Slide 1
Slide 1
Slide 1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Freiwilligenengagement quer durch alle<br />
Generationen - mehr als ein<br />
Modethema?<br />
Vortrag im Rahmen des Workshops “Kompetenzen im<br />
Bürgerschaftlichen Engagement - zwischen Zertifizierung und<br />
Professionalisierung<br />
Annemarie Gerzer-Sass<br />
Serviceagentur Mehrgenerationenhäuser<br />
Beurlaubt bei Deutschen Jugendinstitut für das Aktionsprogramm<br />
Mehrgenerationenhäuser des BMFSFJ<br />
2 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Inhalt<br />
• gesellschaftliche Hintergründe für die zunehmende Bedeutung<br />
von Kompetenzen - was verstehen wir heute unter Kompetenzen<br />
• Entwicklungen zur Erfassung von Kompetenzen -<br />
Zertifizierungsverfahren EU- weit als ein Versuch Kompetenzen<br />
zu bewerten<br />
• Erwerb von Kompetenzen im Bürgerschaftlichen Engagement -<br />
mittlerweile eine anerkannte Form informelles und formelles<br />
Lernen stärker miteinander zu verknüpfen<br />
• Anerkennungsformen für Bürgerschaftliches Engagement<br />
3 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Veränderte Anforderungen an die Bildung durch<br />
den Wandel zur Dienstleistungs- und<br />
Kommunikationsgesellschaft<br />
• Herkömmlich technisch - fachliche Qualifikationen veraltern<br />
schneller<br />
• Besondere Fähigkeiten werden notwendig, um mit schnell<br />
wechselnden, unvorhersehbaren Bedingungen umgehen zu<br />
lernen<br />
• Kompetenzen der Selbststeuerung sind zentral im<br />
Erziehungs- und vor allem auch Bildungsprozess<br />
• In der Familie und im Bürgerschaftlichen Engagement<br />
vermittelte und angeeignete Kompetenzen sind Teil des<br />
lebenslangen Lernens<br />
4 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Kompetenzdebatte - Blick auf verschiedenen<br />
Fachrichtungen<br />
• Kommunikationswissenschaft - Fähigkeit mithilfe von Regeln<br />
noch nie gehörte Sätze selbstorganisiert zu bilden und verstehen<br />
• Motivationspsychologie - Ergebnisse und Entwicklungen vom<br />
Individuum nicht genetisch, sondern selbstorgansiert initiiert<br />
• Psychologie - Dispositionen zum selbstorganisierten Handeln<br />
• Pädagogik - Lernen unter Bedingungen der Komplexität, Chaos,<br />
Lernen in der Risikokultur, dabei informelles Lernen außerhalb<br />
der Weiterbildungseinrichtungen zunehmend wichtig<br />
5 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Fertigkeit Handlungsresultat<br />
Qualifikation<br />
Definiertes<br />
Ausbildungsziel<br />
z.B. KFZ-Mechaniker<br />
Kompetenz<br />
Fähigkeit zur<br />
selbstständigen<br />
Weiterentwicklung<br />
von Wissen und Können<br />
Was sind Kompetenzen?<br />
W<br />
N<br />
S<br />
6 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
Handlungsspektrum<br />
auf ein vorgegebenes<br />
Ziel hin, z.B. Reparatur<br />
eines Autos<br />
O<br />
Offene<br />
Handlungsmöglichkeiten
Fachkompetenz<br />
Berufsausbildung u.ä.<br />
Kreative Umsetzung von fachlichem Wissen und Können<br />
7 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
Handlungskompetenz<br />
Aktive und willensstarke Umsetzung von Kompetenzen<br />
Methodenkompetenz<br />
Welche Grundkompetenzen gibt es?<br />
Z.B. Zeitmanagement, Arbeitstechniken, Problemlösen<br />
Soziale Kompetenz<br />
Z.B.Teamfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Projektmanagement<br />
Persönliche Kompetenz<br />
Z.B. Selbstmanagement, Stressbewältigung, Zielorientierung
