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Katastrophenhilfe - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

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Welt für behinderte Menschen<br />

<strong>Katastrophenhilfe</strong><br />

Erdbeben auf Haiti: Mehr als eine Katastrophe<br />

Kurzinformation:<br />

• Haiti ist das einzige Land des<br />

Amerikanischen Doppelkon-<br />

tinents, das zu den am wenig-<br />

sten entwickelten Ländern zählt.<br />

• Über 65 Prozent der Gesamt-<br />

bevölkerung leben unterhalb der<br />

absoluten Armutsgrenze.<br />

• Rund 50 Prozent der Bevölke-<br />

rung im erwerbsfähigen Alter<br />

sind arbeitslos<br />

<strong>Katastrophenhilfe</strong><br />

Welt für Alte und Kranke<br />

Welt für Kinder<br />

Welt für behinderte Menschen<br />

Ein Erdbeben der <strong>St</strong>ärke 7 und mehrere Nachbeben erschütterten am<br />

12. Januar den karibischen Inselstaat Haiti. Vor allem die Hauptstadt<br />

Port-au-Prince mit rund zwei Millionen Einwohnern ist betroffen. Tausende<br />

Häuser und Hütten brachen zusammen, Hospitäler, Schulen<br />

und Universitätsgebäude wurden zerstört. Selbst das solide Gebäude<br />

des Präsidentenpalasts brach zusammen. Nach wie vor ist die Situation<br />

vor Ort unübersichtlich. Mindestens drei Millionen Menschen sind<br />

direkt von der Katastrophe betroffen. Man geht von bis zu 100.000<br />

Todesopfern aus. Das Erdbeben hat vielen Menschen auf Haiti die<br />

Lebensgrundlage geraubt.<br />

<strong>Caritas</strong> international unterstützt die Partner vor Ort und transportiert<br />

wichtige Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete. Auch gilt es, die<br />

Menschen beim Wiederaufbau zu unterstützen – auch noch dann,<br />

wenn die Fernsehkameras nicht mehr auf den Inselstaat gerichtet<br />

sind.<br />

<strong>Caritas</strong> international - Karlstr. 40 - 79104 Freiburg - Tel. 0761-200 288<br />

Spendenkonto 202 - BLZ 660 205 00 - Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe - www.caritas-international.de


<strong>Katastrophenhilfe</strong><br />

Situation vor Ort<br />

„Das ist die schlimmste Katastrophe, die Haiti<br />

je erlebt hat. In Port-au-Prince liegen überall<br />

Tote auf den <strong>St</strong>raßen. Die Krankenhäuser<br />

sind vollkommen überfüllt“, berichtet der<br />

Nothilfekoordinator der <strong>Caritas</strong> Haiti, Joseph<br />

Jonidès Villarson. Unter den Opfern ist auch<br />

der Erzbischof von Port-au-Prince, Joseph<br />

Serge Miot. Er wurde tot unter den Trümmern<br />

seines Büros geborgen.<br />

Von „chaotischen Zuständen“ sprechen auch<br />

die Mitarbeiter des amerikanischen <strong>Caritas</strong>-<br />

Büros in Port-au-Prince. Die Kollegen, die<br />

sich zur Zeit der Katastrophe im Büro befan-<br />

den, seien wohlauf, die Lage aber sei<br />

dramatisch. Viele Menschen seien ver-<br />

schüttet, die <strong>St</strong>adt sei von einer <strong>St</strong>aub- und<br />

