LED-Technik Glossar LED-Technik - IT Wissen.info
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<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
<strong>Glossar</strong><br />
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
1
Index<br />
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
AlInGaP, aluminium, indium,<br />
gallium and phosphorous<br />
AMO<strong>LED</strong>, active matrix O<strong>LED</strong><br />
Candela<br />
CCT, correlated color temperature<br />
Dreifarbige <strong>LED</strong><br />
Footlambert<br />
FO<strong>LED</strong>, flexible O<strong>LED</strong><br />
Helligkeit<br />
Infrarot-<strong>LED</strong><br />
InGaN, indium gallium nitride<br />
Kelvin<br />
Leuchtdichte<br />
Leuchtdiode<br />
Lichtstrom<br />
Lumen<br />
luminous efficacy<br />
Lux<br />
O<strong>LED</strong>, organic light emitting diode<br />
P<strong>LED</strong>, polymer light emitting<br />
diode<br />
PMO<strong>LED</strong>, passive matrix<br />
O<strong>LED</strong><br />
Power-<strong>LED</strong><br />
RC-<strong>LED</strong>, resonant cavity <strong>LED</strong><br />
SMO<strong>LED</strong>, small molecule<br />
O<strong>LED</strong><br />
SO<strong>LED</strong>, stacked O<strong>LED</strong><br />
SSL, solid state lighting<br />
TO<strong>LED</strong>, transparent O<strong>LED</strong><br />
UHB, ultra high brightness<br />
UV-Leuchtdiode<br />
Weiß<br />
W<strong>LED</strong>, white <strong>LED</strong><br />
Zweifarbige <strong>LED</strong><br />
Impressum<br />
2
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
AlInGaP, aluminium,<br />
indium, gallium and<br />
phosphorous<br />
AlInGaP (Aluminium, Indium, Gallium, Phosphor) ist ein dotiertes Halbleitermaterial, das seit<br />
Anfang der 90er Jahre in Leuchtdioden (<strong>LED</strong>) eingesetzt wird. Die Dotierung AlInGaP hat in<br />
den spektralen Wellenlängen zwischen 630 nm und 670 nm, also bei Rot, Orange und<br />
Bernstein, eine besonders hohe Lichtstärke.<br />
AMO<strong>LED</strong>, active matrix<br />
O<strong>LED</strong><br />
Aktivmatrix-O<strong>LED</strong>s (AMO<strong>LED</strong>) sind Dünnschicht-Displays. Sie haben bessere technische<br />
Eigenschaften als Passivmatrix-O<strong>LED</strong>s, sind aber komplizierter herzustellen, weil jede<br />
einzelne O<strong>LED</strong> eine eigene Stromverbindung hat und über ein aktives elektronisches<br />
Bauelement, einen Dünnschichttransistor, gesteuert wird.<br />
AMO<strong>LED</strong>s bestehen aus mehreren Schichten. Auf der Anodenschicht sind die<br />
Dünnschichttransistoren (TFT) als Array matrixförmig aufgebracht, mit denen jedes einzelne<br />
organische Farbpixel aktiviert und deaktiviert wird. Oberhalb der organischen Schicht befinden<br />
sich die transparenten Kathoden. Der Stromfluss über den Dünnschichttransistor bringt die<br />
AMO<strong>LED</strong>s zum Leuchten. AMO<strong>LED</strong>s werden für O<strong>LED</strong>-Displays benutzt und benötigen keine<br />
Hintergrundbeleuchtung, da sie selbstleuchtend sind. Dies führt zu wesentlich verbesserten<br />
Aufbau der Active Matrix O<strong>LED</strong> (AMO<strong>LED</strong>)<br />
3
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Hintergrundbeleuchtung, da sie<br />
selbstleuchtend sind. Dies führt<br />
zu wesentlich verbesserten<br />
Kontrastwerten gegenüber<br />
Passivmatrix-O<strong>LED</strong>s (PMO<strong>LED</strong>)<br />
mit Hintergrundbeleuchtung.<br />
Der Vorteil von Aktivmatrix-<br />
O<strong>LED</strong>s liegt in den guten<br />
Kontrastwerten und der besseren<br />
Energienutzung gegenüber<br />
PMO<strong>LED</strong>s, LCD- oder TFT-<br />
Displays. Diese ist dadurch<br />
bedingt, dass schwarz<br />
dargestellte Pixel ausgeschaltet<br />
AMO<strong>LED</strong>-Display mit RGBG von Nexus, Foto: stealthcopter.com<br />
sind und keinen Strom<br />
benötigen. Wegen der geringeren benötigten Energie und der kürzeren Ansprechzeit eignen<br />
sich AMO<strong>LED</strong>s ideal für Displays in Mobilgeräten, wie Handys, PDAs und Smartphones, aber<br />
auch in größeren Displays von Fernsehgeräten oder digitalen Bilderrahmen.<br />
Die Leistung, die ein AMO<strong>LED</strong>-Display benötigt hängt sehr stark von der dargestellten<br />
Helligkeit und den Farben ab. Nachteilig ist, dass sich bisher der Kontrast und die Helligkeit<br />
von AMO<strong>LED</strong>s mit der Zeit verschlechtern. Außerdem ist die Lebensdauer kürzer, als die von<br />
Passivmatrix-O<strong>LED</strong>s.<br />
4
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Candela<br />
cd, candela<br />
Candela (cd) ist die Maßeinheit für die Lichtstärke, für die von einer Lichtquelle in einer<br />
bestimmten Richtung abgestrahlte Lichtenergie. Definitionsgemäß ist es die Energie, die ein<br />
schwarzer Strahler mit 1/60 qcm Oberfläche bei der Schmelztemperatur von Platin, bei 1.770<br />
°C während einer Sekunde ausstrahlt.<br />
Eine Lichtquelle hat ein Candela wenn die Beleuchtungsstärke in einem Abstand von einem<br />
Meter 1 Lux (lx) beträgt. Die Einheit Candela gehört zu den Basiseinheiten des<br />
Einheitensystems (SI). Je höher der Candela-Wert ist, desto heller ist das emittierte Licht. Ein<br />
Candela ist in 1.000 Millicandela (mcd) unterteilt.<br />
Bezieht man die Lichtstärke auf eine Flächeneinheit, erhält man die Leuchtdichte, angegeben<br />
in Candela pro Quadratmeter (cd/m) oder in Nit.<br />
Zwischen der Lichtstärke und dem Lichtstrom gibt es eine Beziehung über den Raumwinkel in<br />
Steradian. Danach ergibt sich Candela aus dem Verhältnis von Lumen zum Raumwinkel.<br />
Typische Candela-Werte liegen im Wohnraum zwischen 3 und 12 Candela, im Büro zwischen<br />
10 und 20 Candela und bei Schaufensterbeleuchtungen liegen die Candela-Werte zwischen 60<br />
und 300 Candela.<br />
CCT, correlated color<br />
temperature<br />
Die korrelierte Farbtemperatur, Correlated Color Temperature (CCT), beschreibt die relative<br />
Farbtemperatur einer weißen Lichtquelle. Die Abstufungen von Weiß reichen von Kaltweiß über<br />
Neutralweiß bis hin zu Warmweiß. Die Farbflächen für die Correlated Color Temperature liegt<br />
im CIE-Farbraum beidseitig der Planckian Black Body Locus (BBL).<br />
Diese feinen Unterschiede, die im Binning eingeteilt sind, drücken sich im Farbempfinden aus,<br />
das Weiß als gelb-, orange- oder blaustichig charakterisiert. Die in Kelvin (K) angegebene<br />
Correlated Color Temperature steht für die diversen Weiß-Schattierungen. Kaltweiß hat den<br />
5
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
CCT-Bereich zwischen<br />
10.000 Kelvin (K) und<br />
4.500 K, der CCT-<br />
Bereich von<br />
Neutralweiß liegt<br />
zwischen 4.500 K und<br />
3.500 K und der von<br />
Warmweiß zwischen<br />
3.500 und 2.540 K.<br />
Im CIE-Farbraum sind<br />
die Weiß-Farbflächen<br />
von ANSI exakt<br />
spezifiziert, in ihrer<br />
Farbtemperatur und in<br />
ihren Koordinaten<br />
festgelegt und mit<br />
