WEGZEICHEN Nr. 2
WEGZEICHEN Nr. 2 WEGZEICHEN Nr. 2
WEG ZEICHEN FührerInnenzeitschrift der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands Heft 2, Ausgabe 2/96
- Seite 2 und 3: 2 Impressum Redaktion: Christian So
- Seite 4 und 5: DIE HOFFNUNG NICHT AUFGEBEN! anscha
- Seite 6 und 7: Die Kerze Verdunkle euren Sippenstu
- Seite 8 und 9: esonderes Gebäck. Die Menschen hab
- Seite 10 und 11: Der Tannenzweig Lege einen Tannenzw
- Seite 12 und 13: nicht umsonst, daß Kinder sich so
- Seite 14 und 15: 14 Zweier6 oder Dreier6 Gruppen auf
- Seite 16 und 17: 16 Sibirische Jagd (Schneespiel) Ei
- Seite 18 und 19: esten schriftlich) festgelegt werde
- Seite 20 und 21: HERBST CHECK FÜR DIE FÜHRERRUNDE
- Seite 22 und 23: Ist der Ablauf der Führerrunde gut
WEG<br />
ZEICHEN<br />
FührerInnenzeitschrift der<br />
Christlichen Pfadfinderschaft<br />
Deutschlands<br />
Heft 2, Ausgabe 2/96
2<br />
Impressum<br />
Redaktion: Christian Solle<br />
Eisenlohrstraße 9<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel./Fax: 062216 22036<br />
Mitgearbeitet haben an diesem Wegzeichen vom 15.10.96: Birgit<br />
Thom, Christian Solle.<br />
Layout und graphische Gestaltung: Michael Schultz<br />
Wegzeichen ist die FührerInnenzeitschrift der Christlichen Pfadfinder6<br />
schaft Deutschlands und erscheint in einer Auflage von 650 Stück.<br />
Nachdruck von Artikeln bitte nur in Absprache mit der Redaktion.<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
VORWORT......................................................................................... 3<br />
DIE HOFFNUNG NICHT AUFGEBEN! .................................................... 4<br />
SPIELE UND SPIELEN ........................................................................... 11<br />
HERBST CHECK FÜR DIE FÜHRERRUNDE ........................................... 20
LIEBE PFADFINDERIN,<br />
LIEBER PFADFINDER!<br />
Das Bündelager war ein großartiger Erfolg und ein Meilenstein in der<br />
noch kurzen Geschichte unseres neuen Bundes. Du hast als Führer<br />
bzw. Führerin entscheidend dazu beigetragen, denn mit Deiner<br />
Sippe, Deinem Stamm, Deiner Siedlung oder Deinem Neuanfang<br />
hast Du viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt und hast während<br />
des Lagers geholfen, die Begeisterung aufflammen zu lassen, die das<br />
Bündelager prägte.<br />
Herzlichen Dank für diesen Einsatz!<br />
Wir haben einen Eindruck davon bekommen, wie großartig es sein<br />
kann, ein Bund zu sein. Deshalb soll es für die Zukunft heißen:<br />
Ein Bund 6 ein Geist!<br />
Herzlich Gut Pfad!<br />
3
DIE HOFFNUNG NICHT<br />
AUFGEBEN!<br />
anschauliche Andachten<br />
zur Adventszeit.<br />
von Christian Solle<br />
Worum geht's?<br />
Advent ist ein lateinisches Wort und bedeutet soviel wie Ankunft. Es<br />
ist die Zeit, in der wir auf die Ankunft Jesu, auf Weihnachten warten.<br />
Advent bedeutet heute für uns,<br />
daß es schon seit September Christstollen zu kaufen gibt,<br />
daß wir spätestens Mitte Dezember das Jingle6 Bells6 Gedudel aus<br />
dem Kaufhauslautsprecher nicht mehr hören können,<br />
daß wir uns bereits Anfang Dezember das Hirn zermartern, was wir<br />
bloß unseren Eltern zu Weihnachten schenken könnten,<br />
daß wir vielleicht nur noch widerwillig durch die Stadt gehen, weil<br />
uns der ganze Konsumrausch anwidert.<br />
Eigentlich war der Advent ebenso eine Fastenzeit wie die Zeit vor<br />
Ostern. Die Menschen fasteten, um sich vorzubereiten. Sie wollten<br />
aufmerksam sein, wollten den Stern sehen, wie damals die Hirten auf<br />
den Feldern von Bethlehem.<br />
Mit unseren Lagern und Fahrten suchen wir als Pfadfinder einen<br />
eigenen Weg, um das Echte und Ursprüngliche zu finden, um uns<br />
nicht an blindem Konsum, sondern an dem zu orientieren, was echte<br />
Freude bereitet. Diesen Weg kannst Du mit Deiner Sippe auch in der<br />
Adventszeit gehen. Du kannst Dir zusammen mit Deiner Sippe Zeit<br />
nehmen, um in den Andachten dem Advent auf die Spur zu kommen.<br />
4
Nutzt die Zeit, um Euch auf Weihnachten vorzubereiten. Sucht die<br />
Stille, um die leise Ankunft Gottes in unserer Welt wahrzunehmen.<br />