Rauchwolke eingehüllt. Die Infrastruktur um<br />

die Hauptstadt ist zusammengebrochen,<br />

<strong>St</strong>rom- und Telefonnetz sind zerstört. Der<br />

Flughafen ist für den zivilen Verkehr ge-<br />

schlossen, Hilfsgüterflüge können aber<br />

landen.<br />

Das Erdbeben trifft Haiti hart: Der ärmste<br />

<strong>St</strong>aat der westlichen Hemisphäre ist in keiner<br />

Weise auf eine solche Katastrophe vorberei-<br />

tet. Eigene Hilfskräfte fehlen, ebenso Ber-<br />

gungsgeräte und Medikamente. Trinkwasser<br />

und Lebensmittel werden knapp – eine<br />

Situation, die die Betroffenen immer häufiger<br />

zu Plünderungen verleitet. Die Kommunika-<br />

tionsnetze sind zusammengebrochen, was<br />

das Anlaufen der ersten Hilfsmaßnahmen<br />

erschwert. Die meisten <strong>St</strong>raßen sind un-<br />

passierbar. Tausende traumatisierte Men-<br />

schen schlafen aus Angst vor Nachbeben<br />

unter freiem Himmel.<br />

Schon vor dem Erdbeben war die Lage auf<br />

Haiti dramatisch:<br />

• Diktaturen, Militärrevolten und immer wiederkehrende<br />

Naturkatastrophen ließen das Land zum<br />

ärmsten der westlichen Hemisphäre werden.<br />

• 80 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger<br />

als zwei US-Dollar pro Tag auskommen.<br />

• Jedes zweite Kind leidet an Unterernährung und<br />

die Säuglingssterblichkeit ist mit 6,2 Prozent<br />

erschreckend hoch.<br />

• Die starke Inflation und die weltweit ansteigenden<br />

Preise für Grundnahrungsmittel führten bereits<br />

im Jahr 2008 zu Hungerrevolten.<br />

• Seit mehr als 30 Jahren ist Haiti auf Hilfen aus<br />

dem Ausland angewiesen.<br />

<strong>Caritas</strong> international - Karlstr. 40 - 79104 Freiburg - Tel. 0761-200 288<br />

Spendenkonto 202 - BLZ 660 205 00 - Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe - www.caritas-international.de


<strong>Katastrophenhilfe</strong><br />

Nach dem Erdbeben ist das Land noch stärker<br />

auf Unterstützung von außen angewiesen. Es<br />

werden dringend Medikamente, Nahrungsmittel,<br />

Trinkwasser, Hygieneartikel, Koch- und Ess-<br />

geschirr benötigt. Auch Plastikplanen und Zelte<br />

sind notwendig, damit die Betroffenen proviso-<br />

rische Unterkünfte errichten können.<br />

Nothilfe der <strong>Caritas</strong> vor Ort<br />

Trotz schwierigster Bedingungen läuft die Hilfe<br />

der <strong>Caritas</strong> für die Opfer des katastrophalen<br />

Erdbebens in Haiti auf Hochtouren. So konnten<br />

Hilfsgüter aus drei bestehenden Lagern der<br />

<strong>Caritas</strong> in Haiti und der Dominikanischen Republik<br />

bereits ausgeteilt werden - darunter<br />

Wasseraufbereitungstabletten, Lebensmittel<br />

und Hygienepakete. Außerdem haben internationale<br />

<strong>Caritas</strong>-Helfer Decken, Zelte und<br />

Werkzeuge an die Betroffenen verteilt. Weitere<br />

Hilfe ist dringend nötig, denn die Vorräte der<br />

<strong>Caritas</strong> sind inzwischen aufgebraucht.<br />

<strong>Caritas</strong> international organisiert derzeit die<br />

Lieferung von acht medizinischen Notfall-<br />

Einheiten (WHO Health Kits), die jeweils den<br />

Bedarf von etwa 10.000 Menschen für drei<br />

Monate abdecken. Begleitet wird der Transport<br />

von einem ärztlichen Spezialisten, der bereits in<br />

vielen Großkatastrophen im Einsatz war. Zu-<br />

dem sind 33 Großraumzelte an Bord, die<br />

nach dem UNHCR-<strong>St</strong>andart ausgestattet<br />

sind, Decken und Planen, Chlortabletten zur<br />

Wasserreinigung, Haushaltssets und Wasser-<br />

kanistern. Die Hilfsgüter werden per Flugzeug<br />

ins Land gebracht. Ein Nothilfe-Team des<br />

internationalen <strong>Caritas</strong>netzwerks ist bereits im<br />

Katastrophengebiet und unterstützt die lokale<br />

<strong>Caritas</strong> bei ihrer Arbeit. Das Team leistet<br />

weiterhin medizinische und psychologische<br />

Hilfe für die Opfer des Erdbebens.<br />

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<strong>Katastrophenhilfe</strong><br />

