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Man kann sich fragen, was die Bandbeschränktheit im Ortsraum für die Detailauflösung<br />

bedeutet. Eine einfache Deutung ist: Ω–bandbeschränkte Funktionen<br />

können eindeutig rekonstruiert werden, wenn der Abstand zwischen<br />

zwei Auswertepunkten π/Omega ist. Die Detailauflösung ist also offensichtlich<br />

durch π/Ω nach unten beschränkt, andererseits werden größere Details<br />

zumindest bemerkt. Wir weisen daher den Ω–bandbeschränkten Funktionen<br />

die Auflösung π/Ω zu. Dies entspricht auch ungefähr der technischen Definition<br />

(FWHM, full width/half Maximum).<br />

Satz 4.3.4. (Shannonsches Abtasttheorem (Claude Shannon, 1916-2001, Nyquist,<br />

Wiener, Whitacker, Kotelnikov, ...))<br />

Sei f ∈ S(R n ) und Ω–bandbeschränkt, h ≤ π/Ω. Dann ist f eindeutig und<br />

stabil bestimmt durch die Werte f(kh), k ∈ Z n und es gilt<br />

f(x) = ∑<br />

k∈Z n f(kh)sinc (π/h(x − kh)) = ∑<br />

k∈Z n f(kh)sinc (πx/h − kπ).<br />

Beweis: Natürlich mit der Poissonschen Formel (4.3.1).<br />

Wegen Ω ≤ π/h ist f auch bandbeschränkt mit der Bandbreite Ω ′ = π/h. Für<br />

||ξ|| ≤ Ω ′ verschwindet also wegen h ≤ π/Ω ′ = h der Aliasing–Fehler und es<br />

gilt<br />

̂f(ξ) = (2π) −n/2 h n ∑<br />

k∈Z n f(kh)e −ikhξ<br />

= (2π) −n/2 h n ∑<br />

k∈Z n f(kh)e −ikhξ χ [−π/h,π/h] n.<br />

Da aber sowohl linke als auch rechte Seite verschwinden für ||ξ|| > π/h, gilt die<br />

Gleichung auch dort, und der Satz folgt durch inverse Fouriertransformation. □<br />

Korollar 4.3.5. Seien f und g Ω–bandbeschränkt. Dann ist für h ≤ π/Ω<br />

∫<br />

f(x)g(x) dx = h ∑ n f(kh)g(kh).<br />

k<br />

R<br />

Beweis: Einsetzen der Sincreihe, der sinc ist ein ONS.<br />

□<br />

Bemerkung: Das Shannon–Theorem gilt (mit angepassten Definitioen) auch für<br />

Distributionen, wenn man h < π/Ω wählt (ohne Beweis).<br />

Dies ist eine sehr wichtige Aussage: Damit gilt das Theorem insbesondere auch<br />

für periodische Funktionen. Die Fouriertransformierte periodischer Funktionen<br />

sind Delta–Distributionen, gewichtet mit den Fourierkoeffizienten (betrachte<br />

hierzu einfach die Fourierreihe und beachte e ikξ . Wendet man das Shannontheorem<br />

für periodische Funktionen an, so ergibt sich<br />

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