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Ausgabe Juni 2013 11,28 MB - PDF - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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Landesverband Hamburg<br />

und Landesverband Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Hanseregion: Grenzenlos stark!<br />

Vierter Norddeutscher Wirtschaftstag Seiten 6-15<br />

■ Giovanni di Lorenzo:<br />

Die Macht <strong>der</strong> Medien Seiten 22-23<br />

■ Dr. Rüdiger Grube: Deutsche Bahn –<br />

starker Partner <strong>der</strong> Hansestadt Seiten <strong>28</strong>-29<br />

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />

PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />

■ Mit Volldampf in die falsche Richtung –<br />

Schulpolitik in Schleswig-Holstein Seiten 40-43


Editorial<br />

Hanseregion: grenzenlos stark!<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

N<br />

ur scheinbar steht das Motto des<br />

Norddeutschen Wirtschaftstags<br />

im krassen Wi<strong>der</strong>spruch zum Motto des<br />

Evangelischen Kirchentags: „Grenzenlos<br />

stark“ versus „Soviel du brauchst“.<br />

Eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung<br />

bedeutet sichere Arbeitsplätze<br />

und damit die Existenzgrundlage für<br />

eine Region bzw. ein ganzes Land. Nehmen<br />

soviel man braucht funktioniert<br />

eben nur auf <strong>der</strong> Basis einer nachhaltigen<br />

wirtschaftlichen Grundlage.<br />

Zum vierten Mal haben die norddeutschen<br />

Landesverbände des Wirtschafts -<br />

rats eine Vielzahl von Themen <strong>der</strong> Hanseregion<br />

auf ihrer gemeinsamen Ta -<br />

gung am 25./26. April beraten. Wie in<br />

den vergangenen Jahren, lag auch dieses<br />

Mal <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> maritimen<br />

Wirtschft und den riesigen Chancen,<br />

die die Energiewende für den Norden<br />

bedeutet. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen bleiben<br />

allerdings unverän<strong>der</strong>t hoch: So<br />

stellt die Schifffahrtskrise nicht nur die<br />

Ree<strong>der</strong>eien, son<strong>der</strong>n zunehmend auch<br />

die gesamte Hafenwirtschaft und den<br />

Schiffbau vor existenzielle Probleme.<br />

Hier gehen die Experten erst von einer<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lage im Jahr 2015 aus.<br />

Wenig Erfreuliches gab es auch vom<br />

Energiesektor zu vermelden. Der sto -<br />

cken de Ausbau <strong>der</strong> Stromtrassen be -<br />

trifft Anbieter von Windenergie ebenso<br />

wie Nachfrager und Netzbetreiber.<br />

Hier bleibt die Politik gefor<strong>der</strong>t, die<br />

Grundlagen für das Gelingen <strong>der</strong> Energiewende<br />

zu schaffen.<br />

An<strong>der</strong>s als die Landesregierungen <strong>der</strong><br />

fünf norddeutschen Län<strong>der</strong>, haben sich<br />

die Landesverbände des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

das ehrgeizige Ziel gesetzt, den norddeutschen<br />

Zusammenhalt zu stärken<br />

und die Hemmnisse des Fö<strong>der</strong>alismus<br />

zu überwinden. Dabei überwiegen eher<br />

die Leitvorstellungen <strong>der</strong> Raumordnung.<br />

Neben <strong>der</strong> Metropolregion Hamburg<br />

sind seit 2005 auch Hannover und<br />

Bremen zu europäischen Metropol -<br />

regionen herangewachsen. Sie sind<br />

Motor gesellschaftlicher, technologischer<br />

und wirtschaftlicher Entwicklung.<br />

Die städtischen Regionen Europas werden<br />

in Zukunft eine noch größere Rolle<br />

spielen.<br />

Für Hamburg ist die Metropolfunktion<br />

Segen und Aufgabe zugleich. Unbestrit -<br />

ten ist die riesige Sogwirkung <strong>der</strong> Hansestadt<br />

auf das Umland. Umgekehrt<br />

sind die Zukunftsoptionen Hamburgs<br />

eng mit Infrastrukturmaßnahmen <strong>der</strong><br />

Nachbarlän<strong>der</strong> verbunden. Der Bau <strong>der</strong><br />

geplanten festen Fehmarnbelt-Querung<br />

ist für Hamburg ebenso bedeutend<br />

wie ein leistungsfähiger Nord-Ostseekanal.<br />

Die Wirtschaft macht nicht an<br />

Landesgrenzen Halt und daher sollte<br />

auch die Politik über ihre eigenen Grenzen<br />

hinaus handeln: über räumliche<br />

und zeitliche Grenzen hinweg. Unternehmerisches<br />

Handeln und Planen<br />

reicht in <strong>der</strong> Regel weiter als Wahlkreise<br />

und Landesgrenzen.<br />

Der Landesverband Hamburg des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

wird die auf dem Norddeutchen<br />

Wirtschaftstag angesprochenen<br />

Themen inhaltlich weiter vertiefen.<br />

Dazu gehört die norddeutsche Zusammenarbeit<br />

ebenso wie die Hafenent-<br />

wicklung und die Energiewende. In<br />

wenigen Monaten werden die Hamburger<br />

im Rahmen eines Volksbegehrens<br />

über den Rückkauf <strong>der</strong> lokalen<br />

Energienetze zu entscheiden haben.<br />

Nicht nur finanzpolitisch wäre <strong>der</strong><br />

Rück kauf <strong>der</strong> falsche Weg. Der Staat<br />

ist nicht <strong>der</strong> bessere Unternehmer. Im<br />

Gegenteil: Gerade vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Energiewende verbundenen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen brauchen wir<br />

starke Unternehmen, die mit innova -<br />

tiver Kraft unsere Energieversorgung<br />

sicher und kostengünstig gestalten.<br />

Der Rückkauf von 25,1 Prozent <strong>der</strong> Anteile<br />

war bereits ein Fehler des Scholz-<br />

Senates. Der Rückkauf von 100 Prozent<br />

wäre noch viel falscher. Hier wird sich<br />

<strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> entschieden positionieren.<br />

Der kürzlich neu gewählte Vorstand<br />

wird sich in den kommenden Monaten<br />

verstärkt auf die inhaltliche Arbeit<br />

konzentrieren. Dafür mussten zunächst<br />

die Weichen innerhalb <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

neu justiert werden. Ich<br />

freue mich, dass es so schnell gelungen<br />

ist, eine neue Landesgeschäftsführerin<br />

für unseren Landesverband zu finden.<br />

Frau Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde hat am<br />

1. <strong>Juni</strong> ihre Tätigkeit aufgenommen. Mit<br />

ihrer langjährigen Erfahrung in Politik<br />

und Wirtschaft bringt sie gute fachliche<br />

Qualifikationen mit. Letztlich aber<br />

hängt <strong>der</strong> Erfolg einer inhaltlichen Neu -<br />

ausichtung entscheidend von Ihnen,<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s ab.<br />

Diesbezüglich freue ich mich auf eine<br />

engagierte und spannende Zusammenarbeit!<br />

Ihr Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> Hamburg<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> | Landesverband Hamburg 3


INHALT<br />

Die Energiewende überschlägt sich<br />

zu Gast:<br />

Giovanni di Lorenzo<br />

Vierte Gewalt o<strong>der</strong> fiese Gewalt?<br />

zu Gast:<br />

Jochen Homann<br />

Wer ist <strong>der</strong> neue Mittelstand?<br />

zu Gast: Dr. jur. Nicholas Ziegert<br />

Ole und die Türken<br />

zu Gast: Ole von Beust<br />

zu Gast: Dr. Rüdiger Grube<br />

Spagat zwischen<br />

Investment und<br />

leistungsstarker<br />

Infrastruktur<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 <strong>11</strong> 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 <strong>28</strong> 29 30 31<br />

Editorials<br />

Hamburg:<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Schleswig-Holstein:<br />

Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Titelthema<br />

4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Län<strong>der</strong>grenzen überwinden . . . . . . . . 7<br />

Logistik: Allgemeine Trends und<br />

Erfolgsmodelle<br />

mit Karl Gernandt . . . . . . . . . . . . . . . 8-9<br />

Podium I:<br />

Fachkräftemangel und<br />

Demographie – Nachhaltiger<br />

Erfolgsfaktor Bildung . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Podium II:<br />

Offshore-Windenergie:<br />

Eine entscheidende Säule <strong>der</strong><br />

Energiewende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>11</strong><br />

Podium III:<br />

Deutschlands maritime Wirtschaft<br />

braucht einen Investitionsschub . . . 12<br />

Zusammenfassung Podien I-III . . . . 14<br />

Rückschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Veranstaltungen<br />

Die Energiewende überschlägt sich<br />

mit Jochen Homann . . . . . . . . . . . . 18-19<br />

Wer ist <strong>der</strong> neue Mittelstand?<br />

mit Dr. jur. Nicholas Ziegert . . . . . . . . . 21<br />

Vierte Gewalt o<strong>der</strong> fiese Gewalt?<br />

mit Giovanni di Lorenzo . . . . . . . . . 22-23<br />

Ole und die Türken<br />

mit Ole von Beust . . . . . . . . . . . . . . 24-25<br />

Eine sonnige Zukunft für Europa<br />

geht nicht!? Gibt’s nicht.<br />

mit Dirk Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Die Bahn: Ein Unternehmen im<br />

Spagat zwischen Investment und<br />

leistungsstarker Infrastruktur<br />

mit Dr. Rüdiger Grube . . . . . . . . . . <strong>28</strong>-29<br />

Sektion Rendsburg-Eckernförde:<br />

Bessere Chancen für benachteiligte<br />

Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40-41<br />

Sektion Lübeck:<br />

Bildungsvielfalt am Wissenschaftsstandort<br />

Lübeck – sind zusätzliche<br />

Oberstufen <strong>der</strong> richtige Weg? . . . . . 42<br />

4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Seiten 22-23<br />

Seiten 40-41<br />

Bildungspolitische Konferenz:<br />

Bessere Chancen für<br />

benachteiligte Jugendliche<br />

Die deutsche Energiewende<br />

und die politische Planung<br />

für Schleswig-Holstein<br />

zu Gast: Minister<br />

Dr. Robert Habeck<br />

Seiten 44-45<br />

zu Gast:<br />

Jörg Paulat<br />

Basel III – Auswirkungen<br />

auf die Kreditfähigkeit<br />

klein- und mittelständischer<br />

Unternehmen<br />

Eine Erfolgsgeschichte:<br />

Wachstum trotz Randlage<br />

32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62<br />

Sektion Lübeck:<br />

Der Fachkräftemarkt über<br />

dem Zenit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Sektion Schleswig/Flensburg:<br />

Die deutsche Energiewende<br />

und die politische Planung für<br />

Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 44-45<br />

Sektion Kiel:<br />

Basel III – Auswirkungen auf die<br />

Kreditfähigkeit klein- und mittelständischer<br />

Unternehmen . . . . . . . . 48<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />

Iron Montain:<br />

Sensible Daten – safety first . . . . . . 30<br />

Sektion Plön/Ostholstein:<br />

Wachstum trotz Randlage . . . . . 46-47<br />

Sektion Dithmarschen:<br />

Das Kompetenznetzwerk<br />

Aquakultur und die Chancen für<br />

Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Neues aus dem Landesverband<br />

Wechselstimmung<br />

Zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am 27. März <strong>2013</strong> in Hamburg . . . . . . 31<br />

Golf: Jubiläumsturnier<br />

in Falkenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Neues aus dem Landesverband<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

...im Übrigen<br />

Infos aus <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Landesfachkommissionen<br />

ITK Informationsund<br />

Telekommunikationstechnologie<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Bildung und Wirtschaft . . . . . . . . . . . 43<br />

Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . 47<br />

Rubriken<br />

Veranstaltungsvorschau<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32-33<br />

Warum ich Mitglied im<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> bin . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Neue Mitglie<strong>der</strong><br />

in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 36<br />

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Namen und Nachrichten<br />

Neues aus dem<br />

Mitglie<strong>der</strong>kreis . . . . . . . . . . . . . . . . 50-52<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

5


6 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Wir danken unseren Sponsoren<br />

für die Unterstützung<br />

beim 4. Norddeutschen<br />

Wirtschaftstag


4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Län<strong>der</strong>grenzen überwinden<br />

4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

am 25./26. April in Bremerhaven<br />

Die Vernetzung <strong>der</strong> globalen Wirtschaft,<br />

die grundlegenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Ostseeraum und die rapide<br />

Entwicklung des Verkehrs zu Lande<br />

und zu Wasser bringen <strong>der</strong> Nordregion<br />

Standortvorteile, die in vergangenen<br />

Jahrzehnten kaum voraus zusehen<br />

waren. Zu dem verfügt das Küstengebiet<br />

im Zeichen <strong>der</strong> Zu kunftsvision<br />

„Energiewende“ neuerdings über<br />

einen wertvollen, unerschöpflichen<br />

Rohstoff, die Windenergie.<br />

Prof. Dr. Kurt J. Lauk<br />

eröffnet den Norddeutschen<br />

Wirtschaftstag<br />

Es liegt zum Greifen nahe, die vielfäl -<br />

tigen Chancen <strong>der</strong> verbesserten Lage<br />

auf breiter (norddeutscher) Front aufzugreifen<br />

und Probleme gemeinsam<br />

anzugehen. Lei<strong>der</strong> erweist sich <strong>der</strong><br />

Fö<strong>der</strong>alismus als Bremse und Fessel.<br />

Noch vertritt jedes <strong>der</strong> fünf Bundeslän<strong>der</strong><br />

– Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen und<br />

Schleswig-Holstein – primär seine eigenen<br />

Interessen und verzichtet nicht auf<br />

Souveränitätsrechte zugunsten einer<br />

optimierten Gemeinschaftslösung. Ein<br />

Beispiel ist das nicht koordinierte<br />

Angebot für den Hafenumschlag in<br />

Hamburg, Bremerhaven und Wilhelms -<br />

haven.<br />

Ansatzpunkt des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s,<br />

und damit auch des Wirtschaftstags,<br />

ist <strong>der</strong> Leitgedanke, über Partei- und<br />

Verwaltungsgrenzen hinweg die Zersplitterung<br />

Norddeutschlands zu überwinden.<br />

Die Vorsitzende des gastgebenden<br />

Landesverbands, Imke Goller-<br />

Wilberg, stellte in ihren temperamentvollen<br />

Begrüßungsworten zunächst die<br />

wissenschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Paradedisziplinen des kleinsten<br />

Bundeslandes heraus – so hat sich die<br />

Universität von einer unbedeutenden<br />

Ka<strong>der</strong>schmiede zur anerkannten Exzellenzuniversität<br />

entwickelt. Die Gastgeberin<br />

lenkte das Augenmerk jedoch vor<br />

allem auf jene Branchen, die in <strong>der</strong> vereinten<br />

Hanseregion über ein starkes<br />

Potential verfügen:<br />

Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter, Satori & Berger GmbH & Co. KG;<br />

Astrid Hamker, Vorsitzende des Landesverbandes Nie<strong>der</strong>sachsen; Imke Goller-Wilberg,<br />

Vorsitzende des Landesverbandes Bremen; Andreas Mau, Vorsitzen<strong>der</strong> des Landesverbandes<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Der Fahrzeugbau hat mächtige Standorte in Wolfsburg, Emden und<br />

Bremen. Bremerhaven ist die größte Autodrehscheibe Europas.<br />

Die Luft-und Raumfahrtindustrie Norddeutschlands erzeugt weltbekannte<br />

Produkte, EADS arbeitet in Bremen, das Tochterunternehmen<br />

Airbus in Hamburg sowie an vier weiteren Standorten. Hinzu kommt<br />

eine Anzahl bedeuten<strong>der</strong> Forschungsstätten. Die regionale Branche<br />

gehört international zur Spitzenklasse.<br />

Die deutsche Ernährungsindustrie hat ihren Schwerpunkt im Norden.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig sind die maritime Wirtschaft mit hervorragen<strong>der</strong><br />

Logistik. Während es an Innovation und dem Ausbau wissensbasierter<br />

Dienstleistungen nicht mangelt, bereitet im internationalen Maßstab<br />

das Zurückbleiben von Investitionen in die Hafen infrastruktur (beispielsweise<br />

im Gegensatz zu Rotterdam) erhebliche Sorgen. Der Zusammenbruch<br />

des Verkehrs im Nord-Ostee-Kanal war ein Menetekel für die<br />

Folgen <strong>der</strong> Vernachlässigung durch den Bund. Es ist <strong>der</strong> dezentralisierten<br />

Hanseregion bislang nicht gelungen, die grundlegende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> norddeutschen Häfen und Wasserstraßen für die gesamte Republik<br />

– nicht zuletzt für Bayern und Baden-Württemberg – wirksam zu<br />

vermitteln.<br />

Schon die vorhandenen Aktivitäten zeigen, dass Norddeutschland <strong>der</strong><br />

natürliche Standort für die Windindustrie mit Produktion, Bauorganisation,<br />

Versorgung und Wartung – Onshore und Off shore – ist. Zweifellos<br />

entwickelt sich hier ein weiteres kräftiges Standbein <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

Bezogen auf das Konzept des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

unterstrich Imke Goller-Wilberg<br />

die Vorgabe Ludwig Erhards, die<br />

Vorteile <strong>der</strong> Marktwirtschaft mit den<br />

Eigenschaften eines Sozialstaats zu verbinden.<br />

Dies sei, so versicherte sie, zu -<br />

gleich Bremer Kaufmannstradition.<br />

He<br />

7


4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Karl Gernandt<br />

Jahrgang 1960, geboren in Bonn.<br />

Präsident des Verwaltungsrats Kühne +<br />

Nagel International AG, Schindellegi<br />

(CH).<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann bei<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bank, Hochschulstudium<br />

in St. Gallen (Schweiz) danach berufliche<br />

Karriere bei <strong>der</strong> Deutsche Bank AG.<br />

Am 1. Oktober 2008 bestellte Klaus-<br />

Michael Kühne, Mehrheitsgesellschafter<br />

<strong>der</strong> Kühne + Nagel International AG,<br />

Karl Gernandt zu seinem Nachfolger<br />

und damit auch zum CEO seiner<br />

privaten Kühne Holding AG und zum<br />

Mitglied des Stiftungsrats <strong>der</strong> Kühne-<br />

Stiftung.<br />

Im Mai 20<strong>11</strong> übernahm er das Amt des<br />

Präsidenten des Verwaltungsrats <strong>der</strong><br />

Kühne + Nagel International AG.<br />

Ebenfalls seit 20<strong>11</strong> ist er stellvertreten<strong>der</strong><br />

Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hapag-<br />

Lloyd Holding AG.<br />

Logistik: Allgemeine Trends<br />

und Erfolgsmodelle<br />

Der Chairmann des Hamburger Logistikunternehmens ging in seinem Vortrag<br />

auf die Zusammenhänge von Megatrends und Globalisierung und<br />

<strong>der</strong>en Auswirkungen ein. Dabei skizzierte er das US Logis tikunternehmen<br />

„Pony-Express“, das vor gut 150 Jahren im Dokumententransport nach<br />

sehr erfolgreichen 18 Monaten rasch wie<strong>der</strong> eingestellt wurde. Die Unter -<br />

nehmer hatten mit <strong>der</strong> Geschäftsidee zwar exakt den Bedarf getroffen,<br />

wurden aber aufgrund neuer Anbieter mit an<strong>der</strong>er Technik überflüssig.<br />

Christian Weber, Präsident <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft;<br />

Imke Goller-Wilberg, Vorsitzende des Landesverbandes Bremen<br />

Das ausgeklügelte Logistikkonzept <strong>der</strong><br />

„Pony-Manager“ wurde nicht aufgrund<br />

ineffizienter Systeme vom Markt ge -<br />

drängt, son<strong>der</strong>n von unaufhaltbarer<br />

Entwicklung, eben dem Megatrend, verdrängt.<br />

Gernandt bezeichnet dieses<br />

Phänomen als Effizienzfalle, „es ist nur<br />

dann gut, die Dinge richtig zu machen,<br />

wenn es die richtigen Dinge sind!“.<br />

Daraus folgt: Die Dynamik <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsprozesse<br />

ist zu nutzen. Wir<br />

leben in einer global vernetzten Welt,<br />

in <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsprozesse, sogenannte<br />

Megatrends, unausweichlich<br />

auf bestehende Strukturen und Ge -<br />

schäftsmodelle einwirken und damit<br />

voneinan<strong>der</strong> abhängende Dynamiken<br />

kreieren, meint Gernandt. Was können<br />

wir revolutionieren, und welches sind<br />

die unaufhaltsamen Megatrends un -<br />

serer Zeit; welche „Fallen“ stellen sie,<br />

fragt <strong>der</strong> Logistiker weiter. Die Antwort:<br />

Mega trends sind globale Entwicklungen,<br />

die sich durch ihre langsame, teilweise<br />

latente, aber unaufhaltsame Entfaltung<br />

auszeichnen, <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

auch hier in Norddeutschland<br />

nicht ausbleiben.<br />

Gernandt ist <strong>der</strong> Auffassung, dass<br />

die Globalisierung noch immer <strong>der</strong> prägende<br />

Trend unserer Zeit sei und alle<br />

Volkswirtschaften sich ihrem Einfluss<br />

stellen müssten. Er bringt das Beispiel<br />

des Hamburger Hafens, <strong>der</strong> 1970 noch<br />

200 Schiffsanläufe verzeichnete (Vollcontainerschiffe)<br />

gegenüber rund 5.500<br />

heute. In <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Hanse waren<br />

1.000 Schiffe, darunter Koggen (400 t),<br />

mit insgesamt 60.000 Tonnen Tragfähigkeit<br />

im Einsatz. Die früheren Transportgüter<br />

verän<strong>der</strong>ten die Bedürfnisstrukturen<br />

in den Gebieten, in die<br />

exportiert wurde. Sowohl Mengenzuwachs<br />

als auch Nachfrage erfor<strong>der</strong>ten<br />

neue Strukturen in den Hanseregionen.<br />

Aus lokalen Produkten wurden internationale.<br />

Und Gernandt sieht das so:<br />

Die stete Weiter- und Neuentwicklung<br />

von Produkten sowie die Dynamik in<br />

<strong>der</strong>en Nachfrage kreieren Bewegung.<br />

Diese Bewegung ist <strong>der</strong> Antrieb für die<br />

Mechanismen <strong>der</strong> Logistik und <strong>der</strong> Globalization,<br />

die Verschmelzung von Globalität<br />

und Lokalität, welche letztlich<br />

nur durch Logistikkonzepte möglich<br />

geworden ist.<br />

Bei Absatz und Produktion bilden<br />

sich starke regionale Wirtschaftsräume<br />

mit unterschiedlichen Integrationsstufen.<br />

Sie reichen vom Präferenzabkommen<br />

über Freihandelszonen bis hin zur<br />

Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft<br />

ohne Handelsbarrieren und<br />

sons tige Beschränkungen. In den Stichwortkatalog<br />

Wirtschaftsgemeinschaften<br />

gehört auch die Hanse. Sie war die<br />

erste große genossenschaftliche Orga-<br />

8 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


nisation, die auf freiwilliger Grundlage<br />

ein Netzwerk von Handelsbeziehungen<br />

kontinuierlich aufbaute. Aktuellere Beispiele<br />

für Gemeinschaften wären CELAC,<br />

EU, NAFTA usw. sowie die Verhandlungen<br />

zu Handelszonen zwischen China,<br />

Japan und Südkorea. In <strong>der</strong> Folge nehmen<br />

regionale und dezentrale Versorgungssysteme<br />

zu, d. h. interregionale<br />

Handelsströme werden schneller wachsen<br />

als interkontinentale.<br />

Rahmenbedingungen verbessern!<br />

Von diesem Trend, so Gernandt, muss<br />

Norddeutschland, die Hanseregion,<br />

profitieren, und zwar sowohl von den<br />

globalen als auch den regionalen Handelsströmen.<br />

Die bestehende Infrastruktur,<br />

wie <strong>der</strong> Ausbau von Häfen, <strong>der</strong><br />

Errichtung des ersten Fernstraßennetzes<br />

und u.a. <strong>der</strong> Bau des Elbe-Trave-<br />

Kanals hat den interregionalen Handel<br />

signifikant vorangetrieben und das<br />

Konsumverhalten in den Regionen verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Unterelbe, so haben die<br />

Handelskammern in ihrem Ende 2009<br />

aufgelegten gemeinsamen Positionspapier<br />

geschrieben, ist vor allem als<br />

Scharnier des Welthandels von Bedeutung.<br />

Für den Erfolg müssen optimale<br />

Rahmenbedingungen her: Weser- und<br />

Elbvertiefung, Hinterlandanbindung<br />

o<strong>der</strong> notwendige Infrastrukturinves -<br />

titionen – Y-Trasse genauso wie die<br />

Schleusen des Nordostseekanals – o<strong>der</strong><br />

die Unterstützung beim „Markteintritt“<br />

des JadeWeserPorts.<br />

Demografischer Wandel und<br />

Urbanisierung<br />

Ein weiterer Megatrend wie <strong>der</strong> „demografische<br />

Wandel“ wirkt sich u.a. auf<br />

die Warenströme aus: Die Menschen<br />

leben länger, bleiben länger gesund,<br />

sind aktiv und konsumfreudig, bestellen<br />

einfach im Internet. Ein be achtlicher<br />

Megatrend „Demografie“ hinterlässt<br />

Spuren: die Metropolisierung – seit<br />

2008 leben mehr als 50 Prozent aller<br />

Menschen auf engem städtischem<br />

Raum. Die Arbeitsteilung sowie <strong>der</strong> Zug<br />

zur Zusammenballung werfen beim<br />

fundamentalen Thema Nahrung Fragen<br />

auf. Wo werden die erfor<strong>der</strong> lichen<br />

Lebensmittel produziert, und wie werden<br />

sie verteilt? So stellt Gernandt fest:<br />

Wir sind bereits sehr abhängig voneinan<strong>der</strong>,<br />

und in Zukunft wird dieses Netzwerk<br />

immer engmaschiger.<br />

Schlussendlich lässt Gernandt den<br />

Megatrend „natürliche Ressourcen“<br />

nicht aus und meint, dass für versiegende<br />

Ölquellen ein Substitut zu<br />

suchen sei. Neben <strong>der</strong> Mobilitätsfrage<br />

(E-Mobile) geht es auch um den wichtigsten<br />

Rohstoff Wasser, und das sei<br />

eine <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

unserer Generation. Die Mehrheit <strong>der</strong><br />

Konsumenten in den Städten kann keine<br />

Nahrungsmittel anbauen, und Wasserarmut<br />

könnte eine ganze Region<br />

treffen. Somit entstehen kontinuierlich<br />

neue Ungleichgewichte. Die Hanse hat<br />

diese Ungleichgewichte genutzt und<br />

mit den üppig verfügbaren Rohstoffen<br />

gehandelt. Dieses Konzept ist so erfolgreich<br />

wie es einfach ist. Es wirft aber<br />

die Frage auf: Über welche Ressourcen<br />

verfügt die Norddeutsche Hanseregion<br />

in mehr als ausreichendem Maße? Ist<br />

es (wirklich) Wind als nachhaltige Energiequelle<br />

o<strong>der</strong> Wasser als handelbare<br />

Ressource?<br />

Unternehmenskooperation und<br />

Clusterför<strong>der</strong>ung<br />

Die Antwort liegt im Komplex <strong>der</strong> Urbanisierung<br />

und <strong>der</strong> alternden Be völke -<br />

rung. Ist es sinnvoll, Pakete von UPS,<br />

FedEx, TNT, DHL anliefern zu lassen und<br />

dafür fünf Lieferwagen auf <strong>der</strong>selben<br />

Straße zu parken? „Bewegen wir uns da<br />

nicht in eine ökologisch wie ökonomische<br />

Sackgasse des absoluten Verkehrs -<br />

kollapses?“, hinterfragt Gernandt. Und<br />

weiter: „Energiehunger einfach linear<br />

fortführen bringt uns gezwungenermaßen<br />

an den Punkt, an dem sich die<br />

Spielregeln <strong>der</strong> Welt verän<strong>der</strong>n“. Somit<br />

stellt sich die Frage, welche Rolle übernimmt<br />

die Logistik? Ist sie Trend Fol -<br />

lower, d.h. reagiert sie nur auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> wirkt Logistik auch<br />

gestaltend, gewissermaßen als Trendsetter?<br />

Um auf Trends vorbereitet zu<br />

sein und von Trends zu profitieren,<br />

spricht in <strong>der</strong> Nordregion vieles für<br />

Unternehmenskooperationen: wie die<br />

Hafenkooperationen von Hamburg,<br />

Bremerhaven, Wilhelmshaven sowie<br />

eine effektive län<strong>der</strong>übergreifende<br />

Clus terför<strong>der</strong>ung, wie sie im Eckpunkte-Papier<br />

<strong>der</strong> Handelskammer Hamburg<br />

und <strong>der</strong> IHK Schleswig Holstein<br />

vorgeschlagen wurde. In den Bereichen<br />

Maritime Industrie, Chemie, Luft- und<br />

Raumfahrt sowie Logistik verfügt die<br />

Region in Teilen über nützliche und vielversprechende<br />

Clusterstrukturen.<br />

Die Hanse war über Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

eine auf Integrität, Zuverlässigkeit und<br />

Vertrauen basierende Wirtschafts union.<br />

Ihr Scheitern war besiegelt, weil die Be -<br />

teiligten den Blick für die Hanse-Region,<br />

für das große Ganze, verloren haben.<br />

Unser Ziel muss sein: Den norddeutschen<br />

Raum zu einer Wirtschafts einheit<br />

entwickeln. Dabei könnten Silikon Valley<br />

und vor allem die Hanse als Vorbild<br />

dienen. Conrad Adenauer hat einst ge -<br />

sagt: „Ein Blick in die Vergangenheit hat<br />

nur Sinn, wenn er <strong>der</strong> Zu kunft dient“.<br />

Gernandt fügt hinzu: „Der Blick nach<br />

innen gibt uns die Möglichkeit, besser –<br />

vielleicht sogar exzellent – zu werden.<br />

Der Blick nach außen auf die Dynamiken<br />

<strong>der</strong> Welt jedoch kann <strong>der</strong> sein, <strong>der</strong><br />

uns – wie dem Pony Express auch –<br />

fehlt.“<br />

EJH<br />

9


4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Fachkräftemangel und<br />

Demographie – Nachhaltiger<br />

Erfolgsfaktor Bildung<br />

Unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von Guido Möllering, Professor of Organization and Management<br />

an <strong>der</strong> Jacobs Universität Bremen, diskutierten Peter Kaiser, Senior Projektleiter<br />