Buchstabenkombinationen<br />
gekennzeichnet. So<br />
Luxeon White Binning-Einteilung, Diagramm: futurelightingsolutions.com<br />
hat der Farbraum für<br />
Bin „WA“ die x-Koordinaten zwischen 0,329 und 0,308 und die y-Koordinaten zwischen 0,331<br />
und 0,311 und eine typische Correlated Color Temperature von 6.300<br />
K. Die verschiedenen Weißtöne werden in der Entwicklung von weißen <strong>LED</strong>s (W<strong>LED</strong>)<br />
entsprechend berücksichtigt. Dadurch kann das Angebot an W<strong>LED</strong>s über die grundsätzliche<br />
6
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Einteilung in Kaltweiß, Warmweiß und Tageslichtweiß weiter hinsichtlich der Farbstichigkeit<br />
von W<strong>LED</strong>s differenziert werden.<br />
Dreifarbige <strong>LED</strong><br />
tri-color <strong>LED</strong><br />
Dreifarbige Leuchtdioden bestehen aus drei unifarbenen <strong>LED</strong>s, die in einem Gehäuse<br />
untergebracht sind. Normalerweise sind es die Farben Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Das hat<br />
den Sinn, dass man durch Farbmischung viele Farben des RGB-Farbmodells nachbilden kann.<br />
Die Farbmischung erfolgt dadurch, dass die drei Leuchtdioden, deren Kathoden oder Anoden<br />
einzeln über Anschlussdrähte ausgeführt sind, mit verschiedenen Spannungen angesteuert<br />
werden. Neben den drei Anschlussdrähten gibt es noch einen vierten gemeinsamen<br />
Anschlussdraht für die Anoden- oder Kathodenanschlüsse. Die Wellenlängen der einzelnen<br />
Dreifarbige <strong>LED</strong> in 3 x 3 mm-Gehäuse,<br />
Foto: directindustry.de<br />
<strong>LED</strong>-Farben liegen für Rot bei 630 nm bis 650 nm, für<br />
Grün bei 520 nm bis 530 nm und für Blau bei 460 nm<br />
bis 470 nm.<br />
Dreifarbige Leuchtdioden werden dort eingesetzt, wo<br />
sich Farbtöne kontinuierlich verändern müssen, und die<br />
Farben nahtlos von einem Farbton in einen anderen<br />
übergehen. So beispielsweise in Deko-Anwendungen.<br />
Außerdem können Tri-Color <strong>LED</strong>s auch für<br />
unterschiedliche Zustandsanzeigen mit<br />
kontinuierlichen Farbänderungen oder auch in RGB-<br />
Displays eingesetzt werden, die nicht hinreichend<br />
Platz für unifarbige Leuchtdioden haben.<br />
Dreifarbige und zweifarbige <strong>LED</strong>s gibt es in<br />
7
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
transparenten Plastik- oder Glas-Gehäusen mit 3 mm und 5 mm Durchmesser, für die<br />
Durchstecktechnik (THT) mit Anschlussdrähten und für die SMT-<strong>Technik</strong>.<br />
FO<strong>LED</strong>, flexible O<strong>LED</strong><br />
Ein flexible Organic Light<br />
Emitting Diode (FO<strong>LED</strong>) ist ein<br />
O<strong>LED</strong>-Display, das auf flexibles<br />
Basismaterial aufgebracht ist.<br />
Das kann ein transparenter Film<br />
oder eine metallisierte Folie sein.<br />
Solche flexiblen O<strong>LED</strong>-Displays<br />
können gerollt und gefaltet<br />
Flexible O<strong>LED</strong> (FO<strong>LED</strong>), Foto: Universal Display Corp.<br />
werden. FO<strong>LED</strong>-Displays haben<br />
die gleichen Eigenschaften wie O<strong>LED</strong>s: sie sind selbstleuchtend, hell und haben ein großes<br />
Farbspektrum. Sie sind zudem leichtgewichtig und nicht zerbrechlich, da sie keine Substratoder<br />
Glasplatte als Grundmaterial haben. FO<strong>LED</strong>s können in Kleidung integriert oder auf<br />
unebenen Oberflächen, als biegsame Displays eingesetzt oder auf Displaywänden und<br />
Litfasssäulen aufgebracht werden.<br />
Footlambert<br />
fL, footlambert<br />
Footlambert (fL) ist eine Beleuchtungsgröße, die von diffusen Oberflächen emittiert oder<br />
reflektiert wird. Das Footlambert wird bei der Projektikon benutzt. Je höher der Wert ist, desto<br />
heller ist die Darstellung.<br />
Das Footlambert ist eine veraltete Beleuchtungseinheit für die Lichtstärke, die in den USA<br />
benutzt wurde. 1 Footlambert entsprechen 3.426 Candela pro Quadratmeter (cd/qm).<br />
8
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Helligkeit<br />
brightness<br />
Die Helligkeit ist ein Maß für die Lichtleistung, die von einem Bildschirm abgestrahlt wird. Ist<br />
die Lichtleistung hoch, empfindet der Betrachter das Bild als hell, ist sie gering, empfindet er<br />
es als dunkel. Die Bewertung der Helligkeit erfolgt über die Maßeinheit Candela/qm. Eine als<br />
angenehm empfundene Helligkeit hat etwa 200 Candela/qm.<br />
Die Helligkeit ist neben dem Farbton und dem Farbkontrast für die Erkennung von Bilddetails<br />
maßgeblich. Das menschliche Auge kann je nach Farbbereich zwischen 16 und 26<br />
verschiedenen Helligkeitswerten unterscheiden, wobei das Helligkeitsempfinden logarithmisch<br />
ist. Dunklere Helligkeitswerte benötigen daher nur einen Bruchteil der tatsächlichen<br />
Intensität. So kann ein 50-prozentiger Grauwert mit nur etwa 20 % der Intensität erzeugt<br />
werden, die man für den Weißwert, also den 100-%-Wert benötigen würde.<br />
Die Effizienz der Lichtumsetzung, die Efficacy, liegt bei Tageslicht bei 680 Lumen pro Watt<br />
(lm/W), bei einer Lichtwellenlänge von 555 nm.<br />
Infrarot-<strong>LED</strong><br />
IR-<strong>LED</strong>, infrared <strong>LED</strong><br />
Infrarot-<strong>LED</strong>s (IR-<strong>LED</strong>) emittieren Infrarotlicht mit Wellenlängen zwischen 700 nm und 1.000<br />
nm, dem sogenannten Near Infrared Bereich. Dieser Infrarotbereich liegt oberhalb des<br />
sichtbaren Rotbereichs. Die wesentlichen Unterschiede zwischen Leuchtdioden (<strong>LED</strong>) für<br />
sichtbares Licht und Infrarotlicht bestehen darin, dass Infrarot-<strong>LED</strong>s eine niedrigere<br />
Vorspannung haben und einen höheren Nennstrom, was mit den Materialeigenschaften der<br />
Werkstoffe Galliumarsenid (GaAs) und Aluminiumgalliumarsenid (AlGaAs) bei der<br />
Lichtemission zusammenhängt. So können die Werte für den Treiberstrom von Infrarot-<strong>LED</strong>s<br />
bei 50 mA liegen. Im Gegensatz zu normalen <strong>LED</strong>s wird die Emissionsleistung nicht in<br />
Candela (Cd) angegeben, da es sich nicht um sichtbares Licht handelt, sondern in Milliwatt<br />
(mW), wobei es IR-<strong>LED</strong>s mit Leistungswerten von einigen hundert Milliwatt gibt.<br />
9
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Infrarot-<strong>LED</strong>s werden in der Unterhaltungselektronik in Fernbedienungen, Garagenöffnungen<br />
und Bewegungsmeldern, aber auch in der Kommunikationstechnik in IrDA und Infrarot-LANs<br />
eingesetzt.<br />
InGaN, indium gallium<br />
nitride<br />
Indiumgalliumnitrid<br />
Indium-Gallium-Nitrid (InGaN) ist eine der bevorzugten Chip-Technologien für Leuchtdioden<br />
(<strong>LED</strong>). Mit InGaN können <strong>LED</strong>s produziert werden, die Licht mit Wellenlängen von ultraviolett<br />
bis grün emittieren. Die unterschiedlichen Wellenlängen werden durch Änderung der Anteile an<br />
