 kg<br />
DIGITAL IN/OUT<br />
USB Host / Stream/iPod – / • / –<br />
Koax/optisch/BNC/AES 2 (BNC + Cinch) / 2 / 1 / 1<br />
Digitalausgang –<br />
AUSGÄNGE<br />
Cinch / XLR / DIN 1 / 1 / –<br />
Pegel regelbar<br />
•<br />
schaltb. Digitalfilter – / –<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernbedienung<br />
• (+Player-Funktionen)<br />
Anzeige kHz / Bit • / –<br />
Software updatefähig •<br />
Besonderheiten<br />
Durch Hardware Upgrade im<br />
USB Bereich 192/24 möglich,<br />
sonst nur 96/24<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅKraftvoller, präsenter<br />
Klang, dabei unaufdringlich<br />
mit jeder Datenquelle.<br />
Í USB-Wiedergabe wenig<br />
komfortabel.<br />
Klang Cinch 120<br />
Klang DIN 120<br />
Ausstattung<br />
sehr gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
120 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
www.audio.de ›06 /2012 39
Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />
KLANG-GIGANTEN<br />
Als erstes verstärkendes Gerät in einer Signalkette spielen Phono-Vorstufen eine entscheidende<br />
Rolle beim Klang. Zudem bieten viele Exemplare die Möglichkeit, den Computer mit Musik via USB<br />
zu füttern – etwa, um LP-Schätze auch für die digitale Welt flott zu machen. Um bei all diesen<br />
Prozessen die Kontrolle zu behalten, empfehlen sich Modelle mit Pegelsteller – zum Beispiel diese<br />
drei Neulinge von Dynavox, Pro-Ject und Rega.<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
TEST<br />
Drei USB-Phono-Preamps mit Pegelsteller<br />
DYNAVOX UPR-2.0 90 €<br />
PRO-JECT PHONO BOX USB V 155 €<br />
REGA FONO MINI A2D 130 €<br />
40 www.audio.de ›06 /2012
Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />
Die Klangqualität einer Anlage ist<br />
maximal nur so gut wie jene des<br />
schlechtesten Gerätes in der<br />
Sig nalkette. Diese Regel bekommen angehende<br />
Tontechnikstudenten so früh<br />
wie möglich eingetrichtert, und auch<br />
HiFi-Fans sollten sich immer mal wieder<br />
daran erinnern. Der erste Baustein eines<br />
Systems – stets die Quelle – spielt dabei<br />
die mit Abstand wichtigste Rolle, da dieser<br />
das Signal am deutlichsten prägt. Im<br />
Aufnahmestudio bildet diesen Baustein<br />
die Kombination aus Mikrofon und Preamp.<br />
Letzterer übernimmt einen schwierigen<br />
Job: Er muss das extrem leise Signal<br />
des Mics auf Line-Pegel anheben,<br />
was je nach Mikrofon-Typ eine Verstärkung<br />
von bis zu 60dB bedeutet. Um ungewolltes<br />
Rauschen zu vermeiden, muss<br />
daher ein technisch hochwertiger Vorverstärker<br />
nach dem Tonwandler stehen.<br />
Die selbe Regel gilt auch im Zusammenhang<br />
mit Plattenspielern. Tonabnehmer<br />
liefern Signale zwischen 0,1-0,5 mV bei<br />
MC- und 1-5 mV bei MM-Systemen.<br />
Phonovorverstärker entzerren dann nicht<br />
nur das Vinyl-Signal (RIAA-Kurve), sondern<br />
verstärken selbiges auf die gewünschte<br />
Zielspannung. Diese beträgt<br />
etwa 500 mV, was einen Verstärkungsfaktor<br />
von mindestens 100 bedeutet (bei<br />
MCs sogar 1000). Genau bei diesem<br />
kritischen Vorgang trennt sich logischerweise<br />
die Spreu vom Weizen.<br />
Viele moderne Vollverstärker besitzen –<br />
wenn überhaupt – Phono-Eingänge, bei<br />
denen man klangliche Abstriche in Kauf<br />
nehmen muss. Wer das Beste aus<br />
seinem Plattenspieler holen will, greift<br />
daher gleich zu einem externen Phonovorverstärker.<br />
Hervorragend klingende<br />
Geräte wie der NAD PP3 oder der<br />
Furutech GT40 sind preiswert und können<br />
dank integriertem A/D-Wandlerchip<br />
Musik direkt in den Computer schicken<br />
– im Zeitalter von Netzwerkplayern und<br />
Co. ist das ein praktisches Feature, um<br />
seine LP-Schätze in digitaler Form auch<br />
drahtlos zu genießen.<br />
Das größte Manko vieler dieser Helferlein<br />
ist indes die fehlende Möglichkeit,<br />
den Pegel des digitalen Ausgangs signals<br />
anzupassen. Besonders bei lauten<br />
Maxi-Singles kommen einige USB-Chips<br />
hörbar an ihre Grenzen. Denn wenn das<br />
Signal bei der digitalen Wandlung zu laut<br />
ist, dürfte jedem klar sein, was passiert:<br />
Es übersteuert – und zwar nicht mit einer<br />
warmen Sättigung (wie man sie aus der<br />
analogen Welt kennt), sondern mit grausig<br />
klingendem, digitalem Clipping. Abhilfe<br />
schaffen Phono-Kistchen mit integriertem<br />
Pegelsteller, der die Lautstärke<br />
anpasst, bevor das Signal in den Computer<br />
gelangt. Unsere drei Testkandidaten<br />
von Dynavox, Pro-Ject und Rega weisen<br />
genau diese Fähigkeit auf.<br />
ALLESKÖNNER<br />
Der Dynavox UPR-2.0 überrascht mit<br />
einer Anschlussvielfalt, die ihn zum echten<br />
One-Box-Wonder macht: Musik lässt<br />
sich zum Beispiel über einen Kopfhörerausgang<br />
(Mini-Klinke) auf ein Headset<br />
holen – das hilft, zu später Stunde den<br />
Hausfrieden zu bewahren. Neben dem<br />
obligatorischen Line-Out und Phono-In<br />
ist auch ein Line-Eingang an Bord. Dabei<br />
haben die Entwickler die Cinch-Eingangsbuchsen<br />
doppelt belegt. Der Signaltyp<br />
ist mittels eines Schalters wahlweise<br />
auf Phono oder Line umschaltbar.<br />
Doch aufgepasst: Wird das Knöpfchen<br />
auf „Phono” gestellt, wenn gerade<br />
ein Line-Signal anliegt (etwa<br />
eines CD-Spielers), wird<br />
dieses um ein Vielfaches<br />
verstärkt!<br />
Als einziges Gerät verfügt<br />
der Dynavox über<br />
eine optische Pegel-<br />
Anzeige. Zugegeben:<br />
Zwei kleine LEDs<br />
ermöglichen zwar<br />
keine ultra-präzise<br />
Einstellung, aber ein<br />
rotes Lämpchen signalisiert<br />
immerhin, wenn<br />
Übersteuerungen auftreten.<br />
Dann kommt der Pegelsteller<br />
zum Einsatz, der übrigens<br />
einzig beim Dynavox nicht nur auf<br />
das digitale, sondern auch auf das analoge<br />
Ausgangssignal wirkt.<br />
Musik gelangt via USB in den Mac oder<br />
PC – mit einer Qualität von maximal<br />
48kHz bei 16bit. Um unter Windows korrekt<br />
erkannt zu werden, benötigt der Dynavox<br />
Treiber, die der Hersteller (krass!)<br />
auf einer Mini-Disc mitliefert – aber auch<br />
zum Download im Internet bereitstellt.<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgang des Pro-Ject (links) verläuft ausgewogener als<br />
der des Dynavox (mitte) und des Rega (rechts). Mit 101db/12,2mV<br />
für MM/MC-Systeme besitzt der Pro-Ject eine beachtliche Übersteuerungsfestigkeit.<br />
Auch der Störabstand erzielt mit 84/81dB exzellente<br />
Werte. Der Ausgangswiderstand beträgt 100 kOhm. Der<br />
Dynavox verfügt mit 41,1 dB über die größte Verstärkung im Testfeld.<br />
Die Messung der Ausgangslast ergab einen Wert von 509<br />
kOhm. Der Rauschabstand beträgt 75 zu 73 dB; Der Rauschabstand<br />
des Rega beläuft sich auf 80 zu 77 dB. Die maximale Verstärkung<br />
liegt bei 40,4 dB, die Übersteuerungsfestigkeit bei 73 dB.<br />
Fotos: Archiv, MPS, Selyutina Olga – Shutterstock.com<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
41
Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />
SOLIDE UND SMART<br />
Nicht so bei den zwei Winzlingen von<br />
Pro-Ject und Rega: Die Kontrahenten<br />
des Dynavox sind Plug & Play-fähig – benötigen<br />
also keine zusätzlichen Treiber.<br />
Der Pro-Ject macht dank seines massiven<br />
Metall-Gehäuses den solideren Eindruck<br />
als seine zwei federleichten Kontrahenten.<br />
Auch bietet er als einziges Gerät<br />
im Testfeld die Möglichkeit, neben<br />
MM- auch MC-Tonabnehmer zu nutzen.<br />
Alternativ zum Plattenspieler lässt sich<br />
ein externer Zuspieler mit Line-Level<br />
über Mini-Klinke einschleifen und mit einem<br />
Drucktaster auf der Front anwählen.<br />
Das gewandelte Signal gelangt anschließend<br />
über den Mini-USB-Anschluss in<br />
den PC oder MAC. Dabei unterstützt die<br />
Phono Box USB V Abtastraten von bis zu<br />
48kHz bei 16bit.<br />
Alphabetisch letzter im Bunde ist der<br />
neue Fono Mini A2D vom englischen<br />
Hersteller Rega. Eher spartanisch sind<br />
seine Anschlussmöglichkeiten: Neben<br />
einem Phono-Eingang hat er lediglich<br />
noch einen Line- und USB-Ausgang mit<br />
an Bord. Nichts für Wurstfinger ist das<br />
winzig kleine Drehpoti, mit dem man das<br />
USB-Signal anpassen kann. Das Lautstärke-Poti<br />
zeigt – wie auch beim Pro-<br />
Ject – nur über den digitalen USB-Ausgang<br />
Wirkung. Da, <strong>anders</strong> als beim Dynavox,<br />
eine optische Anzeige fehlt, ist<br />
der Signalpegel nur durch Ablesen im<br />
Software-Programm einstellbar. Wie bei<br />
den zwei anderen Testkandidaten kommt<br />
DYNAVOX UPR-2.0<br />
UM 90 EURO<br />
Als Laufwerk für den Dynavox (wie auch<br />
für die zwei anderen Probanden) kam der<br />
neue RP6 von Rega zum Einsatz (Test:<br />
<strong>AUDIO</strong> 5/12). Schon nach kurzer Zeit<br />
waren im direkten A/B-Vergleich Unterschiede<br />
im Klang der drei Kandidaten hörbar.<br />
Im Gegensatz zu seinen zwei Kollegen<br />
wirkte der Dynavox (etwa bei „Camptown<br />
Races” von Dave Brubeck, aus „Gone<br />
With The Wind”, Waxtime) spürbar höhenbetont.<br />
Die Klavierparts klangen luftig,<br />
wobei der UPR-2.0 es nie auf die Spitze<br />
trieb. Gekonnt nutzte er diese Extraportion<br />
Frische auch bei Jeanette Lindströms<br />
„We Would” („Attitude & Orbit Control”).<br />
Mühelos erkennbare Details wie Atemgeräusche<br />
unterstrichen den feinauflösenden<br />
Charakter des Gerätes. Im unteren Frequenzbereich<br />
gefiel der satte Bass: Randi<br />
Tytingvags ohnehin schon exzellentes<br />
Album „Grounding” (siehe S. 62) machte<br />
über das USB-Kistchen gleich noch mehr<br />
Spaß. So stellte sich bei „Paper Tiger”<br />
dank der markanten Basslinie bereits nach<br />
den ersten Takten gute Laune ein.<br />
PRO-JECT PHONO BOX USB V<br />
UM 155 EURO<br />
Der Grundklang des Pro-Ject war dem<br />
des Dynavox ähnlich. Doch im Gegensatz<br />
zu seinem günstigeren Mitstreiter legte<br />
die Phono Box USB V qualitativ noch eins<br />
drauf: Die Abbildung fiel großräumiger<br />
und noch feinzeichnender aus, was die<br />
kleine Box (etwa bei Michel Legrands Album<br />
„Legrand Jazz”, Waxtime) mit Bravour<br />
bewies: Die einzelnen Instrumente<br />
standen bei „Rosetta” souverän im Raum,<br />
ohne sich von einander zu entfernen. Das<br />
virtuose Spiel der Blechbläser lebte über<br />
den Pro-Ject richtig auf, und die ganze<br />
Dynamik dieser grandiosen Platte kam<br />
zum Vorschein. Beim nächsten Track<br />
„Blue And Sentimental” erstaunte die<br />
detailreiche Wiedergabe: Hall bildet der<br />
Pro-Ject im Vergleich zum Dynavox eine<br />
Idee natürlicher ab. Sogar die Vibrationen<br />
vom Blättchen des Saxophonmundstücks<br />
waren nun hörbar. Die definiertere Tieftonwiedergabe<br />
überzeugte besonders bei<br />
basslastigen Old-School-Klassikern wie<br />
bei der Single „Super Rappin’” von Grandmaster<br />
Flash.<br />
REGA FONO MINI A2D<br />
UM 130 EURO<br />
Wer eine ausgewogenere Wiedergabe bevorzugt,<br />
liegt beim Rega richtig. Denn <strong>anders</strong><br />
als beim Dynavox klang es mit dem<br />
Fono Mini A2D deutlich neutraler und<br />
gleichzeitig feinauflösender. Das merkten<br />
die <strong>AUDIO</strong>-Tester vor allem bei der<br />
merklich breiteren Stereo-Abbildung. Besonders<br />
bei Aufnahmen mit akustischen<br />
Instrumenten ergab dies einen detailreicheren<br />
Höreindruck. Ein gutes Beispiel<br />
dafür ist Ralf Illenbergers Album „Red<br />
Rock Journeys” (Stockfisch): Besonders<br />
„Joy” avancierte mit seiner verträumten<br />
Gitarre zum Hörtest-Liebling. Der Bass<br />
klang insgesamt dünner als der seiner Mitstreiter,<br />
weshalb es stellenweise leicht distanziert<br />
tönte. Anderseits passte genau<br />
diese unaufgeregte Art im Spiel des Rega<br />
bei Klassik-Aufnahmen gut zur Musik: Die<br />
Ouvertüre aus „Ein Sommernachts traum”<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdy (zu finden<br />
auf der <strong>AUDIO</strong>-LP „Vinyl Masters Vol.<br />
1“) klang mit dem Fono Mini A2D derart<br />
natürlich, dass man das Gefühl bekam,<br />
mitten im Konzertsaal zu sitzen.<br />
42<br />
www.audio.de ›06 /2012
Verstärker › PHONO-VERSTÄRKER<br />
auch im Rega ein Standard-USB-Chip<br />
zum Einsatz, der eine Aufnahmequalität<br />
von maximal 48kHz bei 16bit zulässt.<br />
Einen An-/Aus-Schalter besitzt der Rega<br />
übrigens nicht: Sobald man das im Lieferumfang<br />
enthaltene Netzteil anschließt,<br />
startet das Gerät. Beim Pro-Ject wie<br />
auch beim Dynavox geschieht das hingegen<br />
erst nach Knopfdruck – wobei beim<br />
Dynavox leider kein Netzteil beiliegt. Dafür<br />
kann er als einziges Gerät im Test den<br />
Saft auch über USB erhalten.<br />
FAZIT<br />
Alexandros Mitropoulos<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
STECKBRIEF<br />
TESTSIEGER<br />
PHONO-VERSTÄRKER<br />
DYNAVOX PRO-JECT REGA<br />
UPR-2.0 PHONO BOX USB V FONO MINI A2D<br />
Vertrieb<br />
Sintron GmbH<br />
072 29 / 18 29 98<br />
ATR<br />
02 08 / 88 26 60<br />
TAD<br />
0 8052 / 95 73 27 3<br />
www. dynavox-audio.de audiotra.de rega-audio.de<br />
Listenpreis 90 Euro 155 Euro 130 Euro<br />
Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre<br />
Maße B x H x T 10,3 x 3,6 x 11,5 cm 10,3 x 3,6 x 11,5 cm 10 x 3 x 12,5 cm<br />
Gewicht 350 g 580 g 320 g<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC • / – • / • (umschaltbar) • / –<br />
Eingänge Cinch / XLR 1/0 1/0 1 / 0<br />
Ausgänge Cinch / XLR 1/0 1/0 1 / 0<br />
Kopfhörer • – –<br />
FUNKTIONEN<br />
Fernbedienung – – –<br />
A/D-Wandler • (max. 48kHz/16bit) • (max. 48kHz/16bit) • (max. 48kHz/16bit)<br />
Lautstärkeregelung • • •<br />
Pegelanzeige • – –<br />
Besonderheiten USB-Powered – –<br />
06/12<br />
Ob klassisch als Phono-Vorstufe<br />
oder als Schnittstelle, um Vinyl zu<br />
digitalisieren: Diese drei Testkandidaten<br />
erledigen beide Jobs vorzüglich.<br />
Der Pro-Ject gefiel mit seinem<br />
warmen Ton am besten, auch<br />
der Rega konnte mit aufgeräumtem<br />
Klang überzeugen. Und der<br />
Dynavox? Ein echtes Multitalent.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅOptische Pegelanzeige, ÅDynamischer Klang, MM-/ ÅAusgewogener, detailreicher<br />
Lautstärkeregler auch analog MC-tauglich, schweres<br />
Klang.<br />
nutzbar, Kopfhörerausgang. Gehäuse, gute Haptik, Plug & Í Lautstärkepotentiometer<br />
Í Kein Netzteil im Lieferumfang<br />
enthalten,Treiber-Instal-<br />
Í Etwas knapper Rausch-<br />
Play-fähig.<br />
ist etwas klein und schwergängig,<br />
kein An-/Aus-Knopf.<br />
lation unter Windows nötig. abstand bei MC.<br />
Klang Cinch / XLR 85 / – 92 / – 90 / –<br />
Ausstattung überragend überragend befriedigend<br />
Bedienung sehr gut sehr gut gut<br />
Verarbeitung gut sehr gut sehr gut<br />
KLANGURTEIL 85 PUNKTE 92 PUNKTE 90 PUNKTE<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT SEHR GUT SEHR GUT<br />
RATGEBER: VINYL-DIGITALISIEREN<br />
DER ANSCHLUSS<br />
Bis auf den Dynavox unter Windows<br />
sind unsere drei Testgeräte Plug & Playfähig,<br />
was eine zusätzliche Treiberinstallation<br />
überflüssig macht. Nachdem die<br />
Phono-Vorstufe per USB mit dem PC<br />
verbunden wurde, muss in der Systemsteuerung<br />
das Gerät festgelegt werden.<br />
Aus der Liste der zur Verfügung stehenden<br />
Komponenten wählt man den Eintrag<br />
namens „USB Codec” aus. Mit<br />
einem Klick darauf stellt man den Eingang<br />
„scharf”, und der Aufnahme steht<br />
(fast) nichts mehr im Weg.<br />
DIE SOFTWARE<br />
Denn um überhaupt aufnehmen zu können,<br />
benötigt man ein entsprechendes<br />
Software-Programm. Der Redaktions-<br />
Liebling ist Audacity (PC/MAC): Effekte,<br />
um Vinyl-Aufnahmen nachträglich zu bearbeiten<br />
– beispielsweise um Rauschen<br />
oder Klicks zu entfernen – hat Audacity<br />
nämlich bereits an Bord. Außerdem sind<br />
in der neuesten Version 2.0 viele nützliche<br />
Funktionen hinzugekommen, die<br />
das Arbeiten mit dem Programm noch<br />
angenehmer gestaltet.<br />
DAS POTENTIOMETER<br />
Das „Problem” bei Schallplatten besteht<br />
darin, dass es früher keinen genormten<br />
Lautstärke-Wert für das Mastern gab,<br />
wie er heute bei CDs Standard ist. Je<br />
nach Land und Presswerk entstanden<br />
daher unterschiedlich laute Scheiben.<br />
Um beim Digitalisieren Herr der Lage zu<br />
bleiben (vor allem aber, um Übersteuerungen<br />
zu vermeiden), kommen also<br />
Pegelsteller zum Einsatz. Die Lautstärke<br />
wird vor der A/D-Wandlung gesenkt,<br />
und Übersteuerungen (siehe Bild oben)<br />
gehören damit der Vergangenheit an.<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
43
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
KLEINER MACHEN, LEUTE<br />
Bei Heimkino gilt oft: je größer die Boxen, desto teurer. Dabei suchen besonders anspruchsvolle<br />
Besitzer edler Flat-TVs eine smarte, unauffällige 5.1-Lösung. Voilà – auch renommierte Hersteller<br />
wie B&W und Canton können ihre Satelliten schrumpfen.<br />
■ Text: Malte Ruhnke (Teufel, B&W, Elipson, Einleitung),<br />
Fritz I. Schwertfeger (Canton, Heco)<br />
TEST<br />
Surround-Sets mit Mini-Satelliten<br />
HECO AMBIENT 5.1A 700 €<br />
CANTON MOVIE 160 720 €<br />
TEUFEL CUBYCON 2 1300 €<br />
B&W MT-50 1575 €<br />
ELIPSON PLANET M + PLANET SUB 1800 €
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
Fotos: Archiv, MPS, photobank.ch – Shutterstock.com<br />
Ein wohlbekannter amerikanischer<br />
Hersteller von Surround-Anlagen<br />
hat es vorgemacht: Die 5.1-Sets<br />
mit den kleinsten Satelliten sind die<br />
edelsten und begehrtesten, und das<br />
macht ja angesichts des Trends zu immer<br />
flacheren Fernsehern auch Sinn. Da<br />
wollen die renommierten Lautsprecherhersteller<br />
natürlich nicht nachstehen<br />
und züchten auch ihre edlen Sets immer<br />
mehr auf Miniaturisierung und Wohnzimmerintegration.<br />
MINIATUR UND GRENZE<br />
Indes: Beliebig klein lassen sich auch die<br />
Satelliten eines 5.1-Sets nicht bauen.<br />
Der Sub kann zwar die tiefen Frequenzen<br />
übertragen, die viel Membranfläche<br />
und Luftverschiebevolumen erfordern<br />
und vom menschlichen Gehör wegen<br />
ihrer langen Schwingungsdauer praktisch<br />
nicht geortet werden können. Er<br />
darf deshalb – mit raumakustischen Einschränkungen,<br />
damit er nicht dröhnt<br />
oder phasig klingende Auslöschungen<br />
produziert – quasi überall platziert werden.<br />
Doch spätestens bei etwa 200 Hz<br />
hört dieses psychoakustische Phänomen<br />
auf und der Sub droht, vom Gehör<br />
doch geortet zu werden.<br />
Eine gewisse Mindestgröße an Satelliten<br />
und deren Mitteltönern ist also physikalisch<br />
geboten, denn auch Frequenzen<br />
zwischen 200 und 500 Hz erfordern<br />
noch eine nennenswerte Luftbewegung.<br />
Um genug Membranfläche und<br />
Volumen dafür bereitzustellen, hat jeder<br />
Hersteller einen anderen Trick beim<br />
Satellitenbau: Man kann etwa zwei<br />
Mittel töner übereinander bauen und die<br />
Box so besonders schmal halten. Die<br />
Verwendung eines Koaxial-Chassis mit<br />
Hochtöner vor dem Mitteltöner bietet<br />
sich ebenfalls an. Und schlussendlich<br />
gilt es, das vorhandene Bruttovolumen<br />
möglichst gut zu nutzen, also wenig<br />
Platz für Gehäusewände und Chassis zu<br />
verschwenden. Alu- oder Plastikwände<br />
haben sich hier gegenüber Holz durchgesetzt,<br />
und beim Magnetmaterial setzen<br />
viele auf Neodym. Beim Konzept<br />
dagegen bleibt man aus guten Gründen<br />
klassisch: Gerade ein Satellit, der oft am<br />
Rande des physikalisch Machbaren<br />
agiert, profitiert sehr von einem zusätzlichen<br />
Hochtöner, den alle hier vertretenen<br />
Hersteller verbauen.<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
45
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
WOMANS WORLD: Edles<br />
Äußeres aus Alu und Lack –<br />
welche Frau (aber nicht nur)<br />
könnte hier schon wiederstehen?<br />
Eine Fußplatte aus<br />
sechs Millimeter starkem<br />
Sicherheits glas sorgt für<br />
sicheren Stand.<br />
HECO AMBIENT 5.1A UM 700 EURO<br />
Wer heutzutage auf der Suche<br />
nach einem gut klingenden<br />
Surroundsystem ist, das auch<br />
optisch ordentlich was her macht, könnte<br />
bei Heco fündig werden. Die Entwickler<br />
aus Pulheim blicken auf diesem<br />
Sektor nicht nur auf eine lange Tradition<br />
zurück, sondern verwenden inzwischen<br />
auch neuere Fertigungstechniken, die in<br />
diesem Preissegment vor einigen Jahren<br />
noch unvorstellbar gewesen wären.<br />
So wurde das Gehäuse der Satelliten<br />
aus stabilen Aluminium gefertigt – dies<br />
erlaubt aufgrund seiner Eigenschaften<br />
eine hohe Festigkeit und Resonanzarmut<br />
bei extrem dünnen Materialwänden.<br />
Das Plus an Innenvolumen kommt letztlich<br />
auch dem Klang zugute. Ein edles,<br />
sehr fein und hochwertig gebürstetes<br />
Finish erfreut das Auge und macht im<br />
Wohnzimmer eine gute Figur. Auch das<br />
Innenleben der Satelliten kann sich<br />
sehen lassen: Der 20-mm-Gewebekalotte<br />
sowie dem 75-mm-Tiefmitteltöner<br />
wurde ein teures Neodym-Magnetsystem<br />
implementiert – das ermöglicht<br />
durch seine im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Ferrit-Magneten viel größere<br />
Feldstärke einen deutlich höheren<br />
Wirkungsgrad. Der Center verfügt über<br />
zwei der 75-mm-Konen, welche dank<br />
ihrer Konstruktionsweise aus optimierter<br />
Schwingspule und kraftverstärktem<br />
Papier überhaupt in der Lage sind, einen<br />
hohen Hub innerhalb eines geschlossen<br />
Gehäuses zu vollbringen. Damit und in<br />
Kombination mit dem Alu-Gehäuse<br />
schafft Heco das Kunststück, einen<br />
hohen Wirkungsgrad bei kleinsten Ausmaßen<br />
zu realisieren. Sofort spürbar ist<br />
das erstaunliche Gewicht der Aluminiumsatelliten.<br />
Das mag zugegeben auch<br />
an der stylishen, sechs Millimeter starken<br />
Glasplatte liegen, die als Standfuß<br />
dient. Aber Stabilität und Standfestigkeit<br />
sind schließlich beruhigende Attribute,<br />
die Appetit machen auf mehr.<br />
Mit der Aufstellung kann je nach Raum<br />
und Geschmack experimentiert werden:<br />
frei aufgestellt oder wandnah – alles<br />
machbar. Im Bereich Tiefton blieb Heco<br />
konventionell und fügte dem Set einen<br />
nach dem Down-Fire-Prinzip arbeitenden<br />
und in seinen Ausmaßen überschau-<br />
MESSLABOR<br />
Der Satellit zeigt eine insgesamt ausgewogene<br />
Vorstellung, seitlich der Achse sogar noch neutraler<br />
als darauf. Die untere Grenzfrequenz fällt<br />
mit 111 Hz praxistauglich aus, allerdings begrenzt<br />
eine Schutzschaltung den Sinuspegel<br />
schon bei 88 dB. Impulse können allerdings<br />
lauter wiedergegeben werden. Der Woofer<br />
zeigt mit 103 dB Pegel und 32 Hz Tiefgang größenbezogen<br />
hervorragende Werte und damit<br />
einen idealen Kompromiss.<br />
Heco Ambient 5-1A (Front) Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
80 dB 85 dB 90 dB 95 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
46<br />
www.audio.de ›06 /2012
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
LANGE WEGE: Die mächtige Sicke der<br />
Membran erlaubt enorme Auslenkungen.<br />
BLACK EYE: Der 20mm-Gewebehochtöner<br />
löst ultrasauber und mit viel Spielfreude auf –<br />
unvergessliche Augenblicke sind garantiert.<br />
bar gebliebenen Subwoofer hinzu. Trotz<br />
aller Kompaktheit – irgendwo muss das<br />
Bassfundament ja herkommen. Und<br />
wenn nicht aus dem Gehäusevolumen,<br />
dann eben durch den Input an Leistung.<br />
Ob Heco hier auch ausreichend liefert?<br />
Man durfte gespannt sein, welche Wahrheiten<br />
sich im Hörraum auftun würden.<br />
Donnerwetter: Was hier geboten wurde,<br />
übertraf die Erwartungen. Im Musikbetrieb<br />
klang das Set bei einer Übernahmefrequenz<br />
von 150 Hz am homogensten,<br />
begeisterte durch einen enorm lebendigen,<br />
luftigen und vor allem sehr sauberen<br />
Klang. Der Mitschnitt des Livekonzerts<br />
„Live At Last“ von Stevie Wonder<br />
verblüffte durch eine fesselnde und<br />
zupackende Gangart, wobei der Woofer<br />
in Sachen Bass gerne etwas tiefer<br />
reichen dürfte.<br />
Ähnlich bei Filmmaterial. In „Der unglaubliche<br />
Hulk“ fackelten die Hecos<br />
nicht lange und inszenierten ein Spektakel,<br />
das mit respekteinflößender<br />
Dynamik und packenden Effekten eine<br />
prickelnde Atmosphäre schuf. Dialoge<br />
_086LM_Bose_Soundlink_Wireless_Audio_06.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);13. Apr 2012 09:37:40<br />
kamen mit einer ex trem guten Sprachverständlichkeit<br />
rüber und transportierten<br />
ordentlich Emotionalität. Toll, Chapeau,<br />
Heco!<br />
STECKBRIEF<br />
HECO<br />
AMBIENT 5.1A<br />
Vertrieb<br />
Audiovox<br />
02234 / 807-0<br />
www.<br />
www.heco-audio.de<br />
Listenpreis<br />
700 Euro<br />
Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />
Front B x H x T / Gewicht 9 x 15 x 11 cm / 1,3 kg<br />
Center B x H x T / Gewicht 22 x 9 x 11 cm / 1,9 kg<br />
Sub B x H x T / Gewicht 23 x 41 x 39 cm / 11,5 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
schwarz<br />
Typ<br />
5.1 Sub/Sat-Set<br />
Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
Alu-Finish mit stilvoller klavierschwarzer<br />
Umrandung<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr räumlich und erfrischend<br />
klingendes Set. Hohe<br />
Spielfreude in Musik sowie<br />
Film. Einfache Handhabung.<br />
Í Im Bass spürbar limitiert.<br />
Klang Musik 72<br />
Klang Film 68<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
70 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
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PC oder anderen Bluetooth ® -fähigen<br />
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©2012 Bose Corporation. Die Bluetooth ® -Wortmarke<br />
und -Logos sind eingetragene Warenzeichen der<br />
Bluetooth SIG, Inc. Jegliche Nutzung durch die<br />
Bose Corporation erfolgt unter Lizenz.
