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regjo Südostniedersachsen - Heft V 2012 - Nachhaltigkeit

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen

regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel.

regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren.

regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland.

regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern.

regjo

• zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region
• gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens
• porträtiert die Vordenker der Region
• stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor
• berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und
ihre liebenswerten Besonderheiten

regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

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Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> 05.<strong>2012</strong> 5,00 €<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>


.<br />

Stahl aus Niedersachsen<br />

scheint ein gutes Karma<br />

EDITORIAL // 05.<strong>2012</strong> // 3<br />

zu haben.<br />

Zumindest wird er immer wiedergeboren.<br />

Foto: Thomas Knüppel<br />

Zukunftsorientiert<br />

Um den nachfolgenden Generationen eine<br />

lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, müssen wir<br />

Gewohntes ändern – im Unternehmen und privat.<br />

Stahl gehört nicht zum alten Eisen. Er ist<br />

ein ressourcenschonender Werkstoff, der immer<br />

wieder recycelt werden kann. Wie in unseren<br />

Werken in Peine und Salzgitter.<br />

www.innovatives.niedersachsen.de<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wie<br />

groß ist eigentlich Ihr ökologischer<br />

Fußabdruck, quasi Ihr<br />

Welt-Verbrauchswert? Ich habe meinen<br />

privaten Fußabdruck mehrfach<br />

ermittelt: im Internet und auch in der<br />

Ausstellung Level Green der Autostadt.<br />

Natürlich gibt es für jeden (naja, fast<br />

jeden) gefahrenen Auto-Kilometer eine<br />

stichhaltige Begründung, für jedes Verhalten<br />

eine Erklärung. Aber die Bilanz<br />

ist erschreckend: wir verbrauchen ein<br />

Vielfaches dessen, was uns zusteht,<br />

und mit dem auch die nächsten Generationen<br />

eine Zukunft hätten.<br />

öffentliche Verkehrsmittel nutzen und<br />

regionale Produkte kaufen – um nur<br />

einige zu nennen. Möglichkeiten, die<br />

auch Unternehmen offen stehen.<br />

Wir verwenden für das <strong>regjo</strong> beispielsweise<br />

FSC-zertifiziertes Papier<br />

aus nachhaltiger Forstwirtschaft und<br />

zahlen für den Versand eine ‚Klima-<br />

Abgabe’. Es ist bislang ein vergleichsweise<br />

kleiner Betrag, den wir noch optimieren<br />

wollen. Aber für die Zukunft<br />

der uns nachfolgenden Generationen<br />

lohnt sich jede Veränderung unserer<br />

Gewohnheiten – was meinen Sie?<br />

Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken.<br />

Titelillustration:<br />

kerstin krempel/<br />

karma kommunikationsdesign<br />

Wichtig ist es also, nach Wegen zu<br />

suchen, wie wir die Voraussetzungen<br />

für unsere Kinder und deren Nachkommen<br />

verbessern können. Möglichkeiten<br />

gibt es viele: Energie sparen<br />

und regenerative Energien verwenden,<br />

Herzlichst Ihre<br />

Dr. Heike Steingaß<br />

::: h.steingass@<strong>regjo</strong>-son.de :::


ÜBERBLICK // 05.<strong>2012</strong> // 5<br />

20 58<br />

Titel:<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Energiewende, Elekromobilität,<br />

Bildung, Forschung: In vielen<br />

unserer Lebensbereiche begegnet<br />

uns die <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

22<br />

Region 06 – 15<br />

06 Mathematischen Durchblick<br />

gewinnen: Wir verlosen 50 Abos<br />

für eine Online-Nachhilfe.<br />

08 Durchblick: Kindernotinseln,<br />

Tag der Niedersachsen<br />

2013, Deutsches Zentrum<br />

für Infektionsforschung,<br />

Stiftung Niedersächsisches<br />

Wirtschaftsarchiv.<br />

10 Magazin: Auszeichnungen,<br />

Jubiläen und Personalia.<br />

12 Kunst stärkt die Region:<br />

Dr. Hubertus von Amelunxen,<br />

Präsident der Hochschule für<br />

Bildende Künste, im <strong>regjo</strong>-<br />

Gespräch.<br />

Unternehmen 16 – 27<br />

16 Mehr Freude am Arbeitsplatz:<br />

Unternehmensberatung mit<br />

dem Ziel, neue Arbeitswelten zu<br />

schaffen, die Freude und Arbeit<br />

vereinen.<br />

18 Mit Coaching zum Erfolg:<br />

Individuelle Lernberatung für<br />

Schüler und Studenten.<br />

20 Dem inneren Schweinehund<br />

davonlaufen: Wie Kinder zu<br />

mehr Bewegung motiviert werden<br />

können.<br />

22 Spektakuläre Weltneuheit:<br />

Sign Point und Siemens stellen<br />

ein innovatives Multitouch-HD-<br />

Display vor.<br />

24 Magazin: Neues aus der<br />

KreativRegion, Zuliefererbörse,<br />

Modemanagement, Chef-<br />

Kommunikation, neues<br />

VW-Entwicklungszentrum,<br />

Technikzentrale der Eon Avacon.<br />

Titel 28 – 57<br />

28 <strong>Nachhaltigkeit</strong>: Definition,<br />

Wortbedeutung, Herkunft.<br />

32 Eine Region wird elektromobil:<br />

Die Metropolregion ist ein<br />

Gewinner des Wettbewerbs<br />

Schaufenster Elektromobilität.<br />

38 Elektrisch unterwegs: Diese<br />

Fahrzeuge gibt es bereits zu<br />

kaufen.<br />

40 <strong>Nachhaltigkeit</strong> in der<br />

Energieversorgung?!: Ein<br />

Kommentar vor Olf Clausen,<br />

Geschäftsführer der m+p Gruppe.<br />

Das Geheimnis<br />

der Freiheit<br />

ist der Mut.<br />

Perikles<br />

<strong>regjo</strong> 6.<strong>2012</strong> erscheint Anfang Dezember.<br />

Illustration: Kerstin Krempel / Karma Kommunikationsdesign<br />

42 Spenden für eine<br />

ausgeglichene Klimabilanz: Ein<br />

kirchlicher Kompensationsfonds<br />

unterstüzt Klimaschutzprojekte<br />

in aller Welt.<br />

46 Bildungsdreisatz: erleben,<br />

erfahren, erinnern:<br />

Nachhaltiges Lernen in der<br />

Autostadt.<br />

48 Regionale Energiewende: Ein<br />

Gespräch über das Ziel, die<br />

Region ausschließlich durch<br />

erneuerbare Energien zu<br />

versorgen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Verlag & Redaktion<br />

<strong>regjo</strong> Verlag für regionales Marketing<br />

<strong>Südostniedersachsen</strong> GmbH<br />

Ekbertstraße 14, 38122 Braunschweig<br />

Telefon (0531) 80 92 98 0 oder 80 92 98 1<br />

Telefax (0531) 80 92 98 9<br />

www.<strong>regjo</strong>-son.de<br />

eMail redaktion@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Verlagsleitung und Chefredaktion<br />

Dr. Heike Steingaß (v. i. S. d. P.)<br />

Redaktion<br />

Claudia Sigl (csi), Beate Ziehres (bea)<br />

Autoren<br />

Olf Clausen, Ulla Evers, Lara Gahlow,<br />

Katharina Gieße, Andrea Hoferichter, Sven<br />

Gábor Jánszky, Klaus Sievers, Martina<br />

Zingler<br />

Fotografie<br />

Frank Bierstedt, Thomas Knüppel,<br />

Marek Kruszewski<br />

50 Magazin: Nachhaltiges<br />

Braunschweig, ‚grün‘ zertifizierte<br />

Veranstaltungshäuser,<br />

Vortragsreihe, Weiterbildung im<br />

Bereich Windenergie.<br />

52 Nachhaltiges aus der<br />

Forschung: Meldungen<br />

aus den Universitäten und<br />

Forschungseinrichtungen.<br />

54 Geschäftsmodell der Zukunft:<br />

die Rettung der Welt: Ein<br />

Kommentar von Zukunftsforscher<br />

Sven Gábor Jánszky.<br />

Layout<br />

KARMA Kommunikationsdesign<br />

Porschestraße 47, 38440 Wolfsburg<br />

Telefon (05361) 89 99 77 7<br />

www.karma-web.de<br />

Lektorat<br />

Support, Bärbel Mäkeler, Braunschweig<br />

Druck<br />

NEEF + STUMME premium printing GmbH<br />

& Co. KG, Wittingen<br />

Anzeigenberatung<br />

Jörg Schäfer, Telefon (0531) 80 92 98 4,<br />

eMail j.schaefer@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Leserservice<br />

Daniela Hauser, Telefon (0531) 80 92 98 3,<br />

eMail leserservice@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Leben 58– 66<br />

58 Hilfe für Till: Aktionen<br />

zur Unterstützung des Till<br />

Eulenspiegel-Museums.<br />

60 Magazin: Laufsparbuch in aller<br />

Welt, Wolfsburger Kulturbereich<br />

neu strukturiert, Lesestoff.<br />

62 Kulturveranstaltungen:<br />

Ausstellungen, Konzerte,<br />

Veranstaltungen.<br />

66 Was verbindet Sie ...? Der<br />

Schauspieler Ulrich Kielhorn.<br />

Partner<br />

Autohaus Wolfsburg GmbH & Co. KG, Bel<br />

Net GmbH, Braunschweigische Landessparkasse,<br />

Braunschweig Zukunft<br />

GmbH, Bundesakademie für kulturelle<br />

Bildung Wolfenbüttel e. V., Daimler AG<br />

Niederlassung Braunschweig, DIS AG Office<br />

& Management, Karma Kommunikationsdesign,<br />

Landkreis Gifhorn, Pompe Optic,<br />

projekt Region Braunschweig GmbH,<br />

Salzgitter AG, Schimmel Auswahlzentrum<br />

Braunschweig, Stadthalle Braunschweig<br />

Betriebsgesellschaft mbH, Verena Scholz<br />

Radiologie, Technische Universität Braunschweig,<br />

Volkswagen Financial Services,<br />

Volkswagen Immobilien Service GmbH,<br />

WIS Salzgitter GmbH, Volksbank eG<br />

Braunschweig Wolfsburg, WelfenAkademie<br />

Braunschweig, Wolfenbüttel Marketing &<br />

Tourismus Service GmbH, Wolfsburg AG,<br />

Zweckverband Großraum Braunschweig


Mathematischen<br />

Durchblick gewinnen!<br />

2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und 3 macht Neune – ganze Generationen lachten über die mathematischen<br />

Erkenntnisse Pippi Langstrumpfs. Was auf der Mattscheibe lustig ist, lässt in der Realität<br />

Eltern und Mathelehrer verzweifeln. Das muss nicht sein.<br />

DURCHBLICK // 05.<strong>2012</strong> // 7<br />

Wow!* Ab 199 €/Monat. 1<br />

*Die neue A-Klasse 2 ist da. Der Pulsschlag einer neuen Generation.<br />

· Entdecken Sie progressives Design<br />

und innovative Technik.<br />

· Dynamische, effiziente Performance<br />

für ein mitreißendes Fahrerlebnis.<br />

· Attraktive Finanzierungsund<br />

Leasingangebote.<br />

Vitali Pritzkau und Stefan Gelhorn haben den mathematischen Durchblick. Und sie haben einen Weg gefunden, ihr Wissen<br />

an Schüler weiterzugeben, denen der Durchblick noch fehlt. Die beiden Gründer von Mathehilfe24.de produzieren Videos,<br />

in denen sie mathematische Problemlösungen erklären.<br />

Auf der Internetseite www.mathehilfe24.de finden hilfesuchende Schüler Antworten auf brennende Fragen. So wird beispielsweise<br />

im dritten Übungsvideo zum Thema Integralrechnung gezeigt, wie Stammfunktionen zu gebrochenrationalen<br />

Funktionen bestimmt werden. Vitali Pritzkau erklärt vor laufender Kamera jedoch auch die Grundrechenarten. Auf der<br />

Webseite finden sich die mathematischen Themen der Klassen 5 bis 13.<br />

„Diese Art der Nachhilfe ist eine Chance für Schüler wie Studenten. Sie können einzelne Themen vertiefen, um sich auf<br />

eine Prüfung vorzubereiten. Mit unserer Hilfe ist es möglich, sich Gebiete der Mathematik selbst zu erarbeiten oder Stoff<br />

nachzuholen, der zum Beispiel aufgrund von Krankheit verpasst wurde“, sagt Vitali Pritzkau.<br />

Den Abonnenten helfen die Videos offensichtlich. „Ich habe noch nie so viel und so schnell gelernt“, lobt eine Nutzerin des<br />

Nachhilfeangebots. Ein anderer Schüler schreibt: „Ich bin an Mathe verzweifelt und jetzt macht es richtig Spaß!“<br />

Archivbild: Marek Kruszewski<br />

Diesen Spaß möchte <strong>regjo</strong><br />

50 weiteren Schülern und Studenten<br />

gönnen. Deshalb verlosen wir in Zusammenarbeit<br />

mit Mathehilfe24.de<br />

Jetzt direkt<br />

Probefahrt vereinbaren<br />

unter www.a-klasse-braunschweig.de<br />

50 Nachhilfe-Jahresabos der Webseite von<br />

Mathehilfe24.de im Wert von je 99,90 €.<br />

1<br />

A 180 BlueEFFICIENCY, Bruttolistenpreis 23.978,50 €, Anzahlung 4.350 €, 199 € monatliche Rate bei 48 Monaten Laufzeit und 40.000 km Gesamtlaufleistung. Ein Leasingangebot der<br />

Mercedes-Benz Leasing GmbH. Alle Werte inkl. MwSt. 2 Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4-4,5/5,1-3,3/6,4-3,8 l/100 km; CO ₂<br />

-Emissionen kombiniert: 148–98<br />

g/km. Effizienzklasse C-A+. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen<br />

verschiedenen Fahrzeugtypen.<br />

Zum Gewinnspiel geht es unter dem Link www.<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Teilnehmer sollten Namen, Adresse, E-Mail und Telefonnummer hinterlassen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Die Gewinner werden direkt benachrichtigt und ihre Namen im nächsten <strong>regjo</strong> veröffentlicht.<br />

Einsendeschluß: 31. Oktober <strong>2012</strong><br />

Mercedes-Benz Niederlassung Braunschweig der Daimler AG<br />

Frankfurter Straße 49, 38122 Braunschweig, Tel: 0531/802-802, E-Mail: verkauf-braunschweig@mercedes-benz.com,<br />

Center Wolfsburg, Daimlerstraße 13-15, Tel. 05361/8567-10 Center Helmstedt, Braunschweiger Tor 37, Tel. 05351/5850-40<br />

Center Seesen, Küstriner Straße 3, Tel. 05381/783-125 Center Goslar, Bornhardtstraße 1, Tel. 05321/556-18<br />

Center Peine, Daimlerstraße 1, Tel. 05171/7060-33<br />

www.braunschweig.mercedes-benz.de


DURCHBLICK // 05.<strong>2012</strong> // 9<br />

Mit vereintem Know-how<br />

gegen Krankheitserreger<br />

32 führende<br />

Forschungseinrichtungen in ganz<br />

Deutschland vereinen ihre Expertise:<br />

Im ‚Deutschen Zentrum für<br />

Infektionsforschung‘ (DZIF) wollen<br />

sie künftig gemeinsam gegen Infektionen<br />

vorgehen. Gegründet wurde das<br />

DZIF Ende Juni in Braunschweig.<br />

Am hiesigen Helmholtz-Zentrum<br />

für Infektionsforschung (HZI) wird<br />

künftig auch die gemeinsame DZIF-<br />

Foto: Xxxxx Xxxxx<br />

Geschäftsstelle angesiedelt sein. „Wir<br />

freuen uns, dass wir das DZIF bei<br />

uns beherbergen und es mit unserer<br />

Infrastruktur unterstützen können“,<br />

sagt Prof. Dirk Heinz,<br />

Grafik: Helmholtz-HZI<br />

wissenschaftlicher<br />

Geschäftsführer des HZI in<br />

Braunschweig. Der wissenschaftliche<br />

Beitrag des HZI werde<br />

neben der Arbeit an infektionsbiologischen<br />

Fragestellungen vor<br />

allem auf dem Sektor der Wirkstoffforschung<br />

liegen, erklärt<br />

Heinz. Das DZIF ist Teil des Konzeptes<br />

der ‚Deutschen Zentren<br />

für Gesundheitsforschung‘, mit<br />

denen das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung die<br />

Bekämpfung der bedeutendsten<br />

Volkskrankheiten vorantreiben<br />

will. ::: csi :::<br />

Unternehmenschronik:<br />

Wirtschaftsarchiv hilft<br />

Firmengeschichtsschreibung und Historisches Marketing sind<br />

Themen, die zunehmend an Interesse gewinnen. Die Stiftung Niedersächsisches<br />

Wirtschaftsarchiv Braunschweig wird diesem Trend mit<br />

einem Weiterbildungsangebot für Historiker und Autoren gerecht.<br />

„Oft übergeben uns Firmen historische Unterlagen in der Hoffnung,<br />

dass im Archiv Geschichte geschrieben werden kann“, sagt Dr. Brage<br />

Bei der Wieden, Geschäftsführer der Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv.<br />

Geschichtsschreibung könne jedoch im Archiv selbst<br />

aus Kapazitätsgründen nicht realisiert werden, verdeutlicht er. Um<br />

den Unternehmen dennoch Hilfe anzubieten, sammelt Bei der Wieden<br />

nun Kontaktdaten qualifizierter Autoren. Sie werden bei Bedarf an<br />

Betriebe weitergegeben. Anlässe für Geschichtsschreibung bieten beispielsweise<br />

bevorstehende Jubiläen. Dabei muss es nicht bei der klassischen<br />

Chronik in Buchform bleiben. Beispiele für Historische Kommunikation<br />

sind Firmen-Museen, Ausstellungen mit historischem<br />

Hintergrund oder regelmäßige Rubriken in Kundenzeitschriften.<br />

Das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv ist<br />

unter Telefon 05331-935220 oder per E-Mail<br />

wolfenbuettel@nla.niedersachsen.de zu erreichen. ::: bea :::<br />

Foto: Stefan Sobotta<br />

Tag der<br />

Niedersachsen 2013<br />

Erstmals richtet nicht eine einzelne<br />

Kommune, sondern eine Region den Tag<br />

der Niedersachsen aus: 2013 findet die<br />

Veranstaltung in Goslar, Vienenburg und<br />

auf dem Klostergut Wöltingerode statt.<br />

„Wir bekommen die Möglichkeit, unsere<br />

Traditionen und Werte ganz Niedersachsen<br />

zu präsentieren. Wir freuen uns auf<br />

hunderttausende Besucher in unserer<br />

schönen Region und werden für alle Besucher<br />

ein unvergessliches Fest organisieren“,<br />

verspricht Oberbürgermeister Dr.<br />

Oliver Junk. ::: csi :::<br />

„Wo wir sind, bist du sicher“ – unter diesem Motto beteiligen<br />

sich bereits zahlreiche Geschäfte in der Region am<br />

Projekt ‚Kindernotinsel‘ des Kinderschutzbundes (DKSB)<br />

Wolfsburg e. V. In Gefahrensituationen signalisieren sie<br />

Kindern Hilfsbereitschaft mit dem entsprechenden Zeichen.<br />

So zum Beispiel, wenn ältere Mitschüler oder kriminelle<br />

Jugendliche Kinder auf dem Schulweg bedrohen. Oder<br />

auch bei kleineren Problemen, wie zum Beispiel bei<br />

einem verpassten Bus oder einem verlorenen<br />

Portemonnaie.<br />

Ein sicherer Ort<br />

Mitarbeiter erhalten in den Geschäften für den Ernstfall<br />

eine Handlungsanweisung. Neben Informationen, wie<br />

sie reagieren sollen, gibt es jeweils eine Notruf-Telefonnummer<br />

für die entsprechende Region.<br />

„Die Notinseln bieten nicht nur Zufluchtsorte für<br />

Kinder, sondern haben auch eine vorbeugende<br />

Funktion“, erklärt Jürgen Ebbecke, erster Vorsitzender<br />

des Wolfsburger DKSB. Die Stiftung<br />

Hänsel+Gretel hat das Projekt 2002 ins Leben<br />

gerufen. In Zusammenarbeit mit regionalen<br />

Partnern haben bundesweit<br />

schon über 180 Städte, Gemeinden<br />

und Landkreise die Aktion<br />

umgesetzt. In Wolfsburg, Velpke,<br />

Helmstedt und Königslutter<br />

gibt es derzeit bereits 27 Kindernotinseln.<br />

::: csi :::<br />

Mehr Power für<br />

Ihren Fuhrpark!<br />

Ein Gewerbetreibender mit Fuhrpark stellt andere Anforderungen<br />

an ein Automobilhandelsunternehmen als ein Privatkunde.<br />

Aus diesem Grund finden Sie als Flottenkunde in unserem Hause<br />

eigens auf das Großkundengeschäft spezialisierte Mitarbeiter.<br />

Fachliche Kompetenz und schnelles Handeln – das sind unsere<br />

Markenzeichen. So führen wir seit 1998 als einer von rund 200<br />

Betrieben in Deutschland das Prädikat Großkunden-Leistungszentrum<br />

des Volkswagen-Konzerns.<br />

Ganz gleich, ob es um Volkswagen PKW, Audi, VW Nutzfahrzeuge,<br />

Seat oder Škoda geht – wir beweisen Ihnen täglich, dass die komplexe<br />

Materie der Fuhrparkverwaltung durchaus erfreulich sein<br />

kann.<br />

Wir lieben unsere Arbeit – und das macht den Unterschied!<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Handlungshilfe – was<br />

im Notfall zu tun ist.<br />

Foto: DKSB<br />

Großkunden-Leistungszentrum<br />

Heinrich-Nordhoff-Str. 121, Wolfsburg, Tel. 05361 204-1511<br />

Internet: gk.autohaus-wolfsburg.de


REGION // 05.<strong>2012</strong> // 11<br />

Preiswürdig<br />

Jubiläen<br />

Nachwuchspreis für<br />

Braunschweiger Forscher<br />

Dr. Falk Harnisch vom Institut für Ökologische<br />

und Nachhaltige Chemie der<br />

Technischen Universität Braunschweig<br />

ist einer von zwei Gewinnern des Forschungspreises<br />

‚Nächste Generation<br />

biotechnologischer Verfahren – Biotechnologie<br />

2020+‘. Dieser erstmalig<br />

vom Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) vergebene Preis dient der Förderung<br />