Die nachfolgenden Andachtsentwürfe sollen eine Hilfe für diesen<br />
Weg sein. Vielleicht werden Euch die Gegenstände und Symbole zu<br />
Wegzeichen.<br />
Gleichwie die Sonne in einem stillen Wasser gut zu sehen<br />
ist und es kräftig erwärmt, kann sie in einem bewegten,<br />
rauschenden Wasser nicht deutlich gesehen werden,<br />
auch erwärmt sie es nicht so sehr.<br />
Darum, willst du auch erleuchtet und warm werden<br />
durch das Evangelium, göttliche Gnade und Wunder<br />
sehen, daß dein Herz entbrannt, erleuchtet, andächtig<br />
und fröhlich werde, so gehe hin, wo du still sein und das<br />
Bild dir tief ins Herz fassen kannst, da wirst du finden<br />
Wunder über Wunder.<br />
Martin Luther<br />
Hinweis: Alle Andachten stellen einen bestimmten Gegenstand in<br />
den Mittelpunkt, den wir mit Advent und Weihnachten verbinden.<br />
Anhand dieses Gegenstandes soll ein Aspekt der Advents6 und<br />
Weihnachtszeit erklärt und anschaulich gemacht werden. Mit dem<br />
Gegenstand vor Augen können die Sipplinge besser Deinen Gedan6<br />
ken folgen und die Andacht wird interessanter und einprägsamer.<br />
Alle Texte sind Betrachtungen, d.h. es muß auch Zeit zum Betrachten<br />
bleiben. Lies also langsam und scheue Dich nicht, auch kleine Pausen<br />
zu machen.<br />
Passende Lieder und ein Gebet mußt Du entsprechend selbst dazu<br />
suchen.<br />
5
Die Kerze<br />
Verdunkle euren Sippenstundenraum möglichst voll6<br />
ständig. Zünde in der Mitte des Raumes eine Kerze an.<br />
Alle sollen sich so hinsetzen, daß sie das Licht gut<br />
betrachten können und sich dabei nicht gegenseitig<br />
stören. Verteile an jeden Sippling eine Kerze, die aber<br />
noch nicht entzündet wird. Nach 26 3 Minuten stillen<br />
Betrachtens könntest du folgende Gedanken vorlesen<br />
(besser noch: Du formulierst sie in deiner eigenen<br />
Sprechweise und ergänzt sie durch eigene Gedanken):<br />
Licht im Dunkel 6 daran hängen viele Erinnerungen: Die Petroleum6<br />
lampe, die abends die Kohte erleuchtet. Das Licht des einsamen<br />
Hofes, auf den wir bei der Fahrt nach ..... zugelaufen sind. Licht<br />
ermöglicht Leben. Licht gibt Orientierung. Jesus Christus ist das<br />
Licht der Welt. Aus diesem Grunde zünden wir in der Weihnachtszeit<br />
Kerzen an.<br />
Die Flamme der Kerze ist hell, ist warm und lebendig. Man kann sie<br />
lange betrachten. Kann sich faszinieren lassen von ihr.<br />
Christus spricht: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der<br />
wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des<br />
Lebens haben."<br />
Vom Kommen Jesu in die Welt geht ein warmer, heller Schein aus,<br />
denn Jesus ist ein Sinnbild dafür, wie nah Gott uns kommen will. Alle<br />
die sein Licht gesehen haben, sollen selbst zum Licht werden,<br />
Christus spricht: "Ihr seid das Licht der Welt." Das ist Auszeichnung<br />
und Verpflichtung zugleich.<br />
Wo kann ich für andere Menschen Licht sein? Wo kann ich ihr Leben<br />
hell und freundlich machen?<br />
Laßt uns die Kerzen anzünden und jeder für sich darüber nachden6<br />
ken.<br />
Lasse noch einmal 16 2 Minuten Stille, in denen jeder mit seinen<br />
Gedanken allein sein kann. Du kannst dann jeden erzählen lassen,<br />
6
was ihm eingefallen ist. Vielleicht nehmt ihr euch auch konkret<br />
etwas vor (Gute Tat!) und nehmt die Kerze als Erinnerung daran mit<br />
nach Hause (quasi als Knoten im Taschentuch).<br />
Gebet<br />
Jesus Christus, Licht der Welt, mache hell, was dunkel ist in mir und<br />
um mich herum. Hilf mir, so zu leben, daß ich dort zum Licht werden<br />
kann, wo Finsternis herrscht.<br />
Der Lebkuchen<br />
Zu Beginn der Andacht stellst du einen Teller<br />
mit Lebkuchen oder einen Kuchen auf den<br />
Tisch. Es sollte für jeden mindestens ein Stück<br />
da sein, so daß keiner leer ausgeht.<br />
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,<br />
und über denen, die da wohnen im finstern Lande,<br />
scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß<br />
die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich<br />
freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute<br />
austeilt.<br />
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben,<br />