Prognos AG, Dr. Ansgar Kortenjann, Stellv. Geschäftsführer Handelskammer<br />

Hamburg, Dr. Michael Schwarzer, Vorstand Otto Wassermann AG und<br />

Dr. Hanspeter Stabenau, Ehrenvorsitzen<strong>der</strong> Bundesvereinigung Logistik e.V.<br />

Das vordringliche Problem „Bildung“ ist<br />

nicht auf Schule und Hochschule be -<br />

schränkt. Erlerntes Wissen hat nur noch<br />

wenige Jahre Bestand, sodass sich <strong>der</strong><br />

Fundus an gegenwartsnah qualifizierten<br />

Mitarbeitern schleichend abbaut,<br />

sofern nicht im Beruf nachgebessert<br />

wird. Unternehmen müssen durch Fortbildungsangebote<br />

in ihre Zukunft in -<br />

vestieren. Aber auch dann erfor<strong>der</strong>t das<br />

Tempo, mit dem sich Anfor<strong>der</strong>ungen in<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Wirtschaft neu stellen,<br />

die – schon in <strong>der</strong> Dualen Ausbildung<br />

und im Studium zu för<strong>der</strong>nde – Fähigkeit,<br />

mit Unsicherheiten fertig zu werden.<br />

Wissen kann in <strong>der</strong> Anwendung oft<br />

nicht mehr auf Erfahrungen zurückgreifen.<br />

Besteht gegenwärtig überhaupt ein<br />

Fachkräftemangel? Der Vertreter <strong>der</strong><br />

Handelskammer stellte fest, dass mit<br />

Ausnahme weniger Branchen (u.a. Pflege<br />

und IT) die offenen Stellen in <strong>der</strong><br />

Regel nicht o<strong>der</strong> nicht erheblich das vorhandene<br />

Potential überschreiten. Engpässe<br />

entstehen allerdings durch äußere<br />

Einflüsse, wie Konjunktur o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>te<br />

Währungsparitäten. Ausserdem<br />

bietet <strong>der</strong> norddeutsche Arbeitsmarkt<br />

ein heterogenes Bild in Bedarf und<br />

Angebot. Die Hanseregion ist höchst<br />

unterschiedlich strukturiert, von <strong>der</strong><br />

wirtschaftlich ruhigen Uckermark bis<br />

zur dynamischen Weltstadt Hamburg.<br />

Lang fristig ist jedoch als Folge <strong>der</strong> de -<br />

mo graphischen Entwicklung ein Defizit<br />

an Fachkräften vorhersehbar. Insgesamt<br />

stehen im Jahr 2030 sechs Millionen<br />

Arbeitskräfte weniger zur Verfügung.<br />

Zuwan<strong>der</strong>ung soll Abhilfe bringen.<br />

Dabei wird leicht übersehen, dass<br />

zwar die wissensorientierten Tätigkeiten<br />

zunehmen, aber dennoch einfache<br />

Arbeit anfällt, für die auch Migranten<br />

ohne qualifizierte Ausbildung willkommen<br />

sein sollten.<br />

Die deutlichen Unterschiede in <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Situation <strong>der</strong> fünf Bundeslän<strong>der</strong><br />

– Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und Schleswig-Holstein – führen natürlich<br />

zu <strong>der</strong> Frage, ob nicht einheitliche<br />

Konzepte für den Gesamtraum, ebenso<br />

wie eine gebündelte, gemeinsame Vertretung<br />

in Berlin dringend geboten<br />

wären (Motto des Norddeutschen Wirtschaftstags:<br />

„Hanseregion: gemeinsam<br />

stark“). Gerade auf den Gebieten Bildung<br />

und Verkehrsinfrastruktur bringt<br />

ein hartnäckiger Fö<strong>der</strong>alismus den<br />

Norddeutschen große Nachteile (z.B.<br />

sind die Ergebnisse von Pisa und die<br />

Arbeitslosenquoten spürbar ungünstiger<br />

als in Süddeutschland).<br />

Herzstücke <strong>der</strong> wirtschaftlichen Er -<br />

folge <strong>der</strong> Bundesrepublik sind eine<br />

starke (mittelständische) Unternehmerschaft<br />

und die Duale Ausbildung. In<br />

diesem Zusammenhang kam die – re -<br />

gio nal sicher unterschiedliche – mangelnde<br />

Schulbildung zur Sprache. Hier<br />

hat die Politik erheblichen Nachbesserungsbedarf.<br />

Einerseits trägt sie Verantwortung<br />

dafür, dass die Qualität <strong>der</strong><br />

Schulabschlüsse deutliche Unterschiede<br />

aufweist. An<strong>der</strong>erseits gilt es, alle<br />

Begabungen zu för<strong>der</strong>n und keinen<br />

Jugendlichen unnötig zurück zu lassen.<br />

Nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung<br />

und einigen Jahren Berufserfahrung<br />

sollte auch dem einstigen Lehrling<br />

<strong>der</strong> Weg zu einem Studium offenstehen,<br />

wofür es bereits Beispiele gibt.<br />

Zu <strong>der</strong> Frage, ob eher Spezialisten o<strong>der</strong><br />

Generalisten ausgebildet werden sollen,<br />

gab es auf dem Podium keine einheitliche<br />

Meinung.<br />

Schließlich wurde darüber diskutiert,<br />

was einen Arbeitsplatz heute<br />

attraktiv macht. Es sei weniger das Einkommen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Standortfaktor als die<br />

Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter wollen<br />

Ideen verwirklichen können, Verantwortung<br />

übernehmen und erleben,<br />

dass ihre Erfolge sichtbar werden. Unter<br />

diesen Voraussetzungen können Un -<br />

ternehmen auf dem Lande durchaus<br />

Arbeitskräfte aus Ballungsräumen ab -<br />

ziehen.<br />

He<br />

10 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Frank Roller, Landesgeschäftsführer Mecklenburg-Vorpommern mit Otto Lenhart, BLRT Grupp<br />

Offshore-Windenergie:<br />

Eine entscheidende Säule <strong>der</strong><br />

Energiewende<br />

Die Windenergie ist eine <strong>der</strong> tragenden<br />

Säulen <strong>der</strong> Energiewende und bringt<br />

angesichts <strong>der</strong> energiepolitischen Zielvorgaben<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung große<br />

wirtschaftliche Potenziale mit sich. Von<br />

den Wachstumsimpulsen gerade im<br />

Bereich Offshore profitieren nicht nur<br />

die Hersteller von Windenergieanlagen<br />

und Komponenten o<strong>der</strong> die Betreiber<br />

von Offshore-Windparks, son<strong>der</strong>n auch<br />

Zulieferbetriebe aus dem Maschinenund<br />

Metallbau, dem Schiffsbau o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Elektrotechnik, lokale Metall- und Elektrobetriebe<br />

sowie Werften und Häfen.<br />

Deutschlandweit rechnet die Windenergieagentur<br />

WAB e.V. mit bis zu <strong>28</strong>.000<br />

Arbeitsplätzen, die bis 2020 in <strong>der</strong> Off -<br />

shore-Windindustrie entstehen. Um<br />

diese hohen Erwartungen an die ge -<br />

samte Branche erfüllen zu können,<br />

müssen die Rahmenbedingungen stimmen<br />

– politisch wie wirtschaftlich.<br />

Momentan stehen jedoch weniger<br />

als ein Prozent, also 200 von insgesamt<br />

27.000 Megawatt, <strong>der</strong> in Deutschland<br />

installierten Windleistung auf dem<br />

Meer. Nach den ambitionierten Plänen<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung soll allein die off -<br />

shore installierte Leistung bis zum Jahr<br />

2020 auf 10.000 Megawatt steigen. Vor<br />

diesem Hintergrund war es ein beson<strong>der</strong>es<br />

Anliegen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es,<br />

sich anlässlich des Norddeutschen Wirtschaftstages<br />

mit den unterschiedlichen<br />

Fassetten dieser noch recht jungen<br />

Technologie zu beschäftigen. Unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Ronny Meyer, Geschäftsführer,<br />

WAB e.V. diskutierten Guido<br />

Fricke, Geschäftsführer TenneT Off shore<br />

GmbH, Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

EWE AG, Dr. Udo Niehage,<br />

Leiter Government Affairs und Beauftragter<br />

<strong>der</strong> Energiewende, Siemens AG,<br />

Dietmar Schütz, Präsident Bundesverband<br />

Erneuerbare Energien e.V. sowie<br />

Carlos Christian Sobotta, Leiter KfW-<br />

Programm Offshore-Windenergie, KFW<br />

Mittelstandsbank über Chancen und<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen dieser Technologie.<br />

Die Podiumsteilnehmer waren sich<br />

einig darüber, dass trotz <strong>der</strong> vielen<br />

Chancen immer noch viele Faktoren<br />

dafür sorgen, dass <strong>der</strong> Windkraft-Ausbau<br />

auf See langsamer erfolgt als er -<br />

wünscht. Zu nennen sind beispielhaft<br />

die nicht immer kompatiblen nationalen<br />

und internationalen Regelwerke, <strong>der</strong><br />

Mangel an Branchenfachkräften o<strong>der</strong><br />

die Probleme bei <strong>der</strong> Netzanbindung<br />

und Finanzierung in Folge enorm lang<br />

andauern<strong>der</strong> Investitionszyklen.<br />

Dr. Matthias Fredrichs<br />

<strong>11</strong>


4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Deutschlands maritime<br />

Wirtschaft braucht einen<br />

Investitionsschub!<br />

„Unsere maritime Verkehrsinfrastruktur<br />

wird seit Jahrzehnten auf Verschleiß<br />

gefahren!“ Mit diesen Worten brachte<br />

Günther Hörbst, <strong>der</strong> als Chefredakteur<br />

<strong>der</strong> Deutschen Verkehrszeitung die<br />

Mo<strong>der</strong>ation des Podiums „Maritime<br />

Infrastruktur“ übernommen hatte, die<br />

Bestandsaufnahme einleitend auf den<br />

Punkt.<br />

Gunther Bonz, Generalbevollmächtigter<br />

<strong>der</strong> EUROGATE GmbH & Co. KgaA,<br />

unterstrich dieses nie<strong>der</strong>schmetternde<br />

Ergebnis mit düsteren Prognosen: Die<br />

Sauerlandautobahn müsse in Zukunft<br />

gesperrt werden, weil 3.500 von 5.000<br />

Brücken im Land nicht mehr funktions -<br />

tüchtig seien. Selbst bei unbegrenzten<br />

finanziellen Mitteln könnten diese aufgrund<br />

fehlen<strong>der</strong> bautechnischer Kapazitäten<br />

nicht mehr rechtzeitig instandgesetzt<br />

werden. Während <strong>der</strong> deutsche<br />

Staat durch den Verkehr Maut, Mineralölsteuer<br />

und Kraftfahrzeugsteuer in<br />

einer Höhe von 50 Milliarden Euro einnehmen<br />

würde, stelle er auf <strong>der</strong> an -<br />

<strong>der</strong>en Seite nur 10 Milliarden Euro für<br />

Verkehrsinvestitionen im Etat bereit.<br />

Er schlug vor, das Sonntagsfahrverbot<br />

für Lastkraftwagen aufzuheben. Dieses<br />

bedeute einen schweren Wettbewerbsnachteil<br />

für die norddeutschen An -<br />

bindungen gegenüber denen über Rotterdam.<br />

Thilo Heinrich, Leiter Marketing und<br />

Trade <strong>der</strong> Maersk Deutschland, berichtete<br />

dazu, dass seine Gesellschaft be -<br />

reits einen Anteil von 40 Prozent <strong>der</strong><br />

deutschen Ladung über Rotterdam ab -<br />

wickle. Eine Ree<strong>der</strong>ei müsse betriebs -<br />

wirt schaft lich denken. Lenkungseffekte<br />

könnten nur über die Kundenseite er -<br />

reicht werden, was für die norddeutschen<br />

Infrastrukturinteressen durch<br />

eine Allianz mit <strong>der</strong> west- und süddeutschen<br />

Automobilindustrie möglich<br />

sei. Deutschland habe jedoch im Vergleich<br />

zu Holland o<strong>der</strong> China keinen<br />

erkennbaren Masterplan. Zu einer Planung<br />

<strong>der</strong> Elbvertiefung merkte er an,<br />

dass weniger die Masse als die Klasse<br />

<strong>der</strong> Schiffsverkehre entscheidend sei. In<br />

jedem Fall müsse Deutschland seine<br />

Bürokratie in den Griff bekommen.<br />

Während die dänische Machbarkeitsstudie<br />

zur fes ten Fehmarn-Belt-Querung<br />

800 Seiten zähle, komme die<br />

deutsche zu den An schlussstrecken <strong>der</strong><br />

Deutschen Bahn auf 5.000 Seiten.<br />

Für Lutz Peper, Geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Willenbrock För<strong>der</strong>technik<br />

Holding GmbH, entsteht Wachstum<br />

immer an den Schnittstellen <strong>der</strong><br />

Verkehrsinfrastruktur. Trotzdem leiste<br />

sich Deutschland eine dramatische Un -<br />

terfinanzierung, die durch die Quasi-<br />

Vereinnahmung <strong>der</strong> LKW-Maut für<br />

an<strong>der</strong>e Haushaltszwecke zudem mit<br />

einem Betrug am Wähler erkauft werden<br />

musste. Um die Anreize für die in -<br />

vestierenden Kommunen zu verbessern,<br />

sollten die Finanzbeziehungen zwischen<br />

Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen im<br />

Rahmen des Solidarpaktes II gründlich<br />

überdacht werden. Wer als Kommune<br />

investieren wolle, müsse auch den Nutzen<br />

aus dieser Investition erhalten.<br />

Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen, Geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Sartori &<br />

Berger GmbH & Co. KG, for<strong>der</strong>te eine<br />

breite gesellschaftliche Diskussion über<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Infrastruktur in<br />

Deutschland: „Wenn die für unsere<br />

deutsche Im- und Exportwirtschaft<br />

lebensnotwendige maritime Infrastruk -<br />

tur aussetzt, kommt auch <strong>der</strong> Motor in<br />

Süddeutschland ins Stottern. Das belege<br />

die aktuelle OECD-Studie 12/06 zur<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger<br />

Hafens.“ Logistisch gut angebundene<br />

Hafenstandorte för<strong>der</strong>ten dagegen die<br />

Entstehung maritimer Dienstleistungs -<br />

zentren, zögen produzierendes Gewerbe,<br />

Tourismus und Gastronomie an und<br />

strahlten weit ins Hinterland Wertschöpfung<br />

und Beschäftigung aus. In<br />

diesem Sinne sei eine verbesserte<br />

Bahnanbindung des Jade-Weser-Ports<br />

an das Ruhrgebiet dem Ausbau einer<br />

Schnellverbindung von Duisburg nach<br />

Rotterdam vorzuziehen. Im gesamtdeutschen<br />

Interesse brauche die maritime<br />

Infrastruktur in Norddeutschland<br />

daher dringend ein Sofortprogramm<br />

zur Ertüchtigung ihrer Häfen, Wasserstraßen<br />

und Hinterlandanbindungen.<br />

Dies müsse <strong>der</strong> neue Bundesverkehrswegeplan<br />

2015 berücksichtigen, indem<br />

bei Maßnahmen des „Vordringlichen<br />

Bedarfs +“ zukünftig ein fester Zeitplan<br />

für die Realisierung zu verankern sei.<br />

Die auf dem Podium in großer Einmütigkeit<br />

herausgearbeiteten For<strong>der</strong>ungen<br />

ließen es verschmerzen, dass <strong>der</strong><br />

geladene Vertreter aus dem Bundesverkehrsministerium<br />

nicht erschienen<br />

war. Um so mehr ist jedoch darauf zu<br />

achten, dass die Botschaften des Podiums<br />

ihren Weg zu den politischen Entscheidungsträgern<br />

in Berlin finden. BZ<br />

12 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


4. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

Zusammenfassung<br />

Die wichtigsten Ergebnisse <strong>der</strong> Tagung und <strong>der</strong> drei Podiumsdiskussionen wurden in Vertretung des erkrankten General -<br />

sekretärs unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von Imke Goller-Wilberg zusammengefasst.<br />

PODIUM I<br />

Professor Möllering stellte drei Ge sichts -<br />

punkte heraus.<br />

■ Mit Ausnahme weniger Branchen,<br />

ist <strong>der</strong> Fachkräftemangel in Deutschland<br />

noch nicht dramatisch. Es wird ein<br />

Fachkräftemonitor bei den Handelskammern<br />

angeregt, <strong>der</strong> die Situation<br />

nach Region und Berufsgruppen detaillierter<br />

wie<strong>der</strong>gibt<br />

■ Zuwan<strong>der</strong>ung kann den erwarteten,<br />

zunehmenden Mangel entspannen.<br />

Hierfür müssen die Formalitäten<br />

<strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ung entschärft und eine<br />

verbesserte Willkommenskultur entwickelt<br />

werden.<br />

■ In <strong>der</strong> Hanseregion liegt das Tor zur<br />

Welt. Deshalb sollte das Motto „grenzenlos<br />

stark“ auch intensiv auf die internationalen<br />

Kontakte und Beziehungen<br />

ausgerichtet werden.<br />

PODIUM II<br />

Ronny Meyer bezeichnete die Diskussion<br />

seines Podiums als „kritisch und<br />

positiv“. Am Ziel <strong>der</strong> Energiewende gibt<br />

es keinerlei Zweifel mehr, ebenso an<br />

<strong>der</strong>en zentralem Beitrag, <strong>der</strong> Wind -<br />

energie. Insgesamt stellt sich das Vorhaben<br />

jedoch als wesentlich komplizierter<br />

denn gedacht heraus. Fehlende<br />

Speichertechnik, Probleme bei <strong>der</strong> Netzanbindung,<br />

Mangel an Fachkräften und<br />

nicht zuletzt die Diskussion um das EEG<br />

– heraufbeschworen durch die Kostenexplosion<br />

– behin<strong>der</strong>n den Fortschritt<br />

und verzögern neue Investitionen. Das<br />

ambitionierte Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung,<br />

bis 2020 offshore 10.000 MW<br />

Windenergie zu erzeugen, wird von<br />

Fachleuten auf erreichbare 7.000 MW<br />

reduziert.<br />

PODIUM III<br />

Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen stellte zur Ausgangssituation<br />

fest, dass die seit Jahrzehnten<br />

auf Verschleiß gefahrene maritime<br />

Verkehrsinfrastruktur nicht nur<br />

die Wohlstandsperspektiven für Norddeutschland,<br />

son<strong>der</strong>n auch für die<br />

Exportmotoren in West- und Süddeutschland<br />

nachhaltig gefährden. Das<br />

Podium empfiehlt:<br />

■ Ein Sofortprogramm zur Ertüchtigung<br />

ihrer Häfen, Wasserstraßen und<br />

Hinterlandanbindungen. Dazu sind die<br />

Maßnahmen des „Vordringlichen Be -<br />

darfs +“ im Bundesverkehrswegeplan<br />

2015 mit einem festen Zeitplan zu verankern<br />

■ Eine verbesserte Bahnanbindung<br />

des Jade-Weser-Ports an das Ruhrgebiet<br />

dem Ausbau einer Schnellverbindung<br />

von Duisburg nach Rotterdam vorziehen.<br />

■ Än<strong>der</strong>ungen im Rahmen des Solidarpaktes<br />

II, so dass investierende Kommune<br />

den Nutzen aus ihrer Investition<br />

erhalten.<br />

■ Das Sonntagsfahrverbot für Lastkraftwagen<br />

als norddeutschen Wettbewerbsnachteil<br />

aufheben.<br />

14 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Rückschau<br />

Imke Goller-Wilberg, Vorsitzende des Landesverbandes Bremen;<br />

Prof. Dr. Kurt J. Lauk, Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

Der Generalsekretär des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s,<br />

Wolfgang Steiger, hatte sich das<br />

letzte Wort zum offiziellen Teil des<br />

Norddeutschen Wirtschaftstags vorbehalten.<br />

Lei<strong>der</strong> war er kurzfristig verhin<strong>der</strong>t.<br />

Astrid Hamker sprang für ihn<br />

in die Bresche. Die Landesvorsitzende<br />

von Nie<strong>der</strong>sachsen konzentrierte ihre<br />

Ausführungen auf den Werdegang <strong>der</strong><br />

Norddeutschen Wirtschaftstage und<br />

auf die aktu elle Situation des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

im Norden.<br />

Der erste NWT fand 2006 als ge -<br />

meinsame Veranstaltung <strong>der</strong> fünf<br />

nord deutschen Landesverbände in<br />

Ham burg statt. Diese überregionale<br />

Mustertagung bewährte sich und fand<br />

Nachahmer im gesamten Bundesgebiet.<br />

Dabei war es kein Wun<strong>der</strong>, dass<br />

zuerst zwischen Kiel und Hannover,<br />

zwischen Greifswald und Bremen <strong>der</strong><br />

Ruf nach Gemeinsamkeiten laut wurde.<br />

Während <strong>der</strong> Süden und <strong>der</strong> Westen<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik ihre Anliegen über<br />

Jahrzehnte erfolgreich – oft im Zusammenwirken<br />

– vertreten hatten, lähmte<br />

im Norden ein hartnäckiger Fö<strong>der</strong>alismus<br />

das Entstehen einer gebündelten<br />

Kraft, insbeson<strong>der</strong>e um mehr Investi -<br />

tionsmittel aus dem Bundeshaushalt<br />

einzufor<strong>der</strong>n. Die unheilvolle (Verwaltungs-)<br />

Zersplitterung Norddeutschlands<br />

ist ein Dauerthema auf den Treffen<br />

<strong>der</strong> fünf Landesverbände.<br />

Die Norddeutschen Wirtschaftstage<br />

haben sich mit einem zweijährigen<br />

Rhythmus etabliert. Neben dem Zu -<br />

sammenwachsen <strong>der</strong> Hanse-Region,<br />

das auf politischer Ebene lei<strong>der</strong> nur<br />

langsame Fortschritte macht, werden<br />

aktuelle Probleme von wirtschaftlicher<br />

Tragweite aufgegriffen (<strong>2013</strong> z.B. Fachkräftemangel,<br />

Offshore-Windenergie<br />

und Maritime Infrastruktur). Dabei<br />

kommen Fachexperten zu Wort, die<br />

neue Impulse geben. Es ist Aufgabe <strong>der</strong><br />

Landesverbände, eine sinnvolle Entwicklung<br />

im Zeichen <strong>der</strong> Globalisierung<br />

zu verfolgen und zu unterstützen. Eine<br />

beson<strong>der</strong>e Chance bietet die wirtschaftsgeographische<br />

Lage <strong>der</strong> Hanse-<br />

Region mit ihrer Brückenfunktion für<br />

den Norden und Nordosten Europas.<br />

Astrid Hamker kam schließlich auf<br />

die verän<strong>der</strong>te Großwetterlage zu sprechen,<br />

weil sich das politische Umfeld<br />

durch die Regierungswechsel in Hamburg,<br />

Hannover und Kiel schwieriger<br />

gestalte. Sie rief dazu auf, auch mit den<br />

neuen Amtsinhabern das Gespräch zu<br />

suchen, was auch mit <strong>der</strong> Einladung<br />

eines ihrer Spitzenpolitiker im Rahmen<br />

des nächsten NWT seinen Ausdruck finden<br />

soll.<br />

Zum Treffen im Jahr 2015 hat <strong>der</strong><br />

Landesverband Schleswig-Holstein eingeladen.<br />

He<br />

15


Zwischenruf<br />

ZWISCHENRUF<br />

Der Hanseraum war schon immer<br />

ein wirtschaftsstarkes Gebiet.<br />

Handel und Dienstleistung prägen<br />

seit Jahrhun<strong>der</strong>ten das Leben<br />

und Arbeiten in den Hansestädten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Seehandel<br />

bestimmte das Wachstum und die<br />

Entwicklung des Hanseraums.<br />

Wind energie. Die Maritime Wirtschaft<br />

ist außerdem eine Quelle nachhaltiger<br />

und innovativer Arbeitsplätze. Sie ist<br />

ein High-Tech-Industriezweig, in dem<br />

deutschlandweit rund 400.000 Menschen<br />

beschäftigt sind. Eine Vielzahl<br />

davon sind hochqualifizierte Fachkräfte.<br />

Es ist essentiell, dass diese Fachkräfte<br />

weiterhin in Deutschland Arbeit<br />

haben und sich parallel zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Technik qualifizieren können.<br />

Die Küstenlän<strong>der</strong> tragen mit ihrer<br />

mo<strong>der</strong>nen Bildungsinfrastruktur in<br />

großem Maße dazu bei. Einen wichtigen<br />

Beitrag zur Sicherung des maritimen<br />

Know-hows in Deutschland leis -<br />

tet das „Maritime Bündnis für Ausbildung<br />

und Beschäftigung“.<br />

Fachkräfte gewinnen, ausbilden<br />

und stärken ist auch ein Ziel des Nationalen<br />

Masterplans Maritime Technologien.<br />

Basis ist eine qualitative und<br />

quantitative Bedarfsanalyse, ein -<br />

schließ lich relevanter technischer Ausbildungsstandards.<br />

Es gilt, junge Men-<br />

Die norddeutschen Seehäfen waren<br />

und sind auch die Seehäfen des<br />

Südens. Auch im Schiffbau reichen die<br />

Wertschöpfungsketten weit über das<br />

jeweilige Werftgelände hinaus. Wichtige<br />

Zulieferer kommen aus Bayern<br />

und Baden-Württemberg. So kann <strong>der</strong><br />

Hanseraum als ein Kraftzentrum und<br />

wichtiger Impulsgeber für Deutschlands<br />

Volkswirtschaft insgesamt gesehen<br />

werden.<br />

Die Bundesregierung sieht in <strong>der</strong><br />

Maritimen Wirtschaft einen Wirtschaftszweig<br />

von strategischer Bedeutung.<br />

Für das Industrie- und Exportland<br />

Deutschland ist die maritime<br />

Wirtschaft unverzichtbar. Die Bedeutung<br />

dieser Branche wird zukünftig<br />

überproportional zunehmen. Denn<br />

Deutschland braucht sie zur Lösung<br />

von zentralen Zukunftsfragen wie <strong>der</strong><br />

Energie- und Rohstoffversorgung.<br />

Die Maritime Wirtschaft ist außerdem<br />

ein Jobmotor. Beson<strong>der</strong>s groß sind<br />

die Chancen für deutsche Unternehmen<br />

weltweit in den Bereichen Off -<br />

shore Öl und Gas sowie Offshoreschen<br />

für die innovative und facettenreiche<br />

Zukunftsbranche Maritime<br />

Wirtschaft zu begeistern.<br />

Genauso wichtig wie die Fachkräftesicherung<br />

ist die Sicherung <strong>der</strong> maritimen<br />

Infrastruktur. Der Ausbau seewärtiger<br />

Zufahrten deutscher Häfen<br />

und leistungsfähiger Hinterlandanbindungen<br />

sind investitionspolitische<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />

Orientierungsgrundlage bei den Hinterlandanbindungen<br />

<strong>der</strong> Seehäfen ist<br />

vor allem die Ahrensburger Liste, die<br />

Hans-Joachim Otto MdB<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie<br />

Koordinator <strong>der</strong> Bundesregierung für<br />

die maritime Wirtschaft<br />

die Verkehrsminister 2008 verabschiedet<br />

haben. Die Bundesregierung setzt<br />

sich mit Nachdruck für die Vertiefung<br />

von Weser und Elbe ein. Der im März<br />

2012 vorgelegte Investitionsrahmenplan<br />

20<strong>11</strong> bis 2015 für die Verkehrs -<br />

infrastruktur des Bundes setzt klare<br />

Prioritäten und richtet die Investi -<br />

tionsplanung an den vorhandenen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten aus. Vom<br />

Deutschen Bundestag wurden zuletzt<br />

zusätzliche 750 Millionen Euro für Verkehrsinvestitionen<br />

im Jahr <strong>2013</strong> be -<br />

schlossen. Ein zentrales Projekt ist die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung des Nord-Ostsee-<br />

