Madaus AG (689k) - Portal Schule Wirtschaft
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Vollmer: KIS Köln <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Seite 1<br />
Kopiervorlage 1<br />
Wilfried Hüsch, Hartmut Helms<br />
MADAUS <strong>AG</strong><br />
Lehrplananbindung<br />
Kopiervorlage / Unterrichtsinhalte, -ziele, -methoden<br />
S I/II<br />
S I<br />
S I<br />
S I<br />
Industrieunternehmen der Region (Bi, Ch, Sw, Ek)<br />
(1) Firmenprofil <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong><br />
(1) Verstopfung und mögliche Ursachen (problemorientierter Einstieg)<br />
Verdauung / Verstopfung / Dickdarm (Bi)<br />
(2) Verstopfung - Definition, Ursachen und Entstehung (Information,<br />
problemorientierte Aufgaben)<br />
- Aufgabe und Funktion des Dickdarms (S. erarbeiten Unterschiede zwischen<br />
Durchfall, Verstopfung und normalem Stuhl)<br />
Ernährung / Ballaststoffe (Bi, Ch)<br />
(3) Ballaststoffe / lösliche und unlösliche Ballaststoffe (Information und<br />
Aufgabenstellung)<br />
- Wirkung von Ballaststoffen (problemorientierte Aufgabenstellung)<br />
- Ballastpräparate gegen Verstopfung (Information)<br />
(4) Quellzahlbestimmung der Samen und Samenschalen der Plantago ovata<br />
sowie von Agiolax Ballast pur (Experiment)<br />
Technische Verfahren / Galenik (Bi, Ch)<br />
(5) Herstellung eines Arzneimittels / Galenik Agiolax Ballast pur<br />
(Analyse eines Ablaufschemas)<br />
Materialien: Agiolax Ballast pur, Samen von Plantago ovata;<br />
Samenschalen von Plantago ovata<br />
I&S<br />
Gesellschaft<br />
für<br />
partnerschaftliche<br />
Beziehungen<br />
zwischen<br />
Industrie<br />
und<br />
<strong>Schule</strong>/Öffentlichkeit<br />
Kontaktschule<br />
Integrierte Gesamtschule Holweide<br />
Burgwiesenstraße 125<br />
51067 Köln<br />
Tel.: 0221/693091<br />
Bonn 1997<br />
Mitarbeit und fachliche Beratung: Dr. H.-P. Vogels, Dr. C. Leng-Peschlow, P. Zillig (<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong>)<br />
Co-Autoren: P. Zillig (<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong>), Christoph Merschhemke (I&S GmbH)
Seite 2<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage 1<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> - Arzneimittel aus Köln Merheim<br />
Arzneimittel aus Naturstoffen – seit 3 Generationen<br />
„made by <strong>Madaus</strong>“.<br />
Im Osten Kölns, auf halbem Weg nach Bensberg,<br />
ist seit 1948 das Pharma-Unternehmen <strong>Madaus</strong> angesiedelt.<br />
Die Produktions- und Verwaltungsgebäude<br />
der Unternehmenszentrale findest du dort,<br />
wo die Ostmerheimer Straße die Olpener Straße im<br />
Kölner Stadtteil Merheim kreuzt. Du mußt aber etwas<br />
suchen, weil das Unternehmen nicht direkt von<br />
der Hauptstraße zu erkennen ist.<br />
Wie <strong>Madaus</strong> dorthin gekommen ist, ist schnell erzählt:<br />
Ursprünglich 1919 in Bonn von den Brüdern<br />
Friedemund, Dr. Gerhard und Hans <strong>Madaus</strong> gegründet,<br />
mußte das junge Unternehmen schon 1921<br />
wegen der Zollgrenzen während der Rheinlandbesetzung<br />
nach Sachsen ausweichen. Dort entwikkelte<br />
sich die Firma <strong>Madaus</strong> zu einem Experten für<br />
Arzneimittel aus Naturstoffen. Nach dem 2. Weltkrieg<br />
wurde das Unternehmen demontiert und enteignet;<br />
aber bereits 1947 begann man mit dem Wiederaufbau<br />
in Köln-Merheim. Die Gründersöhne Dr.<br />
Rolf, Dr. Udo und Dr. John-Werner <strong>Madaus</strong> traten in den Jahren<br />
1953-59 in das Unternehmen ein und setzten die Arbeit ihrer Väter<br />
fort: Erforschung, Herstellung und Vertrieb von Arzneimitteln<br />
