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regjo Südostniedersachsen - Heft IV 2012 - Zuhause

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen

regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel.

regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren.

regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland.

regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern.

regjo

• zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region
• gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens
• porträtiert die Vordenker der Region
• stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor
• berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und
ihre liebenswerten Besonderheiten

regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

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TITEL // 04.<strong>2012</strong> // 55<br />

Die neue Heimat<br />

Heimat 2022 heißt, den Menschen ein <strong>Zuhause</strong><br />

zu bieten, die überall in der Welt leben.<br />

Autor: Sven Gábor Jánszky<br />

Es war einer der magischen Momente neulich beim 11. Zukunftskongress<br />

des 2b AHEAD ThinkTanks im Wolfsburger<br />

Schloss. Ganz am Ende, als eigentlich schon alles über die<br />

Zukunft des Jahres 2022 gesagt war, als 250 Innovationsköpfe der<br />

verschiedenen Branchen ihre Visionen diskutiert hatten, als alle<br />

ShowCases von Zukunftsprodukten gezeigt waren und alle Awardgewinner<br />

ihre Preise in Empfang genommen hatten – ganz am Ende<br />

stellte ich an einen der wohl profiliertesten Köpfe der Runde eine<br />

Frage:<br />

Was er glaube, welche Bedeutung für ihn im Jahr 2022 Heimat<br />

hätte, wollte ich von Premal Desai wissen. Er schaute zuerst etwas<br />

ungläubig in die Runde. Offenbar überlegte er, ob seine Meinung in<br />

dieser Runde wohl ‚political correct‘ wäre. Dann entschied er sich<br />

zum Glück für die Wahrheit: „Für Leute wie mich, gibt es keine Heimat.“<br />

Vielleicht war diese Antwort sogar erwartbar von einem Mann,<br />

der indischer Abstammung ist, in Tansania geboren wurde, in Kenia<br />

und Deutschland aufwuchs und heute für seine Arbeite beinahe wöchentlich<br />

den Kontinent wechselt. Er ist Leiter der Konzernentwicklung<br />

bei der ThyssenKrupp AG. Doch das Erstaunliche in diesem<br />

Foto: 2b AHEAD ThinkTank<br />

Sven Gábor Jánszky (39) ist<br />

Deutschlands innovativster Trendforscher<br />

und Leiter der Denkfabrik<br />

‚2b AHEAD ThinkTank‘. Auf<br />

seine Einladung hin treffen sich<br />

seit zehn Jahren CEOs und Innovationschefs<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft und entwickeln die<br />