und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt<br />
Wunder6 Rat, Gott6 Held, Ewig6 Vater, Friede6 Fürst; auf<br />
daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein<br />
Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich,<br />
daß er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtig6<br />
keit von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Jes 9,1.2.5.6<br />
Weihnachten ist ein Geburtstagsfest und zu jedem richtigen Ge6<br />
burtstag gehört Kuchen. Zu Jesu Geburtstag gibt es allerlei ganz<br />
7
esonderes Gebäck. Die Menschen haben sich im Laufe der Zeit viel<br />
ausgedacht, wie der Geburtstag Jesu zu verschönern sei. Die<br />
Menschen drücken ihre Freude auf ganz verschiedene Weise aus.<br />
Worüber freut man sich eigentlich?<br />
Es ist bei jeder Geburt faszinierend, wie neues Leben zur Welt kommt.<br />
Lange hat die Familie darauf gewartet, sehen und fühlen konnte<br />
man es schon, aber es war noch im Leib der Mutter verborgen. Dann<br />
endlich ist es da, es kommt zur Welt.<br />
In Jesus kommt nicht nur ein Kind zur Welt, sondern Gott kommt zu<br />
uns. Auch darauf hatten die Menschen schon lange gewartet. Der<br />
Text aus dem Jesaja6 Buch drückt diese Erwartung aus. Endlich soll<br />
einer kommen der Frieden macht, endlich soll einer kommen, der<br />
mich mit meinen Problemen nicht allein läßt, endlich soll einer<br />
kommen der den Armen Gerechtigkeit schafft.<br />
Die Kekse zu Weihnachten haben die großartige Eigenschaft, daß<br />
man sie teilen und verteilen kann. So kann man erfahren, daß im<br />
Teilen das Geheimnis einer gerechten und fröhlichen Gemeinschaft<br />
liegt und daß man mit Keksen Freude verschenken kann. Es klingt<br />
banal, aber mit Weihnachtsgebäck kann man Jesus nachfolgen.<br />
...und jetzt nicht vergessen, die Kekse/den Kuchen zu teilen und zu<br />
essen!<br />
8<br />
Gottes Sohn wird Mensch,<br />
damit der Mensch Heimat habe in Gott.<br />
Hildegard von Bingen<br />
Der Engel<br />
Bring einen Engel (egal ob Rauschgold, Stroh oder ...) und eine<br />
Playmobil o.ä. Figur mit, die einen "normalen" Menschen symboli6<br />
siert.
Engel gibt es schon im Alten Testament. Der<br />
Begriff, der dort im Hebräischen steht heißt<br />
wörtlich übersetzt "Bote". Flügel haben diese<br />
Engel nicht. Sie sind Helfer und Boten Gottes und<br />
kommen daher wie ganz normale Menschen. Ein6<br />
mal besuchen z.B. drei Engel Abraham, der sie<br />
zunächst für ganz normale Reisende hält und sie nach<br />
alter Beduinensitte erst einmal zum Essen einlädt.<br />
In der Weihnachtsgeschichte gibt es auch Engel. Sie erscheinen z.B.<br />
den Hirten auf den Feldern von Bethlehem. Weil es bei Lk 2 heißt "die<br />
Klarheit des Herrn leuchtete um sie" werden sie in der Kunst oft weiß<br />
und von Licht umgeben dargestellt. Sie beginnen ihre Botschaft an<br />
die Menschen immer mit den Worten: "Fürchte dich nicht!" Das ist<br />
typisch für sie. Und das interessante ist, daß dadurch die Hirten<br />
Vertrauen gewinnen, ihre Angst verlieren, und sich sogar freuen.<br />
Ich glaube, daß Gott nicht nur damals Engel sandte, sondern daß er<br />
es bis heute tut. Vielleicht bist du auch schon mal einem begegnet<br />
der zu dir sprach: Fürchte dich nicht! Vielleicht hat dir jemand in<br />
einer entscheidenden Situation die Angst genommen und auf diese<br />
Weise gezeigt, wie wirksam diese Botschaft ist.<br />
Die Botschaft der Adventszeit ist: Fürchte dich nicht, denn was in<br />
Bethlehem geschieht ist nichts was den Menschen Angst machen<br />
soll. Gott will den Menschen nahe kommen als Mensch und ihnen<br />
zeigen wie viel sie ihm bedeuten.<br />
Gott will, daß alle Menschen, die an ihn glauben, zu seinen Boten<br />
werden. Auch wir sind dazu aufgerufen, anderen Mut zu machen,<br />
wenn sie uns brauchen.<br />
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel.<br />
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,<br />
oft sind sie alt und häßlich und klein, die Engel.<br />
Rudolf Otto Wiemer<br />
9
Der Tannenzweig<br />
Lege einen Tannenzweig in die Mitte. Du<br />
kannst auch einen Adventskranz verwenden<br />