aus Naturstoffen. Seit 1992 ist nun mit Dr. Andreas <strong>Madaus</strong> auch<br />
die dritte Generation der Familie im Unternehmen vertreten. Einen<br />
Großteil der Arzneimittelherstellung hat man mittlerweile in die<br />
1994 neuerbauten Produktionshallen in Troisdorf ausgelagert.<br />
Arzneimittel „made by <strong>Madaus</strong>“ werden inzwischen weit über die<br />
nationalen Grenzen hinaus verkauft, auch produziert und erforscht:<br />
Tochtergesellschaften z.B. in Belgien, Frankreich, Spanien<br />
und Portugal, Joint-Ventures in Brasilien, Italien, Südafrika<br />
und den USA, Niederlassungen etwa in China, Ägypten und in<br />
den Golfstaaten belegen die Internationalität des Unternehmens.<br />
Die Firmengebäude sind eingebettet in eine parkähnliche Landschaft<br />
So erwirtschaftete die <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> (Deutschland und Export)<br />
1995 einen Gesamtumsatz von 287 Millionen DM.<br />
<strong>Madaus</strong> konzentriert sich insbesondere auf die medikamentöse<br />
Behandlung von Leber-, Magen- und Darmerkrankungen, Erkrankungen<br />
der Nieren und der Harnwege und auf den Einsatz<br />
von Natursubstanzen zur Stärkung der körpereigenen Abwehr.<br />
Die Präparate „Echinacin“ (bei Erkältungen) und „Agiolax“ (bei<br />
Verstopfungen) sind in der Selbstbehandlung echte „Klassiker“<br />
geworden. Von dem pflanzlichen Granulat Agiolax werden täglich<br />
12-16 Tonnen hergestellt. Das Produkt ist in unterschiedlichen<br />
Zusammensetzungen und unter mehreren Markennamen in<br />
vielen Ländern, selbst in Japan und in den USA in den Apotheken<br />
erhältlich.<br />
Das Leid mit der Verstopfung<br />
Wer glaubt, Verdauungsprobleme seien eine Erscheinung unserer<br />
Tage, der irrt. Bereits die alten Ägypter und Griechen litten<br />
unter Verstopfungen und kannten verschiedene Mittel und Verfahren,<br />
um gegen dieses drückende Gefühl vorzugehen. So benutzten<br />
die Ägypter Magnesiumsalze und Rizinusöl, die auch<br />
heute noch verwendet werden - mit durchschlagender Wirkung,<br />
wie Komiker in manchen Filmen zu unserer Belustigung darzustellen<br />
vermögen.<br />
Im Mittelalter begannen Ärzte, die Pein der Verstopfung durch<br />
Einläufe in den After zu lindern. Vielleicht hat ihnen dabei die<br />
antike Legende des Vogels Ibis als Vorbild gedient, dem nachgesagt<br />
wurde, er könne sich mit seinem langen Schnabel Wasser in<br />
den After einflößen, um seine Verdauungsprobleme zu bekämpfen.<br />
Zum Ausspülen des Dickdarms bedienten sich die Ärzte<br />
damals einer Blase mit einer daran befestigten Röhre. Im Barock<br />
wurde diese Vorrichtung durch die Klistierspitze ersetzt. Die<br />
Prozedur des Einlaufes mit dem sogenannten Klistier wird in dem<br />
nebenstehenden Holzschnitt dargestellt.<br />
Holzschnitt eines unbekannten Meisters um 1550 mit der Anwendung<br />
eines Klistiers bei einem Verstopfungspatienten<br />
Aufgaben<br />
1. Was glaubst du, welche Ursachen eine Verstopfung hat? Nenne einige Gründe.<br />
2. Was kann man gegen Verstopfung unternehmen?
Vollmer: KIS Köln <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Seite 13<br />
Kopiervorlage 12<br />
Schätzungen gehen davon aus, daß 5 bis 10% der Menschen in Deutschland unter<br />
Verstopfungen leiden. Davon betroffen sind vor allem ältere Menschen, bei denen der<br />
Prozentsatz doppelt so hoch sein dürfte.<br />
Die Apothekenabsätze für Abführmittel lagen 1991 bei ca. 34 Millionen Packungen.<br />
Diese enormen Verkaufszahlen täuschen eine höhere Verbreitung dieser Befindlichkeitsstörung<br />
mit dem medizinischen Fachwort „Obstipation“ vor, als sie in Wirklichkeit<br />
