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In Techniker–Sprechweise bedeutet dies: Man muss eine Funktion mindestens<br />

zweimal pro maximaler Wellenlänge abtasten. Ist die Bedingung nicht erfüllt,<br />

so spricht man von Undersampling (sampling=Abtasten). Ist die Bedingung<br />

übererfüllt, so spricht man von Oversampling. Unterabtastung führt zu Artefakten<br />

(Schwebungen, Moiré–Muster).<br />

Beispiel: Das menschliche Ohr nimmt Frequenzen etwa im Bereich von 20 bis<br />

20.000 Hz auf. Um die maximale Frequenz erkennen zu können, wird bei CDs<br />

mit 44.100 Hz abgetastet (statt, wie nötig, mit 40.000 Hz), es wird also leicht<br />

überabgetastet. Der Grund ist, dass analoge Filter nicht hart abschneiden, sie<br />

brauchen einen langsamen Übergang im Fourierraum. Sie werden daher so gebaut,<br />

dass bis 20 KHz keine Änderung im Fourierraum stattfindet, und dann bis<br />

44.100/2 = 22.050 Hz bis auf 0 heruntergefiltert wird. Tatsächlich ist dies sogar<br />

noch zu knapp und wird nur mit zusätzlichen technischen Tricks erreicht. Wichtig<br />

ist hier aber, zu bemerken: Mit rein digitalen Aufnahmeverfahren kommt<br />

man nicht weiter, es muss vor der ersten Digitalisierung immer eine analoge<br />

Stufe vorgeschaltet werden.<br />

Es macht also Sinn, sich mit Funktionen zu beschäftigen, deren Fouriertransformierte<br />

jenseits einer Grenze Ω verschwindet.<br />

Definition 4.3.2. Sei f ∈ S(R n ). f heißt (wesentlich) Ω–bandbeschränkt, falls<br />

̂f(ξ) (fast) = 0 für ||ξ|| > Ω.<br />

Beispiel: Sei x ∈ R n und<br />

sinc (x) := sinc (x 1 ) · . . . · sinc (x n ).<br />

Dann gilt<br />

( π<br />

) n/2<br />

ŝinc (ξ) = χ[−1,1] n(ξ).<br />

2<br />

Insbesondere ist der Sinc bandbeschränkt mit Bandbreite 1. Mit<br />

sinc Ω (x) := sinc (Ωx)<br />

ist sinc Ω bandbeschränkt mit Bandbreite Ω.<br />

Korollar 4.3.3. Sei f ∈ S(R n ). Dann verschwindet der Aliasing–Fehler<br />

∑<br />

̂f(ξ + 2πl/h)<br />

l∈Z n \{0}<br />

für Ω–bandbeschränkte Funktionen für h ≤ π/Ω. Für ξ = 0 gilt sogar<br />

∫<br />

f(x) dx = ̂f(0) = (2π) −n/2 h ∑ n f(kh)<br />

k∈Z n<br />

R n<br />

für h ≤ 2π/Ω, d.h. die Trapezregel ist exakt.<br />

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