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Phosphodiesterase-Hemmer: Der unspezifische PDE-<br />

Hemmer Theophyllin hat einen deutlich geringeren<br />

bronchodilatatorischen Effekt als die oben genannten<br />

Substanzen und ist deshalb für die Behandlung von<br />

COPD inzwischen nicht mehr das Mittel der Wahl.<br />

Roflumilast ist ein selektiver PDE-4-Inhibitor, der im<br />

Gegensatz zu Theophyllin zwar keine direkte bronchodilatatorische<br />

Wirkung zeigt, dafür aber einen antiinflammatorischen<br />

Effekt. Roflumilast kann als Add-On-<br />

Therapie <strong>bei</strong> schwerer und sehr schwerer COPD<br />

eingesetzt werden, wenn die Patienten zum Typ der<br />

Bronchitiker bzw. zu den Häufigexazerbierern gehören.<br />

So reduziert es <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> schwerer und<br />

sehr schwerer COPD mäßige bis schwere Exazerbationen,<br />

die mit Kortikosteroiden behandelt werden, um<br />

15 bis 20% (Evidenzgrad A). Außerdem zeigt Roflumilast<br />

eine positive Wirkung auf die Lungenfunktion,<br />

wenn es zusammen mit langwirksamen Bronchodilatatoren<br />

eingenommen wird (Evidenzgrad A) [GOLD 2013].<br />

Inhalative Kortikosteroide: Sie spielen <strong>bei</strong> COPD im<br />

Gegensatz zu Asthma bronchiale eine untergeordnete<br />

Rolle und werden nur <strong>bei</strong> höheren Schweregraden und<br />

häufigen Exazerbationen empfohlen [GOLD 2013].<br />

Mukopharmaka und Antibiotika: Antibiotika sind lediglich<br />

für die Behandlung von akuten Exazerbationen<br />

der COPD empfohlen, wenn diese durch einen bakteriellen<br />

Infekt ausgelöst wurden oder es im Rahmen<br />

der Exazerbation zu einem bakteriellen Infekt kommt.<br />

Für den Einsatz von Mukopharmaka gibt es keine eindeutigen<br />

Empfehlungen. Der Evidenzgrad ist für die<br />

Wirkung dieser Substanzen gering [GOLD 2013].<br />

2.1 Optimale Wirkstoffdeposition<br />

Eine wichtige Rolle für den Erfolg der Inhalationstherapie<br />

spielt die Partikelgröße des Aerosols, definiert durch<br />

den aerodynamischen medianen Massendurchmesser<br />

(MMAD). Sie hat einen maßgeblichen Einfluss auf die<br />

Wirkstoffdeposition (siehe Abbildung 1). Sowohl die für die<br />

Bronchodilatation entscheidenden M3- als auch Beta-2-<br />

Rezeptoren befinden sich in der glatten Muskulatur der<br />

Bronchien, wo<strong>bei</strong> Beta-Rezeptoren im gesamten Bronchialbaum<br />

bis zu den Alveolen, M3-Rezeptoren mit abnehmender<br />

Dichte zu den peripheren Bronchioli hin verteilt<br />

sind [Barnes 2004].<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Deposition [%]<br />

Total<br />

Oropharynx<br />

Bronchial/<br />

conduction<br />

airways<br />

Alveolar<br />

0.5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20<br />

Log aerodynamic diameter [μm]<br />

Abbildung 1: Partikeldurchmesser und Lungendeposition –<br />

Modell der Internationalen Kommission für Strahlenschutz<br />

[modifiziert nach Laube et al. 2011]<br />

Die Wirkstoffdeposition hängt jedoch nicht nur von der<br />

Partikelgröße, sondern auch vom inspiratorischen Fluss<br />

und dem Atemzugvolumen ab. Bei gleichem MMAD gelangen<br />

Partikel, die langsam und mit großem Inspirationsvolumen<br />

inhaliert werden, besser und tiefer in das Bronchialsystem<br />

als <strong>bei</strong> hohem Inspirationsfluss und ge rin gem<br />

Inspirationsvolumen [Voshaar et al. 2001]. Bei der Konstruktion<br />

von Inhalationssystemen ist es einfacher und<br />

mit geringerem Aufwand möglich, den MMAD zu beeinflussen,<br />

als das Atemmanöver <strong>bei</strong> der Inhalation zu kontrollieren.<br />

Die meisten Inhalationssysteme generieren<br />

daher einen MMAD zwischen 2 und 5 μm, der optimal<br />

für eine Wirkstoffdeposition im zentralen und intermediären<br />

Bereich ist. Bei den Trockenpulverinhalatoren ist<br />

aber die Partikelgröße immer mehr oder minder vom<br />

Inspirationsfluss durch das Gerät abhängig. Gleiches<br />

gilt <strong>bei</strong> den Pulverinhalatoren für die freigesetzte Dosis.<br />

Unter den treibgasbetriebenen Dosieraerosolen gibt es<br />

eine pharmazeutische Entwicklung, die zur Freisetzung<br />

von „extrafeinen“ Teilchen/Tröpfchen mit einem MMAD<br />

von etwa 1,2 μm führt. Bei gleichem inspiratorischem<br />

Atemmanöver gelangen diese kleineren Aerosolteilchen<br />

in höherer Zahl/Dosis und tiefer in das Bronchialsystem.<br />

Allerdings ist nach der Inhalation eine Atemanhaltezeit<br />

von mindestens 5 Sekunden erforderlich, da sonst<br />

die sehr kleinen Teilchen zu einem großen Anteil wieder<br />

exhaliert werden.<br />

Grundsätzlich nimmt die zentrale Deposition der Teilchen<br />

mit zunehmender Obstruktion und Mukusproduktion durch<br />

Verwirbelung in den Atemwegen zu [Laube et al. 2011].<br />

Inhalationstherapie <strong>bei</strong> COPD 5

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