Skript
Skript Skript
Beim Entzerren sind die Daten mit dem ursprünglichen Bild durch einen linearen Integraloperator verknüpft: ∫ f δ (x) = Ku := k(x, y)u(y) dy + n δ (x), x ∈ Ω ⊂ R 2 . (1.7) Ω Unser Ziel ist wieder die Rekonstruktion von u. Ein typisches Modell für den Integralkern (in diesem Zusammenhang auch point-spread-function genannt) ist k(x, y) = c exp (− ) |x − y|2 , σ also eine Gauß-Verteilung. Je größer die Konstante σ gewählt wird desto breiter wird die Gauß-Verteilung und desto stärker wird über das Ursprungsbild gemittelt. Da bei diesem Mittelungsprozess Informationen verloren gehen erwarten wir auch hier Probleme bei der Rekonstruktion des Ursprungsbildes u. Aus mathematischer Sicht handelt es sich bei K definiert in (1.7) um einen kompakten, linearen Operator und wir werden später sehen (Satz 2.2.4), das dessen Inverse unstetig ist. 1.4.2 Beispiel 6: Laplace Gleichung auf Kreis und Ring Abbildung 1.3: b) Die Laplace-Gleichung auf dem Einheitskreis, b) Die Laplace- Gleichung auf dem Ring. Wir betrachten zunächst die Laplace Gleichung ∆u = 0, x ∈ Ω, u| ∂Ω = g, auf dem Kreis Ω = B 1 (0) := {(x, y) ∈ R 2 | 0 ≤ √ x 2 + y 2 < 1}. Zur Lösung schreiben wir die Gleichung zunächst in Polarkoordinaten um, d.h. u rr + 1 r u r + u φφ = 0 auf B 1 (0). 11
Wir entwickeln die gesuchte Funktion in eine Fourierreihe u(r, φ) = ∑ k∈Z u k(r)e ikφ und erhalten durch Einsetzen ∑ ( u ′′ k (r) + 1 ) r u′ k (r) − k2 u k (r) e ikφ = 0 k∈Z Das Lösen der gewöhnlichen Differentialgleichung für u k liefert u k (r) = a k r |k| + b k r −|k| . Da wir zweimal stetig differenzierbare Lösungen suchen und r < 1 gilt b k = 0. Randwerte u(1, φ) = a k (r)e ikφ = g(cos(φ), sin(φ)), die a k sind also die Fourierkoeffizienten von g, also a k = 1 4π ∫ 2π 0 g(cos(φ ′ ), sin(φ ′ ))e −ikφ′ dφ ′ . Damit erhalten wir schließlich als Lösung der Laplace-Gleichung u(r, φ) = ∫ 2π 0 1 ∑ r |k| e ik(φ−φ′) g(cos(φ ′ ), sin(φ ′ )) dφ ′ . 2π k∈Z } {{ } geom. Reihe Das auswerten der geometrischen Reihe ergibt P (r, φ, φ ′ ) = 1 − r 2 1 − 2r cos(φ − φ ′ ) + r 2 . Da das Integral über diese Funktion 1 ist, gilt schließlich ‖u‖ L ∞ ((0,1)) ≤ ‖g‖ L ∞ ((0,1)), die Lösung hängt in diesem Fall also stetig von den Randwerten ab. Bemerkung 1.4.1. Vom Standpunkt der Theorie partieller Differentialgleichung haben wir hier lediglich das Maximumprinzip für die Laplace-Gleichung für eine spezielle Lösung nachgerechnet, siehe dazu auch [5, Kapitel 2.2.3]. Betrachten wir nun das Gebiet Ω r := {(x, y) ∈ R 2 | r 0 ≤ √ x 2 + y 2 < 1} mit r 0 > 0. Mit dem gleichen Ansatz wie oben erhalten wir u(r, φ) = ∑ ( a k r |k| + b k e −|k|) e ikφ = 0. k∈Z Randwerte: 0 = du dn = ∑ (k(a k − b k )) e ikφ = 0, k∈Z 12
- Seite 1 und 2: Inverse und schlecht gestellte Prob
- Seite 3 und 4: 5.4 Konjugierte-Gradienten-Verfahre
- Seite 5 und 6: also Stationär: Beispiele: SAR, St
- Seite 7 und 8: d.h. die Genauigkeit der Approximat
- Seite 9 und 10: Bemerkung 1.2.1. 1. Die obige Rechn
- Seite 11: zeigt, dass neben der Probleme, die