Das Eisbergphänomen<br />
oder<br />
Das Wesentliche bleibt für das Auge<br />
unsichtbar<br />
(Antoine de Saint-Exupéry, Der Kleine Prinz)<br />
Etwa 70 bis 80% unserer<br />
Kompetenzen werden an<br />
informellen Lernorten erworben<br />
8 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
Unsere<br />
sichtbaren<br />
Kompetenzen<br />
Unsere<br />
unsichtbaren<br />
Kompetenzen<br />
Kompetenzen, die<br />
außerhalb von<br />
Schule und<br />
Ausbildung<br />
erworben wurden
Zertifizierungsansätze aus der betrieblichen,<br />
pädagogischen und psychologischen Praxis<br />
• auf der Basis von Einzelkompetenzen und Kompetenzkombinationen<br />
- Messung von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
• Kompetenzbilanzen - individuelle Reflexionsinstrumente<br />
• Übergreifende Kompetenzgitter - Kompetenzdiagnostik von<br />
Teams und Unternehmen<br />
• Kommerzielle Anbieter auf der Basis von Kompetenz-Checks -<br />
Personalentwicklung<br />
• Ausländische Beispiele - für berufliche und persönliche<br />
Veränderungsvorhaben (Frankreich, Schweiz)<br />
9 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Ansätze der Kompetenzbilanzen - Lernerfahrungen<br />
sichtbar machen am Beispiel des<br />
bürgerschaftliches Engagements<br />
• Überblick über gegenwärtig und vergangene Engagementbereiche<br />
• Rahmenbedingungen des Engagement<br />
• Erfassung der Tätigkeiten und die dabei gewonnenen<br />
Lernerfahrungen<br />
• Erstellung der persönlichen Kompetenzbilanz<br />
• Eigenreflexion wird ergänzt durch Fremdeinschätzung<br />
• Erstellung des eigenen Kompetenzprofils<br />
Beispiele sind der Profilpass, DJI-Kompetenzbilanz für Bürgerschaftl.E.<br />
10 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Nutzen von Kompetenzbilanzen aus<br />
individueller Sicht<br />
• genauere Betrachtung der Tätigkeitsfelder und die daraus<br />
resultierenden Lernerfahrungen<br />
• Selbsteinschätzung als Grundlage für die eigene<br />
Weiterentwicklungen<br />
• Förderung der Dialogfähigkeit durch die Überprüfung der<br />
eigenen Einschätzung durch die Fremdeinschätzung<br />
• Individueller Transfer zwischen formellen und informellen<br />
Lernorten<br />
11 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
Verknüpfung von unterschiedlichen Lernorten<br />
US Survey: How much do you agree or disagree that things you learn IN YOUR<br />
PERSONAL OR FAMILY LIFE help you be more successful at work?<br />
Do you strongly agree, somewhat agree, somewhat disagree, or strongly<br />
disagree?<br />
4,5 2,6 3,6<br />
3,4<br />
4,9<br />
4,2<br />
45,2<br />
45,3<br />
41,6<br />
52,4<br />
12 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
43,5<br />
48,7<br />
0%<br />
Quelle: National Study of the Changing Workforce 2007/08. Families and Work Institute<br />
New York. N=2.800 Male Female Total<br />
Strongly disagree<br />
Somewhat disagree<br />
Somewhat agree<br />
Strongly agree
Nutzen der Kompetenzbilanzen aus<br />
gesellschaftlicher Sicht<br />
• Anerkennung von bürgerschaftlichen Engagement als<br />
Lernort zum Erwerb von Kompetenzen - Zertifizierungen<br />
• Grundlage für eine zielgerichtete Qualifizierung -<br />
Schulungskonzepte<br />
• Zunehmende Akzeptanz der Verknüpfung von formellen<br />
mit informellen Lernorten - Nachfrage bei Arbeitgebern<br />
• Versuche der Integration von benachteiligten Jugendlichen-<br />
Programme zur Hinführung an formelle<br />
Bildungsorte wie z. B. „Freiwilligendienste machen<br />
