King's Report 2008-02 - Scania
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ISSN 1618-9760<br />
B 46248<br />
Mit <strong>Scania</strong> unterwegs<br />
Nr. 2<br />
Juni<br />
<strong>2008</strong><br />
Bestellnummer/Edition: 3:22 <strong>2008</strong> <strong>02</strong><br />
www.scania.de<br />
40 JAHRE<br />
SCANIA<br />
DEUTSCHLAND<br />
Im Wandel<br />
In vier Jahrzehnten – von 1968 bis <strong>2008</strong> –<br />
zeigte <strong>Scania</strong> viele Gesichter<br />
Seite 6<br />
An einem Tisch<br />
Der scheidende und der neue<br />
Geschäftsführer über ihre Pläne<br />
Seite 10<br />
Unter Bäumen<br />
Ein einzigartiger Waldarbeiter<br />
auf vier Achsen<br />
Seite 18
Praktisch: Trailer gleich mitmieten.<br />
Jetzt neu bei <strong>Scania</strong> Rent.<br />
Nimm 2.<br />
Geschäftlicher Erfolg hat viel mit Freiheit zu tun. Mit der Freiheit, in jeder Situation<br />
flexibel reagieren zu können. Bei <strong>Scania</strong> Rent haben wir diese jetzt erheblich ausgeweitet.<br />
Haben unseren Zugmaschinen eine ganze Palette leistungsstarker Trailer an die<br />
Seite gestellt. Das Resultat: Eine Multiplizierung Ihrer Möglichkeiten. Greifen Sie zu.<br />
www.scania.de
Editorial / Inhalt 3<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
wie Sie sehen, begrüßt Sie in dieser Ausgabe<br />
nicht wie gewohnt Johan P Schlyter, sondern<br />
ich. Nach sieben Jahren in Deutschland<br />
kehrt Johan P Schlyter zurück nach<br />
Schweden und übernimmt in der <strong>Scania</strong><br />
Konzernzentrale die Aufgaben des Executive<br />
Regional Director<br />
für Asien, Afrika und<br />
Lateinamerika. Ich<br />
selbst war zuvor als<br />
Geschäftsführer von<br />
<strong>Scania</strong> Polen tätig<br />
und habe zum 1. Mai<br />
die Geschäftsführung<br />
von <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Österreich übernommen.<br />
Ich freue<br />
mich auf diese Aufgabe<br />
und das Leben<br />
in Deutschland.<br />
Dass <strong>Scania</strong> in diesem Markt inzwischen<br />
fest verankert ist, verdankt unser Unternehmen<br />
engagierten Personen wie Johan P<br />
Schlyter – und Hans Adelfang. Letzterer<br />
spielte eine zentrale Rolle für den Start von<br />
<strong>Scania</strong> in Deutschland. Er fuhr 1960 mit<br />
Taschen voller Bargeld nach Södertälje,<br />
kaufte <strong>Scania</strong> Lkw und brachte sie als erster<br />
<strong>Scania</strong> Importeur nach Deutschland – acht<br />
Jahre vor der Gründung von <strong>Scania</strong><br />
Deutschland. In den 40 Jahren seit Firmengründung<br />
ist viel passiert: neue Baureihen,<br />
ein qualitätsorientiertes Händler- und Servicenetz<br />
sowie wichtige technologische Entwicklungen.<br />
<strong>Scania</strong> ist von Deutschlands<br />
Straßen nicht mehr wegzudenken – und wir<br />
sind auch in Zukunft für Sie da.<br />
Ihr<br />
Thomas Bertilsson<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland Österreich<br />
4<br />
12<br />
22<br />
14<br />
15<br />
18<br />
6<br />
16<br />
19<br />
20<br />
21<br />
News<br />
Kurz notiert<br />
Nachrichten aus der Branche und von <strong>Scania</strong>.<br />
Porträt<br />
Manche mögen’s bunt<br />
Farbenfroh lackiert – kein Lkw des Fuhrunternehmens<br />
Prehn & Harms gleicht dem anderen.<br />
Glänzender Auftritt<br />
Sunshine Tours setzt auf exklusive Busreisen – und ihre sechs<br />
brandneuen <strong>Scania</strong> Irizar PB.<br />
<strong>Report</strong><br />
Spül- und Saugspezialist<br />
Die Mayer Kanal- und Rohrreinigung GmbH sorgt<br />
für ein sauberes und sicheres Kanalnetz.<br />
In guten Händen<br />
Seit Generationen vertrauen Müller & Sohn auf <strong>Scania</strong>.<br />
Holz vor der Hütte<br />
Mit seinem umgebauten R 500 schuf Georg Tränkl<br />
den perfekten Holztransporter.<br />
Titelthema<br />
40 Jahre <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Jubiläen, neue Baureihen, Messepremieren<br />
– bei <strong>Scania</strong> ist in den vergangenen vier<br />
Jahrzehnten viel passiert.<br />
Service<br />
Im Finanzdschungel überleben<br />
Die wichtigsten Begriffe aus der Finanzwelt. Das <strong>Scania</strong><br />
Finance Lexikon sorgt für Durchblick.<br />
Gewinnspiel<br />
Zum 40-jährigen Jubiläum gibt es 40 <strong>Scania</strong> Jacken.<br />
Gut gerüstet im Dreiländereck<br />
In Dresden gewinnt der etablierte <strong>Scania</strong> Service-<br />
Stützpunkt weiter an Bedeutung.<br />
Kilometer-Millionär<br />
In drei Jahren eine Million Kilometer auf dem Tacho. Und<br />
trotzdem kaum Reparaturen am R 420.<br />
IMPRESSUM<br />
KING’S REPORT – mit <strong>Scania</strong> unterwegs<br />
11. Jahrgang, 2. Ausgabe<br />
ISSN 1618-9760<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
Verantwortlich für den Herausgeber:<br />
Mikael Lundqvist<br />
Anschrift:<br />
Redaktion KING’S REPORT<br />
c/o <strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
Sieglinde Michaelis<br />
August-Horch-Str. 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
Tel. <strong>02</strong> 61 / 8 97 -2 08<br />
Fax <strong>02</strong> 61 / 8 97 -4 05<br />
Deutsche Internetadresse:<br />
http://www.scania.de<br />
Der KING’S REPORT erscheint viermal jährlich<br />
bei Springer Transport Media GmbH,<br />
Neumarkter Straße 18, 81673 München<br />
Verlag:<br />
Springer Transport Media GmbH<br />
Neumarkter Straße 18<br />
D-81673 München<br />
Tel. 0 89 / 43 72 - 22 67<br />
Fax 0 89 / 43 72 - 24 77<br />
Springer Transport Media GmbH ist ein<br />
Teil der Fachverlagsgruppe Springer<br />
Science+Business Media<br />
Redaktionelle Leitung: Christian Ort<br />
Redaktion, Projektleitung: Anne Katrin<br />
Peters<br />
Autoren dieser Ausgabe: Jan Bergrath,<br />
Stefan Bottler, Peter Breitbach, Joachim<br />
Geiger, Martin Heying, Randolf Unruh,<br />
Tanja Zapf<br />
Art Director: Dierk Naumann<br />
Layout & Composings: Arno Krämer<br />
Projektkoordination: Frank Schneider,<br />
Anne Katrin Peters<br />
Fotos: Autoren, Büro Monaco, Pixelio, <strong>Scania</strong><br />
Deutschland<br />
Cartoon: Motionless Movie Productions<br />
Druck: F & W Mediencenter, Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische<br />
Verarbeitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung von <strong>Scania</strong> Deutschland.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt die Redaktion<br />
keine Haftung.
4 News<br />
Der „Weilburg Truck“ und seine Bewunderer (v.l.): Thomas Tamme von der Kreissparkasse Weilburg, Fuhrunternehmer Tobias Ermert, Bürgermeister<br />
Hans-Peter Schick, Joachim Kinedt, erster Vorsitzender von Wirtschafts Werbung Weilburg e.V., und Stephan Meyer von Berger Fahrzeugtechnik.<br />
Weilburg aus der Vogelperspektive<br />
ährt der Lkw-Fahrer Mathias Reichwein<br />
Fmit seinem <strong>Scania</strong> an einem vorbei, fühlt<br />
man sich, als ob man über die historische<br />
Stadt Weilburg hinwegfliegen würde. Seinen<br />
„Weilburg Truck“ ließ Spediteur Tobias<br />
Ermert besonders kreativ gestalten. Ein Bild<br />
des Schlossareals der barocken Residenz<br />
Weilburg aus der Vogelperspektive ziert die<br />
über elf Meter breite Plane des Fahrzeugs.<br />
Der <strong>Scania</strong> R 500 mit einem 500 PS starken<br />
V8-Motor ist dank seiner ungewöhnlichen<br />
Aufmachung bei all seinen Einsätzen in ganz<br />
Europa ein Blickfang. Die Idee, Weilburg als<br />
Bild auf dem Lkw verewigen zu lassen, kam<br />
Fuhrunternehmer Tobias Ermert bei einem<br />
Stadtrundgang. „Bei dieser Stadtführung ist<br />
mir ein weiteres Mal aufgefallen, in welch<br />
romantischer und historisch schöner Stadt ich<br />
eigentlich lebe“, erklärt der Jungunternehmer.<br />
Mit seinem „Weilburg Truck“ will er die Einwohner<br />
daran erinnern, wie attraktiv ihr<br />
Zuhause ist. Außerdem soll sein Lkw Touristen<br />
dazu verführen, Weilburg einen Besuch<br />
abzustatten. <br />
Busse unterwegs<br />
nfang März begaben sich sechs<br />
A<strong>Scania</strong> Busse auf große Deutschlandfahrt,<br />
um sich bei sechs <strong>Scania</strong><br />
Stützpunkten interessierten Busunternehmern<br />
vorzustellen. Ihren Anfang<br />
nahm diese Roadshow bei <strong>Scania</strong><br />
Hamburg. Es folgten Zwischenstopps<br />
in Berlin/Ludwigsfelde, Kerpen, Frankfurt/Offenbach<br />
und München/Unterschleißheim,<br />
bevor die Busse als letzte<br />
Station <strong>Scania</strong> Stuttgart/Möglingen ansteuerten.<br />
Vom 13. bis zum 16. April<br />
nutzten in Möglingen, wie bei den<br />
fünf Präsentationen zuvor, zahlreiche<br />
Busunternehmer die Gelegenheit, die<br />
komplette aktuelle Omnibusflotte von<br />
<strong>Scania</strong> aus der Nähe anzuschauen:<br />
OmniCity, OmniLink, der neue i4 in<br />
niedriger und hoher Ausführung sowie<br />
die Hochdecker Century und PB – dieses Programm bietet Antworten<br />
auf alle Fragen. Entsprechend beliebt waren bei den Gästen die<br />
angebotenen Proberunden mit allen Bussen. So konnten sie vor Ort<br />
sehen, testen und vergleichen.<br />
„Das war ein Renner“, freuten sich Regionaldirektor Thomas<br />
Gesing, sein Omnibus-Vertriebsspezialist Holger Erk und Türk<br />
Wandt von der Abteilung Verkauf Busse bei <strong>Scania</strong> Deutschland.<br />
Und diese Aussage gilt sowohl für die gesamte Roadshow, die sehr<br />
Die Bus-Roadshow von <strong>Scania</strong> lockte zahlreiche Besucher in die Niederlassung Stuttgart/Möglingen.<br />
gut angenommen wurde, als auch für die Veranstaltung in Stuttgart/Möglingen.<br />
Die noch junge Niederlassung gehört zu den sechs<br />
Omnibus-Auslieferungszentren von <strong>Scania</strong> in Deutschland: Ob Vertrieb,<br />
Werkstattmitarbeiter oder Technik – in Stuttgart/Möglingen<br />
ist man in besonderem Maße auf Busse eingerichtet. Für die kleinen<br />
und großen Gäste gab es an diesen Tagen zusätzlich ein attraktives<br />
Rahmenprogramm. „Wir hatten vollen Betrieb“, zieht Türk Wandt<br />
sein zufriedenes Fazit.
