Skript
Skript
Skript
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Um dennoch zu einer vernünftigen Definition der Fouriertransformierten zu kommen,<br />
kam Laurent Schwartz auf die Idee, den Testfunktionenraum zu erweitern.<br />
Wir erinnern uns zunächst, dass alle Ableitungen der Fouriertransformation einer<br />
unendlich oft differenzierbaren Funktion mit kompaktem Träger schneller<br />
fallen als der Kehrwert jedes Polynoms. Wenn wir also sicherstellen wollen,<br />
dass die Fouriertransformierten der Funktionen aus C0<br />
∞ im Testraum liegen,<br />
sollten wir den Testraum auf genau diese Funktionen erweitern. Dies führt zur<br />
Definition des Schwartzschen Raums:<br />
Definition 4.2.12. Der Raum S der unendlich oft differenzierbaren Funktionen,<br />
für die alle Ableitungen schneller gegen 0 gehen als jedes Polynom, also<br />
S =<br />
{f ∈ C ∞ (R n ) : |x α D β f| ≤ C(α, β)∀α, β ∈ N n}<br />
heißt Schwartzscher Raum. Die Konvergenz auf S definieren wir durch<br />
ϕ k ↦→ ϕ ⇐⇒ ||x α D β (ϕ k − ϕ)|| ∞ ↦→ 0∀α, β ∈ N n .<br />
Der Raum S ′ der stetigen linearen Funktionale auf S heißt Raum der temperierten<br />
Distributionen. Es gilt D ⊂ S, aber D ′ ⊄ S ′ .<br />
Zu der Bemerkung betrachte zum Beispiel T f für f(x) = exp(x 2 /2), dann ist<br />
T f ∈ D ′ (denn es ist in L 1 loc ), aber T f (exp(−x 2 /2)) ist nicht einmal definiert.<br />
Definition 4.2.13. (distributionelle Fouriertransformierte)<br />
Sei ϕ ∈ S. Dann ist auch ̂ϕ ∈ S, und wir definieren<br />
̂T (ϕ) := T ( ̂ϕ), ˜T (ϕ) := T ( ˜ϕ).<br />
Mit dieser Definition gilt natürlich insbesondere<br />
˜̂T (ϕ) = ̂˜T (ϕ) = ϕ.<br />
Beispiel 4.2.14.<br />
und damit<br />
̂δ(ϕ) = δ( ̂ϕ) = ϕ(0) = (2π) −n/2 ∫<br />
̂δ = (2π) −n/2 = ˜δ.<br />
R n<br />
ϕ(x) dx<br />
Auf den ersten Blick macht die klassische Inversionsformel<br />
∫<br />
δ(x) = (2π) −n/2 ̂δ(ξ)e ixξ dξ<br />
= (2π) −n ∫<br />
R n<br />
R n<br />
e ixξ dξ<br />
51