innovativer zukunftsweisender Konzepte in der Biotechnologie.<br />

Harnisch erhält den Preis für seine bisherigen Erfolge<br />

und zukünftigen Arbeiten auf dem Gebiet der Mikrobiellen<br />

Bioelektrotechnologie verliehen. Die mit dem Preis<br />

verbundene Förderung in Höhe von etwa 1,8 Millionen<br />

Euro ermöglicht den Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe,<br />

die Harnisch Ende des Jahres am UFZ – Helmholtz-Zentrum<br />

für Umweltforschung in Leipzig installieren wird.<br />

Foto: TU Braunschweig<br />

100 Euro für jedes Heimspieltor<br />

Jedes Tor, das Eintracht Braunschweig vor heimischem<br />

Publikum erzielt, ist bares Geld wert: Die Volksbank<br />

BraWo spendet dafür 100 Euro an das Kindernetzwerk<br />

United Kids Foundations. In der vergangenen<br />

Saison kamen so 2.100 Euro zusammen. „Eintracht und<br />

die Volksbank BraWo eint, dass wir beide traditionsverbunden<br />

sind und uns der Region verpflichtet fühlen. Das<br />

gemeinsame sportliche und finanzielle Engagement für<br />

United Kids Foundations freut mich als Fan daher gleich<br />

doppelt“, sagt Patrick Pietschmann, Prokurist der Volksbank<br />

BraWo. „Fast 10.000 Euro haben die Löwen in den<br />

vergangenen drei Jahren zusammengeschossen. Ich bin<br />

begeistert, dass die Aktion weiter und in dieser Saison<br />

bereits in die vierte Runde geht“, so der Bereichsleiter<br />

Firmenkunden weiter.<br />

Premium-Partner<br />

Volkswagen zeichnete 18 Premium-Partner aus aller Welt<br />

mit dem Volkswagen Group Award aus. <strong>2012</strong> erhält<br />

auch die Assmann Beraten + Planen GmbH die renommierte<br />

Auszeichnung. „Die Würdigung durch unseren<br />

Auftraggeber Volkswagen ist für uns außerordentlich<br />

wertvoll, weil mit dem Volkswagen Group Award <strong>2012</strong> ja<br />

auch die kontinuierlich hohe Qualität unserer Leistungen<br />

in der Vergangenheit belohnt wird“, freut sich Dr. Peter<br />

Warnecke, einer der geschäftsführenden Gesellschafter.<br />

Assmann Beraten + Planen wurde als einziger Bauplanungspartner<br />

von VW mit der besonderen Auszeichnung<br />

bedacht. In der Begründung lobt Volkswagen den<br />

Premium-Partner im Besonderen für Zuverlässigkeit,<br />

fachliche Kompetenz und umfangreiche Erfahrungen, die<br />

eine stabile Basis auch für zukünftige Zusammenarbeiten<br />

darstellen werden.<br />

Wider die Langweile<br />

Foto: wirDesign<br />

Stefan Fenner (NLF Pressesprecher),<br />

Brigida Kempf (wirDesign Creative<br />

Director), Dr. Klaus Merker (NLF<br />

Präsident), Norbert Gabrysch<br />

(wirDesign CEO).<br />

Zahlen, Tabellen, langweilige<br />

Texte? Dass<br />

Geschäfts- und <strong>Nachhaltigkeit</strong>sberichte<br />

auch<br />

kurzweilig sein können,<br />

beweisen die Niedersächsischen<br />

Landesforsten<br />

(NLF) gemeinsam mit der<br />

Braunschweiger Design-<br />

Agentur wirDesign. Bereits<br />

zum dritten Mal wurden<br />

die NFL-Berichte von renommierter Seite ausgezeichnet.<br />

Der Bericht wurde in Berlin beim Wettbewerb Best of<br />

Corporate Publishing, dem größten seiner Art in Europa,<br />

mit der Silbermedaille prämiert. NLF-Präsident Dr. Klaus<br />

Merker: „Die Qualität, der Anspruch, die <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

unserer Arbeit soll und muss sich auch in unserer Kommunikation<br />

und unseren Medien widerspiegeln. Deshalb<br />

freuen wir uns über die Anerkennung von kompetenter<br />

Seite besonders.“ Das ungewöhnliche Format, ein Cover<br />

mit Holzmaserung, besondere Farben und inszenierte<br />

Fotos aus dem Spannungsfeld Mensch-Mitarbeiter-Wald<br />

machen den Geschäftsbericht Jahr für Jahr zu einem<br />

besonderen Lesevergnügen.<br />

Unter den Besten<br />

Im sechsten Jahr in Folge verteidigte die AutoVision<br />

GmbH erfolgreich die fünfte Position unter den führenden<br />

Personaldienstleistungsunternehmen in Deutschland.<br />

Dieses Ergebnis zeigt die gleichnamige Studie des renommierten<br />

Marktanalysten Lünendonk GmbH. Sie beschreibt<br />

die Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsbranche<br />

anhand von verschiedenen Kennzahlen für das<br />

jeweils vergangene Jahr. Befragt wurden dazu bundesweit<br />

25 führende und 36 mittelgroße und kleinere Zeitarbeitsund<br />

Personaldienstleistungsunternehmen zu Strukturen,<br />

Strategien, Planungen und Restriktionen. :::<br />

10 Jahre offensives<br />

Standortmarketing<br />

2002 setzte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann die<br />

Privatisierung der städtischen Wirtschaftsförderung<br />

durch. Seither berät die Braunschweig Zukunft GmbH<br />

unter der Geschäftsführung von Wirtschaftsdezernent<br />

Joachim Roth Gründer, betreibt Standortmarketing und<br />

Projektmanagement, verwaltet Industrie- und Gewerbeflächen<br />

– kurz: pflegt die Braunschweiger Unternehmenslandschaft.<br />

„Unser Konzept ist sehr erfolgreich. Wir<br />

vermitteln zwischen den Interessen der Wirtschaft und<br />

der Kommune und können Unternehmen helfen, Anforderungen<br />

der Stadtverwaltung schneller zu erfüllen“, erklärt<br />

Roth. ::: csi :::<br />

Personalia<br />

50 Jahre m+p<br />

1 Stephan Lemgen (45) ist seit August<br />

<strong>2012</strong> neuer Geschäftsführer Technik<br />

der Peiner Träger GmbH (PTG). Der<br />

Diplomingenieur war zuvor bei der Swiss<br />

Steel AG Stahlwerksleiter und Mitglied<br />

der erweiterten Geschäftsleitung. Dr.<br />

Ulrich Schaarschmidt, bisher zuständig<br />

für Finanzen und Controlling schied aus<br />

1<br />

der Geschäftsführung aus. Vorsitzender<br />

der PTG-Geschäftsführung<br />

ist weiterhin Dr.-Ing. Roger<br />

Schlim. ::: 2 Hans-Joachim Lüer (56),<br />

seit 2011 Geschäftsführer der Assmann<br />

Beraten + Planen GmbH, übernimmt<br />

nun auch die Leitung des Projektmanagements.<br />

Sein Vorgänger, Hans-Peter<br />

Heller, zieht sich aus dem operativen Geschäft<br />

zurück, bleibt dem Unternehmen<br />

2<br />

aber als Gesellschafter eng verbunden.<br />

Assmann Beraten + Planen GmbH zählt<br />

zu den großen deutschen Planungsgesellschaften mit derzeit<br />

international über 600 Mitarbeiter, rund 300 davon in<br />

Deutschland. ::: 3 Uwe Günther Nast (47) ist neuer Leiter<br />

der IT-Sicherheit des Volkswagen-Konzerns. Der Diplom-<br />

Informatiker verfügt über langjährige Erfahrung in Planung,<br />

Foto: Assmann<br />

Foto: Salzgitter AG<br />

100 Jahre<br />

am Standort Braunschweig<br />

Schon ein Jahrhundert besteht die Kanzlei Appelhagen in<br />

Braunschweig. Mit rund 40 Rechtsanwälten, Notaren und<br />

Steuerberatern sowie 80 Mitarbeitern zählt Appelhagen<br />

zu den großen interdisziplinären Anwaltsunternehmen in<br />

Niedersachsen. Die Schwerpunkte liegen im Wirtschaftsund<br />

Steuerrecht, Baurecht, Verwaltungsrecht sowie Allgemeinen<br />

Zivilrecht und Notariat. Zum Jubiläum lobt das<br />

Unternehmen erstmalig gemeinsam mit der Georg-August-<br />

Universität Göttingen den mit insgesamt 25.000 Euro<br />

dotierten Appelhagen-Stifterpreis für die beste Dissertation<br />

an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen<br />

aus. ::: csi :::<br />

Aufbau und Organisation von IT-Sicherheitslösungen.<br />

Seit 2010 war Nast Senior<br />

Vizepräsident für Daten- und IT-Sicherheit<br />

bei der Deutschen Telekom. In<br />

seiner neuen Funktion berichtet Nast an<br />

Dr. Martin Hofmann, Leiter der Volkswagen-Konzern-IT.<br />

::: 4 Dr. Birte Werner<br />

(39) ist neue Programmleiterin Theater<br />

3<br />

der Bundesakademie für kulturelle Bildung.<br />

Zuletzt begleitete<br />

die gebürtige Wolfenbüttelerin<br />

zahlreiche Produktionen als Dramaturgin<br />

am Theater Konstanz und Theater<br />

Heilbronn. Ihr Vorgänger Thomas Lang<br />

verabschiedete sich in den Ruhestand.<br />

::: 5 Dr. Ingo Lippmann (42) ist neuer<br />

Leiter des Firmenkundenbereiches der<br />

4<br />

Braunschweigischen Landessparkasse.<br />

Lippmann trat 2002 in die NORD/LB ein,<br />

wurde 2003 Spezialist im Bereich Corporate<br />

& Structured Finance und war unter<br />

anderem für die Firmenkundenbetreuung<br />

in Deutschland, Großbritannien und<br />

Österreich verantwortlich. 2007 wechselte<br />

er in die Strategieentwicklung, dessen<br />

Leitung er 2009 übernahm. Ende 2009<br />

wurde Lippmann stellvertretender Leiter<br />

5<br />

der Konzernentwicklung. ::: csi :::<br />

Foto: lja Mess<br />

Foto: Volkswagen<br />

Foto: BLSK


REGION // 05.<strong>2012</strong> // 13<br />

Kunst stärkt die Region<br />

Professor Dr. Hubertus von Amelunxen, Präsident der Hochschule<br />

für Bildende Künste Braunschweig, im <strong>regjo</strong>-Gespräch.<br />

Autor: Martina Zingler<br />

Fotografie: Thomas Knüppel<br />

Welche Rolle besetzt die HBK in der<br />

Region? Gibt es eine Art Selbstverpflichtung<br />

der Region gegenüber?<br />

Von Amelunxen: Die HBK Braunschweig<br />

mag weltweit sehr aktiv und<br />

auch eine der größten europäischen<br />

Kunsthochschulen sein, aber in der<br />

Region spielt sie noch nur eine nachgeordnete<br />

Rolle. Daran müssen wir arbeiten,<br />

immer mit der Maßgabe, dass eine<br />

Hochschule, wenn sie weltweit mit Projekten<br />

vertreten sein will, vor Ort gut<br />

verwurzelt sein muss, Partnerschaften<br />

eingehen und auch gemeinsame Wege<br />

gehen sollte. Das gilt für Kooperationen<br />

mit der Wirtschaft ebenso wie für die<br />

enge Zusammenarbeit mit regionalen<br />

Bildungsträgern. Die Selbstverpflichtung,<br />

die ich sehe, zielt zum einen auf<br />

die Schaffung eines privilegierten Ortes<br />

zum Studieren und zum anderen auf<br />

die Stärkung des Standortes Braunschweig<br />

im Angebot der Universitäten<br />

und Stätten der Kultur. Dies erreichen<br />

wir durch die gemeinsame Nutzung<br />

von Ressourcen, wie wir es beispielsweise<br />

mit der TU Braunschweig mit<br />

dem gemeinsamen, sehr erfolgreichen<br />

Studiengang der Medienwissenschaften<br />

bereits tun.<br />

Wie beurteilen Sie die Zukunftsperspektiven<br />

von heutigen Kunsthochschulabsolventen?<br />

Von Amelunxen: Die Perspektiven der<br />

Kunsthochschulabsolventen sind heute<br />

weitaus besser als früher. In den letzten<br />

20 Jahren haben sich die Bedingungen<br />

radikal verändert. Das gilt sowohl für<br />

die Berufsbereiche als auch für die Bedeutung<br />

der Kunst als Wirtschaftsfaktor.<br />

Die Chancen auf dem zweifellos kritisch<br />

zu sehenden globalen Kunstmarkt<br />

sind gleichwohl für junge Künstler weitaus<br />

besser geworden, aber auch die<br />

Ausbildungsinhalte haben sich verändert.<br />

Die Welt ist komplexer geworden.<br />

Die Studierenden müssen auf ihr Leben<br />

und auf einen harten Markt vorbereitet<br />

werden. In Braunschweig sind die<br />

Perspektiven besonders gut, weil wir<br />

eine exzellente Bildung in den Klassen<br />

haben und außerdem auf andere Berufsfelder<br />

wie Museumspädagogik und<br />

außerschulische Kunstvermittlung vorbereiten.<br />

Wieder aufgebaut haben wir<br />

den Studiengang Kunst auf Lehramt<br />

[Anm. d. Red.: Der neue Studiengang<br />

heißt KUNST.Lehramt], der im kommenden<br />

Wintersemester startet.<br />

Welche Rolle spielen für Sie der Verband<br />

KreativRegion und das Gründungs-<br />

und Innovationszentrum<br />

‚Kreuzhöfe 67‘, das von der HBK gefördert<br />

wird?<br />

Von Amelunxen: Die Arbeit des Verbandes<br />

ist im Rahmen unserer eigenen<br />

Aktivitäten sehr wichtig. Das größte Projekt,<br />

das derzeit von der KreativRegion<br />

unterstützt wird, sind die Kreuzhöfe 67<br />

an der Braunschweiger Kreuzstraße.<br />

Jedes Unternehmen aus dem schöpferischen<br />

Bereich benötigt Inspiration,<br />

kann aber grundsätzlich überall arbeiten.<br />

Es geht also darum, die Kreativen<br />

hier eine Zeit halten zu können und<br />

HBK genießt<br />

exzellenten Ruf<br />

ihnen etwas anzubieten. Dazu kann<br />

Braunschweig mit den Kreuzhöfen 67<br />

ideale Voraussetzungen bieten. Mir ist<br />

dabei besonders wichtig, dass mithilfe<br />

der Künstlerförderung des Landes<br />

Niedersachsen, einem bedeutenden<br />

Stipendienprogramm, Künstler aus der<br />

ganzen Welt nach Braunschweig und in<br />

die Kreuzhöfe kommen. Gerade überlegen<br />

wir außerdem gemeinsam mit der<br />

TU, ob wir auch Absolventen der Architektur<br />

dort einen Ort geben können. Wir<br />

sollten die ganz verschiedenen Sprachen<br />

der Hervorbringung von Welt besser<br />

verstehen und respektieren lernen.<br />

Wie beurteilen Sie die Bedeutung unserer<br />

Region im bundesweiten und internationalen<br />

Vergleich?<br />

Von Amelunxen: In der Kunst ist das<br />

einfach, denn durch die weltweit stattfindenden<br />

Ausstellungen der Lehrenden<br />

wie Absolventen stehen wir im<br />

internationalen Vergleich exzellent da.<br />

Wirtschaftlich ist es für die Region wichtig,<br />

dass sich Unternehmen und Menschen<br />

hier ansiedeln. Daran müssen<br />

alle Beteiligten arbeiten, Kunst und Kultur<br />

leisten den zentralen Beitrag. Dies,<br />

so scheint es mir, ist als ‚Lebenskultur‘<br />

und Standortfaktor noch weitaus bedeutender<br />

als die sogenannte ‚Kreativwirtschaft‘.<br />

Mit dem Kunstmuseum in<br />

Wolfsburg und in Braunschweig dem<br />

Herzog Anton Ulrich-Museum, dem


Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen<br />

geboren 1958 in Hindelang/Allgäu.<br />

Er ist seit Oktober 2010 Präsident der<br />

Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.<br />

Der Literatur- und Bildwissenschaftler<br />

absolvierte das Studium der französischen<br />

und deutschen Literatur und der<br />

Kunstgeschichte in Marburg und Paris.<br />

Er ist Autor zahlreicher Bücher und<br />

Artikel sowie Kurator vieler internationaler<br />

Ausstellungen, zuletzt kuratierte<br />

er die Ausstellung ‚Cy Twombly. Photographs<br />

1951-2010‘ im Brüsseler Palais<br />

des Beaux-Arts. Seit 2003 ist von Amelunxen<br />

Mitglied in der Akademie der<br />

Bildenden Künste in Berlin. Er lebt und<br />

arbeitet in Berlin und Braunschweig.<br />

Kunstverein, dem berühmtesten Kunstpreis,<br />

den es gibt – dem Goslarer Kaiserring<br />

– sowie dem Lessing-Preis und<br />

dem Raabe-Preis haben wir hier ein<br />

herrliches Potenzial. Das alles sollte<br />

man bei Wahrung der Identitäten etwas<br />

bündeln, Synergien und <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

schaffen.<br />

Welche Projekte verfolgen Sie zurzeit,<br />

die nach außen für die HBK werben?<br />

Von Amelunxen: Das größte Projekt ist<br />

die Hochschule selbst mit all ihren Qualitäten,<br />

die viel stärker nach außen getragen<br />

werden müssen. Zum Jubiläum<br />

im nächsten Jahr planen wir dazu die<br />

Neugestaltung unserer Website und ein<br />

neues Corporate Design. Darüber hinaus<br />

werben natürlich die weltweiten<br />

Ausstellungen unserer Absolventen und<br />

unsere Künstlerstipendien für die Hochschule.<br />

Wir arbeiten außerdem stark im<br />

Verbund mit anderen Kunsthochschulen<br />

weltweit. Unsere Absolventen sind<br />

unsere beste Werbung. In den Künsten<br />

haben wir bereits gute 30 Prozent an internationalen<br />

Studierenden. Zusammen<br />

mit der TU Braunschweig überlegen wir<br />

derzeit, einen Projektraum in Berlin zu<br />

eröffnen, in dem wir auch die Region<br />

vorstellen und zeigen, warum es sich in<br />

Braunschweig besser studiert als beispielsweise<br />

in Berlin.<br />

Und wie akquirieren Sie renommierte<br />

Professoren für den Standort Braunschweig?<br />

Von Amelunxen: In der Kunst ist das<br />

überhaupt keine Frage. International<br />

steht die HBK Braunschweig einfach<br />

exzellent da, sodass Künstler sehr<br />

gerne für eine Professur hierherkommen.<br />

In den anderen Bereichen ist es<br />

schwieriger. Renommierte Wissenschaftler<br />

und Designer erwarten eine<br />

Ausstattung mit Assistenzen, um sich<br />

auf ihre Lehrtätigkeit konzentrieren<br />

und ihre Forschung betreiben zu können.<br />

Dem können wir nicht in dem<br />

Maße nachkommen, wie wir es gerne<br />

würden. Das ist leider derzeit ein großer<br />

Standortnachteil. Ich bin aber zuversichtlich,<br />

dass wir gemeinsam mit<br />

dem Land für eine bessere Ausstattung<br />

werden arbeiten können.<br />

Welche Intentionen verfolgen Sie mit<br />

der geplanten Erweiterung des Ausstellungszentrums<br />

an der Hamburger<br />

Straße?<br />

Von Amelunxen: Das ‚Raumlabor‘ an<br />

der Hamburger Straße war anfangs<br />

nur für Studierendenprojekte gedacht.<br />

Die Idee einer Nutzung für überregional<br />

ausstrahlende Projekte entstand<br />

erst später, unter anderem aus der engen<br />

Zusammenarbeit mit dem Museum<br />

für Photographie. Unter Aufbietung gemeinsamer<br />

Ressourcen können wir dort<br />

große hochkarätige Ausstellungen realisieren,<br />

die anschließend in die ganze<br />

Welt gehen – oder von dort kommen.<br />

In den drei Industriehallen finden wir<br />

außerdem für die moderne Fotografie<br />

perfekte Bedingungen und nicht zuletzt<br />

bietet die Fläche auch die Möglichkeit,<br />

in Zukunft die Architekten der TU mit<br />

einzubinden. Auch die Nähe zu großen<br />

Wirtschaftsunternehmen wie VW<br />

Financial Services oder BS|Energy ist<br />

ein Vorteil. Die Ausstellungshalle an der<br />

Hamburger Straße wird ein weiteres<br />

Aushängeschild für die ganze Stadt<br />

Braunschweig sein.<br />

Wären nicht die gerade durch den Weggang<br />

der Sammlung Bönsch frei gewordene<br />

Räume im Städtischen Museum<br />

eine preiswertere Alternative?<br />

Von Amelunxen: Sicher könnten wir die<br />

Räume mit Studierenden oder Professoren<br />

der HBK oder auch mit Arbeiten<br />

aus unserer umfangreichen Sammlung<br />

bespielen, wir sind aber kein Ausstellungsbetrieb.<br />

Dazu fehlen uns die Mittel.<br />

Gerne überlegen wir mit der Stadt,<br />

für diese nun leeren Räume eine Abhilfe<br />

zu schaffen, das Projekt 267, Quartiere<br />

für zeitgenössische Kunst und Fotografie<br />

an der Hamburger Straße ist aber etwas<br />

völlig anderes. Davon können Sie<br />

sich jetzt schon anlässlich der großen<br />

‚KAIRO‘-Ausstellung überzeugen. :::<br />

REGION // 05.<strong>2012</strong> // 15<br />

»Alles im grünen Bereich!«<br />

» Meet green! Stadthalle und Volkswagen Halle<br />

Braunschweig sind jetzt GREEN GLOBE zertifiziert.<br />

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UNTERNEHMEN // 05.<strong>2012</strong> // 17<br />