Indium und Gallium erzielt. Eingesetzt wird die InGaN-Technologie u.a. in Scheinwerfern und<br />
Blinklichtern von Kraftfahrzeugen.<br />
Kelvin<br />
K, kelvin<br />
Kelvin (K) ist eine Maßeinheit für die Temperatur, die nach dem englischen Physiker William<br />
Thomson, Lord Kelvin (1824 bis 1907), benannt ist. Die Kelvin-Skala beginnt beim absoluten<br />
Nullpunkt, bei der kein Teilchen mehr Bewegungsenergie besitzt und der bei -273,15 °Celsius<br />
(C) bzw. 0 Kelvin liegt. Die Temperaturdifferenz von 1 K entspricht der von 1 °C. Damit ergibt<br />
sich bei 0 °C eine Temperatur von 273,15 K.<br />
Das Kelvin-Grad wird in der Physik und in anderen technischen Bereichen wie bei der Angabe<br />
von Farbtemperaturen oder Rauschtemperaturen von LNBs in Satellitenempfangsanlagen<br />
verwendet. Ebenso bei der Angabe der Farbtemperatur von Projektorlampen.<br />
Leuchtdichte<br />
light density<br />
Der Begriff Leuchtdichte wird bei Displaytechniken benutzt. Es handelt sich dabei um die<br />
Lichtstärke bezogen auf eine Flächeneinheit, angegeben in Candela pro Quadratmeter (cd/<br />
qm). Es ist das sichtbare Licht, das von einer Leuchtdiode oder einem Display in einer<br />
bestimmten Richtung abgestrahlt wird. Dabei kann die Abstrahlung durch Emission erfolgen<br />
10
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
wie bei den aktiven Displaytechniken,<br />
beispielsweise beim TFT-Display oder<br />
beim Plasma-Display, sie kann aber<br />
ebenso durch Reflexion verursacht<br />
werden, wie beim LCD-Display.<br />
Häufig wird die Leuchtdichte auch in<br />
nits angegeben. Dabei handelt es sich<br />
um die in USA gebräuchliche Angabe,<br />
die aus dem lateinischen Wort nitere,<br />
was scheinen heißt, abgeleitet wurde.<br />
Das Nit bezieht sich auf die<br />
Lichtstärke, angegeben in Candela<br />
(cd), bezogen auf eine Flächeneinheit:<br />
Licht- und Beleuchtungseinheiten<br />
1 Nit ist gleich 1 cd/qm.<br />
Daneben wird in den USA für die Leuchtdichte auch die veraltete Dimension Footlambert (fL)<br />
benutzt. Wobei 1 Footlambert gleich 3.426 cd/qm bzw. 3,426 nits sind. Früher wurde die<br />
Leuchtdichte in Apostilb (asb) angegeben. 1 Apostilb entspricht 0,31831 cd/qm.<br />
Leuchtdiode<br />
<strong>LED</strong>, light emitting diode<br />
Eine Leucht- oder Lumineszenzdiode (<strong>LED</strong>) ist ein Halbleiterbauelement der Optoelektronik,<br />
das nach dem Prinzip der Elektroluminesz Licht emittiert. Die Elektrolumineszenzdiode<br />
wandelt durch elektrischen Strom zugeführte Energie direkt in Licht um. Darunter versteht<br />
man die Fähigkeit von Halbleitern Elektronen mit gleichzeitiger Abstrahlung von Photonen zu<br />
verlagern. Dies geschieht durch einen Elektronen- oder Quantensprung von einer Schale des<br />
11
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Bohrschen Atommodells auf eine andere. Ein Quantensprung erfolgt immer unter Aufnahme<br />
oder Abgabe der Energiedifferenz.<br />
Leuchtdioden, Farben und Halbleitermaterialien<br />
12
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Beim Quantensprung und dem damit in<br />
Zusammenhang stehenden Übergang von<br />
einer höheren in eine niedrigere<br />
Energiestufe, wird Energie in Form eines<br />
Photons abgegeben. Den Prozess der<br />
wechselseitigen Aufnahme von Energie und<br />
späterer Rückkehr in den Urzustand unter<br />
Abstrahlung von Licht (Photonen) nennt man<br />
Lumineszenz.<br />
Für diese Photonen-Emission werden<br />
Halbleiter aus der 3. und 5. Gruppe des<br />
Leuchtdiode (<strong>LED</strong>), Foto: Philips<br />
Periodensystems benutzt, sogenannte III-V-<br />
Verbindungshalbleiter. Das sind Nitrate wie Galliumnitrid (GaN) oder Indiumnitrid (InN),<br />
Phosphide wie Galliumphosphid (GaP) oder auch Arsenide wie Galliumarsenid (GaAs) oder<br />
Indiumarsenid (InAs). Diese Halbleiter oder Kombinationen daraus bestimmen die Farbe der<br />
Lichtemission. Da kein Halbleiter weißes Licht emittiert, erzeugen weiß leuchtende <strong>LED</strong>s,<br />
W<strong>LED</strong>, eine blaue Lichtemission, die eine darüber liegende Phosphorschicht wiederum zur<br />
Lichtemission anregt. Daher kann das Licht der weiß leuchtenden <strong>LED</strong>s blaustichig sein. Die<br />
Farbtemperatur liegt bei etwa 5.600 Kelvin. Es gibt auch Leuchtdioden-Arrays mit einstellbarer<br />
Farbtemperatur, die das Tageslicht von 6.500 Kelvin erzeugen können.<br />
<strong>LED</strong>-Anwendungen: Optische Übertragungstechnik, Statusanzeigen, Displays und Drucker,<br />
Automotive- und Beleuchtungstechnik.<br />
Leuchtdioden werden ebenso wie Laserdioden in der Kommunikation als Lichtquelle für die<br />
13
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Übertragung in optischen Medien benutzt,<br />
darüber hinaus als Statusanzeigen, in <strong>LED</strong>-<br />
Displays oder inzwischen auch in der<br />
Beleuchtungstechnik. Wichtige Kennwerte von<br />
Leuchtdioden sind der Lichtstrom sowie die im<br />
Bin-Code zusammengefassten Kennwerte für<br />
das Farb- und Helligkeitsempfinden. Weitere<br />
Kennwerte sind die Lichtausbeute, der<br />
Wirkungsgrad und die Lebensdauer.<br />
Bei den in der optischen Übertragungstechnik<br />
eingesetzten <strong>LED</strong>s liegt die Abstrahlfläche<br />
zwischen 50 µm und 100 µm und darüber. Sie<br />
werden daher primär in Multimodefasern<br />
Kennlinie einer roten <strong>LED</strong><br />
eingesetzt. Da die Abstrahlung größer ist als<br />
der Kernglasbereich, spricht man bei der <strong>LED</strong>-Einkopplung von Overfilled Launch (OFL). <strong>LED</strong>s<br />
haben eine gewisse Trägheit bei der optischen Signalgenerierung, die auf ihre Schalthysterese<br />
zurückzuführen ist. Sie sind daher für hochbitratige Anwendungen wie sie in Gigabit-Ethernet,<br />
10-Gigabit-Ethernet und 100-Gigabit-Ethernet vorkommen ungeeignet und werden durch VSEL-<br />
Laser ersetzt.<br />
Kennwerte und Einsatzgebiete von <strong>LED</strong>s.<br />
<strong>LED</strong>s auf der Halbleiterbasis Galliumarsenid (GaAs) strahlen auf einer Wellenlänge von 850<br />
nm. Es gibt sie aber auch in anderen Dotierungen für die Wellenlängen bei 1.300 nm und<br />
1.500 nm. Die typischen Ausgangsleistungen liegen bei 1 mW, die Koppelverluste bei -17 dB.<br />
14
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Je nach Einkopplung unterscheidet man bei den <strong>LED</strong>s zwischen Flächenemitter-<strong>LED</strong>s und<br />
Kantenemitter-<strong>LED</strong>s.<br />
Leuchtdioden erzeugen diffuses (inkohärentes) Licht, das in einem relativ großen Winkel<br />
abgestrahlt wird. Dieser liegt zwischen 40 und 90 Grad. Die spektrale Fensterbreite beträgt 70<br />
nm und kann mit Modulationsfrequenzen von bis zu ca. 250 MHz moduliert werden. Die<br />
generierbaren Impulsanstiegszeiten liegen bei 1 ns, wodurch der Einsatz bei<br />
Übertragungsraten von 1 Gbit/s begrenzt ist.<br />
Energieeffizienz und Farbwiedergabe von<br />
<strong>LED</strong>s.<br />