vorliegt. Denn viele Menschen halten sich für verstopft und greifen zu Abführmitteln,<br />
obwohl bei ihnen keine echte Obstipation vorliegt. Das beruht auf der Vorstellung, daß<br />
eine tägliche Darmentleerung stattfinden müßte.<br />
Von einer echten Obstipation im medizinischen Sinne kann man aber erst sprechen, wenn<br />
mindestens 2 der folgenden Kriterien über einen längeren Zeitraum aufgetreten sind:<br />
• weniger als 3 mal pro Woche Stuhlgang<br />
• harter oder schafskotähnlicher Stuhl,<br />
• die Stuhlabgabe ist nur durch hartes Pressen möglich<br />
• nach dem Stuhlgang tritt ein Gefühl der unvollständigen<br />
Entleerung auf.<br />
Wenn nichts mehr geht - Verstopfung<br />
Ursachen für eine Verstopfung<br />
Eine Verstopfung kann viele Ursachen haben. Viele Menschen<br />
erleben eine Obstipation während einer Reise, hervorgerufen<br />
durch die Umstellung des Essens und der Lebensgewohnheiten,<br />
bei längerer Bettlägerigkeit oder auch bei Ereignissen mit starker<br />
seelischer Belastung. Aber auch eine Reihe von Krankheiten<br />
sowie bestimmte Medikamente können Verstopfungen auslösen.<br />
Die Verstopfung ist in der Regel keine eigenständige Krankheit,<br />
sondern nur Symptom für eine mögliche Krankheit.<br />
Häufige Ursache ist eine Ernährung, die zu wenige Ballaststoffe<br />
berücksichtigt. Es ist bekannt, daß eine ballaststoffarme Diät bei<br />
ansonsten gesunden Menschen nicht selten zu einer Verstopfung<br />
führt. Als Ballaststoffe werden solche Nahrungs-<br />
bestandteile bezeichnet, die nicht durch menschliche Enzyme<br />
abgebaut werden können.<br />
Aufgaben<br />
1. Erläutere, was unter einer Verstopfung zu verstehen ist.<br />
2. Erkläre, warum eine Verstopfung erstens nicht als Krankheit<br />
und zweitens erst recht nicht als Zivilisationskrankheit<br />
zu bezeichnen ist.<br />
3. Welche Maßnahmen kann jeder ergreifen, um das Risiko<br />
einer Verstopfung zu verringern?<br />
Wie entsteht eine Verstopfung?<br />
Um zu verstehen, wie es zu einer Verstopfung kommen kann,<br />
mußt du wissen, daß dem Dickdarm hierbei eine wesentliche<br />
Rolle zukommt. Zwar wird der größte Teil der Nahrungsbestandteile<br />
im oberen Magendarmkanal verdaut und resorbiert,<br />
doch gelangen immerhin täglich ca. 1 - 1,5 l Flüssigkeit zusammen<br />
mit den Ballaststoffen in den Dickdarm. Erst hier, in dem<br />
letzten Verdauungsabschnitt, wird aus dem zuvor flüssigen<br />
Dünndarminhalt der sogenannte Stuhl, der schließlich ausgeschieden<br />
wird.<br />
Im Dickdarm werden den Nahrungsresten Wasser und Salze entzogen<br />
und ein Teil der Ballaststoffe wird durch die Tätigkeit von<br />
Darmbakterien abgebaut. Wieviel Wasser entzogen wird, hängt<br />
u.a. ganz wesentlich von den Bewegungen der Darmmuskulatur,<br />
der sogenannten Peristaltik ab. Diese ist dafür verantwortlich,<br />
wie lange der Darminhalt im Dickdarmbereich verbleibt. Ballaststoffe<br />
führen zu einer guten Füllung des Dickdarms, dehnen<br />
somit die Darmwand und lösen dadurch die Peristaltik aus. Zusätzlich<br />
halten die Ballaststoffe einen Teil der Flüssigkeit durch<br />
Quellung, wodurch der Stuhl eine weiche Konsistenz behält.<br />
Durchschnittlich dauert die Dickdarmpassage 24-48 Stunden.<br />
Wenn sie sich verzögert, kann dies eine Verstopfung zur Folge<br />
haben.<br />
Aufgaben<br />
4. Beschreibe die Unterschiede zwischen<br />
Verstopfung, Durchfall und<br />
normalem Stuhlgang.<br />
5. Wieso kann eine ballaststoffreiche<br />
Ernährung gegen eine Verstopfung<br />
vorbeugen? Erläutere die Zusammenhänge.<br />
6. Welche Probleme treten auf, wenn<br />
die Dickdarmpassage wesentlich<br />
kürzer als 24 Stunden ist?
