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1.2 Therapie<br />
Zur Prävention der COPD gibt es eine Reihe verschiedener<br />
Ansätze. Sie beginnt immer mit der Raucherentwöhnung.<br />
Zudem werden Schutzimpfungen (z.B. gegen Influenza,<br />
Pneumokokken) empfohlen. Bedeutsam ist natürlich<br />
auch die ausreichende Ar<strong>bei</strong>tsplatzhygiene (Stäube,<br />
Gase, Passivrauchen). Wurde die Krankheit bereits diagnostiziert,<br />
sollte sie möglichst rasch adäquat behandelt<br />
werden. Für die Auswahl der richtigen medikamentösen<br />
Therapie sollten das Exazerbationsrisiko sowie<br />
die Ausprägung der COPD-Symptomatik und alle Komorbiditäten<br />
berücksichtigt werden [GOLD 2013]. Das therapeutische<br />
Arsenal umfasst Anticholinergika, 2 -Sympathomimetika,<br />
Theophyllin, den Phosphodiesterase<br />
(PDE)-Hemmer Roflumilast, Glukokortikoide, Mukopharmaka<br />
und Antibiotika. Ganz im Vordergrund der Langzeittherapie<br />
steht aber die Bronchodilatation durch inhalative<br />
Anticholinergika und Beta-Sympathomimetika.<br />
Nicht-medikamentöse Behandlungsformen wie körperliches<br />
Training, Patientenschulungen, Physiotherapie und<br />
Ernährungsberatung sollten diese Therapieformen sinnvoll<br />
ergänzen. Apparative (Ventile, Coils) und operative Methoden<br />
(Thorakotomie zur Lungenvolumenreduktion) kommen<br />
hauptsächlich <strong>bei</strong> weit fortgeschrittenen Fällen mit starker<br />
Lungenüberblähung oder ausgeprägtem apikalen Lun genemphysem<br />
zum Einsatz. Während die Leitlinie der Deutschen<br />
Atemwegsliga und der Deutschen Gesell schaft<br />
für Pneumologie und Beatmungsmedizin (2007) einen<br />
Stufenplan zur Prävention und Behandlung der COPD<br />
empfiehlt, <strong>bei</strong>nhaltet das 2013 veröffentlichte Positionspapier<br />
des GOLD Committee eine Behandlungsstrategie,<br />
die auf den Symptomen (ausgewertet durch den „COPD<br />
Assessment Test“ [CAT] oder die modifizierte „Medical<br />
Research Council“ [mMRC] Dyspnoe-Skala) und dem individuellen<br />
Risiko basiert (entsprechend Spiro metrie und/<br />
oder Exazerba tionen in der Vorgeschichte). Im Jahr<br />
2013 schlägt das GOLD Committee langwirksame Betamimetika<br />
für Patienten als alternative Behandlung in<br />
der mildesten Kategorie (Gruppe A) sowie die Einbeziehung<br />
von PDE-4-Inhibitoren <strong>bei</strong> Hochrisiko-Patienten<br />
vom Bronchitis-Typ, also mit fast ständig Husten und<br />
Auswurf (Gruppen C und D), vor [GOLD 2013]. Eine<br />
Übersicht der Empfehlungen aus dem Jahr 2013 für die<br />
pharmakologische Anfangsbehandlung von COPD ist in<br />
Tabelle 2 dargestellt.<br />
Tabelle 2: Einsatz der Bronchodilatatoren nach dem Positionspapier [modifiziert nach GOLD 2013]<br />
Gruppe Atemflusslimitierung Symptome Exazerbationsrisiko 1. Wahl Alternative<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
1-2 wenig * niedrig # SABA LABA<br />
SAMA<br />
LAMA<br />
SABA + SAMA<br />
1-2 viel ** niedrig # LABA LABA und LAMA<br />
LAMA<br />
3-4 wenig * hoch ## ICS + LABA LABA und LAMA<br />
LAMA<br />
LAMA und PDE-4-Inhibitor<br />
LABA und PDE-4-Inhibitor<br />
3-4 viel ** hoch ## ICS + LABA LABA + ICS +<br />
LAMA<br />
LAMA<br />
LABA + ICS +<br />
PDE-4-Inhibitor<br />
LAMA +<br />
PDE-4-Inhibitor<br />
LABA + LAMA<br />
*<br />
: mMRC = 0-1, CAT < 10; ** : mMRC > 2, CAT > 10<br />
#<br />
: < 2 Exazerbationen/Jahr; ## : 2 Exazerbation/Jahr<br />
SAMA: Kurzwirksame Anticholinergika (short-acting muscarinic antagonist); LAMA: Langwirksame Anticholinergika (long-acting<br />
muscarinic antagonist); SABA: Kurzwirksame 2 -Sympathomimetika (Short-acting 2 -adrenergic receptor agonist); LABA: Langwirksame<br />
2 -Sympathomimetika (long-acting 2 -adrenergic receptor agonist); ICS: Inhalative Kortikosteroide (inhaled corticosteroid)<br />
Inhalationstherapie <strong>bei</strong> COPD 3