Eingliederungsbericht Landkreis Düren - jobcenter | SGB II Reform
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4. Arbeitsmarktbedingungen<br />
Die Auswirkungen des konjunkturellen Aufschwungs der Jahre 2010 und 2011 erreichten<br />
den Arbeitsmarkt im Kreis <strong>Düren</strong> stark zeitverzögert. Nach einer positiven Entwicklung der<br />
Gesamtanzahl der Arbeitslosen von August 2011 (8.382 Arbeitslose im Rechtskreis <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>)<br />
bis Mai 2012 3 stieg die Zahl der Erwerbslosen im Rechtskreis des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> im Sommer 2012<br />
auf 7.677. Seither zeigte sich eine Seitwärtsentwicklung mit einem leichten Rückgang der<br />
Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende 4 recht beständig.<br />
Die Arbeitsmarktbedingungen waren im Jahresverlauf 2012 stabiler als angesichts der<br />
erwarteten Einflüsse der konjunkturellen Entwicklung in Europa und des Weltmarktes sowie<br />
der Auswirkungen der Euro- bzw. Finanzkrise befürchtet, so dass ein Anstieg der<br />
Erwerbslosigkeit ausblieb.<br />
Die Bedarfe der Leistungen zum Lebensunterhalt entwickelten sich allerdings kontinuierlich<br />
nach oben. Für Geringverdiener wurde es damit immer schwieriger, ihre Hilfebedürftigkeit zu<br />
überwinden. Dies führte zu einem spürbaren Anstieg der Zahl der zu betreuenden<br />
Bedarfsgemeinschaften von 10.659 im Februar 2012 auf 10.943 im Juli 2012. Seither<br />
veränderte sich dies Zahl kaum noch und hat sich bei etwa 10.900 Bedarfsgemeinschaften<br />
eingependelt.<br />
Die Erwerbslosenquote entsprach im Kreis <strong>Düren</strong> insgesamt in etwa der<br />
landesdurchschnittlichen Arbeitslosenquote. Der Anteil Jugendlicher an den Arbeitslosen hat<br />
sich im Rechtskreis <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> mit 10,8 % gegenüber dem Vorjahr zwar verbessert, lag<br />
allerdings immer noch leicht über dem Landesdurchschnitt von 9,4% für beide Rechtskreise.<br />
Der Anteil der älteren Arbeitslosen von 55 bis unter 65 Jahren lag im Rechtskreis des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong><br />
hingegen im Jobcenter <strong>Düren</strong> nur bei 14,0 % und damit deutlich unter dem Vergleichswert im<br />
Land NRW.<br />
Die strukturellen Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung der Grundsicherungsaufgaben<br />
sind im Kreis <strong>Düren</strong> nach wie vor durch einen hohen Sockel an Langzeitarbeitslosigkeit 5<br />
geprägt.<br />
Die Beschäftigungsquote hat sich im Kreis <strong>Düren</strong> nur leicht verbessert und liegt nun knapp<br />
unter dem NRW-Schnitt.<br />
Weit über 60% der arbeitslosen <strong>SGB</strong>-<strong>II</strong>-Leistungsempfänger leben im Stadtgebiet <strong>Düren</strong> und<br />
den stadtnahen Kommunen. Insbesondere dort wies die Struktur der erwerbsfähigen<br />
Hilfeempfänger einen hohen Anteil von arbeitsmarktfernen Menschen mit komplexen<br />
Profillagen aus. Diese Zielgruppe hatte vielfältige Unterstützungsbedarfe und war<br />
überwiegend bereits längere Zeit im Leistungsbezug. Ihre Potenziale und ihre Eigenaktivität<br />
war nur mit hohem Aufwand weiterzuentwickeln. Daher profitierten sie kaum von den<br />
konjunkturellen Aufschwungphasen der letzten Jahre, die bundesweit eine<br />
Rekordbeschäftigung mit sich brachten.<br />
Die Grenzen der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes für gering qualifizierte Beschäftigung<br />
stiegen zudem deutlich. Anforderungen an Bewerber für Anlern- und Hilfstätigkeiten wurden<br />
3 7.081 Arbeitslose im Rechtskreis <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> / Jahrestiefstwert<br />
4 7.564 Arbeitslose im Rechtskreis <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> im Dezember 2012<br />
5 Anteil 53,4% der arbeitslosen <strong>SGB</strong>-<strong>II</strong>-Leistungsempfänger<br />
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