Kanals und <strong>der</strong> Neubau einer fünften<br />

Schleusenkammer in Brunsbüttel. Dies<br />

sind wichtige Signale für Wachstum<br />

und Arbeitsplätze in Deutschland.<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> genannten Themen<br />

zeigt, wie wichtig ein starker Vernetzungsgrad<br />

innerhalb <strong>der</strong> Maritimen<br />

Wirtschaft ist. Zentraler Branchentreffpunkt<br />

ist die Nationale Maritime<br />

Konferenz, an <strong>der</strong> auch in diesem Jahr<br />

wie<strong>der</strong> die Bundeskanzlerin teilnahm.<br />

In sieben Workshops wurden die wichtigsten<br />

Bereiche <strong>der</strong> Maritimen Branche<br />

beleuchtet: Als Ergebnis dieser<br />

Konferenz entstanden detaillierte<br />

Handlungsempfehlungen, die nun die<br />

Agenda für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

bilden.<br />

Die Maritime Wirtschaft sucht sich<br />

neue Wege zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Sie wird gebraucht, weil sie<br />

kreative und technologisch anspruchsvolle<br />

Lösungen für die zentralen<br />

Zukunftsfragen bietet. Der Maritimen<br />

Wirtschaft gehört die Zukunft.<br />

16 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


PR-Bericht<br />

Halbleiter liefern den Schlüssel für einfache, sichere<br />

und komfortable Mobilität in Smart Cities<br />

Eine mobile Zukunftsvision für Smart Cities<br />

Das rasante Bevölkerungswachstum in den Metropolen bringt die<br />

vorhandene Verkehrsinfrastruktur oftmals an den Rand des Kollapses.<br />

Verstopfte Straßen, hohe CO 2 -Emissionen, Lärmbelastung, Unfallgefahr<br />

und Stress auf dem täglichen Weg zur Arbeit prägen das Bild. Um<br />

Mobilität in den Großstädten dennoch zu gewährleisten, sind ein<br />

intelligentes Verkehrsmanagement sowie ein effizienter ÖPNV gefragt.<br />

Mit seinen Chips für Smart Urban Mobility Lösungen sichert NXP die<br />

Mobilität von Personen und Autos in den Smart Cities <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Trotz doppelstöckiger Autobahnen ge -<br />

hören stundenlange Staus in Shanghai<br />

o<strong>der</strong> Peking zum Alltag. Je mobiler die<br />

Bevölkerung wird, desto langsamer<br />

kommt sie auf den Straßen voran! In<br />

Asien haben die Behörden erkannt, dass<br />

<strong>der</strong> Verkehr durch neue Baumaßnahmen<br />

nicht entlastet werden kann, und<br />

suchen nach nachhaltigen Infrastrukturen<br />

und Mobilitätskonzepten: Nur<br />

integrierte Verkehrskonzepte können<br />

langfristig die Mobilität sichern. Stadtverwaltungen<br />

arbeiten deshalb mit<br />

Unternehmen wie NXP Semiconductors<br />

an Systemen für ein effizientes Verkehrsmanagement<br />

von Individualverkehr<br />

und öffentlichen Transportmitteln.<br />

Autos, die sehen und denken können<br />

Auf den Straßen können intelligente<br />

Autos die heutigen Verkehrsprobleme<br />

bewältigen. Mitdenkende Autos entlas -<br />

ten den Fahrer und übernehmen beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Routenwahl o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

energieeffizienten Fahrweise das Steuer.<br />

Die Intelligenz kommt durch Vernetzung<br />

zustande, die von NXP entwickelt<br />

wird. Durch die Automotive<br />

Telematics Onboard Unit Platform<br />

(ATOP) und die NXP Car ITS Platform<br />

können Fahrzeuge untereinan<strong>der</strong> Informationen<br />

austauschen (Car-to-Car<br />

Kommunikation) o<strong>der</strong> mit ihrer Um -<br />

welt interagieren (Car-to-Infrastructure<br />

Kommunikation).<br />

Über solche Vernetzungslösungen<br />

können beispielsweise Ampeln und<br />

Fahrzeuge zur Regulierung des Verkehrsflusses<br />

miteinan<strong>der</strong> sprechen. Die<br />

Ampel übermittelt dem Fahrer die optimale<br />

Geschwindigkeit, um auf <strong>der</strong> „grünen<br />

Welle“ zu fahren. Hin<strong>der</strong>nisse wie<br />

Baustellen, Staus o<strong>der</strong> Gefahrenstellen<br />

werden dem Fahrer mitgeteilt, damit er<br />

seine Route entsprechend anpassen<br />

kann. Die Busse des öffentlichen Nahverkehrs<br />

erhalten über ein mit Telematik-<br />

und Car2Car-Communication ge -<br />

steuertes Verkehrsleitsystem Priorität<br />

und können schneller vorankommen.<br />

Feldversuche laufen bereits weltweit,<br />

beispielsweise in Singapur seit 2010.<br />

Dabei wird die Verkehrsbelastung vom<br />

Fahrzeug in Echtzeit analysiert und zur<br />

Wahl <strong>der</strong> schnellsten und umweltfreundlichsten<br />

Route herangezogen.<br />

E-Ticketing vereinfacht öffentlichen<br />

Personennahverkehr<br />

Im öffentlichen Personennahverkehr<br />

können Städte bereits auf ausgereifte<br />

Lösungen zurückgreifen. Sie setzen<br />

ebenfalls auf mo<strong>der</strong>ne elektronische<br />

Ticketingsysteme, um den täglichen<br />

Ansturm <strong>der</strong> Pendler besser zu bewältigen.<br />

Beim E-Ticketing bezahlt <strong>der</strong><br />

Fahrgast sein Ticket ohne langes Anstehen<br />

per Chipkarte o<strong>der</strong> zukünftig auch<br />

per Handy durch ein einfaches, kurzes<br />

Berühren des Gates. Denn die Chips<br />

sind in <strong>der</strong> Lage, Daten über kurze<br />

Distanzen von einigen Zentimetern<br />

innerhalb von Millisekunden zu einem<br />

Lesegerät sicher zu übertragen. Im E-<br />

Ticketing ist NXP mit einem Marktanteil<br />

von 77 Prozent weltweit führend<br />

(Quelle: ABI Research). Seine Lösungen<br />

basieren auf <strong>der</strong> MIFARE o<strong>der</strong> Smart-<br />

MX-Technologie und bringen weltweit<br />

schon in über 650 Städten schnellere<br />

Bedienung <strong>der</strong> Kunden, geringere<br />

Wartungskosten und höhere<br />

Sicherheit.<br />

Mobile Zukunftsvision<br />

NXP arbeitet verstärkt daran, elektronisches<br />

Ticketing auch als Applikation<br />

für NFC-fähige Mobiltelefone zu verwirklichen.<br />

Mobile Ticketing per NFC ist<br />

dann nur <strong>der</strong> erste Schritt zur Verwirklichung<br />

einer neuen Mobilitätsvision<br />

für Smart Cities. Technisch ist es schon<br />

heute möglich, dass das Handy in<br />

einem Sicherheitschip Funktionen von<br />

Personalausweis, Führerschein, Kreditkarte<br />

und Haus-, Auto o<strong>der</strong> Hotelschlüssel<br />

zusammenführt. Damit werden<br />

urbane Mobilitätskonzepte denkbar,<br />

in denen das Smartphone als hochintegrierte<br />

Kommunikationsplattform<br />

den optimalen Transportweg auswählt.<br />

Ein per Handy-Navigation festgelegtes<br />

Ziel kann je nach Verkehrslage wahlweise<br />

über öffentliche Verkehrsmittel,<br />

per Taxi o<strong>der</strong> über einen Car-Sharing<br />

Mietwagen angesteuert werden.<br />

Das Handy fungiert dabei entwe<strong>der</strong><br />

als Zahlungsmittel für das Ticket und<br />

Taxi o<strong>der</strong> öffnet die Autotür eines Car -<br />

Sharing-Mietwagens. Die Authentifizierung<br />

des Fahrers und die Abrechnung<br />

nach Fahrstrecke erfolgt bequem<br />

über das Telefon, welches das Guthaben<br />

bzw. die Daten des Kunden in Sicherheitschips<br />

von NXP speichert, die auch<br />

Bankkarten o<strong>der</strong> den neuen deutschen<br />

Personalausweis absichern. So ermöglichen<br />

NXPs NFC- und ATOP-Technologie<br />

die Realisierung zahlreicher Anwendungen<br />

zur Vereinfachung und Steigerung<br />

<strong>der</strong> urbanen Mobilität. In dieser<br />

Vision steht nicht mehr das eigene Auto<br />

als Statussymbol im Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Mobilität, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Komfortfaktor<br />

für den Anwen<strong>der</strong>: ohne aufwändige<br />

Planung wird das Transportmittel ge -<br />

wählt und bezahlt, mit dem das Ziel am<br />

effizientesten erreicht wird – ein Paradigmenwechsel,<br />

von dem sowohl die<br />

Anwen<strong>der</strong> als auch die Stadtverwaltungen<br />

<strong>der</strong> Smart Cities nachhaltig profitieren<br />

können.<br />

17


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 9. April<br />

Die Energiewende überschlägt sich<br />

Stand und Perspektiven <strong>der</strong> Energiewende<br />

Vorbei sind die Zeiten einer konventionellen, entspannten Stromversorgung.<br />

Momentan kann noch je<strong>der</strong>mann (und je<strong>der</strong> Betrieb) zu je<strong>der</strong><br />

Zeit jede gewünschte Strommenge mit stabiler Frequenz aus dem Netz<br />

entnehmen – dies zu einem hohen, aber vermittelbaren Preis. Hinter <strong>der</strong><br />

vor<strong>der</strong>gründig ausgeglichenen Situation wachsen jedoch zusehends<br />

kritische Probleme heran.<br />

Jochen Homann<br />

Präsident <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />

Seit Fukushima hat <strong>der</strong> Gang zur Energiewende<br />

(über <strong>der</strong>en Ziel gesellschaftlicher<br />

Konsens herrscht) ein vehementes<br />

Tempo angenommen, wobei die<br />

Begleiterscheinungen inzwischen kaum<br />

noch beherrschbar sind. Verantwortung<br />

und eine sinnvolle Abstimmung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen for<strong>der</strong>n zu Besinnung und<br />

Bestandsaufnahme auf, um das Projekt<br />

vor Chaos zu bewahren. Zwei Problemfel<strong>der</strong><br />

– beide von existenzieller Bedeutung<br />

– zeichnen sich ab:<br />

■ die ausufernden Kosten und<br />

■ die gefährdete Versorgungssicherheit.<br />

Der Landesverband hatte hierzu einen<br />

Experten um einen aktuellen Bericht<br />

gebeten. Der Referent des POLITISCHEN<br />

FRÜHSTÜCKS, Jochen Homann, kam aus<br />

dem Zentrum des Wirbelsturms. Er ist<br />

Präsident <strong>der</strong> Bundesnetzagentur, <strong>der</strong><br />

Aufsichtsbehörde über die Strom- und<br />

Gasmärkte.<br />

Homann erinnerte daran, dass sich<br />

bisher kein Industrieland einer <strong>der</strong>art<br />

ambitionierten Aufgabe gestellt habe.<br />

Allerdings sei die Energiewende eine<br />

Fahrt in weitgehend unbekannte Ge -<br />

wässer. Fest stehe: Wir brauchen weiterhin<br />

konventionelle Kraftwerke, um<br />

bei <strong>der</strong> Stromversorgung nicht von Wetterlaunen<br />

abhängig zu sein. Bis die sehr<br />

variabel anfallende Wind- und Solarenergie<br />

zu wirtschaftlichen Bedingungen<br />

in großtechnischem Maßstab ge -<br />

speichert werden kann – wozu nach<br />

Homann noch jahrelange Forschung<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist – muss für jede „erneuerbar“<br />

installierte Kilowattstunde die<br />

gleiche Kapazität in Kraftwerken bereitgestellt<br />

werden. Dass dies eine teure<br />

Doppelinvestition ist, liegt auf <strong>der</strong><br />

Hand. Weil <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien steigt und die konventionelle<br />

Energie je<strong>der</strong>zeit mit nicht vorhersehbaren<br />

Mengen einspringen muss, wird<br />

auch <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> Kraftwerke zunehmend<br />

unwirtschaftlich (zu Lasten <strong>der</strong><br />

Stromkunden). Hinzu kommt, dass das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus<br />

18 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


dem Jahr 2000 mit seinen Subventionen<br />

für Wind- und Solarenergie viele<br />

Ansprüche und Begehrlichkeiten ge -<br />

weckt hat. Für die EEG-Umlage sind im<br />

Jahr <strong>2013</strong> bereits rund 21 Milliarden Euro<br />

eingeplant. Dem stehen erwartete (Verkaufs-)<br />

Erlöse von 2,5 Milliarden Euro<br />

gegenüber! Jedes Unternehmen hätte<br />

bei einer <strong>der</strong>artigen Differenz zwischen<br />

Kosten und Erlösen allen Anlass, sein<br />

Geschäftsmodell zu überdenken. Stattdessen<br />

geht <strong>der</strong> Ausbau von Windparks<br />

und Solaranlagen ungebremst weiter.<br />

Bei dem bisherigen Fortschritts-Szenario<br />

ist ein Ende <strong>der</strong> EE-Preisspirale nicht<br />

in Sicht.<br />

Die Versorgungssicherheit – das<br />

zweite Sorgenkind – gehört in Deutschland<br />

traditionell zum Lebensstandard.<br />

Für unsere hochentwickelte Industrie,<br />

die zwei Drittel des Stroms verbraucht,<br />

ist sie darüber hinaus ein unverzichtbarer<br />

Herzschlag. Natürlich ist zunächst<br />

die zuverlässige Erzeugung des benötigten<br />

Stroms eine Grundvoraussetzung.<br />

Ein beängstigen<strong>der</strong> Engpass lauert aber<br />

direkt danach in <strong>der</strong> Stromverteilung,<br />

im Netz. Homann stellte fest: Es gibt<br />

genug Strom in Deutschland. Beson<strong>der</strong>s<br />

südlich des Mains spitzt sich jedoch<br />

nach Abschaltung <strong>der</strong> Kernkraftwerke<br />

die Situation zu. In bestimmten Netz -<br />

situationen werden die Kraftwerks-<br />

Kapazitäten schnell knapp. Eventuelle<br />

Neubauten stoßen auf Wi<strong>der</strong>stand (die<br />

Hamburger mögen an Moorburg denken).<br />

Gleichzeitig mangelt es an „Stromautobahnen“,<br />

um vorhandenen Strom<br />

vom Norden in den Süden zu transportieren.<br />

Von den vordringlichen 1.855 km<br />

Höchstspannungsnetz sind bisher 268<br />

Senator a.D.<br />

Gunnar Uldall<br />

und Heinz<br />

Papenhagen<br />

Heinrich Lieser und<br />

Dr. Rainer Schubach<br />

Jochen Homann und Pieter Wasmuth<br />

km realisiert. Das Energieleitungsausbaugesetz<br />

sah dagegen für den Großteil<br />

eine Fertigstellung bis 2015 vor. Bür-<br />

gerproteste und langwierige Genehmigungsverfahren<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass <strong>der</strong><br />

Ausbau Fahrt aufnimmt. Während die<br />

Planung z.Zt. überarbeitet wird, bewirbt<br />

man sich auch um die Akzeptanz <strong>der</strong><br />

betroffenen Bürger. Information, Diskussion<br />

und eine – freiwillige – Bürgerbeteiligung<br />

an den Stromnetzen stehen<br />

im Konzept. Die Gewährleistung <strong>der</strong><br />

Versorgungssicherheit liegt durch die<br />

Trennung von Erzeugung, Netz und Vertrieb<br />

nicht mehr in einer Hand. Folglich<br />

gibt es im Augenblick in Deutschland<br />

niemanden, <strong>der</strong> allein für die Versorgungssicherheit<br />

verantwortlich ist.<br />

Resümee: Es gibt noch viel zu tun<br />

und, so Homann, insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

„nachzusteuern“.<br />

He<br />

19


Landesfachkommission<br />

Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />

Das Online-Universum<br />

Fünf Jahre in <strong>der</strong> IT und K bedeuten<br />

Quantensprünge. Jahr für Jahr<br />

gibt es eine Zuwachsrate von mehr<br />

als 50 Prozent. Weltweit werden<br />

rund 150 Milliarden E-Mails versendet<br />

– pro Tag. In wenigen Jahren<br />

soll die 200 Milliarden-Grenze<br />

erreicht werden (Prognose <strong>der</strong><br />

Marktforscher Radicati Group).<br />

Das Internet ist inzwischen auch in den<br />

ärmsten Län<strong>der</strong>n zugänglich. „Ich bin<br />

drin. Das ist ja einfach“, sagte einst Tennisprofi<br />

Boris Becker in einem Werbespot<br />

von AOL – und er hat recht behalten:<br />

Wer in einer <strong>der</strong> Suchmaschinen<br />

Begriffe iPhone und Baby eingibt, <strong>der</strong><br />

sieht, wie wenig man können muss, um<br />

drin zu sein, im Internet. Und sowohl im<br />

Geschäfts- als auch im Privatleben läuft<br />

eigentlich fast nichts mehr ohne IT. Würde<br />

einmal <strong>der</strong> Strom abgeschaltet werden,<br />

dann ist es nicht <strong>der</strong> nicht mehr<br />

funktionierende Fön, <strong>der</strong> unser Leben<br />

beeinträchtigt, son<strong>der</strong>n dass es keine<br />

Ampelschaltungen, keine Zugverkehre,<br />

keine Starts- und Landungen, keine<br />

Löschung von Frachtladungen o<strong>der</strong><br />

auch keine Stromverteilung mehr gibt.<br />

Wir sind und wir alle leben im digitalen<br />

Zeitalter.<br />

Die ITK Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche<br />

ist die<br />

Botin. Die ITK ist kein Wirtschaftszweig<br />

unter vielen, son<strong>der</strong>n beeinflusst ganz<br />

maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Volkswirtschaft insgesamt, wie auch<br />

die Leistungsfähigkeit von öffentlicher<br />

Verwaltung, Bildungssystem und Wissenschaft.<br />

Es ist keine Frage, dass die<br />

Arbeit und die Produktionsabläufe in<br />

Unternehmen, in Behörden, Organisationen,<br />

im Auto und mittlerweile sogar<br />

im Haushalt ohne massiven Einsatz von<br />

IT und TK nicht mehr denkbar sind –<br />

und im Übrigen auch vieles nicht mehr<br />

funktionieren würde.<br />

Die ITK ist ein Jobmotor und die ITK-<br />

Branche weiterhin ein Zugpferd für<br />

Wachstum. Sie schafft Arbeitsplätze, die<br />

meisten davon in kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen – die ohne -<br />

hin die Lokomotive für Wachstum und<br />

Beschäftigung in Deutschland sind. So<br />

wird auch <strong>der</strong> Bedarf an qualifizierten<br />

Arbeitskräften in den nächsten Jahren<br />

weiter steigen. Schätzungen zufolge<br />

fehlen 45.000 Fachkräfte in <strong>der</strong> ITK-<br />

Branche, die – gemessen an <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

– die Automobilindustrie<br />

und den Maschinenbau, den<br />

ehemaligen Zugpferden <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft, abgelöst und sich erfolgreich<br />

als einer <strong>der</strong> Hauptmotoren des<br />

deutschen Wirtschaftswachstums etabliert<br />

hat. Sie umfasst in Deutschland<br />

inzwischen einen Jahresumsatz von 150<br />

Milliarden Euro (in <strong>der</strong> EU beträgt das<br />

ge schätzte Umsatzvolumen <strong>der</strong> Branche<br />

rund 450 Milliarden Euro!) und<br />

beschäftigt mehr als 850.000 Personen.<br />

Die Kommission „ITK Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie“ des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>s Deutschland Landesverband<br />

Hamburg wurde bereits vor 19<br />

Jahren (1994) gegründet. Also zu einem<br />

Zeitpunkt, als niemand so recht wusste,<br />

wo dieser Zug namens IT hinfährt. Die<br />

sich in dieser Kommission zusammengefundenen<br />

engagierten Unternehmer<br />

und Manager haben sich zur Aufgabe<br />

gemacht, sich mit vielen Facetten und<br />

Themen <strong>der</strong> ITK-Branche zu beschäftigen,<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n permanent Infor-<br />

mationen über die rasante Entwicklung<br />

und die Gefahren <strong>der</strong> EDV zu vermitteln<br />

Positionspapiere zu erarbeiten und mit<br />

Empfehlungen an die politisch Verantwortlichen<br />

zu übergeben; aber auch,<br />

sich mit Themen zu befassen, die unsere<br />

Gesellschaft und damit uns alle angehen,<br />

wie zum Beispiel das Internet als<br />

Tatort. Die Ergebnisse <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Arbeitsgruppen, die sich seit 1994 in dieser<br />

Kommission engagieren, wurden in<br />

mittlerweile fünf Studien zusammengefasst<br />

und veröffentlicht. In Kürze<br />

erscheint die sechste Studie mit ausgewählten<br />

Themen <strong>der</strong> Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie-Branche.<br />

Auch diese Studie stellt wie<strong>der</strong> eine<br />

wichtige Lektüre für jedes Unternehmen<br />

und für jeden Nutzer dar.<br />

Ludolf Baron von Löwenstern<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />

ITK<br />

20 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. März<br />

Wer ist <strong>der</strong> neue Mittelstand?<br />

Nach Auffassung von Dr. Ziegert stehen wir in <strong>der</strong> Anfangsphase einer<br />

revolutionären Grün<strong>der</strong>welle. Junge dynamische Menschen drängen sich<br />

mit neuen Ideen in die etablierte Welt des Mittelstands. Häufig sind sie<br />

inspiriert durch die Digitalisierung <strong>der</strong> Wirtschaftswelt.<br />

Mit dem Tempo von Schnellbooten entwickeln<br />

die Newcomer Innovationen<br />

und setzen sie zunächst in eigenen kleinen<br />

Startup-Unternehmen um. Daraus<br />

können große Firmen entstehen (Zalando),<br />

in <strong>der</strong> Mehrzahl jedoch wirken sie<br />

mit einer Vielzahl neuer Impulse in den<br />

Betrieben des Mittelstands.<br />

Weil sich die Spielregeln des Verkaufs<br />

durch das Internet gewandelt<br />

haben (Onlinehandel, Vergleichsportale,<br />

globale Märkte), sind weiterführende<br />

neue Ideen dringend von Nöten. Wer<br />

Einblick in eine neue Grün<strong>der</strong>zeit<br />

technologiegetriebener Startups<br />

Startup meets Investor<br />

... unter diesem Motto fand am 22. Mai<br />

in Hamburg die exklusive „Pitch &<br />

Invest“ Veranstaltung des Fun<strong>der</strong>sClub<br />

statt. Schirmherr, Hamburgs Altbürgermeister<br />

Ole von Beust, eröffnete den<br />

Abend und begrüßte fünf Startups, die<br />

vor ca. 60 potentiellen Investoren ihre<br />

Geschäftsideen präsentierten. Sieger<br />

war das Startup Shave-Lab: Das Team<br />

um die „erste Online-Rasierer-Marke“<br />

konnte sowohl die Experten-Jury als<br />

auch das Publikum für seine Geschäfts -<br />

idee begeistern.<br />

Der Fun<strong>der</strong>sClub Hamburg ist eine<br />

exklusive Plattform für hanseatische<br />

Kaufleute, Ree<strong>der</strong> und Unternehmen,<br />

diesen Zug verpasst, wird zum Verlierer<br />

(bekannte Beispiele: Quelle und Neckermann).<br />

Ziel und Auftrag Ziegerts ist es,<br />

ideenreiche junge Leute zu för<strong>der</strong>n, mit<br />

den Unternehmern aus dem Kundenkreis<br />

<strong>der</strong> Warburg-Bank in Kontakt zu<br />

bringen und die Schrecken gegenüber<br />

einem Mentalitätswandel abzubauen.<br />

Startups gehören nach Ansicht Ziegerts<br />

zur Zukunftssicherung und zur neuen<br />

globalen Unternehmerelite.<br />

Ziegert verschwieg nicht die Probleme<br />

und Mängel des neuen Weges:<br />

die sich für die Finanzierung von Start -<br />

ups interessieren. Für Katharina Wolff,<br />

eine <strong>der</strong> Mitgrün<strong>der</strong>innen, schlägt <strong>der</strong><br />

Club damit die Brücke zwischen hanseatischer<br />

Tradition und Innovation:<br />

„Wir möchten Start-Up-Unternehmen<br />

den Weg zur Seed-Finanzierung erleichtern,<br />

indem wir ihnen ein Forum bieten,<br />

durch das sie leichter mit potentiellen<br />

Investoren zusammenkommen.“<br />

Ausgewählte Clubveranstaltungen,<br />

Analysen neuer Geschäftsideen und<br />

Branchen sowie ein Netzwerk aus Un -<br />

ternehmen und Experten bieten den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n einen persönlichen Zugang<br />

in die Grün<strong>der</strong>-Szene und damit zu den<br />

Dr. jur. Nicholas Ziegert, L.L.M.(NYU)<br />

Relationship Management „Junge<br />

Unternehmer“ M.M.Warburg & CO KGaA<br />

■ nur 50% <strong>der</strong> Startups überleben,<br />

■ es fehlt (in Deutschland) an Kapital.<br />

In den USA wurde 2012 ein Venture<br />

Capital von 26 Milliarden Dollar inves -<br />

tiert, in Deutschland 700 Millionen<br />

Euro. Die Kosten für die Gründung einer<br />

Startup-Internet-Company sind inzwischen<br />

auf 50.000 Euro gesunken,<br />

■ Startup-Gründungen werden durch<br />

einige Bundeslän<strong>der</strong> (auch Hamburg)<br />

zu wenig unterstützt. Ämter verzögern<br />

die Erneuerungen durch lange Antragsbearbeitungszeiten,<br />

■ das Potenzial <strong>der</strong> neuen Bewegung<br />

– und damit die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Talente<br />

durch Unternehmen – ist in Deutschland<br />

noch wenig ausgeprägt.<br />

Die Abteilung „Relationship Management<br />

Junge Unternehmer“ ist auf<br />

dem Weg, <strong>der</strong> neuen Generation die<br />

notwen dige Aufmerksamkeit zu verschaffen.<br />

He<br />

vielversprechendsten Investitionsmöglichkeiten.<br />

Die Motivationen des Grün<strong>der</strong>teams<br />

sind dabei so unterschiedlich<br />

und vielfältig, wie die Grün<strong>der</strong> selbst:<br />

Der Unternehmer Christian Mees hat<br />

die Hürden <strong>der</strong> ersten Finanzierung<br />

selbst erlebt und freut sich deshalb, den<br />

Startups nun wertvolle Tipps zur erfolgreichen<br />

Startup Gründung geben zu<br />

können. Für Dirk Weipert, zweiter Initiator<br />

des Fun<strong>der</strong>sClub, ist es beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig, den Standort Hamburg als<br />

Startup-Hochburg zu stärken.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.fun<strong>der</strong>sclub.de<br />

Katharina Wolff MdHB<br />

21


Abendveranstaltung am 4. April<br />

Vierte Gewalt o<strong>der</strong> fiese Gewalt?<br />

Die Macht <strong>der</strong> Medien in Deutschland<br />

Ein Thema, das viele Menschen in unserem Land beschäftigt, durchleuchtet<br />

von einem sachkundigen Referenten, <strong>der</strong> Aufmerksamkeit und<br />

hohes Ansehen genießt: Es war vorhersehbar, dass sich <strong>der</strong> Ballsaal im<br />

Hotel Steigenberger bei dieser Veranstaltung bis auf den letzten Platz<br />

füllen würde. Man war mit hohen Erwartungen gekommen. Der neue<br />

Landesvorsitzende, Professor Debatin, resümierte hierzu am Schluss:<br />

„Herr di Lorenzo, Sie haben unsere Vorstellungen übertroffen.“ In <strong>der</strong> Tat<br />

waren die Breite des Blickwinkels und die Tiefe <strong>der</strong> (Selbst-)Kritik von<br />

nicht alltäglichem Format.<br />

Zunächst allerdings hörten die Anwesenden<br />

jenseits des angekündigten Problems<br />

ein Plädoyer für den Wert <strong>der</strong><br />

Printmedien im Wettbewerb mit journalistischen<br />

Online-Produkten. Das In -<br />

ter net werde vielfach – so di Lorenzo –,<br />

Die „ZEIT“ verkauft heute so viele<br />

Studentenabos wie nie zuvor<br />

auch von Verlegern, als das allein -<br />

seligmachende Medium <strong>der</strong> Zukunft<br />

gepriesen. Fachleute hatten deshalb<br />

auch <strong>der</strong> (gedruckten) „ZEIT“ einen<br />

schleichenden Tod vorausgesagt. Stattdessen<br />

steigerte das Blatt – entgegen<br />

dem allgemeinen Trend – seine Auf lage.<br />

Di Lorenzo warf vor diesem Hintergrund<br />

die Frage auf: Wie kann guter Journalismus<br />

überleben (<strong>der</strong> nach seiner An -<br />

sicht gegenwärtig wohl eher bei einigen<br />

Printmedien beheimatet ist)? „Die Art<br />

von Journalismus, die wir betreiben, ist<br />

kostspielig: Investigative Recherchen,<br />

Korrespondentennetze, pro fessionelle<br />

Textarbeit kosten viel Geld.“ Es lohne<br />

sich aber, für Qualitätsmedien zu kämpfen.<br />

Trotz Internet gäbe es noch viele<br />

Menschen, die gern lesen. Dazu gehörten<br />

auch junge Leute. Die „ZEIT“ verkaufe<br />

heute so viele Studentenabos wie<br />

nie zuvor. Es gelte, die Vorzüge des<br />

„wun<strong>der</strong>baren“ (Print-) Mediums zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Giovanni di Lorenzo<br />