Zukunftsszenarien der kommenden<br />

zehn Jahre. Der Zukunftskongress<br />

des ThinkTanks findet<br />

seit 2009 in der Region Wolfsburg/Braunschweig<br />

statt und wird<br />

unterstützt durch die Wolfsburg<br />

AG und die AutoVision GmbH.<br />

Jánszky war DDR-Vize-Jugendpokalsieger<br />

im Schach, bestieg den<br />

Kilimandscharo und lief zuletzt<br />

seinen 17. Marathon.<br />

Moment für die Zuhörer war: Es klangt nicht bedauernd.<br />

Keineswegs! Und Premal Desai fügte stolz hinzu, dass das<br />

auch für seine Frau und seine vier Kinder gelte. Heimat<br />

spiele für ihn keine Rolle mehr in dieser globalisierten Welt.<br />

Premal Desai lebt heute schon in einer Art, wie wir<br />

Trendforscher sie für das Jahr 2022 prognostizieren. 30<br />

bis 40% der Bevölkerung werden dann als sogenannte Projektarbeiter<br />

leben. Sie ziehen wie Jobnomaden von einem<br />

Projekt zum nächsten, von einem Unternehmen zum nächsten,<br />

von einer Herausforderung zur nächsten. Sie haben<br />

bis zu 20 verschiedene Unternehmen<br />

in ihrem Lebenslauf, und zwar nicht<br />

Heimat in einer<br />

globalisierten Welt<br />

weil sie angeblich prekäre Arbeitsverhältnisse<br />

erleiden müssen. Im Gegenteil:<br />

Sie leben diesen Stil, weil sie es so<br />

wollen! „Wenn die Innovationszentren<br />

unserer deutschen Unternehmen irgendwann<br />

in den nächsten Jahren nach Rio de Janeiro oder<br />

nach Bengalore ziehen, dann ziehen wir eben auch dahin“,<br />

sagt Premal Desai.<br />

Man darf ihn nicht falsch verstehen. Es ist keinesfalls so,<br />

als ob die Jobnomaden das Gefühl des Nach-Hause-Kommens<br />

nicht kennen und schätzen würden. Das tun sie sehr<br />

wohl. Aber sie zeigen uns, dass unser Verständnis von Heimat<br />

Schritt für Schritt ein anderes wird. Früher dachten wir,<br />

Heimat sei dort, wo wir als Kinder aufgewachsen sind und wo<br />

unsere Eltern heute noch wohnen. Doch die Zeit, in der Eltern<br />

zwischen 30 und 40 sesshaft werden und den Rest ihres<br />

Lebens an diesem Ort verbringen, die neigt sich dem Ende<br />

zu. Die Gleichzeitigkeit zwischen Ort des Aufwachsens und<br />

Wohnort der Eltern wird 2022 kaum noch verbreitet sein.<br />

Deshalb werden wir den Begriff von Heimat umdefinieren<br />

müssen. Heimat zu sein, heißt für eine Region im Jahr<br />

2022, dass man auch jenen hochqualifizierten Menschen<br />

ein <strong>Zuhause</strong> bieten kann, die wie Premal Desai überall in der<br />

Welt leben. Damit sie sich bei uns heimisch fühlen, muss<br />

es zunächst selbstverständlich sein, dass wir so normal wie<br />

deutsch auch englisch sprechen. Und zwar überall, in der<br />

Schule, in Laden und auf der Straße.<br />

Es gibt viele lebenswerte Plätze auf der Welt. Wer aber<br />

Menschen wie Premal Desai eine Heimat bieten will, der wird<br />

auf seiner persönlichen Landkarte des Lebens jene Region<br />

sein müssen, in die er immer wieder zurückkommt. Die Heimat<br />

wird kein Ort mehr sein, der die Menschen festhält.<br />

Wer Heimat heute noch als Traditionsgeschwätz<br />

zwischen Trachtenhosen<br />

und Jodelarien versteht, der degradiert<br />

sich selbst zum Museum. Die moderne<br />

Heimat des Jahres 2022 wird vielmehr<br />

ein Ort sein, der wie ein ‚Magnet für<br />

freie Radikale‘ funktioniert: Er stößt<br />

seine Liebsten gezielt ab, damit er die Chance hat, sie etwas<br />

später wieder anziehen zu können. Doch was muss eine<br />

Region tun, um eine solche Heimat bieten? Nichts anderes<br />

als Universitäten, die heute Alumni-Programme betreiben,<br />

Unternehmen die After-Sales-Marketing betreiben und<br />

Händler die mit smarter Prognostik die unausgesprochenen<br />

Bedürfnisse ihrer Kunden analysieren. Wer für Menschen<br />

wie Premal Desai eine Heimat bieten will, der braucht ein<br />

gigantisches Kontaktnetzwerk, Empathie und ein großes<br />

Datenanalysesystem.<br />

Nichts anderes tun große Unternehmen mit ihren CRMund<br />

Business-Intelligence-Systemen. Deshalb ist die entscheidende<br />

Frage nach der neuen Heimat des Jahres 2022<br />

die Frage, in welchem Bürgermeister-Ressort dieses Einwohner-CRM-System<br />

wohl angesiedelt sein wird? Wer Heimat<br />

ernst meint, der sollte mit Wahl eines ‚Customer-Care-<br />

Bürgermeisters‘ beginnen! :::<br />

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