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
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weißem oder schwarzem<br />
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Cantons dank ihrer gerundeten,<br />
harmonischen Form jedes<br />
Wohnzimmer.<br />
CANTON MOVIE 160 UM 720 EURO<br />
Auch bei Canton blickt man mittlerweile<br />
auf jahrzehntelange<br />
Erfahrungswerte zurück – ein<br />
groß klingendes Ensemble mit minimalen<br />
Abmaßen auf die Beine zu stellen, ist<br />
also eine der leichteren Übungen für die<br />
Hessen. Ähnlich wie Heco versucht auch<br />
Canton, bei den Satelliten ein größeres<br />
Innenvolumen durch möglichst dünne<br />
Gehäusewände zu erzielen. Anstelle von<br />
Aluminium wurde in diesem Fall Kunststoff<br />
gewählt, ein Material, das leicht verarbeitbar<br />
ist und bei minimaler Stärke eine<br />
ordentliche akustische Festigkeit bietet.<br />
Die Satelliten erhielten eine schöne,<br />
geschwungene Form, welche stehende<br />
Wellen und Resonanzen innerhalb des<br />
Luftvolumens minimiert. Die geschlossene<br />
Konstruktionsweise kostet zwar<br />
Tiefgang, aber der lässt sich über eine<br />
höhere Trennfrequenz zum Subwoofer<br />
wieder auffangen. Nicht nur die Optik,<br />
auch die Bestückung kann sich im heimischen<br />
Wohnzimmer sehen lassen:<br />
Die nur 15 Millimeter und damit ungewöhnlich<br />
kleinen Hochtöner wurden aus<br />
Aluminium gefertigt, wohingegen die 90<br />
mm großen Chassis für den Tief-Mittelton<br />
lediglich optisch auf den Alu-Look<br />
getrimmt wurden – im Innenaufbau aber<br />
aus klassischem Papier-Pappe-Gemisch<br />
bestehen. Sie dürfen den oberen Grenzfrequenzbereich<br />
beackern, wobei ihnen<br />
dabei der tiefbauende und nach dem<br />
Bandpassprinzip arbeitende Subwoofer<br />
gerne und bei Bedarf auch schon recht<br />
früh unter die Arme greift. Beim einem<br />
solchen System agiert der Woofer – hier<br />
im 20-Zentimeter-Format – im Inneren<br />
des Gehäuses und gibt den Schall nur<br />
über das Resonatorsystem – sprich Luftvolumen<br />
und Rohr an die Außenwelt. Ein<br />
ausgeklügelter Filteralgorithmus sorgt<br />
dafür, dass die Bandbreite vergrößert<br />
wird und somit ein im Pegel gewachsener<br />
Bass entsteht.<br />
WAND ODER REGAL? EGAL!<br />
Wie bei auch bei Heco lassen sich die<br />
Satelliten entweder ins Regal stellen, per<br />
mitgelieferter Wandhalterung platzsparend<br />
an selbiger befestigen oder auf optional<br />
lieferbare Ständer stellen. Alles<br />
recht unkompliziert soweit, lediglich die<br />
MESSLABOR<br />
Der Satellit zeigt gerade im Präsenzbereich<br />
Welligkeiten und Interferenzen, bleibt im Mittel<br />
aber noch ausgewogen. Seine Grenzfrequenz<br />
und damit der Übergang sind mit 117 Hz sinnvoll,<br />
93 dB größenbezogen sogar gut. In Mittelund<br />
Grundton sind sowohl Verzerrungen als<br />
auch Kompression allerdings etwas erhöht. Der<br />
Woofer erreicht achtbare 107 Dezibel Pegel mit<br />
geringen Verzerrungen, reicht allerdings mit 47<br />
Hz Grenzfrequenz nicht sehr tief.<br />
Canton Movie 5-1 (Sat) Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
48<br />
www.audio.de ›06 /2012
HIDDEN<br />
WORKER: Das<br />
Bass-Chasis werkelt<br />
im Innern nach dem<br />
Bandpassprinzip.<br />
MINIMALISMUS PUR: Der Hochtöner ist hart an der Grenze der Physik<br />
konstruiert, kleiner dürfte er nicht werden. Gut zu sehen: die magnetische<br />
Abschirmung des Nachbarchassis.<br />
ebenfalls der Miniaturisierung zum Opfer<br />
gefallenen Lautsprecherklemmen gaben<br />
Anlass zum Grummeln. Für Bananenstecker<br />
sind diese schlicht zu klein, so<br />
dass auf blanke Drahtenden zurückgegriffen<br />
werden muss.<br />
Nach erfolgreich absolvierter Anschluss-<br />
Prozedur entschädigte das Canton-Set<br />
aber mit einem relaxten, eleganten Auftritt.<br />
Dialoge wie z. B. aus dem Film<br />
„Stealth – Unter dem Radar" erhielten<br />
nicht den ansonsten üblichen glasigen<br />
Touch, sondern erklangen natürlich und<br />
mit ordentlichem Volumen. Die Rears<br />
fügten sich homogen ein und sorgten für<br />
ein stimmiges Gesamtbild. Schloss man<br />
bei etwas gehobenem Pegel die Augen,<br />
vergaß man glatt, dass „nur“ ein<br />
vergleichsweise schmächtiges Set für<br />
diesen respektablen Auftritt verantwortlich<br />
war. Der Subwoofer konnte, bedingt<br />
durch sein schmales Volumen, nicht in<br />
die tiefsten Regionen hinabsteigen, aber<br />
für den normalen Alltag sorgt er für ausreichend<br />
Pegelfestigkeit. Er blieb in seiner<br />
Spielweise unaufdringlich, zwar nicht<br />
ganz so trocken wie gewünscht, tönte<br />
aber auch wiederum nicht zu wattig.<br />
Trotzdem machte er Spaß und sorgte für<br />
ordentlich Druck in Richtung des Auditoriums.<br />
Bei dem Stück „You Are The<br />
Sunshine Of My Life“ von Stevie Wonder<br />
(von der Blu-ray „Live At Last“) konnten<br />
die Cantons die enorme Spielfreude<br />
der Hecos zwar nicht ganz erreichen und<br />
ließen den Obertonglanz und das leuchtende<br />
Farbenspiel in den mittleren Frequenzbereichen<br />
ein wenig in den Hintergrund<br />
treten. Doch zauberten sie eine<br />
große Bühne und klangen schön seidig,<br />
und entspannt und luden zu stressfreiem<br />
Hören ein.<br />
_06XKV_Reichmann_Audio_12_11_RZ.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 92.00 mm);24. Oct 2011 11:37:59<br />
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CANTON<br />
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Canton<br />
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720 Euro<br />
Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />
Front B x H x T / Gewicht 11 x 16 x 11 cm / 1,2 kg<br />
Center B x H x T / Gewicht 29 x 11 x 11 cm / 2,2 kg<br />
Sub B x H x T / Gewicht 24 x 41 x 42 cm / 13,5 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
schwarz / weiß<br />
Typ<br />
5.1-Sub/Sat-Set<br />
Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSchickes Design und<br />
edel wirkende Oberflächen.<br />
Klanglich angenehm warm<br />
timbriert.<br />
Í Feinzeichnung im Mittenbereich<br />
könnte besser sein<br />
Klang Musik 68<br />
Klang Film 68<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
68 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
KEINE KOMPROMISSE.<br />
Vollverstärker M6i Eingänge: 4xCinch, 1xXLR, 1xUSB; Ausgänge:<br />
1xLautsprecher, Tape-Out, Pre-Out; Leistung 200Watt/Kanal, silber<br />
oder schwarz, 17Kg, 2.450,-€<br />
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Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
TEUFEL CUBYCON 2 UM 1300 EURO<br />
Maximal viel Box fürs Geld – unter<br />
diesem Motto machte sich<br />
Teufel besonders mit großvolumigen<br />
THX-Sets für ernsthafte<br />
Heimkinoanwendungen einen guten<br />
Namen. Das Cubycon läuft dieser Philosophie<br />
mit voller Absicht zuwider, hier<br />
durfte ein Gutteil vom Budget auch in<br />
eine Miniaturisierung und eine edle Verkleidung<br />
besonders der Satellitenlautsprecher<br />
fließen. Die gaben mit ihrer<br />
Formgebung zweier gestapelter Würfel<br />
– Ähnlichkeitkeiten mit den Sats eines<br />
großen amerikanischen Herstellers sind<br />
nicht ganz zufällig – dem Sextett auch<br />
seinen Namen. Wobei sich die beiden<br />
Hälften hier nicht gegeneinander verdrehen<br />
lassen, sondern eine massive, feste<br />
Einheit aus eloxiertem Aluminiumprofil<br />
darstellen. Das einzige Zugeständnis an<br />
den Spieltrieb des Nutzers ist das magnetisch<br />
haftende Teufel-Logo, dass sich<br />
für einen liegenden Betrieb flugs umetikettieren<br />
lässt. Im Gegensatz zu klassisch<br />
aufgebauten Satelliten ist es dem<br />
Teufel-Sat akustisch relativ egal, ob er liegend<br />
oder stehend betrieben wird. Denn<br />
der akustisch relevante Mittelhochton<br />
wird von einem Koaxial-Chassis wiedergegeben,<br />
das lediglich im Grundton von<br />
einem zweiten Konustöner – darunter<br />
oder daneben, je nach Aufstellung – unterstützt<br />
wird. Für die Wandmontage,<br />
ebenfalls wahlweise vertikal oder horizontal,<br />
sind zwei rückseitige Ösen ins<br />
Alu integriert, die ein problemloses Aufhängen<br />
ermöglich. Lediglich die Kabel<br />
müssen noch hinter den Alu-Quadern<br />
vorbeiführen, die Terminals selbst machen<br />
einen absolut soliden Eindruck.<br />
FLACH MIT DREI MEMBRANEN<br />
Das gilt auch für den ungewöhnlich<br />
bestückten Woofer: Ein Trio von nur 13<br />
Zentimeter kleinen Polypropylen- Bässen<br />
arbeitet hier nebeneinander, dennoch<br />
verspricht Teufel eine untere Grenzfrequenz<br />
von 33 Hertz. Dabei helfen die<br />
beiden großen Bassreflexschlitze natürlich<br />
deutlich. Die Anordnung soll den<br />
Sub maximal flexibel machen: Hochkant<br />
kann er in einer Ecke neben dem Regal<br />
Platz finden und lässt sich sogar quasi<br />
vollständig einfassen. Oder man legt ihn<br />
MESSLABOR<br />
Der Satellit zeigt einen ausgewogenen Frequenzgang<br />
mit erkennbarer Richtwirkung im<br />
Hochton und größenbezogen extrem geringen<br />
Klirr. Dafür blendet er im Grundton auch<br />
ziemlich früh aus und erzwingt so Trennfrequenz<br />
um 150 Hz. Die schafft der Subwoofer<br />
technisch gesehen locker. Mit 109 Dezibel Maximalpegel<br />
und 32 Hz unterer Grenzfrequenz<br />
spielt er in einer Liga mit deutlich größeren<br />
Woofern.<br />
Teufel CUB 2 FCR (Front) Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
80 dB 85 dB 90 dB 95 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
50<br />
www.audio.de ›06 /2012
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
OHNE KABEL: Für 200 Euro Aufpreis liefert<br />
Teufel auch Sender und Empfänger für den<br />
Drahtlos-Betrieb.<br />
2-WEGE-MINI: Hochtöner<br />
und Mitteltöner sind koaxial<br />
auf engstem Raum vereint,<br />
der Trichter trennt akustisch.<br />
flach, wobei er dann angesichts von 21<br />
Zenti metern Höhe zwar nicht mehr unter<br />
jedes Sofa passt, aber der Kreativität bei<br />
der Aufstellung praktisch kaum mehr<br />
Grenzen gesetzt sind. Bei den Anschlussund<br />
Einstellmöglichkeiten gibt sich der<br />
Sub eher karg: Ein optionaler Hochpegeleingang<br />
existiert neben dem Cinch,<br />
regeln lassen sich nur Pegel und Trennfrequenz.<br />
Die Ansteuerung des Sextetts<br />
sollte also per AV-Receiver erfolgen,<br />
SLIM LINE: Dank Bassreflexschlitz und eines<br />
Chassis-Trios erreicht der Sub seine schmale<br />
Form – auch flachlegen lässt er sich gut.<br />
wobei die Trennfrequenz je nach Aufstellungsvariante<br />
zwischen 120 und 200 Hz<br />
per Gehör ermittelt werden sollte. Für<br />
weitere Freiheiten bei der Aufstellung<br />
lässt sich das Set auch in einer<br />
Wireless-Variante ordern, wobei ein<br />
Sender die Signale zum Beispiel für die<br />
beiden hinteren Kanäle drahtlos vom<br />
AVR überträgt. Teufel selbst traut dem<br />
Cubycon 2 Raumgrößen bis 35 Quadratmeter<br />
zu, was durchaus sportlich<br />
erscheint.<br />
HÖRE LIEBER UNGEWÖHNLICH<br />
Doch im Hörraum klang Stevie Wonders<br />
Blu-ray „Live At Last“ erstaunlich weit –<br />
auf angenehm seidige Weise wusste<br />
das Teufel-Set eine luftige Stadion-<br />
Atmosphäre zu erzeugen, die in Verbindung<br />
mit dem betont trockenen, tiefen<br />
und musikalisch knackigen Bass schon<br />
fast in audiophile Bereiche vorstieß.<br />
Allenfalls eine gewisse Nüchternheit<br />
und Zurückhaltung im Stimmbereich<br />
ließe sich bekritteln, ansonsten überzeugte<br />
das Set auf ganzer Linie. Sogar,<br />
wenn ernsthaftere Scheiben den Weg in<br />
den Player fanden: Jazzige Klänge wie<br />
das „Tribute To Herbie Hancock“ (Chesky)<br />
klangen als Multichannel-SACD<br />
betont räumlich und präzise, als CD erstaunlich<br />
gut abgebildet und dynamisch.<br />
Weder vor klassischen noch rockigen<br />
Klängen kapitulierte das Cubycon, mobilisierte<br />
dabei auch wahrhaft erstaunliche<br />
Pegelreserven, ohne je angestrengt zu<br />
klingen. Allenfalls ein gewisser Hang zur<br />
Verschlankung der Stimmen und zu<br />
einem kompakteren Bass ließ sich fest-<br />
stellen, aber auch das erst bei Lautstärken,<br />
die man einem solchen Mini-<br />
Set niemals zugetraut hätte. Im Kino-<br />
Modus war die Vorstellung des Teufels<br />
einwandfrei mit hervorragender Pegelfestigkeit.<br />
Selbst ordentlich laut klang<br />
das Set noch stimmig und keineswegs<br />
brachial. Die Kanonen und Effekte im<br />
„Fluch der Karibik“ hat man <strong>anders</strong>wo sicher<br />
schon fülliger und körperlicher gehört,<br />
dafür blieb der atmosphärische Eindruck<br />
sowohl laut als auch leise hervorragend<br />
erhalten. Wer dynamischen Filmton<br />
und Musikwiedergabe auf hohem<br />
Niveau kombinieren will: Voilà, kleiner<br />
als mit dem Teufel geht das kaum.<br />
STECKBRIEF<br />
TEUFEL<br />
CUBYCON 2<br />
Vertrieb<br />
Teufel<br />
0 30 / 300 9 300<br />
www.<br />
teufel.de<br />
Listenpreis<br />
1.300 Euro<br />
Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />
Front B x H x T / Gewicht 9,5 x 19 x 9,5 cm / 1,2 kg<br />
Center B x H x T / Gewicht 19 x 9,5 x 9,5 cm / 1,2 kg<br />
Sub B x H x T / Gewicht 21 x 50 x 49,5 cm / 15,5 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / • / –<br />
Farben<br />
mattschwarz<br />
Typ<br />
5.1-Sub/Sat-Set<br />
Empfohlene Trennfrequenz 150 Hz (je nach Aufstellung)<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅBetont homogenes, ausgewogenes<br />
und angenehmes<br />
Set mit weiträumiger, klarer<br />
Musikwiedergabe und knackigem<br />
Bass.<br />
Í Mehr Grundtonwärme und<br />
Pegel täten bei Filmen gut.<br />
Klang Musik 73<br />
Klang Film 72<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
73 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
EMPFEHLUNG<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
06/12<br />
www.audio.de ›06 /2012 51
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
B+W MT-50 UM 1575 EURO<br />
Unter den echten Highend-Herstellern<br />
gehört Bowers&Wilkins<br />
aus England zu den konsequentesten,<br />
was die Kombination aus audiophilem<br />
Stereo- und Surround-Klang angeht.<br />
So lassen sich die Vertreter der<br />
Spitzenserie 800 Diamond, obgleich als<br />
puristische Stereo-Lautsprecher bestens<br />
beleumundet, durchweg mit optimal<br />
angepassten Centern und Subwoofern<br />
erweitern, um ein homogen tönendes<br />
Surroundset aufzubauen.<br />
Daher verwundert es also nicht, dass<br />
der preiswerte Multikanal-Einstieg ins<br />
B&W-Programm umgekehrt genauso<br />
auf beste Musikwiedergabe optimiert<br />
wurde. Augenfälligstes Beispiel: Die<br />
Trennfrequenz zwischen Subwoofer und<br />
Satellit wird nicht zugunsten noch kleinerer<br />
Würfel und höherer Pegel nach<br />
oben geschraubt, sondern bei hifi-üblichen<br />
80 Hertz angesetzt. So ist sichergestellt,<br />
dass der Tiefton auch bei ungünstiger<br />
Platzierung nicht ortbar wird<br />
und die Anpassung recht einfach gelingt.<br />
Dafür fällt der neu konstruierte Satellit<br />
namens M-1 auch minimal größer aus<br />
als seine Konkurrenten, macht das aber<br />
mit einer harmonischen, runden Formgebung<br />
im realen Wohnzimmer wieder<br />
wett. Das matte Alu-Profilgehäuse wirkt<br />
noch edler als das seiner Mitstreiter,<br />
mittels einer trickreichen Halterung und<br />
Kugel gelenk lässt sich der Satellit wahlweise<br />
aufstellen oder an Wand wie Decke<br />
schrauben – unsichtbare Kabelführung<br />
inklusive. Oder man dreht ihn um<br />
90 Grad und benutzt ihn als Center.<br />
Allerdings sollten die Hörer in nicht allzu<br />
großem Winkel neben der Achse des<br />
Centers sitzen, denn bei einer so hohen<br />
Trennfrequenz (4 kHz) lassen sich Interferenzeffekte<br />
nicht vermeiden. Die M-1<br />
folgt nämlich der B&W-Philosophie einer<br />
möglichst flachen Filterung – so spielen<br />
Mittel- und Hochtöner in einem weiten<br />
Frequenzbereich zusammen.<br />
Die Chassis des Satelliten wirken richtiggehend<br />
highendig: ein 10er mit Glasfasermembran<br />
nebst Bassreflexöffnung<br />
und eine große 2,5er-Metallkalotte machen<br />
den M-1 bereits ohne Sub zu einem<br />
vollwertigen passiven Kleinmonitor<br />
mit ordentlichem Tiefgang. Kraftvoller<br />
MESSLABOR<br />
Der M-1 zeigt im Hochton einen deutlich welligen<br />
Verlauf auf Achse) - seitlich gemessen<br />
und erst recht im Raum gemittelt nivelliert sich<br />
das allerdings zu einem ausgewogenen Gesamteindruck.<br />
Der Satellit ist tiefreichend und<br />
mit 96,5dB auch ordentlich pegelfest bei guten<br />
Klirrwerten (o.Abb). Der Subwoofer lässt<br />
sich je nach Betriebsart laut, oder mit sensationellem<br />
Tiefgang von 18 Hz betreiben. In letzterer<br />
Position wurde er hier gemessen.<br />
Bowers & Wilkins M-1 Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
52<br />
www.audio.de ›06 /2012
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
CHASSIS-TECHNIK: Der 10er mit<br />
Glasfasermembran ist ein echter<br />
Tiefmitteltöner mit filigranem Gusskorb.<br />
KUGELGELENK: Die Satelliten lassen sich<br />
bombenfest und flexibel an der Wand oder<br />
auf dem Fuß ausrichten.<br />
VOLLPROGRAMM: Neben den üblichen<br />
Reglern für Pegel und Frequenz punktet der<br />
B&W mit Bass-EQ und Tiefgangsteller.<br />
und erwachsener geht es natürlich mit<br />
einem Subwoofer – hier empfiehlt B&W<br />
Freunden des gediegenen Kinotons<br />
wahlweise den digitalen Alleskönner<br />
PV1D für 1600 Euro oder den preiswerten<br />
ASW 608 für 450 Euro als Unterstützung.<br />
Wobei preiswert nicht zu Lasten der<br />
Musikqualität gehen soll. Der fast würfelförmige<br />
608 ist ein geschlossenes<br />
System, das zwar nicht auf höchste Pegel<br />
hin gezüchtet wurde, dafür mit extremem<br />
Tiefgang und optimaler Präzision<br />
punkten soll. Der Woofer, der auch mit<br />
den Kompaktboxen aus der 600er-Serie<br />
harmoniert, ist mit einem extrem langhubigen<br />
Achtzoller ausgestattet, dessen<br />
Membran aus einer Kevlar-/Papp-<br />
Kombination besteht. Er wird von einem<br />
200 Watt Sinus starken Amp angetrieben<br />
und lässt sich im Tiefgang dreistufig<br />
sowie bei der Ortsentzerrung zweistufig<br />
anpassen. Das dient der Bassdosierung<br />
bei suboptimaler Platzierung oder dem<br />
Gewinn von mehr Pegel bei etwas weniger<br />
Tiefgang respektive Druck.<br />
SPEZIALIST FÜR LEISE TÖNE<br />
Wie bei allen Surround-Tests stand erst<br />
einmal eine Verkabelung an, die der<br />
geübte Tester mit einem leise mitlaufenden<br />
Musiksignal vornimmt. Was ansonsten<br />
gerade einmal ausreicht, um die<br />
Funktion zu überprüfen, genügte beim<br />
B&W-Set bereits für ein stimmiges<br />
Klangbild. Das MT-50 hatte nämlich eine<br />
ausgeprägte Liebe zu Details, die es bei<br />
Diana Kralls „Live In Rio“ besonders<br />
crisp und mit hervorragender Deutlichkeit<br />
herausarbeitete. Das Raumerlebnis<br />
war weit, zwar nicht immer ganz präzise<br />
zu orten – doch dafür kam hier richtiges<br />
Kinofeeling auf. Die mitunter frische<br />
Höhen darbietung, etwa bei Katie Meluas<br />
„Shy Boy“, wirkte bei gehobenen Pegeln<br />
fast schon übertrieben – sie half aber der<br />
Deutlichkeit bei Filmdialogen.<br />
Bei Stevie Wonders „Live At Last“ kamen<br />
auch richtig groovende Tiefbässe<br />
zu ihrem Recht. Die Leichtigkeit und exzellente<br />
Auflösung, mit denen die Satelliten<br />
alle Details aus der Musik herausarbeiteten,<br />
ohne eine Spur von Lästigkeit<br />
zu zeigen, harmonierte perfekt mit dem<br />
audiophil-präzisen Tiefbass, der in punkto<br />
Timing und Souveränität den Rest des<br />
Feldes weit hinter sich ließ. Das war<br />
besonders bei Zimmerlautstärke ein Genuss,<br />
wenn die B&W das Feeling eines<br />
Livekonzertes projizierte, ohne dass<br />
man echte Stadionpegel fahren musste.<br />
Bei Filmen zeigte sich denn auch, dass<br />
die Pegelfähigkeiten vor allem im Bass<br />
ihre Grenzen haben und die Tonalität<br />
eher ins Helle kippte. Dennoch: für Fans<br />
gediegener Musikklänge und normaler<br />
Wohnzimmerpegel ein echter Tipp.<br />
STECKBRIEF<br />
B&W<br />
dB<br />
MT-50<br />
Vertrieb<br />
BW Group Germany<br />
052 01 / 8717-0<br />
www.<br />
bowers-wilkins.de<br />
Listenpreis<br />
1.575 Euro<br />
Garantiezeit Passiv/Sub 10 / 3 Jahre (übertragbar)<br />
Front B x H x T / Gewicht 11,5 x 25 x 16 cm / 2,3 kg<br />
Center B x H x T / Gewicht 25 x 11,5 x 16 cm / 2,3 kg<br />
Sub B x H x T / Gewicht 26 x 26 x 33 cm / 8,9 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / –<br />
Farben<br />
mattschwarz, mattweiß<br />
Typ Sub/Sat-Set 5.1<br />
Empfohlene Trennfrequenz 80 Hz<br />
Raumanpassung Tiefgang und EQ schaltbar<br />
Besonderheiten<br />
geschlossener Woofer<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr detailreiches und<br />
klares, enorm räumliches Set<br />
mit sensationell präzis-tiefem<br />
Bass, ideal für kleine Räume.<br />
ÍIn größeren Abständen<br />
diffus, Bass hat wenig<br />
Pegelreserven.<br />
Klang Musik 74<br />
Klang Film 71<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
73 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
KLEINE PEGEL<br />
GROSSER KLANG<br />
www.audio.de ›06 /2012 53
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
ELIPSON PLANET M + PLANET SUB UM 1800 EURO<br />
Was ist die optimale geometrische<br />
Form, um viel Volumen<br />
bei kleinen Abmessungen zu<br />
erreichen? Ganz klar, die Kugel! Und so<br />
sind die Lautsprecher des französischen<br />
Spezialisten Elipson bereits seit über 60<br />
Jahren (!) überwiegend kugelförmig,<br />
was neben der optimalen Raumausnutzung<br />
auch ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten<br />
ohne Kantenreflexionen<br />
und ein breites Rundstrahlen ermöglicht.<br />
Wobei letzteres bei der kleinen Planet<br />
M, von denen sich fünf Stück zu einem<br />
besonders schicken Surround-Set kombinieren<br />
lassen, absichtlich verringert<br />
wird: Ein Koaxialchassis nebst kleinem<br />
Hochtonhorn richtet den Schall stärker<br />
auf den Hörplatz als ein plan eingebauter<br />
Töner und soll so Klarheit und Deutlichkeit<br />
auch bei größeren Hörabständen garantieren.<br />
Dahinter sitzt ein 10er-Mitteltöner<br />
mit Polypropylenmembran, der<br />
speziell für den Betrieb im Koax ohne<br />
Staubschutzkalotte optimiert wurde. Im<br />
Gegensatz zu den Mitbewerbern arbeiten<br />
die Kugelsatelliten als geschlossene<br />
Systeme, was im Oberbass tendenziell<br />
keine so hohen Pegel erlaubt, die Anpassung<br />
an den Subwoofer aber ebenso erleichtert<br />
wie eine Positionierung an der<br />
Wand. Zu diesem Zweck sind in den Kugeln<br />
kleine Gewinde eingelassen, an die<br />
sich wahlweise Wandhalterung oder<br />
Ständer befestigen lassen. Wer die<br />
Rundlinge lieber im Regal oder Rack<br />
platzieren will, kann dies am einfachsten<br />
mit den beiliegenden Metallringen tun.<br />
Das sieht chic aus und erlaubt zudem<br />
eine einfache Ausrichtung der Kugeln.<br />
Den Subwoofer hätte man sicher auch<br />
kugelförmig bauen können, nur verträgt<br />
sich das nicht mit dem hier angewandeten<br />
Downfire-Prinzip. So wurde es denn<br />
letztlich eine andere geometrische<br />
Grundform, der Zylinder. Dieser steht<br />
MESSLABOR<br />
Der Satellit zeigt einen ausgewogenen Frequenzgang,<br />
die Welligkeiten sind irrelevant, da<br />
schmalbandig, der Klirr ist gleichmäßig gut ohne<br />
Anschlagen oder Kompression. Erstaunlich:<br />
die Pegelfestigkeit (97dB) bei sanft fallendem<br />
Basspegel, was die Anpassung erleichert. Im<br />
Hochtonbereich deutet sich die gleichmäßige<br />
Richtwirkung an. Der Subwoofer zeigt mit 102<br />
Dezibel Pegel und 37 Hertz Tiefgang sehr gute<br />
Werte und agiert über weite Bereiche klirrarm.<br />
Elipson Planet M<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
54<br />
www.audio.de ›06 /2012
Lautsprecher › SURROUND-SETS<br />
EINER NACH DEM ANDEREN: Der Hochtöner samt<br />
Hornschallführung sitzt vor dem kräftigen Mitteltöner.<br />
BASS-TONNE: Der 20er protzt mit starker Sicke und hubfreudiger<br />
Zentrierung. Im Gehäuse sieht man die kräftigen Versteifungen.<br />
auf einem Quartett aus Gummifüßen<br />
und bietet dem nach unten spielenden<br />
Achtzoller damit kontrollierte akustische<br />
Verhältnisse für eine bodennahe Abstrahlung<br />
und gleichmäßige Schallverteilung.<br />
Neben dem Chassis sitzt ein<br />
unauffällig kleines Bassreflexohr, das<br />
indirekt über das Gehäusevolumen angetrieben<br />
wird und das Chassis moderat<br />
entlastet. Ein 200 Watt Sinus starker<br />
Amp befeuert das Chassis, zur besseren<br />
Abstimmung auf den Aufstellort lässt<br />
sich die akustische Phase invertieren.<br />
KLEINE KUGEL, GROSSES KINO?<br />
Wer mal in einem Kino hinter die Kulissen<br />
geschaut hat, findet dort oft ausgewachsene<br />
Beschallungslautsprecher<br />
mit Horntechnik, die für ansatzlose<br />
Direktheit und Dynamik verantwortlich<br />
zeichnen. Das Elipson-Set ähnelte<br />
diesem Charakter verblüffend und ließ<br />
die Tester beinahe vergessen, dass sie<br />
Totos „25th Anniversary“ nur in einem<br />
wohnzimmerähnlichen Kellerraum<br />
lauschten und nicht in einem großen<br />
Saal: Klar und deutlich, aber ansatzlos<br />
direkt und größenbezogen hervorragend<br />
dynamisch, liefen die Planeten selbst zu<br />
großer Form auf, wenn sie mit 3,5 Metern<br />
eigentlich schon grenzwertig große<br />
Hörabstände zu überbrücken hatten.<br />
Dazu gesellte sich ein stabiles Pfund von<br />
Tiefton, der dynamisch dem Rest des<br />
Klangbildes in nichts nachstand und sich<br />
immer wieder ordentlich in Szene setzte.<br />
Dieser Sturm-und-Drang-Charakter offenbarte<br />
bei weniger gut aufgenommenen<br />
Filmen, etwa U2s „Rattle And Hum“<br />
eine gewisse Härte in den Höhen, über<br />
die das sanftmütigere B&W-Set dezent<br />
STECKBRIEF<br />
EMPFEHLUNG<br />
ELIPSON<br />
FILMSOUND<br />
PLANET M + PLANET SUB<br />
Vertrieb<br />
Connect Audio<br />
064 34 / 5001<br />
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Garantiezeit Passiv/Sub 5 Jahre / 2 Jahre<br />
Front B x H x T / Gewicht 15 x 15 x 15 cm / 1,6 kg<br />
Center B x H x T / Gewicht 15 x 15 x 15 cm / 1,6 kg<br />
Sub B x H x T / Gewicht 31,5 x 39,5 x 31,5 cm / 11 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / – / •<br />
Farben<br />
schwarz, weiß, rot<br />
Typ Sub/Sat-Set 5.1<br />
Empfohlene Trennfrequenz 100-120 Hz<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten –<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅDynamisches, deutliches<br />
und sehr erwachsen<br />
klingendes Set mit toller<br />
Abbildung, auch für größere<br />
Räume.<br />
ÍNicht ganz so sanft.<br />
Klang Musik 73<br />
Klang Film 74<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
74 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
06/12<br />
hinwegsah. Trotzdem punktete das Elipson<br />
bei Musik wie bei Film, solange man<br />
den Woofer nicht völlig mit Tiefbassorgien<br />
überforderte, was er mit einem<br />
sanften Pumpen quittierte. Soviel Sound<br />
aus so kleinen Boxen gab es noch nie –<br />
wer ein großes Wohnzimmer komplett<br />
akustisch füllen will, sollte vielleicht über<br />
einen zweiten Subwoofer nachdenken.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Für markerschütterndes Brachialkino<br />
sind die Minis nicht gemacht,<br />
eher für gepflegte Filmbegleitung<br />
im Wohnzimmer. Was überrascht,<br />
ist die musikalische Qualität: Heco<br />
wie B&W bringen für ihre Klasse<br />
eine tolle Stereoqualität, das MT-<br />
50 besonders auch leise. Für viele<br />
Hörer könnte ein Set wie das vielseitige<br />
Teufel auch die Stereoanlage<br />
im Wohnzimmer überflüssig<br />
machen. Richtiges Kinofeeling<br />
kommt aber am meisten mit den<br />
Elipsons auf - dynamisch, direkt<br />
und rundum mitreißend.<br />
www.audio.de ›06 /2012 55
Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />
VOL.V<br />
MASTER-PLAN<br />
Nach der Aufnahme und dem Abmischen krönt das Mastering eine Musikproduktion. Doch was passiert<br />
dabei eigentlich genau? Und wie vermeiden die Männer an den Reglern den berüchtigten Loudness-<br />
Wahn? Die <strong>AUDIO</strong>-Serie über Geheimnisse der Tontechnik enthüllt in Teil 5 also: den großen Master-Plan!<br />
■ Text: Alexandros Mitropoulos<br />
Welcher Motorradfan kennt das<br />
nicht: Es ist Wochenende, die<br />
Sonne strahlt – perfekte Bedingungen<br />
also für eine Tour über das<br />
Land. Doch dem Spaß während der<br />
Fahrt folgt oft das große Grauen – wenn<br />
das geliebte Bike hinterher so verdreckt<br />
dasteht wie ein englischer Rugby-Spieler<br />
nach einem Match im Regen. Da hilft<br />
nur eins: ab durch die Waschstraße, damit<br />
der motorisierte Schatz wieder im<br />
gewohnten Glanz erstrahlt. Doch die<br />
meisten Reinigungsanlagen beseitigen<br />
oft nur die gröbsten Verunreinigungen –<br />
Schmutz zweiter Ordnung wie auf der<br />
Motorhaube klebende Insekten oder<br />
Staub an schlecht erreichbaren Stellen<br />
muss nachträglich von Hand beseitigt<br />
werden. Das ist oft eine arge Quälerei,<br />
doch das Ergebnis lohnt.<br />
Bei einer Musikproduktion verhält es<br />
sich ähnlich: Nach der Aufnahme folgt<br />
bekanntlich das Abmischen – der wichtigste<br />
Schritt in der Entstehungsphase<br />
eines Albums. Doch so gut der Tontechniker<br />
auch gemischt haben mag: Stets<br />
muss der Mix noch bearbeitet, poliert<br />
werden, bevor das Material endgültig<br />
ins Presswerk gehen kann. Der finale<br />
Feinschliff eines Albums passiert daher<br />
im letzten Arbeitsschritt – dem Mastering.<br />
Seinen Ursprung hat dieser Prozess<br />
Anfang der 50er Jahre. Damals<br />
musste man die Dynamik der Musik begrenzen,<br />
da Schallplatten (und später<br />
Kassetten) nicht den gleichen Dynamikumfang<br />
einer Bandmaschine aufwiesen.<br />
Damit die Nadel nicht ständig aus der<br />
Rille sprang, mussten die Pegelspitzen<br />
also begrenzt werden. CDs hingegen<br />