Lebensmittelpakete<br />

Aus der benachbarten Dominikanischen<br />

Republik sind Lebensmittelpakete des<br />

internationalen <strong>Caritas</strong>-Netzwerks für 50.000<br />

Menschen auf dem Weg nach Haiti. Einge-<br />

troffen sind bereits 15 Tonnen Gebrauchsgüter.<br />

In Kürze werden 200 Tonnen Sojaöl, Weizen<br />

sowie Wassercontainer und Chlortabletten für<br />

2.000 Familien erwartet. Weiter werden 157<br />

Rollen Plastikplanen, Wasserkanister, Mos-<br />

kitonetze und Hygienekits für 500 Familien<br />

bereit gestellt. Mittlerweile hat <strong>Caritas</strong> 25<br />

Verteilstellen für Nahrungsmittel in Port-au-<br />

Prince und zwei in Jacmel festgelegt.<br />

Wie dringlich diese Hilfen erwartet werden,<br />

berichten auch die <strong>Caritas</strong>-Mitarbeiter vor Ort.<br />

"Nach wie vor liegen Tote auf den <strong>St</strong>raßen",<br />

sagt Friedrich Kircher, Mitarbeiter von <strong>Caritas</strong><br />

international, "es gibt weder Trinkwasser noch<br />

Lebensmittel noch Notunterkünfte." Die Kran-<br />

kenhäuser seien überfüllt, nur eine Klinik<br />

nehme überhaupt noch Verletzte auf. Das<br />

internationale <strong>Caritas</strong>-Netzwerk hat in einem<br />

intakten Büro der <strong>Caritas</strong> Haiti eine proviso-<br />

rische Zentrale eingerichtet, aus der die Hilfe<br />

koordiniert wird, die momentan aus vielen Län-<br />

dern kommt. „Die <strong>Caritas</strong>-<strong>St</strong>rukturen funktio-<br />

nieren bereits wieder“, sagt Kircher, „die<br />

Verteilung läuft“.<br />

Die <strong>Caritas</strong> Haiti, die seit 1975 besteht, hat<br />

reiche Erfahrung auf dem Gebiet der Nothilfe<br />

und unterhält in Haiti 200 Krankenhäuser und<br />

Ambulanzen.<br />

<strong>Caritas</strong> international ruft dringend zu<br />

Spenden für die Opfer des Erdbebens auf.<br />

Haiti – ein Land in der Isolation<br />

„In Lateinamerika“, so der gewählte Präsident<br />

Panamas, „gilt Haiti nicht als lateinamerika-<br />

nisches Land. Die Haitianer sprechen eine<br />

andere Sprache. Sie haben andere ethnische<br />

Wurzeln, eine andere Kultur. Sie sind<br />

überhaupt sehr anders.“<br />

Ebenso getrennt ist Haiti von den englisch-<br />

sprachigen Ländern der Karibik.<br />

„Haitianer“, so ein Kommentator, „sind für<br />

Leute aus Grenada oder Jamaika genauso<br />

fremd, wie sie es für Leute aus Iowa oder<br />

Montana wären. Haiti, der Nachbar, den<br />

keiner will, ist wahrhaftig ein Land ohne<br />

Verwandte.“<br />

<strong>Caritas</strong> international<br />

Karlstr. 40<br />

79104 Freiburg<br />

Tel. 0761-200288<br />

Spendenkonto 202<br />

Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe<br />

BLZ 660 205 00<br />

<strong>St</strong>ichwort: Erdbeben Haiti

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