Skript
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jetzt gar nicht mehr durchführbar ist, denn um überhaupt einmal zur nächsten<br />
Iterierten zu kommen, muss die komplette Matrix zweimal angewandt werden.<br />
Kaczmarz lieferte hierzu eine interessante Idee: Wir teilen unser Problem Ax =<br />
b auf in Teilprobleme A j x = b j , j = 1 . . . N, wobei jedes A j einen Teil der<br />
Gleichungen enthält. Diese Aufteilung drängt sich in inversen Problemen häufig<br />
ohnehin auf, etwa, indem man die Messdaten zu einer Detektorposition im<br />
CT oder zu einer Einfallsrichtung im Ultraschall zusammenfasst.<br />
In jeder Iteration benutzen wir nun nur die Messdaten für ein j zur Inversion,<br />
lösen also im k. Iterationsschritt nur die Gleichung<br />
A jk x k = b jk .<br />
Der Einfachheit halber schreiben wir in Zukunft gleich k für j k .<br />
Dies ist im Allgemeinen ein unterbestimmtes System, wir müssen also die Moore–<br />
Penrose–Lösung ansetzen, und wir wollen ein iteratives Verfahren definieren,<br />
das auf x k aufbaut. Wir setzen also x k = x k−1 + d k . Wegen<br />
b k = A k x k = A k (x k−1 + d k )<br />
wählen wir d k als Moore–Penrose–Lösung. Zusammen mit einem Iterationsparameter<br />
ω erhalten wir also die Iterationsvorschrift<br />
x k = x k−1 + ωA t k (A kA t k )−1 (b k − A k x k−1 ).<br />
Zur exakten Durchführung muss also in jedem Schritt eine Matrix, wenn auch<br />
kleinerer Ordnung, invertiert werden. Aus diesem Grund ersetzt man noch A k A t k<br />
durch eine einfach zu invertierende Matrix C k . Damit ist alles komplett. Wir geben<br />
die Version für Matrizen, natürlich lässt sich eine entsprechende Version<br />
für lineare Operatoren zwischen vollständigen Vektorräumen definieren.<br />
Definition 5.6.1. (Kacmarz–Verfahren) Zu lösen sei das System von Gleichungssystemen<br />
A j x = b j , j = 1 . . . N, A j ∈ R m j×n , b j ∈ R m j<br />
. Die Folge der A k und<br />
b k werde für k > N durch dieselben Matrizen und Vektoren fortgesetzt (also<br />
A k = A jk und b k = b jk mit j k ≤ N). Sei weiter ω fest und C k ∈ R m k×m k<br />
positiv definit. Dann heißt die Folge<br />
x k = x k−1 + ωA t k C−1 k (b k − A k x k−1 )<br />
Kaczmarz–Verfahren zur Lösung des Systems.<br />
Wir betrachten zur Illustration drei einfache Beispiele.<br />
1. Sei N = 1 und C k = I. Dann ist das Kaczmarz–Verfahren das Landweber–<br />
Verfahren.<br />
2. Sei N = 1, ω = 1 und C k = (AA t ). Dann konvergiert das Verfahren in<br />
einem Schritt und es ist x 1 die Moore–Penrose–Lösung.<br />
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