News 5<br />
<strong>Scania</strong>-Busse für die EM <strong>2008</strong><br />
ünktlich zur Fußballeuropameisterschaft in der<br />
PSchweiz und in Österreich hat <strong>Scania</strong> 50 Reisebusse<br />
an das Transportunternehmen Veolia Transport<br />
geliefert. In den komfortablen Fahrzeugen<br />
werden von den teilnehmenden Mannschaften eingeladene<br />
VIP-Gäste chauffiert. Nach der EM <strong>2008</strong> will<br />
Veolia Transport die Busse vom Typ Irizar Century<br />
in Belgien, der Tschechischen Republik, Deutschland,<br />
Norwegen und der Schweiz einsetzen. Bereits über<br />
15.000 Mal verkaufte sich der <strong>Scania</strong> Irizar Century<br />
seit dem Jahr 1991 und ist damit der erfolgreichste<br />
Reisebus mit Greiflogo. <br />
50 Irizar Century hat Veolia Transport extra für die Fußball-EM geordert.<br />
3.000stes Fahrzeug ausgeliefert<br />
Trailer auf Zeit<br />
Regionaldirektor Henrik Fagrenius, RMFK-Chef<br />
Michael Hauser, Verkäufer Thomas Staudt (v.l.).<br />
er <strong>Scania</strong> Partner in Frankfurt/Offenbach<br />
Dhat guten Grund zum Feiern. Mitte<br />
April lieferte das Unternehmen im zwölften<br />
Jahr seines Bestehens sein 3.000stes Neufahrzeug<br />
aus. Das Jubiläumsfahrzeug – ein <strong>Scania</strong><br />
5.000er-Marke geknackt<br />
tolz kann das Team des <strong>Scania</strong> Händlers<br />
SBerlin/Ludwigsfelde sein: Im Januar dieses<br />
Jahres verkauften sie ihren 5.000sten Lkw. Nur<br />
ein Jahr und vier Monate zuvor – im August<br />
2006 – fand Fahrzeug Nummer 4.000 seinen<br />
Abnehmer, erzählt Tanja Schaarschmidt vom<br />
Verkaufsinnendienst des <strong>Scania</strong> Händlers. Seit<br />
Mai fährt der Jubiläums-Lkw, ein <strong>Scania</strong> R 420<br />
mit Euro 5-Motor, nun für die Spedition Kliese<br />
GmbH. „Der blaue Lkw verfügt über einen<br />
Volumenaufbau, der für den Getränketransport<br />
zertifiziert ist“, erklärt Verkäufer Elmo Riedel.<br />
Bernd-Uwe Kliese, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Spedition, setzt den Lkw deutschlandweit<br />
für den Getränketransport ein.<br />
Insgesamt hat die Spedition acht <strong>Scania</strong> bestellt<br />
– der erste Lkw knackte die 5.000er-Marke. <br />
R 500 Topline Design Edition mit einem<br />
500 PS starken V8-Motor – ging an die<br />
RMFK Rhein-Main Frachtenkontor GmbH in<br />
Eppertshausen, die insgesamt vier solche Lkw<br />
bei <strong>Scania</strong> Frankfurt/Offenbach bestellt hat.<br />
Der Jubiläums-Lkw fällt aber auch rein<br />
optisch auf: außen in „Chilly red“ lackiert,<br />
innen mit schwarzem und rotem Leder ausgestattet<br />
und einer DVBT- und DVD-Video-<br />
Anlage. „Alles in allem eine superluxuriöse<br />
und außergewöhnliche Ausstattung“, erzählt<br />
Frank Hagedorn, Verkaufsinnendienst bei<br />
<strong>Scania</strong> Frankfurt/Offenbach. Jetzt fährt der<br />
<strong>Scania</strong> R 500 Kühltransporte zwischen<br />
Deutschland und Griechenland. „Ich bin seit<br />
Jahren ein <strong>Scania</strong> Fan und sehr zufrieden mit<br />
dem Marktwert und der Reparaturfreundlichkeit<br />
der Fahrzeuge“, erzählt RMFK-Eigentümer<br />
Michael Hauser. Sein Fuhrpark besteht<br />
aus 20 Lkw, acht davon sind <strong>Scania</strong>. <br />
Thorsten Januschowski und Elmo Riedel,<br />
<strong>Scania</strong> Berlin/Ludwigsfelde, Jürgen Olle,<br />
Niederlassungsleiter der Spedition Kliese<br />
GmbH, Christian Teichmann, Direktor Verkauf<br />
Lkw <strong>Scania</strong> Deutschland Österreich, Bernd-<br />
Uwe Kliese, Geschäftsführer der Spedition<br />
Kliese GmbH, und Gerhard Lauster, Regionaldirektor<br />
<strong>Scania</strong> Berlin/Ludwigsfelde (v.l.) vor<br />
dem 5.000sten <strong>Scania</strong>.<br />
einen gemieteten <strong>Scania</strong> fahren will,<br />
Wder muss auch zu <strong>Scania</strong> gehen. So gewährleistet<br />
der Lkw-Hersteller die gewohnt<br />
hohe Qualität auch im Vermietgeschäft<br />
und bietet seinen Kunden alle Leistungen<br />
aus einer Hand. Zu dem Bereich Vermietung,<br />
den <strong>Scania</strong> Deutschland bereits Mitte<br />
der 1990er Jahre in die Angebotspalette<br />
aufgenommen hat, kommt jetzt eine neue<br />
Servicekomponente hinzu: Ab August dieses<br />
Jahres vermietet <strong>Scania</strong> zusammen mit<br />
dem Aufbauhersteller Schmitz Cargobull<br />
auch Trailer. Den Kunden stehen Curtainsider,<br />
Kühlauflieger und Coilmulden zur<br />
Auswahl.<br />
Ab Sommer können Kunden zwischen<br />
Langzeitmiete Truck & Trailer und Kurzzeitmiete<br />
Truck & Trailer wählen. Je nach<br />
Kundenwunsch können damit Sattelzugmaschinen<br />
für ganz variable Zeiträume gemietet<br />
werden – von einem Tag bis hin zu<br />
mehreren Jahren. Im Mietfuhrpark stehen<br />
derzeit insgesamt 1.000 Fahrzeuge deutschlandweit<br />
zur Verfügung. Neben einem<br />
erstklassigen Fahrzeug beinhaltet die Vermietung<br />
auch einen Full-Service Vertrag,<br />
Reparatur und Wartung, Reifenservice und<br />
die Versicherung des Lkw. Außerdem wird<br />
ab einer Mietdauer von sechs Monaten<br />
eine On-Board-Unit (OBU) angeboten.
6 Titelthema<br />
Damals und heute<br />
1968 kam <strong>Scania</strong> als erster Lkw-Importeur nach Deutschland. Bis zu den Baureihen<br />
P, G und R, dem <strong>Scania</strong> Irizar i4 und zahlreichen Dienstleistungen ist viel passiert.<br />
1968 gründet <strong>Scania</strong>-Vabis<br />
seine Deutschland-Dependance.<br />
Zu diesem Zeitpunkt fahren<br />
bereits einige hundert <strong>Scania</strong><br />
auf Deutschlands Straßen.<br />
Leute, wie die Zeit vergeht! Wer kann sich<br />
daran noch erinnern? 1968: Weitspringer<br />
Bob Beamon gelingt bei den Olympischen<br />
Spielen in Mexiko mit 8,90 Meter ein Satz<br />
für die Ewigkeit. Die schöne Uschi Obermeier<br />
betritt die (APO-)Szene. Heintje schafft es auf<br />
Platz 1 der LP-Hitparade. Emma Peel und<br />
John Steed beenden ihre Detektiv-Arbeit „Mit<br />
Schirm, Charme und Melone“ und Deutschland<br />
führt die Mehrwertsteuer ein.<br />
Das alles und noch viel mehr geschieht 1968<br />
– im Jahr der Gründung der <strong>Scania</strong>-Vabis<br />
Deutschland GmbH. Zu jener Zeit laufen<br />
bereits einige hundert <strong>Scania</strong> Lkw auf den<br />
deutschen Straßen. Der Markteinstieg ist eng<br />
verknüpft mit Hans Adelfang: Der Unternehmer<br />
aus Neuwied-Engers fährt 1960 zum Einkaufen<br />
ins ferne Södertälje, wurde mit <strong>Scania</strong><br />
handelseinig und so der erste Importeur von<br />
<strong>Scania</strong> Lkw in Deutschland. Auf der IAA<br />
1961 erregt Hans Adelfang mit einem eigenen<br />
Stand im Freigelände Aufsehen. Bis dahin<br />
hatte er knapp ein Dutzend Fahrzeuge in<br />
Deutschland verkauft. Ein Jahr später zählt<br />
die <strong>Scania</strong> Service-Organisation bereits sechs<br />
Werkstätten, circa 120 Lkw mit Greif-Logo<br />
werden ausgeliefert und <strong>Scania</strong>-Vabis, Södertälje,<br />
eröffnet am Roßmarkt in Frankfurt ein<br />
Verkaufsbüro.<br />
1963 stellt <strong>Scania</strong> auf der IAA drei Lkw auf<br />
einer Fläche von 250 m 2 aus. Geier Münster<br />
wird der zweite Händler, als dritter folgt die<br />
Firma Schorn in Duisburg 1967. Zwölf Werkstätten<br />
und acht Mitarbeiter im Frankfurter<br />
Büro bearbeiten zu diesem Zeitpunkt für<br />
<strong>Scania</strong> den deutschen Markt.
Titelthema 7<br />
Der <strong>Scania</strong> 140 Super-V8 leistet 350 PS.<br />
1968 – Das Jahr der Gründung<br />
Am 12. Mai 1968 gründet der schwedische<br />
Produzent <strong>Scania</strong>-Vabis seine Deutschland-<br />
Dependance. Am 17. Juni 1968 erfolgt<br />
dann der Eintrag „<strong>Scania</strong>-Vabis Deutschland<br />
GmbH“ im Handelsregister beim Amtsgericht<br />
Frankfurt. Im Dezember steht der Umzug<br />
des Unternehmens nach Koblenz an. In der<br />
Die 1970er: <strong>Scania</strong> wächst<br />
Laut dritter Volkszählung leben in Deutschland<br />
60.650.599 Bundesbürger, die mit der<br />
Aktion „Trimm Dich durch Sport“ fitter<br />
werden sollen. Der Modehit dieses Jahrzehnts<br />
heißt Hot Pants – je kürzer, desto<br />
besser. 1971 startet die Umweltschutzorganisation<br />
Greenpeace ihre erste Aktion. In den<br />
70ern hält außerdem der Sicherheitsgurt in<br />
deutschen Pkw Einzug: 1970 für Vordersitze,<br />
1979 auch für Rücksitze.<br />
Der Bestand an <strong>Scania</strong> Lkw liegt zu Beginn<br />
des Jahrzehnts bei knapp über 500 Einheiten,<br />
das Servicenetz zählt acht Stützpunkte.<br />
Motoren-Baader, Neustadt, und Dix, Hiddenhausen,<br />
werden 1970 <strong>Scania</strong> Händler.<br />
Ein Jahr später folgen die Firmen Knirsch,<br />
Karlsruhe, und Wisser, Gundelfingen, die von<br />
Krupp zu <strong>Scania</strong> wechseln. Von 1971 bis<br />
1973 werden neben <strong>Scania</strong> Lkw auch Saab<br />
Pkw verkauft.<br />
1972 feiert mit den Fußballfans, die den Fußball-Europameistertitel<br />
für Deutschland bejubeln,<br />
auch <strong>Scania</strong> Erfolge: Der 2.000ste Lkw<br />
aus Södertälje wird ausgeliefert. In Schweden<br />
geht die Feier weiter: 1973 besteigt Carl<br />
XVI. Gustav den Thron. Drei Jahre später<br />
heiratet er die Deutsche Sylvia Sommerlath.<br />
<strong>Scania</strong> bereitet 1973 den Umzug an den heutigen<br />
Standort vor und erwirbt ein 50.000 m 2<br />
großes Areal an der August-Horch-Straße im<br />
Koblenzer Industriegebiet.<br />
1974: Alle Zeichen stehen auf Schweden.<br />
IKEA kommt nach Deutschland und Abba<br />
gewinnt mit „Waterloo“ den Grand Prix<br />
d’Eurovision de la Chanson. Der Gesamtmarkt<br />
für schwere Lkw in Deutschland liegt<br />
bei knapp 10.000 Einheiten. Davon entfallen<br />
55,9 % auf Daimler-Benz, 25,3 % auf MAN<br />
und 4,6 % auf <strong>Scania</strong> als damit größten<br />
Importeur schwerer Nutzfahrzeuge in<br />
Deutschland (1975). Insgesamt wird 1975<br />
Rhein-Mosel-Stadt, wo auch heute noch die<br />
Import-Zentrale angesiedelt ist, nimmt die<br />
erfolgreiche Entwicklung von <strong>Scania</strong> in<br />
Deutschland ihren Lauf. Im selben Jahr<br />
bringt <strong>Scania</strong> die Baureihe 0 unter anderem<br />
mit neuen Frontlenkern heraus und präsentiert<br />
das kippbare Fahrerhaus im Modell 110<br />
– den „Urvater“ der modernen <strong>Scania</strong> Lkw.<br />
Währenddessen verschwindet ein deutscher<br />
Wettbewerber: Krupp gibt die Lkw-Fertigung<br />
auf.<br />
Im kommenden Jahr, dem Jahr der ersten<br />
Mondlandung und des Woodstockfestivals,<br />
fusionieren Saab und <strong>Scania</strong>-Vabis zu Saab-<br />