und die Kerzen dazu anzünden. Schaut<br />
euch zunächst den Tannenzweig an, versucht<br />
seinen Duft wahrzunehmen 6 man kann ihn<br />
dazu auch herumreichen.<br />
Riecht ihr den Duft?<br />
Die Fichten, Tannen und Kiefern sind bei uns die einzigen Bäume, die<br />
auch im Winter ihr Grün behalten. Es kann noch so kalt sein, sie<br />
werfen ihre Nadeln nicht ab. Es scheint so als ob sie sich ganz sicher<br />
wären, daß die Tage in ein paar Wochen wieder länger werden, daß<br />
irgendwann die Sonne wieder kräftiger wird und den Schnee von<br />
ihren Ästen nimmt und daß es dann wieder warm und hell sein wird.<br />
Deshalb holen wir uns zu Weihnachten auch einen Tannenbaum ins<br />
Haus und stellen in der Adventszeit einen Kranz auf. Beide sind<br />
Symbole des Lebens und der Hoffnung. Sie sollen uns daran<br />
erinnern, daß Weihnachten das Fest der Hoffnung ist. Es ist die<br />
Hoffnung darauf, daß das Leben siegt, so wie Christus an Ostern<br />
auferstanden ist.<br />
Unser Glauben an Christus bedeutet auch, daß wir niemals die<br />
Hoffnung aufgeben, daß wir unser grün, unser Leben bewahren, und<br />
es nicht verwelken lassen. Im Gebet könne wir erfahren, daß Gott da<br />
ist und uns Kraft und Mut gibt zum Leben. Er weicht nicht von uns,<br />
sowie das Grün nicht aus den Nadeln weicht. Ganz egal ob es<br />
draußen stürmt und schneit.<br />
10<br />
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich:<br />
Freuet euch! Der Herr ist nahe!<br />
Phil 4,4 5
Über das, was jeder schon ausgiebig gemacht hat aber mit zuneh6<br />
mendem Alter scheinbar 'verlernt':<br />
SPIELE UND SPIELEN<br />
von Birgit Thom<br />
Ein Wort vorab<br />
Bei einer Pfadfiinderumfrage zum Thema 'Spiele bei Pfadfindern'<br />
würden viele von euch ganz selbstverständlich antworten, daß sie<br />
einen festen platz in der Sippenstunde haben. Wer kennt als<br />
Sippenführer nicht die Notlösung eines beliebten Spieles, um<br />
verbleibende Zeit zu füllen oder die programmlose Sippenstunde zu<br />
retten.<br />
Aber gerade mit den selbstverständlichen Dingen setzt man sich am<br />
wenigsten auseinander und kann sie deshalb nur oberflächlich<br />
nutzen. Neben ein paar Gedanken vorweg findet ihr hier Anregun6<br />
gen, wie man das Thema 'Spielen und spielen' in die Sippenstunde<br />
oder Älterenschaftsstunde aufnehmen könnt.<br />
Dabei werdet ihr feststellen, daß die Vorschläge einen sehr kleinen<br />
Teil eines scheinbar unerschöpflichen Gebietes abdecken. Manch6<br />
mal sind es gerade die kleinen Anregungen, die einen selbst auf<br />
Ideen bringen!<br />
Der Sinn von Spielen<br />
Versucht euch einmal daran zu erinnern, welche Bedeutung das<br />
Spielen für euch als Kind hatte. Entweder habt ihr altbekannte<br />
Spiele wie Verstecken auf der Straße gespielt oder ihr habt euch in<br />
eine Phantsiewelt versetzt, seid in verschiedene Rollen geschlüpft<br />
und habt sie nach euren Vorstellungen mit Leben gefüllt. Man sagt<br />
11
nicht umsonst, daß Kinder sich so mit dem Leben auseinandersetzen<br />
und das Leben soielerisch ausprobieren.<br />
Damit könnte man eigentlich den Sinn von Spielen auf den Punkt<br />
bringen:<br />
Erstmal sollen die Spiele natürlich Spaß machen. Dann aber bedeu6<br />
ten sie auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst, den Mitmen6<br />
schen und der Umwelt. Beim Spielen können Dige ausprobiert,<br />
gelernt, gefördert und erfahren werden. Die Spielregeln geben dem<br />
Spieler eine nachvollziehbare Orientierungshilfe und bieten ihm<br />
damit eine gewisse Sicherheit. Am besten sind eigentlich Spiele,<br />
deren Verlauf und Ende nicht vorhersehbar sind, sondern sich mit mit<br />
den Spielern entwickeln.<br />
Das Pfadfinderische am Spielen<br />
Wenn sich Pfadfinder in einer Sippe zusammengefunden haben,<br />
muß jeder lernen, sich einzuordnen und trotzdem seine Person<br />
einzubringen. Zu Anfang spielt der SiFü wahrscheinlich Kennlern6<br />
spiele oder teilt bei anderen Spielen die Gruppen selbst ein, damit<br />
sich jeder mit jedem auseinandersetzen kann. Schließlich wird es bei<br />
allen Spielen darum gehen, daß Sipplinge lernen, im Rahmen<br />
bestimmter Regeln mit anderen zusammenzuarbeiten und ein be6<br />
