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Kapitel 2<br />

Grundlagen<br />

Wie wir in den Beispielen in Kapitel 1 gesehen haben, hängt bei bei vielen inversen<br />

Problemen die Lösung nicht stetig von den Daten ab. Wir präzisieren<br />

dies durch folgende Definition nach Hadamard, cf. [4, Kapitel 2],<br />

Definition 2.0.2. Seien X, Y Banach- oder Hilberträume und sei A : X → Y ,<br />

y ∈ Y . Das Problem Ax = y heißt gut gestellt (properly/well posed), wenn<br />

folgende drei Eigenschaften erfüllt sind:<br />

• Ax = y ist lösbar für alle y ∈ Y .<br />

• Die Lösung x ist eindeutig.<br />

• Die Lösung hängt stetig von den Daten ab, d.h. aus y n → y folgt x n → x,<br />

wobei Ax n = y n für alle n (oder äquivalent: A −1 ist stetig).<br />

Ist eine der drei Eigenschaften nicht erfüllt, so heißt das Problem schlecht gestellt<br />

(ill-posed).<br />

Bemerkung 2.0.3. Der letzte Punkt in der obigen Definition hängt natürlich von<br />

der Norm ab, in dem die Stetigkeit des Operators gemessen wird. Um dies zu<br />

verdeutlichen betrachten wir zwei Beispielen<br />

• Betrachten wir wieder den Operater D, der einer Funktion ihre Ableitung<br />

zuordnet, also Df := f ′ . Wenn wir als Norm die H 1 -Norm verwenden,<br />

also<br />

‖f‖ H 1 := ‖f‖ L 2 + ‖f ′ ‖ L 2,<br />

so gilt natürlich<br />

‖Df‖ L 2 = ‖f ′ ‖ L 2 ≤ ‖f‖ H 1,<br />

der Operator Df ist also stetig in dieser Norm.<br />

• Verallgemeinern wird das obige Beispiel: Sei A : X → Y mit den normierten<br />

Räumen (X, ‖ · ‖ X ) und (Y, ‖ · ‖ Y ). Definieren wir nun die Norm<br />

|‖x‖| := ‖x‖ X + ‖Ax‖ Y ,<br />

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