bieten jede Menge „headroom” (also<br />
Spielraum beim Pegel bzw. Dynamikumfang),<br />
weshalb sich der Zweck des Masterings<br />
inzwischen etwas verändert hat.<br />
Heute versucht man meist, eine Aufnahme<br />
so richtig auf Hochglanz zu bringen.<br />
Im Idealfall teilen sich das Abmischen<br />
und das Mastern zwei verschiedene<br />
Personen. Denn für den letzten Schliff<br />
sind ein Paar „frische” Ohren besser geeignet<br />
als solche, die das Material schon<br />
dutzendfach abgehört haben. Wobei:<br />
Selbst die besten Mastering-Profis nutzen<br />
keine mystischen Voodoo-Techniken<br />
Fotos: Archiv, Yarygin / Oxlock – Shutterstock.com. A. Mitropoulos<br />
56 www.audio.de ›06 /2012
Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />
und arbeiten auch nicht bei Vollmond,<br />
sondern kochen auch nur mit Wasser.<br />
Soll heißen: Wie beim Abmischen kommen<br />
auch beim letzten Arbeitsschritt<br />
des Masterings die Standard-Tools der<br />
Tontechnik zum Einsatz. Die Kunst besteht<br />
letztendlich darin, mit diesen Geräten<br />
die Wünsche der Künstler und der<br />
beteiligten Produzenten zu realisieren<br />
und gleichzeitig den eigenen Klanggeschmack<br />
auf dezente Art einzubringen.<br />
DIE BASICS<br />
Wer schon mal einen Blick in ein normales<br />
Aufnahme- und in ein Mastering-Studio<br />
werfen konnte, dürfte einige Unterschiede<br />
bemerkt haben: Atmen die<br />
meisten Tonstudios eine strikt arbeitsund<br />
technikorientierte Aura, so machen<br />
Mastering-Räume mit schicken Möbeln<br />
und stylischem Ambiente optisch und<br />
atmosphärisch weit mehr her. Doch<br />
auch in der akustischen Abstimmung<br />
gibt es gravierende Unterschiede: Der<br />
Masteringraum klingt viel lebendiger als<br />
ein Aufnahme- oder Kontrollraum – denn<br />
er soll dem Klang eines Wohnzimmers<br />
möglichst nahe kommen.<br />
Ein hübsches Parkett auf dem Boden<br />
und ein schönes Ledersofa reichen für<br />
eine gute Akustik allerdings längst nicht<br />
aus. Vielmehr ist ein intensives Ausmessen<br />
des Raumes und (fast immer) eine<br />
akustische Optimierung erforderlich.<br />
Die Standardtools dafür sind neben ganz<br />
normalen Bassfallen (je mehr, desto<br />
besser) auch Helmholz-Konstruktionen,<br />
um tieffrequente Störenfriede in den<br />
Griff zu bekommen. Bei ungewollten Reflektionen<br />
durch die Seitenwände greift<br />
man zu komplexeren Breitbandabsorbern.<br />
Eine ganz entscheidende Rolle spielen<br />
Diffusoren: Sie streuen den ankommenden<br />
Schall absichtlich ohne jedes System<br />
in alle Richtungen – das verhindert<br />
erste Reflektionen („early reflections”).<br />
Exemplare aus Holz mit unterschiedlich<br />
großen und hohen Quadraten sind die<br />
bekanntesten Vertreter dieser Gattung.<br />
Nutzen Tonstudios üblicherweise aktive<br />
Nahfeldmonitore, so greifen Mastering-<br />
Profis gerne zu audiophil klingenden<br />
HiFi- Lautsprechern: Hersteller wie ATC,<br />
B&W, Duntech oder Wilson sind hier die<br />
üblichen Verdächtigen – sie dominieren<br />
seit Jahrzehnten die Mastering-Szene.<br />
SCHICK: Mastering-Räume sind hübsch anzusehen und besitzen eine andere Akustik als normale<br />
Tonstudios. Bestückt sind sie meist mit wenigen, aber höchstwertigen HiFi-Komponenten.<br />
ZERSTREUT: Absorber, Diffusoren und Bassfallen kommen üblicherweise zum Einsatz, um<br />
die Akustik eines Raumes zu optimieren. Diffusoren wie die bekannten Holz-Exemplare platziert<br />
man dabei über dem Techniker und an der Rückwand, um Reflektionen zu vermeiden.<br />
Sperriges Interieur wie Mischpulte oder<br />
Racks mit Effektgeräten sucht man im<br />
penibelst akustisch optimierten und<br />
streng gegliederten Raum übrigens meist<br />
vergeblich. Lediglich ein kleiner Tisch mit<br />
einer handvoll erlesenen, oft sündhaft<br />
teuren Analog-Schätzen findet vor dem<br />
Mastering-Techniker platz.<br />
DER AUSTAUSCH DER WARE<br />
Doch bevor diese überhaupt zum Einsatz<br />
kommen können, muss zunächst<br />
das „Rohmaterial” angeliefert werden.<br />
Normalerweise treffen dabei alle Beteiligten<br />
zu einem besonderen Meeting,<br />
und der Mastering-Chef erhält die Songs<br />
auf einer CD oder DVD. Doch im Inter-<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
57
Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />
KULT: So lange ist das gar nicht her, dass der<br />
finale Mix noch auf zweispurigen Master-<br />
Bandmaschinen landete. Später kamen DATs,<br />
bevor Festplatten den Standard bildeten.<br />
net-Zeitalter wird auch immer öfter<br />
online gearbeitet: Der Austausch der<br />
Tracks erfolgt dann über einen Server –<br />
somit kann eine Band aus Deutschland<br />
problemlos ein Studio am anderen Ende<br />
der Welt beauftragen. Ob der Kontakt<br />
nun vis-a-vis oder virtuell via Internet geschieht,<br />
hat keinen Einfluss auf die „Ausgangsware”.<br />
Denn der Masterer erhält<br />
vom Mischer in aller Regel eine Stereospur<br />
der einzelnen Songs. Üblich ist es<br />
auch, vereinzelte Instrumentengruppen<br />
(„Stems”), etwa die Bläser oder den<br />
Gesang, zu exportieren, damit man später<br />
flexibler arbeiten und die Pegel<br />
ändern kann. Egal aber ob als Stems<br />
oder als Stereo-Spur, der erste Schritt<br />
ist immer der gleiche. Denn: Die noch<br />
„rohen” Musikstücke besitzen in der Regel<br />
weder Fade-Ins oder -Outs noch die<br />
wichtigen Pausen zwischen den Tracks<br />
– das alles geschieht erst beim Mastering.<br />
Ebenso legt man spätestens jetzt<br />
die Tracklist fest – also die Reihenfolge<br />
der Stücke auf dem Album. Für den<br />
kommerziellen Erfolg der Platte spielt<br />
dieser Faktor eine entscheidende Rolle<br />
– entsprechend hitzig wird oft über diesen<br />
Prozess diskutiert.<br />
Sind die ersten Arbeitsschritte vollbracht,<br />
gilt es anschließend, die Pegel der einzelnen<br />
Aufnahmen untereinander anzupassen.<br />
Das Ziel dabei ist, den Pegel<br />
des leisesten Songs so hoch wie möglich<br />
zu bringen und den der übrigen dementsprechend<br />
anzupassen. Erst wenn<br />
das geschehen ist, schleift man das erste<br />
Effektgerät in den Signalweg.<br />
KLANGANGLEICHUNG<br />
Dabei ist die selbe Reihenfolge wie beim<br />
Mischen einzuhalten. Zunächst kommt<br />
ein Equalizer zum Einsatz. Generell unterscheidet<br />
man beim Mastering zwischen<br />
musikalischen EQs und linearen<br />
Filtern. Ein Vertreter<br />
der ersten Kategorie ist<br />
etwa der allseits beliebte<br />
„Pultec EQ-P1A”, der bereits<br />
in den 60ern in vielen Studios<br />
am Werk war. Originale aus dieser Ära<br />
wechseln heutzutage für enorme Preise<br />
den Besitzer, doch es existieren zum<br />
Glück auch einige moderne Nachbauten,<br />
die genauso gut klingen. Die Besonderheit<br />
dieses Equalizer-Typs ist neben der<br />
Röhrenschaltung der passive Tonschaltkreis:<br />
Mittel eines Reglers kann man bestimmte,<br />
fest eingestellte Frequenzen<br />
verstärken und mittels eines zweiten im<br />
Pegel senken. Da sich alle Regler gegenseitig<br />
beeinflussen, sind etliche Klangnuancen<br />
möglich – was einer Aufnahme<br />
immensen Charme verleihen kann.<br />
Für neutralere Ergebnisse greift man zu<br />
einem linearen Multiband-EQ – er erlaubt,<br />
mit chirurgischer Präzision feinste<br />
Eingriffe im Klanggeschehen vorzunehmen.<br />
Eine Änderung von nur einem<br />
Dezibel im Präsenzbereich um 8 kHz ist<br />
bereits hörbar und kann zum Beispiel<br />
der Stimme den nötigen Kick geben.<br />
Gleichzeitig sind etwaige Störgeräusche<br />
wie das Quietschen der Bassdrum-Maschine<br />
oder ungewolltes Nachhallen der<br />
Snare mit etwas Fingerspitzengefühl<br />
und einem guten Gehör korrigierbar.<br />
Das oberste Ziel bei der Klangveränderung<br />
darf aber nicht aus den Augen verloren<br />
werden: Ob man sich nun für einen<br />
musikalischen, einen linearen EQ oder<br />
BEGEHRT: Originale Pultec EQP1A’s aus den 50ern (links) werden hoch gehandelt – nicht selten werden Preise von 30000 Dollar aufgerufen.<br />
Wer diesen Wahnsinn nicht mitmachen will, greift zu modernen Nachbauten (rechts), die dank hochwertiger Bauteil-Bestückung mindestens<br />
genau so gut klingen.<br />
58<br />
www.audio.de ›06 /2012
Serie › GEHEIMNISSE DER TONTECHNIK<br />
gar für eine Kombination aus beiden entscheidet<br />
– letztlich muss der Klangcharakter<br />
bei allen Tracks identisch sein, damit<br />
ein in sich stimmiges Album entsteht.<br />
EINE PRISE EFFEKT BITTE<br />
Um das „Verschmelzen” der Songs zu<br />
fördern, eignen sich exzellent auch Kompressoren.<br />
Diese Geräte haben im Laufe<br />
der Zeit (Stichwort „Loudness-War“) zu<br />
unrecht das Image der Teufelsmaschine<br />
erhalten. Schuld an der aus audiophiler<br />
Sicht katastrophalen Situation sind allerdings<br />
nicht die Geräte, sondern diejenigen,<br />
die sie bedienen. Denn korrekt eingestellt,<br />
verleihen Kompressoren der<br />
Musik eine bessere Dynamik und vermögen<br />
einzelne Instrumente im Mix gezielt<br />
hervorzuheben. Auch hier gibt es<br />
KLANGLUPE: Mit linearen<br />
Equalizern sind bestimmte<br />
Frequenzbänder<br />
beliebig veränderbar.<br />
Oft genügen kleinste<br />
Anpassungen, um das<br />
gewünschte Klang-<br />
Ergebnis zu erzielen.<br />
KLASSIKER: Der<br />
Limiter LA2A von<br />
Teletronix ist wie der<br />
Pultec ein begehrtes<br />
Vintage-Gerät.<br />
zwei Typen: musikalische wie den<br />
„Fairchild 360” aus den 50ern und modernere<br />
Multibandkompressoren. Mit letzteren<br />
sind einzelne, frei wählbare Frequenzbänder<br />
getrennt manipulierbar. So<br />
sind etwa die Bässe stärker begrenzbar<br />
als die Mitten oder Höhen. Doch bei aller<br />
Schönrednerei gilt: Weniger ist mehr!<br />
Es reicht vollkommen, die lautesten<br />
Pegelspitzen zu komprimieren.<br />
Das nächste Gerät in der Signalkette ist<br />
normalerweise der Limiter, mit dem<br />
man den Pegel der Musik auf die Ziellautstärke<br />
bringt. Übliche Werte für die<br />
Summe beider Kanäle im digitalen Mastering<br />
liegen zwischen -10dBFS (FS<br />
steht für full scale) und -18dBFS, wobei<br />
die Peaks nicht die -3dBFS-Grenze überschreiten<br />
dürfen. Das analoge Gegenstück<br />
zu -18dBFS ist dann der Dezibel-<br />
Wert bei„0VU”.<br />
Wie beim Kompressor gilt auch hier die<br />
Regel, so wenig wie möglich zu begrenzen<br />
– schließlich soll die Dynamik der<br />
Musik erhalten bleiben. Beliebte Geräte<br />
dafür sind der Teletronix LA2A oder der<br />
Urei 1176A – beide ursprünglich in den<br />
50ern im Hörfunk im Einsatz. Standard-<br />
Tools sind auch Brickwall-Limiter, die Pegelüberschreitungen<br />
oberhalb des<br />
Schwellenwertes garantiert verhindern.<br />
Nachdem die Lautstärke auf den gewünschten<br />
Wert gebracht ist, sind nun<br />
auch andere Effekte einschleifbar: Der<br />
Denoiser hilft, lästiges Rauschen zu entfernen.<br />
Mit dem Exciter fügt man der<br />
Aufnahme unverzerrte Obertöne hinzu,<br />
was die Songs frischer klingen lässt. Um<br />
die Abbildung zu vergrößern, greift man<br />
indes zum Stereo Imager, der sogar vereinzelte<br />
Frequenzbereiche bearbeiten<br />
kann. Unbedingt muss hierbei aber auf<br />
eine korrekte Mono-Kompatibilität geachtet<br />
werden, damit die Musik selbst<br />
über einen Lautsprecher noch akzeptabel<br />
klingt. Eine dezente Prise Hall kann<br />
schließlich alles noch natürlicher klingen<br />
lassen.<br />
Soweit die Theorie – ab nächsten Monat<br />
geht es dann in die Praxis: Dann nimmt<br />
<strong>AUDIO</strong> klanglich spektakuläre (oder<br />
auch bizarre) Alben aus Pop und Jazz unter<br />
die Lupe – und verrät, wodurch diese<br />
audiophilen Klassiker zu Kultdiscs der<br />
Musikgeschichte avancierten.<br />
AUFGEREIHT: So sieht ein Mastering-Projekt auf dem Computer aus (hier: ProTools). Die<br />
einzelnen Tracks sind mit den korrekten Pausen dazwischen positioniert, und am Master-<br />
Ausgang hängen alle nötigen Effektgeräte wie EQ, Kompressor, Limiter und Exciter.<br />
MOBIL: Mit bärenstarken Systemen wie dem UAD<br />
kann man überall mastern – und man hat Zugriff auf<br />
exzellente digitale Kopien von alten Mastering-Tools.<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
59
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POP-CD<br />
DES MONATS<br />
SONGWRITER/POP<br />
RUFUS<br />
WAINWRIGHT<br />
Out Of The Game<br />
Decca (Universal); CD, CD + DVD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Redshinestudio / Shutterstock.com, Tina Tyrell / Universal<br />
WIEDER IM SPIEL<br />
Raus aus dem Feuilleton, rein in die Charts? Mit „Out Of The Game“<br />
setzt Rufus Wainwright jetzt wieder auf erwachsenen Pop.<br />
Zuletzt war da zum Beispiel die Oper.<br />
Mit „Prima Donna“ reüssierte Rufus<br />
Wainwright mit einem klassischen Werk,<br />
komplett selbst komponiert mit einem französischsprachigen<br />
Libretto, das er gemeinsam<br />
mit einer Freundin geschrieben hatte.<br />
Zuletzt war da auch „All Days Are Nights:<br />
Songs For Lulu“, das sparsam orchestrierte<br />
letzte Studioalbum, nur Stimme und Klavier<br />
waren zu hören, unter anderem hatte<br />
er auf „Lulu“ drei Shakespeare-Sonette<br />
vertont. Nach diesen Hochkultur-Experimenten<br />
widmet sich er sich nun wieder<br />
mit ganzer Kraft dem Pop.<br />
Nie sei er poppiger, tanzbarer gewesen,<br />
ließ er selbst verlauten. Kein Wunder: Mit<br />
Produzent Mark Ronson (Lily Allen, Amy<br />
Winehouse) hatte Wainwright bei „Out Of<br />
The Game“ einen Pop-Könner an seiner<br />
Seite. Zusammen mit einer Reihe illustrer<br />
Gastmusiker von Martha Wainwright über<br />
Sean Lennon bis Nels Cline (Wilco) legen<br />
die beiden ein facettenreiches Album vor,<br />
vom hymnisch-sarkastischen Titelsong<br />
„Out Of The Game“ über das berührende,<br />
von Karussell-Musik inspirierte Stück<br />
„Montauk“, das seiner Tochter gewidmet<br />
ist, und den Disco-Stampfer „Bitter<br />
Tears“, bis zum achtminütigen Herzstück<br />
„Candles“, einer Ballade für seine 2010<br />
verstorbene Mutter Kate McGarrigle. „Out<br />
Of The Game“ wird Wainwrights Status als<br />
einer der ganz großen Songwriter der Nullerjahre<br />
manifestieren. Andrea Schmidt<br />
„Want Two“, Antony & The Johnsons „Swanlights“
Musik › POP UND ROCK<br />
<strong>AUDIO</strong>PHILE POP-CDS DES MONATS<br />
SONGWRITER<br />
MILLA KAY<br />
Heartmade<br />
edel content (edel); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
SONGWRITER<br />
RANDI TYTINGVAG<br />
Grounding<br />
Ozella Music (Galileo MC); CD, LP<br />
Musik:<br />
„Musik braucht Luft zum Atmen“, lautet<br />
das Credo des Kollegen Alexandros<br />
Mitropoulos, seines Zeichens ausgebildeter<br />
Toningenieur. Ab und an wird<br />
dieses Motto freilich arg missverstanden<br />
und „Luft“ einfach mit einer mittels<br />
Studiotechnik geweiteten Bühne gleichgesetzt.<br />
Wie’s richtig geht, zeigen diese<br />
Aufnahmen: unterschiedlich im Umgang<br />
mit „Luft“ und Raum, aber alle schön in<br />
Bewegung, atmend im positiven Sinn.<br />
Auf „Heartmade“ etwa, dem zweiten<br />
Album der Kieler Singer/Songwriterin<br />
Milla Kay, scheinen sich die Instrumente<br />
fast auf den Füßen zu stehen – wahren<br />
unter der Regie von Mitmusiker und<br />
Produzent Hauke Kliem dennoch das<br />
nötige Quäntchen Distanz. In den Hamburger<br />
Boogie-Park-Studios entstand ein<br />
plastischer, bisweilen leicht angerauter<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
FOLKPOP<br />
COWBOY JUNKIES<br />
The Wilderness<br />
Proper (Rough Trade); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Sound, der penibler Studiotechnik die<br />
livehaftige Atmosphäre einer intimen Cabaret-Bühne<br />
injiziert – was bestens zum<br />
weltläufigen Sound passt. Los geht’s mit<br />
etwas Zigeunerswing, bei dem der Besen<br />
zärtlich das Becken tätschelt und die<br />
Saiten von Kontrabass und Gitarre relaxt<br />
vor dem Auge des Hörers vibrieren. Im<br />
weiteren Verlauf steuern Glockenspiel<br />
und Flöte, Bläser und eine trocken groovende<br />
Akustikgitarre die Kompositionen<br />
Richtung Jazz und Funk, Bossa Nova<br />
und Chanson – so kosmopolitisch kann<br />
man musizieren, wenn man von der Waterkant<br />
kommt.<br />
Großzügiger dimensioniert ist die<br />
Akustik bei Randi Tytingvag. Die in<br />
Stavanger geborene Norwegerin gehört<br />
zur Heerschar nordischer Ladies, die<br />
versiert zwischen Jazz, Pop und Songwritertum<br />
changieren und über das dazugehörige<br />
Rüstzeug verfügen – neben<br />
einer beweglichen Stimme über viel<br />
Einfühlungsvermögen und Stilsicherheit.<br />
Auf ihrem vierten Album „Grounding“<br />
bleibt Jazziges diesmal außen vor. Stattdessen<br />
ist die Gangart mal poppig, mal<br />
chansonesk, teils amerikanisch (mit Banjo<br />
und Pedal-/Lapsteel-Gitarre), teils englisch<br />
(mit E-Gitarre). Die Stimmungen<br />
changieren zwischen frivol, emotional<br />
und verhangen-doppelbödig, wobei der<br />
Klang stets warm-körperhaft bleibt und<br />
nie studiotechnisch unterkühlt wirkt.<br />
Überwiegend viel Raum geben sich<br />
die Cowboy Junkies auf dem vierten<br />
und letzten Teil ihrer „Nomad Series“<br />
(siehe auch <strong>AUDIO</strong> 12/10). Obwohl im<br />
Studio aufgenommen, atmen die Songs<br />
auf „The Wilderness“ fast die Weitläufigkeit<br />
der „Church Of Holy Trinity“,<br />
dem Entstehungsort ihres legendären<br />
1988er-„Trinity Session“-Albums. Ab<br />
und an („Idle Tales“) rücken die Musiker<br />
aber auch ganz dicht zusammen. Musikalisch<br />
bieten die Timmins-Geschwister<br />
und Bassist Alan Anton zwar nichts Neues,<br />
aber das Bekannte auf hohem Niveau:<br />
Ihr Liederzyklus über Themen wie<br />
Einsamkeit, Verlust und Verzweiflung<br />
geht mit luziden Arrangements tief unter<br />
die Haut: kontemplativer Trance-Folk.<br />
Christof Hammer<br />
DISCO-ROCK<br />
GOSSIP<br />
A Joyful Noise<br />
Columbia (Sony); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP<br />
MARINA & THE ...<br />
Electra Heart<br />
Atlantic (Warner); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Gossip – die fröhlichen<br />
Krachmacher?<br />
Musikalisch<br />
glatter, textlich<br />
aufgekratzter:<br />
Drei Jahre nach<br />
ihrem Megaseller<br />
„Music For Men“ machen es sich<br />
Gossip aus Portland nicht so leicht,<br />
wie es erst scheint. Über glasklare<br />
Discobeats, pointierte Gitarrenarbeit<br />
und Keyboard-Spielereien singt<br />
Mode- und Lesben-Ikone Beth Ditto<br />
von Hedonismus und Kriegsopfern.<br />
„A Joyful Noise“ ist trotzdem noch<br />
mehr als seine Vorgänger ein Album<br />
voller Radiosingles.<br />
FS<br />
Yeah Yeah Yeahs, Jessie J<br />
Nach dem Erfolg<br />
mit ihrem Debütalbum<br />
überwiegt<br />
bei Marina Diamandis<br />
der Wille,<br />
einen gerechten Spagat zu schaffen<br />
zwischen Charts-Erfolg und<br />
anspruchsvoller Kunst. Weshalb<br />
dieses Album wieder mit eingängigen<br />
wie tanzbaren Hitparadenstürmern<br />
aufwartet, die nicht ohne<br />
deutliche Cleverness daherkommen.<br />
Man könnte beinahe meinen,<br />
der Mainstream-Pop ist in der<br />
Kunst angekommen. KT<br />
Florence And The Machine, Adele
Immer noch cool as<br />
Funk: Lenny Kravitz.<br />
Musik › POP UND ROCK<br />
DOO-WOP/POP<br />
THE OVERTONES<br />
Gambling Man<br />
Atlantic (Warner); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SOUL/R&B<br />
ROBERTA FLACK<br />
Let It Be Roberta<br />
429 Records/Membran (Sony); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
PROG-ROCK<br />
JETHRO TULL<br />
Thick As A Brick 2<br />
Chrysalis (EMI); CD, CD+DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fünf harmoniebedürftige<br />
Jungs im Zwirn<br />
und jede Menge<br />
Schu-bi-du. The<br />
Overtones aus Großbritannien machen<br />
den Doo-Wop und Barbershop<br />
der 50-er wieder charttauglich<br />
– auch weil sie sich manche<br />
Songs direkt aus der Hitparade picken.<br />
Dass ihre Cover nicht immer<br />
zünden, zeigt die Mengroup mit<br />
Adeles „Rolling In The Deep“. Zum<br />
lockeren Mitschnippen animieren<br />
die Übertöner aber allemal. KR<br />
Michael Bublé<br />
Yoko Ono hatte<br />
keine Einwände.<br />
So stand „Let<br />
It Be Roberta“<br />
nichts im Wege.<br />
Mit ihren Interpretationen von<br />
Beatles-Klassikern meldet sich<br />
Roberta Flack nach acht Jahren<br />
zurück. Statt unterlegt von den<br />
klampfenden Gitarren präsentiert<br />
die vierfache Grammy-Gewinnerin<br />
Hits wie „Come Together“, „The<br />
Long & Winding Road“ oder „Let<br />
It Be“ nun im sonnigsten Soul-Gewand.<br />
Ungewohnt, aber schön. KR<br />
Natalie Cole<br />
Alles unsicher.<br />
Es geht um die<br />
„What-ifs, Maybes<br />
And Mighthave-beens“<br />
im<br />
Leben des Gerald Bostock. Interessanter<br />
sind die Fakten: Ian<br />
Anderson schuf eine souverän umgesetzte<br />
Fortsetzung des Klassikers<br />
von 1972. Ohne die wichtigen<br />
Musiker von damals, dafür mit viel<br />
Liebe zum Detail. Und auch das<br />
„Drumherum“ stimmt: vom Inhalt<br />
der Bonus-DVD bis zum Newsletter<br />
„www.stcleve.com“. AD<br />
„Thick As A Brick“, „Aqualung“<br />
Aerobic statt Erotik:<br />
Madonna gibt auf<br />
„MDNA“ den Drill<br />
Instructor.<br />
CROONER-POP/ROCK<br />
RICHARD HAWLEY<br />
Standing At The Sky’s Edge<br />
Parlophone (EMI); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
BLUES<br />
WALTER TROUT<br />
Blues For The Modern Daze<br />
Provogue Rec. (Rough Trade); CD, Ltd. Ed., LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
HARD-ROCK<br />
EUROPE<br />
Bag Of Bones<br />
earMUSIC (edel); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP<br />
MADONNA<br />
MDNA<br />
Interscope (Universal); CD, Deluxe Ed., LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Schwermütig<br />
zieht sich die<br />
Crooner-Melancholie<br />
auch auf<br />
dem siebten<br />
Album durch psychedelische Gitarrenwände.<br />
Pompöse Salven von einem<br />
der größten Gitarristen seiner<br />
Generation klingen gleichsam altmodisch<br />
wie zeitlos. Liebe, Verlust<br />
und Erlösung bieten unendliches<br />
Textmaterial. Hinzufügen muss<br />
man nicht viel: Wer Hawley zuvor<br />
mochte, wird auch mit „Standing<br />
At The Sky‘s Edge“ glücklich. KT<br />
Nick Cave, Supergrass<br />
Walter Trout<br />
verstärkte einst<br />
als aufstrebender<br />
Gitarrist die<br />
Präsenz von<br />
Blues-Legenden wie Canned<br />
Heat, John Lee Hooker und John<br />
Mayalls Bluesbreakers. Deren<br />
Schatten entkam der hart arbeitende<br />
61-Jährige nie, seine Solo-<br />
Alben werden dennoch besser.<br />
Auf „Blues For The Modern Daze“<br />
reicht Trouts Ouevre von Soli-verliebtem<br />
Rock bis zu Puristischem<br />
à la Blind Willie Johnson. CA<br />
Joe Bonamassa, Canned Heat<br />
Bereits letzten<br />
Sommer kündigten<br />
Europe die<br />
Verpflichtung<br />
des „heißesten<br />
Rockproduzenten der Welt“ an.<br />
Kevin Shirley heißt er, arbeitete<br />
für Journey, Iron Maiden und Black<br />
Country Communion. Das Ergebnis<br />
ist ein erdiges Album in bester Siebziger-Tradition.<br />
„Bag Of Bones“ ist<br />
eine klare Absage an alle, welche<br />
die Hoffnung auf eine Reanimation<br />
der „Final Countdown“-Ära immer<br />
noch nicht aufgegeben haben. AD<br />
„Last Look At Eden“<br />
Natürlich ist<br />
„MDNA“ ein<br />
Rundumschlag.<br />
Madonna geht<br />
textlich gegen<br />
die Konkurrenz („Give Me All Your<br />
Luv“) und Ex-Ehemann Guy Ritchie<br />
(„I Don‘t Give A“) vor, schließt vermeintlich<br />
heiße Trends wie French<br />
House und Dubstep in ihre Arme.<br />
Aber egal, ob sie die nicht altern<br />
wollende Dancefloor-Einpeitscherin<br />
oder das naive Mädchen gibt: Mehr<br />
als ein verzweifelter Rundumschlag<br />
ist „MDNA“ nie.<br />
SW<br />
Lady Gaga, Nicki Minaj<br />
Fotos: Rankin / Sony, Universal<br />
IRISH FOLK<br />
THE CHIEFTAINS<br />
Voice Of Ages<br />
Hear Music (Universal); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
The Chieftains<br />
spielten schon<br />
mit vielen Größen<br />
der Musikszene<br />
zusammen. Nach<br />
Künstlern wie Marianne Faithfull,<br />
Sting und zuletzt Ry Cooder holte<br />
die irische Musikgruppe nun Stars<br />
der Folkszene ins Tonstudio. Passend<br />
zum 50-jährigen Bestehen der<br />
Band ist auf „Voice Of Ages“ wieder<br />
traditionelle irische Folklore zu<br />
hören – interpretiert von Bon Iver,<br />
Paolo Nutini und den Newcomern<br />
The Civil Wars.<br />
NH<br />
Fiddler’s Green<br />
<strong>AUDIO</strong> MUSIK:<br />
SO TESTEN WIR JEDEN MONAT DIE NEUEN CDS<br />
<strong>AUDIO</strong> Musik stellt jeden Monat die wichtigsten<br />
neuen Tonträger vor.<br />
Erfahrene Rezensenten bewerten nach den<br />
folgenden Kriterien:<br />
Musik (Pop, Oldies, Jazz) bzw. Interpretation<br />
(Klassik): für die künstlerische Leistung<br />
Klang für die Aufnahmequalität<br />
Bei DVDs nach Bild, Inhalt und Klang<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret mit<br />
ähnlichem Musikstil<br />
In allen Sparten vergibt <strong>AUDIO</strong> Musik<br />
null bis fünf Ohren.<br />
Das Raster:<br />
überragend<br />
sehr gut<br />
gut<br />
befriedigend<br />
ausreichend<br />
<strong>AUDIO</strong>-Musik-Tipp: stilistisch verwandtes<br />
Album von hoher Qualität oder Interpret<br />
mit ähnlichem Musikstil.<br />
www.audio.de › 06/2012<br />
63
Musik › POP UND ROCK<br />
30 Jahre im Geschäft und<br />
Kinder geblieben:<br />
Die Ärzte.<br />
GEHEIM-<br />
TIPP<br />
PUNK/ROCK/POP<br />
DIE ÄRZTE<br />
auch<br />
Hot Action (Universal); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Christof Hammer<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
FOLKPOP<br />
HUSKY<br />
Forever So<br />
Sub Pop (Cargo); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Offiziell<br />
erscheint diese<br />
CD hierzulande<br />
erst in zwei<br />
Wochen. Gut<br />
möglich aber, dass der eine oder<br />
andere sie trotzdem schon zu<br />
Hause stehen hat. Besucher von<br />
Konzerten des Mädchen-Pop-<br />
Duos Boy etwa: Da bestritten<br />
Husky jüngst das Vorprogramm.<br />
Dabei wäre „Forever So“ besser<br />
im Oktober aufgehoben – der<br />
entschleunigte Folkpop dieses<br />
Quartetts aus Melbourne eignet<br />
sich perfekt als Soundtrack für<br />
einen Spaziergang an der Grenze<br />
zwischen Herbst und Winter: andächtig<br />
die Stimmungen, melancholisch<br />
die Harmonien, fragil die<br />
Arrangements mit zärtlich geschlagenen<br />
Akustikgitarren oder<br />
einer einsamen Trompete. Darüber<br />
singt sich Namenspatron<br />
Husky Gawenda mit jungenhaftheller,<br />
aber eindringlicher Stimme<br />
durch auf den ersten Blick<br />
simpel strukturierte Moritaten.<br />
Doch im Detail wurde hörbar<br />
mit Bedacht, Sorgfalt und ausgeprägtem<br />
Sinn für Spannungsbögen<br />
komponiert. Eine leicht<br />
märchenhafte Atmosphäre liegt<br />
über dem selbstversunkenen<br />
Sound dieses Debüts. Husky<br />
verwalten mit ihrem feinen Händchen<br />
für das Poppig-Fokussierte<br />
wie für das Versponnene das<br />
Erbe von Songwriter-Ikonen wie<br />
Nick Drake. Fans von New-Folk-<br />
Barden wie den Turin Breaks<br />
oder den Kings Of Convenience<br />
könnten hier eine neue Lieblingsband<br />
entdecken.<br />
Boy & Bear, Kings Of Convenience<br />
Wer 30 Jahre so<br />
erfolgreich im<br />
Geschäft ist, darf<br />
machen, was er<br />
will. Und genau<br />
das tun die Ärzte. Ihr neues Album<br />
„auch“ ist ein musikalisch<br />
wildes Sammelsurium aus Punk<br />
und Pop, Funk und Schrott. Die<br />
Single „zeiDverschwÄndung“ ist<br />
Zeitverschwendung. Das Album ist<br />
es nicht. Denn Songs wie „Ist das<br />
noch Punkrock?“, „Fiasko“ und vor<br />
allem Farin Urlaubs „TCR“ haben<br />
definitiv Hitpotenzial. KD<br />
„Unrockbar“, „13“<br />
ALTERNATIVE-ROCK<br />
SPIRITUALIZED<br />
Sweet Heart Sweet Light<br />
Double Six Rec (Spaceman Recordings); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Auch diese Spiritualized-Platte<br />
brauchte ihre<br />
Zeit: Heerscharen<br />
an Musikern<br />
doktorten zwei Jahre daran herum,<br />
Alleinherrscher Jason Pierce<br />
mischte zwölf Monate die Resultate<br />
ab. Trotz der ausufernden Vorgehensweise<br />
strotzen die Songs vor<br />
Melodieseligkeit und eingängigen<br />
Hooks. Pierce öffnet mit „Sweet<br />
Heart Sweet Light“ sein eigenes<br />
schräges Pop-Universum aus reinem<br />
Schönklang!<br />
CA<br />
Velvet Underground, La Düsseldorf<br />
FOLK<br />
LOUDON WAINWRIGHT<br />
Older Than My Old Man ...<br />
Proper Records (RTD); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Der langjährige<br />
Folk-Star und<br />
Vater von Rufus<br />
Wainwright zieht<br />
Bilanz. Was er<br />
falsch gemacht hat, was er gut<br />
gemacht hat – Loudon erzählt<br />
mit prägnanter Stimme zwischen<br />
Sprechen und Singen vom Leben.<br />
Musikalisch bewegen sich Klavier<br />
und die Folkrockband leichtfüßig<br />
im Takt. Ein Alterswerk, das keine<br />
Wettkämpfe oder Vergleiche mehr<br />
sucht und somit auch ein bisschen<br />
belanglos sein darf.<br />
KT<br />
Rufus Wainwright, Ben Folds<br />
BLUES/ROCK/FOLK<br />
JACK WHITE<br />
Blunderbuss<br />
Beggars (Indigo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Die Basslinie<br />
in „Freedom At<br />
21“ ist fast so<br />
markant wie einst<br />
in „Seven Nation<br />
Army“. Womit klar sein sollte: Ex-<br />
White-Stripes-Mann Jack White<br />
lässt bei seinem ersten Soloausritt<br />
„Blunderbuss“ nicht allen Garagenbluesrock<br />
hinter sich. Aber<br />
dennoch sind die Zügel lockerer als<br />
früher: Neben klassischen Riffrock-<br />
Gitarren dürfen hier auch Piano und<br />
Orgel, Lapsteel und Streicher die<br />
Melodien zum Ziel führen. SW<br />
The White Stripes, Little Joy<br />
FOLK<br />
THE CORNSHED SISTERS<br />
Tell Tales<br />
Memphis Industries (Indigo); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
The Cornshed<br />