Mehr Freude<br />

am Arbeitsplatz<br />

Kleines Unternehmen mit großem Ziel: Arbeiten soll Spaß machen.<br />

Dafür beraten die ‚Arbeitsarchitekten‘ von if5 Unternehmen bei der<br />

Planung und Einführung neuer Arbeits- und Büroumfelder.<br />

Autor: Lara Gahlow<br />

Fotografie: Andreas Rudolph Photography<br />

so, wie man es in der Wirtschaft oft vermisst:<br />

mit Bescheidenheit. „Wir wollen<br />

Spaß an der Arbeit haben, das ‚frohe<br />

Schaffen‘ auch bei uns walten lassen.<br />

Größer werden wollen wir nicht unbedingt,<br />

wir können so gut beraten, weil<br />

wir kompakt aufgestellt sind – das soll<br />

auch so bleiben.“ Iserloth schmunzelt,<br />

„klar, wollen wir Geld verdienen, reich<br />

werden wir aber nicht mehr.“<br />

Auch im Mitarbeiterumgang sticht<br />

if5 hervor: „Es gibt zwar Tools und Methoden,<br />

um Ideen zu präsentieren, wir<br />

wollen unsere Mitarbeiter aber nicht<br />

auf Biegen und Brechen in diesen Rahmen<br />

pressen. Jeder kann hier selbst<br />

entscheiden, wie er seine Inhalte präsentiert.“<br />

Das hieße aber nicht, dass<br />

nicht immer an diesen Methoden gearbeitet<br />

werde. „Wir legen viel Wert auf<br />

Weiterbildung. Unsere Mitarbeiter lernen<br />

regelmäßig etwas über neue Beratungskonzepte<br />

und Trends.“<br />

Denn wer berät, der muss bereit für<br />

Neues sein. „Bei Veränderungen gibt<br />

es immer erst einmal einen Aufschrei.<br />

Wir müssen überzeugend sein und<br />

die Menschen dazu bringen, Veränderungen<br />

zuzulassen.“ Und Potenzial<br />

dafür gibt es meist reichlich. „Organisatorischer<br />

Wandel hat auch immer etwas<br />

mit Raum zu tun – ob virtuell oder<br />

real.“ Dieser wird durch technische<br />

Neuheiten, alternative Bürokonzepte<br />

und das ‚green behavior‘, also ein umweltbewusstes<br />

Verhalten, optimiert.<br />

Iserloth denkt dabei nicht nur innerhalb<br />

seiner Arbeitszeiten mit. „Ich bin<br />

neulich in ein Büro von einer Umweltorganisation<br />

gekommen: Die Heizung<br />

war auf Anschlag gedreht, die Fenster<br />

waren offen.“ Beim Kleinen muss man<br />

ansetzen, um das Große zu erreichen.<br />

Zum Beispiel auch, indem man das<br />

Auto stehen lässt und stattdessen Zug<br />

fährt – wie es alle Mitarbeiter von if5<br />

tun.<br />

Das „I“ und das „F“ des Namens<br />

stehen übrigens für Iserloth und Fels,<br />

die beiden Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Diese seien, so Iserloth,<br />

nicht ganz „generationsgerecht“. Trotz<br />

Technikaffinität jagen sie Trends nicht<br />

nach, nur weil sie modern sind, sondern<br />

treten einen Schritt zurück, um<br />

den Sinn der Neuheiten zu prüfen.<br />

„Und außerdem“, ergänzt Iserloth,<br />

„sind Titel nur Schall und Rauch. Uns<br />

interessieren die Menschen, nicht ihre<br />

Titel. Ginge man nach denen, wäre ich<br />

auch nur ein Abiturient mit Führerschein,<br />

denn mein Studium habe ich<br />

nicht beendet.“<br />

if5 – ein neues Unternehmen, das<br />

sich auf eine lange Berufserfahrung ihrer<br />

Mitarbeiter stützt und darauf, ein<br />

wenig anders zu sein. Denn anders zu<br />

sein, bringt das ‚frohe Schaffen‘. :::<br />

Megatrends‘ – man begegnet ihnen überall: demografischer<br />

Wandel, Globalisierung, Klimaerwärmung.<br />

Ebenso, wie sich die Regierungen dieser<br />

Welt mit den Problemen des 21. Jahrhunderts befassen<br />

müssen, tun es auch Unternehmen. Nicht selten sind sie<br />

überfordert mit dem Koordinieren der Arbeitszeiten, den<br />

verschiedenen Generationen unter einem Dach und umweltbewusstem<br />

Handeln. Hier kommt if5 ins Spiel. Das<br />

junge Unternehmen mit Sitz auf dem Innovationscampus<br />

der Wolfsburg AG befasst sich mit den Dynamiken der Zeit<br />

und bietet eine Unterstützung für Unternehmen an, die ein<br />

einfaches, aber deswegen nicht einfach zu erreichendes<br />

Ziel haben: das ‚frohe Schaffen‘ am Arbeitsplatz. Die Beratungsbereiche<br />

sind dabei vielfältig und reichen von dem<br />

tatsächlichen Umfeld des Büros selbst bis hin zu Mitarbeitermanagement<br />

und Produktivitätssteigerung.<br />

Doch wie erreicht man dieses Ziel? „Im Gegensatz zu anderen<br />

Beratungsunternehmen sind wir direkt am Kunden.<br />

Wir erarbeiten gemeinsam ein Konzept, in das die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens stark eingebunden sind“, sagt einer der<br />

Geschäftsführer, Sven Iserloth. Und noch etwas sei anders,<br />

ergänzt er. „Wir begleiten unsere Kunden vom ersten Anstoßtermin<br />

bis zum letzten umgesetzten Punkt.“<br />

Die erst seit Oktober 2011 bestehende Firma if5 ist klein<br />

– fünf feste und zwei freie Mitarbeiter. Sie betreuen jedoch<br />

die Großen der Wirtschaft: ob Volkswagen oder Tesa, die Union<br />

Investment oder Tchibo. Denn die beiden Geschäftsführer<br />

Sven Iserloth und Bernd Fels entstammen dem renommierten<br />

Quickborner Team, in dem sie leitende Funktionen<br />

innehatten und das international tätige Beratungsunternehmen<br />

entscheidend mitgestaltet. Auf die Frage, wie er die Zukunft<br />

des eigenen Unternehmens sieht, antwortet Iserloth<br />

Das I und F von if5: die Geschäftsführer<br />

Sven Iserloth (links) und Bernd Fels.


UNTERNEHMEN // 05.<strong>2012</strong> // 19<br />

Mit Coaching zum Erfolg<br />

Durch ein individuelles Coaching hilft Helga Becker Schülern und Studenten,<br />

vorhandene Potenziale zu erkennen und erfolgreich zu nutzen.<br />

Autor: Martina Zingler<br />

Fotografie: Frank Bierstedt<br />

welche Umstände ihn an der Verwirklichung<br />

seiner Ziele hindern. Das können<br />

beispielsweise Probleme mit einem Lehrer<br />

sein oder einfach ein falscher Platz<br />

im Klassenzimmer. Ähnlich wie in der<br />

Wirtschaft greift oftmals schon ein effektiveres<br />

Zeitmanagement. Tages- und<br />

Wochenstrukturpläne helfen den Schülern,<br />

ihre Zeit sinnvoll einzuteilen und<br />

auch Pausen und Ausgleichsaktivitäten<br />

bewusst einzubauen.<br />

„Ein schöner ‚Nebeneffekt‘ ist nach<br />

meiner Erfahrung außerdem, dass ein<br />

Coaching nicht nur den Schülern hilft,<br />

endlich Erfolg zu haben, sondern auch<br />

insgesamt die Familie entlastet“, ergänzt<br />

Helga Becker. „Das familiäre ‚Betriebsklima‘<br />

wird erheblich verbessert,<br />

wenn das Reizthema Schule ausgelagert<br />

werden kann.“ Die Eltern sind von der<br />

undankbaren Rolle des Nachhilfelehrers<br />

oder Antreibers befreit und der Jugendliche<br />

muss nicht mehr ständig fürchten,<br />

die Erwartungen der Erwachsenen<br />

zu enttäuschen. „Ziel eines jeden Coachings<br />

ist letztendlich die Selbstständigkeit<br />

und Eigenverantwortung“, ergänzt<br />

Helga Becker.<br />

Im kostenfreien Erstgespräch erklärt<br />

sie zunächst ihr Konzept und nimmt so<br />

erste Ängste. „Niemand braucht eine<br />

Prüfung zu fürchten. Die Schulen verlangen<br />

nichts Unmögliches. Oft schätzen<br />

die Betroffenen sich selbst oder die<br />

gestellten Anforderungen falsch ein“, so<br />

Becker. Fach für Fach geht sie mit ihnen<br />

durch, vermittelt ihnen eine effektive<br />

Herangehensweise und unterstützt sie<br />

bei der Umsetzung. Dabei ist sie besonders<br />

darauf bedacht, individuelle Stärken<br />

zu fördern und Gesamtzusammenhänge<br />

transparent zu machen. „Es geht<br />

nicht nur kurzfristig um Noten, sondern<br />

vor allem um die Aneignung tragfähiger<br />

Kenntnisse und Fertigkeiten.“<br />

Entsprechend ihren individuellen<br />

Bedürfnissen – zum Beispiel zur Abiturvorbereitung<br />

– nehmen Schüler auch<br />

nach ihrem ersten Coaching phasenweise<br />

oder in Einzelterminen nochmals<br />

Helga Beckers Hilfe in Anspruch.<br />

Das Angebot greift aber nicht nur<br />

bei Schülern. Auch für Studienanfänger<br />

kann ein rechtzeitiges Coaching äußerst<br />

hilfreich sein. „Mittels Coaching<br />

können Studenten, genau wie Schüler,<br />

die im konkreten Fall erforderlichen<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Strategien<br />

entwickeln, um von Anfang an optimale<br />

Ergebnisse zu erzielen.“ :::<br />

Effektives Zeitmanagement ist ein Schlüssel zum Lernerfolg. Grundlegende Techniken wie diese<br />

vermittelt Helga Becker ihren Kunden.<br />

Wirtschaftsförderung<br />

In Sport und Wirtschaft wird es bereits<br />

erfolgreich praktiziert: Durch<br />

ein Coaching lernen Sportler und<br />

Manager ihre spezifischen Fähigkeiten,<br />

Talente und persönlichen Ziele<br />

zu erkennen, zu entwickeln und sich<br />

selbst zu organisieren. Inzwischen<br />

taucht der Begriff auch im Bildungsbereich<br />

auf. Wenn die Schulnoten<br />

trotz bester Voraussetzungen immer<br />

schlechter werden, weil beispielsweise<br />

in großen Lerngruppen die individuelle<br />

Förderung fehlt und der Druck auf die<br />

Schüler durch die verkürzte Schulzeit<br />

wächst, kann ein Coaching helfen. Helga<br />

Becker, ehemalige Gymnasiallehrerin<br />

für Englisch und Politik, offeriert<br />

seit November 2010 eine maßgeschneiderte<br />

und lösungsorientierte Beratung<br />

und Begleitung vor allem für Schüler<br />

der Klassen 10 bis 12 bzw. 13.<br />

„Wo Nachhilfe nicht hilft, setzt Coaching<br />

an“, erklärt Helga Becker. „Coaching<br />

ist ganzheitlich angelegt, bezieht<br />

also sowohl das schulische als auch das<br />

private Umfeld mit ein und ist bewusst<br />

nicht fachbezogen.“ Gemeinsam mit<br />

dem Coachee entwickelt Helga Becker<br />

Strategien, mit denen er seine Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse optimal nutzen<br />

und in messbaren Schulerfolg umsetzen<br />

kann. Sie hilft ihm herauszufinden,<br />

> Standortmarketing<br />

> Gewerbeflächen<br />

> Gründerförderung<br />

> Clustermanagement<br />

Braunschweig Stadtmarketing GmbH /<br />

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Dem inneren<br />

Schweinehund<br />

davonlaufen<br />

Die Aktion speed4 motiviert<br />

Kinder zu mehr Bewegung.<br />

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Jörg Schäfer<br />

Tel. 0531- 80 929 84<br />

Das Regional-Journal<br />

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UNTERNEHMEN TITEL // 03.<strong>2012</strong> 05.<strong>2012</strong> // 21<br />

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Fotografie: Elke Kräwer<br />

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Werte mit Leidenschaft kommunizieren.<br />

Aufmerksam beobachtet Leon<br />

zwei Lichter rechts und links<br />

eines Hütchen-Parcours. Das<br />

rechte leuchtet grün auf. Leon legt los.<br />

Rechts vorbei an vier Hütchen, das letzte<br />

wird knapp umrundet und im Slalom<br />

geht es dann wieder zurück. Er ist geflitzt,<br />

so schnell er konnte. 7,80 Meter<br />

hin und 7,80 zurück. Zwei Lichtschranken<br />

haben seine Reaktion, seine Wendigkeit,<br />

den Slalom-Rücklauf und die<br />

Gesamtzeit gemessen, auf hunderts tel<br />

Sekunden genau. Auf einem Bon ist<br />

seine aktuelle Bestzeit ausgedruckt.<br />

Stolz hält der 8-Jährige sein drittes Ergebnis<br />

in der Hand. Jedes Mal hat er<br />

sich verbessert. Ein Wettkampf gegen<br />

sich selber treibt ihn an.<br />

Die Aktion speed4 hat genau das<br />

im Sinn: Motivation zur Bewegung und<br />

die aus eigenem Interesse heraus. Ein<br />

Trainingsmodul aus dem Bundesligafußball<br />

stand Pate für diesen Bewegungsparcours,<br />

der Kinder im Grundschulalter<br />

für Sport begeistern soll. Die<br />

kleine Trainingseinheit ist klar und<br />

einfach zu verstehen, sie ist messbar,<br />

die Kinder bekommen ein Ergebnis in<br />

die Hand und merken, dass sie sich<br />

bei mehrfacher Wiederholung verbessern<br />

können. Jedes Kind kann mitmachen,<br />

sogar Kinder mit körperlicher<br />

Einschränkung oder gar Behinderung.<br />

Denn alle laufen gegen sich selber und<br />

wollen ihre eigenen Ergebnisse übertrumpfen.<br />

Ein zusätzlicher Anreiz: Auf<br />

jedem Bon mit den Leistungsergebnissen<br />

stehen Sammellogos, die Preise für<br />

jedes Kind versprechen.<br />

Die deutschlandweit an Grundschulen<br />

durchgeführte Aktion kommt<br />

in diesem Jahr zum zweiten Mal nach<br />

Braunschweig. 20 Schulen mit rund<br />

3.000 Schülern haben sich bereits für<br />

den sportlichen Vergleich angemeldet.<br />

Es gibt aber noch offene Plätze für interessierte<br />

Schulen. „Schließlich wollen<br />

wir mit unserer Aktion möglichst viele<br />

Kinder erreichen“, so Christoph Köchy,<br />

einer der Initiatoren von speed4<br />

in Niedersachsen. Hier haben allein in<br />

diesem Jahr 10.000 Kinder teilgenommen.<br />

Die gemeldeten Grundschulen<br />

bekommen für einen Schultag Besuch<br />

von speed4. Das Team baut den Parcours<br />

in der Turnhalle auf und je ein<br />

oder zwei Klassen versuchen innerhalb<br />

einer Schulstunde so viele Durchläufe<br />

hinzulegen wie möglich. Die Besten in<br />

jedem Jahrgang vergleichen sich mit<br />

vier anderen Grundschulen in einem<br />

Halbfinale. Das Stadtfinale ist der<br />

krönende Abschluss, in dem sich die<br />

schnellsten Kiddies aus dem Halbfinale<br />

jahrgangsweise vergleichen.<br />

Eintracht Braunschweig ist der<br />

Löwenstadt-Kooperationspartner. Die<br />

Spieler haben in der Saisonvorbereitung<br />

den Parcours getestet und wurden<br />

gleich vom Ehrgeiz gepackt. Am<br />

Ende siegte Mathias Fetsch mit einer<br />

Traumzeit von 4,178 Sekunden. Nach<br />

den Sommerferien können sich Braunschweigs<br />

Grundschulkinder mit dem<br />

Stürmer messen. :::<br />

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UNTERNEHMEN // 05.<strong>2012</strong> // 23<br />

Spektakuläre<br />

Weltneuheit<br />

Lars Kroschke, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Sign Point GmbH.<br />

Qualität, Innovation und Design möchte das Unternehmen<br />

Sign Point in seinen Produkten vereinen. Neueste Entwicklung<br />

sind hochbrillante HD-Touchdisplays, die künftig in<br />

Bahnleitzentralen eingesetzt werden sollen.<br />

Autor: Klaus Sievers<br />

Fotografie: Marek Kruszewski<br />

Mehrere Weltneuheiten hat<br />

Siemens auf der internationalen<br />

Verkehrstechnik-Messe<br />

InnoTrans Mitte September in Berlin<br />

präsentiert. Dazu zählte auch die<br />

Bahn-Leitzentrale der Zukunft. Das<br />

technische Konzept von Siemens hat<br />

das Braunschweiger Unternehmen<br />

Sign Point GmbH optisch umgesetzt.<br />

Im Mittelpunkt der Leitzentrale steht<br />

eine Weltneuheit: ein großes deckengehängtes<br />

Multitouch-HD-Display,<br />

das mit einer viermal höheren Auflösung<br />

gegenüber heutigen Displays<br />

Maßgeschneiderte<br />

Multitouch-Systeme<br />

unglaublich scharfe Bilder bietet. Auf<br />

dem Display kann per Touch-Funktion<br />

bereits heute der Schienenverkehr<br />

der Zukunft gesteuert werden.<br />

Eine weitere Neuheit ist die interaktive<br />

Vernetzung mehrerer großformatiger<br />

Multitouch-Displays, die<br />

verfahrbar und dreidimensional beweglich<br />

an der Decke befestigt sind.<br />

Damit wird die Vision der künftigen<br />

Arbeitsumgebung in Leitzentralen<br />

der Bahn schon heute realisiert. Eine<br />

zwölf Quadratmeter große HD-Rückprojektionswand<br />

schuf auf dem Messestand<br />

die dazu passende virtuelle<br />

Realität des Bahnverkehrs.<br />

Mit Blick auf diese neue Technologie<br />

stellt Unternehmer Lars Kroschke<br />

fest: „Etwas Besseres gibt es derzeit am<br />

Markt nicht. Siemens präsentiert sich<br />

damit als Innovationsträger mit mehreren<br />

Weltneuheiten, vereint in einem<br />

einmaligen Messeexponat.“ Kroschke<br />

ist der geschäftsführende Gesellschafter<br />

von Sign Point, einer Manufaktur<br />

für Kommunikationsdesign. Sign<br />

Point ist Mitte der 90er-Jahre aus der<br />

Kroschke-Gruppe in Braunschweig<br />

hervorgegangen. Der 36-Jährige ist<br />

seit zwei Jahren alleiniger Gesellschafter<br />

und hat mit seinem Einstieg zu<br />

den traditionellen Geschäftsbereichen<br />

Beschilderung, Stempel und Werbetechnik<br />

zukunftsträchtige Geschäftsbereiche<br />

wie Digital Signage und Exponatbau<br />

initiiert. „Im Fokus stehen<br />

hierbei immer Qualität, Innovation<br />

und Design“, betont Kroschke.<br />

Sein Ziel sei es, in den Bereichen<br />

Digital Signage und Exponatbau<br />

stark zu wachsen, um für die Zukunft<br />

gerüs tet zu sein. In den drei<br />

klassischen Geschäftsbereichen sei<br />

Sign Point weiter ein starker Fullservice-Partner<br />

und biete innovative Lösungen.<br />

Hier geht die Produkt- und<br />

Dienstleistungsvielfalt vom Stempel<br />

über touristische Städteleitsysteme<br />

bis hin zu Großwerbeinstallationen an<br />

und auf Gebäuden – immer verbunden<br />

mit außergewöhnlichen Lösungen<br />

und innovativer Technologie. Kroschke<br />

nennt ein aktuelles Beispiel für<br />

eine spektakuläre Leuchtwerbung, für<br />

die man gerade einen Auftrag erhalten<br />

habe: den Bau eines großen Logos aus<br />

speziellen Materialien, das künftig auf<br />

dem neuen Haus der Volksbank Brawo<br />

in Braunschweig (dem Toblerone-<br />

Bau am Hauptbahnhof) weithin sichtbar<br />

stehen wird.<br />

Die Multitouch-Technologie hat<br />

inzwischen Einzug in unseren Alltag<br />

gehalten und ist kaum noch aus dem<br />

Leben vieler Menschen wegzudenken.<br />

Sign Point ist dabei einer der Pioniere<br />

im Bereich interaktiver Multitouch-<br />

Systeme mit den eigenen Produktlinien<br />

‚signtouch‘ und ‚signtouch eco‘.<br />

„Unsere Stärke ist, dass wir für<br />

unsere Kunden komplette maßgeschneiderte<br />

Systeme entwickeln“, betont<br />

Kroschke. „Mit erfahrenen Fachkräften<br />

entwickeln wir die Exponate<br />

selbst, entwerfen das Design, konstruieren<br />

die Hardware und arbeiten bei<br />

der Software mit dem Braunschweiger<br />

Partnerunternehmen Studio B12 eng<br />

zusammen.“ Das Ergebnis ist ein Multitouch-System<br />

mit besonderer Funktionalität<br />

und Vielfalt: Tische, Pulte,<br />

Stelen oder Wandmodule mit jeweils<br />

bis zu 40 gleichzeitigen Abtastpunkten.<br />

Die Kunden von Sign Point kommen<br />

bereits aus ganz Europa. Selbstbewusst<br />

fasst Kroschke zusammen:<br />

„Was Entwicklung und Qualität betrifft,<br />

da sind wir in Deutschland mit<br />

ganz vorn dabei.“<br />

Kroschke sagt voraus: „Auch künftig<br />

wird es noch klassische Beschilderungen<br />

für Informations- und Leitsysteme<br />

beispielsweise in Unternehmen,<br />

Behörden oder Kliniken geben.“ Dennoch<br />

sei Digital Signage eine interessante,<br />

effektive und kostengünstige<br />

Zusatzlösung – immer dann, wenn dynamische<br />

und aktuelle Inhalte gefragt<br />

seien.<br />

Zum Jahresende will Lars Kroschke<br />

einen weiteren neuen Geschäftsbereich<br />

starten: einen Onlineshop<br />

namens Leitstoff.de, in dem Standardprodukte<br />

aus allen vier Geschäftsbereichen<br />

des Unternehmens einer breiteren<br />

Zielgruppe angeboten werden. :::<br />

Testträger gesucht!<br />

Die neuen Gleitsichtgläser<br />

14 Tage kostenlos testen!<br />

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Telefon: 0 53 61 - 27 97 0 | Telefax: 0 53 61 - 27 97 12<br />

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UNTERNEHMEN // 05.<strong>2012</strong> // 25<br />

KreativRegion –<br />

die Vielfalts-<br />

Verstärker<br />

Auch ein ganz neuer Dachverband wie<br />

die KreativRegion ist vor allem dazu<br />

da, all die guten Seiten und Taten<br />

seiner Mitgliedsverbände zu stärken,<br />

konsequent zu verfolgen und im<br />

besten Falle allen übrigen Mitgliedern<br />

zum Vorteil gereichen zu lassen.<br />

Das klassische Netzwerk- oder Synergien-Thema<br />

steht deshalb ganz oben<br />

auf unserer Agenda. Die kreative und<br />

kulturelle Vielfalt in unserer Region<br />

ist riesengroß und über lange Jahre<br />

organisch gewachsen. Uns gegenseitig<br />

kennenzulernen, zu informieren und<br />

zu inspirieren, ist unsere wesentliche<br />

Aufgabe. Deshalb sehen wir uns<br />

als die Verstärker der bestehenden<br />

Vielfalt. So kann diese nachhaltig<br />

gesichert und für die ganze Region<br />

nutzbar gemacht werden.<br />

Wir werden vorhandene Kreativität<br />

und Ressourcen bündeln, weiter<br />

entwickeln und verstärken. Dazu<br />

laden wir zunächst alle Kreativen und<br />

Kulturschaffenden zu Netzwerkveranstaltungen<br />

ein und bitten sie herzlich,<br />

unsere Web-Plattform www.kreativregion.net<br />

zu nutzen und damit stabil<br />

zu machen. Zahlreiche Unterstützer<br />

helfen uns bereits dabei, diese ersten<br />

wichtigen Ziele in den kommenden<br />

Monaten zu erreichen.<br />

Studienfach<br />

Modemanagement<br />

Die WelfenAkademie bietet seit gut einem Jahr ihr<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) auch in der<br />

Fachrichtung Modemanagement an. Diese wurde in<br />

enger Kooperation mit dem Unternehmen New Yorker<br />

entwickelt. „Prinzipiell ist das Studium aber für alle<br />

Interessierten offen“, sagt Dr. Jens Bölscher, Geschäftsführer<br />

der WelfenAkademie. Derzeit entsendet New Yorker<br />

jährlich etwa 20 Studierende an die Hochschule. Das Modeunternehmen<br />

ist mit 939 Filialen in 32 Ländern eines der größten europaweit<br />

und möchte sich über das duale Studienangebot qualifizierten Nachwuchs am<br />

Firmensitz in Braunschweig sichern.<br />

Neben den grundlegenden Inhalten aus BWL, Recht und Mathematik<br />

beschäftigen sich die Studierenden auch mit speziellen Modemanagement-Themen.<br />