kompetent“<br />
13 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Stärkung der Zivilgesellschaft -<br />
Aktionsprogramm<br />
Mehrgenerationenhäuser<br />
• Caritas mit 31 Einrichtungen im Programm vertreten<br />
• Verschiedene Einrichtungstypen der sozialen Arbeit fördern<br />
das Bürgerschaftliche Engagement unterschiedlicher<br />
Generationen<br />
• Anerkennungskultur dabei ist vielfältig, zentral aber ist die<br />
Zusammenarbeit auf „gleicher Augenhöhe“ für alle<br />
Altergruppen<br />
• „Gleiche Augenhöhe“ ist die Voraussetzung für den Kompetenz<br />
gewinn<br />
14 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Aktionsprogramm<br />
Mehrgenerationenhäuser<br />
• Zwei Ausschreibungswellen 2006/2008 - 1700<br />
Institutionen haben sich an der Ausschreibung beteiligt<br />
• 500 Einrichtungen seit Anfang 2008 -davon 200 kofinanziert<br />
aus dem ESF<br />
• 40.000 Euro / Jahr und Haus für Laufzeit von 5 Jahren<br />
15 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Anteil der freiwillig Engagierten<br />
• Bundesweit sind über 16.000<br />
Ehrenamtliche in den MGH<br />
aktiv. Das sind fast zwei<br />
Drittel aller Aktiven.<br />
• Drei von vier freiwillig Engagierten<br />
sind mindestens<br />
einmal pro Woche aktiv, 15%<br />
sogar täglich.<br />
• Freiwillige leisten ein Drittel<br />
der Gesamtarbeitsstunden.<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
16 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
16%<br />
33%<br />
61%<br />
31%<br />
15%<br />
8%<br />
Festangestellte Freiwillig Engagierte Selbstständige und<br />
Honorarkräfte<br />
Personen Stunden<br />
9%<br />
28%<br />
Extern (mit-<br />
)finanzierte Aktive
Beitrag der freiwillig Engagierten<br />
• Fast alle Engagierten sind<br />
intrinsisch motiviert (Kontakt zu<br />
anderen Menschen, Freude an<br />
der Tätigkeit, persönliches<br />
Interesse).<br />
• Hauptaufgaben sind die<br />
Durchführung von Angeboten<br />
und einfachen Zuarbeiten.<br />
• 10 % nehmen Leitungs- oder<br />
Vernetzungsaufgaben wahr.<br />
17 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort<br />
19%<br />
4%<br />
68%<br />
3%<br />
6%<br />
Leitung Verwaltung<br />
Vernetzung Angebote<br />
Zuarbeiten
Unterschiedliche Formen der<br />
Anerkennung im Aktionsprogramm<br />
• Zertifizierungen insbesondere für Jugendliche und<br />
Arbeitslose = Hilfestellungen für die Placierung auf dem<br />
Arbeitsmarkt<br />
• Honorierung, da wo verbindliche Angebote über eine<br />
längere Zeit durchgeführt wird = finanzielle<br />
Anerkennung<br />
• Angebote der Weiterbildung/Qualifizierung mit<br />
professionellen Kräften zusammen = Qualitätsentwicklung<br />
• Geschenke, Ehrungen, Einladungen = persönliche<br />
Würdigung<br />
18 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Was ergeben sich daraus für<br />
Folgerungen?<br />
• Zertifizierungen über geleistete Tätigkeiten erweisen sich bei<br />
Schülern als sinnvoll<br />
• Kompetenzbilanzen ermöglichen jungen Menschen,<br />
Menschen mittleres Alters ihr Profil zu bestimmen und für sich<br />
daraus Perspektiven zu entwickeln<br />
• Schulungen und Qualifizierung als Anerkennung für jedes<br />
Alter<br />
• Inmaterielle Anerkennung in Form von Ehrungen,<br />
Einladungen usw. für jedes Alter, insbesondere aber für<br />
Menschen, die nicht mehr im Arbeitsprozess stehen<br />
19 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort
Motive des Engagements<br />
20 | 30.10.09 | MGH | Partner | Ort