Sisters sind keine<br />
Schwestern<br />
im biologischen<br />
Sinne, auf jeden<br />
Fall aber im Geiste. Auf ihrem Debüt<br />
„Tell Tales“ verschmelzen die<br />
vier glöckchenhellen Stimmen zu<br />
einem ausdrucksstarken A-cappella-Ganzen.<br />
Manchmal gesellt sich<br />
aber auch das Piano als Begleiter<br />
hinzu. Jeder noch so glasklare Ton<br />
der zehn minimalistischen Songs,<br />
die Märchen und Volkswaisen erzählen,<br />
kommt hier zur Geltung. NH<br />
The Unthanks<br />
POP/SOUL/SWING<br />
DIVERSE<br />
Die Besten aus Südwesten<br />
edel content (edel:Kultur); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Über keinem<br />
Bundesland<br />
leuchten so viele<br />
Gourmet-Sterne<br />
wie über Baden-<br />
Württemberg. Dass der Südwesten<br />
auch Stars an den Pop-Himmel katapultiert,<br />
zeigt dieses Ständchen<br />
zum 60. Landesgeburtstag mit der<br />
SWR Big Band und Größen aus Soul<br />
und Pop. Für Highlights sorgen Rolf<br />
Stahlhofen, Xavier Naidoo und Pe<br />
Werner, die kalauernd darüber sinniert,<br />
„Was ein Mann tun muss“.<br />
Charmante Unterhaltung. MI<br />
Xavier Naidoo, Laith Al-Deen<br />
COUNTRY/POP<br />
LIONEL RICHIE<br />
Tuskagee<br />
Universal (Universal); CD, CD + DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
„Tuskagee“ im<br />
US-Bundesstaat<br />
Alabama ist<br />
Lionel Richies<br />
Geburtsort. Was<br />
lag also geografisch näher als ein<br />
Album mit seinen größten Hits,<br />
dargeboten mit Südstaaten-Flair?<br />
Richie geht aber nicht etwa „back<br />
to the roots“, sondern sucht seine<br />
Ursprünge beim blassgesichtigen<br />
Nashville-Country-Pop und dessen<br />
Stars (Blake Shelton, Shania Twain,<br />
Kenny Chesney). „Say You Say Me“<br />
mit Lapsteel? Grauenvoll. SW<br />
Garth Brooks, Keith Urban<br />
Fotos: XWarwick Baker / Sub Pop, Jörg Steinmetz / Die Ärzte, Matias Corral / JKP, Frank W Ockenfels / EMI
30 Jahre im Geschäft und<br />
erwachsen geworden:<br />
Die Toten Hosen.<br />
Musik › POP UND ROCK<br />
PUNK/ROCK<br />
DIE TOTEN HOSEN<br />
Ballast der Republik<br />
JKP (Warner); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP<br />
TRAIN<br />
California 37<br />
Sony Music (Sony Music); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Den 2008 mit dem<br />
recht ernsthaften<br />
und erwachsenen<br />
Album „In<br />
aller Stille“ eingeschlagenen<br />
Weg setzen die Toten<br />
Hosen mit „Ballast der Republik“<br />
nahtlos fort. In „Vogelfrei“ besingt<br />
Campino am Ende gar den Zustand<br />
nach dem eigenen Tod. Auf seine<br />
Weise natürlich! Höhepunkt für<br />
Fußballfans: Mit „Schade, wie kann<br />
das passieren“ legen die Fortuna-<br />
Fans eine perfekte Stadionhymne<br />
nach Niederlagen vor. KD<br />
„In aller Stille“<br />
Der Sommer<br />
2010 war geprägt<br />
von einer tiefen<br />
musikalischen<br />
Seelenverwandtschaft.<br />
Mit ihrem Hit „Hey Soul<br />
Sister“ belegten Train Bestplätze<br />
in den internationalen Charts.<br />
Auch ihr neues Album „California<br />
37“ versprüht viel gute Laune.<br />
Die zwölf Songs bieten jene Sorte<br />
Rock, der einen auf einem USA-Trip<br />
begleiten könnte. Diese Aufnahme<br />
klänge selbst aus den Boxen eines<br />
alten Chevy einwandfrei. NH<br />
Counting Crows<br />
ALTERNATIVE/FOLK-POP<br />
GEMMA RAY<br />
Island Fire<br />
Bronze Rat (Soulfood); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SCI-FI-SOUL-POP<br />
POLIÇA<br />
Give You The Ghost<br />
Memphis Industries (Indigo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
LATIN<br />
SERGIO MENDOZA Y ...<br />
Mambo Stereo<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Le Pop Musik (Groove Attack); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
INDIE-POP<br />
LIGHTSHIPS<br />
Electric Cables<br />
Domino (GoodToGo); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Nach dem<br />
zurückhaltenden<br />
„It‘s A Shame<br />
About Gemma<br />
Ray“ geht die<br />
Sängerin diesmal bisweilen so<br />
richtig in die Vollen: Ihr Album „Island<br />
Fire“ inszeniert sie mit Pauken,<br />
Trompeten, Geigen und auch mal<br />
Kirchenglocken. Doch bei ihrem<br />
leichtfüßigen Wechsel zwischen<br />
himmelhoch jauchzend („Alight!<br />
Alive!“) und zu Tode betrübt („I Can<br />
See You“) behält Gemma Ray stets<br />
ihr Gespür fürs richtige Maß. SM<br />
Adele, Nicole Atkins<br />
Unaufdringlicher,<br />
unverfänglicher<br />
und harmloser<br />
Zeitlupen-R&B<br />
aus Minneapolis.<br />
Sängerin Channy Leanagh gleitet<br />
schwerelos verzerrt durch den<br />
rhythmischen Unterwasser-Soul,<br />
der von Myke Noyce (Bon Iver)<br />
im Background begleitet und von<br />
Ryan Olson (Gayngs) produziert<br />
wurde. Poliça sind die lieblichere<br />
Alternative zu progressiven Acts<br />
wie Grimes. Komisch, aber Jay-Z<br />
ist bereits Fan.<br />
TM<br />
Purity Ring, Grimes<br />
Für diese Platte<br />
reichen drei<br />
Schlagwörter:<br />
Calexico, Tucson<br />
und Mambo. In<br />
der staubigen Wüstenheimat an der<br />
mexikanischen Grenze sind Sergio<br />
Mendoza Y La Orkestra eine feste<br />
Größe. Mit „Mambo Stereo“ kommt<br />
die staubtrockene Neudefinition des<br />
Mambo nun auch zu uns. Und natürlich<br />
sprüht die Platte vor Tanzfieber,<br />
ausgefeilten Arrangements und einer<br />
Coolness, die man wohl nur in<br />
Tucson lernen kann.<br />
KT<br />
Calexico, Brian Lopez<br />
Lightships, das<br />
sind Teenage-<br />
Fanclub-Bassist<br />
Gerard Love und<br />
Mitglieder von<br />
Belle & Sebastian und The Pastels.<br />
Quasi eine schottische Supergroup,<br />
die genau so klingt, wie man vermuten<br />
darf: Die Harmoniegesänge und<br />
eingängigen Refrains auf „Electric<br />
Cables“ könnten auch von Teenage<br />
Fanclub stammen, nur ein bisschen<br />
psychedelischer und verschwurbelter<br />
mutet dieses gelungene,<br />
zärtliche Indie-Pop-Debüt an. AS<br />
Teenage Fanclub, Reindeer Section<br />
INDIE-ROCK<br />
GRAHAM COXON<br />
A+E<br />
Parlophone (EMI); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
HEAVY METAL<br />
ACCEPT<br />
Stalingrad<br />
Nuclear Blast (Warner); CD, CD+DVD, 2-LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
SONGWRITER/POP<br />
NORAH JONES<br />
Little Broken Hearts<br />
Blue Note (EMI); CD, LP<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Nach „The<br />
Spinning Top“<br />
von 2009 legt der<br />
ehemalige Blur-<br />
Gitarrist die<br />
Akustikklampfe wieder weg und<br />
tritt den Verzerrer an. So klingt<br />
„A+E“ mehr als deutlich nach den<br />
Gitarrenparts der späteren Blur-<br />
Veröffentlichungen. Coxon liefert<br />
dazu stimmlich durchaus souverän<br />
ab. Neben Krach-Gitarren, schneidenden<br />
Soundeffekten und Drumcomputern<br />
ist aber auch ein Stück<br />
Pop-Verliebtheit mit an Bord. KT<br />
The Subways, Blood Red Shoes<br />
In der Stahlschmiede<br />
läuft<br />
es wieder rund.<br />
Accept-Sänger<br />
Mark Tornillo hat<br />
sich hörbar eingelebt, das Comeback-Album<br />
„Blood Of The Nations“<br />
kletterte bis auf den vierten<br />
Platz der Charts. Ähnliche Höhenflüge<br />
sind vom neuesten Stück Traditionsmetal<br />
zu erwarten: Songs<br />
wie „Hung, Drawn And Quartered“<br />
oder „Stalingrad“ lassen nichts anbrennen.<br />
Die Produktion lag wieder<br />
in Andy Sneaps Händen. AD<br />
„Blood Of The Nations“<br />
Zugegeben:<br />
Der Titel „Little<br />
Broken Hearts“<br />
klingt nach rührseligem<br />
Kleinmädchen-Pianopop<br />
in Pastellfarben.<br />
Eine Irreführung: Auf ihrem<br />
fünften Album wünscht Norah<br />
Jones einer Nebenbuhlerin den Tod<br />
(„Miriam“), spielt mit Klangfarben<br />
von buntem Funk („Say Goodbye“)<br />
bis gespenstischem Country-Folk<br />
(„She‘s 22“) – und zeigt sich als die<br />
gereifte Songwriterin. Piano? Jazz?<br />
Mädchen? Das war gestern. SW<br />
Feist, Beth Orton<br />
Reife Frau mit kleinem<br />
gebrochenem<br />
Herz: Norah Jones.<br />
www.audio.de › 06/2012<br />
65
Musik › DVD / BLU-RAY<br />
Wer rockt hier wen? In<br />
Santiago de Chile traten Iron<br />
Maiden vor mehr als 50.000<br />
begeisterten Zuschauern auf.<br />
HEAVY METAL<br />
IRON MAIDEN<br />
En Vivo!<br />
EMI Records (EMI); 2-DVD, Blu-ray Disc<br />
B: I: K:<br />
BLUES-ROCK<br />
JOE BONAMASSA<br />
Beacon Theatre<br />
Mascot (Rough Trade); 2 DVD, Blu-ray<br />
B: I: K:<br />
Joe Bonamassa erwies sich in den<br />
letzten zwei Jahren als echtes Arbeitstier.<br />
Nach seinen Alben „Dust<br />
Bowl“, der Kollaboration mit Black<br />
Country Communion und der<br />
Zusammenarbeit<br />
mit Beth Hart<br />
(„Don‘t Explain“),<br />
veröffentlicht<br />
der meisterliche<br />
Blues-Gitarrist<br />
nun eine außerordentliche<br />
DVD. „Beacon Theatre – Live From<br />
New York“ ist nicht nur ein optischer<br />
und akustischer Genuss,<br />
vor allem die Songauswahl, die der<br />
Gitarren-Virtuose kredenzt, dürfte<br />
bei Fans auf Gegenliebe stoßen.<br />
Zu den Höhepunkten des Konzerts<br />
gehören sicherlich die Duette mit<br />
Beth Hart, die sich neben Paul<br />
Rodgers und dem großartigen John<br />
Hiatt an Bonamassas Seite die<br />
Ehre gibt. Gänsehautmomente sind<br />
da garantiert. Unterm Strich ist das<br />
ein ekstatisches Klangerlebnis,<br />
das lange nachhallt. MB<br />
Eric Clapton<br />
POST-PUNK/NEW-WAVE<br />
TALKING HEADS<br />
Chronology<br />
Eagle Rock (edel); DVD<br />
B: I: K:<br />
Der einzige Wermutstropfen vorneweg:<br />
Vollständig ist die Zeitreise<br />
nicht, auf die die Talking Heads ihre<br />
Fans mit der DVD „Chronology“<br />
mitnehmen. Wer großzügig über<br />
die Lücke in der<br />
Bandgeschichte<br />
hinwegsieht, die<br />
zwischen den<br />
Jahren 1983 und<br />
der Auflösung der<br />
Postpunker 1991<br />
klafft, wird<br />
dennoch seine Freude an dieser<br />
Nostalgie-Scheibe haben. 1975<br />
startet der optisch teils sehr antik<br />
anmutende Timewalk durch 18<br />
Songs der Talking Heads im CBGB-<br />
Club. Zu hören und zu sehen gibt es<br />
„With Our Love“ und „I‘m Not In<br />
Love“, aber auch Fernsehauftritte<br />
der New-Wave-Band. Auch ein<br />
Konzertmitschnitt vom Jazz-Festival<br />
in Montreux hat es auf die DVD<br />
geschafft. Abgerundet wird „Chronology“<br />
durch ein hintergründiges<br />
Bonus-Interview mit Ex-Frontmann<br />
David Byrne.<br />
MB<br />
The Ramones, Blondie<br />
POP<br />
PHIL COLLINS<br />
Live At Montreux<br />
Eagle Vision (Edel); 2-DVD, Blu-ray Disc<br />
B: I: K:<br />
„Easy Lover“, „Against All Odds“,<br />
„Can‘t Stop Loving You“ – wenn Phill<br />
Collins erstaunlich leichtfüßig und in<br />
Begleitung treuer Bandkameraden<br />
wie Gitarrist Daryl Stuermer die<br />
Bühne entert,<br />
fehlt kein Hit,<br />
bleibt kein Fan<br />
auf seinem Platz<br />
stehen. 2004 gab<br />
der Ex-Genesis-<br />
Frontmann, der<br />
sich mittlerweile ganz in sein Privatleben<br />
zurückgezogen hat,<br />
eines seiner letzten Konzerte<br />
in der Schweiz. Dass er das<br />
Live-Fach beherrschte wie kaum<br />
ein anderer, beweist die DVD „Phil<br />
Collins - Live At Montreux“. Collins<br />
macht die Show zur Familienparty,<br />
vereint Können mit herzlichem<br />
Augenzwinkern und nimmt mehrmals<br />
selbst am Drumset Platz.<br />
Dank scharfer Optik entgeht dem<br />
Zuschauer auch keine Schweißperle,<br />
wenn Collins mit nicht enden<br />
wollender Energie auf die Trommeln<br />
eindrischt.<br />
KR<br />
Genesis<br />
Südamerika ist scheinbar die Wiege<br />
der furiosen Rockkonzert-DVDs.<br />
Das bewiesen Iron Maiden bereits<br />
2002 mit „Rock In Rio“ und das zeigen<br />
die Metaller<br />
auch dieses Mal<br />
mit „En Vivo!<br />
Live At Estadio<br />
Nacional,<br />
Santiago“. Vor<br />
knapp 50.000<br />
Zuschauern<br />
rockten Iron Maiden 2011 die chilenische<br />
Hauptstadt. Ein Massenevent,<br />
das von nicht weniger als 22<br />
HD-Kameras und einer Octocam,<br />
einem schwebenden Aufzeichnungsgerät,<br />
eingefangen wurde.<br />
Während die Masse tobt, bleiben<br />
die Rampensäue souverän. Bruce<br />
Dickinson schmettert routiniert<br />
Hits wie „Fear Of The Dark“ und<br />
„Hallowed Be Thy Name“, Bassist<br />
Steve Harris macht sein Instrument<br />
einmal mehr zur Pump-Gun. „En<br />
Vivo!“ untermauert anschaulich:<br />
Iron Maiden sind eine der besten<br />
Live-Bands der Welt. Höhepunkt<br />
der Bonus-DVD ist die 88-minütige<br />
Dokumentation „Behind The<br />
Beast“. Darin nehmen Iron Maiden<br />
ihre Fans mit auf einen herrlich<br />
durchgeknallten Trip rund um den<br />
Globus.<br />
MB<br />
„Iron Maiden: Rock In Rio“<br />
Fotos: Eagle Vision, John McMurtrie / Iron Maiden Holding Ltd<br />
Voller Einsatz: Phil<br />
Collins begeisterte<br />
2004 beim Jazz-<br />
Festival in Montreux.<br />
66 06/2012 › www.audio.de
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Reitzner-Allee 2, 85540 Haar, Handelsregister München, HRB 154289<br />
Geldinstitut<br />
Datum<br />
✗<br />
Unterschrift<br />
WK 2032 M06
Musik › OLDIES<br />
VOM SUCHEN UND<br />
VERSCHWINDEN<br />
Zunächst Pop-Sensation, dann Pop-Überwinder:<br />
Die ersten vier Alben von Talk Talk in einer –<br />
leider nur teils – frisch remasterten Neuauflage.<br />
ENIGMA<br />
Seit seinem<br />
Soloalbum 1998<br />
wartet die<br />
Musikwelt auf ein<br />
Lebenszeichen von<br />
Hollis – vergeblich?<br />
Leichte Verzweiflung machte sich damals bei der EMI<br />
breit. Ein Album, dessen erste LP-Seite aus einer<br />
dreiteiligen, 23-minütigen Suite besteht? Wo waren die<br />
(Synthie-)Hits? Als Talk Talk 1988 „Spirit Of Eden“ veröffentlichten,<br />
verschlug es nicht nur ihrer Plattenfirma<br />
die Sprache. Mark Hollis und Co. hatten in monatelanger<br />
Detailarbeit ein organisches, atmosphärisches und Pop-<br />
Songstrukturen ignorierendes Meisterwerk erschaffen,<br />
auf dem nichts mehr daran erinnerte, dass Talk Talk mit<br />
frühen Hits wie „Such A Shame“ oder „It‘s My Life“ als<br />
die „neuen Duran Duran“ vermarktet werden sollten. Das<br />
Album floppte, die Band verließ die EMI. Nun legt ihre<br />
Ex-Plattenfirma die ersten vier Alben der Band neu auf –<br />
erneut ohne ganz großen Enthusiasmus zu beweisen.<br />
Das Debüt „The Party‘s Over“ (1982), der Megaseller<br />
„It‘s My Life“ (1984), das Übergangsalbum „The Colour Of<br />
Spring“ und „Spirit Of Eden“ erscheinen auf CD als reine<br />
Wiederauflage (Remaster von 1997), die beiden letzteren<br />
aber auch als remastertes 180g-Vinyl plus Audio-DVD<br />
mit 96kHz/24bit-Stereo-Abmischung. Gerade im Falle von<br />
„Spirit Of Eden“ werden LP wie auch DVD der ohnehin<br />
grandiosen Klangqualität des Originals mehr als gerecht:<br />
Feinste Details sind nun präzise hörbar, gerade die Höhen<br />
werden bestens wiedergegeben. Die Audio-DVDs enthalten<br />
zwar je einen Bonustrack. Aber ein zusätzliches Booklet<br />
mit Liner-Notes bei den CDs? Ein umfangreicheres „Eden“-<br />
Boxset? Leider Fehlanzeige.<br />
Rolf Schneider<br />
COUNTRY/GOSPEL<br />
JOHNNY CASH<br />
Bootleg Vol. 4<br />
Columbia (Sony); 2 CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Mit Gospelmusik<br />
ist Johnny<br />
Cash sozialisiert<br />
worden – davon<br />
erzählt sein Sohn<br />
John Carter Cash sehr schön im Booklet zu „Bootleg Vol. 4 - The Soul of<br />
Truth“. Ganze 51 Stücke finden sich auf diesem vierten Teil der posthum<br />
veröffentlichten Bootleg-Reihe, ein Dutzend davon bisher unveröffentlicht.<br />
Viele Duette sind darunter, unter anderem mit seiner Frau June Carter<br />
Cash und seiner Tochter Rosanne. Die Compilation widmet sich ganz<br />
den Gospels und christlichen Songs, die Johnny Cash aufgenommen hat,<br />
und obwohl viele davon schon bekannt sind, ist den Machern hier doch<br />
eine beeindruckende Zusammenstellung gelungen. Sie zeigt den, glaubt<br />
man seinem Sohn, für ihn selbst wichtigsten Teil des Werks von Johnny<br />
Cash, der hier seinem tiefen Glauben in der Musik Ausdruck verleiht. AS<br />
Johnny Cash „The Gospel Collection“<br />
In sich gekehrte Gospels:<br />
Johnny Cash.<br />
POP<br />
ABBA<br />
The Visitors<br />
Polar (Universal); CD + DVD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Sensation! Die<br />
erste unveröffentlichte<br />
ABBA-<br />
Aufnahme seit<br />
1994! Dass der<br />
„neue“ Track lediglich ein Medley<br />
aus Demos von „Like An Angel Passing<br />
Through My Room“ ist ... naja.<br />
Aber ABBAs ungeplanter Schwanengesang<br />
„The Visitors“ (1982),<br />
jetzt als Deluxe-CD+DVD erhältlich,<br />
weiß auch ohne Schlagzeilen immer<br />
noch zu begeistern: mit oft etwas zu<br />
synthetischem Sound, aber wie immer<br />
mit großen Pop-Melodien. SW<br />
„Super Trouper“, Diverse „Chess“<br />
Machten mit „The Visitors“ eine<br />
letzte Stippvisite im Pop: ABBA.<br />
68<br />
06/2012 › www.audio.de
Musik › JAZZ<br />
AVANTGARDE/POP<br />
TALK TALK<br />
Parlophone (EMI); CD, LP + Audio-DVD<br />
The Party‘s Over<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
It‘s My Life<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
POP<br />
MADONNA<br />
The Complete Studio Albums<br />
Rhono (Warner); 11-CD-Box<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Rundumschlag,<br />
die zweite: Während<br />
Madonna<br />
selbst mit dem<br />
Haudrauf-Techno<br />
von „MDNA“ langweilt, wirft ihr<br />
Ex-Label Warner ihre elf Alben als<br />
„The Complete Studioalbums“ auf<br />
den Markt. Letzteres ist die bessere<br />
Geldanlage: Denn auch wenn sie<br />
mal perfekt („Like A Prayer“), mal<br />
etwas zu gewollt („American Life“)<br />
den Pop-Zeitgeist abbildete, ein<br />
schlechtes Abziehbild ihrer selbst<br />
war Madonna früher nie. SW<br />
„Like A Prayer“, „Ray Of Light“<br />
JAZZ-CD DES MONATS<br />
ENSEMBLE-JAZZ<br />
JAZZ BIGBAND GRAZ<br />
Urban Folktales – ACT (edel: Kultur); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Nach der musikalischen Weltreise erst mal im<br />
Waschsalon: die Jazz Bigband Graz.<br />
Fotos: EMI Records UK, JT Philips / Sony, Universal, Bear Family, Erich Reismnann / ACT<br />
The Colour Of Spring<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Spirit Of Eden<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
COUNTRY<br />
CONNIE SMITH<br />
Just For What I Am<br />
Bear Family (Bear Family); 5-CD-Boxset<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Eine bewegende<br />
Biografie wie<br />
Loretta Lynn.<br />
Eine warme, klare<br />
Stimme wie Patsy<br />
Cline. Und absolute Authentizität –<br />
im Gegensatz zu Dolly Parton. Warum<br />
Connie Smith nie die Popcharts<br />
eroberte, bleibt rätselhaft. Denn<br />
auch das opulente 5-CD-Boxset<br />
„Just For What I Am“ präsentiert<br />
eine Country-Sängerin zwischen<br />
Balladen und bodenständigem Nashville-Sound,<br />
zwischen christlichem<br />
Glauben und Gospelwärme. RS<br />
„Born To Sing“, Patsy Cline<br />
PROG-ROCK<br />
EMERSON, LAKE & ...<br />
From The Beginning<br />
Legacy (Sony); 5-CD-Bookset<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Wiederauflage<br />
der karriereumspannenden<br />
Box<br />
aus dem Jahr<br />
2007 – ohne<br />
Doku-DVD, dafür zum Preis einer<br />
CD. Auch abgespeckt bleibt „From<br />
The Beginning“ eine gute Werkschau<br />
von Emerson, Lake & Palmer:<br />
Prä-ELP-Aufnahmen, Songs wie das<br />
20-Minuten-Epos „Tarkus“, Live-<br />
Mitschnitte und Raritäten bieten<br />
Kennern wie Einsteigern reichlich<br />
Material. Zur Vertiefung bitte die<br />
Originalalben bis 1973 kaufen! RS<br />
„Brain Salad Surgery“, „Tarkus“<br />
Eine vergessene Nashville-<br />
Ikone: Connie Smith.<br />
Als in den fünfziger Jahren die Big<br />
Bands von der Bildfläche verschwanden,<br />
lag das nicht nur an der<br />
sich beschleunigenden Entwicklung,<br />
die kleine Ensembles und andere Stilistiken<br />
bevorzugte, sondern auch an<br />
der Verbissenheit, mit der Jazzhörer im<br />
Kern am Modell der Swing-Ära festhielten. Natürlich wurde viel<br />
ausprobiert, manches auch entgegen den Trend erfolgreich.<br />
Verankert aber blieb in den Köpfen eine Klangsprache, die<br />
Miller, Goodman, Ellington geprägt hatten und die erst langsam<br />
neue Wege wagte. Die Neunziger waren da wichtig mit<br />
Combos wie der Mingus Big Band, dem auf subversive Weise<br />
konservativen Vienna Art Orchestra oder dem Orchester von<br />
Maria Schneider. Doch genau genommen gehen erst jetzt große<br />
Ensembles mehr als einen Schritt weiter. Sie heißen Ensemble<br />
Denada, Kaspar Ewalds Exorbitantes Kabinett oder Jazz<br />
Bigband Graz und tragen an den großen Klangkörper vor allem<br />
eine gewandelte Spielhaltung heran. Denn dominierte traditionell<br />
bei Jazzorchestern zumeist die Lust an der Wucht, wird<br />
nun das Klangpotenzial mehr als Möglichkeit denn als Verpflichtung<br />
gesehen. „Urban Folktales“, das neunte Album der 1998<br />
gegründeten Jazzbigband Graz, bietet beispielsweise collagenhafte<br />
Erzählungen, mal rockig, mal jazzgetönt, durchzogen von<br />
Electronics, Sphärenklängen, rhythmisch in der Welt von Afrika<br />
über Nordamerika bis Zentraleuropa zu Hause. Gastsolisten<br />
wie der Gitarrist Nguyên Lê, der Sänger Theo Bleckmann oder<br />
der Trompeter Verneri Pohjola verfeinern den eh schon exquisit<br />
besetzten Klangkörper. Das Motiv des eklektisch Folkloristischen<br />
wird als Ideenstrang variiert, mit ein bisschen Minimalismus<br />
und etwas erwachsenem Pop-Flair versetzt, berauschend<br />
präsent gemischt und transparent arrangiert. Das ist frisches<br />
Hörkino mit Geschichten, die in anderen Welten wurzeln als<br />
frühere.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Ensemble Denada, Geir Lysne Ensemble, Trygve Seim<br />
www.audio.de › 06/2012<br />
69
Musik › JAZZ<br />
Wirkt nur auf Fotos etwas<br />
blass: Kira interpretiert Billie<br />
Holiday mit großer Inbrunst.<br />
VOCAL JAZZ<br />
KIRA<br />
Memories Of Days Gone By<br />
Stunt (Sunny Moon); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
MODERN JAZZ<br />
FRANCO AMBROSETTI<br />
Cycladic Moods<br />
Enja (Soulfood); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KOLUMNE<br />
WORLD JAZZ<br />
CHANO DOMINGUEZ<br />
Flamenco Sketches<br />
Blue Note (EMI); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Miles Davis‘<br />
„Kind Of Blue“<br />
war ein Glücksfall,<br />
bei dem die<br />
richtigen Leute in<br />
den richtigen Phasen ihrer Entwicklung<br />
zusammentrafen. Pianist Chano<br />
Dominguez macht es sich mit seiner<br />
Verneigung „Flamenco Sketches“<br />
insofern nicht leicht. Live im Club<br />
aufgenommen wirkt es wie eine Ideensammlung<br />
zu den Originalen, ein<br />
wenig hektisch, virtuos im Idiom des<br />
Flamenco Jazz, aber weit entfernt<br />
von Davis‘ Sophistication. RD<br />
Tomatito, Chick Corea<br />
KAMMER-JAZZ<br />
BEBELAAR, FONDA, JOOS<br />
Between Shadow And Light<br />
Double Moon (Sunny Moon); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Romantik,<br />
Melancholie, freie<br />
Improvisationen<br />
und ein immenses<br />
Form- und Harmoniegefühl:<br />
Das sind die Zutaten<br />
für fünf Trionummern des Pianisten<br />
Patrick Bebelaar, des Bassisten<br />
Joe Fonda plus des Trompeters<br />
und Flügelhornisten Herbert Joos.<br />
Mit volksliedhaften Melodien laden<br />
sie die Hörer ein, sich in den Klangschichten<br />
wohlzufühlen. Je ein Solo<br />
von Fonda und Joos sowie drei Klaviersoli<br />
runden das Album ab. WS<br />
Joe Henderson „Lush Life“<br />
Eine Rocksängerin<br />
verneigt sich<br />
vor der großen<br />
„Lady Day“ Billie<br />
Holiday und das<br />
Experiment geht sogar gut. Der<br />
Grund: Die Dänin Kira Skov interpretiert<br />
diese Stücke, die viel emotionale<br />
Farbe in ihr Leben gebracht<br />
haben, selbst mit großer Inbrunst.<br />
Zudem durchmischt Kira Holiday-<br />
Klassiker wie „God Bless The Child“<br />
und „Don’t Explain“ mit eigenen Titeln,<br />
die sich perfekt einpassen. Eine<br />
Hommage mit persönlicher Note. MI<br />
Caecilie Norby, Billie Holiday<br />
JAZZ<br />
JASPER VAN‘T HOF<br />
Oeuvre<br />
Qrious (edel:Kultur); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Eigentlich ein<br />
ganz normales<br />
Quartett-Album,<br />
obwohl eher<br />
Harry Sokal auf<br />
dem Titelcover stehen sollte. Denn<br />
der Saxofonton des agilen Österreichers<br />
prägt den Sound der Musik<br />
mehr als Jasper van‘t Hofs Klavier.<br />
Zitiert wird alles Mögliche, die Ästhetik<br />
der 60-er ebenso wie Weather<br />
Report. Ein Kuddelmuddel der Ideen,<br />
das durch den bulligen Schlagzeugklang<br />
unterstrichen wird. Mehr ein<br />
Skizzenbuch, als ein „Oeuvre“. RD<br />
Michael Brecker Quartet, Pili Pili<br />
POST-BOP<br />
TONY LAKATOS<br />
Home Tone<br />
Skip Records (Soulfood); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Tony Lakatos, Tenorsaxofonist<br />
der<br />
HR Bigband, und<br />
sein HR-Kollege,<br />
Trompeter Axel<br />
Schlosser, trumpfen gemeinsam<br />
mit drei Top-Amerikanern auf. Bassist<br />
Robert Hurst, Pianist Robi Botos<br />
und Drummer Billy Drummond<br />
bilden mit packenden Breaks und<br />
Tempowechseln eine exzellente<br />
Rhythmusgruppe. So verlängert das<br />
Quintett den Souljazz der 1950er in<br />
eine wilde, komplexe und doch an<br />
Melodien reiche Gegenwart. WS<br />
Johnny Griffin „JG“<br />
Vor Kurzem feierte<br />
der Trompeter<br />
Franco Ambrosetti<br />
seinen 70.<br />
Geburtstag.<br />
Man hört ihm das Alter nicht an, vielleicht<br />
auch, weil er stets zeitlosen<br />
Modern Jazz spielte. Auf „Cycladic<br />
Moods“ nun treffen drei Schweizer<br />
und drei Amerikaner aufeinander<br />
und variieren das Thema des gepflegten<br />
Ensemblespiels auf empathische<br />
Weise. Und der Meister des<br />
samtenen Tons zeigt erneut, dass er<br />
ein exzellenter Erzähler ist. RD<br />
Dave Douglas, Flavio Boltro<br />
PIANO-JAZZ<br />
MARTIN EHLERS TRIO<br />
Fatum<br />
NRW Records (NRW); CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Einfach nur<br />
schön sind diese<br />
Töne, die der<br />
Arzt und Musiker<br />
aus den Tasten<br />
zaubert. Martin Ehlers lässt sich<br />
durch Gefühle inspirieren, bei ihm<br />
rangiert die Melodie vor virtuoser<br />
Leistungsschau. „Fatum“ entstand<br />
mit seinem Trio plus Herb Geller<br />
(Sopransax) und strahlt in manchen<br />
Passagen wieder die romantische<br />
Verführungskraft von „Feel The<br />
Light“ aus (Jazz-CD des Monats in<br />
4/10). Makelloser Klang. MI<br />
„Feel The Light“, Martin Vatter<br />
VOCAL JAZZ<br />
CLAIRE MARTIN<br />
Too Much In Love To Care<br />
Linn Records (Codaex); SACD Hybrid<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Jeder Ton, den<br />
Claire Martin mit<br />
warmer, herzlicher<br />
Stimme<br />
singt, wirkt wie<br />
selbstverständlich. Dabei artikuliert<br />
sie klar, sanft und entspannt. Weltklassepianist<br />
Kenny Barron begleitet<br />
sie dezent, beide werden teilweise<br />
von Peter und Kenny Washington<br />
an Bass und Schlagzeug sowie dem<br />
Saxofonisten Steve Wilson unterstützt.<br />
Künstlerisch liegt Martin damit<br />
in der Weltspitze, kommerziell ist<br />
sie (noch) ein Geheimtipp. WS<br />
Jenny Evans „Nuages“<br />
Werner Stiefele<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
SCHRÄG<br />
KLASSISCH<br />
Eine Mini-Brass-Band, ein Klarinettist<br />
mit Streichquartett und<br />
Saxofonquartette: Ungewöhnliche<br />
Besetzungen führen zu eigenwilligen<br />
Klangerlebnissen.<br />
Eine Brass-Band umfasst rund<br />
zehn Mann. Jedenfalls meist. Für<br />
die Ray Anderson Pocket Brass<br />
Band genügen dem Posaunisten<br />
drei Partner: Lew Soloff (Trompete),<br />
Matt Perrine (Sousaphon) und<br />
Bobby Previte (Schlagzeug) legen<br />
mindestens so funky-verrockt wie<br />
große Brass-Bands los. Dank Anderson<br />
wird’s aber auch mal wild<br />
und free. Auch einige Nummern<br />
des FineFones Saxophone Quartet<br />
auf „Funk-A-Lot“ grooven. Peter<br />
Lehel, Olaf Schönborn, Christian<br />
Steuber und Pirmin Ullrich<br />
können aber auch <strong>anders</strong> – mit<br />
stilvoller Kammermusik aus der<br />
vom Bariton- bis zum Sopransaxofon<br />
reichenden Instrumentenfamilie.<br />
Edle Töne: Der Klarinettist<br />
Claudio Puntin ließ sich für „East“<br />
von Klezmer sowie Volksmusik<br />
von Balkan und Griechenland inspirieren.<br />
Ein Streichquartett sorgt<br />
in den sechs Stücken für Kontraste.<br />
Klassisch streng klingen die<br />
drei Kompositionen auf „A Short<br />
History“ des Rova Saxophone<br />
Quartet. Es vereint Neue Musik,<br />
zeitgenössische Kammermusik<br />
und Freiräume zur Improvisation.<br />
RAY ANDERSON ...<br />
Sweet Chicago Suite<br />
Intuition (Sunny Moon)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
FINEFONES ...<br />
Funk-A-Lot<br />
Finetone Music (Note 1)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
CL<strong>AUDIO</strong> PUNTIN<br />
East<br />
Unit Records (harmonia mundi)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
ROVA SAXOPHONE ...<br />
A Short History<br />
Jazzwerkstatt (www.records-cd.com)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Stephen Freiheit / Stunt, Marco Borggreve<br />
70 06/2012 › www.audio.de
Musik › KLASSIK<br />
ODE AN DIE SINNLICHKEIT<br />
Deutsch-französische Freundschaft: Die Klaviertrio-Formation Trio<br />
Wanderer aus Paris nimmt Beethoven jegliche teutonische Schwere.<br />
Wenn sich eine französische Klaviertrio-Formation allen Werken Ludwig van<br />
Beethovens dieser Gattung verschreibt, dann könnte das musikalisch einen<br />
territorialen Übertritt bedeuten, dem gehörige Aufmerksamkeit gewidmet<br />
werden sollte. Bis auf die von Beethoven selbst bearbeiteten Versionen des Septetts<br />
op. 20 und der zweiten Sinfonie für Klaviertrio hat das Trio Wanderer auf vier<br />
CDs alle Werke für Klavier, Violine und Violoncello eingespielt.<br />
Erfrischend neue Impulse, ein durchgehender Esprit und eine fantastische<br />
Klangsinnlichkeit machen diese Neuaufnahme zu einem grandiosen Hörerlebnis.<br />