Angesehene Dozenten, etwa von der AMD, der größten privaten Modehochschule<br />

in Deutschland, lehren beispielsweise,<br />

was verschiedene Baumwollarten<br />

unterscheidet. Auch Modekonstruktion<br />

und -produktmanagement, Fashion-<br />

Marketing, Controlling, Trendanalyse<br />

und Modedesign, Bekleidungstechnologie<br />

und -logistik stehen auf dem Stundenplan.<br />

„Im Prinzip sind unsere Absolventen<br />

zwar BWLer, aber mit den speziellen<br />

Kenntnissen, die sie in der Modeindustrie<br />

benötigen“, erklärt Bölscher. ::: csi :::<br />

Foto: WelfenAkademie<br />

Leitmesse der<br />

Automobilzulieferer<br />

Neubau mit<br />

Fotos: Holger Posselt<br />

Mehrwert für Mitarbeiter<br />

300 Mitarbeiter haben im Neubau der Eon-Avacon-Technikzentrale in Salzgitter-Lebenstedt<br />

die Arbeit aufgenommen. Der Energieversorger hat 24 Millionen<br />

Euro in der Joachim-Campe-Straße investiert und prägt damit das Gesicht der<br />

Innenstadt Lebenstedts mit. Das Gebäude erstreckt sich über drei Etagen und<br />

verfügt über einen Lichthof. Der Mittelgang des Gebäudes fungiert als Treffpunkt<br />

für die Mitarbeiter, die dort während der Pausenzeiten zusammenkommen<br />

können. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür können Interessierte das<br />

Gebäude von innen besichtigen und sich über die Arbeit der Avacon informieren.<br />

::: Die Eon-Avacon-Technikzentrale stellt sich vor am 13.10.<strong>2012</strong>, 10 bis<br />

13 Uhr, Joachim-Campe-Straße, Salzgitter-Lebenstedt ::: bea :::<br />

100.000 Euro<br />

für Kreativ-Projekte<br />

Die Hochschule für Bildende Künste<br />

(HBK) erhält für die Einrichtung<br />

eines ‚Gründungsinkubators‘ der<br />

Kultur- und Kreativwirtschaft an<br />

den Kreuzhöfen einen Zuschuss<br />

der Stadt Braunschweig in Höhe<br />

von 75.000 Euro. 25.000 Euro<br />

fließen an den Verein KreativRegion.<br />

Der Gründungsinkubator der<br />

HBK soll in Trägerschaft der Innovations-<br />

und Gründungsgesellschaft<br />

HBK Braunschweig mbH<br />

errichtet werden, um Gründungsprozesse<br />

der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

zu unterstützen. Der<br />

Verein KreativRegion will Arbeitsplätze<br />

in der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

sichern, Akteure vernetzen<br />

und die Branche (in der Region)<br />

stärken. ::: bea :::<br />

Platz 1 für die DIS AG<br />

beim Wettbewerb<br />

„Deutschlands Beste<br />

Arbeitgeber <strong>2012</strong>“<br />

Dafür bedanke ich<br />

mich im Namen der<br />

KreativRegion, Ihr<br />

Andreas Schuster,<br />

Präsident der<br />

KreativRegion<br />

Schon acht Monate im Voraus waren die Ausstellerflächen ausgebucht,<br />

vom 10. bis 12. Oktober öffnen sich die Tore dann für das Publikum:<br />

Die 7. Internationale Zuliefererbörse (IZB), Leitmesse der europäischen<br />

Automobilzulieferindustrie, findet im Wolfsburger Allerpark statt. „Das enorme<br />

Interesse an der IZB von Ausstellern aus dem In- und Ausland unterstreicht die<br />

Bedeutung Wolfsburgs als Automobil-, aber auch als Messestandort“, sagt Julius<br />

von Ingelheim, Vorstandssprecher der Wolfsburg AG, dem Veranstalter der<br />

IZB. Aussteller aus 22 Nationen, auch aus den diesjährigen Partnerländern<br />

Argentinien und Brasilien, werden auf der Messe vertreten sein. ::: csi :::<br />

::: Weitere Infos unter www.izb-online.com. :::<br />

Moderne Personaldienstleistung heißt, sich individuell auf jeden Menschen und jedes Unternehmen einzustellen.<br />

Und das können wir ausgezeichnet. Profitieren auch Sie von unserem Know-how als bester Arbeitgeber.<br />

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UNTERNEHMEN // 05.<strong>2012</strong> // 27<br />

Forschen<br />

unter der Sonne Kaliforniens<br />

Foto: Volkswagen<br />

Die Volkswagen Group of America hat 27 Millionen Dollar in ein neues Test- und Entwicklungszentrum<br />

in Kalifornien investiert. In der 64.000 Quadratmeter großen Anlage werden ab Herbst Antriebe und<br />

Fahrzeuge mehrerer Konzernmarken getestet und optimiert. Die Anlage verfügt über 2.500 Solarpanele,<br />

die den Energieverbrauch um fast ein Drittel reduzieren. Ergänzt um weitere Energiesparmaßnahmen<br />

hat sich das Test Center California (TCC) das Ziel gesetzt, eine der umweltfreundlichsten<br />

Testanlagen der Automobilindustrie zu werden. Derzeit durchläuft das Test Center den LEED-Umweltzertifikationstest<br />

(Leadership in Energy und Environmental Design). Zum TCC gehört ein hochmodernes<br />

Abgas- und Klimazentrum, in dem das Emissionsverhalten von Fahrzeugen sowie ihr Verhalten bei<br />

Temperaturen von bis zu minus 35 Grad Celsius untersucht werden können. :::bea :::<br />

GEZ-Abwicklung<br />

als Serviceangebot<br />

Die Volkswagen Leasing GmbH hat hinsichtlich<br />

der Entrichtung des neuen Rundfunkbeitrags<br />

für gewerblich genutzte Fahrzeuge eine Lösung<br />

für die gesamte Leasingbranche erarbeitet. Mit<br />

den Rundfunkanstalten und dem Bundesverband<br />

Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL)<br />

einigte sich das Unternehmen über die zukünftige<br />

GEZ-Abwicklung. Damit nimmt die Volkswagen<br />

Leasing GmbH eine Vorreiterrolle in der<br />

Branche ein. Zum Hintergrund: Ab 2013 tritt ein<br />

neuer Rundfunkbeitragsstaatsvertrag in Kraft.<br />

Demnach richtet sich die heute noch Rundfunkgebühr<br />

genannte Abgabe nicht mehr nur nach<br />

der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge, sondern<br />

auch nach der Anzahl der Betriebsstätten<br />

und der dort Beschäftigten. Ein Fahrzeug pro<br />

Betriebsstätte ist beitragsfrei. Durch das Abkommen<br />

bezahlen die Kunden der Volkswagen Leasing<br />

weiterhin nur den anfallenden Rundfunkbeitrag.<br />

Die GEZ-Abwicklung wird im Rahmen<br />

des Full-Service-Leasings von der Volkswagen<br />

Leasing GmbH übernommen. ::: bea :::<br />

Kommunikation für Chefs<br />

Zunehmend hängt der Markterfolg eines Unternehmens von der<br />

öffentlichen Wahrnehmung ab. Als Folge dieses Trends wurde<br />

Marken- und Unternehmenskommunikation zur strategischen<br />

Aufgabe. Doch gerade in mittelständischen Unternehmen zählt<br />

dieser Bereich nicht zu den Kernkompetenzen der Verantwortlichen.<br />

An Geschäftsführer und Inhaber kleiner und mittelständischer<br />

Unternehmen wendet sich das Seminar ‚Kommunikation<br />

ist Chefsache‘. In sechs Modulen lernen die Teilnehmer,<br />

wie professionelle Kommunikation funktioniert. Eine eintägige<br />

Kompaktveranstaltung als Kick-off-Seminar gibt einen Überblick<br />

über die wesentlichen Bestandteile der Unternehmenskommunikation.<br />

Die Dozenten befassen sich beispielsweise mit Pressearbeit,<br />

Krisenkommunikation sowie den Chancen und Risiken<br />

des Internets. Das Seminar ist ein Kooperationsprojekt von<br />

PR-Nord, Robert Kipry Designer und des Arbeitsgeberverbandes<br />

Braunschweig (AGV). ::: bea :::<br />

::: Kick-off-Seminar ‚Kommunikation ist Chefsache‘<br />

9.10.<strong>2012</strong>, Kämmer Consulting, Bültenweg 23 a, Braunschweig<br />

13.10.<strong>2012</strong>, AGV, Wilhelmitorwall 32, Braunschweig<br />

Anmeldung per Mail an kirchner@agv-bs.de oder per Telefax:<br />

0531-2421099 :::<br />

www.schimmel-auswahlcentrum.de<br />

Das kleine schwarze.


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 29<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Autor: Heike Steingass<br />

illustration: Kerstin Krempel/karma kommunikationsdesign<br />

Die Idee ist nicht neu, sie war für alle Naturvölker<br />

selbstverständlich: Sorgsam mit ihrer Umwelt umzugehen<br />

und ihre Ressourcen zu nutzen, ohne ihre eigene<br />

Lebensgrundlage zu gefährden. Dennoch hat es in unserer<br />

westlichen Kultur lange gedauert, bis dieser Gedanke wieder<br />

ins Bewusstsein kam. Erstmals 1560 wurde die Grundidee in<br />

der kursächsischen Forstordnung formuliert. Und es dauerte<br />

noch einmal rund 150 Jahre, bis Hans Carl von Carlowitz im<br />

Jahr 1713 in seinem Buch über die „nachhaltende Nutzung“<br />

der Wälder schrieb. Auch wenn das Wort ‚nachhaltend’ auf<br />

über 400 Seiten nur einmal vorkommt, wird der Begriff der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> auf diese Publikation zurückgeführt.


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 31<br />

Die Ressourcen der Natur nur in dem Umfang zu<br />

nutzen, wie diese sie regenerieren kann, entspricht<br />

dem Grundgedanken der <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Doch<br />

wer heute unter <strong>Nachhaltigkeit</strong> nur seine ökologische<br />

Komponente versteht, übersieht zwei weitere<br />

wichtige Aspekte: die ökonomische und die soziale<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>. Das Drei-Säulen-Modell der <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

bezieht diese mit ein.<br />

Ökonomische <strong>Nachhaltigkeit</strong> steht dabei für nachhaltiges<br />

Wirtschaften, das dauerhaft betrieben werden<br />

kann. Gesund wachsende Unternehmen, eine<br />

geringe Insolvenzrate sowie die Vermeidung von<br />

Spekulationsblasen sind Zeichen für eine nachhaltige<br />

Wirtschaft. Sie setzt verantwortungsvolle Unternehmer<br />

voraus.<br />

Die soziale Komponente der <strong>Nachhaltigkeit</strong> bezieht<br />

den Staat und die Gesellschaft ein. Soziale Spannungen<br />

sollen sich in Grenzen halten und Konflikte<br />

auf zivilem, friedlichem Wege ausgetragen werden.<br />

Das Modell der Drei-Säulen rief Kritik hervor,<br />

weil es unscharf, nicht gewichtet sei und sich keine<br />

Konsequenzen ableiten ließen. Mehrfach wurde es<br />

überarbeitet und häufig zitiert.<br />

Doch betrachtet man die Gesamtvision der <strong>Nachhaltigkeit</strong>,<br />

so zeigt diese die Potentiale eines Lebens<br />

und Wirtschaftens innerhalb selbst gesetzter Grenzen.<br />

Eine Welt, von der wir heute leider nur träumen<br />

können, eine nachhaltige Welt. :::<br />

„Verbindungen<br />

schaffen.“<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Aus eigenem Antrieb<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Jeder Mensch hat ganz individuelle Ziele und Wünsche für das<br />

Leben . Eine Motivation, die ihn jeden Tag aufs Neue anspornt und<br />

ihm Stärke verleiht – auch dort, wo sein Ziel unerreichbar scheint.<br />

Dieser Antrieb ist die grundlegende Kraft, die in uns Menschen steckt.<br />

Dabei ist sie so einzigartig wie der Mensch selbst. Jeden bewegt<br />

etwas anderes: Sich Zeit für ein gutes Buch nehmen. Den Mut für den<br />

ersten Fallschirmsprung aufbringen. Mit der Nachbarin einen Kaffee<br />

trinken. Die Lieblingsmannschaft siegen sehen. Die Liebe des Lebens<br />

treffen. Ob kleine Vorhaben oder große Absichten, eines ist gewiss:<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Die treibende Kraft<br />

Der persönliche Antrieb jedes Einzelnen steht auch für die<br />

Volksbank BraWo im Mittelpunkt: Seit jeher stellt sie ihre Kunden<br />

Adalbert Wandt,<br />

Wandt Spedition Transportberatung GmbH,<br />

unser Mitglied<br />

in den Fokus ihres Denkens und Handelns. Als regional verwurzelte<br />

Bank fühlt sie sich traditionell den Menschen in Braunschweig,<br />

Gifhorn, Salzgitter und Wolfsburg verbunden. So setzen sich die<br />

Mitarbeiter nachhaltig für die Realisierung der Kundenwünsche<br />

und -träume ein. Sie machen den Weg frei.<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

Deshalb zeigt die Volksbank BraWo jetzt getreu dem Motto<br />

„Gemeinsam sind wir stark!“, wie sehr ihr die Verbundenheit mit der<br />

Region am Herzen liegt. Zahlreiche Kunden und Mitglieder geben<br />

ihrer Bank ein Gesicht, indem sie ihren ganz persönlichen Antrieb<br />

verraten : ein besonderes Hobby, das Engagement im örtlichen<br />

Sportverein, eine außergewöhnliche Sammelleidenschaft oder die<br />

abendliche Gutenachtgeschichte für die Enkel. Denn auch jeder<br />

kleine Antrieb hat eine große Botschaft!<br />

Wer erfahren möchte, welche Gründe es noch gibt, morgens aufzustehen,<br />

erhält weitere Informationen auf: www.volksbank-brawo.de/antrieb


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 33<br />

Eine Region<br />

wird elektromobil<br />

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen<br />

Wolfsburg hat den bundesweiten Wettbewerb Elektromobilität<br />

gewonnen. Erste Fördergelder sollen im Herbst fließen.<br />

50 Millionen Euro des Bundes hoffen<br />

dürfen. „An der Initiative beteiligen sich<br />

rund 200 Unternehmen, wissenschaftliche<br />

Einrichtungen, Kommunen, Verbände<br />

und das Land Niedersachsen“,<br />

berichtet Nowak. Zusammen bringen<br />

sie unabhängig von den Schaufenster-<br />

Fördermitteln zusammen noch einmal<br />

ein Gesamtvolumen von fast 300 Millionen<br />

Euro ein.<br />

Der Sieg gelang nicht zuletzt wegen<br />

der hochkarätigen Besetzung. „Die<br />

Region um Wolfsburg, Braunschweig<br />

und Hannover gilt längst als Top-<br />

Standort der Mobilitätswirtschaft“,<br />

betont Nowak. Volkswagen und Continental<br />

haben hier ihren Sitz und auch<br />

der Batterieproduzent Johnson Controls<br />

und der Bahnhersteller Alstom<br />

wirken in der Region – um nur die<br />

bekanntesten Namen zu nennen. Und<br />

mit den Technischen Universitäten<br />

(TU) Braunschweig und Clausthal<br />

Ziel: E-Fahrzeuge auf<br />

die Straße bringen.<br />

in Clausthal-Zellerfeld, der Ostfalia<br />

Hochschule Braunschweig-Wolfenbüttel,<br />

der Leibniz Universität Hannover<br />

und dem Deutschen Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt in Braunschweig<br />

hat die Region auch renommierte Forschungseinrichtungen<br />

mit im Boot.<br />

Ein Ziel der Initiative ist jetzt, möglichst<br />

schnell möglichst viele E-Fahrzeuge<br />

auf die Straße zu bringen. Eine<br />

Prämie für den Kauf eines Elektromobils<br />

ist zwar nicht geplant, doch die<br />

teilnehmenden Städte und Gemeinden<br />

wollen einen besonderen Anreiz setzen:<br />

Elektroautos dürfen künftig überall<br />

umsonst parken. Für potenzielle Käufer<br />

ist außerdem wichtig, dass sie an<br />

vielen Orten Ladestationen zum ‚Auftanken‘<br />

anfahren können. Schon 2015<br />

soll die Stromtankstellen-Infrastruktur<br />

für mehr als 5.000 Fahrzeuge bereitstehen<br />

– mit einheitlichen Lade- und<br />

Abrechnungssystemen. Elektrobusse<br />

und -taxis könnten an Haltestellen und<br />

Warteschleifen sogar induktiv geladen<br />

werden können, über ein magnetisches<br />

Feld, ganz ohne Stecker und Steckdo-<br />

Autor: Andrea Hoferichter<br />

Fast 200 Unternehmen, Hochschulen<br />

und Kommunen rund<br />

um die Städte Wolfsburg,<br />

Braunschweig und Hannover eint zurzeit<br />

ein gemeinsames Ziel: Die Region<br />

soll elektromobil werden. „Dabei geht<br />

es nicht nur um Elektroautos, sondern<br />

um ein klima- und nutzerfreundliches<br />

System aus erneuerbarer Energie,<br />

Fahrzeugen mit Elektroantrieb und<br />

einer intelligenten Vernetzung aller<br />

Verkehrsträger in einer Region“, sagt<br />

der Geschäftsführer der Metropolregion<br />

Hannover Braunschweig Göttingen<br />

Wolfsburg Raimund Nowak. Wer zur<br />

Arbeit, zum Shoppen, zu Freunden,<br />

Verwandten oder in den Urlaub fährt,<br />

könnte künftig also nicht nur besonders<br />

umweltschonend, sondern auch<br />

schnell und komfortabel ans Ziel kommen.<br />

Die Elektromobilitäts-Metamorphose<br />

soll der Region außerdem zu<br />

mehr wirtschaftlichem Wachstum verhelfen<br />

– und sie soll Maßstäbe setzen,<br />

zum Vorbild werden für andere Regionen.<br />

Die ambitionierten Ziele sind kürzlich<br />

ein ganzes Stück näher gerückt. Im<br />

Frühjahr gewann die Metropolregion<br />

als eine von vier Regionen bundesweit<br />

den Wettbewerb Schaufenster Elektromobilität<br />

und setzte sich damit gegen<br />

19 weitere Mitstreiter durch. Zum Siegerprojekt<br />

gehören 39 Projekte, die auf<br />

jeweils drei Jahre angelegt sind und in<br />

diesen Wochen auf Fördergelder bis zu<br />

Foto: diephotodesigner.de


www.volkswagenbank.de<br />

TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 35<br />

Lithium-Ionen-Batterie:<br />

Die Lithium-Ionen-Batterie<br />

für den Ford Transit Connect<br />

Electric ermöglicht<br />

130 km Fahrspaß im elektrischen<br />

Modus, hat eine Lebensdauer<br />

von über zehn<br />

Jahren und ein besonderes<br />

Sicherheitskonzept.<br />

Foto: Johnson Controls<br />

Submodule:<br />

Eine Schlüsseltechnologie<br />

für den weiteren Fortschritt<br />

sind die Submodule,<br />

das elektrische Herz<br />

von Hybrid- und Elektrofahrzeugen.<br />

Sie bestehen<br />

heute zumeist aus runden<br />

Lithium-Ionen-Zellen und<br />

werden von Johnson Controls<br />

schon für viele Fahrzeuge<br />

in Serie produziert.<br />

Jetzt 50,– Euro<br />

Starter-Bonus 1 für Sie!<br />

Foto: Johnson Controls-Saft<br />

sen. Auf der Agenda der Schaufenster-Initiative<br />

steht zudem, Hard- und<br />

Software zu entwickeln, um wichtige<br />

Elektromobilitätsdaten zu erfassen und<br />

leicht verfügbar zu machen, zum Beispiel<br />

den Ladezustand der Fahrzeuge<br />

und die nächsten Ladestationen.<br />

Zentrales Ziel ist auch eine reibungslose<br />

Verknüpfung der verschiedenen<br />

Verkehrsmittel. Dazu zählen<br />

neben Elektroautos, -fahrrädern und<br />

Hybridbussen, die alternativ elektrisch<br />

oder mit Verbrennungsmotor betrieben<br />

werden, auch Straßen- und Eisenbahnen,<br />

sozusagen die Oldies der Elektromobilität.<br />

„Die Menschen werden bei<br />

ihren Reisen viel selbstverständlicher<br />

unterschiedliche Verkehrsmittel nutzen“,<br />

ist Nowak überzeugt. „Und wir<br />

werden künftig viel mehr Leih-Pkws<br />

sehen, die dann wie zum Beispiel bei<br />

dem Volkswagensystem Quicar auch<br />

zunehmend Elektrofahrzeuge einsetzen<br />

werden.“ In Hannover, wo bereits eine<br />

Quicar-Flotte stationiert ist, werden die<br />

Aktivitäten beginnen, aber auch Braunschweig<br />

und Wolfsburg sind als Standorte<br />

vorgesehen. Die ländlich geprägten<br />

Gebiete der Region sollen ebenfalls<br />

nicht leer ausgehen und künftig besser<br />

angebunden werden.<br />

Und wenn alles wie geplant läuft,<br />

werden die Menschen in Zukunft statt<br />

mit Fahrausweisen und Buchungsbestätigungen<br />

mit einer Mobilitätskarte<br />

unterwegs sein, die für alle Verkehrsmittel<br />

gültig ist. Das multimodale Reisen<br />

soll einfacher und durch Aktionen<br />

und Sonderrabatte auch finanziell<br />

attraktiver werden. Die Partner der<br />

Schaufenster-Initiative werden dazu<br />

verschiedene neue Geschäftsmodelle<br />

entwickeln und deren Akzeptanz prüfen.<br />

In der Pendlerhochburg Wolfsburg<br />

soll außerdem eine millionenschwere<br />

Wie wird der<br />

Strom produziert?<br />

Mobilitätszentrale entstehen, mit Umsteigemöglichkeiten<br />

und elektrischen<br />

Leihautos und -fahrrädern.<br />

Entscheidend für den Erfolg ist allerdings,<br />

wie der Strom für den Betrieb<br />

der Elektrofahrzeuge produziert wird.<br />

Nur wenn dieser aus regenerativen<br />

Quellen stammt, wird Elektromobilität<br />

auch wirklich klimafreundlich. „Die<br />

Ökostromproduktion zu fördern, ist<br />

deshalb ein wichtiger Teil der Schaufenster-Initiative“,<br />

sagt Thomas Krause,<br />

Vorstand der Wolfsburg AG, die gleich<br />

an mehreren Projekten beteiligt ist.<br />

Mit ihrer ‚e-Mobility-Station‘ demonstrieren<br />

die Wolfsburger Wirtschaftsförderer<br />

schon heute auf den rund 2.200<br />

Quadratmetern einer ehemaligen Tankstelle,<br />

dass klimafreundliche Elektromobilität,<br />

gespeist aus regenerativen<br />

Quellen, funktionieren kann.<br />

Auf dem Gebiet erneuerbare Energien<br />

hat die Metropolregion ohnehin<br />

ehrgeizige Ziele. Sie will im Jahr 2050<br />

als erste Region Deutschlands unabhängig<br />

von fossilen Ressourcen werden<br />

und den Strom- und Wärmebedarf der<br />

Region autark und allein aus regenerativen<br />

Quellen decken. Dann wird allerdings<br />

auch die Frage nach der Stabilität<br />

der Stromnetze immer wichtiger, denn<br />

die Ökostromproduktion aus Windund<br />

Sonnenenergie kann wetter- und<br />

jahreszeitenbedingt stark schwanken.<br />

Projekte zum Energiemanagement<br />

zählen deshalb ebenfalls zum Schaufenster-Konzept.<br />

Volkswagen und die<br />

TU Braunschweig zum Beispiel entwickeln<br />

ein virtuelles Kraftwerk aus<br />

Windkraft- und Sonnenenergieanlagen,<br />

Blockheizkraftwerken und Elektrofahrzeugen,<br />

die je nachdem, ob sie stehen<br />

oder fahren, als Energiespeicher oder<br />

-verbraucher fungieren können. Durch<br />

ein geschicktes Energiemanagement<br />

kann das virtuelle Kraftwerk die Stromproduktion<br />

zu jeder Zeit an den Bedarf<br />

anpassen, so wie es heute Kohle-, Gasoder<br />

Atomkraftwerke tun. Auch Systeme<br />

für Zuhause sollen entwickelt und<br />

Kostenlos Bargeld abheben auch in Ihrer Nähe:<br />

Mit dem Online-Girokonto.<br />

Auf einen Blick:<br />

→ Kostenlose Bargeldauszahlung mit der Volkswagen VISA Card 2<br />

an über 50.000 Geldautomaten in Deutschland, an über 400.000<br />

Geldautomaten in allen Euro-Teilnehmerländern 3<br />

und an über 1.300 Shell-Stationen 4<br />

→ Kostenloses Online-Girokonto bei mind. 1.000,– Euro<br />

→<br />

bar geldlosem Gutschrifteingang pro Monat in einer Summe<br />

Kostenlose Volkswagen Bank Card mit GeldKarte-<br />

Chip und kostenlose Partnerkarte<br />

→ Weltweit sicheres Online-Banking mit dem Bankey –<br />

→<br />

dem elektronischen TAN-Generator<br />

Attraktive Direkt-Rabatte und Umsatzbonus mit der<br />

Volkswagen VISA Card, z. B. 1 % Rabatt beim Tanken 5<br />

1<br />

Die Gutschrift von 50,– Euro erfolgt frühestens acht Wochen nach Konto eröffnung,<br />

sofern bis dahin zwei Gehalts-/Zahlungseingänge in Höhe von mindestens<br />

1.000,– Euro sowie regelmäßige Konto umsätze vorliegen. Der Starter-Bonus<br />

wird einmalig für die Eröffnung eines Girokontos gezahlt, wenn Sie noch kein<br />