Leuchtdioden werden auch für die<br />
Hintergrundbeleuchtung von LCD-Displays<br />
entwickelt und als Power-<strong>LED</strong>s zunehmend<br />
als <strong>LED</strong>-Beleuchtung von Wohnräumen,<br />
Ladenlokalen, Sälen und der Automotive-<br />
<strong>Technik</strong> in Form von <strong>LED</strong>-Leuchten, <strong>LED</strong>-<br />
Spots und <strong>LED</strong>-Scheinwerfern eingesetzt. Die<br />
bereits zur Verfügung stehenden lichtstarken<br />
Leuchtdioden haben eine<br />
Beleuchtungseffizienz von über 150 Lumen<br />
pro Watt, der von der Helligkeit her bereits<br />
im Bereich einer 20-W-Halogenlampe liegt<br />
und einem Farbwiedergabeindex (CRI) von<br />
95 entspricht. Ihre Lebensdauer liegt je nach<br />
Spektralverteilung von Laser- und Leuchtdiode<br />
15
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Kühlung zwischen 50.000 und 100.000 Stunden, wobei damit die Zeitspanne gemeint ist, nach<br />
der die Helligkeit auf 70 % oder 50 % (Hersteller-abhängig) der Anfangshelligkeit abgefallen<br />
ist.<br />
Als Weiterentwicklungen sind Organic Light Emitting Diodes (O<strong>LED</strong>), polymere <strong>LED</strong>s (P<strong>LED</strong>),<br />
UV-<strong>LED</strong>s, die in der UV-Oberflächenbehandlung eingesetzt werden, und die AC-<strong>LED</strong>s für die<br />
Raumbeleuchtung zu nennen, die direkt an das Stromnetz angeschlossen werden können. In<br />
diesem Zusammenhang sind auch Infrarot-<strong>LED</strong>s (IR-<strong>LED</strong>) zu nennen, aus denen die <strong>LED</strong>s für<br />
sichtbares Licht hervorgegangen sind.<br />
Neben den monochromatisch leuchtenden Leuchtdioden, gibt es noch zweifarbig und dreifarbig<br />
leuchtende, Bi-color <strong>LED</strong>s und Tri-color <strong>LED</strong>s.<br />
Lichtstrom<br />
luminous flux<br />
Lichtstrom der verschiedenen Lichtquellen bezogen auf die Leistung<br />
Die Einheit für den Lichtstrom,<br />
allgemein für die Helligkeit, ist<br />
das Lumen (lm). Sie ist definiert<br />
als der Lichtstrom, den eine<br />
punktförmige Lichtquelle allseitig<br />
ausstrahlt. Eine punktförmige<br />
Lichtquelle von 1 Candela (cd)<br />
Lichtstärke sendet allseitig einen<br />
Gesamtlichtstrom von 4 Pi aus,<br />
das entspricht 12,57 Lumen (lm).<br />
Der Lichtstrom einer Glühlampe<br />
liegt zwischen 10 lm/W und 20<br />
16
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
lm/W, Energiesparlampen und O<strong>LED</strong>s haben etwa die doppelte Lichtausbeute,<br />
Leuchtstofflampen bringen es auf 100 lm/W und Power-<strong>LED</strong>s erreichen über 250 lm/W. Das<br />
bedeutet, dass <strong>LED</strong>s eine etwa 20fach höhere Lichtausbeute haben, als Glühbirnen.<br />
Von der Lichtmenge spricht man, wenn ein Lichtstrom in einer festen Zeiteinheit zur<br />
Verfügung steht: Lumen-Sekunden (lms).<br />
Lumen<br />
lm, lumen<br />
Lumen (lm) ist die Maßeinheit für den Lichtstrom, der auf eine bestimmte Projektionsfläche<br />
auftrifft. Dabei wird die Lichtleistung gemessen, die sich auf eine Flächeneinheit bezieht und<br />
in Lux angegeben wird.<br />
Der Zusatz ANSI bezieht sich auf das amerikanische Standardisierungsinstitut und ein von ihm<br />
standardisiertes Messverfahren. Das ANSI-Lumen wurde 1993 definiert und ist exakter als das<br />
undefinierte Lumen. Bei der Messung in ANSI-Lumen wird die Projektionswand mit weißem<br />
Licht beleuchtet. Die gesamte Fläche wird in 9 gleich große Felder unterteilt und in der Mitte<br />
von jedem Feld wird die Beleuchtungsstärke in Lux gemessen und mit der Fläche der Bildwand<br />
multipliziert. Die einzelnen Werte und der Mittelwert aus den 9 Einzelwerten charakterisieren<br />
die Eigenschaften der Projektoren und bieten eine Vergleichbarkeit der Projektionstechniken<br />
untereinander und sind zudem unabhängig von der Größe der Projektionswand und dem<br />
Abstand zwischen Projektor und Projektionswand.<br />
Kleinere Bildschirme haben zwischen 150 bis 200 ANSI-Lumen, größere Bildschirme 200 bis<br />
250 und LCD- und DLP-Projektoren liegen zwischen 1.000 und über 10.000 ANSI-Lumen. Das<br />
ANSI-Lumen ist somit ein Maß für die Lichtstärke der Projektoren und steht in direktem<br />
Zusammenhang mit der Referenzbildhelligkeitsbreite (RHB) und der Raumhelligkeit.<br />
17
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
luminous efficacy<br />
Beleuchtungseffizienz<br />
Die Bezeichnung Efficacy steht im Deutschen für Wirksamkeit bzw. Effizienz. Verwendet wird<br />
Efficacy in der Lichttechnik als Luminous Efficacy, Lichtausbeute. Es handelt sich dabei um den<br />
Quotienten aus der Lichtstärke, die eine Lichtquelle emittiert, und der Leistung, die dieser<br />
Lichtquelle zugeführt wurde.<br />
Angegeben wird die Luminous Efficacy in Lumen pro Watt (lm/W) und entspricht damit der<br />
Lichtausbeute. Aus dem Efficacy-Wert kann man erkennen welchen Lichtstrom eine Lichtquelle<br />
emittiert, wenn man ihr ein Watt (W) Leistung zuführt. Die Luminous Efficacy wird vorwiegend<br />
bei Leuchtdioden angegeben. Die Luminous Efficacy von Hochleistungs-<strong>LED</strong>s liegt derzeit bei<br />
über 250 lm/W, im Vergleich dazu liegt die einer Glühlampe bei ca. 15 lm/W.<br />
Lux<br />
lx, lux<br />
Lux (lx) ist die im internationalen Einheitensystem (SI) festgelegte Basiseinheit für die<br />
Beleuchtungsstärke, das ist die auf einen Körper auftreffende Lichtenergie. Die<br />
Beleuchtungsstärke auf einer Fläche ist dann 1 Lux (lx), wenn ein Lichtstrom von 1 Lumen<br />
(lm) senkrecht auf eine Fläche von 1qm fällt. Die Beleuchtungsstärke errechnet sich aus dem<br />
Quotienten von Lichtstrom (F) zur Beleuchtungsfläche (A). Erfolgt die Beleuchtung mit 1 Lux<br />
während einer Sekunde, dann handelt es sich um die Belichtung, die in Luxsekunden (lxs)<br />
angegeben wird.<br />
Häufig wird das Lux definiert als ein Lumen (lm) pro Quadratmeter (lm/mexp2).<br />
Ein künstlich beleuchteter Raum hat etwa 20 lx bis 100 lx, im Freien können Werte von 3.000<br />
lx im Schatten und bis zu 100.000 lx in der Sonne auftreten.<br />
O<strong>LED</strong>, organic light<br />
emitting diode<br />
Organic Light Emitting Diode (O<strong>LED</strong>) ist eine Weiterentwicklung der Leuchtdiode (<strong>LED</strong>) für die<br />
Display-<strong>Technik</strong>. Im Unterschied zu <strong>LED</strong>s bestehen die farbig selbstleuchtenden O<strong>LED</strong>s aus<br />
organischen Halbleitern, die in einem elektrischen Feld Licht emittieren.<br />
18
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Der Aufbau von O<strong>LED</strong>s.<br />
O<strong>LED</strong>s sind mehrlagige Flächenemitter, die aus mehreren Schichten bestehen, die für den<br />
Transport der Löcher und Elektronen sorgen, sowie für deren Rekombination, die zur<br />
Lichtemission führt. Die verschiedenen Schichten liegen auf einem transparenten Substrat -<br />
Glas oder transparenter Plastik - auf das eine extrem dünne, transparente und elektrisch<br />
