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21.02.2014 Aufrufe

1.4 Beispiel 4: Parameteridentifikation Ein weiteres wichtiges Beispiel für ein inverses Problem ist die Identifikation (oder Rekonstruktion) eines Parameters in einer Differentialgleichung. Als Beispiel betrachten wir wieder die Wärmeleitungsgleichung, diesmal mit einem ortsabhängigen Koeffizienten: u t = div(a(x)∇u), x ∈ Ω ⊂ R n , 0 < t < T, (1.5) mit Anfangswert u(x, 0) = u 0 (x). Das direkte Problem besteht wieder aus der Lösung dieser Differntialgleichung nach u bei gegebenem a(x). In vielen praktischen Problemen ist der Koeffizienten a(x) jedoch nicht bekannt (z.B. ....). In diesen Fällen interessiert und das folgende, inverse Problem: IP: Sei Ω M ⊂ Ω × [0, T ] und sei die Lösung u(x, t) von (1.5) bekannt für alle (x, t) ∈ Ω M . Bestimme aus diesen Messungen a(x). In vielen Anwendungen ist Ω M der Rand des Gebietes Ω. Analysieren wir das stationäre Problem in einer Dimension genauer: Es gilt −(a(x)u x ) x = f, x ∈ Ω ⊂ R, (1.6) Wir wollen a(x) auf den verrauschten Daten u δ (x) = u(x) + n δ (x), x ∈ Ω, rekonstruieren, wobei wieder ‖n δ ‖ L 2 ≤ δ gilt. Hat das direkte Problem eine eindeutige Lösung, macht es Sinn die parameter-to-solution Abbildung a ↦→ u a zu definieren, wobei u a die Lösung von (1.6) bezeichnet. Integration der Gleichung bezüglich x liefert a(x) du dx (x) = ∫x 0 f(y) dy, d.h. a(x) ist eindeutig bestimmt für alle x mit du dx (x) ≠ 0. Diese Bedingung ist in vielen Anwendungen erfüllt, ist z.B. f(x) ≠ 0 offenem Intervall I ⊂ [0, 1] so gilt 0 = d0 dx (x) = d ( a(x) du ) dx dx (x) = f(x), x ∈ I, und damit existiert kein offenes Interval I ⊂ [0, 1] in dem du dx verschwindet. Die resultierende Lösungsformel a(x) = ∫ x 0 du dx (x) f(y) dy 9

zeigt, dass neben der Probleme, die durch das Differenzieren der Daten auftreten (lineares Problem) auch blbubbbbbb. Interessant in diesem Kontext sind Stabilitätsabschätzungen, mit deren Hilfe die Stetigkeit des inverses Operators auf speziellen Teilmengen gezeigt werden kann. Als Beispiel betrachten wir die kompakte Teilmenge { C γ,M = u ∈ C 2 ([0, 1]) | ‖u‖ C 2 ≤ M, du } dx ≥ γ > 0 in [0, 1] . Bezeichen wir mit u j die Lösung von (1.6) zur Funktion a j (x), j = 1, 2. Aus der obigen Inversionsformel erhalten wir für die Differenz der beiden Lösungen und damit a 1 (x) − a 2 (x) = ∫ x 0 ( f(y) dy du2 dx (x) dx (x) − du ) 1 dx (x) . du 1 dx (x) du 2 ‖a 1 − a 2 ‖ 2 L 2 ((0,1)) ≤ (∫ x 0 f(y) dy) 2 γ 4 ‖a 1 − a 2 ‖ 2 L 2 ((0,1)) Mit Hilfe partieller Integration und der Cauchy-Schwarz Ungleichung erhalten wir damit blub T ODO blub ‖a 1 − a 2 ‖ L 2 ≤ ‖f‖ L 1 γ 2 √ 2M‖u1 − u 2 ‖ 1/2 L 2 , der inverse Operator G : u ∈ C γ → a ist also Hölder-stetig mit Exponent 1 2 in der L 2 -norm. 1.4.1 Beispiel 5: Entrauschen von Bildern Zwei grundlegende Probleme in der mathematischen Bildgebung sind das Entrauschen und das Entzerren von Bildern. Beim Entrauschen ist die Aufgabe das Orginalbild u aus verrauschten Messungen f δ (x) = u(x) + n δ (x), x ∈ Ω ⊂ R 2 , zu rekonstruieren. Wir nehmen wieder an, dass für die Störungen ‖n δ (x)‖ L 2 (Ω) ≤ δ gilt. Unser Ziel ist die Berechnung einer Rekonstruktion die wichtige Eigenschaften des Orginalbildes u erhält (z.B. Kanten). Da Kanten im Zusammenhang zu Ableitungen stehen ist das Problem schlecht gestellt in der gleichen Weise wie die numerische Differenziation von Daten. 10

zeigt, dass neben der Probleme, die durch das Differenzieren der Daten auftreten<br />

(lineares Problem) auch blbubbbbbb. Interessant in diesem Kontext sind<br />

Stabilitätsabschätzungen, mit deren Hilfe die Stetigkeit des inverses Operators<br />

auf speziellen Teilmengen gezeigt werden kann. Als Beispiel betrachten<br />

wir die kompakte Teilmenge<br />

{<br />

C γ,M = u ∈ C 2 ([0, 1]) | ‖u‖ C 2 ≤ M, du<br />

}<br />

dx ≥ γ > 0 in [0, 1] .<br />

Bezeichen wir mit u j die Lösung von (1.6) zur Funktion a j (x), j = 1, 2. Aus der<br />

obigen Inversionsformel erhalten wir für die Differenz der beiden Lösungen<br />

und damit<br />

a 1 (x) − a 2 (x) =<br />

∫ x<br />

0<br />

(<br />

f(y) dy du2<br />

dx (x) dx (x) − du )<br />

1<br />

dx (x) .<br />

du 1<br />

dx (x) du 2<br />

‖a 1 − a 2 ‖ 2 L 2 ((0,1)) ≤ (∫ x<br />

0 f(y) dy) 2<br />

γ 4 ‖a 1 − a 2 ‖ 2 L 2 ((0,1))<br />

Mit Hilfe partieller Integration und der Cauchy-Schwarz Ungleichung erhalten<br />

wir damit blub<br />

T ODO<br />

blub<br />

‖a 1 − a 2 ‖ L 2 ≤ ‖f‖ L 1<br />

γ 2 √<br />

2M‖u1 − u 2 ‖ 1/2<br />

L 2 ,<br />

der inverse Operator G : u ∈ C γ → a ist also Hölder-stetig mit Exponent 1 2 in<br />

der L 2 -norm.<br />

1.4.1 Beispiel 5: Entrauschen von Bildern<br />

Zwei grundlegende Probleme in der mathematischen Bildgebung sind das Entrauschen<br />

und das Entzerren von Bildern. Beim Entrauschen ist die Aufgabe das<br />

Orginalbild u aus verrauschten Messungen<br />

f δ (x) = u(x) + n δ (x), x ∈ Ω ⊂ R 2 ,<br />

zu rekonstruieren. Wir nehmen wieder an, dass für die Störungen<br />

‖n δ (x)‖ L 2 (Ω) ≤ δ<br />

gilt. Unser Ziel ist die Berechnung einer Rekonstruktion die wichtige Eigenschaften<br />

des Orginalbildes u erhält (z.B. Kanten). Da Kanten im Zusammenhang<br />

zu Ableitungen stehen ist das Problem schlecht gestellt in der gleichen<br />

Weise wie die numerische Differenziation von Daten.<br />

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