Girokonto bei der Volkswagen Bank direct oder Audi Bank direct haben/hatten.<br />

2<br />

Jahresgebühr 33,– Euro.<br />

3<br />

Gilt für alle Geldautomaten mit dem VISA-Zeichen. In allen Ländern ohne Euro<br />

als gesetzliches Zahlungsmittel fällt weltweit das übliche Auslands einsatzentgelt<br />

in Höhe von 1,75 % an.<br />

4<br />

Gilt nur in Verbindung mit dem Volkswagen Girokonto. Die teil nehmenden<br />

Shell-Tankstellen weisen die Besucher durch Aufsteller und Schilder auf den<br />

Bargeldservice hin.<br />

5<br />

Bis zu einem jährlichen Tankumsatz von max. 2.000,– Euro.<br />

Volkswagen Bank direct ist ein Geschäftsbereich der Volkswagen Bank GmbH.<br />

Interessiert? Wir sind jederzeit für Sie da:<br />

Filiale Gifhorner Straße<br />

Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig<br />

Terminvereinbarung<br />

0531 212-5904<br />

Montag und Donnerstag: 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

Dienstag und Mittwoch: 9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Freitag: 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Filiale Braunschweig-City<br />

Schuhstraße 7 (Nähe Ringerbrunnen), 38100 Braunschweig<br />

Terminvereinbarung<br />

0531 212-80200<br />

Montag, Mittwoch und Freitag: 9.30 bis 16.00 Uhr<br />

Dienstag und Donnerstag: 9.30 bis 18.00 Uhr<br />

Service-Telefon<br />

0531 212-859508<br />

Montag bis Freitag: 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

Samstag: 9.00 bis 15.00 Uhr<br />

Internet<br />

www.volkswagenbank.de<br />

Stand: 15. September <strong>2012</strong>


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 37<br />

getestet werden. Sie weisen beispielsweise<br />

darauf hin, die Waschmaschine<br />

dann anzuschalten, wenn gerade viel<br />

Energie aus Solarenergieanlagen oder<br />

Windkraftwerken zur Verfügung steht.<br />

Batterien spielen eine Schlüsselrolle<br />

beim Thema Elektromobilität. Sie<br />

bestimmen die Reichweite von Elektrofahrzeugen,<br />

halten an Ladestationen<br />

Strom bereit und sie können bei der<br />

Stabilisierung der Stromnetze helfen.<br />

An der Serienproduktion von besseren<br />

und billigeren Lithiumbatterien etwa<br />

arbeitet zurzeit der Batteriehersteller<br />

Johnson Controls in Hannover. „Außerdem<br />

soll die Recyclingfähigkeit von<br />

Lithiumbatterien verbessert werden“,<br />

berichtet der Geschäftsführer der Metropolregion<br />

Nowak. Auf diesem Gebiet<br />

sind auch die Technischen Universitäten<br />

Braunschweig und Clausthal<br />

schon länger aktiv.<br />

Grundlage für den Erfolg der<br />

Schaufenster-Initiative und wichtig<br />

für die Zeit danach sind gut geschulte<br />

Menschen. Die Hochschulen der Region<br />

wollen deshalb ein gemeinsames<br />

Weiterbildungsangebot Elektromobilität<br />

schaffen. Volkswagen und die Ingenieurgesellschaft<br />

Auto und Verkehr<br />

(IAV) arbeiten ebenfalls an solchen<br />

Elementen der akademischen Ausbildung.<br />

Volkswagen strebt außerdem<br />

in Zusammenarbeit mit den Industrieund<br />

Handelskammern eine zertifizierbare<br />

Zusatzqualifikation ‚Geprüfte<br />

Elektrofachkraft Fahrzeugtechnik‘ an.<br />

Nicht zuletzt will die Region vom<br />

Umstieg auf klimafreundliche Elektromobilität<br />

auch wirtschaftlich profitieren.<br />

„Wir wollen die Region als<br />

Standort der Mobilitätswirtschaft<br />

stärken und auch vom Energieumbau<br />

ökonomisch profitieren“, sagt Nowak.<br />

„Deshalb sollen möglichst viele Elektrofahrzeuge<br />

und Komponenten in den<br />

hiesigen Unternehmen entwickelt und<br />

produziert werden.“ Einen regionalen<br />

Alleingang streben die Aktiven aber<br />

nicht an. Gemeinsam mit den anderen<br />

vier Schaufenster-Initiativen soll ganz<br />

Deutschland in Sachen Elektromobilität<br />

ein großer Sprung nach vorne<br />

gelingen. Dr. Rudolf Krebs, Generalbevollmächtigter<br />

und Leiter Volkswagen-<br />

Konzern Elektro-Traktion, sagt: „Unser<br />

gemeinsames Ziel muss es sein,<br />

Deutschland bis zum Jahr 2020 zum<br />

Leitanbieter für Elektromobilität wachsen<br />

zu lassen.“<br />

Foto: Metropolregion/Thomas Ammerpohl<br />

Metropolregion fährt elektrisch:<br />

Dr. Gert Hoffmann, Oberbürgermeister<br />

von Braunschweig und<br />

Vorsitzender der Metropolregion,<br />

nahm die Golf Blue-e-Motion von<br />

Dr. Rudolf Krebs, Konzernbeauftragter<br />

für Elektrotraktion der<br />

Volkswagen AG, entgegen.


Elektrisch unterwegs<br />

TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 39<br />

Autor: beate ziehres<br />

Die Idee, von nachhaltigen Energien angetrieben durch die Stadt<br />

oder die Lande zu brausen, ist nicht neu. Bereits automobile<br />

Urväter wie Gustave Trouvé nutzten Elektromotoren und Batterien,<br />

um ihre Neuentwicklungen in Bewegung zu setzen. Angesichts hoher<br />

Kraftstoffpreise gewinnt die Steckdose als Zapfsäule zunehmend an<br />

Attraktivität. Im vergangenen Jahr vervierfachte sich die Zahl der Neu-<br />

zulassungen bei Elektroautos. Noch vermag niemand abzusehen, ob das<br />

politische Ziel zum Stichtag 1. Januar 2020 verwirklicht werden kann.<br />

Die Marke liegt bei einer Million Elektrofahrzeugen auf Deutschlands<br />

Straßen. Wie sieht individuelle Elektromobilität im Jahr <strong>2012</strong> praktisch<br />

aus? Wie weit kommen Fahrzeuge mit Elektroantrieb, wie schnell sind<br />

sie? Unser Quartett gibt Antworten. :::<br />

4 C<br />

Roadster 2.5<br />

1A<br />

Foto: eRockit<br />

eRockit<br />

e Rockit<br />

Reichweite: 70 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 81 km/h<br />

Leistung: 9 kW<br />

Ladezeit: 3,5 h<br />

Akku: Li-Ionen Nanophosphat, 3,1 kWh<br />

Sitze: 1<br />

Preis: 12.460 €<br />

Foto: Riese + Müller<br />

2A<br />

Jet stream<br />

Riese + Müller<br />

Reichweite: 140 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h<br />

Leistung: 0,25 kW<br />

Ladezeit: nicht bekannt<br />

Akku: Li-Ionen<br />

Sitze: 1<br />

Preis: 3.799 €<br />

4 A<br />

Foto: Quantya<br />

Quantya<br />

E -Scooter VR One<br />

Reichweite: 70 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h<br />

Leistung: 8,5 kW<br />

Ladezeit: 4,5 h<br />

Akku: Li-Po<br />

Sitze: 2<br />

Preis: 7.599 €<br />

3A<br />

Foto: Daimler<br />

Smart<br />

Smart ebike<br />

Reichweite: 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h<br />

Leistung: 4 Stufen<br />

Ladezeit: 6 h<br />

Akku: Li-Ionen, 0,42 kWh<br />

Sitze: 1<br />

Preis: 2.849 €<br />

1C<br />

Foto: Ford<br />

Ford<br />

Focus Electric<br />

Reichweite: 160 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h<br />

Leistung: 107 kW<br />

Ladezeit: 4 h<br />

Akku: Li-Ionen, 23 kWh<br />

Sitze: 5<br />

Preis: noch unbekannt<br />

2 C<br />

Foto: M 93<br />

Nissan<br />

Leaf<br />

Reichweite: 175 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h<br />

Leistung: 80 kW<br />

Ladezeit: 12 h<br />

Akku: Li-Ionen, 24 kWh<br />

Sitze: 5<br />

Preis: 36.990 €<br />

3 C<br />

Foto: Renault<br />

Renault<br />

Fluence Z.E.<br />

Foto: Tesla Motors<br />

Reichweite: 185 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h<br />

Leistung: 70 kW<br />

Ladezeit: 9 h<br />

Akku: Li-Ionen, 22 kWh<br />

Sitze: 5<br />

Preis: 25.690 € + Akku-Leasing 82 – 168 €/mtl.<br />

Tesla<br />

Reichweite: 340 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h<br />

Leistung: 225 kW<br />

Ladezeit: 3,5 h<br />

Akku: Li-Ionen, 53 kWh<br />

Sitze: 2<br />

Preis: 101.700 €<br />

1B<br />

Foto: Renault<br />

Twi z y<br />

Renault<br />

Reichweite: 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h<br />

Leistung: 13 kW<br />

Ladezeit: 3,5 h<br />

Akku: Li-Ionen, 6,1 kWh<br />

Sitze: 2<br />

Preis: 7.690 € + Akku-Leasing<br />

2B<br />

Foto: Daimler<br />

Smart<br />

fortwo electric drive<br />

Reichweite: 145 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h<br />

Leistung: 55 kW<br />

Ladezeit: 7 h<br />

Akku: Li-Ionen, 7,6 kWh<br />

Sitze: 2<br />

Preis: 18.910 € + 65 €/mtl. Batteriemiete<br />

3B<br />

Foto: Peugeot<br />

Ion<br />

Peugeot<br />

Reichweite: 150 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h<br />

Leistung: 47 kW<br />

Ladezeit: 6 h<br />

Akku: Li-Ionen, 16 kWh<br />

Sitze: 4<br />

Preis: 29.393 €<br />

4B<br />

Foto: Cobra bubbles<br />

Renault<br />

Zoe<br />

Reichweite: 210 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h<br />

Leistung: 65 kW<br />

Ladezeit: 8 h<br />

Akku: Li-Ionen-Wechsel-Akku, 22 kWh<br />

Sitze: 5<br />

Preis: 20.600 € + Akku-Leasing 79 €/mtl.<br />

1D<br />

Foto: Simon SoMe<br />

Mia K<br />

mia electric<br />

Reichweite: 80 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h<br />

Leistung: 16 kW<br />

Ladezeit: 3 h<br />

Akku: Li-Eisenphosphat, 8 kWh<br />

Sitze: 1<br />

Preis: 22.500 €<br />

2D<br />

Foto: Renault<br />

Kangoo Z.E.<br />

Renault<br />

Reichweite: 170 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h<br />

Leistung: 44 kW<br />

Ladezeit: 8 h<br />

Akku: Li-Ionen, 22 kWh<br />

Sitze: 2–5<br />

Preis: 20.000 € + Akku-Leasing 75 €/mtl.<br />

3D<br />

Foto: Ford<br />

Ford<br />

Transit Connect E<br />

Reichweite: 130 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h<br />

Leistung: keine Angabe<br />

Ladezeit: 10 h<br />

Akku: Li-Ionen, 28 kWh<br />

Sitze: 2<br />

Preis: 53.544 €<br />

4D<br />

Foto: Mercedes Benz<br />

Mercedes<br />

Vito E-Cell<br />

Reichweite: 130 km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h (begrenzt)<br />

Leistung: 60 kW<br />

Ladezeit: 5 h<br />

Akku: Li-Ionen-Traktionsbatterien, 36 kWh<br />

Sitze: 7<br />

Preis: nicht bekannt


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 41<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

in der Energieversorgung?!<br />

„Ohne Verzicht wird eine nachhaltige Energieversorgung<br />

nicht möglich sein“, meint Olf Clausen, Geschäftsführer<br />

der m+p Gruppe. Ein Kommentar.<br />

Rahmenbedingungen motivieren Anstrengungen<br />

zur Effizienzsteigerung<br />

nur eingeschränkt. Das heißt in der<br />

Konsequenz: Unser Energieverbrauch<br />

wird auf dem derzeitigen Niveau verbleiben.<br />

Zudem haben Maßnahmen zur<br />

Effizienzsteigerung erwiesenermaßen<br />

den Effekt steigender Energieverbräuche,<br />

denn effiziente Technologie wird<br />

oft auch intensiver genutzt: Wer Energiesparlampen<br />

hat, lässt diese länger<br />

brennen, denn es kostet ja weniger.<br />

Durch diesen ‚Rebound-Effekt‘ laufen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sinitiativen ins Leere.<br />

Neben der erheblichen Steigerung<br />

der Effizienz unserer Energieanlagen<br />

(Erzeuger, Netze, Verbraucher), wird<br />

der Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung<br />

nicht ohne Verzicht möglich<br />

sein. Die aktuellen Preisentwicklungen<br />

und die langfristigen Prognosen lassen<br />

einen Trend erkennen: Energie wird<br />

grundsätzlich teurer – und damit nicht<br />

mehr zu jeder Zeit für jedermann bezahlbar.<br />

Vor dem Hintergrund dieser<br />

Gedanken erscheint so manche <strong>Nachhaltigkeit</strong>sdiskussion,<br />

aber insbesondere<br />

auch der inflationäre Gebrauch<br />

des Begriffs, nicht angemessen.<br />

Kritisch muss in diesem Zusammenhang<br />

der flächendeckende Einsatz in<br />

der Werbung betrachtet werden. Kein<br />

Produkt mehr, das nicht nachhaltig<br />

oder ‚sustainable‘ oder ‚green‘ ist, und<br />

dem Verbraucher suggeriert: Alles ist<br />

gut! Aber ist es das wirklich? :::<br />

Autor: Olf Clausen<br />

Fotografie: m+p gruppe<br />

Die m+p Gruppe engagiert sich mit einer eigenen, elektrisch<br />

angetriebenen Fahrzeugflotte auf dem Gebiet der E-Mobilität.<br />

Mit 5 Fahrzeugen beteiligte sich das Unternehmen in diesem<br />

Jahr an der Rallye e-miglia, die die Teilnehmer mit ihren<br />

Elektrofahrzeugen durch vier Alpenländer führt.<br />

ICH BIN EIN ELEKTRO-STARTER.<br />

JETZT PROBE FAHREN!<br />

Der Begriff ‚<strong>Nachhaltigkeit</strong>‘ hat<br />

für eine technische Unternehmensberatung,<br />

die unter anderem<br />

seit Jahrzehnten in der Energieberatung<br />

tätig ist, eine ganz besondere<br />

Bedeutung – trifft dieser Begriff doch<br />

den Kern unserer unternehmerischen<br />

Tätigkeit. Aus dieser Perspektive erscheint<br />

die aktuelle <strong>Nachhaltigkeit</strong>sdiskussion<br />

im besonderen Licht.<br />

Mit <strong>Nachhaltigkeit</strong> wurde im 16.<br />

Jahrhundert eine Modell der Forstwirtschaft<br />

beschrieben, in dem Natur und<br />

Mensch im langfristigen Gleichgewicht<br />

miteinander existieren. Die deutsche,<br />

aber auch die globale Energieversorgung<br />

ist von diesem Ideal weit entfernt.<br />

Mit der Energiewende sollen im Jahr<br />

2020 in Deutschland 20 Prozent des<br />

Energieverbrauchs durch regenerative<br />

Quellen gedeckt werden. Ein technisch<br />

www.schimmel-auswahlcentrum.de<br />

und ökonomisch ambitioniertes Ziel,<br />

aber nur ein Etappenziel, denn 80 Prozent<br />

unserer Nutzenergie wird dann immer<br />

noch konventionell erzeugt. Durch<br />

den Klimawandel und die Verfügbarkeit<br />

fossiler Energieträger werden die<br />

nächs ten Etappenziele schon bald für<br />

uns auf der Agenda stehen.<br />

Die Energiewende beschreibt aber<br />

nicht nur den Weg von der konventionellen<br />

zur regenerativen Energieversorgung,<br />

sondern auch von der zentralen<br />

zur dezentralen. Tausende von Solaranlagen<br />

dokumentieren dies. In dezentralen,<br />

intelligenten Netzen (Smart<br />

Grid) wird das Gleichgewicht zwischen<br />

möglichst regenerativer Energieerzeugung<br />

vor Ort und der direkten Abnahme<br />

gesucht. Die Elektromobilität kann<br />

hier einen nennenswerten Beitrag zur<br />

Speicherung von regenerativ erzeugtem<br />

Strom leisten. Die heutigen Strukturen<br />

der regenerativen Energieversorgung<br />

und der Stand der technischen Entwicklung<br />

der Elektrofahrzeuge lassen<br />

noch keine flächendeckenden<br />

Lösungen zu. In Pilotanwendungen<br />

lassen sich aber durchaus schlüssige<br />

Konzepte realisieren.<br />

Ein weiteres Charakteristikum einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung<br />

ist die effiziente Energieerzeugung.<br />

Das angestrebte Ziel einer 20-prozentigen<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

ist bis 2020 kaum erreichbar. Die derzeitigen<br />

politischen und ökonomischen<br />

Hier spielt die Musik.<br />

Renault Twizy<br />

ab 6.990 € *<br />

zzgl. Batteriemiete<br />

ab 50 € im Monat*<br />

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Senefelderstr. 6a • 38124 Braunschweig • Tel.: 0531-261400<br />

*Unser Verkaufspreis für einen Twizy Urban 45 ohne Fahrzeugbatterie 6.990,– €. Fahrzeug wird nur verkauft bei gleichzeitigem Abschluss eines Mietvertrags für die<br />

Antriebsbatterie mit der Renault Leasing, z. B. zu einem monatlichen Mietzins von 50 € bei einer Jahresfahrleistung von 7.500 km und 36 Monaten Laufzeit. Der monatliche<br />

Mietzins deckt die Bereitstellungskosten für die Batterie ab. **Keine Emissionen im Fahrbetrieb. Abbildungen zeigen Sonderausstattung.