<strong>Scania</strong>. Mit dem <strong>Scania</strong> 140 Super-V8 mit<br />
350 PS und 1.275 Nm erblickt der „King of<br />
the Road“ das Licht der Welt. In der Koblenzer<br />
<strong>Scania</strong> Zentrale sind zu dieser Zeit 14 Mitarbeiter<br />
tätig. Zeitgleich übernimmt MAN Büssing.<br />
Die Lenk- und Ruhezeiten werden von<br />
zehn auf acht Stunden pro Lenkzeit reduziert.<br />
1976 beginnt <strong>Scania</strong> mit dem Verkauf von<br />
Bussen.<br />
der 5.000ste <strong>Scania</strong> Lkw in Deutschland<br />
ausgeliefert. Gleichzeitig entsteht ein neuer<br />
Anbieter am Markt, da sich die Firmen<br />
Magirus-Deutz, Fiat, Lancia, OM und<br />
Unic zu Iveco zusammenschließen. <strong>Scania</strong><br />
positioniert sich mit der Baureihe 1: Der 14-<br />
Liter-V8 leistet jetzt 375 PS. Ab dem kommenden<br />
Jahr gilt für diesen drehmomentstarken<br />
V8 im L/LB 141 die Philosophie der<br />
niedrigen Drehzahl. Zudem startet <strong>Scania</strong><br />
den Busverkauf.<br />
Im Jahr 1977 scheitert die Fusion zwischen<br />
Saab-<strong>Scania</strong> und Volvo. Das Schulungszentrum<br />
und das Zentral-Ersatzteillager nehmen<br />
ihren Dienst auf. <strong>Scania</strong>-Vabis Deutschland<br />
benennt sich um in <strong>Scania</strong> Deutschland. Im<br />
folgenden Jahr überspringt die Belegschaft in<br />
Koblenz erstmals die magische Hundertergrenze.<br />
Außerdem sorgt <strong>Scania</strong> 1978 für eine<br />
weitere Premiere: ein Jahr Garantie ohne<br />
Kilometer-Begrenzung. Statt auf Qualität<br />
wie in Schweden liegt in Frankreich zu diesem<br />
Zeitpunkt das Augenmerk auf Tempo:<br />
Der schnellste Eisenbahnzug der Welt, der<br />
TGV, erreicht bei Testfahrten 260 km/h. Und<br />
1979 durchbricht das französische Superflugzeug<br />
mit 1.100 km/h erstmals die Schallmauer.<br />
Alnufa, Marktoberdorf, und Bertsch,<br />
Eningen, werden im gleichen Jahr <strong>Scania</strong><br />
Händler.<br />
Zum „Spiel des Jahres“ 1989 tritt die <strong>Scania</strong><br />
Mannschaft mit Trainer Rudi Gutendorf an.<br />
Die 1980er: Das grüne Jahrzehnt<br />
Zuerst werden „Die Grünen“ 1980 Bundespartei,<br />
dann verankert Bayern als erstes Bundesland<br />
den Umweltschutz in seiner Landesverfassung<br />
(1984). Und 1985 wird Joschka<br />
Fischer zum ersten grünen Umweltminister in<br />
Hessen.<br />
1980 sind gleich zwei Schweden erfolgreich:<br />
Björn Borg gewinnt zum fünften Mal in Folge<br />
das Tennis-Turnier in Wimbledon und <strong>Scania</strong><br />
schickt den 10.000sten Lkw auf deutsche Straßen.<br />
Mit der Eröffnung des <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Zentrums beginnt die Unternehmensgeschichte<br />
am heutigen Standort. Im Folgejahr<br />
stehen dann zwei Premieren an: „Wetten,<br />
dass ...“ und die GPRT-Baureihe mit vier<br />
Fahrerhaus-Varianten erobern Deutschland.<br />
Außerdem führt <strong>Scania</strong> im 8-Liter-Motor die<br />
Ladeluftkühlung (Wasser/Luft) ein. 1982<br />
folgt die Ladeluftkühlung (Luft/Luft) für die<br />
11- und 14-Liter-Motoren. Mit 420 PS übernimmt<br />
der V8 DSC1401 die Führung als<br />
stärkster Lkw-Motor in Europa.<br />
1983 steht im Zeichen der Informationen:<br />
Die bunten Swatch-Uhren zeigen die Zeit,<br />
BTX liefert deutschlandweit Nachrichten per<br />
Bildschirmtext und die <strong>Scania</strong> Fahrerinformation<br />
bringt Interessierten die Theorie des<br />
<strong>Scania</strong> Fahrens näher. Wissenswertes zu den<br />
Lkw mit Greif erfährt man nun auch bei der<br />
Firma Mossandl, Dingolfing, die 1983 <strong>Scania</strong><br />
Händler wird. Im nächsten Jahr gibt es bei<br />
der Marke viel zu sehen: <strong>Scania</strong> führt den<br />
Sechszylinder mit neun Liter Hubraum, Einzelzylinderköpfen<br />
sowie kalter und warmer<br />
Motorseite ein. Außerdem kommen die computer-unterstützte<br />
Schaltung <strong>Scania</strong> CAG<br />
(Computer Aided Gearshifting) und das Fernverkehrs-Fahrerhaus<br />
CR19A auf den Markt.<br />
1984 gewinnt auch der Busverkauf an Fahrt:<br />
Neoplan bestellt 50 Chassis <strong>Scania</strong> K112.<br />
Bestellungen über weitere 100 Chassis 1985<br />
und 200 Chassis 1987 folgen. So hat 1985<br />
nicht nur Boris Becker als Wimbledon-Gewinner<br />
etwas zu jubeln. <strong>Scania</strong> Deutschland freut<br />
sich über die Auslieferung des 15.000sten Lkw.<br />
Das neue Jahr beginnt 1986 mit einem<br />
Skandal: Die ARD strahlt versehentlich die
8 Titelthema<br />
letztjährige Neujahrsansprache von Bundeskanzler<br />
Helmut Kohl aus. Für die Transportbranche<br />
bedeutsamer: Das Gesamtgewicht<br />
für Sattel- und Gliederzüge wird von 38 auf<br />
40 Tonnen angehoben. Ebenfalls Großes hat<br />
Ernst Auwärter vor und baut auf dem dreiachsigen<br />
<strong>Scania</strong> Chassis den Superhochdecker<br />
HDS auf. <strong>Scania</strong> Deutschland etabliert seine<br />
Abteilung „Schiff- und Industrie-Motoren“,<br />
während im Folgejahr in Södertälje das Technische<br />
Zentrum fertiggestellt wird. Zu diesem<br />
Zeitpunkt startet in Koblenz mit einer Sternfahrt<br />
in 34 Orte der Verkauf des Verteiler-<br />
Modells <strong>Scania</strong> 82.<br />
Neues gibt es von <strong>Scania</strong> auch 1988: die Baureihe<br />
3, die 1989 den „Truck of the Year“<br />
stellt. Im <strong>Scania</strong> V8 hält außerdem EDC<br />
(Electronic Diesel Control) Einzug, der damit<br />
470 PS leistet. Das Topline-Fahrerhaus bietet<br />
1.700 mm Stehhöhe. Große Aufträge kommen<br />
in diesem Jahr von Neoplan über 250 Bus-Einheiten<br />
sowie von O&K über 250 Industriemotoren.<br />
Zum Ende des Jahrzehnts übernimmt<br />
Leif Östling die Führung des Nutzfahrzeugbereichs<br />
von Saab-<strong>Scania</strong>, die Mauer fällt und<br />
die Längenmaße 16,50 Meter für Sattelzüge<br />
und 13,60 Meter für Auflieger werden festgesetzt.<br />
Außerdem werden Rampenspiegel auf<br />
der rechten Fahrzeugseite Pflicht. In Koblenz<br />
nimmt die Rheingold, das erste deutsche<br />
Fahrgastschiff mit <strong>Scania</strong> Motoren (zwei V8<br />
DSI 14 mit je 480 PS), den Dienst auf. Und<br />
auch zu Land kann sich <strong>Scania</strong> behaupten:<br />
Im „Spiel des Jahres“, das live im Fernsehen<br />
übertragen wird, kickt die Unternehmensmannschaft<br />
gegen das TV-Team von RTL.<br />
Das größte Lob an dem schwedischen Lkw-<br />
Bauer kommt aber aus Bad Lasphe: Die<br />
Tochter des dortigen Stadtdirektors wird auf<br />
den Namen Marisa <strong>Scania</strong> Karpf getauft –<br />
urkundlich beglaubigt vom Standesbeamten<br />
der Stadt Diegen.<br />
Die 2000er: Der Erfolg geht weiter<br />
Da die Europäische Kommission gegen die<br />
Beteiligung von Volvo an <strong>Scania</strong> entscheidet,<br />
übernimmt VW die industrielle Führerschaft<br />
bei den Schweden. Mit 5.801 Auslieferungen,<br />
einem Gruppen-Umsatz von mehr als einer<br />
Milliarde Euro sowie einem Lkw-Marktanteil<br />
von erstmals über 10 % feiert <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
pünktlich zum neuen Jahrtausend sein<br />
bestes Verkaufsjahr seit Bestehen. <strong>Scania</strong> Bus<br />
Europe erweitert die Familie. Fit für das neue<br />
Millenium ist der <strong>Scania</strong> V8 mit jetzt 16 Liter<br />
Hubraum, 580 PS und 2.700 Nm maximalem<br />
Drehmoment. Als weitere Neuerung führt<br />
<strong>Scania</strong> die offene Schnittstelle für Telematik-<br />
Systeme ein. 2001 kommt die neue Einspritztechnologie<br />
HPI (High Pressure Injection)<br />
hinzu. Die Hochdruckeinspritzung ist eine<br />
Gemeinschaftsentwicklung mit Cummins.<br />
Den ersten Schritt in Richtung „mehr Europa“<br />
gehen zwölf Staaten mit der Einführung<br />
des Euro im Jahr 20<strong>02</strong>. Im Folgejahr legt der<br />
EU-Erweiterungsvertrag die Mitgliedschaft<br />
1990 findet die erste <strong>Scania</strong> Testfahrt der neuen Bundesländer in Dresden statt.<br />
Die 1990er: Alles fließt<br />
Die Nation feiert das Jahr der deutschen<br />
Einheit und <strong>Scania</strong> beginnt mit dem Aufbau<br />
des Händler- und Service-Netzes in der ehemaligen<br />
DDR. Überhaupt fallen in diesem<br />
Jahrzehnt zahlreiche Grenzen: 1993 wird der<br />
Europäische Binnenmarkt verwirklicht und<br />
1995 tritt das Schengener Abkommen über<br />
offene Grenzen innerhalb der Europäischen<br />
Union (EU) inkraft.<br />
Während der Bundestag 1991 den Umzug<br />
von Bonn nach Berlin beschließt und damit<br />
nur die Berliner jubeln lässt, hat <strong>Scania</strong> gleich<br />
mehrere Gründe zum Anstoßen. Pünktlich<br />
2006 lädt <strong>Scania</strong> Deutschland seine Werkstätten<br />
zum internen Top Team Wettbewerb ein.<br />
von zehn osteuropäischen Ländern ab 2004<br />
fest. Das Echo ist geteilt. <strong>Scania</strong> befasst sich<br />
derweil mit mehr Komfort für die Fahrer:<br />
Die 20<strong>02</strong> gezeigte Studie eXc wird später<br />
zum superlangen Longline-Fahrerhaus. Im<br />
Topline-Fahrerhaus wird das obere Bett ab<br />
2004 wieder an der Rückwand platziert.<br />
2003 sorgt die Gruppenfreistellungsverordnung<br />
für Freiheit im Fahrzeughandel, und<br />
<strong>Scania</strong> sorgt für Sicherheit: Mit dem „Young<br />
European Truck Driver“ initiieren die<br />
Schweden den größten Fahrerwettbewerb in<br />
Europa. Außerdem werden ab dem Folgejahr<br />
alle <strong>Scania</strong> Betriebe in Deutschland nach DOS<br />
(Dealer Operating Standard), dem internen<br />
<strong>Scania</strong> Qualitätsstandard, zertifiziert. Für<br />
noch mehr Ordnung auf Deutschlands Straßen<br />
soll das 2004 verschärfte Straßenverkehrsrecht<br />
sorgen: Es gibt Punkte in Flensburg für<br />
„Elefantenrennen“ und Telefonieren ohne<br />
Freisprecheinrichtung. In der Schweiz lehnen<br />
zum 100-jährigen Jubiläum kommt <strong>Scania</strong><br />
mit einer Reihe von Neuheiten: dem aerodynamisch<br />
optimierten Streamline-Fahrerhaus,<br />
dem 11-Liter-Motor mit EDC und Turbocompound,<br />
dem V8 mit 500 PS sowie der<br />
Getriebe-Generation GRS 900. Außerdem<br />
bringt das schwedische Unternehmen als<br />
erster Hersteller Euro 1-Motoren auf den<br />
Markt (9, 11 und 14 Liter). Die <strong>Scania</strong><br />
Finance Deutschland feiert ihre Gründung<br />
und <strong>Scania</strong> Deutschland liefert den<br />
25.000sten Lkw sowie im Folgejahr den<br />
1.000sten Industriemotor aus. 1992 dürfen<br />
100 Kinder aus der Umgebung von Tschernobyl<br />
mitfeiern. <strong>Scania</strong> Deutschland lädt sie zu<br />
