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2. Bronchodilatation zur Behandlung der COPD<br />
Die Basismedikamente <strong>bei</strong> einer Langzeitbehandlung<br />
der stabilen COPD sind Bronchodilatatoren. Sie reduzieren<br />
den Bronchialmuskeltonus und damit den Atemwegswiderstand<br />
und senken auf diese Weise auch die<br />
Lungenüberblähung. Alle modernen Bronchodilatatoren<br />
werden mit Hilfe von Inhalatoren verabreicht, wodurch<br />
weniger Nebenwirkungen auftreten als es <strong>bei</strong> einer oralen<br />
Verabreichung der Fall wäre [Vogelmeier et al. 2007].<br />
Darüber hinaus kommt es <strong>bei</strong> der inhalativen Route der<br />
Medikamentenapplikation zu einem raschen Wirkeintritt.<br />
Bei einigen Medikamenten ergeben sich pharmakodynamische<br />
Vorteile <strong>bei</strong> inhalativer Applikation. So<br />
entfaltet zum Beispiel Formoterol seine Langzeitwirkung<br />
nicht nach oraler Gabe, sondern ausschließlich<br />
nach Inhalation. Die wichtigsten Substanzgruppen in der<br />
COPD-Therapie sind (siehe Tabelle 3):<br />
Anticholinergika (z.B. ca. 6 Stunden wirksames Ipratropium,<br />
12 Stunden wirksames Aclidinium, 24 Stunden<br />
wirksames Glycopyrronium oder Tiotropium): Sie hemmen<br />
den Effekt von Acetylcholin an den muskarinen<br />
Rezeptoren und setzen dadurch die Wirkung des Parasympathikus<br />
herab. So werden Nervenreize, die eine<br />
Kontraktion der glatten Muskulatur bewirken, unterbrochen.<br />
2 −Sympathomimetika (z.B. ca. 4 Stunden wirksames<br />
Salbutamol oder Fenoterol, 12 Stunden wirksames<br />
Formoterol oder Salmeterol, 24 Stunden wirksames<br />
Indacaterol): Sie wirken an den Beta-2-Rezeptoren<br />
des sympathischen Nervensystems, wo sie den Effekt<br />
von Adrenalin, Noradrenalin und anderen Katecholaminen<br />
imitieren. Dadurch relaxieren sie die glatte Muskulatur<br />
und erweitern die Bronchien.<br />
Tabelle 3: Gängige Medikamente zur Behandlung von COPD und ihre Effekte auf wichtige klinische Parameter [modifiziert nach<br />
Vogelmeier et al. 2007]<br />
Wirkstoff FEV 1 Lungen- Dyspnoe HRQoL Exazer- Belast- Nebenwirkungen #<br />
volumen bationen barkeit<br />
Kurzwirksame + + + n.b. n.b. + einzelne:<br />
2 -Sympathomimetika<br />
kardiale Stimulation<br />
(Salbutamol)<br />
Langwirksame + + + + + + minimal:<br />
2 -Sympathomimetika<br />
kardiale Stimulation<br />
(Indacaterol, Formoterol,<br />
Salmeterol)<br />
Kurzwirksames Anticho- + + + – + + einzelne:<br />
linergikum (Ipratropium)<br />
Mundtrockenheit<br />
Langwirksame Anticho- + + + + + + minimal:<br />
linergika (Glycopyrronium,<br />
kardiale Stimulation<br />
Tiotropium, Aclidinium)<br />
Inhalative + ** n.b. + + + n.b. einzelne:<br />
Kortikosteroide *<br />
Candidose, Heiserkeit<br />
Theophyllin + + + + n.b. + bedeutend:<br />
u.a. Kopfschmerzen,<br />
Unruhe, Zittern, Stoffwechselstörungen<br />
Kombinationen *** + n.b. + + + n.b. einzelne:<br />
siehe einzelne Wirkstoffkomponenten<br />
+: Effekt auf den klinischen Paramter; –: Kein Effekt auf den klinischen Paramter<br />
#<br />
: Am häufigsten beobachtete Nebenwirkungen<br />
*<br />
: Als Zusatztherapie kombiniert mit langwirksamen 2 -Sympathomimetika<br />
**<br />
: Die FEV 1 steigt zu Beginn der Therapie signifikant an. Der Verlauf der FEV 1 über die Zeit wird nicht beeinflusst.<br />
***<br />
: Fixkombinationen von inhalierbaren Steroiden und langwirkenden 2 -Sympathomimetika<br />
n.b.: „nicht bestimmt“; HRQoL (Health-related Quality of Life): Gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />
4 Inhalationstherapie <strong>bei</strong> COPD