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 43<br />

Spenden für<br />

eine ausgeglichene<br />

Klimabilanz<br />

Kirchen gehen mit einem virtuellen Klingelbeutel neue<br />

Wege und fördern mit den Erlösen Klimaschutzprojekte.<br />

Autor: ulla evers<br />

Fotografie: Fair Climate Fund (2), Brot für die Welt (2)<br />

Wenn im indischen Distrikt<br />

Visakhapatnam auf einem<br />

energiesparenden Küchenherd<br />

Mahlzeiten zubereitet werden,<br />

dann kann es sein, dass unter anderem<br />

Spenden aus der Braunschweigischen<br />

Landeskirche dieses ermöglicht<br />

haben. Das Geld dafür wurde<br />

nicht klassisch im Klingelbeutel gesammelt,<br />

sondern entspringt virtuellen<br />

Berechnungen aus der sogenannten<br />

Klima-Kollekte. Energiesparende Herde<br />

für die Region an der Ostküste<br />

des mit 1,2 Milliarden Menschen bewohnten<br />

asiatischen Landes – das ist<br />

nur ein kirchliches Projekt von vielen<br />

anderen, die weltweit dazu beitragen,<br />

den schädlichen CO 2<br />

-Ausstoß zu reduzieren.<br />

Mit der Klima-Kollekte haben<br />

kirchliche Organisationen 2011 einen<br />

CO 2<br />

-Kompensationsfonds gegründet,<br />

der sich als kirchliche Ergänzung zu<br />

2 Semester Barcelona<br />

"<br />

4 Wochen Backpacking<br />

in Australien<br />

1 One Night Stand"<br />

jenko-sternberg.de<br />

Endlich zuhause!<br />

Ich bin viel gereist und habe vieles erlebt und gesehen.<br />

Nach Wolfenbüttel bin ich wegen der Ostfalia Hochschule<br />

gekommen. Der perfekte Studiengang, das Begrüßungsgeld<br />

und die günstige Miete sind erste Klasse. Bei den tollen<br />

Freizeitangeboten habe ich schnell viele Freunde gefunden.<br />

Für die Zukunft bietet mir die Region mit den zahlreichen<br />

internationalen Arbeitgebern erstklassige Chancen.<br />

Ich glaube, hier ist mein neues Zuhause!<br />

www.wolfenbuettel.de


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 45<br />

Alle Kompensationsprojekte der<br />

Klima-Kollekte unterstützen entweder<br />

den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

(z. B. den Bau von Biogasanlagen in<br />

Indien) oder tragen zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz (z. B. mit<br />

Brennholzöfen oder einem Projekt<br />

für energieeffizientes Kochen in<br />

Südafrika) bei. Infos zu den einzelnen<br />

Projekten in gibt es unter www.klimakollekte.de.<br />

bereits bestehenden Ausgleichsangeboten<br />

für Projekte in Entwicklungsländern<br />

und Osteuropa versteht. Thomas<br />

Hofer, Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-lutherischen<br />

Landeskirche in<br />

Braunschweig: „Wichtig ist uns, dass<br />

der Ausgleich von CO 2<br />

-Emissionen<br />

durch Klimaschutzprojekte unserer<br />

Partner vor Ort geschieht. Die Klima-<br />

Kollekte profitiert von der Anbindung<br />

an die Kirchen. Sie nutzt die langjährigen<br />

gleichberechtigten Beziehungen<br />

zu Projektpartnern in Entwicklungsländern<br />

und Osteuropa.“<br />

Der virtuelle Klingelbeutel funktioniert<br />

ganz einfach. Auf der Internetseite<br />

www.klima-kollekte.de kann<br />

man seinen persönlichen CO 2<br />

-Emissionsrechner<br />

anwerfen: Der eigene<br />

Papierverbrauch, Heizungs-, Stromoder<br />

Mobilitätskosten können eingegeben<br />

werden. Mit einem Klick wird der<br />

Kohlenstoffdioxyd-Verbrauch ermittelt<br />

und in einem Euro-Betrag angegeben.<br />

Dieser Betrag kann gespendet werden<br />

und kommt dann Klimaschutzprojekten<br />

zugute. Ein Freibrief für Energieverschwendung<br />

oder Ablasshandel?<br />

Mitnichten sagen die Organisatoren,<br />

denn sie verweisen mit dem Spendenaufruf<br />

auf den unvermeidbaren CO 2<br />

-<br />

Ausstoß, den jeder Mensch auf seiner<br />

Kappe hat, auch wenn er sich umweltbewusst<br />

verhält. „Die Klima-Kollekte<br />

möchte Organisationen, Kirchengemeinden,<br />

jeden Einzelnen neu und<br />

verstärkt für den Ausgleich ihrer unvermeidbaren<br />

CO 2<br />

-Emissionen gewinnen“,<br />

erklärt Hofer. Denn viele unserer<br />

Aktivitäten, Reisen, Heizen, Staubsaugen,<br />

sind mit dem Ausstoß von<br />

Treibhausgasen verbunden. „Unser<br />

Leben ist ohne CO 2<br />

-Ausstoß nicht vorstellbar.<br />

Klar, wir können den Ausstoß<br />

senken und deshalb mehr Fahrrad<br />

fahren oder die Bahn nutzen, um nur<br />

ein Beispiel zu nennen. Aber es werden<br />

immer Emissionen übrig bleiben,<br />

die nicht eingespart oder weggelassen<br />

werden können. Da können dann die<br />

Klima-Kollekte und daraus finanzierte<br />

Klimaschutzprojekte eintreten.“<br />

Träger der Initiative sind die christlichen<br />

Kirchen Deutschlands, Brot für<br />

die Welt, der Evangelische Entwicklungsdienst,<br />

die Forschungsstätte der<br />

Evangelischen Studiengemeinschaft<br />

Heidelberg, das Nordelbische Missionszentrum<br />

und der katholische<br />

Entwicklungsdienst Misereor. Teilnehmen<br />

kann jeder, der mehr für eine<br />

weltweite positive Klimabilanz tun<br />

möchte, Einzelpersonen, aber auch<br />

Organisationen, Unternehmen und<br />

Kirchengemeinden. Projekte, die unterstützt<br />

werden, unterliegen strengen<br />

Standards und sind nachhaltig ausgelegt.<br />

Daher wirbt auch Thomas Hofer<br />

für diese nachhaltige Abgabe: „Die<br />

Braunschweigische Landeskirche beteiligt<br />

sich bei der Klima-Kollekte aktiv,<br />

weil für alles, was sich nicht vermeiden<br />

lässt, die Klima-Kollekte die<br />

Möglichkeit anbietet, durch freiwillige<br />

Kompensationen einen Beitrag zum<br />

Schutz der Klimas zu leisten.“ :::


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 47<br />

Bildungsdreisatz:<br />

erleben, erfahren, erinnern<br />

Nachhaltig lernen in der Autostadt: Die ‚Inszenierte Bildung‘ setzt auf<br />

prägende Erlebnisse, die das Erlernte fest im Gedächtnis verankern sollen.<br />

Autor: Ulla Evers<br />

Fotografie: Autostadt<br />

Pflaumenkuchen mit Sahne<br />

– lecker. Aber wie wurde die<br />

flüssige Sahne fest, sodass ein<br />

prächtiger Klecks den duftenden Kuchen<br />

ziert? Mit einen Quirl. Na klar,<br />

mögen die klugen Erwachsenen sagen.<br />

Aber was ist das für ein Gerät, dieser<br />

Quirl? Und wie funktioniert er? Das<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> in der Autostadt: Die jungen Besucher können sich mit dem Thema in der<br />

multimedialen Ausstellung LEVEL GREEN oder in Workshops auseinandersetzen.<br />

fragten sich die Schüler der Grundschule<br />

Fallersleben. Das Projekt ‚Vom<br />

Quirl zur Küchenmaschine‘ war geboren.<br />

Eines von jährlich zwölf Schulprojekten,<br />

die in Partnerschaft mit der Autostadt<br />

unterstützt und durchgeführt<br />

werden. Die Abteilung ‚Inszenierte Bildung‘<br />

ist vom Niedersächsischen Kul-<br />

In der Lern-Werkstatt stehen nicht nur<br />

Autos im Fokus: Schüler erleben hier auch<br />

am Beispiel des Fahrrads die technischen,<br />

wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen<br />

Zusammenhänge rund um die Mobiltät.<br />

tusministerium als außerschulischer<br />

Lernort anerkannt. Dr. Michael Pries<br />

leitet diese „Bildungslandschaft mit<br />

Prüfsiegel“, wie sie sich selber definiert.<br />

„Wir wollen mit unserem Fachpersonal<br />

und unseren besonders gestalteten<br />

Lernräumen Schulen bei<br />

ihrem Bildungsauftrag unterstützen“,<br />

erklärt der promovierte Pädagoge. Ziel<br />

sei es, Bildungsinhalte nachhaltig weiterzugeben.<br />

Thematisch spielt <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

immer wieder eine Rolle. Zum Beispiel<br />

hat die Gesamtschule Franzsches Feld<br />

in Braunschweig in ihrem Partnerschulprojekt<br />

eine Solartankstelle für<br />

Elektrofahrräder gebaut. <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

ist aber auch methodisch untrennbar<br />

mit Bildungsprojekten der<br />

Autostadt verbunden. Michael Pries,<br />

selber Vater von zwei Kindern, hält<br />

nichts von Wissensvermittlung, die<br />

wie eine Einbahnstraße verläuft. Einer<br />

hat das Wissen und beschallt die<br />

Lernenden, bis sie alles fehlerfrei wiedergeben<br />

können. „Nein“, sagt er, „uns<br />

ist der Dreischritt erleben – erfahren –<br />

erinnern wichtig.“ Die Selbstlernkompetenz<br />

der Schüler herauszukitzeln,<br />

ist die spannende Herausforderung.<br />

Dafür werde der Lerngegenstand so<br />

inszeniert, dass ein Lernprozess quasi<br />

wie von selbst entzündet wird. Ein Beispiel:<br />

Eine Schulklasse bestaunt ein<br />

Auto. Der Schlüssel wird einem Schüler<br />

übergeben, mit der Aufforderung,<br />

das Fahrzeug zu starten. Stolz setzt<br />

sich der Glückliche ins Auto, dreht den<br />

Schlüssel und es passiert – nichts. Was<br />

ist los? Motor kaputt? Kein Sprit? Kein<br />

Strom? Die Schüler haben angebissen.<br />

Sie wollen es wissen. In diesem Workshop<br />

geht es um das Thema Batterie.<br />

Die wird in den nächsten Stunden<br />

ausführlich unter die Lupe genommen.<br />

Ganz praktisch geht es um die Funktion<br />

und Bedeutung einer Batterie fürs<br />

Auto.<br />

Lernen fürs Leben wird hier Realität.<br />

Dabei sind neben dem methodischen<br />

Dreischritt ökologische,<br />

ökonomische und gesellschaftliche<br />

Aspekte in den Lernprojekten enthalten.<br />

Zum Beispiel das Schulgarten-<br />

Projekt der evangelischen Grundschule<br />

in Wolfsburg. Beete anlegen,<br />

säen, pflanzen, pflegen und ernten.<br />

Landwirtschaft in anderen Ländern<br />

kennenlernen und dabei zu erfahren,<br />

was „FairTrade“ bedeutet. Am Ende<br />

steht, neben einer reichen Ernte, auch<br />

der Plan im Raum, mit einem Holzbollerwagen<br />

fair gehandelte Produkte in<br />

Wolfsburg zu verkaufen. Das Quirl-<br />

Projekt der Grundschule Fallersleben<br />

geht über den Sahne-Aspekt natürlich<br />

weit hinaus. Es wurden Handquirle<br />

geschnitzt, mechanische Geräte ausprobiert,<br />

die Funktion von Zahnrädern<br />

kennengelernt und schließlich eigene<br />

kleine technische Wunderwerke gebaut.<br />

Die Kinder wollten am Ende<br />

mehr. Jetzt schließt sich ein weiteres<br />

Technikprojekt in der Grundschule<br />

an: Erneuerbare Energiequellen werden<br />

demnächst Thema sein. :::


119 GWh/a<br />

TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 49<br />

124 GWh/a<br />

Regenerativ gewonnene Energie nach<br />

Energieträgern in den kreisfreien<br />

Städten und den Landkreisen<br />

Anteil regenerativ gewonnener Energie<br />

am Strombedarf der jeweiligen Stadt<br />

oder Gemeinde (2010) in %<br />

284 GWh/a<br />

Photovoltaik<br />

Biomasse<br />

Windenergie<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Wasserkraft<br />

Klär-/Deponiegas<br />

0 - 10<br />

10 - 25<br />

25 - 50<br />

50 - 75<br />

75 - 100<br />

100 - 200<br />

200 - 300<br />

> 300<br />

297 GWh/a<br />

Heutiger Stand: Anteil der<br />

regenerativen Energie nach<br />

Energieträgern.<br />

119 GWh/a<br />

124 GWh/a<br />

Regenerativ gewonnene Energie nach<br />

Energieträgern in den kreisfreien<br />

Städten und den Landkreisen<br />

Photovoltaik<br />

Biomasse<br />

Windenergie<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Wasserkraft<br />

Klär-/Deponiegas<br />

24 GWh/a<br />

207 GWh/a<br />

25 GWh/a<br />

Regenerativ gewonnene Energie nach<br />

Energieträgern in den kreisfreien<br />

Städten und den Landkreisen<br />

193 GWh/a<br />

Photovoltaik<br />

Biomasse<br />

Windenergie<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Wasserkraft<br />

Klär-/Deponiegas<br />

Anteil regenerativ gewonnener Energie<br />

am Strombedarf der jeweiligen Stadt<br />

oder Gemeinde (2010) in %<br />

Anteil regenerativ gewonnener Energie<br />

am Strombedarf der jeweiligen Stadt<br />

oder Gemeinde (2010) in %<br />

0 - 10<br />

75 - 100<br />

10 - 25<br />

100 - 200<br />

25 - 50<br />

200 - 300<br />

50 - 75<br />

> 300<br />

Regionale<br />

Energiewende<br />

Ist es möglich, die gesamte Region in knapp<br />

40 Jahren ausschließlich mit erneuerbarer<br />

Energie zu versorgen? Ein Gespräch über die<br />

Machbarkeit dieser Vision.<br />

0 - 10<br />

75 - 100<br />

10 - 25<br />

100 - 200<br />

Autor: Klaus Sievers<br />

25 - 50 Fotografie: 200 Thomas - 300 Knüppel<br />

50 - 75 Grafik: Zweckverband > 300 GroSSraum Braunschweig<br />

Der Zweckverband hat ein regionales Energie- und Klimaschutzkonzept<br />

erarbeitet. Die Ergebnisse sollen in eine Art<br />

Masterplan für die Energiewende im Großraum Braunschweig<br />

einfließen. Die Kernaussage: Bis 2050 kann der<br />

Energieverbrauch voll aus erneuerbaren Energien gedeckt<br />

werden. Ist das eine Vision oder eine realistische Zielsetzung?<br />

Jens Palandt: Es ist möglich. Der Zweckverband hat ein regionales<br />

Energiekonzept, um dieses Ziel zu erreichen. Die Energiewende<br />

muss auch regional umgesetzt werden. Wir haben<br />

als ersten Schritt ein strategisches Konzept erarbeitet, das<br />

eine Diskussionsgrundlage für künftige Planungsentscheidungen<br />

im Großraum, in den Kommunen oder in Unternehmen<br />

sein soll. Es soll künftig schrittweise in Diskussionen mit<br />

allen Beteiligten vertieft und erweitert werden.<br />

Ist das Konzept eine Art Machbarkeitsstudie mit konkreten<br />

Handlungsempfehlungen?<br />

Siegried Thom: Ja. Das Konzept zeigt auf, wo wir derzeit auch<br />

im Vergleich zu anderen Regionen stehen und welche Potenziale<br />

wir für erneuerbare Energien haben. Da sind wir schon<br />

ganz gut: 37 Prozent des hier verbrauchten Stroms wird bereits<br />

aus erneuerbaren Energien erzeugt – deutlich mehr als<br />

im Bundesdurchschnitt. Auch in der Entwicklung eines Regionalkonzepts<br />

sind wir bundesweit vorbildlich.<br />

Jens Palandt: Wir haben verschiedene Szenarien entwickelt<br />

und festgestellt, dass das 100-Prozent-Ziel erreichbar ist. Wir<br />

stellen aber auch dar, welche Konsequenzen das hat. Da gibt<br />

es positive Aspekte, weil etwa durch die Dezentralisierung<br />

der Energieversorgung die regionale Wertschöpfung steigt.<br />

Der Umbau zur erneuerbaren Energie bringt aber auch Belastungen<br />

mit sich, für Menschen und für die Landschaft. Es ist<br />

eine Gratwanderung.<br />

Das Konzept sieht vor, dass der Strom künftig Hauptenergieträger<br />

sein wird. Warum?<br />

Jens Palandt, Leiter der Abteilung<br />

Großraumplanung und stellvertretender Direktor<br />

des Zweckverbands Großraum Braunschweig.<br />

Siegfried Thom: Der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauchs<br />

könnte deutlich von 15 auf 80 Prozent steigen<br />

– vor allem, weil der Autoverkehr voll elektrifiziert sein wird<br />

und auch viel Wärme über hocheffiziente Wärmepumpen mit<br />

Strom produziert werden wird.<br />

Kann man Prognosen über den Stromverbrauch erstellen,<br />

ohne künftige Speichertechnologien zu berücksichtigen?<br />

Siegfried Thom: Wir haben das pauschal als technischen<br />

Fortschritt berücksichtigt. Da tut sich derzeit sehr viel, beispielsweise<br />

bei Pumpspeicherwerken oder bei der Umwandlung<br />

überschüssigen Stroms in Wasserstoff, der in unterirdischen<br />

Kavernen – wie heute Erdgas – gespeichert werden<br />

könnte. Ein anderes Beispiel: Es wird viele kleine dezentrale<br />

Zwischenspeicher in Form von Batterien geben – etwa auch<br />

in Elektroautos.<br />

Muss künftig nicht vor allem Energie gespart und die Effizienz<br />

des Energieverbrauchs erhöht werden?<br />

Jens Palandt: Ja, das ist das zentrale Thema. Je mehr Ener-


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 51<br />

www.karma-web.de<br />

dicht besiedelten Region. Wir haben also genug Raum. Dieses<br />

Ziel werden wir wohl erreichen – und das wird ein Test<br />

für künftige Entwicklungen. Vielleicht müssen wir dann auch<br />

Waldflächen im Harz nutzen. Die Akzeptanz steigt in der Bevölkerung.<br />

Sie ist übrigens dort am größten, wo bereits Windanlagen<br />

stehen. Wir müssen aber auch kreativ sein und neue<br />

Wege gehen: etwa Industrieflächen nutzen, also Windanlagen<br />

neben Hochöfen oder Produktionshallen errichten.<br />

WIKYTE 10:00<br />

WIKYTE 10:00<br />

Siegfried Thom, beim Zweckverband unter<br />

anderem zuständig für Regionalplanung<br />

und Windkraftanlagen.<br />

gie wir einsparen, desto weniger müssen die erneuerbaren<br />

Energien ausgebaut werden. Das größte Einsparpotenzial<br />

gibt es im Wärmebereich – etwa durch die Wärmedämmung<br />

von Gebäuden.<br />

Sie haben ein maximales Energieszenario für die Region<br />

entworfen. Wie sieht das aus?<br />

Siegfried Thom: Wenn wir – ein sehr ambitioniertes Ziel – den<br />

jährlichen Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 um 60 Prozent<br />

gegenüber dem heutigen Verbrauch senken könnten,<br />

dann müssten wir allein die Fläche für die Windenergienutzung<br />

vervierfachen, die Stromerzeugung mit Solarzellen um<br />

das 40fache steigern und auch die Biogasnutzung vervierfachen.<br />

Kann man so etwas in der Bevölkerung durchsetzen?<br />

Jens Palandt: Es ist schwierig. Derzeit versuchen wir, mit<br />

viel Transparenz und Bürgerbeteiligung die Vorrangflächen<br />

für Windenergie bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Das wären<br />

1,2 Prozent der gesamten Fläche in unserer nicht sehr<br />

Ist die Großindustrie wie VW oder die Salzgitter AG überhaupt<br />

in Ihrem Konzept berücksichtigt?<br />

Jens Palandt: Nein. Die Großindustrie in der Region verbraucht<br />

in etwa so viel Energie wie alle anderen zusammen.<br />

Sie muss sicher verstärkt aus großen Offshore-Windanlagen<br />

und über neue Netzleitungen versorgt werden.<br />

Wie kann man die Akzeptanz in der Bevölkerung für erneuerbare<br />

Energie steigern?<br />

Jens Palandt: Wir müssen die Bürger vor Ort direkt beteiligen.<br />

Sie müssen auch Vorteile davon haben. Sie könnten sich,<br />

ebenso wie Kommunen, beispielsweise an Bürgerwindparks,<br />

Energiegenossenschaften oder Stiftungen beteiligen. Das<br />

könnte niedrigere Tarife oder Gewinnbeteiligungen bringen.<br />

Gibt es Vorzeigeprojekte in der Region?<br />

Jens Palandt: Es gibt mehrere – beispielsweise in Gevensleben<br />

(Kreis Helmstedt). Dort haben die beteiligten Bürger für<br />

einen Ausbau des Bürgerwindparks gestimmt. In Liebenburg<br />

(Kreis Goslar) soll eine Energiegenossenschaft gegründet<br />

werden.<br />

Was macht der Zweckverband im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien?<br />

Jens Palandt: Wir weisen im Bereich der Regionalplanung die<br />

Vorrangflächen für Windenergienutzung aus. Außerdem wollen<br />

wir bis Anfang 2013 ein Solarkataster erstellen, in dem<br />

im Internet einsehbar für jedes Gebäude in der Region das<br />

solare Potenzial, die Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

dargestellt werden. Das Projekt wird übrigens von Eon-Avacon<br />

gesponsert. :::<br />

Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> Tradition 02.<strong>2012</strong><br />

Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> 02.<strong>2012</strong> 5,00 €<br />

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WIKYTE 10:00


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 53<br />

Nachhaltiges<br />

aus der Forschung<br />

Autor: Andrea Hoferichter<br />

Allianz für Artenvielfalt<br />

Schon lange bangen Forscher um die Artenvielfalt auf unserem Planeten.<br />

Raubbau an der Natur und der Klimawandel könnten in den nächsten 200<br />

Jahren dazu führen, dass die Hälfte aller höheren Organismen ausstirbt<br />

– mit heute noch unabschätzbaren Folgen. Um zu klären, wie viele Arten<br />

es gibt, welche Rolle sie in den Ökosystemen spielen und wie sie geschützt<br />

werden können, hat der Universitätsverbund Halle-Jena-Leipzig<br />

das Deutsche Zentrum zur Integrativen Biodiversitätsforschung ins<br />

Leben gerufen, an dem auch das Braunschweiger Leibniz-Institut DSMZ<br />

– Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen beteiligt<br />

ist. Schließlich sind nicht nur zahlreiche Säugetier-, Vogel- und Fischarten<br />

bedroht, sondern auch Mikroorganismen, zum Beispiel Pilze und Bakterien.<br />

Das neue Forschungszentrum wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

über vier Jahre mit insgesamt 33 Millionen Euro gefördert. :::<br />

Saubere Strategien<br />

Sonne macht sauber: Diese These können Forscher des Fraunhofer-Instituts<br />

für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig nur<br />

unterschreiben. Sie entwickeln Oberflächen, die winzige Titandioxidteilchen<br />

enthalten. Titandioxid ist ein Weißpigment, das auch in Wandfarbe<br />

oder Zahnpasta steckt und unter Sonneneinstrahlung den Abbau<br />

allerlei unangenehmer Substanzen in Gang bringt. „Auf dem Glas eines<br />

Smartphones zum Beispiel könnte eine geschickt modifizierte Titandioxidschicht<br />

künftig helfen, Fingerabdrücke verschwinden zu lassen“,<br />

sagt Dr. Michael Vergöhl, der die Fraunhofer-Allianz Photokatalyse<br />

leitet. Auch mit Titandioxid versetzte Kunststoffgartenmöbel und Fassadenfarben,<br />

die ohnehin dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bleiben<br />

länger sauber. Selbst Luft- und Wasserschadstoffe können an solchen<br />

Oberflächen abgebaut werden.<br />

Für die Reinigung von Wasser favorisieren die IST-Wissenschaftler<br />

dagegen eine Methode, die Schadstoffe an einer diamantbeschichteten<br />

Elektrode abbaut. Stammt der Strom dafür aus einem Solarpanel<br />

oder einer Windkraftanlage, ist die umweltfreundliche Reinigung perfekt.<br />

Das Verfahren wollen die Forscher vor allem dort zum Einsatz bringen,<br />

wo Trinkwasser knapp ist, zum Beispiel in Südafrika. Dabei helfen<br />

enge Beziehungen zur RETECZA-Stiftung, die vor Ort Technologien als<br />

Hilfe zur Selbsthilfe fördert. Vorsitzender der Stiftung ist der stellvertretende<br />

IST-Leiter Professor Wolfgang Diehl. :::<br />

Foto: Fraunhofer IGB<br />

Die mit Titandioxidmolekülen ausgestattete<br />

Oberfläche (unten) unterscheidet sich deutlich von<br />

der nicht ausgerüsteten Probe (oben).<br />

Klimafolgen<br />

für<br />

Lebensmittel<br />

Ob Ackerbau, Viehzucht oder Handel: Der Klimawandel<br />

wird nicht ohne Folgen für die Agrarwirtschaft<br />

bleiben. Welche das sind, wollen Wissenschaftler<br />

von 73 Forschungseinrichtungen aus<br />

Europa und Israel jetzt mit komplexen mathematischen<br />

Modellen herausfinden. Das Projekt<br />

MACSUR (Modelling European Agriculture with<br />

Climate Change for Food Security) wird vom<br />

Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in<br />

Braunschweig koordiniert. :::<br />

Sparsamer Campus<br />

Für ihren Campus entwickeln Forscher der Technischen<br />

Universität (TU) Braunschweig ein besonders<br />

ehrgeiziges Energiesparprogramm: Sie wollen die<br />

Campus-Kohlendioxidemissionen bis 2020 um 40<br />

Prozent senken und im Jahr 2050 soll der Energiebedarf<br />

sogar ausschließlich aus regenerativen Quellen<br />

gedeckt werden. Der TU-Campus kann als Modell für<br />

viele andere Unigebiete und andere innerstädtische<br />

Orte dienen, vor allem weil hier Gebäude verschiedener<br />

Machart und aus ganz unterschiedlichen Baujahren<br />

stehen. Die Wissenschaftler wollen aber nicht nur Gebäudehüllen<br />

und -technik, sondern auch das Nutzerverhalten<br />

und Verkehrsströme optimieren. Und es gilt,<br />

die Versorgung mit Ökostrom möglichst netzverträglich<br />

zu gestalten. Im Projekt arbeiten deshalb Architekten,<br />

Städteplaner, Psychologen und Elektrotechnikingenieure<br />

der TU eng zusammen. In etwa zwei Jahren<br />

soll der Masterplan stehen und anschließend auch<br />

umgesetzt werden. Dann kann der TU-Campus seine<br />

Vorbildqualitäten in der Praxis beweisen. :::<br />

Foto: TU BS/Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme<br />

Klimaforschung<br />

in der Kälte<br />

Die Hubschrauber-Schleppsonde<br />

Helipod bei einem Testflug am<br />

Forschungsflughafen Braunschweig.<br />

Mit dem Hubschrauber über Sibirien: Dabei handelt es sich nicht um einen Geschenkgutschein<br />

für einen Abenteuertrip, sondern um eine Forschungsmission von Ingenieuren<br />

der Technischen Universität (TU) Braunschweig und des Geoforschungszentrums<br />

