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Bemerkung 1.2.1. 1. Die obige Rechnung funktioniert nur, wenn wir annehmen,<br />

dass die ungestörten Daten f zweimal stetig differenzierbar sind.<br />

Dies ist natürlich im Allgemeinen nicht klar.<br />

2. Um die Konvergenz für δ → 0 zu erreichen, mussten wir den Parameter ɛ<br />

in Abhängigkeit von δ wählen. Wir werden später zeigen das dies essenziell<br />

ist.<br />

1.3 Beispiel: Inverse Wärmeleitungsgleichung<br />

Wir betrachten die eindimensionale Wärmeleitungsgleichung<br />

u t = u xx , x ∈ R, t ∈ R + .<br />

Das direkte Problem ist wie folgt definiert (vgl. [5, 3]):<br />

DP:<br />

Es sei u 0 ∈ C(R) ∩ L ∞ (R) gegeben, so das u(x, 0) = u 0 (x).<br />

Bestimme u(x, t) für alle x ∈ R, t > 0.<br />

In einer Ortsdimension können wir das Problem explizit durch Seperation der<br />

Variablen lösen. Mit dem Ansatz u(x, t) = u 1 (x)u 2 (t) ergibt sich<br />

u 1 (x)u ′ 2(t) = u ′′<br />

1(x)u 2 (t)<br />

also<br />

u ′′<br />

1 (x)<br />

u 1 (x) = u′ 2 (t)<br />

u 2 (t) = const =: −k2 .<br />

Es ergeben sich daher Lösungen der Form<br />

u(x, t) = e −k2t (c 1 sin(kx) + c 2 cos(kx)).<br />

Lösungen der Wärmeleitungsgleichung haben also glättende Eigenschaften,<br />

insbesondere für hohe Frequenzen k, und wir erwarten daher für das inverse<br />

Problem definiert als<br />

IP:<br />

Geben sei u T (x) für ein festes T ∈ R, so das u(x, T ) = u T (x).<br />

Bestimme u(x, t) für alle x ∈ R, t < T .<br />

die gleichen Schwierigkeiten wie in Beispiel 1.2. Um das inverse Problem zu<br />

lösen, müssen wir also die Wärmeleitungsgleichung rückwärts in der Zeit betrachten.<br />

Es ergibt sich<br />

u(x, t) = e +k2 (T −t) (c 1 sin(kx) + c 2 cos(kx)).<br />

Durch den Faktor e +k2 (T −t) werden Störungen mit hoher Frequenz verstärkt, es<br />

gilt insbesondere<br />

‖u‖ L ∞ (R×(0,T )) → ∞ as k → ∞,<br />

d.h. der inverse Operator ist unbeschränkt und daher unstetig.<br />

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