Die erwartete teutonische Schwere und Bedeutung bisheriger Gesamtaufnahmen<br />
wirkt hier wie weggewischt und hat bei aller spieltechnisch anspruchsvollen<br />
Technik eine leuchtende Durchhörbarkeit. Alles ist luzide verwoben,<br />
aufeinander bezogen und lässt sich herrlich genau verfolgen, auch dank einer<br />
hervorragend austarierten Klangregie.<br />
Andreas Lucewicz<br />
Kempff, Szering, Fournier (DG); Abegg-Trio (Tacet)<br />
VOKAL<br />
JOHANNES BRAHMS<br />
EIN DEUTSCHES REQUIEM<br />
Fuge, Brook, Orchestre<br />
Révolutionnaire<br />
et Romantique,<br />
Monteverdi Choir,<br />
John Eliot Gardiner<br />
SDG (harmonia mundi); CD<br />
www.solideogloria.co.uk<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Dirigent Gardiner<br />
schreibt im<br />
Booklet, es gehe<br />
um die Frage,<br />
was Brahms uns<br />
heute zu sagen hat. Die Antwort<br />
lautet: Viel – wenn er so gekonnt<br />
interpretiert wird wie in dieser<br />
fein ausbalancierten Live-Aufnahme:<br />
Chor und Solisten bestechen<br />
mit klarer Artikulation und toller<br />
Phrasierung. Das Orchester ist<br />
hellwach, was besonders gut zu<br />
hören ist im zweiten Satz, der Gänsehautqualität<br />
hat. Überzeugend<br />
auch die Kopplung mit Werken<br />
von Schütz, den Brahms studierte.<br />
Wunderbarer musikalischer Trost<br />
für die Lebenden.<br />
AF<br />
Rattle, Berliner Philharmoniker<br />
(EMI)<br />
KAMMERMUSIK<br />
LUDWIG VAN<br />
BEETHOVEN<br />
KOMPLETTE<br />
KLAVIER-TRIOS<br />
Trio Wanderer<br />
harmonia mundi; 4 CDs<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Drei Franzosen ohne<br />
Kontrabass: das Trio<br />
Wanderer.<br />
ORCHESTER<br />
JOHANN<br />
SEBASTIAN BACH<br />
LES QUATRE OUVERTURES<br />
Les Concerts Des Nations,<br />
Jordi Savall<br />
Alia Vox (harmonia mundi), 2 SACDs<br />
www.ali-vox.com<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Jordi Savalls<br />
Aufnahme der<br />
vier Orchestersuiten<br />
von J.S.<br />
Bach von 1990<br />
kommt nun als SACD zu einem<br />
günstigen Preis wieder heraus.<br />
Freude? Nein, die Wiederauflage<br />
enttäuscht. Zum einen sind seither<br />
so wunderbar frische, kammermusikalisch<br />
raffinierte Aufnahmen<br />
wie die von Café Zimmermann<br />
oder Le Concert Francais<br />
erschienen. Zum anderen hat sich<br />
die digitale Aufnahmetechnik verfeinert;<br />
weder hier noch da kann<br />
Savalls Aufnahme wirklich mithalten.<br />
Sie wirkt breit und etwas<br />
schwerfällig, zumal der Bass ungebührlich<br />
dröhnt. Und stilistisch<br />
klingt’s beim Freiburger Barockorchester<br />
viel besser. LM<br />
Freiburger Barockorchester<br />
„Ouvertüren“ (HM)<br />
www.audio.de › 06/2012<br />
71
Musik › KLASSIK<br />
VOKAL<br />
ANTONÍN DVORÁK<br />
ZIGEUNERLIEDER, SONGS<br />
& DUETS OP. 55, 32, 99<br />
Genia Kühmeier (Sopran),<br />
Bernarda Fink (Mezzo),<br />
Christoph Berner (Piano)<br />
harmonia mundi; CD<br />
www.geniakuehmeier.com<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Unter dem Titel<br />
„Zigeunerlieder“<br />
legt Harmonia<br />
Mundi gleich drei<br />
Dvorák-Zyklen<br />
vor – auch wenn das zu den verhaltenen<br />
„Biblischen Liedern“ wie die<br />
Faust aufs Auge passt. Dennoch,<br />
die Einspielung setzt Maßstäbe.<br />
Das liegt an den exzellenten Stimmen:<br />
dem anspringend hellen Sopran<br />
von Genia Kühmeier und dem<br />
leichten, zarten Mezzo von Bernarda<br />
Fink. Im spröden, schwierigen<br />
Bibelzyklus op. 99 überzeugt Fink<br />
mit beseeltem Tonfall. Und Kühmeier<br />
(op. 55) entfaltet in hohen,<br />
leisen Lagen („Als die alte Mutter“)<br />
eine tolle Aura. Vollends wunderschön<br />
gesungen: die „Mährischen<br />
Duette“ (op. 32).<br />
OPB<br />
Rusalka, Welser-Möst (Orfeo)<br />
VOKAL<br />
HENRY PURCELL<br />
HARMONIA SACRA<br />
Rosemary Joshua,<br />
Les Talens Lyriques,<br />
Christophe Rousset<br />
Aparte (harmonia mundi); CD<br />
www.lestalenslyriques.com<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Von den über 30<br />
geistigen Liedern,<br />
die Purcell<br />
für eine hohe<br />
Stimme geschrieben<br />
hat, hören wir hier 16.<br />
Rosemary Joshua gestaltet sie mit<br />
einer Hingabe, wie man es sich nur<br />
wünschen kann. Und doch wirkt das<br />
Programm eintönig, entsteht der<br />
Wunsch nach Abwechslung. Warum<br />
wurden nicht auch einige der<br />
mehrstimmigen Sätze aufgenommen?<br />
In Maßen genossen, erhält<br />
man jedenfalls ein eindrucksvolles<br />
Bild von der Kunst des Ausdrucks,<br />
die Purcell in seinen nur 36 Lebensjahren<br />
entfaltet hat. LM<br />
Rousset, Les Talens Lyriques „La<br />
Grotta Di Trofonio“ (HM)<br />
KLAVIER<br />
LUDWIG VAN<br />
BEETHOVEN<br />
KLAVIERSONATEN<br />
NR. 30-32<br />
Antti Siirala (Piano)<br />
Cavi Music (harmonia mundi); CD<br />
www.avi-music.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
In anspringendem<br />
Rot: Sopranistin<br />
Genia Kühmeier.<br />
Der späte<br />
Beethoven überschreitet<br />
Grenzen,<br />
formale wie<br />
musikalische.<br />
Das gilt auch für die drei letzten<br />
Klaviersonaten von 1820 bis 1822.<br />
Um das polyphone Gewebe und die<br />
jähen Stimmungswechsel dieser<br />
Meisterwerke voll zur Geltung zu<br />
bringen, bedarf es eines herausragenden<br />
Pianisten wie Antti Siirala:<br />
Sein Anschlag ist hoch differenziert,<br />
seine Geläufigkeit frappierend.<br />
Besonders ausdrucksvoll<br />
gelingen ihm die zahlreichen lyrischen<br />
Passagen. Revolutionäre<br />
Musik aus restaurativer Zeit,<br />
schnörkellos aufgenommen. AF<br />
Alfred Brendel (Philips)<br />
OPER<br />
RICHARD WAGNER<br />
PARSIFAL<br />
Elsner, Selig, DeYoung,<br />
Nikitin, Schute u.a.,<br />
Rundfunksinfonieorchester<br />
Berlin, Marek Janowski<br />
Pentatone (Codaex); 4 SACDs<br />
www.pentatonemusic.com<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Die Mischklangmagie<br />
des<br />
„Parsifal“ ist<br />
akustisch untrennbar<br />
mit dem<br />
mystisch-diffusen Bayreuther Orchestergraben<br />
verbunden – Wagner<br />
schrieb das „Bühnenweihfestspiel“<br />
exklusiv für die Festspiele.<br />
Diese konzertante Aufführung läuft<br />
denn auch des Meisters Willen zuwider,<br />
klingt schwungvoll, in den<br />
Orchesterstimmen differenziert<br />
und rhythmisch überpräzise, was<br />
besonders dem Vorspiel III und den<br />
Verwandlungspassagen zu neuer<br />
sinfonischer Qualität gereicht. Doch<br />
das Weihevolle, Sakrale tritt in den<br />
Hintergrund, und auch der Wahnsinn,<br />
die menschlichen Abgründe,<br />
die Irrungen und Wirrungen der Figuren<br />
verlieren etwas ihre Wirkung.<br />
Gesungen wird fast durchgehend<br />
auf hohem Niveau – was allerdings<br />
nicht verhindert, dass besonders<br />
der 2. Aufzug irgendwie unerotisch<br />
und spannungsarm wirkt. Von dramatischer<br />
Eindringlichkeit sind<br />
die Szenen mit Franz-Josef Selig<br />
(Amfortas) und Evgeny Nikitin (Amfortas)<br />
– das ist Wagner-Theater<br />
auf Weltniveau. Heimlicher Star ist<br />
der Chor: So überragend präzis und<br />
kraftvoll hat man die Gralsritter selten<br />
gehört.<br />
MR<br />
Barenboim (CD) oder Video<br />
OPER<br />
FRANZ SCHREKER<br />
DER SCHMIED VON GENT<br />
Oliver Zwarg, Undine<br />
Dreißig u.a., Chöre der Oper<br />
Chemnitz, Robert-<br />
Schumann-Philharmonie,<br />
Frank Beermann<br />
cpo (Otto Preiser); 2 CDs<br />
www.jpc.de<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Eine „Oper für<br />
jedermann“<br />
sollte es sein:<br />
Entsprechend<br />
volkstümlich<br />
gibt sich „Der Schmied von Gent“<br />
(1932) von Franz Schreker. Der<br />
Komponist, der 1933 vom NS-Regime<br />
als „entartet“ verfemt wird,<br />
erzählt hier von einem tapferen<br />
Handwerker, der sich nach einem<br />
Teufelspakt doch noch ins Paradies<br />
rettet. Ein Märchen, eine Art Kasperltheater.<br />
Und Frank Beermann,<br />
Musikchef in Chemnitz, zeigt, wie<br />
derb, komisch und rhythmisch zündend<br />
Schreker klingen kann. An<br />
den üppigen Zauber aus „Der ferne<br />
Klang“ (1912) erinnern nur das<br />
Hölleninferno und die betörende<br />
Paradiesmusik. Eine beachtliche<br />
Ausgrabung.<br />
OPB<br />
Der ferne Klang, Gerd Albrecht<br />
(Capriccio)<br />
Dynamisch und spielfreudig:<br />
David Zinman dirigiert das<br />
Tonhalle Orchestra Zurich.<br />
SINFONIK<br />
FRANZ SCHUBERT<br />
SINFONIEN NR. 1 & 2<br />
Tonhalle Orchestra Zurich,<br />
David Zinman<br />
RCA Red Seal (Sony); CD<br />
www.tonhalle-orchester.ch<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
Für einen Moment<br />
meint man,<br />
eine unbekannte<br />
Mozart-Sinfonie<br />
zu hören, doch<br />
dann wird schnell klar: Schuberts erste<br />
Gattungsbeiträge haben schon<br />
viel Eigenständiges, beispielsweise<br />
die Lust am Tonartwechsel oder den<br />
originellen Umgang mit den Themen.<br />
Auch der heiter-melancholische<br />
Grundzug ist schon da. Zinman und<br />
die Züricher arbeiten das alles präzise,<br />
dynamisch und spielfreudig<br />
heraus – vorzüglich dokumentiert<br />
vom sehr räumlichen Klangbild.<br />
Starkes Plädoyer für Schuberts frühes<br />
Schaffen.<br />
AF<br />
Berliner Philharmoniker, Böhm (DG)<br />
Fotos: Priska Ketterer /Sony, Johannes Ifkovits<br />
72 06/2012 › www.audio.de
Komplett-Anlagen › TAD-Kette<br />
tad or alive<br />
Auf die HiFi-Branche kommt ein Herausforderer zu, der an Heiligtümern<br />
kratzt und sich respektlos mit allen Referenzen anlegt. Unter dem<br />
Tarnnamen TAD will Pioneer die etablierten Elitemarken das Fürchten<br />
lehren – und lockt Audiophile mit dem Versprechen höchster Naturtreue.<br />
Aber Achtung: Das Dabeisein kostet 73000 Euro.<br />
■ Text: Stefan Schickedanz<br />
Test<br />
High-End-System aus Japan<br />
TAD C 2000 24000 €<br />
TAD M 2500 21000 €<br />
TAD Evolution one 28000 €<br />
124 www.audio.de ›06 /2012
Komplett-Anlagen › TAD-Kette<br />
Fotos: Archiv<br />
Pioneer hat seine Midlife-Krise gut<br />
überstanden. Nach der Scheidung<br />
vom ruinösen TV-Bereich macht<br />
der 1938 gegründete japanische Konzern<br />
nur noch das, was ihm am meisten Spaß<br />
macht: Musik und sonst gar nichts. Doch<br />
die Marke führt seit Jahren ein Doppelleben,<br />
das jetzt im Zuge der Identitätsfindung<br />
mehr und mehr an die Öffentlichkeit<br />
dringt. Kennen Sie TAD? Vielleicht haben<br />
Sie den Namen tatsächlich schon gehört,<br />
aber wissen Sie, was sich hinter dem Kürzel<br />
für Technical Audio Devices wirklich<br />
verbirgt? Seit 1975 schon widmet sich<br />
diese Sparte unter Leitung des ehemaligen<br />
JBL-Vize Bart Locanthi der Entwicklung<br />
und Produktion von Audio-Produkten<br />
für den High-End- und Profi-Bereich.<br />
Die neue Evolution-Kette aus der Vorstufe<br />
C 2000, der Endstufe M 2500 und<br />
der 3-Wege-Box Evolution One fordert<br />
nun das Establishment heraus. Ein kühner<br />
Plan, denn spätestens im Lautsprecherbereich<br />
ging für ambitionierte japanische<br />
Vorstöße der Schuss nicht selten nach<br />
hinten los. Doch noch nie standen die<br />
Chancen besser für einen Coup.<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
125
Komplett-Anlagen › TAD-KETTE<br />
Was haben Bands wie die Eagles oder<br />
Grateful Dead mit Studios wie Sky walker<br />
Sound, Walt Disney oder Pixar gemeinsam?<br />
Sie alle zieren die lange Referenz-<br />
Liste von TAD, einer Marke, von der wir<br />
künftig sicher noch öfter hören werden.<br />
Denn mögen 73.000 Euro (exklusive<br />
Quellgerät wohlgemerkt) eine Preiskategorie<br />
sein, in der nicht nur die meisten<br />
Konsumenten, sondern auch die<br />
meisten Hersteller passen müssen – für<br />
TAD markiert die neue Evolution-Serie<br />
ungeachtet des immensen Aufwands<br />
nur die Einstiegsklasse!<br />
Dabei verfolgen die Japaner nach<br />
Tradition ihres Landes einen anderen<br />
Ansatz als zahlreiche High-End-Schmieden<br />
aus Großbritannien, Amerika oder<br />
Italien, die oft den Eindruck erwecken,<br />
einfach das zu bauen, was sie selbst cool<br />
finden. TAD versuchte dagegen in Marktstudien<br />
die Ansprüche von professionellen<br />
Anwendern und Audiophilen auf<br />
einen gemeinsamen Nenner zu bringen.<br />
Das Ergebnis erinnert an Mengenlehre:<br />
hohe Präzision, großer Frequenzumfang,<br />
originalgetreue Wiedergabe, High-Performance-Materialien<br />
oder einfach Beryllium<br />
findet sich in der Schnittmenge beider<br />
Welten, die der Hersteller bedienen<br />
möchte. Um es vorweg zu nehmen: Diese<br />
nüchternen Ziele wurden ausnahmslos<br />
erreicht. Erfreulicherweise blieb die<br />
Seele des Ganzen dabei nicht auf der<br />
Strecke. Das Vergnügen beginnt schon<br />
beim Auspacken. Die Gehäuse der Elektronik<br />
sind extrem schlicht und edel, die<br />
Anfassqualität zählt wie bei den schweren,<br />
aber keinesfalls monströsen Boxen<br />
zum Besten, was <strong>AUDIO</strong>-Redakteure je<br />
in den Händen hielten. Und was die Konstruktion<br />
betrifft: Durchweg dominiert das<br />
Bestreben nach Trennung einzelner<br />
Arbeitsbereiche. Man blickt auf nobelste<br />
Bauteile und konsequenten Aufbau. Beispiele<br />
gefällig? Die hochwertige Frequenzweiche<br />
sitzt durch jede Menge Holz getrennt<br />
im Sockel – also schwingungsseitig<br />
wie thermisch von den Treibern entkoppelt.<br />
Deren Star ist der Beryllium-<br />
Koax nach Coincident Source Technology<br />
(CST) für den Mittel-Hochtonbereich.<br />
Das seltene Metall bricht erst bei sehr hohen<br />
Frequenzen zu Partialschwingungen<br />
TADELLOS: Das mittig<br />
geteilte Gehäuse der<br />
M 2500 wird aus einem<br />
90-Kilo-Alublock<br />
gefräst. Ein Linear-<br />
Netzteil versorgt die<br />
Class-D-Ausgangsstufe.<br />
Deren Module stammen<br />
von IR (International<br />
Rectifier). Das Bild zeigt<br />
die Vier-Kanal-Variante<br />
M 4300, die sich zum<br />
Bi-Amping eignet.<br />
126 www.audio.de ›06 /2012
GRATEFUL TAD: Die Vorstufe besteht wie die<br />
Endstufe aus zwei waagerecht geteilten<br />
Schalen, die aus je einem Alublock gefräst werden.<br />
Das Layout der symmetrischen Schaltungen<br />
ist von den beiden Ringkerntrafos bis zu den<br />
Ausgängen spiegelbildlich und strikt getrennt.<br />
auf, hat aber gegenüber<br />
den in dieser<br />
Hinsicht geringfügig<br />
besseren Diamantmembranen<br />
den Vorteil<br />
geringerer innerer Verluste.<br />
Der M 2500 ist ein symmetrischer Stereo-Verstärker<br />
mit Class-D-Ausgangsstufe,<br />
die ohne Kühlkörper auskommt<br />
und von zwei mächtigen Linear-Netzteilen<br />
gespeist wird. Deren Ringkerntrafos weisen<br />
eine besonders verlustfreie Kopplung<br />
zwischen Primär- und Sekundärwicklungen<br />
auf – das sorgt für Effizienz<br />
und geringe Störstrahlung. Für Bi-Amping-Fans<br />
gibt es alternativ die Vier-Kanal-Version<br />
M 4300 für 24.000 Euro.<br />
Die symmetrische Vorstufe verfügt über<br />
einen spiegelsymmetrischen Dual-Mono-Aufbau<br />
mit riesigem, in einer separaten<br />
Kammer untergebrachten Netzteil<br />
mit doppelten Ringkerntrafos. Ihr Ultra<br />
High Precision Crystal Generator Quartz-<br />
Oszillator stammt aus dem CD-Player<br />
D 600. Als Master Clock soll er einen jitterfreien<br />
Betrieb der mit Burr-Brown<br />
PCM 1794A bestückten Wandler-Sektion<br />
sichern. TAD fräst die beiden von Kammern<br />
für kritische Bereiche dominierten<br />
TAD-ORT: Der Beryllium-Koaxial-Mittel-<br />
Hochtöner verleiht der Evolution One eine<br />
herausragende Ortungsschärfe.<br />
Gehäuseschalen aus<br />
einem massiven Aluminiumblock.<br />
Das wirkt edel, stabilisierend<br />
und abschirmend zugleich und ist<br />
nebenbei antimagnetisch. So ähnlich<br />
kommen auch die Uniblock- Gehäuse des<br />
MacBook Pro auf die Welt. Die Gemeinsamkeiten<br />
gehen sogar noch weiter:<br />
Während PC-Besitzer zur Verwendung<br />
des asynchronen USB-DACs einen Treiber<br />
herunterladen müssen, gilt für Macianer:<br />
„plug & play“.<br />
Genauso problemlos verlief die Installation<br />
und Inbetriebnahme der ganzen Kette.<br />
Aus dem Stand spielte sie extrem locker<br />
und tonal geradezu vorbildlich ausgewogen.<br />
Schnell weckte das Trio Erinnerungen<br />
an Besuche in Tonstudios. Das lag<br />
nicht allein an der herausragenden Neutralität<br />
der gesamten Kette, die den<br />
Eindruck erweckte, einem High-End-<br />
Perpetuum-Mobile zu lauschen – einer<br />
Box, die von alleine spielt. Es schien, als<br />
wäre zwischen Mikrofon und Lautsprecher-Membranen<br />
keinerlei Wiedergabe-<br />
Elektronik im Spiel. Wenn diese extrem<br />
neutrale, luftige Vor-Endkombi nicht der<br />
verstärkende Draht ist, dann hat TAD zumindest<br />
einen großen Schritt in Richtung<br />
dieses Ideals gemacht.<br />
Das Studio-Feeling fußte ebenfalls auf<br />
der perfekten Abbildung: Die Evolution<br />
One kommt dem Ideal der Punktschallquelle<br />
schon verdammt nahe. Ganz gleich,<br />
welche Aufnahme von welcher Quelle<br />
serviert wurde, der Raum wirkte tief,<br />
breit und extrem stabil. Selbst brutale<br />
Lautstärkesprünge ließen die Musiker<br />
auf der imaginären Bühne nicht näher zusammenrücken<br />
geschweige denn durcheinanderwirbeln.<br />
Gegen diesen Fokus,<br />
der sich nicht nur beim Erstarren im<br />
Sweet Spot einstellte, wirken andere<br />
Lautsprecher, die bisher „wie angenagelt“<br />
abzubilden schienen, nervös wie eine<br />
Frauen-WG am Rande des Nervenzu-<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
127
Komplett-Anlagen › TAD-KETTE<br />
sammenbruchs. Im Bass besaß die<br />
Evolution One ein überragendes<br />
Auflösungsvermögen. Aufnahmen<br />
wie „Empire State Of Mind“ von<br />
Alcia Keys und Jay-Z offenbarten eine<br />
nie gehörte Vielschichtigkeit im<br />
Keller – sogar noch als 256kb/s-<br />
AAC-Datei via USB vom MacBook.<br />
Nur jene, die auf Kickbass besonderen<br />
Wert legen, könnten an der<br />
TAD-Box einen winzigen Schwachpunkt<br />
ausmachen. Die Elektronik<br />
erwies sich isoliert betrachtet wie<br />
erwartet als extrem neutral, sehr breitbandig,<br />
transparent und nuanciert. Vor allem<br />
bestach die herausragende Konturschärfe<br />
und die Tiefe des Raums. TAD's<br />
live! Pioneer hat sich die Belohnung von<br />
73.000 Euro redlich verdient.<br />
FAZIT<br />
zum Besten, das ich kenne – ein<br />
Naturereignis! Als der Test bereits<br />
im Kasten war, saß ich bis in die<br />
Nacht mit knurrendem Magen gebannt<br />
davor, um meine Lieblingssongs<br />
neu zu erleben, so wie früher<br />
mit einem neuen Top-Plattenspieler.<br />
Nur eben von der Festplatte.<br />
STECKBRIEF<br />
TAD<br />
M 2500<br />
Vertrieb<br />
Pioneer<br />
0 21 54 / 91 30<br />
www.<br />
tad-labs.com<br />
Listenpreis<br />
21 000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
44 x 17 x 47 cm<br />
Gewicht<br />
43 kg<br />
AUSSTATTUNG<br />
Eingänge Cinch / XLR 1 / 1<br />
Pegelsteller –<br />
Kanäle 2<br />
Ferneinschaltung •<br />
Leistungsanzeige –<br />
Besonderheiten<br />
STECKBRIEF<br />
TAD<br />
C 2000<br />
Vertrieb<br />
Pioneer<br />
0 21 54 / 91 30<br />
www.<br />
tad-labs.com<br />
Listenpreis<br />
24.000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
44 x 14 x 39 cm<br />
Gewicht<br />
23,5 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Hochpegel Cinch / XLR 2 / 2<br />
Festpegel Eingang –<br />
PreOut / TapeOut 2 (XLR), 2 Cinch / –<br />
Kopfhörer –<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar – / –<br />
Loudness –<br />
Besonderheiten<br />
3 Digitaleingänge (async.<br />
USB, XLR, Cinch)<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅExtrem neutrale, breitbandige<br />
Vorstufe mit exzellentem<br />
D/A-Wandler.<br />
Í Relativ wenig analoge<br />
Anschlussmöglichkeiten.<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSo gut kann ein Digitalverstärker<br />
sein: neutral, schnell,<br />
stark, kontrolliert. Und das<br />
optional auch in vier Kanälen.<br />
Í –<br />
Klang Cinch / XLR 130 / 130<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL 130 PUNKTE<br />
PREIS/LEISTUNG SEHR GUT<br />
Die Evolution One lieferte einen linealgeraden Frequenzgang, extreme Grenzfrequenzen<br />
und ein praktisch perfektes Verhalten außerhalb der Achse (1). Dazu kommt<br />
ein extrem niedriger, selbst bei hohen Lautstärken bis in den Bass nur knapp über der<br />
Messgrenze liegender Klirr (2). Die M2500 zeigt einen prächtigen Stabilitätswürfel<br />
(3) und einen weitestgehend lastunabhängigen Frequenzgang (o.Abb.) . In der Harmonischen-Analyse<br />
dominiert k3 bei insgesamt extrem geringem Klirr (4). Die C2000 erzielte<br />
bis auf einen etwas hohen Ausgangswiderstand (328Ω Cinch) sehr gute Werte.<br />
TAD Evolution One<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
Stefan Schickedanz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Was für eine Kette! So etwas von<br />
hochauflösend bis in den tiefsten<br />
Bass, so eine stabile Räumlichkeit<br />
mit Tiefe, solch eine Präzision plus<br />
aberwitzige Reserven: Das zählt<br />
MESSLABOR<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Klang Cinch / XLR 130 / 130<br />
Ausstattung<br />
gut<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
STECKBRIEF<br />
130 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
TAD<br />
EVOLUTION ONE<br />
Vertrieb<br />
Pioneer<br />
0 21 54 / 91 30<br />
www.<br />
tad-labs.com<br />
Listenpreis<br />
28.000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
5 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
33 x 117 x 51 cm<br />
Gewicht<br />
54 kg<br />
Furnier/Folie/Lack – / •/ •<br />
Farben<br />
Hochglanz Schwarz, braunes<br />
Holz<br />
Arbeitsprinzipien 3-Wege-Bassreflex<br />
Raumanpassung –<br />
Besonderheiten<br />
Beryllium-Koaxial-Mittel-<br />
Hochtöner<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr homogen, breitbandig<br />
und differenziert im Bass,<br />
exzellente Abbildung.<br />
Í Bass könnte noch etwas<br />
mehr Kick vertragen.<br />
Neutralität (2x) 105<br />
Detailtreue (2x) 110<br />
Ortbarkeit 120<br />
Räumlichkeit 110<br />
Feindynamik 90<br />
Maximalpegel 95<br />
Bassqualität 95<br />
Basstiefe 105<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
105 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
128<br />
www.audio.de ›06 /2012
Ein<br />
Farbwechsel<br />
inklusive<br />
Für jeden bis<br />
30.06.12 gekauften<br />
Connect ID<br />
Endlichein Fernseher<br />
mit Stil.Ihrem.<br />
1 Fernseher. 12 Farben. 2160 Varianten.<br />
Der neue Loewe Connect ID.<br />
Kombinieren Sie Farben, Bildschirmgröße und Aufstelllösung<br />
zu Ihrem persönlichen Einzelstück.Nur eines ist dabei gesetzt:<br />
brillantes Bild und perfekterSound.Demnächst im Fachhandel.<br />
www.loewe.tv
Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />
A SIMPLE PLAN<br />
Simple Audio hat ein ehrgeiziges Ziel: unkomplizierte, intuitiv bedienbare<br />
Netzwerkplayer, die phantastisch klingen – und die trotzdem für alle Musikfreunde<br />
erschwinglich bleiben.<br />
■ Text: Bernhard Rietschel
Digital-Quellen › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />
Netzwerkspieler können für Musikfreunde<br />
aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen reizvoll<br />
sein. Einerseits schaffen das vom Wiedergabevorgang<br />
entkoppelte Vorab-Rippen<br />
der CDs, der per Definition verlustund<br />
fehlerfreie Transport in den Player<br />
und der Wegfall entscheidender Störquellen<br />
(des Laufwerks etwa) ideale<br />
Bedingungen für eine ex trem hochwertige<br />
Wiedergabe digitaler Musik.<br />
Andererseits lockt Netzwerk-HiFi aber<br />
auch mit einer neuen Komfort-Dimension:<br />
Liegt die Musik erst mal auf dem<br />
Server, können sich überall im Haus unabhängige,<br />
kleine oder große, teure oder<br />
billige, den Raum dominierende oder<br />
fast unsichtbare Anlagen daran laben.<br />
Der gesamte digitale Klangschatz, vom<br />
bezahlten Download bis hin zur gerippten<br />
SACD, ist überall im Heimnetzwerk<br />
verlustfrei verfügbar.<br />
Hersteller wie Sonos, Raumfeld oder<br />
Logitech haben mit ihren Player-Programmen<br />
vor allem Komfort und Vielseitigkeit<br />
weiterentwickelt, haben für jede<br />
Hörsituation vom Bad bis zum Kinokeller<br />
die passenden Player und Komplettsysteme<br />
konzipiert, intuitiv verständliche<br />
Bedienoberflächen programmiert<br />
und eine immer größer werdende Zahl<br />
von Online-Musikdiensten integriert,<br />
um die lokale Musikbibliothek perfekt<br />
abzurunden. High-Ender wie Linn oder<br />
T+A haben sich dagegen mehr darauf<br />
konzentriert, die klanglichen Vorzüge<br />
der Netzwerktechnik optimal zu nutzen.<br />
TEST<br />
Netzwerk-Musiksystem, zwei Playermodelle<br />
mit oder ohne eingebauten Verstärker.<br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 1 800 €<br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 2 700 €<br />
BEST OF BOTH WORLDS<br />
Dazwischen war bis jetzt eine Lücke:<br />
Klar gibt es auch Multiroomsysteme aus<br />
einem Dutzend Linns; umgekehrt finden<br />
sich die einfachen Sonos- und Squeezebox-Player<br />
als Digitalquellen mitunter in<br />
extrem vornehmen Anlagen-Umgebungen.<br />
Aber erst Simple Audio hat Geräte<br />
explizit für diese Lücke entwickelt: Die<br />
beiden Roomplayer-Modelle sollen mit<br />
einem Minimum an Netzwerk-Infrastruktur<br />
auskommen und auch von<br />
IT-Nieten in wenigen Minuten zum<br />
Laufen zu bringen sein – wie ein Sonos.<br />
Zugleich sollen sie die klanglichen<br />
Trümpfe des Streaming-Prinzips kompromisslos<br />
ausspielen – wie ein Linn,<br />
aber nicht zu dessen erhabenem Preis.<br />
Fotos: Archiv, MPS, H.Härle, B. Rietschel<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
131
Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />
SIMPLE INSIDE:<br />
Netzteil- und Powerline-<br />
Platine stammen von<br />
Zulieferern, das<br />
Mainboard ist eine<br />
Eigenentwicklung. Der<br />
DAC, ein Wolfson 8772,<br />
dient zugleich als A/D-<br />
Wandler für die Eingänge<br />
und als Lautstärkeregler.<br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 2 UM 700 EURO<br />
An technischer und kaufmännischer<br />
Kompetenz herrscht bei Simple Audio<br />
schon mal kein Mangel: Mit Geschäftsführer<br />
Peter Murphy, dem Kaufmännischen<br />
Leiter Martin Dalgleish und dem<br />
Entwicklungsleiter Alistair Brown sitzen<br />
gleich drei prominente ehemalige Linn-<br />
Leute in der Chefetage. Logisch, dass<br />
der Firmensitz in Glasgow ist. Schon<br />
weniger selbstverständlich ist dagegen,<br />
dass die Roomplayer auch komplett in<br />
Schottland zusammengebaut werden.<br />
SAME SAME, BUT DIFFERENT<br />
Bei der Beschreibung des Konzepts<br />
kommt man nicht umhin, Vergleiche<br />
zwischen Simple Audio und den beiden<br />
großen – offiziell natürlich unausgesprochenen<br />
– Vorbildern Sonos und Linn zu<br />
ziehen. Auffallende Parallele zu Sonos:<br />
Besitzt man mehrere Simple-Player,<br />
muss nur einer davon direkten Kontakt<br />
zum LAN haben. Alle weiteren Player<br />
bringen ihr Netzwerk gewissermaßen<br />
selbst mit. Dafür nutzen sie aber kein<br />
eigenes Funknetz à la Sonos, sondern in<br />
den Spielern integrierte Powerline-<br />
Modems, die die Datenpakete via Stromleitung<br />
von Gerät zu Gerät schicken.<br />
Auch die erste Verbindung zum – frei<br />
festlegbaren – „Master“-Player lässt<br />
sich per Stromnetz herstellen, indem<br />
man einen handelsüblichen Powerline-<br />
Adapter (z.B. von Devolo) zwischenschaltet.<br />
Das Netzkabel wird somit zum<br />
Netzwerkkabel – Simple verspricht sich<br />
davon eine noch höhere Störsicherheit<br />
und Daten-Bandbreite als bei WLAN.<br />
Die größeren Übertragungsraten hat<br />
Simple Audio nicht ungenutzt gelassen<br />
und die Player von vornherein auch für<br />
HD-Files spezifiziert: 24Bit/96kHz gehen<br />
jetzt schon, die selteneren 192kHz-<br />
Dateien sollen nach einem späteren<br />
Software-Upgrade abspielbar werden.<br />
In diesem Punkt sind die Schotten ihren<br />
US-Kollegen also jetzt schon überlegen.<br />
UPNP? NEE ... ODER DOCH!<br />
Beim Zugriff auf die Festplatten-Musiksammlung<br />
des Besitzers verfährt Simple<br />
Audio wiederum ähnlich wie Sonos: mit<br />
eigener Intelligenz und ohne sich auf die<br />
Vorarbeit eines Mediaserver-Programms<br />
zu verlassen. Der „Master“ erfährt über<br />
das einfache, übersichtliche Steuerprogramm<br />
(Mac oder PC) den Pfad zu<br />
132<br />
www.audio.de ›06 /2012
Digital-Quellen › NETZWERK-MUSIKSYSTEM<br />
1 EURO PRO WATT:<br />
Die Schaltendstufen-<br />
Platine sitzt huckepack<br />
auf dem Mainboard des<br />
Roomplayer 1. Sie besitzt<br />
ein eigenes Schaltnetzteil;<br />
auch das zwei mal 50<br />
Watt starke Netzteil<br />
rechts vorne wirkt größer<br />
und komplexer als im<br />
Roomplayer 2.<br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong> ROOMPLAYER 1 UM 800 EURO<br />
den Musikordnern, scannt und sortiert<br />
diese dann selbsttätig. Dabei ist es egal,<br />
ob die Musik auf dem PC selbst liegt<br />
(etwa in der iTunes-Bibliothek) oder auf<br />
eine Netzwerkplatte (NAS) ausgelagert<br />
wurde. In letzterem Fall muss aktuell<br />
allerdings das Setup-Programm auch<br />
bei der Wiedergabe laufen, sonst findet<br />
der Player die Musik auf der NAS nicht<br />
mehr. Statt diesen Schwachpunkt zu beheben,<br />
verspricht das kommende (bei<br />
Redaktionsschluss aber noch nicht erhältliche)<br />
Softwareupdate nun zusätzlich<br />
auch Unterstützung für externe UPnP-Server,<br />
sprich: Läuft auf der NAS beispielsweise<br />
Twonky Media, können die<br />
Simples dann auch wie konventionelle<br />
UPnP-Netzwerkplayer auf dessen Sortierung<br />
zurückgreifen.<br />
Trotzdem sollte Simple Audio die Ergebnisse<br />
der eigenen Indexierung auch<br />
ohne begleitenden PC nutzbar machen.<br />
EIN PLAYER – VIELE GESICHTER<br />
Bei den Schotten ist das sogar besonders<br />
wichtig, weil eines ihrer originellsten<br />
Features darauf basiert: die Fähigkeit,<br />