die Bürger währenddessen bei einer Volksabstimmung<br />
den Bau einer zweiten Tunnelröhre<br />
durch den Gotthard ab. Bei <strong>Scania</strong> löst<br />
der neue Fünfzylinder 9-Liter-Diesel den seit<br />
1994 gebauten Reihensechszylinder ab. Als<br />
ersten Euro 4-Diesel auf dem Markt präsentiert<br />
sich der <strong>Scania</strong> 12-Liter-Turbocompound<br />
(420 PS) mit EGR (Exhaust Gas Recirculation<br />
– Abgasrückführung). Die <strong>Scania</strong> R-Baureihe<br />
holt den Titel „Truck of the Year“ und<br />
setzt damit den Erfolg des <strong>Scania</strong> Irizar PB,<br />
der 2003 den Titel „Coach of the Year“<br />
bekommt, fort.<br />
Das Jahr 2005 beschert Deutschland einige<br />
Neuerungen: eine Bundeskanzlerin, die Lkw-<br />
Maut und einen <strong>Scania</strong> mit 620 PS und<br />
3.000 Nm maximalem Drehmoment – einsame<br />
Spitze im Hochleistungssegment. Sicherheitsfunktionen<br />
wie Hill-hold (Anfahrhilfe),<br />
Bremsassistent, Warnfunktionen für das Anlegen<br />
des Sicherheitsgurtes, bei nicht aktivierter<br />
Feststellbremse und bei kritischem Druckluftverbrauch<br />
sowie Brems-Fading halten Einzug.<br />
Doch es heißt auch Abschied nehmen: Der<br />
legendäre Hauber, das <strong>Scania</strong> T-Modell, wird<br />
eingestellt und <strong>Scania</strong> Bus Europe aufgelöst.<br />
Die deutsche Bussparte wird in die <strong>Scania</strong><br />
Deutschland GmbH integriert.<br />
Das Leitmotiv des nächsten Jahres könnte<br />
– neben der 2006 alles dominierenden Fußball-Weltmeisterschaft<br />
– wieder „Sicherheit<br />
und Umwelt“ lauten. LWD (Spurwächter),<br />
TPM (Reifendruck-Überwachung) und ACC<br />
(Adaptive Geschwindigkeitsregelung) heißen<br />
2
Titelthema 9<br />
1990 spielt in Ost-Anatolien (Türkei) ein<br />
<strong>Scania</strong> R 320 neben Manfred Krug in der<br />
Serie „Auf Achse“ eine Hauptrolle.<br />
einer Schifffahrt auf dem Rhein sowie einem<br />
Spiel- und Grillfest nahe der Loreley ein.<br />
Zunächst ein Anlass zur Freude: Der Europäische<br />
Gerichtshof verbietet die in Deutschland<br />
geplante Straßenbenutzungsgebühr.<br />
Schmidt, Gotha, und STS, Kleinkoschen,<br />
schließen sich 1992 der <strong>Scania</strong> Händlergemeinschaft<br />
an, 1993 folgen Stanner, Bad<br />
Waldsee, das Fahrzeugzentrum Laucha und<br />
1994 Petersen in Stavenhagen. Während sich<br />
Deutschland 1993 an die fünfstelligen Postleitzahlen<br />
gewöhnt, stellt <strong>Scania</strong> das integrierte<br />
Zusatz-Bremssystem mit <strong>Scania</strong> Retarder<br />
vor. Der erste <strong>Scania</strong> Linienbus in Deutschland<br />
nimmt bei Autobus Sachsen den Dienst<br />
auf. Eine besondere Verkehrsleistung erbringt<br />
Peter Hallmann: 1993 startet der ehemalige<br />
Mitarbeiter des Zentralersatzteillagers auf<br />
zwei Rädern in Koblenz mit Ziel Australien,<br />
das er 1994 erreicht. Ebenfalls am Ziel sieht<br />
sich Michael Schumacher. Der Formel-1-<br />
Pilot fährt seinen ersten WM-Titel ein. Gut,<br />
dass er keinen Lkw fährt, denn 1995 werden<br />
Tempo-Begrenzer Pflicht.<br />
Im selben Jahr geht die Ära des Saab-<strong>Scania</strong><br />
Konzerns zu Ende. Saab gehört nun zu General<br />
Motors. <strong>Scania</strong> macht seine ersten Schritte<br />
alleine mit der Präsentation der Baureihe 4:<br />
Opticruise löst CAG ab, mit Scheibenbremsen<br />
und ESB (Electronic Brake System) wird<br />
die Effizienz der Bremsanlage deutlich gesteigert.<br />
Auch der Komfort nimmt zu: Das Topline-Fahrerhaus<br />
bietet 2,25 Meter Stehhöhe,<br />
das obere Bett liegt an der Stirnseite. Doppelverglasung<br />
in den Türen wird angeboten. Seit<br />
Januar 1996 steht <strong>Scania</strong> Fahrern zudem die<br />
Notrufzentrale Plus 24 zur Verfügung. In<br />
diesem Jahr wächst die Gesamtlänge für Gliederzüge<br />
auf 18,75 Meter. Greenpeace setzt<br />
eher auf das Kleine und stellt das Drei-Liter-<br />
Auto vor. Im belgischen Opglabbeek öffnet<br />
1995 das <strong>Scania</strong> Zentralersatzteillager, woraufhin<br />
1996 das Ersatzteillager aufgelöst<br />
wird. Auch die Ausrüstungswerkstatt wird<br />
geschlossen, da immer mehr Komplettfahrzeuge<br />
ab Werk geliefert werden. Das Schulungszentrum<br />
erfährt einen Umbau und wird<br />
1997 eingeweiht. Zu dieser Zeit gehen auch<br />
das <strong>Scania</strong> Fahrtraining und das Fahrsicherheitstraining<br />
an den Start – und das nicht,<br />
um dem frisch geborenen Klonschaf „Dolly“<br />
auszuweichen. Auch im Qualitätsmanagement<br />
setzt <strong>Scania</strong> auf Sicherheit und lässt sich<br />
nach der DIN-EN ISO 90<strong>02</strong> zertifizieren.<br />
Gegen Ende des Jahrzehnts zeichnet sich die<br />
nächste Welle des Umweltbooms ab: Österreich<br />
führt die Öko-Punkte ein und <strong>Scania</strong><br />
kommt als Erster mit Euro 3-Motoren<br />
(230/340/420) auf den Markt. Zu den weiteren<br />
Neuerungen zählen 1998 der umlegbare<br />
Schalthebel, der Beifahrersitz auf langen<br />
Schienen mit einem weiten Verstellbereich,<br />
die PDE – Pumpe-Düse-Elemente in der<br />
Motorentechnologie – und das Dienstleistungsangebot<br />
OptiMile. So viel Frische<br />
macht attraktiv, denkt sich Volvo und<br />
erwirbt <strong>Scania</strong> Aktien. Noch 1998 schließt<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland die Verkaufsabteilung<br />
für Industriemotoren und ScanDiesel in Bremen<br />
übernimmt als eigenständiger Importeur<br />
die Verkaufsverantwortung für die <strong>Scania</strong><br />
Industriemotoren. 1999 beginnt der Vertrieb<br />
von gebrauchten Lkw über das Internet. Wer<br />
ab diesem Jahr einen 7,5-Tonner fahren will,<br />
muss jedoch einen extra Führerschein machen.<br />
Der neue EU-Führerschein für Pkw gilt<br />
nur noch bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht.<br />
003 wird der <strong>Scania</strong> Irizar PB (r.) „Coach of the Year“.<br />
<strong>2008</strong>: Bereit für morgen<br />
Während sich die Branche an die Geburt von<br />
Rudolf Diesel vor 150 Jahren erinnert, macht<br />
sich <strong>Scania</strong> bereit für neue Herausforderungen.<br />
Zu Beginn des Jahres wird <strong>Scania</strong> die neunte<br />
Marke im Volkswagen-Konzern. Der viertgrößte<br />
Absatzmarkt für Lkw mit Greif befindet sich<br />
nach Brasilien, Großbritannien und Russland<br />
in Deutschland. Dementsprechend fällt die<br />
Mitarbeiterzahl aus: Deutschlandweit arbeiten<br />
circa 2.500 Personen für <strong>Scania</strong> – davon 135<br />
in der <strong>Scania</strong> Deutschland Zentrale, 42 bei der<br />
<strong>Scania</strong> Finance und 23 bei der <strong>Scania</strong> Assistance,<br />
ebenfalls in der Zentrale ansässig. 13<br />
freie Händler und neun Tochterfirmen zeichen<br />
für den Verkauf von <strong>Scania</strong> Nutzfahrzeugen<br />
auf dem hiesigen Markt verantwortlich und<br />
insgesamt 143 Werkstätten leisten Service.<br />
Damit steht die <strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
gut gerüstet in den Startlöchern zum Sprung<br />
in die nächste Dekade der Unternehmensgeschichte.<br />
Möge sie genauso spannend und<br />
erfolgreich sein wie von 1968 bis heute. <br />
die Kürzel für die elektronischen Helfer in<br />
Fahrzeugen der <strong>Scania</strong> R-Baureihe. Auch der<br />
digitale Tachograf hält im Jahr 2006 Einzug<br />
ebenso wie Euro 4 und neue Lenk- und Ruhezeiten.<br />
2007 folgen dann in Deutschland<br />
und bei <strong>Scania</strong> die Bemühungen zur Schonung<br />
der Umwelt: So tritt in einigen Bundesländern<br />
das Rauchverbot inkraft, und <strong>Scania</strong><br />
schafft einen technologischen Durchbruch:<br />
Die 5- und 6-Zylinder-Reihenmotoren von<br />
<strong>Scania</strong> erfüllen als erste die Euro 5-Abgasnorm<br />
mit EGR – das heißt ohne AdBlue –,<br />
mit XPI (Extra High Injection), Common<br />
Rail, Turbolader mit variabler Geometrie<br />
(VGT) und zweistufiger Abgasrückkühlung.<br />
Zusätzlich erfolgt eine Erweiterung des Fahrerhaus-Programms<br />
um die G-Variante und<br />
die P-Kabine in Highline-Ausführung. <strong>Scania</strong><br />
Deutschland trägt ab sofort auch die Verantwortung<br />
für den <strong>Scania</strong> Markt in Österreich.<br />
2007 präsentiert Jonas Hoffstedt, Vizepräsident für das Segment Antriebsstrang-Entwicklung<br />
bei <strong>Scania</strong>, die neue Motorengeneration, die Euro 5 ohne Additive schafft.
10 Titelthema<br />
„Wir sind hellhörig”<br />
Der neue und der bisherige Geschäftsführer von <strong>Scania</strong> Deutschland Österreich über<br />
den Standort Deutschland, moderne Transportlösungen und alternative Antriebe.<br />
Der eine geht, der andere<br />
kommt: Johan P Schlyter (l.)<br />
und Thomas Bertilsson.<br />
King’s <strong>Report</strong>: Fast sieben Jahre lang waren Sie<br />
Geschäftsführer zunächst von <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
und anschließend von <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Österreich. Nun kehren Sie in die <strong>Scania</strong> Konzernzentrale<br />
zurück, um die Aufgaben des<br />
Executive Regional Director der Region Asien,<br />
Afrika und Lateinamerika zu übernehmen.<br />
Werden Sie die Arbeit hier vermissen?<br />
Johan P Schlyter: Selbstverständlich. Ich habe<br />
hier immer gern gearbeitet und wir durften am<br />
Standort Deutschland dank vieler sehr engagierter<br />
Mitarbeiter großartige Erfolge feiern. In<br />
den letzten Jahren ist Deutschland meine Heimat<br />
geworden. Ich werde ebenso wie meine<br />
Familie das Land und die Leute vermissen.<br />
KR: Wie und wohin hat sich das Unternehmen<br />
entwickelt während Ihrer Zeit als Geschäftsführer<br />
von <strong>Scania</strong> Deutschland Österreich?<br />
Schlyter: <strong>Scania</strong> war in erster Linie ein Anbieter<br />
von schweren Nutzfahrzeugen. In den vergangenen<br />
Jahren haben wir uns enorm weiterentwickelt:<br />
Maßgeschneiderte Dienstleistungen,<br />
so wie die Kunden sie brauchen, gehören<br />
zu unserem Kerngeschäft. Unser Anliegen ist<br />
es, für die Wünsche unserer Kunden hellhörig<br />
zu sein. Deshalb bietet <strong>Scania</strong> moderne Transportlösungen<br />
an. Ein Beispiel: Schon seit geraumer<br />
Zeit können unsere Kunden bei uns<br />
Lkw mieten, in Kürze soll ein weiteres Geschäftsfeld<br />
hinzukommen: die Vermietung von<br />
Trailern.<br />
KR: In punkto Service hat sich in den vergangenen<br />
Jahren viel getan. Was haben Sie in Ihrer<br />
Zeit als Geschäftsführer erreicht?