stimmtes Ziel zu erreichen. Eine andere Möglickeit ist das 'spieleri6<br />
sche' Lernen. Der SiFü 'verpackt' ein Thema mit Spaß und Phantasie<br />
und hat manchmal bestimmt mehr erreicht, als wenn er das Thema<br />
'einfach so' erarbeitet hätte (z. B. lernen sich Waldläuferzeichen am<br />
besten in der Anwendung!). Das Gute an Spielen ist, daß man dafür<br />
nie zu alt wird! Neben sehr interessanten Spielformen für Ältere ist<br />
das immer wieder neue Auseinandersetzen mit sich und der Umwelt<br />
genauso wichtig wie das einfache Spaß haben an Spielen oder dem<br />
'spielerischen' Lernen!<br />
12
Vorschläge zur Probenarbeit<br />
Im Entwurf zur Bundesprobenordnung ist das Thema 'Spiele' aufge6<br />
nommen. Beispielsweise soll sowohl ein Jungpfadfinder als auch ein<br />
Knappe seiner Sippe ein neues Spiel zeigen können. Dazu ein paar<br />
Vorschläge:<br />
Spielexperte<br />
Jeder Sippling bekommt die Aufgabe, ein Spiel zu lernen, daß er<br />
erklärend und leitend durchführen kann. Durch seine Rolle als<br />
'Experte' und Spielleiter für ein Spiel lernt er im Kleinen, Verant6<br />
wortung zu übernehmen. Und außerdem hat die Sippe ständig<br />
mindestens so viele Spielideen wie Sipplinge anwesend sind parat!<br />
Sippenspielebuch:<br />
Die Sippe legt ein Buch an, in dem sie zunächst alle bekannten und<br />
später alle neue Spiele einträgt (z. B. nach Kategorien). Das<br />
gesammelte Werk bietet für die Sippenstunde sowie für Fahrt und<br />
Lager ein nützliches Nachschlagewerk.<br />
Spiele erfinden:<br />
Die Sipplinge müssen nicht unbesingt auf altbekanntes Spiel6<br />
material zurückgreifen, sondern können neue Spiele erfinden<br />
(Geländespiel, Gesellschaftsspiel usw.).<br />
Das 'spielerische' Umsetzen weiterer Proben:<br />
Das Antwort Such Spiel:<br />
Zur Vorbereitung wählt der SiFü aus einem Themengebiet 10<br />
Fragen aus. Die Antworten schreibt er jeweils auf einen Zettel und<br />
versteckt diese im ganzen Sippenraum. Die Sipplinge werden ins<br />
13
14<br />
Zweier6 oder Dreier6 Gruppen aufgeteilt und bekommen von<br />
einem Orakel (SiFü) entweder eine Frage gestellt oder die Fragen<br />
hängen aus oder werden verlost. Die Antworten werden für jede<br />
Gruppe (die Gruppen spielen gegeneinander) auf einem Zettel<br />
gesammelt oder dem Orakel mitgeteilt. Das Versteck für alle<br />
nichtpassenden und gefundenen Antworten sollte man sich dabei<br />
für die entsprechende Frage merken! Die erste Gruppe, die alle<br />
Fragen lösen konnte, hat gewonnen. Als mögliche Themen bieten<br />
sich an: CP6 Geschichte, Lebensgeschichte von Bi Pi, Versangaben<br />
aus der Bibel (z. B. Beschreibung des Inhalts), Fragen zum Aufbau<br />
des Stammes/Bundes usw.<br />
Auf den Tisch des Hauses:<br />
Der SiFü bereitet eine Fragen6 bzw. einen Aufgabenzettel vor<br />
(oder läßt die vorbereiteten Fragen später abschreiben). Der<br />
Zettel enthält eine 'bunte Fragenmischung' aus Pfadfindertum,<br />
Christlichem, Stadt6 oder Dorfkunde und praktischen Aufgaben<br />
(z. B.: Bringt ein gekochtes Ei mit!). Innerhalb einer gewissen Zeit<br />
müssen die Fragen von den in Gruppen aufgeteilten Sipplingen<br />
beantwortet werden. Eine Variante ist das 'Surprise6 Spiel', bei<br />
dem der SiFü in der gleichen Zeit, die die Gruppen zum Beantwor6<br />
ten der Fragen brauchen, eine von den Sipplingen gestellte<br />
Aufgabe löst. Gewinner ist dann entweder die ganze Sippe (festigt<br />
die Gemeinschaft) oder der SiFü.<br />
'Zubehör' für Geländespiele:<br />
Ein Geländespiel macht erst dann richtig Spaß, wenn die Spielidee<br />
durch Requisiten wie tatsächliche Gegenstände als 'Schätze'<br />
oder das Bauen eines Schlosses unterstützt wird. Solche gegen6<br />
ständlichen Requisiten können beispielweise auch Holzkreuze<br />
(Üben des Kreuzbundes) oder sonstige 'Gebilde' sein (Aufgabe:<br />
Jeder fertigt sich einen Schatz, der aus mindestens 3 Bünden
esteht). So bietet sich auch eine aufgebaute Lok als Unter6<br />
schlupf oder eine aus Holz gebundene Leiter (Kreuzbund) zum<br />
Erreichen eines höher gelegenen Versteckes an. Diese Spielform<br />
bietet eine Alternative zu den Kothenaufbau6 und Knotenspielen.<br />
