Eingliederungsbericht Landkreis Düren - jobcenter | SGB II Reform
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Ausgehend von den Nachfragen des Arbeitsmarktes und den Problemlagen der Kunden<br />
werden die ALG <strong>II</strong>-Bezieher durch eine intensive Integrationsberatung und ein Baustein-<br />
System bedarfsorientierter Eingliederungsmaßnahmen unter Einbeziehung eines breiten<br />
Partnernetzwerkes auf den (Wieder-) Einstieg in das Erwerbsleben vorbereitet.<br />
Im Bereich der Erwachsenen wurde neben Anpassungsfortbildungen vermehrt der<br />
Schwerpunkt darauf gesetzt, Kunden zu aktivieren und zu befähigen, sich<br />
eigenverantwortlich aktiv um eine Arbeitsstelle zu bemühen.<br />
Im Rahmen von Kombinationsmaßnahmen nach § 45 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I i.V. mit § 16 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> wurden<br />
berufliche Grundqualifizierungen in marktgängigen Gewerken vermittelt - z. B. für Restaurant<br />
und Küche, die in der Tourismusregion Eifel stark nachgefragt werden. Im Anschluss an eine<br />
Eignungsfeststellung erfolgte die praktische Erprobung mit dem Ziel, das Erlernte zu<br />
verfestigen und den Kunden unmittelbar zu integrieren. Sofern dies nicht möglich war, wurde<br />
auf diese Weise die Grundlage für eine darauf aufbauende Qualifizierung gelegt (z.B. mit<br />
Bildungsgutschein).<br />
Coachingmaßnahmen boten <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Kunden eine engmaschige zielorientierte<br />
Unterstützung zur Aktivierung und Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.<br />
Mithilfe von aufeinander aufbauenden Eingliederungsvereinbarungen wurden vorhandene<br />
Vermittlungshemmnisse abgebaut.<br />
Seit der erfolgreichen Rücknahme der Delegation erfolgt ein intensiverer Austausch<br />
zwischen den aktivierenden und den passiven Leistungen. Gute Resultate wurden im<br />
Bereich der Selbständigen erzielt, in dem ein spezialisiertes Team von<br />
Leistungssachbearbeitern und Fallmanagern sowie ein Maßnahmeträger ganzheitlich mit<br />
den <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Kunden arbeiten.<br />
Um die unterschiedlichen Barrieren und Vermittlungshemmnisse zu identifizieren wurde<br />
neben einer seit Jahren erfolgreich durchgeführten und grundlegend überarbeiteten<br />
Profilingmaßnahme eine weitere Analyse-Methode implementiert. Die sog. ABC-Messung<br />
bietet zusätzlich zu den bislang vorliegenden Erkenntnissen, die sich in erster Linie aus dem<br />
Lebenslauf und den Bildungsabschlüssen der Kunden ergeben, die Möglichkeit, Softskills zu<br />
erkennen und Aussagen zur emotionalen Stabilität bzw. Belastbarkeit der Kunden zu treffen.<br />
Anhand dieser Resultate lassen sich ggf. alternative Beratungsansätze und<br />
Integrationsplanungen entwickeln.<br />
Auch das Pilotprojekt ABC-Messung wird im Jobcenter <strong>Düren</strong> im Jahr 2013 weiter erprobt.<br />
Bei aller Fokussierung auf eine möglichst zeitnahe Arbeitsmarktintegration ist sich der Kreis<br />
<strong>Düren</strong> als zugelassener kommunaler Träger jedoch seiner Verantwortung gegenüber<br />
arbeitsmarktfernen Kunden bewusst. Neben einer guten Kooperation im Bereich der<br />
flankierenden Leistungen und dem Vorhalten von Brückenjobs wird ein Spektrum<br />
niederschwelliger Maßnahmen für Kunden mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />
vorgehalten. Dazu gehören das "Praxiscenter", das Projekt "INTENSIV" sowie im U25-<br />
Bereich die Maßnahmen "START" und "GO!"<br />
Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass zwar bei den Kennzahlen nach § 48a<br />
<strong>SGB</strong> <strong>II</strong> ein starker Schwerpunkt auf Integrationen (K2) gelegt wird, gleichzeitig allerdings<br />
festzuhalten ist, dass die Gruppe der schwer vermittelbaren Kunden stetig zunimmt, die<br />
aufgrund multipler Gesundheitsprobleme oder einer Vielfalt von Schwierigkeiten schon lange<br />
im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Bezug stehen, und, wenn überhaupt, nur sehr schwer integrierbar sind.<br />
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