- Seite 15 und 16: Kapitel 2 Grundlagen Wie wir in den
- Seite 17 und 18: • A ist stetig bezüglich L 2 (Ω
- Seite 19 und 20: Definition 2.1.3 (kleinste Quadrate
- Seite 21 und 22: Bemerkung 2.1.12. karl • A ∗ Ax
- Seite 23 und 24: Da A kompakt ist, besitzt (y n ) n
- Seite 25 und 26: Theorem 2.2.10. Sei A ∈ L(X, Y )
- Seite 27 und 28: Durch Koeffizientenvergleich folgt:
- Seite 29 und 30: Kapitel 3 Regularisierungstheorie I
- Seite 31 und 32: Beweis. Sei y ∈ D(T † ) beliebi
- Seite 33 und 34: und weiterhin gilt. lim δC α(δ)
- Seite 35 und 36: Normalengleichungen. Außerdem ist
- Seite 37 und 38: Durch die Unstetigkeit an 0 wird di
- Seite 39 und 40: Kapitel 4 Inverse Probleme der Inte
- Seite 41 und 42: zu θ(ϕ k ) durchgeführt, daher h
- Seite 43 und 44: 4.2 Funktionalanalytische Grundlage
- Seite 45 und 46: ̂f a (ξ) = (2π) −n/2 ∫ R n =
- Seite 47 und 48: Satz 4.2.5. (Faltungssatz) Seien f,
- Seite 49 und 50: aber f ∉ L 2 (R 2 ). Die Fouriert
- Seite 51 und 52: Wir definieren also allgemein die A
- Seite 53 und 54: keinen Sinn, den das hintere Integr
- Seite 55 und 56: S(C) definiert durch (Rf)(θ, s) =
- Seite 57 und 58: = (2π) 1/2 ̂f(ξ) □ Satz 4.2.20
- Seite 59 und 60: ist ˜f(x) zumindest schon mal posi
- Seite 61 und 62: Theorem 4.2.27. Sei 0 ≤ α < n. D
Wir entwickeln die gesuchte Funktion in eine Fourierreihe u(r, φ) = ∑ k∈Z u k(r)e ikφ<br />
und erhalten durch Einsetzen<br />
∑<br />
(<br />
u ′′<br />
k (r) + 1 )<br />
r u′ k (r) − k2 u k (r) e ikφ = 0<br />
k∈Z<br />
Das Lösen der gewöhnlichen Differentialgleichung für u k liefert u k (r) = a k r |k| +<br />
b k r −|k| . Da wir zweimal stetig differenzierbare Lösungen suchen und r < 1 gilt<br />
b k = 0. Randwerte<br />
u(1, φ) = a k (r)e ikφ = g(cos(φ), sin(φ)),<br />
die a k sind also die Fourierkoeffizienten von g, also<br />
a k = 1<br />
4π<br />
∫ 2π<br />
0<br />
g(cos(φ ′ ), sin(φ ′ ))e −ikφ′ dφ ′ .<br />
Damit erhalten wir schließlich als Lösung der Laplace-Gleichung<br />
u(r, φ) =<br />
∫ 2π<br />
0<br />
1 ∑<br />
r |k| e ik(φ−φ′) g(cos(φ ′ ), sin(φ ′ )) dφ ′ .<br />
2π<br />
k∈Z<br />
} {{ }<br />
geom. Reihe<br />
Das auswerten der geometrischen Reihe ergibt<br />
P (r, φ, φ ′ ) =<br />
1 − r 2<br />
1 − 2r cos(φ − φ ′ ) + r 2 .<br />
Da das Integral über diese Funktion 1 ist, gilt schließlich<br />
‖u‖ L ∞ ((0,1)) ≤ ‖g‖ L ∞ ((0,1)),<br />
die Lösung hängt in diesem Fall also stetig von den Randwerten ab.<br />
Bemerkung 1.4.1. Vom Standpunkt der Theorie partieller Differentialgleichung<br />
haben wir hier lediglich das Maximumprinzip für die Laplace-Gleichung für eine<br />
spezielle Lösung nachgerechnet, siehe dazu auch [5, Kapitel 2.2.3].<br />
Betrachten wir nun das Gebiet Ω r := {(x, y) ∈ R 2 | r 0 ≤ √ x 2 + y 2 < 1}<br />
mit r 0 > 0. Mit dem gleichen Ansatz wie oben erhalten wir<br />
u(r, φ) = ∑ (<br />
a k r |k| + b k e −|k|) e ikφ = 0.<br />
k∈Z<br />
Randwerte:<br />
0 = du<br />
dn = ∑ (k(a k − b k )) e ikφ = 0,<br />
k∈Z<br />
12