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L(f) heißt Likelihoodfunktion. Man kann sich nun fragen: Grundsätzlich ist<br />

es ja (durch den Zufallscharakter der Messungen) möglich, bei jedem vorliegenden<br />

f jedes g zu messen. Die Wahrscheinlichkeiten sind aber deutlich unterschiedlich.<br />

Gegeben eine Messung g, welches f würde die Messung g mit<br />

höchster Wahrscheinlichkeit liefern? Dieses f maximiert offensichtlich die Likelihoodfunktion,<br />

also<br />

f ML = arg max L(f)<br />

und heißt deshalb (Überraschung) Maximum–Likelihood–Lösung von Af = g.<br />

Man könnte auch fragen: Gegeben ein g, was ist der Erwartungswert für f unter<br />

der Vorraussetzung γ = g, also<br />

f Bayes = E(f|γ = g).<br />

Das so definierte f heißt Bayes–Schätzer für f.<br />

Maximum Likelihood werden wir im folgenden für Poisson, die Bayes–Schätzer<br />

für die Gaussverteilung untersuchen.<br />

5.8.2 Statistische Regularisierung: Bayes–Schätzer für die Normalverteilung<br />

Eine übliche Annahme für Messfehler ist, dass sie unabhängig voneinander<br />

normalverteilt sind mit Mittelwert 0. In diesem Teil zeigen wir: Bayes–Schätzer<br />

für diesen Fall liefern (mit sehr harten Annahmen!) die Tikhonov–Regularisierung.<br />

Satz 5.8.1. (statistische Grundbegriffe)<br />

1. Sei K ∈ R n×n positiv definit, µ ∈ R n , und Y eine Zufallsvariable im R n<br />

mit<br />

1<br />

p(Y = y) =<br />

(2π) n/2 |K|−1/2 e − 1 2 (y−µ)t K −1 (y−µ)<br />

wobei |K| die (positive) Determinante von K ist. Dann heißt Y (µ, K)–<br />

normalverteilt, mit Mittelwert µ und Kovarianzmatrix K.<br />

2. Sei Y (µ, K)–normalverteilt, Z = CY , C ∈ R n×n regulär. Dann ist Z<br />

(Cµ, CKC t )–normalverteilt.<br />

3. Sei<br />

Y =<br />

( ) ( ) ( )<br />

Y1<br />

µ1<br />

K11 K<br />

, µ = , K =<br />

12<br />

Y 2 µ 2 K12 t K 22<br />

und Y (µ, K)–normalverteilt. Dann ist Y 1 |Y 2 = g ebenfalls normalverteilt<br />

mit Mittelwert µ 1 + K 12 K22 −1 (g − µ 2) und Kovarianz K 11 − K 12 K22 −1 Kt 12 .<br />

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