Seite 4<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage 13<br />
Ballaststoffe helfen gegen Verstopfung<br />
Was sind eigentlich Ballaststoffe?<br />
Der Name „Ballaststoffe“ ist irreführend. Da diese Stoffe durch<br />
menschliche Enzyme nicht verdaut werden können, glaubte man<br />
früher, daß sie für den Menschen wertlos seien und bezeichnete<br />
sie daher als „Ballast“. Heute weiß man, daß sie als Füll- und<br />
Quellstoffe für die Auslösung der Dickdarmperistaltik sehr<br />
wichtig sind.<br />
Ballaststoffe sind ein Teil der pflanzlichen Nahrung. Hier kommen<br />
sie vor allem in den Zellwänden der Pflanzen vor. Diese<br />
bestehen aus einer Grundsubstanz, den Quellstoffen wie z.B.<br />
Pektin, in die Fasern wie z.B. Zellulose eingelagert werden. Die<br />
im menschlichen Darm lebenden Bakterien können mit ihren<br />
Enzymen vorwiegend die Quellstoffe abbauen, die Faserstoffe<br />
dagegen wesentlich schlechter.<br />
Reich an Ballaststoffen sind auch Getreidekörner. In ihnen sind<br />
diese aber nicht gleichmäßig verteilt. Der überwiegende Teil der<br />
Ballaststoffe befindet sich in der äußersten Schale (z.B. Weizenkleie)<br />
während der Rest des Samenkornes nahezu frei davon<br />
ist.<br />
Die Gesamtballaststoffe kann man in lösliche Ballaststoffe<br />
(Quellstoffe) und unlösliche Ballaststoffe (Füllstoffe) unterteilen.<br />
Zu den löslichen Ballaststoffen gehört z.B. das Pektin.<br />
Zu den unlöslichen Ballaststoffen dagegen gehören die Zellulose<br />
und auch die verholzten Zellbestandteile der Sträucher und<br />
Bäume.<br />
Ballaststoffe erleichtern das „Geschäft“<br />
Aufgrund ihrer Eigenschaften als Quell- und Füllstoffe können<br />
Ballaststoffe die Darmwand dehnen und die Peristaltik auslösen<br />
wodurch sich die Darmpassage beschleunigt. Das Volumen und<br />
der Flüssigkeitsgehalt des Stuhls werden erhöht.<br />
Eine optimale Wirkung erhält man aber nur, wenn man lösliche<br />
und unlösliche Ballaststoffe in der richtigen Mischung zu sich<br />
nimmt.<br />
Lösliche Ballaststoffe haben ein hohes Wasserbindevermögen,<br />
quellen daher stark und schnell auf, sind jedoch im allgemeinen<br />
leichter im Dickdarm abbaubar als unlösliche Ballaststoffe.<br />
Unlösliche Ballaststoffe binden kein oder nur wenig Wasser,<br />
quellen also nur langsam und werden kaum im Dickdarm verdaut.<br />
Sie tragen aber durch ihren Partikelcharakter zur mechanischen<br />
Anregung der Darmperistaltik bei.<br />
Ballaststoffgehalte verschiedener Lebensmittel (g/100 g)<br />
Weizenmehl (Typ 405) 4,0<br />
Weizenmischbrot 3,4 - 4,9<br />
Roggenmehl (Typ 815) 6,5<br />
Roggenmischbrot 4,0 - 5,8<br />
Roggenvollkornbrot 6,5 - 9,0<br />
Roggenflocken 11,2-11,6<br />
Aufgabe<br />
1. Warum haben Roggenvollkornbrot und Roggenflocken<br />
mehr Ballaststoffe als Roggenmehl und Weißbrot?<br />
Aufgabe<br />
2. Nähme man nur schnellwirkende Ballaststoffe wie Pektin<br />
zu sich, so würde die Quellung schon im Magen einsetzen.<br />
Das Ergebnis wäre ein Völlegefühl. Im Dickdarm<br />
angekommen, würde das Pektin seine Wirkung verlieren.<br />
Erkläre diese Tatsache!<br />
Ballaststoffe aus der Apotheke<br />
Zur Bekämpfung von Verstopfungen bietet die Pharmazeutische<br />
Industrie ein breites Spektrum an Präparaten an. Bei <strong>Madaus</strong><br />
wird u.a. ein Präparat mit dem Namen „Agiolax Ballast pur“<br />
hergestellt und vertrieben. Es handelt sich hierbei um ein rein<br />
pflanzliches Heilmittel, das aus Samen und Samenschalen einer<br />
in Indien beheimateten Pflanze hergestellt wird. Diese Pflanze,<br />
die mit wissenschaftlichem Namen Plantago ovata heißt, ist eng<br />
verwandt mit dem in Deutschland weit verbreiteten Breit-Wegerich,<br />
den du z.B. sehr häufig an Wegesrändern finden kannst.<br />
Das besondere an den Samen des indischen Wegerichs ist der<br />
hohe Ballaststoffgehalt, der 70-86 % des Samens ausmacht.<br />
In Agiolax Ballast pur werden Samen und Samenschalen so<br />
gemischt, daß lösliche und unlösliche Ballaststoffe im Verhältnis<br />
40:60 vorkommen. Dieses Verhältnis verursacht eine optimale<br />
Quellung im Dickdarm.<br />
Ballaststoffgehalte (Angaben in g/100g)<br />
Plantago ovata Samen (Indischer Wegerich) 70 - 86<br />