leitende<br />
Aufbau der O<strong>LED</strong><br />
Oxidschicht,<br />
Transparent<br />
Conductive Oxide<br />
(TCO), aus Indium-<br />
Zinnoxid (<strong>IT</strong>O)<br />
aufgebracht ist.<br />
Diese Schicht bildet<br />
die Anode. Die<br />
Anode liegt an<br />
positivem Potential,<br />
die Kathode an<br />
negativem.<br />
Zwischen der Anode und der Kathode liegen weitere Schichten: der Hole Injection Layer (HIL)<br />
und der damit verbundene Hole Transport Layer (HTL), die lichtemittierenden Polymerschicht,<br />
der Emission Layer (EML), und die Elektronenleitungsschicht, Electron Transport Layer (ETL).<br />
Die Löcher werden von der Anode und dem Hole Injection Layer (HIL) bereitgestellt und<br />
driften, bedingt durch das Spannungspotential zwischen Anode und Kathode, durch die<br />
19
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Lochleitungsschicht, den Hole Transport Layer (HTL), hin zur Kathode. Diese stellt die<br />
Elektronen bereit, die ihrerseits über die Elektronenleitungsschicht, dem Electron Transport<br />
Layer (ETL), zur Anode driften. Im Emission Layer (EML), einer Polymerschicht, die zwischen<br />
dem HTL- und dem ETL-Layer eingebettet ist, rekombinieren die Löcher und Elektronen und<br />
senden dabei Photonen als sichtbares Licht aus.<br />
Das so erzeugte Licht gelangt durch das transparente Substrat zur Display-Oberfläche. Dabei<br />
bestimmt das Material der Polymerschicht die Leuchtfarbe. So leuchtet Polythiophen rot,<br />
Polyfluor blau und Polyphenylenvinyl grün.<br />
Die wichtigsten Eigenschaften von O<strong>LED</strong>s.<br />
Von den elektrischen Eigenschaften her sind<br />
O<strong>LED</strong>s durchaus mit konventionellen Dioden<br />
vergleichbar. Liegt keine Spannung an, fließen nur<br />
geringe Sperrströme. Erst bei Erreichen einer<br />
bestimmten Schwellspannung von einigen Volt<br />
wird der mehrlagige Flächenemitter durchlässig<br />
und der Strom steigt schnell an. Diese Funktion<br />
ist von Bedeutung, weil die O<strong>LED</strong>s im nicht<br />
aktiven Zustand keinen Strom benötigen und<br />
schwarz darstellen. Die Betriebsspannung liegt<br />
zwischen 5 V und 10 V und die Stromdichte bei<br />
einigen Milli-Ampere bis hin zu einem Ampere pro<br />
Quadratzentimeter.<br />
O<strong>LED</strong> als Beleuchtungselement, Foto: Philips O<strong>LED</strong>s zeichnen sich durch eine hohe<br />
20
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Leuchtdichte und einen guten Kontrast aus und können Graustufen darstellen. Ihre<br />
Leistungsaufnahme ist proportional zum Lichtstrom, sie sind selbstleuchtend, biegsam,<br />
extrem flach und haben eine hohe Auflösung mit einer Pixelgröße von 5 µm, die sich durch die<br />
Steuerleitungen für die Transistoren auf etwa 0,1 mm vergrößert. Ihre Schaltgeschwindigkeit<br />
ist sehr kurz und liegt bei etwa 10 µs, darüber hinaus bieten sie einen extremen<br />
Betrachtungswinkel von bis zu 160°. Angesteuert von einem Array aus OTFT bilden O<strong>LED</strong>s mit<br />
der OTFT-Ansteuermatrix ein OTFT-Display.<br />
Dank ihrer Leuchtkraft, der Flexibilität und der geringen Leistungsaufnahme eignen sich O<strong>LED</strong>s<br />
ideal für Displays. Sie bestehen aus matrixförmig aufgebauten Arrays aus aktiven und<br />
passiven O<strong>LED</strong>s: Active Matrix O<strong>LED</strong>s (AMO<strong>LED</strong>) und Passive Matrix O<strong>LED</strong>s (PMO<strong>LED</strong>) und<br />
auch aus transparenten O<strong>LED</strong>s, TO<strong>LED</strong>, oder aus flexiblen O<strong>LED</strong>s, FO<strong>LED</strong>. Darüber hinaus gibt<br />
es mit PHO<strong>LED</strong>s solche, die mit Phosphoreszenz arbeiten und eine höhere Lichtausbeute<br />
haben. Entsprechende O<strong>LED</strong>-Displays werden in mobilen Geräten, in MP3-Playern, Handys,<br />
PDAs, Kraftfahrzeugen und Smartphones eingesetzt, größere Displays in Notebooks, Desktops<br />
und Fernsehgeräten.<br />
Des Weiteren werden besonders hell leuchtende O<strong>LED</strong>s als Beleuchtungselemente entwickelt.<br />
Die Lichtausbeute liegt bei über 100 lm/W (Lumen pro Watt), die Lichtstärke kann bis zu<br />
100.000 cd/qm (Candela pro Quadmeter) betragen, der Farbwiedergabeindex (CRI) beträgt 95<br />
und die Lebensdauer liegt bei über 10.000 Betriebsstunden bei 100 cd/qm. Diese O<strong>LED</strong>s<br />
werden als White-O<strong>LED</strong>s (WO<strong>LED</strong>) bezeichnet. Im Vergleich dazu haben Glühlampen eine<br />
Lichtausbeute zwischen 10 lm/W und 20 lm/W.<br />
O<strong>LED</strong>s sind wesentlich einfacher und kostengünstiger zu produzieren als Leuchtdioden oder<br />
Thin Film Transistors (TFT) und können auch in gedruckter Elektronik hergestellt werden. Ihre<br />
21
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Lebensdauer wird mit von 10.000 Stunden in 2012 auf 40.000 Stunden in 2018 steigen. Wobei<br />
mit Lebensdauer ein Helligkeitsabfall um 30 %, bezogen auf die Anfangshelligkeit, definiert<br />
wird.<br />
P<strong>LED</strong>, polymer light<br />
emitting diode<br />
Polymer Light Emitting Diode (P<strong>LED</strong>) sind wie Light Emitting Polymer (LEP) oder O<strong>LED</strong>s farbig<br />
leuchtende Plastik-Komponenten für Displays. Sie unterscheiden sich im Aufbau von den LEPs<br />
dadurch, dass sie eine Licht-reflektierenden Kathode haben. Die polymere <strong>Technik</strong><br />
Selbstleuchtendes P<strong>LED</strong>-Display, F<br />
oto: Electronic Assembly<br />
unterscheidet sich gegenüber normalen<br />
<strong>LED</strong>s durch den Aufbau. Die P<strong>LED</strong>s<br />
benutzen undotierte Polymere, die<br />
zwischen zwei Elektroden angebracht sind.<br />
Die Vorteile der polymeren <strong>Technik</strong><br />
gegenüber Leuchtdioden sind der geringe<br />
Energieverbrauch, die extreme Flachheit<br />
und die Biegsamkeit des Displays sowie<br />
die hervorragenden Leuchteigenschaften.<br />
P<strong>LED</strong>s werden u.a. in einfachen Displays<br />
von Zählern und Überwachungsgeräten<br />
eingesetzt.<br />
PMO<strong>LED</strong>, passive matrix<br />
O<strong>LED</strong><br />
Im Gegensatz zu den Active Matrix O<strong>LED</strong>s (AMO<strong>LED</strong>) haben Passive Matrix O<strong>LED</strong>s (PMO<strong>LED</strong>)<br />
keine Dünnschichttransistoren für die Aktivierung. Die einzelnen Elektroden der PMO<strong>LED</strong>s - die<br />
Anode, die organische Schicht und die Kathode - sind streifenförmig in Zeilen aufgebaut,<br />
22
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Aufbau der Passive Matrix O<strong>LED</strong> (PMO<strong>LED</strong>)<br />
Passiv-Matrix-O<strong>LED</strong> mit Pulsweitenansteuerung<br />
wobei die Zeilen der<br />
Anoden rechtwinklig zu<br />
denen der Kathoden<br />
angeordnet sind. Die<br />
Ansteuerung kann über die<br />
Kathoden- und<br />
Anodenleitung erfolgen,<br />
wobei die O<strong>LED</strong>, die am<br />
Schnittpunkt der Anodenund<br />