Potsdam (GFZ). Im sibirischen Permafrostgebiet des Lena-Deltas wollen sie mit<br />

ihrer Hubschrauber-Schleppsonde Helipod Daten für genauere Klimaprognosen sammeln.<br />

Permafrostgebiete, die etwa ein Viertel der weltweiten Landoberfläche ausmachen,<br />

können den Klimawandel maßgeblich beeinflussen. Die Böden dort sind praktisch das<br />

ganze Jahr über und bis zu 1.500 Meter tief gefroren. Wenn sie durch die Erderwärmung<br />

zu tauen beginnen, können zusätzliche Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan<br />

freigesetzt werden und das Klima heizt sich weiter auf: ein Teufelskreis. Um die Austauschprozesse<br />

zwischen sibirischem Permafrostboden und Atmosphäre zu ergründen,<br />

wurde bisher nur vereinzelt am Boden gemessen. Mit ihrer Schleppsonde können die TU-<br />

Wissenschaftler das Gebiet jetzt großflächig abfliegen und mit den gesammelten Informationen<br />

die Basis für noch genauere Klimavorhersagen schaffen. :::<br />

Wir verleihen flügel...<br />

www.schimmel-auswahlcentrum.de


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 55<br />

„Das größte<br />

Geschäftsmodell<br />

der Zukunft<br />

ist die Rettung der Welt“<br />

Autor: Sven Gábor Jánszky<br />

Foto: 2b AHEAD ThinkTank<br />

Sven Gábor Jánszky (39) ist<br />

Deutschlands innovativster Trendforscher<br />

und Leiter der Denkfabrik<br />

‚2b AHEAD ThinkTank‘. Auf<br />

seine Einladung hin treffen sich<br />

seit zehn Jahren CEOs und Innovationschefs<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft und entwickeln die<br />

Zukunftsszenarien der kommenden<br />

zehn Jahre. Der Zukunftskongress<br />

des ThinkTanks findet<br />

seit 2009 in der Region Wolfsburg/Braunschweig<br />

statt und wird<br />

unterstützt durch die Wolfsburg<br />

AG und die AutoVision GmbH.<br />

Jánszky war DDR-Vize-Jugendpokalsieger<br />

im Schach, bestieg den<br />

Kilimandscharo und lief zuletzt<br />

seinen 17. Marathon.<br />

… dieser Satz will mir nicht mehr<br />

aus dem Kopf. Ich habe ihn auf einem<br />

unserer Zukunftskongresse in der<br />

Schweiz gehört. Damals stand ein<br />

rüs tiger Rentner im Schlosspark und<br />

las den versammelten Unternehmensvorständen<br />

die Leviten. Gerhard Knies<br />

heißt er, wohnt in Hamburg und sollte<br />

eigentlich über das größte Industrieprojekt<br />

Europas sprechen, dessen<br />

geistiger Vater er ist. In seinem<br />

Desertec-Projekt sollen bis 2050 riesige<br />

Solarkraftwerke in den nordafrikanischen<br />

Wüsten aufgebaut werden<br />

und 15 Prozent des europäischen<br />

Strombedarfs decken.<br />

Doch dann sagte Knies diesen<br />

Satz, der sich seitdem wie ein roter<br />

Faden durch die Debatten unseres<br />

ThinkTanks um die Geschäftsmodelle<br />

der Zukunft zieht. Denn er zielt,<br />

mehr als tausend wohlfeine Reden<br />

über Klimaschutz und <strong>Nachhaltigkeit</strong>,<br />

genau ins Schwarze unserer Zukunft.<br />

Er sagt nichts anderes als: <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

ist ein Geschäft! Diese banale<br />

Wahrheit ist in unseren Diskussionen<br />

für viele gutmeinende, ehrenamtlich<br />

Engagierte in zahllosen Umweltverbänden<br />

und Sozialvereinen manchmal<br />

schwer zu ertragen. Und dennoch ist<br />

sie der Kern der Lösung.<br />

Wenn Sie mit einem Trendforscher<br />

wie mir sprechen, dann sagen wir Ihnen<br />

heute, dass das Energieproblem<br />

der Welt so gut wie gelöst ist. Lassen<br />

Sie sich das auf der Zunge zergehen:<br />

Vor fünf Jahren überschlugen sich<br />

die Apokalyptiker mit immer neuen<br />

Horrorszenarien. Und heute: Haken<br />

dran?! Was ist passiert?<br />

Natürlich kennen wir noch nicht<br />

alle Details, wie die Energieversorgung<br />

der Welt im Jahr 2050 aussehen<br />

wird. Doch wir wissen, dass die großen<br />

Energiekonzerne der Welt in den<br />

letzten Jahren einen Erkenntnisprozess<br />

durchgemacht haben: Sie haben<br />

erkannt, dass sie in Zukunft mit regenerativen<br />

Energien und der nötigen<br />

Infrastruktur drumherum viel Geld<br />

verdienen können. Sie können Geschäfte<br />

machen! Dies ist der Grund,<br />

warum die Energieversorgung der<br />

Welt sich inzwischen rasant verändert<br />

und aus dem ehemals unlösbar scheinenden<br />

Problem eine Managementaufgabe<br />

der Großindustrie geworden ist.<br />

Doch neben den großen Konzernen<br />

gibt es noch eine andere Gruppe von<br />

Menschen, die aktuell die <strong>Nachhaltigkeit</strong>sbilanz<br />

der Welt verändern. Es<br />

sind meist junge Menschen, die mit<br />

frechem Mundwerk und intelligenten<br />

Ideen in die liebgewonnenen Pfründe<br />

der Großunternehmen eindringen.<br />

Sie gründen kleine Technologie-Startups,<br />

die an vielen Stellen unseres Lebens<br />

dafür sorgen, dass wir Menschen<br />

mit den vorhandenen Ressourcen wesentlich<br />

effektiver und damit nachhaltiger<br />

umgehen können. Einer dieser<br />

Gründer war beim Zukunftskongress<br />

des 2b AHEAD ThinkTanks im Juni in<br />

Wolfsburg zu Gast. „Ihr seid zu faul<br />

und zu bequem!“, rief Michael Hübl<br />

den ThinkTank-Teilnehmern zu. Und<br />

diese klatschten Beifall! Wie geht das?<br />

Hübl und sein Start-up flinc haben<br />

eine Smartphone-App entwickelt, die<br />

Mitfahrgelegenheiten in Echtzeit vermittelt.<br />

Ein einfacher Knopfdruck genügt,<br />

um sich anzeigen zu lassen, wer<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> als<br />

Geschäftsmodell<br />

in den nächsten Minuten in seinem<br />

Auto vorbeifahren wird und ein weiterer<br />

Knopfdruck, um eine Mitfahrt zu<br />

vermitteln. In seiner Vision des Jahres<br />

2020 gibt es viel weniger ungenutzte<br />

Autos, die tage- oder wochenlang auf<br />

dem Parkplatz herumstehen. Vor ein<br />

paar Jahren hätten die klassischen<br />

Automobilproduzenten an dieser Stelle<br />

eine Gefahr für sich gesehen. Doch<br />

Volkswagen & Co. haben längst erkannt,<br />

dass sie nicht nur schöne Autos<br />

bauen, sondern auch selbst zum<br />

Anbieter solcher nachhaltigen Carsharing-Lösungen<br />

werden. Hier winken<br />

neues Geschäft und neues Geld!<br />

Michael Hübl und all den Technologie-<br />

Start-ups in allen Bereichen unseres<br />

Lebens sei Dank!<br />

„Herr Trendforscher“, höre ich einige<br />

jetzt rufen, „aber die steigende<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> der Welt ist doch nicht<br />

nur den Profiterwartungen der Großindustrie<br />

und Start-up-Gründer zu<br />

verdanken!“<br />

Richtig! Es gibt noch eine dritte<br />

Gruppe von Menschen, die wesentlichen<br />

Anteil daran haben, dass im<br />

Jahr 2020 mehr als zehn Milliarden<br />

Menschen in einer nachhaltigeren<br />

Welt als heute leben werden. Auch<br />

sie sind Unternehmer. Aber es sind<br />

Unternehmer einer neuen Generation.<br />

Der Friedensnobelpreisträger<br />

Muhammad Yunus hat es mit seiner<br />

Grameen Bank vorgemacht: Soziale<br />

Probleme lassen sich am effektivsten<br />

durch eine neue Generation von Unternehmen<br />

lösen. Diese ‚Social Business<br />

Unternehmen‘ arbeiten uneingeschränkt<br />

wirtschaftlich. Ihre Manager<br />

verdienen viel Geld. Doch in einem<br />

entscheidenden Punkt unterscheiden<br />

sie sich von den meisten sonstigen<br />

Unternehmen. Denn statt ihre Gewinne<br />

am Jahresende an Aktionäre<br />

oder Gesellschafter aufzuteilen, dürfen<br />

diese Unternehmen ihre Gewinne<br />

ausschließlich wieder in gute, nachhaltige<br />

Zwecke investieren. Die Liste<br />

der vielen tausend Social Businesses<br />

liest sich inzwischen wie das ‚Who is<br />

who?‘ der internationalen Wirtschaft.<br />

Fehlt hier nicht jemand? Wo sind in<br />

dieser Kolumne jene Aktivisten, die seit<br />

Jahren unermüdlich und ehrenamtlich<br />

für eine nachhaltigere Welt kämpfen?<br />

Es mag nicht fair sein oder sogar<br />

ungerecht, aber dies ist die Wahrheit<br />

mit der Zukunftsforscher immer wieder<br />

leben müssen: Viele der First Mover<br />

haben die Basis gelegt, sie haben<br />

Lösungen aufgezeigt und Bewusstsein<br />

geschaffen … doch wenn sie es nicht<br />

verstanden haben, ein Geschäftsmodell<br />

aufzubauen, für das viele Menschen<br />

ihr Geld ausgeben wollen, dann<br />

sind sie nur den halben Weg zum Ziel<br />

gegangen. Erinnern werden wir uns<br />

2050 an jene, die Welt wirklich nachhaltiger<br />

gemacht haben. :::


TITEL // 05.<strong>2012</strong> // 57<br />

Nachhaltiges<br />

Braunschweig<br />

Braunschweig ist unter den Top 20 der<br />

nachhaltigsten Städte Deutschlands. Dies<br />

geht aus einer Studie des Wirtschaftsmagazins<br />

‚WirtschaftsWoche‘ hervor. Erstmals wurden<br />

die 50 größten deutschen Städte auf ihre<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> untersucht. Hierbei wurde ein<br />

ganzheitlicher Ansatz von 56 ökonomischen<br />

sowie sozial-ökonomischen Einzelkriterien<br />

wissenschaftlich untersucht. Braunschweig<br />

schnitt dabei im Gesamtranking mit dem<br />

17. Platz ab. In den Bereichen Umwelt und<br />

Humankapital erlangte die Stadt jeweils<br />

Platz acht. Außerdem hat Braunschweig die<br />

drittbeste <strong>Nachhaltigkeit</strong> im Bildungsbereich<br />

und die niedrigste Stickstoffdioxidbelastung<br />

unter den 50 Großstädten. Allerdings gibt es<br />

auch Verbesserungspotenzial, vor allem in der<br />

klassischen <strong>Nachhaltigkeit</strong>skategorie Energie<br />

und Verkehr. ::: red :::<br />

Vortragsreihe<br />

Aktuelle Forschungsthemen vorstellen und mit<br />

Interessierten diskutieren: Das ist das Ziel der<br />

öffentlichen Vortragsreihe der Ostfalia. In diesem Jahr<br />

stehen die Vorträge unter dem Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Im<br />

zweiten Halbjahr stehen noch vier Veranstaltungen an:<br />

• 9.10.<strong>2012</strong>: Prof. Dr. Matthias Hampe: Das Internet<br />

der Dinge – Elektromagnetische Verträglichkeit in einer<br />

vernetzten Zukunft<br />

• 23.10.<strong>2012</strong>: Christina Hadler, M. A.: Die richtige<br />

Balance finden – Gesundheitsmanagement an der<br />

Ostfalia<br />

• 30.10.<strong>2012</strong>: Prof. Dr. Axel Bleckwedel: Wasserstoff<br />

statt Öl – Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge<br />

• 13.11.<strong>2012</strong>: Prof. Dr.-Ing. Karl-Dieter Tieste:<br />

Schaltnetzteile: Klein, effektiv, kostengünstig – Trends in<br />

der Entwicklung von Bauteilen<br />

::: Die Themen sind allgemeinverständlich<br />

aufgearbeitet, der Eintritt ist frei. Alle Vorträge<br />

finden um 19 Uhr am Campus Wolfenbüttel, Am Exer<br />

11, statt. :::<br />

‚Grüne‘<br />

Veranstaltungen<br />

Foto: Stadthalle Braunschweig<br />

V. l.: Geschäftsführer Stephan Lemke, Auditorin Constanze<br />

Kramm, Manfred Pesditschek, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Stadthallen GmbH, und Dr. Peter Zimmer, Agentur Futour<br />

Wenzel, die die Zertifizierung durchgeführt hat.<br />

Die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft hat<br />

sich einer Umweltzertifizierung unterzogen – mit Erfolg:<br />

Volkswagen Halle und Stadthalle dürfen das Green-<br />

Globe-Logo tragen.<br />

Das internationale Zertifikat setzt auf <strong>Nachhaltigkeit</strong>,<br />

basierend auf Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft.<br />

Verwendung umweltfreundlicher Technologien wie etwa<br />

energiesparende LED-Leuchten, Kaffee aus fairem Handel,<br />

Ausdrucke auf zertifiziertem Papier unter Verwendung<br />

doppelseitigen Drucks, Teilnehmer-Tickets für den<br />

öffentlichen Nahverkehr – das sind nur einige kleinere<br />

Maßnahmen, die die Veranstaltungshäuser ‚grüner‘<br />

machen sollen. „Viele kleine, richtige Handlungen können<br />

große Wirkung haben. Grün ist für uns kein Trend,<br />

sondern Notwendigkeit“, erläutert Stephan Lemke,<br />

Geschäftsführer der Stadthalle Betriebsgesellschaft<br />

mbH. Auch in ökonomischer Hinsicht: Effizientes<br />

Energiemanagement spart nämlich auch Betriebskosten.<br />

Das ‚Green Team‘ der Stadthallen Betriebsgesellschaft<br />

wird auch weiterhin nachhaltige Maßnahmen erarbeiten.<br />

Denn für eine erfolgreiche Re-Zertifizierung im nächsten<br />

Jahr ist eine Verbesserung von 3 % obligatorisch. ::: csi :::<br />

Zukunftsmarkt Windenergie<br />

Windenergie ist in Deutschland die bedeutendste erneuerbare<br />

Energiequelle für die Stromerzeugung. Allein in Niedersachsen werden<br />

mithilfe von 5.000 Windrädern etwa 25 Prozent der gesamten<br />

deutschen Windenergie produziert. Um diesen Zukunftsmarkt<br />

auszubauen, bedarf es qualifizierter Fachkräfte für die Montage,<br />

Wartung und Instandsetzung von Windenergieanlagen. Dafür bietet<br />

die Wolfsburg AG gemeinsam mit der Gewerbeakademie Wolfsburg<br />

GmbH und der IHK Lüneburg-Wolfsburg eine Weiterbildung zum<br />

Servicemonteur für Windenergieanlagentechnik in Wolfsburg an. „In<br />

Kooperation mit der IHK Lüneburg-Wolfsburg bieten wir eine hochwertige<br />

Ausbildung an, die bisher nur in Bremen und Schleswig-Holstein<br />

möglich war. Dadurch erschließen wir für die Region ein Berufsfeld mit<br />

sehr guten Perspektiven in einem zukunftsträchtigen Markt“, sagt Bernd<br />

Manthey, Leiter Bildungs-Agentur der Wolfsburg AG. ::: red :::<br />

::: Informationen zur Weiterbildung und den<br />

Zugangsvoraussetzungen finden Interessierte unter<br />

www.windenergie-wolfsburg.de :::


LEBEN // 05.<strong>2012</strong> // 59<br />

„... für Till!“<br />

Eine Stiftung soll helfen, das<br />

Till Eulenspiegel-Museum zu erhalten.<br />

Noch fehlt es am nötigen Kapital.<br />

Jung – jeder kann sich beteiligen.“<br />

Rund um den neuen Till-Streich soll<br />

es weitere Aktionen geben. Aber auch<br />

diese kennen nur Till und seine Helfer.<br />

Sie dürfen nichts verraten, weil sie<br />

noch inmitten der Planungen stecken.<br />

Verrückte Streiche sollten bestens vorbereitet<br />

sein!<br />

Mit der Startaktion am 11. November<br />

und weiteren Projekten soll das Kapital<br />

der Till Eulenspiegel-Museums-<br />

Stiftung aufgestockt werden. Denn<br />

nur, wenn die Stiftung in Zukunft ein<br />

Vermögen in Millionenhöhe aufweist,<br />

kann sie den Fortbestand des Museums<br />

garantieren. Die Samtgemeinde<br />

Schöppenstedt als Gründerin investierte<br />

200.000 Euro in die Stiftung,<br />

die gleiche Summe gab der Landkreis<br />

hinzu. „Dank weiterer privater Zustiftungen<br />

verfügen wir derzeit über ein<br />

Vermögen von rund 478.000 Euro“,<br />

sagt Dieter Hergesell, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der Stiftung und<br />

bekennender Till-Liebhaber. Dieser<br />

Betrag muss sich erhöhen – und das<br />

nicht nur, um Personal- und Betriebskosten<br />

decken zu können. Die institutionelle<br />

Absicherung des Museums ist<br />

nur eine Herausforderung von vielen:<br />

„Wir müssen und wollen die laufende<br />

Projektarbeit fortführen, das Museum<br />

umbauen und modern gestalten. Die<br />

kulturtouristische Weiterentwicklung<br />

des Hauses ist unabdingbar“, sagt<br />

Dieter Hergesell. Der Hintergrund der<br />

nächsten launigen Till-Episode ist also<br />

ernst.<br />

Till und seine Mitstreiter tüfteln<br />

deshalb im Verborgenen, der Streich<br />

muss aufgehen. Konkrete Vorstellungen<br />

davon, was die Leute alles<br />

unternehmen sollen, um das Museum<br />

zu erhalten, haben sie natürlich<br />

schon. Doch noch müssen sich Till-<br />

Eulenspiegel-Fans und die, die solche<br />

werden wollen, gedulden. Till-Kenner<br />

werden es ahnen: Die nächste Episode<br />

und auch die noch folgenden Streiche<br />

werden alle Beteiligten fordern,<br />

die Menschen müssen jetzt beweisen,<br />

dass sie für jeden Spaß zu haben sind,<br />

um Tills Heim zu retten. Was könnten<br />

also die drei Pünktchen im Motto „…<br />

für Till“ bedeuten? Backen für Till?<br />

Auf dem Seil tanzen für Till? Reiten<br />

(mit nacktem Hintern etwa?) für Till?<br />

„Welche Späße die Bevölkerung treiben<br />

darf, bleibt vorerst geheim“, sagt Axel<br />

Richter. Fest steht: „Wir haben viele<br />

Ideen, die Till helfen werden, hier in<br />

der Region zu bleiben. Wir sind bereit,<br />

die kühnsten Streiche zu unternehmen.<br />

Für Till.“ :::<br />

Wer Till schon vorher helfen möchte,<br />

kann das gern mit einer finanziellen Unterstützung<br />

an die Till Eulenspiegel-MuseumsStiftung<br />

tun und sich bei Dieter<br />

Hergesell melden (Tel. 05332 938-124).<br />

Autor: Katharina GieSSe<br />

Fotografie: Till Eulenspiegel-Museum<br />

Till braucht Hilfe! Der berühmteste<br />

Narr des Braunschweigischen<br />

Landes will in seinem<br />

Zuhause, dem Schöppenstedter Museum,<br />

weiterhin wohnen. Und er ist<br />

bereit, einiges dafür zu tun. Till wartet<br />

nicht ab, dass Geld vom Himmel regnet,<br />

Till agiert. Er hat bereits die Till<br />

Eulenspiegel-MuseumsStiftung für<br />

sich gewonnen. Sie wird nach seiner<br />

Pfeife tanzen und Geld beschaffen.<br />

Und das – ganz im Sinne des Schalks<br />

– originell und kreativ. Die erste große<br />

Aktion unter dem Motto „… für Till“<br />

startet am 11. November mit dem Beginn<br />

der Karnevalssaison.<br />

Wie genau der geniale Streich der<br />

Verbündeten verlaufen wird, bleibt bis<br />

dato ein Geheimnis. Axel Richter, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

der Stiftung NORD/LB · ÖFFENT-<br />

LICHE und Kuratoriumsvorsitzender<br />

der Till Eulenspiegel-MuseumsStiftung,<br />

verrät nur so viel: „Wir stellen<br />

eine Aktion auf die Beine, die jedem<br />

gefallen wird. Groß und Klein, Alt und<br />

Ich<br />

will sehen,<br />

was drin ist!<br />

Sehen im Auge behA lten<br />

www.pompe-optic.de<br />

b r A unS chweig | S A lzgitter


Nationalpark<br />

LEBEN // 05.<strong>2012</strong> // 61<br />

unterstützt das Laufsparbuch als Medienpartner<br />

In aller Welt<br />

Nicht nur in der Region starten Laufsportler im roten Laufsparbuch-<br />

T-Shirt. Viele nutzen die Möglichkeit, sich pro Saison einen Jokerlauf<br />

anrechnen zu lassen – und starten bei Läufen in der ganzen Welt.<br />

Impressionen von Laufsparern:<br />

Herausgeber<br />

Umweltamt Stadt Wolfsburg<br />

Stadtforst<br />

Gestaltung<br />

MEDIAART, Wolfsburg<br />

Text<br />

Dr. Reinhold Schultz<br />

Fotos<br />

Manfred Hensel<br />

Stefan Kronz<br />

4. Auflage <strong>2012</strong><br />

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />

Waldspaziergänge<br />

Gerade im Herbst bietet sich Waldspaziergängern<br />

ein besonders schönes<br />

Bild. Eine gemeinsame Broschüre von<br />

Umweltamt und Stadtforst soll helfen,<br />

in vier Spaziergängen den Blick<br />

auf das Besondere im Wolfsburger<br />

Stadtwald zu lenken. Große Naturnähe<br />

bietet das Hasselbachtal und<br />

der Wald am Stemmelbach. Um die<br />

Historie der Forstentwicklung geht<br />

es am Rabenberg und Rothehof.<br />

Alte Bäume gibt es am Klieversberg zu<br />

sehen. ::: csi :::<br />

::: Die Broschüre erscheint bereits in der<br />

vierten Auflage und liegt im Rathaus<br />

und im Alvar-Aalto-Kulturhaus kostenlos<br />

aus. Sie kann auch von der Internetseite<br />

www.wolfsburg.de/umweltamt unter der<br />

Rubrik Downloads geladen werden. :::<br />

Wölfe in Deutschland<br />

Gerade gingen Meldungen durch die Presse, dass junge<br />

Wölfe in der Lüneburger Heide gesichtet wurden. Bereits<br />

im Oktober 2010 veranstaltete der Nationalpark Harz eine<br />

Tagung zum Thema ‚Die Rückkehr der Wölfe‘. Jetzt<br />

erschien der Tagungsband dazu. Das 104-seitige Buch<br />

enthält neben wissenschaftlich aufbereiteten Fakten<br />

aus der aktuellen Forschung auch Beiträge über das<br />

Wolfsmanagement in Sachsen sowie die Vorbereitung in<br />

Niedersachsen, Historisches zum Harzwolf sowie zahlreiche<br />

Literaturtipps. Einen besonderen Reiz haben die<br />

vielen authentischen Wolfsfotos. Eine aktuelle<br />

Verbreitungskarte des Wolfes in Deutschland<br />

wurde ergänzt. ::: csi :::<br />

::: Der Tagungsband ist für 6,50 € (bei<br />

Versand zzgl. Porto und Verpackung) im<br />

Nationalparkhaus Sankt Andreasberg<br />

und den anderen Verkaufsstellen des<br />

Nationalparks Harz erhältlich.:::<br />

Die Rückkehr der Wölfe<br />

Tagung vom 29. Oktober 2010 in Sankt Andreasberg, Harz<br />

Daniel Frobeen<br />

Portland-Marathon<br />

09.10.2011<br />

Monika und Johannes Woll<br />

Zypern-Marathon<br />

28.11.2010<br />

Johannes Woll<br />

Malta-Marathon<br />

26.02.<strong>2012</strong><br />

Dagmar und Roger LÅhrig<br />

Greifenseelauf Schweiz<br />

August 2010<br />

Normen Elker<br />

Madrid-Marathon<br />

22.04.<strong>2012</strong><br />

Gerhard Lamik<br />

Katowice-Marathon<br />

03.05.<strong>2012</strong><br />

Impulsgeber für<br />

Kultur in Wolfsburg<br />

Die Stadt Wolfsburg hat den Geschäftsbereich<br />

Kultur neu strukturiert. Mit<br />

der Einrichtung eines neuen Kulturinstituts<br />

und einer Geschäftsstelle<br />

Kultur möchte sich die Verwaltung<br />

stärker an den Wünschen der<br />

Bürger orientieren. „Eine Vielzahl neuer Aufgaben und Herausforderungen waren Anlass, die<br />

bisherige Organisationsform zu betrachten und konsequent neu zu gestalten“, sagt Stadtrat<br />