Plantago ovata Samenschalen 91 - 95<br />
Weizenkleie 50 - 56<br />
Plantago ovata; Pflanze, Samen, Samenschalen
Vollmer: KIS Köln <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Seite 15<br />
Kopiervorlage 14<br />
Unterrichtsversuch zur Bestimmung der Quellungszahl von Agiolax Ballast pur<br />
und seinen Bestandteilen<br />
Material und Chemikalien:<br />
Waage (0,1 g Genauigkeit), 5 Mischzylinder (100 ml) graduiert<br />
mit Stopfen, Pipette (1 ml), Meßzylinder (100 ml), Ethanol (96%),<br />
Wasser.<br />
Probenmaterial:<br />
Agiolax Ballast pur, Samen von Plantago ovata (gemahlen und<br />
nicht gemahlen) , Samenschalen von Plantago ovata (gemahlen<br />
und nicht gemahlen)<br />
Durchführung:<br />
Je 1,0 g der jeweiligen Substanz wird in einem verschließbaren,<br />
graduierten 100 ml Mischzylinder mit 1,0 ml Ethanol befeuchtet<br />
und mit 100 ml Wasser versetzt. Der Mischzylinder wird mit<br />
einem Stopfen verschlossen.<br />
Die Proben innerhalb einer Stunde in Abständen von 10 Minuten<br />
kräftig schütteln und anschließend 3 Stunden lang stehenlassen.<br />
90 Minuten nach Beginn größere Flüssigkeitsmengen in der<br />
Substanzschicht sowie auf der Oberfläche der Flüssigkeit<br />
schwimmende Substanzpartikel durch Drehen des Mischzylinders<br />
um die Längsachse beseitigen.<br />
Nach 4 Stunden das Volumen der gequollenen Substanz einschließlich<br />
des anhaftenden Schleimes ablesen.<br />
Auswertung:<br />
Führe die Versuche durch und trage die Ergebnisse in die Tabelle<br />
ein<br />
Probenmaterial<br />
Agiolax Ballast pur<br />
Samenschalen<br />
Samenschalen gemahlen<br />
Samen<br />
Samen gemahlen<br />
Versuchsbeginn: 1 g Probenmaterial und 100 ml Wasser werden in Mischzylinder gegeben<br />
Höhe der<br />
gequollenen Schicht<br />
(Quellungszahl)<br />
Füllhöhe<br />
ml<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Wasser<br />
Probenmaterial<br />
Probenmaterial<br />
Agiolax pur Samenschalen Samenschalen<br />
gemahlen<br />
Samen<br />
Samen<br />
gemahlen<br />
Lösliche Bestandteile von Ballaststoffen, die unter anderem aus<br />
Pektinen bestehen, quellen wegen der rascheren Anlagerung<br />
und Aufnahme von Wasser schneller und stärker als unlösliche<br />
Ballaststoffbestandteile, die vor allem aus Zellulose und Holzbestandteilen<br />
bestehen. Lösliche Bestandteile werden im<br />
menschlichen Darm abgebaut, während unlösliche nicht abgebaut<br />
werden können.<br />
Verteilung von löslichen und unlöslichen Ballaststoffbestandteilen<br />
in Agiolax Ballast pur und seinen Bestandteilen<br />
Substanz<br />
Ballaststoffbestandteile<br />
löslich unlöslich<br />
Plantago ovata Samen 20 % 80%<br />
Plantago ovata Samenschalen 70% 30%<br />
Agiolax Ballast pur 40% 60%<br />
Aufgaben<br />
1. Erkläre die unterschiedliche Quellungszahl der Samen und<br />
Samenschalen von Plantago ovata anhand der angegebenen<br />
Zusammensetzung aus löslichen und unlöslichen<br />
Ballaststoffbestandteilen.<br />
2. Welchen Vorteil hat das Mahlen der Bestandteile?<br />
3. Warum ist ein Abführmittel, das nur aus löslichen Bestandteilen<br />
besteht, kein geeignetes Mittel gegen Verstopfung?<br />
4. Warum ist ein Ballaststoffpräparat, das nur unlösliche<br />
Bestandteile enthält, ebensowenig geeignet?<br />
5. Beurteile Agiolax Ballast pur im Hinblick auf seine Zusammensetzung.
Seite 6<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage 15<br />
Galenik: Vom Samen zum Präparat<br />
Für die Produktion von Arzneimitteln sind in den Unternehmen häufig lange Herstellungswege erforderlich. Anhand des nachfolgenden<br />
Schemas kannst du die Herstellung von Agiolax bei <strong>Madaus</strong> nachvollziehen:<br />
Samenschalen<br />
Samen<br />
Wasser<br />
Silo<br />
Silo<br />
Samen mit<br />
Samenschalen<br />
(Plantago ovata)<br />
1, 7 8 4<br />
Abluft<br />
Ausschuß<br />
Messer<br />
Zuckerguß<br />
Heizung (ca. 125°C)<br />
Dragiertrommel<br />
Keimreduktion<br />
Samen des Indischen Wegerichs (plantago ovata) und seine<br />
Samenschalen sind Ausgangsprodukte für die Agiolax-Herstellung.<br />
Sie werden getrennt gemahlen und bis zur Produktion des<br />
Abführ-Präparates in Silos gelagert. Der Produktionsprozeß beginnt<br />