Kathodenzeile liegt<br />
aktiviert wird und Licht<br />
emittiert. Die Helligkeit ist<br />
dabei abhängig von dem<br />
eingespeisten Strom.<br />
Eine andere Ansteuerung<br />
kann mittels<br />
Pulsweitenmodulation<br />
(PWM) erfolgen. Dabei<br />
werden alle<br />
Kathodenzeilen<br />
gleichzeitig auf Masse<br />
gelegt und die<br />
Ansteuerung der<br />
23
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
organischen Pixel über die Anodenleitungen mit Pulsbreitenvariation durchgeführt. Diese<br />
Ansteuerung wird als Single Line Addressing (SLA) bezeichnet. Die Helligkeit der O<strong>LED</strong>s wird<br />
spaltenmäßig von den Anoden aus mit Pulsweitenmodulation (PWM) gesteuert. Das bedeutet,<br />
dass bestimmte O<strong>LED</strong>s für kürzere oder längere Zeit eingeschaltet werden und Licht<br />
emittieren. Die gesamte Helligkeitsansteuerung ist somit abhängig von der<br />
Zeilenaktivierungszeit und der Pulsdauer an der Anode.<br />
O<strong>LED</strong>-Displays aus PMO<strong>LED</strong>s verbrauchen mehr Strom als solche aus AMO<strong>LED</strong>s, vor allem<br />
durch die externen Steuerschaltungen. Sie eignen sich bestens für kleine Bildschirme und<br />
Textdarstellungen, wie sie in PDAs und MP3-Playern benutzt werden.<br />
Power-<strong>LED</strong><br />
4-Chip-Power-<strong>LED</strong> mit einem Farbwiedergabeindex<br />
von 85, Foto: dotlight.de<br />
Die rasante Entwicklung der Leuchtdioden hat<br />
lichtstarke Power-<strong>LED</strong>s hervorgebracht, die mehrere<br />
Watt an elektrischer Leistung verbrauchen. Diese<br />
Power-<strong>LED</strong>s, die man auch zu <strong>LED</strong>-Arrays kombiniert,<br />
werden dank ihrer Lichtstärke für die <strong>LED</strong>-<br />
Beleuchtung in Gebäuden, in <strong>LED</strong>-Projektoren, als<br />
<strong>LED</strong>-Spots und in <strong>LED</strong>-Scheinwerfern, sowie in der<br />
Verkehrs- und Signaltechnik und für die<br />
Straßenbeleuchtung eingesetzt werden.<br />
Hochleistungs-<strong>LED</strong>s arbeiten mit<br />
Betriebsspannungen von 3 V Strömen von 2 A und<br />
darüber, die von den Treiberschaltungen erbracht<br />
werden müssen. Der wesentliche Unterschied zu<br />
24
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Energiesparlampen besteht darin, dass Leuchtdioden Punktstrahler sind, deren Lichtemission<br />
sich auf eine Fläche von nur 1 qmm konzentriert. Das führt dazu, dass sie punktförmig eine<br />
hohe Leuchtdichte haben, die am besten durch einen vorgesetzten Diffusor verteilt wird.<br />
Die Vorteile von Power-<strong>LED</strong>s gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln liegen in platzsparenden<br />
Bauweise und der enormen Lichtausbeute, der sogenannten Efficacy, die bei über 250 lm/W<br />
(Lumen pro Watt) liegt. Bei der Helligkeit der Power-<strong>LED</strong> unterscheidet man zwischen High<br />
Brightness und Ultra High Brightness (UHB). Letztere erreichen Helligkeitswerte von bis zu<br />
1.500 Lumen (lm) bei einer Farbtemperatur von 6.500 K. Es gibt auch Power-<strong>LED</strong>s als Weiße<br />
<strong>LED</strong> (W<strong>LED</strong>) mit kaltweißem und neutralweißem Licht, die sich für Raumbeleuchtung eignen.<br />
Die Power-<strong>LED</strong> als Beleuchtungsmittel.<br />
Im Vergleich zur Power-<strong>LED</strong> liegt die Lichtausbeute der Leuchtstofflampe zwischen 50 lm/W<br />
und 80 lm/W, die von Energiesparlampen bei etwa 30 lm/W bis 60 lm/W und die von<br />
Glühlampen bei etwa 10 lm/W. Außerdem ist die Lebensdauer der Power-<strong>LED</strong> mit über 50.000<br />
Betriebsstunden wesentlich höher als die von Glühlampen oder Leuchtstoffröhren.<br />
Dazu ist allerdings anzumerken, dass die Lebensdauer der Power-<strong>LED</strong>s sehr stark von der<br />
Sperrschichttemperatur und damit von der Stromstärke abhängt und die Lebensdauerangaben<br />
der verschiedenen Hersteller recht unterschiedlich sind. So geben einige Hersteller als<br />
Lebensdauer die Zeit an, bei der die Helligkeit auf 70 % der Anfangshelligkeit gefallen ist,<br />
andere geben den 50-%-Wert an.<br />
RC-<strong>LED</strong>, resonant cavity<br />
<strong>LED</strong><br />
Die Resonant Cavity <strong>LED</strong> (RC-<strong>LED</strong>) ist eine Leuchtdiode, die mit einem Resonanzkörper<br />
arbeitet und sich gegenüber der normalen Leuchtdiode durch eine geringere spektrale<br />
Bandbreite auszeichnet. Die RC-<strong>LED</strong> leuchtet bei 650 nm mit einer spektralen Breite von<br />
25
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
10 nm. Die übertragbare Datenrate beträgt 600 Mbit/s, der Sendepegel liegt bei -2 dBm bis -6<br />
dBm. Die RC-<strong>LED</strong> kann in einem großen Temperaturbereich zwischen -40 °C und +85 °C<br />
eingesetzt werden. Ihr Einsatz ist in Verbindung mit Polymerfasern und Glasfasern möglich,<br />
mit PCS-Fasern ist er nur bedingt möglich.<br />
SMO<strong>LED</strong>, small molecule<br />
O<strong>LED</strong><br />
Bei der Entwicklung von Organic Light Emitting Diodes (O<strong>LED</strong>) werden zwei unterschiedliche<br />
Materialtechnologien verfolgt: Die eine arbeitet mit kleinsten Molekülen und nennt sich Small<br />
Molecules O<strong>LED</strong> (SMO<strong>LED</strong>), die andere benutzt Polymere. Der Vorteil der erstgenannten<br />
Technologie liegt in der höheren Effizienz und Lichtausbeute, die der Polymere in der<br />
einfacheren und kostengünstigeren Herstellung. So können polymere O<strong>LED</strong>s in gedruckter<br />
Elektronik mit Druckmaschinen auf Folie gedruckt werden, wohingegen die SMO<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong> ein<br />
Vakuum benötigt, in dem die kleinen Moleküle aufgedampft werden.<br />
SO<strong>LED</strong>, stacked O<strong>LED</strong><br />
Aufbau eines SO<strong>LED</strong>-Displays<br />
Die SO<strong>LED</strong>-Technologie<br />
ist eine Display-<br />
<strong>Technik</strong>, die sich von<br />
der Anordnung der<br />
Organic Light Emitting<br />
Diodes (O<strong>LED</strong>),<br />
gegenüber anderen<br />
O<strong>LED</strong>-Diplays<br />
unterscheidet. Bei der<br />
Stacked-O<strong>LED</strong>-<br />
26
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Technologie sind die lichtemittierenden Elektroden und das lichtemittierende Material der<br />
O<strong>LED</strong>s transparent. Es handelt sich um sogenannte Transparent O<strong>LED</strong>s (TO<strong>LED</strong>). Da sie<br />
lichtdurchlässig sind, können die drei TO<strong>LED</strong>s für die Primärfarben Rot, Grün und Blau<br />
übereinander angeordnet werden, was zu der Bezeichnung Stacked O<strong>LED</strong> (SO<strong>LED</strong>) geführt hat.<br />
Jede der drei TO<strong>LED</strong>s wird einzeln angesteuert und kann über den zugeführten Strom in der<br />
Helligkeit variiert werden. Werden alle drei TO<strong>LED</strong>s mit dem gleichen Strom angesteuert, dann<br />