Titelthema 11<br />
Einigkeit:<br />
Guter Service<br />
ist das A und<br />
O, um erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Schlyter: Mir war es immer wichtig, ein starkes<br />
Servicenetz für <strong>Scania</strong> zu entwickeln. Das ist<br />
uns in weiten Teilen gelungen: Unsere Niederlassung<br />
in Hamburg haben wir neu gebaut,<br />
ebenso wie die Service-Stützpunkte in Fulda/Eichenzell<br />
und Stuttgart/Möglingen. Aber auch<br />
viele Werkstätten erhielten neue Betriebe. In<br />
Deutschland sind seit Herbst 2004 außerdem<br />
alle <strong>Scania</strong> Service-Stützpunkte nach DOS – das<br />
Kürzel steht für Dealer Operating Standard –<br />
zertifiziert. Das eigene Zertifikat innerhalb der<br />
<strong>Scania</strong> Organisation garantiert eine einheitliche<br />
Qualität. Mit dieser Zertifizierung wollen wir<br />
einen noch besseren Kundenservice erreichen.<br />
KR: Herr Bertilsson, seit 1. Mai sind Sie der<br />
neue Geschäftsführer von <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Österreich. Was wird sich ändern? Was ist<br />
Ihnen wichtig?<br />
Thomas Bertilsson: Da wir eben über das wichtige<br />
Thema Service gesprochen haben, möchte<br />
ich gleich hier einhaken: Intern herrscht bereits<br />
ein hoher Qualitätsstandard, was aber nicht<br />
heißen soll, dass wir uns auf dem Erreichten<br />
ausruhen können. Im Gegenteil: Im Interesse<br />
unserer Kunden werden wir alles dafür tun,<br />
unser gutes Servicenetz weiter auszubauen.<br />
Wie wichtig guter Service ist, zeigen Rankings<br />
wie der Image Award der Fachzeitschrift VerkehrsRundschau.<br />
In der Kategorie „Lkw“ holte<br />
sich <strong>Scania</strong> Bronze, knapp hinter Mercedes.<br />
Das ist ein toller Erfolg und spricht dafür, dass<br />
unsere Kunden mit unseren Produkten sehr zufrieden<br />
sind. Aber für die Zukunft gilt es, diesen<br />
dritten Platz zu toppen.<br />
KR: Bisher haben Sie als Geschäftsführer von<br />
<strong>Scania</strong> Polen gearbeitet. Hat es Sie gefreut,<br />
dass der „Young European Truck Driver 2007“<br />
aus Polen kommt? Welche Bedeutung hat eine<br />
solche Initiative für das Unternehmen?<br />
Bertilsson: Natürlich habe ich mich für den jungen<br />
Fahrer aus Polen gefreut. Es ist enorm wichtig,<br />
dass verantwortungsbewusste Lkw-Fahrer<br />
eine Vorbildfunktion wahrnehmen, und das tut<br />
Marek Szerenos. Wir wollen mit solchen Wettbewerben<br />
helfen, den Stellenwert der professionellen<br />
Fahrer zu verbessern. Sie tragen enorm<br />
zur Sicherheit auf den Straßen und zur Wirtschaftlichkeit<br />
der Transportunternehmen bei.<br />
Schlyter: Über 17.000 Fahrer aus 27 europäischen<br />
Ländern haben 2007 beim Wettbewerb<br />
„Young European Truck Driver“ teilgenommen<br />
– eine hervorragende Resonanz. Es motiviert<br />
ungemein, wenn man weiß, dass so viele<br />
junge Fahrer dermaßen engagiert handeln<br />
und sich ihrer Verantwortung bewusst sind.<br />
Das kommt vor allem auch Deutschland zugute.<br />
Die Europäische Union wächst stetig<br />
und Deutschland entwickelt sich zunehmend<br />
zu einem Transitland. Der Verkehr auf<br />
Deutschlands Straßen wird weiter zunehmen.<br />
Gut ausgebildetes Fahrpersonal kann die<br />
Situation auf überfüllten Autobahnen dank<br />
einer rücksichtsvollen Fahrweise erheblich entschärfen.<br />
Außerdem darf bei den hohen Spritpreisen<br />
auch der wirtschaftliche Faktor nicht<br />
aus den Augen gelassen werden: Ein guter<br />
Fahrer kann den Spritverbrauch seines Fahrzeugs<br />
deutlich reduzieren.<br />
KR: Die Spritpreise knacken derzeit einen<br />
Rekordwert nach dem nächsten. Welche<br />
Antriebstechniken werden denn in Zukunft<br />
den Ton angeben, wenn die Preise für Diesel<br />
weiter in die Höhe gehen?<br />
Bertilsson: <strong>Scania</strong> hält Ethanol für den mit<br />
Abstand kosteneffizientesten erneuerbaren<br />
Kraftstoff, der auf dem Markt heute verfügbar<br />
ist. Abhängig von dem jeweiligen Produktionsverfahren<br />
lassen sich mit Ethanol die fossilen<br />
CO2-Emissionen um bis zu 90 % senken.<br />
Deshalb positioniert sich <strong>Scania</strong> in diesem Bereich.<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland war beispielsweise<br />
bei der Umweltministerkonferenz im Mai<br />
2007 mit einem Ethanol-Bus vertreten. Wir<br />
haben gezeigt, dass wir über solche Fahrzeuge<br />
verfügen, bisher jedoch das Problem haben,<br />
dass es in Deutschland kein flächendeckendes<br />
Netz für die Versorgung mit Ethanol gibt.<br />
Neue Technologien und umweltfreundliche<br />
Antriebskonzepte werden aber in jedem Fall<br />
auch künftig die großen Themen für <strong>Scania</strong><br />
bleiben.<br />
KR: Ihnen beiden viel Erfolg für die Zukunft.
12 Porträt<br />
„Wir lieben Lkw“<br />
Kein <strong>Scania</strong> des Fuhrunternehmens Prehn & Harms gleicht dem anderen. Die<br />
zwei Chefs lassen ihre Lkw speziell farbenfroh und fantasiereich lackieren.<br />
Nur Unikate fahren für das Fuhrunternehmen<br />
Prehn & Harms.<br />
Die Sonne scheint, auf der B 4 von Lüneburg<br />
nach Winsen an der Luhe: Das<br />
rasch näher kommende tiefe Brummen<br />
eines V8-Diesel erklingt. Ein <strong>Scania</strong> 500<br />
Topline nähert sich, bremst ab und biegt in<br />
das Gewerbegebiet Hittendahl der kleinen<br />
Stadt Handorf ein. Das Fahrerhaus schimmert<br />
in unterschiedlichen Metallic-Tönen – zuerst<br />
grün, dann gelb, dann wieder grün. Dazwischen<br />
züngelt ein Flammenmeer, das immer<br />
wieder zu verschwinden scheint. Der Truck<br />
rollt langsam auf einen Speditionsparkplatz in<br />
unmittelbarer Nähe der Bundesstraße. Hier<br />
stehen noch mehr <strong>Scania</strong>, in Gelb, Bronze und<br />
Blautönungen. Sie sind lackiert mit farbenfrohen<br />
und einmaligen Mustern oder Motiven.<br />
Nur eines haben sie alle gemeinsam: Auf<br />
dem Dach tragen alle Lkw die Aufschrift<br />
Prehn & Harms.<br />
Gemeinsam stark<br />
Die Spedition von Marco Prehn und Heiko<br />
Harms ist ein Gemeinschaftsunternehmen.<br />
Nachdem Marco Prehn noch Mitte der 90er<br />
Jahre auf eigene Rechnung gefahren war, legten<br />
die beiden mit dem Einstieg von Heiko<br />
Harms ihr Geschäft zusammen: „Jeder brachte<br />
genau ein Fahrzeug mit in die Firma ein“,<br />
erinnern sie sich noch genaustens an die Anfangsstunden<br />
ihrer Zusammenarbeit. Doch<br />
mit der gemeinsamen Firmengründung gab es<br />
kein einheitliches Design für die Trucks – jeder<br />
wollte seine extravagant lackierten Lastwagen<br />
behalten. „Chefauto eben“, sagt Marco Prehn<br />
augenzwinkernd. Inzwischen fahren zehn<br />
Lastzüge im Dienste der Firma. Acht davon im<br />
eigenen Fuhrpark. Aber noch immer gleicht<br />
kein <strong>Scania</strong> dem anderen: „Ein Truck mit Speziallackierung<br />
ist doch was anderes als so’n<br />
Firmen-Einheitslook“, findet Marco Prehn.<br />
Sein Partner Heiko Harms weiß, warum er<br />
und Prehn bei jeder Neuanschaffung erst einmal<br />
zum Lackierer fahren, das Fahrerhaus zerlegen<br />
und dann auf die Ideen ihres Lackierers<br />
Jürgen Pahl warten: „Wir lieben einfach Lastwagen“,<br />
lautet seine schlichte Erklärung.<br />
Das mit den Ideen des Lackierers ist übrigens<br />
wörtlich zu nehmen. Prehn & Harms wissen<br />
nicht, wie ihr Fahrzeug nach der Beauty-Maßnahme<br />
aussieht: „Wir machen keine Vorgaben“,<br />
sagt Heiko Harms. „Das Ergebnis ist<br />
für uns immer eine Überraschung“, ergänzt<br />
Marco Prehn schmunzelnd. Eine gelungene<br />
Überraschung, das kann jeder sehen, der am<br />
Wochenende auf den Hof von Prehn & Harms<br />
kommt.<br />
Denn die aufwändigen Lackierungen machen<br />
jedes einzelne Fahrzeug im Fuhrpark zu einem<br />
Unikat. Von interessanten geometrischen Mustern<br />
und sensationellen Effektlackierungen, die<br />
beim Ändern des Blickwinkels in unterschiedlichen<br />
Farben glänzen, bis hin zum <strong>Scania</strong><br />
Greif im Tribal-Look. Den neuesten 500er V8<br />
nennen sie die „Time machine“: In edles<br />
Mit Liebe zum Detail: der Lackierer Jürgen<br />
Pahl bei der Arbeit.<br />
Stolze Besitzer: Heiko Harms (l.) und Marco<br />
Prehn vor ihrem aufwändig lackierten <strong>Scania</strong>.<br />
Dunkelblau ist eine Lochblechoptik eingearbeitet,<br />
die wiederum von Motiven umgeben<br />
ist, die verschiedene <strong>Scania</strong> Modelle zeigen<br />
– vergangene, gegenwärtige und zukünftige.<br />
Über dem Frontkühler prangt nicht wie gewohnt<br />
der aktuelle <strong>Scania</strong> Schriftzug, hier hat<br />
der Airbrusher das <strong>Scania</strong> Logo im Wandel<br />
der Zeit aufgebracht. Ebenfalls spektakulär:<br />
Im Fahrerhaus von Sven Isenburg, der regelmäßig<br />
für Prehn & Harms fährt, scheinen<br />
große schwarze Löcher zu klaffen, aus denen<br />
geheimnisvolle Augenpaare starren.<br />
Eindeutig dezenter wirkt der sogenannte<br />
„Handörper“, der Truck von Vater Harms. Er<br />
fährt auch auf eigene Rechnung, aber fest für<br />
Prehn & Harms. Sein 480er ist mit Folienwischtechnik<br />
veredelt: Eine Mühle ziert den<br />
hinteren Teil des Fahrerhauses, Reminiszenz<br />
an seine Gaststätte „Zur Mühle“, die inzwischen<br />
Sohn Martin übernommen hat.<br />
Leidenschaft seit Generationen<br />
Die Leidenschaft für den Fuhrbetrieb liegt bei<br />
den Harms ebenso wie bei den Prehns schon<br />
seit Jahrzehnten in der Familie. Heiko und<br />
Marco üben ihren Beruf Fuhrunternehmer bereits<br />
in der vierten Generation aus. Während<br />
Harms Senior immer noch mitmischt, haben<br />
sich die Brüder Werner und Harry Prehn bereits<br />
aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen.<br />
Auch sie hatten seinerzeit schon immer<br />
den einen oder anderen <strong>Scania</strong> in ihrem Fuhr-
Porträt 13<br />
Blau mit Lochblechoptik:<br />
„Time machine” heißt der neue<br />
<strong>Scania</strong> von Prehn & Harms.<br />
park stehen. Der erste war ein 142er im Jahr<br />
1980. Aber können sie auch die Liebe zum<br />
Schweden teilen, die ihre Nachfolger so gekonnt<br />
inszenieren? „Na sicher“, sagt Werner<br />
Prehn, der Vater von Marco, „für <strong>Scania</strong><br />
spricht die Qualität der Fahrzeuge und der<br />
exzellente Service!“ Dem stimmen die beiden<br />
Mittdreißiger Marco und Heiko ohne zu Zögern<br />
sofort zu: „Mit dem Truck Service Lüneburg<br />
(TSL) haben wir eine spitzen <strong>Scania</strong><br />
Werkstatt an der Hand und mit Frank Harder<br />
von <strong>Scania</strong> Hamburg eine hervorragende Ver-<br />
kaufsbetreuung“, sagt Heiko Harms. Marco<br />
Prehn fügt hinzu: „Der Truck verkauft sich<br />
über das Angebot und über den Service.“<br />
Begehrte Kunststücke<br />
<strong>Scania</strong> Verkäufer Frank Harder betrachtet die<br />
Sonderlackierungen der Handörfer Spedition<br />
zur Abwechslung mal aus einer nüchternen<br />
Sichtweise: „Diese Fahrzeuge sehen nicht nur<br />
super aus, sie vermitteln darüber hinaus jedem:<br />
‚Ich wurde gut behandelt!’ So ein Truck<br />
verkauft sich später wie von selbst.“ Es gibt<br />
damit also nicht nur ästhetische Gründe,<br />
sondern durchaus praktische, die <strong>Scania</strong><br />
Trucks auch in Zukunft mit fantasievollen,<br />
edlen oder witzigen Motiven veredeln zu lassen.<br />
„Der Nächste ist schon in Planung“, verraten<br />
Heiko und Marco. Bewundernde Blicke<br />
werden die <strong>Scania</strong> Lkw von Prehn & Harms<br />
damit auch weiterhin auf sich ziehen, wenn<br />
sie mit ihren TK-Aufliegern von den großen<br />
Seehäfen kommend in Deutschland unterwegs<br />
sind.
