REMIGIUS BOTE - St. Remigius Viersen
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Doch über all diesen Problemen<br />
und Fragen ist eines gewiss: Wir<br />
selbst sind es letztendlich, die die<br />
Spuren im Neuen Jahr hinterlassen.<br />
Wir haben zum Glück nicht nur<br />
Belastendes, sondern auch Hoffnungsvolles<br />
und Frohmachendes<br />
in unserem Gepäck: Die überstandene<br />
Krankheit, der neue Arbeitsplatz,<br />
neue Freunde, das Ende<br />
eines langen <strong>St</strong>reites, eine neue<br />
Beziehung, der Nachwuchs in der<br />
Familie oder die größere Wohnung.<br />
An uns liegt es zunächst, was wir<br />
von unserem sperrigen Gepäck am<br />
Tor ablegen können und was bleibt,<br />
damit neben den Spuren der Trauer<br />
und der Sorge auch die Spuren der<br />
Freude, der Hoffnung und der Zuversicht<br />
sichtbar werden. Dabei können<br />
wir auf den vertrauen, der von sich<br />
sagt: „Ich bin die Tür; wer durch mich<br />
hineingeht, wird gerettet werden; er<br />
wird ein- und ausgehen und Weide<br />
finden.“ (Joh 10,9)<br />
Die weiße Fläche, die auf dem<br />
Kalenderblatt vor uns liegt, ist das<br />
Land, in das Gott uns sendet. Dieses<br />
Land hält viele Angebote bereit:<br />
Angebote für die, die nur für sich sein<br />
und leben wollen, aber auch Angebote<br />
für die, die sich der Sorgen der<br />
Anderen annehmen. Wer nur für sich<br />
lebt und nur an sich denkt, wird sich<br />
in dem weiten Land verlieren.<br />
Der Glaube an den Herrn und seinen<br />
Ruf und die Bereitschaft zu seiner<br />
Nachfolge sind dagegen die besten<br />
Voraussetzungen für gelingende<br />
Spuren im Neuen Jahr.<br />
Meine Mutter hat über viele Jahre<br />
hinweg ein Tagebuch geführt. Der<br />
1. Januar hatte stets denselben Eintrag:<br />
„Mit Gott!“ In der Zuversicht auf<br />
seine schützende Hand können wir<br />
mit Dietrich Bonhoeffer beten:<br />
„Noch will das Alte unsere Herzen<br />
quälen,<br />
noch drückt uns böser Tage Last.<br />
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten<br />
Seelen<br />
das Heil, für das du uns bereitet<br />
hast.“<br />
Die Zeit, die vor uns liegt, ist immer<br />
ein Geschenk Gottes, geschenkte<br />
Zeit, die uns zum verantwortungsbewussten<br />
Umgang übergeben wird.<br />
Insofern ist für uns Christen eigentlich<br />
jeder Tag ein Neujahrsfest.<br />
Christoph Reiners<br />
12 <strong>Remigius</strong>bote