Chefredakteur „DIE ZEIT“<br />

Das eigentliche Thema des Abends – die<br />

Macht <strong>der</strong> Medien – stellte di Lorenzo<br />

unter einige Prämissen:<br />

■ Wir haben in Deutschland die bes -<br />

ten und die freiesten Medien <strong>der</strong> Welt.<br />

■ Wir brauchen unabhängige, kritische,<br />

mutige Journalisten, die aufklären<br />

und die gemeinsam in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

ein Gegengewicht zu den Mächtigen zu<br />

bilden.<br />

■ Journalisten sollen Seismographen<br />

gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungen sein.<br />

■ Zweifellos haben die Medien an Einfluss<br />

gewonnen. Aber das ist nicht allein<br />

ein Werk <strong>der</strong> Journalisten. Als Folge <strong>der</strong><br />

digitalen Revolution könne heute je<strong>der</strong><br />

seinem Ärger Luft machen und dabei<br />

große Wirkung erzielen. Er muss nicht<br />

viel mehr können, als eine Computertastatur<br />

zu bedienen. Ein virtuelles Dreigestirn<br />

hat Macht über Politik und Politiker<br />

bekommen: Medien, politische<br />

Gegner und Empörte im Netz.<br />

22 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Spitzenpolitiker müssen heute<br />

mehr Kritik und Demütigungen<br />

einstecken, als es jede an<strong>der</strong>e<br />

Berufsgruppe vermutlich<br />

ertragen könnte<br />

Auf dieser Basis erfolgte eine herbe<br />

Selbstkritik an <strong>der</strong> eigenen Zunft. Die<br />

Diagnose fußte auf profunden Beobachtungen<br />

eines scharfsinnigen Kenners<br />

<strong>der</strong> Branche. Die wesentlichen<br />

Erkenntnisse:<br />

■ Es ist ein besorgniserregen<strong>der</strong> Hang<br />

zum Gleichklang eingetreten. Viele<br />

Medien neigten dazu, sich an die Spitze<br />

<strong>der</strong> Nörgler und Herumhacker zu setzen,<br />

weil sie sich davon am ehesten das<br />

Interesse ihrer Leser und Zuschauer versprechen.<br />

■ Journalisten haben zunehmend<br />

Angst, sich außerhalb des Mainstreams<br />

zu stellen, um nicht an den Pranger<br />

gestellt zu werden. Ein Beispiel: Ein junger<br />

Kollege in <strong>der</strong> ZEIT-Redaktion hatte<br />

befürwortet, dass die Linkspartei vom<br />

Verfassungsschutz beobachtet werde.<br />

Innerhalb von sechs Stunden bekam er<br />

so viele Drohungen, dass er diese Meinung<br />

kaum öffentlich wie<strong>der</strong>holen<br />

dürfte.<br />

■ Spitzenpolitiker müssen heute<br />

mehr Kritik und Demütigungen einstecken,<br />

als es jede an<strong>der</strong>e Berufsgruppe<br />

vermutlich ertragen könnte. Sie würden<br />

im Rudel hochgelobt und fallen<br />

gelassen – von Kurt Beck über Karl-<br />

Theodor zu Guttenberg bis hin zu<br />

Christian Wulff und Peer Steinbrück. Oft<br />

Ian K. Karan und<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />

sei die notwendige Kritik in Verachtung<br />

umgeschlagen.<br />

Zu Demontage von Politikern nannte di<br />

Lorenzo zwei aktuelle Beispiele: Wulff<br />

und Steinbrück. Der ehemalige Bundes -<br />

präsident sei keinesfalls frei von Makel.<br />

Die Vorwürfe, könnten auch einen Rücktritt<br />

rechtfertigen. Aber <strong>der</strong> Furor und<br />

die Unerbittlichkeit, die Wulff entgegenschlugen,<br />

verrieten mehr Abgründiges<br />

als die vielen Enthüllungen. Nichtigkeiten,<br />

auch aus dem Privatbereich,<br />

standen auf Seite Eins hochmoralisch<br />

argumentieren<strong>der</strong> Zeitungen. Di Lorenzo<br />

plädiert dafür, dass auch ein straucheln<strong>der</strong><br />

Bundespräsident ein Recht auf<br />

faire Beurteilung habe. Nicht von ungefähr<br />

habe sein Nachfolger, Joachim<br />

Gauck, mehrfach geäußert, dass ihm<br />

Wulff menschlich leid tue.<br />

Bei Peer Steinbrück ging es um die<br />

Bewertung, ob sein persönliches Han-<br />

Ein virtuelles Dreigestirn hat<br />

Macht über Politik und Politiker<br />

bekommen: Medien, politische<br />

Gegner und Empörte im Netz.<br />

deln mit seinem politischen Anspruch<br />

vereinbar sei. Hierzu wurde je<strong>der</strong> Stein<br />

des politischen Weges umgedreht. Die<br />

Skandalisierung des Prozesses habe sich<br />

über die Erörterung <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Streitfrage hinaus ausgedehnt und sei<br />

in höhnische Kommentare ausgeartet.<br />

Bei fast jedem, <strong>der</strong> Verantwortung übernommen<br />

habe, ließe sich privat und<br />

beruflich etwas finden, das gegen ihn<br />

verwendet werden könne. So sei heute<br />

wohl die größte Angst eines Spitzen -<br />

politikers, dass sein Leben von den<br />

Medien komplett durchleuchtet werde.<br />

In <strong>der</strong> oft nicht enden wollenden Dauer<br />

<strong>der</strong> Jagd mangele es an gewissem<br />

grundlegenden Respekt vor Leuten, die<br />

sich <strong>der</strong> Politik aussetzen. Mit durchschnittlich<br />

begabten Politikern könne<br />

man die großen Aufgaben unserer Zeit<br />

nicht mehr bewältigen.<br />

Abschließend sagte di Lorenzo: „Wir<br />

alle, Bürger als Leser, Zuschauer und<br />

Zuhörer, tragen Verantwortung für die<br />

Medienlandschaft“. Wohl wahr, aber<br />

birgt dieser Befund einen Hoffnungsschimmer?<br />

He<br />

23


Abendveranstaltung am <strong>11</strong>. April<br />

Ole und die Türken<br />

Deutschland und Türkei – Investitionen,<br />

Innovationen und Diversity Management<br />

Wer für die Abendveranstaltung das Referat eines El<strong>der</strong> Statesmans<br />

erwartet hatte, dürfte verblüfft gewesen sein, wie sich Initiative und Zielsetzung<br />

eines Ole von Beust seit seinem Rücktritt am 18. Juli 2010 gewandelt<br />

haben. Aus dem führenden Politiker <strong>der</strong> Hansestadt ist ein agiler<br />

Vertreter für den Ausbau <strong>der</strong> deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen<br />

geworden.<br />

Von Beust sprach in seiner neuen Eigenschaft<br />

als Repräsentant <strong>der</strong> staatlichen<br />

türkischen Agentur für Investitionsund<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung (für die es<br />

bekannte Parallelen im Rahmen <strong>der</strong><br />

deutschen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung gibt).<br />

Zwar begann <strong>der</strong> Vortrag mit anerkennenden<br />

Bemerkungen über die ge -<br />

wachsene Bedeutung unseres Landesverbandes,<br />

seitdem die <strong>CDU</strong> in Hamburg<br />

auf den Oppositionsbänken sitzt.<br />

Ökonomische Kompetenz und unternehmerische<br />

Erfahrung aus dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

wären wertvolle Hilfe für<br />

eine Partei, die von den Quellen <strong>der</strong><br />

Wirtschaftspolitik abgeschnitten sei.<br />

Schon nach wenigen Sätzen konzentrierte<br />

sich von Beust jedoch voll auf die<br />

Türkei und die Probleme <strong>der</strong> deutschtürkischen<br />

Beziehungen.<br />

Sein drängendstes Anliegen – Integration<br />

auf Augenhöhe – ist zugleich<br />

Wenn wir die Chancen künftigen<br />

Zusammenlebens und Zusammenarbeitens<br />

mit <strong>der</strong> Migrationsbevölkerung<br />

nutzen wollen, darf<br />

man es nicht bei <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung<br />

zur Toleranz belassen<br />

eine vordringliche Aufgabe deutscher<br />

Politik auf allen Ebenen und, wenn man<br />

so will, <strong>der</strong> ganzen Nation. Wenn wir<br />

den Nutzen (und die Notwendigkeit)<br />

künftigen Zusammenlebens und Zu -<br />

Ole von Beust<br />

Bürgermeister a.D.<br />

sam menarbeitens mit <strong>der</strong> Migrationsbevölkerung<br />

wahrnehmen wollten,<br />

dürfen wir es nicht bei <strong>der</strong> Auffor -<br />

<strong>der</strong>ung zur Toleranz belassen. Mit ihr<br />

verbinde sich noch immer ein Beigeschmack<br />

vom hohen Ross. Von Beust<br />

rief dazu auf, die (türkischen) Migranten<br />

stattdessen ernst zu nehmen, ihnen<br />

gleichgestellt zu begegnen, sie am<br />

gesellschaftlichen Leben teilhaben zu<br />

lassen und ihnen Chancen einzuräumen.<br />

Integration sei nicht nur eine<br />

Sache des Verstandes, son<strong>der</strong>n auch des<br />

Herzens. Mit Blick auf die Tatsache, dass<br />

<strong>der</strong> Anteil von Bürgern mit ausländischer<br />

Herkunft in Hamburg bereits 14<br />

Prozent beträgt (bei Kin<strong>der</strong>n noch weit<br />

höher) und sich das Durchschnittsalter<br />

<strong>der</strong> hiesigen Türken auf 29, <strong>der</strong> Deutschen<br />

dagegen auf 45 Jahre belaufe, sei<br />

ein struktureller Wandel <strong>der</strong> Gesell-<br />

24 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Gürol Gür, Sevket Ilgac,<br />

Generalkonsul Devrim Öztürk,<br />

Kubilay J. Falkenberg (v.l.)<br />

Aygül Özkan und<br />

Ole von Beust<br />

Ansiedlung entwicklungsträchtiger<br />

Branchen. Dazu zählten <strong>der</strong> Maschinenbau,<br />

die Autoindustrie, die chemische<br />

Industrie, die Solar- und Wind -<br />

energie und das Gesundheitswesen.<br />

Auch die Binnennachfrage sei stark in<br />

Entwicklung. Die Betriebe fänden in -<br />

zwischen Rechtssicherheit vor, wie Aussagen<br />

dort ansässiger deutscher Firmen<br />

bestätigten. Korruption werde von<br />

<strong>der</strong> Regierung erfolgreich bekämpft.<br />

Bei Verhandlungen in <strong>der</strong> Türkei,<br />

<strong>der</strong>en Bewohner deutschfreundlich eingestellt<br />

seien, müssten kulturelle Un -<br />

schaft vorhersehbar. Das mache eine<br />

(noch) rechtzeitige Integration geradezu<br />

zwingend.<br />

Von Beust appellierte zwar eindringlich<br />

an die Einsicht, ging aber<br />

wenig auf die Umsetzung breit angelegter<br />

Integrationsmaßnahmen ein.<br />

Die Türkei ist zur Drehscheibe<br />

des Handels mit dem Mittleren<br />

und Nahen Osten und mit<br />

Nordafrika geworden<br />

Angesichts <strong>der</strong> dürftigen sozialen Situation,<br />

<strong>der</strong> sprachlichen Defizite und <strong>der</strong><br />

fremden kulturellen Verankerung zahlreicher<br />

Muslime dürfte hier Basisarbeit<br />

anfallen, die voll hartnäckiger Probleme<br />

steckt. Wie so oft fällt die Einsicht<br />

leichter als die Umsetzung.<br />

Die Türkei habe in den letzten zehn<br />

Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht<br />

und strotze heute, so von<br />

Beust, vor Selbstbewusstsein. Der EU-<br />

Beitritt bleibe immer noch erwünscht,<br />

habe aber keine Priorität mehr. Vielmehr<br />

sei das Land zur Drehscheibe des<br />

Handels mit dem Mittleren und Nahen<br />

Osten und mit Nordafrika geworden,<br />

wozu kulturelle Ähnlichkeiten beigetragen<br />

hätten. Auch wegen dieser Kontakte<br />

zur arabischen Welt käme den<br />

deutsch-türkischen Handelsbeziehungen<br />

große Bedeutung zu.<br />

Von Beust warb nachdrücklich für<br />

deutsche Investitionen in <strong>der</strong> Türkei.<br />

Nach seinem Eindruck stießen sie<br />

immer noch auf innere Vorbehalte, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Mittelstand. Dabei böten<br />

Steuererleichterungen und ein Reservoir<br />

von Fachkräften Anreize für die<br />

Gehen Sie auf köstlichen Koch-Kurs!<br />

Der Balkon ist sommerfit, <strong>der</strong> Grill steht<br />

bereit und das Bier ist gekühlt – jetzt<br />

müssen nur noch ein paar leckere<br />

Rezepte her, um den Sonnenuntergang<br />

gebührend zu begleiten. Kein Problem,<br />

merken Sie sich einfach Samstag, den 9.<br />

August vor. Ab <strong>11</strong>.00 Uhr findet in <strong>der</strong><br />

Meridian Kochschule das große „Grillevent<br />

mit Holsten“ statt.<br />

In <strong>der</strong> Meridian Kochschule lernen<br />

Sie, wie man richtig grillt, die Zubereitung<br />

exotischer Genüsse, viele Tricks<br />

und Kniffe, die das Kochen einfacher<br />

machen und neue Gerichte, die man<br />

zuhause nachkochen kann. Freuen Sie<br />

sich im August beispielsweise auf regelmäßige<br />

BEWEI-Kochkurse, die Ihnen die<br />

gesunde und kalorienarme Ernährung<br />

näher bringen, tolle Län<strong>der</strong>küchen von<br />

Hamburg bis Asien und viele Basic-<br />

Kochkurse, die sich um die richtige<br />

Fleischzubereitung o<strong>der</strong> Kochen mit<br />

dem Wok drehen. Kochen Sie zu -<br />

sammen mit Küchenchef Christian<br />

Schulz und sparen Sie bei den verschiedenen<br />

Kochkursen im Au gust – denn die<br />

Meridian Kochschule ge währt in diesem<br />

Sommermonat 15 Prozent Rabatt.<br />

Die Türkei hat in den letzten zehn<br />

Jahren eine rasante Entwicklung<br />

durchgemacht. Der EU-Beitritt<br />

bleibt erwünscht, hat aber keine<br />

Priorität mehr<br />

ter schiede beachtet werden (genau wie<br />

sich umgekehrt Türken bei Verhandlungen<br />

in Deutschland den hiesigen<br />

Sitten anpassen müssten). Sie gestalteten<br />

sich in ländlichen Gegenden<br />

schwieriger als in den Ballungszentren.<br />

Auf gebotene Vorsicht bei Regionen mit<br />

inneren Unruhen (Kurden) ging von<br />

Beust allerdings nicht ein. Ein typisches<br />

Organisationsproblem, von dem er<br />

dagegen berichtete, sei die Abneigung<br />

<strong>der</strong> türkischen Partner gegen langfris -<br />

tige Terminplanung. Man verlasse sich,<br />

in <strong>der</strong> Regel mit Erfolg, auf das Improvisationsvermögen.<br />

Fazit <strong>der</strong> Rede: Wir brauchen die<br />

Türken als Partner – hier und in ihrem<br />

Heimatland.<br />

He<br />

PR-Bericht – Kochschule<br />

Weitere Informationen zu Kochkursen<br />

und Veranstaltungen erhalten Sie telefonisch<br />

unter 040/67 10 86-60 o<strong>der</strong> auf<br />

www.meridian-kochschule.de. ■<br />

25


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 14. Mai<br />

Dirk Müller<br />

Geschäftsführer Finanzethos GmbH<br />

Eine sonnige Zukunft für Europa<br />

geht nicht!? Gibt’s nicht.<br />

Dirk Müller ist einer <strong>der</strong> gefragtesten Börsenexperten und hat von den<br />

Journalisten den Spitznamen „Mister Dax“ erhalten. Beim POLITISCHEN<br />

FRÜHSTÜCK ging es jedoch nicht um Aktienkurse, son<strong>der</strong>n um grundlegende<br />

Gedanken zur Zukunft des Euro, <strong>der</strong> – so Müller – „gegen die Wand fährt“.<br />

Schon als er seinen Arbeitsplatz noch an<br />

<strong>der</strong> Börse hatte, äußerte Müller eine klare<br />

Meinung, die nicht immer mit dem<br />

Mainstream übereinstimmte. Auch<br />

dies mal standen Gedanken und Vorschläge<br />

zur Diskussion, die ebenso nach -<br />

denkenswert wie politisch tabu sind.<br />

Müllers Grundgedanke: Immer stehen<br />

innerhalb eines Währungsgebiets<br />

Geldvermögen einerseits und Schulden<br />

an<strong>der</strong>erseits im Verhältnis 1 : 1, d.h. es<br />

handelt sich bei<strong>der</strong>seits um die absolut<br />

gleichen Geldmengen. O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s be -<br />

trachtet: Was die eine Seite verliert, ge -<br />

winnt die an<strong>der</strong>e stets in gleicher Höhe.<br />

Ergänzend ist zu bemerken:<br />

■ Das Geldvermögen ist innerhalb <strong>der</strong><br />

Bevölkerung sehr ungleich verteilt, was<br />

die Gefahr sozialer Spannungen pro -<br />

voziert.<br />

■ Ein Schuldenschnitt (s. Griechenland)<br />

vernichtet auch Geldvermögen in<br />

gleicher Höhe.<br />

■ Der Staat (bzw. die EZB) kann in un -<br />

begrenzter Menge neues Geld drucken.<br />

Dadurch schafft man – unter Vernachlässigung<br />

<strong>der</strong> Inflationsgefahr – die<br />

Möglichkeit, immer neue Schulden einzugehen,<br />

während an<strong>der</strong>erseits bei den<br />

Kreditgebern das Vermögen wächst.<br />

Die privaten Geldvermögen belaufen<br />

sich in Deutschland auf 5 Billionen<br />

Euro. Während die Geldvermögen<br />

un gleich verteilt sind, sei <strong>der</strong> Schul -<br />

dendienst von allen zu tragen: über<br />

Steuern und Preise. Ein Weg aus <strong>der</strong><br />

Verschuldung wäre Inflation. Damit<br />

würden Schulden und Geldvermögen<br />

gleichermaßen abgeschmolzen.<br />

Die gegenwärtige Eurokrise ist<br />

durch Fehler im Maastricht-Vertrag, <strong>der</strong><br />

die Währungsunion 1997 begründete,<br />

vorprogrammiert. Während <strong>der</strong> Euro-<br />

Vorgänger, <strong>der</strong> ECU, lediglich ein<br />

einheitliches Dach zu Verrechnungszwecken,<br />

z.B. für den Export, bildete und<br />

darunter die Landeswährungen gegeneinan<strong>der</strong><br />

(begrenzt) schwanken konnten,<br />

haben wir jetzt eine starre Einheits -<br />

währung für die gesamte Eurozone. Der<br />

Wert <strong>der</strong> Währung spiegelt nicht mehr<br />

die realwirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

wi<strong>der</strong>. Hierzu wäre eine Art Finanz -<br />

ausgleich notwendig. Die fundamentalen<br />

Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n in wirtschaftlicher<br />

und sozialer Hinsicht überfor<strong>der</strong>n<br />

jedoch die Gemeinschaft.<br />

Selbst unter den ungleich günstigeren<br />

Verhältnissen in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

bestehen z.B. zwischen Baden-<br />

Württemberg und dem Saarland deutliche<br />

Niveauunterschiede, die wir noch<br />

durch einen akzeptablen Län<strong>der</strong>finanz -<br />

ausgleich ausbalancieren können. Auf<br />

Europa übertragen, müssten aber die<br />

wirtschaftlich starken Län<strong>der</strong> die defizitären<br />

Staaten langfristig mit gewaltigen<br />

(Steuer-)Beträgen subventionieren.<br />

Das ist nicht durchsetzbar.<br />

Könnten Landeswährungen dagegen<br />

unter vereinbarten Rahmenbedingungen<br />

gegeneinan<strong>der</strong> schwanken,<br />

würde <strong>der</strong> Markt die unterschiedlichen<br />

Konstellationen einbeziehen und die<br />

Verwerfungen regulieren. So könnte<br />

auch eine Exportkrise, die durch geringere<br />

Produktivität bedingt ist, durch<br />

eine Abwertung <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Währung aufgefangen werden.<br />

Ein zweiter zentraler Vorschlag Müllers<br />

soll „die Schulden wie<strong>der</strong> aktivieren“.<br />

Zweifellos läge genug Geld bereit<br />

(z.B. in Versicherungsvermögen), um<br />

Investitionen zu tätigen. Statt durch<br />

Konjunkturprogramme <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand immer neue Schulden anzuhäufen,<br />

sollten staatlich garantierte Infrastrukturfonds<br />

entstehen. Müller hat keinen<br />

Zweifel, dass erhebliche Mittel in<br />

diese Institutionen fließen würden, um<br />

damit volkswirtschaftlich ertragreiche<br />

Investitionen – Infrastruktur, Energiewende,<br />

Glasfasernetze, aber auch Bildung<br />

– zu finanzieren. Geldvermögen<br />

würde in Sachvermögen umgewandelt.<br />

So ließen sich Finanzwirtschaft und Real -<br />

wirtschaft wie<strong>der</strong> in Einklang bringen.<br />

Müller, <strong>der</strong> wirtschaftlicher Vernunft<br />

wie<strong>der</strong> zum Primat verhelfen will, wirbt<br />

um breite Unterstützung, so auch im<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>.<br />

He<br />

26 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Mittagsveranstaltung am 24. Mai<br />

Deutsche Bahn:<br />

Ein Unternehmen im Spagat<br />

zwischen Investment und<br />

leistungsstarker Infrastruktur<br />

In ganz Deutschland ist die Lebensdauer <strong>der</strong> Schienenwege bei Weitem<br />

überschritten. Ersatzinvestitionen sind dringend nötig. Laut Zustandsbericht<br />

(Verkehrsverbund Berlin Brandenburg) sind 9,4 Prozent des dortigen<br />

Streckennetzes mit <strong>der</strong> geplanten Geschwindigkeit nicht be fahrbar.<br />

Die Jahrhun<strong>der</strong>te alten Anlagen sind<br />

pflegeaufwendig, personalintensiv und<br />

ineffizient – doch für einen Ausbau <strong>der</strong><br />

bestehenden Infrastruktur fehlt das<br />

Geld. Deutsche Bahn-Chef Grube möchte<br />

den Investitions-Rückstau ausgleichen,<br />

die Kapazitäten und die Qualität<br />

erhöhen sowie Ziele <strong>der</strong> Energiewende<br />

umsetzen. Die Pflege <strong>der</strong> Eisenbahn-<br />

Infrastruktur in Deutschland sei gerade<br />

für den Logistikstandort Hamburg<br />

wichtig. Auf Hamburg, so <strong>der</strong> DB-Chef<br />

weiter, entfallen zwölf Prozent <strong>der</strong> ge -<br />

samten Tonnage im Schienen güter -<br />

verkehr und mit 450.000 Reisenden pro<br />

Tag ist <strong>der</strong> Hamburger Hauptbahnhof<br />

die Nummer 1 in Deutschland. Bahnvorstand<br />

Grube kommt schnell zu den<br />

hamburgspezifischen Problemen und<br />

nimmt den vom Vorstandsvorsitzenden<br />

Debatin zugespielten Ball an: Bahn und<br />

Hafen sind für Hamburg wichtig. Bevölkerung<br />

und Wirtschaft an <strong>der</strong> Waterkant<br />

wachsen unaufhörlich. „Hier ist<br />

das Tor zur Welt, <strong>der</strong> jährliche Hafengeburtstag<br />

mit seinen Besucherrekorden<br />

ist nur ein Beispiel. Für die DB hat<br />

Hamburg eine herausragende Be deu -<br />

tung“, so Grube vor gut 120 Gästen des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>s.<br />

Deutschland hat mit 34.000 Schienenkilometern,<br />

davon im Großraum<br />

Hamburg 270 km sowie 56 Bahnhöfe,<br />

weltweit das dichteste Verkehrsnetz für<br />

Personen- und Güterverkehre. Hinzu<br />

kommen noch 4.300 Kilometer Trassen<br />

privater und kommunaler Unternehmen<br />

mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen.<br />

Die Hamburger S-Bahn hat 2012<br />

einen Rekord eingefahren: Mehr als 259<br />

Dr. Rüdiger Grube<br />

Jahrgang 1951, geboren in Hamburg.<br />

Seit Mai 2009 Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG.<br />

Millionen Fahrgäste waren allein mit<br />

diesem Verkehrsmittel unterwegs. Die<br />

Hamburger S-Bahn war übrigens das<br />

erste Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

in Deutschland, das vollständig mit<br />

Ökostrom betrieben wurde.<br />

Und bleiben wir noch in Hamburg:<br />

Die DB beschäftigt hier rund 8.300 Mitarbeiter,<br />

hinzu kommen 550 Azubis.<br />

Kürzlich wurde das neue Gebäude, die<br />

„Hammerbrook-Höfe“ mit 950 Büro -<br />

arbeitsplätzen eingeweiht. Auch <strong>der</strong><br />

hiesige Mittelstand profitiert: Das<br />

jährliche Einkaufsvolumen <strong>der</strong> DB lag<br />

zu letzt bei mehr als 340 Millionen Euro.<br />

Damit ist die DB nicht nur einer <strong>der</strong><br />

größten Arbeitgeber und Ausbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Hansestadt, son<strong>der</strong>n auch einer <strong>der</strong><br />

größten Investoren.<br />

„Mit Blick auf die Infrastruktur<br />

sehen wir die stetig steigende Nachfrage<br />

nach unseren Mobilitätsangeboten<br />

– vom ICE über die S-Bahn bis hin<br />

zum Carsharing und den Leihfahrrä<strong>der</strong>n<br />

von StadtRAD, die das Verkehrsmittel<br />

Bahn attraktiver machen“, so<br />

Grube. Und weiter, „wir sehen auch die<br />

<strong>28</strong> Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


prognostizierten Mengen im Schienen -<br />

güterverkehr und die Prognosen für<br />

den Güterumschlag im Hafen!“ Eine<br />

Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts<br />

(HWWI) belegt, dass <strong>der</strong><br />

Ausbau <strong>der</strong> Hafenhinterlandanbindung<br />

zum Wettbewerbsfaktor für<br />

Deutschlands wichtigsten Hafen wird.<br />

Grube zitiert Prof. Straubhaar: „Die Elbvertiefung<br />

bringt nichts ohne bessere<br />

Infrastruktur im Hinterland.“ Je<strong>der</strong> dritte<br />

Container, <strong>der</strong> auf Deutschlands<br />

Schienen unterwegs ist, läuft über das<br />

Netz <strong>der</strong> Hafenbahn.<br />

Vier Varianten einer Y-Trasse<br />

auf dem Prüfstand<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> norddeutschen Häfen<br />

steht und fällt mit leistungsfähigen<br />

führungen vorgestellt werden. An -<br />

schließend soll das ‚Für‘ und ‚Wi<strong>der</strong>‘ <strong>der</strong><br />

Varianten in <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit<br />

diskutiert werden, um dann eine Vorzugsvariante<br />

festzulegen.<br />

Für den Seehafenhinterlandverkehr<br />

wird zudem <strong>der</strong> neue Mega-Hub in<br />

Lehrte errichtet und 100 Millionen Euro<br />

in Gleisanlagen, Umschlagkräne sowie<br />

in Leit- und Sicherungstechnik inves -<br />

tiert.<br />

Am Bahnknoten Hamburg wird<br />

lehrbuchhaft deutlich: Wir haben in<br />

Deutschland ein komplexes, integriertes,<br />

stark beanspruchtes Bahn-System.<br />

Durch den chronischen Investitions stau<br />

ist die Lage äußerst dramatisch: Trassen<br />

und Bahnhöfe sind permanent<br />

über beansprucht. An den großen Bahn-<br />

Millionen Euro investiert. 300 Zug-Einheiten<br />

sind bestellt – <strong>der</strong>en Auslieferung<br />

allerdings Jahre dauert.<br />

Die Energiewende hat bei <strong>der</strong> DB<br />

hohen Stellenwert und ist stets ein<br />

gegenwärtiges Thema! Mit 2,5 Milliarden<br />

Euro pro Jahr hat die Bahn die<br />

höchste Stromrechung aller Unter -<br />

nehmen. Als Ziel gilt: Bis 2015 will man<br />

mindestens 35 Prozent CO2-Einsparung<br />

erreichen. Grube missfällt die geplante<br />

Abgabe <strong>der</strong> Stromgroßverbraucher:<br />

„Wer die Energiewende vorantreibt, soll<br />

belohnt werden!“ so sein Credo.<br />

Wegen <strong>der</strong> vorgegebenen Rede -<br />

länge nimmt er kurz zu drei weiteren<br />

Punkten Stellung: Lärmreduktion <strong>der</strong><br />

Schienengüterverkehre, dem Börsengang<br />

und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des Altona-<br />

Albert Darboven und Rüdiger Kruse MdB<br />

Prof. Dr. Peer Witten, Dr. Rüdiger Grube und<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin (v.l.)<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi und<br />