14 <strong>Report</strong><br />
Der Rohrkönig<br />
Der <strong>Scania</strong> der Mayer Kanal- und Rohrreinigung GmbH aus<br />
Rüdersdorf ist deutschlandweit einmalig. Das Spül- und<br />
Saugfahrzeug verdient sein Geld vorwiegend im Stehen.<br />
Geschäftsführer<br />
Carsten Christ.<br />
Den Sonderaufbau realisierte das Unternehmen<br />
Kaiser aus Liechtenstein.<br />
Neu im Spezial-Fuhrpark der Mayer Kanal- und<br />
Rohrreinigung GmbH: ein <strong>Scania</strong> R 480.<br />
Nur die wenigsten Menschen machen sich<br />
darüber Gedanken: Über 440.000 Kilometer<br />
öffentliches und rund 900.000<br />
Kilometer privates Kanalnetz in Deutschland<br />
bedürfen einer sorgfältigen Pflege. „Undichte<br />
Rohrverbindungen, defekte Rohre und Schächte<br />
können erheblichen Schaden in Form von<br />
Verunreinigungen am umgebenden Erdreich,<br />
nachhaltige Verunreinigung des kostbarsten<br />
Gutes Trinkwasser und nicht zuletzt bei Rohrbrüchen<br />
einstürzende Straßen hervorrufen“,<br />
warnt Carsten Christ, Geschäftsführer der<br />
Mayer Kanal- und Rohrreinigung GmbH.<br />
Zur Reinigung von Kanälen und Rohrleitungen<br />
nutzt das Unternehmen Spezial-Fahrzeuge<br />
– unter anderem auch kombinierte Hochdruckspül-<br />
und Saugfahrzeuge mit einem stufenlos<br />
regelbaren Wasserdruck von bis zu<br />
250 Bar. „Außerdem setzen wir auf Wunsch<br />
Fahrzeuge mit Wasserrecycling ein“, erläutert<br />
Christ. „Sie werden morgens einmal mit Spülwasser<br />
vollgetankt und können den ganzen<br />
Tag wasserautark arbeiten, bis sie zur Deponie<br />
zum Entsorgen müssen. Diese Technologie<br />
hilft uns, natürliche Ressourcen zu schonen<br />
und dennoch wirtschaftlich zu arbeiten.“<br />
Seit letztem Jahr ergänzt ein echtes Unikat den<br />
hochspezialisierten Fuhrpark mit 26 Fahrzeugen:<br />
ein <strong>Scania</strong> R 480 CB8x4 HNA mit einem<br />
Aufbau von Kaiser aus Liechtenstein. Mit einer<br />
jährlichen Fahrleistung von nur etwa 25.000<br />
Kilometern verdient der Lkw sein Geld überwiegend<br />
im Stehen. „Der Sonderaufbau ist sehr<br />
Spezielle Fahrzeugtechnik<br />
Fahrzeugdaten<br />
teuer und dazu brauchen wir ein stabiles Fahrgestell,<br />
das acht bis zehn Jahre rund um die<br />
Uhr einsatzfähig ist“, sagt Christ. „Der <strong>Scania</strong><br />
ist sehr robust und solide und ermöglicht durch<br />
hohe produktive Standzeiten eine hohe Betriebsstundeneffizienz.<br />
Nebenbei bietet er einen<br />
komfortablen Arbeitsplatz für den Fahrer.“ <br />
<strong>Scania</strong> R 480 CB8x4 HNA für Kipperaufbau in Fernverkehrsausstattung mit zwei<br />
gelenkten Vorderachsen und Radstand 1.940 mm + 3.560 mm + 1.355 mm. Nebenantrieb<br />
mit dauerhaft 2.000 Nm. Gesamtlänge: 10,5 m.<br />
Aufbau: Kanal- und Rohrreinigungsfahrzeug mit Wasserrückgewinnung Aquastar II<br />
von Kaiser AG Liechtenstein mit kippbarem 4,8 m ROTORMAX-Tankaufbau mit<br />
1.800 l Frischwasserkammer, 9.000 l Schlammkammer und Fassdeckelverschluss. Auf<br />
Wunsch Schwallwand nach vorne versetzt. Hochdruckpumpe (500 l/min bei<br />
200 bar), Vakuumpumpe (3.300 l/h), teleskopierbarer Spülarm, Hochdruckschlauchhaspel,<br />
Handhaspel, 180 m HD-Schlauch, Saugrüssel, hydraulische Seilwinde, Funkfernsteuerung<br />
mit Rückmeldung, zulässiges Gesamtgewicht: 32.000 kg.<br />
Gesamtkosten: rund 350.000 Euro.
<strong>Report</strong> 15<br />
Müller & Sohn schickt<br />
Sancia Lkw auf die Straße.<br />
Vom Vater zum Sohn<br />
Das Familienunternehmen Müller & Sohn ist bei <strong>Scania</strong> seit jeher in guten Händen.<br />
Die Müller & Sohn GmbH hat sich auf Stahl- und Spezialtransporte spezialisiert.<br />
Die zwei Brüder Toni (l.) und Maik Müller führen<br />
das Familienunternehmen Müller & Sohn.<br />
Es gab sie sehr selten in der ehemaligen<br />
DDR – privatwirtschaftlich organisierte<br />
Fuhrunternehmen. Zu den wenigen Ausnahmen<br />
zählte Friedemann Müller in Röderau<br />
bei Riesa. Der heute 70-Jährige fuhr bereits in<br />
den 70er Jahren Schrott, bevor er Anfang der<br />
80er Jahre ein Fuhrgewerbe anmeldete: Er verlud<br />
Industrieasche vom nahe gelegenen Rohwerk<br />
Zeithain. Nach der Wende bekam er<br />
immer mehr Aufträge, Schüttgut wurde in<br />
großen Mengen transportiert. Müller brauchte<br />
dringend mehr und vor allem zuverlässige<br />
Fahrzeuge – eine lange Freundschaft mit<br />
<strong>Scania</strong> nahm ihren Anfang.<br />
Friedemann Müller begann in dieser Zeit aber<br />
nicht nur mit, sondern auch für <strong>Scania</strong> zu arbeiten.<br />
Zusammen mit dem Service-Stützpunkt<br />
in Dresden stellte er damals eine <strong>Scania</strong> Vertragswerkstatt<br />
auf die Beine und war lange<br />
Zeit <strong>Scania</strong> Servicepartner. Ab 2003 weitete<br />
Müller mit Hilfe seiner beiden Söhne Maik und<br />
Toni sein Geschäft auf Stahl- und Spezialtransporte<br />
aus. Vier Jahre später übernahmen die<br />
Söhne den Betrieb, der nun aus Werkstatt und<br />
Fuhrunternehmen bestand. Mit dem Generationswechsel<br />
hat sich einiges im Unternehmen<br />
getan, manches hat sich jedoch nicht verändert:<br />
die Treue zum King of the Road. 25 <strong>Scania</strong><br />
Lkw tun ihren Dienst im Müllerschen Fuhrpark,<br />
fünf Kipper und 20 Sattelzugmaschinen,<br />
davon 15 im Fernverkehr. Die zwei 480er<br />
Topline erfüllen bereits die Euro 5-Norm.<br />
Rollen gut verteilt<br />
Drei weitere <strong>Scania</strong> sollen in diesem Jahr den<br />
Fuhrpark erweitern, einer davon ein Drei-<br />
Achser für Tieflader-Transporte. Dazu befinden<br />
sich drei Bagger, zwei Radlader und eine Raupe<br />
im Bestand der Firma sowie diverse Brecher<br />
und Siebanlagen. Toni, der praktisch veranlagtere<br />
Bruder, transportiert diese mit den <strong>Scania</strong><br />
Kippern von Baustelle zu Baustelle. Sein 41-<br />
jähriger Bruder Maik Müller hat hingegen im<br />
Büro das Zepter fest in der Hand. Sein Erfolgsrezept:<br />
Flexibilität. Das gilt für Mensch<br />
und Maschine gleichermaßen. Er bevorzugt<br />
Kombilösungen für die Auflieger und multiple<br />
Einsatzmöglichkeiten für die 37 Mitarbeiter –<br />
die arbeiten nicht nur als Fahrer, sondern auch<br />
als Baggerführer oder als Aushilfe in der Werkstatt.<br />
Er weiß aber auch, dass der Familienbetrieb<br />
einen großen Teil seines Erfolgs seiner<br />
guten Lage zu verdanken hat. „Alle Werke, für<br />
die wir fahren, sind im unmittelbaren Umland.<br />
Und wir haben die B 169 direkt vor der Haustür“,<br />
erklärt Maik Müller. Erfolgsfaktor Nummer<br />
drei machen ihre <strong>Scania</strong> Lkw aus: verlässlich,<br />
langlebig, pannenarm und mit attraktivem<br />
Wiederverkaufswert, so kann man auch im<br />
hart umkämpften Fuhrgeschäft gut kalkulieren.<br />
Dem stimmt auch der Senior zu, der zwar offiziell<br />
in Rente ist, dem Unternehmen aber nicht<br />
ganz den Rücken kehren kann. Und das, obwohl<br />
er sein Unternehmen in guten Händen<br />
weiß: bei seinen Söhnen und bei <strong>Scania</strong>!