damit, daß eine genau abgewogene Menge der gemahlenen<br />
Samen und Schalen mit Wasser vermischt und durchgeknetet<br />
wird. Der so entstandene „Teig“ wird in einer Presse<br />
(vergleichbar einer Spaghettimaschine) zu nur wenige mm dikken<br />
Strängen gepreßt, die anschließend von einem schnell rotierenden<br />
Messer in kurze Stücke zerteilt werden. Diese Stücke<br />
werden keimreduziert und bei etwa 125 ° C getrocknet. Zu kurze<br />
und zu lange Stücke werden ebenso wie Krümel ausgesiebt<br />
und müssen zurück in die Knetmaschine.<br />
Nach der Trocknung werden die Agiolax-Stücke, Granulat genannt,<br />
bis zur weiteren Verarbeitung in Silos gelagert. Anschließend<br />
wird das Granulat mit einer Masse aus Zucker, Aromaöl<br />
und Gummi Arabicum überzogen. Dazu wird das Granulat in<br />
einen Mischer, die sogenannte Dragiertrommel, gegeben und<br />
dort mit der Überzugsmasse besprüht.<br />
Schließlich wird das Granulat erneut getrocknet und poliert, dann<br />
ins Lager bzw. zur Verpackung transportiert. Nach diesem Verfahren<br />
werden bei <strong>Madaus</strong> täglich 16 Tonnen Agiolax hergestellt.<br />
Aufgaben<br />
1. Warum ist es wichtig, daß die Samen und Samenschalen<br />
möglichst fein und gleichmäßig gemahlen werden?<br />
2. Welche Aufgabe hat die Waage zu Beginn der Produktion?<br />
3. Wozu ist die Sterilisation des Rohgranulats wichtig?<br />
4. Gib mindestestens zwei Gründe dafür an, daß das Rohgranulat<br />
noch mit der Dragiermasse überzogen wird.<br />
5. <strong>Madaus</strong> wird seine Agiolax-Produktion in der zweiten Hälfte<br />
des Jahres 1997 nach Indien verlagern.<br />
- Welche Gründe wird das Unternehmen für den Wechsel des<br />
Produktionsstandortes wohl haben?<br />
- Welche Konsequenzen hat ein solcher Umzug für alle Beteiligten<br />
(Unternehmen, Mitarbeiter, Verbraucher)?
Vollmer: KIS Köln <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Seite 17<br />
Didaktische Kopiervorlage Bemerkungen 1<br />
Einsatzmöglichkeiten der Kopiervorlagen im „Normalunterricht“ und Anbindung an die Lehrpläne der drei<br />
Schulformen<br />
Für die vorliegenden Arbeitsblätter bieten sich verschiedene Zugänge zu Unter- und Mittelstufenunterricht in sämtlichen<br />
Schulformen an. Die Kopiervorlagen 2 und 3 sind eher für die Jahrgangsstufen 9 und 10 geeignet<br />
Die Arbeitsblätter können in einem Komplex Ernährung und Verdauung, u.a. im Wahlpflichtbereich Naturwissenschaften eingesetzt<br />
werden. Sie können aber auch integrativer Bestandteil eines Materialpaketes sein, um das Thema „Quellung“ fächerübergreifend zu<br />
behandeln. Hierzu bietet sich die Einbeziehung der Materialien weiterer an diesem Verbundprojekt beteiligten Kooperationen an, wie<br />
z.B. Procter&Gamble (Polyabsorber in Babywindeln) oder Degussa <strong>AG</strong> Werk Marquart („künstlicher Sand“ als Quellmittel für<br />
Trockenmittel).<br />
Informationen, Bemerkungen, Lösungen<br />
A. Bemerkungen zu den Kopiervorlagen<br />
Kopiervorlagen 2 und 3: Die Schüler sollen den Zusammenhang zwischen Fehlernährung und Verstopfung erkennen. Sie sollen<br />
wissen, daß Verstopfung häufig dann auftritt, wenn die Passage der Nahrungsbestandteile durch den Dickdarm verzögert wird.<br />
Schließlich sollen sie verstehen, daß Ballaststoffe die Darmperistaltik anregen. Sie sollen ihr Wissen um die Zusammenhänge zwischen<br />
Ballaststoffen als quellende Substanzen und Darmperistaltik an dem Beispiel eines Naturstoffpräparates konkretisieren.<br />
Kopiervorlage 4: Hinweise zur Durchführung der Versuche<br />
Information „Agiolax“: Agiolax ® ist ein urheberrechtlich geschütztes Warenzeichen der <strong>Madaus</strong><strong>AG</strong>. Zur Produktgruppe der Agiolax-<br />
Granulate zählen folgende Präparate: Agiolax (enthält Ballaststoffe und Sennesfrüchte, welche die Darmperistaltik anregen), Agiocur<br />
(enthält ausschließlich Ballaststoffe) und Agiocur Ballast pur (enthält Ballaststoffe in hoher Dosierung). Aus Gründen der didaktischen<br />
Reduktion wurde das reine Ballaststoffprodukt Agiolax Ballast pur gewählt.<br />
Information zur Quellungszahl: Die Quellungszahl gibt das Volumen in Millilitern an, das 1 g Droge einschließlich des anhaftenden<br />