Dr. Peter Blauwhoff<br />

durchgängigen Eisenbahn-Korridoren<br />

Richtung Süd- und Südosteuropa. Dazu<br />

benötigt man den sogenannten „Ostkorridor“<br />

über Uelzen, Stendal und<br />

Magdeburg weiter Richtung Hof und<br />

Regensburg, mit dem Ausbau ist Ende<br />

letzten Jahres begonnen worden. Voll<br />

ausgebaut können täglich 40 Güter -<br />

züge mehr im Netz unterwegs sein als<br />

heute. Dennoch benötigt man mehr<br />

Kapazität Richtung Süden. Ob es am<br />

Ende die so genannte Y-Trasse, eine<br />

Neubaustrecke zwischen Hamburg,<br />

Bremen und Hannover ist, wird sich zeigen.<br />

Im Auftrag des Bundes untersucht<br />

die DB <strong>der</strong>zeit vier verschiedene Varianten:<br />

das ursprüngliche „Y“, für das<br />

bereits ein Raumordnungsverfahren<br />

abgeschlossen wurde, ein weiter östlich<br />

gelegenes Y, eine großräumige Umfahrung<br />

von Lüneburg und Uelzen sowie<br />

ein Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Strecken.<br />

Im Herbst soll <strong>der</strong> errechnete Kosten-<br />

Nutzen-Faktor verschiedener Trassenknoten<br />

herrscht Dauerstau. Nadelöhre,<br />

übervolle Bahnhöfe sowie Schleichfahrten<br />

machen die Verkehre unbe -<br />

rechenbar. Geraten irgendwo Züge aus<br />

dem Takt, kommt es im gesamten<br />

System zu Störungen.<br />

Der Vorstandsvorsitzende spricht<br />

sehr offen über das Sorgenkind Inves -<br />

tition: Wir geben in Deutschland nur<br />

noch 0,7 Prozent des BIP aus. Bei den<br />

Investitionen in die Schieneninfrastruktur<br />

liegt Deutschland weit hinten.<br />

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />

investiert die Schweiz das Sechsfache<br />

und Österreich immer noch mehr als<br />

das Vierfache – selbst Spanien und Italien<br />

haben höhere Werte als Deutschland.<br />

Doch zu den guten Rahmenbedingungen<br />

<strong>der</strong> DB zählt die Planungssicherheit<br />

<strong>der</strong> Investitionen. Die Finanzierungsvereinbarung<br />

zwischen Bahn<br />

und Bund garantiert einen jährlichen<br />

festen Betrag für das Schienennetz. In<br />

den letzten fünf Jahren wurden 49,6<br />

er Bahnhofs. Der Güterverkehr ist euro -<br />

päisch – und da liegt das Problem. Die<br />

internationalen Anbieter <strong>der</strong> Verkehre<br />

müssen ebenso ran. Im Schienengüterverkehr<br />

rollen auf unserem Strecknetz<br />

eben auch ausländische Waggons. Nach<br />

DB-Auffassung muss Brüssel das Lärm-<br />

Reduktionsprogramm von oben verordnen!<br />

Einen Börsengang sieht Grube <strong>der</strong>zeit<br />

nicht, „unser guter Cashflow macht<br />

einen Börsengang nicht zwingend notwendig“.<br />

Für die Verlegung Bahnhof<br />

Altona sind 13 Millionen Planungsgel<strong>der</strong><br />

bewilligt. Ob die S-Bahn im Kopfbahnhof<br />

Altona und <strong>der</strong> Durchgangsverkehr<br />

künftig am Diebsteichbahnsteig<br />

halten wird, werde demnächst mit<br />

Olaf Scholz geklärt, so Grube.<br />

Seinen lebhaften, leidenschaftlichen<br />

und informativen Vortrag beendet<br />

Rüdiger Grube mit <strong>der</strong> Feststellung:<br />

„Lassen Sie uns stolz sein auf das, was<br />

die Deutsche Bahn erreicht hat!“ EJH<br />

29


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort bei Iron Montain am 17. April<br />

Sensible Daten – safety first<br />

Dank <strong>der</strong> Einladung <strong>der</strong> Iron Mountain Deutschland GmbH konnten sich<br />

unsere Mitglie<strong>der</strong> Mitte April über die Digitalisierung, Aktenarchi vierung<br />

sowie die Sicherung und Wie<strong>der</strong>herstellung von Daten im Scanning<br />

Center in Hamburg Alsterdorf informieren.<br />

Geschäftsführer Hans-Günter Börgmann<br />

erläuterte den gesamten Zyklus<br />

unternehmenswichtiger Unterlagen:<br />

von <strong>der</strong> sicheren Aufbewahrung bis zur<br />

Vernichtung aller physischen Dokumente<br />

und selbstverständlich auch<br />

digitaler Daten. Das 1951 in den USA<br />

gegründete Dienstleistungsunternehmen<br />

verwaltet in seinen Archiv- und<br />

Rechenzentren Milliarden von Daten<br />

und Informationen von mehr als<br />

155.000 Kunden in Nordamerika, Europa,<br />

Lateinamerika sowie im asiatischpazifischen<br />

Raum. Die Firma beschäftigt<br />

weltweit mehr als 17.500 Mitarbeiter;<br />

2012 erzielte das Unternehmen<br />

einen Umsatz von 3 Milliarden US-<br />

Dollar.<br />

Scannen ist mehr als die Umwandlung<br />

von Papier in elektronische Sig -<br />

nale. Digitalisierung und Aktenarchivierung<br />

sind für die effiziente Organisation<br />

eines jeden Betriebs von großer<br />

Bedeutung. Börgmann machte in seiner<br />

Präsentation klar, warum überhaupt<br />

digitalisiert werden sollte. Zu -<br />

dem wurde das erfolgreiche Projekt<br />

„Swiss Life“ vorgestellt. In <strong>der</strong> Praxis<br />

erlebten wir, wie die tatsächliche Um -<br />

wandlung von Papierunterlagen in di -<br />

gi tale Dokumente funktioniert. Bei <strong>der</strong><br />

Zum Unternehmen<br />

Herman Knaust gründete Iron Mountain<br />

in Livingston (NY/USA). Zuvor<br />

verdiente er sein Geld mit Pilzen. Um<br />

das Geschäft zu erweitern kaufte er<br />

1936 eine stillgelegte Eisenerzmine.<br />

Eine Marktverän<strong>der</strong>ung im Pilzsektor<br />

veranlasste ihn zur Nutzungsän<strong>der</strong>ung<br />

seines „Iron Mountain“, die ihn<br />

ab 1950 auf die Geschäftsidee „Schutz<br />

wichtiger Informationen“ brachte. Er<br />

richtete sein erstes Verkaufsbüro im<br />

Empire State Building ein und überzeugte<br />

einflussreiche Persönlichkeiten,<br />

wichtige Depotunterlagen in<br />

sein Center zu bringen. Zu den ersten<br />

Kunden gehörte die East River<br />

Savings Bank; weitere Unternehmen<br />

folgten schnell.<br />

Führung durch das Scanning Center<br />

konnten wir die einzelnen Prozessschritte<br />

verfolgen: beginnend mit <strong>der</strong><br />

Registrierung, bei <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Dokumentenstapel<br />

einen Barcode bekommt, mit<br />

dem er über den gesamten Prozess<br />

nachverfolgt werden kann. Das Digitalisieren<br />

erfolgt auf einem Hochleis -<br />

tungsscanner, <strong>der</strong> formatunabhängig<br />

bis zu 90.000 Seiten am Tag scannt.<br />

Nach dem Scannen übernimmt eine<br />

Scansoftware die automatische Klassifizierung<br />

<strong>der</strong> Dokumente. Es werden<br />

Indexwerte wie z. B. Rechnungsnummer,<br />

Datum, Lieferant und Rechnungsbetrag<br />

eingelesen. Diese Daten übermittelt<br />

ein Datenträger o<strong>der</strong> ein sicherer<br />

SFTP-Server an den Kunden.<br />

„Laut einer Iron Mountain-Studie<br />

bezeichnen 37 Prozent <strong>der</strong> europäischen<br />

Unternehmen ihre Aktenarchivierung<br />

als chaotisch. Für Informations -<br />

management-DIenstleister (wie Iron<br />

Mountain) besteht daher enormes<br />

Potenzial, Unternehmen durch geeignete<br />

Services – wie zum Beispiel umfassende<br />

Scanning-Prozesse – zu unterstützen“,<br />

so Hans-Günter Börgmann,<br />

<strong>der</strong> somit optimistisch in die Zukunft<br />

blicken darf. Die zahlreichen Fragen <strong>der</strong><br />

Teilnehmer bewiesen hohes Interesse<br />

an diesem aktuellen Thema – ein rund -<br />

um gelungener Abend.<br />

BN<br />

30 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Neues aus dem Landesverband<br />

Wechselstimmung<br />

Zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 27. März <strong>2013</strong><br />

Die vornehmste Aufgabe <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung ist sicherlich die<br />

Wahl des Vorstands. Fast noch wichtiger dürfte aber sein, dass hier die<br />

Gelegenheit für alle Mitglie<strong>der</strong> ist, sich zu Wort zu melden, Kritik zu üben<br />

und am Ende die Kohäsionskräfte des Verbands zu optimieren.<br />

Die diesjährige Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am 27. März stand im Zeichen<br />

einer allgemeinen Wechselstimmung.<br />

Matthias Leutke, Peter Kronenberg und<br />

Katharina von Ehren hatten ihr Amt zur<br />

Verfügung gestellt. Somit waren außerhalb<br />

des Zweijahresrhythmus Neuwahlen<br />

notwendig, wobei gleichzeitig<br />

die Zahl <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong> um<br />

einen Platz reduziert werden sollte. Die<br />

Rede des scheidenden Vorsitzenden<br />

wurde von den über 100 Gästen auch<br />

mit Spannung erwartet. Die gute Bilanz<br />

wies im abgelaufenen Jahr zahlreiche<br />

hochkarätig besetzte Veranstaltungen<br />

aus. Referenten wie Dr. Günther Oettinger<br />

o<strong>der</strong> Giovanni di Lorenzo waren<br />

erst vor kurzem Gast in Hamburg. Weitere<br />

regelmäßige Veranstaltungen sind<br />

das POLTISCHE FRÜHSTÜCK, <strong>der</strong> JOUR<br />

FIXE, <strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort, WR im Dialog<br />

sowie Son<strong>der</strong>veranstaltungen, z.B.<br />

Golfturnier, Derby o<strong>der</strong> Cruise Days. Der<br />

Landesverband hat über 1.100 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Zahlreiche Sponsoren haben den<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> in seiner Arbeit unterstützt.<br />

Die aktuelle politische Situation<br />

in Hamburg sei gekennzeichnet durch<br />

eine zu hohe Verschuldung. Unternehmen<br />

müssten auf den drohenden Fachkräftemangel<br />

reagieren. Deutlich mehr<br />

müsse in die Ausbildung investiert, und<br />

Wachstumsmotoren müssten klarer<br />

identifiziert werden.<br />

Mit diesem Ausblick schied Matthias<br />

Leutke aus dem Amt mit ausdrücklichem<br />

Dank an den Landesvorstand<br />

und die Mitarbeiter <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle.<br />

Der Rücktritt von Matthias<br />

Leutke vom Amt des Landesvorsitzenden<br />

wurde mit großem Bedauern<br />

aufgenommen.<br />

Die Wahl des neuen Landesvorsitzenden<br />

Prof. Dr. Jörg Debatin erfolgte<br />

ohne Gegenstimmen. Die stellvertretende<br />

Vorsitzende Ayül Özkan erhielt<br />

ebenfalls große Zustimmung. Die Botschaft<br />

mit dieser Wahl war eindeutig:<br />

Konzentration auf Inhalte, um so die<br />

Kohäsionskräfte zu stärken. Mit dieser<br />

Aussicht nahm <strong>der</strong> neue Vorstand sein<br />

Mandat gerne an.<br />

BN/Sei<br />

Neuigkeiten aus Schloss Warnsdorf<br />

Wir haben einen weiteren Arzt verpflichtet,<br />

Herrn Dr. med. Elmar Battenberg,<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin,<br />

Psychotherapie, Naturheilverfahren<br />

und Ernährungsmedizin sowie Fastenarzt<br />

und Mitglied in <strong>der</strong> Ärztegesellschaft<br />

für Heilfasten und Ernährung<br />

(ÄGHE).<br />

Je<strong>der</strong> Arzt prägt auch das Angebot, welches<br />

wir zusätzlich zum Fasten und zur<br />

Ernährungstherapie anbieten. Herr Dr.<br />

Wittje hat die osteopathische Medizin<br />

und die Triggerpunktbehandlung nach<br />

Schloss Warnsdorf gebracht, mit Herrn<br />

Dr. Battenberg können wir nun den in<br />

den letzten Jahren zunehmenden Nach -<br />

fragen nach psychotherapeutischer Un -<br />

terstützung noch besser nachkommen.<br />

PR-Bericht – Gesundheit<br />

Für die Monate <strong>Juni</strong>, Juli und Au -<br />

gust unterbreiten wir Ihnen ein un -<br />

schlagbares Fastenangebot, aus medizi -<br />

nischer Sicht begründet: 14 Tage für 12.<br />

Zwei Wochen für das Fasten ein -<br />

zuplanen, ist medizinisch außerordentlich<br />

sinnvoll, da Sie nach 10 Fastentagen<br />

noch einen Fastenbrechertag<br />

und drei Aufbautage in Anspruch nehmen<br />

können. Buchen Sie im <strong>Juni</strong>, Juli<br />

und August 14 Tage, und zahlen Sie nur<br />

12 Tage!<br />

Von unseren treuen Gästen hören<br />

wir immer wie<strong>der</strong> Jubiläen: „Ich komme<br />

seit 10, seit 20 Jahren hierher, ich bin<br />

das 30. Mal hier“. Welches Kompliment<br />

an uns! Langsam kommen die 40 und<br />

die 50 vor – unglaublich. Ich freue mich<br />

auf bekannte und neue Gäste in diesem<br />

Jahr und heiße Sie alle herzlich willkommen<br />

in Schloss Warnsdorf.<br />

Herzlichst<br />

Ihre Heike Mohr<br />

Schloss Warnsdorf<br />

Schlossstraße 10, 23626 Warnsdorf<br />

Telefon 0 45 02 / 84 00<br />

info@schloss-warnsdorf.de<br />

31


Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

JUNGER WIRTSCHAFTSRAT<br />

Podiumsdiskussion:<br />

Innerstädtische Mobilität<br />

<strong>der</strong> Zukunft<br />

Im Rahmen seiner Schwerpunktreihe „Junge Mobilität“<br />

diskutierte <strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> am 23. April <strong>2013</strong><br />

mit fachkundigen Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Politik über die „Innerstädtische Mobilität<br />

<strong>der</strong> Zukunft“.<br />

angeregte Podiumsdiskussion mit (v. l.): Martin Gößler, Martin Huber,<br />

Martin U. Müller, Andreas Leo, Birgit Stöver, Wolfgang Märtens<br />

Trotz Championsleague-Halbfinale folg -<br />

ten über 70 Mitglie<strong>der</strong> aus Jungen und<br />

„altem“ <strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> Diskussion<br />

im Hause <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young GmbH.<br />

Nach <strong>der</strong> Begrüßung durch Florian<br />

Eilken als Landesvorsitzenden und Jan<br />

Brorhilker als Vorstandsmitglied und<br />

Vertretern von Ernst & Young übernahm<br />

<strong>der</strong> Spiegel-Redakteur Martin<br />

U. Müller die Leitung des Podiums. In<br />

seiner spritzig-charmanten Art stellte<br />

er die Teilnehmer vor. Als Vertreter<br />

von Car sharing-Anbietern waren <strong>der</strong><br />

Ge schäfts führer <strong>der</strong> Autonetzer GmbH,<br />

Martin Gößler, sowie <strong>der</strong> Pressesprecher<br />

von Car2Go, Andreas Leo, vertreten.<br />

Die Verkehrsplanung Hamburgs<br />

wurde vom Amtsleiter für Verkehr<br />

und Stra ßen wesen in <strong>der</strong> Behörde für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />

Martin Huber, vorgestellt. Für den HVV<br />

sprach dessen Planungsleiter Wolfgang<br />

Märtens, und die Politik wurde von <strong>der</strong><br />

Ersten Par lamentarischen Geschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Bürgerschaftsfrak -<br />

tion, Birgit Stöver, vertreten.<br />

Bereits in <strong>der</strong> Anfangsrunde wurde<br />

deutlich, dass für die verschiedenen Verkehrsanbieter<br />

ein vernetztes Gesamtsystem<br />

Vorrang vor einem abgegrenzten<br />

Wettbewerb hat. So entstehen<br />

immer mehr Kooperationen, welche<br />

zu mehr Flexibilität und Unabhängigkeit<br />

vom eigenen Fahrzeug führen,<br />

beispielsweise von HVV und car2go.<br />

Während car2go eine Flotte für kurze<br />

und mittlere Strecken parat hält, bietet<br />

die Autonetzer GmbH eine Plattform<br />

zur Vermietung privater Fahrzeuge an.<br />

Derlei innovative Lösungen sind Ausdruck<br />

und Folge eines gesellschaftlichen<br />

Wandels. Wo vor 20 Jahren noch das<br />

eigene Auto den Status symbolisierte,<br />

ist heute die flexible und kostenbewusste<br />

Mobilität das Maß <strong>der</strong> Dinge.<br />

Dazu passt auch, dass ein Drittel <strong>der</strong><br />

18-25 Jährigen keinen Führerschein hat.<br />

Bei aller Innovation und Vernetzung<br />

wurde in <strong>der</strong> Fragerunde aber auf den<br />

kritischen Zustand <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur<br />

hingewiesen. Die Problemlage<br />

ist hier beim Individualverkehr die<br />

gleiche wie bei den Wirtschaftsverkehren.<br />

Wichtige Projekte leiden unter<br />

überlangen Planungszeiten, und unter -<br />

bliebene Erneuerungen führen zu Verschleiß<br />

des Grundbestands. In <strong>der</strong><br />

anschließenden Fragerunde wurden<br />

zahlreiche Hinweise zu Verbesserungspotential<br />

an die anwesenden Experten<br />

gegeben. Ein Hauptaugenmerk galt vor<br />

allem den Ampelschaltungen und <strong>der</strong><br />

„grünen Welle“. In den Antworten wurde<br />

aber auch das Dilemma <strong>der</strong> Vekehrsplaner<br />

deutlich, einen gerechten Interessensausgleich<br />

zu wahren. So könnten<br />

Instandsetzungen zwar durch Nachtarbeit<br />

beschleunigt werden. Dies hätte<br />

aber eine – politisch nicht gewollte –<br />

Absenkung <strong>der</strong> Nachtruhe zur Folge.<br />

Die diskutierten Aspekte von Innovationen<br />

und Verkehrsärgernissen wurden<br />

von den Teilnehmern nach dem<br />

offiziellen Teil <strong>der</strong> Veranstaltung bei<br />

Speis und Trank weiter vertieft. Der<br />

Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> freut sich auf die<br />

kommenden Veranstaltungen zum Thema<br />

Jungen Mobilität und bedankt sich<br />

bei Ernst & Young für die herzliche Gastfreundschaft.<br />

Thomas Scheffel<br />

gute Stimmung und angeregte<br />

Diskussionen im Anschluss<br />

32 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Unternehmergespräch:<br />

Veranstaltung mit Thomas Hoyer<br />

In einem sehr angenehmen Rahmen fand das Unternehmergespräch mit<br />

Thomas Hoyer (Vorsitzen<strong>der</strong> des Beirats und Gesellschafter <strong>der</strong> Hoyer<br />

Internationale Spedition) statt. Der Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> begrüßte in<br />

Kooperation mit den Jungen Unternehmern im Business Club Hamburg<br />

die Gäste mit einem Sektempfang.<br />

Zunächst gewährte Herr Hoyer einen<br />

guten Einblick in sein Familienunternehmen.<br />

Das 1946 gegründete Unternehmen<br />

hat seinen Sitz in Hamburg<br />

und ist heute mit Umsätzen von über<br />

einer Milliarde Euro und über 5.200 Mitarbeitern<br />

in 80 Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt tätig.<br />

Das Dienstleis tungsspektrum umfasst<br />

Transport- und Logistikdienstleistungen<br />

für Flüssig-, Gas- und Lebensmittel.<br />

In diesem Feld wurden gezielt Markt -<br />

nischen gesucht, sodass die Unternehmensgruppe<br />

für Branchenverhältnisse<br />

seit Jahren eine gute Rendite abwirft.<br />

Die Hoyer Gruppe tritt dabei als Fami -<br />

lienunternehmen auf, das im Sinne des<br />

Ehrbaren Kaufmannes handelt. Die<br />

Verbindung von Tradition, Werten und<br />

Innovation wird in den Vor<strong>der</strong>grund<br />

gestellt.<br />

Im Jahr 2007 zog sich Thomas Hoyer<br />

vorzeitig von seinem Posten als Ge -<br />

schäftsführer zurück, um mehr Zeit für<br />

seine privaten Interessen zu haben. Dies<br />

ging mit dem Ziel einher, externe Fachexpertise<br />

für die strategische Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Unternehmensgruppe in die<br />

Geschäftsleitung zu holen. Somit befindet<br />

sich die Hoyer Gruppe in einer Übergangsphase,<br />

bis Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> dritten<br />

Familiengeneration für eine Geschäftsführung<br />

in Frage kommen. Der Weg<br />

dorthin ist über eine eigene Familienverfassung<br />

geregelt, da sich die Familie<br />

bereits über Thomas Hoyer und seine<br />

Geschwister in verschiedene Teile verzweigt<br />

hat.<br />

Im Laufe des Abends präsentierte<br />

sich Herr Hoyer als Traditionalist und<br />

echter Konservativer. Seine politische<br />

Einstellung wirkte klar und sehr kritisch,<br />

sodass seine pointierten Aussagen nicht<br />

nur auf Übereinstimmung in <strong>der</strong> Ge -<br />

sprächsrunde trafen. Insbeson<strong>der</strong>e kritisierte<br />

er die heutigen Politiker scharf<br />

und bemängelte, dass fast alle guten<br />

Fachleute verdrängt worden wären und<br />

kaum gute junge Kräfte nachkämen.<br />

Dies führte bei den anwesenden jungen<br />

Politikern zwangsläufig zu Wi<strong>der</strong>spruch.<br />

Des Weiteren berichtete Herr Hoyer<br />

von seinem Ausscheiden aus <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>.<br />

Die Begründung hierfür liegt maßgeb-<br />

FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED<br />

Anja Halfkath<br />

Fachgebietsleiterin<br />

Business Development<br />

& Controlling -<br />

Deutsche Lufthansa<br />

AG, Grün<strong>der</strong>in - Jade<br />

Immobilien-Kontor<br />

e.Kfr.<br />

Frau Halfkath, warum sind Sie Mitglied<br />

im Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong> geworden?<br />

Ich bin Mitglied im Jungen Wirt -<br />

schafts rat, um mich mit jungen engagierten<br />

Menschen über wirtschaftspolitische<br />

Themen auszutauschen.<br />

Weiterhin möchte ich einen aktiven<br />

Beitrag für die zukünftige Entwicklung<br />

Hamburgs mit dem Schwerpunkt auf<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> jungen Genera tion<br />

leisten. Darüber hinaus bietet mir <strong>der</strong><br />

Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> die Möglichkeit,<br />

Kontakte zu an<strong>der</strong>en Branchen und<br />

Unternehmern zu knüpfen, um so<br />

eigene Ideen zu teilen und von Erfahrungen<br />

an<strong>der</strong>er zu lernen.<br />

Welche inhaltlichen Themen möchten<br />

Sie als Mitglied des Jungen Wirtschafts -<br />

rates vorantreiben?<br />

lich in dem von Kanzlerin Merkel einge -<br />

schlagenen politischen Kurs. Nach Meinung<br />

von Herrn Hoyer opfert die <strong>CDU</strong>-<br />

Vorsitzende politische Werte <strong>der</strong> Partei.<br />

Gleichzeitig stellte sich Herr Hoyer entschieden<br />

gegen die Entscheidungen <strong>der</strong><br />

Bundesregierung im Zuge <strong>der</strong> Staatsschuldenkrise<br />

und befürwortete den<br />

Austritt Deutschlands aus dem Euro.<br />

Trotz <strong>der</strong> Anwesenheit von jungen <strong>CDU</strong>-<br />

Bürgerschaftsabgeordneten und dem<br />

Landesvorsitzenden <strong>der</strong> JU gelang es<br />

nicht Herrn Hoyer im Laufe des Abends<br />

in seiner Meinungen umzustimmen.<br />

Insgesamt war die Veranstaltung<br />

sehr gelungen. Auch <strong>der</strong> Austausch<br />

zwischen Mitglie<strong>der</strong>n von Die Familien -<br />

unternehmer und dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

wirkte sehr belebend. Eine Fortsetzung<br />

in hoffentlich ähnlich zur Diskussion<br />

anregenden Runden wäre sehr wünschenswert.<br />

Anja Halfkath<br />

Das Leitthema des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

ist in diesem Jahr die junge<br />

Mobilität. Bezüglich <strong>der</strong> sich wandelnden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> jungen<br />

Generationen an bestehende Mobilitätskonzepte<br />

hinsichtlich Flexibilität,<br />

Nachhaltigkeit und Preissensibilität,<br />

stehe ich in meinem Beruf bei <strong>der</strong><br />

Deutsche Lufthansa AG mit Kollegen<br />

und Kunden in häufiger Diskussion.<br />

Daher möchte ich durch Mitwirkung<br />

bei Veranstaltungen wie <strong>der</strong> Podiums -<br />

diskussion „Innerstädtische Mobilität<br />

<strong>der</strong> Zukunft“ zur Entwicklung nachhaltiger<br />

Konzepte beitragen.<br />

Wie bewerten Sie die Gemeinschaft <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong>?<br />

Der Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> bietet eine<br />

ideale Plattform, um sich mit an<strong>der</strong>en<br />

jungen Unternehmensvertretern auszutauschen<br />

und zu vernetzen. Die<br />

Gemeinschaft lebt meines Erachtens<br />

beson<strong>der</strong>s von <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

und dem offenen Dialog untereinan<strong>der</strong>,<br />

so dass jede Veranstaltung zur<br />

Erweiterung des eigenen Horizonts<br />

beiträgt.<br />

Die Fragen stellte Florian Eilken<br />

33


Golf: Jubiläumsturnier in Falkenstein<br />

Der Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />

Pokal ging an ...<br />

... Alexan<strong>der</strong> Lehnen (-33,0) vom Golfclub<br />

Schloss Karnitz. Unter den 68 Spielerinnen<br />

und Spielern, die sich in Hamburg-Falkenstein<br />

um die ausgelobten<br />

Preise in drei Kategorien bewarben, war<br />

<strong>der</strong> Karnitzer mit 34 erspielten Stablefordpunkten,<br />

<strong>der</strong> Beste. Das beste Er -<br />

geb nis des Tages lieferte Wolfgang Buss<br />

(-<strong>11</strong>,8/Gut Waldhof) mit 19 Bruttopunkten<br />

ab. In den Klassen siegten u.a. John<br />

Thomas Meyer (-15,5/Jersbek) mit 32<br />

Punk ten in <strong>der</strong> Klasse A und in <strong>der</strong> Klasse<br />

B: Michael Schütz (-21,8/Altenhof)<br />

30 Punkte, nach Stechen vor Andreas<br />

Berneike (-22,8/Wulfsmühle).<br />

Der im Jubiläumsjahr gewählte<br />

Falkensteiner Course gab <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

einen perfekten Rahmen. Die<br />

An lage gilt als sehr anspruchsvoll und<br />

Der glückliche Tombolagewinner Stefan<br />

Hischer (links) mit Voucher für eine 5tägige<br />

Reise in die Northwest-Region of Ireland,<br />

ins Rosapenna Hotel & Golf Resort.<br />

zeigte sich auch an diesem Turniertag<br />

von ihrer besten aber auch anspruchsvollsten<br />

Seite. Der Dank galt nicht nur<br />

den Teilnehmern, die vom Vorsitzenden,<br />

Prof. Dr. Debatin, zur Abendveranstaltung<br />

begrüßt wurden, son<strong>der</strong>n auch<br />

den Sponsoren und dem Falkensteiner<br />

Club, <strong>der</strong> sich durch Turnierleiter<br />

Conrad Seiffert, bestens präsentierte.<br />

Die Siegerehrung, bei <strong>der</strong> den Spon -<br />

soren, Ernst & Young, PWC, Darboven,<br />

Scheffler PR, 25 hours hotel, Carlsberg,<br />

PGA LV Hamburg und Commerzbank<br />

gedankt wurde, krönte, zwischen Hauptgang<br />

Spargel mit Kalbsmedaillon und<br />

dem Dessert, das Jubiläumsturnier des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>s.<br />

EJH<br />

Ausführlicher Bericht in <strong>der</strong><br />

Herbstausgabe.<br />

Jubiläumsturnier im<br />

noblen Falkensteiner Club<br />

Wenn vorm 18. Loch<br />

die Puste ausgeht...<br />

... hat er sich meist überfor<strong>der</strong>t. Beim<br />

Laufen ist das an<strong>der</strong>s. Spätestens einsetzende<br />

Stiche signalisieren eine körperliche<br />

Überfor<strong>der</strong>ung, denn die Stiche<br />

sind ein sicheres Zeichen von Mangelerscheinungen.<br />

Was passiert aber<br />

beim Golfsportler, wenn er seine Kräfte<br />

falsch einschätzt und sich übernimmt?<br />

Die Anzeichen sind meist leise<br />

kommen unauffällig. Gemeint sind<br />

die unerklärlichen Leistungsabfälle<br />

gegen Rundenende, denn misslungene<br />

Schläge sind die Folge mangeln<strong>der</strong><br />

Konzentrationskraft. Die Ursachen dieser<br />

„Einbrüche“ sind unterschiedlich,<br />

genau wie <strong>der</strong> Zeitpunkt, wenn es den<br />

einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en erwischt.<br />

Je<strong>der</strong> Golfer kennt die Situation:<br />

Mal hält man bis zur 16ten durch, den<br />

einen erwischt es, nach bisher tadellosem<br />

Spiel, bereits an <strong>der</strong> 12. Bahn. Für<br />

den Leistungsabfall kann mangelnde<br />

Energie verantwortlich sein. Schuld für<br />

konditionelle Probleme sind nicht nur<br />

unzureichende Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.<br />

Eine 18-Löcher-Runde,<br />

bei <strong>der</strong> je nach Gelände zwischen 5 und<br />

7 Kilometer gelaufen wird, erfor<strong>der</strong>t<br />

eine gute allgemeine körperliche Fit -<br />

ness. Geht es auch noch bergauf, berg -<br />

ab kommen schon mal „gefühlte 10<br />

Kilo meter“ zusammen. Da ist man gut<br />

beraten, in kleinen Dosen sowohl Ge -<br />

tränk und leichten „Knabberkram“, alle<br />

drei Löcher, so nebenher zu konsumieren.<br />

Je<strong>der</strong> Golftrainer berät gern über<br />

sinnvolles Ergänzen <strong>der</strong> Energiespeicher<br />

auf <strong>der</strong> Runde. Auch wenn die so<br />

sehr geschätzte „Halfway-Pause“ stets<br />

eine willkommene Unterbrechung sein<br />

mag, die Auswahl <strong>der</strong> angebotenen<br />

Leckereien, sollte immer kritisch angegangen<br />

werden.<br />

Ein weiterer Faktor kann die Grundkondition<br />

beeinflussen: (Unbemerkte)<br />

Blockaden im Bereich <strong>der</strong> Wirbelsäule,<br />

<strong>der</strong> Hüfte und <strong>der</strong> Gelenke, sie verhin<strong>der</strong>n<br />

reibungslose, flüssige Bewegungs -<br />

abläufe. Diese Bewegungseinschränkungen<br />

haben ihre Ursachen in kleinen<br />

Sportunfällen, können durch Opera -<br />

tionsfolgen auftreten o<strong>der</strong> entstanden<br />

durch nächtliches Verlegen. Selbst ge -<br />

ringe Verletzungen können systematische<br />

Folgeketten provozieren und das<br />

Leistungsniveau senken, da sie die neurale<br />

Übertragung im ganzen Körper<br />

stören. Energien die benötigt werden,<br />

um diese „Dysbalancen“ zu kompensieren<br />

gehen zu Lasten <strong>der</strong> Konzen -<br />

tration, Kraft und Koordination. Wenn<br />

dann als dritter Faktor noch Frust und<br />

Ärger hinzukommen, verliert je<strong>der</strong><br />

Golfer weitere Energien, die dann auf<br />

mentaler Ebene enorm viel Kraft kos -<br />

ten. Selbstzweifel, Unsicherheiten und<br />

Angst vor jeglichen Hin<strong>der</strong>nissen wachsen,<br />

das Energiedefizit wächst mit.<br />

Fazit: Wer sich von Blockaden (physisch<br />

und mental) befreit, hat mehr Energie,<br />

Spaß und Erfolg nicht nur bei seinem<br />

Golfspiel.<br />

Im Golfmarkt gibt es für dieses<br />

Gebiet Spezialisten. Rat und schnelle<br />

Abhilfe hierfür finden unsere Leser bei<br />

den Damen von SPORT’S (E)motion in<br />

Hamburg, Dipl.-Psych. Janin Tesmer-Laß<br />

und Osteopathin Juliane Horn.<br />

www.sportsemotion.info<br />

34 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Neues aus dem Landesverband<br />

