Skript
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Dieses Ergebnis ist nicht verwunderlich: Durch Gleichung (1.2) geben wir bereits<br />
eine Schranke und die Funktion f ′ vor, die wir eigentlich bestimmen wollen.<br />
Diese Annahme ist für praktische Problem natürlich völlig unrealistisch.<br />
Es wird jedoch deutlich, dass das Verhalten des inversen Problems immer von<br />
der Norm abhängt, in der es betratet wird. Wir werden auf diesen Aspekt später<br />
zurückkommen.<br />
Funktionalanalytische Sichtweise<br />
Das Differenzieren der Funktion f ∈ C 1 ([0, 1]) ist nichts anderes als das Lösen<br />
der folgenden Integralgleichung erster Art<br />
(Kx)(s) :=<br />
∫ s<br />
0<br />
x(t) dt = f(s) − f(0), (1.3)<br />
denn für die Lösung x gilt offensichtlicht x = f ′ . Wir betrachten K definiert in<br />
(1.3) als einen Operator definiert auf f ∈ C([0, 1]). Dieser Operator ist stetig,<br />
linear und injektiv und seine Inverse, definiert auf f ∈ C 1 ([0, 1]), ist unbeschränkt.<br />
Die Anwendung des Operators auf eine Funktion ist eine Operation mit glättenden<br />
Eigenschaften ist, d.h. Oszillationen mit hoher Frequenz (z.B. n cos ( )<br />
nx<br />
) δ<br />
). Daher erscheinen sie jedoch<br />
für großes n) werden gedämpft (zu δ sin ( nx<br />
δ<br />
auch kaum in den Daten, in diesem Fall der Funktion f. Dies ist ein generelles<br />
Phänomen: Hat das direkte Problem glättende Eigenschaften rufen kleine<br />
Störungen in den Daten Oszillationen in der Lösung des zugehörigen inversen<br />
Problems hervor. Für unser konkretes Beispiel stellt sich die Frage: Unter welchen<br />
Umständen ist es trotzdem möglich, die Ableitung einer (mit einem Fehler<br />
behafteten) Funktion zu berechnen?<br />
Regularisierung durch Diskretisierung<br />
Nachdem wir nun einige Probleme bei der Differentiation von Daten genauer<br />
analysiert haben wenden wir uns den praktischen Aspekten dieses Problems<br />
zu und betrachten die Approximation der Ableitung einer Funktion f ∈ C 2<br />
durch einen zentralen Differenzenquotienten (s. [18]):<br />
f(x + h) − f(x − h)<br />
2h<br />
= f ′ (x) + O(h),<br />
falls f ∈ C 3 , dann gilt sogar<br />
f(x + h) − f(x − h)<br />
2h<br />
= f ′ (x) + O(h 2 ),<br />
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