Schleimes nach dem Quellen in Ethanol (96%)/Wasser wie 1/100 (V/V) nach 4 h einnimmt. Die Quellungszahl ist der Durchschnittswert<br />
von drei Messungen.<br />
Gesammelte Erfahrungen bei der Durchführung der Versuche:<br />
Im Vorversuch wurde die Quellungszahl nach dem genannten<br />
Verfahren bestimmt bei:<br />
1. Plantago ovata Samen (gemahlen und nicht gemahlen)<br />
2. Plantago ovata Samenschalen (gemahlen und nicht<br />
gemahlen)<br />
3. Agiolax Ballast pur<br />
4. Weizenkleie<br />
Folgende Quellungszahlen wurden ermittelt:<br />
Plantago ovata Samen 15<br />
Plantago ovata Samen (gemahlen) 25<br />
Plantago ovata Samenschalen 45<br />
Plantago ovata Samenschalen (gemahlen) 65<br />
Agiolax Ballast pur 8<br />
Weizenkleie 3<br />
Besonders gut und deutlich zu bestimmen sind die Quellungszahlen von Plantago ovata Samen und Samenschalen (jeweils<br />
unzerkleinert). Hier ist die Grenze zwischen überstehender Flüssigkeit und Schleim bzw. gequollener Substanz deutlich zu erkennen,<br />
während dieses bei den gemahlenen Formen etwas schwieriger ist. Die gemessenen Werte lagen innerhalb der zu erwartenden<br />
Bereiche. (Sie reichen bei den Samen von 13 bis 18 und bei den Schalen von 40 bis 70.)<br />
Die Bestimmung der Quellungszahl von Agiolax Ballast pur ist eindeutig schwieriger. Hier stört insbesondere die Anfärbung der<br />
überstehenden Flüssigkeit durch das Medikament bei der genaueren Bestimmung der Quellungszahl.<br />
Analoge Versuche lassen sich z.B. auch mit Leinsamen oder anderen Vergleichssubstanzen durchführen.<br />
Hinweise zur Durchführung der Versuche im Unterricht: Bei guter Vorplanung (Bereitstellen der Geräte, genaue Kenntnis der<br />
Arbeitsanweisung) läßt sich der vorgeschlagene Versuchsansatz in einer Doppelstunde durchführen. Ggf. kann das Abwiegen der<br />
Substanzmengen, was je nach Zahl der zur Verfügung stehenden Waagen und abhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit der<br />
SchülerInnen unterschiedlich lang dauern kann, vor der Stunde (vom Lehrer) durchgeführt werden. Das Ablesen der Meßergebnisse<br />
4 Stunden nach Zugabe von Wasser zum Probenmaterial sollte relativ genau eingehalten werden.<br />
Bei genügender Anzahl an Geräten und Arbeitsgruppen kann die Quellungszahl einer Substanz auch mehrfach bestimmt werden<br />
(arbeitsteilige Vorgehensweise), um eine Mittelwertbildung nach Versuchsvorschrift zu ermöglichen. Falls keine oder nicht genügend<br />
Mischzylinder vorhanden sind, können die Versuche auch in Reagenzgläsern durchgeführt werden, die mit entsprechenden Stopfen<br />
verschlossen werden. In einem solchen Fall kann die Quellungszahl allerdings nicht mit der gewünschten Genauigkeit ermittelt werden.<br />
Deutung der Versuchsergebnisse: Die löslichen Bestandteile bestehen vor allem aus Amylopektin, also aus Stärkeketten unterschiedlicher<br />
Länge und Verzweigung, die aus α-Glucosemolekülen in 1,4-Verknüpfung bestehen. Diese lagern an den freien OH-Gruppen<br />
Wasser an und bilden so eine Art Kleister. Amylopektine werden im Verdauungstrakt durch das Enzym Amylase abgebaut.<br />
Ballaststoffe mit einem hohen Gehalt an löslichen Bestandteilen zeigen schon sehr rasch eine Quellwirkung, die bereits am Magenausgang<br />
einsetzt, wodurch ggf. ein Sättigungsgefühl entsteht. Aus diesem Grunde werden Amylopektine häufig auch als Appetitzügler<br />
eingesetzt, die im Dickdarm abgebaut werden.<br />
Die unlöslichen Ballaststoffe bestehen neben Lignin größtenteils aus Zellulose. Zellulose ist ebenfalls ein Polysaccharid; die<br />
einzelnen Monomere werden aber anders verknüpft als beim Amylopektin. Zellulose kann anders als Stärke nicht im menschlichen<br />
Körper abgebaut werden. Zellulose besitzt ebenfalls hydrophile OH-Gruppen, die Zellulosefasern lagern aber nur langsam und in<br />
geringem Ausmaß Wasser an, so daß die Quellungszahlen deutlich geringer sind als die von Amylopektinen.<br />
Diese unlöslichen Ballaststoffe wirken einer Verstopfung entgegen, indem sie erst im Dickdarm quellen, dort nicht abgebaut werden<br />
und zu einer Füllung des Dickdarms beitragen. Aus diesem Grunde ist in dem Verstopfungspräparat Agiolax Ballast pur der Anteil der<br />
Samenschalen mit ihrem hohen Prozentsatz löslicher Ballaststoffe relativ gering.