unterschiedlichen Nutzern jeweils<br />
maßgeschneiderte Bibliotheken anzubieten.<br />
Denn einerseits bildet die gemeinsame<br />
Nutzung einer großen Musikbibliothek<br />
ja gerade den Reiz eines Netzwerk-Musiksystems,<br />
aber andererseits<br />
hat dieser Reiz auch Grenzen. Die fast<br />
vollständige „Bibi & Tina“-Hörspielkollektion<br />
der Jüngsten etwa muss ja<br />
nicht abends die Albenliste bei den<br />
Eltern zumüllen. Umgekehrt interessieren<br />
akribisch zusammengestellte Playlisten<br />
auch hauptsächlich die erstellende<br />
Person – die folglich froh ist, wenn sie<br />
unter „Playlists“ nicht auch noch mehr<br />
oder weniger gelungene DJ-Kicks sämtlicher<br />
Mitnutzer findet. Im Simple-Setup<br />
kreuzt man einfach für jeden der Nutzer<br />
(von denen man beliebig viele anlegen<br />
kann) an, welche Musik jeweils auftauchen<br />
soll. Der Wechsel von einem Nutzer<br />
zum anderen geht dann sekundenschnell.<br />
Apropos Playlisten: Die lassen<br />
sich per Steuerprogramm oder iPhone-<br />
App im laufenden Betrieb erstellen,<br />
speichern und ändern, wie man das von<br />
Sonos, Logitech oder auch Linn gewohnt<br />
ist.<br />
Den Roomplayer gibt es in zwei Varianten:<br />
als reinen Player zum Anschluss an<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
133
Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />
STEUERUNG: DAS<br />
SIMPLE-<strong>AUDIO</strong>-APP<br />
Das Angebot auf dem<br />
Start-Screen umfasst<br />
eigene Musik, Webradio,<br />
den Analog eingang und<br />
Streamingdienste. Hinter<br />
„Music“ verbergen sich<br />
die gewohnten<br />
Sortierungen etwa nach<br />
Künstler, Komponist ...<br />
... oder, wie im Bild,<br />
Album. Ein Tipp auf das<br />
Cover startet das Album<br />
direkt, der Pfeil führt in<br />
die Liste der einzelnen<br />
Tracks. Auch große<br />
Bibliotheken lassen sich<br />
dank Alphabet-Leiste<br />
blitzschnell durchqueren.<br />
Eine Simple-Spezialität<br />
ist die Unterstützung<br />
mehrerer Nutzer mit<br />
jeweils eigenen<br />
Bibliotheken und<br />
Playlist-Speichern. So<br />
müssen sich Fritz’ Gäste<br />
nicht über Chantals<br />
Yoga-CDs wundern.<br />
„Now Playing“ zeigt das<br />
Cover schön groß; die<br />
Info- und Zeitleiste lässt<br />
sich wegtippen. Eine<br />
Navigation innerhalb<br />
des Tracks ist in der<br />
aktuellen Software noch<br />
nicht möglich.<br />
Playlists lassen sich<br />
direkt über den<br />
Controller erstellen, editieren<br />
und speichern. Ein<br />
Finger-Wisch über den<br />
gewünschten Track oder<br />
das gesamte Album öffnet<br />
die entsprechende<br />
„Hinzufügen“-Option.<br />
KLEIN, ABER KOMPLETT: Roomplayer 1 (oben) und 2 netzwerken via LAN oder Stromschluss,<br />
steuern aktive Subwoofer an und verfügen über Digitalausgänge. Letztere waren in<br />
der Test-Firmware noch inaktiv, das erste Update soll sie zum Leben erwecken.<br />
existierende Anlagen, und mit integriertem<br />
Verstärker. Beide Modelle basieren<br />
auf identischen Netzwerk- und Wandlerteilen,<br />
für den Roomplayer 1 stößt noch<br />
ein zusätzliches Netzteilboard und die<br />
Platine mit den Digitalendstufen dazu.<br />
Wer eine kompakte, preiswerte Anlage<br />
aufbauen will, bekommt hier für 100<br />
Euro Mehrpreis eine Verstärkerfunktion,<br />
die einzeln in vergleichbarer Qualität<br />
deutlich mehr kosten würde: Entspannt<br />
legte sich der Simple-Amp auch mit<br />
schwierigen Boxen an, klang beachtlich<br />
großformatig und detailfreudig. Die Tester<br />
mussten zum Vergleich schon einen<br />
Linn Sneaky bemühen, dessen interne<br />
Endstufen im Grund- und Mittelton<br />
strukturierter arbeiteten. Das Sonos-<br />
Äquivalent ZP-120 musizierte neben<br />
dem Simple Audio spröder und weniger<br />
farbstark, bedeutete also keine echte<br />
Konkurrenz für den Roomplayer 1. Als<br />
die Tester den verstärkerlosen Roomplayer<br />
2 per Cinch mit der Referenzanlage<br />
verbanden, wurde es sogar für den<br />
Sneaky überraschend eng. Es bestätigte<br />
sich der Eindruck, den der Simple bereits<br />
während seiner einwöchigen Akklimatisierungsphase<br />
in der Privatanlage<br />
des Autors hinterlassen hatte: Schon<br />
dort fiel das sehr lebendige, im Hochton<br />
unaufdringlich feinzeichnende Wesen<br />
des Schottenplayers auf, breitbandig, informativ<br />
und sehr präzise im Timing. Der<br />
Sneaky wirkte bei gleicher Detailfülle<br />
noch lässiger und vor allem im Stimmbereich<br />
etwas ausdrucksstärker, aber groß<br />
war der Vorsprung wahrhaftig nicht.<br />
Simple Audio hat mit den Roomplayern<br />
also eine hervorragende Streamer-Plattform<br />
entwickelt. Nun gilt es für die<br />
schottischen Entwickler, genau auf die<br />
DESKTOP CONTROLLER:<br />
Für Mac und PC verfügbar,<br />
bietet das Programm ein<br />
schlichtes, aber zweckmäßiges<br />
Player-Interface.<br />
Playlists lassen sich wie in<br />
iTunes erstellen, indem man<br />
ganze Alben oder einzelne<br />
Tracks auf die gewünschte<br />
Liste in der linken Leiste zieht.<br />
134<br />
www.audio.de ›06 /2012
Raumfeld by Teufel –<br />
Empfehlung ist Chefsache!<br />
„Meine Musiksammlung über Raumfeld...<br />
da hat es sofort gefunkt.“<br />
www.teufel.de<br />
Thorsten Reuber<br />
Geschäftsführer bei Teufel<br />
Raumfeld HiFi-Streaming<br />
Die innovativen „Raumfeld by Teufel“ Audio-Streaming-Systeme kombinieren herausragende Klangeigenschaften und<br />
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im ganzen Haus: kabellos, unkompliziert, in höchster Klangqualität, auf Raumfeld Speakern oder<br />
über Ihre vorhandene HiFi-Anlage.<br />
Die Teufel Vorteile:<br />
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und bequem bestellen unter www.teufel.de<br />
... macht glücklich
Digital-Quellen › NETZWERK-<strong>AUDIO</strong>SYSTEM<br />
Wünsche ihrer Kunden zu achten. Die Fähigkeiten<br />
und Funktionen der Roomplayer<br />
können sich dann ebenso dynamisch<br />
entwickeln, wie sie das bei Linn und Sonos<br />
bereits seit Jahren zuverlässig tun.<br />
<strong>AUDIO</strong> vermisst zum Testzeitpunkt vor<br />
allem Gapless-Wiedergabe und die konsequente<br />
Unterstützung von NAS-Laufwerken.<br />
An beidem wird in Glasgow bereits<br />
gearbeitet – bis dahin muss der exzellente<br />
Klang die Wartezeit versüßen.<br />
FAZIT<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Chefredakteur<br />
Das Rezept klingt verlockend einfach,<br />
ist aber verdammt schwer<br />
umzusetzen: Man mische die<br />
Audio-Konsequenz von Linn mit<br />
der Volksnähe von Sonos und<br />
backe daraus leckere kleine Player,<br />
reich an klanglichen Nähstoffen<br />
und nicht zu schwer verdaulich<br />
fürs Konto. Wenn die Schotten von<br />
Simple Audio ihre Roomplayer<br />
jetzt konsequent weiter pflegen,<br />
werden zahllose HiFi-Fans in diesem<br />
Jahr ein neues Lieblingsprodukt<br />
finden.<br />
STECKBRIEF<br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong><br />
SIMPLE <strong>AUDIO</strong><br />
ROOMPLAYER 2 ROOMPLAYER 1<br />
Vertrieb<br />
Trendzone Distribution<br />
0221 / 16 79 29 0<br />
Trendzone Distribution<br />
0221 / 16 79 29 0<br />
www. trendzone-distribution.de trendzone-distribution.de<br />
Listenpreis 700 Euro 800 Euro<br />
Garantiezeit 2 Jahre 2 Jahre<br />
Maße B x H x T 20 x 20 x 5 cm 20 x 20 x 5 cm<br />
Gewicht 1,6 kg 1,6 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Laufwerk CD/DVD/BD – / – /– – / – /–<br />
Analog In/Out 1 Cinch, 1 Miniklinke / 1 Cinch (Stereo + 1 Cinch, 1 Miniklinke / 1 Cinch (Stereo +<br />
Subwoofer), Kopfhörer<br />
Subwoofer), Lautsprecher, Kopfhörer<br />
USB 1x (Host) 1x (Host)<br />
Digital In koax/optisch – / – – / –<br />
Digital out Koax/optisch • / • (nach Update) • / • (nach Update)<br />
Netzwerk LAN, Powerline (200MB Homeplug) LAN, Powerline (200MB Homeplug)<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / – – / –<br />
Schneller Vor/Rücklauf – –<br />
Erweiterte Playlists (Queue) • (speicherbar) • (speicherbar)<br />
Bluetooth/Airplay – / – – / –<br />
Coveranzeige • (über Controller-App) • (über Controller-App)<br />
Radio FM/DAB – / – – / –<br />
Internetradio/Anbieter • / TuneIn • / TuneIn<br />
Formate FLAC, WAV, MP3, AAC, ALAC FLAC, WAV, MP3, AAC, ALAC<br />
benötigter Server – (SMB-Freigaben oder UPnP) – (SMB-Freigaben oder UPnP)<br />
Gapless – –<br />
Steuerung via App<br />
überträgt kpl. Playlist<br />
• (Simple Audio, 0€)<br />
•<br />
• (Simple Audio, 0€)<br />
•<br />
Max. Auflösung bit/kHz. 24/96 24/96<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅEinfache Bedienung & Vernetzung, ÅEinfache Bedienung & Vernetzung,<br />
hervorragender Klang.<br />
hervorragender Klang.<br />
ÍAktuelle Software hat noch Lücken ÍAktuelle Software hat noch Lücken<br />
(Gapless, NAS-Betrieb, Dig-Ausgang). (Gapless, NAS-Betrieb, Dig-Ausgang).<br />
Klang lossless 105 (als Netzwerkplayer) 78 (als Komplettanlage o. Boxen)<br />
Bedienung sehr gut sehr gut<br />
Verarbeitung sehr gut sehr gut<br />
KLANGURTEIL 105 PUNKTE 78 PUNKTE<br />
PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND ÜBERRAGEND<br />
MESSLABOR<br />
In ihren linealgeraden Frequenzgängen unterscheiden<br />
sich Roomplayer 1 und Roomplayer<br />
2 kaum – im Bild (1) das Modell<br />
ohne Verstärker. Der Frequenzgang über<br />
den Analogeingang endet bei etwas über<br />
20kHz – die Signale werden also sofort digitalisiert,<br />
was in einer späteren Software<br />
dann die Verteilung analog angeschlossener<br />
Quellen an andere Roomplayer ermöglicht.<br />
Der Roomplayer 1 leistet 50 Watt Sinus an<br />
4Ω (bzw. 27W an 8Ω; AK=46), was exakt<br />
den Herstellerangaben entspricht. Die Endstufen<br />
sind tadellos laststabil (2) und zeigen<br />
einen für Schaltverstärker-Verhältnisse<br />
ungewöhnlich gleichmäßigen Klirrverlauf<br />
in der Harmonischen-Analyse (3). Im Klirrspektrum<br />
beider Modelle (Bild 4 zeigt das<br />
des RP2) finden sich neben gleichmäßig<br />
abfallenden (und damit klanglich unschädlichen)<br />
Oberwellen auch ein dichter Wald<br />
niederfrequenter Störungen, die zwar nicht<br />
direkt hörbar sind, aber die Jittermessung<br />
massiv stören – deren Ergebnis ist hier<br />
daher leider nicht verwertbar.<br />
(1)<br />
(3)<br />
(2)<br />
(4)<br />
136 www.audio.de ›06 /2012
TONANGEBER<br />
Brillanter Klang, perfektes Bild und Neid inklusive<br />
DER PREMIUM BLU-RAY PLAYER DMP-BDT500<br />
Bilder, die wirken, als wären sie direkt auf die Netzhaut projiziert, treffen auf einen Sound, den Sie sonst nur aus dem Konzertsaal<br />
kennen. Der neue Uniphier Pro 2 Prozessor liefert ein Bild für die Götter – in 2D und 3D – und der 192kHz/32bit Burr Brown DAC mit<br />
vergoldetem 7.1 Analogausgang einen Klang, der seinesgleichen sucht. Die zwei HDMI-Ausgänge wirken da beinahe selbstverständlich.<br />
Der DMP-BDT500 setzt Maßstäbe für Heimkinoenthusiasten. Per integriertem W-LAN spielt er kabellos in Ihrem Heimnetzwerk<br />
mit. Ebenso wie die überaus komfortable Nutzung via Touchpad Fernbedienung oder über die Smartphone App. Und wo Sie Ihr Telefon<br />
gerade in der Hand haben: Vielleicht sind Sie ja großzügig und laden ein paar Neider zu sich ein ...<br />
www.panasonic.de
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
AL DENTE<br />
Bella Italia steht hierzulande für eine Extraportion Lebensfreude<br />
und Genusskultur. Doch können zwei Verstärker, denen eine strenge<br />
Leistungsdiät zu Grunde liegt, den Italiener in uns wecken?<br />
■ Text: Stefan Schickedanz<br />
138 www.audio.de ›06 /2012
Verstärker › vollverstärker<br />
Ob Mode, Pasta oder Toskana:<br />
Selten waren Stereotype so positiv<br />
besetzt wie bei Italien. Das<br />
Land ist ein Synonym für Lebensfreude.<br />
Kein Wunder, selbst Politiker sind dort<br />
weder steif noch nüchtern und erfreuen<br />
sich im hohen Alter – wie den Schlagzeilen<br />
zu entnehmen ist – bester Vitalität.<br />
Doch können unsere Nachbarn mithalten,<br />
wenn es um Verstärker-Elektronik geht –<br />
ein Bereich, in dem deutsche oder japanische<br />
Ingenieurskünste den Ton angeben?<br />
Rein zahlenmäßig macht sich am Stammtisch<br />
jedenfalls erst einmal Er nüch terung<br />
breit: Keiner der beiden Amps von Pathos<br />
und Unison kratzt an der 15-Watt-Grenze.<br />
Ihre Konzepte versprechen dem Kenner<br />
dafür Reinheit wie ein Grappa aus bestem<br />
Hause. Reicht das nur für’s stille<br />
Kämmerlein – oder haben die beiden genug<br />
Saft für Bunga-Bunga-Partys?<br />
Fotos: Archiv, H. Härle<br />
Test<br />
Zwei puristische Vollverstärker mit ganz<br />
wenig Watt<br />
Pathos INPOL Remix 5000 €<br />
Unison Simply Italy 2000 €<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
139
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
GLÜHENDER PATHOS: Unter dem<br />
edlen Holzdeckel versteckt sich ein<br />
zweistöckiger Hybrid-Amp mit<br />
Röhren-Vor- und Transistor-<br />
Endstufe. Erstere wird von einem<br />
Linear-, letztere von einem<br />
Schaltnetzteil versorgt.<br />
PATHOS INPOL REMIX UM 5000 EURO<br />
Der Begriff Pathos kommt zwar aus<br />
dem Griechischen, aber nichts könnte<br />
diesen in Italien entwickelten und gefertigten<br />
Vollverstärker trefflicher beschreiben:<br />
In ihm vereinen sich „Leidenschaft“<br />
und „Leiden“ zu einem Wort, das nicht<br />
nur die Kühlrippen des INPOL Remix in<br />
einzigartiger Weise prägt.<br />
Ihrem Besitzer verlangt die extrem puristische<br />
Konstruktion eine gewisse Leidensfähigkeit<br />
ab, um ihn dann vollends<br />
mit Leidenschaft zu fesseln. Eine Probe,<br />
wenn man es so will, damit nur wenige<br />
Auserwählte Pathos erlangen: „Wie<br />
hälst Du es mit der Quelle, sprich?“. Ein<br />
Cinch- und ein XLR-Eingang muss IN-<br />
POL-Inhabern reichen – basta! Der doppelte<br />
USB-Eingang zeugt im Moment<br />
lediglich davon, dass man in Vicenza<br />
fieberhaft an der Entwicklung eines<br />
Nachrüst-Boards mit 24Bit/192kHz arbeitet.<br />
Der Preis steht bereits fest: Für<br />
700 Euro mehr gewinnt der puristische<br />
Verstärker dann erheblich an Flexibilität<br />
und passt sich den Gewohnheiten des<br />
modernen Menschen an. Schnell gewöhnen<br />
kann man sich an die vier Tasten<br />
der Fernbedienung, die zwar mit Metall<br />
verwöhnt, dafür mit Beschriftungen<br />
geizt. So etwas sorgt allenfalls im Handel<br />
oder im Testbetrieb für Verwirrung.<br />
Doch solche kommerziellen Überlegungen<br />
brauchen die drei Eigentümer der<br />
1994 gegründeten Manufaktur kaum zu<br />
kümmern: Sie machen mit der Produktion<br />
von Akkuschrau bern jährlich einen deutlich<br />
dreistelligen Millionenumsatz. Die<br />
Marke Pathos ist für sie persönliche Passion.<br />
Das merkt man der liebevoll gestalteten,<br />
sehr durchdachten Konstruktion<br />
auf erfreuliche Weise an: So herrlich unkommerziell<br />
agieren nicht einmal mehr<br />
die üblichen Verdächtigen aus England.<br />
Im Innern wird es richtig abgefahren.<br />
Stichwort: INPOL – das steht für Inseguitore<br />
a Pompa Lineare (sprich: Linear<br />
Pump Tracker), jene patentierte Schaltung,<br />
mit der Pathos einst begann. Die<br />
Spannungsverstärkung erledigen dabei<br />
ausschließlich Röhren. Da ohne passende<br />
Stromportionen aus Spannung noch<br />
keine Leistung wird, werden die Doppeltrioden<br />
von je einem Paar MOSFETs unterstützt,<br />
die in gegenkopplungsfreiem,<br />
symmetrischem Eintakt-Class-A operieren.<br />
Wobei fette Ausgangsübertrager in<br />
einer raffinierten Schaltung nicht nur dafür<br />
sorgen, dass dieser ineffizientesten<br />
aller Verstärkertechniken doch noch ein<br />
paar Watt zu entringen sind, sondern vor<br />
allem dazu beitragen, dass die MOS-<br />
FETs zwar arbeiten, davon aber praktisch<br />
nichts bemerken – die Klirrsignatur<br />
des Inpol entspricht damit zu 100% der<br />
der Treiber-Röhren.<br />
Das klingt eigenwillig – aber nur in der<br />
Theorie. In der Praxis nämlich spielte selten<br />
ein Verstärker mit einer solchen Musikalität,<br />
Authentizität und Autorität auf.<br />
Der italienische Hengst gab den Boxen<br />
so die Sporen, dass niemand, der diesem<br />
Spektakel je beiwohnen darf, auch nur<br />
einen Gedanken an Bässe, Mitten und<br />
Höhen verschwenden würde: Hier spielte<br />
die Musik – als Ganzes, mit allen Details<br />
und Emotionen. Selbst an der KEF<br />
Reference 207/2, der Mutter aller Diven,<br />
erzeugte diese Forza Italia einen Punch<br />
140<br />
www.audio.de ›06 /2012
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
LITTLE ITALY: Samt der<br />
peniblen Verdrahtung ist der<br />
Unison für seine Klasse sensationell<br />
ver arbeitet. Übernahme-<br />
Verzerrungen üblicher<br />
Gegentaktverstärker werden<br />
dank der Eintakt-Endstufen<br />
ausgesperrt.<br />
UNISON SIMPLY ITALY UM 2000 EURO<br />
bis in die tiefsten Bässe, dass einem die<br />
bescheidenen Leistungsangaben als<br />
guter Scherz vorkamen. Der heißblütige<br />
Pathos hat das Zeug, selbst einige teurere<br />
Gegner regelrecht zu blamieren.<br />
Die Landsleute von Unison aus Venedig<br />
kann das allerdings kalt lassen: Der<br />
Simply Italy, ein Nachfahre des Simply<br />
Two, kostet weniger als die Hälfte. Das<br />
sieht man ihm nicht an, und man kann es<br />
auch nicht fühlen: Mit 16 Kilogramm<br />
bringt der Single-Ended-Class-A-Röhrenverstärker<br />
sogar mehr Gewicht auf<br />
die Waage als der Pathos. Und an Originalität<br />
steht ihm der neuerdings etwas<br />
benutzerfreundlicher gestaltete „Remix“<br />
des in der Audio 9/2004 getesteten Vorgängers<br />
Simply Two auch kaum nach.<br />
Es handelt sich um einen sehr minimalistischen<br />
Eintakt-Verstärker, der mit nur<br />
einer einzigen Verstärkerröhre vom Typ<br />
EL 34 pro Kanal auf minimale Leistung<br />
im reinen Klasse-A-Betrieb ausgelegt<br />
wurde. Die ebenfalls aus dem Gehäuse<br />
ragenden ECC-82-Röhren gehören zur<br />
Vorstufensektion. Kurze Signalwege waren<br />
ein integraler Bestandteil des Konzepts,<br />
das den größten Teil des Gehäuses<br />
der Trafo-Sektion dem Ringkerntrafo für<br />
die Netzversorgung und den beiden<br />
Ausgangs-Übertragern reserviert. Die<br />
Besitzer des mit einer Holzblende für die<br />
Frontplatte und hölzernem Fernbedienungsgehäuse<br />
ausgelieferten Kleinods<br />
können sich nicht nur entscheiden, ob<br />
sie das Gitter über den Glimmerkolben<br />
lieber abnehmen wollen. Darunter finden<br />
sie zudem einen Schalter, mit dem<br />
sich die Gegenkopplung von „wenig“<br />
auf „sehr wenig“ zurücknehmen lässt.<br />
Dafür bleibt die Wahlfreiheit auf der Suche<br />
nach dem passenden Lautsprecher<br />
stärker begrenzt als das Mitspracherecht<br />
des Bundestages bei der Eurorettung.<br />
Doch waren die Tester angesichts der<br />
Leistungsdaten darauf schon vorbereitet<br />
und griffen in der Lautsprecher-<br />
Asservatenkammer gezielt nach entsprechenden<br />
Wandlern.<br />
Dabei zeigte sich allerdings, dass die<br />
grazile Italienerin weniger Allüren an<br />
den Tag legte als etwa die mit mehr Leistung<br />
gesegnete Diva Lyric Ti 120 Signature<br />
TS, die in Ausgabe 1/12 mit dem<br />
kritischen Impedanzverlauf der KEF<br />
Referenz 207/2 haderte. Simply Italy<br />
mochte es einfach nur nicht laut, das<br />
war alles. Solange der Pegel nicht jenes<br />
gehobene Maß überstieg, das nur im<br />
hochbedämpften <strong>AUDIO</strong>-Hörraum noch<br />
als Zimmerlautstärke empfunden wird,<br />
ließ er sich in diversen Kombinationen<br />
vom freiwilligen Leistungsverzicht des<br />
Unison nichts anmerken. Selbst an der<br />
großen KEF wirkte alles breitbandig und<br />
ausgewogen.<br />
Dabei erschienen Stimmen sowie Naturinstrumente<br />
körperhaft und warm, aber<br />
keinesfalls gesoftet oder in Zuckerwatte<br />
gepackt. Der Bass besaß nicht jenen<br />
fast schon gnadenlosen Punch, mit dem<br />
der Diäthappen von Pathos ungläubiges<br />
Kopfschütteln auslöste. Aber er verfügte<br />
über genug Tiefgang und Kontur, um es<br />
mit manchem Schwergewicht aufzunehmen,<br />
das weit mehr Watt in die Waagschale<br />
warf. Wer den Grenzbereich zur<br />
Überlastung überschritt, erntete aller-<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
141
Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
dings Schelte – die vornehme Röhren-<br />
Noblesse wich dann schärferen Tönen.<br />
Immerhin brach das plas tische Klangbild<br />
nicht vollständig in sich zusammen, auch<br />
das Timing nahm keinen Schaden.<br />
Für maximale Freude mit diesen äußerst<br />
attraktiven Italien-Exporten braucht es<br />
ein nicht zu großes Hörzimmer und eine<br />
wirkungsgradstarke Box. Das gilt für<br />
den Simply Italy stärker als für den INPOL<br />
Remix, dessen Standfestigkeit regelrecht<br />
Verblüffung auslöste. Positiv: Beide<br />
Amps reagierten unkritisch auf komplexe<br />
Last. Das erleichtert den Boxenkauf,<br />
denn die Empfindlichkeitsangaben sind<br />
verläss licher als Nennimpe danzen. Tipp<br />
für den Unison: die Cabasse Minorca<br />
(Heft 4/09). Und der flotte Remix kann<br />
damit gar Bunga-Bunga im Bungalow.<br />
FAZIT<br />
Stefan Schickedanz<br />
<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />
Weniger ist mehr! Die Leistung der<br />
beiden temperamentvollen Italiener<br />
steht in reziproker Relation<br />
zum Spaß, den sie verbreiten. Der<br />
Unison spielt genial für den Preis,<br />
der Pathos ist schlichtweg der<br />
Hammer. Kleiner Giganten für alle,<br />
die es al dente mögen.<br />
STECKBRIEF<br />
PATHOS<br />
INPOL REMIX<br />
Vertrieb<br />
High-Fidelity Studio<br />
08 21 / 3 72 50<br />
www.<br />
high-fidelity-studio.de<br />
Listenpreis (Paar) 5.000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
29 x 18 x 33 cm<br />
Gewicht<br />
13 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Hochpegel Cinch / XLR 1 / 1<br />
Festpegel Eingang –<br />
PreOut / TapeOut – / –<br />
Lautsprecherpaare 1<br />
Kopfhörer –<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar –<br />
Loudness –<br />
Besonderheiten<br />
Hybrid-Verstärker mit symmetr.<br />
Class-A-Ausgangsstufe<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr dynamisch, tonal<br />
ausgewogen, toller Punch.<br />
Í Sehr wenig Anschlussmöglichkeiten.<br />
Phono MM/MC – /–<br />
Klang Cinch / XLR 125 / –<br />
Ausstattung<br />
ausreichend<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
125 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
SPARTANER: Momentan müssen sich Fans<br />
des INPOL Remix mit zwei Eingängen begnügen.<br />
Das USB-Bord ist noch in der Entwicklung.<br />
MESSLABOR<br />
JUNGER RÖMER: Gegenüber dem<br />
Vorgänger sind die von der Seite nach hinten<br />
verlegten Anschlüsse ein Plus im Alltag.<br />
In Frequenzgang schneidet der Hybrid vor allem im Bereich unter 40 Hertz besser ab,<br />
bei den Geräuschmessungen liegt er ebenfalls leicht vorn. Bei der Klirrverteilung zeigt<br />
sich der Unison gutmütig, ja mustergültig, während beim Pathos K3 dominiert – allerdings<br />
bei allgemein niedrigerem Pegel. In der Leistung und bei den Stabilitätswürfeln<br />
schenken sich beide nicht viel, sie erweisen sich als recht stabil auf sehr niedrigem<br />
Niveau, die AKs lauten 24 (Unison) respektive 21 (Pathos). Die Sinusleistung liegt bei<br />
9,5/3,3W (Unison) und bei 12/5W (Pathos) an 8 beziehungsweise 4 Ohm.<br />
STECKBRIEF<br />
UNISON<br />
SIMPLY ITALY<br />
Vertrieb<br />
TAD<br />
0 80 52 / 9 57 32 73<br />
www.<br />
unison-research.de<br />
Listenpreis (Paar) 2.000 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Maße B x H x T<br />
26 x 19 x 35 cm<br />
Gewicht<br />
15 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Phono MM / MC – / –<br />
Hochpegel Cinch / XLR 5 / –<br />
Festpegel Eingang –<br />
PreOut / TapeOut – / 1<br />
Lautsprecherpaare 1<br />
Kopfhörer –<br />
FUNKTIONEN<br />
Aufnahmewahlschalter –<br />
Klangregler/ abschaltbar –<br />
Loudness –<br />
Besonderheiten<br />
Single-Ended-Triode mit<br />
extrem geringer Gegenkopplung<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅSehr ausgewogen, gutes<br />
Timing, filigrane Details.<br />
ÍDeutliche Einschränkungen<br />
bei Boxen und Raumgröße.<br />
Phono MM/MC –/–<br />
Klang Cinch / XLR 115 / –<br />
Ausstattung<br />
befriedigend<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
115 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
142<br />
www.audio.de ›06 /2012
Service › BESTENLISTE<br />
DIE BESTENLISTE<br />
bietet eine Übersicht über 1000 Geräte für HiFi, High End, Netzwerk und Surround, die die Redaktion<br />
getestet hat. Doch sie hilft auch bei der richtigen Kombination der einzelnen Komponenten.<br />
Die <strong>AUDIO</strong>-Bestenliste kann auf über 20<br />
Jahre Kontinuität zurückblicken und ist eine<br />
zuverlässige Orientierungshilfe für Ihren<br />
Kauf. Sie basiert auf gründlichen Hörvergleichen<br />
der Kandida ten mit konkurrierenden<br />
Produkten.<br />
• Arbeitsreferenzen sind fett gedruckt<br />
• neu getestete Geräte orange<br />
Trotzdem empfiehlt die Redaktion, Hifi-Ketten<br />
nicht wahllos „nach Punkten“ zusammenzustellen.<br />
Verstärker müssen etwa mit dem<br />
Lautsprecher harmonieren und Boxen wiederum<br />
mit dem Hörraum und der Aufstellung.<br />
<strong>AUDIO</strong> bietet deshalb den einmaligen<br />
Service der <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) und des<br />
<strong>AUDIO</strong>-Akustik-Assistenten.<br />
INHALT<br />
LAUTSPRECHER<br />
1. Standboxen Seite 144<br />
2. Kompaktboxen Seite 145<br />
3. Sub-/Sat-Boxensets Seite 148<br />
4. Surround-Sets+Stereo-Frontboxen Heft 4/12<br />
5. Subwoofer Aktiv Heft 4/12<br />
6. PC-Boxen / Nahfeldmonitore Heft 4/12<br />
7. Wireless-Boxen Heft 5/12<br />
VERSTÄRKER<br />
1. Vollverstärker Seite 148<br />
2. Vorverstärker Seite 149<br />
3. Endstufen Seite 150<br />
4. Phono-Vorverstärker Seite 150<br />
5. Kopfhörer-Verstärker Heft 4/12<br />
6. AV-Receiver Heft 5/12<br />
7. AV-Vorstufen Seite 150<br />
8. Mehrkanal-Endstufen Heft 3/12<br />
ANALOG-QUELLEN<br />
1. Plattenspieler ohne System Heft 5/12<br />
2. Plattenspieler mit System Seite 150<br />
3. Tonabnehmer Heft 5/12<br />
DIGITAL-QUELLEN<br />
1. CD-/SACD-Player Heft 4/12<br />
2. Musik-Server Heft 5/12<br />
3. Netzwerk-Player Seite 151<br />
4. D/A Wandler Seite 151<br />
5. Digital Porties Heft 2/12<br />
6. Blu-Ray-Player Heft 5/12<br />
KOPFHÖRER<br />
1. HiFi-Kopfhörer Heft 4/12<br />
2. Noise-Cancelling-Kopfhörer Heft 4/12<br />
3. Mobile Kopfhörer Heft 2/12<br />
4. Headsets/Mobilhörer mit Mikro Heft 12/11<br />
KOMPLETT-ANLAGEN<br />
1. Stereo-Komplettsysteme Seite 151<br />
2. Heimkino-Komplettsysteme Heft 2/12<br />
3. Komplettsysteme ohne Boxen Seite 151<br />
4. AV-Komplettsysteme ohne Boxen Heft 2/12<br />
5. One-Box-Systeme (Stereo) Heft 2/12<br />
6. One-Box-Systeme (Surround) Heft 2/12<br />
LAUTSPRECHER<br />
1. STANDBOXEN<br />
<strong>AUDIO</strong> bewertet Lautsprecher unabhängig vom Preis durch intensive Klangvergleiche<br />
(Qualitätsklassen und Punkteschlüssel siehe Anfang der Bestenliste). Mit anderen<br />
Sparten (etwa CD-Player) sind die Qualitätsklassen nicht vergleichbar. Einen Hinweis auf<br />
passende Verstärker gibt Ihnen die einmalige <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK). Diese sollte beim<br />
Lautsprecher kleiner oder gleich der AK des Verstärkers sein – dann ist optimale Dynamik<br />
garantiert. Boxen für Surround finden Sie in zwei weiteren Rubriken. Ein „a“ anstelle der<br />
<strong>AUDIO</strong>-Kennzahl steht für Aktivbox, „ta“ für teilaktiv.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Ohne Rücksicht auf Preis und Größe perfektionierte Lautsprecher, bis ins Detail optimiert<br />
und meist von Hand produziert – die Formel 1 der Schallwandler.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
JBL Everest DD 66000 G A H W F 35 4/07 49 800 108<br />
Backes&Müller BM35 M G T A H D W F a 2/07 56 000 107<br />
KEF Blade K M G T A H W F 63 11/11 25 000 105<br />
TAD Evolution One K M G T A F 58 6/12 28 000 105<br />
Canton Reference 1.2 DC G T A F 53 8/09 20 000 104<br />
B&W 800 Diamond M G T A F 58 7/10 22 000 104<br />
ME Geithain ME 804 K G T A H D W F a 3/12 22 000 104<br />
Revel Ultima Salon2 K M G T A W F 71 12/07 24 800 104<br />
T+A Solitaire CWT 500 G T A H W F 66 9/11 14 000 103<br />
Canton Reference 2.2 DC M G T A W F 53 8/09 15 000 103<br />
Klipsch Palladium P-39 F G T A H F 43 1/08 16 000 103<br />
Martin Logan Summit X (ta) G T A H F 58 7/09 16 800 103<br />
Revel Ultima Studio 2 K M G T A D W F 61 12/08 16 900 103<br />
KEF Reference 207/2 M G T A H W F 52 9/07 18 000 103<br />
Martin Logan CLX G T A H F 71 3/09 28 000 103<br />
Wilson Watt /Puppy 7+Watch Dog 48 5/05 40 400 103<br />
Thiel CS 3.7 M G T A F 61 11/08 13 800 102<br />
Elac FS 509 VX-Jet M G T A H F 61 2/12 14000 102<br />
Eternal Arts Dipol K M G T A W F 82 2/11 15000 102<br />
Backes&Müller BM15 M G A H D W F a 10/09 20 000 102<br />
Sonus Faber Stradivari Hom. 56 10/05 31000 102<br />
Burmester B 100 51 4/06 44 900 102<br />
Quadral Titan 8 M G T A F 56 11/11 11 000 101<br />
Backes&Müller BM Prime 14 M G T A H D W F a 8/10 15 000 101<br />
Isophon Cassiano II D K M T A W F 69 12/08 17 800 101<br />
Focal Scala Utopia M G T A F 57 12/08 19 900 101<br />
Apogee Scintilla Mk 4 K M G T A W F 89 2/11 20000 101<br />
ProAc Response D 100 M G T A F 50 8/07 24 900 101<br />
Isophon Arabba M T A F 69 10/06 32 900 101<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Lautsprecher nach dem Stand der Technik mit Klang- und Gehäuse-Qualität auf extrem<br />
hohem Niveau. Oft garantiert Serienproduktion ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Martin Logan Ethos K M G T A W F 60 2/11 8300 100<br />
Martin Logan Spire (ta) G A H F 65 10/08 9800 100<br />
Elac FS 609 X-Pi CE M G A H F 60 11/08 16 000 100<br />
Sonics Passion K M T A F 57 6/06 24 000 100<br />
Revel Perf. F-52 K M G T A W F 65 7/06 7800 99<br />
ME Geithain ME 160 G T A H F 48 3/10 7800 99<br />
