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Satz 5.5.2. Gesucht sei die Lösung von A ∗ Af = A ∗ g. Dann gilt für ungestörte<br />

Daten und die 2–Norm<br />

||f − f m || ≤ c min { σ 2 m+1||R m g||, m −2 ||A ∗ g|| }<br />

wobei R m g die Projektion von g auf den von den Singulärvektoren v k , k > m,<br />

aufgespannten Unterraum ist.<br />

Sei die Lösung von Af = g nun schlecht gestellt von der Ordnung α, d.h.<br />

σ k ∼ k −α , so ist für mäßig schlecht gestellte Operatoren (α < 1, etwa die<br />

Radontransformation) die Konvergenz von der Ordnung m −2 , für stark schlecht<br />

gestellt Operatoren sogar von der Ordnung m −2α .<br />

Der Satz sagt insbesondere, dass CG mit N Iterationen exakt ist für die ersten<br />

N Singulärvektoren, und liefert damit etwas sehr ähnliches wie die abgeschnittene<br />

Sigulärwertzerlegung, ohne dass diese extra berechnet werden müsste.<br />

Die einfache Idee ist nun: Gegeben ein Problem Af = g. Wähle a priori eine<br />

Abbruchbedingung basierend auf g und A, d.h. wir stoppen nach N Schritten<br />

und wählen f N als Approximation für f. Dies wird nicht funktionieren, denn<br />

nach unseren Erfahrungen wird man das Abbruchkriterium in Abhängigkeit von<br />

der Güte der Daten ɛ wählen müssen. Wir erwarten, dass es eine gute Idee ist,<br />

die Abbruchbedingung so zu wählen, dass für das verbleibende Residuum r N<br />

mit dem Diskrepanzprinzip gilt<br />

||r n || ∼ ɛ<br />

und tatsächlich liefert diese Wahl eine Regularisierung des Problems.<br />

Unser Vorgehen zeigt nochmals deutlich, wie bei der Untersuchung numerischer<br />

Methoden auf ihre Tauglichkeit für inverse Probleme vorgegangen werden<br />

muss. Die Lösung besteht aus gut bestimmten Teilen (in Singulärvektoren<br />

zu großen Singulärwerten) und schlecht bestimmten Teilen (in Singulärvektoren<br />

zu kleinen Singulärwerten). Ein gutes iteratives numerisches Verfahren wird<br />

im Laufe der Iteration die guten Anteile zuerst bestimmen und die schlechten<br />

Anteile spät. Bricht man nun die Iteration vorzeitig ab (early stopping, etwa mit<br />

dem Diskrepanzprinzip), so enthalten die Iterierten nur die gut bestimmten Anteile.<br />

5.6 Kaczmarz–Methoden<br />

Das Kaczmarz–Verfahren ist eng mit dem Landweber–Verfahren verwandt. Ein<br />

Problem des Landweber–Verfahrens ist, dass es umso komplexer wird, einen<br />

einzelnen Iterationsschritt auszuführen, je größer die Matrix ist. Beispiel: Ein<br />

Problem Af = g ist heftig überbestimmt. Nun wird die Anzahl der Messungen<br />

noch einmal verdoppelt (worüber wir uns im Sinne der schlecht gestellten<br />

Probleme freuen sollten, weil es den durchschnittlichen Datenfehler reduziert).<br />

Aber: Durch die Vergrößerung der Matrix kann es passieren, dass das Verfahren<br />

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