leuchtet das entsprechende Pixel unbunt, zwischen weiß, grau und schwarz. Bei Erhöhung der<br />
Lichtstärke verändert sich der Grauwert hin zu Weiß.<br />
Da die TO<strong>LED</strong>s übereinander angeordnet sind, besteht ein Pixel nicht aus einem Farbtripel,<br />
sondern aus einem einzelnen in der Farbe und der Helligkeit steuerbaren Bildpunkt.<br />
SSL, solid state lighting<br />
Die Bezeichnung Solid State Lighting (SSL) ist der Oberbegriff für alle Leuchtkomponenten, die<br />
auf Halbleiterbasis arbeiten und <strong>info</strong>lge von Elektrolumineszenzerscheinungen Licht<br />
emittieren. Darunter fallen Leuchtdioden und ihre vielfältigen Varianten wie die mit<br />
organischen Materialien arbeitenden O<strong>LED</strong>s und die flexiblen FO<strong>LED</strong>s, die polymeren P<strong>LED</strong>s,<br />
die SO<strong>LED</strong>s und TO<strong>LED</strong>s.<br />
SSL-Komponenten sind Kaltlichtquellen, die die zugeführte Energie in Licht umwandeln. Unter<br />
Elektrolumineszenz versteht man die Fähigkeit von Halbleitern Elektronen mit gleichzeitiger<br />
Abstrahlung von Photonen zu verlagern. Dies geschieht durch einen so genannten Elektronenoder<br />
Quantensprung von einer Schale des Bohrschen Atommodells auf eine andere. Ein<br />
Quantensprung erfolgt immer unter Aufnahme oder Abgabe der Energiedifferenz. Bei dem<br />
Übergang von einer höheren in eine niedrigere Energiestufe wird die Energie in Form eines<br />
Photons abgegeben. Den Prozess der wechselseitigen Aufnahme von Energie und späterer<br />
Rückkehr in den Urzustand unter Abstrahlung von Licht (Photonen) nennt man Lumineszenz.<br />
27
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
TO<strong>LED</strong>, transparent<br />
O<strong>LED</strong><br />
Transparente O<strong>LED</strong>s (TO<strong>LED</strong>), vorne: deaktiviert,<br />
hinten: aktiviert, Foto: Siemens<br />
Im Gegensatz zu den Standard-O<strong>LED</strong>s sind<br />
bei transparenten O<strong>LED</strong>s (TO<strong>LED</strong>) alle<br />
Schichten - das Substrat, die Anode, die<br />
Löcher transportierenden Schichten, die<br />
emittierende Polymerschicht und die<br />
Kathode - im inaktiven Zustand<br />
transparent. Wird eine transparente O<strong>LED</strong><br />
aktiviert, wird das emittierte Licht in beide<br />
Richtungen abgestrahlt und tritt an der<br />
Vorder- und der Rückseite aus. Die<br />
Lichtverhältnisse des abgestrahlten Lichts<br />
können zwischen 1:1 bis 1:5 variiert<br />
werden. Die Betrachter können beidseitig<br />
des TO<strong>LED</strong>-Display die Darstellung<br />
verfolgen.<br />
Eine solche TO<strong>LED</strong> kann sowohl als Active Matrix O<strong>LED</strong> (AMO<strong>LED</strong>) und auch als Passive Matrix<br />
O<strong>LED</strong> (PMO<strong>LED</strong>) aufgebaut sein. Die TO<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong> kann für Head-up-Displays und für<br />
großformatige O<strong>LED</strong>-Displays eingesetzt werden.<br />
UHB, ultra high<br />
brightness<br />
Die Bezeichnung Ultra High Brightness (UHB) wird für extrem hell leuchtende Leuchtdioden,<br />
TFT- und <strong>LED</strong>-Displays benutzt. Bei den Leuchtdioden handelt sich um Power-<strong>LED</strong>s mit hohem<br />
Lichtstrom, die überall dort eingesetzt werden können, wo die Umgebungshelligkeit hoch ist<br />
und dadurch die <strong>LED</strong>-Anzeige beeinträchtigt. So werden UHB-<strong>LED</strong>s als <strong>LED</strong>-Blitz in<br />
28
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Digitalkameras eingesetzt, in Form von Displays in Schaufensterpräsentationen,<br />
Lichtsignalanlagen, Großdisplays, Infoscreens, Electronic Billboards, Kiosk-Systemen u.ä.<br />
Die Helligkeit der UHB-<strong>LED</strong>s erreicht Werte von 1.200 Candela und mehr.<br />
UV-Leuchtdiode<br />
UV-<strong>LED</strong>, ultraviolet light<br />
emitting diode<br />
UV-Leuchtdioden (UV-<strong>LED</strong>) leuchten ultraviolett. Der UV-Bereich ist nach DIN 5031 unterteilt<br />
in die Wellenlängenbereiche UV-A mit Wellenlängen zwischen 315 nm und 380 nm, UV-B<br />
zwischen 280 nm und 315 nm und UV-C mit Wellenlängen zwischen 100 nm und 280 nm. UV-<br />
<strong>LED</strong>s gibt es für Wellenlängen<br />
zwischen etwa 380 nm und<br />
240 nm. Der Wirkungsgrad von<br />
UV-<strong>LED</strong>s sinkt mit kürzer<br />
werdenden Wellenlängen<br />
rapide ab und liegt bei<br />
Wellenlängen unterhalb von<br />
280 nm bei 2 % bis 3 %.<br />
Entsprechend gering sind die<br />
erzielbaren UV-Leistungen,<br />
nämlich einige Milliwatt.<br />
Wie konventionelle<br />
Leuchtdioden benutzen UV-<br />
<strong>LED</strong>s als Basismaterial<br />
Galliumnitrid, das durch<br />
Lichtemission einer UV-A-<strong>LED</strong><br />
andere Metalle angereichert<br />
29
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
wird, aber auch Aluminiumnitrid (AIN) und Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN). Durch die<br />
Anreicherung können die Emissionswellenlängen verschoben werden.<br />
UV-<strong>LED</strong>s werden auch für die Herstellung von weißen <strong>LED</strong>s, W<strong>LED</strong>s, benutzt. Dazu wird die<br />
UV-<strong>LED</strong> mit einem RGB-Konverter versehen, der das UV-Licht in den Primärfarben Rot, Grün,<br />
Blau (RGB) emittiert. Das Farbemission der einzelnen Farben ist breitbandiger, was einen<br />
höheren Farbwiedergabeindex zur Folge hat. Allerdings ist die Umwandlung des UV-Lichts in<br />
die Einzelfarben mit einem Energieverlust verbunden, der als Wärme abgeführt wird.<br />
Eingesetzt werden UV-<strong>LED</strong>s in Form von UV-Lampen in der Oberflächenbehandlung, in<br />
medizinischen Laboren für die Desinfektion und Luftaufbereitung sowie zum Prüfen von<br />
Banknoten und zum Aushärten von Klebern.<br />
Weiß<br />
white<br />
Weiß ist in der Farbdarstellung unbunt. Es ist eine „Farbe“, die das Licht vollständig reflektiert<br />
und kein Licht absorbiert. Weiß umfasst alle Wellenlängen des sichtbaren Spektrums. Weiß<br />
kann in seiner Farbtemperatur angegeben werden oder aber mit den Koordinatenwerten im<br />
CIE-Farbraum. Vom Farbempfinden her unterscheidet man in der Beleuchtungstechnik zwischen<br />
Kaltweiß, Neutralweiß und Warmweiß. Während die Farbtemperatur von Kaltweiß zwischen<br />
5.000 Kelvin (K) und 10.000 K liegt, ist die von Neutralweiß zwischen 3.500 K und 5.000 K<br />
und die von Warmweiß zwischen 2.600 K und 3.500 K.<br />
Bei Farbmessungen und Fernsehübertragungen ist Weiß ein Standard, der dem absoluten<br />
Reflexionsverhalten entspricht.<br />
Je nach Farbstandard weichen die Weißwerte geringfügig voneinander ab. So definieren der<br />
PAL-Fernsehstandard nach der europäischen Rundfunkunion (EBU), die Society of Motion<br />
Pictures and Television Engineers (SMPTE) und verschiedene Grafikprogramme Weiß mit einer<br />
30
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Farbtemperatur von 6.500 K (D65) im<br />