Conrad Seiffert verlässt den <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

Conrad Seiffert<br />

Es ist ihm sichtlich schwer gefallen:<br />

Nach über zwei Jahren im Amt hat sich<br />

Conrad Seiffert entschlossen, seinen 65.<br />

Geburtstag, den er in diesem Sommer<br />

feiern wird, nicht mehr als hauptamtlicher<br />

Landesgeschäftsführer des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />

zu begehen. Seine Verbundenheit<br />

zu unserem Verband bleibt<br />

indes bestehen.<br />

Der Landesverband Hamburg hat<br />

ihm viel zu verdanken. Manches Neue<br />

wurde in seiner Zeit auf den Weg<br />

gebracht: Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> im Dialog,<br />

ein beliebtes Format zum Austausch<br />

mit <strong>der</strong> Politik, geht auf seine Initiative<br />

zurück. Auch mit den regelmäßigen<br />

Unternehmensbesuchen, dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

vor Ort, hat er Gespür für die<br />

Interessen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> bewiesen.<br />

Manche hochinteressanten Vorträge<br />

gehen auf seine guten Kontakte in<br />

Wirtschaft und Politik zurück.<br />

Als echtem Hamburger ist es Conrad<br />

Seiffert nie schwer gefallen, den<br />

richtigen Ton zu finden. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s schätzen seinen<br />

charmanten Stil, verbunden mit – im<br />

besten Sinne – konservativen Wertvorstellungen.<br />

Natürlich geht Conrad Seiffert nicht<br />

in den Ruhestand, son<strong>der</strong>n widmet sich<br />

an<strong>der</strong>en Aufgaben. Wir werden ihn hoffentlich<br />

noch bei vielen Veranstaltungen<br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s treffen und so<br />

den Kontakt aufrecht erhalten. Für seine<br />

Verdienste bedanke ich mich im<br />

Namen des gesamten Landesvorstands!<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />

Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde ist neue Landesgeschäftsführerin<br />

Die Führung <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

erfor<strong>der</strong>t sicherlich universelle Fähigkeiten:<br />

Die Bereitschaft zur Übernahme<br />

von Verantwortung, <strong>der</strong> Blick fürs<br />

Ganze, <strong>der</strong> souveräne Umgang mit den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n sowie hohe kommunikative<br />

und organisatorische Kompetenz.<br />

Frau Baben<strong>der</strong>erde bringt all diese<br />

Eigenschaften mit. Ihre mehrjährige<br />

Erfahrung in Politik und Wirtschaft<br />

machen sie zur idealen Stelleninhaberin.<br />

Zuletzt war die promovierte Historikerin<br />

in Norddeutschland für eine<br />

namhafte Personalberatung tätig. Die<br />

Hamburgische Landespolitik ist Frau<br />

Baben<strong>der</strong>erde durch ihre Tätigkeit in<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Bürgerschaftsfraktion sowie<br />

in <strong>der</strong> Behörde für Wirtschaft und<br />

Arbeit vertraut.<br />

Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde<br />

Zur inhaltlichen Unterstützung <strong>der</strong><br />

Arbeit des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s ist Brigitte<br />

Nolte freiberuflich für den Landesverband<br />

tätig. Frau Nolte hat nach ihrem<br />

Studium <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre als<br />

Referentin in <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />

in Schwerin, als Büroleiterin des<br />

Wirtschaftsministers in Schwerin sowie<br />

in <strong>der</strong> Hamburgischen Bezirks- und<br />

Landespolitik gearbeitet.<br />

Mit dem neuen Team in <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />

wird die Arbeit des<br />

Landesverbands nun weiteren Schwung<br />

erhalten. Die stärkere Ausrichtung an<br />

Inhalten und für Hamburg relevanten<br />

Themen erhält so breite Unterstützung.<br />

Bleibt noch zu erwähnen, dass Frau<br />

Baben<strong>der</strong>erde im Stadtrat in Winsen<br />

und Frau Nolte in <strong>der</strong> Stadtvertretung<br />

Nor<strong>der</strong>stedt kommunalpolitisch engagiert<br />

sind. Dies darf als Indiz dafür<br />

gewertet werden, dass die Sicht des<br />

Landesverbands Hamburg nicht an <strong>der</strong><br />

Stadtgrenze aufhört.<br />

Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />

Warum ich Mitglied<br />

im <strong>Wirtschaftsrat</strong> bin<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> ist für mich das<br />

beste Wirtschaftsforum in Hamburg. Er<br />

hat mich Jahrzehnte als Wirtschaftsför<strong>der</strong>er<br />

mit hochkarätigen Kontakten<br />

und exponierten Vorträgen/Diskussionen<br />

begleitet. ???<br />

Ich schätze den <strong>Wirtschaftsrat</strong> auch<br />

jetzt noch für meine politischen und<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten. Mein größter<br />

Wunsch: eine intensivere Umset-<br />

Günther Siegert<br />

zung <strong>der</strong> kompetenten wirtschaftspolitischen<br />

Empfehlungen innerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>.<br />

35


Neues aus dem Landesverband<br />

INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HA<strong>MB</strong>URG<br />

IM ÜBRIGEN ...<br />

... stehen wir vor den Bundestagswahlen.<br />

In Hamburg findet am 22. September<br />

zeitgleich <strong>der</strong> Volksentscheid zum<br />

Rückkauf <strong>der</strong> Energienetze statt. Welche<br />

Konsequenzen <strong>der</strong> Rückkauf für die<br />

Stadt, den Haushalt, die Energiewende<br />

und den Strompreis hätte, darüber<br />

müssen wir sprechen: am 27. August im<br />

Rahmen einer hochrangig besetzten<br />

Podiumsdiskussion.<br />

... werden die Mitglie<strong>der</strong> des Vorstands<br />

und die Vorsitzenden <strong>der</strong> Landesfachkommissionen<br />

auf einer Klausurtagung<br />

im August die inhaltlichen<br />

Schwer punktthemen für die weitere<br />

Arbeit des Landesverbandes beraten<br />

und festlegen. Schon jetzt ist klar, dass<br />

„Mehr Privat für einen starken Staat“,<br />

wie es die laufende Kampagne des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>s zum Thema hat, eine<br />

deutlichere Haushaltskonsolidierung<br />

und mehr Wettbewerb bedeuten muss.<br />

... wollen wir eine neue Landesfachkommission<br />

Immobilienwirtschaft<br />

grün den. In dieser Branche sind die Reibungsflächen<br />

zwischen Wirtschaft und<br />

Politik beson<strong>der</strong>s vielfältig. Die Vergabe<br />

städtischer Grundstücke und öffentlicher<br />

Aufträge stehen ebenso auf <strong>der</strong><br />

Agenda <strong>der</strong> Landesfachkommission,<br />

wie <strong>der</strong> öffentlich geför<strong>der</strong>te Wohnungsbau<br />

und weitere branchenspezifische<br />

Themen.<br />

... wird im Jubiläumsjahr zum 50jährigen<br />

Bestehen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s <strong>der</strong><br />

Wirtschaftstag am 25. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> in Berlin<br />

unter dem Motto „Ein starkes<br />

Deutschland für ein starkes Europa“<br />

stattfinden.<br />

... steht uns nach dem großen Zuspruch<br />

im vergangenen Jahr erneut die Pik-<br />

König-Lounge anlässlich des Derby-<br />

Meetings auf <strong>der</strong> Horner Rennbahn am<br />

3. Juli <strong>2013</strong> exklusiv zur Verfügung.<br />

Brigitte Nolte<br />

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />

LANDESVERBÄNDEN HA<strong>MB</strong>URG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Athanasios Armoutidis<br />

Geschäftsführer<br />

DEWIKO HA<strong>MB</strong>URG e.K.<br />

Dr. Till Dunckel<br />

Partner<br />

NESSELHAUF Rechtsanwälte<br />

Kristin Eckmann<br />

Geschäftsführerin<br />

DONNER & REUSCHEL TREUHAND -<br />

Gesellschaft mbH & Co. KG<br />

Frank Eilers<br />

Sven Flohr<br />

Head of promotion & event<br />

Perfect Media GmbH<br />

Andreas J. Haug<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

eVenture Capital Partners GmbH<br />

Ronald Heinsen<br />

Prokurist<br />

BERENBERG BANK Joh. Berenberg<br />

Gossler & Co. KG Hamburg<br />

Prof. Dr. Wolfram Ischebeck<br />

Stefan Keinert<br />

Inhaber<br />

Keinert Consulting, Ahrensburg<br />

Christian Mangartz<br />

Leiter Private Banking<br />

UniCredit Bank AG / Hamburg<br />

Alireza Roodsari<br />

Geschäftsführer<br />

ARIA International GmbH<br />

Karl F. Andruleit<br />

Inhaber<br />

ANDRULEIT WP/StB.<br />

Kiel<br />

Niels P. E. Buck<br />

Partner Transaction Services<br />

KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Hamburg<br />

Martin Buchholz<br />

Vorstand GDGE Genossenschaft<br />

DeutscherGrün-Energie-Erzeuger eG<br />

Bad Oldesloe<br />

Christian Fuchs<br />

persönlich haften<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

FMP Fuchs & Co. KG<br />

Wedel i. H.<br />

Nortbert Essing<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

Norbert Essing Kommunikation GmbH,<br />

Westerkappeln<br />

GDGE Genossenschaft Deutscher<br />

Grün-Energie-Erzeuger eG<br />

Bad Oldesloe<br />

Maik Laske<br />

Managing Director<br />

HSH Nordbank AG<br />

Hamburg<br />

Lars Nürnberger<br />

Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />

Siemens AG<br />

Kiel<br />

36 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Vorschau Landesverband Hamburg<br />

BITTE VORMERKEN:<br />

25. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Wirtschaftstag<br />

Berlin<br />

VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

3. Juli <strong>2013</strong><br />

Derby Meeting<br />

Horner Rennbahn<br />

14. August <strong>2013</strong><br />

Dr. Johannes Teyssen<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

E.ON SE<br />

27. August <strong>2013</strong><br />

Podiumsdiskussion<br />

Thema: „Rückkauf <strong>der</strong> Energienetze“<br />

12. September <strong>2013</strong><br />

Julia Jäkel<br />

Vorsitzende des Vorstandes<br />

Gruner + Jahr<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

29. August <strong>2013</strong><br />

Dr. Peter Matuschek<br />

forsa Gesellschaft für Sozialforschung<br />

und statistische Analysen<br />

Nachlese<br />

„Denken ist eine Anstrengung.<br />

Ludwig Marcuse<br />

Glauben ein Komfort.“<br />

JOUR FIXE (nur für Mitglie<strong>der</strong>)<br />

19. September <strong>2013</strong><br />

WR IM DIALOG (nur für Mitglie<strong>der</strong>)<br />

Der nächste WR im Dialog findet am 2. September <strong>2013</strong> statt<br />

JUNGER WIRTSCHAFTSRAT<br />

15. August <strong>2013</strong><br />

Unternehmensbesuch bei KPMG<br />

zum Thema: „Megatrends im Handel“<br />

Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />

37


Landesverband Schleswig-Holstein<br />

Rot-Grüne Steuerpläne gegen kleinund<br />

mittelständische Familienunternehmen<br />

Leistungsgerechtigkeit ist soziale Gerechtigkeit<br />

Dr. Philipp Murmann<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-Holstein<br />

N<br />

ach <strong>der</strong> schleswig-holsteinischen<br />

Kommunalwahl vom 26. Mai und<br />

unmittelbar vor <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />

am 22. September <strong>2013</strong> treten landespolitische<br />

Themen naturgemäß in den<br />

Hintergrund. Diese günstige Zeit könnte<br />

die Landesregierung sinnvoll nutzen,<br />

um ihren schulpolitischen Kurs deutlich<br />

zu korrigieren.<br />

Für uns Unternehmer stellt sich dagegen<br />

die Frage, wie sich die Bundestagswahl<br />

auf die Investitionsfreudigkeit für<br />

den Standort Deutschland auswirken<br />

wird. Für mich als mittelständischen<br />

Familienunternehmer stehen hier die<br />

rot-grünen Steuerpläne im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Ideologisch begründete Bevormundung<br />

ist die eine Sache, aber wenn<br />

nicht begriffen wird, daß Substanzsteuern<br />

auf das Rückgrat <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft zielen, dann muß man sich<br />

darüber klar werden, was das im Kern<br />

bedeutet: Auf <strong>der</strong> einen Seite begünstigt<br />

man die Wettbewerbsfähigkeit<br />

internationaler Konzerne, die dieser Art<br />

<strong>der</strong> Besteuerung leicht ausweichen<br />

können, und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

behin<strong>der</strong>t man den heimischen Mittelstand,<br />

hier vor Ort zu investieren.<br />

<strong>der</strong> Bundestagswahl auf diesen Kurs<br />

eingeschwenkt sind, bedeutet ihre Verwirklichung<br />

im Falle eines rot-grünen<br />

Wahlsieges. Aus <strong>der</strong> Sicht eines <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

sind Substanzsteuern auf<br />

Betriebsvermögen nicht mit den Prinzipien<br />

einer sozialen Marktwirtschaft<br />

im Sinne Ludwig Erhards zu vereinbaren.<br />

Wir Unternehmer jedoch können<br />

auch schon <strong>der</strong> politischen Idee nicht<br />

folgen, daß soziale Gerechtigkeit nur<br />

Umverteilung bedeutet. In einer funktionierenden<br />

Gesellschaft kann soziale<br />

Gerechtigkeit nicht ohne Chancen- und<br />

Leistungsgerechtigkeit einhergehen.<br />

Finden diese Prinzipien bei den Grünen<br />

keine Mehrheit mehr, hängt doch einiges<br />

für den deutschen Mittelstand vom<br />

Wahlausgang ab.<br />

Noch sind die Leistungsträger bei uns<br />

in <strong>der</strong> Mehrheit und machen Deutschland<br />

stark. Hoffen wir, daß das auch so<br />

bleibt!<br />

Daß die SPD Umverteilung im Wettstreit<br />

mit den Linken als alleinige soziale<br />

Gerechtigkeit verkaufen muß, ist<br />

nicht neu, da aber die Grünen jetzt vor<br />

Dr. Philipp Murmann<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> | Landesverband Schleswig-Holstein 39


Bildungspolitische Konferenz <strong>der</strong> Sektion Rendsburg-Eckernförde am 18. März <strong>2013</strong> in Louisenlund<br />

Bessere Chancen für benachteiligte Jugendliche<br />

Siemens baut bei jungen Menschen, so Günther Hohlweg, Leiter <strong>der</strong> Ausbildung<br />

bei <strong>der</strong> Siemens AG für Deutschland, auf drei Kriterien: 1. Die<br />

Fähigkeit <strong>der</strong> 75.000 jährlichen Interessenten, sich online zu bewerben.<br />

2. Die Bereitschaft, am Ende <strong>der</strong> Ausbildung, technische Inhalte in <strong>der</strong><br />

Weltsprache Englisch sicher zu verstehen, und 3. sich ein festes Korsett<br />

an Wissen anzueignen, auf das sich je<strong>der</strong> Einstellende im Konzern verlassen<br />

können möchte.<br />

Diese Ziele könnten tatsächlich auch<br />

erreicht werden, weil die Siemens AG<br />

für jeden Ausbildungsplatz einschließlich<br />

des Lehrlingsgehalts 100.000 Euro<br />

zur Verfügung stelle. Dafür würden von<br />

den jährlich 75.000 Bewerbern 2.500<br />

Jugendliche zum Assessment-Center<br />

eingeladen, wonach von den Ausgewählten<br />

nur je<strong>der</strong> fünfzigste die Ausbildungsziele<br />

am Ende nicht erreiche.<br />

Eingeladen worden war <strong>der</strong> Chef<br />

<strong>der</strong> Ausbildung für Siemens in Deutschland<br />

zur zehnten bildungspolitischen<br />

Konferenz des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, weil<br />

<strong>der</strong> Technikkonzern seine Ausbildungs -<br />

plätze über eine Quotenregelung zu 50<br />

Prozent an Abiturienten, 40 Prozent an<br />

Realschulabsolventen und zu 10 Prozent<br />

an Hauptschüler verteilt, was bei letzteren<br />

durch eine entsprechende Absenkung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisstandards im Onlinetest<br />

gesteuert wird. Die Motivation<br />

für eine Hauptschülerquote trotz <strong>der</strong><br />

sehr anspruchsvollen Ausbildungsziele<br />

sei neben <strong>der</strong> sozialpolitischen Verantwortung<br />

des deutschen Industriekonzerns<br />

die wachsende Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

durch die demographische Entwicklung.<br />

Im Ergebnis brauchten die<br />

Anke Erdmann MdL:<br />

„Das Berliner Modell<br />

des Produktiven<br />

Lernens mit zwei<br />

Schul- und drei Betriebstagen und das<br />

Hamburger Modell <strong>der</strong> Jugendberufsagentur<br />

bieten gute Vorbil<strong>der</strong> für<br />

Schleswig-Holstein.“<br />

Günther Hohlweg: „Wer bei <strong>der</strong> Siemens<br />

AG – auch als Hauptschüler – erst einmal<br />

zur Ausbildung angenommen wird,<br />

bringt diese trotz höchster Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

fast immer erfolgreich zum<br />

Abschluß.“<br />

durch persönliche Voraussetzungen<br />

benachteiligten Jugendlichen zwar<br />

etwas mehr Zuwendung, aber am Ende<br />

<strong>der</strong> Ausbildung schnitten sie kaum<br />

schlechter ab als die übrigen. Für die<br />

Zukunft arbeite man an einem Bewerbungssystem,<br />

das weibliche Jugendliche,<br />

die sich für eine kaufmännische<br />

Tätigkeit bewerben, gezielt auf ihre<br />

technischen Fähigkeiten testet. Die Er -<br />

fahrungen zeigten nämlich lei<strong>der</strong> auch,<br />

daß alle Maßnahmen, die sich abzeichnende<br />

technische Nachwuchslücke<br />

durch verstärkten weiblichen Nachwuchs<br />

abzufe<strong>der</strong>n, bislang ins Leere<br />

gelaufen seien.<br />

40 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Das Podium v.l. Dr. Sven Mohr, Schulleiter RBZ-Eckener-Schule; Günther Hohlweg, Leiter Corporate Human Resources Siemens AG;<br />

Anke Erdmann MdL; Mo<strong>der</strong>ator Ulrich Wiethaup; Barbara Ostmeier MdL und Dr. Ro<strong>der</strong>ich Stintzing, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

IfT-Institut Talententwicklung<br />

In <strong>der</strong> sich anschließenden Diskussion<br />

bestand zwischen den beiden<br />

Landtagsvertretern auf dem Podium<br />

Einigkeit, daß Schleswig-Holstein<br />

schnell Klarheit schaffen müsse über<br />

die Fortsetzung <strong>der</strong> mit diesem Jahr<br />

auslaufenden Programme, nämlich das<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union „Schule und<br />

Arbeitswelt“ und des Bundes zur Schulsozialarbeit.<br />

Anke Erdmann, die für<br />

Bündnis90/Die Grünen dem Bildungsausschuß<br />

des Landtages vorsitzt, befürwortete<br />

den Ansatz des Produktiven<br />

Lernens mit zwei Schul- und drei Be -<br />

triebstagen sowie das Hamburger Mo -<br />

Barbara Ostmeier<br />

MdL: „Unsere<br />

erfolgreich arbeitenden<br />

Berufsschulen<br />

sollten nicht durch neue konkurrierende<br />

Angebote in eine Mittelkonkurrenz<br />

gedrängt werden.“<br />

dell <strong>der</strong> Jugendberufsagentur. Die<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Babara Ostmeier<br />

warnte dagegen, durch neue Träger die<br />

Mittel für die erfolgreich arbeitenden<br />

Berufsschulen im Land weiter zu be -<br />

schneiden. Letzteres wußte Dr. Sven<br />

Mohr, Leiter des Regionalen Berufsbil-<br />

Dr. Sven Mohr:<br />

„Eine landesweites<br />

Netzwerk spezialisierter<br />

Kräfte könnte die erfolgreiche<br />

Arbeit an unseren Berufsschulen<br />

unterstützen.“<br />

dungszentrums Eckener Schule aus<br />

Flensburg durch einen detaillierten<br />

Bericht über die praktischen Alltag seiner<br />

Berufschule zu unterstreichen,<br />

wobei er aber ergänzend auch einen<br />

landesweiten Verbund spezialisierter<br />

Kräfte nach dem Hamburger Vorbild für<br />

zielführend hält.<br />

Dr. Ro<strong>der</strong>ich Stintzing: „Verantwortung<br />

an Jugendliche übertragen ist <strong>der</strong> beste<br />

Weg für Erfolg und Anerkennung und die<br />

Bereitschaft zu mehr Verantwortung.“<br />

Dr. Ro<strong>der</strong>ich Stintzing, <strong>der</strong> mit Sitz<br />

in Flensburg vor 15 Jahren als erster<br />

Anbieter qualifizierte Ausbildungsmessen<br />

für Schüler an den Markt ge -<br />

bracht und sich inzwischen deutschlandweit<br />

mit über <strong>11</strong>0 Beschäftigten zu<br />

einem <strong>der</strong> führenden Anbieter entwickelt<br />

hat, sieht als wichtigstes Mittel<br />

für Jugendliche, insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

schwierigen persönlichen Voraussetzungen,<br />

diesen Verantwortung zu übertragen.<br />

Diese Verantwortung müsse<br />

nicht groß sein. Wichtig sei das Erfolgserlebnis,<br />

die dafür erhaltene Aner -<br />

kennung und die daraus erwachsene<br />

Bereitschaft, mehr Verantwortung<br />

übernehmen zu dürfen.<br />

Ungelöst blieb in <strong>der</strong> Diskussion die<br />

Frage, wie die Gesellschaft zukünftig<br />

solchen Menschen faire Chancen einräume,<br />

die Talente im praktischen Um -<br />

gang mit Werkzeugen o<strong>der</strong> Menschen<br />

besitzen und <strong>der</strong>en Anlagen o<strong>der</strong> Leidenschaften<br />

nicht akademisch geprägt<br />

Helmut Siegmon,<br />

Schulleiter <strong>der</strong><br />

Hebbelschule und<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Philologen Verband Schleswig-Holstein<br />

e.V.: „Die Aufgabe <strong>der</strong> Differenzierungen<br />

im Schulsystem verbessert<br />

in keiner Weise die Chancen für benachteiligte<br />

Jugendliche – im Gegenteil!“<br />

sind. Nachdem die praxisorientierte<br />

Hauptschule in Schleswig-Holstein<br />

nach jahrzehntelangem Nie<strong>der</strong>gang<br />

nun in einer neuen Schulstruktur aufgegangen<br />

ist, stellt sich die Frage, unter<br />

welchem positiven Image man ein<br />

neues Angebot an diese Jugendlichen<br />

richten kann, das ihren Chancen ge -<br />

recht wird. Das politisch immer wie<strong>der</strong><br />

diffamierte Image praktischer Fertigkeiten<br />

als Ausbildungsziel von Schulen<br />

kann jedenfalls nicht damit begründet<br />

werden, daß die Verdienstmöglichkeiten<br />

schlechter seien. Thomas Prey, Ge -<br />

Thomas Prey: „In unserem Aufzugsunternehmen<br />

verdienen Schlosser inzwischen<br />

am meisten.”<br />

schäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter eines<br />

namhaften mittelständischen Maschinenbauunternehmens<br />

mit 125 Beschäftigten<br />

und Sitz in Kiel, merkte dazu<br />

jedenfalls an, daß in seinem Unternehmen<br />

die Schlosser am meisten verdienen<br />

würden.<br />

BZ<br />

41


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Lübeck am 19. März <strong>2013</strong><br />

im Hause EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG<br />

Bildungsvielfalt am Wissenschaftsstandort<br />

Lübeck – sind zusätzliche Oberstufen <strong>der</strong><br />

richtige Weg?<br />

„Auch gute Hauptschüler<br />

sind qualifiziert<br />

– das Land benötigt<br />

dringend Handwerker.“,<br />

hieß es aus dem<br />

Auditorium.<br />

Pressestimmen in Auszügen<br />

Lübecker Nachrichten vom 23.3.<strong>2013</strong><br />

Lebendige Debatte über die Zukunft <strong>der</strong> Schulen<br />

( ... ) „Seit 2008 reformieren wir ein bis<br />

dahin gut funktionierendes dreigliedriges<br />

Schulsystem“, sagt die <strong>CDU</strong>-<br />

Vorsitzende Anette Röttger. Durch<br />

die Umstellung auf das Zwei-Säulen-<br />

Modell aus Gemeinschaftsschule und<br />

Gymnasium sei Schule Unter Druck<br />

geraten.<br />

( ... ) Kritik gab es für die in Schleswig-<br />

Holstein geplante Einrichtung <strong>der</strong><br />

gymnasialen Oberstufe an Gemeinschaftsschulen.<br />

„Das bedroht die Existenz<br />

des gesamten Schulsystems“,<br />

sagt Stephan Cosmus, Schulleiter <strong>der</strong><br />

Friedrich-List-Schule.<br />

Thomas Schmittinger meint, daß eine<br />

Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Klassen manchmal<br />

sinnvoll sei. Sie nehme den Druck vom<br />

Schüler und würde am Ende zu einem<br />

besseren Abschluß führen. Dringend<br />

diskutiert werden sollte die Ressourcenfrage.<br />

Vor allem in den Naturwissenschaften<br />

herrsche ein Mangel an<br />

qualifizierten Lehrkräften. ( ... )<br />

„Auch gute Hauptschüler sind qualifiziert“,<br />

kam die Anmerkung aus dem<br />

Publikum. Das Land benötige dringend<br />

Handwerker.<br />

Euroimmun-Chef Dr. Winfried Stöcker<br />

wünscht sich, daß die Schulabgänger<br />

mit einem breit gefächerten in die<br />

berufliche Qualifikation starten. „Wir<br />

brauchen keine Spezialisten“, so<br />

Stöcker. Die würden dann in den Un -<br />

ternehmen herausgebildet.<br />

v.l. Stephan Cosmus, Schulleiter Friedrich-List-Schule; Dr. Winfried Stöcker; Mo<strong>der</strong>ator Dr. Wilhelm Wessel; Anette Röttger und<br />

Thomas Schmittinger, Schulleiter Katharineum zu Lübeck, waren sich einig, daß ständig neue Schulreformen die erfolgreiche Arbeit<br />

<strong>der</strong> bewährten Bildungsträger erschwere.<br />

42 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Lübeck am 04. März <strong>2013</strong><br />

im Hause Bockholdt Gebäudedienste KG<br />

Der Fachkräftemarkt über dem Zenit<br />

Der Arbeitsmarkt hat sich von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt<br />

entwickelt. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren weiter<br />

verstärken.<br />

Zur Zeit ist sowohl die Beschäftigung so<br />

hoch als auch die Arbeitslosigkeit so<br />

niedrig wie zuletzt 1993. "In einzelnen<br />

Branchen gibt es bereits spürbare Fachkräfteengpässe",<br />

dieses Szenario entwickelte<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit Lübeck,<br />

Wolfgang Werner, bei einem Mittagsgespräch<br />

<strong>der</strong> dortigen Sektion des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es.<br />

Lübeck selbst hatte im<br />

Oktober die niedrigste Arbeitslosenquote<br />

<strong>der</strong> vier kreisfreien Städte in<br />

Schleswig-Holstein. Vor vier Jahren war<br />

es noch die höchste. Die Unternehmen<br />

müßten wissen, daß die Suche nach<br />

Arbeitskräften künftig zeitaufwendiger<br />

werden wird, sagte Werner. Auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite gebe es "relativ marktferne"<br />