Thomas Muth. Das neue Kulturinstitut versteht sich als kreativer Impulsgeber für<br />

das kulturelle Leben in Wolfsburg. Zu den Aufgaben zählen die Entwicklung innovativer<br />

Kulturkonzepte und -veranstaltungen wie auch die Fortschreibung des Kulturentwicklungsplanes.<br />

Die Leitung des Kulturinstituts, dessen endgültiger Name im Rahmen<br />

eines Ideenwettbewerbs gefunden werden soll, liegt bei Monika Kiekenap-Wilhelm. Die<br />

Geschäftsstelle Kultur ist unter anderem für die Kulturförderung zuständig und wird<br />

von Monika Kamphenkel geleitet. ::: bea :::<br />

Foto: Stadt Wolfsburg<br />

Monika Kamphenkel,<br />

Dr. Birgit Schneider Bönninger,<br />

Monika Kiekenap-Wilhelm.<br />

Harz<br />

Horst Heim<br />

Lothar Linke<br />

Hendrik Brase<br />

Jubiläumsmarathon<br />

Stockholm<br />

Mallorca-Marathon<br />

17.10.2010<br />

Paris-Marathon<br />

10.04.2011


KULTUR // 05.<strong>2012</strong> // 63<br />

Hindemith-<br />

Erstaufführung<br />

Foto: Veranstalter<br />

Das Göttinger Symphonieorchester<br />

führt in der Lutherkirche<br />

Bad Harzburg Paul Hindemiths<br />

‚Flieder-Requiem‘ auf.<br />

Es handelt sich dabei um die<br />

Erstaufführung in der Braunschweigischen<br />

Landeskirche. Als<br />

Solisten treten der international<br />

bekannte Bass Klaus Mertens<br />

und die Mezzo-Sopranistin Anna<br />

Haase auf. Daneben wirken die<br />

Kantoreien St. Jacobi Göttingen<br />

und die Lutherkantorei Bad<br />

Harzburg mit.<br />

Das 60 Minuten dauernde Werk<br />

aus dem Jahr 1946 steht unter<br />

der Gesamtleitung von Karsten<br />

Krüger. Das aufwendige ‚Flieder-Requiem‘<br />

offenbart den Zuhörern<br />

wenig von jenem Paul<br />

Hindemith, der durch das unerschrockene<br />

Neue die Aufmerksamkeit<br />

in den 20er-Jahren auf<br />

sich gelenkt hatte. Hindemiths<br />

Komposition ist wie auch das<br />

Gedicht Walt Withmans, auf dem<br />

das Werk basiert, aus tiefster Betroffenheit<br />

angesichts des Todes<br />

geschaffen. ::: bea :::<br />

::: Erstaufführung<br />

von Paul Hindemiths<br />

‚Flieder-Requiem‘<br />

10.11.<strong>2012</strong>, 18 Uhr,<br />

Lutherkirche in<br />

Bad Harzburg :::<br />

Für die<br />

kriminelle Ader<br />

Mit dem fünften Braunschweiger Krimifestival trifft die<br />

Buchhandlung Graff augenscheinlich den Geschmack der regionalen Bücherwürmer:<br />

Viele Lesungen sind bereits seit einiger Zeit ausverkauft. Karten<br />

gab es zum Redaktionsschluss beispielsweise noch für eine Veranstaltung<br />

am 25.10.<strong>2012</strong>, in deren Rahmen die Autorin Joy Fielding gemeinsam mit<br />

der Schauspielerin Anneke Kim Sarnau (Polizeiruf 110) ihren neuen Thriller<br />

„Das Herz des Bösen“ vorstellt. Am gleichen Tag gewährt Guido Korzonnek<br />

Einblicke in die Arbeit eines Detektivs in Sansibar. Das Lesungsprogramm<br />

wird ergänzt durch Stadtführungen auf den Spuren lichtscheuen Gesindels,<br />

Vorträge und Schauspiele. So gewähren zwei Experten der Braunschweiger<br />

Kriminalpolizei ebenfalls am 25.10.<strong>2012</strong> im Raum Veolia (5. OG) des Hauses<br />

der Wissenschaft in der Pockelsstraße 11 Einblicke in die tägliche Arbeit am<br />

Tatort des Verbrechens. ::: bea :::<br />

::: 5. Braunschweiger Krimifestival,<br />

20.10.<strong>2012</strong> bis 1.11.<strong>2012</strong>,<br />

verschiedene Orte in Braunschweig<br />

Mehr Infos unter www.krimifestival-bs.de :::<br />

Farbwelten in Braunschweig<br />

Die Jakob-Kemenate zeigt eine rund 120 Kunstwerke<br />

umfassende Werkschau des Künstlers Otmar Alt. Skulpturen,<br />

Plastiken und Motive des 72-jährigen Multitalents sind an insgesamt 21<br />

Orten in Braunschweig zu sehen. Auf vier Freiflächen in der Innenstadt<br />

werden Groß-Plastiken gezeigt. Rund um die Ausstellung rankt sich ein<br />

Veranstaltungsprogramm, das unter anderem eine Tagesfahrt zu einem privaten<br />

Otmar Alt Kunstsammler, Lesungen und eine Live-Koch-Show umfasst. Otmar<br />

Alt gehört zu den Vertretern der ‚Neuen Figuration‘ in Deutschland, die die<br />

Figur wieder in das Zentrum des Bildes rückten. Er malt und fertigt Skulpturen<br />

in Glas, Holz, Stahl, Keramik und Kunststoff, entwirft Dinge für den täglichen<br />

Gebrauch, illustriert Bücher und vieles mehr. ::: bea :::<br />

::: Otmar Alt – Farbwelten<br />

Bis 4.11.<strong>2012</strong>, Jakob-Kemenate<br />

und 20 dezentrale Ausstellungsorte, Braunschweig<br />

Mehr Infos: www.jakob-kemenate.de :::<br />

Beinhartes<br />

Konzert<br />

Foto: Veranstalter<br />

Ein Hauch von<br />

Highlands<br />

Die norddeutsche Band Torfrock schließt ihre sommerliche Konzertreihe in der<br />

Halle 1A in Königslutter ab. Die Musiker, die unter anderem mit dem Titellied<br />

„Beinhart“ aus dem ersten „Werner“-Film bekannt wurden, feiern in diesem Jahr ihr<br />

35-jähriges Bühnenjubiläum. Torfrock thematisiert seit der Gründung Geschichten<br />

aus dem norddeutschen Alltag der Gegenwart und der Vergangenheit. Wikinger und<br />

Torfstecher tummeln sich in den Texten. Mit einem sicheren Sinn für musikalischen<br />

Unsinn belegen die ‚direkten Abkommen der alten Wikinger‘, dass Rock weder bierernst<br />

noch pseudo-intellektuell sein muss. ::: bea :::<br />

::: Torfrock-Konzert, 6.10.<strong>2012</strong>, 21.30 Uhr<br />

(Einlass 20 Uhr), Halle 1A, Gewerbepark Fallersleber<br />

Str. 12, Königslutter, mehr Infos unter www.halle-1a.de :::<br />

Zu einer Reise nach Schottland laden Musiker,<br />

Sänger und Tänzer aus Edinburgh ein. Die<br />

‚Schottische Musikparade‘ tourt derzeit durch<br />

Deutschland und macht in Braunschweig Halt. Die<br />

Dudelsackspieler und Trommler in traditionellen<br />

Kilts wollen die Zuschauer mit schottischer Lebensfreude verzaubern. Brauste<br />

eben noch der eindrucksvolle Klang der Bagpipes und Drums durch die Halle und<br />

erfasste die Menschen auf der Tribüne, sorgen im nächsten Moment gefühlvolle<br />

Balladen voller Sehnsucht und Weite für Stille im Saal. Viele Mitglieder des<br />

Ensembles haben internationale Musikwettbewerbe gewonnen und sogar ein<br />

Weltmeister ist mit von der Partie. ::: bea :::<br />

::: Schottische Musikparade, 28.10.<strong>2012</strong>,<br />

15.30 Uhr, Stadthalle Braunschweig, Großer Saal :::<br />

Fotos: Veranstalter


KULTUR // 05.<strong>2012</strong> // 65<br />

Eurasische Elefanten<br />

(Elephas antiquus).<br />

Zeichnung: © Karol Schauer<br />

::: Elefantenreich: Eine Fossilwelt in Europa, 6.10.<strong>2012</strong> bis 10.03.2013,<br />

Rebenpark Braunschweig :::<br />

Im Reich der<br />

Elefanten<br />

Warum leben im modernen Europa keine Elefanten<br />

und Nashörner mehr? Dieser Frage geht die Sonderausstellung<br />

„Elefantenreich“ im Naturhistorischen Museum<br />

in Braunschweig nach. Die Ausstellung thematisiert<br />

Knochenfunde aus einem Braunkohlentagebau<br />

bei Halle. 1985 entdeckten Forscher<br />

im Geiseltal einen ehemaligen See<br />

aus einer Zwischeneiszeit. Aufgrund der<br />

dort gefundenen Pflanzen und Tierreste<br />

schlossen die Wissenschaftler, dass vor<br />

200.000 Jahren das Klima in Sachsen-<br />

Anhalt vergleichbar war mit den heute<br />

in Ungarn herrschenden Wetterbedingungen.<br />

Dennoch fehlen in<br />

Europa heute Tiere, die<br />

dem in<br />

der Ausstellung<br />

rekonstruierten über<br />

vier Meter hohen Elefantenbullen<br />

ähnlich sind. In den Wissenschaftlern<br />

wächst der Verdacht, dass schon der frühe Mensch<br />

Tierarten ausrotten konnte. ::: bea :::<br />

Foto:<br />

Juraj Lipták,<br />

© LDA Sachsen-Anhalt<br />

Foto: Xxxxxxxxxx<br />

Von schwarz<br />

zu bunt<br />

Pure Boshaftigkeit<br />

auf der Bühne<br />

Die Kabarettistin<br />

Sarah Hakenberg<br />

kommt im Rahmen<br />

der Kabarett-Tage<br />

‚Heiße Kartoffeln‘ im<br />

Landkreis Gifhorn mit ihrem Programm ‚Fleischhauerball‘ ins Kulturzentrum<br />

Meinersen. Den Besucher erwarten Gesang, literarisches Kabarett<br />

und ein Hauch von Comedy. Eine kleine Kostprobe: „Drum schließ jetzt die<br />

Augen, ganz ruhig, mein Liebchen. Ich singe dir nur ein kleines Liedchen –<br />

davon, dass ich dich mit der singenden Säge ... zu zersägen erwäge.“ Sarah<br />

Hakenbergs Markenzeichen ist die Diskrepanz zwischen scheinbarer Naivität<br />

und purer Boshaftigkeit, zwischen charmantem Lächeln und teuflisch<br />

leuchtenden Augen. In ihrem Programm gräbt die Liedermacherin und Geschichtenerzählerin<br />

in den finsteren Kellern der menschlichen Psyche und<br />

findet dort Leichen, von denen kein Mensch wusste, dass sie überhaupt<br />

existieren. Versprochen wird ein Abend voller Pointen, kluger Einsichten<br />

und jeder Menge böser Überraschungen. ::: red :::<br />

::: Heiße Kartoffeln: Fleischhauerball – Sarah Hakenberg,<br />

12.10.<strong>2012</strong>,19.30 Uhr, Kulturzentrum Meinersen :::<br />

Stimmungsvolles Wintertheater<br />

Nach dem großen Andrang im letzten Jahr waren sich Veranstalter,<br />

Sponsoren und Autoren schnell einig: Das Wintertheater soll <strong>2012</strong> in<br />

die zweite Spielzeit gehen. Die Braunschweiger Weihnachtsgeschichte<br />

wird wieder in der besonderen Atmosphäre des Spiegelzelts<br />

gezeigt – der Vorverkauf läuft bereits. Zusätzlich verspricht die Agentur<br />

Undercover in den vier Wochen vor Weihnachten ein vielfältiges und<br />

facettenreiches Programm: Peter Schanz und Christian Eitner liefern<br />

mit ‚Winterklater‘ eine musikalische Schneeballschlacht, die Jazzband<br />

Quadro Nuevo spielt Weihnachtslieder, ‚Clara & Robert‘ lässt die Liebesgeschichte<br />

des Komponisten Robert Schuhmann und<br />

seiner Clara miterleben und schließlich beschließen<br />

Silent Radio mit ‚A Silent Night‘ die Veranstaltungsserie.<br />

::: csi :::<br />

::: Karten und Infos unter<br />

www.wintertheater.de Wintertheater <strong>2012</strong>,<br />

23.11. bis 17.12.<strong>2012</strong> im Spiegelzelt<br />

an der Martinikirche :::<br />

Operetten-<br />

Klassiker<br />

Oberst Ollendorfs Rachepläne werden von<br />

der Liebe durchkreuzt: Carl Millöckers<br />

‚Bettelstudent‘, eine Operette in drei Akten,<br />

gehört zu den Klassikern des Genres.<br />

Hier verbinden sich Politisches, Komödiantisches<br />

und Amouröses zu einer einzigartigen<br />

Mischung. Und zärtliche Walzer,<br />

rasante Polkas und vor allem feurige Mazurken<br />

begleiten die Liebespaare bis zum<br />

wohlverdienten Happy-End. ::: csi :::<br />

::: Operette in drei Akten – halbszenisch<br />

Der Bettelstudent, Premiere<br />

am 13.10.<strong>2012</strong>, Staatstheater<br />

Braunschweig, Großes Haus :::<br />

Mit Frank Stella widmet das Kunstmuseum<br />

Wolfsburg einem der letzten lebenden<br />

Heroen der amerikanischen Malerei<br />

der 50er- und 60er-Jahre eine<br />

Retrospektive. 60 meist großformatige Werke<br />

und 30 Arbeiten auf Papier bilden die größte<br />

Retrospektive des Kunstmuseums seit mehr als<br />

15 Jahren. Als kaum Zwanzigjähriger eroberte<br />

Stella Ende der 1950er-Jahre die New Yorker<br />

Kunstszene. Seine großen Black Paintings,<br />

also Bilder aus sich wiederholenden schwarzen<br />

Linien und Streifen, verschärften die Auseinandersetzung<br />

mit dem Minimalismus in der Malerei und bereiteten den ‚Ausstieg aus<br />

dem Bilde in den Raum‘ vor. Schließlich überraschte der leidenschaftliche Rennfahrer<br />

die Kritiker mit der Hinwendung zu immer opulenteren und farbenfrohen Reliefs. Mit<br />

der Darstellung von Stellas Gesamtwerk stellt das Kunstmuseum Wolfsburg die Arbeit<br />

des Künstlers erstmals in einen größeren Zusammenhang der Kunstgeschichte, der<br />

weit über die Moderne hinausweist. :::<br />

::: Frank Stella – Die Retrospektive. Werke 1958–<strong>2012</strong><br />

bis 20.1.2013, Kunstmuseum Wolfsburg :::<br />

Foto: von Uslar, Bielefeld<br />

Foto: Sebastian Wulf<br />

Foto: Jack Richmond


WISSEN // 03.<strong>2012</strong> // 67<br />

Ulrich Kielhorn …,<br />

über die Rockmusik sind Sie zum Theater gekommen. Heute<br />

sind Sie festes Ensemblemitglied am Stadttheater Ingolstadt.<br />

Was verbindet Sie noch mit Ihrer alten Heimat Peine?<br />

Mit Peine und der Region verbinden<br />

mich noch heute<br />

Freundschaften, die in meiner<br />

Schul- und Zivildienstzeit geschlossen<br />

wurden. Nach dem Abitur habe<br />

ich meinen Zivildienst im Peiner Kreiskrankenhaus<br />

geleistet – damals waren<br />

das sogar noch 16 Monate. Prägend für<br />

meinen späteren beruflichen Lebensweg<br />

war wohl auch die Zeit mit meiner<br />

Band Hampstead Heath. In den späten<br />

1970er-Jahren waren wir in Peine und<br />

Umgebung ziemlich bekannt, denn wir<br />

machten Rockmusik, sind zum Beispiel<br />

Ulrich Kielhorn absolvierte seine Schauspielausbildung<br />

an der Otto-Falckenberg-Schule.<br />

Nach ersten Rollen an den<br />

Münchner Kammerspielen 1984 war er<br />

bis 1989 am Theater Augsburg engagiert<br />

und spielte bis 1993 am Staatstheater<br />

Kassel. Von 1993 bis 2003 gehörte<br />

er dem Münchner Volkstheater an. Zuletzt<br />

arbeitete er als freier Schauspieler<br />

in Osnabrück, Wuppertal, Bochum sowie<br />

bei Funk und Fernsehen. Seit der Spielzeit<br />

2006/07 ist Ulrich Kielhorn festes<br />

Ensemblemitglied am Stadttheater Ingolstadt.<br />

In der letzten Spielzeit war er<br />

unter anderem in ‚Die Großherzogin von<br />

Gerolstein‘ von Jacques Offenbach, ‚Das<br />

Monster weint‘, einem Projekt zu Mary<br />

Shelleys ‚Frankenstein‘ und ‚Die autobiographischen<br />

Aufzeichnungen des Rudolf<br />

Höß‘, ‚Ernst ist das Leben (Bunbury)‘<br />

von Oscar Wilde und ‚Eine Zierde für den<br />

Verein‘ von Marieluise Fleißer/Christoph<br />

Nußbaumeder zu sehen. :::<br />

in Hildesheim als Vorgruppe der Scorpions<br />

aufgetreten. Nicht diese Schlagersachen,<br />

die damals auf dem Dorf<br />

so üblich waren, sondern eine richtige<br />

Rockshow, was durchaus nicht immer<br />

den lokalen Geschmack traf. Ich erinnere<br />

mich an einen Gig in Oberg, wo wir<br />

ähnlich wie im Film ‚The Bluesbrothers‘<br />

mit Flaschen und Gläsern beworfen<br />

wurden, gerade noch die Anlage retten<br />

konnten und fluchtartig die ‚Tenne‘ verließen.<br />

Derartige Abenteuer beeinträchtigten<br />

aber keineswegs das Gefühl, aus<br />

dem heraus wir damals Rock ’n’ Roll<br />

machten: um Spaß zu haben und schöne<br />

Frauen zu treffen. Aber irgendwann<br />

holte uns dann die Wirklichkeit ein, wir<br />

mussten ans Geldverdienen denken<br />

und schließlich zerstreuten sich die<br />

Bandmitglieder über ganz Deutschland.<br />

Auch für mich stand nach dem Zivildienst<br />

ein neuer Lebensabschnitt an,<br />

ich machte mich im VW-Bus auf den<br />

Weg nach München. Schauspielerei<br />

war mein Ziel. Auf der Bühne zu stehen,<br />

das kannte ich bereits, das gefiel<br />

mir, das konnte ich. Und es hat geklappt:<br />

Drei Jahre, von 1980 bis 1983,<br />

studierte ich auf der renommierten<br />

Otto-Falckenberg-Schule in München.<br />

Es folgten diverse Engagements, vorwiegend<br />

im süddeutschen Raum: an<br />

den Münchner Kammerspielen, am<br />

Stadttheater Augsburg und am Staatstheater<br />

Kassel und schließlich zehn<br />

Jahre am Volkstheater in München.<br />

Danach arbeitete ich drei Jahre freiberuflich,<br />

machte auch mal was als<br />

Sprecher für den Bayrischen Rundfunk<br />

und fürs Fernsehen. Seit 2006 arbeite<br />

ich am Stadttheater Ingolstadt, wo<br />

ich im Augenblick vor allem durch die<br />

neue Intendanz von Knut Weber meine<br />

künstlerische Heimat habe.<br />

Aber viele alte Freundschaften aus<br />

der damaligen Zeit in Peine bestehen<br />

noch heute, etwa zu Dieter Gutschalk,<br />

seit vielen Jahren Arzt in Fallersleben,<br />

oder zu Christoph Hoffmeister,<br />

Antiquar in Wolfenbüttel. Wir versuchen<br />

trotz begrenzter Zeit, diese<br />

Freundschaften zu pflegen und so bin<br />

ich im Jahr so oft wie möglich zu Besuchen<br />

in der Region. Die Abende dann:<br />

Rock ’n’ Roll, wenn auch nicht mehr<br />

ganz so wild wie damals. :::<br />

»Wir makeln<br />

das für Sie«<br />

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