CIE-Farbraum mit den xy-Koordinaten<br />
0,3127/0,3290. Dies entspricht dem<br />
Tageslicht. Bei Bewölkung hat das Weiß<br />
eine Farbtemperatur von 5.500 K (D55)<br />
und die Koordinaten 0,3324/0,3474.<br />
In den verschiedenen Farbmodellen liegt<br />
Weiß am Ende der Unbunt-Achse. Bei<br />
den Graustufen hat Weiß mit 100 %<br />
ebenso den höchsten Wert wie in der<br />
Munsell-Skala mit dem Wert 10.<br />
Farbtemperaturen weißer Lichtquellen<br />
In der digitalen Videotechnik gibt es ein<br />
Weiß, das oberhalb vom darstellbaren<br />
Weiß liegt und als Ultraweiß bezeichnet wird. Das ist der Signalbereich eines digitalen<br />
Videosignals, der oberhalb von 100 % Weiß liegt. Dieser Bereich wird auch Headroom<br />
genannt. Im Englischen wird dieser Bereich als „Whiter than White“ bezeichnet.<br />
W<strong>LED</strong>, white <strong>LED</strong><br />
Weiße <strong>LED</strong><br />
Die Spektralcharakteristiken von Leuchtdioden (<strong>LED</strong>) haben bei bestimmten Farben ihr<br />
Maximum. Das können die Farben Rot, Grün oder Orange sein, aber nicht Weiß. Das für Weiß<br />
erforderliche breite Wellenlängenspektrum kann nur indirekt mit Halbleiter-<br />
Leuchtkomponenten erzeugt werden. Es gibt mehrere <strong>Technik</strong>en um Warm-Weiß mit<br />
Leuchtdioden zu erzeugen. Bei diesen <strong>Technik</strong>en wird die Lichtemission unterschiedlich<br />
strahlender Leuchtdioden oder Phosphore miteinander kombiniert.<br />
31
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Verfahren zur Erzeugung von weißem Licht.<br />
Ein Verfahren nennt sich Phosphor Conversion. Bei dieser <strong>Technik</strong> wird eine ultraviolett oder<br />
blau strahlende UV-<strong>LED</strong> mit einem gelben oder multichromatisch fluoreszierenden Phosphor<br />
beschichtet. Der gelbe Phosphor bildet eine Konversionsschicht. Er wird von den Photonen der<br />
blau strahlenden Leuchtdiode aktiviert und konvertiert die blaue Strahlung in ein gelblichweißes<br />
Licht mit einem breiten Wellenlängenspektrum. Die Farbtemperatur dieser Pseudo-<br />
White-<strong>LED</strong>s kann man beim Fertigungsprozess festlegen. Sie gibt es in warmweißem (ww),<br />
neutralweißem und kaltweißem (cw) Licht mit Farbtemperaturen zwischen 2.500 Kelvin und<br />
10.000 Kelvin.<br />
Andere <strong>Technik</strong>en arbeiten mit <strong>LED</strong>-Arrays aus roten, grünen und blauen <strong>LED</strong>s, die so zum<br />
Leuchten angeregt werden, dass die Kombination der drei Lichtquellen weißes Licht emittiert.<br />
Die drei <strong>LED</strong>s werden in einem gemeinsamen Gehäuse dicht beieinander angebracht und<br />
Spektralverteilung von weißen <strong>LED</strong>s, Diagramme: Hera<br />
32
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
können in ihrer Farbtemperatur einzeln gesteuert werden. Dadurch kann die Farbtemperatur für<br />
Weiß eingestellt werden.<br />
Lichtausbeute und Farbwiedergabeindex.<br />
Damit die Lichtausbeute von Leuchtdioden möglichst groß ist, wird das emittierte Licht in der<br />
<strong>LED</strong> durch eine Verspiegelung nach außen reflektiert. Weiße <strong>LED</strong>s können über die<br />
Farbtemperatur, den Farbwiedergabeindex (CRI) und über die Farbstichigkeit bewertet werden.<br />
Was die Farbtemperatur betrifft, so gibt es ultraweiße oder purweiße (PW) <strong>LED</strong>s mit<br />
Farbtemperaturen zwischen 5.700 K und 6.500 K, neutralweiße (NW) mit Farbtemperaturen<br />
zwischen 4.000 K bis 5.000 K und warmweiße (WW) <strong>LED</strong>s mit Farbtemperaturen zwischen<br />
2.700 K und 4.000 K. Der Farbwiedergabeindex liegt bei kaltweißen <strong>LED</strong>s zwischen 70 und 80,<br />
bei warmweißen werden Werte von über 90 erreicht. Die Farbstichigkeit wird durch den Bin-<br />
Code und die Correlated Color Temperature (CCT) festgelegt. In diesen Kennwerten ist das<br />
Farb- und Helligkeitsempfinden der Leuchtdioden (<strong>LED</strong>) zusammengefasst, da der Weißton<br />
diverse Farbnuancen haben kann, die von grünlich, gelblich, bläulich bis hin zu violett reichen<br />
können.<br />
Die Lichtausbeute von W<strong>LED</strong>s beträgt typischerweise 150 Lumen pro Watt (lm/W).<br />
Spitzenwerte liegen bei über 250 lm/W. Dieser Wert steht für die Lichtstärke an der <strong>LED</strong>-<br />
Oberfläche. Was den Farbwiedergabeindex betrifft, so ist dieser beim Phosphor Conversion<br />
höher als bei dreifarbigen W<strong>LED</strong>s.<br />
Zweifarbige <strong>LED</strong><br />
bi-color <strong>LED</strong><br />
Zweifarbige <strong>LED</strong>s sind die gleichen Leuchtdioden wie einfarbige, mit dem Unterschied, dass in<br />
einem Gehäuse zwei <strong>LED</strong>s mit verschiedenen Farben untergebracht sind. Sie haben die<br />
gleichen Charakteristika und Kennwerte wie einfarbige <strong>LED</strong>s.<br />
33
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Das bezieht sich auf die Helligkeitswerte, den Abstrahlwinkel, die Lebensdauer und alle<br />
anderen <strong>LED</strong>-Kennwerte.<br />
Bi-Color <strong>LED</strong>s können zwei oder drei Anschlussdrähte haben, je nachdem wie sie intern<br />
verdrahtet sind. Bei der zweiadrigen Ausführung sind die beiden Leuchtdioden parallel<br />
geschaltet, allerdings in umgekehrter Richtung. Dabei ist die Anode der einen Leuchtdiode,<br />
beispielsweise einer roten <strong>LED</strong>, mit der Kathode der zweiten <strong>LED</strong>, beispielsweise einer grünen<br />
<strong>LED</strong>, verbunden. Liegt an der Parallelschaltung keine Spannung an, bleiben die <strong>LED</strong>s dunkel,<br />
ebenso, wenn an beiden Anschlussdrähten die gleiche positive Spannung anliegt. Liegt an der<br />
Anode der roten Elektrode eine positive Spannung die über der Durchbruchspannung liegt,<br />
dann leuchtet sie rot. wird die Spannung umgepolt und liegt an der Anode der grünen <strong>LED</strong><br />
eine positive Spannung, dann leuchtet sie grün.<br />
Schaltzustände einer zweifarbigen <strong>LED</strong> mit zwei<br />
Anschlüssen, Foto: Respotec<br />
34
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Die farbliche Kombination von Bi-Color <strong>LED</strong>s ist vielfältig und reicht und umfasst die<br />
komplette Farbpalette von Rot, Grün und Blau in den verschiedensten Ausprägungen: Rot/,<br />
grün, rot/orange, rot/blau usw.<br />
Zweifarbige Leuchtdioden werden dort eingesetzt, wo zwei Zustände angezeigt werden<br />
müssen.<br />
35
Impressum <strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Urheber<br />
Klaus Lipinski, Dipl.-Ing.<br />
Datacom-Buchverlag GmbH<br />
84378 Dietersburg<br />
ISBN: 978-3-89238-260-7<br />
<strong>LED</strong>-<strong>Technik</strong><br />
E-Book, Copyright 2013<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Keine Haftung für die angegebenen Informationen.<br />
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Layout & Gestaltung: Sebastian Schreiber<br />
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