Arbeitslose, die nur unter großen<br />

Schwierigkeiten vermittelbar seien.<br />

Auch das Problem <strong>der</strong> Saisonarbeitslosigkeit,<br />

beispielsweise in einer Ferienregion<br />

in Ostholstein, sei noch nicht<br />

gelöst. Für ein Zimmermädchen, das<br />

mit Saisonende bis zum Frühjahr seinen<br />

Job verliere, habe in dieser Zeit<br />

auch ein Unternehmen wie Bockholdt<br />

keine Einsatzmöglichkeit, so dessen<br />

Geschäftsführer. Das mit rund 5000<br />

Mitarbeitern führende Reinigungsunternehmen<br />

in Norddeutschland war<br />

Gastgeber <strong>der</strong> Veranstaltung. Um die<br />

Probleme zumindest zum Teil zu überwinden,<br />

riet Werner zur Bildung von<br />

altersgerechten Teams und zur Einrichtung<br />

von altersgerechten Arbeitsplätzen.<br />

So könne beispielsweise <strong>der</strong> Mißstand<br />

überwunden werden, daß von<br />

den 55- bis 64-Jährigen gegenwärtig<br />

lediglich 56 Prozent berufstätig sind.<br />

Wolfgang Werner<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit in Lübeck<br />

Durch familienpolitische Maßnahmen,<br />

auch in den Betrieben, seien darüber<br />

hinaus "Erwerbspartizipation und<br />

Arbeitszeitvolumen" von Frauen steigerbar.<br />

Qualifizierung und Weiterbildung<br />

müßten vorangetrieben werden.<br />

Und: Die Wochenarbeitszeit von Vollzeitkräften<br />

- zur Zeit 41,8 Stunden - könne<br />

durch flexible Regelungen und die<br />

Nutzung von innerbetrieblichen Spielräumen<br />

erhöht werden - "eine Win-<br />

Win-Situation für beide Seiten." WB<br />

Landesfachkommission<br />

Bildung und Wirtschaft<br />

Ulrich Wiethaup<br />

Kommissionsleiter<br />

Der schulpolitische Kurs <strong>der</strong> neuen Landesregierung<br />

wirft bei führenden Vertretern<br />

unserer Bildungsträger offenbar<br />

tiefe Sorgenfalten. Diesen Eindruck ge -<br />

wann jedenfalls <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> letzten<br />

Sitzung, in <strong>der</strong> 23 Teilnehmer aus verschiedensten<br />

Funktionsbereichen in<br />

einer kurzen Vorstellungsrunde ihre bildungspolitische<br />

Wahrnehmung darlegten.<br />

So mehren sich offenbar die Signale<br />

von Überfor<strong>der</strong>ung und Resignation<br />

auch bei jungen Lehrkräften, die trotz<br />

wachsen<strong>der</strong> Ungleichheiten <strong>der</strong> Schüler<br />

einer Klasse immer noch jedem gerecht<br />

werden möchten. Eine Tendenz, die aufgrund<br />

<strong>der</strong> bereits herrschen<strong>der</strong> Unterversorgung<br />

mit Lehrerkräften unmittelbar<br />

an die Substanz gehe. Die parallele<br />

Abschaffung einer schulartenorientierten<br />

Lehrerausbildung vollende die politische<br />

Wunschvorstellung von einer Einheitsschule<br />

mit Einheitslehrern und verzichte<br />

dabei auf elementare Prinzipien<br />

einer wirtschaftlichen Organisation:<br />

Arbeitsteilung und Spezialisierung.<br />

Zu nehmende Sorgen verbinden sich<br />

auch mit <strong>der</strong> Einführung von Oberstufen<br />

an Gemeinschaftsschulen, die in Verbindung<br />

mit den sicher schrumpfenden<br />

Schülerkohorten in ruinöse Konkurrenz<br />

zu den bislang sehr erfolgreichen Gymnasien<br />

und Berufsschulen treten müssen.<br />

Eine zunehmend schwierige Lage<br />

verzeichnen auch die privaten Bildungsträger,<br />

die wie das Landeserziehungsheim<br />

Louisenlund durch Entzug von Mitteln<br />

o<strong>der</strong> wie die privaten Berufsschulen<br />

durch unfaire Bedingungen im Wettbewerb<br />

zu den staatlichen Einrichtungen<br />

ums Überleben kämpfen müssen. Alarmierende<br />

Signale kommen schließlich<br />

auch noch von den Anbietern berufsbezogener<br />

Bildungsmaßnahmen, die infolge<br />

<strong>der</strong> Ausschreibungsbedingungen für<br />

Bildungsträger einen Verdrängungswettbewerb<br />

mit <strong>der</strong> Folge drastisch sinken<strong>der</strong><br />

Qualitätsansprüche beobachten.<br />

Diese Hinweise machen deutlich, daß<br />

die Kommission viele Fel<strong>der</strong> im Blickfeld<br />

behalten muß. Die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> schulischen Berufsorientierung, die<br />

Anerkennung außerschu lischer Lernleistungen,<br />

die Anknüpfung einer neuen<br />

För<strong>der</strong>periode des Handlungskonzeptes<br />

Schule und Arbeitswelt des ESF sowie das<br />

Fachkräftekonzept <strong>der</strong> Landesregierung<br />

werden in den nächsten Monaten einen<br />

Schwerpunkt bilden.<br />

43


Nachmittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg am 27. Februar <strong>2013</strong> in Harrislee<br />

Die deutsche Energiewende<br />

und die politische Planung für<br />

Schleswig-Holstein<br />

Nicht nur wegen ungeklärter Risiken für Trinkwasserreservoirs und die<br />

seismische Stabilität lehnt <strong>der</strong> schleswig-holsteinische Umwelt- und Energiewendeminister<br />

Dr. Robert Habeck „Fracking“ rundheraus ab.<br />

Mit dem Verfahren, durch das durch<br />

Einpressen eines Sand-, Wasser- und<br />

Chemikaliengemisches in tendenziell<br />

gasführende Gesteinsschichten große<br />

Mengen bislang nicht zugänglichen<br />

Erdgases freigesetzt werden sollen,<br />

würde die unvermeidliche Energiewende<br />

hin zu den erneuerbaren Energien<br />

lediglich um Jahre und Jahrzehnte<br />

hinausgezögert werden, sagte er auf<br />

einer Veranstaltung <strong>der</strong> Sektion Flensburg<br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es in Harrislee:<br />

„Dann stehen wir in absehbarer Zeit<br />

erneut vor den Problemen, die wir jetzt<br />

– unter erheblichen Schwierigkeiten –<br />

zu lösen angetreten sind“. Für schleswig-holsteinisches<br />

Gebiet liegen beim<br />

Bergamt in Clausthal-Zellerfeld 16 An -<br />

träge auf Erkundung von Gas- und<br />

Ölvorkommen vor. Auch auf Nachfrage,<br />

so Habeck, gäben sie jedoch nicht zu<br />

erkennen, ob sie die Fracking-Methode<br />

anwenden wollen. Die Erlaubnis für<br />

Bodenuntersuchungen, die das Bergrecht<br />

in <strong>der</strong> Tendenz großzügig handhabt,<br />

beinhaltet allerdings keine weitergehende<br />

Rechte, wie zum Beispiel<br />

Aufschlußbohrungen. An<strong>der</strong>s als die<br />

Deutschen sind die USA fest davon<br />

überzeugt, ihre Energieprobleme mit<br />

„Fracking“ dauerhaft lösen zu können.<br />

Schon jetzt ist das Land mit dieser<br />

Methode vom Gas-Importeur zum Gas-<br />

Exporteur geworden. Habeck räumte<br />

allerdings auch ein, daß Deutschland<br />

v.l. Sektionssprecher Hans-Peter Kjer,<br />

Torsten Koch (Bauplan Nord) und Thomas<br />

Rohwe<strong>der</strong> (Nord Schrott)<br />

mit seiner restriktiven Haltung in<br />

Europa weitgehend allein steht. Vor<br />

allem osteuropäische Län<strong>der</strong>, allen voran<br />

Polen, werden in Brüssel für das<br />

Fracking Druck machen.<br />

Für Schleswig-Holstein ist die Energiewende<br />

nach Auffassung Habecks ein<br />

v.l. Claudia Grotz (Windpower Siemens AG);<br />

Nina Hildebrandt (Vattenfall Europe) und<br />

Minister Dr. Robert Habeck<br />

einzigartiges Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsprogramm.<br />

1,1 Milliarden Euro fließen<br />

allein durch die Erneuerbare-Energien-<br />

Umlage ins Land – „weit mehr als durch<br />

den Län<strong>der</strong>finanzausgleich und die EU-<br />

Direktzahlungen zusammen“. 14.000<br />

Arbeitsplätze werden daraus entstehen.<br />

Mit einer Windeignungsfläche von 1,75<br />

Prozent <strong>der</strong> Landesfläche, wie sie jetzt<br />

Dr. Gernot-Rüdiger Engel (li) im „Energie“-<br />

Gespräch mit Jörg Warncke (Steinbeis<br />

Papier)<br />

angestrebt werde, „ist das Land allerdings<br />

auch voll. Mehr geht nicht.“ Seit<br />

einem Jahr regten sich mehr und mehr<br />

Gegenbewegungen: „Die müssen wir<br />

ernst nehmen.“ Mit neun Gigawatt On -<br />

shore- sowie drei Gigawatt Offshore-<br />

Windstrom werde Schleswig-Holstein<br />

2019 „seine nationale Aufgabe erfüllt“<br />

haben. Dabei liefere das Land über die<br />

44 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Windrä<strong>der</strong> an Land bundesweit den<br />

günstigsten Öko-Strom. Würde sich die<br />

Energiewende allein auf sie stützen,<br />

könnte die EEG-Umlage um vier Cents<br />

niedriger ausfallen, sagte Habeck und<br />

schob kritisch nach: Bei <strong>der</strong> Solarstrom-<br />

Minister Dr. Robert Habeck stellte sich vor <strong>der</strong> Sektion SL/FL einem offenen Dialog<br />

Dr. Frank Osterwald (li, Danfoss Silicon<br />

Power) im Gespräch mit Dietrich Austermann<br />

(Wirtschaftsminister a.D.)<br />

För<strong>der</strong>ung hätte man deutlich früher<br />

gegensteuern müssen. Klarer Nutznießer<br />

<strong>der</strong> Energiewende sei die Landwirtschaft,<br />

räumte er ein. Jetzt komme<br />

es darauf an, die Belastungen möglichst<br />

fair und für alle Betroffenen tragbar zu<br />

verteilen. Dies sieht er durch das EEG-<br />

Gesetz in seiner bisherigen Form nicht<br />

gewährleistet. Noch vor <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />

erwartet er deshalb eine<br />

„kleine Reform“ dieses Gesetzeswerkes,<br />

nach <strong>der</strong> Wahl eine große: „Unabhängig<br />

davon, wer die Regierung stellt.“<br />

Gleichermaßen wichtig, so <strong>der</strong> Grünen-<br />

Politiker, sei die Planungssicherheit für<br />

die Marktteilnehmer. Auch die sei nicht<br />

(mehr) gegeben. Das zeige sich bei <strong>der</strong><br />

Finanzierung von Investitionsvorhaben.<br />

Immer häufiger zögen Banken und<br />

Sparkassen Verträge, die bis zur Unterschriftsreife<br />

durchformuliert worden<br />

seien, auf Grund restlicher Bedenken<br />

auf <strong>der</strong> rechtlichen Seite kurzfristig<br />

zurück.<br />

Vorwürfe und Bedenken, die Netzinfrastruktur<br />

sei nicht o<strong>der</strong> nur schwer<br />

finanzierbar, wies Habeck zurück. Jahrzehntelange<br />

hätten die Netzbetreiber<br />

nicht in die Hoch- und Höchstspannungsnetze<br />

investiert. Diese Investitionen<br />

hätten ohnehin nachgeholt werden<br />

müssen. Das passiere nun, wenn<br />

auch in an<strong>der</strong>er Konfiguration. Für den<br />

Transport des schleswig-holsteinischen<br />

Windstroms in die Verbrauchszentren<br />

sei nicht nur eine 380-kV-Leitung an<br />

<strong>der</strong> Westküste, son<strong>der</strong>n auch eine weitere<br />

entlang <strong>der</strong> Ostküste erfor<strong>der</strong>lich,<br />

unterstrich Habeck. Er sei sicher, daß<br />

v.l. Stefan Brumm (E.ON Hanse);<br />

Stefan Bartels (BeBa Energie), Henning<br />

Holst (Ingenieurbüro Holst) und Rüdiger<br />

Schuck (Dispatch Energy Innovations)<br />

Landesfachkommission<br />

Energiewirtschaft<br />

Die Landesfachkommission Energiewirtschaft<br />

hat nach dem Abschluß<br />

ihrer umfassenden Bestandsaufnahme<br />

erstmals öffentlich Position bezogen<br />

und die Landesregierung aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

das im Koalitionsvertrag festgeschriebene<br />

300-Prozentziel zu korrigieren,<br />

wonach das Land bis zum<br />

Jahr 2020 dreimal soviel Strom aus<br />

erneuerbaren Energien erzeugen soll,<br />

wie es selbst verbraucht. Die Zielsetzung<br />

ist im Hinblick auf den dafür<br />

notwendigen Netzausbau planungstechnisch<br />

nicht umsetzbar und ohne<br />

Klarheit über die zukünftigen Ab -<br />

trans portmöglichkeiten des Stroms<br />

ge samtwirtschaftlich hochriskant.<br />

Derzeit erzeugt Schleswig-Holstein<br />

etwa 70 Prozent seines Verbrauchs<br />

durch erneuerbare Energien. Durch<br />

die im Dezember 2012 verabschiedete<br />

Verdoppelung <strong>der</strong> Windeignungsflächen<br />

auf 1,7 Prozent <strong>der</strong> Landesfläche<br />

können rund 165 <strong>der</strong> angestreb -<br />

ten 300 Prozent durch er neuerbare<br />

Energien erreicht werden. Schon die-<br />

diese nachträglich in den Bundesnetzplan<br />

aufgenommen werde.<br />

Das mit über 60 Zuhörern fachkundig<br />

besetzte Auditorium bemängelte<br />

vor allem, daß es kein bundeseinheitliches<br />

Energiewendekonzept, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich eines von vielen Län<strong>der</strong>-<br />

Egoismen geprägtes gibt. Auch wurde<br />

mehrfach mit Nachdruck die Sorge<br />

geäußert, daß die Stabilität <strong>der</strong> Netze<br />

nicht gesichert sei. An<strong>der</strong>s als von vielen<br />

erwartet, machte sich Habeck in diesem<br />

Zusammenhang auch für konventionelle<br />

Kraftwerke und ihre Wechselbeziehung<br />

mit Wind, Solar und Biomasse<br />

stark. Der Vorrang <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien müsse unstreitig bleiben,<br />

aber im Interesse <strong>der</strong> Vermeidung<br />

von Engpässen könnte auch das Vorhalten<br />

von grundlastfähiger Stromerzeugungskapazität<br />

vergütet werden,<br />

regte er an: „Wir bauen an einem EEG<br />

für fossile Kraftwerke.“<br />

WB<br />

Dr. Stefan Liebing<br />

Kommissionsleiter<br />

se genehmigten Ausbauschritte ziehen<br />

erhebliche Folgekosten nach sich<br />

durch den Ausbau <strong>der</strong> Verteilnetze,<br />

zunehmende Abschaltungen von<br />

Wind energieanlagen und eine<br />

schwin dende Netzstabilität, die die<br />

regionalen und lokalen Strompreise<br />

zukünftig in die Höhe treiben werden.<br />

Schleswig-Holstein drohen damit die<br />

höchsten Strompreise in <strong>der</strong> Bundesrepublik,<br />

wenn die Landesregierung<br />

jetzt keine Kurskorrektur einleitet.<br />

Wenn die Energiewende als internationales<br />

Vorbild ein Erfolg werden soll,<br />

muß jetzt sichergestellt werden, daß<br />

Planziele nicht in die Irre führen und<br />

Strompreiserwartungen für die Industrie<br />

nicht aus dem Ru<strong>der</strong> laufen.<br />

45


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort: Sektion Plön/Ostholstein bei <strong>der</strong> Merz Dental GmbH am 17. April in Lütjenburg<br />

Wachstum trotz Randlage<br />

eine Erfolgsgeschichte aus <strong>der</strong> Gesundheitsindustrie<br />

Für Friedhelm Klingenburg ist Schleswig-Holstein <strong>der</strong> Gesundheitsmarkt<br />

Nr. 1 in Deutschland. Das gelte sowohl für die medizinische Versorgung<br />

und Erholung als auch für die Medizintechnik.<br />

Klingenburg ist seit 2006 Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Merz Dental GmbH in Lütjenburg.<br />

Das Unternehmen, das als<br />

Werchan Zahnfabrik gegründet wurde,<br />

ist seit 60 Jahren in <strong>der</strong> Kleinstadt im<br />

Kreis Plön beheimatet. Seit 1999 gehört<br />

es als hun<strong>der</strong>tprozentige Tochtergesellschaft<br />

zur Merz Pharma GmbH & Co.<br />

KG in Frankfurt. Klingenburg lobt den<br />

Standort, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Muttergesellschaft<br />

offenbar nie in Frage gestellt<br />

wurde, vor allem wegen des Freizeitwertes<br />

über alles. Aber er muß sich<br />

auch mit erheblichen Defiziten herumschlagen.<br />

Die liegen im Warenverkehr<br />

und in <strong>der</strong> Mitarbeiterrekrutierung,<br />

Die Sektion Plön/Ostholstein durfte die Merz Dental GmbH besichtigen<br />

sagte er beim Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion<br />

Plön/Ostholstein des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es.<br />

Logistisch addiert sich <strong>der</strong> Standortnachteil<br />

durch Randlage und mangelhaften<br />

Verkehrsanbindungen auf<br />

vier Stunden. Ausgehende Sendungen<br />

müssen täglich bis 14 Uhr abgefertigt<br />

sein, wo 18 Uhr üblich ist. „Eine verschneite<br />

B 202 und ein Stau im Elbtunnel<br />

stellen unsere Spedition und damit<br />

uns vor große Probleme", sagte er.<br />

Das Unternehmen, mit 160 Mitarbeitern<br />

größter gewerblicher Arbeitgeber<br />

am Ort, versendet bei einem Export -<br />

anteil von 30 Prozent mit jährlich zweistelligen<br />

Wachstumsraten acht Millionen<br />

Zähne pro Jahr. Mit einem Umsatz<br />

von 15 Millionen Euro ist es das drittgrößte<br />

auf dem hochspezialisierten<br />

Nischenmarkt. Für die Kunden, <strong>der</strong>en<br />

Or<strong>der</strong>volumen zwischen 1.000 und<br />

400.000 Euro liegt, ist es ein Just-in-<br />

Time-Geschäft: Taggleich zu disponieren,<br />

ist allein Sache des Herstellers. Als<br />

noch gravieren<strong>der</strong> empfindet <strong>der</strong> 47-<br />

Jährige die Standortschwäche auf dem<br />

Personalsektor. Es gebe keinen o<strong>der</strong> keinen<br />

geeigneten Nachwuchs, machte er<br />

am Beispiel <strong>der</strong> Zerspannungstechniker<br />

und Chemielaboranten deutlich.<br />

Klingenburg: „Den Haupt- und Realschulabgängern<br />

in <strong>der</strong> Region fehlt es<br />

an Grundwissen, Mathematik und Chemie<br />

vor allem.“ Und an „Drive“. Der<br />

potentielle Nachwuchs scheine sich<br />

zum großen Teil in einer „Empfängergesellschaft“<br />

eingerichtet zu haben.<br />

46 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


Deshalb seien auch nicht alle angebotenen<br />

Ausbildungsplätze besetzt. Sehr<br />

gut sieht es nach seinen Worten dagegen<br />

bei den Uni-Absolventen aus. Die<br />

seien top. Und eigenes eingearbeitetes<br />

Personal versucht Klingenburg wegen<br />

des Know-hows solange wie möglich zu<br />

halten: „Grundsätzlich machen wir<br />

jedem Mitarbeiter, <strong>der</strong> die Altersgrenze<br />

erreicht, ein Weiterbeschäftigungsangebot.“<br />

Der ungebrochene Erfolg des hochinnovativen<br />

Unternehmens („Holsteiner<br />

Biß“) beruht nach den Worten Klingenburgs<br />

auf seinen anspruchsvollen<br />

Qualitätsstandards, <strong>der</strong> großen Produktionsflexibilität<br />

und <strong>der</strong> hohen Fertigungstiefe<br />

in <strong>der</strong> Herstellung von<br />

Kunststoffzähnen: 50.000 Varianten<br />

weist das Produktspektrum auf. Durch<br />

die Entwicklung des ersten „vollanatomischen“<br />

Front- und Seitenzahnes auf<br />

Basis eines dreidimensional vernetzten<br />

Kunststoffes sowie patentierte Zahnformensysteme<br />

für CAD/CAM-Geräte in<br />

Praxis und Labor hat das mittelständische<br />

Unternehmen nicht nur wichtige<br />

Impulse bei <strong>der</strong> Herstellung von Konfektionszähnen<br />

gegeben, son<strong>der</strong>n weltweit<br />

Maßstäbe gesetzt.<br />

Als aktuell erfolgversprechendstes<br />

Wachstumssegment im Dentalmarkt<br />

sieht Klingenburg die Zahnästhetik. Für<br />

das Unternehmen ist deshalb das<br />

brandneue „Lächeln2go“ ein „extrem<br />

spannendes Thema“. Dabei werde <strong>der</strong><br />

Patient erstmals nicht als Patient, son<strong>der</strong>n<br />

als Mensch wahrgenommen. Die<br />

bei seiner Umsetzung verwandten, von<br />

Merz mitentwickelten Veneers sind<br />

hauchdünn computergefräste Kunststoffschalen,<br />

die ähnlich einer Kontaktlinse<br />

eigenständig auf die vorhandenen<br />

Zähne gesetzt, mit einem Haftvermittler<br />

fixiert und nach Bedarf eingesetzt<br />

und herausgenommen werden können.<br />

Das Verfahren, welches das Antlitz spürbar<br />

verän<strong>der</strong>t, indem es ein Lächeln auf<br />

das Gesicht zaubert, wirkt sich damit<br />

positiv auf die individuell empfundene<br />

Attraktivität und damit das gesamte<br />

Selbstbewußtsein aus.<br />

WB<br />

Landesfachkommission<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Die Sitzung am 19. April beinhaltete<br />

in zweierlei Hinsicht einen<br />

Stabwechsel. Zum einen übergab<br />

Prof. Dr. Dr. Hans Albers nach acht<br />

ereignisreichen Jahren den Staffelstab<br />

an Florian Friedel und<br />

zum an<strong>der</strong>en fand nach dem<br />

Regierungswechsel ein erster<br />

Gedankenaustausch mit <strong>der</strong><br />

neuen Spitze im Sozialministerium<br />

statt. Der beson<strong>der</strong>e Dank an den<br />

scheidenden Vorsitzenden, <strong>der</strong> die<br />

Kommission weiterhin in Berlin und<br />

Hamburg vertreten wird, sowie die<br />

gute Vorbereitung und konstruktive<br />

Offenheit <strong>der</strong> neuen Ministerin Kristin<br />

Alheit sorgten für eine vertrauensvolle<br />

Atmosphäre, von <strong>der</strong> gute Signale<br />

für einen fortgesetzten Dialog über die<br />

gesundheitspolitischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für Schleswig-Holstein verspricht.<br />

Der neue Vorsitzende machte<br />

abschließend deutlich, daß neben dem<br />

unverän<strong>der</strong>t aktuellen Acht-Punkte-<br />

Programm <strong>der</strong> Kommission vom<br />

August 20<strong>11</strong> und dem Positionspapier<br />

Der scheidende Vorsitzende Prof. Dr.<br />

Dr. Hans Karl Albers, Ministerin Kristin<br />

Alheit und <strong>der</strong> neue Vorsitzende<br />

Florian Friedel, Geschäftsführer HELIOS<br />

Klinikum Schleswig GmbH<br />

zur Zukunft des Pflegemarktes vom<br />

<strong>Juni</strong> 2012 das Augenmerk verstärkt auf<br />

die Mechanismen eines funktionierenden<br />

Qualitätswettbewerb zu richten<br />

sind, um neben den steigenden<br />

Kosten auch die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Träger im Markt<br />

erfolgreich abbilden zu können. Ein<br />

herzlicher Dank geht an die Lubinus-<br />

Stiftung für die wie<strong>der</strong>holt großzügige<br />

Gastfreund schaft.<br />

ENERGIEVERSORGUNG<br />

ENTSORGUNG<br />

ÖPNV<br />

Die Neuwert GmbH<br />

bringt die Interessen <strong>der</strong><br />

Politik und <strong>der</strong> Unternehmen<br />

zu sammen. Sie<br />

fühlt sich dem Gemeinwohl<br />

verpflichtet.<br />

NEUWERT<br />

Beratungsgesellschaft mbH<br />

Grillenberg 15 · 24145 Kiel<br />

Telefon: 0431-66 99 888<br />

Fax: 0431-66 99 889<br />

Mobil: 0170-215 79 33<br />

47


Mittagsveranstaltung <strong>der</strong> Sektion Kiel am 05. März <strong>2013</strong> im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />

Basel III – Auswirkungen auf die Kreditfähigkeit<br />

klein- und mittelständischer Unternehmen<br />

Keine Bank und keine Sparkasse im<br />

Land hat sich „Basel III“ gewünscht.<br />

Das erneute Reformpaket <strong>der</strong> Bank<br />

für Internationalen Zahlungsausgleich<br />

(BIZ) in Basel ist <strong>der</strong> Kreditwirtschaft<br />

übergestülpt worden,<br />

um das Risiko weiterer Finanzmarktkrisen<br />

so weit wie möglich<br />

einzugrenzen.<br />

Anfang nächsten Jahres treten die<br />

ersten Bestimmungen in Kraft; 2019 soll<br />

das gesamte Paket wirksam sein. „Die<br />

Auswirkungen auf den unternehmerischen<br />

Mittelstand werden immens<br />

sein“, sagte Jörg Paulat, Senior Consultant<br />

des Verbandes <strong>der</strong> Vereine Credit -<br />

reform e.V. (Neuss) beim Mittagsgespräch<br />

<strong>der</strong> Sektion Kiel des Wirtschafts -<br />

rates. Bonität sei alles. Diese dem Kredit<br />

gebenden Institut so unkompliziert<br />

wie möglich nachzuweisen, werde über<br />

die Kreditkonditionen bestimmen. Mit<br />

entsprechenden For<strong>der</strong>ungen, auch<br />

wenn sie dem potentiellen Kreditnehmer<br />

(noch) ungewöhnlich vorkommen,<br />

werde die Bank nicht zum „Buhmann“:<br />

Sie selbst müsse Ausleihungen je nach<br />

Bonität mit in <strong>der</strong> Höhe gestaffelten<br />

Eigenkapitalanteilen unterlegen und<br />

die „Bonität“ <strong>der</strong> Struktur ihres Kreditv.l.<br />

Jörg Paulat und Sven Möllemann (beide Creditreform), Sektionssprecher Reimer Tewes<br />

und Landesvorstandsmitglied Reinhardt Hassenstein (Sparkassen- und Giroverband SH)<br />

geschäftes gegenüber den Aufsichtsbehörden<br />

darlegen. Mit Sicherheit<br />

werde es zu Verschiebungen in den<br />

Verschuldungsstrukturen kommen, so<br />

Paulat. Eine bonitätsbezogene Kreditvergabe<br />

führe tendenziell zu einer<br />

Reduzierung von Bankkrediten und zu<br />

einer Ausweitung <strong>der</strong> Lieferantenkredite:<br />

„Gute Risiken bleiben bei den Banken,<br />

schlechtere werden sich bei den<br />

Lieferanten wie<strong>der</strong>finden.“ Wegen <strong>der</strong><br />

verschärften Eigenkapitalanfor<strong>der</strong>ungen<br />

sagte <strong>der</strong> Finanzexperte <strong>der</strong> Fi -<br />

nanz wirtschaft eine „Fusionswelle“ voraus.<br />

Sie werde vor allem die Sparkassen<br />

und Genossenschaftsbanken be -<br />

treffen. Den Unternehmern und Selbstständigen<br />

empfahl er frühzeitiges<br />

Nach denken über die traditionellen<br />

Finanzierungsmuster hinaus. Zur Liquiditätssicherung<br />

seien Maßnahmen wie<br />

Factoring und ein zielstrebiges Inkassosystem<br />

mit permanenter, auch langfristiger<br />

Schuldnerüberwachung, ratsam.<br />

Instrumente, die beispielsweise<br />

Creditreform anbiete. Wichtig sei darüber<br />

hinaus eine ununterbrochene<br />

Kommunikation zwischen den Ge -<br />

schäfts partnern. Über allem gelte, sagte<br />

er: „Je klarer und offener <strong>der</strong> Austausch,<br />

desto soli<strong>der</strong> und vertrauensvoller<br />

die Zusammenarbeit.“ WB<br />

48 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort: Sektion Dithmarschen besucht<br />

Gesellschaft für Marine Aquakultur am 14. Mai <strong>2013</strong> in Büsum<br />

Das Kompetenznetzwerk Aquakultur und<br />

die Chancen für Schleswig-Holstein<br />

Bei Edelfischen wie dem Steinbutt<br />

beginnt die Fischzucht in<br />

geschlossenen Kreisläufen, auf<br />

dem Weltmarkt konkurrenzfähig<br />

zu werden.<br />

Prof. Dr. Carsten Schulz, Wissenschaftlicher<br />

Leiter <strong>der</strong> GMA, vermittelt Projekte an <strong>der</strong><br />

