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3.5 Grenzen der Inhalationstherapie<br />
Eine Beobachtungsstudie mit 575 Patienten untersuchte<br />
die Qualität der Inhalationstechnik <strong>bei</strong> den Geräten Aerolizer,<br />
Autohaler, Diskus, Turbohaler und <strong>bei</strong> pMDI unter<br />
Alltagsbedingungen [Molimard et al. 2003]. Die Untersuchung<br />
kam zu dem Schluss, dass 76% der Patienten,<br />
die pMDI verwendeten, und 49 bis 55%, die atemzuggetriggerte<br />
Geräte nutzten, mindestens einen Anwendungsfehler<br />
begingen. Da<strong>bei</strong> zeigte sich, dass Ärzte die<br />
Inhalationstechniken der Patienten oft überschätzten,<br />
d.h. sie stuften die Inhalationstechnik ihrer Probanden als<br />
korrekt ein, obwohl diese das Gerät falsch einsetzten.<br />
Die häufigsten Fehler <strong>bei</strong>m Inhalieren sind gemäß<br />
Laube et al. (2011):<br />
Fehlerhafte Koordination zwischen Auslösen und<br />
Inhalation (pMDI)<br />
Unzureichendes Anhalten des Atems nach der<br />
Inhalation<br />
Zu schnelle Inhalation (MDI) oder Einatmen nicht<br />
forciert genug (DPI)<br />
Unzureichendes Schütteln/Durchmischen vor<br />
der Inhalation (pMDI)<br />
Unterbrechung der Inhalation durch Kältereiz-Effekt<br />
(pMDI)<br />
Vor der Inhalation nicht bis zum Residualvolumen<br />
exhaliert<br />
Mehrfaches Einatmen während eines Atemmanövers<br />
Nasenatmung während des Atemmanövers<br />
Ausatmung während des Atemmanövers<br />
(durch das Mundstück)<br />
Falsches Ende des Inhalators in den Mund<br />
genommen<br />
Halten des Inhalators in falscher Position<br />
Ausatmung in das Mundstück nach der Inhalation<br />
Bei Einzeldosissystemen: Knöpfe werden nicht<br />
richtig losgelassen<br />
3.6 Gebräuchliche Trockenpulverinhalatoren<br />
Die folgende Tabelle 7 (Seite 11) zeigt eine Auswahl von<br />
Trockenpulverinhalatoren und deren wichtigste Merkmale.<br />
Weitere Informationen zu den einzelnen Geräten<br />
halten die Websites der Deutschen Atemwegsliga (www.<br />
atemwegsliga.de) und die Patienten-Website des Aerosol<br />
Drug Management Improvement Teams ADMIT (www.<br />
admit-online.de) bereit.<br />
4. Fazit<br />
Bei der langfristigen Behandlung der chronisch-obstruktiven<br />
Lungenerkrankung (COPD) spielt die Bronchodilatation<br />
eine große Rolle. Ihr Erfolg ist von einer Reihe<br />
verschiedener Faktoren abhängig: dem pharmakologischen<br />
Wirkstoff, dem gewählten Inhalator, dem Inhalationsfluss<br />
und der Partikelgröße des Aerosols, der richtigen<br />
Inhalationstechnik, den mentalen und manuellen<br />
Fähigkeiten sowie den persönlichen Vorlieben des Patienten.<br />
Es gilt deshalb, für jeden Patienten das für ihn geeignete<br />
Inhalationssystem zu finden. Da<strong>bei</strong> ist es besonders<br />
wichtig, dass der Patient den Umgang mit seinem<br />
Inhalator gut beherrscht. Ist dies der Fall, so sollte ein<br />
Wechsel des Systems vermieden werden. Im umgekehrten<br />
Fall kann ein Wechsel des Inhalationssystems dringend<br />
geboten sein.<br />
Die Inhalationstherapie der COPD stellt sowohl Patient<br />
als auch Arzt vor bestimmte Herausforderungen, die es<br />
zu meistern gilt. Nicht jeder Patient kommt mit jedem<br />
System zurecht – sei es, weil er die richtige Inhalationstechnik<br />
nicht erlernt hat oder weil er das Atemmanöver<br />
nicht korrekt umsetzen kann. Auch ist die Compliance<br />
der Patienten oft nicht ausreichend [Laube et al. 2011,<br />
Molimard et al. 2003]. Deshalb sollten Ärzte die Inhalationstechnik<br />
und die Adhärenz der Patienten regelmäßig<br />
überprüfen, insbesondere, wenn sie beabsichtigen, das<br />
Inhalationssystem ihres Patienten zu wechseln.<br />
10 Inhalationstherapie <strong>bei</strong> COPD