Was Baden Powell zum Spielen sagt<br />
In meiner sehr alten Ausgabe von BiPis Buch 'Pfadfinder' findet sich<br />
neben Spielvorschlägen eine Stellungnahme zum Thema 'Spiele':<br />
Um das Beste aus Pfadfindern herauszuholen, muß man<br />
die Dinge mit ihren Augen sehen. Für Dich wie für sie muß<br />
der Obstgarten der Wald von Sherwood sein, mit Robin<br />
Hood und seinen Spießgesellen im hintergrund; selbst der<br />
Gemeindeplatz kann eine Prärie mit Büffeln und Indianern<br />
darstellen. Überdenke die die Punke, die deine Sippe<br />
lernen soll und dann erfinde Spiele um diese Punkte zur<br />
Ausführung zu bringen.<br />
nach Baden Powell. Aus 'Pfadfinder', 7. Auflage, 1949<br />
Einie Spielvorschläge aus dem Buch:<br />
Morgan Spiel<br />
Pfadfinder erhalten den Auftrag, zu einem bestimmen Anschlag6<br />
brett zu laufen dort steht ein Schiedsrichter, der dafür sorgt, daß<br />
sie die Zeit einhalten.Sie dürfen alle die Wand ein minute lan<br />
betrachten und müssen dann in den Sippenraum zurücklaufen<br />
und möglichst vollständig berichten, was dort angeschlagen war<br />
(Anmerkung: als Thema bietet sich auch Pfadfinderisches an wie<br />
Waldläuferzeichen, Pfadfindergeschichte usw.).<br />
15
16<br />
Sibirische Jagd (Schneespiel)<br />
Ein Pfadfinder läuft als Flüchling über den Schnee in<br />
beliebiger Richtung davon, bis er ein gutes Versteck<br />
findet, wo er sich verbirgt. Die übrigen gewähren<br />
ihm einen Vorsprung von zwanzig Minuten und<br />
folgen dann seiner Spur nach. Nähern sie sich<br />
seinem Versteck, so wirft er mit Schneebällen auf sie,<br />
und jeder Getroffene gilt als abge6<br />
schlagen. Der Flüchtling muß dreimal<br />
getroffen werden, um selbst abge6<br />
schlagen zu sein.<br />
Kimspiel<br />
BiPi lehnt das Spiel an Ryard Kipling Erzählung 'Kim' an, der als<br />
Waisenjunge zu einem Mann kommt, der das Gedächtnis des<br />
Jungen mit kleinen Spielen zum Erfassen und Behalten von<br />
Einzelheiten trainierte.<br />
Im Sinne dieses Trainings werden auf einem Tablett verschiedene<br />
Gegenstände gelegt, die den Sipplingen kurz gezeigt und wieder<br />
verdeckt werden. Die Sipplinge müssen schließlich aufschreiben<br />
oder aufzählen, was auf dem Tablett liegt. Die Gegenstäde<br />
können auch zum Schmecken oder Fühlen (natürlich mit den<br />
entsprechenden Materialen) herumgereicht werden, auch hier<br />
muß anschließend alles aus dem Gedächtnis aufgeschrieben oder<br />
gesagt werden.
Ein Spiel für Ältere<br />
Die vorgestellten Anregungen für die Sippenstunden lassen sich<br />
natürlich auch mit Älteren umsetzen, trotzdem soll an dieser Stelle<br />
eine besondere Spielform für Ältere vorgestellt werden, die man<br />
zwar kennt, aber nicht so regelmäßig spielt (und die immer wieder<br />
verändert gespielt werden kann):<br />
Das Rollenspiel<br />
In einem Buch zum Thema 'Spiele' findet sich unter 'Rollenspiele'<br />
folgende Charakterisierung:<br />
Lust, sich und andere darzustellen, Lust, sich auszuspie6<br />
len, Spaß am Nachahmen, Verleiden, Ausprobieren, Spaß<br />
am Ungewohnten, Phantastischen, Unrealistischen, Spaß<br />
an Bewegung, Mimik, Sprache, Interesse daran, Vorstel6<br />
lungen und Einfälle Spontan umzusetzen und Interesse<br />
daran, im Zusammenspiel mit anderen sich und andere<br />
neu zu entdecken…<br />
im Rollenspiel können auch Konfliktsituationen durchlebt und<br />
gelöst werden. Wichtig ist, daß das Rollenspiel gut vor6 und vor<br />
allem nachbereitet wird. Hilfreich ist ein Spielführer, der den Einstieg<br />
ins Rollenspiel erleichtert. Interessant ist dabei, daß die Spieler sich<br />
in bestimmte, zuvor charakterisierte Personen hineinversetzen und<br />
mit ihr die Rolle, den Handlungsverlauf und das Ende des Rollenspiels<br />
mitbestimmen.<br />
Durch die Auseinandersetzung über ein fremdes Thema treten<br />
häufig auch die bestehenden Konflikte in der Sippe oder Runde auf,<br />
deshalb ist insbesondere die Nachbereitung des Spieles sehr wich6<br />
tig. Die Personencharakreisierung kann durch den Spielführer vor6<br />
bereitet werden oder vor dem Spiel durch die Rollenträger (am<br />
17