16 Tipps<br />
Ein Blick ins Lexikon hilft im Finanzdschungel<br />
as <strong>Scania</strong> Finance Lexikon erklärt die<br />
Dwichtigsten Fachbegriffe aus der Finanzwelt.<br />
Hier eine Auswahl.<br />
Abschreibungszeit: Gegenstände des Anlagevermögens<br />
unterliegen der verbrauchsbedingten<br />
(technischen), wirtschaftlichen und zeitlich bedingten<br />
Abnutzung; sie können nur während<br />
einer bestimmten Dauer eingesetzt werden.<br />
Abschreibungszeiten sind in der amtlichen<br />
AfA-Tabelle (AfA = Absetzung für Abnutzung)<br />
durch den Bundesfinanzminister verbindlich<br />
festgelegt.<br />
Amortisation: Die planmäßige Tilgung einer<br />
Schuld bzw. Abschreibung.<br />
Andienungsrecht: Durch das Andienungsrecht,<br />
das im Teilamortisationsvertrag (TA-Vertrag)<br />
enthalten ist, ist der Leasingnehmer auf Verlangen<br />
der Leasinggesellschaft verpflichtet, das<br />
geleaste Objekt zu einem vorher vereinbarten<br />
Restwert zu erwerben. Es ist kein Kaufrecht<br />
des Leasingnehmers.<br />
Grundmietzeit/Grundleasingzeit: Der Bundesfinanzminister<br />
hat hierfür eine klare Definition<br />
geschaffen. Basis ist die Abschreibungszeit<br />
laut AfA-Tabelle. Die Grundmietzeit/Grundleasingzeit<br />
darf mindestens 40% und maximal<br />
90% der AFA-Zeit und Grundleasingzeit<br />
entsprechen.<br />
Leasingfähigkeit: Ein Objekt ist leasingfähig (im<br />
Sinne des § 95 BGB), wenn es als selbstständiges<br />
Wirtschaftsgut genutzt werden kann und<br />
fungibel ist (unterschiedlich verwendbar).<br />
Restwert: Dies ist der Teil der Anschaffungskosten,<br />
der bei Teilamortisationsverträgen<br />
während der Leasingdauer nicht durch Zahlung<br />
von Leasingraten vom Leasingnehmer<br />
getilgt wird. Der Restwert ist vertraglich fest<br />
vereinbart. Auch sind sich die Vertragspartner<br />
bei Abschluss des TA-Vertrages darüber einig,<br />
dass nach Ablauf des Leasingvertrages entweder<br />
ein Verlängerungsvertrag zustande kommt<br />
oder der Leasingnehmer auf Verlangen des<br />
Leasinggebers verpflichtet ist, das Investitionsgut<br />
zum Restwert zu erwerben.<br />
Widerspruchsrecht: Leasingnehmer, die im Handelsregister<br />
nicht eingetragen sind (Privatpersonen,<br />
Kommunen, Einzelunternehmer, in der<br />
Regel kleinere und mittlere Unternehmen),<br />
haben das gesetzlich geregelte Widerspruchsrecht.<br />
Der Unterzeichner eines Leasingvertrages<br />
hat innerhalb von sieben Tagen die<br />
Möglichkeit, schriftlich vom Vertrag zurückzutreten.<br />
Neben dem Leasingantrag muss der<br />
Leasingnehmer in solchen Fällen die Belehrung<br />
über das Widerspruchsrecht gesondert<br />
unterzeichnen.<br />
Noch mehr Begriffe aus der Welt der Finanzen<br />
stehen im Internet unter www.scania.de/<br />
<strong>Scania</strong>_services/Financial_services/Lexikon/
18 <strong>Report</strong><br />
Ungewöhnlich: Der <strong>Scania</strong><br />
von Georg Tränkl kann auf<br />
vier Achsen fahren.<br />
Stämmiges Unikat<br />
In liebevoller Detailarbeit hat Georg Tränkl seinen <strong>Scania</strong> R 500 zum perfekten<br />
Holztransporter umgebaut. Da der Lkw leichter ist, kann er mehr Holz laden.<br />
Konzentriert blickt Andreas Diepolt in die<br />
Seitenspiegel. Langsam rollt der mit<br />
schweren Baumstämmen beladene Gliederzug<br />
rückwärts in den lehmigen Waldweg<br />
ein. Genauer gesagt: er gleitet – auf Gegenlenkmanöver<br />
kann der erfahrene Lkw-Fahrer<br />
weitgehend verzichten, weil der Anhänger<br />
kaum nach rechts oder links ausschert.<br />
„Dieser Lastzug ist fast so einfach zu steuern<br />
wie ein Pkw mit Wohnwagen“, freut sich der<br />
Lkw-Fahrer des Holztransportunternehmers<br />
Georg Tränkl.<br />
Das bewirkt die besondere und einmalige Fahrzeugkonstruktion.<br />
Rund fünf Jahre lang hatte<br />
Georg Tränkl, Inhaber des 120 Jahre alten Familienunternehmens<br />
in Freienried östlich von<br />
Augsburg, mit großem technischen Verständnis<br />
an Lösungen für größere Transportvolumina<br />
gearbeitet. Im Augsburger <strong>Scania</strong> Partner<br />
Alnufa fand er ein Unternehmen, das dieses<br />
Vorhaben nach Kräften unterstützte. „Viele<br />
Holztransporteure erzielen einen Wettbewerbsvorteil,<br />
indem sie ihre Fahrzeuge überladen“,<br />
erläutert Alnufa-Verkäufer Hubert Einfalt.<br />
„Wir wollten den Markt mit verbesserter Fahrzeugtechnik<br />
überzeugen.“<br />
Auf den ersten Blick<br />
Der Unterschied fällt auf den ersten Blick auf.<br />
Herkömmliche Lkw von Holztransporteuren<br />
haben dreiachsige Zugmaschinen mit Kran<br />
und zweiachsige Anhänger. Der Lkw von<br />
Tränkl – ein <strong>Scania</strong> R 500 8x4*4 mit einem<br />
V8-Motor – kann hingegen auf vier Achsen<br />
fahren: Am Fahrzeugende ist eine zusätzliche<br />
liftbare Einheit eingebaut. Der Anhänger<br />
wiederum hat nur eine Achse. „Der Lkw-Zug<br />
musste leichter werden“, erläutert Tränkl, was<br />
angesichts der zusätzlichen Achse auf der Zugmaschine<br />
etwas überraschend klingt. Doch die<br />
Rechnung, die der gewiefte Verkehrsunterneh-<br />
mer aufmacht, zeigt Wirkung. Weil der Kran<br />
nicht auf dem Hilfsrahmen, sondern auf einem<br />
Sockel sitzt, kann ersterer wegfallen. An seiner<br />
Stelle wurde der Innenrahmen bis zum Ende<br />
der Zugmaschine verlängert. Außerdem kann<br />
– falls nötig – die vierte Achse die Zugmaschine<br />
zusätzlich stabilisieren. Auch der Kran<br />
selbst ist durch ein leichteres Modell mit geringerer<br />
Reichweite ersetzt worden. Denn der<br />
Anhänger, ein 6,80 Meter langes Aluprodukt<br />
mit einem Gesamtgewicht von nur zwei Tonnen,<br />
hängt an einer klassischen Sattelkupplung.<br />
Tränkls Lkw wird dadurch fast 2,50<br />
Meter kürzer als konventionelle Holzlastzüge<br />
und wiegt mit insgesamt 15,5 Tonnen drei<br />
Tonnen weniger: Da Lkw inklusive Ladung<br />
maximal 40 Tonnen schwer sein dürfen, kann<br />
Tränkl entsprechend mehr Holz laden. Pro<br />
Fahrt sind dies vier Festmeter. „Das zahlt sich<br />
in barem Geld aus“, freut sich der Unternehmer<br />
– bei einem Preis von zehn Euro pro Festmeter
<strong>Report</strong> 19<br />
Ein besonders leichter Kran mit geringerer<br />
Reichweite minimiert das Gewicht des Lkw.<br />
Der Holztransportunternehmer Georg Tränkl (l.) und Alnufa-Verkäufer Hubert Einfalt.<br />
Holz kann er im Monat bis zu 2.400 Euro<br />
mehr umsetzen. Und das zählt viel im derzeit<br />
hart umkämpften Markt: Weil Sägewerke und<br />
Papierfabriken infolge der Verwüstungen, welche<br />
Kyrill, Lothar und andere Stürme in mitteleuropäischen<br />
Wäldern angerichtet haben,<br />
derzeit nur relativ niedrige Preise zahlen können,<br />
schrumpfen auch die Margen der Holztransportunternehmen.<br />
„Für meine Branche<br />
ist es augenblicklich sehr schwer, Gewinne zu<br />
erzielen“, urteilt Tränkl. Deswegen schätzt er<br />
auch die Wendigkeit seines Vorzeigezugs. Egal<br />
ob vorwärts oder rückwärts – auf den schmalen<br />
Waldwegen mit ihrem meist schlammigen<br />
Untergrund und spitzen Kurven kommt dieser<br />
oft schneller voran als viele konventionelle<br />
Züge.<br />
Die Investitionen von 15.000 Euro, die Tränkl<br />
in die Entwicklung des neuen Lkw steckte,<br />
sind längst wieder eingefahren. An mehreren<br />
Wochenenden hatten er und seine Mitarbeiter<br />
in einer angemieteten Halle bei Nördlingen<br />
einen Lkw mit selbstgefertigten Teilen zum<br />
Prototypen umgebaut, der <strong>Scania</strong> dann als<br />
Vorlage diente. Am Tüfteln hat Tränkl längst<br />
Geschmack gefunden. In wenigen Wochen will<br />
er einen weiteren Gliederzug in Betrieb nehmen,<br />
der mit einem nochmals verbesserten<br />
Anhänger für Holztransporte im Gebirge<br />
maßgeschneidert ist. <br />
Achtung:<br />
Einsendeschluss<br />
ist der 31.07.<strong>2008</strong>.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinnspiel<br />
Die Namen der Gewinner aus dem KING’S REPORT 1/08 lauten:<br />
Jens Bähr Forstunternehmen,<br />
Tanna<br />
Wolfgang Dittmer, Radbruch<br />
Kirstin Zentgraf, Steinau<br />
Cornel Römer, Düsseldorf<br />
Udo Albertini, Laufs Transporte,<br />
Duisburg<br />
Martin Twickler, Spedition Peters,<br />
Lingen<br />
Jürgen Centmeier, Trio Trans,<br />
Augsburg<br />
Rainer Fischer Transporte,<br />
Meßkirch<br />
Mirko Meyer, Feuchtwangen<br />
Gerd Quade, Blankenhain<br />
Das könnte Ihr Preis<br />
sein: eine von 40<br />
exklusiven Jacken aus<br />
der <strong>Scania</strong> Kollektion.<br />
Wer’s weiß, gewinnt!<br />
40 ist die Zahl schlechthin im aktuellen<br />
KING’S REPORT – 40 Jahre <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
und 40 glückliche Gewinner.<br />
KING’S REPORT verlost unter allen richtigen<br />
Einsendungen 40 <strong>Scania</strong> Jacken aus der<br />
neuen Kollektion. Mitmachen lohnt sich!<br />
Und so geht’s:<br />
Beantworten Sie die drei Fragen rechts,<br />
stecken Sie den Coupon mit den richtigen<br />
Antworten in ein Kuvert (Absender nicht<br />
vergessen!) und senden Sie ihn bis zum<br />
31. Juli <strong>2008</strong> an:<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
KING’S REPORT<br />
Stichwort „Gewinnspiel“<br />
August-Horch-Straße 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
1. Wie viele Kilometer legte der<br />
R 420 von WACS in drei<br />
Jahren zurück?<br />
2. Sunshine Tours ist stolzer<br />
Besitzer von brandneuen<br />
Reisebussen welchen Modells?<br />
3. Welches Jubiläum feiert<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland dieses Jahr?
20 Service<br />
Im Dreiländereck<br />
In Dresden gibt es eine etablierte Anlaufstelle für <strong>Scania</strong><br />
Kunden – ein Standort mit steigender Bedeutung.<br />
Qualifiziertes Personal: Im <strong>Scania</strong> Service-Stützpunkt in Dresden arbeitet ein gut geschultes Team.<br />
<strong>Scania</strong> ist als verlässlicher Servicepartner<br />
mit exzellentem Servicenetz ebenso ein<br />
Begriff wie als Hersteller hochwertiger<br />
Lkw. Selbstverständlich bietet der schwedische<br />
Lastwagenhersteller an allen wichtigen Verkehrsadern<br />
eine Anlaufstelle für seine Kunden.<br />
Einen solchen Anlaufpunkt gibt es seit<br />
geraumer Zeit in Dresden – ein Standort mit<br />
steigender Bedeutung, da ist sich Peter van<br />
den Eeden, Regionaldirektor von <strong>Scania</strong> Gera,<br />
sicher: „Die Bedeutung von Dresden als Drehkreuz<br />
zwischen Deutschland, Polen und<br />
Tschechien wird noch deutlich zunehmen“,<br />
betont van den Eeden.<br />
Inzwischen ist das frühere Fahrzeugzentrum<br />
Dresden ein Tochterunternehmen der <strong>Scania</strong><br />
Deutschland GmbH. Peter van den Eeden verantwortet<br />
als Regionaldirektor den Händlerbetrieb<br />
<strong>Scania</strong> Gera mit den eigenen Service-<br />
Stützpunkten in Landsberg und nun auch<br />
Dresden. Er ist stolz auf das repräsentative<br />
<strong>Scania</strong> Areal in der Scharfenberger Straße.<br />
Drei Durchfahrbahnen, zwei Kopfbahnen,<br />
eine Test- und Prüfbahn und dazu sorgt<br />
ein geschultes Team, bestehend aus einem<br />
Betriebsleiter, einem Annahme-Meister,<br />
fünf Mechatronikern, einem Lageristen und<br />
zwei Auszubildende, in der Werkstatt für<br />
einen soliden Service. Drei Verkäufer und<br />
<strong>Scania</strong> Regionaldirektor<br />
Peter van den Eeden zusammen<br />
mit seinem Team.<br />
eine Verwaltungskraft unterstützen das Team.<br />
Natürlich schaut auch Regionaldirektor Peter<br />
van den Eeden immer wieder in Dresden<br />
vorbei.<br />
„Die Autobahn nach Prag ist fast fertig, hier<br />
verteilt sich überdies der Verkehr nach Polen,<br />
Berlin, Leipzig und Erfurt“, erläutert er. „Die<br />
gut ausgebauten Autobahnen in unserer Region<br />
garantieren einen hohen Verkehrsdurchfluss.“<br />
Schon jetzt sei der osteuropäische<br />
Anteil an Fahrern und Fahrzeugen, die den<br />
Service der Dresdner in Anspruch nehmen,<br />
überdurchschnittlich hoch, konstatiert van<br />
den Eeden. Die Beliebtheit des grenznahen<br />
Service-Stützpunktes ist nachvollziehbar:<br />
Neben der exponierten Lage im östlichen<br />
Dreiländereck sind die Serviceleistungen auf<br />
gewohnt hohem <strong>Scania</strong> Niveau: hohe Ersatzteilbevorratung,<br />
voll ausgestattete Werkstatt<br />
inklusive 24-Stunden-Notdienst, grenzübergreifende<br />
Notfallbetreuung, Hol- und Bring-<br />
Service, Sozialräume und Duschen für die<br />
Fahrer sowie zwei Pkw für die Wochenend-<br />
Mobilität der Fahrer. Außerdem ist der<br />
Dresdner <strong>Scania</strong> Standort auch ein Service-<br />
Stützpunkt für <strong>Scania</strong> Rent Fahrzeuge und die<br />
Kühlaggregate der Firma Carrier. Peter van<br />
den Eeden sorgt zudem mit umfangreichen<br />
Personalschulungen in den Bereichen Technik,<br />
EDV und Kundenbetreuung für die adäquate<br />
Qualifizierung seiner Truppe.<br />
So kann er dem erwarteten Anstieg des Fuhrbetriebs<br />
über das Drehkreuz Dresden ruhig<br />
entgegenblicken: „Wir haben hier ein schönes,<br />
funktionales Gebäude, sauber getrennte Arbeitsplätze,<br />
eine gute Ausstattung und ein<br />
motiviertes Team“, resümiert der <strong>Scania</strong><br />
Regionaldirektor.