Jamo R 907 M G T A H F 68 3/09 8000 99<br />
KEF Reference 205/2 M G T A H W F 58 1/08 8800 99<br />
Blumenhofer Genuin FS 3 G T A H D W 53 3/10 8900 99<br />
B&W 803 Diamond M G T A W F 55 10/10 9000 99<br />
Burmester B30 M G A W F 63 3/10 9000 99<br />
Dynaudio Sapphire K M G T A W F 60 1/08 12 000 99<br />
B&W Nautilus 802 D 60 1/05 12 000 99<br />
Naim Ovator S600 M T A F 63 5/10 7800 98<br />
Backes&Müller BMPrime6 M G T A H D W F a 4/12 8000 98<br />
Piega Coax 30 K M T A F 6/11 8000 98<br />
Klipsch Palladium P-37 F M G T A H F 53 10/08 8000 98<br />
Sonus Faber Cremona M M G T A F 58 12/10 8400 98<br />
Neat Ultimatum XL 6 M T A F 70 9/11 9 980 98<br />
Dynaudio Confidence C4 58 4/02 13 500 98<br />
Voxativ Ampeggio G A F 34 5/10 16 900 98<br />
Linn Artikulat 350 A (aktiv) a 9/05 31 900 98<br />
Martin Logan Theos G T A H F 66 6/12 5900 97<br />
Dynaudio Focus 380 M G T A F 60 08/11 6200 97<br />
Focal Electra 1028 Be M T A F 55 11//09 6200 97<br />
Sonics Allegra II K M G T A W F 57 9/08 6200 97<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
JBL Array 1000 M G T A H F 58 11/06 6800 97<br />
Audiodata Avancé 66 9/04 9000 97<br />
PMC EB-1 M G T A F 66 2/08 10 600 97<br />
Avantgarde Uno Nano (ta) G A H W F 13 11/06 11 000 97<br />
Adam Tensor Gamma (ta) K M T A D W F 64 2/08 11 600 97<br />
Naim Ovator S-400 K M T A W F 65 9/11 4200 96<br />
ME Geithain ME150 K M G T A W F 59 9/07 4900 96<br />
Adam Audio Column Mk 3 M G T A W F 60 9/09 5400 96<br />
KSD 2030 M G T A D W F a 3/11 5500 96<br />
Monitor Audio PL 200 K M G T A F 58 9/09 5900 96<br />
Backes+Müller BM 2s K M T A D W F a 1/08 7800 96<br />
Focal Electra 1037 Be M T A F 56 4/07 8000 96<br />
Isophon Europa 2 70 1/03 8000 96<br />
JBL K2 S5800 G T A H F 43 10/03 20 000 96<br />
Canton Vento 890.2 DC M G T A F 54 1/12 3200 95<br />
Klipsch RF-7 II G A H W F 40 11/10 3800 95<br />
Nubert NuVero 14 G T A W F 64 1/09 3900 95<br />
Heco Statement M G T A F 59 1/09 4000 95<br />
Quadral Montan VIII M G T A F 64 12/09 4600 95<br />
PMC Fact 8 K M T A D W F 61 12/10 5500 95<br />
Zu Audio Essence G T A H W F 45 5/10 5700 95<br />
Thiel CS 2.4 K M T A W F 63 7/04 5900 95<br />
Lua Con Espressione 43 10/03 5900 95<br />
Canton Reference 5.2 M G T A F 55 9/08 6000 95<br />
Dynaudio Contour S 5.4 64 8/03 7000 95<br />
Linn Akurate 242 69 7/04 8200 95<br />
Quad ESL 2905 G T A H F 80 4/07 9500 95<br />
Vivid Audio B1 68 6/05 11 000 95<br />
KEF R 700 K M G A H F 57 1/12 2600 94<br />
Dynaudio Focus 260 K M T A D W F 63 1/12 3400 94<br />
Elac FS 248 Black Edition K M G T A W F 56 1/12 3900 94<br />
PMC Twenty 24 K M T A W F 65 3/12 3940 94<br />
BC Acoustique Act A3 M G T A H F 69 6/07 4000 94<br />
Elac FS 249 K M G T A F 58 11/07 4000 94<br />
Sonus Faber Liuto M G T A W F 63 6/09 4000 94<br />
T + A Criterion TS 200 M G T A F 65 10/07 4000 94<br />
Thiel SCS 4T K M T A H D W 59 6/11 4000 94<br />
KSD 2020 M T A H W F a 9/11 4200 94<br />
Revel Performa F-32 73 6/04 4800 94<br />
Pioneer TAD S3 EX M G T A H F 59 9/07 5000 94<br />
GamuT Phi 7 K M T A W F 65 4/09 5300 94<br />
Dali Helicon 400 Mk 2 M T A W F 52 11/07 5400 94<br />
PMC OB 1i M G T F 70 4/09 5800 94<br />
Burmester B 25 M G T A H W F 66 1/08 6000 94<br />
Klipsch Klipschorn KH 60th G A H D 19 7/06 14 000 94<br />
Dali Fazon 5 K M T A D W 61 6/12 3000 93<br />
KEF XQ 40 K M G T A H F 53 3/08 3000 93<br />
Teufel Ultima 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93<br />
ATC SCM 40 K M T A D W 75 6/10 3400 93<br />
T&A KS Active K M T A W F a 4/12 4400 93<br />
PSB Synchrony One K M G A W F 62 4/09 4600 93<br />
TMR Standard III C M T A F 61 10/07 6200 93<br />
Quad ESL 2805 G T A H F 76 7/06 6900 93<br />
Teufel Ultima 800 MK2 M G A W F 56 3/12 3000 93<br />
Wharfedale Opus2 - 2 M G T A F 60 6/10 3000 92<br />
Gamut Phi 5 K M T A D W 73 9/11 3200 92<br />
Neat Momentum 4i K M T A D W F 68 4/09 3500 92<br />
Sonus Faber Grand Piano 62 10/05 4000 92<br />
Dynaudio Contour S 3.4 64 7/03 4500 92<br />
Tannoy Glenair 10 K M G T A H W F 49 5/07 4500 92<br />
Mordaunt Short Performance 6 61 8/06 5000 92<br />
Ascendo C8 Renaiss. M G A H W F 70 9/07 5800 92<br />
Piega P 5 LTD 67 7/04 7300 92<br />
Teufel Ultima 800 K M G T A D W F 65 1/10 2800 91<br />
Monitor Audio Gold GX 200 K M T A W F 61 4/11 2900 91<br />
T+A Criterion TS 300 M G T A F 65 3/09 3000 91<br />
JBL LS 80 G A H F 56 9/08 3200 91<br />
Audium Comp7 Drive K M A D W F 74 2/12 3500 91<br />
Piega P 5 MK2 67 2/05 3900 91<br />
Elac FS 210 A K M T A W F 61 12/06 4000 91<br />
Pioneer TAD S-1 EX 64 12/05 7600 91<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Lautsprecher für ambitionierte Musik-Genießer. Die Klangqualität lässt in üblichen Wohnräumen<br />
kaum Wünsche offen, die Verarbeitungsqualität genügt hohen Ansprüchen.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Quadral Platinum M5 M G T A F 53 1/10 2400 90<br />
Dynaudio Excite X36 K M G T A F 58 4/11 2600 90<br />
Nubert NuVero 11 M G T A D W F 70 2/09 2700 90<br />
ASW Genius 410 M G T A W F 54 4/11 3200 90<br />
144 www.audio.de ›06 /2012
Service › BESTENLISTE<br />
Ikon Akustik Antaris 69 9/06 6900 90<br />
Magnat Quantum 805 M G T A H W F 56 5/12 2000 88<br />
Nubert NuVero 10 M G T A D W F 70 1/11 2450 88<br />
Cabasse Majorca M G T A H F 48 4/11 1900 87<br />
Canton Karat 770.2 DC K M T A W F 64 1/11 2000 87<br />
PSB Imagine T Tower K M A W F 59 5/12 2000 87<br />
Martin Logan Motion 12 M G T A F 62 3/11 1880 86<br />
Neat Motive 1 K M T A W F 75 5/12 1950 86<br />
Canton Karat 790 DC K M G T A F 58 10/07 2000 86<br />
Focal Chorus 836 V M G T A F 54 10/07 2000 86<br />
Nubert nuLine 122 M G T A W F 61 5/08 2130 86<br />
Heco Celan XT 901 M G A F 52 2/09 2200 86<br />
Isophon Corvara 65 11/04 3000 86<br />
KEF Q 900 M G A H F 6/11 1600 85<br />
B&W CM8 K M T A F 67 12/11 1800 85<br />
System Audio Aura 60 M T A F 68 5/12 1850 85<br />
Elac FS 189 M G T A F 52 10/09 2000 85<br />
Elac FS 247 K M T A W F 58 4/08 2000 85<br />
T+A KS350 K M A F 69 5/12 2000 85<br />
Linn Majik 400 M G T A F 64 4/12 2400 85<br />
B&W 703 63 7/05 3000 85<br />
Audiodata Jolie 66 9/06 4600 85<br />
Audiodata Echelle 2 64 5/03 3600 85<br />
Audio Physic Padua 66 10/03 3700 85<br />
Klipsch RF-82 II G T A H W F 41 2/12 1300 84<br />
Canton Chrono SL 570.2 K M T A W F 58 4/12 1500 84<br />
Sonus Faber Toy Tower K M T A W 63 3/09 1800 84<br />
Audium Comp 5 M T A H F 71 5/10 2000 84<br />
Canton Vento 880 DC K M T A F 55 6/10 2000 84<br />
Jamo C-807 M G T A H F 63 11/07 2000 84<br />
Chario Cygnus K M T A W F 70 12/10 2300 84<br />
System Audio Mantra 60 K M T A W 66 6/10 2400 84<br />
Magnat Quantum 907 62 3/05 2600 84<br />
Dynavox Impulse III M G A H D W 40 2/12 1300 83<br />
Adam Artist 6 K M T A D W F a 4/12 1400 83<br />
Dynavox Impulse V K T A D W 41 11/11 1600 83<br />
Audio Physic Yara 2 Superior K M T A W 63 12/08 2000 83<br />
Magnat Quantum 709 M G T A F 60 10/07 2000 83<br />
Pioneer S-71 K M A H F 72 6/10 2000 83<br />
T+A Criterion TS 350 M T A F 65 4/08 2000 83<br />
B&W 704 58 10/03 2200 83<br />
B&W XT 4 80 10/05 2500 83<br />
KEF XQ30 K T A H DW 64 6/10 2600 83<br />
Heco Celan GT 502 M G T A W F 50 4/12 1400 82<br />
KEF Q 700 M G A H F 60 4/12 1400 82<br />
Acoustic Energy Radiance 2 K M T A H W F 60 4/10 1500 82<br />
PSB T6 Tower M G A F 63 9/10 1500 82<br />
Canton Chrono SL 580 DC K M G T A W F 55 9/10 1600 82<br />
Revel F-12 57 11/05 1600 82<br />
T+A Talis 62 10/05 2000 82<br />
Epos Epic 5 M G T A D W F 51 8/11 1100 81<br />
Canton Chrono 508.2 K M T A W F 57 8/11 1200 81<br />
German Maestro Linea S F-0ne K M G T A W F 60 4/10 1400 81<br />
Dynaudio DM 3/7 K M G A W F 68 4/12 1450 81<br />
KEF iQ 90 M G A H F 51 5/09 1600 81<br />
Kudos X2 K M T A W F 70 10/11 1650 81<br />
Mission 794 K T A D 69 12/08 2000 81<br />
KEF Q 500 K M T A H W F 64 12/10 1000 80<br />
Klipsch RF-62 II M G A H W F 49 8/11 1100 80<br />
Dali Ikon 5 Mk 2 K M T A F 67 8/11 1100 80<br />
Dali Lektor 8 G T A F ´57 9/09 1340 80<br />
Quadral Platinum M4 M G T A F 57 4/10 1400 80<br />
B&W CM 7 67 6/06 1600 80<br />
Heco Celan XT 701 M G A F 54 4/10 1600 80<br />
Tannoy Revolution DC6 T K M A H F 64 9/10 1200 79<br />
System Audio Aura 30 K M T A W F 70 10/11 1250 79<br />
Elac FS 187 K M T A W 63 9/10 1340 79<br />
Heco Celan XT 501 M G T A W F 53 9/09 1400 79<br />
Cabasse Java MC 40 G T A W F 58 5/09 1500 79<br />
Epos M22i K M T A W F 65 12/08 1800 79<br />
Triangle Antal ESW 63 1/06 1800 79<br />
Sonus Faber Grand Piano Home 58 9/00 2600 79<br />
Piega TP5 K M T A F 63 3/07 2770 79<br />
Mordaunt Short Mezzo 6 K M G T A W F 59 9/09 1300 78<br />
Nubert nuLine 102 K M G T A W F 64 12/07 1450 78<br />
Triangle Antal 202 57 6/04 1660 78<br />
Naim Ariva 58 3/05 2000 78<br />
Triangle Celius ES 55 3/05 2300 78<br />
Monitor Audio Silver RX 6 M A F 61 1/10 1030 77<br />
Heco Metas XT 701 M G T A F 56 1/10 1100 77<br />
Epos M 16 i K M T A D W 65 7/08 1350 77<br />
B&W 683 M T A F 66 6/07 1400 77<br />
ASW Cantius 604 59 1/06 1800 77<br />
Elac FS 68.2 K M G T A W F 56 1/11 900 76<br />
Heco Metas XT501 M G A W F 56 1/11 900 76<br />
Jamo S 608 K M T A W F 59 1/10 1000 76<br />
PSB Image T5 K M T A W F 62 1/10 1000 76<br />
Focal Chorus 726 V M T A F 58 7/07 1140 76<br />
Cabasse MT 4 Moorea M T A H W 52 6/06 1200 76<br />
Tannoy Rev. Signature DC6T K M A H W F 60 12/07 1500 76<br />
Audio Pro Avanti A.70 K M G T A D W 64 2/08 1600 76<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Überdurchschnittlich gute Klangqualität, dennoch erschwingliche Preise – das ist typisch<br />
für die Boxen dieser Klasse.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Boston A 360 M T A F 69 4/11 800 75<br />
Canton GLE 490.2 M G T A F 51 4/11 800 75<br />
Klipsch RF-52 II M A H W F 47 1/11 800 75<br />
Mordaunt Short Aviano 6 K M T A F 60 10/09 860 75<br />
Infinity Classia C336 M G T A F 55 8/08 1200 75<br />
Epos M 15.2 K M T A D W 69 6/06 1250 75<br />
Wharfedale Evo2 30 61 6/06 1300 75<br />
Canton GLE 470.2 M T A W F 52 12/10 700 74<br />
Dali Zensor 7 M T A F 58 1/12 700 74<br />
Jamo C-605 M G T A H F 58 4/08 700 74<br />
Magnat Quantum 655 M G A F 61 12/10 700 74<br />
Monitor Audio Bronze BX5 M T A F 61 12/10 700 74<br />
Elac FS 58.2 M G T A F 56 4/11 800 74<br />
Quadral Argentum 390 M G T A F 58 1/11 900 74<br />
Elac FS 127 K M T A W F 64 8/06 920 74<br />
Dali Lektor 6 M G T A F 55 10/09 940 74<br />
GamuT Dana 1650 K M T A W F 55 10/09 990 74<br />
Canton Chrono 507DC M T A W F 52 11/07 1000 74<br />
Teufel Ultima 5 65 5/05 1000 74<br />
Mordaunt Short Aviano 8 M A F 66 1/10 1060 74<br />
Teufel Ultima 7 M G T A F 69 7/08 1300 74<br />
Spendor S5e 80 3/05 2000 74<br />
Nubert NuBox 511 K M T A F 61 12/06 760 73<br />
Magnat Quantum 657 G T A H F 58 4/11 900 73<br />
Focal Chorus 716 V M G T A F 57 11/08 950 73<br />
Heco Aleva 400 K M T A F 60 11/08 1000 73<br />
Mordaunt-Short 908i K M T A F 60 6/07 1000 73<br />
Audio Pro Blue Dia. V2i K M T A D W F 62 7/08 1400 73<br />
Heco Victa II 701 M G T A F 51 2/11 560 72<br />
Teufel T 500 G A H F 64 12/10 700 72<br />
Yamaha NS-525 F 58 8/06 1000 72<br />
Jamo S 606 M G A H F 67 8/09 600 71<br />
Wharfedale Diamond 9.6 M T A F 60 4/08 650 71<br />
Boston A 250 K A F 66 1/12 700 71<br />
Visonik Evolution 6 62 11/05 900 71<br />
Teufel Ultima 40 M T F 58 2/11 400 70<br />
Mission M 34i K M T A W F 52 1/07 550 70<br />
JBL Studio 180 M A H W F 69 2/11 600 70<br />
Triangle Polaris S 55 8/03 720 70<br />
Magnat Quantum 507 57 5/05 760 70<br />
Cabasse MT 3 Tobago M T A F 61 4/07 800 70<br />
Nubert nuBox 481 M T A W F 55 1/07 500 69<br />
Quadral Argentum 07.1 M T A F 53 1/07 500 69<br />
Teufel M 320 F (teilaktiv) K M T A W F 68 6/08 600 69<br />
Wharfedale Diamond 10.5 K A F 62 2/11 600 69<br />
Focal Chorus 714 V K T A F 59 2/07 700 68<br />
Magnat Quantum 508 56 12/06 700 68<br />
Tannoy Sensys S2 66 5/05 700 68<br />
Tannoy Mercury F4 56 2/06 600 67<br />
JBL Northridge E 100 59 6/04 800 66<br />
JBL Northridge E 80 54 8/03 600 65<br />
Magnat Monitor Supr. 1000 M G T A F 61 1/09 400 64<br />
KEF Cresta 30 K M T A W F 63 5/08 450 64<br />
JBL Northridge E 60 63 2/05 500 64<br />
Wharfedale Vardus VR-400 M G T A F 66 1/09 400 63<br />
Mission M 33 K M T A W 55 9/06 400 63<br />
Tannoy Fusion 3 62 8/05 400 62<br />
Visonik Revo 4 58 2/04 600 62<br />
Heco Victa 301 K M T A W 59 6/11 220 61<br />
Boston A 25 K M A D W 68 6/11 260 61<br />
Magnat Monitor 880 M G A F 59 9/06 360 61<br />
Eltax Liberty 5+ 68 8/03 480 61<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
In diesem Segment reicht die Klangqualität von ordentlich bis dürftig. Unbedingt vorher<br />
anhören.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Wharfedale Vardus VR-300 M T A F 67 8/08 300 60<br />
Wharfedale Vardus VR-200 K M T A D 67 8/08 250 58<br />
Teufel Ultima 20 K M T F 64 6/11 200 57<br />
Reference S 200 62 12/06 130 39<br />
Pure Acoustic Dream 77 57 12/06 470 39<br />
Paramax LM 48 61 9/09 400 36<br />
STANDARDKLASSE<br />
0-30 PUNKTE<br />
Die Klangqualität genügt kaum rudimentärsten Anforderungen. Hier ist vor dem Kauf<br />
Vorsicht geboten.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Dragon Audio Dream 5 67 12/06 225 30<br />
Novex Smartline 600 54 12/06 74 29<br />
NIC HCS 1 63 12/06 88 23<br />
2. KOMPAKTBOXEN<br />
Die Bewertung der Kompaktboxen ist mit der von Stand boxen identisch. Prinzipiell gilt<br />
auch für die <strong>AUDIO</strong>-Kennzahl (AK) das Gleiche. Wenn keine großen Pegel gefragt<br />
sind, darf die AK der Kompaktbox aber um 10 bis 30 Zähler über der des Verstärkers<br />
liegen. Im Zweifelsfall die Kombination probehören.<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Die Referenz--Klasse ist hier nicht besetzt, da Kompakt boxen hinsichtlich Bass und<br />
Pegelfestigkeit weniger Punkte sammeln können. Die hier gelisteten Lautsprecher haben<br />
das Klangniveau exzellenter Standboxen und besitzen – gemessen an ihren kompakten<br />
Ausmaßen – überdurchschnittliche dynamische Fähigkeiten.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
ME Geithain RL 922 M G T A D W F a 3/09 10500 100<br />
ME Geithain RL 930 G T A D W F a 3/11 7380 97<br />
Adam Tensor Delta TA M G T A W F 56 6/09 7600 95<br />
Adam Tensor Delta A M G T A W F a 6/09 8400 95<br />
JBL Array 800 M G T A H F 60 2/09 4800 92<br />
Klipsch Palladium P17B M T A H W F 59 2/09 4000 91<br />
B&W 805 Diamond K M T A F 60 4/10 4500 91<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Diese Boxen bieten feine Qualität in Klang und Material und sind sehr wohnraumfreundlich.<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Cabasse Bora M G T A H D W F 51 12/10 2500 90<br />
Tannoy Definition DC8 M G H A W F 56 2/09 3000 90<br />
Pioneer/TAD S-4EX K M T A H F 70 12/10 4000 90<br />
Linn Artikulat 320 A a 9/05 17900 90<br />
Sonics Arkadia M G T A W F 56 5/06 2400 89<br />
Focal Electra 1008 BE K M A W F 62 2/10 3500 89<br />
My Audio Design My Clapton M G T A W 54 2/12 4400 89<br />
Elac 330 CE M G T A D W 60 2/10 3300 88<br />
Adam Compact MK3 Active K M T A D W F a 2/10 2800 87<br />
Canton Reference 9.2 DC K M T A W F 63 12/09 2400 86<br />
Harbeth Compact 7/ES3 M G T A F 62 8/11 2550 86<br />
Linn Akurate 212 69 10/03 5000 86<br />
KEF R300 K M A H W F 63 3/12 1200 85<br />
Kef XQ 20 M G T A H F 60 7/10 1800 85<br />
ProAcTablette Anniversary K M T A W F 76 10/11 1950 85<br />
Sonus Faber Liuto Monitor K M T A W 69 12/09 2100 85<br />
Thiel SCS 4 K M G A H D W F 62 12/09 2200 85<br />
B&W PM1 K M T A F 77 03/12 2500 85<br />
B&W CM 5 K M T A D W 62 5/09 1200 84<br />
Sonics Argenta K M T A W F 56 2/06 1200 84<br />
Canton Vento 830.2 K M T A W F 62 12/11 1300 84<br />
Quadral Aurum Altan VIII M G T A F 60 7/10 1400 84<br />
Sonics Argenta Edition K M T A W F 64 6/07 1600 84<br />
Sonics Argenta Aktiv K M T A W F a 6/08 2600 84<br />
Manger Zerobox 109 K M A H W F 74 9/06 4000 84<br />
Nubert NuVero 4 K M G T A W F 66 7/09 1140 83<br />
Chario Syntar 523R M G T A F 63 3/12 1250 83<br />
Elac BS 244 K M T A W F 64 5/09 1350 83<br />
ME Geithain ME 25 K M T A W F 58 8/06 1380 83<br />
ATC SCM 11 K M T A D W F 78 5/11 1450 83<br />
Harbeth P3 ESR K T A D W 82 3/12 1750 83<br />
Dynaudio Focus 110 A K T A D W F a 6/09 1800 83<br />
Sonus Faber Auditor M K M T A F 67 1/08 3800 83<br />
Nubert NuVero 3 K M T A D W 73 3/12 1080 82<br />
Abacus A-Box 10 K T A D W a 3/11 1190 82<br />
Triangle Comete Anniversary K M T A H D F 62 4/12 1200 82<br />
T+A Criterion TR 400 K M T A W F 71 6/07 1500 82<br />
Audiodata Petite K M T A W F 77 9/03 2700 82<br />
Canton Vento 820 K M T A W 57 7/09 1100 81<br />
KS Digital Coax C5 K M T A H D W F a 10/10 1190 81<br />
PMC DB 1 I K T A W F 72 5/11 1500 81<br />
Yamaha Soavo 2 K M T A W F 61 11/07 1500 81<br />
Klipsch RB-81 II G A H F 52 5/11 800 80<br />
Linn Majik 109 K M T A D W 62 6/09 1200 80<br />
Dynaudio Focus 110 K T A W F 75 3/06 1200 80<br />
Roksan Kandy K2 TR-5 K M A F 70 7/09 1200 80<br />
Canton Chrono SL520 + WA100 K M D A D W F a 4/10 1240 80<br />
Cabasse Minorca K M T A H D W 57 4/09 800 79<br />
Quad 12 L Studio Active K M T A D W a 6/08 1200 79<br />
Piega C2 62 3/03 2000 79<br />
KEF Q 300 K M T A H W F 63 5/11 600 78<br />
German Maestro Linea S B-ONE K M A W F 65 7/10 800 78<br />
Heco Celan XT 301 K M G T A W F 58 4/09 800 78<br />
PSB Imagine Mini K T A D W 71 10/11 800 78<br />
ATC SCM 7 K T A D W 79 10/11 850 78<br />
Dali Ikon 2 MK II M T D W 65 7/10 860 78<br />
Nubert NuPro A20 K M T A D W F a 3/11 530 77<br />
Elipson Planet L 73 10/11 770 77<br />
Elac BS 184 M G T A D W 64 7/10 800 77<br />
Focal Chorus 807 V M T A F 59 10/06 800 77<br />
Triangle Comete Es 58 3/06 800 77<br />
Revel Concerta M-12 K M T A F 68 3/06 900 77<br />
Tannoy Autograph Mini K T A D 71 8/06 1980 77<br />
Canton Ergo 620 K M T A W F 55 4/09 900 76<br />
Expolinear T 120 LIM 72 4/01 1800 76<br />
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<strong>AUDIO</strong> erscheint im Verlag WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH, Richard-<br />
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Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte Symphonic Line RG 10 Mk IV 67 9/04 4700 120<br />
Tannoy Reveal 601 A K M T A W F a 10/10 540 74<br />
T + A V 10 (FB) (R) 55 11/03 5000 120<br />
Nubert NuLine 32<br />
Canton Chrono SL 520<br />
Belves Aesthet 1<br />
KM T A W F<br />
K T A D W<br />
K M G T A W F<br />
64<br />
63<br />
66<br />
3/10<br />
3/10<br />
9/08<br />
570<br />
640<br />
800<br />
74<br />
74<br />
74<br />
Besser als Kino: Diese Lautsprecher toppen in Verfärbungs-armut und Verzerrungsfreiheit<br />
die meisten Kinos, bei optimaler Einstellung können sie musikalisch überzeugen.<br />
Accuphase E-408 (FB)<br />
Octave V 70 / Super Black Box (R)<br />
Musical Fidelity kW-550<br />
73<br />
49<br />
88<br />
12/03<br />
8/05<br />
10/07<br />
5900<br />
6100<br />
7800<br />
120<br />
120<br />
120<br />
Magnat Quantum 703 K T A W F 61 2/07 800 74 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Accuphase E-550 (FB) 58 3/06 7900 120<br />
MB Quart Alexxa B-1 K M T A W F 67 2/07 800 74 Teufel System 10 THX Ultra 2 57 11/11 8000 99 106/92 Denon PMA-SA1 / AU-S1 58 10/07 8000 120<br />
Spendor S 3/5 K T A W F 84 8/06 1090 74 Jamo D600 THX Ultra 2 (Set) 58 12/11 4000 97 93/100 Mark Levinson No. 383 (FB) 77 1/00 8900 120<br />
Elac AM 150 K T A D W F a 8/10 500 73 Teufel System 9 THX Ultra 2 56 4/08 4000 92 96/87 Burmester 032 (FB) 67 1/04 11 900 120<br />
Quadral Platinum M 2 K M T A W 63 3/10 600 73 Teufel Theater 8 (THX Ultra 2) 51 10/02 2495 91 95/86 Unison Simply Italy 24 6/12 2000 115<br />
Tannoy Reveal6D K M T A D W F a 7/07 650 73<br />
Audionet SAM V2 63 8/08 3000 115<br />
JBL LSR 2325P K T A H D W F a 8/10 520 72<br />
Cayin VP 100 i (R) 44 6/09 3500 115<br />
Dynaudio DM 2/7 65 1/10 650 72 SPITZENKLASSE 76-90 PUNKTE Octave V 70 (R) 49 8/05 3900 115<br />
Monitor Audio Silver RX 2 M A W F 56 3/10 670 72<br />
Octave V40 SE (R) 45 12/09 4100 115<br />
Expolinear T 100 L<br />
Genelec 6010 A<br />
61<br />
a<br />
8/04<br />
11/09<br />
1600<br />
480<br />
72<br />
71<br />
Neben hoher Klangqualität meistern Boxen in dieser Klasse große Dynamik. Die Satelliten<br />
sind angesichts der großen Reserven meist kompakt oder für Wandmontage geeignet.<br />
Unison Research Sinfonia (R)<br />
Accuphase E-308 (FB)<br />
35<br />
66<br />
12/09<br />
12/04<br />
4100<br />
4500<br />
115<br />
115<br />
Nubert NuWave 35 K M T A W F 65 5/07 530 70<br />
Lua Belcanto (R)(FB) 52 1/08 4500 115<br />
Fostex PM 1 Mk 2 M T A F a 10/10 570 70 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Symphonic Line RG 10 Mk 3/2003 67 7/03 4600 115<br />
B&W 685 K M T A F 62 8/07 600 70 Infinity Cascade Model 9/12/3 73 6/06 4300 83 81/85 Octave V 50 Mk2 (FB) (R) 46 7/03 4700 115<br />
Heco Metas 300 K M T A W F 60 5/07 500 69 Teufel Theater LT 7 53 9/06 4800 83 85/81 Ayre AX 7 (FB) 54 7/03 4750 115<br />
Mission Esprit E 52 K T A D W 64 2/08 650 69 Audio Pro Avanti A.70/A.20/A.10/A 60 2/08 4100 80 81/78 Burmester 051 63 6/06 4950 115<br />
Mordaunt-Short Mezzo 2 K M T A F 64 2/08 700 69 System Audio SA 1750/705/720 57 2/08 4300 79 83/74 Gamut Si 100 (FB) 69 7/08 5300 115<br />
B&W CM 1 K T A D W 83 4/06 800 69 T+A TAL X3/TAL XM/TAL XC 67 3/03 3250 78 80/76 Quad II Classic Integrated (R) 3/11 5500 115<br />
Focal Chorus 706V K M T A W F 62 5/07 470 68 Piega AP 3, AS 3, P Sub 4 63 8/05 4450 76 76/76 TACT M 2150 (FB) 72 7/03 5500 115<br />
Wharfedale Evo2-10 K M T A F 60 5/07 600 68<br />
McIntosh MA 6900 (FB) 73 12/01 7000 115<br />
Dali Ikon 2 M T A D W 59 2/07 800 68<br />
Anthem Intergrated 225 78 8/10 1900 110<br />
Nubert NuBox 381 M G T A W F 56 10/08 380 67 OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE Creek Destiny 2 63 4/07 2000 110<br />
PSB Image B5 K T A D W 64 2/10 400 67<br />
Musical Fidelity A-5.5 Integrated 76 2/09 2200 110<br />
Mordaunt Short Aviano2<br />
Monitor Audio Bronze BX 2<br />
Magnat Interior Power<br />
Jamo C 603<br />
K M A F<br />
M A F<br />
K M T A H W<br />
67<br />
62<br />
a<br />
67<br />
2/10<br />
11/10<br />
11/09<br />
3/08<br />
460<br />
350<br />
400<br />
440<br />
67<br />
66<br />
66<br />
66<br />
Lautsprecher, bei denen nur noch sehr geübte Hörer klangliche Kompromisse feststellen.<br />
Die Maximal- Lautstärke reicht auf jeden Fall für Wohnzimmer- Verhältnisse aus, trotz der<br />
oft kompakten Boxen<br />
Musical Fidelity M6i<br />
Moon i-3.3<br />
Naim NAC152XS / NAP155XS (FB)<br />
Krell S 300 i<br />
76<br />
63<br />
57<br />
71<br />
8/10<br />
4/07<br />
11/09<br />
6/09<br />
2450<br />
2580<br />
2650<br />
2750<br />
110<br />
110<br />
110<br />
110<br />
B&W 686 K T A D W F 77 1/08 460 66 Modell AK Test Preis Punkte Sur/St Octave V 40 (FB) (R) 45 2/03 2750 110<br />
Elac BS 123 K T A D W 68 8/07 600 66 Elipson Planet M + Planet Sub 74 6/12 1800 74 74/73 T + A PA 1530 R (FB) 71 8/03 2800 110<br />
Heco Aleva 200 K T M A W F 66 1/08 600 66 Focal Dôme 76 2/09 1850 74 72/75 Audio Research VSi 55 (R) 49 5/08 2900 110<br />
Quad 11L2 K M T A W 64 5/07 600 66 Teufel Cubycon 2 54 6/12 1300 73 72/73 Accustic Arts Power ES 59 3/11 3000 110<br />
Dali Zensor 1 K M T A D W F 67 10/11 260 65 B&W MT-50 74 6/12 1575 73 71/74 AVM Evolution A3 NG 63 3/11 3000 110<br />
Magnat Quantum 553 M T A D W 59 2/10 300 65 Teufel Theater LT 2 67 12/07 800 72 71/72 Accuphase E-213 (FB) 66 7/05 3150 110<br />
Mordaunt Short Aviano1 K M T A W F 71 11/10 300 65 Cabasse Eole 2 57 2/09 1300 72 74/69 T + A PA 1260 R 62 11/09 3200 110<br />
Canton GLE 420-2 K T A W F 64 11/10 360 65 Tannoy Revolution DC4/DC4LCR/S1001 68 8/08 1300 72 69/75 Bryston B 100 SST (FB) 68 5/05 3500 110<br />
Magnat Quantum 603 K M T A W 63 3/08 400 65 Teufel Columa 900 59 5/09 1500 72 74/69 Marantz PM-11 S1 (FB) 71 12/04 3500 110<br />
Quadral Rhodium 20 K T A W 70 10/08 400 65 Tannoy Arena Highline 300 73 2/07 2300 72 71/73 Symphonic Line RG 9 Mk 4 (FB) 66 12/04 3700 110<br />
Jamo S 404 K M T A D W 77 11/10 300 63 KEF KHT 3005 71 1/07 1500 71 72/70 Lua Sonata SEL (FB) (R) 50 12/04 4300 110<br />
PSB Image B4 K T A D 68 11/10 300 63 B&W MT-20 72 2/07 1800 71 70/72 ASR Schäfer Emitter I Clear Blue (FB) 77 7/03 4500 110<br />
PSB Alpha B1 K M T A W 57 3/09 300 63 Heco Ambient 5.1a 76 6/12 700 70 68/72 AVM A6 (FB) 65 2/03 4500 110<br />
JBL ES 30 M G T A F 65 3/08 400 63 Boston A2310 HTS 77 8/11 800 70 68/71 Vincent SV-236 Mk 69 4/09 1700 105<br />
Cabasse MT 3 Antigua 54 4/06 460 63 Heco Music Colors 5.1 56 12/11 900 70 70/70 Naim Nait XS 57 2/09 1800 105<br />
Sonus Faber Concertino Home 63 3/02 1000 63 Teufel Motiv 10 69 2/09 1200 70 71/69 Sonus Faber Musica 56 2/09 1950 105<br />
Tannoy F1 Custom K M A D W 60 3/09 240 62 Canton Movie CD 202 62 8/08 1350 70 70/70 T + A Power Plant Balanced 70 1/12 1990 105<br />
Mordaunt Short 902i K M T A D W 71 3/07 250 62 KEF KHT 2005.3 74 8/08 1000 69 68/69 AVM Evolution A3 NG (FB) 57 4/07 2000 105<br />
Nubert nuBox 311 K M T A D W 63 3/07 280 62 Canton Movie 160 69 6/12 720 68 68/68 Ayon Orion 50 2/10 2000 105<br />
Quadral Argentum 03 60 9/05 320 62 Mordaunt Short Genie 72 4/05 1200 64 62/65 Magnat RV 1 (R) 47 2/09 2000 105<br />
Dali Lektor 1 K M T A W 73 3/09 340 62<br />
T.A.C. K-35 40 12/11 2000 105<br />
Visonik Evolution 3 66 12/03 450 62<br />
Unison Unico Secondo 65 4/09 2000 105<br />
JBL Studio L 830 68 4/06 500 62 MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE Pathos Classic One MK3 50 2/10 2200 105<br />
Magnat Monitor Supr. 200 K M T A W 65 1/09 180 61<br />
Unison Unico SE (FB) 69 4/07 2200 105<br />
Triangle Stella ES 59 4/06 500 61 In dieser Klasse sind die Boxen oft wohnzimmerfreundlich kompakt, die Klangqualität ist<br />
insgesamt in Ordnung.<br />
Audio Aéro Prima Amplifier (FB) (R)<br />
Vincent SV 238 (FB) (R)<br />
60<br />
75<br />
4/07<br />
8/03<br />
2400<br />
2500<br />
105<br />
105<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE Modell AK Test Preis Punkte Sur/St<br />
Luxman L-505 f 63 5/06 3000 105<br />
Accuphase E-212 (FB) 66 5/02 3050 105<br />
Teufel Concept S 74 11/05 565 60 60/60 Symphonic Line RG 14 Edition (FB) 66 8/02 3080 105<br />
Solide und seriös gefertigte Kompaktboxen mit zufrieden stellendem Klang – wuchtige Focal/JMLab Sib / Cub 58 12/02 1200 59 56/62 T + A R 1260 R (Receiver) 62 11/09 3600 105<br />
Bässe sind nicht ihr Metier.<br />
Cabasse Xo 2 44 2/06 1000 58 62/54 Cayin 500 MK (FB) (R) 40 7/03 3900 105<br />
Teufel Concept R 55 9/05 295 57 59/55 Lua Sonata SE (FB) (R) 50 7/02 4100 105<br />
Audio Pro Cinema Precision 64 5/06 700 55 56/54 McIntosh MA 6500 69 12/00 4600 105<br />
Krell KAV 300 iL (FB) 76 10/01 5000 105<br />
Modell Akustik-Assistent AK Test Preis Punkte<br />
Mission M 32i K M T A W 58 11/06 300 60<br />
Triangle Sathis 108 59 7/03 400 60<br />
Jungson BD 2 Mk 2 K M A F 67 9/08 500 60<br />
Wharfedale Vardus 100 63 1/09 200 59<br />
Epos ELS 3 62 9/05 350 59<br />
JBL Northridge E 50 61 6/04 500 59<br />
Mission M 31i 65 3/07 230 58<br />
Infinity Primus 150 64 1/05 250 58<br />
JBL Northridge E 30 63 7/03 300 58<br />
Focal Chorus 705 V K T A D W 67 11/06 350 58<br />
Wharfedale Crystal 2-10 K T A D W 66 6/08 150 57<br />
Wharfedale Diamond 9.1 64 1/06 200 57<br />
Sonos SP-100 66 6/08 180 54<br />
JBL Balboa 10 69 7/06 200 50<br />
JBL Control 1G Universe 59 1/00 200 49<br />
Tawo 203 65 4/05 107 45<br />
Centrum Gali 200 82 7/06 100 44<br />
3. SUB-/SAT-BOXENSETS<br />
Die Bewertung von Boxensets mit Satelliten und Subwoofer ist mit den Noten für<br />
Stereo-Boxen nicht direkt vergleichbar. Die Bewertung erfolgt sowohl in Stereo wie<br />
auch in Surround mit dem Subwoofer und einer optimal eingepegelten Weiche in einem<br />
hochwertigen AV- Receiver. Alle Sets in dieser Liste sind ausdrücklich nicht zum Betrieb<br />
mit Stereo-Verstärkern oder AV-Anlagen ohne Bass management empfohlen. Die <strong>AUDIO</strong>-<br />
Kennzahl spielt bei dieser Betriebsart kaum eine Rolle. Die Einstufung der Sets erfolgt mit<br />
einer Mittelnote aus Surround und Stereo.<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Meist sehr kräftige, in jedem Fall klanglich herausragende Verstärker – Materialauswahl<br />
und Verarbeitungsqualität genügen höchsten Ansprüchen.<br />
Modell . AK Test Preis Punkte<br />
Pass INT 30A 64 1/10 7500 130<br />
Accuphase E-560 56 4/10 8900 130<br />
Krell FBI (FB) 82 10/07 19 000 130<br />
Pathos Inpol Remix 21 6/12 5000 125<br />
Accuphase E-450 (FB) 74 8/07 6000 125<br />
Symphonic Line RG 10 MK IV Ref 2011 (R) 68 6/11 6800 125<br />
Musical Fidelity AMS 35i 50 6/11 7500 125<br />
McIntosh MA 7000 AC 75 1/10 8500 125<br />
Naim Supernait (FB) 59 1/08 3300 120<br />
Naim NAC152XS/NAP155XS/FlatcapXS (FB) 57 11/09 3600 120<br />
Lyric Ti 120 Signature 41 1/12 3800 120<br />
Unison Research S6 (R) 3/11 3800 120<br />
Densen B-150 66 6/10 4100 120<br />
Naim SuperUniti (+Streaming Client) 61 1/12 4200 120<br />
Resolution Audio Cantata 50 48 5/11 4200 120<br />
Atoll IN 400 72 1/12 4500 120<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Solide Kraft-Zentralen mit weit überdurchschnittlichem Klang und meist eher rudimentärer<br />
Ausstattung.<br />
Modell . AK Test Preis Punkte<br />
Lyric Ti-60 41 6/10 1200 100<br />
Harman HK 990 (+Raumprozessor) 73 10/09 1500 100<br />
Hegel H70 54 12/11 1500 100<br />
Unison Unico Primo 59 6/10 1500 100<br />
Magnat MA-800 60 4/09 1500 100<br />
Marantz PM-15 (FB) 67 6/05 1500 100<br />
T + A Power Plant 70 12/07 1500 100<br />
Cambridge 840 A V2 67 4/08 1500 100<br />
Yamaha A-S 2000 (FB) 65 1/08 1600 100<br />
Cayin A-55 T (FB) (R) 42 9/07 1650 100<br />
Pure Sound A 30 (R) 38 9/07 1780 100<br />
AstrinTrew AT-2000 58 2/09 1800 100<br />
Marantz PM-15 S2 60 3/10 1800 100<br />
Unison Research Simply Two (R) 19 9/04 1800 100<br />
Creek Destiny IA (FB) 59 4/07 1900 100<br />
Denon PMA-2010 AE 67 2/10 2000 100<br />
Croft Acoustics Integrated R 46 9/11 2100 100<br />
Cyrus 8 vs 2 / PSX-R (FB) 58 4/07 2100 100<br />
Electrocompaniet Prelude PI 2 (FB) 65 4/07 2100 100<br />
Musical Fidelity A 5 (FB) 75 3/05 2200 100<br />