esten schriftlich) festgelegt werden. Die Spielregeln werden ge6<br />
meinsam aufgestellt. Der Spielführer tritt nur bei Regelverletzungen<br />
usw. auf und hält sich sonst zurück oder spielt mit.<br />
Hier ein paar Spielvorschläge:<br />
Lottogewinn:<br />
Thema: Eine Gruppe hat im Loto einen großen Betrag gewonnen<br />
und überlegt, was mit dem Geld gemacht werden soll.<br />
Spieler: 56 6 Spieler stellen eine Gruppe dar (Familie, Tippgemein6<br />
schaft, Sippe usw.)<br />
Vorbereitung: Eine genaue Rollenbeschreibung (evtl. auch Kli6<br />
schees) der möglichst unterschiedlichen Charaktere<br />
18<br />
Brandfall<br />
Thema: In der kleinen imaginären CP hat es im Bundesheim<br />
gebrannt und alle wichtigen Dokumente (Grundlagen, Ordnun6<br />
gen usw.) wurden vernichtet. Die Führerschaft liegt verletzt im<br />
Krankenhaus ('es geht ihnen aber ganz gut…').Ein außerordentli6<br />
ches Treffen der Stammesführer aus dem ganzen Bundesgebiet<br />
(sie vertreten verschiedene Standpunkte) soll eine vorläufige<br />
Ordnung erstellen. Der notwendige Inhalt soll auf dem Treffen<br />
diskutiert werden.<br />
Spieler: Sippen6 oder Älterenrundengröße (bilden Stammesführer)<br />
Vorbereitung: Evtl. Hilfsmittel zur Verfügung stellen: Bibel, Satzun6<br />
gen und Ordnungen anderer Verbände oder ünde (VCP, BdP...).<br />
Stehgreifspiele (zum 'Aufwärmen'):<br />
Thema: Mehrere Situationen müssen aus dem Stehgreif und ohne<br />
Vorbereitung gespielt werden.
Beipiele für zwei Spieler:<br />
6 Ein Sippenführer beobachtet die 'Zuneigung' zwischen zwei<br />
Minderjährigen auf einem Lager und trifft einen von beiden<br />
zufällig 6 er sieht sich genötigt, seiner Aufsichtspflicht nach6<br />
zukommen und 'hinzuweisen'…<br />
6 Ein Sippling fordert von einem anderen Sippling seinen<br />
verliehenen Gegenstand zurück. Der Zweite hat den Gegen6<br />
stand beschädigt und versucht sich so rauszureden, daß der<br />
andere nichts merkt…<br />
6 Zwei treffen sich. Der eine möchte schnell weiter, der andere<br />
gern länger reden.<br />
6 Zwei Leute, die sich noch nie gesehen haben, warten alleine<br />
in einem Bahnhofswartesaal. Beide sind schüchtern und<br />
einsam…<br />
In die gleiche Richtung wie die Rollenspiele geht das Planspiel und<br />
das Diskussionsspiel. Beide Beschreibungen dazu lassen sich aber<br />
nicht mit wenigen Worten auf den Punkt bringen. Wer also Interesse<br />
an den Spielformen hat, dam kann ich gerne entsprechendes<br />
Material darüber in Kopie zuschicken!<br />
19
HERBST CHECK<br />
FÜR DIE FÜHRERRUNDE<br />
von Christian Solle<br />
Der Sommer ist zu Ende, und mit den letzten Herbstfahrten geht das<br />
Jahr langsam dem Ende zu. In dieser Zeit ruft<br />
unser Siedlungs6 Materialwart immer zur gro6<br />
ßen Inventur auf: Beim Putz6 und Flickt6<br />
reffen wird nochmal das gesamte Mate6<br />
rial hervorgeholt, auf Funktionsfähigkeit<br />
und Sauberkeit hin geprüft, bei Bedarf<br />
gesäubert und repariert, um dann sau6<br />
ber und sortiert für den Winter im<br />
Materialraum zu verschwinden.<br />
Auch für die Führerrunde lohnt es sich, jetzt in der stilleren Jahreszeit<br />
einmal Inventur zu machen. Sie ist der Ort, an dem die Fäden des<br />
Stammes zusammenlaufen. Sie ist Herz und Motor der Arbeit. Genau<br />
deshalb verdient sie die besondere Aufmerksamkeit des Stammes6<br />
führers.<br />
Nimm dir einmal Zeit um zu überlegen, wie eure Führerrunde<br />
arbeitet. Am besten, du setzt dich dafür mit deinem Stellvertreter/<br />
deiner Stellvertreterin zusammen.<br />
Habt ihr Ziele, die ihr zusammen mit euren Sippenführer(innen)<br />
erreichen wollt? Habt ihr ein Idealbild von Führerrunde, das ihr<br />
verfolgt? Werden die Sippenführer(innen) motiviert und strahlt<br />
deren Begeisterung auf das Leben im Stamm aus?<br />
Um euer Nachdenken etwas anzuregen, habe ich hier ein Checkliste<br />
zusammengestellt mit dem, was mir wichtig erscheint. Mag sein, daß<br />
es nicht ganz euren Vorstellungen entspricht. Es lohnt dennoch,<br />
einmal für die einzelnen Punke zu überlegen,<br />
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6 was im Moment in eurer Führerrunde läuft,<br />
6 was ihr machen wollt,<br />