Seite 8<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Vollmer: KIS Köln<br />
Kopiervorlage Hintergrundinformation 1<br />
B. Hilfen und Hinweise zur Beantwortung der Fragen und Aufgaben<br />
Kopiervorlage 2<br />
Aufgabe 2<br />
Verstopfungsprobleme gab es zu allen Zeiten. Die Verstopfung<br />
selber gilt nicht als Krankheit, sondern sie kann ein Symptom<br />
sein für verschiedene Krankheiten. Eine Verstopfung kann aber<br />
auch auf Fehlernährung und/oder Bewegungsmangel hinweisen.<br />
Kopiervorlage 3<br />
Aufgabe 1<br />
Im Roggenvollkornbrot und in Roggenflocken ist der<br />
ballaststoffreiche Schalenanteil größer als bei Roggenmehl und<br />
Weißbrot, die im wesentlichen den ballaststoffreichen Mehlkörper<br />
der Getreidekörner enthalten.<br />
Kopiervorlage 4<br />
Aufgabe 1<br />
siehe Hinweise zur Durchführung der Versuche, S. 7<br />
Kopiervorlage 5<br />
Aufgabe 1<br />
Durch Sterilisation werden anhaftende Keime abgetötet.<br />
Aufgabe 4<br />
Durch Dragierung kann das Präparat leichter geschluckt werden,<br />
der Geschmack ist besser und es wird verhindert, daß die<br />
Quellung bereits im Magen einsetzt.<br />
Aufgabe 6<br />
Bei zu schneller Dickdarmpassage wird dem Darminhalt in nicht<br />
ausreichender Weise Wasser und Salze entzogen. Die Folge davon<br />
kann u.a. Durchfall sein.<br />
Aufgabe 2<br />
Das Pektin könnte im Dickdarm nicht weiter quellen und hätte<br />
damit keinen Einfluß auf die Darmperistaltik.<br />
Aufgabe 2<br />
Durch das Mahlen der Bestandteile wird die Quellung beschleunigt.<br />
Aufgabe 5<br />
Lassen Sie Ihre Schüler diskutieren!<br />
Hintergrundinformationen zu . . .<br />
<strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong>:<br />
Das führende Produkt des Unternehmens ist das Immunstimulans „Echinacin“. 1995 wurden allein mit diesem Präparat 68 Millionen<br />
DM (plus 48 Prozent) des Gesamtumsatzes von 314 Millionen DM erzielt. Zur Zeit sind nach einer Rationalisierungsphase noch<br />
etwa 800 Mitarbeiter bei <strong>Madaus</strong> beschäftigt. Die größten Umsätze erzielt das Unternehmen mit frei verkäuflichen Präparaten zur<br />
Selbstmedikation, die sich dank eines eigens aufgebauten Apothekenaußendienstes gut absetzen lassen. Darüber hinaus machen<br />
verordnungspflichtige Medikamente, vor allem im Bereich Urologie und Homöopathie, etwa 10 Prozent des Umsatzes aus.<br />
Seit 1995 produziert <strong>Madaus</strong> mit 130 Mitarbeitern am neuen Standort Troisdorf. Hierbei zeigten sich bereits Vorteile gegenüber<br />
einer Verlagerung ins Ausland: Obwohl im Verlauf der Erkältungswelle zu Beginn des Jahres 1996 der Absatz einschlägiger<br />
Medikamente um das Dreifache stieg, tauchten wegen der schnellen Reaktion vor Ort keine Nachschubprobleme auf.<br />
Literatur:<br />
K. Ewe: Medikamentöse Therapie der Opstipation; S.A. Müller-Lissner u. L.M.A. Akkermanns (Hrsg.); Chronische Obstipation<br />
u. Stuhlinkontinenz; Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York, 1989<br />
Informationsschriften der <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> zur Mitarbeiterschulung: 1. Obstipation; 2. Ballaststoffe -allgemeines -<br />
Zusätzlich steht eine Reihe von Broschüren des Unternehmens zur Verfügung.<br />
Kontaktinformationen<br />
1. Ansprechpartner: Peter Zillig, <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong>, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Ostmerheimer Straße 198, 51109 Köln,<br />
Tel. (0221) 8998-971, Fax (0221) 8998 - 729.<br />
2. Informationsmaterialien: Neben Informationsbroschüren zu den Produkten liegen Materialien zu zahlreichen Themengebieten<br />
vor, u.a. zum Unternehmen, zur Produktentwicklung, zur Qualitätssicherung oder zum Thema „Wie bewerbe ich mich“,<br />
die Ihnen Herr Zillig auf Anfrage gern zuschickt.<br />
3. Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika:<br />
Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika sind nach Absprache in begrenztem Umfang möglich<br />
4. Ausbildungsplätze: Industriekauffrau/-mann; Pharmakant(in).<br />
5. Sonstiges: In beschränkter Zahl sind Traineestellen nach erfolgtem Hochschulabschluß, z.B. Pharmaziepraktikant(in) verfügbar<br />
sowie Plätze für ein BWL-Praktikum im Rahmen des Studiums. In Kooperation mit Hochschulen können Diplomarbeiten<br />
angefertigt werden.