Service 21<br />
Matthias Swientek, Thorsten<br />
Meier, Henrik Fagrenius und<br />
Olaf Wagner (v.l.).<br />
Millionen-Marathon<br />
Eine Million Kilometer in drei Jahren – eine besondere Leistung: Der R 420 des<br />
Luftfrachtunternehmens WACS rollte in 36 Monaten quasi 25 Mal um die Erde.<br />
April 2005. Mit jungfräulichem Kilometerstand<br />
tritt die weiße R 420-Sattelzugmaschine<br />
mit Highline-Kabine und EGRgereinigtem<br />
Euro 4-Sechszylinder ihren Dienst<br />
bei WACS an. Nur die auffällige Planenbeschriftung<br />
mit den vielen Nullen verrät Außenstehenden,<br />
welche Aufgabe auf den neuen<br />
<strong>Scania</strong> zukommen wird. Innerhalb von nur drei<br />
Jahren soll der R 420, begleitet von den Technikern<br />
des Händlers <strong>Scania</strong> Frankfurt/Offenbach<br />
und den Ingenieuren der Konzernzentrale<br />
in Södertälje, eine Million Kilometer abspulen.<br />
Um die Strecke in so kurzer Zeit zu bewältigen,<br />
läuft die Sattelkombination beim Luftfrachtspezialisten<br />
WACS im Dreischichtbetrieb permanent<br />
von Frankfurt/Main nach Hamburg.<br />
Kilometerstand: 000.000<br />
April <strong>2008</strong>: Auch wenn der Tacho erneut einen<br />
jungfräulichen Kilometerstand ausweist,<br />
neu ist der R 420 nicht. Die letzte Tour Hamburg–Frankfurt<br />
hat den ersehnten Moment gebracht:<br />
Die digitalen Ziffern des Tachos sprangen<br />
um von 999.999 auf 000.000! Besondere<br />
Vorkommnisse? Fahrer Olaf Wagner überlegt<br />
kurz. „Eigentlich keine. Nach rund 250.000<br />
Kilometern hat uns die betreuende <strong>Scania</strong> Niederlassung<br />
in Offenbach die Kopfdichtung gewechselt.<br />
Aber das war eher prophylaktisch,<br />
weil es eine kaum wahrnehmbare Ölundichtigkeit<br />
gegeben hat“, wie Wagner, Teil des<br />
Die Tachoanzeige, kurz bevor der R 420 von<br />
WACS die eine Million Kilometer vollmachte.<br />
Fahrertrios, erzählt. „Unser Chef hat all unsere<br />
Fahrzeuge mit einem Reparatur- & Wartungsvertrag<br />
ausgestattet. Da werden solche<br />
Arbeiten schon mal durchgeführt, um die<br />
Fahrzeuge vorbeugend in Schuss zu halten.“<br />
„Beim Kilometerstand 460.000 und aktuell<br />
bei einer Million wurde außerdem der Fahrerhaus-Kippzylinder<br />
getauscht“, ergänzt Matthias<br />
Swientek, zuständiger Verkäufer bei<br />
<strong>Scania</strong> Frankfurt/Offenbach, nach einem Blick<br />
in die Fahrzeugakte. „Ansonsten hat der R 420<br />
die Werkstatt alle 60.000 Kilometer zum regulären<br />
Service gesehen. Bei diesen Anlässen<br />
hat die beteiligte Firma KJ Tech regelmäßig<br />
Ölproben entnommen und analysiert“, so<br />
Thorsten Meier, Inhaber und Geschäftsführer<br />
von WACS Air Cargo Service. „Streckenausfall<br />
gab es keinen einzigen. Dank Opticruise-<br />
Schaltung ist sogar immer noch die erste<br />
Kupplung eingebaut“, erkennt Meier respektvoll<br />
an. Ein weiterer Blick in die Werkstattakte<br />
offenbart außer einer Reparatur an der Wasserpumpe<br />
sowie einigen undichten O-Ringen<br />
am Getriebe keinerlei Vorkommnisse.<br />
Gut 27 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrauchte<br />
der <strong>Scania</strong>. Ein respektabler Wert, wie<br />
Fahrer Olaf Wagner zugeben muss: „Auch<br />
wenn wir im Luftfracht-Ersatzverkehr selten<br />
mit voller Nutzlast unterwegs sind.“ Thorsten<br />
Meier ist von den Ergebnissen des Langstreckentests<br />
so angetan, dass er bereits den nächsten<br />
Dauerläufer in den Fuhrpark genommen<br />
hat. „Eben haben wir einen R 440 mit dem<br />
neuen XPI-Motor mit Abgasrückführung in<br />
Euro 5 in Betrieb gesetzt. Auch der wird wieder<br />
einen Eine-Million-Marathon abspulen.“ Und<br />
auch beim Thema Kraftstoffverbrauch hat der<br />
WACS-Geschäftsführer keine Bedenken: „Es<br />
laufen bereits ein R 440 sowie ein R 480 EGR<br />
Euro 5 im Fuhrpark. Für den 480er habe ich<br />
aktuelle Verbrauchswerte von 28 Liter pro<br />
100 Kilometer – da muss ich mir wohl keine<br />
Sorgen machen!”<br />
Die nächste Million<br />
Übrigens entspricht der aktuelle Kilometerstand<br />
des Marathon <strong>Scania</strong> fast wieder einem<br />
echten Neufahrzeug. Weil die Ingenieure in<br />
Södertälje den kompletten Antriebstrang untersuchen<br />
wollen, bekam der Lkw einen neuen<br />
Motor, ein frisches Getriebe und auch eine<br />
flammneue Hinterachse. „Und damit nehmen<br />
wir jetzt die nächste Million Kilometer in Angriff“,<br />
lacht Olaf Wagner und startet durch in<br />
Richtung Hamburg.
22 Porträt<br />
Sonnige Ansichten<br />
Luxus pur: Der Reiseveranstalter Sunshine Tours bietet exklusive Busreisen an.<br />
Das Rückgrat der Flotte bildet ein halbes Dutzend brandneuer <strong>Scania</strong> Irizar PB.<br />
Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen<br />
Art gönnt sich Sunshine Tours in diesem<br />
Jahr zum 25-jährigen Firmenjubiläum.<br />
Das Busunternehmen im beschaulichen Wees<br />
bei Flensburg hat bei <strong>Scania</strong> auf einen Rutsch<br />
sechs nagelneue Luxusbusse bestellt. Das Rennen<br />
machte der <strong>Scania</strong> Irizar PB. Wie sehr<br />
sich die neuen Eigentümer freuten, zeigte sich<br />
bei der offiziellen Übergabe auf dem Betriebshof<br />
von Sunshine Tours. Beinahe andächtig<br />
begutachtete Juniorchef Lars Kuhnert das in<br />
Reih und Glied aufgestellte Sextett. Das Funkeln<br />
in seinen Augen zeigte deutlich: Der<br />
Anblick faszinierte ihn, zugleich wirkte er<br />
gerührt. Schließlich steht das Firmendesign<br />
mit den bunten Pastellfarben und den Sonnenstrahlen<br />
symbolisierenden Streifen den<br />
„Neuen” ausgezeichnet. „<strong>Scania</strong> hat unser<br />
Designkonzept wirklich verstanden“, freut<br />
sich Lars Kuhnert. „Schon bei dem Prototypen,<br />
den wir Ende 2007 im Werk besichtigen<br />
konnten, haben Farben und Konturen fast<br />
perfekt gestimmt.“<br />
Sunshine Tours stellt seit jeher hohe Ansprüche<br />
an das Design ihrer Flotte. Siegfried Kuhnert<br />
gründete am 21. April 1983 das Busunternehmen,<br />
seit Ende der Achtziger konzentriert er
Porträt 23<br />
Lars Kuhnert schätzt das serienmäßige Kneeling<br />
als Vorteil für die älteren Fahrgäste.<br />
Das bunte Streifendesign an den Flanken des <strong>Scania</strong> Irizar PB symbolisiert Sonnenstrahlen.<br />
Sunshine Tours gönnt sich zum<br />
Firmenjubiläum sechs<br />
brandneue <strong>Scania</strong> Irizar PB.<br />
sich mit Sohn Lars und Geschäftsführer<br />
Peter Lappnau auf<br />
exklusive Busreisen. „Wir sind<br />
der große Reiseveranstalter in<br />
Norddeutschland“, beschreibt<br />
Lappnau das Selbstverständnis<br />
von Sunshine Tours. Auf dem<br />
Programm des Reiseveranstalters<br />
stehen Tagesfahrten und Touren<br />
quer durch Europa – das Einsatzgebiet<br />
der zwölf Luxusreisebusse<br />
reicht vom Nordkap bis<br />
Sizilien. Zu den wichtigsten Zielgruppen<br />
zählen Vereine, Behörden und Organisationen.<br />
Lappnau und Kuhnert sind überzeugt: Der<br />
<strong>Scania</strong> Irizar PB stellt die richtige Wahl für die<br />
exklusive Klientel des Unternehmens dar.<br />
„<strong>Scania</strong> war zur rechten Zeit mit dem richtigen<br />
Bus am richtigen Ort“, bringt Lappnau es in<br />
wenigen Worten auf den Punkt, warum sich<br />
das Unternehmen für <strong>Scania</strong> entschieden hat.<br />
Schon der erste Kontakt bricht das Eis: Im<br />
Frühjahr 2006 überzeugt Busverkäufer Mario<br />
Krause mit einer engagierten Präsentation des<br />
<strong>Scania</strong> Irizar PB in der Firmenzentrale. Senior<br />
Kuhnert gibt grünes Licht für einen Feldversuch.<br />
Kurze Zeit später startet ein Testfahrzeug<br />
in den Bayerischen Wald. Nach der Tour loben<br />
die Buspiloten in höchsten Tönen Fahreigenschaften<br />
und Handhabung des <strong>Scania</strong> auf langen<br />
Strecken ebenso wie bei der Stadtrundfahrt.<br />
Die Fahrgäste begeistern sich für Design,<br />
Ausstattung und Laufruhe. Für Peter Lappnau<br />
und Lars Kuhnert geben diese Referenzen, aber<br />
auch Gefühl und Intuition den Ausschlag: Sie<br />
entscheiden sich für den <strong>Scania</strong> Irizar PB.<br />
Die Großküche mit Edelstahlreeling<br />
fügt sich<br />
perfekt ins Design des<br />
Innenraums.<br />
Die Daten der neuen Fahrzeuge<br />
kennen beide längst aus dem<br />
Effeff. „Für uns war die Ausführung<br />
mit 12,92 Meter Länge,<br />
420 PS, Zwölfganggetriebe mit<br />
Opticruise und <strong>Scania</strong> Retarder<br />
genau richtig“, berichtet Lars<br />
Kuhnert, der als Kfz-Techniker<br />
auch jede Menge von Bussen<br />
versteht. Großen Wert legt er auf<br />
das serienmäßige Kneeling und<br />
die pneumatische Öffnung der<br />
Kofferklappen. Weitere Pluspunkte vergibt<br />
Kuhnert für die 46 Schlafsessel mit Lederapplikationen<br />
an Kopfteil und Seiten sowie die<br />
DVD-Anlage mit drei Monitoren. Der Fahrer<br />
kann – ähnlich wie im Flugzeug – die Bilder<br />
einer Außenkamera im Frontmodul auf die<br />
Bildschirme einspielen. Die Küche mit Edelstahlreeling<br />
wurde speziell angefertigt – mit<br />
Kühlschrank, Waschbecken, Wurstkocher und<br />
Kaffeemaschine. Hungrig muss also auch auf<br />
langen Fahrten keiner der Reisegäste bleiben.<br />
Geschäftsführer Lappnau nimmt jetzt verstärkt<br />
auch Busreisen für Einzelbucher ins Visier.<br />
Vor rund zweieinhalb Jahren hat Sunshine<br />
Tours hierfür eine Niederlassung in Hamburg<br />
gegründet. Mittlerweile gibt es für diese Kunden<br />
einen speziellen Reisekatalog. Die neuen<br />
<strong>Scania</strong> dienen jetzt natürlich als Aushängeschild<br />
für Sunshine Tours.<br />
Peter Lappnau und Lars Kuhnert planen daher<br />
auch schon weitere Projekte für die Zukunft.<br />
Wenn alles klappt, darf Busverkäufer Mario<br />
Krause schon bald seine Präsentationsunterlagen<br />
auf den neuesten Stand bringen.