6 was ihr machen könnt,<br />
6 wie und in welcher Reihenfolge ihr es in die Tat umsetzen wollt.<br />
(am Ende ist dafür nochmal eine Checkliste zum ankreuzen)<br />
Ist unsere Führerrunde eine Sippe?<br />
Viele Sippenführerinnen und Sippenführer haben keine Zeit mehr,<br />
um zu der Sippenstunde ihrer alten Sippe zu gehen. Deshalb<br />
brauchen sie in der Führerrunde gemeinsame Erlebnisse und eine<br />
Gemeinschaft, die trägt. Du bist als Stammesführer(in) ihr(e)<br />
Sippenführer(in) und damit verantwortlich für Gemeinschaftsgefühl<br />
und Weiterentwicklung deiner Sipplinge.<br />
Wie steht es um die persönliche Entwicklung der Sippen6<br />
führer(innen)?<br />
Engagierte Sippenführer(innen) haben nur die Sippe im Kopf. Sie ist<br />
das wichtigste in ihrem Pfadfinderleben. Das ist auch gut so. Achte<br />
Du darauf, daß sie darüber ihre eigene Entwicklung nicht vergessen.<br />
Hilf ihnen, sich auf den nächsten Stand vorzubereiten. Gib ihnen<br />
Anregungen, auch im christlichen Bereich, sonst sind die<br />
Sippenführer(innen) vielleicht bald ausgebrannt und wissen nicht,<br />
was sie weitergeben sollen.<br />
Sippenstunde oder Planungstreff?<br />
Häufig wird man von Gau, Landesmark und Bund reichlich mit<br />
Informationen, Protokollen und Terminlisten eingedeckt. Es ist nicht<br />
leicht, sich bei Ansagen in der Führerrunde auf die wirklich wichtigen<br />
Dinge zu beschränken. Manchmal ist es zeitsparend, eine "roten<br />
Zettel" mit allen Wichtigkeiten zu verteilen. Versuche, das Organi6<br />
satorische auf ein Minimum zu reduzieren, damit auch Zeit bleibt<br />
über Inhalte zu reden oder ein Spiel zu spielen.<br />
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Ist der Ablauf der Führerrunde gut bzw. einer Sippenstunde<br />
entsprechend?<br />
Fangt ihr gemeinsam an und schließt gemeinsam ab? Haltet ihr auch<br />
Andachten, oder fallen sie aus, weil keiner Lust hat sie vorzuberei6<br />
ten? Bleibt genug Zeit, um mit den Sippenführer(innen) auch über<br />
Persönliches zu reden?<br />
Stimmt der äußere Rahmen?<br />
In der Führerrunde sollte auch Zeit zum Feiern und Genießen sein. In<br />
unsrer Siedlung trifft man sich reihum bei einem Sifü, um nicht nur<br />
Führerrunde zu machen, sondern auch gemeinsam zu essen.<br />
Wann habt ihr das letzte Mal gemeinsam eine Abseilübung am<br />
Kirchturm gemacht oder ein Kohtennacht erlebt?<br />
Es ist wichtig, den Stil, den du dir für die Sippen vorstellst, auch in<br />
der Führerrunde zu praktizieren. Warum macht ihr die Führerrunde<br />
nicht in der Kohte oder ums Feuer?<br />
Wann ist die nächste Führerfahrt?<br />
Aus deiner Sippe weißt du: Sippenstunden sind gut, aber viel mehr<br />
erreicht man mit Fahrten. Beherzige diesen Grundsatz auch für die<br />
Führerrunde. Das bringt auch neuen Schwung für den gesamten<br />
Stamm.<br />
Außerdem sollten die Sippenführer(innen) die Gelegenheit haben,<br />
selbst einmal eine Fahrt ganz unbeschwert zu genießen.<br />
Kommen junge Sippenführer(innen) genügend zum Zug?<br />
Anders als in einer normalen Sippe erhält die Führersippe regelmäßig<br />
Zuwachs. Mach den Jüngeren Mut, bei ihren Sorgen und Problemen<br />
Rat in der Führerrunde zu suchen. Erkläre ihnen, daß sie sich für ihre<br />
Fragen nicht schämen brauchen und die Älteren gerne ihre Erfah6<br />
rung weitergeben.<br />
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Kommen Informationen zur rechten Zeit bei den richtigen Leuten<br />
an?<br />
In vielen Stämmen gibt es bereits im Pfadfinderraum oder Pfarramt<br />
Postfächer für alle Sippenführer(innen). So kann man Einladungen,<br />
Bundeszeitungen, <strong>WEGZEICHEN</strong>, usw. schnellstmöglich bereitstellen<br />
und weitergeben. Häufig erreicht die Bundeszeitung dadurch eine<br />
Woche früher die Sippen. Schneller jedenfalls als wenn sie in der<br />
Führerrunde verteilt werden. Informationen leben von Aktualität!<br />
Die Checkliste auf einen Blick:<br />
Ist für unseren Stamm nicht sinnvoll.<br />
Wollen wir als erstes verwirklichen.<br />
Wollen wir mal ausprobieren.<br />
Muß noch verbessert werden.<br />
Läuft bereits bei uns.<br />
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