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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 4/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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Oldtimerfreunde St. Johann<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2013</strong><br />

Die Schrauber-Connection<br />

Althergebrachtes zu bewahren und wieder aufzuarbeiten – nach diesem Motto handeln die Oldtimerfreunde St. Johann.<br />

„Alles was einen Motor hat zu pflegen, hegen und der Nachwelt zu erhalten ist unsere selbst gestellte Aufgabe“, bestätigt<br />

Gastwirt Kurt Kolb aus Upfingen, seines Zeichens der 1. Vorstand des 2007 gegründeten gemeinnützigen Vereins.<br />

Auch Klassiker wie Bulldogs von Lanz nennen die Oldtimerfreunde ihr Eigen<br />

Gächingen. Dessen Frau war der alte familieneigene<br />

Oldtimer-Bulldog „Farmall“<br />

McCormick ein Dorn im Auge. Der Grund:<br />

Das Gefährt hatte der Familie seit 1956<br />

zwar treue Dienste geleistet, fristete aber<br />

seit einem Motorschaden 1984 ein recht<br />

unrühmliches Dasein als sperriges Hindernis<br />

im Schuppen. „Irgendwas mit den<br />

Ventilkläppla“ sei kaputt und seine Frau<br />

habe ihm nun angedroht das alte Vehikel<br />

endgültig zu entsorgen.<br />

Um des lieben Ehefrieden willens wandte<br />

sich Günter Mistele an die Oldtimerfreunde<br />

und bekam Hilfe. Der McCormick<br />

wurde abgeholt und in der vereinseigenen<br />

Scheune wieder auf Vordermann gebracht.<br />

Der Heilsbringer war wieder einmal der<br />

Würtinger Schmied Fritz Jaisser. „Er ist<br />

mittlerweile 73 Jahre alt und verfügt über<br />

großes, altes Wissen“, lobt Kurt Kolb. Mitte<br />

Juni wurde dem McCormick vom TÜV<br />

wieder eine Betriebserlaubnis erteilt. „Da<br />

stecken allerdings sicher an die 300 Arbeitsstunden<br />

drin“, sagt Kurt Kolb. Als<br />

Kennzeichen erhielt der alte Bulldog „RT –<br />

GM 1934“ - die Initialen und das Geburtsjahr<br />

von Günter Mistele.<br />

Mit ihren herausgeputzten historischen Gefährten erregen die Oldtimerfreunde viel Aufmerksamkeit<br />

Umtriebig sind sie schon, die 56 Mitglieder<br />

der Oldtimerfreunde. Nicht nur, dass nahezu<br />

jeder Genosse selbst ein automobiles<br />

Schmuckstück sein eigen nennt, der Verein<br />

veranstaltet auch jedes Jahr am letzten<br />

Wochenende im Juni auf dem Sportgelände<br />

in Lonsingen ein großes Oldtimertreffen.<br />

Aus nah und fern reisen die Liebhaber<br />

historischer Vehikel mit ihren herausgeputzten,<br />

chromblitzenden Gefährten an.<br />

„Rund 300 Fahrzeuge aus Deutschland<br />

und aus den benachbarten Ländern wie<br />

Österreich und der Schweiz waren es<br />

<strong>2013</strong>“, so Kurt Kolb stolz. Standesgemäß<br />

geht es dann immer auch per Autokorso<br />

über die <strong>Alb</strong> und so manch einer mag sich<br />

verwundert die Augen reiben, wenn die<br />

alten Gefährte über die Landstraßen tuckern.<br />

Auch mit dem mittlerweile jährlich herausgegebenen<br />

Kalender mit historischen<br />

Fotografien – die Motive reichen von Oldtimern,<br />

nicht mehr existierenden Gasthäusern<br />

und Tante-Emma-Läden bis hin zu<br />

Tankstellen – haben die Oldtimerfreunde<br />

einen Volltreffer gelandet. Die Exemplare<br />

sind gemeinhin ruckzuck vergriffen. Und<br />

bei ihrem vereinseigenen Kinderprogramm<br />

in den Sommerferien und der öffentlichen<br />

Nikolausfeier können sich die Liebhaber<br />

historischer Automobile vor dem Nachwuchs<br />

kaum retten. „Wir haben uns innerhalb<br />

kürzester Zeit hier in St. Johann einen<br />

guten Namen geschaffen und zwar nicht<br />

nur wegen der Oldtimer“, sagt der Vereinsvorstand<br />

stolz.<br />

„Irgendwas mit den Ventilkläppla“<br />

Aber auch ihrem Motto Altes zu bewahren,<br />

sind die Oldtimerfreunde treu. So bekamen<br />

Kurt Kolb und Co erst dieses Jahr<br />

einen „Notruf“ von Günter Mistele aus<br />

Premiere auf der Hengstparade<br />

Eine Premiere feierten die Oldtimerfreunde<br />

in diesem Jahr auch: Erstmals nahmen sie<br />

an der Hengstparade des Haupt- und Landgestüts<br />

Marbach teil. „Unser Part war darzustellen,<br />

wie Landwirtschaft früher betrieben<br />

wurde“, erklärt Kurt Kolb. Die Aktion<br />

war wieder ein voller Erfolg und auch 2014<br />

werden sich die Oldtimerfreunde mit ihren<br />

historischen Gefährten wieder in Marbach<br />

präsentieren. „Ohne unsere Sponsoren<br />

und Gönner wäre das aber alles nicht möglich“,<br />

so der Vereinschef. Da alle Aktionen<br />

aber einer guten Sache dienen, tun sich<br />

die Oldtimerfreunde noch relativ leicht,<br />

diverse Geldquellen aufzutun: Der gemeinnützige<br />

Verein unterstützt seit seiner<br />

Gründung die Kinderkrebshilfe in Tübingen.<br />

Übrigens: Immer am letzten Dienstag<br />

im Monat treffen sich die Oldtimerfreunde<br />

im Gasthaus Krone in Upfingen, neue Gesichter<br />

sind herzlich willkommen.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

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