Schnittstelle zwischen industriellen Entwicklungspartnern<br />

und staatlicher Grundlagenforschung.<br />

Daß die politische Idee, mit fünf Millionen<br />

Euro ein nationales Zentrum für<br />

maritime Aquakultur aufzubauen,<br />

nicht zu einem Mißerfolg geworden ist,<br />

ist wohl zum einen <strong>der</strong> umsichtigen<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Mittel durch die egeb<br />

Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel<br />

mbH zu verdanken sowie an<strong>der</strong>erseits<br />

<strong>der</strong> glücklichen personellen Besetzung,<br />

die mit Prof. Dr. Carsten Schulz nicht nur<br />

einen engagierten Wissenschaftler ge -<br />

funden hat, son<strong>der</strong>n auch einen unternehmerisch<br />

rechnenden und denkenden<br />

Leiter, <strong>der</strong> inzwischen eine lange<br />

Reihe von industriell motivierten Drittmittelprojekten<br />

für die Gesellschaft<br />

erfolgreich auf den Weg gebracht hat.<br />

Trotz dieser Erfolge gäbe es zunehmend<br />

Liquiditätsengpässe, weil Projektför<strong>der</strong>ungen<br />

teilweise erst Jahre nach dem<br />

Projektstart ausgezahlt werden würden.<br />

Obgleich die geschlossene Kreislauftechnik<br />

auf dem Weltmarkt aktuell<br />

noch nicht konkurrenzfähig sei und wie<br />

beim Wels gegenüber <strong>der</strong> asiatischen<br />

Pangasiuszucht bislang nur qualitativ<br />

bestehen könne, sei bereits absehbar,<br />

daß steigende Weltmarktpreise insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Edelfischen in absehbarer<br />

Zeit für Marktreife <strong>der</strong> Anlagentechnik<br />

sorgen werden.<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> wird die Entwicklung<br />

dieses Wachstumsfeldes und<br />

die Chancen für industrielle Wertschöpfung<br />

am Standort Schleswig-Holstein<br />

unterstützen.<br />

BZ<br />

Themenreisen <strong>2013</strong> Donau Wein & Genuss<br />

PR-Bericht – Reisen<br />

Zum Wohle: Auf <strong>der</strong> A-ROSA MIA<br />

gehen Weinfreunde ihrer Leidenschaft<br />

auf den Grund<br />

Spricht man über erstklassige Weine, so<br />

kommt man an dem Namen Oxhoft<br />

nicht vorbei – Grund genug für A-ROSA,<br />

auf dieser Reise die Weinexperten aus<br />

Hamburg an Bord zu holen. Die ausgewiesenen<br />

Spezialisten für regionale<br />

Weine nehmen die Gäste mit auf eine<br />

wahre Genusskreuzfahrt durch Österreich<br />

– inklusive geschmackvoller Ab -<br />

stecher nach Ungarn. Passend dazu<br />

kreieren die A-ROSA Köche eine Vielzahl<br />

korrespondieren<strong>der</strong> Speisen, die den<br />

Sinn <strong>der</strong> Gäste für Kulinarik in ungeahnte<br />

Geschmackssphären begleiten.<br />

Die Fünf-Nächte-Reise „Donau Wein<br />

und Genuss“ ab/bis Passau lässt Reisende<br />

die Metropolen Wien, Bratislava<br />

und die Wachau-Passage erleben. Fünf<br />

Dinner-Buffets mit regionalen Spezialitäten,<br />

abgestimmt auf Weinempfehlungen<br />

und ein Wein-Talk bieten kulinarische<br />

Highlights für Weinfreunde.<br />

Die Teilnehmer erleben Ma tinees und<br />

gönnen sich Heurige in Österreich.<br />

Erholung zwischen den erlebnisreichen<br />

Exkursionen an Land bietet das<br />

SPA-ROSA, <strong>der</strong> bordeigene Wellnessbereich<br />

mit Massage, Sauna, Dampfbad<br />

und Ruheraum sowie Beauty- und<br />

Bodytreatments.<br />

Ab 21. August <strong>2013</strong> – Fünf Nächte<br />

Donau Wein & Genuss ab/bis Passau<br />

auf <strong>der</strong> A-ROSA MIA. Preis inkl. Aktiv-<br />

Verwöhnpaket ab 1.109,- Euro p.P. in <strong>der</strong><br />

Doppel-Außenkabine. Das Aktiv-Verwöhnpaket<br />

enthält unter an<strong>der</strong>em:<br />

Getränkepauschale SELECT Premium,<br />

Vollpension Plus, Nutzung des SPA- und<br />

Fitness-Be reichs, Nutzung <strong>der</strong> bordeigenen<br />

Trekkingbikes, Inklusivausflüge<br />

und vieles mehr.<br />

■<br />

49


Namen und Nachrichten<br />

NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

PREUSS MESSE bildet<br />

kreisbeste Veranstaltungskauffrau<br />

aus<br />

Holm – Die beste Veranstaltungskauffrau<br />

des Kreises Pinneberg hat ihre Ausbildung<br />

in Holm absolviert. Mareike<br />

Henken hat ihre Prüfung als Beste des<br />

Jahrgangs abgeschlossen. Gelernt hat<br />

sie bei <strong>der</strong> PREUSS MESSE Baugesellschaft<br />

in Holm. Stolz nahmen Mareike<br />

Henken und die Geschäftsführerin<br />

Sabine Lewin jeweils eine Urkunde <strong>der</strong><br />

Industrie- und Handelskammer Kiel in<br />

Empfang. Die junge Frau aus Westerstede<br />

/ Nds. ist nicht die einzige Mitar-<br />

Prüfling Mareike Henken (li) übertraf die<br />

gesamte Konkurrenz und wurde Kreissiegerin.<br />

Die mit Stolz erfüllte Geschäftsführerin<br />

Sabine Lewin (re.) an <strong>der</strong> Seite ihres<br />

Schützlings<br />

beiterin, die ihre Ausbildung mit Bravour<br />

abgeschlossen hat. Bereits 2002,<br />

2007 stellte PREUSS MESSE eine landesbeste<br />

Werbekauffrau sowie 2003<br />

und 2005 jeweils die kreisbeste. Auch<br />

im Jahr 2012 stellte die PREUSS MESSE<br />

die beste Veranstaltungskauffrau. Das<br />

Unternehmen wurde 1846 als erstes<br />

Messebauunternehmen <strong>der</strong> Welt<br />

gegründet. Das Unternehmen konzipiert<br />

und realisiert für namhafte Kunden<br />

Messestände für nationale und<br />

internationale Messen und zeichnet<br />

sich durch Erfahrung und Innovation<br />

aus.<br />

WB<br />

Persönliche Mitgliedschaft seit 2009<br />

E.ON Hanse Wärme investiert über 10 Millionen<br />

Euro in dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung<br />

Quickborn – Immer mehr Menschen im<br />

Norden beziehen Strom und Wärme aus<br />

dezentralen Blockheizkraftwerken. Diesem<br />

Trend folgend nahm die E.ON Hanse<br />

Wärme GmbH, eine Tochter <strong>der</strong> E.ON<br />

Hanse AG (Quickborn), allein im letzten<br />

Jahr zehn neue <strong>der</strong>artige umweltschonende<br />

Anlagen in Betrieb. Darüber hinaus<br />

wurden die Planungen für rund 20<br />

Projekte mit einem Investitionsvolumen<br />

von mehr als zehn Millionen Euro angeschoben.<br />

Sie sollen in den nächsten zwei<br />

bis vier Jahren umgesetzt werden.<br />

„Grünes Kraftwerk Nordfriesland":<br />

1000-Megawatt-Marke geknackt<br />

Das Unternehmen zählt im Norden zu<br />

einem <strong>der</strong> größten Betreiber dieser Art<br />

Energieerzeugungsanlagen. Blockheizkräfte<br />

gelten als wichtiger Baustein <strong>der</strong><br />

Energiewende. Die dezentralen Anlagen<br />

erzeugen Strom und Wärme in einem<br />

Arbeitsgang. Das macht sie beson<strong>der</strong>s<br />

effizient und umweltschonend, denn<br />

sie nutzen den eingesetzten Rohstoff –<br />

meist Erdgas, Biogas o<strong>der</strong> Bioerdgas –<br />

doppelt aus.<br />

WB<br />

Mitgliedschaften seit 2002<br />

Messebau von <strong>der</strong> Luftfahrtindustrie<br />

beflügelt<br />

Für insgesamt 13 Kunden hat die<br />

PREUSS MESSE Ausstellungsstände auf<br />

<strong>der</strong> Aircraft Interiors Expo in Hamburg<br />

realisiert. Über 1.600 Quadratmeter hat<br />

das Unternehmen damit auf <strong>der</strong> weltweit<br />

größten Messe für Flugzeuginneneinrichtung<br />

überbaut. Zu ihren<br />

Kunden zählte PREUSS-Geschäftsführerin<br />

Sabine Lewin hier unter an<strong>der</strong>em<br />

Airbus KID Systeme; TIMCO, Eastern<br />

Aero Marine und den Bund <strong>der</strong> Deutschen<br />

Luftfahrtindustrie. Unter dem<br />

Motto „Hier gedacht – dort gemacht“<br />

setzt PREUSS vermehrt auf die Vernetzung<br />

von Agenturen und Messebauunternehmen.<br />

WB<br />

Persönliche Mitgliedschaft seit 2009<br />

Matthias Boxberger,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> E.ON Hanse AG<br />

Quickborn – Rekordjagd in Nordfriesland:<br />

Anfang des Jahres haben die 6.100<br />

Windenergie-, Photovoltaik- und Biogasanlagen<br />

erstmals 1.000 Megawatt<br />

an erneuerbaren Energien in das<br />

Stromnetz eingespeist. Das teilt die<br />

Schleswig-Holstein Netz AG (Quickborn),<br />

ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von rund 200 Kommunen im Lande<br />

sowie <strong>der</strong> E.ON Hanse AG mit. „Von diesen<br />

Anlagen sind allein im letzten Jahr<br />

knapp 1.000 mit zusammen 200 Megawatt<br />

neu installiert worden“, so Technikvorstand<br />

Matthias Boxberger. Nach<br />

seinen Worten haben die erneuerbaren<br />

Energien einen „wahren Wirtschaftsboom“<br />

ausgelöst. Allein in die Windkraft<br />

wurden mehr als 700 Millionen<br />

Euro investiert. Viele Gemeinden profitieren<br />

von <strong>der</strong> Gewerbesteuer. Tausende<br />

neuer Arbeitsplätze seien entstanden.<br />

Nach Auffassung von Landrat Dieter<br />

Harrsen wird <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Energieproduktion<br />

in rasantem Tempo weitergehen.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

mahnt er die "schnellstmögliche Fertigstellung"<br />

<strong>der</strong> geplanten 380-kV-Leitung<br />

an <strong>der</strong> Westküste an. Die Dringlichkeit<br />

dieser Leitung wird auch durch<br />

den - gemessen am eigenen Bedarf -<br />

faktischen Stromüberschuß aus nordfriesischer<br />

Produktion deutlich. Selbst<br />

in Spitzenzeiten wird vor Ort nur eine<br />

Leistung von 150 Megawatt benötigt;<br />

ihr seht inzwischen die siebenfache<br />

Erzeugungsleistung gegenüber. "Dies<br />

zeigt", so Harrsen, "daß Nordfriesland<br />

eines <strong>der</strong> großen grünen Kraftwerke in<br />

Schleswig-Holstein ist."<br />

WB<br />

Mitgliedschaften seit 2002<br />

50 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

70 Ortsnetzstationen im neuen Gewand –<br />

Schleswig-Holstein Netz AG setzt Streetart-Projekt fort<br />

Die rotbunten Rin<strong>der</strong> fügen sich<br />

perfekt in die Westküstenlandschaft<br />

in Nordfriesland ein.<br />

Die als Wohnmobil „getarnte“<br />

Ortsnetzstation ziert liebevoll das<br />

ostholsteinische Süssau<br />

Quickborn – In diesem Jahr werden<br />

über 70 Ortsnetzstationen <strong>der</strong> Schleswig-Holstein<br />

Netz AG mit landestypischen<br />

Motiven verziert. Seit 2009<br />

haben bereits rund 300 an<strong>der</strong>e Stationen<br />

in Schleswig-Holstein einen neuen<br />

Anstrich erhalten. Die Steetart-Künstler<br />

von ART-EFX nehmen sich <strong>der</strong> Wände<br />

an und erschaffen in wenigen Stunden<br />

ein kleines Kunstwerk. Mit <strong>der</strong><br />

Sprühdose und im Auftrag <strong>der</strong> Schleswig-Holstein<br />

Netz AG, einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

<strong>der</strong> E.ON Hanse<br />

AG und rund 200 schleswig-holsteinischen<br />

Kommunen. Die Gestaltung mit<br />

Motiven ist optisch ansprechend an die<br />

örtlichen Gegebenheiten angepaßt und<br />

wird im Vorfeld mit <strong>der</strong> Gemeinde<br />

abgestimmt. Die Schleswig-Holstein<br />

Netz AG betreibt in rund 1.000 Gemeinden<br />

über 50.000 Kilometer Mittel- und<br />

Nie<strong>der</strong>spannungsnetze sowie 15.000<br />

Kilometer Gas- und 7.500 Kilometer<br />

Kommunikationsnetze. Anteilseigner<br />

an <strong>der</strong> Schleswig-Holstein Netz AG sind<br />

rund 200 schleswig-holsteinische Kommunen<br />

sowie die E.ON Hanse AG. WB<br />

Mitgliedschaften seit 2002<br />

Bordesholmer Sparkasse legt<br />

Punktlandung hin<br />

Bordesholm – Mit einer Ausweitung<br />

ihrer Kundenkredite um 3,6 Prozent<br />

(gleich 16,8 Millionen Euro) hat sich die<br />

Bordesholmer Sparkasse im letzten Jahr<br />

deutlich besser entwickelt als die übrigen<br />

13 Sparkassen im Land. Sie legten<br />

im Durchschnitt um 1,3 Prozent zu.<br />

Geprägt wurde das Geschäft von Selbstständigen<br />

und Unternehmen. Die an<br />

sie vergebenen Darlehenszusagen legten<br />

um 9,3 Prozent auf 38,7 Millionen<br />

Euro zu. Die Kundeneinlagen wuchsen<br />

um sechs auf 418,2 Millionen Euro.<br />

Der Vorstandsvorsitzende Detlev<br />

Küfe sprach von einem „guten und<br />

Detlev Küfe,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bordesholmer<br />

Sparkasse<br />

überzeugenden Geschäftsjahr“. Das<br />

schlägt sich auch im Ergebnis nie<strong>der</strong>.<br />

Das Institut, das nach eigenen Angaben<br />

mit 15,4 Prozent über die höchste Eigenkapitalquote<br />

aller schleswig-holsteinischen<br />

Sparkassen verfügt, erwirtschaftete<br />

auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Erwartungen ein<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung von<br />

6.016 Millionen Euro. Das entspricht<br />

0,82 Prozent <strong>der</strong> Durchschnittsbilanzsumme.<br />

Küfe: „Angesichts schwierigster<br />

Marktgegebenheiten eine Punktlandung.“<br />

Die erneut sehr hohen Abschreibungen<br />

aus <strong>der</strong> Sparkassenorganisation<br />

(HSH Nordbank, Landesbank Berlin)<br />

in Höhe von 2,5 Millionen Euro drückten<br />

den Jahresüberschuß auf 2,4 Millionen<br />

Euro. Gleichwohl fiel dieser doppelt<br />

so hoch aus wie geplant. WB<br />

Persönliche Mitgliedschaft seit 2006<br />

51


Namen und Nachrichten<br />

NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />

Nach zwei Jahren geht Julius Bär in Kiel auf Expansionskurs<br />

Kiel – Von Null auf 135 in zwei Jahren.<br />

Viel o<strong>der</strong> wenig? Für das Bankhaus<br />

Julius Bär ein ansprechendes Ergebnis.<br />

Das ist nämlich die Zahl <strong>der</strong> Kunden, die<br />

das schweizerische Bankhaus seit seinem<br />

Start in Kiel, dem siebten Standort<br />

in Deutschland insgesamt, gewonnen<br />

hat. Denn es sind nicht irgendwelche<br />

Kunden. „Unsere Klientel sehen wir bei<br />

Privatpersonen mit einem frei disponiblen<br />

Vermögen von einer halben Million<br />

Euro aufwärts“, so sagt Michael<br />

Schütz, <strong>der</strong> Kieler Filialleiter. Und davon<br />

gibt es in <strong>der</strong> Region einige. Und auch<br />

solche, die sich bei <strong>der</strong> Vermögensverwaltung<br />

einem Institut mit ausländischen<br />

Wurzeln anvertrauen.<br />

Noch betreuen fünf Berater die<br />

Kunden; alle haben ihren festen An -<br />

sprechpartner. Es sind Experten, die sich<br />

sowohl in <strong>der</strong> Region als auch auf den<br />

internationalen Märkten auskennen.<br />

„Und wir expandieren“, fügt Schulz hinzu:<br />

„Wir sind sehr gut ins Jahr <strong>2013</strong> ge -<br />

startet.“ Einen o<strong>der</strong> zwei weitere Berater<br />

würde das Haus gern einstellen –<br />

wenn es sie denn fände. Das ist an<br />

einem Platz wie Hamburg an<strong>der</strong>s. Dort<br />

wurde das Personal im letzten Jahr<br />

ohne Schwierigkeiten von 7 auf 15 Mitarbeiter<br />

aufgestockt. Und warum wird<br />

Kiel nicht von <strong>der</strong> Elbe aus mitbetreut?<br />

Weil die Kieler das nicht wollen, so<br />

Schütz ohne Zögern. Die vermögenden<br />

Kreise am Ort hätten sich mit diversen,<br />

oft für sie nicht nachvollziehbaren,<br />

Umstrukturierungen <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

in <strong>der</strong> deutschen Bankenlandschaft, bei<br />

denen immer mehr Zuständigkeiten<br />

auf die Plätze Hamburg und Frankfurt/M.<br />

verlagert wurden, noch immer<br />

nicht zurecht gefunden. Heiko Schlag,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Julias Bär<br />

Europe AG, bestätigt Schütz’ Einschätzung:<br />

„Wir sind in <strong>der</strong> Entwicklung in<br />

Kiel mehr als zufrieden.“<br />

Michael Schütz ist Geschäftsstellenleiter<br />

<strong>der</strong> Bank Julius Bär in Kiel<br />

Mit konkreten Zahlen hält sich die<br />

Bank bedeckt. 2012 sei <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> verwalteten<br />

Vermögen in Deutschlund um<br />

50 Prozent gestiegen. Dabei flossen aus<br />

<strong>der</strong> Region Norddeutschland, die von<br />

Hamburg und Kiel aus abgedeckt wird,<br />

neue Mittel in Höhe von 500 Millionen<br />

Euro zu Julius Bär.<br />

WB<br />

Firmenmitglied seit 2007<br />

... IM ÜBRIGEN<br />

■ Die Sektion Plön/Ostholstein des<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. hat auf<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung Karsten<br />

Kahlcke, jahrzehntelang Vorstand <strong>der</strong> VR<br />

Bank Ostholstein Nord – Plön eG, zu<br />

ihrem neuen Sprecher gewählt. Rolf-<br />

Michael Werth, <strong>der</strong> dieses Amt 13 Jahre<br />

lang mit einer klaren Stimme ausgefüllt<br />

hat, wurde mit beson<strong>der</strong>em Dank verabschiedet.<br />

Neu in den Vorstand ge -<br />

wählt wurden: Friedhelm Klingenburg<br />

(Geschäftsführer, Merz Dental GmbH),<br />

Björn Prölß, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter,<br />

HPL Technology GmbH sowie<br />

Korkut E.Telli, Geschäftsführer, Marinex<br />

GmbH. Weiterhin bleiben im Vorstand<br />

tätig: Hans-Werner Blöcker (Helmstorf),<br />

Thilo Gollan, Geschäftsführer Gollan<br />

Recycling GmbH, Neustadt/H.), Sönke<br />

Huesmann, Landwirtschaftlicher Berater.<br />

■ Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> unterstützt die<br />

Initiative „Jede Stunde zählt? Jetzt<br />

zählen wir! – Fachunterricht statt<br />

Statistik“, die seit dem 8. März <strong>2013</strong> den<br />

Unterrichtsausfall und die Qualität <strong>der</strong><br />

Vertretungsmaßnahmen über ein Fehlstundenportal<br />

detailliert erfassen und<br />

veröffentlichen möchte. Wir meinen:<br />

Mehr privat für einen starken Staat gilt<br />

an diesem Kontrollpunkt für Schulqualität<br />

in beson<strong>der</strong>em Maße, nachdem<br />

unsere Landesregierung diese<br />

Daten seit zehn Jahren bewußt unterdrückt<br />

hat. Befreundete Verbände und<br />

un sere Unternehmen am Standort<br />

rufen wir dazu auf, Transparenz zur<br />

Unterrichtswirklichkeit auch an den<br />

Berufsschulen herzustellen.<br />

v.l.<br />

Friedhelm Klingenburg,<br />

Hans-Werner Blöcker,<br />

Karsten Kahlcke,<br />

Björn Prölß,<br />

Sönke Huesmann<br />

http://www.fehlstunden-sh.de<br />

Dr. Bertram Zitscher<br />

Landesgeschäftsführer<br />

52 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>


PR-Bericht iba<br />

Der nachhaltig konzipierte<br />

WOODCUBE ...<br />

... gehört zur Reihe <strong>der</strong> Smart Material<br />

Houses <strong>der</strong> Internationalen Bauausstellung<br />

IBA Hamburg.<br />

„Mit <strong>der</strong> feierlich enthüllten IBA-<br />

Plakette zeichnen wir dieses Gebäude<br />

mit allen seinen Beson<strong>der</strong>heiten aus.<br />

Der WOODCUBE verzichtet als Effi -<br />

zienzhaus 40 weitgehend auf den<br />

Verbrauch von nicht nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Er ist damit ein herausragendes<br />

Beispiel für den Innovationscharakter<br />

<strong>der</strong> IBA. Das Haus schlägt ein<br />

neues Kapitel in <strong>der</strong> Holzbau-Architektur<br />

auf“, sagte IBA-Geschäftsführer Uli<br />

Hellweg.<br />

Beim Errichten fielen we<strong>der</strong> Schadstoffe<br />

wie Öle noch chemischer Abfall<br />

an, sodass das Gebäude eines Tages<br />

thermisch verwertbar ist und zur Energiegewinnung<br />

genutzt werden kann.<br />

Um das zu gewährleisten, wurden zu -<br />

vor alle Baumaterialien hinsichtlich<br />

Im WOODCUBE steht einer <strong>der</strong> ältesten und traditionellsten Baustoffe im Mittelpunkt:<br />

naturbelassenes Holz – völlig neu interpretiert. Das Holz wurde massiv verbaut und bleibt<br />

in Decken, Außenwänden und Böden weitestgehend sichtbar. Die Fassade altert auf natürliche<br />

Weise, weil sie unbehandelt belassen ist, was die Ästhetik des Baustoffs Holz unterstreicht.<br />

Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze<br />

ihrer biologischen Verträglichkeit und<br />

ihres CO 2 -Potentials überprüft. Schon<br />

in <strong>der</strong> Bauphase konnten außerdem<br />

rund 8.500 Tonnen CO 2 eingespart werden.<br />

Sowohl in Konstruktion als auch<br />

im Betrieb ist das Gebäude als Null-<br />

CO 2 -Haus zu bezeichnen. Strom und<br />

Wärmeenergie generiert das Gebäude<br />

aus regenerativen Quellen – mit dieser<br />

ausgeglichenen CO 2 -Bilanz ist dieses<br />

Projekt vorbildlich im klimaneutralen<br />

Bauen aus erneuerbaren Energien.<br />

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53


Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum<br />

VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />

17. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Bargteheide<br />

Stormarner Wirtschaftsforum<br />

Einführungsreferat durch:<br />

Prof. Dr. Georg Erdmann, Technische<br />

Universität Berlin und Mitglied <strong>der</strong><br />

Monitoring-Kommission <strong>der</strong> Bundes -<br />

regierung<br />

Podium:<br />

Stefan Brumm, Leiter Unternehmensentwicklung<br />

E.ON Hanse AG;<br />

Prof. Dr. Georg Erdmann, Technische<br />

Universität Berlin und Mitglied <strong>der</strong><br />

Monitoring-Kommission <strong>der</strong> Bundes -<br />

regierung;<br />

Dr.-Ing. Ulrich Bünger, Senior Consultant<br />

Ludwig-Bölkow-Systemtechnik<br />

GmbH, Ottobrunn;<br />

Helma E. Dirks, Leiterin Bereich Planung<br />

und Dialog, Prognos AG, Berlin;<br />

Dr. Deltev Repenning, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> ecc Repenning GmbH, Geesthacht<br />

„Energiewende Deutschland – Wo<br />

liegt <strong>der</strong> richtige Weg für Schleswig-<br />

Holstein?“<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Uwe Möllnitz, Mitglied<br />

<strong>der</strong> Landesfachkommission Energiewirtschaft<br />

19. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Harrislee<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

<strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg mit<br />

Wahl des Sektionsvorstandes<br />

19. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Harrislee<br />

Podiumsdiskussion<br />

Einführungsreferat durch:<br />

Alexan<strong>der</strong> Möller, Geschäftsführer<br />

Autokraft GmbH<br />

Podium:<br />

Dieter Harrsen, Landrat Nordfriesland;<br />

Alexan<strong>der</strong> Möller, Geschäftsführer<br />

Autokraft GmbH;<br />

Dr. Frank Nägele, Staatssekretär<br />

Wirtschaftsministerium Schleswig-<br />

Holstein;<br />

Klaus Schmidt, Geschäftsführer<br />

Schmidt Reisen<br />

„Landesnahverkehrsplan Weichen -<br />

stellungen für den ländlichen Raum“<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Hannes Harding,<br />

stv. Redaktionsleiter Schleswiger<br />

Nachrichten (sh:z)<br />

22. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Kiel<br />

(nur für Mitglie<strong>der</strong>)<br />

Regattabegleitfahrt anläßlich <strong>der</strong><br />

Kieler Woche<br />

Ehrengast: Reimer Böge MdEP,<br />

Landesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Schleswig-Holstein<br />

24. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Berlin<br />

Parlamentarischer Abend<br />

für Delegierte <strong>der</strong> fünf norddeutschen<br />

Landesverbände<br />

25. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> · Berlin<br />

Wirtschaftstag<br />

50-jähriges Jubiläum<br />

20.August <strong>2013</strong> · Kaltenkirchen<br />

Podiumsdiskussion<br />

Impulsreferat durch Jens Bro<strong>der</strong><br />

Knudsen, Geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter Sartori & Berger<br />

GmbH & Co. KG: „Maritime Logistik<br />

und die Herausfor<strong>der</strong>ungen Nord-<br />

Ostsee-Kanal“<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Werner Gatzer, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

„Wie können wir künftig unsere<br />

Infrastruktur finanzieren?“<br />

Podium:<br />

Werner Gatzer, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Finanzen;<br />

Gero Storjohann MdB, Mitglied des<br />

Verkehrsausschusses im Deutschen<br />

Bundestag;<br />

N.N. Nord LB (Nie<strong>der</strong>sachsen);<br />

N.N. Vertreter Baukonzern<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Hans-Werner Blöcker,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Bauindustrieverbandes<br />

HH und SH<br />

20. August <strong>2013</strong> · Lübeck<br />

Flughafenbesichtigung<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Friedel,<br />

Geschäftsführer Lübeck Airport<br />

Flughafenmanagement GmbH;<br />

Prof. Dr. Mohamad Rady Amar,<br />

Investor Lübeck Airport<br />

„Lübeck Airport mit Aufwind durch<br />

neuen Investor – Zielsetzung“<br />

17. September <strong>2013</strong> · Schloß Plön<br />

Landesmitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

anschließend<br />

Veranstaltung zum 50-jährigen<br />

Jubiläum<br />

Ehrengäste: u.a.<br />

Minister Peter Altmaier, Bundes -<br />

ministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit;<br />

Dr. Dieter Murmann, Ehrenvorsitzen<strong>der</strong><br />

des Wirtschftsrates <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.;<br />

Dr. Jürgen Westphal, Wirtschaftsminister<br />

des Landes Schleswig-<br />

Holstein a.D.<br />

Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />

Landesverband Hamburg<br />

Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

Colonnaden 25/II. Stock<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: 040-30 38 10 49<br />

Fax: 040-30 38 10 59<br />

E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />

Landesverband Schleswig-Holstein<br />

Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel<br />

Tel.: 0431-67 20 75<br />

Fax: 0431-67 20 76<br />

E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />

www.wirtschaftsrat.de<br />

Redaktion:<br />

Wolfgang Buhmann (WB)<br />

Ehrhard J. Heine (EJH)<br />

Dr. Manfred Hermann (He)<br />

Simone Niekammer (Ni)<br />

Brigitte Nolte (BN)<br />

Nicole Weich (We)<br />

Bildnachweis:<br />

nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichnete<br />

Bil<strong>der</strong> WR-Archiv<br />

Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />

Das nächste Heft erscheint im<br />

September <strong>2013</strong> mit dem<br />

Schwerpunktthema „Mehr<br />

Privat für einen starken Staat“<br />

Auflage: 5.000 Exemplare<br />

Satz/Layout: (Wolfgang Schlett, KGV)<br />

Herstellung und Anzeigen:<br />

copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />

Offsetdruck mbH<br />

Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)<br />

22041 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40- 689 45 45<br />

Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444<br />

E-Mail: info@copy-druck.de<br />

www.copy-druck.de<br />

Der Bezugspreis ist im Mitglie<strong>der</strong> beitrag<br />

enthalten. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht die Meinung des<br />

Herausgebers wie<strong>der</strong>. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

54 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>

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