Marantz PM-17 Mk II Ki (FB) 60 8/03 2300 100<br />
AMC 3150 MKII 71 3/12 1000 95<br />
Lyric Ti-24 (R) 13 5/10 1000 95<br />
Naim Nait 5i 54 8/11 1000 95<br />
148<br />
www.audio.de ›06 /2012
Service › BESTENLISTE<br />
Musical Fidelity M3i 57 2/11 1150 95<br />
Creek Classic 5350 SE 58 12/06 1300 95<br />
Unison Research Unico (FB) (R) 62 9/03 1300 95<br />
Creek Evolution 5350 66 6/10 1350 95<br />
NAD C-375 BEE 71 12/11 1400 95<br />
Arcam A 90 63 4/08 1450 95<br />
Heed Obelisk Si /DAC 42 1/10 1450 95<br />
Densen B-110 58 3/06 1500 95<br />
Musical Fidelity A 3.5 68 3/06 1500 95<br />
Audio Analogue Puccini 70 53 3/06 1600 95<br />
Electrocompaniet PI 1 57 7/07 1600 95<br />
Opera Audio M100 Plus 39 7/07 1700 95<br />
Advance Acoustic MAP-800 75 2/09 2000 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
In dieser Klasse lässt die Klangqualität kaum noch Wünsche offen, Ausstattung und<br />
Verarbeitung sind in jedem Fall alltagstauglich.<br />
Modell . AK Test Preis Punkte<br />
Exposure 1010 A 51 9/11 660 90<br />
Rega Brio R 48 7/11 700 90<br />
Vincent SV-400 53 9/11 700 90<br />
NAD C 356 BEE 62 4/11 750 90<br />
Creek Evo IA 59 5/07 765 90<br />
Creek Evo 2 58 1/10 780 90<br />
Music Hall A35.2 67 9/11 800 90<br />
Arcam A 28 (FB) 61 10/08 1000 90<br />
Cambridge 740 A 67 3/08 1000 90<br />
Creek A 50 iR (FB) 53 9/03 1000 90<br />
Denon PMA-1510AE 62 2/11 1000 90<br />
Naim Nait 5i (FB) 54 3/04 1000 90<br />
Unison Unico P (R) 47 5/06 1000 90<br />
Roksan Kandy K2 65 9/09 1000 90<br />
Teac AI 1000 65 3/12 1000 90<br />
Vincent SV-232 (FB) 68 10/08 1000 90<br />
Yamaha A-S 1000 (FB) 64 7/08 1000 90<br />
Exposure 2010 S (FB) 58 4/06 1100 90<br />
Melody SP-3 (R) 25 7/10 1100 90<br />
Audio Analogue Verdi 70 (R) 54 4/06 1200 90<br />
Marantz PM-KI Pearl Lite 60 2/11 1200 90<br />
Wadia 151 PowerDAC Mini (nur Digital-In) 50 9/10 1300 90<br />
Cayin A 50 T 42 2/06 1400 90<br />
Roksan Caspian (FB) 57 9/03 1420 90<br />
Cyrus 8 (FB) 58 5/03 1600 90<br />
Dynavox TPR-3 + ET-100 43 5/12 520 85<br />
Yamaha A-S 700 66 3/09 580 85<br />
Rega Brio 3 46 7/08 600 85<br />
NAD C 355 BEE (FB) 62 4/08 650 85<br />
Arcam A 18 46 9/08 700 85<br />
Onkyo A-9555 67 6/06 700 85<br />
AMC 3100 MKII 64 2/12 750 85<br />
Audiolab 8000 S 54 10/06 750 85<br />
Denon PMA-1500 AE 62 12/05 800 85<br />
Marantz PM 7001 KI 60 5/07 800 85<br />
Marantz PM 8003 60 1/09 800 85<br />
Onkyo A-933 60 12/05 800 85<br />
Arcam A 70 54 3/08 850 85<br />
Vincent SV-121 (FB) 54 9/03 850 85<br />
Atoll IN 100 (FB) 60 3/04 875 85<br />
Vincent SV-226 MK 2 63 2/06 890 85<br />
NAD C 372 (FB) 71 3/04 900 85<br />
Rotel RA-1062 (FB) 60 3/04 900 85<br />
Rotel RA 1520 60 9/09 900 85<br />
Advance Acoustic MAP 305 DA (mit DAC) 65 9/06 950 85<br />
Audio Analogue Primo Cento VT 45 3/08 980 85<br />
CEC AMP 3300 (FB) 37 3/04 1000 85<br />
Cyrus 6 (FB) 46 8/04 1000 85<br />
Cyrus 6vs2 46 1/07 1000 85<br />
Onkyo A-9755 68 4/06 1000 85<br />
PrimaLuna Prologue (R) 42 2/06 1000 85<br />
Roksan Kandy KA-1 Mk III (FB) 63 2/03 1040 85<br />
Rega Mira 3 (FB) 49 9/03 1050 85<br />
Roksan Kandy L3 65 1/07 1080 85<br />
Music Hall A 50.2 63 9/09 1100 85<br />
T.A.C. 34 41 2/06 1150 85<br />
Primare I 20 (FB) 61 9/04 1200 85<br />
Dynavox VR-20 (R) 20 7/10 400 80<br />
System Fidelity SA-270 (FB) 54 12/08 400 80<br />
Yamaha A-S 500 64 1/11 420 80<br />
AMC XIA 52 10/10 450 80<br />
Marantz PM 6004 51 2/12 450 80<br />
NAD C 326 BEE (FB) 56 8/09 460 80<br />
Harman/Kardon HK 980 (FB) 63 12/08 500 80<br />
Marantz PM 7001 60 6/06 500 80<br />
Pioneer A 6 53 2/07 500 80<br />
Teac A-H01 46 2/12 500 80<br />
Creek 4330 MK 2 57 8/02 630 80<br />
Vincent SV-129 53 8/08 650 80<br />
Audio Analogue Primo 50 8/04 700 80<br />
Pioneer A 9 56 2/07 800 80<br />
Peachtree iDecco ( DAC, iPod-Dock) 44 9/10 1200 80<br />
Peachtree Nova (DAC, Sonos-Dock) 47 6/09 1300 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Dieses Segment ist qualitativ im gehobenen Mittelfeld angesiedelt, Serienproduktion hält<br />
die Preise attraktiv.<br />
Modell . AK Test Preis Punkte<br />
Dynavox VR-307 33 5/10 300 75<br />
Advance Acoustic MAP 101 52 10/09 370 75<br />
Rotel RA-04 SE 46 10/10 400 75<br />
Denon PMA-710 AE 55 10/09 400 75<br />
Rotel RA-04 49 8/06 400 75<br />
Advance Acoustic MAP 105 (FB) 59 6/07 400 75<br />
Advance Acoustic MAP 103 58 5/06 400 75<br />
NAD C 320 BEE (FB) 59 10/05 400 75<br />
Rotel RA-01 51 9/04 400 75<br />
NAD C 325 BEE 57 8/06 450 75<br />
Cambridge 350 A 44 10/10 450 75<br />
King Rex T-20U + PSU 11 5/10 460 75<br />
Harman Kardon HK 3490 (FB, Receiver) 67 9/08 500 75<br />
Dynavox VR-70 E 35 5/06 500 75<br />
Atoll In 50 (FB) 50 10/05 500 75<br />
Harman/Kardon HK 970 (FB) 63 10/05 500 75<br />
Rotel RA-02 (FB) 52 2/03 600 75<br />
Cambridge 640 A V2 57 5/06 600 75<br />
Advanced Acoustic Max 250 64 2/12 650 75<br />
Arcam A 65 Plus (FB) 52 10/04 650 75<br />
Cyrus 5 (FB) 51 3/00 900 75<br />
Marantz PM 4001 50 11/05 300 70<br />
NAD C 316 BEE 56 10/10 350 70<br />
NAD C 315 BEE 55 12/07 350 70<br />
Cambridge Azur 640 A (FB) 55 9/04 500 70<br />
Advance Acoustic EZY-7 (iPod-Dock) 46 10/07 600 70<br />
Rotel RA-972 (FB) 60 6/02 770 70<br />
Magnat MC1 (Receiver mit SACD-Player+FB) 55 1/08 990 70<br />
Onkyo TX-8050 63 8/11 400 68<br />
Denon PMA-500 AE 50 11/06 230 65<br />
Denon PMA-510 AE 53 6/09 250 65<br />
System Fidelity SA-250 (FB) 50 10/08 275 65<br />
Cambridge 340 A (FB) 43 1/06 300 65<br />
Marantz PM 5004 49 10/10 330 65<br />
Marantz PM 5003 48 8/09 330 65<br />
Yamaha AX-497 60 3/07 330 65<br />
Onkyo A 9355 53 12/07 370 65<br />
Marantz PM 6002 (FB) 53 11/07 400 65<br />
Onkyo A-5 VL 56 8/09 400 65<br />
Harman/Kardon HK 3480 (FB, Receiver) 68 2/05 500 65<br />
Marantz SR 4320 (FB, Receiver) 59 2/05 500 65<br />
MITTEL-KLASSE<br />
31-60 PUNKTE<br />
Schon die Einstiegsklasse der Stereo-Verstärker überzeugt durch ihre Qualität, die<br />
Ausstattung ist oft so gut wie in höheren Klassen.<br />
Modell AK Test Preis Punkte<br />
Denon PMA-495 R (FB) 54 4/04 200 60<br />
Yamaha AX 397 56 10/07 270 60<br />
Denon DRA-1000 (FB, Receiver) 61 2/05 400 60<br />
Pro-Ject Receiver Box 33 5/10 425 60<br />
Denon DRA-700 AE (FB, Receiver) 62 1/07 410 60<br />
Onkyo A-9155 53 10/07 230 55<br />
2. VORVERSTÄRKER<br />
Die Einstufung von Vorverstärkern nimmt <strong>AUDIO</strong> aufgrund ihrer Klangqualität vor. Maßgeblich<br />
ist der bestklingende Hochpegel eingang. Mit der Einstufung von Vollverstärkern<br />
oder Endstufen sind die Punktzahlen nicht vergleichbar. (R) steht für Röhrengeräte, (Phono)<br />
für die Preisangabe einschließlich (optionalem) Eingang für Vinyl-Platten spieler.<br />
REFERENZ-KLASSE<br />
AB 101 PUNKTE<br />
Die klangliche Auflösung feinster Details erfordert teure Bauteile und sorgfältige<br />
Konstruktion – in dieser Klasse selbstverständlich.<br />
Modell . . Test Preis Punkte<br />
Pass XP 20 5/09 9750 130<br />
McIntosh C 500 C / C 500 T (R, Phono) 6/10 12 900 130<br />
Accuphase C-2810 (Phono) 9/06 18 870 130<br />
McIntosh C 1000P AC (Transistor, Phono) 12/06 20 800 130<br />
Octave Jubilee 5/08 22 600 130<br />
TAD C2000 6/12 24 000 130<br />
Mark Levinson No. 32 (Phono) 1/00 25 000 130<br />
Burmester 077 / Ext. Netzteil (Phono) 7/09 31 000 130<br />
Krell Evolution Two 7/05 38 000 130<br />
Audio Research LS-27 11/11 7300 128<br />
Octave HP 500 SE 10/11 7450 128<br />
T + A P 10₂ 11/10 7500 128<br />
McIntosh C 50 4/11 7900 128<br />
Brinkmann Calvin 8/09 5500 125<br />
Pass XP-10 8/09 6000 125<br />
T + A P 10 11/06 6000 125<br />
Marantz SC-7 S2 2/07 7000 125<br />
Musical Fidelity Primo 9/09 7800 125<br />
Belles LA-01 6/08 7900 125<br />
Mark Levinson No. 320 S 3/06 8900 125<br />
Audionet Pre G2 2/08 9500 125<br />
Convergent SL1 Ultimate MK2 8/06 9900 125<br />
Burmester 011 1/02 11 900 125<br />
Krell Evo 202 8/06 12 000 125<br />
McIntosh C 1000 T AC (Röhre, Phono) 12/06 20 800 125<br />
Ayre K-5 XE MP 8/09 3800 120<br />
Linn Akurate Control 10/11 5000 120<br />
Audionet PRE 1 G3 + EPS 9/09 5380 120<br />
Ayon S3 3/12 5700 120<br />
Accuphase C-2000 11/04 5750 120<br />
Linn Akurate DSM 2/12 6450 120<br />
Spectral DMC 15 4/04 6900 120<br />
Accuphase C-2400 6/04 8700 120<br />
Krell KCTx 9/02 12 000 120<br />
Audionet PRE I G3 12/07 3290 115<br />
Audio Research LS-17 12/08 4000 115<br />
McIntosh C 220 AC 11/08 4450 115<br />
Pass X 2.5 3/02 5100 115<br />
Marantz SC-7S1 6/04 7000 115<br />
McIntosh C 2200 (R) 9/02 7950 115<br />
Moon 350 P 4/12 2500 110<br />
Linn Exotik (5.1 konfigurierbar) 11/04 2700 110<br />
Lyngdorf DPA-1 (+Raumkorrektur, D/A-Wandler) 10/09 3000 110<br />
Bryston 25 BP Phono 6/02 3500 110<br />
Electrocompaniet EC 4.8 6/09 3700 110<br />
Ayre K-5xe 4/08 3800 110<br />
Pass X 2 11/02 3850 110<br />
Naim NAC 202 5/03 4300 110<br />
Accuphase C-245 4/02 6200 110<br />
Cambridge 840 E 7/09 1500 105<br />
Ayre K-5xe 4/08 3800 110<br />
Pass X 2 11/02 3850 110<br />
Naim NAC 202 5/03 4300 110<br />
Accuphase C-245 4/02 6200 110<br />
Atoll PR 300 9/10 1500 105<br />
Cambridge 840 E 7/09 1500 105<br />
T+A P 1230 R 9/03 1500 105<br />
Croft Micro 25R 4/12 1700 105<br />
AVM PA-3.2 4/12 2700 105<br />
Plinius CD-LAD 3/03 2850 105<br />
HIGH-END-KLASSE<br />
91-100 PUNKTE<br />
Kompromisse bezüglich der Klangqualität sind in dieser Klasse fremd, eher ist die<br />
Ausstattung spartanisch.<br />
Modell . . Test Preis Punkte<br />
Exposure 3010 S2 Pre 8/11 1200 100<br />
Audiolab 8200 CDQ (CD-Laufwerk, DAC) 5/11 1200 100<br />
Cayin SP-30 S 6/08 1800 100<br />
Vincent SA-93 9/05 1800 100<br />
Vincent SA-94 9/10 2100 100<br />
Naim NAC 152 XS / Flatcap XS 11/09 2200 100<br />
Octave HP 300 (R) 2/02 2700 100<br />
NAD C-165 BEE 10/10 900 95<br />
Quad Elite Pre 10/10 1000 95<br />
SPITZENKLASSE<br />
76-90 PUNKTE<br />
Messtechnisch fehlerfreie Vorverstärker mit sehr guter Klangqualität und oft attraktivem<br />
Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Modell . . Test Preis Punkte<br />
Vincent SA-31 Mk 7/09 1100 90<br />
Meridian 501 1/02 1200 90<br />
Rotel RC-1580 4/12 1200 90<br />
Chord Chordette Prime 1/11 1000 90<br />
PrimaLuna ProLogue Three 12/05 1250 90<br />
Peachtree Nova (+Endstufe+DAC+Sonos-Dock) 6/09 1300 90<br />
Quad 99 PRE 1/09 1300 90<br />
Naim NAC 122x 2/08 1300 90<br />
AVM V 3 NG 11/06 1600 90<br />
Densen B-200 11/06 1500 90<br />
Rotel RC 1090 1/02 1500 90<br />
Advance Acoustic MPP 205 7/06 450 85<br />
NAD C 162 (Phono) 2/05 650 85<br />
Linn Kollektor 8/99 750 85<br />
Astin Trew At 1000 8/07 800 85<br />
Advance Acoustic MPP 505 2/08 850 85<br />
Dynavox TPR-3 5/12 300 80<br />
Pro-Ject Pre Box SE 5/10 325 80<br />
Rotel RC-06 7/06 500 80<br />
Vincent SA-96 7/06 500 80<br />
Restek Mini Pre 2/05 500 80<br />
Atoll PR 200 4/02 625 80<br />
Cyrus Pre VS 2 7/07 900 80<br />
Audiolab 8000Q 11/08 1100 80<br />
OBERKLASSE<br />
61-75 PUNKTE<br />
Modell . . Test Preis Punkte<br />
Rotel RC-03 10/02 450 75<br />
Pro-Ject Pre Box 11/07 225 70<br />
www.audio.de ›06 /2012<br />
149
Komplett-Anlagen › AIRPLAY-BOX<br />
LOEWE JUNIOR<br />
Mit dem AirSpeaker erobert sich Loewe ein neues Revier. Das Soundsystem ist kein Klangzubehör<br />
für den Fernseher, sondern eine drahtlose iPod-HiFi-Anlage für den stilbewussten Youngster.<br />
■ Text: Christine Tantschinez<br />
Egal, was man posthum über Steve<br />
Jobs denken mag. Seine Aktivitäten<br />
zu Lebzeiten dürften Apple<br />
noch eine ganze Weile solide Einnahmen<br />
bescheren. Dritthersteller zahlen<br />
weiterhin Lizenzen, um an iPod, iPhones<br />
und iPads mit Zubehör andocken zu dürfen.<br />
Seit gut einem Jahr gehört auch die<br />
drahtlose Schnittstelle AirPlay zum<br />
Erlösmodell. Nur wer sich auf die streng<br />
geheimen Apple-Konditionen einlässt,<br />
darf über WLAN den in CD-Qualität<br />
übertragenen Ton vom jeden dazu<br />
fähigen Apple-Gerät empfangen und<br />
wiedergeben.<br />
Dass sich dies zu lohnen scheint, beweisen<br />
die vielen Unternehmen, die sich<br />
trotz der stringenten Kontroll- und<br />
Lizenzbedingungen den AirPlay-Sticker<br />
auf die Verpackung heften möchten. Darunter<br />
tradionsreiche HiFi-Unternehmen<br />
wie B&W und JBL, Denon und Marantz.<br />
Mit Start im November gehört auch die<br />
deutsche Traditionsmarke Loewe dazu.<br />
Eigentlich kennt man Loewe als Premium-Hersteller<br />
für TV-Geräte. Zwar<br />
gibt es seit einiger Zeit auch unterstützendes<br />
Klangzubehör aus dem fränkischen<br />
Kronach – beispielsweise<br />
Soundbars aus Kooperationen mit Yamaha,<br />
Satelliten-Boxen im Stil von Bose<br />
oder gar elegante und mit akustischem<br />
Aufwand und Ehrgeiz entwickelte Magnetostaten<br />
– aber eine vollkommen vom<br />
TV-Gerät losgelöste Produktreihe ist ein<br />
echtes Novum. Der Loewe Air Speaker<br />
eröffnet nun diesen Reigen.<br />
Optisch hält er sich ganz eng an das<br />
unverwechselbare TV-Design. Eine kühle,<br />
elegante Aluminiumhaut umgibt den<br />
Quader, eine Intarsie in frei wählbaren<br />
Farben im Deckel verleiht den Schuss<br />
Individualität. Mit Anschlüssen auf der<br />
Rückseite für Netzstecker, USB-Kabel<br />
(um iPad und iPhone nebenbei mit Energie<br />
zu versorgen), Mini-Klinke für weitere<br />
Zuspieler und Ethernet-Buchse für die<br />
Anbindung an das lokale Netzwerk ist<br />
das Lautsprecher-System schon mit<br />
allem Nötigen ausgestattet. Die Einrichtung<br />
über das Ethernet ist übrigens nur<br />
für das erste Setup zwingend – danach<br />
macht der AirSpeaker seinem Namen<br />
alle Ehre und empfängt Audiosignale<br />
auch drahtlos durch die Luft.<br />
Vier Tasten am Gerät reichen zur Bedienung.<br />
Die Lautstärke kann sowohl am<br />
Speaker als auch am AirPlay-Zuspieler<br />
kontrolliert werden. Die Taste namens<br />
„S“ wie Source wählt die zuspielende<br />
Quelle aus: Aktivierter AirPlay-Modus<br />
leuchtet violett, der USB-Eingang blau.<br />
Aus dem Standby erweckt ihn entweder<br />
der Power-Knopf – oder ein per Netzwerk<br />
anklopfendes Signal. Überhaupt:<br />
Die Bedienung ist ein Kinderspiel. Wer<br />
noch nie AirPlay benutzt hat, wird es<br />
kaum glauben können, wie simpel es<br />
wirklich ist. Egal, ob iTunes auf Mac oder<br />
PC oder einer der mobilen Apple-Player<br />
mit iOS-Betriebssystem als Quelle dient,<br />
im Netzwerk bereit stehende Wiederga-<br />
TEST<br />
AirPlay-fähiges Lautsprecher-<br />
System im individuellen Look<br />
LOEWE AIRSPEAKER 750 €<br />
150<br />
www.audio.de ›12 /2011
Komplett-Anlagen › AIRPLAY-BOX<br />
begeräte werden automatisch erkannt.<br />
Das AirPlay-Symbol erscheint dann flugs<br />
im Wiedergabemenü. Drauf klicken, Air-<br />
Speaker auswählen und schon erklingt<br />
der Titel aus dem Sound-Würfel.<br />
Und das mit einer Kraft und Klarheit, die<br />
man ihm angesichts seiner Schuh karton-<br />
Maße kaum zugetraut hätte. Das eingebaute<br />
2.1-System mit zwei Hoch- und<br />
Mitteltönern und zwei Woofern vermochte<br />
DSP-entzerrt und -geregelt<br />
nicht nur erstaunlich laut aufzuspielen,<br />
sondern auch verblüffend räumlich.<br />
Der AirSpeaker setzte Stimmen (wie bei<br />
der A-Cappella-Einlage „Sun Giant“ der<br />
Fleet Foxes) und Instrumentenklänge<br />
(wie das Gitarrenspiel der Americana-<br />
Veteranen Calexico) akurater und greifbarer<br />
in den Vordergrund als der B&W<br />
Zeppelin Air (<strong>AUDIO</strong> 5/11). Dieser konterte<br />
zwar mit einem felsenfesten Bassfundament<br />
und mehr Grundton, aber der<br />
AirSpeaker gefiel – ähnlich wie eine B&O<br />
Beosound 8 – mit Eleganz und einer in<br />
sich stimmigen, klaren Abstimmung.<br />
Mehr Feingeist als Draufgänger, aber für<br />
eine Party immer zu haben.<br />
FAZIT<br />
Christine Tantschinez<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteurin<br />
Schade, dass es in meiner Studentenzeit<br />
nicht schon solche Sound-<br />
Systeme gegeben hat. Kompakt,<br />
aber ausgeklügelt genug, um die<br />
ganze WG zu beschallen. Und<br />
obendrein sehr elegant. Mit Air-<br />
Play trifft der AirSpeaker auch<br />
noch den Zeitgeist und setzt auf<br />
ein unkom pliziertes, unkomprimiertes<br />
draht loses Streaming-Verfahren.<br />
Wer ihn besser auf dem<br />
Sideboard oder Regal statt auf<br />
dem Tisch platziert, erlebt enorm<br />
viel Klang von Loewe Junior.<br />
BUNT IST DAS NEUE SCHWARZ: Die<br />
Intarsie auf dem Deckel ist in fast jeder Farbe<br />
bestellbar. Hochglanzlackiert sind sie alle.<br />
Schwarz und Weiß gibt es natürlich auch.<br />
STECKBRIEF<br />
LOEWE<br />
AIRSPEAKER<br />
Vertrieb<br />
Loewe AG<br />
09 26 1/ 99 0<br />
www.<br />
loewe.de<br />
Listenpreis<br />
750 Euro<br />
Garantiezeit<br />
2 Jahre<br />
Abmessungen B x H x T 24 x 12 x 24 cm<br />
Gewicht<br />
3,7 kg<br />
Fernbed. / iPod-Steuerung – / • (Musik-Menü)<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Line In / Out /Subwoofer 1 (3,5mm Klinke) / – / –<br />
Kopfhörer –<br />
Video –<br />
USB 1<br />
Digital Koax / optisch – / – (Kombi-Klinke)<br />
LAUTSPRECHER<br />
Kanalzahl / Wege Stereo (2.1) / 2<br />
Aktivweiche –<br />
schaltbarer Hochpass –<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD – / –<br />
Radio / CD / DVD – / – / –<br />
Internetradio/Streaming – / –<br />
Klangregler / Wecker • (über iPod) /–<br />
Batteriebetrieb –<br />
Bluetooth/AirPlay – / •<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅElegant, kompakt; feiner<br />
Klang mit schönen Stimmen.<br />
Í Auf Aufstellung achten<br />
– bei zu viel Bodenfläche<br />
könnte es dröhnen.<br />
Klang 90<br />
Pegelfestigkeit<br />
gut<br />
Praxis<br />
überragend<br />
Verarbeitung<br />
überragend<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
90 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
MESSLABOR<br />
ÜBERSICHT: UNTERSCHIEDE DER ÜBERTRAGUNGSVERFAHREN BEI DOCKS<br />
Fotos: Archiv<br />
Ein harmonisch abgestimmtes Soundsystem<br />
mit ausgeglichenem Frequenzgang.<br />
Der Maximalpegel ist für die kompakte<br />
Größe absolut ausreichend und geregelt;<br />
bevor es zu hörbaren Verzerrungen<br />
kommen könnte, wird der Bassanteil gedrosselt.<br />
Das Klirramplituden-Diagramm<br />
(o. Abb.) zeigt auch bei 95 dB noch keine<br />
Schreckmomente. Das Wasserfalldiagramm<br />
(o. Abb.) weist das Gehäuse<br />
als solide und resonanzarm aus.<br />
Loewe Air Speaker<br />
Frequenzgang<br />
100 dB<br />
axial 10*hoch 30*seitl.<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />
DOCK / USB<br />
Damit hat alles begonnen:<br />
Um den ersten iPods die<br />
Töne zu entlocken, wurden<br />
Soundsysteme mit einer<br />
passenden Apple-Schnittstelle<br />
ausgestattet, auf der<br />
die Pods andocken konnten.<br />
Früher noch analog übertragen,<br />
geben die Player ihre<br />
Signale nun digital aus. Oft<br />
auch über das weiße iPod-<br />
Kabel an USB.<br />
BLUETOOTH<br />
Der Kurzstreckenfunk ist in<br />
fast jeden mobilen Smartphone<br />
und Handy zu finden<br />
und damit sehr universell.<br />
Ein großer Nachteil aber ist<br />
das darin genutzte Übertragungsverfahren:<br />
Weil<br />
die Bandbreite limitiert ist,<br />
muss das Signal verlustbehaftet<br />
komprimiert werden.<br />
Auch wird der Player<br />
nicht aufgeladen.<br />
AIRPLAY<br />
Im lokalen Netzwerk angemeldete<br />
AirPlay-fähige<br />
Geräte werden von den<br />
iOS-Betriebssystemen und<br />
Apple iTunes erkannt und<br />
erhalten über LAN /WLAN<br />
ihre Signale. Die Daten werden<br />
verlustfrei im Apple<br />
Lossles-Format mit 16 Bit,<br />
44,1 kHz übertragen. Vorteil:<br />
sehr einfach und bequem.<br />
Nachteil: kein Aufladen.<br />
www.audio.de ›12 /2011<br />
151
IMPRESSUM<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart;<br />
Postfach 105254: 70045 Stuttgart,<br />
Telefon 0711 / 207030-4500, Fax -4501<br />
Bereichsleiter Unterhaltungselektronik<br />
Andreas Stumptner<br />
Chefredakteur und Leiter Test & Technik<br />
Bernhard Rietschel (br)<br />
Test und Technik<br />
Alexandros Mitropoulos (am),<br />
Dipl.-Medienwirt (FH) Malte Ruhnke (mr)<br />
Magazin<br />
Christof Hammer (ham), Claus Dick (cd)<br />
Textredaktion<br />
Christof Hammer (ham)<br />
Redaktion audio.de<br />
Sedin Mujic(sem)<br />
Grafische Gestaltung<br />
Tanja Haller<br />
Produktion / Lithografie / Bildredaktion<br />
DC – Design & Consulting / Sindelfingen<br />
www.promooffice.de<br />
Sekretariat und Leserservice<br />
Sibylle Hänsch (Ltg.)<br />
Messlabor TESTfactory<br />
Peter Schüller (Laborleitung; ps), Heinz Lemke<br />
(Laborleitung), Dipl.-Ing. Michael Götzinger (mg)<br />
Fotografie<br />
Herbert Härle, mps-Fotostudio<br />
Testgeräteverwaltung<br />
Christoph Monn, Kristian Rimar<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Claus Dick (cd), Stefan Schickedanz (ssc),<br />
Fritz I. Schwertfeger (fis)<br />
Musik<br />
Christof Hammer (ham),<br />
teleschau – der Mediendienst, Riesstr. 17, 80992 München<br />
Mitarbeiter Klassik: Otto Paul Burkhardt (opb), Dr.<br />
Andreas Fritz (af), Laszlo Molnar (lm)<br />
Mitarbeiter Jazz: Matthias Inhoffen (mi), Werner Stiefele<br />
(ws), Ralf Dombrowski (rd)<br />
Anzeigen-Abteilung<br />
Dr. Michael Hackenberg (verantwortlich),<br />
0711 / 207030-8502, mhackenberg@wekanet.de<br />
Silke Pietschel; 0711 / 207030-8503; spietschel@wekanet.de;<br />
Vedran Budimir, 089 / 25556-1181; vbudimir@wekanet.de<br />
Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />
Jasmin Köbele; 0711 / 207030-5540; Fax: -8501<br />
HiFi-Markt:<br />
Jürgen Auselt; 089 / 25556-1172, jauselt@wekanet.de;<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 33 / 01. 01. 2009<br />
Vertrieb Handel<br />
MZV Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co KG<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />
Telefon: 089 / 31906-0; Fax: -113<br />
MZV@mzv.de<br />
Vertriebsleitung<br />
Robert Riesinger<br />
Herstellung<br />
Marion Stephan<br />
Sonderdrucke<br />
Silke Pietschel; 0711 / 207030-8503;<br />
spietschel@wekanet.de<br />
Convergence & Business Developement Manager<br />
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eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung. Alle Rechte vorbehalten.<br />
© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />
Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Die Gesamtauflage dieser Ausgabe enthält eine Beilage<br />
der Grey Computer GmbH ; Teilausgaben enthalten Beilagen<br />
der <strong>AUDIO</strong> EMOTION GmbH und der HeimkinoWelt<br />
- „1080p“ Audiovisuelle Systeme GmbH.<br />
SIE HABEN DAS WORT<br />
Schreiben Sie uns. Per Brief: <strong>AUDIO</strong>, 70162 Stuttgart;<br />
per Fax: 0711 / 20 70 30 - 45 01 oder per E-Mail: Leserbriefe@audio.de.<br />
VINYL-DIGITALISIERUNG,<br />
TEIL 1 (<strong>AUDIO</strong> 4/2012)<br />
Von diesem <strong>AUDIO</strong>-Special<br />
habe ich mir eine Liste von Analog-Digital-Konvertern<br />
erhofft.<br />
Ich habe im A/B-Vergleich zweier<br />
LP-Digitalisierungen (über<br />
einen Linn LP12; einmal mit der<br />
on-board-Soundcard eines neuen<br />
Dell, einmal mit einer Pinnacle-Soundkarte<br />
in einem alten PC,<br />
Pegel jeweils ange glichen) festgestellt,<br />
dass beide Digital-Kopien<br />
im Vergleich zur LP „breiigmulmig“<br />
klangen. Es ist für mich<br />
keineswegs sicher, dass der Einsatz<br />
eines externen ADCs zu<br />
klanglich besseren Digitalkopien<br />
führt. Wenn ein externer ADC<br />
keine analoge Pegel regelung<br />
hat, vermute ich, dass die Volume-Einstellung<br />
wohl manuell in<br />
der Software (oder gar automatisch?)<br />
gemacht wird.<br />
Bei CDs können Pegel größer 0<br />
dB nicht vorkommen, bei LPs<br />
durchaus. Da sind +3dB nicht<br />
selten, es sollen sogar +10 dB<br />
gemessen worden sein. Wie<br />
geht ein ADC mit solchen Peaks<br />
um? Was, wenn ein Knackser einer<br />
beschädigten LP einen noch<br />
höheren Pegel liefert?<br />
Hans-Dieter Franke<br />
Die meisten von mir gewählten<br />
Geräte im Test besitzen einen<br />
analogen Pegelsteller (bis auf die<br />
USB-Phono-Preamps. Phonovorstufen<br />
mit Lautstärkepoti finden<br />
Sie übrigens in diesem Heft<br />
auf S. 40). Das bedeutet, dass<br />
Sie selbst bei sehr lauten LPs<br />
(Beispiel: Maxis) den Pegel der<br />
Aufnahme senken können, damit<br />
es keine unerwünschten<br />
Übersteuerungen gibt. Digitale,<br />
sprich Software-Pegelsteller, haben<br />
leider den Nachteil, dass sie<br />
neben der Lautstärke oft auch<br />
die Bit-Tiefe senken können, wodurch<br />
sich auch Quantisierungsfehler<br />
einschleichen können.<br />
Wenn nun ein Knackser die Aufnahme<br />
an einer Stelle zum Clipping<br />
bringt, hat man die Wahl:<br />
Schneidet man die übersteuerte<br />
Stelle selbst manuell heraus –<br />
oder schleift man bereits während<br />
der Aufnahme einen Limiter<br />
in den Signal-Weg ein? Näheres<br />
zur Bearbeitung von LP-Aufnahmen<br />
gab es in Heft 5/12. am<br />
<strong>AUDIO</strong>-SCHWESTERZEITSCHRIFTEN IM JUNI<br />
PC-GO: Trendthema Cloud-Computing:<br />
was Sie alles wissen müssen.<br />
Im Test: kompakte Digitalkameras<br />
und Datentarife im Ausland. Schrittfür-Schritt-Ratgeber:<br />
So retten Sie<br />
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COLORFOTO: SLRs – wie gut sind<br />
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Pentax? Vor den Kulissen von Rom<br />
und Abu Dhabi: Tipps zu den Themen<br />
Reisefotografie und Arbeiten mit<br />
Kunstlicht. www.colorfoto.de<br />
DIGITALER ERSATZ FÜR<br />
VORVERSTÄRKER<br />
Ich beabsichtige, meinen Vorverstärker<br />
„nachhaltig“ auf den<br />
digitalen AES-Ausgang umstellen<br />
und damit Aktivboxen ansteuern.<br />
Zusätzlich zu den heute<br />
üblichen digitalen Eingängen<br />
sollten noch drei gute analoge<br />
Geräte (LP-Player, Tuner, Band)<br />
anschließbar sein. Eine verlustfreie<br />
digitale Lautstärkeregelung<br />
wäre wünschenswert.<br />
Gibt es auf dem Markt ein empfehlenswertes<br />
Gerät? Seit Wochen<br />
sammele ich Informationen<br />
und habe jeden Überblick<br />
verloren.<br />
Wolfgang Völler<br />
Viele Vorstufen mit genau diesen<br />
Spezifikationen gibt es tatsächlich<br />
nicht. Aber: Vorbehaltslos<br />
kann ich etwa die DC330 von<br />
Accuphase oder die ICE-802<br />
von B&M empfehlen. Beide<br />
Geräte verarbeiten Signale mit einer<br />
Abtastrate von max. 192 kHz<br />
bei 24 Bit. Ein Kandidat aus dem<br />
Pro-Bereich: der Benchmark<br />
ADC1, der aber nur einen analogen<br />
Eingang hat (XLR). am<br />
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COLORFOTO XX/2010 99
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Ziel: Die beste Digitalquelle der Welt zu werden.<br />
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01067 Dresden, www.radiokoerner.de (0351/4951342). 06108 Halle, JP-electronic am Opernhaus (0345/2026735). 10559 Berlin, Hifi Play (030/3953022). 10623 Berlin, King Music (030/88550600). 20095 Hamburg,<br />
Lichtenfeld Media GmbH (040/30805-10). 24114 Kiel, Hifi Studio »Hört-sich-gut-an« (0431/61056). 26125 Oldenburg, Hifi + Hifi GmbH (0441/3900060). 28211 Bremen, Willi Schönborn Hifi (0421/239033).<br />
28866 Posthausen, Dodenhof - Die Technikwelt (04297/30). 30159 Hannover, Alex Giese Hi-Fi +TV-Technologie (0511/35399737). 30167 Hannover, Uni Hifi Audio & Video GmbH (0511/703737). 32049<br />
Herford, Hifi Studio Unger (05221/2017).33415 Verl, Beckhoff Technik u.Design GmbH (05246/92600).40210 Düsseldorf, Hifi Referenz (0211/325152).40477 Düsseldorf, HiFi Audio Ulrike Schmidt (0211/787300).42103<br />
Wuppertal,Audio 2000 KG (0202/454019).44805 Bochum,HiFi-Center Liedmann (0234/3849697).45127 Essen, Hifi Spezialist Werner Pawlak (0201/236389).45472 Mülheim,Werner Pawlak Hifi Zentrum (0208/498253).<br />
45663 Recklinghausen, Moldenhauer (02361/60050).47051 Duisburg,Hifi Studio am Stadttheater (0203/25014). 50667 Köln,MSP Hifi Studio GmbH (0221/2575417).53113 Bonn,HiFi Linzbach OHG (0228/222051).53797<br />
Lohmar-Wahlscheid, Musik & Akustik Norbert Maurer (02206/9074361). 55116 Mainz, NEU Die Hifi Profis (06131/275609-0). 56068 Koblenz, Schmitz Hifi Video (0261/38144). 59065 Hamm, Auditorium (02381/93390).<br />
60318Frankfurt,DieHifiProfis (069/92004111).60437Frankfurt,media@homeJilg(069/5072106).63225Langen,VogdtKlangundBild(06103/977777).63739Aschaffenburg,HifiDillity OHG(06021/24188).64283Darmstadt,<br />
Die Hifi Profis (06151/1710-0).65185Wiesbaden,Die Hifi Profis (0611/373839).65185Wiesbaden, www.fair-kaeuflich.de (0611/4503262).68161 Mannheim,NEU Media Profis Handels GmbH (0621/3098110).68199<br />
Mannheim,Expert Esch (0621/1239800).69115Heidelberg,Expert Esch Galerie (06221/656650).70178Stuttgart,AEP Studio26 (0711/294444).70182Stuttgart, Graf Hören & Sehen (0711/2348686).71101Schönaich,Hifi +<br />
Wohnen Schild (07031/754242).71636 Ludwigsburg,Talmon Gros (07141/96000). 72764 Reutlingen, Akustik Studio Biegler (07121/748450). 74072 Heilbronn, Informationstechnik Eberwein GmbH (07131/80320).76131<br />
Karlsruhe,Löb High Fidelity (0721/22341). 79098 Freiburg,Hifi Studio Polansky (0761/31186).79104 Freiburg,EP:Velde (0761/25764).79588 Efringen-Lörrach,Puls HiFi High End Surround (07628/1786).79761Waldshut,<br />
Akustik Studio Huber(07751/6427).80333München, Home Entertainment Concept Store (089/20186691).81667München, Hifi Concept (089/4470774).93047Regensburg,Klang GalerieTon Bild & Design (0941/5999353).<br />
97437 Haßfurt,Euronics Schlegelmilch (09521/94880).A-4632 Pichl,HifiTVHubert Steiger 0043 (0) (7247/6691).<br />
+ T+A | Planckstraße 9-11 | D- 32052 Herford | Tel. 05221/76760<br />
e-mail: info@ta-hifi.com | Internet: www.ta-hifi.com +
DANKE!<br />
Reference<br />
HiFi<br />
Home Cinema<br />
Pro House<br />
Flexidelity<br />
Am Anfang war der Ton. Und die Idee, die Welt mit Lautsprechern zu verändern.<br />
Heute, 40 Jahre später, haben wir viele Kapitel der Musikgeschichte klangvoll<br />
begleitet. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, unseren Kunden, Partnern<br />
und Mitarbeitern für ihre Begeisterung und Treue zu danken und freuen uns auf<br />
die nächsten Jahre Klang von Morgen.<br />
www.canton.de